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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: Prüfer SH am 26.04.2023 14:21

Titel: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 26.04.2023 14:21
Weil vermehrt im alten Thread zur anstehenden Tarifrunde gepostet wird; hier ein neuer Thread dafür.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 26.04.2023 14:24
Wie sind die Meinungen, ist ähnliches wie im TVÖD-Bund möglich, oder wird die TV-L erneut schlechter abschließen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 26.04.2023 14:27
Etwa gleich, wegen der 9 Monate Verzug vielleicht minimal besser.

Vor allem gehe ich zudem davon aus, dass man auch über 2025 schon verhandeln wird und eine Gesamtlaufzeit von 24 - 27 Monaten anstrebt.

Vielleicht so was:

01.01.24   3000 Euro ISZ

01.07.24   200 Euro Sockel + 6,5 %

01.04.25   100 Euro Sockel + 2,5 %.

Laufzeit 01.10.23 - 31.12.25

Natürlich komplett Spekulatius.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 26.04.2023 14:29
Ich persönlich rechne mit einem schlechteren Abschluss. TV-L ist nicht wirklich Streikfähig/willig. Zudem ist die Inflation vielleicht schon leicht gesunken bei Verhandlungsbeginn und die hohen Kosten durch Corona, Krieg, bla bla bla....kein Geld mehr da!!!!

Aber bin gespannt wie ein Flitzebogen  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 26.04.2023 14:30
"Problem" könnte werden, dass sich Inflation bis dahin beruhigt hat und deshalb möglicherweise schon von Anfang an nicht so hohe Forderungen gestellt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 26.04.2023 14:34
"Problem" könnte werden, dass sich Inflation bis dahin beruhigt hat und deshalb möglicherweise schon von Anfang an nicht so hohe Forderungen gestellt werden.
Die Inflation von 2022 und 2023 summiert sich auf 13 - 14 %. Das muss erstmal wieder rein (abzüglich natürlich der Erhöhung von 2,8 % für diese beiden Jahre). 2024 werden 3 - 4 % erwartet.

Die Gewerkschaften sollen sich bloß nicht wagen, weniger als 10,5 % zu fordern, eher 12/13 %.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 27.04.2023 06:45
Im Bereich der MINT-Berufe (Ingenieure, ITler etc.) muss beim TV-L dringlichst was passieren. Wir bekommen trotz mehrfacher Stellenausschreibungen schlicht keine Ingenieure mehr. Allenfalls Berufseinsteiger die nach 2 Jahren wieder verschwinden oder Leute die vielleicht noch 2 Jahre zur Rente haben. Viele Projekte liegen auf Eis und vorhandenes Personal wrd zugeballtert mit immer mehr Arbeit und ist mittlerweile auch im höheren Alter sehr wechselwillig.

Ich befürchte allerdings, das Verdi wieder sein Klientel bedient (untere und mittlere EG) und die oberen EGs prozentual wiederholt zu den Schlusslichtern gehören. Die Spreizung der Gehälter muss größer werden nicht immer kleiner. Auch die Alterstufe 6 sollte zusätzlich angehoben werden um mehr Abstand zur Stufe 5 zu erreichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.04.2023 07:05
Absolut korrekt
Aber:

Arbeitgeberproblem!
Wir machen massiv Werbung mit dem Einstiegsgehalt unter Ausnutzung 16.5 und förderliche Zeiten.
Oftmals adressieren die Ausschreibungen nicht die Zielgruppe und erreichen diese nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 27.04.2023 07:14
Die Generation Z tickt zu großen Teilen völlig anders. Diese sind von der Kopfzahl her ohnehin weniger Leute, der gesamte ÖD und TV-L wird sich daher im zunehmenden Wettbewerb gerade um kluge MINT-Köpfe noch gewaltig die Augen reiben. Daher: Deutlicher Fokus auf diese MINT-Gruppen. Letzlich profitieren auch die Kolleginnen und Kollegen der unteren und mittleren EGs davon.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: patrick0815 am 27.04.2023 08:38
Etwa gleich, wegen der 9 Monate Verzug vielleicht minimal besser.

Vor allem gehe ich zudem davon aus, dass man auch über 2025 schon verhandeln wird und eine Gesamtlaufzeit von 24 - 27 Monaten anstrebt.

Vielleicht so was:

01.01.24   3000 Euro ISZ

01.07.24   200 Euro Sockel + 6,5 %

01.04.25   100 Euro Sockel + 2,5 %.

Laufzeit 01.10.23 - 31.12.25

Natürlich komplett Spekulatius.

Etwa gleich ist dieser Vorschlag allerdings nicht (zum TVÖD). Wäre annährend das Doppelte.

Aber es wäre ein sehr schöner Abschluss  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: aliengunner am 27.04.2023 09:21
Warten wir das Ergebnis der Bahn ab. Da wird sich zeigen, ob der TVÖD-Abschluss angehalten wurde oder nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 27.04.2023 09:26
Warten wir das Ergebnis der Bahn ab. Da wird sich zeigen, ob der TVÖD-Abschluss angehalten wurde oder nicht.
Warten wir die TV-L Verhandlung ab, dann wissen wir, wie weit wir kotzen müssen  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 27.04.2023 09:26
Etwa gleich, wegen der 9 Monate Verzug vielleicht minimal besser.

Vor allem gehe ich zudem davon aus, dass man auch über 2025 schon verhandeln wird und eine Gesamtlaufzeit von 24 - 27 Monaten anstrebt.

Vielleicht so was:

01.01.24   3000 Euro ISZ

01.07.24   200 Euro Sockel + 6,5 %

01.04.25   100 Euro Sockel + 2,5 %.

Laufzeit 01.10.23 - 31.12.25

Natürlich komplett Spekulatius.

Etwa gleich ist dieser Vorschlag allerdings nicht (zum TVÖD). Wäre annährend das Doppelte.

Aber es wäre ein sehr schöner Abschluss  8)
Wieso? 2025 wird ja auch im TVÖD neu verhandelt und eine Nullrunde wird es sicher nicht. Das "Mehr" wäre 1 % mehr in 2024 für die 9 Monate Nachlaufzeit gegenüber dem Bund. Wäre in meinen Augen vertretbar, weil es ja auch für 2023 schon 2,8 % gab.

Beachte bitte, dass die Laufzeit bis Ende 2025 ginge, also 1 Jahr länger als der aktuelle Abschluss des Bundes.

Insgesamt WÄRE das ein ordentliches Ergebnis, ja.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 27.04.2023 09:30
Warten wir das Ergebnis der Bahn ab. Da wird sich zeigen, ob der TVÖD-Abschluss angehalten wurde oder nicht.
Die Bahn wird mehr aushandeln als TVÖD, weil man gutes Druckpotential hat und die EVG das offenbar auch nutzen möchte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 27.04.2023 09:51
Ehrlich gesagt interessiert es mich null, was TVÖD oder DB aushandeln. Wichtig ist mir einzig und allein, was im TV-L rum kommt. Und ich fühle mich nicht sehr gut von Verdi vertreten. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden seit der letzten Tarifverhandlung. Wenn ich 1% Jahresbeitrag davon abziehe, waren es 0,4% mehr Gehalt im Jahr an Plus. Die Corona Prämie kann ich jetzt nicht als riesen Verhandlungserfolg sehen.
Wer wenig erwartet wird auch nicht viel enttäuscht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: aliengunner am 27.04.2023 10:28
Ehrlich gesagt interessiert es mich null, was TVÖD oder DB aushandeln. Wichtig ist mir einzig und allein, was im TV-L rum kommt. Und ich fühle mich nicht sehr gut von Verdi vertreten. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden seit der letzten Tarifverhandlung. Wenn ich 1% Jahresbeitrag davon abziehe, waren es 0,4% mehr Gehalt im Jahr an Plus. Die Corona Prämie kann ich jetzt nicht als riesen Verhandlungserfolg sehen.
Wer wenig erwartet wird auch nicht viel enttäuscht.

Für denjenigen, der nichts erwartet, wird sich auch keine Gewerkschaft den A... aufreißen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: patrick0815 am 27.04.2023 10:43
Etwa gleich, wegen der 9 Monate Verzug vielleicht minimal besser.

Vor allem gehe ich zudem davon aus, dass man auch über 2025 schon verhandeln wird und eine Gesamtlaufzeit von 24 - 27 Monaten anstrebt.

Vielleicht so was:

01.01.24   3000 Euro ISZ

01.07.24   200 Euro Sockel + 6,5 %

01.04.25   100 Euro Sockel + 2,5 %.

Laufzeit 01.10.23 - 31.12.25

Natürlich komplett Spekulatius.

Etwa gleich ist dieser Vorschlag allerdings nicht (zum TVÖD). Wäre annährend das Doppelte.

Aber es wäre ein sehr schöner Abschluss  8)
Wieso? 2025 wird ja auch im TVÖD neu verhandelt und eine Nullrunde wird es sicher nicht. Das "Mehr" wäre 1 % mehr in 2024 für die 9 Monate Nachlaufzeit gegenüber dem Bund. Wäre in meinen Augen vertretbar, weil es ja auch für 2023 schon 2,8 % gab.

Beachte bitte, dass die Laufzeit bis Ende 2025 ginge, also 1 Jahr länger als der aktuelle Abschluss des Bundes.

Insgesamt WÄRE das ein ordentliches Ergebnis, ja.

Der Tarifvertrag von Bund und Kommune geht auch 24 Monate. Also wie in deinem Beispiel.
2023 ist die Quasi-Null-Runde, die durch die Inflationsausgleichszahlung ausgeglichen wird.
2024 200€ Sockel +5,5% (ergibt ca. zwischen 9 und 15% in den Entgeltgruppen auf 24 Monate)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 27.04.2023 11:13
Mir ging es um deine Aussage, das fiktive Ergebnis wäre das Doppelte gegenüber TVÖD und das ist eben falsch. Weil es halt die kommende TVÖD-Runde 2025 ausklammert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: pascal am 27.04.2023 11:15
Wichtig wäre:

Ausbau der Stufe 6 um zuätzliche 3%
JSZ für die obersten EG auf mind. 70%
Mind. 10% auf 24 Monate für alle EG
Niedriger Sockel




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 27.04.2023 11:24
Wichtig wäre:

Ausbau der Stufe 6 um zuätzliche 3%
JSZ für die obersten EG auf mind. 70%
Mind. 10% auf 24 Monate für alle EG
Niedriger Sockel
Zur JSZ habe ich bewusst nichts geschrieben, weil Verdi dagegen schießt und vermutlich nichts fordern wird. Weil es nur die EG 10 und höher tangiert, die Verdi aber nicht im Blick hat. Aber ja, das wäre ein Punkt (Steigerung auf 90 % in zwei Schritten zum Beispiel).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 27.04.2023 11:34
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 27.04.2023 11:42
Im September, von Umfragen im Vorfeld habe ich noch nie gehört.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 27.04.2023 11:43
Im September, von Umfragen im Vorfeld habe ich noch nie gehört.

Oh man, da sehe ich wirklich schwarz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 27.04.2023 11:43
Wichtig wäre:

Ausbau der Stufe 6 um zuätzliche 3%
JSZ für die obersten EG auf mind. 70%
Mind. 10% auf 24 Monate für alle EG
Niedriger Sockel

Ich denke nicht, dass strukturelle Änderungen groß diskutiert werden.

Was jetzt diskutiert werden kann, wäre die Forderung, nicht bereits das Ergebnis.
Hier kann man meiner Meinung nach bereits sehr gut Ankern und ggf. Optionen anbieten.

Beispiele:

1. Fachkräftegewinnung und Attraktivitätssteigerung:

- Reduktion der Stufen auf maximal 3.
- stufengleiche Höhergruppierung
- Reduktion der Wochenarbeiteszeit auf einheitlich 38h


Begründung:
Eingearbeitete Fachkräfte sollen besser entlohnt werden, als Berufsanfänger. Trotzdem sollten diese nach erfolgreicher Einarbeitung zeitnah ein angemessenes Gehalt erhalten. Nach spätestens 3 Jahren sollte jeder seinen Job beherrschen. Stufenlaufzeiten bilden Erfahrungen ab. Sie sind kein Ersatz für regelmäßige Lohnerhöhungen. Eine weitere Verzögerung wirkt in der Folge altersdiskreminierend bzw. bewirkt das Vorenthalten von Entgelt. Stufenlaufzeiten über meherere Jahrzehnte sind ein Hemmschuh bei der Personalgewinnung. Insbesondere in Kombination mit der nicht mehr zeitgemäßen Laufzeitzurücksetzungen und Stufenverringerungen steht dieses Tarifgeflecht aktuell jedem Stellenwechsel und Aufstiegswillen entgegen. Es fördert Beharrlichkeiten und hemmt somit Leistungsträger.

Eine geringere Wochenarbeitszeit zwingt zur dringend nötigen Effizienzsteigerung und Prozessverschlankung. So werden effektiveres Arbeiten und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesichert. Die Digitalisierung bietet hierzu weitgehende Möglichkeiten.

2. Ausgleich der Inflation:

- Inflationsprämie von 3.000 Euro zum 01.10.2023 zum Ausgleich der bereits erlittenen Kaufkraftverluste
- Gehaltssteigerung von 13% ab 01.10.2023, Laufzeit bis 31.12.2024


Begründung:
Der TVL hat in der letzten Tarifrunde mehrmonatige Nullrunden hinnehmen und letztlich eine Brottolohnerhöhung von 2,8% erhalten, welche die bisherige Inflation nicht ausgleicht. Dieser Nachteil ist zusätzlich zum ohnehin zu gewährenden Entgelt auszugleichen.

Im Anschluss sind die Bruttogehälter an die Preissteigerungsrate gegenüber der letzten Tarifrunde anzupassen.
Aufgrund der besonderen Inflationssituation ist zudem eine überschaubare Laufzeit nötig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.04.2023 11:53
Die Generation Z tickt zu großen Teilen völlig anders. Diese sind von der Kopfzahl her ohnehin weniger Leute, der gesamte ÖD und TV-L wird sich daher im zunehmenden Wettbewerb gerade um kluge MINT-Köpfe noch gewaltig die Augen reiben. Daher: Deutlicher Fokus auf diese MINT-Gruppen. Letzlich profitieren auch die Kolleginnen und Kollegen der unteren und mittleren EGs davon.
Und diese Generation könnte man mit Vorzügen im öD eigentlich sehr gut ködern.

Denn work live balance ist insbesondere im MINT Bereich im öD um Faktor 10 besser.
(so meine 30 jährige Berufserfahrung im Wechsel zwischen pW und öD und der Grund warum ich jetzt wieder öD bin)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 27.04.2023 12:39
Richtig, z.B. Teilzeitmodelle aller Art sind im ÖD viel einfacher machbar für AN. Wobei größere Firmen den Handlungsbedarf erkannt und deutlich aufgeholt haben. Weiche Faktoren werden immer wichtiger, nicht nur das Gehalt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 27.04.2023 17:50
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 27.04.2023 17:54
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Nicht leistbar, so so. Wie sollen dann nur lineare Erhöhungen leistbar sein? Damit zu drohen finde ich echt eine Unart. Wobei ich natürlich auch lieber mehr % nehmen würde, als die IAP.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 27.04.2023 18:03

Nicht leistbar, so so. Wie sollen dann nur lineare Erhöhungen leistbar sein? Damit zu drohen finde ich echt eine Unart. Wobei ich natürlich auch lieber mehr % nehmen würde, als die IAP.

Also ich bin im dbb, wir wurden hier an unserer Dienststelle befragt, und genau dieser Punkt war die primäre Forderung.
Von Anfang an eine Prozentuale Erhöhung, keine Sonderzahlungen, keine Monate oder Jahre mit Nullrunde sondern vom ersten Monat an mindestens einen Inflationsausgleich.

Nun muss ich aber dazu sagen, dass es hier unter E5 niemanden gibt und die allermeisten Beschäftigten A14 / W3 oder E12-E15 sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 27.04.2023 18:06

Nicht leistbar, so so. Wie sollen dann nur lineare Erhöhungen leistbar sein? Damit zu drohen finde ich echt eine Unart. Wobei ich natürlich auch lieber mehr % nehmen würde, als die IAP.

Also ich bin im dbb, wir wurden hier an unserer Dienststelle befragt, und genau dieser Punkt war die primäre Forderung.
Von Anfang an eine Prozentuale Erhöhung, keine Sonderzahlungen, keine Monate oder Jahre mit Nullrunde sondern vom ersten Monat an mindestens einen Inflationsausgleich.

Nun muss ich aber dazu sagen, dass es hier unter E5 niemanden gibt und die allermeisten Beschäftigten A14 / W3 oder E12-E15 sind.

Das wären tatsächlich angemessene Forderungen. Aber am Ende werden die in dieser Höhe sicherlich nicht gestellt werden, oder was meinst du dazu?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 27.04.2023 18:48
Da im TVöD eine 14-monatige Nullrunde vereinbart wurde wäre im TVL gerecht:
Zahlung der 3000.- € Inflationsausgleich bereits 2023
Tabellenwirksame Erhöhungen ab 1.3.2024 parallel zum TVöD + 1% Ausgleich für den bisherigen Abstand
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 28.04.2023 06:24
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Das schlechtere Abschneiden als im TVöD ist doch jetzt schon vorprogrammiert. Wer glaubt denn hier ernsthaft an Gegenteiliges? Es wird angeblich (wohl auch so in der Realität) kein Geld da sein und von unserer Seite kaum bis gar keine Druckmittel geben. Man sieht ja auch, wie schnell das letzte desaströse Ergebnis vergessen wurde. Kurzer Shitstorm ohne Folgen. Danach kräht kein Hahn mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 28.04.2023 07:43
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Das schlechtere Abschneiden als im TVöD ist doch jetzt schon vorprogrammiert. Wer glaubt denn hier ernsthaft an Gegenteiliges? Es wird angeblich (wohl auch so in der Realität) kein Geld da sein und von unserer Seite kaum bis gar keine Druckmittel geben. Man sieht ja auch, wie schnell das letzte desaströse Ergebnis vergessen wurde. Kurzer Shitstorm ohne Folgen. Danach kräht kein Hahn mehr.

Ich persönlich werde das Ergebnis nie vergessen, das war echt die Krönung meiner Karriere. Aber du hast natürlich Recht, insgesamt wurde das viel zu harmlos akzeptiert und letztlich auch nicht mehr drüber gesprochen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.04.2023 07:54
Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 28.04.2023 08:00
Und ich wette, dass es definitiv eine ISZ von 3000 Euro geben wird. Weil man damit argumentativ %-Forderungen nach unten drücken kann und damit doppelt Geld spart (weil die ISZ steuer- und abgabenfrei ist).

Egal, was irgendein Ministerialfuzzi aus Würschtelberg sagt. Und wenn BW aus der TV-L aussteigen will: Bitteschön. Sollen sie zusehen, wo sie noch Bewerber für den ÖD herbekommen, wo die Lage jetzt schon miserabel ist. Der Mann hat den Schuss offenbar nicht gehört.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 08:45
Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?
Ich persönlich keine, weil es mir schnuppe ist, ich wusste ja auf was ich mich monetär einlasse.
Maximal reduziere ich aber meine Stunden und führe offene Gespräche mit Mitbewerber, sehe aber kaum jemanden der mir ein besseres gesamtpacket anbieten kann.

Werde aber individuelle Zulagen nach §16.5 für die Kollegen, die ich halten will und die möglicherweise frustriert sind, einfordern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 28.04.2023 08:55
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Nicht leistbar, so so. Wie sollen dann nur lineare Erhöhungen leistbar sein? Damit zu drohen finde ich echt eine Unart. Wobei ich natürlich auch lieber mehr % nehmen würde, als die IAP.

Also ich für meinen Teil finde diese "Drohung" GROßARTIG! Ich will keine IAP sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen. Ich hoffe alle anderen Folgen dem Denken von BaWü. Diese steuerfreie Prämie hat uns beim letzten Abschluss (Corona-Prämie) schon einen miserablen Abschluss beschert.

Ich befürchte aber .. es wird wieder voll ausgereizt und am Ende passiert tabellenwirksam erst 2025 was. Spätesntens wenn sie in den Ministerien anfangen zu rechnen wird das ganz schnell die oberste Prämisse in den Verhandlungen sein und Verdi springt drauf ein wie ein läufiger Hund weil es sich ja super verkaufen lässt.

Und ich wette, dass es definitiv eine ISZ von 3000 Euro geben wird. Weil man damit argumentativ %-Forderungen nach unten drücken kann und damit doppelt Geld spart (weil die ISZ steuer- und abgabenfrei ist).

Egal, was irgendein Ministerialfuzzi aus Würschtelberg sagt. Und wenn BW aus der TV-L aussteigen will: Bitteschön. Sollen sie zusehen, wo sie noch Bewerber für den ÖD herbekommen, wo die Lage jetzt schon miserabel ist. Der Mann hat den Schuss offenbar nicht gehört.

Ja gut - ich versteh die Leute in den Ministerien halt auch irgendwo. Wie sollen sie gegen Verdi denn was tun um Fachkräfte zu gewinnen? Verdi will nur Sozialismuspauschalen und gegen die kannst du keine Steigerung für die oberen EGs durchdrücken. In den unteren sieht es doch super aus. Wir können uns bei den E5-E8 Stellen nicht über die Bewerberlage beschweren. Alles andere wird schon ne Weile an externe Personalgewinnungsfirmen outgesourced und auch da hat man kaum mehr Erfolg. Und da geht es nicht mal nur um den MINT Bereich sondern auch um die Führungspositionen in der Verwaltung. Den öD (Land) kriegst du durch Verdi nicht interessanter .. die AGs können ja nicht einfach ohne Tarifabschluss die oberen EGs anheben.

Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Das schlechtere Abschneiden als im TVöD ist doch jetzt schon vorprogrammiert. Wer glaubt denn hier ernsthaft an Gegenteiliges? Es wird angeblich (wohl auch so in der Realität) kein Geld da sein und von unserer Seite kaum bis gar keine Druckmittel geben. Man sieht ja auch, wie schnell das letzte desaströse Ergebnis vergessen wurde. Kurzer Shitstorm ohne Folgen. Danach kräht kein Hahn mehr.

Ich persönlich werde das Ergebnis nie vergessen, das war echt die Krönung meiner Karriere. Aber du hast natürlich Recht, insgesamt wurde das viel zu harmlos akzeptiert und letztlich auch nicht mehr drüber gesprochen.

Ach - intern grummelt das bei den TVöD-Beschäftigten immer noch (zumindest in meinem Dunstkreis) - aber man hat keine Lobby. Verdi ist das Sprachrohr welche den Mist verkaufen als wäre es Gold und die Medien sagen ja eh seit Anbeginn der Verhandlungen wie überzogen die Forderungen wären. Das Meinungsbild kriegst du medial nicht dargestellt und daher kommt es einen so vor als wäre alles i.O.
Man wird sich aber schon sehr bald umschauen wenn man keine Leute mehr findet. Heute hat man schon Probleme - in 5 Jahren wird das noch viel dramatischer aussehen. Den AGs ist das bewusst wenn man sieht das man ja immerhin von sich aus mit einer Erhöhung der JSZ für die oberen EGs in die Verhandlung ging, was aber von Sozialismus-Verdi abgewatscht wurde. Bei der Fachkräftegewinnung hat der öD zwei Gegner: den Wettbewerb und Verdi

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 28.04.2023 09:08
Ehrlich gesagt interessiert es mich null, was TVÖD oder DB aushandeln. Wichtig ist mir einzig und allein, was im TV-L rum kommt. Und ich fühle mich nicht sehr gut von Verdi vertreten. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden seit der letzten Tarifverhandlung. Wenn ich 1% Jahresbeitrag davon abziehe, waren es 0,4% mehr Gehalt im Jahr an Plus. Die Corona Prämie kann ich jetzt nicht als riesen Verhandlungserfolg sehen.
Wer wenig erwartet wird auch nicht viel enttäuscht.

Für denjenigen, der nichts erwartet, wird sich auch keine Gewerkschaft den A... aufreißen.
Eine Gewerkschaft die ständig ihre Mitglieder enttäuscht steht am Ende alleine da, ohne zahlende Mitglieder!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Leonhardt am 28.04.2023 10:26
Ich gebe mal eine Schätzung zum Reallohnverlust Ende des Jahres 2023 auf Grundlage der vorliegenden Daten und Prognosen ab. Dazu gehören der Verbraucherpreisindex (VPI) des Statistischen Bundesamts und die aktuellste Inflationsprognose der Bundesregierung für 2023 (+5,9%).

Demnach Inflation:
VPI 01/2021: 101,0
VPI 12/2022: 113,2
VPI Prognose 12/2023: 1,059 x 113,2 = 119,9
Inflation geschätzt 2021-2023 = 18,7%

Tarifsteigerungen 2021 - 2023:
01/2021: +1,3%
12/2022: +2,8%
insgesamt: 4,13%

Die Tarifsteigerung müsste also schon bei knapp 15% liegen, um die Realeinkommensverluste 2021-2023 wieder auszugleichen plus der noch zu erwartenden Inflation für 2024. Derzeit sieht die Bundesregierung nach Angaben der ARD für 2024 moderate +2,7% voraus (glaube das wer wolle).

Will man also Ende 2024 beim Realeinkommen noch bei +-0 rauskommen, sollte man vorsoglich ca. 17,75% rausverhandeln für 2024.  ;)

Mit anderen Worten - wir sind schon Stand jetzt völlig gearscht und können jeglichen Reallohnausgleich vergessen... Und ja, wenn die Privatwirtschaft nicht im gleichen Maße krachen geht, wird die Mitarbeitergewinnung zukünftig noch schwieriger. Wir werden sehen...

Edit: Weil gelegentlich der Vorwurf kommt, dass ich wahllose Zeiträume für meine Betrachtungen verwende. Ja, das stimmt. Ich sehe den vorletzten Tarifabschluss mit seinen Regelungen zur Zahlung von mickrigen 1,3% ab 01.01.2021 als Anbeginn des Reallohnniedergangs im TV-L. Daher ist der Betrachtungszeitraum der von mir individuell gewählte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 10:32
Also ich für meinen Teil finde diese "Drohung" GROßARTIG! Ich will keine IAP sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen.
Die Frage ist doch:
Will man die 3000 Netto in dieser TV Laufzeit.
Oder will man eine Lohnerhöhung, die von diesen 3000€ Brutto inkl. AG Anteil Tabellenwirksam finanziert wird?
Also ~30€ (bei Verteilung auf 5 Jahren) AN Brutto monatlich mehr.
oder ~100€ AN Brutto bei 24 Monaten Laufzeit.

Selbst wenn er die 3000 AG Brutto in einem Jahr komplett als Lohnerhöhung drauf haut, kommen bei mir pro Jahre nur 800€ Netto an, Break Even (ohne Verzinsung oder Lohnerhöhungen) in 3,5 Jahren.
Und dann Gewinne Gewinne Gewinne....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 28.04.2023 10:40
Also ich für meinen Teil finde diese "Drohung" GROßARTIG! Ich will keine IAP sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen.
Die Frage ist doch:
Will man die 3000 Netto in dieser TV Laufzeit.
Oder will man eine Lohnerhöhung, die von diesen 3000€ Brutto inkl. AG Anteil Tabellenwirksam finanziert wird?
Also ~30€ (bei Verteilung auf 5 Jahren) AN Brutto monatlich mehr.
oder ~100€ AN Brutto bei 24 Monaten Laufzeit.

Selbst wenn er die 3000 AG Brutto in einem Jahr komplett als Lohnerhöhung drauf haut, kommen bei mir pro Jahre nur 800€ Netto an, Break Even (ohne Verzinsung oder Lohnerhöhungen) in 3,5 Jahren.
Und dann Gewinne Gewinne Gewinne....

Ich für meinen Teil mache mir da nicht mal einen Kopf ob der "Break Even" in 2, 3 oder 5 Jahren erreicht wäre (wobei meist eher früher als später durch "Zinses-Zins-Effekt" bei der nächsten Tarifverhandlung). Ich muss so oder so noch ein paar Jahre arbeiten und habe auch Interesse daran in 12 Monaten noch Personal/Kollegen zu finden für die der Job auch halbwegs(!) lukrativ ist (wobei man davon kaum reden kann). Was bringen mir die Einmalzahlungen, wenn ich in 12 Monaten dann irgendwann hier alleine sitze, weil es für etwaige neue Kollegen immer noch die gleiche besch***** Entgelttabelle gibt?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.04.2023 11:01

....Was bringen mir die Einmalzahlungen, wenn ich in 12 Monaten dann irgendwann hier alleine sitze, weil es für etwaige neue Kollegen immer noch die gleiche besch***** Entgelttabelle gibt?

So ist es. Und gerade im MINT-Bereich sieht es wirklich beschissen aus (sorry für die Wortwahl). Wenn sich hier nichts ändert auch hinsichtlich der Lohntabelle geht bald nix mehr bei uns. Generation Z tickt anders und wird sich das nicht bieten lassen.

Im Übrigen: Die Reallöhne sind in D zwischen 1991 und 2019 gerundet grob etwa 12 Prozent gestiegen, obwohl die Nominallohnsteigerung bei ca. 60 Prozent gelegen ist (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung). Finde ich angesichts einer langen Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs und viel bejammerten Fachkräftemangels unterirdisch. Zumal ja auch immer mehr Leute studieren. Schlägt sich aber nicht wirklich in der Lohnentwicklung so recht wieder in den letzten 30 Jahren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.04.2023 11:06
Beides richtig.

Nur hat das bisher leider (siehe auch TVÖD-Ergebnis) keine S.. gejuckt, weder links- noch rechtsseitig des Verhandlungstisches.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.04.2023 11:13
Daher auch meine Frage:

Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?

Würde mich interessieren. Ich bin erst vor vier Jahren mit 40+ gewechselt. Und befürchte dass ein erneuter Wechsel nötig wird. Damit habe ich einerseits kein Problem. Etwas Schade wäre es aber schon da hier interessante Aufgaben gegeben sind. Aber irgendwann ist gut...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 28.04.2023 11:17
Beides richtig.

Nur hat das bisher leider (siehe auch TVÖD-Ergebnis) keine S.. gejuckt, weder links- noch rechtsseitig des Verhandlungstisches.

Ich seh das nicht mal so scharf. Ich denke schon die AG sind sich dem bewusst. Das hatten die AG auch kommuniziert, das sie ein Problem bei der Fachkräftegewinnung haben und sehen. Daher kam ja auch die Forderung ihrerseits die JSZ für die oberen EGs zu erhöhen. Aber wie gesagt - die AG haben da ein Problem das Verdi heißt. Diese verhandeln explizit für die unteren EGs und kümmern sich nicht um das Fachkräfteproblem.

Die AG können nicht mal wenn sie wollten (und ein grunds. Wille ist da sicherlich da) für die MINT-Bereiche viel tun. Alles was man EXTRA anbieten würde, würde Verdi abschmettern und eine Verteilung an die unteren EGs einfordern.

Wie ich schon mal schrieb. Das Problem der AG ist der Wettbewerb und Verdi.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 28.04.2023 11:17
Werden die Zulagen nach 16 (5) eigentlich häufig gewährt, oder kommt das eher selten vor?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 28.04.2023 11:21
Daher auch meine Frage:

Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?

Würde mich interessieren. Ich bin erst vor vier Jahren mit 40+ gewechselt. Und befürchte dass ein erneuter Wechsel nötig wird. Damit habe ich einerseits kein Problem. Etwas Schade wäre es aber schon da hier interessante Aufgaben gegeben sind. Aber irgendwann ist gut...

Ich für mich mache mein Leben nicht vom Tarifabschluss abhängig. Ich habe eine gute Basis bei der Verhandlung vor 2 Jahren geschaffen. Sicherlich kann ich in der PW mehr verdienen, dafür habe ich hier tatsächlich gute Arbeitsbedingungen, interessante und fordernde Aufgaben und (NOCH) tolle Kollegen. Jedoch weiß ich eben nicht wie lange dies alles so bleibt - speziell weil eben schon mehrere Kollegen gewechselt sind und wir kaum neue Leute finden.

Wenn einer oder mehrere Punkte (etwa Kollegen + Spaß an der Arbeit) weg fallen werde ich wechseln. Angebote habe ich genügend.

Aber dennoch hoffe ich auf einen guten Abschluss - aber dabei nur teils auf Eigeninteresse sondern vor allem um generell auch mal Leute zu finden mit denen man nachhaltig planen und arbeiten kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 28.04.2023 11:25
Werden die Zulagen nach 16 (5) eigentlich häufig gewährt, oder kommt das eher selten vor?

Glaub das kann man nicht pauschal sagen. Aber je nach Stelle ist das schon die Regel. Generell wenn man mehrere Ausschreibungen hat laufen lassen (die auch Unmengen an Geld kosten) oder gar dies an Personalvermittler outgesourced hatte - dann kriegt man auch nur Leute die entsprechend ihren Wert kennen. Und dann wird häufig 16(5) als probates Mittel genutzt - oft auch mit ZLV oben drauf.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Leonhardt am 28.04.2023 11:31
Daher auch meine Frage:

Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?

Wohl dem der Alternativen hat. Ich habe Stadtplanung studiert - das braucht man eher weniger in der Privatwirtschaft (private Planungsbüros mal ausgenommen, die aber eigentlich Subunternehmer des öD sind, weil die AG im öD in der Regel die Auftraggeber sind).

Ich werde daher nicht viel machen können außer es zu ertragen. Aber ich bin seit geraumer Zeit bemüht den realen Wert meiner Arbeit dem realen Lohn dafür anzugleichen. Die ganze Mehrarbeit müssen dann hier leider die ganzen Idealisten machen, die nicht für Geld sondern für gute Worte arbeiten gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Leonhardt am 28.04.2023 11:42
Und diese Generation könnte man mit Vorzügen im öD eigentlich sehr gut ködern.

Denn work live balance ist insbesondere im MINT Bereich im öD um Faktor 10 besser.
(so meine 30 jährige Berufserfahrung im Wechsel zwischen pW und öD und der Grund warum ich jetzt wieder öD bin)

Aber der Gen Z ist es auch wichtig sinnstiftend zu arbeiten. Ob man da hinter all dem Verwaltungsirr- und -wahnsinn noch einen Sinn findet?

Mein Beispiel ist der Wohnungsbau. Hört sich mega sinnstiftend an. Aber wenn wir ehrlich sind plane ich zB nur noch für absolut unerschwingliche Luxusobjekte und den sozialen Wohnungsbau von dem allein verschiedenste Hilfsbedürftige profitieren. Ich selbst könnte mit meinem Gehalt aber selbst gar nicht mit meiner Familie in eine neue Wohnung umziehen, weil sich bei uns im erweiterten Stadtbereich Kaltmieten von nunmehr 16-20 €/m² im Bestand ergeben.
Gleichzeitig fällt das Realeinkommen Monat für Monat. Man plant also für die Mitte der Gesellschaft gar keine Wohnungen mehr. Das empfinde ich als nicht besonders sinnstiftend. Derartige Beispiele gibt es sicher auch in anderen Bereichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 13:05
Also ich für meinen Teil finde diese "Drohung" GROßARTIG! Ich will keine IAP sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen.
Die Frage ist doch:
Will man die 3000 Netto in dieser TV Laufzeit.
Oder will man eine Lohnerhöhung, die von diesen 3000€ Brutto inkl. AG Anteil Tabellenwirksam finanziert wird?
Also ~30€ (bei Verteilung auf 5 Jahren) AN Brutto monatlich mehr.
oder ~100€ AN Brutto bei 24 Monaten Laufzeit.

Selbst wenn er die 3000 AG Brutto in einem Jahr komplett als Lohnerhöhung drauf haut, kommen bei mir pro Jahre nur 800€ Netto an, Break Even (ohne Verzinsung oder Lohnerhöhungen) in 3,5 Jahren.
Und dann Gewinne Gewinne Gewinne....

Ich für meinen Teil mache mir da nicht mal einen Kopf ob der "Break Even" in 2, 3 oder 5 Jahren erreicht wäre (wobei meist eher früher als später durch "Zinses-Zins-Effekt" bei der nächsten Tarifverhandlung). Ich muss so oder so noch ein paar Jahre arbeiten und habe auch Interesse daran in 12 Monaten noch Personal/Kollegen zu finden für die der Job auch halbwegs(!) lukrativ ist (wobei man davon kaum reden kann). Was bringen mir die Einmalzahlungen, wenn ich in 12 Monaten dann irgendwann hier alleine sitze, weil es für etwaige neue Kollegen immer noch die gleiche besch***** Entgelttabelle gibt?
Da bin ich voll bei Dir, wollte nur mal aufzeigen, wie wenig diese 3000€ sind, wenn man sie in eine tabellenwirksame Lohnsteigerung umwandelt.
Eigentlich müsste der AG einfach mal seine MA fragen:
Wollt ihr 3000€ Netto jetzt oder 40 Euro Brutto monatlich.
Die Antwort kann man sich denken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 13:10
Ich seh das nicht mal so scharf. Ich denke schon die AG sind sich dem bewusst. Das hatten die AG auch kommuniziert, das sie ein Problem bei der Fachkräftegewinnung haben und sehen. Daher kam ja auch die Forderung ihrerseits die JSZ für die oberen EGs zu erhöhen. Aber wie gesagt - die AG haben da ein Problem das Verdi heißt. Diese verhandeln explizit für die unteren EGs und kümmern sich nicht um das Fachkräfteproblem.
Was ja auch logisch ist, denn der Fachkräftemangel ist ein reines AG Problem.

Was ich nicht verstehen, dass nicht der AG einfach mal richtig groß einsteigt und seinerseits 100% JSZ als Lohnerhöhung durchdrückt, eine Lohnerhöhung von 10% für die oberen und mindest Betrag für die unteren (so dass z.B. der EG1 14% bekommt und der Eg8er 8% oder irgend so ein Quatsch)

Und dann mit getöse sich vor die Kamera stellt und sagt:
Wir bieten über 14% Lohnerhöhung an, dass beste Ergebnis ever und Verdi lehnt ab.

Dann gibt es halt nur 6% für alle und tschüss und das restliche Geld wird per Zulagen §16.5 oder AT/ÜT an die MiNTler verteilt, ohne das verdi mitredet.

und tschüß
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 13:12
Werden die Zulagen nach 16 (5) eigentlich häufig gewährt, oder kommt das eher selten vor?
Bei mir persönlich häufig und ständig
aber ich kenne auch welche, die scheitern
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 13:15
Und diese Generation könnte man mit Vorzügen im öD eigentlich sehr gut ködern.

Denn work live balance ist insbesondere im MINT Bereich im öD um Faktor 10 besser.
(so meine 30 jährige Berufserfahrung im Wechsel zwischen pW und öD und der Grund warum ich jetzt wieder öD bin)

Aber der Gen Z ist es auch wichtig sinnstiftend zu arbeiten. Ob man da hinter all dem Verwaltungsirr- und -wahnsinn noch einen Sinn findet?

Also ich habe ein sinnstiftende Tätigkeit und bin Wertschöpfend für den Staat unterwegs und kann inzwischen Zler dafür gewinnen.
Allerdings muss man sie vor dem Verwaltungsirr- und -wahnsinn schützen, klappt aber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 28.04.2023 16:49
Und diese Generation könnte man mit Vorzügen im öD eigentlich sehr gut ködern.

Denn work live balance ist insbesondere im MINT Bereich im öD um Faktor 10 besser.
(so meine 30 jährige Berufserfahrung im Wechsel zwischen pW und öD und der Grund warum ich jetzt wieder öD bin)

Aber der Gen Z ist es auch wichtig sinnstiftend zu arbeiten. Ob man da hinter all dem Verwaltungsirr- und -wahnsinn noch einen Sinn findet?

Also ich habe ein sinnstiftende Tätigkeit und bin Wertschöpfend für den Staat unterwegs und kann inzwischen Zler dafür gewinnen.
Allerdings muss man sie vor dem Verwaltungsirr- und -wahnsinn schützen, klappt aber.

Hätte diese Generation denn in der pW überhaupt große Möglichkeiten in der Masse an "Betroffenen "?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.04.2023 09:16
Und diese Generation könnte man mit Vorzügen im öD eigentlich sehr gut ködern.

Denn work live balance ist insbesondere im MINT Bereich im öD um Faktor 10 besser.
(so meine 30 jährige Berufserfahrung im Wechsel zwischen pW und öD und der Grund warum ich jetzt wieder öD bin)

Aber der Gen Z ist es auch wichtig sinnstiftend zu arbeiten. Ob man da hinter all dem Verwaltungsirr- und -wahnsinn noch einen Sinn findet?

Also ich habe ein sinnstiftende Tätigkeit und bin Wertschöpfend für den Staat unterwegs und kann inzwischen Zler dafür gewinnen.
Allerdings muss man sie vor dem Verwaltungsirr- und -wahnsinn schützen, klappt aber.

Hätte diese Generation denn in der pW überhaupt große Möglichkeiten in der Masse an "Betroffenen "?
Ja, nicht hätte, sondern hatte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 29.04.2023 11:44
Die Generation Z hat für sich einen Vorteil. Es sind zahlenmäßig weniger Köpfe in einer alternden Gesellschaft und die Babyboomer verlassen die nächsten Jahre auch den ÖD. Darum werden sie ein Stück weit ihre Vorstellungen diktieren können. Das haben viele Arbeitgeber auch im ÖD noch nicht kapiert. Zuwanderung löst diese Probleme nicht, viele Herkunftsländer mit qualifiziertem Personal  kämpfen mit ähnlichen Problemen.

Zulagen nach 16 sind defakto bei uns durch Weisung des Ministeriums untersagt. Unser AG schimpft selbst über einige Entwicklungen und mangelnde Entscheidungsfreiheit vor Ort. Man ist sich bewusst dass es im MINT Bereich ein fetes Problem gibt und hier was passieren muss. Stößt hoch oben aber auf taube Ohren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.04.2023 14:37
Zulagen nach 16 sind defakto bei uns durch Weisung des Ministeriums untersagt. Unser AG schimpft selbst über einige Entwicklungen und mangelnde Entscheidungsfreiheit vor Ort. Man ist sich bewusst dass es im MINT Bereich ein fetes Problem gibt und hier was passieren muss. Stößt hoch oben aber auf taube Ohren.
Traurig, welche BL?
In NI dürfen und können wir dieses Instrument anwenden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schinkensandwich am 29.04.2023 22:48
Werden die Zulagen nach 16 (5) eigentlich häufig gewährt, oder kommt das eher selten vor?

In meiner Behörde (durchaus eher groß) ist das eine Seltenheit. Im IT-Bereich usw. kann das schon mal tatsächlich in Frage kommen. Aber es müssen halt die Voraussetzungen vorkommen und das Ministerium muss letztlich auch zustimmen (Bayern). Zur "Deckung des Personalbedarfs" kommt die Stufenvorweggewährung nach meinem Eindruck zumindest etwas häufiger zum Einsatz als zur "Bindung von qualifizierten Fachkräften". Im letzteren Fall fehlt es häufig an der nachgewiesenen sehr konkreten Abwanderungsabsicht (ein Vertragsangebot eines anderen Arbeitgebers müsste vorliegen). Und in der Tat ist es in solchen Fällen sehr selten vorgekommen, dass der/die Beschäftigte dann auch tatsächlich gewechselt haben - eigentlich erstaunlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 30.04.2023 11:58
Ich bin mir nicht ganz sicher, warum von einem (teils deutlich) schlechterem Ergebnis zum Vergleich des TVöD ausgegangen wird.

In unserer heutigen Zeit ist Personalgewinnung eine der wichtigsten Aspekte, nicht nur im öD. Wenn wir - vereinfacht dargestellt - von 3 Arbeitgebern im öD ausgehen würden: Kommunen, Länder, Bund, warum sollte ich als Arbeitgeber eines Landes weniger zahlen als die Ebenen unter und über mir? Ich WILL doch konkurrenzfähig und attraktiv bleiben, bzw. mich NOCH attraktiver positionieren. Die Argumente der Vergangenheit sind nicht tragbar. Geld hat man zu haben, besonders die Länder.

Ich rechne mit einem ähnlichen Ergebnis wie beim TVöD. Alles andere wäre hanebüchen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 30.04.2023 12:40
Mir persönlich gefällt die Idee der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich.
Vielleicht fallen dann all diese überflüssigen Meetings, das mediale "Schaugelaufe" der Einrichtungen der Länder, die zusätzlichen "Beauftragten f. Schnickschnack", usw. endlich weg und die Einrichtungen der Länder konzentriert sich wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben.  Und das Verdrücken ins HO ist dann

Aber ich wäre ja schon zufrieden, wenn  alle Länder auf eine einheitliche 38h-Woche vorerst kämen. Jedes Mal wenn ich in Bayern neben den 40 Stunden über die zusätzlichen 6 min "stolpere"... da macht sich die Bayerische Staatsregierung nur lächerlich:
auf dem Papier 6 min x Beschäftigtenzahl  = Gesamtmehr an Stunden ist einfach zu berechen.
Die Auswirkung auf die Motivation der Ressource "Mitarbeiter" war zu komplex.

Vermutlich werden die % Zuwächse und die Einmahlzahlungen ähnlich ausfallen nur auf eine etwas längere Laufzeit verteilt. Irgendwie muss ja die Augenwischerei noch funktionieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 30.04.2023 13:49
Bevor man solche Träumereien anfängt, sollte man vielleicht erstmal einen funktionierende Verwaltung hinbekommen. Es kracht an allen Ecken und Enden im öffentlichen Dienst. (Ausländerbehörde, Beihilfe, Steuerbescheide dauern ewig, Fehlentscheidungen häufen sich.)

Dazu kommen dann noch so neue Späßchen wie Cannabis Social Clubs mit 500 Mitgliederbeschränkung. Da kommt ein Spaß für die Leute im Vereinsrecht zu, mal kurz zig Tausend neue Vereine bearbeiten.  ;D

Bevor man nicht die Aufgaben verschlankt oder mit Digitalisierung/KI die Produktivität erhöht, sind solche Träumereien eher was für gut funktionierende Industrieunternehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 30.04.2023 14:15
Es ist Träumerei arbeitstechnisch auf Twitter und Facebook-Auftritte zu verzichten?
 
Wenn ich an die Flut der Nichtssagenden Flyer, die ja auch irgendjemand gestalten/organisieren muss, der von öffentlichen Geldern bezahlt wird (Kommunikationsbeauftragter, Multimedialeiter...), Tag der offenen Tür, Zukunftstag, Kindertag, Ich-habe-doch-keine-Ahnung-Häppchen-Tag für die MA arbeiten und der Steuerzahler finanzieren darf..

Ich denke, der ÖD sollte langsam aufhören der Privatwirtschaft nacheifern zu wollen.

Und eine Angleichung der AZ in den Ländern hat etwas mit Gerchtigkeit zu tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 30.04.2023 23:24
Ehrlich gesagt interessiert es mich null, was TVÖD oder DB aushandeln. Wichtig ist mir einzig und allein, was im TV-L rum kommt. Und ich fühle mich nicht sehr gut von Verdi vertreten. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden seit der letzten Tarifverhandlung. Wenn ich 1% Jahresbeitrag davon abziehe, waren es 0,4% mehr Gehalt im Jahr an Plus. Die Corona Prämie kann ich jetzt nicht als riesen Verhandlungserfolg sehen.
Wer wenig erwartet wird auch nicht viel enttäuscht.
Sie fühlen sich von Ver.di gut vertreten?
Lachhhaft..
Sie fühlen sich mit hohen Reallohnverlust gut vertreten..
Unfassbar..die bezahlten Schreiberlinge hier...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 01.05.2023 00:00
Ich denke, der ÖD sollte langsam aufhören der Privatwirtschaft nacheifern zu wollen.
Das würde ich nicht so pauschal verdammen. Als jemand, der (derzeit in der pW) in der Öffentlichkeitsarbeit unterwegs ist, sehe ich da durchaus noch viel Potenzial unterhalb der Großstädte. Wie selbst manche mittelgroße Städte noch hemdsärmelig unterwegs sind, ist erschreckend - denn auch funktionierende Kommunikation kann ein Tool sein, bspw. in der Nachfragesteuerung. Und funktionierende Kommunikation ist eben nicht das Amtsblatt, das die Sekretärin des Bürgermeisters nebenbei mit füttert ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 01.05.2023 00:12
Ehrlich gesagt interessiert es mich null, was TVÖD oder DB aushandeln. Wichtig ist mir einzig und allein, was im TV-L rum kommt. Und ich fühle mich nicht sehr gut von Verdi vertreten. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden seit der letzten Tarifverhandlung. Wenn ich 1% Jahresbeitrag davon abziehe, waren es 0,4% mehr Gehalt im Jahr an Plus. Die Corona Prämie kann ich jetzt nicht als riesen Verhandlungserfolg sehen.
Wer wenig erwartet wird auch nicht viel enttäuscht.
Sie fühlen sich von Ver.di gut vertreten?
Lachhhaft..
Sie fühlen sich mit hohen Reallohnverlust gut vertreten..
Unfassbar..die bezahlten Schreiberlinge hier...

Hä?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Leonhardt am 01.05.2023 10:44
Ich bin mir nicht ganz sicher, warum von einem (teils deutlich) schlechterem Ergebnis zum Vergleich des TVöD ausgegangen wird.
[...]
Ich rechne mit einem ähnlichen Ergebnis wie beim TVöD. Alles andere wäre hanebüchen.

Aber selbst dann ist es für mich ein immer noch sehr schlechtes Ergebnis im Vergleich zum aufgelaufenen und weiter zunehmenden Reallohnverlust...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 01.05.2023 11:30
Ich bin mir nicht ganz sicher, warum von einem (teils deutlich) schlechterem Ergebnis zum Vergleich des TVöD ausgegangen wird.

In unserer heutigen Zeit ist Personalgewinnung eine der wichtigsten Aspekte, nicht nur im öD. Wenn wir - vereinfacht dargestellt - von 3 Arbeitgebern im öD ausgehen würden: Kommunen, Länder, Bund, warum sollte ich als Arbeitgeber eines Landes weniger zahlen als die Ebenen unter und über mir? Ich WILL doch konkurrenzfähig und attraktiv bleiben, bzw. mich NOCH attraktiver positionieren. Die Argumente der Vergangenheit sind nicht tragbar. Geld hat man zu haben, besonders die Länder.

Ich rechne mit einem ähnlichen Ergebnis wie beim TVöD. Alles andere wäre hanebüchen.

Dann hast du scheinbar die letzen Jahre komplett verpennt. Guten Morgen. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.05.2023 11:41
Ich bin mir nicht ganz sicher, warum von einem (teils deutlich) schlechterem Ergebnis zum Vergleich des TVöD ausgegangen wird.
[...]
Ich rechne mit einem ähnlichen Ergebnis wie beim TVöD. Alles andere wäre hanebüchen.

Aber selbst dann ist es für mich ein immer noch sehr schlechtes Ergebnis im Vergleich zum aufgelaufenen und weiter zunehmenden Reallohnverlust...

Und was wäre dann die persönliche Antwort darauf? Kündigung oder weiter so?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Leonhardt am 02.05.2023 06:17
Ich bin mir nicht ganz sicher, warum von einem (teils deutlich) schlechterem Ergebnis zum Vergleich des TVöD ausgegangen wird.
[...]
Ich rechne mit einem ähnlichen Ergebnis wie beim TVöD. Alles andere wäre hanebüchen.

Aber selbst dann ist es für mich ein immer noch sehr schlechtes Ergebnis im Vergleich zum aufgelaufenen und weiter zunehmenden Reallohnverlust...

Und was wäre dann die persönliche Antwort darauf? Kündigung oder weiter so?
Genau so weiter...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 02.05.2023 08:36
Ehrlich gesagt interessiert es mich null, was TVÖD oder DB aushandeln. Wichtig ist mir einzig und allein, was im TV-L rum kommt. Und ich fühle mich nicht sehr gut von Verdi vertreten. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden seit der letzten Tarifverhandlung. Wenn ich 1% Jahresbeitrag davon abziehe, waren es 0,4% mehr Gehalt im Jahr an Plus. Die Corona Prämie kann ich jetzt nicht als riesen Verhandlungserfolg sehen.
Wer wenig erwartet wird auch nicht viel enttäuscht.
Sie fühlen sich von Ver.di gut vertreten?
Lachhhaft..
Sie fühlen sich mit hohen Reallohnverlust gut vertreten..
Unfassbar..die bezahlten Schreiberlinge hier...
Einfach mal die Augen aufmachen, statt irgendwas von sich zu geben hilft manchmal. Oder mal den Optiker des vertrauens besuchen  ;)

Schönen Tag noch...einer der Schreiberlinge
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 02.05.2023 08:59
Vom DBB zur Einkommensrunde:


"Vorzeichen für die Länderrunde: Es wurde eine gute Ausgangslage für die im Oktober 2023 beginnende Einkommensrunde für die Beschäftigten der Länder geschaffen. Wir werden nicht zulassen, dass sie abgehängt werden."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 02.05.2023 09:15
Wie wurde diese gute Ausganslage denn geschaffen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 02.05.2023 09:37
Das frag ich mich aber auch.  ???

Reallohnverlust kann doch keine gute Ausgangslage sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 02.05.2023 10:28
Ich bin mir nicht ganz sicher, warum von einem (teils deutlich) schlechterem Ergebnis zum Vergleich des TVöD ausgegangen wird.

In unserer heutigen Zeit ist Personalgewinnung eine der wichtigsten Aspekte, nicht nur im öD. Wenn wir - vereinfacht dargestellt - von 3 Arbeitgebern im öD ausgehen würden: Kommunen, Länder, Bund, warum sollte ich als Arbeitgeber eines Landes weniger zahlen als die Ebenen unter und über mir? Ich WILL doch konkurrenzfähig und attraktiv bleiben, bzw. mich NOCH attraktiver positionieren. Die Argumente der Vergangenheit sind nicht tragbar. Geld hat man zu haben, besonders die Länder.

Ich rechne mit einem ähnlichen Ergebnis wie beim TVöD. Alles andere wäre hanebüchen.
Sehe ich genauso. Die Länder haben schon Nachteile gegenüber dem Bund, wenn sich das verschärft, will bald gar keiner mehr dort anfangen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 02.05.2023 11:33
Vom DBB zur Einkommensrunde:


"Vorzeichen für die Länderrunde: Es wurde eine gute Ausgangslage für die im Oktober 2023 beginnende Einkommensrunde für die Beschäftigten der Länder geschaffen. Wir werden nicht zulassen, dass sie abgehängt werden."

Das ist doch 1 zu 1 ein kopiertes Zitat von vor der letzten und von vor der vorletzten Runde. Bislang alles nur Gewäsch, man darf gespannt sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 02.05.2023 15:22
Vom DBB zur Einkommensrunde:


"Vorzeichen für die Länderrunde: Es wurde eine gute Ausgangslage für die im Oktober 2023 beginnende Einkommensrunde für die Beschäftigten der Länder geschaffen. Wir werden nicht zulassen, dass sie abgehängt werden."

Das ist doch 1 zu 1 ein kopiertes Zitat von vor der letzten und von vor der vorletzten Runde. Bislang alles nur Gewäsch, man darf gespannt sein.
Super, dann gibt es die 3000.- € Prämie bereits bis zum 1.3.2024 ausgezahlt und dann eine Erhöhung um 200.- € + 6,5% ab dem 1.4.2023 (1% mehr als im TVöD als Ausgleich für den bereits jetzt bestehenden Abstand) mit einer Laufzeit von 15 Monaten bis zum 31.12.2024. Dann könnte man tatsächlich zufrieden sein. Bin gespannt.
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Beitrag von: Knarfe1000 am 02.05.2023 15:45
Wobei man sicher auch schon über 2025 sprechen wird.
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Beitrag von: Meierheim am 02.05.2023 15:56
Wobei man sicher auch schon über 2025 sprechen wird.
Wäre angesichts der Inflationsprognosen etwas gewagt, aber wenn dann ab 1.1.2025 nochmal +5% herauskommen gerne.
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Beitrag von: Knarfe1000 am 03.05.2023 10:03
Eher 3 %...
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Beitrag von: Verwaltungsgedöns am 03.05.2023 19:00
Hallo aus dem Norden, kann mir jemand sagen, ob der Inflationsausgleich 2023 auch an Mitarbeiter (Angestellte, nicht verbeamtet) des Bundes gezahlt wird, wenn sich die Mitarbeiter noch in Probezeit befinden?
Falls nein, wäre eine Nachzahlung möglich, wenn die Probezeit beispielsweise im Juli endet?

Danke und viele Grüße
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Beitrag von: Verwaltungsgedöns am 03.05.2023 20:09
Sorry, ich habe TVL und TVÖD verwechselt.
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Beitrag von: Prüfer SH am 03.05.2023 20:35
Sorry, ich habe TVL und TVÖD verwechselt.

Musst mal schauen, gibt schon etliche Threads dazu ;)
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Beitrag von: Prüfer SH am 08.05.2023 07:58
Gibt es bei einigen schon Umfragen?
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Beitrag von: Aktienprimus am 10.05.2023 07:18
Intern gab es bei uns kürzlich mal eine interne "Stimmungsrunde" zum TV-L. Die Stimmung ist wirklich sehr schlecht, insbesondere aber im MINT-Bereich welche vornehmlich wichtige Projekte vorantreiben sollen. SPD und Grüne fordern nun laut Medienberichten die Beitragsbemessungsgrenze für Krankenkassenbeiträge massiv zu erhöhen auf bis zu 7300 €. Wenn das kommen sollte, werden die Leistungsträger zusätzlich sehr stark geschröpft. Das wäre sehr negativ spürbar im Geldbeutel.
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Beitrag von: KDC am 10.05.2023 09:47
Intern gab es bei uns kürzlich mal eine interne "Stimmungsrunde" zum TV-L. Die Stimmung ist wirklich sehr schlecht, insbesondere aber im MINT-Bereich welche vornehmlich wichtige Projekte vorantreiben sollen. SPD und Grüne fordern nun laut Medienberichten die Beitragsbemessungsgrenze für Krankenkassenbeiträge massiv zu erhöhen auf bis zu 7300 €. Wenn das kommen sollte, werden die Leistungsträger zusätzlich sehr stark geschröpft. Das wäre sehr negativ spürbar im Geldbeutel.

Also sind aus deiner Sicht nur Personen mit hohem Einkommen Leistungsträger?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 10.05.2023 10:11
Sie haben die höchste Steuerlast - sogesehen, JA
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.05.2023 10:42
Menschen mit hohem Einkommen sind auch die größeren Nutznießer der staatlichen Strukturen.
Die Polizei schütz da ja höhere Werte  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 11.05.2023 12:23
Intern wird darüber diskutiert ob nach 2% im Januar nicht 5% in diesem und 200€ Erhöhung zum März 2024 vertretbar wären.
Ich sehe da ziemlich finstre Nacht auf die Landesbeschäftigten zukommen...
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Beitrag von: Prüfer SH am 11.05.2023 12:28
Intern wird darüber diskutiert ob nach 2% im Januar nicht 5% in diesem und 200€ Erhöhung zum März 2024 vertretbar wären.
Ich sehe da ziemlich finstre Nacht auf die Landesbeschäftigten zukommen...

Ich sehe für dieses Jahr leider überhaupt nichts auf uns zukommen - jedenfalls nichts monetären.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.05.2023 13:23
Intern wird darüber diskutiert ob nach 2% im Januar nicht 5% in diesem und 200€ Erhöhung zum März 2024 vertretbar wären.
Ich sehe da ziemlich finstre Nacht auf die Landesbeschäftigten zukommen...

Intern auf welcher Seite? Als Forderung wäre das ziemlich unglücklich - da muss man schon hohem Sockelbetrag oder 16% auf 12 Monate ins Rennen gehen um überhaupt einen ähnlichen Abschluss wie der TVöD zu erreichen. Am wichtigstens ist aber das Durchsetzungspotential zu identifizieren: Wo kann der TV-L im Zweifel einen Abschluss auch mal erzwingen. In den Stadtstaaten ist das einfach - aber in den anderen Ländern?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 11.05.2023 20:00
Welche 2% vom Januar?

Es gab zum 1.12.22 2,8%. Nach 23 Monaten Nullrunde…….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 11.05.2023 20:10
Nach den aktuellen Steuerschätzungen, dürfte es für uns echt schlecht aussehen. Man schaue sich dazu die Berichterstattung an. Es sind ja keine Mindereinnahmen laut Statista, sondern statt 70 Mrd. sind es nur 40 Mrd an Mehreinnahmen 2024… Aber bestimmt wird das genau der Betrag sein, den man für Tarif- und Besoldungsanpassungen vorgesehen hatte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 12.05.2023 07:01
Ein zu großer Abstand zwischen TV-L und TVÖD ist nicht gerade förderlich bei der Suche nach Fachkräften. Insbesondere im ohnehin gesuchten MINT-Bereich (Ingenieure, IT) welcher im ÖD laut PWC-Studie deutlichen Nachholbedarf hat. Das wird vermutlich auch bei der Tarifgemeinschaft deutscher Länder TdL den Entscheidern durchaus bewusst sein. Sie haben allerdings auf AN-Seite einen Gegner der sich tendenziell eher auf untere und mittlere Entgeltgruppen konzentriert...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.05.2023 07:16
Welch erfrischend neue Erkenntnis.
Bleibt nur die Frage, warum die Gewerkschaften für ein Klientel kämpfen soll, die selbst viel besser verhandeln können, da ein AN Markt in diesem Bereich herrscht.
Und warum die Gewerkschaften nicht den simplen Vorschlag machen, dass der AG dieses reine AG Problem jederzeit und in unendlicher Höhe via aussertarifliche Zulagen lösen kann oder alternativ die monetären Möglichkeit des §16.5 aufbohren. Warum nur 20% warum nicht 100% der Endstufe als Maximum.
Damit wäre bei willigen AGs alle Probleme gelöst, sie könnten marktgerecht bezahlen, da wo es notwendig ist.
Die MINT Graupen würden nicht als Trittbrettfahrer profitieren, die Leistungsträger würden nicht abwandern.
Wahrscheinlich sind die Beamten dagegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 12.05.2023 08:14
Die Probleme im MINT-Bereich betreffen mittlerweile nicht nur einzelne Leistungsträger sondern sind größerer Natur wie uns viele erfolglose Stellenausschreibungen zeigen. Im Nicht-MINT-Bereich werden wir dagegen regelrecht mit Bewerbungen "zugeschüttet". Daher ist auch bei der Tabelle an sich Nachholbedarf gegeben für entsprechende Gruppierungen um überhaupt noch im Wettbewerb bestehen zu können. Das soll die wertvolle Arbeit anderer Fachbereiche nicht schmälern ist aber einfach eine Tatsache.

Im übrigen ist zum Beispiel bei uns laut Personalabteilung die Anwendung des §16.5 untersagt durch deutlich höherere Entscheidungsebenen welche außerhalb des Zugriffs unseres AG liegen. Es bringt also wenig wenn derartige Regelungen zwar existieren, die örtlichen AG dann aber durch Weisungen von Ministerien etc. gebunden sind diese nicht anzuwenden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.05.2023 08:49
Die Probleme im MINT-Bereich betreffen mittlerweile nicht nur einzelne Leistungsträger sondern sind größerer Natur wie uns viele erfolglose Stellenausschreibungen zeigen. Im Nicht-MINT-Bereich werden wir dagegen regelrecht mit Bewerbungen "zugeschüttet". Daher ist auch bei der Tabelle an sich Nachholbedarf gegeben für entsprechende Gruppierungen um überhaupt noch im Wettbewerb bestehen zu können. Das soll die wertvolle Arbeit anderer Fachbereiche nicht schmälern ist aber einfach eine Tatsache.
Das man keine Bewerbungen bekomm, liegt zunächst nicht am Entgelt, sondern am schlechtem Marketing und dem miesen Image.
Wenn man nicht bei Stepstone etc. die Stellen schaltet und diese nicht interessant (vom Tätigkeitsfeld her) beschreibt, sondern nur die gääähn floskel rein dengelt, dann muss man sich nicht wundern.
Auch kann man Dinge wie: "Als Berufsanfänger erhalten sie bei uns min. 55T€ Einstiegsgehalt mit jährlichen Steigerungen+zusätzlichen 3T€ in die Betriebsrente" reinschreiben.
Zitat
Im übrigen ist zum Beispiel bei uns laut Personalabteilung die Anwendung des §16.5 untersagt durch deutlich höherere Entscheidungsebenen welche außerhalb des Zugriffs unseres AG liegen. Es bringt also wenig wenn derartige Regelungen zwar existieren, die örtlichen AG dann aber durch Weisungen von Ministerien etc. gebunden sind diese nicht anzuwenden.
Also ist und hat der AG mit seinem Mangel kein Problem, seine Entscheidung, was soll sich da Verdi noch einschalten?
(Welches Bundesland? in NI darf 16.5 angewandt werden, aber das FM ist da mit eingebunden, und wir nutzen es regelmäßig maximal aus und haben dadurch auch weniger Personalgewinnungsprobleme)
Wenn man jedoch den Verantwortlichen für dies Entscheidung für den Schaden, der durch diese Entscheidung entsteht, per Bericht oder Vermerk in die Verantwortung und als schuldigen für diesen Schaden festnagelt, dann kippen diese "Vorgaben" schneller als man glaubt.
Dauert halt ein paar Jahre, bis das angekündigt, vorhergesagt und passiert ist.
oder anderes gesagt, wenn die Luschen von der Personalabteilung ihren Bedarf nicht gut begründen, haben sie halt versagt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 12.05.2023 09:16
Wenn die Einigung im TVöD so angenommen wird verdient ein Angestellter beim Bund in E13/6 im Jahr 2023 über 3000.- € netto mehr als bei den Ländern. Da ich nicht damit rechne dass 2023 noch eine Eingung erzielt wird muss diese Lücke 2024 geschlossen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 12.05.2023 10:04
Wenn die Einigung im TVöD so angenommen wird verdient ein Angestellter beim Bund in E13/6 im Jahr 2023 über 3000.- € netto mehr als bei den Ländern. Da ich nicht damit rechne dass 2023 noch eine Eingung erzielt wird muss diese Lücke 2024 geschlossen werden.
Darf ich fragen von was Sie so Nachts träumen? Aufgrund der aktuellen sich verschlechternden Prognose der Steuereinnahmen von Bund und Ländern wäre ich überrascht wenn wir im Bereich vom TVÖ-D liegen werden. Ich persönlich rechne mit 3, irgendwas % im Jahr 2024 und einer Einmalzahlung, welche ebenfalls unterhalb des TVÖ-D liegen wird. Danach vermutlich Nullrunde bis zur nächsten Verhandlungsrunde. Alles andere würde mich dann doch sehr positiv überraschen.

Ob man sich die Kiste dann noch langfristig in einem Mangelberuf antun will steht bei mir zumindest auch die nächsten Jahre zur Disposition. Man will bei mir "auf Behörde" noch nicht die Zeichen der Zeit sehen und denkt, dass IT noch so ist wie in den Nuller Jahren. Ist sie jedoch schon lange nicht mehr...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 12.05.2023 10:53
...Das man keine Bewerbungen bekomm, liegt zunächst nicht am Entgelt, sondern am schlechtem Marketing und dem miesen Image.
Wenn man nicht bei Stepstone etc. die Stellen schaltet und diese nicht interessant (vom Tätigkeitsfeld her) beschreibt, sondern nur die gääähn floskel rein dengelt, dann muss man sich nicht wundern.
Auch kann man Dinge wie: "Als Berufsanfänger erhalten sie bei uns min. 55T€ Einstiegsgehalt mit jährlichen Steigerungen+zusätzlichen 3T€ in die Betriebsrente" reinschreiben...
Zitat

Kann ich so nicht bestätigen. Es hat sich mittlerweile zumindest bei uns durchaus etwas getan (Stepstone etc.). Das Grundproblem im MINT-Bereich löst man damit jedoch nicht. Zumal die Zahlen der MINT-Studienanfänger rückläufig und die Abbruchquoten hoch sind. Selbstverständlich könnte auch Verdi für entsprechende Gruppen mehr Interesse zeigen wenn man wollte. Ich selbst war etliche Jahre Mitglied bei Verdi. Interessiert hat nur die regelmäßige Abbuchung vom Mitgliedsbeitrag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.05.2023 11:03
...Das man keine Bewerbungen bekomm, liegt zunächst nicht am Entgelt, sondern am schlechtem Marketing und dem miesen Image.
Wenn man nicht bei Stepstone etc. die Stellen schaltet und diese nicht interessant (vom Tätigkeitsfeld her) beschreibt, sondern nur die gääähn floskel rein dengelt, dann muss man sich nicht wundern.
Auch kann man Dinge wie: "Als Berufsanfänger erhalten sie bei uns min. 55T€ Einstiegsgehalt mit jährlichen Steigerungen+zusätzlichen 3T€ in die Betriebsrente" reinschreiben...

Kann ich so nicht bestätigen. Es hat sich mittlerweile zumindest bei uns durchaus etwas getan (Stepstone etc.). Das Grundproblem im MINT-Bereich löst man damit jedoch nicht. Zumal die Zahlen der MINT-Studienanfänger rückläufig und die Abbruchquoten hoch sind. Selbstverständlich könnte auch Verdi für entsprechende Gruppen mehr Interesse zeigen wenn man wollte. Ich selbst war etliche Jahre Mitglied bei Verdi. Interessiert hat nur die regelmäßige Abbuchung vom Mitgliedsbeitrag.
Das Grundproblem im MINT Bereich haben wir derzeitig durch Migration gelöst.
Man muss offen dafür sein, nicht nur perfekt deutsch sprechende (Neu-)Deutsche einzustellen.

Fachkräftemangel ist nur dort existent, wo nicht mit Geld dieses erschlagen wird.  ;D
Und fehlende Bewerbungen liegt daran, dass man ein schlechten Ruf hat als öD.
Aber wenn man es schafft Menschen anzusprechen, die die "weiche" Vorteile des öD kennen und / oder die ortgebundener sind und bleiben wollen.
Und die den Mehrwert des weniger Geldes, dafür ... auch so sehen (also Generation Z mit Teilzeit kann man da evtl. aktivieren.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 12.05.2023 12:09

Darf ich fragen von was Sie so Nachts träumen? Aufgrund der aktuellen sich verschlechternden Prognose der Steuereinnahmen von Bund und Ländern wäre ich überrascht wenn wir im Bereich vom TVÖ-D liegen werden. Ich persönlich rechne mit 3, irgendwas % im Jahr 2024 und einer Einmalzahlung, welche ebenfalls unterhalb des TVÖ-D liegen wird. Danach vermutlich Nullrunde bis zur nächsten Verhandlungsrunde. Alles andere würde mich dann doch sehr positiv überraschen.

Ob man sich die Kiste dann noch langfristig in einem Mangelberuf antun will steht bei mir zumindest auch die nächsten Jahre zur Disposition. Man will bei mir "auf Behörde" noch nicht die Zeichen der Zeit sehen und denkt, dass IT noch so ist wie in den Nuller Jahren. Ist sie jedoch schon lange nicht mehr...
Die Steuereinnahmen "verschlechtern" sich nicht!

Wie Herr Lindner gestern zurecht anmerkte war von Anfang an eingeplant, einen Teil der inflationsbedingten Mehreinnahmen des Staates an die Bürger weiterzureichen. Zum Beispiel in Form der IAZ. Es stimmt einfach nicht, dass die Steuereinnahmen in irgendeiner Form "einbrechen". Dass der Staat sich keine Goldene Nase an der Inflation verdienen will, ist lange bekannt und das ist auch richtig so.

Die von dir angenommenen 3 % sind Unsinn. Es wird die 3000 Euro IAZ geben und 5 - 6 % + Sockelbetrag, Mitte 2025 dann 2 - 3 % + ein kleiner Sockel. Gesamtlaufzeit 27 Monate.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 12.05.2023 14:49

Darf ich fragen von was Sie so Nachts träumen? Aufgrund der aktuellen sich verschlechternden Prognose der Steuereinnahmen von Bund und Ländern wäre ich überrascht wenn wir im Bereich vom TVÖ-D liegen werden. Ich persönlich rechne mit 3, irgendwas % im Jahr 2024 und einer Einmalzahlung, welche ebenfalls unterhalb des TVÖ-D liegen wird. Danach vermutlich Nullrunde bis zur nächsten Verhandlungsrunde. Alles andere würde mich dann doch sehr positiv überraschen.

Ob man sich die Kiste dann noch langfristig in einem Mangelberuf antun will steht bei mir zumindest auch die nächsten Jahre zur Disposition. Man will bei mir "auf Behörde" noch nicht die Zeichen der Zeit sehen und denkt, dass IT noch so ist wie in den Nuller Jahren. Ist sie jedoch schon lange nicht mehr...
Die Steuereinnahmen "verschlechtern" sich nicht!

Wie Herr Lindner gestern zurecht anmerkte war von Anfang an eingeplant, einen Teil der inflationsbedingten Mehreinnahmen des Staates an die Bürger weiterzureichen. Zum Beispiel in Form der IAZ. Es stimmt einfach nicht, dass die Steuereinnahmen in irgendeiner Form "einbrechen". Dass der Staat sich keine Goldene Nase an der Inflation verdienen will, ist lange bekannt und das ist auch richtig so.

Die von dir angenommenen 3 % sind Unsinn. Es wird die 3000 Euro IAZ geben und 5 - 6 % + Sockelbetrag, Mitte 2025 dann 2 - 3 % + ein kleiner Sockel. Gesamtlaufzeit 27 Monate.

Wollen wir's hoffen, ansonsten stimmt es, Bund bzw. Kommunen sind mit ihrem neuen Abschluss deutlich attraktiver. Und gerade Länder mit Landesbehörden in Großstädten werden es spüren.

Spannend wäre aber auch ein Streik auf Niveau der EVG vs. Bahn - jedoch gleich auf 120 Stunden (5 Tage) durch. Es muss ja spürbar sein, dass auch Landesbehörden wichtig sind. Bei der Bahn merke ich das bereits innerhalb von wenigen Stunden und die 50 Stunden tun richtig weh. Aber beim öffentlichen Dienst? - außer vielleicht bei Polizei und ähnlichem...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.05.2023 15:00
Spannend wäre aber auch ein Streik auf Niveau der EVG vs. Bahn - jedoch gleich auf 120 Stunden (5 Tage) durch. Es muss ja spürbar sein, dass auch Landesbehörden wichtig sind. Bei der Bahn merke ich das bereits innerhalb von wenigen Stunden und die 50 Stunden tun richtig weh. Aber beim öffentlichen Dienst? - außer vielleicht bei Polizei und ähnlichem...
Dumm nur das an den "Schlüsselstellen" wo der Bürger/die Wirtschaft etwas merken würde genügend Beamte einen Notfalldienst aufrechterhalten können.
z.B. Lehrer, Steurerstattungen...
Rechenzentren wäre eine minimale Chance (also keine UVV Voranmeldungen mehr abgeben können und keine Erstattungen erhalten könnte Druck aufbauen)

Aber ansonsten fehlt mir da die Idee welche TV-L Angestellten streiken könnten und die Presse würde es bemerken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 12.05.2023 18:36

Darf ich fragen von was Sie so Nachts träumen? Aufgrund der aktuellen sich verschlechternden Prognose der Steuereinnahmen von Bund und Ländern wäre ich überrascht wenn wir im Bereich vom TVÖ-D liegen werden. Ich persönlich rechne mit 3, irgendwas % im Jahr 2024 und einer Einmalzahlung, welche ebenfalls unterhalb des TVÖ-D liegen wird. Danach vermutlich Nullrunde bis zur nächsten Verhandlungsrunde. Alles andere würde mich dann doch sehr positiv überraschen.

Ob man sich die Kiste dann noch langfristig in einem Mangelberuf antun will steht bei mir zumindest auch die nächsten Jahre zur Disposition. Man will bei mir "auf Behörde" noch nicht die Zeichen der Zeit sehen und denkt, dass IT noch so ist wie in den Nuller Jahren. Ist sie jedoch schon lange nicht mehr...
Die Steuereinnahmen "verschlechtern" sich nicht!

Wie Herr Lindner gestern zurecht anmerkte war von Anfang an eingeplant, einen Teil der inflationsbedingten Mehreinnahmen des Staates an die Bürger weiterzureichen. Zum Beispiel in Form der IAZ. Es stimmt einfach nicht, dass die Steuereinnahmen in irgendeiner Form "einbrechen". Dass der Staat sich keine Goldene Nase an der Inflation verdienen will, ist lange bekannt und das ist auch richtig so.

Die von dir angenommenen 3 % sind Unsinn. Es wird die 3000 Euro IAZ geben und 5 - 6 % + Sockelbetrag, Mitte 2025 dann 2 - 3 % + ein kleiner Sockel. Gesamtlaufzeit 27 Monate.

Die Landesregierung von Baden-Württemberg sieht das anscheinend ein wenig anders:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.baden-wuerttemberg-zu-wenig-geld-staedte-warnen-vor-einschraenkungen-fuer-buerger.29440d6e-d86c-4901-b7fc-f2f2fbe63604.html

Herr Kretschmann ist demnach weit entfernt von "großen und kleinen Sockelbeträgen".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 12.05.2023 22:06
Zitat von: Knarfe1000
Die Steuereinnahmen "verschlechtern" sich nicht!

Wie Herr Lindner gestern zurecht anmerkte war von Anfang an eingeplant, einen Teil der inflationsbedingten Mehreinnahmen des Staates an die Bürger weiterzureichen. Zum Beispiel in Form der IAZ. Es stimmt einfach nicht, dass die Steuereinnahmen in irgendeiner Form "einbrechen". Dass der Staat sich keine Goldene Nase an der Inflation verdienen will, ist lange bekannt und das ist auch richtig so.

Die von dir angenommenen 3 % sind Unsinn. Es wird die 3000 Euro IAZ geben und 5 - 6 % + Sockelbetrag, Mitte 2025 dann 2 - 3 % + ein kleiner Sockel. Gesamtlaufzeit 27 Monate.
Herr Lindner kann von mir aus annehmen was er will. Es machen immer mehr Unternehmen zu wegen Energiekosten, Nachwirkungen von Corona Lieferschwierigkeiten oder sonstigen Umständen. Einfach mal den Lokalteil einer Zeitung Ihrer Wahl im Auge behalten.

Dann mussten wir ja unbedingt "Zeitenwende", "Energiewende", "Migrationswende", "Wehrwende" und keine Ahnung was noch für Wenden in schneller Reihenfolge durchführen. Die Energiepreise und Inflation sind gestiegen. Allein die Inflation hat dazu geführt dass Bund und Länder ein x faches an Zinsen für Kredite zahlen müssen. Strom, Gas, Wärmepumpen und vieles mehr wird "gefördert", sprich von Steuergeldern gezahlt bzw. bezuschußt.

Spannend wo man dann auf Länderebene die von Ihnen genannten Beträge hernehmen will.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.05.2023 08:05
Wenn die Differenz zwischen TV_L und TVÖD dann zu groß wird bietet sich evtl. auch ein Wechsel an. Wenn man im ÖD bleiben möchte. Es gibt eigentlich genug Stellen da überall gesucht wird. Von daher sollten die Arbeitgeber in ÖD insbesondere im MINT-Bereich den Wechselwillen auch älterer Kollegen nicht unterschätzen und sind sehr gut beraten, hier den Abstand zu verringern. Die Leute können in der Regel rechnen uns lassen sich nicht durch Worthülsen vergackern. Natürlich mag es hier und da ein gewissen Bequemlichkeitsfaktor geben bei Kollegen. Die Wechselbereitschaft ist aber insgesamt größer geworden als vor 15 Jahren.

Mittlerweile ist bei uns offenbar ein Licht aufgegangen in der Verwaltung. Man beschäftigt sich mit §16 Abs. 5 und will mit dem Personalrat ein gemeinsames Verfahren entwicklen wie damit künftig umgegangen wird.

Ein finanziell spürbares Thema für Angestellte im ÖD mit EG 10 oder höher könnte künftig noch die derzeitige Debatte um die Beitragsbemessungsgrenze für Krankenkassenbeiträge werden. Ginge es nach Teilen der Grünen und SPD würde die Grenze drastisch bis auf das Niveau der Rentenversicherung (bis. ca. 7300 €) steigen. Das wäre Netto eine massive Mehrbleastung für Angestellte und Arbeitgeber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 13.05.2023 10:29
Wenn das unsere zuständige Gewerkschaft zum Ende des Jahres wieder mal verbocken sollte bzw. unsere Interessen nicht vertritt, also wie schon zuletzt, was für Möglichkeiten bestehen für uns, mehr Druck auszuüben? In die Gerwerkschaft eintreten ist mittlerweile kein Argument mehr. Und ja Job wechseln blablabla, nee auch nicht, das wäre zu einfach :D  ::)

Ich habe gerade speziell die Situation im Kopf, dass die Arbeitgeberseite ein lächerliches Angebot vorlegt und unsere Gewerkschaft es annimmt. "Wir" stehen dann wieder fassungslos daneben. Hier würde ich gern irgendwie einhaken. Ich würde mich auch hierfür zwischen die Arbeitgeberseite und die Gerwerkschaft "kleben". Vielleicht könnte man die Klimakleber für sich gewinnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.05.2023 10:49
Wenn du nicht in der Gewerkschaft bist, dann vertritt sie dich auch nicht, sondern du bist nur Trittbrettfahrer und kannst über denen die dich nicht vertreten gerne nöhlen, dass sie keine guten Abschlüsse für Ihre Mitglieder raushauen.
Wenn du in der Gewerkschaft bist, dann musst du dafür in der Gewerkschaft kämpfen, dass diese Gewerkschaft bessere Abschlüsse erzielt.
Und wer für das Geld das sein AG ihm für die eigene Arbeitskraft anbietet nicht zufrieden ist, der hat nur einen einzige Möglichkeit (egal ob in der Gewerkschaft oder nicht):
Besser verhandeln auf dem Marktplatz!
Und dazu gehört natürlich sich am Marktplatz umzuschauen und individuell mehr Geld beim aktuellem oder neuem AG aushandeln.
Wer das nicht kann, muss sich damit zufrieden geben, was andere für einen erledigen.

Da braucht es keinen Kleber, weil es ein reines individuelles Schicksal ist, was jeder selber in der Hand hat.

Das ist bei den Klimaklebern nicht der Fall.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 13.05.2023 13:57

Spannend wo man dann auf Länderebene die von Ihnen genannten Beträge hernehmen will.
Den Kommunen geht es im Wesentlichen (es gibt auch reiche Städte, ist mir bekannt) schlechter als den BL und die haben den TVÖD mitgetragen. Natürlich wird man im Herbst rumjammern "nicht finanzierbar blablabla" im Endeffekt wird man etwa gleichauf mit dem TVÖD abschließen. Und - wie geschrieben - auch schon für 2025 verhandeln, damit die Laufzeit auf über 2 Jahre gestreckt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 13.05.2023 14:03

Herr Kretschmann ist demnach weit entfernt von "großen und kleinen Sockelbeträgen".
Ist doch jedesmal das gleiche Theater, ich persönlich kenne es seit über 30 Jahren jedenfalls nicht anders.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 13.05.2023 19:13


Mittlerweile ist bei uns offenbar ein Licht aufgegangen in der Verwaltung. Man beschäftigt sich mit §16 Abs. 5 und will mit dem Personalrat ein gemeinsames Verfahren entwicklen wie damit künftig umgegangen wird.



Da zeigt sich schon das Grundproblem. AG verkennen die Möglichkeiten des § 16 Abs. 5 TV-L grundsätzlich. Vielfach meint man, man müsse sich hier mit der Mitbestimmung ins Benehmen setzen. Soweit ich die Rechtsprechung sehe, ist aber kein Mitbestimmungstatbestand eröffnet. Die AG bremsen sich meist selbst aus, weil man meint es bestünde oder werden durch übergeordnete Ministerien oder Senatsverwaltung ausgebremst. Versuche dort zu intervenieren gibt es allerdings erkennbar auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 14.05.2023 01:26
Ist es nicht relativ egal wie viel Streikpotential man hat? Hat man doch jetzt beim TVöD gesehn. Einfach bei den 3 Runden 3 mal nein sagen dann kommts zur Schlichtung mit akzeptablen Ergebnis. Also im Herbst beim TV-L einfach 3 mal Nein sagen und schlichten lassen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.05.2023 07:36


Mittlerweile ist bei uns offenbar ein Licht aufgegangen in der Verwaltung. Man beschäftigt sich mit §16 Abs. 5 und will mit dem Personalrat ein gemeinsames Verfahren entwicklen wie damit künftig umgegangen wird.



Da zeigt sich schon das Grundproblem. AG verkennen die Möglichkeiten des § 16 Abs. 5 TV-L grundsätzlich. Vielfach meint man, man müsse sich hier mit der Mitbestimmung ins Benehmen setzen. Soweit ich die Rechtsprechung sehe, ist aber kein Mitbestimmungstatbestand eröffnet. Die AG bremsen sich meist selbst aus, weil man meint es bestünde oder werden durch übergeordnete Ministerien oder Senatsverwaltung ausgebremst. Versuche dort zu intervenieren gibt es allerdings erkennbar auch nicht.
In NI ist der PR bei Zulagen in der Mitbestimmung. so verlangt es das NPersVG
Und ds MF ist da mWn mit im Boot, aufgrund der Durchführungsrichtlinien.
Aber der AG Niedersachsen setzt diese Möglichkeit durchaus ein.
Und wenn du von die AGs die sich ausbremsen redest, dann meinst du nicht die AGs, sondern die Dienststellen, die den AG vertreten, ich musste unsere Dienststelle auch erst einmal beibringen was tariflich geht und was der AG erlaubt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.05.2023 07:37
Ist es nicht relativ egal wie viel Streikpotential man hat? Hat man doch jetzt beim TVöD gesehn. Einfach bei den 3 Runden 3 mal nein sagen dann kommts zur Schlichtung mit akzeptablen Ergebnis. Also im Herbst beim TV-L einfach 3 mal Nein sagen und schlichten lassen!
Dann beobachte mal, was die Bahn jetzt macht, da herrscht ja durchaus Streikpotenzial.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 14.05.2023 10:20
Ist es nicht relativ egal wie viel Streikpotential man hat? Hat man doch jetzt beim TVöD gesehn. Einfach bei den 3 Runden 3 mal nein sagen dann kommts zur Schlichtung mit akzeptablen Ergebnis. Also im Herbst beim TV-L einfach 3 mal Nein sagen und schlichten lassen!

Das haben die doch beim letzten Mal auch nicht gebacken bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 14.05.2023 12:35
@MoinMoin… mein Fehler, hab verallgemeinert.

Und das von dir angesprochene Problem ist leider auch ein beobachtetes. Die Dienststelle wissen vielfach nicht um die Möglichkeiten in Unkenntnis des TV-L oder sie wissen es und es gibt Personalsachbearbeiter, die meinen alles aus ihrer Tasche zu bezahlen und nicht zu erkennen, welche Auswirkungen die „Sturheit“ am Ende hat. Es werden gute Leute ziehen gelassen und die, die man loswerden sollte, da geht man mit einer Angst heran… anderes Thema.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 14.05.2023 12:48
Nicht selten handelt es sich auch schlicht um Missgunst und Ignoranz seitens der meist verbeamteten Personalsachbearbeiter.
Da wird innerhalb des Tarifsystems dann ebenfalls im Beamtensystem gedacht und agiert indem z.B. eine Untergliederung in die Laufbahnen mittlerer, gehobener und höherer Dienst erfolgt oder ganz streng auf die formalen Bildungsvoraussetzungen geschaut wird. Es wird schlicht Mitarbeitern ohne Studium missgönnt, nach einigen Jahren als sonstiger Mitarbeiter eingestuft zu werden oder einfach die höherwertigen Aufgaben zu übertragen, und eine um eine Entgeltgruppe tiefere Eingruppierung als normal zu ermöglichen, da es das im Beamtensystem auch nicht gibt.

Mir ist außerdem schon untergekommen, dass eine Art von "Pseudolaufbahn" im Tarifbereich kreiert wird. In der Umsetzung gruppiert man Neulinge dann 1-2 Entgeltgruppen tiefer ein, um erst später noch eine Höhergruppierung durchführen zu können. Dies wird damit begründet, dass noch nicht alle Aufgaben wirksam übertragen sind, was in der Praxis aber nicht der Fall ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.05.2023 14:18
Und das von dir angesprochene Problem ist leider auch ein beobachtetes. Die Dienststelle wissen vielfach nicht um die Möglichkeiten in Unkenntnis des TV-L oder sie wissen es und es gibt Personalsachbearbeiter, die meinen alles aus ihrer Tasche zu bezahlen und nicht zu erkennen, welche Auswirkungen die „Sturheit“ am Ende hat.
Korrekt!
Aber wenn man durch seine Arbeit die Möglichkeit eben diese Versager von Personalsachbearbeiter für finanzielle Schäden (auf dem Papier) verantwortlich machen kann, gepaart mit sie bösgläubig zumachen, in dem man klar den tariflichen Weg aufzeigt, wie dieser Schaden, vermieden werden kann. (Also der Der Entsteht, wenn durch die Nichteinstellung von willigem Personal, die jedoch natürlich mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung keinen Bock haben bei Stufe 3 zu landen, eben sich einen anderen GA suchen).
Und natürlich die Hausspitze darüber aufklären, dass die Personaler lügen, wenn sie behaupten, man können nicht mehr als Stufe 3 anbieten.....

Inzwischen sind die Personaler und ich wieder Freunde und sie ziehen mit ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.05.2023 14:22
Nicht selten handelt es sich auch schlicht um Missgunst und Ignoranz seitens der meist verbeamteten Personalsachbearbeiter.
Da wird innerhalb des Tarifsystems dann ebenfalls im Beamtensystem gedacht und agiert indem z.B. eine Untergliederung in die Laufbahnen mittlerer, gehobener und höherer Dienst erfolgt oder ganz streng auf die formalen Bildungsvoraussetzungen geschaut wird. Es wird schlicht Mitarbeitern ohne Studium missgönnt, nach einigen Jahren als sonstiger Mitarbeiter eingestuft zu werden oder einfach die höherwertigen Aufgaben zu übertragen, und eine um eine Entgeltgruppe tiefere Eingruppierung als normal zu ermöglichen, da es das im Beamtensystem auch nicht gibt.

Mir ist außerdem schon untergekommen, dass eine Art von "Pseudolaufbahn" im Tarifbereich kreiert wird. In der Umsetzung gruppiert man Neulinge dann 1-2 Entgeltgruppen tiefer ein, um erst später noch eine Höhergruppierung durchführen zu können. Dies wird damit begründet, dass noch nicht alle Aufgaben wirksam übertragen sind, was in der Praxis aber nicht der Fall ist.
Korrekt!
aber zum einen sie oben. (Da zittern plötzliche die Personaler, vor dem Rechnungshof, weil die nicht die förderliche Zeiten oder 16.5 kritisieren, sondern den Schaden, der durch die nicht Einstellung von Personal entsteht!)

Und die Laufbahn "konstrukte" habe ich denen auch schon ausgetrieben, da einerseits, tarifwidrige (fehlende nicht Übertragung der niedrigeren Aufgaben) und andererseits, der Personalrat da nicht mitgespielt hat (nach dem man denen erklären musste was Phase ist)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ella22 am 14.05.2023 14:35
Nicht selten handelt es sich auch schlicht um Missgunst und Ignoranz seitens der meist verbeamteten Personalsachbearbeiter.
Da wird innerhalb des Tarifsystems dann ebenfalls im Beamtensystem gedacht und agiert indem z.B. eine Untergliederung in die Laufbahnen mittlerer, gehobener und höherer Dienst erfolgt oder ganz streng auf die formalen Bildungsvoraussetzungen geschaut wird. Es wird schlicht Mitarbeitern ohne Studium missgönnt, nach einigen Jahren als sonstiger Mitarbeiter eingestuft zu werden oder einfach die höherwertigen Aufgaben zu übertragen, und eine um eine Entgeltgruppe tiefere Eingruppierung als normal zu ermöglichen, da es das im Beamtensystem auch nicht gibt.

Mir ist außerdem schon untergekommen, dass eine Art von "Pseudolaufbahn" im Tarifbereich kreiert wird. In der Umsetzung gruppiert man Neulinge dann 1-2 Entgeltgruppen tiefer ein, um erst später noch eine Höhergruppierung durchführen zu können. Dies wird damit begründet, dass noch nicht alle Aufgaben wirksam übertragen sind, was in der Praxis aber nicht der Fall ist.
Korrekt!
aber zum einen sie oben. (Da zittern plötzliche die Personaler, vor dem Rechnungshof, weil die nicht die förderliche Zeiten oder 16.5 kritisieren, sondern den Schaden, der durch die nicht Einstellung von Personal entsteht!)

Und die Laufbahn "konstrukte" habe ich denen auch schon ausgetrieben, da einerseits, tarifwidrige (fehlende nicht Übertragung der niedrigeren Aufgaben) und andererseits, der Personalrat da nicht mitgespielt hat (nach dem man denen erklären musste was Phase ist)

Kann hierzu jemand was sagen was ich da genau machen kann ?

Mir ist genau dies passiert. Und habe schon ein paar Diskussionen hinter mir - aber es wurde mir gesagt  - das machen wir schon immer so :D .

Konkret Stelle mit Tv-L 11 ausgeschrieben Aufgaben alle übertragen - lt. Vorgesetzter aber nicht ( akuter Personalmangel - habe alle Aufgaben immer alleine gemacht ) .
Gestartet mit 9b nach drei Monaten 10 und jetzt warte ich auf die 11 was angeblich nun 1-1,5 Jahre dauert. Und überlege gerade zu wechseln - arbeite im Personalbereich eines Ministeriums.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.05.2023 18:18
Konkret Stelle mit Tv-L 11 ausgeschrieben Aufgaben alle übertragen - lt. Vorgesetzter aber nicht ( akuter Personalmangel - habe alle Aufgaben immer alleine gemacht ) .
Gestartet mit 9b nach drei Monaten 10 und jetzt warte ich auf die 11 was angeblich nun 1-1,5 Jahre dauert. Und überlege gerade zu wechseln - arbeite im Personalbereich eines Ministeriums.
Grundsätzlich:
Lass dir schriftlich geben, was deine auszuübenden Tätigkeiten sind.
Falls di dir nichts geben, schreibe auf was der Cheffe sagt, was du machen sollst, mache es nur dann wenn die Personalabteilung (also die, die Avs unterschreiben und Tätigkeiten übertragen dürfen ) dir bestätigt.
Wenn dir also keiner schriftlich mitteilt, was deine auszuübenden Tätigkeiten sind, dann machst halt nüscht, bis jemand es sagt und zwar schriftlich mit der Begründung, dass du nicht vertragsbrüchig werden willst.
Wenn Vorgesetzter sagt, es sind nicht alle Tätigkeiten die in der Stellenbeschreibung standen übertragen, dann machste halt nur das, was die Personalabteilung bestätigt, dass es dir übertragen wurde.

Welche Tätigkeitsänderungen (die dir schriftlich neu Übertragen wurden und beim PR in der Mitbestimmung waren) haben dazu geführt, dass du von 9b zur 10 höhergruppiert wurdest?
Wer sagt, dass es 1-1,5 Jahre dauert? Frage denjenigen, welche Tätigkeiten die dann zusätzlich neu übertragen werden sollen!

Und wenn du schriftlich hast, was dein aT sind, dann kannst du entscheiden, ob du eine eingruppierungsfeststellungsklage machst oder einfach zunächst nur das dir zustehende Entgelt einforderst.
(auch rückwirkend)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 15.05.2023 20:32
...
Und natürlich die Hausspitze darüber aufklären, dass die Personaler lügen, wenn sie behaupten, man können nicht mehr als Stufe 3 anbieten.....
Ich wurde anstandslos in Stufe 5 eingruppiert. Einfach im Anschreiben das Wunschgehalt + 10% rein schreiben und sich dann "runter handeln" lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 31.05.2023 19:06
Hoffentlich gehts in diesem Thread hier bald los. Seid ihr auch schon alle so aufgeregt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.05.2023 19:58
Nein
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 31.05.2023 20:20
Hoffentlich gehts in diesem Thread hier bald los. Seid ihr auch schon alle so aufgeregt?

Und verängstigt... das wird doch nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.06.2023 07:55
Job wechseln und nicht am Stuhl kleben. Im MINT Bereich jedenfalls wird es bei miserablen TV-L Abschluss leerer werden bei manchem AG. Zu häufig sind mittlerweile die Abwerbeversuche und Möglichkeiten. Man muss auch bereit sein Konsequenzen zu ziehen falls die nächsten Tarifverhandlungen schlecht ausfallen. Ich werde jedenfalls bei einem beschissenen Abschluss nach rund fünf Jahren erneut die Reißleine ziehen. Insbesondere bei EG 11 aufwärts zu empfehlen die ohnehin mehr benachteiligt wurden bei Tarifverhandlungen der letzten Jahre (Jahressonderzahlung etc.). Offensichtlich ist Wechselbereitschaft in Teilbereichen nicht vorhanden da Angst oder Bequemlichkeit etliche ausbremsen sich selbst weiter zu entwickeln  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Julyvee am 01.06.2023 09:11
lt. einer Information von der DSTG Landesverband NRW vom 26.04.2023 hat sich der Finanzminister NRW (welcher wohl für die Länder voraussichtlich den Vorsitz haben wird) für NRW schon geäußert:

"Mit Blick auf die kommende Einkommensrunden zeigte sich Dr. Marcus Optendrenk skeptisch, ob ein mit dem aktuellen Ergebnis beim TV-öD vergleichbarer Abschluss für das Land NRW überhaupt finanzierbar sei. Schon jetzt seien die Personalhaushalte oft nur noch darstellbar, weil eine Vielzahl von Stellen unbesetzt sei. Ein hoher Tarifabschluss im Land werde zu guten Teilen nur durch Verzicht auf andere Leistungen des Landes bezahlbar bleiben."

ist nur ein Auszug, bleibt also abzuwarten, was da kommen wird

LG July
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 01.06.2023 11:12
Hoffentlich gehts in diesem Thread hier bald los. Seid ihr auch schon alle so aufgeregt?
Vor September eher nicht. Dann kommt ja die Forderung der Gewerkschaften. Bin mal gespannt, ob die Forderung über den 10,5 % beim Bund liegt. Müsste aus meiner Sicht zwingend so sein, aber wer weiß...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 01.06.2023 11:38
lt. einer Information von der DSTG Landesverband NRW vom 26.04.2023 hat sich der Finanzminister NRW (welcher wohl für die Länder voraussichtlich den Vorsitz haben wird) für NRW schon geäußert:

"Mit Blick auf die kommende Einkommensrunden zeigte sich Dr. Marcus Optendrenk skeptisch, ob ein mit dem aktuellen Ergebnis beim TV-öD vergleichbarer Abschluss für das Land NRW überhaupt finanzierbar sei. Schon jetzt seien die Personalhaushalte oft nur noch darstellbar, weil eine Vielzahl von Stellen unbesetzt sei. Ein hoher Tarifabschluss im Land werde zu guten Teilen nur durch Verzicht auf andere Leistungen des Landes bezahlbar bleiben."

ist nur ein Auszug, bleibt also abzuwarten, was da kommen wird

LG July

Ist doch super. Hängt den TV-L noch weiter ab. Dann gibt es noch mehr unbesetzte Stellen. Mehr Geld kann Herr Dr. Optendrenk doch gar nicht sparen....... Ich schaue bereits, ob ich eine TV-V oder TVÖD Stelle finde. Da es im TV-L keine stufengleiche Höhergruppierung gibt, habe ich auch keinerlei Motivation mir im TV-L eine höhere Stelle zu suchen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 01.06.2023 13:26
Das wäre ja ein starkes Stück! Der TV-L hinkt dem TVöD doch ohnehin schon hinterher. De TV-L braucht ergo ein höheres Ergebnis als der TVöD!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 01.06.2023 13:33
Das wäre ja ein starkes Stück! Der TV-L hinkt dem TVöD doch ohnehin schon hinterher. De TV-L braucht ergo ein höheres Ergebnis als der TVöD!

Ja aber ... man hat doch wie immer kein Geld. Was interessiert die Ministerien ob man Leute findet oder nicht - dann sind mehr Stellen frei und man spart mehr Geld. Ich hab hier wenig Hoffnung. Am Ende wird es für 2023 und 2024 die be******** steuerfreie und nicht tabellenweirksame Infl-prämie geben und in 2025 dann tabellenwirksam ein paar Prozente geben.

Wir werden alle ein Reallohnverlust erfahren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 01.06.2023 14:14
Das wäre ja ein starkes Stück! Der TV-L hinkt dem TVöD doch ohnehin schon hinterher. De TV-L braucht ergo ein höheres Ergebnis als der TVöD!

Die Länder müssen für die Beamten sparen. Stichwort: Amtsangemessene Alimentation.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.06.2023 15:02
Beamtenkosten sollten die TV-L Angestellten nicht interessieren. Es gilt eigene Interessen durchzusetzen oder auch Konsequenzen zu ziehen. Dann müssen die Länder eben schauen wie sie den Laden am laufen halten. Zumindest im MINT Bereich werden bei uns bei einem schlechten Tarifergebnis rund ein Drittel sicher kündigen, darunter viele ältere und sehr erfahrene Kollegen. Darum AG: Nehmt endlich diesen Bereich in den Fokus, auch wenn Verdi diese Gruppe wenig interessiert....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 01.06.2023 15:40
Bei uns im Land auf der „Karriereseite“ sind mittlerweile so viele Stellen offen, dass man sie gar nicht mehr zählen kann. Eingruppierungen gruselig, Entgegenkommen null.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.06.2023 18:06
Viele Probleme sind hausgemacht. Es ist ja auch nicht alles schlecht beim TV-L. Jedoch besteht insbesondere ab EG 11 aufwärts erheblicher Aufholbedarf. Wenn hier Verdi und AG nicht endlich ansetzen wird es nicht mehr einfach so weitergehen wie bisher angesichts von Fachkräftemangel und vielen Herausforderungen. Die Wechselbereitschaft ist deutlich höher als vor zehn Jahren und der ÖD muss sich dem stellen durch attraktive Arbeitsbedingungen. Man könnte ja auch bei den Wochenstunden ansetzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 01.06.2023 21:41
Verdi wird wieder einen Mindestbetrag oder Sockel fordern. Dafür wird vllt das Weihnachtsgeld wieder eingefroren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 01.06.2023 22:47
Hoffentlich gehts in diesem Thread hier bald los. Seid ihr auch schon alle so aufgeregt?
Vor September eher nicht. Dann kommt ja die Forderung der Gewerkschaften. Bin mal gespannt, ob die Forderung über den 10,5 % beim Bund liegt. Müsste aus meiner Sicht zwingend so sein, aber wer weiß...
Mitte August - Ende September läuft erstmal die Forderungsfindung. Daher ist vor Oktober mit der offiziellen Forderung nicht zu rechnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 02.06.2023 07:27
Beamtenkosten sollten die TV-L Angestellten nicht interessieren. Es gilt eigene Interessen durchzusetzen oder auch Konsequenzen zu ziehen. Dann müssen die Länder eben schauen wie sie den Laden am laufen halten. Zumindest im MINT Bereich werden bei uns bei einem schlechten Tarifergebnis rund ein Drittel sicher kündigen, darunter viele ältere und sehr erfahrene Kollegen. Darum AG: Nehmt endlich diesen Bereich in den Fokus, auch wenn Verdi diese Gruppe wenig interessiert....
Bei uns hat inzwischen die Personalabteilung keine Bedenken jemanden der neu ins Amt kommt die Stufe 6 anzubieten, wenn er entsprechend lange Zeit vorher einigermaßen passend beruflich unterwegs war.
Auch die Zulage nach §16.5 ist kein noGo Thema mehr, allerdings hat da in NI das übergeordnete Ministerium noch ein Wörtchen mitzureden und die müssen wir noch weich klopfen.
Eine Zulage von 1000€ wie im TVöD wäre da sicher ein Türöffner, da man dann mal mit Realistischen Gehältern auf Stepstone werben könnte.
Denn wenn ich Fachinformatiker als Berufsanfänger ansprechen mit einem Einstiegsgehalt von 50T
oder BSC mit Berufserfahrung 80T offeriere, dann könnten da doch einige hellhörig werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 02.06.2023 08:08
Bei uns wird intern endlich auch über Zulagen gegrübelt. Problematisch bleibt jedoch die Fokussierung auf niedrige und mittlere EG bei Tarifverhandlungen. Auch die gestaffelte Jahressonderzahlung mit massiver Benachteiligung höherer EG ist ein Punkt.

Wir waren kürzlich in einem Freizeitpark. Dort erhalten bereits Minijobber welche Abfall relativ entspannt mit so einem Zwicker aufsammeln mind. 12 Euro Netto. Gehaltsrelationen nach Abzug der Abgaben und hinsichtlich diverser Faktoren wie Verantwortung stimmen so einfach nicht mehr im Land.

Teile der SPD und Grünen fordern darüber hinaus eine massive Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze für die Krankenversicherung. Das würde die oberen EG zusätzlich hart und spürbar treffen. Wer will sich da künftig noch oft sehr hohe Verantwortung, Komplexität und oft schwierige Materie antun?  Es muss sich auch finanziell lohnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: misch am 02.06.2023 19:33
Wenn die besser bezahlten streiken würden, merkt das halt niemand groß. Kita dicht, kein Nahverkehr, keine Müllabfuhr - kein Wunder dass die unteren Lohngruppen gewerkschaftlich besser organisiert sind (Verdi). Gymnasiallehrer, Profs, Wimis, Referenten in den Behörden... wenn da gestreikt wird, juckt es halt niemanden. Akademikern, die im ÖD bleiben wollen, bleibt eigentlich nichts anders übrig als in die Politik zu gehen und ein Mandat zu bekommen. Dann kann man ja jenseits von Tarifergebnissen über seine eigene Alimentierung (Diäten) entscheiden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 05.06.2023 18:24
Zumindest im MINT Bereich werden bei uns bei einem schlechten Tarifergebnis rund ein Drittel sicher kündigen, darunter viele ältere und sehr erfahrene Kollegen.
Und wie geht es dann weiter, älter und viele Jahre im ÖD wird man die kaum in der Wirtschaft haben wollen. Ich frage so aus Interesse, weil die Situation bei mir ähnlich ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 05.06.2023 19:55
Wir erhalten bei uns als Ingenieure passive und teils sehr aktive Abwerbeversuche, gilt auch für unsere Kollegen mit 50+ zum Teil noch. Diese werden auch dankbar von anderen Ämtern, Behörden, Hochschulen, öffentlichen Einrichtungen diverser Fachrichtungen, großen renommierten Betrieben und kleinen Firmen genommen. Darüberhinaus suchen auch andere interessantere ÖD-Betriebe wie Stadtwerke mit TV-V regelmäßig MINT-Personal. Einige gehen z.B. auch in eine selbstständige Gutachtertätigkeit und verdienen mit etwas Geschick das Doppelte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 06.06.2023 08:36
Bei uns ist die Arbeitsgruppe im technischen Bereich (Planung) in den letzten Jahren auch von 10 Mitarbeitern auf 5 geschrumpft. Es gehen die alten Kollegen in Rente und die neuen gehen zum Teil auch wieder nach ein paar Jahren, weil das Gehalt im Vergleich zu anderen Behörden oder der Privatwirtschaft nicht mehr attraktiv ist. Mit nunmehr einem Realeinkommensverlust von über 11% seit 2021 braucht man sich auch nicht wundern... Auf neue Ausschreibungen gibt es nicht genügend Bewerber, bzw. geeignete Kandidaten, weshalb auch hier Neueinstellungen immer häufiger nicht gelingen. Mein Amt schafft sich gerade quantitativ und qualitativ ab. Die erst so spät stattfindenden Tarifverhandlungen sind keine Hilfe - zumal ja schon absehbar ist, dass kein Reallohnausgleich erreichbar ist. Da müsste zum Jahreswechsel die Tarifsteigerung vermutlich ja schon ad hoc bei +14-15% liegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 06.06.2023 16:50
Zitat
Da müsste zum Jahreswechsel die Tarifsteigerung vermutlich ja schon ad hoc bei +14-15% liegen.
Wenn man die offizielle Inflation heranzieht, die bei den meisten aber viel höher sein dürfte. Dazu beträgt die Laufzeit dann vermutlich zwei Jahre und die Inflation wird ja in dieser Zeit noch weiterlaufen. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht den letzten Tarifabschluß, schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es absehbar eine starke Inflation geben wird aufgrund der Gelddruckorgien bei gleichzeitigem Abwürgen der Wirtschaft unter Corona und raus kam irgendwas mit 1 %. Von daher erwarte ich da jetzt auch nur eine weitere Reallohnkürzung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 06.06.2023 17:40
Zumindest im MINT Bereich werden bei uns bei einem schlechten Tarifergebnis rund ein Drittel sicher kündigen, darunter viele ältere und sehr erfahrene Kollegen.
Und wie geht es dann weiter, älter und viele Jahre im ÖD wird man die kaum in der Wirtschaft haben wollen. Ich frage so aus Interesse, weil die Situation bei mir ähnlich ist.

Auch im öD gibt es Leute, die was können und sich trotz vieler Jahre im öD weitergebildet haben und sich Neuerungen auf dem Markt nicht entgegengestellt haben. Jüngere haben es leichter, und machen in "der Wirtschaft" auch schneller Karriere, aber bei älteren (mit Spezialwissen) sehe ich auch noch, dass da was nach kommt.

"Der öD" kannibalisiert sich nicht nur untereinander, sondern wird auch von außen ausgenommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.06.2023 09:02
Zitat
Da müsste zum Jahreswechsel die Tarifsteigerung vermutlich ja schon ad hoc bei +14-15% liegen.
Wenn man die offizielle Inflation heranzieht, die bei den meisten aber viel höher sein dürfte. Dazu beträgt die Laufzeit dann vermutlich zwei Jahre und die Inflation wird ja in dieser Zeit noch weiterlaufen. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht den letzten Tarifabschluß, schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es absehbar eine starke Inflation geben wird aufgrund der Gelddruckorgien bei gleichzeitigem Abwürgen der Wirtschaft unter Corona und raus kam irgendwas mit 1 %. Von daher erwarte ich da jetzt auch nur eine weitere Reallohnkürzung.

Ja, grundsätzlich hast du Recht. Allerdings bringt es wenig es so negativ zu sehen - zum einen werden derzeit so ziemlich alle eine Reallohnkürzung erfahren - bisher habe ich keinen Abschluss gesehen, der die Inflation vollumfänglich auffängt. Tatsächlich ist der TVöD-Abschluss im Vergleich auch garnicht so schlecht. Man hat eine recht große tabellenwirksame Erhöhung von 10%+, aber hat da die Inflationsausgleichprämie mit eingebaut und verzichtet deshalb auf die Extrazahlung.

Dass der TV-L MINDESTENS dieses Ergebnis erreichen sollte ist aber auch klar - eben weil er sonst deutlich hinter den TVöD zurückfällt. Und hier muss man sagen: Wer nicht eh gehen will der hat nur eine Wahl: Organisieren, zum Diskurs beitragen (da gibt es multiple Möglichkeiten in der Gewerkschaftsorganisation) und im Notfall auch mal den Rücken grade halten und die Forderungen auch durchsetzen. Wenn man ehrlich ist gibt es eben viele Trittbrettfahrer, die nicht in einer Gewerkschaft sind und trotzdem meckern. Die haben ansich eh nichts zu melden - verhandelt eure Löhne selbst aber lasst die anderen in Ruhe. Dann gibt es die, die sich über die Mitgliedschaft passiv beteiligen. Das ist natürlich das wichtige Rückgrat um dem AG zu zeigen: Hey, wir sind viele. Ich kann es verstehen, dass genug Leute mit Job, Familie und anderen Dingen genug zu tun haben - aber vielleicht gibt sich mal jemand den Ruck und geht zu einem Gewerkschaftstreffen, baut eine Vertrauensleuteorganisation auf, überlegt ob ihr euch mal zur Betriebs- oder Personalratwahl aufstellen lasst. Man kann im Kleinen schon viel bewegen, auch wenn es erstmal nicht so aussieht bei einem so riesigen Tarifvertragsgebiet.

Achso, was ich mir als Kernforderungen wünschen würde:
- Fokussierung auf das tabellenwirksame Entgelt (>10%)
- vergleichsweise kurze Laufzeiten (vllt. 18 Monate)
- Erhöhung am ANFANG der Laufzeit

Was ich im Vergleich zum TVöD nicht fordern würde:
- einen Erhöhungssockel - die Struktur im Tarif ist schon recht flach und im TV-L dürften auch mehr Beschäftigte in höheren Gruppen sein als im TVöD
- Inflationsausgleichsprämie - denn das mindert die Tabellenerhöhung. Eine Nutzung um die Erhöhung die ersten Monate abgabenfrei zu machen wie beim TVöD fände ich aber ok - da sparen beide Seiten. Ansonsten ist es Verhandlungsmasse
- Laufzeiten >18 Monate. Die Zeiten sind so dermaßen volatil - das sieht man ja grade bei dem langen Abschluss im TV-L, wo man 2,8% bei mega-Inflation bekommen hat.

Realistisches Wunschergebnis: 8% tabellenwirksam ab dem ersten Monat bei 12 Monaten Laufzeit. Würde ich sofort unterschreiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.06.2023 09:22
Du wirkst aber auch nicht gerade unfrustriert, wenn du hier die Leute pauschal so zurechtweisen willst...

Und, dass du mit +8% irgendwann im kommenden Jahr zufrieden bist, wo die Inflation heute schon ggü. 2021 über 15% beträgt, offenbart deine wohl eher masochistische Seite. Klar - es wird gerade für die höheren Entgeltgruppen nicht mehr bei rum kommen, aber deshalb ist das noch lange nicht gut. Und wenn das die Erwartung von Gewerkschaftsseite ist, sich mit so einem bescheidenen Ergebnis zu arrangieren, wundert mich der geringe Organisationsgrad auch nicht, den du beklagst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 07.06.2023 10:32
Du wirkst aber auch nicht gerade unfrustriert, wenn du hier die Leute pauschal so zurechtweisen willst...

Und, dass du mit +8% irgendwann im kommenden Jahr zufrieden bist, wo die Inflation heute schon ggü. 2021 über 15% beträgt, offenbart deine wohl eher masochistische Seite. Klar - es wird gerade für die höheren Entgeltgruppen nicht mehr bei rum kommen, aber deshalb ist das noch lange nicht gut. Und wenn das die Erwartung von Gewerkschaftsseite ist, sich mit so einem bescheidenen Ergebnis zu arrangieren, wundert mich der geringe Organisationsgrad auch nicht, den du beklagst.

Wenn du mit deinem Gehalt unzufrieden bist, dann verhandel doch selbst über eine individuelle Zulage.

Für mich persönlich ist jedes %, das Verdi hier verhandelt, ein geschenktes %, für das ich persönlich nüschd machen muss.

Neben den üblichen Forderungen nach mehr Geld, halte ich eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für gut. 40 Stunden für Vollzeit sind aus meiner Sicht nicht mehr zeitgemäß. Hier sehe ich Handlungsbedarf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 07.06.2023 10:37
Zumindest im MINT Bereich werden bei uns bei einem schlechten Tarifergebnis rund ein Drittel sicher kündigen, darunter viele ältere und sehr erfahrene Kollegen.
Und wie geht es dann weiter, älter und viele Jahre im ÖD wird man die kaum in der Wirtschaft haben wollen. Ich frage so aus Interesse, weil die Situation bei mir ähnlich ist.
Das ist überhaupt kein Problem. Erstens, weil der Arbeitsmarkt den Arbeitgebern ohnehin kaum bis keine Wahlmöglichkeiten lässt; zweitens sind, wie oben schon geschrieben, genug fähige Leute im ö.D. unterwegs und drittens, macht es für die IT-Berufserfahrung häufig keinen Unterschied, ob man sie im ö.D. oder in der P.W. gesammelt hat. Ein Domänenadministrator oder Java-Entwickler wird sich beispielsweise kaum bei einem Wechsel vom ö.D. in die P.W. umstellen müssen (unter der Annahme es ist keine faule Sau). In den vergangen Jahren habe ich schon etliche solcher Wechsel erlebt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.06.2023 11:02
Du wirkst aber auch nicht gerade unfrustriert, wenn du hier die Leute pauschal so zurechtweisen willst...

Wirke ich frustriert auf dich? Wie kommst du darauf?

Und, dass du mit +8% irgendwann im kommenden Jahr zufrieden bist, wo die Inflation heute schon ggü. 2021 über 15% beträgt, offenbart deine wohl eher masochistische Seite. Klar - es wird gerade für die höheren Entgeltgruppen nicht mehr bei rum kommen, aber deshalb ist das noch lange nicht gut. Und wenn das die Erwartung von Gewerkschaftsseite ist, sich mit so einem bescheidenen Ergebnis zu arrangieren, wundert mich der geringe Organisationsgrad auch nicht, den du beklagst.

Ich bin schlicht Realist und wäre mir bewusst, dass das im Vergleich ein guter Abschluss wäre. die IGBCE hat <7% und die IGM für ca 8,5% abgeschlossen - allerdings jeweils für 2 Jahre. Gleiches gilt für den TVöD , die aber erst nach einem halben Jahr mit der Auszahlung beginnen.
Bei 8% von "bescheidenem" Ergebnis zu sprechen, wärest du sicherlich in der Minderheit. Das wäre der beste Abschluss seit Jahrzehnten und wohl auch der beste Abschluss, den derzeit eine große Gewerkschaft rausgeholt hätte.

Aber wie gesagt: Die Forderungen werden erst noch aufgestellt und da kann sich jeder einbringen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.06.2023 11:03
Für mich persönlich ist jedes %, das Verdi hier verhandelt, ein geschenktes %, für das ich persönlich nüschd machen muss.

Also auch ein sogenannter "Trittbrettfahrer"? Dann solltest du gemäß Warnstreik gehen oder in die Partei Gewerkschaft eintreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.06.2023 11:16

Bei 8% von "bescheidenem" Ergebnis zu sprechen, wärest du sicherlich in der Minderheit. Das wäre der beste Abschluss seit Jahrzehnten und wohl auch der beste Abschluss, den derzeit eine große Gewerkschaft rausgeholt hätte.

Nominal vielleicht. Aber real wäre dann ein deutlich negatives Ergebnis verhandelt. Ich bin mir auch sicher, dass das dann als bestes Ergebnis aller Zeiten verkauft wird, aber es ist wie so oft schlichtweg falsche Gewerkschaftspropaganda.

Übrigens teile ich deine Einschätzung, dass nicht mehr bei rauskommen wird. Allerdings ist es dann für mich kein "gutes" Ergebnis, wenn sich die Reallohnkürzung über die kommenden Jahre weiter manifestiert. Auch dann nicht, wenn andere Abschlüsse auch zu einem sinkenden Realeinkommen führen.

Daneben ist beispielsweise der IG Metallabschluss auch schon ein halbes Jahr alt und wir können höchstens in einem halben Jahr mit einer Tendenz rechnen was dann mal abschließend im ersten Quartal 2024 verhandelt sein wird. Solange läuft ja die Inflationsentwicklung weiter. Daher sind +8% irgendwann 2024 dann nicht mehr das gleiche wie 8,5% und +3000€ Inflationsgeld als Ergebnis aus dem letzten Winter. Die ersten +5,2% gibts da z.B. schon im Juni 2023 und nicht irgendwann kommendes Jahr.
 

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.06.2023 11:44

Bei 8% von "bescheidenem" Ergebnis zu sprechen, wärest du sicherlich in der Minderheit. Das wäre der beste Abschluss seit Jahrzehnten und wohl auch der beste Abschluss, den derzeit eine große Gewerkschaft rausgeholt hätte.

Nominal vielleicht. Aber real wäre dann ein deutlich negatives Ergebnis verhandelt. Ich bin mir auch sicher, dass das dann als bestes Ergebnis aller Zeiten verkauft wird, aber es ist wie so oft schlichtweg falsche Gewerkschaftspropaganda.

Gut oder Schlecht ist doch in der Tat nur eine Frage vom Blickwinkel.

Niemand in D wird einen guten Tarifabschluss erleben, weil alle Abschlüsse mit einem Reallohnverlust einhergehen, gegangen sind, gegangen sein werden.

Ich würde mal sagen, dass man einfach schaut, wie sich Bundesweit der Lohn entwickelt und ob diese Steigerung größer oder kleiner als die eigenen ist. Erkennbar daran, ob man mehr oder weniger Rentenpunkte ansammelt als in den Vorjahren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.06.2023 12:03
Für mich persönlich ist jedes %, das Verdi hier verhandelt, ein geschenktes %, für das ich persönlich nüschd machen muss.

Also auch ein sogenannter "Trittbrettfahrer"? Dann solltest du gemäß Warnstreik gehen oder in die Partei Gewerkschaft eintreten.

Was soll die Polemik? Das habe ich so nie gesagt, nichtmal ansatzweise - auf diesem Niveau will ich mich auch nicht unterhalten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.06.2023 13:37
[...]
Dass der TV-L MINDESTENS dieses Ergebnis erreichen sollte ist aber auch klar - eben weil er sonst deutlich hinter den TVöD zurückfällt. Und hier muss man sagen: Wer nicht eh gehen will der hat nur eine Wahl: Organisieren, zum Diskurs beitragen (da gibt es multiple Möglichkeiten in der Gewerkschaftsorganisation) und im Notfall auch mal den Rücken grade halten und die Forderungen auch durchsetzen. Wenn man ehrlich ist gibt es eben viele Trittbrettfahrer, die nicht in einer Gewerkschaft sind und trotzdem meckern. Die haben ansich eh nichts zu melden - verhandelt eure Löhne selbst aber lasst die anderen in Ruhe.
[...]

Ich finde schon, dass du das vor ein paar Beiträgen so zum Ausdruck gebracht hast. Und wenn KDC tatsächlich "nüschd machen muss", um die Prozente zu bekommen, scheint er auch keine Gewerkschaftsbeiträge zahlen zu müssen. Ergo ist er auch einer der von dir als Trittbrettfahrer bezeichneten.

Und der Abschluss aus dem Auszug lässt einen fragen, ob du wirklich über das Niveau anderer spekulieren solltest, wenn du Nichtgewerkschaftsmitgliedern empfiehlst sich nicht mehr in einem Forum zu Tariffragen einzulassen. Die Ruhe vor Nichtgewerkschaftsmitgliedern findest du vermutlich eher im Verdi-Forum.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.06.2023 16:05
[...]
Dass der TV-L MINDESTENS dieses Ergebnis erreichen sollte ist aber auch klar - eben weil er sonst deutlich hinter den TVöD zurückfällt. Und hier muss man sagen: Wer nicht eh gehen will der hat nur eine Wahl: Organisieren, zum Diskurs beitragen (da gibt es multiple Möglichkeiten in der Gewerkschaftsorganisation) und im Notfall auch mal den Rücken grade halten und die Forderungen auch durchsetzen. Wenn man ehrlich ist gibt es eben viele Trittbrettfahrer, die nicht in einer Gewerkschaft sind und trotzdem meckern. Die haben ansich eh nichts zu melden - verhandelt eure Löhne selbst aber lasst die anderen in Ruhe.
[...]

Ich finde schon, dass du das vor ein paar Beiträgen so zum Ausdruck gebracht hast. Und wenn KDC tatsächlich "nüschd machen muss", um die Prozente zu bekommen, scheint er auch keine Gewerkschaftsbeiträge zahlen zu müssen. Ergo ist er auch einer der von dir als Trittbrettfahrer bezeichneten.

Und der Abschluss aus dem Auszug lässt einen fragen, ob du wirklich über das Niveau anderer spekulieren solltest, wenn du Nichtgewerkschaftsmitgliedern empfiehlst sich nicht mehr in einem Forum zu Tariffragen einzulassen. Die Ruhe vor Nichtgewerkschaftsmitgliedern findest du vermutlich eher im Verdi-Forum.

Ich habe oben den relevanten Part herausgehoben - natürlich darf jeder das verdienen, was er von seinem Arbeitgeber bekommt. Und er darf sich - genauso wie KDC übrigens - natürlich freuen die Erhöhungen und Leistungen zu bekommen, das ist total ok.

Ich habe auch nirgendwo "Nichtgewerkschaftsmitgliedern empfohlen, sich nicht mehr in einem Forum zu Tariffragen einzulassen" - natürlich kann, darf und soll man hier nachfragen wie bestimmte Dinge geregelt und behandelt werden. Im übrigen sieht man hier garnicht, wer Mitglied ist oder nicht. Ich würde das auch niemals nachfragen, weil es eine persönliche Entscheidung ist.
 
Ich vertrete aber weiterhin die Meinung, dass man sich das penetrante und wenig zielführende Meckern sparen sollte, wenn man eh nur von der Seite zuschaut und kein Teil der Interessenvertretung der Arbeitnehmer ist. Man könnte als Land Geld sparen und den nächsten Tarifabschluss auch nur Gewerkschaftsmitgliedern zu Gute kommen lassen. Das wäre völlig legitim. Was das wohl für einen Aufschrei geben würde...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.06.2023 17:39
Man könnte als Land Geld sparen und den nächsten Tarifabschluss auch nur Gewerkschaftsmitgliedern zu Gute kommen lassen. Das wäre völlig legitim. Was das wohl für einen Aufschrei geben würde...
Das würde Null Aufschrei geben.
Die einen würden, um das Geld zu bekommen in die Gewerkschaft eintreten, die anderen würden noch mehr Prozente vom AG bekommen, da er frei verhandeln kann, da die Bindung am TV nicht mehr im AV stehen würde.
Hatte wir hier aber auch schon zu genüge diskutiert.

Des weiteren ist die Aussage von KDC:
"Für mich persönlich ist jedes %, das Verdi hier verhandelt, ein geschenktes %, für das ich persönlich nüschd machen muss."
Für Gewerkschaftler und Nicht Gewerkschaftler gültig.
Oder was muss der Gewerkschaftler dafür machen, damit er diese Prozente bekommt?
Richtig! ebenfalls nüschd!

Und bitte immer dran Denken! Auch der nicht Gewerkschaftler kann sowohl zur Demo gehen als auch Streiken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: wossen am 07.06.2023 18:50
Warnstreik schreibt:
Zitat
Was ich im Vergleich zum TVöD nicht fordern würde:
- einen Erhöhungssockel - die Struktur im Tarif ist schon recht flach und im TV-L dürften auch mehr Beschäftigte in höheren Gruppen sein als im TVöD

Im TVL gibt es aber das Problem, dass die oberen Entgeltgruppen zu einem hohen Anteil in der GEW organisiert sind , die Verhandlungsführerschaft aber bei Verdi liegt.

Dem Umstand ist es zum Beispiel zu verdanken, dass es im TVL keine stufengleiche Höhergruppierung gibt (gerade die GEW war daran eigentlich hochgradig interessiert, da im gesamten Bereich der Grundschullehrer und Sek 1 Lehrer Höhergruppierungen stattfinden - und das ist nicht gerade ein kleiner Bereich)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 07.06.2023 19:03
Warnstreik schreibt:
Zitat
Was ich im Vergleich zum TVöD nicht fordern würde:
- einen Erhöhungssockel - die Struktur im Tarif ist schon recht flach und im TV-L dürften auch mehr Beschäftigte in höheren Gruppen sein als im TVöD

Im TVL gibt es aber das Problem, dass die oberen Entgeltgruppen zu einem hohen Anteil in der GEW organisiert sind , die Verhandlungsführerschaft aber bei Verdi liegt.

Dem Umstand ist es zum Beispiel zu verdanken, dass es im TVL keine stufengleiche Höhergruppierung gibt (gerade die GEW war daran eigentlich hochgradig interessiert, da im gesamten Bereich der Grundschullehrer und Sek 1 Lehrer Höhergruppierungen stattfinden - und das ist nicht gerade ein kleiner Bereich)

Die stufengleiche HG scheitert an Verdi?
Im TVÖD gibt es die doch auch und Verdi ist dort auch der Klops der Klopse.

Bin ja nicht grad deren Freund, aber hier bräuchte ich noch ein paar Infos.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: wossen am 07.06.2023 21:11
Verdi ist natürlich kein Gegner einer stufengleichen Höhergruppierung - es ist aber halt eine Sache der Priorisierung...

Im TVÖD hat es übrigens auch fast 15 Jahre gedauert, bis endlich eine stufengleiche Höhergruppierung gab (die eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist - und sicherlich auch nicht prinzipiell auf erbittersten Widerstand der Arbeitgeberseite stößt)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 07.06.2023 22:28
Verdi ist natürlich kein Gegner einer stufengleichen Höhergruppierung - es ist aber halt eine Sache der Priorisierung...

Im TVÖD hat es übrigens auch fast 15 Jahre gedauert, bis endlich eine stufengleiche Höhergruppierung gab (die eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist - und sicherlich auch nicht prinzipiell auf erbittersten Widerstand der Arbeitgeberseite stößt)

Ach verstehe.
Ist wie das geklaute Weihnachtsgeld. Deren Wiederherausgegabe ist für die Verdis sowas von unsozial  :-[
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 08.06.2023 07:57
Um es mal ganz klar zu sagen:

Sollte ver.di als einer der Verhandlungsführer bei den kommenden Verhandlungen nicht deutliche Verbesserungen für TV-L wie bei den aktuellen TVöD - Verhandlungen hin bekommen, werde ich aus ver.di austreten.

Ich kenne einige, die genau so denken - inkl. Austrittsgedanken !

TV-L gilt schon seit langen als "schlechteren" Tarifvertrag im öffentlichen Dinst wie beispielsweise TVöD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüfer SH am 08.06.2023 09:03
Um es mal ganz klar zu sagen:

Sollte ver.di als einer der Verhandlungsführer bei den kommenden Verhandlungen nicht deutliche Verbesserungen für TV-L wie bei den aktuellen TVöD - Verhandlungen hin bekommen, werde ich aus ver.di austreten.

Ich kenne einige, die genau so denken - inkl. Austrittsgedanken !

TV-L gilt schon seit langen als "schlechteren" Tarifvertrag im öffentlichen Dinst wie beispielsweise TVöD.

Seit Jahresbeginn sind 100.000 Mitglieder neu eingetreten. Weiß jemand, wie viele ausgetreten sind?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 08.06.2023 09:07
Verdi ist natürlich kein Gegner einer stufengleichen Höhergruppierung - es ist aber halt eine Sache der Priorisierung...

Im TVÖD hat es übrigens auch fast 15 Jahre gedauert, bis endlich eine stufengleiche Höhergruppierung gab (die eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist - und sicherlich auch nicht prinzipiell auf erbittersten Widerstand der Arbeitgeberseite stößt)

Soweit mir bekannt, war die stufengleiche HG sogar ein Vorschlag der Arbeitgeber...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 08.06.2023 09:38
Verdi ist natürlich kein Gegner einer stufengleichen Höhergruppierung - es ist aber halt eine Sache der Priorisierung...

Im TVÖD hat es übrigens auch fast 15 Jahre gedauert, bis endlich eine stufengleiche Höhergruppierung gab (die eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist - und sicherlich auch nicht prinzipiell auf erbittersten Widerstand der Arbeitgeberseite stößt)

Soweit mir bekannt, war die stufengleiche HG sogar ein Vorschlag der Arbeitgeber...

Die Länder lieben ihre Mitarbeiter so sehr, dass sie ihnen keine stufengleiche HG geben wollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 08.06.2023 09:55
Um es mal ganz klar zu sagen:

Sollte ver.di als einer der Verhandlungsführer bei den kommenden Verhandlungen nicht deutliche Verbesserungen für TV-L wie bei den aktuellen TVöD - Verhandlungen hin bekommen, werde ich aus ver.di austreten.

Ich kenne einige, die genau so denken - inkl. Austrittsgedanken !

TV-L gilt schon seit langen als "schlechteren" Tarifvertrag im öffentlichen Dinst wie beispielsweise TVöD.

Seit Jahresbeginn sind 100.000 Mitglieder neu eingetreten. Weiß jemand, wie viele ausgetreten sind?

"... 2022 mehr Abgänge (rund 147 300) als Eintritte (etwa 110 400)..."
Quelle (c) https://www.comdirect.de/inf/news/detail.html?ID_NEWS=1103300301

Aktuell - Gesamt: rund 1,86 Mio
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Julyvee am 13.06.2023 07:35
hier noch zwei interessante Artikel, die mir das Blut kochen lassen – insbesondere in Anbetracht der Aussagen unseres Ministers in NRW, was den eventuellen Abschluss der Tarifverhandlungen des TV-L im Vergleich zum TVöD anbelangt:

https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/landtag-abgeordnete-diaeten-102.html#:~:text=Die%20Di%C3%A4ten%20f%C3%BCr%20die%20Landtagsabgeordneten,die%20am%20Montag%20ver%C3%B6ffentlicht%20wurde.

„Am Mittwoch steht die Erhöhung der Abgeordnetendiäten auf der Tagesordnung des Landtags. Vorgesehen ist ein kräftiges Plus. Auch der Zuschuss für das Versorgungswerk soll steigen.

Die Diäten für die Landtagsabgeordneten in Nordrhein-Westfalen sollen ab Juli um 5,37 Prozent auf dann 10.368 Euro und 25 Cent steigen. Das sind rund 528 Euro pro Monat mehr als bisher. Die Zahlen stammen aus einer Vorlage des Landtagspräsidenten, die am Montag veröffentlicht wurde.

Der Landtag soll die Diätenerhöhung am Mittwoch in Düsseldorf ohne Debatte zur Kenntnis nehmen. Abgestimmt wird nicht. Die Diätenerhöhung ist der 28. und damit drittletzte Punkt der Tagesordnung. Im vergangenen Jahr waren die Abgeordnetenbezüge um rund 237 Euro gestiegen – das waren nur 2,47 Prozent.

Kritik vom Steuerzahlerbund
Die von den Abgeordneten als Pflichtbeitrag an das Versorgungswerk abzuführenden Bezüge sollen sich laut der Landtagsvorlage um rund 165 Euro auf 2.704 Euro erhöhen (plus rund 6 Prozent). Den Zuschuss bekommen die Abgeordneten zusätzlich zu den Diäten, er fließt direkt an das Versorgungswerk. Der Bund der Steuerzahler hatte die Erhöhung der Altersversorgungsbezüge kritisiert.

Seit einer Reform vor mehr als einem Jahrzehnt steigen die Diäten der Landtagsabgeordneten automatisch. Die Höhe der Anhebung wird dabei vom Statistischen Landesamt nach einer komplizierten Formel errechnet, die sich an der allgemeinen Lohnentwicklung, der Rentensteigerung und der Entwicklung der Sozialhilfeleistungen orientiert.

Ein Sprecher des Landtags verwies darauf, dass die Anpassung der Abgeordnetenbezüge mit 5,37 Prozent unterhalb des Tarifabschlusses für die Beschäftigten von Bund und Kommunen (5,5 Prozent) liege. Aus den Abgeordnetenbezügen müssten alle Mandatskosten wie die Unterhaltung eines Wahlkreisbüros, Telefon-, Porto- sowie Fahrtkosten bestritten werden.“


und Nummer zwei zu Entscheidungen beim Bund:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/inflationsausgleich-vorschlag-regierung-100.html

„Die Opposition zürnt: Laut Medienberichten soll das Kabinett einen steuerfreien Inflationsausgleich von 3000 Euro bekommen. Bisher liegt dazu nur ein Referentenentwurf vor, der den Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes auf Beamte übertragen soll.

Über einen fetten Bonus für den Kanzler und seine Kabinettskollegen hatte die "Bild am Sonntag" berichtet: 3000 Euro steuerfrei. Seitdem kochen im Netz die Emotionen hoch. Zu lesen ist da von einer Selbstbedienungsmentalität, die dem Fass den Boden ausschlagen würde. Zwar wird in Berlin tatsächlich an einer Inflationsprämie gearbeitet, doch die Empörung darüber kommt möglicherweise etwas zu voreilig. Befragt nach den Details der Zahlung fällt die Antwort des Regierungssprechers kurz aus: "Es gibt nämlich zu diesem Verfahren bislang nur einen Referentenentwurf, der noch nicht mal in der Bundesregierung besprochen ist."

Tarifabschluss als Grundlage des Entwurfs
Etwas ausführlicher erklärt der Sprecher Innenministeriums, das für Tariffragen von Beschäftigten des Bundes zuständig ist, den Sachverhalt: "Wir haben im April einen Tarifabschluss für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen gemacht und die Inflationsausgleichprämie war ein Teil dieses Beschlusses. Der Beschluss in seiner Gesamtheit wird auf die Beamtenbesoldung übertragen."Es handelt sich somit zunächst um eine routinemäßige Folge des Tarifabschlusses für den öffentlichen Dienst. Die Übertragung dieses Tarifabschlusses betrifft alle Beamte des Bundes, auch Richterinnen und Richter, Soldaten und eben auch die Mitglieder der Bundesregierung: "Die Bundesminister hängen wie alle anderen Beamten an dieser Beamtenbesoldung dran. Es gibt einschlägige rechtliche Grundlagen dafür und wie wir das jetzt im Detail übertragen, wird gerade geklärt."Auskunft kann der Ministeriumssprecher geben zum vorgesehenen zeitlichen Ablauf: Es sei geplant, Anfang Juli den Referentenentwurf ins Kabinett zu bringen und dann zeitnah einen Beschluss herbeizuführen. "Dann liegt der Gesetzesentwurf im parlamentarischen Verfahren - und wie lange das da dauert, kann ich von hier nicht prognostizieren."Linke: Fehlendes FingerspitzengefühlSchon jetzt regt sich bei der Opposition scharfer Protest. CDU-Generalsekretär Mario Czaja bezeichnete in der "Bild"-Zeitung einen Inflationsausgleich für Regierungsmitglieder als "fatales Signal". Viele Arbeitnehmer mit kleinen Einkommen müssten wegen Inflation und hohen Energiepreisen an allen Ecken und Enden sparen, hätten aber keine Inflationsprämie gekommen.Ganz ähnlich klingt es von der Partei Die Linke: "Wir sind ja immer der Meinung, dass man notleidenden Menschen großzügig helfen muss. Der Kanzler und sein Kabinett gehören zweifelsohne nicht dazu", sagte Linke-Chefin Janine Wissler. Sie sprach von fehlendem Fingerspitzengefühl: "Es ist ein Gebot des Anstandes, hier eine Regelung zu treffen, dieses Geld nicht anzunehmen."
Ein Teilnehmer eines Warnstreiks hält ein Plakat mit der Aufschrift "Mehr Geld"

"Chance, die Reißleine zu ziehen"
Kritik kommt auch vom Bund der Steuerzahler. Dessen Präsident Reiner Holznagel meint, zwar sei es nicht ungewöhnlich, dass das Innenministerium einen Gesetzentwurf vorlegt, in dem geregelt wird, wie der Tarifabschluss auch auf die Bundesbeamten übertragen wird. Mit Blick auf die Regierungsmitglieder fordert er aber: "Hier sollte entweder das Gesetz verändert werden oder das Bundeskabinett verzichtet jetzt schon symbolisch auf die Sonderzahlung."Das werde zwar nicht den Haushalt für das nächste Jahr retten, meint der Steuerzahlerpräsident, aber das habe mit Blick auf ein Ministergehalt von 17.000 Euro pro Monat große Symbolwirkung. "Aber der Bundeskanzler und seine Kabinettskollegen haben jetzt die Chance, hier noch die Reißleine zu ziehen. Ich finde, es wäre ein starkes Signal."

Ich bin gespannt, was noch so kommt.....

Liebe Grüße
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.06.2023 13:33
Bei uns kommt es zum Stillstand. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es werden weitere wichtige Projekte im Bereich der Digitalisierung auf Eis gelegt weil keine halbwegs geeigneten Bewerber da sind. Wir suchen zum Beispiel akut Ingenieure mit digitalen Skills da ensprechende Stellen hohen technischen Sachverstand erfordern. Informatiker sind auch willkommen. Sehr wenig Bewerber, alle wirklich nicht mal im Ansatz geeignet und selbst einfachste IT Begriffe sitzen nicht. Sprachliche Hürden wären noch irgendwo zu stemmen.

Es braucht dringend Verbesserungen in der Bezahlung, insbesondere bei Ingenieuren und ITlern. Bei Verwaltungsstellen dagegen null Probleme hinsichtlich hinreichend Bewerbern und auch fachlich eher unkritisch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dutch1976 am 14.06.2023 07:35
Moin, ich bin selbst im mit 44 in den TV-L (Bereich IT) eingestiegen und habe eine EG11 S5 Stelle bekommen.

Wenn ich das mit einigen Kollegen auf dem Dorf vergleiche, verdiene ich deutlich mehr. Ein Freund von mir ist dagegen bei einer größeren Firma in HH aktiv und bekommt in etwa 10K mehr im Jahr und hat einen Firmenwagen.
Dafür habe ich 100% Home-Office und praktisch keine Fahrtkosten / Fahrzeiten, was auch sehr angenehm ist.

Öffentlicher Dienst, ist meinem Gefühl nach, immer ein Komprossmis zwischen Verdienst / Sicherheit / Belastung.
Man kann woanders mehr verdienen, aber hat auch entsprechende Anforderungen zu leisten.

BTT:
Ich hoffe, dass es in eine ähnliche Richtung wie beim TVÖD gehen wird. Letztes Mal hatte ich mich noch über das Corona Geld gefreut, aber das Geld ist einmal auf dem Konto und hat weniger Nachhaltigkeit.

Da aber überall von den 3K Inflationsbonus gesprochen wird, gehe ich davon aus, dass wir den auch bekommen werden. Mit einem Sockelbeitrag rechne ich ebenfalls, da prozentual davon die unteren EGs im Verhältnis mehr bekommen. Interessant wird, was dann ontop dazukommt.

Ich hatte mich tatsächlich auch in einer Kommune beworben, sollte dort für die selbe Arbeit aber nur eine EG10 bekommen. Mich ärgert allerdings am TV-L, dass wir weder eine Stufenlaufzeitverkürzung noch §16-5 zur Zeit bekommen können. Im TVÖD ist das mit LOB deutlich fairer geregelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.06.2023 08:19
Ich hatte mich tatsächlich auch in einer Kommune beworben, sollte dort für die selbe Arbeit aber nur eine EG10 bekommen. Mich ärgert allerdings am TV-L, dass wir weder eine Stufenlaufzeitverkürzung noch §16-5 zur Zeit bekommen können. Im TVÖD ist das mit LOB deutlich fairer geregelt.
LOB = lächerlich ohne Bedeutung
und meisten dann doch Gießkanne!

16.5 kann man im TV-L bekommen in der Kommune gibt es das nicht.
Also selber "Schuld", wenn der AG dir nicht die Zulage zur Stufe 6 (oder mehr) per §16.5 gibt.
Dann glaubt er halt, dass es nicht notwendig ist dich zu binden!

Laufzeit verkürzung ist halt schwierig, denn dazu muss der AG (tariflich gesehen und gegenüber dem PR) nachweisen, dass du erheblich Überdurchschnittlich bist als die anderen Kollegen alles Nieten, davor hat der AG idR Angst und keinen Bock.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jetteka am 16.06.2023 12:40
Bei uns kommt es zum Stillstand. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es werden weitere wichtige Projekte im Bereich der Digitalisierung auf Eis gelegt weil keine halbwegs geeigneten Bewerber da sind. Wir suchen zum Beispiel akut Ingenieure mit digitalen Skills da ensprechende Stellen hohen technischen Sachverstand erfordern. Informatiker sind auch willkommen. Sehr wenig Bewerber, alle wirklich nicht mal im Ansatz geeignet und selbst einfachste IT Begriffe sitzen nicht. Sprachliche Hürden wären noch irgendwo zu stemmen.

Es braucht dringend Verbesserungen in der Bezahlung, insbesondere bei Ingenieuren und ITlern. Bei Verwaltungsstellen dagegen null Probleme hinsichtlich hinreichend Bewerbern und auch fachlich eher unkritisch.

Das möchte ich so nicht unterschreiben. Selbst Verwaltungsstellen benötigen Fachpersonal. Was hier an Bewerbungen eintrudelt, da wird einem schlecht. Da ist die Bäckereifachverkäuferin noch ein ganz großes Los. Die meisten wollen scheinbar heutzutage gar nicht mehr arbeiten. Erste Frage ist meist, "geht Teilzeit?", dann "Gibt es Home Office"?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 16.06.2023 14:37
Hallo Jetteka, warum sind die Fragen nach Teilzeit und mobilem Arbeiten denn aus deiner Sicht so verwerflich? Wird bei euch im Homeoffice nicht gearbeitet? Wenn sich bei euch kein geeignetes Personal bewirbt, ist es dann nicht im Zweifel besser eine Stelle zu 3/4 zu besetzen als gar nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 16.06.2023 15:20
Das möchte ich so nicht unterschreiben. Selbst Verwaltungsstellen benötigen Fachpersonal. Was hier an Bewerbungen eintrudelt, da wird einem schlecht. Da ist die Bäckereifachverkäuferin noch ein ganz großes Los. Die meisten wollen scheinbar heutzutage gar nicht mehr arbeiten. Erste Frage ist meist, "geht Teilzeit?", dann "Gibt es Home Office"?

Ich habe eher den Eindruck, die Leute wollen nicht mehr jeden Mist zu jedem Gehalt mitmachen, was ja an sich eine gute Entwicklung ist. Der ÖD braucht sich nicht wundern, dass die Leute lieber flexiblere Arbeitsstellen in der Privatwirtschaft annehmen. Wenn unflexible E5 Stellen ausgeschrieben werden (nur 50% unbefristet, vorgegebene Arbeitstage, kein mobiles Arbeiten etc., dann am besten noch entsprechende Ausbildung) dann wundert es mich nicht, dass die Leute genug Alternativen haben, wenn man ungelernt beim Supermarkt um die Ecke nur 1-2 Euro weniger die Stunde bekommt fürs Regale einräumen.

Und wenn wir ehrlich sind, sind MA, die richtig Lust haben zu arbeiten, doch wirklich in der Privatwirtschaft besser aufgehoben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.06.2023 16:32
Und wenn wir ehrlich sind, sind MA, die richtig Lust haben zu arbeiten, doch wirklich in der Privatwirtschaft besser aufgehoben.
Nein,
Leute die wirklich richtig Lust haben zu arbeiten, sind da am besten aufgehoben, wo sie wirklich mit Lust arbeiten können.
Und das ist sowohl in der pW als auch im öD möglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 17.06.2023 10:27
Auch im ÖD gibt es anspruchsvolle, sehr komplexe und erfüllende Aufgaben. Gerade im Büro- und Verwaltungsbereich bei wiederkehrenden, ähnlich gelagerten Aufgabenstellungen besteht durch effiziente Digitalisierung und KI aber künftig erhebliches Stellen-Einsparpotential bei realistischer Betrachtung. Darauf weisen auf diverse Studien hin. Der Bedarf im MINT-Bereich hingegen steigt durch zunehmende Digitalisierung und immer neue Technologien. Und trifft auf eine sinkende Zahl von MINT Absolventen.

Der Abstand zwischen TVÖD und TV-L wird daher insbesondere ab EG 11 aufwärts ein echtes Problem bei der Suche und dauerhaften Bindung insbesondere von MINT Berufen. Hier muss dringlichst bei anstehenden Tarifverhandlungen angesetzt werden! Um im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft und gerade auch anderen Teilen des ÖD bestehen zu können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 17.06.2023 12:56

Laufzeit verkürzung ist halt schwierig, denn dazu muss der AG (tariflich gesehen und gegenüber dem PR) nachweisen, dass du erheblich Überdurchschnittlich bist als die anderen Kollegen alles Nieten, davor hat der AG idR Angst und keinen Bock.

Ich habe das so verstanden, dass dies vom PR regelmäßig abgelehnt wird. Da wenn einer Verkürzung zugestimmt wird, könnte der AG auch mit Verlängerungen kommen und das schadet der eigenen Wahl erheblich.

Hast du ggf. Durchführungshinweise welche diese Begründung erläutern?

im TV-L wird das ja explizit als Werkzeug der Personalentwicklung deklariert (gem. Protokollerklärung):

Quelle: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/TV_L-17

(2) 1Bei Leistungen der Beschäftigten, die erheblich über dem Durchschnitt liegen, kann die erforderliche Zeit für das Erreichen der Stufen 4 bis 6 jeweils verkürzt werden. 2Bei Leistungen, die erheblich unter dem Durchschnitt liegen, kann die erforderliche Zeit für das Erreichen der Stufen 4 bis 6 jeweils verlängert werden. 3Bei einer Verlängerung der Stufenlaufzeit hat der Arbeitgeber jährlich zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Verlängerung noch vorliegen. 4Für die Beratung von schriftlich begründeten Beschwerden von Beschäftigten gegen eine Verlängerung nach Satz 2 beziehungsweise 3 ist eine betriebliche Kommission zuständig. 5Die Mitglieder der betrieblichen Kommission werden je zur Hälfte vom Arbeitgeber und vom Betriebs-/Personalrat benannt; sie müssen dem Betrieb/der Dienststelle angehören. 6Der Arbeitgeber entscheidet auf Vorschlag der Kommission darüber, ob und in welchem Umfang der Beschwerde abgeholfen werden soll.

Protokollerklärung zu § 17 Absatz 2:
Die Instrumente des § 17 Absatz 2 unterstützen die Anliegen der Personalentwicklung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.06.2023 15:12

Laufzeit verkürzung ist halt schwierig, denn dazu muss der AG (tariflich gesehen und gegenüber dem PR) nachweisen, dass du erheblich Überdurchschnittlich bist als die anderen Kollegen alles Nieten, davor hat der AG idR Angst und keinen Bock.

Ich habe das so verstanden, dass dies vom PR regelmäßig abgelehnt wird. Da wenn einer Verkürzung zugestimmt wird, könnte der AG auch mit Verlängerungen kommen und das schadet der eigenen Wahl erheblich.
Nachvollziehbar, dass sie diese Büchse der Pandora nicht aufmachen wollen. Auch weil man dafür ein Beurteilungssystem bei den Angestellten haben müsste um festzustellen, ob und wer erheblich überdurchschnittlich ist.

Und im Kern kann man das Problem wesentlich eleganter und schlanker via 16.5 lösen kann.
Zitat
Hast du ggf. Durchführungshinweise welche diese Begründung erläutern?
https://www.mf.niedersachsen.de/startseite/themen/tarife/durchfuhrungshinweise/durchfuehrungshinweise-zum-tv-ltvue-l-118348.html

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Balou36 am 19.06.2023 17:31
Mitte August - Ende September läuft erstmal die Forderungsfindung. Daher ist vor Oktober mit der offiziellen Forderung nicht zu rechnen.

Warum wurde die Forderung für Bund und Kommunen letztes Jahr so weit im Voraus verkündet?
Der Tarifvertrag lief ja bis zum 31.12.2022. Die Forderung von 10,5 % wurde doch schon Monate vorher bekanntgegeben. War das nicht im September?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: InVinoVeritas am 19.06.2023 17:49
Zitat
Die Gewerkschaften verhandeln dann mit der Arbeitgeberseite in drei Verhandlungsrunden. Die Verhandlungen in der kommenden Tarifrunde finden am 26. Oktober, 2. und 3. November sowie am 7. bis 9. Dezember 2023 statt.

Zitat
Der finale Beschluss der gemeinsamen Forderung erfolgt im Oktober 2023.

https://www.gew-nrw.de/meldungen/detail-meldungen/news/tv-l-2023-so-laufen-tarifverhandlungen-ab.html

Untern dem Link findet ihr den genauen geplanten Ablauf der kommenden TV L Verhandlungen im Herbst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 20.06.2023 13:37
Ich bin ja auch schon auf die Forderung gespannt. Da man sich ja gern in etwa bei der Hälfte einigt, sollte die Forderung wohl zwischen 18-20% auf 12 Monate liegen. 

Immerhin ist die Inflation seit Beginn des aktuell laufenden Tarifvertrags vom Oktober 2021 bis Mai 2023 auf ca. 11,7% gestiegen. Abzüglich der 2,8% Tarifsteigerung bleibt also ein Realeinkommensverlust von derzeit ca. 8,9%. Und dann ist die zukünftige Inflation ja noch unberücksichtigt. Aber dank Taschenspielertricks a la Deutschlandticket und Preisbremsen wird's ja zum Glück bestimmt bald bergab gehen mit der amtlich erhobenen Inflationsrate ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 20.06.2023 14:34
Die 2,8% hab es nach 23 Monaten keiner Tabellenerhöhung. Auch 2022 hatten wir schon eine Inflation von 5,x %.
Das Verlust ist also deutlich höher.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 20.06.2023 16:51
Gut am 01.01.2021 gab es aber auch noch einmal dicke +1,3% (min. 50€ brutto) on top bis Ende September 2021. Wenn man den Zeitraum einberechnen will, siehts natürlich trotzdem noch deutlich schlechter aus. Dann sind es in dem Zeitraum rund 15,3% Inflation bei ca. 4,1% Gehaltssteigerung. Also sollten sie wohl tatsächlich mit min. 20% ins Rennen gehen für 12 Monate, wenn man beabsichtigt sich etwa in der Mitte zu treffen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 20.06.2023 16:58
Die 2,8% hab es nach 23 Monaten keiner Tabellenerhöhung. Auch 2022 hatten wir schon eine Inflation von 5,x %.
Das Verlust ist also deutlich höher.

Die Zahlen von ULf stimmen schon und lassen sich durch den VPI-Rechner überprüfen. Dennoch steht einer Inflation von 11,7% eine Erhöhung um 2,8% gegenüber, also ein Reallohnverlust über die Laufzeit desw Tarifvertrags von 9,8%. Eine Einmalzahlung von 3000.- € netto würde dies nur teilweise ausgleichen. Nicht berücksichtigt ist die noch kommende Inflation bis zum Auslaufen des Tarifvertrags (also noch 4 Monate) und die künftige Inflation für die Laufzeit des kommenden Tarifvertrags. im TVöD wird die Einmalzahlung wenigstens größtenteils noch 2023 ausgezahlt, im TVL kann man da sicher bis zum Anfang nächsten Jahres warten. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pädi07 am 21.06.2023 23:34
Es wird gesagt werden "ihr habt doch schon ab Dezember 22 eine Erhöhung bekommen und jetzt ist die Inflation deutlich niedriger". Mein Tipp: ab ca. März 24 gibt's 4%, Sockelbetrag und eine kleine Einmalzahlung von etwa 400 Euro
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 22.06.2023 09:12
Wenn der Sockelbetrag 500 Euro ist, können wir drüber reden.  ;)
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Beitrag von: Garfield am 22.06.2023 09:31
Es wird gesagt werden "ihr habt doch schon ab Dezember 22 eine Erhöhung bekommen und jetzt ist die Inflation deutlich niedriger". Mein Tipp: ab ca. März 24 gibt's 4%, Sockelbetrag und eine kleine Einmalzahlung von etwa 400 Euro

Die Einmalzahlung werden wir voll erhalten. Zum einen Mal, weil es im TVÖD so war und zum anderen, weil es für die AG einfach extrem reizvoll ist eine Tabellenerhöhung damit zu verschieben.

Ich würde eher befürchten, dass es im März 24 noch gar keine Prozente gibt, sondern eher Ende 24, weil man bis dahin ja gestaffelt die 3000 Euro raus haut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 22.06.2023 10:04
Es wird gesagt werden "ihr habt doch schon ab Dezember 22 eine Erhöhung bekommen und jetzt ist die Inflation deutlich niedriger". Mein Tipp: ab ca. März 24 gibt's 4%, Sockelbetrag und eine kleine Einmalzahlung von etwa 400 Euro

Die Einmalzahlung werden wir voll erhalten. Zum einen Mal, weil es im TVÖD so war und zum anderen, weil es für die AG einfach extrem reizvoll ist eine Tabellenerhöhung damit zu verschieben.

Ich würde eher befürchten, dass es im März 24 noch gar keine Prozente gibt, sondern eher Ende 24, weil man bis dahin ja gestaffelt die 3000 Euro raus haut.

Mal nicht den Teufel an die Wand!  :-\
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 22.06.2023 10:54
Es wird gesagt werden "ihr habt doch schon ab Dezember 22 eine Erhöhung bekommen und jetzt ist die Inflation deutlich niedriger". Mein Tipp: ab ca. März 24 gibt's 4%, Sockelbetrag und eine kleine Einmalzahlung von etwa 400 Euro

Die Einmalzahlung werden wir voll erhalten. Zum einen Mal, weil es im TVÖD so war und zum anderen, weil es für die AG einfach extrem reizvoll ist eine Tabellenerhöhung damit zu verschieben.

Ich würde eher befürchten, dass es im März 24 noch gar keine Prozente gibt, sondern eher Ende 24, weil man bis dahin ja gestaffelt die 3000 Euro raus haut.

Mal nicht den Teufel an die Wand!  :-\

Im TVöD gibt es ja die erste prozentuale Erhöhung erst am 1.3.2024, wenn wieder neun Monate Abstand verhandelt werden gibt es im TVL die ersten Prozente im Dezember 2024.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 22.06.2023 12:13
Die Einmalzahlung werden wir voll erhalten. Zum einen Mal, weil es im TVÖD so war und zum anderen, weil es für die AG einfach extrem reizvoll ist eine Tabellenerhöhung damit zu verschieben.
Ich fürchte, dass du damit richtig liegen wirst. Da wird sich jener, der jetzt mit voller Kraft so weiterarbeitet, am Ende sehr bedröppelt umsehen und merken, dass ihm nachträglich nichts kompensiert wird, sondern seine Erhöhung des Tabellengehalts durch die gestückelte Sonderzahlungslösung ersetzt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 25.06.2023 10:27
Es wird gesagt werden "ihr habt doch schon ab Dezember 22 eine Erhöhung bekommen und jetzt ist die Inflation deutlich niedriger". Mein Tipp: ab ca. März 24 gibt's 4%, Sockelbetrag und eine kleine Einmalzahlung von etwa 400 Euro

Die Einmalzahlung werden wir voll erhalten. Zum einen Mal, weil es im TVÖD so war und zum anderen, weil es für die AG einfach extrem reizvoll ist eine Tabellenerhöhung damit zu verschieben.

Ich würde eher befürchten, dass es im März 24 noch gar keine Prozente gibt, sondern eher Ende 24, weil man bis dahin ja gestaffelt die 3000 Euro raus haut.

Mal nicht den Teufel an die Wand!  :-\

Wie kannst du dir da so sicher mit der Einmalzahlung sein, wenn die Abschlüsse im TVL bisher immer weit hinter dem des TVöD lagen? Zumal man ja grunsätzlich sagen muss, dass diese 3.000 Euro gar nicht Gegenstand der Verhandlungen, sondern längst auf den Konten sein sollten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 25.06.2023 11:22
Zitat
Die Gewerkschaften verhandeln dann mit der Arbeitgeberseite in drei Verhandlungsrunden. Die Verhandlungen in der kommenden Tarifrunde finden am 26. Oktober, 2. und 3. November sowie am 7. bis 9. Dezember 2023 statt.

Zitat
Der finale Beschluss der gemeinsamen Forderung erfolgt im Oktober 2023.

https://www.gew-nrw.de/meldungen/detail-meldungen/news/tv-l-2023-so-laufen-tarifverhandlungen-ab.html

Untern dem Link findet ihr den genauen geplanten Ablauf der kommenden TV L Verhandlungen im Herbst.


Danke für den Link.

Hatte kürzlich die Gelegenheit, mit Gewerkschaftlern von GEW und GdP vereinzelt zeitversetzt zu sprechen.
Auch bei denen ist der Druck im Kessel erheblich!

Ich kann nur meine Forderung wiederholen:
TV-L 2023/2024 MUSS sich sehr an TVöD 2023 orientieren => Mindeststandard.

Warum ist der TV-L leider immer noch schlechter gesellt als dem des TVöD?  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.06.2023 14:02
Wie kannst du dir da so sicher mit der Einmalzahlung sein, wenn die Abschlüsse im TVL bisher immer weit hinter dem des TVöD lagen?

Warum ist der TV-L leider immer noch schlechter gesellt als dem des TVöD?  ::)

Wenn die Aussage so pauschal stimmen würde, dann würden nicht teile des TV-Ls mehr verdienen als die TVöDs!

https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 26.06.2023 08:18
Wie kannst du dir da so sicher mit der Einmalzahlung sein, wenn die Abschlüsse im TVL bisher immer weit hinter dem des TVöD lagen?

Warum ist der TV-L leider immer noch schlechter gesellt als dem des TVöD?  ::)

Wenn die Aussage so pauschal stimmen würde, dann würden nicht teile des TV-Ls mehr verdienen als die TVöDs!

https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Aber faktisch lagen die Abschlüsse der letzten Jahre doch weit hinter dem TVöD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Fragmon am 26.06.2023 08:25
Wie kannst du dir da so sicher mit der Einmalzahlung sein, wenn die Abschlüsse im TVL bisher immer weit hinter dem des TVöD lagen?

Warum ist der TV-L leider immer noch schlechter gesellt als dem des TVöD?  ::)

Wenn die Aussage so pauschal stimmen würde, dann würden nicht teile des TV-Ls mehr verdienen als die TVöDs!

https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Aber faktisch lagen die Abschlüsse der letzten Jahre doch weit hinter dem TVöD.

Wie faktisch muss denn deiner Meinung nach eine Vergleichstabelle noch sein?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.06.2023 08:45
Wobei mich bei der Tabelle schon skeptisch stimmt, dass in E13/5 für den TV-L ein geringeres Brutto-, aber höheres Netto-Entgelt ausgewiesen wird…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.06.2023 08:58
Wie kannst du dir da so sicher mit der Einmalzahlung sein, wenn die Abschlüsse im TVL bisher immer weit hinter dem des TVöD lagen?

Warum ist der TV-L leider immer noch schlechter gesellt als dem des TVöD?  ::)

Wenn die Aussage so pauschal stimmen würde, dann würden nicht teile des TV-Ls mehr verdienen als die TVöDs!

https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Aber faktisch lagen die Abschlüsse der letzten Jahre doch weit hinter dem TVöD.
Nein!
Faktisch besteht bei den unteren EGs im TVöD gegenüber dem TV-L Nachholbedarf und in den oberen umgekehrt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.06.2023 09:10
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.06.2023 10:34
Ohne Berücksichtigung der Jahressonderzahlung liegt man in Bayern in EG 1/2 derzeit bei einem Bruttolohn von 12,19€/h. Wenn dieser, wie von der Mindestlohn-Kommission vorgeschlagen, zum 1.1.2025 auf 12,82€/h angehoben wird, dann müsste eben jenes Eingangs-Entgelt bis dahin um mindestens 5,2% bzw. 110€ angehoben werden.

Weniger als das sollte es also schon aus gesetzlichen Gründen nicht werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 26.06.2023 10:39
Wie kannst du dir da so sicher mit der Einmalzahlung sein, wenn die Abschlüsse im TVL bisher immer weit hinter dem des TVöD lagen?

Warum ist der TV-L leider immer noch schlechter gesellt als dem des TVöD?  ::)

Wenn die Aussage so pauschal stimmen würde, dann würden nicht teile des TV-Ls mehr verdienen als die TVöDs!

https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Aber faktisch lagen die Abschlüsse der letzten Jahre doch weit hinter dem TVöD.
Nein!
Faktisch besteht bei den unteren EGs im TVöD gegenüber dem TV-L Nachholbedarf und in den oberen umgekehrt!

Exakt, daher müsste z.B. bei E 14 der Tarif zum 1.3.2024 um 12% angehoben werden, um mit dem TVöD gleichzuziehen, bei Zahlung der 3000.- € netto bereits zu Beginn des Jahres. Bin gespannt, ob das bei den Verhandlungen (und den Forderungen) so erscheint.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.06.2023 10:51
Exakt, daher müsste z.B. bei E 14 der Tarif zum 1.3.2024 um 12% angehoben werden, um mit dem TVöD gleichzuziehen, bei Zahlung der 3000.- € netto bereits zu Beginn des Jahres. Bin gespannt, ob das bei den Verhandlungen (und den Forderungen) so erscheint.
Das wird 0,0 Minuten Thema sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.06.2023 11:25
Das ist auch meine Befürchtung. Darum wird der Mangel im MINT-Bereich im Bereich des TV-L weiter stark zunehmen. Zu Lasten letztlich auch der verbleibenden MINT-Kollegen die den Laden irgendwie versuchen am Laufen halten. Selbst Fremdvergaben scheitern bei uns sehr häufig mangels Bewerber und brauchbarer Angebote. Bedeutende Projekte liegen daher auf Eis. Zu groß ist mittlerweile der Fachkräftemangel im MINT-Sektor, nicht nur bei uns sondern auch bei Ingenieurbüros und Dienstleistern. Will der ÖD hier weiter bestehen im Wettbewerb, braucht es attraktive Bedingungen gerade für Ingenieure und ITler. Ob dies neben Verdi auch Mitarbeitern aus anderen Bereichen des TV-L (Verwaltung etc.) so bewusst ist?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.06.2023 11:38
Will der ÖD hier weiter bestehen im Wettbewerb, braucht es attraktive Bedingungen gerade für Ingenieure und ITler. Ob dies neben Verdi auch Mitarbeitern aus anderen Bereichen des TV-L (Verwaltung etc.) so bewusst ist?
Bewusst wahrscheinlich schon, aber sie sehen es nicht als ihr Problem oder Aufgabe an.
Die AG können doch jederzeit Zulagen bis der Arzt kommt gewähren, da müssten die AGs nicht verdi fragen.
Dazu müsste sich die TdL nur drauf einigen, es zu erlauben, ganz ohne ver.di oder andere AN Vertreter.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 26.06.2023 11:50
Das ist auch meine Befürchtung. Darum wird der Mangel im MINT-Bereich im Bereich des TV-L weiter stark zunehmen. Zu Lasten letztlich auch der verbleibenden MINT-Kollegen die den Laden irgendwie versuchen am Laufen halten. ...

Und genau da liegt m.E. der Denkfehler. Wenn die AG keinen Bedarf für die Gewinnung von Mitarbeitern sehen - was sie durch ihre Gehaltsangebote deutlich zum Ausdruck bringen - dann haben sie auch kein Interesse den Laden am Laufen zu halten. Ich mache hier für keinen unbesetzten Arbeitsplatz eine Überminute. Vor der Anordnung von Überstunden habe ich keine Sorge, da die Geizmentalität bei meinem AG äußerst ausgeprägt ist. Wenn dann Projekte scheitern oder sich massiv verzögern, dann ist es ebenso.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 26.06.2023 11:50
Der AG Staat, ob Land oder Bund, wird sich verschlanken und auf wesentliche Aufgaben reduzieren müssen.
Wenn ich mir den Bildungsbereich ansehe... die Forderung mit immer kleinere Klassen (Schulen) bzw. Kurse (Unis) kann nicht aufrecht erhalten werden, wenn die Babyboomer gehen und die gehen in absehbarer Zeit.

Dann bleibt genug zum Verteilen bei jeder Tarifverhandlung für die, die die wesentlichen Arbeiten noch durchführen dürfen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alien1973 am 26.06.2023 11:54
Nur will halt die Büchse der Pandora mit dem Namen "Zulagen" kaum eine Personalverwaltung öffnen.

Bei uns im Amt gibt's noch weitere 4 ING, die alle wenn sie es spitz kriegen das gleiche haben wollen würden. So bereits geschehen in einem anderen Amt bei uns im Baureferat.

In einer kleinen Klitsche in der der ING praktisch das Bauamt leitet und nur noch den Bürgermeister vor sich hat geht so einiges. Habe ich selber erlebt, da ich einfach mal meinen Marktwert testen wollte. War als EG 10 ausgeschrieben, am Ende hätte ich die EG 11 bekommen und Stufe 5 zum Einstieg. Bin trotzdem nicht gewechselt. Nur in einer größeren Behörde ist das halt ein Problem...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: 08154711 am 26.06.2023 12:29
Kann denn verdi nicht einfach mit nur einer Forderung in die Verhandlungen gehen?

4-Tage-Woche ohne Lohnverzicht!

Rechnung wäre einfach: 1 Tag Reduktion = 20 % Lohnerhöhung (diese Höhe muss ja als Verhandlungseinstieg von Verdi genannt werden, damit überhaupt was sinnvolles bei rumkommt)

Würde die Kassen also nicht belasten... Dass die Arbeit dann liegen bleibt scheint eh keinen zu interessieren  ;D

Ich fände mehr Freizeit eine schöne Sache :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.06.2023 12:32
Nur will halt die Büchse der Pandora mit dem Namen "Zulagen" kaum eine Personalverwaltung öffnen.
Eben, dafür machen sie die Büchse dysfunktionale Verwaltung lieber immer größer.
Und sie können es, weil sie als PA eben seltenste von der restlichen Verwaltung für diesen Umstand in die Verantwortung genommen werden.

Zitat
Bei uns im Amt gibt's noch weitere 4 ING, die alle wenn sie es spitz kriegen das gleiche haben wollen würden. So bereits geschehen in einem anderen Amt bei uns im Baureferat.
Bei uns kriegen nicht alle eine Zulage.
Und die die erfolglos waren sind leider alle trotzdem geblieben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.06.2023 13:18
Zulagen sind sicherlich ein Instrument welches zur Lösung mit beitragen kann. Wenn potentielle Bewerber jedoch im Vorfeld die Gehaltstabelle des TV-L genauer betrachten ist bereits häufig Schicht im Schacht und es kommt dann erst nicht zur Bewerbung. Ist mir jedenfalls aus etlichen Gesprächen mit MINTlern bekannt. Auch Themen wie eine mickrige Jahressonderzahlung (bekanntlich eher niedrig bei EG12 aufwärts) tragen mit dazu bei. Daher muss gerade auch die Entgelttabelle für EG 11 aufwärts überproportional Verbesserung erfahren.

Sollte dies wieder nicht passieren, wird es bei uns eine spürbare Kündigungswelle auch altgedienter MINT-Kollegen geben. Es gibt einfach in Summe interessantere Tarifverträge auch im ÖD wie den TV-V und entsprechende Betriebe suchen ebenfalls stark nach MINT-Kräften.

So mancher Verwaltungskollege im TV-L mag sich das nicht vorstellen: Es ist mittlerweile Standard, dass meine Kollegen und ich gehäuft Abwerbeversuche (auch aus anderen ÖD-Einheiten) erhalten. Selbst die Kollegen mit 50+
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 26.06.2023 13:33
Bei uns kriegen nicht alle eine Zulage.
Und die die erfolglos waren sind leider alle trotzdem geblieben.

Warum "leider"? Wäre die Arbeitsedigung sorgfältiger und flotter erfolgt, wenn sie gegangen wären? Oder waren es besonders leicht zu ersetzende Mitarbeiter? Oder vermisst du den "Denkzettel" an den AG wegen des nicht konsequenten Verhaltens dann auch zeitnah zu kündigen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.06.2023 13:37
Zulagen sind sicherlich ein Instrument welches zur Lösung mit beitragen kann. Wenn potentielle Bewerber jedoch im Vorfeld die Gehaltstabelle des TV-L genauer betrachten ist bereits häufig Schicht im Schacht und es kommt dann erst nicht zur Bewerbung. Ist mir jedenfalls aus etlichen Gesprächen mit MINTlern bekannt. Auch Themen wie eine mickrige Jahressonderzahlung (bekanntlich eher niedrig bei EG12 aufwärts) tragen mit dazu bei. Daher muss gerade auch die Entgelttabelle für EG 11 aufwärts überproportional Verbesserung erfahren.
Durchaus sinnvoll und korrekt.
Aber man kann in der Ausschreibung auch "aggressiv" darauf verweisen, dass man mehr als das Tabellenentgelt zahlen kann, wenn die Voraussetzungen stimmen.

Zitat

Sollte dies wieder nicht passieren, wird es bei uns eine spürbare Kündigungswelle auch altgedienter MINT-Kollegen geben. Es gibt einfach in Summe interessantere Tarifverträge auch im ÖD wie den TV-V und entsprechende Betriebe suchen ebenfalls stark nach MINT-Kräften.
Dir ist bewusst, das EGx im TV-V nicht gleich EGX im TV-L ist.
Sowohl monetär als auch wo man bei gleicher Tätigkeit landet!

Zitat
So mancher Verwaltungskollege im TV-L mag sich das nicht vorstellen: Es ist mittlerweile Standard, dass meine Kollegen und ich gehäuft Abwerbeversuche (auch aus anderen ÖD-Einheiten) erhalten. Selbst die Kollegen mit 50+
Ja, das kenne ich dir kucken einen dann an wie einen Marsianer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 26.06.2023 13:58
Exakt, daher müsste z.B. bei E 14 der Tarif zum 1.3.2024 um 12% angehoben werden, um mit dem TVöD gleichzuziehen, bei Zahlung der 3000.- € netto bereits zu Beginn des Jahres. Bin gespannt, ob das bei den Verhandlungen (und den Forderungen) so erscheint.
Das wird 0,0 Minuten Thema sein.

Ich hoffe nur, dass die GEW auch noch etwas beizutragen hat und die Tarifforderungen von Verdi nicht wieder nur die Gehaltsgruppen bis E9 berücksichtigt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.06.2023 13:59
Die TV-V Eingrupperungsthematik ist mir bekannt. Scheint etliche TV-V Betriebe bei erfahrenen Leuten aber wenig zu jucken. Bei den letzten Abwerbeversuchen wurde ohne Mucken die gleiche EG geboten bei sehr ähnlicher Tätigkeit. Sehe dies auch häufig bei einschlägigen Stellenanzeigen und kenne es aus früherer Tätigkeit noch so. Was eben durchaus ein Unterschied macht. Vermutlich handelt man dort bei Eingrupperungen gehäuft nach folgendem Passus der Anlage 1 des TV-V:

"Arbeitnehmer, die aufgrund ihrer Fähigkeiten oder Erfahrungen entsprechende gleichwertige Tätigkeiten ausüben"

Es ist ja auch nicht alles schlecht im TV-L. Jedoch ist Vorsicht geboten wenn man gute Leute halten will. Aktives Bewerben von Zulagen in der Stellenanzeige suggeriert je nach Sichtwinkel bereits wie kacke der Tarifvertrag eigentlich ist. Muss daher sehr gut formuliert sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.06.2023 14:17
Die TV-V Eingrupperungsthematik ist mir bekannt. Scheint etliche TV-V Betriebe bei erfahrenen Leuten aber wenig zu jucken. Bei den letzten Abwerbeversuchen wurde ohne Mucken die gleiche EG geboten bei sehr ähnlicher Tätigkeit. Sehe dies auch häufig bei einschlägigen Stellenanzeigen und kenne es aus früherer Tätigkeit noch so. Was eben durchaus ein Unterschied macht. Vermutlich handelt man dort bei Eingrupperungen gehäuft nach folgendem Passus der Anlage 1 des TV-V:

"Arbeitnehmer, die aufgrund ihrer Fähigkeiten oder Erfahrungen entsprechende gleichwertige Tätigkeiten ausüben"
Also ist nach deiner Schilderung nicht der TV-V besser, sondern die Betriebe sind bei der Anwendung des TV-V generöser.  8)
Oder zahlen halt übertariflich.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.06.2023 14:43
Kommt sicherlich auf den konkreten Vergleich an. Nach meiner Kenntnis gibt es beim TV-V offensichtlich auch ein vollwertiges 13. Gehalt für alle wenn ich mich recht erinnere. Das summiert sich eben auch im Laufe der Zeit.

Der MINT-Mangel wird zunehmen und die Abbruch-Quote bei Studierenden in diesem Bereich ist hoch. Wenn die AG das nicht erkennen und handeln müssen eben die Konsequenzen getragen werden. Der Bindungswille ist jedenfalls mittlerweile auch bei erfahrenen MINT-Kollegen deutlich gesunken. Zuwanderung löst die Probleme bisher nicht, dafür gibt es wohl interessantere Länder als Ziele für gut qualifizierte Leute.

Es zählt was am Ende unterm Strich steht. Und da besteht beim TV-L einiger Nachholbedarf bei EG11 aufwärts. Auch ohne Zulagen. Vermutlich haben viele AG das sogar auf dem Schirm. Werden aber durch Verdi und Co. ausgebremst zu Gunsten anderer Entgeltgruppen. So mein subjektiver Eindruck.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.06.2023 17:23
Kommt sicherlich auf den konkreten Vergleich an. Nach meiner Kenntnis gibt es beim TV-V offensichtlich auch ein vollwertiges 13. Gehalt für alle wenn ich mich recht erinnere. Das summiert sich eben auch im Laufe der Zeit.
Absolut korrekt.
Zitat
Der MINT-Mangel wird zunehmen und die Abbruch-Quote bei Studierenden in diesem Bereich ist hoch. Wenn die AG das nicht erkennen und handeln müssen eben die Konsequenzen getragen werden. Der Bindungswille ist jedenfalls mittlerweile auch bei erfahrenen MINT-Kollegen deutlich gesunken. Zuwanderung löst die Probleme bisher nicht, dafür gibt es wohl interessantere Länder als Ziele für gut qualifizierte Leute.
Naja, unsere Neuen sind inzwischen auch alles NeuDeutsche, also durch die Zuwanderung habe wir durchaus qualifizierte Bewerber (Informatiker)
und nur damit werden wir den Karren durch den Sumpf ziehen können.
Gesamtdeutsch betrachtet, denn wenn wir die Qualifizierten UrDeutschen für den öD einkaufen könnten, dann fehlen die woanders in D.
Klar ist es außerhalb vom öD (Amtssprache ist Deutsch!) eher möglich mulitlingale Teams aufzubauen.
Zitat
Es zählt was am Ende unterm Strich steht. Und da besteht beim TV-L einiger Nachholbedarf bei EG11 aufwärts. Auch ohne Zulagen. Vermutlich haben viele AG das sogar auf dem Schirm. Werden aber durch Verdi und Co. ausgebremst zu Gunsten anderer Entgeltgruppen. So mein subjektiver Eindruck.
Absolut korrekt und ich würde mir auch wünschen, dass das von ver.di thematisiert wird und nicht wieder oben <10% und unten >10% rauskommt.
Aber wir sind da nicht deren Zeilgruppe und was mit dem öD an sich passiert geht denen am A* vorbei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 28.06.2023 07:19
Kann denn verdi nicht einfach mit nur einer Forderung in die Verhandlungen gehen?

4-Tage-Woche ohne Lohnverzicht!

Rechnung wäre einfach: 1 Tag Reduktion = 20 % Lohnerhöhung (diese Höhe muss ja als Verhandlungseinstieg von Verdi genannt werden, damit überhaupt was sinnvolles bei rumkommt)

Würde die Kassen also nicht belasten... Dass die Arbeit dann liegen bleibt scheint eh keinen zu interessieren  ;D

Ich fände mehr Freizeit eine schöne Sache :-)

Du wärst mein neuer Verhandlungsführer!  :-*
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 28.06.2023 07:47
Arbeitszeit darf auf gar keinen Fall zur Verhandlungsmasse werden. Wer Freizeit möchte, möge bitte Anträge auf Teilzeit stellen. Was ich brauche ist mehr Geld und zwar mindestens 10 % mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 28.06.2023 08:03
Arbeitszeit darf auf gar keinen Fall zur Verhandlungsmasse werden. Wer Freizeit möchte, möge bitte Anträge auf Teilzeit stellen. Was ich brauche ist mehr Geld und zwar mindestens 10 % mehr.

Ich schlage vor, dir sollte dann die Möglichkeit zur Arbeitszeiterhöhung eingeräumt werden.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 28.06.2023 08:11
Würde ich nehmen. Würden die Tarifverträge sowas vorsehen, hätte ich heute schon einen 45-Stunden-Vertrag. Da aber Arbeitszeit (egal in welche Richtung) keine Verhandlungsmasse sein darf, muss eine saftige lineare Erhöhung der Entgelte ran.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 28.06.2023 08:20
Würde ich nehmen. Würden die Tarifverträge sowas vorsehen, hätte ich heute schon einen 45-Stunden-Vertrag. Da aber Arbeitszeit (egal in welche Richtung) keine Verhandlungsmasse sein darf, muss eine saftige lineare Erhöhung der Entgelte ran.

Dein Wort in Gottes Ohr!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 28.06.2023 09:15
Arbeitszeit darf auf gar keinen Fall zur Verhandlungsmasse werden. Wer Freizeit möchte, möge bitte Anträge auf Teilzeit stellen. Was ich brauche ist mehr Geld und zwar mindestens 10 % mehr.

Ich schlage vor, dir sollte dann die Möglichkeit zur Arbeitszeiterhöhung eingeräumt werden.  ;D

Ok erst runter auf 4 Tage / 32h-Woche bei vollem Lohnausgleich und dann die Möglichkeit wieder auf ehemals Vollzeit (hier 39,4 h/Woche) hochzugehen. Klingt nach einem Top-Deal. Würde ich unterschreiben.

Wäre aber auch mit sofort 10% mehr und zusätzlicher Inflationsprämie in voller Höhe einigermaßen zufrieden. Leider ist allein das schon äußerst unwahrscheinlich...
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Beitrag von: Tariflas am 28.06.2023 13:49
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

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Beitrag von: KDC am 28.06.2023 14:02
Arbeitszeit darf auf gar keinen Fall zur Verhandlungsmasse werden. Wer Freizeit möchte, möge bitte Anträge auf Teilzeit stellen. Was ich brauche ist mehr Geld und zwar mindestens 10 % mehr.

Und wo genau ist das Problem? In der Firma meiner Frau is Vollzeit 35 Stunden. Mehr Stunden ist außertariflich jederzeit möglich und werden dort häufig verweinbart.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 28.06.2023 14:04
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

An deiner Stelle würde ich mir eher ml einen Steuerberater suchen, der dein Nettoentgelt optimiert und weniger jammern.

Wenn du tatsächlich fünf Arbeitsplätze abdeckst, musst du unglaublich wertvoll für deinen Arbeitgeber sein. Teile ihm das mit und wenn er dir nicht zahlen möchte, bewirb dich weg und kündige.
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Beitrag von: Tariflas am 28.06.2023 14:08


Wenn du tatsächlich fünf Arbeitsplätze abdeckst, musst du unglaublich wertvoll für deinen Arbeitgeber sein. Teile ihm das mit und wenn er dir nicht zahlen möchte, bewirb dich weg und kündige.

Ja das tat ich bereits, es kommt immer nur “wir müssen sparen, ich weiß nicht, ob und wann wir neue Mitarbeiter bekommen”.

Ich warte dieses Jahr noch ab und wenn bei den Verhandlungen nichts raus kommt, bin ich weg.

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Beitrag von: Ozymandias am 28.06.2023 14:15
Steuerberater schmeißen gerade allemgöglichen Mandanten raus, die keine Knete bringen.
Überlastungsanzeige überlegen.

Am Gehalt wird sich so schnell nichts ändern. Und bei der nächsten Tarifverhandlung hinkt man wieder hinterher.
Für die Privatwirtschaft benötigt man nicht nur Abschlüsse, sondern auch Erfahrung und andere Skills.
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Beitrag von: Thomber am 28.06.2023 14:18
Wie sagte mal ein Feldwebeldienstgrad, der mit 55 Jahren in Pension gehen wird, zu mir?

Augen auf bei der Berufswahl.   8)
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Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.06.2023 14:26


Wenn du tatsächlich fünf Arbeitsplätze abdeckst, musst du unglaublich wertvoll für deinen Arbeitgeber sein. Teile ihm das mit und wenn er dir nicht zahlen möchte, bewirb dich weg und kündige.

Ja das tat ich bereits, es kommt immer nur “wir müssen sparen, ich weiß nicht, ob und wann wir neue Mitarbeiter bekommen”.

Ich warte dieses Jahr noch ab und wenn bei den Verhandlungen nichts raus kommt, bin ich weg.

Wenn du 300 Euro netto mehr haben möchtest, dann brauchst du die Verhandlungen nicht abzuwarten, die Erwartungshaltung ist utopisch. Da kannst du auch gleich versuchen außertariflich zu verhandeln oder Bewerbungen schreiben.

Wenn du tatsächlich in dem geschildertem Maße Mehrarbeit erbringst und für fünf arbeitest, frage ich mich, wieso du dir das Organisationsversagen deines AG derart zu eigen machst und eine solch eklatante Verletzung der Fürsorgepflicht hinnimmst.
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Beitrag von: E15TVL am 28.06.2023 15:02
Arbeitszeit darf auf gar keinen Fall zur Verhandlungsmasse werden. Wer Freizeit möchte, möge bitte Anträge auf Teilzeit stellen. Was ich brauche ist mehr Geld und zwar mindestens 10 % mehr.

Und wo genau ist das Problem? In der Firma meiner Frau is Vollzeit 35 Stunden. Mehr Stunden ist außertariflich jederzeit möglich und werden dort häufig verweinbart.
Welche Relevanz hätte die Firma deiner Frau im TV-L-Unterforum? "außertariflich" und "dort" nützen mir nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.06.2023 21:44
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

...

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…
Da hast du Recht, da Lacht sich der Ag einen Ast ab, weil du offensichtlich nicht gut im verhandeln bist, oder in einer Notlage, die er ausnutzen konnte.

Also nichts wie weg da, oder Stufe 5 fordern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 28.06.2023 23:42
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 29.06.2023 08:51


Wenn du tatsächlich fünf Arbeitsplätze abdeckst, musst du unglaublich wertvoll für deinen Arbeitgeber sein. Teile ihm das mit und wenn er dir nicht zahlen möchte, bewirb dich weg und kündige.

Ja das tat ich bereits, es kommt immer nur “wir müssen sparen, ich weiß nicht, ob und wann wir neue Mitarbeiter bekommen”.

Ich warte dieses Jahr noch ab und wenn bei den Verhandlungen nichts raus kommt, bin ich weg.

Dann übersetze ich mal als ehemaliger Personalerdie Reaktion deines Arbeitgebers in Normaldeutsch:

"Der Tariflas ist so ein treudoofer Dackel, der richtig viel kann und für fünf arbeitet. Seine größte Stärke ist Loyalität und deshalb bin ich mir sicher, dass er niemals kündigen wird - egal wie wenig wir ihm zahlen und wie schlecht die Arbeitsbedingungen sind. Er liebt Konstanz in seinem Leben und fürchtet das Risiko - zum Glück wissen wir das. Lieber Personaler, werfen Sie ihm bitte ein paar nette Brocken und Hinhalteparolen hin wie die letzten Male. Dann passt das schon. Was sagen Sie da? Herr Müller aus der Buchhaltung hat gerade ein Vertragsangebot aus der freien Wirtschaft vorgelegt und mitgeteilt, dass er aufgrund der schlechten Bezahlung kündigen möchte? Schicken Sie ihn bitte zu mir ins Büro, ich werde ihm mal 16.5 anbieten und wenn das nicht reicht, dann werden wir eben seine Stellenbeschreibung anpassen, dass er mehr bekommt."

Warum dieses Jahr noch abwarten und nicht gleich woanders bewerben? Jeden Monat, den du auf dieser Stelle sitzt, verschenkst du Geld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 29.06.2023 09:30
Bei uns soll nun auch das Home Office eingeschränkt oder verboten werden, die VPN Lizenzen sind zu teuer… spätestens dann hau ich ab.

Die Behörde weiß schon, wie sie ihre Mitarbeiter vergrault… ein  attraktiver AG geht anders.

@KDC, du hast völlig Recht. Es reicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 29.06.2023 09:59
Bei uns soll nun auch das Home Office eingeschränkt oder verboten werden, die VPN Lizenzen sind zu teuer… spätestens dann hau ich ab.

Die Behörde weiß schon, wie sie ihre Mitarbeiter vergrault… ein  attraktiver AG geht anders.

@KDC, du hast völlig Recht. Es reicht.

Die Behörde weiß nicht, wie sie ihre Mitarbeiter vergrault. Sie weiß, was sie mit ihren Mitarbeitern machen kann.

Es ist das Gleiche wie mit den Tarifverhandlungen, die für einige regelmäßig enttäuschend ausfallen und anschließend mangelnde Wertschätzung durch die Arbeitgeberseite anprangern. Dir Arbeitgeberseite weiß sehr genau, dass die wenigsten Mitarbeiter tatsächlich kündigen werden. Und das nützen sie eben aus.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sydneeyy am 29.06.2023 10:57
Bei uns soll nun auch das Home Office eingeschränkt oder verboten werden, die VPN Lizenzen sind zu teuer… spätestens dann hau ich ab.

Die Behörde weiß schon, wie sie ihre Mitarbeiter vergrault… ein  attraktiver AG geht anders.

@KDC, du hast völlig Recht. Es reicht.

Dier Erfahrungen in vielen Behörden sind auch katastrophal. Kann also gut sein, dass das Argument einfach vorgeschoben wird.
Ich weiß aus vielen Ämtern, dass dort der Missbrauch völlig ausufert in Sachen Home Office. In vielen Bereichen ist eine Kontrolle der Arbeit gar nicht möglich oder nicht erlaubt und der PR steigt einem auf's Dach, wenn man es wagt mal zu gucken, ob/wie einzelne MA im Home Office arbeiten.
Die Rücknahme haben diejenigen zu verantworten, die zu Hause nichts machen und es leiden alle darunter. Also alles wie immer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 29.06.2023 11:23
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 29.06.2023 11:41
Nein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 29.06.2023 16:39
Bei uns soll nun auch das Home Office eingeschränkt oder verboten werden, die VPN Lizenzen sind zu teuer… spätestens dann hau ich ab.

Die Behörde weiß schon, wie sie ihre Mitarbeiter vergrault… ein  attraktiver AG geht anders.

@KDC, du hast völlig Recht. Es reicht.

Das kommt mir alles so bekannt vor. Aber immerhin, E13. Unsere Behörde vergibt bei ähnlichen Verantwortungsbereichen lediglich E11. Für die gleichen Aufgaben im Nachbarbundesland werden stets E13er Stelle ausgeschrieben. Eine Klage vor dem Arbeitsgericht läuft bereits. Bei unsere Landesbehörde sind bereits knapp 200 Stellen unbesetzt - Tendenz steigend, Einsicht sinkend!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 29.06.2023 19:01
Inflation steigt auf 6,7 % im Juni.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 29.06.2023 19:32
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Nein, nur die Bruttowerte sind vergleichbar. Ich kann bei 4.000 Euro brutto, je nach Steuerklasse und Freibeträgen auf der Lohnsteuerkarte, zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto haben. Diese 3.000 netto kann ich bei blöden Konstellationen aber auch erst mit 5.500 brutto haben.

Wenn nun der mit 5.500 brutto über sein vermeintlich niedriges Netto jammert und sich mit einer Person vergleicht, die mit 1.500 brutto weniger auf dem Konto hat, hat den Knall nicht gehört.

Daher mein Tipp: Such dir einen guten Steuerberater und fang an dein Nettogehalt zu optimieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 29.06.2023 20:23
Inflation steigt auf 6,7 % im Juni.

Und das ist noch geschönt…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 29.06.2023 20:28

Das kommt mir alles so bekannt vor. Aber immerhin, E13.

E13 ist kein gutes Gehalt. Meine ebenfalls studierten Freunde verdienen alle wesentlich mehr, und da rede ich vom doppelten bis dreifachen Gehalt.
Und nicht nur die Akademiker… ein Bekannter ist Elektriker und verdient 3500 Euro netto.

Wenn wir dem Laden nicht mal die paar Euro VPN Lizenz wert sind, ist das eine bodenlose Frechheit. Nur nehmen, nehmen. Immer mehr und neue Aufgaben plus für die Kollegen im Ruhestand mitarbeiten, Stellen bleiben unbesetzt… da wird bereit mehr als genug Geld eingespart.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 29.06.2023 20:30

Das kommt mir alles so bekannt vor. Aber immerhin, E13.

E13 ist kein gutes Gehalt. Meine ebenfalls studierten Freunde verdienen alle wesentlich mehr, und da rede ich vom doppelten bis dreifachen Gehalt.
Und nicht nur die Akademiker… ein Bekannter ist Elektriker und verdient 3500 Euro netto.

Wenn wir dem Laden nicht mal die paar Euro VPN Lizenz wert sind, ist das eine bodenlose Frechheit. Nur nehmen, nehmen. Immer mehr und neue Aufgaben plus für die Kollegen im Ruhestand mitarbeiten, Stellen bleiben unbesetzt… da wird bereit mehr als genug Geld eingespart.



Ja, gut ist anders bei dem Verantwortungsbereich den man mit einer E13 zugeschrieben bekommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 29.06.2023 21:47
E13 ist kein gutes Gehalt. Meine ebenfalls studierten Freunde verdienen alle wesentlich mehr, und da rede ich vom doppelten bis dreifachen Gehalt.
Wo ist dein Problem? Wenn du deiner Meinung nach unterbezahlt bist, steht es dir frei auch was in der Industrie zu suchen. Ob du da mit so einer Opfermentalität allerdings weiter kommst, halte ich für fraglich.

Sorry für die etwas harten Worte. Ich kenne sowohl Industrie- als auch ÖD-Umfeld, bin aus gesundheitlichen Gründen in den ÖD gegangen. Mir dreht es da regelmäßig den Magen rum bei der Arbeitsmoral vieler Kollegen, halte die dafür noch massiv überbezahlt. Ich weiß natürlich nicht, ob mein subjektiver Eindruck repräsentativ ist und will jetzt nicht alle über einen Kamm scheren. Allerdings, wäre ich gesund, würde es mir nicht in den Sinn kommen in so einem Umfeld zu arbeiten. So bin ich allerdings zufrieden mit dem Gehalt im Angesicht der Work-Life-Balance.

Du musst wirklich unterscheiden zwischen einer formalen Qualifikation (die du sicherlich hast) und einem Macher, der Projekte erfolgreich unter Druck wuppt. Falls Letzteres auf dich zutrifft bist du sicher unterbezahlt, dann versuche ruhig einen Arbeitgeberwechsel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 29.06.2023 21:51
Würde ich zum Teil so teilen: Der ÖD ist an vielerlei Stellen ein Auffgangbecken für Minderleister und diejenigen, die noch welche werden wollen. Andererseits gewinnt man auch immer mal wieder gute Mitarbeiter mit noch idealistischen Motiven, die dann im Laufe der üblichen Desillusionierungsphase von der Realität eingeholt werden und sich dem Umfeld entsprechend anpassen, oder daran zu Grunde gehen und sich wieder auf Jobsuche begeben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 29.06.2023 22:42
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Also, diese Aussage zeugt von wenige Ahnung im Basiswissen der Einkommensteuer. Alternativ wären es ein sehr kreativer Mathematikansatz.

KDC hat eigentlich alles bereits dazu geschrieben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.06.2023 07:46
Inflation steigt auf 6,7 % im Juni.

Jup, denn das vor genau einem Jahr eingeführte 9€-Ticket kostet jetzt 49, also eine Preissteigerung um über 440%... Dafür dürfte in 3 Monaten, beim Abstand von einem Jahr zum Auslaufen von 9€-Ticket und Tank-Rabatt die Inflationsrate erwartbar deutlich zurückgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 30.06.2023 08:53
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Nein, nur die Bruttowerte sind vergleichbar. Ich kann bei 4.000 Euro brutto, je nach Steuerklasse und Freibeträgen auf der Lohnsteuerkarte, zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto haben. Diese 3.000 netto kann ich bei blöden Konstellationen aber auch erst mit 5.500 brutto haben.

Wenn nun der mit 5.500 brutto über sein vermeintlich niedriges Netto jammert und sich mit einer Person vergleicht, die mit 1.500 brutto weniger auf dem Konto hat, hat den Knall nicht gehört.

Daher mein Tipp: Such dir einen guten Steuerberater und fang an dein Nettogehalt zu optimieren.

Du begründest mir doch, weshalb der Bruttowertgleich Unsinn ist! Entscheidend ist, was raus kommt.

Mir nützt es überhaupt nichts, wenn ich weiß, dass einer 5.500 und ein anderer 3.000 Brutto erhält, wenn am Ende ganz andere Nettosummen zur tatsächlichen Verfügung stehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.06.2023 09:14
Tatsächlich kostet dem AG die Stelle das AG-Brutto. Warum sollte den AG bei seiner Bewertung der Stelle interessieren, was die AN individuell machen, ob sie in der Kirche sind, zig Kinder gezeugt haben, Alimente zahlen müssen, oder einen Hauskredit abzuzahlen haben? Was ein AN nun an verfügbarem Einkommen hat, ist doch dessen Sache, nicht die des AG…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 30.06.2023 09:18
Lass ihn einfach. Der kapiert es nicht. Ein weiteres Beispiel für den Fachkräftemangel im öD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 30.06.2023 09:35
Tatsächlich kostet dem AG die Stelle das AG-Brutto. Warum sollte den AG bei seiner Bewertung der Stelle interessieren, was die AN individuell machen, ob sie in der Kirche sind, zig Kinder gezeugt haben, Alimente zahlen müssen, oder einen Hauskredit abzuzahlen haben? Was ein AN nun an verfügbarem Einkommen hat, ist doch dessen Sache, nicht die des AG…

Hallo, nur mal so aus Interesse: Welche Bedeutung für die Berechnung des netto vom brutto hat die Frage der Unterhaltszahlungen/Alimente und des Hauskredits? Kann man das von der Steuer oder den Sozialbeiträgen abziehen? (Die Frage ist ernst gemeint - mir wäre das neu, wäre aber interessant zu erfahren.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 30.06.2023 09:45
Tatsächlich kostet dem AG die Stelle das AG-Brutto. Warum sollte den AG bei seiner Bewertung der Stelle interessieren, was die AN individuell machen, ob sie in der Kirche sind, zig Kinder gezeugt haben, Alimente zahlen müssen, oder einen Hauskredit abzuzahlen haben? Was ein AN nun an verfügbarem Einkommen hat, ist doch dessen Sache, nicht die des AG…

Ganz genau. Auch das entspricht meiner Argumentation.  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 30.06.2023 09:56
Würde ich zum Teil so teilen: Der ÖD ist an vielerlei Stellen ein Auffgangbecken für Minderleister und diejenigen, die noch welche werden wollen. Andererseits gewinnt man auch immer mal wieder gute Mitarbeiter mit noch idealistischen Motiven, die dann im Laufe der üblichen Desillusionierungsphase von der Realität eingeholt werden und sich dem Umfeld entsprechend anpassen, oder daran zu Grunde gehen und sich wieder auf Jobsuche begeben.

Diese Meinung kann ich zum Teil auch teilen. Nur die Frage ist ja: "Henne oder Ei?"

Das ganze Tarifregelwerk und die Unfähigkeit / Unwilligkeit der einzelnen AG ist ja eine reine Demotivationsmaschinerie. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Talente resignieren, den öD gleich ganz meiden und sich sonst viele Minderleister um eine Stelle im öD bemühen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 30.06.2023 10:09
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Nein, nur die Bruttowerte sind vergleichbar. Ich kann bei 4.000 Euro brutto, je nach Steuerklasse und Freibeträgen auf der Lohnsteuerkarte, zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto haben. Diese 3.000 netto kann ich bei blöden Konstellationen aber auch erst mit 5.500 brutto haben.

Wenn nun der mit 5.500 brutto über sein vermeintlich niedriges Netto jammert und sich mit einer Person vergleicht, die mit 1.500 brutto weniger auf dem Konto hat, hat den Knall nicht gehört.

Daher mein Tipp: Such dir einen guten Steuerberater und fang an dein Nettogehalt zu optimieren.

Du begründest mir doch, weshalb der Bruttowertgleich Unsinn ist! Entscheidend ist, was raus kommt.

Mir nützt es überhaupt nichts, wenn ich weiß, dass einer 5.500 und ein anderer 3.000 Brutto erhält, wenn am Ende ganz andere Nettosummen zur tatsächlichen Verfügung stehen.

Nope - dann hast du meinen Beitrag völlig falsch interpretiert. Vergleichbar ist nur das Bruttoeinkommen, alles andere nicht. Den Arbeitgeber interessieren auch nur die Bruttoarbeitgeberkosten.

Ich versuche es dir mit folgendem Beispiel zu verdeutlichen:

Ein Mitarbeiter mit 4.000 Brutto erhält bisher in SK3 2.700 netto. Nun wechselt er, um seiner Frau höheres Elterngeld zu ermöglichen, in SK5 und hat plötzlich "nur" noch 2.300 netto.

Kann dieser Mitarbeiter nun schreiend durch die Firma rennen und sich darüber aufregen, dass er netto gleich viel wie sein Kollege erhält, der gerade erst das Studium beendet hat? Kann er machen, ist aber Schwachsinn. Brutto hat er immer noch mehr und dadurch beispielsweise auch höhere Rentenanwartschaften.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 30.06.2023 10:11
"Henne oder Ei?" ist sehr gut.

Vielleicht ergänzend zum Brutto-Netto-"Konflikt"  ;D hier ist auch das die Frage. An- oder AG-Sicht. Mich als AN interessiert natürlich nur, was bei mir ankommt - gerne unter Berücksichtigung aller Umstände. Für AG mag das Brutto entscheidender sein, da das der Betrag ist, der aus der Kasse geht. Im Sinne der Tarif-Diskussion gebe ich der, mitunter fundierten, Meinung des ein oder anderen gern Recht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 30.06.2023 10:16
Ich melde mich auch mal zu Wort.

Ich arbeite mit zwei Masterabschlüssen in einer Landesoberbehörde, E13, Stufe 3. Über 10 Jahre Berufserfahrung.

Das sind gut 2800 Euro.

Das bekommen andere zum Einstieg mit 21 Jahren!

Die Tochter einer Freundin hat gerade ihren Bachelor in Germanistik beendet und steigt nun mit exakt meinem Gehalt im Pressebereich eines Unternehmens ein. Der Sohn eines Freundes ist 22 und verdient mein Gehalt ebenfalls zum Einstieg…

Ich komme mir echt total verarscht vor und werde mich definitiv in die Wirtschaft weg bewerben, sollten die Tarifverhandlungen nicht mindestens ein Plus von 300 Euro netto für mich bedeuten! Plus die Inflationsprämie natürlich.

Bei uns sind im letzten Jahr vier Mitarbeiter in Rente gegangen und wurden nicht ersetzt, ich decke also fünf Arbeitsplätze ab! Der Staat spart und lacht sich ins Fäustchen Job unserer Dummheit…

Hier werden echt Nettobeträge verglichen? Das kann nichts werden.

Steuerklasse und Eintragungen auf der „Lohnsteuerkarte“ sind sehr individuell.
Wenn, dann nur das Brutto vergleichen.

Bestes Beispiel meine Frau:
Ist Beamtin, aber das ist für die Wirkung der monatlichen Steuervorauszahlung nicht von Bedeutung.
Wenn sie die steuerliche Anrechnung der Krankenversicherung über den Arbeitgeber berücksichtigen lässt ist ihr Netto ca. 50 € höher.

Wenn sie dass nicht macht, wird später nach der Steuererklärung das Finanzamt ca. 600 € mehr zurück erstatten.

Deswegen ist nur der Bruttovergleich sinnvoll.

Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!

Nein, nur die Bruttowerte sind vergleichbar. Ich kann bei 4.000 Euro brutto, je nach Steuerklasse und Freibeträgen auf der Lohnsteuerkarte, zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto haben. Diese 3.000 netto kann ich bei blöden Konstellationen aber auch erst mit 5.500 brutto haben.

Wenn nun der mit 5.500 brutto über sein vermeintlich niedriges Netto jammert und sich mit einer Person vergleicht, die mit 1.500 brutto weniger auf dem Konto hat, hat den Knall nicht gehört.

Daher mein Tipp: Such dir einen guten Steuerberater und fang an dein Nettogehalt zu optimieren.

Du begründest mir doch, weshalb der Bruttowertgleich Unsinn ist! Entscheidend ist, was raus kommt.

Mir nützt es überhaupt nichts, wenn ich weiß, dass einer 5.500 und ein anderer 3.000 Brutto erhält, wenn am Ende ganz andere Nettosummen zur tatsächlichen Verfügung stehen.

Nope - dann hast du meinen Beitrag völlig falsch interpretiert. Vergleichbar ist nur das Bruttoeinkommen, alles andere nicht. Den Arbeitgeber interessieren auch nur die Bruttoarbeitgeberkosten.

Ich versuche es dir mit folgendem Beispiel zu verdeutlichen:

Ein Mitarbeiter mit 4.000 Brutto erhält bisher in SK3 2.700 netto. Nun wechselt er, um seiner Frau höheres Elterngeld zu ermöglichen, in SK5 und hat plötzlich "nur" noch 2.300 netto.

Kann dieser Mitarbeiter nun schreiend durch die Firma rennen und sich darüber aufregen, dass er netto gleich viel wie sein Kollege erhält, der gerade erst das Studium beendet hat? Kann er machen, ist aber Schwachsinn. Brutto hat er immer noch mehr und dadurch beispielsweise auch höhere Rentenanwartschaften.

Wie eben schon geschrieben. Das ist eine Frage der Perspektive. Rente/Pension ist ein gesonderter Punkt, Elterngeld erst recht. Ich sehe auch niemanden schreiend herumlaufen. Mir kommt es auf den Punkt an, um in deinem Beispiel zu bleiben: 2.700 > 2.300 ergo Fall 1 ist im Normfall besser - unabhängig vom Brutto. Sollten Begleitumstände dazu führen, dass bspw. ein Ehepaar in einer bestimmten Konstellation in Summe ein höheres Einkommen erzielt, dann ist das gut und fein. Auch hier ist letztendlich die verfügbare Summe der Knackpunkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alien1973 am 30.06.2023 10:43
Ist es denn wirklich so schwer zu verstehen????

Zwei verdienen Brutto genau das gleiche. Der eine ist verheiratet und hat 2 Kinder, der andere fröhnt seinem Singeldasein. Ersterer bekommt mehr netto raus, weil der Staat der Meinung ist, dass dies so sein muss um besser für die Familie sorgen zu können. Soll dann der Ledige zum AG rennen und einen Aufschlag zu seinem Brutto fordern um auf das gleiche Netto zu kommen wie der Familienvater?

Und da dem AG die Familienverhältnisse seiner AN völlig egal sind, ist es ihm auch egal was die einzelnen AN netto raus bekommen.

Sorry, in welcher Welt lebst du eigentlich...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 30.06.2023 10:45
Ich wiederhole mich.

Es muss sich deutliche Verbesserungen im Tarifvertrag der Länder TV-L ergeben, um qualitativ "gute" MA zu halten und neue MA einzustellen.

Auch wg. vermeindlichen Fachkräftemangel im öD.

Im Übringen gibt es auch andere Tarifverträge, die dem Beispiel des TVöD in sehr kluger Weise übernehmen oder übernommen haben:

Beispiel
TV-N - Nahverkehr: Übernahme der TVöD-Ergebnisse
https://www.dbb.de/artikel/nahverkehr-uebernahme-der-tvoed-ergebnisse.html

Hier nochmals ein sehr interessanter Vergleich zu TV-L und TVöD:
"Während die allgemeine Tarifstruktur und Regelungen des TV-L für Beschäftigte der Länder und des TVöD für Beschäftigte von Bund und Kommunen sehr ähnlich sind, ist das Lohnniveau im TV-L deutlich niedriger und wird durch Einschränkungen der veralteten Entgeltordnung noch verschärft. Dies kann zu kontroversen Situationen führen, wie etwa im Fall von Beschäftigten an Universitäten oder Universitätskliniken, welche ein niedrigeres Einkommen haben als die entsprechenden Mitarbeiter beim Bund oder einer Kommune.
Der Einkommensunterschied lag im Jahr 2018 bei bis zu 6,8 Prozent und ist in höheren Entgeltgruppen besonders stark ausgeprägt. Seitens der verhandelnden Gewerkschaft ver.di wurde dies durch die mangelnde Streikbereitschaft der betroffenen Beschäftigten der Länder begründet."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 30.06.2023 10:55
Ist es denn wirklich so schwer zu verstehen????

Zwei verdienen Brutto genau das gleiche. Der eine ist verheiratet und hat 2 Kinder, der andere fröhnt seinem Singeldasein. Ersterer bekommt mehr netto raus, weil der Staat der Meinung ist, dass dies so sein muss um besser für die Familie sorgen zu können. Soll dann der Ledige zum AG rennen und einen Aufschlag zu seinem Brutto fordern um auf das gleiche Netto zu kommen wie der Familienvater?

Und da dem AG die Familienverhältnisse seiner AN völlig egal sind, ist es ihm auch egal was die einzelnen AN netto raus bekommen.

Sorry, in welcher Welt lebst du eigentlich...

Niemand soll irgendwo hinrennen.  ::) Der Papa bekommt einen höheren Betrag aufs Konto überwiesen als der Single. Möchte ich - als Arbeitnehmer! - Einkommen vergleichen, ist genau das der Punkt - real vorhandenes Einkommen.

Dem AG ist der Single-Mensch unter diesem Gesichtspunkt natürlich lieber, das ist mir schon klar.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 30.06.2023 11:02
Die erste Verhandlungsrunde für den TV-L ist für Donnerstag, den 26. Oktober 2023 festgesetzt. Sollte es hier zu keiner Einigung zwischen den Tarifparteien kommen, sind bereits für den 2. bis 3. November 2023 und 7. bis 8. Dezember 2023 weitere Verhandlungsrunden angesetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 30.06.2023 11:20
"Henne oder Ei?" ist sehr gut.

Vielleicht ergänzend zum Brutto-Netto-"Konflikt"  ;D hier ist auch das die Frage. An- oder AG-Sicht. Mich als AN interessiert natürlich nur, was bei mir ankommt - gerne unter Berücksichtigung aller Umstände. Für AG mag das Brutto entscheidender sein, da das der Betrag ist, der aus der Kasse geht. Im Sinne der Tarif-Diskussion gebe ich der, mitunter fundierten, Meinung des ein oder anderen gern Recht.

Aber doch erst nach dem Jahressteuerausgleich.
Aber ich warte doch nicht 1,5 Jahre auf das Finanzamt um meine Januar23 Netto mit irgendwas vergleichen zu können.

Das würde nur funktionieren, wenn der Arbeitgeber die Aufgaben des Finanzamtes vollumfänglich übernehmen würde.
Wäre sehr lustig mit dem Ehesplitting.


Ich verstehe, dass es für jeden einzelnen wichtig ist, was im Portemonnaie ist.
Ich selbst könnte mit auch noch weitere Sachen auf die Lohnsteuerkarte eintragen lassen. Wäre mein Netto jede Monat höher. Ich lasse mir dass aber von Finanzamt später zahlen. Hat für mich den Vorteil, dass ich nicht verpflichtet bin im Folgejahr die Steuererklärung abgeben zu müssen. So habe ich 4 Jahre Zeit.


Ich wiederhole mich. Deine Aussage zeugen von einer großen Ahnungslosigkeit in den Basics des Steuerrechts. Hier meine ich ausdrücklich kein Spezialwissen. Das habe ich auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 30.06.2023 11:28
Deine Aussage zeugen von einer großen Ahnungslosigkeit in den Basics des Steuerrechts. Hier meine ich ausdrücklich kein Spezialwissen.

Dazu eine persönliche Aussage: dem kann ich getrost und mit absolut reinem Gewissen widersprechen. :D

Natürlich ist Steuerrecht keine Bierdeckelsache. Du hast ja den Punkt erkannt, auf den ich anspiele - was landet regelmäßig im Portemonnaie. Meine Erfahrung zeigt, dass das für den Großteil (der womöglich nicht in deiner privilegierten Situation ist, jahrelang auf eine Erstattung zu warten) der entscheidende Punkt ist. Über den Rest mag man freilich diskutieren. Das war nicht meine Intention. Und nochmals: Aus Arbeitgebersicht, und diese mag für das Thema "Tarifrunde" sicher relevant sein, gebe ich dir/euch Recht, ist das Brutto ausschlaggebend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dominik am 30.06.2023 12:03
Deine Aussage zeugen von einer großen Ahnungslosigkeit in den Basics des Steuerrechts. Hier meine ich ausdrücklich kein Spezialwissen.

Dazu eine persönliche Aussage: dem kann ich getrost und mit absolut reinem Gewissen widersprechen. :D

Natürlich ist Steuerrecht keine Bierdeckelsache. Du hast ja den Punkt erkannt, auf den ich anspiele - was landet regelmäßig im Portemonnaie. Meine Erfahrung zeigt, dass das für den Großteil (der womöglich nicht in deiner privilegierten Situation ist, jahrelang auf eine Erstattung zu warten) der entscheidende Punkt ist. Über den Rest mag man freilich diskutieren. Das war nicht meine Intention. Und nochmals: Aus Arbeitgebersicht, und diese mag für das Thema "Tarifrunde" sicher relevant sein, gebe ich dir/euch Recht, ist das Brutto ausschlaggebend.

Wie soll man denn Nettogehälter miteinander vergleichen, die sehr individuell gestaltbar sind? Steuerklasse, Einträge von Freibeträgen, Krankenkasse, Kirchensteuer etc.? Macht doch überhaupt keinen Sinn...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 30.06.2023 12:38
Deine Aussage zeugen von einer großen Ahnungslosigkeit in den Basics des Steuerrechts. Hier meine ich ausdrücklich kein Spezialwissen.

Dazu eine persönliche Aussage: dem kann ich getrost und mit absolut reinem Gewissen widersprechen. :D

Natürlich ist Steuerrecht keine Bierdeckelsache. Du hast ja den Punkt erkannt, auf den ich anspiele - was landet regelmäßig im Portemonnaie. Meine Erfahrung zeigt, dass das für den Großteil (der womöglich nicht in deiner privilegierten Situation ist, jahrelang auf eine Erstattung zu warten) der entscheidende Punkt ist. Über den Rest mag man freilich diskutieren. Das war nicht meine Intention. Und nochmals: Aus Arbeitgebersicht, und diese mag für das Thema "Tarifrunde" sicher relevant sein, gebe ich dir/euch Recht, ist das Brutto ausschlaggebend.

Wie soll man denn Nettogehälter miteinander vergleichen, die sehr individuell gestaltbar sind? Steuerklasse, Einträge von Freibeträgen, Krankenkasse, Kirchensteuer etc.? Macht doch überhaupt keinen Sinn...

Beenden wir doch bitte diesen Punkt.  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 30.06.2023 13:21


Beenden wir doch bitte diesen Punkt.  :)

Brutto, netto, egal… Hauptsache mehr Geld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 30.06.2023 13:46


Beenden wir doch bitte diesen Punkt.  :)

Brutto, netto, egal… Hauptsache mehr Geld.

Wenn das kein gelungenes Fazit ist!  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.06.2023 15:53
Hallo, nur mal so aus Interesse: Welche Bedeutung für die Berechnung des netto vom brutto hat die Frage der Unterhaltszahlungen/Alimente und des Hauskredits?

Unterhaltszahlungen können als "außergewöhnliche Belastung" steuerlich geltend gemacht werden, senken also die zu zahlende Einkommensteuer -- und erhöhen also das Netto, was von gleichem Brutto übrig bleibt.

Und zumindest für Vermieter sind die Zinszahlungen für Kredite für vermietete Immobilien analog steuersenkend angebbar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 30.06.2023 18:04


Beenden wir doch bitte diesen Punkt.  :)

Brutto, netto, egal… Hauptsache mehr Geld.

Wenn das kein gelungenes Fazit ist!  :D

Da bin ich dabei…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 30.06.2023 21:57
Hallo, nur mal so aus Interesse: Welche Bedeutung für die Berechnung des netto vom brutto hat die Frage der Unterhaltszahlungen/Alimente und des Hauskredits?

Unterhaltszahlungen können als "außergewöhnliche Belastung" steuerlich geltend gemacht werden, senken also die zu zahlende Einkommensteuer -- und erhöhen also das Netto, was von gleichem Brutto übrig bleibt.

Und zumindest für Vermieter sind die Zinszahlungen für Kredite für vermietete Immobilien analog steuersenkend angebbar.

Danke fürs Aufschlauen und die konstruktive Antwort! Das wusste ich in der Tat noch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 01.07.2023 13:19
Es gäbe diverse Dinge die angepackt werden müssen.
Gehälter ab EG8.
Überhaupt die Eingruppierungen anpassen.
Insbesondere im MINT Bereich. Da würden die Arbeitgeber wohl auch ran, ist aber für Verdi nichts.
Eher dem TV-V annähern, anstatt dem TVÖD hinterherzulaufen.

Nach 23 Monaten 2,8% und davor waren es 1,4%?

Jetzt hängen wir wieder ewig fest.

Meine Befürchtung. Im Januar oder Februar 1000,-€ der 3000,-€
Dann 10 Monate gestückelt 200,-€
Ab November 24 6%
Und ab November 25 nochmal 4%y
Laufzeit bis 31.10.26.

Rekordtarifabschluss im öffentlichen Dienst. 10,x % mehr plus 3000,-€


Vielleicht noch mit Mindesterhöhung für die kleinen EGs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 01.07.2023 14:05
3 Jahre Laufzeit 😁😁

Am besten 1 Euro Inflationsprämie und dann die restlichen 2999 Euro auf 3 Jahre verteilt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dutch1976 am 02.07.2023 06:52
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe (https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe)

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)

Bei 100% Homeoffice ist das eigentlich nicht so verkehrt, obwohl es andere Behörden gibt, die für gleiche Arbeiten eine EG12 zahlen. Dafür bieten die aber nicht unbedingt 100% HO an.

Muss man halt selbst, wissen was man lieber möchte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 02.07.2023 10:24
...
Nach 23 Monaten 2,8% und davor waren es 1,4%?


1,4% aufs Monatsentgelt aber: Einfrieren der Jahressonderzahlung auf dem Niveau des Jahres 2018
für die Jahre 2019 bis einschließlich 2022. Demnach nach Berechnungen von öffentlicher-dienst.info 1,29% min. 50€. Also noch schlechter...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Marodeur am 02.07.2023 12:17
Der mangelnden Streikbereitschaft die Ver.di immer als Begründung nimmt kann ich nur zustimmen. Bin vor der Einführung des TV-L zur Gewerkschaft und seitdem auch dabei. Inzwischen hat sich unsere Behörde stark verjüngt aber in die Gewerkschaft kommt niemand. Bei Tarifverhandlungen wird gemeckert und gemosert, auch gern über die Gewerkschaft geschimpft aber auf die Idee selbst auch daran mal was zu ändern... "Merkt doch eh niemand wenn wir streiken", "Zu teuer", "Bringt eh nix" sind so die üblichen Aussagen. Was soll man dazu dann irgendwann noch sagen, schlechte Ergebnisse wundern mich da nicht. Studierte waren da bei uns aber eh noch nie dabei, von denen erwarte ich eh nix mehr in der Hinsicht außer meckern. Sorry. Deren Stellen werden halt nach und nach durch Beamte ersetzt wie auch in meinem Sachgebiet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 02.07.2023 13:25
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe (https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe)

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 02.07.2023 18:16
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe (https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe)

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

Wie kannst du es wagen Fakten in dieser Diskussion einzubringen! Jeder hier hat doch schonmal irgendwann von irgendeinem gehört, der irgendwo in der Privatwirtschaft mindestens das doppelte für eine halb so anspuchsvolle Tätigkeit wie im öD bekommt - und das ohne Personalverantwortung, mit 14 vollem Gehältern und Dienstwagen mit Tankkarte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 02.07.2023 23:18
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe (https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe)

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

Wenn "der öD" die tariflichen Möglichkeiten nutzen würde, und man auf mögliche Bewerber oder das bereits vorhandene Personal zugehen würde (proaktive Personalbindung), ohne dass man erwartet, dass sich jeder mit jedem Satz im Tarifvertrag auskennt, dann wäre "der öD" in Zeiten eines Fachkräftemangels sehr konkurrenzfähig ggü. den x-beliebigen IT-Klitschen. In den x-beliebigen IT-Klitschen bewegen sich aber häufig nicht die "Fachkräfte", die sich "der öD" wünscht, wenn man nur die Ausschreibungen aka "Wunschlisten" ansieht. Wenn man ein One-Hit-Wonder akzeptiert, weiterbildet und dazu noch entsprechend bezahlt, dann geht alles, und auch ein "Consultant" würde ne Chance haben.

Dafür ist "der öD" aber wohl nicht flexibel genug. Vorkasse ist nun mal nicht beliebt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 03.07.2023 06:16
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe (https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe)

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

Wie kannst du es wagen Fakten in dieser Diskussion einzubringen! Jeder hier hat doch schonmal irgendwann von irgendeinem gehört, der irgendwo in der Privatwirtschaft mindestens das doppelte für eine halb so anspuchsvolle Tätigkeit wie im öD bekommt - und das ohne Personalverantwortung, mit 14 vollem Gehältern und Dienstwagen mit Tankkarte.

Mehr differenzieren und einen ganzheitlicheren Blick einnehmen. Gerade im Bereich der verbeamteten Kollegen mit vergleichbaren Aufgaben besteht die Problematik trotz Pkv bekanntlich weniger bei höheren Besoldungsgruppen (geringere Abgabenlast, mehr Netto vom Brutto, Familienzuschläge etc.). Nicht gleich der doppelte Verdienst, je nach Konstellation aber im Laufe der Jahre einiges besser als im Angestelltenbereich des ÖD. Leider wird bei uns nicht verbeamtet und früher gab es auch zum Teil Einstellungsstop bei interessanten Positionen mit Verbeamtungsoption. Das hat viele MINT-Leute abgeschreckt und fern gehalten.

Das eigentliche Problem im MINT-Bereich sind die insgesamt zu mäßigen Gehälter. Trifft Teile des ÖD wie den TV-L. Aber auch kleine und teils mittlere Unternehmen der freien Wirtschaft. In der Industrie sieht es häufig deutlich besser aus.

Auch Teil der Problematik: In politischen Diskussionen zum Fachkräftemangel geht es meist um mehr Zuwanderung nach Deutschland. Über die sehr hohe Zahl der Abwanderung wird dagegen wenig gesprochen:

Etwa vier Mio. Deutsche arbeiten im Ausland! Mehr als 250.000 Menschen, die meisten davon mit Hochschulabschluss haben alleine 2022 D verlassen. Das Einkommen wird als einer der Hauptgründe für eine Auswanderung benannt.

Das Problem sitzt also viel tiefer. Darum hat auch die Wirtschaft insgesamt ein Problem im MINT-Bereich wie sich immer deutlicher abzeichnet. Und der TV-L muss ordentlich aufholen um überhaupt im ÖD-internen Wettbewerb um MINT-Leute mit TVÖD, TV-N, TV-L etc. nicht den Anschluss zu verlieren. Da geht es auch um Dinge wie Jahressonderzahlung usw.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 03.07.2023 07:28
Sind solche Statistiken realistisch?

https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe (https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/bestbezahlte-mint-berufe)

Ich bin vor 2,5 Jahren in den ö.D. gewechselt und bekomme 11 / 5. Im deutschlandweitem Durchschnitt bekommen die Menschen mit gleichen Abschluss 4.270 Euro. (gleiche Quelle)
Bezogen auf den IT-Bereich deckt sich die Statistik mit meinen Beobachtungen: Ein klassischer IT‘ler - nehmen wir das Beispiel des Systemadministrators mit 54.731 EUR p.a. - verdient im Bundesdurchschnitt in der Privatwirtschaft nicht wesentlich mehr als im öffentlichen Dienst. Die 55k hat man mit E10/4 auch und eine E10 ist durchaus üblich für einen Systemadministrator.

Auch der Softwareentwickler (59.232 EUR p.a.) wäre mit einer E11/4 vergleichbar. Und die Ausreißer nach oben (z. B. der Data Scientist) sind für gewöhnlich Jobs, die man so im ö. D. kaum antrifft. Ja, der ö. D. muss trotzdem am Ball bleiben und insbesondere in den nächsten Verhandlungen im TV-L eine deutliche Steigerung erfahren. Aber man sollte endlich aufhören so zu tun, als würde man in jeder x-beliebigen IT-Klitsche das Doppelte und Dreifache zu verdienen.

Wie kannst du es wagen Fakten in dieser Diskussion einzubringen! Jeder hier hat doch schonmal irgendwann von irgendeinem gehört, der irgendwo in der Privatwirtschaft mindestens das doppelte für eine halb so anspuchsvolle Tätigkeit wie im öD bekommt - und das ohne Personalverantwortung, mit 14 vollem Gehältern und Dienstwagen mit Tankkarte.

Mehr differenzieren und einen ganzheitlicheren Blick einnehmen. Gerade im Bereich der verbeamteten Kollegen mit vergleichbaren Aufgaben besteht die Problematik trotz Pkv bekanntlich weniger bei höheren Besoldungsgruppen (geringere Abgabenlast, mehr Netto vom Brutto, Familienzuschläge etc.). Nicht gleich der doppelte Verdienst, je nach Konstellation aber im Laufe der Jahre einiges besser als im Angestelltenbereich des ÖD. Leider wird bei uns nicht verbeamtet und früher gab es auch zum Teil Einstellungsstop bei interessanten Positionen mit Verbeamtungsoption. Das hat viele MINT-Leute abgeschreckt und fern gehalten.

Das eigentliche Problem im MINT-Bereich sind die insgesamt zu mäßigen Gehälter. Trifft Teile des ÖD wie den TV-L. Aber auch kleine und teils mittlere Unternehmen der freien Wirtschaft. In der Industrie sieht es häufig deutlich besser aus.

Auch Teil der Problematik: In politischen Diskussionen zum Fachkräftemangel geht es meist um mehr Zuwanderung nach Deutschland. Über die sehr hohe Zahl der Abwanderung wird dagegen wenig gesprochen:

Etwa vier Mio. Deutsche arbeiten im Ausland! Mehr als 250.000 Menschen, die meisten davon mit Hochschulabschluss haben alleine 2022 D verlassen. Das Einkommen wird als einer der Hauptgründe für eine Auswanderung benannt.

Das Problem sitzt also viel tiefer. Darum hat auch die Wirtschaft insgesamt ein Problem im MINT-Bereich wie sich immer deutlicher abzeichnet. Und der TV-L muss ordentlich aufholen um überhaupt im ÖD-internen Wettbewerb um MINT-Leute mit TVÖD, TV-N, TV-L etc. nicht den Anschluss zu verlieren. Da geht es auch um Dinge wie Jahressonderzahlung usw.

Jetzt werden aber ganz wil Sachverhalte durcheinander geworfen. Wer sich für die Beamtenlaufbahn entschieden hat, weiß vorher, was auf ihn zukommt. Stichwort Laufbahn, Alimentation und Dienstherr. Im Nachhinein darüber aufregen, dass die Bezahlung zu gering ist oder die erhoffte Beförderung zu spät, dem kann ich auch nicht helfen. Es ist jedem bekannt, dass man als Beamter in der A-Tabelle keine Reichtümer anhäufen wird.

250.000 Auswanderer sind irgendwas um die 0,3 % der Bevölkerung - das ist wenig. Wie viele davon tatsächlich wegen eines gut dotierten Jobs das Land oder in der Hoffnung auf das große Geld das Land verlassen, kann ich nicht beurteilen. Auf VOX kommen immer minderqualifizierte, die als ungelernte im Ausland mit Gastro schnell reich werden wollen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 03.07.2023 07:48
Der mangelnden Streikbereitschaft die Ver.di immer als Begründung nimmt kann ich nur zustimmen. Bin vor der Einführung des TV-L zur Gewerkschaft und seitdem auch dabei. Inzwischen hat sich unsere Behörde stark verjüngt aber in die Gewerkschaft kommt niemand. Bei Tarifverhandlungen wird gemeckert und gemosert, auch gern über die Gewerkschaft geschimpft aber auf die Idee selbst auch daran mal was zu ändern... "Merkt doch eh niemand wenn wir streiken", "Zu teuer", "Bringt eh nix" sind so die üblichen Aussagen. Was soll man dazu dann irgendwann noch sagen, schlechte Ergebnisse wundern mich da nicht. Studierte waren da bei uns aber eh noch nie dabei, von denen erwarte ich eh nix mehr in der Hinsicht außer meckern. Sorry. Deren Stellen werden halt nach und nach durch Beamte ersetzt wie auch in meinem Sachgebiet.

Vielleicht kommen die jüngeren nicht in die Gewerkschaft, weil sie nie wirklich einen richtig guten Abschluss erlebt haben und das für einen vollkommen überholten Folklore-Verein halten, der nichts gebacken bekommt für die höheren EG? Als Müllwerker bist du da jedenfalls besser aufgehoben, als ein Jurist, Ingenieur oder Informatiker. Ich glaube daran könnts liegen.

Und sind wir mal ehrlich - was bewirkt ein Eintritt an der Basis? Ich kann dann mit Mitgliedsausweis auf der Basisebene rumjammern, dass ich zu wenig Geld bekomme und dafür noch ein Prozent vom Brutto abdrücken. Denn die Eindrücke, die hier vermittelt werden, dass man was ändern kann, wenn man in die Gewerkschaft eintritt sind ja auch Augenwischerei. Oder sitze ich dann in Potsdam direkt mit am Verhandlungstisch mit fancy Nancy und co???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 03.07.2023 08:30
Der mangelnden Streikbereitschaft die Ver.di immer als Begründung nimmt kann ich nur zustimmen. Bin vor der Einführung des TV-L zur Gewerkschaft und seitdem auch dabei. Inzwischen hat sich unsere Behörde stark verjüngt aber in die Gewerkschaft kommt niemand. Bei Tarifverhandlungen wird gemeckert und gemosert, auch gern über die Gewerkschaft geschimpft aber auf die Idee selbst auch daran mal was zu ändern... "Merkt doch eh niemand wenn wir streiken", "Zu teuer", "Bringt eh nix" sind so die üblichen Aussagen. Was soll man dazu dann irgendwann noch sagen, schlechte Ergebnisse wundern mich da nicht. Studierte waren da bei uns aber eh noch nie dabei, von denen erwarte ich eh nix mehr in der Hinsicht außer meckern. Sorry. Deren Stellen werden halt nach und nach durch Beamte ersetzt wie auch in meinem Sachgebiet.

Vielleicht kommen die jüngeren nicht in die Gewerkschaft, weil sie nie wirklich einen richtig guten Abschluss erlebt haben und das für einen vollkommen überholten Folklore-Verein halten, der nichts gebacken bekommt für die höheren EG? Als Müllwerker bist du da jedenfalls besser aufgehoben, als ein Jurist, Ingenieur oder Informatiker. Ich glaube daran könnts liegen.

Und sind wir mal ehrlich - was bewirkt ein Eintritt an der Basis? Ich kann dann mit Mitgliedsausweis auf der Basisebene rumjammern, dass ich zu wenig Geld bekomme und dafür noch ein Prozent vom Brutto abdrücken. Denn die Eindrücke, die hier vermittelt werden, dass man was ändern kann, wenn man in die Gewerkschaft eintritt sind ja auch Augenwischerei. Oder sitze ich dann in Potsdam direkt mit am Verhandlungstisch mit fancy Nancy und co???

Vermutlich wird man Ihnen sagen das sie mit >E10 sowieso reich sind und ruhig etwas vom verteilenden Kuchen abgeben können. Der Verzicht auf die höhere JAZ (bei dene "höheren" EGs) bei den letzten Verhandlungen im TvÖD spricht Bände.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 03.07.2023 13:26
Der mangelnden Streikbereitschaft die Ver.di immer als Begründung nimmt kann ich nur zustimmen. Bin vor der Einführung des TV-L zur Gewerkschaft und seitdem auch dabei. Inzwischen hat sich unsere Behörde stark verjüngt aber in die Gewerkschaft kommt niemand. Bei Tarifverhandlungen wird gemeckert und gemosert, auch gern über die Gewerkschaft geschimpft aber auf die Idee selbst auch daran mal was zu ändern... "Merkt doch eh niemand wenn wir streiken", "Zu teuer", "Bringt eh nix" sind so die üblichen Aussagen. Was soll man dazu dann irgendwann noch sagen, schlechte Ergebnisse wundern mich da nicht. Studierte waren da bei uns aber eh noch nie dabei, von denen erwarte ich eh nix mehr in der Hinsicht außer meckern. Sorry. Deren Stellen werden halt nach und nach durch Beamte ersetzt wie auch in meinem Sachgebiet.

Vielleicht kommen die jüngeren nicht in die Gewerkschaft, weil sie nie wirklich einen richtig guten Abschluss erlebt haben und das für einen vollkommen überholten Folklore-Verein halten, der nichts gebacken bekommt für die höheren EG? Als Müllwerker bist du da jedenfalls besser aufgehoben, als ein Jurist, Ingenieur oder Informatiker. Ich glaube daran könnts liegen.

Und sind wir mal ehrlich - was bewirkt ein Eintritt an der Basis? Ich kann dann mit Mitgliedsausweis auf der Basisebene rumjammern, dass ich zu wenig Geld bekomme und dafür noch ein Prozent vom Brutto abdrücken. Denn die Eindrücke, die hier vermittelt werden, dass man was ändern kann, wenn man in die Gewerkschaft eintritt sind ja auch Augenwischerei. Oder sitze ich dann in Potsdam direkt mit am Verhandlungstisch mit fancy Nancy und co???

Wenn man dann noch weiß, dass eine gute Arbeitsrechtschutz über's Jahr um einiges günstiger kommt  als 1 % vom Bruttolohn für die Gewerkschaft, dann ist vielleicht auch verständlich, dass gut ausgebildete MINT'ler eher auf sich selbst und den selbstgewählten Arbeitsrechtler vertrauen, als auf eine Gewerkschaft.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: chico am 03.07.2023 14:24
Guten Tag, ich bekomme ein Entgelt nach TVA-L BBiG als Student im öD.
Steht mir damit auch der Inflationsausgleich zu?
Konnte für Auszubildende und Studenten nichts zu den Ländern finden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 03.07.2023 14:48
Welcher Inflationsausgleich nach TV-L und damit nach TVA-L BBiG  wurde denn ausgehandelt?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: chico am 03.07.2023 14:56
Habe mich wohl versehen. Die Tarifeinigung im April betraf nur Bund und Kommune und nicht die Länder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 03.07.2023 15:07
Hallo!  :)

Ich bin neu hier und habe kürzlich ein Jobangebot von einem Landesbetrieb im gehobenen Dienst gesehen. Die hatten das jetzt schon zweimal ausgeschrieben, so dass ich denke, dass die Niemanden gefunden haben.  ;)

Eigentlich hat mich der öD bisher nicht so interessiert - innovative Arbeitsmodelle und gutes Gehalt sucht man ja dort vergebelich, aber mittlerweile denke ich, dass man sich ja auch in der freien Wirtschaft nicht unbedingt kaputtarbeiten sollte, Work-Life-Balance und so... Nun überlege ich, dass ich mich vielleicht doch einfach mal bewerbe.  :)

Wie seht Ihr die Chancen für die kommende Tarifrunde hinsichtlich Reduktion der Wochenarbeitszeit bzw 4 Tage-Woche? Bei ersterem ist der öD neben dem Gehalt doch ziemlich abgehängt und im Ernst - warum soll man fast 40 Stunden an der Arbeit sitzen, wenn man nur 30 bis 35 was zu tun hat. Ist doch so üblich, oder?  :D

Bei Zweiterem gilt ja Ähnliches auf die Zeit bezogen, aber hier wäre der öD ein echter Vorreiter und könnte vielleicht echt an Attraktivität gewinnen!  8)

Also her mit den Meinungen!  ;D

Liebe Grüße





Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 03.07.2023 15:22

Wie seht Ihr die Chancen für die kommende Tarifrunde hinsichtlich Reduktion der Wochenarbeitszeit bzw 4 Tage-Woche? Bei ersterem ist der öD neben dem Gehalt doch ziemlich abgehängt und im Ernst - warum soll man fast 40 Stunden an der Arbeit sitzen, wenn man nur 30 bis 35 was zu tun hat. Ist doch so üblich, oder?  :D


Eher bilden die Grünen mit der AfD eine Koalition, als das kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 03.07.2023 15:34
Warum hängt man eigentlich so starr an den Fristen fest? Gibt es da keine außerordentliche Kündigung?

