Autor Thema: Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?  (Read 4191 times)

Hans1W

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #15 am: 03.06.2025 09:19 »
Hinsichtlich Versorgung bin ich etwas zwiegespalten, da ich nicht unerhebliche Rentenansprüche erworben habe und mich die zu erwartende Ruhensregelung zumindest von der psychologischen Komponente ziemlich ärgern wird ;-)

Kannst du das näher erläutern?
Um eine Überversorgung zu vermeiden(aka wir sparen Geld) wird seine Pension um Anteil gekürzt die von der Rente getragen wird. Es wird eine Vergleichsrechung geben(Wenn er von Anfang an Beamter gewesen wäre, wie viel anrechungsfähige Dienstjahren bekommen wir zusammen), kommt man mit Pension+Rente über den Betrag der Vergleichsrechnung wird die Pension um diesen "überhang" gekürzt.
Man will also die Kosten maximal in die gestzliche Rente schieben, macht sich politisch besser.

NWB

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #16 am: 03.06.2025 09:32 »
Danke!

Das bedeutet, es kann eine Situation geben, wo gesetzliche Rente + Pension höher ist als der maximale Pensionsanspruch.


Printmaster

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #17 am: 03.06.2025 10:06 »
Hans1W hat es auf den Punkt gebracht. Bei mir kommt, Eintritt in den Ruhestand mit Regelaltersgrenze 67 aufgrund der Gnade der späten Geburt angenommen ein nach heutigem Stand erworbener Rentenanspruch von rund € 1.500 ins Spiel. Fiktive Maximalversorgung wären nach Stand heute bei A9/8 mZ in meinem Fall € 3.305. Da Versorgung und Rente zusammen diesen Betrag nicht übersteigen dürfen, ruht ein Teil der Bezüge. Da spielen aber noch andere Faktoren wie Mindestversorgung usw. rein. Ist ziemlich kompliziert, kann man sich aber im Bezügerechner im Detail ausrechnen lassen https://www.zoll.de/DE/Der-Zoll/Versorgung/Versorgungsauskuenfte-Vorabentscheidungen/Versorgungsrechner-Online/versorgungsrechner-online_node.html

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #18 am: 03.06.2025 10:51 »
Unter'm Strich bekommst Du doch fast 72% Deiner letzten Bezüge. Worüber ärgerst Du Dich da?

Hans1W

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #19 am: 03.06.2025 11:18 »
Naja, man hat in die Rentenkasse Beiträge geleistet, also weniger netto als wenn man gleich Beamter gewesen wäre und gleichzeitig hat man später als Beamter weniger brutto( weil der Diensther damit Rückstellung für die Pension bildet, siehe Eckmannvergleich und die 0,2 % Abzug bei Besoldungserhöhungen), allerdings bekommt man nicht die volle Pension ausgezahlt, obwohl man mit den Abzügen beim Brutto seinen Beitrag geleistet hat.

Hätte ich entweder die Rentenbeiträge anlegen können, oder den Anteil der Besoldung der mit vorenthalten wurde, aber jetzt gar nicht ausgezahlt wird, hätte ich sicher eine schöne Rendite haben können. Alternativ mit etwas kaufen können. Jetzt habe die davon einfach nichts.

NWB

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #20 am: 03.06.2025 11:58 »
Inwiefern unterscheidet das von anderen Rentnern, die im Zweifel deutlich mehr in die RV eingezahlt haben als sie ausgezahlt bekommen?

Organisator

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #21 am: 03.06.2025 12:03 »
Hätte ich entweder die Rentenbeiträge anlegen können, oder den Anteil der Besoldung der mit vorenthalten wurde, aber jetzt gar nicht ausgezahlt wird, hätte ich sicher eine schöne Rendite haben können. Alternativ mit etwas kaufen können. Jetzt habe die davon einfach nichts.

Das ist zutreffend. Alternativ hättest du weiterhin Angestellter bleiben können. Insoweit sind sämtliche Folgen vorab bekannt.

Hans1W

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #22 am: 03.06.2025 13:01 »
Inwiefern unterscheidet das von anderen Rentnern, die im Zweifel deutlich mehr in die RV eingezahlt haben als sie ausgezahlt bekommen?
Die Rentenkasse basiert auf Punkten, der Wert der Punkte hängt von vielen Faktoren ab. Es gibt ja auch Punkte die man bekommt ohne dafür Geld eingezahlt zu haben. Ob man mehr Auszahlung erhält als man eingezahlt hat, hängt vom Dauer des Lebens nach dem Rentenbezug ab.
Der Beamte(auch wenn er nie Sozialversicherungspflichtig war) bezahlt ja auch die Rente mit, duch den Steuerzuschuss der jedes Jahr geleistet wird.

