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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Philipp am 17.06.2019 09:57

Titel: Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Philipp am 17.06.2019 09:57
Mal so eine allgemeine Frage.

Entgeltumwandlung außer für Altersvorsorge unterstützt Verdi nicht, da das Bruttogehalt geschmälert und die Einzahlungen in Sozialkassen verringert werden - soweit richtig? (Zum Beispiel Jobräder..)

Warum kann ich dann aber meine Arbeitszeit einfach reduzieren wie ich möchte, und so auch mein Bruttogehalt verkleinern? Dafür räumt der Tarifvertrag ja sogar ein Recht ein - also das Recht auf Brutto zu verzichten um mehr Freizeit zu haben.

Ist das nicht eine Ungleichbehandlung?
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Spid am 17.06.2019 10:03
Wen interessiert es, was Verdi unterstützt? Und was wäre an einer Ungleichbehandlung kritikwürdig?
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Philipp am 17.06.2019 14:36
Das es in beiden Fällen meine eigene Entscheidung ist. In einem Fall bevormundet Verdi zu Gunsten des Bruttogehalts, im anderen Fall unterstützen sie sogar die Verringerung desselben.

In meinem speziellen Fall:
Ohne Auto, mit ÖPNV brauche ich länger zur Arbeit.
Mit einem hochwertigen eBike könnte ich die gleiche Zeit wie mit dem Auto schaffen - wäre für mich also interessant.

Das eBike gibt es übers Jobrad nicht (Anschaffungskosten so um die 3-5k Euro) weil verdi das verhindert.

Da meine private Lebenszeit wichtiger für mich ist, werde ich also jetzt anstreben, die Arbeitszeit soweit zu reduzieren, dass der ÖPNV meine Brutto-Arbeitszeit inkl. Fahrtwegen nicht vergrößert im Gegensatz zum KFZ.

Durch das gesparte Auto komme ich am Ende auf jeden Fall finanziell besser weg, auch wenn ich auf 10% oder mehr der Arbeitszeit verzichte. Sozialabgaben? Gehen mir am Hintern vorbei - für mich zählt nur mein persönliches Netto am Monatsende in dieser Rechnung - und verdi unterstützt dies.


Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Spid am 17.06.2019 14:40
Ob Verdi etwas unterstützt oder nicht unterstützt, ist dafür, ob etwas passiert, eher unbedeutend.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: was_guckst_du am 17.06.2019 15:08
...Frustbewältigung durch Teilzeit..der neue "Sport" der verhinderten Ebiker.. ;)
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: nichts_tun am 17.06.2019 21:59
Vielleicht weil Ver.Di verhindern möchte, dass über solche geldwerten Vorteile eben das Bruttogehalt geschmälert wird - mit den bekannten Auswirkungen auf die Sozialkassen.

Aber wenn dir das ein Anliegen ist, steht dir es dir ja frei, bei Ver.Di einzutreten und dafür zu streiten.

Ich übrigens würde ein E-Bike nicht über meinen AG kaufen...da würde ich ich lieber darauf sparen.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Spid am 17.06.2019 22:10
Genau, die Sozialkassen... das wird es sein! Und ich dachte doch tatsächlich, Verdi hätte das eigene Beitragsaufkommen im Blick, das sich ja aus dem Bruttoentgelt errechnet. Ich Dummerchen...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: was_guckst_du am 18.06.2019 07:12
Und ich dachte doch tatsächlich, Verdi hätte das eigene Beitragsaufkommen im Blick, das sich ja aus dem Bruttoentgelt errechnet. Ich Dummerchen...

...wenn das der Grund wäre, müsste man sich allerdings fragen, wieso die Gewerkschaften keine höheren Tarifabschlüsse herausholen...  ;)

...nein, im Ernst...die Gründe liegen schon auf einer anderen Ebene...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Carnie am 18.06.2019 08:58
Weil das bedeuten würde nicht nur Pseudo Warnstreiks zu praktizieren sondern wirklich mal zu streiken. Das geht dann aber an die Streikkasse und kostet Verdi einen Haufen Geld.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Addams am 18.06.2019 09:09
Und daher auch diese unsäglich lange Laufzeit des aktuellen Tarifabschlusses von 30 Monaten, damit sichergestellt ist, dass die Streikkasse auch auf Dauer nicht angerührt werden muss. Ich hoffe nicht, dass Verdi zukünftig an diesen langen Laufzeiten festhält, aber ich befürchte es. Drecksverein!
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: MrRossi am 18.06.2019 12:35
Und daher auch diese unsäglich lange Laufzeit des aktuellen Tarifabschlusses von 30 Monaten, damit sichergestellt ist, dass die Streikkasse auch auf Dauer nicht angerührt werden muss. Ich hoffe nicht, dass Verdi zukünftig an diesen langen Laufzeiten festhält, aber ich befürchte es. Drecksverein!
In der Regel beschweren sich hier Leute ohne Mitgliedsnummer in dieser Manier... haben Sie eine?
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: nichts_tun am 18.06.2019 12:56
Genau, die Sozialkassen... das wird es sein! Und ich dachte doch tatsächlich, Verdi hätte das eigene Beitragsaufkommen im Blick, das sich ja aus dem Bruttoentgelt errechnet. Ich Dummerchen...

