Autor Thema: Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)  (Read 3664 times)

katika

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Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« am: 09.05.2025 10:37 »
Hallo an alle,

ich tu mich schwer mit der Entscheidung GKV oder Öffnungsaktion, und die Zeit läuft langsam davon.

Ich wurde zum 1.4. in A13 als Lehrerin (Berlin, ab Juli Stufe 5) verbeamtet und werde diesen Monat 46. Ich war vorher 10 Jahre im Schuldienst, daher auf Lebenszeit. Ich habe 2 Kinder (8, 17) und war stets in Teilzeit, zwischen 61-77% (in Zukunft evtl. höher, aber Vollzeit eher nicht).

Ich habe nach Risikovoranfragen bereits ein Maklerangebot von der Barmenia (ohne Öffnung) mit saftigem Risikozuschlag (74 EUR), Beihilfeergänzung, 2Bett-Tarif (100%), summa summarum 417 EUR. Nun soll ich den Probeantrag unterschreiben. Das Problem ist: Der Makler hat, nach Durchsicht meiner Patientenquittung der GKV, nur rudimentär Dinge angegeben, die Gesundheitsfragen sind jedenfalls nicht "wahrheitsgemäß und vollständig" beantwortet, und so traue ich mich das nicht zu unterschreiben. Ein Honorarberater hat mir auch dringend davon abgeraten, da letztendlich ich in der Verantwortung stehe, nicht der Makler.

Ich habe die Tabelle einer anderen großen Maklerberatung ausgefüllt, die sehr viel gewissenhafter nachfragt, die hat direkt gesagt, dass es ohne Öffnungsaktion wenig Chancen gibt. Ein anderer, kleinerer Makler hatte auch schon abgewunken. Alles, was ich habe, ist behandlungs- u. beschwerdefrei, dennoch in Summe viel (kleine Schilddrüse mit zwar grenznahen, aber immer noch Normwerten im Blut, Vitligo/ Weißfleckenkrankheit, Brustzysten, Gebärmuttermyome  sowie ein paar Fehldiagnosen in der Patientenakte wie Schilddrüsenunterfunktion und die Psoriasis, die seit 2016 ausgeheilt ist...; vor 9 Jahren eine F-Diagnose "Angststörung" von einem Hausarztbesuch nach Versterben der Eltern).

Öffnung würde mich, nebenbei bemerkt, ruhiger schlafen lassen, das ganze Drama um vorvertragliche Anzeigenpflichtverletzungen kann man sich damit ja sparen. Wenn ich bei meinem Barmenia-Angebot 30% auf den Normaltarif raufschlage, kämen 285 EUR zzgl 45,77 EUR Pflegevers. raus. (so ähnlich ist das auch bei Kolleginnen, die mit ÖA kürzlich bei Barmenia gelandet sind).

Nun würden mich 2 Dinge interessieren:
1. Wie würdet Ihr in meinem Alter entscheiden? Bringt PKV als Öffnungsaktion noch nennenswerte Vorteile gegenüber der GKV, die den Mehraufwand des Papierkrams und die höheren Kosten im Alter rechtfertigen? Wie sieht es aus bei Leuten, die die Öffnungsaktion genutzt haben, in Bezug auf "Langzeit-" oder intensivere Nutzungserfahrungen mit vielen Erkrankungen....?

2. Wie wäre das beste Vorgehen in der Kürze der Zeit (bis Ende Mai...), ohne dass ich mir durch Ablehnungen irgendwas verbaue? Soll ich den Probeantrag der Barmenia nun, um alle meine Zipperlein ergänzt, doch abschicken und warten, was bei raus kommt? Eine Ablehnung müsste ich ja dann bei anderen angeben. Oder soll ich es lieber sein lassen und eigenständig Grundtarife vergleichen (mittels des Vergleichs des Honorarberaters), dann gezielt die Öffnungsaktion ziehen? Ein anderer Makler wäre auch scheinbar bereit, mit meiner vollständigen Historie noch mal Risikovoranfragen zu machen, macht das Sinn?

