Also ich arbeite bei einem Gericht in RLP und hier sind egal in welcher Gehaltsstufe Leute die +100 ÜStunden haben, weil einfach der Nachwuchs fehlt.
Das Problem ist nicht der fehlende Nachwuchs, sondern die Abwesenheit von Führungskräften. Was meine ich damit?
Wie viele dieser Überstunden waren denn tatsächlich angeordnet und wie viele haben die Mitarbeiter einfach zusammengebummelt durch mangelhafte Priorisierung der Arbeit? Oder schmücken sich die Leute einfach gerne mit ihrem Überstundenkonto im Sinne von Sozialem Status? Hier sind die Führungskräfte genauso gefragt wie beim Thema Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.
Im Konzern meiner Frau ist klar geregelt, dass jeder maximal seine Wochenarbeitszeit als Überstunden haben darf. Jede Minute darüber wird am Monatsende ersatzlos gestrichen. Was hat das zur Folge? Die Mitarbeiter arbeiten fokusiert und zeigen Überlastungen, z. B. aufgrund von Vertretungssituationen oder hoher Auftragslage, umgehend an und die Führungskräfte entscheiden dann, wie mit der Situation strukturiert umgegangen wird.
In deinem Beispiel wurstelt jeder vor sich hin und alle bedauern und beglückwünschen sich gleichzeitig zu ihren vielen Überstunden. Neue Kollegen werden direkt in diesen Strudel mit hineingezogen und versuchen direkt krampfhaft Stunden aufzubauen, damit sie mit den Älteren mithalten können. Katastrophe!