Autor Thema: Beamte Rentenkasse  (Read 26210 times)

Eukalyptus

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #105 am: 31.05.2025 07:42 »
Er hat eben zu sehr vielen Themen einen gut (gemeinten) Rat. ;)

Satzzeichen wollen wohl platziert sein:

Er hat eben zu sehr vielen Themen einen (gut gemeinten) Rat. ;)

Egal.
...

Nein. Gemeint war offensichtlich dass Organisator zu vielen Themen einen guten Rat hat, oder zumindest einen gut gemeinten Rat.

WimmelbuchLeser

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #106 am: 01.06.2025 16:19 »
Darum ist es ja auch *IRONIE-AN*gesellschaftlich total unbedenklich, sein Kind schon 4,-5,- oder 6,-monatigen Kind der Betreuung zu übergeben... ganz toll ...   

Warum sollte das auch gesellschaftlich ein Problem sein. In vielen Ländern ist das durchaus üblich, ohne dass die Gesellschaft daran Schaden nimmt. Oder vielleicht sogar gewinnt?

Soll das doch jeder Elternteil für sich entscheiden.

Ja, natürlich sollte es jeder für sich entscheiden, wann man seinen Nachwuchs der Kinderbetreuung übergibt. Das kommt ja auch immer darauf an, wie die jeweilige Situation/Konstellation gegeben ist! Welche Berufe die Ehepartner eben ausüben und wer dann wie viel verdient und was man sich eben auch in diesem Zusammenhang leisten kann bzw. wo die Prioritäten im Leben liegen. Doch bei diesem Punkt in der Debatte bei Caren Miosga wurde mir eben zu leichtfertig der Fokus auf die gern dargestellte Ehefrau in Teilzeit gelenkt, die hinsichtlich des Fachkräftemangels nun zu wenig arbeiten soll und durch das Ehegattensplitting zu sehr in der Teilzeit (Teilzeitfalle) gehalten wird. (Den frühen Systemkampf i. V. m. Vor- und Nachteilen zwischen Ost und West möchte ich weniger hervorheben, aber ganz unter dem Tisch möchte ich es auch nicht fallen lassen.) Klar kann ich verstehen, dass die Wirtschaft derzeit mehreren Herausforderungen unterliegt.

Was ich eben interessant finde, ist das typische politische Pauschalisieren. Vor allem das in den Mund legen von Probleme/Dingen - teils Halbwahrheiten - wie bspw. die Annahme,  Ehefrauen wollen ja alle unbedingt in Vollzeit arbeiten und mehr, was eben nicht der ganzen Wahrheit entspricht. Wir, meine Ehefrau und ich, haben halt andere Erfahrungen in unserem Umfeld gemacht. Da geht es gar nicht darum, wer mehr Zuhause ist oder weniger. Oder wer bei einem gemeinsamen Bankkonto das meiste Geld verdient. Es geht halt unter dem Strich darum, wer mehr Geld verdient und somit die besseren finanziellen Aussichten erfüllt. In meinem Fall ist es typisch dem Klischee nach gegeben. Meine Ehefrau versorgt und organisiert drei junge Kinder, arbeitet in Teilzeit und ich bin in Vollzeit tätig.  Wer auf Bundesebene arbeitet, der unterliegt gern auch dem einen oder anderen Umzug. So hat man nicht immer Oma und Opa oder weitere Verwandte zwecks Unterstützung in seiner wohnlichen Nähe. Hinzu ist es auch so, dass ich jeden Tag pro Strecke mind. eine Stunde Fahrt (Pendeln) in Kauf nehmen muss, um zur Dienststelle zu gelangen. Weiterhin bin ich auf Lehrgängen etc. unterwegs oder muss Überstunden leisten. Damit ich nun meinen Dienst voll und ganz erfüllen kann, muss halt jemand für die Kinder da sein.

