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Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
Faunus:
--- Zitat von: Alien1973 am 09.10.2025 08:33 ---Ihr wisst schon wie das mit Sozialwohnungen (bezahlbare Mieten) funktioniert...?
Es gibt einen bedarfsbezogenen B-Plan, in dem sagen wir mal 10 % der neuen Wohnungen als Sozialwohnungen betrieben werden müssen (nur an Personen mit Wohnberechtigungsschein zu vergeben). Bei einem größeren Vorhaben von sagen wir mal 200 Wohnungen wären das 20 Einheiten. Ihr glaubt wirklich diese Einheiten werden weniger ausgestattet wie der Rest, oder es wird das Bad kleiner, oder es kommt eine andere Einbauküche rein? Dann glaubt ihr auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Diese Wohnungen kosten genau das gleiche wie die anderen 180 Einheiten auch. Der Unterschied ist, der eine zahlt 13 EUR/m² und der andere sagen wir mal nur 8 EUR/m². Den Unterschied von 5 EUR/m² zahlt dann der Staat für diese 20 Einheiten. So schaut es aus beim privaten Wohnungsbau.
Was anderes ist es wenn jetzt z.B. die neue geschaffene Bayernheim Wohnungen baut. Dann ist das ganze Gebäude als Sozialgebäude zu sehen und da kann man dann im Gesamten die Mieten günstiger halten durch günstigere Ausstattung. Aber an der Substanz lässt sich auch da in der Herstellung kaum was sparen. Denn es gibt Baugesetze, die müssen auch bei Sozialwohnungen eingehalten werden (Lärmschutz, Wärmeschutz, behinderten gerecht usw.).
--- End quote ---
Es wäre mir neu, dass der Bayerische Staat die Differenz von 5 EUR an den Vermieter zahlt.
Diese Differenz von 5 EUR bei den frei vermietbaren Wohungen ist der "Umsatz" des Unternehmers "Vermieter", der die gebundenen Wohnungen zu einem vereinbarten niedrigeren Preis für z.B. 25 Jahre wegen der staatlichen Förderung vermieten muss. Für den Vermieter/Bauherren muss es sich ja lohnen die staatl. Förderung anzunehmen und dafür 5 EUR pro qm weniger zu berechnen. Sonst würden sie das wohl kaum machen!
BAT:
--- Zitat von: Rentenonkel am 09.10.2025 08:00 ---
Ich kann mich übrigens sehr gut daran erinnern, als vor Jahren mal eine Förderung ins Leben gerufen wurde für den Kauf von Immobilien. Nicht wenige Objekte stiegen dann sofort im Preis um genau diese Förderung. Als die Förderung wegfiel, sanken die Preise entsprechend.
Somit profitieren von diesen Förderungen oft nicht die Käufer, sondern die Bauunternehmer oder die Verkäufer.
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Da hast Du Recht. Deswegen dürfte der größte Effekt darin liegen, nicht alles bis zum Ende zu regulieren und damit Bauen (aber auch z. B. PKW) unbezahlbar zu machen. Mehr Brutto vom Netto und ein gewisser Abbau der Mieterrechte dürften den Erfolg fast garantieren.
Es wird sicherlich immer Miete geben. Und da ist dann die Frage, ob das Rentensystem in Bezug auf die Versorgung - auch - für diesen Fall ausreichend Auszahlungen leisten muss. Schwierig. Ich würde es auf Eigentum kalibrieren wollen, womit wahrscheinlich ein Niveau von 35 bis 40 % völlig auskömmlich ist.
Faunus:
--- Zitat von: BAT am 08.10.2025 16:20 ---
--- Zitat von: Rentenonkel am 08.10.2025 16:11 ---
Ich bin ganz bei Dir, dass Eigentum auf Dauer günstiger ist als Miete. Daher muss man zwei Gruppen unterscheiden:
Die erste Gruppe ist die, die aus eigener Kraft eine Immobilie erwerben kann
Die zweite Gruppe ist die, die sich den Erwerb des Wohnraumes nicht leisten können u
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Finde den Fehler.
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Die dritte Gruppe fehlt!
Ich habe "Anno Schnuff" durchgerechnet, was mich eine Eigentumswhg. kostet im Vergleich zum damaligen aktuellen durchschnittlichen Mietpreis (der aber zwangsläufig steigen würde) - Fläche/Ausstattung/Lage mögichst vergleichbar!
