Autor Thema: Lücke im Lebenslauf durch Lüge vertuscht, jetzt Job (voraussichtlich unbefristet  (Read 2402 times)

IchHabeGelogen

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Hallo!

Ich habe ein kleines Problem. Ich war nachdem ich mein Studium abgeschlossen habe, eine Zeit lang arbeitslos und schäme mich dafür. Die Lücke wurde umso größer und nachdem ich zahlreiche Vorstellungsgespräche absolviert und leider keine Stelle erhalten habe, habe ich diese Lücke mit einer Tätigkeit von einem Minijob gefüllt (da keine Abzüge). Ich habe diesen Job tatsächlich gemacht - allerdings im Studium - und musste ihn aufgeben, da ich eine schwere Krebserkrankung hatte, welche zum Teil auch noch während Corona geschah (keine Lüge).

Mir ging es während der arbeitslosen Zeit psychisch sehr schlecht und deshalb habe, ich diese Lücke mit dem Minijob gefüllt, auch weil ich denke, dass dies nicht wirklich auffällt. So habe ich nur die Tätigkeit angegeben und nicht die Firma. Im Bewerbungsgespräch wurde darauf auch nicht eingegangen und ich musste auch meinen Lebenslauf nicht erläutern. Der Minijob ist auch in einem ganz anderen Bereich und Zeugnisse kriegt man ja auch nicht ausgestellt.

Ich habe allerdings schon eine geniale Idee, wie ich, falls dies aufkommt, mich da rausreden könnte (Sag ich euch natürlich nicht). Auch werde ich in Zukunft um die Lücke zu decken, reinschreiben, dass ich einen Angehörigen gepflegt hab, da dieser an Krebs erkrankt ist (Lüge, denn ich hatte ja Krebs). Heute habe ich außerdem erfahren, dass meine Tante an Krebs erkrankt ist (keine Lüge).

Auf jeden Fall hatte ich heute dieses Vorstellungsgespräch. Es lief wirklich gut und habe dann auch ein paar Stunden später einen Anruf mit der Zusage erhalten. Ich habe heute noch keinem davon erzählt, einfach um darüber nachzudenken. Wäre es denn möglich, dass diese Lüge vor Antritt rauskommt durch zum Beispiel einen Personalfragebogen? Ich bin durch die Arbeitslosigkeit etwas verzweifelt. Sollte nach der Vertragsunterzeichnung denn noch etwas rauskommen können? Wie ist die Wahrscheinlichkeit? Ich werde mich jetzt auf jeden Fall weiterbewerben mit oben genannter kreativer Interpretation.





clarion

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Wer sich so komplizierte Konstrukte ausdenkt, fliegt auf.

Warum in den Personalfragebogen nicht einfach die Wahrheit reinschreiben??? Und wenn man das merkt, sagst Du genau das, dass Du Dich geschämt hast.

Warum schämst Du Dich überhaupt??? Ich war in meinem Leben zusammen gerechnet ein Jahr arbeitslos. Ich habe es nie versteckt und es war nie Thema.

FearOfTheDuck

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Schämen sollte sich der TE - insofern das denn überhaupt alles (ironischerweise) wahr ist, dass er denkt, dieses (Unter)Forum diente dazu, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Der TVÖD wird ihm in keiner seiner Regelungen dabei behilflich sein.

Ansonsten bin ich da ganz bei clarion.

Allergrößter Respekt, dass du den Kampf gegen den Krebs geführt hast, deine "zukünftige Lüge" macht diesen allerdings fast schon zunichte!

Faunus

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Und was ist die Frage?

Vollstrecker

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Weitere Lügen machen das Gewissen bestimmt nicht leichter.....

Was vielleicht einfach mal vergessen zu haben wäre vielleicht "besser" gewesen, als sich in den Paulanergarten zu setzen.

KaiBro

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Auch Minijobber haben Anspruch auf ein Arbeitszeugnis.

Finde es charakterlich richtig schwach, die Pflege eines Angehörigen vorzuschieben zu wollen, um die "Lücke" im Lebenslauf zu vertuschen. Lücken im Lebenslauf kann man auch ohne Lüge ganz gut füllen.



oberhaeo

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Zitat
Und was ist die Frage?

Vielleicht: Was ist eine Lüge?

Eine bewusste Lüge bedingt mehrere Kriterien:
- falsche Tatsachenbehauptung
- persönlicher Vorteil
- Täuschungsabsicht

Im Zusammenhang mit der Bewerbung auf eine Stelle sehe ich hier einen Vertrauensbruch. Wie schwer dieser wiegt, dürfte diskussionswürdig sein.