Ach, das sehe ich noch nicht mal so vordergründig. Wenn das Geld knappwird für den Herrn/die Frau Vorsitzende von Ver.Di, wird einfach wieder mal ein Sockelbetrag gefordert...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Addams am 18.06.2019 13:34
...Drecksverein!
In der Regel beschweren sich hier Leute ohne Mitgliedsnummer in dieser Manier... haben Sie eine?

Ich war mehrjähriges Mitglied. Vielleicht ändere ich irgendwann meine Meinung, wenn der Scherbenhaufen, den dieses offensichtliche trojanische Pferd Bsirske hinterlassen hat, aufgeräumt wird. Bis dahin bleibe ich an der Seitenlinie positioniert.

Was hat die Verdi für mich in meinen etwa 20 Jahren im Öffentlichen Dienst "bewirkt"?

- Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 39 Stunden
- Abschaffung des Urlaubsgeldes
- Wegfall des Weihnachtsgeldes, ersetzt durch eine niedrigere und kontinuierlich schrumpfende Jahressonderzahlung
- Wegfall von Bewährungsaufstiegen
- Tarifabschlüsse, die lediglich die Inflation ausgleichen, während andere Branchen immer weiter davonziehen

Ich hab sicherlich noch einiges vergessen auf der negativen Seite, zu den positiven Seiten fällt mir ehrlich gesagt nix ein. Aber die Leute, welche die Verdi verteidigen, können mir gerne die Augen öffnen. Sollte die Verdi es im kommenden Abschluss schaffen, eine flächendeckende flexiblere Arbeitszeit inklusive Sabbaticals aufzunehmen, wäre das für mich zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Carnie am 18.06.2019 13:42
Jetzt kommt bestimmt gleich einer um die Ecke der sagt das es sonst noch schlimmer wäre und es sicher auch bessere Abschlüsse gäbe wenn mehr organisiert wären. Klar tolle Ausrede fürs eigene Nichtstuen. Alleine schon das Palaver mit der Reduzierung der Sonderzahlung. Hätte man auch mit der prozentualen Erhöhung verrechnen können. Wirkt dann aber halt nach Aussen nicht so doll und die Mitglieder würden den Murks den man verhandelt hat erkennen.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: MrRossi am 18.06.2019 13:58
...Drecksverein!
In der Regel beschweren sich hier Leute ohne Mitgliedsnummer in dieser Manier... haben Sie eine?

Ich war mehrjähriges Mitglied. Vielleicht ändere ich irgendwann meine Meinung, wenn der Scherbenhaufen, den dieses offensichtliche trojanische Pferd Bsirske hinterlassen hat, aufgeräumt wird. Bis dahin bleibe ich an der Seitenlinie positioniert.

Was hat die Verdi für mich in meinen etwa 20 Jahren im Öffentlichen Dienst "bewirkt"?

- Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 39 Stunden
- Abschaffung des Urlaubsgeldes
- Wegfall des Weihnachtsgeldes, ersetzt durch eine niedrigere und kontinuierlich schrumpfende Jahressonderzahlung
- Wegfall von Bewährungsaufstiegen
- Tarifabschlüsse, die lediglich die Inflation ausgleichen, während andere Branchen immer weiter davonziehen


Ich wusste garnicht dass all diese Dinge auf der Forderungsliste der Gewerkschaften stand........

Und ehrlich gesagt interessiert mich z.B. Sabbaticals zurzeit garnicht, scheitert also eventuell schon an der Akzeptanz. Also wozu dafür einsetzen?
 
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Addams am 18.06.2019 14:11

Ich wusste garnicht dass all diese Dinge auf der Forderungsliste der Gewerkschaften stand........

Und ehrlich gesagt interessiert mich z.B. Sabbaticals zurzeit garnicht, scheitert also eventuell schon an der Akzeptanz. Also wozu dafür einsetzen?

Nö, die Forderungen standen sicherlich auf Arbeitgeberseite, wurden von Bsirske durchgewunken, daher auch der Verweis auf das trojanische Pferd.

Bei der flexibleren Arbeitszeit sowie Sabbaticals weiß ich, dass das nicht jeder AN auf der Wunschliste hat, daher habe ich es auch mit "für mich zumindest" eingegrenzt. Dass die Forderungen einer Gewerkschaft nicht alle Wünsche der Mitgliederschaft abdecken kann, ist mir bewusst. Wenn sie aber so wirklich gar nix für ein Mitglied auf die Reihe kriegt, dann zieht man eben wie in meinem Fall die Konsequenzen.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Organisator am 18.06.2019 14:56
Bei der flexibleren Arbeitszeit sowie Sabbaticals weiß ich, dass das nicht jeder AN auf der Wunschliste hat, daher habe ich es auch mit "für mich zumindest" eingegrenzt. Dass die Forderungen einer Gewerkschaft nicht alle Wünsche der Mitgliederschaft abdecken kann, ist mir bewusst. Wenn sie aber so wirklich gar nix für ein Mitglied auf die Reihe kriegt, dann zieht man eben wie in meinem Fall die Konsequenzen.