Ich hätte damals für 2/3 der Kaufsumme Kredite aufnehmen müssen und um diese abzuzahlen, meinen Gürtel enger schnallen müssen und/oder in die Privatwirtschaft wechseln müssen. Kaufpreis+Zinsen-Steuervorteil gegen Kaltmiete von damals .... rund 25 Jahre +/- 0 mit vielen Unwägbarkeiten und da "Eigentum verpflichten" fallen ja dann irgendwann Sanierungskosten für das Eigentum an und da ich von einem Freund, mal auf eine Eigentümerversammlung mitgenommen wurde....bloss nicht! Auf der anderen Seite haben die Mieten bis heute locker um 50 % angezogen.
Wohneigentum ist nicht der alleinige Heilsbringer in Bezug auf Rente. Ich habe das 1/3 der damaligen vorhanden Kaufsumme genommen und "angelegt", meinen Gürtel nicht enger geschnallt und mir eine Mietwohung gesucht, die vom Betreiber nicht mit "Eigenbedarf" gekündigt werden kann und "nur" wirtschaftl. (=kostendeckend) für diesen sein muss.
Ich bin mir sicher, dass es noch weitere Lebensmodelle gibt, die nicht unter diese 3 Kategorien fallen.
Was viele nicht sehen wollen, die ihr Lebensmodell anpreisen wie Sauerbier... niemand hat eine Kristallkugel, die ihm sagt, ob er in 25 Jahren vor dem "Nichts" steht - aus welchen Gründen auch immer! Ich habe Glück gehabt und andere hatten Pech im Leben und benötigen dann die Hilfe derer, die Glück hatten.
Ich habe mich noch nie über meine Abgaben beschwert, die von mir zugegebenermaßen künstl. (Teilzeit) tief gehalten werden, um mich nicht um eine PKV kümmern zu müssen.
Meine Lebenszeit war mir immer wichtig und hat maßgeblich meine Entscheidungen beeinflusst. Ich bin keiner der seine Tomaten selbst anpflanzen muss oder seine Zeit in das Säubern der Dachrinne seines Häuschens stecken will oder Zeit reinsteckt, um jemanden zu finden, der das gegen Geld macht.
Rentenonkel:
--- Zitat von: Rheini am 09.10.2025 08:18 ---@Rentenonkel
Ich muss Dir an der ein oder anderen Stelle widersprechen. Natürlich kann der Staat Wohnunge bauen und dann die Leute dort rein setzen, die er möchte. Allerdings wird, sofern der Staat nicht über ausreichend Wohnraum für alle die wollen verfügt vor der Problematik stehen, dass einige eine Wohnung bekommen und andere nicht. Das wird zu Unmut bei denen führen, die nicht zu den Glücklichen zählen.
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Aber wie es denn jetzt? Aufgrund der Freizügigkeit und der Rechtsprechung dürfen alle Empfänger von Transferleistungen überall wohnen, wo sie möchten. Ich kann mich sehr gut an eine Familie in der Nachbarschaft erinnern, bei der beide berufstätig waren, und die aus finanziellen Erwägungen umgezogen sind. Die Nachmieter waren dann Flüchtlinge, für die der Staat die Wohnkosten übernommen hat. Nichts gegen diese Menschen, die können nichts dafür, dass nur noch die Wohnung frei war und die Miete seitens der Stadt übernommen wurde.
Genau diese Situation ist doch die, die bereits jetzt zu Unmut bei der Familie führt, die vorher da gewohnt hat, und Wasser auf die Mühlen derjenigen spült, die vermeintliche Alternativen kennen.
--- Zitat von: Rheini am 09.10.2025 08:18 ---
Des Weiteren wird es nur dann zu einer spürbaren Verringerung der Mieten kommen, wenn der Staat über eine ausreichende Anzahl von Wohnungen verfügt. In Düsseldorf wurden vor Jahrzehnten fast alle oder alle Städtischen Wohnungen verkauft. Wenn heute die Stadt auf einmal 2.000 Wohnungen hätte und geringere Mieten nehmen würde, wäre immer noch ein größerer Bedarf da, als Wohnungen vorhanden sind. Was nützt es einem der eine Wohnung sucht, keine von der Stadt bekommt weil voll und die Warteiste auf Jahrzehnte gefüllt ist? Entweder zahlt er dann dennoch die Mietpreise der privaten Vermieter oder er zieht nicht nach Düseldorf.
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Das stimmt, aber irgendwo müssen wir anfangen. Und es kann nicht sein, dass der Staat sämtliche Wohnungen verkauft, das Geld irgendwo im Haushalt versickert und die Käufer dann die Mieten für diese Wohnungen so dramatisch anziehen, bis die Wartelisten sich von alleine leeren.