Wichtig ist auch die Situation im Alter. Jetzt verdiene ich noch gut, höhere Beiträge kann ich schultern. Es ist eher im Alter so, dass man auf niedrigere Beiträge angewiesen sein könnte, was für GKV spricht (evtl. dann in dieser Krankenversicherung der Rentner... )-
M.W.n. habe ich bereits die sog. Mindestversorgung durch Vorzeiten verdient, das wären bei mir um die 2000 EUR. Sollte ich weiterarbeiten können bis 65, könnten es um 3000 EUR werden. Eine Rente von derzeit 850 EUR habe ich auch (die allerdings auf die Pension angerechnet wird).

Ich danke Euch sehr für Eure Antworten!

bettelmusikant

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #1 am: 09.05.2025 10:54 »
Eine Frage etwas offtopic: Du erwähnst die Kinder, sind die über den Vater familienversichert?

katika

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #2 am: 09.05.2025 10:58 »
Sie könnten es werden... (sind zwei Väter...) aktuell ist leider noch gar nichts geklärt, erst wenn ich mich entschieden habe, werden die Kids ggf. umgemeldet.

Themaster42699

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #3 am: 09.05.2025 10:58 »
Korrigiert mich, aber müssen nicht auch in der Öffnung die Vorerkrankungen vollständig angegeben werden? Meines Wissens nach kann es auch in der Öffnung zu Anzeigepflichtverlwtzungen kommen.

Hallo an alle,

ich tu mich schwer mit der Entscheidung GKV oder Öffnungsaktion, und die Zeit läuft langsam davon.

Ich wurde zum 1.4. in A13 als Lehrerin (Berlin, ab Juli Stufe 5) verbeamtet und werde diesen Monat 46. Ich war vorher 10 Jahre im Schuldienst, daher auf Lebenszeit. Ich habe 2 Kinder (8, 17) und war stets in Teilzeit, zwischen 61-77% (in Zukunft evtl. höher, aber Vollzeit eher nicht).

Ich habe nach Risikovoranfragen bereits ein Maklerangebot von der Barmenia (ohne Öffnung) mit saftigem Risikozuschlag (74 EUR), Beihilfeergänzung, 2Bett-Tarif (100%), summa summarum 417 EUR. Nun soll ich den Probeantrag unterschreiben. Das Problem ist: Der Makler hat, nach Durchsicht meiner Patientenquittung der GKV, nur rudimentär Dinge angegeben, die Gesundheitsfragen sind jedenfalls nicht "wahrheitsgemäß und vollständig" beantwortet, und so traue ich mich das nicht zu unterschreiben. Ein Honorarberater hat mir auch dringend davon abgeraten, da letztendlich ich in der Verantwortung stehe, nicht der Makler.

Ich habe die Tabelle einer anderen großen Maklerberatung ausgefüllt, die sehr viel gewissenhafter nachfragt, die hat direkt gesagt, dass es ohne Öffnungsaktion wenig Chancen gibt. Ein anderer, kleinerer Makler hatte auch schon abgewunken. Alles, was ich habe, ist behandlungs- u. beschwerdefrei, dennoch in Summe viel (kleine Schilddrüse mit zwar grenznahen, aber immer noch Normwerten im Blut, Vitligo/ Weißfleckenkrankheit, Brustzysten, Gebärmuttermyome  sowie ein paar Fehldiagnosen in der Patientenakte wie Schilddrüsenunterfunktion und die Psoriasis, die seit 2016 ausgeheilt ist...; vor 9 Jahren eine F-Diagnose "Angststörung" von einem Hausarztbesuch nach Versterben der Eltern).

Öffnung würde mich, nebenbei bemerkt, ruhiger schlafen lassen, das ganze Drama um vorvertragliche Anzeigenpflichtverletzungen kann man sich damit ja sparen. Wenn ich bei meinem Barmenia-Angebot 30% auf den Normaltarif raufschlage, kämen 285 EUR zzgl 45,77 EUR Pflegevers. raus. (so ähnlich ist das auch bei Kolleginnen, die mit ÖA kürzlich bei Barmenia gelandet sind).

