Autor Thema: Jahressonderzahlung - ja/nein?  (Read 3258 times)

Britta2

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 755
Jahressonderzahlung - ja/nein?
« am: 02.08.2025 12:18 »
Arbeitsvertrag per 1. August 2025 abgeschlossen.
Neuer Arbeitgeber informiert schriftlich "wir entlohnen nach TVÖD SUE".
Im Vertrag selbst steht dazu keinerlei Erwähnung, jedoch wird mündlich mitgeteilt "Jahressonderzahlung in 2025 wird es nicht geben, die wird nur ausbezahlt bei lückenloser Betriebszugehörigkeit 1.1.-31.12.d.J."
Ich finde es eigenartig ... Sollte hier nicht zumindest anteilig auch für 2025 ein Betrag Jahressonderzahlung erworben werden bei Fortdauer des Arbeitsvertrags bis weit in 2026 hinein (vorerst Befristung bis 31. Juli 2026)?

Maggus

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 189
Antw:Jahressonderzahlung - ja/nein?
« Antwort #1 am: 04.08.2025 10:12 »
Kommt auf den Inhalt des Arbeitsvertrages an.
Die Kirchen sind nicht tarifgebunden sondern lehnen sich i.d.R. nur an einen Tarifvertrag an.

Wird im Arbeitsvertrag auf einzelne §§ des TVöD verwiesen, oder auf den gesamten Tarifvertrag?
Mit "wir entlohnen nach TVöD SUE" kann ja auch das Monatsentgelt ohne Jahressonderzahlung gemeint sein.

Johann

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 895
Antw:Jahressonderzahlung - ja/nein?
« Antwort #2 am: 04.08.2025 11:53 »
Kommt drauf an, wie genau der Arbeitsvertrag ausgestaltet ist. Liest sich jetzt erstmal so, als wäre das einzige was aus dem TVöD SuE übernommen wurde, die Entgelttabelle und ggf. die Entgeltordnung war.
Alle anderen Aspekte müssten im Arbeitsvertrag dann definiert worden sein. Im TVöD würden 5/12 der Jahressonderzahlung zustehen, sofern der Arbeitnehmer am 01.12. im Arbeitsverhältnis steht. Wie das bei dem neuen Arbeitgeber im Detail geregelt ist, ist für uns hier aber nicht ersichtlich.

Zeigt jedenfalls, dass das Gras anderswo nicht immer grüner ist.

Britta2

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 755
Antw:Jahressonderzahlung - ja/nein?
« Antwort #3 am: 09.08.2025 09:52 »
Ich hatte es fast geahnt. Darum haben die sich schweigend gedrückt als ich deren "hausinternen Tarifvertrag" lesen wollte. Ich habe lediglich eine Email der Personalchefin auf eine meiner Anfragen (copy + paste:) "Wir vergüten nach TVöD- Sozial- und Erziehungsdienst".

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,816
Antw:Jahressonderzahlung - ja/nein?
« Antwort #4 am: 10.08.2025 12:50 »
Scheinbar hast du einen Arbeitsvertrag bekommen, der nicht deinen Wünschen entspricht und du hast ihn unterschrieben ohne seinen Inhalt gelesen oder verstanden zu haben.
Ärgerlich ist so was.
Und eine Frechheit, wenn der AG nicht mal den gesamten AV zur Verfügung stellt.
(ok meiner hat im AV auch nur auf den gesamten TV verwiesen und nicht zur Verfügung gestellt, aber der ist ja zum Glück öffentlich einsehbar)

Britta2

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 755
Antw:Jahressonderzahlung - ja/nein?
« Antwort #5 am: 10.08.2025 17:18 »
ja, ich habe unterschrieben - ich finde nur den "Ablauf" seltsam. Ich hatte VORHER sowohl die künftige (wirklich sehr liebe!) direkte Vorgesetzte gefragt, ob der "interne Tarifvertrag" irgendwo nachzulesen geht und ich direkt vor meiner Unterschriftsleistung nochmal die Geschäftsführung danach gefragt - aber mehr als erstaunte Gesprächspause passierte - nicht.
Also wage ich zumindest weiter die Nachfrage ... 

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,816
Antw:Jahressonderzahlung - ja/nein?
« Antwort #6 am: 10.08.2025 23:52 »
Also war der AG verwundert, dass du lesen wolltest was du unterschreibst?
Und du so mutig, etwas zu unterschreiben dessen Inhalt du nicht kennst.

Britta2

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 755
Antw:Jahressonderzahlung - ja/nein?
« Antwort #7 am: 22.08.2025 18:07 »
Der AG war nicht verwundert sondern hat sie gewunden wie eine Schlange, Personalleitung und Geschäftsführung.
Thema mittlerweile erledigt - auch sie SUE-Zulage soll auf diese Weise unterschlagen werden und keiner scheint es je gemerkt zu haben. Im Gegenteil. "was ist das überhaupt TVÖD SUE" ...
Egal - meine Kündigung ist durch. Verlustgeschäft nur um die ca 50-60€. Ich nenne es Lehrgeld. Kollegen dagegen haben unwissend auf tausende Euro verzichtet.
Lachnummer, aber nicht lustig. Kollegin erzählte neulich, dass sie für besonderes Engagement und Überstunden im vergangenen Jahr ca 1.000€ Einmalbetrag im Dezember bekam. Zugleich sparte der AG in diesem Jahr mehr als 3.000€ Gehalt für sie ein. Frechheit siegt - immer wieder. Aber was soll auch schnödes Geld, darf man doch Mitglied einer herzlichen und immer lächelnden Familie sein. Ich bin raus nach nur wenigen Wochen - mit einem Lachen statt Tränen. Trotzdem traurig, dass es sowas überhaupt gibt. Großes Unternehmen.