Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
Vollender:
Durch den demografischen Wandel und Berentung der Babyboomer wächst der Druck meine ich schon deutlich. Bei uns tun sich jedenfalls massivst Lücken auf. Ausgerechnet an spezialisierten Schlüsselstellen, die es so am Markt nicht gibt und bei Neubesetzung viel längere Einarbeitungszeit bedingen.
Auch die junge Generation hat zunehmend einen völlig anderen Blick auf Arbeit. Das ist auch eine Chance für den ÖD. Wenn man es richtig nutzt. Es braucht jedoch mehr Bewegung auch bei Entscheidern und Gewerkschaften in Sachen Mut, Reformen und Weiterentwicklung.
Eine Höhergruppierung ist wie dargelegt jedenfalls finanziell fast eine Luftnummer bei bestimmten EG. Und Zulagen nach 16.5 wie so oft diskutiert in vielen Einrichtungen mangels Umsetzbarkeit kein geeignetes Instrument.
Lösungen? Reform vom Sozialsystem um die Abgabenlast zu bändigen. Es gilt mutige Entscheidungen treffen. Sehe ich nicht. Im TV-L braucht es brauchbare Instrumente für die Personalentscheider vor Ort. Ohne Zustimmungspflicht durch Ministerien. Vielleicht auch ein gesetzliches Recht auf Homeoffice zur Steigerung der Attraktivität. Bei uns gibt es auch HO. Aber in der Praxis funktioniert es gerade für Stellen mit vollem Terminkalender und hohem Präsenzbedarf eben nicht so gut.
Und: Statt flächendeckender Erhöhungen eher gezielte Investitionen vom zu verteilenden Kuchen mehr in Engpassberufe wie IT und Ingenieure. Da werden aber Gewerkschaften und deren Mitgliederversammlungen mehrheitlich nicht mitmachen vermute ich...
Warnstreik:
Es gibt eben auch kurzfristig naheliegende Lösungen:
1. Angleichung der JSZ
2. Stufengleiche Höhergruppierung
3. Niederschwellige Optionen Spezialisten anzuwerben.
4. Erhöhung der Saläre mit dem Beginn der Tariflaufzeit und nicht nen halbes Jahr später.
Über allem wäre eine neuer Tarifvertrag super, bei dem es 2, maximal 3 Stufen gibt um Einsteiger, gerade in den akademischen Berufen schon früh ein marktvergleichbares Salär bekommen können.
Pädi07:
Nicht, dass ich auch gerne mehr Gehalt hätte, wie alle anderen auch. Aber so schlecht wie beschrieben ist das Gehalt in E13 doch nun auch nicht. In den ersten beiden Jahren um die 60000 ist doch völlig ok. Man kann doch nicht immer alles mit den top 10% der Einstiegsgehälter IGM etc. vergleichen, v.a. wollen aktull überhaupt nicht mehr alle dringend dorthin bzw. es gibt die Option nicht mehr in dem Umfang.
Vollender:
Man kann auch Äpfel und Birnen vergleichen. Alles ist möglich.
Tatsache ist einfach, dass gerade die EG13 in der Endstufe wenig Abstand zur EG12 hat. Im TVöD Bund ist es noch krasser. Da sogar nur so um 200 € einschließlich JSZ. Das mag für wissenschaftliche Mitarbeiter ok sein. Nicht jedoch für Leute mit Führungsaufgaben und erweiterter Verantwortung. Am besten die EG 13 ganz raus und bzw. EG14 wird die neue EG13.
Und gerade beim Endgehalt Stufe 6 einschließlich JSZ muss bei höheren EG so ab 11/12 aufwärts eindeutig was generell passieren. Darauf verweisen auch diverse Untersuchungen die teils hier schon thematisiert wurden. Die Stauchung im TV-L durch einseitige Verhandlungen der letzten Jahre ist nicht hilfreich bei der Suche nach guten Leuten. Oder zu Bindung von erfahrenem langjährigen Personal z.B. in EG12, das uns wie jüngst selbst mit 15 Jahren und mehr Zugehörigkeit gleich an mehreren Positionen zeitgleich verlässt. Dann auch noch die Benchmark TVöD, welche voraus eilt mit den Abschlüssen.