Nun würden mich 2 Dinge interessieren:
1. Wie würdet Ihr in meinem Alter entscheiden? Bringt PKV als Öffnungsaktion noch nennenswerte Vorteile gegenüber der GKV, die den Mehraufwand des Papierkrams und die höheren Kosten im Alter rechtfertigen? Wie sieht es aus bei Leuten, die die Öffnungsaktion genutzt haben, in Bezug auf "Langzeit-" oder intensivere Nutzungserfahrungen mit vielen Erkrankungen....?

2. Wie wäre das beste Vorgehen in der Kürze der Zeit (bis Ende Mai...), ohne dass ich mir durch Ablehnungen irgendwas verbaue? Soll ich den Probeantrag der Barmenia nun, um alle meine Zipperlein ergänzt, doch abschicken und warten, was bei raus kommt? Eine Ablehnung müsste ich ja dann bei anderen angeben. Oder soll ich es lieber sein lassen und eigenständig Grundtarife vergleichen (mittels des Vergleichs des Honorarberaters), dann gezielt die Öffnungsaktion ziehen? Ein anderer Makler wäre auch scheinbar bereit, mit meiner vollständigen Historie noch mal Risikovoranfragen zu machen, macht das Sinn?

Wichtig ist auch die Situation im Alter. Jetzt verdiene ich noch gut, höhere Beiträge kann ich schultern. Es ist eher im Alter so, dass man auf niedrigere Beiträge angewiesen sein könnte, was für GKV spricht (evtl. dann in dieser Krankenversicherung der Rentner... )-
M.W.n. habe ich bereits die sog. Mindestversorgung durch Vorzeiten verdient, das wären bei mir um die 2000 EUR. Sollte ich weiterarbeiten können bis 65, könnten es um 3000 EUR werden. Eine Rente von derzeit 850 EUR habe ich auch (die allerdings auf die Pension angerechnet wird).

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katika

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #4 am: 09.05.2025 11:09 »
Soweit ich gelesen hab, kommt man in die Öffnung nur über einen normalen Antrag, der dann abgelehnt wird und nach dem man die ÖA angeboten bekommt, hinein. Wie dann aber der Antrag auf ÖA aussieht, und ob die  Gesundheitsfragen des ursprgl. Antrags dazu herangezogen bzw. inwieweit sie dafür noch relevant sind, weiß ich nicht. Im Prinzip kann man ja die schlimmsten Erkrankungen haben, in der ÖA spielt es alles keine Rolle, da man so oder so fix 30% Risikozuschlag hat.

Gewerbler

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #5 am: 09.05.2025 11:52 »
Bei mir steht in der Annahmebestätigung dann was drin (sinngemäß) "Aufnahme zu den erleichterten Bedingungen wegen x, y und z" (wobei z im Nachhinein ein Fehldiagnose war, aber mal sehen).

Ich würde alles (bekannte) angeben, aber an sich dürfte es insofern keinen Unterschied machen, da man ja so oder so nicht abgelehnt werden darf und der RZ begrenzt ist.
Tatsächlich hab ich mich erst etwas über die ÖA geärgert, fand es aber im Nachhinein auch entspannter, weil dieses Damoklesschwert mit der Anzeigepflichtverletzung nicht mehr da ist. Und evtl. besteht ja auch eine Chance, nochmal aus der ÖA rauszukommen bzw. den RZ zu reduzieren.

Die Rente wird nur dann auf die Pension angerechnet, wenn der Höchstbetrag überschritten wird. Dann bekommst du die Pension gekürzt, sodass insgesamt die Höchstsumme raus kommt. Ansonsten kriegst du die Rente zusätzlich.

