Beamte und Soldaten > Beamte der Länder und Kommunen

[Allg] Beamtenstatus aufgeben - Was beachten?

<< < (2/3) > >>

Organisator:

--- Zitat von: rerumpublicarum am 03.06.2025 12:48 ---Moin,

ich bin Ende 20 und derzeit Beamter auf Probe im gD (A9). Nebenamtlich absolviere ich einen Verwaltungs-Master.

Habe nun die Option eine E11-Stelle als Führungskraft (Kommune) anzutreten.

Was gibt es diesbezüglich zu beachten?

Finanziell wären es zumindest derzeit ungefähr 700-800€ netto mehr im Monat. Dazu sammelt man Führungserfahrung, mit der man später in Kombination mit dem Master ggf. in E13+ vorstoßen kann.

Vorteile: (mittelfristig) mehr Gehalt, Kündigungsfristen anstelle Abordnung/Versetzung (kein „goldener Käfig“), direkte Bezahlung nach Arbeitsplatzbewertung anstelle Statusamt, Aufstieg von E11 auf E13+ „problemlos“ möglich (Aufstieg vom gD in den hD recht kompliziert)

Nachteile: Altersvorsorge, Dienstunfähigkeit (Absicherung), gesetzliche KV anstelle private KV

Klar ist das eine ganz persönliche Entscheidung und jede Person gerichtet Faktoren anders. Aber: Fällt Euch noch etwas ein, was es zu bedenken gibt?

--- End quote ---

cih finde das ganz gut zusammengefasst. Die beschriebenen Karrieremöglichkeiten wäre so als Beamter nicht oder zumindest nicht so schnell erreichbar.

Die Nachteile sehe ich eher weniger. Die Altersvorsorge fängt an, ab E11 schlechter zu werden als bei vergleichbaren Beamten, dank Betriebsrente aber überschaubar.

Dienstunfähigkeit lässt sich versichern

Private KV ist ab E13 auch als Angestellter möglich. Im Zweifel gibts da aber auch Zusatzversicherungen.

Kleiner Hinweis noch - ggf. gibts in deinem Bundesland Altersgeld anstelle der Nachversicherung in der gRV

BeamterNorden:
Moin bin aktuell in einer ähnlichen Situation. Beamter auf Probe gD A9 in SH (28 Jahre alt), werde aber nun zum 01.08 BAL. Parallel beende ich meinen Master zum 06.08. Sitze bereits auf einer A12 und mir wird keinerlei Perspektive für den hD angeboten. Selbst die erste Beförderung nach A10, bei sehr guter Beurteilung und durchschnittlich 46 Stundenwoche, gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr nicht mehr...

Mir wurde lediglich eine Stelle im Angestelltenverhältnis E13 Stufe 2 angeboten. Zu Beginn würde ich dort etwas mehr Netto verdienen, aber mit A10 und Stufenaufstieg ist die Differenz fast ausgeglichen und spätestens mit A11 würde man wieder mehr verdienen (zumindest nach meiner kursorischen Prüfung). Ich selbst werde nicht aus dem Beamtenverhältnis ausscheiden, sondern versuche den aktuellen Arbeitsmarkt als Druckmittel zu benutzen. Dann wechsele ich vielleicht 1-2 Mal mehr die Behörde, komme dafür aber schneller hoch.

Darüber hinaus überwiegen für mich einfach die Vorteile einer PKV, Familienzuschläge und Absicherung. Aktuell zwar noch nicht, aber zeitnah wird das Thema Familie/Kinder kommen. Mit dem "Alter" lege ich aufjedenfall mehr Priorität auf eine gute Gesundheitsvorsorge (durch die PKV), als durch das Angestelltenverhältnis ein paar Hundert Euro (und dann auch nur zeitweise) mehr zu verdienen.

Thomber:
Versteht mich bitte nicht falsch. jede möge von mir Karriere machen...  nichts dagegen, aber,

28 Jahre, (Quer- oder Späteinsteiger?) und mit dem Angebot E13 Stufe 2 nicht zufrieden?     Zu meiner Zeit haben nicht wenige auf die A10 bis zu 10 Jahre warten dürfen.   

Ich würde, gerade mit dem Master die E13 nehmen. Alles andere wirst Du ansonsten später bereuen.

Tagelöhner:
Das Anspruchsdenken ist heutzutage halt deutlich stärker ausgeprägt als vor 10-20 Jahren. Dennoch erfrischende Offenheit und Ehrlichkeit von BeamterNorden, der noch nicht auf dem Dampfer ist, abgedroschen fast alles abzustreiten, was viele am Beamtenverhältnis schätzen aber sich insgeheim fast dafür zu schämen scheinen, es nach außen zu kommunizieren, Stichwort Privilegienscham.

HochlebederVorgang:

--- Zitat von: Tagelöhner am 10.06.2025 08:26 ---Das Anspruchsdenken ist heutzutage halt deutlich stärker ausgeprägt als vor 10-20 Jahren. Dennoch erfrischende Offenheit und Ehrlichkeit von BeamterNorden, der noch nicht auf dem Dampfer ist, abgedroschen fast alles abzustreiten, was viele am Beamtenverhältnis schätzen aber sich insgeheim fast dafür zu schämen scheinen, es nach außen zu kommunizieren, Stichwort Privilegienscham.

--- End quote ---

Das mag vielleicht für die Verwaltungsbubble gelten. Als Jurist schäme ich mich eher für meine Besoldung.

Um die Frage zu beantworten, was zu beachten ist: Möglichst früh im Leben den Beamtenstatus aufgeben.
Ich habe zu lange gewartet, aber hoffe, dass es mir nächstes Jahr gelingen wird.

Navigation

[0] Message Index

[#] Next page

[*] Previous page

Go to full version