Themen wie flexible Arbeitszeit, Sabbatical (als Teilzeitmodell) usw. kann aber auch innerbehördlich per Dienstvereinbarung geregelt werden. Dann kann man auch mehr vereinbaren als die Arbeitgeber in Gänze bereit sind mitzutragen und weiterhin auch gleich die Anwendbarkeit für Beamte festlegen.
Wäre aus meiner Sicht ein besserer Weg.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Addams am 18.06.2019 15:09
Bei der flexibleren Arbeitszeit sowie Sabbaticals weiß ich, dass das nicht jeder AN auf der Wunschliste hat, daher habe ich es auch mit "für mich zumindest" eingegrenzt. Dass die Forderungen einer Gewerkschaft nicht alle Wünsche der Mitgliederschaft abdecken kann, ist mir bewusst. Wenn sie aber so wirklich gar nix für ein Mitglied auf die Reihe kriegt, dann zieht man eben wie in meinem Fall die Konsequenzen.

Themen wie flexible Arbeitszeit, Sabbatical (als Teilzeitmodell) usw. kann aber auch innerbehördlich per Dienstvereinbarung geregelt werden. Dann kann man auch mehr vereinbaren als die Arbeitgeber in Gänze bereit sind mitzutragen und weiterhin auch gleich die Anwendbarkeit für Beamte festlegen.
Wäre aus meiner Sicht ein besserer Weg.

Leider ist dies bei uns aktuell und auf absehbare Zeit nicht gewünscht, man muss für längere Freistellungsphasen unbezahlten Urlaub nehmen. Daher wäre mir die Lösung lieber, dies im Tarifvertrag festzuschreiben.

Die IGBCE geht mit einem interessanten Modell in die anstehenden Verhandlungen:

"Die Forderungsempfehlung sieht im Einzelnen vor:

Die Schaffung eines persönlichen Zukunftskontos in Höhe von jährlich 1000 Euro, über das jeder Beschäftigte individuell verfügen kann: ob zur Umwandlung in zusätzliche freie Tage oder zum Ansparen auf einem Langzeitkonto – etwa, um in bestimmten Lebensphasen eine längere Auszeit nehmen zu können. Denkbar ist auch die Nutzung zur Altersvorsorge oder die direkte Auszahlung. Der Betrag ist tarifdynamisch zu gestalten. Sikorski: „Wir wollen die Option ,Geld in Zeit‘ mit einer maximalen Entscheidungsfreiheit für den Einzelnen verbinden. Die Beschäftigten wissen selbst am besten, was für sie das Sinnvollste ist.“"

Das wäre meiner Meinung nach ein interessanter Ansatz, um verschiedene Interessen abzudecken. In meinem Fall eben für längere Auszeiten, andere können damit beispielsweise die Altersvorsorge aufstocken, es ist sehr individuell gehalten.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Organisator am 18.06.2019 15:26
Die Schaffung eines persönlichen Zukunftskontos in Höhe von jährlich 1000 Euro, über das jeder Beschäftigte individuell verfügen kann: ob zur Umwandlung in zusätzliche freie Tage oder zum Ansparen auf einem Langzeitkonto – etwa, um in bestimmten Lebensphasen eine längere Auszeit nehmen zu können. Denkbar ist auch die Nutzung zur Altersvorsorge oder die direkte Auszahlung. Der Betrag ist tarifdynamisch zu gestalten. Sikorski: „Wir wollen die Option ,Geld in Zeit‘ mit einer maximalen Entscheidungsfreiheit für den Einzelnen verbinden. Die Beschäftigten wissen selbst am besten, was für sie das Sinnvollste ist.“"

Das wäre meiner Meinung nach ein interessanter Ansatz, um verschiedene Interessen abzudecken. In meinem Fall eben für längere Auszeiten, andere können damit beispielsweise die Altersvorsorge aufstocken, es ist sehr individuell gehalten.

Ich finde das unnötig kompliziert. Je nach Gehaltsklasse sind dann 1.000 € mal 10 Tage frei oder auch mal nur 5.
Wenn man ein Ansparmodell haben will, dann einfach 10 freie Tage pro Jahr (oder 2 Stunden pro Woche) mit der Möglichkeit, dies sich in Freizeit oder Geld zum Zeitpunkt nach Wahl auszahlen zu lassen.

btw. Mit 1.000 € oder 10 Tagen kriegst Du aber kein vernünftiges Sabbatical hin ;)
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Addams am 18.06.2019 15:36

Ich finde das unnötig kompliziert. Je nach Gehaltsklasse sind dann 1.000 € mal 10 Tage frei oder auch mal nur 5.
Wenn man ein Ansparmodell haben will, dann einfach 10 freie Tage pro Jahr (oder 2 Stunden pro Woche) mit der Möglichkeit, dies sich in Freizeit oder Geld zum Zeitpunkt nach Wahl auszahlen zu lassen.

btw. Mit 1.000 € oder 10 Tagen kriegst Du aber kein vernünftiges Sabbatical hin ;)

Da gebe ich Dir recht, mit den 1000 Euro umgerechnet in freie Tage käme ich nicht in absehbarer Zeit auf die gewünschten Freistellungsphasen, da müsste ich erst ein paar Jährchen ansparen. Trotzdem finde ich diese Option einen interessanten Ansatz und einen Schritt in die richtige Richtung. Dass man die Ansparsumme noch je nach Gehalt flexibilisieren kann, macht Sinn. Dieser Vorschlag steckt so gesehen noch in den Kinderschuhen, ich bin echt gespannt, was daraus wird.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: was_guckst_du am 18.06.2019 15:48
...man darf nicht den Fehler machen, den öD mit einer Branche zu vergleichen, die sich im Moment "dumm und dämlich" verdient...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: MrRossi am 18.06.2019 16:18