Situation Kita: Ich selbst bin ein Kind der 80er. Ich bin in Westdeutschland groß geworden. Meine Geschwister, Verwandten, Freunde etc. waren nicht in der Kita. In einer Stadt von damals 30.000 Einwohner war es weniger so, dass die Eltern ihre Kinder in die Kita brachten. Das war zu diesem Zeitpunkt bei uns weniger gegeben. Verwandte hatten wir Kinder oft in der Nähe, die meisten Berufstätige haben ortsnahe gearbeitet Das Familienleben wirkte sehr geordnet.

Heutzutage und auch bei meinen Kindern sieht es anders aus. Als ich vor geraumer Zeit mit Kind und Kegel beruflich in eine ostdeutsche Region gezogen bin, musste man mit langer Vorlaufzeit seine Kinder in der Kita anmelden. Sonst geht man hier trotz rechtliche Regelung halt leer aus. Der Ort selbst verfügt über ungenügend freie Plätze. So dass die Eltern in unserer Wohngegend  ihre Kinder in unterschiedlichen Kitas teils in umliegenden Orten fahren, um die Versorgung überhaupt beanspruchen zu können. Beiläufige Nebenwirkung: mangelhafter Zusammenhalt unter den jungen Kindern innerhalb einer gut situierten Wohngegend.  Es gibt definitiv zu wenig Kitas hier. Ebenso an qualifiziertem Personal. Und da machte die ARGE bezüglich Bereitstellung/Vermittlung von Personal nicht immer einen guten "Job". Nun gut, mittlerweile ist man ja vieles gewohnt. Doch durch das Zutun meiner Ehefrau, die sich überwiegend (trotz Teilzeitfalle) für die "hauptamtliche" Kindeserziehung der eigenen Kinder entschieden hat - von der Politik wohl offensichtlich weniger geschätzt wird !) - geht es jedenfalls sehr geordnet und erfolgversprechend bei uns zu. Die zwei älteren Kinder (7 und 10 Jahre alt) müssen vor 8 Uhr in der Grundschule sein. Ach, übrigens die weit vom Wohnhaus gesehen entfernteste Option gemäß bewusst politisch gewolltes System zur freien Schulwahl - nicht Einzugsgebiet, da allg. nicht genügend Plätze in den zwei näher liegenden GS zur Verfügung stand und jedes Jahr vorhanden sind. Unser jüngste Kind muss Punkt 8 Uhr in der Kita sein, keine 5-10 Minuten früher., sonst gibt es mit der Kita ärger. Zwischendurch fährt meine Frau in Teilzeit zur Arbeit. Gegen 13:30 Uhr werden die älteren beiden Kinder wieder abgeholt und danach ab kurz vor 14 Uhr das jüngere Kind. Später auf keinen Fall, sonst gibt es ärger von der Kita-Leitung. Die Zeiten sind eben minutiös und im Hinblick auf die gegebenen 6 Stunden Betreuungszeit (weniger geht gern) pünktlich einzuhalten. Der häufige Personalmangel samt Bitte, dass die Eltern die können, ihre Kinder vielleicht einen Tag zu Hause zu belassen, wird nicht beidseitig wohlwollen zweck möglicher gegenseitiger Flexibilisierung einberechnet. Demnach kein Entgegenkommen. Im Anschluss gegen 14:15 Uhr wird gegessen und Schularbeiten gemacht, gelernt.  Es würde zwar in der Schule einen Hort geben, aber dort wird nicht gelernt oder Hausaufgaben gemacht. Personalmangel auch hier bzw. zu wenig qualifiziertes Personal. Darum legen wir Wert darauf, die Lücke zu selbst schließen.Somit sind wir Eltern, die nicht nur lernen, vielmehr lehren. Ebenso versuchen wird den Lehrermangel zu kompensieren. Denn manche Lehrer häufig krank. Allerdings wird indirekt vorausgesetzt, dass die Eltern das versäumte dann Zuhause nachholen. Manche Lehrer haben so viele Krankheitstage in einem Schuljahr, wie ich in 30 Berufsjahren nicht. Aber das möchte ich nicht verurteilen, weil ich sehe auch, wie manche Eltern sich weniger Mühe mit Blick auf die Kindeserziehung machen und die Lehrer regelrecht die Folge abbekomme. Ferner gibt es Eltern, die lernen nicht mit ihren Kindern. Dieses löst oft Frust beim Kind aus. Oder Eltern lernen mit ihren Kindern erst ab 17 Uhr,  also nach dem durchgängigen Spielvergnügen im Schulhort, dann,  wenn unsere Kinder entweder beim Sport, Musik sind bzw. schon Schulaufgaben mit Mama fertig haben und den Alltag  geordnet nachgehen können. (Gemäß Erfahrung WHATSAPP- Elterngruppe wird bei beiden Vollberufstätigen Elternteilen erst spät am Abend die Hausaufgaben gemacht oder gar gelernt. Nebenher wird gefragt, was an Schulaufgaben dran ist, weil Kinder sich das nicht genügend selbstständig notiert haben.)  Ob das System von zwei vollberufstätigen Elternteilen wie die Politik sich das jetzt wünscht, überwiegend zu einer später besseren Fachkräftesituation der nächsten Generation sorgt, vermag ich so jedenfalls zu bezweifeln. Hier und da kann das klappen, aber meine Frau und ich stellen in unserem Umkreis anderes fest. Insofern gehen wir eher unserer logischen Überzeugung nach - trotz finanziellen Einbußen und Thematik Teilzeitfalle Ehefrau - um für unsere Kinder da zu sein, aber vor allem sie schulisch vorzubereiten, was sich bis jetzt gut auszahlte. Das Ergebnis dessen werden wir allerdings erst später sehen. 

