Autor Thema: Widerspruchsschreiben Besoldung  (Read 1596 times)

dmarks

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Widerspruchsschreiben Besoldung
« am: 04.12.2025 20:57 »
Hallo zusammen,
hat jemand von euch schon ein Widerspruchsschreiben mit den aktuellen Entwicklungen ausfindig gemacht ? Es ist ja - alle Jahre wieder - soweit, der Besoldungsstelle mitzuteilen, was man von den Bezügen so hält.....

Grüße


Finanzer

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Antw:Widerspruchsschreiben Besoldung
« Antwort #1 am: 05.12.2025 09:29 »
Guten Morgen,

habe bisher kein aktualisiertes gefunden.

Gerüchteweise hat die DSTG ein Muster an die Mitglieder verschickt, kann das jemand bestätigen?
Falls ja, wird hier bereits auf die aktuelle Rechtssprechung bezug genommen?

Prince of Persia

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Antw:Widerspruchsschreiben Besoldung
« Antwort #2 am: 07.12.2025 00:49 »
Hier meine Freunde

Finanzer

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Antw:Widerspruchsschreiben Besoldung
« Antwort #3 am: 08.12.2025 09:33 »
Vielen Dank, Prinz aus dem Orient :-)

In dem Muster wird aber noch auf die Rechtslage vor September 2025 verwiesen (15%; Begründungspflichten) und die Ergebnisse des neuen Urteils noch nicht verwendet.

Weiß nicht ob das ein Problem ist.

Hesse123

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Antw:Widerspruchsschreiben Besoldung
« Antwort #4 am: 10.12.2025 07:55 »
Hallo,

für 2025 habe ich unter Einbezug der aktuellen Entscheidung einen Widerspruch entworfen:


Widerspruch gegen die mir gewährte Besoldung

und

Antrag auf Gewährung einer amtsangemessenen Alimentation



Sehr geehrte Damen und Herren,

Beamtinnen und Beamte haben gemäß Art. 33 Abs. 5 GG einen verfassungsrechtlich garantier-ten Anspruch auf eine amtsangemessene Alimentation. Diese Verpflichtung hat das Bundesver-fassungsgericht in seiner ständigen Rechtsprechung mehrfach konkretisiert, beginnend mit dem Beschluss vom 17. November 2015 (2 BvL 5/13) und weiter ausgeführt im Beschluss vom 04. Mai 2020 (2 BvL 4/18). Auch mein letztjähriger Widerspruch stützte sich auf diese Grundsätze.

Mit den neuen Beschlüssen des Bundesverfassungsgerichts vom 17. September 2025 (2 BvL 20/17 u. a.), welche insbesondere die A-Besoldung des Landes Berlin betreffen, hat das Gericht die Anforderungen an eine verfassungsgemäße Alimentation weiter präzisiert. Hervorzuheben sind insbesondere folgende Punkte, die auch für Hessen rechtlich maßgebliche Orientierung bieten:


1. Mindestabstandsgebot zum Median-Äquivalenzeinkommen (Prekaritätsschwelle)

Das BVerfG stellt klar, dass eine amtsangemessene Besoldung zwingend oberhalb der Prekari-tätsschwelle liegen muss (mindestens 80 % des Median-Äquivalenzeinkommens). Wird diese Grenze in unteren Besoldungsgruppen unterschritten, ist das gesamte Besoldungsgefüge systemisch fehlerhaft. Diese Konsequenz entfaltet bundesweite Wirkung und gilt auch für Hessen.


2. Auswirkungen auf das gesamte Laufbahnsystem

Das BVerfG betont, dass ein unzureichender Ausgangspunkt in den unteren Besoldungsgruppen zwingend sämtliche höheren Gruppen einschließlich des Bereichs A 11 bis mindestens A 16 be-rührt (Abstandsgebot). Diese Feststellungen wurden 2025 nochmals eindeutig bekräftigt.


3. Pflicht zur nachvollziehbaren gesetzgeberischen Begründung

Das BVerfG verlangt eine umfassende, transparente und datengestützte Begründung jeder be-soldungsrechtlichen Entscheidung. Auch diese Anforderungen werden in Hessen durch die jüngsten Besoldungsanpassungen 2023/2024 und 2025 nicht erfüllt – wie ich bereits in meinem letztjährigen Widerspruch ausgeführt habe


Widerspruch

Vor diesem Hintergrund lege ich hiermit fristgerecht

Widerspruch gegen die mir im Jahr 2025 gewährte Besoldung

ein und beantrage,

mir eine den verfassungsrechtlichen Vorgaben entsprechende, amtsangemessene Ali-mentation zu gewähren.

Der Widerspruch umfasst sämtliche Besoldungsbestandteile (Grundgehalt, Zulagen, Sonderzah-lungen) unter allen denkbaren rechtlichen und tatsächlichen Gesichtspunkten.


Antrag / Bitte um Ruhendstellung

Ich bitte darum,

1.   das Verfahren bis zur Umsetzung der verfassungsrechtlichen Vorgaben durch den hessi-schen Gesetzgeber ruhend zu stellen

2.   auf die Einrede der Verjährung zu verzichten,

3.   mir dies schriftlich zu bestätigen.


Begründung (Kurzfassung)

Zur Vermeidung von Wiederholungen verweise ich umfassend auf die oben genannten Ent-scheidungen des Bundesverfassungsgerichts und die darin enthaltenen Maßstäbe zur Mindest-besoldung, zum Abstandsgebot und zur rechtlichen Beurteilung systemisch fehlerhafter Besol-dungsstrukturen.

Hessen erfüllt nach meiner Einschätzung weiterhin nicht die vom BVerfG konkretisierten Vorga-ben.


Mit freundlichen Grüßen




Crazyprof

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Antw:Widerspruchsschreiben Besoldung
« Antwort #5 am: 10.12.2025 09:24 »
Ein erneuter Widerspruch ist lt. Gewerkschaften ja offenbar nicht nötig. Was ich mich vielmehr frage: Ist eigentlich bisher jemand auf die Idee gekommen gegen die Verschiebung der Besoldungserhöhung, die ja öffentlich verlautbart aufgrund der klammen Haushaltslage notwendig gewesen sei, Widerspruch zu erheben? Das jüngste Urteil des BVerfG verbietet doch schließlich diese Begründung; oder liege ich da falsch?