Die 285 € kommen mir etwas wenig vor, mag aber an den 70 % Beihilfe liegen und je nachdem, welche Bausteine du hast bzw. ob du über die ÖA in Berlin Anspruch auf Wahlleistungen hast (falls du die überhaupt willst).

Leistungen sind meiner Ansicht nach bereits im Grundtarif (vor allem bei der Barmenia) besser als in der GKV. Plus je nach Arzt der Privatpatient-Vorteil... Beitragsentwicklung ist natürlich Glaskugel-Lesen. Im hD ist die PKV üblicherweise rein finanziell betrachtet (was meiner Meinung nach nicht das ausschlaggebende Argument sein sollte) attraktiver als GKV (besonders je nach GKV nach den jüngsten Zusatzbeiträgen...). Kann sich natürlich durch Teilzeit und ggf. Familie verschieben, das muss man individuell sehen. Wenn überhaupt ist GKV nur mit pauschaler Beihilfe attraktiv, weiß ich grad nicht wie das in Berlin ist.

Die Krankenversicherung der Rentner steht nach Aussagen von Saxum (wenn ich mich nicht irre) Beamten grundsätzlich nicht offen, da sie eben nicht sozialversicherungspflichtig sind.

Erfahrungen mit Krankheiten: Ich hatte noch einige Nachsorge kurz nach/während Eintritt in PKV und dann noch ein paar aufgeschobene Sachen. Da wurde im Wesentlichen alles übernommen. Im Moment ist es zum Glück bei mir ruhiger. Von daher bei der Barmenia bisher keine negativen Erfahrungen meinerseits  :)

bettelmusikant

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #6 am: 09.05.2025 13:14 »
Sie könnten es werden... (sind zwei Väter...) aktuell ist leider noch gar nichts geklärt, erst wenn ich mich entschieden habe, werden die Kids ggf. umgemeldet.

Wäre das denn auch noch ein Kostenfaktor, der miteinzurechnen wäre? In der GKV sind die Kinder ja kostenfrei mitversichert, in der PKV fällt ja eine Prämie an.
Und verringert sich dein Beihilfesatz (steigt die PKV), wenn die Kinder aus dem Kindergeldbezug oÄ rausfallen?

katika

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #7 am: 09.05.2025 13:33 »
@Gewerbler Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort!
Ja ich würde 70% Beihilfe bekommen. Die 285 EUR wären der reine Grundtarif auf 30%! Das hab ich jetzt so ausgerechnet, in meinem Antragsformular steht halt 219 für den Baustein GK30, plus 30% ergeben die 285... Mehr gibts ja nicht bei Öffnungsaktion, Wahlbausteine kann man sich abschminken.
Und ja, in Berlin gibt es die 50% pauschale Beihilfe zur GKV...

Ich finde sehr schwierig herauszubekommen, was man im Alter an Pension + Rente haben könnte. Gibt nicht so eine schöne "Renteninformation" wie als Angestellter.
Ich hab halt gelesen, dass die Versicherer immer mehr "prüfen" bei Abfordern von Leistungen, sich mit Ärzten in Kontakt setzen, Schweigepflichentbindungen wollen etc., das fände ich alles mit Öffnungsaktion entspannter ;-)
Aber vielleicht sind das alles nur Einzel-Negativerfahrungen, die die Masse nicht treffen, wie auch die hier zum Herumärgern mit Rechnungen ohne Beihilfeergänzungstarif:  https://www.beamtentalk.de/viewtopic.php?t=12400

Der Punkt oben von @Themaster42699 ist aber trotzdem noch ungeklärt, ob es auch bei ÖA zu Anzeigepflichtverletzungen kommen kann. Vom Gefühl her dürfte es ja keinen Unterschied für den Vertrag machen, also kann ich mir schwer eine Kündigung durch den Versicherer vorstellen. Ich würde einfach versuchen, alles reinzuschreiben, was irgendwie geht.