Ach und was die Kita angeht - unsere Kinder haben wir unserer Überzeugung nach erst ab dem dritten Lebensjahr in die Kita gegeben. Als Mama und Papa wollte wir eine enge Bindung aufbauen.  Anfangs waren die Erzieher nicht so angetan, weil die Erzieher laut eigener Aussage hin bei älteren Kindern weniger gleich eine Hauptrolle einnehmen können und sich das Vertrauen erst erarbeiten müssen, was für die wohl einen Mehraufwand o. Ä.  bedeutet. Zumindest schließen wir es so laut den Aussagen. Jüngere Kinder sind aus deren Sicht schneller formbar bzw. einfacher zu steuern/handhaben. Im Nachhinein haben die aber festgestellt, dass unsere Kinder sehr sozial aufgestellt waren, selbstständig  und über gutes Benehmen verfügten. Unsere Kinder sind in die Kita gegangen, weil sie es aufgrund Abwechslung sowie Kennenlernen anderer Kinder so wollten. Denn in der Nachbarschaft war ja kein Kind zum Spielen da. Die Kitaleitung war ganz erstaunt, dass die Eingewöhnungszeit in unserem Fall nicht beansprucht wurde und auch nur ein Tag andauerte, weil unsere Kinder entgegen anderen oft weinenden Gesichter gern zur Kita gegangen sind. Danach, beim dritten Kind erst nahm mein Ehefrau wieder ihre Tätigkeit  jedoch in Teilzeit auf. Weil sie eben davon überzeugt war und ist! Demnach halte ich nichts von dem aktuellen Pauschalisieren einzelner Politiker.

