Autor Thema: Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26  (Read 4708 times)

Hobbyjurist

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Antw:Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26
« Antwort #15 am: 23.05.2025 16:10 »
Vielen Dank @Ozymandias für die Quelle. Ich wünschte, man könnte von jedem Versicherer solche oder andere Informationen zur Beitragsstabilität erlangen. Denn die Auswertung von Geschäftsberichten und solcher Kennzahlen wie RfB-Zuführungsquote, Nettoverzinsung oder Schadenquote als weitere Quelle lässt vermutlich nicht allzu valide Aussagen über die künftige Beitragsentwicklung zu, zumal da immer nur ein kurzer Zeitraum von i.d.R. 3 Jahren dargestellt wird.

Trotzdem verwundert mich die Grafik der Signal Iduna etwas. Klar, es geht hier um Vollversicherte ohne Beihilfeberechtigte ohne Aufschlüsselung des Eintrittsalters und mit Stand 2023, also vor den großen Erhöhungen. Aber wenn man z.B. den Datenpunkt 30 Jahre und etwa 400 € nimmt: Das ist ja der volle Beitrag für 100 % Leistung. Beamte haben ja mindestens 50 % Beihilfe, und ich weiß nicht, ob ein Beitrag von 200 € für einen 50 %-PKV-Anteil heute noch realistisch ist ...

https://maklerblog.signal-iduna.de/content/dam/maklerblog-signal-iduna/unterlagen-kv/KV-Handbuch_1760018_Jan25.pdf.coredownload.inline.pdf Seite 18 zur Beitragsentwicklung.

Keine Werbung, ist größtenteils ein allgemeines Handbuch zur PKV mit vielen guten Infos.

clarion

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Antw:Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26
« Antwort #16 am: 23.05.2025 21:58 »
Nicht verbeamtete Privatversicherte müssen bzw. sollten zusätzlich Krankengeld versichern. 400 Euro scheint mir da auch wenig.

Ozymandias

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Antw:Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26
« Antwort #17 am: 23.05.2025 22:44 »
Man kann sich z.B. bei der Huk mit rund 30 im grottigsten Tarif (Mehrbett, Selbstbehalt, kein Chefarzt) für rund 250 Euro im Monat zu 100% versichern.
Mit Beitragsrückerstattung sind es rund 200 Euro monatlich. Es geht.

Interessant ist auch der Unterschied Mann und Frau. Diese Frage taucht ja öfter auf, ob man in den Unisex-Tarif wechseln soll. Ich sage da immer, Männer sollten im Bisex bleiben, Frauen in den Unisex.

Hobbyjurist

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Antw:Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26
« Antwort #18 am: 30.05.2025 12:59 »
Da ich mich gerade (zusätzlich zur Beauftragung eines Maklers) mit der Auswahl einer für mich passenden PKV beschäftige, sind mir noch mehr Ungereimtheiten in den Informationen des Maklerblogs aufgefallen.

Auf https://maklerportal.signal-iduna.de/info/MaklerPortal/DE/Service/FormularFinderNavNode.html?fonr=17610 habe ich mir mal die aktuellen Beiträge und Leistungen des Versicherers für 2025 angeschaut. Erstmal könnte die Beitragsentwicklung für Vollversicherte ohne Beihilfeberechtigte tatsächlich auch im Jahr 2025 noch ungefähr stimmen. Die Bandbreite der Tarife ist für diese Personengruppe doch recht groß.

Dann habe ich mir mal die Beihilfetarife angeschaut und gestutzt. Ich gebe hier die Zahlen für einen 30-jährigen wieder, mein tatsächliches Alter ist ein anderes.

Der KOMFORT-B+ 50 ist mit (30 J.) 276,60 € + 27,66 € VZ doch tatsächlich teurer als der EXKLUSIV-B 50 mit 257,48 € + 25,75 € VZ, obwohl dieser bessere Leistungen bietet. Das zieht sich durch alle Eintrittsalter und kann doch gar nicht sein, es sei denn, die Kollektive haben einen deutlich verschiedenen Gesundheitszustand. Ich habe extra nochmal in das Dokument für 2022 geschaut und da war die Beitragsreihenfolge wie erwartet andersherum.

Zudem kommt mir der KOMFORT-B+ 50 recht teuer vor, denn dazu muss ja noch der Pflegetarifbaustein PVB gebucht werden. Anders als auf der Webseite des Versicherers suggeriert, sind Zweibettzimmer und Chefarzt noch nicht inkludiert, auch das wäre extra zu buchen.

Wenn ich das mit dem Angebot eines von den Leistungen her viel kritisierten anderen Versicherers vergleiche, käme dieses (mit Zweibettzimmer und Chefarzt) um fast einen Hunderter im Monat billiger als das der SI und ich kann mir nicht erklären, was diesen großen Unterschied begründet. Einschränkungen bei Zahnleistungen (Zahnstaffel vs. Preis-Leistungsverzeichnis) und Heilmitteln z.B. sehe ich bei beiden. Blieben nur noch solche Punkte (falls sie denn stimmten) wie der Versicherer kalkuliert unseriös, behält zu geringe Altersrückstellungen ein, ist erst zu kurz auf dem Markt usw.

Solche eventuellen Fallen für mich herauszufiltern wäre mir auch ganz wichtig.

Saxum

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Antw:Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26
« Antwort #19 am: 01.06.2025 21:29 »
Zu den Beitragsentwicklungen der jeweiligen Kollektiven und deren Abbildungen wird hier voraussichtlich keiner etwas konkretes dazu sagen können. Hier ist also wohl keine Antwort zu erwarten, denn die versicherungsmathematischen Kalkulationen sind das "Betriebsgeheimnis" der der Versicherungen und mit diesen stehen diese im Wettbewerb zueinander.