Vielen Leuten fällt nach der hohen Inflation jetzt das Geld, aber man wartet munter bis der Tarifvertrag ausläuft, dann verhandelt man zig Monate bis der neue in Kraft tritt. Bis dahin kann sich die wirtschaftliche Lage durch die Zinserhöhungen deutlich verschlechtern und die Gegenseite wird dadurch das Verhandlungsergebnis noch mehr drücken können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 03.07.2023 16:40
Habe mich wohl versehen. Die Tarifeinigung im April betraf nur Bund und Kommune und nicht die Länder?

Ja!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 03.07.2023 17:18
Warum hängt man eigentlich so starr an den Fristen fest? Gibt es da keine außerordentliche Kündigung?

Vielen Leuten fällt nach der hohen Inflation jetzt das Geld, aber man wartet munter bis der Tarifvertrag ausläuft, dann verhandelt man zig Monate bis der neue in Kraft tritt. Bis dahin kann sich die wirtschaftliche Lage durch die Zinserhöhungen deutlich verschlechtern und die Gegenseite wird dadurch das Verhandlungsergebnis noch mehr drücken können.

Genau das ist ja die Strategie der Gewerkschaften und der AGs, die Verhandlungen so lang wie möglich herauszuzögern um dann in der Presse mit höheren Prozentpunkten prahlen zu können (dann steht da: Rekordabschluss: der ÖD erhält 12% mehr (nicht erwähnt: nach 6 Monaten Nullrunde und bei einer Laufzeit von mehr als zwei Jahren und nur bis E6).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 04.07.2023 08:14
Hallo!  :)

Ich bin neu hier und habe kürzlich ein Jobangebot von einem Landesbetrieb im gehobenen Dienst gesehen. Die hatten das jetzt schon zweimal ausgeschrieben, so dass ich denke, dass die Niemanden gefunden haben.  ;)

Eigentlich hat mich der öD bisher nicht so interessiert - innovative Arbeitsmodelle und gutes Gehalt sucht man ja dort vergebelich, aber mittlerweile denke ich, dass man sich ja auch in der freien Wirtschaft nicht unbedingt kaputtarbeiten sollte, Work-Life-Balance und so... Nun überlege ich, dass ich mich vielleicht doch einfach mal bewerbe.  :)

Wie seht Ihr die Chancen für die kommende Tarifrunde hinsichtlich Reduktion der Wochenarbeitszeit bzw 4 Tage-Woche? Bei ersterem ist der öD neben dem Gehalt doch ziemlich abgehängt und im Ernst - warum soll man fast 40 Stunden an der Arbeit sitzen, wenn man nur 30 bis 35 was zu tun hat. Ist doch so üblich, oder? :D

Bei Zweiterem gilt ja Ähnliches auf die Zeit bezogen, aber hier wäre der öD ein echter Vorreiter und könnte vielleicht echt an Attraktivität gewinnen!  8)

Also her mit den Meinungen!  ;D

Liebe Grüße

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen. Dein Text ist sowieso schon mit Smilies vollgemüllt, dass man eh nicht weiß, ob du Arbeit ernst nimmst?!

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 04.07.2023 08:24

Bei Zweiterem gilt ja Ähnliches auf die Zeit bezogen, aber hier wäre der öD ein echter Vorreiter und könnte vielleicht echt an Attraktivität gewinnen!


Stimmt! Der öD ist ein Vorreiter und es nennt sich "befristet" 8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Barbara1508 am 04.07.2023 09:33
Für den Fall, dass eine Prämie rumkommt.
Weiß jemand, wie es sich verhält, wenn man nur einen Teil des Jahres gearbeitet hat?
Ich bin derzeit in Elternzeit und arbeite jetzt einen Monat wieder aushilfsweise mit. Überlege auch ob es Sinn macht, bis zu meinem eigentlichen Einstieg weiterhin 25% zu arbeiten.
Stünde mir da erfahrungsgemäß auch die Prämie zu? Oder muss man da immer ganzjährig beschäftigt sein?

Danke :)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.07.2023 09:49
Das finde ich wiederum völligen Quatsch! Was nützt mir der Bruttovergleich, wenn am Ende vollkommen anderen Beträge ausgezahlt werden. Einzig was rauskommt ist entscheidend. Der Rest (natürlich ist eine mögliche Steuerrückerstattung willkommen und nett) ist doch absolut uninteressant.
Was landet monatlich auf dem Konto, das ist die Frage!
nicht ganz richtig, was landet im Jahr nach der Est-Erklärung auf dem Konto ist beim netto Maßgeblich.
Denn der eine  ist 3/5 der andere 4/4.
Der eine hat was auf der LSt Karte eingetragen, der andere holt es sich via Erklärung.
etc.
Der eine zahlt 17% für die KV der andere  16% ....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 04.07.2023 11:29

Wie seht Ihr die Chancen für die kommende Tarifrunde hinsichtlich Reduktion der Wochenarbeitszeit bzw 4 Tage-Woche?

Liebe Grüße

Das kannst du dir eigentlich auch selbst beantworten. Aber ich tue das für dich gern nochmal:

Für diese Wahrscheinlichkeit gilt p=0

Das Ereignis tritt nie ein, das Ereignis ist unmöglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jockel am 04.07.2023 13:46
Würde ich nehmen. Würden die Tarifverträge sowas vorsehen, hätte ich heute schon einen 45-Stunden-Vertrag. Da aber Arbeitszeit (egal in welche Richtung) keine Verhandlungsmasse sein darf, muss eine saftige lineare Erhöhung der Entgelte ran.

Bis 48h im Durchschnitt kann dir jeder Arbeitgeber einen Vertrag geben. Null Problem. Einfach machen. Hat der Tarifvertrag kein Problem mit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 05.07.2023 10:30

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen. Dein Text ist sowieso schon mit Smilies vollgemüllt, dass man eh nicht weiß, ob du Arbeit ernst nimmst?!

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...

Naja, meine Lebensplanung sieht 60 Stunden nicht vor. Und wer es nicht in unter der Zeit geregelt kriegt, muss entweder damit leben oder woanders hingehen. Ist doch nicht so schwer, oder?  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sky am 05.07.2023 12:23

Naja, meine Lebensplanung sieht 60 Stunden nicht vor. Und wer es nicht in unter der Zeit geregelt kriegt, muss entweder damit leben oder woanders hingehen. Ist doch nicht so schwer, oder?  ;)

Du hast bestimmt ein Pferd und musst täglich um 13 Uhr am Stall sein, richtig?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 05.07.2023 13:59
Du hast bestimmt ein Pferd und musst täglich um 13 Uhr am Stall sein, richtig?

Ne, aber selbst wenn, würde das ja recht gut in die Mittagspause passen. Also wo wäre dein Problem damit?  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: fraricht am 05.07.2023 16:37
unter den Umständen würde ich mir überlegen im öffentlichen Dienst eine Tätigkeit aufzunehmen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Gnabsi am 05.07.2023 22:16
Ich hoffe, dass es eine ordentliche Erhöhung gibt, nachdem diesen Monat der Kinderlosenzuschlag erhöht wird sowie die Pflegeversicherung. Gerade habe ich gelesen, dass die Rentenversicherung wohl auch teurer wird, da der Haushalt Geld sparen muss. Und wo macht es am meisten Sinn zu sparen? Natürlich in der Gesundheit sowie bei der Rente. Irgendwann bleibt einem dann nichts mehr an Gehalt übrig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 06.07.2023 07:19

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...

Hach ja....Überlastungsanzeigen. Ein spannendes Thema... Wenn die AN einfach nur bei ihren 39,4 Stunden bleiben und ihren Weltenretterkomplex ablegen würden, gäbe es dieses Problem nicht, welches ausschließlich den Arbeitgeber betrifft.

Und dann wäre natürlich noch zu klären, ob hier überhaupt eine "Überlastung" vorliegt... Die Kolleginnen (ja, alles Frauen bei uns), die so was abgegeben haben, haben bei all der ganzen schweren Arbeit immer noch Zeit fürs Schnacken, Rauchen, Feiern, exzessives Abwaschen etc. gefunden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 06.07.2023 09:07
Ich hoffe, dass es eine ordentliche Erhöhung gibt, nachdem diesen Monat der Kinderlosenzuschlag erhöht wird sowie die Pflegeversicherung. Gerade habe ich gelesen, dass die Rentenversicherung wohl auch teurer wird, da der Haushalt Geld sparen muss. Und wo macht es am meisten Sinn zu sparen? Natürlich in der Gesundheit sowie bei der Rente. Irgendwann bleibt einem dann nichts mehr an Gehalt übrig.

Die Beiträge zur Rentenversicherung werden sicherlich steigen, die zur Plfegeversicherung sind jetzt schon gestiegen (für kinderlose) und dass zum 1.1.24 auch wieder die Beiträge zur Krankenversicherung steigen werden, wurde ja auch schon so gut wie beschlossen, fragt sich nur wie hoch. Also kann man mittlerweile nur hoffen, dass man nach den Tarifverhandlungen wenigstens bei +- 0 rauskommt.  :D ;D Und da ist die Inflation noch nicht mal einkalkuliert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 06.07.2023 10:15

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen. Dein Text ist sowieso schon mit Smilies vollgemüllt, dass man eh nicht weiß, ob du Arbeit ernst nimmst?!

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...

Naja, meine Lebensplanung sieht 60 Stunden nicht vor. Und wer es nicht in unter der Zeit geregelt kriegt, muss entweder damit leben oder woanders hingehen. Ist doch nicht so schwer, oder?  ;)

Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 06.07.2023 10:21

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...

Hach ja....Überlastungsanzeigen. Ein spannendes Thema... Wenn die AN einfach nur bei ihren 39,4 Stunden bleiben und ihren Weltenretterkomplex ablegen würden, gäbe es dieses Problem nicht, welches ausschließlich den Arbeitgeber betrifft.

Und dann wäre natürlich noch zu klären, ob hier überhaupt eine "Überlastung" vorliegt... Die Kolleginnen (ja, alles Frauen bei uns), die so was abgegeben haben, haben bei all der ganzen schweren Arbeit immer noch Zeit fürs Schnacken, Rauchen, Feiern, exzessives Abwaschen etc. gefunden...

es gibt solche und solche ... klar. Ich gehe mal nur von uns aus. Überlastungsanzeige aufgrund von Mehrbelastung bzgl. Abarbeitung der Quarantäne-Anträge neben den üblichen Arbeiten, die man zu erledigen hat. Ist ja nun zum Glück weg. Aber z.B. demnächst die neuen Flächenziele zum Thema Windenergie. Die Bundespolitik legt fest, die Landes-, Kreis- und Stadtplaner haben es dann mit Massenhaften Stellungnahmen zu tun. Wo man früher zu einem Plandokument mehrere 100 erhalten hat, werden es nun mehrere 10.000. Da ist klar, dass Überlastungsanzeigen gestellt werden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MasterNoname89 am 06.07.2023 14:29
Gibt es hier bereits offizielle Angaben, wie hoch die Forderungen der Gewerkschaften für die im Herbst stattfindenden Tarifverhandlungen ausfallen?

Es sollte ja denen zu den Verhandlungen des TVöD zumindest entsprechen, um einen Tarifabschluss mindestens in etwa der selben Höhe zu erreichen. In Hinblick auf die anhaltende Inflation und auch den generell bereits bestehenden Abstand zum TVöD, müsste ein Tarifergebnis erzielt werden, was das Ergebnis des TVöD weit übersteigt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: HannsKanns am 06.07.2023 14:45
Gibt es hier bereits offizielle Angaben, wie hoch die Forderungen der Gewerkschaften für die im Herbst stattfindenden Tarifverhandlungen ausfallen?

Es sollte ja denen zu den Verhandlungen des TVöD zumindest entsprechen, um einen Tarifabschluss mindestens in etwa der selben Höhe zu erreichen. In Hinblick auf die anhaltende Inflation und auch den generell bereits bestehenden Abstand zum TVöD, müsste ein Tarifergebnis erzielt werden, was das Ergebnis des TVöD weit übersteigt.

Soweit ich es weiß, gibt es noch nichts.

Allerdings war der Abschluss vom TV-L schon immer (deutlich) schlechter als der im Vergleich zum TVÖD oder Bund....

Es bleibt spannend und abzuwarten.

Am Besten keine großen Hoffnungen machen.. 8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 06.07.2023 15:25
Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Schon witzig, dass man hier im Forum direkt anmaßend und persönlich wird. Das zeugt übrigens weder von Diskussionkultur, noch von Intelligenz  ;)

Zum Thema Zeit während der Arbeit: viele kommen mit erheblich in der Regel -mit weniger als 40 Stunden aus, wenn sie ein wenig an ihrer Effizienz schrauben. Das habe ich übrigens von Bekannten aus dem öD persönlich. Die, die klagen, dass sie permanent zuviel Arbeit haben sind nunmal eher die Lowperformer  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 06.07.2023 15:53
...
Es sollte ja denen zu den Verhandlungen des TVöD zumindest entsprechen, um einen Tarifabschluss mindestens in etwa der selben Höhe zu erreichen. In Hinblick auf die anhaltende Inflation und auch den generell bereits bestehenden Abstand zum TVöD, müsste ein Tarifergebnis erzielt werden, was das Ergebnis des TVöD weit übersteigt.

Das ist korrekt. Aktuell beträgt der Reallohnverlust seit Januar 2021 trotz erfolgter Minierhöhungen nunmehr über 11,5%. Oder mal umgerechnet auf den Januar 2021 arbeitest du bezüglich des Realeinkommens 11,5% deiner Arbeitszeit nunmehr real für lau. Bei einer Vollzeitstelle arbeitet man also 39,5h für das reale Lohnäquivalent einer 35h-Stelle im Januar 2021. Wer sich unter den Bedingungen noch für freiwillige und vielleicht noch unbezahlte Reise- oder Mehrarbeit, Überstunden etc. findet, dem ist auch nicht mehr zu helfen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 06.07.2023 16:33
Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Schon witzig, dass man hier im Forum direkt anmaßend und persönlich wird. Das zeugt übrigens weder von Diskussionkultur, noch von Intelligenz  ;)

Zum Thema Zeit während der Arbeit: viele kommen mit erheblich in der Regel -mit weniger als 40 Stunden aus, wenn sie ein wenig an ihrer Effizienz schrauben. Das habe ich übrigens von Bekannten aus dem öD persönlich. Die, die klagen, dass sie permanent zuviel Arbeit haben sind nunmal eher die Lowperformer  ;)

Nicht mal im öD tätig, Forderung von 35 oder weniger Stunden stellen und behaupten, welche mehr arbeiten oder Belastungsanzeigen stellen sind Lowperformer. Wenn das mal nicht beleidigend ist und völlig daneben und auch völlig blauäugig. Aber Sie sind herzlich eingeladen beim Thema Windenergie bis 2032 in einer Landesplanung dabei zu sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 06.07.2023 18:34
Nicht mal im öD tätig, Forderung von 35 oder weniger Stunden stellen und behaupten, welche mehr arbeiten oder Belastungsanzeigen stellen sind Lowperformer. Wenn das mal nicht beleidigend ist und völlig daneben und auch völlig blauäugig. Aber Sie sind herzlich eingeladen beim Thema Windenergie bis 2032 in einer Landesplanung dabei zu sein.

Naja, wenn Sie jetzt die Opfermentalität einnehmen und nichts gegen Ihre Überforderung tun, sollten Sie vielleicht im Gegenzug auch  nicht permanent und oberlehrerhaft gegen andere Leute austeilen.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 06.07.2023 18:38
Das können Sie auch gerne Lehrern, Polizisten, Richtern, Staatsanwälten und Ärzten des öD mitteilen. Alles Opfer ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 06.07.2023 23:53
Das können Sie auch gerne Lehrern, Polizisten, Richtern, Staatsanwälten und Ärzten des öD mitteilen. Alles Opfer ...

Der Einzige, der sich hier irgendwie als Opfer aufspielt, sind Sie. Verallgemeinerungen auf andere Berufsgruppen stehen Ihnen doch gar nicht zu. Warum so frustiert? Gehen Sie doch in die freie Wirtschaft, wenn es im öD für Sie nicht auszuhalten ist.  :)

Wie jemand oben schon schrieb: man muss sich nicht wegen eines Weltverbessererkomlexes selbst ausbeuten oder ausbeuten lassen.  ;)

Ich halte den öD trotz Ihrer Miesmacherei für eine gute Option, was Work-Life-Balance angeht  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 07.07.2023 06:56
Bitte verehrte Kolleginnen und Kollegen, worum geht es hier? Bitte bei der Thematik bleiben. Die UNSACHLICHE Debatte bitte beenden. Danke. Macht ein neues Thema auf. Danke
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RadWirdKommen am 07.07.2023 11:16
Dann mal eine ganz konkrete Frage, warum werden keine Forderungen für diese Tarifverhandlungen veröffentlich? Ich glaube beim TVÖD wurden diese Anfang Oktober bekannt gegeben. Die erste Runde war dann Ende Januar. Also ca 3,5 Monate dazwischen. Beim TV-L endet der Tarifvertrag ende September also in knapp 3 Monaten. Es wird also langsam mal Zeit zu erfahren was Verdi erreichen möchte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.07.2023 11:38
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 07.07.2023 11:51
Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Schon witzig, dass man hier im Forum direkt anmaßend und persönlich wird. Das zeugt übrigens weder von Diskussionkultur, noch von Intelligenz  ;)

Zum Thema Zeit während der Arbeit: viele kommen mit erheblich in der Regel -mit weniger als 40 Stunden aus, wenn sie ein wenig an ihrer Effizienz schrauben. Das habe ich übrigens von Bekannten aus dem öD persönlich. Die, die klagen, dass sie permanent zuviel Arbeit haben sind nunmal eher die Lowperformer  ;)

Das kann ich definitiv für meinen Bereich bestätigen. Wir haben auch noch die längst überholten 40 Stunden pro Woche. Die "älteren" Kollegen, die sich in der Regel auch am meisten gegen den "Fortschritt" und gegen irgendwelche Neuerungen wehren, diese speziellen Kollegen arbeiten so ineffizient, dass die ohne Probleme ihre 40 Stunden vollkriegen. Dieselbe Arbeit wird von anderen in 30 Stunden (überspitzt) erledigt, ohne Stress, alleine durch eine effizientere Arbeitsweise. Die restliche Arbeitszeit wird herumgesessen, da man ja trotzdem auf seine Stunden kommen muss. So eine allgemeine Anpassung auf 38 Stunden (oder weniger)  wäre schon schön. In meinem Bereich gibt es in anderen Bundesländern eine Art Vertrauensarbeitszeit, was natürlich noch schöner wäre  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RadWirdKommen am 07.07.2023 12:54
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…

Stimmt. Habe ich gerade auch gelesen. Warum wird dies hier soviel anders gemacht als bei den Tarifverhandlungen TVÖD?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 07.07.2023 14:35
Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Schon witzig, dass man hier im Forum direkt anmaßend und persönlich wird. Das zeugt übrigens weder von Diskussionkultur, noch von Intelligenz  ;)

Zum Thema Zeit während der Arbeit: viele kommen mit erheblich in der Regel -mit weniger als 40 Stunden aus, wenn sie ein wenig an ihrer Effizienz schrauben. Das habe ich übrigens von Bekannten aus dem öD persönlich. Die, die klagen, dass sie permanent zuviel Arbeit haben sind nunmal eher die Lowperformer  ;)

Das kann ich definitiv für meinen Bereich bestätigen. Wir haben auch noch die längst überholten 40 Stunden pro Woche. Die "älteren" Kollegen, die sich in der Regel auch am meisten gegen den "Fortschritt" und gegen irgendwelche Neuerungen wehren, diese speziellen Kollegen arbeiten so ineffizient, dass die ohne Probleme ihre 40 Stunden vollkriegen. Dieselbe Arbeit wird von anderen in 30 Stunden (überspitzt) erledigt, ohne Stress, alleine durch eine effizientere Arbeitsweise. Die restliche Arbeitszeit wird herumgesessen, da man ja trotzdem auf seine Stunden kommen muss. So eine allgemeine Anpassung auf 38 Stunden (oder weniger)  wäre schon schön. In meinem Bereich gibt es in anderen Bundesländern eine Art Vertrauensarbeitszeit, was natürlich noch schöner wäre  ;D

öD ist nun mal aber auch das:
https://archive.is/NfRwD (https://archive.is/NfRwD) (Zeit-Artikel: "Der schlimmste Ort aller Zeiten")

oder das:
https://archive.is/3tQ28 (https://archive.is/3tQ28) (Zeit-Artikel: "Ihr Arzt hat womöglich seit 20 Stunden nicht geschlafen")

oder das:
https://www.ksta.de/koeln/staatsanwaltschaft-koeln-dramatische-zustaende-durch-personalnot-115641 (https://www.ksta.de/koeln/staatsanwaltschaft-koeln-dramatische-zustaende-durch-personalnot-115641)
(K. Stadt-Anzeiger: „Dramatische Zustände“ in Kölner Staatsanwaltschaft)

oder das:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120924.0.html (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120924.0.html) ("Sind die Klischees über den öffentlichen Dienst überhaupt wahr?")

Jeder kann gerne naive in den öD reingehen, 6 Monate fein 40 Stunden arbeiten und dann auf 30 reduzieren. Und schließlich den Kollegen vor die Nase binden: "passt Prima zu meiner Work-Life-Balance" und den Rest als "Lowperformer" bezeichnen.
Ist mir schon klar, dass es Arbeitsplätze im öD mit weniger Druck gibt. Aber das Gegenteil behaupten und alle die mehr arbeiten abzustempeln, ist unsinnig und eben auch blauäugig. Es gibt, meiner Erfahrung nach, wenige im öD die eine gewisse/feste Anzahl von Fällen/Aufgaben abarbeiten und man dies mit Zeitwerten ermitteln kann. Ärzte, Staatsanwälte, Polizisten, (Raum-, Stadt-, Regional-, Verkehrs-)Planer, Migrationsamtsmitarbeiter, Erstaufnahmeeinrichtungsmitarbeiter, die Kollegen welche Impfschadensfälle bearbeiten haben entweder Menschen oder Projekte vor sich. Das dauert halt mal lange und mal weniger lange, aber ich habe noch keinen kennengerlernt, der das Gespräch oder Projekt mittendrinnen abbricht, weil es gerade nicht in die persönliche Zeitplanung passt.

Um beim Thema zu bleiben. Die Reduzierung auf 38 Stunden finde ich selber charmant, aber etwas anders. Volles Gehalt für 38 Stunden, Regelarbeitszeit sollte ohne irgendwelche Antragsstellung bis 43 Stunden möglich sein bei vollem Gehaltsausgleich ohne Zwangsfreizeitausgleich. Wird es aber so wohl nie geben. Einer Kollegin aus dem Integrationsamt "musste" so bereits 6 Wochen in den Zwangsurlaub. Da bleibt halt einiges liegen und wie oben im ersten Artikel beschrieben, kann das für manch eine Familie eine extreme Zitterpartie werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 07.07.2023 16:47
Das kann ich definitiv für meinen Bereich bestätigen. Wir haben auch noch die längst überholten 40 Stunden pro Woche. Die "älteren" Kollegen, die sich in der Regel auch am meisten gegen den "Fortschritt" und gegen irgendwelche Neuerungen wehren, diese speziellen Kollegen arbeiten so ineffizient, dass die ohne Probleme ihre 40 Stunden vollkriegen. Dieselbe Arbeit wird von anderen in 30 Stunden (überspitzt) erledigt, ohne Stress, alleine durch eine effizientere Arbeitsweise. Die restliche Arbeitszeit wird herumgesessen, da man ja trotzdem auf seine Stunden kommen muss. So eine allgemeine Anpassung auf 38 Stunden (oder weniger)  wäre schon schön. In meinem Bereich gibt es in anderen Bundesländern eine Art Vertrauensarbeitszeit, was natürlich noch schöner wäre  ;D

Das habe ich mittlerweile schon von verschiedenen Stellen gehört: man schleppt im öD viele Leute - oft aufgrund ihrer Unflexibilität - mit durch. Ein Grund, warum der öD auf so einen schlechten Ruf hat, was Effizient angeht.

Das wäre doch ein Anfang mit den 38 Stunden. Oder ein bis zwei Urlaubstage mehr, wenn finanziell keine größeren Sprünge zu erwarten sind.  :D

öD ist nun mal aber auch das:
https://archive.is/NfRwD (https://archive.is/NfRwD) (Zeit-Artikel: "Der schlimmste Ort aller Zeiten")

oder das:
https://archive.is/3tQ28 (https://archive.is/3tQ28) (Zeit-Artikel: "Ihr Arzt hat womöglich seit 20 Stunden nicht geschlafen")

oder das:
https://www.ksta.de/koeln/staatsanwaltschaft-koeln-dramatische-zustaende-durch-personalnot-115641 (https://www.ksta.de/koeln/staatsanwaltschaft-koeln-dramatische-zustaende-durch-personalnot-115641)
(K. Stadt-Anzeiger: „Dramatische Zustände“ in Kölner Staatsanwaltschaft)

oder das:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120924.0.html (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120924.0.html) ("Sind die Klischees über den öffentlichen Dienst überhaupt wahr?")

Jeder kann gerne naive in den öD reingehen, 6 Monate fein 40 Stunden arbeiten und dann auf 30 reduzieren. Und schließlich den Kollegen vor die Nase binden: "passt Prima zu meiner Work-Life-Balance" und den Rest als "Lowperformer" bezeichnen.
Ist mir schon klar, dass es Arbeitsplätze im öD mit weniger Druck gibt. Aber das Gegenteil behaupten und alle die mehr arbeiten abzustempeln, ist unsinnig und eben auch blauäugig. Es gibt, meiner Erfahrung nach, wenige im öD die eine gewisse/feste Anzahl von Fällen/Aufgaben abarbeiten und man dies mit Zeitwerten ermitteln kann. Ärzte, Staatsanwälte, Polizisten, (Raum-, Stadt-, Regional-, Verkehrs-)Planer, Migrationsamtsmitarbeiter, Erstaufnahmeeinrichtungsmitarbeiter, die Kollegen welche Impfschadensfälle bearbeiten haben entweder Menschen oder Projekte vor sich. Das dauert halt mal lange und mal weniger lange, aber ich habe noch keinen kennengerlernt, der das Gespräch oder Projekt mittendrinnen abbricht, weil es gerade nicht in die persönliche Zeitplanung passt.

Um beim Thema zu bleiben. Die Reduzierung auf 38 Stunden finde ich selber charmant, aber etwas anders. Volles Gehalt für 38 Stunden, Regelarbeitszeit sollte ohne irgendwelche Antragsstellung bis 43 Stunden möglich sein bei vollem Gehaltsausgleich ohne Zwangsfreizeitausgleich. Wird es aber so wohl nie geben. Einer Kollegin aus dem Integrationsamt "musste" so bereits 6 Wochen in den Zwangsurlaub. Da bleibt halt einiges liegen und wie oben im ersten Artikel beschrieben, kann das für manch eine Familie eine extreme Zitterpartie werden.

Dass man bei Projektarbeit auch mal mehr arbeitet, habe ich nie in Abrede gestellt. Aber es darf halt nur die Ausnahme sein und nicht der Dauerzustand.  :) Ansonsten läuft etwas ziemlich schief und zwar größtenteils in der Denkweise der Arbeitnehmer, dass sie das mitmachen oder sogar durch Minderleistung forcieren.

Ach, übrigens nochmal danke, dass Sie wieder persönlich werden mit der Naivität und den aus dem Zusammemhang gerissenen Zitaten.  ;)

Zum Thema: bei 38 Stunden stimme ich Ihnen zu, siehe auch oben. Aber, die von Ihnen angespreochenen 43 Stunden können und dürfen eben NICHT zur Regel werden. Wenn dauerhaft soviel Arbeit anfällt, dass das die Regel wird, muss der AG dafür sorgen, entsprechend zusätzliche Stellen zu schaffen, damit die Arbeit in eben diesen 38 Stunden erledigt werden kann. Das scheint nur gerade die Ältere garde nicht zu verstehen, dass  Regelarbeit von mehr als 40 Stunden eben heutzutage nicht mehr drin ist, warum auch immer.  Aber wenn kein Nachwuchs mehr kommt, denken vielleicht auch irgendwann die Älteren um. :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.07.2023 16:52
Das habe ich mittlerweile schon von verschiedenen Stellen gehört: man schleppt im öD viele Leute - oft aufgrund ihrer Unflexibilität - mit durch. Ein Grund, warum der öD auf so einen schlechten Ruf hat, was Effizient angeht.
Das habe ic haus der pW aber bei größeren Firmen und Abteilungen ebenfalls in der gleichen Intensität und mit den gleichen Anteil an "Lowperformer" erlebt und gehört.

Und ineffizient sind die Bereiche wo es Menschen gibt, die bei Problemen als erstes sich drum kümmern wie der Arsch in der Wand verschwinden kann und dann ob sie überhaupt zuständig sind und dann an wen sie die Zuständigkeit delegieren können.

Andere haben in der Zwischenzeit die Problem gelöst.

Auch kein öD ursächliche Problem, sondern Firmenpolitik und größen Problem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 07.07.2023 17:11
Das habe ic haus der pW aber bei größeren Firmen und Abteilungen ebenfalls in der gleichen Intensität und mit den gleichen Anteil an "Lowperformer" erlebt und gehört.

Und ineffizient sind die Bereiche wo es Menschen gibt, die bei Problemen als erstes sich drum kümmern wie der Arsch in der Wand verschwinden kann und dann ob sie überhaupt zuständig sind und dann an wen sie die Zuständigkeit delegieren können.

Andere haben in der Zwischenzeit die Problem gelöst.

Auch kein öD ursächliche Problem, sondern Firmenpolitik und größen Problem.

Parkinsonsche Gesetze  ;)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 09.07.2023 15:18
Gibt es hier bereits offizielle Angaben, wie hoch die Forderungen der Gewerkschaften für die im Herbst stattfindenden Tarifverhandlungen ausfallen?

Es sollte ja denen zu den Verhandlungen des TVöD zumindest entsprechen, um einen Tarifabschluss mindestens in etwa der selben Höhe zu erreichen. In Hinblick auf die anhaltende Inflation und auch den generell bereits bestehenden Abstand zum TVöD, müsste ein Tarifergebnis erzielt werden, was das Ergebnis des TVöD weit übersteigt.

Soweit ich es weiß, gibt es noch nichts.

Allerdings war der Abschluss vom TV-L schon immer (deutlich) schlechter als der im Vergleich zum TVÖD oder Bund....

Es bleibt spannend und abzuwarten.

Am Besten keine großen Hoffnungen machen.. 8)

RICHTIG - leider!

Meine Rede ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 09.07.2023 15:26
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…

Quelle => Webseite ?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 09.07.2023 16:58
Zitat
Was können wir uns noch leisten? Polizist (22): Meine Essenskosten im Dienst haben sich verdoppelt
...
Vor allem Energie und Lebensmittel sind deutlich teurer geworden. Die Inflation lag im vergangenen Jahr im Schnitt bei 6,9 Prozent. Bei ntv.de verraten regelmäßig Menschen aus allen Gehaltsklassen, was das für ihren Alltag bedeutet - was sie verdienen, wofür sie wie viel Geld ausgeben und was am Monatsende übrig bleibt. Heute:

Ein Bereitschaftspolizist aus Sachsen
...
... Fragebogen-Stil ...

Quelle (c): https://www.n-tv.de/wirtschaft/Polizist-22-Meine-Essenskosten-im-Dienst-haben-sich-verdoppelt-article24219305.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.07.2023 17:23
Gibt es hier bereits offizielle Angaben, wie hoch die Forderungen der Gewerkschaften für die im Herbst stattfindenden Tarifverhandlungen ausfallen?

Es sollte ja denen zu den Verhandlungen des TVöD zumindest entsprechen, um einen Tarifabschluss mindestens in etwa der selben Höhe zu erreichen. In Hinblick auf die anhaltende Inflation und auch den generell bereits bestehenden Abstand zum TVöD, müsste ein Tarifergebnis erzielt werden, was das Ergebnis des TVöD weit übersteigt.

Soweit ich es weiß, gibt es noch nichts.

Allerdings war der Abschluss vom TV-L schon immer (deutlich) schlechter als der im Vergleich zum TVÖD oder Bund....

Es bleibt spannend und abzuwarten.

Am Besten keine großen Hoffnungen machen.. 8)

RICHTIG - leider!

Meine Rede ...
Was ist richtig ?
Das man sich keine Hoffnung macht, oder die falsche Behauptung:
"der Abschluss vom TV-L schon immer (deutlich) schlechter als der im Vergleich zum TVÖD oder Bund...."

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 10.07.2023 07:46

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen. Dein Text ist sowieso schon mit Smilies vollgemüllt, dass man eh nicht weiß, ob du Arbeit ernst nimmst?!

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...

Naja, meine Lebensplanung sieht 60 Stunden nicht vor. Und wer es nicht in unter der Zeit geregelt kriegt, muss entweder damit leben oder woanders hingehen. Ist doch nicht so schwer, oder?  ;)

Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Für mich klingt das ganz klar nach völligem Organisationsversagen, wenn einzelne Personen regelmäßig 60 bis 80 Stunden pro Woche arbeiten. Noch schlimmer finde ich allerdings, dass es diese Leute mit sich machen lassen und dabei auch noch als Volljurist mit bestem Wissen und Gewissen das ArbZG regelmäßig brechen. Ich persönlich halte einen Staatsanwalt oder Richter, der selbst regelmäßig geltendes Recht bricht für nicht tragbar.

Wenn er seine Arbeit nicht in der dafür vorgesehenen Zeit nicht schafft, gibt es hierfür zwei Gründe:

- völliges Organisationsversagen, da die Arbeit vom Arbeitgeber falsch verteilt ist. Es gibt jedoch tolle Gesetze wie das ArbZG, das Beschäftigte vor solchen gesundheutsgefährdenden Situationen schützt

- völliges menschliches Versagen, das mangelnde fachliche Eignung für den gewählten Beruf impliziert. Wieso lässt ein Volljurist so etwas mit sich machen und bricht als Staatsanwalt die Gesetze des Staates, die er eigentlich schützen soll?

Ein häufiges Problem in unserer Gesellschaft ist, dass sich viele Personen über ihr Überstundenkonto identifizieren und sich über dieses nach Außen profilieren wollen. Ich persönlich wünsche deinem Bruder alles Gute und hoffe, dass er mit sich selbst ins Reine kommt und endlich lernt die deutschen Gesetze auch selbst zu befolgen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 10.07.2023 08:09

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen. Dein Text ist sowieso schon mit Smilies vollgemüllt, dass man eh nicht weiß, ob du Arbeit ernst nimmst?!

2021 und 2022 wurden bei unserem Landesamt sehr viele Überlastungsanzeigen gestellt. Ist ja nicht so, dass wir nicht gerade von Krise zu Krise schlittern ...

Naja, meine Lebensplanung sieht 60 Stunden nicht vor. Und wer es nicht in unter der Zeit geregelt kriegt, muss entweder damit leben oder woanders hingehen. Ist doch nicht so schwer, oder?  ;)

Deine Welt ist scheinbar kunterbunt mit einem Hauch von Rosa? Mein Bruder z.B. war Staatsanwalt und nun Richter. Wenn er einen Fall nicht rechtzeitig abgearbeitet hat, da bleibt halt der eine oder andere Gewaltverbrecher auf der Straße statt im Knast - 60 bis 80 Stunden-Wochen werden dadurch ehr zum Regelfall. Ebenso Zwangsanweisungen, die müssen richterlich verordnet werden. Auch Sonntags, ein Selbstmörder ist der Wochentag egal.
Oder nur mal mein Job, mal ein Tag Außendienst. 2,5 Stunden Zugfahrt zu einem Sitzungsausschuss des Landtags 5 Stunden Marathonsitzung und wieder 2,5 Stunden zurück. Am Ende Vor- und Nachbereitungen, 11-12 Stunden voll. Nächster Tag Planungsbeirat ... etc. Dann öffentliche Auslegung eines Plandokuments. 10.000te Stellungnahmen gehen ein, welche intern abgearbeitet werden müssen, weil kein Geld da ist für eine Fremdvergabe der Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen.

Und ich meine auch nicht, dass du 60 Stunden arbeiten sollst, du wärst aber wahrscheinlich eine Hilfe für die überlasteten Mitarbeitern, wenn du ganz normal deine 40 Stunden arbeitest. Alles was du denkst weniger arbeiten zu wollen, fällt auch gerne mal zur Last eines anderen Mitarbeiters.
Und nein, es gibt im öD ehr zu viel Arbeit als zu wenig und eine 35 oder gar 30 Stundenwoche ist nicht gerechtfertigt und unseren Mitmenschen auch gar nicht vermittelbar, die Monate auf einen Bescheid warten, weil Lisa aus V. ...

Für mich klingt das ganz klar nach völligem Organisationsversagen, wenn einzelne Personen regelmäßig 60 bis 80 Stunden pro Woche arbeiten. Noch schlimmer finde ich allerdings, dass es diese Leute mit sich machen lassen und dabei auch noch als Volljurist mit bestem Wissen und Gewissen das ArbZG regelmäßig brechen. Ich persönlich halte einen Staatsanwalt oder Richter, der selbst regelmäßig geltendes Recht bricht für nicht tragbar.

Wenn er seine Arbeit nicht in der dafür vorgesehenen Zeit nicht schafft, gibt es hierfür zwei Gründe:

- völliges Organisationsversagen, da die Arbeit vom Arbeitgeber falsch verteilt ist. Es gibt jedoch tolle Gesetze wie das ArbZG, das Beschäftigte vor solchen gesundheutsgefährdenden Situationen schützt

- völliges menschliches Versagen, das mangelnde fachliche Eignung für den gewählten Beruf impliziert. Wieso lässt ein Volljurist so etwas mit sich machen und bricht als Staatsanwalt die Gesetze des Staates, die er eigentlich schützen soll?

Ein häufiges Problem in unserer Gesellschaft ist, dass sich viele Personen über ihr Überstundenkonto identifizieren und sich über dieses nach Außen profilieren wollen. Ich persönlich wünsche deinem Bruder alles Gute und hoffe, dass er mit sich selbst ins Reine kommt und endlich lernt die deutschen Gesetze auch selbst zu befolgen.

Habe da meinem Bruder auch nie verstanden. 50 - 60 - 70 Stunden sind bei seinem Beruf jedoch die Regel - zumindest derer, die Ihre Fälle rechtzeitig abarbeiten wollen. Er war schon immer so, der beste in der Schule, der beste im Studium, einer der jüngsten Richter (also mit 35, wie es das GVG als Mindestalter wünscht). Er profiliert sich dabei nicht. Er ist schon oben. Aber am Ende sind es nicht nur Richter und Staatsanwälte, was ich die ganze Zeit versuche zu erklären. Es sind auch Ärzte, Krankenschwestern, Polizisten (bis zu 80 Stunden - siehe den vorher geposteten ntv-Beitrag von Flow4oe). Und bedingt auch wir Planer, wenn mal wieder zu einem Vorhaben 10.000 Stellungnahmen eintrudeln. Ja, bei uns ist es vorhabens-/projektbedingt und nicht zwingend ein Dauerzustand. Wobei ich seit 2015, inklusive Corona-Zeit, vom Dauerzustand fast durchweg sprechen kann. Und das liegt an niemanden direkt. Es sind laut Stellenplan einfach zu wenig Stellen für solche Fluten. Aber da mal was zu bewegen... Kein Wunder, dass sich ein normaler Bürger aufregt, dass Bauvorhaben etc. solch eine Ewigkeit brauchen. Aber wenn der Bürger selbst uns mit Stellungnahmen flutet ... Das ist mittlerweile ein Spiel z.B. bei den Windkraftgegnern - Behörden lahmlegen, um die Windenergieanlage zu verzögern. Was willst du da machen? Klar, gehen wir nach 40 Stunden und es dauert dann halt 3 bis 5 Jahre. Aber 4 Tage-Woche oder 30 Stunden sind einfach utopisch und würden viele Prozesse vollends lahmlegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 10.07.2023 08:33
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen, dauert es eben Jahre. Für o.g. Problem könnte man Hilfskräfte einstellen und für die Auswertung brauchts dann mehr Fachpersonal. Immerhin hat sich der Gesetzgeber ja bestimmt was dabei gedacht, die Gesetze zur Öffentlichkeitsbeteiligung so auszugestalten wie er es getan hat. Wenn dann das Resultat bei gleichzeitigem Sparsinn ist, dass jahrelang nach außen hin scheinbar nichts passiert, weil man nicht genügend Kapazitäten vorhält, dann ist es eben so. Bin gespannt, wie sich dieser Bürokratiewahnsinn noch entwickelt, wenn die Babyboomer in Rente sind und wie bereits jetzt schon absehbar nicht alle Stellen nachbesetzt werden können. Dann wird es noch länger dauern - bis zum völligen Erliegen. Aber solange am Monatsende das real immer kleiner werdende Gehalt eintrudelt - so what?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 10.07.2023 08:36
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 10.07.2023 08:58
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.07.2023 09:04
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…

Quelle => Webseite ?

ver.di: https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d1a1ef8e-1996-11ee-944b-001a4a160129
GEW: https://www.gew-nrw.de/meldungen/detail-meldungen/news/tv-l-2023-so-laufen-tarifverhandlungen-ab.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 10.07.2023 09:22
Ehrlich gesagt präferiere ich diese Zeitschiene ggü. der in der Tarifrunde TVöD. So liegt das alles zeitlich zwar etwas sportlicher beieinander. Dafür bleibt es aber auch in den Köpfen. Die Forderung im TVöD würde viel zu früh beschlossen und war zum Zeitpunkt der ersten Verhandlung schon nicht mehr aktuell. Jetzt haben wir nach dem Forderungsbeschluss zwei Wochen später den Startschuss mit dem ersten Verhandlungstermin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.07.2023 10:12
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.

@ulf
@sebbo
@kdc
etc.

Man muss doch deutlichst bei der durchaus angebrachten Kritik der Selbstausbeutung und dem Organistationsversagens unterscheiden zwischen Aufgaben, bei denen es NUR um Geld geht.
Und denen bei denen es um MENSCHEN geht.

Ich pflege bei den Dingen, wo es ums Geld geht und absehbar die Ressourcen nicht reichen, den Vorgestzten und die vorgesetzte Dienststellen regelmäßig bösgläubig zu machen durch Berichte, die Vorhersagen welches Schaden durch die Nichtbesetzungen von Stellen und nicht Bewilligungen derselben Entstehen!
Und wenn der Schaden eintritt, dann wird der zweite Bericht zum besten gegeben.
Mein Glück ist, das meine VG nichts mehr zu verlieren haben und das unterstützen.

Einige Erfolge geben mir damit Recht, da bewegt sich dann doch mal was.

Aber wenn ein Staatsanwalt aufgrund zeitmangel einen Mörder laufen lässt läuft was falsch.
Dann lieber den Dieb oder Betrüger durchwinken.

und bei Arzt, feuerwehr, pflege etc ….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 10.07.2023 10:54
Offenbar einigt sich ver.di immer ungefähr bei 50% der geforderten Erhöhung. Warum also fordern sie nicht 20%?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 10.07.2023 11:08
Weil sich verdi dann auf 25% und die Länder auf 75 %  ihrer Forderung einigen müssten. Das lässt sich nur noch für die Länder als großartige win-Situation  und nicht wie üblich bei 50% als win-win-Situation für beide verkaufen.

Manchmal frage ich mich, ob die Verhandlungen nicht schon lange vor dem öffentlichen Spektakel abgeschlossen waren.


 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 10.07.2023 11:23
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.

@ulf
@sebbo
@kdc
etc.

Man muss doch deutlichst bei der durchaus angebrachten Kritik der Selbstausbeutung und dem Organistationsversagens unterscheiden zwischen Aufgaben, bei denen es NUR um Geld geht.
Und denen bei denen es um MENSCHEN geht.

Ich pflege bei den Dingen, wo es ums Geld geht und absehbar die Ressourcen nicht reichen, den Vorgestzten und die vorgesetzte Dienststellen regelmäßig bösgläubig zu machen durch Berichte, die Vorhersagen welches Schaden durch die Nichtbesetzungen von Stellen und nicht Bewilligungen derselben Entstehen!
Und wenn der Schaden eintritt, dann wird der zweite Bericht zum besten gegeben.
Mein Glück ist, das meine VG nichts mehr zu verlieren haben und das unterstützen.

Einige Erfolge geben mir damit Recht, da bewegt sich dann doch mal was.

Aber wenn ein Staatsanwalt aufgrund zeitmangel einen Mörder laufen lässt läuft was falsch.
Dann lieber den Dieb oder Betrüger durchwinken.

und bei Arzt, feuerwehr, pflege etc ….

Auch hier gilt folgender Ansatz: Das ist ein Problem des Arbeitsgebers, in diesem Fall der Staat. Wenn du die Probleme deines Arbeitgebers zu deinen eigenen machst, wird sich nie etwas ändern, weil "der Laden läuft ja irgendwie".

Ich habe hierzu vor Kurzem einen Artikel über eine Gynäkologin gelesen, die in einem staatlichen Krankenhaus beschäftigt war und selbst ein Kind hat. Auf Grund von akutem Personalmangel hat sie ständig Überstunden geschoben und z.T. auch mehrere Schichten hintereinander gemacht. Geschlafen hat sie auf einer Couch in der Klinik. Um das Kind haben sich ihr Mann und die Großeltern gekümmert. War sie nicht in der Klinik, hatte sie Bereitschaftsdienst und saß die ganze Zeit auf Kohlen. Klingelte das Telefon, musste sie los. Die Arbeit und die Menschen dort waren ihr unglaublich wichtig, ihre eigene Familie und ihr eigenes Leben waren ihr völlig unwichtig.

Das Ganze ging, laut dem Artikel, zwei oder drei Jahre so bis sie wieder einmal nachts ins Krankenhaus zu einem Notfall gerufen wurde und auf dem Weg dorthin einen schweren Autounfall hatte, den sie nur knapp überlebte. Bei ihr stellte sich dann eine Sinnkrise ein und sie kündigte ihren Job in der Klinik und arbeitet seitdem als angestellte Ärztin in einer gynäkologischen Praxis auf dem Land. Grand surprise - geregelte Arbeitszeiten, weniger Stress und plötzlich (endlich) Zeit für die Familie!

Das Spannende ist allerdings Folgendes:

Die Klinik existiert immer noch, es wurde Ersatz gefunden und auch während ihres eigenen Krankenhausaufenthalts hat sich das Tor zur Hölle nicht geöffnet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 10.07.2023 11:30
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…

Quelle => Webseite ?

ver.di: https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d1a1ef8e-1996-11ee-944b-001a4a160129
GEW: https://www.gew-nrw.de/meldungen/detail-meldungen/news/tv-l-2023-so-laufen-tarifverhandlungen-ab.html

Interessant. Der TV läuft am 30.9. aus und die Gewerkschaften beschließen die Forderungen erst Mitte Oktober. Das sieht nach sehr langen Verhandlungen aus. Die AN brauchen das Geld aber umgehend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: HannsKanns am 10.07.2023 11:48
Verdis Bundestarif-Kommission beschließt laut entsprechender Webseite erst „Mitte Oktober“ die Forderungen. Ab 14. August läuft eine Mitgliederbefragungen…

Quelle => Webseite ?

ver.di: https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d1a1ef8e-1996-11ee-944b-001a4a160129
GEW: https://www.gew-nrw.de/meldungen/detail-meldungen/news/tv-l-2023-so-laufen-tarifverhandlungen-ab.html

Interessant. Der TV läuft am 30.9. aus und die Gewerkschaften beschließen die Forderungen erst Mitte Oktober. Das sieht nach sehr langen Verhandlungen aus. Die AN brauchen das Geld aber umgehend.

...und genau das ist zu heutiger Zeit ein sehr gelungenes Beispiel für fehlende "Wertschätzung" auch von oberster Instanz aus gesehen im öffentlichen Dienst.
Wie du oben schreibst, man weiß doch jetzt schon, dass der Tarifvertrag zum 30.09.2023 ausläuft. Normal sollten die jetzt schon Himmel und Erde in Bewegung setzen, um auch den TV-L´ern (und alle anderen Landesbeschäftigten und Beamten) ihre monetäre Wertschätzung und angebrachte Leistung entgegen zu bringen.
Man möge sich gar nicht ausmalen, was passiert wenn die ganzen Boomer in Rente gehen und dann noch der ein oder andere in die pW wechselt, weil dort die Arbeit noch eben Leistungsgerecht (mit sämtlichen Benefits) bezahlt wird.
Und die Arbeit, wird hier auch nicht weniger. Die goldenen Zeiten im öD sind längst vorbei... :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 10.07.2023 11:58
Die Verhandlungstermine stehen für Ende Oktober, Anfang November und zum Nikolaus ist dann der Abschluss.
Ausgehend davon, dass es im TV-L zu keiner Schlichtung kommt, steht das Ergebnis Mitte Dezember.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.07.2023 12:08
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.

@ulf
@sebbo
@kdc
etc.

Man muss doch deutlichst bei der durchaus angebrachten Kritik der Selbstausbeutung und dem Organistationsversagens unterscheiden zwischen Aufgaben, bei denen es NUR um Geld geht.
Und denen bei denen es um MENSCHEN geht.

Ich pflege bei den Dingen, wo es ums Geld geht und absehbar die Ressourcen nicht reichen, den Vorgestzten und die vorgesetzte Dienststellen regelmäßig bösgläubig zu machen durch Berichte, die Vorhersagen welches Schaden durch die Nichtbesetzungen von Stellen und nicht Bewilligungen derselben Entstehen!
Und wenn der Schaden eintritt, dann wird der zweite Bericht zum besten gegeben.
Mein Glück ist, das meine VG nichts mehr zu verlieren haben und das unterstützen.

Einige Erfolge geben mir damit Recht, da bewegt sich dann doch mal was.

Aber wenn ein Staatsanwalt aufgrund zeitmangel einen Mörder laufen lässt läuft was falsch.
Dann lieber den Dieb oder Betrüger durchwinken.

und bei Arzt, feuerwehr, pflege etc ….

Auch hier gilt folgender Ansatz: Das ist ein Problem des Arbeitsgebers, in diesem Fall der Staat. Wenn du die Probleme deines Arbeitgebers zu deinen eigenen machst, wird sich nie etwas ändern, weil "der Laden läuft ja irgendwie".

Ich habe hierzu vor Kurzem einen Artikel über eine Gynäkologin gelesen, die in einem staatlichen Krankenhaus beschäftigt war und selbst ein Kind hat. Auf Grund von akutem Personalmangel hat sie ständig Überstunden geschoben und z.T. auch mehrere Schichten hintereinander gemacht. Geschlafen hat sie auf einer Couch in der Klinik. Um das Kind haben sich ihr Mann und die Großeltern gekümmert. War sie nicht in der Klinik, hatte sie Bereitschaftsdienst und saß die ganze Zeit auf Kohlen. Klingelte das Telefon, musste sie los. Die Arbeit und die Menschen dort waren ihr unglaublich wichtig, ihre eigene Familie und ihr eigenes Leben waren ihr völlig unwichtig.

Das Ganze ging, laut dem Artikel, zwei oder drei Jahre so bis sie wieder einmal nachts ins Krankenhaus zu einem Notfall gerufen wurde und auf dem Weg dorthin einen schweren Autounfall hatte, den sie nur knapp überlebte. Bei ihr stellte sich dann eine Sinnkrise ein und sie kündigte ihren Job in der Klinik und arbeitet seitdem als angestellte Ärztin in einer gynäkologischen Praxis auf dem Land. Grand surprise - geregelte Arbeitszeiten, weniger Stress und plötzlich (endlich) Zeit für die Familie!

Das Spannende ist allerdings Folgendes:

Die Klinik existiert immer noch, es wurde Ersatz gefunden und auch während ihres eigenen Krankenhausaufenthalts hat sich das Tor zur Hölle nicht geöffnet.
Korrekt.
Was ich herausstellen wollte, ist, dass es so plaktiv einfach ist, wie du es als Problem des AGs abtust.
Dein Beispiel zeigt ja konkret was sie falsch macht.
Einfach nur für Notfälle in Bereitschaft und nicht weil jemand weh wehchen hat.
Einfach freie Tage rechtzeitig mit Ansage nehmen und nicht sich instrumentalisieren lassen.
Einfach darauf hinweise, dass dann und dann kein Arzt da ist, weil AG Fehlplanung macht und man seine Überstunden abfeiert.
Soll heißen, den AG dazu zwingen, dass man keine Routine Dinge nebenher mehr machen kann, da man mit Notfällen und Bereitschaft ausgelastete ist.

Also die lukrative aber nicht lebenswichtigen OPs fallen einfach aus, weil AN sich weigert diese auszuüben, da er Feierabend hat.

Aber nicht zu einem Notfall zu gehen ist eben der falsche Ansatz, den du auch nicht willst.

Und Notfälle nicht bearbeiten ist keine Option. Aber den Rettungsdienst offiziell darauf hinweisen, dass zu gewissen Zeiten wg. Belegungsmangel keine Notfälle aufgenommen werden können schon.

Ergo natürlich muss der AN den AG in die Pflicht nehmen, in dem er auf den Zustand hinweist und ankündigt, dass in zwei Woche die Notfall Aufnahme ohne Arzt dasteht, wenn der Arzt tagsüber nice to have OPs und nix live saving machen muss.

Egal wie, es ist kein ich lasse den Bleistift fallen vorgehen in dem Bereich möglich.
Ich kann das in meinem Job in 99% der Fälle,
der Planer ebenso,
es geht nur Geld verloren.
Ein Pfleger oder Arzt kann das nicht, von heute auf morgen.
Auch wenn es ein reines AG Problem ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.07.2023 12:40
Interessant. Der TV läuft am 30.9. aus und die Gewerkschaften beschließen die Forderungen erst Mitte Oktober. Das sieht nach sehr langen Verhandlungen aus. Die AN brauchen das Geld aber umgehend.

Weder läuft der Tarif-Vertrag aus (es wurden nur die Entgelt-Tabellen gekündigt), noch wäre es sinnvoll, wenn die Verhandlungen während der Friedenspflicht laufen. Dann hätten die Gewerkschaften überhaupt kein Druckmittel mehr...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jockel am 10.07.2023 13:17
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.

... sagt der BWLer ... wie die Leute von EY, KPMG, Wibera und co... kann man machen. Aber Quantität ersetzt keine Qualität. Mir wollte ein Berater mal erzählen, dass 400 Widersprüche pro Jahr im Bauplanungsbereich normal seien... schon klar.  :-D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 10.07.2023 13:47
Interessant. Der TV läuft am 30.9. aus und die Gewerkschaften beschließen die Forderungen erst Mitte Oktober. Das sieht nach sehr langen Verhandlungen aus. Die AN brauchen das Geld aber umgehend.

Weder läuft der Tarif-Vertrag aus (es wurden nur die Entgelt-Tabellen gekündigt), noch wäre es sinnvoll, wenn die Verhandlungen während der Friedenspflicht laufen. Dann hätten die Gewerkschaften überhaupt kein Druckmittel mehr...

Es muss (und darf) ja auch nicht vor dem 30. September vehandelt werden. Aber im TVöD wurden die Forderungen weit vor Beginn der Verhandlungen bekanntgegeben, warum nicht im TVL? Und warum werden die Termine (man geht offenbar wie immer von drei Runden aus) nicht enger getaktet? Offenbar ist weder den Gewerschaften noch den AGn die Not der ABN bewußt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 10.07.2023 14:25
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.

... sagt der BWLer ... wie die Leute von EY, KPMG, Wibera und co... kann man machen. Aber Quantität ersetzt keine Qualität. Mir wollte ein Berater mal erzählen, dass 400 Widersprüche pro Jahr im Bauplanungsbereich normal seien... schon klar.  :-D
Na klar geht das zulasten der Qualität. Der Hinweis sollte nur verdeutlichen, dass Ressourcen alleine nicht ausreichen, sondern deren zweckmäßiger Einsatz. So muss z.B. nicht jede Stellungnahme in gleicher Qualität geprüft und bewertet werden - da kann man bestimmt im Vorfeld gut aussieben.

Oder im Bauplanungsbereich eine Reduzierung der Qualität zugunsten der Antragsteller, sorgt für weniger Bearbeitungszeit und weniger Widersprüche.

Und 400 Widersprüche können durchaus normal sein, bei z.B. 40.000 Bescheiden wäre das eine sehr gute Quote!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.07.2023 14:38
Es muss (und darf) ja auch nicht vor dem 30. September vehandelt werden. Aber im TVöD wurden die Forderungen weit vor Beginn der Verhandlungen bekanntgegeben, warum nicht im TVL? Und warum werden die Termine (man geht offenbar wie immer von drei Runden aus) nicht enger getaktet? Offenbar ist weder den Gewerschaften noch den AGn die Not der ABN bewußt.

Wie genau beschleunigt eine deutlich vor Verhandlungsbeginn veröffentlichte Forderung einer Seite den Abschluss?

Dass drei Verhandlungstermine angesetzt sind, dürfte am Vorgehen liegen: Am ersten Verhandlungstag tauscht man sich darüber aus, worüber denn nun zu verhandeln ist, d.h., legt i.W. die Tagesordnung für Verhandlungstermin Nr. 2 fest. An dem werden die jeweiligen Vorstellungen zu den zu besprechenden Punkten ausgetauscht und erste, weniger strittige Punkte direkt abgeräumt, während in Verhandlungsrunde Nr. 3 dann -- so der Plan -- auch die strittigen Punkte (insbesondere die Gehaltsanpassungen) geklärt werden. Dass zwischen den Verhandlungsrunden so viel Zeit eingeplant ist, da gebe ich dir recht, ist doch ein wenig befremdlich. Gewisse Mindestabstände sind sinnvoll, damit sich die Verhandlungsführungen jeweils mit ihren Verbänden usw. rückkoppeln können. (Auch wird die Gewerkschaftsseite einen gewissen Mindestabstand zwischen den Verhandlungsrunden nicht unterschreiten wollen, um genügend Zeit für Warnstreik-Aktionen zu haben. Und aus Sicht der AG kann ich mir vorstellen, dass man -- konkret auf diese Tarif-Runde bezogen -- einen Abschluss im November diesen Jahres noch nicht will, damit man das Thema "Jahressonderzahlung 2023" nicht anfassen muss.) Aber nach meinem Empfinden würden prinzipiell durchaus auch jeweils 14 Tage zwischen den Runden ausreichen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 10.07.2023 15:03
Die Termine stehen ja (intern) schon seit einigen Monaten fest. Und natürlich ist uns daran gelegen, dass zügig über die Bühne zu kriegen. Zwischen Termin 1. und Termin 2. ist ja auch tatsächlich nur eine Woche. Aber die Termine werden nun Mal nicht einseitig festgelegt. Da gibt es auch die Gegenseite mit ebenfalls vollen Terminkalendern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 10.07.2023 15:22
Die Termine stehen ja (intern) schon seit einigen Monaten fest. Und natürlich ist uns daran gelegen, dass zügig über die Bühne zu kriegen. Zwischen Termin 1. und Termin 2. ist ja auch tatsächlich nur eine Woche. Aber die Termine werden nun Mal nicht einseitig festgelegt. Da gibt es auch die Gegenseite mit ebenfalls vollen Terminkalendern.

Das heißt, sowohl Arbeitegeber- wie auch Arbeitnehmervertreter haben wichtigere Termine als die Tarifverhandlungen? Und das, wo der 30.09. seit dem letzten Abschluss - also zu ewig lange - feststeht, wenn ich das richtig verstehe?  :o

Das klingt nicht gerade wertschätzend den Arbeitnehmern gegenüber - weder von den AG noch von verdi.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 10.07.2023 15:42
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
::)
2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: aronzo am 10.07.2023 15:45
...
Und aus Sicht der AG kann ich mir vorstellen, dass man -- konkret auf diese Tarif-Runde bezogen -- einen Abschluss im November diesen Jahres noch nicht will, damit man das Thema "Jahressonderzahlung 2023" nicht anfassen muss.) Aber nach meinem Empfinden würden prinzipiell durchaus auch jeweils 14 Tage zwischen den Runden ausreichen...
Aus Sicht der AG ist das doch ein interessantes Thema, um für die Fach- und Führungskräfte ab E12 etwas mehr Attraktivität zu schaffen. Die wünschenswerte Reduzierung der Arbeitszeit als Regularium ist wohl mit dem demografischen Wandel nicht mehr ganz zeitgemäß (beim TVöD immerhin mit der Tarifrunde 2020 hier im Osten von 40 h -> 39 h in 2023), unser lieber Landesvater hat erst vergangene Woche eine generelle Erhöhung der Wochenarbeitszeit um 1 h präferiert... ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: aronzo am 10.07.2023 15:49
Und so ganz allgemein werden sich die Tarifparteien sicherlich (hoffentlich!) an den Regelungen zum TVöD orientieren. Die Inflationsausgleichsprämie kommt ganz gewiss - und danach halt eine entsprechende Anpassung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 10.07.2023 15:57
@ulf
@sebbo
@kdc
etc.

Man muss doch deutlichst bei der durchaus angebrachten Kritik der Selbstausbeutung und dem Organistationsversagens unterscheiden zwischen Aufgaben, bei denen es NUR um Geld geht.
Und denen bei denen es um MENSCHEN geht.

Ich pflege bei den Dingen, wo es ums Geld geht und absehbar die Ressourcen nicht reichen, den Vorgestzten und die vorgesetzte Dienststellen regelmäßig bösgläubig zu machen durch Berichte, die Vorhersagen welches Schaden durch die Nichtbesetzungen von Stellen und nicht Bewilligungen derselben Entstehen!
Und wenn der Schaden eintritt, dann wird der zweite Bericht zum besten gegeben.
Mein Glück ist, das meine VG nichts mehr zu verlieren haben und das unterstützen.

Aus meiner Perspektive hat es weder was mit Selbstausbeutung noch mit Geld zu tun. Im gesamten Planungsbereich klagen die Mitarbeiter über die momentane Schnelllebigkeit von Gesetzen und politischen Entscheidungen, die auf unsere Ebene kaum rechtzeitig zu bewältigen sind. Das verstehen Personaler nicht - die mindestens genauso schnell agieren müssten, wie z.B. neue Flächenziele für Windenergie rausgehauen werden. 
Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.

Ein Problem könnte man angehen, indem es einen mindestens genauso guten, ehr besseren Abschluss, wie beim TVÖD gibt. Dieser steigende Aufwand, mit stetig geringer werdendem Gehalt (Pflegeversicherung plus, Krankenversicherung plus, Inflation) hat bereits einen deutlichen Scheren-Effekt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: aronzo am 10.07.2023 16:15
Das verstehen Personaler nicht - die mindestens genauso schnell agieren müssten, wie z.B. neue Flächenziele für Windenergie rausgehauen werden. 
Die meisten Personaler verstehen es schon. Würden nicht (mehr) benötigte Stellen von den Fachbereichen freigegeben, könnte entsprechend schnell reagiert werden. Aus Besitzstandsgründen werden Stellen nachbesetzt, welche so eigentlich (und sei es nur aufgrund eines ausscheidenden Low Performers) gar nicht benötigt werden. Aber sonst eben ersatzlos wegfallen und im eigenen Bedarfsfall dann nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Es fehlt da an Flexibilität - auf allen Seiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 10.07.2023 16:19

Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.


Und genau das ist der falsche und rückwärtsgerichtete Ansatz. Wenn man unbesetzte Stellen hat und diese nicht besetzt kriegt, muss man den Bewerber*Innen was bieten. Die 35 Stundenwoche oder die Viertagewoche wären solche Anreize  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 10.07.2023 16:25
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
::)
2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

Und da beschreibst du wunderschön das Problem: Denken in Problemen und Arbeiten in Schema F.

Hier könnte der AG ganz easy bestimmen, dass es reicht, solche Stellungnahmen zu überfliegen und - da keine neuen Anhaltspunkte erkennbar sind - in einer entsprechenden Kategorie abzulegen. Vorgang erledigt.

Dadurch gewinnt man Zeit, sich mit solchen Stellungnahmen zu beschäftigten, die inhaltlich über blabla hinausgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 10.07.2023 16:28

Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.


Und genau das ist der falsche und rückwärtsgerichtete Ansatz. Wenn man unbesetzte Stellen hat und diese nicht besetzt kriegt, muss man den Bewerber*Innen was bieten. Die 35 Stundenwoche oder die Viertagewoche wären solche Anreize  :D

Im öD arbeiten etwa 5,2 Mio Menschen. Wenn wir die Arbeitszeit auf eine 35 Stunden-Woche reduzieren, müsste man grob 500.000 Menschen animieren im öD zu arbeiten. Sprich, Lehrer-, Polizisten-, Kindergärtner-, Planer-, Richter-innen, etc ... Vieles auch Berufe mit jahrelangem Studium. Wie will man das bewerkstelligen? Es ist ein Utopie und nicht umsetzbar. Ich erinnere da auch nochmal an die Zeitungsartikel, die ich letzte Woche gepostet habe...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 10.07.2023 16:32
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
::)
2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

Und da beschreibst du wunderschön das Problem: Denken in Problemen und Arbeiten in Schema F.

Hier könnte der AG ganz easy bestimmen, dass es reicht, solche Stellungnahmen zu überfliegen und - da keine neuen Anhaltspunkte erkennbar sind - in einer entsprechenden Kategorie abzulegen. Vorgang erledigt.

Dadurch gewinnt man Zeit, sich mit solchen Stellungnahmen zu beschäftigten, die inhaltlich über blabla hinausgehen.

Machen wir doch auch - so doof sind wir auch nicht und wir suchen ständig Möglichkeiten, den Prozess zu optimieren. Selbst Software, die wir über unser eigenes Budget organisieren (weil so schneller, als über das Rechenzentrum oder It), wenn's hilft.
2 Minuten bleiben trotzdem utopisch. Selbst für das Erfassen, Archivieren und Zuordnen auf "gleichlautend".
Aber auch die Bürgerinitiativen sind nicht doof, die geben Textbausteine raus, so dass jeder was anderes schreiben kann. Da muss man dann trotzdem wenigstens inhaltlich das ganze überflogen haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 10.07.2023 16:45
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
::)
2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

Und da beschreibst du wunderschön das Problem: Denken in Problemen und Arbeiten in Schema F.

Hier könnte der AG ganz easy bestimmen, dass es reicht, solche Stellungnahmen zu überfliegen und - da keine neuen Anhaltspunkte erkennbar sind - in einer entsprechenden Kategorie abzulegen. Vorgang erledigt.

Dadurch gewinnt man Zeit, sich mit solchen Stellungnahmen zu beschäftigten, die inhaltlich über blabla hinausgehen.

Machen wir doch auch - so doof sind wir auch nicht und wir suchen ständig Möglichkeiten, den Prozess zu optimieren. Selbst Software, die wir über unser eigenes Budget organisieren (weil so schneller, als über das Rechenzentrum oder It), wenn's hilft.
2 Minuten bleiben trotzdem utopisch. Selbst für das Erfassen, Archivieren und Zuordnen auf "gleichlautend".
Aber auch die Bürgerinitiativen sind nicht doof, die geben Textbausteine raus, so dass jeder was anderes schreiben kann. Da muss man dann trotzdem wenigstens inhaltlich das ganze überflogen haben.

Einem angelernten Mitarbeiter traue ich zu, einen Einseiter innerhalb von 2 Minuten zu überfliegen und bei nicht vorhandener Relevanz in den Ordner "gleichlautend" zu heften. Ggf. noch einen Strich auf nem Blatt zur Dokumentation der Anzahl. Fertig. Braucht man noch nichtmal Software für.

Für die inhaltliche Bewertung zur Identifikation von "gleichlautend" reicht nämlich die studentische Hilfskraft in E3 oder ein Azubi. Stellungnahmen, die der Studi / Azubi nicht entsprechend bewerten kann, dokumentiert und erfasst er und leitet sich an die entsprechenden Mitarbeiter weiter.

So kriegst du innerhalb kürzester Zeit eine Reduktion der Stellungnahmen auf die wirklich wesentlichen Inhalte umgesetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 10.07.2023 17:07
Ich kenne das auch aus der Regionalplanung, dass da tausende Stellungnahmen eingereicht werden. Am besten handschriftlich und nicht maschinenlesbar, sodass du sie am besten noch abtippen musst. Ätzend, aber wie schon von anderer Stelle gesagt: Wenn der AG kein Geld bereithält, um seine Aufgaben zu erledigen,
Dafür braucht es weder Geld, noch mehr Personalressourcen. Der AG kann genaus so gut Vorgaben machen, wie lange sich der Beschäftigte mit der Bewertung von Stellungnahmen zu beschäftigten hat.
Bei einer Vorgabe von z.B. 2 Minuten pro Stellungnahme sind auch sehr viele gut zu schaffen.
;D
::)
2 Minuten - also, Stellungnahme (wenn schriftlich eingereicht) abtippen, ins System übertragen, lesen, Inhalte zuordnen (Infraschall, Abstand, Strobo-Effekt, Windwahn, Klimawandel nicht existent, nicht bei mir, immer nur bei uns, unsere schöne Landschaft, die armen Tiere, der Wald geht gar nicht (obwohl eh schon tot), Überschwemmungen, Sicherheit, unsere Feuerwehr, ... ), in die Tabellen einarbeiten, Abwägung schreiben (wenn möglich mit ähnlichen Aussagen der anderen 10.000 Stellungnahmen abgleichen und zusammenführen), auch nochmal rechtliche/gesetzliche Aspekte prüfen, und das in 2 Minuten ...
Wenn wir wieder so viele Eingänge haben, dann melde ich mich bei dir ;D

Und da beschreibst du wunderschön das Problem: Denken in Problemen und Arbeiten in Schema F.

Hier könnte der AG ganz easy bestimmen, dass es reicht, solche Stellungnahmen zu überfliegen und - da keine neuen Anhaltspunkte erkennbar sind - in einer entsprechenden Kategorie abzulegen. Vorgang erledigt.

Dadurch gewinnt man Zeit, sich mit solchen Stellungnahmen zu beschäftigten, die inhaltlich über blabla hinausgehen.

Machen wir doch auch - so doof sind wir auch nicht und wir suchen ständig Möglichkeiten, den Prozess zu optimieren. Selbst Software, die wir über unser eigenes Budget organisieren (weil so schneller, als über das Rechenzentrum oder It), wenn's hilft.
2 Minuten bleiben trotzdem utopisch. Selbst für das Erfassen, Archivieren und Zuordnen auf "gleichlautend".
Aber auch die Bürgerinitiativen sind nicht doof, die geben Textbausteine raus, so dass jeder was anderes schreiben kann. Da muss man dann trotzdem wenigstens inhaltlich das ganze überflogen haben.

Einem angelernten Mitarbeiter traue ich zu, einen Einseiter innerhalb von 2 Minuten zu überfliegen und bei nicht vorhandener Relevanz in den Ordner "gleichlautend" zu heften. Ggf. noch einen Strich auf nem Blatt zur Dokumentation der Anzahl. Fertig. Braucht man noch nichtmal Software für.

Für die inhaltliche Bewertung zur Identifikation von "gleichlautend" reicht nämlich die studentische Hilfskraft in E3 oder ein Azubi. Stellungnahmen, die der Studi / Azubi nicht entsprechend bewerten kann, dokumentiert und erfasst er und leitet sich an die entsprechenden Mitarbeiter weiter.

So kriegst du innerhalb kürzester Zeit eine Reduktion der Stellungnahmen auf die wirklich wesentlichen Inhalte umgesetzt.

Ganz so einfach ist das nicht, aber im Prinzip läuft es so und dafür gibt es tatsächlich Azubis. Rechtsicher müssen wir schon bleiben und leider muss alles kategorisiert und nummeriert werden, selbst Gleichlautende, damit sich jeder berücksichtigt fühlt und kein Klagegrund gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 10.07.2023 17:08
Im öD arbeiten etwa 5,2 Mio Menschen. Wenn wir die Arbeitszeit auf eine 35 Stunden-Woche reduzieren, müsste man grob 500.000 Menschen animieren im öD zu arbeiten. Sprich, Lehrer-, Polizisten-, Kindergärtner-, Planer-, Richter-innen, etc ... Vieles auch Berufe mit jahrelangem Studium. Wie will man das bewerkstelligen? Es ist ein Utopie und nicht umsetzbar. Ich erinnere da auch nochmal an die Zeitungsartikel, die ich letzte Woche gepostet habe...

q.e.d.

Rückwärts gerichtete Denkweise mit schon wieder unzulässiger Pauschalisierung  ;D

Die 4 Tagewoche bzw eine Reduktion der Arbeitszeiten wird kommen, wenn auch vielleicht nicht heute oder morgen. Also sollte man sich als AG darauf vorbereiten und Prozesse optimieren, indem man den o.g. z.B. Berufsgruppen weniger Verwaltungsaufgaben statt ihrer originären Tätigkeiten vor die Füsse schmeißt. Nur Geradeausdenken mag im letzten Jahrtausend funktioniert haben. Aber diese Zeiten sind vorbei. Neue Arbeitsmodelle sind gefragt, auch im öD.  ;)

Und das wird auch der letzte Bürohengst irgendwann merken...  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: fraricht am 10.07.2023 17:32
ich find dich lustig ;D LisaV und arbeite doch 20h. wäre doch gut . Teilzeit ist sehr populär
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 10.07.2023 17:42
Das ist dieses 0815-Berechnungsverfahren, über das jeder, der schon länger im ÖD arbeitet nur lachen kann. Wenn unnötige Besprechungen, Kaffeerunden und privater Tratsch halbiert werden, wäre das gleiche Arbeitspensum auch locker mit 5 Wochenstunden weniger zu stemmen. Vom vorhandenen Optimierungspotenzial und einer notwendigen Aufgabenkritik mal abgesehen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.07.2023 18:03
Das ist dieses 0815-Berechnungsverfahren, über das jeder, der schon länger im ÖD arbeitet nur lachen kann. Wenn unnötige Besprechungen, Kaffeerunden und privater Tratsch halbiert werden, wäre das gleiche Arbeitspensum auch locker mit 5 Wochenstunden weniger zu stemmen. Vom vorhandenen Optimierungspotenzial und einer notwendigen Aufgabenkritik mal abgesehen...

Inwiefern erfolgt mit einer ggf. stattfindenden Reduktion der tariflich vorgegebenen Wochenarbeitszeit gleichzeitig eine Effektivitäts-Steigerung?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 10.07.2023 19:21
Durch KI und mehr Digitalisierung wird es künftig gerade bei wiederkehrenden Aufgabenstellungen im Bereich der Verwaltung einiges an Einsparpotential geben. Wenn man es zulässt. Im MINT Bereich dagegen wird der Bedarf weiter steigen an gutem Personal. Daher muss für mehr Attraktivität bei den MINT Berufen unter anderem die Entgelttabelle entsprechend massiv verbessert werden. Hier besteht erheblicher Aufholbedarf im Bereich MINT. Daher Fokus auf diese Gruppen legen. Niedrige und mittlere Entgeltgruppen des TV-L sind laut Studien zum Beispiel von Pwc im Vergleich zur freien Wirtschaft bereits nicht schlecht bezahlt. Bei den höheren Entgeltgruppen muss jedoch dringend etwas passieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 10.07.2023 19:52
Das ist dieses 0815-Berechnungsverfahren, über das jeder, der schon länger im ÖD arbeitet nur lachen kann. Wenn unnötige Besprechungen, Kaffeerunden und privater Tratsch halbiert werden, wäre das gleiche Arbeitspensum auch locker mit 5 Wochenstunden weniger zu stemmen. Vom vorhandenen Optimierungspotenzial und einer notwendigen Aufgabenkritik mal abgesehen...

Das ist reduziert auf ein kleinen Teil von "vergessenen" Abteilung vielleicht richtig, aber erzähl das Mal den bereits paar Beiträge vorher erwähnten sächsischen Polizisten, er solle doch Mal weniger Kaffee trinken beim Demoaufzug des "3. Weges" oder sich mehr optimieren beim Fußballspiel von Dynamo Dresden. Aber am besten während des Spiels eine Weiterbildungsmaßnahme via Webex machen, weil er steht ja nur rum.  :o

Im öD arbeiten etwa 5,2 Mio Menschen. Wenn wir die Arbeitszeit auf eine 35 Stunden-Woche reduzieren, müsste man grob 500.000 Menschen animieren im öD zu arbeiten. Sprich, Lehrer-, Polizisten-, Kindergärtner-, Planer-, Richter-innen, etc ... Vieles auch Berufe mit jahrelangem Studium. Wie will man das bewerkstelligen? Es ist ein Utopie und nicht umsetzbar. Ich erinnere da auch nochmal an die Zeitungsartikel, die ich letzte Woche gepostet habe...

q.e.d.

Rückwärts gerichtete Denkweise mit schon wieder unzulässiger Pauschalisierung  ;D

Die 4 Tagewoche bzw eine Reduktion der Arbeitszeiten wird kommen, wenn auch vielleicht nicht heute oder morgen. Also sollte man sich als AG darauf vorbereiten und Prozesse optimieren, indem man den o.g. z.B. Berufsgruppen weniger Verwaltungsaufgaben statt ihrer originären Tätigkeiten vor die Füsse schmeißt. Nur Geradeausdenken mag im letzten Jahrtausend funktioniert haben. Aber diese Zeiten sind vorbei. Neue Arbeitsmodelle sind gefragt, auch im öD.  ;)

Und das wird auch der letzte Bürohengst irgendwann merken...  :)

Vorwärts immer, Rückwärts nimmer. Das wußte schon der alte Erich. Schon damals wußte er, irgendwann treffen richterliche Entscheidungen KIs, auch der Staatsanwalt ist dann nur ein Google-Assistent und die Geschichtslehrerin schimpft sich Alexa. Ach ja, und in der Pflege wird ja schon seit ein paar Jahren eine "Nadine" erprobt. Mal sehen, wann sie in Serie geht. Wenn sich KI soweit durchsetzt, dass gesellschaftliche Berufe wie die genannten, ersetzt werden, dann glaube ich auch an eine Reduktion. Aber da gibt's noch so viel zu klären, in Gesetze zu verankern, dass noch einige Monde aufgehen und ich das vermutlich nicht während meiner biologischen Restlaufzeit erleben werde. Ich sagte nicht, dass es unmöglich wäre, ich sprach nur von einer Utopie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 10.07.2023 20:03
Als ob die Polizei nur aus Außendienstmitarbeitern im Schichtdienst besteht...unzulässige Diskursverschiebung gepaart mit einigen gezündeten Nebelkerzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.07.2023 23:16
@ulf
@sebbo
@kdc
etc.

Man muss doch deutlichst bei der durchaus angebrachten Kritik der Selbstausbeutung und dem Organistationsversagens unterscheiden zwischen Aufgaben, bei denen es NUR um Geld geht.
Und denen bei denen es um MENSCHEN geht.

Ich pflege bei den Dingen, wo es ums Geld geht und absehbar die Ressourcen nicht reichen, den Vorgestzten und die vorgesetzte Dienststellen regelmäßig bösgläubig zu machen durch Berichte, die Vorhersagen welches Schaden durch die Nichtbesetzungen von Stellen und nicht Bewilligungen derselben Entstehen!
Und wenn der Schaden eintritt, dann wird der zweite Bericht zum besten gegeben.
Mein Glück ist, das meine VG nichts mehr zu verlieren haben und das unterstützen.

Aus meiner Perspektive hat es weder was mit Selbstausbeutung noch mit Geld zu tun. Im gesamten Planungsbereich klagen die Mitarbeiter über die momentane Schnelllebigkeit von Gesetzen und politischen Entscheidungen, die auf unsere Ebene kaum rechtzeitig zu bewältigen sind. Das verstehen Personaler nicht - die mindestens genauso schnell agieren müssten, wie z.B. neue Flächenziele für Windenergie rausgehauen werden. 
Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.

Ein Problem könnte man angehen, indem es einen mindestens genauso guten, ehr besseren Abschluss, wie beim TVÖD gibt. Dieser steigende Aufwand, mit stetig geringer werdendem Gehalt (Pflegeversicherung plus, Krankenversicherung plus, Inflation) hat bereits einen deutlichen Scheren-Effekt.
Wenn die Verantwortlichen für den Schaden verantwortlich gemacht werden, dann werden die Stellen auch besetzbar werden und neue Stellen geschaffen, sofern die Verantwortlich nicht die Eier in der Hose haben dazu zu stehen und zu sagen.
Ich bewillige diese 100t€ personal kosten nicht, obwohl ich weiß, dass ich dadurch einen Schaden von 300 t€ machen werden.

habe aber noch keinen getroffen, der diese Eier in der Hose hat.
und leider wenige im öD, die eben es auch durchziehen diese Schadenszuweisung vorzubereiten und zu machen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 11.07.2023 08:08
Ganz so einfach ist das nicht, aber im Prinzip läuft es so und dafür gibt es tatsächlich Azubis. Rechtsicher müssen wir schon bleiben und leider muss alles kategorisiert und nummeriert werden, selbst Gleichlautende, damit sich jeder berücksichtigt fühlt und kein Klagegrund gibt.

Und genau das meine ich. Vor lauter Angst macht sucht man (vorgeschobene) Argumente wie die Rechtssicherheit und begründet darauf Bürokratismus. Auch wenn eine einzelne Stellungnahme nur gelesen und abgeheftet wurde, wurde sie berücksichtigt. Da muss nix erfasst werden oder Tabellen befüllt.

Hätte man ausreichend Personal, wäre der von dir beschriebene Weg besonders gründlich und genau. Da aber das Personal wohl nicht ausreichend vorhanden ist, muss man halt Abstriche machen. Und diese Abstriche macht man wohl zuletzt bei den Stellungnahmen, die inhaltlich relevant sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.07.2023 09:03
Du scheinst fachfremd zu sein... Zumindest ist das was du inhaltlich vorbringst schlicht falsch:
Zitat
Auch wenn eine einzelne Stellungnahme nur gelesen und abgeheftet wurde, wurde sie berücksichtigt. Da muss nix erfasst werden oder Tabellen befüllt.
Es reicht nicht einfach die Stellungnahmen zu lesen, abzuheften und fertig ist der Kram. Du musst es natürlich dokumentieren, dass du dich mit den vorgetragenen Belangen beschäftigt und auseinandergesetzt hast, sonst entsteht ein Abwägungsausfall und deine Planung ist im Zweifel nichtig. Hättest du schon einmal ein Normenkontrollverfahren begleichtet oder einfach nur Grundkenntnisse im Planungsrecht, wüsstest du das.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 11.07.2023 09:43
Du scheinst fachfremd zu sein... Zumindest ist das was du inhaltlich vorbringst schlicht falsch:
Zitat
Auch wenn eine einzelne Stellungnahme nur gelesen und abgeheftet wurde, wurde sie berücksichtigt. Da muss nix erfasst werden oder Tabellen befüllt.
Es reicht nicht einfach die Stellungnahmen zu lesen, abzuheften und fertig ist der Kram. Du musst es natürlich dokumentieren, dass du dich mit den vorgetragenen Belangen beschäftigt und auseinandergesetzt hast, sonst entsteht ein Abwägungsausfall und deine Planung ist im Zweifel nichtig. Hättest du schon einmal ein Normenkontrollverfahren begleichtet oder einfach nur Grundkenntnisse im Planungsrecht, wüsstest du das.

Danke, du nimmst mir die Antwort vorweg. Ist schon schön, wie man von Fachfremden bei Fachverfahren optimiert wird. Im Internet kann man sich zu Fachverfahren auf tausenden von Seiten abgewogener Stellungnahmen auseinandersetzen. Es sind ja einige öffentlich. Wir nutzen schon jegliche Mittel, um eine Abkürzung zu nehmen. Auch mit der Hilfe einer Kanzlei, welche "Abkürzungen" rechtskonform sind. Dennoch dauern solche Verfahren mitunter 3-4 Jahre. Und lesen und abheften - selbst das würde nicht in 2 Minuten erledigt sein - so mal das Vorgehen rechtswidrig wäre. Nochmal: Mindestens jede Stellungnahme muss abgescannt, registriert und in eine Tabelle kategorisiert und gegebenenfalls abgewogen werden. Wortgleiche Stellungnahmen können mit Verweis auf unterschiedliche Nummern zusammen abgewogen werden. Ist nur ein Satz anders, muss getrennt abgewogen werden - die Abwägung bleibt meist jedoch identisch, wenn kein neuer Sachverhalt angebracht wurde. Alles andere wäre vor Gericht anfechtbar. Und genau wegen solcher Formfehler stehen auch Pläne vor Gericht. Was du also in der Planung beschleunigst, scheitert dann vor Gericht und man hat effektiv nix gewonnen. Auch so wird's nix mit einer 35h Woche oder weniger. Weder für Planer, Sachbearbeiter, Richter und deren Sachbearbeiter. Und mittlerweile wird jeder Regionalplan oder Bplan der sich mit Windenergie beschäftigt vor Gericht behandelt.

Als ob die Polizei nur aus Außendienstmitarbeitern im Schichtdienst besteht...unzulässige Diskursverschiebung gepaart mit einigen gezündeten Nebelkerzen.
Als ob ich nicht bereits mindestens ein Dutzend andere Beispiel angebracht habe...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 11.07.2023 10:40
Du scheinst fachfremd zu sein... Zumindest ist das was du inhaltlich vorbringst schlicht falsch:
Zitat
Auch wenn eine einzelne Stellungnahme nur gelesen und abgeheftet wurde, wurde sie berücksichtigt. Da muss nix erfasst werden oder Tabellen befüllt.
Es reicht nicht einfach die Stellungnahmen zu lesen, abzuheften und fertig ist der Kram. Du musst es natürlich dokumentieren, dass du dich mit den vorgetragenen Belangen beschäftigt und auseinandergesetzt hast, sonst entsteht ein Abwägungsausfall und deine Planung ist im Zweifel nichtig. Hättest du schon einmal ein Normenkontrollverfahren begleichtet oder einfach nur Grundkenntnisse im Planungsrecht, wüsstest du das.

Natürlich muss man das. Wie man die Abwägung dokumentiert, ist das Thema. Lesen, mit einem Stempel ("gleichlautend") die Abwägung zu dokumentieren und abheften. Somit ist nachgewiesen, dass man sich mit den vorgetragenen Belangen beschäftigt und auseinandergesetzt hat. Was ist daran rechtswidrig? Und warum sollten man "abscannen", registrieren und in eine Tabelle übernehmen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 11.07.2023 10:49

Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.


Und genau das ist der falsche und rückwärtsgerichtete Ansatz. Wenn man unbesetzte Stellen hat und diese nicht besetzt kriegt, muss man den Bewerber*Innen was bieten. Die 35 Stundenwoche oder die Viertagewoche wären solche Anreize  :D

Im öD arbeiten etwa 5,2 Mio Menschen. Wenn wir die Arbeitszeit auf eine 35 Stunden-Woche reduzieren, müsste man grob 500.000 Menschen animieren im öD zu arbeiten. Sprich, Lehrer-, Polizisten-, Kindergärtner-, Planer-, Richter-innen, etc ... Vieles auch Berufe mit jahrelangem Studium. Wie will man das bewerkstelligen? Es ist ein Utopie und nicht umsetzbar. Ich erinnere da auch nochmal an die Zeitungsartikel, die ich letzte Woche gepostet habe...

Es gibt da schon deutliche Optimierungsansätze. Nehmen wir das Beispiel Kindertagesstätten:

Häufig übernimmt die Kita-Leitung (Erzieherin oder Soz.Päd.) verschiedene Verwaltungsaufgaben, z. B. Erfassen förderrelevanter Daten nach BayKiBiG. Da sie hierfür nicht ausgebildet und im Nomalfall nur angelernt ist, benötigt sie für die anfallenden Tätigkeiten viel Zeit, bis zu der Hälfte ihrer wöchentlichen Arbeitszeit. Diese Stunden fehlt sie bei den Kindern und die Qualität der Betreuung. Wir setzen hier inzwischen Kita-Geschäftsführer ein, die die Verwaltung übernehmen. Auf Grund der entsprechenden Ausbildung und sich ergebender Synergien, kann ein Kita-Geschäftsführer diese Verwaltungstätgikeiten für sieben bis acht Kitas übernehmen und macht sich dabei immer noch nicht kaputt. Klar kann das auch eine Kita-Leitung völlig ineffezient für ihre S15 machen. Ich kann dafür aber auch einen Wirtschaftsfachwirt in E9a oder E10 holen.

In Schulen setzen wir inzwischen Geschäftsführer ein, die dem Direktor die Verwaltungsarbeit abnehmen, sodass sich dieser verstärkt um das pädagogische Konzept der Schule kümmern kann und mehr bei den Schülern und Kollegen ist mit seiner Fachexpertise. Natürlich kann sich auch ein Oberstudiendirektor in A16 um die Verewaltung kümmern und man stellt auf Stundenbasis einen zusätzlichen Lehrer ein. Man kann das aber auch bequem von einer BWLer in E11 machen lassen.

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich dir versichern, dass es im ÖD im Querschnitt mindestens 25 % Einsparpotenzial gibt. Für diesen Wert musst du nicht mal in die Tiefe gehen, sondern nur an der Oberfläche kratzen. Klar, gilt das für manche nicht (z. B. Pflegepersonal). Dafür gibt es andere, in denen du auch mehr einsparen kannst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 11.07.2023 12:12
Das habe ich auch nie verneint und die Optimierungen klingen auch interessant - wo es sich natürlich auch durchsetzen lässt in den Verwaltungsköpfen und man das Personal bekommt. Ein BWLer aus der Uni Frankfurt wirst du mit einer E11 nicht locken, oder?!

Aber da erinnere ich auch nochmal an mein erstes Zitat:

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen.

Das wäre eine ähnliche Optimierungsmaßnahme  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 11.07.2023 12:48
Das habe ich auch nie verneint und die Optimierungen klingen auch interessant - wo es sich natürlich auch durchsetzen lässt in den Verwaltungsköpfen und man das Personal bekommt. Ein BWLer aus der Uni Frankfurt wirst du mit einer E11 nicht locken, oder?!

Aber da erinnere ich auch nochmal an mein erstes Zitat:

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen.

Das wäre eine ähnliche Optimierungsmaßnahme  ;D

Das kommt drauf an. Und zwar weniger auf die Uni, an der der Abschluss erworben wurde, sondern auf die Lebensumstände der jeweiligen Person.

Außerhalb der Metropolregionen findest du auch Leute mit Master-Abschluss, die sich auf solche Stellen bewerben. Ich sage nur Teilzeitstellen für Mütter, die nach der Elternzeit nicht mehr Vollzeit arbeiten können/wollen.

Auch in München bewerben sich BWLer auf solche E11-Stellen, dann in Kombi mit der Münchenzulage, die dort jeder im ÖD erhält. Gleicht sich also wieder aus. Einfach mal aus der Bubble rauskommen, dass jeder in der PW mindestens 100 k verdient und der ÖD deshalb total unattraktiv ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 11.07.2023 13:31
Ich finde das Thema Wochenstunden spannend. Man hat einen mehr oder weniger willkürlichen Wert (Beamte in bw bei 41 Stunden), den man trotz Mangel nicht erhöhen kann, weil er eben genau das Limit widerspiegelt, den man aber auch nicht senken kann, weil man ja Personalmangel hat.

Es kann natürlich sein, dass die Landespolizei mit den Ressourcen die sie jetzt gerade hat nur absolut notwendige und sinnvolle Sachen macht, die unverzichtbar sind und die Kapazitäten eben genau ausschöpfen.
Theoretisch wäre vielleicht eine Welt denkbar, in dem das tatsächlich notwendige nur einen Teil der Kapazitäten ausschöpft, aber Politiker natürlich gute Ideen haben, was noch so möglich ist, und die Polizei das dann anbietet, um die vorhandenen Kapazitäten auszuschöpfen und keine Stellen gestrichen zu bekommen.

Ich denke auch, dass mittelfristig der Arbeitsumfang insgesamt sinken wird, zum Teil vielleicht durch Effektivitätssteigerung, durch Wegfall von Stellen in Bereichen die automatisiert werden können, und zuletzt dann auch in der Dienstleistung, weil halt niemand 41 Stunden arbeiten will, wenn der Standard sonst 32 ist.

Das einzige, was ich mir aber bei den Verhandlungen vorstellen könnte, wären eben zusätzliche Urlaubstage/Entlastungstage oder ähnliches, die in Summe die Arbeitszeit reduzieren können. Ggf. wie bei den Erziehern an eine Zulage geknüpft, dann hat man auch noch zumindest pseudo-wahlfreiheit (brauch ich die Kohle zum Leben oder eben nicht?).

Das könnte man auch für die Beamten beruhigt übernehmen, ohne dass man den Pensionären am Ende noch mehr Geld geben müsste.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 11.07.2023 14:35

Und ineffizient sind die Bereiche wo es Menschen gibt, die bei Problemen als erstes sich drum kümmern wie der Arsch in der Wand verschwinden kann und dann ob sie überhaupt zuständig sind und dann an wen sie die Zuständigkeit delegieren können.

Andere haben in der Zwischenzeit die Problem gelöst.

Auch kein öD ursächliche Problem, sondern Firmenpolitik und größen Problem.
Richtig, ist bei großen und v.a. sehr großen Unternehmen genau das Gleiche.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 11.07.2023 14:40

Und ineffizient sind die Bereiche wo es Menschen gibt, die bei Problemen als erstes sich drum kümmern wie der Arsch in der Wand verschwinden kann und dann ob sie überhaupt zuständig sind und dann an wen sie die Zuständigkeit delegieren können.

Andere haben in der Zwischenzeit die Problem gelöst.

Auch kein öD ursächliche Problem, sondern Firmenpolitik und größen Problem.
Richtig, ist bei großen und v.a. sehr großen Unternehmen genau das Gleiche.

Regelungen zu Zuständigkeiten sind Bestandteil der Bürokratie und haben durchaus ihre Berechtigung. Zuständig ist in der Regel der in der Sache kompetente Mitarbeiter und auch nur der soll in der Sache entscheiden.
Wenn man das aber schlecht kommuniziert sieht es nach Abdrücken von Arbeit aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.07.2023 15:15

Und ineffizient sind die Bereiche wo es Menschen gibt, die bei Problemen als erstes sich drum kümmern wie der Arsch in der Wand verschwinden kann und dann ob sie überhaupt zuständig sind und dann an wen sie die Zuständigkeit delegieren können.

Andere haben in der Zwischenzeit die Problem gelöst.

Auch kein öD ursächliche Problem, sondern Firmenpolitik und größen Problem.
Richtig, ist bei großen und v.a. sehr großen Unternehmen genau das Gleiche.

Regelungen zu Zuständigkeiten sind Bestandteil der Bürokratie und haben durchaus ihre Berechtigung. Zuständig ist in der Regel der in der Sache kompetente Mitarbeiter und auch nur der soll in der Sache entscheiden.
Wenn man das aber schlecht kommuniziert sieht es nach Abdrücken von Arbeit aus.
Korrekt,
wenn der Haumeister des 1. Stockes einen Wasserrohrbruch im Erdgeschoß bemerkt, dann ist er nicht zuständig und sucht den Hausmeister des Erdgeschossen.
Weil er zwar kompetent aber eben nicht zuständig ist. ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 11.07.2023 15:24
ich find dich lustig ;D LisaV und arbeite doch 20h. wäre doch gut . Teilzeit ist sehr populär

Ich bin ja gewillt, Vollzeit volle Leistung zu geben. Aber es gibt auch Grenzen. Diese 60 Stundengeschichten müssen echt nicht sein  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 11.07.2023 15:30
https://www.pressreader.com/search?query=eisenberger%20klinik&orderBy=Relevance&searchFor=Articles (https://www.pressreader.com/search?query=eisenberger%20klinik&orderBy=Relevance&searchFor=Articles)
Krankenhaus in Eisenberg führt 35-Stundenwoche ein

Interessant, dass es weiterhin die Möglichkeit zu 40 Stunden-Woche gibt. Hier aber über eine Lebensarbeitszeitkonto - also ein Zeitkonto, was im März des Folgejahres nicht verfällt, wie bei uns. Mein Vorschlag ein paar Posts vorher war ja die volle Vergütung und 38 - 43 Stunden Woche wahlweise. Aber wie es in dieser Klinik gemacht wird, ist es ebenso nachvollziehbar und nicht völlig unrealistisch und womöglich auch irgendwann auf den ganzen öD übertragbar. Auch wird ersichtlich, dass der Prozess Schritt-für-Schritt erfolgt, um vermutlich das notwendige Mehr an Personal ausbilden/einstellen zu können. 

Dieses Klinikum ist jedoch nur ein mikroskopisches Beispiel und man wird abwarten und sehen müssen, wie weit sich das im gesamten öD durchsetzen lässt - und bis dahin bleibt es eben eine Utopie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 11.07.2023 15:45
Ich finde das Thema Wochenstunden spannend. Man hat einen mehr oder weniger willkürlichen Wert (Beamte in bw bei 41 Stunden), den man trotz Mangel nicht erhöhen kann, weil er eben genau das Limit widerspiegelt, den man aber auch nicht senken kann, weil man ja Personalmangel hat.

Es kann natürlich sein, dass die Landespolizei mit den Ressourcen die sie jetzt gerade hat nur absolut notwendige und sinnvolle Sachen macht, die unverzichtbar sind und die Kapazitäten eben genau ausschöpfen.
Theoretisch wäre vielleicht eine Welt denkbar, in dem das tatsächlich notwendige nur einen Teil der Kapazitäten ausschöpft, aber Politiker natürlich gute Ideen haben, was noch so möglich ist, und die Polizei das dann anbietet, um die vorhandenen Kapazitäten auszuschöpfen und keine Stellen gestrichen zu bekommen.

Ich denke auch, dass mittelfristig der Arbeitsumfang insgesamt sinken wird, zum Teil vielleicht durch Effektivitätssteigerung, durch Wegfall von Stellen in Bereichen die automatisiert werden können, und zuletzt dann auch in der Dienstleistung, weil halt niemand 41 Stunden arbeiten will, wenn der Standard sonst 32 ist.

Das einzige, was ich mir aber bei den Verhandlungen vorstellen könnte, wären eben zusätzliche Urlaubstage/Entlastungstage oder ähnliches, die in Summe die Arbeitszeit reduzieren können. Ggf. wie bei den Erziehern an eine Zulage geknüpft, dann hat man auch noch zumindest pseudo-wahlfreiheit (brauch ich die Kohle zum Leben oder eben nicht?).

Das könnte man auch für die Beamten beruhigt übernehmen, ohne dass man den Pensionären am Ende noch mehr Geld geben müsste.

Danke, mal keine altklugen und inhaltsleeren Sprüche und persönlichen Angriffe wie bei @sebbo83. Der hat es ja mit inhaltlichem Diskutieren anscheinend nicht so und polemisiert lieber  ;D.

Für die jetzige Verhandlungsrunde kann ich mir da auch nicht viel Bewegung vorstellen - gerade die 4 Tagewoche ist noch zu frisch in der Diskussion und der öD ist ja eher nicht so der Vorreiter bei Innovationen, was ich so mitgekriegt habe  ;). Die Idee, freie Zeit gegen Lohnsteigerungen zu "erkaufen" ist sicherlich naheliegender. Es gibt ja schon Tarifeinigungen (Bahn?), wo die Beschäftigten die Wahl hatten, mehr Urlaubstage und eine kleine Gehaltssteigerung oder eine höhere Gehaltssteigerung bei gleichbleibenden Urlaubstagen.

Aber die Sache ist doch die: ein Großteil der jüngeren Generation ist nicht mehr gewillt, mehr als 35 Stunden zu arbeiten (ggf ab und zu mal max 40 inkl Überstunden) und es herrscht bereits Personalmangel, der unter den gegebenen Umständen eher größer als kleiner werden dürfte. Dazu kommt, dass die Leute mobiler sind. Bietet man den Leuten nichts, sind sie schnell wieder weg, zur Not auch in ein Nachbarland, wenn es dort besser passt. Dessen sollten sich alle AG, natürlich auch der öD (zumindest im Tarifbereich, wenn man das Alleinstellungsmerkmal Beamtentum mal weglässt) bewusst sein, wenn man sich Gedanken um die heutige und zukünftige Arbeitswelt macht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 11.07.2023 15:54
Aber die Sache ist doch die: ein Großteil der jüngeren Generation ist nicht mehr gewillt, mehr als 35 Stunden zu arbeiten (ggf ab und zu mal max 40 inkl Überstunden) und es herrscht bereits Personalmangel, der unter den gegebenen Umständen eher größer als kleiner werden dürfte. Dazu kommt, dass die Leute mobiler sind. Bietet man den Leuten nichts, sind sie schnell wieder weg, zur Not auch in ein Nachbarland, wenn es dort besser passt. Dessen sollten sich alle AG, natürlich auch der öD (zumindest im Tarifbereich, wenn man das Alleinstellungsmerkmal Beamtentum mal weglässt) bewusst sein, wenn man sich Gedanken um die heutige und zukünftige Arbeitswelt macht.

Ist doch gar kein Problem. Es gibt schon einen weitgehenden Anspruch auf Teilzeit; jeder kann also wie er will seine Arbeitszeit reduzieren oder alternativ Vollzeit arbeiten, wenn er sich eine Reduktion nicht leisten kann.

Es müsste nur ein kräftigtes Lohnplus geben. Wenn dies z.B. 11 % wäre, könnte jeder individuell entscheiden, das Lohnplus mitzunehmen oder für das alte Entgelt auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren.

Blöd wäre nur, wenn alle gezwungen wären, keine Entgelterhöhung zu bekommen (mit gleichzeitiger Stundenreduzierung), da viele auf das (Mehr an) Geld angewiesen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 11.07.2023 16:02
Es müsste nur ein kräftigtes Lohnplus geben. Wenn dies z.B. 11 % wäre, könnte jeder individuell entscheiden, das Lohnplus mitzunehmen oder für das alte Entgelt auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren.
Das wäre doch eine Idee - auf 12 Monate bezogen :D. Fragt sich nur, ob die AG Seite da mitgeht  ;D.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.07.2023 16:23
Bei derzeit schon 11,5% Reallohnverlust wären die +11% auf 12 Monate ja schon ein für die Zukunft schlechtes Geschäft, aber ggf. noch aus AG-Sicht verständlich. Obendrauf dann noch 3000€ Inflationsprämie für die enorme Lücke in der Vergangenheit und dann wäre es zwar kein Reallohnausgleich, aber vermutlich für beide Seiten gesichtswahrend.

Meinetwegen können sie sich das auch wie beim TVöD aus einem Sockel von 397,43€ + 4,014 % aber mindestens 193,82€ zurechtbasteln, wenn das am Ende insgesamt Sinn ergibt - ergo Tariferhöhung von sofort über 10%.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 11.07.2023 16:45
Bei derzeit schon 11,5% Reallohnverlust wären die +11% auf 12 Monate ja schon ein für die Zukunft schlechtes Geschäft, aber ggf. noch aus AG-Sicht verständlich. Obendrauf dann noch 3000€ Inflationsprämie für die enorme Lücke in der Vergangenheit und dann wäre es zwar kein Reallohnausgleich, aber vermutlich für beide Seiten gesichtswahrend.

Meinetwegen können sie sich das auch wie beim TVöD aus einem Sockel von 397,43€ + 4,014 % aber mindestens 193,82€ zurechtbasteln, wenn das am Ende insgesamt Sinn ergibt - ergo Tariferhöhung von sofort über 10%.  ;)

Wenn nach der dritten Verhandlungsrunde 4 Monate nach Auslaufen des alten Tarifvertrags auf 12 Monate abgeschlossen werden sollte kann man ja gleich anfangen die Termine für die nächste Runde zu vereinbaren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 11.07.2023 17:00
Es müsste nur ein kräftigtes Lohnplus geben. Wenn dies z.B. 11 % wäre, könnte jeder individuell entscheiden, das Lohnplus mitzunehmen oder für das alte Entgelt auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren.
Das wäre doch eine Idee - auf 12 Monate bezogen :D. Fragt sich nur, ob die AG Seite da mitgeht  ;D.

Die Zahlen waren jetzt auch nur bunt in den Raum geworfen. Ich wollte eher darauf hin, dass ausschließlich eine Senkung der Arbeitszeit, anstelle einer Entgelterhöhrung, ein schlechter Vorschlag wäre. Insbesondere für die, die aufs Geld angewiesen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.07.2023 17:10

Wenn nach der dritten Verhandlungsrunde 4 Monate nach Auslaufen des alten Tarifvertrags auf 12 Monate abgeschlossen werden sollte kann man ja gleich anfangen die Termine für die nächste Runde zu vereinbaren.

Mein Beitrag war auch eher zynisch, satirisch gemeint. Aber du hast absolut recht! Da kann man sich ausrechnen, dass es diese kurze Laufzeit nicht geben wird und damit vermutlich auch kein akzeptables Ergebnis in Gänze. So bräuchte man ja sofort min. 10% und dann ein Jahr später auch wieder min 5%. Das wirds nicht geben. Solange also das Realeinkommen nachhaltig inflationär bleibt, braucht keiner von einer rosigen Zukunft im öD und für den öD träumen und die Bürger und Unternehmer können sich genauso nachhaltig von der Hoffnung eines funktionierenden öD verabschieden. Es sei denn die Digitalisierung ist in wenigen Monaten umgesetzt.  ;)
(Nach dem Modell wie von mir spaßeshalber skizziert und im TVöD realisiert kann man nur noch Höchstleistungen bei Küchenhilfen in Kitas, Urnenträgern oder Theaterausleuchtern erwarten. Ob das das Land voran bringt ist allerdings fraglich...)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 11.07.2023 17:16
Hallo!  :)

Ich bin neu hier und habe kürzlich ein Jobangebot von einem Landesbetrieb im gehobenen Dienst gesehen. Die hatten das jetzt schon zweimal ausgeschrieben, so dass ich denke, dass die Niemanden gefunden haben.  ;)

Eigentlich hat mich der öD bisher nicht so interessiert - innovative Arbeitsmodelle und gutes Gehalt sucht man ja dort vergebelich, aber mittlerweile denke ich, dass man sich ja auch in der freien Wirtschaft nicht unbedingt kaputtarbeiten sollte, Work-Life-Balance und so... Nun überlege ich, dass ich mich vielleicht doch einfach mal bewerbe.  :)

Wie seht Ihr die Chancen für die kommende Tarifrunde hinsichtlich Reduktion der Wochenarbeitszeit bzw 4 Tage-Woche? Bei ersterem ist der öD neben dem Gehalt doch ziemlich abgehängt und im Ernst - warum soll man fast 40 Stunden an der Arbeit sitzen, wenn man nur 30 bis 35 was zu tun hat. Ist doch so üblich, oder?  :D

Bei Zweiterem gilt ja Ähnliches auf die Zeit bezogen, aber hier wäre der öD ein echter Vorreiter und könnte vielleicht echt an Attraktivität gewinnen!  8)

Also her mit den Meinungen!  ;D

Liebe Grüße

Danke, mal keine altklugen und inhaltsleeren Sprüche und persönlichen Angriffe wie bei @sebbo83. Der hat es ja mit inhaltlichem Diskutieren anscheinend nicht so und polemisiert lieber  ;D.

Einzig dafür, dass ich dein Post (siehe oben) als blauäugig bezeichnete und die Vermutung hatte, dass du die Welt etwas zu rosa siehst und zig Beispiel über Artikel, bekannten und Verwandten sowie Forenposts anderer Mitglieder, etc. als sachliche Nachweis erbracht habe (das ist keine Polemik). Du wolltest Meinungen?! Es haben dir einige geschrieben, dass es utopisch ist und in nächster Zeit keine Rolle spielen wird. Ich habe dir nur aufgezeigt, dass 30-35 Stunden Arbeitsaufwand im öD mit Nichten üblich ist.

Finde dein Weg, bewirb dich ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 11.07.2023 17:38
Hallo!  :)

Ich bin neu hier und habe kürzlich ein Jobangebot von einem Landesbetrieb im gehobenen Dienst gesehen. Die hatten das jetzt schon zweimal ausgeschrieben, so dass ich denke, dass die Niemanden gefunden haben.  ;)

Eigentlich hat mich der öD bisher nicht so interessiert - innovative Arbeitsmodelle und gutes Gehalt sucht man ja dort vergebelich, aber mittlerweile denke ich, dass man sich ja auch in der freien Wirtschaft nicht unbedingt kaputtarbeiten sollte, Work-Life-Balance und so... Nun überlege ich, dass ich mich vielleicht doch einfach mal bewerbe.  :)

Wie seht Ihr die Chancen für die kommende Tarifrunde hinsichtlich Reduktion der Wochenarbeitszeit bzw 4 Tage-Woche? Bei ersterem ist der öD neben dem Gehalt doch ziemlich abgehängt und im Ernst - warum soll man fast 40 Stunden an der Arbeit sitzen, wenn man nur 30 bis 35 was zu tun hat. Ist doch so üblich, oder?  :D

Bei Zweiterem gilt ja Ähnliches auf die Zeit bezogen, aber hier wäre der öD ein echter Vorreiter und könnte vielleicht echt an Attraktivität gewinnen!  8)

Also her mit den Meinungen!  ;D

Liebe Grüße

Danke, mal keine altklugen und inhaltsleeren Sprüche und persönlichen Angriffe wie bei @sebbo83. Der hat es ja mit inhaltlichem Diskutieren anscheinend nicht so und polemisiert lieber  ;D.

Einzig dafür, dass ich dein Post (siehe oben) als blauäugig bezeichnete und die Vermutung hatte, dass du die Welt etwas zu rosa siehst und zig Beispiel über Artikel, bekannten und Verwandten sowie Forenposts anderer Mitglieder, etc. als sachliche Nachweis erbracht habe (das ist keine Polemik). Du wolltest Meinungen?! Es haben dir einige geschrieben, dass es utopisch ist und in nächster Zeit keine Rolle spielen wird. Ich habe dir nur aufgezeigt, dass 30-35 Stunden Arbeitsaufwand im öD mit Nichten üblich ist.

Finde dein Weg, bewirb dich ...

Rein inhaltlich kenne ich Behörden, die ohne feste Arbeitszeit und festen Arbeitsort ihre Arbeit verrichten. Wenn es zu den Aufgaben passt, sind halt die Kollegen an 4 von 5 Tagen bei der mobilen Arbeit und teilen diese sich individuell zwischen 6 und 22 Uhr ein. Innerhalb der bestehenden tarifvertraglichen und arbeitsschutzrechtlichen Regelungen finde ich das schon ganz gut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 11.07.2023 20:33
Im MINT Bereich dagegen wird der Bedarf weiter steigen an gutem Personal. Daher muss für mehr Attraktivität bei den MINT Berufen unter anderem die Entgelttabelle entsprechend massiv verbessert werden. Hier besteht erheblicher Aufholbedarf im Bereich MINT.

Definitiv.

Unser Programmierer möchte nun schon in der Probezeit wieder das Weite suchen… er hat ein Angebot von 100k bekommen, bei uns verdient er nur 50…

Da müsste mindestens ein Plus von 20% her, dass er doch noch bleibt aufgrund der guten Work Life Balance.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 11.07.2023 22:19
Wichtiger als die Arbeitszeit ist ein hohes prozentuales Plus und möglichst kein Sockelbetrag der die EG >9 benachteiligt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RadWirdKommen am 12.07.2023 06:57
Im MINT Bereich dagegen wird der Bedarf weiter steigen an gutem Personal. Daher muss für mehr Attraktivität bei den MINT Berufen unter anderem die Entgelttabelle entsprechend massiv verbessert werden. Hier besteht erheblicher Aufholbedarf im Bereich MINT.

Definitiv.

Unser Programmierer möchte nun schon in der Probezeit wieder das Weite suchen… er hat ein Angebot von 100k bekommen, bei uns verdient er nur 50…

Da müsste mindestens ein Plus von 20% her, dass er doch noch bleibt aufgrund der guten Work Life Balance.

Sehr unglaubwürdig. Er könnte theoretisch auch in der Privatwirtschaft auf 24h/Woche runtergehen und würde dann immer noch 60k verdienen. So gut kann dann bei euch das Work Life Balance nicht sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 12.07.2023 07:54
Im MINT Bereich dagegen wird der Bedarf weiter steigen an gutem Personal. Daher muss für mehr Attraktivität bei den MINT Berufen unter anderem die Entgelttabelle entsprechend massiv verbessert werden. Hier besteht erheblicher Aufholbedarf im Bereich MINT.

Definitiv.

Unser Programmierer möchte nun schon in der Probezeit wieder das Weite suchen… er hat ein Angebot von 100k bekommen, bei uns verdient er nur 50…

Da müsste mindestens ein Plus von 20% her, dass er doch noch bleibt aufgrund der guten Work Life Balance.

Dann soll er diesen Arbeitsvertrag bei seinem jetzigen Arbeitgeber vorlegen und er hat eine gute Ausgangsbasis für eine Zulage, z. B. nach § 16,5. Kann oder will er den Vertrag nicht vorlegen? Dann gibt es dieses wahrscheinlich gar nicht oder nicht mit den von dir genannten Konditionen und er will sich einfach nur wichtig machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 12.07.2023 08:17
Im MINT Bereich dagegen wird der Bedarf weiter steigen an gutem Personal. Daher muss für mehr Attraktivität bei den MINT Berufen unter anderem die Entgelttabelle entsprechend massiv verbessert werden. Hier besteht erheblicher Aufholbedarf im Bereich MINT.

Definitiv.

Unser Programmierer möchte nun schon in der Probezeit wieder das Weite suchen… er hat ein Angebot von 100k bekommen, bei uns verdient er nur 50…

Da müsste mindestens ein Plus von 20% her, dass er doch noch bleibt aufgrund der guten Work Life Balance.

Bei +20% wären es halt 60 vs. 100k. Wenn er nicht geht, kann irgendwas nicht stimmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 12.07.2023 08:21
[...] Wenn er nicht geht, kann irgendwas nicht stimmen.
Ja, nämlich die 100K als "Programmierer".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 12.07.2023 08:24
Die kann man schnell verdienen, insbesondere auch wenn man remote für amerikanische Unternehmen arbeitet.

Im öffentlichen Dienst ist man halt zwangsläufig im unteren Teil der Nahrungskette.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 12.07.2023 08:32
Klar. Und in Japan hat man auch ganz schnell 100.000 ¥  ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Nicht falsch verstehen... klar, kann man die verdienen. Aber die Darstellungen hier, als sei es eine absolute Verständlichkeit, sind völlig an den Haaren herbeigezogen und decken sich mit keiner Gehaltsstatistik oder sonst etwas.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 12.07.2023 09:07
Ob die Geschichte nun wahr ist oder frei erfunden, können wir nicht prüfen. Aber wenn schon zur Versachlichung der Debatte aufgerufen wird, dann nicht selbst wieder übertreiben. An welcher Stelle hätte denn Tariflas geschrieben, dass
Zitat
es eine absolute Verständlichkeit
wäre, dass man in der PW immer 100k verdient? Denn das stimmt ja nun auch nicht. Er hat von einem Einzelfall berichtet. (Auch wenn ich mich bei einem angeblich so klaren Gehaltsunterschied deutlich frage, warum man sich dann noch den öD antut?)

Da meine Partnerin SAP-Beraterin ist, kann ich dir aber versichern, dass es viele Einzelfälle gibt in denen der öD deutlich schlechter zahlt. Da liegt der Rahmen bei Ausschreibungen immer so um die E11-E12. In der freien Wirtschaft liegt der Gehaltsrahmen für ihr Profil von 75k bei 35h bis 100k bei 40+h. Ein Grund weshalb sie sich im öD nicht einmal gedenkt vorzustellen. Wenn du dann noch aus- und weitergebildeter Fachinformatiker grundständig bist, wirst du ja gerne noch eine Gruppe niedriger eingruppiert am Ende. Dann sind es halt E10-11. Und das sind halt dann einfach keine ernst zu nehmenden Angebote mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 12.07.2023 09:25
Das von dir aus dem Kontext gerissene Zitat war nicht die Antwort auf Tariflas' Aussage, sondern auf die Aussage, dass man 100K "schnell verdienen" könne. Bitte noch einmal genau lesen. Mithin lese ich solche Aussagen hier auch nicht zum ersten Mal.

Und ja, ein SAP-Berater (oder von mir aus auch Big Data Analysten, Embedded Systems Engineers, usw. usf.) verdienen ihre 100K. Nur sind das überwiegend Jobs, die man so im ö. D. nicht wirklich vorfindet und daher imho als Vergleichs- oder gar Rechtfertigungsgrundlage nicht wirklich taugen. Bei den tatsächlich vergleichbaren IT-Jobs (Systemadministratoren, Softwareentwickler, ...) spielt der ö. D. durchaus im Durchschnitt mit. Ein User hat hier kürzlich eine relativ aktuelle Gehaltsumfrage/-statistik verlinkt, die durchaus glaubwürdig erschien.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 12.07.2023 09:51
Gut wenn ich genau lese stelle ich fest, dass Tariflas von einem Einzelfall spricht und Ozymandias in einem Konditionalsatz davon spricht, dass man schnell so viel verdienen könne, wenn man "remote für amerikanische Unternehmen arbeitet." Das begreife ich in der Gesamtheit der in Deutschland in der IT Beschäftigten doch auch eher als Einzelfall, aber sei es drum - ich habe schon verstanden was du meinst.

Im Endeffekt werden wir sehen, ob die zuletzt angestiegenen Absolventenzahlen in der IT zukünftig allein ausreichen, um den Markt zu befriedigen. Darauf scheinen die AG zu bauen... Ich habe meine Zweifel, dass das so aufgeht, aber vielleicht liege ich auch falsch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 12.07.2023 10:02
Große Probleme im Anwendungsbereich des TV-L sehe ich eher bei den Personalern, die sich nach wie vor schwertun die vollen Möglichkeiten des Tarifvertrags auszuschöpfen (z. B. § 16 Abs. 5) oder auch mal einen Ungelernten die E13 nach Teil II der EntgO zu geben. Sei es aus Unwissenheit oder "weil sonst das Lohngefüge nicht mehr passt". Mit Erhöhungen der Entgelte - und darum geht es ja hier - wird man da nicht viel bewegen können.   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.07.2023 10:48

Sehr unglaubwürdig. Er könnte theoretisch auch in der Privatwirtschaft auf 24h/Woche runtergehen und würde dann immer noch 60k verdienen. So gut kann dann bei euch das Work Life Balance nicht sein.
Dann ist er aber nicht mehr lange in der Firma.
Bei kleinen Firmen sofort bei grösseren gibt es andere Mittel und Wege, die WLB kaputt zumachen, durch angeordneten ÜStunden fiesen DRs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.07.2023 17:49
Auch wenn wir vermutlich hier im Forum, oder auch insgesamt, in der Minderheit sind, würde ich mir vor allem für den sozialen Bereich erhebliche Besserungen wünschen. Besonders für diejenigen, die mit besonders schwierigem Klientel arbeiten. Ich bin persönlich von dieser Überleitung in die sogenannte "S-Tabelle" betroffen gewesen mit den verlängerten Stufenlaufzeiten. Und hier ist man, besonders wenn man sich noch in Stufe 1-3 befunden hat, richtig angear**** gewesen. Aber grundsätzlich kann es gern für alle eine angemessene Eröhung geben  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 12.07.2023 18:07
Nach dem was zu hören ist, will Verdi einen Sockelbetrag plus eine prozentuale Erhöhung fordern. Alle Nebenschauplätze sollen vermieden werden, da Verbesserungen in den mittleren und oberen Gruppen immer zulasten der unteren Gruppe .
Dann bleiben wir also dabei, dass MINTler, Handwerker und diverse andere weiter weglaufen.
Wie kann es sein, dass man mit nur einem Angestelltenlehrgang als Sachbearbeiter die 9b bekommt und man andere, welche eine 3,5 Jahre andauernde Ausbildung mit anschließendem Meister oder Techniker schlechter stellt.

Natürlich muss eine gute prozentuale Erhöhung her, aber man muss auch mal an die Systematik ran.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 12.07.2023 18:14
Nach dem was zu hören ist, will Verdi einen Sockelbetrag plus eine prozentuale Erhöhung fordern. Alle Nebenschauplätze sollen vermieden werden,…
Wo hast du das gehört? Als Ver.di Aktiver verfolge ich intern eher eine neue strategische Ausrichtung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.07.2023 18:24
Nach dem was zu hören ist, will Verdi einen Sockelbetrag plus eine prozentuale Erhöhung fordern. Alle Nebenschauplätze sollen vermieden werden,…
Wo hast du das gehört? Als Ver.di Aktiver verfolge ich intern eher eine neue strategische Ausrichtung.

Wie sieht denn diese neue strategische Ausrichtung aus?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 12.07.2023 18:53
Kurz:
Gewerkschaftliches Engagement und überproportional gut organisierte Regionen/Branchen/Bereiche sollen mehr profitieren. Daraus folgt, dass differenzierter gefordert werden muss. Und damit nicht jeder Hans und Franz nun Sonderwünsche anbringt: Forderungen werden nur geknüpft an zu erfüllende Bedingungen auch aufgestellt..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 12.07.2023 19:23
[...] Wenn er nicht geht, kann irgendwas nicht stimmen.
Ja, nämlich die 100K als "Programmierer".

Natürlich stimmt das.

Mein Kollege hat Informatik studiert, einen Master und Berufserfahrung! Er ist nur aufgrund der angeblich guten Work Life Balance im ÖD gelandet.

Nun ist die bei uns aber doch nicht so gut wie gedacht, daher orientiert er sich wieder Richtung Wirtschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 12.07.2023 19:29
Nach dem was zu hören ist, will Verdi einen Sockelbetrag plus eine prozentuale Erhöhung fordern.


Keine Inflationsprämie von 300Euro?  >:( Das ist eine Unverschämtheit!!!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 12.07.2023 19:54
Naja sollen sie mal machen. Am Ende gewinnt eh immer die Spülhilfe... Da mache ich mir gar nichts mehr vor. Hauptsache die zieht dann auch den Karren aus dem Dreck in den kommenden Dekaden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 12.07.2023 19:57
Große Probleme im Anwendungsbereich des TV-L sehe ich eher bei den Personalern, die sich nach wie vor schwertun die vollen Möglichkeiten des Tarifvertrags auszuschöpfen (z. B. § 16 Abs. 5) oder auch mal einen Ungelernten die E13 nach Teil II der EntgO zu geben. Sei es aus Unwissenheit oder "weil sonst das Lohngefüge nicht mehr passt". Mit Erhöhungen der Entgelte - und darum geht es ja hier - wird man da nicht viel bewegen können.

Das fängt schon damit an, dass bisweilen nicht einmal klar ist, dass § 16 Abs. 5 nicht einmal grundsätzlicher Mitbestimmung bedarf, wenn es keine betrieblichen Regelungen dazu gibt und dennoch wird alles durch FV und PR gepeitscht. Natürlich im üblichem Schneckentempo.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.07.2023 06:41
Das von dir aus dem Kontext gerissene Zitat war nicht die Antwort auf Tariflas' Aussage, sondern auf die Aussage, dass man 100K "schnell verdienen" könne. Bitte noch einmal genau lesen. Mithin lese ich solche Aussagen hier auch nicht zum ersten Mal.

Und ja, ein SAP-Berater (oder von mir aus auch Big Data Analysten, Embedded Systems Engineers, usw. usf.) verdienen ihre 100K. Nur sind das überwiegend Jobs, die man so im ö. D. nicht wirklich vorfindet und daher imho als Vergleichs- oder gar Rechtfertigungsgrundlage nicht wirklich taugen. Bei den tatsächlich vergleichbaren IT-Jobs (Systemadministratoren, Softwareentwickler, ...) spielt der ö. D. durchaus im Durchschnitt mit. Ein User hat hier kürzlich eine relativ aktuelle Gehaltsumfrage/-statistik verlinkt, die durchaus glaubwürdig erschien.

Darum hat der Bereich MINT in D insgesamt ein zunehmenden Problem. Sowohl in der freien Wirtschaft wie auch im Bereich der Angestellten des ÖD. Viele Hochqualifizierte verlassen deswegen das Land und wirklich gute Fachkräfte aus dem Ausland machen häufiger einen großen Bogen um Deutschland.

Wir haben massiveste Probleme Mitarbeiter im MINT-Bereich zu finden. Oft null Bewerber auf MINT-Berufe (trotz EG 12 statt 11 wie bei einigen anderen Standorten). Auch bei mehrmaliger Ausschreibung nicht. Bei Stellen im Bereich Verwaltung bzw. nichttechnischen Bereich werden wir dagegen mit Bewerbungen quasi überrollt. Das sollte insgesamt zu denken geben....

Nun gehen in den nächsten Jahren auch noch viele sehr erfahrene MINT-Kollegen mit wichtigem Spezialwissen in Rente. Wie so oft gibt es keinen ausreichenden Wissenstransfer an andere Kollegen. Meist wegen Zeitmangel oder ohnehin zu dünner Personaldecke.

Der schlechte Tarifabschluss im TV-L war ebenfalls nicht gerade hilfreich um die Situation zu entzerren, auch angesichts der hohen Inflation. Daher reichen auch  Zulagen nicht. Es muss gerade auch die Tabelle entsprechend verbessert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.07.2023 08:55
[...] Wenn er nicht geht, kann irgendwas nicht stimmen.
Ja, nämlich die 100K als "Programmierer".

Natürlich stimmt das.

Mein Kollege hat Informatik studiert, einen Master und Berufserfahrung! Er ist nur aufgrund der angeblich guten Work Life Balance im ÖD gelandet.

Nun ist die bei uns aber doch nicht so gut wie gedacht, daher orientiert er sich wieder Richtung Wirtschaft.
Wat für ein Elend, ein Masterinformatiker der als Programmierer endet.
Für dieses Handwerk braucht es keine wissenschaftliches HS, da hätte er auch locker nach seinen BSC Programmierer werden könne.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.07.2023 08:57
Das fängt schon damit an, dass bisweilen nicht einmal klar ist, dass § 16 Abs. 5 nicht einmal grundsätzlicher Mitbestimmung bedarf, wenn es keine betrieblichen Regelungen dazu gibt und dennoch wird alles durch FV und PR gepeitscht. Natürlich im üblichem Schneckentempo.
Also in NI sind Zulagen augrund der NPersVG Mitbestimmungstatbestände und somit ist die Anwendung nicht nur grundsätzlich sondern immer in der Mitbestimmung des PR.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.07.2023 09:02
Darum hat der Bereich MINT in D insgesamt ein zunehmenden Problem. Sowohl in der freien Wirtschaft wie auch im Bereich der Angestellten des ÖD. Viele Hochqualifizierte verlassen deswegen das Land und wirklich gute Fachkräfte aus dem Ausland machen häufiger einen großen Bogen um Deutschland.
Kann ich im Bereich IT bei uns nicht bestätigen.
Wir haben wirklich gute (uA promovierte) Fachkräfte aus dem Ausland für uns gewinnen können.

Zitat
Wir haben massiveste Probleme Mitarbeiter im MINT-Bereich zu finden. Oft null Bewerber auf MINT-Berufe (trotz EG 12 statt 11 wie bei einigen anderen Standorten). Auch bei mehrmaliger Ausschreibung nicht. Bei Stellen im Bereich Verwaltung bzw. nichttechnischen Bereich werden wir dagegen mit Bewerbungen quasi überrollt. Das sollte insgesamt zu denken geben....
War am Anfang bei uns auch so, dann wurden die Ausschreibungen gepimpt und entsprechend (gegen Geld) platziert und es ist besser geworden, so dass wir durchaus (wenige, aber dennoch) Bewerber haben.

Zitat

Nun gehen in den nächsten Jahren auch noch viele sehr erfahrene MINT-Kollegen mit wichtigem Spezialwissen in Rente. Wie so oft gibt es keinen ausreichenden Wissenstransfer an andere Kollegen. Meist wegen Zeitmangel oder ohnehin zu dünner Personaldecke.

Der schlechte Tarifabschluss im TV-L war ebenfalls nicht gerade hilfreich um die Situation zu entzerren, auch angesichts der hohen Inflation. Daher reichen auch  Zulagen nicht. Es muss gerade auch die Tabelle entsprechend verbessert werden.
Und die Personaler eingenordet werden, damit sie alle Möglichkeiten des §16 ausschöpfen und zwar geistig und faktisch vor dem VG, damit man da konkret über Geld reden kann und nicht rumeiert, ala:
wissen wir nicht, können wir versuchen, blabla.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Fäncy am 13.07.2023 09:48
Das von dir aus dem Kontext gerissene Zitat war nicht die Antwort auf Tariflas' Aussage, sondern auf die Aussage, dass man 100K "schnell verdienen" könne. Bitte noch einmal genau lesen. Mithin lese ich solche Aussagen hier auch nicht zum ersten Mal.

Und ja, ein SAP-Berater (oder von mir aus auch Big Data Analysten, Embedded Systems Engineers, usw. usf.) verdienen ihre 100K. Nur sind das überwiegend Jobs, die man so im ö. D. nicht wirklich vorfindet und daher imho als Vergleichs- oder gar Rechtfertigungsgrundlage nicht wirklich taugen. Bei den tatsächlich vergleichbaren IT-Jobs (Systemadministratoren, Softwareentwickler, ...) spielt der ö. D. durchaus im Durchschnitt mit. Ein User hat hier kürzlich eine relativ aktuelle Gehaltsumfrage/-statistik verlinkt, die durchaus glaubwürdig erschien.

Darum hat der Bereich MINT in D insgesamt ein zunehmenden Problem. Sowohl in der freien Wirtschaft wie auch im Bereich der Angestellten des ÖD. Viele Hochqualifizierte verlassen deswegen das Land und wirklich gute Fachkräfte aus dem Ausland machen häufiger einen großen Bogen um Deutschland.

Wir haben massiveste Probleme Mitarbeiter im MINT-Bereich zu finden. Oft null Bewerber auf MINT-Berufe (trotz EG 12 statt 11 wie bei einigen anderen Standorten). Auch bei mehrmaliger Ausschreibung nicht. Bei Stellen im Bereich Verwaltung bzw. nichttechnischen Bereich werden wir dagegen mit Bewerbungen quasi überrollt. Das sollte insgesamt zu denken geben....

Nun gehen in den nächsten Jahren auch noch viele sehr erfahrene MINT-Kollegen mit wichtigem Spezialwissen in Rente. Wie so oft gibt es keinen ausreichenden Wissenstransfer an andere Kollegen. Meist wegen Zeitmangel oder ohnehin zu dünner Personaldecke.

Der schlechte Tarifabschluss im TV-L war ebenfalls nicht gerade hilfreich um die Situation zu entzerren, auch angesichts der hohen Inflation. Daher reichen auch  Zulagen nicht. Es muss gerade auch die Tabelle entsprechend verbessert werden.

Kann ich ebenfalls so bestätigen. Ich arbeiten in für einen Landesbetrieb welches sich um die Liegenschaften von Land und Bund kümmert.
Durch meine Tätigkeit im PR habe ich einen ganz guten Einblick in die Vorstellungsgespräche und die Bewerberlage. Im Ingenieurbereich sieht es teils wirklich düster aus. Auf offene Stellen erhält man teils 1-2 Bewerbungen, welche man dann auch zum Vorstellungsgespräch einlädt (vor ein paar Jahren wären viele der Bewerber im Vorfeld aussortiert worden).
Im Verwaltungsbereich hatten wir zuletzt um die 75 Bewerbungen auf eine Stelle!
Wenn der TdL an einem funktionierenden öffentlichen Dienst gelegen ist, sollten die dieses Problem von sich aus anpacken.
Auf Verdi braucht man da nicht zu hoffen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 13.07.2023 11:17
Nach dem was zu hören ist, will Verdi einen Sockelbetrag plus eine prozentuale Erhöhung fordern. Alle Nebenschauplätze sollen vermieden werden,…
Wo hast du das gehört? Als Ver.di Aktiver verfolge ich intern eher eine neue strategische Ausrichtung.

Das bestige ich auch !!

Habe gerade mit mehreren gesprochen, die mir dies bestätgten!
Bin grand zurück auf der Arbeit und sehr sauer !
verdi möchte in den kommenden Verhandlungen Ende des Jahres 2023 KEINE wesentlichen Erhöhungen nach TVöD-Vorbild mit TdL (Arbeitgeberseite) aushandeln!
Nur "lustig", dass verdi die Verhandlungsleitung auch für GEW, GdP, DBB usw. innerhalb der Verhandlungsrunde hat.

Eine Aussage fand ich heute besonders bemerkenswert:
"verdi-Verhandlungsführer sähen sich eher dem TVöD verpflichtet, als die des TV-L. 
Wir sind allen Vorschlägen der TdL sehr aufgeschlossen
."

Das habe ich von einem, der die "Vorarbeit" zu den Tarifgesprächen macht und ich somit die Aussagen als glaubhaft ansehe.

Ob das GEW, GdP, DBB und co. wissen?

AHHHH  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Feierabend am 13.07.2023 11:35
Große Probleme im Anwendungsbereich des TV-L sehe ich eher bei den Personalern, die sich nach wie vor schwertun die vollen Möglichkeiten des Tarifvertrags auszuschöpfen (z. B. § 16 Abs. 5) oder auch mal einen Ungelernten die E13 nach Teil II der EntgO zu geben. Sei es aus Unwissenheit oder "weil sonst das Lohngefüge nicht mehr passt". Mit Erhöhungen der Entgelte - und darum geht es ja hier - wird man da nicht viel bewegen können.

Bei uns wird von allen Seiten immer das gleiche erzählt. Angeblich lässt sich auch eine Höhergruppierung auch nicht "einfach so" durchsetzen, z.B. durch neue übertragene Tätigkeiten, da nur ein bestimmter "Pool" an Geld zur Verfügung steht. Es wird oft mit den Beamten und deren Beförderung verglichen. Die Stellen/EGs für Beschäftigte seien ebenfalls begrenzt und deswegen kann man nicht einfach höhergruppieren.

Ist da eigentlich etwas dran oder ist das völliger Quatsch?
Genau wie die Zulage nach §16 Abs. 5. Für beides muss angeblich das Ministerium zustimmen, weil dort angeblich die Finanzen für unsere kleine Behörde geregelt werden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 13.07.2023 11:53
Nach dem was zu hören ist, will Verdi einen Sockelbetrag plus eine prozentuale Erhöhung fordern. Alle Nebenschauplätze sollen vermieden werden,…
Wo hast du das gehört? Als Ver.di Aktiver verfolge ich intern eher eine neue strategische Ausrichtung.

Das bestige ich auch !!

Habe gerade mit mehreren gesprochen, die mir dies bestätgten!
Bin grand zurück auf der Arbeit und sehr sauer !
verdi möchte in den kommenden Verhandlungen Ende des Jahres 2023 KEINE wesentlichen Erhöhungen nach TVöD-Vorbild mit TdL (Arbeitgeberseite) aushandeln!
Nur "lustig", dass verdi die Verhandlungsleitung auch für GEW, GdP, DBB usw. innerhalb der Verhandlungsrunde hat.

Eine Aussage fand ich heute besonders bemerkenswert:
"verdi-Verhandlungsführer sähen sich eher dem TVöD verpflichtet, als die des TV-L. 
Wir sind allen Vorschlägen der TdL sehr aufgeschlossen
."

Das habe ich von einem, der die "Vorarbeit" zu den Tarifgesprächen macht und ich somit die Aussagen als glaubhaft ansehe.

Ob das GEW, GdP, DBB und co. wissen?

AHHHH  :o

Sollte sich das bestätigen, wird es eine "Freude" sein, zukünftig Einstellungsgespräche zu führen, so sie denn noch vorkommen. Von Motivation der vorhandenen Personen wollen wir mal nicht reden. Die vergleichen ja auch Abschlüsse und würden dann - sollte es so kommen - einen noch schlechtere Abschluss als gewöhnlich sehen.

Da dies aber bekannt sein sollte und es quasi das Todesurteil von ver.di im Bereich TV-L sein dürfte (lebt ver.di eigentlich noch?) sollte aus reinem Selbsterhaltungstrieb das so nicht kommen.

Andererseits......
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 13.07.2023 11:54
Große Probleme im Anwendungsbereich des TV-L sehe ich eher bei den Personalern, die sich nach wie vor schwertun die vollen Möglichkeiten des Tarifvertrags auszuschöpfen (z. B. § 16 Abs. 5) oder auch mal einen Ungelernten die E13 nach Teil II der EntgO zu geben. Sei es aus Unwissenheit oder "weil sonst das Lohngefüge nicht mehr passt". Mit Erhöhungen der Entgelte - und darum geht es ja hier - wird man da nicht viel bewegen können.

Bei uns wird von allen Seiten immer das gleiche erzählt. Angeblich lässt sich auch eine Höhergruppierung auch nicht "einfach so" durchsetzen, z.B. durch neue übertragene Tätigkeiten, da nur ein bestimmter "Pool" an Geld zur Verfügung steht. Es wird oft mit den Beamten und deren Beförderung verglichen. Die Stellen/EGs für Beschäftigte seien ebenfalls begrenzt und deswegen kann man nicht einfach höhergruppieren.

Ist da eigentlich etwas dran oder ist das völliger Quatsch?
Genau wie die Zulage nach §16 Abs. 5. Für beides muss angeblich das Ministerium zustimmen, weil dort angeblich die Finanzen für unsere kleine Behörde geregelt werden...

Falsch.

Erstens: Du bist eingruppiert nach den auszuführenden Tätigkeiten. Punkt.

Zweitens: Tarifrecht bricht Haushaltsrecht. Es spielt keine Rolle, ob die Stelle oder das Geld  da ist.

Allerdings kann man Leuten Tätigkeiten auch wieder wegnehmen, wenn die Dienststellenleitung das nicht bezahlen will.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.07.2023 12:31
Die Realität wird viele Arbeitgeber der freien Wirtschaft und des ÖD noch bitter einholen.

Beim kürzlichen Abi-Ball unserer Tochter (MINT-freundliches Gymnasium) haben rund 70 Prozent der ca. 100 Absolventen nicht vor, sich zeitnah in eine Ausbildung oder ein Studium zu begeben. Da steht häufig ein Jahr lang erst mal Reisen, die Welt erkunden und vielleicht ein FSJ an erster Stelle.

MINT-Berufe können sich ohnehin nur wenige vorstellen nach deren Aussagen (zu viel Mathe etc.) in einer extra Umfrage. Spiegelt sich dort auch in den Ergebnissen von Mathe und Physik im Abitur wieder (bis auch einige sehr gute Ausnahmen). Es sei den jungen Leuten gegönnt erst mal auf Entdeckungsreise zu gehen. Wird aber den Fachkräftemangel weiter anheizen. Während uns im Verwaltungsbereich weiterhin buchstäblich die Tür eingerannt wird was Bewerber angeht.

Aufgrund steigender Anforderungen durch Digitalisierung etc. wird uns das auch als Gesellschaft noch deutlich auf die Füße fallen. Darum: MINT auch im TV-L stärker fördern und die Entgelttabelle entsprechend pushen. Letztlich sind es gerade diese Stellen, welche in der Volkswirtschaft eine tragende Rolle spielen (Innovationen, neue Entwicklungen und Lösungen).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 13.07.2023 14:00
Zu den Studienabgängern nach Fachrichtung gibt es aber auch Statistiken und die spiegeln nicht die sonst mir auch geläufige Proklamation wider, dass die Anzahl der Absolventen im MINT-Bereich sinkt.

Die Daten des Bundesministerium für Bildung und Forschung sind unter der URL abrufbar:
https://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/K256.html

Besonderes Augenmerk sollte auf Tabelle "Tab 1.9.5 (BuFI 17)" gelegt werden. (Erstabsolventinnen und Erstabsolventen absolut  und Anteil an der altersspezifischen Bevölkerung  in Deutschland nach Fächergruppen und Studienbereichen)

Demnach Absolventen:

Mathematik/Naturwissenschaften 2005: 18.599 / 2021: 27.073
[...]
Ingenieurwissenschaften 2005 46.554 / 2021: 77.006
Übrige Wissenschaften 2005: 114.602 / 2021: 184230

Im Dokument gibts auch eine feinere Aufschlüsselung nach Fachbereichen wie Informatik, Bauingenieurwesen etc.
Direktlink zum PDF: https://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/Tabelle-1.9.5.pdf

Ob das zukünftig reicht, um die Boomer zu ersetzen muss man sehen - vor allem ob alle dann auch in den öD wollen oder in die PW oder gar das Ausland / die Rückkehr ins Ausland vorziehen.
(In meiner Behörde gibts aber m.W. auch erhebliche Schwierigkeiten in den MINT-Bereichen Stellen zu besetzen.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.07.2023 14:59
Die einst hohen Zahlen sinken. Darauf weißt auch das Statistische Bundesamt in einer aktuellen Pressemeldung hin.  Und treffen zugleich noch auf künftig geburtsschwache Jahrgänge. Daher ist nicht mit Steigerungen zu rechnen. Hinzu kommt auch noch eine sehr hohe Abbrecher- und Wechselquote die bei über 50 Prozent liegt:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_N004_213.html

https://www.acatech.de/publikation/mint-nachwuchsbarometer-2022/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Feierabend am 13.07.2023 15:44
Große Probleme im Anwendungsbereich des TV-L sehe ich eher bei den Personalern, die sich nach wie vor schwertun die vollen Möglichkeiten des Tarifvertrags auszuschöpfen (z. B. § 16 Abs. 5) oder auch mal einen Ungelernten die E13 nach Teil II der EntgO zu geben. Sei es aus Unwissenheit oder "weil sonst das Lohngefüge nicht mehr passt". Mit Erhöhungen der Entgelte - und darum geht es ja hier - wird man da nicht viel bewegen können.

Bei uns wird von allen Seiten immer das gleiche erzählt. Angeblich lässt sich auch eine Höhergruppierung auch nicht "einfach so" durchsetzen, z.B. durch neue übertragene Tätigkeiten, da nur ein bestimmter "Pool" an Geld zur Verfügung steht. Es wird oft mit den Beamten und deren Beförderung verglichen. Die Stellen/EGs für Beschäftigte seien ebenfalls begrenzt und deswegen kann man nicht einfach höhergruppieren.

Ist da eigentlich etwas dran oder ist das völliger Quatsch?
Genau wie die Zulage nach §16 Abs. 5. Für beides muss angeblich das Ministerium zustimmen, weil dort angeblich die Finanzen für unsere kleine Behörde geregelt werden...

Falsch.

Erstens: Du bist eingruppiert nach den auszuführenden Tätigkeiten. Punkt.

Zweitens: Tarifrecht bricht Haushaltsrecht. Es spielt keine Rolle, ob die Stelle oder das Geld  da ist.

Allerdings kann man Leuten Tätigkeiten auch wieder wegnehmen, wenn die Dienststellenleitung das nicht bezahlen will.

Demnach hat die Leitung Personalabteilung (oder meinst du Leitung der ansässigen Dienstelle?) die "freie Entscheidung", ob sie dich korrekt und entsprechend der höherliegenden Gruppe bezahlt, sofern durch Irrtum weniger gezahlt wurde, oder ob sie dir die Tätigkeiten entnimmt?

"Es gibt keine vorhandene freie EGx Stelle" oder "Es gibt kein Geld um EGx zu bezahlen" kann dann also kein Argument sein, wenn ich das richtig verstehe.

Hier bei uns herrscht was das angeht anscheinend eine große Wissenslücke, zumal auch immer vom PR die Rede ist, wobei etwas weiter oben gesagt wurde, dass die gar nicht mit einbezogen werden müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 13.07.2023 16:29

Ob das zukünftig reicht, um die Boomer zu ersetzen muss man sehen - vor allem ob alle dann auch in den öD wollen oder in die PW oder gar das Ausland / die Rückkehr ins Ausland vorziehen.
(In meiner Behörde gibts aber m.W. auch erhebliche Schwierigkeiten in den MINT-Bereichen Stellen zu besetzen.)

Da ich selber im Ausland tätig war (Bereich GIS) kann ich die Attraktivität auch verstehen. Vergleich, als Planer mit Masterabschluss bekommst man im öD Dtl. irgendwas zwischen 2.600 bis 2.900 € netto (wenn Stufeneinstieg bei 3 ist und Beschäftigter). Zum Vergleich, eine Bürosachbearbeiterin mit Ausbildung und etwas Berufserfahrung erhält bei Einstieg bereits auch zwischen 2.300 und 2.500 € netto (verbeamtet). Hat dann zwar noch ein paar individuelle Abzüge, aber der Unterschied mit 5-6 Jahre Studium liegt am Ende trotzdem nur zwischen 300 bis 500 €. Ich kann es nachvollziehen, dass viele in der PW oder halt ins Ausland schauen werden. In der PW bekommt die Bürosachbearbeiterin, Bürokauffrau oder Assistentin der Geschäftsführung bei einer 35-38 Stunden Woche (laut Kununu) grob durchschnittlich auch die 2.300 bis 2.500 € netto raus, aber der CAD-Designer oder Ingenieur liegt etwa bei 3.500 bis 5.000 € (laut Kununu). Da kommt man erst mit Ende seiner Stufenlaufzeit hin.

Im öD verstehe ich nicht, warum man 5-6 Jahre studiert hat und im wie die Bürosachbearbeiterin bei 2.300 und selber bei 2.500 € zu beginnen und um nach 21 Jahren (ohne Stufenvorweggewährung) 3.500 € zu verdienen (ist klar, ohne tarifliche Erhöhungen). In der PW ist man vermutlich da schon Schicht-/Abteilungsleiter und geht mit 5.000 € lachend in den Schlaf. Diese Stufen und die geringe Lücke zwischen mD und gD machen halt den öD nicht gerade attraktiv zur PW. Nun wirbt ja die PW auch mit life-work-balance, Homeoffice etc. und geht damit auf Kundenfang.

So hart es auch klingt, tatsächlich kann bei ungünstiger Konstellation eine verbeamtete Bürosachbearbeiterin mehr verdienen als der Angestellte, studierte Ingenieur im öD. Das kann es nicht sein.

verdi möchte in den kommenden Verhandlungen Ende des Jahres 2023 KEINE wesentlichen Erhöhungen nach TVöD-Vorbild mit TdL (Arbeitgeberseite) aushandeln!
Nur "lustig", dass verdi die Verhandlungsleitung auch für GEW, GdP, DBB usw. innerhalb der Verhandlungsrunde hat.
Eine Aussage fand ich heute besonders bemerkenswert:
"verdi-Verhandlungsführer sähen sich eher dem TVöD verpflichtet, als die des TV-L. 
Wir sind allen Vorschlägen der TdL sehr aufgeschlossen
."
Das habe ich von einem, der die "Vorarbeit" zu den Tarifgesprächen macht und ich somit die Aussagen als glaubhaft ansehe.
Ob das GEW, GdP, DBB und co. wissen?
AHHHH  :o

Und das wäre dann der Supergau. Unsere gesamte IT Abteilung plant zu gehen, wenn der Abschluss nicht zeitgemäß und ähnlich dem TVöD abläuft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 13.07.2023 16:40
Ein teilweise qualitativ schlechter werdenden ÖD schafft auch mehr Frust bei Bevölkerung und man muss sich nur mal aktuelle Umfragen anschauen, was die Folge davon ist. Verdi und Co. sind sich ihrer Verantwortung offenbar nicht bewusst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 13.07.2023 17:55
Nach dem was zu hören ist, will Verdi einen Sockelbetrag plus eine prozentuale Erhöhung fordern. Alle Nebenschauplätze sollen vermieden werden,…
Wo hast du das gehört? Als Ver.di Aktiver verfolge ich intern eher eine neue strategische Ausrichtung.

Das bestige ich auch !!

Habe gerade mit mehreren gesprochen, die mir dies bestätgten!
Bin grand zurück auf der Arbeit und sehr sauer !
verdi möchte in den kommenden Verhandlungen Ende des Jahres 2023 KEINE wesentlichen Erhöhungen nach TVöD-Vorbild mit TdL (Arbeitgeberseite) aushandeln!
Nur "lustig", dass verdi die Verhandlungsleitung auch für GEW, GdP, DBB usw. innerhalb der Verhandlungsrunde hat.

Eine Aussage fand ich heute besonders bemerkenswert:
"verdi-Verhandlungsführer sähen sich eher dem TVöD verpflichtet, als die des TV-L. 
Wir sind allen Vorschlägen der TdL sehr aufgeschlossen
."

Das habe ich von einem, der die "Vorarbeit" zu den Tarifgesprächen macht und ich somit die Aussagen als glaubhaft ansehe.

Ob das GEW, GdP, DBB und co. wissen?

AHHHH  :o

Sollte sich das bestätigen, wird es eine "Freude" sein, zukünftig Einstellungsgespräche zu führen, so sie denn noch vorkommen. Von Motivation der vorhandenen Personen wollen wir mal nicht reden. Die vergleichen ja auch Abschlüsse und würden dann - sollte es so kommen - einen noch schlechtere Abschluss als gewöhnlich sehen.

Da dies aber bekannt sein sollte und es quasi das Todesurteil von ver.di im Bereich TV-L sein dürfte (lebt ver.di eigentlich noch?) sollte aus reinem Selbsterhaltungstrieb das so nicht kommen.

Andererseits......

Wenn es tatsächlich so oder ähnlich kommen sollte werden die Gerichte über die Amtsangemessenheit der Besoldung der Beamten entscheiden und da müssen dann auch die Tarifverträge für die Angestellten nachgebessert werden. Wozu man eigentlich noch Gewerkschaften braucht ist fraglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.07.2023 18:42
Wenn es tatsächlich so oder ähnlich kommen sollte werden die Gerichte über die Amtsangemessenheit der Besoldung der Beamten entscheiden und da müssen dann auch die Tarifverträge für die Angestellten nachgebessert werden. Wozu man eigentlich noch Gewerkschaften braucht ist fraglich.

Seit wann entscheiden Gerichte über die Angemessenheit von Löhnen, solang es nicht um sittenwidrige Löhne unterhalb des Mindestlohns geht? (Worauf ich hinaus will: Die Urteile zur fehlenden Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung haben keinerlei direkte und höchstens nur sehr indirekte Auswirkungen auf die Löhne der Angestellten im öffentlichen Dienst. Da sollte man sich keine Illusionen machen…)

Nebenbei: Auf „ich habe gehört, dass“-Gerüchte würde ich nicht viel geben. Sich auf einer solch schwachen Grundlage irgendworüber aufzuregen, ist müßig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.07.2023 22:07
An die Unzufriedenen - insbesondere IT/Technik

Wenn man die Beiträge hier so verfolgt, muss man den Eindruck erhalten, dass Sie sich für die BRD/Bundesländer aufopfern. Anstatt locker mindestens 20-30% mehr in der pW zuverdienen - bei gleichen Arbeitszeiten und zusätzlichen Benefits - verbleiben Sie im ÖD und müssen mit den paar % Tariferhöhung zufrieden sein, die Ihnen Ihr AG freundlicherweise zukommen läässt. WARUM MACHEN SIE DAS ???

Die Antwort ist relativ einfach- Sie tauschen Geld gegen weiche Faktoren wie z.B.

1.) Nähe zum Arbeitsplatz
2.) Tariflicher Anspruch auf Teilzeit
3.) Keine Pizza- und Kickerabende mit dem Vorgesetzten
4.) Sicheres Einkommen z.B. bei Hausbau
5.) Lange Betriebszugehörigkeit
6.) und weitere weiche Faktoren

Dies ist auch vollkommen OK- aber warum benennen Sie es nicht , sondern jammern hier rum.

Sollten Sie sich hingegen tatsächlich aufopfern wollen, würde ich mir ernsthafte Sorgen machen, für was immer Sie auch beruflich verantwortlich sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 14.07.2023 00:21
Oh man wie ich die Gewerkschaftstrolle hier vermisst habe. Lass mich raten - du bist auch schon Generation 60 plus und eigentlich ist dir schon alles egal, aber irgendwie willst du die Segnungen des Internets noch einmal ausnutzen und deinen gewerkschaftsfolkloreverein nochmal richtig hochleben lassen, weil früher alles so viel besser war?

Du kannst dich ja gerne über die lustig machen, die das Spiel im öD mitmachen und hier was posten und sie als blöde Jammerlappen titulieren, wenn dir das persönlich Genugtuung bereitet, aber ansonsten gibt es hier außer Moinmoin eine Menge Leute, die Personalgewinnungsprobleme haben. In meiner Behörde in einer großen großen Stadt kündigen die Leute bereits mit Verweis auf die Bezahlung und die Bewerberlage ist zudem äußerst bescheiden. Insofern deckt sich das doofe Gejammer tatsächlich auch mit meinen Erfahrungen. Und ich glaube nicht, dass mich dein substanzloses Gewerkschafter Geschreibsel tatsächlich weiterbringt, wenn du darauf verweist, dass ja eigentlich alles ganz supi ist, weil der Job für einige interessant ist, weil sie vielleicht in der Nähe wohnen oder der Job so schön sicher ist. Davon können offene Stellen leider nicht besetzt werden…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 14.07.2023 06:40

Ob das zukünftig reicht, um die Boomer zu ersetzen muss man sehen - vor allem ob alle dann auch in den öD wollen oder in die PW oder gar das Ausland / die Rückkehr ins Ausland vorziehen.
(In meiner Behörde gibts aber m.W. auch erhebliche Schwierigkeiten in den MINT-Bereichen Stellen zu besetzen.)

Da ich selber im Ausland tätig war (Bereich GIS) kann ich die Attraktivität auch verstehen. Vergleich, als Planer mit Masterabschluss bekommst man im öD Dtl. irgendwas zwischen 2.600 bis 2.900 € netto (wenn Stufeneinstieg bei 3 ist und Beschäftigter). Zum Vergleich, eine Bürosachbearbeiterin mit Ausbildung und etwas Berufserfahrung erhält bei Einstieg bereits auch zwischen 2.300 und 2.500 € netto (verbeamtet). Hat dann zwar noch ein paar individuelle Abzüge, aber der Unterschied mit 5-6 Jahre Studium liegt am Ende trotzdem nur zwischen 300 bis 500 €. Ich kann es nachvollziehen, dass viele in der PW oder halt ins Ausland schauen werden. In der PW bekommt die Bürosachbearbeiterin, Bürokauffrau oder Assistentin der Geschäftsführung bei einer 35-38 Stunden Woche (laut Kununu) grob durchschnittlich auch die 2.300 bis 2.500 € netto raus, aber der CAD-Designer oder Ingenieur liegt etwa bei 3.500 bis 5.000 € (laut Kununu). Da kommt man erst mit Ende seiner Stufenlaufzeit hin.

Im öD verstehe ich nicht, warum man 5-6 Jahre studiert hat und im wie die Bürosachbearbeiterin bei 2.300 und selber bei 2.500 € zu beginnen und um nach 21 Jahren (ohne Stufenvorweggewährung) 3.500 € zu verdienen (ist klar, ohne tarifliche Erhöhungen). In der PW ist man vermutlich da schon Schicht-/Abteilungsleiter und geht mit 5.000 € lachend in den Schlaf. Diese Stufen und die geringe Lücke zwischen mD und gD machen halt den öD nicht gerade attraktiv zur PW. Nun wirbt ja die PW auch mit life-work-balance, Homeoffice etc. und geht damit auf Kundenfang.

So hart es auch klingt, tatsächlich kann bei ungünstiger Konstellation eine verbeamtete Bürosachbearbeiterin mehr verdienen als der Angestellte, studierte Ingenieur im öD. Das kann es nicht sein.

verdi möchte in den kommenden Verhandlungen Ende des Jahres 2023 KEINE wesentlichen Erhöhungen nach TVöD-Vorbild mit TdL (Arbeitgeberseite) aushandeln!
Nur "lustig", dass verdi die Verhandlungsleitung auch für GEW, GdP, DBB usw. innerhalb der Verhandlungsrunde hat.
Eine Aussage fand ich heute besonders bemerkenswert:
"verdi-Verhandlungsführer sähen sich eher dem TVöD verpflichtet, als die des TV-L. 
Wir sind allen Vorschlägen der TdL sehr aufgeschlossen
."
Das habe ich von einem, der die "Vorarbeit" zu den Tarifgesprächen macht und ich somit die Aussagen als glaubhaft ansehe.
Ob das GEW, GdP, DBB und co. wissen?
AHHHH  :o

Und das wäre dann der Supergau. Unsere gesamte IT Abteilung plant zu gehen, wenn der Abschluss nicht zeitgemäß und ähnlich dem TVöD abläuft.

Du wirfst hier aber ziemlich viel ziemlich wahllos und unreflektiert durcheinander. Beamte und Tarifbeschäftigte sind zwei paar Stiefel und daher sehr schwer untereinander zu vergleichen. Das beginnt bei der von dir nicht abgzogenen privaten Krankenversicherung und geht weiter bei den Aufstiegsmöglichkeiten. Die verbeamtete Bürosachbearbeiter im mittleren Dienst endet bei A9 und selbst dahin ist es ein weiter Weg. Der Tarifbeschäftigte kann sich jederzeit auf eine andere, besser bezahlte Stelle bewerben - auch außerhalb des ÖD.

Was bringen dir diese Netto-Zahle a la "Ingenieur bekommt 2.600 bis 2.900 Netto"? Wenn du bei einer E11- oder E12-Stelle das als Netto rausbekommst, empfehle ich dringend einen Steuerberater zur Optimierung deiner Ausgabenlast. Vereinfacht ausgedrückt kannst du aus 4.000 Brutto zwischen 2.000 bis 3.000 Netto erzielen.

Ich traue mir daher wetten, dass bei deinem Netto-Beispiel auch deutlich mehr zum Rausholen ist. Aber da ist wieder das alte Problem aus diesem Forum hier:

Man müsste dafür selbst aktiv werden und jammern ist so viel einfacher.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 14.07.2023 07:08
Fakten zählen. Es gibt eben auch viele Gewerkschafter und Zeitgenossen, die den Knall immer noch nicht wahrnehmen wollen. Der ÖD bietet, wie auch von mir und anderen in einigen älteren Beiträgen bereits durchaus beschrieben,  interessante und anspruchsvollen Aufgaben. Und es gibt MINT-Berufe die recht ÖD lastig sind aufgrund der Fachrichtung. Auch schrieb ja niemand dass alles schlecht sei. Fakten die jedoch deutlich zu benennen sind:

1. Massive Arbeitsverdichtung
2. Massiver Personalmangel vor allem im MINT-Bereich oder auch bei Pflegeberufen
3. Gewerkschaften die sich wenig für MINT und EG > 10 interessieren wie vergangene Abschlüsse eindrücklich zeigen (ich war etliche Jahre Mitglied und habe auch versucht Impulse bei internen Veranstaltungen zu setzen und Mint Belange zu stärken. Hat nicht interessiert)
4. Tarifpolitik und Verhandlungen auf Kosten höherer Entgeltgruppen (Beispiel Jahressonderzahlung oder Sockelbeträge die höhere Gruppen prozentual benachteiligt)
5. 39,5 h und mehr statt 35 h wie bei etlichen IGM Unternehmen
6. Oft intern schwerer Kampf bei entsprechender Eignung des Jobs etwas Homeoffice zu erhalten
7. Zunehmende Kluft vom Netto zwischen Angestellten und Beamten mit ähnlicher oder gleichwertigen Aufgaben. Hinweis: Beamte können nix dafür, jahrelanger Einstellungsstopp hat etlichen angestellten Kollegen diese Laufbahn aber auch verwehrt
8. Teilzeitansprüche die sich auch aus TzBfG klar und deutlich ergeben
9. Samstagsarbeit welche erst ab 13 Uhr mit läppischen 20 % berechnet werden
10. Nullrunden und Rekordreallohnverluste

....sowie etliche andere Kleinigkeiten verleiten viele MINT-Kollegen in der Tat dazu zu wechseln. Wenn die nächsten TV-L Tarifverhandlungen wieder kacke ausfallen, wird es bei uns zu massiven Kündigungen ganzer MINT-Bereiche kommen. So einfach ist das. Die Zeiten waren selten so günstig und die Anzahl der Abwerbeversuche auch aus anderen, interessanten Bereich wie dem TV-V sind auf Rekordniveau.

Wer auch als Gewerkschaft daher Interesse an einem starken und attraktiven ÖD hat legt endlich besonders Fokus u.a. auf MINT-Berufe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: laruso am 14.07.2023 07:26
versteh ich immer noch nicht, das der öffentliche Dienst die Wichtigkeit aller Stellen so ignoriert. Egal ob MINT, IT, Wissenschaft, Bürotätigkeiten... es wird alles so "günstig" wie möglich bewertet.

Die 3000 € Inflationsprämie werden sie nicht drumrumkommen, wenn die Minister bekommen, wirds schwer das dem "Fußvolk" zu verweigern. Auch die Prozente müssen mind. um 8 und mehr sein, die Inflation werden wir so nicht ausgleichen können bzw. glaub nicht das der AG 16 % gibt :-) Natürlich macht man dann wieder ein schlechtes Gewissen "Der Bürger muss es zahlen", der Bürger muss aber auch jeden Minister bezahlen der 12000 € und mehr verdient :-)

ganz ehrlich, ich hoffe es kündigen viele und verlassen den öffentlichen Dienst, und kommen wo besser unter. Das man mal merkt, das Personal ist das wichtigste Gut und das muss man auch  zufrieden stellen. Besonders die unteren / mittleren Gruppen, hier muss mal Anpassungen erfolgen das die auch leben können von Ihrem Verdienst. Und nichts gegen die höheren Entgeltgruppen, auch hier muss natürlich eine Anpassung erfolgen sonst gehen die in die Wirtschaft. Aber im unteren / mittleren Bereich ist das Leben schon schwer mit einem Verdienst und das ist nicht Sinn, der öffentliche Dienst sollte ja "fair" sein und als Vorbild dienen... aber das ist eher traurig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 14.07.2023 07:45
versteh ich immer noch nicht, das der öffentliche Dienst die Wichtigkeit aller Stellen so ignoriert. Egal ob MINT, IT, Wissenschaft, Bürotätigkeiten... es wird alles so "günstig" wie möglich bewertet.

Die 3000 € Inflationsprämie werden sie nicht drumrumkommen, wenn die Minister bekommen, wirds schwer das dem "Fußvolk" zu verweigern. Auch die Prozente müssen mind. um 8 und mehr sein, die Inflation werden wir so nicht ausgleichen können bzw. glaub nicht das der AG 16 % gibt :-) Natürlich macht man dann wieder ein schlechtes Gewissen "Der Bürger muss es zahlen", der Bürger muss aber auch jeden Minister bezahlen der 12000 € und mehr verdient :-)

ganz ehrlich, ich hoffe es kündigen viele und verlassen den öffentlichen Dienst, und kommen wo besser unter. Das man mal merkt, das Personal ist das wichtigste Gut und das muss man auch  zufrieden stellen. Besonders die unteren / mittleren Gruppen, hier muss mal Anpassungen erfolgen das die auch leben können von Ihrem Verdienst. Und nichts gegen die höheren Entgeltgruppen, auch hier muss natürlich eine Anpassung erfolgen sonst gehen die in die Wirtschaft. Aber im unteren / mittleren Bereich ist das Leben schon schwer mit einem Verdienst und das ist nicht Sinn, der öffentliche Dienst sollte ja "fair" sein und als Vorbild dienen... aber das ist eher traurig.

Warum kündigst du dann nicht selbst und wartest darauf, dass es andere machen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.07.2023 08:17
Es geht nicht nur um IT'ler. Es geht auch um Ingenieure und Planer etc...

Ja, ich hatte viel Durcheinander zahlen gewürfelt. Aber ich mache es jetzt mal an einem Beispiel fest. Auch wenn es hier um eine Beamtin und einem Beschäftigten geht. Warum man diese nicht vergleichen kann, erschließt sich mir nicht vollends. Es sind zwar zwei Verschiedene Schuhe, am Ende bekommen Sie beide am Ende des Monats ein Betrag X.

A) 17 Jährige Realschülerin mit guten Noten bekommt eine Ausbildung an einer Landesverwaltungsschule zur Bürosacharbeiterin und ist mit 20 fertig und wird mit A7 verbeamtet. Mit 30 ist Sie nun in Stufe 6 und bekommt rund 2.750 € Netto, da sie noch unverheiratet ist und ohne Kinder. Sie hat mit 18 eine gute PKV abgeschlossen und zahlt hier aktuell rund 200 € und gibt nochmal 50 € monatlich für eine private Rente ab - damit bleiben ihr 2.500 €.

B) 20 Jähriger (nach 13 Jahren Fachabi abgeschlossen), geht noch 9 Monate zur Bundeswehr und fängt an zu studieren. 3 Jahre Bachelor. 1 Jahr Orientierung und praktisches Jahr. 2 Jahre Master und 1 Jahr abschließend Praktika, und Teilzeitjobs. Mit 28 bekommt er einen Vollzeitjob - 2 Jahre in der freien Wirtschaft im Planungsbüro, bis eine Stelle in der Landesplanung frei wird. Er erhält für den Einstieg E 11 Erfahrungsstufe 2 und liegt somit im Netto (laut dem Rechner hier mit VBL-Ost, Steuerklasse 4 ohne Kinder, KK 16,2) bei 2.435 € monatlich.

Da haben wir also die Bürosachbearbeiterin im gleichen Büro sitzen mit einem Planungsingenieur. Eine Person checkt eMails, macht die Terminplanung, und vielleicht noch Finanzen/Abrechnungen etc. Der andere prüft und würdigt Baupläner, Flächennutzungspläne, erstellt Karten, betreibt GIS-Analysen oder prüft Statiken von Brückenbauwerke, berechnet und bewertet Verträge für Straßenbauvorhaben.

Für wen ist der öD attraktiver? Wen sollte der öD anwerben? Beide sollen gutes Geld verdienen. Aber für wen lohnt sich der Einstieg wirklich? Gleiches Geld für alle? ... Wäre eine Option?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 14.07.2023 08:33
Es geht nicht nur um IT'ler. Es geht auch um Ingenieure und Planer etc...

Ja, ich hatte viel Durcheinander zahlen gewürfelt. Aber ich mache es jetzt mal an einem Beispiel fest. Auch wenn es hier um eine Beamtin und einem Beschäftigten geht. Warum man diese nicht vergleichen kann, erschließt sich mir nicht vollends. Es sind zwar zwei Verschiedene Schuhe, am Ende bekommen Sie beide am Ende des Monats ein Betrag X.

A) 17 Jährige Realschülerin mit guten Noten bekommt eine Ausbildung an einer Landesverwaltungsschule zur Bürosacharbeiterin und ist mit 20 fertig und wird mit A7 verbeamtet. Mit 30 ist Sie nun in Stufe 6 und bekommt rund 2.750 € Netto, da sie noch unverheiratet ist und ohne Kinder. Sie hat mit 18 eine gute PKV abgeschlossen und zahlt hier aktuell rund 200 € und gibt nochmal 50 € monatlich für eine private Rente ab - damit bleiben ihr 2.500 €.

B) 20 Jähriger (nach 13 Jahren Fachabi abgeschlossen), geht noch 9 Monate zur Bundeswehr und fängt an zu studieren. 3 Jahre Bachelor. 1 Jahr Orientierung und praktisches Jahr. 2 Jahre Master und 1 Jahr abschließend Praktika, und Teilzeitjobs. Mit 28 bekommt er einen Vollzeitjob - 2 Jahre in der freien Wirtschaft im Planungsbüro, bis eine Stelle in der Landesplanung frei wird. Er erhält für den Einstieg E 11 Erfahrungsstufe 2 und liegt somit im Netto (laut dem Rechner hier mit VBL-Ost, Steuerklasse 4 ohne Kinder, KK 16,2) bei 2.435 € monatlich.

Da haben wir also die Bürosachbearbeiterin im gleichen Büro sitzen mit einem Planungsingenieur. Eine Person checkt eMails, macht die Terminplanung, und vielleicht noch Finanzen/Abrechnungen etc. Der andere prüft und würdigt Baupläner, Flächennutzungspläne, erstellt Karten, betreibt GIS-Analysen oder prüft Statiken von Brückenbauwerke, berechnet und bewertet Verträge für Straßenbauvorhaben.

Für wen ist der öD attraktiver? Wen sollte der öD anwerben? Beide sollen gutes Geld verdienen. Aber für wen lohnt sich der Einstieg wirklich? Gleiches Geld für alle? ... Wäre eine Option?

Niemand kann etwas dafür, wenn jemand solch einen kurvigen Lebenslauf wie in deinem Beispiel hat, der voll von Umwegen ist. Soll der Tarifvertrag jetzt eine Haftpflichtversicherung für merkwürdige Lebensläufe enthalten?

Genauso gut kann ich meine Schwägerin als Gegenbeispiel bringen:

Abitur mit 18, mit nicht ganz 21 Bachelor, mit 22 Master, mit 24 Promoviert und mit 26 Jahren Professur an einer Universität in England. So kann ein Lebenslauf auch aussehen.

Zurück zu deinem Beispiel: 

Der junge Mann aus deinem Beispiel hat trotzalledem die freie Arbeitsplatzwahl und es zwingt ihn niemanden diesen Job anzunehmen. Er hat die Möglichkeit ohne Einschränkungen durch Laufbahnrecht oder sonstiges sofort auch eine höher bewertete Stelle im öD anzunehmen. Das kann die Beamtin nicht. Sie steckt in ihrer Laufbahn fest und kann auch keine Besoldungsgruppen überspringen. Hier geht alles strickt seinen Weg.

Es sind eben unterschiedliche Jobs, die auch zu unterschiedlicher Bezahlung führen. Schau dir einfach mal an, was gelernte Elektroniker bei Varta im Kontischicht-Betrieb verdienen. Da lohnt es sich für deinen Ingenieur nochmal die Schulbank zu drücken und umzulernen. Soll jetzt der Mitarbeiter bei Varta weniger Gehalt bekommen, damit deine Welt wieder in Ordnung ist?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.07.2023 08:58
Ist da eigentlich etwas dran oder ist das völliger Quatsch?
Genau wie die Zulage nach §16 Abs. 5. Für beides muss angeblich das Ministerium zustimmen, weil dort angeblich die Finanzen für unsere kleine Behörde geregelt werden...
Tariflich NEIN
interne Orga: Ja, durchaus üblich.
bei uns sind Entscheidungen nach 16.2/2a in der Dienststelle, 16.5 muss von oben abgenickt weren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 14.07.2023 09:01
Bei uns muss für 16.5 sogar ganz konkret das Finanzministerium, egal in welchem Geschäftsbereich der Beschäftigte tätig ist, zustimmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 14.07.2023 09:13
Die Beispiele von sebbo83 zeigen ja eine andere Schwachstelle im Tarifsystem auf. Wenn man jetzt natürlich einen "Berufs"- oder Behördeneinsteiger mit der Sekretärin in der Endstufe vergleicht, reibt man sich zum Teil schon die Augen über die Höhe der Abstände. Das mit der Professorin unter 30 in GB ist eine schöne Anekdote, aber doch eher nicht die Regel. Über durchschnittliche Studienzeiten kann man sich auch auf der gestern verlinkten Seite https://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/K256.html (https://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/K256.html) in Tabelle 2.5.52 informieren. Die meisten schaffen Bachelor und Master oder das Diplom nicht in 3-4 Jahren, sondern durchschnittlich in 5-6 Jahren oder mehr. Auch in Behörden wird immer noch gern erste Berufserfahrung gesehen. Da können sich solche Lebensläufe schon ergeben, bevor man überlegt im öffentlichen Dienst anzuheuern. Bis dahin haben aber auch viele potentielle Bewerber auch schon ein Standing bei ihrem alten Arbeitgeber und sind dann zum Teil nach Studium der Entgelttabellen und der in Aussicht gestellten Vergütung schnell ernüchtert und lehnen dankend ab.

Das ganze Stufensystem wirkt auf mich antiquiert und abschreckend - außer vielleicht für direkte Hochschulabsolventen ohne Berufserfahrung. Meiner Erfahrung nach wird bei Wechselvorhaben von den möglichen Zulagen oft kein Gebrauch gemacht oder sie sind schlicht mangels Berufserfahrung nicht anwendbar, sodass ein Wechsel in den öD unattraktiv werden kann. So ist es z.T. schwer geeignetes Personal zu finden. In der E11 ist Stufe 2 nicht mal 50.000 € wert, aber Stufe 6 schon fast 69.000 € im Jahr. Die Endstufen sind sicher in vielen Fällen konkurrenzfähig nur leider kriegt die wohl kaum einer zum Einstieg bei der Behörde angeboten. Das macht Fachkräftegewinnung schwer, weil die angebotenen Gehälter scheinbar aus Bewerbersicht zu niedrig sind und man im schlimmsten Fall einfach nicht 15 oder 14 oder 12 Jahre aufs Endgehalt warten will (je nach Einstellung in Stufe 1, 2, 3), während man aber möglichst ab Ende der Probezeit voll performen soll.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.07.2023 09:48
Niemand kann etwas dafür, wenn jemand solch einen kurvigen Lebenslauf wie in deinem Beispiel hat, der voll von Umwegen ist. Soll der Tarifvertrag jetzt eine Haftpflichtversicherung für merkwürdige Lebensläufe enthalten?

Genauso gut kann ich meine Schwägerin als Gegenbeispiel bringen:

Abitur mit 18, mit nicht ganz 21 Bachelor, mit 22 Master, mit 24 Promoviert und mit 26 Jahren Professur an einer Universität in England. So kann ein Lebenslauf auch aussehen.

Zurück zu deinem Beispiel: 

Der junge Mann aus deinem Beispiel hat trotzalledem die freie Arbeitsplatzwahl und es zwingt ihn niemanden diesen Job anzunehmen. Er hat die Möglichkeit ohne Einschränkungen durch Laufbahnrecht oder sonstiges sofort auch eine höher bewertete Stelle im öD anzunehmen. Das kann die Beamtin nicht. Sie steckt in ihrer Laufbahn fest und kann auch keine Besoldungsgruppen überspringen. Hier geht alles strickt seinen Weg.

Es sind eben unterschiedliche Jobs, die auch zu unterschiedlicher Bezahlung führen. Schau dir einfach mal an, was gelernte Elektroniker bei Varta im Kontischicht-Betrieb verdienen. Da lohnt es sich für deinen Ingenieur nochmal die Schulbank zu drücken und umzulernen. Soll jetzt der Mitarbeiter bei Varta weniger Gehalt bekommen, damit deine Welt wieder in Ordnung ist?

Ganz hast du es nicht verstanden, was ich versucht habe auszudrücken. Wie bereits geschrieben wurde, ist der Wertegang des Herren nicht ungewöhnlich. Wo ist da ein kurviger Lebenslauf? Der ist doch relativ normal?!
Des Weiteren muss er natürlich nicht den Job annehmen, dass ist absolut klar. Würde er wahrscheinlich auch nicht.
Ich wollte nur darstellen, wie unattraktiv der öD für Absolventen oft wirkt. Aber auf der anderen Seite braucht der öD doch die Absolventen wie Planer und Ingenieure um seine Aufgaben gerecht zu werden. Wie soll er dies aber mit solch einem Gefüge und diesem Entgelt machen? Die Frage war doch, für wen ist der öD attraktiver? Der öD bildet z.B. keine Regionalplaner aus - eine Bürosachbearbeiterin schon.
Und ohne die Planer, Ingenieure von mir aus auch It'ler, braucht der öD auch ein Teil seiner Bürosachbearbeiter nicht mehr. Dann kann er sich mit Bafög-, Kinder-, Eltern-, Schwertransportbescheinigung beschäftigen und gut ist. Das wäre die Konsequenz, wenn nichts an den Stufen geändert wird und stets weiterhin gleiche Sockelbeträge für alle ein Bestandteil der Tarifverhandlungen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 14.07.2023 10:32
Halte das Beispiel auch nicht für unrealistisch. Richtig lustig wird es, wenn die Beamtin 1-3 Kinder und einen Ehemann bekommt. In Köln oder Düsseldorf vor allem :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 14.07.2023 11:37
Oh man wie ich die Gewerkschaftstrolle hier vermisst habe. Lass mich raten - du bist auch schon Generation 60 plus und eigentlich ist dir schon alles egal, aber irgendwie willst du die Segnungen des Internets noch einmal ausnutzen und deinen gewerkschaftsfolkloreverein nochmal richtig hochleben lassen, weil früher alles so viel besser war?

Du kannst dich ja gerne über die lustig machen, die das Spiel im öD mitmachen und hier was posten und sie als blöde Jammerlappen titulieren, wenn dir das persönlich Genugtuung bereitet, aber ansonsten gibt es hier außer Moinmoin eine Menge Leute, die Personalgewinnungsprobleme haben. In meiner Behörde in einer großen großen Stadt kündigen die Leute bereits mit Verweis auf die Bezahlung und die Bewerberlage ist zudem äußerst bescheiden. Insofern deckt sich das doofe Gejammer tatsächlich auch mit meinen Erfahrungen. Und ich glaube nicht, dass mich dein substanzloses Gewerkschafter Geschreibsel tatsächlich weiterbringt, wenn du darauf verweist, dass ja eigentlich alles ganz supi ist, weil der Job für einige interessant ist, weil sie vielleicht in der Nähe wohnen oder der Job so schön sicher ist. Davon können offene Stellen leider nicht besetzt werden…

Lieber Ulf,

mit Schaum vor´m Mund werden die Personalgewinnungsprobleme auch nicht gelöst- sondern  nur mit einem nüchternen Blick auf die Realität. OK fällt ja auch schwer, wenn man vermutlich noch so jung ist wie Sie. Und wo habe ich geschrieben, dass es keine Personalgewinnungsprobleme gibt ? Aber wirkliche Personalgewinnungsprobleme sehen die öffentlichen AGs gar nicht. Denn dann hätten sie schon längst gehandelt.

Vielmehr ist die derzeitige Personalsituation die Strategie der öffentlichen AGs; sie hoffen, dass aufgrund von weichen Faktoren noch immer ausreichend Personal für sie abfällt.Und das geht bislang ja auch auf, weil zwar viele meckern und vorgeben, wechseln zu wollen, wenn der "nächte Abschluss" nicht mehr zeitgemäß etc ist.

Die Realität sieht dann doch so aus, dass 90% derjenigen dann aus genannten Gründen dann noch immer im ÖD weitermachen. Wenn diese Menschen denn wirklich gehen würden, könnten die öffentlichen AGs mal aufwachen. Brauchen Sie aber nicht, weil ja alles "weiterläuft". Ja es läuft schlecht weiter; es hakt und knackt an allen Ecken und Enden- Aber wen interssiert es ?. Die Mehrzahl der unzufriedenen MitarbeiterInnen zieht keine Konsequenzen; die Bevölkerung nimmt´s so hin.

Und was hat mein Beitrag mit "Gewerkschaftsfolkloreverein" zu tun haben soll,erschließt sich mir auch nicht. Aber Sie könnten sich doch mal mit Ihrem Anliegen an die TDL wenden und fordern:Kein Tarifvertrag ohne Anhebung der MINT- Berufe um mindestens eine EG. Schreiben Sie hier, welche Reaktion Sie erhalten haben. Schönen Feierabend- ach nee- bis 12.30 Uhr müssen selbst Sie im ÖD wohl mindestens im Büro bleiben - falls Sie heute nicht schon im HO waren. Scheiß Arbeitsbedingungen im ÖD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 14.07.2023 11:51
Danke für deine Rückmeldung. Ich kann gerade nicht tiefer drauf eingehen. Ich muss jetzt nach der mehrstündigen Kaffeepause noch kurz an der hauseigenen Smoothiebar vorbei zur nächsten Kaffeepause, bevor ich zurück ins Homeoffice fahre und auf der Couch bis zum Feierabend Netflix schaue und mein Geld zähle (hoffentlich schaffe ich das bis zum Feierabend!). Dabei werde ich dann gleich auch noch den Verdi-Beitrittsantrag ausfüllen und monatlich um die 50€ dafür zahlen, dass dann vor allem für die einfachen Arbeiter - für die mein Herz auch sehr schlägt - auf Kosten der sehr, sehr reichen und überbezahlten Fachkräfte ab E10 verhandelt wird (Jahressonderzahlung ab E10 am besten gleich abschaffen und Nullrunde für die Poser und Protzer). Dann lege ich mir gleich einen neuen Account hier zu und beleidige alle Leute, die hier über Missstände in Bezug auf die Tarifierung reden als Jammerlappen und dränge sie zur Kündigung.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.07.2023 12:11
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Vielmehr ist die derzeitige Personalsituation die Strategie der öffentlichen AGs; sie hoffen, dass aufgrund von weichen Faktoren noch immer ausreichend Personal für sie abfällt. Und das geht bislang ja auch auf, weil zwar viele meckern und vorgeben, wechseln zu wollen, wenn der "nächste Abschluss" nicht mehr zeitgemäß etc ist.

Die Realität sieht dann doch so aus, dass 90% derjenigen dann aus genannten Gründen dann noch immer im ÖD weitermachen. Wenn diese Menschen denn wirklich gehen würden, könnten die öffentlichen AGs mal aufwachen. Brauchen Sie aber nicht, weil ja alles "weiterläuft". Ja es läuft schlecht weiter; es hakt und knackt an allen Ecken und Enden- Aber wen interssiert es ?. Die Mehrzahl der unzufriedenen MitarbeiterInnen zieht keine Konsequenzen; die Bevölkerung nimmt´s so hin.

Und was hat mein Beitrag mit "Gewerkschaftsfolkloreverein" zu tun haben soll,erschließt sich mir auch nicht. Aber Sie könnten sich doch mal mit Ihrem Anliegen an die TDL wenden und fordern:Kein Tarifvertrag ohne Anhebung der MINT- Berufe um mindestens eine EG. Schreiben Sie hier, welche Reaktion Sie erhalten haben. Schönen Feierabend- ach nee- bis 12.30 Uhr müssen selbst Sie im ÖD wohl mindestens im Büro bleiben - falls Sie heute nicht schon im HO waren. Scheiß Arbeitsbedingungen im ÖD

Weiche Faktoren?
Homeoffice wurde auf einen Tag beschränkt und Freitags ist Anwesenheitspflicht, Bitte nach freiem Wasser oder Obst oder Tee wurde abgelehnt, Büroausstattung aus den 90ern, IT Technik oft veraltet, Ehe man ein neues Programm erhält und 10 Seiten Begründung geschrieben hat, ist man 1 Jahr älter geworden, Jobticket mit 49 €-Ticket abgeschafft, Bike-Leasing vom Finanzministerium nicht erlaubt, Arbeitshandy für Auseinsätze - Pustekuchen ... ich könnte ewig weiter machen ...

Wen interessierst? Und 90 % machen weiter?!:
Von etwas mehr als 1000 Stellen in unserer Landesbehörde sind über 200 unbesetzt (keine Bewerber), dann kommen nochmal 200 weitere hinzu mit: Dauererkrank, kurz vor der Rente, in Elternzeit, oder ähnliches. Das sind 60 % die hier noch Vorort sind. Davon wiederum sind locker 25 % über 60. Die interessiert es nun auch nicht mehr. Selbst die weiteren 25 % über 50 werden kaum noch den Job wechseln. Dann haben wir tatsächlich noch 30 % von den 1000 Planstellen die in dein Raster passen. Und bei denen ist reichlich Fluktuation. Bei der IT haben wir öfter neue Gesichter als manche ihre Betten neu beziehen.

Ab 1 macht jeder seins:
Mag ja im Amt richtig sein. Aber, Schwiegervater ist Bodenleger, der macht immer Scherze, wenn ich 15 Uhr Freitags nach Hause komme. Er macht für gewöhnlich 10:30 - 11 Uhr Schluss. Um nur mal ein sinnloses, banales, pauschales Beispiel anzubringen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 14.07.2023 12:20
Weiche Faktoren?
Homeoffice wurde auf einen Tag beschränkt. Bitte nach freiem Wasser oder Obst oder Tee wurde abgelehnt. Büroausstattung aus den 90ern. IT Technik oft veraltet. Ehe man ein neues Programm erhält und 10 Seiten Begründung geschrieben hat, ist man 1 Jahr älter geworden, Jobticket mit 49 €-Ticket abgeschafft, Bike-Leasing vom Finanzministerium nicht erlaubt ... ich könnte ewig weiter machen
Und genau das ist auch die Lösung. Ich kenne Behörden, die mit (tatsächlich!) moderner IT-Ausstattung, Homeoffice im Ermessen des Mitarbeiters, schicker Bürogestaltung, nem subventionierten Deutschlandticket und grundsätzlicher Teilzeitmöglichkeit werben.

Diese früher als "weiche Faktoren" genannten Angebote sind mittlerweile Pull-Faktoren, da vielen ein passendes Arbeitsumfeld wichtiger ist, als ein paar hundert Euro mehr Einkommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.07.2023 12:24
Weiche Faktoren?
Homeoffice wurde auf einen Tag beschränkt. Bitte nach freiem Wasser oder Obst oder Tee wurde abgelehnt. Büroausstattung aus den 90ern. IT Technik oft veraltet. Ehe man ein neues Programm erhält und 10 Seiten Begründung geschrieben hat, ist man 1 Jahr älter geworden, Jobticket mit 49 €-Ticket abgeschafft, Bike-Leasing vom Finanzministerium nicht erlaubt ... ich könnte ewig weiter machen
Und genau das ist auch die Lösung. Ich kenne Behörden, die mit (tatsächlich!) moderner IT-Ausstattung, Homeoffice im Ermessen des Mitarbeiters, schicker Bürogestaltung, nem subventionierten Deutschlandticket und grundsätzlicher Teilzeitmöglichkeit werben.

Diese früher als "weiche Faktoren" genannten Angebote sind mittlerweile Pull-Faktoren, da vielen ein passendes Arbeitsumfeld wichtiger ist, als ein paar hundert Euro mehr Einkommen.

Leider sind aber eine Vielzahl von Landesbehörden in Ihrem Denken und Handeln soweit zurück, dass bis dahin irgendwas noch implodierte. Und eine 1-2 Stern-Bewertung Landesbehörde auf Xing oder Kununu bewirbt sich dann auch keiner mehr. Die Personaler wissen es vielleicht und merken es schon, der Präsident jedoch lebt auf einem anderem Planeten und das Finanzministerium sagt sowieso, das ist alles viel zu teuer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 14.07.2023 12:29
Weiche Faktoren?
Homeoffice wurde auf einen Tag beschränkt. Bitte nach freiem Wasser oder Obst oder Tee wurde abgelehnt. Büroausstattung aus den 90ern. IT Technik oft veraltet. Ehe man ein neues Programm erhält und 10 Seiten Begründung geschrieben hat, ist man 1 Jahr älter geworden, Jobticket mit 49 €-Ticket abgeschafft, Bike-Leasing vom Finanzministerium nicht erlaubt ... ich könnte ewig weiter machen
Und genau das ist auch die Lösung. Ich kenne Behörden, die mit (tatsächlich!) moderner IT-Ausstattung, Homeoffice im Ermessen des Mitarbeiters, schicker Bürogestaltung, nem subventionierten Deutschlandticket und grundsätzlicher Teilzeitmöglichkeit werben.

Diese früher als "weiche Faktoren" genannten Angebote sind mittlerweile Pull-Faktoren, da vielen ein passendes Arbeitsumfeld wichtiger ist, als ein paar hundert Euro mehr Einkommen.

Leider sind aber eine Vielzahl von Landesbehörden in Ihrem Denken und Handeln soweit zurück, dass bis dahin irgendwas noch implodierte. Und eine 1-2 Stern-Bewertung Landesbehörde auf Xing oder Kununu bewirbt sich dann auch keiner mehr. Die Personaler wissen es vielleicht und merken es schon, der Präsident jedoch lebt auf einem anderem Planeten und das Finanzministerium sagt sowieso, das ist alles viel zu teuer.
Da bleibt dann nur die Abstimmung mit den Füßen für die Mitarbeiter und Lernen durch Schmerzen für die Arbeitgeber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 14.07.2023 12:52
Zumal sich der Wettbewerb nicht auf den ÖD beschränkt.

Welche besonderen Pull-Faktoren hat der ÖD noch, wenn die weichen Faktoren allgemein werden oder sogar übertroffen werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 14.07.2023 14:08

A)  Bürosacharbeiterin = 3 Jahre Ausbildung =>  A7 verbeamtet.
Nach 10 Jahren Beruf ist die Beamtin in Stufe 6 und bekommt netto rund 2.500 €.

B) Planer = 5 Jahre Studium zum Master und  28 Jahre alt
2 Jahre in der freien Wirtschaft im Planungsbüro
dann  Einstieg E 11 Erfahrungsstufe 2 mit Netto 2.435 € monatlich.


Gehen wir davon aus, dass die Angaben stimmen...
Wo liegt Dein Problem?

In D wird niemand gezwungen das Abitur zu machen oder zu studieren - das ist freiwillig und die Gesellschaft   lässt sich das etwas kosten. Gymnasiallehrer/Professorengehälter und Hausmeistergehälter (Beispiele) sowie Gebäudeneubauten/-unterhalt (usw.) werden sicherlich nicht durch den Studentenwerksbeitrag bezahlt (u.a. zahlt die seit 10 Jahren arbeitende Sachbearbeiterin u.a. Steuern in die Gemeinschaftskasse).

Und jeder der glaubt, dass ein Ex-Studierender mit wenig Berufserfahrung (aber mehr Rausholen aus der Gemeinschaftskasse) mehr verdienen muss als eine Sachbearbeiterin mit jahrelanger Berufserfahrung und damit Einzahlung in die Gemeinschaftskasse, sollte seine Standesdünkel aus dem vorletzten Jahrhundert überdenken.

Das ist m.M. nach einer der Gründe des Fachkräftemangels. Dieses ständige Geifern, wer ist "wertvoller" für unsere Gesellschaft hat für mich als MINTler schon Fremdschäm-Charakter.








Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 14.07.2023 14:12
Und genau das ist auch die Lösung. Ich kenne Behörden, die mit (tatsächlich!) moderner IT-Ausstattung, Homeoffice im Ermessen des Mitarbeiters, schicker Bürogestaltung, nem subventionierten Deutschlandticket und grundsätzlicher Teilzeitmöglichkeit werben.

Diese früher als "weiche Faktoren" genannten Angebote sind mittlerweile Pull-Faktoren, da vielen ein passendes Arbeitsumfeld wichtiger ist, als ein paar hundert Euro mehr Einkommen.

Das sieht Oberlehrer @sebbo83 aber nicht, weil er noch im letzten Jahrtausend stehengeblieben ist.  ;D

Irgendwann wird vielleicht auch erkennen, dass sich die Welt weitergedreht hat und sein Oberlehrertum hier nicht ganz so hilfreich ist  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.07.2023 14:21
Und genau das ist auch die Lösung. Ich kenne Behörden, die mit (tatsächlich!) moderner IT-Ausstattung, Homeoffice im Ermessen des Mitarbeiters, schicker Bürogestaltung, nem subventionierten Deutschlandticket und grundsätzlicher Teilzeitmöglichkeit werben.

Diese früher als "weiche Faktoren" genannten Angebote sind mittlerweile Pull-Faktoren, da vielen ein passendes Arbeitsumfeld wichtiger ist, als ein paar hundert Euro mehr Einkommen.

Das sieht Oberlehrer @sebbo83 aber nicht, weil er noch im letzten Jahrtausend stehengeblieben ist.  ;D

Irgendwann wird vielleicht auch erkennen, dass sich die Welt weitergedreht hat und sein Oberlehrertum hier nicht ganz so hilfreich ist  ;)

Du liegst gerade völlig daneben mit deine Post. Ich habe aufgezählt, was es alles nicht gibt in einer Vielzahl von Landesbehörden und fände das von dir zitierte eben auch gut. Also auch die weichen Faktoren, welche fehlen. Bevor Bashen, Beleidigen und Rumhacken bitte lesen und verstehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.07.2023 14:39

A)  Bürosacharbeiterin = 3 Jahre Ausbildung =>  A7 verbeamtet.
Nach 10 Jahren Beruf ist die Beamtin in Stufe 6 und bekommt netto rund 2.500 €.

B) Planer = 5 Jahre Studium zum Master und  28 Jahre alt
2 Jahre in der freien Wirtschaft im Planungsbüro
dann  Einstieg E 11 Erfahrungsstufe 2 mit Netto 2.435 € monatlich.


Gehen wir davon aus, dass die Angaben stimmen...
Wo liegt Dein Problem?

In D wird niemand gezwungen das Abitur zu machen oder zu studieren - das ist freiwillig und die Gesellschaft   lässt sich das etwas kosten. Gymnasiallehrer/Professorengehälter und Hausmeistergehälter (Beispiele) sowie Gebäudeneubauten/-unterhalt (usw.) werden sicherlich nicht durch den Studentenwerksbeitrag bezahlt (u.a. zahlt die seit 10 Jahren arbeitende Sachbearbeiterin u.a. Steuern in die Gemeinschaftskasse).

Und jeder der glaubt, dass ein Ex-Studierender mit wenig Berufserfahrung (aber mehr Rausholen aus der Gemeinschaftskasse) mehr verdienen muss als eine Sachbearbeiterin mit jahrelanger Berufserfahrung und damit Einzahlung in die Gemeinschaftskasse, sollte seine Standesdünkel aus dem vorletzten Jahrhundert überdenken.

Das ist m.M. nach einer der Gründe des Fachkräftemangels. Dieses ständige Geifern, wer ist "wertvoller" für unsere Gesellschaft hat für mich als MINTler schon Fremdschäm-Charakter.

Schön, wie man alles verdrehen kann bei einem Beispiel. Was habe ich an diesem Beispiel für Fragen gestellt? Für wen ist der öD noch attraktiv? Stattdessen wird Studenten wieder nachgeredet, sie leben erst von der Gemeinschaftskasse. Viele bekommen gar kein BAföG und/oder reisen sich neben dem Studium den A... auf, um es finanzieren zu können.

Und die Frage, wer ist wertvoller - alle auf ihre Weise. Aber ist der öD noch attraktiv, wenn die Sekretärin mehr verdient als der Brückenbauwerksingenieur, um Fachkräfte zu gewinnen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 14.07.2023 14:53
Und genau das ist auch die Lösung. Ich kenne Behörden, die mit (tatsächlich!) moderner IT-Ausstattung, Homeoffice im Ermessen des Mitarbeiters, schicker Bürogestaltung, nem subventionierten Deutschlandticket und grundsätzlicher Teilzeitmöglichkeit werben.

Diese früher als "weiche Faktoren" genannten Angebote sind mittlerweile Pull-Faktoren, da vielen ein passendes Arbeitsumfeld wichtiger ist, als ein paar hundert Euro mehr Einkommen.

Das sieht Oberlehrer @sebbo83 aber nicht, weil er noch im letzten Jahrtausend stehengeblieben ist.  ;D

Irgendwann wird vielleicht auch erkennen, dass sich die Welt weitergedreht hat und sein Oberlehrertum hier nicht ganz so hilfreich ist  ;)

Ich habe Sebbos Aufzählung eher so gelesen, dass er die schlecht laufenden Faktoren aufgezählt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.07.2023 15:22
Die Beispiele von sebbo83 zeigen ja eine andere Schwachstelle im Tarifsystem auf. Wenn man jetzt natürlich einen "Berufs"- oder Behördeneinsteiger mit der Sekretärin in der Endstufe vergleicht, reibt man sich zum Teil schon die Augen über die Höhe der Abstände. Das mit der Professorin unter 30 in GB ist eine schöne Anekdote, aber doch eher nicht die Regel. Über durchschnittliche Studienzeiten kann man sich auch auf der gestern verlinkten Seite https://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/K256.html (https://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/K256.html) in Tabelle 2.5.52 informieren. Die meisten schaffen Bachelor und Master oder das Diplom nicht in 3-4 Jahren, sondern durchschnittlich in 5-6 Jahren oder mehr. Auch in Behörden wird immer noch gern erste Berufserfahrung gesehen. Da können sich solche Lebensläufe schon ergeben, bevor man überlegt im öffentlichen Dienst anzuheuern. Bis dahin haben aber auch viele potentielle Bewerber auch schon ein Standing bei ihrem alten Arbeitgeber und sind dann zum Teil nach Studium der Entgelttabellen und der in Aussicht gestellten Vergütung schnell ernüchtert und lehnen dankend ab.

Das ganze Stufensystem wirkt auf mich antiquiert und abschreckend - außer vielleicht für direkte Hochschulabsolventen ohne Berufserfahrung. Meiner Erfahrung nach wird bei Wechselvorhaben von den möglichen Zulagen oft kein Gebrauch gemacht oder sie sind schlicht mangels Berufserfahrung nicht anwendbar, sodass ein Wechsel in den öD unattraktiv werden kann. So ist es z.T. schwer geeignetes Personal zu finden. In der E11 ist Stufe 2 nicht mal 50.000 € wert, aber Stufe 6 schon fast 69.000 € im Jahr. Die Endstufen sind sicher in vielen Fällen konkurrenzfähig nur leider kriegt die wohl kaum einer zum Einstieg bei der Behörde angeboten. Das macht Fachkräftegewinnung schwer, weil die angebotenen Gehälter scheinbar aus Bewerbersicht zu niedrig sind und man im schlimmsten Fall einfach nicht 15 oder 14 oder 12 Jahre aufs Endgehalt warten will (je nach Einstellung in Stufe 1, 2, 3), während man aber möglichst ab Ende der Probezeit voll performen soll.
Wenn eine TV AG einem Berufseinsteiger Stufe 3 anbieten will, dann kann er es. Und der Einsteiger bekommt dann nach einem Jahr die Stufe 4 und nach drei ist er mit Stufe 5 entlohnt, erreicht sodann nach 6 Jahren die Endstufe.
Geht ganz einfach mit dem Blödentarifsystem, leider aber nur selten mit den noch blöderen Personalern und Haushältern, letztere hauen bekanntlich lieber die vierfache Summe für Berater raus.

Ach ja, und da sind dann die Neidhammeln der ergrauten Bestandsangestellten, die in Form von PR dagegen sind, weil kann ja nicht sein, dass der Grünschnabel so schnell das gleiche bekommt wie man selbst sich erdient hat.

Ich bin froh, dass ich diesen Scheiss weitestgehend in meinem Laden den Menschen ausgetrieben habe und bei VGs schon vorab geschaut wird, welchen Korridor wir anbieten können.
Hat aber diverse Berichte und ein paar Jährchen mit Schäden gedauert.
Ich will damit nur sagen, dass wenn der öd im Kopf bzgl. HR Managment keine Veränderung erfährt, ein Tarifsystem das auch nicht heilen kann.

und der Planer aus dem Beispiel hätte locker 1000€ monatlich netto mehr zur Bürokraft im TVL, wenn er besser verhandeln würde und / oder eine Tätigkeit entsprechend seiner Ausbildung (Master) suchen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 14.07.2023 16:27
Wer sich nicht im Arbeitsleben weiterentwickeln will, der soll mit seinen Tariferhöhungen bis zur Rente leben.
Das gilt für einen Master wie für einen Sachbearbeiter. Die werden entsprechend ihres Berufsbildungsgrades eingruppiert, kommen im Laufe der Jahre stufentechnisch weiter. A7 mit letzte Stufe ist auf jeden Fall weniger als E11 letzte Stufe... und wenn  beide in den "ÖD"  zur für sie perfekten Work-Life-Balance gekommen sind, ist die Tarifstruktur m.M. nach absolut o.k. Das düfte auf die (absolute?) Mehrheit der unbefristeten/verbeamteten MA zutreffen.

Die Tragik im ÖD sind die Leute, die mehr können, mehr wollen, mehr machen... sogenannte Systemträger und die finden sich in allen Entgeltgruppen und da es nach wie vor leistungsgerechte Zahlung kein Standard im ÖD ist, werden die Idealisten weiterhin gehen oder über kurz oder lang ihren Idealismus ablegen.

Der AG ÖD muss also nicht die fehlenden Fachkräfte (es lässt sich viel verschlanken) sondern die geringer werdende Zahl der Systemträger verkraften - m.M. nach.
 


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.07.2023 18:34
Und für die Systemträger gibt es laufzeitverkürzung und 16.5, auch in der Endstufe
und dort wo man kreativ ist, ein paar eg mehr als man täglich ausübt.
üt versteckt halt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.07.2023 19:16
Vergleich, als Planer mit Masterabschluss bekommst man im öD Dtl. irgendwas zwischen 2.600 bis 2.900 € netto (wenn Stufeneinstieg bei 3 ist und Beschäftigter). Zum Vergleich, eine Bürosachbearbeiterin mit Ausbildung und etwas Berufserfahrung erhält bei Einstieg bereits auch zwischen 2.300 und 2.500 € netto (verbeamtet). Hat dann zwar noch ein paar individuelle Abzüge, aber der Unterschied mit 5-6 Jahre Studium liegt am Ende trotzdem nur zwischen 300 bis 500 €.

So ist es!

Ich habe mich letzte Woche mit einer Bekannten getroffen.

Sie hat die Hauptschule nach Klasse 10 verlassen und dann eine Lehre zur Bürokauffrau absolviert. Danach- nix, nada, niente. Kein Abitur nachgeholt, keinerlei Fort- oder Weiterbildung besucht. Ich habe ihr mal einen sehr einfachen englischen Spruch geschickt- sie meinte, sie könne kein Englisch mehr.

Ich habe mal ihren Lebenslauf korrigiert, von daher bin ich da bestens im Bilde über ihren beruflichen Werdegang.

Sie arbeitet nun seit drei Jahren beim Jobcenter und freute sich über einen Stufenaufstieg. Sie meinte, sie würde nun 2500 Euro netto bekommen... ich gönne es ihr, keine Frage, aber zum Vergleich: Ich selbst habe Abitur gemacht, eine Ausbildung absolviert und dann zweimal studiert, einmal in Präsenz und dann noch einen zweiten Master an der Fernuni Hagen absolviert... sprich ich habe satte 12!!! Jahre mehr in meine Bildung gesteckt als sie und dafür ist mein Gehalt ein absoluter Witz im Kontrast!

Ich verdiene E13/3 und bekomme 2800 Euro netto raus... 300 Euro mehr und das ist echt sehr unfair. Bildung sollte sich lohnen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.07.2023 20:33
aber zum Vergleich: Ich selbst habe Abitur gemacht, eine Ausbildung absolviert und dann zweimal studiert, einmal in Präsenz und dann noch einen zweiten Master an der Fernuni Hagen absolviert... sprich ich habe satte 12!!! Jahre mehr in meine Bildung gesteckt als sie und dafür ist mein Gehalt ein absoluter Witz im Kontrast!

Du meinst, du hast, weil du dich nicht entscheiden konntest, drei Berufe erlernt (eine Ausbildung und zwei Studiengänge); hast während dieser Zeit hauptsächlich Kosten erzeugt, und meinst nun, dass man das gehaltstechnisch honorieren sollte?

Wieso ist es etwas wert, wenn du deine gemachten Ausbildungen nicht nutzt, sondern dich nicht darauf aufbauend, sondern anderweitig erneut in einer anderen Richtung ausbilden lässt?

Ich habe durchaus auch keinen geradlinigen Lebenslauf. Aber ich fordere auch nicht, dass der Staat mir dafür mehr bezahlt, dass ich mal verschiedene Dinge ausprobiert habe…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.07.2023 20:51
aber zum Vergleich: Ich selbst habe Abitur gemacht, eine Ausbildung absolviert und dann zweimal studiert, einmal in Präsenz und dann noch einen zweiten Master an der Fernuni Hagen absolviert... sprich ich habe satte 12!!! Jahre mehr in meine Bildung gesteckt als sie und dafür ist mein Gehalt ein absoluter Witz im Kontrast!

Hat er geschrieben, dass er auf den Kosten des Staates studiert hat? Jeder im öD arbeitet auf Kosten der PW. Was soll der Quatsch? Wer behauptet so was? Es ist auch erwiesen, dass Absolventen dem Vaterstaat bis zum 60 Lebensjahr deutlich mehr an Lohnsteuer zurückgeben.
Und hat ein Absolvent nach 6 Jahren Studium keine Berechtigung sich über die Entgelttabelle aufzuregen?
Oder, gibt es nicht die Möglichkeit, dass ein Student ohne Staatshilfe studiert hat? Ich z.B hab nie Bafög beantragt, meine damalige Freundin in Ausbildung schon. Ich hab mir mein Studium erarbeitet, bei meinen Eltern in einer kleinen Bäckerei, als Pizzalieferant und Nachts noch im Club, später dann als studentische Hilfskraft. Verkehrte Welt?

Du meinst, du hast, weil du dich nicht entscheiden konntest, drei Berufe erlernt (eine Ausbildung und zwei Studiengänge); hast während dieser Zeit hauptsächlich Kosten erzeugt, und meinst nun, dass man das gehaltstechnisch honorieren sollte?

Wieso ist es etwas wert, wenn du deine gemachten Ausbildungen nicht nutzt, sondern dich nicht darauf aufbauend, sondern anderweitig erneut in einer anderen Richtung ausbilden lässt?

Ich habe durchaus auch keinen geradlinigen Lebenslauf. Aber ich fordere auch nicht, dass der Staat mir dafür mehr bezahlt, dass ich mal verschiedene Dinge ausprobiert habe…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.07.2023 20:57
Wenn du deine Zitierweise richtig hinbekommst — und mir nicht damit deine Aussagen unterschiebst — , könnte man weiter reden.

Nur als Hinweis: Es war sein Argument, dass er ja so viel in Bildung investiert hätte, und deshalb jetzt meint mehr verdient zu haben. Mein Hinweis war nur, dass seine Investition offensichtlich weder zielgerichtet noch effizient war — und dass man dafür sicherlich jetzt kein Lob bzw. Lohnzuschuss zu erwarten hat.

Ich habe, anders als du es mir unterstellst, nicht gesagt, dass Investition in Bildung sich nicht lohnen soll. Aber warum sollte sich „ein zweiter Master“ jetzt mehr lohnen? An welcher Stelle hat der AG einen Vorteil davon, dass der AN sich zuvor nicht entscheiden konnte, und eine Ausbildung/ ein Studium durchlaufen hat, welches mit dem Job nichts zu tun hat? Das ist zwar auch Erfahrung, aber eben keine einschlägige und wohl auch keine förderliche…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 14.07.2023 21:13
aber zum Vergleich: Ich selbst habe Abitur gemacht, eine Ausbildung absolviert und dann zweimal studiert, einmal in Präsenz und dann noch einen zweiten Master an der Fernuni Hagen absolviert... sprich ich habe satte 12!!! Jahre mehr in meine Bildung gesteckt als sie und dafür ist mein Gehalt ein absoluter Witz im Kontrast!

Du meinst, du hast, weil du dich nicht entscheiden konntest, drei Berufe erlernt (eine Ausbildung und zwei Studiengänge); hast während dieser Zeit hauptsächlich Kosten erzeugt, und meinst nun, dass man das gehaltstechnisch honorieren sollte?

Wieso ist es etwas wert, wenn du deine gemachten Ausbildungen nicht nutzt, sondern dich nicht darauf aufbauend, sondern anderweitig erneut in einer anderen Richtung ausbilden lässt?

Ich habe durchaus auch keinen geradlinigen Lebenslauf. Aber ich fordere auch nicht, dass der Staat mir dafür mehr bezahlt, dass ich mal verschiedene Dinge ausprobiert habe…

Und ich dachte schon, ich bin mit diesen Gedanken allein!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.07.2023 21:16


Du meinst, du hast, weil du dich nicht entscheiden konntest, drei Berufe erlernt (eine Ausbildung und zwei Studiengänge); hast während dieser Zeit hauptsächlich Kosten erzeugt, und meinst nun, dass man das gehaltstechnisch honorieren sollte?


Du kennst meinen Lebenslauf nicht, aber lass dir gesagt sein, dass du völlig falsch liegst.

Erstens habe ich mir mein Erststudium selbst durch Nebenjobs finanziert. Das Zweitstudium war wie gesagt an der Fernuniversität Hagen- selbstbezahlt also, von meinem Vollzeitgehalt. Zweitens bauen alle Ausbildungen und Studiengänge aufeinander auf... und wurden sogar in meiner Stellenbeschreibung so gewünscht.

Also halte dich mit derartigen falschen Unterstellungen bitte zurück.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.07.2023 21:20
Weder an einer staatlichen Präsenz-Uni noch an der Fernuni Hagen decken die zu zahlenden Semester-Beiträge die Kosten der Ausbildung auch nur ansatzweise ab. Dass du für deinen Lebensunterhalt selbst gesorgt hast, mag man dir zu Gute rechnen; dein Studium bezahlt hast du aber ziemlich sicher nicht.

Aber darum ging es mir nicht primär; ich wollte eher herausstellen, dass der Verweis auf die Dauer deiner verschiedenen Ausbildungsgänge keine Rechtfertigung für ein höheres Gehalt ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.07.2023 21:21
Es geht im ÖD doch, wie hier so oft dargestellt, um eine Vergütung je nach Tätigkeit... ich habe nicht umsonst eine E13.

Ich kümmere mich um strategische Prozesse, treibe derzeit z.B. den Digitalisierungsprozess voran. Erstelle Konzepte fürs Ministerium und stehe auch im engen Kontakt mit dem Minister, schule Führungskräfte, sitze in Auswahlverfahren...

Die Bekannte füllt stupide Anträge als Sachbearbeiterin aus. Auch wichtig, keine Frage. Aber 300 Euro Unterschied ist dann doch ein Witz, sorry.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.07.2023 21:23
Und ich habe auch nicht in Abrede gestellt, dass eine Tätigkeit, die ein wissenschaftliches Studium voraussetzt, auch entsprechend vergütet werden sollte. Aber „ein zweiter Master“ (bzw. hier wahrscheinlich eher der erste) oder eine vorherige Ausbildung sind dann nicht weiter förderlich. Also, warum hast du den Spaß betont, wo er doch irrelevant für die Eingruppierung ist?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.07.2023 21:26
Aber „ein zweiter Master“ (bzw. hier wahrscheinlich eher der erste) oder eine vorherige Ausbildung sind dann nicht weiter förderlich. Also, warum hast du den Spaß betont, wo er doch irrelevant für die Eingruppierung ist?

Doch.

Es wurde in der Stellenausschreibung nach einem Master x gesucht, plus "wünschenswert ist dazu auch ein Studium y"- beides habe ich.

Selbst ohne Zweitstudium finde ich es allerdings einen Witz, dass ich mit Abitur und Master nur 300 Euro netto mehr verdiene als sie.

Das ist ein Schlag in die Fresse für jeden Akademiker- wozu überhaupt noch studieren gehen?

Meine Kollegen sehen das übrigens genauso.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.07.2023 21:34
Wenn es dir um die Optimierung des Netto-Gehalts geht, dann heirate eine arbeitslose Person und wechsle in Steuerklasse III.  (Merke: Vergleiche von Netto-Gehältern ist nicht zielführend.)

Stellenausschreibungen sind für die Eingruppierung irrelevant; relevant sind die auszuübenden Tätigkeiten und die Entgeltordnung des TV-L. Dort findet sich nirgends eine Einschränkung, dass zwei verschiedene Studiengänge absolviert werden müssten.

Inwiefern nun die Entlohnung von Tätigkeiten, die ein wissenschaftliches Studium voraussetzen, gegenüber solchen, die z.B. eine buchhalterische Ausbildung voraussetzen, in einer sinnvollen Relation steht, darüber mag man diskutieren. Alles andere, was du hier vorgebracht hast, war jedenfalls nicht zielführend.

BTW: Ich bin übrigens auch Akademiker und habe u.A. zwischenzeitlich als Softwareentwickler in der Industrie gearbeitet. Dass dies aber nicht zu einer höheren Einstufung oder Eingruppierung geführt hat, ist recht selbstverständlich. (Kleine Anekdote am Rand: Die Promotionszeit war nicht förderlich; aber die Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft, die ich währenddessen neben dem Stipendium ausgeübt habe, musste dann aber als einschlägige Berufserfahrung anerkannt werden… ;-) So viel zu, wie viel Zeit man in Bildung investiert und wie dies Berücksichtigung findet.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.07.2023 21:38
Wenn es dir um die Optimierung des Netto-Gehalts geht, dann heirate eine arbeitslose Person und wechsle in Steuerklasse III. 

Das ist ja wohl ein schlechter Scherz.

Zum Glück bin ich mit einer Person der arbeitenden Bevölkerung liiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 14.07.2023 21:46
Vergleich, als Planer mit Masterabschluss bekommst man im öD Dtl. irgendwas zwischen 2.600 bis 2.900 € netto (wenn Stufeneinstieg bei 3 ist und Beschäftigter). Zum Vergleich, eine Bürosachbearbeiterin mit Ausbildung und etwas Berufserfahrung erhält bei Einstieg bereits auch zwischen 2.300 und 2.500 € netto (verbeamtet). Hat dann zwar noch ein paar individuelle Abzüge, aber der Unterschied mit 5-6 Jahre Studium liegt am Ende trotzdem nur zwischen 300 bis 500 €.

So ist es!

Ich habe mich letzte Woche mit einer Bekannten getroffen.

Sie hat die Hauptschule nach Klasse 10 verlassen und dann eine Lehre zur Bürokauffrau absolviert. Danach- nix, nada, niente. Kein Abitur nachgeholt, keinerlei Fort- oder Weiterbildung besucht. Ich habe ihr mal einen sehr einfachen englischen Spruch geschickt- sie meinte, sie könne kein Englisch mehr.

Ich habe mal ihren Lebenslauf korrigiert, von daher bin ich da bestens im Bilde über ihren beruflichen Werdegang.

Sie arbeitet nun seit drei Jahren beim Jobcenter und freute sich über einen Stufenaufstieg. Sie meinte, sie würde nun 2500 Euro netto bekommen... ich gönne es ihr, keine Frage, aber zum Vergleich: Ich selbst habe Abitur gemacht, eine Ausbildung absolviert und dann zweimal studiert, einmal in Präsenz und dann noch einen zweiten Master an der Fernuni Hagen absolviert... sprich ich habe satte 12!!! Jahre mehr in meine Bildung gesteckt als sie und dafür ist mein Gehalt ein absoluter Witz im Kontrast!

Ich verdiene E13/3 und bekomme 2800 Euro netto raus... 300 Euro mehr und das ist echt sehr unfair. Bildung sollte sich lohnen!

Das hört sich vergleichbar MD an. Ich habe jetzt nur den BVA-Rechner gefragt. Aber selbst E9a/6 kommt dort nicht auf 2500€ netto. Wobei es auch immer eine Frage der Steuervorauszahlung ist. Es zählt erst, was nach der Einkommensteuer-Berechnung tatsächlich rauskommt.

Selbst wenn, die Dame sollte EDEKA sein. Ende der Karriere.

Mit E13/3 im vergleichbar HD fängt die Karriere erst an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.07.2023 22:00
Richtig. Es ging mir nur um diese Fallkonstellationen und die Frage, wie so der öD attraktiv sein soll. Wenn man so die Diskussionen anschaut, ist da doch ordentlich was im Argen. Funfakt: Die beschriebene A7-Person war zwar fiktiv, basierte aber auf jemanden echten. Sie hat nach 2 Jahren aufgehört, also mit 22 Jahren. War ihr zu wenig Geld und zu anspruchslos. Sie hat sich ebenfalls auf eine Stelle bei der Bundesagentur beworben und bekommen. Beamtenstatus hat sie aufgegeben. Hat nun etwas vergleichbares wie eine E11, wenn mich nicht alles täuscht.
Aber EDEKA noch nicht. A7 geht bis Stufe 10, was dann so 2850€ sind ohne Kinder und unverheiratet (-200€ für PKV)

Moin Moin weißt immer darauf hin, dass es so viele Möglichkeiten mit der Tabelle gibt. Richtig. Aber, gerade in den Ostländern, wird das gar nicht wahrgenommen. Damit hat er eben auch Recht. Der ÖPR ist bei uns nicht das Problem. Bin selbst drinnen. Das ist ein heißes Thema und jeder verdreht schon die Augen bei den Abkürzungen P. und PA. Aus dem Off der PA: "Wir sind hier nicht in München." Ich habe 16.5, Stufenvorweggewährung und Erhöhung der Eingruppierung in den letzten Jahren mit paar Kollegen beantragt. Hat keiner irgendwas bekommen. Selbst eine neue Bewertung der Stelle führte zu keinem Ergebnis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 14.07.2023 22:09
Vergleich, als Planer mit Masterabschluss bekommst man im öD Dtl. irgendwas zwischen 2.600 bis 2.900 € netto (wenn Stufeneinstieg bei 3 ist und Beschäftigter). Zum Vergleich, eine Bürosachbearbeiterin mit Ausbildung und etwas Berufserfahrung erhält bei Einstieg bereits auch zwischen 2.300 und 2.500 € netto (verbeamtet). Hat dann zwar noch ein paar individuelle Abzüge, aber der Unterschied mit 5-6 Jahre Studium liegt am Ende trotzdem nur zwischen 300 bis 500 €.

So ist es!

Ich habe mich letzte Woche mit einer Bekannten getroffen.

Sie hat die Hauptschule nach Klasse 10 verlassen und dann eine Lehre zur Bürokauffrau absolviert. Danach- nix, nada, niente. Kein Abitur nachgeholt, keinerlei Fort- oder Weiterbildung besucht. Ich habe ihr mal einen sehr einfachen englischen Spruch geschickt- sie meinte, sie könne kein Englisch mehr.

Ich habe mal ihren Lebenslauf korrigiert, von daher bin ich da bestens im Bilde über ihren beruflichen Werdegang.

Sie arbeitet nun seit drei Jahren beim Jobcenter und freute sich über einen Stufenaufstieg. Sie meinte, sie würde nun 2500 Euro netto bekommen... ich gönne es ihr, keine Frage, aber zum Vergleich: Ich selbst habe Abitur gemacht, eine Ausbildung absolviert und dann zweimal studiert, einmal in Präsenz und dann noch einen zweiten Master an der Fernuni Hagen absolviert... sprich ich habe satte 12!!! Jahre mehr in meine Bildung gesteckt als sie und dafür ist mein Gehalt ein absoluter Witz im Kontrast!

Ich verdiene E13/3 und bekomme 2800 Euro netto raus... 300 Euro mehr und das ist echt sehr unfair. Bildung sollte sich lohnen!

Das hört sich vergleichbar MD an. Ich habe jetzt nur den BVA-Rechner gefragt. Aber selbst E9a/6 kommt dort nicht auf 2500€ netto. Wobei es auch immer eine Frage der Steuervorauszahlung ist. Es zählt erst, was nach der Einkommensteuer-Berechnung tatsächlich rauskommt.

Selbst wenn, die Dame sollte EDEKA sein. Ende der Karriere.

Mit E13/3 im vergleichbar HD fängt die Karriere erst an.

Wenn man das einem E13/3 erklären muss, der 12 Jahre in seine Ausbildung mit 2 Studiengängen bis jeweils zum Master gesteckt hat und dann brutto/netto nicht überblickt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 14.07.2023 22:11
Ich kenne auch eine A7-Person sehr gut.
Nur das in unserer Behörde keine Beamten als Anwärter herangezogen werden. Hier startet man als TB und irgendwann so mit Mitte 30 hat man dann die Chance auf eine Verbeamtung. Dann schlägt die Krankenkasse schon ordentlich rein.

Es ist also nicht immer so idealtypisch.

Ich selbst bin auch GIS-Mensch (für die anderen: Geo-Mensch).
Das was ich als TB jetzt habe, wird meine Frau erreichen, wenn sie auf Edeka zusteuert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dutch1976 am 14.07.2023 22:45
Bei uns kann man eine E13 Besoldung tatsächlich auch ohne Studium erhalten.

Mein Kollege (ausgebildeter Systemkaufmann) und ich, Diplom Fachinformatiker FH bekommen beide eine E11 Besoldung (gleiche Stufe). Wir machen aber auch beide den selben Job und meiner Meinung nach auch ähnlich gut. Mir fällt es schwer, da mehr Geld zu verlangen, obwohl ich den höheren Ausbildungsstand habe.

Mich stören eher 2 andere Dinge.
1) für eine E14 / E15 Stelle benötige ich im Normalfall den Master, kann also mit meinem FH Studium nicht höher gestellt werden, wie jemand ohne Studium
2) ich würde mich gerne mehr in den Betrieb einbringen um vielleicht 16/5 oder eine EG12 (z.B. Fachkarriere) zu bekommen. Beides ist im Moment nicht möglich.

Die "finanzielle Motivationsspritze" fehlt leider. Bei uns kann man ein Low- oder Highperformer sein, es bekommen alle das selbe. Bezahlung nach Stühle wärmen und nicht nach Leistung.

BTW: Kann man eigentlich von S5 in Stufe S6 hochgesetzt werden? Ich meine jetzt aber kein Stufenlaufzeitverkürzung, sondern als eine Art Bonus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.07.2023 07:52

Wenn man das einem E13/3 erklären muss, der 12 Jahre in seine Ausbildung mit 2 Studiengängen bis jeweils zum Master gesteckt hat und dann brutto/netto nicht überblickt...

Ich "blicke" das sehr wohl. Wir sind beide Steuerklasse 1, von daher sehr wohl vergleichbar.

Der Ton in diesem Forum lässt sehr zu wünschen übrig...

Es kann einfach nicht sein, dass jemand, der sich über ein Jahrzehnt hochqualifiziert hat, mehrere Sprachen spricht und zwei Masterabschlüsse hat, nahezu dasselbe Gehalt wie eine Sachbearbeiterin mit Hauptschulabschluss hat.

Wo sind da die Anreize, wo soll da die Motivation bleiben?

Ich bin nicht die einzige, die so denkt... mehrere KollegInnen bewerben sich aktuell in die Privatwirtschaft weg oder gammeln im Home Office rum.

Das miese Gehalt wird auch dann und wann mal mit einer längeren Krankheitsphase von um die vier Wochen kompensiert... die Kollegen schicken mir das sogar per Sprachnachricht aufs Handy und geben das freimütig zu.

Man muss sehen, wo man bleibt und da nutzen einige die "weichen" Faktoren wie Unkündbarkeit nach 15 Jahren einfach vermehrt aus... oder man bleibt einfach die Woche über im Home Office, einer "Erkältung" oder eines angeblichen Klempnertermins sei Dank.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 15.07.2023 08:01
Um dann vollends vom Glauben abzufallen:
Unsere neueste Kollegin hat 4 Kids. Hat während des Studiums die 4 Kinder bekommen, dementsprechend hat es lange gedauert mit dem Fertigwerden. Da ihr Praktikum bei uns war und ihr Abschlussthema um die Raumordnung ging, haben wir sie übernommen. Es gab ohnehin nur 3 Bewerber. Jedenfalls ist Sie 11/3 jetzt und laut dem Rechner hier auf der Webseite hat sie ein Netto von rund 2600€ (+-200€ vielleicht).
Hätte Sie den Weg an der Verwaltungsschule eingeschlagen und ebenso 4 Kids bekommen, verheiratet und ihr Mann vielleicht Beschäftigter und allen Kids bei ihm in der Kk, würde Sie 4k€ monatlich bekommen minus ihre PKV Beiträge, die nach aktuellem Vergleich selbst mit Kindern nur bei rund 250€ liegen.

Wie kann es sein, dass Sie als Bürosachbearbeiterin mehr als 1000€ mehr auf der Hand hätte, als jetzt mit Studium und als Planerin. Auch würde Sie nie mit einer 11/6 an das Gehalt herankommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 08:03
.

Das ist ein Schlag in die Fresse für jeden Akademiker- wozu überhaupt noch studieren gehen?
Weil das Studium sich lohnt und nur weil du noch nicht in der Stufe 5 bist, wo du wärest, wenn du einfach nur die Ausbildungsvoraussetzung erfüllt hättest, ist der Vergleich mit der SB eben irritierend, aber nicht korrekt.

Wenn der AG solch einen Hochwertigen Posten mit zwei Studiengängen benötigt, was im Kern sicherlich dann tariflich die eg14 begründen würde, dann hat er Glück, wenn jemand so hochqualifiziertes für unter Wert bekommt.

wenn er aber, so kenne ich es, in der Stellenausschreibung ein wünsch dir was reinschreibt, ala Pförtner mit Sozialwissenschaftlichen Studium gesucht, dann ist das halt was anderes.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.07.2023 08:04

Wie kann es sein, dass Sie als Bürosachbearbeiterin mehr als 1000€ mehr auf der Hand hätte, als jetzt mit Studium und als Planerin. Auch würde Sie nie mit einer 11/6 an das Gehalt herankommen.

Wir verstehen uns.

Es ist einfach unfair.

Geht studieren, sagten sie... dann bekommt ihr ein gutes Gehalt... tja meine Bekannte hat sogar schon in den für die Rente wichtigen Zwanzigern in die Rentenkasse eingezahlt, deutlich mehr als ich in der Zeit- ergo ist sie sogar noch im Vorteil.

Leistung wird in diesem Land nicht belohnt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 08:06
Um dann vollends vom Glauben abzufallen:
Unsere neueste Kollegin hat 4 Kids. Hat während des Studiums die 4 Kinder bekommen, dementsprechend hat es lange gedauert mit dem Fertigwerden. Da ihr Praktikum bei uns war und ihr Abschlussthema um die Raumordnung ging, haben wir sie übernommen. Es gab ohnehin nur 3 Bewerber. Jedenfalls ist Sie 11/3 jetzt und laut dem Rechner hier auf der Webseite hat sie ein Netto von rund 2600€ (+-200€ vielleicht).
Hätte Sie den Weg an der Verwaltungsschule eingeschlagen und ebenso 4 Kids bekommen, verheiratet und ihr Mann vielleicht Beschäftigter und allen Kids bei ihm in der Kk, würde Sie 4k€ monatlich bekommen minus ihre PKV Beiträge  , die nach aktuellem Vergleich selbst mit Kindern nur bei rund 250€ liegen.

Wie kann es sein, dass Sie als Bürosachbearbeiterin mehr als 1000€ mehr auf der Hand hätte, als jetzt mit Studium und als Planerin. Auch würde Sie nie mit einer 11/6 an das Gehalt herankommen.
Klingt von der Logik so, dass die EGs mit Studium in Stufe 1 auf dem monetären Niveau der SB EGs von Stufe 5 liegen müssen, damit dieses Ungleichgewicht wegfällt?
Korrekt?
Also 9a stufe 5/6 muss kleiner sein als 11 Stufe 2/3.
Habe ich das so richtig verstanden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.07.2023 08:08


Wenn der AG solch einen Hochwertigen Posten mit zwei Studiengängen benötigt, was im Kern sicherlich dann tariflich die eg14 begründen würde, dann hat er Glück, wenn jemand so hochqualifiziertes für unter Wert bekommt.


Bei uns wird JEDER mit Berufserfahrung in die Stufe 3 eingruppiert, da kann man machen, was man will. Selbst mit Doktortitel gibt es keine Stufe 5!

Meine Kollegin ist über 50, hat jahrezehntelange Berufserfahrung und dümpelt ebenfalls in Stufe 3 rum! Ein anderer Kollege war selbstständiger Honorardozent, er bekam deshalb nur die Stufe 2, weil diese BE nicht anerkannt worden ist!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 08:15


Wenn der AG solch einen Hochwertigen Posten mit zwei Studiengängen benötigt, was im Kern sicherlich dann tariflich die eg14 begründen würde, dann hat er Glück, wenn jemand so hochqualifiziertes für unter Wert bekommt.


Bei uns wird JEDER mit Berufserfahrung in die Stufe 3 eingruppiert, da kann man machen, was man will. Selbst mit Doktortitel gibt es keine Stufe 5!

Meine Kollegin ist über 50, hat jahrezehntelange Berufserfahrung und dümpelt ebenfalls in Stufe 3 rum! Ein anderer Kollege war selbstständiger Honorardozent, er bekam deshalb nur die Stufe 2, weil diese BE nicht anerkannt worden ist!
Und was hat das mit dem Tarifsystem zu tun?
Nüscht, es hat alleinig was mit der Anwendungsmöglichkeit des Systems zu tun, welches diejenigen, die mit 50 in der 3 Rumdümpeln selber verschuldet, tariflich hätte sie in der 6 einstiegen können.
Da hat halt der AG Top verhandelt und unserem Staat Geld gespart.
so läuft das im übrigen auch in der gelobten PW. Ich bin stehts nach meinen Rückkehren von pw in öd immer oberhalb der Stufe 3 eingestellt worden.
Offensichtlich wollte der AG mich und hatte keine ausreichende Alternative.
Traurig aber war, dass viele Akademiker sich so unter Wert verkaufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 08:17
Um dann vollends vom Glauben abzufallen:
Unsere neueste Kollegin hat 4 Kids. Hat während des Studiums die 4 Kinder bekommen, dementsprechend hat es lange gedauert mit dem Fertigwerden. Da ihr Praktikum bei uns war und ihr Abschlussthema um die Raumordnung ging, haben wir sie übernommen. Es gab ohnehin nur 3 Bewerber. Jedenfalls ist Sie 11/3 jetzt und laut dem Rechner hier auf der Webseite hat sie ein Netto von rund 2600€ (+-200€ vielleicht).
Hätte Sie den Weg an der Verwaltungsschule eingeschlagen und ebenso 4 Kids bekommen, verheiratet und ihr Mann vielleicht Beschäftigter und allen Kids bei ihm in der Kk, würde Sie 4k€ monatlich bekommen minus ihre PKV Beiträge, die nach aktuellem Vergleich selbst mit Kindern nur bei rund 250€ liegen.

Wie kann es sein, dass Sie als Bürosachbearbeiterin mehr als 1000€ mehr auf der Hand hätte, als jetzt mit Studium und als Planerin. Auch würde Sie nie mit einer 11/6 an das Gehalt herankommen.
Ich frage mich, wo eine SB 4000€ netto bekommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 15.07.2023 08:29
Um dann vollends vom Glauben abzufallen:
Unsere neueste Kollegin hat 4 Kids. Hat während des Studiums die 4 Kinder bekommen, dementsprechend hat es lange gedauert mit dem Fertigwerden. Da ihr Praktikum bei uns war und ihr Abschlussthema um die Raumordnung ging, haben wir sie übernommen. Es gab ohnehin nur 3 Bewerber. Jedenfalls ist Sie 11/3 jetzt und laut dem Rechner hier auf der Webseite hat sie ein Netto von rund 2600€ (+-200€ vielleicht).
Hätte Sie den Weg an der Verwaltungsschule eingeschlagen und ebenso 4 Kids bekommen, verheiratet und ihr Mann vielleicht Beschäftigter und allen Kids bei ihm in der Kk, würde Sie 4k€ monatlich bekommen minus ihre PKV Beiträge  , die nach aktuellem Vergleich selbst mit Kindern nur bei rund 250€ liegen.

Wie kann es sein, dass Sie als Bürosachbearbeiterin mehr als 1000€ mehr auf der Hand hätte, als jetzt mit Studium und als Planerin. Auch würde Sie nie mit einer 11/6 an das Gehalt herankommen.
Klingt von der Logik so, dass die EGs mit Studium in Stufe 1 auf dem monetären Niveau der SB EGs von Stufe 5 liegen müssen, damit dieses Ungleichgewicht wegfällt?
Korrekt?
Also 9a stufe 5/6 muss kleiner sein als 11 Stufe 2/3.
Habe ich das so richtig verstanden?

Ich habe hier die Daten so eingegeben, wie sie mir bekannt waren:
E11/3 - 53246€ Brutto (4 Kinderfreibeträge, VBL-Ost, 16,2kk)
A7/3 - 64028€ Brutto (4 Kinder, verheiratet, Thüringen).

A7 habe ich die Stufe geschätzt, aber es ist egal, Sie würde in der E11 nie mehr verdienen als in der A7 in ihrem Fall. Hätte also umgangssprachlich als Sekretärin mehr als eine studierte Raumordnerin. Selbst dann als Rentnerin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 08:56
Um dann vollends vom Glauben abzufallen:
Unsere neueste Kollegin hat 4 Kids. Hat während des Studiums die 4 Kinder bekommen, dementsprechend hat es lange gedauert mit dem Fertigwerden. Da ihr Praktikum bei uns war und ihr Abschlussthema um die Raumordnung ging, haben wir sie übernommen. Es gab ohnehin nur 3 Bewerber. Jedenfalls ist Sie 11/3 jetzt und laut dem Rechner hier auf der Webseite hat sie ein Netto von rund 2600€ (+-200€ vielleicht).
Hätte Sie den Weg an der Verwaltungsschule eingeschlagen und ebenso 4 Kids bekommen, verheiratet und ihr Mann vielleicht Beschäftigter und allen Kids bei ihm in der Kk, würde Sie 4k€ monatlich bekommen minus ihre PKV Beiträge  , die nach aktuellem Vergleich selbst mit Kindern nur bei rund 250€ liegen.

Wie kann es sein, dass Sie als Bürosachbearbeiterin mehr als 1000€ mehr auf der Hand hätte, als jetzt mit Studium und als Planerin. Auch würde Sie nie mit einer 11/6 an das Gehalt herankommen.
Klingt von der Logik so, dass die EGs mit Studium in Stufe 1 auf dem monetären Niveau der SB EGs von Stufe 5 liegen müssen, damit dieses Ungleichgewicht wegfällt?
Korrekt?
Also 9a stufe 5/6 muss kleiner sein als 11 Stufe 2/3.
Habe ich das so richtig verstanden?

Ich habe hier die Daten so eingegeben, wie sie mir bekannt waren:
E11/3 - 53246€ Brutto (4 Kinderfreibeträge, VBL-Ost, 16,2kk)
A7/3 - 64028€ Brutto (4 Kinder, verheiratet, Thüringen).

A7 habe ich die Stufe geschätzt, aber es ist egal, Sie würde in der E11 nie mehr verdienen als in der A7 in ihrem Fall. Hätte also umgangssprachlich als Sekretärin mehr als eine studierte Raumordnerin. Selbst dann als Rentnerin.
Ach so, die leidige Kinderzuschläge bei beamten, also ein absolut nichtiger Vergleich.
mit genügend kinder hat da jeder beamte mehr als ein eg15er
Am ende hätte sie selbst als a9 edeka keine 3 netto, weil keine Kinder mehr da sind
und die tvl 11/3 , mit 4 kinder hätte rund 3500 netto wg kindergeld,
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 08:58
Ach ja die raumordnerin als beamte würde auch idR in A10 anfangen….

also studieren scheint sich dann doch zu lohnen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.07.2023 09:01

Fakt ist- es muss was passieren.