Ich finde das unnötig kompliziert. Je nach Gehaltsklasse sind dann 1.000 € mal 10 Tage frei oder auch mal nur 5.
Wenn man ein Ansparmodell haben will, dann einfach 10 freie Tage pro Jahr (oder 2 Stunden pro Woche) mit der Möglichkeit, dies sich in Freizeit oder Geld zum Zeitpunkt nach Wahl auszahlen zu lassen.

btw. Mit 1.000 € oder 10 Tagen kriegst Du aber kein vernünftiges Sabbatical hin ;)

Da gebe ich Dir recht, mit den 1000 Euro umgerechnet in freie Tage käme ich nicht in absehbarer Zeit auf die gewünschten Freistellungsphasen, da müsste ich erst ein paar Jährchen ansparen. Trotzdem finde ich diese Option einen interessanten Ansatz und einen Schritt in die richtige Richtung. Dass man die Ansparsumme noch je nach Gehalt flexibilisieren kann, macht Sinn. Dieser Vorschlag steckt so gesehen noch in den Kinderschuhen, ich bin echt gespannt, was daraus wird.

Was hindert Interessierte dieses aus dem Gehalt anzusparen? Auch diese 1000€/Jahr muss aus "dem Topf"
finanziert werden. Geht es jetzt in Richtung Milchmädchenrechnung?
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Alien1973 am 19.06.2019 09:27
Rechte Tasche - Linke Tasche   ::)

Auf alle Fälle sollte eine Wahlmöglichkeit bleiben, damit wird man am ehesten den unterschiedlichen Empfindungen gerecht.

In meinen Augen sollte mehr Freizeit jedoch nicht auf Kosten von Prozentpunkten bei der Erhöhung gehen. Es steht jedem frei anstatt Erhöhung lieber Freizeit zu nehmen. Beides geht halt nicht....
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 19.06.2019 10:36

In meinen Augen sollte mehr Freizeit jedoch nicht auf Kosten von Prozentpunkten bei der Erhöhung gehen. Es steht jedem frei anstatt Erhöhung lieber Freizeit zu nehmen. Beides geht halt nicht....

Nein, ich halte es für eine gesellschaftliche Aufgabe, den Wohlstand für den gewöhnlicher AN zu verbessern. Dies ist in den letzten Jahrzehnten in einem exorbitanten Ausmaß im Bereich der Güter (Zweiturlaub, Zweitwagen, Smartphone, etc.) erfolgt, daß eine ALLGEMEINE Anpassung in der Arbeitszeit überfällig ist. Ich stamme noch aus der Zeit des BAT und wir waren auf Augenhöhe mit IG Metall und Chemie.

Zudem gibt es starke sachliche Gründe. Einmal in Bezug auf eine Arbeitsorganisation, die doch die Vollzeit als Regelfall behalten sollte. Wann man jedoch 50 Prozent des Betriebes mit 38 oder mit 37 oder mit 36 Stunden Teilzeit rumlaufen hat, wird das zu erschwerter Organisation oder Unzufriedenheit führen.

Des Weiten war es eigentlich für Gewerkschaften immer sozialer, die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Zur Zeit aber nicht so das Thema..

Teilzeit sollte "echter" Teilzeit vorbehalten sein. Also mindestens ein Fünftel weniger an Wochenstunden.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Bastel am 19.06.2019 10:46
Also wenn Verdi eine 35/36 h/Woche durchboxt trete ich ein...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: was_guckst_du am 19.06.2019 11:12
...sowas nennt man dann, glaube ich, "Trittbrettfahrer"...andere sagen dazu auch "Schmarotzer" ::)
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Bastel am 19.06.2019 11:28
Ich sehe es eher als Belohnung an.

 Ich wüsste jetzt nichts, was der Laden die letzten drei Jahre für mich erreicht hat, was 1% von meinem Gehalt rechtfertigt.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Alien1973 am 19.06.2019 11:46
@BAT

Bezüglich Organisation gebe ich dir recht. Eine 38/37/36 h Woche und dann nicht für alles sondern nur für diejenigen welche es so wollen, halte ich auch nicht für erstrebenswert. Ich als Pendler habe auch nix davon, 5 Tage die Woche fahren muss ich trotzdem. Eine 4-Tage Woche bei Publikumsverkehr ist auch nicht drin.

Wenn das dann auch noch zu Lasten der Prozentpunkte geht, dann ohne mich...

Unsere Stadt versucht gerade das vorliegende Gleitzeitmodell zu verbessern. Bisher kann man von 07:00 bis 18:00 arbeiten, in Zukunft soll es von 06:00 bis 19:00 möglich sein (Vorausgesetzt das Amt ist in den echten Kernzeiten handlungsfähig). Zusätzlich soll es einen Nachmittag geben, der ohne Bürgerverkehr stattfindet. Und zu guter Letzt soll die Kappungsgrenze von 40 Mehrstunden am Monatsende nach oben erhöht werden (ab der 41-ten Stunde werden die bei uns die Stunden auf 40 gekappt, ausser Amtsleitung führt triftige Gründe an).