Was ich nicht ganz begriffen habe: Leistet bei ÖA/ Grundtarif ohne Beihilfeergänzung die PKV nur (in meinem Fall) 30% von dem, was beihilfefähig ist, oder vom Rechnungsbetrag? Beispiel Zahnersatz, da erkennt die Beihilfe z.B. nur 60% der Arztrechnung an und leistet davon 70%. Zahlt die PKV im Grundtarif dann 30% von den 60% oder vom Rechnungsbetrag? Also würde man im ersteren Fall insgesamt nur 60% der Arztrechnung erstattet bekommen oder 70% von 60% (Beihilfe) plus 30% von 100% (PKV)?

Soweit ich gelesen habe, gibt es beim Ziehen der Öffnungsaktion keine Chance mehr auf Rücknahme des Risikozuschlages. Aber evtl gibt es auch Ausnahmen oder Änderungen?

katika

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #8 am: 09.05.2025 13:36 »

Wäre das denn auch noch ein Kostenfaktor, der miteinzurechnen wäre? In der GKV sind die Kinder ja kostenfrei mitversichert, in der PKV fällt ja eine Prämie an.
Und verringert sich dein Beihilfesatz (steigt die PKV), wenn die Kinder aus dem Kindergeldbezug oÄ rausfallen?

Es ist nicht unbedingt ein Kostenfaktor, sie könnten auch bei den Vätern in die Familienversicherung rein. Beim Großen (17) würde ich es dann über PKV versuchen, da er eine Zähne-Fehlstellung hat, die die GKV nicht reguliert, ich hoffe da auf die Beihilfe (vor 18) und ggf. auf PKV.
Der Beihilfesatz verringert sich, die PKV würde teurer um 89 EUR, sobald der Große aus dem Kindergeldbezug rausfällt, ja.


Gewerbler

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #9 am: 09.05.2025 14:06 »
Ich finde sehr schwierig herauszubekommen, was man im Alter an Pension + Rente haben könnte. Gibt nicht so eine schöne "Renteninformation" wie als Angestellter.
Zumindest einige Bundesländer geben sowas raus, ggf. aber auch erst nach ein paar Jahren bzw. ab gewissem Alter. Ob es Pflicht ist, weiß ich nicht.
Ansonsten musst du halt rechnen. Letzte Dienstbezüge kann man ja grob abschätzen, z.B. A14, falls eine Beförderung realistisch ist. Jahre zählen, Faktor bilden etc. Natürlich basiert das dann auf der heutigen Besoldung und nicht auf der in 20 Jahren. Aber da muss man dann wieder die Glaskugel bemühen  ;)


Der Punkt oben von @Themaster42699 ist aber trotzdem noch ungeklärt, ob es auch bei ÖA zu Anzeigepflichtverletzungen kommen kann. Vom Gefühl her dürfte es ja keinen Unterschied für den Vertrag machen, also kann ich mir schwer eine Kündigung durch den Versicherer vorstellen. Ich würde einfach versuchen, alles reinzuschreiben, was irgendwie geht.
Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen, aber kann mir auch nicht vorstellen, was die Konsequenz sein sollte. "Also wenn wir das gewusst hätten, hätten wir Sie nur über die ÖA und ohne Ausschlüsse mit 30 % Aufschlag versichert" - ähm, ja? Kann mir nicht so richtig vorstellen, was der Schaden für die Versicherung wäre in dem Fall. Von daher eigentlich auch keine Kündigung.


Was ich nicht ganz begriffen habe: Leistet bei ÖA/ Grundtarif ohne Beihilfeergänzung die PKV nur (in meinem Fall) 30% von dem, was beihilfefähig ist, oder vom Rechnungsbetrag? Beispiel Zahnersatz, da erkennt die Beihilfe z.B. nur 60% der Arztrechnung an und leistet davon 70%. Zahlt die PKV im Grundtarif dann 30% von den 60% oder vom Rechnungsbetrag? Also würde man im ersteren Fall insgesamt nur 60% der Arztrechnung erstattet bekommen oder 70% von 60% (Beihilfe) plus 30% von 100% (PKV)?
Nein, vom Rechnungsbetrag. Bei der Barmenia ist in einem Flyer ein ganz gutes Beispiel (glaube in der allgemeinen Tarifübersicht oder zum Ergänzungstarif).