Ich habe neulich mal zwei Testbewerbungen verschickt und wurde noch am selben Tag angerufen und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen! Meine in der Bewerbung angegebene Gehaltsvorstellung von 75.000 Euro wurde im Telefonat bestätigt. Warum ich bisher nicht gewechselt bin? Keinen Bock auf ne neue Probezeit und nette Kollegen.

Sollte bei den Tarifverhandlungen KEINE 3000 Euro Inflationsprämie bei rausspringen und ein Plus im zweistelligen Prozentbereich- bin ich weg. Aber nicht nur ich, meine KollegInnen ebenfalls. Wir werden bereits massiv bei Xing angeschrieben von willigen AG, die deutlich spendabler sind. Da gäbe es dann auch 100% Home Office.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 15.07.2023 09:08
Ach ja die raumordnerin als beamte würde auch idR in A10 anfangen….

also studieren scheint sich dann doch zu lohnen?

Stimmt, nur wird bei uns keiner verbeamtet, wer nicht an einer Verwaltungs(fachhoch)Schule war.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 09:13
Ach ja die raumordnerin als beamte würde auch idR in A10 anfangen….

also studieren scheint sich dann doch zu lohnen?

Stimmt, nur wird bei uns keiner verbeamtet, wer nicht an einer Verwaltungs(fachhoch)Schule war.
Tja, Aber was hat das dann mit dem Tarifsystem zu tun?
 Und was damit, dass die Beamten hohe Kinderzulage bekommen müssen, solange wir nicht das GG ändern?
Und was damit, dass studieren sich nicht lohnen würde.
Ich höre hier nur den Vergleich, dass langjährige Beamte besser gestellt sind, als 50 jährige Angestellte, die sich mit einem Einstiegsgehalt abspeisen lassen, obwohl sie die Wahl haben zehntausende mehr zu verdienen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 15.07.2023 09:23
Dann gehört an sich der Unterschied Beamte - Beschäftigter abgeschafft. Es hat schon einiges mit dem derzeitigen Tarifsystem zu tun, inklusive der Handhabung/Umsetzung in den unterschiedlichen Landesbehörden. Also, auch mit der Personalabteilung und der letztlich zuständigen Finanzbehörde. Es gäbe ja diese Diskrepanzen sonst nicht und die viele Kritik.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 10:19

Fakt ist- es muss was passieren.

Ich habe neulich mal zwei Testbewerbungen verschickt und wurde noch am selben Tag angerufen und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen! Meine in der Bewerbung angegebene Gehaltsvorstellung von 75.000 Euro wurde im Telefonat bestätigt. Warum ich bisher nicht gewechselt bin? Keinen Bock auf ne neue Probezeit und nette Kollegen.

Sollte bei den Tarifverhandlungen KEINE 3000 Euro Inflationsprämie bei rausspringen und ein Plus im zweistelligen Prozentbereich- bin ich weg. Aber nicht nur ich, meine KollegInnen ebenfalls. Wir werden bereits massiv bei Xing angeschrieben von willigen AG, die deutlich spendabler sind. Da gäbe es dann auch 100% Home Office.
Ja, Fakt ist der AG muss was tun.
Und könnte, sofern er diese Erkenntnisse schon jetzt hätte auch schon eine Menge machen um Leute wie dich besser zu stellen.

Aber solange es noch genug Deppen gibt, die der Führungseben an den depperten Personalern vorbei, die Lage nicht melden und dann gehen, mit entsprechende Hinweisen, solange besteht kein Bedarf.
Weil Cheffe sagt, kann nichts machen, krieg keine Leute, kbwohl er könnte und Leute kriegen könnte, aber die Personaler ihn halt anlügen!


Wir bekommen unsere IT Stellen, seit dem Wechsel auf attraktive Bezahlung und Stellenausschreibungen wieder besetzt.

edit
und die 75 kann auch der öD dir locker bezahlen, also hin arbeitsangebot einholen und Chef der Behörde vorlegen mit hinweis auf 16.5 und abwarten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 15.07.2023 10:27
Bei uns scheint es bei den ITlern schon ein Diskussionsrunde mit dem Minister für Inneres gegeben zu haben. Sind dort aber auch gescheitert. Ich glaube, dass das Finanzministerium blockt/blockt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.07.2023 10:31
Bei uns scheint es bei den ITlern schon ein Diskussionsrunde mit dem Minister für Inneres gegeben zu haben. Sind dort aber auch gescheitert. Ich glaube, dass das Finanzministerium blockt/blockt.
Ja, durchaus denkbar, wenn man keine Schadensberechnung vorlegen kann und nur mit, wir wollen mehr Geld ankommt.

Da muss man Nachweisen:
Wenn wir diese 300t invest in Personal nicht machen, dann werden wir diese 2Mio Schaden habe.

Und dann halt bei nicht Bewilligung, eben einen Bericht über diesen tatsächliche eingetretenen Schaden abliefern.

Und Schwupps passt die Wirtschaftlichkeitsberechnung zukünftig wieder pro Personal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.07.2023 11:17

und die 75 kann auch der öD dir locker bezahlen, also hin arbeitsangebot einholen und Chef der Behörde vorlegen mit hinweis auf 16.5 und abwarten.

Haben wir alles schon gemacht, Chef sagt, geht nicht, ihm sind die Hände gebunden... vermutlich hat die Behörde Angst, dass dann jeder kommen wird und mehr Geld fordert! Dieses Fass der Pandora machen sie nicht auf...

Angeblich ist eine Stufenerhöhung für alle im Gespräch... da kam vor Wochen mal eine E-Mail zu. Ich glaube nicht daran.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.07.2023 11:19
Bei uns scheint es bei den ITlern schon ein Diskussionsrunde mit dem Minister für Inneres gegeben zu haben. Sind dort aber auch gescheitert. Ich glaube, dass das Finanzministerium blockt/blockt.

Ja.


Bei uns wird gerade akuter Sparkurs gefahren, es müssen 80 Mio eingespart werden! Da werden Verträge und Abos gekündigt, externe Dienstleister abgestoßen und wie gesagt wird aktuell geprüft, ob wir überhaupt noch unsere Lizenzen fürs Home Office behalten dürfen für wenige Euro im Monat... da braucht man mit sowas nicht erst ankommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 15.07.2023 11:57

Fakt ist- es muss was passieren.

Ich habe neulich mal zwei Testbewerbungen verschickt und wurde noch am selben Tag angerufen und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen! Meine in der Bewerbung angegebene Gehaltsvorstellung von 75.000 Euro wurde im Telefonat bestätigt. Warum ich bisher nicht gewechselt bin? Keinen Bock auf ne neue Probezeit und nette Kollegen.

Sollte bei den Tarifverhandlungen KEINE 3000 Euro Inflationsprämie bei rausspringen und ein Plus im zweistelligen Prozentbereich- bin ich weg. Aber nicht nur ich, meine KollegInnen ebenfalls. Wir werden bereits massiv bei Xing angeschrieben von willigen AG, die deutlich spendabler sind. Da gäbe es dann auch 100% Home Office.

Also- Sie und Ihre Kollegen können schon mal die Koffer packen. Es wird maximal die Tarifsteigerungen aus dem Bereich vka/Bund geben. Wahrscheinlich aber eher weniger, weil die Inflation aus Sicht der TDL zurückgeht.

Meine Prognose aber: Weniger als 30% werden tatsächlich wechseln, weil einem die netten Kollegen etc dann doch wichtiger sind als der schnöde Mammon, worüber sich diee TDL sehr freuen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 15.07.2023 12:39
Bei uns wird JEDER mit Berufserfahrung in die Stufe 3 eingruppiert, da kann man machen, was man will. Selbst mit Doktortitel gibt es keine Stufe 5!

Also mit deinen zwei Masterabschlüssen scheint dir dennoch der Unterschied zwischen Gruppe und Stufe im TV-L unklar zu sein. Kleiner Hinweis: Die beiden Dimensionen der Entgelt-Tabelle sind mehr oder minder unabhängig voneinander zu betrachten... (Ausnahme: Eingruppierungswechsel durch veränderte übertragene Tätigkeiten)

Der Doktor-Grad (der im Übrigen kein Titel ist) ändert höchstens etwas an der Qualifikation, nicht aber an Zeiten einschlägiger oder förderlicher Berufserfahrung. Aber auch für diese höhere Qualifikation sieht die Entgeltordnung per se erst einmal keine höhere Eingruppierung vor. (Man könnte höchstens argumentieren, dass das Heraushebungsmerkmal der "besonderen Schwierigkeit" der EG 14 ggü. der EG 13 eine erfolgreich abgeschlossene Promotion voraussetzen könnte.)

Zitat
Meine Kollegin ist über 50, hat jahrezehntelange Berufserfahrung und dümpelt ebenfalls in Stufe 3 rum! Ein anderer Kollege war selbstständiger Honorardozent, er bekam deshalb nur die Stufe 2, weil diese BE nicht anerkannt worden ist!

Nun, Berufserfahrung ist einschlägig, wenn die Tätigkeit i.W. unverändert fortgesetzt wurde. War das bei den beiden angesprochenen Personen der Fall? Wenn ja, Stand bei Einstellung und einschlägiger Berufserfahrung von min. 3 Jahren die Stufe 3 zu. Die Anerkennung sonstiger Zeiten förderlicher Berufserfahrung hätte man bei Einstellung verhandeln können; hat man aber wohl offenbar nicht.

Was genau ist jetzt also das Problem?

btw: Mit ner 13/5 oder 13/6 verdient man auch im Bereich des TV-L ganz gut; und zwar deutlich mehr als Sachbearbeiter_innen. Natürlich könnte es immer noch mehr sein -- aber so am Hungertuch nagen, wie hier manche tun, muss man da bei Weitem nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.07.2023 13:52
Natürlich könnte es immer noch mehr sein -- aber so am Hungertuch nagen, wie hier manche tun, muss man da bei Weitem nicht.

Naja zwischen "am Hungertuch nagen" und einer fairen Bezahlung liegen Welten...

Fakt ist, dass bei uns im Team letztes Jahr mehrere Personen in Rente gegangen sind. Diese Stellen wurden nicht nachbesetzt und werden aktuell von mir abgedeckt. Da arbeite ich ergo für zwei andere Leute mit, von denjenigen, die den Job gewechselt haben, rede ich nicht mal...

Dazu kommt, dass die Digitalisierung uns vor immer neue und große Herausforderungen stellt! Nichts mit Däumchen drehen im ÖD, das mag früher so gewesen sein... die Zeiten sind lange vorbei.

Heute jagt ein Meeting und eine Deadline die nächste, wir sitzen oft bis 19 Uhr im Büro, weil ab 16 Uhr erstmal langsam Ruhe einkehrt und man überhaupt mal die Zeit hat, um ein Konzept zu verfassen.

Meine Freundinnen aus der Privatwirtschaft lachen sich kaputt- die haben eine 35 Stundenwoche, einen Dienstwagen plus -handy, bekommen jährlich einen fünfstelligen Bonus plus Gewinnbeteiligungen sowie ein teilweise sechsstelliges Gehalt.

Wie gesagt, ohne Inflationsprämie und deutlicher Gehaltssteigerung- ciao mit V.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 15.07.2023 14:08
Fakt ist, dass bei uns im Team letztes Jahr mehrere Personen in Rente gegangen sind. Diese Stellen wurden nicht nachbesetzt und werden aktuell von mir abgedeckt. Da arbeite ich ergo für zwei andere Leute mit, von denjenigen, die den Job gewechselt haben, rede ich nicht mal...

Du bist verpflichtet, Arbeit "mittlerer Art und Güte" zu leisten. Insbesondere geht es darum, dass du deine Arbeitsfähigkeit erhältst. Mehr kann und darf man von dir nicht verlangen. Wenn Arbeit dann liegen bleibt, ist das nicht dein Problem, sondern das des Arbeitgebers. Dieser muss dann eben gegensteuern.

Zitat
Heute jagt ein Meeting und eine Deadline die nächste, wir sitzen oft bis 19 Uhr im Büro, weil ab 16 Uhr erstmal langsam Ruhe einkehrt und man überhaupt mal die Zeit hat, um ein Konzept zu verfassen.

Auch du hast -- je nach Bundesland -- eine tariflich vereinbarte Arbeitszeit zwischen 38,7 und 40,1 Stunden pro Woche. Nicht mehr.

Zitat
Meine Freundinnen aus der Privatwirtschaft lachen sich kaputt- die haben eine 35 Stundenwoche, einen Dienstwagen plus -handy, bekommen jährlich einen fünfstelligen Bonus plus Gewinnbeteiligungen sowie ein teilweise sechsstelliges Gehalt.

Warum bist du dann im öD? Ich bin es, weil es meinen Job nur im öD gibt. Wenn du aber an anderer Stelle viel glücklicher wärest, dann geh da hin und jammere nicht, dass du es hier nicht bekommst.

Zitat
Wie gesagt, ohne Inflationsprämie und deutlicher Gehaltssteigerung- ciao mit V.

Die Inflationsprämie wäre aber langfristig schädlich, da sie nicht tabellenwirksam ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.07.2023 08:52

und die 75 kann auch der öD dir locker bezahlen, also hin arbeitsangebot einholen und Chef der Behörde vorlegen mit hinweis auf 16.5 und abwarten.

Haben wir alles schon gemacht, Chef sagt, geht nicht, ihm sind die Hände gebunden... vermutlich hat die Behörde Angst, dass dann jeder kommen wird und mehr Geld fordert! Dieses Fass der Pandora machen sie nicht auf...
Also sagt Chef, der AG will euch nicht halten, weil der AG die tariflichen Möglichkeiten nicht nutzen will und euch lieber gehen lässt.
Fragt ihn doch mal ob das die Aussage ist, die er mit Geht nicht und Hände gebunden ausdrücken will.



Oder ob er als Chef des Hauses einfach seinen Job nicht gut genug kann und bei denen die ihm sagen geht nicht, den damit verbunden Schaden angemeldet hat.
Fazit: Gehen und tschüss inkl Bericht ans Ministerium, dass aufgrund der nicht Ausnutzung gewissse Arbeitsbereiche wegfallen, bewusst und gewollt vom AG.
Man muss permanent die Duckmäuser und LooserLeitungen bösgläubig machen, damit sie auf Spur kommen.
Zumindest sollte man das, wenn man nicht nur einfach dem Geld folgen will.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.07.2023 08:55

Fakt ist- es muss was passieren.

Ich habe neulich mal zwei Testbewerbungen verschickt und wurde noch am selben Tag angerufen und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen! Meine in der Bewerbung angegebene Gehaltsvorstellung von 75.000 Euro wurde im Telefonat bestätigt. Warum ich bisher nicht gewechselt bin? Keinen Bock auf ne neue Probezeit und nette Kollegen.

Sollte bei den Tarifverhandlungen KEINE 3000 Euro Inflationsprämie bei rausspringen und ein Plus im zweistelligen Prozentbereich- bin ich weg. Aber nicht nur ich, meine KollegInnen ebenfalls. Wir werden bereits massiv bei Xing angeschrieben von willigen AG, die deutlich spendabler sind. Da gäbe es dann auch 100% Home Office.

Also- Sie und Ihre Kollegen können schon mal die Koffer packen. Es wird maximal die Tarifsteigerungen aus dem Bereich vka/Bund geben. Wahrscheinlich aber eher weniger, weil die Inflation aus Sicht der TDL zurückgeht.

Meine Prognose aber: Weniger als 30% werden tatsächlich wechseln, weil einem die netten Kollegen etc dann doch wichtiger sind als der schnöde Mammon, worüber sich diee TDL sehr freuen wird.
Korrekt, wenn das ihre Personalpolitik ist und der Laden einigermaßen noch läuft, machen sie damit nichts falsch, weil Geld gespart.
Leider würde es hier und da reichen Punktuell Guten Leuten die Zulage zu gewähren, damit die schlechteren eine Motivation haben😳
entweder für Leistung oder um zu gehen.

Beides ein größerer Gewinn….

Aber das wäre ja Personalmanagment und das können nur 1 Promillle im öD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 16.07.2023 12:39
Mehr wie im TVöD wird es nicht werden. Für die höheren EG‘s ist das keine gute Nachricht. Ich sehe keine Anzeichen das Verdi von Einheitsbeträgen absehen wird und die IAP wird auch nicht zusätzlich sondern anstatt einer Lohnerhöhung gezahlt werden.

Daher kann jeder heute schon kündigen, dem der Abschluss im TVöD nicht reicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.07.2023 14:20
Mehr wie im TVöD wird es nicht werden. Für die höheren EG‘s ist das keine gute Nachricht. Ich sehe keine Anzeichen das Verdi von Einheitsbeträgen absehen wird und die IAP wird auch nicht zusätzlich sondern anstatt einer Lohnerhöhung gezahlt werden.

Daher kann jeder heute schon kündigen, dem der Abschluss im TVöD nicht reicht.
Wer im tvl mehr erwartet für die oberen egs als der tvoed Abschluss, der ist absolut einTräumer, da es den Länder ja wesentlich teurer kommen würde als den Kommunen, da im L verhältnismäßig mehr von diesen Angestellt sind.
Und was interessiert da schon die WiMis an den Unis oder die Lehrer.

Ich würde sogar so weit gehen, dass man Menschen wie tariflas jetzt mit tara Abhauen müssen, damit auch nur Ansatzweise im TdL bemerkt wird, was ein schlechter Abschluss bedeuten könnte.
Aber so wird sich halt nichts ändern, ein paar werden Abwandern und noch mehr werden frustriert Minderleistende und die Verantwortlichen können weiter behaupten, sich könnten nichts machen, es sind die Hände gebunden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zimm am 16.07.2023 15:53
Wer im tvl mehr erwartet für die oberen egs als der tvoed Abschluss, der ist absolut einTräumer, da es den Länder ja wesentlich teurer kommen würde als den Kommunen, da im L verhältnismäßig mehr von diesen Angestellt sind.
Und was interessiert da schon die WiMis an den Unis oder die Lehrer.
Die WiMis sind zwar eine große Masse, aber fast alle wissenschaftlichen Mitarbeiter sind prekär beschäftigt (befristet, aktuell max. 6 bzw. 12 Jahre, teilweise nur Teilzeitverträge) und sind daher nicht so teuer. Die steigen fast alle mit E13 Stufe 1 ein und kommen vielleicht bis Stufe 3, bis sie das System verlassen (müssen). Zudem ist ein Großteil der WiMis nicht (von den Ländern) haushaltsfinanziert sondern wird aus Drittmitteln bezahlt (Firmen, Bund).

Das Problem könnten schon tatsächlich die vielen teuren Lehrer sein. Allerdings zeigt ja beispielsweise das Land Berlin, dass sie die Tarifgehälter für zu gering halten und hat daher die 150 Euro Ballungsraumzulage eingeführt (und wurde von der TdL deswegen gerügt). Die TdL scheint von der Realität, dem aktuellen Arbeitsmarkt und den Problemen in den Bereichen (unbesetzte Stellen, unmotivierte Mitarbeiter) nichts mitzubekommen und feiert sich für schlechte Ergebnisse.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.07.2023 17:05
Wer im tvl mehr erwartet für die oberen egs als der tvoed Abschluss, der ist absolut einTräumer, da es den Länder ja wesentlich teurer kommen würde als den Kommunen, da im L verhältnismäßig mehr von diesen Angestellt sind.
Und was interessiert da schon die WiMis an den Unis oder die Lehrer.
Die WiMis sind zwar eine große Masse, aber fast alle wissenschaftlichen Mitarbeiter sind prekär beschäftigt (befristet, aktuell max. 6 bzw. 12 Jahre, teilweise nur Teilzeitverträge) und sind daher nicht so teuer. Die steigen fast alle mit E13 Stufe 1 ein und kommen vielleicht bis Stufe 3, bis sie das System verlassen (müssen). Zudem ist ein Großteil der WiMis nicht (von den Ländern) haushaltsfinanziert sondern wird aus Drittmitteln bezahlt (Firmen, Bund).
Das ist korrekt, aber ich bezweifle, das diese WiMi bei der Kostenberechnung rausgerechnet werden, da sie Angestellt beim Land sind und bei der Kostenberechnung nicht unterscheidbar ist, woher das Geld kommt.🤪
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 16.07.2023 19:26
Abwarten.... 8)

Die Zeitbombe tickt. In einigen Jahren gehen so viele Leute in Rente bzw Pension, dass eine fette Lücke entstehen wird. KI und Digitalisierung können künftig gerade im Verwaltungsbereich zwar etwas die Probleme mildern, aber in anderen Fachbereichen wird es spannend werden. So viele junge Leute und qualifizierte Zuwanderer haben wir nicht um das vernünftig zu füllen. Dann wird es noch einen riesen Knall geben weil nichts mehr vernünftig läuft.

Darum: Jetzt im TV-L die Weichen stellen für die Zukunft. Gerade im Mint-Bereich und auch Pflegebereich müssen massive Gehaltssteigerungen her. Wenn das nicht kommt, wird die Abwanderungswelle durch viele künftige Alternativen sehr groß sein. Der ÖD kämpft längst auch gegeneinander um die guten Köpfe...

Geht selbstbewusst an eure Arbeit und stellt ruhig deutlich höhere Ansprüche an Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Scheut euch auch nicht vor sachlichen und längerwierigen Auseinandersetzungen, wenn es um die eigene Kohle geht. Ruhig auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Es gibt keinen Grund, ängstlich oder verhalten in Verhandlungen zu gehen. Gilt auch für die anstehenden Tarifverhandlungen....

Es gilt der Hammer zu sein und nicht der Amboss!  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.07.2023 07:11
Geht selbstbewusst an eure Arbeit und stellt ruhig deutlich höhere Ansprüche an Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Scheut euch auch nicht vor sachlichen und längerwierigen Auseinandersetzungen, wenn es um die eigene Kohle geht. Ruhig auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Es gibt keinen Grund, ängstlich oder verhalten in Verhandlungen zu gehen. Gilt auch für die anstehenden Tarifverhandlungen....

Es gilt der Hammer zu sein und nicht der Amboss!  8)
100 Prozent Zustimmung.
Leider sind aber 90% der öD MINTler so gepohlt, dass sie darauf warten, dass die Arbeit von anderen Erledigt wird und schreiben danach das verdi für sie mehr Geld rausholt.

Mir hat es am Anfang als Informatiker auch kein Spaß gemacht mich mit EGOs und TV zu beschäftigen, aber ich wollte halt was bewegen und mein Arbeitsumfeld verbessern (6 min Arbeitsweg ist halt viel wert). Nach ein paar Jährchen läuft es bei uns recht gut und einvernehmlich.... ;D und wir sind weder Amboss noch Hammer sondern eine Schmiede, weil alle am gleichem ende des Stranges ziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kotrast am 18.07.2023 12:07

Wenn man das einem E13/3 erklären muss, der 12 Jahre in seine Ausbildung mit 2 Studiengängen bis jeweils zum Master gesteckt hat und dann brutto/netto nicht überblickt...

Ich "blicke" das sehr wohl. Wir sind beide Steuerklasse 1, von daher sehr wohl vergleichbar.

Der Ton in diesem Forum lässt sehr zu wünschen übrig...

Es kann einfach nicht sein, dass jemand, der sich über ein Jahrzehnt hochqualifiziert hat, mehrere Sprachen spricht und zwei Masterabschlüsse hat, nahezu dasselbe Gehalt wie eine Sachbearbeiterin mit Hauptschulabschluss hat.

Wo sind da die Anreize, wo soll da die Motivation bleiben?

Ich bin nicht die einzige, die so denkt... mehrere KollegInnen bewerben sich aktuell in die Privatwirtschaft weg oder gammeln im Home Office rum.

Das miese Gehalt wird auch dann und wann mal mit einer längeren Krankheitsphase von um die vier Wochen kompensiert... die Kollegen schicken mir das sogar per Sprachnachricht aufs Handy und geben das freimütig zu.

Man muss sehen, wo man bleibt und da nutzen einige die "weichen" Faktoren wie Unkündbarkeit nach 15 Jahren einfach vermehrt aus... oder man bleibt einfach die Woche über im Home Office, einer "Erkältung" oder eines angeblichen Klempnertermins sei Dank.

Da fehlen mir echt die Worte. Während ihr studiert, arbeiten andere schon jahrelang und das ist nichts? Ihr gönnt jemandem nicht, dass er mehr als ihr oder ungefähr gleich viel verdient, weil er nicht studiert, sondern gearbeitet hat?

Aus Protest macht ihr krank und schadet dem Arbeitgeber?

Das ist jämmerlich. Einfach jämmerlich. Normalerweise lese ich hier fast ausschließlich, aber das schlägt so dem Faß den Boden aus, dass ich da echt schreiben musste. Was für ein unfassbarer Neid.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.07.2023 12:19
Da fehlen mir echt die Worte. Während ihr studiert, arbeiten andere schon jahrelang und das ist nichts? Ihr gönnt jemandem nicht, dass er mehr als ihr oder ungefähr gleich viel verdient, weil er nicht studiert, sondern gearbeitet hat?

Nun, hier gilt -- wie überall in der Marktwirtschaft -- , dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen: Wenn es viele Personen gibt, die eine bestimmte Tätigkeit ausführen können und wollen, dann braucht man sie weniger hoch entlohnen als bei Tätigkeiten, die weniger Personen tun können oder wollen. (Insofern frage ich mich z.B., warum trotz Mangel an Pflegekräften, eben jene typischerweise so schlecht bezahlt werden...) Natürlich schränken Bildungs- oder andere Voraussetzungen den Kreis potentieller Arbeitnehmer_innen für die entsprechende Stelle ein. Wenn es aber auch kaum Bedarf an solchen Qualifikationen gibt ("Orchideenfach"), hilft das nun auch noch nicht weiter, was die Lohnhöhe betrifft...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Maximus2584 am 18.07.2023 12:38
Also ich bin ja dafür, dass man die ganze Show auslässt und die Forderungen, egal wie diese klingen werden(werden/wurden eh nie erfüllt) einfach mal auslässt. Einfach gleich das Ergebnis der TV-ÖD vorschlagen und bei der ersten Runde übernehmen, denn mehr gibt es eh nicht und egal wie schlecht das Ergebnis sei, so wäre das mal was für TV-L. Zusätzlich stufengleichen Aufstieg endlich ermöglichen und das reicht.

Vermutlich wird es ja wie immer ablaufen und zwar mit einer hohen Forderung und wir wir wir Geschrei am Ende ein enttäuschendes Ergebnis als ausgezeichnetes Ergebnis verkauft. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 18.07.2023 12:48
Da fehlen mir echt die Worte. Während ihr studiert, arbeiten andere schon jahrelang und das ist nichts? Ihr gönnt jemandem nicht, dass er mehr als ihr oder ungefähr gleich viel verdient, weil er nicht studiert, sondern gearbeitet hat?

Nun, hier gilt -- wie überall in der Marktwirtschaft -- , dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen: Wenn es viele Personen gibt, die eine bestimmte Tätigkeit ausführen können und wollen, dann braucht man sie weniger hoch entlohnen als bei Tätigkeiten, die weniger Personen tun können oder wollen. (Insofern frage ich mich z.B., warum trotz Mangel an Pflegekräften, eben jene typischerweise so schlecht bezahlt werden...) Natürlich schränken Bildungs- oder andere Voraussetzungen den Kreis potentieller Arbeitnehmer_innen für die entsprechende Stelle ein. Wenn es aber auch kaum Bedarf an solchen Qualifikationen gibt ("Orchideenfach"), hilft das nun auch noch nicht weiter, was die Lohnhöhe betrifft...

Wir haben Probleme Leute zu finden, die die anfallende Arbeit machen wollen - egal welche. Ob Putzen, EDV, Technik, Glühbirne wechseln....überbezahalte  Dampfplauderer gibt es zu Haufe.

Und jetzt Mittagspause = Sport!




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.07.2023 13:00
(Insofern frage ich mich z.B., warum trotz Mangel an Pflegekräften, eben jene typischerweise so schlecht bezahlt werden...)
Weil
a) es noch genügend gibt
und
b) diejenigen die mehr von dem Kunden verlangen können auch besser Bezahlte Pflegekräfte haben und bezahlen.
und
c) Die die nicht den mehr vom Kunden bekommen können, eben auch nicht (wesentlich) mehr an die Pflegekraft zahlen können und trotzdem Pleite gehen, weil sie nicht gemogelt haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 18.07.2023 15:28
Während ihr studiert, arbeiten andere schon jahrelang und das ist nichts? Ihr gönnt jemandem nicht, dass er mehr als ihr oder ungefähr gleich viel verdient, weil er nicht studiert, sondern gearbeitet hat?

Aus Protest macht ihr krank und schadet dem Arbeitgeber?

Das ist jämmerlich. Einfach jämmerlich. Normalerweise lese ich hier fast ausschließlich, aber das schlägt so dem Faß den Boden aus, dass ich da echt schreiben musste. Was für ein unfassbarer Neid.

A) Gibt es nicht die Möglichkeit, dass ein Student während seiner 6 Jahre Studium nicht auch gearbeitet hat? Meist sogar in deutlich prekäreren Arbeitsverhältnissen als ein "Arbeiter". Während der "Arbeiter" in vielen fällen bereits während der Ausbildung entlohnt werden, muss sich das ein Student mit Minijobs nach den Seminaren, etc. etwas Geld reinholen. Ein großer Teil hat eben nicht den reichen Daddy. Es gibt sogar einige, die bekommen kein Bafög. So mal dieses auch zu 50 % zurückgezahlt werden muss.

B) Kann es nicht auch sein, dass "Arbeiter" - in den Verwaltungsschulen ausgebildet - häufiger krank machen? Wo ist da eine Signifikanz? Ich behaupte jetzt auch einfach mal, die machen es nicht aus Protest sondern weil sie es können und meist noch besser wissen, wie sie es drehen können.

C) Die Debatte müsstest du mal vollständig lesen, dann hättest du auch "unecht" das Schreiben lassen können. Kurzgefasst, es ging darum, dass es nicht seltene Konstellationen gibt, wo die Sekretarin (böses Wort) mitunter bis zu 1000 € mehr Netto verdienen kann, als der Ingenieur für Brückenbauwerke - und beide Sitzen in der gleichen Landesbehörde. Schlägt das nicht ehr dem Fass den Boden aus?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 18.07.2023 15:44
Kurzgefasst, es ging darum, dass es nicht seltene Konstellationen gibt, wo die Sekretarin (böses Wort) mitunter bis zu 1000 € mehr Netto verdienen kann, als der Ingenieur für Brückenbauwerke - und beide Sitzen in der gleichen Landesbehörde. Schlägt das nicht ehr dem Fass den Boden aus?


So sieht es aus!

Ich hatte übrigens während meines Studiums diverse Jobs- von der Nachhilfelehrerin im Nachhilfeinstitut übers Kellnern bis spät in die Nacht bis hin zu Messejobs und Flyer verteilen... also erzählt mir bitte nicht, ich hätte nicht gearbeitet während meines Studiums!

Und das zweite Studium habe ich völlig aus eigener Tasche bezahlt, ebenso wie viele meiner Weiterbildungen... ach ja, meine Sprachkenntnisse frische ich auch täglich selbst auf...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.07.2023 16:02

C) Die Debatte müsstest du mal vollständig lesen, dann hättest du auch "unecht" das Schreiben lassen können. Kurzgefasst, es ging darum, dass es nicht seltene Konstellationen gibt, wo die Sekretarin (böses Wort) mitunter bis zu 1000 € mehr Netto verdienen kann, als der Ingenieur für Brückenbauwerke - und beide Sitzen in der gleichen Landesbehörde. Schlägt das nicht ehr dem Fass den Boden aus?
Nein, denn angestellte Sekretärin verdient EBEN nicht 1000 Netto mehr als der Bauing!

Ein jeder Beamter verdient mehr als der EG15er, wenn er genügend Kinder hat, ja, dass ist korrekt und dem Grundgesetz geschuldet.

Denn die verbeamtete Sekretärin mit 4 Kinder auf der Payroll netto einiges für die Kinder mehr als der Angestellte.


Oder wo bitte bekommt eine Eg9xer 1000 Netto mehr als der EG 11er ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 18.07.2023 16:20

C) Die Debatte müsstest du mal vollständig lesen, dann hättest du auch "unecht" das Schreiben lassen können. Kurzgefasst, es ging darum, dass es nicht seltene Konstellationen gibt, wo die Sekretarin (böses Wort) mitunter bis zu 1000 € mehr Netto verdienen kann, als der Ingenieur für Brückenbauwerke - und beide Sitzen in der gleichen Landesbehörde. Schlägt das nicht ehr dem Fass den Boden aus?
Nein, denn angestellte Sekretärin verdient EBEN nicht 1000 Netto mehr als der Bauing!

Ein jeder Beamter verdient mehr als der EG15er, wenn er genügend Kinder hat, ja, dass ist korrekt und dem Grundgesetz geschuldet.

Denn die verbeamtete Sekretärin mit 4 Kinder auf der Payroll netto einiges für die Kinder mehr als der Angestellte.


Oder wo bitte bekommt eine Eg9xer 1000 Netto mehr als der EG 11er ???

Ich glaube, unser sebbo83 erzählt hier seine eigene Lebens- und Leidensgeschichte, die hier und da zurechtgeschmückt wurde, damit sie weiterhin in sein Narrativ passt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 18.07.2023 16:25

C) Die Debatte müsstest du mal vollständig lesen, dann hättest du auch "unecht" das Schreiben lassen können. Kurzgefasst, es ging darum, dass es nicht seltene Konstellationen gibt, wo die Sekretarin (böses Wort) mitunter bis zu 1000 € mehr Netto verdienen kann, als der Ingenieur für Brückenbauwerke - und beide Sitzen in der gleichen Landesbehörde. Schlägt das nicht ehr dem Fass den Boden aus?
Nein, denn angestellte Sekretärin verdient EBEN nicht 1000 Netto mehr als der Bauing!

Ein jeder Beamter verdient mehr als der EG15er, wenn er genügend Kinder hat, ja, dass ist korrekt und dem Grundgesetz geschuldet.

Denn die verbeamtete Sekretärin mit 4 Kinder auf der Payroll netto einiges für die Kinder mehr als der Angestellte.


Oder wo bitte bekommt eine Eg9xer 1000 Netto mehr als der EG 11er ???

Du weißt doch, dass ich zwischen Beamten und Beschäftigte nicht unterschieden habe. Dass eine E6 "Sekretärin" nicht mehr verdient als ein E9xy - E11 Bauingenieur ist uns allen bewusst. Bei uns gibt es aber nun mal eben auch eine A7 "Sekretärin". Die möglichen Konstellationen habe ich dargestellt. Und Verbeamtungen finden in unserem Bundesland für Beschäftigte seit den 1990er Jahren nicht mehr statt - jedenfalls nicht in unserem Bereich. Damit haben Landesfachschüler:innen mehr Chancen in der mittleren Beamtenlaufbahn eine besser Besoldung zu erhalten als das Gehalt eines angeworbener Beschäftigter Bauingenieur mit mehreren Jahren Berufserfahrung aussieht. Das steigert nicht die Attraktivität des öD für MINT und weitere Studenten.

Ich glaube, unser sebbo83 erzählt hier seine eigene Lebens- und Leidensgeschichte, die hier und da zurechtgeschmückt wurde, damit sie weiterhin in sein Narrativ passt.

Nicht wirklich. Ich bin nur damals durch Bastels Beitrag (S. 30) erst interessiert gewesen und habe es durchgespielt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.07.2023 17:11
Du weißt doch, dass ich zwischen Beamten und Beschäftigte nicht unterschieden habe. Dass eine E6 "Sekretärin" nicht mehr verdient als ein E9xy - E11 Bauingenieur ist uns allen bewusst. Bei uns gibt es aber nun mal eben auch eine A7 "Sekretärin". Die möglichen Konstellationen habe ich dargestellt.
Und nochmals: Nein die A7 Sekretärin verdient durch ihre Arbeit nicht 1000€ mehr als der BauIng.

Und abermals, jeder Beamte A3 kann durch eine genügende Anzahl an Kinder mehr verdienen als der bestbezahltestes Angestellte, also wie attraktiv ist das denn!

Und nein, durch ihre Ausbildung bekommen sie keine Cent mehr als der BauIng, sie bekommen es nur durch gebären und verbeamten
Fazit: Der BauIng verdient bei korrektem Vergleich immer mehr als die Sekretärin, sofern er auch verbeamtet wird und genügend Kinder produziert.

Der Vergleich taugt NULL komme NULL als Vergleich dafür, dass der öD nicht attraktiv.

Denn damit zeigst du ja, dass die Bezahlung im öD Mega Attraktiv sein kann, der öD muss halt nur den BauIng verbeamten und ihn Kinder kriegen lassen, dann kann der BauIng locker 5000 monatlich Netto verdienen.

Wenn der Ag seine Möglichkeiten ausnutzen würde  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 18.07.2023 17:25
(...)
Und abermals, jeder Beamte A3 kann durch eine genügende Anzahl an Kinder mehr verdienen als der bestbezahltestes Angestellte, also wie attraktiv ist das denn!
(...)
Wenn der Ag seine Möglichkeiten ausnutzen würde  8)
Da sind wir uns d'accord.
Gerade letzteres. Tut er nicht (bei uns) und scheint bei einigen auch so zu sein.
Was bleibt dann noch, als ein ordentliches Ergebnis bei den nächsten Verhandlungen, oder zu gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.07.2023 17:38
(...)
Und abermals, jeder Beamte A3 kann durch eine genügende Anzahl an Kinder mehr verdienen als der bestbezahltestes Angestellte, also wie attraktiv ist das denn!
(...)
Wenn der Ag seine Möglichkeiten ausnutzen würde  8)
Da sind wir uns d'accord.
Gerade letzteres. Tut er nicht (bei uns) und scheint bei einigen auch so zu sein.
Was bleibt dann noch, als ein ordentliches Ergebnis bei den nächsten Verhandlungen, oder zu gehen.
Dann solltest du jetzt schon gehen, damit der Druck vor der Verhandlung steigt.
Ich habe die dritte Variante gewählt (weil ich es mir monetär leisten kann)

Die für diese Misere (also der nicht Anwendungen bestehender Möglichkeiten zur Akquise von Personal)  Verantwortlichen in die Verantwortung nehmen und dadurch es schaffen (obwohl ich ITler und nicht Personaler bin) das wir einigermaßen personell über die Runden kommen.

Also macht was durch aktives handeln
Entweder durch Weggang oder durch Verbesserung der Akquise
und seit doch nicht so dämlich und wartet nicht darauf, dass verdie die AG Probleme löst, die der Ag nicht sehen will. Und die V. nicht interessiert.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 18.07.2023 18:24
Kurzgefasst, es ging darum, dass es nicht seltene Konstellationen gibt, wo die Sekretarin (böses Wort) mitunter bis zu 1000 € mehr Netto verdienen kann, als der Ingenieur für Brückenbauwerke - und beide Sitzen in der gleichen Landesbehörde. Schlägt das nicht ehr dem Fass den Boden aus?


So sieht es aus!

Ich hatte übrigens während meines Studiums diverse Jobs- von der Nachhilfelehrerin im Nachhilfeinstitut übers Kellnern bis spät in die Nacht bis hin zu Messejobs und Flyer verteilen... also erzählt mir bitte nicht, ich hätte nicht gearbeitet während meines Studiums!

Und das zweite Studium habe ich völlig aus eigener Tasche bezahlt, ebenso wie viele meiner Weiterbildungen... ach ja, meine Sprachkenntnisse frische ich auch täglich selbst auf...


Ihr arbeitet nicht im ÖD - falls Ihr arbeitet, aber dafür trollt Ihr ganz schön mit solch obskuren Aussagen hier rum!


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.07.2023 18:42
Und das zweite Studium habe ich völlig aus eigener Tasche bezahlt

Hast du nicht. Ich dachte, das hatten wir schon geklärt. Du hast vielleicht deinen eigenen Lebensunterhalt finanziert, wohl kaum aber deinen Studienplatz mit allen notwendigen Ausgaben finanziert. Würden Studierende ihr Studium selbst tragen, wäre ja keine Finanzierung der Hochschulen durch Globalzuweisungen des jeweiligen Bundeslands und Drittmittelgeber (wobei Drittmittel ja eher in Forschung und nicht Lehre fließen) notwendig… Ein Studium kostet deutlich mehr als die Semesterbeiträge, die man als Student_in so bezahlt.

Aus dem Haushalt 2021 der Fernuni Hagen, an der du ja dein Zweitstudium absolviert hast:

Einnahmen:
Landeszuschuss: 77,7 M€
Sonstige Temp. Zuschüsse: 21,5 M€ (insbesondere Hochschulpakt, Zukunftsvertrag, also Gelder von Bund und Land)
Gebühren und sonstige Einnahmen: 19,8 M€
Beiträge Dritter / Weiterbildung: 5,9 M€

Der Weitaus größte Teil der Gelder kommt aus öffentlicher Hand und nicht von den Studierenden direkt.


Gern kannst du jetzt damit kommen, dass du durch höhere Steuerlast auf höheres Einkommen in deinem Arbeitsleben rückwirkend für die Finanzierung entsprechender Studienplätze aufkommst; aber das würde ja deinem Narrativ widersprechen, dass du doch so benachteiligt wärest…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kotrast am 18.07.2023 20:14
Während ihr studiert, arbeiten andere schon jahrelang und das ist nichts? Ihr gönnt jemandem nicht, dass er mehr als ihr oder ungefähr gleich viel verdient, weil er nicht studiert, sondern gearbeitet hat?

Aus Protest macht ihr krank und schadet dem Arbeitgeber?

Das ist jämmerlich. Einfach jämmerlich. Normalerweise lese ich hier fast ausschließlich, aber das schlägt so dem Faß den Boden aus, dass ich da echt schreiben musste. Was für ein unfassbarer Neid.

A) Gibt es nicht die Möglichkeit, dass ein Student während seiner 6 Jahre Studium nicht auch gearbeitet hat? Meist sogar in deutlich prekäreren Arbeitsverhältnissen als ein "Arbeiter". Während der "Arbeiter" in vielen fällen bereits während der Ausbildung entlohnt werden, muss sich das ein Student mit Minijobs nach den Seminaren, etc. etwas Geld reinholen. Ein großer Teil hat eben nicht den reichen Daddy. Es gibt sogar einige, die bekommen kein Bafög. So mal dieses auch zu 50 % zurückgezahlt werden muss.

B) Kann es nicht auch sein, dass "Arbeiter" - in den Verwaltungsschulen ausgebildet - häufiger krank machen? Wo ist da eine Signifikanz? Ich behaupte jetzt auch einfach mal, die machen es nicht aus Protest sondern weil sie es können und meist noch besser wissen, wie sie es drehen können.

C) Die Debatte müsstest du mal vollständig lesen, dann hättest du auch "unecht" das Schreiben lassen können. Kurzgefasst, es ging darum, dass es nicht seltene Konstellationen gibt, wo die Sekretarin (böses Wort) mitunter bis zu 1000 € mehr Netto verdienen kann, als der Ingenieur für Brückenbauwerke - und beide Sitzen in der gleichen Landesbehörde. Schlägt das nicht ehr dem Fass den Boden aus?

Ich hatte bereits alles gelesen und mittlerweile kamen ja bereits passende Antworten von anderen.

Im Übrigen schreibe ich, wann ich will. Nicht dann, wenn jemand meint, jetzt wäre es passend. Wie jeder andere hier drin halt auch.

Wenn ich mich in unserer Behörde so umsehe, dann sind die Beamten wesentlich öfter und länger krank. Die haben nämlich - im Gegensatz zu den Tarifbeschäftigten - keine finanziellen Einbußen.

Ich habe auch Vollzeit gearbeitet, ein kleines Kind daheim und habe trotzdem 1 Jahr einen Fernlehrgang und 2 Jahre den AL gemacht. Jau. Soll ich mir jetzt was darauf einbilden und trotzdem sauer sein, weil andere besser verdienen? Nein, jeder ist selbst verantwortlich für das, wo er jetzt steht. Egal, ob TB oder Beamter.

Ich sehe allerdings auch schwarz für die Tarifverhandlungen. Wie üblich werden wir in den höheren Entgeltgruppen die sein, denen man eine lange Nase dreht. Wenn ich so nachdenke, war ich die ganzen letzten Tarifverhandlungen immer gerade dort, wo prozentual mit am wenigsten rum kam. Irgendwie war da immer das Loch bei E10/E11 Stufen 3/4. Schaun wir mal, wie es dann bei E12/5 aussieht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.07.2023 22:51
Wenn ich mich in unserer Behörde so umsehe, dann sind die Beamten wesentlich öfter und länger krank.
Dachte ich auch, würde es ebenfalls immer noch so "gefühlt" glauben, aber überraschenderweise bestätigen die Zahlen bei uns diese These nicht.
Wahrscheinlich weil auch bei den Angestellten die finanziellen Einbußen erst nach 6 Wochen eintreten.
Und wer solange mit der selben Krankheit AU ist, der hat da idR keine Wahlfreiheit, sondern Krebs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 19.07.2023 06:59
Wir haben längst einen Arbeitnehmermarkt. Die Zeiten für einen Wechsel sind daher sehr günstig. Wenn die TV-L Verhandlungen beschissen ausfallen, empfiehlt sich daher ein Wechsel. Habe ich vor wenigen Jahren bereits getan und werde es auch mit deutlich 40+ wieder tun zum Jahresende. Falls das Ergebnis zu kacke ausfällt. Diese Zeit warte ich gerne noch ab, da ein Wechsel jederzeit kein Problem ist. Ist ja nicht alles schlecht im ÖD. Darf man auch sagen. Mittlerweile ist der Reallohnverlust aber nicht mehr akzeptabel.

Erfahrungsgemäß tun sich Mitarbeiter gerade aus dem Verwaltungsbereich schwerer mit einem Wechsel. Grund: Diese sind im Vergleich mit der freien Wirtschaft recht gut bezahlt im ÖD wie Studien zum Beispiel von PWC zeigen. Und diese Bereiche sind auch "draußen" mit viel mehr Bewerbern gesegnet. Beim MINT-Berufen hingegen Ebbe auf weiter Front.

Daher: Massive Steigerung für MINT-Berufe. Oder mit den Konsequenzen leben. Ganz einfach  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 19.07.2023 10:27

Erfahrungsgemäß tun sich Mitarbeiter gerade aus dem Verwaltungsbereich schwerer mit einem Wechsel. Grund: Diese sind im Vergleich mit der freien Wirtschaft recht gut bezahlt im ÖD wie Studien zum Beispiel von PWC zeigen.

Kann ich bestätigen.

Ich bin auf absehbare Zeit ein Sachbearbeiter in E12 Stufe 5; sofern die Tarifergebnisse ähnlich ausfallen, wie im TVöD, liege ich bei knapp 79 k - und das ohne je eine Hochschule resp. Universität von innen gesehen zu haben; das dürfte in der pW schwierig bis unmöglich werden bei meinem Ausbildungsprofil.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 19.07.2023 12:54
Wir haben längst einen Arbeitnehmermarkt. Die Zeiten für einen Wechsel sind daher sehr günstig. Wenn die TV-L Verhandlungen beschissen ausfallen, empfiehlt sich daher ein Wechsel. Habe ich vor wenigen Jahren bereits getan und werde es auch mit deutlich 40+ wieder tun zum Jahresende. Falls das Ergebnis zu kacke ausfällt. Diese Zeit warte ich gerne noch ab, da ein Wechsel jederzeit kein Problem ist. Ist ja nicht alles schlecht im ÖD. Darf man auch sagen. Mittlerweile ist der Reallohnverlust aber nicht mehr akzeptabel.

Es wir keine "massiven" Steigerungen geben- weder für den MINTbereich noch für sonst wen. Von daher brauchen Sie gar nicht mehr zu warten; das Tarifergebnis wird wahrscheinlich eher noch unter dem TVÖD- Abscchluss liegen. Was lässt Sie hoffen, dass sich das Warten lohnen könnte ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 19.07.2023 13:13
Keine Ahnung. Ich selbst möchte gerne noch ein interessantes Projekt zum Abschluss bringen und dann eben ein Wechsel. Nicht weil der AG schlecht ist, aber das Gesamtpaket muss stimmen und dazu gehören angemesse Lohnsteigerungen. Wie bereits geschrieben: Wechselbereitschaft zahlt sich durchaus aus, oft auch innerhalb des ÖD. Gibt ja mehr als den TV-L.

Vielleicht wird man aus gesundem Menschenverstand heraus versuchen, den Abstand zum TVöD doch nicht zu groß werden zu lassen. Um in Zeiten von Fachkräftemangel künftig noch ein paar Leute zu bekommen und vorhandenes Personal zu halten. Unser AG hat das Problem erkannt. Man versucht derzeit intern mit dem Personalrat, gemeinsam Lösungen bzw. Verfahren für die Gewährung von Zulagen etc.zu erstellen. Weil sonst nicht mehr viel geht im Mint-Bereich. Ändert aber wenig daran, dass die Tabelle an sich spürbar Aufwertung erfahren muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.07.2023 16:22
Keine Ahnung. Ich selbst möchte gerne noch ein interessantes Projekt zum Abschluss bringen und dann eben ein Wechsel. Nicht weil der AG schlecht ist, aber das Gesamtpaket muss stimmen und dazu gehören angemesse Lohnsteigerungen. Wie bereits geschrieben: Wechselbereitschaft zahlt sich durchaus aus, oft auch innerhalb des ÖD. Gibt ja mehr als den TV-L.
Und mehr Ags die im TV-L sind....(will mich ja nicht durch Wechsel zum TVöD verschlechtern)  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 20.07.2023 08:10
Der TV-V ist nicht schlecht. Viele Stadtwerke neigen in der Praxis tatsächlich dazu, eine EG12 des TV-L durch Angebot einer EG12 des TV-V bei Einstellung zu berücksichtigen. Selbst die EG 11 ist gegenwärtig spürbar voraus. Dazu ein vollwertiges 13. Gehalt. Was natürlich dann doch einiges ausmacht, vor allem ab 2024...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 20.07.2023 09:44

Vielleicht wird man aus gesundem Menschenverstand heraus versuchen, den Abstand zum TVöD doch nicht zu groß werden zu lassen. Um in Zeiten von Fachkräftemangel künftig noch ein paar Leute zu bekommen und vorhandenes Personal zu halten.

... Gesunder Menschenverstand und öffentliche AGs= Noch größerer Widerspruch geht gar nicht mehr. Aber vielleicht können sich die AN zukünftig einfach darauf berufen, dass man so vorrausschauend arbeitet, wie die öffentlichen AGs in Tarifverhandlungen auftreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.07.2023 11:27
Man könnte ja eine bezahlte Siestazeit einführen  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 20.07.2023 13:08
Bei schlechtem Abschluss der nächsten TV-L Verhandlungen darf man sich über einen anhaltenden Trend zu Quiet Quitting oder Career Cushioning nicht wundern. Wie bereits geschrieben und nochmals auch als Mutmacher für alle angestellten Kollegen im ÖD:

Die Zeichen stehen wirklich gut, wir haben einen Arbeitnehmermarkt. Der demografische Wandel und zunehmende Fachkräftemangel eröffnet für die Angestellten auch im ÖD und außerhalb sehr gute Chancen. Nicht nur im MINT-Bereich.

Man muss nur selbst den Mut entwickeln, diese Gelegenheiten auch zu nutzen. Darum: Geht auch im ÖD nicht verzagt und ängstlich ran sondern mit Selbstbewusstein. Wenn es schlecht läuft, entweder bei den Arbeitsbedingungen oder auch bei den anstehenden Tarifverhandlungen, dann zieht Konsequenzen daraus. Wenn man sich nicht all zu dämlich anstellt, wird sich das früher oder später auszahlen  :-*

An die Gewerkschaften und AG darf man ruhig klar und deutlich die Ansage treffen: Verhandelt gut und schafft einen attraktiven TV-L, gerade auch bei den höheren Gruppen oder Ihr bekommt derart fette Personalprobleme das Euch Hören und Sehen vergeht. Weil sich viele Leute das nicht mehr antun werden aufgrund zunehmend guter Alternativen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.07.2023 13:46
Welche Alternativen?
Es gibt immer weniger Unternehmensgründungen und Konzerne rechnen mit maximalem Gewinn und wenn das nicht geht mit dem geringstem Verlust.
Geringster Verlust bedeuitet in der Zukunft, dass Abteilungen zusammengelegt werden und einzelne Produkte/ganze Produktlinien  aus dem Sortimente genommen werden. Verschlanken war schon immer das Mittel der Wahl für die PW, wenn nichts mehr ging. Bei dem Nachwuchs der kommt... "Mir kommt niemand mehr unter 40 (Anm. Jahren) in den Betrieb. Lieber stelle ich die Produktion von XXX ein!" (Zitat eine Unternehmers mit 150-300 MA)
Meiner Meinung nach steht z.B. auch der eine oder andere dt. Autokonzern auf wackligen Füßen. Da werden eine Menge ITler dann frei gesetzt.

Und wenn die Rechten in die Regierungsverantwortung kommen... ich vermute in Bayern setzt bald die Unternehmensflucht ein.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 20.07.2023 16:43
Man könnte ja eine bezahlte Siestazeit einführen  :D

Bei uns machen einige Siesta und werden dafür bezahlt. Wäre jetzt also nix Neues  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 20.07.2023 17:19
Welche Alternativen?
Es gibt immer weniger Unternehmensgründungen und Konzerne rechnen mit maximalem Gewinn und wenn das nicht geht mit dem geringstem Verlust.
Geringster Verlust bedeuitet in der Zukunft, dass Abteilungen zusammengelegt werden und einzelne Produkte/ganze Produktlinien  aus dem Sortimente genommen werden. Verschlanken war schon immer das Mittel der Wahl für die PW, wenn nichts mehr ging. Bei dem Nachwuchs der kommt... "Mir kommt niemand mehr unter 40 (Anm. Jahren) in den Betrieb. Lieber stelle ich die Produktion von XXX ein!" (Zitat eine Unternehmers mit 150-300 MA)
Meiner Meinung nach steht z.B. auch der eine oder andere dt. Autokonzern auf wackligen Füßen. Da werden eine Menge ITler dann frei gesetzt.

Und wenn die Rechten in die Regierungsverantwortung kommen... ich vermute in Bayern setzt bald die Unternehmensflucht ein.

Die Aussichten im MINT-Bereich sind hervorragend. Und weniger Nachwuchs bekanntlich auch in Sicht. Ich und meine Kollegen erhalten aus dem IT- und Ingenieurbereich viele Abwerbeversuche verschiedenster Unternehmen, auch aus anderen Tarifbereichen des ÖD gehäuft. Wir selbst bekommen Stellen nicht mehr besetzt. Und es gibt noch mehr als die Autoindustrie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.07.2023 17:30
Bei uns machen einige Siesta und werden dafür bezahlt. Wäre jetzt also nix Neues  ;D

Ohoh, sag das hier nicht zu laut. Da fühlt sich bestimmt der/die ein oder Andere auf den Schlips getreten  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: fraricht am 21.07.2023 14:53
wenn du der der AG bist, würdest du diese Siestas , vielleicht ungern aus deiner Tasche bezahlen wollen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.07.2023 15:29
Ich muss gestehen, ich finde die Diskussionsrunden zu den Tarifrunden immer spannend und habe mir auch fleißig die zu TVöD durchgelesen.

Heute gebe ich gerne auch einmal meinen Senf dazu.

Aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln und Lebenssituationen haben die meisten Beiträge Ihre Berechtigung. Klar kann man immer alles zu 100% genau und wertneutral miteinander vergleichen, aber so sind wir Menschen einfach nicht gestrickt. Wir leben von unseren Emotionen und Empfindungen und "bewerten" entsprechende Situationen danach. Objektiv funktioniert doch auch nicht wirklich. Auch ein Tarifvertrag ist nicht "objektiv", da er die persönliche Lebenssituation des einzelnen MA nicht berücksichtigt.

Es reicht doch schon, bei der gleichen Behörde beschäftigt zu sein in der gleichen Lohngruppe und Stufe unter gleichen steuerlichen Voraussetzungen und zwei Personen werden unterschiedlich über ihre finanzielle Situation berichten. Es spielen einfach immer zu viele Faktoren (Wohnort, Wohnart (Miete vs Eigentum vs Eigentum finanziert oder abbezahlt), Verkehrsweg etc.) eine Rolle.

Entscheidend ist doch eher, dass die Landesbehörden endlich einmal erkennen müssen, dass sie mitten im "War for Talents" stehen und diesen nur "gewinnen" können, wenn man eine entsprechende Basis aus HardFacts (Gehalt + mögl. Zulagen) und SoftSkills (Home Office, Kinderbetreuung etc.) schafft. Leider sind wir hier sehr weit davon entfernt.

Ich arbeite selbst an der Uni Stuttgart als akademischer MA und da ich schon etwas älter bin steht im Oktober die EG14/6 an. Jeder kann nachlesen, was das dann bedeutet.

Nehmen wir aber die EG13/1 als Startgrundlage für Uni-Absolvierende mit Masterabschluss, dann sind wir mittlerweile weit davon entfernt, was die freie Wirtschaft als Einstieg bezahlt, jedenfalls im MINT Bereich, an dem ich in Stuttgart tätig bin.

Ich nehme die Vorträge zu den Masterarbeit ab und frage unsere Absolvierenden immer, wie ihre berufliche Zukunft nun aussieht und ich kann sagen, bei allen bestens. 3 Jobangebote zur Auswahl im Schnitt bei einem Einstiegsgehalt von 65k - 80k pro Jahr exklusive Zulagen und weiteren Benefits wie Dienstwagen etc..

Da kann der TV-L halt bei weitem nicht punkten, von Zulagen schon gar nicht zu reden, denn die gibt es in Baden-Württemberg im universitären Bereich seit einigen Jahren nicht mehr, seitdem an der Verwaltungsfachschule in Ludwigsburg hier Missbrauch betrieben worden ist.

Entsprechend bleiben mehr und mehr Stellen im universitären Umfeld an den Instituten unbesetzt und die erwünschte Lehrleistung kann nicht mehr erbracht werden. Somit leidet dann auch wieder die Ausbildung der zukünftigen Führungskräfte des Landes.

Daher hoffe ich, dass dies irgendwann erkannt wird und nicht erst wenn es zu spät hierfür ist.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.07.2023 16:37
Ich nehme die Vorträge zu den Masterarbeit ab und frage unsere Absolvierenden immer, wie ihre berufliche Zukunft nun aussieht und ich kann sagen, bei allen bestens. 3 Jobangebote zur Auswahl im Schnitt bei einem Einstiegsgehalt von 65k - 80k pro Jahr exklusive Zulagen und weiteren Benefits wie Dienstwagen etc..
Was bleibt sind die, die ihre Doktorarbeit in Vollzeit machen.
Wenn da die Uni die tariflich möglichen 60T€ als Einstieg und 65 nach einem Jahr  anbieten würden, dann würden ach akademische Talente es gerne machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 21.07.2023 17:25
Wir hatten heute Personalversammlung und der Präsident verkündete, dass die Tarifverhandlungen für TV-L "ähnliche" Ergebnisse erhalten werden...

 :o

Das hieße ja erstmal ein Jahr lang eine Nullrunde?!  ;D ;D ;D https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2023/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 21.07.2023 17:32
....Entsprechend bleiben mehr und mehr Stellen im universitären Umfeld an den Instituten unbesetzt und die erwünschte Lehrleistung kann nicht mehr erbracht werden. Somit leidet dann auch wieder die Ausbildung der zukünftigen Führungskräfte des Landes.

Daher hoffe ich, dass dies irgendwann erkannt wird und nicht erst wenn es zu spät hierfür ist....

Ich denke schon dass es zum Teil erkannt wird. Aber fehlende Flexibilität  und immer noch zu wenig Reaktion auf den Arbeitnehmermarkt mit seinen Anforderungen hat eben Folgen. In 2-4 Jahren wird es durch sehr viele Ruheständler und fehlender rechtzeitiger Stellennachbesetzungen (mangels Bewerber insbesondere bei Schlüsselpositionen) deutlich negative Auswirkungen auf den Normalbetrieb haben. Insbesondere im MINT-Bereich. Bei Hochschulen mit oft vielen Fachbereichen und teils recht komplexer IT-Infrastruktur sicherlich noch in verschärfter Form :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.07.2023 18:34
[...]
Entsprechend bleiben mehr und mehr Stellen im universitären Umfeld an den Instituten unbesetzt und die erwünschte Lehrleistung kann nicht mehr erbracht werden. Somit leidet dann auch wieder die Ausbildung der zukünftigen Führungskräfte des Landes.

Also anstatt einer 10- oder 20-prozentigen Gehaltserhöhung wären da doch viel mehr eher die präkeren Beschäftigungsverhältnisse im wissenschaftlichen Mittelbau durch sinnvolle zu ersetzen. Wie viele Leute hängen auf auf 3 Jahren befristeten halben Stellen, wobei von ihnen dennoch volle Arbeitsleistung erwartet wird (und die Promotion zur "Freizeit" erklärt wird)? Und wie viele Leute erhalten als PostDocs keine Bleibeperspektive, sondern müssen als Normaden über viele Jahre von befristeter Stelle zu befristeter Stelle von Uni zu Uni ziehen? Die derzeit angedachte Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes könnte diese Situation auch noch verschlimmern...

Es gibt m.E. vieles, was im Wissenschaftsbetrieb in Deutschland verbessert werden müsste. Das Gehalt ist da m.E. nicht der größte Knackpunkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.07.2023 20:43
Ich nehme die Vorträge zu den Masterarbeit ab und frage unsere Absolvierenden immer, wie ihre berufliche Zukunft nun aussieht und ich kann sagen, bei allen bestens. 3 Jobangebote zur Auswahl im Schnitt bei einem Einstiegsgehalt von 65k - 80k pro Jahr exklusive Zulagen und weiteren Benefits wie Dienstwagen etc..
Was bleibt sind die, die ihre Doktorarbeit in Vollzeit machen.
Wenn da die Uni die tariflich möglichen 60T€ als Einstieg und 65 nach einem Jahr  anbieten würden, dann würden ach akademische Talente es gerne machen.

Doktorarbeiten in Vollzeit gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Alles reine Projektverträge und die Doktorarbeit nebenher in der Freizeit wenn man dazu kommt und das Projekt noch passend ist. Sieht man in 2-3 Jahren kein Land, dann ist man weg. Wir haben da eine immense Fluktuation. Das ist mittlerweile nicht mehr feierlich und das bei einem Institut mit über 100 MA.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.07.2023 20:46
Ich nehme die Vorträge zu den Masterarbeit ab und frage unsere Absolvierenden immer, wie ihre berufliche Zukunft nun aussieht und ich kann sagen, bei allen bestens. 3 Jobangebote zur Auswahl im Schnitt bei einem Einstiegsgehalt von 65k - 80k pro Jahr exklusive Zulagen und weiteren Benefits wie Dienstwagen etc..
Was bleibt sind die, die ihre Doktorarbeit in Vollzeit machen.
Wenn da die Uni die tariflich möglichen 60T€ als Einstieg und 65 nach einem Jahr  anbieten würden, dann würden ach akademische Talente es gerne machen.

Doktorarbeiten in Vollzeit gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Alles reine Projektverträge und die Doktorarbeit nebenher in der Freizeit wenn man dazu kommt und das Projekt noch passend ist. Sieht man in 2-3 Jahren kein Land, dann ist man weg. Wir haben da eine immense Fluktuation. Das ist mittlerweile nicht mehr feierlich und das bei einem Institut mit über 100 MA.

Die Summe macht es. Ohne entsprechende Entlohnung kann man sich den Rest im Speckgürtel einer Großstadt wie Stuttgart oder Montagen nicht leisten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 21.07.2023 20:57

Ich nehme die Vorträge zu den Masterarbeit ab und frage unsere Absolvierenden immer, wie ihre berufliche Zukunft nun aussieht und ich kann sagen, bei allen bestens. 3 Jobangebote zur Auswahl im Schnitt bei einem Einstiegsgehalt von 65k - 80k pro Jahr exklusive Zulagen und weiteren Benefits wie Dienstwagen etc..

Da kann der TV-L halt bei weitem nicht punkten, von Zulagen schon gar nicht zu reden...

Danke für deinen Beitrag!

Genau davon rede ich die ganze Zeit. Meine Freundinnen gehen alle mit 80-100k nach Hause, 10-20k Bonus pro Jahr, Aktienpaket vom Arbeitgeber inklusive, dazu noch Goodies wie Jobrad, Fitnessstudio-Mitgliedschaft, Obst und Wasser, Tee und Kaffee umsonst.

Ich verdiene mit über zehn Jahren Berufserfahrung gerade mal 60k, kein Bonus, Firmenwagen oder -handy. Es ist wirklich ein Witz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.07.2023 08:56
Darf man fragen warum man sich das antut?
Wenn man so qualifiziert ist wie du und man Freundinnen hat, die höherwertige Jobs haben und einen da sicherlich Türöffner spielen können und der öd dir locker 70t+ bezahlen kann, dann musst du ja eine absolute Nische besetzten die  uU eher als überflüssig angesehen wird, als das es monetär dem AG etwas bringt.
Wer allerdings im MINT Bereich sich unnötigerweise so Abspeisen lässt, ist leider Teil des Problems.
Der AG findet zum Dumpingpreis ausreichend Knechte..

Gilt leider auch im WiMi Bereich. Einige Profs hoffieren da ihre Promoventen inzwischen.
 Wobei mich persönlich es nicht gestört hat zwei Dekaden Zeitvertrags hopping zu machen und ich in Vollzeit meine Promotion gemacht habe und nicht alles während der Freizeit, sondern als Teil meiner Projektarbeit.
Aber das war sicherlich auch meinem Bereich geschuldet und war in anderen Fachdisziplinen sicherlich nicht einfach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 22.07.2023 11:34
Darf man fragen warum man sich das antut?


Das frage ich mich derzeit auch und bewerbe mich fleißig.

Ich bin im Bereich E-Learning tätig, sprich da gibt es aktuell Stellen zuhauf.
Vor Corona sah es jedoch noch ganz anders aus, da war HO und digitales Arbeiten ein Fremdwort für viele Unternehmen und so habe ich die Stelle im ÖD angenommen...

Die Zeiten haben sich aber geändert, mein Bereich ist sehr gefragt und von daher bin ich durchaus zu einem Wechsel bereit.

Ich bin aufgrund meiner Familie leider örtlich im 50km Umkreis gebunden und eigentlich habe ich auch keine Lust auf eine neue Probezeit (eine Bekannte wurde neulich in der Probezeit gefeuert), aber jut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 22.07.2023 12:08
Darf man fragen warum man sich das antut?


Das frage ich mich derzeit auch und bewerbe mich fleißig.

Ich bin im Bereich E-Learning tätig, sprich da gibt es aktuell Stellen zuhauf.
Vor Corona sah es jedoch noch ganz anders aus, da war HO und digitales Arbeiten ein Fremdwort für viele Unternehmen und so habe ich die Stelle im ÖD angenommen...

Die Zeiten haben sich aber geändert, mein Bereich ist sehr gefragt und von daher bin ich durchaus zu einem Wechsel bereit.

Ich bin aufgrund meiner Familie leider örtlich im 50km Umkreis gebunden und eigentlich habe ich auch keine Lust auf eine neue Probezeit (eine Bekannte wurde neulich in der Probezeit gefeuert), aber jut.
Zur Veränderung gehört nun mal eben Risikobereitschaft. Weiter oben beschweren Sie sich dass die Freundinnen ja so viel mehr verdienen (meine Lebenserfahrung sagt mir dass viele "groß erzählen"...). Dann wollen/können Sie nicht mit der Familie umziehen und dann ist da ja noch die Probezeit.

Ich kann Ihnen nur raten sich zu entscheiden: Dem vermeintlich großen Geld hinterher jagen oder im öD auf einen  krisensicheren Arbeitsplatz bleiben. öD und viel verdienen war noch nie und wird es auch nie sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 22.07.2023 12:17
Ich nehme die Vorträge zu den Masterarbeit ab und frage unsere Absolvierenden immer, wie ihre berufliche Zukunft nun aussieht und ich kann sagen, bei allen bestens. 3 Jobangebote zur Auswahl im Schnitt bei einem Einstiegsgehalt von 65k - 80k pro Jahr exklusive Zulagen und weiteren Benefits wie Dienstwagen etc..
Was bleibt sind die, die ihre Doktorarbeit in Vollzeit machen.
Wenn da die Uni die tariflich möglichen 60T€ als Einstieg und 65 nach einem Jahr  anbieten würden, dann würden ach akademische Talente es gerne machen.

Aktuell gibt es bei E13/1 gerade mal 52200€ brutto, die meisten Doktorarbeiten werden aber über halbe Stellen finanziert mit 26100€ brutto (bei LSt I knapp 1500.- € netto). Im Postdok gibt es dann für die Habilitation meist A13 mit dem gleichen brutto aber etwas mehr netto. Insgesamt meist über einen Zeitraum von 10 bis 12 Jahren. Wie man so akademische Talente halten will ist rätselhaft.

Doktorarbeiten in Vollzeit gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Alles reine Projektverträge und die Doktorarbeit nebenher in der Freizeit wenn man dazu kommt und das Projekt noch passend ist. Sieht man in 2-3 Jahren kein Land, dann ist man weg. Wir haben da eine immense Fluktuation. Das ist mittlerweile nicht mehr feierlich und das bei einem Institut mit über 100 MA.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 22.07.2023 12:21

Ich kann Ihnen nur raten sich zu entscheiden: Dem vermeintlich großen Geld hinterher jagen oder im öD auf einen  krisensicheren Arbeitsplatz bleiben. öD und viel verdienen war noch nie und wird es auch nie sein.

Völlig korrekt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 22.07.2023 12:21
Darf man fragen warum man sich das antut?


Das frage ich mich derzeit auch und bewerbe mich fleißig.

Ich bin im Bereich E-Learning tätig, sprich da gibt es aktuell Stellen zuhauf.
Vor Corona sah es jedoch noch ganz anders aus, da war HO und digitales Arbeiten ein Fremdwort für viele Unternehmen und so habe ich die Stelle im ÖD angenommen...

Die Zeiten haben sich aber geändert, mein Bereich ist sehr gefragt und von daher bin ich durchaus zu einem Wechsel bereit.

Ich bin aufgrund meiner Familie leider örtlich im 50km Umkreis gebunden und eigentlich habe ich auch keine Lust auf eine neue Probezeit (eine Bekannte wurde neulich in der Probezeit gefeuert), aber jut.
Zur Veränderung gehört nun mal eben Risikobereitschaft. Weiter oben beschweren Sie sich dass die Freundinnen ja so viel mehr verdienen (meine Lebenserfahrung sagt mir dass viele "groß erzählen"...). Dann wollen/können Sie nicht mit der Familie umziehen und dann ist da ja noch die Probezeit.

Ich kann Ihnen nur raten sich zu entscheiden: Dem vermeintlich großen Geld hinterher jagen oder im öD auf einen  krisensicheren Arbeitsplatz bleiben. öD und viel verdienen war noch nie und wird es auch nie sein.

... und die meisten im ÖD- gleich ob vka/bund/tdl entscheiden sich dann wohl doch für den Verbleib- was völlig OK ist. Man tauscht eben Geld gegen weichere Faktoren- warum man sich dann aber immer noch über die Bezahlung aufregt, finde ich lächerlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 22.07.2023 12:29
Die Bezahlung im öffentlichen Dienst als WiMi ist wirklich schlecht vor allem wenn man sie mit den Landesstellen vergleicht, welche die gleiche Arbeit machen als der TVler. Wir haben Gott sei Dank volle stellen da Ingenieure gefragt sind (EG13 finanziert aus Drittmitteln). Dennoch ist die Bezahlung verglichen mit der freien Wirtschaft ein Witz, aber man macht es halt um zu Promovieren. Dem entsprechend versucht man so schnell wie möglich fertig zu werden und sucht das Weite. Durch so schlechte Bezahlung schädigt man den Wissenschaftsstandort Deutschland, da das Fachwissen von den Universitäten gleich wieder in die Wirtschaft abzieht und die Lehrstühle von nahezu null neu anfangen.

Ein Jahr Nullrunde, wie im TVöD wäre ein Witz betrachtet man Inflation und allgemeine Preissteigerung. Mit hohen Einmalzahlungen kann ich persönlich leben da ich nicht lange im öffentlichen Dienst arbeiten werde. Grundsätzlich ist die Einmalzahlung ein mieser Taschenspielertrick und die Gewerkschaften spielen da auch noch mit. Aber was will man von SPD Vorfeldorganistionen auch anderes erwarten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 22.07.2023 12:33
Man tauscht eben Geld gegen weichere Faktoren- warum man sich dann aber immer noch über die Bezahlung aufregt, finde ich lächerlich.

In sämtlichen Branchen wurden die Gehälter angepasst, sei es bei Dax-Konzernen oder IGM. Die Inflationspauschale gab es bei meinen Freunden schon letztes Jahr, 3000 Euro pro Person.

Nur wir sollen leer ausgehen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.07.2023 12:40
Was bleibt sind die, die ihre Doktorarbeit in Vollzeit machen.
Wenn da die Uni die tariflich möglichen 60T€ als Einstieg und 65 nach einem Jahr  anbieten würden, dann würden ach akademische Talente es gerne machen.

Aktuell gibt es bei E13/1 gerade mal 52200€ brutto,
Ich rede nicht was es gibt, sondern davon, was tariflich möglich ist und das ist ~60T im erstem Jahr und 65T im nächstem.
Wenn der An bereit ist für weniger zu arbeiten, dann ist es seine (un)freie Entscheidung und er sollte sich überlegen, ob er einen anderen Weg geht.

Zitat
Doktorarbeiten in Vollzeit gibt es bei uns schon lange nicht mehr. Alles reine Projektverträge und die Doktorarbeit nebenher in der Freizeit wenn man dazu kommt und das Projekt noch passend ist. Sieht man in 2-3 Jahren kein Land, dann ist man weg. Wir haben da eine immense Fluktuation. Das ist mittlerweile nicht mehr feierlich und das bei einem Institut mit über 100 MA.
Bei dem letzten Forschungsinstitut bei dem ich gearbeitet habe, waren alle Doktoranten Vollzeit beschäftigt, hatte Drittmittelprojekt die zu ihrem Thema passten und konnte sich Teilweise ein paar Monate vollbezahlt freistellen lassen.
Das ist allerdings schon über 10 Jahre her. Hat sich mWn dort auch nicht grundsätzlich geändert. Wird es wohl auch nicht, denn es ist noch mehr als damals ein AN Markt!

So ist das halt in der Marktwirtschaft
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 22.07.2023 12:42
Man tauscht eben Geld gegen weichere Faktoren- warum man sich dann aber immer noch über die Bezahlung aufregt, finde ich lächerlich.

In sämtlichen Branchen wurden die Gehälter angepasst, sei es bei Dax-Konzernen oder IGM. Die Inflationspauschale gab es bei meinen Freunden schon letztes Jahr, 3000 Euro pro Person.

Nur wir sollen leer ausgehen?

Ausnahmsweise Gegenfrage: Warum gegen Sie nicht dorthin und kassieren ab??? Was hält Sie unbgedingt im ÖD ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 22.07.2023 12:53

Ausnahmsweise Gegenfrage: Warum gegen Sie nicht dorthin und kassieren ab??? Was hält Sie unbgedingt im ÖD ???

Das habe ich weiter oben bereits erläutert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 22.07.2023 14:17
Darf man fragen warum man sich das antut?

Da gibt's ja noch viele andere Sachen, die eine Rolle spielen (können):
- Haus, Familie, schulpflichtiges Kind
- Pflegebedürftige Eltern
in Kombination mit einem öD-Job in einer Landeszweigstelle in einer ostdeutschen Mittelstadt ohne Aufstiegsperspektive. Bei uns gibt es kaum andere Jobs, gerade im Bereich Planung nicht. Selbst im Umkreis von 20 km nicht. Alles andere ist kaum zumutbar.
SPID hätte geschrieben, selber Schuld, wer sich Klötzer an die Beine bindet. Aber nicht jeder arbeitet in einer Landesbehörde in einer Landeshauptstadt. Auch hat ja nicht jeder ideale Umfeldbedingungen oder eine einfache Ausgangslage.
Aber trotzdem Jobalarm ist eingerichtet und wenn was reinkommt, ist da auch schnell was abgeschickt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.07.2023 14:31
Aktuell gibt es bei E13/1 gerade mal 52200€ brutto,
Ich rede nicht was es gibt, sondern davon, was tariflich möglich ist und das ist ~60T im erstem Jahr und 65T im nächstem.
Wenn der An bereit ist für weniger zu arbeiten, dann ist es seine (un)freie Entscheidung und er sollte sich überlegen, ob er einen anderen Weg geht.

Passiert im universitären Umfeld in BaWü z.B. nicht, da gibt es einheitliche Vorgaben des Wissenschaftsministeriums, an die sich die Institute zu halten haben. Gleiches gilt für Eingruppierungen und Einstufungen.

Zum Thema Wechselwilligkeit. Es kann nicht jeder nach Jahren im ÖD in die PW wechseln. Hängt mitunter doch auch davon ab, was man macht. Ich forsche nun in einem völlig anderen Bereich, habe ich nie gelernt. Bin BWLer und forsche im ING-Bereich. Mache Studiengangmanagement und Fachstudienberatung, halte Vorlesungen etc..

Gelernt habe ich mal Personaler. Würde mich heute sicher keiner mehr mit 80k per Anno einstellen.

Mein Job ist total interessant. Nachwuchs ausbilden hat doch etwas. Dass der nachher direkt womöglich mehr als ich mit 47 mit 25 verdient weniger. Das passt einfach meines Erachtens nicht. Und wird vom Land zu wenig honoriert. Zudem sind 39,5 h Wochenarbeitszeit bei uns auch völliger Schall und Rauch. Ich baue jetzt erst mal noch bis zum 30.09.23 26 Urlaubstage aus 2022 ab. Und ob das wirklich dann Urlaubstage sind, steht eh noch in den Sternen. Wir kompensieren seit Jahren mehrere unbesetzte Stelle und ich vermute, dass das an anderen Instituten und auf vielen Behörden fast überall identisch ist. Jammern bringt hier natürlich nichts. Wertschätzung wäre allerdings manchmal schon sehr schön. Das sollte sich der Dienstherr definitiv einmal überlegen.

Ich habe beim letzten Abschluss immer an die Kolleginnen und Kollegen der Gesundheitsämter (um mal nicht von uns zu reden, die während Corona von heute auf Morgen Lehre digitalisieren mussten) denken müssen. Haben den Karren während Corona am Laufen gehalten und wurden dann mit so einem Abschluss abgespeist. Das muss mal so eine richtiger Schlag ins Gesicht gewesen sein. Falls hier jemand mitliest, dann würde ich gerne dessen Stimmung mal hören.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.07.2023 14:44
Dann ist also die Antwort:
Weil man eben diesen Marktwert hat? Und für mehr Geld nicht bereit ist sich zuviel zu verändern?

Man also einen höheren Marktwert durch (verständliche) selbst Beschränkungen einschränkt
und der AG sich dessen bewusst ist und es ausnutzt.

Also wir versuchen zumindest bewusst diese Menschen anzusprechen, damit sie auch mit nur 70T€ - 85T€ als Informatiker bei uns arbeiten und zufrieden sind.
Alleine das wir denen erklären, was max. tariflich geht und wir eben dieses max auch anbieten, wenn sie es fordern, erhöht die Zufriedenheit.


Ich bin im Bereich E-Learning tätig, sprich da gibt es aktuell Stellen zuhauf.
und da kriegen Menschen (also deine Freundinnen) in der freien Wirtschaft knapp 6stellige Gehälter?
in deiner 50km Umgebung? So als "einfache" MA?

Hier im Norden bekommen, die ,die ich persönlich in diesem Bereich eLearning / Lernsoftware kenne (Projektleitung/Vertrieb/ mit pers. Verantwortung, also nicht die Progger, Drehbuchschreiber, Grafiker, ...) in der Tat ~80-90T plus DW, aber davon ist auch ~20-30T variables Gehalt.

Aber sie gehören eben zu der dünnen Schicht der Führungsebene, also 90-95% der Mitarbeiter liegen da weit drunter.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.07.2023 14:53
Wir kompensieren seit Jahren mehrere unbesetzte Stelle und ich vermute, dass das an anderen Instituten und auf vielen Behörden fast überall identisch ist. Jammern bringt hier natürlich nichts. Wertschätzung wäre allerdings manchmal schon sehr schön. Das sollte sich der Dienstherr definitiv einmal überlegen.
Ja, der ewig gleiche Fehler: Man erwartet Wertschätzung von einem Abstraktem Ag, der keine Emotion für einen hat.
Und schlägt ihn nicht mit den eigenen Waffen, in dem man seine Urlaubstage und 40h Woche opfert um den Laden am laufen zu halten.

Also warum nicht einfach schriftlich mit Ankündigung die Karre an den Wand fahren lassen. Und dann mit dem einfachen Hinweis: ich löse das Problem, wenn das Geld (16.5) stimmt. Grinsens in den Urlaub fahren.

Also wenn der DH (obwohl es doch eigentlich eine AG ist) sich was einmal überlegen soll, dann muss man ihm Verwaltungsgerecht eine Vorlage machen, was er sich überlegen soll.

z.B. Personalmangel wegen nicht Nutzung der tariflichen Möglichkeiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.07.2023 15:31
Wir kompensieren seit Jahren mehrere unbesetzte Stelle und ich vermute, dass das an anderen Instituten und auf vielen Behörden fast überall identisch ist. Jammern bringt hier natürlich nichts. Wertschätzung wäre allerdings manchmal schon sehr schön. Das sollte sich der Dienstherr definitiv einmal überlegen.
Ja, der ewig gleiche Fehler: Man erwartet Wertschätzung von einem Abstraktem Ag, der keine Emotion für einen hat.
Und schlägt ihn nicht mit den eigenen Waffen, in dem man seine Urlaubstage und 40h Woche opfert um den Laden am laufen zu halten.

Also warum nicht einfach schriftlich mit Ankündigung die Karre an den Wand fahren lassen. Und dann mit dem einfachen Hinweis: ich löse das Problem, wenn das Geld (16.5) stimmt. Grinsens in den Urlaub fahren.

Also wenn der DH (obwohl es doch eigentlich eine AG ist) sich was einmal überlegen soll, dann muss man ihm Verwaltungsgerecht eine Vorlage machen, was er sich überlegen soll.

z.B. Personalmangel wegen nicht Nutzung der tariflichen Möglichkeiten.

Das Problem ist einfach zu vielschichtig. Alleinige Aktionen einzelner führen hier nicht zum Ziel. In unserer Ellenbogengesellschaft findet sich immer jemand, der den Job dann mit übernimmt, nur um von EG13 auf EG14 zu steigen. Ich hab genügend Kolleginnen und Kollegen, die auch ihren Urlaub verfallen lassen um besser vor dem Chef dazustehen. So lange es diese Mentalität noch gibt, bringt dein Satz "Also warum nicht einfach schriftlich mit Ankündigung die Karre an den Wand fahren lassen. Und dann mit dem einfachen Hinweis: ich löse das Problem, wenn das Geld (16.5) stimmt. Grinsens in den Urlaub fahren." leider mal gar nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 22.07.2023 16:19
So lange es diese Mentalität noch gibt, bringt dein Satz "Also warum nicht einfach schriftlich mit Ankündigung die Karre an den Wand fahren lassen. Und dann mit dem einfachen Hinweis: ich löse das Problem, wenn das Geld (16.5) stimmt. Grinsens in den Urlaub fahren." leider mal gar nichts.

So ist es!

Zwei Kollegen von mir arbeiten sogar an den Wochenenden und schreiben es sich nicht gut... solange die sich kaputt arbeiten, wird nichts passieren und man macht sich mit so einer Aktion nur lächerlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.07.2023 18:00
Wir kompensieren seit Jahren mehrere unbesetzte Stelle und ich vermute, dass das an anderen Instituten und auf vielen Behörden fast überall identisch ist. Jammern bringt hier natürlich nichts. Wertschätzung wäre allerdings manchmal schon sehr schön. Das sollte sich der Dienstherr definitiv einmal überlegen.
Ja, der ewig gleiche Fehler: Man erwartet Wertschätzung von einem Abstraktem Ag, der keine Emotion für einen hat.
Und schlägt ihn nicht mit den eigenen Waffen, in dem man seine Urlaubstage und 40h Woche opfert um den Laden am laufen zu halten.

Also warum nicht einfach schriftlich mit Ankündigung die Karre an den Wand fahren lassen. Und dann mit dem einfachen Hinweis: ich löse das Problem, wenn das Geld (16.5) stimmt. Grinsens in den Urlaub fahren.

Also wenn der DH (obwohl es doch eigentlich eine AG ist) sich was einmal überlegen soll, dann muss man ihm Verwaltungsgerecht eine Vorlage machen, was er sich überlegen soll.

z.B. Personalmangel wegen nicht Nutzung der tariflichen Möglichkeiten.

Das Problem ist einfach zu vielschichtig. Alleinige Aktionen einzelner führen hier nicht zum Ziel. In unserer Ellenbogengesellschaft findet sich immer jemand, der den Job dann mit übernimmt, nur um von EG13 auf EG14 zu steigen. Ich hab genügend Kolleginnen und Kollegen, die auch ihren Urlaub verfallen lassen um besser vor dem Chef dazustehen. So lange es diese Mentalität noch gibt, bringt dein Satz "Also warum nicht einfach schriftlich mit Ankündigung die Karre an den Wand fahren lassen. Und dann mit dem einfachen Hinweis: ich löse das Problem, wenn das Geld (16.5) stimmt. Grinsens in den Urlaub fahren." leider mal gar nichts.
Klar ist das Problem, dass man auf einem Arbeitsmarkt ist und einige sich billiger verkaufen und man damit seine Ware nicht teurer verkaufen kann, vielschichtig.
Das ist eben das ärgerliche an Marktwirtschaft.
Aber dann ist es eben auch kein Problem vom AG, sondern dein Problem, dass du keinen besser zahlenden Abnehmer für dich findest.

Und wenn du bei Entscheidern nicht ein Problembewußtsein schaffen willst, dann fängt das Problem bei dir an.
Denn oftmals wissen die nicht wie groß das Problem ist.

Zwei Kollegen von mir arbeiten sogar an den Wochenenden und schreiben es sich nicht gut... solange die sich kaputt arbeiten, wird nichts passieren und man macht sich mit so einer Aktion nur lächerlich.
Dann muss du doch nur die Geduld haben bis die krank sind und dann schlägt deine Stunde.

Und wenn du meinst dich durch so eine Aktion lächerlich zu machen, was ist denn dann dein persönlicher Einsatz für die Veränderung?

Abwarten bis andere dieses individuelle Problem lösen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.07.2023 20:35

....Ich hab genügend Kolleginnen und Kollegen, die auch ihren Urlaub verfallen lassen um besser vor dem Chef dazustehen.


Im ÖD?
Sowas ist mir nie begegnet und ich bin schon ein paar Jährchen in Lehre & Forschung tätig, aber vielleicht kann der eine oder andere mit Arbeitsergebnissen nicht überzeugen, da bleibt dann nur so ein Unsinn.

Und damit es keine Missverständnisse gibt: ich habe auch schon am Wochenende gearbeitet oder in den Semestern (nicht ganz legal) bis zu 60 Stunden gearbeitet, weil ich für meine Arbeit "gebrannt" habe. Die Mehrarbeit habe ich teilweise mit Freizeit oder aber Auszahlung ausgeglichen bekommen.
Das macht man nicht, weil man dem Chef gefallen will, sondern die Arbeit Spass macht, die Ergebnisse überzeugen weiter zu machen und die eigene Neugierde einen antreibt.
.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 22.07.2023 22:39

....Ich hab genügend Kolleginnen und Kollegen, die auch ihren Urlaub verfallen lassen um besser vor dem Chef dazustehen.


Im ÖD?
Sowas ist mir nie begegnet und ich bin schon ein paar Jährchen in Lehre & Forschung tätig, aber vielleicht kann der eine oder andere mit Arbeitsergebnissen nicht überzeugen, da bleibt dann nur so ein Unsinn.

Und damit es keine Missverständnisse gibt: ich habe auch schon am Wochenende gearbeitet oder in den Semestern (nicht ganz legal) bis zu 60 Stunden gearbeitet, weil ich für meine Arbeit "gebrannt" habe. Die Mehrarbeit habe ich teilweise mit Freizeit oder aber Auszahlung ausgeglichen bekommen.
Das macht man nicht, weil man dem Chef gefallen will, sondern die Arbeit Spass macht, die Ergebnisse überzeugen weiter zu machen und die eigene Neugierde einen antreibt.
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Ich kenn das von einer Kollegin aus dem Migrationsamt. Gerade in Krisenzeiten sind es über 200 Überstunden und das tun die nicht für ihre Chefs, sondern für die Menschen da draußen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 23.07.2023 08:00

....Ich hab genügend Kolleginnen und Kollegen, die auch ihren Urlaub verfallen lassen um besser vor dem Chef dazustehen.


Im ÖD?
Sowas ist mir nie begegnet und ich bin schon ein paar Jährchen in Lehre & Forschung tätig, aber vielleicht kann der eine oder andere mit Arbeitsergebnissen nicht überzeugen, da bleibt dann nur so ein Unsinn.

Und damit es keine Missverständnisse gibt: ich habe auch schon am Wochenende gearbeitet oder in den Semestern (nicht ganz legal) bis zu 60 Stunden gearbeitet, weil ich für meine Arbeit "gebrannt" habe. Die Mehrarbeit habe ich teilweise mit Freizeit oder aber Auszahlung ausgeglichen bekommen.
Das macht man nicht, weil man dem Chef gefallen will, sondern die Arbeit Spass macht, die Ergebnisse überzeugen weiter zu machen und die eigene Neugierde einen antreibt.
.

Haben wir tatsächlich viele. Liegt vielleicht auch daran, dass es bei uns fast keine unbefristeten Stellen gibt und wir durch die Institutskonstellation (Kooperation mit einem Fraunhofer Institut) ein eher untypisches Uni-Institut sind. Daher haben wir auch einen Betriebsrat und nicht nur einen Personalrat wie die Uni. Dem habe ich eine Periode angehört und so einiges mitbekommen.

Viele Abteilungsleiter locken die neuen MA mit der Aussicht auf ein unbefristetes Arbeitsverhältnis doch etwas mehr zu tun. Und selbstverständlich ist dem dann nachher nicht so. Und durch unsere vielschichtigen Forschungsthemen haben wir halt nicht nur Ingenieure in unseren Reihen, die Mal schnell etwas anderes finden. Bei denen funktioniert diese Taktik häufig bestens, bis wieder einer beim Betriebsrat landet und sich beschwert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.07.2023 10:10

....Ich hab genügend Kolleginnen und Kollegen, die auch ihren Urlaub verfallen lassen um besser vor dem Chef dazustehen.


Im ÖD?
Sowas ist mir nie begegnet und ich bin schon ein paar Jährchen in Lehre & Forschung tätig, aber vielleicht kann der eine oder andere mit Arbeitsergebnissen nicht überzeugen, da bleibt dann nur so ein Unsinn.

Und damit es keine Missverständnisse gibt: ich habe auch schon am Wochenende gearbeitet oder in den Semestern (nicht ganz legal) bis zu 60 Stunden gearbeitet, weil ich für meine Arbeit "gebrannt" habe. Die Mehrarbeit habe ich teilweise mit Freizeit oder aber Auszahlung ausgeglichen bekommen.
Das macht man nicht, weil man dem Chef gefallen will, sondern die Arbeit Spass macht, die Ergebnisse überzeugen weiter zu machen und die eigene Neugierde einen antreibt.
.

Haben wir tatsächlich viele. Liegt vielleicht auch daran, dass es bei uns fast keine unbefristeten Stellen gibt und wir durch die Institutskonstellation (Kooperation mit einem Fraunhofer Institut) ein eher untypisches Uni-Institut sind. Daher haben wir auch einen Betriebsrat und nicht nur einen Personalrat wie die Uni. Dem habe ich eine Periode angehört und so einiges mitbekommen.

Viele Abteilungsleiter locken die neuen MA mit der Aussicht auf ein unbefristetes Arbeitsverhältnis doch etwas mehr zu tun. Und selbstverständlich ist dem dann nachher nicht so. Und durch unsere vielschichtigen Forschungsthemen haben wir halt nicht nur Ingenieure in unseren Reihen, die Mal schnell etwas anderes finden. Bei denen funktioniert diese Taktik häufig bestens, bis wieder einer beim Betriebsrat landet und sich beschwert.
Tja, Forschung ist halt manchmal auch nur ein Geschäft.
Und solange es Mitarbeiter gibt, die sich ausbeuten lassen, kann der AL so verfahren.
Das ist im Forschungsinstitut nicht anders als bei Amazon.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 23.07.2023 11:15
... und die meisten im ÖD- gleich ob vka/bund/tdl entscheiden sich dann wohl doch für den Verbleib- was völlig OK ist. Man tauscht eben Geld gegen weichere Faktoren- warum man sich dann aber immer noch über die Bezahlung aufregt, finde ich lächerlich.
Man sieht halt dass bei anderen vermeintlich "das Gras grüner ist", übersieht jedoch die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes die diese Leute vielfach eben nicht haben.

Ist man dann erst mal irgendwann > 50 Jahre alt kann es oft schon kritisch werden mit dem hoch dotierten Arbeitsplatz "in der freien". Ich habe schon viel zu viele Leute kennen gelernt, welche mit Mitte 50 schlicht und ergreifend "abgebaut" wurden und dann nicht mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten, zumindest weit von den vorherigen Konditionen entfernt. Dann ist halt das Haus in Gefahr, da noch nicht abbezahlt, die Altersplanung und -Vorsorge im Eimer und die Frau ist dann meist auch irgendwann weg.

Da verdiene ich lieber weniger, dafür jedoch einigermaßen planbar, leiste mir halt kein EFH sondern eine Wohnung welche ich auch wesentlich schneller abbezahlen kann. Gut ich lebe auch nicht über meinen Verhältnissen was leider heutzutage nicht wenige machen. Kommt man dann in Arbeitslosigkeit sieht es meist nach wenigen Monaten schon finanziell sehr düster aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 23.07.2023 12:11
Ich habe schon viel zu viele Leute kennen gelernt, welche mit Mitte 50 schlicht und ergreifend "abgebaut" wurden und dann nicht mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten, zumindest weit von den vorherigen Konditionen entfernt. Dann ist halt das Haus in Gefahr, da noch nicht abbezahlt, die Altersplanung und -Vorsorge im Eimer und die Frau ist dann meist auch irgendwann weg.


Naja mit Mitte 50 haben Akademiker aus der Wirtschaft oftmals schon ihre Million im Depot sowie ein fettes Erbe, von daher juckt die das nicht sonderlich.
Zweitens bekommen sie a) eine fette Abfindung oder b) gibt es auch Unternehmen, die älteren Arbeitnehmern Ende 50 eine sehr attraktive Frühberentung anbieten, welche oftmals gerne angenommen wird...

Also nix Vorsorge im Eimer und Frau weg, das ist ein veraltetes Klischee, das ich so in der Realität noch nie angetroffen habe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.07.2023 12:31
@Tariflas: Wenn für dich die feie Wirtschaft so viel besser und du im öD so unzufrieden bist, dann geh doch da hin!

Im Übrigen: Ich glaube nicht daran, dass es *allen* (oder auch nur fast allen) in der Wirtschaft so ergeht, wie du es gerne darstellst.

Ich vermute zwar auch, dass ich in der Software-Branche deutlich mehr Geld bekommen könnte als derzeit als WiMi. (Immerhin habe ich den Spaß schon ne Zeit lang mitgemacht, bevor ich wieder an die Uni bin.) Aber ich darf eben derzeit auch mehr Dinge tun, die ich auch tun will und die ich für sinnstiftend halte. Irgendjemanden etwas anzudrehen, was er bisher gar nicht wusste, dass er es unbedingt brauchte, damit irgendwelche Dritten (die Unternehmenseigner) mehr Geld erhalten, kann ich dagegen nicht als sinnstiftend einordnen. Und, auch wenn ich gern forsche und der nächsten Generation Fähigkeiten und Wissen vermittle -- wenn ich streike, dann fällt das weniger auf, als wenn etwa die Beschäftigten in den Pflegeberufen ihre Arbeit einstellen würden. Warum diese es also nicht schaffen, eine vernünftigere Bezahlung für sich zu erreichen, weiß ich auch nicht. (Aber das hatten wir ja schon.) Jedenfalls finde ich auch als Akademiker es nicht sinnvoll, den monetären Wert einer Arbeitsstelle nur anhand der notwendigen Qualifikationen zu bemessen, sondern sollte man m.E. auch stärker die gesamtgesellschaftliche Relevanz (wie auch immer diese zu messen wäre) einbeziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.07.2023 12:38
Ich habe schon viel zu viele Leute kennen gelernt, welche mit Mitte 50 schlicht und ergreifend "abgebaut" wurden und dann nicht mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten, zumindest weit von den vorherigen Konditionen entfernt. Dann ist halt das Haus in Gefahr, da noch nicht abbezahlt, die Altersplanung und -Vorsorge im Eimer und die Frau ist dann meist auch irgendwann weg.


Naja mit Mitte 50 haben Akademiker aus der Wirtschaft oftmals schon ihre Million im Depot sowie ein fettes Erbe, von daher juckt die das nicht sonderlich.
Zweitens bekommen sie a) eine fette Abfindung oder b) gibt es auch Unternehmen, die älteren Arbeitnehmern Ende 50 eine sehr attraktive Frühberentung anbieten, welche oftmals gerne angenommen wird...

Also nix Vorsorge im Eimer und Frau weg, das ist ein veraltetes Klischee, das ich so in der Realität noch nie angetroffen habe.
Beides sind Klischees und jeder wird Beispiele für beide Lebenswege finden.

Aber eines stimmt, wenn man mit 50 alles im trockenem hat, die Kinder von der Payroll etc, dann ist in der Tat das Geld im öD mehr als ausreichend.
und vorher die Kinderbetreuung wesentlich attraktiver gestalltbar.

Ansonsten mit eg13 lebt es sich als Akademiker durchaus mehr als passabel.
und ich war seinerzeit erschrocken über die Menge Kohle die ich als WiMi für mein Spass bekomme, andere mussten dafür richtig arbeiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 23.07.2023 12:49
Alles richtig. Was abet bedeutet das alles nun für die anstehenden Tarifverhandlungen im TV-L?

Wie bereits mehrfach geschrieben ist in der Tat nicht alles schlecht im ÖD. Der Reallohnverlust und Arbeitsverdichtung machen aber auch hier nicht halt. Ebenso wenig die Tatsache,  dass zumindest wir am unserem Standort quasi keine Ingenieure und ITler mehr bekommen trotz EG 12 und mehrfacher Stellenausschreibungen. Wirtschaft und ÖD kämpfen längst mit dem MINT Mangel und stehen im Wettbewerb. Auch der ÖD untereinander.

Welche Rückschlüsse oder Wünsche für die Verhandlungen sind daher sinnvoll und realistisch?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.07.2023 12:54
Welche Rückschlüsse oder Wünsche für die Verhandlungen sind daher sinnvoll und realistisch?

Die AG-Seite müsste eben in die Verandlungen hereingehen mit der Forderung, dass entsprechende Beurfszweige, wo sie Personalmangel sieht, besser entlohnt werden können. Ggf. könnte man die Entgelt-Ordnung dafür anpassen. Ich weiß aber gar nicht, ob diese Teil der aktuellen Tarifverhandlungen ist. Wurde die gekündigt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 23.07.2023 13:00
@Tariflas: Wenn für dich die feie Wirtschaft so viel besser und du im öD so unzufrieden bist, dann geh doch da hin!

... endlich können Sprüche aus den 70 Jahren wieder Verwendung finden:" Geh doch nach drüben"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.07.2023 13:34
@Tariflas: Wenn für dich die feie Wirtschaft so viel besser und du im öD so unzufrieden bist, dann geh doch da hin!

... endlich können Sprüche aus den 70 Jahren wieder Verwendung finden:" Geh doch nach drüben"

Also, wenn ich zwei Optionen zur Auswahl habe und die eine deutlich besser empfinde als die andere, dann stellt sich die Frage, warum ich mich für die in meinem Sinne schlechtere entscheide.

Was das jetzt mit dem Konflikt zwischen 68-ern und der damaligen konservativen Gesellschaft zu tun hat, frage ich mich schon. Oder wo hat Tariflas geäußert, dass eigentlich der öD für sie ein geeigneter Ort ist, sie aber einzelne Details für anpassungswürdig hält?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.07.2023 13:55
Alles richtig. Was abet bedeutet das alles nun für die anstehenden Tarifverhandlungen im TV-L?

Wie bereits mehrfach geschrieben ist in der Tat nicht alles schlecht im ÖD. Der Reallohnverlust und Arbeitsverdichtung machen aber auch hier nicht halt. Ebenso wenig die Tatsache,  dass zumindest wir am unserem Standort quasi keine Ingenieure und ITler mehr bekommen trotz EG 12 und mehrfacher Stellenausschreibungen. Wirtschaft und ÖD kämpfen längst mit dem MINT Mangel und stehen im Wettbewerb. Auch der ÖD untereinander.

Welche Rückschlüsse oder Wünsche für die Verhandlungen sind daher sinnvoll und realistisch?
Sinnvoll ist es einerseits, dass man nicht darauf hofft, dass der AG  gegen willen von verdi eine höhere Entgelterhöhung der MINT Bereiche auf Kosten der niedrigeren EGs vorschlagen, geschwiege denn durchsetzen, wird.

Fachkräftemangel ist alleinig ein AG Problem und im Kern existiert Fachkräfte Mangel nicht, sondern es existiert ein Mangel an Bereitschaft (oder Befähigung) ausreichende Entgelt zu zahlen.

Wirtschaft und öD haben schon immer um die gleichen Arbeitskräfte im MINT Bereich gekämpft.
Da hat sich doch nichts geändert. Und die Wirtschaft hat schon immer mehr bezahlt für Informatiker Ings etc.
Das der öD monetär nachrüsten muss um die Bestenauslese bei Beamten (in diesem Fall bei den Juristen) noch schaffen zu können, hat selbst das BVerG bemängelt erkannt und als Hausaufgabe der Politik aufgegeben.


Mein Fazit:
Wenn wir den gleichen Abschluss wie TVöD bekommen, dann kann man zufrieden sein, denn die haben 1000 mal mehr Streikwumms als die TVLer.

Und wer bei seinen AG keine 16.5 rausquetschen kann, der ist mitschuldig daran, dass da AG seitig nichts passiert, wenn er dann bleibt, weil er damit dem AG ja Recht gibt.

Und wer als MINTler etc. über die mickrige Bezahlung im öD jammert und darauf hofft V wird es richten, ist ein Träumer und einfach nicht in der Lage eigenverantwortlich zu (ver)handeln.
Sei es weil er geistig und/oder örtlich unflexibel, nicht risikobereit ... ist.

Ich habe einigen solchen Menschen eine Zulage verschaffen können, einigen nicht, weil sie ihren A* nicht hochgebracht haben.

Und wer trotzdem im öD bleibt (oder so wie ich zurückkehrt) der sollte einfach mal für sich überprüfen, warum er das macht und ob ihm das Wert ist und nicht dauernd nach Rechts oder Links neidisch gucken und über V schimpfen, dass die nicht mehr für einen rausholen.

meine Wünsche an die TVPs:

Für mich wäre es ein Träumchen, wenn der AG den 16.5 erweitern würde und Anwendung von förderliche Zeiten bei Einstellung ohne Personal Mangel erlauben würde.
oder das die TdL eine IT Zulage wie Bund und Kommune vereinbaren (das hat aber nichts mit der Tarifrunde zu tun)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 23.07.2023 14:44
Alles richtig. Was abet bedeutet das alles nun für die anstehenden Tarifverhandlungen im TV-L?

Wie bereits mehrfach geschrieben ist in der Tat nicht alles schlecht im ÖD. Der Reallohnverlust und Arbeitsverdichtung machen aber auch hier nicht halt. Ebenso wenig die Tatsache,  dass zumindest wir am unserem Standort quasi keine Ingenieure und ITler mehr bekommen trotz EG 12 und mehrfacher Stellenausschreibungen. Wirtschaft und ÖD kämpfen längst mit dem MINT Mangel und stehen im Wettbewerb. Auch der ÖD untereinander.

Welche Rückschlüsse oder Wünsche für die Verhandlungen sind daher sinnvoll und realistisch?
Sinnvoll ist es einerseits, dass man nicht darauf hofft, dass der AG  gegen willen von verdi eine höhere Entgelterhöhung der MINT Bereiche auf Kosten der niedrigeren EGs vorschlagen, geschwiege denn durchsetzen, wird.

Fachkräftemangel ist alleinig ein AG Problem und im Kern existiert Fachkräfte Mangel nicht, sondern es existiert ein Mangel an Bereitschaft (oder Befähigung) ausreichende Entgelt zu zahlen.

Wirtschaft und öD haben schon immer um die gleichen Arbeitskräfte im MINT Bereich gekämpft.
Da hat sich doch nichts geändert. Und die Wirtschaft hat schon immer mehr bezahlt für Informatiker Ings etc.
Das der öD monetär nachrüsten muss um die Bestenauslese bei Beamten (in diesem Fall bei den Juristen) noch schaffen zu können, hat selbst das BVerG bemängelt erkannt und als Hausaufgabe der Politik aufgegeben.


Mein Fazit:
Wenn wir den gleichen Abschluss wie TVöD bekommen, dann kann man zufrieden sein, denn die haben 1000 mal mehr Streikwumms als die TVLer.

Und wer bei seinen AG keine 16.5 rausquetschen kann, der ist mitschuldig daran, dass da AG seitig nichts passiert, wenn er dann bleibt, weil er damit dem AG ja Recht gibt.

Und wer als MINTler etc. über die mickrige Bezahlung im öD jammert und darauf hofft V wird es richten, ist ein Träumer und einfach nicht in der Lage eigenverantwortlich zu (ver)handeln.
Sei es weil er geistig und/oder örtlich unflexibel, nicht risikobereit ... ist.

Ich habe einigen solchen Menschen eine Zulage verschaffen können, einigen nicht, weil sie ihren A* nicht hochgebracht haben.

Und wer trotzdem im öD bleibt (oder so wie ich zurückkehrt) der sollte einfach mal für sich überprüfen, warum er das macht und ob ihm das Wert ist und nicht dauernd nach Rechts oder Links neidisch gucken und über V schimpfen, dass die nicht mehr für einen rausholen.

meine Wünsche an die TVPs:

Für mich wäre es ein Träumchen, wenn der AG den 16.5 erweitern würde und Anwendung von förderliche Zeiten bei Einstellung ohne Personal Mangel erlauben würde.
oder das die TdL eine IT Zulage wie Bund und Kommune vereinbaren (das hat aber nichts mit der Tarifrunde zu tun)

Alles richtig. Auch außerhalb des öD mit potenteren Tarifverträgen werden für MINTler regelmäßig Verantwortungs- oder Funktionszulagen gezahlt, da die Entgeltgruppen nur die Mindestarbeitsbedingungen für Personaler sind. 16.5 ist - vernünftig benutzt - schon jetzt ein gutes Mittel um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Gute AG wenden diesen auch sehr erfolgreich an, andere scheitern nur daran, dass 16.5 aufgrund von ausgedachten Hausregeln nur den Differenzbetrag zwischen zwei Stufen ausgleicht (S2 zu S4), statt ihn flexibel (S2+2, S3+2, S4+2) anzuwenden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alien1973 am 24.07.2023 15:17
Das Problem sind die Gehälter beim Einstieg in den ÖD. In den höheren Stufen ist das Gehalt in meinen Augen absolut akzeptabel.

Ich habe beim ÖD in der Stufe 5 begonnen, mein AG wollte mich halt haben. Ich habe trotzdem weniger verdient als vorher bei meiner Firma, muss aber jetzt aber keine 50+ Stunden mehr arbeiten, muss auf Baustellen keinen Samstag mehr arbeiten, muss nicht mehr in der Welt rumfliegen um Baustellen zu retten (Kanada, Spanien, Chile, England usw. ). Ich habe völlig bewusst meine Freizeit gegen mehr Geld eingetauscht.

Aber der Vergleich hinkt auch, denn wenn man schon Vergleiche zieht dann muss man auch den Bürojob als ING in einem Büro als Vergleich nehmen und nicht meine damalige Tätigkeit.
Da ich seit einiger Zeit bereits in Stufe 6 bin und jetzt dann nach EG 12 komme, stehen ab nächsten Februar 80.000+ beim Jahreseinkommen. Das bekommt bei weitem nicht jeder ING, der in einem Ingenieurbüro arbeitet, nur 15 min zur Arbeit hat und nach 39 Stunden Feierabend hat. Da kenne ich genügend Beispiele...

Nichts desto trotz, mehr Geld ist immer schön. Nur es ist wie bei vielen Dingen, Geld ist nicht alles...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 24.07.2023 15:25
Das Problem sind die Gehälter beim Einstieg in den ÖD. In den höheren Stufen ist das Gehalt in meinen Augen absolut akzeptabel.

Auch wenn ich die Analyse teile, so gehe ich nicht davon aus, dass hier viel passiert. Vielleicht gibt es wie bei der Einigung 2019 für die Stufe 1 nen Prozent-Punkt mehr -- das ändert aber in den höheren Entgeltgruppen relativ wenig am (gemessen an den Endstufen) geringen Einstiegsgehalt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 24.07.2023 16:10
Ich teile diese Analyse so nicht uneingeschränkt. Wer sich mit Themen wie Reallohnverlust etwas genauer beschäftigt erkennt rasch die grundlegende Problematik, gerade auch in höheren Stufen. Die Reallöhne sinken und sinken. Im übrigen sehe ich -Stand heute- beim TV-L, EG 12/6 keine 80.000+ ab nächsten Februar (ohne Zulagen etc.). Woher kommt diese Angabe?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 24.07.2023 16:26
Wer sich mit Themen wie Reallohnverlust etwas genauer beschäftigt erkennt rasch die grundlegende Problematik, gerade auch in höheren Stufen. Die Reallöhne sinken und sinken.

Die Frage ist doch, was du dir von deinem Geld leisten kannst. Und Häuserpreise sinken doch derzeit, also sogar Deflation...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alien1973 am 24.07.2023 16:33
Ich teile diese Analyse so nicht uneingeschränkt. Wer sich mit Themen wie Reallohnverlust etwas genauer beschäftigt erkennt rasch die grundlegende Problematik, gerade auch in höheren Stufen. Die Reallöhne sinken und sinken. Im übrigen sehe ich -Stand heute- beim TV-L, EG 12/6 keine 80.000+ ab nächsten Februar (ohne Zulagen etc.). Woher kommt diese Angabe?

Ich bin TVÖD und da gibt es ab Februar nächsten Jahres für E 12/6 eben knapp 83.000 EUR.....

Mir gings nicht im Reallohnverlust. Mir ging es um das ewige Mantra, dass man in der Wirtschaft sooooo viel mehr verdienen kann als im ÖD. Und das stimmt nun mal einfach nicht, auch statistisch ist das so. Klar gibt es Jobs bei den ING die mehr verdienen als die oben angegebenen 83.000 EUR. Aber auch hier wird die Luft dann schon dünn und das sind dann die oberen 10% und nicht die große Masse.

Das wollte ich sagen, denn einen Reallohnverlust haben wir alle. Nicht nur wir aus dem ÖD....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 24.07.2023 16:47
Ich teile diese Analyse so nicht uneingeschränkt. Wer sich mit Themen wie Reallohnverlust etwas genauer beschäftigt erkennt rasch die grundlegende Problematik, gerade auch in höheren Stufen. Die Reallöhne sinken und sinken. Im übrigen sehe ich -Stand heute- beim TV-L, EG 12/6 keine 80.000+ ab nächsten Februar (ohne Zulagen etc.). Woher kommt diese Angabe?

Ich bin TVÖD und da gibt es ab Februar nächsten Jahres für E 12/6 eben knapp 83.000 EUR.....

Mir gings nicht im Reallohnverlust. Mir ging es um das ewige Mantra, dass man in der Wirtschaft sooooo viel mehr verdienen kann als im ÖD. Und das stimmt nun mal einfach nicht, auch statistisch ist das so. Klar gibt es Jobs bei den ING die mehr verdienen als die oben angegebenen 83.000 EUR. Aber auch hier wird die Luft dann schon dünn und das sind dann die oberen 10% und nicht die große Masse.

Das wollte ich sagen, denn einen Reallohnverlust haben wir alle. Nicht nur wir aus dem ÖD....

Also würde man im TV-L eher von 79.000 € bis 79.500 € bei E12/S6 sprechen, wenn die Tarifverhandlungen wie im TV-L üblich etwas schlechter als die vorherigen im TVöD laufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 24.07.2023 19:09
Ich teile diese Analyse so nicht uneingeschränkt. Wer sich mit Themen wie Reallohnverlust etwas genauer beschäftigt erkennt rasch die grundlegende Problematik, gerade auch in höheren Stufen. Die Reallöhne sinken und sinken. Im übrigen sehe ich -Stand heute- beim TV-L, EG 12/6 keine 80.000+ ab nächsten Februar (ohne Zulagen etc.). Woher kommt diese Angabe?

Ich bin TVÖD und da gibt es ab Februar nächsten Jahres für E 12/6 eben knapp 83.000 EUR.....

Mir gings nicht im Reallohnverlust. Mir ging es um das ewige Mantra, dass man in der Wirtschaft sooooo viel mehr verdienen kann als im ÖD. Und das stimmt nun mal einfach nicht, auch statistisch ist das so. Klar gibt es Jobs bei den ING die mehr verdienen als die oben angegebenen 83.000 EUR. Aber auch hier wird die Luft dann schon dünn und das sind dann die oberen 10% und nicht die große Masse.

Das wollte ich sagen, denn einen Reallohnverlust haben wir alle. Nicht nur wir aus dem ÖD....

Nun sind eben TV-L und TVÖD zwei verschiedene Tarifverträge, auch wenn beides ÖD ist. Ob im TV-L ähnliche Ergebnisse zu erwarten sind, ist nach meiner Kenntnis noch nicht sichergestellt. Und selbstverständlich ist der Reallohnverlust für viele ein Thema auch in der freien Wirtschaft.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.07.2023 21:45
Also würde man im TV-L eher von 79.000 € bis 79.500 € bei E12/S6 sprechen, wenn die Tarifverhandlungen wie im TV-L üblich etwas schlechter als die vorherigen im TVöD laufen.
Woher kommt eigentlich dieses ewige Gerücht, dass der TV-L üblicher schlechter Tarifabschlüsse hat.
Im TV-L werden einige besser als im TVöD bezahlt, wie kann das sein?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 25.07.2023 04:56
Was bezweckt diese Fragestellung konkret? Hier in diesem Forumsbereich steht naturgemäß der TV-L und tendenziell vermutlich ein möglichst positives Ergebnis aus Sicht der  betreffenden AN eher mehr im Vordergrund. Durchaus nachvollziehbar.

Man könnte genauso gut argumentieren, dass im TV-L einige schlechter bezahlt werden als im  TVöD. Wie kann das sein?

Vermutlich zielen daher im Vergleich einschlägige benannte Argumente eher auf eine teilweise durchaus erkennbare Differenz zum Beispiel bei EG 12 einschließlich Jahressonderzahlung ab. In der Tat hinkt der TV-L hier gerade bei höheren Entgeltgruppen durchaus hinterher. Stand heute wäre der Abstand im nächsten Frühjahr durchaus deutlich, wenn ich zum Beispiel exemplarisch die EG 12 einschließlich Jahressonderzahlung betrachte. Je nach Verhandlungsergebnis kommt eine Anpassung ja auch erst später zum tragen und müsste im Vergleich mit dem TVöD prozentual teils höher ausfallen um halbwegs gleich zu ziehen. Realistisch? Wohl nicht, oder doch?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 07:07
Die Fragestellung soll die unwahre bzw. undifferenzierte Behauptung, die wie jammern klingt, ad absurdum führen, damit man sich auf die Fakten konzentrieren kann.
Zu behaupten, tvl hatte immer schlechtere Abschlüsse als tvöd geht am Thema vorbei und führt zu nichts, sondern ist reines rumjammern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 07:59
Von Jammern war auch bei mir z.B. nie die Rede.

Bringt ja auch nix, wenn man in BaWü wohnt und hier Häuschen, auch auf dem Land kurz mal ne knappe Million oder mindestens eine halbe kosten. Da muss ich dann schon selbst schauen, was ich mir leisten kann und will.

Was ich allerdings real vergleichen kann ist das Gehalt der beiden Tarifgruppierungen TVöD und TV-L und wenn dann noch Kolleginnen und Kollegen im Drittmittelforschungsbereich Uni-Institut (TV-L) vs. Fraunhofer-Institut (TVöD) die gleiche Arbeit für unterschiedliches Einkommen leisten sollen, dann muss sich hier schon etwas tun und sich der TV-L etwas dem TVöD anpassen.

Es wurde ja von der EG12-6 vor ein paar Posts gesprochen:

TVöD ET 2024: 83414,27 € + mögliche Zulage
TV-L ET 2023: 73666,38 € +Zulage je nach Bundesland, wie gesagt in BaWü gibts derzeit keine

Dann sind das derzeit kurz mal knapp 10000 € Differenz und das nenne ich schon mal ein Wort. Da müsste ein Sprung von mehr als 13 % herauskommen, um ein ähnliches Niveau zu erzielen.

An diesen Differenzen sollte meines Erachtens nach definitiv gearbeitet werden. Wäre eine Verhandlungsmasse!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 25.07.2023 08:01
Also in der E11 sind TV-L und TVÖD nicht weiter auseinander. Gerade mal rund 800 € in der Stufe 4. So groß ist der Unterschied nicht. Dazu kommt: üblicherweise bekommt man für den gleichen Job 1 bis 2 Entgeltgruppen besser beim TV-L weg als beim TVÖD, denn Deutschland besteht ehr aus Klein- und Mittelstädten und die gruppieren ehr so niedrig wie möglich ein. So jedenfalls meine Erfahrung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 08:22
EG13 ist bei uns der Einstieg im akademischen Bereich, egal ob TV-L oder TVöD. Da ist die Spanne bei Stufe 6 ähnlich. Wir können aber auch Stufe 1 nehmen, so steigen über 90% bei uns ein.

TV-L EG13-1: 52206 €
TVöD EG13-1: 58322 €

Also auch noch ordentlich der Unterschied.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 25.07.2023 08:24
Von Jammern war auch bei mir z.B. nie die Rede.

Bringt ja auch nix, wenn man in BaWü wohnt und hier Häuschen, auch auf dem Land kurz mal ne knappe Million oder mindestens eine halbe kosten. Da muss ich dann schon selbst schauen, was ich mir leisten kann und will.

Was ich allerdings real vergleichen kann ist das Gehalt der beiden Tarifgruppierungen TVöD und TV-L und wenn dann noch Kolleginnen und Kollegen im Drittmittelforschungsbereich Uni-Institut (TV-L) vs. Fraunhofer-Institut (TVöD) die gleiche Arbeit für unterschiedliches Einkommen leisten sollen, dann muss sich hier schon etwas tun und sich der TV-L etwas dem TVöD anpassen.

Es wurde ja von der EG12-6 vor ein paar Posts gesprochen:

TVöD ET 2024: 83414,27 € + mögliche Zulage
TV-L ET 2023: 73666,38 € +Zulage je nach Bundesland, wie gesagt in BaWü gibts derzeit keine

Dann sind das derzeit kurz mal knapp 10000 € Differenz und das nenne ich schon mal ein Wort. Da müsste ein Sprung von mehr als 13 % herauskommen, um ein ähnliches Niveau zu erzielen.

An diesen Differenzen sollte meines Erachtens nach definitiv gearbeitet werden. Wäre eine Verhandlungsmasse!

Sehe ich auch so. Angesichts von zunehmenden Wettbewerb u.a. um MINT-Kräfte wäre eine verkleinerte Differenz eher hilfreich. Aber wie sind die Aussichten, dass in der Tarifverhandlung solche Punkte auch zur Sprache kommen?

Immerhin wurde nach meiner Kenntnis ja auch vor einigen Jahren die Stufe 6 entsprechend eingeführt. Kann man diese nicht mal weiter aufwerten für entsprechende EG?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 09:48
EG13 ist bei uns der Einstieg im akademischen Bereich, egal ob TV-L oder TVöD. Da ist die Spanne bei Stufe 6 ähnlich. Wir können aber auch Stufe 1 nehmen, so steigen über 90% bei uns ein.

TV-L EG13-1: 52206 €
TVöD EG13-1: 58322 €

Also auch noch ordentlich der Unterschied.
Und im TVL gibbet den 16.5 in der Kommune nicht, der AG hat bei Bedarf die Möglichkeit mehr zu zahlen.
und 2023 ist es 52206 vs 52417 also quasie gleich.
Und das ich glaube nicht das der von dir oben genannte Unterschied ab April 2024, wo deine eine Zahl herkommt, weiterhin so ist.
Ich erwarte, dass tvl ab 2024 ebenfalls 58t haben wird.

Aber man sollte nicht vergessen, dass im tvl wesentlich mehr grösser eg9% MA sind als in den Kommunen, daher geht es bei denen stärker ins Geld und machen medienwirksame Abschlüsse für die unteren EGs, schätze ich mal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 09:59
Die Zahl ist die aktuelle aus dem TVöD mit Gültigkeit ab 2024 (aus der entsprechenden Tabelle abgelesen). Daran lässt sich nachher messen, wie angeglichen wird. Und so vergleicht doch jeder untereinander, das ist doch etwas völlig Normales. Vor allem in gemeinsam geführten Betrieben, bei denen beide Tarife zur Anwendung kommen. Und ob eine Zulage nach 16.5 oder was auch immer gezahlt wird, lasse ich ja jetzt einmal außen vor. Das ist, wie gesagt, eh bundeslandabhängig und schwer beeinflussbar, auch wenn du @MoinMoin hier anderer Meinung bist. Ich kann immer nur für Baden-Württemberg sprechen, da ich nun mal hier meinen Lebensmittelpunkt habe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 10:00
Sehe ich auch so. Angesichts von zunehmenden Wettbewerb u.a. um MINT-Kräfte wäre eine verkleinerte Differenz eher hilfreich. Aber wie sind die Aussichten, dass in der Tarifverhandlung solche Punkte auch zur Sprache kommen?

Immerhin wurde nach meiner Kenntnis ja auch vor einigen Jahren die Stufe 6 entsprechend eingeführt. Kann man diese nicht mal weiter aufwerten für entsprechende EG?
Solange die Kommunen keinen 16.5 haben, ist die Konkurenzsituation bei Wechselwilligen damit lösbar.
Und die Stufe 6 aufzuwerten, wird das anwerben nicht erleichtern, aber zumindest kann man da mit Zahlen werben.
So könnte der AG jetzt auch schon aktiv mit ca.84/86t€ Gehalt werben.
und 2024 mit nem Spruch bei Stepstone werben, bei uns verdienen sie mehr als 90t€

Leider wird das nicht so kommen, solange wir solche Personaler haben, die gut investiertes Geld in MA via Zulage nicht sehen und Beraterkosten egal sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 10:17
Die Zahl ist die aktuelle aus dem TVöD mit Gültigkeit ab 2024 (aus der entsprechenden Tabelle abgelesen). Daran lässt sich nachher messen, wie angeglichen wird. Und so vergleicht doch jeder untereinander, das ist doch etwas völlig Normales. Vor allem in gemeinsam geführten Betrieben, bei denen beide Tarife zur Anwendung kommen. Und ob eine Zulage nach 16.5 oder was auch immer gezahlt wird, lasse ich ja jetzt einmal außen vor. Das ist, wie gesagt, eh bundeslandabhängig und schwer beeinflussbar, auch wenn du @MoinMoin hier anderer Meinung bist. Ich kann immer nur für Baden-Württemberg sprechen, da ich nun mal hier meinen Lebensmittelpunkt habe.
Wenn man zwei zahlen aus zwei unterschiedlichen Gültigkeitszeiträumen direkt vergleicht, dann ist das Pfusch in meinen Augen.
So wie die pauschalen Sätze tvöd hat fast immer den besseren Abschluss.
Das ist eine fehlerhafte Darstellung.
Das wir 2024 auch in diese Höhe eine Bezahlung benötigen, damit kein Gap entsteht, ist richtig.
Derzeitig ist keine nennenswerter Gap zwischen den beiden Tarifen.

Und wenn ein AG seine tariflichen Möglichkeiten nicht Ausnutzt, dann besteht offensichtlich für den AG kein Handlungsbedarf. Und wenn in BW die Alternativen für die Wechselwilligen so schlecht sind, dass sie bleiben, dann wird auch seitens der AN der Handlungsdruck eben nicht erhöht.
Und solange solche wie du eben nicht gehen, läufts doch.

Wenn ganze Abteilungen drohen zu gehen, mit der Info an den Führungskräften, und tschüss ihr wertschätzt uns nicht, weil ihr uns die Zulage nicht gebt, dann wird diese Meinung revidiert werden.
So habe ich es zumindest erlebt.

Wenn man aber darauf wartet, dass verdi dieses Problem löst, ist man naiv, den verdi hat da kein Problem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 10:32
Wie gesagt, ich habe nie geschrieben, dass ich wechselwillig bin und gehen will, da mein Job hochspannend und interessant ist. Zudem kommt hinzu, dass ich, was ich auch schon erwähnt hatte, seit Jahren etwas anderes mache, als ich gelernt habe. Mit meinem Studienabschluss erziele ich derzeit in der freien Wirtschaft ein ähnliches Gehalt wie mit dem TV-L EG14S5 und ab Oktober dann S6.

Meine Darstellung ist nicht fehlerhaft. Ich vergleiche den TVöD Abschluss mit unserem derzeitigen TV-L-Stand und zeige somit Möglichkeiten auf, in welche Richtung sich die Verhandlungen entwickeln sollten. Nachher kann ich dann mit der neuen TV-L Entgelttabelle 2024 die Zahlen zum TVöD vergleichen und man kann sehen, ob es eine Annäherung gab, oder nicht. Dies können die AG derzeit ja auch und ich vermute schon, dass man sich so etwas auch in Tarifverhandlungen ansieht. Wäre eigentlich fahrlässig wenn nicht.

Und wie auch schon erwähnt, dieser Satz "Wenn ganze Abteilungen drohen zu gehen, mit der Info an den Führungskräften, und tschüss ihr wertschätzt uns nicht, weil ihr uns die Zulage nicht gebt, dann wird diese Meinung revidiert werden." funktioniert in BaWü halt nicht, da die Vorgabe von ganz oben kommt, keine Zulagen zu gewähren. Dann gehen halt alle und wenn einer nachkommt, dann schön und wenn nicht, dann halt nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 10:58
Natürlich ist deine Darstellung fehlerhaft, weil sie suggeriert, dass das der aktuelle Stand der Bezahlung ist.
Es ist es aber nicht. Das Ergebnis des aktuellem Abschlusses vom TVöD für 2023 habe ich dargestellt, keine tausend unterschied.
Für 2024 gibt es keine Zahl für den tvl. Das ist und bleibt pfusch, wenn du das so darstellst!
Die beiden Zahlen werden so nie nebeneinander stehe als ausgezahlte differenz.

Wenn du die beiden Zahlen nennst und sagst, 2024 hat tvöd diesen Wert erreicht und da müssen wir mit unserem TVL ende 2023 Abschluss hin, dann wäre es eine korrekte Darstellung, so ist es für mich BiLD Niveau.

Du bestätigst, also, dass du weiterhin für das mikrige Geld bei deinem AG bleiben wirst.
Dann erkläre mal dem Bürger, der dich bezahlt, warum er dir mehr geben soll.

Oder auf welcher Rechtsgrundlage der AG dir die 16.5 zulage geben soll.
Fazit
in bawü ist der 16.5 nicht notwendig, weil es kein Bindungsdruck gibt, da macht dann aufgrund eurer Treue der AG alles richtig.

Und die Führungskräfte, die mit heruntergelassener Hose dastehe, weil sie kein Personal mehr haben, haben es versäumt, denen da ganz oben die Konsequenzen für die Ansage, 16.5 darf nicht angewendet werden, klar zu machen.

Ich kann es nur nochmals sagen, die Ansage gab es bei uns seinerzeit auch.
Nach entsprechender Dokumentation der dadurch entstehenden und dann auch tatsächlich entstandene Schäden und Kosten, wurden die da ganz oben, einsichtig.
Und ich glaube durchaus, das auch in BaWü ein Rechnungshof rechnen kann.




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 11:50
Ich suggeriere einmal gar nichts und habe auch nie etwas anderes behauptet, als dass man einen Wert im TVöD in 2024 bei einer Beispiellohngruppe in einer gewissen Entgeltstufe hat. Von diesem Wert sind wir derzeit X entfernt. Der MA im TVöD derzeit natürlich auch noch, aber er wird diesen Wert dann ab dem 01.03.2024 erzielen können.

Nun ist es doch ein legitimes Mittel zu sagen, da wollen wir am 01.03.2024 auch stehen. Ich sehe da weder Boulevardniveau von gewissen Zeitungen gestreut noch etwas anderes.

Zum Thema Rechnungshof: Der hat das mit den Zulagen in BaWü erst verbockt, daher wir er hier sicherlich nicht zurückrudern. Hier der zugehörige Artikel aus 2018: http://www.rechnungshof.bawue.com/de/informationen/presse/320980.html

Auf Basis dieser Tatsache wurde die gesamte Zulagenpraxis überprüft und das Ergebnis war, es werden keine Zulagen, in welcher Form auch immer, gewährt. Kann sich sicherlich auch wieder ändern, derzeit ist das nun einfach die Praxis hier im Ländle.

Ich habe übrigens auch nie behauptet, dass ich mit EG14S5 mikriges Geld verdiene. Mikrig sehe ich die EG13S1 im Vergleich zur PW da draußen und wir finden deswegen keinen Nachwuchs. Das ist im MINT-Bereich ein großes Problem. EG14S5 ist meines Erachtens nach in Summe derzeit halbwegs fair. Sollte nur nicht in der Zukunft vernachlässigt werden.

Bin hier eh nicht darauf aus, sich wegen so etwas in den Haaren zu liegen.

Entscheidend sollte sein, dass erkannt wird, wo derzeit die Problematik liegt und dementsprechend dann gehandelt wird. Leider liest man von der AG-Seite hierzu wenig oder immer mit negativem Touch (es ist kein Geld da). Die AG-Seite in der PW geht mit ihren MA hier in großen Teilen definitiv besser um.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 12:28
Wenn du also der Meinung bist es ist redlich und guter Stil ist eine Einkommen, der nur bis zum 30.9.2023 gültig ist, mit einem zukünftigen Einkommen der erst ab 1.4.2024 gilt unkommentiert gegenüber zu stellen.
Wohlwissend, dass ab 1.4.2024 die TVL Zahl Geschichte sein wird, ….

Zum Glück hat mein AG die Problematik und das Schadenspotential durch nicht Ausnutzung der tariflichen Möglichkeiten erkannt.
Schade das es in BaWü niemanden gibt, der das den Rechnungshof und den Entscheidern vorrechnet und sie damit bösgläubig macht.
Insbesondere weil die angesprochene Forschungszulage nichts mit der tariflichen Zulage nach 16.5 zu tun hat.
Sollte man evtl. mal denen da oben erklären.
Aber wenn ein 14er, der unter Personalmangel leidet, dazu nicht gewillt ist, dann kann man ja drauf warten, dass es verdi für einen anspricht.
Traurig, was da in deinem Ländle passiert.
und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es überhaupt nicht das Verbot gibt, eine tarifliche Zulage 16.5 auszuzahlen, ihr - oder eure Personaler- wisst es nur nicht, weil da das Word Zulage steht.

Der Rechnungshof muss da nirgends zurückrudern, das sollte dir doch klar sein, weil sie eben nichts über die 16.5 Zulage haben verlauten lassen in ihrem Bericht, oder habe ich da was übersehen?

Mein Rat an dich, kläre die Oberen Ebene darüber auf, dass die Zulage nach 16.5 einzellfallbezogen benötigt wird um den Betrieb sicherzustellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 25.07.2023 12:43
Der § 16.5 ist in BW ein Thema für sich und in der Tat in der Praxis leider schwierig einzusetzen. Dazu zur allgemeinen Info ein Auszug aus der ganz offiziell zugänglichen Drucksache 17/831 vom 15.09.21 des Landtags (Mitteilung der Landesregierung):

Die Zustimmungsvorbehalte des Ministeriums für Finanzen zu § 16 Absatz 5 TV-L sind in jedem Einzelfall zwingend zu beachten. Dies vor dem Hintergrund, dass das Ministerium für Finanzen lediglich bei Neueinstellungen allgemein zugestimmt hat, dass die personalverwaltenden Stellen bis zur Höhe der Endstufe in eigener Zuständigkeit über die Gewährung von Zulagen entscheiden dürfen, wenn und soweit dies zur Deckung des Personalbedarfs zwingend erforderlich ist. Alle übrigen Fälle des § 16 Absatz 5 TV-L bedürfen grundsätzlich der Einwilligung des Ministeriums für Finanzen.

Quelle: https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/0000/17_0831_D.pdf

So ist eine moderne Personalpolitik in Mangelbereichen wie MINT schwierig und eher sehr zäh und langwierig zu machen. Aus diesem Grund muss gerade auch die Tabelle eine deutliche Aufwertung -wie bereits benannt- erfahren. Auch um vorhandenes, erfahrenes Personal zu binden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 12:49
Du willst mich nicht verstehen... ich sagte man muss dann die Zahlen vergleichen. Die zum 01.03.2023 bei beiden Tarifverträgen in einer Lohngruppe der selben Stufe gegenüberstehen. Dann hat man ein Abbild wie beide TVs zu einander stehen. Die zukünftig gezahlte Summe im TVöD kann wohlweislich als Mittel zur Verhandlung im Oktober dienen. Wäre meines Erachtens fahrlässig, wenn nicht. Auch bei Tarifverhandlungen sollte über den Tellerrand geschaut werden.

Den Artikel zum Thema Rechnungshof und Zulagen nach 16.5 finde ich leider gerade nicht, sonst hätte ich diesen selbstverständlich schon gepostet. Hat ja dann gerade zuvor Aktienprimus. Danke hierfür!

Die Thematik 16.5 an sich ist allen bekannt und immer wieder diskutiert, aber ohne Ergebnis. Da bringt es derzeit nichts, noch weiter nachzuhaken. Leider!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 13:06
Der § 16.5 ist in BW ein Thema für sich und in der Tat in der Praxis leider schwierig einzusetzen. Dazu zur allgemeinen Info ein Auszug aus der ganz offiziell zugänglichen Drucksache 17/831 vom 15.09.21 des Landtags (Mitteilung der Landesregierung):

Die Zustimmungsvorbehalte des Ministeriums für Finanzen zu § 16 Absatz 5 TV-L sind in jedem Einzelfall zwingend zu beachten. Dies vor dem Hintergrund, dass das Ministerium für Finanzen lediglich bei Neueinstellungen allgemein zugestimmt hat, dass die personalverwaltenden Stellen bis zur Höhe der Endstufe in eigener Zuständigkeit über die Gewährung von Zulagen entscheiden dürfen, wenn und soweit dies zur Deckung des Personalbedarfs zwingend erforderlich ist. Alle übrigen Fälle des § 16 Absatz 5 TV-L bedürfen grundsätzlich der Einwilligung des Ministeriums für Finanzen.

Quelle: https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/0000/17_0831_D.pdf

So ist eine moderne Personalpolitik in Mangelbereichen wie MINT schwierig und eher sehr zäh und langwierig zu machen. Aus diesem Grund muss gerade auch die Tabelle eine deutliche Aufwertung -wie bereits benannt- erfahren. Auch um vorhandenes, erfahrenes Personal zu binden.
Also wenn ich das richtig lese, ist damit die Behauptung von Oliver1976 ein Irrtum, dass keine 16.5 genutzt werden darf!

Ganz im Gegenteil, es wird zur Personalgewinnung und Personalbindung ausdrücklich erlaubt.

Und wenn ich den Passus richtig lese, dann darf bei Neueinstellung sogar die Personalstelle in selbst über die Zulagen entscheiden, solange man damit nicht das Entgelt der Stufe 6 überschreitet.

Das ist ja großzügiger als bei uns, hier ist das FM immer mit im Boot bei den 16.5er Entscheidungen!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 13:17
@MoinMoin: Du liest was du lesen willst, die Personalabteilungen lesen den Text anders und das ist auch die Aussage des Finanzministeriums. Mehr kann ich dir halt auch nicht dazu sagen. Es wird das von Aktienprimus Hervorgehobene praktiziert, nur auf alle Fälle angewandt. Kannst ja gerne einmal dort anrufen, wenn du willst. Es bringt auch nichts das hier jetzt weiter zu diskutieren...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 13:31
Du willst mich nicht verstehen... ich sagte man muss dann die Zahlen vergleichen. Die zum 01.03.2023 bei beiden Tarifverträgen in einer Lohngruppe der selben Stufe gegenüberstehen.
Korrekt und das sind nicht die Zahlen die du gepostet hast.
Die korrekten Zahlen habe ich gepostet:
und 2023 ist es 52206 vs 52417 also quasie gleich.

Und natürlich macht es Sinn die Zahl des TVöD von 2024 als Maßstab zu nehmen wo der TV-L auch hin muss.
Hast du aber nicht formuliert! Du hast behauptet:
Zitat
EG13 ist bei uns der Einstieg im akademischen Bereich, egal ob TV-L oder TVöD. Da ist die Spanne bei Stufe 6 ähnlich. Wir können aber auch Stufe 1 nehmen, so steigen über 90% bei uns ein.

TV-L EG13-1: 52206 €
TVöD EG13-1: 58322 €

Also auch noch ordentlich der Unterschied.
Diesen Unterschied gibt es derzeitig nicht und wird es zukünftig auch nicht geben!
Darauf habe ich dich hingewiesen:
Zitat
Und das ich glaube nicht das der von dir oben genannte Unterschied ab April 2024, wo deine eine Zahl herkommt, weiterhin so ist.
Ich erwarte, dass tvl ab 2024 ebenfalls 58t haben wird.

In sofern verstehe ich dich in der Tat nicht.

um so weniger, wo du behauptest, dass 16.5 von oben verboten wurde, was nicht korrekt ist.

Das tvl und tvöd weiterhin nicht komplett auseinanderlaufen sollten, ist wohl jedem klar.

Und was mir dank der Drucksache - die Aktienprimus bereitgestellt hat, danke dafür - sonnenklar wird ist, das auch in BaWü alles möglich wäre, wenn man seinen Arsch hochkriegt und vernünftig vorbereitet die Notwendigkeit von Zulagen dokumentiert.

und was deine Personalabteilungen da lesen ist das eine. Stehen tut da das Zulagen erlaubt sind.

Wir nutzen dieses Instrument, ihr könntet es nutzen.

Frage:
Wie viele Anträge auf diese Zulage habt ihr vom FM schon ablehnen lassen?

Wie habt ihr den damit verbunden Schaden dokumentiert?
(z.B. Drittmittel sind nicht nach BaWü geflossen, sondern nach Niedersachsen, weil die Personal einstellen konnten)

Erst nachdem wir das gemacht haben kam bei uns Schwung in die Bude und wurden die Ablehnungen hinterfragt, da hast du Recht. Aber anrufen beim FM reicht halt nicht. Verwaltung wird mit Verwaltung bekämpft.

und da gebe ich dir Recht, es bringt nichts das hier zu diskutieren, wartet ihr weiter darauf, das der AG von selbst drauf kommt und beklagt das verdi sich nicht für eure Belange einsetzt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 13:37
@MoinMoin:

Ich ergänze dir noch was, was auf uns an der Uni zutrifft. Deswegen solltest du ganze PDFs lesen:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Der Landtagsbeschluss wurde zum Anlass genommen, eine umfassende Abfrage im nachgeordneten Bereich durchzuführen. Das Ergebnis der Abfrage lässt sich wie folgt zusammenfassen: Im Geschäftsbereich des Wissenschaftsministeriums wurden in den vergangenen Jahren circa 5.500 Zulagen nach § 16 Absätze 2 und 2a TV-L und § 16 Absatz 5 TV-L, bei den Hochschulen in der Fassung des § 40 TV-L, gewährt. Von rund 5.000 Zulagen nach § 16 Absätze 2 und 2a TV-L wurden 132 als fehlerhaft identifiziert; von diesen wurden 42 bereits korrigiert, berichtigt oder widerrufen. Von rund 550 Zulagen nach § 16 Absatz 5 TV-L wurden 85 als fehlerhaft identifiziert; von diesen wurde 60 bereits korrigiert, berichtigt oder widerrufen. In diesen Meldungen sind auch bereits die durch den Rechnungshof in den letzten Jahren geprüften Einrichtungen und festgestellten Fehler enthalten. Die festgestellten Fehler sind unterschiedlicher Art und betreffen in erster Linie formelle Fehler, wie die fehlende Zustimmung oder Mängel bei der Dokumentation. Im Nachgang zu den festgestellten Mängeln bei der Anwendung der tarifrechtlichen Vorschriften hatte das Wissenschaftsministerium bereits im Jahr 2018 mit Schreiben an die Hochschulen (Sonderregelungen § 40 TV-L) und an die weiteren Einrichtungen im Geschäftsbereich auf die jeweiligen tatbestandlichen Voraussetzungen, die Zustimmungsvorbehalte bei der Stufenzuordnung neu eingestellter Arbeitnehmer/-innen und Vorweggewährungen sowie die Dokumentationspflichten hingewiesen; den Schreiben wurden als Anlage tabellarische Übersichten über die jeweiligen Voraussetzungen beigefügt. Unabhängig vom oben bezeichneten Landtagsbeschluss nahm das Wissenschaftsministerium die Prüfung des Rechnungshofes vom Juli 2020 erneut zum Anlass, die Einrichtungen im Geschäftsbereich des Wissenschaftsministeriums mit zwei Schreiben (Hochschulen und übrige Einrichtungen) nochmals umfassend auf die bei der Gewährung von Zulagen zu beachtenden Grundsätze hinzuweisen, insbesondere:

•  Zulagen nach § 16 Absatz 5 Satz 1 TV-Z (i. d. F. des § 40 Nr. 5 Ziffer 2 TV-L) dürfen – mit Ausnahme von Neueinstellungen – nur nach vorheriger Zustimmung des Finanzministeriums gewährt werden.
•  Das Finanzministerium muss einer Zulage nach § 16 Absatz 5 Satz 2 TV-L (in der Fassung des § 40 Nr. 5 Ziffer 2 TV-L) vorher zustimmen.

•  Die dargelegten Voraussetzungen sind so zu dokumentieren, dass der Rechnungshof oder das Wissenschaftsministerium ohne weitere Recherchen und Nachfragen überprüfen können, ob diese vorliegen.

Den beiden Schreiben wurde nochmals eine aktualisierte Übersicht über sämtliche Voraussetzungen der tariflichen Regelungen (Stufenzuordnung, Zulagen) für Beschäftigte an Hochschulen und an den übrigen Einrichtungen beigefügt, um den Einrichtungen die Überprüfung ihrer Entscheidungen zu erleichtern (Prüflisten). Das Wissenschaftsministerium wird die Einrichtungen auch darüber hinaus bei der Anwendung und Auslegung der TV-L-Regelungen zur Gewährung von Zulagen weiterhin unterstützen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 13:57
bei den Zahlen von EG13S1 lese ich derzeit übrigens 52206 vs 52761 ;-)

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund-2022&g=E_13&s=1&f=&z=&zv=&r=&awz=&zulage=&kk=&kkz=&zkf=&stkl=
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: aliengunner am 25.07.2023 14:14
Möchtet ihr eventuell ein neues Thema eröffnen, um euch privat auszutauschen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 14:26
von meiner Seite war es das eigentlich nun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.07.2023 14:41
Es geht aber bei der Diskussion letztlich um den TV-L und die kommenden Verhandlungen.
In Bayern z.B. ist der TV-L §17 (2) auf Eis gelegt. In NRW auch?


Wenn die Einmalzahlung bei den Verhandlungen und 30 Monate Laufzeit rauskommt, hat der TVÖD den TV-L abgehängt.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 16:57
Und wie auch schon erwähnt, dieser Satz "Wenn ganze Abteilungen drohen zu gehen, mit der Info an den Führungskräften, und tschüss ihr wertschätzt uns nicht, weil ihr uns die Zulage nicht gebt, dann wird diese Meinung revidiert werden." funktioniert in BaWü halt nicht, da die Vorgabe von ganz oben kommt, keine Zulagen zu gewähren. Dann gehen halt alle und wenn einer nachkommt, dann schön und wenn nicht, dann halt nicht.
Also?
Wo ist da die Vorgabe von ganz oben?
Du schreibst doch selber (aber begreifst es nicht oder die Personaler begreifen es nicht):

•  Zulagen nach § 16 Absatz 5 Satz 1 TV-Z (i. d. F. des § 40 Nr. 5 Ziffer 2 TV-L) dürfen – mit Ausnahme von Neueinstellungen – nur nach vorheriger Zustimmung des Finanzministeriums gewährt werden.

Das bedeutet: Es dürfen Zulagen nach Satz 1 (1Zur regionalen Differenzierung, zur Deckung des Personalbedarfs, zur Bindung von qualifizierten Fachkräften oder zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten kann Beschäftigten abweichend von der tarifvertraglichen Einstufung ein bis zu zwei Stufen höheres Entgelt ganz oder teilweise vorweg gewährt werden.) nur bei Neueinstellungen ohne vorheriger Zustimmung vom Finanzministeriums gewährt werden!!
Ansonsten bedarf es der Zustimmung (also bei Bestandsmitarbeiter) der Zustimmung des FM.

Weder in dem einem Fall, noch in dem anderen Fall steht dort, dass keine Zulage gewährt wird, so wie du es behauptest und dich mit deinem eigenem Text widerlegt hast.

Ebenso wenn eine Zulage nach Satz 2 (also plus 20% der Stufe 2) nur nach Zustimmung des FM gewährt werden darf.


Also was hindert eure Personaler daran euere WiMis mit dem Entgelt EG13S3 einzustellen?
Doch nur die Angst oder Faulheit, diese Zulage entsprechend so zu begründen und zu dokumentieren, das diese WiMis nur bei S3 Entgelt die Stelle annehmen würden und es sonst keine anderen geeigneten Bewerber gibt.

Es ist also alleinig selbstgemachtes Leid innerhalb deiner Uni wenn deswegen keine WiMis kommen, denn ihr könntet eigenständig diese Zulage bei Einstellung gewähren!


Davon ab, um mehr zum eigentlichem Thema zurückzukommen (@aliengunner),
plädiere ich weiterhin dafür, dass diese Einschränkungen im TV aus Satz 1 gestrichen werden und/oder die monetäre Begrenzung auf mehr als 2 Stufen erweitert wird gleiches gilt für die 20%.
und die Beschränkung bei der Anerkennung von förderlichen Zeiten muss weg, da scheitern die lausigen Personaler doch auch ständig das vernünftig dokumentieren zu wollen und nehmen dann lieber die drittplatzierte Graupe, weil billiger.

Dann hätten die AGs mehr Möglichkeiten dynamisch auf die Arbeitsmarkt Situation zu reagieren und zu handeln.
(Freiwillige Selbstbeschränkungen wie Oliver1976 sie hat sind das was sie sind! freiwillige Beschränkungen, weil die Not nicht groß genug ist, oder nicht so dokumentiert wird, dass die ängstlichen Personaler ihren Arsch in der Wand gedrückt bekommen.)

Unabhängig davon muss natürlich ein Abschluss her der in 2024 - so wie bisher - mehr oder weniger das Gleiche Entgelt bei öd und L erzeugt, der negative Gap oben darf gerne zu lasten des postiven Gap unten angeglichen werden  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.07.2023 16:59
bei den Zahlen von EG13S1 lese ich derzeit übrigens 52206 vs 52761 ;-)

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund-2022&g=E_13&s=1&f=&z=&zv=&r=&awz=&zulage=&kk=&kkz=&zkf=&stkl=
Korrekt:
52206 vs 52761 bzw.  52417
https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/vka?id=tvoed-vka-2022&g=E_13&s=1&f=&z=&zv=&r=&awz=&zulage=&kk=&kkz=&zkf=&stkl=
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.07.2023 20:19
Und wie auch schon erwähnt, dieser Satz "Wenn ganze Abteilungen drohen zu gehen, mit der Info an den Führungskräften, und tschüss ihr wertschätzt uns nicht, weil ihr uns die Zulage nicht gebt, dann wird diese Meinung revidiert werden." funktioniert in BaWü halt nicht, da die Vorgabe von ganz oben kommt, keine Zulagen zu gewähren. Dann gehen halt alle und wenn einer nachkommt, dann schön und wenn nicht, dann halt nicht.
Also?
Wo ist da die Vorgabe von ganz oben?
Du schreibst doch selber (aber begreifst es nicht oder die Personaler begreifen es nicht):

•  Zulagen nach § 16 Absatz 5 Satz 1 TV-Z (i. d. F. des § 40 Nr. 5 Ziffer 2 TV-L) dürfen – mit Ausnahme von Neueinstellungen – nur nach vorheriger Zustimmung des Finanzministeriums gewährt werden.

Das bedeutet: Es dürfen Zulagen nach Satz 1 (1Zur regionalen Differenzierung, zur Deckung des Personalbedarfs, zur Bindung von qualifizierten Fachkräften oder zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten kann Beschäftigten abweichend von der tarifvertraglichen Einstufung ein bis zu zwei Stufen höheres Entgelt ganz oder teilweise vorweg gewährt werden.) nur bei Neueinstellungen ohne vorheriger Zustimmung vom Finanzministeriums gewährt werden!!
Ansonsten bedarf es der Zustimmung (also bei Bestandsmitarbeiter) der Zustimmung des FM.

Weder in dem einem Fall, noch in dem anderen Fall steht dort, dass keine Zulage gewährt wird, so wie du es behauptest und dich mit deinem eigenem Text widerlegt hast.

Ebenso wenn eine Zulage nach Satz 2 (also plus 20% der Stufe 2) nur nach Zustimmung des FM gewährt werden darf.


Also was hindert eure Personaler daran euere WiMis mit dem Entgelt EG13S3 einzustellen?
Doch nur die Angst oder Faulheit, diese Zulage entsprechend so zu begründen und zu dokumentieren, das diese WiMis nur bei S3 Entgelt die Stelle annehmen würden und es sonst keine anderen geeigneten Bewerber gibt.

Es ist also alleinig selbstgemachtes Leid innerhalb deiner Uni wenn deswegen keine WiMis kommen, denn ihr könntet eigenständig diese Zulage bei Einstellung gewähren!


Davon ab, um mehr zum eigentlichem Thema zurückzukommen (@aliengunner),
plädiere ich weiterhin dafür, dass diese Einschränkungen im TV aus Satz 1 gestrichen werden und/oder die monetäre Begrenzung auf mehr als 2 Stufen erweitert wird gleiches gilt für die 20%.
und die Beschränkung bei der Anerkennung von förderlichen Zeiten muss weg, da scheitern die lausigen Personaler doch auch ständig das vernünftig dokumentieren zu wollen und nehmen dann lieber die drittplatzierte Graupe, weil billiger.

Dann hätten die AGs mehr Möglichkeiten dynamisch auf die Arbeitsmarkt Situation zu reagieren und zu handeln.
(Freiwillige Selbstbeschränkungen wie Oliver1976 sie hat sind das was sie sind! freiwillige Beschränkungen, weil die Not nicht groß genug ist, oder nicht so dokumentiert wird, dass die ängstlichen Personaler ihren Arsch in der Wand gedrückt bekommen.)

Unabhängig davon muss natürlich ein Abschluss her der in 2024 - so wie bisher - mehr oder weniger das Gleiche Entgelt bei öd und L erzeugt, der negative Gap oben darf gerne zu lasten des postiven Gap unten angeglichen werden  ;)

Könnte, sollte, wollte... das ist ja das Problem. Es existiert die schriftliche Aussage des FM, dass man keine Zulagen gewährt. Es ist schön, dass diese gewährt werden könnten, werden sie allerdings nicht. Da kann begründet werden, was man will.

Neueinstellungen werden mit Veto des Personalrats der Uni und bei unserem gemeinsamen Betrieb zwischen Uni-Institut und Fraunhofer (daher haben wir einen Betriebsrat) ebenfalls nicht mit Zulagen bedacht, da dieses "unfair" gegenüber den langjährigen MAs wäre (Gleichstellungsgrundsatz). Da diese ja nicht mit Zulagen bedacht werden können, auch wenn man sie könnte.

Dass das alles nicht sinnvoll ist, sehe ich auch so und da widerspreche ich definitiv nicht, aber das ist nun einmal die Arbeitsgrundlage, mit der ich leider arbeiten muss, auch wenn ich es gerne anders hätte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.07.2023 07:44
Könnte, sollte, wollte... das ist ja das Problem. Es existiert die schriftliche Aussage des FM, dass man keine Zulagen gewährt. Es ist schön, dass diese gewährt werden könnten, werden sie allerdings nicht. Da kann begründet werden, was man will.
Da aber das FM bei euch (anders als bei uns) bei Neueinstellungen nichts zu melden hat (was du weiter oben behauptet hast) ist es dein Problem und Aufgabe dem FM den Schaden klar zumachen (und sie dafür in die Verantwortung nehmen), wenn die gute Mitarbeiter gehen, Projekte platzen, Schaden entsteht, Qualität sinkt nur weil man keine widerrufliche Zulage für diese Leistungsträger zahlen will.

Das ist harte Verwaltungsarbeit, aber darauf zu warten, dass verdie diese Hausgemachten lokalen Probleme löst ist nicht der richtige Weg.

Nach der 10. schriftlichen Ablehnung und der zweiten Million an Schaden findet auch im FM ein Umdenken statt. Mit der Haltung darauf zu warten das sie von alleine durch göttliche Eingebung darauf kommen, ist man Teil des Problems, weil man das FM nicht bösgläubig macht und wenn es kracht, dort gesagt wird: Hätten wir das gewußt, hätten wir genehmigt.

Zitat
Neueinstellungen werden mit Veto des Personalrats der Uni und bei unserem gemeinsamen Betrieb zwischen Uni-Institut und Fraunhofer (daher haben wir einen Betriebsrat) ebenfalls nicht mit Zulagen bedacht, da dieses "unfair" gegenüber den langjährigen MAs wäre (Gleichstellungsgrundsatz). Da diese ja nicht mit Zulagen bedacht werden können, auch wenn man sie könnte.
Auch hier eine gänzlich andere Aussage als weiter oben.
Es ist also nicht ein Landesproblem, sondern reines lokales Problem, wie kommst du also darauf für BW zu sprechen, wenn es alleinig an euren PR/BR liegt?
Und natürlich kam und kommt bei uns das Argument vom PR auch gerne, es ist aber im Verfahren vom PR nicht dauerhaft haltbar.

Und auch hier gäbe es mittel und Wege den PR "in die Knie" zu zwingen:
Keine Neueinstellung mit Zulage? Ok.
Also keine Neueinstellung! Mit nicht fehlender Neueinstellung werden Überstunden oder Mehrarbeit der Bestandsmitglieder angeordnet, mit der Begründung, dass der PR die Arbeitsentlastung der Bestandmitarbeiter ablehnt. PR lehnt auch dieses ab.
Neueinstellung wird mit Zulage ohne Zustimmung vom öPR gemacht. Begründung im Schlichtungsverfahren durch übergeordnete Stelle: Fürsorgepflicht des AGs gegenüber der Mehrbelastung der MA, welche offensichtlich dem PR egal sind.

Und Gleichstellungsgrundsatz dürfte als Begründung für die Ablehnung der Gewährung der Zulage nicht haltbar sein, ohne euer PersVG zu kennen, dürfte das nicht als Versagungsgrund gelten, bzw. könnte wie oben beschrieben locker von der übergeordnete Instanz einkassiert werden.
Dann hat der PR seine Ruh und Gesicht gewahrt (und für die Bestandsmitglieder gekämpft) und ihr euren Mitarbeiter.
Wenn ihr aber einfach einknickt, ok.
Selber Schuld.

Edit: Ich bin mir auch nicht sicher, ob in BW die Gewährung der Zulage überhaupt zustimmungspflichtig ist, da es keine AV Änderung ist. Im NPersVG ist Zulage drin als Tatbestand, im BW PersVG habe ich das so nicht gefunden.
Zitat
Dass das alles nicht sinnvoll ist, sehe ich auch so und da widerspreche ich definitiv nicht, aber das ist nun einmal die Arbeitsgrundlage, mit der ich leider arbeiten muss, auch wenn ich es gerne anders hätte.
Da kann ich dir abermals nur Raten: lerne den Verwaltungskampf, entsprechende Wege habe ich dir / euch oben gezeigt. Mach die Hacken scharf, ichsehe da mehr Möglichkeiten deine Problem zu lösen, verdi oder ein neuer TV Abschluß wird es nicht!

Ich brauchte bei uns ca. 3 Jahre dafür, bis es ganz oben angekommen ist und wir einen gemeinsamen Weg gefunden habe.
Und bei uns wird trotzdem weiterhin nicht jedem eine Zulage gewährt, da guckt der AG genau hin, wer blufft bzw. entbehrlich ist.

Könnte, sollte, wollte... das ist ja das Problem
Sehe ich eben gänzlich anders.
Denn die im öD gerne gezeigt Haltung (vom PR etc.) Gießkanne für alle (egal ob Berufszweig mit ausreichendem Angebot an AN oder Notlage durch Mangel), Bundesweit einheitlich(scheiß auf regionale Arbeitsmarkt Notlagen oder wo die Leute dem öD die Bude einrennen) und egal ob high oder lowperformer ist das Problem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.07.2023 08:13
Wir sind intern dran am Thema 16.5, eine sehr harte Nuss gerade als Instrument für vorhandenes Personal. Ich möchte selbst davon profitieren, sehe aber den sehr langen Weg. Möglicherweise daher zum Winter ein Wechsel, ich warte noch die Tarifverhandlungen ab. Auch um ein anspruchsvollens Projekt abzuschließen.

Bei Neueinstellungen löst sich die grundsätzliche Problematik der Entgelttabelle damit eher nicht. Wir suchen aufgrund der fachlichen Komplexität eher erfahrene MINT-Kollegen. Laut einiger eigenen Gespräche gerrade mit erfahrenen externen MINT Arbeitskräften wirkt diese Tabelle bereits zu abschreckend für eine Bewerbung. Nach dem Motto: "Warum braucht ihr Zulagen,  könnt nicht einfach auch so vernünftig zahlen?"

Daher muss die Entgelttabelle angepasst werden. Die vor wenigen Jahren für einige EG erst eingeführte Stufe 6 bitte ebenfalls weiter aufwerten. Würde schon viel helfen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 26.07.2023 09:16
@MoinMoin: Kompliment, dass du das alleine hinbekommen hast. Mit fehlt hier der Rückhalt. Hier warten alle auf Veränderungen und harren der Dinge, die da kommen. Und gehen nach der beschriebenen Praxis vor. Halt wahrscheinlich der einfache Weg ohne kämpfen zu müssen. Und man lässt lieber die befristeten MA mit massig Überstunden ausbluten. Von meiner Position aus kann ich nur mahnen und hinweisen. Mehr Macht habe ich an dieser Stelle leider nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.07.2023 09:58
Wir sind intern dran am Thema 16.5, eine sehr harte Nuss gerade als Instrument für vorhandenes Personal. Ich möchte selbst davon profitieren, sehe aber den sehr langen Weg. Möglicherweise daher zum Winter ein Wechsel, ich warte noch die Tarifverhandlungen ab. Auch um ein anspruchsvollens Projekt abzuschließen.
Sehr löblich, man sieht sich ja immer zweimal.
Wissen die Entscheider schon von der Entscheidung?
Ich habe die Zustimmung zu meiner Zulage vom FM auch erst genehmigt bekommen, nachdem sie (für die Akten) Nachweise von Einladungen zum Bewerbungsgespräch haben wollten.
Als dann innerhalb von 24h drei vorlagen, staunten selbst der Ministerialrat im FM und mein LRD und erkannten ein wenig was Phase ist.
Zitat
Bei Neueinstellungen löst sich die grundsätzliche Problematik der Entgelttabelle damit eher nicht. Wir suchen aufgrund der fachlichen Komplexität eher erfahrene MINT-Kollegen. Laut einiger eigenen Gespräche gerrade mit erfahrenen externen MINT Arbeitskräften wirkt diese Tabelle bereits zu abschreckend für eine Bewerbung. Nach dem Motto: "Warum braucht ihr Zulagen,  könnt nicht einfach auch so vernünftig zahlen?"
MINT ist ein "nischen" Problem. 80-90% der öD Angestellten sind vernünftig bezahlt durch diese Tabelle.
Klar die 6 Stufen sind eine reines Geldsparen und Möhre vor der Nase halten, angelehnt an die BAT 2 Jahres Erhöhung per Alter.
Also entweder eigene MINT Tabellen und EGO.
oder
Mehr Zulage Möglichkeiten und diese aktiv bewerben. Bzw. nicht mit TV-L als Entlohnung abschrecken.
Denn wie schon 1000mal gesagt. erfahrene Kollegen können ohne Probleme mit 80T geködert werden (wenn der Ag will  :o) )
Einstieg Berufsanfänger 60T.
Das ist in der Fläche eine marktfähige Bezahlung.
Dann noch eine TdL extra Zulage in Hochpreisregionen und gut ist.
Was fehlt ist ein besseres Image und eine besseres Personalmarketing und natürlich AGs die das verstanden haben.
Zitat
Daher muss die Entgelttabelle angepasst werden. Die vor wenigen Jahren für einige EG erst eingeführte Stufe 6 bitte ebenfalls weiter aufwerten. Würde schon viel helfen...
da gehe ich mit: der GAP S5 zu S6 ist ein schiss. Und da im EG13 WiMi Bereich nicht so viele das erreichen könnten die AGs das machen, ohne das es gigantische Kosten verursacht aber eine gute Werbung wäre.

besser wäre allerdings die Revolution und auf 3 Stufen reduzieren. (ok man darf ja träumen und mir ists eh wurscht als 6er)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.07.2023 10:10
@MoinMoin: Kompliment, dass du das alleine hinbekommen hast. Mit fehlt hier der Rückhalt. Hier warten alle auf Veränderungen und harren der Dinge, die da kommen. Und gehen nach der beschriebenen Praxis vor. Halt wahrscheinlich der einfache Weg ohne kämpfen zu müssen. Und man lässt lieber die befristeten MA mit massig Überstunden ausbluten. Von meiner Position aus kann ich nur mahnen und hinweisen. Mehr Macht habe ich an dieser Stelle leider nicht.
Wer sagt, dass ich das alleine geschafft habe, es war schon Teamarbeit (unter anderem Kollegen davon überzeugen, gewisse Karren nicht aus den Dreck durch Gleitzeiteinsatz zu ziehen) und man muss ein langfristige Ziel beharrlich verfolgen.
Verwaltung halt.

Und du unterschätz leider deine Macht.

Wer den Schaden nicht dokumentiert und noch oben meldet und Schaden vorhersagt und die Nichtentscheider, die die Macht hätten, damit in die Bösgläubigkeit und direkt in die Verantwortung bringt, ist Teil des perfiden Systems, wo jeder die Schultern zuckt und sagt, ich kann nichts ändern.

Ebenso gehört es dazu die befristeten davon abzuhalten aus falschen Hoffnungen Kastanien aus dem Feuer zu holen.

Der geile Moment ist dann, wenn von oben die Anfragen kommen, warum das Projekt X oder die Statistik Y oder blablub nicht oder (nicht fristgerecht) bei ihnen abgeliefert wurde, mit dem Hinweis beantwortet wird:

Weil sie selbst entschieden haben, dass wir nicht die Ressourcen dafür haben sollen, siehe Bericht vom und Vermerk vom..

(ok ein bisserl Eier in der Hose braucht man dafür und Chefs die auch schon EDEKA sind)

Aber damit fing die Maschine an in die Richtige Richtung zu laufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 26.07.2023 20:09
Die Schlichtung bei der Bahn hätte man sich fast sparen können, wenn es angenommen wird. 25 statt 27 Monate, sonst fast alles wie beim vorherigen Bahn-Angebot? Nuja

„ Er sieht unter anderem eine stufenweise Einkommenserhöhung um insgesamt 410 Euro pro Monat sowie eine Laufzeit von 25 Monaten vor“ plus 2850 Euro.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 26.07.2023 21:41
Das Bahn Tarifgefüge ist für Außenstehende kaum durchschaubar. Dazu muss man Wissen das das Lohngefüge für die hier verhandelt wurde sehr niedrig ist. Lokführer sind da schon „Besserverdienende“

Für mich ist das Ergebnis noch nicht ganz einzuordnen. Die EVG redet von bis zu 900€ für bestimmte Berufsgruppen am Ende der Laufzeit.

Es gibt 410€ in zwei Stufen + 2850€ IAP (die aber eher ein Ausgleich für die Nullmonate ist, von der Nullrunde 2020 ganz zu schweigen). Dann sollen bestimmte Berufsgruppen am Ende der Laufzeit noch was oben drauf kriegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 27.07.2023 00:38
Das Bahn Tarifgefüge ist für Außenstehende kaum durchschaubar. Dazu muss man Wissen das das Lohngefüge für die hier verhandelt wurde sehr niedrig ist. Lokführer sind da schon „Besserverdienende“

Für mich ist das Ergebnis noch nicht ganz einzuordnen. Die EVG redet von bis zu 900€ für bestimmte Berufsgruppen am Ende der Laufzeit.

Es gibt 410€ in zwei Stufen + 2850€ IAP (die aber eher ein Ausgleich für die Nullmonate ist, von der Nullrunde 2020 ganz zu schweigen). Dann sollen bestimmte Berufsgruppen am Ende der Laufzeit noch was oben drauf kriegen.


Vergleich mit dem TVÖD-Abschluss:

Da behalte ich lieber den TVÖD-Abschluss. Aber meine EG ist zweistellig.
Die einstelligen EG würden mit dem Bahnabschluss besser fahren.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 27.07.2023 07:12
Außer für den Weichenschmierer und die Spülkraft in der Werkskantine sehe ich da wenig Grund zum Jubeln. Zu wenig und zu spät. Diese sozialistischen Festbeträge sind ja echt grausam undifferenziert mittlerweile. Was kommt bei der nächsten Verhandlung raus - vielleicht zweckgebundene Wertmarken für Aldi oder Netto?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: rot am 27.07.2023 07:21
Woher kommt eigentlich dieses ewige Gerücht, dass der TV-L üblicher schlechter Tarifabschlüsse hat.
Im TV-L werden einige besser als im TVöD bezahlt, wie kann das sein?
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Halt nur bis 2018, aber daher hab ich es.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.07.2023 07:24
Vergleich mit dem TVÖD-Abschluss:

Da behalte ich lieber den TVÖD-Abschluss. Aber meine EG ist zweistellig.
Die einstelligen EG würden mit dem Bahnabschluss besser fahren.  ;D
Hat doch eine Klare Logik dort:
Die Einstelligen bekommen einen zweistelligen Lohnzuwachs. Die Zweistelligen einen Einstelligen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.07.2023 07:26
Woher kommt eigentlich dieses ewige Gerücht, dass der TV-L üblicher schlechter Tarifabschlüsse hat.
Im TV-L werden einige besser als im TVöD bezahlt, wie kann das sein?
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Halt nur bis 2018, aber daher hab ich es.
Ist mir bekannt.
Hier der passende aktuellere direkte Vergleich:
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Wo man sieht, dass einige EGs mehr einige weniger im TV-L vs. TVöD verdienen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 27.07.2023 08:29
Ist mir bekannt.
Hier der passende aktuellere direkte Vergleich:
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Wo man sieht, dass einige EGs mehr einige weniger im TV-L vs. TVöD verdienen.
Wenn man etwas Farbe ins Spiel bringt, sieht man auch besser, wo im TV-L gespart wird:
http://hg-tvl.bplaced.net/Analyse_der_Entgelttabelle_TV-L_2023.PNG (http://hg-tvl.bplaced.net/Analyse_der_Entgelttabelle_TV-L_2023.PNG)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 27.07.2023 09:31
Woher kommt eigentlich dieses ewige Gerücht, dass der TV-L üblicher schlechter Tarifabschlüsse hat.
Im TV-L werden einige besser als im TVöD bezahlt, wie kann das sein?
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Halt nur bis 2018, aber daher hab ich es.
Ist mir bekannt.
Hier der passende aktuellere direkte Vergleich:
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Wo man sieht, dass einige EGs mehr einige weniger im TV-L vs. TVöD verdienen.

Arbeitet ein Großteil im TVöD eigentlich zeitmäßig weniger als im TV-L? Oder kann man das irgendwo einsehen? Wir haben immer mal wieder neue Kollegen (gewechselst von TVöD zu TV-L), die sich wundern, dass wir noch 40 Stunden als Vollzeitstelle arbeiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.07.2023 09:39
Seit 01.01.2023 gilt im TVÖD die 39-Stunden-Woche  (§ 6 Abs. 1 Satz 1 Buchst. a TVöD).

Im Buchst. b wird für die Kommunen in West (39 Stunden) und Ost (40 Stunden) immer noch unterschieden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Regierungsbeschäftigte am 27.07.2023 10:43
Wie realistisch ist es, dass wir einen ähnlichen Abschluss wie im TVöD erreichen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 27.07.2023 10:57
Seit 01.01.2023 gilt im TVÖD die 39-Stunden-Woche  (§ 6 Abs. 1 Satz 1 Buchst. a TVöD).

Im Buchst. b wird für die Kommunen in West (39 Stunden) und Ost (40 Stunden) immer noch unterschieden.

Kann man da auf eine Angleichung hoffen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.07.2023 12:15
Falls sich die Länder innerhalb der TdL mit Ihren unterschiedlichen Arbeitszeiten angleichen sollten, dann auf die bayerische Variante - so meine Vermutung. Allerdings glaube ich nicht, dass die AZ zur Verhandlungsmasse gehört.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.07.2023 12:19
Wie realistisch ist es, dass wir einen ähnlichen Abschluss wie im TVöD erreichen?
Ausreichend realistisch
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.07.2023 12:24
Woher kommt eigentlich dieses ewige Gerücht, dass der TV-L üblicher schlechter Tarifabschlüsse hat.
Im TV-L werden einige besser als im TVöD bezahlt, wie kann das sein?
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Halt nur bis 2018, aber daher hab ich es.
Ist mir bekannt.
Hier der passende aktuellere direkte Vergleich:
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Wo man sieht, dass einige EGs mehr einige weniger im TV-L vs. TVöD verdienen.

Arbeitet ein Großteil im TVöD eigentlich zeitmäßig weniger als im TV-L? Oder kann man das irgendwo einsehen? Wir haben immer mal wieder neue Kollegen (gewechselst von TVöD zu TV-L), die sich wundern, dass wir noch 40 Stunden als Vollzeitstelle arbeiten.
Also die Mehrheit arbeite als Angestellter im TV-L nicht 40h
TV-L:
Baden-Württemberg 38,95 Stunden
Bayern 39,33 Stunden
Bremen 38,795 Stunden
Hamburg 38,73 Stunden
Niedersachsen 38,92 Stunden
Nordrhein-Westfalen 39,20 Stunden
Rheinland-Pfalz 38,75 Stunden
Saarland 38,80 Stunden
Schleswig-Holstein 38,60 Stunden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.07.2023 12:39
Bitte?
Das ist falsch! ->Baden-Würtemberg 39 h und 30 min,  Bayern 40 h und 6 min....
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/arbeitszeit.html (https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/arbeitszeit.html)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 27.07.2023 13:09
Wie realistisch ist es, dass wir einen ähnlichen Abschluss wie im TVöD erreichen?
Ausreichend realistisch

Die Mogelpackung wäre sogar enttäuschend. IFP umgewandelt in monatliche Zahlungen, die dann irgendwann von den normalen Erhöhungen abgelöst werden. Richtig billig
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 27.07.2023 13:16
Wie realistisch ist es, dass wir einen ähnlichen Abschluss wie im TVöD erreichen?
Ausreichend realistisch

Die Mogelpackung wäre sogar enttäuschend. IFP umgewandelt in monatliche Zahlungen, die dann irgendwann von den normalen Erhöhungen abgelöst werden. Richtig billig

Ich hoffe nur, dass der TVL den Anschluss an den TVöD wenigstens dadurch schaftt, dass IFP und tabellenwirksame Erhöhung gleichzeitig eintreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Regierungsbeschäftigte am 27.07.2023 13:17
Ja aber ganz ehrlich: mit 2,8 % kann man uns nun wirklich nicht noch einmal abspeisen. Die Forderung sollte weitaus höher ausfallen, vielleicht 12 %, um mehr Verhandlungsspielraum zu haben. Ich glaube aber, ich darf nicht zu viel erwarten, sonst ist die Enttäuschung zu hoch…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 27.07.2023 13:53
Tabellenwirksame Erhöhungen entsprechend der umgekehrten Reihenfolge der Entgeltgruppen, also
EG 1: 15 %
EG 2: 14 %
...
EG 15: 1 %

 8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tiffy am 27.07.2023 14:18

Nordrhein-Westfalen 39,20 Stunden
Stimmt nicht, es sind 39,83 (39h 50').
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 27.07.2023 14:20
Woher kommt eigentlich dieses ewige Gerücht, dass der TV-L üblicher schlechter Tarifabschlüsse hat.
Im TV-L werden einige besser als im TVöD bezahlt, wie kann das sein?
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Halt nur bis 2018, aber daher hab ich es.
Ist mir bekannt.
Hier der passende aktuellere direkte Vergleich:
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Wo man sieht, dass einige EGs mehr einige weniger im TV-L vs. TVöD verdienen.

Arbeitet ein Großteil im TVöD eigentlich zeitmäßig weniger als im TV-L? Oder kann man das irgendwo einsehen? Wir haben immer mal wieder neue Kollegen (gewechselst von TVöD zu TV-L), die sich wundern, dass wir noch 40 Stunden als Vollzeitstelle arbeiten.
Also die Mehrheit arbeite als Angestellter im TV-L nicht 40h
TV-L:
Baden-Württemberg 38,95 Stunden
Bayern 39,33 Stunden
Bremen 38,795 Stunden
Hamburg 38,73 Stunden
Niedersachsen 38,92 Stunden
Nordrhein-Westfalen 39,20 Stunden
Rheinland-Pfalz 38,75 Stunden
Saarland 38,80 Stunden
Schleswig-Holstein 38,60 Stunden.

Das macht es für diejenigen, die 40 arbeiten, nicht besser  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 27.07.2023 14:20
Ja aber ganz ehrlich: mit 2,8 % kann man uns nun wirklich nicht noch einmal abspeisen. Die Forderung sollte weitaus höher ausfallen, vielleicht 12 %, um mehr Verhandlungsspielraum zu haben. Ich glaube aber, ich darf nicht zu viel erwarten, sonst ist die Enttäuschung zu hoch…
Bei 12% müsste dann aber Forderung und Abschluss identisch sein, wenn man noch annähernd mit dem TVöD gleichziehen will.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Regierungsbeschäftigte am 27.07.2023 14:32
Ja aber ganz ehrlich: mit 2,8 % kann man uns nun wirklich nicht noch einmal abspeisen. Die Forderung sollte weitaus höher ausfallen, vielleicht 12 %, um mehr Verhandlungsspielraum zu haben. Ich glaube aber, ich darf nicht zu viel erwarten, sonst ist die Enttäuschung zu hoch…
Bei 12% müsste dann aber Forderung und Abschluss identisch sein, wenn man noch annähernd mit dem TVöD gleichziehen will.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich auf 12 % im TV-L einigen wird. Ich gehe fest davon aus, dass maximal 5,5% rum kommen, wenn überhaupt. IFP einmalig 3.000 Euro im Januar 2024 und zusätzlich 8 oder 9 %.  Aber das ist wahrscheinlich nur Wunschdenken, wobei das noch nicht einmal übertrieben ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 27.07.2023 14:37
Ja aber ganz ehrlich: mit 2,8 % kann man uns nun wirklich nicht noch einmal abspeisen. Die Forderung sollte weitaus höher ausfallen, vielleicht 12 %, um mehr Verhandlungsspielraum zu haben. Ich glaube aber, ich darf nicht zu viel erwarten, sonst ist die Enttäuschung zu hoch…
Bei 12% müsste dann aber Forderung und Abschluss identisch sein, wenn man noch annähernd mit dem TVöD gleichziehen will.

Wie sollen denn 12 Prozent erreicht werden, wenn die Forderungen zu Beginn unter 10 % liegen. Das ist ja hier schon irgendwie durchgesickert, dass man mit einer "moderaten" bzw. niedrigen Forderung starten möchte. Das soll die "neue Taktik" sein. Und gute Nacht  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 27.07.2023 15:29
Echt wahr? Na das ist ne bahnbrechende Herangehensweise. QVC-Modell und die 2.Pfanne gibt es gratis dazu...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.07.2023 15:55
Echt wahr? Na das ist ne bahnbrechende Herangehensweise. QVC-Modell und die 2.Pfanne gibt es gratis dazu...

'ne Packung Gummibärchen vom Discounter tut's auch, wenn ich die ganzen Androhungen von Kündigungen hier so lese  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 27.07.2023 16:13
Bei uns gerade Kindergartenbeiträge +20% zum Vorjahr, Grundschulbetreuung +27% zum Vorjahr. Anscheinend gibt es dafür Inflationsbasierte Empfehlungen zur Erhöhung für die Träger. Wie man da noch in eine Lohn-Preis-Spirale kommen will, ist mir schleierhaft.

Vielleicht sollte man den TV-L auch an die Inflation koppeln und das ganze Gewerkschafts-Verhandlungstheater abschaffen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.07.2023 16:53
Vielleicht sollte man den TV-L auch an die Inflation koppeln und das ganze Gewerkschafts-Verhandlungstheater abschaffen.
Hatten wir schon. Dir ist hoffentlich aber bewusst, dass du dann jetzt quasi eine Erhöhung um 2% (Schätzwert) erwarten dürftest, weil soviel braucht es um dich bei dieser Systematik auf die dann korrekte Lohnhöhe zu bringen.
die letzte Dekade hatten wir ja immerhin Lohnsteigerung über der Inflation.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 27.07.2023 20:52
Die Arbeitszeit wird nicht Teil der Forderung werden. Es geht hauptsächlich ums Geld.

Eine höhere Forderung führt nicht zu einem höheren Ergebnis. Nach der Logik bräuchte ich nur 30% fordern, damit ich mich am Ende mit der Hälfte (15%) „geschlagen“ gebe. Irgendwann wird eine Forderung utopisch, unrealistisch und verkommt zu einem nicht ernst zu nehmenden Wünsch-Dir-Was. Wichtig ist, dass man realistisch bleibt, um realistische Eckpfeiler zu platzieren.

Zur Strategie: Anstelle von einer Einheitsforderung für Alle, soll voraussichtlich differenzierter gefordert werden. Es wird zwar noch eine moderate Einheitsforderung für Alle geben. Darüber hinaus soll es Zusatzforderungen für besonders stark organisierte Bereiche geben. zB die Stadtstaaten, die Unikliniken, TV-STUD und SuE

Gerne verweise ich auf den Thread zur Hamburg-Zulage im Bereich Allgemeine Diskussionen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 27.07.2023 21:54
Die Arbeitszeit wird nicht Teil der Forderung werden. Es geht hauptsächlich ums Geld.

Eine höhere Forderung führt nicht zu einem höheren Ergebnis. Nach der Logik bräuchte ich nur 30% fordern, damit ich mich am Ende mit der Hälfte (15%) „geschlagen“ gebe. Irgendwann wird eine Forderung utopisch, unrealistisch und verkommt zu einem nicht ernst zu nehmenden Wünsch-Dir-Was. Wichtig ist, dass man realistisch bleibt, um realistische Eckpfeiler zu platzieren.

Zur Strategie: Anstelle von einer Einheitsforderung für Alle, soll voraussichtlich differenzierter gefordert werden. Es wird zwar noch eine moderate Einheitsforderung für Alle geben. Darüber hinaus soll es Zusatzforderungen für besonders stark organisierte Bereiche geben. zB die Stadtstaaten, die Unikliniken, TV-STUD und SuE

Gerne verweise ich auf den Thread zur Hamburg-Zulage im Bereich Allgemeine Diskussionen.


Ohweia.... :o.... So wird das eher nix. Völlig klar ist doch eines: Der künftige Abstand zum TVöD muss dringlich ausradiert werden. Sonst gibt es fette Probleme bei Stellenausschreibungen und Bindung von vorhandenem Personal. Vor allem in den bereits diskutierten Mangelberufen wie Pflege oder MINT. Ob Verdi das auch auf dem Schirm hat? Oder Themen wie weitere Anpassung der Stufe 6 und Jahressonderzahlung.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 28.07.2023 00:17

...Eine höhere Forderung führt nicht zu einem höheren Ergebnis. Nach der Logik bräuchte ich nur 30% fordern, damit ich mich am Ende mit der Hälfte (15%) „geschlagen“ gebe.

Aber genau diese Denke ist hier bei einem Teil der Foristen verankert; deshalb auch häufig die Enttäuschungen, weil man die Tarifsituation nicht richtig einschätzt. Man stellt sich wohl vor, dass Tarifverhandlungen mit den öffentlichen AGs so ablaufen wie beim Trödeltrupp; am Ende wird schon alles "irgendwie gut", weil die Sendezeit endet.

Weil die MitarbeiterInnnen es sich mit machen lassen, erlauben sich die AGs mittlerweile manchmal bis zur 3. Runde ohne jegliches Angebot " zu verhandeln". Das würde sich nicht mal die Bahn erlauben. Und weil insgesamt kein größerer Druck bei den Beschäftigten vorhanden scheint,der sie ob des unverschämten Verhaltens der AGs auf die Barrikaden gehen lassen würde, freuen sich die AGs und alles geht seinen gewohnten Gang.

Das Ergebnis wird sich in Höhe des Abschlusses TVÖD einpendeln; nicht mehr - nicht weniger.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.07.2023 06:12
Ohweia.... :o.... So wird das eher nix. Völlig klar ist doch eines: Der künftige Abstand zum TVöD muss dringlich ausradiert werden. Sonst gibt es fette Probleme bei Stellenausschreibungen und Bindung von vorhandenem Personal. Vor allem in den bereits diskutierten Mangelberufen wie Pflege oder MINT. Ob Verdi das auch auf dem Schirm hat? Oder Themen wie weitere Anpassung der Stufe 6 und Jahressonderzahlung.....
Ich Frage mich woher der Gedanke kommt, dass es für verdi ein Thema sein könnte, dass es in Mangelberufe für die AGs Probleme geben könnte, weil die Angestellten zu andern AGs (mit denen verdi teilweise auch TVs aushandeln) wechseln, die mehr zahlen?

verdi muss und hat doch zunächst ein Interesse, dass ihre Mitglieder nicht austreten wegen schlechter Abschlüsse.
Also kann MINT wurscht sein, weil nicht relevante AN Gruppe aus Vs Sicht.
Und unpopulär, weil ja eh Besserverdienende.

Und welchen Grund sollte wiederum der AG haben mit der Gießkanne per Erhöhung für alle diese Problem anzugehen, also auch für die die nicht abwanderungswillig oder -fähig sind?

Also wird verdi verhindern, das es individuelle Lösungen gibt oder sie sich abtrotzen lassen für Eingeständnisse in anderen Bereiche.
Die Einführung der Stufe 6 ab EG9 ist doch auch nicht eine verdi Forderung gewesen, wenn ich mich Recht erinnere!

Wenn Menschen von tvl zu tvöd wandern ist es doch alleinig ein AG Problem, für verdi ist es rechte Tasche Linke Tasche!

Darum:
Das Ergebnis wird sich in Höhe des Abschlusses TVÖD einpendeln; nicht mehr - nicht weniger.
und es wird weiterhin ein Korridor von plus minus 4% zwischen TVöD und TV-L geben, so wie jetzt auch schon.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.07.2023 06:40
Darum sind vemutlich gerade viele der "Besserverdiener" nicht -oder wie ich nicht mehr- bei Verdi. Man darf absolut zwar spürbar mehr bezahlen, die Belange dieser Gruppierungen gehen aber weitestgehend unter wie ich auch aus eigenen Erfahrungen von solchen internen Runden noch weiß. IGM scheint das nach meiner subjektiven Sicht wohl besser hinzubekommen.

Ein Abschluss in etwa wie beim TVÖD wäre ein Anfang. Allerdings gehören auch Themen wie die teils schlechtere Jahressonderzahlung oder weitere Anpassung der Stufe 6 mit auf den Tisch. Diese wurde ja erst vor einigen Jahren für höhere Gruppen eingeführt. Da die Lücke zum TVÖD absolut sonst teils grade in Mangelberufen und der Führungsebene größer wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.07.2023 08:03
Darum sind vemutlich gerade viele der "Besserverdiener" nicht -oder wie ich nicht mehr- bei Verdi. Man darf absolut zwar spürbar mehr bezahlen, die Belange dieser Gruppierungen gehen aber weitestgehend unter wie ich auch aus eigenen Erfahrungen von solchen internen Runden noch weiß. IGM scheint das nach meiner subjektiven Sicht wohl besser hinzubekommen.

Ein Abschluss in etwa wie beim TVÖD wäre ein Anfang. Allerdings gehören auch Themen wie die teils schlechtere Jahressonderzahlung oder weitere Anpassung der Stufe 6 mit auf den Tisch. Diese wurde ja erst vor einigen Jahren für höhere Gruppen eingeführt. Da die Lücke zum TVÖD absolut sonst teils grade in Mangelberufen und der Führungsebene größer wird.
Korrekt, aber da ist, wie gesagt, die TdL der Ansprechpartner dem man (insbesondere als Führungskraft) ordentlich einheizen muss und nicht verdi!

Aber am Beispiel BW wurde ja deutlich, dass Führungskräfte und AGs hier nicht das gleiche Verständnis über die Problemlage haben.

Was für mich ein klares Signal wäre, wenn die TdL sagen würde: Egal welche Prozentzahl wir aushandeln, es wird nur eine für alle geben und nicht 15% für die einen und 9% für die anderen, dass ist unsozial  8)
(ok und jetzt ist der Sandmann dagewesen und meine Träume sind weg.)

Ich gebe nichts auf diese Verhandlungen und investiere lieber meine Arbeitskraft (vom AG bezahlt) dafür, dass ich den AG zu einem besseren Umgang mit den tariflichen Möglichkeiten bringe, um damit meinen lokalen Bedarf an Fachkräften zu decken.
Mit steigendem Erfolg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 28.07.2023 08:10
Woher kommt eigentlich dieses ewige Gerücht, dass der TV-L üblicher schlechter Tarifabschlüsse hat.
Im TV-L werden einige besser als im TVöD bezahlt, wie kann das sein?
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Halt nur bis 2018, aber daher hab ich es.
Ist mir bekannt.
Hier der passende aktuellere direkte Vergleich:
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tvoed-bund-2022.j.html

Wo man sieht, dass einige EGs mehr einige weniger im TV-L vs. TVöD verdienen.

Berücksichtigt die Tabelle überhaupt das Brutto auf Basis der geleisteten Stunden? Ich sag mal, wenn im Durchschnitt 40 h beim TV-L stehen und im Durchschnitt 39 h beim TVöD, gehen ja nochmal 2,5 % Minus auf die Werte drauf beim TV-L.

Laut Hinweis hier https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka-ost/arbeitszeit.html (https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka-ost/arbeitszeit.html) liegt die wöchentliche Arbeitszeit im Tarifgebiet Ost nun auch bei 39 h.
Da es zwischen den Ländern einige unterschiedliche Arbeitszeitregelungen gibt, kann man den Tabellenvergleich eigentlich nur länderweise vorlegen. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.07.2023 09:05
Berücksichtigt die Tabelle überhaupt das Brutto auf Basis der geleisteten Stunden?
Nein, es ist der Monatslohn.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.07.2023 09:09
Da es zwischen den Ländern einige unterschiedliche Arbeitszeitregelungen gibt, kann man den Tabellenvergleich eigentlich nur länderweise vorlegen.

Korrekt, wenn es einem um den Stundenlohn geht, müsste dann aber auch
Beschäftigte im Wechselschicht- oder Schichtdienst
nicht-ärztliche Beschäftigte an Kliniken und in Krankenhäusern
Beschäftigte in Straßen- und Autobahnmeistereien, Kfz-Werkstätten, Theatern, Hafenbetrieben, Schleusen und im Küstenschutz
Beschäftigte in Kindertagesstätten in Bremen
weitere Beschäftigte abhängig von landesbezirklichen Regelungen
gesondert betrachten die haben wohl 38,5h
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 28.07.2023 09:29
Ja das war mein Gedankengang. Dann hinkt die Tabelle und zeigt nur ein Teil der Wahrheit, egal wie farbig diese auch gestaltet wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: guenter am 28.07.2023 09:37
Ich habe mal eine Frage.Ich gehe zum 1.1.2024 in Rente,und mal angenommen es gibt im Januar eine Einmalzahlung(Inflationsausgleich)würde ich die auch noch bekommen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 28.07.2023 09:47
Ja aber ganz ehrlich: mit 2,8 % kann man uns nun wirklich nicht noch einmal abspeisen. Die Forderung sollte weitaus höher ausfallen, vielleicht 12 %, um mehr Verhandlungsspielraum zu haben. Ich glaube aber, ich darf nicht zu viel erwarten, sonst ist die Enttäuschung zu hoch…
Sage ich ja seit Monaten: die Forderung muss 12,5 % oder mehr sein. Die Gründe sind ja bekannt. Auch der Abschluss müsste zumindest leicht über dem des TVöD liegen. Wie gesagt: MÜSSTE - was am Ende rauskommt, ist eine ganz andere Frage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.07.2023 09:57
Ja das war mein Gedankengang. Dann hinkt die Tabelle und zeigt nur ein Teil der Wahrheit, egal wie farbig diese auch gestaltet wird.
Nein, sie hinkt nicht, sie sagt etwas über das Entgelt aus, welches man monatlich bekommt aus.

Das interessiert einige Menschen mehr, als die Frage, ob ich für 20 Euro Brutto 60 oder 65min arbeiten muss.

Ich glaube viele würden sich nicht sonderlich über eine monetäre Null Runde freuen, auch wenn sie dafür 4h weniger in der Woche arbeiten müssen und sie damit eine Lohnerhöhung (nach deinem Betrachtungswunsch) von 10% angezeigt bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.07.2023 09:59
Ich habe mal eine Frage.Ich gehe zum 1.1.2024 in Rente,und mal angenommen es gibt im Januar eine Einmalzahlung(Inflationsausgleich)würde ich die auch noch bekommen?
Ich würde sagen nein, da du im Januar nicht mehr Angestellter bist.
Ich würde sagen ja, wenn der Stichtag für die Einmalzahlung der 1.12.23 ist.
Im TvöD war der Stichtag der 1.5. und dann wurde das Geld im Juni ausgezahlt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 28.07.2023 09:59
Ich habe mal eine Frage.Ich gehe zum 1.1.2024 in Rente,und mal angenommen es gibt im Januar eine Einmalzahlung(Inflationsausgleich)würde ich die auch noch bekommen?

Da es noch keine Verhandlungen gibt und niemand das Ergebnis kennt, wird die Antwort nur aus der Glaskugel kommen.
Astro-TV könnte da helfen. 🤐
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.07.2023 10:22
Wie ich gerade gesehen habe, habe sie beim Bund die §16.6 ( §16.5 im TV-L) sinnvoll angepasst.

2Haben Beschäftigte bereits die Stufe 5 oder die Endstufe ihrer jeweiligen Entgeltgruppe erreicht, kann ihnen unter den Voraussetzungen des Satzes 1 ein um bis zu 20 v.H. der Stufe 2 ihrer jeweiligen Entgeltgruppe höheres Entgelt gewährt werden.


Sehr löblich! Sollte unbedingt im TV-L auch so eingeführt werden.

Denn nach dem aktuellem Verständnis der Personaler kann man einem Stufe 5er nur die diff zur stufe 6 bezahlen und erst wenn er in Stufe 6 ist die bis zu 20% Stufe 2 Zulage möglich!
Spid hat das seinerzeit anders gesehen, aber wenn der Geldgeber da nicht mit zieht aus inhaltlich verständlich anderer Auffassung...

So ist die Formulierung eindeutig.

Bitte TdL: Machet auch im TV-L  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 28.07.2023 11:04
Wie ich gerade gesehen habe, habe sie beim Bund die §16.6 ( §16.5 im TV-L) sinnvoll angepasst.

2Haben Beschäftigte bereits die Stufe 5 oder die Endstufe ihrer jeweiligen Entgeltgruppe erreicht, kann ihnen unter den Voraussetzungen des Satzes 1 ein um bis zu 20 v.H. der Stufe 2 ihrer jeweiligen Entgeltgruppe höheres Entgelt gewährt werden.


Sehr löblich! Sollte unbedingt im TV-L auch so eingeführt werden.

Denn nach dem aktuellem Verständnis der Personaler kann man einem Stufe 5er nur die diff zur stufe 6 bezahlen und erst wenn er in Stufe 6 ist die bis zu 20% Stufe 2 Zulage möglich!
Spid hat das seinerzeit anders gesehen, aber wenn der Geldgeber da nicht mit zieht aus inhaltlich verständlich anderer Auffassung...

So ist die Formulierung eindeutig.

Bitte TdL: Machet auch im TV-L  ::)
Hier die Formulierung aus §16.5 TV-L:
Zitat
(5) 1Zur regionalen Differenzierung, zur Deckung des Personalbedarfs, zur Bindung von qualifizierten Fachkräften oder zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten kann Beschäftigten abweichend von der tarifvertraglichen Einstufung ein bis zu zwei Stufen höheres Entgelt ganz oder teilweise vorweg gewährt werden. 2Beschäftigte mit einem Entgelt der Endstufe können bis zu 20 v.H. der Stufe 2 zusätzlich erhalten. 3Die Zulage kann befristet werden. 4Sie ist auch als befristete Zulage widerruflich.
Ich lese es so, dass man zuerst in Stufe 6 sein muss um bis zu 20 v. H. als Zulage bekommen zu können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 28.07.2023 11:12
Wie ich gerade gesehen habe, habe sie beim Bund die §16.6 ( §16.5 im TV-L) sinnvoll angepasst.

2Haben Beschäftigte bereits die Stufe 5 oder die Endstufe ihrer jeweiligen Entgeltgruppe erreicht, kann ihnen unter den Voraussetzungen des Satzes 1 ein um bis zu 20 v.H. der Stufe 2 ihrer jeweiligen Entgeltgruppe höheres Entgelt gewährt werden.


Sehr löblich! Sollte unbedingt im TV-L auch so eingeführt werden.

Denn nach dem aktuellem Verständnis der Personaler kann man einem Stufe 5er nur die diff zur stufe 6 bezahlen und erst wenn er in Stufe 6 ist die bis zu 20% Stufe 2 Zulage möglich!
Spid hat das seinerzeit anders gesehen, aber wenn der Geldgeber da nicht mit zieht aus inhaltlich verständlich anderer Auffassung...

So ist die Formulierung eindeutig.

Bitte TdL: Machet auch im TV-L  ::)
Hier die Formulierung aus §16.5 TV-L:
Zitat
(5) 1Zur regionalen Differenzierung, zur Deckung des Personalbedarfs, zur Bindung von qualifizierten Fachkräften oder zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten kann Beschäftigten abweichend von der tarifvertraglichen Einstufung ein bis zu zwei Stufen höheres Entgelt ganz oder teilweise vorweg gewährt werden. 2Beschäftigte mit einem Entgelt der Endstufe können bis zu 20 v.H. der Stufe 2 zusätzlich erhalten. 3Die Zulage kann befristet werden. 4Sie ist auch als befristete Zulage widerruflich.
Ich lese es so, dass man zuerst in Stufe 6 sein muss um bis zu 20 v. H. als Zulage bekommen zu können.

Du liest es wie ein Personaler.

Da steht das Entgelt der Endstufe, nicht die Endstufe. Du kannst jemandem mit Stufe 5 und dem Entgelt der Stufe 6 auch 20 v.H. der Stufe 2 geben. Das erlaubt der Satz.

Aber ich sehe es aus meiner heilen Blümchen-Welt.


Dementsprechend macht es der TVöD jetzt besser, in dem die Formulierung auch für Personaler verständlich angepasst wurde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 28.07.2023 11:20

Da steht das Entgelt der Endstufe, nicht die Endstufe. Du kannst jemandem mit Stufe 5 und dem Entgelt der Stufe 6 auch 20 v.H. der Stufe 2 geben. Das erlaubt der Satz.

Aber ich sehe es aus meiner heilen Blümchen-Welt.
Vielleicht sollte man generell mal das Entgelt der Endstufe erhöhen? Von Stufe 5 auf 6 ist es nicht gerade viel. Deswegen werde ich in drei Jahren diese Erhöhung denke ich nicht mehr als solche wahrnehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 28.07.2023 11:29

Da steht das Entgelt der Endstufe, nicht die Endstufe. Du kannst jemandem mit Stufe 5 und dem Entgelt der Stufe 6 auch 20 v.H. der Stufe 2 geben. Das erlaubt der Satz.

Aber ich sehe es aus meiner heilen Blümchen-Welt.
Vielleicht sollte man generell mal das Entgelt der Endstufe erhöhen? Von Stufe 5 auf 6 ist es nicht gerade viel. Deswegen werde ich in drei Jahren diese Erhöhung denke ich nicht mehr als solche wahrnehmen.

Oder einfach alle Stufen ab 3 abschaffen und Stufe 3 als neue Endstufe mit dem Entgelt der aktuellen Stufe 6 festlegen.

Meine bunte heile Blümchen-Welt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 28.07.2023 14:10
Anscheinend wird nicht mehr als 6% auf 24 Monate drin sein, denn die Inflation ist auf 6,2% gesunken!

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-7344.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 28.07.2023 14:16
Wo ist denn da der Zusammenhang. Im Mai waren es 6,1, als der TV-ÖD seine Ergebnisse erhielt. Da sinkt aktuell noch nichts.
Da die Inflation nicht bei minus ist, muss jedes Plus beim Tv-L oben draufkommen. Alles andere als 3.000 Euro und 10% würde mich schon sehr überraschen. Die 10% sind noch zu wenig und müssen direkt umgesetzt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 28.07.2023 14:54
Anscheinend wird nicht mehr als 6% auf 24 Monate drin sein, denn die Inflation ist auf 6,2% gesunken!

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-7344.html

Das entspricht der Art von Prozentrechnung der TDL…..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 28.07.2023 14:59
Anscheinend wird nicht mehr als 6% auf 24 Monate drin sein, denn die Inflation ist auf 6,2% gesunken!

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-7344.html

Das entspricht der Art von Prozentrechnung der TDL…..

:)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 28.07.2023 16:12
Anscheinend wird nicht mehr als 6% auf 24 Monate drin sein, denn die Inflation ist auf 6,2% gesunken!

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-7344.html

Zu den Verhandlungen wird die Inflation auf 2 Prozent fallen, im Januar steigt sie wieder auf 12 Prozent. Die Inflation ist ein TV-L Troll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 28.07.2023 21:30
Die Arbeitszeit wird nicht Teil der Forderung werden. Es geht hauptsächlich ums Geld.

Eine höhere Forderung führt nicht zu einem höheren Ergebnis. Nach der Logik bräuchte ich nur 30% fordern, damit ich mich am Ende mit der Hälfte (15%) „geschlagen“ gebe. Irgendwann wird eine Forderung utopisch, unrealistisch und verkommt zu einem nicht ernst zu nehmenden Wünsch-Dir-Was. Wichtig ist, dass man realistisch bleibt, um realistische Eckpfeiler zu platzieren.

Zur Strategie: Anstelle von einer Einheitsforderung für Alle, soll voraussichtlich differenzierter gefordert werden. Es wird zwar noch eine moderate Einheitsforderung für Alle geben. Darüber hinaus soll es Zusatzforderungen für besonders stark organisierte Bereiche geben. zB die Stadtstaaten, die Unikliniken, TV-STUD und SuE

Gerne verweise ich auf den Thread zur Hamburg-Zulage im Bereich Allgemeine Diskussionen.


Ohweia.... :o.... So wird das eher nix. Völlig klar ist doch eines: Der künftige Abstand zum TVöD muss dringlich ausradiert werden. Sonst gibt es fette Probleme bei Stellenausschreibungen und Bindung von vorhandenem Personal. Vor allem in den bereits diskutierten Mangelberufen wie Pflege oder MINT. Ob Verdi das auch auf dem Schirm hat? Oder Themen wie weitere Anpassung der Stufe 6 und Jahressonderzahlung.....

Wie moinmoin richtig schreibt. Das sind vorrangig Probleme auf Arbeitgeberseite, die der Arbeitgeber gerne angehen kann. Eine Angleichung an den TVöD ist in der breiten Fläche sehe ich als unrealistisch. Dafür gibt es im TV-L in der Fläche auch keine entsprechende Durchsetzungsfähigkeit auf Gewerkschaftsseite. Da kann man nur nehmen, was die AG Seite anbietet. Da ist also die AG Seite in der Pflicht. Was gewerkschaftliche Schwerpunktbereiche angeht, sehe ich eine Angleichung an den TVöD als realistisch an. 
Themen wie die Jahressonderzahlung oder Anpassung der Stufe 6 wird von Ver.di Seite nicht in die Verhandlung gebracht. Dafür finden sich in der Gewerkschaft keine durchsetzungsfähigen Mehrheiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sz2024 am 29.07.2023 00:29
Ich habe als TV-L Angestellter eine Frage zur Inflationsausgleichsprämie. In meinem familiären Umfeld haben alle Angestellten die in einem Betrieb arbeiten welche keine gewerkschaftlichen Verbindungen führt die volle  Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 € bereits erhalten oder erhalten diese zeitnah. Einzig meine Cousine als Gewerkschaftsmitglied im Bereich Einzelhandel hat die Prämie bisher nicht erhalten und wird diese nach aktuellem Stand auch definitiv nicht bekommen. Ich habe mich letzte Woche an den Personalrat meiner Universität gewendet und dieser gab mir bekannt das auch ich als TV-L Angestellter diese Prämie nicht erhalte bzw. diese eventuell Gegenstand von zukünftigen Tarifverhandlungen sei. Wie ist nun die Korrelation der SZ in Bezug auf die Gewerkschaften. Warum ist die SZ Gegenstand von Tarifverhandlungen obwohl theoretisch jeder deutsche Arbeitnehmer diese Prämie erhalten kann. Wird die Inflationsausgleichsprämie den Gewerkschaften zugeführt wenn diese geschickt in Tarifverhandlungen thematisiert wird und den Arbeitnehmern die Prämie vorenthalten wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 29.07.2023 09:15
Diese Prämie wurde vom Kanzler in einer konzertierten Aktion erfunden, um die Prozente bei allen Tarifverhandlungen zu drücken, damit aus deren Sicht keine Lohn-Preis Spirale auftreten kann. Also diese Prämie existiert nur zum Nachteil aller Arbeitnehmer. Besonders, wenn sie wie beim TV-ÖD einfach monatlich ausgezahlt wird. Es nutzt einzig und allein dem Arbeitgeber.
Im
tV-L wird sie auch bald in irgendeiner Form auftreten, aber was ist wohl besser: 3.000 und 8% oder
0 Euro und 14%?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 29.07.2023 09:24
Dazu noch. Das Ding ist eine rein freiwillige Leistung des AG.

Ansonsten hat reisinger alles gesagt.
Warum sollte der AG neben den Tarifgeschichten mehr zahlen?
Sprich er wird es immer versuchen in Verhandlungen zu verwursten, da es eine AG-Subventionen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.07.2023 21:35
aber was ist wohl besser: 3.000 und 8% oder 0 Euro und 14%?

Mal davon abgesehen, dass die Wahlfreiheit sicherlich nicht bestehen wird; der Unterschiedsbetrag in der Erhöhung von 6%-Punkten würde für die oberen Entgeltgruppen den Breakeven irgendwo bei ca. 2 Jahren zwischen beiden Varianten stattfinden lassen — und dann kommt die nächste Tarif-Runde, die auf die dann gültigen Tabellen-Entgelte draufsattelt.

Es dürfte also klar sein, dass hier zumindest die Entscheidung ein Nobrainer wäre.

Für die unteren Entgeltgruppen und kürzerer verbleibender Zeit im Berufsleben könnte die Rechnung aber anders ausfallen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.07.2023 22:02
Diese Prämie wurde vom Kanzler in einer konzertierten Aktion erfunden, um die Prozente bei allen Tarifverhandlungen zu drücken, damit aus deren Sicht keine Lohn-Preis Spirale auftreten kann. Also diese Prämie existiert nur zum Nachteil aller Arbeitnehmer. Besonders, wenn sie wie beim TV-ÖD einfach monatlich ausgezahlt wird. Es nutzt einzig und allein dem Arbeitgeber.
Im
tV-L wird sie auch bald in irgendeiner Form auftreten, aber was ist wohl besser: 3.000 und 8% oder
0 Euro und 14%?
Was ist wohl besser
3000€ infprämie und 8%
oder
3000€ freiwillige Einmalzahlung und 8%

Wenn TVPs eine einmal Zahlung Vereinbaren und dieses als prozentuale Erhöhung verkaufen, da stimmt es in dem Jahr durchaus.

Aber dann muss man auch im Folgejahr eine Lohnerhöhung mit negativen Vorzeichen auch verkaufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 30.07.2023 22:15
Seit doch realistisch... wie wird es laufen? Die Gewerkschaft traut sich nicht 15% oder höher aufzurufen, könnte ja unangemessen sein ....
Also ruft Sie irgendwas zwischen 6-10% auf und lässt sich dann auf eine nullrunde für 2023 (oder einen Miniinflationsausgleich ) und dann auf zwei Jahre eine TV Steigerung von 3+% ein...

Sorry wenn ich das einfach mal so, unverschämter weise unterstelle. Die Gewerkschaften haben hier keinen Arsch in der Hose... das wird ein Trauerspiel werden!

Die Länder jammern und weisen auf die ach so schlimme Kassenlage hin und beharren darauf... denkt mal daran, wie es bei der letzten Runde gelaufen ist...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 30.07.2023 22:36
Es wird zwar wie immer luschig, aber deutlich unter den ca. 10% vom TV-ÖD sind einfach unrealistisch…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 31.07.2023 06:12
Wir werden sehen, was kommt. Ich wette das die inflationsprämie eingerechnet und als riesen Sprung verkauft wird....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 31.07.2023 07:52
Ich warte bis Dezember noch ab. Und bei einem schlechten Abschluss zeigt sich dann, wer wirklich Konsequenzen zieht. Bei uns im MINT-Bereich wird es vermutlich sehr einsam werden wenn die Tarifverhandlungen nicht liefern. Ich wiederhole mich: Trotz Wirtschaftskrise etc. stehen die Zeiten wirklich sehr günstig für einen Wechsel. Man muss sich allerdings trauen. Auch innerhalb des ÖD gibt es mitunter interessante Alternativen mit teils attraktiveren Konditionen.

Nebenbei: Wer noch etliche Jahre Berufsleben vor sich hat, sollte sich eine Arbeit suchen die erfüllt und zufrieden macht. Das kann eine TV-L Anstellung sein wenn weitere Parameter stimmen. Aber auch eben woanders.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.07.2023 07:59
Ganz deiner Meinung, ich bin auch sehr zufrieden mit meiner jetzigen öD Situation. Das Gehalt ist für mich ausreichend.
Aber auch nur, weil mir Arbeitsweg etc. 10-20 T€ Wert sind und ich keine Karriere etc. mehr machen muss, habe ich alles hinter mir und die Rückkehr von der pW zum öD ist dann nicht mehr monetäre getrieben.
Sollte sich jedoch plötzlich meine Vorgesetztenstruktur oder die Philosophie meines Bundeslandes bezüglich meines Arbeitsbereiches sich ändern, dann würde ich auch mit Mitte Fünfzig wieder wechseln.
Scheiß Arbeit, Scheiß Team, Scheiß Umfeld und unterdurchschnittliche Bezahlung passt nicht zusammen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lordium am 31.07.2023 10:47
Seit doch realistisch... wie wird es laufen? Die Gewerkschaft traut sich nicht 15% oder höher aufzurufen, könnte ja unangemessen sein ....
Also ruft Sie irgendwas zwischen 6-10% auf und lässt sich dann auf eine nullrunde für 2023 (oder einen Miniinflationsausgleich ) und dann auf zwei Jahre eine TV Steigerung von 3+% ein...

Sorry wenn ich das einfach mal so, unverschämter weise unterstelle. Die Gewerkschaften haben hier keinen Arsch in der Hose... das wird ein Trauerspiel werden!

Die Länder jammern und weisen auf die ach so schlimme Kassenlage hin und beharren darauf... denkt mal daran, wie es bei der letzten Runde gelaufen ist...

Dann hoffe ich das du ein Teil von uns bist in der Gewerkschaft. Denn eins ist klar am Ende sind die Gewerkschaft die Summe alle ihr Mitglieder und die bestimmen auch alleine was gefordert wird. Das kann ich dir als ver.di Mitglied und agierter sagen.

Wenn alle die hier Wünsche und Ansprüche haben sich sehr aktiv in die Tarifrunde einbringen, könnte man vielleicht irgend was bewegen.

Wenn aber weiterhin nur in den Kommentarspalten und Kaffeeküchen geschimpft wird auf die Gewerkschaft, dann wird es bestimmt nichts.
Aktuelle sind wir eher am Punkt kollektiven betteln.

Also bringt euch ein und lasst uns gemeinsam unsere Arbeitsbedingungen verbessern.

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/tarifbotschafterinnen (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/tarifbotschafterinnen)
https://mitgliedwerden.verdi.de/ (https://mitgliedwerden.verdi.de/)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 31.07.2023 11:06
Das mag für kleine und mittlere Gehälter durchaus stimmen. Als jahreslanges Mitglied habe ich zumindest im MINT-Bereich aber leider andere Erfahrungen machen müssen. Entsprechende aktiv eingebrachte Vorschläge für höhere Gruppierungen wurden abgeschmettert und vor allem auf EG<10 geschaut. Warum sollte man als > EG10 also konkret Mitglied bei Verdi sein, außer einen messbar (da vom Brutto berechnet) höheren Beitrag zu bezahlen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 31.07.2023 12:12
Wie ich gerade gesehen habe, habe sie beim Bund die §16.6 ( §16.5 im TV-L) sinnvoll angepasst.

2Haben Beschäftigte bereits die Stufe 5 oder die Endstufe ihrer jeweiligen Entgeltgruppe erreicht, kann ihnen unter den Voraussetzungen des Satzes 1 ein um bis zu 20 v.H. der Stufe 2 ihrer jeweiligen Entgeltgruppe höheres Entgelt gewährt werden.


Sehr löblich! Sollte unbedingt im TV-L auch so eingeführt werden.

Denn nach dem aktuellem Verständnis der Personaler kann man einem Stufe 5er nur die diff zur stufe 6 bezahlen und erst wenn er in Stufe 6 ist die bis zu 20% Stufe 2 Zulage möglich!
Spid hat das seinerzeit anders gesehen, aber wenn der Geldgeber da nicht mit zieht aus inhaltlich verständlich anderer Auffassung...

So ist die Formulierung eindeutig.

Bitte TdL: Machet auch im TV-L  ::)
Hier die Formulierung aus §16.5 TV-L:
Zitat
(5) 1Zur regionalen Differenzierung, zur Deckung des Personalbedarfs, zur Bindung von qualifizierten Fachkräften oder zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten kann Beschäftigten abweichend von der tarifvertraglichen Einstufung ein bis zu zwei Stufen höheres Entgelt ganz oder teilweise vorweg gewährt werden. 2Beschäftigte mit einem Entgelt der Endstufe können bis zu 20 v.H. der Stufe 2 zusätzlich erhalten. 3Die Zulage kann befristet werden. 4Sie ist auch als befristete Zulage widerruflich.
Ich lese es so, dass man zuerst in Stufe 6 sein muss um bis zu 20 v. H. als Zulage bekommen zu können.

Ja, so ist es im TV-L auch; im Bund wiederum gilt das nun neu bereits ab Stufe 5. Oder meinst du etwas anderes?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lordium am 31.07.2023 12:12
Man sollte Mitglied sein da man nur gemeinsam stark ist. Alleine funktioniert der Arbeitskampf nicht.

Es geht nicht nur darum um Vorschläge sondern aktiv sein.

Die Arbeitgeber sind sehr gut organisiert und schaffen es erfolgreich die Verantwortungslosigkeit zu organisieren.

Nur wir Arbeitnehmer sind zu blöd uns zu organisieren und eine Machtvolle Position auf zubauen. Da man glaubt man könnte alleine irgend etwas erreichen.

Man sieht ja am Beispiel der Endlasstungsbewegung in den Uni Klinken das nur in der Masse was geht.

Es geht auch um Solidarität.

Zu dem wer Mitglied ist und was tut hat am Ende auch als einzige Gruppe das Recht das Ergebnis zu kritisieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 31.07.2023 12:36
Ich erwarte einen Ausgleich des Reallohnverlustes der letzten 3 Jahre!
Minimum 10% Erhöhung ohne Sozialismuspauschale.
Punkt!

Beispiel bei uns. Ausschreibung einer einfachen Sachbearbeiterstelle E6.
20-40 Bewerbungen. Man kann Auswählen.

Ausbilderstelle, bei der richtig tiefgründige Fachkenntnis plus Ausbildungserfahrung.
2-5 Schrottbewerbungen. Davon wird einer eingestellt. Mit der Konsequenz, dass die erfahrenen Ausbilder noch mehr belastet werden.
Es kann doch nur so sein, dass die angebotenen Konditionen der Sachbearbeiterstelle so attraktiv sind. Ansonsten würde sich dort doch keiner bewerben oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 31.07.2023 13:03
Den "Ausbilder" auch in E6 "verarztet"?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 31.07.2023 13:18

Wenn alle die hier Wünsche und Ansprüche haben sich sehr aktiv in die Tarifrunde einbringen, könnte man vielleicht irgend was bewegen.

Wenn aber weiterhin nur in den Kommentarspalten und Kaffeeküchen geschimpft wird auf die Gewerkschaft, dann wird es bestimmt nichts.
Aktuelle sind wir eher am Punkt kollektiven betteln.


Im Prinzip hättest Du recht. Aber für mich kam auch nicht in Frage bei der Gewerkschaft als Mitglied betteln gehen zu müssen. Vor ca. 35 Jahren  war Leistung/Köpfchen von Gewerkschaftlern vor Ort verpönt und konnte meiner individuellen Situation nicht gerecht werden. Daher musste ich meine eigene Lösung finden und die war mit Arbeitsrechtschutz günstiger, überzeugender und effektiver.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 31.07.2023 13:22
Den "Ausbilder" auch in E6 "verarztet"?

Nein. E9a.

Sagt doch, dass E6 Anschein sehr attraktive Konditionen und E9a nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lordium am 31.07.2023 13:32
Vor ca. 35 Jahren  war Leistung/Köpfchen von Gewerkschaftlern vor Ort verpönt und konnte meiner individuellen Situation nicht gerecht werden. Daher musste ich meine eigene Lösung finden und die war mit Arbeitsrechtschutz günstiger, überzeugender und effektiver.

Da hast du leider recht wahrscheinlich. Ich kann nur sagen das aktuelle es einen massiven wandle gibt in dem Punkt, zu mindestens bei ver.di.

Ich glaube auch die TVöD Runde hat gezeigt das sich was geändert hat. Vor 10 Jahren hätte das bestimmt ganz anders ausgesehe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 31.07.2023 17:22
Kann ich aus der Ver.di Hamburg Sicht auch bestätigen. Was heute bei Ver.di läuft und umgesetzt wird, wäre mit ein, zwei Generationen vorher so nicht möglich gewesen.

Einen Wandel konnte ich bei der Streikkonferenz in Bochum auch bei anderen Gewerkschaften wahrnehmen. Trotz eines teilweise Altersdurchschnitt von ü50 (je nach Bereich), wird der aufrückenden Generation überproportional zum Mitgliederanteil mehr Gehör geschenkt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 31.07.2023 19:31
BTW: Wie bringt sich eigentlich die GEW in die Verhandlungen ein? Immerhin sollte doch deren Mitgliederschaft eher einen Schwerpunkt in den oberen Entgeltgruppen haben…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 31.07.2023 20:55
Mein Eindruck ist, dass die Gewerkschaften weiterhin viel zu ängstlich dran gehen....

Trotz Wirtschaftskrisen haben wir einen Arbeitnehmermarkt. Durch den Fachkräftemangel und demografischen Wandel entgehen unserer Wirtschaft laut Erhebungen der DIHK etwa 100 Milliarden Euro jährlich! Das wird sich verschärfen und wird immer noch deutlich unterschätzt. Sieht man nebenbei auch bei der Bundeswehr, wo viele Dienstposten unbesetzt sind. Mehrkosten für einen angemessenen Tarifabschluss auch im TV-L sind aus Steuerzahlersicht natürlich bäähhh, aber sehr dringlich geboten. Etwa ein Drittel der Beschäftigten des ÖD gehen bis 2030 in Ruhestand. Es braucht daher attraktive Konditionen, gerade in den Mangelberufen wie dem Mint-Bereich. Wann wenn nicht jetzt -bei der Vorlage des TVöD- gilt es das mit Selbstbewusstsein und hohen Forderungen durchzusetzen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 31.07.2023 22:55
BTW: Wie bringt sich eigentlich die GEW in die Verhandlungen ein? Immerhin sollte doch deren Mitgliederschaft eher einen Schwerpunkt in den oberen Entgeltgruppen haben…
Ich habe keine Kontakte zu (ehrenamtlichen) Funktionären oder Aktiven aus der GEW. In der letzten Tarifrunde hat die GEW aber aktiv Stimmung gegen uns die Ver.di gemacht, da wir zu häufig zu Streiks aufgerufen hätten. Wir aus Ver.di-Hamburg-Seite haben immer zu gemeinsamen Aktionen und Streiktagen eingeladen. Von der GEW-Hamburg kam da nur wenig Rückmeldung. Stattdessen wurde sich beschwert, dass wir zu häufig zum Streik aufrufen und dies zu teuer sei. Da gab es dann tatsächlich auch eine kleine Welle, die an Streiktagen vor Ort von der GEW in die Ver.di wechselten, nachdem die GEW vor Ort keine Streikgelderfassung hatte. Zum anderen hat die GEW hier und da die Rechtmäßigkeit von Aktionen in Frage gestellt. Das sorgt natürlich auch immer wieder für Verwirrung und Unsicherheit unter der Belegschaft, wenn sowas aus Gewerkschaftskreisen kommt. Das bindet natürlich wieder Ressourcen zur Aufklärung und Reaktivierung…
Was diese Tarifrunde betrifft, keine Ahnung. Aber ich habe in den letzten Wochen auch schon einige Wechsler getroffen, die auf mich zugekommen sind, weil bei der GEW im Gegensatz zur Ver.di ja nichts laufe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 01.08.2023 06:56
Mehrkosten für einen angemessenen Tarifabschluss auch im TV-L sind aus Steuerzahlersicht natürlich bäähhh, aber sehr dringlich geboten.

Über die Einkommenssteuer geht ja einer großer Batzen direkt wieder an den Staat. Nur noch traurig das Ganze...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 01.08.2023 08:36
Über die Einkommenssteuer geht ja einer großer Batzen direkt wieder an den Staat. Nur noch traurig das Ganze...

Das ist ja nun aber mal eine Milchmädchen-Rechnung, denn von der gezahlten Einkommensteuer (die ja eher nur so was wie ein Drittel des Erhöhungsbetrags sein dürfte, es zahlt ja nicht jeder ÖD-Beschäftigte den Spitzensteuersatz) geht ja wiederum nicht einmal die Hälfte an die Länder — und die sind ja hier die AG.

Würdest du mir 6€ geben, wenn ich dir sage, dass ich dir dann davon einen wieder zurückgeben würde?

Will sagen: Das ist kein Argument. (Es gibt genügend andere…)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 01.08.2023 09:52

Es geht auch um Solidarität.

Zu dem wer Mitglied ist und was tut hat am Ende auch als einzige Gruppe das Recht das Ergebnis zu kritisieren.
Ich solidarisiere mich, engagiere mich, kann aber keiner Gewerkschaft beitreten, die meine Interessen mit Füssen tritt und uA sagt, das gleiche JSZ Prozente wäre unsolidarisch.
gehts noch?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 01.08.2023 10:22
Man sollte Mitglied sein da man nur gemeinsam stark ist. Alleine funktioniert der Arbeitskampf nicht.

Es geht nicht nur darum um Vorschläge sondern aktiv sein.

Die Arbeitgeber sind sehr gut organisiert und schaffen es erfolgreich die Verantwortungslosigkeit zu organisieren.

Nur wir Arbeitnehmer sind zu blöd uns zu organisieren und eine Machtvolle Position auf zubauen. Da man glaubt man könnte alleine irgend etwas erreichen.

Man sieht ja am Beispiel der Endlasstungsbewegung in den Uni Klinken das nur in der Masse was geht.

Es geht auch um Solidarität.

Zu dem wer Mitglied ist und was tut hat am Ende auch als einzige Gruppe das Recht das Ergebnis zu kritisieren.

Ich kenne eigentlich nur Leute, die unzufrieden sind mit verdi und sich nicht gut vertreten fühlen.

Die sagen, dass sie nach der Tarifrunde austreten werden, weil es eh nur Scheingefechte werden, alles vorab schon feststeht und nicht viel dabei rumkommen wird..

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 01.08.2023 11:05
Ich verstehe den ganzen Tarifzirkus nicht. Wenn man sich die Verläufe der letzten knapp 30 Jahre so anschaut, haben wir im Vergleich zur Teuerungsrate einen Zuwachs von knapp 12% (https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/) im öffentlichen Dienst der Länder. Das sind über großzügige 25 Jahre ca. 0,45% Erhöhung pro Jahr. Jetzt aktuell durch die starke Inflation eh wieder auf 0.
Das heißt doch 30 Jahre Gewerkschaftsarbeit, nur um eine Inflationsanpassung  zu erreichen? Bzw. wenn ich Gewerkschaftsmitglied wäre, hätte ich sogar Reallohnverlust durch den Beitrag?
Was hätte die TdL denn gemacht, wenn es den Verhandlungszirkus nicht gäbe? Nicht der Inflation angepasst, und jetzt gar keine Mitarbeitenden mehr?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.08.2023 11:48
Ich verstehe den ganzen Tarifzirkus nicht. Wenn man sich die Verläufe der letzten knapp 30 Jahre so anschaut, haben wir im Vergleich zur Teuerungsrate einen Zuwachs von knapp 12% (https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/) im öffentlichen Dienst der Länder. Das sind über großzügige 25 Jahre ca. 0,45% Erhöhung pro Jahr. Jetzt aktuell durch die starke Inflation eh wieder auf 0.
Das heißt doch 30 Jahre Gewerkschaftsarbeit, nur um eine Inflationsanpassung  zu erreichen? Bzw. wenn ich Gewerkschaftsmitglied wäre, hätte ich sogar Reallohnverlust durch den Beitrag?
Was hätte die TdL denn gemacht, wenn es den Verhandlungszirkus nicht gäbe? Nicht der Inflation angepasst, und jetzt gar keine Mitarbeitenden mehr?

Verdi und Co. sollten sich mal nachfolgende Analyse bitte genauer anschauen. Und dann bitte genauer erklären, warum ein TV-L im Vergleich so abkackt. Anders kann man es nicht ausdrücken. Die so von Krisen geschüttelte Metallbranche und selbst die Gesamtwirtschaft ziehen deutlich davon. Was gedenkt Verdi hier konkret dagegen zu unternehmen? Die Schuld auf den mangelhaften Organisationsgrad schieben? Diese Anwort ist zu kurz und einseitig gefasst.

https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lordium am 01.08.2023 14:23
Warum Aktienprimus?

Wenn wir im TV-L Bereich wie in den Starken Betrieben der Metallbranche eine Orgagrad von 95% hätten dann sähe die Welt auch anders aus. Aktuelle hofft man da es eher umgekehrt aussieht das die AG aus eigen Interesse irgend etwas machen aber in dem Sinne wirklich etwas auf der Straße durchsetzen können wir aktuelle kaum.

Das kann man ja zum Glück ändern, statt zu meckern.

Die AG leben auf jeden Fall in einer anderen Realität. Es wird der Fachkräftemangel bestritten. Die Inflation wurde auch bei der letzten Runde bestritten und überhaupt warum sollte man mehr Zahlen.

Wer aus der Gewerkschaft austritt weil der Abschluss schlecht ist, der bremst auch mit dem Fahrrad in dem er sich einen Stock in die Speichen steckt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.08.2023 15:08
Auch diese Argumentation greift zu kurz. So hatte Verdi zum Beispiel im Jahr 2004 mit immerhin fast 2,5 Millionen Mitglieder durchaus ein Gewicht. Trotzdem klafft hier bereits eine deutliche Lücke zwischen den Tarifverträgen von IG Metall und TV-L. Warum?

Letztlich war die Zerlegung in TV-L, TVÖD, TV-N, TV-V etc. mit der Abschaffung des BAT 2005/2006 vielleicht doch nicht so ganz das Gelbe vom Ei. Dadurch wurde die Streikfähigkeit und Durchsetzungsvermögen in großem Stil beschnitten. Indem man mit TV-L und TVöD und getrennten Verhandlungen Tatsachen geschaffen hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 01.08.2023 16:01
Wer aus der Gewerkschaft austritt weil der Abschluss schlecht ist, der bremst auch mit dem Fahrrad in dem er sich einen Stock in die Speichen steckt.

Was für ein dusseliger Vergleich ;D!  Hat nicht verdi den Bruch des BAT mitgetragen? So kann man sich wenigstens die Beiträge sparen  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verschwendung am 01.08.2023 16:36
Auch diese Argumentation greift zu kurz. So hatte Verdi zum Beispiel im Jahr 2004 mit immerhin fast 2,5 Millionen Mitglieder durchaus ein Gewicht. Trotzdem klafft hier bereits eine deutliche Lücke zwischen den Tarifverträgen von IG Metall und TV-L. Warum?

Letztlich war die Zerlegung in TV-L, TVÖD, TV-N, TV-V etc. mit der Abschaffung des BAT 2005/2006 vielleicht doch nicht so ganz das Gelbe vom Ei. Dadurch wurde die Streikfähigkeit und Durchsetzungsvermögen in großem Stil beschnitten. Indem man mit TV-L und TVöD und getrennten Verhandlungen Tatsachen geschaffen hat.

Genau so siehts aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 01.08.2023 17:16
Aber ging der Bruch damals nicht von den Ländern als Arbeitgebern aus? Wie hätten sich die Gewerkschaften da verhalten sollen: Generalstreik im öffentlichen Dienst?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 01.08.2023 19:12
Gibt es eigentlich schon einen Zeitplan wann die Forderungen veröffentlicht werden?
Auf das Ende des nächsten Monats wird ja der Tarifvertrag gekündigt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.08.2023 19:19
Generalstreik. Ja. Wäre dringlich erforderlich gewesen.

Sicherlich gab es deutlichen Reformbedarf im BAT. Bestreitet niemand. Aber speziell das Aufteilen in verschiedene TV hat insgesamt im ÖD zu einer deutlichen Schwächung der AN und stärkeren Verhandlungsposition der AG geführt. Es wurden damals unter anderem für Angestellte Kinderzulagen, Bewährungsaufstiege etc. gestrichen und neue Kollegen zu wirklich massiv schlechteren Konditionen eingestellt. Auch die Unstellung der Betriebsrente auf das Punktesystem brachte massive Verschlechterung mit sich für viele.

Für mich war die Umstellung auf die diversen TV in der Art und Weise die größte Niederlage für AN und Gewerkschaften. Vor allem für Beschäftigte im TV-L der hinterher hinkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 02.08.2023 08:04
Da ich auf den letzten Seiten gelesen habe, dass einige Foristen als Worstcase nur niedrige einstellige Prozente an Gehaltszuwachs in der kommenden Tarifrunde erwarten oder "mutige" Forderungen zwischen 10-12% fordern, gebe ich noch einmal die Inflationsentwicklung und die Tarifentwicklung zu bedenken.

Im Januar 2021 lag der Verbraucherpreisindex bei 101,0. Im Juli 2022 bei 110,3 und bei aktuell vorläufig 6,2% Inflation, liegt er bei ca. 117,138. Das entspricht einer fast 16%-igen Inflation in der Zeit.

Demgegenüber stehen 1,3% und 2,8% an Tariferhöhungen also zusammen ca. 4,1%.

Aktuell habe ich real also ca 11,8% weniger Realeinkommen in der Tasche. Dass da im Winter bei den Verhandlungen deutlich unter 10% bei rumkommen, will ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das wäre fatal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 08:12
Die Diskussion hatten wir doch schon x-mal: Du suchst dir einen Zeitraum raus, der dir passt, die AG suchen sich einen anderen — z.B. seit 2006 — und argumentieren mit genau der gleichen Logik wie du: Ist doch alles in Butter, da die Löhne sich insgesamt immer noch besser entwickelt haben als die Inflation.

Und nu? Stellen wir wiederholt fest, dass das offensichtlich weder ein Argument für noch gegen irgendwelche Tarifsteigerungen ist, sondern einfach völlig inhaltsleerer, weil beliebiger Zahlensalat.

Also lassen wir den sinnvollerweise einfach weg und konzentrieren uns auf andere Dinge.

BTW: Ich finde auch den Anspruch, dass es bezogen auf die letzten 2 Jahre zu Reallohn-Steigerungen kommen müsste, seltsam. Jedenfalls gab es gesamtgesellschaftlich in dieser Zeit Reallohn-Verluste. Warum jetzt also insbesondere gerade ausgerechnet der öD davon nicht betroffen sein sollte, müsste zumindest einmal genauer begründet werden. Eine solche führt hier aber niemand, der ständig das Inflationsargument bringenden Personen, an.

Macht euch doch endlich mal ehrlich! Klar wollt ihr, und will auch ich, mehr Geld. Aber ihr müsst euch schon ein bisschen mehr anstrengen, um irgendjemanden „von der Gegenseite“ zu überzeugen. Insbesondere braucht ihr Argumente, die sich nicht einfach umdrehen und damit entkräften lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 02.08.2023 08:21
Solange der AG der Staat ist, wird es keine Tariferhöhung geben, die alle negativen Einflüsse (Inflation, Energiepreise) auslgeicht.   In einer privaten Firma würde das auch nur gehen, wenn die Geschäftsführung etwas vom Profit der Firma, ggf. auch etwas von den eigenen Boni nach unten geben würde. Da der Staat aber immer verschuldet ist und oben keiner von den Zeitbeamten etwas abgeben will, wird hier auch keiner eine Erhöhung bekommen, die etwas auslgeicht oder gar einen einen Kaufkraftzuwachs bedeuten würde.

"Es können nicht alle mehr bekommen, denn das müssen am Ende ja auch alle zahlen..."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 02.08.2023 08:25
"If you pay peanuts, you get monkeys"...agiert also entsprechend und sucht euch andere parallele Standbeine um Einkommen zu erzeugen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 02.08.2023 08:28
Aber ihr müsst euch schon ein bisschen mehr anstrengen, um irgendjemanden „von der Gegenseite“ zu überzeugen. Insbesondere braucht ihr Argumente, die sich nicht einfach umdrehen und damit entkräften lassen.
Abwanderung. Der öffentliche Dienst würde sonst zum Market for Lemons verkommen, wenn das fähige Personal sich zu Arbeitgebern hin wegbewirbt, die deutlich kräftiger zahlen. Übrig bleiben, wenn überhaupt, nur die Lowperformer. 

BTW: Ich finde auch den Anspruch, dass es bezogen auf die letzten 2 Jahre zu Reallohn-Steigerungen kommen müsste, seltsam. Jedenfalls gab es gesamtgesellschaftlich in dieser Zeit Reallohn-Verluste. Warum jetzt also insbesondere gerade ausgerechnet der öD davon nicht betroffen sein sollte, müsste zumindest einmal genauer begründet werden. Eine solche führt hier aber niemand, der ständig das Inflationsargument bringenden Personen, an.
Doch, den Anspruch sollte jeder haben. Die Idee, weil es anderen Branchen schlecht ging, muss es uns (den ö. D.) deswegen auch schlecht gehen, ist auch nicht gerade eine gute Argumentationsgrundlage und lässt sich - ähnlich wie das Zahlenspiel - umdrehen: Alle Branchen und Gewerkschaften sollten für Reallohn-Steigerungen kämpfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 02.08.2023 08:51
Einerseits kann man sich an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung orientieren, um zu argumentieren oder beurteilen, was ein guter, schlechter oder inakzeptabler Abschluss ist.
Warum soll der öD wesentlich mehr oder weniger stark leiden/profitieren als der Rest der Gesellschaft.

Und da kann man natürlich die Reallohn Entwicklung als Zahlensalat einbeziehen. Wenn man sich mit anderen Bereichen vergleicht.
Ob es sinnig ist öD mit Gastrogewerbe oder mit Stahlindustrie oder Hightechunternehmen zu vergleichen ist sicher diskussionswürdig.

Andererseits gilt es effizient in den Kampf um gutes Personal einzusteigen. Und da ist die Gießkanne nicht zielführend und die Sockelbeträge ebenfalls nicht. Da dies aber die einzige Taktik ist, die Verdi aufgrund seiner Struktur fahren kann und die TdL da sich extrem Schwer mit tut, hier entsprechende Kuchenscheiben abzuschneiden und tariflich in die Bütt zu werfen, wird es auf eine reines drücken hinauslaufen, damit hier und da Geld für aussertarifliche Lösungen da ist.

Denn der sogenannte Fachkräftemangel im öD wird doch seit mehr als einem Jahrzehnt durch teuer einkaufen externer Kompensiert. Also das Geld wäre da.

Ich persönlich bin derzeit am überlegen auf TZ zu gehen und bei ner Bundesbehörde nen Beratervertrag als Nebentätigkeit zu realisieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 09:12
BTW: Ich finde auch den Anspruch, dass es bezogen auf die letzten 2 Jahre zu Reallohn-Steigerungen kommen müsste, seltsam. Jedenfalls gab es gesamtgesellschaftlich in dieser Zeit Reallohn-Verluste. Warum jetzt also insbesondere gerade ausgerechnet der öD davon nicht betroffen sein sollte, müsste zumindest einmal genauer begründet werden. Eine solche führt hier aber niemand, der ständig das Inflationsargument bringenden Personen, an.
Doch, den Anspruch sollte jeder haben. Die Idee, weil es anderen Branchen schlecht ging, muss es uns (den ö. D.) deswegen auch schlecht gehen, ist auch nicht gerade eine gute Argumentationsgrundlage und lässt sich - ähnlich wie das Zahlenspiel - umdrehen: Alle Branchen und Gewerkschaften sollten für Reallohn-Steigerungen kämpfen.