Und was die Folgen einer Gesellschaft sein könnten, wenn Kinder zu früh aus dem Elternhaus für mehrere Stunden für 5 Tage die Woche abgeben werden, das zeigt sich oft ja erst nach Jahren. Das müssen Psychologen mit entsprechender Reputation/Fachexpertise beurteilen, ob das so okay ist!? Ob es gut ist, ein Kind unter 6-Monate abzugeben, vermag ich jedenfalls zu bezweifeln. Ob der These nach etwaige Unsicherheiten, Bindungsprobleme, mangelnde Empathie oder anderes bei diesen Personen einhergehen könnten, da muss jeder selbst den Blick in eine derzeit "funktionierenden" Gesellschaft schärfen. Jeder so - wie er es eben kann. Da möchte ich selbst weniger pauschalisieren oder gar werten. Aber eine persönliche Meinung habe ich schon noch. Und das Ehegattensplitting nehmen wir somit gern in Anspruch, auch wenn manche Politiker oder die Wirtschaft es als Auslaufmodell von 1958  bezeichnet. Der Beitrag meiner Ehefrau ist somit nicht geringfügig anzusehen, leistet vielmehr einen zu honorierenden Beitrag. Gerade eil wir den Eindruck haben, dass der soziale Staat hier und dort immer mehr versagt. Und wenn meine Frau Beamtin wäre oder gar finanziell besser gestellt wäre, dann wäre ich eben die in Teilzeit arbeitende Person. Und keiner hat bei einem gemeinsamen Bankkonto unter uns gesehen ein Ansehensverlust, was gern in öffentlichen Debatten im Hinblick auf Ehegattensplitting usw. suggeriert wird. Darum muss man das Rad auch nicht immer neu erfinden.  ::)

 

AlxN

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #107 am: 01.06.2025 17:19 »
Genauso sehe ich das auch. Wir haben zwei Kinder und meine Frau bleibt trotz erheblichen Verdiensteinbußen (A11) lieber mindestens die drei Jahre bis zum Kindergartenalter in Elternzeit, weil wir der Meinung sind, dass das die wichtigsten Jahre der Kinder sind und eine gute Basis extrem wichtig ist.

Leider findet das Thema psychologischer Effekt / Beziehung Eltern zum Kind in der Debatte nie wirklich Platz. Wer Kinder hat, weiß auch, dass eine Mama immer hoch im Kurs ist und die Bindung zur Mutter einfach anderer Natur ist als die zum Vater. Zumindest zu Beginn. Eine klischeehafte Rollenverteilung finde ich im Übrigen genau richtig, weil für die Familie Arbeitsteilung einfach mehr Effizienz bedeutet. Das hat nichts mit Geringschätzung oder Verachtung der Frau oder deren Arbeit zu tun. Funktionierende Familien und eigene Erziehung bis ca. 3 Jahren sind äußerst wertvoll für den Staat. Hieraus kann nach meinem Dafürhalten auch viel Dynamik und Engagement fürs Ehrenamt entstehen. Das wird auch vielfach nicht gesehen - Ehrenamtsdienste entlasten die Gesellschaft.

conny111

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #108 am: 01.06.2025 21:17 »
Eine klischeehafte Rollenverteilung finde ich im Übrigen genau richtig, weil für die Familie Arbeitsteilung einfach mehr Effizienz bedeutet. Das hat nichts mit Geringschätzung oder Verachtung der Frau oder deren Arbeit zu tun.

Warum bevorzugst du eine klischeehafte Rollenverteilung? Was hat diese mit mehr Effizienz zu tun, wenn die Frau zuhause bleibt oder in Teilzeit arbeitet? Wäre es nicht genauso effizient, wenn der Mann das tut?

AlxN

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #109 am: 01.06.2025 22:21 »
Ganz einfach, Männer können z.B. nicht stillen. Es gibt nichts gesünderes, was man seinem Baby antun kann. Empfohlen sind 6 Monate aber, je länger desto besser. Weniger Allergien etc. Väter können Kleinkinder oftmals nicht so gut beruhigen, wie die Mutter es kann, weil die vielleicht ihre Mamazeit brauchen. Von Krankheit ganz zu schweigen. Wer Familie will, muss aktuell finanzielle Einbußen in Kauf nehmen (insbesondere die Gutverdiener; die Grundsicherung ist rein finanziell betrachtet schon gut), leider könnte da seitens der Politik deutlich mehr passieren. Schon allein der bürokratische Aufwand, den man da betreiben muss, ist absolut Banane. Außerdem Regelungen, die kein Mensch mehr versteht, nicht mal mit Verwaltungserfahrung.

