Autor Thema: Wechsel TV-L 14 zu TV-L 13 - Stufeneingruppierung  (Read 3068 times)

fair

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Antw:Wechsel TV-L 14 zu TV-L 13 - Stufeneingruppierung
« Antwort #15 am: 26.09.2025 20:31 »
Ja, ich weiß. Ich meine als Post Doc / Habilitant kommt man um Führung, Anleitung und Betreuung ohnehin nicht drum rum, daher ist es gut, wenn dies auch offiziell abgebildet werden kann (weil entsprechend viele E13 wiss. MA im Team sind, die geführt werden können). Danke für die Konkretisierung!

WimiIT

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Antw:Wechsel TV-L 14 zu TV-L 13 - Stufeneingruppierung
« Antwort #16 am: 01.10.2025 14:17 »
Hi zusammen,

so ich habe nun festgestellt, dass es sich um eine Weiterbeschäftigung handelt mit dem Qualifizierungsziel einer Habilitation, befristet auf 36 Monaten, zuvor auch nur befristet gewesen. Sehr ihr hier Möglichkeiten um nicht zunächst in 13.3 eingestuft zu werden, da die Argumente soweit ich es nachvollziehen konnte eher für einen Neuvertrag Berücksichtigung finden würden, oder?

Wie schon beschrieben wurde stellt sich für mich zum Nachteil raus, dass ich zwischenzeitlich auf einer TVL-14-Stelle mehr Verantwortung übernommen. Ansonsten wäre ich nun derzeit in einer TVL-13, Stufe 4 und der nächste Wechsel in Stufe 5 würde 07/2026 anstehen (3 Monate Elternzeit inkludiert, sonst wäre es 04/2026 gewesen). Jedoch handelt es sich um ein eher Fairness-Argument, oder, weniger ein rechtliches?

Alternativen wie eine TVL-14 Stelle weiter auszufüllen gibt es leider nicht.

Lieben Dank!
« Last Edit: 01.10.2025 14:28 von WimiIT »

fair

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Antw:Wechsel TV-L 14 zu TV-L 13 - Stufeneingruppierung
« Antwort #17 am: 01.10.2025 15:57 »
Im Falle einer Weiterbeschäftigung sollen sie es über eine Zulage regeln ansonsten bestehe halt auf einem neuen Vertrag. Oder du nimmst es hin und wechselst ggf Juli 2026 woanders hin oder so.

Durch das Reset beim Entgeltgruppenwechsel kannst du leider nichts einfordern, es ist und bleibt Verhandlungssache. Aber es ist natürlich auch eine Frage, wie man mit qualifizierten Leuten umgeht, die sich sogar besonders engagieren. Da kannst du m.E. schon selbstbewusst auftreten (und dir durchaus auch mal überlegen, ob es ggf bessere Chefs gibt, die nicht so knausrig sind).

cyrix42

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Antw:Wechsel TV-L 14 zu TV-L 13 - Stufeneingruppierung
« Antwort #18 am: 02.10.2025 12:00 »
Die Frage ist halt, ob sie dich unbedingt wollen -- oder die Stelle auch anderweitig besetzen könnten; oder gar brach liegen lassen...

Bei unserer Uni-Verwaltung würdest du offene Türen mit einer "sonst komme ich halt nicht"-Einstellung einrennen: Da kann man sparen, indem man die Stelle nicht besetzt. Wie dies bei deiner Uni ausschaut, musst du selbst einschätzen.

Johann

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Antw:Wechsel TV-L 14 zu TV-L 13 - Stufeneingruppierung
« Antwort #19 am: 02.10.2025 14:59 »
Ich kenne die Personalsituation an Unis zwar nur durch mein Umfeld, aber da scheinen Mitarbeiter ohne unbefristete Verträge eher Bittsteller zu sein, die oftmals bereit sind, mehr zu leisten als vertraglich vorgesehen und sich mit weniger zufrieden zu geben als vertraglich vorgesehen. In der Regel, weil sie diese Karotte vor dem Gesicht haben, die erst Promotion und später ggf. Habilitation heißt. Und in der Regel gibt es mehr Leute, die diese Stellen nehmen würden und sich selbst kleiner machen als sie sind, nur um irgendwann ihr Ziel zu erreichen, eine Professur zu bekommen bzw. zunächst eine Promotion abzuschließen. Ich meine klar, man kann es versuchen, aber die meisten Unis leiden nicht gerade unter Bewerbermangel für diese Stellen.

Jedenfalls wirkt für mich das universitäre System als Außenstehender überhaupt nicht attraktiv und ich bin froh, dass ich nicht klug genug bin, um promovieren zu können und von dieser Selbstausbeutung befreit bleibe.