Beispiel: Rechnung Zahnarzt beträgt 1400 €: Davon 1000 € Material/Labor und 400 € Arzthonorar.
Beihilfe erkennt z.B. Labor zu 60 % an und Arzthonorar in dem Fall komplett (weil alles maximal Faktor 3,5 ist). Davon werden dann 30 % erstattet.
Erstattung ist dann 180 € für Labor (30 % von 600 €) plus 120 € (30 % von 400 €) = 300 € gesamt.

PKV erkennt alles zu 100 % an und erstattet 70 %, macht also 980 €.

Eigenanteil bleiben dann 120 € in dem Beispiel. Das wäre der Betrag, den dann der Beihilfeergänzungstarif ggf. übernehmen würde, wenn man ihn denn hätte bzw. bekommen könnte  ::)

So ähnlich ist es dann auch z.B. bei Physiotherapie. Da erstattet die Barmenia beispielsweise 110% der Beihilfesätze und damit insgesamt mehr als die Beihilfe, was den Eigenanteil etwas verkleinert. (Übrigens auch ein Vorteil der PKV: Da gibts direkt und ggf. mehrmals 10 Behandlungen ohne Diskussion und nicht nur 6 wie in der GKV).


Soweit ich gelesen habe, gibt es beim Ziehen der Öffnungsaktion keine Chance mehr auf Rücknahme des Risikozuschlages. Aber evtl gibt es auch Ausnahmen oder Änderungen?
Meines Wissens kann man einen Risikozuschlag grundsätzlich überprüfen lassen. Und wenn ein Risiko nicht mehr auftritt kann man ja auch nochmal freundlich nach einem Ergänzungstarif für Wahlleistungen oder Beihilfeergänzung fragen (da könnte es natürlich dann Konflikte mit nicht angegebenen Krankheiten geben, siehe oben).
Oder eben bei einer anderen PKV, wenn die Abfragezeiträume entsprechend verstrichen sind. Hängt natürlich davon ab, was die Krankheiten sind, ob chronisch oder nicht, wie die die jeweilige PKV die ein und selbe Krankheit bewertet etc.
Wurde mir zumindest mal so von meinem Makler gesagt und steht auch im Vertrag zur ÖA (dass ich meine Gebühr erstattet kriege, wenn ich später nochmal "normal" unterkommen sollte).


Ansonsten noch: Falls du die Kinder in die PKV holst, ggf. beim Ausscheiden dran denken, eine Anwartschaft abzuschließen, falls die später nochmal rein müssten. Wobei eigentlich auch die ÖA nochmal greifen sollte, falls die selbst verbeamtet werden. Müsste man sich dann nochmal anschauen.

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #10 am: 09.05.2025 14:24 »
Ansonsten musst du halt rechnen.
Schon, ich versuche es auch, aber dadurch, dass Ausbildungszeiten (anteilig...) und Angestelltenzeiten im öD (anteilig) und Teilzeit natürlich auch nur anteilig (genau wie?) einberechnet werden, und später die Rente noch kompliziert verrechnet wird mit der Pension, ist schon alles etwas aufwändiger! Aber ich kämpfe mich durch und hoffe, nichts zu übersehen in meinem sehr hypothetischen Altersszenario.

Ich glaube, in Deinem Rechnungsbeispiel hast Du die 30% vs 70% umgedreht, also bei mir ist es so, die Beihilfe erstattet 70 (nicht 30%), und die PKV würde 30 (nicht 70) erstatten. Aber ist schon mal gut, dass auch in der Öffnungsaktion der Rechnungsbetrag bei PKV zugrundegelegt wird und nicht der Prozentsatz, der laut Beihilfe beihilfefähig ist!

