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Verbeamten lassen oder im Tvöd bleiben ?!

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wildzz:

--- Zitat von: Splex89 am 24.10.2025 21:15 ---Ja genau. Wäre von EG 6 Stufe 4 auf EG 9a.

Interessant wäre ob die 3 Jahre Beamter auf Probe verkürzt werden und welche Zeiten für die Stufe anerkannt werden.

--- End quote ---
Ich verstehe dich so:

Du hast die Wahl zwischen:
A) Einstellung in EG6 S4
B) Verbeamtung in A7 S?

mit Perspektive bis zu
A) EG9
B) A9

da du dich auf eine Stelle der Laufbahngruppe 1 2. Einstiegsamt beworben hast, korrekt?

In NRW gibt es bei Beamten in den A-Besoldungsgruppen ohnehin keine Stufen 0-2 soweit ich weiß. Wenn es keine Anrechnung geben sollte, würdest du somit in A7 S3 starten. Soweit also kein großer Unterschied.
Das wären im Beamtenverhältnis Stand 2025 inkl. Kinder/Familienzuschlag und Strukturzulage bei Annahme von Steuerklasse I und Mietstufe I etwa 3513.35€ brutto / 2929.94€ netto im Monat.
Im Angestelltenverhältnis Stand 2026 bei den selben Annahmen 3719.22€ brutto / 2377.78€ netto im Monat.

Du hättest als unser Musterbeamter also ganze 552,16€ mehr im Monat in der Tasche könnte man meinen.
Da du jetzt aber noch 50% deiner Gesundheitskosten über die PKV und Pflegepflichtversicherung abdecken müsstest, sofern du dich wie eigentlich fast alle Beamte für eine private Absicherung mit 50% Beihilfe entscheidest (alles andere macht kaum Sinn, da es in NRW bisher keine Pauschale Beihilfe gibt und du 100% der Kosten in der GKV selbst tragen müsstest, sofern du jetzt noch gesetzlich versichert bist und weiterhin freiwillig versichert bleiben wollen würdest) würdest du als gesunder Versicherungsnehmer in deinem Alter ohne Vorerkrankungen etwa 320,00€ im Monat an die PKV zahlen. Wenn eine Aufnahme nur über die Öffnungsaktion in Frage kommt nochmal 30% mehr.

Da bleiben dann noch 232,16€ übrig, aber wenn deine Frau auch in der PKV ist, bzw. falls sie gesetzlich versichert ist aber über kein Einkommen oder nur über solches unter der Geringfügigkeitsgrenze verfügt bzw. sie selbstständig ist und weniger als 20.000€ im Jahr verdient UND du sie mit in die PKV holen möchtest, müsstest du für sie (30% über PKV, 70% Beihilfe) und dein Kind (20% PKV, 80% Beihilfe) ebenfalls PKV/PV-Beiträge zahlen. Da wäre der Überschuss schnell aufgefressen. Du hast dann auch viel mehr Bürokratischen Aufwand. Im Alter fährst du mit der PKV aber vermutlich günstiger als in der GKV, da dein Beihilfesatz dann auf 70% steigt.
Ausserdem: die gesetzliche KV lässt sich meistens besser steuerlich absetzen.

Die Höhe der Besoldung und und des Entgelts entwickelt sich jeweils bis zu den Endämtern/Gruppen relativ konstant und gleich fort. Der finanzielle Unterschied zwischen A8 und A9 in der Stufe 3 ist eigentlich auch nicht sehr bedeutsam (3592.39€ brutto / 2983.89 netto in A8 S3 und 3756.19€ brutto / 3094.86€ netto in A9 S3). Soviel zum finanziellen Teil.

Die Pension fällt im Gegensatz zur Rente später natürlich üppiger aus, muss aber auch versteuert werden.

Bezüglich Probezeitverkürzung sehe ich anhand deiner Schilderung bzgl. Quereinsteiger erstmal wenig Aussichten.

Fazit: beides ist nicht verkehrt. Als Tarifbeschäftigter hast du etwas weniger Bürokratie. Als Beamter dafür bessere Absicherung im Alter, durch die PKV/Beihilfe und bei Krankheit. Du kannst eigentlich nicht viel falsch machen. Lohnenswert ist es trotzdem, alles in Bezug auf deine ganze persönliche Situation zu bedenken.