Also sollte jeder den Anspruch haben, überdurchschnittlich bezahlt zu werden? Das sollte doch jedem einleuchten, dass dann viele an diesem Anspruch berechtigterweise scheitern werden, denn im Durchschnitt werden alle durchschnittlich bezahlt — qua Definition.

Ich habe geschrieben, dass man für eine überdurchschnittliche Lohnsteigerung auch entsprechend Argumente angeben muss. Sonst ist die Forderung nur heiße Luft. Und genau solche hast du hier geliefert, da wieder kein Argument angegeben wurde, warum gerade der öD mehr bezahlen müsste…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 02.08.2023 09:13
Die Diskussion hatten wir doch schon x-mal: Du suchst dir einen Zeitraum raus, der dir passt, die AG suchen sich einen anderen — z.B. seit 2006 — und argumentieren mit genau der gleichen Logik wie du: Ist doch alles in Butter, da die Löhne sich insgesamt immer noch besser entwickelt haben als die Inflation.

Und nu? Stellen wir wiederholt fest, dass das offensichtlich weder ein Argument für noch gegen irgendwelche Tarifsteigerungen ist, sondern einfach völlig inhaltsleerer, weil beliebiger Zahlensalat.

Also lassen wir den sinnvollerweise einfach weg und konzentrieren uns auf andere Dinge.

BTW: Ich finde auch den Anspruch, dass es bezogen auf die letzten 2 Jahre zu Reallohn-Steigerungen kommen müsste, seltsam. Jedenfalls gab es gesamtgesellschaftlich in dieser Zeit Reallohn-Verluste. Warum jetzt also insbesondere gerade ausgerechnet der öD davon nicht betroffen sein sollte, müsste zumindest einmal genauer begründet werden. Eine solche führt hier aber niemand, der ständig das Inflationsargument bringenden Personen, an.

Macht euch doch endlich mal ehrlich! Klar wollt ihr, und will auch ich, mehr Geld. Aber ihr müsst euch schon ein bisschen mehr anstrengen, um irgendjemanden „von der Gegenseite“ zu überzeugen. Insbesondere braucht ihr Argumente, die sich nicht einfach umdrehen und damit entkräften lassen.

Dein Geschreibsel strotzt aber auch nicht gerade vor Inhalt außer dass du dich darüber beschwerst, dass Leute in einem Forum vielleicht anderes schreiben als dir gefällt. Wenn dir das nicht passt, stelle dich doch in die Besenkammer und rede mit dir selbst. Für mich ist der Zeitraum maßgeblich, weil es seitdem massiv bergab ging mit den Reallöhnen. Das sehe ich als Grundlage für Tarifentwicklungen und nicht, ob die Gesamtwirtschaft angeblich ja so viel schlechter dran ist und auch keinen vollen Lohnausgleich bekommt.

Außerdem ist dies hier wie auch schon vielfach darauf hingewiesen ein schriftliches Medium. Du kannst gern noch einmal nachlesen wo ich etwas von vollem Inflationsausgleich geschrieben habe oder gar Reallohnzuwächsen ggü. dem Stand von 2021  fordere? Wenn du da nur einen Fetzen als Beleg findest, kannst du das gerne zitieren und mir die Narrenkappe aufsetzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 09:20
Dein Geschreibsel strotzt aber auch nicht gerade vor Inhalt außer dass du dich darüber beschwerst, dass Leute in einem Forum vielleicht anderes schreiben als dir gefällt. Wenn dir das nicht passt, stelle dich doch in die Besenkammer und rede mit dir selbst.

LOL. Danke für diesen qualitativ hochwertigen Beitrag. Vielleicht liest du deine Aussagen noch einmal und überlegst, ob du sie auf dich selbst anwenden kannst. Argumente hast du jedenfalls keine geliefert…

Zitat
Für mich ist der Zeitraum maßgeblich, weil es seitdem massiv bergab ging mit den Reallöhnen.

Und für die AG ist eben der längere Zeitraum davor, in dem es massiv aufwärts ging mit den Reallöhnen, auch von Relevanz. So what? Wer hat nun Recht, wer nicht? Richtig: Beide Ansichten sind einfach nicht zielführende, da sie irgendwelche Momentaufnahmen beleuchten, die völlig beliebig herausgegriffen wurden…

Zitat
Das sehe ich als Grundlage für Tarifentwicklungen und nicht, ob die Gesamtwirtschaft angeblich ja so viel schlechter dran ist und auch keinen vollen Lohnausgleich bekommt.

„Ich will aber!“ und dann böse mit dem Fuß aufstampfen. Das hilft bestimmt bei den Verhandlungen. Klappt bei Kleinkindern im Umgang mit ihren Eltern ja auch immer so gut…

Zitat
Außerdem ist dies hier wie auch schon vielfach darauf hingewiesen ein schriftliches Medium. Du kannst gern noch einmal nachlesen wo ich etwas von vollem Inflationsausgleich geschrieben habe oder gar Reallohnzuwächsen ggü. dem Stand von 2021  fordere? Wenn du da nur einen Fetzen als Beleg findest, kannst du das gerne zitieren und mir die Narrenkappe aufsetzen.

Nun, ich verstand deine Aussage, dass du es fatal fändest, wenn „deutlich unter 10% bei rumkommen“, und dies mit dem Kaufkraftverlust seit 2021 einleitest, genau so. Sollte ich da einer Fehlinterpretation unterlegen sein, dann bitte ich um Klarstellung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 02.08.2023 09:29
BTW: Ich finde auch den Anspruch, dass es bezogen auf die letzten 2 Jahre zu Reallohn-Steigerungen kommen müsste, seltsam. Jedenfalls gab es gesamtgesellschaftlich in dieser Zeit Reallohn-Verluste. Warum jetzt also insbesondere gerade ausgerechnet der öD davon nicht betroffen sein sollte, müsste zumindest einmal genauer begründet werden. Eine solche führt hier aber niemand, der ständig das Inflationsargument bringenden Personen, an.
Doch, den Anspruch sollte jeder haben. Die Idee, weil es anderen Branchen schlecht ging, muss es uns (den ö. D.) deswegen auch schlecht gehen, ist auch nicht gerade eine gute Argumentationsgrundlage und lässt sich - ähnlich wie das Zahlenspiel - umdrehen: Alle Branchen und Gewerkschaften sollten für Reallohn-Steigerungen kämpfen.

Also sollte jeder den Anspruch haben, überdurchschnittlich bezahlt zu werden? Das sollte doch jedem einleuchten, dass dann viele an diesem Anspruch berechtigterweise scheitern werden, denn im Durchschnitt werden alle durchschnittlich bezahlt — qua Definition.

Ich habe geschrieben, dass man für eine überdurchschnittliche Lohnsteigerung auch entsprechend Argumente angeben muss. Sonst ist die Forderung nur heiße Luft. Und genau solche hast du hier geliefert, da wieder kein Argument angegeben wurde, warum gerade der öD mehr bezahlen müsste…
Dass der Anspruch lautet jeder sollte überdurchschnittlich bezahlt werden, hast du wo gelesen? Meine Aussage war, dass "jeder" für mehr Lohn kämpfen sollte um den Durchschnitt anzuheben. Davon, dass der ö. D. aber überdurchschnittlich verdienen muss, war nie die Rede.

Und ein Argument, warum der ö. D. mehr zahlen muss, habe ich geliefert. Doch dieses hast du gekonnt in deinem Zitat ignoriert  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 09:35
@E15TVL: Nun, ich sehe in Verhandlungen eher einen Austausch von Argumenten als einen Kampf. Jedenfalls behaupte ich, dass Argumente für eine bessere Bezahlung (wie der auch von dir vorgebrachte Fachkräftemangel) deutlich sinnvoller angebracht sind als bloß irgendwelche Forderungen. Denn das Einzige, was als Erwiderung zum Vergleich des öD mit der gesamtgesellschaftlichen Situation hier geantwortet wurde, war, dass dies nicht von Belang sei. Stimmt schon; aber dann müsste man immer noch aus sich selbst heraus Gründe finden, die für eine entsprechende Lohnsteigerung sprechen. Nur ein Jammern „uns geht‘s so schlecht“ hilft da nicht — den anderen geht es im Schnitt auch nicht besser…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 02.08.2023 09:42
Auch diese Argumentation greift zu kurz. So hatte Verdi zum Beispiel im Jahr 2004 mit immerhin fast 2,5 Millionen Mitglieder durchaus ein Gewicht. Trotzdem klafft hier bereits eine deutliche Lücke zwischen den Tarifverträgen von IG Metall und TV-L. Warum?

Letztlich war die Zerlegung in TV-L, TVÖD, TV-N, TV-V etc. mit der Abschaffung des BAT 2005/2006 vielleicht doch nicht so ganz das Gelbe vom Ei. Dadurch wurde die Streikfähigkeit und Durchsetzungsvermögen in großem Stil beschnitten. Indem man mit TV-L und TVöD und getrennten Verhandlungen Tatsachen geschaffen hat.

Hier würden mir fundierte Anworten von Kollegen der Gewerkschaften auf die zwei fett markierten Themen interessieren. Wie seht Ihr das und warum kam es zu diesen Entwicklungen? Ich war damals sehr aktiv in der Gewerkschaft. Bedenken wurden trotz eigener großer Kraftanstrengungen und Aktionen unserer Fachbereiche auf die Seite gewischt.

Letztlich hat der Umbruch vom BAT zu den ganzen TV mit zu einem signifikanten Rückgang der Mitglieder bei Verdi und Co. geführt. Ich vermisse dazu eine ehrliche Analyse und Neuausrichtung.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 02.08.2023 09:50
@cyrix42
"Fachkräftemangel" sind genau genommen 2 Argumente. Einmal die Situation, dass kein neues Personal gefunden wird, um beispielsweise Altersabgänge kompensieren oder neue Aufgaben (z. B. Digitalisierung) adäquat erledigen zu können. Diese Situation haben wir längst erreicht.
Die 2. Komponente ist aber die, dass vorhandenes Personal langsam abwandert. Und da schlittern wir momentan gerade erst so richtig hinein. Und hier steht ernsthaft zu befürchten, dass wenn es nicht ordentlich mehr Geld gibt, etliche Beschäftigte abwandern (und wenn es nur in den TVöD-Kosmos ist).

Es geht also immer um Fachkräftegewinnung und -bindung. Der Begriff "Fachkräftemangel" suggeriert so gern, dass das ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, wofür die Lösung irgendwo anders zu suchen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 09:59
Da bin ich dabei. Dies sollte auch die AG umtreiben, entsprechende Positionen wertschätzend zu entlohnen. Aber zumindest, wenn man den hier geäußerten Beschreibungen von Personal-Verantwortlichen folgt, scheint es kein generelles Problem des öD zu sein, kein geeignetes Personal mehr zu finden bzw. halten zu können. So wird hier ab und an beschrieben, dass die Bewerber-Situation bei zu besetzenden Stellen im Sachbearbeiter-Bereich o.Ä. eine deutlich bessere sei als bei hochqualifizierten Positionen. Demzufolge würde dieses Argument eher für eine deutlichere Erhöhung der Gehälter bei eben jenen betroffenen Stellen sprechen als auf den gesamten öD bezogen; oder auch nur auf die sowieso schon gut zu besetzenden Stellen.

Inwiefern dies nun in die Gewerkschaftsposition einfließen wird, die ja natürlich in erster Linie ihre Mitglieder vertreten, halte ich für fraglich. Hier müssten wohl andere Argumente für einen Sockel-Anteil o.Ä. gefunden werden…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 02.08.2023 10:49
Zitat
Warum soll der öD wesentlich mehr oder weniger stark leiden/profitieren als der Rest der Gesellschaft.

Äh, na weil es für die Zeitnichtfachkräfte da oben halt das Leichteste ist, den öD auszuquetschen und es sieht nach außen ja immer gut aus, wenn "Nullrunden" im öD gefahren werden. Dass die IG Metall usw. Nullrunden nicht mitmachen würden ist klar.   Der gute öD muss ja als Vorbild (m/w/d) fungieren!   :-X
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 02.08.2023 12:05
....Demzufolge würde dieses Argument eher für eine deutlichere Erhöhung der Gehälter bei eben jenen betroffenen Stellen sprechen als auf den gesamten öD bezogen; oder auch nur auf die sowieso schon gut zu besetzenden Stellen.

Inwiefern dies nun in die Gewerkschaftsposition einfließen wird, die ja natürlich in erster Linie ihre Mitglieder vertreten, halte ich für fraglich. Hier müssten wohl andere Argumente für einen Sockel-Anteil o.Ä. gefunden werden…

Und dieser Sachverhalt ist auch ein gewichtiger Grund, warum gerade viele Mangelberufe wie ITler und Ingenieure eine Mitgliedschaft bei Verdi meiden. Weil für MINT-Belange viel zu wenig getan wird. Wie die Abschlüsse der letzten Jahr eindrücklich zeigen. Da geht es meist um EG 9 und darunter. Und diese sind bei ehrlichem Blick im Vergleich mit der freien Wirtschaft bereits nicht so übel bezahlt. Wie zum Beispiel Untersuchungen von Pwc belegen.

Also Verdi: Was soll konkret für die MINT-Mangelberufe im TV-L geschehen? Gibt es zum Beispiel endlich eine längst überfällige Angleichung der Jahressonderzahlung? Und warum lohnt es sich als MINT-Beruf Mitglied zu werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 02.08.2023 18:12
Dein Geschreibsel strotzt aber auch nicht gerade vor Inhalt außer dass du dich darüber beschwerst, dass Leute in einem Forum vielleicht anderes schreiben als dir gefällt. Wenn dir das nicht passt, stelle dich doch in die Besenkammer und rede mit dir selbst.

LOL. Danke für diesen qualitativ hochwertigen Beitrag. Vielleicht liest du deine Aussagen noch einmal und überlegst, ob du sie auf dich selbst anwenden kannst. Argumente hast du jedenfalls keine geliefert…

Zitat
Für mich ist der Zeitraum maßgeblich, weil es seitdem massiv bergab ging mit den Reallöhnen.

Und für die AG ist eben der längere Zeitraum davor, in dem es massiv aufwärts ging mit den Reallöhnen, auch von Relevanz. So what? Wer hat nun Recht, wer nicht? Richtig: Beide Ansichten sind einfach nicht zielführende, da sie irgendwelche Momentaufnahmen beleuchten, die völlig beliebig herausgegriffen wurden…

Zitat
Das sehe ich als Grundlage für Tarifentwicklungen und nicht, ob die Gesamtwirtschaft angeblich ja so viel schlechter dran ist und auch keinen vollen Lohnausgleich bekommt.

„Ich will aber!“ und dann böse mit dem Fuß aufstampfen. Das hilft bestimmt bei den Verhandlungen. Klappt bei Kleinkindern im Umgang mit ihren Eltern ja auch immer so gut…

Zitat
Außerdem ist dies hier wie auch schon vielfach darauf hingewiesen ein schriftliches Medium. Du kannst gern noch einmal nachlesen wo ich etwas von vollem Inflationsausgleich geschrieben habe oder gar Reallohnzuwächsen ggü. dem Stand von 2021  fordere? Wenn du da nur einen Fetzen als Beleg findest, kannst du das gerne zitieren und mir die Narrenkappe aufsetzen.

Nun, ich verstand deine Aussage, dass du es fatal fändest, wenn „deutlich unter 10% bei rumkommen“, und dies mit dem Kaufkraftverlust seit 2021 einleitest, genau so. Sollte ich da einer Fehlinterpretation unterlegen sein, dann bitte ich um Klarstellung.

Was du so schreibst ist teils völlig absurd. Man könnte meinen, du gehörst der TdL und einer Führung eines AG an.

Um dich hier mal wieder einzunorden, das Mindeste (also unsere Referenz) ist der Abschluss obehalb dem TVÖD. Darunter ist keine Basis für Verhandlungen. Die einmalige IAP ist in Prozente umzulegen, da sie so nicht tabellenwirksam ist und nicht der Rentenversicherung (Punkte) zu Gute kommt. Denn wir alle könnten unsere Arbeitsleistung auch beim TVÖD anbieten. Und da der TVÖD eh schon besser vergütet ist (geringere Arbeitszeit im Mittel, höhere Vergütungen im Mittel, Leistungszulage, Jobrad, höheres Weihnachtsgeld) und unser Abschluss nochmal später kommt als der im TVÖD, ist eine Benchmark eindeutig oberhalb vom Abschluss im TVÖD als geboten anzusehen. Wir haben gerade im Bereich IT, Bildung, Polizei (EG/A 9 -13) eine sehr hohe Anzahl von Bediensteten, die ihre Arbeit entsprechend vergütet haben wollen. Es herrscht großer Mangel an Personal in diesem Segment. Da bringen uns 300 Euro nicht viel. Hier sollte ein schneller Abschluss (z. B. 12 Prozent, 12 Monate Laufzeit) eine Verhandlungsbasis sein, die IAP kann es dann gerne zusätzlich geben für die Vergangenheit. Und es steht außer Frage, dass unser Abschluss sich nicht hinter der EVG verstecken darf. Das hohe Bildungsniveau im TV-L muss auch berücksichtigt werden. Auch gilt es meiner Meinung nach, verlorene Prozente seit 2020 wieder gut zu machen. Wir müssen auch das Weihnachtsgeld wieder anpassen, mindestestens auf Niveau des TVÖD.

Anmerkung: Zudem sind die EG 9 und höher seit Jahren immer mehr zusammen gestaucht und die Abstande untereinander als auch zu den EG ohne Studium immer mehr zusammen gestaucht worden. Leistung lohnt sich da kaum, das ist fatal. Hier bedarf es wieder einer ehrlichen Aufwertung und die Abstände müssen deutlich höher sein.

Zudem soilte man sich mal überlegen, ob es wirklich 6 Erfahrungsstufen bedarf. Mein Vorschlag: Die Erfahrungsstufe 1 gibt es weiterhin im 1. Jahr, im 3. Jahr bekommt man die aktuelle 3. Erfahrungsstufe und im Jahr 6 die aktuelle 6. Erfahrungsstufe. Also nach 5 Jahren im Job sollte man alles können und es gibt keinen Grund mehr, einem das Gehalt vorzuenthalten. Denn wieseo sollen Kollegen für die gleiche Arbeit mehr bekommen nach über 15 Jahren? Ich denke nach 5 Jahren kann man seinen Job genauso gut wie jemand, der 20 Jahre dabei ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 18:23
Nun, wie führst du denn Verhandlungen? In dem du die andere Seite beschimpfst und vor Ultimaten, die du eh nicht durchhalten kannst, stellst? Klingt sinnvoll.

Weil ich die hier zuhauf geäußerten Forderungen ohne Grundlage als solche benenne, gehöre ich der TDL an? Ok, dann scheinen das ja recht brauchbare und logisch denkende Menschen zu sein. Finde ich gut, denn dann werde ich ja hoffentlich demnächst besser bezahlt — und alle, die nur rumblöcken, können das auch gern weiter tun, bleiben aber unzufrieden. ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 18:29
Anmerkung: Zudem sind die EG 9 und höher seit Jahren immer mehr zusammen gestaucht und die Abstande untereinander als auch zu den EG ohne Studium immer mehr zusammen gestaucht worden. Leistung lohnt sich da kaum, das ist fatal. Hier bedarf es wieder einer ehrlichen Aufwertung und die Abstände müssen deutlich höher sein.

Ok, du definierst also deinen Wert (oder zumindest den deiner beruflichen Tätigkeit) darüber, dass andere weniger bekommen? Klingt lustig…

Zitat
Zudem soilte man sich mal überlegen, ob es wirklich 6 Erfahrungsstufen bedarf. Mein Vorschlag: Die Erfahrungsstufe 1 gibt es weiterhin im 1. Jahr, im 3. Jahr bekommt man die aktuelle 3. Erfahrungsstufe und im Jahr 6 die aktuelle 6. Erfahrungsstufe. Also nach 5 Jahren im Job sollte man alles können und es gibt keinen Grund mehr, einem das Gehalt vorzuenthalten. Denn wieseo sollen Kollegen für die gleiche Arbeit mehr bekommen nach über 15 Jahren? Ich denke nach 5 Jahren kann man seinen Job genauso gut wie jemand, der 20 Jahre dabei ist.

Da bin ich prinzipiell bei dir: 15 Jahre Einarbeitungszeit erscheint mir doch auch recht lang…
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Beitrag von: DerBoss am 02.08.2023 18:30
Nun, wie führst du denn Verhandlungen? In dem du die andere Seite beschimpfst und vor Ultimaten, die du eh nicht durchhalten kannst, stellst? Klingt sinnvoll.

Weil ich die hier zuhauf geäußerten Forderungen ohne Grundlage als solche benenne, gehöre ich der TDL an? Ok, dann scheinen das ja recht brauchbare und logisch denkende Menschen zu sein. Finde ich gut, denn dann werde ich ja hoffentlich demnächst besser bezahlt — und alle, die nur rumblöcken, können das auch gern weiter tun, bleiben aber unzufrieden. ;-)

Ich beschimpfe die Gegenseite nicht. Ich halte ihr nur die Fakten vor. Wir wollen angemessen bezhalt werden. Ich glaube viele die in die Tabelle sehen, bemerken zum Negativen, dass viele Branchen und auch untere EG den höheren EG ab 9b/c immer näher kommen und man sich fragt, wieso man so ein langes 5-jähriges Studium oder auch 3-jähriges Studium absolviert, wenn es monetär nicht mehr richtig abgebildet wird. Der Mindestlohn hat zu einer weiteren Stauchung geführt. Das was ich möchte, ist tatsächlich monetäre Wertschätzung. Darf man das hier noch sagen?
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Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 18:34
Zu deiner letzten Frage: Sagen darfst du hier alles, was der Forenbetreiber, vertreten durch die Admins, als zulässig erachtet.

Und ich habe studiert, weil mich das Fach interessiert hat und ich in diesem Forschen und es anderen Lehren wollte. Und? Genau das mache ich auch. Wenn du aus rein monetären Gründen studiert hast, dann wirst du mit deiner Tätigkeit wahrscheinlich auch nicht glücklich, fast egal, wie viel man dir zahlen würde…
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Beitrag von: DerBoss am 02.08.2023 18:45
Zu deiner letzten Frage: Sagen darfst du hier alles, was der Forenbetreiber, vertreten durch die Admins, als zulässig erachtet.

Und ich habe studiert, weil mich das Fach interessiert hat und ich in diesem Forschen und es anderen Lehren wollte. Und? Genau das mache ich auch. Wenn du aus rein monetären Gründen studiert hast, dann wirst du mit deiner Tätigkeit wahrscheinlich auch nicht glücklich, fast egal, wie viel man dir zahlen würde…

Für mich gehört beides zusammen: Spaß am Job und gute Bezahlung. Mein Job beim Land macht mir Spaß, aber ich empfinde meine Vergütung für meinen Einsatz als zu gering und wünsche mir in Anbetracht der hohen Inflation und der Verbesserung der Vergütungen in vielen anderen Bereichen, dass man mein Gehalt auch linear angehoben hätte.
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Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 18:50
Für mich gehört beides zusammen: Spaß am Job und gute Bezahlung. Mein Job beim Land macht mir Spaß, aber ich empfinde meine Vergütung für meinen Einsatz als zu gering und wünsche mir in Anbetracht der hohen Inflation und der Verbesserung der Vergütungen in vielen anderen Bereichen, dass man mein Gehalt auch linear angehoben hätte.

Wenn du über deine Position redest und warum diese besser bezahlt werden sollte, ist das eine Sache (und zwar eine sinnvolle in Gehaltsverhandlungen). Aber damit zu argumentieren, dass andere (gerade solche, die absolut deutlich weniger als man selbst erhalten) ja eine größere prozentuale Steigerung erhalten könnten, ist nicht sinnvoll. Es zeugt nur von Neid (und zwar auf Geringverdiener o.O), nicht aber von eigener Stärke.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 02.08.2023 18:56
Für mich gehört beides zusammen: Spaß am Job und gute Bezahlung. Mein Job beim Land macht mir Spaß, aber ich empfinde meine Vergütung für meinen Einsatz als zu gering und wünsche mir in Anbetracht der hohen Inflation und der Verbesserung der Vergütungen in vielen anderen Bereichen, dass man mein Gehalt auch linear angehoben hätte.

Wenn du über deine Position redest und warum diese besser bezahlt werden sollte, ist das eine Sache (und zwar eine sinnvolle in Gehaltsverhandlungen). Aber damit zu argumentieren, dass andere (gerade solche, die absolut deutlich weniger als man selbst erhalten) ja eine größere prozentuale Steigerung erhalten könnten, ist nicht sinnvoll. Es zeugt nur von Neid (und zwar auf Geringverdiener o.O), nicht aber von eigener Stärke.

Ich bin nicht neidisch auf die Mindestlohnempfänger, ich hätte mir nur gewünscht, dass prozentual die gleiche Erhöhung in der gesamten Tabelle angewendet wird, damit die Abstände gleich bleiben. Kannst du das nachvollziehen? Es bringt doch nix, wenn jemand mit Ausbildung nur 2 Euro mehr verdient (z. B. Reinigungskräfte oder Floristen) als jemand, der nur den Mindestlohn erhält. Das System wurde nicht zu Ende gedacht. Man hätte die gesamte Treppe prozentual gleich nach oben bringen müssen - meine Meinung.
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Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 19:10
Inwiefern hat es eine Auswirkung darauf, ob du geeignet bezahlt wirst, wenn die Putzkraft, die dein Büro reinigt, nun etwas mehr zur Verfügung hat, oder nicht? Und wie hängt deine Bezahlung von der Person, die das Sekretariat o.Ä. bestreut, ab?

Wenn du damit argumentieren würdest, dass durch die größere Erhöhung im Bereich der unteren Entgeltgruppen weniger für eine größere im Bereich der oberen zur Verfügung steht, hast du zwar prinzipiell recht. Ich hatte das vor ner Weile aber mal durchgerechnet und mich selbst gewundert, dass der Effekt recht klein ist. Wenn ich mich recht erinnere, hätte eine vollständig lineare Erhöhung beim vorletzten Abschluss für alle Entgeltgruppen (also ohne Mindestbetrag) nur wenige Zehntelprozent Veränderung gegenüber dem tatsächlichen Beschluss bedeutet. Lohnt es sich für 0,2%-Punkte wirklich, dann ein solches Fass aufzumachen?

Und, mal ehrlich: Geld hat einen gegen Null gehenden Grenznutzen. Wenn wir also Gesamtnutzen maximieren wollen, dann müssen gerade Niedrigeinkommen überproportional gesteigert werden. Wenn aber nicht die Gemeinschaft im Vordergrund steht, sondern das Individuum: Was interessiert dich dann, was die anderen bekommen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 02.08.2023 20:36
Es sollte klar sein: Ausreichend Spreizung von Einkommen ist auch im öffentlichen Dienst unverzichtbar. Um einen Anreiz für Leistungsbereitschaft und zur Annahme und notwendigen Besetzung von Stellen mit komplexen Fachthemen wie im Mint-Bereich hinreichend zu ermöglichen.

Hier besteht auch im TV-L erheblich Nachholbedarf, weil wir diese Stellen praktisch immer schwieriger besetzt und auch vorhandenes Personal zunehmend weniger binden können. Zu groß ist der Mangel an fähigen MINT-Kollegen. Und das ist erst der Anfang. Weniger Nachwuchs und Babyboomer die in Rente gehen, werden bei uns mangels Bewerbungen auf MINT-Berufe in wenigen Jahren den Regelbetrieb lahmlegen. Das ist absehbar und Lösungen derzeit nicht in Sicht. Das setzt auch verbleibende MINT-Kollegen die Leistung zeigen immer mehr unter Druck. Wir können von 5 wiederholt ausgeschriebenen MINT mittlerweile 4 Stellen nicht besetzen. Im Verwaltungsbereich undenkbar, hier herrscht eine Fülle an Bewerbern vor. Das muss doch langsam allen zu denken geben. Wo sollen die Leute herkommen?

Meine Wunsch an Verdi: Nehmt MINT-Berufe endlich in den Fokus. Gerade auch die erfahrenen Kollegen, welche bereits länger dabei sind und zum Beispiel in der Endstufe verharren. Diese Berufe schaffen und sichern in Folge auch etliche Personalstellen in unteren und mittleren EG durch Projekte und eigene Abteilungen.

Weitere Anpassung der Stufe 6 ab EG 10 aufwärts und volles 13. Gehalt müssen mit auf den Verhandlungstisch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 21:07
Es sollte klar sein: Ausreichend Spreizung von Einkommen ist auch im öffentlichen Dienst unverzichtbar. Um einen Anreiz für Leistungsbereitschaft und zur Annahme und notwendigen Besetzung von Stellen mit komplexen Fachthemen wie im Mint-Bereich hinreichend zu ermöglichen.

Ich sehe ein, dass die Gehälter für die Positionen, die schwerlich zu besetzen sind, verglichen mit denen entsprechender Positionen bei anderen Arbeitgebern vergleichbar sein müssen, damit man im Konkurrenzkampf zwischen den verschíedenen Arbeitgebern um die Fachkräfte nicht hintenanstehen muss. Aber wie löst ein niedrigeres Gehalt für die hier ehemals von Spid immer mal wieder beschworene Spülhilfe dieses Problem? Strengt sie sich dann mehr an, zeigt Leistungsbereitschaft und wird zum Ingenieur?

Die Spreizung des Tarif-Gefüges ist doch völlig irrelevant für die Frage, ob eine bestimmte Position genügend bezahlt wird, oder nicht; entweder man bekommt für diese Stelle genügend geeignete Bewerbungen, oder eben nicht. Im ersten Fall reicht das angebotene Gehalt offenbar aus, im zweiten nicht. Dafür ist völlig unerheblich, was eine andere Person mit einer anderen Aufgabe beim gleichen Arbeitgeber nun bekommt, oder auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 02.08.2023 21:27
Es sollte klar sein: Ausreichend Spreizung von Einkommen ist auch im öffentlichen Dienst unverzichtbar. Um einen Anreiz für Leistungsbereitschaft und zur Annahme und notwendigen Besetzung von Stellen mit komplexen Fachthemen wie im Mint-Bereich hinreichend zu ermöglichen.

Ich sehe ein, dass die Gehälter für die Positionen, die schwerlich zu besetzen sind, verglichen mit denen entsprechender Positionen bei anderen Arbeitgebern vergleichbar sein müssen, damit man im Konkurrenzkampf zwischen den verschíedenen Arbeitgebern um die Fachkräfte nicht hintenanstehen muss. Aber wie löst ein niedrigeres Gehalt für die hier ehemals von Spid immer mal wieder beschworene Spülhilfe dieses Problem? Strengt sie sich dann mehr an, zeigt Leistungsbereitschaft und wird zum Ingenieur?

Die Spreizung des Tarif-Gefüges ist doch völlig irrelevant für die Frage, ob eine bestimmte Position genügend bezahlt wird, oder nicht; entweder man bekommt für diese Stelle genügend geeignete Bewerbungen, oder eben nicht. Im ersten Fall reicht das angebotene Gehalt offenbar aus, im zweiten nicht. Dafür ist völlig unerheblich, was eine andere Person mit einer anderen Aufgabe beim gleichen Arbeitgeber nun bekommt, oder auch nicht.

Die Gefahr die du da thematisierst ist aus meiner Sicht, dass die bestehende Kraft ihren Job beim Land aufgibt und wo anders ihr Glück versucht zu finden.

Jobsicherheit ist immer ein Argument im Öffentlichen Dienst, aber auch in der Privatwirtschaft gibt es Branchen, die sehr sicher sind. Und das zusätzlich Mehr an Geld ist da auch wie ein Risikozuschlag anzusehen. Wenn dieser Risikozuschlag aber absurd hoch wird, dann ist es für einige sicher sehr verlockend dort hin zu wechseln.

Und den von dir in einem anderen Thread genannten Grenznutzen (ich bin auch Volkswirt) sehe ich in unserer Tabelle noch nicht. Ich glaube selbst der Millionär hat den noch nicht erreicht...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.08.2023 21:37
Na, dass ein Mitarbeiter sich einen anderen Arbeitgeber sucht, ist ja per se noch kein Problem (auch nicht für den alten Arbeitgeber); wichtig ist nur, ob dieser zeitnah sinnvollen Ersatz für den Weggang findet. (Klar hat man noch ein paar zusätzliche Kosten durch die Vakanz, das neue Besetzungsverfahren und ggf. Einarbeitung. Die Frage ist nur, wie stark das im Vergleich zum unbedingten Halten des zuvor eingestellten Mitarbeiters wiegt.)

Und, klar, kann auch ein Millionär mit 100€ mehr im Monat irgendwas anfangen. Ich würde doch aber stark vermuten, dass das der Putzkraft mehr hilft und auch bedeutet. Und ich würde dies sogar dann noch behaupten, wenn wir über relative Größen sprechen, d.h., eine Lohnerhöhung um 5% bringt der Putzkraft immer noch mehr als eine Erhöhung um 5% für den Einkommensmillionär. (Deshalb wäre es auch zur Kostenminimierung sinnvoll, die geringeren Einkommen stärker zu erhöhen.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 02.08.2023 21:39
Niemand will kleinen und mittleren EG etwas wegnehmen. Warum zum Beispiel ist aber die Jahressonderzahlung bei EG12 niedriger und die vor wenigen Jahren entsprechend eingeführte Stufe 6 wird nicht weiter angepasst? Einfach aus Spaß oder dient es vielleicht doch mit auch der Finanzierung des Tarifabschlusses? Man muss sich über die Signalwirkung solcher Beschlüsse idaher im Klaren sein.

Aus vergangenen Tarifverhandlungen hat man den Eindruck, dass insbesondere höhere Entgeltgruppen prozentual schlechter weggekommen sind. Sockelbeträge und Einmalzahlung entfalten nun mal bei höheren EG eine prozentual geringere Wirkung. Das stößt Kollegen und auch mir durchaus sauer auf und fördert die Wechselbereitschaft zusätzlich in ohnehin für MINT-Berufe recht günstigem Umfeld. Oder wirkt sich negativ auf die Motivation aus (Vorschrift nach Dienst) wie ich auch intern immer mehr feststelle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 02.08.2023 21:51
Niemand will kleinen und mittleren EG etwas wegnehmen. Warum zum Beispiel ist aber die Jahressonderzahlung bei EG12 niedriger und die vor wenigen Jahren entsprechend eingeführte Stufe 6 wird nicht weiter angepasst? Einfach aus Spaß oder dient es vielleicht doch mit auch der Finanzierung des Tarifabschlusses? Man muss sich über die Signalwirkung solcher Beschlüsse idaher im Klaren sein.

Aus vergangenen Tarifverhandlungen hat man den Eindruck, dass insbesondere höhere Entgeltgruppen prozentual schlechter weggekommen sind. Sockelbeträge und Einmalzahlung entfalten nun mal bei höheren EG eine prozentual geringere Wirkung. Das stößt Kollegen und auch mir durchaus sauer auf und fördert die Wechselbereitschaft zusätzlich in ohnehin für MINT-Berufe recht günstigem Umfeld. Oder wirkt sich negativ auf die Motivation aus (Vorschrift nach Dienst) wie ich auch intern immer mehr feststelle.

Schau dir mal EG 12, Erfahrungsstufe 6 (Jahresnetto Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder: 42978.31 €) und EG 13, Erfahrungsstufe 6 (Jahresnetto Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder: 43730.78 €) an. Wir reden hier über 750 Euro netto oder gut 60 Euro mehr für ein Masterstudium im Monat mit entsprechernder Verantwortung, oft Führungsverantwortung. Ich denke wir sind uns einig, dass dieser Abstand viel zu gering ist.

Aber warum ist Verdi nicht so erpicht da etwas dran zu ändern: Meine Meinung - Weil die nicht so viele Mitglieder ab EG 11 haben und daher mehr für die Mitglieder in EG 5-8 sorgen wollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 02.08.2023 22:07
Der geringe Abstand zwischen EG12 und EG13 wurde hier doch schon öfter erklärt.

Mit EG12 kann beispielsweise ein Sachgebietsleiter einer Kommune bezahlt werden, der eine Vielzahl von Mitarbeitern unter sich hat wohingegen EG13 ein "Fachidiot" mit Sachbearbeiterfunktion in einem Lehrstuhl o.Ä. sein kann. Der geringe Abstand kann daher je nach Konstellation mehr als gerechtfertigt sein, bzw. der EG12 hat dafür deutlich mehr an der Backe verbunden mit einem entsprechend höheren Stresslevel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 02.08.2023 22:12
Das wird sich insgesamt rächen. Ich habe den Eindruck, dass es vielen noch nicht klar ist was hier abgeht im Mint-Bereich. Wenn die Babyboomer in den nächsten Jahren in Rente gehen wird es in vielen technischen Bereichen knallen. Gute Fachkräfte aus dem Ausland machen zunehmend einen Bogen um D und die Auswanderung nimmt stetig zu, vor allem bei klugen Köpfen. Noch nie war bei uns die Resonanz so schlecht auf technische Stellenausschreibungen wie in den letzten zwei Jahren. Kollegen anderer Standorte und fremder Firmen berichten gleiches.

Ich selbst hoffe etwas blauäugig immer noch auf MINT-Vernunft in den Tarifverhandlungen. Sonst geht zumindest bei uns ab kommenden Frühjahr wegen zahlreicher MINT Kündigungen -gerade auch langjähriger Kollegen- nicht mehr viel. Zu verlockend sind mittlerweile die Alternativen, selbst im ÖD und bei höherem Alter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 03.08.2023 07:39
EG 12 - EG 13
Zitat
Ich denke wir sind uns einig, dass dieser Abstand viel zu gering ist.


Das zeigt gut das Grundproblem, das schon immer bestand und was aus finanziellen Gründen nie beseitigt werden wird.   Der fehlende Abstand zwischen "Arbeiter", "Vorarbeiter", "Schichtleiter" usw. basiert doch darauf, dass man zwar manchmal den unten mehr gibt, aber nich genig Geld hat, um die Oberen auch zu bedenken. Bei jeder Erhöhung von Sozilaleistungen müsste im Grunde auch jede Entgeltgruppe und jede Besoldungsgruppe auch erhöht werden.

Studenten bekommen im öD für einen 520€-Job einen Stundenlohn gemäß EG 5 bei uns. Zum Glück haben das die Kollegen, die auf ner EG 3 sitzen und seit vielen Jahren gute Arbeit leisten noch nicht bemerkt.   

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.08.2023 09:48
Niemand will kleinen und mittleren EG etwas wegnehmen. Warum zum Beispiel ist aber die Jahressonderzahlung bei EG12 niedriger und die vor wenigen Jahren entsprechend eingeführte Stufe 6 wird nicht weiter angepasst? Einfach aus Spaß oder dient es vielleicht doch mit auch der Finanzierung des Tarifabschlusses? Man muss sich über die Signalwirkung solcher Beschlüsse idaher im Klaren sein.

Aus vergangenen Tarifverhandlungen hat man den Eindruck, dass insbesondere höhere Entgeltgruppen prozentual schlechter weggekommen sind. Sockelbeträge und Einmalzahlung entfalten nun mal bei höheren EG eine prozentual geringere Wirkung. Das stößt Kollegen und auch mir durchaus sauer auf und fördert die Wechselbereitschaft zusätzlich in ohnehin für MINT-Berufe recht günstigem Umfeld. Oder wirkt sich negativ auf die Motivation aus (Vorschrift nach Dienst) wie ich auch intern immer mehr feststelle.
Korrekt, auf kosten der höheren EGs wurden den niedrigeren EGs prozentual mehr gegeben.
Deckmantel Solidarität.

Absurd für zukünftige Abschlüsse, Dumm wenn TdL das nicht einbringt.
Sowas wie.
100% jsz für alle, auf kosten der prozentuallen TabEntgelt erhöhung wäre ein Anfang.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.08.2023 09:52
Niemand will kleinen und mittleren EG etwas wegnehmen. Warum zum Beispiel ist aber die Jahressonderzahlung bei EG12 niedriger und die vor wenigen Jahren entsprechend eingeführte Stufe 6 wird nicht weiter angepasst? Einfach aus Spaß oder dient es vielleicht doch mit auch der Finanzierung des Tarifabschlusses? Man muss sich über die Signalwirkung solcher Beschlüsse idaher im Klaren sein.

Aus vergangenen Tarifverhandlungen hat man den Eindruck, dass insbesondere höhere Entgeltgruppen prozentual schlechter weggekommen sind. Sockelbeträge und Einmalzahlung entfalten nun mal bei höheren EG eine prozentual geringere Wirkung. Das stößt Kollegen und auch mir durchaus sauer auf und fördert die Wechselbereitschaft zusätzlich in ohnehin für MINT-Berufe recht günstigem Umfeld. Oder wirkt sich negativ auf die Motivation aus (Vorschrift nach Dienst) wie ich auch intern immer mehr feststelle.

Schau dir mal EG 12, Erfahrungsstufe 6 (Jahresnetto Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder: 42978.31 €) und EG 13, Erfahrungsstufe 6 (Jahresnetto Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder: 43730.78 €) an. Wir reden hier über 750 Euro netto oder gut 60 Euro mehr für ein Masterstudium im Monat mit entsprechernder Verantwortung, oft Führungsverantwortung. Ich denke wir sind uns einig, dass dieser Abstand viel zu gering ist.

Aber warum ist Verdi nicht so erpicht da etwas dran zu ändern: Meine Meinung - Weil die nicht so viele Mitglieder ab EG 11 haben und daher mehr für die Mitglieder in EG 5-8 sorgen wollen.
Da von der 12 zur 13 in der EGO erst seit kurzem der aufstieg erfolgen kann, ist es auch verständlich, dass dies hier bisher kein Ding war.
Ist halt eher traditionel eine EG, der eine ist hD, der andere gD, so wie bei A13 bei den Beamten.
Hier einen grösseren Abstand zu wünschen ist zeigt, die Historie und die Karrieren die dahinterstehen nicht zu kennen.

Eg12 bekommt kein Berufsanfänger, eg13 jeder wHS mit der Tätigkeit.
Das dürfte Abstand genug sein.

daher kann man eher sagen, streicht einen von beiden und verschmelzt es.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 03.08.2023 10:44
Niemand will kleinen und mittleren EG etwas wegnehmen. Warum zum Beispiel ist aber die Jahressonderzahlung bei EG12 niedriger und die vor wenigen Jahren entsprechend eingeführte Stufe 6 wird nicht weiter angepasst? Einfach aus Spaß oder dient es vielleicht doch mit auch der Finanzierung des Tarifabschlusses? Man muss sich über die Signalwirkung solcher Beschlüsse idaher im Klaren sein.

Aus vergangenen Tarifverhandlungen hat man den Eindruck, dass insbesondere höhere Entgeltgruppen prozentual schlechter weggekommen sind. Sockelbeträge und Einmalzahlung entfalten nun mal bei höheren EG eine prozentual geringere Wirkung. Das stößt Kollegen und auch mir durchaus sauer auf und fördert die Wechselbereitschaft zusätzlich in ohnehin für MINT-Berufe recht günstigem Umfeld. Oder wirkt sich negativ auf die Motivation aus (Vorschrift nach Dienst) wie ich auch intern immer mehr feststelle.
Korrekt, auf kosten der höheren EGs wurden den niedrigeren EGs prozentual mehr gegeben.
Deckmantel Solidarität.

Absurd für zukünftige Abschlüsse, Dumm wenn TdL das nicht einbringt.
Sowas wie.
100% jsz für alle, auf kosten der prozentuallen TabEntgelt erhöhung wäre ein Anfang.

Wie denken Verdi-Mitglieder hier im Forum darüber? Würde mich interessieren. Wäre das nicht ein Anfang um Verdi auch für höhere EG wieder attraktiver zu machen? Natürlich auch weitere Anpassung Stufe 6. Wie steht es hier um die Solidarität unterer und mittlerer EGs?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 03.08.2023 11:40
Leider fand Verdi höchst selbst es "krass unsozial" im TVÖD die JSZ für alle zu erhöhen. Aus dem einfachen Grund heraus, dass die unteren EG erst im 2. Schritt profitiert hätten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 03.08.2023 12:52
Solche Dinge habe ich auch schon gehört. Warum sollte man dann zum Beispiel als EG12/13 konkret Mitglied bei Verdi werden und bleiben? Um höhere Beiträge zu bezahlen und aus Solidarität zum Beispiel durch drastisch geminderte Jahressonderzahlung und gleiche Sockelbeträge dann prozentual weniger bei Tarifverhandlungen zu erhalten?

Gewerkschaften: Das ist sehr einseitige Solidarität. So werden die Mitgliedszahlen weiter in den Keller sinken. Ich empfehle eine ehrliche Bestandsanalyse und Neuausrichtung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.08.2023 12:52
Leider fand Verdi höchst selbst es "krass unsozial" im TVÖD die JSZ für alle zu erhöhen. Aus dem einfachen Grund heraus, dass die unteren EG erst im 2. Schritt profitiert hätten...
Und deswegen ist dieser pseudosoziale Verein auch für mich nicht mehr tragfähig, da ich mich leider auf deren solidarität nicht verlassen kann.
Zu Demos gehe ich gerne zwecks Headcounting und Streik sofern er bei uns ausgerufen werden würde, mache ich auch aktiv mit. Aufs Streikgeld kann ich verzichten.

Wenn ich also etwas für meine Berufsgruppe erreichen w8ll, muss ich mich direkt an den anderen Vertragspartner wenden.
Traurig 🤮
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 03.08.2023 13:26


Wenn ich also etwas für meine Berufsgruppe erreichen w8ll, muss ich mich direkt an den anderen Vertragspartner wenden.
Traurig 🤮

Warum ist das traurig?

Es war schon immer so, dass man sich an seinem Vertragspartner direkt wendet - im ÖD erst in geringem Umfang während der BAT-Zeiten und dann langsam zunehmend  nach Abschaffung des BAT - und zwar vor allem für die 2-stelligen Entgeltstufen. Da lässt sich schon was machen.

@moinmoin, Du beschreibst doch schon die ganze Zeit hier, was inzwischen im TV-L für höhere Lohngruppen möglich ist und was Du da schon alles gemacht hast für Deine MA und ich gebe Dir da definitiv Recht. Es ist nur  mühsam, aber möglich.

Umkehrschluss:
Je niedriger die Eingruppierung, desto mehr sind diese auf die Verhandlungen zw. ver.di & Länder angewiesen.
Persönlich bin ich der Meinung, dass sich im Handwerkerbereich unbedingt was tun muss, Wir bekommen bestenfalls noch Bewerbungen auf Stellen im Bereich Handwerk von Leuten mit 55+, also nicht mehr weit von der Rente entfernt und gesundheitlich angeschlagen.

Und ich habe kein Problem damit, wenn jemand nur ein paar EUR mit seinem Verdienst ohne Schein XY von mir entfernt ist, solange er nicht den ganzen Tag schwadroniert, sondern Arbeit leistet....

So, ich muss wieder weiter.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 03.08.2023 15:26

Da von der 12 zur 13 in der EGO erst seit kurzem der aufstieg erfolgen kann, ist es auch verständlich, dass dies hier bisher kein Ding war.


Moin Moin,

was meinst du genau? Welcher Aufstieg?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.08.2023 15:29
@Faunus

Traurig ist,
dass man als Arbeitnehmer keine Arbeitnehmervertretung hat. Obwohl es da eine gibt und sich dafür feiert eine für alle zu sein.🤮🤮

und traurig ist,
dass ich als AN, für meine AN, dem AG erklären muss, welche Probleme er hat und welche auf ihn zurollen und was man dagegen tun kann, obwohl er Heerscharen an Personaler und sogenannte Führungskräfte gut dafür bezahlt, dass sie das eigentlich wissen sollten.😱🤦‍♀️

Wenn du das nicht traurig findest, dass bei uns, das nur durch individuellen, persönlichen Einsatz von mir, obwohl es mitnichten mein Job ist, vorangegangen ist.

Ich finde es traurig. Und erschreckend.
Das da systematisch was katastrophales auf uns zuläuft, wegen der dysfunktionalen Personalpolitik sieht man doch alle Ortens, wo stumpf der selbst der klägliche Einsatz vom 16.5 verboten wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.08.2023 15:32

Da von der 12 zur 13 in der EGO erst seit kurzem der aufstieg erfolgen kann, ist es auch verständlich, dass dies hier bisher kein Ding war.


Moin Moin,

was meinst du genau? Welcher Aufstieg?


Wo in der EGO findest du in einem Bereich die Möglichkeit von der eg12 in die eg13 zu kommen.
Sprich eine EG13 die auf eine EG niedriger aufbaut?
in der neuen IT EGO seit neuestem.
wo noch?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 03.08.2023 18:42
Niemand will kleinen und mittleren EG etwas wegnehmen. Warum zum Beispiel ist aber die Jahressonderzahlung bei EG12 niedriger und die vor wenigen Jahren entsprechend eingeführte Stufe 6 wird nicht weiter angepasst? Einfach aus Spaß oder dient es vielleicht doch mit auch der Finanzierung des Tarifabschlusses? Man muss sich über die Signalwirkung solcher Beschlüsse idaher im Klaren sein.

Aus vergangenen Tarifverhandlungen hat man den Eindruck, dass insbesondere höhere Entgeltgruppen prozentual schlechter weggekommen sind. Sockelbeträge und Einmalzahlung entfalten nun mal bei höheren EG eine prozentual geringere Wirkung. Das stößt Kollegen und auch mir durchaus sauer auf und fördert die Wechselbereitschaft zusätzlich in ohnehin für MINT-Berufe recht günstigem Umfeld. Oder wirkt sich negativ auf die Motivation aus (Vorschrift nach Dienst) wie ich auch intern immer mehr feststelle.

Schau dir mal EG 12, Erfahrungsstufe 6 (Jahresnetto Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder: 42978.31 €) und EG 13, Erfahrungsstufe 6 (Jahresnetto Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder: 43730.78 €) an. Wir reden hier über 750 Euro netto oder gut 60 Euro mehr für ein Masterstudium im Monat mit entsprechernder Verantwortung, oft Führungsverantwortung. Ich denke wir sind uns einig, dass dieser Abstand viel zu gering ist.

Aber warum ist Verdi nicht so erpicht da etwas dran zu ändern: Meine Meinung - Weil die nicht so viele Mitglieder ab EG 11 haben und daher mehr für die Mitglieder in EG 5-8 sorgen wollen.
Da von der 12 zur 13 in der EGO erst seit kurzem der aufstieg erfolgen kann, ist es auch verständlich, dass dies hier bisher kein Ding war.
Ist halt eher traditionel eine EG, der eine ist hD, der andere gD, so wie bei A13 bei den Beamten.
Hier einen grösseren Abstand zu wünschen ist zeigt, die Historie und die Karrieren die dahinterstehen nicht zu kennen.

Eg12 bekommt kein Berufsanfänger, eg13 jeder wHS mit der Tätigkeit.
Das dürfte Abstand genug sein.

daher kann man eher sagen, streicht einen von beiden und verschmelzt es.

Natürlich bekommen EG 12 Berufsanfänger. Nicht verbeamtete Grundschullehrer oder Gesamtschullehrer (nicht Gymnasium studiert) werden aktuell zum Beispiel in Niedersachsen noch nach EG 12 als Berufsanfänger eingruppiert. Und es ist sicher auch eine EG, bei der auch weitere Berufsgruppen als Anfänger eingruppiert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 03.08.2023 19:07
Bin neu hier, hallo in die Runde!  :D

Natürlich bekommen EG 12 Berufsanfänger. Nicht verbeamtete Grundschullehrer oder Gesamtschullehrer (nicht Gymnasium studiert) werden aktuell zum Beispiel in Niedersachsen noch nach EG 12 als Berufsanfänger eingruppiert.

Ich bin angestellter Gymnasiallehrer (Seiteneinsteiger mit Studium, aber ohne Staatsexamen) in NRW, von Anfang an in 12 und werde da sicherlich auch bis zur Rente bleiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.08.2023 20:36
Niemand will kleinen und mittleren EG etwas wegnehmen. Warum zum Beispiel ist aber die Jahressonderzahlung bei EG12 niedriger und die vor wenigen Jahren entsprechend eingeführte Stufe 6 wird nicht weiter angepasst? Einfach aus Spaß oder dient es vielleicht doch mit auch der Finanzierung des Tarifabschlusses? Man muss sich über die Signalwirkung solcher Beschlüsse idaher im Klaren sein.

Aus vergangenen Tarifverhandlungen hat man den Eindruck, dass insbesondere höhere Entgeltgruppen prozentual schlechter weggekommen sind. Sockelbeträge und Einmalzahlung entfalten nun mal bei höheren EG eine prozentual geringere Wirkung. Das stößt Kollegen und auch mir durchaus sauer auf und fördert die Wechselbereitschaft zusätzlich in ohnehin für MINT-Berufe recht günstigem Umfeld. Oder wirkt sich negativ auf die Motivation aus (Vorschrift nach Dienst) wie ich auch intern immer mehr feststelle.

Schau dir mal EG 12, Erfahrungsstufe 6 (Jahresnetto Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder: 42978.31 €) und EG 13, Erfahrungsstufe 6 (Jahresnetto Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder: 43730.78 €) an. Wir reden hier über 750 Euro netto oder gut 60 Euro mehr für ein Masterstudium im Monat mit entsprechernder Verantwortung, oft Führungsverantwortung. Ich denke wir sind uns einig, dass dieser Abstand viel zu gering ist.

Aber warum ist Verdi nicht so erpicht da etwas dran zu ändern: Meine Meinung - Weil die nicht so viele Mitglieder ab EG 11 haben und daher mehr für die Mitglieder in EG 5-8 sorgen wollen.
Da von der 12 zur 13 in der EGO erst seit kurzem der aufstieg erfolgen kann, ist es auch verständlich, dass dies hier bisher kein Ding war.
Ist halt eher traditionel eine EG, der eine ist hD, der andere gD, so wie bei A13 bei den Beamten.
Hier einen grösseren Abstand zu wünschen ist zeigt, die Historie und die Karrieren die dahinterstehen nicht zu kennen.

Eg12 bekommt kein Berufsanfänger, eg13 jeder wHS mit der Tätigkeit.
Das dürfte Abstand genug sein.

daher kann man eher sagen, streicht einen von beiden und verschmelzt es.

Natürlich bekommen EG 12 Berufsanfänger. Nicht verbeamtete Grundschullehrer oder Gesamtschullehrer (nicht Gymnasium studiert) werden aktuell zum Beispiel in Niedersachsen noch nach EG 12 als Berufsanfänger eingruppiert. Und es ist sicher auch eine EG, bei der auch weitere Berufsgruppen als Anfänger eingruppiert werden.
Sorry
diesen sonderkram bei den Lehrern hatte ich nicht auf dem Schirm, bei denen sind ja eh so. ziemlich alle Regularien was EG etc angeht anders und speziell und gefühlt durcheinander.

im restlichen EGO umfeld war die 12 edeka, wenn man kein wHS hatte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 03.08.2023 22:21
Sind Lehrer (verbeamtet) nicht eh bald alle A13? Würden dann nicht alle angestellten Lehrer irgendwann auf E13 angehoben werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 03.08.2023 23:13
Sind Lehrer (verbeamtet) nicht eh bald alle A13? Würden dann nicht alle angestellten Lehrer irgendwann auf E13 angehoben werden?

In NRW: Angestellte Lehrkräfte mit Lehramtsstudium oder Studium plus gleichwertiger berufsbegleitender Ausbildung ja, ab 1. August 2026. Sonstige angestellte Lehrkräfte steigen je nach Qualifikation (Ausbildung/FH/Uni) in E10 bis E12 (oder verbleiben dort sofern sie die für sie geltende Ziel-EG schon haben). Verbeamtete Lehrkräfte erhalten spätestens ab diesem Datum alle mindestens A13.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 04.08.2023 08:24

Natürlich bekommen EG 12 Berufsanfänger. Nicht verbeamtete Grundschullehrer oder Gesamtschullehrer (nicht Gymnasium studiert) werden aktuell zum Beispiel in Niedersachsen noch nach EG 12 als Berufsanfänger eingruppiert. Und es ist sicher auch eine EG, bei der auch weitere Berufsgruppen als Anfänger eingruppiert werden.

Bei Lehrkräfte, ITlern und anderen "Sondergruppen" mag da so sein.

Im Verwaltungsbereich ist die E12 quasi die "Einhorn"-Entgeltgruppe, sofern man sich strikt an die Auslegung der Tätigkeitsmerkmale hält. Meines Wissens nach die einzige Entgeltgruppe, wo es in der Rechtsprechung keine Positivbeispiele gibt - und da die E12 auf die TM der E9B (!) aufbaut, kann man sich vorstellen, welcher Akt es ist, dies zu begründen.

Nicht ohne Grund, gibt es Meinungen, dass die E12 eigentlich besser als die E13 bezahlt sein müsste.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 04.08.2023 08:50
Sind Lehrer (verbeamtet) nicht eh bald alle A13? Würden dann nicht alle angestellten Lehrer irgendwann auf E13 angehoben werden?

In NRW: Angestellte Lehrkräfte mit Lehramtsstudium oder Studium plus gleichwertiger berufsbegleitender Ausbildung ja, ab 1. August 2026. Sonstige angestellte Lehrkräfte steigen je nach Qualifikation (Ausbildung/FH/Uni) in E10 bis E12 (oder verbleiben dort sofern sie die für sie geltende Ziel-EG schon haben). Verbeamtete Lehrkräfte erhalten spätestens ab diesem Datum alle mindestens A13.

Das schlechteste der Fahnenstange hat eine Bekannte: unbefristet an einer Grundschule, nicht studiert, keine Ausbildung. Eingeklagt nach 16 Kettenverträgen.
Kommt 2026 von E9 auf E10. Wird noch spannend, ob das wie in HH läuft und eine stufengleiche Höhergruppierung stattfindet, da ja keine Beförderung sondern Neubewertung der Stelle
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.08.2023 09:42

Natürlich bekommen EG 12 Berufsanfänger. Nicht verbeamtete Grundschullehrer oder Gesamtschullehrer (nicht Gymnasium studiert) werden aktuell zum Beispiel in Niedersachsen noch nach EG 12 als Berufsanfänger eingruppiert. Und es ist sicher auch eine EG, bei der auch weitere Berufsgruppen als Anfänger eingruppiert werden.

Bei Lehrkräfte, ITlern und anderen "Sondergruppen" mag da so sein.

Im Verwaltungsbereich ist die E12 quasi die "Einhorn"-Entgeltgruppe, sofern man sich strikt an die Auslegung der Tätigkeitsmerkmale hält. Meines Wissens nach die einzige Entgeltgruppe, wo es in der Rechtsprechung keine Positivbeispiele gibt - und da die E12 auf die TM der E9B (!) aufbaut, kann man sich vorstellen, welcher Akt es ist, dies zu begründen.

Nicht ohne Grund, gibt es Meinungen, dass die E12 eigentlich besser als die E13 bezahlt sein müsste.
Welcher Grund soll das sein?
Kompensation der Ausbildungskosten und Dauer eher nicht, oder?
Ich persönlich sehe es weiterhin eher so, dass dies beiden EGs rein historische existieren, weil man wie bei den Beamten, zwischen gD und hD unterscheiden wollte.
Absolut überholt und sollten verschmolzen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.08.2023 09:56
Moin,

ich habe mal ein bisschen mit Zahlen gespielt. Bei Destatis (https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentlicher-Dienst/Publikationen/_publikationen-innen-personal.html) findet man ein paar Zahlen, die hier interessant sein können -- leider mit dem letzten Stand vom 30.06.2021, also ca. 2 Jahre alt. Das Personal-Tableau hat sich seit dem aber sicherlich nicht deutlich geändert. Auch findet man dort nur die Zahlen zu den Landesbeschäftigten inkl. Hessen; aber auch da wird sich HE nicht deutlich vom Bundesschnitt abheben (und ist auch nicht so groß), als dass dies zu großen Verwerfungen führen würde. Jedenfalls findet man dort in Tabelle 2.24 eine Aufgliederung der Vollzeitäquivalente nach verschiedenen Entgeltgruppen und in Tabelle 2.61 die durchschnittlichen Monatsbruttos eines VZÄ je nach Entgeltgruppe.

Mit den Zahlen lassen sich nun Kosten von ein paar Maßnahmen zumindest überschlagsmäßig ganz gut berechnen. (Dabei habe ich die übertariflich Bezahlten mal rausgelassen und für die Beschäftigten in Pflege sowie Sonstige einfach den JSZ-Satz der EGs 9-11 angenommen.) Im Folgenden einmal eine Auflistung von möglichen Veränderungen, die alle jeweils für sich genommen Mehrausgaben von ca. 1 Mrd. € für die Arbeitgeber (jährlich bei wiederkehrenden Leistungen) erzeugen würden, also untereinander im finanziellen Aufwand vergleichbar sind:

*) Erhöhung Jahressonderzahlung einheitlich auf 90% des Monats-Bruttos
*) Einheitliche lineare Tabellenerhöhung um 2%
*) Einheitliche Erhöhung aller Tabellenentgelte um 80€
*) Einmalzahlung von 1000€

Was man daraus ableitet, ist nun jedem selbst überlassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 04.08.2023 11:20
Das schlechteste der Fahnenstange hat eine Bekannte: unbefristet an einer Grundschule, nicht studiert, keine Ausbildung. Eingeklagt nach 16 Kettenverträgen.
Kommt 2026 von E9 auf E10.

Macht sie Unterricht oder hat sie eine Betreuungsfunktion? Wenn sie unterrichtet (was ich mir angesichts des Personalmangels dort trotz fehlender Ausbildung durchaus vorstellen kann), macht sie dann im Alltag praktisch denselben Job wie die verbeamteten Kolleginnen, nur halt für netto rund einen Tausender weniger im Monat...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 04.08.2023 11:48
Moin,

ich habe mal ein bisschen mit Zahlen gespielt. Bei Destatis (https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentlicher-Dienst/Publikationen/_publikationen-innen-personal.html) findet man ein paar Zahlen, die hier interessant sein können -- leider mit dem letzten Stand vom 30.06.2021, also ca. 2 Jahre alt. Das Personal-Tableau hat sich seit dem aber sicherlich nicht deutlich geändert. Auch findet man dort nur die Zahlen zu den Landesbeschäftigten inkl. Hessen; aber auch da wird sich HE nicht deutlich vom Bundesschnitt abheben (und ist auch nicht so groß), als dass dies zu großen Verwerfungen führen würde. Jedenfalls findet man dort in Tabelle 2.24 eine Aufgliederung der Vollzeitäquivalente nach verschiedenen Entgeltgruppen und in Tabelle 2.61 die durchschnittlichen Monatsbruttos eines VZÄ je nach Entgeltgruppe.

Mit den Zahlen lassen sich nun Kosten von ein paar Maßnahmen zumindest überschlagsmäßig ganz gut berechnen. (Dabei habe ich die übertariflich Bezahlten mal rausgelassen und für die Beschäftigten in Pflege sowie Sonstige einfach den JSZ-Satz der EGs 9-11 angenommen.) Im Folgenden einmal eine Auflistung von möglichen Veränderungen, die alle jeweils für sich genommen Mehrausgaben von ca. 1 Mrd. € für die Arbeitgeber (jährlich bei wiederkehrenden Leistungen) erzeugen würden, also untereinander im finanziellen Aufwand vergleichbar sind:

*) Erhöhung Jahressonderzahlung einheitlich auf 90% des Monats-Bruttos
*) Einheitliche lineare Tabellenerhöhung um 2%
*) Einheitliche Erhöhung aller Tabellenentgelte um 80€
*) Einmalzahlung von 1000€

Was man daraus ableitet, ist nun jedem selbst überlassen.

Super, dann mache ich daraus folgenden Vorschlag für eine Tarifforderung:

1. Einigung findet bereits in der ersten Sitzung im Oktober 2023 statt, damit die weiteren Nummern (2-7) so zeitnah auch umgesetzt werden können.

2. Laufzeit des Tarifvertrages 27 Monate - 01.10.2023 - 31.12.2025.

3. Erhöhung/Deckelung der Jahressonderzahlung für alle EG auf 90 %, wirksam mit Zahlung des Novembergehalts zum 30.11.2023.

4. Inflationsausgleich Prämie von 3.000 Euro netto zum 01.12.2023 für alle EG (Beschäftigungsverhältnis muss vor dem 01.10.2023 bestanden haben).

5. Erhöhung aller Tabellenentgelte linear um 10 Prozent zum 01.01.2024.

6. Erhöhung der Jahressonderzahlung für alle EG auf 100 %, wirksam mit Zahlung des Novembergehalts zum 30.11.2024.

7. Erhöhung aller Tabellenentgelte linear um 10 Prozent zum 01.01.2025.

Zudem:

1. Wochenarbeitszeit für alle auf 39 Stunden (egal welches Bundesland, egal welche Tätigkeit, keine Sonderregelungen mehr) deckeln.

2. Angebot zum Jobrad anbieten.

3. Angebot Deutschlandticket für ca. 30 Euro anbieten.

4. Erhöhung VBL-Anteil Arbeitgeber auf 9 Prozent und Reduzierung AN auf 1 Prozent.

5. Übereinkunft zum 01.01.2026 eine Reform der Stufen durchzuführen. Stufe 1 gibt es mit Einstellung, Stufe 2 entfällt. Stufe 3 gibt es nach 24 Monaten Beschäftigung. Stufe 4 entfällt. Stufe 5 gibt es nach 60 Monaten Beschäftigung. Stufe 6 gibt es nach 120 Monaten Beschäftigung und wird um 25 Prozent erhöht.

Diese Vorschläge wären sicher eine gute Grundlage, um zukünftig qualifizierte Bewerber im Öffentlichen Dienst der Länder zu finden und auch zu halten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 04.08.2023 12:22
@Faunus

und traurig ist,
dass ich als AN, für meine AN, dem AG erklären muss, welche Probleme er hat und welche auf ihn zurollen und was man dagegen tun kann, obwohl er Heerscharen an Personaler und sogenannte Führungskräfte gut dafür bezahlt, dass sie das eigentlich wissen sollten.😱🤦‍♀️

Wenn du das nicht traurig findest, dass bei uns, das nur durch individuellen, persönlichen Einsatz von mir, obwohl es mitnichten mein Job ist, vorangegangen ist.


Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass Du Vorgesetzter bist und damit  zwangsläufig Arbeitgeberverantwortung gegenüber Deinen MA hast. Dazu gehört es auch gegenüber der Peronal"verwaltung" Forderungen für die MA durchzusetzten. Das beinhaltet für den Vorgesetzten sich mit den tariflichen Rahmenbedingungen  auseinanderzusetzte. Dies wiederum kann von Vorgesetzten mit Studium - was immer auch studiert wurde - verlangt werden, das es eine Kernkompetenz eines Akademikers ist, sich in neue Sachgebiete (es wird  kein Arbeitsrechtler erwartet)  in geeigneter Breite wie Tiefe selbständig einarbeiten zu können, um mit dem Personaler (AG-Vertreter Verwaltung = Gelder) entprechend auf Augenhöhe argumentieren zu können.
Für einfaches Fachwissen gibt es E5, für Wissen in mehreren Fachbereich E10 und wenn dann den Dipl. Univ. Informatiker (z,B.) richtig Personal/Organisation/Verwaltung/Gelderbeschaffung treffen, dann ab (E12 eher) E13 aufwärts. Ein Masterstudium im MINT-Bereich hat in der Regel auch Betriebswirtschaft (Kosten-Investitionsrechnung z.B.) , jusristische Fächer (z.B.  Lebensmitterecht) usw.


Dich habe ich scheinbar falsch verstanden und Du hast einfach das Pech, das Deine Vorgesetzte ihre Funktion als solche nicht erfüllen. Das ist traurig!
Irgendeiner Gewerkschaft kann das aber nicht angelastet werden.





Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 04.08.2023 12:24
Das schlechteste der Fahnenstange hat eine Bekannte: unbefristet an einer Grundschule, nicht studiert, keine Ausbildung. Eingeklagt nach 16 Kettenverträgen.
Kommt 2026 von E9 auf E10.

Macht sie Unterricht oder hat sie eine Betreuungsfunktion? Wenn sie unterrichtet (was ich mir angesichts des Personalmangels dort trotz fehlender Ausbildung durchaus vorstellen kann), macht sie dann im Alltag praktisch denselben Job wie die verbeamteten Kolleginnen, nur halt für netto rund einen Tausender weniger im Monat...

Unterricht. Mit E10 wird sie 2026 auf ihre 3.000 netto kommen, sie ist aktuell Stufe 4. Ob sich nun 5 Jahre Studium und 1,5 Jahre Referendariat lohnt noch…Klar ist es einerseits ärgerlich, weil die Leistung gut ist, aber ohne Ausbildung E10 Stufe 6 ist dann auch okay
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.08.2023 12:34
@Faunus

und traurig ist,
dass ich als AN, für meine AN, dem AG erklären muss, welche Probleme er hat und welche auf ihn zurollen und was man dagegen tun kann, obwohl er Heerscharen an Personaler und sogenannte Führungskräfte gut dafür bezahlt, dass sie das eigentlich wissen sollten.😱🤦‍♀️

Wenn du das nicht traurig findest, dass bei uns, das nur durch individuellen, persönlichen Einsatz von mir, obwohl es mitnichten mein Job ist, vorangegangen ist.


Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass Du Vorgesetzter bist und damit  zwangsläufig Arbeitgeberverantwortung gegenüber Deinen MA hast.

Dich habe ich scheinbar falsch verstanden und Du hast einfach das Pech, das Deine Vorgesetzte ihre Funktion als solche nicht erfüllen. Das ist traurig!
Irgendeiner Gewerkschaft kann das aber nicht angelastet werden.
Nein, habe keine Personalverantwortung.
Ich hatte wie 99% im öD Vorgestzte, die von sich aus Null, Null TV Ahnung oder HRManagment bei Angestellten haben.
Aber ich habe das Glück, dass ich welche habe, die lernfähig sind und Problemorientierte Lösungen suchen.
Also nach Aufklärung von mir was geht, die Looser Personaler Lang gemacht haben, die inzwischen auch wissen was geht und ebenfalls mitziehen.
Ergo, bei uns läuft es jetzt im engen TV Korsett.

Und traurig ist und bleibt, das weder die Gewerkschaften hier etwas voranbringen, noch die Masse der AG Vertreter!
Mehr tarifliche Flexibilität für Mangelsituationen ist da ein Thema.
Das eine kann ich sehr wohl den Gewerkschaften anlasten, dass andere den AGs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.08.2023 12:45
Super, dann mache ich daraus folgenden Vorschlag für eine Tarifforderung:

Nur zur Größenordnung mal die Zahlen, wie sie sich dann aus Sicht der TDL darstellen:

Bisherige Lohnzahlungen: ca. 51 G€.

Zitat
1. Einigung findet bereits in der ersten Sitzung im Oktober 2023 statt, damit die weiteren Nummern (2-7) so zeitnah auch umgesetzt werden können.

Keine Kosten, aber natürlich völlig unrealistisch -- es sind ja schon drei Verhandlungsrunden geplant, die bis in den Dezember hineinreichen.

Zitat
2. Laufzeit des Tarifvertrages 27 Monate - 01.10.2023 - 31.12.2025.

Keine Kosten, durchaus realistisch.

Zitat
3. Erhöhung/Deckelung der Jahressonderzahlung für alle EG auf 90 %, wirksam mit Zahlung des Novembergehalts zum 30.11.2023.

Kosten: 1G€/Jahr, Wirkung zum 30.11.2023 unrealistisch -- selbst wenn man sich schon im Oktober geeinigt hätte -- die Zustimmungsfristen und Erarbeitung der Redaktionspapiere dauert noch eine ganze Zeit. Bei der Tarif-Verhandlung zum TVöD Anfang des Jahres Stand die Einigung am 22.04., die Erklärungsfrist ging bis 17.05. und die Redaktionsverhandlungen wurden am 06.07. abgeschlossen.

Zitat
4. Inflationsausgleich Prämie von 3.000 Euro netto zum 01.12.2023 für alle EG (Beschäftigungsverhältnis muss vor dem 01.10.2023 bestanden haben).

Kosten: ca. 3G€ mit Auszahlung im Laufe 2024 realistisch, zum vorgeschlagenen Zeitpunkt unrealistisch, selbst wenn hierfür wie beim TVöD wohl ein unabhängig vom eigentlichen Tarif-Vertrag eigener Vertrag geschlossen werden wird.

Zitat
5. Erhöhung aller Tabellenentgelte linear um 10 Prozent zum 01.01.2024.

Kosten: ca. 5G€/Jahr

Zitat
6. Erhöhung der Jahressonderzahlung für alle EG auf 100 %, wirksam mit Zahlung des Novembergehalts zum 30.11.2024.

Kosten: ca. weitere 0,4 bis 0,5 G€/Jahr

Zitat
7. Erhöhung aller Tabellenentgelte linear um 10 Prozent zum 01.01.2025.

Kosten: ca. weitere 5,5 G€/Jahr.

In Summe wären also bis inkl. 2025 die Personalkosten von ca. 51 auf ca. 62,5 G€/Jahr angestiegen, zuzüglich der inflationsprämie von ca. 3G€, wann auch immer diese zu zahlen ist.

Zitat

Zudem:

1. Wochenarbeitszeit für alle auf 39 Stunden (egal welches Bundesland, egal welche Tätigkeit, keine Sonderregelungen mehr) deckeln.

Ich weiß nicht, wie sich "für alle" und "deckeln" hier zueinander verhält; ich will jedenfalls keine Arbeitszeiterhöhung.

Die derzeitige (nach Bevölkerungszahlen gewichtete) durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt ca. 39,75 h. Eine Reduktion auf 39h/Woche würde also einen ca. 2% größeren Personalbedarf verursachen, also selbst etwa ca. 1G€/Jahr.

Zitat
2. Angebot zum Jobrad anbieten.

Kosten sind mir unklar.

Zitat
3. Angebot Deutschlandticket für ca. 30 Euro anbieten.

Das heißt, du forderst, dass ich also doppelt so viel zahlen soll als bisher?!

Kosten: Unklar.

(Pro Ticket wäre das ein Zuschuss von ca. 16,50€/Monat. Wenn von den etwas über 1 Million Beschäftigten auf Landesebene jeder Dritte dieses Angebot wahrnehmen würde, wäre man dann bei Kosten in Höhe von insgesamt ca. 0,6G€/Jahr.)

Zitat
4. Erhöhung VBL-Anteil Arbeitgeber auf 9 Prozent und Reduzierung AN auf 1 Prozent.

Der AG-Anteil würde also von derzeit ca. 5,5% auf 9% angehoben werden, sodass dies also 3,5% des zusatzversorgungspflichtigen Bruttos an Mehrkosten verursachen würde, also ca. 0,9 bis 1,1 G€/Jahr.

Zitat
5. Übereinkunft zum 01.01.2026 eine Reform der Stufen durchzuführen. Stufe 1 gibt es mit Einstellung, Stufe 2 entfällt. Stufe 3 gibt es nach 24 Monaten Beschäftigung. Stufe 4 entfällt. Stufe 5 gibt es nach 60 Monaten Beschäftigung. Stufe 6 gibt es nach 120 Monaten Beschäftigung und wird um 25 Prozent erhöht.

Da ich keine Auflistung habe, wie viele VZÄ in jeder Stufe eingeordnet sind, lässt sich das nur schwerlich für mich beziffern. Aber, wenn man die Durchschnittsgehälter nach obiger Tabelle mit den Tabellenentgelten der verschiedenen Stufen vergleicht, ist in allen EG außer EG 13 der Durchschnitt irgendwo in Stufe 5, oft auch schon in Stufe 6. Sprich: Der letzte Punkt haut am meisten rein; jedenfalls, wenn er auch rückwirkend gewährt werden soll -- und nicht erst in 120 Monaten. Nehmen wir an, dass ca. 1/3 der VZÄ in Stufe 6 sind, dann wäre allein die Forderung der Erhöhung dort um 25% ein Kostenpunkt von weiteren 4,2 bis 5,2 G€. Jedoch würden auch sehr viele, die sich derzeit in Stufen 4 und 5 bewegen, ja nun in die Endstufe kommen. Das dürfte also noch einmal fast genauso viel Aufwand bedeuten, sagen wir also überschlägig 8 bis 10 G€/Jahr Mehrkosten.

Zitat

Diese Vorschläge wären sicher eine gute Grundlage, um zukünftig qualifizierte Bewerber im Öffentlichen Dienst der Länder zu finden und auch zu halten.

Und würde die Länder, die aufgrund der Schuldenbremse keine eigenen Schulden mehr aufnehmen dürfen, den Personalaufwand um irgendwas im Bereich 20 bis 25 Milliarden Euro jährlich aufblähen.

Uff, und dabei sind Beamte noch gar nicht berücksichtigt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 04.08.2023 14:49
@Cyrix42: Jede Lohnerhöhung geht in die Milliarden, da führt kein Weg daran vorbei. Unser Bruttogehalt ist ja nicht die Gesamtsumme an Kosten, die ein MA verursacht. 120-125 % des Brutto mit AG-Aufwendungen für die Sozialversicherungen etc. ist realistisch.

D.h. 1 € mehr Brutto sind real für den Arbeitgeber 1,2 € und dann muss man ja nur hochrechnen, was am Ende stehen wird, aber so geht es jedem AG, auch in der Privatwirtschaft. Wenn man so rechnen würde, käme es nie zu irgendwelchen Erhöhungen. Leider...

Und das ist auch etwas, womit der öffentliche AG sehr gerne argumentiert und dann zusätzlich noch sinkende prognostizierte Steuereinnahmen (https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/mai-steuerschaetzung-einnahmen-sinken-1#:~:text=Das%20Land%20muss%20nach%20der,69%20Millionen%20weniger%20Steuereinnahmen%20voraus (https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/mai-steuerschaetzung-einnahmen-sinken-1#:~:text=Das%20Land%20muss%20nach%20der,69%20Millionen%20weniger%20Steuereinnahmen%20voraus)) heranzieht und dann haben wir wieder eine Nullrunde. Idealerweise geben wir sogar noch etwas ab, um die Löcher zu stopfen...

zum Thema Personalverantwortung: Auch wenn man die hat, existiert im Regelfall nochmals eine Instanz höher, die dann real entscheidet. Im universitären Umfeld der Professor (m/w/d). Und das ist dann wieder kämpfen gegen Windmühlen, wie schon vor einigen Tagen von mir erwähnt. Daher super, wenn MoinMoin das bei sich in den Griff bekommen hat!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.08.2023 15:02
Klar wird die nächste Tarif-Runde Mehrkosten für die Länder in Milliardenhöhe verursachen. Das dürfte auch eingeplant sein. Sicherlich aber keine Kostensteigerung um annähernd 50%, was im zitierten Beitrag gefordert wurde.

Und ja, ich habe nur mit dem AN-Brutto gerechnet. Richtig ist, dass durch die AG-Anteile an den Sozialausgaben noch einmal überall (bis auf bei der Inflationsprämie) knapp 20% obendrau kommen. Das ändert jedoch nichts am Vergleich der Kosten für die verschiedenen Maßnahmen untereinander. (Darauf wollte ich eigentlich hinaus, was dann ja auch bei den Verhandlungen wohl gegeneinander abgewogen werden wird. Denn sicherlich wird sich die TDL auf eine Zahl an zur Verfügung stehenden Mehrausgaben geeinigt haben; und dann wird mit den Gewerkschaften insbesondere noch um die Verteilung dieses Topfs verhandelt. Natürlich wird man aus TDL-Kreisen auch nicht mit der Schmerzgrenze, was man insgesamt an Zusatzausgaben tolerieren kann, in die Verhandlungen starten -- umgekehrt machen das die Gewerkschaften ja auch nicht mit einer Minimalforderung. Aber hier wurde ja auch immer mal wieder thematisiert, was Sockelbeiträge oder eine Erhöhung der Jahressonderzahlung auf ein einheitliches Niveau bedeuten. Dafür wollte ich Zahlenmaterial zum Vergleich verschiedener solcher Punkte liefern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.08.2023 15:46
Für den Kontext:

Das BMF (https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2023/06/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-1-ergebnisse-steuerschaetzung-mai-2023-pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=4) hat die Mai-Steuerschätzung veröffentlicht. Dort findet man für 2023 für die Länder prognostizierte Steuereinnahmen von 380,7 G€, für 2024 von 398,2 G€ und 2025 von 417,2G€. Bis 2025 kämen also ca. 37 G€ dazu. Ich würde doch stark vermuten, dass diese nicht ausschließlich in die Personalkosten der Landesbediensteten (und -Beamten) fließen werden, sondern dass auch Sachleistungen teurer werden...

btw: In dem Dokument findet man auch die erwarteten Lohnsteigerungen in der Gesamtgesellschaft:
2022: 6,6%
2023: 6,6%
2024: 5,5%
2025: 2,7%

Wenn man sich auf den Standpunkt stellt (was die TDL tun wird), dass nur über die Zukunft und nicht die Vergangenheit verhandelt wird, dann wären 15,5% bis inkl. 2025 also eine passende Vergleichszahl (wenn die Laufzeit eben bis Ende 2025 vereinbart wird).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 04.08.2023 15:58
Klar wird die nächste Tarif-Runde Mehrkosten für die Länder in Milliardenhöhe verursachen. Das dürfte auch eingeplant sein. Sicherlich aber keine Kostensteigerung um annähernd 50%, was im zitierten Beitrag gefordert wurde.

Und ja, ich habe nur mit dem AN-Brutto gerechnet. Richtig ist, dass durch die AG-Anteile an den Sozialausgaben noch einmal überall (bis auf bei der Inflationsprämie) knapp 20% obendrau kommen. Das ändert jedoch nichts am Vergleich der Kosten für die verschiedenen Maßnahmen untereinander. (Darauf wollte ich eigentlich hinaus, was dann ja auch bei den Verhandlungen wohl gegeneinander abgewogen werden wird. Denn sicherlich wird sich die TDL auf eine Zahl an zur Verfügung stehenden Mehrausgaben geeinigt haben; und dann wird mit den Gewerkschaften insbesondere noch um die Verteilung dieses Topfs verhandelt. Natürlich wird man aus TDL-Kreisen auch nicht mit der Schmerzgrenze, was man insgesamt an Zusatzausgaben tolerieren kann, in die Verhandlungen starten -- umgekehrt machen das die Gewerkschaften ja auch nicht mit einer Minimalforderung. Aber hier wurde ja auch immer mal wieder thematisiert, was Sockelbeiträge oder eine Erhöhung der Jahressonderzahlung auf ein einheitliches Niveau bedeuten. Dafür wollte ich Zahlenmaterial zum Vergleich verschiedener solcher Punkte liefern.

Nun, du siehst die Kostenseiten und legst in der Betrachtungen einen starken Fokus dadrauf. Das der Staat als unser Arbeitgeber von unseren Gehältern durch direkte und indirekte Steuern einen Großteil zurückerhält sollte man in die Diskussion aber auch einbringen. Auch Sorgen die gewünschten Gehälter dafür, dass man im Alter nicht aufstocken muss mit Bürgergeld (bei den EG 1-5 kann ich mir schon vorstellen, dass es hier Aufstocker geben könnte, da die Rente unterhalb vom Bürgergeld sein könnte).

Und ich glaube wenn die Länder nicht wesentlich unsere Gehälter erhöhen, dann werden einige sicher wo anders ihr Glück versuchen bzw. neue Bewerber immer schwerer zu uns finden.

Was du vielleicht vergisst. Ich habe in die Forderung sowohl die Jahre von 2020 - 2023 als auch die Zeit des Tarifvertrages (bis 31.12.2025) berücksichtigt. Und du findest ernsthaft, dass meine Forderungen zu hoch sind? Rechne mal bitte zurück, was wir seitdem für Kosten haben und vsl. haben werden bis Ende 2025.

Meine Vorschläge sind nicht maßlos, ich empfinde sie in Anbetracht der Gehlats"erhöhungen" seit 2020 als geboten.

Wieso kostet dein Deutschlandticket nur 15 Euro?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.08.2023 17:35
Nun, du siehst die Kostenseiten

Weil das einer der wesentlichen Gesichtspunkte für die AG-Seite wird: Was kostet der ganze Spaß? (Für Verhandlungen sollte man auch die Positionen der Gegenseite nachvollziehen können; sonst redet man nur aneinander vorbei.)

Zitat
Das der Staat als unser Arbeitgeber von unseren Gehältern durch direkte und indirekte Steuern einen Großteil zurückerhält sollte man in die Diskussion aber auch einbringen.

Das dürfte schwierig zu verarbeiten sein. Zumal ja "der Staat" ja durchaus recht heterogen ist. Es fließt ja z.B. nur ein Anteil von 42,5% der Einkommensteuern an die Länder, bei einem durchschnittlichen Grenzsteuersatz von 40% wären das also ca. 17% der Erhöhungssumme, die als Einnahmen wieder an die Länder zurückfließen.

Verbrauchssteuern dagegen dürften schwieriger zu kalkulieren sein: Fließt das Mehr an Netto-Gehalt dann auch direkt in den Verbrauch? Und wenn ja, von was? Davon hängt dann der Steuersatz ab; und wem (Bund/ Länder/ Gemeinden) zu welchem Prozentsatz die entsprechenden Steuereinnahmen zustehen.

Zitat
Auch Sorgen die gewünschten Gehälter dafür, dass man im Alter nicht aufstocken muss mit Bürgergeld (bei den EG 1-5 kann ich mir schon vorstellen, dass es hier Aufstocker geben könnte, da die Rente unterhalb vom Bürgergeld sein könnte).

So sehr ich das soziale Argument hier auch nachvollziehen kann -- die Kosten für Bürgergeld bzw. Grundsicherung werden von den Kommunen getragen. Die sitzen hier aber gar nicht am Verhandlungstisch.

Zitat
Und ich glaube wenn die Länder nicht wesentlich unsere Gehälter erhöhen, dann werden einige sicher wo anders ihr Glück versuchen bzw. neue Bewerber immer schwerer zu uns finden.

Das ist durchaus möglich. Aber ist dies flächendeckend der Fall? Wenn ja, dann müssen auch flächendeckend die Entgelte angehoben werden. Wenn nein, dann spricht das eher für eine Ausweitung der Sonderregeln a'la §16 (5).

Natürlich wäre auch mir persönlich eine allgemeine Anhebung der Tabellenentgelte lieber. Denn ich weiß von meiner Uni-Leitung, dass Bleibeverhandlungen mit WiMis nicht geführt werden. Im Zweifelsfall werden eben einach die Gruppen in den Veranstaltungen immer größer... (Sprich: Ich hätte gar nicht die Möglichkeit mit Weggang zu drohen. Ich könnte zwar gehen -- und schauen, ob ich anderswo glücklicher werde -- aber hier gibt es definitiv keine Bleibezulagen.)

Zitat
Was du vielleicht vergisst. Ich habe in die Forderung sowohl die Jahre von 2020 - 2023 als auch die Zeit des Tarifvertrages (bis 31.12.2025) berücksichtigt. Und du findest ernsthaft, dass meine Forderungen zu hoch sind? Rechne mal bitte zurück, was wir seitdem für Kosten haben und vsl. haben werden bis Ende 2025.

Nu, man kann das Startdatum für den Vergleich mit der Inflationsrate recht beliebig wählen. Das hatten wir alles schon...

Die wesentlichen Kostentreiber deines Vorschlags sind die zweifache Erhöhung der Tabellenentgelte um je 10% und die zusätzliche Erhöhung der Entgelte der Endstufe um 25%. Das wäre für die Betroffenen (und das sind vergleichsweise viele) eine Erhöhung um insgesamt über 50% bis 01.01.2026 im Vergleich zu jetzt.

Ich fürchte, da dürfte nicht nur der Bund der Steuerzahler mächtig gegen sturmlaufen, wenn die staatlichen Ausgaben im Personalbereich derart deutlich stärker als die Wirtschaft wachsen...

Zitat
Meine Vorschläge sind nicht maßlos, ich empfinde sie in Anbetracht der Gehlats"erhöhungen" seit 2020 als geboten.

Nun, was du als geboten empfindest, dürften fast alle außerhalb des Staatsdienstes doch recht überzogen wahrnehmen und sich fragen, warum sie diesen Apparat mit ihren Steuergeldern finanzieren. Nicht vergessen: Die Entscheidungsträger der TDL sind Leute, die wiedergewählt werden wollen. Und Angestellte im öD sowie Beamte stellen keine Bevölkerungsmehrheit dar, sodass man sich deren Wohlwollen und damit die Wiederwahl erkaufen könnte. Eher ist das Gegenteil der Fall...

Zitat
Wieso kostet dein Deutschlandticket nur 15 Euro?

Das Land SH schießt bei Jobtickets 30€/Monat zu. Zusammen mit dem Preisnachlass der Bahn, wenn das Deutschlandticket als Jobticket gebucht wird, in Höhe von 5% des eigentlichen Preises, verbleiben dann noch für Beamte und Beschäftigte des Landes noch 16,55€/Monat fürs Deutschlandticket.

(Ich selbst habe derzeit jedoch keines davon, weil ich nur innerhalb der Stadt im ÖPNV unterwegs bin. Da kostet die Monatskarte zwar 60€, aber neben den 30€ vom Land ermäßigt hier auch das lokale Nahverkehrsunternehmen Jobtickets um 20€, sodass ich dafür noch 10€/Monat zahle, was eben noch etwas billiger als das Deutschlandticket ist...)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 04.08.2023 18:59
Die Babyboomer werden bald fehlen. Mit krassen Folgen.

Selbstverständlich müssen daher in Folge die Gehälter kräftig steigen um im Wettbewerb überhaupt noch Leute zu bekommen.  ;D. Gerade im ÖD mit im Regelfall gut qualifiziertem Personalbedarf und vielen Spezialaufgaben wird das dann heftig zu spüren sein. Verdi und Co müssen daher mit einem ganz anderen Maß an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein in die TV-L Verhandlungen gehen. Wenn Sie künftig noch eine deutliche Rolle einnehmen möchten. Die pure Mathematik des demografischen Wandels wird in den nächsten Jahren für Fakten sorgen.

Gegenwärtig nehme ich Verdi nicht so selbstbewusst wahr wie eine IG Metall oder Lokführergewerkschaft. Wir haben trotz Krisen einen Arbeitnehmermarkt. Benehmt euch auch als Gewerkschaft im Auftritt endlich so. Dann klappt es mit gutem Abschluss und steigenden Mitgliedschaften. Bisher sehe ich das nicht. Gerne gebe ich Nachhilfe....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.08.2023 19:10
[...]
Mit den Zahlen lassen sich nun Kosten von ein paar Maßnahmen zumindest überschlagsmäßig ganz gut berechnen. [...] Im Folgenden einmal eine Auflistung von möglichen Veränderungen, die alle jeweils für sich genommen Mehrausgaben von ca. 1 Mrd. € für die Arbeitgeber (jährlich bei wiederkehrenden Leistungen) erzeugen würden, also untereinander im finanziellen Aufwand vergleichbar sind:

*) Erhöhung Jahressonderzahlung einheitlich auf 90% des Monats-Bruttos
*) Einheitliche lineare Tabellenerhöhung um 2%
*) Einheitliche Erhöhung aller Tabellenentgelte um 80€
*) Einmalzahlung von 1000€

*) Lineare Erhöhung um jeweils 0,2% * EG (also von 0,2% für EG 1 bis 3% für EG 15)
*) 40€ + 0,1% * EG
*) Höhergruppierung der EG's 1 bis 6 in die EG 7
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 04.08.2023 19:24
[...]
Mit den Zahlen lassen sich nun Kosten von ein paar Maßnahmen zumindest überschlagsmäßig ganz gut berechnen. [...] Im Folgenden einmal eine Auflistung von möglichen Veränderungen, die alle jeweils für sich genommen Mehrausgaben von ca. 1 Mrd. € für die Arbeitgeber (jährlich bei wiederkehrenden Leistungen) erzeugen würden, also untereinander im finanziellen Aufwand vergleichbar sind:

*) Erhöhung Jahressonderzahlung einheitlich auf 90% des Monats-Bruttos
*) Einheitliche lineare Tabellenerhöhung um 2%
*) Einheitliche Erhöhung aller Tabellenentgelte um 80€
*) Einmalzahlung von 1000€

*) Lineare Erhöhung um jeweils 0,2% * EG (also von 0,2% für EG 1 bis 3% für EG 15)
*) 40€ + 0,1% * EG

Viele in den Erfahrungsstufen 1-4 spüren im Öffentlichen Dienst den hohen Geldwertverlust. Da ist auch nichts mehr zu kompensieren. Ich bin mir sicher, dass hier das größte Potential zur Abwanderung in die Privatwirtschaft herrscht. In der Erfahrungsstufe 5 und 6 ist das Gehalt bereits auskömmlicher, daher glaube ich, dass hier eher weniger in die Privatwirtschaft gehen bei einem mittelmäßigen Abschluss oder schlechten Abschluss.

Vielen rinnt im Moment das Geld nur so durch die Finger und es kommt kaum was zusätzlich nach seit 2020. Das ist schon fatal. Ich beobachte bei mir im Team eine sehr hohe Unzufriedenheit monetärer Natur (EG 11-13 bzw. A11-A13).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.08.2023 19:45
Viele in den Erfahrungsstufen 1-4 spüren im Öffentlichen Dienst den hohen Geldwertverlust. [...] Ich beobachte bei mir im Team eine sehr hohe Unzufriedenheit monetärer Natur (EG 11-13 bzw. A11-A13).

Zur EG 11 sagt die oben verlinkte Tabelle von Destatis, dass die ca. 70k Vollzeitäquivalente, die in den Ländern in der EG 11 sind, im Juni 2021 ein Durchschnittsgehalt von 4830€ hatten. Stufe 4 war damals (im TV-L) bei 4480€, Stufe 5 bei 5080€, Stufe 6 bei 5230€. Die Mehrheit dieser Beschäftigten wird also schon irgendwo in den Stufen 4 bis 6 hängen.

Ein ähnliches Bild gibt es auch in der EG 12: Ca. 34k Beschäftigte, Durchschnitts-Brutto 5440€, Stufe 4 bei 4960€, Stufe 5 bei 5580€, Stufe 6 bei 5750€.

Nur bei der EG 13 sieht es etwas anders aus, was an den ganzen WiMis liegen dürfte, die dann nach ein paar wenigen Jahren von der Uni in die Privatwirtschaft abwandern (müssen): Etwas über 200k VZÄ, Durchschnitts-Brutto 4990€, Stufe 3 [!] bei 4620€, Stufe 4 bei 5070€, Stufe 5 bei 5700€ (und Stufe 6 bei 5870€).

Will sagen: Wenn man die unteren Stufen stärker fördert, würde das sicherlich helfen, dass man (zumindest, wenn nicht andere Faktoren dagegensprechen) einfacher Personal ohne bzw. mit wenig einschlägiger Berufserfahrung werben kann. (Außerdem wäre es offenbar gar nicht so teuer, da es doch eher nur einen geringeren Teil der Belegschaft betrifft.) Und Leute, die schon länger dabei sind, sind vieleicht auch so träge, dass sie dann doch nicht mehr wechseln. Andererseits: Es gibt ja auch jetzt schon die Möglichkeit der Stufenvorweggewährung, wenn der AG es denn zur Fachkräftebindung anwenden will...

Ich würde aber vermuten, dass gerade aufgrund der hohen Anzahl an sich in den niedrigeren Stufen befindlichen E13ern diese EG da eher weniger von profitieren wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.08.2023 20:27
*) Kleine Rechnung: Eine Erhöhung nur für die "kleinen Stufen" um 1,3% würde auch etwa 1 G€ kosten. (Ich hab', da ich zu wenig Daten habe, einfach virtuell so getan, dass sich das angegebene Durchschnittsgehalt daraus ergibt, dass x% in Stufe 3 und (100-x)% in Stufe 6 sind. Genauer aufspalten ließ sich das nicht.)

*) Analog auch für 1G€ zu haben: Erhöhung der "kleinen Stufen" der EGs >= 11 um 2%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 05.08.2023 07:13

Vielen rinnt im Moment das Geld nur so durch die Finger und es kommt kaum was zusätzlich nach seit 2020. Das ist schon fatal. Ich beobachte bei mir im Team eine sehr hohe Unzufriedenheit monetärer Natur (EG 11-13 bzw. A11-A13).

Bei uns genauso, es ist sehr häufig Thema.

Ich bin E13/3 und laut meiner Haushaltsapp gebe ich seit 2021 300 Euro mehr pro Monat aus- ich habe allerdings nichts an meinem Lebensstandard geändert, es ist einfach alles sehr viel teurer geworden...

Und es macht keinen Spaß mehr.

Ich habe zwei Masterabschlüsse und muss rechnen wie ein Hartz4-Empfänger.

Mein Vater war KFZ-Mechaniker und hat mit nur einem Gehalt (Mutter war Hausfrau) ein großes Haus abbezahlt- klar, die Zeiten sind lange vorbei, aber dennoch sollte man als Akademiker einen guten Lebensstandard haben.

Sonst ist das Studium wirklich für die Katz, in meinem Fall hätte ich einfach Industriekauffrau bleiben sollen- ich hätte schon viel früher mein jetziges Gehalt verdient da ich im IGM-Betrieb tätig war... und das bei einer 35 Stundenwoche!

Meine ehemalige Mitauszubildende lacht mich aus- sie verdient mit Realschulabschluss, kein Abitur, Ausbildung zur Industriekauffrau mittlerweile ihre 3500 Euro netto- inklusive Firmenwagen und -handy, Gewinnbeteiligung und fettem jährlichen Bonus in fünfstelliger Höhe.

Dazu hat sie in den Zwanzigern bereits in die Rentenkasse eingezahlt, während ich in der Uni gehangen habe...

Das geht einfach nicht! Bildung muss sich wieder lohnen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 07:38
Nun, Bildung lohnt sich auch. Nur ziellos herumstudieren und neben einem Abschluss, den man nicht braucht, den nächsten zu machen, usw. offensichtlich nicht…

Es gibt keinen Grund, warum du für deine (mindestens mal zeitliche) Fehlinvestition jetzt belohnt werden solltest, während andere zielstrebiger ihre Ausbildung durchlaufen haben und dadurch deutlich mehr Zeit hatten, schon relevante Berufserfahrung zu sammeln. Frage mal deinen Vater, ab wann dieser in seinem Beruf gearbeitet hat; und dann vergleiche, in welchem Alter du als Berufsanfängerin in deine derzeitige Tätigkeit eingestiegen bist…

Du kannst noch so viel jammern, aber es gibt kein Anrecht, warum du als Akademikerin, die es nicht einmal geschafft hat, auf direktem Wege zu ihrem Abschluss zu kommen, sondern sich nach Berufsausbildung, erstem Studium ein zweites gegönnt hat, höher starten [!] solltest, als andere, die direkt ihren Weg gegangen und seit vielen Jahren berufstätig sind.

Du kannst dich ja damit trösten, dass du in ein paar Jahren noch deutliche Gehaltssprünge erleben wirst. Die Sprünge von 13/3 auf 13/4 und von dort auf 13/5 sind ja nun wirklich nicht klein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 05.08.2023 08:32
Nur ziellos herumstudieren und neben einem Abschluss, den man nicht braucht...
Es gibt keinen Grund, warum du für deine (mindestens mal zeitliche) Fehlinvestition jetzt belohnt werden solltest

Sag mal geht es noch?
Du kennst meine berufliche Vita überhaupt nicht, von daher verbitte ich mir solche dreisten Aussagen.

Ich bin jetzt genau im Zielberuf tätig und in meiner Stellenausschreibung war exakt mein Studienfach genannt plus "idealerweise verfügen Sie über kaufmännische Kenntnisse", da ich auch Akten anlegen und Excel-Listen führen muss.

Ein MBA ist übrigens nichts ungewöhnliches mehr, sondern wird von Arbeitgebern sehr gerne gesehen und auch entsprechend entlohnt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 05.08.2023 08:34
Und das ist der Kern des Problems. Das zeigt mir exemplarisch die Denke von Verdi und verkennt erneut die Grundproblematik. Auch Verdi sollte endlich verstehen, dass besonders in den Mangelberufen wie bei Ingenieuren das Gehaltsniveau gehoben werden muss und auch dafür einstehen. In einem Artikel von Haufe wurde bereits 2017 eine Studie zum ÖD von PwC thematisiert. Ich zitiere aus dem Artikel:

"Bei Führungskräften, ITK-Spezialisten, Ingenieuren und im Bereich von Pflege und Gesundheit wird die öffentliche Hand jedoch nicht umhin kommen das Gehaltsgefüge zu überarbeiten, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Während das Gehaltsniveau des öffentlichen Dienstes bei einfachen und mittleren Tätigkeiten derzeit sogar höher liegt als bei den Beschäftigten insgesamt, sind Spezialisten und Führungskräfte in der Verwaltung im Vergleich zur Privatwirtschaft einkommensmäßig schon heute benachteiligt. Gerade Mangelberufe aus dem ITK-, MINT- und Gesundheitsbereich sollten deswegen angesichts einer alternden und zunehmend digitalen Gesellschaft in der Stellenbewertung systematisch höher eingestuft und bestehende Tarifverträge angepasst werden, lautet eine zentrale Empfehlung der Studie."

Quelle: https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/personal-tarifrecht/2030-sind-ueber-800000-stellen-im-oeffentlichen-dienst-unbesetzt_144_402908.html

Verdi: Bitte aufwachen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 05.08.2023 08:51

Verdi: Bitte aufwachen!


Das hoffe ich auch...

Mal eine Anekdote aus meiner Behörde- wir haben aktuell eine Stelle im Bildungsbereich ausgeschrieben, ebenfalls E13.
Bewerben können sich Geisteswissenschaftler, Pädagogen und Medienwissenschaftler...

Wir haben, obwohl die Stelle im Rheinland (Einzugsgebiet Düsseldorf/Köln) angesiedelt war, nur fünf einigermaßen passende Bewerber zum Gespräch einladen können. Einer war zB Islamwissenschaftler, eine Dame war Philosophin.

Das Verfahren hat eine Germanistin gewonnen, diese hat die Stelle aber abgesagt. Sie habe "einen besser bezahlten Job" in einem Unternemen gefunden, inklusive der ganzen Benefits wie kostenlos Obst, Getränke, Bonuszahlung etc.

Ich hätte gedacht, dass es Bewerbungen hageln wird und dass eine Germanistin froh und dankbar sein wird, eine E13-Stelle zu erhalten... aber Pustekuchen!

Wir haben die Stellenausschreibung nun "nach unten" angepasst und schreiben die Stelle neu aus...

Es handelt sich also längst nicht nur um den Mint-Bereich- selbst die Gewis, Pägogen und Soziologen bekommen wir nicht mehr!

Selbst die bekommen attraktivere Angebote außerhalb des ÖDs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 05.08.2023 08:53

Meine (sehr humanen) Minimalforderungen für die Tarifverhandlungen:

- Anhebung der Gehälter um 10% ab dem 1. Januar 2024
- Jahressonderzahlung 100% im November 2023
- Inflationsprämie 3000 Euro, Auszahlung im November 2023
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 09:14
Nur ziellos herumstudieren und neben einem Abschluss, den man nicht braucht...
Es gibt keinen Grund, warum du für deine (mindestens mal zeitliche) Fehlinvestition jetzt belohnt werden solltest

Sag mal geht es noch?
Du kennst meine berufliche Vita überhaupt nicht, von daher verbitte ich mir solche dreisten Aussagen.

Du hast doch selbst hier geschrieben: Erst Ausbildung, dann erster Master, dann zweiter Master. Ganz offensichtlich vergleichst du dich als mehr oder weniger noch Berusanängerin mit Leuten, die seit mehr als 10 Jahren länger im Berufsleben stehen als du. Dass das nicht zielführend ist, muss dir doch auch klar sein.

Zitat
Ich bin jetzt genau im Zielberuf tätig und in meiner Stellenausschreibung war exakt mein Studienfach genannt plus "idealerweise verfügen Sie über kaufmännische Kenntnisse", da ich auch Akten anlegen und Excel-Listen führen muss.

Und dafür hast du deine Erstausbildung sowie Erststudium gebraucht? Oder kommen die "kaufmännischen Kenntnisse" vielleicht auch on the fly dazu, wenn man sich mit einem MBA in einem entsprechenden Beruszweig bewegt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 09:19

Meine (sehr humanen) Minimalforderungen für die Tarifverhandlungen:

- Anhebung der Gehälter um 10% ab dem 1. Januar 2024
- Jahressonderzahlung 100% im November 2023
- Inflationsprämie 3000 Euro, Auszahlung im November 2023

Das kann allein schon zeitlich nicht funktionieren. Wie gesagt: Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 7. bis 9. Dezember [!] angesetzt. Selbst, wenn man sich dann dort einigt, braucht es erst eine Erklärungsfrist und dann dauern die Redaktionsverhandlungen sicherlich mindestens mal bis Februar 2024. Auch wenn die Inflationsprämie davon unabhängig ausgezahlt werden kann, wird auch die erst 2024 kommen. Auf die Jahressonderzahlung 2023 hat der ganze Verhandlungsmarathon jedenfalls keinen Einfluss mehr. Und eine Tabellenanhebung kann eben auch erst nach Ende der Redaktionsverhandlungen geschehen -- zumal man das ja wahrscheinlich eh mit der Inflationsprämie verrechnen wird, siehe die bisherigen Tarifverhandlungs-Ergebnisse der letzten Zeit bei z.B. TVöD, Post, Bahn usw.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 05.08.2023 11:49

Meine (sehr humanen) Minimalforderungen für die Tarifverhandlungen:

- Anhebung der Gehälter um 10% ab dem 1. Januar 2024
- Jahressonderzahlung 100% im November 2023
- Inflationsprämie 3000 Euro, Auszahlung im November 2023

Das kann allein schon zeitlich nicht funktionieren. Wie gesagt: Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 7. bis 9. Dezember [!] angesetzt. Selbst, wenn man sich dann dort einigt, braucht es erst eine Erklärungsfrist und dann dauern die Redaktionsverhandlungen sicherlich mindestens mal bis Februar 2024. Auch wenn die Inflationsprämie davon unabhängig ausgezahlt werden kann, wird auch die erst 2024 kommen. Auf die Jahressonderzahlung 2023 hat der ganze Verhandlungsmarathon jedenfalls keinen Einfluss mehr. Und eine Tabellenanhebung kann eben auch erst nach Ende der Redaktionsverhandlungen geschehen -- zumal man das ja wahrscheinlich eh mit der Inflationsprämie verrechnen wird, siehe die bisherigen Tarifverhandlungs-Ergebnisse der letzten Zeit bei z.B. TVöD, Post, Bahn usw.

Um ein mit dem TVöD vergleichbares Ergebnis zu erreichen müssen zum 1.3.2024 die kompletten 3000.- € ausgezahlt werden und eine tabellenwirksame Erhöhung um +10%. Macht für 2024 bei E13 ca. 10.000.- € mehr Jahreseinkommen. Mal schauen ob das die Finanzminister eingeplant haben. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 13:55
Du willst also ein um ca. 9 Monate im Vergleich zum TVöD vorgezogenes Ergebnis haben. Immerhin fanden deren Verhandlungen im Januar bis April statt...

Was aber wohl wirklich passieren wird, ist, dass die Inflationsprämie vollständig im Jahr 2024 ausgezahlt wird, da sie nur bis dahin steuer- und abgabenfrei ist.

Ich tippe also auf sowas wie
*) 1000€ Inflationsprämie für Februar 2024
*) je 200€ Inflationsprämie für März bis Dezember 2024
*) 200€+5% tabellenwirksame Erhöhung am Januar 2025
*) Laufzeit 27 Monate, Oktober 23 bis Dezember 25.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 05.08.2023 15:44
Du willst also ein um ca. 9 Monate im Vergleich zum TVöD vorgezogenes Ergebnis haben. Immerhin fanden deren Verhandlungen im Januar bis April statt...

Was aber wohl wirklich passieren wird, ist, dass die Inflationsprämie vollständig im Jahr 2024 ausgezahlt wird, da sie nur bis dahin steuer- und abgabenfrei ist.

Ich tippe also auf sowas wie
*) 1000€ Inflationsprämie für Februar 2024
*) je 200€ Inflationsprämie für März bis Dezember 2024
*) 200€+5% tabellenwirksame Erhöhung am Januar 2025
*) Laufzeit 27 Monate, Oktober 23 bis Dezember 25.

Das würde bei E 13/6 Lohnsteuer I bedeuten:
TVL 2023 2560.- € netto weniger als im TVöD
TVL 2024 1046.- € netto weniger als im TVöD

Warum sollte ein Unterschied von 3606.- € hingenommen werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 15:51
Nun, es war einfach der Versuch einer realistischen Schätzung, wie die Tarif-Verhandlungen ausgehen könnten. Im Übrigen habe ich dabei i.W. einfach 1:1 das TVöD-Ergebnis übernommen. Was du ausrechnest, ist i.W. nur der Unterschied, der sich durch die verschiedenen Verhandlungszeitpunkte ergibt. Natürlich hat auch, wer eher verhandelt, eher die Lohnerhöhung. Das ist weder verwunderlich noch verwerflich…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 05.08.2023 16:07
Nun, es war einfach der Versuch einer realistischen Schätzung, wie die Tarif-Verhandlungen ausgehen könnten. Im Übrigen habe ich dabei i.W. einfach 1:1 das TVöD-Ergebnis übernommen. Was du ausrechnest, ist i.W. nur der Unterschied, der sich durch die verschiedenen Verhandlungszeitpunkte ergibt. Natürlich hat auch, wer eher verhandelt, eher die Lohnerhöhung. Das ist weder verwunderlich noch verwerflich…

Ich finde es eher schon verwunderlich und auch sachlich nicht zu rechtfertigen, dass der TVöD ein Dreivierteljahr früher verhandelt wird als der TVL. Zu BAT-Zeiten galt der Tarif für alle Angestellten im öffentlichen Dienst zeitgleich.  Als die Inflation zwischen 0 und 1 Prozent lag, war dies noch verschmerzbar, nun aber nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 16:11
Nun, das ist doch ein reines Zufallsprodukt. Wenn die Inflation wieder runter geht, wenn der TVöD dann Anfang 2025 wieder verhandelt wird, bekommen die vielleicht ne Nullrunde, während der TV-L noch von diesem Abschluss und da dann vielleicht > 8% für 2025 zehrt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 05.08.2023 16:32
Nun, das ist doch ein reines Zufallsprodukt. Wenn die Inflation wieder runter geht, wenn der TVöD dann Anfang 2025 wieder verhandelt wird, bekommen die vielleicht ne Nullrunde, während der TV-L noch von diesem Abschluss und da dann vielleicht > 8% für 2025 zehrt.
Na ja, wenn der TVL wie in Ihrer Prognose für 2024 außer der Inflationsprämie eine Nullrunde bekommt müsste dann aber für 2025 eine tabellenwirksame Erhöhung von 18% eintreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 05.08.2023 16:43
Das wären ja 4% in 4 Jahren fast haha. Bei mind. 15% Inflation.
Wow, dafür zahlen Leute Mitgliederbeiträge
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 05.08.2023 16:44


Du hast doch selbst hier geschrieben: Erst Ausbildung, dann erster Master, dann zweiter Master. Ganz offensichtlich vergleichst du dich als mehr oder weniger noch Berusanängerin mit Leuten, die seit mehr als 10 Jahren länger im Berufsleben stehen als du.

Zu deiner Information- ich bin ü40 und habe 15 Jahre Berufserfahrung. Ich war vorher bei einem anderen Arbeitgeber, sowas soll es geben.
Und bei uns wird jeder in die 3 eingruppiert mit BE und nein, da konnte ich nichts dran ändern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 05.08.2023 17:05
Es wird doch eh das selbe geben wie immer... 80% vom TVöD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 17:08
Zu deiner Information- ich bin ü40 und habe 15 Jahre Berufserfahrung. Ich war vorher bei einem anderen Arbeitgeber, sowas soll es geben.
Und bei uns wird jeder in die 3 eingruppiert mit BE und nein, da konnte ich nichts dran ändern.

Nun, dann hast du also als Ü40 bei deiner Einstellung unterschrieben, dass du bezahlt wirst wie jemand mit drei-jähriger einschlägiger Berufserfahrung. Entweder war das, was du zuvor gemacht hast, weder einschlägig noch förderlich für deine aktuelle Position, oder du hast einfach nur schlecht verhandelt. Und worüber genau regst du dich eigentlich auf?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 17:15
Na ja, wenn der TVL wie in Ihrer Prognose für 2024 außer der Inflationsprämie eine Nullrunde bekommt müsste dann aber für 2025 eine tabellenwirksame Erhöhung von 18% eintreten.

Tja, man vergleiche mit den Verhandlungen beim TVöD:

2021: 1,4%
2022: 1,8%
2023: 0% (aber Inflationsprämie)
2024: im Durchschnitt 11% (8,5% bis 15% je nach EG/S)
2025: ??

Hier die Zahlen vom TV-L aus dem gleichen Zeitraum:

2021: 1,3%
2022: 0%
2023: 2,8%
2024: 0% (Prognose, aber Inflationspräme)
2025: im Schnitt 11% (Prognose, zwischen 8,5% und 15% je nach EG/S).

Wo jetzt der große Unterschied sein soll, ist mir nicht klar, da ich in der Prognose einfach die TVöD-Ergebnisse verwendet habe...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 05.08.2023 18:10

Meine (sehr humanen) Minimalforderungen für die Tarifverhandlungen:

- Anhebung der Gehälter um 10% ab dem 1. Januar 2024
- Jahressonderzahlung 100% im November 2023
- Inflationsprämie 3000 Euro, Auszahlung im November 2023

Ich merk schon, wir beide verstehen uns.

Kannst du mir aber sagen, wie es deine Bekannte schafft mit einer Ausbildung 3.500 Euro im Monat zu verdienen?

Ich fühle mich einfach nur noch schlecht mit meinem Gehalt wenn ich das höre.

Reden wir von Lohnsteuerklasse 1, Nicht verheiratet, kieine Kinderfreibeträge?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 05.08.2023 18:19
Und das ist der Kern des Problems. Das zeigt mir exemplarisch die Denke von Verdi und verkennt erneut die Grundproblematik. Auch Verdi sollte endlich verstehen, dass besonders in den Mangelberufen wie bei Ingenieuren das Gehaltsniveau gehoben werden muss und auch dafür einstehen. In einem Artikel von Haufe wurde bereits 2017 eine Studie zum ÖD von PwC thematisiert. Ich zitiere aus dem Artikel:

"Bei Führungskräften, ITK-Spezialisten, Ingenieuren und im Bereich von Pflege und Gesundheit wird die öffentliche Hand jedoch nicht umhin kommen das Gehaltsgefüge zu überarbeiten, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Während das Gehaltsniveau des öffentlichen Dienstes bei einfachen und mittleren Tätigkeiten derzeit sogar höher liegt als bei den Beschäftigten insgesamt, sind Spezialisten und Führungskräfte in der Verwaltung im Vergleich zur Privatwirtschaft einkommensmäßig schon heute benachteiligt. Gerade Mangelberufe aus dem ITK-, MINT- und Gesundheitsbereich sollten deswegen angesichts einer alternden und zunehmend digitalen Gesellschaft in der Stellenbewertung systematisch höher eingestuft und bestehende Tarifverträge angepasst werden, lautet eine zentrale Empfehlung der Studie."

Quelle: https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/personal-tarifrecht/2030-sind-ueber-800000-stellen-im-oeffentlichen-dienst-unbesetzt_144_402908.html

Verdi: Bitte aufwachen!

Nein, Verdi soll nicht aufwachen. Die sollen einfach die Verhandlungsführung abgeben oder einer anderen Gewerkschaft den öffentlichen Dienst ab EG 9b (also ab Studium) überlassen. Ich habe mit Verdi gebrochen (war nie Mitglied), fand deren Politik zu verhandeln einfach nur schlecht. Wir brauchen eine Gewerkschaft, die uns auch vertritt und nicht nur gefühlt (aus meiner Wahrnehmung) verwaltet / verwahrt. Eine EG 13 ist zum Beispiel eine Eingruppierung, die in Deutschland auch finanziell zu Wohlstand führen sollte - so mein Glaube mal. Das sehe ich bei der heutigen EG 13 überhaupt nicht mehr. Nicht mal ein Haus ist als Alleinverdienener bezahlbar es abzuzahlen aktuell (Annuität liegt bei 500.000 Euro Kaufpreis bei ca. 35.000 Euro plus Nebenkosten netto im Jahr (4 Prozent Zinsen plus 3 Prozent Abtrag). Also ca. 3.200 Euro im Monat mit Nebenkosten wie Strom etc. Das ist mehr als das ganze Gehalt je nach Erfahrungsstufe, und man hat ja auch noch andere Kosten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 05.08.2023 18:31
Du willst also ein um ca. 9 Monate im Vergleich zum TVöD vorgezogenes Ergebnis haben. Immerhin fanden deren Verhandlungen im Januar bis April statt...

Was aber wohl wirklich passieren wird, ist, dass die Inflationsprämie vollständig im Jahr 2024 ausgezahlt wird, da sie nur bis dahin steuer- und abgabenfrei ist.

Ich tippe also auf sowas wie
*) 1000€ Inflationsprämie für Februar 2024
*) je 200€ Inflationsprämie für März bis Dezember 2024
*) 200€+5% tabellenwirksame Erhöhung am Januar 2025
*) Laufzeit 27 Monate, Oktober 23 bis Dezember 25.

Kommt das, sag ich dir heute ins Gesicht: Dann kündige ich. Dann ist wirklich Feierabend.

Es ist eine Frechheit, einen Tarifvertrag der zum 30.09.2023 ausläuft dermaßen in einigen Verhandlungsmonaten zu beraten plus Abstimmungszeiten bis ins neue Jahr 2024 in dieser heutigen Zeit, manche Kollegen in den unteren EG können vermutlich nicht mehr bestimmte Rechnungen bezahlen. Wenn man mal an die Beschäftigten denkt, dann kann man auch im Oktober zu einem Ergebnis finden und es sehr schnell umsetzen. Und unsere Gehaltserhöhungen seit 2020 sind ein Witz. Es ist einfach nur dreist uns derart in deinem Szenario abzuspeisen. Genug ist genug. Ich ziehe dann einen Schnitt wenn es 2024 keine signifikante Tabellenerhöhung gibt, ich muss auch noch in den Spiegel sehen können und möchte meine akademische Qualifikation monetär marktüblich vergütet wissen abzüglich einer "Sicherheitskomponente" im öffentlichen Dienst. Und so wie ich dich einschätze, bist du auch von dir überzeugt und willst eine angemessene Vergütung. Ich habe seit dem 01.03.2022 ca. Mehrkosten von monatlich 500 Euro netto. Die wurden seitdem in keiner Form tabellenwirksam abgepuffert. Klar wir haben vermutlich einen höheren Lebensstandard, aber dafür haben wir auch was geleistet. Meine Kosten haben sich ca. um 20 Prozent erhöht und das nur in Form von Mieterhöhungen, Energieerhöhungen / Nebenkosten, Lebensmittelpreise, Verträge, Versicherungen etc. Da ist keine qualitative Verbesserung geschehen, nichts zusätzlich. Es sind Kosten, die sich aus dem Bestand heraus erhöht haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 20:12
Natürlich steht es dir frei, dir auch einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Und natürlich hätte auch ich gern mehr Gehalt. (Wer nicht?) Aber ich warne eben davor, unrealistische Forderungen zu stellen — die führen nur zu Enttäuschung. Wenn du meinst, dass du nur dann im öD bleiben willst, wenn in den Verhandlungen mindestens das Doppelte des TVöD-Ergebnis herauskommt, dann kannst du auch gleich kündigen; denn das wird nicht passieren.

(Ich selbst versuche eher, dass ich in die EG 14 komme. [Oder irgendwann in die W-Besoldung; wer weiß?] Da ist — auch gehaltstechnisch — mehr Potential für mich, als dass ich ohne Änderung auf eine zwanzig-prozentig Lohnerhöhung hoffen würde.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 05.08.2023 20:16
Natürlich steht es dir frei, dir auch einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Und natürlich hätte auch ich gern mehr Gehalt. (Wer nicht?) Aber ich warne eben davor, unrealistische Forderungen zu stellen — die führen nur zu Enttäuschung. Wenn du meinst, dass du nur dann im öD bleiben willst, wenn in den Verhandlungen mindestens das Doppelte des TVöD-Ergebnis herauskommt, dann kannst du auch gleich kündigen; denn das wird nicht passieren.

(Ich selbst versuche eher, dass ich in die EG 14 komme. [Oder irgendwann in die W-Besoldung; wer weiß?] Da ist — auch gehaltstechnisch — mehr Potential für mich, als dass ich ohne Änderung auf eine zwanzig-prozentig Lohnerhöhung hoffen würde.)

Du möchtest Professor werden ? Hast du schon promiviert oder bist du dabei ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.08.2023 20:38
Ich bin derzeit Post-Doc. Wie es weiter geht, mal sehen. (Da ich ne unbefristete Mittelbau-Stelle habe, bin ich zumindest ganz gut abgesichert.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Flow4oe am 06.08.2023 08:49
Auch wenn ich mich nochmals wiederhole:

verdi wird kaum in der kommenden Verhandlungsrunden Ende 2023 angagieren.
TV-L ist verdi im Vergleich zu TVöD EGAL

Habe auch bereits hier zum Thema was zu internen Diskussionen bei verdi geschrieben.
Kann nicht mehr schreiben, da man sonst Rückschlüsse ziehen könnte ...

Mich wundert es nur ein wenig, warum die beteiligten Gewerkschaften innerhalb der AN-Verhandlungsgruppe wie GdP oder GEW weiter an verdi als Verhandlungsführer festhalten?

Es wird keine sonderlich signifikanten TV-L-Erhöhungen geben - egal ob E5 - E8 oder gar E12 - E13!
Schon war nicht wie bei TVöD 2023 oder TV-V 2023!


Übrigens: Es ist davon auszugehen, dass TdL-Beteiligte hier mitlesen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 06.08.2023 08:59
Auch wenn ich mich nochmals wiederhole:

verdi wird kaum in der kommenden Verhandlungsrunden Ende 2023 angagieren.
TV-L ist verdi im Vergleich zu TVöD EGAL

Habe auch bereits hier zum Thema was zu internen Diskussionen bei verdi geschrieben.
Kann nicht mehr schreiben, da man sonst Rückschlüsse ziehen könnte ...

Mich wundert es nur ein wenig, warum die beteiligten Gewerkschaften innerhalb der AN-Verhandlungsgruppe wie GdP oder GEW weiter an verdi als Verhandlungsführer festhalten?

Es wird keine sonderlich signifikanten TV-L-Erhöhungen geben - egal ob E5 - E8 oder gar E12 - E13!
Schon war nicht wie bei TVöD 2023 oder TV-V 2023!


Übrigens: Es ist davon auszugehen, dass TdL-Beteiligte hier mitlesen.

Weil die anderen Gewerkschafen im TV-L noch weniger Mitglieder haben als Verdi
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 06.08.2023 09:52

Kannst du mir aber sagen, wie es deine Bekannte schafft mit einer Ausbildung 3.500 Euro im Monat zu verdienen?

Ich fühle mich einfach nur noch schlecht mit meinem Gehalt wenn ich das höre.

Reden wir von Lohnsteuerklasse 1, Nicht verheiratet, kieine Kinderfreibeträge?


Ja sie hat keine Kinder.

Sie macht allerdings Vertrieb, bekommt viel Provision und zahlreiche Goodies...

Der beste Freund einer Freundin verdient als Elektriker mit Hauptschulabschluss auch soviel... ich habe es nicht glauben wollen, er hatte zufällig seine Abrechnung in der Tasche...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 06.08.2023 09:54
Zu deiner Information- ich bin ü40 und habe 15 Jahre Berufserfahrung. Ich war vorher bei einem anderen Arbeitgeber, sowas soll es geben.
Und bei uns wird jeder in die 3 eingruppiert mit BE und nein, da konnte ich nichts dran ändern.

Nun, dann hast du also als Ü40 bei deiner Einstellung unterschrieben, dass du bezahlt wirst wie jemand mit drei-jähriger einschlägiger Berufserfahrung. Entweder war das, was du zuvor gemacht hast, weder einschlägig noch förderlich für deine aktuelle Position, oder du hast einfach nur schlecht verhandelt. Und worüber genau regst du dich eigentlich auf?


Da gab es nichts zu verhandeln! JEDER landet bei uns in Stufe 3, meine ü50 Kollegin mit 30 Jahren sogar nur im Stufe 2, weil sie zwischendurch wegen der Kinder Fehlzeiten hatte und als Dozentin gearbeitet hat, was ihr nicht anerkannt wurde!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 06.08.2023 10:15
Ich verstehe überhaupt nicht, warum von Beginn an- so wie hier berichtet wurde, mit einer geringen Forderung in die Verhandlungen gegangen werden soll. Es ist ja nicht so, dass im TVL gar keine streikbaren Berufe existieren.

Dann sollte vielleicht auch mal bedacht werden, was in den nächsten zwei Jahren (darauf wird der Abschluss ja wieder hinauslaufen) alles teurer werden wird (CO2-Steuer, Krankenkassenbeiträge, Auswirkungen der erneuten Mindestlohnerhöhung etc.). Seit Juli zahle ich beispielsweise ca. 150 Euro im Jahr mehr an Beiträgen zur Pflegeversicherung, weil diese für Kinderlose seit Juli gestiegen sind. Lange Rede...wer einstellig fordert, wird am Ende nach meinen mathematischen Kenntnissen nicht zweistellig nach Haus gehen.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.08.2023 10:25
Da gab es nichts zu verhandeln! JEDER landet bei uns in Stufe 3, meine ü50 Kollegin mit 30 Jahren sogar nur im Stufe 2, weil sie zwischendurch wegen der Kinder Fehlzeiten hatte und als Dozentin gearbeitet hat, was ihr nicht anerkannt wurde!

Du kennst schon den Tarif-Vertrag, der hier in diesem Forum Thema ist?

Zitat von: TV-L
§ 16
Stufen der Entgelttabelle

[...]

(2) 1Bei der Einstellung werden die Beschäftigten der Stufe 1 zugeordnet, sofern keine einschlägige Berufserfahrung vorliegt. 2Verfügen Beschäftigte über eine einschlägige Berufserfahrung von mindestens einem Jahr aus einem vorherigen befristeten oder unbefristeten Arbeitsverhältnis zum selben Arbeitgeber, erfolgt die Stufenzuordnung unter Anrechnung der Zeiten der einschlägigen Berufserfahrung aus diesem vorherigen Arbeitsverhältnis. 3Ist die einschlägige Berufserfahrung von mindestens einem Jahr in einem Arbeitsverhältnis zu einem anderen Arbeitgeber erworben worden, erfolgt die Einstellung in die Stufe 2, beziehungsweise - bei Einstellung nach dem 31. Januar 2010 und Vorliegen einer einschlägigen Berufserfahrung von mindestens drei Jahren - in Stufe 3. 4Unabhängig davon kann der Arbeitgeber bei Neueinstellungen zur Deckung des Personalbedarfs Zeiten einer vorherigen beruflichen Tätigkeit ganz oder teilweise für die Stufenzuordnung berücksichtigen, wenn diese Tätigkeit für die vorgesehene Tätigkeit förderlich ist.

(Unterstreichung durch mich.) Kann-Regelungen wie die unterstrichene muss man verhandeln. Wenn der AG diese nicht anwenden will, dann sieht er offenbar kein Problem darin genügend geeignetes Personal zu bekommen, selbst wenn er diese nicht anwendet. Z.B., weil Bewerber gar nicht danach fragen...

Mal davon abgesehen, dass deine frühere Berufstätigkeit als Bürokauffrau o.Ä. wohl zumindest mal nicht einschlägig war, da die Tätigkeit ja nicht i.W. unverändert fortgesetzt wurde. Ob sie förderlich war, hättet ihr bei deiner Einstellung klären müssen. Nun besteht ja kein Personalbedarf für die Stelle mehr, da du sie ja besetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.08.2023 10:41
Seit Juli zahle ich beispielsweise ca. 150 Euro im Jahr mehr an Beiträgen zur Pflegeversicherung, weil diese für Kinderlose seit Juli gestiegen sind.

Nach der Logik müsstest du fordern, dass für kinderreiche Beschäftigte das Gehalt gekürzt wird, da deren Pflegeversicherungsbeiträge ja gesunken sind. Und Leute, die durch Steuerklassenwechsel jetzt weniger Steuern zu zahlen haben als zuvor, beträfe dies analog genauso, wenn man deinen Gedanken konsequent weiterführt.

Es sollte offensichtlich sein, dass dies nicht von Relevanz sein kann, denn die Sozialversicherungsbeiträge wie auch die Einkommensteuer beeinflussen den Verhandlungsgegenstand der Tarif-Verhandlungen nicht -- den AN-Bruttolohn.

Man müsste schon eher begründen, warum die eigene Tätigkeit jetzt z.B. 10% höher entlohnt weren sollte. Bei Personen, die Wirtschaftsgüter erzeugen, welche jetzt entsprechend teurer verkauft werden, kann man das noch recht leicht nachvollziehen, denn diese erwirtschaften ja jetzt größere Umsätze (und wahrscheinlich auch Gewinne) als zuvor. Dergleichen jetzt aber für z.B. Verwaltungsberufe nachzuweisen erscheint mir auf den ersten Blick doch schwieriger...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 06.08.2023 11:16
Seit Juli zahle ich beispielsweise ca. 150 Euro im Jahr mehr an Beiträgen zur Pflegeversicherung, weil diese für Kinderlose seit Juli gestiegen sind.

...Man müsste schon eher begründen, warum die eigene Tätigkeit jetzt z.B. 10% höher entlohnt weren sollte. Bei Personen, die Wirtschaftsgüter erzeugen, welche jetzt entsprechend teurer verkauft werden, kann man das noch recht leicht nachvollziehen, denn diese erwirtschaften ja jetzt größere Umsätze (und wahrscheinlich auch Gewinne) als zuvor. Dergleichen jetzt aber für z.B. Verwaltungsberufe nachzuweisen erscheint mir auf den ersten Blick doch schwieriger...

Welche Relevanz  bzw. Folgen lassen sich daraus für die TV-L Verhandlungen konkret ziehen?

Die Inflation und die allgemeine Lohnentwicklung in anderen Branchen ist vermutlich auch im ÖD zumindest ein Faktor am Rande. Wichtig ist sicherzustellen, dass die Gehälter im öffentlichen Dienst wettbewerbsfähig bleiben, um qualifizierte Fachkräfte anzuziehen und langfristig zu halten. Vor allem bei EG10 aufwärts, da die unteren Gruppen laut Studien bereits recht gut abschneiden. Gerade auch der Abstand zum TVöD sollte im Rahmen bleiben.

Wie bereits geschrieben wird gerade diese Thematik in den nächsten Jahren an Dringlichkeit gewinnen. Eine bestimmte Gewerkschaft scheint hier aber gerade bei höheren EG (vor allem in entsprechenden Mangelberufen) eine angemessene Steigerung bzw. zum Beispiel auch eine Angleichung der Jahressonderzahlung zu Gunsten niedriger EGs zu torpedieren.

Es verbleiben drei Optionen bei schlechtem Tarifergebnis: Kündigen (die Aussichten sind allgemein sehr gut), ertragen oder versuchen das Instrument §16.5 in Form einer unbefristeten Zulage zumindest als Einzelkämpfer zu erlangen. Künftige Probleme gerade im MINT-Bereich insgesamt werden damit aber nicht gelöst. In Folge ist eine weitere Zunahme der Arbeitsdichte und Auslastung zu vermuten.

Ich bleibe dabei: Verdi hat uns mit dem Wechsel vom BAT zum TVöD, TV-L, TV-N, TV-V etc. -in der Art und Weise der Umsetzung- ohne massive Streiks (damals waren die Mitgliedszahlen noch recht gut) eine höhe Bürde auferlegt. Und die AN durch Zerteilung des ÖD in mehrere Tarifwerke nachhaltig in der Durchsetzungsfähigkeit geschwächt.

Der Arbeitnehmermarkt wird aber ganz klar künftig -zumindest für die Mutigen- sinnvolle Alternativen bieten. Ich denke schon dass sich auch eine TDL dessen bewusst ist. Eigentlich sehe ich mehr Verdi und Co. als Bremsklotz....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 06.08.2023 11:33
Ich kann es nicht oft genug wiederholen...schafft euch ein weiteres finanzielles Standbein, das ihr aus dem sicheren Hafen "Öffentlicher Dienst" bedient.

Dann seid ihr auch von diesen wiederkehrenden witzlosen Tarifverhandlungen unabhängiger und könnt die Sache deutlich gelassener sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.08.2023 12:02

Vielen rinnt im Moment das Geld nur so durch die Finger und es kommt kaum was zusätzlich nach seit 2020. Das ist schon fatal. Ich beobachte bei mir im Team eine sehr hohe Unzufriedenheit monetärer Natur (EG 11-13 bzw. A11-A13).

Bei uns genauso, es ist sehr häufig Thema.

Ich bin E13/3 und laut meiner Haushaltsapp gebe ich seit 2021 300 Euro mehr pro Monat aus- ich habe allerdings nichts an meinem Lebensstandard geändert, es ist einfach alles sehr viel teurer geworden...

Und es macht keinen Spaß mehr.

Ich habe zwei Masterabschlüsse und muss rechnen wie ein Hartz4-Empfänger.

Mein Vater war KFZ-Mechaniker und hat mit nur einem Gehalt (Mutter war Hausfrau) ein großes Haus abbezahlt- klar, die Zeiten sind lange vorbei, aber dennoch sollte man als Akademiker einen guten Lebensstandard haben.

Sonst ist das Studium wirklich für die Katz, in meinem Fall hätte ich einfach Industriekauffrau bleiben sollen- ich hätte schon viel früher mein jetziges Gehalt verdient da ich im IGM-Betrieb tätig war... und das bei einer 35 Stundenwoche!

Meine ehemalige Mitauszubildende lacht mich aus- sie verdient mit Realschulabschluss, kein Abitur, Ausbildung zur Industriekauffrau mittlerweile ihre 3500 Euro netto- inklusive Firmenwagen und -handy, Gewinnbeteiligung und fettem jährlichen Bonus in fünfstelliger Höhe.

Dazu hat sie in den Zwanzigern bereits in die Rentenkasse eingezahlt, während ich in der Uni gehangen habe...

Das geht einfach nicht! Bildung muss sich wieder lohnen!
Interessant, wieviel hat dein Vater den zum Eigenheim selbst beigetragen, wieviel Urlaube hat er gemacht und ist er mit euch im Schnitt einmal die Woche im Restaurant gewesen? Wieviel seines Einkommens musste er denn für die Hütte monatlich aufwenden?
Es ist einfach die Unwahrheit, zu behaupten das früher es leichter war Haus/Wohnungseigentum zu erwerben.
Alle Zahlen und Studien sprechen dagegen, wenn man die letzte 1,5 Jahre aussen vor lässt.

Und wer glaubt Bildung lohnt sich nicht, der redet auch gegen jedweder Statistik und sollte sich diesbezüglich weiterbilden.
Klar habe auch ich meine Partnerin, die Realschule und am Ende Bilanzbuchhaltung gemacht hat, erst Anfang 50 rentenpunkttechnisch eingeholt, darum bekommt man auch mehr Entgelt, damit man uA diesen Gap einholt.

Und klar gibt es Jahre da verdient sie durch Bonus mehr als ich, derzeitig.
Aber mir stehen wesentlich mehr Türe offen durch meine Bildung, als ihr!
Und ich könnte mein Gehalt wesentlich leichter im fünfstelligen Bereich steigern, als sie.

Bildung lohnt sich monetär natürlich nur, wenn man eine wirtschaftlich attraktive Bildung genossen hat, ansonsten lohnt sie nur für Mensch sein, was auch was Wert ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 06.08.2023 12:38
Du willst also ein um ca. 9 Monate im Vergleich zum TVöD vorgezogenes Ergebnis haben. Immerhin fanden deren Verhandlungen im Januar bis April statt...

Was aber wohl wirklich passieren wird, ist, dass die Inflationsprämie vollständig im Jahr 2024 ausgezahlt wird, da sie nur bis dahin steuer- und abgabenfrei ist.

Ich tippe also auf sowas wie
*) 1000€ Inflationsprämie für Februar 2024
*) je 200€ Inflationsprämie für März bis Dezember 2024
*) 200€+5% tabellenwirksame Erhöhung am Januar 2025
*) Laufzeit 27 Monate, Oktober 23 bis Dezember 25.

Das wird mit ggf. leichten Änderungen auch so kommen. Referenz ist der Abschluss im TVöD. Ein deutlich größeres Gesamtvolumen ist nicht realistisch. Innerhalb dessen kann es dann leichte Änderungen geben. Aber das Modell „späte tabellenwirksame Erhöhung; Streckung IAP; mind. 24 Monate Laufzeit“ ist ziemlich sicher gesetzt. Und ob Verdi von ihren Einheitsbeträgen ablässt halte ich auch für eher unwahrscheinlich.

Wem der Abschluss im TVöD übertreffen auf den TV-L nicht reicht kann bereits heute anfangen Bewerbungen zu schreiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.08.2023 12:54
Kannst du mir aber sagen, wie es deine Bekannte schafft mit einer Ausbildung 3.500 Euro im Monat zu verdienen?

Ich fühle mich einfach nur noch schlecht mit meinem Gehalt wenn ich das höre.

Reden wir von Lohnsteuerklasse 1, Nicht verheiratet, kieine Kinderfreibeträge?
Das ist doch durchaus locker möglich, wenn man sich in einer Firma gut positioniert und was kann.
Habe zwei sehr gute Freunde, beide "Quereinsteiger" in der IT (einer hat durchaus dann noch eine FI Ausbildung gemacht und ist Projektmanager/Vetriebler für eLearning etc., einer nur eine "Weiterbildung" zum Oracle DB und macht jetzt SAP Anwendungen) beide somit mit "nur " Ausbildung in der Gehaltsliga 70-100T€ (je nach variablen Gehaltsanteil und Bonus), beide sind aber auch in Ihrer Firma in der Liga obere 5% !!

Und wie gesagt, mein Holde, in der Buchhaltung hat auch ein Einkommen von 3t-6t monatlich netto je nach Bonus. :P

Alle kommen da aber firmenintern nicht weiter, da fehlende "Bildung". Zum Glück wollen sie auch nicht weiterkommen und sind zufrieden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 06.08.2023 13:03
Vielleicht sollte man den TV-L auch an die Inflation koppeln und das ganze Gewerkschafts-Verhandlungstheater abschaffen.
Hatten wir schon. Dir ist hoffentlich aber bewusst, dass du dann jetzt quasi eine Erhöhung um 2% (Schätzwert) erwarten dürftest, weil soviel braucht es um dich bei dieser Systematik auf die dann korrekte Lohnhöhe zu bringen.
die letzte Dekade hatten wir ja immerhin Lohnsteigerung über der Inflation.
Ich habe das mal nachgerechnet: für einen verheirateten Angestellten mit zwei Kindern im BAT 2a im Jahr 1995 gibt es im Vergleich zu E13 aktuell ein inflationsbereinigtes jährliches Bruttoeinkommensminus von 6000.- €. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.08.2023 13:10
Es verbleiben drei Optionen bei schlechtem Tarifergebnis: Kündigen (die Aussichten sind allgemein sehr gut), ertragen oder versuchen das Instrument §16.5 in Form einer unbefristeten Zulage zumindest als Einzelkämpfer zu erlangen. Künftige Probleme gerade im MINT-Bereich insgesamt werden damit aber nicht gelöst. In Folge ist eine weitere Zunahme der Arbeitsdichte und Auslastung zu vermuten.
16.5 ist immer widerruflich, das ist auch in Ordnung.

16.5 muss mindestens ab Stufe 5 ebenfalls eine 20% (oder höhere) Stufe 2 Zulage für ermöglichen (siehe Bund)
Damit könnte man arbeiten und Lokal das Problem angehen, da man dann marktgerechte Gehälter basteln kann.

Das ganze natürlich gepaart mit nem Mindchange bzgl. der MINTler (und anderen Mangelberufen)
So etwas ist kurzfristig locker umsetzbar.
Zitat
Künftige Probleme gerade im MINT-Bereich insgesamt werden damit aber nicht gelöst. In Folge ist eine weitere Zunahme der Arbeitsdichte und Auslastung zu vermuten.
Großartige Änderungen am EGO Gefüge etc. sind nicht zu erwarten, und dauern länger, daher obige sofort Maßnahme.

Und Zunahme von Dichte/Auslastung ist einer der Fehler der AN, der dazu führt, das die Verantwortlichen die Verantwortung von sich weisen könne.

Es muss Krachen, es muss maximaler Schaden entstehen, damit die Wertigkeit begriffen wird.

Das übliche Feuerwehrmannproblem (oder IT Sicherheitsmanager)
Kosten ja nur Geld und sitzen rum und nörgeln und stören mit ihren Schutzforderungen.
Wenn es dann brennt sind sie aber plötzlich unbezahlbar in ihrer Wertigkeit.


Zitat
Ich bleibe dabei: Verdi hat uns mit dem Wechsel vom BAT zum TVöD, TV-L, TV-N, TV-V etc. -in der Art und Weise der Umsetzung- ohne massive Streiks (damals waren die Mitgliedszahlen noch recht gut) eine höhe Bürde auferlegt. Und die AN durch Zerteilung des ÖD in mehrere Tarifwerke nachhaltig in der Durchsetzungsfähigkeit geschwächt.

Der Arbeitnehmermarkt wird aber ganz klar künftig -zumindest für die Mutigen- sinnvolle Alternativen bieten. Ich denke schon dass sich auch eine TDL dessen bewusst ist. Eigentlich sehe ich mehr Verdi und Co. als Bremsklotz....

Korrekt, verdi wird weiterhin versuchen, vom Kuchen (der schon vorher TDL Seitig gebacken wurde und sie eigentlich nur schauen, wieviel sie davon selbst behalten können) das maximale für ihre Leute und nicht für die Gemeinschaft abzuzweigen und die TdL ist zu schwach, da mal es krachen zu lassen und maximale Forderungen durchzusetzen.
(JSZ für alle Gleich z.B., was ja verdi asozial findet)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 06.08.2023 18:59
Ich kann es nicht oft genug wiederholen...schafft euch ein weiteres finanzielles Standbein, das ihr aus dem sicheren Hafen "Öffentlicher Dienst" bedient.

Dann seid ihr auch von diesen wiederkehrenden witzlosen Tarifverhandlungen unabhängiger und könnt die Sache deutlich gelassener sehen.

Kann dir nur zustimmen. Ich halte regelmäßig Vorträge zu einem Spezialthema - das sind immer leicht verdiente 250 Euro für eine Stunde Aufwand. Dazu noch ein kleines Nebengewerbe - läuft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 07.08.2023 12:55
Ich kann es nicht oft genug wiederholen...schafft euch ein weiteres finanzielles Standbein, das ihr aus dem sicheren Hafen "Öffentlicher Dienst" bedient.

Dann seid ihr auch von diesen wiederkehrenden witzlosen Tarifverhandlungen unabhängiger und könnt die Sache deutlich gelassener sehen.

Kann dir nur zustimmen. Ich halte regelmäßig Vorträge zu einem Spezialthema - das sind immer leicht verdiente 250 Euro für eine Stunde Aufwand. Dazu noch ein kleines Nebengewerbe - läuft.

Volle Zustimmung. Ich setze ebenfalls auf mehrere Einkommensquellen. Wir schieben hier in der Abteilung allerdings keine ruhige Kugel und haben es mit anspruchsvollen Themen zu tun. Daher ist auch eine angemessene Bezahlung durchaus wichtig für mich und andere MINT-Kollegen. Ich hänge immer noch der Ilusion nach, dass für MINT und andere Mangelberufe endlich mehr rausspringt  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.08.2023 13:17
Vielleicht sollte man den TV-L auch an die Inflation koppeln und das ganze Gewerkschafts-Verhandlungstheater abschaffen.
Hatten wir schon. Dir ist hoffentlich aber bewusst, dass du dann jetzt quasi eine Erhöhung um 2% (Schätzwert) erwarten dürftest, weil soviel braucht es um dich bei dieser Systematik auf die dann korrekte Lohnhöhe zu bringen.
die letzte Dekade hatten wir ja immerhin Lohnsteigerung über der Inflation.
Welche Grundlagen hast du da bei BAT genommen.

Ich habe das mal nachgerechnet: für einen verheirateten Angestellten mit zwei Kindern im BAT 2a im Jahr 1995 gibt es im Vergleich zu E13 aktuell ein inflationsbereinigtes jährliches Bruttoeinkommensminus von 6000.- €.

Habe mal die Daten ausgehend vom ersten TV Vertrag und der jetzigen INf Rate (Stand Heute) verglichen.

Wenn also man immer eine reine Lohnanpassung nach Inflation gemacht hätte.

Dann müsste beim Eg1S2 eine Lohnerhöhung von 0,18% erfolgen. Endstufe 2,58% !

Während der EG13 eine Lohnerhöhung von Stufe 1  9,40% und Endstufen /(Stufe 5 vs Stufe 6) 10,19% (bzw. Stufe 5 13,5%) braucht zwecks Inf Ausgleich!

Steigerungsfaktor vom 1.11.2006 zum 1.6.2023 ist 1,622

Insofern muss ich meine 2% Aussage korrigieren (außer wenn du EG1 bist  8) )

Aber es zeigt halt wie sehr die EG13 über die Jahre schlechter weggekommen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 07.08.2023 18:14
An alle die hier meinen im öD zu wenig zu verdienen: Bewerben und gehen Sie in die pW, wenn da wie hier ja oft geschrieben das große Geld wartet. Seien Sie dann jedoch nicht verdutzt, wenn Sie dafür ggf. von der Arbeitsleistung her eher in einer anderen Liga spielen müssen. öD und großes Gehalt war nie und wird auch nie sein. Sie werden es ggf. erst im Alter verstehen welchen "sicheren Hafen" Sie im öD haben. Also nicht meckern, machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 07.08.2023 20:14
Cool bleiben 8).  Das Thema wurde schon zur Genüge thematisiert. Ebenso der Sachverhalt dass im ÖD nicht alles schlecht ist. Wie bereits mehrfach geschrieben, gibt es selbst im ÖD andere, durchaus attraktivere AG und Tarifverträge wie den TV-V. Oft wird in der Praxis zum Beispiel eine TV-L EG 12 mit einer TV-V EG 12 bei Einstieg beziffert. Dazu ein richtiges 13. Gehalt. In Summe macht das dann durchaus einen spürbaren Unterschied. In diese Richtung wird es vermutlich für mich gehen, wenn im TV-L ein scheiß Ergebnis rauskommt. Ich möchte jedoch noch ein wichtiges Projekt zu Ende bringen und bin durchaus bereit, die Tarifverhandlungen abzuwarten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Highwaystar am 07.08.2023 22:17
Da informelle Gespräche zum neuen Tarifvertrag sicherlich bereits stattfinden, hier meine (angemessenen) Forderungen:

9% mehr FÜR ALLE, ab Oktober 2023 und pro Jahr Laufzeit
80% Jahressonderzahlung FÜR ALLE
3000,- Euro "Inflationsausgleichsgeld" abgabenfrei im Februar 2024
EG 16 hinzu, analog zum TV Hessen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dutch1976 am 08.08.2023 07:32
Ich bin im TV-L in der EG11 S5 und habe zur Zeit ungefähr 5.222 Euro, während die Stelle im TVÖD mit 5.182 Euro bezahlt wird. Interessant finde ich aber, dass das wohl eine der wenigen Besoldungsklassen ist, wo TV-L tatsächlich besser abschneidet. Anscheinend gilt das für die gesamte Stufe 5. Vielleicht wäre es auch mal nett, den Sprung in Stufe 6 beim TV-L anzupassen.

Arbeitet eigentlich jemand in der IT beim TV-V? Mich würde mal interessieren, welche EG die dafür zahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 08.08.2023 11:07
An alle die hier meinen im öD zu wenig zu verdienen: Bewerben und gehen Sie in die pW, wenn da wie hier ja oft geschrieben das große Geld wartet. Seien Sie dann jedoch nicht verdutzt, wenn Sie dafür ggf. von der Arbeitsleistung her eher in einer anderen Liga spielen müssen.

Das war vlt einmal... meine Freunde arbeiten alle 100% remote im HO und arbeiten vlt 2 Stunden am Tag im Konzern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 08.08.2023 12:01
An alle die hier meinen im öD zu wenig zu verdienen: Bewerben und gehen Sie in die pW, wenn da wie hier ja oft geschrieben das große Geld wartet. Seien Sie dann jedoch nicht verdutzt, wenn Sie dafür ggf. von der Arbeitsleistung her eher in einer anderen Liga spielen müssen.

Das war vlt einmal... meine Freunde arbeiten alle 100% remote im HO und arbeiten vlt 2 Stunden am Tag im Konzern.

Also entweder arbeiten sie 100 % Remote oder im Konzern. Beides geht nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 08.08.2023 12:23
An alle die hier meinen im öD zu wenig zu verdienen: Bewerben und gehen Sie in die pW, wenn da wie hier ja oft geschrieben das große Geld wartet. Seien Sie dann jedoch nicht verdutzt, wenn Sie dafür ggf. von der Arbeitsleistung her eher in einer anderen Liga spielen müssen.

Das war vlt einmal... meine Freunde arbeiten alle 100% remote im HO und arbeiten vlt 2 Stunden am Tag im Konzern.

Also entweder arbeiten sie 100 % Remote oder im Konzern. Beides geht nicht.

Hihi  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 08.08.2023 16:14
Wo ist das Problem? 100% HO und zusätzlich zwei Überstunden / Tag im Konzern. ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.08.2023 16:45
Wo ist das Problem? 100% HO und zusätzlich zwei Überstunden / Tag im Konzern. ;-)
Dann sind sie aber angeordnet und nicht freiwillig. :P
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 08.08.2023 17:03


Also entweder arbeiten sie 100 % Remote oder im Konzern. Beides geht nicht.

War klar, dass es falsch verstanden wird. Ich wollte nur kennzeichnen, dass sie in der PW arbeiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 08.08.2023 17:13
Ja, die schlechten AG in der Privatwirtschaft gibt es - das will ich gar nicht leugnen. Man kann da natürlich auch schlechter verdienen und schlechtere Arbeitsbedingungen haben, aber das kann ja nicht das alleinige Argument sein, dass man nach den letzten Jahren mit deutlichem Reallohnverlust nun nicht auf eine deutliche Erhöhung der Tabellenentgelte hoffen könnte. Für mich gibt es leider keine wirkliche Alternative in der Privatwirtschaft, da ich etwas recht öD spezifisches studiert habe. Daher sehe ich das kommende Ergebnis natürlich auch als Zeichen der Wertschätzung meiner Arbeit. Wenn nichts vernünftiges bei rum kommt, weiß ich was meine Arbeit zukünftig noch wert zu sein hat / wo der Maßstab an die Qualität meiner Arbeit anzulegen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.08.2023 17:19
An alle die hier meinen im öD zu wenig zu verdienen: Bewerben und gehen Sie in die pW, wenn da wie hier ja oft geschrieben das große Geld wartet. Seien Sie dann jedoch nicht verdutzt, wenn Sie dafür ggf. von der Arbeitsleistung her eher in einer anderen Liga spielen müssen.

Das war vlt einmal... meine Freunde arbeiten alle 100% remote im HO und arbeiten vlt 2 Stunden am Tag im Konzern.
zur Info, es gibt auch im öD Menschen, die 100% remote im HO arbeiten, regelmäßig und problemlos gibt es noch häufiger allerdings Regelungen mit 1-4 Tage im Monat Präsenz (zumindest in vielen DVs, die ich bundesweit auf Länderebene kenne so vereinbart), nennt sich da allerdings nicht mobiles arbeiten, sondern Telearbeit)
ohh was für ein Skandal....

und ich habe Freunde in der PW, die musste zu Corona 100% HO arbeiten und sind jetzt wieder bei einem HO Tag pro Woche.

Also meine bescheidene Frage: Was wolltest du mit deine Aussage uns vermitteln?

Das es gute und schlechte Ags in der pw öD gibt?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.08.2023 17:23
Ja, die schlechten AG in der Privatwirtschaft gibt es - das will ich gar nicht leugnen. Man kann da natürlich auch schlechter verdienen und schlechtere Arbeitsbedingungen haben, aber das kann ja nicht das alleinige Argument sein, dass man nach den letzten Jahren mit deutlichem Reallohnverlust nun nicht auf eine deutliche Erhöhung der Tabellenentgelte hoffen könnte. Für mich gibt es leider keine wirkliche Alternative in der Privatwirtschaft, da ich etwas recht öD spezifisches studiert habe. Daher sehe ich das kommende Ergebnis natürlich auch als Zeichen der Wertschätzung meiner Arbeit. Wenn nichts vernünftiges bei rum kommt, weiß ich was meine Arbeit zukünftig noch wert zu sein hat / wo der Maßstab an die Qualität meiner Arbeit anzulegen ist.
Mein Tipp:
Vergleiche dein Einkommen und deine Steigerungen der letzten und zukünftigen Jahre mit dem der gesamten Lohnentwicklung (z.B. bekommst du mehr oder weniger Rentenpunkte pro Jahr ist das was am einfachsten ist und jedem zugänglich)
Danach kannst du beurteilen, ob wir du mehr oder weniger Wertschätzung erfährst als andere.

Den Reallohnverlust haben alle, ist als kein echtes Kriterium
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Beitrag von: Aktienprimus am 08.08.2023 20:25
Zum Nachdenken:

Die Wirtschaftsweise Frau Schnitzer fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr aufgrund des Fachkräftemangels.... Wenn derartige Zahlen genannt werden, sollten beruflichen Chancen für oft gut qualifizierte Mitarbeiter aus dem ÖD mit Wunsch nach beruflicher Veränderung in der Regel sehr gut sein.

Wenn die TV-L Verhandlungen schlecht laufen, sollte man auch bereit sein, Konsequenzen zu ziehen. Die Zeiten sind generell recht günstig für einen Wechsel. Und es wird noch besser werden, da der demographische Wandel deutlich wird. Wenn die Babyboomer in Rente gehen wird es richtig knallen. Ich bin selbst nicht der Typ der ständig den Arbeitsplatz wechselt. Habe aber bereits vor fast 5 Jahren mit 40+ die Reißleine gezogen. Und werde es wieder tun wenn es mir nicht mehr passt.

Das Leben ist einfach zu kurz um im Job herumzueiern. Sucht euch eine tolle Aufgabe, die erfüllend ist und vernünftig bezahlt wird. Das kann im TV-L sein, muss aber nicht. Ernstgemeint: Den Tarifparteien bei den Verhandlungen zum TV-L möge der Allmächtige Weisheit und Einsicht schenken. Sonst wird es schwierig noch gutes Personal zu binden und zu halten. Die Abwanderungswelle wird - vielleicht etwas zeitversetzt- zumindest im MINT-Bereich deutlich sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.08.2023 07:51
Und übrig bleiben werden die, die sich den 16.5 erarbeitet haben und die Deppen, die nur nöhlen und eh nicht gehen werden.
 und natürlich die Beamten, die das ganz verursacht haben, durch ihr denken aus den 80er, das der öD der Heilsbringer und die Spitze des Lebens ist.

nun und ich werden dann auf TZ gehen und nebenbei gegen gutes Geld den öD beraten und ansonsten eierschaukelnd meine restlichen Jahre abeiern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 09.08.2023 08:00
Zitat
Die Wirtschaftsweise Frau Schnitzer fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr aufgrund des Fachkräftemangels..

1,5 Millionen reichen NICHT!    Denn bei einem realen Facharbeiteranteil von 0,0001% brauchen wir mehr!  Fliegt sie ein!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 09.08.2023 08:08
Die Rechnung lässt unter den Tisch fallen, dass diese "Fachkräfte" die Kapazitäten der hier noch lebenden tatsächlichen Fachkräfte zusätzlich binden, damit die vorhandenen Probleme vergrößern und deren Arbeitsbedingungen verschlechtern, was zu zusätzlichem Brain Drain führt.

Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht...zum Glück nur metaphorischer Natur.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 09.08.2023 09:02
Die Rechnung lässt unter den Tisch fallen, dass diese "Fachkräfte" die Kapazitäten der hier noch lebenden tatsächlichen Fachkräfte zusätzlich binden, damit die vorhandenen Probleme vergrößern und deren Arbeitsbedingungen verschlechtern, was zu zusätzlichem Brain Drain führt.

Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht...zum Glück nur metaphorischer Natur.  ;D

Warum sollten Fachkräfte aus dem Ausland, Fachkräfte aus dem Inland binden? Kannst du mir den Zusammenhang erklären? Warum sollte das zu einer verschlechterung der Arbeitsbedingungen führen? Mangel an Fachkräften führt bei vorhandenen Fachkräften in der Regel zu einer wesentlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 09.08.2023 09:04
Zitat
Die Wirtschaftsweise Frau Schnitzer fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr aufgrund des Fachkräftemangels..

1,5 Millionen reichen NICHT!    Denn bei einem realen Facharbeiteranteil von 0,0001% brauchen wir mehr!  Fliegt sie ein!

Das möchtest du sicherlich nicht ohne Quellenangabe stehen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 09.08.2023 09:33
Warum sollten Fachkräfte aus dem Ausland, Fachkräfte aus dem Inland binden? Kannst du mir den Zusammenhang erklären? Warum sollte das zu einer verschlechterung der Arbeitsbedingungen führen? Mangel an Fachkräften führt bei vorhandenen Fachkräften in der Regel zu einer wesentlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Ist doch logisch, sie benötigen z.B. extreme Betreuung sowohl im Gesundheitswesen als auch im sozialen Bereich, verbrauchen knappe Ressourcen auf dem Wohnungsmarkt und bei den Staatsfinanzen bzw. dem Volksvermögen. Ich habe auch von "Fachkräften" in Anführungszeichen gesprochen, falls dir das entgangen ist. Denn es kommen ja zu einer großen Zahl auch Analphabeten und für den deutschen Arbeitsmarkt auf Dauer nicht geeignete Personen. Wenn dann noch als Familienzusammenführung die Zweit- und Drittfrau mit Kindern eingeflogen wird, muss die Kommune auch gerne mal eine Umquartierung in Häuser vornehmen.

Unterhalte dich doch mal mit Ärzten in den Krankenhäusern, Notaufnahmen, Rettungsdiensten, niedergelassenen Ärzten usw. Da pfeifen immer mehr aus dem letzten Loch und hinterfragen ihre aktuelle Situation und ob es im Ausland nicht bessere Arbeits-/Lebensbedingungen gibt.

Warum haben die gesetzlichen Krankenkassen u.a. inzwischen enorme Defizite bei der Finanzierung? Sicherlich nicht nur, weil weniger Beitragszahler geringere Beiträge einzahlen, sondern weil die Behandlungskosten und Patienten immer weiter steigen. Wie soll so ein System auch ohne Kostensteigerungen auskommen, wenn jährlich Hundertausende mit teils in Europa als bis dato nicht mehr existenten und teuer zu behandelnden Krankheiten in das Gesundheitssystem einwandern, ohne auch nur einen Cent zu dessen Finanzierung beizutragen? Wenn aus jeder lapidaren Angelegenheit ein Notarzt bzw. RTW-Einsatz gemacht wird, und am Wochenende die Notaufnahmen verstopft werden? Es gibt noch soviel mehr Beispiele für all die Fehlentwicklungen in diesem Land.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.08.2023 09:36
Unterhalte dich doch mal mit Ärzten in den Krankenhäusern, Notaufnahmen, Rettungsdiensten,
unterhalten mit denen ist relativ schwierig, da sie oftmals nur gebrochen Deutsch können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 09.08.2023 09:42
Dann ist in deinem Einzugsgebiet die Fehlentwicklung halt schon deutlich weiter vorangeschritten und du musst offensichtlich froh sein, dass sich in diesen seltenen Fällen scheinbar sogar tatsächlich "Fachkräfte" darauf eingelassen haben hier zu arbeiten. Erlernung der deutschen Sprache ist dann nebensächlich...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 09.08.2023 10:45
Zitat
Die Wirtschaftsweise Frau Schnitzer fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr aufgrund des Fachkräftemangels..

1,5 Millionen reichen NICHT!    Denn bei einem realen Facharbeiteranteil von 0,0001% brauchen wir mehr!  Fliegt sie ein!

Das möchtest du sicherlich nicht ohne Quellenangabe stehen lassen.

Meine Rechercheergebnisse und Lebenserfahrung sind außerhalb Deiner Info-Blase und ich bin zeitlich nicht in der Lage, Dir das Leben hier zu erklären. Kosten-Nutzen?  Lohnt nicht.   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 09.08.2023 10:46

Ist doch logisch, sie benötigen z.B. extreme Betreuung sowohl im Gesundheitswesen als auch im sozialen Bereich, verbrauchen knappe Ressourcen auf dem Wohnungsmarkt und bei den Staatsfinanzen bzw. dem Volksvermögen. Ich habe auch von "Fachkräften" in Anführungszeichen gesprochen, falls dir das entgangen ist. Denn es kommen ja zu einer großen Zahl auch Analphabeten und für den deutschen Arbeitsmarkt auf Dauer nicht geeignete Personen. Wenn dann noch als Familienzusammenführung die Zweit- und Drittfrau mit Kindern eingeflogen wird, muss die Kommune auch gerne mal eine Umquartierung in Häuser vornehmen.


Unsere Fachkräfte aus dem Ausland können erst mal kein Deutsch und das ist nachvollziehbar. Deutsch ist ja nun keine "Welt-/Wissenschafts-/Literatur-/X-Sprache.
Allerdings sind diese sehr gebildet, wissenshungrig und können mindestens fließend Englisch. Das ist bei uns die Basis. Manchmal muss einer von uns "Deutschen" bei dem Formularkrieg/Amstgängen/Wohnungssuche einspringen und übersetzten, weil die Allgemeinbildung in D auch nicht mehr frei von Mängeln ist - um es man nett auszudrücken.

Durch das über jahrzehnte aufgebaute Netzwerk kommen inzwischen Feedbacks über die Bewerbergeneration ca. 30 Jahre und jünger aus der PW rein mit zusammengefasst: sehr hohe Ansprüche an andere und sobald die Frage nach der dafür gebotene Leistung kommt, wird auf den Fachkräftemangel verwiesen.

Das, glaube ich zumindest, hat @cyrix42 gelegentlich formuliert: wer eine Gehaltserhöhung/hohen Gehalt haben will, kann weder mit der Inflation noch mit dem "ich bin nicht ersetzbar" (=F achkräftemangel) argumentieren, sondern mit erbrachter Leistung (ist nicht dasAbitur-/ Unizeugnis gemeint). Das "Unersetztlich" könnte ganz schnell zu einen Spiel mit dem Feuer für unsere Gesellschaft werden.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 09.08.2023 11:05
Warum sollte man nicht mit dem Fachkräftemangel argumentieren? Wird doch bei einer höheren Stufenzuordnung auch gemacht.

"Allerdings sind diese sehr gebildet, wissenshungrig und können mindestens fließend Englisch."

Ist das ein Märchen, das demnächst von Disney verfilmt wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 09.08.2023 11:19

"Allerdings sind diese sehr gebildet, wissenshungrig und können mindestens fließend Englisch."

Ist das ein Märchen, das demnächst von Disney verfilmt wird?

Im wissenschaftlichen Bereich bzw. bei Ingenieuren an der Uni inzw. üblich. Es ist auch garnicht mehr so selten, dass bei Berufung Lehrstühle durch ausländischen Kandidaten besetzt werden.
Mein erster im Ausland geborener Chef war vor 30 Jahren noch ein Exot an der Spitze eines Lehrstuhls.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 09.08.2023 11:42

"Allerdings sind diese sehr gebildet, wissenshungrig und können mindestens fließend Englisch."

Ist das ein Märchen, das demnächst von Disney verfilmt wird?

Im wissenschaftlichen Bereich bzw. bei Ingenieuren an der Uni inzw. üblich. Es ist auch garnicht mehr so selten, dass bei Berufung Lehrstühle durch ausländischen Kandidaten besetzt werden.
Mein erster im Ausland geborener Chef war vor 30 Jahren noch ein Exot an der Spitze eines Lehrstuhls.
Aktuell haben 7,4% der Professorinnen und Professoren eine ausländische Staatsbürgerschaft (insgesamt 3500), damit sind sie eigentlich immer noch Exokten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 09.08.2023 11:47
Zitat
Die Wirtschaftsweise Frau Schnitzer fordert 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr aufgrund des Fachkräftemangels..

1,5 Millionen reichen NICHT!    Denn bei einem realen Facharbeiteranteil von 0,0001% brauchen wir mehr!  Fliegt sie ein!

Das möchtest du sicherlich nicht ohne Quellenangabe stehen lassen.

Meine Rechercheergebnisse und Lebenserfahrung sind außerhalb Deiner Info-Blase und ich bin zeitlich nicht in der Lage, Dir das Leben hier zu erklären. Kosten-Nutzen?  Lohnt nicht.

Die Quelle zu deiner Aussage muss tatsächlich außerhalb meiner "Info-Blase" liegen. Daher meine Nachfrage.

Schade das als Antwort nur heiße Luft kommt. Ich hätte meinen Horizont gerne erweitert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 09.08.2023 11:49
Warum sollten Fachkräfte aus dem Ausland, Fachkräfte aus dem Inland binden? Kannst du mir den Zusammenhang erklären? Warum sollte das zu einer verschlechterung der Arbeitsbedingungen führen? Mangel an Fachkräften führt bei vorhandenen Fachkräften in der Regel zu einer wesentlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Ist doch logisch, sie benötigen z.B. extreme Betreuung sowohl im Gesundheitswesen als auch im sozialen Bereich, verbrauchen knappe Ressourcen auf dem Wohnungsmarkt und bei den Staatsfinanzen bzw. dem Volksvermögen. Ich habe auch von "Fachkräften" in Anführungszeichen gesprochen, falls dir das entgangen ist. Denn es kommen ja zu einer großen Zahl auch Analphabeten und für den deutschen Arbeitsmarkt auf Dauer nicht geeignete Personen. Wenn dann noch als Familienzusammenführung die Zweit- und Drittfrau mit Kindern eingeflogen wird, muss die Kommune auch gerne mal eine Umquartierung in Häuser vornehmen.

Unterhalte dich doch mal mit Ärzten in den Krankenhäusern, Notaufnahmen, Rettungsdiensten, niedergelassenen Ärzten usw. Da pfeifen immer mehr aus dem letzten Loch und hinterfragen ihre aktuelle Situation und ob es im Ausland nicht bessere Arbeits-/Lebensbedingungen gibt.

Warum haben die gesetzlichen Krankenkassen u.a. inzwischen enorme Defizite bei der Finanzierung? Sicherlich nicht nur, weil weniger Beitragszahler geringere Beiträge einzahlen, sondern weil die Behandlungskosten und Patienten immer weiter steigen. Wie soll so ein System auch ohne Kostensteigerungen auskommen, wenn jährlich Hundertausende mit teils in Europa als bis dato nicht mehr existenten und teuer zu behandelnden Krankheiten in das Gesundheitssystem einwandern, ohne auch nur einen Cent zu dessen Finanzierung beizutragen? Wenn aus jeder lapidaren Angelegenheit ein Notarzt bzw. RTW-Einsatz gemacht wird, und am Wochenende die Notaufnahmen verstopft werden? Es gibt noch soviel mehr Beispiele für all die Fehlentwicklungen in diesem Land.

OK du hasst dein Leben, bist unzufrieden und phantasierst dir herbei alles würden Bach runtergehen um dich herum. Warum heulst du dann hier rum nimmst dein Leben nicht in die Hand und gehst als Wirtschaftsflüchtling / Arbeitsmigrant nach Katar, Saudi Arabien, nach Norwegen oder in die Schweiz?

Warum sitzt du in Deutschland und kackst das Internet voll?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 09.08.2023 11:55

"Allerdings sind diese sehr gebildet, wissenshungrig und können mindestens fließend Englisch."

Ist das ein Märchen, das demnächst von Disney verfilmt wird?

Im wissenschaftlichen Bereich bzw. bei Ingenieuren an der Uni inzw. üblich. Es ist auch garnicht mehr so selten, dass bei Berufung Lehrstühle durch ausländischen Kandidaten besetzt werden.
Mein erster im Ausland geborener Chef war vor 30 Jahren noch ein Exot an der Spitze eines Lehrstuhls.
Aktuell haben 7,4% der Professorinnen und Professoren eine ausländische Staatsbürgerschaft (insgesamt 3500), damit sind sie eigentlich immer noch Exokten.

Das mag der Durchschnitt über die ganzen Dorf-FHs bis zu den großen Unis sein. Der Durchschnitt nur bei den sogenannten Exzellenzuniversitäten, also da wo der Löwenanteil der Forschungsgelder hinwandert, ist ein anderer.
Aber den findest Du sicherlich auch, aber dann bitte mit Quellenangabe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 09.08.2023 12:05
Warum sollte man nicht mit dem Fachkräftemangel argumentieren? Wird doch bei einer höheren Stufenzuordnung auch gemacht.

"Allerdings sind diese sehr gebildet, wissenshungrig und können mindestens fließend Englisch."

Ist das ein Märchen, das demnächst von Disney verfilmt wird?

Es soll auch andere Bereiche als Ihren geben, in dem gebildete Leute egal welcher Herkunft arbeiten  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 09.08.2023 12:31

"Allerdings sind diese sehr gebildet, wissenshungrig und können mindestens fließend Englisch."

Ist das ein Märchen, das demnächst von Disney verfilmt wird?

Im wissenschaftlichen Bereich bzw. bei Ingenieuren an der Uni inzw. üblich. Es ist auch garnicht mehr so selten, dass bei Berufung Lehrstühle durch ausländischen Kandidaten besetzt werden.
Mein erster im Ausland geborener Chef war vor 30 Jahren noch ein Exot an der Spitze eines Lehrstuhls.
Aktuell haben 7,4% der Professorinnen und Professoren eine ausländische Staatsbürgerschaft (insgesamt 3500), damit sind sie eigentlich immer noch Exokten.

Das mag der Durchschnitt über die ganzen Dorf-FHs bis zu den großen Unis sein. Der Durchschnitt nur bei den sogenannten Exzellenzuniversitäten, also da wo der Löwenanteil der Forschungsgelder hinwandert, ist ein anderer.
Aber den findest Du sicherlich auch, aber dann bitte mit Quellenangabe.
Ja, an den sog. "großen Hochschulen" sind es geringfügig mehr: 11% Quelle:https://www.hsi-monitor.de/themen/unterthemen/wiss-kuenstl-personal-hauptberuf/professoren-anteil-auslaendische-an-gesamt/ Ist aber bestimmt noch ausbaufähig, wenn die deutschen Hochschulen (u.a. durch bessere Tarifabschlüsse) attraktiver werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.08.2023 12:39
Warum sollte man nicht mit dem Fachkräftemangel argumentieren? Wird doch bei einer höheren Stufenzuordnung auch gemacht.

"Allerdings sind diese sehr gebildet, wissenshungrig und können mindestens fließend Englisch."

Ist das ein Märchen, das demnächst von Disney verfilmt wird?
Also bei uns werden Märchen war. Und jetzt wird die nächste 13er Stelle  ausgeschrieben, mal sehen, welche Landsmann/frau wir da für Deutschland gewinnen können.
Die letzten Einstellungen hat bei Einstellung noch keinen Deutschen Pass, inzwischen schon.

Und wir sind keine Uni und kein Wissenschaftsbereich, sondern eine echte Behörde  :)
Und damit ist der "Migrationshintergründler" Anteil bei uns im Team 20%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 09.08.2023 12:53
"Migrationshintergründler" sind bei uns willkommen. Oft sind es noch die einzigsten, die sich auf MINT-Stellen bei uns bewerben. Aber trotz wiederholter Stellenausschreibungen haben wir bei MINT-Stellen fast keinen Erfolg mehr. Fast keine Bewerber. Zu oft fehlt es den wenigen Bewerbern wirklich erheblich an Fachwissen, selbst Grundlagen sitzen nicht. Sprachliche Hürden wären noch zumeist zu wuppen. Und wenn wahrgenommen wird, was an Bezahlung möglich ist machen die meisten sofort einen Rückzieher.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lady Wilmore am 09.08.2023 13:03
"Migrationshintergründler" sind bei uns willkommen. Oft sind es noch die einzigsten, die sich auf MINT-Stellen bei uns bewerben. Aber trotz wiederholter Stellenausschreibungen haben wir bei MINT-Stellen fast keinen Erfolg mehr. Fast keine Bewerber. Zu oft fehlt es den wenigen Bewerbern wirklich erheblich an Fachwissen, selbst Grundlagen sitzen nicht. Sprachliche Hürden wären noch zumeist zu wuppen. Und wenn wahrgenommen wird, was an Bezahlung möglich ist machen die meisten sofort einen Rückzieher.

Einzige und einzigste ist auch eine Psrachliche Hürde, die erstmal genommen werden muss.
Sorry für das offtopic.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 09.08.2023 13:47
"Migrationshintergründler" sind bei uns willkommen. Oft sind es noch die einzigsten, die sich auf MINT-Stellen bei uns bewerben. Aber trotz wiederholter Stellenausschreibungen haben wir bei MINT-Stellen fast keinen Erfolg mehr. Fast keine Bewerber. Zu oft fehlt es den wenigen Bewerbern wirklich erheblich an Fachwissen, selbst Grundlagen sitzen nicht. Sprachliche Hürden wären noch zumeist zu wuppen. Und wenn wahrgenommen wird, was an Bezahlung möglich ist machen die meisten sofort einen Rückzieher.

Einzige und einzigste ist auch eine Psrachliche Hürde, die erstmal genommen werden muss.
Sorry für das offtopic.

Wenn man schon den Oberlehrer raushängen lässt, wäre es zielführend, korrekt zu schreiben, oder?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lady Wilmore am 09.08.2023 14:02
Asche auf mein Haupt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 09.08.2023 16:51
"Migrationshintergründler" sind bei uns willkommen. Oft sind es noch die einzigsten, die sich auf MINT-Stellen bei uns bewerben. Aber trotz wiederholter Stellenausschreibungen haben wir bei MINT-Stellen fast keinen Erfolg mehr. Fast keine Bewerber. Zu oft fehlt es den wenigen Bewerbern wirklich erheblich an Fachwissen, selbst Grundlagen sitzen nicht. Sprachliche Hürden wären noch zumeist zu wuppen. Und wenn wahrgenommen wird, was an Bezahlung möglich ist machen die meisten sofort einen Rückzieher.

Könnte es vielleicht nicht an dem mantraartigen heraufbeschworenen "Facharbeitermangel" im MINT-Bereich, sondern schlicht und ergreifend an den Anzeigenorten und -inhalten liegen?

Ich finde es ein bischen arrogant den Migranten threoretisches Grund- und Fachwissen abzusprechen. Gerade da sind diese extrem stark und unsere Jungakademiker haben da das Nachsehen. Was ihnen allerdings fehlt, ist die Fähigkeit der Umsetzung. In den Ländern aus denen diese kommen, mangelt es an Geld um ein Technikum in für 1,5 Mio zu Praktikumszwecken für Studis einzurichten. Da werden heute noch Gerätschaften verwendet, die wir schon vor 40 Jahren ausgemustert haben. Aber die MINT-Fächer haben in den letzten 40 Jahren nicht wirklich riesige Schritte an bahnbrechende neue Erkenntnisse erbracht. Der IT-Bereich mag viele Änderungen erleben, aber für'n 1000 EUR-Computer kann ein ITler irgendwo auf der Welt Sachen veranstalten... k.A., bin ja auch kein Informatiker. Englisch müssen sie halt können und das können sie - fließend. Alleine das zeigt ja schon einen gehobenen Bildungsgrad.

Und ja, wenn heute 20-jährige aus Syrien kommen, sind es wahrscheinlich (funktionale) Analphabeten. Mag daran liegen, dass seit 2011 die Schulen zerbombt werden und alles auf der Flucht ist. Das gab es auch bei uns vor 80 Jahren - Vertreibung, Flucht von Kindern/Jugendlichen mit z.B. der Folge von relativ vielen funktionalen Analphabeten.
Lässt sich schlecht lernen, wenn man um sein Leben rennt!

Ein Traum-Tarif-Abschluß für die Länder wird das alles aber nicht ändern.
Aus welchem Grund also sollten die AG der Länder nochmal 10 % oder mehr an Gehaltserhöhung ab 01.10.2023 zahlen bzw. 3000 EUR Inflationsausgleich und X % auf 24 Monate mehr?

 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 09.08.2023 17:48
Was soll der letzte Absatz bedeuten? 3.000 plus 10% ist ja doch eher sicher. Die Frage ist,
wird die Prämie gestreckt oder nicht und ab wann kommen die 10%…

Das ist leider aber auch nicht wirklich toll
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 09.08.2023 18:19
Was aber wohl wirklich passieren wird, ist, dass die Inflationsprämie vollständig im Jahr 2024 ausgezahlt wird, da sie nur bis dahin steuer- und abgabenfrei ist.
Ich tippe also auf sowas wie
*) 1000€ Inflationsprämie für Februar 2024
*) je 200€ Inflationsprämie für März bis Dezember 2024
*) 200€+5% tabellenwirksame Erhöhung am Januar 2025
*) Laufzeit 27 Monate, Oktober 23 bis Dezember 25.


Das dürfte noch dem was ausgehandelt werden wird am nächsten liegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.08.2023 18:21
Ich finde es ein bischen arrogant den Migranten threoretisches Grund- und Fachwissen abzusprechen.
 
Ich kann das nicht rauslesen, dass er das auf die Migranten bezogen hat, sondern er hat es auf die Bewerber allgemein bezogen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 09.08.2023 18:56
Ich finde es ein bischen arrogant den Migranten threoretisches Grund- und Fachwissen abzusprechen.
 
Ich kann das nicht rauslesen, dass er das auf die Migranten bezogen hat, sondern er hat es auf die Bewerber allgemein bezogen.

Habe ich aus dem Kontext gelesen: "oft sind es noch die einzigsten...." wobei "es" = Migrationshintergründler, die ich mit "sie" benannt hätte. Egal und jeder so, wie er mag und verstehen will/meint zu verstehen usw.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.08.2023 19:01
Ich finde es ein bischen arrogant den Migranten threoretisches Grund- und Fachwissen abzusprechen.
 
Ich kann das nicht rauslesen, dass er das auf die Migranten bezogen hat, sondern er hat es auf die Bewerber allgemein bezogen.

Habe ich aus dem Kontext gelesen: "oft sind es noch die einzigsten...." wobei "es" = Migrationshintergründler, die ich mit "sie" benannt hätte. Egal und jeder so, wie er mag und verstehen will/meint zu verstehen usw.
na da lese ich oft und nicht alleinig oder nur noch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 09.08.2023 21:02
Ruhe bewahren. War auf Bewerber allgemein bezogen. Es fehlt auffallend häufig wirklich an notwendigem Grundwissen, welches bereits in der Stellenanzeige mit einigen Fachbegriffen umschrieben ist. Bei schlichten technischen Fragen in Vorstellungsrunden zeigt sich rasch, dass sich Bewerber nicht wirklich mit dem Inhalt der Stellenanzeige beschäftigt haben.

Dem ÖD sollen -je nach Studie- bis 2030 rund 0,8-1 Mio. Arbeitskräfte fehlen. Nicht grade wenig. Daher muss unter anderem die Attraktivität des TV-L steigen, wenn man künftig noch hinreichend gute Köpfe gewinnen und auch längerfristig binden möchte. Also bitte liefern in den Tarifverhandlungen zum TV-L....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.08.2023 06:29
Also Entgeltumwandlung (z.B. für Jobrad) wird zumindest ein Thema sein und vom Ag in die Bütt geworfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 10.08.2023 07:00
Ein vernünftige Jahressonderzahlung in Höhe von 100 Prozent für alle EG als Thema der AG wäre eher nach meinem Geschmack  :P
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alien1973 am 10.08.2023 08:07
Fachkräfte sind nicht gleich Akademiker, das muss mal aus den Köpfen einiger raus!
Der ausländische Student mag fließend Englisch sprechen und sonst auch sein Studium gut meistern, aber um die geht's doch gar nicht. Auch, aber nicht überwiegend. Der Student kommt auch nicht als Wirtschaftsflüchtling und reist nicht über Wochen auf dem Fußweg an.... ::)

Für mich ist eine Fachkraft jeder, der eine Ausbildung abgeschlossen hat. Dazu gehört der Elektriker genau so wie die Kauffrau, der Bänker, der Bäcker, der Lagerist, der Krankenpfleger, die Hotelfachfrau oder sonst irgend ein erlernbarer Beruf.
Hier ist doch der große Mangel und hier herrscht doch das große Defizit. Dafür fehlen die Leute und dafür kann man zu meist auch keine Wirtschaftsflüchtlinge brauchen, da die große Masse einfach ungebildet und der Sprache (auch kein Englisch) mächtig ist. So ehrlich sollte man schon sein.
Die einzelnen Artikel in der Presse über den Somalier, der seine Bäckerlehre abgeschlossen hat, ändern nichts am Grundproblem, dass der Großteil der Wirtschaftsflüchtlinge kaum zu was zu gebrauchen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 10.08.2023 08:55
Vorsicht mit derartigen Aussagen und Feststellungen. Auch wenn es vielfach möglicherweise tatsächlich so ist. Die Gefahr ist selbst bei noch so vorsichtiger Formulierung in heutiger Zeit groß, recht schnell und reflexartig in gewisse Schubladen wie Nazi oder Rechtsradikal gesteckt zu werden. Vermutlich auch wegen derartiger Entwicklungen steht eine bestimmte Partei anhaltend hoch in der Wählergunst bei entsprechenden Umfragen. Bei einem Teil der Wähler evtl. auch als Denkzettel für etablierte Altparteien. Es ist eigentlich kein Geheimnis, was viele wirklich denken. Große Teile der deutschen Bevölkerung sind klar dagegen, dass Deutschland mehr Geflüchtete aufnimmt. Hat zum Beispiel eine Umfrage im Auftrag der Diakonie recht eindrücklich ergeben.

Wichtig ist eines: Hinsichtlich der Tarifverhandlungen dürfen zum Beispiel diverse Kosten im Zusammenhang mit Flüchtlingen - sicher kein kleiner Gesamtbetrag - jedenfalls keinerlei Rolle spielen bei anstehenden TV-L Gesprächen. Das wär ein gemeines Spiel, diese Themen zu vermischen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.08.2023 09:01
Wichtig ist eines: Hinsichtlich der Tarifverhandlungen dürfen zum Beispiel diverse Kosten im Zusammenhang mit Flüchtlingen - sicher kein kleiner Gesamtbetrag - jedenfalls keinerlei Rolle spielen bei anstehenden TV-L Gesprächen. Das wär ein gemeines Spiel, diese Themen zu vermischen.

Nun, es ist in erster Linie eine Partei, die alles, aber auch alles, in Zusammenhang mit den bösen Geflüchteten bringt. Scheint auch in dieser Diskussion zu funktionieren…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 10.08.2023 09:13
"Migrationshintergründler" sind bei uns willkommen. Oft sind es noch die einzigsten, die sich auf MINT-Stellen bei uns bewerben. Aber trotz wiederholter Stellenausschreibungen haben wir bei MINT-Stellen fast keinen Erfolg mehr. Fast keine Bewerber. Zu oft fehlt es den wenigen Bewerbern wirklich erheblich an Fachwissen, selbst Grundlagen sitzen nicht. Sprachliche Hürden wären noch zumeist zu wuppen. Und wenn wahrgenommen wird, was an Bezahlung möglich ist machen die meisten sofort einen Rückzieher.

Könnte es vielleicht nicht an dem mantraartigen heraufbeschworenen "Facharbeitermangel" im MINT-Bereich, sondern schlicht und ergreifend an den Anzeigenorten und -inhalten liegen?

Ich finde es ein bischen arrogant den Migranten threoretisches Grund- und Fachwissen abzusprechen. Gerade da sind diese extrem stark und unsere Jungakademiker haben da das Nachsehen. Was ihnen allerdings fehlt, ist die Fähigkeit der Umsetzung. In den Ländern aus denen diese kommen, mangelt es an Geld um ein Technikum in für 1,5 Mio zu Praktikumszwecken für Studis einzurichten. Da werden heute noch Gerätschaften verwendet, die wir schon vor 40 Jahren ausgemustert haben. Aber die MINT-Fächer haben in den letzten 40 Jahren nicht wirklich riesige Schritte an bahnbrechende neue Erkenntnisse erbracht. Der IT-Bereich mag viele Änderungen erleben, aber für'n 1000 EUR-Computer kann ein ITler irgendwo auf der Welt Sachen veranstalten... k.A., bin ja auch kein Informatiker. Englisch müssen sie halt können und das können sie - fließend. Alleine das zeigt ja schon einen gehobenen Bildungsgrad.

Und ja, wenn heute 20-jährige aus Syrien kommen, sind es wahrscheinlich (funktionale) Analphabeten. Mag daran liegen, dass seit 2011 die Schulen zerbombt werden und alles auf der Flucht ist. Das gab es auch bei uns vor 80 Jahren - Vertreibung, Flucht von Kindern/Jugendlichen mit z.B. der Folge von relativ vielen funktionalen Analphabeten.
Lässt sich schlecht lernen, wenn man um sein Leben rennt!

Ein Traum-Tarif-Abschluß für die Länder wird das alles aber nicht ändern.
Aus welchem Grund also sollten die AG der Länder nochmal 10 % oder mehr an Gehaltserhöhung ab 01.10.2023 zahlen bzw. 3000 EUR Inflationsausgleich und X % auf 24 Monate mehr?

 

Warum sollten die AG sich also überhaupt auf Tarifverhandlungen einlassen? Die AN freuen sich doch, als Aufstocker für den öffentlichen Dienst arbeiten zu dürrfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 10.08.2023 09:19
Fachkräfte sind nicht gleich Akademiker, das muss mal aus den Köpfen einiger raus!
Der ausländische Student mag fließend Englisch sprechen und sonst auch sein Studium gut meistern, aber um die geht's doch gar nicht. Auch, aber nicht überwiegend. Der Student kommt auch nicht als Wirtschaftsflüchtling und reist nicht über Wochen auf dem Fußweg an.... ::)

Für mich ist eine Fachkraft jeder, der eine Ausbildung abgeschlossen hat. Dazu gehört der Elektriker genau so wie die Kauffrau, der Bänker, der Bäcker, der Lagerist, der Krankenpfleger, die Hotelfachfrau oder sonst irgend ein erlernbarer Beruf.
Hier ist doch der große Mangel und hier herrscht doch das große Defizit. Dafür fehlen die Leute und dafür kann man zu meist auch keine Wirtschaftsflüchtlinge brauchen, da die große Masse einfach ungebildet und der Sprache (auch kein Englisch) mächtig ist. So ehrlich sollte man schon sein.
Die einzelnen Artikel in der Presse über den Somalier, der seine Bäckerlehre abgeschlossen hat, ändern nichts am Grundproblem, dass der Großteil der Wirtschaftsflüchtlinge kaum zu was zu gebrauchen ist.

Dieses Grundproblem möchtest du sicherlich noch mit einer Quelle versehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 10.08.2023 09:22
Vorsicht mit derartigen Aussagen und Feststellungen. Auch wenn es vielfach möglicherweise tatsächlich so ist. Die Gefahr ist selbst bei noch so vorsichtiger Formulierung in heutiger Zeit groß, recht schnell und reflexartig in gewisse Schubladen wie Nazi oder Rechtsradikal gesteckt zu werden. Vermutlich auch wegen derartiger Entwicklungen steht eine bestimmte Partei anhaltend hoch in der Wählergunst bei entsprechenden Umfragen. Bei einem Teil der Wähler evtl. auch als Denkzettel für etablierte Altparteien. Es ist eigentlich kein Geheimnis, was viele wirklich denken. Große Teile der deutschen Bevölkerung sind klar dagegen, dass Deutschland mehr Geflüchtete aufnimmt. Hat zum Beispiel eine Umfrage im Auftrag der Diakonie recht eindrücklich ergeben.

Wichtig ist eines: Hinsichtlich der Tarifverhandlungen dürfen zum Beispiel diverse Kosten im Zusammenhang mit Flüchtlingen - sicher kein kleiner Gesamtbetrag - jedenfalls keinerlei Rolle spielen bei anstehenden TV-L Gesprächen. Das wär ein gemeines Spiel, diese Themen zu vermischen.

Wer AFD wählt steckt sich selber in eine Schublade mit Nazis. So einfach ist das. Und so klar wird es benannt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 10.08.2023 09:31
Demnach wären laut Wahlumfragen rund 20 Prozent der Wähler in einer Schublade Nazis. Kein kleiner Anteil. Wie damit umgehen? Alle über einen Kamm scheren oder Ursachen genauer ergründen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.08.2023 09:36
Ich bin gebürtig aus Thüringen. Wer bei diesem Landesverband der AfD nicht die direkte Nähe und Anlehnungen zu mindestens mal der Rhetorik von Goebbels und Co. erkennt, und diesen Laden nächstes Jahr möglicherweise/wahrscheinlich zur stärksten Partei wählt, der hat den Schuss nicht gehört. Die Sprechweise „Altparteien“/ „etablierte / System-Parteien“, die ja auch hier schon Eingang gefunden hat, haben ja auch die Nazis eingeführt, um sich gegen die Weimarer Republik und deren demokratische Parteien abzugrenzen…

Aber, was genau hat dies mit den Tarif-Verhandlungen zum Öffentlichen Dienst der Länder zu tun?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 10.08.2023 09:44
Also die Themen, die hier besprochen werden….

Kann dieser Thread geschlossen und dann wieder geöffnet werden, wenn die Forderungen von ver.di und DBB bekannt sind?

Kaum auszuhalten
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 10.08.2023 09:55
Also die Themen, die hier besprochen werden….

Kann dieser Thread geschlossen und dann wieder geöffnet werden, wenn die Forderungen von ver.di und DBB bekannt sind?

Kaum auszuhalten

Seh ich genauso. Die letzten Seiten sind voller sinnloser Diskussionen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Gnabsi am 10.08.2023 10:14
Diese Themen hier haben teilweise nichts mehr mit der diesjährigen Verhandlungsrunde zu tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 10.08.2023 10:33
Fahrplan der Tarifverhandlungen der Länder ab Oktober

Die Tarifverhandlungen starten mit der 1. Verhandlungsrunde am 26. Oktober 2023 .
Am 2./3. November soll die 2. Verhandlungsrunde stattfinden und
die letzte aktuell geplante Verhandlung ist für den 7./8. Dezember angesetzt.

Orientierung wäre das Ergebnis aus dem TVÖD von April 2023 mit einer  Vertragslaufzeit: 24 Monate bis 31. Dezember 2024

3.000 EUR steuer- und sozialabgabenfreies Inflationsausgleichsgeld  in stufenweise Auszahlung ab Juni 2023 wie folgt:
    1. Auszahlung mit 1.240 EUR netto im Juni 2023
    2. mtl. Zahlung von 8x 220 EUR netto ab Juli 2023 bis Februar 2024

Entgelterhöhung  ab 1. März 2024  um 200 EUR (Sockelbetrag) und dann um 5,5 Prozent
    (Anpassung des Erhöhungsbetrags auf 340 EUR, wo dieser Wert nicht erreicht wird).

Ausbildungs- und Praktikantenentgelte werden zum gleichen Zeitpunkt um 150 EUR erhöht.
Inflationsausgleichsgeld für Auszubildende und Praktikanten von 620 EUR sowie 110 EUR netto monatlich von Juli 2023 bis Februar 2024

Vertragslaufzeit: 24 Monate bis 31. Dezember 2024

Vermutlich wird sich nichts vor März 2024 auf den Konten der TB der Länder ändern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 10.08.2023 10:35
Also die Themen, die hier besprochen werden….

Kann dieser Thread geschlossen und dann wieder geöffnet werden, wenn die Forderungen von ver.di und DBB bekannt sind?

Kaum auszuhalten

Seh ich genauso. Die letzten Seiten sind voller sinnloser Diskussionen.

Auf die Gefahr erstärkender Nazis hinzuweisen halte ich grundsätzlich nie für sinnlos.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.08.2023 10:38
Fachkräfte sind nicht gleich Akademiker, das muss mal aus den Köpfen einiger raus!
Absolut korrekt.
Als Beispiel: PV Anlagen werden gefühlt zu 95% von ausländischen Fachkräften auf das Dach gebracht.
Ein Glück sind diese Menschen in D und machen dies Arbeit hier.
Zitat
...
man zu meist auch keine Wirtschaftsflüchtlinge brauchen, da die große Masse einfach ungebildet und der Sprache (auch kein Englisch) mächtig ist. So ehrlich sollte man schon sein.
Die einzelnen Artikel in der Presse über den Somalier, der seine Bäckerlehre abgeschlossen hat, ändern nichts am Grundproblem, dass der Großteil der Wirtschaftsflüchtlinge kaum zu was zu gebrauchen ist.
Bleibt dann nur noch die Frage, wie viele der Flüchtlinge solche Wirtschaftsflüchtlinge sind.
Weil für Wirtschaftsflüchtlinge hat keiner was in Deutschland übrig, außer wenn sie via Einwanderungsgesetz hier ein Status erhalten und geregelt über die Einwanderung hier sein können. Und die sind zu 99% nicht entsprechend ungebildet.

Und die, die sich nicht als Wirtschaftsflüchtling ausgeben und unter dem Deckmantel Flüchtling/Asylant hier aufhalten, die müssen wir halt rausfiltern.
Aber dafür hat selbst die AfD noch kein stimmiges Konzept

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 10.08.2023 10:40
Bezüglich Tarifverhandlungen im TV-L: Politiker und Parteien spielen durchaus eine Rolle bei Tarifverhandlungen im ÖD. Sie können sowohl direkte Verhandlungspartner sein oder auch indirekt Einfluss nehmen. Wenn sich künftig vielleicht die politische Landschaft verändert, nimmt das selbstverständlich einen Einfluss. In welcher Art und Weise auch immer. Mit der diesjährigen Verhandlungsrunde hat es aber in der Tat weniger tun.

@Thema Zulagen: Vielleicht kann man bei den TV-L Verhandlungen die Ausführungen zu §16.5 konkretisieren bzw. irgendwie weiter optimieren. Der Abschnitt benennt auch Faktoren wie "zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten" als möglichen Grund. Ein dehnbarer Begriff. Intern finden bei uns Gespräche bzgl. Zulagen statt, inwieweit das Instrument Anwendung finden kann. Es ist aber sehr große Unsicherheit zur möglichen Umsetzung vorhanden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 10.08.2023 10:44
Demnach wären laut Wahlumfragen rund 20 Prozent der Wähler in einer Schublade Nazis. Kein kleiner Anteil. Wie damit umgehen? Alle über einen Kamm scheren oder Ursachen genauer ergründen?

Wer sein Kreuz bei Nazis macht schert sich selber über diesen Kamm. Dazu braucht es keine Hilfe.

Ich fände den Ansatz spannend, dass sich die Merhheit von 80% diesen Nazis entsprechend entegenstellt. Und nicht erst wieder 15 Jahre später aufwacht und sich über den Trümmerhaufen wundert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 10.08.2023 10:45
Fahrplan der Tarifverhandlungen der Länder ab Oktober

Die Tarifverhandlungen starten mit der 1. Verhandlungsrunde am 26. Oktober 2023 .
Am 2./3. November soll die 2. Verhandlungsrunde stattfinden und
die letzte aktuell geplante Verhandlung ist für den 7./8. Dezember angesetzt.

Orientierung wäre das Ergebnis aus dem TVÖD von April 2023 mit einer  Vertragslaufzeit: 24 Monate bis 31. Dezember 2024

3.000 EUR steuer- und sozialabgabenfreies Inflationsausgleichsgeld  in stufenweise Auszahlung ab Juni 2023 wie folgt:
    1. Auszahlung mit 1.240 EUR netto im Juni 2023
    2. mtl. Zahlung von 8x 220 EUR netto ab Juli 2023 bis Februar 2024

Entgelterhöhung  ab 1. März 2024  um 200 EUR (Sockelbetrag) und dann um 5,5 Prozent
    (Anpassung des Erhöhungsbetrags auf 340 EUR, wo dieser Wert nicht erreicht wird).

Ausbildungs- und Praktikantenentgelte werden zum gleichen Zeitpunkt um 150 EUR erhöht.
Inflationsausgleichsgeld für Auszubildende und Praktikanten von 620 EUR sowie 110 EUR netto monatlich von Juli 2023 bis Februar 2024

Vertragslaufzeit: 24 Monate bis 31. Dezember 2024

Vermutlich wird sich nichts vor März 2024 auf den Konten der TB der Länder ändern.

Warum eigentlich immer diese Monate, wo gar nix passiert, der Vertrag läuft doch Ende September aus? Beginnend mit dem 1.1. würde ich ja noch verstehen (wobei das auch drei Monate Null-Nummer wären), aber wieso nichts vor März??? Gibt es dafür eine Begründung?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.08.2023 11:20
Der Abschnitt benennt auch Faktoren wie "zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten" als möglichen Grund. Ein dehnbarer Begriff.
Mensch soll von hintertupfingen nach FFM versetzt werden und die Mehrkosten durch die höherer Lebenshaltungskosten wird per Zulage kompensiert.

finde ich nicht ziemlich konkret und ungedehnt.

Wenn der AG wollte, könnte er damit allen eine Wohnort/Dienstort spezifische Zulage gewähren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 10.08.2023 11:27
Warum eigentlich immer diese Monate, wo gar nix passiert, der Vertrag läuft doch Ende September aus? Beginnend mit dem 1.1. würde ich ja noch verstehen (wobei das auch drei Monate Null-Nummer wären), aber wieso nichts vor März??? Gibt es dafür eine Begründung?

Das ist "Spekulatius", aber der AG spart sich einen Batzen Geld, einen Haufen Arbeit und die Null-Runde schon etabliert ist und durch eine Netto-Einmalzahlung ein paar Monate später noch getoppt wird.
Kann natürlich alle ganz anders kommen. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.08.2023 11:48
Natürlich könnte die Vereinbarung auch eine rückwirkende Lohnerhöhung ab 01.10.2023 enthalten; nur wird das Geld trotzdem erst im März 2024 o.Ä. fließen, da man bis dahin beschäftigt sein wird, alles bis ins Kleinste auszuhandeln, die Systeme umzustellen usw. Dann muss man all jenen hinterherrennen, die seitdem nicht mehr bei ihrem damaligen AG beschäftigt sind, ...

Aber ja, es dürfte die einfachste Lösung sein, keine solchen rückwirkenden Zahlungen zu vereinbaren. Ist zwar für alle Angestellten doof; aber ich vermute dennoch, dass es so kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 10.08.2023 12:56
Aber ja, es dürfte die einfachste Lösung sein, keine solchen rückwirkenden Zahlungen zu vereinbaren. Ist zwar für alle Angestellten doof; aber ich vermute dennoch, dass es so kommt.

Es ist für den AG die einfachste Lösung von  01.10.2023 bis 28.02.2024 nichts zu zahlen, dann am 01.04. mit einem größeren Batzen dem 1. Teil der  Einmalzahlungm ver.di & TB glücklich machen, die aber 0,0 Auswikrung auf Gesetztlichen wie Betriebsrente haben.
Bei den darauf restl. gesplitteten Beträgen von XXX EUR ist es genauso bis die eigentliche Gehaltserhöhung von ca. 5 % kommt.

Wenn sich das alle 2-3 Jahre wiederholt.... Auch eine Möglichkeit die gesetztliche Rente wie die VBL nach unten zu drücken.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.08.2023 13:03
Es steht dir frei dieses Geld dann in die Rente einzuzahlen.
Andere freuen sich, dass sie 3000€ und nicht nur 1500€ bekommen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 10.08.2023 14:33
Es steht dir frei dieses Geld dann in die Rente einzuzahlen.
Andere freuen sich, dass sie 3000€ und nicht nur 1500€ bekommen.


Bevor es ein Missverständnis gibt, ich schrieb von

Zitat
Wenn sich das alle 2-3 Jahre wiederholt....

und die Pünktchen könnten für z.B. 35 - 45 Arbeitsjahre stehen. Da kommt was zusammen.
Ich gebe einfach nur mögliche Auswirkungen zu bedenken, die mich persönlich in keiner Weise mehr treffen.

Für Dich etwas verständlicher mit einem Vergleich erklärt (mag nicht ganz passen):
Das Weihnachtegeld ist "tiefgekühlt",  gekürzt, vermindert seit wann? Als man das erste mal da dran gegeangen ist, war es wie ein Dammbruch und einige bringen es zwar immer wieder ins Gespräch, gehört aber letztlich nicht mehr zur Verhandlungsmasse - so weing wie die völlig vergessene Streichung des Urlaubsgeldes.

Die Nullrunde '21 (?) war für mich ebenfalls eine Art Dammbruch und das Abfedern durch Einmalzahlungen hat positive Auswirkungen auf die öffentlichen Kassen.... mal sehen, was der Politik dazu noch einfällt, um diesen Weg möglicherweise weiter zu verfolgen.

Bevor Du wieder persönlich wirst: solange ein Laib Brot keine 1000 EUR kostet, bin ich versorgt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 10.08.2023 14:50
Ich war Teil einer Versammlung, in der ein hohes Tier des dbb Niedersachsen gesprochen hat und er hat durchsickern lassen, dass die Arbeitnehmervertreter mit einer ähnlichen Forderung wie vor einem Jahr die Bundesbeschäftigten in die Verhandlungen starten wollen. Der Abschluss des TVöD wurde als “best case scenario” ausgerufen (Stand: Anfang Juni).

Hierzu kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.  :-X
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 10.08.2023 15:09
Nach der Vorlage des TVöD wird nicht viel besseres zu erwarten sein. Wichtig wäre aber auch ein Fokus auf übliche Trick17-Stellschrauben wie Laufzeit, sofortige Anpassung der Tabelle statt zunächst gestreckte Einmalzahlungen und endlich Anpassung der Jahressonderzahlung bei höheren EGs. Warum sollen diese immer zurückstecken?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 10.08.2023 16:17
Ich war Teil einer Versammlung, in der ein hohes Tier des dbb Niedersachsen gesprochen hat und er hat durchsickern lassen, dass die Arbeitnehmervertreter mit einer ähnlichen Forderung wie vor einem Jahr die Bundesbeschäftigten in die Verhandlungen starten wollen. Der Abschluss des TVöD wurde als “best case scenario” ausgerufen (Stand: Anfang Juni).

Hierzu kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.  :-X

Was ein Armutszeugnis. Ich sehe noch diese "hohen Tiere" nach dem letzten Ergebnis vor der Kamera stehen. Neben dem gegenseitigen Schulterklopfer wurde doch auch gesagt, dass man umso stärker und mit mehr Druck in die nächsten Verhandlungen gehen wird. Klarer Fall von Amnesie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 10.08.2023 16:40
Ich war Teil einer Versammlung, in der ein hohes Tier des dbb Niedersachsen gesprochen hat und er hat durchsickern lassen, dass die Arbeitnehmervertreter mit einer ähnlichen Forderung wie vor einem Jahr die Bundesbeschäftigten in die Verhandlungen starten wollen. Der Abschluss des TVöD wurde als “best case scenario” ausgerufen (Stand: Anfang Juni).

Hierzu kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.  :-X

Scheint mir aber eine realistische Einschätzung zu sein. kann mir nicht vorstellen das ein Abschluss bei rauskommt, der siginifikant besser ist als der vom TVÖD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Der Obelix am 10.08.2023 17:20
Allererste Frage bei den Verhandlungen wird sein: gibt es genug Lachshäppchen.

Nachdem diese gesichtet und verköstigt werden, stellt man fest dass es gar kein Angebot der Arbeitgeber gibt.

In Runde zwei:
natürlich wird es auch dann kein Angebot der Arbeitgeber geben.

Gut, vielleicht Lachshäppchen.

Ich blicke skeptisch in die Verhandlungen. Personalmangel und hohe Fluktuation scheint noch nicht schlimm genug zu sein für unsere Arbeitgeber.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.08.2023 17:21
Es steht dir frei dieses Geld dann in die Rente einzuzahlen.
Andere freuen sich, dass sie 3000€ und nicht nur 1500€ bekommen.


Bevor es ein Missverständnis gibt, ich schrieb von

Zitat
Wenn sich das alle 2-3 Jahre wiederholt....
Einmalzahlung sind grundsätzlich scheiße, ist mir auch klar.

Wenn der Staat aber Einmalzahlung vergoldet in dem er sie abgabenfrei erlaubt, sind sie nicht so ganz scheiße, weil man mehr Geld bekommt und dann damit seine Rente aufbessern kann.
Es wäre dämlich, wenn man darauf verzichten würde.

Und es ist dämlich, wenn man bei den nächsten Verhandlungen so tut als ob man dauerhaft 3000€ mehr bekommen hätte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 10.08.2023 17:45
Allererste Frage bei den Verhandlungen wird sein: gibt es genug Lachshäppchen.

Nachdem diese gesichtet und verköstigt werden, stellt man fest dass es gar kein Angebot der Arbeitgeber gibt.

In Runde zwei:
natürlich wird es auch dann kein Angebot der Arbeitgeber geben.

Gut, vielleicht Lachshäppchen.

Ich blicke skeptisch in die Verhandlungen. Personalmangel und hohe Fluktuation scheint noch nicht schlimm genug zu sein für unsere Arbeitgeber.

....zumal dies den/die "Arbeitgeber" der ÖD'ler oder auch der Beamtenschaft nicht direkt (be)trifft. Die sind im Unterschied zur Privatwirtschaft viel zu weit entfernt vom  "Tagesgeschäft" und nach den nächsten Wahlen gar nicht mehr Arbeitgeber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MarieH am 10.08.2023 19:27
Demnach wären laut Wahlumfragen rund 20 Prozent der Wähler in einer Schublade Nazis. Kein kleiner Anteil. Wie damit umgehen? Alle über einen Kamm scheren oder Ursachen genauer ergründen?

Wer sein Kreuz bei Nazis macht schert sich selber über diesen Kamm. Dazu braucht es keine Hilfe.

Ich fände den Ansatz spannend, dass sich die Merhheit von 80% diesen Nazis entsprechend entegenstellt. Und nicht erst wieder 15 Jahre später aufwacht und sich über den Trümmerhaufen wundert.

Mit der Bezeichnung "Nazi" wäre ich sehr vorsichtig. Schaut euch mal an, was Helmut Schmidt (SPD) in den 90ern so gesagt hat. Er wäre heute wohl bei der AfD zu verordnen, war Helmut Schmidt ein Nazi?

Wer mal in einem KZ war, wer gesehen hat, was 33-45 in Deutschland passiert ist, der würde mit der Bezeichnung Nazi etwas vorsichtiger umgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 10.08.2023 19:33


... und gibt es auch noch einen Beitrag zu den kommenden Tarifberhandlungen der Länder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Garfield am 10.08.2023 21:58
Er wäre heute wohl bei der AfD zu verordnen, war Helmut Schmidt ein Nazi?

Nein, über solche Clowns hat er zu Lebzeiten nur gelacht und würde das auch heute noch tun.
Bitte behaupte nicht so einen Scheiß über einen großen Politiker unseres Landes.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 10.08.2023 22:23
Ich war Teil einer Versammlung, in der ein hohes Tier des dbb Niedersachsen gesprochen hat und er hat durchsickern lassen, dass die Arbeitnehmervertreter mit einer ähnlichen Forderung wie vor einem Jahr die Bundesbeschäftigten in die Verhandlungen starten wollen. Der Abschluss des TVöD wurde als “best case scenario” ausgerufen (Stand: Anfang Juni).

Hierzu kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.  :-X

Was ein Armutszeugnis. Ich sehe noch diese "hohen Tiere" nach dem letzten Ergebnis vor der Kamera stehen. Neben dem gegenseitigen Schulterklopfer wurde doch auch gesagt, dass man umso stärker und mit mehr Druck in die nächsten Verhandlungen gehen wird. Klarer Fall von Amnesie.

Man versucht wohl relativ plump den exakt gleichen Weg gehen zu wollen. Es ist mehr als deutlich, dass die Brust schmal ist. Warum nicht mutig 15% fordern? Gründe gäbe es (Kommunen und Bund eins auswischen?! ;))

alles unter 10% wäre ein affront in meinen Augen. Diese Stückelung des Inflationsausgleichs wird zu 90% kommen und zum 01.01.2025 kommt erst die tabellenwirksame Erhöhung. Aber diese Meinung wurde zu genüge geteilt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 11.08.2023 06:42
Es steht dir frei dieses Geld dann in die Rente einzuzahlen.
Andere freuen sich, dass sie 3000€ und nicht nur 1500€ bekommen.


Bevor es ein Missverständnis gibt, ich schrieb von

Zitat
Wenn sich das alle 2-3 Jahre wiederholt....

und die Pünktchen könnten für z.B. 35 - 45 Arbeitsjahre stehen. Da kommt was zusammen.
Ich gebe einfach nur mögliche Auswirkungen zu bedenken, die mich persönlich in keiner Weise mehr treffen.

Für Dich etwas verständlicher mit einem Vergleich erklärt (mag nicht ganz passen):
Das Weihnachtegeld ist "tiefgekühlt",  gekürzt, vermindert seit wann? Als man das erste mal da dran gegeangen ist, war es wie ein Dammbruch und einige bringen es zwar immer wieder ins Gespräch, gehört aber letztlich nicht mehr zur Verhandlungsmasse - so weing wie die völlig vergessene Streichung des Urlaubsgeldes.

Die Nullrunde '21 (?) war für mich ebenfalls eine Art Dammbruch und das Abfedern durch Einmalzahlungen hat positive Auswirkungen auf die öffentlichen Kassen.... mal sehen, was der Politik dazu noch einfällt, um diesen Weg möglicherweise weiter zu verfolgen.

Bevor Du wieder persönlich wirst: solange ein Laib Brot keine 1000 EUR kostet, bin ich versorgt.

Alle zwei Jahre ca. 10% und 3000 netto Einmalzahlung wäre jetzt nicht das Schlechteste...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 11.08.2023 08:10
Nochmals zur Sensibilisierung: Die Tabelle des TVöD ist ab März 2024 dem gegenwärtigem TV-L Niveau zum Beispiel im Vergleich der EG12 einschließlich Jahressonderzahlung rund 12 Prozent voraus. Das ist nicht gerade wenig. Auch weil Steigerungen beim TV-L -je nach Verhandlungsergebnis- terminlich möglicherweise spürbar später Tabellenwirksam werden. Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 11.08.2023 10:55

Scheint mir aber eine realistische Einschätzung zu sein. kann mir nicht vorstellen das ein Abschluss bei rauskommt, der siginifikant besser ist als der vom TVÖD
Wenn die Laufzeit kürzer ist und damit wieder synchron mit dem Bund wäre es okay. Mehr aber auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 11.08.2023 10:58


Man versucht wohl relativ plump den exakt gleichen Weg gehen zu wollen. Es ist mehr als deutlich, dass die Brust schmal ist. Warum nicht mutig 15% fordern? Gründe gäbe es (Kommunen und Bund eins auswischen?! ;))

alles unter 10% wäre ein affront in meinen Augen. Diese Stückelung des Inflationsausgleichs wird zu 90% kommen und zum 01.01.2025 kommt erst die tabellenwirksame Erhöhung. Aber diese Meinung wurde zu genüge geteilt
Stimme voll und ganz zu. Die Grundforderung muss über 10,5 % (Bund) liegen, mindestens 12 oder 13 %. 15 % wären natürlich optimal als Forderung, aber da hat man wohl zu viel Angst vor der öffentlichen Meinung. Will mir gar nicht die Schlagzeile in der "Bild" ausmalen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 11.08.2023 12:29


Man versucht wohl relativ plump den exakt gleichen Weg gehen zu wollen. Es ist mehr als deutlich, dass die Brust schmal ist. Warum nicht mutig 15% fordern? Gründe gäbe es (Kommunen und Bund eins auswischen?! ;))

alles unter 10% wäre ein affront in meinen Augen. Diese Stückelung des Inflationsausgleichs wird zu 90% kommen und zum 01.01.2025 kommt erst die tabellenwirksame Erhöhung. Aber diese Meinung wurde zu genüge geteilt
Stimme voll und ganz zu. Die Grundforderung muss über 10,5 % (Bund) liegen, mindestens 12 oder 13 %. 15 % wären natürlich optimal als Forderung, aber da hat man wohl zu viel Angst vor der öffentlichen Meinung. Will mir gar nicht die Schlagzeile in der "Bild" ausmalen...

Obwohl….wenn du es so sagst, dann wäre es vielleicht doch vernünftig, etwas Vergleichbares wie für den TVöD zu fordern. Die Unterstützung der Bevölkerung (oder zumindest NICHT den Unmut eben dieser) ist für mich ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Aber wenn man den gleichen Weg gehen will und die TDL auch damit d’accord geht, brauchen wir ja überhaupt keine Verhandlungen. Kann man ja gleich in einem 20-minütigen Zoom-Call abwickeln. :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TMP am 11.08.2023 12:54
Nochmals zur Sensibilisierung: Die Tabelle des TVöD ist ab März 2024 dem gegenwärtigem TV-L Niveau zum Beispiel im Vergleich der EG12 einschließlich Jahressonderzahlung rund 12 Prozent voraus. Das ist nicht gerade wenig. Auch weil Steigerungen beim TV-L -je nach Verhandlungsergebnis- terminlich möglicherweise spürbar später Tabellenwirksam werden. Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....

Junge Junge...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: gerzeb am 11.08.2023 14:26


Man versucht wohl relativ plump den exakt gleichen Weg gehen zu wollen. Es ist mehr als deutlich, dass die Brust schmal ist. Warum nicht mutig 15% fordern? Gründe gäbe es (Kommunen und Bund eins auswischen?! ;))

alles unter 10% wäre ein affront in meinen Augen. Diese Stückelung des Inflationsausgleichs wird zu 90% kommen und zum 01.01.2025 kommt erst die tabellenwirksame Erhöhung. Aber diese Meinung wurde zu genüge geteilt
Stimme voll und ganz zu. Die Grundforderung muss über 10,5 % (Bund) liegen, mindestens 12 oder 13 %. 15 % wären natürlich optimal als Forderung, aber da hat man wohl zu viel Angst vor der öffentlichen Meinung. Will mir gar nicht die Schlagzeile in der "Bild" ausmalen...


Kann man ja gleich in einem 20-minütigen Zoom-Call abwickeln. :)

Und wer besorgt dann die Lachshäppchen? :(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 11.08.2023 17:50
Nochmals zur Sensibilisierung: Die Tabelle des TVöD ist ab März 2024 dem gegenwärtigem TV-L Niveau zum Beispiel im Vergleich der EG12 einschließlich Jahressonderzahlung rund 12 Prozent voraus. Das ist nicht gerade wenig. Auch weil Steigerungen beim TV-L -je nach Verhandlungsergebnis- terminlich möglicherweise spürbar später Tabellenwirksam werden. Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....

Junge Junge...


Ist das dein Duktus in einem Forum gegenüber anderen Menschen? Deine Sprache gefällt mir nicht.

Seine Feststellung und daraus abgeleitete Forderung ist total nachvollziehbar. Die Forderung muss natürlich höher sein, als das was man auf jeden Fall durchsetzen will. Fordert man 10 Prozent gibt es ganz sicher weniger. Forderst du 15 Prozent und willst eigentlich nur 10 Prozent erreichen, ist diese Forderung sinnvoll.

Ich möchte nicht länger schlechter bezahlt werden als Kollegen beim Bund und bei der Kommune. Ich denke andere haben ähnliche "Ambitionen". Gleiche Arbeit, gleiches Geld - das sollte beim Staat doch "normal" sein. Und gleiches Geld bezogen auf alles: Tabelle, Arbeitszeit, Urlaubstage, Zusatzversorgung, Eingruppierung, Rente, Rad, ÖPNV-Zuschuss, etc.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 11.08.2023 22:59
Nochmals zur Sensibilisierung: Die Tabelle des TVöD ist ab März 2024 dem gegenwärtigem TV-L Niveau zum Beispiel im Vergleich der EG12 einschließlich Jahressonderzahlung rund 12 Prozent voraus. Das ist nicht gerade wenig. Auch weil Steigerungen beim TV-L -je nach Verhandlungsergebnis- terminlich möglicherweise spürbar später Tabellenwirksam werden. Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....

Das TV-L Ergebnis (und auch die Forderungen!) muss deutlich kräftiger sein als das vom TvÖD ! Sonst schauts schlecht aus...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 12.08.2023 08:47
Nochmals zur Sensibilisierung: Die Tabelle des TVöD ist ab März 2024 dem gegenwärtigem TV-L Niveau zum Beispiel im Vergleich der EG12 einschließlich Jahressonderzahlung rund 12 Prozent voraus. Das ist nicht gerade wenig. Auch weil Steigerungen beim TV-L -je nach Verhandlungsergebnis- terminlich möglicherweise spürbar später Tabellenwirksam werden. Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....

Das TV-L Ergebnis (und auch die Forderungen!) muss deutlich kräftiger sein als das vom TvÖD ! Sonst schauts schlecht aus...



Aber warum muss er das?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 12.08.2023 11:00
Nochmals zur Sensibilisierung: Die Tabelle des TVöD ist ab März 2024 dem gegenwärtigem TV-L Niveau zum Beispiel im Vergleich der EG12 einschließlich Jahressonderzahlung rund 12 Prozent voraus. Das ist nicht gerade wenig. Auch weil Steigerungen beim TV-L -je nach Verhandlungsergebnis- terminlich möglicherweise spürbar später Tabellenwirksam werden. Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....

Das TV-L Ergebnis (und auch die Forderungen!) muss deutlich kräftiger sein als das vom TvÖD ! Sonst schauts schlecht aus...



Aber warum muss er das?

Weil der TVL neun Monate hinterherhängt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 12.08.2023 11:11
Und wo sonst, wenn nicht im ÖD, sollte man sich an das Gebot „gleiche Arbeit für gleiches Geld“ halten? Es ist nicht vermittelbar, wenn man bei gleicher Einstufung nicht gleiches Geld verdient. Allein schon deshalb, weil der ganze Rotz damals ja alles unter einem Hut war
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.08.2023 11:19
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 12.08.2023 11:25
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Weil ich als Opel doch nicht schlechter bezahlen möchte als der direkte Konkurrent und so Anreize für den Angestellten schaffe, dann doch abzuspringen.

Es wäre m.E. ausreichend, gleich viel wie die Konkurrenz zu zahlen. Fürs gleiche Geld wechsel ich ja nicht.

Wettbewerb und Kapitalismus können gerne mal für die Arbeitnehmerseite funktionieren. ::)

Ich wünsche mir einen Abschluss wie bei Condor….ist denn schon Weihnachten? 👀
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 12.08.2023 12:14
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

Die Akzeptanz der Zerlegung/Reform des BAT -in der Art und Weise- war eine historische Fehlleistung der Gewerkschaften von historischem Ausmaß. Hier hätte ein Generalstreik mit damals noch guten Mitgliedszahlen sicher besseres gebracht. Das einknicken vor den AG war kacke.

Zu meiner Fragestellung zurück: Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.08.2023 14:25
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

Die Akzeptanz der Zerlegung/Reform des BAT -in der Art und Weise- war eine historische Fehlleistung der Gewerkschaften von historischem Ausmaß. Hier hätte ein Generalstreik mit damals noch guten Mitgliedszahlen sicher besseres gebracht. Das einknicken vor den AG war kacke.

Zu meiner Fragestellung zurück: Wie sehen Verdi Mitglieder hier im Forum diese Differenz im Hinblick auf mögliche Forderungen zu den anstehenden Verhandlungen? Gibt doch sicherlich einige Teilnehmer und Leser mit Verdi-Mitgliedschaft....

"Juckt uns nicht." Oder wie bitte interpretierst du ansonsten eine "taktische" geringe Forderung zu Beginn der Verhandlungen? Ich versteh auch nicht, warum hier mit dem "Unmut der Bevölkerung" argumentiert wird. Hat die anderen Parteien in den Tarifverhandlungen doch auch nicht interesssiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 12.08.2023 16:10
Ich lese oft hier Forderungen von um 10-16%, aber seien wir mal realistisch wenn 5% mehr rausspringen ist das bereits ein Riesenerfolg. Ich rechne ganz stark mit 1000-1500 Euro steuerfreien Inflationsausgleich auf 6-12 Monaten verteilt und in 2 Schritten eine 5% Erhöhung (2,8% und 2,2%).

Ich komme aus der freien Wirtschaft und wusste, dass ich keine 120k-150k verlangen kann. Aber es gibt andere Benefits und ich muss nicht mehr den Samstag und Sonntag mit Themen abarbeiten oder Vorbereitungen um die Ohren schlagen.

Deswegen wäre es doch genial die Stunden langfristig auf 35-36h runterzusetzen. Vielleicht erst mal auf 37h beginnen, und bei der nächsten Verhandlung der next step auf 36,5h. Eine Arbeitszeitverkürzung und mehr Urlaubstage würden alle begrüßen. Vielleicht auch steuerliche Vorteile und damit weniger Abgaben anfallen wäre auch eine Möglichkeit mehr Netto zu erhalten, aber nicht mehr Geld aufzuwenden zu müssen.

Ich hoffe, dass mal in diese Richtung gedacht wird, weil wenn es mir ums Geld gehen würde, wechsel ich wieder zu einem Konzern oder ins Ausland und verdiene deutlich besser, so wie das jede Person auch machen kann. Der ÖD hat aber deutliche Vorteile und diese sollten noch mehr verstärkt werden, indem die Attraktivität erhöht wird.

Bislang habe ich den Schritt zum ÖD 0 bereut und freue mich jeden Tag zur Arbeit gehen zu dürfen. Deswegen keep it cool und wartet ab, was kommt 😀. Ein langfristiger Vertrag welcher automatisch den Inflationsausgleich bereinigt wäre denke ich auch eine Möglichkeit ohne je wieder Verhandlungen führen zu müssen. Aber wie gesagt wir werden sehen und im Oktober wird eh nicht viel passieren und erst im Dezember oder Januar werden wir eine grobe Richtung erfahren.

Ein schönes WE wünsche ich allen und vor allem bitte einen freundlichen Umgang miteinander.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 12.08.2023 17:10
Sorry aber 5% ist doch einfach totaler Schwachsinn. Solche Äusserungen kann man sich doch sparen. Es ist doch ganz klar, dass sich der TV-L vor allem am TV-ÖD, ein wenig aber auch an den ganzen anderen Tarifrunden orientieren wird. Heisst also, weder 15%, noch 5%. 3000 plus 10% ist da wohl wahrscheinlich. Nur die Frage bleibt, wann die Erhöhungen stattfinden und wie die Prämie gestreckt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.08.2023 17:12
... Ich rechne ganz stark mit 1000-1500 Euro steuerfreien Inflationsausgleich ...


Und da möchtest du einen freundlichen Umgang miteinander ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 12.08.2023 21:48
Das muss ein Troll sein...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 12.08.2023 22:38
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

So einfach kannst du es dir nicht machen meine ich. Es gibt quasi 3 mal den Öffentlichen Dienst. Einmal in Form der TV-L und einmal in Form von Kommune + Bund sowie einmal Hessen. Am Ende sollte das Studium / die Ausbildung bei allen drei ÖD zur gleichen Eingruppierung führen. Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Wieso denkst du, es sei OK das die Bezahlung hier unterschiedlich ist?

Am Tagesende ist es der Steuerzahler der uns bezahlt, deshalb spricht man ja auch vom Öffentlichen Dienst. Wir machen Dienst fürs Volk und dieser bezahlt uns.

Das Beste wäre, wir übernehmen 1:1 die Tabelle des TVÖD  - also völlig identische Bezahlung - zum 01.03.2024 und Januar und Februar 2024 gibt es jeweils 1.500 Euro netto. Laufzeit bis 31.12.2024 analog TVÖD, also 15 Monate Laufzeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.08.2023 23:56
Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag gelesen hast, deswegen wiederhole ich die Aussage noch einmal: Es gibt nicht *den* öffentlichen Dienst, auch nicht drei mal, sondern hunderte verschiedener Arbeitgeber, die alle hierunter subsumiert werden. (Jede Kommune z.B. ist ein eigener.) Wer von „dem Öffentlichen Dienst“ spricht, verkennt die Heterogenität im öffentlichen Sektor. Auch sind die Entgeltordnungen unterschiedlich, sodass bei gleichen Voraussetzungen eben nicht die gleichen Entgeltgruppen erreicht werden. Dies ist schon mangels unterschiedlicher Tabellenstruktur und Entgeltgruppen, die nur in einigen Tarif-Gefügen vorkommen, unmöglich. Und schließlich sei noch zu bemerken, dass deine Forderung, einfach die TVöD-Tabelle zu übernehmen, eher nachteilig für einige sein dürfte, da der TV-L in den unteren Gruppen tendenziell besser ist als selbst TVöD-Bund.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.08.2023 08:03
Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag gelesen hast, deswegen wiederhole ich die Aussage noch einmal: Es gibt nicht *den* öffentlichen Dienst, auch nicht drei mal, sondern hunderte verschiedener Arbeitgeber, die alle hierunter subsumiert werden. (Jede Kommune z.B. ist ein eigener.) Wer von „dem Öffentlichen Dienst“ spricht, verkennt die Heterogenität im öffentlichen Sektor. Auch sind die Entgeltordnungen unterschiedlich, sodass bei gleichen Voraussetzungen eben nicht die gleichen Entgeltgruppen erreicht werden. Dies ist schon mangels unterschiedlicher Tabellenstruktur und Entgeltgruppen, die nur in einigen Tarif-Gefügen vorkommen, unmöglich. Und schließlich sei noch zu bemerken, dass deine Forderung, einfach die TVöD-Tabelle zu übernehmen, eher nachteilig für einige sein dürfte, da der TV-L in den unteren Gruppen tendenziell besser ist als selbst TVöD-Bund.

Diese Argumentation zeigt das Kernproblem. Die Heterogenität wurde durch die in Teilen recht unbedachte Reform des BAT tariflich mit getriggert durch Mitwirkung der Gewerkschaften! Genauso könnte man sagen, dass eine Übernahme der TVöD Tabelle eher von Vorteil für einige sein dürfte, da der TV-L in den oberen Gruppen tendenziell schlechter ist.

In erster Linie leite ich daher daraus ab, daß wieder einmal die höheren Gruppen des TV-L benachteiligt würden. Warum muss das so sein? Kann dieses Mal nicht eine Verbesserung höherer Entgeltgruppen im Vordergrund stehen? Und warum sollten entsprechende  Entgeltgruppen bei derartiger Motivation Mitglied bei Verdi werden? Ständiges Ausweichen auf derartige Fragen löst die Grundproblematik nicht:

Die oberen Entgeltgruppen sollen ständig Sonderopfer bringen zugunsten kleiner und mittlerer EGs. Damit dort prozentual mehr hängen bleibt. Das ist unsolidarisch und unsozial.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 13.08.2023 09:36
So wird es aber kommen und in quasi allen größeren Tarifrunden wurden Einheitsbeträge zum unverhandelbaren heiligen Gral ausgerufen. Im TVöD wurde immerhin ein Sockelbetrag + prozentuale Steigerung von den Arbeitgebern durchgesetzt. Du kannst sicher sein das Verdi die prozentuale Komponente zulasten der höheren EG für einen höheren Einheitbetrag geopfert hätte.

Es müsste im ersten Schritt zwingend die JSZ auf 90-100% für alle gesetzt werden und keinerlei Mindestbeträge mehr in kommenden Tarifrunden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.08.2023 10:43
Warum?

Du hast eine Forderung aufgestellt, aber für diese keine Begründung angegeben...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 13.08.2023 10:54
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.08.2023 11:13

Die Forderung muss natürlich höher sein, als das was man auf jeden Fall durchsetzen will. Fordert man 10 Prozent gibt es ganz sicher weniger. Forderst du 15 Prozent und willst eigentlich nur 10 Prozent erreichen, ist diese Forderung sinnvoll.


Nach der Logik sollten die Gewerkschaften vielleicht 30% fordern- bleiben am Ende ja wahrscheinlich so ca. 15 % hängen - was für ein Qutasch.Man kann nur das fordern, was man am Ende - also in einem Erzwingungsstreik auf der Straße - auch zumindest halbwegs durchsetzen kann. Tja- und da haperts ja sehr deutlich.

Die Streikbereitschaft der MitarbeiterInnen im ÖD - insbesondere  bei den Ländern -hält sich ja sehr in Grenzen. Nicht alle Organisierten haben selbst bei Aufruf dann gerade "Zeit" zu streiken; vielleicht 5% der Unorganisierten wollen sich maxmal ein bis zwei Tage auf eigenen Kosten leisten.

Und der Rest - geschätzt 80-85 % - schauen zu und warten ab, was so passiert. Natürlich kritisch, weil sie erwarten ja von den Gewerksschaften, dass diese mal so richtig- für sie - auf den Putz hau´n. Nach deren Einschätzung sind Gewerkschaften so etwas wie eine quasi staatliche Institution, die sowieso immer da ist.

Und wenn das Ergebnis dann "mau" ausfällt, fühlt man sich wieder bestätigt, kein Mitglied zu sein. Wofür auch etwas zahlen, wenn ich alles frei Haus bekommen, zumal man sich ja auch nicht vertreten sieht. Tja- das Beste wäre wohl, wenn alle aus den Gewerkschaften austreten würden. Alle könnten sich den Mitgliedsbeitrag sparen und bekommen auch einen Tarifvertrag.

Damit ich nicht falsch verstanden werde; wer nicht Mitglied sein will- OK. Dann bitte aber auch selber verhandeln, mit Kündigung drohen und ggf. abwandern. Und nicht Ergebnisse der Gewerkschaften einfordern, die aus o.g. Gründen u.a nicht eintreten werden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.08.2023 11:31
Warum vertritt Verdi offensichtlich Interessen höherer Entgeltgruppen nicht hinreichend wie vergangene Verhandlungen zeigen? Sicherlich gibt es auch bei Verdi immer noch messbar Mitglieder mit EG12 und höher. Was sind daher die konkreten Gründe dafür?

Eine Anpassung der Jahressonderzahlung und weitere Erhöhung der Stufe 6 wären notwendige Schritte, um mehr Interesse und Vertrauen bei höheren Entgeltgruppen für Verdi zu wecken. Warum man das in Gewerkschaftskreisen nicht so recht verstehen will erschließt sich mir nicht....

Ich war etliche Jahre Mitglied. Und habe durchaus im Rahmen zeitlicher Möglichkeiten für Belange höherer Entgeltgruppen mit gekämpft. Es hat leider nicht wirklich interessiert. Der Fokus lag und liegt auf kleine und mittlere Entgeltgruppen. Wird hier in Kommentaren auch nicht wirklich widerlegt. Wenn sich das endlich ändert, klappt es auch mit mehr Mitgliedern.

Auch Gewerkschaften sollten daran Interesse haben. Gerade höhere Entgeltgruppen bringen oft in Folge durch komplexe Projekte und eigene Abteilungen auch Stellenpotential für kleine und mittlere EGs mit sich. Erst wenn diese Symbiose erkannt wird, ist Besserung für alle wirklich in Sicht. Es geht ja nicht darum Kollegen etwas wegzunehmen. Aber Gerechtigkeit sieht anders aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 13.08.2023 11:44

Die Forderung muss natürlich höher sein, als das was man auf jeden Fall durchsetzen will. Fordert man 10 Prozent gibt es ganz sicher weniger. Forderst du 15 Prozent und willst eigentlich nur 10 Prozent erreichen, ist diese Forderung sinnvoll.


Nach der Logik sollten die Gewerkschaften vielleicht 30% fordern- bleiben am Ende ja wahrscheinlich so ca. 15 % hängen - was für ein Qutasch.Man kann nur das fordern, was man am Ende - also in einem Erzwingungsstreik auf der Straße - auch zumindest halbwegs durchsetzen kann. Tja- und da haperts ja sehr deutlich.

Die Streikbereitschaft der MitarbeiterInnen im ÖD - insbesondere  bei den Ländern -hält sich ja sehr in Grenzen. Nicht alle Organisierten haben selbst bei Aufruf dann gerade "Zeit" zu streiken; vielleicht 5% der Unorganisierten wollen sich maxmal ein bis zwei Tage auf eigenen Kosten leisten.

Und der Rest - geschätzt 80-85 % - schauen zu und warten ab, was so passiert. Natürlich kritisch, weil sie erwarten ja von den Gewerksschaften, dass diese mal so richtig- für sie - auf den Putz hau´n. Nach deren Einschätzung sind Gewerkschaften so etwas wie eine quasi staatliche Institution, die sowieso immer da ist.

Und wenn das Ergebnis dann "mau" ausfällt, fühlt man sich wieder bestätigt, kein Mitglied zu sein. Wofür auch etwas zahlen, wenn ich alles frei Haus bekommen, zumal man sich ja auch nicht vertreten sieht. Tja- das Beste wäre wohl, wenn alle aus den Gewerkschaften austreten würden. Alle könnten sich den Mitgliedsbeitrag sparen und bekommen auch einen Tarifvertrag.

Damit ich nicht falsch verstanden werde; wer nicht Mitglied sein will- OK. Dann bitte aber auch selber verhandeln, mit Kündigung drohen und ggf. abwandern. Und nicht Ergebnisse der Gewerkschaften einfordern, die aus o.g. Gründen u.a nicht eintreten werden.

Hier war nicht die Rede von 30 Prozent, sondern 15. Deine lange Rede hatte wenig Sinn, zumal du gar nicht wissen kannst, wer hier in der Gewerkschaft ist, oder wer mal in der Gewerkschaft gewesen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 13.08.2023 11:58
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

Wenn ein Beitrag arrogant ist, dann deiner… Ich soll also jeden Monat an Ver.di zahlen, darf aber aktuell von Ver.di nichts erwarten!? Komische Logik. Ich dachte immer, wer was verkaufen will, bietet etwas an und nicht umgekehrt. Wo ist das Angebot von Ver.di? Vielleicht das mit dem unsozial bei der Anhebung der Jahressonderzahlung?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.08.2023 12:03
Warum vertritt Verdi offensichtlich Interessen höherer Entgeltgruppen nicht hinreichend wie vergangene Verhandlungen zeigen? Sicherlich gibt es auch bei Verdi immer noch messbar Mitglieder mit EG12 und höher. Was sind daher die konkreten Gründe dafür?

Eine Anpassung der Jahressonderzahlung und weitere Erhöhung der Stufe 6 wären notwendige Schritte, um mehr Interesse und Vertrauen bei höheren Entgeltgruppen für Verdi zu wecken. Warum man das in Gewerkschaftskreisen nicht so recht verstehen will erschließt sich mir nicht....