Jeder der Teilzeit/Stunden reduzieren will kann das jetzt schon. 38 Std./Woche bringt gar nix, und noch weniger wenn dadurch die Prozentpunkte reduziert werden.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Kaffeetassensucher am 19.06.2019 11:57

Zudem gibt es starke sachliche Gründe. Einmal in Bezug auf eine Arbeitsorganisation, die doch die Vollzeit als Regelfall behalten sollte. Wann man jedoch 50 Prozent des Betriebes mit 38 oder mit 37 oder mit 36 Stunden Teilzeit rumlaufen hat, wird das zu erschwerter Organisation oder Unzufriedenheit führen.


Aber die Arbeitsorganisation ist doch einzig und alleine Problem des Arbeitgebers. Warum sollte ich mir als Arbeitnehmer den Kopf darüber zerbrechen, wie der Arbeitgeber den Laden organisiert, wenn ich es sehr gut mit mir selber ausmachen könnte, auf die Entgelterhöhung zu verzichten und statt dessen mehr Lebenszeit außerhalb seiner Butze verbringen zu können? Die Arbeit, die ich zu erledigen habe, fällt ja ohnehin an und wenn ich der Meinung bin, ich bekomme es auch in weniger Zeit hin, sie zu erledigen, warum sollte ich das nicht tun?

Aus Sicht der Arbeitgeberseite kann ich sicherlich verstehen, dass man erst mal Bedenken hat, weil die Organisation, wie komplex oder simpel sie auch immer sein mag, dort liegen würde. Als Arbeitnehmer würde ich eine solche Möglichkeit jedoch mit Handkuss wahrnehmen.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 19.06.2019 12:21
Also, ich glaube es denken einige viel zu kompliziert. Es gibt eine Wohlstandsentwicklung auf der Güterseite, seit 30 Jahren aber nicht mehr auf der Freizeitseite. Ich Gegenteil, ich arbeite fast zwei Wochen netto mehr im Jahr als 1991.

Es ist überfällig, daß die allgemeine Wohlstandsentwicklung auch Ausdruck in der Wochenarbeitszeit findet.

@Alien1973. Ich bin mit 36 Stunden auf Teilzeit, ab nächstem Jahr mit 34 Stunden. Hätte ich meine Forderungen zur Gleitzeit beim Arbeitgeber durchsetzen können, wäre ich wohl noch auf Vollzeit. Aber einige sind halt stur:-)

Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: MrRossi am 20.06.2019 10:52
Also, ich glaube es denken einige viel zu kompliziert. Es gibt eine Wohlstandsentwicklung auf der Güterseite, seit 30 Jahren aber nicht mehr auf der Freizeitseite. Ich Gegenteil, ich arbeite fast zwei Wochen netto mehr im Jahr als 1991.

Es ist überfällig, daß die allgemeine Wohlstandsentwicklung auch Ausdruck in der Wochenarbeitszeit findet.

@Alien1973. Ich bin mit 36 Stunden auf Teilzeit, ab nächstem Jahr mit 34 Stunden. Hätte ich meine Forderungen zur Gleitzeit beim Arbeitgeber durchsetzen können, wäre ich wohl noch auf Vollzeit. Aber einige sind halt stur:-)

wie hat der AG deine weggefallenen Stunden kompensiert?
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 20.06.2019 11:10

wie hat der AG deine weggefallenen Stunden kompensiert?

Wir haben monatelange Arbeitsrückstände und etwa 2,5 Beschäftigte zu wenig in der Abteilung. Jetzt sind es halt 2,6 zu wenig.

Aber ich weiß, was Du eigentlich meinst. Daher bin ich ja auch für eine allgemeine Absenkung der Wochenstunden, denn dann muss die Behörde sich ganz neu sortieren.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: MrRossi am 20.06.2019 11:25

wie hat der AG deine weggefallenen Stunden kompensiert?

Wir haben monatelange Arbeitsrückstände und etwa 2,5 Beschäftigte zu wenig in der Abteilung. Jetzt sind es halt 2,6 zu wenig.

Aber ich weiß, was Du eigentlich meinst. Daher bin ich ja auch für eine allgemeine Absenkung der Wochenstunden, denn dann muss die Behörde sich ganz neu sortieren.

Ich könnte mich auch damit anfreunden, jedoch nur als Kompensation zu den nicht erreichten Forderungen.
Bsp. 5% Forderung: 2,5% bekommen + Reduzierung WoArbZ um 1 Std ( macht ca. zus. 2,5% Erhöhung aus)
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 20.06.2019 16:29

Ich könnte mich auch damit anfreunden, jedoch nur als Kompensation zu den nicht erreichten Forderungen.
Bsp. 5% Forderung: 2,5% bekommen + Reduzierung WoArbZ um 1 Std ( macht ca. zus. 2,5% Erhöhung aus)

Natürlich haben viele, ich denke die allermeisten, mehr Interesse an einer Gehaltssteigerung. Insbesondere die Gewerkschaftsmitglieder.

Die Chance, beides durchzusetzen, wurde in der letzten Tarifrunde fahrlässig nicht genutzt. So eine Chance zum "Absahnen" wie letztes Jahr wird es wohl lange nicht mehr geben. Zudem Verdi auch bei der Optionsmöglichkeit anderen Gewerkschaften weit hinterherhinkt.

