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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: HansPetersen am 04.03.2019 12:55

Titel: [Allg] Private Krankenversicherung
Beitrag von: HansPetersen am 04.03.2019 12:55
Hallo liebe Community,

ich hab da mal eine Frage. Ich bin jetzt 30 Jahre und werde im Juni Beamter auf Probe.
Ich verstehe das noch nicht so ganz mit dem Beamtendasein.

Ich habe 2 Kinder. Meine Frau arbeitet auch im ÖD (KEINE BEAMTIN) und verdient ca. 1900 € Netto.
Ich beginne mit einer Besoldung in A9

Meine Frage ist nun: Ich weiß ja das ich mich selbst privat Krankenversichern sollte (aus Kostengründen, da gesetzliche KV teurer wird). Dies werde ich auch tun. Aber muss ich meine Kinder auch über mich privat Krankenversichern lassen? Oder können die Kinder ganz normal bei meiner Ehefrau gesetzlich Krankenversichert bleiben/sein?

Als bei einem Versicherungsmakler nachgefragt habe meinte er, die müssen beim Beamten mitversichert sein, weil dies und jenes. Mir kam das etwas zu aufdringlich vor, weshalb ich daher hier mal nachfragen wollte. Der ein oder andere kennt sich da sicher etwas aus. Und im Internet fand ich auch stets widersprüchliches.

Vielen Dank im Voraus.

Hans.
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: Gajus am 04.03.2019 12:57
Habe noch keine Kinder, aber ich weiß aus meinem Kollegenkreis, dass man sich das quasi aussuchen kann.
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: Nordlicht am 04.03.2019 13:22
Na, dass dir dein Versicherungsmakler zur Mitversicherung in der PKV rät, ist ja logisch: da hat er schließlich was von.
Ich habe genug Kollegen, deren Kinder in der Gesetzlichen bei den Ehepartnern mitversichert sind.
Mich würde mal die GENAUE Begründung des Versicherungsmaklers interessieren ;D

Letzten Endes ist es wohl eine Kostenfrage. Mein Sohn ist bei mir mitversichert in der PKV, aber der größte Teil der Kosten entfällt auf mich. Für gewöhnlich zahlt man für Kinder nicht allzu viel, sofern sie gesundheitlich nicht "vorbelastet" sind.
Aber in der GKV ja auch nicht....
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: HansPetersen am 04.03.2019 13:30
Naja, mir geht es in erster Linie um den Papierkram der anfallen würde, wenn die Kinder in der PKV mitversichert sind, da die zwei doch ganz schön oft krank werden (sind noch klein).

Der Makler meinte auch das kostet pro Kind ca. 50 Euro, also bei zwei Kindern 100 Euro, die auf mich entfallen. Keine Ahnung, was es bei meiner Frau kostet so genau.

Er sagte auch irgendwie, es komme darauf an, was meine Frau verdient, weil ab einer bestimmten Summe, die ich mehr verdiene als sie u.s.w... Daher wäre ich über Erfahrungswerte sehr dankbar. Ich find im Internet keine genauen Angaben dazu. Fakt ist, ich würde gerne darauf verzichten meine Kinder mit zu versichern in der PKV.
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: Karsten am 04.03.2019 13:52
Hallo liebe Community,

ich hab da mal eine Frage. Ich bin jetzt 30 Jahre und werde im Juni Beamter auf Probe.
Ich verstehe das noch nicht so ganz mit dem Beamtendasein.

Ich habe 2 Kinder. Meine Frau arbeitet auch im ÖD (KEINE BEAMTIN) und verdient ca. 1900 € Netto.
Ich beginne mit einer Besoldung in A9

Meine Frage ist nun: Ich weiß ja das ich mich selbst privat Krankenversichern sollte (aus Kostengründen, da gesetzliche KV teurer wird). Dies werde ich auch tun. Aber muss ich meine Kinder auch über mich privat Krankenversichern lassen? Oder können die Kinder ganz normal bei meiner Ehefrau gesetzlich Krankenversichert bleiben/sein?

Als bei einem Versicherungsmakler nachgefragt habe meinte er, die müssen beim Beamten mitversichert sein, weil dies und jenes. Mir kam das etwas zu aufdringlich vor, weshalb ich daher hier mal nachfragen wollte. Der ein oder andere kennt sich da sicher etwas aus. Und im Internet fand ich auch stets widersprüchliches.

Vielen Dank im Voraus.

Hans.

Relaltiv einfach zu beantworten.

Wären Sie nicht verheiratet, könnte Ihre Partnerin jederzeit alle Kinder kostenlos über die gesetzliche Krankenversicherung mitversichern.

Da Sie aber verheiratet sind, prüft die gesetzliche Krankenkasse Ihrer Ehefrau das Bruttoeinkommen des Elternteils, welcher in der in privaten Krankenversicherung versichert ist.

Liegt dieses Einkommen des PKV Versicherten unter der Jahreseinkommensgrenze (JAEG 2019 = 60.750 €), so hat die Ehepartnerin Anspruch auf die gesetzliche Familienversicherung in der GKV.

Liegt das Einkommen über der Grenze von 60.750 € wird geprüft, welcher Elternteil das höhere Einkommen hat. Nur wenn ihre Frau mehr verdient (brutto) könnte Sie die Kinder kostenlos in die Familienversicherung aufnehmen.