Ich war etliche Jahre Mitglied. Und habe durchaus im Rahmen zeitlicher Möglichkeiten für Belange höherer Entgeltgruppen mit gekämpft. Es hat leider nicht wirklich interessiert. Der Fokus lag und liegt auf kleine und mittlere Entgeltgruppen. Wird hier in Kommentaren auch nicht wirklich widerlegt. Wenn sich das endlich ändert, klappt es auch mit mehr Mitgliedern.

Auch Gewerkschaften sollten daran Interesse haben. Gerade höhere Entgeltgruppen bringen oft in Folge durch komplexe Projekte und eigene Abteilungen auch Stellenpotential für kleine und mittlere EGs mit sich. Erst wenn diese Symbiose erkannt wird, ist Besserung für alle wirklich in Sicht. Es geht ja nicht darum Kollegen etwas wegzunehmen. Aber Gerechtigkeit sieht anders aus.
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... ob Das gerecht ist oder auch nicht - sei dahingestellt. Mit S 14 (>E10)habe ich mir diese Fragen nie gestellt. Denn ohne Gewerkschaften-keine Tarifverträge. Selbst für Haustarifverträge braucht´s Gewerkschaften.

Aber wenn das ja nicht für Sie in Betracht kommt: Macht es für Sie nicht mehr Sinn, selbst mit Ihrem AG zu verhandeln, als auf Gewerkschaftsergebnisse zu warten? Ihm aufzuzeigen, dass Sie ggf. den Laden verlassen, wenn er ihre Forderungen nicht erfüllt? Denn der Arbeitsmarkt ist derzeitg so günstig wie seit den 1960er Jahren nicht mehr. Nutzen Sie Ihre Chance.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 13.08.2023 12:11

Die Forderung muss natürlich höher sein, als das was man auf jeden Fall durchsetzen will. Fordert man 10 Prozent gibt es ganz sicher weniger. Forderst du 15 Prozent und willst eigentlich nur 10 Prozent erreichen, ist diese Forderung sinnvoll.


Nach der Logik sollten die Gewerkschaften vielleicht 30% fordern- bleiben am Ende ja wahrscheinlich so ca. 15 % hängen - was für ein Qutasch.Man kann nur das fordern, was man am Ende - also in einem Erzwingungsstreik auf der Straße - auch zumindest halbwegs durchsetzen kann. Tja- und da haperts ja sehr deutlich.

Die Streikbereitschaft der MitarbeiterInnen im ÖD - insbesondere  bei den Ländern -hält sich ja sehr in Grenzen. Nicht alle Organisierten haben selbst bei Aufruf dann gerade "Zeit" zu streiken; vielleicht 5% der Unorganisierten wollen sich maxmal ein bis zwei Tage auf eigenen Kosten leisten.

Und der Rest - geschätzt 80-85 % - schauen zu und warten ab, was so passiert. Natürlich kritisch, weil sie erwarten ja von den Gewerksschaften, dass diese mal so richtig- für sie - auf den Putz hau´n. Nach deren Einschätzung sind Gewerkschaften so etwas wie eine quasi staatliche Institution, die sowieso immer da ist.

Und wenn das Ergebnis dann "mau" ausfällt, fühlt man sich wieder bestätigt, kein Mitglied zu sein. Wofür auch etwas zahlen, wenn ich alles frei Haus bekommen, zumal man sich ja auch nicht vertreten sieht. Tja- das Beste wäre wohl, wenn alle aus den Gewerkschaften austreten würden. Alle könnten sich den Mitgliedsbeitrag sparen und bekommen auch einen Tarifvertrag.

Damit ich nicht falsch verstanden werde; wer nicht Mitglied sein will- OK. Dann bitte aber auch selber verhandeln, mit Kündigung drohen und ggf. abwandern. Und nicht Ergebnisse der Gewerkschaften einfordern, die aus o.g. Gründen u.a nicht eintreten werden.

Was ist daran bitte Quatsch? So führe ich meine Verhandlungen im Privaten. Wenn ich zum Beispiel etwas kaufen möchte, dann überlege ich mir vorher welchen Preis ich dafür bezahlen möchte und nehme natürlich eine Marktbeobachtung vor. Wenn ich dann einen Anbieter gefunden habe der meinen Vorstellungen und dem Preisniveau in etwa entspricht versuche ich den Preis noch etwas zu reduzieren. Dabei bin ich nicht unverschämt, aber ich fordere einen höheren Nachlass als ich wirklich erwarte, damit ich zumindest das was ich mir wünsche realistisch durchgesetzt werden könnte - bei guter Verhandlung.

Übertragen auf den TV-L. Wer mal die Forderungen und Abschlüsse der letzten Jahre wirklich intensiv verfolgt wird feststellen, dass oftmals nur 50 Prozent der Forderungen durchgesetzt werden können. Denn die Arbeitgeber versuchen die Forderungen der Gewerkschaften deutlich runter zu verhandeln - mit Erfolg.

Fordert Verdi jetzt im Oktober 10 Prozent für 12 Monate, bekommen sie vermutlich 10 Prozent für 24 Monate -> halbe Forderung durchgesetzt. Und ist das wirklich erfolgreich für uns? Meine Meinung: Nein!

Ich bin übrigens Mitglied einer Gewerkschaft, ich bin in der DVG (DBB).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.08.2023 12:34


Übertragen auf den TV-L. Wer mal die Forderungen und Abschlüsse der letzten Jahre wirklich intensiv verfolgt wird feststellen, dass oftmals nur 50 Prozent der Forderungen durchgesetzt werden können. Denn die Arbeitgeber versuchen die Forderungen der Gewerkschaften deutlich runter zu verhandeln - mit Erfolg.


Dem kann man nur zustimmen- aber woran liegt es? Etwa daran, dass die Gewerkschaften zu niedrige Forderungen gestellt haben ?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.08.2023 13:07
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

Wenn ein Beitrag arrogant ist, dann deiner… Ich soll also jeden Monat an Ver.di zahlen, darf aber aktuell von Ver.di nichts erwarten!? Komische Logik. Ich dachte immer, wer was verkaufen will, bietet etwas an und nicht umgekehrt. Wo ist das Angebot von Ver.di? Vielleicht das mit dem unsozial bei der Anhebung der Jahressonderzahlung?

Nebenbei: Gewerkschaften haben durchaus ihre Berechtigung. Aber: Auch die zu entrichtenden Beiträge aus dem Brutto sind für die Gesamtleistung je nach Konstellation nicht grade wenig. Wäre vielleicht mal ein Ansatz, als Gewerkschaften die Beitragshöhe ehrlich zu reformieren. Auch das wurde während meiner Zeit als Mitglied immer wieder als Tabu erklärt.

Es zeigt sich auch hier: Wenn der Wille da wäre, könnten Verdi und Co. mit solchen Maßnahmen und der überfälligen Gleichbehandlung aller Entgeltgruppen deutlich bessere Mitgliederzahlen aufweisen. Die GEW zum Beispiel ist bzgl. der Mitgliedsbeiträge wohl immerhin ein Stückchen humaner....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.08.2023 13:31

Nebenbei: Gewerkschaften haben durchaus ihre Berechtigung.

Na ja- wie man´s nimmt:Ohne Gewerkschaften keine Tarifverträge- das ist nicht nur Berechtigung, sondern Grundvorrausetzung. Aber das ist wie mit der Demokratie; wieso etwas dafür tun- "die" ist doch immer da -oder ?

Aber: Auch die zu entrichtenden Beiträge aus dem Brutto sind für die Gesamtleistung je nach Konstellation nicht grade wenig. Wäre vielleicht mal ein Ansatz, als Gewerkschaften die Beitragshöhe ehrlich zu reformieren.

Was wäre denn eine ehrliche Reformation ?


Die GEW zum Beispiel ist bzgl. der Mitgliedsbeiträge wohl immerhin ein Stückchen humaner....

0,77% vom brutto zu 1% von verdi- was soll da humaner sein ?Und enbenbei: Wie viele Menschen bringt die GEW denn zum Streik ? Noch nicht ein Mal die angestellten LeherInnen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 13.08.2023 13:46
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

Wenn ein Beitrag arrogant ist, dann deiner… Ich soll also jeden Monat an Ver.di zahlen, darf aber aktuell von Ver.di nichts erwarten!? Komische Logik. Ich dachte immer, wer was verkaufen will, bietet etwas an und nicht umgekehrt. Wo ist das Angebot von Ver.di? Vielleicht das mit dem unsozial bei der Anhebung der Jahressonderzahlung?

Nebenbei: Gewerkschaften haben durchaus ihre Berechtigung. Aber: Auch die zu entrichtenden Beiträge aus dem Brutto sind für die Gesamtleistung je nach Konstellation nicht grade wenig. Wäre vielleicht mal ein Ansatz, als Gewerkschaften die Beitragshöhe ehrlich zu reformieren. Auch das wurde während meiner Zeit als Mitglied immer wieder als Tabu erklärt.

Es zeigt sich auch hier: Wenn der Wille da wäre, könnten Verdi und Co. mit solchen Maßnahmen und der überfälligen Gleichbehandlung aller Entgeltgruppen deutlich bessere Mitgliederzahlen aufweisen. Die GEW zum Beispiel ist bzgl. der Mitgliedsbeiträge wohl immerhin ein Stückchen humaner....

Steht doch jedem Frei dem die 1% zu viel sind in die Privatwirtschaft zu gehen und sich einen AG ohne Tarifbindung zu suchen. Achso ja gut da sind dann die Entgelte im Durchschnitt niedriger als bei einem AG mit Tarifbindung aber du musst immerhin nicht 1% deines Bruttolohns an die unfähigen Gewerkschaften abdrücken.

Natürlich treten die meisten einfach aus und nehmen die von der Gewerkschaft verhandelten Tariferhöhungen als Freerider mit ohne ihren Beitrag für eine starke Verhandlungsposition der Gewerkschaft zu leisten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 13.08.2023 13:51
Natürlich treten die meisten einfach aus und nehmen die von der Gewerkschaft verhandelten Tariferhöhungen als Freerider mit ohne ihren Beitrag für eine starke Verhandlungsposition der Gewerkschaft zu leisten.

Und? Wen juckt's, auch Beamte erhalten die Tariferhöhung 1 zu 1 auf ihre Alimentation übertragen ohne Gewerkschaftsmitglied zu sein. Soll ich jetzt auch noch ein schlechtes Gewissen haben?

Sucht euch adäquate Nebeneinkunftsmöglichkeiten und reduziert eure Tätigkeit im ÖD auf ein Mindestmaß, dann müsstet ihr hier nicht seitenweise romanartig philosophieren wie das Tarifergebniswetter wird.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 13.08.2023 15:18
Gehen wir von einer erkämpften Tariferhöhung von 1,75 Prozent nach 12-monatiger Mitgliedschaft aus, wäre dies ein Lohnzuwachs von zunächst 52,50 Euro und nach zwei Jahren bereits von 107,77 Euro. Bei einer Mitgliedschaft von drei Jahren ergibt sich abzüglich der Mitgliedsbeiträge im Durchschnitt ein Netto-Vorteil von 802,06 Euro.

Nach der Werbung bin ich damals direkt Mitglied geworden. Und ich wollte die 1 % erst monatlich in ETF´s anlegen.

 ;) ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.08.2023 15:52
Gehen wir von einer erkämpften Tariferhöhung von 1,75 Prozent nach 12-monatiger Mitgliedschaft aus, wäre dies ein Lohnzuwachs von zunächst 52,50 Euro und nach zwei Jahren bereits von 107,77 Euro. Bei einer Mitgliedschaft von drei Jahren ergibt sich abzüglich der Mitgliedsbeiträge im Durchschnitt ein Netto-Vorteil von 802,06 Euro.

Nach der Werbung bin ich damals direkt Mitglied geworden. Und ich wollte die 1 % erst monatlich in ETF´s anlegen.

 ;) ;D

Sie sind ja total clever. Man muß nur aufpassen, dass man nicht überall austritt/sich für nichts mehr engagiert: Plötzlich gibt´s keine Demokratie mehr -aber das wird schon nicht passieren, weil auch das sicherlich andere für Sie machen. Von daher viel Spaß noch mit Ihren EFT´s.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 13.08.2023 16:22
Ich verstehe das Gejammer von vielen hier nicht. Verdi vertritt logischerweise die Interessen seiner Mitglieder. Von wem auch sonst? Dass diese mehrheitlich in den niedrigen EG sind, liegt an der Arroganz der Leute in den höheren EG, die lieber jammern als sich zu organisieren.

Jeder von euch hat die Möglichkeit sich woanders hinzubewerben oder Zulagen zu verhandeln. Wem das zu anstrengend ist, soll Mitglied bei Verdi machen und so für sich verhandeln lassen.

Ich bin vor acht Jahren von der PW in den TV-L gewechselt und habe in der Zeit, ausgehend von 2015, 120 % Gehaltserhöhung erfahren. Einen Teil kommt von Stufensteigerungen und Tariferhöhungen. Der Löwenanteil aber über eigenes Verhandeln oder Angebote meines Arbeitgebers, dass ich bleibe. Richtig gelesen: mein AG hat mir von sich aus Zulagen angeboten und gewährt.

Ich Blicke daher gelassen auf die Tarifverhandlungen. Alles, was da kommt, ist ein Goodie on top.

Wenn ein Beitrag arrogant ist, dann deiner… Ich soll also jeden Monat an Ver.di zahlen, darf aber aktuell von Ver.di nichts erwarten!? Komische Logik. Ich dachte immer, wer was verkaufen will, bietet etwas an und nicht umgekehrt. Wo ist das Angebot von Ver.di? Vielleicht das mit dem unsozial bei der Anhebung der Jahressonderzahlung?

Erwarten kannst du viel. Der Großteil der Verdianer ist aber nach wie vor im einer einstelligen EG. Also kämpft verdi erstmal für genau diese Leute und nicht für die einzelnen wenigen in zweistellige EG. Das ist einfach mal logisch und nachvollziehbar.

Anders ausgedrückt: Verdi macht die meiste Knete mit kleiner 10. Wer zahlt, schafft an.

Mein Beitrag ist null arrogant. Er zeigt nur ein klares Gegenmodell zu den ewigen Nörgler, die ständig Sätze bringen wie "die AG müssen mir die Inflation voll ausgleichen " oder "wenn Verdi keine 10 % raushandelt, dann reduziere ich meine Arbeitsleistung" oder " wenn das Ergebnis nicht mindestens drauf % bringt, dann überlege ich mir vll evtl u.U. mich woanders umzusehen".

Ich weiß, warum ich im ÖD arbeite und habe mich vor acht aktiv und bewusst dafür entschieden. In dieser Zeit habe ich jede Chance zur Weiterentwicklung wahrgenommen und mich meinem AG gegenüber empfohlen. Ich habe keinen Grund zum Wechseln, weil es mir hier gefällt und mein AG mich gut zahlt. Wem dad Gehalt nicht reicht, soll weniger auf Verdi und mehr auf seinen eigenen Wert setzen und Zulagen verhandeln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 13.08.2023 16:35
Die Masse der Beschäftigten befindet sich im EG 5-7 (geschätzt, aber bei uns dürfte es so sein). Selbst ein gesammelter Eintritt aller EG10+ Beschäftigten würde null Komma nichts ändern. Weder am Ergebnis noch am Auftreten von Verdi.

Ich stimme aber zu das jeder der unzufrieden ist entweder den öD verlässt oder selber Zulagen aushandelt. Jammern hilft nicht, aber Mitgliedsbeiträge für Verdi tun es auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: InternetistNeuland am 13.08.2023 18:30
Die Masse der Beschäftigten befindet sich im EG 5-7 (geschätzt, aber bei uns dürfte es so sein). Selbst ein gesammelter Eintritt aller EG10+ Beschäftigten würde null Komma nichts ändern. Weder am Ergebnis noch am Auftreten von Verdi.

Ich stimme aber zu das jeder der unzufrieden ist entweder den öD verlässt oder selber Zulagen aushandelt. Jammern hilft nicht, aber Mitgliedsbeiträge für Verdi tun es auch nicht.

Tatsächlich befinden sich die meisten Beschäftigten in den Gruppen 9-13. Vor allem wenn man Beamte hinzuzählt, da auf diese das Ergebnis meist übertragen wird.
Statistiken dazu findet man auf Google, "Beschäftigte nach Besoldungsgruppe".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.08.2023 18:40
Beamte außenvor: Der Median-Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder ist in EG 9b (bzw. war es zumindest im Juni 2021). Aber es stimmt auch: Die Hälfte der Beschäftigten hat eine der EG 9a bis EG 13. Die Zahlen findet man bei Destatis; Quelle hatte ich vor ein aar Seiten in diesem Thread verlinkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 13.08.2023 18:58
@cyrix42
Kannst du die Statistik nochmal verlinken bzw. auch kurz per PN? Finde sie leider nicht  :-\
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MarieH am 13.08.2023 19:16
Er wäre heute wohl bei der AfD zu verordnen, war Helmut Schmidt ein Nazi?

Nein, über solche Clowns hat er zu Lebzeiten nur gelacht und würde das auch heute noch tun.
Bitte behaupte nicht so einen Scheiß über einen großen Politiker unseres Landes.

"Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bisher funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten."
- Helmut Schmidt, Quelle: Hamburger Abendblatt, 24. November 2004

"Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden. Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem. Wir sind nicht in der Lage gewesen, alle diese Menschen wirklich zu integrieren. Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview im Focus 2005

"Wenn wir auf Jahrzehnte so weiterfahren wie bisher, dann muss ich für unser Vaterland schwarz sehen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Phoenix Dokumentarreihe "Der Fall Deutschland", 12. Februar 2006

"Ich bin sehr skeptisch, was die Einwanderung aus islamischen Kulturen angeht."
- Helmut Schmidt, Quelle: SPIEGEL-Gespräch mit Gerhard Schröder 2013

"Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview ZEITmagazin Nr. 13, 25. März 2010

"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Die Zeit Nr. 18/2004, 22. April 2004

"Die heutige politische Klasse in Deutschland ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."
- Helmut Schmidt, In Berlin 1994; ndr.de

"Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Frankfurter Rundschau, 12. September 1992, S. 8

Noch fragen?

Heute wäre er sicherlich ein AfD-Rechtsaußen. Man würde Ihn als Nazi bezeichnen. Deshalb wäre ich sehr vorsichtig damit, wen ich als Nazi bezeichne.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 13.08.2023 21:39
Er wäre heute wohl bei der AfD zu verordnen, war Helmut Schmidt ein Nazi?

Nein, über solche Clowns hat er zu Lebzeiten nur gelacht und würde das auch heute noch tun.
Bitte behaupte nicht so einen Scheiß über einen großen Politiker unseres Landes.

"Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bisher funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten."
- Helmut Schmidt, Quelle: Hamburger Abendblatt, 24. November 2004

"Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden. Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem. Wir sind nicht in der Lage gewesen, alle diese Menschen wirklich zu integrieren. Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview im Focus 2005

"Wenn wir auf Jahrzehnte so weiterfahren wie bisher, dann muss ich für unser Vaterland schwarz sehen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Phoenix Dokumentarreihe "Der Fall Deutschland", 12. Februar 2006

"Ich bin sehr skeptisch, was die Einwanderung aus islamischen Kulturen angeht."
- Helmut Schmidt, Quelle: SPIEGEL-Gespräch mit Gerhard Schröder 2013

"Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview ZEITmagazin Nr. 13, 25. März 2010

"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Die Zeit Nr. 18/2004, 22. April 2004

"Die heutige politische Klasse in Deutschland ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."
- Helmut Schmidt, In Berlin 1994; ndr.de

"Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Frankfurter Rundschau, 12. September 1992, S. 8

Noch fragen?

Heute wäre er sicherlich ein AfD-Rechtsaußen. Man würde Ihn als Nazi bezeichnen. Deshalb wäre ich sehr vorsichtig damit, wen ich als Nazi bezeichne.



Solche Aussagen trifft der Flugzwerg oder Spahn oder Linnemann doch in jedem zweiten Interview. In der AfD gelten solche Aussagen inzwischen wahrscheinlich als Linksradikal. Den Nationalsozialisten von Heute, also der Afd, geht es am Ende darum Gruppen aus der Gesellschaft auszuschließen um diese zu vernichten. Siehe Aussagen von Höcke im Sommerinterview des MDR in Bezug auf Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Erst aus dem Bildungssystem raus, dann aus der Gesellschaft insgesamt und Zack hast du deine faschistischen Vernichtungsphantasien erfüllt.

Das Schmidt da schwachsinn erzählt steht nochmal auf einem anderen Blatt. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MarieH am 13.08.2023 22:01
Er wäre heute wohl bei der AfD zu verordnen, war Helmut Schmidt ein Nazi?

Nein, über solche Clowns hat er zu Lebzeiten nur gelacht und würde das auch heute noch tun.
Bitte behaupte nicht so einen Scheiß über einen großen Politiker unseres Landes.

"Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bisher funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten."
- Helmut Schmidt, Quelle: Hamburger Abendblatt, 24. November 2004

"Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden. Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem. Wir sind nicht in der Lage gewesen, alle diese Menschen wirklich zu integrieren. Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview im Focus 2005

"Wenn wir auf Jahrzehnte so weiterfahren wie bisher, dann muss ich für unser Vaterland schwarz sehen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Phoenix Dokumentarreihe "Der Fall Deutschland", 12. Februar 2006

"Ich bin sehr skeptisch, was die Einwanderung aus islamischen Kulturen angeht."
- Helmut Schmidt, Quelle: SPIEGEL-Gespräch mit Gerhard Schröder 2013

"Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview ZEITmagazin Nr. 13, 25. März 2010

"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Die Zeit Nr. 18/2004, 22. April 2004

"Die heutige politische Klasse in Deutschland ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."
- Helmut Schmidt, In Berlin 1994; ndr.de

"Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Frankfurter Rundschau, 12. September 1992, S. 8

Noch fragen?

Heute wäre er sicherlich ein AfD-Rechtsaußen. Man würde Ihn als Nazi bezeichnen. Deshalb wäre ich sehr vorsichtig damit, wen ich als Nazi bezeichne.



Solche Aussagen trifft der Flugzwerg oder Spahn oder Linnemann doch in jedem zweiten Interview. In der AfD gelten solche Aussagen inzwischen wahrscheinlich als Linksradikal. Den Nationalsozialisten von Heute, also der Afd, geht es am Ende darum Gruppen aus der Gesellschaft auszuschließen um diese zu vernichten. Siehe Aussagen von Höcke im Sommerinterview des MDR in Bezug auf Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Erst aus dem Bildungssystem raus, dann aus der Gesellschaft insgesamt und Zack hast du deine faschistischen Vernichtungsphantasien erfüllt.

Das Schmidt da schwachsinn erzählt steht nochmal auf einem anderen Blatt.

Arbeitest du im Bildungssektor? Inklusion in Schulen hat zur Folge, dass Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen eine viel schlechtere Betreuung und Förderung zu Teil wird als in den früheren Sonderschulen. Dort gab es kleine Klassen und Sonderpädagogen. In Inklusionsklassen sieht das ganz anders aus. Eine Lehrkraft hat nun nicht nur eine Klasse zu unterrichten, sondern auch noch Kinder mit besonderen Bedarfen. Dafür bekommt die Lehrkraft dann hin und wieder einen Sonderpädagogen oder einen Erzieher mit in die Unterrichtsstunden. Bei der Inklusion ging es letztlich nur ums Sparen. Mein Bruder hat sehr darunter gelitten und leidet noch heute an den Folgen, als die Sonderschule geschlossen wurde und er in reine Regelschule musste. Aber irgendwie muss man das den Menschen schmackhaft machen...klingt alles super. Folge: Der Lehrerberuf ist noch unattraktiver geworden und die Kinder mit und ohne Behinderung sind die leidtragenden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 13.08.2023 22:26
Er wäre heute wohl bei der AfD zu verordnen, war Helmut Schmidt ein Nazi?

Nein, über solche Clowns hat er zu Lebzeiten nur gelacht und würde das auch heute noch tun.
Bitte behaupte nicht so einen Scheiß über einen großen Politiker unseres Landes.

"Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bisher funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten."
- Helmut Schmidt, Quelle: Hamburger Abendblatt, 24. November 2004

"Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden. Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem. Wir sind nicht in der Lage gewesen, alle diese Menschen wirklich zu integrieren. Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview im Focus 2005

"Wenn wir auf Jahrzehnte so weiterfahren wie bisher, dann muss ich für unser Vaterland schwarz sehen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Phoenix Dokumentarreihe "Der Fall Deutschland", 12. Februar 2006

"Ich bin sehr skeptisch, was die Einwanderung aus islamischen Kulturen angeht."
- Helmut Schmidt, Quelle: SPIEGEL-Gespräch mit Gerhard Schröder 2013

"Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus."
- Helmut Schmidt, Quelle: Interview ZEITmagazin Nr. 13, 25. März 2010

"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Die Zeit Nr. 18/2004, 22. April 2004

"Die heutige politische Klasse in Deutschland ist gekennzeichnet durch ein Übermaß an Karrierestreben und Wichtigtuerei und durch ein Übermaß an Geilheit, in Talkshows aufzutreten."
- Helmut Schmidt, In Berlin 1994; ndr.de

"Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen."
- Helmut Schmidt, Quelle: Frankfurter Rundschau, 12. September 1992, S. 8

Noch fragen?

Heute wäre er sicherlich ein AfD-Rechtsaußen. Man würde Ihn als Nazi bezeichnen. Deshalb wäre ich sehr vorsichtig damit, wen ich als Nazi bezeichne.



Solche Aussagen trifft der Flugzwerg oder Spahn oder Linnemann doch in jedem zweiten Interview. In der AfD gelten solche Aussagen inzwischen wahrscheinlich als Linksradikal. Den Nationalsozialisten von Heute, also der Afd, geht es am Ende darum Gruppen aus der Gesellschaft auszuschließen um diese zu vernichten. Siehe Aussagen von Höcke im Sommerinterview des MDR in Bezug auf Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Erst aus dem Bildungssystem raus, dann aus der Gesellschaft insgesamt und Zack hast du deine faschistischen Vernichtungsphantasien erfüllt.

Das Schmidt da schwachsinn erzählt steht nochmal auf einem anderen Blatt.

Arbeitest du im Bildungssektor? Inklusion in Schulen hat zur Folge, dass Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen eine viel schlechtere Betreuung und Förderung zu Teil wird als in den früheren Sonderschulen. Dort gab es kleine Klassen und Sonderpädagogen. In Inklusionsklassen sieht das ganz anders aus. Eine Lehrkraft hat nun nicht nur eine Klasse zu unterrichten, sondern auch noch Kinder mit besonderen Bedarfen. Dafür bekommt die Lehrkraft dann hin und wieder einen Sonderpädagogen oder einen Erzieher mit in die Unterrichtsstunden. Bei der Inklusion ging es letztlich nur ums Sparen. Mein Bruder hat sehr darunter gelitten und leidet noch heute an den Folgen, als die Sonderschule geschlossen wurde und er in reine Regelschule musste. Aber irgendwie muss man das den Menschen schmackhaft machen...klingt alles super. Folge: Der Lehrerberuf ist noch unattraktiver geworden und die Kinder mit und ohne Behinderung sind die leidtragenden.

Ich finde deine Zitate und deine Meinung zum Bildungssystem sehr interessant.

Es gibt heute auch immer mehr Menschen, die nicht mehr Teil von all dem sein wollen und sich und ihr Umfeld separieren.

Der Lehrerberuf ist finanziell mit A13 und E 13 und den üppigen Ferienzeiten (es sind ca. 63 Tage, ja und die haben die nicht alle frei, ich weiß es ....) nicht unattraktiv, es ist ein Masterstudium notwendig, das ist für alle anderen E und A ab 13 aber auch i.d. R. auch der Fall. Daher ist die Eingruppierung sicher völlig passend.

Es dürfte tariflich hoch interessant werden, wenn gerade für A11 - A16 beim TV-L ein schlechter Abschluss erfolgt. Denn wenn dann da die Klagewelle der Beamten ausbricht (keine amtsangemessene Bezahlung, Abstandsgebot), könnte das auch für Tarifbeschäftigte Auswirkungen haben. Hoffen wir erstmal alle auf das Beste für uns.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: tarifbeschäftigterlehrer am 13.08.2023 22:59
Das A bzw. E13 betrifft z.B. in Bayern nur die Real- und Gymnasiallehrer. Grund- und Mittelschule ist mit A12 und E11 eingestuft. In Bayern wurde zwar A13 (E13) für alle versprochen, bis zur endgültigen Umsetzung sollen aber 4-5 Jahre vergehen. Staatsexamen war trotzdem incl. Referendariat für Grund- und Mittelschule ebenfalls nötig.

Die gesuchten Quereinsteiger werden i.d.R. in E10 eingruppiert mit Ausblick auf unbefristete Anstellung und der damit verbundenen Anhebung auf E11.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.08.2023 23:29
@cyrix42
Kannst du die Statistik nochmal verlinken bzw. auch kurz per PN? Finde sie leider nicht  :-\

Ich kann gerade schlecht zitieren, da ich nicht am Rechner sitze. Aber der Link stand in Antwort #760.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.08.2023 23:34
Noch fragen?

Sogar zwei:

1. Hast du auch irgendeine nachprüfbare Quelle für deine behaupteten Zitate? So ist nämlich nicht nachprüfbar, ob sie ihm nicht einfach untergeschoben wurden…

2. Was genau hat dies mit den Tarif-Verhandlungen zum TV-L zu tun? Denn diese sind in diesem Thread das Thema; und nicht, wie sich Rechtsaußen versuchen einzureden, sie wären die Mitte der Gesellschaft…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 13.08.2023 23:37
Das A bzw. E13 betrifft z.B. in Bayern nur die Real- und Gymnasiallehrer. Grund- und Mittelschule ist mit A12 und E11 eingestuft. In Bayern wurde zwar A13 (E13) für alle versprochen, bis zur endgültigen Umsetzung sollen aber 4-5 Jahre vergehen. Staatsexamen war trotzdem incl. Referendariat für Grund- und Mittelschule ebenfalls nötig.

Die gesuchten Quereinsteiger werden i.d.R. in E10 eingruppiert mit Ausblick auf unbefristete Anstellung und der damit verbundenen Anhebung auf E11.

Mit NRW und bald Niedersachsen sind aber nun flächenmässig der grössere Teil in Deutschland A13 - über alle Schulformen hinweg.
@MarieH kann den Ausführungen nur zustimmen über Inklusion
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 14.08.2023 06:46
@cyrix42
Kannst du die Statistik nochmal verlinken bzw. auch kurz per PN? Finde sie leider nicht  :-\

Ich kann gerade schlecht zitieren, da ich nicht am Rechner sitze. Aber der Link stand in Antwort #760.
Gefunden, Danke.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 14.08.2023 09:20
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

So einfach kannst du es dir nicht machen meine ich. Es gibt quasi 3 mal den Öffentlichen Dienst. Einmal in Form der TV-L und einmal in Form von Kommune + Bund sowie einmal Hessen. Am Ende sollte das Studium / die Ausbildung bei allen drei ÖD zur gleichen Eingruppierung führen. Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Wieso denkst du, es sei OK das die Bezahlung hier unterschiedlich ist?

Am Tagesende ist es der Steuerzahler der uns bezahlt, deshalb spricht man ja auch vom Öffentlichen Dienst. Wir machen Dienst fürs Volk und dieser bezahlt uns.

Das Beste wäre, wir übernehmen 1:1 die Tabelle des TVÖD  - also völlig identische Bezahlung - zum 01.03.2024 und Januar und Februar 2024 gibt es jeweils 1.500 Euro netto. Laufzeit bis 31.12.2024 analog TVÖD, also 15 Monate Laufzeit.

Du kennst 2 Personen die auf den Cent genau die gleiche Arbeitsleistung abliefern? Wow. 

Ich werde nicht aus Steuermitteln bezahlt.
Darüber hinaus mache ich nicht Dienst fürs Volk, sondern habe einen einen Arbeitgeber mit dem ich einen Arbeitsvertrag auf Augenhöhe gechlossen habe und tausche seit dem Arbeit gegen Geld. Genauso wie ich es vorher in der Privatwirtschaft getan habe.   


 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 14.08.2023 10:18
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

So einfach kannst du es dir nicht machen meine ich. Es gibt quasi 3 mal den Öffentlichen Dienst. Einmal in Form der TV-L und einmal in Form von Kommune + Bund sowie einmal Hessen. Am Ende sollte das Studium / die Ausbildung bei allen drei ÖD zur gleichen Eingruppierung führen. Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Wieso denkst du, es sei OK das die Bezahlung hier unterschiedlich ist?

Am Tagesende ist es der Steuerzahler der uns bezahlt, deshalb spricht man ja auch vom Öffentlichen Dienst. Wir machen Dienst fürs Volk und dieser bezahlt uns.

Das Beste wäre, wir übernehmen 1:1 die Tabelle des TVÖD  - also völlig identische Bezahlung - zum 01.03.2024 und Januar und Februar 2024 gibt es jeweils 1.500 Euro netto. Laufzeit bis 31.12.2024 analog TVÖD, also 15 Monate Laufzeit.

Du kennst 2 Personen die auf den Cent genau die gleiche Arbeitsleistung abliefern? Wow. 

Ich werde nicht aus Steuermitteln bezahlt.
Darüber hinaus mache ich nicht Dienst fürs Volk, sondern habe einen einen Arbeitgeber mit dem ich einen Arbeitsvertrag auf Augenhöhe gechlossen habe und tausche seit dem Arbeit gegen Geld. Genauso wie ich es vorher in der Privatwirtschaft getan habe.   

Jeder, der im öffentlichen Dienst arbeitet, wird letztlich indirekt aus Steuermitteln bezahlt. Auch wenn ich einen Arbeitsvertrag mit meinem AG abschließe stammt die Kohle über irgendwelche Töpfe aus entsprechenden Mitteln. Deswegen darf der ÖD -insbesondere im Angestelltenbereich- trotzdem attraktive Bedingungen bieten. Ist ja auch nicht alles schlecht im ÖD.

1:1 die Tabelle des TVöD zu übernehmen wäre ok. Damit haben aber Gewerkschaften eher ein Problem, weil dann auch die oberen EGs mehr bedacht werden. Vielleicht auch wieder Bund, Land und Kommune in einem Tarifwerk zusammenführen. Wobei es wohl recht unrealistisch ist. Man kann es nicht genug wiederholen: Die Zersplitterung des BAT -in dieser Umsetzung- in diverse TV war eine AG-Meisterleistung, es hat die AN nachhaltig in der Streikfähigkeit geschwächt. Und Gewerkschaften haben damals zu wenig entgegensetzt trotz noch hoher Mitgliedszahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 14.08.2023 10:59
aus Steuermitteln bezahlt.....


*OMG*  Ja, wer kennt diesen Spruch und weitere, wie z.B. "Ich bezahle Sie mit meinen Steuern.."  nicht?


Der Weg meines Geldes aus meiner Geldbörse in die Geldbörse des faktisch nicht vorhandenen Baumarktmitarbeiters ist viel kürzer, als der Weg meines Geldes in die Tasche eines Bürgeramtsmitarbeiters.
"Firmen" werden von uns direkt bezahlt und liefern dennoch oftmals auch ungenügende Leistungen/ Material ab. Und?   Aber wehe im Bürgeramt muss einer auf seinen Ausweis warten....dann kommt die "Steuerkeule"!    ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 14.08.2023 12:34
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

So einfach kannst du es dir nicht machen meine ich. Es gibt quasi 3 mal den Öffentlichen Dienst. Einmal in Form der TV-L und einmal in Form von Kommune + Bund sowie einmal Hessen. Am Ende sollte das Studium / die Ausbildung bei allen drei ÖD zur gleichen Eingruppierung führen. Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Wieso denkst du, es sei OK das die Bezahlung hier unterschiedlich ist?

Am Tagesende ist es der Steuerzahler der uns bezahlt, deshalb spricht man ja auch vom Öffentlichen Dienst. Wir machen Dienst fürs Volk und dieser bezahlt uns.

Das Beste wäre, wir übernehmen 1:1 die Tabelle des TVÖD  - also völlig identische Bezahlung - zum 01.03.2024 und Januar und Februar 2024 gibt es jeweils 1.500 Euro netto. Laufzeit bis 31.12.2024 analog TVÖD, also 15 Monate Laufzeit.

Du kennst 2 Personen die auf den Cent genau die gleiche Arbeitsleistung abliefern? Wow. 

Ich werde nicht aus Steuermitteln bezahlt.
Darüber hinaus mache ich nicht Dienst fürs Volk, sondern habe einen einen Arbeitgeber mit dem ich einen Arbeitsvertrag auf Augenhöhe gechlossen habe und tausche seit dem Arbeit gegen Geld. Genauso wie ich es vorher in der Privatwirtschaft getan habe.   

Jeder, der im öffentlichen Dienst arbeitet, wird letztlich indirekt aus Steuermitteln bezahlt. Auch wenn ich einen Arbeitsvertrag mit meinem AG abschließe stammt die Kohle über irgendwelche Töpfe aus entsprechenden Mitteln.

Aha. Und da bist du dir ganz sicher?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 14.08.2023 14:15
Beamte außenvor: Der Median-Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder ist in EG 9b (bzw. war es zumindest im Juni 2021). Aber es stimmt auch: Die Hälfte der Beschäftigten hat eine der EG 9a bis EG 13. Die Zahlen findet man bei Destatis; Quelle hatte ich vor ein aar Seiten in diesem Thread verlinkt.

Interessant wäre halt wie die EG's unter den Verdi Mitgliedern verteilt sind und die sich gewerkschaftlich engagieren. Bei uns im Bezirk sind halt die Pflegekräfte sehr stark vertreten.
Und die sagen ja irgendwo zurecht "sollen wir für die EG13er streiken, die man bei einem Streik nirgends sieht".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 14.08.2023 15:46
Warum streiken für EG13? Kommt auf den Blickwinkel mit an. Man könnte auch hinterfragen warum EG13 streiken soll, wenn deren Interessen -wie bei vergangenen Tarifverhandlungen- zugunsten kleinerer Entgeltgruppen wenig verfolgt werden. Dinge wie die diskriminierende Jahressonderzahlung sprechen Bände.

Entsprechende Ergebnisse von einschlägigen Tarifverhandlungen werden nach meiner Kenntnis häufig in ähnlicher oder gleichartiger Weise auf Beamten übertragen. Auch ohne deren Streikteilnahme.... Im übrigen kann man nicht ausschließen, dass höhere Entgeltgruppen nicht doch vermehrt organisiert sind. Muss ja nicht immer Verdi sein, gibt auch fachspezifischere Gewerkschaften unterm Dach von DBB und Tarifunion, teils mit deutlich günstigeren Konditionen bei ähnlichen Leistungen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 14.08.2023 16:12
Wenn viele EG13er in fachspezifischere Gewerkschaften unterm Dach von DBB und Tarifunion organisiert sind, dann müssen diese natürlich in den Tarifverhandlungen mit der TDL die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und bessere Ergebnisse raus holen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.08.2023 16:40
Wie spid jetzt betonen würde: Es gibt nicht *den* öD, das sind hunderte verschiedene Arbeitgeber. Selbst in der TDL sind es 15 und noch eine ganze Reihe weitere lehnen sich an den TV-L an. Warum also sollte es bei verschiedenen Arbeitgebern für gleiche Arbeit das gleiche Geld geben? Stellst du die Forderung auf, dass der Bandarbeiter bei Opel das gleiche bekommen sollte wie der Bandarbeiter bei VW? Und das, ohne Opel und VW zu fragen?

Daneben ist es ja so, dass nicht einmal beim gleichen Arbeitgeber für gleiche Arbeit gleiches Geld gezahlt wird. Und damit meine ich nicht Beamter vs. Angestellter, sondern im Vergleich zweier Angestellter, welche einfach in unterschiedlichen Stufen einsortiert sind.

So einfach kannst du es dir nicht machen meine ich. Es gibt quasi 3 mal den Öffentlichen Dienst. Einmal in Form der TV-L und einmal in Form von Kommune + Bund sowie einmal Hessen. Am Ende sollte das Studium / die Ausbildung bei allen drei ÖD zur gleichen Eingruppierung führen. Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Wieso denkst du, es sei OK das die Bezahlung hier unterschiedlich ist?

Am Tagesende ist es der Steuerzahler der uns bezahlt, deshalb spricht man ja auch vom Öffentlichen Dienst. Wir machen Dienst fürs Volk und dieser bezahlt uns.

Das Beste wäre, wir übernehmen 1:1 die Tabelle des TVÖD  - also völlig identische Bezahlung - zum 01.03.2024 und Januar und Februar 2024 gibt es jeweils 1.500 Euro netto. Laufzeit bis 31.12.2024 analog TVÖD, also 15 Monate Laufzeit.
Prima Idee, aber da werden die tvl Menschen, die dadurch weniger Lohnsteigerungen als die oberen egs haben,  jaulen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 14.08.2023 16:54
Üblicher Weg eben....

Nennt sich dann Solidarität, die von den oberen EGs eingefordert wird. Plus natürlich noch höhere Gewerkschaftsbeiträge aus dem Brutto. Dass Solidarität keine Einbahnstraße ist, scheint noch nicht überall angekommen zu sein. Darum ist es nun an der Zeit, die oberen Entgeltgruppen endlich mal in den Fokus zu nehmen. 1:1 Übernahme der Tabelle des TVöD und auch eine Anpassung der Jahressonderzahlung wären daher ein guter Weg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 14.08.2023 17:16
Wenn viele EG13er in fachspezifischere Gewerkschaften unterm Dach von DBB und Tarifunion organisiert sind, dann müssen diese natürlich in den Tarifverhandlungen mit der TDL die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und bessere Ergebnisse raus holen.

Das passiert aber nicht einfach so und das bedarf vieler engagierter Menschen in den entsprechenden Entgelt- und Berufsgruppen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Papa12 am 15.08.2023 10:29
https://vlbs.nrw/2023/08/tvl-tarifrunde-2023/

Der vlbs und der vLw wird zusammen mit dem BvLB (Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung), also mit allen Verbänden der Bundesländer, für einen dem TVöD mindestens gleichwertigen Tarifabschluss kämpfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 15.08.2023 11:02
Klingt vernünftig. Tendenziell wird man beim vlbs, vLw und BvLB gerade die höheren Entgeltgruppen im Fokus haben. Was sehr dringlich geboten ist. Leider ist wohl eher nicht zu erwarten, dass Verdi für diese Entgeltgruppen besonders kämpft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 16.08.2023 10:36
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 16.08.2023 10:51
Das A bzw. E13 betrifft z.B. in Bayern nur die Real- und Gymnasiallehrer. Grund- und Mittelschule ist mit A12 und E11 eingestuft. In Bayern wurde zwar A13 (E13) für alle versprochen, bis zur endgültigen Umsetzung sollen aber 4-5 Jahre vergehen. Staatsexamen war trotzdem incl. Referendariat für Grund- und Mittelschule ebenfalls nötig.

Die gesuchten Quereinsteiger werden i.d.R. in E10 eingruppiert mit Ausblick auf unbefristete Anstellung und der damit verbundenen Anhebung auf E11.
In RLP erfolgte seit einigen Jahren die Besoldung der Mittelschullehrer nach A 13.

Grundschule wird derzeit diskutiert, das analog zu handhaben. Aktuell sind die noch in A 12, für die A 13 muss man Konrektor sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 16.08.2023 10:52
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D

Danke. Im Vergleich zu den letzten Verhandlungen kann man keine weiteren Vorschläge machen. Die Befragung ist sehr dürftig und einfach gehalten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 16.08.2023 10:56
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D

Danke. Im Vergleich zu den letzten Verhandlungen kann man keine weiteren Vorschläge machen. Die Befragung ist sehr dürftig und einfach gehalten.
Nach der Eingabe persönlicher Daten wird man gefragt, wie hoch prozentual die Forderung sein soll. Das war's.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 16.08.2023 11:00
Das reicht ja auch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 16.08.2023 11:04
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D
Bin Beamter und habe mal 12 % "gefordert"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 16.08.2023 11:27
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D

Danke. Im Vergleich zu den letzten Verhandlungen kann man keine weiteren Vorschläge machen. Die Befragung ist sehr dürftig und einfach gehalten.
Nach der Eingabe persönlicher Daten wird man gefragt, wie hoch prozentual die Forderung sein soll. Das war's.

Die Frage nach Stadtstaat-bezogenen Zulagen gab es auch…

Ich habe als Beamter 14% gefordert. Sind ja erstmal nur Forderungen  :P
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 16.08.2023 11:29
Eigentlich muss man immer das doppelte fordern, denn die Forderung wird fast immer halbiert.
Vor 2018 wurde relativ häufig auch um die 6% gefordert, raus kamen immer knapp 3%, oftmals auch weniger.

(https://i.imgur.com/LgWz1ZS.png)

Also lieber 24% hinschreiben.  :P
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 16.08.2023 11:49
Habe mal 15 % eingetragen, plus 250 € Stadtstaatenzulage als Angestellter.. Letztere überzeugt mich nur  so bedingt, weil die Lebenserhaltungskosten in Köln oder München nicht umbedingt niedriger sind als in Hamburg oder Bremen. Aber hey mehr fordern ist nie schlecht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 16.08.2023 12:06
Eigentlich muss man immer das doppelte fordern, denn die Forderung wird fast immer halbiert.
Vor 2018 wurde relativ häufig auch um die 6% gefordert, raus kamen immer knapp 3%, oftmals auch weniger.

(https://i.imgur.com/LgWz1ZS.png)

Also lieber 24% hinschreiben.  :P
Also ich verstehe das so, dass am Ende 12 % rauskommen sollen. Nicht als Grundforderung für die 1. Runde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 16.08.2023 12:30
Gab es die letzten Jahre eigentlich so eine Art Zusammenfassung der Umfrageergebnisse? Wäre ja wirklich mal interessant zu wissen, wie viel Prozent die Umfrageteilnehmer angegeben haben und mit wie viel Prozent verdi in die Verhandlungen eingestiegen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 16.08.2023 12:33
Eigentlich muss man immer das doppelte fordern, denn die Forderung wird fast immer halbiert.
Vor 2018 wurde relativ häufig auch um die 6% gefordert, raus kamen immer knapp 3%, oftmals auch weniger.

(https://i.imgur.com/LgWz1ZS.png)

Also lieber 24% hinschreiben.  :P
Also ich verstehe das so, dass am Ende 12 % rauskommen sollen. Nicht als Grundforderung für die 1. Runde.

Die Frage lautet doch explizit: Welche FORDERUNGShöhe findest Du angemessen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 16.08.2023 13:52
Eigentlich muss man immer das doppelte fordern, denn die Forderung wird fast immer halbiert.
Vor 2018 wurde relativ häufig auch um die 6% gefordert, raus kamen immer knapp 3%, oftmals auch weniger.

(https://i.imgur.com/LgWz1ZS.png)

Also lieber 24% hinschreiben.  :P
Also ich verstehe das so, dass am Ende 12 % rauskommen sollen. Nicht als Grundforderung für die 1. Runde.

Andererseits glaube ich das die diesjährigen Tarifrunde, schlecht  mit den vergangenen Jahren zu vergleichen ist angesichts der enorm Inflationen die es so in Deutschland seit Jahrzenhten nicht gegeben hat.  Dem muss man ja irgendwie Rechnung tragen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 16.08.2023 13:57
Die Frage lautet doch explizit: Welche FORDERUNGShöhe findest Du angemessen?

Angemessen für wen?

Seit 1.1.2021 sind es 12% Reallohnverlust.
Siehe: https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120779.msg310611.html#msg310611

Will man diese ausgeglichen haben, muss man mehr fordern. Frage ist daher was man will und nicht was irgendwie angemessen ist, um niemanden auf die Füße zu treten oder was auch immer mit dieser komisch gestellten Frage bewerkstelligt werden soll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 16.08.2023 14:21
Wenn du 12% einträgst, landet man dann bei 6%. Wieso hast du nicht 18% reingeschrieben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 16.08.2023 14:40
Die Frage lautet doch explizit: Welche FORDERUNGShöhe findest Du angemessen?

Angemessen für wen?

Seit 1.1.2021 sind es 12% Reallohnverlust.
Siehe: https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120779.msg310611.html#msg310611

Will man diese ausgeglichen haben, muss man mehr fordern. Frage ist daher was man will und nicht was irgendwie angemessen ist, um niemanden auf die Füße zu treten oder was auch immer mit dieser komisch gestellten Frage bewerkstelligt werden soll.

Die Frage ist schon was für DICH angemssen ist? Ob dabei anderen Akteuren ggf. auf die Füße zu treten eine Rolle spielt musst du für dich beantworten. Kannst ja auch 50 % reinschreiben, wenn das in deinen Augen eine angemessene Forderung in der kommenden Tarifrunde ist.

Ist aber auch nicht so als wären die Tarifkomissionen an diese Umfrage gebunden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 16.08.2023 15:43
Nochmals zur Sensibilisierung: Die Tabelle des TVöD ist ab März 2024 dem gegenwärtigem TV-L Niveau zum Beispiel im Vergleich der EG12 einschließlich Jahressonderzahlung rund 12 Prozent voraus. Das ist nicht gerade wenig. Auch weil Steigerungen beim TV-L -je nach Verhandlungsergebnis- terminlich möglicherweise spürbar später Tabellenwirksam werden.

 :-\ :'( :'(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 16.08.2023 17:14
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D
Bin Beamter und habe mal 12 % "gefordert"
Wichtig ist aber vor allem, dass die 12% zum 1.10.2023 kommen und nicht durch den Inflationsausgleich weit ins Jahr 2024 geschoben werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 16.08.2023 19:42
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D
Bin Beamter und habe mal 12 % "gefordert"
Wichtig ist aber vor allem, dass die 12% zum 1.10.2023 kommen und nicht durch den Inflationsausgleich weit ins Jahr 2024 geschoben werden.

Dafür sehe ich schwarz. Kommt am Ende zum 1.1.25 😣
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 16.08.2023 21:53
Ich finde es mittlerweile nur noch extrem frustrierend zu arbeiten.
Man fragt sich eigentlich wieso man das überhaupt noch macht.

Da wo ich wohne kann man sich nicht mal eine eigene Immobilie leisten - egal ob man in der EG 6, 7, 8 oder 9 ist.
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.

Fremde Leute, die in dieses Land kommen, kriegen die Miete bezahlt + Bürgergeld + Gas bezahlt. (Auf diesen Betrag muss man erstmal kommen, wenn man Vollzeit arbeitet).

Auch ein vielleicht guter Tarifabschluss wird daran nichts ändern..

Die Nerven liegen bei mir und vielen anderen blank.
Es ist einfach nur noch zum..... :-X
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.08.2023 22:41
Ich finde es mittlerweile nur noch extrem frustrierend zu arbeiten.
Man fragt sich eigentlich wieso man das überhaupt noch macht.
Ich frage mich immer wieder, warum An bei Ags arbeiten, die einen nicht das bieten, was man sich wünscht.
Wir sind doch nicht in den 00er Jahren wo wir Massenarbeitslosigkeit hatten.

Zitat
Da wo ich wohne kann man sich nicht mal eine eigene Immobilie leisten - egal ob man in der EG 6, 7, 8 oder 9 ist.
Tja, das stimmt, bist 1,5 Jahre zu spät dran, jetzt kann man sich es nicht mehr leisten, da musste wahrscheinlich 2 Jahre warten bis man es sich wieder leisten kann.

Btw: das Hauspreis-Einkommens-Verhältnis war vor 1995 wesentlich schlechter als heute...
https://www.oecd-ilibrary.org/economics/housing-prices/indicator/english_63008438-en
https://data.oecd.org/chart/7a1C
und wenn man da dann noch die Zinsen mit betrachtet, dann scheint das alles derzeitig wesentlich weniger dramatisch als es sich anfühlt.

Zitat
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.
Also die Zinsen die sie verlangen sind ärgerlich, die Zinsen die sie geben nicht, nennt man Marktwirtschaft.

Und ja, es ist eine Unschön, dass der Mindestlohn und die darauf aufbauenden Einkommen so niedrig sind.

Bzw. das das Kindergeld und das Wohngeld für erwerbstätige nicht ausreicht um Miete und Kinder durchzubekommen und dadurch der Abstand zum Bürgergeld für Menschen die arbeiten nicht groß genug ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 16.08.2023 23:36
Pffffff - der Witz war gut. Ich wäre froh, wenn ich so etwas wie Wohngeld von unserer „tollen“ Regierung bekommen würde  ;D

Aber gut, ich weiß sowieso was ich bei der nächsten Wahl wählen werde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 17.08.2023 06:52

Aber gut, ich weiß sowieso was ich bei der nächsten Wahl wählen werde.

und das wäre?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 06:58

Zitat
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.
Also die Zinsen die sie verlangen sind ärgerlich, die Zinsen die sie geben nicht, nennt man Marktwirtschaft.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/italien-banken-sondersteuer-100.html

Banken zahlen weiterhin 0,01 bis 0,75 % Zinsen auf Tagesgeld. In Ausnahmefällen mit zeitlicher und betraglicher Begrenzung 3,5 %. EZB Satz für Einlagen 3,75 % fix. Man wähle also seine Bank äußerst kritisch beäugt aus. Zumal bei Ratenkrediten gerne wieder 6-9% verlangt wird je nach Bonität. Die Rahmen und Dispos sich wieder bei 7-15% bewegen.

"Marktwirtschaft"? Oder einfach Banken, die gerne Differenzen zu ihren Gunsten einstreichen, wie seit jeher?

Ich als Kunde würde da knallhart wählen. Von Volksbanken und Sparkassen ist nichts zu erwarten. Von Online Direktbanken schon eher etwas aber hier leidet auch der Service. Das muss man dann in Kauf nehmen. Vor längerer Zeit habe ich das auch getan und von geringeren/keinen Gebühren profitiert. Leider dreht auch hier der Wind ins Negative, da diese Banken auch wieder "Geld schneiden".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 07:37

Zitat
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.
Also die Zinsen die sie verlangen sind ärgerlich, die Zinsen die sie geben nicht, nennt man Marktwirtschaft.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/italien-banken-sondersteuer-100.html

Banken zahlen weiterhin 0,01 bis 0,75 % Zinsen auf Tagesgeld. In Ausnahmefällen mit zeitlicher und betraglicher Begrenzung 3,5 %. EZB Satz für Einlagen 3,75 % fix. Man wähle also seine Bank äußerst kritisch beäugt aus.
Naja, bei TG jetzt 4% ab 1.9. sind auch schon am Start. Drum gehe man auf dem Markt und schaue sich an wer was bietet.

Zitat
Zumal bei Ratenkrediten gerne wieder 6-9% verlangt wird je nach Bonität. Die Rahmen und Dispos sich wieder bei 7-15% bewegen.
Bauzinsen sind auch schon wieder unter 4%
Was immer noch knapp höher als vor 10 Jahren ist.
Wir haben also wieder eine Situation, wo Tagesgeld (Festgeld >>4%) mehr bringt als Baugeld kostet.
(und Tilgen sich nicht lohnt, daher habe ich meine Tilgung jetzt auch runtergeschraubt)
Zitat
"Marktwirtschaft"? Oder einfach Banken, die gerne Differenzen zu ihren Gunsten einstreichen, wie seit jeher?
Ja, weil der Markt es zulässt und man genügend Deppen findet, die Spielball des Marktes sind, weil sie sich nicht im Markt bewegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 07:40
Pffffff - der Witz war gut. Ich wäre froh, wenn ich so etwas wie Wohngeld von unserer „tollen“ Regierung bekommen würde  ;D

Aber gut, ich weiß sowieso was ich bei der nächsten Wahl wählen werde.
Du bekommst doch Wohngeld, musst nur genügend Kinder oder ein ausreichend geringes Einkommen haben, also worüber jammern?
Aber gut, ich weiß sowieso was ich bei der nächsten Wahl wählen werde.
und das wäre?
möglicherweise eine die nicht mit beiden Beinen auf den Grundfesten des GG steht, aber  - zu Recht - eine wählbare Partei ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 07:50
Ich finde es mittlerweile nur noch extrem frustrierend zu arbeiten.
Man fragt sich eigentlich wieso man das überhaupt noch macht.

Da wo ich wohne kann man sich nicht mal eine eigene Immobilie leisten - egal ob man in der EG 6, 7, 8 oder 9 ist.
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.

Fremde Leute, die in dieses Land kommen, kriegen die Miete bezahlt + Bürgergeld + Gas bezahlt. (Auf diesen Betrag muss man erstmal kommen, wenn man Vollzeit arbeitet).

Auch ein vielleicht guter Tarifabschluss wird daran nichts ändern..

Die Nerven liegen bei mir und vielen anderen blank.
Es ist einfach nur noch zum..... :-X

Du hast doch die Wahl, bist der Deutschen Sprach vollumfänglich mächtig und stehst dem Arbeitsmarkt - scheinbar in einer prosperierenden Gegend - zur Verfügung. Du kannst deine Situation überall hin verbessern, vielleicht ist eine Verbeamtung möglich? Eine A8 mit 1-2 Kindern hat schon Niveau einer E10-11. Oder halt in die pW wechseln?!

Als Märchen halte ich es jedoch, dass jemand mit einer E6 bis E8 allein oder zu zweit mit ähnlichem Niveau ein Haus baut - auch vor 2-3 Jahren nicht. Da muss der Partner schon mindestens nochmal 2.500 € Netto zusteuern. Aktuell dann schon ehr 3.500 €. Als die Massen an Wohngebieten in den neuen und alten Bundesländern zwischen 1990 bis 2000 entstanden, gab es mitunter zweistellige verzinste Hauskredite. Es ist halt nicht so, dass das Sekretärinnen-Pärchen ein Haus baut, sondern dann doch ehr das Lehrer-Päarchen.

Und zum Schluss was zum Thema "fremde Leute". Komm bitte klar mit deiner Denkweise! Es sind nicht die Menschen Schuld daran, dass Sie vom Staat gut unterstützt werden. Auch sind neu zugezogene Nachbarn "fremde Leute" oder als du in dein Wohngebiet zugezogen bist - was du auch ein fremder Leut. Neid auf andere hat auf dieser Art Debatte noch nie einem geholfen. Eifere lieber den Menschen nach, die oben stehen als den Menschen, die unten stehen/geflüchtet sind. Vielleich hilft es...   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 17.08.2023 08:11
Ich finde es mittlerweile nur noch extrem frustrierend zu arbeiten.
Man fragt sich eigentlich wieso man das überhaupt noch macht.

Da wo ich wohne kann man sich nicht mal eine eigene Immobilie leisten - egal ob man in der EG 6, 7, 8 oder 9 ist.
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.

Fremde Leute, die in dieses Land kommen, kriegen die Miete bezahlt + Bürgergeld + Gas bezahlt. (Auf diesen Betrag muss man erstmal kommen, wenn man Vollzeit arbeitet).

Auch ein vielleicht guter Tarifabschluss wird daran nichts ändern..

Die Nerven liegen bei mir und vielen anderen blank.
Es ist einfach nur noch zum..... :-X

Mimimi. Man kann sich auch mit diesem Gehalt in den meisten Gegenden eine eigene Immobilie leisten. Es kommt rein auf die eigenen Ansprüche an. Hatte dazu neulich folgendes Gespräch mit einem 24jährigen, der sich sehr darüber aufgeregt hat, dass er sich keine eigene Immobilie kaufen kann aufgrund der Preise und Zinsen.

Habe ihm dann mehrere Wohnungen im Bestand gezeigt, die preislich ok waren und die Bank ihm finanzieren würde. Antwort war dann: das ist ja nur eine Wohnung. Was will ich damit.

Habe ihm dann ein kleines Haus (95m2) im Bestand gezeigt,gleiche Rahmenbedingungen. Antwort war dann: was will ich damit? Das hat ja keinen Garten jnd keine Garage.

Ja - dann bleibst du eben weiterhin bei Mama in 12 m2 Kinderzimmer wohnen, wenn deine Ansprüche so hoch sind.

Bei vielen Immobiliensuchern sind die Ansprüche zu hoch. Da wohnt man aktuell bei einer Wohnbau auf 60 m2 ohne Balkon und die eigene Wohnung soll dann mindestens 90m2 Penthouse mit 30m2 Dachterrasse haben oder besser noch eine Toskanavilla mit Doppelgarage. So klappt das nicht.

Viele haben die Denke, dass man nur ein einziges Mal in seinem Leben eine Immobilie kaufen wird und daher muss diese dann perfekt sein. So ein Quatsch. Eine kleine Immobilie kann auch immer ein Einstieg sein, um Eigenkapital aufzubauen und Druck vom Kessel zu nehmen. Wenn sich dann eine gute Situation ergibt, kann man dann entspannt handeln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Nobelscarlett am 17.08.2023 08:27
Wäre es ein Wunschkonzert :).... Ich würde mir für den TV-L wünschen:

- Anpassung Gehalt, Zulagen und Gruppen/ Gruppierungen an den TVöD (Kommune) (ich fände die Idee auch irgendwie nett, wenn wir alle in nur einem Tarifvertrag wären)

- Jährliche Laufzeit/ Anpassung  zum nächsten 01.03. in nur 1 Verhandlungsrunde - Vorschlag muss hier von beiden Seiten zu einem Stichtag gemeldet werden und dann wird an Tag X dieser verhandelt - dieser Eiertanz über Monate ist doch einfach nur nervig

- Stufengleiche Höhergruppierungen ermöglichen

- Reduzierung der Arbeitszeit von 40,1h auf 38 h bei keinem Gehaltsabzug (warum ist es nicht möglich  die generelle Arbeitszeit einheitlich für alle zu gestalten?)

- Jahressonderzahlung: Für alle fixer Betrag statt % (z.B. jeder erhält 3000.00 EUR brutto unabhängig von EG)

- Mehr Optionen für interne Verhandlungen und Zulagen bei Übernahme von extra Aufgaben (16.5,  Stufenvorweggewährung etc. wird hier immer knallhart als nicht machbar abgeschmettert, da es das Finanzministerium wohl nicht "erlaubt" und die handlungsermöglichenden Personen da sich streng dran halten bzw. ihren Arsch nicht hochkriegen, da Mehraufwand)

- modernere Stellenbeschreibungen, angepasst an die Tätigkeit und Aufgaben, nicht 1 Stellenbeschreibung für 100 Positionen gleichen Stils um gewisse EG zu rechtfertigen! Gefühlt  gibt es hier viel noch von 1990....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 08:52
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 17.08.2023 09:37
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Dieses Forum hat bereits einen Thread in dem dieses Thema mehr als erschöpfend behandelt wurde ("Bürgergeld vs. Morgens aufstehen?")
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 09:44
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Man fragt sich tatsächlich (angesichts Deutschland als Höchststeuerland weltweit Platz 1 und 2 mal so mal so) ob man sich diesem "solidiarisch/sozialem" System noch weiter anschließen möchte, wenn die Schieflage derart eskaliert. "Leistung muss sich Lohnen" ist doch ein Spruch der immer wiederholt wird. Meine Leistung wird hier allerdings "belohnt" mit erheblich mehr Steuern und Abgaben, weshalb ich dazu übergegangen bin nicht mehr die Leistung zu erhöhen, sondern das Kapitaleinkommen abseits der so "gerecht" besteuerten "Leistung".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 09:48
Ich finde es mittlerweile nur noch extrem frustrierend zu arbeiten.
Man fragt sich eigentlich wieso man das überhaupt noch macht.

Da wo ich wohne kann man sich nicht mal eine eigene Immobilie leisten - egal ob man in der EG 6, 7, 8 oder 9 ist.
Von den Zinsen die die Bank fordert ganz abgesehen.

Fremde Leute, die in dieses Land kommen, kriegen die Miete bezahlt + Bürgergeld + Gas bezahlt. (Auf diesen Betrag muss man erstmal kommen, wenn man Vollzeit arbeitet).

Auch ein vielleicht guter Tarifabschluss wird daran nichts ändern..

Die Nerven liegen bei mir und vielen anderen blank.
Es ist einfach nur noch zum..... :-X

Mimimi. Man kann sich auch mit diesem Gehalt in den meisten Gegenden eine eigene Immobilie leisten. Es kommt rein auf die eigenen Ansprüche an. Hatte dazu neulich folgendes Gespräch mit einem 24jährigen, der sich sehr darüber aufgeregt hat, dass er sich keine eigene Immobilie kaufen kann aufgrund der Preise und Zinsen.

Habe ihm dann mehrere Wohnungen im Bestand gezeigt, die preislich ok waren und die Bank ihm finanzieren würde. Antwort war dann: das ist ja nur eine Wohnung. Was will ich damit.

Habe ihm dann ein kleines Haus (95m2) im Bestand gezeigt,gleiche Rahmenbedingungen. Antwort war dann: was will ich damit? Das hat ja keinen Garten jnd keine Garage.

Ja - dann bleibst du eben weiterhin bei Mama in 12 m2 Kinderzimmer wohnen, wenn deine Ansprüche so hoch sind.

Bei vielen Immobiliensuchern sind die Ansprüche zu hoch. Da wohnt man aktuell bei einer Wohnbau auf 60 m2 ohne Balkon und die eigene Wohnung soll dann mindestens 90m2 Penthouse mit 30m2 Dachterrasse haben oder besser noch eine Toskanavilla mit Doppelgarage. So klappt das nicht.

Viele haben die Denke, dass man nur ein einziges Mal in seinem Leben eine Immobilie kaufen wird und daher muss diese dann perfekt sein. So ein Quatsch. Eine kleine Immobilie kann auch immer ein Einstieg sein, um Eigenkapital aufzubauen und Druck vom Kessel zu nehmen. Wenn sich dann eine gute Situation ergibt, kann man dann entspannt handeln.
Danke!
Zeigt dir den Verlauf zwischen Kaufpreis und Miete an:
https://data.oecd.org/chart/7a31

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 10:05
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Ja man kann ja wohl noch ... Nein, Neid drückt nicht aus, dass etwas in Schieflage geraten ist! Deine Form von Neid ist das Gegenteil von Gönnen. Und das ist destruktiv. Für dich ... und der Gesellschaft. Und alles was du schreibst und wie du es formulierst ist eine destruktive Haltung dir und anderen gegenüber. Sehe nach oben und nicht nach unten. Verändere deinen Abstand - versuche nicht bei anderen Veränderungen hervorzurufen. Gönne es den (meisten) Menschen etwas Ruhe vor Krieg und Flucht zu haben und sehe selber zu, dass es dir besser geht, wie du es dir wünschst. Du lebst (noch) in einem freien Land mit freier Entscheidung deiner Wohnortwahl (in Mittelstädten ohne Uni in Ost und West gibt es noch Mieten für 5 €/qm oder Grundstücke für unter 50 € q/m) sowie Arbeitsplatzwahl.

Und jetzt mal zum Nachdenken noch die Worte aus meinen Erinnerungen eines Regionaldirektes der Bundesagentur für Arbeit aus einer deutlich blau wählenden Region: Für die hiesige Demographie und den  Arbeitsmarkt hätte nichts besseres passieren können als die aktuelle Fluchtbewegung. Nach etwas mehr als einem Jahr Krieg in der Ukraine mit vor allem geflüchteten Frauen und Kindern sind bereits mehr als 20 % in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse untergekommen.

Auch der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im öD zum höheren Gehalt zum öD ist recht gering. Ich bin der Meinung, dass man Sockelbeiträge - wenn diese überhaupt kommen - mal umgedreht der Tabelle anrechnen sollten. Also angefangen mit z.B. 500 € mehr für eine E15 und am Ende 1/15 davon für eine E1. Das hätte dann weniger mit Neid für die unteren Gehaltsstufen zu tun, sondern ehr nach dem Streben mit guter Arbeit und neuen Aufgaben aufzusteigen. Der viel diskutierte Wechsel von E11 zur E13 ist dafür ein Beispiel. Der lohnt sich für viele erstmal gar nicht im Vergleich zu den Aufgaben und der Verantwortung.

   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 17.08.2023 10:06

Die Frage lautet doch explizit: Welche FORDERUNGShöhe findest Du angemessen?
Grundforderung sollte 15 % sein, egal ob die BILD und Konsorten dann Schaum vor dem Mund haben   ;)

PS: Die Jahressonderzahlung muss zudem für alle wieder auf 100 %.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 17.08.2023 10:09
Hier geht es zur Umfrage von Ver.di bzgl. der festzulegenden Forderung(en).

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Auch als Nicht-Mitglied und/oder Beamte könnt ihr daran teilnehmen  ;D
Bin Beamter und habe mal 12 % "gefordert"
Wichtig ist aber vor allem, dass die 12% zum 1.10.2023 kommen und nicht durch den Inflationsausgleich weit ins Jahr 2024 geschoben werden.
Richtig, die Laufzeit ist fast genauso wichtig wie die Höhe. Also Beginn Anfang/Mitte 2023, Ende zum 31.12.2024 (also dann wieder zeitgleich mit TVöD).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 10:17
Da die Laufzeit des letzten Tarifvertrags zum TV-L bis 30.09.2023 vereinbart war, wäre eine Forderung nach "Beginn Anfang/Mitte 2023" nicht abgedeckt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 10:26
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Ja man kann ja wohl noch ... Nein, Neid drückt nicht aus, dass etwas in Schieflage geraten ist! Deine Form von Neid ist das Gegenteil von Gönnen. Und das ist destruktiv. Für dich ... und der Gesellschaft. Und alles was du schreibst und wie du es formulierst ist eine destruktive Haltung dir und anderen gegenüber. Sehe nach oben und nicht nach unten. Verändere deinen Abstand - versuche nicht bei anderen Veränderungen hervorzurufen. Gönne es den (meisten) Menschen etwas Ruhe vor Krieg und Flucht zu haben und sehe selber zu, dass es dir besser geht, wie du es dir wünschst. Du lebst (noch) in einem freien Land mit freier Entscheidung deiner Wohnortwahl (in Mittelstädten ohne Uni in Ost und West gibt es noch Mieten für 5 €/qm oder Grundstücke für unter 50 € q/m) sowie Arbeitsplatzwahl.

Und jetzt mal zum Nachdenken noch die Worte aus meinen Erinnerungen eines Regionaldirektes der Bundesagentur für Arbeit aus einer deutlich blau wählenden Region: Für die hiesige Demographie und den  Arbeitsmarkt hätte nichts besseres passieren können als die aktuelle Fluchtbewegung. Nach etwas mehr als einem Jahr Krieg in der Ukraine mit vor allem geflüchteten Frauen und Kindern sind bereits mehr als 20 % in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse untergekommen.

Auch der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im öD zum höheren Gehalt zum öD ist recht gering. Ich bin der Meinung, dass man Sockelbeiträge - wenn diese überhaupt kommen - mal umgedreht der Tabelle anrechnen sollten. Also angefangen mit z.B. 500 € mehr für eine E15 und am Ende 1/15 davon für eine E1. Das hätte dann weniger mit Neid für die unteren Gehaltsstufen zu tun, sondern ehr nach dem Streben mit guter Arbeit und neuen Aufgaben aufzusteigen. Der viel diskutierte Wechsel von E11 zur E13 ist dafür ein Beispiel. Der lohnt sich für viele erstmal gar nicht im Vergleich zu den Aufgaben und der Verantwortung.

 

Grundsätzlich kann ich deine Sichtweise nachvollziehen. Was aber wenn "die unter dir" durch "umstände" plötzlich "neben" oder gar "über" dir stehen. Gibt das nicht zu denken? Zumal wir mal davon ausgehen, dass die Persönliche Entwicklung vielleicht nicht so schnell voran gehen kann durch "umstände" die jetzt mal nicht in der eigenen Leistung liegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 10:45
Grundsätzlich kann ich deine Sichtweise nachvollziehen. Was aber wenn "die unter dir" durch "umstände" plötzlich "neben" oder gar "über" dir stehen. Gibt das nicht zu denken? Zumal wir mal davon ausgehen, dass die Persönliche Entwicklung vielleicht nicht so schnell voran gehen kann durch "umstände" die jetzt mal nicht in der eigenen Leistung liegen.

Da eine E6 mehr als Mindestlohn ist, sollte es nicht mal annähernd der Fall sein und auch der Mindestlohnempfänger erhält mehr:
https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html (https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html)
Und der Mindestlohn steigt weiter.

Damit ist der Aussage auch Wind aus den Segeln genommen und ehr in die Märchenkiste der blauen zuzuordnen.

Ein BG-Empfänger hat einen Netto-Abstand von 670 € zum Mindestlohnempfänger und zu jemanden in der E6 S6 sogar von 1250 €.
Von der E6 S6 zur E12 S6 beträgt der Abstand 1308 € Netto. Also schaue ich zu den "nach unten" oder strebe ich lieber nach oben? Dafür hätte ich gerne eine Erklärung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 10:51
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Sehe nach oben und nicht nach unten. Verändere deinen Abstand - versuche nicht bei anderen Veränderungen hervorzurufen. Gönne es den (meisten) Menschen etwas Ruhe vor Krieg und Flucht zu haben und sehe selber zu, dass es dir besser geht, wie du es dir wünschst. Du lebst (noch) in einem freien Land mit freier Entscheidung deiner Wohnortwahl (in Mittelstädten ohne Uni in Ost und West gibt es noch Mieten für 5 €/qm oder Grundstücke für unter 50 € q/m) sowie Arbeitsplatzwahl.

 

Tja, nur dass das nicht nur mich betrifft, sondern die gesamte Mittelschicht. Würde man deinem Rat folgen, würde das fast die komplette Abschaffung aller Angestellten bzw. Facharbeiter bedeuten. Woraus dann die Frage erwächst wer dann all die notwendige Arbeit noch machen soll, wenn jetzt plötzlich alle anfangen so zu denken. Das Problem sind nämlich nicht „wir“ als Masse, sondern ein gieriger Umverteilungsstaat.

Aber ist schon klar, das wird dir auch nicht einleuchten. Du hast wahrscheinlich sogar ein Einfamilienhaus geerbt, fährst einen SUV, fliegst 3x im Jahr in den Urlaub und wählst Grün 🙈
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 10:52
Grundsätzlich kann ich deine Sichtweise nachvollziehen. Was aber wenn "die unter dir" durch "umstände" plötzlich "neben" oder gar "über" dir stehen. Gibt das nicht zu denken? Zumal wir mal davon ausgehen, dass die Persönliche Entwicklung vielleicht nicht so schnell voran gehen kann durch "umstände" die jetzt mal nicht in der eigenen Leistung liegen.

Da eine E6 mehr als Mindestlohn ist, sollte es nicht mal annähernd der Fall sein und auch der Mindestlohnempfänger erhält mehr:
https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html (https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html)
Und der Mindestlohn steigt weiter.

Damit ist der Aussage auch Wind aus den Segeln genommen und ehr in die Märchenkiste der blauen zuzuordnen.

Ein BG-Empfänger hat einen Netto-Abstand von 670 € zum Mindestlohnempfänger und zu jemanden in der E6 S6 sogar von 1250 €.
Von der E6 S6 zur E12 S6 beträgt der Abstand 1308 € Netto. Also schaue ich zu den "nach unten" oder strebe ich lieber nach oben? Dafür hätte ich gerne eine Erklärung!

Also ich schaue mal grundsätzlich in beide Richtungen. Von unten nicht überholt werden und nach oben so weit wie möglich. Was ich aber feststelle: Von unten wird herangerückt, nach oben wird durchs Steuersystem exponentiell gebremst. Was also tun? Weiter nach oben streben und den Heranrückenden das Leben finanzieren (ausgenommen arbeitswillige die kurz beziehen, und die welche tatsächlich nicht erwerbsfähig sind) oder sich einen Sidetrack wählen. Eine Art Sweet Spot zwischen "hier alles mitfinanzieren" und "sich selbst was aufbauen" und zwar in dem Maße sich nicht übervorteilt zu fühlen von unten und sich nicht "gebremsklotzt" zu fühlen nach oben. Meine Lösung: Kapital. Rest egal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Roland80 am 17.08.2023 10:59
Ein Bürgergeldempfänger muss aber keine Miete von seinem Mindestsatz bezahlen. Das sollte man nicht vergessen. Also ist der Abstand doch schwindend gering und die Frage durchaus berechtigt. Und nur weil ihr vielleicht das Glück habt und gut verdient, geht es noch lange nicht allen so.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 11:03
Ein Bürgergeldempfänger muss aber keine Miete von seinem Mindestsatz bezahlen. Das sollte man nicht vergessen. Also ist der Abstand doch schwindend gering und die Frage durchaus berechtigt. Und nur weil ihr vielleicht das Glück habt und gut verdient, geht es noch lange nicht allen so.

Yep. Ich habe seine Berechnung jetzt nicht zerlegt, weil ich gerade keine Zeit habe, aber seine Argumentationskette schwächelt einfach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 11:09
Ein Bürgergeldempfänger muss aber keine Miete von seinem Mindestsatz bezahlen. Das sollte man nicht vergessen. Also ist der Abstand doch schwindend gering und die Frage durchaus berechtigt. Und nur weil ihr vielleicht das Glück habt und gut verdient, geht es noch lange nicht allen so.

Yep. Ich habe seine Berechnung jetzt nicht zerlegt, weil ich gerade keine Zeit habe, aber seine Argumentationskette schwächelt einfach.

Für mich sind das noch nicht mal Argumente die er da anführt, sondern er sagt damit lediglich "Du bist selbst Schuld".
Und wie gesagt beantwortet er damit nicht die Frage wie dieses System noch funktionieren soll, wenn alle jetzt anfangen würden sich zu überlegen Millionär zu werden (einschließlich der Putzfrau).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 11:11
Also zunächst ist es ja erstmal so, dass Neid eine Emotion ist. Es drückt das Gefühl darüber aus, dass etwas in Schieflage geraten ist, wie eben dass man sich ungerecht behandelt fühlt. Warum sollte das denn unberechtigt sein, wenn man eben sieht, dass ganz offensichtlich andere Menschen insoweit finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen, die nie in dieses System eingezahlt haben und der Staat aber an mich als Einheimischen die Erwartung setzt, dass ich mal gefälligst zu arbeiten habe - und das obwohl der Abstand zwischen einem mittleren Gehalt im ÖD und den Leistungen auf die ein Bürgergeldempfänger Anspruch hat einfach nur lächerlich gering ist. (Und von anderen Themen wie der Rente wird da noch gar nicht gesprochen).

Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist, kann man sich ja schon mal die Frage stellen, wieso man das alles überhaupt noch unterstützen soll.

Sehe nach oben und nicht nach unten. Verändere deinen Abstand - versuche nicht bei anderen Veränderungen hervorzurufen. Gönne es den (meisten) Menschen etwas Ruhe vor Krieg und Flucht zu haben und sehe selber zu, dass es dir besser geht, wie du es dir wünschst. Du lebst (noch) in einem freien Land mit freier Entscheidung deiner Wohnortwahl (in Mittelstädten ohne Uni in Ost und West gibt es noch Mieten für 5 €/qm oder Grundstücke für unter 50 € q/m) sowie Arbeitsplatzwahl.


Tja, nur dass das nicht nur mich betrifft, sondern die gesamte Mittelschicht. Würde man deinem Rat folgen, würde das fast die komplette Abschaffung aller Angestellten bzw. Facharbeiter bedeuten. Woraus dann die Frage erwächst wer dann all die notwendige Arbeit noch machen soll, wenn jetzt plötzlich alle anfangen so zu denken. Das Problem sind nämlich nicht „wir“ als Masse, sondern ein gieriger Umverteilungsstaat.

Aber ist schon klar, das wird dir auch nicht einleuchten. Du hast wahrscheinlich sogar ein Einfamilienhaus geerbt, fährst einen SUV, fliegst 3x im Jahr in den Urlaub und wählst Grün 🙈

 :D :D Ich ... armer Ossi ... Plattenbausiedlung groß geworden. Eltern nach der Wende sofort entlassen. Die sind erst so Mitte der 1990er Jahr einigermaßen hochgekommen und haben einen kleinen Betrieb übernommen. Es hat geradeso für ein Auto und für ein mal im Jahr Urlaub gereicht. Nach 2000 lief es besser. Ich selber Studium ab 2004 (nicht Bafög-berechtigt) - konnte finanziert werden mit 200 € monatlich von meinen Eltern und den Rest ich selber - Studenjobs etc.... 2009/10 Finanzcrash und ich mit Studium fertig, 80 Bewerbungen, kein Job - nur Praktika. Also ins Ausland - auch erst nur Praktikum aber aufgrund guter Leistung Job-Angebot. Also hochgearbeitet im Ausland. Situation in Dtl. wurde besser, Fachkräftemangel, also Bewerbungen in Deutschland. 10 Stück 5 Gespräche, 2 Jobangebote. Heute, ein sehr kleines Haus - tatsächlich - und aber nur ein Kleinwagen für die Frau und ich selber fahr Fahrrad auf Arbeit.
Was haben wir nie gemacht - uns nach unten verglichen. Immer geschaut wie es weiter geht um vorwärts oder eben nach oben zu kommen. Wir haben alle nie Rechts gewählt, weil wir an unsere Freiheit und Demokratie glauben. Selbst in der schweren Zeiten Anfang der 1990er Jahre. Und die waren die Hölle im Vergleich zu jetzt.

Für mich sind das noch nicht mal Argumente die er da anführt, sondern er sagt damit lediglich "Du bist selbst Schuld".
Und wie gesagt beantwortet er damit nicht die Frage wie dieses System noch funktionieren soll, wenn alle jetzt anfangen würden sich zu überlegen Millionär zu werden (einschließlich der Putzfrau).

Und warum sollte es die Mittelschicht nicht geben, wenn man meinen Rat befolgt? Wir waren Mitte der 1990er Jahre Mittelschicht und sind es heute noch. Die Mittelschicht ist sehr breit. Und nach oben schauen heißt nicht, Chef von Aldi zu werden. Aber stets besser zu verdienen als vor 10 Jahren - und wenn es "nur" 500 € Netto mehr sind. Damit kann ich doch trotzdem Facharbeiter sein, halt mit einer weiteren Qualifikation oder verantwortlich für 3 weitere Facharbeiter. Ich verstehe deine Aussage nicht - die ergibt auch keinen Sinn.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 11:12
Ein Bürgergeldempfänger muss aber keine Miete von seinem Mindestsatz bezahlen. Das sollte man nicht vergessen. Also ist der Abstand doch schwindend gering und die Frage durchaus berechtigt. Und nur weil ihr vielleicht das Glück habt und gut verdient, geht es noch lange nicht allen so.

Das Wohngeld ist doch hier bereits drinnen - musst du lesen: https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html (https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 11:19
Ein Bürgergeldempfänger muss aber keine Miete von seinem Mindestsatz bezahlen. Das sollte man nicht vergessen. Also ist der Abstand doch schwindend gering und die Frage durchaus berechtigt. Und nur weil ihr vielleicht das Glück habt und gut verdient, geht es noch lange nicht allen so.

Das Wohngeld ist doch hier bereits drinnen - musst du lesen: https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html (https://www.rnd.de/politik/mindestlohn-oder-buergergeld-wer-bekommt-wie-viel-2S73W7ILJJEFRIXERWT5ORLTW4.html)
Schönes Beispiel auf der Website. Unterschlägt aber auch nur wieviel der Mindestlohnempfänger tatsächlich mehr haben könnte müsste er nicht den Empfänger im Vergleich finanzieren.

Witzig auch, dass Familien nur im Kindergeldbezug gerechnet werden. Ein Schelm...

Wieso werden hier eigentlich Steuern und Abgaben ausgeblendet? Ergibt das in der Gesamtschau nicht ein verqueres Bild?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 11:22
Ja und Wohngeld für den Mindestlohnempfänger und bezahlte Warmmiete für den Bürgergeldempfänger. Alles im Artikel beschrieben und habe ich beim BG-Empfänger berücksichtigt. Der Abstand bleibt doch trotzdem 670 €. Ich weiß nicht, warum sich Arbeiten für 670 € mehr im Monat nicht lohnen soll? Und bei einer E6 S6 mit über 1200 € mehr im Monat und freier Wohnungswahl ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 11:22
Grundsätzlich kann ich deine Sichtweise nachvollziehen. Was aber wenn "die unter dir" durch "umstände" plötzlich "neben" oder gar "über" dir stehen. Gibt das nicht zu denken? Zumal wir mal davon ausgehen, dass die Persönliche Entwicklung vielleicht nicht so schnell voran gehen kann durch "umstände" die jetzt mal nicht in der eigenen Leistung liegen.

Damit ist der Aussage auch Wind aus den Segeln genommen und ehr in die Märchenkiste der blauen zuzuordnen.

Ein BG-Empfänger hat einen Netto-Abstand von 670 € zum Mindestlohnempfänger und zu jemanden in der E6 S6 sogar von 1250 €.

Also ich sehe da keine Märchenkiste der Blauen.

Jetzt mal reine Fakten:
- Bürgergeld 502€
- Die Miete ist etwas kompliziert, weil es auf den Ort ankommt. Aber als Single stehen dir 45m2  zu + 15m2 für jede weitere Person. Veranschlagen wir in einer Stadt wie Dortmund (Beispiel) also mal 600€ warm.
- Gas (Wenn wir von 45m2 ausgehen, veranschlage ich einfach mal 60€)
- GEZ 18,36€

Wären zusammen ca. 1180,36€

So, jemand der in E6 S6 arbeitet, hat Netto 2163,40€

2163,40€ Minus 1180,36€ sind 983,04€!

Finde ich jetzt nicht wirklich viel, dafür dass jemand 40 Stunden in der Woche arbeiten muss, Stress hat, sich vom Vorgesetzten möglicherweise dumm anmachen lachen muss und der Bürgergeldempfänger ja die komplette Freizeit für sich hat.

(Und hier gehen wir ja auch nur von einem Single aus...Wenn man noch ganze (Groß)Familien berücksichtigen würde, würde die Rechnung nochmal ganz anders aussehen...

KEIN GUTER DEAL! Würde ich sagen.

Hätte das jetzt besser nicht ausgerechnet, merke schon wieder wie wütend ich werde...)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 11:28
Hm, und deine Alleinverdiener-Bedarfsgemeinschaft im Beispiel  mit einem E6/6-Einkommen ist nicht wohngeldberechtigt und die zweite Person nicht selbst in der Grundsicherung?

Seltsames Konstrukt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 11:29
Ja und Wohngeld für den Mindestlohnempfänger und bezahlte Warmmiete für den Bürgergeldempfänger. Alles im Artikel beschrieben und habe ich beim BG-Empfänger berücksichtigt. Der Abstand bleibt doch trotzdem 670 €. Ich weiß nicht, warum sich Arbeiten für 670 € mehr im Monat nicht lohnen soll? Und bei einer E6 S6 mit über 1200 € mehr im Monat und freier Wohnungswahl ...

Schau mal bitte alle Regelleistungen an die es sonst noch so gibt. Zieh das ganze dann mal beim AN ggü. dem H4 ab. Einfachstes Beispiel einer weiteren Differenz wäre zum Beispiel der Arbeitsweg. Just saying. Locker 220 € abziehen bitte. Wenn man dann gemütlich alles durchrechnet sind die 670 weg und es "lohnt" nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 11:30
Hm, und deine Alleinverdiener-Bedarfsgemeinschaft im Beispiel  mit einem E6/6-Einkommen ist nicht wohngeldberechtigt und die zweite Person nicht selbst in der Grundsicherung?

Seltsames Konstrukt...

In meinem Beispiel habe ich einen Single-Bürgergeldempfänger mit einem E6 S6-Angestellten verglichen, der für seine Kosten selbst aufkommen muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 11:36
In meinem Beispiel habe ich einen Single-Bürgergeldempfänger mit einem E6 S6-Angestellten verglichen, der für seine Kosten selbst aufkommen muss.

Ok, hatte mich bei deiner Wohnungsgröße verlesen, muss mich korrigieren.

In diesem Link (https://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/angemessene-kdu-in-dortmund-so-teuer-darf-die-miete-sein/) findet man übrigens die Angabe, dass für einen Ein-Personen-Haushalt in Dortmund für die Bruttokaltmiete 510€ monatlich zur Verfügung stehen, für einen Zwei-Personen-Haushalt 630€.

Die Frage nach der Wohngeldberechtigung deines betrachteten Arbeitnehmers bleibt aber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 11:41
In meinem Beispiel habe ich einen Single-Bürgergeldempfänger mit einem E6 S6-Angestellten verglichen, der für seine Kosten selbst aufkommen muss.

Ok, hatte mich bei deiner Wohnungsgröße verlesen, muss mich korrigieren.

In diesem Link (https://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/angemessene-kdu-in-dortmund-so-teuer-darf-die-miete-sein/) findet man übrigens die Angabe, dass für einen Ein-Personen-Haushalt in Dortmund für die Bruttokaltmiete 510€ monatlich zur Verfügung stehen, für einen Zwei-Personen-Haushalt 630€.

Die Frage nach der Wohngeldberechtigung deines betrachteten Arbeitnehmers bleibt aber.

Wie kommst du darauf, dass jemand mit E6 wohngeldberechtigt ist?
Wenn ich Single bin, liegt die Grenze bei 1372€. 
Es gibt keine EG die darunter liegt (nicht mal E1 in der niedrigsten Stufe).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 11:49
Stimmt, unser Alleinverdiener hätte weder Anspruch auf Wohngeld, noch auf Aufstockung durch Bürgergeld. Er sollte also am besten in eine Bedarfsgemeinschaft mit mehr Personen wechseln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 11:52
Stimmt, unser Alleinverdiener hätte weder Anspruch auf Wohngeld, noch auf Aufstockung durch Bürgergeld. Er sollte also am besten in eine Bedarfsgemeinschaft mit mehr Personen wechseln.

Es ist jedem Menschen frei gestellt in z.B. eine WG zu ziehen, um zB Kosten bei der Miete zu sparen.
Aber ich verstehe halt nicht deinen Punkt und was du damit sagen willst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 11:58
Eigentlich nur, dass die Kosten pro Person sinken, wenn mehr Leute zusammenwohnen. (Und sollte das Einkommen gleich bleiben, dann setzt auch irgendwann die Wohngeldberechtigung ein.)

Nun, wie ist es eigentlich umgekehrt bei dem arbeitsfähigen Bürgergeld-Empfänger aus, der partout nicht arbeiten will? Dem steht doch eine Kürzung um 30% zu. (Das bezieht sich aber nur auf den Bedarfssatz und nicht auch die Miete, oder?)

Wie dem auch sei: Ich glaube schon, dass es durchaus auch etwas mit einem Menschen macht, wenn er nur aufgrund von Almosen mehr schlecht als recht am Leben teilnehmen kann, anstatt sich selbst seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nicht wenige Langzeitarbeitslose rutschen ja auch in psychische Probleme, da man sich ja an vielen Stellen auch durch seine Arbeit definiert bzw. definiert wird...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:03
Eigentlich nur, dass die Kosten pro Person sinken, wenn mehr Leute zusammenwohnen. (Und sollte das Einkommen gleich bleiben, dann setzt auch irgendwann die Wohngeldberechtigung ein.)

Nun, wie ist es eigentlich umgekehrt bei dem arbeitsfähigen Bürgergeld-Empfänger aus, der partout nicht arbeiten will? Dem steht doch eine Kürzung um 30% zu. (Das bezieht sich aber nur auf den Bedarfssatz und nicht auch die Miete, oder?)

Wie dem auch sei: Ich glaube schon, dass es durchaus auch etwas mit einem Menschen macht, wenn er nur aufgrund von Almosen mehr schlecht als recht am Leben teilnehmen kann, anstatt sich selbst seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nicht wenige Langzeitarbeitslose rutschen ja auch in psychische Probleme, da man sich ja an vielen Stellen auch durch seine Arbeit definiert bzw. definiert wird...

mWn wird die Miete nie gekürzt bei "rebellischem" Verhalten. Der Bedarfssatz kann auch mal ordentlich leiden. Das mit dem Zusammenziehen um Geld zu sparen an sich ist ja n Klassiker ob jetzt Paar oder WG, aber was impliziert das Allgemein? Soll es heißen, wenn man in den unteren EG ist sollte man sich schonmal auf WG leben einstellen, weil es ansonsten nicht reicht? Düster.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 12:05
Eigentlich nur, dass die Kosten pro Person sinken, wenn mehr Leute zusammenwohnen. (Und sollte das Einkommen gleich bleiben, dann setzt auch irgendwann die Wohngeldberechtigung ein.)

Wie kommst du denn darauf? Wenn ich durch einen Umzug in eine WG meine Warmmiete senke, erhalte ich kein Wohngeldberechtigung, so lange ich über 1372€ verdiene. Warum sollte das auch so sein?

Zitat
Nun, wie ist es eigentlich umgekehrt bei dem arbeitsfähigen Bürgergeld-Empfänger aus, der partout nicht arbeiten will? Dem steht doch eine Kürzung um 30% zu. (Das bezieht sich aber nur auf den Bedarfssatz und nicht auch die Miete, oder?)

Verstehe ich wieder nicht. Warum steht ihm eine Kürzung um 30% zu?
Die Miete eines Bürgergeldempfängers wird vom Jobcenter gezahlt. Ich finde es ok, dass man sich in der Situation nicht unbedingt selbst aussuchen darf wo genau man wohnt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 12:06
Eigentlich nur, dass die Kosten pro Person sinken, wenn mehr Leute zusammenwohnen. (Und sollte das Einkommen gleich bleiben, dann setzt auch irgendwann die Wohngeldberechtigung ein.)

Nun, wie ist es eigentlich umgekehrt bei dem arbeitsfähigen Bürgergeld-Empfänger aus, der partout nicht arbeiten will? Dem steht doch eine Kürzung um 30% zu. (Das bezieht sich aber nur auf den Bedarfssatz und nicht auch die Miete, oder?)

Wie dem auch sei: Ich glaube schon, dass es durchaus auch etwas mit einem Menschen macht, wenn er nur aufgrund von Almosen mehr schlecht als recht am Leben teilnehmen kann, anstatt sich selbst seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nicht wenige Langzeitarbeitslose rutschen ja auch in psychische Probleme, da man sich ja an vielen Stellen auch durch seine Arbeit definiert bzw. definiert wird...

Und damit sollte auch das Thema abgeschlossen werden. Beneide oder missgönne ich es dem BG-Empfänger, oder beneide ich aus der Perspektive der E6 die nächst höheren Gruppen und Nutze meine Energie für den Versuch dahin zu kommen. Ich denke finanziell und gesunder ist es nach oben zu schauen. Es ist die Lebenserfahrung und derer meiner Klasse aus 1990. Es gibt die Neider - mittlerweile schwer Krank und öfter im Krankenhaus als zu Hause, oder im Knast, oder bereits Tod - oder welche, die was aus sich gemacht haben. Keiner ist Millionär. Aber paar haben auch gute Jobs und ein Haus oder Wohneigentum. Selbst jemand, der bereits 2 mal insolvent war.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 12:06
Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist,
Wer das aktuell so sieht, der hat sich bis vor zwei Jahren zu wenig diese Frage gestellt, als er noch 0,6% Zinsen aufgedrückt bekommen hat und sollte sich einfach darüber ärgern, dass aktuell der Zeitpunkt ungünstig ist und er warten muss, bis er wieder besser wird (Kaufpreise und Zinsen sinken bekanntlich).

Das es beschämend ist, dass die 5 Köpfige Bürgergeldempfänger Familie in München ungefähr so viel benötigt, wie das Netto-Medianeinkommen in D ist, empfinde ich auch so.

Lösungen?
Bürgergeldempfänger zwangsweise in ländlichen günstigeren Regionen umziehen lassen?
Bürgergeld streichen und Kasernen mit Suppenküche einrichten und alles per Naturalien erledigen?
(macht es das dann billiger??)
Mindestlohn verdoppeln?
Bzgl. der "Fremden" die in den Schengenraum bzw. EU Raum eingewandert sind und noch keinen Rechtsstatus haben oder einen haben (also anerkannte Flüchtlinge/Asylanten sind):
Diese gesellschaftliche Aufgabe als monetäre Last komplett auslagern aus der einzelstaatlichen Verantwortung zu einem EU Budget, so dass die Last nicht nur von Malta, Zypern, Polen, Österreich Deutschland... getragen wird?
(https://cdn.statcdn.com/Infographic/images/normal/18439.jpeg)

Welche Lösungen haben die von dir präferierten Parteien?

Und leider ist unser Staat immer noch nicht bereit eine Umverteilung des Vermögens anzugehen.
Weder Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, KapSt noch ... fassen sie an.

Sicher wäre es einen Alternative: Milliarden in die bessere Sicherung der Aussengrenzen zu stecken.

Um zurück zu deiner Bürgergeld empfänger vs. Arbeitnehmer zurück zukommen:
KEIN GUTER DEAL! Würde ich sagen.

Hätte das jetzt besser nicht ausgerechnet, merke schon wieder wie wütend ich werde...)
Was ist den da der bessere Deal?
Den Bürgergeldempfänger , wie von mir oben skizziert wesentlich weniger Geld zur Verfügung zu stellen, als er benötigt?
Oder die Steuersätze(progression), wesentlich weiter nach verschieben und den Grundfreibetrag zu erhöhen, damit der EG6S6 400€ mehr hat (weil er dann keine Est mehr zahlt?).
Wäre das ein guter Deal und wärst du dann nicht mehr wütend?

Ist das Teil des Parteienprogrammes deiner präverierten Partei?

Also bleibt die Frage:
Bekommt der eg6er zu wenig?
Zahlt er zuviel Steuer?
oder bekommt der Bürgergeldempfänger zu viel?

Was macht dich da wüetnd?


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:13
Und wenn man dann noch sieht, dass einem die Bank 4,5% Zinsen für eine Immobilie aufdrücken will und der Preis derselben sowieso völlig überteuert ist,
Wer das aktuell so sieht, der hat sich bis vor zwei Jahren zu wenig diese Frage gestellt, als er noch 0,6% Zinsen aufgedrückt bekommen hat und sollte sich einfach darüber ärgern, dass aktuell der Zeitpunkt ungünstig ist und er warten muss, bis er wieder besser wird (Kaufpreise und Zinsen sinken bekanntlich).

Das es beschämend ist, dass die 5 Köpfige Bürgergeldempfänger Familie in München ungefähr so viel benötigt, wie das Netto-Medianeinkommen in D ist, empfinde ich auch so.

Lösungen?
Bürgergeldempfänger zwangsweise in ländlichen günstigeren Regionen umziehen lassen?
Bürgergeld streichen und Kasernen mit Suppenküche einrichten und alles per Naturalien erledigen?
(macht es das dann billiger??)
Mindestlohn verdoppeln?
Bzgl. der "Fremden" die in den Schengenraum bzw. EU Raum eingewandert sind und noch keinen Rechtsstatus haben oder einen haben (also anerkannte Flüchtlinge/Asylanten sind):
Diese gesellschaftliche Aufgabe als monetäre Last komplett auslagern aus der einzelstaatlichen Verantwortung zu einem EU Budget, so dass die Last nicht nur von Malta, Zypern, Polen, Österreich Deutschland... getragen wird?
(https://cdn.statcdn.com/Infographic/images/normal/18439.jpeg)

Welche Lösungen haben die von dir präferierten Parteien?

Und leider ist unser Staat immer noch nicht bereit eine Umverteilung des Vermögens anzugehen.
Weder Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, KapSt noch ... fassen sie an.

Sicher wäre es einen Alternative: Milliarden in die bessere Sicherung der Aussengrenzen zu stecken.

Um zurück zu deiner Bürgergeld empfänger vs. Arbeitnehmer zurück zukommen:
KEIN GUTER DEAL! Würde ich sagen.

Hätte das jetzt besser nicht ausgerechnet, merke schon wieder wie wütend ich werde...)
Was ist den da der bessere Deal?
Den Bürgergeldempfänger , wie von mir oben skizziert wesentlich weniger Geld zur Verfügung zu stellen, als er benötigt?
Oder die Steuersätze(progression), wesentlich weiter nach verschieben und den Grundfreibetrag zu erhöhen, damit der EG6S6 400€ mehr hat (weil er dann keine Est mehr zahlt?).
Wäre das ein guter Deal und wärst du dann nicht mehr wütend?

Ist das Teil des Parteienprogrammes deiner präverierten Partei?

Also bleibt die Frage:
Bekommt der eg6er zu wenig?
Zahlt er zuviel Steuer?
oder bekommt der Bürgergeldempfänger zu viel?

Was macht dich da wüetnd?

Ich weiß zwar nicht was dieser Post im allgemeinen vermitteln will deswegen nehme ich mal einen Satz heraus der mir aufgefallen ist:

"Und leider ist unser Staat immer noch nicht bereit eine Umverteilung des Vermögens anzugehen.
Weder Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, KapSt noch ... fassen sie an."

Ja Gottseidank ist das so. Und hoffentlich wird das noch verbessert. Indem Kapitalerstragsteuer auf Null sinkt indem private Altersvorsorge endlich in die Hände mündiger Bürger gelegt wird und nicht in irgendwelche, mit der Versicherungs-Lobby abgesprochenen "Produkte". Bezeichnend, dass die Grünen diesem Vorhaben natürlich quer schießen wollen (oooh die reichen werden reicher), bla bla. Aber die anderen kommen auch nicht aus dem Quark mit Bremsen wie Steuern und Sozialabgaben. Lasst die Leute machen wäre mal ein Motto, aber nein alles Umverteilen bis nix mehr da ist und dann das ganze nochmal. Sozialismus endet im Nichts. immer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 12:17
Oder die Steuersätze(progression), wesentlich weiter nach verschieben und den Grundfreibetrag zu erhöhen, damit der EG6S6 400€ mehr hat (weil er dann keine Est mehr zahlt?).
Wäre das ein guter Deal

Das wäre zB eine gute Idee, oder auch, dass man sagt, dass man erst Steuern ab 3000€ zahlt und darunter eben nicht.
Möglich wären ja auch andere Überlegungen wie zB dass man die Lohnsteuer drastisch senkt (die ich als das wahre Übel ansehe für uns Angestellte).

Aber: Genau so wie du argumentierst, argumentieren die Politiker der etablierten Parteien (vorwiegend SPDler).
Sie sagen nämlich: Wir helfen Arbeitnehmern nicht, indem wir Bürgergeldempfängern noch mehr wegnehmen, nur damit sich Arbeitnehmer nicht ganz so schlecht fühlen.

Tja, aber auf den Gedanken eben tatsächlich die Lasten für Arbeitnehmer zu senken, DAMIT sie sich eben auch besser behandelt fühlen – darauf wird dann eben doch wieder verzichtet.
Ist einfach ein total perfides System in dem wir leben. Und dann braucht man sich eben auch nicht zu wundern, wenn Wahlumfragen derzeit so aussehen wie sie aussehen.

Zum Thema Immobilien:

Tja, Grunderwerbssteuer abschaffen wäre aber durchaus schon mal eine Alternative…Aber selbst das wird ja nicht in Erwägung gezogen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:20
Oder die Steuersätze(progression), wesentlich weiter nach verschieben und den Grundfreibetrag zu erhöhen, damit der EG6S6 400€ mehr hat (weil er dann keine Est mehr zahlt?).
Wäre das ein guter Deal

Das wäre zB eine gute Idee, oder auch, dass man sagt, dass man erst Steuern ab 3000€ zahlt und darunter eben nicht.
Möglich wären ja auch andere Überlegungen wie zB dass man die Lohnsteuer drastisch senkt (die ich als das wahre Übel ansehe für uns Angestellte).

Aber: Genau so wie du argumentierst, argumentieren die Politiker der etablierten Parteien (vorwiegend SPDler).
Sie sagen nämlich: Wir helfen Arbeitnehmern nicht, indem wir Bürgergeldempfängern noch mehr wegnehmen, nur damit sich Arbeitnehmer nicht ganz so schlecht fühlen.

Tja, aber auf den Gedanken eben tatsächlich die Lasten für Arbeitnehmer zu senken, DAMIT sie sich eben auch besser behandelt fühlen – darauf wird dann eben doch wieder verzichtet.
Ist einfach ein total perfides System in dem wir leben. Und dann braucht man sich eben auch nicht zu wundern, wenn Wahlumfragen derzeit so aussehen wie sie aussehen.

Zum Thema Immobilien:

Tja, Grunderwerbssteuer abschaffen wäre aber durchaus schon mal eine Alternative…Aber selbst das wird ja nicht in Erwägung gezogen…

Ich habe mittlerweile den Eindruck es ist gewollt. Man WILL die Mittelschicht weiter erodieren. Einkommensteuer sollte m.E. sowieso erst ab 30.000 € greifen. Das braucht man nämlich einfach um ein "Leben" zu führen, dass eine Wohnung, ein Mobil, eine Küche und Nahrung sowie Kleidung und 1 (eins) Urlaub ermöglicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 12:25
Ich habe mittlerweile den Eindruck es ist gewollt. Man WILL die Mittelschicht weiter erodieren. Einkommensteuer sollte m.E. sowieso erst ab 30.000 € greifen. Das braucht man nämlich einfach um ein "Leben" zu führen, dass eine Wohnung, ein Mobil, eine Küche und Nahrung sowie Kleidung und 1 (eins) Urlaub ermöglicht.

Ok, wir halten also fest, dass du 30k€/Jahr als lebenswertes Minimum ansetzt. Gut, das müsste dann also allen (und nicht nur der Mittel- und Oberschicht) zur Verfügung stehen.

Dann die kurze Nachfrage, wie du das finanzieren willst. Steuersätze für alles über 60k€ dann auf 60% rauf? (Manche Modelle zu bedingungslosem Grundeinkommen rechnen so.) Das wäre ein Modell. Die Frage ist nur, ob du das willst...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 12:31
Ich habe mittlerweile den Eindruck es ist gewollt. Man WILL die Mittelschicht weiter erodieren. Einkommensteuer sollte m.E. sowieso erst ab 30.000 € greifen. Das braucht man nämlich einfach um ein "Leben" zu führen, dass eine Wohnung, ein Mobil, eine Küche und Nahrung sowie Kleidung und 1 (eins) Urlaub ermöglicht.

Ok, wir halten also fest, dass du 30k€/Jahr als lebenswertes Minimum ansetzt. Gut, das müsste dann also allen (und nicht nur der Mittel- und Oberschicht) zur Verfügung stehen.

Er redet dabei aber von Menschen, die hier arbeiten und nicht von denen die hier hinkommen und es richtig finden sich von diesem Land finanzieren zu lassen - und das ist der Unterschied!

Und warum sollten die Steuersätze für alle über 60k€ rauf?
Es gibt dann eben kein Bürgergeld mehr für jeden der hier hinkommt und wir nehmen eben auch nicht mehr solche Leute auf! Und dieses Geld muss dann natürlich nicht mehr ausgegeben werden!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 12:34
Entweder es gibt ein Minimum, was allen garantiert werden muss, oder nicht. Entweder man braucht den Betrag, damit man ein lebenswertes Leben führen kann, oder nicht.

Eine Asyldebatte führe ich hier nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 12:37
Entweder es gibt ein Minimum, was allen garantiert werden muss, oder nicht. Entweder man braucht den Betrag, damit man ein lebenswertes Leben führen kann, oder nicht.

Eine Asyldebatte führe ich hier nicht.

Du vermischst hier völlig unterschiedliche Dinge miteinander
Das Existenzminimum ist doch gar nicht das Thema, hier geht es darum ab wann man Steuern zahlen soll als Arbeitnehmer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 12:40
Der Steuerfreibetrag leitet sich doch genau aus dem Existenzminimum her. Darauf will und soll der Staat keine Steuern erheben, weil man es zum Leben braucht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:42
Entweder es gibt ein Minimum, was allen garantiert werden muss, oder nicht. Entweder man braucht den Betrag, damit man ein lebenswertes Leben führen kann, oder nicht.

Eine Asyldebatte führe ich hier nicht.

Ein Minimum, dass allen garantiert werden muss. Hm... nein. Das ist eine sozialistische Sichtweise, die, wie du schon sagst ihre Grenzen in der Finanzierbarkeit findet. Dumme Ideen halt. "Lebenswertes Leben" Hat auch jemand Anspruch darauf, der die Solidargemeinschaft nicht unterstützt oder sollte das unterschieden (um gottes Willen Diskriminiert!) werden? Denke schon.

Eine Asyldebatte muss aber geführt werden. Genauso wie eine Rentendebatte geführt werden muss. Weshalb? Weil es nunmal die allergrößten Ausgabenposten (Soziales) unseres Staates sind. Demnach stellt sich also gar nicht die Frag OB das diskutiert wird nur wann und wo.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 12:45
Nein, ich diskutiere nicht über das Grundrecht auf Asyl.

Und zum Grundfreibetrag:

Zitat von: wikipedia
Der Grundfreibetrag stellt seit 1996 in Deutschland sicher, dass das zur Bestreitung des Existenzminimums nötige Einkommen nicht durch Steuern gemindert wird. Jeder Einkommensteuerpflichtige hat Anspruch auf einen jährlichen steuerfreien Grundfreibetrag (§ 32a Abs. 1 Nr. 1 Einkommensteuergesetz (EStG)).

Wenn du also innerhalb dieser Systematik bleibst und forderst, dass 30k€ einkommensteuerfrei bleiben sollten, dann stellst du also fest, dass das Existenzminimum deiner Meinung nach bei diesem Wert liegt. Und da das Existenzminimum nach BVerfG jedem garantiert werden muss...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:47
Nein, ich diskutiere nicht über das Grundrecht auf Asyl.

Über das Grundrecht diskutiert keiner. Aber schön wie man Ausweichen kann. Auch im Hinblick über Europäische Regelungen die sich jetzt das Kleid der Verschärfung überziehen aber dennoch nichts ändern zumal die weicheren Regelungen bereits nie umgesetzt wurden. Und eine Starke Europäische Gemeinschaft ohne Aussengrenzen ist keine. Sozialstaat und Grenzen bedingen sich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 12:48
Aber schön wie man Ausweichen kann.

Ich weiche nicht aus. Ich führe nur keine Asyl-Diskussion.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:49

Wenn du also innerhalb dieser Systematik bleibst und forderst, dass 30k€ einkommensteuerfrei bleiben sollten, dann stellst du also fest, dass das Existenzminimum deiner Meinung nach bei diesem Wert liegt. Und da das Existenzminimum nach BVerfG jedem garantiert werden muss...

du stellst also fest....

Nein, du interpretierst was ich sage. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Aber danke für den Versuch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:51
Aber schön wie man Ausweichen kann.

Ich weiche nicht aus. Ich führe nur keine Asyl-Diskussion.

Wie willst du eine Debatte darüber führen ob der Abstand eines E6 zum H4 groß genug ist, wenn du diesen Teilaspekt der Belastung der Sozialsysteme (und ich spreche über aktuell grösstenteils netto Belastung) einfach ausblendest?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 12:52
Wie genau ist deine Aussage

Zitat
Das braucht man nämlich einfach um ein "Leben" zu führen

Anders zu verstehen, als dass du das Existenzminimum beschreiben willst?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 12:54
Wie genau ist deine Aussage

Zitat
Das braucht man nämlich einfach um ein "Leben" zu führen

Anders zu verstehen, als dass du das Existenzminimum beschreiben willst?

In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:55
Wie genau ist deine Aussage

Zitat
Das braucht man nämlich einfach um ein "Leben" zu führen

Anders zu verstehen, als dass du das Existenzminimum beschreiben willst?

Du siehst die Gänsefüsschen bei "Leben" ja? .... okay. Da steht nichts von einem von mir definiertem Existenzminimum dass unter die Regelungen des GG fiele.

Danke.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 12:56
Wie willst du eine Debatte darüber führen ob der Abstand eines E6 zum H4 groß genug ist, wenn du diesen Teilaspekt der Belastung der Sozialsysteme (und ich spreche über aktuell grösstenteils netto Belastung) einfach ausblendest?

Da es hier nicht um die Belastung der Sozialsysteme geht, sondern um die Frage der Höhe dessen, was der jeweiligen Einzelperson zur Verfügung steht und was sie benötigt. Und dabei ist völlig irrelevant, ob jetzt irgendwer anzweifelt, dass vor Krieg Flüchtende tatsächlich auch ein Anrecht auf das Existenzminimum haben. Relevant für die Diskussion ist nur, wie hoch dieses Existenzminimum ist und ob die vollzeitätige Person in E6 nun selbst genügend zur Verfügung hat, oder nicht. Denn das war doch die Frage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:57
Wie genau ist deine Aussage

Zitat
Das braucht man nämlich einfach um ein "Leben" zu führen

Anders zu verstehen, als dass du das Existenzminimum beschreiben willst?

In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!

Bin da ganz bei dir. Gegenstimmen aus altertümlichen Tagen kann ich einfach nicht mehr ernst Nehmen. Die Zeiten sind durch. Ganz einfach durch. Verantwortung wird wieder Groß geschrieben und man sollte das "Kind" Bürger, endlich mal Erwachsen werden lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 12:59

Da es hier nicht um die Belastung der Sozialsysteme geht, sondern um die Frage der Höhe dessen, was der jeweiligen Einzelperson zur Verfügung steht und was sie benötigt.

<< Wie kann man die Zusammenhänge dieser Dinge nicht verstehen? Oder willst du das gar nicht?

Und dabei ist völlig irrelevant, ob jetzt irgendwer anzweifelt, dass vor Krieg Flüchtende tatsächlich auch ein Anrecht auf das Existenzminimum haben.

<< Ich habe gar nichts angezweifelt. Wieder deine Interpretation.

Relevant für die Diskussion ist nur, wie hoch dieses Existenzminimum ist und ob die vollzeitätige Person in E6 nun selbst genügend zur Verfügung hat, oder nicht. Denn das war doch die Frage.

<< Es geht nicht darum ob diese Person "genug" zur Verfügung hat. Es geht darum ob sich "Arbeiten" lohnt wenn der Abstand zu gering ist zu dem der gesetzlich "genug" zur verfügung hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 13:01
Ich weiß zwar nicht was dieser Post im allgemeinen vermitteln will deswegen nehme ich mal einen Satz heraus der mir aufgefallen ist:

"Und leider ist unser Staat immer noch nicht bereit eine Umverteilung des Vermögens anzugehen.
Weder Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, KapSt noch ... fassen sie an."

Ja Gottseidank ist das so. Und hoffentlich wird das noch verbessert. Indem Kapitalerstragsteuer auf Null sinkt indem private Altersvorsorge endlich in die Hände mündiger Bürger gelegt wird und nicht in irgendwelche, mit der Versicherungs-Lobby abgesprochenen "Produkte". Bezeichnend, dass die Grünen diesem Vorhaben natürlich quer schießen wollen (oooh die reichen werden reicher), bla bla. Aber die anderen kommen auch nicht aus dem Quark mit Bremsen wie Steuern und Sozialabgaben. Lasst die Leute machen wäre mal ein Motto, aber nein alles Umverteilen bis nix mehr da ist und dann das ganze nochmal. Sozialismus endet im Nichts. immer.
Es wurde von einem Umverteilungsstaat geredet und ich habe nur darauf hingewiesen, dass er es eben mitnichten ist, sondern der Staat seit Dekaden genau das andere fördert:
Konzentration des Vermögens auf wenige, durch ausbluten des Mittelstandes.
Deine Einwendung von KapSt auf null damit private Altersversorgung in die Hände des mündigen Bürgers gelegt wird zeugt nicht von einem guten Verständnis für die Problematik.
KapErtragsfreibeträge würden da komplett reichen, oder warum bist du dafür, dass jemand der monatlich 5000€ KapErträge hat, mit Null Steuern den Staat in seinen Aufgaben unterstützt? Und der EG6er 400€ von seinen 3300€ Einkommen ablatzen soll.

Tolle Idee! Respekt!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:04
In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!

Ok, also ab jetzt keine Förderung mehr für Kinder. Die haben ja nichts eingezahlt. D.h., dass man insbesondere das Kindergeld streichen muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 13:06

"Und leider ist unser Staat immer noch nicht bereit eine Umverteilung des Vermögens anzugehen.
Weder Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, KapSt noch ... fassen sie an."


Ja Gottseidank ist das so. Und hoffentlich wird das noch verbessert. Indem Kapitalerstragsteuer auf Null sinkt indem private Altersvorsorge endlich in die Hände mündiger Bürger gelegt wird und nicht in irgendwelche, mit der Versicherungs-Lobby abgesprochenen "Produkte". Bezeichnend, dass die Grünen diesem Vorhaben natürlich quer schießen wollen (oooh die reichen werden reicher), bla bla. Aber die anderen kommen auch nicht aus dem Quark mit Bremsen wie Steuern und Sozialabgaben. Lasst die Leute machen wäre mal ein Motto, aber nein alles Umverteilen bis nix mehr da ist und dann das ganze nochmal. Sozialismus endet im Nichts. immer.

1+
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:07
Ich habe gar nichts angezweifelt. Wieder deine Interpretation.

Und ich habe nicht gesagt, dass du etwas angezweifelt hättest. Ich habe nur gesagt, dass ich keine Diskussion über Asyl führen werde. Und dabei bleibt es auch, so sehr du dich auch noch verrenken und das Thema dahin verschieben willst.

Zitat
Es geht nicht darum ob diese Person "genug" zur Verfügung hat. Es geht darum ob sich "Arbeiten" lohnt wenn der Abstand zu gering ist zu dem der gesetzlich "genug" zur verfügung hat.

Ok, dann dies. Aber das hat auch widerum nichts mit Asylfragen zu tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 13:09
In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!

Ok, also ab jetzt keine Förderung mehr für Kinder. Die haben ja nichts eingezahlt. D.h., dass man insbesondere das Kindergeld streichen muss.

Du vermischst wieder 2 Themen, weil Kindergeld und Sozialleistungen für Arbeitslose etwas anderes sind.
Aber: Ich bin tatsächlich dieser Meinung, weil ich einfach denke, dass man auch für die Finanzierung seiner Kinder komplett selbst verantwortlich sein sollte und nicht der Staat (aber ich akzeptiere, dass manche das auch anders sehen).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:11
Du vermischst wieder 2 Themen, weil Kindergeld und Sozialleistungen für Arbeitslose etwas anderes sind.

Beides sind Leistungen des Staates für Bedürftige. Und wenn solche nur an Personen gehen sollen, die zuvor irgendwo "eingezahlt" haben sollen, dann wird das für die Kinder schwierig...

Zitat
Aber: Ich bin tatsächlich dieser Meinung, weil ich einfach denke, dass man auch für die Finanzierung seiner Kinder komplett selbst verantwortlich sein sollte und nicht der Staat (aber ich akzeptiere, dass manche das auch anders sehen).

Kann man machen, ist nur weder hilfreich für die Demographie noch sozial.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:12

Es wurde von einem Umverteilungsstaat geredet und ich habe nur darauf hingewiesen, dass er es eben mitnichten ist,

Siehst du das ernsthaft so? Ehrlich gemeinte Frage.


Deine Einwendung von KapSt auf null damit private Altersversorgung in die Hände des mündigen Bürgers gelegt wird zeugt nicht von einem guten Verständnis für die Problematik.


Doch, doch mein Verständnis der Problematik ist sehr gut, allerdings ist mein Blickwinkel anders als deiner.

KapErtragsfreibeträge würden da komplett reichen, oder warum bist du dafür, dass jemand der monatlich 5000€ KapErträge hat, mit Null Steuern den Staat in seinen Aufgaben unterstützt? Und der EG6er 400€ von seinen 3300€ Einkommen ablatzen soll.

Ja grundsätzlich sollten Kapitalerträge bis 30.000 € im Jahr steuerfrei sein. Macht ca. 2500 € monatlich. Ich finde kaum, dass das zuviel ist.

Das worüber du dich beschwerst ist doch Fakt. Einkommen wird höher besteuert als Kapitaleinkünfte. Aber anstatt mal dran zu denken die Einkommen zu entlasten wird über die "reichen" schwadroniert. Witzlos. Es ist immer dasselbe. Wie sollen denn die Leute zu Geld kommen und in dieses Land investieren, wenn gefühlt "restlos alles über gesetzlichem Existenzminimum wegbesteuert wird" weil man es bei den Reichen nicht holen kann und bei den Armen eben auch nicht. Was ist also da zu ändern? Richtig. Den Leuten mal Luft zum Atmen geben. Und wenn man sieht dass es sich lohnt werden auch die, die es gerade nicht so sehen vielleicht umdenken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 13:13
Ich weiß zwar nicht was dieser Post im allgemeinen vermitteln will deswegen nehme ich mal einen Satz heraus der mir aufgefallen ist:

"Und leider ist unser Staat immer noch nicht bereit eine Umverteilung des Vermögens anzugehen.
Weder Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, KapSt noch ... fassen sie an."

Ja Gottseidank ist das so. Und hoffentlich wird das noch verbessert. Indem Kapitalerstragsteuer auf Null sinkt indem private Altersvorsorge endlich in die Hände mündiger Bürger gelegt wird und nicht in irgendwelche, mit der Versicherungs-Lobby abgesprochenen "Produkte". Bezeichnend, dass die Grünen diesem Vorhaben natürlich quer schießen wollen (oooh die reichen werden reicher), bla bla. Aber die anderen kommen auch nicht aus dem Quark mit Bremsen wie Steuern und Sozialabgaben. Lasst die Leute machen wäre mal ein Motto, aber nein alles Umverteilen bis nix mehr da ist und dann das ganze nochmal. Sozialismus endet im Nichts. immer.
Es wurde von einem Umverteilungsstaat geredet und ich habe nur darauf hingewiesen, dass er es eben mitnichten ist, sondern der Staat seit Dekaden genau das andere fördert:
Konzentration des Vermögens auf wenige, durch ausbluten des Mittelstandes.
Deine Einwendung von KapSt auf null damit private Altersversorgung in die Hände des mündigen Bürgers gelegt wird zeugt nicht von einem guten Verständnis für die Problematik.
KapErtragsfreibeträge würden da komplett reichen, oder warum bist du dafür, dass jemand der monatlich 5000€ KapErträge hat, mit Null Steuern den Staat in seinen Aufgaben unterstützt? Und der EG6er 400€ von seinen 3300€ Einkommen ablatzen soll.

Tolle Idee! Respekt!

Ich stimme dir tatsächlich zu, dass Arbeit eben viel zu hoch besteuert ist und Kapitalerträge dagegen kaum.
Als Millionär ist es eben leicher aus 1 Mio. € = 2 zu machen.
Aber wem sage ich das: Wenn das alles so schlimm ist, könnte die Politik das ja ändern (anstatt immer zu sagen, dass die AFD keine Lösung für Probleme hat.....)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:17
Du vermischst wieder 2 Themen, weil Kindergeld und Sozialleistungen für Arbeitslose etwas anderes sind.

Beides sind Leistungen des Staates für Bedürftige. Und wenn solche nur an Personen gehen sollen, die zuvor irgendwo "eingezahlt" haben sollen, dann wird das für die Kinder schwierig...

Zitat
Aber: Ich bin tatsächlich dieser Meinung, weil ich einfach denke, dass man auch für die Finanzierung seiner Kinder komplett selbst verantwortlich sein sollte und nicht der Staat (aber ich akzeptiere, dass manche das auch anders sehen).

Kann man machen, ist nur weder hilfreich für die Demographie noch sozial.

Demographie/Soziales:
Funktioniert einfach fantastisch. Wenn meine Steuern sehr gering sind kann ich mir ganz viele Kinder leisten. Kann sogar mit bezahlter Nanny mich selbst und meine Frau arbeiten gehen lassen. Ups, haben wir gerade einen Arbeitsplatz generiert? Fantastisch, der zahlt ja auch wieder Steuern.

Kinder:
Kinder brauchen keine Sozialleistungen wenn die Eltern sich das, dank geringerer, Steuerlast, problemlos selbst finanzieren können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 13:18
Oder die Steuersätze(progression), wesentlich weiter nach verschieben und den Grundfreibetrag zu erhöhen, damit der EG6S6 400€ mehr hat (weil er dann keine Est mehr zahlt?).
Wäre das ein guter Deal

Das wäre zB eine gute Idee, oder auch, dass man sagt, dass man erst Steuern ab 3000€ zahlt und darunter eben nicht.
Möglich wären ja auch andere Überlegungen wie zB dass man die Lohnsteuer drastisch senkt (die ich als das wahre Übel ansehe für uns Angestellte).
Dir ist schon klar, dass man auf Jahreszahlen gehen muss und damit meintest du 36€ Freibetrag.
der EG6er zahlt ja rund 12% Lohnsteuer im Jahr.
Wenn die also gestrichen werden würde, dann wärst du mit dem System wieder zufrieden?
Welche Partei hat das denn im Wahlprogramm? Die die du derzeitig im Auge hast?


Zitat
Aber: Genau so wie du argumentierst, argumentieren die Politiker der etablierten Parteien (vorwiegend SPDler).
Sie sagen nämlich: Wir helfen Arbeitnehmern nicht, indem wir Bürgergeldempfängern noch mehr wegnehmen, nur damit sich Arbeitnehmer nicht ganz so schlecht fühlen.
Habe ich so argumentiert?
Ich habe nachgefragt, bzw. dargestellt, welchen Weg man gehen kann, um den GAP zwischen Bürgergeld Empfänger und Lohnempfänger zu vergrößern.
BGeld kürzen oder Nettolohn erhöhen.
Den Grundbetrag, kann man kaum kürzen, da spielt das GG nicht wirklich mit, also müssen wir Geld bei Wohnraum senken.
Kasernen sind da sicher ein Weg.

Welche Vorschläge hat denn da die Partei die du im Auge hast. Wenn sie welche hat, dann wähle ich die gerne.


Zitat
Tja, aber auf den Gedanken eben tatsächlich die Lasten für Arbeitnehmer zu senken, DAMIT sie sich eben auch besser behandelt fühlen – darauf wird dann eben doch wieder verzichtet.
Ist einfach ein total perfides System in dem wir leben. Und dann braucht man sich eben auch nicht zu wundern, wenn Wahlumfragen derzeit so aussehen wie sie aussehen.
Das perfide System hat auch was mit Lebenswirklichkeiten und Sachzwängen zu tun.
Und ja das ist perfide!
Und ja, die Verteilung der Steuerlast ist nicht gut, die in der Mitte zahlen definitiv zu viel. 



Fun Fakt:
Bürgergeld Empfänger zahlen von ihrem Grundbetrag auch locker 10% Steuer, wenn man also den 7% USt auf 0 senkt, dann könnte man denen auch locker 7% weniger auszahlen und der Gap für die Lohnempfänger wäre abermals ein Stückchen grösser.

Zitat
Zum Thema Immobilien:

Tja, Grunderwerbssteuer abschaffen wäre aber durchaus schon mal eine Alternative…Aber selbst das wird ja nicht in Erwägung gezogen…
Da bin ich auch voll bei dir! Finde ich absolut Müll diese Steuer (auch wenn es mich nicht mehr betreffen wird, auf der zahlenden Seite, bin durch mit Immo Erwerb) , aber wenn die Weg ist, kann ich sicherlich ein paar 1000€ mehr als Kaufpreis erzielen. Ihh perfide...

Also : Welche Partei hat das denn im Wahlprogramm? Die wähl ich. Kannst mir nen Tipp gebenß
Welche Partei hat das denn im Wahlprogramm?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 13:19
In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!

Ich wusste gar nicht, dass Steuern z.B. MwSt. für Asylbewerber nicht gelten?!
Meines Erachtens zahlen Sie doch ins System mit ihrem ersten Einkauf nach Ankunft ein. Oder ab wann wird deiner Meinung ins (Steuer)system gezahlt? Die ersten Monate nach Ankunft zahlen viele vermutlich noch mit ihrem eigenem Vermögen ein. Dann etwa 1-2 Jahr Sprachschule, Kurse, Bewerbungscoaching, etc. vom Staat finanziert und danach mit dem ersten Job beginnt doch die "Rückzahlung". Wie schon gesagt, demographisch und für die Zukunft Deutschland - das Rentensystem, konnte nix besseres passieren. Jetzt müssen wir sie nur integrieren, halten an den Job bringen und was bieten, damit Sie bleiben. Nach deinem Duktus, dürfte ja der Sprachkurs, die Wohnung, staatliche Gelder andere Art erst ge/bezahlt werden, wenn die geflüchteten Menschen ein Job haben - wie soll das funktionieren?? Wir lassen Sie alle auf der Straße, überall betteln und die Sprache auf der Straße erlernen und erst wenn Sie einen Job haben, dürfen sie Leistungen erhalten?!

Das es schwarze Schafe gibt, hat nix mit Herkunft oder Hautfarbe zu tun, es gibt genügend zwischen unseren Grenzen geborene, welche nichts weiter als die MwSt. ins "System" einzahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:21
Demographie/Soziales:
Funktioniert einfach fantastisch. Wenn meine Steuern sehr gering sind kann ich mir ganz viele Kinder leisten.

Ging es hier nicht darum, dass die Vollzeitangestellte EG 6/6 sich nicht viel leisten kann?

Nun, die Einkommensteuer ist jedenfalls nicht der Hebel, wo man hier viel erreichen kann, da gerade diese Personen ja schon jetzt kaum Einkommensteuer zu zahlen haben...

Zitat
Kinder brauchen keine Sozialleistungen wenn die Eltern sich das, dank geringerer, Steuerlast, problemlos selbst finanzieren können.

Siehe oben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 13:23
Also : Welche Partei hat das denn im Wahlprogramm? Die wähl ich. Kannst mir nen Tipp gebenß
Welche Partei hat das denn im Wahlprogramm?

Für mich steht fest, dass wenn demokratische Parteien nicht wollen, dass die Bevölkerung beginnt eine andere Partei zu wählen, diese Parteien dann aber auch die Fragen beantworten müssen, wieso sie diese Partei nicht wählen sollten und der Bevölkerung dafür dann eben etwas anbieten müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 13:25
In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!

Ich wusste gar nicht, dass Steuern z.B. MwSt. für Asylbewerber nicht gelten?!


Also das ist ja wirklich ein sehr schwaches Argument. Denn das Geld das hier im Supermarkt ausgegeben wird, ist ja bereits vom Staat...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:26
Demographie/Soziales:
Funktioniert einfach fantastisch. Wenn meine Steuern sehr gering sind kann ich mir ganz viele Kinder leisten.

Ging es hier nicht darum, dass die Vollzeitangestellte EG 6/6 sich nicht viel leisten kann?

Nun, die Einkommensteuer ist jedenfalls nicht der Hebel, wo man hier viel erreichen kann, da gerade diese Personen ja schon jetzt kaum Einkommensteuer zu zahlen haben...

Zitat
Kinder brauchen keine Sozialleistungen wenn die Eltern sich das, dank geringerer, Steuerlast, problemlos selbst finanzieren können.

Siehe oben.

Die Flut hebt alle Boote. Es ist so.
Ein E6 zahlt "kaum" Steuern?

Stufe 3
Lohnsteuer:           - 5351.00 € (Klasse I)

sozialvers. Brutto:    40022.05 €
Krankenversicherung:  - 3101.71 € (Satz: 15.5%) 
Pflegeversicherung:   -  710.39 €
Rentenversicherung:   - 3722.05 €
Arbeitslosenvers.:    -  480.26 €
Z-Vers. VBL:          -  695.72 € (1.81%/6.45%) die Abgabenberechnung zur Zusatzversorgung erfolgt hier gemäß 'Verteilmodell'. Bei Arbeitgebern, die das 'Aufzehrmodell' verwenden, weicht das Netto-Gehalt in den ersten Kalendermonaten gegenüber der Online-Berechnung auf dieser Seite nach oben, sonst nach unten ab.

(Hinzurechnungsbeträge Steuer/Sozialvers. durch VBL: 0/1584.73)

Abzüge gesamt:        -14061.13 € (Anteil: 36.6%)
Jahres-Brutto:               38437.32 €
durchschn. Monatsgehalt:      3203.11 €
netto bleiben:         24376.19 € (Steuerjahr 2021)

1/3 EIN DRITTEL!!! Des Geldes ist "kaum" ?

Bitte nochmal nachdenken was ein E6 mit zusätzlichen, sagen wir mal 10.000 € im Jahr anstellen könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 13:26
Aber schön wie man Ausweichen kann.

Ich weiche nicht aus. Ich führe nur keine Asyl-Diskussion.

Wie willst du eine Debatte darüber führen ob der Abstand eines E6 zum H4 groß genug ist, wenn du diesen Teilaspekt der Belastung der Sozialsysteme (und ich spreche über aktuell grösstenteils netto Belastung) einfach ausblendest?
Inwieweit hat Asylrecht etwas mit der Debatte zu tun, wie man den Gap zwischen BG und Lohnempfänger vergrößern kann?

Wen man ein Konzept hat, wie man das schaffen kann, dann kann man sich darüber unterhalten wie man dieses finanziert.

Also bitte erstmal sinnvolle Konzepte, dann dass andere.
Mit 0 Asylanten hat man 0 Gap Reduktion erreicht!

und 0% KapSt ist bisher dein Konzept dafür....?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 13:27
Demographie/Soziales:
Funktioniert einfach fantastisch. Wenn meine Steuern sehr gering sind kann ich mir ganz viele Kinder leisten.

Ging es hier nicht darum, dass die Vollzeitangestellte EG 6/6 sich nicht viel leisten kann?

Nun, die Einkommensteuer ist jedenfalls nicht der Hebel, wo man hier viel erreichen kann, da gerade diese Personen ja schon jetzt kaum Einkommensteuer zu zahlen haben...

Zitat
Kinder brauchen keine Sozialleistungen wenn die Eltern sich das, dank geringerer, Steuerlast, problemlos selbst finanzieren können.

Siehe oben.

Die Flut hebt alle Boote. Es ist so.
Ein E6 zahlt "kaum" Steuern?

Lohnsteuer:           - 5351.00 € (Klasse I)

sozialvers. Brutto:    40022.05 €
Krankenversicherung:  - 3101.71 € (Satz: 15.5%) 
Pflegeversicherung:   -  710.39 €
Rentenversicherung:   - 3722.05 €
Arbeitslosenvers.:    -  480.26 €
Z-Vers. VBL:          -  695.72 € (1.81%/6.45%) die Abgabenberechnung zur Zusatzversorgung erfolgt hier gemäß 'Verteilmodell'. Bei Arbeitgebern, die das 'Aufzehrmodell' verwenden, weicht das Netto-Gehalt in den ersten Kalendermonaten gegenüber der Online-Berechnung auf dieser Seite nach oben, sonst nach unten ab.

(Hinzurechnungsbeträge Steuer/Sozialvers. durch VBL: 0/1584.73)

Abzüge gesamt:        -14061.13 € (Anteil: 36.6%)
Jahres-Brutto:               38437.32 €
durchschn. Monatsgehalt:      3203.11 €
netto bleiben:         24376.19 € (Steuerjahr 2021)

1/3 EIN DRITTEL!!! Des Geldes ist "kaum" ?

Bitte nochmal nachdenken was ein E6 mit zusätzlichen, sagen wir mal 10.000 € im Jahr anstellen könnte.
Ich lese da knapp 13% Steuern
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:29


Also bitte erstmal sinnvolle Konzepte, dann dass andere.
Mit 0 Asylanten hat man 0 Gap Reduktion erreicht!

und 0% KapSt ist bisher dein Konzept dafür....?

Also ich bin jetzt nicht von der Fraktion Grenzen dicht, aber mit 0 Asylanten wären das mit 4,3 Milliarden Euro. Damit kann man kein Gap verringern?

ah... ok....

https://www.bpb.de/themen/migration-integration/zahlen-zu-asyl/265776/asylbedingte-kosten-und-ausgaben/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:30
Ein E6 zahlt "kaum" Steuern?

Stufe 3
Lohnsteuer:           - 5351.00 € (Klasse I)

[...]
1/3 EIN DRITTEL!!! Des Geldes ist "kaum" ?

Bitte nochmal nachdenken was ein E6 mit zusätzlichen, sagen wir mal 10.000 € im Jahr anstellen könnte.

Du hast doch gerade selbst aufgeschrieben, dass die Person 5.351€ im Jahr Einkommensteuern zahlt und keine 10.000€. Und die Steuerlast ist deutlich unter 1/3... Dir geht es also in dieser Diskussion um 450€/Monat.

Wenn die EG 6-Kraft nun diese 450€ mehr im Monat netto zur Verfügung hätte, wäre das dann aus deiner Sicht eine angemessene Höhe? Oder immer noch zu wenig?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 13:31
In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!

Ich wusste gar nicht, dass Steuern z.B. MwSt. für Asylbewerber nicht gelten?!


Also das ist ja wirklich ein sehr schwaches Argument. Denn das Geld das hier im Supermarkt ausgegeben wird, ist ja bereits vom Staat...
wenn wir keine Ust auf die Lebenswichtigen Dinge haben, dann bekommen die auch 7% wenige Bürgergeld, während der Lohn der gleiche bleibt.
Der Gap steigt dann also.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:31
Demographie/Soziales:
Funktioniert einfach fantastisch. Wenn meine Steuern sehr gering sind kann ich mir ganz viele Kinder leisten.

Ging es hier nicht darum, dass die Vollzeitangestellte EG 6/6 sich nicht viel leisten kann?

Nun, die Einkommensteuer ist jedenfalls nicht der Hebel, wo man hier viel erreichen kann, da gerade diese Personen ja schon jetzt kaum Einkommensteuer zu zahlen haben...

Zitat
Kinder brauchen keine Sozialleistungen wenn die Eltern sich das, dank geringerer, Steuerlast, problemlos selbst finanzieren können.

Siehe oben.

Die Flut hebt alle Boote. Es ist so.
Ein E6 zahlt "kaum" Steuern?

Lohnsteuer:           - 5351.00 € (Klasse I)

sozialvers. Brutto:    40022.05 €
Krankenversicherung:  - 3101.71 € (Satz: 15.5%) 
Pflegeversicherung:   -  710.39 €
Rentenversicherung:   - 3722.05 €
Arbeitslosenvers.:    -  480.26 €
Z-Vers. VBL:          -  695.72 € (1.81%/6.45%) die Abgabenberechnung zur Zusatzversorgung erfolgt hier gemäß 'Verteilmodell'. Bei Arbeitgebern, die das 'Aufzehrmodell' verwenden, weicht das Netto-Gehalt in den ersten Kalendermonaten gegenüber der Online-Berechnung auf dieser Seite nach oben, sonst nach unten ab.

(Hinzurechnungsbeträge Steuer/Sozialvers. durch VBL: 0/1584.73)

Abzüge gesamt:        -14061.13 € (Anteil: 36.6%)
Jahres-Brutto:               38437.32 €
durchschn. Monatsgehalt:      3203.11 €
netto bleiben:         24376.19 € (Steuerjahr 2021)

1/3 EIN DRITTEL!!! Des Geldes ist "kaum" ?

Bitte nochmal nachdenken was ein E6 mit zusätzlichen, sagen wir mal 10.000 € im Jahr anstellen könnte.
Ich lese da knapp 13% Steuern

Ach so ja. Erzwungene Sozialabgaben sind für mich auch Steuern. Nur zur Klarstellung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 13:32
In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!

Ich wusste gar nicht, dass Steuern z.B. MwSt. für Asylbewerber nicht gelten?!


Also das ist ja wirklich ein sehr schwaches Argument. Denn das Geld das hier im Supermarkt ausgegeben wird, ist ja bereits vom Staat...

Das war nicht der springende Punkt und auch nur ein Teil meiner gesamten Fragestellung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:33
Ein E6 zahlt "kaum" Steuern?

Stufe 3
Lohnsteuer:           - 5351.00 € (Klasse I)

[...]
1/3 EIN DRITTEL!!! Des Geldes ist "kaum" ?

Bitte nochmal nachdenken was ein E6 mit zusätzlichen, sagen wir mal 10.000 € im Jahr anstellen könnte.

Du hast doch gerade selbst aufgeschrieben, dass die Person 5.351€ im Jahr Einkommensteuern zahlt und keine 10.000€. Und die Steuerlast ist deutlich unter 1/3... Dir geht es also in dieser Diskussion um 450€/Monat.

Wenn die EG 6-Kraft nun diese 450€ mehr im Monat netto zur Verfügung hätte, wäre das dann aus deiner Sicht eine angemessene Höhe? Oder immer noch zu wenig?

Einfach alles rausrechnen was nicht explizit unter "Steuer" fällt ist auch ein lahmer Move.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:34
Ach so ja. Erzwungene Sozialabgaben sind für mich auch Steuern. Nur zur Klarstellung.

Und Äpfel heißen bei mir jetzt Bananen. o.O

Steuern und Abgaben sind zwei völlig unterschiedliche Dinge!

Aber natürlich kann man auch über die Sozialversicherungen sprechen. Da diese ja i.W. die Leistungen ggü. dem Versicherten bezahlen: Wo willst du kürzen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 13:35
In erster Linie sollte jeder selbst für sein Leben verantwortlich sein und man Leistungen nur dann bekommen, wenn man vorher auch in dieses System eingezahlt hat!

Ich wusste gar nicht, dass Steuern z.B. MwSt. für Asylbewerber nicht gelten?!


Also das ist ja wirklich ein sehr schwaches Argument. Denn das Geld das hier im Supermarkt ausgegeben wird, ist ja bereits vom Staat...
wenn wir keine Ust auf die Lebenswichtigen Dinge haben, dann bekommen die auch 7% wenige Bürgergeld, während der Lohn der gleiche bleibt.
Der Gap steigt dann also.

Also ich bin auch dafür, dass die MwSt auf Lebensmittel oder andere Güter sinkt, aber ich nehme mal an du wirst das eher anders sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:38
Also ich bin auch dafür, dass die MwSt auf Lebensmittel oder andere Güter sinkt, aber ich nehme mal an du wirst das eher anders sehen.

Nun, die Mehrwertsteuer auf lebensnotwendige Dinge auf Null zu reduzieren, wäre tatsächlich etwas, was Geringverdienern helfen würde. Denn diese geben überproportional für solche Produkte aus. Kapitalerträge haben sie aber i.W. nicht. Würde man also etwa Kapitalerträge (wie vor Einführung der Abgeltungssteuer) wie Arbeitseinkommen versteuern, könnte man das sicherlich gut gegenfinanzieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:39
Ach so ja. Erzwungene Sozialabgaben sind für mich auch Steuern. Nur zur Klarstellung.

Und Äpfel heißen bei mir jetzt Bananen. o.O

Steuern und Abgaben sind zwei völlig unterschiedliche Dinge!

Aber natürlich kann man auch über die Sozialversicherungen sprechen. Da diese ja i.W. die Leistungen ggü. dem Versicherten bezahlen: Wo willst du kürzen?

Stell dir das ganze mal ganz anders vor:
Der E6 verdient seine 40k brutto und zahlt sagen wir mal 10% Flat an den Staat. Bleiben 36.000€ ohne Steuererklärung oder sonstwas. Für 4.000 € kann er sich Privat zu Leistungen entsprechend der GKV versichern. Nebenbei spart er etwas für eine private Rente in Aktienfonds, deren Erträge für diesen Zweck Kapitalertragsteuerfrei sind. Sparrate: 4.000 € im Jahr. Bleiben noch 32.000 € für alles andere.

KV und RV sind somit abgedeckt. Wenn er denn nun möchte kann er sich noch eine PV holen.

Im Beispiel wären also 28.000 übrig, nach derzeitiger Gesetzeslage aber nur 24376.19 €.

Du verstehst worauf ich hinaus will?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:42
Also ich bin auch dafür, dass die MwSt auf Lebensmittel oder andere Güter sinkt, aber ich nehme mal an du wirst das eher anders sehen.

Nun, die Mehrwertsteuer auf lebensnotwendige Dinge auf Null zu reduzieren, wäre tatsächlich etwas, was Geringverdienern helfen würde. Denn diese geben überproportional für solche Produkte aus. Kapitalerträge haben sie aber i.W. nicht. Würde man also etwa Kapitalerträge (wie vor Einführung der Abgeltungssteuer) wie Arbeitseinkommen versteuern, könnte man das sicherlich gut gegenfinanzieren.

Wenn man den Leuten nicht vorher alles aus der Tasche zieht, kann der MWST Satz bei flat 7% für Lebensmittel bleiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 13:43

Es wurde von einem Umverteilungsstaat geredet und ich habe nur darauf hingewiesen, dass er es eben mitnichten ist,

Siehst du das ernsthaft so? Ehrlich gemeinte Frage.
Wir sind ein Sozialstaat, kein Umverteilungsstaat.
Wir haben eine Vermögenssituation, da würde der fränzösische Sonnenkönig blas unter seiner weißen perücker werden vor Neid.

Deine Einwendung von KapSt auf null damit private Altersversorgung in die Hände des mündigen Bürgers gelegt wird zeugt nicht von einem guten Verständnis für die Problematik.


Doch, doch mein Verständnis der Problematik ist sehr gut, allerdings ist mein Blickwinkel anders als deiner.



[/quote]
KapErtragsfreibeträge würden da komplett reichen, oder warum bist du dafür, dass jemand der monatlich 5000€ KapErträge hat, mit Null Steuern den Staat in seinen Aufgaben unterstützt? Und der EG6er 400€ von seinen 3300€ Einkommen ablatzen soll.

Ja grundsätzlich sollten Kapitalerträge bis 30.000 € im Jahr steuerfrei sein. Macht ca. 2500 € monatlich. Ich finde kaum, dass das zuviel ist.
[/quote]
Nun das ist fern von 0% was du gesagt hast und warum jemand der monatlich 2500€ KapErträge hat, den Staat mit 0 € Steuern unterstützen soll, während der Eg6s3 dafür 300€ monatlich an Steuer zahlen erschließt sich mir nicht.
30T€ Steuerfrei auf Kap und Lohn zusammen da bin ich voll bei dir!


Zitat
Das worüber du dich beschwerst ist doch Fakt. Einkommen wird höher besteuert als Kapitaleinkünfte. Aber anstatt mal dran zu denken die Einkommen zu entlasten wird über die "reichen" schwadroniert. Witzlos.
Bullshit, ich habe beides betrachtet, bitte verständig lesen und ich schwadroniere nicht über Reiche, sondern ich zeige nur die Umverteilung auf, die seit Dekaden stattfindet.

Zitat
Es ist immer dasselbe. Wie sollen denn die Leute zu Geld kommen und in dieses Land investieren, wenn gefühlt "restlos alles über gesetzlichem Existenzminimum wegbesteuert wird" weil man es bei den Reichen nicht holen kann und bei den Armen eben auch nicht. Was ist also da zu ändern? Richtig. Den Leuten mal Luft zum Atmen geben. Und wenn man sieht dass es sich lohnt werden auch die, die es gerade nicht so sehen vielleicht umdenken.
Korrekt nach unten mehr Luft habe doch selbst eingebracht.
Und wenn du der Meinung bist, dass Menschen mit monatlich 2500€ KapErträge nichts dazu beitragen sollen, dass die "unten" ebenfalls Steuerfrei bleiben könnte, dann sehe ich da noch kein schlüssiges Argument.

Oder anderes Gesagt: Kap und Lohn bitte gleich besteuern, in einem Topf schmeißen Freibetrag druff und dann eine vernünftige Progrossion: Was daran wäre falsch oder nicht umsetzbar?
(außer das Geld beweglich und Immos und Menschen nicht)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 13:44
Ach so ja. Erzwungene Sozialabgaben sind für mich auch Steuern. Nur zur Klarstellung.

Und Äpfel heißen bei mir jetzt Bananen. o.O

Steuern und Abgaben sind zwei völlig unterschiedliche Dinge!

Aber natürlich kann man auch über die Sozialversicherungen sprechen. Da diese ja i.W. die Leistungen ggü. dem Versicherten bezahlen: Wo willst du kürzen?

Stell dir das ganze mal ganz anders vor:
Der E6 verdient seine 40k brutto und zahlt sagen wir mal 10% Flat an den Staat. Bleiben 36.000€ ohne Steuererklärung oder sonstwas. Für 4.000 € kann er sich Privat zu Leistungen entsprechend der GKV versichern. Nebenbei spart er etwas für eine private Rente in Aktienfonds, deren Erträge für diesen Zweck Kapitalertragsteuerfrei sind. Sparrate: 4.000 € im Jahr. Bleiben noch 32.000 € für alles andere.

KV und RV sind somit abgedeckt. Wenn er denn nun möchte kann er sich noch eine PV holen.

Im Beispiel wären also 32.000 übrig, nach derzeitiger Gesetzeslage aber nur 24376.19 €.

Du verstehst worauf ich hinaus will?

Das ist alles schön richtig und unterstützenswert. Was hat das aber mit Migration und Bürgergeld zu tun oder gar der blauen Partei? Wenn man so argumentiert, müsste man doch voll hinter der gelben Partei stehen?! - Steuererklärung auf dem "Bierdeckel" - und so!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:45
@BW: Ich sehe, dass du mit Fantasiezahlen um dich wirfst, um dich vor der Frage zu drücken, welche Leistungen du einschränken willst, damit weniger Lohnnebenkosten anfallen. Klar kann man den Katalog der von den gesetzlichen Krankenkassen übernommenen Leistungen einschränken, damit der Krankenversicherungsbeitrag sinkt. Oder man kann den Eigenanteil im Pflegefall weiter ansteigen lassen, damit die Pflegeversicherung nicht weiter angehoben werden muss. Oder man spart an der Absicherung im Fall einer Erwerbsminderung, damit die Rentenversicherung gesenkt werden kann. Oder ... Aber in jedem Fall führt das zu Leistungsminderungen im Vergleich zum Status Quo. Das kriegst du auch mit deinen aus dem Blauen geratenen Zahlen nicht wegdisktutiert.

Eine Alternative wäre natürlich ein höherer Steuerzuschuss zu den Sozialversicherungen. Nur dürfte das deiner Ansicht wohl auch nicht entsprechen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:49

Es wurde von einem Umverteilungsstaat geredet und ich habe nur darauf hingewiesen, dass er es eben mitnichten ist,

Siehst du das ernsthaft so? Ehrlich gemeinte Frage.
Wir sind ein Sozialstaat, kein Umverteilungsstaat.
Wir haben eine Vermögenssituation, da würde der fränzösische Sonnenkönig blas unter seiner weißen perücker werden vor Neid.

Deine Einwendung von KapSt auf null damit private Altersversorgung in die Hände des mündigen Bürgers gelegt wird zeugt nicht von einem guten Verständnis für die Problematik.


Doch, doch mein Verständnis der Problematik ist sehr gut, allerdings ist mein Blickwinkel anders als deiner.



KapErtragsfreibeträge würden da komplett reichen, oder warum bist du dafür, dass jemand der monatlich 5000€ KapErträge hat, mit Null Steuern den Staat in seinen Aufgaben unterstützt? Und der EG6er 400€ von seinen 3300€ Einkommen ablatzen soll.

Ja grundsätzlich sollten Kapitalerträge bis 30.000 € im Jahr steuerfrei sein. Macht ca. 2500 € monatlich. Ich finde kaum, dass das zuviel ist.
[/quote]
Nun das ist fern von 0% was du gesagt hast und warum jemand der monatlich 2500€ KapErträge hat, den Staat mit 0 € Steuern unterstützen soll, während der Eg6s3 dafür 300€ monatlich an Steuer zahlen erschließt sich mir nicht.
30T€ Steuerfrei auf Kap und Lohn zusammen da bin ich voll bei dir!


Zitat
Das worüber du dich beschwerst ist doch Fakt. Einkommen wird höher besteuert als Kapitaleinkünfte. Aber anstatt mal dran zu denken die Einkommen zu entlasten wird über die "reichen" schwadroniert. Witzlos.
Bullshit, ich habe beides betrachtet, bitte verständig lesen und ich schwadroniere nicht über Reiche, sondern ich zeige nur die Umverteilung auf, die seit Dekaden stattfindet.

Zitat
Es ist immer dasselbe. Wie sollen denn die Leute zu Geld kommen und in dieses Land investieren, wenn gefühlt "restlos alles über gesetzlichem Existenzminimum wegbesteuert wird" weil man es bei den Reichen nicht holen kann und bei den Armen eben auch nicht. Was ist also da zu ändern? Richtig. Den Leuten mal Luft zum Atmen geben. Und wenn man sieht dass es sich lohnt werden auch die, die es gerade nicht so sehen vielleicht umdenken.
Korrekt nach unten mehr Luft habe doch selbst eingebracht.
Und wenn du der Meinung bist, dass Menschen mit monatlich 2500€ KapErträge nichts dazu beitragen sollen, dass die "unten" ebenfalls Steuerfrei bleiben könnte, dann sehe ich da noch kein schlüssiges Argument.

Oder anderes Gesagt: Kap und Lohn bitte gleich besteuern, in einem Topf schmeißen Freibetrag druff und dann eine vernünftige Progrossion: Was daran wäre falsch oder nicht umsetzbar?
(außer das Geld beweglich und Immos und Menschen nicht)
[/quote]

Ich finde die Gleichbesteuerung ungerecht. Weshalb? Gleicher Grund wie bei der Erbschaftssteuer. (die auch auf 0 gehört). Das Geld, das dazu eingesetzt wurde Erträge abzuwerfen wurde bereits erwirtschaftet und bereits besteuert. Irgendjemand hat irgendwo immer schon steuern gezahlt. Ich halte das für höchst ungerecht nochmals Steuern zu erheben. Ähnliches Spiel an der Zapfsäule. Ökosteuer/Co2 Abgabe und oben drauf noch MWST.

Einkommen sollte erheblich geringer besteuert werden. Die Freibeträge beim Sparen müssen rauf. Denn nichts anderes sind Kapitalerträge. Erträge aus gespartem und bereits versteuertem Geld.

Wenn die Menschen allgemein mehr in der Tasche haben, wird das Sozialsystem automatisch entlastet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: nordstern am 17.08.2023 13:51
zu dieser Rechnung mal kurz aus Hamburg zurückzumelden:
E11 Stufe 4 Netto: 3220 plus 750 Kindergeld (3 Kinder)
Bürgergeld macht online nachgerechnet mal eben

Summe der Leistungen:
1.886,00 €   
+   Summe der Unterkunftskosten:
950,00 €   
-   Summe der Einkünfte
750,00 €    (kindergeld)
=   vermutlicher Anspruch:
2.086,00 € + was alles bezahlt würde (wenn ich BG beziehen würde) plus hinzuverdienst(nur minijob) bis 300 euro ohne kürzung

Von den 4000 einkommen kannst du folgende kosten alle abziehen:
Keine Kosten für Deutschlandticket 3xmal (weil umsonst mit BG):
-100 euro
-50 euro für die kinder
Essen in den Schulen wird übernommen (weil umsonst mit BG):
-180 euro (4,50 pro tag)
Mietwohnung hatte keine Küche (weil Erstausstattung Küche in BG enthalten):
-150 Euro mtl. Raten
Der Musikkurs in der Schule wird übernommen:
50 euro mtl.
Klassenreise wird übernommen:
-30 Euro mtl.
Bücherhalle, Ferienbetreuung kostenlos, usw.
locker mtl. 100 euro wert (1 woche Ferienbetreuung kostet 100 Euro pro Kind)
kein GEZ:
20 euro mtl.

Differenz knapp 900 euro.

Vorteile und Nachteile kann sich jeder selbst jetzt ausmalen.

Die 900 reichen gerade mal um urlaub+pkw zu unterhalten (damit sich arbeit auch noch etwas lohnt für die rente gespart). dafür geht man beim ÖD arbeiten. mehr nicht. Zur Mittelschicht gehört man dann als Familie schon lange nicht mehr.

Ohne jetzt weit auszuholen:
Das ist dem ÖD wert einer qualifizierten Fachkraft mit Hochschulabschluss und über 10 Jahren Berufserfahrung zu zahlen im Vergleich zu einem BG Empfänger. -->
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 13:52
@BW: Ich sehe, dass du mit Fantasiezahlen um dich wirfst, um dich vor der Frage zu drücken, welche Leistungen du einschränken willst, damit weniger Lohnnebenkosten anfallen

Meine Idee wäre das komplette Recht auf Asyl abzuschaffen bzw. es würden nur noch sehr wenige Leute zu uns kommen - nämlich diejenigen, die WIRKLICH verfolgt werden, wie zB Homosexuelle, misshandelte Frauen/Männer oder Leute, die sich aktiv für Menschenrechte in ihrem Herkunftsland eingesetzt haben und deshalb vom Staat verfolgt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:55
Ich finde die Gleichbesteuerung ungerecht. Weshalb? Gleicher Grund wie bei der Erbschaftssteuer. (die auch auf 0 gehört). Das Geld, das dazu eingesetzt wurde Erträge abzuwerfen wurde bereits erwirtschaftet und bereits besteuert. Irgendjemand hat irgendwo immer schon steuern gezahlt.

Dir ist schon bekannt, dass das Geld in einem Kreislauf zirkuliert und ständig von irgendwem eingenommen und wieder ausgegeben wird? Ein Akteur dabei ist der Staat, aber der ist dabei auch nicht anders. Alles Geld wurde schon mal besteuert und wird beim nächsten Durchlauf eben wieder besteuert, genauso wie recht viel Geld schon mal durch Supermarktkassen gegangen ist...

Relevant ist doch, dass Kapitalerträge genauso wie Rentenzahlungen, Löhne, Mieteinnahmen, Abfindungen, Erbschaften usw. alles Einnahmen sind. Wenn man Einnahmen besteuern will, kann man das tun. Wenn man jetzt einige Einnahmen anders behandeln will als andere, kann man auch das tun. Aber das Argument, dass Einnahmen ja aus zuvor schon versteuertem Geld bestehen, ist ja nun keines, was hier zur Differenzierung geeignet ist, denn das trifft auf alle Einnahmearten gleichermaßen zu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:55
@BW: Ich sehe, dass du mit Fantasiezahlen um dich wirfst, um dich vor der Frage zu drücken, welche Leistungen du einschränken willst, damit weniger Lohnnebenkosten anfallen. Klar kann man den Katalog der von den gesetzlichen Krankenkassen übernommenen Leistungen einschränken, damit der Krankenversicherungsbeitrag sinkt. Oder man kann den Eigenanteil im Pflegefall weiter ansteigen lassen, damit die Pflegeversicherung nicht weiter angehoben werden muss. Oder man spart an der Absicherung im Fall einer Erwerbsminderung, damit die Rentenversicherung gesenkt werden kann. Oder ... Aber in jedem Fall führt das zu Leistungsminderungen im Vergleich zum Status Quo. Das kriegst du auch mit deinen aus dem Blauen geratenen Zahlen nicht wegdisktutiert.

Eine Alternative wäre natürlich ein höherer Steuerzuschuss zu den Sozialversicherungen. Nur dürfte das deiner Ansicht wohl auch nicht entsprechen.

Du bezeichnest meine Berechnung als Phantasiezahlen. Dabei habe ich das Brutto eines E6 Stufe drei genommen und die entsprechenden PKV Beiträge (realistisch, weil ich selbst PKV bin) abgeschätzt. Ich nehme diese Kritik nicht an. Deine Lösungsvorschläge zur Kürzung bei den Sozialversicherungen sind unnötig, wenn man meine Berechnung mal genau liest. Da sind nämlich gar keine Abgaben für drin.

Nochmal Private Vorsorge, eigenverantwortlich aus genügend freiem Lohn.

Diejenigen, die dann tatsächlich noch bedürftig sind, erhalten ihre Leistungen (da es weniger sind brauchts auch weniger Geld) aus den 10% flat EKST.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 13:57
Die Zuwanderungsfrage (du scheinst den Unterschied zwischen Asyl und Zuwanderung nicht verinnerlicht zu haben) hat rein gar nichts mit der Beitragsfinanzierung der Sozialversicherungen zu tun. Oder wo siehst du da jetzt Querverbindungen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 13:59
Ich finde die Gleichbesteuerung ungerecht. Weshalb? Gleicher Grund wie bei der Erbschaftssteuer. (die auch auf 0 gehört). Das Geld, das dazu eingesetzt wurde Erträge abzuwerfen wurde bereits erwirtschaftet und bereits besteuert. Irgendjemand hat irgendwo immer schon steuern gezahlt.

Dir ist schon bekannt, dass das Geld in einem Kreislauf zirkuliert und ständig von irgendwem eingenommen und wieder ausgegeben wird? Ein Akteur dabei ist der Staat, aber der ist dabei auch nicht anders. Alles Geld wurde schon mal besteuert und wird beim nächsten Durchlauf eben wieder besteuert, genauso wie recht viel Geld schon mal durch Supermarktkassen gegangen ist...

Relevant ist doch, dass Kapitalerträge genauso wie Rentenzahlungen, Löhne, Mieteinnahmen, Abfindungen, Erbschaften usw. alles Einnahmen sind. Wenn man Einnahmen besteuern will, kann man das tun. Wenn man jetzt einige Einnahmen anders behandeln will als andere, kann man auch das tun. Aber das Argument, dass Einnahmen ja aus zuvor schon versteuertem Geld bestehen, ist ja nun keines, was hier zur Differenzierung geeignet ist, denn das trifft auf alle Einnahmearten gleichermaßen zu.

Es liegt doch sehr wohl ein Unterschied darin, ob das Geld durch verschiedene Hände geht oder von Blut zu Blut und es liegt auch ein Unterschied darin ob es im Kreise dessen bereits versteuert wurde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 14:00


Also bitte erstmal sinnvolle Konzepte, dann dass andere.
Mit 0 Asylanten hat man 0 Gap Reduktion erreicht!

und 0% KapSt ist bisher dein Konzept dafür....?

Also ich bin jetzt nicht von der Fraktion Grenzen dicht, aber mit 0 Asylanten wären das mit 4,3 Milliarden Euro. Damit kann man kein Gap verringern?
Wenn wir nicht 4 Milliarden Euro für die Aufrechterhaltung der 0 brauchen, dann könnte die Rechnung aufgehen.

UNd unabhängig davon, dass wir dann auch 2 Mio weniger geringfügig Beschäftigte oder Handwerker hätten, die sich aus den ex Asylanten speisen ....
alles sehr perfide
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 14:00
Die Zuwanderungsfrage (du scheinst den Unterschied zwischen Asyl und Zuwanderung nicht verinnerlicht zu haben) hat rein gar nichts mit der Beitragsfinanzierung der Sozialversicherungen zu tun. Oder wo siehst du da jetzt Querverbindungen?

Die Lohnsteuer hat nichts mit der Sozialversicherung zu tun, aber es ist egal weil unser System eh nur durch Steuerzuschüsse in der Zukunft überleben wird (s. Rente).
Ein Asylbewerber erhält erstmal Asylbewerberleistungen und nach der Anerkennung Bürgergeld (also Finanzierung aus dem Sozialsystem).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 14:01
Ach so ja. Erzwungene Sozialabgaben sind für mich auch Steuern. Nur zur Klarstellung.
Gut, das wir das geklärt haben, dass du es mit Begrifflichkeiten nicht so ernst nimmst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:02
Du bezeichnest meine Berechnung als Phantasiezahlen. Dabei habe ich das Brutto eines E6 Stufe drei genommen und die entsprechenden PKV Beiträge (realistisch, weil ich selbst PKV bin) abgeschätzt.

Die PKV hat aufgrund der Pflichtversicherungsgrenze tendentiell Besserverdienende und, da dies damit korreliert, gesündere Versicherte, muss also pro Person weniger Kosten einplanen. Hinzu kommt, dass sich die PKV ihre Versicherten aussuchen kann, also gar nicht jeden versichert.

Geringverdiener mit chronischer Krankheit lässt du also direkt zum Sozialfall werden -- Ach ne, ein soziales Auffangnetz kann es ja nicht mehr geben, es ist ja jeder für sich selbst verantwortlich.

Nun, da hast du den Leuten ja sehr geholfen!

Zitat
Diejenigen, die dann tatsächlich noch bedürftig sind, erhalten ihre Leistungen (da es weniger sind brauchts auch weniger Geld) aus den 10% flat EKST.

Nu, mit den geringen Steuereinnahmen dürfte es schwierig werden, einfachste staatliche Aufgaben aufrecht zu erhalten. Das dergleichen hier diskutiert wird, ist schon doch irgendwie interessant.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:04
Es liegt doch sehr wohl ein Unterschied darin, ob das Geld durch verschiedene Hände geht oder von Blut zu Blut und es liegt auch ein Unterschied darin ob es im Kreise dessen bereits versteuert wurde.

Ach, und welcher Unterschied ist das, ob ich das Geld von meiner Oma oder von meinem Arbeitgeber bekomme? Spätestens dann, wenn ich es ausgebe, sieht keiner mehr, wo das hergekommen ist. Also, weshalb sollten die beiden Einnahmen nun als unterschiedlich betrachtet und besteuert werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:04
Ach so ja. Erzwungene Sozialabgaben sind für mich auch Steuern. Nur zur Klarstellung.
Gut, das wir das geklärt haben, dass du es mit Begrifflichkeiten nicht so ernst nimmst.

Gut, dass wir geklärt haben, dass du es mit "Geld auf dem Konto" oder "nicht Geld auf dem Konto" also mit Buchhaltung nicht so ernst nimmst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 17.08.2023 14:04
Nochmals zur Sensibilisierung: Die Tabelle des TVöD ist ab März 2024 dem gegenwärtigem TV-L Niveau zum Beispiel im Vergleich der EG12 einschließlich Jahressonderzahlung rund 12 Prozent voraus. Das ist nicht gerade wenig. Auch weil Steigerungen beim TV-L -je nach Verhandlungsergebnis- terminlich möglicherweise spürbar später Tabellenwirksam werden.

 :-\ :'( :'(

Nochmal zur Erinnerung....

Die Forderungen für die Tarifverhandlungen müssen höher sein als beim TVöD. Die Laufzeit angepasst, so dass  wie früher beim BAT mehr Durchsetzungsvermögen besteht wenn TV-Lund TVöD parallel verhandeln. Oder gleich die TV zu einem Tarifwerk reformieren. Genau das alles verhindern die AG bisher erfolgreich. Was diese unterschiedlichen TV bei Bund, Ländern und Kommunen wirklich für Spareffekte bringen weiß ich nicht. Der demografische Wandel muss sich jedenfalls in deutlichen Lohnsteigerungen messen lassen angesichts zunehmender Abwerbeversuche und überall erkennbaren Personalmangels im Mint-Bereich und Pflege.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:05
Du bezeichnest meine Berechnung als Phantasiezahlen. Dabei habe ich das Brutto eines E6 Stufe drei genommen und die entsprechenden PKV Beiträge (realistisch, weil ich selbst PKV bin) abgeschätzt.

Die PKV hat aufgrund der Pflichtversicherungsgrenze tendentiell Besserverdienende und, da dies damit korreliert, gesündere Versicherte, muss also pro Person weniger Kosten einplanen. Hinzu kommt, dass sich die PKV ihre Versicherten aussuchen kann, also gar nicht jeden versichert.

Geringverdiener mit chronischer Krankheit lässt du also direkt zum Sozialfall werden -- Ach ne, ein soziales Auffangnetz kann es ja nicht mehr geben, es ist ja jeder für sich selbst verantwortlich.

Nun, da hast du den Leuten ja sehr geholfen!

Zitat
Diejenigen, die dann tatsächlich noch bedürftig sind, erhalten ihre Leistungen (da es weniger sind brauchts auch weniger Geld) aus den 10% flat EKST.

Nu, mit den geringen Steuereinnahmen dürfte es schwierig werden, einfachste staatliche Aufgaben aufrecht zu erhalten. Das dergleichen hier diskutiert wird, ist schon doch irgendwie interessant.

Wie du einfach nicht zuhörst... aber okay
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:06


Also bitte erstmal sinnvolle Konzepte, dann dass andere.
Mit 0 Asylanten hat man 0 Gap Reduktion erreicht!

und 0% KapSt ist bisher dein Konzept dafür....?

Also ich bin jetzt nicht von der Fraktion Grenzen dicht, aber mit 0 Asylanten wären das mit 4,3 Milliarden Euro. Damit kann man kein Gap verringern?
Wenn wir nicht 4 Milliarden Euro für die Aufrechterhaltung der 0 brauchen, dann könnte die Rechnung aufgehen.

UNd unabhängig davon, dass wir dann auch 2 Mio weniger geringfügig Beschäftigte oder Handwerker hätten, die sich aus den ex Asylanten speisen ....
alles sehr perfide

Ich finde das auch perfide, war aber nur ein theoretisches Beispiel. Denken ist erlaubt oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:07
Es liegt doch sehr wohl ein Unterschied darin, ob das Geld durch verschiedene Hände geht oder von Blut zu Blut und es liegt auch ein Unterschied darin ob es im Kreise dessen bereits versteuert wurde.

Ach, und welcher Unterschied ist das, ob ich das Geld von meiner Oma oder von meinem Arbeitgeber bekomme? Spätestens dann, wenn ich es ausgebe, sieht keiner mehr, wo das hergekommen ist. Also, weshalb sollten die beiden Einnahmen nun als unterschiedlich betrachtet und besteuert werden?

Wenn du es ausgibst, zahlt man ja auch gerechterweise wieder Steuern. Irgendwo logisch. Wenn man das nicht tut. Weshalb sollte man dann was zahlen. Also beim Empfang und bei der Anlage???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:09
Du bezeichnest meine Berechnung als Phantasiezahlen. Dabei habe ich das Brutto eines E6 Stufe drei genommen und die entsprechenden PKV Beiträge (realistisch, weil ich selbst PKV bin) abgeschätzt.

Die PKV hat aufgrund der Pflichtversicherungsgrenze tendentiell Besserverdienende und, da dies damit korreliert, gesündere Versicherte, muss also pro Person weniger Kosten einplanen. Hinzu kommt, dass sich die PKV ihre Versicherten aussuchen kann, also gar nicht jeden versichert.

Geringverdiener mit chronischer Krankheit lässt du also direkt zum Sozialfall werden -- Ach ne, ein soziales Auffangnetz kann es ja nicht mehr geben, es ist ja jeder für sich selbst verantwortlich.

Nun, da hast du den Leuten ja sehr geholfen!

Zitat
Diejenigen, die dann tatsächlich noch bedürftig sind, erhalten ihre Leistungen (da es weniger sind brauchts auch weniger Geld) aus den 10% flat EKST.

Nu, mit den geringen Steuereinnahmen dürfte es schwierig werden, einfachste staatliche Aufgaben aufrecht zu erhalten. Das dergleichen hier diskutiert wird, ist schon doch irgendwie interessant.

Wie du einfach nicht zuhörst... aber okay

Na das war ja eine inhaltsreiche Entgegenung darauf, dass die Krankenversicherungsbeiträge bei dir zu gering angesetzt sind, individuell sogar die Versicherung selbst in Frage steht und durch die in deinem Modell deutlich geringeren Steuereinnahmen staatliche Aufgaben gefährdet sind.

... aber okay
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:10
Du bezeichnest meine Berechnung als Phantasiezahlen. Dabei habe ich das Brutto eines E6 Stufe drei genommen und die entsprechenden PKV Beiträge (realistisch, weil ich selbst PKV bin) abgeschätzt.

Die PKV hat aufgrund der Pflichtversicherungsgrenze tendentiell Besserverdienende und, da dies damit korreliert, gesündere Versicherte, muss also pro Person weniger Kosten einplanen. Hinzu kommt, dass sich die PKV ihre Versicherten aussuchen kann, also gar nicht jeden versichert.

Geringverdiener mit chronischer Krankheit lässt du also direkt zum Sozialfall werden -- Ach ne, ein soziales Auffangnetz kann es ja nicht mehr geben, es ist ja jeder für sich selbst verantwortlich.

Nun, da hast du den Leuten ja sehr geholfen!

Zitat
Diejenigen, die dann tatsächlich noch bedürftig sind, erhalten ihre Leistungen (da es weniger sind brauchts auch weniger Geld) aus den 10% flat EKST.

Nu, mit den geringen Steuereinnahmen dürfte es schwierig werden, einfachste staatliche Aufgaben aufrecht zu erhalten. Das dergleichen hier diskutiert wird, ist schon doch irgendwie interessant.

Wie du einfach nicht zuhörst... aber okay

Na das war ja eine inhaltsreiche Entgegenung darauf, dass die Krankenversicherungsbeiträge bei dir zu gering angesetzt sind, individuell sogar die Versicherung selbst in Frage steht und durch die in deinem Modell deutlich geringeren Steuereinnahmen staatliche Aufgaben gefährdet sind.

... aber okay

Ich weiß ja auch nicht was ich darauf entgegnen soll, wenn es einfach nach Lust und Laune interpretiert wird.

Wenn der Staat mit 10% Flat nicht klarkommt, kommt er auch mit 100% nicht klar.

In meinem Beispiel sind KV und RV abgedeckt:

jetzt schau dir die Posten mal an:

https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61890/sozialbudget/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:12
Weshalb sollte man dann was zahlen. Also beim Empfang und bei der Anlage???

Ich habe mit der Frage nicht aufwerfen wollen, ob man irgendwelche Einnahmen besteuern müsse. Sondern die, warum man Einnahmen unterschiedlich besteuern müsse, je nach Herkunft. Und da habe ich nur das Argument, was gern gebracht wird, dass Erben oder Kapitalerträge ja vorher schon besteuert wurden, ad absurdum geführt, da dies für Einkommen aus Arbeit ja genauso gilt. Dies ist also kein Argument, warum man das eine so und das andere so behandeln sollte. Ich habe damit aber nichts darüber ausgesagt, wie man nun vorgehen sollte; nur, dass dies kein Argument ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:15
Wenn der Staat mit 10% Flat nicht klarkommt, kommt er auch mit 100% nicht klar.

Aha. Nach der gleichen Logik käme er dann ja sicherlich auch mit 1% klar. Und mit 0,1%. Und so weiter. Ach, wer bezahlt uns dann eigentlich noch, die wir hier im Öffentlichen Dienst arbeiten? Und was genau?

Aber vielleicht willst du ja auch die Abschaffung oder zumindest deutliche Reduktion des größten Blocks an Steuereinnahmen anderweitig gegeninanzieren? Deine lustigen 4 Milliarden von vorhin helfen da nicht weiter. Die Lohnsteuern  betrugen 2021 ganze 218 Milliarden...

edit: Quelle: https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61874/steuereinnahmen-nach-steuerarten/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:16
Weshalb sollte man dann was zahlen. Also beim Empfang und bei der Anlage???

Ich habe mit der Frage nicht aufwerfen wollen, ob man irgendwelche Einnahmen besteuern müsse. Sondern die, warum man Einnahmen unterschiedlich besteuern müsse, je nach Herkunft. Und da habe ich nur das Argument, was gern gebracht wird, dass Erben oder Kapitalerträge ja vorher schon besteuert wurden, ad absurdum geführt, da dies für Einkommen aus Arbeit ja genauso gilt. Dies ist also kein Argument, warum man das eine so und das andere so behandeln sollte. Ich habe damit aber nichts darüber ausgesagt, wie man nun vorgehen sollte; nur, dass dies kein Argument ist.

Natürlich ist die Herkunft ein Argument, wie aktuell gesetzlich festgelegt unterschiedliche Erhebungssätze zeigen. Wäre dem nicht so, weshalb ist dann Kap bei 29 und EK variabel?

Einkommen hoch zu besteuern ist (in aktueller Ausgestaltung) schon unerträglich. Das gleiche auch noch bei dem Spargroschen der Leute zu fordern (ob jetzt in Aktien oder auf dem Tagesgeld) finde ich derart perfide, dass ich eigentlich gar nicht mehr drüber diskutieren mag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 14:18
Ich finde die Gleichbesteuerung ungerecht. Weshalb? Gleicher Grund wie bei der Erbschaftssteuer. (die auch auf 0 gehört). Das Geld, das dazu eingesetzt wurde Erträge abzuwerfen wurde bereits erwirtschaftet und bereits besteuert. Irgendjemand hat irgendwo immer schon steuern gezahlt. Ich halte das für höchst ungerecht nochmals Steuern zu erheben.
Wenn ich etwas Erbe, dann habe ich auf diesen Vermögenszuwachs noch keine Steuern bezahlt.

Ansonsten gilt die Aussage von dir auf alles:
Es wurde auf alle Dinge irgendwo schon steuern gezahlt, warum soll ich also nochmal darauf steuern zahlen.
Das Geld welches mir als Lohn überwiesen wird wurde auch schon besteuert.

Zuflussprinzip und mehr Wert sind da die Begriff, die die Steuerlichkeit steuern.
Auf Zinsen die "erwirtschaftet" werden wurden noch keine Steuern bezahlt.
Bei Vermögenssteuer stimmt die Aussage, da bin ich bei dir.


Zitat
Ähnliches Spiel an der Zapfsäule. Ökosteuer/Co2 Abgabe und oben drauf noch MWST.
Wir zahlen auf die Ökosteuer und die Co2 Abgabe MWST? i
Zitat
Einkommen sollte erheblich geringer besteuert werden. Die Freibeträge beim Sparen müssen rauf. Denn nichts anderes sind Kapitalerträge. Erträge aus gespartem und bereits versteuertem Geld.
Dass habe sage ich doch die ganze Zeit, Freibeträge hoch für das Einkommen 30-40T jährlich sind da eine gute Basis (scheiß egal welcher Art an Vermögenszuwachs es ist)
Zitat
Wenn die Menschen allgemein mehr in der Tasche haben, wird das Sozialsystem automatisch entlastet.
keine Ahnung warum das so sein sollte, dass wenn wir mehr Geld haben, dass dann das Sozialsystem entlastet werden würde, denn die, die jetzt das System belasten, würden durch obige vorgeschlagenen Maßnahmen ja 0 €uro mehr haben!

Im Gegenteil:
Wenn sie keine PV KV oder RV mit dem mehr an Geld umsetzen, dann belasten diese uU noch mehr das System.
so wie viele ex Selbstständige und andere, die nicht vorsorge betrieben haben, weil sie das Geld nicht beiseite gelegt haben, da ihnen nicht "Steuer ups Sozialabgaben" aus der Tasche gezogen wurden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:18
Wenn der Staat mit 10% Flat nicht klarkommt, kommt er auch mit 100% nicht klar.

Aha. Nach der gleichen Logik käme er dann ja sicherlich auch mit 1% klar. Und mit 0,1%. Und so weiter. Ach, wer bezahlt uns dann eigentlich noch, die wir hier im Öffentlichen Dienst arbeiten? Und was genau?

Aber vielleicht willst du ja auch die Abschaffung oder zumindest deutliche Reduktion des zweitgrößten Blocks an Steuereinnahmen anderweitig gegeninanzieren? Deine lustigen 4 Milliarden von vorhin helfen da nicht weiter. Die Lohnsteuern für dieses Jahr werden auf 218 Milliarden geschätzt...

Kannst du nicht oder willst du nicht nachvollziehen was ich sage? Wenn die Leute PKV versichert sind, was bleibt da noch übrig, das zu finanzieren wäre? Die rein bedürftigen. Wie viel ist das? Bestimmt nicht so viel als das ich das bisherige Ausgabeniveau 1:1 gegenfinanzieren müsste wie von dir gerade gefordert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:21
Natürlich ist die Herkunft ein Argument, wie aktuell gesetzlich festgelegt unterschiedliche Erhebungssätze zeigen. Wäre dem nicht so, weshalb ist dann Kap bei 29 und EK variabel?

Ich sagte nicht, dass man nicht verschiedene Einkunftsarten verschieden besteuern kann. Ich sagte, dass das vorgebrachte Argument, das bei Erben und Kapitalerträgen das Einkommen schon versteuert sei, keines ist, das zur Differenzierung von Arbeitseinkommen dienen kann, da die Aussage auch dort erfüllt ist...

Vielleicht kommt es beim dritten mal ja an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:21
Kannst du nicht oder willst du nicht nachvollziehen was ich sage? Wenn die Leute PKV versichert sind, was bleibt da noch übrig, das zu finanzieren wäre? Die rein bedürftigen. Wie viel ist das? Bestimmt nicht so viel als das ich das bisherige Ausgabeniveau 1:1 gegenfinanzieren müsste wie von dir gerade gefordert.

Es verbleibt mir nur auf meinen Beitrag #1087 (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310880.html#msg310880) zu verweisen. Alles, was ich dazu sagen könnte, habe ich schon geschrieben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 14:24
Einkommen hoch zu besteuern ist (in aktueller Ausgestaltung) schon unerträglich. Das gleiche auch noch bei dem Spargroschen der Leute zu fordern (ob jetzt in Aktien oder auf dem Tagesgeld) finde ich derart perfide, dass ich eigentlich gar nicht mehr drüber diskutieren mag.
Und zum dritten mal:
2500€ monatlich freibetrag ist ein Spargroschen???
Als wenn nicht in einen Topf und den Topf groß machen (also zumsammen bei 30-40T€ Freibetrag.
Dann halt 12T€ für Kap (sind wir zusammen bei ~30T€), aber dann bitte mit dem gleichen Steuersatz we mein Lohn (also 30-45% und nicht fix 25%....)
btw:
Aktien sind doch ziemlich steuerfrei.
Immobilien ebenfalls.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:24
Ich finde die Gleichbesteuerung ungerecht. Weshalb? Gleicher Grund wie bei der Erbschaftssteuer. (die auch auf 0 gehört). Das Geld, das dazu eingesetzt wurde Erträge abzuwerfen wurde bereits erwirtschaftet und bereits besteuert. Irgendjemand hat irgendwo immer schon steuern gezahlt. Ich halte das für höchst ungerecht nochmals Steuern zu erheben.
Wenn ich etwas Erbe, dann habe ich auf diesen Vermögenszuwachs noch keine Steuern bezahlt.

Ansonsten gilt die Aussage von dir auf alles:
Es wurde auf alle Dinge irgendwo schon steuern gezahlt, warum soll ich also nochmal darauf steuern zahlen.
Das Geld welches mir als Lohn überwiesen wird wurde auch schon besteuert.

Zuflussprinzip und mehr Wert sind da die Begriff, die die Steuerlichkeit steuern.
Auf Zinsen die "erwirtschaftet" werden wurden noch keine Steuern bezahlt.
Bei Vermögenssteuer stimmt die Aussage, da bin ich bei dir.


Zitat
Ähnliches Spiel an der Zapfsäule. Ökosteuer/Co2 Abgabe und oben drauf noch MWST.
Wir zahlen auf die Ökosteuer und die Co2 Abgabe MWST? i
Zitat
Einkommen sollte erheblich geringer besteuert werden. Die Freibeträge beim Sparen müssen rauf. Denn nichts anderes sind Kapitalerträge. Erträge aus gespartem und bereits versteuertem Geld.
Dass habe sage ich doch die ganze Zeit, Freibeträge hoch für das Einkommen 30-40T jährlich sind da eine gute Basis (scheiß egal welcher Art an Vermögenszuwachs es ist)
Zitat
Wenn die Menschen allgemein mehr in der Tasche haben, wird das Sozialsystem automatisch entlastet.
keine Ahnung warum das so sein sollte, dass wenn wir mehr Geld haben, dass dann das Sozialsystem entlastet werden würde, denn die, die jetzt das System belasten, würden durch obige vorgeschlagenen Maßnahmen ja 0 €uro mehr haben!

Im Gegenteil:
Wenn sie keine PV KV oder RV mit dem mehr an Geld umsetzen, dann belasten diese uU noch mehr das System.
so wie viele ex Selbstständige und andere, die nicht vorsorge betrieben haben, weil sie das Geld nicht beiseite gelegt haben, da ihnen nicht "Steuer ups Sozialabgaben" aus der Tasche gezogen wurden.

Dann verhandeln wir hier nur über die Eigenverantwortlichkeit der Menschen. Wenn ich deine Argumente in meine Sichtweise integriere, so müssten die Leute auch verpflichtet werden vorzusorgen, ich würde da aber dann einen anderen Weg gehen und den Menschen frei stellen WIE und zu WELCHEN Konditionen. Ein bisschen Amerikanischer aber mit Deutschem Anstrich, denn niemand will 80.000 Dollar für die Entbindung zahlen.

Denn aktuell ist es offensichtlich wie das Sozialsystem an allen Ecken und Enden krankt. Das ist weder gut für Bezieher noch für Zahler.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:27
Einkommen hoch zu besteuern ist (in aktueller Ausgestaltung) schon unerträglich. Das gleiche auch noch bei dem Spargroschen der Leute zu fordern (ob jetzt in Aktien oder auf dem Tagesgeld) finde ich derart perfide, dass ich eigentlich gar nicht mehr drüber diskutieren mag.
Und zum dritten mal:
2500€ monatlich freibetrag ist ein Spargroschen???
Als wenn nicht in einen Topf und den Topf groß machen (also zumsammen bei 30-40T€ Freibetrag.
Dann halt 12T€ für Kap (sind wir zusammen bei ~30T€), aber dann bitte mit dem gleichen Steuersatz we mein Lohn (also 30-45% und nicht fix 25%....)
btw:
Aktien sind doch ziemlich steuerfrei.
Immobilien ebenfalls.

ja gut auf den fiktiven Freibetrag haben wir uns ja vorhin geeinigt. Dieser würde aber tatsächlich nur für Kaperträge gelten. Wenn wir den Lohn mit ansetzen und das ganze vermengen, dann könnte man den Spies ja auch umdrehen und sagen 25% fix auf alles und gut.

Aktien Steuerfrei: 25% = 1/4. Also "ziemlich Steuerfrei" würde ich irgendwo bei 5% verorten
Immobilien sind allenfalls beim Erbe weitgehend Steuerfrei. Mit den gestiegenen Preisen und dem Fixen Freibetrag welcher nicht angepasst wird, ist das ebenso ein Debakel wie mit der EKST die lange zeit nicht "auf Rollen" war.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:36
Wenn wir den Lohn mit ansetzen und das ganze vermengen, dann könnte man den Spies ja auch umdrehen und sagen 25% fix auf alles und gut.

Tja, i.W. willst du also Besserverdiener entlasten. Du forderst ja schon die ganze Zeit über Steuersenkungen. Nur bringt das in erster Linie den Besserverdienern etwas -- und nicht der E6-Beschäftigten, für die du dich doch einsetzen wolltest.

Ich finde es immer wieder interessant zu beobachten, wie so getan wird, als ob eine Umtellung von einem Solidar- in ein libertäres System die Kosten senken würde. Für die Oberschicht, die sich hier aus Unterstützungszahlungen zurückzieht, ist dies definitiv der Fall. Vielleicht gilt dies sogar im Durchschnitt. Die weniger priveligierten Personen aber werden damit nicht besser-, sondern deutlich schlechter gestellt. Sie müssen Leistungskürzungen hinnehmen, sind besser abgesichert und können sich einen geringeren Lebensstandard leisten.

Dies kann man zur politischen Forderung erheben. Das ist völlig legitim. Aber man sollte nicht damit kommen, dass man mit diesem Vorgehen der Mittelschicht oder wem auch immer helfen wollen würde. Denn das tut man nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 14:38
Dann verhandeln wir hier nur über die Eigenverantwortlichkeit der Menschen. Wenn ich deine Argumente in meine Sichtweise integriere, so müssten die Leute auch verpflichtet werden vorzusorgen, ich würde da aber dann einen anderen Weg gehen und den Menschen frei stellen WIE und zu WELCHEN Konditionen.

Also eine BASIS Krankenversicherungspflicht mit freier Wahl ob GKV oder PKV.

Bei der RV haben wir doch schon solch ein System: Ein Pflichtanteil als BASIS RV und ein freiwilligen Anteil.
(leicht zynisch ok...)
Da möchtest du einen Komplett Wechsel zur reiner Wahlfreiheit.

Ob dann die System relevant günstiger werden?

Zitat
Ein bisschen Amerikanischer aber mit Deutschem Anstrich, denn niemand will 80.000 Dollar für die Entbindung zahlen.

Denn aktuell ist es offensichtlich wie das Sozialsystem an allen Ecken und Enden krankt. Das ist weder gut für Bezieher noch für Zahler.
Nun, beruhigenderweise, (habe jahrelang im Gesundheitssystem gearbeitet), höre ich diese knartzen seit 3 Jahrzehnten und wir habe weiterhin eins der besseren Systeme.
Und die "besseren" 7 günstigeren System sind es am ende eben nicht in einem relevantem Umfang.
Hört euch doch das Geschrei an, wenn es um die KKH Betten Anzahl geht, die in der Fläche reduziert werden soll.
Und wenn man etwas ändern müsste, dann die Vollversorgungsmentalität an die wir uns gewöhnt haben, ja da bin ich bei dir.

So wie man ja immer wieder hört, dass wie Steuerlastland nummero Uno sind, aber wenn man es genau betrachten alle Abgaben 8schön wenn andere nur 20% Lohnsteuer aber dafür 25% MWST zahlen) und Vergünstigungen  einberechnet dann sind wir eben nicht Nummero Uno, sondern Mittelfeld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 14:39

Aktien Steuerfrei: 25% = 1/4. Also "ziemlich Steuerfrei" würde ich irgendwo bei 5% verorten
Immobilien sind allenfalls beim Erbe weitgehend Steuerfrei. Mit den gestiegenen Preisen und dem Fixen Freibetrag welcher nicht angepasst wird, ist das ebenso ein Debakel wie mit der EKST die lange zeit nicht "auf Rollen" war.

Der Kauf von Aktien ist Steuerfrei. Der Verkauf mit Gewinn wird versteuert - aber nur der Gewinn und nur, wenn dein Freibetrag aufgebraucht ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:41
Wenn wir den Lohn mit ansetzen und das ganze vermengen, dann könnte man den Spies ja auch umdrehen und sagen 25% fix auf alles und gut.

Tja, i.W. willst du also Besserverdiener entlasten. Du forderst ja schon die ganze Zeit über Steuersenkungen. Nur bringt das in erster Linie den Besserverdienern etwas -- und nicht der E6-Beschäftigten, für die du dich doch einsetzen wolltest.

Ich finde es immer wieder interessant zu beobachten, wie so getan wird, als ob eine Umtellung von einem Solidar- in ein libertäres System die Kosten senken würde. Für die Oberschicht, die sich hier aus Unterstützungszahlungen zurückzieht, ist dies definitiv der Fall. Vielleicht gilt dies sogar im Durchschnitt. Die weniger priveligierten Personen aber werden damit nicht besser-, sondern deutlich schlechter gestellt. Sie müssen Leistungskürzungen hinnehmen, sind besser abgesichert und können sich einen geringeren Lebensstandard leisten.

Dies kann man zur politischen Forderung erheben. Das ist völlig legitim. Aber man sollte nicht damit kommen, dass man mit diesem Vorgehen der Mittelschicht oder wem auch immer helfen wollen würde. Denn das tut man nicht.

Ob die Besserverdienenden mehr haben wenn ich als (fiktiv) E6 auch mehr habe, sollte mir als E6 ziemlich Wurscht sein. Denn wenn es das nicht ist, dann spricht der Neid. Und der ist einfach kein guter Ratgeber.

Ich habe in meinem Leben mehrere Phasen des Einkommens durchlaufen. Von "junge wo sind die Nudeln" zu "heute Lachs oder Avocado oder beides" und ganz ehrlich: Ich hätte es lieber gehabt früher in Verantwortung zu kommen alles selbst zu regeln. Warum? Freiheit? kann sein. Eigenverantwortung: Eigenergebnis. Wem kann ich die Schuld zuschieben wenns schiefläuft? Nur mir. Wem kann ich aktuell die Schuld zuschieben weil es nicht läuft: Allen anderen. Bequeme Position, aber auf dieser sollte man sich nicht ausruhen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 14:42

Aktien Steuerfrei: 25% = 1/4. Also "ziemlich Steuerfrei" würde ich irgendwo bei 5% verorten
Immobilien sind allenfalls beim Erbe weitgehend Steuerfrei. Mit den gestiegenen Preisen und dem Fixen Freibetrag welcher nicht angepasst wird, ist das ebenso ein Debakel wie mit der EKST die lange zeit nicht "auf Rollen" war.

Der Kauf von Aktien ist Steuerfrei. Der Verkauf mit Gewinn wird versteuert - aber nur der Gewinn und nur, wenn dein Freibetrag aufgebraucht ist.

JA! 600€ - Was eine Unverschämtheit!
Zum Glück gibt es noch Krypto wo man nach 1 Jahr Haltefrist steuerfrei ist!
Aber auch das wird sich sicher noch ändern - zum Glück aber wohl nicht mehr für alte Bestände, die jemand seit Jahren im Besitz hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:45
Ob die Besserverdienenden mehr haben wenn ich als (fiktiv) E6 auch mehr habe, sollte mir als E6 ziemlich Wurscht sein. Denn wenn es das nicht ist, dann spricht der Neid. Und der ist einfach kein guter Ratgeber.

Dass Neid kein guter Ratgeber ist, da bin ich bei dir. Mir ging es aber um was anderes: Wenn ich im Vergleich zum Status Quo als Staat weniger Steuern erhebe und den Leuten zur Eigenverantwortlichen Nutzung belasse, dann hilft das dem E6er deutlich weniger als dem Gutverdiener. Im Gegenteil: Ich stelle ja als Staat jetzt für alle deutlich weniger Leistungen bereit. Der Gutverdiener kann aus den deutlichen Steuerersparnissen, die ich ihm gönne, das leicht privat gegenfinanzieren. Der E6er nicht.

Also ist ein solches Vorgehen wohl kaum im Interesse der Geringverdiener. Und Ausgangspunkt war, dass diese zu wenig erhalten. Hm...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:46
Der Kauf von Aktien ist Steuerfrei. Der Verkauf mit Gewinn wird versteuert - aber nur der Gewinn und nur, wenn dein Freibetrag aufgebraucht ist.

JA! 600€ - Was eine Unverschämtheit!


Hm? Der Sparerpauschbetrag liegt doch mittlerweile seit diesem Jahr bei 1000€/Person und war auch zuvor schon lange 801€/Person...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 17.08.2023 14:48

Aktien Steuerfrei: 25% = 1/4. Also "ziemlich Steuerfrei" würde ich irgendwo bei 5% verorten
Immobilien sind allenfalls beim Erbe weitgehend Steuerfrei. Mit den gestiegenen Preisen und dem Fixen Freibetrag welcher nicht angepasst wird, ist das ebenso ein Debakel wie mit der EKST die lange zeit nicht "auf Rollen" war.

Der Kauf von Aktien ist Steuerfrei. Der Verkauf mit Gewinn wird versteuert - aber nur der Gewinn und nur, wenn dein Freibetrag aufgebraucht ist.

JA! 600€ - Was eine Unverschämtheit!
Zum Glück gibt es noch Krypto wo man nach 1 Jahr Haltefrist steuerfrei ist!
Aber auch das wird sich sicher noch ändern - zum Glück aber wohl nicht mehr für alte Bestände, die jemand seit Jahren im Besitz hat.

Also für mich und alle weiteren in Deutschland gelten 1000 € Freibetrag. So viel Aktiengewinne muss man als E6er erstmal realisieren im Jahr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:49

Aktien Steuerfrei: 25% = 1/4. Also "ziemlich Steuerfrei" würde ich irgendwo bei 5% verorten
Immobilien sind allenfalls beim Erbe weitgehend Steuerfrei. Mit den gestiegenen Preisen und dem Fixen Freibetrag welcher nicht angepasst wird, ist das ebenso ein Debakel wie mit der EKST die lange zeit nicht "auf Rollen" war.

Der Kauf von Aktien ist Steuerfrei. Der Verkauf mit Gewinn wird versteuert - aber nur der Gewinn und nur, wenn dein Freibetrag aufgebraucht ist.

JA! 600€ - Was eine Unverschämtheit!
Zum Glück gibt es noch Krypto wo man nach 1 Jahr Haltefrist steuerfrei ist!
Aber auch das wird sich sicher noch ändern - zum Glück aber wohl nicht mehr für alte Bestände, die jemand seit Jahren im Besitz hat.

Linder klopft sich selbst auf die Schulter für 1000€ Freibetrag. Sei ihm gegönnt aber eine Inflationsanpassung gab es auch hier nicht; so müsste dieser bei 5000€ liegen um mitzuhalten und + Luft zu haben.

Den Vorschlag meiner Gegenredner, die Kapitalerträge mit dem eigenen Steuersatz zu versteuern is ja auch der Knaller, denn Erben die rein von Kapitalerträgen leben würden dann einfach gar nix zahlen, weil kein Einkommen. Also in deren Augen auch keine Lösung. LOL
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 14:51
Den Vorschlag meiner Gegenredner, die Kapitalerträge mit dem eigenen Steuersatz zu versteuern is ja auch der Knaller, denn Erben die rein von Kapitalerträgen leben würden dann einfach gar nix zahlen, weil kein Einkommen. Also in deren Augen auch keine Lösung. LOL

Hm? Die Kapitalerträge sind doch Einkommen. Genau das ist doch der Punkt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.08.2023 14:51
Den Vorschlag meiner Gegenredner, die Kapitalerträge mit dem eigenen Steuersatz zu versteuern is ja auch der Knaller,
Wo hat denn jemand das geschrieben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: nordstern am 17.08.2023 14:51
vllt. mal die aktuell laufenden Verhandlungen bei der Bahn (quasi Staatlich) als Mindestanforderung setzen wäre schon gut:

Konkret haben die beiden Schlichter eine stufenweise Erhöhung der Entgelte um 410 Euro vorgeschlagen. Die erste Stufe in Höhe von 200 Euro soll noch im Dezember dieses Jahres kommen, die zweite im August 2024. Außerdem soll es im Oktober eine Einmalzahlung in Höhe von 2850 Euro geben. Als Laufzeit schlagen Pfarr und de Maizière 25 Monate vor.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:52
Ob die Besserverdienenden mehr haben wenn ich als (fiktiv) E6 auch mehr habe, sollte mir als E6 ziemlich Wurscht sein. Denn wenn es das nicht ist, dann spricht der Neid. Und der ist einfach kein guter Ratgeber.

Dass Neid kein guter Ratgeber ist, da bin ich bei dir. Mir ging es aber um was anderes: Wenn ich im Vergleich zum Status Quo als Staat weniger Steuern erhebe und den Leuten zur Eigenverantwortlichen Nutzung belasse, dann hilft das dem E6er deutlich weniger als dem Gutverdiener. Im Gegenteil: Ich stelle ja als Staat jetzt für alle deutlich weniger Leistungen bereit. Der Gutverdiener kann aus den deutlichen Steuerersparnissen, die ich ihm gönne, das leicht privat gegenfinanzieren. Der E6er nicht.

Also ist ein solches Vorgehen wohl kaum im Interesse der Geringverdiener. Und Ausgangspunkt war, dass diese zu wenig erhalten. Hm...

Verstehe wo du herkommst. Mir geht es mit meinen Extrembeispielen ja nicht darum hier alles auf den Kopf zu stellen. Es gibt hier nicht 1 oder 0. Privat oder Staat. Ich bin aber der Ansicht, dass die aktuelle Ausgestaltung alles als zufriedenstellend für den Großteil der Gesellschaft ist. Teile zu Privatisieren oder zu reformieren MUSS diskutierbar sein. Die Politik kennt nur eine Lösung: Geld drauf.

Woher kommt das? -> Kreislauf
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:54
Den Vorschlag meiner Gegenredner, die Kapitalerträge mit dem eigenen Steuersatz zu versteuern is ja auch der Knaller, denn Erben die rein von Kapitalerträgen leben würden dann einfach gar nix zahlen, weil kein Einkommen. Also in deren Augen auch keine Lösung. LOL

Hm? Die Kapitalerträge sind doch Einkommen. Genau das ist doch der Punkt...

Stimmt. Ich habe fiktive Ausgangslage mit aktueller Gesetzeslage vermischt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 14:55

Aktien Steuerfrei: 25% = 1/4. Also "ziemlich Steuerfrei" würde ich irgendwo bei 5% verorten
Immobilien sind allenfalls beim Erbe weitgehend Steuerfrei. Mit den gestiegenen Preisen und dem Fixen Freibetrag welcher nicht angepasst wird, ist das ebenso ein Debakel wie mit der EKST die lange zeit nicht "auf Rollen" war.

Der Kauf von Aktien ist Steuerfrei. Der Verkauf mit Gewinn wird versteuert - aber nur der Gewinn und nur, wenn dein Freibetrag aufgebraucht ist.

JA! 600€ - Was eine Unverschämtheit!
Zum Glück gibt es noch Krypto wo man nach 1 Jahr Haltefrist steuerfrei ist!
Aber auch das wird sich sicher noch ändern - zum Glück aber wohl nicht mehr für alte Bestände, die jemand seit Jahren im Besitz hat.

Also für mich und alle weiteren in Deutschland gelten 1000 € Freibetrag. So viel Aktiengewinne muss man als E6er erstmal realisieren im Jahr.

Ich habe eine E8, aber ich selbst kaufe halt keine Aktien, es muss aber jetzt selbst wissen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 14:56
vllt. mal die aktuell laufenden Verhandlungen bei der Bahn (quasi Staatlich) als Mindestanforderung setzen wäre schon gut:

Konkret haben die beiden Schlichter eine stufenweise Erhöhung der Entgelte um 410 Euro vorgeschlagen. Die erste Stufe in Höhe von 200 Euro soll noch im Dezember dieses Jahres kommen, die zweite im August 2024. Außerdem soll es im Oktober eine Einmalzahlung in Höhe von 2850 Euro geben. Als Laufzeit schlagen Pfarr und de Maizière 25 Monate vor.

Ich halte ja von Einmalzahlungen einfach gar nichts. Diejenigen die sich über den "plötzlichen Geldregen" tierisch freuen sollten aufpassen, dass sie über lange Frist nicht abgehängt werden oder diesen Geldregen möglichst schleunig in Aktien zu investieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 14:58
vllt. mal die aktuell laufenden Verhandlungen bei der Bahn (quasi Staatlich) als Mindestanforderung setzen wäre schon gut:

Konkret haben die beiden Schlichter eine stufenweise Erhöhung der Entgelte um 410 Euro vorgeschlagen. Die erste Stufe in Höhe von 200 Euro soll noch im Dezember dieses Jahres kommen, die zweite im August 2024. Außerdem soll es im Oktober eine Einmalzahlung in Höhe von 2850 Euro geben. Als Laufzeit schlagen Pfarr und de Maizière 25 Monate vor.

Es müssten mindestens 1000€ im Monat sein um diese ganzen Ungerechtigkeiten auch nur ansatzweise irgendwie auszugleichen! Und selbst das wäre noch nicht genug!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 17.08.2023 15:00
Welche Ungerechtigkeiten meinst Du denn, dass du als E8 mehr als tausend Euro netto verdienen würdest?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 15:01
Welche Ungerechtigkeiten meinst Du denn, dass du als E8 mehr als tausend Euro netto verdienen würdest?

Das ist verwirrend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 15:01
Welche Ungerechtigkeiten meinst Du denn, dass du als E8 mehr als tausend Euro netto verdienen würdest?

In welchem Land lebst du?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 17.08.2023 15:04
Ich will von Dir konkrete, begründete Beispiele haben. Wenn Du sagst, dass du als E8 mit deiner Tätigkeit mehr als tausend Euro mehr willst, solltest Du das wohl vernünftig begründen können.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 15:14
Ich will von Dir konkrete, begründete Beispiele haben. Wenn Du sagst, dass du als E8 mit deiner Tätigkeit mehr als tausend Euro mehr willst, solltest Du das wohl vernünftig begründen können.

Einfach lesen was auf den letzten Seiten alles geschrieben wurde. Habe jetzt keine Lust alles zu wiederholen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 17.08.2023 15:17
Da habe ich bisher nur gelesen, wie du diverse Begrifflichkeiten (Asyl, Flüchtlinge, etc.) durcheinander geworfen hast. Ein bisschen Neid mit falschen Berechnungen beim Bürgergeld waren auch dabei.

Hatte einfach paar sachliche Argumente für 1000€ erwartet. Vielleicht kommt ja was einigermaßen schönes bei den Tarifverhandlungen rum
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 15:30
Da habe ich bisher nur gelesen, wie du diverse Begrifflichkeiten (Asyl, Flüchtlinge, etc.) durcheinander geworfen hast. Ein bisschen Neid mit falschen Berechnungen beim Bürgergeld waren auch dabei.

Hatte einfach paar sachliche Argumente für 1000€ erwartet. Vielleicht kommt ja was einigermaßen schönes bei den Tarifverhandlungen rum

Zum Begriff Neid hatte ich sogar etwas geschrieben - nun ja 😅
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 15:31
Da habe ich bisher nur gelesen, wie du diverse Begrifflichkeiten (Asyl, Flüchtlinge, etc.) durcheinander geworfen hast. Ein bisschen Neid mit falschen Berechnungen beim Bürgergeld waren auch dabei.

Hatte einfach paar sachliche Argumente für 1000€ erwartet. Vielleicht kommt ja was einigermaßen schönes bei den Tarifverhandlungen rum

Also ich an seiner Stelle hätte mir mal den Verbraucherpreisindex/Mietspiegel/Inflationsentwicklung seit letzter Verhandlung angeschaut. Dann irgendwas zwischen 7-12 % als Ausgleich dafür angesetzt und wenn mein Bereich irgendwie besonders unter Mangel leidet das noch draufschlagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 17.08.2023 15:32
vllt. mal die aktuell laufenden Verhandlungen bei der Bahn (quasi Staatlich) als Mindestanforderung setzen wäre schon gut:

Konkret haben die beiden Schlichter eine stufenweise Erhöhung der Entgelte um 410 Euro vorgeschlagen. Die erste Stufe in Höhe von 200 Euro soll noch im Dezember dieses Jahres kommen, die zweite im August 2024. Außerdem soll es im Oktober eine Einmalzahlung in Höhe von 2850 Euro geben. Als Laufzeit schlagen Pfarr und de Maizière 25 Monate vor.

Den Schlichtungsvorschlag bei der Bahn als Ergebnis im TV-L empfände ich für mich persönlich als schlechten Witz... 200€ brutto mehr im Monat ab Dezember... Pfff... Das wären bei mir 3,7% mehr brutto bei einem Realeinkommensverlust von ca. 12% seit Januar 2021.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 17.08.2023 15:35
Da habe ich bisher nur gelesen, wie du diverse Begrifflichkeiten (Asyl, Flüchtlinge, etc.) durcheinander geworfen hast. Ein bisschen Neid mit falschen Berechnungen beim Bürgergeld waren auch dabei.

Hatte einfach paar sachliche Argumente für 1000€ erwartet. Vielleicht kommt ja was einigermaßen schönes bei den Tarifverhandlungen rum

Also ich an seiner Stelle hätte mir mal den Verbraucherpreisindex/Mietspiegel/Inflationsentwicklung seit letzter Verhandlung angeschaut. Dann irgendwas zwischen 7-12 % als Ausgleich dafür angesetzt und wenn mein Bereich irgendwie besonders unter Mangel leidet das noch draufschlagen.

Das wäre mal etwas gewesen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 15:37
vllt. mal die aktuell laufenden Verhandlungen bei der Bahn (quasi Staatlich) als Mindestanforderung setzen wäre schon gut:

Konkret haben die beiden Schlichter eine stufenweise Erhöhung der Entgelte um 410 Euro vorgeschlagen. Die erste Stufe in Höhe von 200 Euro soll noch im Dezember dieses Jahres kommen, die zweite im August 2024. Außerdem soll es im Oktober eine Einmalzahlung in Höhe von 2850 Euro geben. Als Laufzeit schlagen Pfarr und de Maizière 25 Monate vor.

Den Schlichtungsvorschlag bei der Bahn als Ergebnis im TV-L empfände ich für mich persönlich als schlechten Witz... 200€ brutto mehr im Monat ab Dezember... Pfff... Das wären bei mir 3,7% mehr brutto bei einem Realeinkommensverlust von ca. 12% seit Januar 2021.

200€. Witz. Was bleibt da nach Steuern und Abgaben. 135 €? Bei der zweiten Zahlung 133,80? Ist die Einmalzahlung wenigstens Steuer und Abgabenfrei?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 15:39
Da habe ich bisher nur gelesen, wie du diverse Begrifflichkeiten (Asyl, Flüchtlinge, etc.) durcheinander geworfen hast. Ein bisschen Neid mit falschen Berechnungen beim Bürgergeld waren auch dabei.

Hatte einfach paar sachliche Argumente für 1000€ erwartet. Vielleicht kommt ja was einigermaßen schönes bei den Tarifverhandlungen rum

Also ich an seiner Stelle hätte mir mal den Verbraucherpreisindex/Mietspiegel/Inflationsentwicklung seit letzter Verhandlung angeschaut. Dann irgendwas zwischen 7-12 % als Ausgleich dafür angesetzt und wenn mein Bereich irgendwie besonders unter Mangel leidet das noch draufschlagen.

Das wäre mal etwas gewesen

Du hast noch Hass vergessen und dass ich Menschen gegeneinander ausspiele!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 15:40
Da habe ich bisher nur gelesen, wie du diverse Begrifflichkeiten (Asyl, Flüchtlinge, etc.) durcheinander geworfen hast. Ein bisschen Neid mit falschen Berechnungen beim Bürgergeld waren auch dabei.

Hatte einfach paar sachliche Argumente für 1000€ erwartet. Vielleicht kommt ja was einigermaßen schönes bei den Tarifverhandlungen rum


Also ich an seiner Stelle hätte mir mal den Verbraucherpreisindex/Mietspiegel/Inflationsentwicklung seit letzter Verhandlung angeschaut. Dann irgendwas zwischen 7-12 % als Ausgleich dafür angesetzt und wenn mein Bereich irgendwie besonders unter Mangel leidet das noch draufschlagen.

Das wäre mal etwas gewesen

Du hast noch Hass vergessen und dass ich Menschen gegeneinander ausspiele!!

Hahahahaha XD

AG Vertretung in a Nutshell
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 16:17
"Im öffentlichen Dienst gibt es eine TVöD-Tarifeinigung: Demnach gibt es einen Mix aus insgesamt 3000 Euro Inflationsausgleichprämie, einem Sockelbetrag von 200 Euro und einer tabellenwirksamen Erhöhung der Gehälter von 5,5 Prozent ab 1. März 2024."

Ich würde ehrlicherweise auf die Prämie verzichten. Sie ist schlicht für die Zukunft nicht tabellenwirksam und der Tropfen auf den heißen Stein bei manchen Kollegen verursacht eben nur Dampf. Ich wäre für einen Sockelbetrag von 400 € sofort und eine prozentuale Steigerung von 5% ab Mitte/Ende 2024. Laufzeit bis Ende 2025.

Kritik anyone?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 17.08.2023 16:20
"Im öffentlichen Dienst gibt es eine TVöD-Tarifeinigung: Demnach gibt es einen Mix aus insgesamt 3000 Euro Inflationsausgleichprämie, einem Sockelbetrag von 200 Euro und einer tabellenwirksamen Erhöhung der Gehälter von 5,5 Prozent ab 1. März 2024."

Ich würde ehrlicherweise auf die Prämie verzichten. Sie ist schlicht für die Zukunft nicht tabellenwirksam und der Tropfen auf den heißen Stein bei manchen Kollegen verursacht eben nur Dampf. Ich wäre für einen Sockelbetrag von 400 € sofort und eine prozentuale Steigerung von 5% ab Mitte/Ende 2024. Laufzeit bis Ende 2025.

Kritik anyone?

Das würde dem AG tatsächlich aufgrund der langen Laufzeit gefallen, allerdings kann nichts, was dem AG gefällt, wirklich taugen. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 16:28
Mein Vorschlag ist dieser:

Eine Laufzeit von 2 Jahren.

1.10.23 - 30.9.24: +1000€ Brutto mehr (monatlich)
1.10.24 - 30.9.25: +5%

Außerdem:
- die Jahressonderzahlung wird wieder auf 100% angehoben
- der Arbeitgeber übernimmt das Deutschlandticket
- nur noch stufengleiche Höhergruppierung

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 16:42
Mein Vorschlag ist dieser:

Eine Laufzeit von 2 Jahren.

1.10.23 - 30.9.24: +1000€ Brutto mehr (monatlich)
1.10.24 - 30.9.25: +5%

Außerdem:
- die Jahressonderzahlung wird wieder auf 100% angehoben
- der Arbeitgeber übernimmt das Deutschlandticket
- nur noch stufengleiche Höhergruppierung

Die 1000 Brutto mehr glaube ich stoßen kaum auf Gegenliebe. Die 5% gehen glaub ich durch. Die Jahressonderzahlung auf 100% wäre mal Zeit dafür nachdem der 50% Anteil ja auch irgendwann mal eingefroren wurde und nun so bei 47% rumdümpelt. Das Deutschland-Ticket fänd ich gut, noch besser wenn auch Fernverkehr mit abgedeckt wäre. Höhergruppierung ja.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: nordstern am 17.08.2023 16:54
vllt. mal die aktuell laufenden Verhandlungen bei der Bahn (quasi Staatlich) als Mindestanforderung setzen wäre schon gut:

Konkret haben die beiden Schlichter eine stufenweise Erhöhung der Entgelte um 410 Euro vorgeschlagen. Die erste Stufe in Höhe von 200 Euro soll noch im Dezember dieses Jahres kommen, die zweite im August 2024. Außerdem soll es im Oktober eine Einmalzahlung in Höhe von 2850 Euro geben. Als Laufzeit schlagen Pfarr und de Maizière 25 Monate vor.

Den Schlichtungsvorschlag bei der Bahn als Ergebnis im TV-L empfände ich für mich persönlich als schlechten Witz... 200€ brutto mehr im Monat ab Dezember... Pfff... Das wären bei mir 3,7% mehr brutto bei einem Realeinkommensverlust von ca. 12% seit Januar 2021.

200€. Witz. Was bleibt da nach Steuern und Abgaben. 135 €? Bei der zweiten Zahlung 133,80? Ist die Einmalzahlung wenigstens Steuer und Abgabenfrei?

ich befürchte mehr wird aber nicht drum rum kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 17:31
Mein Vorschlag ist dieser:

Eine Laufzeit von 2 Jahren.

1.10.23 - 30.9.24: +1000€ Brutto mehr (monatlich)

Macht Mehrausgaben im Umfang von ca. 12 Milliarden Euro im Jahr.

Zitat
1.10.24 - 30.9.25: +5%

Weitere ca. 3,5 Milliarden.

Zitat
Außerdem:
- die Jahressonderzahlung wird wieder auf 100% angehoben

Weitere ca. 1,5 Milliarden.

Zitat
- der Arbeitgeber übernimmt das Deutschlandticket

Weitere ca. 0,5 Milliarden.

Zitat
- nur noch stufengleiche Höhergruppierung

Kann ich nicht beziffern.

Im Bereich Öffentlicher Dienst der Länder wird derzeit für die Angestellten -- exklusive Beamten, die ich oben auch nicht mitgerechnet habe, ein Betrag von ca. 51 Milliarden Euro jährlich ausgegeben. Du willst den Spaß um etwas über 15 Milliarden erhöhen, also ca. 30%.

Na da bin ich ja mal gespannt, wie "realistisch" das ist...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 17.08.2023 17:45
Warum nicht realistisch?  Der ÖD ist nun mal naturgemäß je nach Fachbereich recht personalintensiv. Das kostet. Nebenbei: "Sensible Ausgabeposten" die seit 2015 mehr und mehr zu Buche schlagen verursachen im Vergleich deutlich höhere Gesamtkosten im Vergleich zu den benannten 15 Milliarden. Die sich nebenbei auch in steigenden Kosten für den Mehraufwand (Betreung, Verwaltung, Sicherheit,  Administration...0 im ÖD niederschlagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 17:51
Nu, eine Erhöhung um 30% hat weder die EVG hinbekommen, noch fordert es überhaupt die doch deutlich schlagkräftigere GDL... Deren Forderung beläuft sich auf 555€ + Erhöhung der Zuschläge für Schichtarbeit bei einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Alles in allem dürften das über den Daumen gepeilt Ausgabensteigerungen im Bereich um die 15 bis 20% bedeuten. Und das sind die Forderungen vor Verhandlungsbeginn einer deutlich schlagkräftigeren Gewerkschaft...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 17:55
Nebenbei: [...]

Wow, du schaffst es tatsächlich direkt wieder eine Ausländer-Debatte führen zu wollen. Das ist schon ganz schön krass. Als ob es nur noch ein Thema gibt. (Mal davon abgesehen: Du hast sicherlich eine Quelle für deine Behauptung, die du gern mitteilen willst; oder handelt es sich mal wieder nur um eine "gefühlte Wahrheit"?)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 17:58
Mein Vorschlag ist dieser:

Eine Laufzeit von 2 Jahren.

1.10.23 - 30.9.24: +1000€ Brutto mehr (monatlich)

Macht Mehrausgaben im Umfang von ca. 12 Milliarden Euro im Jahr.

Zitat
1.10.24 - 30.9.25: +5%

Weitere ca. 3,5 Milliarden.

Zitat
Außerdem:
- die Jahressonderzahlung wird wieder auf 100% angehoben

Weitere ca. 1,5 Milliarden.

Zitat
- der Arbeitgeber übernimmt das Deutschlandticket

Weitere ca. 0,5 Milliarden.

Zitat
- nur noch stufengleiche Höhergruppierung

Kann ich nicht beziffern.

Im Bereich Öffentlicher Dienst der Länder wird derzeit für die Angestellten -- exklusive Beamten, die ich oben auch nicht mitgerechnet habe, ein Betrag von ca. 51 Milliarden Euro jährlich ausgegeben. Du willst den Spaß um etwas über 15 Milliarden erhöhen, also ca. 30%.

Na da bin ich ja mal gespannt, wie "realistisch" das ist...


Ich sag mal so: Als Frau Merkel 2015 die Grenzen geöffnet hat, hat es wirklich niemanden interessiert welche Kosten da auf uns zu kommen und diese kritische Frage hat niemand gestellt.
(Und ich möchte betonen, dass es hier um völlig fremde Leute ging und leider nach wie vor geht).
Also warum sollte man dann so eine Frage stellen, wenn es um die Bezahlung der eigenen Mitarbeiter im ÖD geht?
Wohlgemerkt: 15 Mrd. € sind ein Witz, wenn ich mal darauf schaue was uns im Vergleich die Migration mit all ihren Konsequenzen bis jetzt gekostet hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 18:01
Mein Vorschlag ist dieser:

Eine Laufzeit von 2 Jahren.

1.10.23 - 30.9.24: +1000€ Brutto mehr (monatlich)

Macht Mehrausgaben im Umfang von ca. 12 Milliarden Euro im Jahr.

Zitat
1.10.24 - 30.9.25: +5%

Weitere ca. 3,5 Milliarden.

Zitat
Außerdem:
- die Jahressonderzahlung wird wieder auf 100% angehoben

Weitere ca. 1,5 Milliarden.

Zitat
- der Arbeitgeber übernimmt das Deutschlandticket

Weitere ca. 0,5 Milliarden.

Zitat
- nur noch stufengleiche Höhergruppierung

Kann ich nicht beziffern.

Im Bereich Öffentlicher Dienst der Länder wird derzeit für die Angestellten -- exklusive Beamten, die ich oben auch nicht mitgerechnet habe, ein Betrag von ca. 51 Milliarden Euro jährlich ausgegeben. Du willst den Spaß um etwas über 15 Milliarden erhöhen, also ca. 30%.

Na da bin ich ja mal gespannt, wie "realistisch" das ist...

Ich sag mal so: Als Frau Merkel 2015 die Grenzen geöffnet hat, hat es wirklich niemanden interessiert welche Kosten da auf uns zu kommen und diese kritische Frage hat niemand gestellt.
(Und ich möchte betonen, dass es hier um völlig fremde Leute ging und leider nach wie vor geht).
Also warum sollte man dann so eine Frage stellen, wenn es um die Bezahlung der eigenen Mitarbeiter im ÖD geht?
Wohlgemerkt: 15 Mrd. € sind ein Witz, wenn ich mal darauf schaue was uns im Vergleich die Migration mit all ihren Konsequenzen bis jetzt gekostet hat.

Sehe ich genau so. Die Legislative schmeisst Raus ohne Rückfrage (jaja repräsentative Demokratie, bla bla) in hunderten Milliardenbeträgen für, ich sag mal in Detailfragen höchst Fragwürdiges und unter EU-Recht noch Fragwürdigeres. Für die Exekutive (die also die das alles dann umsetzen dürfen) ist dann nix mehr da? Forderungen über 10% sind frech?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:01
Ich sag mal so: [...]

Noch so einer, der es nicht schafft, beim Thema zu bleiben. Immer sind die bösen Ausländer Schuld. Wie einfach doch das Weltbild sein kann...

Falls du mal beim Thema der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder bleiben willst, gern. Aber die Diskussion, die du führen willst, werde ich nicht bedienen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:05
Ich sag mal so: [...]

Noch so einer, der es nicht schafft, beim Thema zu bleiben. Immer sind die bösen Ausländer Schuld. Wie einfach doch das Weltbild sein kann...

Falls du mal beim Thema der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder bleiben willst, gern. Aber die Diskussion, die du führen willst, werde ich nicht bedienen.

Dann setz dich doch einfach sachlich damit auseinander:

Wurde damals die Frage gestellt was die Zuwanderung uns kosten wird?! - NEIN!

Und es wird doch immer gesagt: WIR SIND EIN REICHES LAND!

WO ist dann das Problem bei 15 Mrd. €?!

Also ganz ehrlich: Es ist doch einfach nicht mehr ernst zu nehmen was du schreibst!

Es geht nicht mal um "die bösen Ausländer", sondern darum warum für die eigenen Mitarbeiter des ÖD nicht ein Bruchteil der Kosten aufgebracht werden kann, die die Migration gekostet hat??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 17.08.2023 18:12
Ging mir um was anderes, schlicht um nackte Zahlen zur Relation der ÖD-Kosten. Auch benannte Entwicklungen führen -neben eigenen durchaus sehr hohen Kosten- indirekt mit zu einem deutlich steigenden Mehraufwand und Kostensteigerungen im ÖD. Es musste deutlich mehr Personal für Betreuung,  Administration,  Verwaltung und Sicherheit eingestellt werden. Laut eines Regierungsberichts hat der Bund 2022 Kosten von rund 28 Milliarden Euro im Bereich Flucht und Migration übernommen. Dazu kommen hohe Kosten der Länder und Kommunen. Im Vergleich also sind die 15 Milliarden für den personalintensiven ÖD recht plausibel und durchaus sinnvoll investiert. Auch spielt die anhaltend hohe Inflation spürbar mit rein bei den 15 Milliarden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:13
@Scanner: Du kannst noch so oft fordern, wie du willst: Ich werde keine Asyldebatte hier führen. Die darfst du gern mit deinen AfD-Freunden führen. Aber hier hat das nichts zu suchen!

Und es ergibt auch keinen Sinn, deine Forderung im Vergleich zu etwas, was damit nichts zu tun hat, zu stellen. Natürlich ist das auch wenig im Vergleich zu den Investitionen in die Bundeswehr oder das nächste Mondflug-Programm. Na und? Hat nur keinerlei Bezug zum Diskussionsgegenstand. Die bisherigen Ausgaben und die damit von dir geforderte Steigerung um 30% [!] aber schon.

Womit willst du denn begründen, dass die Länder 30% mehr als bisher für ihr beschäftigtes Personal ausgeben soll? Ist es jetzt plötzlich um 30% effektiver? Erwitschaftet es plötzlich 30% mehr Einnahmen?

Was genau soll bitte diese völlig aus der Luft gegriffene Forderung beweisen? Das du noch größere Zahlen aufrufen kannst als andere? Schön, kannst du. Herzlichen Glückwunsch dazu. Eine sinnvolle Verhandlungsbasis ist das jedoch nicht. Da dürfte man dich noch nicht einmal auslachen für, weil dergleichen nicht ernstzunehmend ist...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:14
Ging mir um was anderes, schlicht um nackte Zahlen zur Relation der ÖD-Kosten. Auch benannte Entwicklungen führen -neben eigenen durchaus sehr hohen Kosten- indirekt mit zu einem deutlich steigenden Mehraufwand und Kostensteigerungen im ÖD. Es musste deutlich mehr Personal für Betreuung,  Administration,  Verwaltung und Sicherheit eingestellt werden. Laut eines Regierungsberichts hat der Bund 2022 Kosten von rund 28 Milliarden Euro im Bereich Flucht und Migration übernommen. Dazu kommen hohe Kosten der Länder und Kommunen. Im Vergleich also sind die 15 Milliarden für den personalintensiven ÖD recht plausibel und durchaus sinnvoll investiert. Auch spielt die anhaltend hohe Inflation spürbar mit rein bei den 15 Milliarden.

Ich empfinde die Äußerungen von Cyrix als extrem rassistisch! Und zwar gegen die eigene Bevölkerung!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:16
Oh, jetzt sind dir offenbar alle Argumente ausgegangen. ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:16
@Scanner: Du kannst noch so oft fordern, wie du willst: Ich werde keine Asyldebatte hier führen. Die darfst du gern mit deinen AfD-Freunden führen. Aber hier hat das nichts zu suchen!

Und es ergibt auch keinen Sinn, deine Forderung im Vergleich zu etwas, was damit nichts zu tun hat, zu stellen. Natürlich ist das auch wenig im Vergleich zu den Investitionen in die Bundeswehr oder das nächste Mondflug-Programm. Na und? Hat nur keinerlei Bezug zum Diskussionsgegenstand. Die bisherigen Ausgaben und die damit von dir geforderte Steigerung um 30% [!] aber schon.

Womit willst du denn begründen, dass die Länder 30% mehr als bisher für ihr beschäftigtes Personal ausgeben soll? Ist es jetzt plötzlich um 30% effektiver? Erwitschaftet es plötzlich 30% mehr Einnahmen?

Was genau soll bitte diese völlig aus der Luft gegriffene Forderung beweisen? Das du noch größere Zahlen aufrufen kannst als andere? Schön, kannst du. Herzlichen Glückwunsch dazu. Eine sinnvolle Verhandlungsbasis ist das jedoch nicht. Da dürfte man dich noch nicht einmal auslachen für, weil dergleichen nicht ernstzunehmend ist...

Was du hier äußerst ist für mich reiner Rassismus und nichts anderes.

Wir befinden uns in einer Krise mit Inflation, steigenden Mietpreisen, Immobilienpreisen, Lebensmitteln, Gütern etc..
Glaubst du die Menschen leiden nicht darunter?

Und du machst einen Aufriss wegen 15 Mrd. € - ich bin echt sprachlos
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:19
Schlage mal nach, was Rassismus bedeutet. Hat zwar hier auch nichts mit dem Diskussionsgegenstand zu tun, aber dann kannst du den Begriff vielleicht wenigstens richtig verwenden.

Ansonsten: Warst du nicht zuvor einer derjenigen, die so auf die Eigenverantwortung des Einzelnen herumgepocht haben? Warum sollte es dann den Arbeitgeber interessieren, wenn du als Arbeitnehmer mehr für deinen Lebensstil bezahlen musst? Richtig: Nichts; den AG interessiert, wie viel Gewinn du für ihn erwirtschaftest. Er ist ja kein sozialer Wohltäter -- und soll es doch nach deinem Denken auch nicht sein.

Lustig, wie schnell man hier zu Widersprüchen kommt. ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:23
Schlage mal nach, was Rassismus bedeutet. Hat zwar hier auch nichts mit dem Diskussionsgegenstand zu tun, aber dann kannst du den Begriff vielleicht wenigstens richtig verwenden.

Ansonsten: Warst du nicht zuvor einer derjenigen, die so auf die Eigenverantwortung des Einzelnen herumgepocht haben? Warum sollte es dann den Arbeitgeber interessieren, wenn du als Arbeitnehmer mehr für deinen Lebensstil bezahlen musst? Richtig: Nichts; den AG interessiert, wie viel Gewinn du für ihn erwirtschaftest. Er ist ja kein sozialer Wohltäter -- und soll es doch nach deinem Denken auch nicht sein.

Lustig, wie schnell man hier zu Widersprüchen kommt. ;-)

Der Unterschied ist aber, dass die Bevölkerung nicht die jetzige Situation verschuldet hat, sondern die Regierung!
Nicht der einzelne Bürger ist verantwortlich, dass eine Flasche Sonnenblumenöl bei Netto 3€ kostet!

Und es IST rassistisch, wenn du sagst, es ist alles kein Problem, diese Menschen können alle in unser Land kommen - egal was das kostet! Aber wenn die Mitarbeiter im ÖD des eigenen Landes eine bessere Bezahlung und Entlastung fordern für 15 Mrd. € soll das zu teuer sein??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:25
Du, ich werde nicht auf deine Ausländer-Debatte einsteigen, so oft du es auch probierst... ;-) Und du hast es leider immer noch nicht geschafft, den Begriff des Rassismus' korrekt zu verwenden. Du darfst dich noch etwas weiterbilden, sonst machst du dich einfach nur lächerlich.

Im Übrigen: Es ist völlig egal, wer "Schuld" daran ist, dass du dein Geld nicht mehr so ausgeben kannst, wie du es gerne hättest. Es ist einfach Marktwirtschaft. Die willst du doch. Und du hast weiterhin nicht begründet, was der Arbeitgeber nun damit zu tun haben soll... (btw: Wer ist eigentlich "die Regierung" und von welcher sprichst du überhaupt? Reden wir hier über die 15 Landesregierungen, die mittlbar via TDL am Verhandlungstisch sitzen?)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:29
Du, ich werde nicht auf deine Ausländer-Debatte einsteigen, so oft du es auch probierst... ;-)

Im Übrigen: Es ist völlig egal, wer "Schuld" daran ist, dass du dein Geld nicht mehr so ausgeben kannst, wie du es gerne hättest. Es ist einfach Marktwirtschaft. Die willst du doch. Und du hast weiterhin nicht begründet, was der Arbeitgeber nun damit zu tun haben soll... (btw: Wer ist eigentlich "die Regierung" und von welcher sprichst du überhaupt? Reden wir hier über die 15 Landesregierungen, die mittlbar via TDL am Verhandlungstisch sitzen?)

Ist mir auch egal wo du einsteigst und wo nicht (wünschte die Grünen würden endlich aus der Regierung aussteigen).
Der Argbeitgeber ist in dem Fall nun mal der Staat und wenn dieser erwartet, dass seine Mitarbeiter ihn weiter tragen sollte er für eine angemessene Bezahlung und Schadensbegrenzung sorgen.

Wieso 15 Mrd. € nicht vertretbar sein bei der Scheiße die jeden Tag verpulvert wird für XY - echt unglaublich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:33
Nu, du hast es immer noch nicht geschafft, den richtigen Bezugsrahmen für deine Forderung zu betrachten. Und das sind die bisherigen Personalausgaben für Beschäftigte der Länder. Die Landeshaushalte sind keine Selbstbedienungseinrichtungen. Du kannst nicht einfach erklären, dass deine Forderung im Großen und Ganzen keine Rolle spielen würden. Du musst schon mit dem Vergleichen, was ist. Denn natürlich würde sonst jeder auf die Idee kommen, dass seine kleine Forderung im Allgemeinen ja gar kein Problem wäre. Mag sein -- aber die Summe dieser Forderungen, die alle mehr oder minder gleichberechtigt nebeneinander stehen, schon. Also musst du gut begründen, warum dein Ausgabeposten nun um 30% steigen soll. Und dazu hast du bisher kein Argument geliefert, welches du nach eigener Ideologie anerkennen dürftest...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 18:36
@Scanner: Du kannst noch so oft fordern, wie du willst: Ich werde keine Asyldebatte hier führen. Die darfst du gern mit deinen AfD-Freunden führen. Aber hier hat das nichts zu suchen!

Und es ergibt auch keinen Sinn, deine Forderung im Vergleich zu etwas, was damit nichts zu tun hat, zu stellen. Natürlich ist das auch wenig im Vergleich zu den Investitionen in die Bundeswehr oder das nächste Mondflug-Programm. Na und? Hat nur keinerlei Bezug zum Diskussionsgegenstand. Die bisherigen Ausgaben und die damit von dir geforderte Steigerung um 30% [!] aber schon.

Womit willst du denn begründen, dass die Länder 30% mehr als bisher für ihr beschäftigtes Personal ausgeben soll? Ist es jetzt plötzlich um 30% effektiver? Erwitschaftet es plötzlich 30% mehr Einnahmen?

Was genau soll bitte diese völlig aus der Luft gegriffene Forderung beweisen? Das du noch größere Zahlen aufrufen kannst als andere? Schön, kannst du. Herzlichen Glückwunsch dazu. Eine sinnvolle Verhandlungsbasis ist das jedoch nicht. Da dürfte man dich noch nicht einmal auslachen für, weil dergleichen nicht ernstzunehmend ist...

Ohne jetzt irgendwem in die Parade fahren zu wollen, aber wenn die Länder Jahrelang auf dem Rücken der Beamten gespart haben und das gelinde gesagt mit Verve fortführen auch wenn das BVerfG bereits mit der Waffe auf sie zielt, stauen sich nach und nach Ungerechtigkeiten gegenüber den Angestellten und Beamten auf, die in Zahlen beziffert meines Gefühls nach schon Richtung 20 % gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:37
Ich habe jetzt mehrfach Gründe genannt wieso es angemessen ist, dass bei der nächsten Tarifverhandlung ein ordentliches Plus für die Mitarbeiter drin sein sollte.
15 Mrd € sind Peanuts - wie gesagt, wir sind ein reiches Land und wir leben doch schließlich im besten Deutschland aller Zeiten, oder etwa doch nicht??

2015 hat niemand gefragt was die Einwanderung für die Sozialsysteme bedeutet (und es strömen bis heute täglich Leute in dieses Land und niemand fragt was das bedeutet und was es kostet - alsooooo??)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:42
Ohne jetzt irgendwem in die Parade fahren zu wollen, aber wenn die Länder Jahrelang auf dem Rücken der Beamten gespart haben und das gelinde gesagt mit Verve fortführen auch wenn das BVerfG bereits mit der Waffe auf sie zielt, stauen sich nach und nach Ungerechtigkeiten gegenüber den Angestellten und Beamten auf, die in Zahlen beziffert meines Gefühls nach schon Richtung 20 % gehen.

Die Beamten-Besoldung richtet sich dabei aber nach einem anderen Schema aus. Hier geht es um die Frage der amtsangemessenen Alimentation, die den Beamten mehr oder minder als Grundrecht zusteht. Hier kann und muss auch über die Lebenshaltungskosten argumentiert werden.

Ein Arbeitnehmer aber, der in einem Arbeits- und keinem Rechts- und Treue-Verhältnis mit seinem Arbeitgeber (der kein Dienstherr ist) steht, hat dieses Argument nicht. Er muss mit dem Arbeitgeber aushandeln, was denn seine Arbeitskraft, die er gegen Geld dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt, wert ist. Und da haben die Ausgaben des Arbeitnehmers keinen Anteil...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 18:42
Die Landeshaushalte sind keine Selbstbedienungseinrichtungen.

Ach so, deswegen Greift der Bund mit seinen Entscheidungen zum Thema Flüchtlinge auch gar nicht in die Kassen der Länder und der Gemeinden um das zu stemmen und liefert kaum Unterstützung. Und wir dürfen das dann ausbaden indem wir geringere Abschlüsse hinnehmen? Du siehst langsam, dass das eine mit dem Anderen vielleicht DOCH zusammenhängt auch wenn du es nicht wahrhaben willst und weiter stur ausblendest.

Und dieses Fremdbestimmt Geld ausgeben gibt es in Mehreren Bereichen. Für die ich gelinde gesagt nicht mehr bereit bin meine PERSÖNLICHE Fortentwicklung zu koppeln aus "SOLIDARITÄT" oder was auch immer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:44
Die Landeshaushalte sind keine Selbstbedienungseinrichtungen.