In ein paar Monaten wird Herr Bsirske ja einen Nachfolger haben. Mal schauen...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: MrRossi am 20.06.2019 17:30

In ein paar Monaten wird Herr Bsirske ja einen Nachfolger haben. Mal schauen...

Auch ein möglicher Nachfolger wird sich der Realität stellen müssen. Da die Kampfbereitschaft der Mitglieder eh schon gedämft ist, wird es auch wieder nur "gerade so Abschlüsse" ohne großen Wurf geben.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Kryne am 24.06.2019 07:42
...man darf nicht den Fehler machen, den öD mit einer Branche zu vergleichen, die sich im Moment "dumm und dämlich" verdient...

Natürlich nicht, aber der öffentliche Dienst muss sich in vielen Bereichen eben mit dem privaten Sektor um Mitarbeiter streiten.

Dies betrifft halt vor allem die "nicht Verwaltungsleute" wie Techniker, Ingenieure, Architekten, Handwerker und Erzieher. Das sind so bei uns die Felder die chronisch unterbesetzt bzw. schlecht besetzt sind. Teilweise wird hier absolut fachfremd besetzt, weil man nichts findet.

Wenn also die Löhne und andere Annehmlichkeiten im privaten Sektor steigen, dann muss auch der öffentliche Dienst mal in die Puschen kommen.


Und ich sag es Hier und Heute, wenn Verdi eine 36h Woche durchboxt oder 37h + Inflationsausgleich, dann trete ich ein. Nennt es wie ihr wollt ;)

Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 24.06.2019 09:27

Und ich sag es Hier und Heute, wenn Verdi eine 36h Woche durchboxt oder 37h + Inflationsausgleich, dann trete ich ein. Nennt es wie ihr wollt ;)

Perspektivisch sehe ich mit Hinblick auf die letzte Tarifrunde und die sich abschwächende Konjunktur eher eine 40 Stunden - Woche ab 2020/21.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Bastel am 24.06.2019 09:40

Und ich sag es Hier und Heute, wenn Verdi eine 36h Woche durchboxt oder 37h + Inflationsausgleich, dann trete ich ein. Nennt es wie ihr wollt ;)

Perspektivisch sehe ich mit Hinblick auf die letzte Tarifrunde und die sich abschwächende Konjunktur eher eine 40 Stunden - Woche ab 2020/21.

Erstmal abwarten ob wirklich der vorausgesagte Weltuntergang kommt...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Kryne am 24.06.2019 12:10

Und ich sag es Hier und Heute, wenn Verdi eine 36h Woche durchboxt oder 37h + Inflationsausgleich, dann trete ich ein. Nennt es wie ihr wollt ;)

Perspektivisch sehe ich mit Hinblick auf die letzte Tarifrunde und die sich abschwächende Konjunktur eher eine 40 Stunden - Woche ab 2020/21.

Ach die Kommunen zumindest werden nächstes Jahr im Geld schwimmen. Uns wird mit der Grundsteuerreform dermaßen eine vor den Latz geknallt, dass die meisten nicht mehr wissen werden wo oben und unten ist ;)
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Bastel am 24.06.2019 13:25
Bei uns sind nächstes Jahr Bürgermeisterwahlen, da wird man sich erstmal zurück halten...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Kryne am 25.06.2019 07:34
Bei uns sind nächstes Jahr Bürgermeisterwahlen, da wird man sich erstmal zurück halten...

Das ist ja das schöne an der Reform, die Kommunen können dann "jede Schuld" von sich weisen und mit dem Finger auf den Bund zeigen und sagen, dass ihnen halt die Hände gebunden sind.

Es werden sich auch genug Gründe finden lassen, warum es nicht "so einfach" sein wird den Hebesatz zu senken, auch wenn die meisten vermutlich am Ende das doppelte an Grundsteuer zahlen :D
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Kaiser80 am 25.06.2019 08:01


Es werden sich auch genug Gründe finden lassen, warum es nicht "so einfach" sein wird den Hebesatz zu senken, auch wenn die meisten vermutlich am Ende das doppelte an Grundsteuer zahlen :D

Dazu gibt es empirische Erhebungen? Bereits bekannte Werte?
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Alien1973 am 25.06.2019 11:23


Es werden sich auch genug Gründe finden lassen, warum es nicht "so einfach" sein wird den Hebesatz zu senken, auch wenn die meisten vermutlich am Ende das doppelte an Grundsteuer zahlen :D

Dazu gibt es empirische Erhebungen? Bereits bekannte Werte?

Wenn der Staat sich Geld holen kann, dann tut er das. Wenn eine Steuer wegfällt wird eine andere neu erfunden. Gelder, welche der Staat mal einnimmt, gibt er nicht mehr her. Linke Tasche - rechte Tasche....

Dazu braucht es keine Erhebungen....
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Kaiser80 am 25.06.2019 14:04


Es werden sich auch genug Gründe finden lassen, warum es nicht "so einfach" sein wird den Hebesatz zu senken, auch wenn die meisten vermutlich am Ende das doppelte an Grundsteuer zahlen :D

Dazu gibt es empirische Erhebungen? Bereits bekannte Werte?

