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Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
conny111:
--- Zitat von: NelsonMuntz am 05.11.2025 07:51 ---
--- Zitat von: conny111 am 04.11.2025 22:47 ---
Ich habe meine Bürgerpflicht für die Gesellschaft bereits geleistet und habe drei Kinder großgezogen, dafür über Jahre auf berufliches Fortkommen verzichtet. Das muss reichen.
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Ich habe sowohl meinem Wehrdienst geleistet, als auch ca. 3/4 der anfallenden Care- und Erziehungsleistungen bei meinen Kindern übernommen (Dafür bin ich extra in den öD gekommen ;)). Bekomme ich nun einen Preis?
Ernsthaft: Wenn wir bezüglich der Familien"arbeit" das Ideal einer fairen Aufgaben-/Lastenverteilung hochhalten bzw. erreichen wollen, dann fällt in der Konsequenz auch die Ungleichbehandlung bei irgendwelchen Pflichtdiensten. Oder anders: Hält man an dieser "Anrechnung" von Erziehungszeiten exklusiv für Frauen fest, dann impliziert das letztlich auch eine "Heim-und-Herd-Pflicht" für Frauen, wenn denn Kinder da sind. Ich halte das für schwierig.
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Ich habe nicht von der Anrechnung von Erziehungszeiten exklusiv für Frauen gesprochen. Wer tatsächlich die Erziehungszeit übernommen hat (egal ob Frau oder Mann), hat damit einen weitaus höheren Teil für die Gesellschaft getan, als 1 Jahr beim Bund oder Zivildienst. In meinem Fall habe ich DREI Kinder großgezogen und dafür eben tatsächlich viele Jahre meinen Beruf reduziert, mein Mann hatte Wehrdienst gemacht und immer in Vollzeit gearbeitet. Meine Schwester hat 5 Kinder großgezogen und dafür ebenfalls mehr für die Gesellschaft getan, als jemand mit einem Jahr Wehrdienst und auch mehr als jemand, der nur ein oder zwei Kinder großgezogen hat.
NelsonMuntz:
@Conny, nein, Du hast von einer "Anrechnung" bzw. Würdigung von Erziehungszeiten exklusiv für Dich gesprochen. Und hast auch nicht vermieden zu betonen, dass meine Leistung bei meinen zwei Kindern dabei weniger "Wert" hat, als Deine Leistung bei Deinen DREI Kindern bzw. die Deiner Schwester mit Ihren FÜNF(!!!) Kindern.
Dabei verkennst Du, dass es eben gar keine gesellschaftliche oder sogar gesetzliche Pflicht gibt, Kinder zu bekommen und großzuziehen. Das verbleibt eine zufiefst individuelle Entscheidung, wobei es natürlich für den Fortbestand einer Gesellschaft von elementarer Bedeutung ist, dass in ausreichendem Maße Nachwuchs entsteht. Daher bin ich auch ein großer Freund von Familien/Kindern unterstützenden Leistungen, aber eine Forderung nach Würdigung oder gar Dankbarkeit entsteht daraus eben nicht.
Viel schwieriger empfinde ich Deine "Klage", für die Erziehung Deiner Kinder auf Arbeitszeit und Karriereoptionen verzichtet zu haben, während Dein Mann in Vollzeit unerschrocken die Leiter des Erfolgs erklimmen konnte. Jetzt mal ehrlich: Das ist doch nicht das Problem oder die Verantwortung der Gesellschaft. Kinder machen Arbeit und kosten Zeit. Ist eine Binse. Als Eltern muss man sich dann einigen, wie man diese Verantwortung auf die gemeinsamen Schultern verteilt. Das ist ganz exklusiv und dediziert die Aufgabe von Dir und Deinem Mann. Wenn Ihr Euch dann freiwillig(!) für tradierte Rollenmodelle entscheidet, dann ist das eben Eure individuelle Entscheidung, für die Ihr auch vollumfänglich die Verantwortung tragt. Wenn Du Dich da also benachteiligt fühlst, dann sag das Deinem Mann und klage nicht gegen die Gesellschaft!