Ich gehe mal davon aus, dass hier von der Debeka die Rede ist? Das ist auch grundsätzlich ein "solider Versicherer" - man wird auch nicht "im Regen stehen" wenn man diesen genommen hatte. Da gibt es wohl Leistungsmäßig auch schon schlechtere aber eben auch natürlich erheblich bessere.

Laut KV-Fux wurde die Debeka bei einem 30 jährigen bei 373,20 € bewegen und Signal Iduna (bei Exklusiv, Komfort war nicht auswählbar) bei 299,83 €. Beides inklusive Zwei-Bett-Zimmer und PVB ohne Beihilfeergänzungstarif.

Hier scheint die SI doch auf den ersten Blick eher "günstiger" zu sein.

Zahnstaffel ist übriges nur "vorübergehend", bei der SI für fünf Jahre. Das Preis-Leistungs-Verzeichnis ist "für immer", wenn der Versicherer es anpassen mag. Heilmittel bei der SI ist im Komfort Tarif etwas schlechter (75%, außer bei schwere Erkrankungen) da ist der Exklusiv Tarif für mich als Laie besser.

Bei der Signal Iduna Tarifen finde ich aber einen Punkt sehr interessant, der Optionstarif - der augenscheinlich (!) auch bei Personen mit der Öffnungsaktion zur Verfügung stehen würde. Siehe hierzu Abschnitt C der Tarifbedingungen, damit kann man ggf. bei Einhaltung der Fristen zu den vergleichsweise leistungsstärkeren Tarifen des Deutschen Ringes wechseln.


Hobbyjurist

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Antw:Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26
« Antwort #20 am: 02.06.2025 09:40 »
Vielen Dank @Saxum für deine Antwort. Das unverbindliche Vergleichsangebot (noch ohne Gesundheitsprüfung) war tatsächlich von der HUK, von der insbesondere die allermeisten Makler wegen schlechter Leistungen abraten. Das werde ich dann erst so richtig abschätzen können, sobald mir tatsächlich Öffnungsaktionsangebote verschiedener Versicherer vorliegen. Die Beauftragung meines Maklers kann aber erst geschehen, wenn ich das endgültige Okay zur Verbeamtung habe, deshalb muss ich mich noch etwas gedulden. Ich persönlich würde eher aufgrund der geringen Finanzkraft (z.B. Höhe der Kapitalanlagen, Nettoverzinsung) und dadurch vermuteter kräftigerer Beitragssteigerungen im Alter von der HUK absehen.

Insiderkenntnisse zur Kalkulation erwarte ich natürlich nicht. Ich hatte bloß das Gefühl, dass irgendwas in dem Dokument 17610.pdf aus dem Maklerblog nicht richtig sein kann. Der Tarif EXKLUSIV-B war immer günstiger als der KOMFORT-B, ob nun in der Variante 50 oder 30 + 20V. Im Dokument aus dem Jahr 2022 war das noch genau andersherum. Aber das aus den Tabellen summierte Ergebnis stimmt wiederum auf den Cent genau mit dem Ergebnis aus KV-Fux überein, von daher dürften die Werte schon gültig sein.

Und ich habe wieder etwas gelernt. Für mich als Bundesbeamten scheint die Kombination 30 + 20 V zuzutreffen, die um einiges günstiges als die Variante 50 ist. Ich wusste vorher nicht, dass es auch Länder gibt, die Versorgungsempfängern nicht mindestens einen Beihilfebemessungssatz von 70 % gewähren.

Saxum

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Antw:Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26
« Antwort #21 am: 02.06.2025 10:23 »
Die HUK oder halt auch die allermeisten Krankenversicherungen werden auch bei den grundsätzlichen Leistungen auf dem Niveau der Beihilfe wohl einen nicht im Regen stehen lassen.

Der günstige Preis kommt aber auch, bei aller Liebe, nicht "von ungefähr" und schlägt entsprechend in den Einschränkungen laut Tarifbedingungen oder auch eben in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen und den eher überschaubaren Leistungen des "Ergänzungstarifes" nieder.

Ich empfehle aus persönlicher Erfahrung als Versicherungsnehmer grundsätzlich - wie ja schon einige Male erläutert - eine anonyme Risikovorabfrage ohne was zu Unterzeichnen oder persönliche "Vertragsdaten" bekannt zu geben bei verschiedenen Krankenversicherern.

Wenn man mag und kann, empfiehlt es sich auch die Versicherungsbedingungen "im Detail" selbst durchzulesen. Es kommt mitunter sogar auf das einzelne Wort an, die dann in den Leistungen sich differenzieren. Die Vergleiche durch Portale oder Makler sind tatsächlich nicht immer zuverlässig oder tatsächlich aussagekräftig.

Das bedeutet die Allgemeinen Versicherungsbedingungen der jeweiligen Gesellschaft durchzulesen, weil diese immer die Basis bilden auf der dann die weiteren Grund-, Wahl- und Ergänzungstarife aufbauen. Diese weiteren Tarifbedingungen ergänzen dann die Allgemeinen Versicherungsbedingungen mit weiteren Einschränkungen oder eben Leistungserweiterungen und sind dann anschließend auch zu durchlesen / vergleichen.

Wenn aber die HUK wird, dann wird man definitiv auch nicht sein Leben damit verdorben haben.