Ach so, deswegen Greift der Bund mit seinen Entscheidungen zum Thema Flüchtlinge auch gar nicht in die Kassen der Länder und der Gemeinden um das zu stemmen und liefert kaum Unterstützung. Und wir dürfen das dann ausbaden indem wir geringere Abschlüsse hinnehmen?

Genau so sieht es nämlich aus!!!
Es ist reiner Rassismus UND Hass gegen die eigene Bevölkerung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:48
Die Landeshaushalte sind keine Selbstbedienungseinrichtungen.

Ach so, deswegen Greift der Bund mit seinen Entscheidungen zum Thema Flüchtlinge auch gar nicht in die Kassen der Länder und der Gemeinden um das zu stemmen und liefert kaum Unterstützung. Und wir dürfen das dann ausbaden indem wir geringere Abschlüsse hinnehmen? Du siehst langsam, dass das eine mit dem Anderen vielleicht DOCH zusammenhängt auch wenn du es nicht wahrhaben willst und weiter stur ausblendest.

Jede Entscheidung, die die Kompetenz der Länder berührt, muss durch den Bundesrat abgesegnet werden. Jeglichem "Eingriff in die Landeshaushalte" muss der Bundesrat zustimmen. Alle Verschiebungen von Aufgaben und Kosten zwischen den verschiedenen Gebietskörperschaften sind zwischen Bund und Ländern ausgehandelt. Hast du nicht mehr die ewigen Bund-Länder-Gipfel in Erinnerung, wo es darum ging, wer jetzt was bezahlt?

Im Übrigen: Ich lasse mich weiterhin nicht auf einen hier völlig irrelevanten Diskussionsgegenstand ein. Warum ihr nicht über beispielsweise Bildung sprechen wollt, oder die innere Sicherheit, Kultur, ... ist mir ein Rätsel. Aber klar, ihr versucht natürlich ein Thema zu suchen, bei dem man schön "wir gegen die" spielen kann. (Kleiner Tipp an Scanner: Mit solchen Zuspitzungen hat Rassismus zu tun. Nur, falls du es doch mal schaffst, dich zu belesen.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:50
Die Landeshaushalte sind keine Selbstbedienungseinrichtungen.

Ach so, deswegen Greift der Bund mit seinen Entscheidungen zum Thema Flüchtlinge auch gar nicht in die Kassen der Länder und der Gemeinden um das zu stemmen und liefert kaum Unterstützung. Und wir dürfen das dann ausbaden indem wir geringere Abschlüsse hinnehmen? Du siehst langsam, dass das eine mit dem Anderen vielleicht DOCH zusammenhängt auch wenn du es nicht wahrhaben willst und weiter stur ausblendest.

Jede Entscheidung, die die Kompetenz der Länder berührt, muss durch den Bundesrat abgesegnet werden. Jeglichem "Eingriff in die Landeshaushalte" muss der Bundesrat zustimmen. Alle Verschiebungen von Aufgaben und Kosten zwischen den verschiedenen Gebietskörperschaften sind zwischen Bund und Ländern ausgehandelt. Hast du nicht mehr die ewigen Bund-Länder-Gipfel in Erinnerung, wo es darum ging, wer jetzt was bezahlt?


Ja und woran genau könnte es jetzt scheitern, dass die TDL so einem Tarifabschluss zustimmt?
Für ALLES muss irgendjemand seine Zustimmung geben, genau so wie auch 2015!!
Alles ist doch eine politische Frage und DARUM geht es doch!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 18:53
Aha, wieder wird versucht, so zu tun, als ob die Steigerung der Lohnkosten ja gegen andere Ausgaben abgewogen werden könnten. Das ist aber weiterhin der falsche Bezugsrahmen.

Noch mal: Warum sollten die Löhne jetzt um 30% steigen? Sind die Angestellten im öD der Länder jetzt entsprechend effektiver? Erwirtschaften sie entsprechend mehr Gewinn?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 18:56
Aha, wieder wird versucht, so zu tun, als ob die Steigerung der Lohnkosten ja gegen andere Ausgaben abgewogen werden könnten. Das ist aber weiterhin der falsche Bezugsrahmen.

Noch mal: Warum sollten die Löhne jetzt um 30% steigen?

Die Angestellten werden belastet durch eine falsche Politik, die sich auf alle Lebensbereiche erstreckt.
Sei es beim Einkauf im Supermarkt, beim Mieten oder Kaufen einer Wohnung, bei allen Aktivitäten! Weil das Geld völlig entwertet wurde und es keinerlei Ausgleich dafür gibt!! Die anderen Gründe, dass es im Grunde keinen wirklichen Abstand gibt zwischen Arbeitnehmern (nicht nur des ÖD) und Bürgergeldempfängern wurde ja heute morgen schon erörtert!

Bin echt einfach nur fassungslos wie du hier noch ernsthaft die Frage stellen kannst wieso die Angestellten im ÖD mehr Geld bekommen sollten...Ohne Worte....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 19:02
Nun, keine Sorge, ich habe schon gute Gründe, warum ich mehr Gehalt fordern kann. Beispielsweise der Mangel an entsprechenden Fachkräften, die bei einem Vergleich eher in der Wirtschaft als im öD landen.

Nur hast du bisher kein Argument für deine exorbitante Forderung, die jenseits jeder Realität ist, nennen können. Bisher hast du immer nur ein "aber die anderen sind ja böse! das die was bekommen, finde ich doof" - Kleinkind-Gehabe an den Tag gelegt, ob es nun die Kriegsflüchtenden oder Bürgergeldempfänger sind. Eigentlich willst du keine Steuern zahlen, andererseits aber massiv mehr (aus Steuergeldern) entlohnt werden. Einerseits willst du Eigenverantwortung, andererseits aber dann doch alimentiert werden.

Für mich hört sich das alles ziemlich undurchdacht und kindlich an. Sicher, dass du tatsächlich schon Arbeitnehmer bist und nicht nur ein Kind, dass sich Mamis Laptop geschnappt hat?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 19:11
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!
Aber es wäre vielleicht einfach mal sinnvoll sich einfach damit zu beschätigen - 15 Mrd. sind keine überzogene Forderung angesichts dem was täglich in diesem Land ausgegeben wird.

Letztendlich ist es alles eine Frage des politischen Willens.
Man hat kein Problem damit jeden in diesem Land zu allimentieren, weil es halt einfach en vogue und grün ist und man sich damit als "gut" darstellen kann. Was aber dadurch passiert ist und welche Konsequenzen das hatte und noch haben wird - das sind alles Fragen mit denen sich Leute wie du nicht beschäftigen (u.a. dass wir nun eine rechtsextreme Partei mit 20% in den Umfragen haben - aber daran will Frau Merkel sicher auch keine Schuld tragen.)

Aber es ist egal - ich glaube dass jegliche Diskussion mit dir sowieso nicht bringen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 19:17
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048 (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310831.html#msg310831)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 19:39
Die Landeshaushalte sind keine Selbstbedienungseinrichtungen.

Ach so, deswegen Greift der Bund mit seinen Entscheidungen zum Thema Flüchtlinge auch gar nicht in die Kassen der Länder und der Gemeinden um das zu stemmen und liefert kaum Unterstützung. Und wir dürfen das dann ausbaden indem wir geringere Abschlüsse hinnehmen? Du siehst langsam, dass das eine mit dem Anderen vielleicht DOCH zusammenhängt auch wenn du es nicht wahrhaben willst und weiter stur ausblendest.

Jede Entscheidung, die die Kompetenz der Länder berührt, muss durch den Bundesrat abgesegnet werden. Jeglichem "Eingriff in die Landeshaushalte" muss der Bundesrat zustimmen. Alle Verschiebungen von Aufgaben und Kosten zwischen den verschiedenen Gebietskörperschaften sind zwischen Bund und Ländern ausgehandelt. Hast du nicht mehr die ewigen Bund-Länder-Gipfel in Erinnerung, wo es darum ging, wer jetzt was bezahlt?

Im Übrigen: Ich lasse mich weiterhin nicht auf einen hier völlig irrelevanten Diskussionsgegenstand ein. Warum ihr nicht über beispielsweise Bildung sprechen wollt, oder die innere Sicherheit, Kultur, ... ist mir ein Rätsel. Aber klar, ihr versucht natürlich ein Thema zu suchen, bei dem man schön "wir gegen die" spielen kann. (Kleiner Tipp an Scanner: Mit solchen Zuspitzungen hat Rassismus zu tun. Nur, falls du es doch mal schaffst, dich zu belesen.)

Ach so, die Landesherren haben nicht auf Ihre Kassen zu Achten und fallen drauf rein wenn der Bund Mittel verspricht die dann nicht kommen oder in geringerem außmaß. Ja okay. Da sind die Landesherren kein Deut besser und immer noch in der Verantwortung ihre Beamten und Angestellten entsprechend zu bezahlen.

Der Öffentliche Dienst geht gerade Ordentlich Scheissen. Das sage ich als Teil Dessen und als Bürger. Bin neulich umgezogen. Heidenei was ein Chaos. Soll mich anmelden in 2 Wochen unter Androhung von Verwarngeld. Erster Freier Termin: 3 Wochen. Schön. Möchte einen weiteren Führerschein hier fortführen, alte Führerscheinstelle: sorry we are fucked please Wait. und das zieht sich durch wohin man schaut.

Kein Geld für ÖD? Kein ÖD!!! So einfach ist das. Ist das Begründung genug oder brauchen wir noch mehr Abschreckung durch zu niedrige Entlohnung?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 19:40
Ohne jetzt irgendwem in die Parade fahren zu wollen, aber wenn die Länder Jahrelang auf dem Rücken der Beamten gespart haben und das gelinde gesagt mit Verve fortführen auch wenn das BVerfG bereits mit der Waffe auf sie zielt, stauen sich nach und nach Ungerechtigkeiten gegenüber den Angestellten und Beamten auf, die in Zahlen beziffert meines Gefühls nach schon Richtung 20 % gehen.

Die Beamten-Besoldung richtet sich dabei aber nach einem anderen Schema aus. Hier geht es um die Frage der amtsangemessenen Alimentation, die den Beamten mehr oder minder als Grundrecht zusteht. Hier kann und muss auch über die Lebenshaltungskosten argumentiert werden.

Ein Arbeitnehmer aber, der in einem Arbeits- und keinem Rechts- und Treue-Verhältnis mit seinem Arbeitgeber (der kein Dienstherr ist) steht, hat dieses Argument nicht. Er muss mit dem Arbeitgeber aushandeln, was denn seine Arbeitskraft, die er gegen Geld dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt, wert ist. Und da haben die Ausgaben des Arbeitnehmers keinen Anteil...

Wenn die Ausgaben des AN, richtigerweise, keinen Anteil daran haben, dann müsste hier Doppelt soviel gezahlt werden. Insofern kann ich die Forderung vom anderen Mitdiskutanten plötzlich nachvollziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 17.08.2023 19:42
Wie bereits diskutiert, konkurriert der ÖD mit der Privatwirtschaft um qualifizierte Arbeitskräfte. Das wird die nächsten Jahre noch sehr heftig wegen demografischen Wandel! Wenn Löhne im ÖD mit in der Regel gut qualifiziertem Personal vor allem bei Ingenieuren,
ITlern etc. nicht hinreichend wettbewerbsfähig sind und nicht mit der Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt halten, wird das den Fachkräftemangel verstärken und die Rekrutierung und insbesondere dauerhafte Bindung von qualifizierten Mitarbeitern massiv erschweren. Abwerbeversuche, auch aus anderen interessanten Bereichen des ÖD sind Realität, zumindest im MINT-Bereich. Schritt halten mit dem TVöD ist daher erforderlich. Ohne großen Zeitversatz wohlgemerkt!

Von daher sind selbst die angenommen 15 Milliarden in Relation zu andere exemplarisch benannten Ausgaben und zur anhaltend sehr hohen Inflation und der demografischen Falle sehr gut investiert. Wie benannt sind die Mehrkosten des naturgemäß personalintensiven ÖD im Vergleich zu anderen staatlichen Ausgabeposten damit durchaus noch im Rahmen. Dabei nicht vergessen: Der TV-L hinkt gerade bei den höheren EG hinterher.

Billig wird es nicht. Vor allem der MINT-Bereich und Pflegebereich hat Nachholbedarf. Hier muss bei den Tarifverhandlungen zum TV-L auch der Fokus liegen. Deutschland u.a. als größter Nettozahler der EU und nach wie vor wichtige Volkswirtschaft kann und muss das wuppen...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 19:44
Wie bereits diskutiert, konkurriert der ÖD mit der Privatwirtschaft um qualifizierte Arbeitskräfte. Das wird die nächsten Jahre noch sehr heftig wegen demografischen Wandel! Wenn Löhne im ÖD mit in der Regel gut qualifiziertem Personal vor allem bei Ingenieuren,
ITlern etc. nicht hinreichend wettbewerbsfähig sind und nicht mit der Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt halten, wird das den Fachkräftemangel verstärken und die Rekrutierung und insbesondere dauerhafte Bindung von qualifizierten Mitarbeitern massiv erschweren. Abwerbeversuche, auch aus anderen interessanten Bereichen des ÖD sind Realität, zumindest im MINT-Bereich. Schritt halten mit dem TVöD ist daher erforderlich. Ohne großen Zeitversatz wohlgemerkt!

Von daher sind selbst die angenommen 15 Milliarden in Relation zu andere exemplarisch benannten Ausgaben und zur anhaltend sehr hohen Inflation und der demografischen Falle sehr gut investiert. Wie benannt sind die Mehrkosten des naturgemäß personalintensiven ÖD im Vergleich zu anderen staatlichen Ausgabeposten damit durchaus noch im Rahmen. Dabei nicht vergessen: Der TV-L hinkt gerade bei den höheren EG hinterher.

Billig wird es nicht. Vor allem der MINT-Bereich und Pflegebereich hat Nachholbedarf. Hier muss bei den Tarifverhandlungen zum TV-L auch der Fokus liegen. Deutschland u.a. als größter Nettozahler der EU und nach wie vor wichtige Volkswirtschaft kann und muss das wuppen...

Unterschreibe das.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 17.08.2023 19:49
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 17.08.2023 20:01
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Anders bei den Migrationskosten, wo es nahezu nur in der Umsatzsteuer landet. In den Jahren wo es gut lief, u.a. 2015 bis 2019 wurden nur moderate Lohnerhöhungen durchgeführt. Dafür eine 50 Milliarden Flüchtlingsrücklage gebildet. Die ist mittlerweile geplündert.
Ärzte, Kindergärten haben nahezu keine Kapazität mehr. Landes- und Kommenhaushalte sehen sehr schlecht aus. Die fetten Jahre sind vorbei. Deutschland hinkt hinterher in allen Bereichen. Man gibt 15 Milliarden für die Ansiedlung von Chipunternehmen aus, weil man bald vorhat mit China die nächste Supermacht zu ärgern.

Dazu kommen höhere Pflegekosten, Rentenausgaben, Inflation, Energieausgaben, Migrationskosten verbunden mit keinerlei Produktivitätsgewinn wegen gleichzeitiger Überbürokratisierung und schlechter werdendem ÖD und keinerlei Digitalisierung.

Die Tarifrunde 2023 wird sehr mau werden, zeitlich bis zum maximum gestreckt und danach sieht es auch nicht besser aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 20:01
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Kann man machen. Dann sollte man das aber auch so fordern -- also "Feuert 25% unseres Personals und bezahlt die anderen dann entsprechend besser". Ließe sich das so umsetzen, hättest du die AG-Seite wahrscheinlich überzeugt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.08.2023 20:04
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Auch die Ausgaben für jede Infrastrukturmaßnahme oder sonstige Zahlung landet früher oder später beim Stadt und auch überall sonst im Wirtschaftskreislauf, solang sie nicht ins Ausland oder auf ein Sparkonto abfließt. Aber selbst dort werden damit dann Investitionen getätigt, die mittelbar das Wirtschaftswachstum stärken, also zu höheren Steuereinnahmen führen usw...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 17.08.2023 20:08
An die Beamten der Länder:

Denkt ihr, dass die Landesregierungen das Ergebnis der Tarifverhandlungen zunächst abwarten und dann neben des Tarifergebnisses den Beamten weitere Erhöhungen abseits davon zusprechen, um endlich mal der Aufforderung des BVerfG nachzukommen?

Ich denke hier an das Beispiel Hessen https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/he/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 17.08.2023 20:10
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Auch die Ausgaben für jede Infrastrukturmaßnahme oder sonstige Zahlung landet früher oder später beim Stadt und auch überall sonst im Wirtschaftskreislauf, solang sie nicht ins Ausland oder auf ein Sparkonto abfließt. Aber selbst dort werden damit dann Investitionen getätigt, die mittelbar das Wirtschaftswachstum stärken, also zu höheren Steuereinnahmen führen usw...

Dort landen diese aber nicht direkt, sondern werden mit Holdings thesauriert. Dann landen teilweise nur 1,5% direkt wieder beim Staat. Bei Tarifangestellten landet die Knete eben in dem genannten Ausmaß sofort wieder beim Staat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 20:10
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Aufgabenkritik durchführen, UNTERkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 100% der Bürger schnell bedienen. Die Überlastung des vorhandenen Personals durch unablässige Legislativproduktion die zu stoppen und zurückzuführen ist, wird in Entlastung münden. Die Verantwortung zur Kürzung der Legislativerlasse (sprich Gesetze) übernimmt dann die Exekutive durch vorherige Durchsicht zu Umsetzbarkeit ohne oder aber MIT zusätzlicher Finanzierung in Form von Manpower.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 17.08.2023 20:11
TV-L und TVöD zusammenführen. Wäre ein möglicher Ansatz. Was spricht dagegen? Ist das Einsparpotential für die AG so groß durch getrennte TV?

Speziell im Verwaltungsbereich mit oft wiederkehrenden Aufgabenstellungen sehe ich in der Tat erhebliches Einsparpotential für die Zukunft, durch Optimierung von Prozessen und Organisation.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 20:13
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Auch die Ausgaben für jede Infrastrukturmaßnahme oder sonstige Zahlung landet früher oder später beim Stadt und auch überall sonst im Wirtschaftskreislauf, solang sie nicht ins Ausland oder auf ein Sparkonto abfließt. Aber selbst dort werden damit dann Investitionen getätigt, die mittelbar das Wirtschaftswachstum stärken, also zu höheren Steuereinnahmen führen usw...

Hihihihi

Du behauptest es sei eine Milchmädchen-Rechnung aber lieferst dann Begründungen weshalb er doch Recht hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 20:14
An die Beamten der Länder:

Denkt ihr, dass die Landesregierungen das Ergebnis der Tarifverhandlungen zunächst abwarten und dann neben des Tarifergebnisses den Beamten weitere Erhöhungen abseits davon zusprechen, um endlich mal der Aufforderung des BVerfG nachzukommen?

Ich denke hier an das Beispiel Hessen https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/he/

Sowas ist auch in BW mal passiert. Da gabs mehr als die Tarifergebnisse. 0,3 oder so. Nicht viel aber mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 20:14
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Auch die Ausgaben für jede Infrastrukturmaßnahme oder sonstige Zahlung landet früher oder später beim Stadt und auch überall sonst im Wirtschaftskreislauf, solang sie nicht ins Ausland oder auf ein Sparkonto abfließt. Aber selbst dort werden damit dann Investitionen getätigt, die mittelbar das Wirtschaftswachstum stärken, also zu höheren Steuereinnahmen führen usw...

Dort landen diese aber nicht direkt, sondern werden mit Holdings thesauriert. Dann landen teilweise nur 1,5% direkt wieder beim Staat. Bei Tarifangestellten landet die Knete eben in dem genannten Ausmaß sofort wieder beim Staat.

Erklär doch bitte dem Etatisten nicht meine Tricks Mann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 20:16
TV-L und TVöD zusammenführen. Wäre ein möglicher Ansatz. Was spricht dagegen? Ist das Einsparpotential für die AG so groß durch getrennte TV?

Speziell im Verwaltungsbereich mit oft wiederkehrenden Aufgabenstellungen sehe ich in der Tat erhebliches Einsparpotential für die Zukunft, durch Optimierung von Prozessen und Organisation.

Back to BAT.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 17.08.2023 21:33
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048 (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310831.html#msg310831)

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 17.08.2023 21:53
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048 (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310831.html#msg310831)

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

Der hat dich und mich in einen Topf geworfen. Engstirnig ist er ja aber verpeilt noch dazu. LoL
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 07:06
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048 (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310831.html#msg310831)

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

Der hat dich und mich in einen Topf geworfen. Engstirnig ist er ja aber verpeilt noch dazu. LoL
Stimmt. Ich bin Eingestiegen mit 10% Flat EKST und habe nie gesagt NULL Steuern. Geht ja auch nicht ohne. Florida ist ganz nett, da gibts gar keine EKST. Aber ja, Beispiele aus anderen Ländern sind ja BÄH wie Scholz schon zum Thema Aktienrente und Norwegen/Schweden gesagt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 18.08.2023 07:11
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 07:51
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt. Wie sieht es denn aktuell aus? Wieviele "Boomer" gehen denn? Tagelöhner beziffert sein utopisch optimistisches Szenario aus der Wunschwelt mit 25% Einsparpotenzial. Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND.

Besonders Angenehm mit einer App oder einem Computer zu Sprechen (keine KI) ist es nicht, insbesondere bei persönlichen "Menschlichen" Dingen, die meist nicht mit Standardantworten abzuspeisen sind. Ich selbst nutze hier und da ChatGPT für bestimmte dinge, aber ganz im Ernst: Die Ergebnisse sind teilweise äußerst unbefriedigend und dass diese AI zudem noch "Fakten" selbst generiert ist Fatal.

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 18.08.2023 08:08
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt. Wie sieht es denn aktuell aus? Wieviele "Boomer" gehen denn? Tagelöhner beziffert sein utopisch optimistisches Szenario aus der Wunschwelt mit 25% Einsparpotenzial. Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND.

Besonders Angenehm mit einer Ap oder einem Computer zu Sprechen (keine KI) ist es nicht, insbesondere bei persönlichen "Menschlichen" Dingen, die meist nicht mit Standardantworten abzuspeisen sind. Ich selbst nutze hier und da ChatGPT für bestimmte dinge, aber ganz im Ernst: Die Ergebnisse sind teilweise äußerst unbefriedigend und dass diese AI zudem noch "Fakten" selbst generiert ist Fatal.

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch indem Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Du hast es nicht verstanden, daher gebe ich dir ein Beispiel aus unserer Kommune. Thema Personalausweis beantragen:

Bei Abholung muss dieser im Einwohnermeldeamt bar bezahlt werden. Hierfür wird vom Sachbearbeiter die Einnahme mit Stift in ein Kassenbuch eingetragen, das Geld in eine Blechbüchse gesteckt und dem Bürger eine händisch ausgefüllte Quittung ausgehändigt. Abends werden die Einnahmen in der Blechbüchse gezählt und im Kassenbuch ein Tagesabschluss durchgeführt. Anschließend wird beides in die Kasse gebracht, wo die Daten des Kassenbuchs Einwohnermeldeamt in das Kassenbuch Stadtverwaltung übertragen werden und das Geld wird zusammen mit dem Geld der anderen Abteilungen nochmal gezählt. Die Einnahmen werden herausgenommen und bei der Bank eingezahlt. Anschließend wird für jede Abteilung Wechselgeld für den Folgetag hergerichtet und im Tresor weggesperrt. Am nächsten Morgen kommen die Verantwortlichen aus den jeweiligen Abteilungen und holen ihre Kassenbuch plus Geldkasetten wieder ab.

Ist dieser Prozess für dich schlank und effizient?

Wenn nein: dann hast du ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen gefunden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 18.08.2023 08:14
Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Falls du sagen willst, dass alles besser wird, wenn die Boomer endlich das sinkende Schiff verlassen, glaube ich das nicht. Der öD ist mit seinem Tarifsystem aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Garant für Demotivation sondergleichen. Ich gehöre nicht zu den Boomern, arbeite seit über 10 Jahren im öD und habe mittlerweile jegliche Illusion verloren, dass sich Leistung lohnt. Wenn man die Leute grundlos beim Geld kurz hält - wie mit den aktuellen Erfahrungsstufen - zieht man sich ein Heer von demotivierten Arbeitnehmern hoch, die genau wissen, dass ihr Job zwar sicher, aber sonst nicht sonderlich wertgeschätzt wird. Die mangelnde Wertschätzung zeigt sich u.a. durch vergangene Tarifabschlüsse und sicher auch in dem was im kommenden "erreicht" wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 18.08.2023 08:19
...Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND...

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Die boomerbedingten Personalabgänge sind die größte Chance, die der "ÖD" hat um sich vernünftig zukunftsorientiert aufzustellen und nicht in den alten ineffizienten Strukturen zu verharren. Das von dir beschriebene Phänomen, dass für 0815-Behördengänge plötzlich derartige Wartezeiten bestehen ist kein Personalproblem, sondern ein Überbleibsel aus der Corona-Zeit. Die Behörden(vertreter) haben es verschmeckt, wie ein terminierter Arbeitsalltag aussieht und keine stressigere spontaner agierende Laufkundschaft die Wartebereiche verstopft und für ein stetiges auf und ab in der Arbeitsbelastung führt. Aus diesem Grund haben viele Behörden das Termingeschäft beibehalten, was halt nicht unbedingt bürgerfreundlich ist, da besonders früher spontan abwickelbare Vorgänge damit unter die Räder kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.08.2023 08:20
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048 (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310831.html#msg310831)

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

Der hat dich und mich in einen Topf geworfen. Engstirnig ist er ja aber verpeilt noch dazu. LoL
Stimmt. Ich bin Eingestiegen mit 10% Flat EKST und habe nie gesagt NULL Steuern. Geht ja auch nicht ohne.
Stimmt du bist für 0 % bei Vermögens, Kapital, Erbschaftssteuer
Willst dafür eine Flat von 10% auf die EKST, also 3% weniger wäre als der eg6s6 jetzt zahlt.
und für viele unterhalb dieser Linie die eine Steuererhöhung.
Dadurch wird leider der Gap, zu den BG Empfänger (was Scanner wütend machte) nicht ausreichend reduziert.

Dann haben wir die schöne Rechnung aus Beitrag #1072 40T€ Brutto 10% Flat Steuern (also 1000€ weniger im Jahr als jetzt), von den restlichen 36T€ gehen dann eigenverantwortlich ab:
4000€ fix für die KV also 800€ weniger gegenüber jetzt, mit dem Unterschied, dass dann irgendwo her Geld für die Kinder/Partner beiseite gelegt werden muss, sofern man das möchte
4000€ (10%) für die RV (also quasie so viel wie jetzt, nur das man frei ist, wo und wie man es anlegt und das Risiko, dass man es verjubelt oder verzockt wird sozialisiert, oder gibt es für verarmte alte Menschen kein BG?)

AV und PV sind von den dann noch gelobten 28T€ selbst zu klären.
Heißt nix da mit Geld, wenn man arbeitslos wird (bin ich auch dafür) und die 1800 die man fürs Pflegeheim von der pv bekommt sind auch irgendwo hinterlegt.
Aktuell hat man bei 40T ~26 TNetto (https://rechner24.info/lohnsteuer/rechner?jahr=2023b&STKL=1&F=&RE4_ORG=40000&ZIELNETTO=&ZIELAGBRUTTO=&LZZ=1&ZKF=0&KG=0&PVK=0&LAND=bw&KIRCHE=0&LZZFREIB=&LZZFREIB_LZZ=2&LZZHINZU=&LZZHINZU_LZZ=2&RENTE=1&ALVFREI=0&PKV=0&KKSATZ=15.5&PKPV=&VBLID=VBL&VBLSATZAG=5.49&VBLSATZAN=1.81&VBLBEITAG=&RE4=&RE4_SOZ=&ag=1&progwerte=&progwerte=&oed=1&TEXT=Tarifvertrag+f%C3%BCr+den+%C3%96ffentlichen+Dienst+der+L%C3%A4nder+2023+%7C+Entgeltgruppe+E6%2C+Stufe+4%2C+Tabelle+01.12.2022+-+30.09.2023&ck=41122.71&tmp=26363.18&url=%2Fc%2Ft%2Frechner%2Ftv-l%2Fwest%3Fid%3Dtv-l-2023%26g%3DE_6%26s%3D4%26f%3D%26z%3D%26zv%3D%26r%3D%26awz%3D%26zulage%3D%26kk%3D%26kkz%3D%26zkf%3D%26stkl%3D)

Ergebnis: Nach dieser netten Idee hat der EG6er 2-3T€ Netto mehr im Jahr und deckt damit Familienversorgung, Av und die Pflege im Alter ab.
Das nenne ich mal einen Deal für die besser verdienenden!

(Der EG3er hat da halt bisserl weniger für sich denn bei dem werden aus den 30T€ - 3TSteuer - 4T KV - 3T RV = 20T€ und jetzt hat er 20,3T€ inkl. Vollversorgung)
Den EG13er (70T) wird es freuen: der hat jetzt nur 41T€ für sich über und Dank des grandiosen Konzeptes bleibt jetzt: 70 -7 -4 -7 = 52T
Also ich bin dafür  8)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 08:21
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt. Wie sieht es denn aktuell aus? Wieviele "Boomer" gehen denn? Tagelöhner beziffert sein utopisch optimistisches Szenario aus der Wunschwelt mit 25% Einsparpotenzial. Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND.

Besonders Angenehm mit einer Ap oder einem Computer zu Sprechen (keine KI) ist es nicht, insbesondere bei persönlichen "Menschlichen" Dingen, die meist nicht mit Standardantworten abzuspeisen sind. Ich selbst nutze hier und da ChatGPT für bestimmte dinge, aber ganz im Ernst: Die Ergebnisse sind teilweise äußerst unbefriedigend und dass diese AI zudem noch "Fakten" selbst generiert ist Fatal.

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch indem Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Du hast es nicht verstanden, daher gebe ich dir ein Beispiel aus unserer Kommune. Thema Personalausweis beantragen:

Bei Abholung muss dieser im Einwohnermeldeamt bar bezahlt werden. Hierfür wird vom Sachbearbeiter die Einnahme mit Stift in ein Kassenbuch eingetragen, das Geld in eine Blechbüchse gesteckt und dem Bürger eine händisch ausgefüllte Quittung ausgehändigt. Abends werden die Einnahmen in der Blechbüchse gezählt und im Kassenbuch ein Tagesabschluss durchgeführt. Anschließend wird beides in die Kasse gebracht, wo die Daten des Kassenbuchs Einwohnermeldeamt in das Kassenbuch Stadtverwaltung übertragen werden und das Geld wird zusammen mit dem Geld der anderen Abteilungen nochmal gezählt. Die Einnahmen werden herausgenommen und bei der Bank eingezahlt. Anschließend wird für jede Abteilung Wechselgeld für den Folgetag hergerichtet und im Tresor weggesperrt. Am nächsten Morgen kommen die Verantwortlichen aus den jeweiligen Abteilungen und holen ihre Kassenbuch plus Geldkasetten wieder ab.

Ist dieser Prozess für dich schlank und effizient?

Wenn nein: dann hast du ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen gefunden.

Nicht falsch verstehen. Das was du da beschreibst, sollte es m.E. schon längst nicht mehr geben. Beispiele solcher Vorgänge gibt es zu Hauf, ich bezweifle aber, dass wir das digitale Niveau von z.B. Litauen zeitnah erreichen und ich bezweifle, dass das Szenario von Tagelöhner realistisch ist sowie, dass sein beziffertes Einsparpotenzial irgendwas "reissen" könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 18.08.2023 08:21
Falls du sagen willst, dass alles besser wird, wenn die Boomer endlich das sinkende Schiff verlassen, glaube ich das nicht. Der öD ist mit seinem Tarifsystem aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Garant für Demotivation sondergleichen. Ich gehöre nicht zu den Boomern, arbeite seit über 10 Jahren im öD und habe mittlerweile jegliche Illusion verloren, dass sich Leistung lohnt. Wenn man die Leute grundlos beim Geld kurz hält - wie mit den aktuellen Erfahrungsstufen - zieht man sich ein Heer von demotivierten Arbeitnehmern hoch, die genau wissen, dass ihr Job zwar sicher, aber sonst nicht sonderlich wertgeschätzt wird. Die mangelnde Wertschätzung zeigt sich u.a. durch vergangene Tarifabschlüsse und sicher auch in dem was im kommenden "erreicht" wird.

Dem kann ich voll zustimmen. Die "Dienst nach Vorschrift"-Mentalität hat man sich bei öffentlichen Arbeitgebern ganz überwiegend selber herangezüchtet. Wenn dann noch Beamte im Kollegenkreis rumspringen, die das genau so vorleben, aber beispielsweise 500-1000€ Netto im Monat mehr überwiesen bekommen, perpetuiert sich das Problem immer weiter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 08:22
Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Falls du sagen willst, dass alles besser wird, wenn die Boomer endlich das sinkende Schiff verlassen, glaube ich das nicht. Der öD ist mit seinem Tarifsystem aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Garant für Demotivation sondergleichen. Ich gehöre nicht zu den Boomern, arbeite seit über 10 Jahren im öD und habe mittlerweile jegliche Illusion verloren, dass sich Leistung lohnt. Wenn man die Leute grundlos beim Geld kurz hält - wie mit den aktuellen Erfahrungsstufen - zieht man sich ein Heer von demotivierten Arbeitnehmern hoch, die genau wissen, dass ihr Job zwar sicher, aber sonst nicht sonderlich wertgeschätzt wird. Die mangelnde Wertschätzung zeigt sich u.a. durch vergangene Tarifabschlüsse und sicher auch in dem was im kommenden "erreicht" wird.

Ich habe das nicht gesagt und nicht gemeint. Ich glaube aber schon, dass ein gewisser "Mindset" die Ämter mit den Boomern verlassen wird. Unbenommen dessen bin ich auf deiner Seite was die "Entlohnung" und "Motivation" angeht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 18.08.2023 08:23
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

Man brauch eigentlich niemanden mehr entlassen. Die 25 % Stellen fallen in den nächsten Jahren automatisch weg, so viel kann nicht mehr nachbesetzt werden. Selbst mit "mittlerweile Fachkräften" von damals 2015 sowie aktuell 2022 geflüchteten. Es bewerben sich jedenfalls immer häufiger auch dieser Kreis. Was auch dazu führt, dass bei Einstellungen die damals investierten Flüchtlingskosten auch wieder reingeholt werden. Ein Integrationsprozess ist keine wirklich andere Vorleistung (auch Vertrauensvorschuss) des Staates wie bei Studenten. Durch Gelder wird ein minimales Leben möglich, Bildung ist möglich und später ist man (mal mehr, mal weniger) geeignet für den Arbeitsmarkt. Ebenso beim Studenten, studieren bleibt in Dtl. nahezu kostenfrei und wird vom Staat finanziert, der Staat gibt in Form von Bafög weitere Gelder frei um zu wohnen und im besten Fall hat der Studierende ein qualifizierten Job nach 4 bis 8 Jahre. Im Prinzip finanziert Deutschland unsere Zukunft vor - mit unserer Demographiekurve kann er und sollte er es auch nicht anders machen. Das es Ausfälle und Faule gibt, hat man sowohl bei Flüchtlingen als auch bei den Studierenden.

Ansonsten halte ich auch nicht viel von Sockelbeiträgen. Es unterstützt überdimensioniert ehr die unteren Tabellengruppen und packt das eigentliche Problem der oben Entgeltgruppen nicht an - Wettbewerb mit der pW um MINT-Fachkräfte.   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.08.2023 08:24

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt.
Stimmt, allerdings liegt das meistens daran, dass im öD zu 90% im Digitalisierungsbereich Leute arbeiten und entscheiden, die eine Email mit PDF Anhang als elektronische Datenübermittlung interpretieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 08:28

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt.
Stimmt, allerdings liegt das meistens daran, dass im öD zu 90% im Digitalisierungsbereich Leute arbeiten und entscheiden, die eine Email mit PDF Anhang als elektronische Datenübermittlung interpretieren.

Und während wir so reden, kürzt die BuReg die Mittel für "Digitalisierung". Ein Schelm.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 08:33
...Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND...

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Die boomerbedingten Personalabgänge sind die größte Chance, die der "ÖD" hat um sich vernünftig zukunftsorientiert aufzustellen und nicht in den alten ineffizienten Strukturen zu verharren. Das von dir beschriebene Phänomen, dass für 0815-Behördengänge plötzlich derartige Wartezeiten bestehen ist kein Personalproblem, sondern ein Überbleibsel aus der Corona-Zeit. Die Behörden(vertreter) haben es verschmeckt, wie ein terminierter Arbeitsalltag aussieht und keine stressigere spontaner agierende Laufkundschaft die Wartebereiche verstopft und für ein stetiges auf und ab in der Arbeitsbelastung führt. Aus diesem Grund haben viele Behörden das Termingeschäft beibehalten, was halt nicht unbedingt bürgerfreundlich ist, da besonders früher spontan abwickelbare Vorgänge damit unter die Räder kommen.

Problematisch wird es halt dann, wenn, wie aktuell, die meines Erachtens nicht allheilbringende Digitalisierung, auch noch verschleppt und deren Mittel aktuell gekürzt werden, in Kombination mit den Boomerabgängen zum Tragen kommt. Eine absolute Katastrophe und da brauchen wir dann auch nicht mehr über Terminierungsmodelle oder Laufkundschaft im Wartezimmer zu diskutieren. Oben drauf wird die Exekutive mal wieder mit Bullshit zugeschüttet und Fachkräfte arbeiten an Dingen für die sie eigentlich nicht da sind. Beispiel: Finanzamt Fahnder befassen sich mit WS gegen Grundsteuerbescheide, da diese en Masse einlaufen. Weshalb? Legislative vermurkst. Weitere Beispiele gibt es auch zu Hauf aber ich google jetzt nicht danach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 08:38

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt.
Stimmt, allerdings liegt das meistens daran, dass im öD zu 90% im Digitalisierungsbereich Leute arbeiten und entscheiden, die eine Email mit PDF Anhang als elektronische Datenübermittlung interpretieren.

Da fällt mir ein Beispiel aus meinem Arbeitsalltag ein. Mein Prozess ist zu 80% Digital. Ich bekomme Datenlieferungen und daraus Wird etwas Produziert. Die Datenlieferungen bestehen aus 2 aufeinanderfolgenden Quellen die zu bestimmten Zeitpunkten zuliefern und in Datenbanken Einpflegen müssen die hier abgerufen und verarbeitet werden. Folge? WIDERSPRÜCHE in 60% der Fälle mit jedem Lauf. Digitalisierung, dass ich nicht lache. Es ist einfach Traurig. Und die WS darf ich dann natürlich wieder in Papier abarbeiten, weil der RA nur FAX akzeptiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 18.08.2023 09:49
Natürlich wird Digitalisierung auch im ÖD zunehmen und kann gerade im Bereich der Verwaltung mit wiederkehrenden, ähnlich gelagerten Aufgaben Optimierung und Einsparpotential bringen.

Im MINT Bereich, welcher auch Digitalisierung vorantreibt sieht es jedoch teils richtig düster aus mit Personal. In etlichen Dienststellen/ Bereichen gehen die nächsten 3-4 Jahre viele der MINT Kollegen mit Spezialwissen und administrativen IT-Rechten -häufig ohne wirklichen Stellvertreter (an falscher Stelle gespart)- in Ruhestand. Der rechtzeitige Transfer dieser Fachkenntnisse wird mangels geeignetem Personal wohl nicht so einfach gelingen. Mit Folgen für den ganz normalen Regelbetrieb. Wiederholte Stellenausschreibungen schlagen zunehmend fehl. Nachwuchs fehlt, auch ist die Abbrecherquote gerade in MINT Studiengängen recht hoch. Vor allem fehlt bereits erfahrenes Personal um diese Lücken zu füllen. Selbst erfahrene externe Informatiker brauchen hier teils lange Einarbeitungszeit. Mit unserem "üppigen" TV-L Gehalt wird das künftig noch krasser werden....

Ist auch frustrierend für vorhandenes MINT Personal...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.08.2023 10:08

Ist auch frustrierend für vorhandenes MINT Personal...
Außer die, die frustriert in die (Schein-)Selbstständigkeit getrieben wurden und nun als Berater das angemessene Entgelt bekommen  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 10:22

Ist auch frustrierend für vorhandenes MINT Personal...
Außer die, die frustriert in die (Schein-)Selbstständigkeit getrieben wurden und nun als Berater das angemessene Entgelt bekommen  8)

Das funktioniert auch bei Verwaltungsbeamten im mD. Nicht angezeigte Nebentätigkeiten können die Minderalimentation locker kompensieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 10:31
Noch 1 1/2 Monate bis der Vertrag ausläuft. DBB und Verdi könnten sich ja schonmal melden. Aber ne.... alle am Schlafen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 18.08.2023 11:10
Noch 1 1/2 Monate bis der Vertrag ausläuft. DBB und Verdi könnten sich ja schonmal melden. Aber ne.... alle am Schlafen.
Im Moment läuft bei Verdi eine Beschäftigtenbefragung um überhaupt erst mal rauszufinden was man eigentlich will. Die dauert bis zum 30.9. Die Entscheidung der Tarifkommission ist dann am 11.10. Man hat es offenbar nicht sonderlich eilig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 11:35
Noch 1 1/2 Monate bis der Vertrag ausläuft. DBB und Verdi könnten sich ja schonmal melden. Aber ne.... alle am Schlafen.
Im Moment läuft bei Verdi eine Beschäftigtenbefragung um überhaupt erst mal rauszufinden was man eigentlich will. Die dauert bis zum 30.9. Die Entscheidung der Tarifkommission ist dann am 11.10. Man hat es offenbar nicht sonderlich eilig.

Böse Zungen könnten behaupten Verdi wartet im Einvernehmen mit AG auf sinkende Inflationszahlen um sich selbst eine schwächere Position zu geben und dem AG entgegen zu kommen um Einigkeit zu erreichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 18.08.2023 11:39
Ich kann nur für mich und meine Behörde sprechen und unsere Arbeitsbelastung hat sich in den letzten drei Jahren quasi verdreifacht.

Ich wurde beispielsweise für ein Seminar eingestellt- aktuell gebe ich acht, weil der Bedarf immens gestiegen ist und die nächsten Jahre noch weiter steigt. Statt im Teamteaching arbeiten wir nur noch im Monoteaching.

Dazu kommen zahlreiche Arbeitskreise und Aufgaben im Bereich Digitalisierung, gab es früher auch nicht in dem Maß…

Aufgrund des akuten Personalmangels sowie dem Nichtnachbesetzen von in Rente oder Pension gegangenen KollegInnen ist es ebenfalls notwendig, an anderen Standorten auszuhelfen… ich war daher gestern erst um 20 Uhr zu Hause und heute wird es ebenfalls eher spät.

Meine 2800 Euro in E13/3 sind einfach VIEL zu wenig für die deutlich! gestiegene Arbeitslast! Plus Inflation und Reallohnverlust wären da mindestens ein Plus von 25% angemessen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 18.08.2023 12:25
Aber warum genau machst Du das denn bitte mit?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 12:38
Aber warum genau machst Du das denn bitte mit?

Gute Frage. Ich meine von Angestellten gehört zu haben, dass es sowas wie ne Aufgabenbeschreibung gibt die knallhart gilt. Angestellte sind doch keine Verfügungsmasse mit variablen Aufgabengebieten wie Beamte es sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 18.08.2023 12:57
Aber warum genau machst Du das denn bitte mit?

Gute Frage. Ich meine von Angestellten gehört zu haben, dass es sowas wie ne Aufgabenbeschreibung gibt die knallhart gilt. Angestellte sind doch keine Verfügungsmasse mit variablen Aufgabengebieten wie Beamte es sind.

Naja da wird bei uns nicht wirklich ein Unterschied gemacht… nächstes Jahr steht die EM an, es gilt Urlaubssperre im Juni und die Abendveranstaltungen gilt es auch zu begleiten… in meine, Jobprofil steht allerdings nichts von Hostess und Eventmanagerin…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 18.08.2023 12:59
Aber warum genau machst Du das denn bitte mit?

Gute Frage. Ich meine von Angestellten gehört zu haben, dass es sowas wie ne Aufgabenbeschreibung gibt die knallhart gilt. Angestellte sind doch keine Verfügungsmasse mit variablen Aufgabengebieten wie Beamte es sind.

Solange nicht eingruppierungsrelevant können auch andere Tätigkeiten nach Belieben übertragen werden. Allerdings dürfte eine regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit vereinbart sein, die man nicht überschreiten muss.

Weiterhin: Wer erst spät Feierabend macht, fängt auch erst spät an zu arbeiten, da ohne zusätzliche Maßnahmen die Obergrenze von 10 Stunden pro Tag gilt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 18.08.2023 13:03

Weiterhin: Wer erst spät Feierabend macht, fängt auch erst spät an zu arbeiten, da ohne zusätzliche Maßnahmen die Obergrenze von 10 Stunden pro Tag gilt.

Haha der war gut… heißt bei uns eher Überstundenaufbau… ich habe bereits 150 plus…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 18.08.2023 13:27
Aber warum genau machst Du das denn bitte mit?

Es soll Leute geben, die gefallen daran finden Arbeitgeberprobleme zu ihren eigenen Problemen zu machen. Da hat dann wohl jeder seine eigenen krankhaften Motive.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 18.08.2023 13:30
Meine 2800 Euro in E13/3 sind einfach VIEL zu wenig für die deutlich! gestiegene Arbeitslast! Plus Inflation und Reallohnverlust wären da mindestens ein Plus von 25% angemessen!

Solche Gehaltssteigerungen sind in der Regel nur bei AG Wechsel möglich. Kann das nur jedem empfehlen sich alle 3 - 5 Jahre mal umzuschauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.08.2023 13:32
Aber warum genau machst Du das denn bitte mit?

Gute Frage. Ich meine von Angestellten gehört zu haben, dass es sowas wie ne Aufgabenbeschreibung gibt die knallhart gilt. Angestellte sind doch keine Verfügungsmasse mit variablen Aufgabengebieten wie Beamte es sind.

Naja da wird bei uns nicht wirklich ein Unterschied gemacht… nächstes Jahr steht die EM an, es gilt Urlaubssperre im Juni und die Abendveranstaltungen gilt es auch zu begleiten… in meine, Jobprofil steht allerdings nichts von Hostess und Eventmanagerin…
Also ich höre da raus, dass ihr keine DV habt bzgl. der Arbeitszeit?
Haha der war gut… heißt bei uns eher Überstundenaufbau… ich habe bereits 150 plus…

Du hast also vom AG angeordnete Arbeitsstunden, die über die Wochenarbeitszeit hinaus ging von 150h, die nicht in der Folgewoche ausgeglichen wurden?
(Das sind dann Überstunden im tariflichen Sinne)

oder bist du nur so ein Mensch, der sein Gleitzeitkonto so voll macht, weil er so ein netter Arbeitnehmer ist?
Und nennt diese freiwillig geleistet Arbeit, weil umgangssprachlich so üblich, Überstunden?


Ansonsten gilt: Wenn der AG außerhalb der vereinbarten Arbeitszeiten oder über die wöchentliche Arbeitszeit hinaus etwas anordnet, so ist einerseits der PR idR in der Mitbestimmung und andererseits müssen diese Stunden entsprechend zusätzlich vergütet werden.
(Bei dir halt jede ÜStunde heißt plus 15% mehr auf dem Zeitkonto oder im Geldbeutel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 18.08.2023 13:40
Was heißt angeordnet, die Überstunden ergeben sich automatisch durch die langen Fahrtzeiten zu den anderen Behörden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 18.08.2023 14:19
Es war wirklich amüsant die letzten ~10 Seite zu lesen. Danke geht an @MoinMoin, Sebbo und vor allem Cyrix für eure Engelsgeduld und Standhaftigkeit. Leider haben aber auch diese 10 Seiten gezeigt, dass man nicht mit jedem diskutieren kann - auf die Herausstellung eines Widerspruches wird sich dann 180 Grad gedreht und der nächste Widerspruch gebracht.

Bis dahin warten wir gespannt auf die Forderungen im TV-L. Vielleicht werden wir diesmal ja positiv überrascht von der Durchsetzungswilligkeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 18.08.2023 14:21
Von einer Kollegin aus dem Migrationsamt kenne ich genau die gleichen Geschichten. Es gibt kein Personal, kaum einer will den Job machen, trotz E11 und Zulagen, ihre Kunden lassen sich nicht immer im 10-Minuten-Takt abarbeite. Es stehen teilweise Hausbesuche an oder Besuche bei privaten Unterkünften (prüfen, ob diese überhaupt annehmbar sind) und so ist sie auch bei über 200 Überstunden jährlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 18.08.2023 14:58
Von einer Kollegin aus dem Migrationsamt kenne ich genau die gleichen Geschichten. Es gibt kein Personal, kaum einer will den Job machen, trotz E11 und Zulagen, ihre Kunden lassen sich nicht immer im 10-Minuten-Takt abarbeite. Es stehen teilweise Hausbesuche an oder Besuche bei privaten Unterkünften (prüfen, ob diese überhaupt annehmbar sind) und so ist sie auch bei über 200 Überstunden jährlich.

So in der Art ist es auch bei uns.

Mein Kollege kloppt 13 Stunden am Tag und er arbeitet als Teamleiter auch mal am WE.

Es gibt Deadlines und die Arbeit muss bis dahin nun mal fertig werden.

Und jetzt kommt mir nicht mit kündigen, einer muss den Job machen und noch mehr Leute, die das sinkende Schiff verlassen, braucht der ÖD nicht!

Seit Corona sind die Anforderungen deutlich gestiegen, es gibt eine Pensionierungswelle bei uns und wir bekommen kaum noch Personal. Mein Chef ruft mich schon an, ob ich keine Freunde habe, die bei uns arbeiten wollen?

Es muss endlich mal ein Gehalt gezahlt werden, dass den sehr gestiegenen Anforderungen an die Arbeitsleistung entspricht. Ich bekomme nächsten Monat in Stufe 4 3100 Euro raus.

Fair wären 3600 Euro mMn. Allein durch die Inflation habe ich gut 300 Euro Mehrkosten monatlich… und das ist noch n Schnapper. In der PW würde ich mindestens 4000 Euro verdienen (Ergebnis von 2 Vorstellungsgesprächen).

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 18.08.2023 15:29
Zum Lachen, solche Idealisten braucht der ÖD. Wenn es noch mehr von euch gibt, die den Laden zum eigenen Nachteil am laufen halten und sich ausbeuten lassen sowie unter Wert verkaufen, braucht man sich nicht wundern, dass die Arbeitgeber mit solchen Tarifergebnissen durch kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 18.08.2023 15:35
Was heißt angeordnet, die Überstunden ergeben sich automatisch durch die langen Fahrtzeiten zu den anderen Behörden.

Also ein freiwilliger Aufbau von Gleitzeitguthaben. Da dich dazu keiner zwingt sehe ich auch kein Problem damit. Alternativ kannst du auch nach der Regelarbeitszeit deine Arbeit beenden, oder dir Überstunden anordnen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 18.08.2023 15:38
So in der Art ist es auch bei uns.

Mein Kollege kloppt 13 Stunden am Tag und er arbeitet als Teamleiter auch mal am WE.

Es gibt Deadlines und die Arbeit muss bis dahin nun mal fertig werden.

Das ist dann Schuld eigen, wenn man sich die Probleme des Arbeitgebers zu eigen macht. Moment, stimmt ja gar nicht; wenn es solche Kollegen gibt, hat der Arbeitgeber ja gar kein Problem.

Kurzum: Wer vorsätzlich gegen Arbeitszeitgesetze verstößt und ohne ausdrückliche Anordnung auch am Wochenende arbeitet verdient kein Mitleid. Eher im Gegenteil, dient er doch als sehr schlechtes Beispiel für die anderen Kollegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 15:58
Es war wirklich amüsant die letzten ~10 Seite zu lesen. Danke geht an @MoinMoin, Sebbo und vor allem Cyrix für eure Engelsgeduld und Standhaftigkeit. Leider haben aber auch diese 10 Seiten gezeigt, dass man nicht mit jedem diskutieren kann - auf die Herausstellung eines Widerspruches wird sich dann 180 Grad gedreht und der nächste Widerspruch gebracht.

Bis dahin warten wir gespannt auf die Forderungen im TV-L. Vielleicht werden wir diesmal ja positiv überrascht von der Durchsetzungswilligkeit.

Ui die haben meine Meinung geschirieben. Props und Schleimspur. Fühle dich nur beruhigt "richtig" in deiner Meinung zu sein. Dazugelernt oder nachgedacht hast auch du nicht. Aber so ist das halt mit Scheuklappen. "wer wie was...."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 16:03
Von einer Kollegin aus dem Migrationsamt kenne ich genau die gleichen Geschichten. Es gibt kein Personal, kaum einer will den Job machen, trotz E11 und Zulagen, ihre Kunden lassen sich nicht immer im 10-Minuten-Takt abarbeite. Es stehen teilweise Hausbesuche an oder Besuche bei privaten Unterkünften (prüfen, ob diese überhaupt annehmbar sind) und so ist sie auch bei über 200 Überstunden jährlich.

So in der Art ist es auch bei uns.

Mein Kollege kloppt 13 Stunden am Tag und er arbeitet als Teamleiter auch mal am WE.

Es gibt Deadlines und die Arbeit muss bis dahin nun mal fertig werden.

Und jetzt kommt mir nicht mit kündigen, einer muss den Job machen und noch mehr Leute, die das sinkende Schiff verlassen, braucht der ÖD nicht!

Seit Corona sind die Anforderungen deutlich gestiegen, es gibt eine Pensionierungswelle bei uns und wir bekommen kaum noch Personal. Mein Chef ruft mich schon an, ob ich keine Freunde habe, die bei uns arbeiten wollen?

Es muss endlich mal ein Gehalt gezahlt werden, dass den sehr gestiegenen Anforderungen an die Arbeitsleistung entspricht. Ich bekomme nächsten Monat in Stufe 4 3100 Euro raus.

Fair wären 3600 Euro mMn. Allein durch die Inflation habe ich gut 300 Euro Mehrkosten monatlich… und das ist noch n Schnapper. In der PW würde ich mindestens 4000 Euro verdienen (Ergebnis von 2 Vorstellungsgesprächen).

Dein Idealismus, welcher als Unterbau für deine Forderungen dient in allen Ehren, aber vielleicht lasse ich es einfach mal in deine Parade regnen:

Alles was über 8:30 hinausgeht schenkst du einfach dem AG. Punkt. Dafür gibts ein Schulterklopfen und Sektchen abends und "Ach was sind wir doch für ein tolles Team, danke für euren unermüdlichen Einsatz"
Fast Forward zur nächsten Verhandlung: "Was ihr penner verlangt mehr Geld? Das ist es doch gar nicht wert/Kassen leer... (setze hier random AG ausrede ein).

Schenk dir den Quatsch. Wechseln oder Niveau von Geld/zu leistende Arbeit wieder selbstständig auf das Maß hinunterschrauben welches im Vertrag vereinbart.

Es ist traurig, dass es noch so viele gibt die sich derart aufopfern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 16:04
Zum Lachen, solche Idealisten braucht der ÖD. Wenn es noch mehr von euch gibt, die den Laden zum eigenen Nachteil am laufen halten und sich ausbeuten lassen sowie unter Wert verkaufen, braucht man sich nicht wundern, dass die Arbeitgeber mit solchen Tarifergebnissen durch kommen.

Genau so sieht das nämlich mal aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 16:11
Mein Chef ruft mich schon an, ob ich keine Freunde habe, die bei uns arbeiten wollen?

Offensichtlich ist das ja eine Frage ins tiefe Dunkel, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass dein Freundeskreis (außerhalb der Kollegen) sich bei der Arbeitsleistung noch lange aufrechterhält.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 18.08.2023 16:16
So in der Art ist es auch bei uns.

Mein Kollege kloppt 13 Stunden am Tag und er arbeitet als Teamleiter auch mal am WE.

Es gibt Deadlines und die Arbeit muss bis dahin nun mal fertig werden.

Das ist dann Schuld eigen, wenn man sich die Probleme des Arbeitgebers zu eigen macht. Moment, stimmt ja gar nicht; wenn es solche Kollegen gibt, hat der Arbeitgeber ja gar kein Problem.

Kurzum: Wer vorsätzlich gegen Arbeitszeitgesetze verstößt und ohne ausdrückliche Anordnung auch am Wochenende arbeitet verdient kein Mitleid. Eher im Gegenteil, dient er doch als sehr schlechtes Beispiel für die anderen Kollegen.

Zumal auch der AG zu rügen wäre, der solches zulässt und seine Fürsorgepflicht ignoriert... Wo Deadlines aber nicht über die reguläre Arbeitszeit und nicht mal über die täglich maximale Arbeitszeit einhaltbar sind, ist das Organisationsversagen des AG ebenso deutlich sichtbar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 16:17
Von einer Kollegin aus dem Migrationsamt kenne ich genau die gleichen Geschichten. Es gibt kein Personal, kaum einer will den Job machen, trotz E11 und Zulagen, ihre Kunden lassen sich nicht immer im 10-Minuten-Takt abarbeite. Es stehen teilweise Hausbesuche an oder Besuche bei privaten Unterkünften (prüfen, ob diese überhaupt annehmbar sind) und so ist sie auch bei über 200 Überstunden jährlich.

Diese Leute sollten und werden sich auf dem Sterbebett die Frage stellen, wie es denn passieren konnte, dass die Ehe in die Brüche ging und die Kinder nichts von einem wissen wollen. Und die Singles die es aufgrund ihrer Arbeitsversessenheit (weil sonst kein Sinn im Leben möglicherweise) auch Single bleiben werden sich die Frage stellen ob sie nicht vielleicht doch den ein oder anderen Freitag nachmittag einfach hätten ausstechen und sich in die Sonne setzen sollen (also natürlich nur für Vitamin D um noch mehr Arbeitsleistung erbringen zu können).

Sarkasmus/ironie/wut off
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.08.2023 16:18
Von einer Kollegin aus dem Migrationsamt kenne ich genau die gleichen Geschichten. Es gibt kein Personal, kaum einer will den Job machen, trotz E11 und Zulagen, ihre Kunden lassen sich nicht immer im 10-Minuten-Takt abarbeite. Es stehen teilweise Hausbesuche an oder Besuche bei privaten Unterkünften (prüfen, ob diese überhaupt annehmbar sind) und so ist sie auch bei über 200 Überstunden jährlich.

So in der Art ist es auch bei uns.

Mein Kollege kloppt 13 Stunden am Tag und er arbeitet als Teamleiter auch mal am WE.
erster Fehler und damit ist er ein Teil des Problems, dass es nicht mehr Geld für alle gibt, weil läuft ja!
Zitat
Es gibt Deadlines und die Arbeit muss bis dahin nun mal fertig werden.
Zweiter Fehler.
Für Mitarbeiter gibt es keine Deadlines.
Wenn es für den AG Deadlines gibt, dann muss der Teamleiter seinen Vorgesetzten oder der übergeordneten Behörde schriftlich berichten, dass von Projekt A, B und C nur bei einem Projekt sicher die Deadline gehalten werden kann,  von einem zweiten nur durch Einsatz von bezahlten Überstunden (die bitte zu genehmigen sind) und das Dritte eben nur mit mehr Personal.

Und dann dürfen diese verantwortliche Personen sich aussuchen, was den Bach runter geht, denn es liegt damit alleinig in deren Hand die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Zitat
Und jetzt kommt mir nicht mit kündigen, einer muss den Job machen und noch mehr Leute, die das sinkende Schiff verlassen, braucht der ÖD nicht!
Nein, aber leute die ihre Gesundheit aufs spiel setzen und kaputt gehen helfen nur kurzfristig aber nicht auf dauer.
Zitat
Seit Corona sind die Anforderungen deutlich gestiegen, es gibt eine Pensionierungswelle bei uns und wir bekommen kaum noch Personal. Mein Chef ruft mich schon an, ob ich keine Freunde habe, die bei uns arbeiten wollen?

Es muss endlich mal ein Gehalt gezahlt werden, dass den sehr gestiegenen Anforderungen an die Arbeitsleistung entspricht.
Ja sicher. Insbesondere um neues Personal anzuwerben, denn Fachkräftemangel ist nur ein Mangel an Geld diese Fachkräfte einzukaufen.
Für dich persönlich gilt:
Fordere die Zulage nach 16.5 und verweise auf obiges und lasse dann halt die Projekte platzen, weil auch für dich die Woche nur 40h hat.

Wenn die Mittelgeber nicht wollen, dann ist es ihre Entscheidung die Projekte platzen zu lassen, nicht deine Verantwortung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 16:21
Von einer Kollegin aus dem Migrationsamt kenne ich genau die gleichen Geschichten. Es gibt kein Personal, kaum einer will den Job machen, trotz E11 und Zulagen, ihre Kunden lassen sich nicht immer im 10-Minuten-Takt abarbeite. Es stehen teilweise Hausbesuche an oder Besuche bei privaten Unterkünften (prüfen, ob diese überhaupt annehmbar sind) und so ist sie auch bei über 200 Überstunden jährlich.

So in der Art ist es auch bei uns.

Mein Kollege kloppt 13 Stunden am Tag und er arbeitet als Teamleiter auch mal am WE.
erster Fehler und damit ist er ein Teil des Problems, dass es nicht mehr Geld für alle gibt, weil läuft ja!
Zitat
Es gibt Deadlines und die Arbeit muss bis dahin nun mal fertig werden.
Zweiter Fehler.
Für Mitarbeiter gibt es keine Deadlines.
Wenn es für den AG Deadlines gibt, dann muss der Teamleiter seinen Vorgesetzten oder der übergeordneten Behörde schriftlich berichten, dass von Projekt A, B und C nur bei einem Projekt sicher die Deadline gehalten werden kann,  von einem zweiten nur durch Einsatz von bezahlten Überstunden (die bitte zu genehmigen sind) und das Dritte eben nur mit mehr Personal.

Und dann dürfen diese verantwortliche Personen sich aussuchen, was den Bach runter geht, denn es liegt damit alleinig in deren Hand die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Zitat
Und jetzt kommt mir nicht mit kündigen, einer muss den Job machen und noch mehr Leute, die das sinkende Schiff verlassen, braucht der ÖD nicht!
Nein, aber leute die ihre Gesundheit aufs spiel setzen und kaputt gehen helfen nur kurzfristig aber nicht auf dauer.
Zitat
Seit Corona sind die Anforderungen deutlich gestiegen, es gibt eine Pensionierungswelle bei uns und wir bekommen kaum noch Personal. Mein Chef ruft mich schon an, ob ich keine Freunde habe, die bei uns arbeiten wollen?

Es muss endlich mal ein Gehalt gezahlt werden, dass den sehr gestiegenen Anforderungen an die Arbeitsleistung entspricht.
Ja sicher. Insbesondere um neues Personal anzuwerben, denn Fachkräftemangel ist nur ein Mangel an Geld diese Fachkräfte einzukaufen.
Für dich persönlich gilt:
Fordere die Zulage nach 16.5 und verweise auf obiges und lasse dann halt die Projekte platzen, weil auch für dich die Woche nur 40h hat.

Wenn die Mittelgeber nicht wollen, dann ist es ihre Entscheidung die Projekte platzen zu lassen, nicht deine Verantwortung.

Ich kann hier nur unironisch Beifall klatschen. Tariflas ist vielleicht noch sehr jung, aber diese Lektion muss er einfach lernen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 18.08.2023 18:27

Ich kann hier nur unironisch Beifall klatschen. Tariflas ist vielleicht noch sehr jung, aber diese Lektion muss er einfach lernen.

Nein ich bin ü40.

Und keine Sorge, so ganz naiv bin ich nicht… ich hole mir meinen Ausgleich im Home Office und ich werde mein Seminar dann auch mal um 15 Uhr beenden statt um 16 Uhr. Zum Glück arbeite ich ja im Monoteaching, somit gelten meine Regeln.

Um meinen Freundeakreis muss sich auch keiner Sorgen, der ist noch vorhanden und wird gepflegt.

Ich wollte nur einige Faktoren nennen, die eine saftige Erhöhung dringend erforderlich machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 18.08.2023 18:39

Ich kann hier nur unironisch Beifall klatschen. Tariflas ist vielleicht noch sehr jung, aber diese Lektion muss er einfach lernen.

Nein ich bin ü40.

Und keine Sorge, so ganz naiv bin ich nicht… ich hole mir meinen Ausgleich im Home Office und ich werde mein Seminar dann auch mal um 15 Uhr beenden statt um 16 Uhr. Zum Glück arbeite ich ja im Monoteaching, somit gelten meine Regeln.

Um meinen Freundeakreis muss sich auch keiner Sorgen, der ist noch vorhanden und wird gepflegt.

Ich wollte nur einige Faktoren nennen, die eine saftige Erhöhung dringend erforderlich machen.

Verstanden. Allerdings werden die genannten Faktoren keineswegs zu irgendeiner Erhöhung führen. Haben sie bisher ja auch nicht. Was bisher gezogen hat:
Inflation

Wenn es sich im Alltag nicht auswirkt (Projekte die vor die Wand fahren, Termine die nicht gehalten werden) passiert auch einfach gar nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.08.2023 21:00
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048 (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310831.html#msg310831)

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

Nun, jeder kann selbst nachlesen, dass du den Beitrag verfasst hast. Darum habe ich ihn ja verlinkt. Aber sei es drum...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.08.2023 21:11
@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 18.08.2023 22:24
Ich hoffe ihr Länderbeschäftigten bekommt endlich mehr Entgelt..
Erschreckend die Tarifrunden der letzten Jahre der Länderbeschäftigten..
Liegt natürlich auch daran, dass in der Politik Entscheider sitzen die Beschäftigte im öffentlichen Dienst hassen..
Man muss klar sagen...:
Der Hass, der fehlende Respekt Mitarbeitern des öffentlichen Dienst gegenüber liegt an politisch Verantwortliche...
ganz oben an der Spitze..an den derzeit Regierenden..
Vom eigenen politischen Versagen ablenken und damit den Beschäftigten die Schuld geben..
Das sind die Politiker die dem Schwimmmeister mit der lächerlichen E 5 die Schuld für Belästigungen geben..
Die Politiker streuen Unwahrheiten und befeuern gezielt den Mob..., gezielt gegen Polizei/Sanitäter/Stadtreinigung/Feuerwehr..
Das was wir heute als Politiker in Land/Stadt/Ortsräten sehen.. sind Hater.., die jeden im öffentlichen Dienst hassen.
Da sitzen dumme Leute..
Kluge Köpfe haben uns nach 1945 voran gebracht..
Heute sitzen im Land/Stadt/Ortsrat dumme Leute.., die Jugendliche/Heranwachsenden animieren Gewalt auszuüben..
Damit ist jede Partei gemeint!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 18.08.2023 23:19
@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Das ist doch nicht nur Tariflas. Alle in meinem Bekanntenkreis die im öffentlichen Dienst arbeiten, ackern, weil sie es mit Menschen zu tun haben. Und selbst alle weiteren, die wir nicht kennen, von Ärzten, Lehrern, Polizisten, Migrationsamtsmitarbeitern, etc. möchte ich Mal behaupten, dass Mindestens 50% mehr als 8Stunden nahezu täglich im Büro sitzen oder Vorort Menschen helfen, lehren oder beschützen. Selbst der Arbeitgeber selber in Form von Referatsleiterin, Präsidenten der Verwaltung etc. gehen nicht nach 8 Stunden eierschaukelnd nach Hause. Klar, ich geb allen Recht die auch sagen, dass es so nicht richtig ist, wenn es so doch läuft, muss der AG nichts ändern, etc. Wir haben aber nun Mal den Demografieknick, eine Rentenwelle, die bis zu 50% der Arbeitsplätze ausmachten.
Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.08.2023 23:28
Überlastanzeige, damit wenigstens mal dokumentiert wird, dass das angedachte Arbeitspensum nicht geschafft werden kann. Niemand hat was davon, wenn die AN dann wegen Burnout o.Ä. krankheitsbedingt ausfallen…

Und natürlich kenne ich das auch selbst, dass ich in meiner Freizeit forsche und über Dinge nachdenke, was ja eigentlich Teil meiner Berufstätigkeit ist. Aber anders, als hier manche(r) schreibt, tue ich das, weil es mir Spaß macht, und nicht, weil ich mir erhoffe, dass mein AG das sieht und mir auf wundersame Weise jetzt mehr Geld gibt. (Aber klar, natürlich ist auch Druck da, genügend Dinge zu veröffentlichen. Nur halt nicht direkt vom AG, sondern eher von der Wissenschafts-Community allgemein, falls man sich mal weiterentwickeln will…)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 19.08.2023 07:21
@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Das ist doch nicht nur Tariflas. Alle in meinem Bekanntenkreis die im öffentlichen Dienst arbeiten, ackern, weil sie es mit Menschen zu tun haben. Und selbst alle weiteren, die wir nicht kennen, von Ärzten, Lehrern, Polizisten, Migrationsamtsmitarbeitern, etc. möchte ich Mal behaupten, dass Mindestens 50% mehr als 8Stunden nahezu täglich im Büro sitzen oder Vorort Menschen helfen, lehren oder beschützen. Selbst der Arbeitgeber selber in Form von Referatsleiterin, Präsidenten der Verwaltung etc. gehen nicht nach 8 Stunden eierschaukelnd nach Hause. Klar, ich geb allen Recht die auch sagen, dass es so nicht richtig ist, wenn es so doch läuft, muss der AG nichts ändern, etc. Wir haben aber nun Mal den Demografieknick, eine Rentenwelle, die bis zu 50% der Arbeitsplätze ausmachten.
Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.

Und bei vielen Leuten werden diese Stunden dann in Form von Zeitausgleich wieder ausgefeilt? Richtig: bei den allermeisten. Von daher ist hier keine Überlastung zu erkennen, sondern temporäre Schwankungen im Arbeitspensum. Lässt sich prima durch Gleitzeit- oder Jahresarbeitszeitkonten ausgleichen. Dafür sind diese Instrumente auch da.

Bei wem bauen sich denn hier über die Jahre tatsächlich Überstundenberge auf, die dann ausbezahlt werden, also kein Freizeitausgleich stattfindet?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.08.2023 09:14

Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.
Natürlich nicht, insbesondere wenn man es mit Menschen zu tun hat.
Der Arzt legt nicht während der länger dauernden OP sein Skalpell einfach beiseite.
Er kann und sollte aber die Stunden, die da anfallen für einen Monat Malle geplant in 6 Monaten im Dienstplan eintragen und frei nehmen.

Wer 4 Wochen zusätzliche Freizeit vor sich her schiebt und sie dann verfallen lässt ist teil des Problems.
Wenn er sie irgendwann nimmt gibt es kein Problem, höchsten wenn diese Pause nicht reicht die Überbelastung durch 60h Wochen wieder auszugleichen.

Und wenn Tariflas sich im HO die Zeit "zurück holt" (was danach klingt, dass er im Garten liegt und pennt und die Stunden als Arbeitszeit einträgt), dann ist das Verhalten ebenfalls ein Teil des Problems.

Ich habe es stets wie cyrix42 gelebt, wenn sein muss 60h Wochen schieben um dann längere Urlaube oder halbtags nachzuschieben. Im Dienst bin ich persönlich sowieso 24/7, meine 40h vertragliche Leistung erbringe ich aber trotzdem und im Jahresschnitt nicht eine Stunde mehr oder weniger.
Und habe Dinge wie Vertretungen oder mehr Geld für Kollegen nur durch die Taktik etwas mit Ansage und geplant an die Wand fahren lassen erreichen können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 09:16
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048 (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310831.html#msg310831)


1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

Nun, jeder kann selbst nachlesen, dass du den Beitrag verfasst hast. Darum habe ich ihn ja verlinkt. Aber sei es drum...

Wenn du schon Erbsen zählst dann richtig. 1. habe ich das verfasst und nicht er. Er hat es zitiert. 2. ist KapEst auf 0 nicht gleich GAR KEINE Steuern auf irgendwas gell? Und jeds gib a ruh  dazu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 09:17
@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Richtig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 09:20
Ich hoffe ihr Länderbeschäftigten bekommt endlich mehr Entgelt..
Erschreckend die Tarifrunden der letzten Jahre der Länderbeschäftigten..
Liegt natürlich auch daran, dass in der Politik Entscheider sitzen die Beschäftigte im öffentlichen Dienst hassen..
Man muss klar sagen...:
Der Hass, der fehlende Respekt Mitarbeitern des öffentlichen Dienst gegenüber liegt an politisch Verantwortliche...
ganz oben an der Spitze..an den derzeit Regierenden..
Vom eigenen politischen Versagen ablenken und damit den Beschäftigten die Schuld geben..
Das sind die Politiker die dem Schwimmmeister mit der lächerlichen E 5 die Schuld für Belästigungen geben..
Die Politiker streuen Unwahrheiten und befeuern gezielt den Mob..., gezielt gegen Polizei/Sanitäter/Stadtreinigung/Feuerwehr..
Das was wir heute als Politiker in Land/Stadt/Ortsräten sehen.. sind Hater.., die jeden im öffentlichen Dienst hassen.
Da sitzen dumme Leute..
Kluge Köpfe haben uns nach 1945 voran gebracht..
Heute sitzen im Land/Stadt/Ortsrat dumme Leute.., die Jugendliche/Heranwachsenden animieren Gewalt auszuüben..
Damit ist jede Partei gemeint!

Hier in BW hat ganz klar eine Partei gezeigt wie sehr sie Beamte hasst und ihre Projekte durch deren Sparopfer finanzieren wollte und will: Die Grünen.

Was haben die so angestellt:
- Beihilfe Kürzungen allgemein (wurde durch Gerichtsurteil kassiert und revidiert)
- Herabsetzung des Ehegatteneinkommens bei Beihilfeberechtigung (ebenso)
- Kürzung der Eingangsbesoldung im GD (ebenso)

Sie versuchen es an allen Ecken und enden und mittlerweile hasse ich sie dafür.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 19.08.2023 09:23
@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Das ist doch nicht nur Tariflas. Alle in meinem Bekanntenkreis die im öffentlichen Dienst arbeiten, ackern, weil sie es mit Menschen zu tun haben. Und selbst alle weiteren, die wir nicht kennen, von Ärzten, Lehrern, Polizisten, Migrationsamtsmitarbeitern, etc. möchte ich Mal behaupten, dass Mindestens 50% mehr als 8Stunden nahezu täglich im Büro sitzen oder Vorort Menschen helfen, lehren oder beschützen. Selbst der Arbeitgeber selber in Form von Referatsleiterin, Präsidenten der Verwaltung etc. gehen nicht nach 8 Stunden eierschaukelnd nach Hause. Klar, ich geb allen Recht die auch sagen, dass es so nicht richtig ist, wenn es so doch läuft, muss der AG nichts ändern, etc. Wir haben aber nun Mal den Demografieknick, eine Rentenwelle, die bis zu 50% der Arbeitsplätze ausmachten.
Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.

Und bei vielen Leuten werden diese Stunden dann in Form von Zeitausgleich wieder ausgefeilt? Richtig: bei den allermeisten. Von daher ist hier keine Überlastung zu erkennen, sondern temporäre Schwankungen im Arbeitspensum. Lässt sich prima durch Gleitzeit- oder Jahresarbeitszeitkonten ausgleichen. Dafür sind diese Instrumente auch da.

Bei wem bauen sich denn hier über die Jahre tatsächlich Überstundenberge auf, die dann ausbezahlt werden, also kein Freizeitausgleich stattfindet?

MEIN GOTT! - Was bist du eigentlich für eine realitätsferne Person??!! VÖLLIG abgehoben!!!

Ich kenne NUR Mitarbeiter im ÖD die auf dem Zahnfleisch kriechen!! Bei UNS ist es so!!! Und selbst wenn man sich die Überstunden auszahlen lassen würde, bleibt aufgrund der Abgaben darauf kaum etwas übrig!!!

Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!

Ich schreibe jetzt nichts mehr, sonst werde ich extrem unhöflich.

Ich gehe jetzt mal kotzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 09:32

Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.
Natürlich nicht, insbesondere wenn man es mit Menschen zu tun hat.
Der Arzt legt nicht während der länger dauernden OP sein Skalpell einfach beiseite.
Er kann und sollte aber die Stunden, die da anfallen für einen Monat Malle geplant in 6 Monaten im Dienstplan eintragen und frei nehmen.

Wer 4 Wochen zusätzliche Freizeit vor sich her schiebt und sie dann verfallen lässt ist teil des Problems.
Wenn er sie irgendwann nimmt gibt es kein Problem, höchsten wenn diese Pause nicht reicht die Überbelastung durch 60h Wochen wieder auszugleichen.

Und wenn Tariflas sich im HO die Zeit "zurück holt" (was danach klingt, dass er im Garten liegt und pennt und die Stunden als Arbeitszeit einträgt), dann ist das Verhalten ebenfalls ein Teil des Problems.

Ich habe es stets wie cyrix42 gelebt, wenn sein muss 60h Wochen schieben um dann längere Urlaube oder halbtags nachzuschieben. Im Dienst bin ich persönlich sowieso 24/7, meine 40h vertragliche Leistung erbringe ich aber trotzdem und im Jahresschnitt nicht eine Stunde mehr oder weniger.
Und habe Dinge wie Vertretungen oder mehr Geld für Kollegen nur durch die Taktik etwas mit Ansage und geplant an die Wand fahren lassen erreichen können.

Du sagst, dass du im Jahresschnitt nicht eine Stunde mehr oder weniger machst. Okay. Tariflas macht das auch nicht indem er sich die Zeit zurückholt, und dabei ist er dem AG noch erheblich gnädiger. Du holst sie dir ja auch zurück. Im Allgemeinen halte ich ABSOLUT gar nichts davon hier irgendwelche Überleistungen zu bringen und sie dann abzufeiern. Das ist nichts anderes als dem AG Geschenkte Flexibilität die von AG Seite selten zu sehen ist, vor allem nicht wenn eingefordert.
(Wie bitte? Sie möchten hier nur 3 mal im Monat vorbeischauen, weil ihr Prozess grösstenteils Digital ist? NEIN! Das geht gar nicht, bitte zur Boomer Besprechung mit Bullshit laberei und Kaffe jeden Dienstag! WIE BITTE? Sie wollen sich digital dazuschalten? FRECHHEIT! usw. usf.)

Falls ihr es noch nicht gemerkt habt geht das Scheibchenweise:
- Machst heute mehr, gehst morgen ne Stunde früher
- Machst die Woche mehr, gehst nächste Woche Tag früher
-->> Fast Forward
- Machst dein ganzes Arbeitsleben mehr und kannst ja früher in Pension/Rente (aber wir spekulieren drauf, dass du vom Stress verreckst, damit wir die Mehrleistungen einfach so kassieren)

Ich halte das so: Auf meinem Zeitkonto sind exakt 82 Stunden. Nicht mehr nicht weniger. Das ist mein Puffer um mal schnell Ausgleich zu nehmen wenns bei mir brennt ohne den Urlaub zu benutzen. Die Zeiten in denen bei mir 120-200 auf der Uhr standen sind definitiv vorbei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 19.08.2023 09:56
Wenn du schon Erbsen zählst dann richtig. 1. habe ich das verfasst und nicht er.

Was ist denn nur so schwer am Lesen? Der von mir zitierte Beitrag #1048 stammt von Scanner und nicht von dir. Er besteht aus einem Zitat eines deiner Beiträge und einer Erwiderung seinerseits, der ich volle Zustimmung zu dem von dir zitierten Text entnehme.

Zitat
2. ist KapEst auf 0 nicht gleich GAR KEINE Steuern auf irgendwas gell?

Nun, ich habe einen Beitrag, nicht alle, zitiert, indem er die Meinung — wenn auch „nur“ durch Zustimmung zu deiner — geäußert hat, dass die Steuern i.W. abgeschafft werden sollten. Hier ging es konkret um die Kapitalertragssteuer, an anderen Stellen wurde über die Abschaffung oder zumindest deutliche Reduktion der Lohnsteuer diskutiert. Jep, nicht in dem einen zitierten Beitrag. Aber das sollte dieser Verweis ja auch gar nicht nachweisen, sondern nur ein Beispiel geben.

Im übrigen schrieb ich an Scanner in Beitrag #1168:

„Eigentlich willst du keine Steuern zahlen, andererseits aber massiv mehr (aus Steuergeldern) entlohnt werden.“

Dies bezog sich auf die einerseits von ihm geforderten massive Steuersenkungen und andererseits auch von ihm geforderten massiven Lohnerhöhungen im öD.

Natürlich ist das „Eigentlich willst du keine Steuern zahlen“ eine sprachliche Zuspitzung, welche Scanner dann in seiner Antwort bewusst oder unbewusst nicht als solche wahrgenommen und als Behauptung, er hätte die Abschaffung aller Steuern gefordert, fehlinterpretiert hat. Nichtsdestotrotz ist auch das ja nicht weit vom Gesagten entfernt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 10:02
Wenn du schon Erbsen zählst dann richtig. 1. habe ich das verfasst und nicht er.

Was ist denn nur so schwer am Lesen? Der von mir zitierte Beitrag #1048 stammt von Scanner und nicht von dir. Er besteht aus einem Zitat eines deiner Beiträge und einer Erwiderung seinerseits, der ich volle Zustimmung zu dem von dir zitierten Text entnehme.

Zitat
2. ist KapEst auf 0 nicht gleich GAR KEINE Steuern auf irgendwas gell?

Nun, ich habe einen Beitrag, nicht alle, zitiert, indem er die Meinung — wenn auch „nur“ durch Zustimmung zu deiner — geäußert hat, dass die Steuern i.W. abgeschafft werden sollten. Hier ging es konkret um die Kapitalertragssteuer, an anderen Stellen wurde über die Abschaffung oder zumindest deutliche Reduktion der Lohnsteuer diskutiert. Jep, nicht in dem einen zitierten Beitrag. Aber das sollte dieser Verweis ja auch gar nicht nachweisen, sondern nur ein Beispiel geben.

Im übrigen schrieb ich an Scanner in Beitrag #1168:

„Eigentlich willst du keine Steuern zahlen, andererseits aber massiv mehr (aus Steuergeldern) entlohnt werden.“

Dies bezog sich auf die einerseits von ihm geforderten massive Steuersenkungen und andererseits auch von ihm geforderten massiven Lohnerhöhungen im öD.

Natürlich ist das „Eigentlich willst du keine Steuern zahlen“ eine sprachliche Zuspitzung, welche Scanner dann in seiner Antwort bewusst oder unbewusst nicht als solche wahrgenommen und als Behauptung, er hätte die Abschaffung aller Steuern gefordert, fehlinterpretiert hat. Nichtsdestotrotz ist auch das ja nicht weit vom Gesagten entfernt.

Sprachliche Zuspitzungen sind natürlich erlaubt, stoßen aber nicht auf Gegenliebe, wenn hieraus ein Gegenargument entstehen soll. Fehlinterpretiert hat nicht er sondern du.

Deine Kritik an Steuerentlastungen kann ich nicht nachvollziehen. Klar braucht der Staat seine Einnahmen aber muss das so aussehen?:

"Nirgends unter den 37 OECD-Staaten, zu denen die meisten europäischen und nordamerikanischen Länder gehören, sind die Einkommenssteuer und Sozialabgaben höher als in Deutschland. Daran hat sich auch in der Pandemie trotz Steuererleichterungen und zusätzlichen Zuwendungen wie dem Kinderbonus nichts geändert.

Seit nun zwei Jahrzehnten führt die OECD eine Studie durch, um die Steuerbelastung unter seinen Mitgliedern zu vergleichen. Das diesjährige Ergebnis: Die Steuerlast eines oder einer kinderlosen Alleinstehenden mit einem Jahresbruttoeinkommen von 61.200 Euro liegt in Deutschland bei 38,9 Prozent. Dabei entfallen 18,8 Prozent auf die Einkommenssteuer und 20,1 Prozent auf die Sozialabgaben.

Auch für Doppelverdienern mit Kindern ist Deutschland Hochsteuerland – selbst wenn die in Deutschland relativ hohen Zuschüsse wie Kindergeld abgezogen werden. Nur in Dänemark zahlt eine Familie mit zwei arbeitenden Elternteilen noch mehr Steuern. Bei einem gemeinsamen Bruttoeinkommen von 103.500 Euro im Jahr, werden fast 30 Prozent Abgaben und Steuern fällig. Davon machen Sozialabgaben ungefähr ein Drittel- und die Einkommenssteuer ein Drittel aus."

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/oecd-studie-zur-steuerlast-deutschland-ist-hochsteuerland-vor-allem-fuer-singles/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 19.08.2023 12:20
Natürlich kann man über die Ausgestaltung des (Sozial-)Staats, welche Aufgaben dieser übernehmen und wie finanzieren sollte, sprechen. Das ist jedoch ein weites Feld -- und greift auch deutlich über die Vergütung im öffentlichen Dienst hinaus, auch wenn es diese natürlich stark berührt: Es müsste in dem Zusammenhang ja begründet werden, welche Aufgaben überhaupt durch den öD ausgeführt werden sollten. Jedenfalls greift es zu kurz, nur die Steuern und Abgaben auf Einkommen aus Arbeitstätigkeiten zu vergleichen, dabei aber sonstige Einnahmen außenvor zu lassen -- und natürlich erst recht die "Haben"-Seite wie weitgehend kostenfreie Bildungsangebote (vgl. z.B. die Studienkredite, die man sich andernorts aufbürden muss, um überhaupt studieren zu können), eine Absicherung im Fall der Arbeitslosigkeit, Erwerbsminderungsrenten, unterstützter öffentlicher Nahverkehr, ... Es ist ja nicht so, dass die Steuern und Abgaben nicht auch wieder in die Gemeinschaft zurückfließen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 13:59
Natürlich kann man über die Ausgestaltung des (Sozial-)Staats, welche Aufgaben dieser übernehmen und wie finanzieren sollte, sprechen. Das ist jedoch ein weites Feld -- und greift auch deutlich über die Vergütung im öffentlichen Dienst hinaus, auch wenn es diese natürlich stark berührt: Es müsste in dem Zusammenhang ja begründet werden, welche Aufgaben überhaupt durch den öD ausgeführt werden sollten. Jedenfalls greift es zu kurz, nur die Steuern und Abgaben auf Einkommen aus Arbeitstätigkeiten zu vergleichen, dabei aber sonstige Einnahmen außenvor zu lassen -- und natürlich erst recht die "Haben"-Seite wie weitgehend kostenfreie Bildungsangebote (vgl. z.B. die Studienkredite, die man sich andernorts aufbürden muss, um überhaupt studieren zu können), eine Absicherung im Fall der Arbeitslosigkeit, Erwerbsminderungsrenten, unterstützter öffentlicher Nahverkehr, ... Es ist ja nicht so, dass die Steuern und Abgaben nicht auch wieder in die Gemeinschaft zurückfließen.

Schon richtig so. Die Frage ist auch zusätzlich im Gesamtzusammenhang, gerade bei Steuern und Abgaben, ob man denn überhaupt 15% fordern muss im TV-L oder ob man nicht eher sagt die Steuern und Abgaben lassen einem mehr vom Lohn. Mit diesem Zugewinn lassen sich, meines bescheidenen Erachtens nach, viele, vor allem Sozialleistungen vermindern. Denn wenn die Leute mehr in der Tasche haben, sind sie nicht auf staatliche Hilfe angewiesen. Im Moment jagt das eine das andere. Also die Leute werden gezwiebelt mehr Abgaben und Steuern zu leisten. Das lässt weniger in der Tasche. Das macht Bedürftig. Das belastet die Kassen in die sie zahlen usw usf
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.08.2023 14:08
Du sagst, dass du im Jahresschnitt nicht eine Stunde mehr oder weniger machst. Okay. Tariflas macht das auch nicht indem er sich die Zeit zurückholt, und dabei ist er dem AG noch erheblich gnädiger. Du holst sie dir ja auch zurück.
Nein ich hole mir nichts zurück, ich genieße mein flexible Arbeitszeit und meine Eigenverantwortung damit umzugehen und nutze die Möglichkeiten die mein AG mir gibt aus.
Wenn der AG Gleitzeitstunden verfallen lässt und sich der An sich diese durch Arbeitszeit"betrug" sich wiederholt, dann ist das moralisch nicht verwerflich (in meinen Augen) aber dem System nicht zuträglich.

Zitat
Im Allgemeinen halte ich ABSOLUT gar nichts davon hier irgendwelche Überleistungen zu bringen und sie dann abzufeiern. Das ist nichts anderes als dem AG Geschenkte Flexibilität die von AG Seite selten zu sehen ist, vor allem nicht wenn eingefordert.
Das kannst du so sehen, dass du dein 8-17 job strikt durchziehst.
Und so wie ich für meinen Job (weil er mit Spaß macht) und damit auch für meinen AG (weil es für die Aufgaben gerade sinnvoll ist) ne 60h Woche schiebe, so schiebe ich auch eine Woche Inselurlaub ohne urlaub zu nehmen dann nach , und arbeite in der Woche halt 10h. Somit ist dann ist das für mich keine geschenkte Flexibilität, sondern ein Deal, der aus geben und nehmen besteht.

Wer das nicht im Griff hat, und 3 stellige Gleitzeitstunden vor sich her schiebt, der ist für diese Art Arbeit bzw. Arbeitszeitmodel nicht geeignet.
Insbesondere, dort wo die Masse der Führungskräfte, dass nicht im Griff haben und da ihrer Aufgabe nicht nachkommen.


Insofern, sehe ich bei mir niemals eine Überleistung, wenn ich mal Schub mache und mehr Stunden reiße, weil gerade Dinge nicht wie geplant laufen oder ungeplant wichtig sind und aufploppen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.08.2023 14:27
"Nirgends unter den 37 OECD-Staaten, zu denen die meisten europäischen und nordamerikanischen Länder gehören, sind die Einkommenssteuer und Sozialabgaben höher als in Deutschland. Daran hat sich auch in der Pandemie trotz Steuererleichterungen und zusätzlichen Zuwendungen wie dem Kinderbonus nichts geändert.

Seit nun zwei Jahrzehnten führt die OECD eine Studie durch, um die Steuerbelastung unter seinen Mitgliedern zu vergleichen. Das diesjährige Ergebnis: Die Steuerlast eines oder einer kinderlosen Alleinstehenden mit einem Jahresbruttoeinkommen von 61.200 Euro liegt in Deutschland bei 38,9 Prozent. Dabei entfallen 18,8 Prozent auf die Einkommenssteuer und 20,1 Prozent auf die Sozialabgaben.

Auch für Doppelverdienern mit Kindern ist Deutschland Hochsteuerland – selbst wenn die in Deutschland relativ hohen Zuschüsse wie Kindergeld abgezogen werden. Nur in Dänemark zahlt eine Familie mit zwei arbeitenden Elternteilen noch mehr Steuern. Bei einem gemeinsamen Bruttoeinkommen von 103.500 Euro im Jahr, werden fast 30 Prozent Abgaben und Steuern fällig. Davon machen Sozialabgaben ungefähr ein Drittel- und die Einkommenssteuer ein Drittel aus."

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/oecd-studie-zur-steuerlast-deutschland-ist-hochsteuerland-vor-allem-fuer-singles/
Ja, das kann man aus den Zahlen so lesen.
Aber was sie nicht berücksichtigen, sind ist die Gesamtheit der Beträge, also die höheren indirekten Steuern und Abgaben, die in anderen Ländern zu zahlen sind. Die Zuschüsse die aus diesen Abgaben ins (sozial) System zurückfließen.
Als Gegendarstellung kann man das hier mal lesen:
https://steuermythen.de/mythen/mythos-5/

Wenn die oberen 30% der Vermögenden Menschen für 50% des Einkommens aufkommen, dann halt ich das nicht für eine Überbelastung. (Quelle muss ich mal beizeiten raussuchen, aber da geht es halt auch noch um die anderen Einnahmequellen und nicht nur Est)


Wie du ja an anderer Stelle schon erwähnt hast. In anderen Ländern haben die Menschen mehr für sich und weniger staatliche Abgaben. Aber haben sie dann auch mehr für sich zum ausgeben, oder habe sie höhere Ausgaben, die wir nicht haben? (keine Familienversicherung z.B.)
Und dein Flatsteuermodel, welches du eingebracht hat, zeigt doch deutlich, dass das nur eine Bonus für Gutverdiener wie meiner einer wäre. Der EG6er hätte nix davon und die da drunter wären schlechter dran.

Ein echte Vermögenssteuer sehe ich durchaus auch kritisch, da da tatsächlich etwas immer wieder und wieder besteuert (so wie bei der Grundsteuer, was ja eher eine Abgabe oder Gebühr an die Gemeinde sein sollte) wird.
Aber eine einfache  "Mehrwert"steuer (oder Vermögenszuwachs"steuer auf alles (egal woher der Vermögenszuwachs kommt, ob durch Lohn, Zins, Verkauf von materiellen oder immateriellen Dingen oder sonstige Eigentumsübergänge) fände ich durchaus interessant und damit könnte man den Lohnempfänger wesentlich stärker
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.08.2023 14:53
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 19.08.2023 14:57
Wenn wir schon am Drehen des ganz großen Rads (aka Umbau der Finanzierung des Sozialstaats) sind, würde ich für ein ähnliches Modell wie MoinMoin plädieren: Alle Einkünfte einer Person in einen Topf werfen (bei Erbschaften bzw. Abfindungen gern auch über mehrere Jahre strecken, wie es mit Abschreibungen ja auch getan wird), dann progressiv besteuern und aus den Mitteln alle staatlichen Aufgaben (Infrastrukturbereitstellung, Verwaltung, innere und äußere Sicherheit, Bildung und Kultur) sowie die Grundabsicherung der gesamten Gesellschaft (= Sicherung des Existenzminimums inkl. gesellschaftlicher Teilhabe sowie Sicherung des Gesundheitssystems) finanzieren. Höhere Ansprüche als die Mindestabsicherung (z.B. Renten, Kranken- oder Arbeitslosengeld oberhalb der Grundsicherung) müssten dann privat aus eigenen Beiträgen finanziert werden.

Das dürfte sich -- gefühlt zumindest -- in einer niedrigeren Steuer- und Abgabenlast für Geringverdiener, i.W. in Summe keine bis kaum Veränderung für die Mittelschicht und höhere Steuern und Aufwendungen für die Absicherung des eigenen Lebensstils für die Gut- und Besserverdiener auswirken, wenn man es mit dem Status Quo vergleicht. (Dass das einkommenstärkste Promille der Bevölkerung in Deutschland einen deutlich geringeren Durchschnittssteuersatz als z.B. ein Facharbeiter hat, liegt halt genau daran, dass deren Einkünfte hauptsächlich eben nicht aus Arbeitseinkommen sondern Kapitaleinkünften kommen...)

Aber darüber im Rahmen der Tarif-Verhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder reden zu wollen, ist recht müßig. Dazu sollte man eher einen Thread zur Bundespolitik im Allgemeinen und der nächsten Bundestagswahl im Besonderen aufmachen und sich dann dort dazu austauschen. Denn da liegen die wesentlichen Kompetenzen für solche Anpassungen, auch wenn natürlich bei der Umgestaltung des Einkommensteuertarifs u.Ä. Einnahmen die Länder via Bundesrat mitzureden haben, da es ja auch um ihre Einnahmen dabei geht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 19.08.2023 15:31
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.

OH MEIN GOTT!!!!

Die 4,3 Mrd. € beziehen sich rein auf Ausgaben des Asylbewerberleistungsgesetzes im Jahr 2022! Diese Summe enthält alle Kosten für Migranten, die zu dem Zeitpunkt nicht anerkannt waren und kein Anspruch auf Hartz IV (seit 2023 Bürgergeld) hatten.
Das heißt also, hier wurden noch nicht mal die Kosten für die anerkannten Migranten rein gerechnet.

So, und die reinen Kosten durch das Asylbewerberleistungsgesetz waren wie folgt seit 2015:

2015: 5,2 Mrd. €
2016: 9,2 Mrd. €
2017: 5,6 Mrd. €
2018: 4,6 Mrd. €
2019: 4,2 Mrd. €
2020: 4 Mrd. €
2021: 4,1 Mrd. €
2022: 4,3 Mrd. €

Sind zusammen ca. 41,2 Mrd. € seit 2015.

Und wie gesagt: Die meisten werden ja anerkannt, nur die wenigsten Anträge werden abgelehnt! Das bedeutet, dass die anderen Kosten wie Miete für Wohnen, Hartz IV/Bürgergeld für Anerkannte etc etc. gar nicht in dieser Zahl 41,2 Mrd. € enthalten sind!!!!

Das heißt die GESAMTEN Kosten dürften weit jenseits dieser 41,2 Mrd. € sein!!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 19.08.2023 15:38
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.

Und wo sind in der Statistik die Hartz4 Leistungen? Und Aufstocker?
Wo sind die ganzen Messermorde und Gruppengangbangs?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 19.08.2023 15:47
Bastel in der Thematik bist du mir echt sympathisch... ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.08.2023 16:53
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.

OH MEIN GOTT!!!!

Die 4,3 Mrd. € beziehen sich rein auf Ausgaben des Asylbewerberleistungsgesetzes im Jahr 2022! Diese Summe enthält alle Kosten für Migranten, die zu dem Zeitpunkt nicht anerkannt waren und kein Anspruch auf Hartz IV (seit 2023 Bürgergeld) hatten.
Das heißt also, hier wurden noch nicht mal die Kosten für die anerkannten Migranten rein gerechnet.

So, und die reinen Kosten durch das Asylbewerberleistungsgesetz waren wie folgt seit 2015:

2015: 5,2 Mrd. €
2016: 9,2 Mrd. €
2017: 5,6 Mrd. €
2018: 4,6 Mrd. €
2019: 4,2 Mrd. €
2020: 4 Mrd. €
2021: 4,1 Mrd. €
2022: 4,3 Mrd. €

Sind zusammen ca. 41,2 Mrd. € seit 2015.

Und wie gesagt: Die meisten werden ja anerkannt, nur die wenigsten Anträge werden abgelehnt! Das bedeutet, dass die anderen Kosten wie Miete für Wohnen, Hartz IV/Bürgergeld für Anerkannte etc etc. gar nicht in dieser Zahl 41,2 Mrd. € enthalten sind!!!!

Das heißt die GESAMTEN Kosten dürften weit jenseits dieser 41,2 Mrd. € sein!!!
Oh mein Gott
ja du hast Recht. hätten wir doch dieses Geld dir und den anderen armen öDlern gegeben, dann hätten sie seit 2015  6000Euro mehr und sich eine Villa bauen können.
ach ja und ignorieren natürlich die anderen Bürger die auch anrecht auf das Geld haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.08.2023 17:01
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.

Und wo sind in der Statistik die Hartz4 Leistungen? Und Aufstocker?
Wo sind die ganzen Messermorde und Gruppengangbangs?


Genau da, wo die exMigranten in sozver AN Situation sind, und die katholischen GBs und und und
in irgendeiner Statistik.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 19.08.2023 17:07
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.

OH MEIN GOTT!!!!

Die 4,3 Mrd. € beziehen sich rein auf Ausgaben des Asylbewerberleistungsgesetzes im Jahr 2022! Diese Summe enthält alle Kosten für Migranten, die zu dem Zeitpunkt nicht anerkannt waren und kein Anspruch auf Hartz IV (seit 2023 Bürgergeld) hatten.
Das heißt also, hier wurden noch nicht mal die Kosten für die anerkannten Migranten rein gerechnet.

So, und die reinen Kosten durch das Asylbewerberleistungsgesetz waren wie folgt seit 2015:

2015: 5,2 Mrd. €
2016: 9,2 Mrd. €
2017: 5,6 Mrd. €
2018: 4,6 Mrd. €
2019: 4,2 Mrd. €
2020: 4 Mrd. €
2021: 4,1 Mrd. €
2022: 4,3 Mrd. €

Sind zusammen ca. 41,2 Mrd. € seit 2015.

Und wie gesagt: Die meisten werden ja anerkannt, nur die wenigsten Anträge werden abgelehnt! Das bedeutet, dass die anderen Kosten wie Miete für Wohnen, Hartz IV/Bürgergeld für Anerkannte etc etc. gar nicht in dieser Zahl 41,2 Mrd. € enthalten sind!!!!

Das heißt die GESAMTEN Kosten dürften weit jenseits dieser 41,2 Mrd. € sein!!!
Oh mein Gott
ja du hast Recht. hätten wir doch dieses Geld dir und den anderen armen öDlern gegeben, dann hätten sie seit 2015  6000Euro mehr und sich eine Villa bauen können.
ach ja und ignorieren natürlich die anderen Bürger die auch anrecht auf das Geld haben.

Natürlich geht es hier in diesem Forum und in diesem Thread um den neuen Tarifabschluss ab 1. Oktober.
Aber im Grunde betrifft es ALLE Arbeitnehmer und Steuerzahler dieses Landes!

Tja und wenn du das ins Lächerliche ziehst und offenbar auch nicht mehr dazu zu sagen hast, dürfte das all diejenigen bestätigen die es so sehen. 🤷‍♂️
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 19.08.2023 18:08
Die letzten Seiten, die ich überflogen habe, hinterlassen den Eindruck:

bei Bürgergeld/Asylbewerberleistung sind hier einige Poster, die im ÖD mit ihrem Verdienst scheinbar im Vergleich zu den Sozialleistungen zu kurz kommen/zu viel an Steuern zahlen/was auch immer.
Überwiegend die gleichen Poster sind bei den kommenden Tarifverhandlungen dafür, dass die oberen Entgeltgruppen (so ab E10/12) gegenüber den Unteren (so bis E9) genug gelitten haben und nun unbedingt diese Mal stärker berücksichtigt werden müssen, sonst werden diese in Scharen den ÖD in den Ländern verlassen.
Auf Grund der Widersprüchlichkeit sind die Argumente dieser Poster für mich persönlich nicht ernst zu nehmen. Warum sollten Verdi oder AG-Vertreter das Ernst nehmen?

Und zum Thema Mehrstunden: das Arbeitszeitgesetz gilt für jeden, außer AN in Leitungspositionen. Diese sind von diesem Gesetz ausgenommen, d.h. im ÖD in der Regel eine Eingruppierung in E15 aufwärts (B, C, W).

Kann man von Mitarbeitern mit akademischen HG erwarten, dass sie ihre Rechte kennen und diese einfordern bzw. sich der Fallstricke, die sich für sie selbst aus der Missachtung des AZGs ergeben, bewußt sind!

Damit es keine Missverständnisse gibt: auch ich meinte mal im "jugendlichen Enthusiasmus"  60 Stunden/Woche arbeiten zu müssen => Vergangenheit. Systemträger kennt der ÖD nicht und kann diese auch nicht extra belohnen - naja, an den Unis gibt es noch ein 13. Monatsgehalt oben drauf zur JSZ.

 



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 19.08.2023 18:23
Die letzten Seiten, die ich überflogen habe, hinterlassen den Eindruck:

bei Bürgergeld/Asylbewerberleistung sind hier einige Poster, die im ÖD mit ihrem Verdienst scheinbar im Vergleich zu den Sozialleistungen zu kurz kommen/zu viel an Steuern zahlen/was auch immer.

Nun ist das aber kein Eindruck, sondern eine Tatsache.

Überwiegend die gleichen Poster sind bei den kommenden Tarifverhandlungen dafür, dass die oberen Entgeltgruppen (so ab E10/12) gegenüber den Unteren (so bis E9) genug gelitten haben und nun unbedingt diese Mal stärker berücksichtigt werden müssen,

Das ist etwas das du mir in den Mund legst und ich nie gesagt habe oder sagen würde.
Einzig bei dem Punkt mit der Jahressonderzahlung bin ich der Meinung, dass diese für alle EG 100% sein sollten. Erschließt sich mir eben nicht wieso man ganz oben nur 30% hat und unten um die 80% (und das sage ich, obwohl ich selbst nur E8 bin).

naja, an den Unis gibt es noch ein 13. Monatsgehalt oben drauf zur JSZ

Das wäre mir wirklich neu, denn ich kann aus erster Hand sagen, dass auch die Unis nach TVL zahlen und es kein 13. Gehalt neben der JSZ gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 19.08.2023 18:29
Nennt sich Leistungsprämie bzw. -zulage und wird an der Uni, die ich kenne bis zu einem vollen Bruttomonatsgehlt im Dezember ausgezahlt. Hätte für "Besserwisser" vielleicht "..." verwenden solle.

Kennt eigentlich jemand den Spruch "Getroffene Hunde bellen"? 8)

Allen ein erholsames Wochenende!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 19.08.2023 18:40
Nennt sich Leistungsprämie bzw. -zulage und wird an der Uni, die ich kenne bis zu einem vollen Bruttomonatsgehlt im Dezember ausgezahlt. Hätte für "Besserwisser" vielleicht "..." verwenden solle.

Eine Leistungsprämie ist aber etwas ganz anderes als das 13. Gehalt, und sie ist außerdem auch unabhängig von der EG. Das 13. Gehalt ist quasi die Jahressonderzahlung und nichts anderes.

Ansonsten - keine Ahnung was auch immer du mit dem Rest sagen willst. 🤷‍♂️

Schönes Wochenende!  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 20:35
"Nirgends unter den 37 OECD-Staaten, zu denen die meisten europäischen und nordamerikanischen Länder gehören, sind die Einkommenssteuer und Sozialabgaben höher als in Deutschland. Daran hat sich auch in der Pandemie trotz Steuererleichterungen und zusätzlichen Zuwendungen wie dem Kinderbonus nichts geändert.

Seit nun zwei Jahrzehnten führt die OECD eine Studie durch, um die Steuerbelastung unter seinen Mitgliedern zu vergleichen. Das diesjährige Ergebnis: Die Steuerlast eines oder einer kinderlosen Alleinstehenden mit einem Jahresbruttoeinkommen von 61.200 Euro liegt in Deutschland bei 38,9 Prozent. Dabei entfallen 18,8 Prozent auf die Einkommenssteuer und 20,1 Prozent auf die Sozialabgaben.

Auch für Doppelverdienern mit Kindern ist Deutschland Hochsteuerland – selbst wenn die in Deutschland relativ hohen Zuschüsse wie Kindergeld abgezogen werden. Nur in Dänemark zahlt eine Familie mit zwei arbeitenden Elternteilen noch mehr Steuern. Bei einem gemeinsamen Bruttoeinkommen von 103.500 Euro im Jahr, werden fast 30 Prozent Abgaben und Steuern fällig. Davon machen Sozialabgaben ungefähr ein Drittel- und die Einkommenssteuer ein Drittel aus."

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/oecd-studie-zur-steuerlast-deutschland-ist-hochsteuerland-vor-allem-fuer-singles/
Ja, das kann man aus den Zahlen so lesen.
Aber was sie nicht berücksichtigen, sind ist die Gesamtheit der Beträge, also die höheren indirekten Steuern und Abgaben, die in anderen Ländern zu zahlen sind. Die Zuschüsse die aus diesen Abgaben ins (sozial) System zurückfließen.
Als Gegendarstellung kann man das hier mal lesen:
https://steuermythen.de/mythen/mythos-5/

Wenn die oberen 30% der Vermögenden Menschen für 50% des Einkommens aufkommen, dann halt ich das nicht für eine Überbelastung. (Quelle muss ich mal beizeiten raussuchen, aber da geht es halt auch noch um die anderen Einnahmequellen und nicht nur Est)


Wie du ja an anderer Stelle schon erwähnt hast. In anderen Ländern haben die Menschen mehr für sich und weniger staatliche Abgaben. Aber haben sie dann auch mehr für sich zum ausgeben, oder habe sie höhere Ausgaben, die wir nicht haben? (keine Familienversicherung z.B.)
Und dein Flatsteuermodel, welches du eingebracht hat, zeigt doch deutlich, dass das nur eine Bonus für Gutverdiener wie meiner einer wäre. Der EG6er hätte nix davon und die da drunter wären schlechter dran.

Ein echte Vermögenssteuer sehe ich durchaus auch kritisch, da da tatsächlich etwas immer wieder und wieder besteuert (so wie bei der Grundsteuer, was ja eher eine Abgabe oder Gebühr an die Gemeinde sein sollte) wird.
Aber eine einfache  "Mehrwert"steuer (oder Vermögenszuwachs"steuer auf alles (egal woher der Vermögenszuwachs kommt, ob durch Lohn, Zins, Verkauf von materiellen oder immateriellen Dingen oder sonstige Eigentumsübergänge) fände ich durchaus interessant und damit könnte man den Lohnempfänger wesentlich stärker

Richtig richtig. Wie gesagt. Ich bin kein Neider. Wenn Gutverdiener es auch besser haben aber geringverdiener im entsprechenden Maße ebenso, ist mir das recht.

"In anderen Ländern haben die Menschen mehr für sich und weniger staatliche Abgaben. Aber haben sie dann auch mehr für sich zum ausgeben, oder habe sie höhere Ausgaben, die wir nicht haben? (keine Familienversicherung z.B.)"

Das halte ich für eine gewichtige Wahrheit und in dieser liegt Freiheit. Freiheit zu entscheiden für WAS ich WIEVIEL zahlen muss/möchte und wie ich das gestalte. Eigenverantwortlich. Mich stört in Deutschland dieses "an die Hand nehmen", das brauchen m.E. nur ganz ganz wenige Leute. Oder ist unser Volk gemäß PISA schon so "dumm"?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 20:37
Wenn wir schon am Drehen des ganz großen Rads (aka Umbau der Finanzierung des Sozialstaats) sind, würde ich für ein ähnliches Modell wie MoinMoin plädieren: Alle Einkünfte einer Person in einen Topf werfen (bei Erbschaften bzw. Abfindungen gern auch über mehrere Jahre strecken, wie es mit Abschreibungen ja auch getan wird), dann progressiv besteuern und aus den Mitteln alle staatlichen Aufgaben (Infrastrukturbereitstellung, Verwaltung, innere und äußere Sicherheit, Bildung und Kultur) sowie die Grundabsicherung der gesamten Gesellschaft (= Sicherung des Existenzminimums inkl. gesellschaftlicher Teilhabe sowie Sicherung des Gesundheitssystems) finanzieren. Höhere Ansprüche als die Mindestabsicherung (z.B. Renten, Kranken- oder Arbeitslosengeld oberhalb der Grundsicherung) müssten dann privat aus eigenen Beiträgen finanziert werden.

Das dürfte sich -- gefühlt zumindest -- in einer niedrigeren Steuer- und Abgabenlast für Geringverdiener, i.W. in Summe keine bis kaum Veränderung für die Mittelschicht und höhere Steuern und Aufwendungen für die Absicherung des eigenen Lebensstils für die Gut- und Besserverdiener auswirken, wenn man es mit dem Status Quo vergleicht. (Dass das einkommenstärkste Promille der Bevölkerung in Deutschland einen deutlich geringeren Durchschnittssteuersatz als z.B. ein Facharbeiter hat, liegt halt genau daran, dass deren Einkünfte hauptsächlich eben nicht aus Arbeitseinkommen sondern Kapitaleinkünften kommen...)

Aber darüber im Rahmen der Tarif-Verhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder reden zu wollen, ist recht müßig. Dazu sollte man eher einen Thread zur Bundespolitik im Allgemeinen und der nächsten Bundestagswahl im Besonderen aufmachen und sich dann dort dazu austauschen. Denn da liegen die wesentlichen Kompetenzen für solche Anpassungen, auch wenn natürlich bei der Umgestaltung des Einkommensteuertarifs u.Ä. Einnahmen die Länder via Bundesrat mitzureden haben, da es ja auch um ihre Einnahmen dabei geht.

Gute Idee, vielleicht mache ich mal n Thread auf irgendwann. Ich halte das für durchaus diskussionswürdig, gerade im Rahmen wie ich derzeit unser System betrachte und nur ein "gelärch" vorfinde und "Passierschein A38" (ja alles Asterix Anspielungen)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 20:39
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.

Und wo sind in der Statistik die Hartz4 Leistungen? Und Aufstocker?
Wo sind die ganzen Messermorde und Gruppengangbangs?

In der Statistik des BKA
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 20:42
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.

OH MEIN GOTT!!!!

Die 4,3 Mrd. € beziehen sich rein auf Ausgaben des Asylbewerberleistungsgesetzes im Jahr 2022! Diese Summe enthält alle Kosten für Migranten, die zu dem Zeitpunkt nicht anerkannt waren und kein Anspruch auf Hartz IV (seit 2023 Bürgergeld) hatten.
Das heißt also, hier wurden noch nicht mal die Kosten für die anerkannten Migranten rein gerechnet.

So, und die reinen Kosten durch das Asylbewerberleistungsgesetz waren wie folgt seit 2015:

2015: 5,2 Mrd. €
2016: 9,2 Mrd. €
2017: 5,6 Mrd. €
2018: 4,6 Mrd. €
2019: 4,2 Mrd. €
2020: 4 Mrd. €
2021: 4,1 Mrd. €
2022: 4,3 Mrd. €

Sind zusammen ca. 41,2 Mrd. € seit 2015.

Und wie gesagt: Die meisten werden ja anerkannt, nur die wenigsten Anträge werden abgelehnt! Das bedeutet, dass die anderen Kosten wie Miete für Wohnen, Hartz IV/Bürgergeld für Anerkannte etc etc. gar nicht in dieser Zahl 41,2 Mrd. € enthalten sind!!!!

Das heißt die GESAMTEN Kosten dürften weit jenseits dieser 41,2 Mrd. € sein!!!
Oh mein Gott
ja du hast Recht. hätten wir doch dieses Geld dir und den anderen armen öDlern gegeben, dann hätten sie seit 2015  6000Euro mehr und sich eine Villa bauen können.
ach ja und ignorieren natürlich die anderen Bürger die auch anrecht auf das Geld haben.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 56

Der Bundespräsident leistet bei seinem Amtsantritt vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates folgenden Eid:
"Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."
Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 20:44
Die letzten Seiten, die ich überflogen habe, hinterlassen den Eindruck:

bei Bürgergeld/Asylbewerberleistung sind hier einige Poster, die im ÖD mit ihrem Verdienst scheinbar im Vergleich zu den Sozialleistungen zu kurz kommen/zu viel an Steuern zahlen/was auch immer.
Überwiegend die gleichen Poster sind bei den kommenden Tarifverhandlungen dafür, dass die oberen Entgeltgruppen (so ab E10/12) gegenüber den Unteren (so bis E9) genug gelitten haben und nun unbedingt diese Mal stärker berücksichtigt werden müssen, sonst werden diese in Scharen den ÖD in den Ländern verlassen.


Das sind alles unterschiedliche Leute hier XD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 19.08.2023 22:14
Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!
Wie ich durch BWzahlt zuwenig  lernen durfte, wäre wir um 4,3 Millarden (https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120603.msg310853.html#msg310853) Euro reicher in Deutschland, wenn wir diese Menschen nicht hier hätten.
Ohne jetzt die Mehrkosten für die Polizei, Zäune Grenzschutz oder anders zu betrachten.
Würden wir dieses Geld komplett auf alle öD Beschäftigte verteilen, dann könntest du dir also mit diesen ~70€ Brutto monatlich mehr ein Haus leisten?

Merkste selber, warum du es nicht kannst, oder?
Liegt dann doch eher daran, das du im Moment einen schlechten Zeitpunkt erwischt und/oder die Dekaden davor verschlafen hast.

OH MEIN GOTT!!!!

Die 4,3 Mrd. € beziehen sich rein auf Ausgaben des Asylbewerberleistungsgesetzes im Jahr 2022! Diese Summe enthält alle Kosten für Migranten, die zu dem Zeitpunkt nicht anerkannt waren und kein Anspruch auf Hartz IV (seit 2023 Bürgergeld) hatten.
Das heißt also, hier wurden noch nicht mal die Kosten für die anerkannten Migranten rein gerechnet.

So, und die reinen Kosten durch das Asylbewerberleistungsgesetz waren wie folgt seit 2015:

2015: 5,2 Mrd. €
2016: 9,2 Mrd. €
2017: 5,6 Mrd. €
2018: 4,6 Mrd. €
2019: 4,2 Mrd. €
2020: 4 Mrd. €
2021: 4,1 Mrd. €
2022: 4,3 Mrd. €

Sind zusammen ca. 41,2 Mrd. € seit 2015.

Und wie gesagt: Die meisten werden ja anerkannt, nur die wenigsten Anträge werden abgelehnt! Das bedeutet, dass die anderen Kosten wie Miete für Wohnen, Hartz IV/Bürgergeld für Anerkannte etc etc. gar nicht in dieser Zahl 41,2 Mrd. € enthalten sind!!!!

Das heißt die GESAMTEN Kosten dürften weit jenseits dieser 41,2 Mrd. € sein!!!
Oh mein Gott
ja du hast Recht. hätten wir doch dieses Geld dir und den anderen armen öDlern gegeben, dann hätten sie seit 2015  6000Euro mehr und sich eine Villa bauen können.
ach ja und ignorieren natürlich die anderen Bürger die auch anrecht auf das Geld haben.

Du liegst 3000 € daneben.

4,9 Millionen Beamte und Angestellte, schätzen wir mal 45 Mrd. €.
= 9183€ pro Person.

mit den genannten 41,2 sind es immer noch 8408 €.

Also mit 10k gut investiert kann man schonmal den Sparerfreibetrag gut in Anspruch nehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 19.08.2023 23:05
Ich halte es für, sagen wir mal: reichlich unwahrscheinlich, dass in den Tarifverhandlungen verfassungsmäßig garantierte Menschenrechte zur Verhandlungsmasse zählen werden. (Und nehme eher irritiert zur Kenntnis, dass Leute die im öffentlichen Dienst arbeiten das auch nur durchdenken. Was kommt als nächstes? Nichtschwimmer bei der Marine?)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 19.08.2023 23:16
Ich halte es für, sagen wir mal: reichlich unwahrscheinlich, dass in den Tarifverhandlungen verfassungsmäßig garantierte Menschenrechte zur Verhandlungsmasse zählen werden. (Und nehme eher irritiert zur Kenntnis, dass Leute die im öffentlichen Dienst arbeiten das auch nur durchdenken. Was kommt als nächstes? Nichtschwimmer bei der Marine?)

Denkst du eigentlich auch mal weiter? Das Grundgesetz wurde in einer Zeit geschrieben, in der solche Völkerwanderungen nach Europa wie es sie heute gibt, undenkbar waren.

Und wenn du das Grundgesetz wörtlich nimmst, dürfte jeder Mensch auf dieser Erde in Not einen Asylantrag in Deutschland stellen. Dass dies aber gar nicht von unseren Sozialsystemen stemmbar ist, kommt dir offenbar gar nicht in den Sinn! Was glaubst du denn was dann passieren würde?

Ich bin manchmal echt einfach nur noch total fassungslos!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 19.08.2023 23:17
@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Das ist doch nicht nur Tariflas. Alle in meinem Bekanntenkreis die im öffentlichen Dienst arbeiten, ackern, weil sie es mit Menschen zu tun haben. Und selbst alle weiteren, die wir nicht kennen, von Ärzten, Lehrern, Polizisten, Migrationsamtsmitarbeitern, etc. möchte ich Mal behaupten, dass Mindestens 50% mehr als 8Stunden nahezu täglich im Büro sitzen oder Vorort Menschen helfen, lehren oder beschützen. Selbst der Arbeitgeber selber in Form von Referatsleiterin, Präsidenten der Verwaltung etc. gehen nicht nach 8 Stunden eierschaukelnd nach Hause. Klar, ich geb allen Recht die auch sagen, dass es so nicht richtig ist, wenn es so doch läuft, muss der AG nichts ändern, etc. Wir haben aber nun Mal den Demografieknick, eine Rentenwelle, die bis zu 50% der Arbeitsplätze ausmachten.
Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.

Und bei vielen Leuten werden diese Stunden dann in Form von Zeitausgleich wieder ausgefeilt? Richtig: bei den allermeisten. Von daher ist hier keine Überlastung zu erkennen, sondern temporäre Schwankungen im Arbeitspensum. Lässt sich prima durch Gleitzeit- oder Jahresarbeitszeitkonten ausgleichen. Dafür sind diese Instrumente auch da.

Bei wem bauen sich denn hier über die Jahre tatsächlich Überstundenberge auf, die dann ausbezahlt werden, also kein Freizeitausgleich stattfindet?

MEIN GOTT! - Was bist du eigentlich für eine realitätsferne Person??!! VÖLLIG abgehoben!!!

Ich kenne NUR Mitarbeiter im ÖD die auf dem Zahnfleisch kriechen!! Bei UNS ist es so!!! Und selbst wenn man sich die Überstunden auszahlen lassen würde, bleibt aufgrund der Abgaben darauf kaum etwas übrig!!!

Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!

Ich schreibe jetzt nichts mehr, sonst werde ich extrem unhöflich.

Ich gehe jetzt mal kotzen.

Was kann ich dafür, wenn du die Probleme deines Arbeitgebers zu deinen eigenen machst und deine Vorgesetzten offensichtlich irgendwelche Luschen sind, die ihre Fürsorgepflicht verletzen?

In unserer Dienstvereinbarung ist klar geregelt, im welchem Rahmen sich unser Arbeitszeitkonto bewegen darf. Es gibt einen jährlichen Stichtag, an dem man dann Maximal seine wöchentliche Arbeitszeit noch als Plus haben darf. Jeder weiß das und baut entsprechend vor diesem Zeitpunkt seine Stunden ab. Ich habe auch öfters Wochen mit 50 Stunden, wenn wir in einer heißen Phase sind. Dafür gönne ich mir dann auch wieder Wochen mit 30 Stunden oder nehme mal eine Woche am Stück Zeitausgleich. So mache ich auf Jahressicht null Überstunden.

Wo genau ist da jetzt das Problem, dass du auffällig wirst? Dass du dich selbst nicht organisiert bekommst und dich mit deinem Überstundenkontoals Trophäe schmückst in der Hoffnung, dass dein AG dich dafür lobt oder belohnt?

Sorry, bei uns käme da eher folgende Ansage: organisiere dich so, dass du mit deinen Stunden hinkommst. Wenn du das selbst nicht schaffst, hier dir der Chef beim Priorisieren und nimmt dir ggf Aufgaben weg bis es wieder passt. Genau so läuft das bei uns ab.

Und stell dir vor: unser Chef weiß tatsächlich, was er an uns hat und bietet uns von sich aus auch mehr Knete an. Bei mir in den vergangenen Jahren über verschiedene Zulagen. Initiative dafür ging immer vom Chef aus, nie von mir.

Thema Wohneigentum: bis vor zwei Jahren konnte sich so ziemlich jeder eine eigene Immobilie leisten. Nidrige Zinsen haben dad möglich gemacht und 110% Finanzierungen waren möglich. Bei den aktuellen Zinsen ist es schwieriger geworden. Aber auch hier wieder das typisch deutsche Problem:

Aktuell in einer 50 Jahre alten unsanierten Mietwohnung mit 60m2 leben und als eigene Immobilie muss es dann mindestens die Toskanavilla Neubau mit Doppelgänger und 200 m2 sein, damit man schön angeben kann. Alles andere ist ja nicht standesgemäß. In der Regel kann sich jeder, der eine Immobilie mietet eine vergleichbare Immobilie auch zum Kauf leisten. Wenn er das wirklich möchte. Klar ist eine kleine Eigentumswohnung nicht sexy und geeignet zum Posen, aber eben möglich. Oft scheitert die eigene Immobilie an einem der folgenden Punkte:

- German Angst
- keinen Bock sich im Lebensstil temporär einzuschränken
- zu hohe Erwartungen an eigene Immobilie
- Bisher nichts für dem Traum der eigenen Immobilie gemacht in Form von Sparen, Geld lieber verlebt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 19.08.2023 23:42
Denkst du eigentlich auch mal weiter? Das Grundgesetz wurde in einer Zeit geschrieben, in der solche Völkerwanderungen nach Europa wie es sie heute gibt, undenkbar waren.

"Das Asylrecht ist eine der ältesten Institutionen der Menschheit. ... Der erste Beleg für den Schutz von Menschen, die aus ihrem Heimatland in ein anderes Land geflohen sind, stammt aus dem 14. Jahrhundert vor Christus. ... Seit der Aufklärung und der Französischen Revolution entwickelte sich dieses Recht der Staaten zu einer Institution des Schutzes für politisch Verfolgte vor Auslieferung. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, als Millionen Menschen auf der Flucht waren, wurde der Schutz von Flüchtlingen zunehmend zum Gegenstand völkerrechtlicher Vereinbarungen und Aufgabenfeld internationaler Organisationen. ... Die Weltgemeinschaft antwortete auf die Verfolgung von Millionen von Menschen während des Nationalsozialismus und das Leid der Flüchtlinge: Am 10. Dezember 1948 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, in deren Artikel 14 auch das Recht auf Asyl aufgeführt ist: 'Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.' In der Folge entwickelte sich die Gewährleistung der Menschenrechte und damit der Schutz jedes einzelnen Individuums durch völkerrechtliche Verpflichtungen der Staaten zu einem der zentralen Aspekte des modernen Völkerrechts. ...

Das Recht auf Asyl und der internationale Flüchtlingsschutz haben zur Konsequenz, dass die migrationspolitischen Steuerungsmöglichkeiten der Aufnahmestaaten Grenzen haben. Das Flüchtlingsrecht schränkt die staatliche Hoheitsgewalt ein. Dies bedeutet auch, dass der jeweilige Aufnahmestaat auf steigende Zahlen von Schutzsuchenden reagieren können muss."


https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/222202/menschenrecht-asyl/

Aber wie gesagt, das wird bei den Tarifverhandlungen genausowenig eine Rolle spielen wie "jeder Mensch auf dieser Erde in Not" nach Deutschland kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 19.08.2023 23:47
Denkst du eigentlich auch mal weiter? Das Grundgesetz wurde in einer Zeit geschrieben, in der solche Völkerwanderungen nach Europa wie es sie heute gibt, undenkbar waren.

"Das Asylrecht ist eine der ältesten Institutionen der Menschheit. ... Der erste Beleg für den Schutz von Menschen, die aus ihrem Heimatland in ein anderes Land geflohen sind, stammt aus dem 14. Jahrhundert vor Christus. ... Seit der Aufklärung und der Französischen Revolution entwickelte sich dieses Recht der Staaten zu einer Institution des Schutzes für politisch Verfolgte vor Auslieferung. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, als Millionen Menschen auf der Flucht waren, wurde der Schutz von Flüchtlingen zunehmend zum Gegenstand völkerrechtlicher Vereinbarungen und Aufgabenfeld internationaler Organisationen. ... Die Weltgemeinschaft antwortete auf die Verfolgung von Millionen von Menschen während des Nationalsozialismus und das Leid der Flüchtlinge: Am 10. Dezember 1948 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, in deren Artikel 14 auch das Recht auf Asyl aufgeführt ist: 'Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.' In der Folge entwickelte sich die Gewährleistung der Menschenrechte und damit der Schutz jedes einzelnen Individuums durch völkerrechtliche Verpflichtungen der Staaten zu einem der zentralen Aspekte des modernen Völkerrechts. ...

Das Recht auf Asyl und der internationale Flüchtlingsschutz haben zur Konsequenz, dass die migrationspolitischen Steuerungsmöglichkeiten der Aufnahmestaaten Grenzen haben. Das Flüchtlingsrecht schränkt die staatliche Hoheitsgewalt ein. Dies bedeutet auch, dass der jeweilige Aufnahmestaat auf steigende Zahlen von Schutzsuchenden reagieren können muss."



Jau, also da bin ich mal gespannt wie wir das umsetzen können als Land, wenn dann weitere Millionen Menschen hier bei uns einen Asylantrag stellen (es geht nicht darum, ob das passiert, sondern ob das in der Theorie möglich ist - und das ist es!)

Es macht keinerlei Sinn mit dir zu diskutieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 00:02
Richtig ist, dass es keinerlei Sinn ergibt, eine Debatte um das Asylrecht im Rahmen der Diskussion zu den Tarif-Verhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder führen zu wollen. Da könnten wir uns genauso auch über Brotback-Rezepte unterhalten; die haben ungefähr genausoviel mit dem Thema zu tun...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 00:09
btw: Die Immobileinpreise sinken doch gerade. Hier im Ort sind für 60m²-Eigentumswohnungen die Preise im letzten halben Jahr von ca. 3k€/m² auf ca. 2,5k€/m² gefallen. Es stellt sich also die Frage, warum man meint, sich jetzt weniger Immobilie leisten zu können als vor nem halben Jahr. Eigentlich müsste man doch frohlocken, wenn das das Thema ist...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 00:11
Richtig ist, dass es keinerlei Sinn ergibt, eine Debatte um das Asylrecht im Rahmen der Diskussion zu den Tarif-Verhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder führen zu wollen. Da könnten wir uns genauso auch über Brotback-Rezepte unterhalten; die haben ungefähr genausoviel mit dem Thema zu tun...

Die Diskussion darüber entstand ja auch erst deshalb, weil hier in Frage gestellt wurde, dass Angestellte im ÖD ordentlich bezahlt werden sollen und eigentlich nur eine kleine Lücke zwischen Arbeitnehmern und Bürgergeldempfängern existiert....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 00:16
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 00:18
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 20.08.2023 00:32
weitere Millionen Menschen hier bei uns einen Asylantrag stellen

Rund 0,7 Prozent aller Menschen die derzeit weltweit auf der Flucht sind beantragen Schutz in Deutschland. https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Grafiken/Fluechtlinge_weltweit.png

Gegenwärtig beziehen weniger als eine halbe Million Menschen Asylbewerberleistungen.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Asylbewerberleistungen/_inhalt.html

Etwa 1,5 Millionen Menschen leben als anerkannte Asylberechtigte oder mit anderem Schutzstatus im Land. Etwa ein Drittel davon ist minderjährig, über zwei Drittel leben seit mehr als sechs Jahren hier.
https://dserver.bundestag.de/btd/20/058/2005870.pdf

Konkrete Zahlen zur Arbeitssituation anerkannter Asylberechtigter gibt es nicht, aber aus den acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländern (Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan) haben rund 607.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Manche von ihnen vermutlich sogar im öffentlichen Dienst...
https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?nn=25122&topic_f=bst-hochrechnung-asylherkunft
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 07:04
weitere Millionen Menschen hier bei uns einen Asylantrag stellen

Rund 0,7 Prozent aller Menschen die derzeit weltweit auf der Flucht sind beantragen Schutz in Deutschland. https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Grafiken/Fluechtlinge_weltweit.png

Gegenwärtig beziehen weniger als eine halbe Million Menschen Asylbewerberleistungen.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Asylbewerberleistungen/_inhalt.html

Etwa 1,5 Millionen Menschen leben als anerkannte Asylberechtigte oder mit anderem Schutzstatus im Land. Etwa ein Drittel davon ist minderjährig, über zwei Drittel leben seit mehr als sechs Jahren hier.
https://dserver.bundestag.de/btd/20/058/2005870.pdf

Konkrete Zahlen zur Arbeitssituation anerkannter Asylberechtigter gibt es nicht, aber aus den acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländern (Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan) haben rund 607.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Manche von ihnen vermutlich sogar im öffentlichen Dienst...
https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?nn=25122&topic_f=bst-hochrechnung-asylherkunft

Du hast es leider nicht verstanden.
Es geht nicht mal darum wie viele Leute hier derzeit Asylbewerberleistungen oder Bürgergeld bekommen, sondern darum, dass rechtlich jeder Mensch hier einen Asylantrag stellen könnte (was mathematisch allerdings mit den Kapazitäten unserer Sozialsysteme kollidieren würde).

Anspruch trifft auf Realität, und da kannst du noch so viel zetern wie du willst - es ändert rein gar nichts daran, dass Deutschland untergehen würde, wenn man dieses Recht noch konsequenter umsetzen würde als derzeit sowieso schon
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 20.08.2023 08:13
- German Angst
- keinen Bock sich im Lebensstil temporär einzuschränken
- zu hohe Erwartungen an eigene Immobilie
- Bisher nichts für dem Traum der eigenen Immobilie gemacht in Form von Sparen, Geld lieber verlebt

Warum sollte man bei seiner eigenen Immobilie, die man nach seinen persönlichen Vorstellungen gestalten bzw. auswählen kann und dann vielleicht bis zum Lebensende plant darin zu wohnen, besonders große Abstriche machen? Das ist ja gerade die Lebensqualität, die einem die eigene Immobilie ermöglicht. Nur damit es irgendwann nach Abzug von Grunderwerbssteuer/Notargebühren und Finanzierungskosten mal Eigentum ist?

Ich kann bei dem was sich für Deutschland am Horizont so anbahnt ehrlich gesagt niemandem empfehlen, sich noch Immobilieneigentum anzuschaffen, was keinen cashflow produziert. Immobilien sind nunmal illiquides und immobiles Vermögen. Der Staat wird absehbar Finanzierungsprobleme bekommen und bei der zu erwartenden Durchgriffigkeit wird das wahrscheinlich welchen Vermögenswert betreffen? Über welchen Vermögenswert hat der Staat die genaueste Auskunft via Grundbuch usw.? Genau, das Immobilieneigentum...nicht vergessen, es gab nach 1945 schon einmal einen Lastenausgleich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 08:54
@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Das ist doch nicht nur Tariflas. Alle in meinem Bekanntenkreis die im öffentlichen Dienst arbeiten, ackern, weil sie es mit Menschen zu tun haben. Und selbst alle weiteren, die wir nicht kennen, von Ärzten, Lehrern, Polizisten, Migrationsamtsmitarbeitern, etc. möchte ich Mal behaupten, dass Mindestens 50% mehr als 8Stunden nahezu täglich im Büro sitzen oder Vorort Menschen helfen, lehren oder beschützen. Selbst der Arbeitgeber selber in Form von Referatsleiterin, Präsidenten der Verwaltung etc. gehen nicht nach 8 Stunden eierschaukelnd nach Hause. Klar, ich geb allen Recht die auch sagen, dass es so nicht richtig ist, wenn es so doch läuft, muss der AG nichts ändern, etc. Wir haben aber nun Mal den Demografieknick, eine Rentenwelle, die bis zu 50% der Arbeitsplätze ausmachten.
Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.

Und bei vielen Leuten werden diese Stunden dann in Form von Zeitausgleich wieder ausgefeilt? Richtig: bei den allermeisten. Von daher ist hier keine Überlastung zu erkennen, sondern temporäre Schwankungen im Arbeitspensum. Lässt sich prima durch Gleitzeit- oder Jahresarbeitszeitkonten ausgleichen. Dafür sind diese Instrumente auch da.

Bei wem bauen sich denn hier über die Jahre tatsächlich Überstundenberge auf, die dann ausbezahlt werden, also kein Freizeitausgleich stattfindet?

MEIN GOTT! - Was bist du eigentlich für eine realitätsferne Person??!! VÖLLIG abgehoben!!!

Ich kenne NUR Mitarbeiter im ÖD die auf dem Zahnfleisch kriechen!! Bei UNS ist es so!!! Und selbst wenn man sich die Überstunden auszahlen lassen würde, bleibt aufgrund der Abgaben darauf kaum etwas übrig!!!

Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!

Ich schreibe jetzt nichts mehr, sonst werde ich extrem unhöflich.

Ich gehe jetzt mal kotzen.

In unserer Dienstvereinbarung ist klar geregelt, im welchem Rahmen sich unser Arbeitszeitkonto bewegen darf. Es gibt einen jährlichen Stichtag, an dem man dann Maximal seine wöchentliche Arbeitszeit noch als Plus haben darf.

Es geht gar nicht um das Zeiterfassungssystem, sondern darum, dass grundsätzlich Arbeit immer mehr wird bei immer mehr wegfallenden Stellen, und auf die die ausgeschrieben werden, bewerben sich immer weniger Leute. Es gibt etliche Stellen bei uns die einfach nicht nachbesetzt werden aus unterschiedlichen Gründen. Und die Tendenz geht einfach dahin, dass es nicht besser wird.
Es fallen zudem auch immer mehr aus wegen Psyche/Burnout verursacht durch die Situation und teilweise auch Mobbing, und dann ist man deswegen monatelang bzw. zwischen 1-2 Jahren krank geschrieben. Die Menschen sind einfach kaputt, müde und ausgebrannt. Nicht nur wegen Corona oder dem Krieg - das kommt ja noch dazu - sondern weil das Leben hier nicht gerade besser wird und man eher das Gefühl hat, es ist alles nur noch ein Kampf. Es will jeder nur noch im Alltag überstehen, dann einkaufen, dann nach hause essen machen, TV, schlafen, und am nächsten Tag geht alles wieder von vorne los - ein Hamsterrad. Und gleichzeitig werden wir immer mehr belastet von Abgaben und Steuern bei immer stärker werdender Zuwanderung von Leuten, die hier versorgt werden wollen. Und man hat ja auch keine Perspektive mehr sich etwas aufzubauen. S. zB das Thema Immobilien oder auch Rente. Menschen fragen sich immer mehr (völlig zurecht) wieso sie eigentlich auf die Rente hinarbeiten sollen, wenn man doch auch Bürdergeld in Anspruch nehmen kann. Wieso werden diese klaren Widersprüche nicht erkannt?
Meine Meinung: Ich glaube nicht, dass das alles noch lange so weiter gehen wird ohne einen großen (politischen) Knall.

Bezüglich Immobilienerwerb:
Ja, ich gehe schon mit der Aussage mit, dass wenn man ein mittleres Einkommen hat, es keinen Sinn macht nach Luxus-Villen zu recherchieren. Es geht ja auch nicht darum, dass sich jeder alles leisten können muss. Es geht aber darum, dass man sich als normaler Arbeitnehmer mit einem mittleren Einkommen nicht mal mehr eine normale Immobilie wie ein Reihenhaus leisten kann. Die genannten Aspekte wie die übergriffige Grunderwerbsteuer (wie oft soll denn ein Haus bei einem Kauf eigentlich noch versteuert werden, wenn es beispielsweise schon 5x den Besitzer gewechselt hat) erschweren den Kauf zusätzlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.08.2023 09:04
weitere Millionen Menschen hier bei uns einen Asylantrag stellen

Rund 0,7 Prozent aller Menschen die derzeit weltweit auf der Flucht sind beantragen Schutz in Deutschland. https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Grafiken/Fluechtlinge_weltweit.png

Gegenwärtig beziehen weniger als eine halbe Million Menschen Asylbewerberleistungen.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Asylbewerberleistungen/_inhalt.html

Etwa 1,5 Millionen Menschen leben als anerkannte Asylberechtigte oder mit anderem Schutzstatus im Land. Etwa ein Drittel davon ist minderjährig, über zwei Drittel leben seit mehr als sechs Jahren hier.
https://dserver.bundestag.de/btd/20/058/2005870.pdf

Konkrete Zahlen zur Arbeitssituation anerkannter Asylberechtigter gibt es nicht, aber aus den acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländern (Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan) haben rund 607.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Manche von ihnen vermutlich sogar im öffentlichen Dienst...
https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?nn=25122&topic_f=bst-hochrechnung-asylherkunft

Du hast es leider nicht verstanden.
Es geht nicht mal darum wie viele Leute hier derzeit Asylbewerberleistungen oder Bürgergeld bekommen, sondern darum, dass rechtlich jeder Mensch hier einen Asylantrag stellen könnte (was mathematisch allerdings mit den Kapazitäten unserer Sozialsysteme kollidieren würde).

Anspruch trifft auf Realität, und da kannst du noch so viel zetern wie du willst - es ändert rein gar nichts daran, dass Deutschland untergehen würde, wenn man dieses Recht noch konsequenter umsetzen würde als derzeit sowieso schon

Ich finde, Jugendliche ab der 10 Klasse kosten weitere Milliarden Euro dem Staat. Man kann doch auch Bildung ab der 10 Klasse kappen und Milliarden sparen um unsere Tariferhöhung durchzusetzen? Wer braucht noch Abitur, Studium, gar Doktoren? Das ist doch alles viel zu teuer und der Staat verdient ohnehin jahrelang nix, eh die mal fertig werden. Ich finde, man sollte alle, die unter uns sind/unter unserem Status liegen, richtig ausbeuten, damit der öD endlich mehr Geld bekommt.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 09:06
weitere Millionen Menschen hier bei uns einen Asylantrag stellen

Rund 0,7 Prozent aller Menschen die derzeit weltweit auf der Flucht sind beantragen Schutz in Deutschland. https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Grafiken/Fluechtlinge_weltweit.png

Gegenwärtig beziehen weniger als eine halbe Million Menschen Asylbewerberleistungen.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Asylbewerberleistungen/_inhalt.html

Etwa 1,5 Millionen Menschen leben als anerkannte Asylberechtigte oder mit anderem Schutzstatus im Land. Etwa ein Drittel davon ist minderjährig, über zwei Drittel leben seit mehr als sechs Jahren hier.
https://dserver.bundestag.de/btd/20/058/2005870.pdf

Konkrete Zahlen zur Arbeitssituation anerkannter Asylberechtigter gibt es nicht, aber aus den acht häufigsten außereuropäischen Asyl-Herkunftsländern (Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Eritrea, Somalia, Nigeria und Pakistan) haben rund 607.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Manche von ihnen vermutlich sogar im öffentlichen Dienst...
https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?nn=25122&topic_f=bst-hochrechnung-asylherkunft

Du hast es leider nicht verstanden.
Es geht nicht mal darum wie viele Leute hier derzeit Asylbewerberleistungen oder Bürgergeld bekommen, sondern darum, dass rechtlich jeder Mensch hier einen Asylantrag stellen könnte (was mathematisch allerdings mit den Kapazitäten unserer Sozialsysteme kollidieren würde).

Anspruch trifft auf Realität, und da kannst du noch so viel zetern wie du willst - es ändert rein gar nichts daran, dass Deutschland untergehen würde, wenn man dieses Recht noch konsequenter umsetzen würde als derzeit sowieso schon

Ich finde, Jugendliche ab der 10 Klasse kosten weitere Milliarden Euro dem Staat. Man kann doch auch Bildung ab der 10 Klasse kappen und Milliarden sparen um unsere Tariferhöhung durchzusetzen? Wer braucht noch Abitur, Studium, gar Doktoren? Das ist doch alles viel zu teuer und der Staat verdient ohnehin jahrelang nix, eh die mal fertig werden. Ich finde, man sollte alle, die unter uns sind/unter unserem Status liegen, richtig ausbeuten, damit der öD endlich mehr Geld bekommt.  ::)

Fehlender Bezug zu meiner Aussage?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.08.2023 09:07
- German Angst
- keinen Bock sich im Lebensstil temporär einzuschränken
- zu hohe Erwartungen an eigene Immobilie
- Bisher nichts für dem Traum der eigenen Immobilie gemacht in Form von Sparen, Geld lieber verlebt

Warum sollte man bei seiner eigenen Immobilie, die man nach seinen persönlichen Vorstellungen gestalten bzw. auswählen kann und dann vielleicht bis zum Lebensende plant darin zu wohnen, besonders große Abstriche machen? Das ist ja gerade die Lebensqualität, die einem die eigene Immobilie ermöglicht. Nur damit es irgendwann nach Abzug von Grunderwerbssteuer/Notargebühren und Finanzierungskosten mal Eigentum ist?

Ich kann bei dem was sich für Deutschland am Horizont so anbahnt ehrlich gesagt niemandem empfehlen, sich noch Immobilieneigentum anzuschaffen, was keinen cashflow produziert. Immobilien sind nunmal illiquides und immobiles Vermögen. Der Staat wird absehbar Finanzierungsprobleme bekommen und bei der zu erwartenden Durchgriffigkeit wird das wahrscheinlich welchen Vermögenswert betreffen? Über welchen Vermögenswert hat der Staat die genaueste Auskunft via Grundbuch usw.? Genau, das Immobilieneigentum...nicht vergessen, es gab nach 1945 schon einmal einen Lastenausgleich.

In meinem Post ging es darum, warum viele nicht aus der Mietwohnung in eine eigene Immobilie kommen. Und du beschreibst einer der Kernprobleme:

Warum Abstriche machen?

Weil sich viele ohne Abstriche eben keine Immobilie leisten und deshalb in der Mietwohnung bleiben (müssen) und sich dann darüber beschweren, dass sie sich keine eigene leisten können. Das ist dann ein Teufelskreis.

Deshalb nochmal meine Kernaussage:

Mit Abstrichen bzw realistischen Vorstellungen kann sich in Deutschland (fast) jeder eine eigene Immobilie leisten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 09:12
- German Angst
- keinen Bock sich im Lebensstil temporär einzuschränken
- zu hohe Erwartungen an eigene Immobilie
- Bisher nichts für dem Traum der eigenen Immobilie gemacht in Form von Sparen, Geld lieber verlebt

Warum sollte man bei seiner eigenen Immobilie, die man nach seinen persönlichen Vorstellungen gestalten bzw. auswählen kann und dann vielleicht bis zum Lebensende plant darin zu wohnen, besonders große Abstriche machen? Das ist ja gerade die Lebensqualität, die einem die eigene Immobilie ermöglicht. Nur damit es irgendwann nach Abzug von Grunderwerbssteuer/Notargebühren und Finanzierungskosten mal Eigentum ist?

Ich kann bei dem was sich für Deutschland am Horizont so anbahnt ehrlich gesagt niemandem empfehlen, sich noch Immobilieneigentum anzuschaffen, was keinen cashflow produziert. Immobilien sind nunmal illiquides und immobiles Vermögen. Der Staat wird absehbar Finanzierungsprobleme bekommen und bei der zu erwartenden Durchgriffigkeit wird das wahrscheinlich welchen Vermögenswert betreffen? Über welchen Vermögenswert hat der Staat die genaueste Auskunft via Grundbuch usw.? Genau, das Immobilieneigentum...nicht vergessen, es gab nach 1945 schon einmal einen Lastenausgleich.

In meinem Post ging es darum, warum viele nicht aus der Mietwohnung in eine eigene Immobilie kommen. Und du beschreibst einer der Kernprobleme:

Warum Abstriche machen?

Weil sich viele ohne Abstriche eben keine Immobilie leisten und deshalb in der Mietwohnung bleiben (müssen) und sich dann darüber beschweren, dass sie sich keine eigene leisten können. Das ist dann ein Teufelskreis.

Deshalb nochmal meine Kernaussage:

Mit Abstrichen bzw realistischen Vorstellungen kann sich in Deutschland (fast) jeder eine eigene Immobilie leisten.

Wenn du mit Immobile ne umgebaute Garage aus Holz meinst, ja.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.08.2023 09:17
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.

Das du nix begreift, beweist du seit 30 Seiten. Erschreckend, wie bereits schon andere hier schrieben, wie einseitig deine Diskussion ist. Erschreckend, wie du nur die Kosten aufzählst, Menschen auf der Flucht für dich keine Daseinsberechtigung besitzen, bzw. ihnen das Recht auf eine Grundversorgung aberkennst, da diese nach deiner Sichtweise zu nah an deinem Netto liegt. Da du es immer noch nicht verstehst, dass man nicht Menschen schlechter stellt, nur damit es einem besser geht/oder selber besser dasteht, glaube ich dir sogar, dass du die Inhalte cyrix42 nicht erfasst. Jeder geflüchtete Ladenbesitzer, Geschäftsmann, Arzt, etc... der im Arbeitsmarkt ankommt, zahlt die Kosten auch wieder zurück - obendrein konsumiert er auch. Und lerne endlich, nicht andere, schwächere für deine Problem zu diskriminieren. Ich hoffe, dass du es irgendwann raffst, aber ich sehe ehr "blau" bei dir.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.08.2023 09:18
@Tariflas: Ich glaube, du gehst die Sache falsch an. Du meinst, weil du dich über das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum hinaus für deinen Arbeitgeber engagierst, dass dieser dir mehr zahlen müsste. So funktioniert das aber nicht, denn der AG freut sich über deine freiwillige Mehrleistung, hält sich aber seinerseits nur an die zwischen euch vertraglich vereinbarte Gehaltshöhe, die er dir zahlt. Wenn du deine Mehrarbeit gewürdigt sehen willst, musst du sie auch vertraglich mit dem AG abklären, z.B. über eine höhere Wochenstundenzahl (bis zu 48 ist ja rein gesetzlich möglich), die Anordnung von Überstunden oder eben die Übertragung höherwertiger Aufgaben. In allen anderen Fällen machst nur du dich kaputt -- wo der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht eigentlich einschreiten und dich davon abhalten müsste... Du schuldest dem AG eine Arbeitstätigkeit "mittlerer Art und Güte", was bedeutet, dass du deine Arbeitskraft auch dauerhaft erhalten können musst. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Das ist doch nicht nur Tariflas. Alle in meinem Bekanntenkreis die im öffentlichen Dienst arbeiten, ackern, weil sie es mit Menschen zu tun haben. Und selbst alle weiteren, die wir nicht kennen, von Ärzten, Lehrern, Polizisten, Migrationsamtsmitarbeitern, etc. möchte ich Mal behaupten, dass Mindestens 50% mehr als 8Stunden nahezu täglich im Büro sitzen oder Vorort Menschen helfen, lehren oder beschützen. Selbst der Arbeitgeber selber in Form von Referatsleiterin, Präsidenten der Verwaltung etc. gehen nicht nach 8 Stunden eierschaukelnd nach Hause. Klar, ich geb allen Recht die auch sagen, dass es so nicht richtig ist, wenn es so doch läuft, muss der AG nichts ändern, etc. Wir haben aber nun Mal den Demografieknick, eine Rentenwelle, die bis zu 50% der Arbeitsplätze ausmachten.
Es ist für sehr viele AN nicht sooo einfach, wie gerne in kurzen Statements formuliert , nach 8 Stunden alles liegen zu lassen.

Und bei vielen Leuten werden diese Stunden dann in Form von Zeitausgleich wieder ausgefeilt? Richtig: bei den allermeisten. Von daher ist hier keine Überlastung zu erkennen, sondern temporäre Schwankungen im Arbeitspensum. Lässt sich prima durch Gleitzeit- oder Jahresarbeitszeitkonten ausgleichen. Dafür sind diese Instrumente auch da.

Bei wem bauen sich denn hier über die Jahre tatsächlich Überstundenberge auf, die dann ausbezahlt werden, also kein Freizeitausgleich stattfindet?

MEIN GOTT! - Was bist du eigentlich für eine realitätsferne Person??!! VÖLLIG abgehoben!!!

Ich kenne NUR Mitarbeiter im ÖD die auf dem Zahnfleisch kriechen!! Bei UNS ist es so!!! Und selbst wenn man sich die Überstunden auszahlen lassen würde, bleibt aufgrund der Abgaben darauf kaum etwas übrig!!!

Aber für dich sind ja sogar Menschen daran schuld, wenn sie sich derzeit kein Eigentum leisten können - einfach ohne Worte.

Aber wir arbeiten alle natürlich gerne weiter, damit jeder der in dieses Land kommt kostenlos eine Wohnung beziehen darf + Bürgergeld + etliche weitere Vergünstigungen!!

Ich schreibe jetzt nichts mehr, sonst werde ich extrem unhöflich.

Ich gehe jetzt mal kotzen.

In unserer Dienstvereinbarung ist klar geregelt, im welchem Rahmen sich unser Arbeitszeitkonto bewegen darf. Es gibt einen jährlichen Stichtag, an dem man dann Maximal seine wöchentliche Arbeitszeit noch als Plus haben darf.

Es geht gar nicht um das Zeiterfassungssystem, sondern darum, dass grundsätzlich Arbeit immer mehr wird bei immer mehr wegfallenden Stellen, und auf die die ausgeschrieben werden, bewerben sich immer weniger Leute. Es gibt etliche Stellen bei uns die einfach nicht nachbesetzt werden aus unterschiedlichen Gründen. Und die Tendenz geht einfach dahin, dass es nicht besser wird.
Es fallen zudem auch immer mehr aus wegen Psyche/Burnout verursacht durch die Situation und teilweise auch Mobbing, und dann ist man deswegen monatelang bzw. zwischen 1-2 Jahren krank geschrieben. Die Menschen sind einfach kaputt, müde und ausgebrannt. Nicht nur wegen Corona oder dem Krieg - das kommt ja noch dazu - sondern weil das Leben hier nicht gerade besser wird und man eher das Gefühl hat, es ist alles nur noch ein Kampf. Es will jeder nur noch im Alltag überstehen, dann einkaufen, dann nach hause essen machen, TV, schlafen, und am nächsten Tag geht alles wieder von vorne los - ein Hamsterrad. Und gleichzeitig werden wir immer mehr belastet von Abgaben und Steuern bei immer stärker werdender Zuwanderung von Leuten, die hier versorgt werden wollen. Und man hat ja auch keine Perspektive mehr sich etwas aufzubauen. S. zB das Thema Immobilien oder auch Rente. Menschen fragen sich immer mehr (völlig zurecht) wieso sie eigentlich auf die Rente hinarbeiten sollen, wenn man doch auch Bürdergeld in Anspruch nehmen kann. Wieso werden diese klaren Widersprüche nicht erkannt?
Meine Meinung: Ich glaube nicht, dass das alles noch lange so weiter gehen wird ohne einen großen (politischen) Knall.

Bezüglich Immobilienerwerb:
Ja, ich gehe schon mit der Aussage mit, dass wenn man ein mittleres Einkommen hat, es keinen Sinn macht nach Luxus-Villen zu recherchieren. Es geht ja auch nicht darum, dass sich jeder alles leisten können muss. Es geht aber darum, dass man sich als normaler Arbeitnehmer mit einem mittleren Einkommen nicht mal mehr eine normale Immobilie wie ein Reihenhaus leisten kann. Die genannten Aspekte wie die übergriffige Grunderwerbsteuer (wie oft soll denn ein Haus bei einem Kauf eigentlich noch versteuert werden, wenn es beispielsweise schon 5x den Besitzer gewechselt hat) erschweren den Kauf zusätzlich.

Und um genau solche Ausfälle zu verhindern hat der AG eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mitarbeitern und es gibt Schutzmechanismen wie das Arbeitszeitgesetz.

Du beschreibst Folgendes:

Mitarbeiter arbeitet jahrelang über der Belastungsgrenze, um das Arbeitspensum zu bewältigen. Er kann nie pünktlich aufhören, weil sonst die Arbeit liegen bleibt. Überstunden türmen sich bis zur Decke.

 Irgendwann fällt er dann aufgrund von Krankheit für ein bis zwei Jahre aus. Und großes Wunder:

Sein Amt explodiert nicht, das Tor zur Hölle öffnet sich nicht und es geht auch ohne diesen Mitarbeiter weiter. Plötzlich kann er über Monate der Arbeit fern bleiben und es funktioniert.

Und was macht der Mitarbeiter? Er klopft sich auf die Schulter und schiebt seine Diagnose "Burnout" als Auszeichnung vor sich her, weil sie ihm bescheinigt, dass er ein ganz toller Kerl ist und sehr viel gearbeitet hat.

Meine Meinung: gar nicht erst so weit kommen lassen und vorher auf sich achten. Probleme und Überlastung Regelmäßig und zeitnah an die Vorgesetzten kommunizieren. Eigene Grenzen kennen und auf die eigene Gesundheit achten. Alles andere wird dir niemand danken.

Und ganz ehrlich: und wenn sich die Arbeit bis zur Decke stapelt, ist mir das nach meiner Sollarbeitszeit egal. Wenn sich bei mir daheim das dreckige Geschirr gen Himmel stapelt, der Wäscheberg umfällt, der Müll laufen lernt und Pelzkleid hat, dann kommt niemand von der Arbeit zu mir nach Haus und hilft mir. Ist ja schließlich mein eigenes Problem. Und dass ich meinen Haushalt nachts mache und Frau und Kind nur schlafend erlebe, habe ich keinen Bock. Meine Priorität Nummer eins ist ganz klar meine Familie und Gesundheit.

Ich kann jedem nur empfehlen, sein Leben so zu organisieren und die Probleme des Arbeitgebers nicht zu den eigenen zu machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 09:21
Denkst du eigentlich auch mal weiter? Das Grundgesetz wurde in einer Zeit geschrieben, in der solche Völkerwanderungen nach Europa wie es sie heute gibt, undenkbar waren.

"Das Asylrecht ist eine der ältesten Institutionen der Menschheit. ... Der erste Beleg für den Schutz von Menschen, die aus ihrem Heimatland in ein anderes Land geflohen sind, stammt aus dem 14. Jahrhundert vor Christus. ... Seit der Aufklärung und der Französischen Revolution entwickelte sich dieses Recht der Staaten zu einer Institution des Schutzes für politisch Verfolgte vor Auslieferung. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, als Millionen Menschen auf der Flucht waren, wurde der Schutz von Flüchtlingen zunehmend zum Gegenstand völkerrechtlicher Vereinbarungen und Aufgabenfeld internationaler Organisationen. ... Die Weltgemeinschaft antwortete auf die Verfolgung von Millionen von Menschen während des Nationalsozialismus und das Leid der Flüchtlinge: Am 10. Dezember 1948 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, in deren Artikel 14 auch das Recht auf Asyl aufgeführt ist: 'Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.' In der Folge entwickelte sich die Gewährleistung der Menschenrechte und damit der Schutz jedes einzelnen Individuums durch völkerrechtliche Verpflichtungen der Staaten zu einem der zentralen Aspekte des modernen Völkerrechts. ...

Das Recht auf Asyl und der internationale Flüchtlingsschutz haben zur Konsequenz, dass die migrationspolitischen Steuerungsmöglichkeiten der Aufnahmestaaten Grenzen haben. Das Flüchtlingsrecht schränkt die staatliche Hoheitsgewalt ein. Dies bedeutet auch, dass der jeweilige Aufnahmestaat auf steigende Zahlen von Schutzsuchenden reagieren können muss."


https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/222202/menschenrecht-asyl/

Aber wie gesagt, das wird bei den Tarifverhandlungen genausowenig eine Rolle spielen wie "jeder Mensch auf dieser Erde in Not" nach Deutschland kommt.

Sie werden keine Rolle spielen. Das stimmt. Da die öffentlichen Ausgaben auch TV-L umfassen sowie die Ausgaben für Asyl, stehen diese also miteinander in Konkurrenz im großen Kontext. Das Asylrecht findet seine Grenzen in den monetären, physischen und die Akzeptanz der Bevölkerung gegebenen Grenzen. Wer das nicht sieht ist blind sorry. Und das sowas ganz schnell kippen kann wenn eine bestimmte Schwelle überschritten ist, sieht man in England und Australien:

What is the government's plan to tackle migrants?
Under the Illegal Migration Bill, which passed in July 2023:
the home secretary has a duty to detain and remove those arriving in the UK illegally either to Rwanda, or another "safe" third country
migrants will not be granted bail or able to seek judicial review for the first 28 days of detention
under-18s, those medically unfit to fly or at risk of serious harm in the country to which they are being removed, will be able to delay departure
the number of refugees the UK settles through "safe and legal routes" is capped.
Shadow home secretary Yvette Cooper says the legislation "fails to tackle the criminal smuggler gangs, and makes it easier for traffickers".
She added that the lack of returns agreements with other countries "will just increase the asylum backlog with even more people in costly hotels".
The government has also signed a new agreement with France, under which the UK will pay £500m over three years to fund more patrol officers and a new detention centre.

https://www.bbc.com/news/explainers-53734793

Australien:
https://www.theguardian.com/world/2014/feb/11/government-launches-new-graphic-campaign-to-deter-asylum-seekers

Gleichzeitig produzieren Engstirnige Wellenreiter und Denkverbotsmenschen wie du gute zweistellige AFD Ergebnisse mit Ihrer Haltung. Insofern kannst du soviel dagegen sein wie du magst. Es wird sich irgendwann irgendwo irgendwas ändern und ändern müssen. Ein stures "weiter so" weil "es steht ja da" ist mit einer 2/3 Mehrheit im BT schnell erledigt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 09:23
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.

Das du nix begreift, beweist du seit 30 Seiten. Erschreckend, wie bereits schon andere hier schrieben, wie einseitig deine Diskussion ist. Erschreckend, wie du nur die Kosten aufzählst, Menschen auf der Flucht für dich keine Daseinsberechtigung besitzen, bzw. ihnen das Recht auf eine Grundversorgung aberkennst, da diese nach deiner Sichtweise zu nah an deinem Netto liegt. Da du es immer noch nicht verstehst, dass man nicht Menschen schlechter stellt, nur damit es einem besser geht/oder selber besser dasteht, glaube ich dir sogar, dass du die Inhalte cyrix42 nicht erfasst. Jeder geflüchtete Ladenbesitzer, Geschäftsmann, Arzt, etc... der im Arbeitsmarkt ankommt, zahlt die Kosten auch wieder zurück - obendrein konsumiert er auch. Und lerne endlich, nicht andere, schwächere für deine Problem zu diskriminieren. Ich hoffe, dass du es irgendwann raffst, aber ich sehe ehr "blau" bei dir.

Die "Ausbeute" schein mir eher gering, bei Hälfte "Ausschuss".

"Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat diesen Zusammenhang für Menschen untersucht, die unter anderem in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland kamen. Die Ergebnisse (2023): 54 Prozent der Personen, die vor sechs Jahren kamen, hat einen Arbeitsplatz, davon zwei Drittel in Vollzeit."

https://mediendienst-integration.de/integration/arbeitsmarkt.html#:~:text=Das%20Institut%20für%20Arbeitsmarkt%2D%20und,davon%20zwei%20Drittel%20in%20Vollzeit

Und wenn die Asylkosten die KiTa umfinanzierbar machen passiert mal sowas, Einzelfall bisher aber es könnte ein Trend werden:

https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/aufstand-gegen-die-politik-in-land-und-bund-ein-dorf-tritt-zurueck-84952000.bild.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 09:28
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.

Da du es immer noch nicht verstehst, dass man nicht Menschen schlechter stellt, nur damit es einem besser geht/oder selber besser dasteht

Ich finde es lustig, weil ich nämlich genau das angesprochen habe:
Sehr viele Politiker argumentieren nämlich so: "Gebt den Flüchtlingen nicht die Schuld, denn euch geht es ja nicht besser, nur wenn es den Flüchtlingen schlechter geht".

Und ich denk nur so: Ja, völlig richtig! Aber wer sorgt denn dafür, dass die Bedingungen für die Arbeitnehmer so sind?!

Es ist sowas von perfide diese Ausspielerei......Und schlimm, dass sogar noch Leute wie du darauf herein fallen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.08.2023 09:32
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.

Das du nix begreift, beweist du seit 30 Seiten. Erschreckend, wie bereits schon andere hier schrieben, wie einseitig deine Diskussion ist. Erschreckend, wie du nur die Kosten aufzählst, Menschen auf der Flucht für dich keine Daseinsberechtigung besitzen, bzw. ihnen das Recht auf eine Grundversorgung aberkennst, da diese nach deiner Sichtweise zu nah an deinem Netto liegt. Da du es immer noch nicht verstehst, dass man nicht Menschen schlechter stellt, nur damit es einem besser geht/oder selber besser dasteht, glaube ich dir sogar, dass du die Inhalte cyrix42 nicht erfasst. Jeder geflüchtete Ladenbesitzer, Geschäftsmann, Arzt, etc... der im Arbeitsmarkt ankommt, zahlt die Kosten auch wieder zurück - obendrein konsumiert er auch. Und lerne endlich, nicht andere, schwächere für deine Problem zu diskriminieren. Ich hoffe, dass du es irgendwann raffst, aber ich sehe ehr "blau" bei dir.

Die "Ausbeute" schein mir eher gering, bei Hälfte "Ausschuss".

"Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat diesen Zusammenhang für Menschen untersucht, die unter anderem in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland kamen. Die Ergebnisse (2023): 54 Prozent der Personen, die vor sechs Jahren kamen, hat einen Arbeitsplatz, davon zwei Drittel in Vollzeit."

https://mediendienst-integration.de/integration/arbeitsmarkt.html#:~:text=Das%20Institut%20für%20Arbeitsmarkt%2D%20und,davon%20zwei%20Drittel%20in%20Vollzeit

54% ist doch nicht schlecht. Es steht da ja auch Personen. Also Frauen mit kleinen Kindern, Studenten und ältere nicht. Was hättest du für eine Quote, wenn du nix investiert hättest? 54% mehr Bettler auf der Straße, explodierende Kosten bei Abschiebeflügen? (Die sind verdammt teuer).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 20.08.2023 09:37
54% soll nach 8 Jahren nicht schlecht sein? In einer Zeit eines rekordverdächtigen Arbeitsmarktes? Das ist unter dem Strich ein dickes Minusgeschäft, vor allem wenn man sich zeitgleich die BKA-Statistik "Kriminalität im Kontext der Zuwanderung" zur Gemüte führt. Aber glaubt mal schön weiter an eure Utopie der Zuwanderung motivierter qualifizierter Fachkräfte ;D

Für diejenigen, auf die diese Beschreibung wirklich zutrifft, gibt's weltweit ganz andere Länder und Möglichkeiten, da zählt Deutschland sicher nicht mehr zum Wunschland. Anders dagegen für die weltweite Armutsmigration...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.08.2023 09:37
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.

Da du es immer noch nicht verstehst, dass man nicht Menschen schlechter stellt, nur damit es einem besser geht/oder selber besser dasteht

Ich finde es lustig, weil ich nämlich genau das angesprochen habe:
Sehr viele Politiker argumentieren nämlich so: "Gebt den Flüchtlingen nicht die Schuld, denn euch geht es ja nicht besser, nur wenn es den Flüchtlingen schlechter geht".

Und ich denk nur so: Ja, völlig richtig! Aber wer sorgt denn dafür, dass die Bedingungen für die Arbeitnehmer so sind?!

Es ist sowas von perfide diese Ausspielerei......Und schlimm, dass sogar noch Leute wie du darauf herein fallen.

Recherchiere mal, wie viel der Cumex-Skandal und der Wirecard-Skandal dem Steuerzahler gekostet haben. Nur, damit du mal ein anderes Thema auf deinem Bildschirm hast mit ähnlichen Kosten und somit nicht immer das Asylrecht bashen musst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.08.2023 09:42
54% soll nach 8 Jahren nicht schlecht sein? In einer Zeit eines rekordverdächtigen Arbeitsmarktes? Das ist unter dem Strich ein dickes Minusgeschäft, aber glaubt mal schön weiter an eure Utopie der Zuwanderung motivierter qualifizierter Fachkräfte ;D

Für diejenigen, auf die diese Beschreibung wirklich zutrifft, gibt's weltweit ganz andere Länder und Möglichkeiten, da zählt Deutschland sicher nicht mehr zum Wunschland. Anders dagegen für die weltweite Armutsmigration...

Du musst Kinder etc rausrechnen, dann ist der Wert gut bis sehr gut. Davon ausgehend, dass in Deutschland aktuell 55 % der Bevölkerung (45 Mio Erwerbstätige/82 Mio Einwohner) arbeiten, ist das ein sehr guter Wert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 09:43
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.

Das du nix begreift, beweist du seit 30 Seiten. Erschreckend, wie bereits schon andere hier schrieben, wie einseitig deine Diskussion ist. Erschreckend, wie du nur die Kosten aufzählst, Menschen auf der Flucht für dich keine Daseinsberechtigung besitzen, bzw. ihnen das Recht auf eine Grundversorgung aberkennst, da diese nach deiner Sichtweise zu nah an deinem Netto liegt. Da du es immer noch nicht verstehst, dass man nicht Menschen schlechter stellt, nur damit es einem besser geht/oder selber besser dasteht, glaube ich dir sogar, dass du die Inhalte cyrix42 nicht erfasst. Jeder geflüchtete Ladenbesitzer, Geschäftsmann, Arzt, etc... der im Arbeitsmarkt ankommt, zahlt die Kosten auch wieder zurück - obendrein konsumiert er auch. Und lerne endlich, nicht andere, schwächere für deine Problem zu diskriminieren. Ich hoffe, dass du es irgendwann raffst, aber ich sehe ehr "blau" bei dir.

Die "Ausbeute" schein mir eher gering, bei Hälfte "Ausschuss".

"Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat diesen Zusammenhang für Menschen untersucht, die unter anderem in den Jahren 2015 und 2016 nach Deutschland kamen. Die Ergebnisse (2023): 54 Prozent der Personen, die vor sechs Jahren kamen, hat einen Arbeitsplatz, davon zwei Drittel in Vollzeit."

https://mediendienst-integration.de/integration/arbeitsmarkt.html#:~:text=Das%20Institut%20für%20Arbeitsmarkt%2D%20und,davon%20zwei%20Drittel%20in%20Vollzeit

54% ist doch nicht schlecht. Es steht da ja auch Personen. Also Frauen mit kleinen Kindern, Studenten und ältere nicht. Was hättest du für eine Quote, wenn du nix investiert hättest? 54% mehr Bettler auf der Straße, explodierende Kosten bei Abschiebeflügen? (Die sind verdammt teuer).

2015 und 2016 waren 70% respektive 66% männlich. Frauen und Kinder. Schönes Argument nur es läuft ins Leere.

https://www.bpb.de/themen/migration-integration/zahlen-zu-asyl/265710/demografie-von-asylsuchenden-in-deutschland/

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 09:44
54% soll nach 8 Jahren nicht schlecht sein? In einer Zeit eines rekordverdächtigen Arbeitsmarktes? Das ist unter dem Strich ein dickes Minusgeschäft, vor allem wenn man sich zeitgleich die BKA-Statistik "Kriminalität im Kontext der Zuwanderung" zur Gemüte führt. Aber glaubt mal schön weiter an eure Utopie der Zuwanderung motivierter qualifizierter Fachkräfte ;D

Für diejenigen, auf die diese Beschreibung wirklich zutrifft, gibt's weltweit ganz andere Länder und Möglichkeiten, da zählt Deutschland sicher nicht mehr zum Wunschland. Anders dagegen für die weltweite Armutsmigration...

Exakt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 09:45
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.

Da du es immer noch nicht verstehst, dass man nicht Menschen schlechter stellt, nur damit es einem besser geht/oder selber besser dasteht

Ich finde es lustig, weil ich nämlich genau das angesprochen habe:
Sehr viele Politiker argumentieren nämlich so: "Gebt den Flüchtlingen nicht die Schuld, denn euch geht es ja nicht besser, nur wenn es den Flüchtlingen schlechter geht".

Und ich denk nur so: Ja, völlig richtig! Aber wer sorgt denn dafür, dass die Bedingungen für die Arbeitnehmer so sind?!

Es ist sowas von perfide diese Ausspielerei......Und schlimm, dass sogar noch Leute wie du darauf herein fallen.

Recherchiere mal, wie viel der Cumex-Skandal und der Wirecard-Skandal dem Steuerzahler gekostet haben. Nur, damit du mal ein anderes Thema auf deinem Bildschirm hast mit ähnlichen Kosten und somit nicht immer das Asylrecht bashen musst.

Olaf Scholz hat das vergessen vor Gericht also... alles gut bei der SPD XD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 09:46
54% soll nach 8 Jahren nicht schlecht sein? In einer Zeit eines rekordverdächtigen Arbeitsmarktes? Das ist unter dem Strich ein dickes Minusgeschäft, aber glaubt mal schön weiter an eure Utopie der Zuwanderung motivierter qualifizierter Fachkräfte ;D

Für diejenigen, auf die diese Beschreibung wirklich zutrifft, gibt's weltweit ganz andere Länder und Möglichkeiten, da zählt Deutschland sicher nicht mehr zum Wunschland. Anders dagegen für die weltweite Armutsmigration...

Du musst Kinder etc rausrechnen, dann ist der Wert gut bis sehr gut. Davon ausgehend, dass in Deutschland aktuell 55 % der Bevölkerung (45 Mio Erwerbstätige/82 Mio Einwohner) arbeiten, ist das ein sehr guter Wert.

Von der "Qualität" der Jobs spricht auch keiner XD.
Ach soooooo, in Deutschland sind es insgesamt nur 55%, ich dachte wir wollten der Demografie entgegenwirken und sie nicht so weiter laufen lassen. Familien in D fördern ist natürlich viel zu teuer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 20.08.2023 09:47
Es geht nicht mal darum wie viele Leute hier derzeit Asylbewerberleistungen oder Bürgergeld bekommen, sondern darum, dass rechtlich jeder Mensch hier einen Asylantrag stellen könnte

Rechtlich könnte auch jeder Mensch hier seine Meinung frei äußern, gleich behandelt werden, vor Gericht ein faires Verfahren bekommen, Eigentum besitzen und vom Staat nicht wie ein Objekt behandelt werden.

Menschenrechte werden nicht nach Kassenlage gewährt. That's kind of the point.

Und wenn in Deutschland irgendwann tatsächlich die von dir gefürchteten "Millionen Menschen" Asyl suchen würden, wäre das ein Resultat von weltweit ganz anderen Problemen und einer Situation, in der wir unsere gegenwärtige Lebensweise nicht nur in Deutschland sondern in weiten Teilen der Welt nicht mehr aufrecht erhalten könnten. Der von dir gefürchtete "Untergang" der gegenwärtigen Lebensrealität in Deutschland wäre keine Folge von Zuwanderung, sondern würde unabhängig davon ohnehin schon passieren. Und eine Erhöhung deiner Tarifbezüge könntest du dir dann sowieso an den Hut stecken.

Deine Utopie einer ungestörten Wohlstandsidylle ist nicht rational. Insofern stimme ich dir zu, es macht "keinerlei Sinn mit dir zu diskutieren".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 09:48
Nö, die dieses Abstellgleis der Diskussion kam nur deshalb zu Stande, weil Leute wie du es partout überall einbringen wollen, auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat.

Bitte nochmal auf Deutsch - ich hab den ersten Teil nicht wirklich verstanden.. ???

Und mit "einbringen wollen": Es ist einfach die Wahrheit. Aber ja, ich akzeptiere, dass es da auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, auch wenn es für mich persönlich unbegreiflich ist.

Da du es immer noch nicht verstehst, dass man nicht Menschen schlechter stellt, nur damit es einem besser geht/oder selber besser dasteht

Ich finde es lustig, weil ich nämlich genau das angesprochen habe:
Sehr viele Politiker argumentieren nämlich so: "Gebt den Flüchtlingen nicht die Schuld, denn euch geht es ja nicht besser, nur wenn es den Flüchtlingen schlechter geht".

Und ich denk nur so: Ja, völlig richtig! Aber wer sorgt denn dafür, dass die Bedingungen für die Arbeitnehmer so sind?!

Es ist sowas von perfide diese Ausspielerei......Und schlimm, dass sogar noch Leute wie du darauf herein fallen.

Recherchiere mal, wie viel der Cumex-Skandal und der Wirecard-Skandal dem Steuerzahler gekostet haben. Nur, damit du mal ein anderes Thema auf deinem Bildschirm hast mit ähnlichen Kosten und somit nicht immer das Asylrecht bashen musst.

Haben exakt die gleichen Politiker zu verantworten, die oben genanntes immer wieder gebetsmühlenartig aufsagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 09:50
Es geht nicht mal darum wie viele Leute hier derzeit Asylbewerberleistungen oder Bürgergeld bekommen, sondern darum, dass rechtlich jeder Mensch hier einen Asylantrag stellen könnte

Rechtlich könnte auch jeder Mensch hier seine Meinung frei äußern, gleich behandelt werden, vor Gericht ein faires Verfahren bekommen, Eigentum besitzen und vom Staat nicht wie ein Objekt behandelt werden.

Menschenrechte werden nicht nach Kassenlage gewährt. That's kind of the point.

Und wenn in Deutschland irgendwann tatsächlich die von dir gefürchteten "Millionen Menschen" Asyl suchen würden, wäre das ein Resultat von weltweit ganz anderen Problemen und einer Situation, in der wir unsere gegenwärtige Lebensweise nicht nur in Deutschland sondern in weiten Teilen der Welt nicht mehr aufrecht erhalten könnten. Der von dir gefürchtete "Untergang" der gegenwärtigen Lebensrealität in Deutschland wäre keine Folge von Zuwanderung, sondern würde unabhängig davon ohnehin schon passieren. Und eine Erhöhung deiner Tarifbezüge könntest du dir dann sowieso an den Hut stecken.

Deine Utopie einer ungestörten Wohlstandsidylle ist nicht rational. Insofern stimme ich dir zu, es macht "keinerlei Sinn mit dir zu diskutieren".

Also würdest du das "Menschenrecht" unverändert in der umzusetzenden Gesetzeslage so beibehalten auch auf die Gefahr hin, dass hier evtl. Verteilungskämpfe und Bürgerkriege ausbrechen und Menschen sterben. Aber ja: Menschenrecht auf Leben gilt auch für die "schon länger hier lebenden"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 09:55
Es geht nicht mal darum wie viele Leute hier derzeit Asylbewerberleistungen oder Bürgergeld bekommen, sondern darum, dass rechtlich jeder Mensch hier einen Asylantrag stellen könnte

Und wenn in Deutschland irgendwann tatsächlich die von dir gefürchteten "Millionen Menschen" Asyl suchen würden, wäre das ein Resultat von weltweit ganz anderen Problemen und einer Situation

Da würden dir andere Länder wie zB Australien aber ganz klar widersprechen, denn die akzeptieren Zuwanderung nur in Maßen. Diese Sicht auf das Thema in unserem Land ist eine speziell deutsche Sicht, die auf dieser Welt tatsächlich einzigartig ist.
Oder nimm als Beispiel Japan: Die stehen von der Altersdemographie her vor noch weit größeren Herausforderungen als Deutschland. Die würden aber im Leben nicht darauf kommen, so viele Menschen ohne Kontrolle und unregistriert in ihr Land zu lassen (und das hat auch nichts damit zu tun, dass Japan eine Insel ist).
Sind die Japaner also alle blöd oder bekloppt, dass sie das nicht so sehen wie Deutschland?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 20.08.2023 09:57
Im Gegenteil, in Deutschland besitzt man die Hybris zu glauben, man sei der Einäugige unter den Blinden. Tatsächlich ist es genau anders herum, man ist der Blinde unter den Einäugigen  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 09:57
Es geht nicht mal darum wie viele Leute hier derzeit Asylbewerberleistungen oder Bürgergeld bekommen, sondern darum, dass rechtlich jeder Mensch hier einen Asylantrag stellen könnte

Rechtlich könnte auch jeder Mensch hier seine Meinung frei äußern, gleich behandelt werden, vor Gericht ein faires Verfahren bekommen, Eigentum besitzen und vom Staat nicht wie ein Objekt behandelt werden.

Menschenrechte werden nicht nach Kassenlage gewährt. That's kind of the point.

Und wenn in Deutschland irgendwann tatsächlich die von dir gefürchteten "Millionen Menschen" Asyl suchen würden, wäre das ein Resultat von weltweit ganz anderen Problemen und einer Situation, in der wir unsere gegenwärtige Lebensweise nicht nur in Deutschland sondern in weiten Teilen der Welt nicht mehr aufrecht erhalten könnten. Der von dir gefürchtete "Untergang" der gegenwärtigen Lebensrealität in Deutschland wäre keine Folge von Zuwanderung, sondern würde unabhängig davon ohnehin schon passieren. Und eine Erhöhung deiner Tarifbezüge könntest du dir dann sowieso an den Hut stecken.

Deine Utopie einer ungestörten Wohlstandsidylle ist nicht rational. Insofern stimme ich dir zu, es macht "keinerlei Sinn mit dir zu diskutieren".

Also würdest du das "Menschenrecht" unverändert in der umzusetzenden Gesetzeslage so beibehalten auch auf die Gefahr hin, dass hier evtl. Verteilungskämpfe und Bürgerkriege ausbrechen und Menschen sterben.

Das ist im Grunde genau was er damit sagt. Dass überhaupt eine Partei wie die AFD mittlerweile so stark ist, ist ja nur ein Symptom davon.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 10:01
Es geht nicht mal darum wie viele Leute hier derzeit Asylbewerberleistungen oder Bürgergeld bekommen, sondern darum, dass rechtlich jeder Mensch hier einen Asylantrag stellen könnte

Und wenn in Deutschland irgendwann tatsächlich die von dir gefürchteten "Millionen Menschen" Asyl suchen würden, wäre das ein Resultat von weltweit ganz anderen Problemen und einer Situation

Da würden dir andere Länder wie zB Australien aber ganz klar widersprechen, denn die akzeptieren Zuwanderung nur in Maßen. Diese Sicht auf das Thema in diesem Land ist eine speziell deutsche Sicht, die auf dieser Welt tatsächlich einzigartig ist.
Oder nimm als Beispiel Japan: Die stehen von der Altersdemographie vor noch weit größeren Herausforderungen als Deutschland. Die würden aber im Leben nicht darauf kommen, so viele Menschen ohne Kontrolle und unregistriert in ihr Land zu lassen (und das hat auch nichts damit zu tun, dass Japan eine Insel ist).
Sind die Japaner also alle blöd oder bekloppt, dass sie das nicht so sehen wie Deutschland?

Hey Scanner, es ist in Zahlen tatsächlich noch schlimmer als wir überhaupt angenommen haben. Nicht die veranschlagten 41,2 Mrd. sind richtig sondern das hier vom BPB:

https://www.bpb.de/themen/migration-integration/zahlen-zu-asyl/265776/asylbedingte-kosten-und-ausgaben/

in Milliarden (grob aus der Grafik abgelesen, da nicht kopierbar): "Flüchtlingsbezogene Ausgaben im Bundeshaushalt"
2016: 20
2017: 22
2018: 30
2019: 30
2020: 30
2021: 25
2022: 28
2023: 18

Zu beobachten ist in den Zahlen, dass der Anteil für Integrationsleistung sehr niedrig ist. "Fluchtursachenbekämpfung" stelle ich mir so vor: Ein Warlord in Afrika kauft sich nen Golden G Mercedes. Man sieht auch sehr schön wie der Anteil der Sozialausgaben ansteigt.

Spannend finde ich auch immer wieder wie Asyl "Gäste unter Schutz, die wieder gehen wenns daheim okay ist" mit Migration "Menschen die hier leben und arbeiten möchten" in einen Topf geworfen wird. Asyl quasi als Einfallstor für Migration.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 20.08.2023 10:20
Also würdest du das "Menschenrecht" unverändert in der umzusetzenden Gesetzeslage so beibehalten auch auf die Gefahr hin, dass hier evtl. Verteilungskämpfe und Bürgerkriege ausbrechen und Menschen sterben.

Das Wort Menschenrecht in Anführungszeichen, echt?

Aber nochmal: Wenn tatsächlich "Millionen" von Schutzsuchenden nach Deutschland kämen, wäre das nur die Folge einer weltweiten Situation in der es so viele katastrophale Krisen gäbe dass es kein Staat schafft seine gegenwärtige Lebensweise beizubehalten. "Verteilungskämpfe und Bürgerkriege" gäbe es dann eh überall, die würden nicht von anderen Menschen hereingetragen.

Und der 'Tür zu'-Gedanke funktioniert ja auch nicht. Du hast England als Beispiel angeführt. Aus deinem eigenen Quellenzitat zu der Lösungsstrategie die die Regierung dort gerade fährt:

Shadow home secretary Yvette Cooper says the legislation "fails to tackle the criminal smuggler gangs, and makes it easier for traffickers".
She added that the lack of returns agreements with other countries "will just increase the asylum backlog with even more people in costly hotels".

Die Abkehr von einem zivilisierten Umgang stellt Probleme nicht ab, sondern verschärft sie (auch wirtschaftlich). Wie gesagt: Die Utopie einer ungestörten Wohlstandsidylle ist nicht rational.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 10:28
Also würdest du das "Menschenrecht" unverändert in der umzusetzenden Gesetzeslage so beibehalten auch auf die Gefahr hin, dass hier evtl. Verteilungskämpfe und Bürgerkriege ausbrechen und Menschen sterben.

Das Wort Menschenrecht in Anführungszeichen, echt?

Aber nochmal: Wenn tatsächlich "Millionen" von Schutzsuchenden nach Deutschland kämen, wäre das nur die Folge einer weltweiten Situation in der es so viele katastrophale Krisen gäbe dass es kein Staat schafft seine gegenwärtige Lebensweise beizubehalten. "Verteilungskämpfe und Bürgerkriege" gäbe es dann eh überall, die würden nicht von anderen Menschen hereingetragen.

Und der 'Tür zu'-Gedanke funktioniert ja auch nicht. Du hast England als Beispiel angeführt. Aus deinem eigenen Quellenzitat zu der Lösungsstrategie die die Regierung dort gerade fährt:

Shadow home secretary Yvette Cooper says the legislation "fails to tackle the criminal smuggler gangs, and makes it easier for traffickers".
She added that the lack of returns agreements with other countries "will just increase the asylum backlog with even more people in costly hotels".

Die Abkehr von einem zivilisierten Umgang stellt Probleme nicht ab, sondern verschärft sie (auch wirtschaftlich). Wie gesagt: Die Utopie einer ungestörten Wohlstandsidylle ist nicht rational.

Aussage: "kann man nix machen" gehe ich nicht mit. Sich einfach zurücklehnen und "ist nunmal so" möchte ich bei dir mal erleben wenn deine Hütte brennt. Dann ist aber das geflenne groß. Wohlstandsverwahrloste vergessen schnell die Grundlagen des Wohlstandes. Und diese werden mitnichten gesichert indem man "alles so geschehen lässt". Was andere Regierungen (Japan, Australien, GB) also demokratisch beschlossen haben ist eine "Abkehr" vom zivilisierten Umgang. Sehr interessante Sichtweise.

"Wohlstandsidylle" war es nie, es musste immer was dafür getan werden und erhält sich nicht von alleine.

"Fails to tackle"... Gesetze können nachgebessert werden gell...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.08.2023 10:29
54% soll nach 8 Jahren nicht schlecht sein? In einer Zeit eines rekordverdächtigen Arbeitsmarktes? Das ist unter dem Strich ein dickes Minusgeschäft, aber glaubt mal schön weiter an eure Utopie der Zuwanderung motivierter qualifizierter Fachkräfte ;D

Für diejenigen, auf die diese Beschreibung wirklich zutrifft, gibt's weltweit ganz andere Länder und Möglichkeiten, da zählt Deutschland sicher nicht mehr zum Wunschland. Anders dagegen für die weltweite Armutsmigration...

Du musst Kinder etc rausrechnen, dann ist der Wert gut bis sehr gut. Davon ausgehend, dass in Deutschland aktuell 55 % der Bevölkerung (45 Mio Erwerbstätige/82 Mio Einwohner) arbeiten, ist das ein sehr guter Wert.

Von der "Qualität" der Jobs spricht auch keiner XD.
Ach soooooo, in Deutschland sind es insgesamt nur 55%, ich dachte wir wollten der Demografie entgegenwirken und sie nicht so weiter laufen lassen. Familien in D fördern ist natürlich viel zu teuer.

Wer würde sonst noch bei McD oder Amazon arbeiten oder deine Pakete liefern? Nur ran. Und gerade bei den Firmen gibt es mehrere Stufen, in denen man sich über Jahre hocharbeiten kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 10:30
54% soll nach 8 Jahren nicht schlecht sein? In einer Zeit eines rekordverdächtigen Arbeitsmarktes? Das ist unter dem Strich ein dickes Minusgeschäft, aber glaubt mal schön weiter an eure Utopie der Zuwanderung motivierter qualifizierter Fachkräfte ;D

Für diejenigen, auf die diese Beschreibung wirklich zutrifft, gibt's weltweit ganz andere Länder und Möglichkeiten, da zählt Deutschland sicher nicht mehr zum Wunschland. Anders dagegen für die weltweite Armutsmigration...

Du musst Kinder etc rausrechnen, dann ist der Wert gut bis sehr gut. Davon ausgehend, dass in Deutschland aktuell 55 % der Bevölkerung (45 Mio Erwerbstätige/82 Mio Einwohner) arbeiten, ist das ein sehr guter Wert.

Von der "Qualität" der Jobs spricht auch keiner XD.
Ach soooooo, in Deutschland sind es insgesamt nur 55%, ich dachte wir wollten der Demografie entgegenwirken und sie nicht so weiter laufen lassen. Familien in D fördern ist natürlich viel zu teuer.

Wer würde sonst noch bei McD oder Amazon arbeiten oder deine Pakete liefern? Nur ran. Und gerade bei den Firmen gibt es mehrere Stufen, in denen man sich über Jahre hocharbeiten kann.

Klassisches Fehldenken. Angebot und Nachfrage. Schonmal gehört? Wenn es kein weiteres Angebot an billigen Arbeitskräften gibt, steigt dann der Preis der vorhandenen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 10:32
Also würdest du das "Menschenrecht" unverändert in der umzusetzenden Gesetzeslage so beibehalten auch auf die Gefahr hin, dass hier evtl. Verteilungskämpfe und Bürgerkriege ausbrechen und Menschen sterben.

Das Wort Menschenrecht in Anführungszeichen, echt?

Aber nochmal: Wenn tatsächlich "Millionen" von Schutzsuchenden nach Deutschland kämen, wäre das nur die Folge einer weltweiten Situation in der es so viele katastrophale Krisen gäbe dass es kein Staat schafft seine gegenwärtige Lebensweise beizubehalten. "Verteilungskämpfe und Bürgerkriege" gäbe es dann eh überall, die würden nicht von anderen Menschen hereingetragen.

Und der 'Tür zu'-Gedanke funktioniert ja auch nicht. Du hast England als Beispiel angeführt. Aus deinem eigenen Quellenzitat zu der Lösungsstrategie die die Regierung dort gerade fährt:

Shadow home secretary Yvette Cooper says the legislation "fails to tackle the criminal smuggler gangs, and makes it easier for traffickers".
She added that the lack of returns agreements with other countries "will just increase the asylum backlog with even more people in costly hotels".

Die Abkehr von einem zivilisierten Umgang stellt Probleme nicht ab, sondern verschärft sie (auch wirtschaftlich). Wie gesagt: Die Utopie einer ungestörten Wohlstandsidylle ist nicht rational.

Also ich finde es ziemlich erschreckend, dass du sagst, wenn man Migration an den Grenzen ablehnt, dass dies unzivilisiert wäre.
Wenn alle Länder auf dieser Erde so handeln würde, bräuchte man keine Staatsangehörigkeit mehr, weil jeder überall hin migrieren kann und es somit keine Grenzen mehr gibt.

Allerdings widerspricht dies eklatant dem Grundgesetz (auf das du dich ja berufst), laut dem es eben ein deutsches Volk gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 20.08.2023 10:40
Dieser Thread is so vergiftet, und da sich eh keine Bewegung in den Verhandlungen/Forderungen für die nächsten 2 Monate abzeichnet, wird das alles nicht besser.

Wir sehen uns am 11. Oktober, Freunde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 20.08.2023 10:45
Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen für die Tarifverhandlungen 2023 im Tv-L Bereich formuliert. Sie fordern eine Erhöhung des Gehalts um 4,8% sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich.

https://lyc-bloch-serignan.fr/deb/tv-l-tarifverhandlungen-2023.html das wäre net gut.

Andere News was schon besser wäre und man orientiert sich am TVÖD. Damit wäre ich zufrieden.
Schlichtungsempfehlung: 3000 Euro Inflationsprämie, 200 Euro Sockelbetrag, 5,5 Prozent mehr Gehalt. Hier auf der Seite als News

Gibt es denn noch andere News?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 20.08.2023 10:48
Der ein oder andere hält es halt für bereits unzivilisiert geltendes Recht zu vollziehen und sich dem Mehrheitswille der Bevölkerung und damit dem inneren Zusammenhalt bzw. der Aufrechterhaltung des inneren Friedens und der inneren Sicherheit zu verschreiben, wenn es dem eigenen Weltbild und moralischen Kompass widerspricht. Dabei handelt es sich ja um kein seltenes Phänomen, aber wenigstens führt bei immer mehr Leuten die Konfrontation mit der teils harten und bitteren Realität dazu, sich von der eigenen "Wir sind ein reiches Land, haben jeden gern und jeder kann kommen"-Idylle zu verabschieden.

Woher hat McDonald's und sonstige Lieferdienstleister nur früher, also vor der unkontrollierten Massenmigration sein Personal rekrutieren können? Warum ist der Himmel eigentlich blau?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 20.08.2023 10:49
Diese Seite ist vermutlich ein sinnloses KI-Experiment.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 20.08.2023 10:54
Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen für die Tarifverhandlungen 2023 im Tv-L Bereich formuliert. Sie fordern eine Erhöhung des Gehalts um 4,8% sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich.

https://lyc-bloch-serignan.fr/deb/tv-l-tarifverhandlungen-2023.html das wäre net gut.

Andere News was schon besser wäre und man orientiert sich am TVÖD. Damit wäre ich zufrieden.
Schlichtungsempfehlung: 3000 Euro Inflationsprämie, 200 Euro Sockelbetrag, 5,5 Prozent mehr Gehalt. Hier auf der Seite als News

Gibt es denn noch andere News?

Woher hat diese "seriöse" Website ihre Quellen bezogen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 11:08
Dieser Thread is so vergiftet, und da sich eh keine Bewegung in den Verhandlungen/Forderungen für die nächsten 2 Monate abzeichnet, wird das alles nicht besser.

Wir sehen uns am 11. Oktober, Freunde.

Diskussion und heterogene Sichtweisen sind also „Gift“. Sehr demokratisch von dir.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 11:09
Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen für die Tarifverhandlungen 2023 im Tv-L Bereich formuliert. Sie fordern eine Erhöhung des Gehalts um 4,8% sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich.

https://lyc-bloch-serignan.fr/deb/tv-l-tarifverhandlungen-2023.html das wäre net gut.

Andere News was schon besser wäre und man orientiert sich am TVÖD. Damit wäre ich zufrieden.
Schlichtungsempfehlung: 3000 Euro Inflationsprämie, 200 Euro Sockelbetrag, 5,5 Prozent mehr Gehalt. Hier auf der Seite als News

Gibt es denn noch andere News?

Das ist glaube ich alles außer seriös
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 20.08.2023 11:35
Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen für die Tarifverhandlungen 2023 im Tv-L Bereich formuliert. Sie fordern eine Erhöhung des Gehalts um 4,8% sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich.

https://lyc-bloch-serignan.fr/deb/tv-l-tarifverhandlungen-2023.html das wäre net gut.

Andere News was schon besser wäre und man orientiert sich am TVÖD. Damit wäre ich zufrieden.
Schlichtungsempfehlung: 3000 Euro Inflationsprämie, 200 Euro Sockelbetrag, 5,5 Prozent mehr Gehalt. Hier auf der Seite als News

Gibt es denn noch andere News?

Was soll das denn für eine Witzseite sein? Die Forderungsdisskusion ist hat ja gerade erst angefangen  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scanner am 20.08.2023 11:43
Dieser Thread ist so vergiftet

Du hast noch den Hass-Vorwurf vergessen, und noch den Satz dass hier Menschen gegeneinander ausgespielt werden sollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.08.2023 12:12
54% soll nach 8 Jahren nicht schlecht sein? In einer Zeit eines rekordverdächtigen Arbeitsmarktes? Das ist unter dem Strich ein dickes Minusgeschäft, aber glaubt mal schön weiter an eure Utopie der Zuwanderung motivierter qualifizierter Fachkräfte ;D

Für diejenigen, auf die diese Beschreibung wirklich zutrifft, gibt's weltweit ganz andere Länder und Möglichkeiten, da zählt Deutschland sicher nicht mehr zum Wunschland. Anders dagegen für die weltweite Armutsmigration...

Du musst Kinder etc rausrechnen, dann ist der Wert gut bis sehr gut. Davon ausgehend, dass in Deutschland aktuell 55 % der Bevölkerung (45 Mio Erwerbstätige/82 Mio Einwohner) arbeiten, ist das ein sehr guter Wert.

Von der "Qualität" der Jobs spricht auch keiner XD.
Ach soooooo, in Deutschland sind es insgesamt nur 55%, ich dachte wir wollten der Demografie entgegenwirken und sie nicht so weiter laufen lassen. Familien in D fördern ist natürlich viel zu teuer.

Familien fördern ist teuer und oft nicht gewollt. Siehe fehlende Betreuungsplätze in Kitas und mangelndes Verständnis der AG bei Kind krank. Gleichzeitig haben einige Beschäftigte, siehe Forum, das Gefühl, dass ohne sie nichts geht und sie 60 Stunden arbeiten müssen. Blöd, wenn der Partner/Partnerin genauso denkt, dann ist eben keine Zeit für Familie. Weil Arbeit ist eben dad Wichtigste.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 12:27
54% soll nach 8 Jahren nicht schlecht sein? In einer Zeit eines rekordverdächtigen Arbeitsmarktes? Das ist unter dem Strich ein dickes Minusgeschäft, aber glaubt mal schön weiter an eure Utopie der Zuwanderung motivierter qualifizierter Fachkräfte ;D

Für diejenigen, auf die diese Beschreibung wirklich zutrifft, gibt's weltweit ganz andere Länder und Möglichkeiten, da zählt Deutschland sicher nicht mehr zum Wunschland. Anders dagegen für die weltweite Armutsmigration...

Du musst Kinder etc rausrechnen, dann ist der Wert gut bis sehr gut. Davon ausgehend, dass in Deutschland aktuell 55 % der Bevölkerung (45 Mio Erwerbstätige/82 Mio Einwohner) arbeiten, ist das ein sehr guter Wert.

Von der "Qualität" der Jobs spricht auch keiner XD.
Ach soooooo, in Deutschland sind es insgesamt nur 55%, ich dachte wir wollten der Demografie entgegenwirken und sie nicht so weiter laufen lassen. Familien in D fördern ist natürlich viel zu teuer.

Familien fördern ist teuer und oft nicht gewollt. Siehe fehlende Betreuungsplätze in Kitas und mangelndes Verständnis der AG bei Kind krank. Gleichzeitig haben einige Beschäftigte, siehe Forum, das Gefühl, dass ohne sie nichts geht und sie 60 Stunden arbeiten müssen. Blöd, wenn der Partner/Partnerin genauso denkt, dann ist eben keine Zeit für Familie. Weil Arbeit ist eben dad Wichtigste.

Familien fördern ist teuer und oft nicht gewollt -> Asylanten zu Migranten zu machen geht aber problemlos mit im schnitt 22 Mrd. jedes Jahr wie ich aufgezeigt habe anhand der Daten des BPB.

Fehlende Betreuungsplätze und Kitas verschärft sich ebenso durch Migration.

Fehlendes Verständnis der AG bei Kind und Krank: Dann soll sich Olaf Scholz nicht in die Öffentlichkeit stellen und die Frauen zur Arbeit drängen wenn es keine Betreuungsmöglichkeiten gibt.

Die "bescheuerten" "ohne mich geht hier nix" Leute werden spätestens durch ihren Körper daran erinnert, dass sie nur einmal leben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 20.08.2023 12:46
wenn man Migration an den Grenzen ablehnt

Wir sprachen hier über Asyl, also bitte keine Hütchenspiele.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 13:08
wenn man Migration an den Grenzen ablehnt

Wir sprachen hier über Asyl, also bitte keine Hütchenspiele.

Die Hütchenspiele betreibt nicht er sondern es ist logisch dass er das Synonym verwendet weil es ja von Politik und Medien permanent verwürfet wird als wäre es ein und dasselbe und wieder doch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.08.2023 13:46
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/zahlen-zu-asyl/265776/asylbedingte-kosten-und-ausgaben/
Im Jahr 2021 entfielen von den rund 21,6 Milliarden Euro an asyl- und fluchtbezogenen Ausgaben der größte Teil wie in den Vorjahren auf die Bekämpfung von Fluchtursachen (9,8 Mrd. Euro), gefolgt von Sozialtransferleistungen nach Asylverfahren (5,4 Mrd. Euro), Zahlungen zur Entlastung der Bundesländer und Kommunen (3,0 Mrd. Euro), Integrationsleistungen (2,3 Mrd. Euro) sowie die Aufnahme, Registrierung und Unterbringung von Menschen im Asylverfahren (1,0 Mrd. Euro).

Das heißt, wenn wir diese Ausgaben auf 0 bringen:
durch eine Stärkung der Außengrenzen, damit dort abgewiesen werden kann (keine Ahnung was das kostet, sagen wir mal 0€ mehr als jetzt).
0 € Politik für illegal sich hier aufhaltenden Menschen.
Und natürlich 0€ für berechtigte Asylanten / Flüchtlinge.

Dann würden wir den Gap zu Bürgergeldempfänger ordentlich vergrößern können, so dass Menschen wie Scanner  nicht mehr kotzen müssen und sich anderseits eine Eigenheim mit diesem Geld leisten könnten?

Nur mal kurz nachgerechnet (zahlen aus 2021, wie sie oben stehen):
22 Mrd. € jährlich sind bei ~45 Mio Erwerbstätige in Deutschland 488€ jährlich mehr auf dem Lohnzettel,
also rund 41€ brutto monatlich mehr, für die arbeitende Bevölkerung!

Na da das nicht reicht, müssen wir anderes umverteilen:
wir nehmen nur die öDler: 5,2 Mio an der Zahl
Damit wären es für uns 380€ monatlich pro Nase mehr, die man aus diesem Pott finanzieren könnte!
(Also quasi das was so ein EG6er an Steuern zahlt)

Das nenne ich mal ein Ansatz und eine echte Diskussionsgrundlage und erklärt, warum einige es aufgrund der miesen Bezahlung nicht schaffen sich eine Eigenheim zu finanzieren!

BTW: von den 21Milliarden sind knapp 10Mrd Ausgaben für Fluchtursachsbekämpfung!
Also Geld was ins Ausland abfließt, wenn ich das richtig verstehe, damit die Leute fein zuhause bleiben und sich nicht ins Boot setzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 14:45
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/zahlen-zu-asyl/265776/asylbedingte-kosten-und-ausgaben/
Im Jahr 2021 entfielen von den rund 21,6 Milliarden Euro an asyl- und fluchtbezogenen Ausgaben der größte Teil wie in den Vorjahren auf die Bekämpfung von Fluchtursachen (9,8 Mrd. Euro), gefolgt von Sozialtransferleistungen nach Asylverfahren (5,4 Mrd. Euro), Zahlungen zur Entlastung der Bundesländer und Kommunen (3,0 Mrd. Euro), Integrationsleistungen (2,3 Mrd. Euro) sowie die Aufnahme, Registrierung und Unterbringung von Menschen im Asylverfahren (1,0 Mrd. Euro).

Das heißt, wenn wir diese Ausgaben auf 0 bringen:
durch eine Stärkung der Außengrenzen, damit dort abgewiesen werden kann (keine Ahnung was das kostet, sagen wir mal 0€ mehr als jetzt).
0 € Politik für illegal sich hier aufhaltenden Menschen.
Und natürlich 0€ für berechtigte Asylanten / Flüchtlinge.

Dann würden wir den Gap zu Bürgergeldempfänger ordentlich vergrößern können, so dass Menschen wie Scanner  nicht mehr kotzen müssen und sich anderseits eine Eigenheim mit diesem Geld leisten könnten?

Nur mal kurz nachgerechnet (zahlen aus 2021, wie sie oben stehen):
22 Mrd. € jährlich sind bei ~45 Mio Erwerbstätige in Deutschland 488€ jährlich mehr auf dem Lohnzettel,
also rund 41€ brutto monatlich mehr, für die arbeitende Bevölkerung!

Na da das nicht reicht, müssen wir anderes umverteilen:
wir nehmen nur die öDler: 5,2 Mio an der Zahl
Damit wären es für uns 380€ monatlich pro Nase mehr, die man aus diesem Pott finanzieren könnte!
(Also quasi das was so ein EG6er an Steuern zahlt)

Das nenne ich mal ein Ansatz und eine echte Diskussionsgrundlage und erklärt, warum einige es aufgrund der miesen Bezahlung nicht schaffen sich eine Eigenheim zu finanzieren!

BTW: von den 21Milliarden sind knapp 10Mrd Ausgaben für Fluchtursachsbekämpfung!
Also Geld was ins Ausland abfließt, wenn ich das richtig verstehe, damit die Leute fein zuhause bleiben und sich nicht ins Boot setzen.

Ich werde diesmal nicht zerlegen ob du richtig gerechnet hast vielleicht liegst du ja wieder 1/3 daneben. Ausgaben für Flüchtlinge sind ja auch nur ein Beispielturm. Bis vor kurzem haben wir noch Millionen zur Förderung Chinas ausgegeben. Wir schiessen das Geld für ursachenbekämpfung oft genug in Kanäle an denen sich bestimmte Personen bereichern aber nichts erreicht wird. Wir zahlen für „gendergerechtes Munitionsmanagement“ und was nicht alles. Man kann es an den Flüchtlingen fest machen, muss man aber nicht. Es gibt auch genug öko bio Wahnsinn und Firmen die sich da fett die Subventionen reintun. Ich glaube sämtliche ideologisch motivierte Ausgabe ist zu streichen. Zudem ist über eine Begrenzung der Migration und eine Auswahl der Migranten (schließlich sollen sie sich ja amortisieren und dem Staat Steuern einreihen) nachzudenken. Wenn du da nicht mitgehst ist das deine Meinung aber dann brauchst auch hier nicht mehr Geld fordern. Der Topf ist leer für (setze hier ideologischen Ethisch moralischen Keule bullshit) bereits ausgegeben. Viel Spaß mit reallohnverlust der sich noch intensivieren wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.08.2023 15:14
Ich werde diesmal nicht zerlegen ob du richtig gerechnet hast vielleicht liegst du ja wieder 1/3 daneben.
KAnn sein, plus oder minus 33% Fehlertoleranz.
Zitat
Ausgaben für Flüchtlinge sind ja auch nur ein Beispielturm.
Vielleicht von dir, aber andere habe es als kotzen Problem deklariert und damit die Schuld ihres eigenem unvermögens Vermögen aufzubauen begründet.
Und wie du richtig anmerkst ist es nur eines von Löchern, welches ineffizient Staatsausgaben versenkt.

Zitat
Bis vor kurzem haben wir noch Millionen zur Förderung Chinas ausgegeben. Wir schiessen das Geld für ursachenbekämpfung oft genug in Kanäle an denen sich bestimmte Personen bereichern aber nichts erreicht wird. Wir zahlen für „gendergerechtes Munitionsmanagement“ und was nicht alles. Man kann es an den Flüchtlingen fest machen, muss man aber nicht.
Muss man nicht, und sollte man nur sachgerecht und objektiv machen.

Zitat
Es gibt auch genug öko bio Wahnsinn und Firmen die sich da fett die Subventionen reintun. Ich glaube sämtliche ideologisch motivierte Ausgabe ist zu streichen.
So wie Erbschaftsteuerberfreiungen für einzelne Bevölkerungsgruppen?  8)

Oder die hohe Toleranz (durch ineffiziente Verwaltung) des Staates was Schwarzgeld und andere Steuerbetrügereien angeht

und
und
und...

Zitat
Zudem ist über eine Begrenzung der Migration und eine Auswahl der Migranten (schließlich sollen sie sich ja amortisieren und dem Staat Steuern einreihen) nachzudenken. Wenn du da nicht mitgehst ist das deine Meinung aber dann brauchst auch hier nicht mehr Geld fordern. Der Topf ist leer für (setze hier ideologischen Ethisch moralischen Keule bullshit) bereits ausgegeben. Viel Spaß mit reallohnverlust der sich noch intensivieren wird.
natürlich müssen wir viel mehr daran setzen, dass wir den Spagat zwischen vernünftige Migration für arbeitswillige, Isolation und Rückführung von Sozialschmarotzern und Menschlichkeit für Bedürftige hinbekommen.
Unser derzeitiger Wohlstand basiert unter anderem auf diese Migranten und ob jetzt diese 41€ mehr oder weniger Ausgaben den Untergang unseres Wohlstandes bedeuten, will ich überhaupt nicht bewerten.

Und mir sind auch keine Politiker bekannt die eine illegaler Migration befürworten, auch wenn das immer wieder so anklingt bei einigen frustrierten Bürgern.

Es gibt halt welche, die sagen, wenn da 100 Menschen anklopfen und 10 sind gute und 90 sind böse, dann lasse ich keinen rein (auch wenn die 10 dann dabei drauf gehen) und andere die sagen wir lassen alle zunächst vorbehaltslos rein und hoffen die 90 wieder loszuwerden, nachdem wir wissen, welche die 10 und welche die 90 sind.

Tja, was ist langfristig der bessere Weg?

 und andere sagen, es sind 90 gute und 10 böse und wir lassen trotzdem niemanden rein, und wieder andere...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 18:50
Ich werde diesmal nicht zerlegen ob du richtig gerechnet hast vielleicht liegst du ja wieder 1/3 daneben.
KAnn sein, plus oder minus 33% Fehlertoleranz.
Zitat
Ausgaben für Flüchtlinge sind ja auch nur ein Beispielturm.
Vielleicht von dir, aber andere habe es als kotzen Problem deklariert und damit die Schuld ihres eigenem unvermögens Vermögen aufzubauen begründet.
Und wie du richtig anmerkst ist es nur eines von Löchern, welches ineffizient Staatsausgaben versenkt.

Zitat
Bis vor kurzem haben wir noch Millionen zur Förderung Chinas ausgegeben. Wir schiessen das Geld für ursachenbekämpfung oft genug in Kanäle an denen sich bestimmte Personen bereichern aber nichts erreicht wird. Wir zahlen für „gendergerechtes Munitionsmanagement“ und was nicht alles. Man kann es an den Flüchtlingen fest machen, muss man aber nicht.
Muss man nicht, und sollte man nur sachgerecht und objektiv machen.

Zitat
Es gibt auch genug öko bio Wahnsinn und Firmen die sich da fett die Subventionen reintun. Ich glaube sämtliche ideologisch motivierte Ausgabe ist zu streichen.
So wie Erbschaftsteuerberfreiungen für einzelne Bevölkerungsgruppen?  8)

Oder die hohe Toleranz (durch ineffiziente Verwaltung) des Staates was Schwarzgeld und andere Steuerbetrügereien angeht

und
und
und...

Zitat
Zudem ist über eine Begrenzung der Migration und eine Auswahl der Migranten (schließlich sollen sie sich ja amortisieren und dem Staat Steuern einreihen) nachzudenken. Wenn du da nicht mitgehst ist das deine Meinung aber dann brauchst auch hier nicht mehr Geld fordern. Der Topf ist leer für (setze hier ideologischen Ethisch moralischen Keule bullshit) bereits ausgegeben. Viel Spaß mit reallohnverlust der sich noch intensivieren wird.
natürlich müssen wir viel mehr daran setzen, dass wir den Spagat zwischen vernünftige Migration für arbeitswillige, Isolation und Rückführung von Sozialschmarotzern und Menschlichkeit für Bedürftige hinbekommen.
Unser derzeitiger Wohlstand basiert unter anderem auf diese Migranten und ob jetzt diese 41€ mehr oder weniger Ausgaben den Untergang unseres Wohlstandes bedeuten, will ich überhaupt nicht bewerten.

Und mir sind auch keine Politiker bekannt die eine illegaler Migration befürworten, auch wenn das immer wieder so anklingt bei einigen frustrierten Bürgern.

Es gibt halt welche, die sagen, wenn da 100 Menschen anklopfen und 10 sind gute und 90 sind böse, dann lasse ich keinen rein (auch wenn die 10 dann dabei drauf gehen) und andere die sagen wir lassen alle zunächst vorbehaltslos rein und hoffen die 90 wieder loszuwerden, nachdem wir wissen, welche die 10 und welche die 90 sind.

Tja, was ist langfristig der bessere Weg?

 und andere sagen, es sind 90 gute und 10 böse und wir lassen trotzdem niemanden rein, und wieder andere...

Zum Thema Unvermögen Vermögen zu bilden:
Klar liegt das zu 80% in der Psyche und zu 20% in der Praxis. Gleichzeitig möchte ich schlicht ohne Weiteres mal behaupten, dass die Vermögensbildung für den durchschnittlichen Amerikaner durch verschiedene Einflussfaktoren leichter ist (wenn er denn die 80% Psyche unter Kontrolle hat) als dies für einen durchschnittlichen Deutschen möglich ist. Mein Augenmerk liegt hier tatsächlich auf den Steuern und Abgaben. Insbesondere wird m.E. aus den falschen Gerechtigkeitsmotiven (igitt die Reichen, die sollen latzen) gleich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird und ein lächerlicher Sparerfreibetrag (z.B. auf ETFs - also selbstverantwortliche Eigenanlage fürs Vermögen) ab Ausreizung mit dem Kapitalertragsteuerbetrag belastet wird. (Mensch die Reichen könnten ja reicher werden, oh mein Gott). Aber was ist mit der Mittelschicht und den Geringverdienern? Mittlerweile kann jeder mit 1 € anfangen. Aber nein man möchte nicht das jemand von unten nach oben durchkommt.

Arbeitet man sich hoch, zahlt man (gefühlt) exponentiell mehr Steuern, was das Einkommen und die Motivation bremst. Der Sparerfreibetrag sind lächerliche 1000€. Klar muss man, um diesen auszureizen je nach Geldanlageform gut 30.000 € ++ ansparen, aber das ist durchaus im Rahmen des Möglichen.

Mir persönlich sind Gutverdiener (auch im ÖD) bekannt, die ABSICHTLICH weniger arbeiten und in Teilzeit gehen, nur um ihre Gesamtsteuerbelastung (EK + KAP) zu verringern. Es ist tatsächlich, wie in der Vergangenheit öfters Medial plattgetreten, ein Leistungsfeindliches System, das zudem Einnahmen verschwendet wo es nur geht (so mein Eindruck).

Das muss aufhören.

Was mir hier aufgefallen ist, das es bestimmte Personen gibt, die meinen die einzig richtige Meinung (nicht du), gepachtet zu haben und meinen jegliche Form von Diskussion im keim durch moralisch ethische Vorwürfe ersticken zu müssen. Ich halte davon absolut nichts. Denkverbote, brauchen wir nicht. Deswegen bin ich immer Dankbar wenn es mitdiskutanten gibt, die nicht "weich" (aber das fühlt sich schlecht an) sondern "konkret" argumentieren (so sind die zahlen, das ist der Sachverhalt, wie du dich dabei fühlst ist erstmal Wurst)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 20.08.2023 19:42
Ich würde mit einem ganz anderen Thema in die TV-L Verhandlungen gehen:

1:1 Übernahme der TVÖD Tabelle, inhaltsgleich und zeitgleich. Laufzeit unbedingt genau abgestimmt auf TVöD. Bei den nächsten Verhandlungen damit dann geballtere Kraft der AN von Bund, Länder und Kommunen. Wie es früher eben war. Vielleicht auch Reform durch erneute Fusion in einem gemeinsamen Tarifwerk. Ob dieses bisherige TV-Stückwerk so viel Geld spart?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 19:52
Ich würde mit einem ganz anderen Thema in die TV-L Verhandlungen gehen:

1:1 Übernahme der TVÖD Tabelle, inhaltsgleich und zeitgleich. Laufzeit unbedingt genau abgestimmt auf TVöD. Bei den nächsten Verhandlungen damit dann geballtere Kraft der AN von Bund, Länder und Kommunen. Wie es früher eben war. Vielleicht auch Reform durch erneute Fusion in einem gemeinsamen Tarifwerk. Ob dieses bisherige TV-Stückwerk so viel Geld spart?

Zunächst Kopplung und dann back to BAT. Finde den Ansatz grundsätzlich gut, da ich auch denke das die „versprenkelung“ eine Schwäche darstellt. Ich befürchte nebenbei, wenn denn wieder alle unter einem Dach sind, (ich weiß nicht wie es früher war) dann wieder mit den Einnahmeschwachen Gemeinden argumentiert wird (auch wenn dort u.a. Sindelfingen/Böblingen etc. Vertreten sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 19:59
Zum Thema Unvermögen Vermögen zu bilden:
Klar liegt das zu 80% in der Psyche und zu 20% in der Praxis. Gleichzeitig möchte ich schlicht ohne Weiteres mal behaupten, dass die Vermögensbildung für den durchschnittlichen Amerikaner durch verschiedene Einflussfaktoren leichter ist (wenn er denn die 80% Psyche unter Kontrolle hat) als dies für einen durchschnittlichen Deutschen möglich ist.

Na, da würde ich doch mal nen großes Fragezeichen dran machen. Richtig ist jedenfalls, dass die Varianz im Vermögen in den USA für den Durchschnitt doch recht groß ist. Man schaue sich z.B. mal die Zahlen der Federal Reserve Bank (Zentralbank der USA) an:

https://www.federalreserve.gov/releases/z1/dataviz/dfa/distribute/table/

Wenn man sich mal nur auf die "unteren 50%" der Bevölkerung und deren Vermögen konzentriert, fällt doch auf, dass sich dies von 1989 bis 2001 fast verdoppelt hat, sich dann -- mit etwas Schwankungen -- bis 2007 weitgehend nicht verändert, danach mit der Finanzkrise sich bis 2010 etwa drittelt, bevor es von diesem sehr niedrigen Niveau sich bis 2017 auf die Vorkrisenzeit wieder erholt und seitdem sich noch einmal um ca. 150% gesteigert hat.

Dies zeichnet in etwa auch die groben Bewegungen am Aktienmarkt nach. Und da hatten wir seit der Finanzkrise eine erstaunlich lange Hausse. Man darf raten, was mit den Vermögen passiert, wenn wir -- ggf. durch Probleme etwa in und mit China -- in eine längeranhaltende Baisse kommen. Dann verlieren die Leute nicht nur deutlich Wert in ihren Vermögensanlagen, sondern auch ihren Job, ihre Immobilie (kreditfinanziert, nur können sie die Raten nicht mehr bedienen), ihre Krankenversicherung und ihre Pension (da auch die am Kapitalmarkt angelegt sind).

Rosige Aussichten... Klar, muss nicht so kommen. Aber will man dieses Risiko des persönlichen finanziellen Totalschadens wirklich eingehen? Und das nicht nur als Privatperson, sondern als ganze Gesellschaft?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 20.08.2023 20:11
Ich würde mit einem ganz anderen Thema in die TV-L Verhandlungen gehen:

1:1 Übernahme der TVÖD Tabelle, inhaltsgleich und zeitgleich. Laufzeit unbedingt genau abgestimmt auf TVöD. Bei den nächsten Verhandlungen damit dann geballtere Kraft der AN von Bund, Länder und Kommunen. Wie es früher eben war. Vielleicht auch Reform durch erneute Fusion in einem gemeinsamen Tarifwerk. Ob dieses bisherige TV-Stückwerk so viel Geld spart?

Zunächst Kopplung und dann back to BAT. Finde den Ansatz grundsätzlich gut, da ich auch denke das die „versprenkelung“ eine Schwäche darstellt. Ich befürchte nebenbei, wenn denn wieder alle unter einem Dach sind, (ich weiß nicht wie es früher war) dann wieder mit den Einnahmeschwachen Gemeinden argumentiert wird (auch wenn dort u.a. Sindelfingen/Böblingen etc. Vertreten sind.

Genau sind mir die inhaltlichen Unterschiede der ganzen TV nicht bekannt. Was sagen die erfahrenen Leser hier im Forum? Zu weit auseinander dürfen die Gehaltstabellen ohnehin nicht laufen, wenn beispielsweise die Länder im Wettbewerb um kluge Fachkräfte und deren langfristige Bindung künftig noch mithalten wollen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 20:34
Na, da würde ich doch mal nen großes Fragezeichen dran machen. Richtig ist jedenfalls, dass die Varianz im Vermögen in den USA für den Durchschnitt doch recht groß ist. Man schaue sich z.B. mal die Zahlen der Federal Reserve Bank (Zentralbank der USA) an:

https://www.federalreserve.gov/releases/z1/dataviz/dfa/distribute/table/

Wenn man sich mal nur auf die "unteren 50%" der Bevölkerung und deren Vermögen konzentriert, fällt doch auf, dass sich dies von 1989 bis 2001 fast verdoppelt hat, sich dann -- mit etwas Schwankungen -- bis 2007 weitgehend nicht verändert, danach mit der Finanzkrise sich bis 2010 etwa drittelt, bevor es von diesem sehr niedrigen Niveau sich bis 2017 auf die Vorkrisenzeit wieder erholt und seitdem sich noch einmal um ca. 150% gesteigert hat.

Dies zeichnet in etwa auch die groben Bewegungen am Aktienmarkt nach. Und da hatten wir seit der Finanzkrise eine erstaunlich lange Hausse. Man darf raten, was mit den Vermögen passiert, wenn wir -- ggf. durch Probleme etwa in und mit China -- in eine längeranhaltende Baisse kommen. Dann verlieren die Leute nicht nur deutlich Wert in ihren Vermögensanlagen, sondern auch ihren Job, ihre Immobilie (kreditfinanziert, nur können sie die Raten nicht mehr bedienen), ihre Krankenversicherung und ihre Pension (da auch die am Kapitalmarkt angelegt sind).

Rosige Aussichten... Klar, muss nicht so kommen. Aber will man dieses Risiko des persönlichen finanziellen Totalschadens wirklich eingehen? Und das nicht nur als Privatperson, sondern als ganze Gesellschaft?

Deine Fragezeichen kann man da ganz schnell ausräumen, wie auch die Fragezeichen der Aktienrentengegner und die der typisch Deutschen Angst und Verlustkultur, die viele in Tages- und Festgeld, oder Frei nach Olaf Scholz ins Sparbuch treibt. Mit bekannten Folgen der sozialen Undurchlässigkeit, welche sich wiederholt fortschreitend verstetigt.

Olaf Scholz sagte bereits "wir können von Norwegen nichts lernen". Das lasse ich ihm mal unbenommen und schaue ins Nachbarland Schweden.

In Schweden gibt es den AP7 Fonds der seit 2000 fester Bestandteil der Rente ist. Da er bisher noch nicht abgeschmiert ist und eine fantastische Performance liefert, hat er somit mit Bravour drei Einschlägige Krisen überstanden: 2001, 2008, 2020. Insofern ist deine Sorge unbegründet. Über die kurze Frist sind Anlagen am Weltweiten Markt vielleicht sehr risikobehaftet. Aber mann soll ja auch nicht zocken sondern investieren. Also für die Lange Frist. Und ein Arbeitsleben ist eine seehehr lange Frist.

Wie läuft Schweden so?:
https://de.investing.com/funds/ap7-aktiefond (längsten Zeitraum verwenden)

Es gibt immer wieder schlechte Phasen am Markt und ja, auch Weltweit. Nichtsdestotrotz hat sich die "Hand des Marktes" durch sämtliche irren und wirren hindurch gewandelt und gestärkt. Einen derartigen Wandel und eine Stärkung durch Krisen kann ich bei der auf Krücken laufenden... ne im Rollstuhl sitzenden deutschen umlagefinanzierten Rente die mit 100 Mrd. jedes Jahr am Steuertropf hängt nicht erkennen.

Lassen wir Olaf mal links liegen und schauen uns Norwegen an:

"Staatlicher Pensionsfonds Norwegen (englisch Government Pension Fund Norway, GPFN; norwegisch Statens pensjonsfond Norge, SPN)

Dieser Fondsteil verwaltet die Mittel der Sozialversicherung und wurde bereits 1967 eingerichtet. Mit dem Fonds wurde das Ziel verfolgt, die Sozialbeiträge möglichst gewinnbringend anzulegen. Dieser Teilfonds wird von Folketrygdfondet verwaltet; er investiert zu 80 bis 90 % in Norwegen und zu 10 bis 20 % in anderen nordischen Ländern, wobei 60 % in Aktien und 40 % in verzinslichen Wertpapieren angelegt werden.[7]

Staatlicher Pensionsfonds Ausland (englisch Government Pension Fund Global, GPFG; norwegisch Statens pensjonsfond utland, SPU)

1990 wurde der Ölfonds gegründet, der bis heute die direkten Einnahmen aus der Erdölförderung aufnimmt. Die Verwaltung des Auslandsfonds obliegt, innerhalb der Richtlinien des Finanzministeriums, der Zentralbank Norges Bank, die dafür die Abteilung Norges Bank Investment Management (NBIM) betreibt. Die Mittel sind ausschließlich in ausländischen Aktien, verzinslichen Wertpapieren und Immobilien angelegt.[8]" - Wikipedia

Schauen wir uns mal an was da so passiert und ob du auch als Norweger Angst um dein Geld haben musst und im alter Verarmen (also im Gegensatz zu unserer äußerst üppigen Rente, die sich ja von selbst trägt versteht sich):

Der Norwegische Staatsfonds gleicht in seiner Zusammensetzung dem MSCI-ACWI, also kann man diesen als Repräsentant hier verwenden:

https://www.google.com/search?client=safari&rls=en&q=msci+acwi+performance&ie=UTF-8&oe=UTF-8 (wieder längsten Zeitraum verwenden)

Nehmen wir nun an Deutschland wäre wieder dumm-ängstlich und würde einen Staatsfonds nur auf Deutschland anlegen, dann wäre das immer noch FANTASTISCHER als die aktuelle demografiegeplagte umlagefinanziere deutsche Rente:

https://www.dai.de/fileadmin/user_upload/221231_DAX-Rendite-Dreieck_50_Jahre_Web.pdf

So viel mal dazu.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 20.08.2023 20:49
ideologischen Ethisch moralischen Keule bullshit

Okay, keine Fragen mehr.  :o

Gleichzeitig möchte ich schlicht ohne Weiteres mal behaupten, dass die Vermögensbildung für den durchschnittlichen Amerikaner durch verschiedene Einflussfaktoren leichter ist (wenn er denn die 80% Psyche unter Kontrolle hat) als dies für einen durchschnittlichen Deutschen möglich ist.

Ja, das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen in den USA ist höher als in Deutschland (und liegt im Mittelwert bei ca. 225%, im Median bei ca. 150%). Allerdings können 37% aller US-Haushalte eine unvorhergesehene Ausgabe von $400 nicht aus flüssigem Vermögen begleichen (also ohne an feste Ersparnisse zu gehen, einen Kredit aufzunehmen oder Dinge zu verkaufen; 13% ist auch das nicht möglich), was schnell ins Auge gehen kann wenn es um die soziale Absicherung nicht gut bestellt ist (rund 9% aller Amerikaner haben z.B. keine Krankenversicherung).
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verm%C3%B6gen_pro_Kopf
https://www.washingtonpost.com/business/2023/08/03/actually-most-americans-can-come-up-with-400-in-an-emergency/92c258f8-3200-11ee-85dd-5c3c97d6acda_story.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.08.2023 21:04


"Staatlicher Pensionsfonds Norwegen (englisch Government Pension Fund Norway, GPFN; norwegisch Statens pensjonsfond Norge, SPN)



Dazu sollte man aber auch erwähnen, dass 700 Milliarden in diesen Staatsfond aus dem Verkauf von Erdöl bei einer Einwohnerzahl von 5,5 Mio. geflossen sind.

Wir sind knapp 85 Mio Einwohner und müssten einen Rohstoff/eine Leistung im Werte von 11000 Milliarden (= 11 Billionen) verkaufen können, um einen vergleichbaren Staatsfond auflegen zu können.

Oder habe ich mich da verrechnet? Mir sind diese Größenordnungen dann doch etwas fremd  8)



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 21:11
ideologischen Ethisch moralischen Keule bullshit

Okay, keine Fragen mehr.  :o

Gleichzeitig möchte ich schlicht ohne Weiteres mal behaupten, dass die Vermögensbildung für den durchschnittlichen Amerikaner durch verschiedene Einflussfaktoren leichter ist (wenn er denn die 80% Psyche unter Kontrolle hat) als dies für einen durchschnittlichen Deutschen möglich ist.

Ja, das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen in den USA ist höher als in Deutschland (und liegt im Mittelwert bei ca. 225%, im Median bei ca. 150%). Allerdings können 37% aller US-Haushalte eine unvorhergesehene Ausgabe von $400 nicht aus flüssigem Vermögen begleichen (also ohne an feste Ersparnisse zu gehen, einen Kredit aufzunehmen oder Dinge zu verkaufen; 13% ist auch das nicht möglich), was schnell ins Auge gehen kann wenn es um die soziale Absicherung nicht gut bestellt ist (rund 9% aller Amerikaner haben z.B. keine Krankenversicherung).
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verm%C3%B6gen_pro_Kopf
https://www.washingtonpost.com/business/2023/08/03/actually-most-americans-can-come-up-with-400-in-an-emergency/92c258f8-3200-11ee-85dd-5c3c97d6acda_story.html

Dass diese Damen und Herren eine 400 Dollar Notausgabe nicht stemmen können ist altbekannt. Richtig ist allerdings auch, dass der Konsumismus und das Joneses-Syndrom in den USA weit verbreitet ist. Heißt sie hauen raus was rein kommt und gerne mehr über Kreditkarte. Dass die ärmsten sich ihre Lebensmittel auf Kredit kaufen ist ein Unding und problematisch Amerikanisch, nichtsdestotrotz ist es dem Durchschnitt wenigstens MÖGLICH BESSER Vermögen aufzubauen, da sie nicht durch entsprechende Abgaben belastet sind. Teilweise, wie in Florida, wird das Einkommen gar nicht belastet. Die Steuerbelastung verschiebt sich in andere Bereiche, die allerdings nicht leistungsfeindlich wirken. Was ich für erheblich günstiger für die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung halte als eine Handbremse an die Schaffenskraft und den Schaffenswillen der Menschen zu legen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 21:13


"Staatlicher Pensionsfonds Norwegen (englisch Government Pension Fund Norway, GPFN; norwegisch Statens pensjonsfond Norge, SPN)



Dazu sollte man aber auch erwähnen, dass 700 Milliarden in diesen Staatsfond aus dem Verkauf von Erdöl bei einer Einwohnerzahl von 5,5 Mio. geflossen sind.

Wir sind knapp 85 Mio Einwohner und müssten einen Rohstoff/eine Leistung im Werte von 11000 Milliarden (= 11 Billionen) verkaufen können, um einen vergleichbaren Staatsfond auflegen zu können.

Oder habe ich mich da verrechnet? Mir sind diese Größenordnungen dann doch etwas fremd  8)

Gegenfrage: Was hat Schweden verkauft? Lachs? Ist es notwendig Rohstoffe zu verkaufen um erfolgreich zu investieren?

Es geht natürlich schneller wenn man Ressourcen hat und verwendet, aber das Prinzip bleibt das selbe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.08.2023 21:25
Zocken kann man nur, wenn man was übrig hat, dass man auch ins Klo spülen könnte.
Das dürfte zur Zeit für den dt. Staat eher schwierig sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 21:33
Keine Sorge, auch ich habe in Aktien und noch ganz andere Finanzprodukte investiert. Das kann ich, weil ich erstens nicht den größten Investitionsfehler begehe, alle Eier in einen Korb zu legen — wozu aber z.B. eine Absicherung des Lebensabends über einen (einzigen) Pensionsfonds o.Ä. gehört (was passiert, wenn die entspr. Gesellschaft pleite geht?), und zweitens es mir leisten kann, zur Not auch den Totalverlust aller dieser Anlagen zu verkraften, da ich auch weiterhin anderweitig abgesichert bin. Wenn ich aber die Risiken so bändele und mich vom Finanzmarkt so abhängig mache, wie du es gern sagst, habe ich im Fall einer andauernden Rezession ein Problem. Und sowas soll schon mal vorkommen, auch wenn wir das in den letzten Jahren so, global gesehen, nicht hatten…

edit: Damit man sieht, was ich meine, z.B. mal dieser Artikel (aus dem Jahr 2018): Der größte US-Pensionsfonds ist am Rand der Pleite (https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/us-finanzprofi-warnt-der-groesste-us-pensionsfonds-ist-am-rande-der-pleite_H976092797_548144/)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 21:38
Zocken kann man nur, wenn man was übrig hat, dass man auch ins Klo spülen könnte.
Das dürfte zur Zeit für den dt. Staat eher schwierig sein.

Richtig, weil er schon so verdammt viel ins Klo spült, dass Kitas schließen und Gemeinderäte geschlossen zurücktreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 21:41
Richtig, weil er schon so verdammt viel ins Klo spült, dass Kitas schließen und Gemeinderäte geschlossen zurücktreten.

Richtig, alles, was nicht bei mir ankommt, ist offensichtlich fehlinvestiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 21:42
Keine Sorge, auch ich habe in Aktien und noch ganz andere Finanzprodukte investiert. Das kann ich, weil ich erstens nicht den größten Investitionsfehler begehe, alle Eier in einen Korb zu legen — wozu aber z.B. eine Absicherung des Lebensabends über einen (einzigen) Pensionsfonds o.Ä. gehört (was passiert, wenn die entspr. Gesellschaft pleite geht?), und zweitens es mir leisten kann, zur Not auch den Totalverlust aller dieser Anlagen zu verkraften, da ich auch weiterhin anderweitig abgesichert bin. Wenn ich aber die Risiken so bändele und mich vom Finanzmarkt so abhängig mache, wie du es gern sagst, habe ich im Fall einer andauernden Rezession ein Problem. Und sowas soll schon mal vorkommen, auch wenn wir das in den letzten Jahren so, global gesehen, nicht hatten…

edit: Damit man sieht, was ich meine, z.B. mal dieser Artikel (aus dem Jahr 2018): Der größte US-Pensionsfonds ist am Rand der Pleite (https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/us-finanzprofi-warnt-der-groesste-us-pensionsfonds-ist-am-rande-der-pleite_H976092797_548144/)

Wenn du dir selbst also zutraust selbst zu investieren und das auch (löblicherweise) selbst tust, kann ich in Leinster Weise deine Einstellung zum Thema Kapitalerträge und Einkommensteuern nachvollziehen. Wasser predigen und wein saufen? Dürfen die andern die Chancen nicht nutzen die du nutzt? Darf der Staat das nicht? Kann man nicht aus positiv und negativ Beispielen anderer Stattsfonds lernen? Bist du jemand der Leitern hochklettert aber sie, sobald man oben ist, diese für andere wegtritt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 21:44
Richtig, weil er schon so verdammt viel ins Klo spült, dass Kitas schließen und Gemeinderäte geschlossen zurücktreten.

Richtig, alles, was nicht bei mir ankommt, ist offensichtlich fehlinvestiert.

Keine Argumente mehr? Okay
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 21:44
Der Staat ist keine Privatperson, sondern zur Sicherung der Zustände da. Insbesondere muss er deutlich risikoaverser agieren, als ich das als Privatperson -- mit der Sicherheit des Staats im Rücken [!] -- tun kann.

btw: Gleicher Pensionsfonds schon wieder bzw. weiter in der Krise: https://www.latimes.com/business/story/2022-09-29/are-calpers-calstrs-other-pension-plans-headed-for-crisis

Wenn meine Rente darauf beruhen würde, hätte ich schon Sorge...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 21:46
Richtig, weil er schon so verdammt viel ins Klo spült, dass Kitas schließen und Gemeinderäte geschlossen zurücktreten.

Richtig, alles, was nicht bei mir ankommt, ist offensichtlich fehlinvestiert.

Keine Argumente mehr? Okay

Nu, das sollte dir mal den Spiegel vorhalten, dass deine Aussage auch kein Argument enthält. Ich habe das nur auf die Spitze getrieben. Du findest ja Ausgaben für Hilfsbedürftige nicht für sinnvoll. Warum? Offenbar nur, weil sie nicht bei dir landen. Das ist doch dein "Argument", richtig?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 21:55
Der Staat ist keine Privatperson, sondern zur Sicherung der Zustände da. Insbesondere muss er deutlich risikoaverser agieren, als ich das als Privatperson -- mit der Sicherheit des Staats im Rücken [!] -- tun kann.

btw: Gleicher Pensionsfonds schon wieder bzw. weiter in der Krise: https://www.latimes.com/business/story/2022-09-29/are-calpers-calstrs-other-pension-plans-headed-for-crisis

Wenn meine Rente darauf beruhen würde, hätte ich schon Sorge...