Die Situation verändert sich aber auch ständig und genauso effizient kann es sein, dass die Frau irgandwann wieder in Teilzeit anfängt zu arbeiten (weil ihr vielleicht sonst die Decke auf den Kopf fällt). Aber oftmals bedeutet es dann für sie Stress, auch nur 20% arbeiten zu gehen, weil da einfach deutlich mehr organisiert werden muss, insbesondere sobald mehrere Kinder da sind. Eine junge Familie braucht den ganzen Stress nicht zuhause. Wenn es für jemanden andersrum besser klappt, dann glaube ich das gerne. Nur dann wahrscheinlich erst ab einem gewissen Alter.

Sobald man als Familie gerne mehrere Kinder haben möchte, ist es unter gleichen (Bildungs-)Voraussetzungen der Ehepartner wahrscheinlich einfacher, der Mann macht die Karriere. Die Rahmenbedingungen sind geschickter: denn nur die Frau wird schwanger, muss sich vor der Geburt schonen und danach von der Geburt erholen und stillen. Sicher kann danach bei der Karriere noch viel passieren und so und das kann man nicht so einfach pauschalisieren, aber währenddessen kann der Mann bei der Karriere ein paar Sprüngchen machen, hat es leichter für die Familie mehr Geld reinzubringen.

Wenn Frauen Karriere machen ist das sicher toll und in vielen Fällen vielleicht auch die bessere Alternative (dank des höheren Bildungsabschlusses o.ä.), aber das sagt nicht gleichzeitig aus, dass eine "Hausfrau" ohne Arbeit nichts wert wäre oder sich nicht in der Familie selbst verwirklichen könnte. Das Narrativ, dass man plötzlich alle Frauen am besten sofort in die Erwerbsarbeit bringen sollte und niederschwellig rüberkommt, dass es doch so schlecht sei sich als klassische Hausfrau um Kind und Kegel zu kümmern, geht mir persönlich da schon etwas gegen den Strich. Aber in Deutschland kann das jeder ja prinzipiell handhaben wie es gewünscht ist. Deshalb bin ich der Meinung, dass es im Regelfall effizienter ist, wenn der Mann in Vollzeit bleibt.

clarion

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #110 am: 01.06.2025 22:28 »
Zurück in die Zukunft (achtziger Jahre). Ich kann nachvollziehen, wenn Eltern entscheiden, dass man Kinder erst später in den Kindergarten gibt. Nicht verstehen kann ich Aussagen wie die Beziehung zur Mutter ist so einzigartig, dass sie in den ersten drei Jahren zu Hause bleiben muss.

Ich kenne im übrigen tolle junge Menschen aus der Nachbarschaft und Verwandtschaft, die trotz KiGa / Tagesmutter ab dem ersten Lebensjahr gesunde, höfliche, lebensfrohe und leistungsbereite junge Leute geworden sind. Es muss halt passen.

A Propos meine Geschwister (ich habe mehrere) und ich bekamen in den Siebziger und Achtziger Jahren Fläschchen mit definierter Menge und nach Uhrzeit. Keiner hat Allergien oder ernährungsbedingte Krankheiten. Und unsere Schlafsäcke wurden auch noch im Gitterbettchen angebunden, die Schlafsäcke hatten dafür extra Ösen. Wie konnten wir das bloß ohne größere Schäden überleben?

Fragmon

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #111 am: 02.06.2025 09:09 »
Können wir die anekdotische Evidenz bitte wieder in die Schublade legen und zurück zum Thema kommen?

Organisator

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #112 am: 02.06.2025 09:19 »
Er hat eben zu sehr vielen Themen einen gut (gemeinten) Rat. ;)

Ich hatte gehofft, dass der Hinweis auf "nicht notwendiges tägliches Einkaufen" schon genug Ironie ausstrahlt.

Im Zweifel hätte ich auch ursprünglich sagen können - Ja, so ist nunmal das Leben mit Kindern. Sollen sich jetzt Millionen darüber beschweren?