Wurde mir zumindest mal so von meinem Makler gesagt und steht auch im Vertrag zur ÖA (dass ich meine Gebühr erstattet kriege, wenn ich später nochmal "normal" unterkommen sollte).
Natürlich kann man sich immer für einen Neuvertrag (beim selben Versicherer oder einem anderen) bewerben - in meinem Alter nicht mehr sinnvoll! Dann würde auch die Maklergebühr für die Öffnungsaktion erstattet. Allerdings gehen die Altersrückstellungen verloren und man ist ja auch älter... Ich hab halt schon mal einen Mailauszug der Debeka gelesen von jemand anderem, in dem stand, es tut ihnen leid, aber im Rahmen der Öffnungsaktion gibt es keine Überprüfung des Risikozuschlags.
Aber vielleicht hat es ja schon mal jemand geschafft? Wäre interessant!

katika

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #11 am: 09.05.2025 14:31 »
Ich glaube, den wichtigsten Rat, den ich jetzt erst mal bräuchte, weil ich den Wald vor lauter Bäumen langsam nicht mehr sehe, ist meine ursprüngliche Frage 2:
Wie soll ich am besten vorgehen, um Fallstricke zu vermeiden? Soll/ kann ich gefahrlos den Probeantrag des Maklers - inklusive aller meiner Gesundheitsfragenergänzungen - abschicken? Da ist auch ein ganzer Maklervermittlungsvertrag mit dran, den man kündigen kann und so, nicht nur der Probeantrag an die PKV. Der Vertrag würde meinem Gefühl nach eher abgelehnt, und evlt wäre ich dann auch für die ÖA an die Barmenia gebunden (?), was aber nach meinen bisherigen Recherchen eine gute Option wäre.

Oder soll ich das erst mal lassen, auf eigene Faust noch mal Öffnungsklausel-Angebote mehrerer Versicherer vergleichen, evtl. vom Account eines Freundes aus  anonyme Voranfragen mit meiner gesamten Krankengeschichte stellen, bevor ich meinen endgültigen Probeantrag stelle?

Wie gesagt, mir haben schon unterschiedliche Makler abgesagt mit meinen Gesundheitsdaten - der Honorarberater rät mir eher zur GKV in meinem Alter. Die Verbraucherzentrale sieht es ähnlich, sie empfiehlt mir PKV in meinem Alter nur noch, wenn ich normal mit wenig Risikozuschlag reinkomme,  bei Öffnungsaktion würde sie sich "das nicht mehr antun" und GKV mit Pauschalhilfe bleiben...

Gewerbler

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #12 am: 09.05.2025 14:39 »
Ich glaube, in Deinem Rechnungsbeispiel hast Du die 30% vs 70% umgedreht, also bei mir ist es so, die Beihilfe erstattet 70 (nicht 30%), und die PKV würde 30 (nicht 70) erstatten. Aber ist schon mal gut, dass auch in der Öffnungsaktion der Rechnungsbetrag bei PKV zugrundegelegt wird und nicht der Prozentsatz, der laut Beihilfe beihilfefähig ist!
Ja, du hast vollkommen Recht. Die Prozente müssten natürlich andersrum sein (und ich hab noch überlegt, ob ich das 50/50-Beispiel nehmen soll...  ;D). Aber vom Prinzip her ändert es ja nix  :)

Natürlich kann man sich immer für einen Neuvertrag (beim selben Versicherer oder einem anderen) bewerben - in meinem Alter nicht mehr sinnvoll! Dann würde auch die Maklergebühr für die Öffnungsaktion erstattet. Allerdings gehen die Altersrückstellungen verloren und man ist ja auch älter... Ich hab halt schon mal einen Mailauszug der Debeka gelesen von jemand anderem, in dem stand, es tut ihnen leid, aber im Rahmen der Öffnungsaktion gibt es keine Überprüfung des Risikozuschlags.
Aber vielleicht hat es ja schon mal jemand geschafft? Wäre interessant!
Das stimmt, das Alter hab ich vergessen. Die Empfehlung bei mir war, dass wir das spätestens mit Anfang 40 versuchen, wegen der Altersrückstellungen (zumindest mit Wechsel). Wobei ich eigentlich auch gar nicht unbedingt wechseln wollte bisher, aber mal sehen.