Fazit:
Da Sie mit einer Besoldung A9 und "lediglich" 2 Kindern nicht über der JAEG verdienen, kann Ihre Frau die Kinder auf Antrag in der GKV kostenlos mitversichern. Ein Antrag bei der GKV würde positiv entschieden. Eine kostenpflichtige Aufnahme in der PKV ist nicht sinnvoll. Sparen Sie ich dieses Geld.
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: HansPetersen am 04.03.2019 14:14
Wow, vielen Dank für die Infos. Also so lange ich nicht mehr als die aktuellen 60.000 + paar zerquetschte verdiene (alleineverdiene) ist es kein Problem die Kinder in der GKV bei meiner Frau zu versichern? Hoffe ich habe das richtig verstanden. Um als Beamter über 60.000 Brutto zu verdienen muss ich ja so einige Jahre aufm Bucken und ein paar Besoldungsgruppen hoch steigen :)

Danke
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: Karsten am 04.03.2019 14:56
Wow, vielen Dank für die Infos. Also so lange ich nicht mehr als die aktuellen 60.000 + paar zerquetschte verdiene (alleineverdiene) ist es kein Problem die Kinder in der GKV bei meiner Frau zu versichern? Hoffe ich habe das richtig verstanden. Um als Beamter über 60.000 Brutto zu verdienen muss ich ja so einige Jahre aufm Bucken und ein paar Besoldungsgruppen hoch steigen :)

Danke

:)

Gern geschehen!
Richtig, ihr Ihr Gehalt muss einfach nur immer unter der JAEG liegen, dann bleibt die Familienversicherung über die GKV fortlaufend bestehen. Die GKV Ihrer Frau prüft das jedes Jahr aufs Neue.
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: HansPetersen am 04.03.2019 15:36
Dankeschön
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: stephi am 04.03.2019 20:33
Weil sie schrieben Sie seien bei einem Versicherungsmakler gewesen. Ich kann Ihnen nur empfehlen einen Versicherungsberater aufzusuchen. Anders als die Makler sind diese unabhängig, wollen aber auch bezahlt werden. Meinem Mann hat diese Beratung bei der Wahl seiner PKV sehr geholfen.
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: Feidl am 05.03.2019 10:53
Von welchem Bundesland reden wir denn hier?
Hamburg bietet bereits die Möglichkeit für neue Beamte, die Hälfte des GKV Beitrages zu übernehmen, Brandenburg zieht nach und noch paar links regierte Länder planen es.
Titel: Antw:Private Krankenversicherung
Beitrag von: allesok am 05.03.2019 12:40
Was halten Sie davon eine Zusatzversicherung für Zahnspangen etc. privat abzuschließen?
Titel: Antw:[Allg] Private Krankenversicherung
Beitrag von: TonyBox am 07.03.2019 20:05
Ich möchte noch ergänzen das man bei der Berechnung des Einkommens alle Familienzuschläge abziehen darf.
Auch Werbungskosten darf man abziehen.

Bsp: brutto 70k€
Davon Familienzuschläge 5k€
Werbungskosten 5k€
=> 70 - 5 - 5 = 60 k€
Somit Versicherung der Kinder über Fsmilienversicherung der Frau möglich.

Jahresentgeltgrenze ändert sich jedes Jahr. Google hilft aber 😁
Titel: Antw:[Allg] Private Krankenversicherung
Beitrag von: okiehh am 08.03.2019 14:54
@TonyBox
Gibt es dazu eine zuverlässige Quelle, die das eindeutig klarstellt? Ich kann dazu leider nichts finden. Auch zur Frage, ob sonstige Einkünfte (z.B. aus Vermietung) berücksichtigt werden.

Und noch eine Frage: Ggf. wird ja erst mit dem Steuerbescheid im Nachgang endgültig klar, dass eine Überschreitung der JAEG im abgelaufenen Jahr vorlag. Was bedeutet das dann für die Familienversicherung der Kinder?
Titel: Antw:[Allg] Private Krankenversicherung
Beitrag von: TonyBox am 08.03.2019 20:11
Hallo ja gibt es. Für die Berechnung werden einkommen SGB zugrunde gelegt, was nach dem EStG der gesamtbetrag der Einkünfte ist. Da gibt es ein schreiben von der aok im Internet.

D.h die Summe aller Einkünfte abzüglich Werbungskosten
Hierzu zählen natürlich auch Einkünfte aus Vermutung und Verpachtung.

Auf den Formularen der Krankenkasse steht das bei der nicht selbstständigen Arbeit Beträge die mit Rücksicht auf die Familie gezahlt werden nicht zu berücksichtigen sind (Familienzuschläge)

Wenn man seine Einnahmen und Ausgaben kennt lässt sich das planen.
Titel: Antw:[Allg] Private Krankenversicherung
Beitrag von: allesok am 11.03.2019 18:10
Ich würde in jedem Fall eine Zusatzversicherung (Zahnspangen etc 50% der Kinder bekommen eine Spange) abschließen. Und dann vielleicht diese Zusatzversicherung mit der normalen PKV vergleichen. Vielleicht ist der Unterschied so minimal, das sich die PKV lohnt.
Titel: Antw:[Allg] Private Krankenversicherung
Beitrag von: Jebo11 am 12.03.2019 18:20
Ist es nicht so dass der Beihilfeanspruch bei zwei Kindern auf 70% steigt? Daher wird die eigene Versicherung günstiger und man müsste genau rechnen ob die private Krankenversicherung genauso teuer wäre. Die Kinder wären dann auch "Privatpatienten". Was natürlich auch oft Nachteile hat
Titel: Antw:[Allg] Private Krankenversicherung
Beitrag von: LehrerInNRW am 13.03.2019 15:40
Vom Aufwand her auf jeden Fall GKV! Karte auf den Tisch beim Arzt und gut ist.

Wie häufig bei meinen Kindern die Beihilfe rumzickt, geht auf keine Kuhhaut.