Organisator

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #113 am: 02.06.2025 09:23 »
Leider findet das Thema psychologischer Effekt / Beziehung Eltern zum Kind in der Debatte nie wirklich Platz. Wer Kinder hat, weiß auch, dass eine Mama immer hoch im Kurs ist und die Bindung zur Mutter einfach anderer Natur ist als die zum Vater.

Die Debattenlage gibt es schon. Allerdings wird sie duch Beträge die beginnen mit "Wer Kinder hat, weiß..." im Keim erstickt.

Kurzer Spoiler: Aktueller Stand der Wissenschaft ist, dass es im Wesentlichen auf die Qualität der Zeit ankommt, die man mit seinen Kindern verbringt, und weniger auf die Quantität.

Insofern ist es gut, dass tatsächlich jedes Elternpaar entscheiden kann, wie es möchte. Nicht gut ist, dass der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz manchmal schwer zu verwirklichen ist.

HochlebederVorgang

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« Antwort #114 am: 02.06.2025 09:34 »
Das die Frau zuhause bleibt, ist halt ein Privileg. Aus diesem Grund kann es natürlich nicht allen zugute kommen. Die Frauen der gut situierten Herren aus Politik und Wirtschaft, die vehement fordern, dass Frauen möglichst viel arbeiten sollen, arbeiten schließlich auch alle zu 100%.

Pham Nuwen

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #115 am: 02.06.2025 11:25 »
Und was die Folgen einer Gesellschaft sein könnten, wenn Kinder zu früh aus dem Elternhaus für mehrere Stunden für 5 Tage die Woche abgeben werden, das zeigt sich oft ja erst nach Jahren.

... na hoffentlich werden sie dann nicht später (auch) raunende Schwurbler, die sich zum Maßstab der Welt machen und mit langen Beiträgen dieses Internet verstopfen.  ;D

Aber Danke für die paar Lacher. Ein Highlight war für mich u.a. die "gut situierte Wohngegend" in der es offenbar, mangels technischer/sozialer Fähigkeiten, nicht gelang, sich z.B. über Neuland (Internet [tm]) zu Kennenlern-Formaten zusammenzuschalten. Oder ganz piefig mittels analogen Formaten (da, wo man vor die Tür geht) in die Gemeinschaft zu gehen.

Spoiler: Beziehungspflege ist eine lebenslange Aufgabe. Kein Sproß wird später den Hut dafür ziehen, dass man nach den "ersten drei Jahren" die Hände in den Schoß gelegt hat, weil ja nun die Bindung "aufgebaut" sei.

AlxN

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #116 am: 02.06.2025 11:37 »
Es ist auch immer die Frage, zu welchem Zeitpunkt die Frau wieder anfängt zu arbeiten. Meiner Meinung nach sollte man auf jeden Fall die ersten ein, zwei, drei Jahre etwas differenzierter betrachten. Sobald die Kinder in Kindergarten oder Schule sind ist das doch voll in Ordnung, mehr zu arbeiten. Die Belastungen die damit für Familien einhergehen werden oft wenig beachtet.

Aber auch später kann man sich durchaus die Frage stellen, was für gesellschaftliche Auswirkungen (siehe z.B. Ehrenamt) solche Thematiken haben werden. Die Debatte ist halt vielschichtiger als viele meinen. Aber ok.

Demographisch gesehen wäre es durchaus angezeigt, die Rahmenbedingungen für Familien attraktiver zu gestalten..