Erzähl mir doch Dinge die ich schon weiß aber mein Argument nicht entkräften.
Deine Rente beruht auf wegsterbenden einzahlern. Deswegen benötigst du auch „Einwanderung“ allein es wird nichts helfen. Aber investieren als Staat Gott behüte, lieber das tote Pferd weiter reiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 21:56
Richtig, weil er schon so verdammt viel ins Klo spült, dass Kitas schließen und Gemeinderäte geschlossen zurücktreten.

Richtig, alles, was nicht bei mir ankommt, ist offensichtlich fehlinvestiert.

Keine Argumente mehr? Okay

Nu, das sollte dir mal den Spiegel vorhalten, dass deine Aussage auch kein Argument enthält. Ich habe das nur auf die Spitze getrieben. Du findest ja Ausgaben für Hilfsbedürftige nicht für sinnvoll. Warum? Offenbar nur, weil sie nicht bei dir landen. Das ist doch dein "Argument", richtig?

Wie immer Fehlinterpretationen deinerseits. Dafür kann ich nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 21:58
Erzähl mir doch Dinge die ich schon weiß aber mein Argument nicht entkräften

Könnte ich machen. Stattdessen habe ich dir erzählt, was du offenbar noch nicht wusstest, und deine Argumente ad absurdum geführt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 21:59
Erzähl mir doch Dinge die ich schon weiß aber mein Argument nicht entkräften

Könnte ich machen. Stattdessen habe ich dir erzählt, was du offenbar noch nicht wusstest, und deine Argumente ad absurdum geführt hat.

Deine Rente ist sehr sicher und stabil. Hahahaha
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 22:00
Jup, meine Rente unterliegt deutlich weniger Schwankungen als der Kapitalmarkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 20.08.2023 22:15
Jup, meine Rente unterliegt deutlich weniger Schwankungen als der Kapitalmarkt.

Volatilität ist ein überschätzter Risikoindikator bei Langfristanlagen. Aber das weißt du schon und lügst hier rum.

Die deutsche Rente basiert auf Sterbenden Beitragszahlern ohne Nachwuchs in gleicher Höhe. Das nenne ich Risiko
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.08.2023 22:22
Volatilität ist ein überschätzter Risikoindikator bei Langfristanlagen. Aber das weißt du schon und lügst hier rum.

Wenn der Totalausall ein denkbares Szenario ist, dann will ich nicht, dass das meine einzige Sicherheit ist. Und ja, gerade bei der gesetzlichen Rente -- und über die reden wir gerade, nicht über eine private Zusatzvorsorge neben der umlagefinanzierten und damit sicheren Rente -- ist da die Sicherheit maßgeblich, weil diese für viele Rentner die Haupteinnahmequelle im Alter ist. Wenn in einem auf reiner Kapitaldeckung basierenden System dann ein entsprechender Pensionsfonds in die Knie geht, was ein durchaus vorkommendes Szenario ist, s.o., dann haben wir eben wieder die 70- und 80-Jährigen, die arbeiten gehen müssen, bis sie umfallen, weil sie keine vernünftigen Einkünfte im Alter haben...

Zitat
Die deutsche Rente basiert auf Sterbenden Beitragszahlern ohne Nachwuchs in gleicher Höhe. Das nenne ich Risiko

Nö, das ist kein Risiko, sondern absehbar -- und damit kalkulierbar. Übrigens: Auch eine rein kapitalgedeckte Altersvorsorge hat ein Problem mit einer alternden Bevölkerung mit geringerer Anzahl an Arbeitskräften: Wer erwirtschaftet denn die Zinsen und Gewinne der Unternehmen, in die alle investiert haben? Richtig: Ohne Effizienzsteigerung führt das zu einer geringeren Wirtschaftskraft und damit einem Wertverlust. Und wenn wir Effizienzsteigerung doch voraussetzen, dann zahlen die weniger Personen im arbeitsfähigen Alter durch ihre höheren Löhne auch höhere Beiträge, sodass die umlagefinanzierte Rente sich auch halten kann.

Will sagen: Dein Argument, welches ein Problem der umlagefinanzierten Rente aufzeigt, ist genauso auch eines, was für kapitalgedeckte Rentenzahlungen gilt. Nur, dass dort die Varianz deutlich größer ist...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: 2strong am 20.08.2023 23:47
Wer erwirtschaftet denn die Zinsen und Gewinne der Unternehmen, in die alle investiert haben? Richtig: Ohne Effizienzsteigerung führt das zu einer geringeren Wirtschaftskraft und damit einem Wertverlust.
Diese Kausalität wäre nur gegeben, wenn die besagten Unternehmen allein in Deutschland wirtschaften würden (so wie die Rentenbeitragszahler). Das ist aber ja mitnichten so.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.08.2023 00:01
Prinzipiell hast du mit dem Einwand natürlich recht. Und Deutschland ist ja mit seiner Überalterung international recht weit fortgeschritten. Aber das Problem stellt sich schon durchaus weltweit — in erster Linie bei den Industrie-Nationen, aber auch vermehrt in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Generell gilt wohl, dass, je höher der Wohlstand ist, desto weniger Kinder geboren werden. Und da ja alle sich in Richtung Wohlstand bewegen wollen… (Bei China kommt noch das Problem der Ein-Kind-Politik dazu, was dazu führt, dass man dort tatsächlich auch schon Probleme mit einer überalterten Gesellschaft hat.)

Insofern kann man das Wirtschaftswachstum tatsächlich noch ein paar Jahrzehnte via Export in und Arbeitskräften aus dem „globalen Süden“ am Leben erhalten. Aber auch da kippt die Lage zu einer eher älter werdenden Gesellschaft. (Drum sehen auch die meisten Weltbevölkerungs-Prognosen irgendwann einen Peak, bevor es wieder weniger und dann damit auch im Schnitt älter werdende Personen werden.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 21.08.2023 08:12
Ich würde mit einem ganz anderen Thema in die TV-L Verhandlungen gehen:

1:1 Übernahme der TVÖD Tabelle, inhaltsgleich und zeitgleich. Laufzeit unbedingt genau abgestimmt auf TVöD. Bei den nächsten Verhandlungen damit dann geballtere Kraft der AN von Bund, Länder und Kommunen. Wie es früher eben war. Vielleicht auch Reform durch erneute Fusion in einem gemeinsamen Tarifwerk. Ob dieses bisherige TV-Stückwerk so viel Geld spart?

Zunächst Kopplung und dann back to BAT. Finde den Ansatz grundsätzlich gut, da ich auch denke das die „versprenkelung“ eine Schwäche darstellt. Ich befürchte nebenbei, wenn denn wieder alle unter einem Dach sind, (ich weiß nicht wie es früher war) dann wieder mit den Einnahmeschwachen Gemeinden argumentiert wird (auch wenn dort u.a. Sindelfingen/Böblingen etc. Vertreten sind.

Genau sind mir die inhaltlichen Unterschiede der ganzen TV nicht bekannt. Was sagen die erfahrenen Leser hier im Forum? Zu weit auseinander dürfen die Gehaltstabellen ohnehin nicht laufen, wenn beispielsweise die Länder im Wettbewerb um kluge Fachkräfte und deren langfristige Bindung künftig noch mithalten wollen....

Bezüglich Rente, Aktien und ETFs kann ich als Aktienprimus mit immerhin sechsstelligem Depot sagen: Langfristig und stetig beispielsweise mittels Sparpläne investieren, möglichst früh beginnen, breit streuen, auf Qualität Wert legen, Hin und Her macht Taschen leer, nicht alle Eier in einen Korb legen,  in Dekaden denken und durch den Zinseszins Effekt langfristig besonders profitieren. Dann wird das durchaus was...

Interessantes Thema, wir sollten aber zum TV-L zurück....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.08.2023 08:34
In der Tat ein interessantes Thema, ob die gesetzliche RV also Umlagesystem eine gute Kapitalanlage für alle ist.
Die Antwort ist sicherlich, ja für einige, nein für andere.
Der Aspekt, dass sie auf Einwanderung beruht, da wir nicht mehr genügend eigene AN produzieren ist absolut richtig, gilt allerdings auch für den restlichen Wohlstand und Lebensabend in D auch, oder glaubt jemand, dass wir allein mit inländischen Kranken- und Pflegekräften alt werden könnten? Oder den AN Mangel anders kompensieren?

Ein Vorteil des Umlagesystem hat sich bei der Integration der DDR Bürger ins System gezeigt, da hätte ein eigenverantwortliches Kapitalgedecktes System sicherlich grösste Schwierigkeiten gehabt.

Und die Krisensicherheit des Systems kostet halt ne Menge Rendite, auch korrekt.

Ein Kopfpauschalenrente, die nur Bürgergeldniveau als Zielzahlung hat, so dass der Bürger entscheiden kann wie er das damit frei werden Kapital einsetzt, würde ich aber absolut begrüssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 21.08.2023 08:55
Die gesetzliche Rentenversicherung bedarf einer Reform. Würde dieses Forum aber sprengen. Gilt im Übrigen auch für die zu erwartende Pensionslast beim Beamtentum. Ich würde mich als AN schlicht nicht auf die Rente verlassen und empfehle jedem, möglichst frühzeitig selbstständig als Investor etwas für die eigene Altersversorgung zu tun. Das ist keine Wissenschaft. Und ein kräftiges Depot gibt ein Stück Gelassenheit auch in stürmischen Zeiten oder bei plötzlichem Schicksalsschlag.

Der anhaltenden Geldentwertung und dem Fachkräftemangel gerade im Mint-Bereich gilt es aber auch, durch angemessenen Tarifabschluss mit entgegen zu treten. Daher 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle, zeitgleich und inhaltsgleich,  gleiche Laufzeit etc.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 09:24
Volatilität ist ein überschätzter Risikoindikator bei Langfristanlagen. Aber das weißt du schon und lügst hier rum.

Wenn der Totalausall ein denkbares Szenario ist, dann will ich nicht, dass das meine einzige Sicherheit ist. Und ja, gerade bei der gesetzlichen Rente -- und über die reden wir gerade, nicht über eine private Zusatzvorsorge neben der umlagefinanzierten und damit sicheren Rente -- ist da die Sicherheit maßgeblich, weil diese für viele Rentner die Haupteinnahmequelle im Alter ist. Wenn in einem auf reiner Kapitaldeckung basierenden System dann ein entsprechender Pensionsfonds in die Knie geht, was ein durchaus vorkommendes Szenario ist, s.o., dann haben wir eben wieder die 70- und 80-Jährigen, die arbeiten gehen müssen, bis sie umfallen, weil sie keine vernünftigen Einkünfte im Alter haben...

Zitat
Die deutsche Rente basiert auf Sterbenden Beitragszahlern ohne Nachwuchs in gleicher Höhe. Das nenne ich Risiko

Nö, das ist kein Risiko, sondern absehbar -- und damit kalkulierbar. Übrigens: Auch eine rein kapitalgedeckte Altersvorsorge hat ein Problem mit einer alternden Bevölkerung mit geringerer Anzahl an Arbeitskräften: Wer erwirtschaftet denn die Zinsen und Gewinne der Unternehmen, in die alle investiert haben? Richtig: Ohne Effizienzsteigerung führt das zu einer geringeren Wirtschaftskraft und damit einem Wertverlust. Und wenn wir Effizienzsteigerung doch voraussetzen, dann zahlen die weniger Personen im arbeitsfähigen Alter durch ihre höheren Löhne auch höhere Beiträge, sodass die umlagefinanzierte Rente sich auch halten kann.

Will sagen: Dein Argument, welches ein Problem der umlagefinanzierten Rente aufzeigt, ist genauso auch eines, was für kapitalgedeckte Rentenzahlungen gilt. Nur, dass dort die Varianz deutlich größer ist...

Die Rente ist bereits zu dem Zeitpunkt gescheitert als sie das erste mal Steuerzuschuss erhalten hat. Denn die vermeintliche Sicherheit (von der Höhe sagt auch niemand etwas) bedingt sich ja durch die Balance beziehungsweise ab Start die dysbalance von Jung zu alt.

Du pickst dir die Rosinen raus, verwehrst der Gesellschaft aber Chancen zu ergreifen indem
Du die Rente als (vermeintlich) sicheren Anker zusätzlich haben möchtest. Ein Vorschlag. Leg dir Gold, Dosenravioli und eine Waffe in den Keller, und lass den anderen Leuten ihr „pursuit of happiness“
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 09:25
In der Tat ein interessantes Thema, ob die gesetzliche RV also Umlagesystem eine gute Kapitalanlage für alle ist.
Die Antwort ist sicherlich, ja für einige, nein für andere.
Der Aspekt, dass sie auf Einwanderung beruht, da wir nicht mehr genügend eigene AN produzieren ist absolut richtig, gilt allerdings auch für den restlichen Wohlstand und Lebensabend in D auch, oder glaubt jemand, dass wir allein mit inländischen Kranken- und Pflegekräften alt werden könnten? Oder den AN Mangel anders kompensieren?

Ein Vorteil des Umlagesystem hat sich bei der Integration der DDR Bürger ins System gezeigt, da hätte ein eigenverantwortliches Kapitalgedecktes System sicherlich grösste Schwierigkeiten gehabt.

Und die Krisensicherheit des Systems kostet halt ne Menge Rendite, auch korrekt.

Ein Kopfpauschalenrente, die nur Bürgergeldniveau als Zielzahlung hat, so dass der Bürger entscheiden kann wie er das damit frei werden Kapital einsetzt, würde ich aber absolut begrüssen.

Ich würde ebenso den zwingenden Anteil der Rente auf ein absolutes Minimum reduzieren, damit schlussendlich niemand abgehängt ist, aber die die mehr aus ihrem Geld machen möchten nicht gehindert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 21.08.2023 09:35
Die gesetzliche Rentenversicherung bedarf einer Reform. Würde dieses Forum aber sprengen. Gilt im Übrigen auch für die zu erwartende Pensionslast beim Beamtentum. Ich würde mich als AN schlicht nicht auf die Rente verlassen und empfehle jedem, möglichst frühzeitig selbstständig als Investor etwas für die eigene Altersversorgung zu tun. Das ist keine Wissenschaft. Und ein kräftiges Depot gibt ein Stück Gelassenheit auch in stürmischen Zeiten oder bei plötzlichem Schicksalsschlag.

Und ganz ehrlich: Es ist doch inzwischen seit Jahrzehnten bekannt, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Von daher hatte jeder, der heute 45 Jahre oder jünger ist, 20 Jahre Zeit für sich selbst privat vorzusorgen.

Mir ist das seit meinem Schulaustritt bekannt und ich habe seitdem auch privat vorgesorgt. Anfangs mit kleinen Beträgen, inzwischen auch mit höheren. Meine Frau macht es übrigens genauso. Und ja, es macht Spaß zu sehen, wie das Depot wächst und jedes Jahr eine schöne Rendite abwirft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 09:39
Die gesetzliche Rentenversicherung bedarf einer Reform. Würde dieses Forum aber sprengen. Gilt im Übrigen auch für die zu erwartende Pensionslast beim Beamtentum. Ich würde mich als AN schlicht nicht auf die Rente verlassen und empfehle jedem, möglichst frühzeitig selbstständig als Investor etwas für die eigene Altersversorgung zu tun. Das ist keine Wissenschaft. Und ein kräftiges Depot gibt ein Stück Gelassenheit auch in stürmischen Zeiten oder bei plötzlichem Schicksalsschlag.

Und ganz ehrlich: Es ist doch inzwischen seit Jahrzehnten bekannt, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Von daher hatte jeder, der heute 45 Jahre oder jünger ist, 20 Jahre Zeit für sich selbst privat vorzusorgen.

Mir ist das seit meinem Schulaustritt bekannt und ich habe seitdem auch privat vorgesorgt. Anfangs mit kleinen Beträgen, inzwischen auch mit höheren. Meine Frau macht es übrigens genauso. Und ja, es macht Spaß zu sehen, wie das Depot wächst und jedes Jahr eine schöne Rendite abwirft.

Cyrix sieht das gänzlich anders. Seiner facon nach sollte niemand investieren dürfen außer er selbst und die Rente ist für ihn eine heilige Kuh die allerdings bereits von Fliegen zerfressen am Boden liegt. Glücklicherweise gibt es den Kenfo und ein Umdenken in der Regierung auch wenn die Widerstände noch hoch sind (von links und grün). Es bewegt sich in die richtige Richtung auch wenn die Ansätze im Moment sehr kleine sind. Jeder erkennt, das etwas getan werden muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.08.2023 09:42
Die Rente ist bereits zu dem Zeitpunkt gescheitert als sie das erste mal Steuerzuschuss erhalten hat.

Nur ein kleiner Hinweis: Zumindest bisher werden die Steuermittel, die in die gesetzliche Rentenversicherung gehen, außschließlich für "versicherungsfremde Leistungen" verwendet, also insbesondere für die vom Gesetzgeber zusätzlich vorgesehenen Rentenbeträge für Erziehungszeiten ("Mütterrente") oder (später abgeschafft) Ausbildungszeiten. Ähnliches gilt für die Rentenpunkte in Zurechnungszeiten, wenn eine Erwerbsminderungsrente gezahlt wird, für die aber keine Beiträge geflossen sind. Oder eben die Aufstockung für die "Lebensleistungsrente"...

Prinzipiell kann sich die umlagefinanzierte Rente schon auch selbst erhalten. Wenn aber zusätzliche Leistungen darüber abgebildet werden sollen, braucht es den Steuerzuschuss. Den braucht es zukünftig wohl auch, wenn die "doppelte Haltelinie" von maximalem Rentenbeitrag und minimalem Absicherungsniveau gehalten werden soll. Aber noch ist es jedenfalls nicht so weit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.08.2023 09:45
Cyrix sieht das gänzlich anders. Seiner facon nach sollte niemand investieren dürfen außer er selbst und die Rente ist für ihn eine heilige Kuh die allerdings bereits von Fliegen zerfressen am Boden liegt.

Weder ist die umlagefinanzierte Rente tot, noch bin ich der Meinung, dass man nicht investieren dürfe. Wie ich schon vor einigen Beiträgen schrieb, wäre meine Vorstellung eines Sozialstaats, dass die Grundabsicherung durch den Staat erfolgt -- welche dann aber eben auch absolut sicher sein muss; und das können kapitalgebundene Maßnahmen nicht leisten -- , während alles darüber hinausgehende privat organisiert werden muss und in der Verantwortung des Einzelnen liegt. Das kann dann eine umlagefinanzierte Anlage wie die VBL-West sein, oder auch eine kapitalgebundene wie die VBL-Ost. Oder eine Mischform, oder gar nichts... Wie es der bzw. dem Einzelnen gefällt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 21.08.2023 09:46
Volatilität ist ein überschätzter Risikoindikator bei Langfristanlagen. Aber das weißt du schon und lügst hier rum.

Wenn der Totalausall ein denkbares Szenario ist, dann will ich nicht, dass das meine einzige Sicherheit ist. Und ja, gerade bei der gesetzlichen Rente -- und über die reden wir gerade, nicht über eine private Zusatzvorsorge neben der umlagefinanzierten und damit sicheren Rente -- ist da die Sicherheit maßgeblich, weil diese für viele Rentner die Haupteinnahmequelle im Alter ist. Wenn in einem auf reiner Kapitaldeckung basierenden System dann ein entsprechender Pensionsfonds in die Knie geht, was ein durchaus vorkommendes Szenario ist, s.o., dann haben wir eben wieder die 70- und 80-Jährigen, die arbeiten gehen müssen, bis sie umfallen, weil sie keine vernünftigen Einkünfte im Alter haben...




Mich stört ein wenig, dass du dem bisherigem gesetzlichem Umlagesystem Billionen an Steuermitteln zugestehst und es so für sicher erklärst, während du bei der Kapitalgedeckten Finanzierung von einem möglichen Totalausfall fabulierst ohne das der Staat hier in irgendeiner Art und Weise unterstützen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 09:51
Die Rente ist bereits zu dem Zeitpunkt gescheitert als sie das erste mal Steuerzuschuss erhalten hat.

Nur ein kleiner Hinweis: Zumindest bisher werden die Steuermittel, die in die gesetzliche Rentenversicherung gehen, außschließlich für "versicherungsfremde Leistungen" verwendet, also insbesondere für die vom Gesetzgeber zusätzlich vorgesehenen Rentenbeträge für Erziehungszeiten ("Mütterrente") oder (später abgeschafft) Ausbildungszeiten. Ähnliches gilt für die Rentenpunkte in Zurechnungszeiten, wenn eine Erwerbsminderungsrente gezahlt wird, für die aber keine Beiträge geflossen sind. Oder eben die Aufstockung für die "Lebensleistungsrente"...

Prinzipiell kann sich die umlagefinanzierte Rente schon auch selbst erhalten. Wenn aber zusätzliche Leistungen darüber abgebildet werden sollen, braucht es den Steuerzuschuss. Den braucht es zukünftig wohl auch, wenn die "doppelte Haltelinie" von maximalem Rentenbeitrag und minimalem Absicherungsniveau gehalten werden soll. Aber noch ist es jedenfalls nicht so weit.

Genau das ist ja das störende an der staatlichen Rente. Die Politik greift in den Topf den sie nicht antasten sollte und verteilt Wahlgeschenke und macht einen steuerzuschuss dadurch (und durch die demografische schieflage) erst notwendig. In meinem Depot bestimme ich wie meine Vorsorge gestaltet wird und damit bin ich in erheblichem Maße zufrieden im Gegensatz zur fremdbestimmten und kaputtgewirtschafteten Rente über die ich keine Kontrolle habe.

Auf deutsch: die Politik baut scheisse, ich nehme es selbst in die Hand.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 09:54
Cyrix sieht das gänzlich anders. Seiner facon nach sollte niemand investieren dürfen außer er selbst und die Rente ist für ihn eine heilige Kuh die allerdings bereits von Fliegen zerfressen am Boden liegt.

Weder ist die umlagefinanzierte Rente tot, noch bin ich der Meinung, dass man nicht investieren dürfe. Wie ich schon vor einigen Beiträgen schrieb, wäre meine Vorstellung eines Sozialstaats, dass die Grundabsicherung durch den Staat erfolgt -- welche dann aber eben auch absolut sicher sein muss; und das können kapitalgebundene Maßnahmen nicht leisten -- , während alles darüber hinausgehende privat organisiert werden muss und in der Verantwortung des Einzelnen liegt. Das kann dann eine umlagefinanzierte Anlage wie die VBL-West sein, oder auch eine kapitalgebundene wie die VBL-Ost. Oder eine Mischform, oder gar nichts... Wie es der bzw. dem Einzelnen gefällt...

Nur weil du es nicht wahrhaben willst ist sie nicht weniger tot.
Kapitalgebundene Maßnahmen sind absolut in der Lage das zu sichern. Du befindest dich einfach mit Scheuklappen auf einem Holzweg. Aber geh ihn ruhig weiter. Da du selbst investierst gehe ich davon aus, dass du an kognitiver Dissonanz leidest.

Was wissen eine ganze Reihe von Nationen die teil- oder vollkapitalgedeckte Rentensysteme haben besser als du?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 09:59
Cyrix sieht das gänzlich anders. Seiner facon nach sollte niemand investieren dürfen außer er selbst und die Rente ist für ihn eine heilige Kuh die allerdings bereits von Fliegen zerfressen am Boden liegt.

Weder ist die umlagefinanzierte Rente tot, noch bin ich der Meinung, dass man nicht investieren dürfe. Wie ich schon vor einigen Beiträgen schrieb, wäre meine Vorstellung eines Sozialstaats, dass die Grundabsicherung durch den Staat erfolgt -- welche dann aber eben auch absolut sicher sein muss; und das können kapitalgebundene Maßnahmen nicht leisten -- , während alles darüber hinausgehende privat organisiert werden muss und in der Verantwortung des Einzelnen liegt. Das kann dann eine umlagefinanzierte Anlage wie die VBL-West sein, oder auch eine kapitalgebundene wie die VBL-Ost. Oder eine Mischform, oder gar nichts... Wie es der bzw. dem Einzelnen gefällt...

Gegenvorschlag:
Die Rente und deren Beitrag garantieren die Grundsicherung. Daher sinkt der Beitrag für diese Zwangsabgabe auf ein Minimum. Die private Vorsorge wird am besten steuerfrei oder mit sehr geringer Steuerbelastung nachgelagert ausgestaltet ähnlich dem 401k in den USA allerdings ohne Deckel. Die Kapitalertragsteuer fällt daher für private Depots die als Alterssicherung gedacht sind (ohne Einschränkung der produktauswahl) weg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.08.2023 10:00
Und ganz ehrlich: Es ist doch inzwischen seit Jahrzehnten bekannt, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Von daher hatte jeder, der heute 45 Jahre oder jünger ist, 20 Jahre Zeit für sich selbst privat vorzusorgen.
Als ich als 12 jähriger Peter Moosleitners Magazin gelesen habe, war es selbst dort schon ein Thema und das ist mehr als 4 Dekaden her.
also ich erhöhe auf 55 Jahre oder jünger

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 21.08.2023 10:03
Die gesetzliche Rentenversicherung bedarf einer Reform. Würde dieses Forum aber sprengen. Gilt im Übrigen auch für die zu erwartende Pensionslast beim Beamtentum. Ich würde mich als AN schlicht nicht auf die Rente verlassen und empfehle jedem, möglichst frühzeitig selbstständig als Investor etwas für die eigene Altersversorgung zu tun. Das ist keine Wissenschaft. Und ein kräftiges Depot gibt ein Stück Gelassenheit auch in stürmischen Zeiten oder bei plötzlichem Schicksalsschlag.

Und ganz ehrlich: Es ist doch inzwischen seit Jahrzehnten bekannt, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Von daher hatte jeder, der heute 45 Jahre oder jünger ist, 20 Jahre Zeit für sich selbst privat vorzusorgen.

Mir ist das seit meinem Schulaustritt bekannt und ich habe seitdem auch privat vorgesorgt. Anfangs mit kleinen Beträgen, inzwischen auch mit höheren. Meine Frau macht es übrigens genauso. Und ja, es macht Spaß zu sehen, wie das Depot wächst und jedes Jahr eine schöne Rendite abwirft.

Cyrix sieht das gänzlich anders. Seiner facon nach sollte niemand investieren dürfen außer er selbst und die Rente ist für ihn eine heilige Kuh die allerdings bereits von Fliegen zerfressen am Boden liegt. Glücklicherweise gibt es den Kenfo und ein Umdenken in der Regierung auch wenn die Widerstände noch hoch sind (von links und grün). Es bewegt sich in die richtige Richtung auch wenn die Ansätze im Moment sehr kleine sind. Jeder erkennt, das etwas getan werden muss.

Meine Altervorsorge basiert inzwischen auf sieben verschiedenen Säulen (inkl. gesetzlicher Rente) mit jeweils unterschiedlichen Anlageschwerpunkten, Risikoprofilen und monatlichen Beträgen. Stand heute wir in diesem Portfolio die gesetzliche Rente irgendwas um die 35 % der zu erwartenden Erträge ausmachen. Als Basissockel ist das ganz in Ordnung, mehr aber auch nicht. Der Plan ist, dass zu Renteneintritt mehr Geld zur Verfügung steht als heute, um einfach völlig unbeschwert leben und den ein oder anderen Traum realisieren zu können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.08.2023 10:04
Cyrix sieht das gänzlich anders. Seiner facon nach sollte niemand investieren dürfen außer er selbst und die Rente ist für ihn eine heilige Kuh die allerdings bereits von Fliegen zerfressen am Boden liegt.

Weder ist die umlagefinanzierte Rente tot, noch bin ich der Meinung, dass man nicht investieren dürfe. Wie ich schon vor einigen Beiträgen schrieb, wäre meine Vorstellung eines Sozialstaats, dass die Grundabsicherung durch den Staat erfolgt -- welche dann aber eben auch absolut sicher sein muss; und das können kapitalgebundene Maßnahmen nicht leisten -- , während alles darüber hinausgehende privat organisiert werden muss und in der Verantwortung des Einzelnen liegt. Das kann dann eine umlagefinanzierte Anlage wie die VBL-West sein, oder auch eine kapitalgebundene wie die VBL-Ost. Oder eine Mischform, oder gar nichts... Wie es der bzw. dem Einzelnen gefällt...

Gegenvorschlag:
Die Rente und deren Beitrag garantieren die Grundsicherung. Daher sinkt der Beitrag für diese Zwangsabgabe auf ein Minimum. Die private Vorsorge wird am besten steuerfrei und mit sehr geringer Steuerbelastung nachgelagert ausgestaltet ähnlich dem 401k in den USA allerdings ohne Deckel. Die Kapitalertragsteuer fällt daher für private Depots die als Alterssicherung gedacht sind (ohne Einschränkung der produktauswahl) weg.
Solange dabei gesichert ist, dass die steuerfreien Altersvorsorgen
a) auch getätigt werden und nicht der Sozialstaat das Altersleben finanzieren muss (so wie es derzeitig durchaus Selbstständigen gibt, die jetzt Bürgergeld kriegen, weil sie nicht vorgesorgt haben, obwohl sie es gekonnt hätte, habe da solche Kandididaten in der eigenen Familie)
b) sie auch für die Altersvorsorge genutzt werden und nicht als Gewinnverschiebungsmasse oder Steuersparmodel


Ach ja und wie wären wir mit den DDR Bürgern umgegangen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 10:31
Cyrix sieht das gänzlich anders. Seiner facon nach sollte niemand investieren dürfen außer er selbst und die Rente ist für ihn eine heilige Kuh die allerdings bereits von Fliegen zerfressen am Boden liegt.

Weder ist die umlagefinanzierte Rente tot, noch bin ich der Meinung, dass man nicht investieren dürfe. Wie ich schon vor einigen Beiträgen schrieb, wäre meine Vorstellung eines Sozialstaats, dass die Grundabsicherung durch den Staat erfolgt -- welche dann aber eben auch absolut sicher sein muss; und das können kapitalgebundene Maßnahmen nicht leisten -- , während alles darüber hinausgehende privat organisiert werden muss und in der Verantwortung des Einzelnen liegt. Das kann dann eine umlagefinanzierte Anlage wie die VBL-West sein, oder auch eine kapitalgebundene wie die VBL-Ost. Oder eine Mischform, oder gar nichts... Wie es der bzw. dem Einzelnen gefällt...

Gegenvorschlag:
Die Rente und deren Beitrag garantieren die Grundsicherung. Daher sinkt der Beitrag für diese Zwangsabgabe auf ein Minimum. Die private Vorsorge wird am besten steuerfrei und mit sehr geringer Steuerbelastung nachgelagert ausgestaltet ähnlich dem 401k in den USA allerdings ohne Deckel. Die Kapitalertragsteuer fällt daher für private Depots die als Alterssicherung gedacht sind (ohne Einschränkung der produktauswahl) weg.
Solange dabei gesichert ist, dass die steuerfreien Altersvorsorgen
a) auch getätigt werden und nicht der Sozialstaat das Altersleben finanzieren muss (so wie es derzeitig durchaus Selbstständigen gibt, die jetzt Bürgergeld kriegen, weil sie nicht vorgesorgt haben, obwohl sie es gekonnt hätte, habe da solche Kandididaten in der eigenen Familie)
b) sie auch für die Altersvorsorge genutzt werden und nicht als Gewinnverschiebungsmasse oder Steuersparmodel


Ach ja und wie wären wir mit den DDR Bürgern umgegangen?

A) Verpflichtung zur privaten Vorsorge, Nachweis über angelegtes Depot bei Antrag Steuerfreiheit sonst „Strafe“ Ausgestaltung kein Plan, vielleicht höhere ekst.
B) volle Besteuerung bei vorzeitigem Verkauf mit ekst Satz oder ohne Einkommen mit Kap Satz.

DDR Bürger war ein Sonderfall der Geschichte und müsste wohl oder übel Steuerfinanzierung erhalten (wie es auch jetzt der Fall ist: Angleichung rentenniveau ost und West wird ja immer gefordert)

Nur so als Idee
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 21.08.2023 10:45
Gegenvorschlag:
Die Rente und deren Beitrag garantieren die Grundsicherung. Daher sinkt der Beitrag für diese Zwangsabgabe auf ein Minimum. Die private Vorsorge wird am besten steuerfrei oder mit sehr geringer Steuerbelastung nachgelagert ausgestaltet ähnlich dem 401k in den USA allerdings ohne Deckel. Die Kapitalertragsteuer fällt daher für private Depots die als Alterssicherung gedacht sind (ohne Einschränkung der produktauswahl) weg.

Die Debatte ist hier etwas eingeengt, da sie sich nur auf Rentenleistungen im Alter bezieht. Die Leistungen der gRV sind jedoch deutlich umfangreicher und müssten daher auch betrachtet werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 10:51
Gegenvorschlag:
Die Rente und deren Beitrag garantieren die Grundsicherung. Daher sinkt der Beitrag für diese Zwangsabgabe auf ein Minimum. Die private Vorsorge wird am besten steuerfrei oder mit sehr geringer Steuerbelastung nachgelagert ausgestaltet ähnlich dem 401k in den USA allerdings ohne Deckel. Die Kapitalertragsteuer fällt daher für private Depots die als Alterssicherung gedacht sind (ohne Einschränkung der produktauswahl) weg.

Die Debatte ist hier etwas eingeengt, da sie sich nur auf Rentenleistungen im Alter bezieht. Die Leistungen der gRV sind jedoch deutlich umfangreicher und müssten daher auch betrachtet werden.

Im Jahr 2020 betrug der Anteil Rentenausgaben 89,94 %. Eine Verengung ist daher nicht nur erlaubt sondern auch teilweise geboten. Nimmt man die anderen Leistungen mit an, so lässt sich der Mindestbeitrag um diese addieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 21.08.2023 10:52
Gegenvorschlag:
Die Rente und deren Beitrag garantieren die Grundsicherung. Daher sinkt der Beitrag für diese Zwangsabgabe auf ein Minimum. Die private Vorsorge wird am besten steuerfrei oder mit sehr geringer Steuerbelastung nachgelagert ausgestaltet ähnlich dem 401k in den USA allerdings ohne Deckel. Die Kapitalertragsteuer fällt daher für private Depots die als Alterssicherung gedacht sind (ohne Einschränkung der produktauswahl) weg.

Die Debatte ist hier etwas eingeengt, da sie sich nur auf Rentenleistungen im Alter bezieht. Die Leistungen der gRV sind jedoch deutlich umfangreicher und müssten daher auch betrachtet werden.

Im Jahr 2020 betrug der Anteil Rentenausgaben 89,94 %. Eine Verengung ist daher nicht nur erlaubt sondern auch teilweise geboten. Nimmt man die anderen Leistungen mit an, so lässt sich der Mindestbeitrag um diese addieren.

Daher schrieb ich (auch) Rentenleistungen im Alter. Zu betrachten wären ebenfalls Renten an Hinterbliebene, Renten wegen Erwerbsminderung sowie Rentengeschenke (z.B. bei Kindern oder als Pflegeperson)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 10:55
Gegenvorschlag:
Die Rente und deren Beitrag garantieren die Grundsicherung. Daher sinkt der Beitrag für diese Zwangsabgabe auf ein Minimum. Die private Vorsorge wird am besten steuerfrei oder mit sehr geringer Steuerbelastung nachgelagert ausgestaltet ähnlich dem 401k in den USA allerdings ohne Deckel. Die Kapitalertragsteuer fällt daher für private Depots die als Alterssicherung gedacht sind (ohne Einschränkung der produktauswahl) weg.

Die Debatte ist hier etwas eingeengt, da sie sich nur auf Rentenleistungen im Alter bezieht. Die Leistungen der gRV sind jedoch deutlich umfangreicher und müssten daher auch betrachtet werden.

Im Jahr 2020 betrug der Anteil Rentenausgaben 89,94 %. Eine Verengung ist daher nicht nur erlaubt sondern auch teilweise geboten. Nimmt man die anderen Leistungen mit an, so lässt sich der Mindestbeitrag um diese addieren.

Daher schrieb ich (auch) Rentenleistungen im Alter. Zu betrachten wären ebenfalls Renten an Hinterbliebene, Renten wegen Erwerbsminderung sowie Rentengeschenke (z.B. bei Kindern oder als Pflegeperson)

Der fehlende 10 Prozent Anteil sind keine rentenleistungen. Sämtliche rentenformen sind bereits in den 89 % enthalten. (Entnommen vom. Bpb, Einnahmen und Ausgaben der grv „kurz&knapp“)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.08.2023 12:12
Mich stört ein wenig, dass du dem bisherigem gesetzlichem Umlagesystem Billionen an Steuermitteln zugestehst und es so für sicher erklärst, während du bei der Kapitalgedeckten Finanzierung von einem möglichen Totalausfall fabulierst ohne das der Staat hier in irgendeiner Art und Weise unterstützen würde.

Nun, ob nun beitrags- oder steuer-gestützt: In beiden Fällen liegt eine Umlage der derzeitigen Beitrags-/Steuerzahler auf die derzeitigen Rentenbezieher vor. Das ist das Gegenteil von einem kapitalgestützten System, bei dem jeder nur aus dem eigenen Vermögen seine Rente bezieht.

Wenn der Steuerzahler eingreifen muss, um einen Rentenfonds zu retten -- was ja in den USA vorgekommen ist -- dann ahben wir doch wieder "nur" ein Umlageverfahren; mit dem Unterschied, dass sich die (Versicherungs-)Wirtschaft im Erfolgsfall eine goldene Nase verdient und im Verlustfall als "too big to fail" ihre Verluste sozialisiert...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 12:30
Mich stört ein wenig, dass du dem bisherigem gesetzlichem Umlagesystem Billionen an Steuermitteln zugestehst und es so für sicher erklärst, während du bei der Kapitalgedeckten Finanzierung von einem möglichen Totalausfall fabulierst ohne das der Staat hier in irgendeiner Art und Weise unterstützen würde.

Nun, ob nun beitrags- oder steuer-gestützt: In beiden Fällen liegt eine Umlage der derzeitigen Beitrags-/Steuerzahler auf die derzeitigen Rentenbezieher vor. Das ist das Gegenteil von einem kapitalgestützten System, bei dem jeder nur aus dem eigenen Vermögen seine Rente bezieht.

Wenn der Steuerzahler eingreifen muss, um einen Rentenfonds zu retten -- was ja in den USA vorgekommen ist -- dann ahben wir doch wieder "nur" ein Umlageverfahren; mit dem Unterschied, dass sich die (Versicherungs-)Wirtschaft im Erfolgsfall eine goldene Nase verdient und im Verlustfall als "too big to fail" ihre Verluste sozialisiert...

Kann man bitte die Fehler der Vergangenheit (welche unter anderem in deiner Denkbasis wurzeln), als Versicherungen sich in die private Vorsorge reinlobbyiert haben und den ach so verlustaversen Deutschen Garantien versprochen haben die durch die begrenzten Investitionsmöglichkeiten (mündelsicher uiui) gar nicht zu erwirtschaften waren. Selbst wenn sie erwirtschaftet wurden haben Gebühren alles aufgefressen. Also lassen wir die doch gleich ganz außen vor und lassen die Menschen entscheiden worin sie investieren wollen anstatt wieder (wie du gern unterstützt) allen alles bis ins Detail vorschreiben zu müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 21.08.2023 12:36
Mich stört ein wenig, dass du dem bisherigem gesetzlichem Umlagesystem Billionen an Steuermitteln zugestehst und es so für sicher erklärst, während du bei der Kapitalgedeckten Finanzierung von einem möglichen Totalausfall fabulierst ohne das der Staat hier in irgendeiner Art und Weise unterstützen würde.

Nun, ob nun beitrags- oder steuer-gestützt: In beiden Fällen liegt eine Umlage der derzeitigen Beitrags-/Steuerzahler auf die derzeitigen Rentenbezieher vor. Das ist das Gegenteil von einem kapitalgestützten System, bei dem jeder nur aus dem eigenen Vermögen seine Rente bezieht.

Wenn der Steuerzahler eingreifen muss, um einen Rentenfonds zu retten -- was ja in den USA vorgekommen ist -- dann ahben wir doch wieder "nur" ein Umlageverfahren; mit dem Unterschied, dass sich die (Versicherungs-)Wirtschaft im Erfolgsfall eine goldene Nase verdient und im Verlustfall als "too big to fail" ihre Verluste sozialisiert...

Wieso muss eine Versicherungsgesellschaft dazwischen hängen? Wenn ich es schaffe in einen ETF zu investieren, sollte es der Staat auch, oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.08.2023 12:46
Wer ist denn dann "der Staat"? Und, btw, der ETF wird auch von einer Bank emittiert. Die kann auch Pleite gehen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 21.08.2023 13:03
ETFs gelten als Sondervermögen und sind bei einer Pleite sicher. Vollständig replizierende ETFs bergen kein Ausfallrisiko. Für den Fall einer Bankpleite, können also Aktien und ETFs auf ein Depot bei einer anderen Bank übertragen werden. Ist er Emittent pleite wird das Vermögen gemäß Anteilen ausgezahlt, nachvollziehbar aufgrund des hinterlegten Index.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.08.2023 13:13
Die Frage (und da kenne ich mich nicht aus) ist, ob die Herausgeberin des ETFs entsprechende Wertpapiere in entsprechender Größe hinterlegt haben muss, oder, ob in der Konkursmasse nur ein deutlich geringerer Wert zur Verfügung steht. Wenn sich Blackrock irgendwo verhebt, sind dann die Billionen Anlagensummen, die dort verwaltet werden, irgendwo vorhanden, oder handelt es sich um Inhaberschuldverschreibungen (wie bei Anleihen), die mehr oder minder nur ein reines Versprechen auf Rückzahlung sind?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 21.08.2023 13:24
Das ist sehr genau geregelt. ETFs sind nicht Bestandteil der Konkursmasse. Ein physisch replizierender ETF kauft die Wertpapiere, die in dem ETF zugrundeliegenden Index vorhanden sind tatsächlich. Der Index wird 1:1 nachgebildet. Es gibt noch andere Konstellationen, die nicht so optimal sind. Insgesamt aber ausnahmsweise recht solide Finanzprodukte. Ich selbst setze etwa zu einem Drittel auf ETFs (vor allem Branchen-ETFs) , zu zwei Drittel auf namhafte Aktien internationaler Konzerne.

Falls hier Interesse besteht können wir uns gerne in einem geeigneten eigenen Forumsthema vertieft unterhalten. Ist auch in unserem Kollegenkreis ein Thema.

Wichtig: Bitte einen guten TV-L Abschluss, damit man auch künftig schön investieren kann....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 13:31
Wer ist denn dann "der Staat"? Und, btw, der ETF wird auch von einer Bank emittiert. Die kann auch Pleite gehen...

Du investierst? Mit diesem Wissen? Okay. Lieber deutsche Rente für dich. Verkauf deine Aktien du bist ja ein Risiko für dich selbst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 13:33
Das ist sehr genau geregelt. ETFs sind nicht Bestandteil der Konkursmasse. Ein physisch replizierender ETF kauft die Wertpapiere, die in dem ETF zugrundeliegenden Index vorhanden sind tatsächlich. Der Index wird 1:1 nachgebildet. Es gibt noch andere Konstellationen, die nicht so optimal sind. Insgesamt aber ausnahmsweise recht solide Finanzprodukte. Ich selbst setze etwa zu einem Drittel auf ETFs (vor allem Branchen-ETFs) , zu zwei Drittel auf namhafte Aktien internationaler Konzerne.

Falls hier Interesse besteht können wir uns gerne in einem geeigneten eigenen Forumsthema vertieft unterhalten. Ist auch in unserem Kollegenkreis ein Thema.

Wichtig: Bitte einen guten TV-L Abschluss, damit man auch künftig schön investieren kann....

Optimiertes Sampling. Hier gibt es ein Kontrahentenrisiko. Kann man panisch sehen, muss man aber nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 21.08.2023 13:40
Das ist sehr genau geregelt. ETFs sind nicht Bestandteil der Konkursmasse. Ein physisch replizierender ETF kauft die Wertpapiere, die in dem ETF zugrundeliegenden Index vorhanden sind tatsächlich. Der Index wird 1:1 nachgebildet. Es gibt noch andere Konstellationen, die nicht so optimal sind. Insgesamt aber ausnahmsweise recht solide Finanzprodukte. Ich selbst setze etwa zu einem Drittel auf ETFs (vor allem Branchen-ETFs) , zu zwei Drittel auf namhafte Aktien internationaler Konzerne.

Falls hier Interesse besteht können wir uns gerne in einem geeigneten eigenen Forumsthema vertieft unterhalten. Ist auch in unserem Kollegenkreis ein Thema.

Wichtig: Bitte einen guten TV-L Abschluss, damit man auch künftig schön investieren kann....

Wäre bei eigenem unterthread dazu gern dabei. Ja guten Abschluss und am besten noch 401k in deutscher Version ohne Limit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.08.2023 22:59

DDR Bürger war ein Sonderfall der Geschichte und müsste wohl oder übel Steuerfinanzierung erhalten (wie es auch jetzt der Fall ist: Angleichung rentenniveau ost und West wird ja immer gefordert)

Nur so als Idee
Sicher, der zweite Weltkrieg war ja auch so ein Sonderfall. Sollte nur nochmals der Hinweis auf die Krisensicherheit dieser unrentablen Anlageform sein, weswegen ich sie weiterhin für eine gutes Standbein für die Basisversorgung halte.

Und die Wähler möchte ich sehen, die gesagt bekommen, dass der Staat für die neuen Bürger Milliarden an ETFs kauft und an diese verteilt, da sie vorher nicht investieren konnten, weil diese ja sonst keine Rente hätten.....hihi ein großer Spaß.

Und der Umbau des bestehendem Systems zu einem reinem Basisabsicherungssystem wird leider auch Dekaden dauern.

Und im Leben werden dann wieder die Menschen jammern, die es nicht geschissen bekommen haben, sich ETFs anzuschaffen und nach dem Staat schreie -oder anderen dafür die Schuld geben-  so wie sie anderen die Schuld dafür geben, dass sie keine Eigentumswohnungen kaufen konnte, obwohl sie es gekonnt hätten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.08.2023 23:02

Und um von der neoliberale Wirtschaftspolitik und der Reduktion des Sozialstaats weg zu kommen, und ein Kernthema dieses Threads mal wieder in den Fokus zu setzen:

Mir wäre es am wichtigsten, dass die TdL bei V.  eine wesentliche Flexibilisierung und monetäre Ausweitung von §16.5 und die Möglichkeit einer bedingungslosen Anrechnung von förderliche Zeiten (wie im TV-V) durchsetzt.
Dann könnten die AGs, die wollen, auch marktgerecht bezahlen und zwar nur diejenigen AN, die am Markt auch mehr erreichen könnten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 22.08.2023 06:53

Und um von der neoliberale Wirtschaftspolitik und der Reduktion des Sozialstaats weg zu kommen, und ein Kernthema dieses Threads mal wieder in den Fokus zu setzen:

Mir wäre es am wichtigsten, dass die TdL bei V.  eine wesentliche Flexibilisierung und monetäre Ausweitung von §16.5 und die Möglichkeit einer bedingungslosen Anrechnung von förderliche Zeiten (wie im TV-V) durchsetzt.
Dann könnten die AGs, die wollen, auch marktgerecht bezahlen und zwar nur diejenigen AN, die am Markt auch mehr erreichen könnten.

Das können sie doch heute schon, wenn sie möchten. Habe diese Woche einen Vertrag eines Sachbearbeits gesehen, der von der Kommune kam. Hatte dort E9a Stufe 4.

Bezahlung nach TV-L: E9a Stufe 6 plus (§16 Abs. 5) plus 300 Euro unaufzehrbare Zulage on top (billige Härte).
Wo ein Wille - da ein Weg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 22.08.2023 07:13

DDR Bürger war ein Sonderfall der Geschichte und müsste wohl oder übel Steuerfinanzierung erhalten (wie es auch jetzt der Fall ist: Angleichung rentenniveau ost und West wird ja immer gefordert)

Nur so als Idee
Sicher, der zweite Weltkrieg war ja auch so ein Sonderfall. Sollte nur nochmals der Hinweis auf die Krisensicherheit dieser unrentablen Anlageform sein, weswegen ich sie weiterhin für eine gutes Standbein für die Basisversorgung halte.

Und die Wähler möchte ich sehen, die gesagt bekommen, dass der Staat für die neuen Bürger Milliarden an ETFs kauft und an diese verteilt, da sie vorher nicht investieren konnten, weil diese ja sonst keine Rente hätten.....hihi ein großer Spaß.

Und der Umbau des bestehendem Systems zu einem reinem Basisabsicherungssystem wird leider auch Dekaden dauern.

Und im Leben werden dann wieder die Menschen jammern, die es nicht geschissen bekommen haben, sich ETFs anzuschaffen und nach dem Staat schreie -oder anderen dafür die Schuld geben-  so wie sie anderen die Schuld dafür geben, dass sie keine Eigentumswohnungen kaufen konnte, obwohl sie es gekonnt hätten.








Weltkrieg:
Ach so ein "sicheres" Standbein. Wenn also die Steuerzuschüsse in Krisen (nach Krieg/für Ostbürger) in einem fiktiven kapitalgedeckten System "böse" sind weil "trägt sich ja nicht und ist instabil" dann ist das aber im Rentensystem aktuell mit 100 Mrd. seit Dekaden absolut vertretbar. Interessante Sichtweise. Von Abschaffung hab ich ja nix gesagt. Ich war ja sogar mit deinem Vorschlag "Grundsicherung" einverstanden.

ETFS verteilen:
Nö. Man sichert diesen Menschen die Grundsicherung und fordert von diesen anteilig höhere Beiträge über einen Übergangszeitraum. Aber wieso auch in Lösungen denken.

Umbau:
Da der Umbau Dekaden fordert, verschwendet die Politik jeden Tag Zeit in dem sie wie Cyrix und andere hier "bedenken" äußern.

Unfähige Menschen:
Dazu habe ich ja schon unter A und B Vorschläge gemacht. Die kannst du gerne ignorieren, musst aber nicht.
Den Seitenhieb auf den Mitdiskutierenden kannst eigentlich auch sparen. Sich in einem Hochsteuerland Eigentum aufzubauen ist nunmal nicht leicht mit Durchschnittseinkommen im ÖD (natürlich auch abhängig davon Ob man eine Hundehütte oder eine Skyscraper für sich als passende Immobilie definiert) wobei ich von einem sagen wir mal 100qm EFH ausgehe, ohne großen Garten.

Alles in allem. Ja, lasst uns zu TV-L zurückkehren. Indem wir von einem Staat, der dir von der Erhöhung direkt 1/3 abnimmt, dir sowieso nur 2 % Erhöhung im allgemeinen zugestehen will, weil immer mit der "Haushaltslage" argumentiert wird und diese nunmal mit, wer hätte es gedacht, Krisenbedingten (Asyl) und ideologischen (Energiewende/Genderlehrstühle) und weiteren vermeintlich unvermeidlichen und "ist halt so" "können wir nix machen, weil wir nicht handeln wollen, weil möglicherweise politisch unkorrekt", einfach bereits geplündert ist. Die AGs sind ja bekannt dafür sich jede Krise in die Argumentation zu legen.

Vielleicht wäre es besser an die Wurzel der "Argumentation" der "AGs" zu gehen, aber ja das dauert halt und ist schwieriger. Zu Jammern und mehr Geld fordern mit "Argumenten" bei "knapper Haushaltslage" ist halt auch selten von größerem Erfolg geprägt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Keeper83 am 22.08.2023 09:44

Und um von der neoliberale Wirtschaftspolitik und der Reduktion des Sozialstaats weg zu kommen, und ein Kernthema dieses Threads mal wieder in den Fokus zu setzen:

Mir wäre es am wichtigsten, dass die TdL bei V.  eine wesentliche Flexibilisierung und monetäre Ausweitung von §16.5 und die Möglichkeit einer bedingungslosen Anrechnung von förderliche Zeiten (wie im TV-V) durchsetzt.
Dann könnten die AGs, die wollen, auch marktgerecht bezahlen und zwar nur diejenigen AN, die am Markt auch mehr erreichen könnten.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass du genau weißt, auf welcher Wirtschaftspolitik dein offensichtlich von dir erarbeiteter Wohlstand, deine Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung hier und überall, sowie die Möglichkeit seine politischen Vertreter regelmäßig selbst zu wählen oder sich selber zur Wahl stellen zu können, basiert. Auch der Sozialstaat ist natürlich völlig von einer Neo- (ich bevorzuge Ordo-)liberalen Wirtschaftspolitik abhängig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.08.2023 10:32

Und um von der neoliberale Wirtschaftspolitik und der Reduktion des Sozialstaats weg zu kommen, und ein Kernthema dieses Threads mal wieder in den Fokus zu setzen:

Mir wäre es am wichtigsten, dass die TdL bei V.  eine wesentliche Flexibilisierung und monetäre Ausweitung von §16.5 und die Möglichkeit einer bedingungslosen Anrechnung von förderliche Zeiten (wie im TV-V) durchsetzt.
Dann könnten die AGs, die wollen, auch marktgerecht bezahlen und zwar nur diejenigen AN, die am Markt auch mehr erreichen könnten.

Das können sie doch heute schon, wenn sie möchten. Habe diese Woche einen Vertrag eines Sachbearbeits gesehen, der von der Kommune kam. Hatte dort E9a Stufe 4.

Bezahlung nach TV-L: E9a Stufe 6 plus (§16 Abs. 5) plus 300 Euro unaufzehrbare Zulage on top (billige Härte).
Wo ein Wille - da ein Weg.
16.5 ist begrenzt bei 20/25% der Stufe 2.
bzw. plus 2 Stufen.

förderliche Zeiten können nur bei Einstellung gewährt werden, wenn es keinen anderen geeigneten Kandidaten gibt.

Also nein, sie können nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.08.2023 10:57

Und um von der neoliberale Wirtschaftspolitik und der Reduktion des Sozialstaats weg zu kommen, und ein Kernthema dieses Threads mal wieder in den Fokus zu setzen:

Mir wäre es am wichtigsten, dass die TdL bei V.  eine wesentliche Flexibilisierung und monetäre Ausweitung von §16.5 und die Möglichkeit einer bedingungslosen Anrechnung von förderliche Zeiten (wie im TV-V) durchsetzt.
Dann könnten die AGs, die wollen, auch marktgerecht bezahlen und zwar nur diejenigen AN, die am Markt auch mehr erreichen könnten.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass du genau weißt, auf welcher Wirtschaftspolitik dein offensichtlich von dir erarbeiteter Wohlstand, deine Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung hier und überall, sowie die Möglichkeit seine politischen Vertreter regelmäßig selbst zu wählen oder sich selber zur Wahl stellen zu können, basiert. Auch der Sozialstaat ist natürlich völlig von einer Neo- (ich bevorzuge Ordo-)liberalen Wirtschaftspolitik abhängig.
Sicher, auch ich bevorzuge die ordoliberale Wirtschaftspolitik, oder besser gesagt bin gegen über und unter Regulierung durch den Staat.
Es gibt Marktsegmente, da sollte mEn der Staat eingreifen und die „Hand“ drauf halten, bzw. steuernd eingreifen.
Wie z.B eine krisensichere, grundsicherungsniveau Zwangsrente und der Rest bitte jedem selbst überlassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 22.08.2023 11:32

Und um von der neoliberale Wirtschaftspolitik und der Reduktion des Sozialstaats weg zu kommen, und ein Kernthema dieses Threads mal wieder in den Fokus zu setzen:

Mir wäre es am wichtigsten, dass die TdL bei V.  eine wesentliche Flexibilisierung und monetäre Ausweitung von §16.5 und die Möglichkeit einer bedingungslosen Anrechnung von förderliche Zeiten (wie im TV-V) durchsetzt.
Dann könnten die AGs, die wollen, auch marktgerecht bezahlen und zwar nur diejenigen AN, die am Markt auch mehr erreichen könnten.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass du genau weißt, auf welcher Wirtschaftspolitik dein offensichtlich von dir erarbeiteter Wohlstand, deine Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung hier und überall, sowie die Möglichkeit seine politischen Vertreter regelmäßig selbst zu wählen oder sich selber zur Wahl stellen zu können, basiert. Auch der Sozialstaat ist natürlich völlig von einer Neo- (ich bevorzuge Ordo-)liberalen Wirtschaftspolitik abhängig.
Sicher, auch ich bevorzuge die ordoliberale Wirtschaftspolitik, oder besser gesagt bin gegen über und unter Regulierung durch den Staat.
Es gibt Marktsegmente, da sollte mEn der Staat eingreifen und die „Hand“ drauf halten, bzw. steuernd eingreifen.
Wie z.B eine krisensichere, grundsicherungsniveau Zwangsrente und der Rest bitte jedem selbst überlassen.
Find ich gut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 22.08.2023 11:43
Der Teufel steckt dann aber wie immer im Detail. Besonders in Deutschland.
Warum einfach? Wenn es auch super kompliziert, teuer und unflexibel geht?

VBL ist z.B. auch kein guter Deal mehr. Mit der gleichen Summe wäre mehr drin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 22.08.2023 11:56
Der Teufel steckt dann aber wie immer im Detail. Besonders in Deutschland.
Warum einfach? Wenn es auch super kompliziert, teuer und unflexibel geht?

VBL ist z.B. auch kein guter Deal mehr. Mit der gleichen Summe wäre mehr drin.

Super kompliziert, teuer und unflexibel. Klingt wie die Maxime meines AG. Aber "teuer" in Verbindung mit "Arbeitnehmer". Heidenei.... da is was los.

VBL klang für mich am Anfang auch "nicht schlecht" aber: je mehr Hände zwischen dir und deiner "Investition" desto weniger bleibt am Ende hängen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 22.08.2023 13:48
Man muss ja auch nicht alles völlig kaputt reden wenn es um möglichen Lösungen geht.

Fakt ist doch, dass eine Mischung aus kapitalbasierter und umlagefinanzierter Altersversorgung optimal ist. Beide haben Vorteile aber auch Risiken - wobei umlagefinanzierte Systeme zumindest kein systembedingtes Komplettausfallrisiko haben. Dafür nagt aber eben die Demografie und in der Tat auch die Automatisierung, die aber wiederum die Demografieprobleme großteils auffängt.

Wenn man sich von einer einfachen Sache gedanklich verabschiedet UND zwei Festlegungen tifft, dann ist man doch heute schon fast am Ziel:

Von der umlagefinanzierten Rente wird man nicht auskömmlich leben können. Das ist aber schon seit über 20 Jahren so und wird kommuniziert. Es gibt bei der umlagefinanzierten Rente nur drei Knöpfe an denen man drehen kann: Die Rentenhöhe, der Beitragssatz und der Bezugszeitraum. Hier kommen meine Festlegungen ins Spiel:
1. Der Beitragssatz wird festgeschrieben. Alle (wirklich alle) zahlen ein und bekommen dann auch Leistungen.
2. Den Bezugszeitraum hängt man flexibel an die Altersentwicklung. Je Lebensjahr mehr/weniger arbeitet man auch entsprechend 4-6 Monate mehr/weniger. Ausnahmen für bestimmte Jobs müssen aber sein.
3. Das ist dann der Kernpunkt: Die Rentenhöhe wird flexibilisiert. Es wird immer alles ausgeschüttet - ohne Demografieausgleich oder sowas. In guten Jahren gibts mehr Rente, in schlechten Jahren weniger. Der vorhandene Topf wird einfach verteilt.

Für alles andere kommen dann weitere Säulen dazu. Und ja: Keine von Banken und Versicherungen souflierten Produkte alá Riester oder Rürup im Fördermodus. Jeder soll die Anlageform wählen, die ihm gefällt. Ein Förderprogramm wie 401k wurde ja schon genannt - hielte ich für gut. (vor allem weil Menschen dann mal ihre Anlagen trennen und auch praktisch fürs Alter absichern)  Da durch die Regelung oben (alle zahlen ein) auch alle eine Rente beanspruchen können werden, muss man die Kriterien an die Sicherheit auch nicht allzu hoch setzen.


Und zum Thema: Meine Forderung, mit der ich in die Verhandlung gehen würden wäre recht einfach: 15% für 12 Monate. So klar, so einfach.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 22.08.2023 14:16
Man muss ja auch nicht alles völlig kaputt reden wenn es um möglichen Lösungen geht.

Fakt ist doch, dass eine Mischung aus kapitalbasierter und umlagefinanzierter Altersversorgung optimal ist. Beide haben Vorteile aber auch Risiken - wobei umlagefinanzierte Systeme zumindest kein systembedingtes Komplettausfallrisiko haben. Dafür nagt aber eben die Demografie und in der Tat auch die Automatisierung, die aber wiederum die Demografieprobleme großteils auffängt.
...auffangen soll. Also... ZEITNAH

Wenn man sich von einer einfachen Sache gedanklich verabschiedet UND zwei Festlegungen tifft, dann ist man doch heute schon fast am Ziel:

Von der umlagefinanzierten Rente wird man nicht auskömmlich leben können. Das ist aber schon seit über 20 Jahren so und wird kommuniziert. Es gibt bei der umlagefinanzierten Rente nur drei Knöpfe an denen man drehen kann: Die Rentenhöhe, der Beitragssatz und der Bezugszeitraum.

Und das Bezugsalter. Wie sind die Lösungen die altbackene Hirne von sich geben?
- Rentenhöhe reduzieren
- Beitragssatz erhöhen (oder temporär erhöhen durch "Einbezug" auch Beamter etc.)
- Rentenalter hochsetzen ohne Ausnahmen und dadurch zudem auf eine kürzere Bezugsdauer spekulieren.

Hier kommen meine Festlegungen ins Spiel:
1. Der Beitragssatz wird festgeschrieben. Alle (wirklich alle) zahlen ein und bekommen dann auch Leistungen.
2. Den Bezugszeitraum hängt man flexibel an die Altersentwicklung. Je Lebensjahr mehr/weniger arbeitet man auch entsprechend 4-6 Monate mehr/weniger. Ausnahmen für bestimmte Jobs müssen aber sein.
3. Das ist dann der Kernpunkt: Die Rentenhöhe wird flexibilisiert. Es wird immer alles ausgeschüttet - ohne Demografieausgleich oder sowas. In guten Jahren gibts mehr Rente, in schlechten Jahren weniger. Der vorhandene Topf wird einfach verteilt.

1. ja festsetzen. nein, nicht alle, siehe oben.
2. Ein fester Bezugszeitraum? Flaschensammler Incoming.
3. eine Flexibilisierung ist nichtmal bei einer 100% kapitalgedeckten Rente nötig, wenn als Grundsicherung ausgestaltet.

Für alles andere kommen dann weitere Säulen dazu. Und ja: Keine von Banken und Versicherungen souflierten Produkte alá Riester oder Rürup im Fördermodus. Jeder soll die Anlageform wählen, die ihm gefällt. Ein Förderprogramm wie 401k wurde ja schon genannt - hielte ich für gut. (vor allem weil Menschen dann mal ihre Anlagen trennen und auch praktisch fürs Alter absichern)  Da durch die Regelung oben (alle zahlen ein) auch alle eine Rente beanspruchen können werden, muss man die Kriterien an die Sicherheit auch nicht allzu hoch setzen.

Alle zahlen ein, wird es weder heilen noch befreit es davon sinnvoll zu investieren.

Und zum Thema: Meine Forderung, mit der ich in die Verhandlung gehen würden wäre recht einfach: 15% für 12 Monate. So klar, so einfach.

würde ich ähnlich machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 22.08.2023 14:34

2. Ein fester Bezugszeitraum? Flaschensammler Incoming.


Wieso das? "Bezugszeitraum" ist natürlich von mir auch falsch gewählt - es müsste Renteneingangsalter heißen. Wieso sollte es mehr oder weniger Flaschensammler geben, wenn man das eingangsalter an die Lebenserwartung anpasst? In den letzten Jahren wurde es ja auch recht aufwendig angepasst - erst auf 67, dann für einige wieder auf 63/65.

3. eine Flexibilisierung ist nichtmal bei einer 100% kapitalgedeckten Rente nötig, wenn als Grundsicherung ausgestaltet.

Dann hört aber die Diskusstion über Demografie auf - jeder zahlt es Algorithmusgesteuert mit. Wenns mal ein Paar Jahre um 1 oder 2% nach unten geht, dann ist das halt so. So hält man sich aber selbst davon ab irgendwann teuer mit Steuergeld zu stützen.

Alle zahlen ein, wird es weder heilen noch befreit es davon sinnvoll zu investieren.

Es heilt nicht alles - es bedeutet aber, dass jeder, der einer Beschäftigung nachgeht am Ende zumindest diese umlagefinanzierte Grundabsicherung hat und vor allem die Rentenberechtigten aus den Einzahlungen der Erwerbstätigen Rente beziehen. Das macht es fairer, sauberer und vermindert Sonderregelungen.



Wichtig wäre mir ein Rentensystem, bei dem klar ist, dass die gesetzliche Rente nur ein Teil der Leistung ist. Wichtig wäre mir auch, dass man das nervige Argument der Steuerfinanzierung vom Tisch bekommt und ein sauberes, in sich konstantes System schafft - nach oben wie nach unten. (was natürlich nicht heißt, dass die RV nicht trotzdem weiter für bestimmte Leistungen vom Staat bezahlt wird) Wir sind garnicht soooo weit davon entfernt - man muss nur noch dem Balken aus den Köpfen bekommen, dass die Rente zum leben ausreichen MUSS.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 22.08.2023 15:12
Wir sind garnicht soooo weit davon entfernt - man muss nur noch dem Balken aus den Köpfen bekommen, dass die Rente zum leben ausreichen MUSS.

Richtig. Wenn die private Vorsorge entsprechend steuerfrei ist oder in geringem maße nachgelagert versteuert wird, ist die Basisabsicherung eigentlich nur noch für das "überleben" bestimmt. Aber hier gibts halt mitdiskutanten die das ganz anders sehen und keinen Balken haben sondern einen ganzen Wald, der vollgestopft ist mit "Lösungen von gestern". Ist schon schwer das aufzubrechen aber ich werde nicht müde.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 22.08.2023 22:19
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.08.2023 22:43
Wir sind garnicht soooo weit davon entfernt - man muss nur noch dem Balken aus den Köpfen bekommen, dass die Rente zum leben ausreichen MUSS.

Richtig. Wenn die private Vorsorge entsprechend steuerfrei ist oder in geringem maße nachgelagert versteuert wird, ist die Basisabsicherung eigentlich nur noch für das "überleben" bestimmt. Aber hier gibts halt mitdiskutanten die das ganz anders sehen und keinen Balken haben sondern einen ganzen Wald, der vollgestopft ist mit "Lösungen von gestern". Ist schon schwer das aufzubrechen aber ich werde nicht müde.
Richtig.
Aber warum eine private Vorsorge steuerfrei sein soll und dadurch alles nur verkompliziert wird, erschließt sich mir noch nicht ganz.
Das ganze zu kontrollieren -über Dekaden- kostet doch nur wieder unnötige Ressourcen.
Dann lieber diese Einsparung für geringere Steuern einsetzen.
Wenn der Staat sich da raushalten soll, dann doch ganz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 06:19
Wir sind garnicht soooo weit davon entfernt - man muss nur noch dem Balken aus den Köpfen bekommen, dass die Rente zum leben ausreichen MUSS.

Richtig. Wenn die private Vorsorge entsprechend steuerfrei ist oder in geringem maße nachgelagert versteuert wird, ist die Basisabsicherung eigentlich nur noch für das "überleben" bestimmt. Aber hier gibts halt mitdiskutanten die das ganz anders sehen und keinen Balken haben sondern einen ganzen Wald, der vollgestopft ist mit "Lösungen von gestern". Ist schon schwer das aufzubrechen aber ich werde nicht müde.
Richtig.
Aber warum eine private Vorsorge steuerfrei sein soll und dadurch alles nur verkompliziert wird, erschließt sich mir noch nicht ganz.
Das ganze zu kontrollieren -über Dekaden- kostet doch nur wieder unnötige Ressourcen.
Dann lieber diese Einsparung für geringere Steuern einsetzen.
Wenn der Staat sich da raushalten soll, dann doch ganz.

Verstehe jetzt nicht wo die Verkomplizierung jetzt herkommt. Kannst gerne nochmal ausführen. Aus meiner Sicht wäre die Aufgabe für den Staat ein Gesetz die Kapitalertragsteuer anzupassen. Das Verwalten und investieren übernehmen die Individuen selbst. Da die Finanzämter bereits jetzt die Möglichkeit haben Wertpapierdepotinformationen abzurufen (https://www.lohi.de/steuertipps/aktuell/article/zahl-der-kontenabrufe-durch-die-finanzaemter-steigt-rapide.html) kann man das entweder diesem, oder ebenso den Individuen auflasten, die ohnehin eine Steuererklärung machen müssen und zwar unter "Vorsorgeaufwendungen" wo jetzt bereits die RV und private Altersvorsorge geführt wird.

Einen Staatsfonds (KENFO) gibt es bereits. Ich fände auch eine Möglichkeit, als Privatperson in diesen zu investieren, da sicher nicht alle im investieren firm sind oder sich firm machen können oder wollen, eine gute Idee. Quasi eine "Standardlösung" für "lass mich in ruh, ich hab anderes zu tun"-Leute.

Einsparen kann man sich auf jeden Fall schonmal die Bezuschussung der Rente in der derzeitigen Höhe. Ich denke, dass würde eventuelle Mehrkosten mehr als kompensieren. So kann man die Rente in einer Basisform auch bestehen lassen. (Abschmelzen und Übergangslösung vorausgesetzt, vielleicht auch Option bisher erworbene Ansprüche zu übertragen ins Depot)

Wichtig wäre aus meiner Sicht, dass "die Regierung" keinerlei Möglichkeit hat, wie in der Vergangenheit, aus ideologischen oder wahltaktischen Gründen auf die Gelder dieser Kassen zuzugreifen. Der Sinn wird vorab festgelegt und ausgeführt, da ich kaum glaube, dass sich dieser auf individueller Ebene jemals ändern wird.

Zudem wird sich, im großen politischen Ganzen, die "alte Denke" nicht von heute auf morgen verflüchtigen oder korrigieren, sodass Zwischenlösungen und kleine Schritte immernoch leider notwendig sind. Es wird (und es ist ja bereits so), dass zunächst ein kleiner Teil der bestehenden Rente abseits der Individuen über den KENFO am Kapitalmarkt investiert wird (aus Steuermitteln nicht aus Beiträgen), um die Schieflage abzumildern. Das denkt man dann weiter bis wir schlussendlich bei dem System ankommen über das wir gerade diskutieren.

Bei der Deutschen Geschwindigkeit und den vorhandenen Handbremsen mit anderer Meinung, denke ich vielleicht auch über meine Lebzeit hinaus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 07:49
Wir sind garnicht soooo weit davon entfernt - man muss nur noch dem Balken aus den Köpfen bekommen, dass die Rente zum leben ausreichen MUSS.

Richtig. Wenn die private Vorsorge entsprechend steuerfrei ist oder in geringem maße nachgelagert versteuert wird, ist die Basisabsicherung eigentlich nur noch für das "überleben" bestimmt. Aber hier gibts halt mitdiskutanten die das ganz anders sehen und keinen Balken haben sondern einen ganzen Wald, der vollgestopft ist mit "Lösungen von gestern". Ist schon schwer das aufzubrechen aber ich werde nicht müde.
Richtig.
Aber warum eine private Vorsorge steuerfrei sein soll und dadurch alles nur verkompliziert wird, erschließt sich mir noch nicht ganz.
Das ganze zu kontrollieren -über Dekaden- kostet doch nur wieder unnötige Ressourcen.
Dann lieber diese Einsparung für geringere Steuern einsetzen.
Wenn der Staat sich da raushalten soll, dann doch ganz.

Verstehe jetzt nicht wo die Verkomplizierung jetzt herkommt. Kannst gerne nochmal ausführen.
Kurzform: Unterscheiden, was für die Altersversorgung investiert und entnommen wird und was nicht, also was für den privaten Konsum (vor dem Renteneintritt) genutzt wird.
Also warum sollte man da unterscheiden und das eine steuerbegünstigt stellen und das andere nicht?
Insbesondere wo man doch die 100%ige Wahlfreiheit haben will.
Es ist doch wesentlich unkomplizierter, diesen Vermögenszuwachs (diese Einnahmequelle) einheitlich zu besteuern!
(Wozu man natürlich schon genügend Ressourcen aufwenden muss, um die Steuerehrlichkeit der Bürger zu kontrollieren, mit den von dir beschriebenen Schnittstellen)

Ansonsten klingen deine Vorschläge fast wie der ganz Aktienriester scheiß.



Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch? z.B. diese Familienunterstützungen streichen?
(oder dann halt einfach den Eltern für die Elternzeit Steuergeldergeben, damit sie weiter in ETFs investieren können?)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 23.08.2023 08:09
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Da sprichst du aber nur für die westdeutschen Länder - im Osten werden dem AN für die VBL das 2,5fache abgezogen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 08:21

Kurzform: Unterscheiden, was für die Altersversorgung investiert und entnommen wird und was nicht, also was für den privaten Konsum (vor dem Renteneintritt) genutzt wird.

Man kann das ähnlich gestalten wie in den USA. Privater Anbieter stellt Depot. Bürger gibt dieses Depot in Steuererklärung an. Wachstum und Erträge dieses Depots werden abseits der Kapitalertragsteuerberechnung für weitere Depots für "privaten Konsum" steuerfrei gestellt in Gesamtberechnung. Entstehen (aus der jährlichen Steuererklärung ersichtlich, Entnahmen aus diesem besonders deklariertem Depot für sagen wir "Notfälle", werden diese nach FIFO (wie bisher auch) versteuert.


Also warum sollte man da unterscheiden und das eine steuerbegünstigt stellen und das andere nicht?
Insbesondere wo man doch die 100%ige Wahlfreiheit haben will.

Eben aus steuerlichen Gründen. Außer man besteuert halt einfach nix aber da wird das Geschrei groß von den "Gerechtigkeitskriegern".

Es ist doch wesentlich unkomplizierter, diesen Vermögenszuwachs (diese Einnahmequelle) einheitlich zu besteuern!
(Wozu man natürlich schon genügend Ressourcen aufwenden muss, um die Steuerehrlichkeit der Bürger zu kontrollieren, mit den von dir beschriebenen Schnittstellen)

Deswegen ist ja auch die Mehrwertsteuer für Geringverdiener so gerecht. (grins)

Ansonsten klingen deine Vorschläge fast wie der ganz Aktienriester scheiß.

Riester und Rürup kranken, wie bereits in vorherigen Beiträgen genannt, an den "Händen" die zwischen dir und deinem Geld liegen. Jeder bereichert sich auf deine Kosten mit Genehmigung der Regierung. Seeeehr schlechter Deal. In meinem Vorschlag "cut off the middle man" bist du direkt verantwortlich, direkt handlungsbemächtigt und direkt erfolgsbeteiligt.

Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Diese Dinge, werden, erstaunlicherweise mit Ansinnen der SPD (wow was ist bei denen los), in einer Leistung die aus Steuergeld finanziert wird zusammengefasst. Denkt man das Weiter, kann man diese Leistungen auch weiter so gewähren, und ob die Empfänger das nun in die neue Sparform überführen oder nicht obliegt diesen.
Ist ja auch mit dem Kindergeld so. Ob die Eltern sich davon jetzt Schuhe und einen Urlaub finanzieren oder dem Kind tatsächlich was zukommen lassen obliegt diesen. (nicht das ich den Eltern generell was unterstelle, aber ich fand es gar nicht mal schlecht wenn teile des Kindergeldes im Rahmen der Kindergrundsicherung auf ein Konto auf den Namen des Kindes laufen mit Investition in den KENFO, dann mit 18 Zugriff erlauben).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVLOeD am 23.08.2023 08:58
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.08.2023 09:38
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 09:59
Also warum sollte man da unterscheiden und das eine steuerbegünstigt stellen und das andere nicht?
Insbesondere wo man doch die 100%ige Wahlfreiheit haben will.

Eben aus steuerlichen Gründen. Außer man besteuert halt einfach nix aber da wird das Geschrei groß von den "Gerechtigkeitskriegern".
Aus steuerlichen Gründen würde man den Vermögenszuwachs unabhängig von Herkunft und Zweck gleich besteuern, dass Argument geht als absolut fehl.

Unterschiedliche Steuersätze dienen idR um Dinge zu steuern, wie z.B  "Gerechtigkeiten" zu oder abschaffen oder Anreize.

In diesem Fall, um den Anreiz zu schaffen eine Altersvorsorge am Kapitalmarkt zu organisieren.
Was aber kein Ziel mehr sein muss, da jeder ein Grundsicherungsniveau Rente bekommt und der Rest just for fun und nur für die eigenen Bedürfnisse ist.

Also kann der Staat sich da komplett durch steuerliche Maßnahmen raushalten.

Ich finde es seltsam, dass du einerseits dafür plädierst, dass der Staat sich weiter zurückziehen soll aus solchen Dingen und mehr Selbstverantwortung forderst, dann aber wieder (scheinbar dort wo du für dich Vorteile siehst) eine steuerliche Subvention verteidigst.

Zitat
Deswegen ist ja auch die Mehrwertsteuer für Geringverdiener so gerecht. (grins)
Deswegen haben wir unterschiedliche Sätze. Luxus 19% Lebensbedarf 7% Solar 0%  (den ganzen Bauernscheiss mit 3,5% etc. mal außen vor)

Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Diese Dinge, werden, erstaunlicherweise mit Ansinnen der SPD (wow was ist bei denen los), in einer Leistung die aus Steuergeld finanziert wird zusammengefasst. Denkt man das Weiter, kann man diese Leistungen auch weiter so gewähren, und ob die Empfänger das nun in die neue Sparform überführen oder nicht obliegt diesen.
[/quote]
Schön, dass du es auch so siehst, dass die steuerlichen Zuschüsse in die Rentenkasse für Rentenferne Dinge genutzt werden und man diese (dann halt gesondert via andere Pötte) weiterbetreiben sollte, wenn man nur noch eine Grundrente als staatlichen Auftrag hat.
Damit also klar, dass die umlagebasierte Rente nicht durch diese Milliarden Steuergeldern fremdfinanziert wird, sondern eben die Fremdleistungen, via Rente abgewickelt werden.
Zitat
Ist ja auch mit dem Kindergeld so. Ob die Eltern sich davon jetzt Schuhe und einen Urlaub finanzieren oder dem Kind tatsächlich was zukommen lassen obliegt diesen. (nicht das ich den Eltern generell was unterstelle, aber ich fand es gar nicht mal schlecht wenn teile des Kindergeldes im Rahmen der Kindergrundsicherung auf ein Konto auf den Namen des Kindes laufen mit Investition in den KENFO, dann mit 18 Zugriff erlauben).
Nette Idee.
Aber Kindergeld/Kinderfreibeträge sind ja keine Geschenke des Staates für die Kinder, sondern bedienen doch die Grundgesetzliche Steuerfreiheit des Grundbedarfes, oder nicht?
Und wenn es Geschenke des Staates sind, dann sollten sie doch dazu dienen, Kinderarmut und damit die fehlende soziale teilhabe zu reduzieren.
Da ist es evtl. schlecht investiertes Geld, wenn der 18 Jährige es dann bekommt und ihm nicht durch das Geld eine gute Ausbildung etc. vorher ermöglicht wird.
Denn dann ist doch das Kind schon im Brunnen gefallen.
Ging da nicht gerade so eine Studie durch die Presse, dass Kinderarmut uns 100Mrd. pro Jahr kostet?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 23.08.2023 10:25
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 11:52
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.

Yep. Endlich wird mal erfasst, dass sich organisieren hilft und dass "Sonderzahlungen" eigentlich auch nur Sparmaßnahmen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.08.2023 12:11
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

Man erhält doch jährlich von der VBL eine Mitteilung über die voraussichtliche Höhe. Oder einfach hier nachschauen https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 12:14
Aus steuerlichen Gründen würde man den Vermögenszuwachs unabhängig von Herkunft und Zweck gleich besteuern, dass Argument geht als absolut fehl.
Oder gar nicht. Wenn man deiner Logik hier folgt, ist eine 10% Flat Steuer auf alles, wie ich sie auch vorgeschlagen habe doch die perfekte Lösung. Weshalb gibt es sie dann nicht und weshalb wird dann bei der Einnahmeseite unterschieden aber bei der AusNAHME Seite soll das nicht der Fall sein dürfen?

Unterschiedliche Steuersätze dienen idR um Dinge zu steuern, wie z.B  "Gerechtigkeiten" zu oder abschaffen oder Anreize.

In diesem Fall, um den Anreiz zu schaffen eine Altersvorsorge am Kapitalmarkt zu organisieren.
Was aber kein Ziel mehr sein muss, da jeder ein Grundsicherungsniveau Rente bekommt und der Rest just for fun und nur für die eigenen Bedürfnisse ist.

Also kann der Staat sich da komplett durch steuerliche Maßnahmen raushalten.
Es ist absolut unabdingbar hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen! Weshalb? Weil dann Menschen den Anreiz haben über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten. Das vermeidet dann auch künftig Diskussionen um "Teilhabe"/"Regelbedarfe"/"Menschenwürdiges Leben", die wir aktuell bei H4 haben.
Direkt im keim Erstickt, da jeder weiß: wenn er mehr haben möchte als ein "Überleben" muss er halt selbst was tun und dabei wird er unterstützt.

Ich finde es seltsam, dass du einerseits dafür plädierst, dass der Staat sich weiter zurückziehen soll aus solchen Dingen und mehr Selbstverantwortung forderst, dann aber wieder (scheinbar dort wo du für dich Vorteile siehst) eine steuerliche Subvention verteidigst.

Wieso persönlich "für mich"? Ich denke hier gesamtgesellschaftlich. Das was mir zustünde und zugute käme würde ja für jeden anderen auch gelten oder? Mache ich vorschläge wie ich persönlich besteuert oder nicht besteuert werden soll? Das hätte ich dann gerne in Kopie aus meinen bisherigen Posts. Danke.

Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Wenn Sie mit der Rente nichts zu tun haben: Anderer Topf, andere Finanzierung. Mann muss ja nicht schmutzig Töpfe mischen wie bisher.

Nette Idee.
Richtig

Aber

Kein Aber.

Und wenn es Geschenke des Staates sind, dann sollten sie doch dazu dienen, Kinderarmut und damit die fehlende soziale teilhabe zu reduzieren.
Da ist es evtl. schlecht investiertes Geld, wenn der 18 Jährige es dann bekommt und ihm nicht durch das Geld eine gute Ausbildung etc. vorher ermöglicht wird.

Ach so, ein Depot für das kleine finanziert die gesamte Bildung? Und wenn er das Geld mit 18 bekommt, kann er damit nicht eine Weiterbildung, ein kleines Gefährt oder ähnliches damit besorgen? Das Kind ist doch schon in den Brunnen gefallen bei Minderausstattung der Schulen mit gut bezahltem Lehrpersonal womit wir wieder den Kreis schließen zum TV-L
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 12:15
Wenn ein Sonderzahlung ausserhalb der tariflichen Diskussion gezahlt wird, also ein Sonderzahlung ist, dann ist sie doch fein.

Insofern sollte man nicht gegen steuerfreie Sonderzahlungen wettern, sondern dafür sorgen, dass sie in keiner Pressemitteilung bzgl. der Tarifverhandlung erwähnt wird.

Oder wenn eine tarifliche Einmalzahlung gezahlt wird, darauf verweisen, dass man einer Lohnkürzung im drauffolgendem Jahr zugestimmt hat😇
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 12:21
Oder wenn eine tarifliche Einmalzahlung gezahlt wird, darauf verweisen, dass man einer Lohnkürzung im drauffolgendem Jahr zugestimmt hat😇

Was ja auch rein rechnerisch im Endeffekt über die Gesamtlaufzeit der Fall ist XD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 12:36
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.

Yep. Endlich wird mal erfasst, dass sich organisieren hilft und dass "Sonderzahlungen" eigentlich auch nur Sparmaßnahmen sind.

Ich gehe davon aus, dass mit der Einmalzahlung die IAP gemeint ist. Leider werden sich die AGs diese Chance zur Einsparung wohl nicht entgehen lassen, zumal diese dann noch über mehrere Monate gestreckt werden kann. Des Weiteren ist die IAP bei der nachfolgenen Übertragung des Tarifabschlusses auf die Besoldung der Landes- und Kommunalbeamten eine willkommene Verhandlungskomponente (Reduzierung oder Staffelung der ggf. 3.000 €, Nichtberücksichtigung der Versorgungsempfänger analog der Coronazahlung von 1.300 € in 2021).

Ja IAP war gemeint.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 23.08.2023 12:41
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.

Yep. Endlich wird mal erfasst, dass sich organisieren hilft und dass "Sonderzahlungen" eigentlich auch nur Sparmaßnahmen sind.

16% ohne IAP sind aber ein sehr moderater "Ansatz zur Diskussion".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 13:03
Aus steuerlichen Gründen würde man den Vermögenszuwachs unabhängig von Herkunft und Zweck gleich besteuern, dass Argument geht als absolut fehl.
Oder gar nicht.
Inwiefern ist das jetzt ein Argument für einer reinen privaten, freiwilligen steuerbegünstigten Altersversorgung.
Es reicht doch, wenn die Zwangsvorsorge steuerbegünstigt/befreit ist.
Zitat
Wenn man deiner Logik hier folgt, ist eine 10% Flat Steuer auf alles, wie ich sie auch vorgeschlagen habe doch die perfekte Lösung. Weshalb gibt es sie dann nicht und weshalb wird dann bei der Einnahmeseite unterschieden aber bei der AusNAHME Seite soll das nicht der Fall sein dürfen?
Welche AusNAHME  Seite?
Und man sollte da zwei Dinge trennen:
Flat oder Progressiv ist die eine Frage (Wobei Flat mit Freibetrag natürlich immer eine Progression beinhaltet)
die andere Frage:
Warum unterschiedliche Freibeträge und Steuersätze für unterschiedliche Vermögenszuwächse?


Zitat
Unterschiedliche Steuersätze dienen idR um Dinge zu steuern, wie z.B  "Gerechtigkeiten" zu oder abschaffen oder Anreize.

In diesem Fall, um den Anreiz zu schaffen eine Altersvorsorge am Kapitalmarkt zu organisieren.
Was aber kein Ziel mehr sein muss, da jeder ein Grundsicherungsniveau Rente bekommt und der Rest just for fun und nur für die eigenen Bedürfnisse ist.

Also kann der Staat sich da komplett durch steuerliche Maßnahmen raushalten.
Es ist absolut unabdingbar hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen! Weshalb? Weil dann Menschen den Anreiz haben über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten. Das vermeidet dann auch künftig Diskussionen um "Teilhabe"/"Regelbedarfe"/"Menschenwürdiges Leben", die wir aktuell bei H4 haben.
Direkt im keim Erstickt, da jeder weiß: wenn er mehr haben möchte als ein "Überleben" muss er halt selbst was tun und dabei wird er unterstützt.
Also ich finde es in der Tat unnötig, hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen.

Wenn man die Leute also durch steuerliche Anreize davon überzeugen könnte über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten.
Dann kann man es auch gleich per Aufklärung machen und nicht ein Steuersystem drum herum basteln!

Erst Recht wenn man deiner Logik folgt, dass wir mehr Selbstbestimmung haben wollen.
Und auch weil in der Regel die grösseren Nutznießer dieser steuerlichen Anreize Menschen wie meiner und deiner Einer sind, die es nicht brauchen.
Zitat
Ich finde es seltsam, dass du einerseits dafür plädierst, dass der Staat sich weiter zurückziehen soll aus solchen Dingen und mehr Selbstverantwortung forderst, dann aber wieder (scheinbar dort wo du für dich Vorteile siehst) eine steuerliche Subvention verteidigst.

Wieso persönlich "für mich"? Ich denke hier gesamtgesellschaftlich. Das was mir zustünde und zugute käme würde ja für jeden anderen auch gelten oder? Mache ich vorschläge wie ich persönlich besteuert oder nicht besteuert werden soll? Das hätte ich dann gerne in Kopie aus meinen bisherigen Posts. Danke.
Nun, wer geringe(re) Steuern zahlt, der kann auch weniger steuern "sparen", so ganz platt und pauschal gesagt.
Derzeitig spart bei Steuermodellen, die mit höheren Grenzsteuersätzen immer mehr, als die mit niedrigeren.
Da man immer einen Freibeträge hat, wird sich das auch bei einer Flatsteuer nicht ändern.

Trotzdem ist es schon spooky, wenn man einerseits mehr Eigenverantwortung wünscht und dann weiterhin für Steuerreduktion/Abschreibungsmodelle wirbt.

Also mir fehlt da echtes Argument für eine steuerlichen Begünstigung von freiwilligen Altersvorsorgungen.
Das Geld sollte man dann lieber in die Aufklärung der Aktienlegastenikern stecken.
Zitat
Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Wenn Sie mit der Rente nichts zu tun haben: Anderer Topf, andere Finanzierung. Mann muss ja nicht schmutzig Töpfe mischen wie bisher.
Durchaus bei dir.
Wobei ich "schmutzig" falsch finde.
Ich bin ein Freund davon, dass bei den Ausgaben einfach mehr transparenz herrscht.
Und Rente ist Rente, Kinder/Elternförderung was anderes und Erwerbsunfähigkeit ebenfalls.
Zitat
Nette Idee.
Richtig

Aber

Kein Aber.

Und wenn es Geschenke des Staates sind, dann sollten sie doch dazu dienen, Kinderarmut und damit die fehlende soziale teilhabe zu reduzieren.
Da ist es evtl. schlecht investiertes Geld, wenn der 18 Jährige es dann bekommt und ihm nicht durch das Geld eine gute Ausbildung etc. vorher ermöglicht wird.

Ach so, ein Depot für das kleine finanziert die gesamte Bildung? Und wenn er das Geld mit 18 bekommt, kann er damit nicht eine Weiterbildung,
Ja, weil das Kind dann schon fürs leben versaut ist.
Überspitz gesagt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 13:05
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

Man erhält doch jährlich von der VBL eine Mitteilung über die voraussichtliche Höhe. Oder einfach hier nachschauen https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/
Und welche Rendite kommt da raus und welche musst du erreichen um das gleiche Ergebnis zu bekommen?

Wenn du da einen Anbieter hast, bitte melden, den nehme ich als 5. STandbein
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 13:39
Aus steuerlichen Gründen würde man den Vermögenszuwachs unabhängig von Herkunft und Zweck gleich besteuern, dass Argument geht als absolut fehl.
Oder gar nicht.
Inwiefern ist das jetzt ein Argument für einer reinen privaten, freiwilligen steuerbegünstigten Altersversorgung.
Es reicht doch, wenn die Zwangsvorsorge steuerbegünstigt/befreit ist.
Zitat
Wenn man deiner Logik hier folgt, ist eine 10% Flat Steuer auf alles, wie ich sie auch vorgeschlagen habe doch die perfekte Lösung. Weshalb gibt es sie dann nicht und weshalb wird dann bei der Einnahmeseite unterschieden aber bei der AusNAHME Seite soll das nicht der Fall sein dürfen?
Welche AusNAHME  Seite?
Und man sollte da zwei Dinge trennen:
Flat oder Progressiv ist die eine Frage (Wobei Flat mit Freibetrag natürlich immer eine Progression beinhaltet)
die andere Frage:
Warum unterschiedliche Freibeträge und Steuersätze für unterschiedliche Vermögenszuwächse?


Zitat
Unterschiedliche Steuersätze dienen idR um Dinge zu steuern, wie z.B  "Gerechtigkeiten" zu oder abschaffen oder Anreize.

In diesem Fall, um den Anreiz zu schaffen eine Altersvorsorge am Kapitalmarkt zu organisieren.
Was aber kein Ziel mehr sein muss, da jeder ein Grundsicherungsniveau Rente bekommt und der Rest just for fun und nur für die eigenen Bedürfnisse ist.

Also kann der Staat sich da komplett durch steuerliche Maßnahmen raushalten.
Es ist absolut unabdingbar hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen! Weshalb? Weil dann Menschen den Anreiz haben über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten. Das vermeidet dann auch künftig Diskussionen um "Teilhabe"/"Regelbedarfe"/"Menschenwürdiges Leben", die wir aktuell bei H4 haben.
Direkt im keim Erstickt, da jeder weiß: wenn er mehr haben möchte als ein "Überleben" muss er halt selbst was tun und dabei wird er unterstützt.
Also ich finde es in der Tat unnötig, hier einen steuerlichen Anreiz zu setzen.

Wenn man die Leute also durch steuerliche Anreize davon überzeugen könnte über das gewährte Mindesmaß hinaus selbst vorzusorgen um ihren Lebensstandard zu halten.
Dann kann man es auch gleich per Aufklärung machen und nicht ein Steuersystem drum herum basteln!

Erst Recht wenn man deiner Logik folgt, dass wir mehr Selbstbestimmung haben wollen.
Und auch weil in der Regel die grösseren Nutznießer dieser steuerlichen Anreize Menschen wie meiner und deiner Einer sind, die es nicht brauchen.
Zitat
Ich finde es seltsam, dass du einerseits dafür plädierst, dass der Staat sich weiter zurückziehen soll aus solchen Dingen und mehr Selbstverantwortung forderst, dann aber wieder (scheinbar dort wo du für dich Vorteile siehst) eine steuerliche Subvention verteidigst.

Wieso persönlich "für mich"? Ich denke hier gesamtgesellschaftlich. Das was mir zustünde und zugute käme würde ja für jeden anderen auch gelten oder? Mache ich vorschläge wie ich persönlich besteuert oder nicht besteuert werden soll? Das hätte ich dann gerne in Kopie aus meinen bisherigen Posts. Danke.
Nun, wer geringe(re) Steuern zahlt, der kann auch weniger steuern "sparen", so ganz platt und pauschal gesagt.
Derzeitig spart bei Steuermodellen, die mit höheren Grenzsteuersätzen immer mehr, als die mit niedrigeren.
Da man immer einen Freibeträge hat, wird sich das auch bei einer Flatsteuer nicht ändern.

Trotzdem ist es schon spooky, wenn man einerseits mehr Eigenverantwortung wünscht und dann weiterhin für Steuerreduktion/Abschreibungsmodelle wirbt.

Also mir fehlt da echtes Argument für eine steuerlichen Begünstigung von freiwilligen Altersvorsorgungen.
Das Geld sollte man dann lieber in die Aufklärung der Aktienlegastenikern stecken.
Zitat
Und bzgl. Bezuschussung von Rente:
Ja, da werden Dinge aus Steuergelder eingezahlt, die mit der Rente an sich nichts direkt zu tun haben.
Also Elternzeiten, Erwerbsunfähigkeiten, ...
Kann man alles streichen, sollte man es auch?

Wenn Sie mit der Rente nichts zu tun haben: Anderer Topf, andere Finanzierung. Mann muss ja nicht schmutzig Töpfe mischen wie bisher.
Durchaus bei dir.
Wobei ich "schmutzig" falsch finde.
Ich bin ein Freund davon, dass bei den Ausgaben einfach mehr transparenz herrscht.
Und Rente ist Rente, Kinder/Elternförderung was anderes und Erwerbsunfähigkeit ebenfalls.
Zitat
Nette Idee.
Richtig

Aber

Kein Aber.

Und wenn es Geschenke des Staates sind, dann sollten sie doch dazu dienen, Kinderarmut und damit die fehlende soziale teilhabe zu reduzieren.
Da ist es evtl. schlecht investiertes Geld, wenn der 18 Jährige es dann bekommt und ihm nicht durch das Geld eine gute Ausbildung etc. vorher ermöglicht wird.

Ach so, ein Depot für das kleine finanziert die gesamte Bildung? Und wenn er das Geld mit 18 bekommt, kann er damit nicht eine Weiterbildung,
Ja, weil das Kind dann schon fürs leben versaut ist.
Überspitz gesagt.

Ich kann deinen "Argumenten" mittlerweile ehrlich gesagt nicht mehr folgen. Wenn du mein erdachtes System für dich persönlich oder die Gesellschaft insgesamt irgendwie als ungerecht empfindest, kann ich dir da nicht helfen. Da hier auch nur noch selektiv bestimmte Sätze verargumentiert werden und das permanent neue Töpfe aufmacht, stelle ich das hier mal ein. Es bringt einfach nichts.

Richtig ist eins: "weiter so" wird sterben, muss sterben und stirbt bereits. Besser wäre es wenn man alte Denkschienen mal verlässt oder Deutschland reicht sich weiter selbst nach unten durch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 23.08.2023 13:43
Zitat
oder Deutschland reicht sich weiter selbst nach unten durch.

Kleiner Realismus-Schub:   Sorry, der Drops ist gelutscht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 13:45
Zitat
oder Deutschland reicht sich weiter selbst nach unten durch.

Kleiner Realismus-Schub:   Sorry, der Drops ist gelutscht.

Da kommt noch ein fetter Tritt in 2024 und dann ist der Drops gelutscht und die AfD freut sich wie Bolle und tja.... dann sind alle die bisher alles toll fanden und gutgeheißen haben, inklusive meiner Gegenargumentierer sicherlich erfreut über den Scherbenhaufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 23.08.2023 13:46
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.

Yep. Endlich wird mal erfasst, dass sich organisieren hilft und dass "Sonderzahlungen" eigentlich auch nur Sparmaßnahmen sind.

16% ohne IAP sind aber ein sehr moderater "Ansatz zur Diskussion".

Finde ich auch. Erfahrungsgemäß wäre der Abschluss der "Diskussion":
Keine Einmalzahlung
8% und dabei mindestens 250 € monatlich
Laufzeit 24 Monate (oder Ende 2025 😁)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 13:52
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.

Yep. Endlich wird mal erfasst, dass sich organisieren hilft und dass "Sonderzahlungen" eigentlich auch nur Sparmaßnahmen sind.

16% ohne IAP sind aber ein sehr moderater "Ansatz zur Diskussion".

Finde ich auch. Erfahrungsgemäß wäre der Abschluss der "Diskussion":
Keine Einmalzahlung
8% und dabei mindestens 250 € monatlich
Laufzeit 24 Monate (oder Ende 2025 😁)

Dann fällt der Stift aber pünktlichst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.08.2023 13:55
zur VBL: Da hatte ich doch im Nachbar-Thread schon ein Beispiel durchgerechnet, was bei einem 30-jährigen in der VBL-Ost eine Eigenkapitalrendite von 7% bis zum Rentenbeginn bedeuten würde -- bei VBL-West sähe die Situation aufgrund des geringeren AN-Anteils noch besser aus. Ein zweites Beispiel hatte ich im ähnlichen Thema im "allgemeine Diskussionen"-Unterforum angegeben, wo herauskam, dass ein jetzt 53-Jähriger für die gleiche erwartete (!) Rentenhöhe bei der Allianz etwa das Vierfache des AN-Beitrags der VBL investieren müsste.

Klar, wenn man sowohl AN- als auch AG-Beitrag zur freien Verfügung hätte, könnte man den Spaß deutlich renditestärker und unsicherer anlegen. Wenn man aber nur den AN-Beitrag zur Verfügung hat, muss man schon deutlich den Markt überbieten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.08.2023 13:56
Dann fällt der Stift aber pünktlichst.

Etwas anderes hat auch niemand von dir erwartet. Unbezahlte Mehrarbeit ist nicht Teil deines Jobs...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 14:26
zur VBL: Da hatte ich doch im Nachbar-Thread schon ein Beispiel durchgerechnet, was bei einem 30-jährigen in der VBL-Ost eine Eigenkapitalrendite von 7% bis zum Rentenbeginn bedeuten würde -- bei VBL-West sähe die Situation aufgrund des geringeren AN-Anteils noch besser aus. Ein zweites Beispiel hatte ich im ähnlichen Thema im "allgemeine Diskussionen"-Unterforum angegeben, wo herauskam, dass ein jetzt 53-Jähriger für die gleiche erwartete (!) Rentenhöhe bei der Allianz etwa das Vierfache des AN-Beitrags der VBL investieren müsste.

Klar, wenn man sowohl AN- als auch AG-Beitrag zur freien Verfügung hätte, könnte man den Spaß deutlich renditestärker und unsicherer anlegen. Wenn man aber nur den AN-Beitrag zur Verfügung hat, muss man schon deutlich den Markt überbieten...

Ich würde gerne mal Spaßeshalber eine Alternative rechnen. Kannst mir vorgeben:
- Anzahl Jahre
- Beiträge monatlich (AN und AG Beitrag)

(Wobei klar ist: wer später Einsteigt braucht erheblich mehr Risiko, welches er sich aber u.U. nicht erlauben kann)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 23.08.2023 14:34
zur VBL: Da hatte ich doch im Nachbar-Thread schon ein Beispiel durchgerechnet, was bei einem 30-jährigen in der VBL-Ost eine Eigenkapitalrendite von 7% bis zum Rentenbeginn bedeuten würde -- bei VBL-West sähe die Situation aufgrund des geringeren AN-Anteils noch besser aus. Ein zweites Beispiel hatte ich im ähnlichen Thema im "allgemeine Diskussionen"-Unterforum angegeben, wo herauskam, dass ein jetzt 53-Jähriger für die gleiche erwartete (!) Rentenhöhe bei der Allianz etwa das Vierfache des AN-Beitrags der VBL investieren müsste.

Klar, wenn man sowohl AN- als auch AG-Beitrag zur freien Verfügung hätte, könnte man den Spaß deutlich renditestärker und unsicherer anlegen. Wenn man aber nur den AN-Beitrag zur Verfügung hat, muss man schon deutlich den Markt überbieten...

Ich würde gerne mal Spaßeshalber eine Alternative rechnen. Kannst mir vorgeben:
- Anzahl Jahre
- Beiträge monatlich (AN und AG Beitrag)

(Wobei klar ist: wer später Einsteigt braucht erheblich mehr Risiko, welches er sich aber u.U. nicht erlauben kann)

Nicht die Marktrendite macht eine betriebliche Altersvorsorge wie die VBL attraktiv sondern erstmal hauptsächlich der Arbeitgeberzuschuss. Dass bei der zweiten Säule risikoscheu angelegt wird ist indes klar - man will seine Angestellten fürs Alter absichern und nicht reich machen.

Natürlich kann man Szenarien rechnen, in denen ein ETF 7% im Jahr einfährt über 30 Jahre. Aber das ist weder Sinn noch Zweck dieser Anlage. Würde man den Zweck ändern, wäre auch mehr Rendite drin - aber das eben nur mit anderen Risikoparametern.

Gerade hier finde ich die ZV HH in Hamburg, als Umlagesystem tatsächlich gut. Jeder kann sich einfach ausrechnen was er in etwa bekommt - unabhängig von Markt- und Währungsrisiken. (zumindest bis zum Eintritt)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.08.2023 14:36
Es ging ja nur um die aktuellen Einzahlungen.

@BW: Um ein neues Beispiel aufzumachen: Eine Person des Jahrgangs 1983 (also dieses Jahr 40. Geburtstag) erhält in der VBL-West für einen Eigenanteil von 1,81% * 12k€ = 217,20€ in diesem Jahr dann mit 67 einen Rentenanspruch von 6€/Monat.

Dies zu vergleichen mit anderen Angeboten wäre nun interessant.

(Meine eigene Rechnung basiert darauf, dass ich bei typischen rivaten Altersvorsorgeprodukten einen Rentenfaktor von 25 gesehen habe, dass also bei Auszahlungsbeginn für je 10k€ Vermögen dann eine lebenslange Rente in Höhe von 25€ gezahlt wird. Nimmt man das für die VBL an, so müsste diese also in den verbleibenden 27 Jahren aus dem eingezahlten AN- + AG-Beitrag ein Vermögen von 2400€ erzeugen, also etwas über das 11-fache des AN-Anteils.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 14:44
zur VBL: Da hatte ich doch im Nachbar-Thread schon ein Beispiel durchgerechnet, was bei einem 30-jährigen in der VBL-Ost eine Eigenkapitalrendite von 7% bis zum Rentenbeginn bedeuten würde -- bei VBL-West sähe die Situation aufgrund des geringeren AN-Anteils noch besser aus. Ein zweites Beispiel hatte ich im ähnlichen Thema im "allgemeine Diskussionen"-Unterforum angegeben, wo herauskam, dass ein jetzt 53-Jähriger für die gleiche erwartete (!) Rentenhöhe bei der Allianz etwa das Vierfache des AN-Beitrags der VBL investieren müsste.

Klar, wenn man sowohl AN- als auch AG-Beitrag zur freien Verfügung hätte, könnte man den Spaß deutlich renditestärker und unsicherer anlegen. Wenn man aber nur den AN-Beitrag zur Verfügung hat, muss man schon deutlich den Markt überbieten...

Ich würde gerne mal Spaßeshalber eine Alternative rechnen. Kannst mir vorgeben:
- Anzahl Jahre
- Beiträge monatlich (AN und AG Beitrag)

(Wobei klar ist: wer später Einsteigt braucht erheblich mehr Risiko, welches er sich aber u.U. nicht erlauben kann)

Nicht die Marktrendite macht eine betriebliche Altersvorsorge wie die VBL attraktiv sondern erstmal hauptsächlich der Arbeitgeberzuschuss. Dass bei der zweiten Säule risikoscheu angelegt wird ist indes klar - man will seine Angestellten fürs Alter absichern und nicht reich machen.

Natürlich kann man Szenarien rechnen, in denen ein ETF 7% im Jahr einfährt über 30 Jahre. Aber das ist weder Sinn noch Zweck dieser Anlage. Würde man den Zweck ändern, wäre auch mehr Rendite drin - aber das eben nur mit anderen Risikoparametern.

Gerade hier finde ich die ZV HH in Hamburg, als Umlagesystem tatsächlich gut. Jeder kann sich einfach ausrechnen was er in etwa bekommt - unabhängig von Markt- und Währungsrisiken. (zumindest bis zum Eintritt)

VBL investiert zum größten Teil in Anleihen. Wie die sich mit, in und nach der Niedrigzinsphase entwickelt haben ist weit entfernt von "absichern" und noch weiter von "reich machen"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 23.08.2023 14:58
VBL investiert zum größten Teil in Anleihen. Wie die sich mit, in und nach der Niedrigzinsphase entwickelt haben ist weit entfernt von "absichern" und noch weiter von "reich machen"

Doch - natürlich ist eine Anlage in Anleihen "absichern". Die Volatilität ist im Vergleich zum Aktienmarkt gering - egal in welcher Marktphase. Dass Volatilität über eine ausreichende Anlagedauer auch die Rendite erhöht ist auch klar.    Man unterliegt am Ende dem gleichen Problem wie Riester: Man will mindestens das, was man eingezahlt hat auch wieder rausbekommen. Das funktioniert sicher aber nur mit sehr konservativer Anlage oder absolut absurden Aktionen wie z.B. dem Verkauf aller Aktienanteile von z.B. Fairr-Riester im kurzen Corona-Knick. Hätte man diese Vorgaben nicht, könnte man anders agieren.

Worauf ich hinaus will: Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Deinen privaten ETF fördert weder Staat noch Arbeitgeber. Eine Rentenversicherung wird immer deutlich konservativer Anlegen als ein direktes Aktieninvest. Daher muss man eben diese Parameter mitvergleichen. Daher sage ich ja: VBL ist eine Säule in der Altersvorsorge. Und ich glaube hier Cyrix mal, wenn er sagt, dass diese im Vergleich zum Markt ziemlich gut ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:09
Es ging ja nur um die aktuellen Einzahlungen.

@BW: Um ein neues Beispiel aufzumachen: Eine Person des Jahrgangs 1983 (also dieses Jahr 40. Geburtstag) erhält in der VBL-West für einen Eigenanteil von 1,81% * 12k€ = 217,20€ in diesem Jahr dann mit 67 einen Rentenanspruch von 6€/Monat.

Dies zu vergleichen mit anderen Angeboten wäre nun interessant.

(Meine eigene Rechnung basiert darauf, dass ich bei typischen rivaten Altersvorsorgeprodukten einen Rentenfaktor von 25 gesehen habe, dass also bei Auszahlungsbeginn für je 10k€ Vermögen dann eine lebenslange Rente in Höhe von 25€ gezahlt wird. Nimmt man das für die VBL an, so müsste diese also in den verbleibenden 27 Jahren aus dem eingezahlten AN- + AG-Beitrag ein Vermögen von 2400€ erzeugen, also etwas über das 11-fache des AN-Anteils.)

Dieses Jahr 40. AN-Anteil 217,20 Anno = 18,10 Mtl.; 27 Jahre Laufzeit.

Beispiel: ETF Vanguard FTSE-All World High Dividend Yield (man könnte auch anders planen mit entnahme etc. aber ich nehm mal den) ISIN: IE00B8GKDB10

Kurs 6.1.2014: 38,61
Kurs 9.1.2023: 77,23
(Total Return) 9 Jahre/ 102,66% // 11,4 % p.a.

Das erzielte Endkapital inkl. Zinsen beträgt:   30.045,84Euro
Einzahlungen gesamt:(324 monatliche Sparraten) 5.864,40Euro
Zinsen gesamt:   27.642,74Euro
Steuerabzüge gesamt:-3.461,31Euro

Man könnte jetzt a) alles verkaufen (Beispiel ohne steuern) und davon für 417 Jahre 6 Euro entnehmen

oder b) bei einer aktuellen Dividendenrendite von hier 3,63 % p.a. (Erworbene Anteile vereinfacht zu heutigem Kurs: 54,60 -> 550 Stück; DCA und alles mal außen vor) eine Dividende vor Steuern von 550*2,00 (Dividende letztes Jahr) 1000 € kassieren und das zwischen den vierteljährlichen Ausschüttungsterminen verteilen.

Und das jedes Jahr (ja, Prämisse Risiko, Prämisse gleichbleibende Ausschüttungen).
Dabei behält man zudem das Angesparte und hat im Schnitt 83,33 € monatlich mehr "Rente".

Aber ja. VBL ist der Knaller. Vorausgesetzt man hat Angst und möchte Gold im Keller.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:10
VBL investiert zum größten Teil in Anleihen. Wie die sich mit, in und nach der Niedrigzinsphase entwickelt haben ist weit entfernt von "absichern" und noch weiter von "reich machen"

Doch - natürlich ist eine Anlage in Anleihen "absichern". Die Volatilität ist im Vergleich zum Aktienmarkt gering - egal in welcher Marktphase. Dass Volatilität über eine ausreichende Anlagedauer auch die Rendite erhöht ist auch klar.    Man unterliegt am Ende dem gleichen Problem wie Riester: Man will mindestens das, was man eingezahlt hat auch wieder rausbekommen. Das funktioniert sicher aber nur mit sehr konservativer Anlage oder absolut absurden Aktionen wie z.B. dem Verkauf aller Aktienanteile von z.B. Fairr-Riester im kurzen Corona-Knick. Hätte man diese Vorgaben nicht, könnte man anders agieren.

Worauf ich hinaus will: Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Deinen privaten ETF fördert weder Staat noch Arbeitgeber. Eine Rentenversicherung wird immer deutlich konservativer Anlegen als ein direktes Aktieninvest. Daher muss man eben diese Parameter mitvergleichen. Daher sage ich ja: VBL ist eine Säule in der Altersvorsorge. Und ich glaube hier Cyrix mal, wenn er sagt, dass diese im Vergleich zum Markt ziemlich gut ist.

Da ist soviel falsch, ich fange gar nicht erst an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.08.2023 15:14
Und wie viel garantiert dein ETF zum Rentenbeginn? Mir ist schon klar, dass man deutlich risikoreicher auch deutlich mehr Rendite einfahren kann...

Und als Vergleichsmaßstab einfach die letzte Haussee zu nehmen, ist doch schon recht billig. Wenn schon, dann solltest du vergleichen, was in den letzten 27 Jahren passiert ist. Das wäre immerhin der gleiche betrachtete Zeitrahmen. Noch besser wäre es, wenn du in den letzten 70 Jahren jeweils 27-Jahres-Zeiträume vergleichst und dann deren niedrigste und erwartete Rendite ermittelst...

Im Moment aggierst du nur wie ein Marktschreier, der jeden Deppen zum Aktienkauf annimiert. Das ist in etwa das, was so kurz vor dem Platzen der großen Börsen-Blasen passiert ist: Die Wirtschaft ist über viele Jahre gutgelaufen, die Aktienmärkte sind deutlich gestiegen und jeder Depp wollte auch was von diesem uchen abhaben. Und dann platzt die Blase und in den nächsten 10-15 Jahren muss man sich mühsam erst wieder auf das Vorkrisen-Niveau zurückarbeiten. Schau dir den 1929er-Crash an, oder den 87er, oder die Dotcom-Blase, oder ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 23.08.2023 15:20
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:22
Und wie viel garantiert dein ETF zum Rentenbeginn? Mir ist schon klar, dass man deutlich risikoreicher auch deutlich mehr Rendite einfahren kann...

Und als Vergleichsmaßstab einfach die letzte Haussee zu nehmen, ist doch schon recht billig. Wenn schon, dann solltest du vergleichen, was in den letzten 27 Jahren passiert ist. Das wäre immerhin der gleiche betrachtete Zeitrahmen. Noch besser wäre es, wenn du in den letzten 70 Jahren jeweils 27-Jahres-Zeiträume vergleichst und dann deren niedrigste und erwartete Rendite ermittelst...

Ich bin kein Finanzmathematiker, aber die VBL schneidet mit Sicherheit, auch unter Risikofaktoren einbezogen erheblich beschissener ab als der ETF. "Garantiert" ist im Leben sowie so nichts. Nichtmal ob du morgen noch lebst und deine VBL dann eh im Eimer ist.

Ich habe keine "Hausse" genommen. Schließlich ist da Corona drin und OOOOOJEEEE! hahaha. Es ist nichts passiert. Außer, dass man verbilligt gekauft hat und so seine Rendite noch weiter erhöht.

Dass diese Sparform eben NICHT vom Staat bezuschusst oder steuerlich besser gestellt wird ist ja die sauerei des Jahrtausends. Dann muss man mit VBL klein klein mit 6 € rechnen die nach Inflation (welche ich auch äußen vorgelassen habe) "nichts" wert sind. Und die VBL arbeitet auch nicht umsonst. Der ETF kassiert 0,29 % p.a. Wie siehts bei der VBL aus? Und der Zuschuss vom AG ist auch "kostenlos" oder kommt das irgendwo her? Vielleicht von kleineren Abschlüssen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:24
Und wie viel garantiert dein ETF zum Rentenbeginn? Mir ist schon klar, dass man deutlich risikoreicher auch deutlich mehr Rendite einfahren kann...

Und als Vergleichsmaßstab einfach die letzte Haussee zu nehmen, ist doch schon recht billig. Wenn schon, dann solltest du vergleichen, was in den letzten 27 Jahren passiert ist. Das wäre immerhin der gleiche betrachtete Zeitrahmen. Noch besser wäre es, wenn du in den letzten 70 Jahren jeweils 27-Jahres-Zeiträume vergleichst und dann deren niedrigste und erwartete Rendite ermittelst...

Im Moment aggierst du nur wie ein Marktschreier, der jeden Deppen zum Aktienkauf annimiert. Das ist in etwa das, was so kurz vor dem Platzen der großen Börsen-Blasen passiert ist: Die Wirtschaft ist über viele Jahre gutgelaufen, die Aktienmärkte sind deutlich gestiegen und jeder Depp wollte auch was von diesem uchen abhaben. Und dann platzt die Blase und in den nächsten 10-15 Jahren muss man sich mühsam erst wieder auf das Vorkrisen-Niveau zurückarbeiten. Schau dir den 1929er-Crash an, oder den 87er, oder die Dotcom-Blase, oder ...

Deine Ängste seien dir unbenommen. Hindern sie dich doch daran, nicht nach höheren TVL Abschlüssen schreien zu müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:28
Und wie viel garantiert dein ETF zum Rentenbeginn? Mir ist schon klar, dass man deutlich risikoreicher auch deutlich mehr Rendite einfahren kann...

Und als Vergleichsmaßstab einfach die letzte Haussee zu nehmen, ist doch schon recht billig. Wenn schon, dann solltest du vergleichen, was in den letzten 27 Jahren passiert ist. Das wäre immerhin der gleiche betrachtete Zeitrahmen. Noch besser wäre es, wenn du in den letzten 70 Jahren jeweils 27-Jahres-Zeiträume vergleichst und dann deren niedrigste und erwartete Rendite ermittelst...

Im Moment aggierst du nur wie ein Marktschreier, der jeden Deppen zum Aktienkauf annimiert. Das ist in etwa das, was so kurz vor dem Platzen der großen Börsen-Blasen passiert ist: Die Wirtschaft ist über viele Jahre gutgelaufen, die Aktienmärkte sind deutlich gestiegen und jeder Depp wollte auch was von diesem uchen abhaben. Und dann platzt die Blase und in den nächsten 10-15 Jahren muss man sich mühsam erst wieder auf das Vorkrisen-Niveau zurückarbeiten. Schau dir den 1929er-Crash an, oder den 87er, oder die Dotcom-Blase, oder ...

Hast schon gemerkt, dass ich sogar ohne AG Anteil gerechnet hab gell. XD

Marktschreier:
Du kannst doch machen was du willst. Wenn dir die Zahlen nicht gefallen, weil sie deine Entscheidungen in Frage stellen könnten ist das nicht mein Problem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.08.2023 15:30
Wir können ja einfach mal schauen, wie sich der Dow Jones in den jeweiligen Zeiträumen entwickelt hat, siehe https://www.boerse.de/historische-kurse-jahre/Dow-Jones/US2605661048

In den Jahren seit der Finanzkrise 2008 gab es mit der Ausnahme von 2015 (-2%) und 2018 (-6%) nur Gewinne. Seit 2008 hat sich der Dow etwa vervierfacht. Wenn das keine Hausse (https://de.wikipedia.org/wiki/Bullen-_und_B%C3%A4renmarkt) ist, wüsste ich nicht, was sonst.

Nur, um mal Beispiele zu geben, wo es schlechter lief: Die 300 Punkte zu Beginn 1929 werden erst 1953 wieder erreicht. Die 11000 Punkte zu Beginn 2000 werden erst 2005 wieder erreicht. Das Tief 2009 liegt gar nur bei 6500 Punkten...

Der Unterschied zwischen deiner privaten Investition und einem Umlageverfahren, wie es die VBL-West betreibt, ist, dass die Auszahlungen nicht auf ggf. wertlos werdenden Anlagen basiert, sondern sich aus den Umlagen der aktuell Beschäftigten speist. Und so lang es einen öffentlichen Dienst in etwa gleichem Umfang wie derzeit gibt, gibt es auch diese Einnahmen, die dann an die aktuellen Rentenbezieher ausgeschüttet werden können. Aber gut, das Thema Sicherheit hatten wir ja schon.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:32
Wir können ja einfach mal schauen, wie sich der Dow Jones in den jeweiligen Zeiträumen entwickelt hat, siehe https://www.boerse.de/historische-kurse-jahre/Dow-Jones/US2605661048

In den Jahren seit der Finanzkrise 2008 gab es mit der Ausnahme von 2015 (-2%) und 2018 (-6%) nur Gewinne. Seit 2008 hat sich der Dow etwa vervierfacht. Wenn das keine Hausse (https://de.wikipedia.org/wiki/Bullen-_und_B%C3%A4renmarkt) ist, wüsste ich nicht, was sonst.

Nur, um mal Beispiele zu geben, wo es schlechter lief: Die 300 Punkte zu Beginn 1929 werden erst 1953 wieder erreicht. Die 11000 Punkte zu Beginn 2000 werden erst 2005 wieder erreicht. Das Tief 2009 liegt gar nur bei 6500 Punkten...

Der Unterschied zwischen deiner privaten Investition und einem Umlageverfahren, wie es die VBL-West betreibt, ist, dass die Auszahlungen nicht auf ggf. wertlos werdenden Anlagen basiert, sondern sich aus den Umlagen der aktuell Beschäftigten speist. Und so lang es einen öffentlichen Dienst in etwa gleichem Umfang wie derzeit gibt, gibt es auch diese Einnahmen, die dann an die aktuellen Rentenbezieher ausgeschüttet werden können. Aber gut, das Thema Sicherheit hatten wir ja schon.

Dann nehme ich halt demnächst den ältesten ETF auf nen S&P. Dann wirst du aber auch wieder Heulen und es werden mindestens die Krisen seit 1999 enthalten sein und du wirst immernoch "Hausse" schreien. Du willst es nicht wahrhaben und das tut mir sehr leid für dich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:33
Wir können ja einfach mal schauen, wie sich der Dow Jones in den jeweiligen Zeiträumen entwickelt hat, siehe https://www.boerse.de/historische-kurse-jahre/Dow-Jones/US2605661048

In den Jahren seit der Finanzkrise 2008 gab es mit der Ausnahme von 2015 (-2%) und 2018 (-6%) nur Gewinne. Seit 2008 hat sich der Dow etwa vervierfacht. Wenn das keine Hausse (https://de.wikipedia.org/wiki/Bullen-_und_B%C3%A4renmarkt) ist, wüsste ich nicht, was sonst.

Nur, um mal Beispiele zu geben, wo es schlechter lief: Die 300 Punkte zu Beginn 1929 werden erst 1953 wieder erreicht. Die 11000 Punkte zu Beginn 2000 werden erst 2005 wieder erreicht. Das Tief 2009 liegt gar nur bei 6500 Punkten...

Der Unterschied zwischen deiner privaten Investition und einem Umlageverfahren, wie es die VBL-West betreibt, ist, dass die Auszahlungen nicht auf ggf. wertlos werdenden Anlagen basiert, sondern sich aus den Umlagen der aktuell Beschäftigten speist. Und so lang es einen öffentlichen Dienst in etwa gleichem Umfang wie derzeit gibt, gibt es auch diese Einnahmen, die dann an die aktuellen Rentenbezieher ausgeschüttet werden können. Aber gut, das Thema Sicherheit hatten wir ja schon.

Eine negativ rentierende Anleihe in die die VBL investiert halte ich definitiv für wertlos.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:35
Wir können ja einfach mal schauen, wie sich der Dow Jones in den jeweiligen Zeiträumen entwickelt hat, siehe https://www.boerse.de/historische-kurse-jahre/Dow-Jones/US2605661048

In den Jahren seit der Finanzkrise 2008 gab es mit der Ausnahme von 2015 (-2%) und 2018 (-6%) nur Gewinne. Seit 2008 hat sich der Dow etwa vervierfacht. Wenn das keine Hausse (https://de.wikipedia.org/wiki/Bullen-_und_B%C3%A4renmarkt) ist, wüsste ich nicht, was sonst.

Nur, um mal Beispiele zu geben, wo es schlechter lief: Die 300 Punkte zu Beginn 1929 werden erst 1953 wieder erreicht. Die 11000 Punkte zu Beginn 2000 werden erst 2005 wieder erreicht. Das Tief 2009 liegt gar nur bei 6500 Punkten...

Der Unterschied zwischen deiner privaten Investition und einem Umlageverfahren, wie es die VBL-West betreibt, ist, dass die Auszahlungen nicht auf ggf. wertlos werdenden Anlagen basiert, sondern sich aus den Umlagen der aktuell Beschäftigten speist. Und so lang es einen öffentlichen Dienst in etwa gleichem Umfang wie derzeit gibt, gibt es auch diese Einnahmen, die dann an die aktuellen Rentenbezieher ausgeschüttet werden können. Aber gut, das Thema Sicherheit hatten wir ja schon.

Hol dir doch einfach nen Geldmarktfonds mit X % Zinsen und mach deine eigene VBL. Das ist für dich die stabilere und kostengünstigere Wahl (keine Finanzberatung)

Dein Sicherheitsbedürfnis geht dir halt über alles. Das hat auch seine Berechtigung und dafür gibts auch Produkte, aber welche, die dir mehr bringen und weniger kosten. (Mal vorausgesetzt irgendjemand rafft mal dass man private vorsorge steuerfrei stellen muss)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 23.08.2023 15:42
So gerne ich die Themen Aktien lese... Leute, macht eine neue Diskussion auf, hier solls um die Tarifrunde gehen.
Sorry aber lieber mehr verschiedene Themen, aber die dann passen und nicht endlos Debatten ohne sachlichen Zusammenhang. Danke
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 23.08.2023 15:49
VBL gehört aber zum Thema. Gerade die derzeitigen Rentner jammern, weil die Inflation die Rente auffrisst. Es gibt nämlich nur 1% Erhöhung jedes Jahr, egal ob 0% oder 10% Inflation.

Und wenn man 10% oder 15% Lohnerhöhung fordert, muss man auch die 3-5,5% AG-Anteil on top berücksichtigen.

Und zum Thema VBL gehört auch, ob das System so noch Sinn macht oder ob man es nicht lieber verbessern will. Kann man alles verhandeln, auch wenn man sich bei dieser Runde ehere auf einen möglichst guten Inflationsausgleich konzentrieren sollte.

Dazu auch:
https://fragdenstaat.de/blog/2023/01/18/vbl-klage/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 23.08.2023 15:58

Dass diese Sparform eben NICHT vom Staat bezuschusst oder steuerlich besser gestellt wird ist ja die sauerei des Jahrtausends.

Stimmt nicht ganz - check Vermögenswirksame Leistungen oder Arbeitnehmersparzulage (gibt's auch für Aktienfondssparpläne).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 15:59

Dass diese Sparform eben NICHT vom Staat bezuschusst oder steuerlich besser gestellt wird ist ja die sauerei des Jahrtausends.

Stimmt nicht ganz - check Vermögenswirksame Leistungen oder Arbeitnehmersparzulage (gibt's auch für Aktienfondssparpläne).

40 €./6€. Da hätte ich lieber Steuerfreiheit. Das ist exponentiell mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.08.2023 16:34
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

Man erhält doch jährlich von der VBL eine Mitteilung über die voraussichtliche Höhe. Oder einfach hier nachschauen https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/
Und welche Rendite kommt da raus und welche musst du erreichen um das gleiche Ergebnis zu bekommen?

Wenn du da einen Anbieter hast, bitte melden, den nehme ich als 5. STandbein

Trade Repuplic  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 23.08.2023 16:44
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).

Das stimmt auf die Mittelfristigkeit und länger nicht. 16 % wären dauerhaft für die Tabelle bei 12 Monaten Laufzeit. Die 10 Prozent sind für 24 Monate und die 3000 Euro netto einmalig. Man könnte sich eine f (x) Funktion überlegen mit einer Gleichsetzung und damit einen Zeitpunkt versuchen zu ermitteln. Nur ist es ganz individuell, da sich die Prozente ja auf die aktuelle Eingruppierung beziehen, man müsste auch zukünftige Stufenaufstiege einkalkulieren. Es ist also lediglich die Frage, wann zehren die zusätzlichen 6 Prozent und die kürzere Laufzeit die einmalig 3.000 Euro netto auf. Wenn es die Wahl gäbe : A.) Einmalig 3.000 Euro netto und sofort 10 Prozent oder B.) Einmalig 0 Euro und sofort 16 Prozent, ich wäre ganz sicher bei B !!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 16:59
Ich kann deinen "Argumenten" mittlerweile ehrlich gesagt nicht mehr folgen. Wenn du mein erdachtes System für dich persönlich oder die Gesellschaft insgesamt irgendwie als ungerecht empfindest, kann ich dir da nicht helfen. Da hier auch nur noch selektiv bestimmte Sätze verargumentiert werden und das permanent neue Töpfe aufmacht, stelle ich das hier mal ein. Es bringt einfach nichts.
Schade wenn ich dich mit meiner Texten überfordere.

Nun, ich kann deinen durchaus folgen, aber du pickst dinge raus und beantwortest Fragen nicht.

Dein 10% Flat z.B.:
Schlecht für alle unter eg6 egal für EG6-Eg8, da nicht relevant weniger Steuer, nur positiv für die ober dieser EGs.

Dann deine Kritik an GRV (die ich durchaus als pseudoVollversorger absolut teile), uA mit der Begründung, dass die Leute doch selbstständiger und ohne Bevormundung des Staates agieren soll.

Dann aber darauf drängen, dass für diese private Vorsorge via ETFs etc. eine Steuerbefreiung kommt?
Wohl wissend, dass die Gutverdiener da eine grösser Befreiung bekommen, als die schlecht Verdiener.
Und dann keine schlüssige Begründung dafür liefern, warum diese private Altersvorsorge steuerlich begünstigt werden soll, im Gegenteil, quasie mit der Begründung kommen, warum die alt hergebrachten die GRV begründet werden (muss die Leute davor schützen, dass sie keine Vorsorge betreiben).
Sehr irrational.

Es gibt keinen Grund private Vorsorge steuerlich zu begünstigen, außer das die Besserverdienen (also ich z.B) dadurch mehr Steuervorteile abgreifen könne, als der EG6er.
(Natürlich müssen wir die Abgaben lasst vorher senken, damit auch der EG6er mehr Geld zur Verfügung für die ETFs hat)
Ein Schelm ...


Und das ein Umlageverfahren einen durch sämtliche Kriege, BlackFridays oder Wi(e)dervereinigungen trägt kann man nicht mit der Rendite der langfristigen ETFs wegargumentieren.
Daher ideal für die BASIS Bedürfnisse, trotz der miesen Rendite.

Rest jeder wie er mag
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 17:01
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).

Das stimmt auf die Mittelfristigkeit und länger nicht. 16 % wären dauerhaft für die Tabelle bei 12 Monaten Laufzeit. Die 10 Prozent sind für 24 Monate und die 3000 Euro netto einmalig. Man könnte sich eine f (x) Funktion überlegen mit einer Gleichsetzung und damit einen Zeitpunkt versuchen zu ermitteln. Nur ist es ganz individuell, da sich die Prozente ja auf die aktuelle Eingruppierung beziehen, man müsste auch zukünftige Stufenaufstiege einkalkulieren. Es ist also lediglich die Frage, wann zehren die zusätzlichen 6 Prozent und die kürzere Laufzeit die einmalig 3.000 Euro netto auf. Wenn es die Wahl gäbe : A.) Einmalig 3.000 Euro netto und sofort 10 Prozent oder B.) Einmalig 0 Euro und sofort 16 Prozent, ich wäre ganz sicher bei B !!!

Absolut richtig. Ich würde nicht den Fehler begehen für IAP auf Prozente zu verzichten. Wie du richtig sagst, würde die IAP bei der Auszahlung, die Steigerung zunächst anheben sich aber über den Zeitverlauf in seiner Auswirkung abschmelzen und man landet wieder auf der ursprünglichen prozentualen Erhöhung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 17:06
Schade wenn ich dich mit meiner Texten überfordere.
Das hat weniger mit Überforderung als mit Unlust zu tun, denn ich laufe bei dir immer auf die selben Steine im Denken.

Nun, ich kann deinen durchaus folgen,

Geht so. Aber du ziehst die falschen Schlüsse

aber du pickst dinge raus und beantwortest Fragen nicht.

Den gebe ich gern zurück.

Dein 10% Flat z.B.:
Schlecht für alle unter eg6 egal für EG6-Eg8, da nicht relevant weniger Steuer, nur positiv für die ober dieser EGs.
Dann deine Kritik an GRV (die ich durchaus als pseudoVollversorger absolut teile), uA mit der Begründung, dass die Leute doch selbstständiger und ohne Bevormundung des Staates agieren soll.
Dann aber darauf drängen, dass für diese private Vorsorge via ETFs etc. eine Steuerbefreiung kommt?
Wohl wissend, dass die Gutverdiener da eine grösser Befreiung bekommen, als die schlecht Verdiener.
Und dann keine schlüssige Begründung dafür liefern, warum diese private Altersvorsorge steuerlich begünstigt werden soll, im Gegenteil, quasie mit der Begründung kommen, warum die alt hergebrachten die GRV begründet werden (muss die Leute davor schützen, dass sie keine Vorsorge betreiben).
Sehr irrational.
Es gibt keinen Grund private Vorsorge steuerlich zu begünstigen, außer das die Besserverdienen (also ich z.B) dadurch mehr Steuervorteile abgreifen könne, als der EG6er.
(Natürlich müssen wir die Abgaben lasst vorher senken, damit auch der EG6er mehr Geld zur Verfügung für die ETFs hat)
Ein Schelm ...
"ja aber, wenn alle mehr bekommen, bekommen die die mehr haben noch mehr" Deinen Neid kannst dir in die Haare schmieren.

Und das ein Umlageverfahren einen durch sämtliche Kriege, BlackFridays oder Wi(e)dervereinigungen trägt kann man nicht mit der Rendite der langfristigen ETFs wegargumentieren.
Daher ideal für die BASIS Bedürfnisse, trotz der miesen Rendite.

Vermischen hilft nicht mein Freund.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 23.08.2023 17:22
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).

Das stimmt auf die Mittelfristigkeit und länger nicht. 16 % wären dauerhaft für die Tabelle bei 12 Monaten Laufzeit. Die 10 Prozent sind für 24 Monate und die 3000 Euro netto einmalig. Man könnte sich eine f (x) Funktion überlegen mit einer Gleichsetzung und damit einen Zeitpunkt versuchen zu ermitteln. Nur ist es ganz individuell, da sich die Prozente ja auf die aktuelle Eingruppierung beziehen, man müsste auch zukünftige Stufenaufstiege einkalkulieren. Es ist also lediglich die Frage, wann zehren die zusätzlichen 6 Prozent und die kürzere Laufzeit die einmalig 3.000 Euro netto auf. Wenn es die Wahl gäbe : A.) Einmalig 3.000 Euro netto und sofort 10 Prozent oder B.) Einmalig 0 Euro und sofort 16 Prozent, ich wäre ganz sicher bei B !!!
Dann müssten die künftigen Tarifabschlüsse die 6% mehr aber auch fortführen. Sonst kann ich mir vorstellen, dass im TVöD 2025 wieder deutlich höher abgeschlossen wird als im TVL. Wird aber sowieso so nicht kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 17:24
"ja aber, wenn alle mehr bekommen, bekommen die die mehr haben noch mehr" Deinen Neid kannst dir in die Haare schmieren.
Geile Blödsinn.
Wo ist da Neid? (Ich wäre ja der Gewinner bei diesem Spiel, da ich den Spitzensteuersatz auf dem Papier zahle, kann also nicht neidisch sein!)
Da bist du leider derjenige der Mandra mäßig, die asymetrische Unterstützung einforderst.

Warum soll der Staat die Vermehrung des privatem Vermögens, die jemand durch klugen Handelns erreicht, mit Steuerleichterungen unterstützen?
Das hat nicht aber auch gar nichts mit Neid zu tun.

Wenn dann muss es keine Steuererleichtung sein, sondern ein fixer nominaler Betrag, damit jeder gleichbehandelt wird.

Also für 100% ETF bekommst du 5 Euro vom Staat, das wäre ok.
Aber du willst (bewußt oder unbewußt): der eine bekommt 0% der andere 40% vom Staat dazu.
Warum du das befürwortest konntest du immer noch nicht darlegen.

Nochmal kleiner Denkhinweis: jemand der quasi keine Steuer (so die <EG6er mit Fam) zahlt, kann auch keine Steuererleichterung nutzen für den Vermögensaufbau!
Der Single EG13er kann dann schön Geld aus dem Steuersack mitnehmen!
Ich persönlich für mich bin dafür. Ich als Bürger der eine besseres System als das jetzige will, nicht.

(BTW: Schöne Analyse bzgl. wann wie ETF welche Renditen erzielt hätten: https://aktienbaum.de/aktien/rendite-etf-nach-jahren/
Am Ende kommt da natürlich raus, dass wenn man es nicht zu falsch gemacht hat, eine bessere Rendite hat als RV,VBL etc. Allerdings kommt da auch raus, dass wenn man nicht Top agiert und dann noch zum falschen Zeitpunkt Ein und Aussteigen muss, die VBL durchaus besser ist)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 17:29
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

Man erhält doch jährlich von der VBL eine Mitteilung über die voraussichtliche Höhe. Oder einfach hier nachschauen https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/
Und welche Rendite kommt da raus und welche musst du erreichen um das gleiche Ergebnis zu bekommen?

Wenn du da einen Anbieter hast, bitte melden, den nehme ich als 5. STandbein

Trade Repuplic  8)
Ich meine eine Anlage, wo ich monatlich meine priv Geld reinstecken kann und ich einen garantierten monatliche Zahlung hinten rausbekomme, so wie bei der verkackten VBL, eben nur mit ner höheren Rendite als diese.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 17:30
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).

Das stimmt auf die Mittelfristigkeit und länger nicht. 16 % wären dauerhaft für die Tabelle bei 12 Monaten Laufzeit. Die 10 Prozent sind für 24 Monate und die 3000 Euro netto einmalig. Man könnte sich eine f (x) Funktion überlegen mit einer Gleichsetzung und damit einen Zeitpunkt versuchen zu ermitteln. Nur ist es ganz individuell, da sich die Prozente ja auf die aktuelle Eingruppierung beziehen, man müsste auch zukünftige Stufenaufstiege einkalkulieren. Es ist also lediglich die Frage, wann zehren die zusätzlichen 6 Prozent und die kürzere Laufzeit die einmalig 3.000 Euro netto auf. Wenn es die Wahl gäbe : A.) Einmalig 3.000 Euro netto und sofort 10 Prozent oder B.) Einmalig 0 Euro und sofort 16 Prozent, ich wäre ganz sicher bei B !!!
Dann müssten die künftigen Tarifabschlüsse die 6% mehr aber auch fortführen. Sonst kann ich mir vorstellen, dass im TVöD 2025 wieder deutlich höher abgeschlossen wird als im TVL. Wird aber sowieso so nicht kommen.

mit iap und ohne iap.
f(x)=10y+3000 ; f(x)=16y
Mathematiker mögen mich verbessern (hier rein lineares Modell)

aber der schnitt liegt relativ nah. Man kann ohne weitere Faktoren direkt sehen, dass die Kombination IAP mit geringeren % schnell eingeholt wird von mehr % ohne IAP.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 17:39
Geile Blödsinn.
Wo ist da Neid? (Ich wäre ja der Gewinner bei diesem Spiel, da ich den Spitzensteuersatz auf dem Papier zahle, kann also nicht neidisch sein!)
Da bist du leider derjenige der Mandra mäßig, die asymetrische Unterstützung einforderst.

Warum soll der Staat die Vermehrung des privatem Vermögens, die jemand durch klugen Handelns erreicht, mit Steuerleichterungen unterstützen?
Das hat nicht aber auch gar nichts mit Neid zu tun.

Wenn dann muss es keine Steuererleichtung sein, sondern ein fixer nominaler Betrag, damit jeder gleichbehandelt wird.

Blub

Also für 100% ETF bekommst du 5 Euro vom Staat, das wäre ok.

Aber du willst (bewußt oder unbewußt): der eine bekommt 0% der andere 40% vom Staat dazu.
Warum du das befürwortest konntest du immer noch nicht darlegen.
Ich will nix vom Staat.

Nochmal kleiner Denkhinweis: jemand der quasi keine Steuer (so die <EG6er mit Fam) zahlt, kann auch keine Steuererleichterung nutzen für den Vermögensaufbau!

Vermischen hilft wieder nicht.

Der Single EG13er kann dann schön Geld aus dem Steuersack mitnehmen!
Ich persönlich für mich bin dafür. Ich als Bürger der eine besseres System als das jetzige will, nicht.

In Konsequenz aus der Vermischung von oben ebenso irrelevant, weil falsch.

(BTW: Schöne Analyse bzgl. wann wie ETF welche Renditen erzielt hätten: https://aktienbaum.de/aktien/rendite-etf-nach-jahren/
Am Ende kommt da natürlich raus, dass wenn man es nicht zu falsch gemacht hat, eine bessere Rendite hat als RV,VBL etc. Allerdings kommt da auch raus, dass wenn man nicht Top agiert und dann noch zum falschen Zeitpunkt Ein und Aussteigen muss, die VBL durchaus besser ist)

Es gibt Finanzmathematisch keine negativ rentierenden 15 Jahres-Zeiträume. In dem von mir vorhin berechneten Beispiel waren 27 Jahre die Grundlage. Wenn jetzt ein 16 Jähriger Azubi loslegt... aber was Solls ich rede nur gegen Betonköpfe hier.

https://i0.wp.com/www.dividendenadel.de/wp-content/uploads/2022/01/MSCI-World-Renditedreieck-2023-Sparplan.png?w=1686&ssl=1
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 17:44
Ich will nix vom Staat.
Also kein Steuererleichterungen für die private Vorsorge, dann sind wir uns ja einig!
(Oder sind Freibeträge bei dir auch wieder so etwas wie: Sozialabgaben GKV, etc sind Steuern????)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 23.08.2023 17:59
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
Ja, die 6% mehr würden über eine Laufzeit von 12 Monaten in etwa die 3000.- € ausgleichen. Aber den Abschluss im TVöD als Forderung einzubringen halte ich für reichlich unambitioniert.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).

Das stimmt auf die Mittelfristigkeit und länger nicht. 16 % wären dauerhaft für die Tabelle bei 12 Monaten Laufzeit. Die 10 Prozent sind für 24 Monate und die 3000 Euro netto einmalig. Man könnte sich eine f (x) Funktion überlegen mit einer Gleichsetzung und damit einen Zeitpunkt versuchen zu ermitteln. Nur ist es ganz individuell, da sich die Prozente ja auf die aktuelle Eingruppierung beziehen, man müsste auch zukünftige Stufenaufstiege einkalkulieren. Es ist also lediglich die Frage, wann zehren die zusätzlichen 6 Prozent und die kürzere Laufzeit die einmalig 3.000 Euro netto auf. Wenn es die Wahl gäbe : A.) Einmalig 3.000 Euro netto und sofort 10 Prozent oder B.) Einmalig 0 Euro und sofort 16 Prozent, ich wäre ganz sicher bei B !!!
Dann müssten die künftigen Tarifabschlüsse die 6% mehr aber auch fortführen. Sonst kann ich mir vorstellen, dass im TVöD 2025 wieder deutlich höher abgeschlossen wird als im TVL. Wird aber sowieso so nicht kommen.

mit iap und ohne iap.
f(x)=10y+3000 ; f(x)=16y
Mathematiker mögen mich verbessern (hier rein lineares Modell)

aber der schnitt liegt relativ nah. Man kann ohne weitere Faktoren direkt sehen, dass die Kombination IAP mit geringeren % schnell eingeholt wird von mehr % ohne IAP.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.08.2023 18:21
Dann nehme ich halt demnächst den ältesten ETF auf nen S&P. Dann wirst du aber auch wieder Heulen und es werden mindestens die Krisen seit 1999 enthalten sein und du wirst immernoch "Hausse" schreien. Du willst es nicht wahrhaben und das tut mir sehr leid für dich.

Du versuchst eine Statistik mit einem einzigen Beispiel aufzuziehen. Das bringt ziemlich wenig Erkenntnisgewinn, geschweige denn auch nur einen Eindruck davon, was an verschiedenen Szenarien möglich ist. Worauf ich oben schon hinwies: Wir sind uns ja einig darin, dass eine Kapitalanlage im Erwartungswert deutlich bessere Renditen bringt als ein sicherheitsorientiertes Umlageverfahren. Nicht eingesehen hast du aber bisher, trotz der Beispiele, die ich dir hier auch gegeben habe, dass eine solche Kapitalanlage sich auch schlechter entwickeln kann -- und man dann ggf. ohne Ersparnisse dasteht, wenn man sie denn eigentlich bräuchte. Als Ergänzung zur (wahrscheinlichen) Wohlstandssteigerung im Rentenalter ist es sinnvoll, entsprechende Investitionen zu tätigen. Aber als Basis, die das Existenzniveau abdecken soll, nicht.

Was auch noch zu bemerken wäre: Wie würde es sich wohl auswirken, wenn plötzlich Billionen Euro mehr in den Kapital- und Aktienmarkt flössen, wenn also die Rentenbeiträge (oder die entsprechenden privaten Investitionen, die du tätigen müsstest, wenn es die Rentenversicherungspflicht so nicht gäbe) von Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern investiert werden müssten? Wahrscheinlich würden ja durch die größere Nachfrage die Kurse deutlich steigen, was gut für die Bestandsaktionäre wäre, aber schlecht für alle, die erst damit dann einsteigen. Sollte man vielleicht auch auf dem Schirm haben. (Mal ganz davon abgesehen, dass ja die jetzigen und baldigen Renter_innen dann ihre Renten nicht mehr von den jetzigen Versicherten aus deren Beiträgen ausbezahlt bekommen würden. Wer würde dann für deren Renten aufkommen?)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 18:24
jemand der quasi keine Steuer (so die <EG6er mit Fam) zahlt, kann auch keine Steuererleichterung nutzen für den Vermögensaufbau!

Das Problem entsteht ja nur in deinem Szenario. Nicht in meinem. Du bist ja derjenige, der unbedingt die Freibeträge EK und Freibeträge Kap koppeln wollte. Jetzt siehst was dem EG6 angetan hast. Toller Politiker.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 18:34
jemand der quasi keine Steuer (so die <EG6er mit Fam) zahlt, kann auch keine Steuererleichterung nutzen für den Vermögensaufbau!

Das Problem entsteht ja nur in deinem Szenario. Nicht in meinem. Du bist ja derjenige, der unbedingt die Freibeträge EK und Freibeträge Kap koppeln wollte. Jetzt siehst was dem EG6 angetan hast. Toller Politiker.
Was ist denn dein Szenario, bitte erläutere das doch bitte nochmal.
Flat 10% ohne Freibeträge auf ESt? wenn ich mich recht erinnere.

Welche Steuer auf Kap (Flat x% ? mit anderen Steuersatz als Est? dann natürlich ohne Freibeträge, da man ja nichts vom Staat will, denn ein Freibetrag, wäre ja schon ein "Geschenk" des Staates.)
Korrekt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 18:35
Du versuchst eine Statistik mit einem einzigen Beispiel aufzuziehen.
Besser als gar kein Beispiel, wie von dir bisher geliefert.

Das bringt ziemlich wenig Erkenntnisgewinn,
Von dir konnte ich bisher wenig dazu lernen, nein warte, ich konnte lernen wie angstgespeiste Verweigerungshaltung aussieht in der Praxis.

Wir sind uns ja einig darin, dass eine Kapitalanlage im Erwartungswert deutlich bessere Renditen bringt als ein sicherheitsorientiertes Umlageverfahren.
Wenigstens etwas. Lässt sich aber auch schlecht wegleugnen, hab ich ein Glück.

Nicht eingesehen hast du aber bisher, trotz der Beispiele, die ich dir hier auch gegeben habe, dass eine solche Kapitalanlage sich auch schlechter entwickeln kann

Natürlich kann Sie das. Tut sie aber faktisch und finanzmathematisch über Zeiträume von ab 15 Jahren eben nicht.
https://i0.wp.com/www.dividendenadel.de/wp-content/uploads/2022/01/MSCI-World-Renditedreieck-2023-Sparplan.png?w=1686&ssl=1

Als Ergänzung zur (wahrscheinlichen) Wohlstandssteigerung im Rentenalter ist es sinnvoll, entsprechende Investitionen zu tätigen. Aber als Basis, die das Existenzniveau abdecken soll, nicht.
Wage ich trotzdem zu bezweifeln, aber die Diskussion hat sich dahingehend zwischenzeitlich entwickelt, dass ich zugesagt habe eine Basisabsicherung zu unterstützen die nicht Kapitalmarktbasiert sein muss.

Was auch noch zu bemerken wäre: Wie würde es sich wohl auswirken, wenn plötzlich Billionen Euro mehr in den Kapital- und Aktienmarkt flössen, wenn also die Rentenbeiträge (oder die entsprechenden privaten Investitionen, die du tätigen müsstest, wenn es die Rentenversicherungspflicht so nicht gäbe) von Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern investiert werden müssten? Wahrscheinlich würden ja durch die größere Nachfrage die Kurse deutlich steigen, was gut für die Bestandsaktionäre wäre, aber schlecht für alle, die erst damit dann einsteigen. Sollte man vielleicht auch auf dem Schirm haben. (Mal ganz davon abgesehen, dass ja die jetzigen und baldigen Renter_innen dann ihre Renten nicht mehr von den jetzigen Versicherten aus deren Beiträgen ausbezahlt bekommen würden. Wer würde dann für deren Renten aufkommen?)

Um einen Aktienkurs auf einen Schlag derartig zu bewegen, vor allem von ETFs die Billionen an Volumen aufweisen, muss schon ganz Deutschland auf einmal gemeinsam alles investieren was da ist. Dein Szenario ist ordentlich unwahrscheinlich zumal man davon ausgeht, das das erforderliche (alles sofort) eben nicht der Realität entsprechen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.08.2023 18:55
Eben Basis mit konservativen Umlage System absolut krisensicher abdecken.
Restliches kapital frei gusto.
Das ETF und co bei langer Haltezeit ein überschaubares Risiko darstellen, ist historisch belegt.
Das da einzelne Pech haben können ist dann halt so, aber historisch vertretbar.
Das dies für die Zukunft gilt ist halt nicht belegbar und nicht widerlegbar.
Bei einzelnen Extremsituationen kann die rente halbiert werden so wie die etf auch.
so what.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 18:58
jemand der quasi keine Steuer (so die <EG6er mit Fam) zahlt, kann auch keine Steuererleichterung nutzen für den Vermögensaufbau!

Das Problem entsteht ja nur in deinem Szenario. Nicht in meinem. Du bist ja derjenige, der unbedingt die Freibeträge EK und Freibeträge Kap koppeln wollte. Jetzt siehst was dem EG6 angetan hast. Toller Politiker.
Was ist denn dein Szenario, bitte erläutere das doch bitte nochmal.
Flat 10% ohne Freibeträge auf ESt? wenn ich mich recht erinnere.

Welche Steuer auf Kap (Flat x% ? mit anderen Steuersatz als Est? dann natürlich ohne Freibeträge, da man ja nichts vom Staat will, denn ein Freibetrag, wäre ja schon ein "Geschenk" des Staates.)
Korrekt?

Der E6 zahlt 10% (bei niedrigem einkommen bleiben ihm also satte 90% übrig. Davon spart er etwas in sein über das Finanzamt angemeldete Depot speziell für die Altersvorsorge welches entweder a) steuerfrei gestellt ist oder b) steuerfrei bis Rentenbeginn und ab da 10% nachgelagert versteuert wird und x) bei vorzeitiger Entnahme auch versteuert wird. Er hat also die Möglichkeit sich vermögen aufzubauen und muss von seinem geringen Gehalt schon von beginn an gar nicht erst zuviel zahlen, sodass er sparen kann und (verpflichtet) sollte.

Aktuell zahlt der E6 - 3965.00 € Lohnsteuer (Sozialabgaben lasse ich der Einfachheit halber mal weg) vor Jahresausgleich. Sind vom Jahresbrutto 35110.32 11,29 %. (Er hätte bei einer Flat tax 10% also 450€ mehr).
Es muss also aus dem um 1,29% mehr versteuerten Geld nicht nur die ganzen Sozialabgaben auch noch stemmen, zudem wird ihm das sparen erschwert indem man die Erträge nach kleinsten Freibeträgen wieder wegbesteuert.

Wenn jetzt den "die reichen werden reicher"- Schreier nicht aufhorchen und feststellen, dass man den Leuten auch mal die Chance geben muss sich was anzusparen um selbst vielleicht mal zu den "reichen/wohlhabenden" zu gehören, gebe ich alle Bemühungen auf und attestiere linken Betonkopf.

Ich will nix vom Staat. Ich will nur, dass er den Leuten Chancen lässt. Etwas lassen ist nicht etwas geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 19:00
Eben Basis mit konservativen Umlage System absolut krisensicher abdecken.
Restliches kapital frei gusto.
Das ETF und co bei langer Haltezeit ein überschaubares Risiko darstellen, ist historisch belegt.
Das da einzelne Pech haben können ist dann halt so, aber historisch vertretbar.
Das dies für die Zukunft gilt ist halt nicht belegbar und nicht widerlegbar.
Bei einzelnen Extremsituationen kann die rente halbiert werden so wie die etf auch.
so what.

yep
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 23.08.2023 19:01
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).

Das stimmt auf die Mittelfristigkeit und länger nicht. 16 % wären dauerhaft für die Tabelle bei 12 Monaten Laufzeit. Die 10 Prozent sind für 24 Monate und die 3000 Euro netto einmalig. Man könnte sich eine f (x) Funktion überlegen mit einer Gleichsetzung und damit einen Zeitpunkt versuchen zu ermitteln. Nur ist es ganz individuell, da sich die Prozente ja auf die aktuelle Eingruppierung beziehen, man müsste auch zukünftige Stufenaufstiege einkalkulieren. Es ist also lediglich die Frage, wann zehren die zusätzlichen 6 Prozent und die kürzere Laufzeit die einmalig 3.000 Euro netto auf. Wenn es die Wahl gäbe : A.) Einmalig 3.000 Euro netto und sofort 10 Prozent oder B.) Einmalig 0 Euro und sofort 16 Prozent, ich wäre ganz sicher bei B !!!
Dann müssten die künftigen Tarifabschlüsse die 6% mehr aber auch fortführen. Sonst kann ich mir vorstellen, dass im TVöD 2025 wieder deutlich höher abgeschlossen wird als im TVL. Wird aber sowieso so nicht kommen.

Du hast doch die Modelle in Umlauf gebracht. Und prozentual ist es natürlich dauerhaft, was denn sonst? Denkst du man sagst 2025, ok die Erhöhung vom Herbst 2023 war nur ein Spaß, wir reduzieren die Tabelle wieder? Ernsthaft?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 19:04
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).

Das stimmt auf die Mittelfristigkeit und länger nicht. 16 % wären dauerhaft für die Tabelle bei 12 Monaten Laufzeit. Die 10 Prozent sind für 24 Monate und die 3000 Euro netto einmalig. Man könnte sich eine f (x) Funktion überlegen mit einer Gleichsetzung und damit einen Zeitpunkt versuchen zu ermitteln. Nur ist es ganz individuell, da sich die Prozente ja auf die aktuelle Eingruppierung beziehen, man müsste auch zukünftige Stufenaufstiege einkalkulieren. Es ist also lediglich die Frage, wann zehren die zusätzlichen 6 Prozent und die kürzere Laufzeit die einmalig 3.000 Euro netto auf. Wenn es die Wahl gäbe : A.) Einmalig 3.000 Euro netto und sofort 10 Prozent oder B.) Einmalig 0 Euro und sofort 16 Prozent, ich wäre ganz sicher bei B !!!
Dann müssten die künftigen Tarifabschlüsse die 6% mehr aber auch fortführen. Sonst kann ich mir vorstellen, dass im TVöD 2025 wieder deutlich höher abgeschlossen wird als im TVL. Wird aber sowieso so nicht kommen.

Du hast doch die Modelle in Umlauf gebracht. Und prozentual ist es natürlich dauerhaft, was denn sonst? Denkst du man sagst 2025, ok die Erhöhung vomn Herbst 2023 war nur ein Spaß, wir reduzieren die Tabelle wieder? Ernsthaft?

Ich glaube er hat einfach ein sarkastisches fiktives Szenario aufgemacht um die Absurdität der IAP/Sonderzahlung zu zeichnen. Man kann sowas halt als text gern schnell falsch verstehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 23.08.2023 19:09
Mal zurück zum Thema:
Hier an der Uni wurden von den VERDI-Vertreter:innen Flyer verteilt. Forderung: Keine Einmalzahlung! 16% und dabei mindestens 500€ / Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten als Vorschlag für die Diskussion.
Zusätzlich wird auf die Initiative TV-Stud verwiesen, die den tariflosen Zustand für die rund 35000 beschäftigten Studierenden an den Hochschule in NRW beenden soll.
16% bei einer 12-monatigen Laufzeit (also im TVL bis zum 30.9.2024) ohne IAP wären für viele weniger als die im TVöD verhandelten durchschnittlichen 10% mit 3000.- € IAP (bis zum 31.12.2024).

Das stimmt auf die Mittelfristigkeit und länger nicht. 16 % wären dauerhaft für die Tabelle bei 12 Monaten Laufzeit. Die 10 Prozent sind für 24 Monate und die 3000 Euro netto einmalig. Man könnte sich eine f (x) Funktion überlegen mit einer Gleichsetzung und damit einen Zeitpunkt versuchen zu ermitteln. Nur ist es ganz individuell, da sich die Prozente ja auf die aktuelle Eingruppierung beziehen, man müsste auch zukünftige Stufenaufstiege einkalkulieren. Es ist also lediglich die Frage, wann zehren die zusätzlichen 6 Prozent und die kürzere Laufzeit die einmalig 3.000 Euro netto auf. Wenn es die Wahl gäbe : A.) Einmalig 3.000 Euro netto und sofort 10 Prozent oder B.) Einmalig 0 Euro und sofort 16 Prozent, ich wäre ganz sicher bei B !!!
Dann müssten die künftigen Tarifabschlüsse die 6% mehr aber auch fortführen. Sonst kann ich mir vorstellen, dass im TVöD 2025 wieder deutlich höher abgeschlossen wird als im TVL. Wird aber sowieso so nicht kommen.

mit iap und ohne iap.
f(x)=10y+3000 ; f(x)=16y
Mathematiker mögen mich verbessern (hier rein lineares Modell)

aber der schnitt liegt relativ nah. Man kann ohne weitere Faktoren direkt sehen, dass die Kombination IAP mit geringeren % schnell eingeholt wird von mehr % ohne IAP.

Machen wir es uns mal ganz einfach und blenden alle Störfaktoren aus wie Stufenaufstiege, zukünftige Erhöhungen und nehmen wir 50 % Abgaben und Steuern an.

Jahresgehalt 50.000 Euro, das wären bei 10 % also 5.000 Euro mehr plus 3.000 Euro netto IAP im ersten Jahr., netto gesamt mehr 5.500 Euro. Im Jahr 2 kämen weitere 2.500 Euro netto dazu, macht 8.000 Euro nach 2 Jahren mehr netto.

Bei Modell B 16 % wären es in jedem Jahr 8.000 Euro mehr und somit netto 4.000 Euro. Nach 2 Jahren kämen wir dann auch auf 8.000 Euro netto mehr und ab dem dritten Jahr hätten wir schon 1.500 Euro netto mehr - jedes Jahr.

Das wäre ganz grob um es ganz einfach runterzubrechen ein Beweis, dass ab dem dritten Jahr Modell B bei einem Einkommen von 50.000 Euro brutto vorteilhafter wäre als Modell A.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 23.08.2023 19:53
Und wie viel garantiert dein ETF zum Rentenbeginn? Mir ist schon klar, dass man deutlich risikoreicher auch deutlich mehr Rendite einfahren kann...

Und als Vergleichsmaßstab einfach die letzte Haussee zu nehmen, ist doch schon recht billig. Wenn schon, dann solltest du vergleichen, was in den letzten 27 Jahren passiert ist. Das wäre immerhin der gleiche betrachtete Zeitrahmen. Noch besser wäre es, wenn du in den letzten 70 Jahren jeweils 27-Jahres-Zeiträume vergleichst und dann deren niedrigste und erwartete Rendite ermittelst...

Ich bin kein Finanzmathematiker, aber die VBL schneidet mit Sicherheit, auch unter Risikofaktoren einbezogen erheblich beschissener ab als der ETF.

Nein
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.08.2023 20:27
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

Man erhält doch jährlich von der VBL eine Mitteilung über die voraussichtliche Höhe. Oder einfach hier nachschauen https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/
Und welche Rendite kommt da raus und welche musst du erreichen um das gleiche Ergebnis zu bekommen?

Wenn du da einen Anbieter hast, bitte melden, den nehme ich als 5. STandbein

Trade Repuplic  8)
Ich meine eine Anlage, wo ich monatlich meine priv Geld reinstecken kann und ich einen garantierten monatliche Zahlung hinten rausbekomme, so wie bei der verkackten VBL, eben nur mit ner höheren Rendite als diese.

Also mit garantierten monatlichen Zahlungen kenne ich da natürlich nichts, jedoch hält sich das Risiko über so einen langen Zeitraum, wenn wir jetzt mal von 20 Jahren + ausgehen, schon in Grenzen. Zumal du ja zum Renteneintritt nicht gezwungen bist, dein gesamtes Depot aufzulösen.

Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 21:03
Und wie viel garantiert dein ETF zum Rentenbeginn? Mir ist schon klar, dass man deutlich risikoreicher auch deutlich mehr Rendite einfahren kann...

Und als Vergleichsmaßstab einfach die letzte Haussee zu nehmen, ist doch schon recht billig. Wenn schon, dann solltest du vergleichen, was in den letzten 27 Jahren passiert ist. Das wäre immerhin der gleiche betrachtete Zeitrahmen. Noch besser wäre es, wenn du in den letzten 70 Jahren jeweils 27-Jahres-Zeiträume vergleichst und dann deren niedrigste und erwartete Rendite ermittelst...

Ich bin kein Finanzmathematiker, aber die VBL schneidet mit Sicherheit, auch unter Risikofaktoren einbezogen erheblich beschissener ab als der ETF.

Nein
Berechnung
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 23.08.2023 21:05
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Nimm mir die Frage bitte nicht übel: Aber ist das dein Bauchgefühl oder hast du das ausgerechnet und mit anderen Anlagen verglichen?

Man erhält doch jährlich von der VBL eine Mitteilung über die voraussichtliche Höhe. Oder einfach hier nachschauen https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/
Und welche Rendite kommt da raus und welche musst du erreichen um das gleiche Ergebnis zu bekommen?

Wenn du da einen Anbieter hast, bitte melden, den nehme ich als 5. STandbein

Trade Repuplic  8)
Ich meine eine Anlage, wo ich monatlich meine priv Geld reinstecken kann und ich einen garantierten monatliche Zahlung hinten rausbekomme, so wie bei der verkackten VBL, eben nur mit ner höheren Rendite als diese.

Also mit garantierten monatlichen Zahlungen kenne ich da natürlich nichts, jedoch hält sich das Risiko über so einen langen Zeitraum, wenn wir jetzt mal von 20 Jahren + ausgehen, schon in Grenzen. Zumal du ja zum Renteneintritt nicht gezwungen bist, dein gesamtes Depot aufzulösen.

Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?

Gute Frage. Zudem hat mir auch noch keiner die exakte Kostenquote nennen können. Ist das genau so eine "shady" scheisse wie bei Riester, Rürup und Kapitallebensversicherungen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 23.08.2023 21:57
Naja man zahlt 100 EUR oder so monatlich ein und bekommt 1400 Rentenzahlung. Fette Rendite würd ich mal sagen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.08.2023 22:03
Naja man zahlt 100 EUR oder so monatlich ein und bekommt 1400 Rentenzahlung. Fette Rendite würd ich mal sagen!

Ja genau! Und auf die 1.400 Euro bekommst du noch Zinsen, müsstest am Ende bei ca. 3.500 Euro Rentenzahlung landen, netttoooooooo!!!!!!

 ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 23.08.2023 23:07
Und wie viel garantiert dein ETF zum Rentenbeginn? Mir ist schon klar, dass man deutlich risikoreicher auch deutlich mehr Rendite einfahren kann...

Und als Vergleichsmaßstab einfach die letzte Haussee zu nehmen, ist doch schon recht billig. Wenn schon, dann solltest du vergleichen, was in den letzten 27 Jahren passiert ist. Das wäre immerhin der gleiche betrachtete Zeitrahmen. Noch besser wäre es, wenn du in den letzten 70 Jahren jeweils 27-Jahres-Zeiträume vergleichst und dann deren niedrigste und erwartete Rendite ermittelst...

Ich bin kein Finanzmathematiker, aber die VBL schneidet mit Sicherheit, auch unter Risikofaktoren einbezogen erheblich beschissener ab als der ETF.

Nein
Berechnung

Das nenn ich Niveau: Eine unbelegte Aussage in den Raum werfen und von anderen eine Rechnung fordern.

Kurz eine Beispielrechnung (vereinfacht) zum VBL-West.
Bei einem Einkommen eines heute 40jährigen von 50K € und einer angenommenen jährlichen Steigerung von 2% zahlt er in den folgenden 27 Jahren ~33k Eigenanteil ein. Dafür steht ihm eine Rente von monatlich ~630€ zu. Lebt er noch 20 Jahre bezieht er (ohne Dynamik in der Rente) insgesamt 150k. Das wirkt höhrer als es aussieht, da es sich am Ende um eine Ansparzeit von 27 Jahren und einer Entsparung von 20 Jahren handelt. Aber: Dass es hier eine Rendite gibt will doch niemand wirklich bestreiten, oder?

Selbst bei Einberechnung des Arbeitgeberanteils ist die Rechnung noch deutlich positiv (das ist sie bei Riester z.B. meist nicht). Und hier zieht dann - eben auch die Absicherung von Langlebigkeit, von Erwerbsunabhängikeit, von Witwen und Waisen - das darf man zumindest kalkulieren.

Zum Thema Risiko: In 30 Jahren wird es noch Staatsbedienstete geben, die Arbeiten und dafür Lohn erhalten. Wenn die USA ihren Kapitalmarkt (das sind ca 60% des MSCI World) für Ausländer schließen (absolut unwahrscheinlich - aber nicht ausgeschlossen), dann freust du dich über einen umlagefinanzierten Anteil in der Altersvorsorge. Wenn in Deutschland radikale an die Macht kommen und dir schlicht dein Eigentum nehmen wollen, dann freust du dich über internationales Aktienkapital und die Chance z.B. auszuwandern. Das ist banales Risikomanagement.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 24.08.2023 06:23
Hä? Die VBL ist doch voll lukrativ wenn man bedenkt wieviel das Land dazu gibt!

Du solltest nochmal die Definition von lukrativ googlen. Ich sehe das, was ich jeden Monat einzahle und das ist wirklich nicht wenig. Das, was am Ende bei rumkommt (selbst mit dem Arbeitgeberanteil), ist sicherlich alles, aber nicht "gewinnbringend".

Deshalb Augen auf bei der Berufs- bzw. Arbeitgeberwahl. Bei mir trägt die Zusatzversorgung komplett der Arbeitgeber und ich habe null Euro Eigenanteil. Aus meiner Sicht ist die Zusatzversorgung also ein volles Gewinngeschäft, zumal Benefits wie die Hinterbliebenenversorgung oder Zahlung im Falle einer Erwerbsminderung das Paket abrunden.

Auch hier hilft ein Blick über den Tellerrand, hin zur gelobten Privatwirtschaft, in der ja Milch und Honig fließen. Bei ca. 42 Millionen Arbeitsplätzen in Deutschland gibt es aktuell 21 Mio. BAV-Verträge. Die meisten hiervon werden vom Arbeitgeber lediglich mit 15 % nach Betriebsrentenstärkungsgesetz  unterstützt. Wenn ich diesen Vergleich betrachte, dann ist die VBL eine gute Sache.

Ich habe den Eindruck, dass viele hier wieder das Rundumsorglos-Paket haben möchten und sich der Staat und/oder Arbeitgeber einfach um alles kümmern müssen. Und wenn das Paket nicht gut genug ist, wird geschrieen, dass man es besser kann. Die gesetzliche Rente und die VBL haben aus meiner Sicht gar nicht den Anspruch alles abzudecken. Sie bieten eine gewisse Grundabsicherung und gut ist. Wer mehr möchte, soll selbst vorsorgen durch andere Anlageformen. Ob das nun ETFs, eigengenutzte oder vermietete Immobilien oder Goldbarren sind, ist jedem selbst überlassen.

Aber hier wird ja gejammert, dass der Staat schuld ist, dass man sich keine Immobilie leisten kann und man aufgrund des Eigenanteils in der VBL sich keine ETFs mehr leisten kann...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 24.08.2023 07:27
Nicht alle Eier in einen Korb legen. Grundsatz beim investieren. Eine Mischung aus VBL, Aktien, ETFs, Gold, Immobilien etc. ist je nach Typ und Anlagestil nicht ganz verkehrt. Wichtig: Einen eigenen Plan haben und möglicht frühzeitig sowie stetig investieren. Nicht ständig ins Depot schauen. Heute lässt sich das durch Sparpläne auch recht einfach automatisieren. Dann klappt es mit Geduld auch ohne Erbschaft, Schenkung oder fettem Gehalt mit einem zumindest sechsstelligem Depot.

Zu den TV-L Tarifverhandlungen: Viel mehr als beim TVöD wird eher nicht drin sein. Darum:

1:1 Übernahme der TVöD Tabelle, gleiche Laufzeit ab 01.03.24, gleiche Jahressonderzahlung, vorher Einmalzahlung in zwei Monatszahlungen. Oder gleich Fusion von TV-L und TVöD. Was soll diese Teilung bringen? Vermutlich sparen die AG nicht so viel durch die getrennten TV wie vielleicht erhofft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.08.2023 07:52
Also mit garantierten monatlichen Zahlungen kenne ich da natürlich nichts, jedoch hält sich das Risiko über so einen langen Zeitraum, wenn wir jetzt mal von 20 Jahren + ausgehen, schon in Grenzen. Zumal du ja zum Renteneintritt nicht gezwungen bist, dein gesamtes Depot aufzulösen.

Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?
Ja, das Risiko hält sich in Grenzen (sehe ich auch so, aber das ist eben nicht der Punkt), aber es ist halt da.
Also gibt es jetzt kein Produkt, welches mir nach 20 Jahren summe x einzahlen eine lebenslange Rente in höhe von y garantiert, welches zu einer höheren Rente führt als die VBL mit den meinigen Beiträgen dort?

Schade, aber das war doch deine Behauptung. Überspitz gesagt: Lotto.

Faktisch gesagt: Man muss nur breit genug weltweit streuen, dann bekomme ich höchstwahrscheinlich zur Rente einen Pott zusammen, aus dem ich 2 Jahrzehnte lang die VBL Rente entnehmen kann.

(alos nix mit 5. Standbein, bleibe ich bei meinen 4)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.08.2023 08:33
Was ist denn dein Szenario, bitte erläutere das doch bitte nochmal.
Flat 10% ohne Freibeträge auf ESt? wenn ich mich recht erinnere.

Welche Steuer auf Kap (Flat x% ? mit anderen Steuersatz als Est? dann natürlich ohne Freibeträge, da man ja nichts vom Staat will, denn ein Freibetrag, wäre ja schon ein "Geschenk" des Staates.)
Korrekt?

Der E6 zahlt 10% (bei niedrigem einkommen bleiben ihm also satte 90% übrig. Davon spart er etwas in sein über das Finanzamt angemeldete Depot speziell für die Altersvorsorge welches entweder a) steuerfrei gestellt ist oder b) steuerfrei bis Rentenbeginn und ab da 10% nachgelagert versteuert wird und x) bei vorzeitiger Entnahme auch versteuert wird. Er hat also die Möglichkeit sich vermögen aufzubauen und muss von seinem geringen Gehalt schon von beginn an gar nicht erst zuviel zahlen, sodass er sparen kann und (verpflichtet) sollte.

Aktuell zahlt der E6 - 3965.00 € Lohnsteuer (Sozialabgaben lasse ich der Einfachheit halber mal weg) vor Jahresausgleich. Sind vom Jahresbrutto 35110.32 11,29 %. (Er hätte bei einer Flat tax 10% also 450€ mehr).
Es muss also aus dem um 1,29% mehr versteuerten Geld nicht nur die ganzen Sozialabgaben auch noch stemmen, zudem wird ihm das sparen erschwert indem man die Erträge nach kleinsten Freibeträgen wieder wegbesteuert.

Wenn jetzt den "die reichen werden reicher"- Schreier nicht aufhorchen und feststellen, dass man den Leuten auch mal die Chance geben muss sich was anzusparen um selbst vielleicht mal zu den "reichen/wohlhabenden" zu gehören, gebe ich alle Bemühungen auf und attestiere linken Betonkopf.

Ich will nix vom Staat. Ich will nur, dass er den Leuten Chancen lässt. Etwas lassen ist nicht etwas geben.
Also Flat 10% für alle ohne Grundfreibetrag bei der Est.
Und Flat 10% (oder komplett 0%) nachgelagert bei der Kap

Der EG6er hätte damit 450€ jährlich mehr, die er in ETFs investieren kann.
Der EG2er hätte damit 200€ jährlich weniger, die er in ETFs investieren kann.
der EG13er hätte damit 3100€ jährlich mehr (also 1/3 weniger Steuern als jetzt).

klingt nice, als Single.
Mit Kindern hätte der EG6er gegenüber dem aktuellem Steuersystem allerdings nichts übrig, also wird man da an der Flat ohne Grundfreibetrag noch drehen müssen.

Wo ich dir absolut Recht gebe, ist, dass es natürlich heutzutage mit der IT locker möglich ist, solche "Rentendepots/konten" zu realisieren und das die Banken hier den FA den Zugriff auf zu und Abflüsse geben / melden.
Und eine Versteuerung erst und ab dem Betrag erfolgt, wo das entnommene Geld > dem eingezahltem ist.
Denn wenn ich 1000€ einzahle und x Jahre später 1000€ entnehme, dann muss das natürlich steuerfrei bleiben.

Wenn der Steuersatz dann auch 10% ist, dann gehe ich da grundsätzlich voll mit und habe bisher auch nichts anderes gefordert.
Wenn er 0% (oder kleiner 10%) ist, dann frage ich mich, warum Mehrwert produzierendes Kapital unversteuert / geringer sein soll ? Denn wenn ich anderen Handel betreibe (z.B. Oldtimer / Kunst etc. an und verkaufe) als Altersvorsorge, muss man darauf dann andere Steuern (hier 10%) zahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 24.08.2023 09:16
Nicht alle Eier in einen Korb legen. Grundsatz beim investieren. Eine Mischung aus VBL, Aktien, ETFs, Gold, Immobilien etc. ist je nach Typ und Anlagestil nicht ganz verkehrt. Wichtig: Einen eigenen Plan haben und möglicht frühzeitig sowie stetig investieren. Nicht ständig ins Depot schauen. Heute lässt sich das durch Sparpläne auch recht einfach automatisieren. Dann klappt es mit Geduld auch ohne Erbschaft, Schenkung oder fettem Gehalt mit einem zumindest sechsstelligem Depot.

Zu den TV-L Tarifverhandlungen: Viel mehr als beim TVöD wird eher nicht drin sein. Darum:

1:1 Übernahme der TVöD Tabelle, gleiche Laufzeit ab 01.03.24, gleiche Jahressonderzahlung, vorher Einmalzahlung in zwei Monatszahlungen. Oder gleich Fusion von TV-L und TVöD. Was soll diese Teilung bringen? Vermutlich sparen die AG nicht so viel durch die getrennten TV wie vielleicht erhofft.

Da die dritte Verhandlungsrunde im Dezember geplant ist eine Auszahlung der ersten Rate der Einmalzahlung im Januar bereits unmöglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.08.2023 09:50
Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?
Bei 27 Jahre einzahlen und 20 Jahre auszahlen hat mein Beitrag zur VBL eine Rendite von 10,40% jährlicher Verzinsung.
Mit AG Anteil sind es dann nur noch 1,3% die man jährlich mit dem Kapital an Zins erwirtschaften muss, damit man den Auszahlungsbetrag erhält.
Leider kann man die Nebenleistungen der VBL, da natürlich schwer einberechnen, dazu müsste man wissen, was solche Versicherung monatlich am Markt kosten würden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 24.08.2023 10:55
Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?
Bei 27 Jahre einzahlen und 20 Jahre auszahlen hat mein Beitrag zur VBL eine Rendite von 10,40% jährlicher Verzinsung.
Mit AG Anteil sind es dann nur noch 1,3% die man jährlich mit dem Kapital an Zins erwirtschaften muss, damit man den Auszahlungsbetrag erhält.
Leider kann man die Nebenleistungen der VBL, da natürlich schwer einberechnen, dazu müsste man wissen, was solche Versicherung monatlich am Markt kosten würden.

10,40% Rendite in der Ansparphase von 27 Jahren oder über die komplette Laufzeit (47 Jahre)?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 24.08.2023 11:30
Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?
Bei 27 Jahre einzahlen und 20 Jahre auszahlen hat mein Beitrag zur VBL eine Rendite von 10,40% jährlicher Verzinsung.
Mit AG Anteil sind es dann nur noch 1,3% die man jährlich mit dem Kapital an Zins erwirtschaften muss, damit man den Auszahlungsbetrag erhält.
Leider kann man die Nebenleistungen der VBL, da natürlich schwer einberechnen, dazu müsste man wissen, was solche Versicherung monatlich am Markt kosten würden.

Wie kommst du auf diese 10,40 % ? Da sind sicher keine Steuern berücksichtigt, oder? Bei mir sieht das bei weitem nicht so aus (VBL Ost).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.08.2023 11:38
Anspar.
~9,6% über die 47 Jahre gehe
und 8% wenn ich nur 15 Jahre Rente brauch und dann bei Null bin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.08.2023 11:48
Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?
Bei 27 Jahre einzahlen und 20 Jahre auszahlen hat mein Beitrag zur VBL eine Rendite von 10,40% jährlicher Verzinsung.
Mit AG Anteil sind es dann nur noch 1,3% die man jährlich mit dem Kapital an Zins erwirtschaften muss, damit man den Auszahlungsbetrag erhält.
Leider kann man die Nebenleistungen der VBL, da natürlich schwer einberechnen, dazu müsste man wissen, was solche Versicherung monatlich am Markt kosten würden.

Wie kommst du auf diese 10,40 % ? Da sind sicher keine Steuern berücksichtigt, oder? Bei mir sieht das bei weitem nicht so aus (VBL Ost).
Welche Steuer?
Die auf die Rente, die gesparte auf die Rente, die auf die KapErträge?
Nö, einfach platt gerechnet.

VBL Rechner:
50T€ keine Steigerungen,
27 Jahre einzahlen,
 dann bekomme ich 484,96 € monatliche Rente ausgezahlt.
TV Rechner:
 AN    Beitrag  75,42 €    
 AG 228,75 €
Alles fix ohne Steigerungen oder Anpassungen oder Inflation oder Steuern.

Also sofern man ausblendet, dass der AG da ne Menge zuschießt, ist das eine Rendite, die ETFs schlägt.

Wenn ich den AG Anteil mit zur Verfügung hätte, dann kriegt man das auch mit sicheren Festgeldzinsen (0,9% auf gesamte Dauer gesehen) hin.

Die Nebenleistungen der VBL natürlich ebenfalls nicht betrachtet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 24.08.2023 12:04
Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?
Bei 27 Jahre einzahlen und 20 Jahre auszahlen hat mein Beitrag zur VBL eine Rendite von 10,40% jährlicher Verzinsung.
Mit AG Anteil sind es dann nur noch 1,3% die man jährlich mit dem Kapital an Zins erwirtschaften muss, damit man den Auszahlungsbetrag erhält.
Leider kann man die Nebenleistungen der VBL, da natürlich schwer einberechnen, dazu müsste man wissen, was solche Versicherung monatlich am Markt kosten würden.

Wie kommst du auf diese 10,40 % ? Da sind sicher keine Steuern berücksichtigt, oder? Bei mir sieht das bei weitem nicht so aus (VBL Ost).
Welche Steuer?
Die auf die Rente, die gesparte auf die Rente, die auf die KapErträge?
Nö, einfach platt gerechnet.

VBL Rechner:
50T€ keine Steigerungen,
27 Jahre einzahlen,
 dann bekomme ich 484,96 € monatliche Rente ausgezahlt.
TV Rechner:
 AN    Beitrag  75,42 €    
 AG 228,75 €
Alles fix ohne Steigerungen oder Anpassungen oder Inflation oder Steuern.

Also sofern man ausblendet, dass der AG da ne Menge zuschießt, ist das eine Rendite, die ETFs schlägt.

Wenn ich den AG Anteil mit zur Verfügung hätte, dann kriegt man das auch mit sicheren Festgeldzinsen (0,9% auf gesamte Dauer gesehen) hin.

Die Nebenleistungen der VBL natürlich ebenfalls nicht betrachtet.

Okay, dein Arbeitnehmerbeitrag zur VBL ist wirklich gering. Ich zahle 4,25 Prozent von meinem Brutto monatlich ...  :(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.08.2023 12:10
Aber wie kommst du denn darauf, dass du mit der VBL eine Rendite erzielst?
Bei 27 Jahre einzahlen und 20 Jahre auszahlen hat mein Beitrag zur VBL eine Rendite von 10,40% jährlicher Verzinsung.
Mit AG Anteil sind es dann nur noch 1,3% die man jährlich mit dem Kapital an Zins erwirtschaften muss, damit man den Auszahlungsbetrag erhält.
Leider kann man die Nebenleistungen der VBL, da natürlich schwer einberechnen, dazu müsste man wissen, was solche Versicherung monatlich am Markt kosten würden.

Wie kommst du auf diese 10,40 % ? Da sind sicher keine Steuern berücksichtigt, oder? Bei mir sieht das bei weitem nicht so aus (VBL Ost).
Welche Steuer?
Die auf die Rente, die gesparte auf die Rente, die auf die KapErträge?
Nö, einfach platt gerechnet.

VBL Rechner:
50T€ keine Steigerungen,
27 Jahre einzahlen,
 dann bekomme ich 484,96 € monatliche Rente ausgezahlt.
TV Rechner:
 AN    Beitrag  75,42 €    
 AG 228,75 €
Alles fix ohne Steigerungen oder Anpassungen oder Inflation oder Steuern.

Also sofern man ausblendet, dass der AG da ne Menge zuschießt, ist das eine Rendite, die ETFs schlägt.

Wenn ich den AG Anteil mit zur Verfügung hätte, dann kriegt man das auch mit sicheren Festgeldzinsen (0,9% auf gesamte Dauer gesehen) hin.

Die Nebenleistungen der VBL natürlich ebenfalls nicht betrachtet.

Okay, dein Arbeitnehmerbeitrag zur VBL ist wirklich gering. Ich zahle 4,25 Prozent von meinem Brutto monatlich ...  :(
Du kannst ja gerne die Rechnung für VBL Ost aufmachen, ich habe halt VBL West genommen, da es mich betrifft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 24.08.2023 15:22
Also für VBL-Ost würde mich das jetzt auch mal interessieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: wossen am 24.08.2023 15:41
Man sollte natürlich auch noch die Sozialversiicherumgsbeiträge berücksichtigen, die auf die VBL-Rente anfallen...(dann doppelt, da auf die Eigenbeiträge ja auch schonmal Sozialversicherungsbeiträge angefallen sind)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.08.2023 16:22
Also für VBL-Ost würde mich das jetzt auch mal interessieren.
Dann musst du nur mal mitteilen, wieviel du 27 Jahre monatlich zahlst und welcher monatlicher Rentenanspruch dann rauskommt, dann kann dir geholfen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 24.08.2023 17:07
Man sollte natürlich auch noch die Sozialversiicherumgsbeiträge berücksichtigen, die auf die VBL-Rente anfallen...(dann doppelt, da auf die Eigenbeiträge ja auch schonmal Sozialversicherungsbeiträge angefallen sind)

Da sind aber ein paar Stellschrauben zu beachten:

*) Auf die Beiträge in die VBL während der Einzahlungsphase fallen Sozialversicherungsbeiträge an, korrekt. (Es sei denn, man befindet sich oberhalb der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenzen, was zumindest für Kranken- und Pflegeversicherung mit EG 13/4 schon erreicht ist.) Dafür hat man dann ja auch einen höheren Anspruch auf Kranken- und Arbeitslosengeld sowie später Rente. Diese zusätzliche Absicherung müsste man ggf. gegenrechnen, wenn man sie privat finanziert.
*) Beiträge für gesetzlich geförderte Produkte der Altersvorsorge sind im Rahmen einer Entgetumwandlung auch nur bis zu einem gewissen Rahmen sozialversicherungsfrei. Darüberhinausgehende Beträge wirken dann wieder genauso. Und wenn man "völlig privat" investiert, dann tut man das ja eh aus dem Nettoeinkommen, also nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen...
*) Auch in der Auszahlungsphase der VBL fallen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge an. Auch dies ist korrekt. Und das sogar in völler Höhe (des ermäßigten Satzes, also für die GKV derzeit 14,0% + Zusatzbeitrag). Jedoch gibt es auch einen Freibetrag von derzeit knapp 150€/Monat, der davon befreit ist.

Will sagen: Das wird keine ganz einfache Vergleichsrechnung...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 06:30
Zum Thema Risiko: In 30 Jahren wird es noch Staatsbedienstete geben, die Arbeiten und dafür Lohn erhalten. Wenn die USA ihren Kapitalmarkt (das sind ca 60% des MSCI World) für Ausländer schließen (absolut unwahrscheinlich - aber nicht ausgeschlossen), dann freust du dich über einen umlagefinanzierten Anteil in der Altersvorsorge. Wenn in Deutschland radikale an die Macht kommen und dir schlicht dein Eigentum nehmen wollen, dann freust du dich über internationales Aktienkapital und die Chance z.B. auszuwandern. Das ist banales Risikomanagement.

Wenn du dich gegen höchst unwahrscheinliche Szenarien absichern möchtest dann bitte gegen alles:
- Also Aliens, Atomkrieg, Reichsbürger übernehmen Deutschland, Linksextreme übernehmen dein Eigentum für "the greater good", die Grünen zwingen dich Käfer zu essen und in Leinenkleidern zu fuß zum Acker zu laufen und Kartoffeln zu lesen. Und viele dieser Dinge sind wahrscheinlicher als das die USA den Markt zu macht.

"Das nennt man Risikomanagement" - ja, sicher. Nur ich wähle gerne aus in was ich investiere und rede mir eine Zwangsinvestition in ein failed System (Rente) nicht schön.

Die Diskussion über die VBL, deren Kosten mir bisher noch niemand transparent aufschlüsseln konnte (Kapitallebensversicherung Incoming) finde ich auch lustig. Eine Investition nach "Zuschüssen" auszuwählen war in der Vergangenheit eben auch ein Rohrkrepierer (Riester/Rürup).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 06:32
Man sollte natürlich auch noch die Sozialversiicherumgsbeiträge berücksichtigen, die auf die VBL-Rente anfallen...(dann doppelt, da auf die Eigenbeiträge ja auch schonmal Sozialversicherungsbeiträge angefallen sind)

Da sind aber ein paar Stellschrauben zu beachten:

*) Auf die Beiträge in die VBL während der Einzahlungsphase fallen Sozialversicherungsbeiträge an, korrekt. (Es sei denn, man befindet sich oberhalb der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenzen, was zumindest für Kranken- und Pflegeversicherung mit EG 13/4 schon erreicht ist.) Dafür hat man dann ja auch einen höheren Anspruch auf Kranken- und Arbeitslosengeld sowie später Rente. Diese zusätzliche Absicherung müsste man ggf. gegenrechnen, wenn man sie privat finanziert.
*) Beiträge für gesetzlich geförderte Produkte der Altersvorsorge sind im Rahmen einer Entgetumwandlung auch nur bis zu einem gewissen Rahmen sozialversicherungsfrei. Darüberhinausgehende Beträge wirken dann wieder genauso. Und wenn man "völlig privat" investiert, dann tut man das ja eh aus dem Nettoeinkommen, also nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen...
*) Auch in der Auszahlungsphase der VBL fallen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge an. Auch dies ist korrekt. Und das sogar in völler Höhe (des ermäßigten Satzes, also für die GKV derzeit 14,0% + Zusatzbeitrag). Jedoch gibt es auch einen Freibetrag von derzeit knapp 150€/Monat, der davon befreit ist.

Will sagen: Das wird keine ganz einfache Vergleichsrechnung...

Zeigt wunderschön, wie sich der Staat aus der privaten Vorsorge nicht raushalten kann. SozVers hier, SozVers da. Wenn SozVers nicht jetzt, dann später. Witzlos einfach. Finger weg. Wie ich es bisher gefordert habe wäre einfach das beste. Auf diese Minibeträge in der VBL noch die Hand aufzuhalten finde ich frech.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 06:48
Der EG6er hätte damit 450€ jährlich mehr, die er in ETFs investieren kann.
Der EG2er hätte damit 200€ jährlich weniger, die er in ETFs investieren kann.
der EG13er hätte damit 3100€ jährlich mehr (also 1/3 weniger Steuern als jetzt).

EG2 94.000 29647.45 2964,70 2736,90; ja der EG2 hätte weniger; aber du lässt ja auch die Verminderung der Sozialabgaben dann raus, das habe ich der Vereinfachung halber rausgelassen. Die Rentenversicherung allein macht 219 € aus. Schlussendlich steht er gleich da oder 1 € schlechter, aber wie lange wird jemand E2 bleiben. Gleichzeitig hat er vielleicht weniger zu investieren aber mit dem wenigen kann er schneller mehr erreichen als er es jetzt könnte, mit versteuerten Kapitalerträgen und der "Rendite" der SozVers.

EG5 288.000
EG6 338.000
EG8 390.000
EG9 550.000
Summe: 1,5 Millionen

EG13 282.000

"Ja aber die "reichen" erhalten mehr" Dein Argument besteht ja nach wie vor und ist völlig haltlos. Ein EG13 ist nicht reich. Und nur weil die EG 13 ca. 300k Leute, mehr bekommen könnten als die 1,5 Millionen von EG5 bis EG9 ist absolut kein Grund, diese 1,5 Mio. eben nicht zu entlasten.

Da wird immer groß geschrien den Mittelstandsbauch abzubauen. Dann mache ich das und dann kommt wieder die völlig bescheuerte "Gerechtigkeitsfrage". Menschen und Fähigkeiten sind einfach unterschiedlich, erzeugen unterschiedlichen Wert und werden unterschiedlich Vergütet (wenn dem nicht so wäre, weshalb gibt es dann Tabellen überhaupt?). Ich kann nicht erkennen weshalb "alle gleich" (linke Sichtweise) sein sollen wenn alle "ungleich" sind. Realität verbiegen hilft halt nicht. Gegen "unten" nachbessern habe ich nichts aber der Mitte und unten nicht helfen, weil oben vielleicht bessere Effekte zum tragen kommen halte ich für fatal. Zumal meine Änderung auch noch linear ist.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 25.08.2023 08:43
Eine Diskussion über die VBL ist müßig, da es ohnehin eine Art Pflichtversicherung ist und die Gewerkschaften hier versagt haben. Die Umstellung vom Gesamtversorgungsprinzip auf das Punktesystem in 2002 hat in Summe für viele Versicherte deutliche Nachteile gebracht. Noch so ein Punkt in welchem die damals noch sehr starken Gewerkschaften schlecht abgeliefert haben!

Hier wurde ein wesentlicher Grundstein gelegt für eine fortlaufende Schlechterstellung gegenüber verbeamteten Kollegen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 25.08.2023 08:48
Menschen und Fähigkeiten sind einfach unterschiedlich, erzeugen unterschiedlichen Wert und werden unterschiedlich Vergütet (wenn dem nicht so wäre, weshalb gibt es dann Tabellen überhaupt?). Ich kann nicht erkennen weshalb "alle gleich" (linke Sichtweise) sein sollen wenn alle "ungleich" sind. Realität verbiegen hilft halt nicht.

Du polterst gegen "Gleichmacherei" und forderst gleichzeitig eine Flat-Tax? Das passt nicht.


Gegen "unten" nachbessern habe ich nichts aber der Mitte und unten nicht helfen, weil oben vielleicht bessere Effekte zum tragen kommen halte ich für fatal. Zumal meine Änderung auch noch linear ist.

Das Grundproblem bei deiner Flat-Rechnung ist doch nicht, dass der Gering- und Kleinverdiener in der Steuer deutlich schlechter gestellt sind als die Gutverdiener ("Reich" wird man im ÖD eher nicht, wobei das auch eine Defintions- bzw. Einstellungsfrage ist) sondern dass deutlich weniger Geld im System ist. Die Leistungen des Systems - Kitas, Schulen, Straßen, Bahn, ÖPNV, soziale Leistungen etc - nutzen Geringverdiener umso mehr, umso weniger sie verdienen. Du glaubst, dass von den paar gesparten Flattax-Euros die Ausgaben ausgeglichen werden?  Wie wird das Deutschland-Ticket bzw. der ÖPNV finanziert? Wieso kostet ein Kitaplatz nur einen Buchteil der der weiterbelasteten Kosten?

Wenn du dich gegen höchst unwahrscheinliche Szenarien absichern möchtest dann bitte gegen alles:
- Also Aliens, Atomkrieg, Reichsbürger übernehmen Deutschland, Linksextreme übernehmen dein Eigentum für "the greater good", die Grünen zwingen dich Käfer zu essen und in Leinenkleidern zu fuß zum Acker zu laufen und Kartoffeln zu lesen. Und viele dieser Dinge sind wahrscheinlicher als das die USA den Markt zu macht.

Davon abgesehen, dass die deine Bespiele Quark sind sind das genau DIE Beispiele, die zeigen, wieso ein Umlagefinanzierter Baustein sinnvoll ist: Was du den Linksextremen zuschreibst haben vor 80 Jahren die Rechtsextremen praktiziert und ein ganzes Land inklusive Wirtschaft ging buchstäblich in Flammen auf. Aber solange Menschen arbeiten und den Alten einen Teil abgeben (Umlagesystem) hat jeder einen adäquaten Grundstock.
Dass z.B. die USA sich wenig um andere Staaten und deren Bürger schert hat man in der Geschichte auch schon oft gesehen. (machen andere Staaten nicht anders) Und dass da grade Mächte am Werk sind, die aktiv versuchen den Rechtstaat auszuhölen, ist sicher auch bei dir angekommen. Übrigens habe ich auch wesentliche Teile meines Vermögens in den USA investiert - aber eben auch in Umlagesystem und (fruchtbaren) Grund und Boden. Ich kann also Kartoffeln und Insekten selbst züchten ;-)

"Das nennt man Risikomanagement" - ja, sicher. Nur ich wähle gerne aus in was ich investiere und rede mir eine Zwangsinvestition in ein failed System (Rente) nicht schön.

Du bist uns immernoch deine Rechnung schuldig - mehrere User haben gesagt, dass es ähnliche Konditionen bei andereren gängigen BaVs nicht gibt und auch auf die Vorteile dieses "gescheiterten Systems" hingewiesen. Dir ist das aber schlicht egal. Schade.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 09:04
Du polterst gegen "Gleichmacherei" und forderst gleichzeitig eine Flat-Tax? Das passt nicht.

Und ob das passt. Gleich behandeln ist nicht gleich machen. Definitionen und so.

Das Grundproblem bei deiner Flat-Rechnung ist doch nicht, dass der Gering- und Kleinverdiener in der Steuer deutlich schlechter gestellt sind als die Gutverdiener ("Reich" wird man im ÖD eher nicht, wobei das auch eine Defintions- bzw. Einstellungsfrage ist) sondern dass deutlich weniger Geld im System ist. Die Leistungen des Systems - Kitas, Schulen, Straßen, Bahn, ÖPNV, soziale Leistungen etc - nutzen Geringverdiener umso mehr, umso weniger sie verdienen. Du glaubst, dass von den paar gesparten Flattax-Euros die Ausgaben ausgeglichen werden?  Wie wird das Deutschland-Ticket bzw. der ÖPNV finanziert? Wieso kostet ein Kitaplatz nur einen Buchteil der der weiterbelasteten Kosten?

Willst du dieses Fass wirklich aufmachen? Wollen wir wirklich über das Schwarzbuch des BdST sprechen. Wollen wir wirklich wieder auf die Flüchtlinge eingehen? Wollen wir wirklich über die Milliarden an Entwicklungshilfen sprechen oder einfach random irgendwelche anderen ideologisch oder sonstwie Begründete Ausgaben an die der Rotstift gehört, um das "Geld im System" für wirklich wichtige Sachen wie (Kita, ÖPNV etc.) vorzuhalten?

Davon abgesehen, dass die deine Bespiele Quark sind sind das genau DIE Beispiele, die zeigen, wieso ein Umlagefinanzierter Baustein sinnvoll ist: Was du den Linksextremen zuschreibst haben vor 80 Jahren die Rechtsextremen praktiziert und ein ganzes Land inklusive Wirtschaft ging buchstäblich in Flammen auf. Aber solange Menschen arbeiten und den Alten einen Teil abgeben (Umlagesystem) hat jeder einen adäquaten Grundstock.
Dass z.B. die USA sich wenig um andere Staaten und deren Bürger schert hat man in der Geschichte auch schon oft gesehen. (machen andere Staaten nicht anders) Und dass da grade Mächte am Werk sind, die aktiv versuchen den Rechtstaat auszuhölen, ist sicher auch bei dir angekommen. Übrigens habe ich auch wesentliche Teile meines Vermögens in den USA investiert - aber eben auch in Umlagesystem und (fruchtbaren) Grund und Boden. Ich kann also Kartoffeln und Insekten selbst züchten ;-)

Blub.


Du bist uns immernoch deine Rechnung schuldig - mehrere User haben gesagt, dass es ähnliche Konditionen bei andereren gängigen BaVs nicht gibt und auch auf die Vorteile dieses "gescheiterten Systems" hingewiesen. Dir ist das aber schlicht egal. Schade.

Also ich hab hier schon mehrere stichhaltige Berechnungen auf tatsächlichen Grundlagen meiner Argumentation hinzugefügt. Im Gegensatz zu anderen hier habe ich auch richtig gerechnet. Von dir hab ich dazu außer Blabla noch nix gelesen. Mit gescheitertem System habe ich die Rente bezeichnet. Lesen hilft. Und die BaVs muten mir eher an wie die beschissenen Vorsorgeprodukte die die Versicherungslobby mit der Regierung zuvor zustande gebracht hat, welche mit Verve in den Mülleimer der Geschichte gehören.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 09:12
Eine Diskussion über die VBL ist müßig, da es ohnehin eine Art Pflichtversicherung ist und die Gewerkschaften hier versagt haben. Die Umstellung vom Gesamtversorgungsprinzip auf das Punktesystem in 2002 hat in Summe für viele Versicherte deutliche Nachteile gebracht. Noch so ein Punkt in welchem die damals noch sehr starken Gewerkschaften schlecht abgeliefert haben!

Hier wurde ein wesentlicher Grundstein gelegt für eine fortlaufende Schlechterstellung gegenüber verbeamteten Kollegen....

2002... Ein Schelm wer da an 2001 denkt XD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 25.08.2023 09:55
Willst du dieses Fass wirklich aufmachen? Wollen wir wirklich über das Schwarzbuch des BdST sprechen. Wollen wir wirklich wieder auf die Flüchtlinge eingehen? Wollen wir wirklich über die Milliarden an Entwicklungshilfen sprechen oder einfach random irgendwelche anderen ideologisch oder sonstwie Begründete Ausgaben an die der Rotstift gehört, um das "Geld im System" für wirklich wichtige Sachen wie (Kita, ÖPNV etc.) vorzuhalten?

Natürlich mach ich das Fass auf. Ob es dir passt oder nicht: Der Bundeshaushalt wird für jedes Jahr demokratisch beschlossen - genauso übrigens wie die Politik, die ihn bedingt. Ob DU Entwicklungshilfe oder Flüchtlingshilfe gut und wichtig findest, ist dabei alleine dein Ding  - im Gesamtkontext aber genauso nebensächlich wie die Dinge, die für dich wichtig sind. Willkommen in der Demokratie...

Steuerverschwendung ist ein Thema - und muss bekämpft werden. Es ist aber etwas, was immer und überall vorkommen wo Menschen Entscheidungen treffen. Am Ende aber nur ein kleiner Teil vom ganzen Kuchen.

Blub.

Diskussionskultur?

Also ich hab hier schon mehrere stichhaltige Berechnungen auf tatsächlichen Grundlagen meiner Argumentation hinzugefügt. Im Gegensatz zu anderen hier habe ich auch richtig gerechnet. Von dir hab ich dazu außer Blabla noch nix gelesen. Mit gescheitertem System habe ich die Rente bezeichnet. Lesen hilft. Und die BaVs muten mir eher an wie die beschissenen Vorsorgeprodukte die die Versicherungslobby mit der Regierung zuvor zustande gebracht hat, welche mit Verve in den Mülleimer der Geschichte gehören.

Nein, du hast einfach Scheuklappen auf und spielst die Taube auf dem Schachbrett. Dir ist wichtig was dir wichtig ist - du versuchst garnicht erst andere Standpunkte auch nur zu verstehen. Du verstehst nicht wie eine (unsere) Gesellschaft funktioniert und warum bestimmte Dinge so angegangen wurden wie sie jetzt sind, auch wenn es für dich nicht die optimalste Lösung ist. Es gibt bei dir nur gut und schlecht. Dass DU keinen Wert auf eine umlagefinanzierte Absicherung legst ist jedem hier klar - du sprichst dabei nicht für alle und berücksichtigst auch nicht politisch/gesellschaftliche Anforderungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 10:06
Willst du dieses Fass wirklich aufmachen? Wollen wir wirklich über das Schwarzbuch des BdST sprechen. Wollen wir wirklich wieder auf die Flüchtlinge eingehen? Wollen wir wirklich über die Milliarden an Entwicklungshilfen sprechen oder einfach random irgendwelche anderen ideologisch oder sonstwie Begründete Ausgaben an die der Rotstift gehört, um das "Geld im System" für wirklich wichtige Sachen wie (Kita, ÖPNV etc.) vorzuhalten?

Natürlich mach ich das Fass auf. Ob es dir passt oder nicht: Der Bundeshaushalt wird für jedes Jahr demokratisch beschlossen - genauso übrigens wie die Politik, die ihn bedingt. Ob DU Entwicklungshilfe oder Flüchtlingshilfe gut und wichtig findest, ist dabei alleine dein Ding  - im Gesamtkontext aber genauso nebensächlich wie die Dinge, die für dich wichtig sind. Willkommen in der Demokratie...

Steuerverschwendung ist ein Thema - und muss bekämpft werden. Es ist aber etwas, was immer und überall vorkommen wo Menschen Entscheidungen treffen. Am Ende aber nur ein kleiner Teil vom ganzen Kuchen.

Blub.

Diskussionskultur?

Also ich hab hier schon mehrere stichhaltige Berechnungen auf tatsächlichen Grundlagen meiner Argumentation hinzugefügt. Im Gegensatz zu anderen hier habe ich auch richtig gerechnet. Von dir hab ich dazu außer Blabla noch nix gelesen. Mit gescheitertem System habe ich die Rente bezeichnet. Lesen hilft. Und die BaVs muten mir eher an wie die beschissenen Vorsorgeprodukte die die Versicherungslobby mit der Regierung zuvor zustande gebracht hat, welche mit Verve in den Mülleimer der Geschichte gehören.

Nein, du hast einfach Scheuklappen auf und spielst die Taube auf dem Schachbrett. Dir ist wichtig was dir wichtig ist - du versuchst garnicht erst andere Standpunkte auch nur zu verstehen. Du verstehst nicht wie eine (unsere) Gesellschaft funktioniert und warum bestimmte Dinge so angegangen wurden wie sie jetzt sind, auch wenn es für dich nicht die optimalste Lösung ist. Es gibt bei dir nur gut und schlecht. Dass DU keinen Wert auf eine umlagefinanzierte Absicherung legst ist jedem hier klar - du sprichst dabei nicht für alle und berücksichtigst auch nicht politisch/gesellschaftliche Anforderungen.

Also ich sehe keine Berechnung. okay.
Du kannst mir gerne vieles vorwerfen. Das läuft ins leere. Was ich dir und den anderen hier vorwerfe ist:
Ihr investiert (fast) alle selbst in Aktien, haltet euch aber eine Sicherheitskomponente vor (die ihr offensichtlich nicht in der Lage seid selbst herzustellen weil ihr, "schlechte" Investoren seid) die auf dem Rücken der Gesellschaft für euch getragen werden soll. Gehts noch Narzisstischer?

Wenn du das Fass aufmachst, mache ich eine kleine pauschalisierende Berechnung auf ohne jetzt die stichhaltigen Quellen zu suchen:

100 Mrd. Zuschuss in die Deutsche Rente (nicht notwendig in meinem System)- gespart
20 Mrd. Für Entwicklungshilfe - gespart
40 Mrd. für "Flüchtlinge" - gespart (okay sagen wir 20, den Rest brauchst für Frontex)

In summe also 140 Mrd. €. Damit kann man also KEINE sozialen Zwecke bedienen. Okay.

Du gehst in deinem sonstigen Post auch nicht auf meine Argumente detailliert mit Gegenberechnungen ein sondern nur mit Blub und Bla weswegen ich das auch so kommentiere.

"Demokratie" - Wunder dich einfach nicht über die AFD zahlen. Mach es nicht.

Aber ja, MILLIARDENSCHWERE "nebensächlichkeiten" und "jeder macht mal Fehler" ich komme aus dem Lachen nicht raus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E11Wohngeld am 25.08.2023 11:10
Sooo ich habe jetzt eine Bewilligung für Wohngeld mit dem aktuellem Gehalt erhalten.

Leute hier stimmt was nicht. Ich gehe Vollzeit arbeiten bin in der IT Stadt Hamburg. Verdiene E11 und Stufe 4 und darf Wohngeld beantragen und bekommen? mit diesen Einmalzahlungen und sonstwas gehört man in Deutschland immer noch zu einem Sozialfall. Vllt nur mal so damit man die Tabelle der EG für TVL versteht und was ich damit sagen möchte:

70% müssen mit dem TVL in Hamburg zusätzlich noch Soziale Leistungen beantragen um über die Runden zu kommen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 11:13
Sooo ich habe jetzt eine Bewilligung für Wohngeld mit dem aktuellem Gehalt erhalten.

Leute hier stimmt was nicht. Ich gehe Vollzeit arbeiten bin in der IT Stadt Hamburg. Verdiene E11 und Stufe 4 und darf Wohngeld beantragen und bekommen? mit diesen Einmalzahlungen und sonstwas gehört man in Deutschland immer noch zu einem Sozialfall. Vllt nur mal so damit man die Tabelle der EG für TVL versteht und was ich damit sagen möchte:

70% müssen mit dem TVL in Hamburg zusätzlich noch Soziale Leistungen beantragen um über die Runden zu kommen...

Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 25.08.2023 11:30
Warum sollten Anwärter Wohngeld erhalten? Sind Beamte nicht von solchen Leistungen ausgenommen?

Edit: Ist wohl möglich.

https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php?topic=117971.0
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E11Wohngeld am 25.08.2023 11:33
Sooo ich habe jetzt eine Bewilligung für Wohngeld mit dem aktuellem Gehalt erhalten.

Leute hier stimmt was nicht. Ich gehe Vollzeit arbeiten bin in der IT Stadt Hamburg. Verdiene E11 und Stufe 4 und darf Wohngeld beantragen und bekommen? mit diesen Einmalzahlungen und sonstwas gehört man in Deutschland immer noch zu einem Sozialfall. Vllt nur mal so damit man die Tabelle der EG für TVL versteht und was ich damit sagen möchte:

70% müssen mit dem TVL in Hamburg zusätzlich noch Soziale Leistungen beantragen um über die Runden zu kommen...

Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“


monatliche Einkünfte als Arbeitnehmer:
4.900,00 €
 
abzgl. Werbekosten (mind. 1/12 des jährl. Werbekostenfreibetrags von 1.230 €):
−102,50 €
 
abzgl. Pauschale 30% (Steuern, Renten- und Kranken-/Pflegeversicherung):
−1.439,25 €
 
Einkommen als Arbeitnehmer:
3.358,25 €
zu berücksichtigende Miete:
950,00 €
CO2-Heizkostenzuschuss (5 Personen):
 
29,40 €
dauerhafte Heizkostenkomponente (5 Personen):
 
196,00 €
Höchst-Miete mit CO2-Zuschlag:
1.175,40 €
Berechnung: a=0 b=0.0001985 c=1.95E-5 m=99 y=532 M=1170.4 Y=3358.25:
1.000,12 €
195,82 €
monatliches Wohngeld (2023):
196,00 €
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 25.08.2023 11:35
Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“

Das kann in dieser Pauschalität ja nur falsch sein. Sicherlich hängt es von den Einzelumständen ab, aber es dürfte wohl mühelos möglich sein, mit dem Wohngeldrechner einen solchen Fall zu konstruieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 11:36
Warum sollten Anwärter Wohngeld erhalten? Sind Beamte nicht von solchen Leistungen ausgenommen?

Edit: Ist wohl möglich.

https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php?topic=117971.0

Grenzfälle die 20€ gewähren mal außen vor.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E11Wohngeld am 25.08.2023 11:38
Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“

Das kann in dieser Pauschalität ja nur falsch sein. Sicherlich hängt es von den Einzelumständen ab, aber es dürfte wohl mühelos möglich sein, mit dem Wohngeldrechner einen solchen Fall zu konstruieren.

ja mit 3 Kindern im ÖD gehört man natürlich zu Grenzfällen. Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 11:38
Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“

Das kann in dieser Pauschalität ja nur falsch sein. Sicherlich hängt es von den Einzelumständen ab, aber es dürfte wohl mühelos möglich sein, mit dem Wohngeldrechner einen solchen Fall zu konstruieren.

Konstruieren kann ich alles zu jeder Zeit. nur weil es MÖGLICH ist, heißt das noch lange nicht, dass die Anzahl derer bei denen das zutrifft SIGNIFIKANT ins Gewicht fällt oder? Über was unterhalten wir uns überhaupt? Wie verschwindend ist diese Menge an menschen, dass es hier wichtig wäre ein fass aufzumachen über die "Unkorrektheit" meiner aussage. Aber Hauptsache "recht" behalten weil "in irgendeinem EXTREMFALL" wird das schon so sein, deswegen ist das was DU sagst nicht richtig" - ich werf mich weg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 25.08.2023 11:43
Also für VBL-Ost würde mich das jetzt auch mal interessieren.
Dann musst du nur mal mitteilen, wieviel du 27 Jahre monatlich zahlst und welcher monatlicher Rentenanspruch dann rauskommt, dann kann dir geholfen werden.

Mal grob mit 35 in die E11 S1 angefangen.  VBL-Ost. Mich interessiert ehr wie viel ein TV-L Ost'ler im Vergleich zu West'ler aus eigener Tasche zahlt und mit dem, was er am Ende rausbekommt. Wie schon gesagt, der AN-Anteil ist 2,5 mal Höher im Osten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 25.08.2023 11:46
Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“

Das kann in dieser Pauschalität ja nur falsch sein. Sicherlich hängt es von den Einzelumständen ab, aber es dürfte wohl mühelos möglich sein, mit dem Wohngeldrechner einen solchen Fall zu konstruieren.

Konstruieren kann ich alles zu jeder Zeit. nur weil es MÖGLICH ist, heißt das noch lange nicht, dass die Anzahl derer bei denen das zutrifft SIGNIFIKANT ins Gewicht fällt oder? Über was unterhalten wir uns überhaupt? Wie verschwindend ist diese Menge an menschen, dass es hier wichtig wäre ein fass aufzumachen über die "Unkorrektheit" meiner aussage. Aber Hauptsache "recht" behalten weil "in irgendeinem EXTREMFALL" wird das schon so sein, deswegen ist das was DU sagst nicht richtig" - ich werf mich weg.

Wow, was ist den bei dir los, geht's dir gut? https://online.telefonseelsorge.de/ Hier gäbe es auf jeden Fall Hilfe. Ansonsten versuche ich in begrenzter Zeit dem Thread zu folgen, und muss immer deine Beiträge überspringen, weil sie, wie der von mir kritisierte Beitrag, weder sachlich richtig sind, noch die Diskussion voranbringen. Ggf. werden sie aus einem aufgeplusterten Ego heraus gemacht? Ich weiß es nicht.

Ich bin einfach sehr gespannt, wie die Tarifverhandlungen laufen, und was dann genau auf die Beamten übertragen wird. Der Verdi habe ich trotzdem nicht alle meine Daten geben wollen. Forderungen, die wirklich an die Rahmenbedingungen gehen, halte ich jedoch für sehr unwahrscheinlich.

Edit: Sorry, Großbuchstaben zum unterstreichen meines Inhaltes vergessen, reiche ich hiermit nach: A, E, I, O, U und Z.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 11:54
Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“

Das kann in dieser Pauschalität ja nur falsch sein. Sicherlich hängt es von den Einzelumständen ab, aber es dürfte wohl mühelos möglich sein, mit dem Wohngeldrechner einen solchen Fall zu konstruieren.

ja mit 3 Kindern im ÖD gehört man natürlich zu Grenzfällen. Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..

Ja. Platz 3 halt. Abgeschlagen. Nichtsdestotrotz bin ich bei dir, dass es gar nicht notwendig sein sollte, Wohngeld beantragen zu müssen.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3051/umfrage/anzahl-der-familien-in-deutschland-nach-kinderzahl/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 11:57
Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“

Das kann in dieser Pauschalität ja nur falsch sein. Sicherlich hängt es von den Einzelumständen ab, aber es dürfte wohl mühelos möglich sein, mit dem Wohngeldrechner einen solchen Fall zu konstruieren.

Konstruieren kann ich alles zu jeder Zeit. nur weil es MÖGLICH ist, heißt das noch lange nicht, dass die Anzahl derer bei denen das zutrifft SIGNIFIKANT ins Gewicht fällt oder? Über was unterhalten wir uns überhaupt? Wie verschwindend ist diese Menge an menschen, dass es hier wichtig wäre ein fass aufzumachen über die "Unkorrektheit" meiner aussage. Aber Hauptsache "recht" behalten weil "in irgendeinem EXTREMFALL" wird das schon so sein, deswegen ist das was DU sagst nicht richtig" - ich werf mich weg.

Wow, was ist den bei dir los, geht's dir gut? https://online.telefonseelsorge.de/ Hier gäbe es auf jeden Fall Hilfe. Ansonsten versuche ich in begrenzter Zeit dem Thread zu folgen, und muss immer deine Beiträge überspringen, weil sie, wie der von mir kritisierte Beitrag, weder sachlich richtig sind, noch die Diskussion voranbringen. Ggf. werden sie aus einem aufgeplusterten Ego heraus gemacht? Ich weiß es nicht.

Ich bin einfach sehr gespannt, wie die Tarifverhandlungen laufen, und was dann genau auf die Beamten übertragen wird. Der Verdi habe ich trotzdem nicht alle meine Daten geben wollen. Forderungen, die wirklich an die Rahmenbedingungen gehen, halte ich jedoch für sehr unwahrscheinlich.

Edit: Sorry, Großbuchstaben zum unterstreichen meines Inhaltes vergessen, reiche ich hiermit nach: A, E, I, O, U und Z.

Nur weil dir meine Kritik an deiner Erbsenzähler-Antwort nicht gefällt, brauchst dich nicht aufs hohe Roß schwingen, da fällt man tief. Sinnstiftende Beiträge habe ich von dir bisher gar keine vernommen. Da du ja auch nur, wie von dir selbst behauptet, sporadisch hier folgst, spreche ich dir die Beurteilungsfähigkeit meiner Beiträge glatt ab. Schönen Tag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 25.08.2023 12:05
Sooo ich habe jetzt eine Bewilligung für Wohngeld mit dem aktuellem Gehalt erhalten.

Leute hier stimmt was nicht. Ich gehe Vollzeit arbeiten bin in der IT Stadt Hamburg. Verdiene E11 und Stufe 4 und darf Wohngeld beantragen und bekommen? mit diesen Einmalzahlungen und sonstwas gehört man in Deutschland immer noch zu einem Sozialfall. Vllt nur mal so damit man die Tabelle der EG für TVL versteht und was ich damit sagen möchte:

70% müssen mit dem TVL in Hamburg zusätzlich noch Soziale Leistungen beantragen um über die Runden zu kommen...

Liegt das dann an deiner Lebenssituation, lebst du mit 12 Kindern? Oder woraus ergibt sich dein Anspruch auf Wohngeld mit deinem Gehalt? Das ist sonst eine sehr pauschale Aussage, dass man mit E11 in Hambung Wohngeld erhält. Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 25.08.2023 12:19
Sooo ich habe jetzt eine Bewilligung für Wohngeld mit dem aktuellem Gehalt erhalten.

Leute hier stimmt was nicht. Ich gehe Vollzeit arbeiten bin in der IT Stadt Hamburg. Verdiene E11 und Stufe 4 und darf Wohngeld beantragen und bekommen? mit diesen Einmalzahlungen und sonstwas gehört man in Deutschland immer noch zu einem Sozialfall. Vllt nur mal so damit man die Tabelle der EG für TVL versteht und was ich damit sagen möchte:

70% müssen mit dem TVL in Hamburg zusätzlich noch Soziale Leistungen beantragen um über die Runden zu kommen...

Nichtmal Anwärter im MD erhalten Wohngeld. „Picture or never happened“


monatliche Einkünfte als Arbeitnehmer:
4.900,00 €
 
abzgl. Werbekosten (mind. 1/12 des jährl. Werbekostenfreibetrags von 1.230 €):
−102,50 €
 
abzgl. Pauschale 30% (Steuern, Renten- und Kranken-/Pflegeversicherung):
−1.439,25 €
 
Einkommen als Arbeitnehmer:
3.358,25 €
zu berücksichtigende Miete:
950,00 €
CO2-Heizkostenzuschuss (5 Personen):
 
29,40 €
dauerhafte Heizkostenkomponente (5 Personen):
 
196,00 €
Höchst-Miete mit CO2-Zuschlag:
1.175,40 €
Berechnung: a=0 b=0.0001985 c=1.95E-5 m=99 y=532 M=1170.4 Y=3358.25:
1.000,12 €
195,82 €
monatliches Wohngeld (2023):
196,00 €

Beschwerst du dich jetzt, dass du nach der neuesten Änderung des Wohngeldgesetzes jetzt unterstützt wirst? Es kann wohl niemand etwas dafür, dass du/ihr euch für ein Einverdienermodell in einem 5-Personienhaushalt entschieden habt. Oder findest du es tatsächlich (im Sinne von BW_zahlt_zu_wenig), dass dir so eine Förderung überhaupt zusteht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 25.08.2023 12:34
Also ich sehe keine Berechnung. okay.
Du kannst mir gerne vieles vorwerfen. Das läuft ins leere. Was ich dir und den anderen hier vorwerfe ist:
Ihr investiert (fast) alle selbst in Aktien, haltet euch aber eine Sicherheitskomponente vor (die ihr offensichtlich nicht in der Lage seid selbst herzustellen weil ihr, "schlechte" Investoren seid) die auf dem Rücken der Gesellschaft für euch getragen werden soll. Gehts noch Narzisstischer?

Wow - den Bogen muss man erstmal spannen :-)  Du hast Umlagesystem nicht verstanden. Und mit dieser Penetranz und deiner Hybis bin ich mir recht sicher, dass du auf Dauer auch kein guter Investor bist. Is mir aber wurscht ehrlich gesagt.

Wenn du das Fass aufmachst, mache ich eine kleine pauschalisierende Berechnung auf ohne jetzt die stichhaltigen Quellen zu suchen:

100 Mrd. Zuschuss in die Deutsche Rente (nicht notwendig in meinem System)- gespart
20 Mrd. Für Entwicklungshilfe - gespart
40 Mrd. für "Flüchtlinge" - gespart (okay sagen wir 20, den Rest brauchst für Frontex)

In summe also 140 Mrd. €. Damit kann man also KEINE sozialen Zwecke bedienen. Okay.

Es ist reichlich egal, welche demokratisch beschlossenen und zum großen teil verfassungsmäßig notwendige Ausgaben du persönlich streichen würdest (ohne dir auch nur ansatzweise über Zweck bzw. Konsequenzen im Klaren zu sein) - du kannst auch die Kosten für Polizei und Feuerwehr abschaffen - ne Knarre und nen Wasserschlauch kann sich jeder selbst kaufen. Nochmal für dich: Diese Kosten gibt es und wird es in abweichenden Höhen auch immer geben. Leb damit! Du bist ein freier Mensch: Weder VBL noch Sozialversicherungen musst du zahlen - es liegt an dir.

Du gehst in deinem sonstigen Post auch nicht auf meine Argumente detailliert mit Gegenberechnungen ein sondern nur mit Blub und Bla weswegen ich das auch so kommentiere.

Ich habe eine Rechnung für die VBL West durchgeführt nachdem du ohne Argumente Behauptungen aufgesetllt hast.

"Demokratie" - Wunder dich einfach nicht über die AFD zahlen. Mach es nicht. 

Ich wundere mich nicht darüber. Ich bin Realist. Über die Ursachen habe ich allerdings andere Ansichten.   


Aber ja, MILLIARDENSCHWERE "nebensächlichkeiten" und "jeder macht mal Fehler" ich komme aus dem Lachen nicht raus.

"Jeder macht mal Fehler" habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben "wo Menschen arbeiten passieren Fehler". Jeder darf diese aufdecken, anprangern und zur Anzeige bringen. Bei nicht-justiziablen Dingen ist es meistens der Wähler, der dann entscheiden darf. Ich wäre uneingeschränkt dafür, z.B. einen Herrn Scheuer für seinen Mist persönlich haftbar zu machen - einfach weil es so dermaßen offensichtlich war in welchen teuren Schlamassel er uns bringt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 12:35
Zum Thema Risiko: In 30 Jahren wird es noch Staatsbedienstete geben, die Arbeiten und dafür Lohn erhalten. Wenn die USA ihren Kapitalmarkt (das sind ca 60% des MSCI World) für Ausländer schließen (absolut unwahrscheinlich - aber nicht ausgeschlossen), dann freust du dich über einen umlagefinanzierten Anteil in der Altersvorsorge. Wenn in Deutschland radikale an die Macht kommen und dir schlicht dein Eigentum nehmen wollen, dann freust du dich über internationales Aktienkapital und die Chance z.B. auszuwandern. Das ist banales Risikomanagement.

Wenn du dich gegen höchst unwahrscheinliche Szenarien absichern möchtest dann bitte gegen alles:
- Also Aliens, Atomkrieg, Reichsbürger übernehmen Deutschland, Linksextreme übernehmen dein Eigentum für "the greater good", die Grünen zwingen dich Käfer zu essen und in Leinenkleidern zu fuß zum Acker zu laufen und Kartoffeln zu lesen. Und viele dieser Dinge sind wahrscheinlicher als das die USA den Markt zu macht.

Sehe ich auch so, eher haben wir keine Chips mehr, weil Taiwan von den Festlandschinesen erobert oder belagert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.08.2023 12:42
Also so ganz unwahrscheinlich ist eine protektionistische Politik in den USA nicht. "America first" war nicht nur bei Trump eine beliebte Sichtweise, sondern ist in der GOP mittlerweile eine durchaus verbreitete Ansicht. Und da Biden keine gute Figur macht, ...

Zugegebenermaßen würde es für eine Wiederaufnahme des "Handelskriegs" zwischen USA und EU wohl doch die Wahl eines Populisten wie Trump benötigen. Aber auszuschließen ist das nicht. Ich würde Trump derzeit Wiederwahlchancen um die 20% (erst einmal muss er von seiner Partei nominiert werden und dann gegen Biden gewinnen) einräumen. Und, dass dann wieder deutliche Einfuhrzölle in den USA z.B. auf in der EU produzierte PKW, die die hier heißgeliebte Automobilindustrie treffen würde, erhoben werden, ist durchaus ein realistisches Szenario.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 12:53
Wow - den Bogen muss man erstmal spannen :-)
..können. Und danke für das Kompliment.

Du hast Umlagesystem nicht verstanden.

Nur wer es nicht verstanden hat, kritisiert es nicht.

Und mit dieser Penetranz und deiner Hybis bin ich mir recht sicher, dass du auf Dauer auch kein guter Investor bist.

Zahlen seit 2015 sagen etwas anders. Hybris und Penetranz muss man sich auch leisten können. Ist bei dir nicht der Fall also... ja

Is mir aber wurscht ehrlich gesagt.

Nö sonst würdest du nicht drüber spekulieren.

Es ist reichlich egal, welche demokratisch beschlossenen und zum großen teil verfassungsmäßig notwendige Ausgaben du persönlich streichen würdest (ohne dir auch nur ansatzweise über Zweck bzw. Konsequenzen im Klaren zu sein)

Nein ist es nicht. Und wenn das vielen nicht egal ist, sehen die demokratisch beschlossenen Ausgaben ganz schnell anders aus. Ich liebe Demokratie.

- du kannst auch die Kosten für Polizei und Feuerwehr abschaffen - ne Knarre und nen Wasserschlauch kann sich jeder selbst kaufen.
Essentielle Daseinsvorsorge in Form von Polizei und Feuerwehr zu vermengen mit der Förderung afrikanischer Warlords ist ein Bogen den man erstmal spannen muss. (aber nicht spannen können muss).

Nochmal für dich: Diese Kosten gibt es und wird es in abweichenden Höhen auch immer geben. Leb damit! Du bist ein freier Mensch:

Nein wird es nicht. Demokratie und so. Wir verstehen uns. Klar bin ich frei, in dem Maße wie der Staat mich frei sein lässt in meiner Altersvorsorge. Und weil ich da nicht frei genug bin meiner Ansicht nacht, steht es mir im demokratischen Rahmen auch zu meine Meinung dahingehend zu äußern. Leb damit!

Weder VBL noch Sozialversicherungen musst du zahlen - es liegt an dir.
Hab ich was verpasst oder was ist mit den Abzügen zur SozVers auf meinem Lohnzettel?

Ich habe eine Rechnung für die VBL West durchgeführt nachdem du ohne Argumente Behauptungen aufgesetllt hast.

Welche völlig am Thema vorbei ging und keinen Erkenntnisgewinn gebracht hat, insbesondere in Bezug auf meine Berechnung, fehlten bei dir sogar die Vergleichskernpunkte. Setzen 6.

Ich wundere mich nicht darüber. Ich bin Realist. Über die Ursachen habe ich allerdings andere Ansichten.   
Ach soooo, ja. Alles Nazis. Gar kein Unmut in der Gesellschaft über knappe Kassen, marode Infrastruktur und Kritik an Ausgaben. Dann bin ich ja froh. Sind bestimmt nur ein Bodensatz von 5%... ne warte....

"Jeder macht mal Fehler" habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben "wo Menschen arbeiten passieren Fehler".
Same same.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 12:55
Also so ganz unwahrscheinlich ist eine protektionistische Politik in den USA nicht. "America first" war nicht nur bei Trump eine beliebte Sichtweise, sondern ist in der GOP mittlerweile eine durchaus verbreitete Ansicht. Und da Biden keine gute Figur macht, ...

Zugegebenermaßen würde es für eine Wiederaufnahme des "Handelskriegs" zwischen USA und EU wohl doch die Wahl eines Populisten wie Trump benötigen. Aber auszuschließen ist das nicht. Ich würde Trump derzeit Wiederwahlchancen um die 20% (erst einmal muss er von seiner Partei nominiert werden und dann gegen Biden gewinnen) einräumen. Und, dass dann wieder deutliche Einfuhrzölle in den USA z.B. auf in der EU produzierte PKW, die die hier heißgeliebte Automobilindustrie treffen würde, erhoben werden, ist durchaus ein realistisches Szenario.

Abgesehen davon, dass ich dir da teilweise zustimme. Die größte Gefahr für Deutsche Fahrzeughersteller ist immer noch Deutschland. Und die Telekom hat gerade auch das Handtuch geworfen.

https://www.deraktionaer.de/artikel/medien-ittk-technologie/deutsche-telekom-ceo-hoettges-erneut-mit-scharfer-kritik-20337648.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 13:05
EG2 94.000 29647.45 2964,70 2736,90; ja der EG2 hätte weniger; aber du lässt ja auch die Verminderung der Sozialabgaben dann raus, das habe ich der Vereinfachung halber rausgelassen.
Ich habe nach deinem Konzept gefragt und nur das umgerechnet, was du geliefert hast.

Also dein Konzept ist:
10% Flat Steuern ohne Freibeträge.
Keine Sozialabgaben mehr.
Keine Grundrente auf Basis eines Renditeschwachen, dafür todsicherem Umlagesystems (wie die gRV)

Zitat
Schlussendlich steht er gleich da oder 1 € schlechter, aber wie lange wird jemand E2 bleiben.
Er wird mit deinem System oder den altbackendem System so lange in der E2 bleiben wie er es bleibt, also keine Ahnung wo das von Bedeutung wäre.
Zitat
Gleichzeitig hat er vielleicht weniger zu investieren aber mit dem wenigen kann er schneller mehr erreichen als er es jetzt könnte, mit versteuerten Kapitalerträgen und der "Rendite" der SozVers.
Natürlich muss er weniger zu investieren, weil er auch weniger Geld braucht als der EG13er um in der Rente so weiter zu leben wie bisher.
Zitat
"Ja aber die "reichen" erhalten mehr" Dein Argument besteht ja nach wie vor und ist völlig haltlos. Ein EG13 ist nicht reich. Und nur weil die EG 13 ca. 300k Leute, mehr bekommen könnten als die 1,5 Millionen von EG5 bis EG9 ist absolut kein Grund, diese 1,5 Mio. eben nicht zu entlasten.
Keine Ahnung warum du mir dieses Argument (warum auch immer) in den Mund legst.
Fakt ist: Dein Konzept entlastet den EG13 prozentual mehr als den EG6 oder den EG2er.
(Was durchaus gewollt sein kann, da dann der Mittelstand entlastet wird)
Bewertet habe ich das nicht, nur diesen SV ausgerechnet.

Zitat
Da wird immer groß geschrien den Mittelstandsbauch abzubauen. Dann mache ich das und dann kommt wieder die völlig bescheuerte "Gerechtigkeitsfrage".
Wo hätte ich da eine Gerechtigkeitsfrage gestellt.
Im Gegenteil: Ich bin nur dafür, dass alle Vermögenszuwächse gleich besteuert werden sollen.
Zitat
Menschen und Fähigkeiten sind einfach unterschiedlich, erzeugen unterschiedlichen Wert und werden unterschiedlich Vergütet (wenn dem nicht so wäre, weshalb gibt es dann Tabellen überhaupt?). Ich kann nicht erkennen weshalb "alle gleich" (linke Sichtweise) sein sollen wenn alle "ungleich" sind. Realität verbiegen hilft halt nicht. Gegen "unten" nachbessern habe ich nichts aber der Mitte und unten nicht helfen, weil oben vielleicht bessere Effekte zum tragen kommen halte ich für fatal. Zumal meine Änderung auch noch linear ist.
Auch dieser Ausführung will, habe und kann ich nicht widersprechen.
Und natürlich haben alle Menschen die gleichen Menschenrechte, aber dadurch nicht das Anrecht, dass alle das gleiche verdienen.

Man könnte darüber diskutieren, ob jemand, der mehr Vermögen hat auch mehr (prozentual)  an der Finanzierung des Staates beteiligt werden sollte.
Sei es weil man glaubt, die "Starken" müssen den "Schwachen" unter die Arme helfen.
Oder weil der Vermögende mehr vom aufrechterhalten staatlicher Ordnung hat, als der nicht vermögende, weil er mehr zu verlieren hat. (der eine verliert max. nur sein Leben, der andere sein Vermögen. Ein Gedanke warum in einigen Verfassungen nur die Vermögenden höhere politische Ämter einnehmen durften.)
oder oder ...

Aber die Diskussion habe ich nirgends meinerseits angestoßen, sondern nur die Kritisiert, dass verschiedenen Formen des individuelle Vermögenszuwächse unterschiedlich besteuert werden.
Und der Vermögenszuwachs durch Arbeit den höchsten (Spitzen)steuersatz hat, so dass einige andere Formen des Vermögenszuwachses (Durch Freibeträge und Steuersatz) begünstigt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 13:12
Also für VBL-Ost würde mich das jetzt auch mal interessieren.
Dann musst du nur mal mitteilen, wieviel du 27 Jahre monatlich zahlst und welcher monatlicher Rentenanspruch dann rauskommt, dann kann dir geholfen werden.

Mal grob mit 35 in die E11 S1 angefangen.  VBL-Ost. Mich interessiert ehr wie viel ein TV-L Ost'ler im Vergleich zu West'ler aus eigener Tasche zahlt und mit dem, was er am Ende rausbekommt. Wie schon gesagt, der AN-Anteil ist 2,5 mal Höher im Osten.
Dafür zahlt er aber wegen diesem andersgeartetem und höherem Beitrag weniger Steuern als der Westler.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 13:20
Aber die Diskussion habe ich nirgends meinerseits angestoßen, sondern nur die Kritisiert, dass verschiedenen Formen des individuelle Vermögenszuwächse unterschiedlich besteuert werden.
Und der Vermögenszuwachs durch Arbeit den höchsten (Spitzen)steuersatz hat, so dass einige andere Formen des Vermögenszuwachses (Durch Freibeträge und Steuersatz) begünstigt werden.

Dass der EG13 prozentual mehr entlastet wird, liegt am höheren Gehalt. Diese Differenz ist nicht zu kritisieren, denn wir sind nicht alle gleich.

Wenn ich es richtig verstehe, liegt deine Kritik darin, dass der Faktor Arbeit höher besteuert wird als der Faktor Kapital. Gerade weil das so ist gibt es zwei Lösungswege (von denen die Politik immer die bevorzugt, die mehr steuern bringt, also hier Vorsicht, was man sich wünscht):

1) Man besteuert Kapitalerträge mit dem abhängigen persönlichen Einkommensteuersatz
- Folge: Da der Faktor Arbeit schon sehr hoch besteuert wird und nun im gleichen Maße die Kapitalerträge, lohnt sich weder Arbeiten noch sparen. Leistungsfeindlichkeit.

2) Man besteuert Kapitalerträge wie bisher und vermindert den Einkommensteuersatz
- Folge: Man kann leistungsorientierter agieren und mehr sparen jedoch mit Steuerbremse nach 1000 €

3) Man besteuert Kapitalerträge (Achtung:) für die Altersvorsorge gar nicht, und sonstige Kapitalerträge wie bisher und  behält die Einkommensteuer wie bisher.
- Folge: Leute werden animiert zu sparen, leiden aber immer noch unter zu hohen Abgaben auf Arbeit.

4) Man besteuert Kapitalerträge (wieder Achtung:) für die Altersvorsoger gar nicht oder nachgelagert gering, und vermindert die Einkommensteuer auf (Extrembeispiel, kann auch weniger Reduktion sein) auf 10%.
- Folge: Die Leute entwickeln einen Leistungsgedanken, da sie nicht sofort von jedem neuen Euro immer mehr abgeben müssen sondern exakt 10 Cent.

Die Leute können sich rascher Altersvorsorgepolster anlegen und entlasten das Sozialsystem. Wenn es Leuten gut geht, kümmern sie sich auch schnell mal aus eigener Tasche um die kranke Oma, oder lassen sie in ihrem (jetzt erschwinglichen, dank mehr Gehalt) Haus wohnen und sich eventuell sogar eine Pflegekraft einstellen.

Wähle weise :D Aber ja, das mit der Rente (Basisabsicherung) etc. kommt als Rahmen noch drum herum und muss beachtet werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 25.08.2023 13:28
Also für VBL-Ost würde mich das jetzt auch mal interessieren.
Dann musst du nur mal mitteilen, wieviel du 27 Jahre monatlich zahlst und welcher monatlicher Rentenanspruch dann rauskommt, dann kann dir geholfen werden.