Rowhin

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Antw:Wechsel TV-L 14 zu TV-L 13 - Stufeneingruppierung
« Antwort #20 am: 02.10.2025 15:20 »
Ich kenne die Personalsituation an Unis zwar nur durch mein Umfeld, aber da scheinen Mitarbeiter ohne unbefristete Verträge eher Bittsteller zu sein, die oftmals bereit sind, mehr zu leisten als vertraglich vorgesehen und sich mit weniger zufrieden zu geben als vertraglich vorgesehen. In der Regel, weil sie diese Karotte vor dem Gesicht haben, die erst Promotion und später ggf. Habilitation heißt. Und in der Regel gibt es mehr Leute, die diese Stellen nehmen würden und sich selbst kleiner machen als sie sind, nur um irgendwann ihr Ziel zu erreichen, eine Professur zu bekommen bzw. zunächst eine Promotion abzuschließen. Ich meine klar, man kann es versuchen, aber die meisten Unis leiden nicht gerade unter Bewerbermangel für diese Stellen.


Du beschreibst hier akkurat die Bedingungen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (um die es ja auch primär hier geht), die auch dank des deutschen Universitätssystems und der Gesetzgebung in der jüngeren Vergangenheit massiv prekär sind. Man bekommt zwar (meist) E13, aber halt nur befristet und je nach Fachbereich auch keine Vollzeitstelle.

Daher nur der Vollständigkeit halber: auf der Verwaltungsseite sieht es deutlich anders aus. Da gibt es in der Regel keine befristeten Verträge, da Daueraufgaben übernommen werden. Da herrscht auch alles andere als ein Überschuss von Bewerbern. Wir können fast alle wissenschaftlichen Stellen besetzen, allerdings die letzten Jahre nur zwischen 40-60% der ausgeschriebenen wissenschaftsstützenden Stellen. (Erschwerend kommt hier natürlich hinzu, dass diese eher untere und mittlere EG sind, und man damit dann Münchner Mieten stemmen können soll.)

Wieder anders sieht es im noch jüngeren Bereich des Wissenschaftsmanagements aus (in dem auch ich zu verorten bin). Dort sitzt man zwischen den Stühlen beider Bereiche, und je nach Einrichtung, persönlichem Glück und konkreter Tätigkeit auf sicherem oder wackelnden Stuhl (und generell einer E13+ Stelle).


Bei unserer Uni-Verwaltung würdest du offene Türen mit einer "sonst komme ich halt nicht"-Einstellung einrennen: Da kann man sparen, indem man die Stelle nicht besetzt. Wie dies bei deiner Uni ausschaut, musst du selbst einschätzen.

Käme bei uns stark darauf an, woraus die Stelle finanziert ist. Wenn aus Drittmitteln, lässt sich da auch nichts einsparen. Wenn aus dem Haushalt, bringt mir das auch nicht viel, denn Restmittel werden inzwischen gerne eingezogen.
« Last Edit: 02.10.2025 15:29 von Rowhin »

MoinMoin

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Antw:Wechsel TV-L 14 zu TV-L 13 - Stufeneingruppierung
« Antwort #21 am: 03.10.2025 08:49 »
Ich kenne die Personalsituation an Unis zwar nur durch mein Umfeld, aber da scheinen Mitarbeiter ohne unbefristete Verträge eher Bittsteller zu sein, die oftmals bereit sind, mehr zu leisten als vertraglich vorgesehen und sich mit weniger zufrieden zu geben als vertraglich vorgesehen. In der Regel, weil sie diese Karotte vor dem Gesicht haben, die erst Promotion und später ggf. Habilitation heißt. Und in der Regel gibt es mehr Leute, die diese Stellen nehmen würden und sich selbst kleiner machen als sie sind, nur um irgendwann ihr Ziel zu erreichen, eine Professur zu bekommen bzw. zunächst eine Promotion abzuschließen. Ich meine klar, man kann es versuchen, aber die meisten Unis leiden nicht gerade unter Bewerbermangel für diese Stellen.

Jedenfalls wirkt für mich das universitäre System als Außenstehender überhaupt nicht attraktiv und ich bin froh, dass ich nicht klug genug bin, um promovieren zu können und von dieser Selbstausbeutung befreit bleibe.
Im reinem Uni Bereich als WiMi ist man Sklave, wenn man promovieren will und keine Alternativen hat.
Ich habe in VZ und primär via selbsteingeworbener Drittmittel und uA auf Industriestellen promoviert und konnte mich bzgl. Lohn und WorkLive nicht beklagen, würde es immer wieder so machen. Auch wenn ich dadurch immer nur auf Zeitverträgen saß, habe aber durchaus hier und da mehr Geld bekommen, als die festangestellten Führungskräfte.
Ansonsten kann ich die Aussagen von Rowhin nur bestätigen