HochlebederVorgang

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #117 am: 02.06.2025 12:56 »
Die Kinder sollen die Party ja später auch noch bezahlen, Stand jetzt.

conny111

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #118 am: 02.06.2025 22:25 »
Ganz einfach, Männer können z.B. nicht stillen. Es gibt nichts gesünderes, was man seinem Baby antun kann. Empfohlen sind 6 Monate aber, je länger desto besser. Weniger Allergien etc. Väter können Kleinkinder oftmals nicht so gut beruhigen, wie die Mutter es kann, weil die vielleicht ihre Mamazeit brauchen. Von Krankheit ganz zu schweigen. Wer Familie will, muss aktuell finanzielle Einbußen in Kauf nehmen (insbesondere die Gutverdiener; die Grundsicherung ist rein finanziell betrachtet schon gut), leider könnte da seitens der Politik deutlich mehr passieren. Schon allein der bürokratische Aufwand, den man da betreiben muss, ist absolut Banane. Außerdem Regelungen, die kein Mensch mehr versteht, nicht mal mit Verwaltungserfahrung.

Die Situation verändert sich aber auch ständig und genauso effizient kann es sein, dass die Frau irgandwann wieder in Teilzeit anfängt zu arbeiten (weil ihr vielleicht sonst die Decke auf den Kopf fällt). Aber oftmals bedeutet es dann für sie Stress, auch nur 20% arbeiten zu gehen, weil da einfach deutlich mehr organisiert werden muss, insbesondere sobald mehrere Kinder da sind. Eine junge Familie braucht den ganzen Stress nicht zuhause. Wenn es für jemanden andersrum besser klappt, dann glaube ich das gerne. Nur dann wahrscheinlich erst ab einem gewissen Alter.

Sobald man als Familie gerne mehrere Kinder haben möchte, ist es unter gleichen (Bildungs-)Voraussetzungen der Ehepartner wahrscheinlich einfacher, der Mann macht die Karriere. Die Rahmenbedingungen sind geschickter: denn nur die Frau wird schwanger, muss sich vor der Geburt schonen und danach von der Geburt erholen und stillen. Sicher kann danach bei der Karriere noch viel passieren und so und das kann man nicht so einfach pauschalisieren, aber währenddessen kann der Mann bei der Karriere ein paar Sprüngchen machen, hat es leichter für die Familie mehr Geld reinzubringen.

Wenn Frauen Karriere machen ist das sicher toll und in vielen Fällen vielleicht auch die bessere Alternative (dank des höheren Bildungsabschlusses o.ä.), aber das sagt nicht gleichzeitig aus, dass eine "Hausfrau" ohne Arbeit nichts wert wäre oder sich nicht in der Familie selbst verwirklichen könnte. Das Narrativ, dass man plötzlich alle Frauen am besten sofort in die Erwerbsarbeit bringen sollte und niederschwellig rüberkommt, dass es doch so schlecht sei sich als klassische Hausfrau um Kind und Kegel zu kümmern, geht mir persönlich da schon etwas gegen den Strich. Aber in Deutschland kann das jeder ja prinzipiell handhaben wie es gewünscht ist. Deshalb bin ich der Meinung, dass es im Regelfall effizienter ist, wenn der Mann in Vollzeit bleibt.

Würg!!! Mehr kann ich dazu nicht sagen. Was für ein Humbug! So einen Mann wie dich hätte ich in die Wüste geschickt, bevor ich jemals schwanger geworden wäre. Milch kann abgepumpt werden (hatte ich tatsächlich auch die ersten Wochen nach meiner ersten Entbindung gemacht). Dann kann auch der Vater das Stillen übernehmen. Und warum es geschickter ist, dass der Vater Karriere macht, erschließt sich mir auch nicht. Das hat Null mit dem Vorhandensein des männlichen Geschlechtsteils zu tun!