Ich war in meinem Leben tatsächlich einmal 6 Wochen arbeitslos und dies ist mir erst vor ein paar Jahren im Rahmen der Rentenbescheide aufgefallen. Es waren die Sommerferien zwischen Schulzeitende und Anfang meiner Ausbildung. :)

Trotzdem sehe ich keinen Grund, sich für eine Zeit der Arbeitslosigkeit zu schämen. Selbst wenn die Gründe in der Person stecken, so darf ich mir selbst doch in meinem Leben eingestehen Fehler machen zu dürfen, sofern es denn überhaupt einer war ...
Es klingt zwar immer etwas abgedroschen, doch wichtig ist nur das Jetzt!
Im Jetzt aber wird gelogen ... Ich denke, dass es für den TE gilt, dies einzustellen.

Saxum

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Normale Zeiten einer Arbeitslosigkeit sind regelmäßig kein Bewertungskriterium im Personalauswahlverfahren auch bei mir war es mal eine Zeit von rund 1,5 Jahren in die Jobsuche leider nicht geklappt hat - who cares. Die tatsächliche Arbeitslosigkeit angeben und gut ist, interessiert am Ende dann keinen. Relevant wird es nur, wenn man es zu "vertuschen" versucht und es dann ggf. Gegenstand eines Kündigungsverfahrens wegen Vertrauensbruch.

Ganz wie es hier meine Vorschreiber schon alle - zu Recht - geschrieben haben.

Herzlichen Glückwünsch im übrigen auch zum wohl erfolgreichen Kampf gegen den Krebs, aber lass das mit dem Lügen und dem "tollen Trick" um sich herauszureden, das ist hier absolut sinnbefreit. Die Tätigkeit im öffentlichen Dienst erfordert gerade auch diese charakterliche Eignung zur Wahrheit und wenn man diese grundsätzlich schon von Anfang an nicht mitbringen kann, ist die Bewerbung vielleicht keine gute Idee.

Flying

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Eine Krebserkrankung und die daraus resultierende psychische Belastung sollte als Begrüdung für eine Arbeitslosigkeit doch wohl reichen?

Warum da irgendeine Lüge erfinden?
Klar, arbeitslos sein ist nichts zum Angeben, kann aber passieren und ist durch eine Erkrankung doch "gut" begründbar.

Die Lüge ist schon sehr geschmacklos..

Pham Nuwen

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Who cares? Wo kein Zeuge, da kein Richter.

Die Beichte wurde erbracht, insofern: Absolution.

Viel Spaß im Job und vor allem eine gute Gesundheit! Ich denke wer Krebs überlebt hat, braucht sich wegen solchen Petitessen auch nicht mehr ins Hemd machen.

willibald

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zudem: wer in seiner Vita nichts schöngeredet (ugs. für Lügen) hat, werfe den ersten Stein 8)

Saxum

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Dieses Argument oder diese blöde "Absolution" greift hier nicht, denn es ist und bleibt trotzdem ein Unterschied ob man sagt, die bisherige Tätigkeit als Hausmeister wird als "Facility Manager" tituliert oder man bastelt sich wissentlich ein Lügenkonstrukt zurecht zu einem Sachverhalt der nicht mal störend ist. Das eine ist "Optimierung" das andere ist "falsche Tatsachenbehauptung" wo man sogar einen "Trick" anwenden möchte, um sich herausreden zu können.

Garfield

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ich lese zwar nicht wirklich eine Frage heraus, aber wenn ich den Post als Frage verstehen wollen würde, dann wäre meine Antwort: Nein, kein Mensch wird jemals wieder nach irgendeinem Minijob in deinem Lebenslauf fragen.
Der wandert in die Ablage und ist nie wieder von Belang.

Flying

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ich lese zwar nicht wirklich eine Frage heraus, aber wenn ich den Post als Frage verstehen wollen würde, dann wäre meine Antwort: Nein, kein Mensch wird jemals wieder nach irgendeinem Minijob in deinem Lebenslauf fragen.
Der wandert in die Ablage und ist nie wieder von Belang.

Richtig, umso unnötiger die Lüge überhaupt ins Spiel gebracht zu haben.
Aber ja, jetzt wo es sie eh schon gibt, wird es niemanden interessieren. Trotzdem ist die Lüge unnötig, weil man sie selbst im Zweifel irgendwie in der Erinnerung haben muss und ggf. drauf angesprochen werden könnte.

Einsnull

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Ich stelle mir gerade vor wie der zukünftige AG hier mit liest und dadurch stuzig geworden ist (werden wird).
Herzlichen Glückwunsch...  ::) ???