Hans1W

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #23 am: 03.06.2025 13:05 »
Hätte ich entweder die Rentenbeiträge anlegen können, oder den Anteil der Besoldung der mit vorenthalten wurde, aber jetzt gar nicht ausgezahlt wird, hätte ich sicher eine schöne Rendite haben können. Alternativ mit etwas kaufen können. Jetzt habe die davon einfach nichts.

Das ist zutreffend. Alternativ hättest du weiterhin Angestellter bleiben können. Insoweit sind sämtliche Folgen vorab bekannt.
Es geht hier nicht um micht, sondern um Printmaster. Als Angestellter kann man sich aber nicht von den Rentenbeiträgen befreien lassen, sonst hätten es viele getan, besonder von der heutigen Generation bei der ein AN deutlich mehr Renter versorgen darf.

Saggse

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #24 am: 03.06.2025 13:56 »
Das bedeutet, es kann eine Situation geben, wo gesetzliche Rente + Pension höher ist als der maximale Pensionsanspruch.
Wird nicht allzu häufig sein, kann aber vorkommen - insbesondere dann, wenn Vordienstzeiten im Angestelltenverhältnis (für die ja Rentenbeiträge entrichtet wurden) als ruhegehaltsfähig anerkannt werden.

SGLBund

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #25 am: 03.06.2025 19:39 »
Zu 1 würde ich die Frage für mich persönlich mit NEIN beantworten.

Längere Arbeitszeit, Rückstufung in A6 mit entsprechenden Gehaltsverlusten in den Jahren (auch mit Bezug auf die Arbeitszeit) gegenüber E9a und die massiven PKV Beiträge. Das lohnt sich erst ab A9 und wie realistisch eine A9 Stelle ist müssen Sie selbst bewerten, bei uns 3 von 50 Leuten, und dann müssen Sie rechnen ob Sie den zuvor erlittenen Gehaltsverlust in den verbleibenden Jahren nach der A9 Beförderung noch wieder reinholen, zumal der PKV Beitrag tendenziell eher steigen wird.

Habe auch eine Mitarbeiterin die jetzt erstmal in A7 hängt (braucht halt 8 Punkte in der Regelbeurteilung für die Beförderung nach A8) und sich seit der Ernennung nur noch beklagt. Die zahlt auch knapp 500€ für die PKV (ich nur 210) und jammert da z.B. nicht mehr auf Reha fahren zu können, da die PKV eben keine Kosten für Unterkunft und Verpflegung zahlt (nur die reinen Heilbehandlungskosten) und sie sich den Fehlbetrag nicht aus eigener Tasche leisten kann. Da sie schon 42 war und Vorerkrankungen hatte, hat die PKV den Abschluss eines ausgleichenden Reha-Tagesgeldes verweigert.

In dem Alter würde ich persönlich einfach Angestellter bleiben und weiter in Rente und VBL (die als Bruttozahlbetrag auch auf die Pension angerechnet wird) einzahlen. Da ist der Zug eben abgefahren, es sei denn man macht noch den Aufstieg in den g.D. und da müssen Sie dann wieder überlegen, wie realistisch dass bei Ihnen ist.

NWB

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #26 am: 03.06.2025 20:10 »
Am Ende des Tages hat halt niemand eine Glaskugel und kann sagen, was geschieht.
Letztendlich ist es eine individuelle Entscheidung, wo sich in meinen Augen keine Lösung klar aufdrängt.
Viel Erfolg bei der Entscheidung!

Eukalyptus

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #27 am: 03.06.2025 21:09 »
Das bedeutet, es kann eine Situation geben, wo gesetzliche Rente + Pension höher ist als der maximale Pensionsanspruch.
Wird nicht allzu häufig sein, kann aber vorkommen - insbesondere dann, wenn Vordienstzeiten im Angestelltenverhältnis (für die ja Rentenbeiträge entrichtet wurden) als ruhegehaltsfähig anerkannt werden.

....Nein? Ist die Gesamthöhe der Altersbezüge doch gedeckelt auf die maximal mögliche Versorgungshöhe, und bei Überschreiten wird die Versorgung gekürzt?

Wissensdurstiger

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Antw:Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?
« Antwort #28 am: 03.06.2025 22:10 »
Zu 1 würde ich die Frage für mich persönlich mit NEIN beantworten.

Längere Arbeitszeit, Rückstufung in A6 mit entsprechenden Gehaltsverlusten in den Jahren (auch mit Bezug auf die Arbeitszeit) gegenüber E9a und die massiven PKV Beiträge. Das lohnt sich erst ab A9 und wie realistisch eine A9 Stelle ist müssen Sie selbst bewerten, bei uns 3 von 50 Leuten, und dann müssen Sie rechnen ob Sie den zuvor erlittenen Gehaltsverlust in den verbleibenden Jahren nach der A9 Beförderung noch wieder reinholen, zumal der PKV Beitrag tendenziell eher steigen wird.