Tatsächlich habe ich am Anfang der Beziehung schon deutlich mehr verdient als mein Mann und er wollte dann auch mit unserem ersten Kind zuhause bleiben. Ich habe mich dann aber doch entschlossen, die ersten drei Jahre bei meinem Kind zuhause zu bleiben und wir haben das geringere Gehalt in Kauf genommen. Gestillt habe ich nur 2 Wochen, weil das unendlich schmerzhaft für mich war. Kurzfassung: Wir haben noch zwei weitere Kinder bekommen, ich war nur die Elternzeit mit den Kindern zuhause, danach bin ich zunächst in Teilzeit arbeiten gegangen, mein Mann in Vollzeit. Insgesamt habe ich viele Jahre nur Teilzeit gearbeitet, nebenberuflich studiert und gehe seit einigen Jahren wieder in Vollzeit arbeiten. Ich habe meinen Mann gehaltstechnisch direkt wieder deutlich überholt, obwohl er ja fast 2 Jahrzehnte Zeit hatte, Karriere zu machen. Ist ihm halt nicht wichtig. Und ich wollte auch nie einen Karrieretypen, sondern einen Mann auf Augenhöhe. Bei dem ich nicht für Kinder und Küche zuständig bin, sondern bei dem wir unsere Aufgaben teilen und uns gegenseitig unterstützen. Während meines nebenberuflichen Studiums hat sich mein Mann neben Vollzeitarbeit auch um Kind und Kegel gekümmert, geputzt etc.

Im Übrigen sind alle unsere 3 Kinder sehr gut geraten, haben keinerlei Allergien, sind kerngesund. Inzwischen alle erwachsen und stehen mit beiden Beinen im Leben!

AlxN

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #119 am: 03.06.2025 01:44 »
Das mag ich an solchen Diskussionen nie. Es werden immer Dinge dazugedacht, komisch interpretiert o.ä. Ich bin der letzte der die Frau an den Herd schickt, wechsle täglich Windeln, putze, geh mit in Krabbelgruppe und Kinderturnen etc. pp. Nur weil ich Abpumpen nicht erwähnt habe heißt das nicht das ich das nicht kenne. Aus unserer Familie haben mehrere davon berichtet und außerdem haben wir eine angehende Hebamme in der Familie. Zumal du es selber auf jeder Internetseite nachlesen kannst mit dem Stillen. Es ist nicht ohne Grund empfohlen, wobei hier offensichtlich sein sollte, dass man die Kids auch ohne großkriegt. Nicht alles muss man runterschreiben. Aber macht euch ruhig darüber lustig. Aber zurück zu deinem Post: man muss echt nicht gleich so einen persönlichen Angriff starten.So ein Humbug!

Trotzdem gibt es Realitäten mit denen man konfrontiert wird.Nur weil es bei euch so war, dass wegen der Stillproblematik funktioniert hat, dass der Mann das Füttern übernimmt, heißt das noch lange nicht, dass es auch bei anderen so ist. Wir hatten eine super Schwangerschaft und plötzlich wurde es doch ein Kaiserschnitt und ein Schreibaby das ständig gestillt und rumgetragen werden möchte. Und genauso erholen sich die Frauen einfach unterschiedlich, bei uns hat es einen Monat gedauert bis meine Frau überhaupt einigermaßen fit war und wieder ne Weile stehen und aktiv sein konnte. Dabei sind wir beide sportlich veranlagt. Und auch sie ging  nach zwei Jahren noch eine Weile mit 25% arbeiten.

Und genau aus dem Grund habe ich schon gesagt man kann nicht einfach pauschalisieren und die Debatte ist vielschichtig. Es trifft wahrscheinlich jeden doch ein wenig anders.. Aber bei der Lesekompetenz scheint ja noch Luft nach oben zu sein, wenn ich lese, was du so auf meine These hin „zum männlichen Geschlechtsteil“ von deinen persönlichen Erfahrungen schreibst. Hättest ja mal eine Gegenthese bringen können aber was soll’s. Glückwunsch zum besseren Gehalt. Ein guter Bildungsabschluss ist heutzutage fast schon ein Muss dafür.

Falls du dich auf meine Worte hin angegriffen gefühlt haben solltest, dann bitte ich um Entschuldigung, denn Ich war der Meinung es deutlich genug zum Ausdruck gebracht zu haben. Bitte nächstes Mal mit etwas mehr Verstand und Langmut lesen.

Freundliche Grüße aus der Wüste.Mehr gibt es hier nicht zu sagen.