Von der Debeka hab ich schon öfter gelesen, dass die offiziell gar nicht von der ÖA sprechen, sondern jemand "normal" aufnehmen mit 30 % RZ. Also keine Ahnung, aber manchmal hatte ich schon den Eindruck, dass die bisschen ihre eigenen Regeln haben  8)

TomR

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #13 am: 10.05.2025 16:33 »
Tu Dir einen großen Gefallen und beende das. Sorge dafür, dass der Mann nichts von Dir irgendwo abgibt. Wende Dich an die nächste Barmenia-Vertretung, nirgendwo sonst, lass Dir von Deiner GKV einen Auszug von Dir und den Kindern geben und dann alles angeben. Die Vertretung hilft Dir und reicht den Aufnahmeantrag mit dem Zusatz bei Ablehnung über die Öffnungsaktion ein. Du hast nur EINE Chance. Die Barmenia ist top, bin selbst mit Kindern dort (noch im alten VBU). Es gibt kleine Unterschiede im neuen Tarif, teilweise besser (z.B. Psychotherapie), teilweise etwas schlechter. Insgesamt absolut gut. Die Beihilfelücke interessiert nicht wirklich wenn du dein Leben in D verbringen wirst. Das tolle bei der Barmenia ist, dass alles wichtige im Haupttarif ist und nicht in den Ergänzungsnmüll geschoben wird. Bearbeitung dauert mitlerweile oft nur 24 Stunden. Was will man mehr? Ich bin ebenfalls mit 46 rein.
Info für lau: Mit der Öffnungsaktion bist bei Maklern unten durch, weil es fast nichts mehr für den Abschluss gibt. Ich glaube 75 EUR oder so.
Ich glaube, den wichtigsten Rat, den ich jetzt erst mal bräuchte, weil ich den Wald vor lauter Bäumen langsam nicht mehr sehe, ist meine ursprüngliche Frage 2:
Wie soll ich am besten vorgehen, um Fallstricke zu vermeiden?
« Last Edit: 10.05.2025 16:45 von TomR »

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Antw:Öffnungsaktion oder GKV? (Alter 46...)
« Antwort #14 am: 10.05.2025 21:15 »
Herzlichen Dank, @TomR!! Das war aus dem Bauch raus auch mein Gefühl: Den Makler nicht mehr zu quälen, und zum örtlichen Barmenia-Vertreter zu gehen. Tut mir leid für die ganze Mühe, der Makler hat mehrfach sehr geduldig alle meine Fragen beantwortet... aber irgendwie dachte ich am Ende, er hat (klar, aus Eigeninteresse) sein Bestes gegeben, mir einen normalen Zugang zu verschaffen, dabei meine Gesundheitsgeschichte "optimiert", was ich erst okay fand... allerdings, als ich das Vertragswerk in Händen hielt, war mir klar, so geht das nicht, und mich beschlich das Gefühl, das Risiko sollte letztendlich auf mich abgewälzt werden.

Bist Du denn auch über die Öffnungsaktion zur Barmenia? Falls ja, wie sind Deine Erfahrungen bisher? (Und seit wann bist Du da?)
Ich bin noch nicht so gut informiert, ob Grundtarif Barmenia (also eigentlich die Beihilfe Berlin...) ohne Ergänzungen so viel besser ist als GKV, dass es die Unflexibilität und die Mehrkosten im Alter aufwiegt... In Berlin ist dann schon mal nix mit 2-Bettzimmer, Chefarzt. (Bin da aber auch genügsam.)

Falls jemand einen Link kennt, unter dem man die Leistungen der jeweiligen Beihilfe übersichtlich und verständlich einsehen kann (so wie im Versicherungsvergleich...) wäre ich dankbar.