Wenn der Staat sich Geld holen kann, dann tut er das. Wenn eine Steuer wegfällt wird eine andere neu erfunden. Gelder, welche der Staat mal einnimmt, gibt er nicht mehr her. Linke Tasche - rechte Tasche....

Dazu braucht es keine Erhebungen....

Die Aussage von @Kryne: "Die meisten werden vermutlich am Ende das doppelt zahlen" ist damit also bestätigt? Wusste nicht dass Beweisführung so einfach sein kann...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: WasDennNun am 25.06.2019 14:59
Wenn der Staat sich Geld holen kann, dann tut er das. Wenn eine Steuer wegfällt wird eine andere neu erfunden. Gelder, welche der Staat mal einnimmt, gibt er nicht mehr her. Linke Tasche - rechte Tasche....

Dazu braucht es keine Erhebungen....
Na da nehmen wir doch den Klassiker:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schaumweinsteuer
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Alien1973 am 25.06.2019 16:31
Gleiches gilt doch seit Jahren bereits für den Soli. Dieser soll jetzt teilweise abgeschafft werden, dafür führen wir nebenher gleich mal die CO2 Steuer ein und erhöhen die Grundsteuer. So einfach geht das... ich kotz gleich!  >:(
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Aüg am 25.06.2019 19:16
Gleiches gilt doch seit Jahren bereits für den Soli. Dieser soll jetzt teilweise abgeschafft werden, dafür führen wir nebenher gleich mal die CO2 Steuer ein und erhöhen die Grundsteuer. So einfach geht das... ich kotz gleich!  >:(

Derzeit ist noch nicht mal eine co2 steuer in Planung. Die Grundsteuer bleibt bis 2025 unverändert und der Soli wird vielleicht fuer manche gesenkt. Also kann du du deine Kotztuete wieder wegstecken.

Schon mal die Uberlegung angestellt wie die aktuellen Tariferhoehungen finanziert werden
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Kaiser80 am 26.06.2019 06:55
Ich bin "leider" Buchhalter und auch in einigen Kämmereien unterwegs... von mir 8 bekannten Kämmerern(m/w) plant KEIN einziger mit einem höherem Grundsteueraufkommen. Dies gilt dann für weit >500.000 Einwohner.

Aber klar... "die meisten werden vermutlich das doppelte Zahlen". Genug Off-Topic für mich.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Kryne am 26.06.2019 07:48
Gleiches gilt doch seit Jahren bereits für den Soli. Dieser soll jetzt teilweise abgeschafft werden, dafür führen wir nebenher gleich mal die CO2 Steuer ein und erhöhen die Grundsteuer. So einfach geht das... ich kotz gleich!  >:(

Derzeit ist noch nicht mal eine co2 steuer in Planung. Die Grundsteuer bleibt bis 2025 unverändert und der Soli wird vielleicht fuer manche gesenkt. Also kann du du deine Kotztuete wieder wegstecken.

Schon mal die Uberlegung angestellt wie die aktuellen Tariferhoehungen finanziert werden

So eine Co2 Steuer kommt schneller als man denkt. Wenn die Grünen es weiter schaffen junge und ahnungslose Erstwähler abzugreifen wie kein anderer können wir in den nächsten paar Jahren mit einigem politischem Aktionismus basierend auf linksgrünem Gedankengut rechnen.

Die Grundsteuer muss 2020 reformiert werden, ansonsten fällt sie weg. "Umgesetzt" werden muss sie erst bis 2025 überall. Die Reform muss aber bis 2020 stehen. Und wenn man mehr Geld machen kann mit der Reform, dann wartet man im einzelnen nicht bis 2025 mit der Umsetzung ;)

Erste Entwürfe die öffentlich wurden lassen Vermuten, dass die meisten mehr zahlen werden. Vor allem in Großstädten (wo die Mieten eh explodieren wie blöd) wird die Grundsteuer steigen. Teilweise auf mehr als das doppelte.

Und eins dürfte klar sein, wenn eine Steuer reformiert wird, dann wird dabei nicht etwas rauskommen was weniger Geld in die Kassen spült.

Wie Tariferhöhungen finanziert werden sollen ? Da fällt mir viel ein. Wenn ich alleine mal zusammenrechne was unsere Kommunalpolitiker sinnlos an Geld rausschmeissen könnte man der gesamten Belegschaft 10% draufpacken.



Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: WasDennNun am 26.06.2019 08:44
Ich weiß wo das Problem ist, ist doch alles gesteuert vom Wählerwillen.   :o
Wählt Grün, dann gibts ne CO2 Steuer
Wählt GroKo, dann entscheidet das Verfassungsgericht.
Wählt Links dann kommt ne Reichensteuer.
Wählt FDP dann kommt ne Mövenpick II Steuer.
Wählt AFD dann ... kA was die für Steuerpläne haben.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Spid am 26.06.2019 08:47
Da das Wachstumsbeschleunigungsgesetz eine Steuersenkung war, würde mir Mövenpick II gefallen...
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: was_guckst_du am 26.06.2019 09:20
...wer mal mit nem Eis in der Hand am Strand unterwegs war, weiß, was für eine hinterhältige Sauerei Mövenpick ist... 8) ;)
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 26.06.2019 10:20
Wir müssen UNSERE Arbeitsplätze abbauen, am besten durch bessere Verteilung der verbliebenen Arbeit auf die bisherigen Köpfe.

