Beamte und Soldaten > Beamte der Länder
[Allg] Beamtenbashing in den Medien und durch die Politik - wo führt es hin?!
MasterNoname89:
Hallo an alle Mitstreiter ;)
Ich hoffe ich bin mit dem Thema hier nicht fehl am Platz.
Inzwischen gibt es in sämtlichen öffentlichen Medien tagtäglich Negativmeldungen zum Beamtentum in Deutschland. Forderungen nach Pensionskürzungen, Pflicht zur Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung bzw. Krankenversicherung, usw. Dabei werden die entsprechenden Parolen und Forderungen nicht selten sogar von hochgradigen Politikern geäußert. Wo soll das ganze noch hinführen?
Plant man unseren 'Berufsstand' zu diskreditieren und Einschnitte dann letztlich mit dem öffentlichen Druck zu begründen? Ist es 'mal wieder' der Beamte, der für politische Fehlentscheidungen und katastrophale Haushaltspolitik bluten muss?
Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel muss doch die Attraktivität des öffentlichen Dienstes und auch des Beamtentums verbessert und gestärkt werden, um nicht alles an fähigem Nachwuchs an die freie Wirtschaft zu verlieren. Die Renten- und Pensionsabgänge können schon jetzt in fast allen Bereichen nicht mehr kompensiert werden. Hinzu kommen noch neue Aufgabenfelder und höhere Arbeitsbelastung.
Wenn jetzt noch die einzigen Vorteile gegenüber normalen Angestellten noch weggekürzt werden, dann verschärft sich die ohnehin prekäre Lage ja nur noch weiter.
Wie seht ihr das Ganze und wie geht ihr damit um?
Meierheim:
Das Beamtenbashing der Politik ist reiner Populismus.
Organisator:
--- Zitat von: MasterNoname89 am 03.09.2025 10:39 ---(...) und wie geht ihr damit um?
--- End quote ---
Argumentativ, da den meisten nicht bekannt ist, dass - zumindest bis E/A12 - das Einkommen und die Altersbezüge bei vergleichbarer Biographie bei Beamten und Tarifbeschäftigten im öD ähnlich hoch sind.
40-50 Jahre Einzahlung in eine betriebliche Altersvorsorge machen einen ganz erheblichen Unterschied aus.
Johann:
Ich bin zwar nur TB, aber argumentiere da gerne. Als Lieblingsbeispiel kommt ja gerne der Lehrer. Gut, da ist es zumindest hier in Niedersachsen so, dass alle Lehrer E13/A13 sind. Da sind Beamte natürlich sofort im Vorteil gegenüber den Tarifbeschäftigten.
Aber ich nehme dann gerne den E12 TB bzw. den Beamten auf einer A12 Stelle. Bis der Beamte seine A12 bekommt, vergehen schonmal 10-20 Jahre, weil er erstmal von A9 an hochbefördert werden muss und da keinerlei Anspruch drauf besteht. Aber sobald ein Beamter im Endamt angekommen ist, wird es ihm schon gar nicht so schlecht gehen. Und die Pension ist natürlich die Kirsche. Nur die 10-20 Jahre vorher hängt man als Beamter halt etwas hinterher.
Und bezüglich der Problematik, dass Pensionen ja den jeweiligen Haushalt so sehr belasten würden, führe ich immer an, dass sich Beamte nicht ausgesucht haben, dass während ihrer gesamten aktiven Dienstzeit verschiedene Regierungen im Schnitt 5x den Topf für die Pensionsrücklagen geplündert haben, um damit ganz dolle wichtige Wahlgeschenke zu finanzieren. Das Problem liegt nicht daran, dass Beamte Pension kriegen, sondern dass der Rücklagentopf dafür ständig restlos geleert wird. Die Politik kann davon aber immer gut ablenken und die Schuld für das politische Versagen auf diejenigen lenken, die im Alter nach getanem Dienst versorgt werden.
MoinMoin:
--- Zitat von: Organisator am 03.09.2025 11:58 ---
--- Zitat von: MasterNoname89 am 03.09.2025 10:39 ---(...) und wie geht ihr damit um?
--- End quote ---
Argumentativ, da den meisten nicht bekannt ist, dass - zumindest bis E/A12 - das Einkommen und die Altersbezüge bei vergleichbarer Biographie bei Beamten und Tarifbeschäftigten im öD ähnlich hoch sind.
40-50 Jahre Einzahlung in eine betriebliche Altersvorsorge machen einen ganz erheblichen Unterschied aus.
--- End quote ---
Das ist auch meine Einstellung.
Wobei ich Dinge wie Forderung nach Einzahlung in die GRV/GKV nicht als Bashing ansehen würde.
Es spricht was dafür und was dagegen, dass man Beamte in die allgemeinen System überführt.
Das Bashing dabei ist höchsten die eklatante Unwissenheit über die Fakten an allen Fronten.
Denn wer Durchschnitts-Rente mit Durchschnitts-Pension unreflektiert vergleicht hat schon mal den ersten Schuß nicht gehört.
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