All das hat mit Pflichtdiensten (denen ich übrigens auch eher kritisch gegenüberstehe) gar nix zu tun.
Faunus:
--- Zitat von: NelsonMuntz am 06.11.2025 08:33 ---
Dabei verkennst Du, dass es eben gar keine gesellschaftliche oder sogar gesetzliche Pflicht gibt, Kinder zu bekommen und großzuziehen. Das verbleibt eine zufiefst individuelle Entscheidung, wobei es natürlich für den Fortbestand einer Gesellschaft von elementarer Bedeutung ist, dass in ausreichendem Maße Nachwuchs entsteht. Daher bin ich auch ein großer Freund von Familien/Kindern unterstützenden Leistungen, aber eine Forderung nach Würdigung oder gar Dankbarkeit entsteht daraus eben nicht.
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Ich habe keine eigenen (biologischen) Kinder, aber sie gehören für mich zu einer Gesellschaft wie die Luft in meine Lungen. Jedes Kind - unabhängig von allem - hat ein Recht auf bestmögliche Förderung und daher bin auch ich ein großer Freund von unterstützenden Leistungen für Kinder.
Und locker formuliert: für Eltern gibt es nur Unterstützung, wenn das Wohl des Kindes daran hängt, alles andere ist Privatvergnügen der Erwachsenen.
NelsonMuntz:
--- Zitat von: Faunus am 06.11.2025 09:18 ---Und locker formuliert: für Eltern gibt es nur Unterstützung, wenn das Wohl des Kindes daran hängt, alles andere ist Privatvergnügen der Erwachsenen.
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Ich würde das schon auch etwas weiter fassen, weil eine Gesellschaft zum dauerhaften Bestehen natürlich auch Nachwuchs braucht und es hier entsprechende Förderungen geben sollte, die nicht erst bei drohender Kindswohlgefährdung greifen.
Das ist aber eine eigene Ebene und (freiwillige!) Elternschaft kann man nicht mit irgendwelchen Pflichtdiensten verrechnen. Ich kann und werde für meine zwei Kinder keine "Dankbarkeit" von Seiten der Gesellschaft einfordern.
Wenn die Summe der Kinder hingegen nicht mehr ausreicht, um z.B. die bestehenden Erwartungen an eine umlagebasierte Rente zu erfüllen, dann ist das wiederum ein gesellschaftliches Problem, um das sich die Politik kümmern sollte.
"Ich habe für meine Kinder auf Karriere verzichtet" ist und bleibt aber immer ein 100% selbstgewähltes Schicksal. Ohne Kinder wäre ich vielleicht auch 2 EG höher - und hätte in meinem Haus auch doppelt so viel Platz. Nur wem soll ich dafür die "Schuld" geben, wenn nicht mir selbst? ;)
Faunus:
--- Zitat von: Faunus am 06.11.2025 09:18 ---Jedes Kind - unabhängig von allem - hat ein Recht auf bestmögliche Förderung .....
Und locker formuliert: für Eltern gibt es nur Unterstützung, wenn das Wohl des Kindes daran hängt, alles andere ist Privatvergnügen der Erwachsenen.
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Wieso interpretierst Du am unteren Rand mit "Kindswohlgefährdung".
Verstehe ich nicht, wenn ich im Zusammenhang schreibe "von bestmöglicher Förderung ... das Wohl des Kindes....(echte Unsitte hier, die ich mir leide rauch schon langsam angewöhne)
Da gehört z.B. u.a. Wohnungsgeld dazu, wenn Eltern nicht mehr wissen, wie sie den Wohnraum in einer Großstadt von den beiden Durchschnitts(-teilzeit) Gehältern finanzieren sollen. Das mit Existenzsorgen geplagte Elterngemüt ist für das Kindswohl kaum förderlich!
... oder Rentenansprüche, weil zum Wohle des Kindes für eine Zeit auf "erwirtschaften" von Rentenpkt. verzichtet wurde.
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