--- Zitat von: Rheini am 09.10.2025 08:18 ---Und dann kommt schon das nächste Problem. Derjenige der nicht in den Genuß der Städtischen Wohnungen kommt, sondern die erhöhte Miete zahlen darf wird sicher schnell auf den Gedanken kommen, dass er mit seinen Steuern oder Abgaben eigentlich die niedrigen Mieten der anderen, Quersubventioniert. Er zahlt also im Grunde doppelt.
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Das passiert ja genau jetzt schon. Derzeit zahlt der Steuerzahler horrende Mieten und subventioniert so Mietkonzerne und solvente private Vermieter. Der Wohnungsbestand, der verkauft wurde, war bezahlt und hat so jährlich auch Geld in die Haushalte der Kommunen gespült. Die Einnahmen aus dem Verkauf sind verpufft, die Einnahmen aus den Vermietungen fehlen und gleichzeitig steigen die kommunalen Ausgaben, weil die 2.000 Wohnungen heute deutlich mehr kosten als früher.
--- Zitat von: Rheini am 09.10.2025 08:18 ---
Und nun mein letztes Argument gegen eine solche schnelle und einfache Lösung. Die Politik hat in den letzten Jahren immer erzählt das die Rente nicht reicht und die Leute privat vorsorgen sollen. Einige haben daraufhin Wohnungen gekauft. Diesen Leuten entziehst Du jetzt deren Vorsorgeplanung. Es ist nun meistens gerade nicht so, dass es überwiegen Miethaie gibt. Gerade in Deutschland gibt es viele private und faire Vermieter. Wie möchtest Du diesem Umstand Rechnung tragen?
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Ich denke nicht, dass diejenigen, die jetzt fair vermieten, spürbare Nachteile in Kauf nehmen müssen. Es ist so, dass die Mieten in den letzten fünf Jahren in Ballungsgebieten um etwa 40 % gestiegen sind. Treibende Kraft sind eher Mietkonzerne.
Daher denke ich nicht, dass eine Entlastung in die andere Richtung oder ein stagnieren auf dem aktuellen Niveau die Vorsorgeplanung des einen oder anderen Vermieters, der aktuell fair vermietet, komplett auf den Kopf stellt.
Wie Du schon gesagt hast, werden selbst 500.000 Wohnungen im Bestand des Staates den Mietenmarkt nicht komplett auf den Kopf stellen.
Es kann jedoch langfristig helfen, die kommunalen Haushalte doppelt zu entlasten: Auf der einen Seite weniger Ausgaben durch geringere Transferleistungen und auf der anderen Seite Einnahmen durch Vermietung. Das frei werdende Geld könnte so genutzt werden, um dringend notwendige Sanierungen bei der öffentlichen Infrastruktur durchzuführen.
Im Kern geht es mir darum, dass der Staat über viele Jahrzehnte auch Mietwohnungen vorgehalten hat und diese jetzt aufgrund politischen Willens in den letzten 30 Jahren meistens sogar unter Wert verscherbelt hat. Die neuen Eigentümer haben dann die Gunst der Stunde genutzt und die Mieten erhöht, wodurch Mieter (und auch der Staat selbst, weil er ja die Mieten der Bedürftigen übernehmen muss) erhebliche Mehrausgaben haben und dem Staat auf der anderen Seite diese Mieteinnahmen jetzt fehlen, nachdem das Kapital aus dem Verkauf irgendwo versickert und verbraucht ist. Daher war, so denke ich, der Verkauf der Immobilien ein großer Fehler und der Staat müsste sich, so wie früher, auch als Vermieter einbringen.
So kann der Staat auch einen Beitrag leisten, den überhitzten Markt etwas abzukühlen.
Rheini:
@Rentenonkel
Ich gebe Dir ja Recht. Wogegen ich mich nur wehre ist, dass es eine einfache Lösung (Staat baut Wohnungen ud alles ist gut) gibt. Es gibt viele Faktoren die es zu beachten gibt und die alle Ihre mehr oder wenige Berechtigung haben. Oft werden aber nur Lösungen angeboten, die für ein Klientel Lösungen anbieten. Ob das mit einer Wahl usw. zu tun hat, möchte ich nicht beurteilen.
Insofern stehen wir vor einem Dilemma (wie bei vielen Sachen derzeit) die m. M. nach dadurch zustande gekommen sind, dass zu spät seitens der Politik eingegriffen wurde. Der Weg hinaus ist nicht einfach und steinig und es werden immer Leute Einschnitte haben.
Du merkst also das ich Dir keine lösung anbieten kann. Aber ich habe den anspruch an die Politik (die haben sich ja für den job beworben und wollen Ihn ausführen), Lösungen anzubieten und durchzuführen.
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