Habe auch eine Mitarbeiterin die jetzt erstmal in A7 hängt (braucht halt 8 Punkte in der Regelbeurteilung für die Beförderung nach A8) und sich seit der Ernennung nur noch beklagt. Die zahlt auch knapp 500€ für die PKV (ich nur 210) und jammert da z.B. nicht mehr auf Reha fahren zu können, da die PKV eben keine Kosten für Unterkunft und Verpflegung zahlt (nur die reinen Heilbehandlungskosten) und sie sich den Fehlbetrag nicht aus eigener Tasche leisten kann. Da sie schon 42 war und Vorerkrankungen hatte, hat die PKV den Abschluss eines ausgleichenden Reha-Tagesgeldes verweigert.

In dem Alter würde ich persönlich einfach Angestellter bleiben und weiter in Rente und VBL (die als Bruttozahlbetrag auch auf die Pension angerechnet wird) einzahlen. Da ist der Zug eben abgefahren, es sei denn man macht noch den Aufstieg in den g.D. und da müssen Sie dann wieder überlegen, wie realistisch dass bei Ihnen ist.

Danke für deine Einschätzung. Es gibt bei mir noch einige Rahmenbedingungen, die ich anfangs nicht genannt hatte um den Rahmen nicht zu sprengen. Bei unserem Dienstherrn ist es so, dass wir stellenmäßig gut ausgestattet sind, so dass wenn man nur lange genug dabei ist nach derzeitigem Stand ziemlich sicher davon ausgegangen werden kann, dass ich auch das Endamt erreichen werde. Zusätzlich besteht bei uns auch die Möglichkeit der Gewährung einer Zulage, wie realistisch dies für mich wäre kann ich allerdings nicht einschätzen. Da ich noch vsl. 27 Jahre arbeiten werde, habe ich da vermutlich auch noch Chancen in diesen Genuß zu kommen. Es muss bei mir nicht so laufen aber alle die letztes Jahr im Eingangsamt eingestellt wurden, wurden nach 1-1,5 Jahren befördert. Bis A8 sollte das also vermutlich recht schnell gehen. Was das ganze temporär für mich etwas abfedert ist, dass ich noch Familien- und Kinderzuschlag erhalte mit etwa 250 Euro.
Die längere Arbeitszeit ist tatsächlich ein Argument gegen die Verbeamtung, dass die geforderte Absenkung tatsächlich irgendwann einmal kommen wird wage ich zu bezweifeln. Momentan arbeite ich mit 36 von 39 Stunden, würde ich das fortsetzen wäre das das schon deutlich spürbar. Andererseits sind die Beförderungszeiten als Beamter insgesamt kürzer und es ist einfacher ins Endamt befördert zu werden weil hier nicht der Arbeitsplatz entsprechend angereichert werden muss.
Was mir halt von der Sache her Sorgen bereitet, ist, dass der PKV-Beitrag logischerweise nicht mit dem Einkommen skaliert. Die A9 werde ich schon erreichen, in Teilzeit zu bleiben werde ich mir dann aber vermutlich eher nicht leisten können - zumindest nicht wenn dann in knapp 10 Jahren die Familienleistungen wegfallen wenn mein Kind dann ausziehen sollte (oder bereits früher wenn es die Ausbildung beginnt).
Die Möglichkeit mich verbeamten zu lassen ist tatsächlich einmalig und ich bin nach wie vor unschlüssig. Vielleicht ist es auch mein großes Sicherheitsbedürfnis, das mir solche Bauchschmerzen beschert denn mit der GKV weiß ich wenigstens was ich habe (auch wenn die Leistungen insgesamt schlechter sind und die enorm langen Wartezeiten dazukommen).
Die Chance besteht übrigens, dass ich u.U. in ein höheres als das Eingangsamt eingestellt werde - immerhin habe ich schon zwei Jahrzehnte beim gleichen Arbeitgeber auf dem Buckel. Aber das ist eine Einzelfallentscheidung und hängt auch maßgeblich von den PKV-Beiträgen ab.

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« Antwort #29 am: 03.06.2025 22:30 »
Das bedeutet, es kann eine Situation geben, wo gesetzliche Rente + Pension höher ist als der maximale Pensionsanspruch.
Wird nicht allzu häufig sein, kann aber vorkommen - insbesondere dann, wenn Vordienstzeiten im Angestelltenverhältnis (für die ja Rentenbeiträge entrichtet wurden) als ruhegehaltsfähig anerkannt werden.
Ganz genau. Das ist die Krux. Die Zeiten im öffentlichen Anstellungsverhältnis werden oftmals praktisch doppelt gezählt. Deswegen ist der Pensionsaspekt hier sicherlich einer der bedeutendsten Aspekte.