LG

Splex89:
Ja fast richtig verstanden. Ich durchlaufe gerade eine Weiterbildung und bin dort aktuell in eg6 s4 angestellt. Mit Beendigung der Weiterbildung wäre als Angestellter direkt EG9a möglich (ab 1.1.26) oder aber A7 Stufe X. Da es eine A9 Stelle ist würde durch Beförderung g automatisch irgendwann da landen.  Steuerklasse wäre 4, verheiratet ein Kind. Oliv wären ca 330 Euro laut Angebot. Also haste fast alles richtig getroffen 😆

wildzz:

--- Zitat von: Splex89 am 25.10.2025 13:06 ---Ja fast richtig verstanden. Ich durchlaufe gerade eine Weiterbildung und bin dort aktuell in eg6 s4 angestellt. Mit Beendigung der Weiterbildung wäre als Angestellter direkt EG9a möglich (ab 1.1.26) oder aber A7 Stufe X. Da es eine A9 Stelle ist würde durch Beförderung g automatisch irgendwann da landen.  Steuerklasse wäre 4, verheiratet ein Kind. Oliv wären ca 330 Euro laut Angebot. Also haste fast alles richtig getroffen 😆

--- End quote ---

A7 S3 (niedrigste Stufe, 2025 - noch ohne Besoldungserhöhung)
Monats-Brutto: 3702.31 €
netto bleiben: 3058.48 €

A7 S3 (2026)
Wird vermutlich genauso stark steigen wie im TVöD.

EG9a S4 (2025)
Monats-Brutto: 4461.84 €
netto bleiben: 2729.37 €

EG9a S4 (2026 nach Erhöhung)
Monats-Brutto: 4586.77 €
netto bleiben: 2819.54 €

Unterschied EG9a S4 zu A7 S3 sind also 329,11. Genau so viel wie du an die PKV zahlen würdest. Also eine Nullsummenrechnung aktuell. Später, wenn du in A9 bist, ist das schon ein anderer Vergleich. Du siehst, in A7 hast du jetzt schon genau so viel wie in EG9a.

In deinem Fall würde ich dann definitiv das Beamtenverhältnis wählen. Die Option bekommst du nicht oft.
Finanziell hast du keine Nachteile, eher im Gegenteil wenn du z. B. deine Familie noch vergrößern möchtest.
Außerdem bist du nicht von dem ohnehin sehr wackeligen Renten- und Sozialsystem abhängig. Du bekommst später deine gesicherte Pension und hast den sichersten Job den man haben kann.

Organisator:

--- Zitat von: Splex89 am 23.10.2025 22:49 ---Danke für die Antwort. Ein bisschen hab ich natürlich gelesen. PKV, Die Absicherung bei längerer Krankheit, Pension usw usw. 
Dennoch komm ich Irgendwie nicht so recht weiter :D

--- End quote ---

Auf die Sorge, dass ich mich wiederhole - schau mal nach den Vor- und Nachteilen außerhalb vom Geld.

Ansonsten ist die Absicherung bei längerer Krankeit auch für ein paar Euro als Angestellter zu haben. Pension und Rente sind im mD etwas gleich hoch.
Bei der Bezahlung bist du als Angestellter leicht im Vorteil (Wochenarbeitsstunden), später noch mehr, wenn das Kind raus ist. Lediglich wenn doch noch 2-43 Kinder haben willst, wärst du für einige Zeit als Beamter im Vorteil.

cookiedent:

--- Zitat ---A7 S3 (niedrigste Stufe, 2025 - noch ohne Besoldungserhöhung)
Monats-Brutto: 3702.31 €
netto bleiben: 3058.48 €
--- End quote ---

Ich komme laut dem online Rechner auf ein anderes Ergebnis:
Brutto: 3513.35 €
S3, Zuschlag verh. Plus ein Kind
Netto: 2929 €
-320 € PKV = 2609 €


--- Zitat ---EG9a S4 (2025)
Monats-Brutto: 4461.84 €
netto bleiben: 2729.37 €
--- End quote ---

Hier bitte noch die Sonderzahlung von 3207 €/12 = 267 €/Monat brutto mit einrechnen.
Dürfte dann so um die 2860 € netto ergeben.

Unterschied EG9a S4 zu A7 S3 also so um die 250 € netto zu Gunsten des Angestelltenverhältnisses.


--- Zitat ---In deinem Fall würde ich dann definitiv das Beamtenverhältnis wählen.
--- End quote ---

Gut, ich nach 40 Jahren Beamter eher nicht. Nach einigen Beförderungsstopps, Wiederbesetzungssperren und verspäteten Besoldungserhöhungen usw.
Einige meiner Bekannten lachen sich über meinen Verdienst oft schlapp, sind teilweise prüfungsfrei bis EG 11 durchgerutscht und ich verschimmle bei A9.


--- Zitat ---Außerdem bist du nicht von dem ohnehin sehr wackeligen Renten- und Sozialsystem abhängig. Du bekommst später deine gesicherte Pension und hast den sichersten Job den man haben kann.
--- End quote ---

Da wäre ich mir nicht so sicher, eine Absenkung der Pensionshöhe hab ja nun auch schon miterlebt und die Höhe und der Umfang der Beihilfe ist auch nicht in Stein gemeißelt.

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