Zu 1 würde ich die Frage für mich persönlich mit NEIN beantworten.
Längere Arbeitszeit, Rückstufung in A6 mit entsprechenden Gehaltsverlusten in den Jahren (auch mit Bezug auf die Arbeitszeit) gegenüber E9a und die massiven PKV Beiträge. Das lohnt sich erst ab A9 und wie realistisch eine A9 Stelle ist müssen Sie selbst bewerten, bei uns 3 von 50 Leuten, und dann müssen Sie rechnen ob Sie den zuvor erlittenen Gehaltsverlust in den verbleibenden Jahren nach der A9 Beförderung noch wieder reinholen, zumal der PKV Beitrag tendenziell eher steigen wird.
Habe auch eine Mitarbeiterin die jetzt erstmal in A7 hängt (braucht halt 8 Punkte in der Regelbeurteilung für die Beförderung nach A8) und sich seit der Ernennung nur noch beklagt. Die zahlt auch knapp 500€ für die PKV (ich nur 210) und jammert da z.B. nicht mehr auf Reha fahren zu können, da die PKV eben keine Kosten für Unterkunft und Verpflegung zahlt (nur die reinen Heilbehandlungskosten) und sie sich den Fehlbetrag nicht aus eigener Tasche leisten kann. Da sie schon 42 war und Vorerkrankungen hatte, hat die PKV den Abschluss eines ausgleichenden Reha-Tagesgeldes verweigert.
In dem Alter würde ich persönlich einfach Angestellter bleiben und weiter in Rente und VBL (die als Bruttozahlbetrag auch auf die Pension angerechnet wird) einzahlen. Da ist der Zug eben abgefahren, es sei denn man macht noch den Aufstieg in den g.D. und da müssen Sie dann wieder überlegen, wie realistisch dass bei Ihnen ist.
Danke für deine Einschätzung. Es gibt bei mir noch einige Rahmenbedingungen, die ich anfangs nicht genannt hatte um den Rahmen nicht zu sprengen. Bei unserem Dienstherrn ist es so, dass wir stellenmäßig gut ausgestattet sind, so dass wenn man nur lange genug dabei ist nach derzeitigem Stand ziemlich sicher davon ausgegangen werden kann, dass ich auch das Endamt erreichen werde. Zusätzlich besteht bei uns auch die Möglichkeit der Gewährung einer Zulage, wie realistisch dies für mich wäre kann ich allerdings nicht einschätzen. Da ich noch vsl. 27 Jahre arbeiten werde, habe ich da vermutlich auch noch Chancen in diesen Genuß zu kommen. Es muss bei mir nicht so laufen aber alle die letztes Jahr im Eingangsamt eingestellt wurden, wurden nach 1-1,5 Jahren befördert. Bis A8 sollte das also vermutlich recht schnell gehen. Was das ganze temporär für mich etwas abfedert ist, dass ich noch Familien- und Kinderzuschlag erhalte mit etwa 250 Euro.
Die längere Arbeitszeit ist tatsächlich ein Argument gegen die Verbeamtung, dass die geforderte Absenkung tatsächlich irgendwann einmal kommen wird wage ich zu bezweifeln. Momentan arbeite ich mit 36 von 39 Stunden, würde ich das fortsetzen wäre das das schon deutlich spürbar. Andererseits sind die Beförderungszeiten als Beamter insgesamt kürzer und es ist einfacher ins Endamt befördert zu werden weil hier nicht der Arbeitsplatz entsprechend angereichert werden muss.
Was mir halt von der Sache her Sorgen bereitet, ist, dass der PKV-Beitrag logischerweise nicht mit dem Einkommen skaliert. Die A9 werde ich schon erreichen, in Teilzeit zu bleiben werde ich mir dann aber vermutlich eher nicht leisten können - zumindest nicht wenn dann in knapp 10 Jahren die Familienleistungen wegfallen wenn mein Kind dann ausziehen sollte (oder bereits früher wenn es die Ausbildung beginnt).
Die Möglichkeit mich verbeamten zu lassen ist tatsächlich einmalig und ich bin nach wie vor unschlüssig. Vielleicht ist es auch mein großes Sicherheitsbedürfnis, das mir solche Bauchschmerzen beschert denn mit der GKV weiß ich wenigstens was ich habe (auch wenn die Leistungen insgesamt schlechter sind und die enorm langen Wartezeiten dazukommen).
Die Chance besteht übrigens, dass ich u.U. in ein höheres als das Eingangsamt eingestellt werde - immerhin habe ich schon zwei Jahrzehnte beim gleichen Arbeitgeber auf dem Buckel. Aber das ist eine Einzelfallentscheidung und hängt auch maßgeblich von den PKV-Beiträgen ab.