Wir brauchen weniger Staat und mehr Wirtschaft. Weniger Umverteilung. Mein eigenes Aufgabengebiet sähe ich gerne abgeschafft. Typische Fußgängerzone 2019: Bäcker weg, Elektrohändler weg, dafür aber zwei weitere Außenstelle irgendeiner Behörde.

Wir haben mit die höchsten Steuer- und Abgabenquoten. Und eine Ende ist nicht in Sicht. Der Paternalismus nimmt zu.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: WasDennNun am 26.06.2019 10:58
Wir brauchen weniger Staat und mehr Wirtschaft. Weniger Umverteilung. Mein eigenes Aufgabengebiet sähe ich gerne abgeschafft. Typische Fußgängerzone 2019: Bäcker weg, Elektrohändler weg, dafür aber zwei weitere Außenstelle irgendeiner Behörde.
Besser als Leerstand oder der 5. Tatoo/ Nagelshop.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 26.06.2019 11:13

Besser als Leerstand oder der 5. Tatoo/ Nagelshop.

Ostdeutschland?  ;)

Nein, bei uns fehlt massig Wohnraum. Bessere Verwendungsmöglichkeiten als für eine Behörde hätten wir definitiv.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: WasDennNun am 26.06.2019 12:07
Du willst also Gewerberaum in Wohnraum umwandeln (lassen) ......
Keine Ahnung ob das einfach geht: Aber unsere Büroräume haben kein Badezimmer und nur eine Küche pro Etage.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 26.06.2019 12:29
Du willst also Gewerberaum in Wohnraum umwandeln (lassen) ......
Keine Ahnung ob das einfach geht: Aber unsere Büroräume haben kein Badezimmer und nur eine Küche pro Etage.

Eine sehr deutsche Frage:-)
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Philipp am 26.06.2019 13:16
Klar geht das.
Bauantrag stellen: Nutzungsänderung.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: WasDennNun am 26.06.2019 13:42
Du willst also Gewerberaum in Wohnraum umwandeln (lassen) ......
Keine Ahnung ob das einfach geht: Aber unsere Büroräume haben kein Badezimmer und nur eine Küche pro Etage.

Eine sehr deutsche Frage:-)
Eben, weil es für den Eigentümer wirtschaftlicher Unsinn ist. Teues Investment um weniger Miete pro qm zu erhalten.
Da kann einem ein Jahr leerstand locker monetär egal sein.
Klar geht das.
Bauantrag stellen: Nutzungsänderung.
Meine Frage bezog sich eher darauf, ob man den Eigentümer dazu verpflchten kann, nicht ob es für einen willigen Eigentümer möglich ist.
In Richtugn Gewerbe zu Wohnraum ist es idR natürlich easy. (umgekehrt dann aber nicht mehr), also warum eine Cashcow schlachten...?
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: BAT am 26.06.2019 13:54
Wenn die Kapazitäten für Einzelhandel nicht mehr gebraucht werden, aber massiv Wohnraum gesucht wird, kann es sich dauerhaft nur rentieren. Ich denke schon, daß man die Innenstädte/ Fußgängerzonen dauerhaft wegen des geänderten Konsumverhaltens um 30 bis 40 Prozent verkleinern sollte.

Behörden, Behörden, Behörden. Wir setzen auf das falsche Pferd. Neben dem Wohnraummangel haben wir einen massiven Ärztemangel. Ingenieure und Handwerker fehlen.

Aber das geht zu weit vom Thema weg.
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Alien1973 am 26.06.2019 13:57
Klar geht das.
Bauantrag stellen: Nutzungsänderung.

Eine Wohnung definiert sich über eine Küche und ein Bad/WC, alles andere braucht eine Wohnung nicht  ;D

In Kerngebieten kann Wohnen im EG nur in Ausnahmefällen genehmigt werden. Ausserdem stehen im Kerngebiet die Gebäude in der Regel enger, dann fehlt die Belichtung und Belüftung. Überall ist Gewerbe in Wohnen nicht zulässig...

Bei den zur Zeit wie verrückt steigenden Mieten braucht man auch keine Arbeitszeitreduzierung sondern man braucht eine Entgelterhöhung um sich das leisten zu können. Dies nur damit wir wieder mal was zum Thema schreiben....  8)
Titel: Antw:Entgeltumwandlung vs. Arbeitszeit
Beitrag von: Bastel am 26.06.2019 14:45

wie hat der AG deine weggefallenen Stunden kompensiert?

Wir haben monatelange Arbeitsrückstände und etwa 2,5 Beschäftigte zu wenig in der Abteilung. Jetzt sind es halt 2,6 zu wenig.

Aber ich weiß, was Du eigentlich meinst. Daher bin ich ja auch für eine allgemeine Absenkung der Wochenstunden, denn dann muss die Behörde sich ganz neu sortieren.

Ich könnte mich auch damit anfreunden, jedoch nur als Kompensation zu den nicht erreichten Forderungen.
Bsp. 5% Forderung: 2,5% bekommen + Reduzierung WoArbZ um 1 Std ( macht ca. zus. 2,5% Erhöhung aus)

Ich finde des sehr gut!