Aleksandra:
--- Zitat von: Zinc am 28.07.2025 18:27 ---
--- Zitat von: Aleksandra am 28.07.2025 16:35 ---
--- Zitat von: Meierheim am 28.07.2025 11:10 ---Wenn ich das hier in den Rechner eingebe gab es seit 2019 in E 13 Endstufe von 2019 bis 2025 4,3% Lohnverlust. Meine unbegründete und illusorische Hoffnung für die Tarifrunde wäre also 4,3% + Inflation von 2025 + X ohne Nullrunden. Bin mal gespannt ob wenigstens die Forderung von VERDI in dieser Höhe erfolgt.
--- End quote ---
es wird genau das gleiche Ergebnis wie bei den Kommunen geben. War das letzte mal doch auch schon so.
Also:
- 3% im ersten Jahr
- 2,8% im zweiten Jahr
- und dann muss man schauen wie das mit der JSZ läuft. Da gab es bei den Kommunen eine erhebliche Verbesserung bei den mittleren bis höheren EG, weil man endlich wieder eine einheitliche Höhe der JSZ vereinbart hat (85% für alle EG). Würde das auch im TVL eintreten, wäre das eine erhebliche Verbesserung für alle ab E12. Meine persönlich Vermutung ist, dass man beim TVL nicht auf die 85% geht, weil da der Sprung in den höheren EG noch grüßer wäre als beim TVÖD, und man im TVL zusätzlich noch mehr Leute in höheren EG beschäftigt als im TVÖD.
Zumindest im TVÖD war das Gesamtergebis für höhere EG auch nur wegen der Anpassung der JSZ akzeptabel. Ohne dem wären mir die reinen Prozente vor den Inflationsraten auch zu wenig gewesen. Hier sollte man beim TVL also genau hinschauen, wie es sich mit der JSZ entwickelt, sollten die sonstigen Prozente vom TVÖD übernommen werden.
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In welcher Welt warst du denn unterwegs, wo es das letzte Mal das gleiche Ergebnis wie im TVÖD gegeben hat?
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200 EUR Sockel plus 5,5%
Das gabs sowohl im TVÖD als auch später im TVL. Siehe hier:
2024 TVÖD: https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka/a/
2025 TVL: https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/
Ich war also in der Welt unterwegs in der wir alle leben ;)
Und das ist auch der Grund warum ein fairer Vergleich zwischen den Tabellen beider Tarifverträge nur funktionieren kann wenn man den zeitlichen Versatz der Verhandlungen berücksichtigt.
Wer wissen will wie die Unterschiede in der Vergütung zwischen TVÖD und TVL liegen, der vergleicht die aktuelle TVL Tabelle mit der jüngst ausgelaufenen TVÖD Tabelle aus Anfang 2025. Da kann man dann auch das Gap ermitteln was zwischen den beiden Tarifverträgen liegt.
Und wenn dann das Tarifvergebnis TVL vorliegt, dann kann man die dann vorliegende 2027er Tabelle nehmen und diese mit dem 2026 TVÖD vergleichen.
Was vorerst immer bleibt ist, dass der TVÖD vorlegt und der TVL nachlegt, man im TVL also immer ein Jahr länger auf seine Erhöhungen warten muss. Das kann sich in Zukunft aber ändern. Wenn zum Beispiel mal eine heftige Inflation eintritt, nachdem der TVÖD beschlossen wurde, kann der TVL dann im Jahr darauf entsprechend reagieren und höhere Entgeltsteigerungen ausverhandeln als der TVÖD zuvor. In solch einem Szenario wäre dann der TVÖD der NAchzügler hinter dem TVL.
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