Mal grob mit 35 in die E11 S1 angefangen.  VBL-Ost. Mich interessiert ehr wie viel ein TV-L Ost'ler im Vergleich zu West'ler aus eigener Tasche zahlt und mit dem, was er am Ende rausbekommt. Wie schon gesagt, der AN-Anteil ist 2,5 mal Höher im Osten.
Dafür zahlt er aber wegen diesem andersgeartetem und höherem Beitrag weniger Steuern als der Westler.


Da hast du auch wieder Recht  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 13:29
Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..

Sind Dir die drei Kinder aufgezwungen worden?

Und wer zahlt jetzt Dein Wohngeld, die Gehälter der Lehrer Deiner Kinder, den Gebäudeunterhalt von Universitäten, Schulen und Kindergärten, die Stadtbibliotheken, die Musseen... die Krankenkosten Deiner Kinder.. oder glaubst Du im Ernst, dass Du mit so gut wie keinere Einmkommensteuer und 750 EUR Krankenversicherung (AG-Anteil eingerechnet) die Gesundheitskosten für 5 Personen abgedeckt sind? Kindergeld für deine drei Kinder zahlst Du auch von Deinen Steuern?

Wir haben ein Umlageverfahren und d.h., dass aktuell z.B. das kinderlose vollarbeitenede Ehepaar mehr zur Rente Deiner Eltern beitragen als Du. Oder können Deine Eltern von Deinem ca. 830 EUR Renteneinzahlung (AG-Anteil eingerechnet) leben?

Ich finde diese Mentalität mancher Eltern höchst bedenklich! Sie trägt zum Zersetzen der Gesellschaft bei. Schließlich pflanzen diese Eltern Ihre Denke in die Köpfe ihrer Kinder.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 13:40
Und mit dieser Penetranz und deiner Hybis bin ich mir recht sicher, dass du auf Dauer auch kein guter Investor bist.

Zahlen seit 2015 sagen etwas anders.
Der ist süß.
Seit 2015 bist du also am Aktienmarkt?
Nun, das ist noch nicht mal eine Dekade und dann auch noch in einer Dekade, wo der größte Depp mit 99% der Anlagen 10% machen konnte.

Wobei klar ist und ich da voll bei dir, dass man in den letzten 50 Jahren bei einer Haltezeit von mehr als 15 Jahren mit ETFs keine Verluste hat machen "können".

Was du aber einfach nicht akzeptieren willst, ist, dass es Menschen gibt, die wollen bzgl. der Altersversorgung eine 100%ige Sicherheit (also etwas was auch Aliens und Kriege und den Zusammenbruch der Wirtschaft übersteht ) und diese kann eine ETF eben nicht bieten, sondern nur eine 99%ige.

Und ich würde gerne ein System haben, was sicherstellt, dass auch die Deppen oder Zocker oder Überforderten eine "zwangs" Altersversorgung haben und nicht dem Staat auf der Tasche liegen.
Damit wäre ein Zwangs-Umlagesystem auf Basisniveau das eine Bein.
Und ob jemand dort das restliches Geld reinsteckt oder in ETFs oder in Risikoanleihen, kann dann egal sein.
Ebenso ob man in die DotCom Blase .... zu unzeiten investiert hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 25.08.2023 13:43
Ach soooo, ja. Alles Nazis. Gar kein Unmut in der Gesellschaft über knappe Kassen, marode Infrastruktur und Kritik an Ausgaben. Dann bin ich ja froh. Sind bestimmt nur ein Bodensatz von 5%... ne warte....

Keine Nazis - nur Leute die dumm genug sind (wieso auch immer) Nazis zu wählen. Dass diese keine adäquaten und realistischen Lösungen haben, sollte jeder mit gesundem Menschenverstand wissen.

Hab ich was verpasst oder was ist mit den Abzügen zur SozVers auf meinem Lohnzettel?

Wieso bist du Lohnempfänger? Und dann noch im öffentlichen Dienst? Kannst du nicht mehr? Du bist deutscher Bürger: die Welt der Seblstständigkeit und der Auswanderung (und der Politik) steht dir offen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 14:00
Der ist süß.
Seit 2015 bist du also am Aktienmarkt?
Nun, das ist noch nicht mal eine Dekade und dann auch noch in einer Dekade, wo der größte Depp mit 99% der Anlagen 10% machen konnte.
Aber ich dachte dir ist vollkommen egal wie ich investiere. Okay.


Was du aber einfach nicht akzeptieren willst, ist, dass es Menschen gibt, die wollen bzgl. der Altersversorgung eine 100%ige Sicherheit (also etwas was auch Aliens und Kriege und den Zusammenbruch der Wirtschaft übersteht ) und diese kann eine ETF eben nicht bieten, sondern nur eine 99%ige.
Für Angsthasen gibts Geldmarktfonds und Gold. Ausschüttungen der Fonds gerne selber aufteilen wenn man Mathematik der Grundschule beherrscht. Ansonsten: Waffe und Dosenravioli in selbst gegrabenem Bunker.

Und ich würde gerne ein System haben, was sicherstellt, dass auch die Deppen oder Zocker oder Überforderten eine "zwangs" Altersversorgung haben und nicht dem Staat auf der Tasche liegen.
Damit wäre ein Zwangs-Umlagesystem auf Basisniveau das eine Bein.
Und ob jemand dort das restliches Geld reinsteckt oder in ETFs oder in Risikoanleihen, kann dann egal sein.
Ebenso ob man in die DotCom Blase .... zu unzeiten investiert hat.

Gegen eine Rente die eine Grundabsicherung stellt, hab ich nix. Kostet aber auch erheblich weniger als in jetziger Ausgestaltung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 14:16


Zahlen seit 2015 sagen etwas anders.
Der ist süß.
Seit 2015 bist du also am Aktienmarkt?


Die Dotcom-Blase von 2000 hat sie/er wohl nicht mitgemacht.
Ich habe Arbeitskollegen zusammenbrechen sehen, weil Gier Hirn fraß!


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 14:19
Keine Nazis - nur Leute die dumm genug sind (wieso auch immer) Nazis zu wählen. Dass diese keine adäquaten und realistischen Lösungen haben, sollte jeder mit gesundem Menschenverstand wissen.
Ohne diese Partei verteidigen zu wollen weil ich ja auch was anderes, leicht erratbares wähle: Die bisherigen haben massiv versagt. Wo ist dann also die „Alternative“ zur „Alternative“

Wieso bist du Lohnempfänger? Und dann noch im öffentlichen Dienst? Kannst du nicht mehr? Du bist deutscher Bürger: die Welt der Seblstständigkeit und der Auswanderung (und der Politik) steht dir offen...

Was ich sonst noch so mache und wie mein Auswanderer-Nottopf so aussieht, auch bereits unter Berücksichtigung einer Wegzugssteuer kann dir egal sein. Zumal die Idee einer wegzugssteuer schon in Grundzügen Ähnlichkeiten aufweist wie die Mauer der DDR. Wenn die Leute nur noch mit Füßen über ein beschissenes System abstimmen können werden sie dann noch daran gehindert oder dafür bestraft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 14:20

Die Dotcom-Blase von 2000 hat sie/er wohl nicht mitgemacht.
Ich habe Arbeitskollegen zusammenbrechen sehen, weil Gier Hirn fraß!

2020. kurz und knackig. Hat mich gut voran gebracht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 14:25


Zahlen seit 2015 sagen etwas anders.
Der ist süß.
Seit 2015 bist du also am Aktienmarkt?


Die Dotcom-Blase von 2000 hat sie/er wohl nicht mitgemacht.
Ich habe Arbeitskollegen zusammenbrechen sehen, weil Gier Hirn fraß!

Nur weil andere aus Gier dumm handeln muss man das Ganze verteufeln. Auch eine Sichtweise
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 14:25

2020. kurz und knackig. Hat mich gut voran gebracht.


Peanuts  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E11Wohngeld am 25.08.2023 14:41
Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..

Sind Dir die drei Kinder aufgezwungen worden?

Und wer zahlt jetzt Dein Wohngeld, die Gehälter der Lehrer Deiner Kinder, den Gebäudeunterhalt von Universitäten, Schulen und Kindergärten, die Stadtbibliotheken, die Musseen... die Krankenkosten Deiner Kinder.. oder glaubst Du im Ernst, dass Du mit so gut wie keinere Einmkommensteuer und 750 EUR Krankenversicherung (AG-Anteil eingerechnet) die Gesundheitskosten für 5 Personen abgedeckt sind? Kindergeld für deine drei Kinder zahlst Du auch von Deinen Steuern?

Wir haben ein Umlageverfahren und d.h., dass aktuell z.B. das kinderlose vollarbeitenede Ehepaar mehr zur Rente Deiner Eltern beitragen als Du. Oder können Deine Eltern von Deinem ca. 830 EUR Renteneinzahlung (AG-Anteil eingerechnet) leben?

Ich finde diese Mentalität mancher Eltern höchst bedenklich! Sie trägt zum Zersetzen der Gesellschaft bei. Schließlich pflanzen diese Eltern Ihre Denke in die Köpfe ihrer Kinder.

hmm, schonmal genau überlegt was du da von dir gibst? Nur mit Leuten die ins System einzahlen kann das in Zukunft gewuppt werden. Wir werden mit Kindern mehr einzahlen als die kinderlosen vollarbeitenden Ehepaare. Das kinderlose Paare natürlich nicht verstehen, was unsere Nachkommen brauchen werden, ist mir Klar. Wir können die ganze Klimabewegung ja auch sein lassen. Kinder werden ja einem nicht aufgezwungen.. Sie kosten ja nur... Ach Gebäudeunterhalt für Schulen und Unis in weiten auch einfach abschaffen, ohne Kinder braucht man es auch nicht mehr...

Diese Mentalität gab es schon immer, was die Eltern nicht so alles immer an den Kopf geworfen bekommen von Leuten die nur für das Jetzt leben...

Nach deiner Mentalität, können wir aber auch locker 50% der Öffentlichen Stellen streichen... Brauchen wir ja nicht...

Unterm Strich ändert es immer noch nichts dran,

Das der ÖD in E11 für Absolventen eines Studiums mit 10 Jahren Berufserfahrung so schlecht bezahlt, das man an der Grenze zu Sozialen Leistungen arbeitet. --> Ich komme aus der freien Wirtschaft und weiß was sowas wert ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 14:41

2020. kurz und knackig. Hat mich gut voran gebracht.


Peanuts  ;)

Derartige Peanuts, dass sich das Finanzamt mit mir freut. Und das in einem Maße, dass ich für, wer hätte das bei mir gedacht, natürlich für ne Sauerei halte. Ich habe das Risiko, das FA streicht die Gewinne ein. Ich habe Risiko und Verluste in einer Kategorie, welche das FA nicht mit einer anderen verrechnen will. Hach ist Deutschland schön.

Sarkasmus off.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 14:44


Zahlen seit 2015 sagen etwas anders.
Der ist süß.
Seit 2015 bist du also am Aktienmarkt?


Die Dotcom-Blase von 2000 hat sie/er wohl nicht mitgemacht.
Ich habe Arbeitskollegen zusammenbrechen sehen, weil Gier Hirn fraß!

Nur weil andere aus Gier dumm handeln muss man das Ganze verteufeln. Auch eine Sichtweise

Ich verteufle nichts - weder die vbl noch den Aktienmarkt.
Von beiden habe ich / werde ich profitieren.
Auch das Umlagensystem hat seine Berechtigung.

Es gibt keine "Versicherung auf Wohlstand" - für alle, außer wir hören auf ständig dem anderen etwas zu neiden.
Ich bin froh, nicht in einem Land zu leben, in dem mich bettelnde Kinder/Menschen ständig umringen oder gar den Touris besondere Dienste anbieten müssen, damit sie was zu Essen haben.

Allerdings finde ich persönlich die Ausmaße, die "die Tafel" in unserem Land angenommen hat, höchst bedenklich und da geht mir das Gejammere um die TV-L-Verhandlungen/ETF-Käufe/"Solidargemeinschaft ist Scheixxe" ziemlich auf die Nerven.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 14:44
Der ist süß.
Seit 2015 bist du also am Aktienmarkt?
Nun, das ist noch nicht mal eine Dekade und dann auch noch in einer Dekade, wo der größte Depp mit 99% der Anlagen 10% machen konnte.
Aber ich dachte dir ist vollkommen egal wie ich investiere. Okay.
Nein, es zeigt mir nur, dass du nur theoretisch von den Risiken weißt und noch keine "Krisen" und deren irrationalitäten selbst erlebt hast.

Zitat
Was du aber einfach nicht akzeptieren willst, ist, dass es Menschen gibt, die wollen bzgl. der Altersversorgung eine 100%ige Sicherheit (also etwas was auch Aliens und Kriege und den Zusammenbruch der Wirtschaft übersteht ) und diese kann eine ETF eben nicht bieten, sondern nur eine 99%ige.
Für Angsthasen gibts Geldmarktfonds und Gold. Ausschüttungen der Fonds gerne selber aufteilen wenn man Mathematik der Grundschule beherrscht. Ansonsten: Waffe und Dosenravioli in selbst gegrabenem Bunker.
Falsch, Angsthasen machen in ETFs, die anderen in Swaps Hebel und blablub.

Zitat
Und ich würde gerne ein System haben, was sicherstellt, dass auch die Deppen oder Zocker oder Überforderten eine "zwangs" Altersversorgung haben und nicht dem Staat auf der Tasche liegen.
Damit wäre ein Zwangs-Umlagesystem auf Basisniveau das eine Bein.
Und ob jemand dort das restliches Geld reinsteckt oder in ETFs oder in Risikoanleihen, kann dann egal sein.
Ebenso ob man in die DotCom Blase .... zu unzeiten investiert hat.

Gegen eine Rente die eine Grundabsicherung stellt, hab ich nix. Kostet aber auch erheblich weniger als in jetziger Ausgestaltung.
Eben, da sind wir uns ja einig.
(Vorteil: wäre ja ein Fixer-Betrag für alle)

Wenn man die 37,60€ pro Rentenpunkt nimmt. Als Basisrente 1000€ annimmt, dann muss man 26,6 Punkte ansammeln.
Hierfür gebe ich mal 45 Jahre Zeit an: sind 0,59 Punkte pro Jahr also man benötigt heute eine Brutto von 60% des Durchschnittsentgeltes  (43142€)  also Brutto 25500€ also rund 200€ monatlicher RV Beitrag für die Grundrente!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 14:46
Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..

Sind Dir die drei Kinder aufgezwungen worden?

Und wer zahlt jetzt Dein Wohngeld, die Gehälter der Lehrer Deiner Kinder, den Gebäudeunterhalt von Universitäten, Schulen und Kindergärten, die Stadtbibliotheken, die Musseen... die Krankenkosten Deiner Kinder.. oder glaubst Du im Ernst, dass Du mit so gut wie keinere Einmkommensteuer und 750 EUR Krankenversicherung (AG-Anteil eingerechnet) die Gesundheitskosten für 5 Personen abgedeckt sind? Kindergeld für deine drei Kinder zahlst Du auch von Deinen Steuern?

Wir haben ein Umlageverfahren und d.h., dass aktuell z.B. das kinderlose vollarbeitenede Ehepaar mehr zur Rente Deiner Eltern beitragen als Du. Oder können Deine Eltern von Deinem ca. 830 EUR Renteneinzahlung (AG-Anteil eingerechnet) leben?

Ich finde diese Mentalität mancher Eltern höchst bedenklich! Sie trägt zum Zersetzen der Gesellschaft bei. Schließlich pflanzen diese Eltern Ihre Denke in die Köpfe ihrer Kinder.

hmm, schonmal genau überlegt was du da von dir gibst? Nur mit Leuten die ins System einzahlen kann das in Zukunft gewuppt werden. Wir werden mit Kindern mehr einzahlen als die kinderlosen vollarbeitenden Ehepaare. Das kinderlose Paare natürlich nicht verstehen, was unsere Nachkommen brauchen werden, ist mir Klar. Wir können die ganze Klimabewegung ja auch sein lassen. Kinder werden ja einem nicht aufgezwungen.. Sie kosten ja nur... Ach Gebäudeunterhalt für Schulen und Unis in weiten auch einfach abschaffen, ohne Kinder braucht man es auch nicht mehr...

Diese Mentalität gab es schon immer, was die Eltern nicht so alles immer an den Kopf geworfen bekommen von Leuten die nur für das Jetzt leben...

Nach deiner Mentalität, können wir aber auch locker 50% der Öffentlichen Stellen streichen... Brauchen wir ja nicht...

Unterm Strich ändert es immer noch nichts dran,

Das der ÖD in E11 für Absolventen eines Studiums mit 10 Jahren Berufserfahrung so schlecht bezahlt, das man an der Grenze zu Sozialen Leistungen arbeitet. --> Ich komme aus der freien Wirtschaft und weiß was sowas wert ist.

Die Klimabewegung können wir echt sein lassen. Deutschland steht alleine da. Was machen alle anderen Falsch, was Deutschland richtig macht, ist die falsche Fragestellung.

Deutschlands Kinderfeindlichkeit sehe ich ähnlich.

Du hast IT studiert, richtig? Du warst in der PW richtig? Du hast dich für Kinder entschieden, richtig?
Das heißt du bist ein kluger Kopf und beschwerst dich jetzt über die Entscheidungen, die du getroffen hast, obwohl du, so unterstelle ich mal, dir über die Konsequenzen im klaren warst.

- Wechsel PW zu ÖD (den deal hast du selbst gewählt) und die Bezahlung war dir auch im Vornherein klar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 14:49
Allerdings finde ich persönlich die Ausmaße, die "die Tafel" in unserem Land angenommen hat, höchst bedenklich und da geht mir das Gejammere um die TV-L-Verhandlungen/ETF-Käufe/"Solidargemeinschaft ist Scheixxe" ziemlich auf die Nerven.

Da bin ich bei dir mit der Tafel. Das kann so nicht sein. Aber um das zu ändern muss man eben was ändern und nicht nur den Zustand lamentieren. Das "Gejammer" kommt ja nicht von ungefähr und hängt auch mit dem Aufwuchs der Tafel Nutzer zusammen. Denn die Entwicklungen treffen alle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 14:49

2020. kurz und knackig. Hat mich gut voran gebracht.


Peanuts  ;)


Derartige Peanuts, dass sich das Finanzamt mit mir freut. Und das in einem Maße, dass ich für, wer hätte das bei mir gedacht, natürlich für ne Sauerei halte. Ich habe das Risiko, das FA streicht die Gewinne ein. Ich habe Risiko und Verluste in einer Kategorie, welche das FA nicht mit einer anderen verrechnen will. Hach ist Deutschland schön.

Sarkasmus off.

Auch ein negativer Kapitalertrag gehört in die Steuererklärung. Allerdings seit 2020 auf 10.000 begrenzt. Du trägst das Risiko also nicht mutterseelenallein. Die Solidargemeinschaft hilft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 15:09
Der ist süß.
Seit 2015 bist du also am Aktienmarkt?
Nun, das ist noch nicht mal eine Dekade und dann auch noch in einer Dekade, wo der größte Depp mit 99% der Anlagen 10% machen konnte.
Aber ich dachte dir ist vollkommen egal wie ich investiere. Okay.
Nein, es zeigt mir nur, dass du nur theoretisch von den Risiken weißt und noch keine "Krisen" und deren irrationalitäten selbst erlebt hast.

Zitat
Was du aber einfach nicht akzeptieren willst, ist, dass es Menschen gibt, die wollen bzgl. der Altersversorgung eine 100%ige Sicherheit (also etwas was auch Aliens und Kriege und den Zusammenbruch der Wirtschaft übersteht ) und diese kann eine ETF eben nicht bieten, sondern nur eine 99%ige.
Für Angsthasen gibts Geldmarktfonds und Gold. Ausschüttungen der Fonds gerne selber aufteilen wenn man Mathematik der Grundschule beherrscht. Ansonsten: Waffe und Dosenravioli in selbst gegrabenem Bunker.
Falsch, Angsthasen machen in ETFs, die anderen in Swaps Hebel und blablub.

Zitat
Und ich würde gerne ein System haben, was sicherstellt, dass auch die Deppen oder Zocker oder Überforderten eine "zwangs" Altersversorgung haben und nicht dem Staat auf der Tasche liegen.
Damit wäre ein Zwangs-Umlagesystem auf Basisniveau das eine Bein.
Und ob jemand dort das restliches Geld reinsteckt oder in ETFs oder in Risikoanleihen, kann dann egal sein.
Ebenso ob man in die DotCom Blase .... zu unzeiten investiert hat.

Gegen eine Rente die eine Grundabsicherung stellt, hab ich nix. Kostet aber auch erheblich weniger als in jetziger Ausgestaltung.
Eben, da sind wir uns ja einig.
(Vorteil: wäre ja ein Fixer-Betrag für alle)

Wenn man die 37,60€ pro Rentenpunkt nimmt. Als Basisrente 1000€ annimmt, dann muss man 26,6 Punkte ansammeln.
Hierfür gebe ich mal 45 Jahre Zeit an: sind 0,59 Punkte pro Jahr also man benötigt heute eine Brutto von 60% des Durchschnittsentgeltes  (43142€)  also Brutto 25500€ also rund 200€ monatlicher RV Beitrag für die Grundrente!

Ich würde hier die Basisrente nicht auf 1000 € ansetzen. Wir haben ja von überleben gesprochen und nicht von "angemessener Teilhabe". Das ganze mit 650 € gerechnet (auf Basis deiner Angaben) wären dann: 17,28 Punkte / 45 Jahre 0,38/punkte anno. Ein Punkt 8000 € ca. 253 € gesamt davon AN Anteil hälftig dann 126 €.

Mit deinen Angaben komme ich auf eine Rente von: 1619 € mit 29,5 Punkten. Aber gut ich kenne deine weiteren Variablen nicht. Nach angaben der DRV bräuchte man WEST 27,76 Punkte für glatt 1000 € Rente. Das kommt meinen Angaben näher.

Gerne lasse ich mich in meinen Berechnungen korrigieren wenn ich irgendwo falsch liege. Ich mache derweil mal platz für die sich anbahnende Kinder/keine Kinder/gerecht/ungerecht Diskussion.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 15:10

2020. kurz und knackig. Hat mich gut voran gebracht.


Peanuts  ;)


Derartige Peanuts, dass sich das Finanzamt mit mir freut. Und das in einem Maße, dass ich für, wer hätte das bei mir gedacht, natürlich für ne Sauerei halte. Ich habe das Risiko, das FA streicht die Gewinne ein. Ich habe Risiko und Verluste in einer Kategorie, welche das FA nicht mit einer anderen verrechnen will. Hach ist Deutschland schön.

Sarkasmus off.

Auch ein negativer Kapitalertrag gehört in die Steuererklärung. Allerdings seit 2020 auf 10.000 begrenzt. Du trägst das Risiko also nicht mutterseelenallein. Die Solidargemeinschaft hilft.

Wie wärs wenn das FA nicht überwiegend die Hand auf hält, sondern gar nicht? Dann braucht mir auch niemand "Helfen".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 15:15
Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..

Sind Dir die drei Kinder aufgezwungen worden?

Und wer zahlt jetzt Dein Wohngeld, die Gehälter der Lehrer Deiner Kinder, den Gebäudeunterhalt von Universitäten, Schulen und Kindergärten, die Stadtbibliotheken, die Musseen... die Krankenkosten Deiner Kinder.. oder glaubst Du im Ernst, dass Du mit so gut wie keinere Einmkommensteuer und 750 EUR Krankenversicherung (AG-Anteil eingerechnet) die Gesundheitskosten für 5 Personen abgedeckt sind? Kindergeld für deine drei Kinder zahlst Du auch von Deinen Steuern?

Wir haben ein Umlageverfahren und d.h., dass aktuell z.B. das kinderlose vollarbeitenede Ehepaar mehr zur Rente Deiner Eltern beitragen als Du. Oder können Deine Eltern von Deinem ca. 830 EUR Renteneinzahlung (AG-Anteil eingerechnet) leben?

Ich finde diese Mentalität mancher Eltern höchst bedenklich! Sie trägt zum Zersetzen der Gesellschaft bei. Schließlich pflanzen diese Eltern Ihre Denke in die Köpfe ihrer Kinder.

hmm, schonmal genau überlegt was du da von dir gibst? Nur mit Leuten die ins System einzahlen kann das in Zukunft gewuppt werden. Wir werden mit Kindern mehr einzahlen als die kinderlosen vollarbeitenden Ehepaare. Das kinderlose Paare natürlich nicht verstehen, was unsere Nachkommen brauchen werden, ist mir Klar. Wir können die ganze Klimabewegung ja auch sein lassen. Kinder werden ja einem nicht aufgezwungen.. Sie kosten ja nur... Ach Gebäudeunterhalt für Schulen und Unis in weiten auch einfach abschaffen, ohne Kinder braucht man es auch nicht mehr...

Diese Mentalität gab es schon immer, was die Eltern nicht so alles immer an den Kopf geworfen bekommen von Leuten die nur für das Jetzt leben...

Nach deiner Mentalität, können wir aber auch locker 50% der Öffentlichen Stellen streichen... Brauchen wir ja nicht...

Unterm Strich ändert es immer noch nichts dran,

Das der ÖD in E11 für Absolventen eines Studiums mit 10 Jahren Berufserfahrung so schlecht bezahlt, das man an der Grenze zu Sozialen Leistungen arbeitet. --> Ich komme aus der freien Wirtschaft und weiß was sowas wert ist.

Deine persönlichen Einsichten... ist für Dich sicherlich gut!

Es geht aber nicht um Dich oder  "Kinderfeindlichkeit", sonst würde ich mich kaum meine Freizeit reinstecken - ehrenamtl.,egal!
Aber...was spricht dagegen, einen jungen Ausländer, der integrationswillig ist, genauso zu fördern, wie ein dt. Kind mit Eltern?

Es geht um Maßlosigkeit in unserer Gesellschaft und der immer vehementeren Äusserungen von immer mehr Menschen in diesem Land, sich aus der Solidargemeinschaft ausklinken zu wollen, ohne aber auf die Vorteile dieser zu verzichten.

*Ironie-on* Und Klimawandel gibt es auch noch - weil 8 Millarden Menschen nicht genug sind?!  *Ironie-off*


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 15:17

2020. kurz und knackig. Hat mich gut voran gebracht.


Peanuts  ;)


Derartige Peanuts, dass sich das Finanzamt mit mir freut. Und das in einem Maße, dass ich für, wer hätte das bei mir gedacht, natürlich für ne Sauerei halte. Ich habe das Risiko, das FA streicht die Gewinne ein. Ich habe Risiko und Verluste in einer Kategorie, welche das FA nicht mit einer anderen verrechnen will. Hach ist Deutschland schön.

Sarkasmus off.

Auch ein negativer Kapitalertrag gehört in die Steuererklärung. Allerdings seit 2020 auf 10.000 begrenzt. Du trägst das Risiko also nicht mutterseelenallein. Die Solidargemeinschaft hilft.

Wie wärs wenn das FA nicht überwiegend die Hand auf hält, sondern gar nicht? Dann braucht mir auch niemand "Helfen".

Warst Du es, der auswandern wollte?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 15:21
Gegen eine Rente die eine Grundabsicherung stellt, hab ich nix. Kostet aber auch erheblich weniger als in jetziger Ausgestaltung.
Eben, da sind wir uns ja einig.
(Vorteil: wäre ja ein Fixer-Betrag für alle)

Wenn man die 37,60€ pro Rentenpunkt nimmt. Als Basisrente 1000€ annimmt, dann muss man 26,6 Punkte ansammeln.
Hierfür gebe ich mal 45 Jahre Zeit an: sind 0,59 Punkte pro Jahr also man benötigt heute eine Brutto von 60% des Durchschnittsentgeltes  (43142€)  also Brutto 25500€ also rund 200€ monatlicher RV Beitrag für die Grundrente!
Bauen wir das also in das 10Flat Konzept ein:
Dann hat der EG2 432€ weniger RV zu zahlen, dafür 229€ mehr Steuern so dass er 203€ jährlich mehr in der Tasche (ups ETFs) hat.
Damit muss er so anlegen, dass er gegenüber der aktuellen Rentenerwartung von 1163€ diese 163€ monatlich (1956€ jährlich) mehr rausholt.
also 45 Jahre einzahlen und 20 Jahre auszahlen,
dann braucht es eine durchschnittliche Rendite von 4,6% jährlich,
um besser dazustehen als die derzeitige Rente.

Er sollte also in diesem Konzept durchaus als Gewinner rausgehen können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 15:25
Gegen eine Rente die eine Grundabsicherung stellt, hab ich nix. Kostet aber auch erheblich weniger als in jetziger Ausgestaltung.
Eben, da sind wir uns ja einig.
(Vorteil: wäre ja ein Fixer-Betrag für alle)

Wenn man die 37,60€ pro Rentenpunkt nimmt. Als Basisrente 1000€ annimmt, dann muss man 26,6 Punkte ansammeln.
Hierfür gebe ich mal 45 Jahre Zeit an: sind 0,59 Punkte pro Jahr also man benötigt heute eine Brutto von 60% des Durchschnittsentgeltes  (43142€)  also Brutto 25500€ also rund 200€ monatlicher RV Beitrag für die Grundrente!
Bauen wir das also in das 10Flat Konzept ein:
Dann hat der EG2 432€ weniger RV zu zahlen, dafür 229€ mehr Steuern so dass er 203€ jährlich mehr in der Tasche (ups ETFs) hat.
Damit muss er so anlegen, dass er gegenüber der aktuellen Rentenerwartung von 1163€ diese 163€ monatlich (1956€ jährlich) mehr rausholt.
also 45 Jahre einzahlen und 20 Jahre auszahlen,
dann braucht es eine durchschnittliche Rendite von 4,6% jährlich,
um besser dazustehen als die derzeitige Rente.

Er sollte also in diesem Konzept durchaus als Gewinner rausgehen können.

Wenn man Inflation von 2% im schnitt über den Zeitraum legt 6,6 %. Womit wir wieder nah an der Durchschnittlichen Marktrendite liegen.

https://youtu.be/BzQ6GjixGns?si=olD4pZdYiFyBLeF0
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 15:30
Ich würde hier die Basisrente nicht auf 1000 € ansetzen. Wir haben ja von überleben gesprochen und nicht von "angemessener Teilhabe". Das ganze mit 650 € gerechnet (auf Basis deiner Angaben) ...
Nun, ich gehe davon aus, dass wir wollen, dass der mit der Basisrente nicht zusätzlich H4 Bürgergeld benötigt.
Ich weiß ja nicht welche KdU du bei den 650€ ansetzt? für 148€ bekommt man sicher keine Bude inkl. Heizkosten.
 
Ich habe das genommen was bei uns so ca. der Satz ist: 502€ plus 100€ Hk plus 400€ Miete.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 15:32
Ich würde hier die Basisrente nicht auf 1000 € ansetzen. Wir haben ja von überleben gesprochen und nicht von "angemessener Teilhabe". Das ganze mit 650 € gerechnet (auf Basis deiner Angaben) ...
Nun, ich gehe davon aus, dass wir wollen, dass der mit der Basisrente nicht zusätzlich H4 Bürgergeld benötigt.
Ich weiß ja nicht welche KdU du bei den 650€ ansetzt? für 148€ bekommt man sicher keine Bude inkl. Heizkosten.
 
Ich habe das genommen was bei uns so ca. der Satz ist: 502€ plus 100€ Hk plus 400€ Miete.

Gut ich bin jetzt davon ausgegangen, dass die private Vorsorge auch angetastet wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E11Wohngeld am 25.08.2023 15:39
Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..

Sind Dir die drei Kinder aufgezwungen worden?

Und wer zahlt jetzt Dein Wohngeld, die Gehälter der Lehrer Deiner Kinder, den Gebäudeunterhalt von Universitäten, Schulen und Kindergärten, die Stadtbibliotheken, die Musseen... die Krankenkosten Deiner Kinder.. oder glaubst Du im Ernst, dass Du mit so gut wie keinere Einmkommensteuer und 750 EUR Krankenversicherung (AG-Anteil eingerechnet) die Gesundheitskosten für 5 Personen abgedeckt sind? Kindergeld für deine drei Kinder zahlst Du auch von Deinen Steuern?

Wir haben ein Umlageverfahren und d.h., dass aktuell z.B. das kinderlose vollarbeitenede Ehepaar mehr zur Rente Deiner Eltern beitragen als Du. Oder können Deine Eltern von Deinem ca. 830 EUR Renteneinzahlung (AG-Anteil eingerechnet) leben?

Ich finde diese Mentalität mancher Eltern höchst bedenklich! Sie trägt zum Zersetzen der Gesellschaft bei. Schließlich pflanzen diese Eltern Ihre Denke in die Köpfe ihrer Kinder.

hmm, schonmal genau überlegt was du da von dir gibst? Nur mit Leuten die ins System einzahlen kann das in Zukunft gewuppt werden. Wir werden mit Kindern mehr einzahlen als die kinderlosen vollarbeitenden Ehepaare. Das kinderlose Paare natürlich nicht verstehen, was unsere Nachkommen brauchen werden, ist mir Klar. Wir können die ganze Klimabewegung ja auch sein lassen. Kinder werden ja einem nicht aufgezwungen.. Sie kosten ja nur... Ach Gebäudeunterhalt für Schulen und Unis in weiten auch einfach abschaffen, ohne Kinder braucht man es auch nicht mehr...

Diese Mentalität gab es schon immer, was die Eltern nicht so alles immer an den Kopf geworfen bekommen von Leuten die nur für das Jetzt leben...

Nach deiner Mentalität, können wir aber auch locker 50% der Öffentlichen Stellen streichen... Brauchen wir ja nicht...

Unterm Strich ändert es immer noch nichts dran,

Das der ÖD in E11 für Absolventen eines Studiums mit 10 Jahren Berufserfahrung so schlecht bezahlt, das man an der Grenze zu Sozialen Leistungen arbeitet. --> Ich komme aus der freien Wirtschaft und weiß was sowas wert ist.

Die Klimabewegung können wir echt sein lassen. Deutschland steht alleine da. Was machen alle anderen Falsch, was Deutschland richtig macht, ist die falsche Fragestellung.

Deutschlands Kinderfeindlichkeit sehe ich ähnlich.

Du hast IT studiert, richtig? Du warst in der PW richtig? Du hast dich für Kinder entschieden, richtig?
Das heißt du bist ein kluger Kopf und beschwerst dich jetzt über die Entscheidungen, die du getroffen hast, obwohl du, so unterstelle ich mal, dir über die Konsequenzen im klaren warst.

- Wechsel PW zu ÖD (den deal hast du selbst gewählt) und die Bezahlung war dir auch im Vornherein klar.

D.H. der ÖD ist nichts für kluge Köpfe, mit Kindern? Du hast recht! Dann bezahlen wir einfach noch schlechter, wenn wir schon dabei sind, weil wir wissen das und wollen anscheinend das auch nicht ändern? Leute wir haben jetzt schon Schwierigkeiten Stellen zu besetzen weil sich niemand bewirbt, aber ars... voll zu tun ist...

Warum wird dann überhaupt verhandelt? Ist das unser Maßstab und Moral mit denen man sich an den Verhandlungstisch setzt? Wir bezahlen einfach weiterhin schlecht?

Die EG Tabelle geht nur bis E15. In Treppen nochmal verdeutlicht:

du kannst nur noch max 4 Treppen steigen, das sind dann mtl. 1700.

Nach unten hast du bei 10 Treppen mtl. 1980.

wir stellen Ausschreibungen für für E11 aus und besetze sie jahrelang nicht. Die werden dann eingekauft für mind. 200 Euro die Stunde. weils anders nicht geht...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 15:40
Wenn man Inflation von 2% im schnitt über den Zeitraum legt 6,6 %. Womit wir wieder nah an der Durchschnittlichen Marktrendite liegen.
Inflation ist ja mal komplett außen vorgelassen, ebenso Lohnsteigerung.
Aber wenn man es mit reinnimmt, ist weniger als die 6,6%
Wenn ich Inf 2% annehmen, dann startet meine Jahresrente mit:  4.768,44 €
und ich benötige eine durchschnittliche Rendite von 5,9% um 20 Jahre aktuelle gRV zu haben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 25.08.2023 15:41
Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..

Sind Dir die drei Kinder aufgezwungen worden?

Und wer zahlt jetzt Dein Wohngeld, die Gehälter der Lehrer Deiner Kinder, den Gebäudeunterhalt von Universitäten, Schulen und Kindergärten, die Stadtbibliotheken, die Musseen... die Krankenkosten Deiner Kinder.. oder glaubst Du im Ernst, dass Du mit so gut wie keinere Einmkommensteuer und 750 EUR Krankenversicherung (AG-Anteil eingerechnet) die Gesundheitskosten für 5 Personen abgedeckt sind? Kindergeld für deine drei Kinder zahlst Du auch von Deinen Steuern?

Wir haben ein Umlageverfahren und d.h., dass aktuell z.B. das kinderlose vollarbeitenede Ehepaar mehr zur Rente Deiner Eltern beitragen als Du. Oder können Deine Eltern von Deinem ca. 830 EUR Renteneinzahlung (AG-Anteil eingerechnet) leben?

Ich finde diese Mentalität mancher Eltern höchst bedenklich! Sie trägt zum Zersetzen der Gesellschaft bei. Schließlich pflanzen diese Eltern Ihre Denke in die Köpfe ihrer Kinder.

hmm, schonmal genau überlegt was du da von dir gibst? Nur mit Leuten die ins System einzahlen kann das in Zukunft gewuppt werden. Wir werden mit Kindern mehr einzahlen als die kinderlosen vollarbeitenden Ehepaare. Das kinderlose Paare natürlich nicht verstehen, was unsere Nachkommen brauchen werden, ist mir Klar. Wir können die ganze Klimabewegung ja auch sein lassen. Kinder werden ja einem nicht aufgezwungen.. Sie kosten ja nur... Ach Gebäudeunterhalt für Schulen und Unis in weiten auch einfach abschaffen, ohne Kinder braucht man es auch nicht mehr...

Diese Mentalität gab es schon immer, was die Eltern nicht so alles immer an den Kopf geworfen bekommen von Leuten die nur für das Jetzt leben...

Nach deiner Mentalität, können wir aber auch locker 50% der Öffentlichen Stellen streichen... Brauchen wir ja nicht...

Unterm Strich ändert es immer noch nichts dran,

Das der ÖD in E11 für Absolventen eines Studiums mit 10 Jahren Berufserfahrung so schlecht bezahlt, das man an der Grenze zu Sozialen Leistungen arbeitet. --> Ich komme aus der freien Wirtschaft und weiß was sowas wert ist.

Deine persönlichen Einsichten... ist für Dich sicherlich gut!

Es geht aber nicht um Dich oder  "Kinderfeindlichkeit", sonst würde ich mich kaum meine Freizeit reinstecken - ehrenamtl.,egal!
Aber...was spricht dagegen, einen jungen Ausländer, der integrationswillig ist, genauso zu fördern, wie ein dt. Kind mit Eltern?

Es geht um Maßlosigkeit in unserer Gesellschaft und der immer vehementeren Äusserungen von immer mehr Menschen in diesem Land, sich aus der Solidargemeinschaft ausklinken zu wollen, ohne aber auf die Vorteile dieser zu verzichten.

*Ironie-on* Und Klimawandel gibt es auch noch - weil 8 Millarden Menschen nicht genug sind?!  *Ironie-off*

Ein Tabuthema welches durchaus international mehr thematisiert werden darf. Beispielsweise leben gegenwärtig in Afrika 1,4 Milliarden Menschen. 2050 ist laut UNO Studie mit 2,5 Milliarden fast eine Verdoppelung zu erwarten....

Insgesamt schweifen die Beiträge aber stark vom Kern des Themas ab. Termingleich mit Bund und Kommunen eine 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle inkl. Jahressonderzahlung. Oder gleich Fusion mit dem TVöD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 15:42
Ich würde hier die Basisrente nicht auf 1000 € ansetzen. Wir haben ja von überleben gesprochen und nicht von "angemessener Teilhabe". Das ganze mit 650 € gerechnet (auf Basis deiner Angaben) ...
Nun, ich gehe davon aus, dass wir wollen, dass der mit der Basisrente nicht zusätzlich H4 Bürgergeld benötigt.
Ich weiß ja nicht welche KdU du bei den 650€ ansetzt? für 148€ bekommt man sicher keine Bude inkl. Heizkosten.
 
Ich habe das genommen was bei uns so ca. der Satz ist: 502€ plus 100€ Hk plus 400€ Miete.

Gut ich bin jetzt davon ausgegangen, dass die private Vorsorge auch angetastet wird.
Nein, derjenige, der seine Kaprendite in einem Jahr als Rentner durchbringt, soll nicht staatlich unterstützt werden.
Also muss die Basisrente eben BG Niveau erreichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 15:42
Wenn man Inflation von 2% im schnitt über den Zeitraum legt 6,6 %. Womit wir wieder nah an der Durchschnittlichen Marktrendite liegen.
Inflation ist ja mal komplett außen vorgelassen, ebenso Lohnsteigerung.
Aber wenn man es mit reinnimmt, ist weniger als die 6,6%
Wenn ich Inf 2% annehmen, dann startet meine Jahresrente mit:  4.768,44 €
und ich benötige eine durchschnittliche Rendite von 5,9% um 20 Jahre aktuelle gRV zu haben.

Richtig. Wenn man diese beiden Faktoren Lohnsteigerung und Inflation (gegenläufig einrechnet) wäre es weniger als 6,6. Hängt dann natürlich von der stärke der Lohnsteigerung ab, und deswegen tummeln wir uns ja hier im Forum XD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 15:44
Ich würde hier die Basisrente nicht auf 1000 € ansetzen. Wir haben ja von überleben gesprochen und nicht von "angemessener Teilhabe". Das ganze mit 650 € gerechnet (auf Basis deiner Angaben) ...
Nun, ich gehe davon aus, dass wir wollen, dass der mit der Basisrente nicht zusätzlich H4 Bürgergeld benötigt.
Ich weiß ja nicht welche KdU du bei den 650€ ansetzt? für 148€ bekommt man sicher keine Bude inkl. Heizkosten.
 
Ich habe das genommen was bei uns so ca. der Satz ist: 502€ plus 100€ Hk plus 400€ Miete.

Gut ich bin jetzt davon ausgegangen, dass die private Vorsorge auch angetastet wird.
Nein, derjenige, der seine Kaprendite in einem Jahr als Rentner durchbringt, soll nicht staatlich unterstützt werden.
Also muss die Basisrente eben BG Niveau erreichen.

Rendite oder Rendite mit Grundstock? Es wird doch angespart um es zu verbrauchen. Müsste man mal rechnen wie lange das bei Verbrauch hält. Mir fällt da die klassische 4% Entnahmeregel ein die weiteres Wachstum gewähren lässt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 15:50
Insgesamt schweifen die Beiträge aber stark vom Kern des Themas ab.

Zitieren will gelernt sein  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 16:09
Rendite oder Rendite mit Grundstock? Es wird doch angespart um es zu verbrauchen. Müsste man mal rechnen wie lange das bei Verbrauch hält. Mir fällt da die klassische 4% Entnahmeregel ein die weiteres Wachstum gewähren lässt.
Wie gesagt. 45 Jahre den eingesparten Betrag einzahlen und verzinsen und 20 Jahre diesen Stock um die Rente reduzieren und verzinsen (wenn mit Inf halt Einzahlung und Auszahlung jeweils entsprechend steigern).
Nach 20 Jahren hast du nix mehr und nur noch deine BASIS Rente.
Also in dem Fallbeispiel, würde der e2er bei der obigen Rendite 20 Jahre genauso viel wie mit der gesetzlichen Rente haben, und danach halt die 163€ weniger haben.
(Und wenn es alles Kap basiert wäre, wäre er dann mit 0 Rente und 100% staatlicher Unterstützung)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 16:30
Rendite oder Rendite mit Grundstock? Es wird doch angespart um es zu verbrauchen. Müsste man mal rechnen wie lange das bei Verbrauch hält. Mir fällt da die klassische 4% Entnahmeregel ein die weiteres Wachstum gewähren lässt.
Wie gesagt. 45 Jahre den eingesparten Betrag einzahlen und verzinsen und 20 Jahre diesen Stock um die Rente reduzieren und verzinsen (wenn mit Inf halt Einzahlung und Auszahlung jeweils entsprechend steigern).
Nach 20 Jahren hast du nix mehr und nur noch deine BASIS Rente.
Also in dem Fallbeispiel, würde der e2er bei der obigen Rendite 20 Jahre genauso viel wie mit der gesetzlichen Rente haben, und danach halt die 163€ weniger haben.
(Und wenn es alles Kap basiert wäre, wäre er dann mit 0 Rente und 100% staatlicher Unterstützung)

Wir haben ja auch ausschließlich die Rente um den Teil der Steuerersparnis ersetzt soweit ich mich erinnern kann. Klar, zugegeben wird's beim EG2 knapp, aber unser Muster EG ist schon eine arme Existenz, mit 45 Jahren in EG2. Wenn er mit 67 in Rente geht und mit 97 pleite ist, kann ich damit ehrlich gesagt leben und im Pflegeheim oder der Palliativ greift auch wieder jemand ein. Es hält ihn ja auch niemand auf mehr zu sparen und sich den Zinseszinseffekt noch mehr zu nutze zu machen. Beim EG2 wird das meiste schon für Lebensmittel drauf gehen während des Arbeitslebens, aber ob es 2x im Jahr Malle sein muss ist halt auch fraglich und eine private Priorität.

Dank internet kann sich auch der Größte Dulli noch die Anspar und Entsparphase selbst ausrechnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 16:45
„Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von Deinen Plänen. “
Zitat von Blaise Pascal (Mathematiker und Philosoph )

Eure ganze Diskussion ist aus dem Blickwinkel des jeweiligen Posters sicherlich richtig, aber Morgen mag sich das alles schon wieder ganz anders darstellen.

Der Betriebsrentenversicherer des ÖD hatte einmal ein Produkt, das sich "vbl dynamik" nannte und fondbasiert  funktionierte.
Warum wurde das Produkt eingestellt? 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 16:49
Rendite oder Rendite mit Grundstock? Es wird doch angespart um es zu verbrauchen. Müsste man mal rechnen wie lange das bei Verbrauch hält. Mir fällt da die klassische 4% Entnahmeregel ein die weiteres Wachstum gewähren lässt.
Wie gesagt. 45 Jahre den eingesparten Betrag einzahlen und verzinsen und 20 Jahre diesen Stock um die Rente reduzieren und verzinsen (wenn mit Inf halt Einzahlung und Auszahlung jeweils entsprechend steigern).
Nach 20 Jahren hast du nix mehr und nur noch deine BASIS Rente.
Also in dem Fallbeispiel, würde der e2er bei der obigen Rendite 20 Jahre genauso viel wie mit der gesetzlichen Rente haben, und danach halt die 163€ weniger haben.
(Und wenn es alles Kap basiert wäre, wäre er dann mit 0 Rente und 100% staatlicher Unterstützung)

Also wenn er die, 203? Euro waren das? p.a.? dann kommt er bei 6,5 % nach 45 Jahren auf 53.000 € gestreckt auf 20 Jahre unversteuert versteht sich. Sind 220 € Monatlich. Mit schlappen 9135 € Einzahlungen. Ich finde das Stattlich für nen EG2. Klar reisst das nicht die Wurst vom Teller, aber es bringt ne Wurst aufn Teller, die die Allgemeinheit nicht finanzieren muss. Wenn er sich nen 50 € Sparplan machen würde (kann weh tun in dem Bereich, muss es aber nicht), wird er in seinen Verhältnissen fast schon Krösus. 210.655,55 zu Beginn der Rente.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 16:56
Das meine Kinder die Rente von kinderlosen Paaren zahlen darf... ob das dann nicht auch ein Grenzfall ist..

Sind Dir die drei Kinder aufgezwungen worden?

Und wer zahlt jetzt Dein Wohngeld, die Gehälter der Lehrer Deiner Kinder, den Gebäudeunterhalt von Universitäten, Schulen und Kindergärten, die Stadtbibliotheken, die Musseen... die Krankenkosten Deiner Kinder.. oder glaubst Du im Ernst, dass Du mit so gut wie keinere Einmkommensteuer und 750 EUR Krankenversicherung (AG-Anteil eingerechnet) die Gesundheitskosten für 5 Personen abgedeckt sind? Kindergeld für deine drei Kinder zahlst Du auch von Deinen Steuern?

Wir haben ein Umlageverfahren und d.h., dass aktuell z.B. das kinderlose vollarbeitenede Ehepaar mehr zur Rente Deiner Eltern beitragen als Du. Oder können Deine Eltern von Deinem ca. 830 EUR Renteneinzahlung (AG-Anteil eingerechnet) leben?

Ich finde diese Mentalität mancher Eltern höchst bedenklich! Sie trägt zum Zersetzen der Gesellschaft bei. Schließlich pflanzen diese Eltern Ihre Denke in die Köpfe ihrer Kinder.

hmm, schonmal genau überlegt was du da von dir gibst? Nur mit Leuten die ins System einzahlen kann das in Zukunft gewuppt werden. Wir werden mit Kindern mehr einzahlen als die kinderlosen vollarbeitenden Ehepaare. Das kinderlose Paare natürlich nicht verstehen, was unsere Nachkommen brauchen werden, ist mir Klar. Wir können die ganze Klimabewegung ja auch sein lassen. Kinder werden ja einem nicht aufgezwungen.. Sie kosten ja nur... Ach Gebäudeunterhalt für Schulen und Unis in weiten auch einfach abschaffen, ohne Kinder braucht man es auch nicht mehr...

Diese Mentalität gab es schon immer, was die Eltern nicht so alles immer an den Kopf geworfen bekommen von Leuten die nur für das Jetzt leben...

Nach deiner Mentalität, können wir aber auch locker 50% der Öffentlichen Stellen streichen... Brauchen wir ja nicht...

Unterm Strich ändert es immer noch nichts dran,

Das der ÖD in E11 für Absolventen eines Studiums mit 10 Jahren Berufserfahrung so schlecht bezahlt, das man an der Grenze zu Sozialen Leistungen arbeitet. --> Ich komme aus der freien Wirtschaft und weiß was sowas wert ist.

Die Klimabewegung können wir echt sein lassen. Deutschland steht alleine da. Was machen alle anderen Falsch, was Deutschland richtig macht, ist die falsche Fragestellung.

Deutschlands Kinderfeindlichkeit sehe ich ähnlich.

Du hast IT studiert, richtig? Du warst in der PW richtig? Du hast dich für Kinder entschieden, richtig?
Das heißt du bist ein kluger Kopf und beschwerst dich jetzt über die Entscheidungen, die du getroffen hast, obwohl du, so unterstelle ich mal, dir über die Konsequenzen im klaren warst.

- Wechsel PW zu ÖD (den deal hast du selbst gewählt) und die Bezahlung war dir auch im Vornherein klar.

D.H. der ÖD ist nichts für kluge Köpfe, mit Kindern? Du hast recht! Dann bezahlen wir einfach noch schlechter, wenn wir schon dabei sind, weil wir wissen das und wollen anscheinend das auch nicht ändern? Leute wir haben jetzt schon Schwierigkeiten Stellen zu besetzen weil sich niemand bewirbt, aber ars... voll zu tun ist...

Warum wird dann überhaupt verhandelt? Ist das unser Maßstab und Moral mit denen man sich an den Verhandlungstisch setzt? Wir bezahlen einfach weiterhin schlecht?

Die EG Tabelle geht nur bis E15. In Treppen nochmal verdeutlicht:

du kannst nur noch max 4 Treppen steigen, das sind dann mtl. 1700.

Nach unten hast du bei 10 Treppen mtl. 1980.

wir stellen Ausschreibungen für für E11 aus und besetze sie jahrelang nicht. Die werden dann eingekauft für mind. 200 Euro die Stunde. weils anders nicht geht...

Sei mir nicht böse, aber der ÖD bezahlt wie er bezahlt. Wenn er keine Leute zu diesem Preis bekommt, ist das sein Problem. Wenn sich dann die Arbeit stapelt und die Leute es nicht gebacken bekommen oder wegen Überlastung ausfallen, ist das sein Problem, wenn Projekte vor die Wand fahren, liegt die Erklärungsnot nicht bei dir sondern beim Vorgesetzten. Du bist nicht da um die Scheisse wegzukehren, du hast die Aufgabe zu melden, das da Scheisse liegt. Wenn daraufhin nichts passiert, ist das nicht deine Schuld. Der ÖD muss es erst schmerzlich lernen. Vorher ändert sich nix. Vor allem nicht indem man in einem Forum anprangert, dass man Wohngeldberechtigt ist. Was ist da passiert:
- Zu wenig Gehalt?
- zu hohe Sozialleistungen?
- Zu hohe Abgaben und Steuern wegen der hohen Sozialleistungen?
- Inflation hat zugeschlagen?
- Zu wenig Gehalt, weil der Öffentliche Haushalt verschwendet und andere Dinge finanziert bevor er an die Exekutive denkt?

usw. usw. usw.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 16:56
Rendite oder Rendite mit Grundstock? Es wird doch angespart um es zu verbrauchen. Müsste man mal rechnen wie lange das bei Verbrauch hält. Mir fällt da die klassische 4% Entnahmeregel ein die weiteres Wachstum gewähren lässt.
Wie gesagt. 45 Jahre den eingesparten Betrag einzahlen und verzinsen und 20 Jahre diesen Stock um die Rente reduzieren und verzinsen (wenn mit Inf halt Einzahlung und Auszahlung jeweils entsprechend steigern).
Nach 20 Jahren hast du nix mehr und nur noch deine BASIS Rente.
Also in dem Fallbeispiel, würde der e2er bei der obigen Rendite 20 Jahre genauso viel wie mit der gesetzlichen Rente haben, und danach halt die 163€ weniger haben.
(Und wenn es alles Kap basiert wäre, wäre er dann mit 0 Rente und 100% staatlicher Unterstützung)

Wir haben ja auch ausschließlich die Rente um den Teil der Steuerersparnis ersetzt soweit ich mich erinnern kann. Klar, zugegeben wird's beim EG2 knapp, aber unser Muster EG ist schon eine arme Existenz, mit 45 Jahren in EG2. Wenn er mit 67 in Rente geht und mit 97 pleite ist, kann ich damit ehrlich gesagt leben und im Pflegeheim oder der Palliativ greift auch wieder jemand ein. Es hält ihn ja auch niemand auf mehr zu sparen und sich den Zinseszinseffekt noch mehr zu nutze zu machen. Beim EG2 wird das meiste schon für Lebensmittel drauf gehen während des Arbeitslebens, aber ob es 2x im Jahr Malle sein muss ist halt auch fraglich und eine private Priorität.

Dank internet kann sich auch der Größte Dulli noch die Anspar und Entsparphase selbst ausrechnen.
Nun mit 87 und nicht 97, 67 + 20 sind 87.
Und das ist halt ein Unterschied, ein Kap System mit Aufzehrung ist irgendwann alle, ein Umlagesystem nie.

Der eg2 ist jetzt und mit deinem System gleichbleibend ein armer Mensch und wird von deinem Systemwechsel nicht profitieren, aber darum geht es ja nicht.

Und wenn du jetzt die AV, PV oder KV nehmen willst um damit ein Kap System zu fördern, dann wird es auch nicht anders aussehen.

Und es ist schon arg zynisch zu sagen, er soll doch mehr sparen (so wie soziale Teilhabe bei 1000€ Einkommen anfängt?).

Gewinner bei dem 10% Flatsystem sind halt die, die über 32T€ verdienen, die zahlen weniger Steuern.
Und die einen reduzieren ihre Steuern um 17% (EG6) die anderen um 33% (EG13) und damit profitieren einige durch diese Freiheiten in deinem Plan gegenüber dem aktuellem System halt mehr.

Das ist ja auch so von dir gewünscht und gewollt.
(ist halt dein Konzept, dass alle gleichviel zu den Staatseinnahmen beitragen sollen)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 17:00
Rendite oder Rendite mit Grundstock? Es wird doch angespart um es zu verbrauchen. Müsste man mal rechnen wie lange das bei Verbrauch hält. Mir fällt da die klassische 4% Entnahmeregel ein die weiteres Wachstum gewähren lässt.
Wie gesagt. 45 Jahre den eingesparten Betrag einzahlen und verzinsen und 20 Jahre diesen Stock um die Rente reduzieren und verzinsen (wenn mit Inf halt Einzahlung und Auszahlung jeweils entsprechend steigern).
Nach 20 Jahren hast du nix mehr und nur noch deine BASIS Rente.
Also in dem Fallbeispiel, würde der e2er bei der obigen Rendite 20 Jahre genauso viel wie mit der gesetzlichen Rente haben, und danach halt die 163€ weniger haben.
(Und wenn es alles Kap basiert wäre, wäre er dann mit 0 Rente und 100% staatlicher Unterstützung)

Also wenn er die, 203? Euro waren das? p.a.? dann kommt er bei 6,5 % nach 45 Jahren auf 53.000 € gestreckt auf 20 Jahre unversteuert versteht sich. Sind 220 € Monatlich. Mit schlappen 9135 € Einzahlungen. Ich finde das Stattlich für nen EG2. Klar reisst das nicht die Wurst vom Teller, aber es bringt ne Wurst aufn Teller, die die Allgemeinheit nicht finanzieren muss. Wenn er sich nen 50 € Sparplan machen würde (kann weh tun in dem Bereich, muss es aber nicht), wird er in seinen Verhältnissen fast schon Krösus. 210.655,55 zu Beginn der Rente.
Wie gesagt, bei 5,9% hat er, wenn er nach 20 Jahren stirbt nicht einen Cent (rechnerisch) mehr gesehen als bei der staatlichen Umlageverfahren Rente.
hat da aber dann die Sicherheit nach 20+x Jahren noch dieses Geld zu bekommen.

Ein Burner ist da das KapSystem in diesem Fall nicht!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 17:08
Und es ist schon arg zynisch zu sagen, er soll doch mehr sparen (so wie soziale Teilhabe bei 1000€ Einkommen anfängt?).

Gut, da sind wir tatsächlich geteilter Meinung. Wenn er darum weiß, dass er mit dem Sparplan zu beginn der Rente 200k hat, und die mit entnahmeplan entsprechend streckt, oder es noch cleverer macht und direkt auf ausschütter setzt, braucht er sein kapital gar nicht verbrauchen. Und es hält über seinen Tod hinaus für die Kinder, die dann direkt die sozioökonomische Leiter springen.

Mir geht es nicht darum, dass es ihm erheblich besser geht. Mir geht es darum, dass er es selbst in die Hand nehmen kann, sich es besser zu machen. Nur die Chancen will ich sehen. Ob er jetzt die Steuerersparnis versäuft oder nicht ist sein Problem. Aber dann braucht er von der Gesellschaft nicht viel mehr erwarten als ein elendes Almosen, weil es die Menschlichkeit eben gebietet ihn nicht aufgrund seiner Dummheit sterben zu lassen.

Gewinner bei dem 10% Flatsystem sind halt die, die über 32T€ verdienen, die zahlen weniger Steuern.
Und die einen reduzieren ihre Steuern um 17% (EG6) die anderen um 33% (EG13) und damit profitieren einige durch diese Freiheiten in deinem Plan gegenüber dem aktuellem System halt mehr.
Woher kommt dieses "Gewinner"/"Verlierer". Ein EG2 ist immer ein "Verlierer" egal in welchem System außer du erfindest ein kommunistisches und stellst ein Leistungsfeindliches System auf indem alle gleich sind und jeder der nach etwas strebt zugunsten derer die das nicht tun sofort rasiert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 17:43

Woher kommt dieses "Gewinner"/"Verlierer". Ein EG2 ist immer ein "Verlierer" egal in welchem System außer du erfindest ein kommunistisches und stellst ein Leistungsfeindliches System auf indem alle gleich sind und jeder der nach etwas strebt zugunsten derer die das nicht tun sofort rasiert wird.

EG2 = leistungsunfähig / EG5 = leistungsgemindert / EG9 = leistungsfähig / EG12 = leistung / EG15 = Turboleister?

Interessante Einstellung!
Ich dachte immer, dass Leistung über Arbeit in einer bestimmten Zeit (Bis auf E15 alle Vollzeit  festgelegt) definiert ist.
Du kannst also in jeder EG Leistungsträger wie Low Performer finden.
Allerdings hat ein Low Performer in einer niedrigen EG kaum Auswirkungen während in der EG 15 katastrophale Folgen entstehen können. Das ist für mich einer der wenigen Gründe, warum EG 15 mehr bekommt als EG2



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 17:47
Gewinner nenne ich die, die von einem Systemwechsel mehr profitieren als andere.
Das auszublenden ist blind

ich habe aber durchaus nichts dagegen das es gewinner und verlierer gibt.  aber behaupten das dem nicht so wäre ist unseriös.
man kann aber auch ein systemwechsel machen, ohne das es welche gibt, die mehr als andere profitieren
oder es eben klar sagen, das es so gewollt ist

und ja, 200k kann er erreichen, wenn die basis rente unterhalb von bg ist
und wenn er es dann verjubelt, verzockt oder der markt grade ungünstig war,
dann kann er nach dem Staat schreien und fordern, dass er ein menschenwürdiges Leben führt
während andere sich es vom Munde abgespart haben.

ja da habe ich durchaus eine andere Meinung, Leistung muss sich lohnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 17:47

Woher kommt dieses "Gewinner"/"Verlierer". Ein EG2 ist immer ein "Verlierer" egal in welchem System außer du erfindest ein kommunistisches und stellst ein Leistungsfeindliches System auf indem alle gleich sind und jeder der nach etwas strebt zugunsten derer die das nicht tun sofort rasiert wird.

EG2 = leistungsunfähig / EG5 = leistungsgemindert / EG9 = leistungsfähig / EG12 = leistung / EG15 = Turboleister?

Interessante Einstellung!
Ich dachte immer, dass Leistung über Arbeit in einer bestimmten Zeit (Bis auf E15 alle Vollzeit  festgelegt) definiert ist.
Du kannst also in jeder EG Leistungsträger wie Low Performer finden.
Allerdings hat ein Low Performer in einer niedrigen EG kaum Auswirkungen während in der EG 15 katastrophale Folgen entstehen können. Das ist für mich einer der wenigen Gründe, warum EG 15 mehr bekommt als EG2

Hä? Seltsame Aufstellung. Wenn ich deinem Schema folge würde ich es so aufstellen:
EG2 Leistung
EG5 noch mehr Leistung
EG9 Leistung und Verantwortung
EG15 Leistung und Verantwortung + Verantwortung

Ich weiß nicht woher die Geringschätzung deinerseits kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 17:51
Gewinner nenne ich die, die von einem Systemwechsel mehr profitieren als andere.
Das auszublenden ist blind

ich habe aber durchaus nichts dagegen das es gewinner und verlierer gibt.  aber behaupten das dem nicht so wäre ist unseriös.
man kann aber auch ein systemwechsel machen, ohne das es welche gibt, die mehr als andere profitieren
oder es eben klar sagen, das es so gewollt ist

und ja, 200k kann er erreichen, wenn die basis rente unterhalb von bg ist
und wenn er es dann verjubelt, verzockt oder der markt grade ungünstig war,
dann kann er nach dem Staat schreien und fordern, dass er ein menschenwürdiges Leben führt
während andere sich es vom Munde abgespart haben.

ja da habe ich durchaus eine andere Meinung, Leistung muss sich lohnen.

Wo lohnt sich Leistung mehr? Im jetzigen System? Ernsthaft? Mehr Stunden ungleich mehr Gehalt. Bei Mehr Stunden denke ich an mehr Steuern und diese Assoziation ist bereits ein grausiger Befund.

Menschenwürdig ist erheblich günstiger als: Regelbedarfe für jeden Scheiss inklusive Jahrmarktbesuch und ggf. Heimfahrt nach Lampukistan.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 18:00

Woher kommt dieses "Gewinner"/"Verlierer". Ein EG2 ist immer ein "Verlierer" egal in welchem System außer du erfindest ein kommunistisches und stellst ein Leistungsfeindliches System auf indem alle gleich sind und jeder der nach etwas strebt zugunsten derer die das nicht tun sofort rasiert wird.

EG2 = leistungsunfähig / EG5 = leistungsgemindert / EG9 = leistungsfähig / EG12 = leistung / EG15 = Turboleister?

Interessante Einstellung!
Ich dachte immer, dass Leistung über Arbeit in einer bestimmten Zeit (Bis auf E15 alle Vollzeit  festgelegt) definiert ist.
Du kannst also in jeder EG Leistungsträger wie Low Performer finden.
Allerdings hat ein Low Performer in einer niedrigen EG kaum Auswirkungen während in der EG 15 katastrophale Folgen entstehen können. Das ist für mich einer der wenigen Gründe, warum EG 15 mehr bekommt als EG2

Hä? Seltsame Aufstellung. Wenn ich deinem Schema folge würde ich es so aufstellen:
EG2 Leistung
EG5 noch mehr Leistung
EG9 Leistung und Verantwortung
EG15 Leistung und Verantwortung + Verantwortung

Ich weiß nicht woher die Geringschätzung deinerseits kommt.

Lies mal den Teil Deines Satzes, den ich in Fettdruck markiert habe und dann überleg noch Mal wer sich hier geringschätzig  der Arbeit einer EG2 geäußert hat. Bei mir ist Leistung immer noch Arbeit in einer bestimmten Zeit und daher in jeder EG zu finden, wie in jeder EG auch low performer zu finden sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 18:02

Woher kommt dieses "Gewinner"/"Verlierer". Ein EG2 ist immer ein "Verlierer" egal in welchem System außer du erfindest ein kommunistisches und stellst ein Leistungsfeindliches System auf indem alle gleich sind und jeder der nach etwas strebt zugunsten derer die das nicht tun sofort rasiert wird.

EG2 = leistungsunfähig / EG5 = leistungsgemindert / EG9 = leistungsfähig / EG12 = leistung / EG15 = Turboleister?

Interessante Einstellung!
Ich dachte immer, dass Leistung über Arbeit in einer bestimmten Zeit (Bis auf E15 alle Vollzeit  festgelegt) definiert ist.
Du kannst also in jeder EG Leistungsträger wie Low Performer finden.
Allerdings hat ein Low Performer in einer niedrigen EG kaum Auswirkungen während in der EG 15 katastrophale Folgen entstehen können. Das ist für mich einer der wenigen Gründe, warum EG 15 mehr bekommt als EG2

Hä? Seltsame Aufstellung. Wenn ich deinem Schema folge würde ich es so aufstellen:
EG2 Leistung
EG5 noch mehr Leistung
EG9 Leistung und Verantwortung
EG15 Leistung und Verantwortung + Verantwortung

Ich weiß nicht woher die Geringschätzung deinerseits kommt.

Lies mal den Teil Deines Satzes, den ich in Fettdruck markiert habe und dann überleg noch Mal wer sich hier geringschätzig  der Arbeit einer EG2 geäußert hat. Bei mir ist Leistung immer noch Arbeit in einer bestimmten Zeit und daher in jeder EG zu finden, wie in jeder EG auch low performer zu finden sind.

Ich habe ihn als Verlierer des Systems bezeichnet und keine Wertung abgegeben. Das warst einzig und allein du.
EG=Leistungsunfähig.
Das habe ich nie gesagt. Sonder du.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.08.2023 18:38


 Ein EG2 ist immer ein "Verlierer" egal in welchem System außer du erfindest ein kommunistisches und stellst ein Leistungsfeindliches System auf indem alle gleich sind und jeder der nach etwas strebt zugunsten derer die das nicht tun sofort rasiert wird.


Ich habe ihn als Verlierer des Systems bezeichnet und keine Wertung abgegeben. Das warst einzig und allein du.
EG=Leistungsunfähig.
Das habe ich nie gesagt. Sonder du.


Rhetorischer Unsinn 

Und Du möchtest dem EG2ler noch weiter die Luft beim Rentenaufbau abschnüren.

Ich fange langsam an froh zu sein, dass es nach wie vor Gewerkschaften sind, die die AN-Seite vertreten, sonst hätte wir bald bettelnde Kinder auf der Straße, wenn ich hier den einen oder anderen so lese.

Allen ein schönes Wochenende  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 19:32
Ich habe ihn als Verlierer des Systems bezeichnet und keine Wertung abgegeben. Das warst einzig und allein du.
EG=Leistungsunfähig.
Das habe ich nie gesagt. Sonder du.

Rhetorischer Unsinn 

Peinlicher Rückzug.

Und Du möchtest dem EG2ler noch weiter die Luft beim Rentenaufbau abschnüren.

Wie viel kann man falsch interpretieren: Du: ja. Wer schnürt ihm gerade die Luft bei der Rente ab? Die Rente selbst und die Hürden beim Vermögensaufbau. Scharf nachdenken, dann gerne Lospoltern hahahaha.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 25.08.2023 19:52
Ich habe ihn als Verlierer des Systems bezeichnet und keine Wertung abgegeben. Das warst einzig und allein du.
EG=Leistungsunfähig.
Das habe ich nie gesagt. Sonder du.

Rhetorischer Unsinn 

Peinlicher Rückzug.

Und Du möchtest dem EG2ler noch weiter die Luft beim Rentenaufbau abschnüren.

Wie viel kann man falsch interpretieren: Du: ja. Wer schnürt ihm gerade die Luft bei der Rente ab? Die Rente selbst und die Hürden beim Vermögensaufbau (Kap und Ekst). Scharf nachdenken, dann gerne Lospoltern hahahaha.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Joga am 25.08.2023 21:35
Hallo zusammen,
Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion, mal zurück zur Basis...
Ich sehe 3000,- Prämie - 225,€ Sockelbetrag + 6,5% das wäre für alle ein tolle Ergebnis.  ;)
Die Wirtschaftszahlen sehen zur Zeit nicht gut aus!

VG
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.08.2023 22:59
Wo lohnt sich Leistung mehr? Im jetzigen System? Ernsthaft? Mehr Stunden ungleich mehr Gehalt. Bei Mehr Stunden denke ich an mehr Steuern und diese Assoziation ist bereits ein grausiger Befund.
Keine Ahnung warum eine Nullbesteuerung von einigen Vermögenszuwächse grundsätzlich eine Leistungsminderung bedeutet?
(und auch bei einer FlatTax bedeutet mehr Stunden mehr Steuern)

Ich bin daher für eine Steigerung (Angleichung) der Kapitalertragssteuer, damit man die ESt senken kann.

Und ja man kann der Meinung sein, dass jemand der mehr Vermögenzuwächse (uA bei beim Stundenlohn) hat, nicht mehr zu den Staatseinnahmen beitragen soll und alle gleichviel (nicht nominal, sondern prozentual) beitragen sollen.

Fazit:
Also du bist einfach dagegen, dass "Leistungsträger" (also Gutverdiener) "Minderleistende" (korrekter schlechter Verdienende) mit einem höheren prozentualen Steuersatz auf ihrer Arbeitsleistung unterstützen.

Kann ich nachvollziehen, als besser Verdienender.
Und ja, daher kann man für eine FlatTax sein.

Sollte aber nicht verschweigen, dass diese dann zu einer Erhöhung der Steuerausgaben für die geringer Verdienende einhergeht.
Denn es muss ja finanziert werden.
Und wenn man an der Ausgabenseite etwas dreht, dann würde es auch dafür nutzbar gemacht werden können, dass alle linear weniger Steuern zahlen.
Und wenn man die Sozialausgaben durch eine Wechsel des Systems ändert, dann würde es auch ohne Flattax gehen und ohne das die gering verdienenden mehr Steuerzahlen müssten.

Mein persönliches Fazit:
* Ein Wechsel zu einem BASIS Rentensystem und (steuerunterstützten) Kap gedecktem System (was durch die freiwerden RVbeiträge fütterbar wird) ist sinnvoll, insbesondere, wenn die 100% Sicherheitssuchenden weiter in das gRV einzahlen können.

* eine 10%Flattax erhöht die Steuern unterhalb der 32T€ Menschen. Das Geld welches man gefunden hat (durch Ausgabenreduktion), um dieses zu finanzieren, sollte man eher in eine Konzept stecken, bei dem nicht einige mehr Steuern zahlen müssen.

* Das Geld was man finden könnte, weil einige kaum oder weniger Steuern zahlen auf ihren Vermögenszuwachs  (durch Freibeträge, Spekulationsfristen, steuerlichen Sonderabschreibungen, ...) als der Lohnarbeitende, könnte man nutzen um ebenfalls die Steuerlast (insbesondere beim Mittelstandbauch)  zu reduzieren.

Zitat
Menschenwürdig ist erheblich günstiger als: Regelbedarfe für jeden Scheiss inklusive Jahrmarktbesuch und ggf. Heimfahrt nach Lampukistan.
Im Regelbedarf ist noch nicht mal Wein Weib und Gesang drin, geschweigen denn das Geld für einen Weihnachtsbaum.
Und klar die 10% für Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Bildung die im Korb sind, könnte man streichen.
geht ja eh meist für Zigaretten und Wodka drauf.  :-X
Sind wir also bei 950€ Basisrente.

btw: FunFact, weil diese Partei ja immer wieder ins Spiel kam: Die Afd hat ein Wahlprogramm, welches bei einem Großteil ihrer Wähler zu finanziellen Nachteilen führen würde, ob denen das bewusst ist sei dahingestellt.
Aber es gibt auch Hartz4 bezieher, die die FDP wählen, also Logik ist da nicht immer zu finden.

Und im übrigen gehe ich auch 100% davon aus, das in der TV Runde die 3000€ nächstes Jahr ausgezahlt werden.
Verdie nicht verhindern wird, dass dies als Teil einer Lohnerhöhung kommuniziert wird.
Und das die echte Lohnerhöhung bei 8% oben und 13% unten liegen wird.
Laufzeit natürlich mit ner 2 vorne.

So muss wieder zur Arbeit, muss heute noch Leistung zeigen 8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 26.08.2023 09:08
Keine Ahnung warum eine Nullbesteuerung von einigen Vermögenszuwächse grundsätzlich eine Leistungsminderung bedeutet?
(und auch bei einer FlatTax bedeutet mehr Stunden mehr Steuern)
Das hätte ich gern näher erläutert. Welche Vermögenszuwächse werden nicht besteuert und weshalb trägt eine hohe Besteuerung der Leistung nicht zur Leistungsminderung bei wenn diese Besteuerung linear bzw. exponentiell verläuft?

Ich bin daher für eine Steigerung (Angleichung) der Kapitalertragssteuer, damit man die ESt senken kann.

Man kann ja in einer Traumwelt leben. Denn da gibt es auch Politiker, die eben NICHT die Chance Ergreifen sich höhere Einnahmen zu sichern indem das eine angehoben und das andere zumindest belassen wird.

Und ja man kann der Meinung sein, dass jemand der mehr Vermögenzuwächse (uA bei beim Stundenlohn) hat, nicht mehr zu den Staatseinnahmen beitragen soll und alle gleichviel (nicht nominal, sondern prozentual) beitragen sollen.

Absolut richtig. Prozentual das gleiche. Das ist in meinen Augen "gerecht". Jemand der 500 € macht zahlt 50 €, jemand der 5000 € macht zahlt 500. Wenn der mit 500 jetzt in das Bürgergeld (502 €) rutscht, beteiligt sich der, der 5000 verdient erheblich mehr als die anderen die 500 verdienen. Ich weiß nicht was daran ungerecht sein soll und weshalb ich dem mit 5000 jetzt 1000 abknöpfen sollte.

Fazit:
Also du bist einfach dagegen, dass "Leistungsträger" (also Gutverdiener) "Minderleistende" (korrekter schlechter Verdienende) mit einem höheren prozentualen Steuersatz auf ihrer Arbeitsleistung unterstützen.

Das ist in Bezug auf meine obige Antwort jetzt auch wieder witzig. 10% sind 10%.

Sollte aber nicht verschweigen, dass diese dann zu einer Erhöhung der Steuerausgaben für die geringer Verdienende einhergeht.
Denn es muss ja finanziert werden.
Und wenn man an der Ausgabenseite etwas dreht, dann würde es auch dafür nutzbar gemacht werden können, dass alle linear weniger Steuern zahlen.
Und wenn man die Sozialausgaben durch eine Wechsel des Systems ändert, dann würde es auch ohne Flattax gehen und ohne das die gering verdienenden mehr Steuerzahlen müssten.

Deine Verengung auf Gegenfinanzierungen aus den gleichen Töpfen, vollführt nichtmal die Politik.

Mein persönliches Fazit:
* Ein Wechsel zu einem BASIS Rentensystem und (steuerunterstützten) Kap gedecktem System (was durch die freiwerden RVbeiträge fütterbar wird) ist sinnvoll, insbesondere, wenn die 100% Sicherheitssuchenden weiter in das gRV einzahlen können.
Die Sicherheitssuchenden könnten ja z.B. dahingehend zusätzlich unterstützt werden indem Sie MEHR als aktuell 3 Rentenpunkte käuflich erwerben dürfen. Maximum bleibt aber bei Grundsicherung. Und darüber hinaus können Sie sich gerne Gold oder Staatsanleihen zulegen. Bleibt ihnen unbenommen.

* eine 10%Flattax erhöht die Steuern unterhalb der 32T€ Menschen. Das Geld welches man gefunden hat (durch Ausgabenreduktion), um dieses zu finanzieren, sollte man eher in eine Konzept stecken, bei dem nicht einige mehr Steuern zahlen müssen.
Wieso sollte ich eine Ausnahme für die unten machen, wenn für oben auch keine gilt. Das Problem am derzeitigen Steuersystem ist ja gerade, dass durch "Ungerechtigkeiten" gefühlt oder real, erzwungen wird unten alles frei zu stellen und oben alles zu beschneiden. So ergibt sich eine "Gleichmachung" oder zumindest Verengung auf einen bestimmten Korridor in dem sich dann alle wiederfinden und da dann die größte Besteuerung stattfindet (Mittelstandsbauch). Insofern hast du da bereits den Ansatz gelegt, das gleiche System wieder herzustellen und insofern ist nichts geändert oder gewonnen. Oben kann man es nicht holen, unten auch nicht. Was bleibt: weißte bescheid. Du.

* Das Geld was man finden könnte, weil einige kaum oder weniger Steuern zahlen auf ihren Vermögenszuwachs  (durch Freibeträge, Spekulationsfristen, steuerlichen Sonderabschreibungen, ...) als der Lohnarbeitende, könnte man nutzen um ebenfalls die Steuerlast (insbesondere beim Mittelstandbauch)  zu reduzieren.
Die Vermögenszuwächse, außer auf Vorsorge, sollten einfach bei FLAT 10% liegen. Ausnahmen und Gestaltungen wie sie bisher möglich sind: weg damit.

Und klar die 10% für Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Bildung die im Korb sind, könnte man streichen.
geht ja eh meist für Zigaretten und Wodka drauf.  :-X
Sind wir also bei 950€ Basisrente.
502 € (Welche übrigens wieder den Abstand zu den Beamten verringern).

btw: FunFact, weil diese Partei ja immer wieder ins Spiel kam: Die Afd hat ein Wahlprogramm, welches bei einem Großteil ihrer Wähler zu finanziellen Nachteilen führen würde, ob denen das bewusst ist sei dahingestellt.
Aber es gibt auch Hartz4 bezieher, die die FDP wählen, also Logik ist da nicht immer zu finden.
Gut das ist jetzt ne Behauptung, die ich nicht recherchieren werde.

Und im übrigen gehe ich auch 100% davon aus, das in der TV Runde die 3000€ nächstes Jahr ausgezahlt werden.
Verdie nicht verhindern wird, dass dies als Teil einer Lohnerhöhung kommuniziert wird.
Und das die echte Lohnerhöhung bei 8% oben und 13% unten liegen wird.
Laufzeit natürlich mit ner 2 vorne.
Verdi ist halt klasse. Nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.08.2023 10:09
Welche Vermögenszuwächse werden nicht besteuert
Das simpelste Beispiel (von dem ich profitieren werde) der nicht zu versteuernde GEwinn bei Immobilien nach einer Haltezeit von 10 Jahren.
Zitat
und weshalb trägt eine hohe Besteuerung der Leistung
ich wüsste nicht worin die Leistung besteht zu erben.
Zitat
Ich bin daher für eine Steigerung (Angleichung) der Kapitalertragssteuer, damit man die ESt senken kann.

Man kann ja in einer Traumwelt leben. Denn da gibt es auch Politiker, die eben NICHT die Chance Ergreifen sich höhere Einnahmen zu sichern indem das eine angehoben und das andere zumindest belassen wird.
Nun zum träumen sind wir ja hier.
Du lebst ja auch in der Traumwelt, das ETFs eine todsichere Lebenslange Geldanlage sind.
Statistisch auf Basis der letzten Dekaden absolut verständlich und bin da voll bei dir.
Das du dich aber bisher noch nicht gefragt hast, warum es da keine Anbieter gibt, die Sparpläne mit lebenslang garantierten Gewinn und Ausschüttung von 5% jährlich gibt? (also die 1-3% höheren statistischen Gewinn, den man im mittel erreicht dann einstreicht, für quasi nothing?)

Zitat
Und ja man kann der Meinung sein, dass jemand der mehr Vermögenzuwächse (uA bei beim Stundenlohn) hat, nicht mehr zu den Staatseinnahmen beitragen soll und alle gleichviel (nicht nominal, sondern prozentual) beitragen sollen.

Absolut richtig. Prozentual das gleiche. Das ist in meinen Augen "gerecht". Jemand der 500 € macht zahlt 50 €, jemand der 5000 € macht zahlt 500. Wenn der mit 500 jetzt in das Bürgergeld (502 €) rutscht, beteiligt sich der, der 5000 verdient erheblich mehr als die anderen die 500 verdienen. Ich weiß nicht was daran ungerecht sein soll und weshalb ich dem mit 5000 jetzt 1000 abknöpfen sollte.
eben kann man so sehen, muss da aber eine demokratische Mehrheit für finden. Und dann aber auch den unteren Einkommensklassen vermitteln, dass sie mehr Steuer zu zahlen haben, denn irgendwo muss trotz Milliarden Einsparungen das Geld herkommen, die 10% Flat zeigt ja, dass die unter 32T€ Jahrensbrutto Menschen dadurch eine Steuererhöhung erhalten.
(Das die Grundbedürfnisse aktuell steuerfrei sein müssen, betrachten wir nicht, dass kann durch eine GG Änderung sicherlich angepasst werden.)

Zitat
Deine Verengung auf Gegenfinanzierungen aus den gleichen Töpfen, vollführt nichtmal die Politik.

Deine Begründung Einsparungen bei den SozAusgaben könnte man durch das mehr an Steuern kompensieren, ging ja fehl. Wer verengt denn hier?
Es ist so simple wie doof: Wenn wir Steuereinsparungen haben, dann können wir linare alle steuern senken.
Damit eine Flat Tax zu begründen funktioniert nicht.
Und die Flat Tax bedeutet mehr (Zwangs) Abgaben für die einen und weniger für andere.

Wenn du ein Konzept hast, was das verhindert, dann wähle ich dich.
Dein bisheriges konnte das leider nicht leisten.

Zitat
Mein persönliches Fazit:
* Ein Wechsel zu einem BASIS Rentensystem und (steuerunterstützten) Kap gedecktem System (was durch die freiwerden RVbeiträge fütterbar wird) ist sinnvoll, insbesondere, wenn die 100% Sicherheitssuchenden weiter in das gRV einzahlen können.
Die Sicherheitssuchenden könnten ja z.B. dahingehend zusätzlich unterstützt werden indem Sie MEHR als aktuell 3 Rentenpunkte käuflich erwerben dürfen. Maximum bleibt aber bei Grundsicherung. Und darüber hinaus können Sie sich gerne Gold oder Staatsanleihen zulegen. Bleibt ihnen unbenommen.

Eben absolut korrekt.
Oder in ETF Sparpläne mit garantiertem Gewinn investieren, da gibt es bestimmt Anbieter, die das machen, da das ja eine todischer Anlageform ist.

Zitat
* eine 10%Flattax erhöht die Steuern unterhalb der 32T€ Menschen. Das Geld welches man gefunden hat (durch Ausgabenreduktion), um dieses zu finanzieren, sollte man eher in eine Konzept stecken, bei dem nicht einige mehr Steuern zahlen müssen.
Wieso sollte ich eine Ausnahme für die unten machen, wenn für oben auch keine gilt.
Damit du dafür eine demokratische Mehrheit findest.

Zitat
Das Problem am derzeitigen Steuersystem ist ja gerade, dass durch "Ungerechtigkeiten" gefühlt oder real, erzwungen wird unten alles frei zu stellen und oben alles zu beschneiden. So ergibt sich eine "Gleichmachung" oder zumindest Verengung auf einen bestimmten Korridor in dem sich dann alle wiederfinden und da dann die größte Besteuerung stattfindet (Mittelstandsbauch). Insofern hast du da bereits den Ansatz gelegt, das gleiche System wieder herzustellen und insofern ist nichts geändert oder gewonnen. Oben kann man es nicht holen, unten auch nicht. Was bleibt: weißte bescheid. Du.
Ja, es gibt Ungerechtigkeiten.
Da bin ich bei dir.
die größte Last ist im Mittelstandsbauch zu finden, das sind die Leistungsträger, die entlastet werden müssen.

Zitat
* Das Geld was man finden könnte, weil einige kaum oder weniger Steuern zahlen auf ihren Vermögenszuwachs  (durch Freibeträge, Spekulationsfristen, steuerlichen Sonderabschreibungen, ...) als der Lohnarbeitende, könnte man nutzen um ebenfalls die Steuerlast (insbesondere beim Mittelstandbauch)  zu reduzieren.
Die Vermögenszuwächse, außer auf Vorsorge, sollten einfach bei FLAT 10% liegen. Ausnahmen und Gestaltungen wie sie bisher möglich sind: weg damit.
Fein, Immo verkauf etc. flat 10%
Erbschaft Flat 10%
Lohn Flat 10%

Mal sehen ob das Reicht für die Bedürfnisse des Staats, oder ob Flat 11+ notwendig ist.
Zitat
Und klar die 10% für Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Bildung die im Korb sind, könnte man streichen.
geht ja eh meist für Zigaretten und Wodka drauf.  :-X
Sind wir also bei 950€ Basisrente.
502 € (Welche übrigens wieder den Abstand zu den Beamten verringern).
Du meinst Basisrente 502€?
Also 50,20€ für KdU?
Jetzt träumst du wiederum.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.08.2023 10:19
Interessante Diskussion. Die Finanzkrise 2008 hat letztlich den Grundstein gelegt für den Abwärtsstrudel und viele gegenwärtige Probleme. Es wurde unfassbar viel Geld ins System gepumpt und der Zins künstlich tief gedrückt. Nun kommt die Rechnung.

Sinkendes Bildungsniveau, marode Schulen, private Schulen erhalten immer mehr Zulauf, marode Infrastruktur und kaputte  Bundeswehr, Dauerbrenner ÖPNV, Migrationspolitik, Steuerpolitik, Industriepolitik..... Diskutable Themen wie die benannten gibt es genug, vielleicht aber besser in anderem Bereich diskutiert.

Für die TV-L Tarifverhandlungen stellt sich durchaus die Frage, ob nicht besser eine Fusion mit dem TVöD angestrebt wird. Was soll die Zersplitterung hier bringen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 26.08.2023 10:38
Welche Vermögenszuwächse werden nicht besteuert
Das simpelste Beispiel (von dem ich profitieren werde) der nicht zu versteuernde GEwinn bei Immobilien nach einer Haltezeit von 10 Jahren.
Zitat
und weshalb trägt eine hohe Besteuerung der Leistung
ich wüsste nicht worin die Leistung besteht zu erben.
Zitat
Ich bin daher für eine Steigerung (Angleichung) der Kapitalertragssteuer, damit man die ESt senken kann.

Man kann ja in einer Traumwelt leben. Denn da gibt es auch Politiker, die eben NICHT die Chance Ergreifen sich höhere Einnahmen zu sichern indem das eine angehoben und das andere zumindest belassen wird.
Nun zum träumen sind wir ja hier.
Du lebst ja auch in der Traumwelt, das ETFs eine todsichere Lebenslange Geldanlage sind.
Statistisch auf Basis der letzten Dekaden absolut verständlich und bin da voll bei dir.
Das du dich aber bisher noch nicht gefragt hast, warum es da keine Anbieter gibt, die Sparpläne mit lebenslang garantierten Gewinn und Ausschüttung von 5% jährlich gibt? (also die 1-3% höheren statistischen Gewinn, den man im mittel erreicht dann einstreicht, für quasi nothing?)

Zitat
Und ja man kann der Meinung sein, dass jemand der mehr Vermögenzuwächse (uA bei beim Stundenlohn) hat, nicht mehr zu den Staatseinnahmen beitragen soll und alle gleichviel (nicht nominal, sondern prozentual) beitragen sollen.

Absolut richtig. Prozentual das gleiche. Das ist in meinen Augen "gerecht". Jemand der 500 € macht zahlt 50 €, jemand der 5000 € macht zahlt 500. Wenn der mit 500 jetzt in das Bürgergeld (502 €) rutscht, beteiligt sich der, der 5000 verdient erheblich mehr als die anderen die 500 verdienen. Ich weiß nicht was daran ungerecht sein soll und weshalb ich dem mit 5000 jetzt 1000 abknöpfen sollte.
eben kann man so sehen, muss da aber eine demokratische Mehrheit für finden. Und dann aber auch den unteren Einkommensklassen vermitteln, dass sie mehr Steuer zu zahlen haben, denn irgendwo muss trotz Milliarden Einsparungen das Geld herkommen, die 10% Flat zeigt ja, dass die unter 32T€ Jahrensbrutto Menschen dadurch eine Steuererhöhung erhalten.
(Das die Grundbedürfnisse aktuell steuerfrei sein müssen, betrachten wir nicht, dass kann durch eine GG Änderung sicherlich angepasst werden.)

Zitat
Deine Verengung auf Gegenfinanzierungen aus den gleichen Töpfen, vollführt nichtmal die Politik.

Deine Begründung Einsparungen bei den SozAusgaben könnte man durch das mehr an Steuern kompensieren, ging ja fehl. Wer verengt denn hier?
Es ist so simple wie doof: Wenn wir Steuereinsparungen haben, dann können wir linare alle steuern senken.
Damit eine Flat Tax zu begründen funktioniert nicht.
Und die Flat Tax bedeutet mehr (Zwangs) Abgaben für die einen und weniger für andere.

Wenn du ein Konzept hast, was das verhindert, dann wähle ich dich.
Dein bisheriges konnte das leider nicht leisten.

Zitat
Mein persönliches Fazit:
* Ein Wechsel zu einem BASIS Rentensystem und (steuerunterstützten) Kap gedecktem System (was durch die freiwerden RVbeiträge fütterbar wird) ist sinnvoll, insbesondere, wenn die 100% Sicherheitssuchenden weiter in das gRV einzahlen können.
Die Sicherheitssuchenden könnten ja z.B. dahingehend zusätzlich unterstützt werden indem Sie MEHR als aktuell 3 Rentenpunkte käuflich erwerben dürfen. Maximum bleibt aber bei Grundsicherung. Und darüber hinaus können Sie sich gerne Gold oder Staatsanleihen zulegen. Bleibt ihnen unbenommen.

Eben absolut korrekt.
Oder in ETF Sparpläne mit garantiertem Gewinn investieren, da gibt es bestimmt Anbieter, die das machen, da das ja eine todischer Anlageform ist.

Zitat
* eine 10%Flattax erhöht die Steuern unterhalb der 32T€ Menschen. Das Geld welches man gefunden hat (durch Ausgabenreduktion), um dieses zu finanzieren, sollte man eher in eine Konzept stecken, bei dem nicht einige mehr Steuern zahlen müssen.
Wieso sollte ich eine Ausnahme für die unten machen, wenn für oben auch keine gilt.
Damit du dafür eine demokratische Mehrheit findest.

Zitat
Das Problem am derzeitigen Steuersystem ist ja gerade, dass durch "Ungerechtigkeiten" gefühlt oder real, erzwungen wird unten alles frei zu stellen und oben alles zu beschneiden. So ergibt sich eine "Gleichmachung" oder zumindest Verengung auf einen bestimmten Korridor in dem sich dann alle wiederfinden und da dann die größte Besteuerung stattfindet (Mittelstandsbauch). Insofern hast du da bereits den Ansatz gelegt, das gleiche System wieder herzustellen und insofern ist nichts geändert oder gewonnen. Oben kann man es nicht holen, unten auch nicht. Was bleibt: weißte bescheid. Du.
Ja, es gibt Ungerechtigkeiten.
Da bin ich bei dir.
die größte Last ist im Mittelstandsbauch zu finden, das sind die Leistungsträger, die entlastet werden müssen.

Zitat
* Das Geld was man finden könnte, weil einige kaum oder weniger Steuern zahlen auf ihren Vermögenszuwachs  (durch Freibeträge, Spekulationsfristen, steuerlichen Sonderabschreibungen, ...) als der Lohnarbeitende, könnte man nutzen um ebenfalls die Steuerlast (insbesondere beim Mittelstandbauch)  zu reduzieren.
Die Vermögenszuwächse, außer auf Vorsorge, sollten einfach bei FLAT 10% liegen. Ausnahmen und Gestaltungen wie sie bisher möglich sind: weg damit.
Fein, Immo verkauf etc. flat 10%
Erbschaft Flat 10%
Lohn Flat 10%

Mal sehen ob das Reicht für die Bedürfnisse des Staats, oder ob Flat 11+ notwendig ist.
Zitat
Und klar die 10% für Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Bildung die im Korb sind, könnte man streichen.
geht ja eh meist für Zigaretten und Wodka drauf.  :-X
Sind wir also bei 950€ Basisrente.
502 € (Welche übrigens wieder den Abstand zu den Beamten verringern).
Du meinst Basisrente 502€?
Also 50,20€ für KdU?
Jetzt träumst du wiederum.

Ich kann jetzt wieder Punkt für Punkt durchgehen. Klar ist nunmal einfach, dass die derzeitige Ausgestaltung Unwuchten entwickelt, die den Leuten massive Probleme bescheren. Wo Leistungsträger mit Leistungsverweigerern ausgespielt werden. So kann es nicht weiter gehen, dahingehend sind wir uns ja einig. Einen Lösungsansatz habe ich in Grundzügen erdacht. Klar lässt sich da kritisieren und im Detail feilen, aber sicher ist, dass auch ich nicht "alles" durchdacht habe und durchdenken werde. Dafür braucht es mehr als eine Person. Gegenbeispiele die ich bekomme verteidigen einfach nur das bestehende und bringen nichts "neues". Finde ich traurig. Ich würde die Diskussion gerne weiter führen aber wir treiben diesen Thread ad absurdum, da wie oft erwähnt es sich hier um den TV-L handelt. Ich stelle die Diskussion daher an dieser Stelle zunächst ein. Vielleicht kommt ein anderer Thread in dem Aspekte dessen wieder aufgegriffen werden. Da werde ich mich dann beteiligen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 26.08.2023 10:42
Interessante Diskussion. Die Finanzkrise 2008 hat letztlich den Grundstein gelegt für den Abwärtsstrudel und viele gegenwärtige Probleme. Es wurde unfassbar viel Geld ins System gepumpt und der Zins künstlich tief gedrückt. Nun kommt die Rechnung.

Sinkendes Bildungsniveau, marode Schulen, private Schulen erhalten immer mehr Zulauf, marode Infrastruktur und kaputte  Bundeswehr, Dauerbrenner ÖPNV, Migrationspolitik, Steuerpolitik, Industriepolitik..... Diskutable Themen wie die benannten gibt es genug, vielleicht aber besser in anderem Bereich diskutiert.

Für die TV-L Tarifverhandlungen stellt sich durchaus die Frage, ob nicht besser eine Fusion mit dem TVöD angestrebt wird. Was soll die Zersplitterung hier bringen?

Ich stimme da zu und stelle die Diskussion hier ein. Zurück zum TV-L. Ja die Niedrigzinsphase fordert nun ihren Tribut und alle dürfen Zahlen. Dass die Geldpolitik für derartige Ungleichgewichte sorgen kann ist natürlich auch a) ein Ärgernis aber b) stehen die Geldpolitiker auch vor "unlösbaren" Aufgaben die hier oder da immer für "Ungerechtigkeiten" sorgen werden. Hoffentlich dauert das diesmal nicht zu lange (Stagflation).

Eine Teilung in TV Tarife sorgt meines Erachtens nach für eine Schwächung der Gewerkschaften, bzw. des Gesamten Gewerkschaftsverbundes. Eine Rückentwicklung zu einem BAT kann ich nicht beurteilen, da ich zu dieser Zeit nicht mit diesem System bekannt war. Müsste mir mal ein "Oldie"/"Boomer" erläutern ob dieses System "besser" war und in welcher Hinsicht. Falls begründet besser: Anstreben wieder alles zusammen zu legen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 26.08.2023 12:38
Das mit dem zusammenlegen wird kurz- und mittelfristig nichts. Gewünscht von Gewerkschaftsseite ist es. Allerdings fehlt es hier faktisch an Mehrheiten und Durchsetzungskraft, dass gegen die AG Seite durchzusetzen. Der TV-L ist am Boden und muss erstmal grundsätzlich wieder eine Verhandlungsstärke aufbauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 26.08.2023 12:43
Interessante Diskussion. Die Finanzkrise 2008 hat letztlich den Grundstein gelegt für den Abwärtsstrudel und viele gegenwärtige Probleme. Es wurde unfassbar viel Geld ins System gepumpt und der Zins künstlich tief gedrückt. Nun kommt die Rechnung.

Sinkendes Bildungsniveau, marode Schulen, private Schulen erhalten immer mehr Zulauf, marode Infrastruktur und kaputte  Bundeswehr, Dauerbrenner ÖPNV, Migrationspolitik, Steuerpolitik, Industriepolitik..... Diskutable Themen wie die benannten gibt es genug, vielleicht aber besser in anderem Bereich diskutiert.

Für die TV-L Tarifverhandlungen stellt sich durchaus die Frage, ob nicht besser eine Fusion mit dem TVöD angestrebt wird. Was soll die Zersplitterung hier bringen?

Ich stimme da zu und stelle die Diskussion hier ein. Zurück zum TV-L. Ja die Niedrigzinsphase fordert nun ihren Tribut und alle dürfen Zahlen. Dass die Geldpolitik für derartige Ungleichgewichte sorgen kann ist natürlich auch a) ein Ärgernis aber b) stehen die Geldpolitiker auch vor "unlösbaren" Aufgaben die hier oder da immer für "Ungerechtigkeiten" sorgen werden. Hoffentlich dauert das diesmal nicht zu lange (Stagflation).

Eine Teilung in TV Tarife sorgt meines Erachtens nach für eine Schwächung der Gewerkschaften, bzw. des Gesamten Gewerkschaftsverbundes. Eine Rückentwicklung zu einem BAT kann ich nicht beurteilen, da ich zu dieser Zeit nicht mit diesem System bekannt war. Müsste mir mal ein "Oldie"/"Boomer" erläutern ob dieses System "besser" war und in welcher Hinsicht. Falls begründet besser: Anstreben wieder alles zusammen zu legen.

Die größte "Schwäche" der Gewerkschaften ist und bleibt bei VERDI schlicht das inkompetente und mit der Politik verbandelte Personal und bei allen (außer vielleicht der GEW) die Überrepräsentanz der EG 2-7.
Wobei sich letzteres nicht lösen lässt denn es GIBT schlicht mehr Stellen die mit EG 5 abwärts bezahlt werden als in 9 - 13 zusammen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 26.08.2023 12:46
Das mit dem zusammenlegen wird kurz- und mittelfristig nichts. Gewünscht von Gewerkschaftsseite ist es. Allerdings fehlt es hier faktisch an Mehrheiten und Durchsetzungskraft, dass gegen die AG Seite durchzusetzen. Der TV-L ist am Boden und muss erstmal grundsätzlich wieder eine Verhandlungsstärke aufbauen.

Von der GEW Berlin aus 2010:
"Seit dem Jahr 2003 gehört das Land Berlin keinem Arbeitgeberverband mehr an. Mit dem Wiedereintritt in die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) soll dieser Zustand bis zum 31.12.2011 beendet werden. Gleichzeitig hält das Land Berlin aber daran fest, dass die besondere Berliner Situation einen Stufenplan erfordert, mit dem spätestens im Dezember 2017 in Berlin das gleiche Tarifniveau wie in den anderen Bundesländern erreicht wird. Am 1. August 2011 wird das derzeitige Berliner Tarifniveau von etwa 94 Prozent des Länderni- veaus auf 97 Prozent angehoben. Das entspricht einer Einkommenserhöhung von rund 3 Prozent. Außerdem werden ab dem 1. Oktober 2011 Entgeltabschlüsse der TdL für das laufende Jahr auf Berlin übertragen. Einmalzahlungen, die im TdL-Bereich für 2011 wirksam werden, erhalten Berliner Beschäftigte im Dezember 2011 zu 97 Prozent. Ab 2012 werden die Entgeltabschlüsse der TdL, zunächst mit einer Verzögerung um 6 und 3 Monate, später zeitgleich übertragen. 2013, 2014 und 2015 wird der Abstand zwischen der Entgelttabelle des Landes Berlin und den anderen Bundesländern um mindesten 0,5 Prozentpunkte ver- ringert. Sollte außerdem in einem dieser Jahre die allgemeine Entgelterhöhung weniger als 1,5 Prozent betragen, wird jeweils die Differenz auf die 0,5 Prozentpunkte aufgeschlagen. Damit wird in jedem Jahr eine Einkommenserhöhung von 2 Prozent garantiert."

Das ist wahrlich schlecht gealtert.

https://www.gew-berlin.de/fileadmin/media/publikationen/be/Tarif/Tarifvertraege/Land-Berlin/Broschuere-Ueberleitung-AngleichungsTV-01-11-2010.pdf
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.08.2023 13:35
Das mit dem zusammenlegen wird kurz- und mittelfristig nichts. Gewünscht von Gewerkschaftsseite ist es. Allerdings fehlt es hier faktisch an Mehrheiten und Durchsetzungskraft, dass gegen die AG Seite durchzusetzen. Der TV-L ist am Boden und muss erstmal grundsätzlich wieder eine Verhandlungsstärke aufbauen.

Bei den Verhandlungen zur Reform des BAT waren die Gewerkschaften durchaus noch sehr gut aufgestellt bzgl. Mitgliederzahlen. Defakto wurde es daher damals ordentlich verkackt und ein Generalstreik hätte sein müssen. Wir waren als Mitglieder streikbereit. Hat nicht interessiert.

Eibe 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle einschließlich Jahressonderzahlung wäre ein guter Schritt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.08.2023 13:57

Wobei sich letzteres nicht lösen lässt denn es GIBT schlicht mehr Stellen die mit EG 5 abwärts bezahlt werden als in 9 - 13 zusammen.
Gesamt öD: Anteil größer EG8 50,6%
Also die Mehrheit wären die schon mal.

EG5 und abwärts sind nur 20%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.08.2023 14:05
Einen Lösungsansatz habe ich in Grundzügen erdacht. Klar lässt sich da kritisieren und im Detail feilen, aber sicher ist, dass auch ich nicht "alles" durchdacht habe und durchdenken werde. Dafür braucht es mehr als eine Person.
Daher habe ich mich ja auch mit deinem Grundkonzept beschäftigt und dargestellt, wo ich stärken und schwächen sehe.
Gerne können wir in einem anderem Thread das weiterentwickeln.
Ein kleiner Hinweis am Ende: Die Reduktion der Steuer bei allen 235T EG13er (die ja rund 10% der ödler ausmachen) auf das 10% Model würde für dem Staat ein Einnahmen Verlust von knapp zwei Mrd bescheren.

Peanuts würde ich mal sagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 26.08.2023 14:15
Einen Lösungsansatz habe ich in Grundzügen erdacht. Klar lässt sich da kritisieren und im Detail feilen, aber sicher ist, dass auch ich nicht "alles" durchdacht habe und durchdenken werde. Dafür braucht es mehr als eine Person.
Daher habe ich mich ja auch mit deinem Grundkonzept beschäftigt und dargestellt, wo ich stärken und schwächen sehe.
Gerne können wir in einem anderem Thread das weiterentwickeln.
Ein kleiner Hinweis am Ende: Die Reduktion der Steuer bei allen 235T EG13er (die ja rund 10% der ödler ausmachen) auf das 10% Model würde für dem Staat ein Einnahmen Verlust von knapp zwei Mrd bescheren.

Peanuts würde ich mal sagen.

Peanuts die man hier holen kann:
https://www.schwarzbuch.de

oder da:
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/zahlen-zu-asyl/265776/asylbedingte-kosten-und-ausgaben/

oder da:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171896/umfrage/investitionen-in-anlagen-zur-nutzung-von-strom-aus-erneuerbaren-energien/#:~:text=Die%20Statistik%20zeigt%20die%20Entwicklung,Erneuerbare%2DEnergie%2DAnlagen%20investiert.

oder hier:
https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/stadt-muenchen-zahlt-4-millionen-euro-fuers-gendern-82011712.bild.html

und hier:
https://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen-fakten/oda-zahlen

und ja ich kann gefühlt endlos weiter machen.

Fazit: Bevor wir hier Ungerechtigkeiten schaffen, sollten wir uns mal auch wieder auf die Basics konzentrieren, die eine Gesellschaft im inneren zusammenhält.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 26.08.2023 15:34
Das mit dem zusammenlegen wird kurz- und mittelfristig nichts. Gewünscht von Gewerkschaftsseite ist es. Allerdings fehlt es hier faktisch an Mehrheiten und Durchsetzungskraft, dass gegen die AG Seite durchzusetzen. Der TV-L ist am Boden und muss erstmal grundsätzlich wieder eine Verhandlungsstärke aufbauen.

Bei den Verhandlungen zur Reform des BAT waren die Gewerkschaften durchaus noch sehr gut aufgestellt bzgl. Mitgliederzahlen. Defakto wurde es daher damals ordentlich verkackt und ein Generalstreik hätte sein müssen. Wir waren als Mitglieder streikbereit. Hat nicht interessiert.

Eibe 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle einschließlich Jahressonderzahlung wäre ein guter Schritt.

Bin daran interessiert welcher Verdi-Hansel damals sprunghaft Wohlhabend wurde. Wenn es sie damals nicht interessiert hat sorgen wir dafür, dass es sie jetzt interessiert.

ich zieh das mal quer hier:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php?topic=114634.0

So wie ich das lese gab es "keinen"? guten Grund den BAT zu zerlegen? Außer vielleicht von AG Seite um das Chaos anzurichten welches wir heute haben und natürlich die damit einhegenden "Einsparungen"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.08.2023 16:41
Jedenfalls hat es zu einer massiven Zerlegung in TVÖD, TV-L, TV-V, TV-N etc. geführt. Natürlich gab es Druck seitens der AG. Aber wo war damals die durchaus starke Gewerkschaft? Das hat viele Leute aus der Gewerkschaft getrieben und nun jammert Verdi über schwindende Mitgliedszahlen und wenig Durchsetzungsvermögen. Darüber kann ich angesichts der Historie und Geschehnisse nur lachen....

Für die anstehenden Tarifverhandlungen bitte 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle mit Jahressonderzahlung. Gleicher Zeitpunkt und Laufzeitende...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 26.08.2023 19:34
Jedenfalls hat es zu einer massiven Zerlegung in TVÖD, TV-L, TV-V, TV-N etc. geführt. Natürlich gab es Druck seitens der AG. Aber wo war damals die durchaus starke Gewerkschaft? Das hat viele Leute aus der Gewerkschaft getrieben und nun jammert Verdi über schwindende Mitgliedszahlen und wenig Durchsetzungsvermögen. Darüber kann ich angesichts der Historie und Geschehnisse nur lachen....

Für die anstehenden Tarifverhandlungen bitte 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle mit Jahressonderzahlung. Gleicher Zeitpunkt und Laufzeitende...

hat der Feminismus den BAT gekillt? XD

"Als Kritik am BAT wurde vorgebracht, seine starren Vorschriften erschwerten ein flexibles Arbeiten; individuelle Leistung finde keine Berücksichtigung.
Das Vergütungssystem mit Zuschlägen je nach dem Familienstand des Angestellten (den sogenannten Ortszuschlägen) spiegle ein überlebtes patriarchalisches Familienbild wider.
Weiterhin wurde kritisiert, dass der erhöhte Ortszuschlag nur an das Vorliegen einer standesamtlichen Eheeingehung und die gemeldeten Kinder anknüpft. Somit sei dies nicht zielgerichtet auf das tatsächliche Familienleben ausgerichtet."

ich denke mal BAT will keiner mehr haben. Aber TVöD wäre ein Punkt an dem man anknüpfen sollte. Das ausscheren der Länder hat zu nichts geführt, außer dass vielleicht temporär ein Bundesland mehr Lehrer lockt als das andere.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 27.08.2023 13:45
Weiß jemand wann die Forderungen der Gewerkschaften veröffentlicht werden?
Bei der letzten Tarifrunde ist dies am 26.8. passiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.08.2023 16:21
Mitte Oktober, kurz vor der ersten Verhandlungsrunde am 26. Oktober
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: InVinoVeritas am 27.08.2023 19:27
Hier die Termine in einer Übersicht:

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++d1a1ef8e-1996-11ee-944b-001a4a160129
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 27.08.2023 19:47
Zitat
Am 11. Oktober beschließt die ver.di-Bundestarifkommission die Forderungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Schon am 26. Oktober findet die erste Verhandlungsrunde statt. Am 2./3. November geht es in die zweite Verhandlungsrunde, die dritte ist für den 7./8. Dezember geplant.

Wieso verhandeln die Lamer eigentlich so spät? Der neue Tarif beginnt bereits am 1.10. (!)  >:(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 27.08.2023 19:51
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 27.08.2023 19:55
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Erwarten oder zu befürchten?
Also ich für meine Teile befürchte leider so etwas
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.08.2023 20:21
Wieso verhandeln die Lamer eigentlich so spät? Der neue Tarif beginnt bereits am 1.10. (!)  >:(

Der Tarif-Vertrag endet nicht, es gibt auch keinen neuen. Gekündigt wurden nur die Entgelttabellen. Und bis zum 30.09. gilt die Friedenspflicht. Zuvor haben also die Gewerkschaften keinerlei Druckmittel in der Hand. Vorher zu verhandeln und abzuschließen würde als keinerlei Sinn ergeben…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 27.08.2023 20:21
Erwarten oder zu befürchten?
Also ich für meine Teile befürchte leider so etwas

Na im Gegensatz zur letzten TVL-"Erhöhung" wäre das doch der totale Knaller!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 27.08.2023 20:21
Zitat
Am 11. Oktober beschließt die ver.di-Bundestarifkommission die Forderungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Schon am 26. Oktober findet die erste Verhandlungsrunde statt. Am 2./3. November geht es in die zweite Verhandlungsrunde, die dritte ist für den 7./8. Dezember geplant.

Wieso verhandeln die Lamer eigentlich so spät? Der neue Tarif beginnt bereits am 1.10. (!)  >:(

Der neue Tarif beginnt am 1.10.? Wann endet der alte Tarif denn?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 27.08.2023 20:50
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Erwarten oder zu befürchten?
Also ich für meine Teile befürchte leider so etwas

Ich würde dieses Ergebnis mit Kusshand nehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 27.08.2023 21:05
Am 11. Oktober beschließt die ver.di-Bundestarifkommission die Forderungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Schon am 26. Oktober findet die erste Verhandlungsrunde statt. Am 2./3. November geht es in die zweite Verhandlungsrunde, die dritte ist für den 7./8. Dezember geplant.

Boh das dauert wieder….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 27.08.2023 21:14
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.


https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Erwarten oder zu befürchten?
Also ich für meine Teile befürchte leider so etwas

Ich würde dieses Ergebnis mit Kusshand nehmen.

Wie wäre es, wenn unsere Tabellen einfach um 10 Prozent verringert werden? Dann auch noch Kusshand? Du stehst also auf Kaufkraftverluste?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 27.08.2023 22:19
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.


https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Erwarten oder zu befürchten?
Also ich für meine Teile befürchte leider so etwas

Ich würde dieses Ergebnis mit Kusshand nehmen.

Wie wäre es, wenn unsere Tabellen einfach um 10 Prozent verringert werden? Dann auch noch Kusshand? Du stehst also auf Kaufkraftverluste?

Auf wie viel bist du aus?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RadWirdKommen am 27.08.2023 22:26
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Also so schlecht ist das Ergebnis nicht gewesen. Wenn man Vergleicht in der Summe sogar besser als das von IGM.

Die Frage wäre, würde die Einmalzahlung erst 2024 kommen oder wird es evtl diese noch vor Weihnachten geben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 27.08.2023 22:56
Letzteres ist nicht
Möglich, da die Verhandlungen erst am 7.12 enden. Die Frage ist,
Finde ich:
Kommen die 3.000 in ein oder zwei Tranchen oder in gefühlt 10, was eine Frechheit beim TV-ÖD ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 27.08.2023 23:18
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Also so schlecht ist das Ergebnis nicht gewesen. Wenn man Vergleicht in der Summe sogar besser als das von IGM.

Die Frage wäre, würde die Einmalzahlung erst 2024 kommen oder wird es evtl diese noch vor Weihnachten geben?

Ich glaube, dass überhaupt kein Geld mehr in 2023 fließen wird. Die Tarifverhandlungen TvÖD sind Ende April zuende gegangen und das erste Geld gab es zum 01.06.2023.

Dass die drei Verhandlungsrunden gänzlich ausgeschöpft werden, halte ich für gegeben. Man würde sich bestimmt nicht Anfang November einigen, da man sich die Lachshäppchen somit entgehen lassen würde. xD

Ich würde mal den 01.03.2024 anpeilen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 28.08.2023 06:52
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.


https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Erwarten oder zu befürchten?
Also ich für meine Teile befürchte leider so etwas

Ich würde dieses Ergebnis mit Kusshand nehmen.

Wie wäre es, wenn unsere Tabellen einfach um 10 Prozent verringert werden? Dann auch noch Kusshand? Du stehst also auf Kaufkraftverluste?

Dann verhandel doch selbst mit deinem Arbeitgeber eine Zulage oder Wechsel in die Privatwirtschaft und nimm dein Lebsn selbst in die Hand.

Du stehst also auf deine Opferrolle
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.08.2023 08:57
01.03.24 anpeilen und dann Übernahme der TVöD Tabelle mit gleicher Laufzeit. Würde einige Vorteile bringen. Natürlich auch gleiche Jahressonderzahlung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 28.08.2023 09:13

 oder es noch cleverer macht und direkt auf ausschütter setzt, braucht er sein kapital gar nicht verbrauchen.


Ich zitiere mal:

"Es ist für den Anleger gehupft wie gesprungen, ob er seinen Cash-Flow (Entnahmen) über Ausschüttungen oder Anteilsverkäufe erzeugt. Der „Substanzverlust“ im Sinne der Änderung des Gesamtdepotwertes – und nur darauf kommt es an – ist in beiden Konstellationen exakt gleich groß"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 09:25

 oder es noch cleverer macht und direkt auf ausschütter setzt, braucht er sein kapital gar nicht verbrauchen.


Ich zitiere mal:

"Es ist für den Anleger gehupft wie gesprungen, ob er seinen Cash-Flow (Entnahmen) über Ausschüttungen oder Anteilsverkäufe erzeugt. Der „Substanzverlust“ im Sinne der Änderung des Gesamtdepotwertes – und nur darauf kommt es an – ist in beiden Konstellationen exakt gleich groß"

Die Dividenden-Irrelevanz-Theorie von Miller und Modigliani kann man bemühen um dumm zu schwätzen, muss man aber nicht.

Wen du zitierst wäre bei einem Zitat auch wichtig zu wissen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 28.08.2023 09:28
Sollten wir keine 3000€ bekommen, wäre das echt ein schlechter Scherz.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 28.08.2023 09:28
01.03.24 anpeilen und dann Übernahme der TVöD Tabelle mit gleicher Laufzeit. Würde einige Vorteile bringen. Natürlich auch gleiche Jahressonderzahlung.

Da geh ich mit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 28.08.2023 10:48


Ich würde dieses Ergebnis mit Kusshand nehmen.

Von der Inflation der letzten 3 Jahre hast du schon mal was gehört, oder?

TVöD inhaltlich und zeitlich übernehmen (+ JSZ) wäre das unterste Minimum.

"Kusshand" wären 3 - 4 % oben drauf, um die zeitliche Verzögerung zum TVöD (also mehr Einkommensverluste durch die weiterhin hohe Inflation) auszugleichen.

Und ja, ich weiß, dass das nur wenig realistisch ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 11:05


Ich würde dieses Ergebnis mit Kusshand nehmen.

Von der Inflation der letzten 3 Jahre hast du schon mal was gehört, oder?

TVöD inhaltlich und zeitlich übernehmen (+ JSZ) wäre das unterste Minimum.

"Kusshand" wären 3 - 4 % oben drauf, um die zeitliche Verzögerung zum TVöD (also mehr Einkommensverluste durch die weiterhin hohe Inflation) auszugleichen.

Und ja, ich weiß, dass das nur wenig realistisch ist.

hier kann man nachschauen wie sehr man persönlich an der Inflation leidet:
https://service.destatis.de/inflationsrechner/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 28.08.2023 12:39

 oder es noch cleverer macht und direkt auf ausschütter setzt, braucht er sein kapital gar nicht verbrauchen.


Ich zitiere mal:

"Es ist für den Anleger gehupft wie gesprungen, ob er seinen Cash-Flow (Entnahmen) über Ausschüttungen oder Anteilsverkäufe erzeugt. Der „Substanzverlust“ im Sinne der Änderung des Gesamtdepotwertes – und nur darauf kommt es an – ist in beiden Konstellationen exakt gleich groß"

Die Dividenden-Irrelevanz-Theorie von Miller und Modigliani kann man bemühen um dumm zu schwätzen, muss man aber nicht.

Wen du zitierst wäre bei einem Zitat auch wichtig zu wissen.

Gerd Kommer.

Inwieweit das "dumm schwätzen" ist, wäre auch wichtig zu wissen.

Betreibe ich eine Dividendenstrategie mit Einzelaktien bleibe ich nur mit Glück auf Marktniveau oder darüber, da nicht replizierbar - setzt man das mit ETFs um, siehts noch gruseliger aus, da die hier "spezialisierten" ETF regelmäßig underperformen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 13:07

 oder es noch cleverer macht und direkt auf ausschütter setzt, braucht er sein kapital gar nicht verbrauchen.


Ich zitiere mal:

"Es ist für den Anleger gehupft wie gesprungen, ob er seinen Cash-Flow (Entnahmen) über Ausschüttungen oder Anteilsverkäufe erzeugt. Der „Substanzverlust“ im Sinne der Änderung des Gesamtdepotwertes – und nur darauf kommt es an – ist in beiden Konstellationen exakt gleich groß"

Die Dividenden-Irrelevanz-Theorie von Miller und Modigliani kann man bemühen um dumm zu schwätzen, muss man aber nicht.

Wen du zitierst wäre bei einem Zitat auch wichtig zu wissen.

Gerd Kommer.

Inwieweit das "dumm schwätzen" ist, wäre auch wichtig zu wissen.

Betreibe ich eine Dividendenstrategie mit Einzelaktien bleibe ich nur mit Glück auf Marktniveau oder darüber, da nicht replizierbar - setzt man das mit ETFs um, siehts noch gruseliger aus, da die hier "spezialisierten" ETF regelmäßig underperformen.

Schön, dass du nachgeliefert hast. Gerd Kommer ist auch die Basis aus der ich heraus agiere. Wenn du "Performance" jagst und nicht "Cash-Flow". Kannst du das ja machen. Bewusst sollte dir hierbei folgendes sein:

- Die beiden Strategien haben unterschiedliche Ziele und sind demnach kaum zu vergleichen.

- Vergleicht man sie dennoch so ergibt sich folgendes Bild:

 - Thesaurierung innerhalb des ETF und Entnahmestrategie im Alter (Steuerersparnis und Verbrauch des Kapitals im Alter). Setzt man hier eine 4% Regel an so Verbraucht sich das Kapital tatsächlich, da nur theoretisch das Vermögen weiter wächst trotz Entnahme. Dafür bräuchte es natürlich in der Rente keine Querschläger wie Nullzinsphasen/Hochzinsphasen oder gar Krisen oder schlimmer noch, und wie aktuell der Fall: Vorabpauschale. Der Thesaurierungsvorteil schrumpf hier gegenüber der Ausschüttungsvariante auf ein lächerliches (aber dennoch möglicherweise für den ein oder anderen dennoch ausschlaggebendes Maß) zusammen. (Heimat der Excel Millionäre)

- Thesaurierung außerhalb des ETF und Ausschüttungen im Alter (keine Steuerersparnis, kein Verbrauch des Kapitals im Alter.) Reichen einem die Ausschüttungen, dann ist klar, dass das "Principle" nicht angetastet werden muss. Dividenden-Kürzungen und Ausfälle, können insbesondere in den von dir so gescholtenen ETFs sehr gut ausgeglichen werden. Die Performance (Ausschüttungen und Kursgewinne) stehen bei so manchem Produkt dem MSCI in nichts nach. Gewähren aber zusätzlich die Freiheit die Ausschüttungen (um den Preis der Kapitalertragsteuer) selbst zu steuern. (Heimat der auf tatsächlichen Gewinnen auf dem Konto sitzenden Millionäre)

Betreibt man die Dummheit nach möglichst hohen Ausschüttungen zu jagen, was Kommer in seiner Theorie unterstellt, so ist es nicht nur ein Nullsummenspiel sogar möglicherweise ein Verlustspiel (z.B. Global X Super Dividend ETF)

Mit der Einführung der Vorabpauschale wurden beide Strategien steuerlich nahezu angeglichen. Es ist also aus dieser Sicht nur noch ein sehr kleines Plus für automatische Thesaurierer gegeben, was sich in Zukunft auch wieder ändern kann.

Im Endeffekt ist es Geschmacksache für welches man sich entscheidet. Sicher sind Dividenden nicht, Kursgewinne aber auch nicht. Und bevor ich irgendwas verkaufe, sitze ich lieber auf tatsächlichen Auszahlungen die gesicherte Gewinne sind, während andere auf Luftbuchungen mit grünen Zahlen sitzen. Was ich mit den Ausschüttungen mache ist meine Sache und nicht Sache des Fonds. Ich präferiere Freiheit und 1 € aufm Konto ist besser als 1 € Buchgewinn.

https://www.youtube.com/watch?v=Wsr2GrjepAI&t=923s
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 28.08.2023 13:36

Im Endeffekt ist es Geschmacksache für welches man sich entscheidet.


Das sieht die Finanzwissenschaft offenbar anders.

Ich präferiere Freiheit und 1 € aufm Konto ist besser als 1 € Buchgewinn

Freust du dich auch über "free money", wenn du Bargeld vom Konto abhebst? Es ist und bleibt mentale Buchführung.

Davon ab: Insbesondere beim Vermögensaufbau ist es doch idiotisch eine aufwendige Dividendenstrategie zu fahren, wenn man den Krempel ohnehin wieder investiert - das ist steuerschädlich und teuer (aufgrund des Spreads).

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 13:54

Im Endeffekt ist es Geschmacksache für welches man sich entscheidet.


Das sieht die Finanzwissenschaft offenbar anders.

Ich präferiere Freiheit und 1 € aufm Konto ist besser als 1 € Buchgewinn

Freust du dich auch über "free money", wenn du Bargeld vom Konto abhebst? Es ist und bleibt mentale Buchführung.

Davon ab: Insbesondere beim Vermögensaufbau ist es doch idiotisch eine aufwendige Dividendenstrategie zu fahren, wenn man den Krempel ohnehin wieder investiert - das ist steuerschädlich und teuer (aufgrund des Spreads).

Wie sicher du dich fühlst ob der Götter denen du folgst. Du hinterfragst ja nichtmal. Schaf LOL
Mal was zum Wachwerden:
https://extraetf.com/de/etf-comparison?etf=IE00B4L5Y983,IE00BZ56SW52,IE00BYXVGZ48

und hier zum fortbilden:
https://www.youtube.com/watch?v=L-dJDGET1zI

Hör auf nachzuplappern und fang an nachzudenken. Offensichtlich hast du das erste video weder angeschaut, oder falls angeschaut, nicht verstanden. Die Welt ist nicht Schwarz und Weiß und die "Wissenschaft" trifft annahmen, die es zu untersuchen Gilt. Es gibt hier sehr viele Abstufungen, die eine Aussage eines Kommers direkt ad absurdum führen.

PS.: Sämtliche bisher aufgelegte Fonds von Gerd Kommer performen wie auf Hundehaufen in der Sonne. Sein aktuell aufgelegter Fonds muss sich abzüglich seiner Kosten auch erstmal beweisen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 14:00

Im Endeffekt ist es Geschmacksache für welches man sich entscheidet.


Das sieht die Finanzwissenschaft offenbar anders.

Ich präferiere Freiheit und 1 € aufm Konto ist besser als 1 € Buchgewinn

Freust du dich auch über "free money", wenn du Bargeld vom Konto abhebst? Es ist und bleibt mentale Buchführung.

Davon ab: Insbesondere beim Vermögensaufbau ist es doch idiotisch eine aufwendige Dividendenstrategie zu fahren, wenn man den Krempel ohnehin wieder investiert - das ist steuerschädlich und teuer (aufgrund des Spreads).

Steuerschädlich: Vorabpauschale. Wann lernst du?

Teuer/Spread: Kannst du kaufen oder kannst du es nicht?

Aufwand: einmal im Quartal/Jahr ne passende Order abgegeben ist richtig Teuer bei den Neobrokern heute mit 0€ auf alles mögliche.

"Als Investor muss man sich dessen bewusst sein, dass Spreads von ETF zu ETF und von Börse zu Börse sehr unterschiedlich ausfallen können. Dass die Geld-Brief-Spanne auf ETFs, die denselben Index abbilden, unterschiedlich sein kann, hängt zum großen Teil davon ab, wo die Titel gelistet sind und welche Systematik hinter dem Orderbuch und der Preisstruktur des entsprechenden Market Makers liegt. Manch ein Market Maker ist Experte auf einem Gebiet und stellt für diese Produkte sehr konkurrenzfähige Kurse, während er in anderen Bereichen, in denen er sich weniger gut auskennt, weniger gute Preise nennt.
Es gibt zahlreiche Faktoren, die Spreads beeinflussen. Es lohnt sich daher, die Kurse von mehreren Marktteilnehmern zu vergleichen, vor allem, wenn man sich für ein wenig gehandeltes Produkt interessiert." - Morningstar
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 14:10

Im Endeffekt ist es Geschmacksache für welches man sich entscheidet.


Das sieht die Finanzwissenschaft offenbar anders.

Ich präferiere Freiheit und 1 € aufm Konto ist besser als 1 € Buchgewinn

Freust du dich auch über "free money", wenn du Bargeld vom Konto abhebst? Es ist und bleibt mentale Buchführung.

Davon ab: Insbesondere beim Vermögensaufbau ist es doch idiotisch eine aufwendige Dividendenstrategie zu fahren, wenn man den Krempel ohnehin wieder investiert - das ist steuerschädlich und teuer (aufgrund des Spreads).

"Free Money"

"Because investors with this mind-set keep dividends in a separate “mental account,” they rarely reinvest dividends in the companies that paid them." - Fehler Nummer 1

"The problem with mentally separating dividends from price appreciation is that investors often choose stocks for their dividends, the researchers write." - Fehler Nummer 2

Man muss es halt auch können. Und komm mir jetzt nicht mit "Dividendenabschlag" der innerhalb gefühlt Millisekunden vom Markt aufgefressen wird.

https://www.chicagobooth.edu/review/dividends-are-not-free-money-though-lots-investors-seem-think-they-are
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 28.08.2023 14:33


und hier zum fortbilden:
https://www.youtube.com/watch?v=L-dJDGET1zI

Hör auf nachzuplappern und fang an nachzudenken.

...deshalb verlinkst du Videos von einem x-beliebigen Youtuber, der schlechter als der Markt performt und vor allem durchs Unternehmertum und Youtube vermögend geworden ist?
 
Seine Videos funktionieren ausschließlich aufgrund seiner Dividendenstrategie...Würde er einen ther. Welt-ETF kaufen, guckt sich das keiner an.

Zitat
Mal was zum Wachwerden:
https://extraetf.com/de/etf-comparison?etf=IE00B4L5Y983,IE00BZ56SW52,IE00BYXVGZ48

Eher klassischer Survivorship-Bias, denn was zum Wachwerden.

P.S.: WisdomTree Global Quality Dividend ist ACC, also NICHT ausschüttend ;) Passt also nicht ganz zu deiner Strategie, von wegen Freiheit und 1 € in der Tasche...

Zitat
Schaf LOL

Ernsthaft?


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 14:38


und hier zum fortbilden:
https://www.youtube.com/watch?v=L-dJDGET1zI

Hör auf nachzuplappern und fang an nachzudenken.

...deshalb verlinkst du Videos von einem x-beliebigen Youtuber, der schlechter als der Markt performt und vor allem durchs Unternehmertum und Youtube vermögend geworden ist?
 
Seine Videos funktionieren ausschließlich aufgrund seiner Dividendenstrategie...Würde er einen ther. Welt-ETF kaufen, guckt sich das keiner an.

Zitat
Mal was zum Wachwerden:
https://extraetf.com/de/etf-comparison?etf=IE00B4L5Y983,IE00BZ56SW52,IE00BYXVGZ48

Eher klassischer Survivorship-Bias, denn was zum Wachwerden.

P.S.: WisdomTree Global Quality Dividend ist ACC, also NICHT ausschüttend ;) Passt also nicht ganz zu deiner Strategie, von wegen Freiheit und 1 € in der Tasche...

Zitat
Schaf LOL

Ernsthaft?

Ach so. Was ist mit dem anderen ETF? Passt nicht in deine Argumentation oder weshalb verschweigst du den?
Wo liegt der Survivorship Bias wenn ein jüngerer ETF betrachtet wird? Hast du mal die Zeiträume verändert? LOL
Du folgst keinem Survivorship bias? XD

Du kannst den YouTuber kritisieren, setzt dich aber mit den Inhalten, den Argumenten und seiner differenzierten Sichtweise auf das Thema nicht en Detail auseinander. Weshalb es auch keinen Sinn für mich ergibt, mit solchen Leuten weiter über diese Themen zu diskutieren, weil sie einmal Kommer gelesen, dann investiert und nie tiefergehend nachgedacht haben. Bleib bei deinem Sparplan. Damit bist du besser als 80% der Leute die das nicht tun. Ich habe da ganz andere Präferenzen und den minimalen Steuernachteil nehme ich unter Ausnutzung des Freibetrages ohne etwas zu verkaufen gerne in Kauf.

Auf weitere Posts von dir a la "ich hab recht, du nicht" kann ich verzichten. Du hast zu wenig detailliertes Hintergrundwissen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 28.08.2023 14:59

...


Warum so dünnhäutig?

Die beiden ETFs gibt es noch nicht so lange, daher kann auch keine verlässliche Aussage darüber getroffen werden, ob die nun tatsächlich dauerhaft über der Marktrendite performen werden. Wie auch?

Der MSCI World hat immerhin einen Track Record von 45 Jahren (Lindy-Effekt lässt grüßen).

Zitat
Du kannst den YouTuber kritisieren, setzt dich aber mit den Inhalten, den Argumenten und seiner differenzierten Sichtweise auf das Thema nicht en Detail auseinander.

Ich habe seine Videos bereits gesehen, da hatte er noch Haare... In diesem Video gibt er sogar mit vielen Wort zu, dass er underperformt - VIEL weniger Aufwand und mehr Gesamtrendite, wenn er einfach einen Welt ETF gekauft hätte, aber eben auch keinen YT-Erfolg.

Zitat
Ich habe da ganz andere Präferenzen

Welche wären das?

Zitat
Du hast zu wenig detailliertes Hintergrundwissen.

Beißt sich das nicht mit
Zitat
Auf weitere Posts von dir a la "ich hab recht, du nicht" kann ich verzichten.

?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 15:10
Ich habe seine Videos bereits gesehen, da hatte er noch Haare... In diesem Video gibt er sogar mit vielen Wort zu, dass er underperformt - VIEL weniger Aufwand und mehr Gesamtrendite, wenn er einfach einen Welt ETF gekauft hätte, aber eben auch keinen YT-Erfolg.

Also wieder keine Inhaltsdiskussion. Okay bye
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 28.08.2023 15:16
Ich habe seine Videos bereits gesehen, da hatte er noch Haare... In diesem Video gibt er sogar mit vielen Wort zu, dass er underperformt - VIEL weniger Aufwand und mehr Gesamtrendite, wenn er einfach einen Welt ETF gekauft hätte, aber eben auch keinen YT-Erfolg.

Also wieder keine Inhaltsdiskussion. Okay bye

Ich habe den INHALT seines aktuelleren Videos wiedergegeben... Inhaltlicher geht's nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 15:37
Ich habe seine Videos bereits gesehen, da hatte er noch Haare... In diesem Video gibt er sogar mit vielen Wort zu, dass er underperformt - VIEL weniger Aufwand und mehr Gesamtrendite, wenn er einfach einen Welt ETF gekauft hätte, aber eben auch keinen YT-Erfolg.

Also wieder keine Inhaltsdiskussion. Okay bye

Ich habe den INHALT seines aktuelleren Videos wiedergegeben... Inhaltlicher geht's nicht.

hahahahahahahahahah
Wenn du den INHALT wiedergegeben hättest und dazu noch deine Ansichten hinzugefügt hättest, was eine Diskussionsgrundlage vielleicht hätte etablieren können, dann wär das was gewesen, hätte dich aber locker ein paar stunden beschäftigen sollen.

So, hast du nur Müll ohne inhaltliche Punkte nach durchskippen des Videos, weil du faul bist, abgeliefert. Absolut unwürdig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 28.08.2023 15:39

Schaf LOL

Ernsthaft?

Du kennst die Analogie mit der Taube auf dem Schachbrett? Es gibt hier Nicks, die nicht bereit und willens sind zu diskutieren. Lohnt sich  dementsprechend auch nicht.




Heute hat die EVG dem Schlichterspruch zugestimmt. Das dürfte für die unteren und mittleren Tarifgruppen schon ein wirklich guter Abschluß sein - für die höheren Stufen gibt es allerdings "nichts" - "nichts" im Sinne einer prozentualen Erhöhung. Gut zumindest, dass man hier die Prämie auch als Einmalzahlung auszahlt. Weselsky wird sich aber so eher nicht abspeisen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 28.08.2023 15:40
hahahahahahahahahah
(...)
So, hast du nur Müll ohne inhaltliche Punkte nach durchskippen des Videos, weil du faul bist, abgeliefert. Absolut unwürdig.

Allenfalls eine solche Diskussionskultur ist unwürdig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BW zahlt zu wenig am 28.08.2023 15:45
hahahahahahahahahah
(...)
So, hast du nur Müll ohne inhaltliche Punkte nach durchskippen des Videos, weil du faul bist, abgeliefert. Absolut unwürdig.

Allenfalls eine solche Diskussionskultur ist unwürdig.

Wer nichts liefert und noch nachtritt und nicht aufhört, darf sich nicht wundern. Ich habe mich bereits zurückgezogen aber er musste ja Nachkobern. Ich habe bereits erheblich mehr zur Diskussion beitgetragen mit eigenem Wissen, Links und Nachweisen. Wenn da nichts entsprechend rückschallt, verliere ich einfach den Respekt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.08.2023 15:57
....TVöD inhaltlich und zeitlich übernehmen (+ JSZ) wäre das unterste Minimum.

"Kusshand" wären 3 - 4 % oben drauf, um die zeitliche Verzögerung zum TVöD (also mehr Einkommensverluste durch die weiterhin hohe Inflation) auszugleichen.

Und ja, ich weiß, dass das nur wenig realistisch ist.

Strategisch hätten gleiche Tabelle, gleiche JSZ und Laufzeit einige Vorteile. Viel mehr ist eh nicht zu erwarten und vielleicht kommen TVöD und TV-L eines Tages doch wieder zusammen....

Für Aktien und ETFs bitte eigenen Diskussionsbeitrag geeignet eröffnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 28.08.2023 16:03
hahahahahahahahahah
(...)
So, hast du nur Müll ohne inhaltliche Punkte nach durchskippen des Videos, weil du faul bist, abgeliefert. Absolut unwürdig.

Allenfalls eine solche Diskussionskultur ist unwürdig.

Wer nichts liefert und noch nachtritt und nicht aufhört, darf sich nicht wundern. Ich habe mich bereits zurückgezogen aber er musste ja Nachkobern. Ich habe bereits erheblich mehr zur Diskussion beitgetragen mit eigenem Wissen, Links und Nachweisen. Wenn da nichts entsprechend rückschallt, verliere ich einfach den Respekt.
Allerdings warst auch nur derjenige, der persönlich wurde. Auch bei fehlenden Argumenten von wem auch immer ist dies nicht notwendig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 28.08.2023 17:21
01.03.24 anpeilen und dann Übernahme der TVöD Tabelle mit gleicher Laufzeit. Würde einige Vorteile bringen. Natürlich auch gleiche Jahressonderzahlung.

Dann wäre der Schritt, TV-L und TvÖD zusammenzulegen, nicht mehr weit. Halte ich für unwahrscheinlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 28.08.2023 18:14
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.


https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Erwarten oder zu befürchten?
Also ich für meine Teile befürchte leider so etwas

Ich würde dieses Ergebnis mit Kusshand nehmen.

Wie wäre es, wenn unsere Tabellen einfach um 10 Prozent verringert werden? Dann auch noch Kusshand? Du stehst also auf Kaufkraftverluste?

Dann verhandel doch selbst mit deinem Arbeitgeber eine Zulage oder Wechsel in die Privatwirtschaft und nimm dein Lebsn selbst in die Hand.

Du stehst also auf deine Opferrolle

Vermutlich werden wir alle "Opfer" der schlechten Bezahlung werden und ein solches "Opfer" bringen. Aber im Gegensatz zu dir sage ich hier oft was ich denke und was ich fordere. Und ich habe schon länger hier formuliert, dass mindestens die Tabelle des TVÖD unser Ergebnis sein muss, plus alle anderen Vorzüge wie 39 h Arbeitszeit, Jobrad, Jobticket, gleiche Jahressonderzahlung. Eine Verhandlung mit dem Arbeitgeber 1:1 ist bei mir nicht möglich, da kann ich gleich die Kündigung schreiben. Danach würde man mich auf die Abschussliste setzen denke ich, wenn ich was fordere.

Und was ist deine Aussage ausser mich zu beleidigen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 28.08.2023 18:17
Kann man sowas auch für TV-L erwarten?

Zitat
Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent.


https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

Erwarten oder zu befürchten?
Also ich für meine Teile befürchte leider so etwas

Ich würde dieses Ergebnis mit Kusshand nehmen.

Wie wäre es, wenn unsere Tabellen einfach um 10 Prozent verringert werden? Dann auch noch Kusshand? Du stehst also auf Kaufkraftverluste?

Auf wie viel bist du aus?

Gleiches Gehalt in allen Belangen wie beim TVÖD & Bund. Und damit für uns eine Laufzeit von 15 Monaten bis zum 31.12.2024.

Einmalzahlung dann zum 01.02.2024 in Höhe von 3.000 Euro, gleiche Tabelle ab 01.03.2024.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 28.08.2023 19:29
Nu, die Länder haben sich ja anno dazumal aus dem BAT verabschiedet, weil sie eben weniger als der Bund (und Kommunen) zahlen wollten. Ich wüsste jetzt nicht, wie die Gewerkschaften hier ein sogar besseres Ergebnis (durch die -- hier gefordert -- früher vollständig gezahlte Inflationsprämie) als im TVöD erzwingen können sollten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.08.2023 19:45
Es sind halt 2 verschiedene Tarifverträge, das mag man gut finden oder nicht. Da könnte man auch die Gehaltsstruktur wie bei Porsche fordern. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.08.2023 20:07
Vielleicht hätten die zu BAT-Zeiten durchaus noch stärkeren Gewerkschaften deutlich mehr Paroli bieten sollen/können/müssen...?  Nun ist das Kind eben in den Brunnen gefallen. Letztlich wird man gezwungen sein, zumindest halbwegs gleichartige Bedingungen wie beim TVöD zu schaffen (Gehaltsniveau, JSZ). Insbesondere wenn die AG des ÖD im Wettbewerb um kluge Köpfe wie bei MINT-Berufen noch halbwegs Schritt halten wollen. Gerade bei höheren Entgeltgruppen besteht bekanntlich erhöhter Nachholbedarf gegenüber dem TVöD mit Stand März 2024 einschließlich JSZ. Ingenieure und ITler brauchen beide....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 28.08.2023 22:28
Vielleicht hätten die zu BAT-Zeiten durchaus noch stärkeren Gewerkschaften deutlich mehr Paroli bieten sollen/können/müssen...?  Nun ist das Kind eben in den Brunnen gefallen. Letztlich wird man gezwungen sein, zumindest halbwegs gleichartige Bedingungen wie beim TVöD zu schaffen (Gehaltsniveau, JSZ). Insbesondere wenn die AG des ÖD im Wettbewerb um kluge Köpfe wie bei MINT-Berufen noch halbwegs Schritt halten wollen. Gerade bei höheren Entgeltgruppen besteht bekanntlich erhöhter Nachholbedarf gegenüber dem TVöD mit Stand März 2024 einschließlich JSZ. Ingenieure und ITler brauchen beide....

Ich denke, dass Verdi in den letzten Monaten gesehen hat was theoretisch möglich ist - sei es beim TVöD, bei der Bahn oder den großen DGB-Gewerkschaften. Jetzt ist es wichtig für Rückhalt zu sorgen und dann einen guten Abschluß einfach auch mal zu erkämpfen. Oft sind die TV-L-Branchen dazu eher schlecht geeignet - aber vielleicht gehenzdie Stadtstaaten mal vorran - die haben Kraft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 07:55
Im Endeffekt ist es Geschmacksache für welches man sich entscheidet. Sicher sind Dividenden nicht, Kursgewinne aber auch nicht.
Grandios! Das aus deinem Munde.
Jetzt komme ich aber doch nochmal auf den Herrn Blüm zurück:
Die Rente ist sicher.

Trotzdem und obwohl du dich in deiner Sichtweise gerne verrennst (und ebenso wenige kritikfähig erscheinst, wie du die anderen ansiehst) gebe ich dir Recht, dass ein Basis Rente zur Grundsicherung (und dass sind derzeitig nicht 650€ sondern 1000) und den Rest stärker dem Menschen selbst überlassen, ob er ins "Risiko" geht oder die Sicher Rente nimmt, eine fein Sache wäre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 29.08.2023 10:15
Vielleicht hätten die zu BAT-Zeiten durchaus noch stärkeren Gewerkschaften deutlich mehr Paroli bieten sollen/können/müssen...?  Nun ist das Kind eben in den Brunnen gefallen. Letztlich wird man gezwungen sein, zumindest halbwegs gleichartige Bedingungen wie beim TVöD zu schaffen (Gehaltsniveau, JSZ). Insbesondere wenn die AG des ÖD im Wettbewerb um kluge Köpfe wie bei MINT-Berufen noch halbwegs Schritt halten wollen. Gerade bei höheren Entgeltgruppen besteht bekanntlich erhöhter Nachholbedarf gegenüber dem TVöD mit Stand März 2024 einschließlich JSZ. Ingenieure und ITler brauchen beide....

Ich denke, dass Verdi in den letzten Monaten gesehen hat was theoretisch möglich ist - sei es beim TVöD, bei der Bahn oder den großen DGB-Gewerkschaften. Jetzt ist es wichtig für Rückhalt zu sorgen und dann einen guten Abschluß einfach auch mal zu erkämpfen. Oft sind die TV-L-Branchen dazu eher schlecht geeignet - aber vielleicht gehenzdie Stadtstaaten mal vorran - die haben Kraft.

Bei uns hat der AG erkannt, dass Handlungsbedarf beim TV-L besteht. Jedoch wird in Gesprächen zur Thematik vornehmlich bei Ingenieuren und ITlern Verbesserungsbedarf gesehen. Wegen großer Probleme hier bei Stellenbesetzung und Mitarbeiterbindung. Wenn der TV-L nicht Schritt hält mit dem TVöD -auch im Hinblick auf JSZ- wird es bei höheren EGs noch schlimmer.

Ich gehe leider davon aus, dass bei Verbesserungen für höhere Entgeltgruppen eher eine bestimmte Gewerkschaft der Bremser ist. Zu Gunsten kleiner und mittlerer EGs, die bereits heute im Vergleich mit dem TVöD nicht so schlecht dastehen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 29.08.2023 11:21
Jetzt komme ich aber doch nochmal auf den Herrn Blüm zurück:
Die Rente ist sicher.

Trotzdem und obwohl du dich in deiner Sichtweise gerne verrennst (und ebenso wenige kritikfähig erscheinst, wie du die anderen ansiehst) gebe ich dir Recht, dass ein Basis Rente zur Grundsicherung (und dass sind derzeitig nicht 650€ sondern 1000) und den Rest stärker dem Menschen selbst überlassen, ob er ins "Risiko" geht oder die Sicher Rente nimmt, eine fein Sache wäre.

Das wäre cool, ich stelle mir das so vor, dass auf dem Rentenbescheid nicht steht "wenn sie so weiter einzahlen haben sie am ende eine rente von" sondern "in 5 Jahren und 6 Monaten haben Sie die Basis-Rente erreicht". Und sobald man sich im Grundsicherungsniveau selbst abgesichert hat (ist natürlich schwer vorauszusagen, wie die Lebensumstände in der Rente sind), wird man beitragsfrei gestellt und kann dann freiwillig weiterzahlen oder eben auf Rentenbeiträge verzichten.

Nachteil wäre halt, dass das Umlagesystem ja weiter läuft und man dann halt die fehlenden Rentenbeiträge über die eigenen Steuern wieder ausgleichen würde. Aber vielleicht würde es sich nach mehr Kontrolle anfühlen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 29.08.2023 11:27

Bei uns hat der AG erkannt, dass Handlungsbedarf beim TV-L besteht. Jedoch wird in Gesprächen zur Thematik vornehmlich bei Ingenieuren und ITlern Verbesserungsbedarf gesehen. Wegen großer Probleme hier bei Stellenbesetzung und Mitarbeiterbindung. Wenn der TV-L nicht Schritt hält mit dem TVöD -auch im Hinblick auf JSZ- wird es bei höheren EGs noch schlimmer.


Da stimme ich voll zu. Vergleich Facharzt Radiologie 6 Jahre Grundstudium und 6 Jahre weiterführend (Ä2 - Stufe 4) rund 94.000 € Brutto | Bergbauingenieur Uransanierung mit rund 5-6 Jahre Studium Geologie E11 Stufe 4 rund 53.000 € Brutto | Sekretärin mit 3 Jahre Ausbildung in der E7 Stufe 4 rund 38.000 € Brutto. Abstand knapp 40% Sekretärin zum Ingenieur | Abstand 77% Ingenieur zum Facharzt. Bei einer Sockelerhöhung wie jetzt bei der Bahn zeigt sich, dass Studium und Fachausbildung sich nicht mehr lohnt. Die Abstände verringern sich. Irgendwann ist der Unterschied nur noch 10% und 3 Jahre Ausbildung für Haushalt, Emails verfassen und Post wegbringen ist finanziell gesehen ähnlich lukrativ wie 6 Jahre studieren und als Ingenieur eventuell verantwortlich zu sein für die Standsicherheit von Brückenbauwerken. Schon alleine eine Erhöhung des Sockelbeitrags auf 350 € ohne prozentuale Erhöhung würde dazu führen, dass der Abstand Sekretärin zum Fachingenieur sich von rund 40 auf 35% reduziert.

Also ganz klar, es muss ein fester Prozentsatz rauskommen oder eine umgekehrte Sockelerhöhung sprich, E 15 z.B. 500 € und E1 nur noch 1/15 davon. Es ist zwar unpopulär - man würde jedoch den öD wieder konkurrenzfähig zur PW machen. Da die verdi-Umfrage keine freien Forderungswünsche erlaubt, habe ich jetzt 15% eingetragen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cherrys am 29.08.2023 11:45
fürs nix tun, 12% mehr... alles klar, die Prios sind gesetzt
https://www.bild.de/politik/2023/politik/ab-dem-kommenden-jahr-buergergeld-steigt-um-61-euro-85173392.bild.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 12:01
fürs nix tun, 12% mehr... alles klar, die Prios sind gesetzt
https://www.bild.de/politik/2023/politik/ab-dem-kommenden-jahr-buergergeld-steigt-um-61-euro-85173392.bild.html

"Amtsangemessene Alimentation". Das wird wieder witzig. Beim Bürgergeld wird alles schneller an die Inflation angepasst als die Angestelltengehälter oder Beamtenbezüge. Kindergeld sowie Einkommensteuer sind auch nicht an die Inflation gekoppelt. (Addendum: bei der Einkommensteuer gibt es Ansätze aber es ist eben nicht so eng gekoppelt, oder wird es nicht sein, wie jetzt ab 2024 beim Bürgergeld)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 12:06
Na, man darf schon erst einmal feststellen, dass das Existenzminimum ziemlich direkt an der Inflation (von Grundgütern wie Nahrungsmitteln) hängt und Leute, die auf diesem Leben (müssen), hier keinen Puffer haben, um vorübergehende Abweichungen ausgleichen zu können. Ob ich nun 1k€ oder 1,5k€ oder nur 0,8k€ jeden monat über habe und bespare, ist da doch eher zweitrangig. Jedenfalls freue ich mich auch über Inflationsausgleich, bin aber nicht in der Situation, Ende des Monats hungern zu müssen, weil ich mir die Nudeln nicht mehr leisten kann. Ich kann es also durchaus ab, wenn mein Gehalt auch erst etwas zeitversetzt entsprechend anwächst, während jemand, der auf das Existenzminimum angewiesen ist, hier eine schnellere Reaktion braucht..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 12:09
Na, man darf schon erst einmal feststellen, dass das Existenzminimum ziemlich direkt an der Inflation (von Grundgütern wie Nahrungsmitteln) hängt und Leute, die auf diesem Leben (müssen), hier keinen Puffer haben, um vorübergehende Abweichungen ausgleichen zu können. Ob ich nun 1k€ oder 1,5k€ oder nur 0,8k€ jeden monat über habe und bespare, ist da doch eher zweitrangig. Jedenfalls freue ich mich auch über Inflationsausgleich, bin aber nicht in der Situation, Ende des Monats hungern zu müssen, weil ich mir die Nudeln nicht mehr leisten kann. Ich kann es also durchaus ab, wenn mein Gehalt auch erst etwas zeitversetzt entsprechend anwächst, während jemand, der auf das Existenzminimum angewiesen ist, hier eine schnellere Reaktion braucht..

Wenn du dich aufopfern magst ist das deine Sache. Das erste, was den meisten in den Sinn kommt beim Lesen dieser Nachrichten ist wohl kaum, dass es jetzt denen die es benötigen besser geht, sondern eine schwelende Ungerechtigkeit die im Hinterkopf klopft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cherrys am 29.08.2023 12:11
Ja das Problem ist nur, dass all jene die nie auch nur überlegen zu arbeiten und sich über hinterlistige Dinge ihr "Gehalt"  aufpeppen, weiter  gepampert werden.


Die die wollen und gerade wirklich nichz können, ok. Aber unsere ganzen "Fachkräfte" werden direkt weiter angelockt. Das ist komplett das falsche Zeichen, möchte mal wissen, was bei dem Heil im Kopf vorheht, wahrscheinlich garnichts außer Luft
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 29.08.2023 12:16
Ja das Problem ist nur, dass all jene die nie auch nur überlegen zu arbeiten und sich über hinterlistige Dinge ihr "Gehalt"  aufpeppen, weiter  gepampert werden.


Die die wollen und gerade wirklich nichz können, ok. Aber unsere ganzen "Fachkräfte" werden direkt weiter angelockt. Das ist komplett das falsche Zeichen, möchte mal wissen, was bei dem Heil im Kopf vorheht, wahrscheinlich garnichts außer Luft

Und immer wieder die alte Mär...
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/migration-push-pull-faktoren-101.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 12:17
Wenn du dich aufopfern magst ist das deine Sache.

Ähm, das Existenzminimum sicherzustellen, ist eine staatliche Aufgabe, keine Privatsache...

Zitat
Das erste, was den meisten in den Sinn kommt beim Lesen dieser Nachrichten ist wohl kaum, dass es jetzt denen die es benötigen besser geht, sondern eine schwelende Ungerechtigkeit die im Hinterkopf klopft.

Ja, es ist schreiend ungerecht, wenn der Staat seinen Aufgaben nicht nachkommt.

Dennoch gibt es Leute, die sind bedürftiger als andere. Und das darf man durchaus auch bemerken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 12:19
Wenn du dich aufopfern magst ist das deine Sache.

Ähm, das Existenzminimum sicherzustellen, ist eine staatliche Aufgabe, keine Privatsache...

Ob ich nun 1k€ oder 1,5k€ oder nur 0,8k€ jeden monat über habe und bespare, ist da doch eher zweitrangig.

Deine Sache.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 12:23
Ok, schau nochmal ins Grundgesetz, speziell Art. 1.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 12:27
Ok, schau nochmal ins Grundgesetz, speziell Art. 1.

Artikel 3
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 29.08.2023 12:29
Ok, schau nochmal ins Grundgesetz, speziell Art. 1.

Artikel 3

Was willst du damit denn aussagen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 12:40
Ja das Problem ist nur, dass all jene die nie auch nur überlegen zu arbeiten und sich über hinterlistige Dinge ihr "Gehalt"  aufpeppen, weiter  gepampert werden.

Die die wollen und gerade wirklich nichz können, ok. Aber unsere ganzen "Fachkräfte" werden direkt weiter angelockt. Das ist komplett das falsche Zeichen, möchte mal wissen, was bei dem Heil im Kopf vorheht, wahrscheinlich garnichts außer Luft

Und immer wieder die alte Mär...
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/migration-push-pull-faktoren-101.html

https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/world/20200624STO81906/was-sind-die-ursachen-von-migration

Die EU akzeptiert es als gegeben. Weshalb die "Faktenfinder" der ARD nicht?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 12:54
Ok, schau nochmal ins Grundgesetz, speziell Art. 1.

Artikel 3

Was willst du damit denn aussagen?

Artikel 1: Menschenwürde: Bürgergeld: Existenzminimum
Artikel 3: Alle Menschen vor dem Gesetz gleich: Steuerliche Freistellung des Existenzminimums bei der Einkommensteuer (Inflationsausgeglichen)

Es müsste also mit gleicher Geschwindigkeit vorgegangen werden, aber Cyrix meint er könne darauf verzichten. Großzügig. Aber er sollte nicht von anderen Erwarten auf ihre Rechte zu verzichten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 29.08.2023 12:55
Wenn du dich aufopfern magst ist das deine Sache.

Ähm, das Existenzminimum sicherzustellen, ist eine staatliche Aufgabe, keine Privatsache...

Zitat
Das erste, was den meisten in den Sinn kommt beim Lesen dieser Nachrichten ist wohl kaum, dass es jetzt denen die es benötigen besser geht, sondern eine schwelende Ungerechtigkeit die im Hinterkopf klopft.

Ja, es ist schreiend ungerecht, wenn der Staat seinen Aufgaben nicht nachkommt.

Dennoch gibt es Leute, die sind bedürftiger als andere. Und das darf man durchaus auch bemerken.

Hier siehst du ein Paradebeispiel, dass die "Sozial Schwachen" nicht immer die finanziell Schwachen sind. Nach unten treten und missgönnen ist hier ein gutes Indiz.

Natürlich MUSS derzeit die Leistung für das Existenzminimum angehoben werden. Genauso wie auch die Löhne nachziehen müssen. Dass ein Bürgergeldempfänger 100% für das notwendigste ausgibt während andere vielleicht bei 30% liegen, zeigt doch die unterschiedliche zeitliche Notwendigkeit.

Im letzten Quartal sind die Reallöhne übrigens das erste mal wieder leicht gestiegen. Hier muss man ansätzen um die letzten zwei Jahre aufzuholen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 13:10
Wenn du dich aufopfern magst ist das deine Sache.

Ähm, das Existenzminimum sicherzustellen, ist eine staatliche Aufgabe, keine Privatsache...

Zitat
Das erste, was den meisten in den Sinn kommt beim Lesen dieser Nachrichten ist wohl kaum, dass es jetzt denen die es benötigen besser geht, sondern eine schwelende Ungerechtigkeit die im Hinterkopf klopft.

Ja, es ist schreiend ungerecht, wenn der Staat seinen Aufgaben nicht nachkommt.

Dennoch gibt es Leute, die sind bedürftiger als andere. Und das darf man durchaus auch bemerken.

Hier siehst du ein Paradebeispiel, dass die "Sozial Schwachen" nicht immer die finanziell Schwachen sind. Nach unten treten und missgönnen ist hier ein gutes Indiz.

Natürlich MUSS derzeit die Leistung für das Existenzminimum angehoben werden. Genauso wie auch die Löhne nachziehen müssen. Dass ein Bürgergeldempfänger 100% für das notwendigste ausgibt während andere vielleicht bei 30% liegen, zeigt doch die unterschiedliche zeitliche Notwendigkeit.

Im letzten Quartal sind die Reallöhne übrigens das erste mal wieder leicht gestiegen. Hier muss man ansätzen um die letzten zwei Jahre aufzuholen.

Reallohnentwicklung:
Q1 22 -0,9 %
Q2 22 -4,2 %
Q3 22 -5,4 %
Q4 22 -2,3 %
Q1 23 -2,3 %
Q2 23 +0,1 %

Ja gestiegen....

Wieso aufholen? "unterschiedliche zeitliche Notwendigkeit" kannst warten oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 13:28
Leute, wenn hier ernsthaft Personen angegangen werden, die am Existenzminimum leben, dann frage ich mich schon, wie man nur so verbohrt sein kann, dass man den anderen nicht einmal dies gönnen kann...

btw: Das Thema "amtsangemessene Beamten-Allimentation" hat ja im Thread zur TV-L Tarif-Runde nicht viel zu suchen. Dafür gibt es in den Beamten-Unterforen doch schon genügend stark frequentierte Threads. Und abschließend dazu: Freue dich doch über die Bürgergeld-Anhebung, die sich dann bei dir als Beamten -- anders als bei den hiesigen Tarif-Angestellten -- direkt in eine höhere Allimentation übersetzen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 29.08.2023 13:43
Bürgergeld ist nicht wirklich Existensmininum. Man lebt gut genug, sehe es täglich in der Schule.

Leute, lasst euch für E6 nicht verarschen und bezieht einfach Bürgergeld. Wer es clever macht, hat am Ende mehr raus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 29.08.2023 13:47
Freue dich doch über die Bürgergeld-Anhebung, die sich dann bei dir als Beamten -- anders als bei den hiesigen Tarif-Angestellten -- direkt in eine höhere Allimentation übersetzen wird.

Von direkt würde ich eher nicht sprechen, aber ich sehe ebenfalls keinen Grund das zu missgönnen. Und es ändert auch nichts am Tempo und den Möglichkeiten der Tarifverhandlungsparade, die mit ihrer Vorführung logischerweise erst nach dem 30.09. starten kann, und um glaubhaft zu wirken auch die drei Runden durchhalten muss.

Ich sehe es ein wenig wie Glücksspiel, wenn man den TV-L einfach automatisch Inflationsanpassen würde, wäre nicht viel gewonnen oder verloren, und man könnte sich den Zirkus sowie den Gewerkschaftsbeitrag sparen. Aber dann wäre auch die leise Resthoffnung dahin, dass es mal zu einer Reallohnerhöhung kommen könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 13:50
Bürgergeld ist nicht wirklich Existensmininum. Man lebt gut genug, sehe es täglich in der Schule.

Leute, lasst euch für E6 nicht verarschen und bezieht einfach Bürgergeld. Wer es clever macht, hat am Ende mehr raus.

Ja, irgendwo ist da eine Schwelle zu sagen: "wieso überhaupt, was mach ich hier". Leute die dann sagen: "ja aber du hast doch mehr als der im Bürgergeld" behaupten im gleichen Atemzug nach ihrer Logik auch: 1€ mehr als Bürgergeld lohnt sich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 13:53
Korrekt: 1€ mehr als Bürgergeld ist ^1€ mehr als Bürgergeld...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 13:57
Leute, wenn hier ernsthaft Personen angegangen werden, die am Existenzminimum leben, dann frage ich mich schon, wie man nur so verbohrt sein kann, dass man den anderen nicht einmal dies gönnen kann...

btw: Das Thema "amtsangemessene Beamten-Allimentation" hat ja im Thread zur TV-L Tarif-Runde nicht viel zu suchen. Dafür gibt es in den Beamten-Unterforen doch schon genügend stark frequentierte Threads. Und abschließend dazu: Freue dich doch über die Bürgergeld-Anhebung, die sich dann bei dir als Beamten -- anders als bei den hiesigen Tarif-Angestellten -- direkt in eine höhere Allimentation übersetzen wird.

Ich glaube weniger, dass hier irgendjemand angegriffen oder angegangen werden soll. Die Personen die im Bezug sind sind aus unterschiedlichen Gründen da drin. Mal eben Arbeit verloren, oder nie eine gehabt weil es einfach nicht geht, oder vom Land als Lehrer temporär gefeuert um dann wieder eingestellt zu werden etc. Alles hat irgendwo seine Berechtigung und die "Ritter der Faulheit" die sich eventuell darunter befinden bekommen zu Recht ihr Fett weg, aber das auf alle zu übertragen ist auch falsch.

Es geht weniger um das "gönnen" können. Von "Gönnung" kann bei diesen Beträgen eh nicht die Rede sein. Es geht um das "Heranrücken" eines Standards ohne Arbeit an eine Untergrenze als Standard mit Arbeit, die den Leuten Angst macht. Wie wirkt sich das auf das Portemonnaie und das Selbstbild dieser Person aus, wo sieht sie sich in der Gesellschaft.

Auf der einen Seite sind es nur Zahlen, auf der anderen Seite ein Riesen Themenkomplex der damit berührt wird. Und ich, für meinen Teil sehe weniger, dass die Wahrung der Menschenwürde nicht stattfindet.

"Leistung muss sich Lohnen" ist einer dieser Begriffe die diesem Themenkomplex entspringen. Die Leute "treten" nicht nach unten wenn sie sich darüber sorgen, dass Ihr Leistungsstandard irgendwann vom Minimum aufgefressen wird und sie auf der "unten" Seite stehen, weil die Politik ein Paar zahlen geändert hat. Ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein und sich damit gut zu fühlen, gebraucht zu werden, ist ein essentielles Bedürfnis der Menschen, weshalb die Reaktionen hier auch so emotional sind. Niemand "hasst" die tatsächlich Bedürftigen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 13:59
Korrekt: 1€ mehr als Bürgergeld ist ^1€ mehr als Bürgergeld...

Lohnt nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 13:59
Freue dich doch über die Bürgergeld-Anhebung, die sich dann bei dir als Beamten -- anders als bei den hiesigen Tarif-Angestellten -- direkt in eine höhere Allimentation übersetzen wird.

Von direkt würde ich eher nicht sprechen

Nu, die 115%-Schwelle, von der in den Parallelthreads immer die Rede ist, beziehen sich doch durchaus schon auf das Bürgergeld. Sicher, das ist nur die Mindestbesoldung. Und wenn man einfach als Dienstherr sichert, dass es einfach keine Beamte mehr im einfachen und später mittleren Dienst mehr gibt, muss man da auch nicht viel anpassen. Aber zumindest, solang das Besoldungsgefüge entsprechend viele Ämter abdeckt, kann da aufgrund der Amtsangemessenheit auch nicht so viel zusammengeschoben werden.

Also ja, es ist nicht völlig direkt, aber dann doch schon recht mittelbar, wie sich die Bürgergeldsätze auf die Beamtenbesoldung auswirken müssen.

Zitat
Ich sehe es ein wenig wie Glücksspiel, wenn man den TV-L einfach automatisch Inflationsanpassen würde, wäre nicht viel gewonnen oder verloren, und man könnte sich den Zirkus sowie den Gewerkschaftsbeitrag sparen. Aber dann wäre auch die leise Resthoffnung dahin, dass es mal zu einer Reallohnerhöhung kommen könnte.

Insbesondere hätte es auch in dem Modell in den letzten 20 Jahren keine Reallohnerhöhungen gegeben, die wir aber faktisch hatten. Klar, weniger als bei der IGM; aber auch im öD sind die Löhne deutlich über der Inflationsrate gestiegen. Und auch die Reallohnverluste in den letzten 2 Jahren haben das noch nicht aufgefressen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 14:11
Lohnt nicht.

Du arbeitest ja auch nicht, weil es sich lohnen könnte, sondern weil du einen Diensteid geschworen hast.

Beschäftigte tauschen Arbeitskraft gegen Lohn. Für die stellt sich die Frage. Für Beamte nicht. Die haben ihre Seele mit der Übernahme der Ernennungsurkunde schon "verkauft"...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 14:11
Insbesondere hätte es auch in dem Modell in den letzten 20 Jahren keine Reallohnerhöhungen gegeben, die wir aber faktisch hatten. Klar, weniger als bei der IGM; aber auch im öD sind die Löhne deutlich über der Inflationsrate gestiegen. Und auch die Reallohnverluste in den letzten 2 Jahren haben das noch nicht aufgefressen.

Interessante Behauptung. Hast du dafür Zahlen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 14:13
Lohnt nicht.

Du arbeitest ja auch nicht, weil es sich lohnen könnte, sondern weil du einen Diensteid geschworen hast.

Beschäftigte tauschen Arbeitskraft gegen Lohn. Für die stellt sich die Frage. Für Beamte nicht. Die haben ihre Seele mit der Übernahme der Ernennungsurkunde schon "verkauft"...

Weshalb du hier auf mich abstellst ist seltsam. Nur weil es sich für mich nicht "lohnen" soll, trifft das auch auf alle Anderen in diesem Themenkomplex zu die nicht verbeamtet sind?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 14:17
Schlag doch einfach nach. TV-L 2006, z.B. höchste Stufe in der EG 12: 4k€. Derzeit: knapp 6k€. Verbraucherpreisindex 2006 (mit Basis 200 im Jahr 2015): 87,6 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Publikationen/Downloads-Verbraucherpreise/verbraucherpreisindex-lange-reihen-pdf-5611103.pdf?__blob=publicationFile); im Juli 2023  117,1 * 1,058 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html). Die Löhne sind seit Einführung des TV-L in dem Beispiel um 47% gestiegen, die Preise aber nur um 41%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 14:19
Weshalb du hier auf mich abstellst ist seltsam.

Du hast den Quatsch geschrieben und ich habe dir geantwortet. Ich weiß nicht, was du willst -- dass man an dir vorbei redet?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 14:28
Weshalb du hier auf mich abstellst ist seltsam.

Du hast den Quatsch geschrieben und ich habe dir geantwortet. Ich weiß nicht, was du willst -- dass man an dir vorbei redet?

Ganz easy:
Nur weil ich Beamter bin sprichst du mir implizit das Recht ab mitzusprechen. Frag dich mal ob das so okay ist oder muss ich Artikel 5 bemühen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 29.08.2023 14:30
Bürgergeld ist nicht wirklich Existensmininum. Man lebt gut genug, sehe es täglich in der Schule.

Leute, lasst euch für E6 nicht verarschen und bezieht einfach Bürgergeld. Wer es clever macht, hat am Ende mehr raus.

So einfach ist das nicht. Viele im ÖD haben ja ein Eigenheim. Zb. Eigentumswohnung, Kinder meist schon ausm Haus. Sprich die Wohnung wäre zu große um Bürgergeld zu bekommen! Man müsste sich erst eine kleinere Wohnung kaufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 14:37
Bürgergeld ist nicht wirklich Existensmininum. Man lebt gut genug, sehe es täglich in der Schule.

Leute, lasst euch für E6 nicht verarschen und bezieht einfach Bürgergeld. Wer es clever macht, hat am Ende mehr raus.

So einfach ist das nicht. Viele im ÖD haben ja ein Eigenheim. Zb. Eigentumswohnung, Kinder meist schon ausm Haus. Sprich die Wohnung wäre zu große um Bürgergeld zu bekommen! Man müsste sich erst eine kleinere Wohnung kaufen.

Abbezahlte Hütte. Vielleicht in Ost-Deutschland:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/70265/umfrage/haeuserpreisindex-in-deutschland-seit-2000/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 14:39
Schlag doch einfach nach. TV-L 2006, z.B. höchste Stufe in der EG 12: 4k€. Derzeit: knapp 6k€. Verbraucherpreisindex 2006 (mit Basis 200 im Jahr 2015): 87,6 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Publikationen/Downloads-Verbraucherpreise/verbraucherpreisindex-lange-reihen-pdf-5611103.pdf?__blob=publicationFile); im Juli 2023  117,1 * 1,058 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html). Die Löhne sind seit Einführung des TV-L in dem Beispiel um 47% gestiegen, die Preise aber nur um 41%.

66% von 4k auf 6k. Und den Faktor hätte ich gern hergeleitet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 29.08.2023 14:52
Schlag doch einfach nach. TV-L 2006, z.B. höchste Stufe in der EG 12: 4k€. Derzeit: knapp 6k€. Verbraucherpreisindex 2006 (mit Basis 200 im Jahr 2015): 87,6 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Publikationen/Downloads-Verbraucherpreise/verbraucherpreisindex-lange-reihen-pdf-5611103.pdf?__blob=publicationFile); im Juli 2023  117,1 * 1,058 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html). Die Löhne sind seit Einführung des TV-L in dem Beispiel um 47% gestiegen, die Preise aber nur um 41%.

Ich schaue immer hier auf der Seite: https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tv-l-2006.m.html
Dazu bekomme ich aus dem Verbraucherpreisindex (https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland) die ca. 41% Inflation raus für den genannten Zeitraum.
D.h. also, dass Kolleginnen in den unteren Entgeltgruppen deutliche Reallohnerhöhungen hatten. In den oberen Entgeltgruppen sind es z.b. in E13 Endstufe 43,3% - 40,7% Inflation, macht eine Reallohnerhöhung von ca. 2,6% über 17 Jahre, oder ca. 0,15% pro Jahr. Wobei man natürlich für diese hart erkämpfte Lohnerhöhung noch 1% seiner Bruttobezüge an die Gewerkschaft abgetreten hat, der eigene Reallohn ist also von 99% auf 101,6% ca. gestiegen.

Alles jetzt mal nur grob überschlagen, aber es ist auf jeden Fall knapp dran, dass man mit einer pünktlich ohne Verzug umgesetzten Inflationsanpassung keine größeren Verluste machen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 14:55
Wobei wir ja durchaus alle von einer nicht geringen Lohnsteigerung für die nächsten zwei Jahre ausgehen. Es ist eben nur nicht so, dass wir bisher ach so darben würden -- viel mehr sind wir jetzt wieder, was den Reallohn angeht, auf dem Niveau Ende der 2000er angelangt. Wir waren mal drüber; aber da gelangen wir auch wieder hin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 14:58
Schlag doch einfach nach. TV-L 2006, z.B. höchste Stufe in der EG 12: 4k€. Derzeit: knapp 6k€. Verbraucherpreisindex 2006 (mit Basis 200 im Jahr 2015): 87,6 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Publikationen/Downloads-Verbraucherpreise/verbraucherpreisindex-lange-reihen-pdf-5611103.pdf?__blob=publicationFile); im Juli 2023  117,1 * 1,058 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html). Die Löhne sind seit Einführung des TV-L in dem Beispiel um 47% gestiegen, die Preise aber nur um 41%.

Ich schaue immer hier auf der Seite: https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tv-l-2006.m.html
Dazu bekomme ich aus dem Verbraucherpreisindex (https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland) die ca. 41% Inflation raus für den genannten Zeitraum.
D.h. also, dass Kolleginnen in den unteren Entgeltgruppen deutliche Reallohnerhöhungen hatten. In den oberen Entgeltgruppen sind es z.b. in E13 Endstufe 43,3% - 40,7% Inflation, macht eine Reallohnerhöhung von ca. 2,6% über 17 Jahre, oder ca. 0,15% pro Jahr. Wobei man natürlich für diese hart erkämpfte Lohnerhöhung noch 1% seiner Bruttobezüge an die Gewerkschaft abgetreten hat, der eigene Reallohn ist also von 99% auf 101,6% ca. gestiegen.

Alles jetzt mal nur grob überschlagen, aber es ist auf jeden Fall knapp dran, dass man mit einer pünktlich ohne Verzug umgesetzten Inflationsanpassung keine größeren Verluste machen würde.

ich nutze die Daten von hier
https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

und von hier
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/

Komme aber auf andere Ergebnisse. Wo ist mein Fehler?

Ich komme auf im Schnitt auf diese 18 Jahre eine Erhöhung von 1,94833 und eine Inflation im Schnitt von 2,01667
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 29.08.2023 15:03
Schlag doch einfach nach. TV-L 2006, z.B. höchste Stufe in der EG 12: 4k€. Derzeit: knapp 6k€. Verbraucherpreisindex 2006 (mit Basis 200 im Jahr 2015): 87,6 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Publikationen/Downloads-Verbraucherpreise/verbraucherpreisindex-lange-reihen-pdf-5611103.pdf?__blob=publicationFile); im Juli 2023  117,1 * 1,058 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html). Die Löhne sind seit Einführung des TV-L in dem Beispiel um 47% gestiegen, die Preise aber nur um 41%.

Ich schaue immer hier auf der Seite: https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tv-l-2006.m.html
Dazu bekomme ich aus dem Verbraucherpreisindex (https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland) die ca. 41% Inflation raus für den genannten Zeitraum.
D.h. also, dass Kolleginnen in den unteren Entgeltgruppen deutliche Reallohnerhöhungen hatten. In den oberen Entgeltgruppen sind es z.b. in E13 Endstufe 43,3% - 40,7% Inflation, macht eine Reallohnerhöhung von ca. 2,6% über 17 Jahre, oder ca. 0,15% pro Jahr. Wobei man natürlich für diese hart erkämpfte Lohnerhöhung noch 1% seiner Bruttobezüge an die Gewerkschaft abgetreten hat, der eigene Reallohn ist also von 99% auf 101,6% ca. gestiegen.

Alles jetzt mal nur grob überschlagen, aber es ist auf jeden Fall knapp dran, dass man mit einer pünktlich ohne Verzug umgesetzten Inflationsanpassung keine größeren Verluste machen würde.

ich nutze die Daten von hier
https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

und von hier
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/

Komme aber auf andere Ergebnisse. Wo ist mein Fehler?

Ich komme auf im Schnitt auf diese 18 Jahre eine Erhöhung von 1,94833 und eine Inflation im Schnitt von 2,01667

Der Fehler ist vermutlich einfache Mathematik. Meinst du mit 1,94833, dass das Gehalt in 2023 1,94833 mal so hoch ist wie in 2006? Keine Ahnung wie man mit den in deinem Link vorhandenen Zahlen da hin kommt!?

Edit: Wenn du eine jährliche Inflation von 2,01% meinst, das kommt doch in etwa hin mit den 41% über den kompletten Zeitraum. Beim Entgelt müsstest du nur das aktuelle Gehalt durch das 2006er teilen und hättest den Faktor. Ob man das auch aus den einzelnen Tariferhöhungen berechnen kann weiß ich nicht, das wäre jedoch sicherlich nicht so einfach.

Wobei wir ja durchaus alle von einer nicht geringen Lohnsteigerung für die nächsten zwei Jahre ausgehen. Es ist eben nur nicht so, dass wir bisher ach so darben würden -- viel mehr sind wir jetzt wieder, was den Reallohn angeht, auf dem Niveau Ende der 2000er angelangt. Wir waren mal drüber; aber da gelangen wir auch wieder hin.

Ja, wir waren mal drüber, wir waren mal drunter, im Schnitt hat sich nicht viel getan. Dagegen habe ich ja auch gar nichts. Im Vergleich zu den Ausgaben ein konstantes Gehalt ohne die Stelle zu wechseln ist viel Wert, auch wenn manche Branchen den TV-L natürlich überflügeln. Aber dafür bräuchte ich den ganzen Tarifzirkus wirklich nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 15:07
Der Fehler ist vermutlich einfache Mathematik. Meinst du mit 1,94833, dass das Gehalt in 2023 1,94833 mal so hoch ist wie in 2006? Keine Ahnung wie man mit den in deinem Link vorhandenen Zahlen da hin kommt!?

Vermutlich ja. Nein mit 1,984 ist die Erhöhung in % verteilt auf 18 Jahre. Ebenso die 2,01. Es ist nur eine Glättung. Ohne Betrachtung der einzelnen EG. Gesamtgefüge über Gesamtzeitraum. Aber ja. Ich denke ich liege nicht falsch wenn ich sage wir liegen hinter der Inflation. Auch wenn das nicht viel ist (weil die zahlen das nicht hergeben) und ja es mag bei den ein oder anderen EG erhebliche Differenzen geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.08.2023 15:14
Und den Faktor hätte ich gern hergeleitet.

Ich vermute, du bezogst dich auf die Berechnung des Verbraucherpreis-Indexes? Da waren einfach in den beiden Quellen (beide Destatis), die ich verwendet habe, unterschiedliche Basis-Jahre in Verwendung. Bei den historischen Werten (wo ich die 2006er Zahl her habe), war 2015 das Basisjahr, wo der Index auf 100 normiert worden war und bei der 07-2023 Zahl war es 2020. Da 2020 der VPI mit Basisjahr 2015 bei 105,8 lag, muss man also die Werte mit Basisjahr 2020 mit 1,058 multiplizieren um sie auf das Basisjahr 2015 umzurechnen und entsprechend mit den historischen Werten sinnvoll in Beziehung setzen zu können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 15:15
Und den Faktor hätte ich gern hergeleitet.

Ich vermute, du bezogst dich auf die Berechnung des Verbraucherpreis-Indexes? Da waren einfach in den beiden Quellen (beide Destatis), die ich verwendet habe, unterschiedliche Basis-Jahre in Verwendung. Bei den historischen Werten (wo ich die 2006er Zahl her habe), war 2015 das Basisjahr, wo der Index auf 100 normiert worden war und bei der 07-2023 Zahl war es 2020. Da 2020 der VPI mit Basisjahr 2015 bei 105,8 lag, muss man also die Werte mit Basisjahr 2020 mit 1,058 multiplizieren um sie auf das Basisjahr 2015 umzurechnen und entsprechend mit den historischen Werten sinnvoll in Beziehung setzen zu können.

Das ergibt Sinn. Danke
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 29.08.2023 15:21
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

Hier gibt es einen ähnlichen Vergleich zu sehen, allerdings schneidet der TV-L da im Vergleich zur Teuerungsrate etwas besser ab als in unserem Berechnungen (sowohl zu 2006 als auch zu 2023), dafür gibt es einen Vergleich mit den anderen Tarifverträgen und einem Index für die allgemeine Arbeitnehmerschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 15:27
https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

Hier gibt es einen ähnlichen Vergleich zu sehen, allerdings schneidet der TV-L da im Vergleich zur Teuerungsrate etwas besser ab als in unserem Berechnungen (sowohl zu 2006 als auch zu 2023), dafür gibt es einen Vergleich mit den anderen Tarifverträgen und einem Index für die allgemeine Arbeitnehmerschaft.

"Hinweis: bei unseren Entgeltvergleichen bis 2011 wurden für den Vergleich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die durchschnittlichen Entgeltsteigerungen der großen Tarifverträge herangezogen, bei neueren Entgeltvergleichen der Nominallohnindex des Statistischen Bundesamtes. Beide Werte weichen teilweise erheblich voneinander ab."

Ja gut. Ich habs halt durchgerechnet mit ausschließlich TV-L und Inflation. Bei den offziellen Tabellen fließen mehr Faktoren und andere (wie TVÖD) auch mit ein. Verzerrung klar. Kommt halt auch drauf an was man sehen will und was nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 15:48
Jetzt komme ich aber doch nochmal auf den Herrn Blüm zurück:
Die Rente ist sicher.

Trotzdem und obwohl du dich in deiner Sichtweise gerne verrennst (und ebenso wenige kritikfähig erscheinst, wie du die anderen ansiehst) gebe ich dir Recht, dass ein Basis Rente zur Grundsicherung (und dass sind derzeitig nicht 650€ sondern 1000) und den Rest stärker dem Menschen selbst überlassen, ob er ins "Risiko" geht oder die Sicher Rente nimmt, eine fein Sache wäre.

Das wäre cool, ich stelle mir das so vor, dass auf dem Rentenbescheid nicht steht "wenn sie so weiter einzahlen haben sie am ende eine rente von" sondern "in 5 Jahren und 6 Monaten haben Sie die Basis-Rente erreicht". Und sobald man sich im Grundsicherungsniveau selbst abgesichert hat (ist natürlich schwer vorauszusagen, wie die Lebensumstände in der Rente sind), wird man beitragsfrei gestellt und kann dann freiwillig weiterzahlen oder eben auf Rentenbeiträge verzichten.

Nachteil wäre halt, dass das Umlagesystem ja weiter läuft und man dann halt die fehlenden Rentenbeiträge über die eigenen Steuern wieder ausgleichen würde. Aber vielleicht würde es sich nach mehr Kontrolle anfühlen?
Nein, das Verfahren wäre ja so, dass du monatlich lebenslang nur so viel an Rentenbeiträge zahlst, dass du eine Basisrente dir erarbeitest (und dann evtl. nach 45 Jahren rentenbefreit weren würdest) und das damit monatlich freiwerden Geld du in eine Altersversorgung deiner Wahl stecken kannst (gRV für die die es sicher haben wollen, ETFs die die ein Risiko eingehen wollen und dadurch evtl. doppeltsoviel Rente oder keine zusätzliche Rente bekommen werden).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 15:53
Ja das Problem ist nur, dass all jene die nie auch nur überlegen zu arbeiten und sich über hinterlistige Dinge ihr "Gehalt"  aufpeppen, weiter  gepampert werden.
Die gilt es mit aller kraft der Verwaltung und er Staatgewalt identifiziert und dem garausgemacht.
Zitat
Die die wollen und gerade wirklich nichz können, ok.
Für diese gibt es eben dieses Existenzminimum und da muss man "leider" an die INflation angedockt schneller das Geld erhöhen, als beim Bürger, der nicht in dieser Not ist.

Zitat
Aber unsere ganzen "Fachkräfte" werden direkt weiter angelockt. Das ist komplett das falsche Zeichen,
Ja, das Grundgestz mit seinen Regel sind für diese Menschen ein verlockenden Zeichen.
Zitat
möchte mal wissen, was bei dem Heil im Kopf vorheht, wahrscheinlich garnichts außer Luft
Oder halt, dass er die von dir als zweite Gruppe benannte Menschen nicht in Not lassen will, weil es die erster Gruppe gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 16:02
Bürgergeld ist nicht wirklich Existensmininum. Man lebt gut genug, sehe es täglich in der Schule.
Stimmt Bürgergeld orientiert sich mWn an den Verhältnissen der unteren 20%.

und für eine reines Überlebensgeld (ohne soziale Teilhabe etc.) könnte man 9,76 Prozent für Freizeit, Unterhaltung und Kultur streichen, braucht es nicht für das Existenzminimum.
Das dem Bürgergeldempfänger auch keine Weihnachtsbaum zusteht (was vor jahren mal die Bildzeitung so treffen als Headline hatte) ist auch nichts, was sie verhungern lässt.
und die 1m81€ für den Bereich Bildungswesen, kann auch drauf geschissen werden.

Aber sonst sehe ich da nicht viel Einsparungspotential: hast du da weitere Vorschläge?

Zitat
Leute, lasst euch für E6 nicht verarschen und bezieht einfach Bürgergeld. Wer es clever macht, hat am Ende mehr raus.
Clever heißt also ins illegale abrutschen?
Oder einfach 20 Kinderadoptieren und nichts für sie zahlen?

Ansonsten hat der BGler nicht mehr raus.

Aber auch das kannst du sicher vorrechnen, wie das geht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 16:10

Korrekt: 1€ mehr als Bürgergeld ist ^1€ mehr als Bürgergeld...

Lohnt nicht.
Doch lohnt, weil:
Ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein und sich damit gut zu fühlen, gebraucht zu werden, ist ein essentielles Bedürfnis der Menschen, weshalb die Reaktionen hier auch so emotional sind.
und das ist man, wenn man ein 1€ mehr als Bürgergeld hat.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 29.08.2023 16:23
Bürgergeld ist nicht wirklich Existensmininum. Man lebt gut genug, sehe es täglich in der Schule.

Leute, lasst euch für E6 nicht verarschen und bezieht einfach Bürgergeld. Wer es clever macht, hat am Ende mehr raus.

So einfach ist das nicht. Viele im ÖD haben ja ein Eigenheim. Zb. Eigentumswohnung, Kinder meist schon ausm Haus. Sprich die Wohnung wäre zu große um Bürgergeld zu bekommen! Man müsste sich erst eine kleinere Wohnung kaufen.

Ein E6er kann sich kein Eigenheim leisten. Mit ach und Krach vielleicht eine Familie  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 16:27
Schlag doch einfach nach. TV-L 2006, z.B. höchste Stufe in der EG 12: 4k€. Derzeit: knapp 6k€. Verbraucherpreisindex 2006 (mit Basis 200 im Jahr 2015): 87,6 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Publikationen/Downloads-Verbraucherpreise/verbraucherpreisindex-lange-reihen-pdf-5611103.pdf?__blob=publicationFile); im Juli 2023  117,1 * 1,058 (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html). Die Löhne sind seit Einführung des TV-L in dem Beispiel um 47% gestiegen, die Preise aber nur um 41%.

Ich schaue immer hier auf der Seite: https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/2023/a/vergleich.tv-l-2006.m.html
Dazu bekomme ich aus dem Verbraucherpreisindex (https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland) die ca. 41% Inflation raus für den genannten Zeitraum.
D.h. also, dass Kolleginnen in den unteren Entgeltgruppen deutliche Reallohnerhöhungen hatten. In den oberen Entgeltgruppen sind es z.b. in E13 Endstufe 43,3% - 40,7% Inflation, macht eine Reallohnerhöhung von ca. 2,6% über 17 Jahre, oder ca. 0,15% pro Jahr. Wobei man natürlich für diese hart erkämpfte Lohnerhöhung noch 1% seiner Bruttobezüge an die Gewerkschaft abgetreten hat, der eigene Reallohn ist also von 99% auf 101,6% ca. gestiegen.

Alles jetzt mal nur grob überschlagen, aber es ist auf jeden Fall knapp dran, dass man mit einer pünktlich ohne Verzug umgesetzten Inflationsanpassung keine größeren Verluste machen würde.

ich nutze die Daten von hier
https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

und von hier
https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/allg/a/

Komme aber auf andere Ergebnisse. Wo ist mein Fehler?

Ich komme auf im Schnitt auf diese 18 Jahre eine Erhöhung von 1,94833 und eine Inflation im Schnitt von 2,01667
EG8 Endstufe
2013      2006
46812    32284
also 45%  /
(46812/32284-1)*100  ;D

Index Basis 2020
2013   2006
116,5  82,8
40,7%

oder Index Basis 2006 ist 1,407


Durchschnitsentgelte (Rentenpunkte)
https://www.hansemerkur.de/altersvorsorge-rente/rentenpunkte

2006
Alt / Neue BL
29.494 EUR   24.938 EUR
2013
43.142 EUR*   41.967 EUR* (vorläufig)
Index Basis 2006
1,46     1,68

Also wir haben uns bis 2023 (vorläufig) bisserl schlechter
als das Durchschnittsentgelt im "Westen" entwickelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 16:36
Ein E6er kann sich kein Eigenheim leisten.
Stimmt in der Pauschalität absolut nicht!

Wenn er sich die Miete leisten konnte, konnte er sich auch ein damit identisches Eigenheim leisten.

Jetzt aktuell dürfte es schwierig sein ein entsprechendes Eigenheim zu finden und von daher kann er es nicht mehr.

Ich habe mehrere Bürgergeldempfänger als Mieter, die könnten sich ihre Wohnung auch leisten, wenn sie das Geld von der Bank bekommen hätten, als ich das Haus gekauft habe (mit 111% Finanzierung)
Ich besitze zwei Vermietungsobjekte, die sich komplett mit H4 konformer Miete finanziert lässt und ließ.
Inkl. Badrenovierungen oder Gaskesselaustausch, alles inklusive.

Also braucht mir keiner mit dieser Behauptung daherkommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 16:54

Korrekt: 1€ mehr als Bürgergeld ist ^1€ mehr als Bürgergeld...

Lohnt nicht.
Doch lohnt, weil:
Ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein und sich damit gut zu fühlen, gebraucht zu werden, ist ein essentielles Bedürfnis der Menschen, weshalb die Reaktionen hier auch so emotional sind.
und das ist man, wenn man ein 1€ mehr als Bürgergeld hat.

Und als nächstes erzählst du mir, dass sich derjenige absolut toll fühlt und sich keinerlei Gedanken macht weshalb er morgens aufsteht wenn er nur um den Preis von einem Euro auch liegen bleiben könnte. Traumwandler hier im Forum. Utopisch (nicht)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 17:10
Und als nächstes erzählst du mir, dass sich derjenige absolut toll fühlt und sich keinerlei Gedanken macht weshalb er morgens aufsteht wenn er nur um den Preis von einem Euro auch liegen bleiben könnte.
Nun, der eine ist so drauf und fühlt sich nicht unwohl dabei, dass er für sich selbst sorgen kann, der andere hat Probleme damit, das er sich kein Sportwagen leisten kann.
ob sich  jemand dabei Toll fühlt, dass er Geringstverdiener ist, glaube ist sehr selten.

Und das faszinierende ist, dass du einerseits von den Gefühlen redest, die ein Mensch braucht um sich gut zu fühlen und dann nicht verstehen willst, dass es durchaus Menschen gibt, die eben auch bei dem 1€ mehr als der BGler sich nicht fragen, warum sie aufstehen.

Ich habe halt ein anderes Menschenbild und anderen Erfahrungsschatz als du.
Und es gibt bestimmt auch sehr viele die 1000+€ mehr haben als der Bürgergelder und sich die identischen Fragen stellen.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 17:20
Und das faszinierende ist, dass du einerseits von den Gefühlen redest, die ein Mensch braucht um sich gut zu fühlen und dann nicht verstehen willst, dass es durchaus Menschen gibt, die eben auch bei dem 1€ mehr als der BGler sich nicht fragen, warum sie aufstehen.
Ich kann das sehr gut verstehen. Rein Mathematisch liegt aber anderes nahe. Schade, dass die Politik darauf reitet.

Ich habe halt ein anderes Menschenbild und anderen Erfahrungsschatz als du.
Und es gibt bestimmt auch sehr viele die 1000+€ mehr haben als der Bürgergelder und sich die identischen Fragen stellen.

Ich hab auch mehrere "k" mehr als das aber ich stelle mir die frage ganz und gar nicht und mich würden die Beweggründe dieser Leute interessieren:

- ja ich hab hier 5k im Monat aber hey, Bürgergeld is so nice.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.08.2023 17:42
Und das faszinierende ist, dass du einerseits von den Gefühlen redest, die ein Mensch braucht um sich gut zu fühlen und dann nicht verstehen willst, dass es durchaus Menschen gibt, die eben auch bei dem 1€ mehr als der BGler sich nicht fragen, warum sie aufstehen.
Ich kann das sehr gut verstehen. Rein Mathematisch liegt aber anderes nahe. Schade, dass die Politik darauf reitet.
Was heißt rein mathematisch?
Rein mathematisch arbeiten mehr arbeitsfähige Menschen in niedrigstlohn Situationen als es arbeitsfähige BGler (btw wieviel Prozent sind das eigentlich?) schätze ich mal.

und worauf konkret reitet die Politik?
Sie versucht doch den Abstand durch Mindestlohn zu vergrößern und jetzt noch das Bedingungslose Grundgehalt für Kinder.
Was wären da sonst noch zu tun?
Wesentlich höhere "Freibeträge pro Kopf den er zu ernähren hat" für die aufstocker BGler, damit aus dem 1€ eben x00€ werden.
Fände ich extrem wichtig und würde viel Frust abbauen, da dann Arbeit sich trotz BG bezog wirklich lohnt.
Und dürfte nicht so viel kosten....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 29.08.2023 18:42
Jetzt komme ich aber doch nochmal auf den Herrn Blüm zurück:
Die Rente ist sicher.

Trotzdem und obwohl du dich in deiner Sichtweise gerne verrennst (und ebenso wenige kritikfähig erscheinst, wie du die anderen ansiehst) gebe ich dir Recht, dass ein Basis Rente zur Grundsicherung (und dass sind derzeitig nicht 650€ sondern 1000) und den Rest stärker dem Menschen selbst überlassen, ob er ins "Risiko" geht oder die Sicher Rente nimmt, eine fein Sache wäre.

Das wäre cool, ich stelle mir das so vor, dass auf dem Rentenbescheid nicht steht "wenn sie so weiter einzahlen haben sie am ende eine rente von" sondern "in 5 Jahren und 6 Monaten haben Sie die Basis-Rente erreicht". Und sobald man sich im Grundsicherungsniveau selbst abgesichert hat (ist natürlich schwer vorauszusagen, wie die Lebensumstände in der Rente sind), wird man beitragsfrei gestellt und kann dann freiwillig weiterzahlen oder eben auf Rentenbeiträge verzichten.

Nachteil wäre halt, dass das Umlagesystem ja weiter läuft und man dann halt die fehlenden Rentenbeiträge über die eigenen Steuern wieder ausgleichen würde. Aber vielleicht würde es sich nach mehr Kontrolle anfühlen?
Nein, das Verfahren wäre ja so, dass du monatlich lebenslang nur so viel an Rentenbeiträge zahlst, dass du eine Basisrente dir erarbeitest (und dann evtl. nach 45 Jahren rentenbefreit weren würdest) und das damit monatlich freiwerden Geld du in eine Altersversorgung deiner Wahl stecken kannst (gRV für die die es sicher haben wollen, ETFs die die ein Risiko eingehen wollen und dadurch evtl. doppeltsoviel Rente oder keine zusätzliche Rente bekommen werden).

Das wäre besser für die Futterdiener, kann früher mehr angelegt werden. Wenn man aber sicher gehen will, dass die Leute genug Rente haben um nicht ins Bürgergeld zu fallen (ha ha) müsste man es ja ggf. Anders machen, damit Ausfälle in der zweiten Hälfte des Arbeitslebens besser abgefangen werden können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 29.08.2023 21:18
Und das faszinierende ist, dass du einerseits von den Gefühlen redest, die ein Mensch braucht um sich gut zu fühlen und dann nicht verstehen willst, dass es durchaus Menschen gibt, die eben auch bei dem 1€ mehr als der BGler sich nicht fragen, warum sie aufstehen.
Ich kann das sehr gut verstehen. Rein Mathematisch liegt aber anderes nahe. Schade, dass die Politik darauf reitet.
Was heißt rein mathematisch?
Rein mathematisch arbeiten mehr arbeitsfähige Menschen in niedrigstlohn Situationen als es arbeitsfähige BGler (btw wieviel Prozent sind das eigentlich?) schätze ich mal.

und worauf konkret reitet die Politik?
Sie versucht doch den Abstand durch Mindestlohn zu vergrößern und jetzt noch das Bedingungslose Grundgehalt für Kinder.
Was wären da sonst noch zu tun?
Wesentlich höhere "Freibeträge pro Kopf den er zu ernähren hat" für die aufstocker BGler, damit aus dem 1€ eben x00€ werden.
Fände ich extrem wichtig und würde viel Frust abbauen, da dann Arbeit sich trotz BG bezog wirklich lohnt.
Und dürfte nicht so viel kosten....

Was ist jetzt dein Punkt? Du widersprichst um des Widersprechens Willen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 29.08.2023 21:33
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: flip am 29.08.2023 21:46
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Bei der Tarifrunde TVÖD VKA/Bund war es genau das selbe. Mit Einführung des Bürgergeldes zum 01. Jan 2023 wurde das vorige ALGII und 12% erhöht. verdi hat trotzdem nur +10,5% gefordert.

viel Spaß beim beamen  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 29.08.2023 21:50
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Bei der Tarifrunde TVÖD VKA/Bund war es genau das selbe. Mit Einführung des Bürgergeldes zum 01. Jan 2023 wurde das vorige ALGII und 12% erhöht. verdi hat trotzdem nur +10,5% gefordert.

viel Spaß beim beamen  ::)

und seit der letzten Erhöhung im TV-L hatten wir eine Erhöhung von knapp 50€ zum 01.01.2023 und jetzt zum 01.01.2024 sind es wieder ca. 50€. Selbstverständlich muss man das mit 15%+ auffangen. Was genau ist dein Punkt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 29.08.2023 22:09
Der Punkt ist glaube ich das du Recht hast, aber es so nicht kommen wird.

Und sozialversichungspflichtige Beschäftigte dürfen sich auf weiter massiv steigende Beiträge gefasst machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 30.08.2023 08:22
Was ist jetzt dein Punkt?
Mein Frage war: Was heißt rein mathematisch?
Bitte erläutern, damit ich Depp es verstehe. Oder einfach anstelle von "Rein Mathematisch liegt aber anderes nahe.", einfach schreiben: Ich glaube das....
Denn der Glaube ist GG geschützt, die Mathematik ist eine Wissenschaft und da fragt man halt nach, wenn einem ein Theorem nicht klar ist.

Und ich widerspreche nicht, sondern gehen in einen Diskurs um mehr Erkenntnisse zu gewinnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 30.08.2023 08:47
Das wäre besser für die Futterdiener, kann früher mehr angelegt werden. Wenn man aber sicher gehen will, dass die Leute genug Rente haben um nicht ins Bürgergeld zu fallen (ha ha) müsste man es ja ggf. Anders machen, damit Ausfälle in der zweiten Hälfte des Arbeitslebens besser abgefangen werden können.
Klar, man könnte die notwendigen Pflichteinzahlungen so berechnen, dass man nach 30/20 Jahren die Basisrentepunkte angesammelt hat und dann von der Versicherungspflicht befreit wird.

Die Idee ist doch, dass zu der Zwangs-gRV nur bis zum Erreichen des Bürgergeldniveaus eingezahlt werden muss und das restliche Geld dem Bürger frei zur Verfügung steht.
Ob er damit einen Sportwagen, ein Haus, in eine höhere GRV oder einen ETF Sparplan finanziert kann dem Staat dann egal sein.
Der Mensch ist dann von der Payroll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 30.08.2023 09:17
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Stimme ich zu, erwarte aber höchstens eine Forderung von 12 %. Aus Gründen...man will ja nicht "unverschämt" sein und den Zorn der Bildzeitung auf sich ziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 30.08.2023 09:46
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Stimme ich zu, erwarte aber höchstens eine Forderung von 12 %. Aus Gründen...man will ja nicht "unverschämt" sein und den Zorn der Bildzeitung auf sich ziehen.

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 30.08.2023 11:45

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 30.08.2023 12:45

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

Also meinesgleichen wird ja nicht bei Verdi aufgenommen (Beamter), aber ich bin in nem Beamtenbund organisiert und muss ganz ehrlich sagen: Geht den Leuten auf den Sack. Anrufen, Mail schreiben, kontaktieren, Unmut sachlich Luft machen, Kritisieren. Beteiligung hilft.

"Unverschämt" liegt im Auge des Betrachters und kann auch "Sachgerecht" oder "Begründet" heißen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 30.08.2023 13:00

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

Also meinesgleichen wird ja nicht bei Verdi aufgenommen (Beamter), aber ich bin in nem Beamtenbund organisiert und muss ganz ehrlich sagen: Geht den Leuten auf den Sack. Anrufen, Mail schreiben, kontaktieren, Unmut sachlich Luft machen, Kritisieren. Beteiligung hilft.

"Unverschämt" liegt im Auge des Betrachters und kann auch "Sachgerecht" oder "Begründet" heißen.

Wer sagt das?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 30.08.2023 13:18

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

Also meinesgleichen wird ja nicht bei Verdi aufgenommen (Beamter), aber ich bin in nem Beamtenbund organisiert und muss ganz ehrlich sagen: Geht den Leuten auf den Sack. Anrufen, Mail schreiben, kontaktieren, Unmut sachlich Luft machen, Kritisieren. Beteiligung hilft.

"Unverschämt" liegt im Auge des Betrachters und kann auch "Sachgerecht" oder "Begründet" heißen.

Wer sagt das?

https://beamte.verdi.de/beamte/

Interessant. Wusste ich gar nicht. Bisher waren für mich die lautesten immer die Beamtenbünde wenns um Alimentation ging. Auch von diesen erhalte ich WS Vorlagen etc.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 30.08.2023 13:28
Bloß weil die Mitgliedschaft offen ist, heißt es ja nicht, dass es die beste Vertretung ist. ;) Insofern bist du bei deinem Beamtenbund wohl eh besser aufgehoben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 30.08.2023 15:07

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

So ähnlich ist Verdi ja beim TVöD ins Rennen gegangen: 10,5% aber mindestens 500€. Ich gehe von den 12% und 500 € aus, da der TV-L eh ein wenig hinterher hinkt. Ich hielte einen geringeren Garantiebetrag und mehr Prozente allerdings für Zielführender. Was wirklich "neu" wäre ist direkt am Anfang zu sagen: 12 Monate, keinen Tag länger, das ist unsere Grundforderung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 30.08.2023 15:26
Ja, die Laufzeit ist diesmal sehr wichtig. 15 Monate bis 31.12.2024, nicht länger sollte das sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 30.08.2023 15:34

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

So ähnlich ist Verdi ja beim TVöD ins Rennen gegangen: 10,5% aber mindestens 500€. Ich gehe von den 12% und 500 € aus, da der TV-L eh ein wenig hinterher hinkt. Ich hielte einen geringeren Garantiebetrag und mehr Prozente allerdings für Zielführender. Was wirklich "neu" wäre ist direkt am Anfang zu sagen: 12 Monate, keinen Tag länger, das ist unsere Grundforderung.

Mit der "Forderung" nach 12-monatiger Laufzeit ging Verdi ja immer ins Rennen. Nur wurde leider nie etwas daraus. Wahrscheinlich sind sie selbst froh, 9 Monate nach Abschluss nicht schon wieder mit Verhandlungen beginnen zu müssen. Und was für ein Ergebnis sollte dann herauskommen? 3000€ IAP im Januar 24 und ab Februar 24 dann 200 + 5% linear? Lass uns schön weiter träumen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 30.08.2023 16:56

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Was bringt es, mit mehr reinzugehen als der große Bruder im Bund, wenn man auf Landesebene von einem ähnlichen Abschluss wie beim TvÖD regelrecht TRÄUMT.

Die Arbeitnehmerseite geht mit eingefallener Brust in die Verhandlungen. Die Arbeitgeber lachen sich ins Fäustchen.


Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

So ähnlich ist Verdi ja beim TVöD ins Rennen gegangen: 10,5% aber mindestens 500€. Ich gehe von den 12% und 500 € aus, da der TV-L eh ein wenig hinterher hinkt. Ich hielte einen geringeren Garantiebetrag und mehr Prozente allerdings für Zielführender. Was wirklich "neu" wäre ist direkt am Anfang zu sagen: 12 Monate, keinen Tag länger, das ist unsere Grundforderung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 30.08.2023 16:56
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Stimme ich zu, erwarte aber höchstens eine Forderung von 12 %. Aus Gründen...man will ja nicht "unverschämt" sein und den Zorn der Bildzeitung auf sich ziehen.

Ab 1.1. erhalten die, die nicht arbeiten gehen, 12 Prozent mehr Geld. Wenn jetzt diejenigen, die jeden Tag auf Arbeit gehen und auch die meisten Steuern zahlen, 12 Prozent (oder mehr) fordern, ist das unverschämt? Schöne Logik.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 30.08.2023 17:05
Es kann nur das gefordert werden, was auch im Fall des Erzwingunsstreik auch gegen die AGs auch durchgesetzt werden kann. Denn die Verhandlungen im ÖD sind eben nicht wie beim Trödeltrupp, wovon viele hier ausgehen.

Vor dem Hintergrund einer noch schwächer organisierten Mitarbeiterschaft im Vergleich zum TVÖD müßten die Forderungen niedriger ausfallen. Wie viele Menschen sind bereit, tage- bzw wochenlang zu streiken, um Forderungen wie hier gelesen von 15-20% durchzusetzen?

Die Nichtorgansierten, die hier immer am lautesten schreien, sowieso nicht, weil sie sich sowieso nicht "vertreten"  sehen und somit maximal 1 Tag auf eigene Kosten drin ist. Selbst bei den Organisierten durfte ich bei den vielen Verhandlungen aus der Vergangenheit  die Erfahrung machen, dass sie keine"Zeit" haben, zu streiken.

Und zu guter Letzt: Ob sich die AGs noch durch Streiks wirklich  beeindrucken lassen- mehr als fraglich. Denn sie haben es geschafft, die Öffentlickeit gegen Mitarbeitende im ÖD und deren "unverschämte Forderungen" jederzeit aufwiegeln zu können.

M.E. sicherlich auch ein Verdienst, dass Mitgliedschaft in Gewerekschaften gar nicht nötig ist, wenn ich doch sowieso alles erhalte. Ganz schön clever diese AGs. Von daher: schminkt Euch irgenwelche tabellenwirksame 10%- Träume für 12 Monate ab:Das können vielleicht die erreichen, die ihre AGs unter Druck setzen können und mit Abwwanderung drohen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 30.08.2023 17:30
Es kann nur das gefordert werden, was auch im Fall des Erzwingunsstreik auch gegen die AGs auch durchgesetzt werden kann. Denn die Verhandlungen im ÖD sind eben nicht wie beim Trödeltrupp, wovon viele hier ausgehen.

Vor dem Hintergrund einer noch schwächer organisierten Mitarbeiterschaft im Vergleich zum TVÖD müßten die Forderungen niedriger ausfallen. Wie viele Menschen sind bereit, tage- bzw wochenlang zu streiken, um Forderungen wie hier gelesen von 15-20% durchzusetzen?

Die Nichtorgansierten, die hier immer am lautesten schreien, sowieso nicht, weil sie sich sowieso nicht "vertreten"  sehen und somit maximal 1 Tag auf eigene Kosten drin ist. Selbst bei den Organisierten durfte ich bei den vielen Verhandlungen aus der Vergangenheit  die Erfahrung machen, dass sie keine"Zeit" haben, zu streiken.

Und zu guter Letzt: Ob sich die AGs noch durch Streiks wirklich  beeindrucken lassen- mehr als fraglich. Denn sie haben es geschafft, die Öffentlickeit gegen Mitarbeitende im ÖD und deren "unverschämte Forderungen" jederzeit aufwiegeln zu können.

M.E. sicherlich auch ein Verdienst, dass Mitgliedschaft in Gewerekschaften gar nicht nötig ist, wenn ich doch sowieso alles erhalte. Ganz schön clever diese AGs. Von daher: schminkt Euch irgenwelche tabellenwirksame 10%- Träume für 12 Monate ab:Das können vielleicht die erreichen, die ihre AGs unter Druck setzen können und mit Abwwanderung drohen.

Clever waren die AG bei der Reform des BAT und in Folge Zerlegung in diverse TV. Wo waren da die Gewerkschaften, als die Umstellung vom BAT zum TV-L, TV-N usw. erfolgte? Damals war die Mitgliederzahl durchaus noch ok. Letztlich hat diese Umstellung den Gewerkschaften viele Mitglieder gekostet.

Eine Senkung der je nach Gewerkschaft und Bruttolohn durchaus sehr spürbaren Mitgliedsbeiträge könnte auch vielleicht etwas helfen. Neue Wege gehen statt über schwindende Mitgliederzahlen zu klagen kann Erfolg bringen. Wie zum Beispiel mehr Fokus zu legen auf MINT-Berufe schafft sicherlich Aufmerksamkeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 30.08.2023 19:05
Wie zum Beispiel mehr Fokus zu legen auf MINT-Berufe schafft sicherlich Aufmerksamkeit.
Ich gebe zu bedenken, dass im Landesbereich nur 50% EG10 und höher sind.  8)
Da kann man nicht erwarten, dass man sich für diesen Bereich genauso stark einsetzt wie für die 14 % EG5 und niedriger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 30.08.2023 20:28
Wie zum Beispiel mehr Fokus zu legen auf MINT-Berufe schafft sicherlich Aufmerksamkeit.
Ich gebe zu bedenken, dass im Landesbereich nur 50% EG10 und höher sind.  8)
Da kann man nicht erwarten, dass man sich für diesen Bereich genauso stark einsetzt wie für die 14 % EG5 und niedriger.

50% EG10 und höher empfinde ich als durchaus hoch. Wie ist der Organisationsgrad hier?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 31.08.2023 08:19

Ab 1.1. erhalten die, die nicht arbeiten gehen, 12 Prozent mehr Geld. Wenn jetzt diejenigen, die jeden Tag auf Arbeit gehen und auch die meisten Steuern zahlen, 12 Prozent (oder mehr) fordern, ist das unverschämt? Schöne Logik.
Nein, aber die Gewerkschaften könnten das in vorauseilendem Gehorsam vielleicht so sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 31.08.2023 08:38
Selbst wenn der Organisationsgrad hoch wäre sind Streiks im heutigen TV-L mit der Berufsstruktur insgesamt schwieriger. Man muss sich doch nur typische Tätigkeiten der Beschäftigten anschauen: Hochschulen, Ministerien, Behörden, Schulen, Uni-Kliniken....

Das eigentliche Kernproblem: Als im BAT der ÖD noch weitgehend vereint war gab es eine ganz andere, öffentlichkeitswirksame und vor allem gebündelt Streikkraft mit Bestandteilen wie Müllabfuhr, Nahverkehr mit Bus und Bahn usw. sowie gemeinsame Verhandlungen. Heute alles zerstückelt. Ein sehr, sehr cleverer Schachzug der AG!

Nachfolgend meine rein persönliche Sichtweise aus eigenem Erleben: Ich verstehe das Verhalten der Gewerkschaften bei der BAT Reform bis heute nicht. Damals hatten die Gewerkschaften (mit noch recht guten Mitgliederzahlen.) bei der (sicherlich notwendigen) Reform des BAT in der Art und Weise ohne massivsten Generalstreik den AG zu viele Zugeständnisse gemacht. Eine aus meiner Sicht historische Fehlleistung die bis heute negative Nachwirkungen hat. Und nun wird über schwindende Mitgliedszahlen geklagt.

Ich war damals als Jungingenieur Mitglied bei Verdi als in unserem Bereich der Wechsel vom BAT anstand. Viele waren bei uns Mitglied, auch im Bereich der Ingenieure. Wir wussten sehr wohl was auf uns zukommt mit dem TV und waren daher bereit für große, fette Streiks. Egal ob Arbeiter oder Ingenieur. Die Stimmung war intern regelrecht am kochen. Nur: Es kam nicht zu sehr ausgedehnten Streiks. Ein Generalstreik wäre notwendig gewesen. Echt bitter.....

Diese Enttäuschung hat wohl viele Leute aus Gewerkschaften getrieben. Letztlich müssten sich durch den gegenwärtigen Wandel (Demografie, Werte, Gesellschaft, Digitalisierung) auch die Gewerkschaften reformieren und neu aufstellen. Hier sehe ich sehr wenig Bereitschaft und Bewegung.

Alte Weisheit: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 31.08.2023 08:54
Mit der "Forderung" nach 12-monatiger Laufzeit ging Verdi ja immer ins Rennen. Nur wurde leider nie etwas daraus. Wahrscheinlich sind sie selbst froh, 9 Monate nach Abschluss nicht schon wieder mit Verhandlungen beginnen zu müssen. Und was für ein Ergebnis sollte dann herauskommen? 3000€ IAP im Januar 24 und ab Februar 24 dann 200 + 5% linear? Lass uns schön weiter träumen.

Ich glaube, die hätten nichts gegen mehr Verhandlungen. Die werden doch mit ihren Kampfbriefen und sonstigen Tätigkeiten nie so der breiten Öffentlichkeit präsent wie bei den Tarifverhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 31.08.2023 09:08
Diese Enttäuschung hat wohl viele Leute aus Gewerkschaften getrieben. Letztlich müssten sich durch den gegenwärtigen Wandel (Demografie, Werte, Gesellschaft, Digitalisierung) auch die Gewerkschaften reformieren und neu aufstellen. Hier sehe ich sehr wenig Bereitschaft und Bewegung.

Alte Weisheit: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit....

Gewerkschaftsarbeit ist perse aber basisdemokratisch. Man kann sich engangieren und lokal aber auch übergreifend mitarbeiten. Ich bin mir nicht sicher, was dir hier in Punkto Demokrafie/Werte/Gesellschaft/Digitalisierung genau vorschwebt? Es sind doch die Menschen und Mitglieder, die die Prioritäten setzen und auf vielfältigen Ebenen mitarbeiten können. Mein persönlicher Eindruck ist eher, dass die Bereitschaft auch mitzumachen nachlässt. Gewerkschaftsarbeit ist doch nicht nur die zweijährliche Tarifverhandlung sondern auch die lokale Arbeit, im kleinen und zu Gunsten der eigenen Kollegen. Die Bereitschaft sich für eine Vertrauenskörperwahl aufzustellen war zumindest bei meinen Arbeitgebern immer recht gering.

Ob es gut oder schlecht war den BAT einzureißen muss man diskutieren. Aber von unten geschaut ist man jetzt schon sehr sehr unflexibel bei der Verhandlung - eben weil man Branchenübergreifend und Bundeslandübergreifend sehr allgemein unterwegs ist. Hamburg zb. hat deutlich mehr Durchsetzungsstärke im TV-L als ein Flächenland. In BaWü ist die Anforderung ans Lohnniveau Lebenskostenbedingt eine andere als in Sachsen Anhalt. Eine Uni hat andere Ansprüche als ein Krankenhaus oder eine Kita. Dadurch wirds schwer für alle das entsprechende rauszuholen und man verhandelt immer recht "allgemein". (was für einige auch Vorteile hat)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 31.08.2023 09:28
Eine Teilung in TV Tarife sorgt meines Erachtens nach für eine Schwächung der Gewerkschaften, bzw. des Gesamten Gewerkschaftsverbundes. Eine Rückentwicklung zu einem BAT kann ich nicht beurteilen, da ich zu dieser Zeit nicht mit diesem System bekannt war. Müsste mir mal ein "Oldie"/"Boomer" erläutern ob dieses System "besser" war und in welcher Hinsicht. Falls begründet besser: Anstreben wieder alles zusammen zu legen.
Ok, dann mal ein "kurzer" Einwurf vom Boomer vom Dienst...
Der BAT war vom Grundsatz so gestrickt, das damit beamtenrechtliche Regelungen mehr oder weniger umfangreich tariflich nachgebildet werden. Entsprechend teuer war der BAT für die AG.
Die AG wollten den BAT allein aus diesem Grund gerne loswerden.
Daneben gab es damals auch noch eigene Tarifverträge für die Arbeiter (MTArb, BMT-G). Die Parallelität mehrerer Tarifverträge war dann nach Aufgabe der sozialversicherungsrechtlichen Unterscheidung zwischen Angestellten und Arbeitern aus der Zeit gefallen, neben weiteren "Unmodernitäten" in den alten Tarifverträgen, die die Gewerkschaftsseite gerne beseitigen wollte.

Es waren also ganz unterschiedliche Zielsetzungen bei den AG einerseits und den Gewerkschaften andererseits im Spiel, als BAT, MTArb und BMT-G aufgegeben wurden und ein neuer, einheitlicher Tarifvertrag entstehen sollte.
AG: Personalkosten runter
Gewerkschaften: mehr "Gedöns" (ich hoffe, hier weiß noch jemand von wem das stammt?) in den neuen Tarifvertrag.

Was die hier an anderer Stelle angesprochene vermeintlich größere Stärke der Gewerkschaften zur damaligen Zeit angeht, so ist zwar richtig das die Mitgliederzahlen damals noch höher waren als heute, aber dennoch ein Organisationsgrad wie bei der IG-Metall beispielsweise, nicht annähernd erreicht war.
Dazu kam, das die größte Gewerkschaft (Verdi) erst kurz zuvor durch Fusion der ÖTV mit weiteren Gewerkschaften entstanden war und dieser neue "Verein" noch in gewissem Umfang mit sich selbst beschäftigt war.

In den 1990ern hatte ein wochenlanger Streik der ÖTV unter Führung der damaligen Vorsitzenden Monika Wulf-Mathies zu einem letztlich seeeehr bescheidenen Ergebnis geführt (insbesondere im Hinblick auf die Gesamtumstände...geweckten Erwartungen...), was verheerend war für das Ansehen dieser Gewerkschaft bei den Beschäftigten des öD.

Kurzum: Die Durchsetzungsstärke der Gewerkschaften war auch damals schon nur mangelhaft.
Das dies so war, lässt sich am Ergebnis (TVöD/TV-L) besichtigen...

Ein Punkt, der heute vielfach übersehen wird (bzw. gar nicht mehr bekannt ist), ist der Umstand das die Tarifverträge in Kraft getreten sind, als die zugehörigen neuen Entgeltordnungen erst im "Rohbau" waren.
Die AG Seite hatte den Gewerkschaften suggeriert, das mit den neuen Entgeltordnungen einiges von den Gewerkschaften gewünschte (u.a. erleichterte vertikale Durchlässigkeit) verwirklicht werden kann.
Tatsächlich umgesetzt davon wurde am Ende fast nichts. Stattdessen musste in den folgenden 10-15 Jahren jede kleinste Hühnerk*cke mühsam nachträglich in die Entgeltordnungen hineinverhandelt werden.

Der TV-L ist 13 Monate nach dem TVöD in Kraft getreten - mit der 13 Monate alten Entgelttabelle des TVöD.
Seitdem läuft man hinterher...

Eine gegenläufige Entwicklung hin zu einem gemeinsamen Tarifvertrag für Bund, Länder und Kommunen kann nur zustanden kommen, wenn alle Seiten das wollen. Erzwingen lässt sich da von Gewerkschaftsseite nichts.
Die TdL war seinerzeit der Auffassung, das man allein besser fahren würde als im bisherigen Verbund mit dem Bund und den Kommunen. Scheint nach wie vor zu passen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 31.08.2023 09:30
Also nachdem gestern die neueste Inflationsschätzung wieder den Traum vom Nachlassen der Inflation zerstört hat, erwarte ich ein zweistelliges Ergebnis bei den Tabellenentgelten und für die vergangene Zeit mit erheblichen Reallohnverlusten die 3000€ in einer Tranche noch bis zum Winterende. Alles andere wäre eine Farce.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 31.08.2023 10:14
Also nachdem gestern die neueste Inflationsschätzung wieder den Traum vom Nachlassen der Inflation zerstört hat, erwarte ich ein zweistelliges Ergebnis bei den Tabellenentgelten und für die vergangene Zeit mit erheblichen Reallohnverlusten die 3000€ in einer Tranche noch bis zum Winterende. Alles andere wäre eine Farce.
Absolut, 10+ % mindestens, also auch für die höheren EG.

Anfang dieses Jahres hoffte man ja noch auf unter 5 % im Juli. Leider wurde man von der Realität eingeholt. Andererseits eine Steilvorlage für die kommenden Verhandlungen.

Wenn die Inflation nämlich wirklich Ende des Jahres bei 3,5 - 4 % läge kämen die AG gleich mit dem Argument "die Preise sind ja gar nicht mehr so hoch" an, was jetzt nicht klappt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 10:22
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wird Ihre Meinung nicht berücksichtigen.

Wenn ich mich engagieren möchte wollen Sie meine Kontakdaten haben. Ohne Kontakdaten keine Berücksichtung der Meinung.

Viele Grüße
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 31.08.2023 10:27
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wir Ihre Meinung nicht berücksichtigen.
Viele Grüße

Was hast du denn erwartet? Als Vorstand im Sportverein interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, was sich die nichtzahlenden Nichtmitglieder wünschen. Ich interessiere mich dafür, was meine zahlenden Mitglieder sich wünschen. Wieso sollte es hier anders sein?

Und ganz ehrlich: Viele User in diesem Forum sind sehr engagiert und ideenreich, was Forderungen angeht und möglicher Konsequenzen, wenn diese Träume sich dann nicht erfüllen. Ironischerweise engagieren sich die wenigsten tatsächlich in der Gewerkschaft, um dort die Verhandlungsmacht zu stärken. Hier wird lieber darauf gewartet, dass der heilige Geist vom Himmel herabkommt und es schon irgendwie richten wird. Ich möchte an dieser Stelle spoilern: Der Heilige Geist wird nicht herabkommen und eure Finanzprobleme lösen.

Setzt eure Energie lieber in Weiterbildung und qualifiziert euch. Verhandelt mit eurem Arbeitgeber direkt selbst über Zulagen. Wenn dieser dazu nicht bereit ist, kündigt und zieht weiter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 10:33
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wir Ihre Meinung nicht berücksichtigen.
Viele Grüße

Was hast du denn erwartet? Als Vorstand im Sportverein interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, was sich die nichtzahlenden Nichtmitglieder wünschen. Ich interessiere mich dafür, was meine zahlenden Mitglieder sich wünschen. Wieso sollte es hier anders sein?

Und ganz ehrlich: Viele User in diesem Forum sind sehr engagiert und ideenreich, was Forderungen angeht und möglicher Konsequenzen, wenn diese Träume sich dann nicht erfüllen. Ironischerweise engagieren sich die wenigsten tatsächlich in der Gewerkschaft, um dort die Verhandlungsmacht zu stärken. Hier wird lieber darauf gewartet, dass der heilige Geist vom Himmel herabkommt und es schon irgendwie richten wird. Ich möchte an dieser Stelle spoilern: Der Heilige Geist wird nicht herabkommen und eure Finanzprobleme lösen.

Setzt eure Energie lieber in Weiterbildung und qualifiziert euch. Verhandelt mit eurem Arbeitgeber direkt selbst über Zulagen. Wenn dieser dazu nicht bereit ist, kündigt und zieht weiter.


Keine Sorge mit der Weiterbildung bin E13 Doktorand, jedoch will ich Verdi meine Kontaktdaten nicht geben, dass ich meine Meinung kundtun kann.
Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 31.08.2023 10:41
Was tun? Eine Fusion von Verdi und IG Metall könnte effektiv mit dazu beitragen, Kräfte künftig zu bündeln und die Verhandlungsposition der Gewerkschaften gegenüber den AG insgesamt massiv zu stärken. Ressourcen bündeln und Doppelstrukturen vermieden, Kosten senken, mehr Reichweite. Scheitert aber bisher an unterschiedlichen Interessen, Zielen und Machtstreberei. Ich traue einer IGM bei Verhandlungen im ÖD mehr zu und viele Kollegen auch. War vor 15 Jahren schon ein Dauerthema nach dem Motto: "Wennn wir nur die IGM hätten...."

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 10:44
Was tun? Eine Fusion von Verdi und IG Metall könnte effektiv mit dazu beitragen, Kräfte künftig zu bündeln und die Verhandlungsposition der Gewerkschaften gegenüber den AG insgesamt massiv zu stärken. Ressourcen bündeln und Doppelstrukturen vermieden, Kosten senken, mehr Reichweite. Scheitert aber bisher an unterschiedlichen Interessen, Zielen und Machtstreberei. Ich traue einer IGM bei Verhandlungen im ÖD mehr zu und viele Kollegen auch. War vor 15 Jahren schon ein Dauerthema nach dem Motto: "Wennn wir nur die IGM hätten...."

Oder die Parteigewerkschaften werden komplett abgeschafft und jeder verhandelt für sich. Würde zum Bürokratieabbau beitragen und die Löhne würden sich der Industrie angleichen. Dann gibt es nämlich keine Ausrede mehr: "So ist halt der Tarifvertrag"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: xdreamer am 31.08.2023 10:53
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wird Ihre Meinung nicht berücksichtigen.

Wenn ich mich engagieren möchte wollen Sie meine Kontakdaten haben. Ohne Kontakdaten keine Berücksichtung der Meinung.

Viele Grüße

naja du konntest doch angeben das du bereit bist an Aktionen teilzunehmen und / oder zu streiken.
Die Auswahl "Gewerkschaftsmitglied werden" ist nicht zwingen erforderlich.

Das eingeben der Daten ist halt obligatorisch, sonst könntest die Umfrage ja 1000 x machen.

Ich bin kein Verdi Mitglied, würd aber halt auch mit Streiken gehen. Also auf gehts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 11:13
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wird Ihre Meinung nicht berücksichtigen.

Wenn ich mich engagieren möchte wollen Sie meine Kontakdaten haben. Ohne Kontakdaten keine Berücksichtung der Meinung.

Viele Grüße

naja du konntest doch angeben das du bereit bist an Aktionen teilzunehmen und / oder zu streiken.
Die Auswahl "Gewerkschaftsmitglied werden" ist nicht zwingen erforderlich.

Das eingeben der Daten ist halt obligatorisch, sonst könntest die Umfrage ja 1000 x machen.

Ich bin kein Verdi Mitglied, würd aber halt auch mit Streiken gehen. Also auf gehts.


Egal was man Auswählt (nur Streik z.B) wollen die Kontakdaten mit Handynummer-E-Mail etc. Das sehe ich nicht ein. Klar kann man das öfters machen es gäbe aber clevere Methoden z.B. über die IP.
Wenn die Daten nur obligatorisch sind, was hindert mich daran immer andere Daten anzugeben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 31.08.2023 11:16

Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.

Da haben Sie natürlich völlig recht- ein Tarifvertrag ist natürlich keine "Vorleistung", sondern dieser fällt einfach vom Himmel. Was soll man auch anderes glauben, wenn sowie alle davon prrofotieren. Echt clever diese AGs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 31.08.2023 11:22

Oder die Parteigewerkschaften werden komplett abgeschafft und jeder verhandelt für sich.

Wer nicht in der Gewerkschaft ist, verhandelt sowieo für sich selber. Auch die Annahme des 1. Angebotes (Ergebnis mit den Gewerkschaften) des AGs ist eine Verhandlung. Also nur Trödeltrupp schauen hilft nicht weiter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 31.08.2023 11:36
Wer nicht in der Gewerkschaft ist, verhandelt sowieo für sich selber. Auch die Annahme des 1. Angebotes (Ergebnis mit den Gewerkschaften) des AGs ist eine Verhandlung. Also nur Trödeltrupp schauen hilft nicht weiter.

Die Diskussion wiederholen wir hier auch regelmäßig. Grundsätzlich richtig, dass man nichts erwarten darf von ver.di, wenn man dort nicht auch Mitglied ist. Andererseits sehen so einige hier, auch ich, keinen Grund an der „Nichtmitgliedschaft“ was zu ändern, wenn ver.di eben auch keinen erkennbaren Ansatz wählt, die Unorganisierten von einer Mitgliedschaft zu überzeugen. Ich erinnere daran, dass eine Angleichung der JSZ als unsozial bezeichnet wurde oder der vielzitierte Sockelbetrag.

Dennoch, an der Umfrage bei ver.di habe ich mich beteiligt, kritisiere aber deutlich, dass die nur auf die Entgelthöhe begrenzt ist. Mir würden viele Punkte einfallen, die ver.di wieder nicht sieht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 31.08.2023 11:43
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wir Ihre Meinung nicht berücksichtigen.
Viele Grüße

Was hast du denn erwartet? Als Vorstand im Sportverein interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, was sich die nichtzahlenden Nichtmitglieder wünschen. Ich interessiere mich dafür, was meine zahlenden Mitglieder sich wünschen. Wieso sollte es hier anders sein?

Und ganz ehrlich: Viele User in diesem Forum sind sehr engagiert und ideenreich, was Forderungen angeht und möglicher Konsequenzen, wenn diese Träume sich dann nicht erfüllen. Ironischerweise engagieren sich die wenigsten tatsächlich in der Gewerkschaft, um dort die Verhandlungsmacht zu stärken. Hier wird lieber darauf gewartet, dass der heilige Geist vom Himmel herabkommt und es schon irgendwie richten wird. Ich möchte an dieser Stelle spoilern: Der Heilige Geist wird nicht herabkommen und eure Finanzprobleme lösen.

Setzt eure Energie lieber in Weiterbildung und qualifiziert euch. Verhandelt mit eurem Arbeitgeber direkt selbst über Zulagen. Wenn dieser dazu nicht bereit ist, kündigt und zieht weiter.


Keine Sorge mit der Weiterbildung bin E13 Doktorand, jedoch will ich Verdi meine Kontaktdaten nicht geben, dass ich meine Meinung kundtun kann.
Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.

Verdi ist bereits in Vorleistung gegangen und hat den aktuellen Tarifvertrag inkl. Entgelttabellen verhandelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 11:54
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wir Ihre Meinung nicht berücksichtigen.
Viele Grüße

Was hast du denn erwartet? Als Vorstand im Sportverein interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, was sich die nichtzahlenden Nichtmitglieder wünschen. Ich interessiere mich dafür, was meine zahlenden Mitglieder sich wünschen. Wieso sollte es hier anders sein?

Und ganz ehrlich: Viele User in diesem Forum sind sehr engagiert und ideenreich, was Forderungen angeht und möglicher Konsequenzen, wenn diese Träume sich dann nicht erfüllen. Ironischerweise engagieren sich die wenigsten tatsächlich in der Gewerkschaft, um dort die Verhandlungsmacht zu stärken. Hier wird lieber darauf gewartet, dass der heilige Geist vom Himmel herabkommt und es schon irgendwie richten wird. Ich möchte an dieser Stelle spoilern: Der Heilige Geist wird nicht herabkommen und eure Finanzprobleme lösen.

Setzt eure Energie lieber in Weiterbildung und qualifiziert euch. Verhandelt mit eurem Arbeitgeber direkt selbst über Zulagen. Wenn dieser dazu nicht bereit ist, kündigt und zieht weiter.


Keine Sorge mit der Weiterbildung bin E13 Doktorand, jedoch will ich Verdi meine Kontaktdaten nicht geben, dass ich meine Meinung kundtun kann.
Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.

Verdi ist bereits in Vorleistung gegangen und hat den aktuellen Tarifvertrag inkl. Entgelttabellen verhandelt.

Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 12:11

Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.

Da haben Sie natürlich völlig recht- ein Tarifvertrag ist natürlich keine "Vorleistung", sondern dieser fällt einfach vom Himmel. Was soll man auch anderes glauben, wenn sowie alle davon prrofotieren. Echt clever diese AGs.

Komisch das sich die SPD-Verdi von der SPD-Innenministerin im TVÖD über den Tisch gezogen wird. Finden Sie nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.08.2023 12:12
Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.
Ich als Promovierter kann dir sagen, das verdi nicht für Minderleister verhandelt, sondern für seine Mitglieder.

und ich verdammt viele highperformer bei den <=EG8 erlebt habe.

Und auch würdest du nicht einen überproportionalen Mitgliedsbeitrag, sondern einen proportionalen zu deinem Einkommen, abdrücken.

Und im Kern ist in der Tat der >EG8 selbst schuld, wenn er sich auf den Tarifvertrag einlässt bzw. wenn er so ein Minderleistender ist, dass er noch nicht mal das maximale, was der Tarifvertrag zuläßt, aushandelt.

Und ja: Das einzige was verdi für die höheren EGs tun sollte ist, einer Öffnung der Kannregelungen (bedingungsloses Anerkennen der förderlichen Zeiten ,ala TV-V/ §16.5 nur monetär beschränkt auf plus 66,6% der stufe 2)  zuzustimmen, damit der AG und der AN im Rahmen des TVs höhere Gehälter verhandeln können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 31.08.2023 12:15

Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.

Es bleibt spannend, wenn selbst der "E13 Doktorand" das Prinzip nicht verseht. Die AGs haben da ganze Arbeit geleistet.Und freuen sich diebisch- est recht. wenn sie solche Diskussionen hier verfolgen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 12:20

Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.

Es bleibt spannend, wenn selbst der "E13 Doktorand" das Prinzip nicht verseht. Die AGs haben da ganze Arbeit geleistet.Und freuen sich diebisch- est recht. wenn sie solche Diskussionen hier verfolgen.

Wäre ich gleich nach der Uni in die Wirtschaft gegangen würde ich 400€ Netto mehr verdient. Wollte aber mich noch weiterbilden und Experte auf meinem Fachgebiet werden.

SPD Gewerkschaft verhandelt mit Arbeitgebern die auch durchzogen von Politik ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 12:21
Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.
Ich als Promovierter kann dir sagen, das verdi nicht für Minderleister verhandelt, sondern für seine Mitglieder.

und ich verdammt viele highperformer bei den <=EG8 erlebt habe.

Und auch würdest du nicht einen überproportionalen Mitgliedsbeitrag, sondern einen proportionalen zu deinem Einkommen, abdrücken.

Und im Kern ist in der Tat der >EG8 selbst schuld, wenn er sich auf den Tarifvertrag einlässt bzw. wenn er so ein Minderleistender ist, dass er noch nicht mal das maximale, was der Tarifvertrag zuläßt, aushandelt.

Und ja: Das einzige was verdi für die höheren EGs tun sollte ist, einer Öffnung der Kannregelungen (bedingungsloses Anerkennen der förderlichen Zeiten ,ala TV-V/ §16.5 nur monetär beschränkt auf plus 66,6% der stufe 2)  zuzustimmen, damit der AG und der AN im Rahmen des TVs höhere Gehälter verhandeln können.


Wenn prozentual vom Netto der Mitgliedbeitrag erhoben werden würde könnte ich zustimmen. Aber von Brutto stimmt das eben nicht, weil ich ja noch überproportional Abzüge habe.

Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 31.08.2023 12:27
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wir Ihre Meinung nicht berücksichtigen.
Viele Grüße

Was hast du denn erwartet? Als Vorstand im Sportverein interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, was sich die nichtzahlenden Nichtmitglieder wünschen. Ich interessiere mich dafür, was meine zahlenden Mitglieder sich wünschen. Wieso sollte es hier anders sein?

Und ganz ehrlich: Viele User in diesem Forum sind sehr engagiert und ideenreich, was Forderungen angeht und möglicher Konsequenzen, wenn diese Träume sich dann nicht erfüllen. Ironischerweise engagieren sich die wenigsten tatsächlich in der Gewerkschaft, um dort die Verhandlungsmacht zu stärken. Hier wird lieber darauf gewartet, dass der heilige Geist vom Himmel herabkommt und es schon irgendwie richten wird. Ich möchte an dieser Stelle spoilern: Der Heilige Geist wird nicht herabkommen und eure Finanzprobleme lösen.

Setzt eure Energie lieber in Weiterbildung und qualifiziert euch. Verhandelt mit eurem Arbeitgeber direkt selbst über Zulagen. Wenn dieser dazu nicht bereit ist, kündigt und zieht weiter.


Keine Sorge mit der Weiterbildung bin E13 Doktorand, jedoch will ich Verdi meine Kontaktdaten nicht geben, dass ich meine Meinung kundtun kann.
Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.

Verdi ist bereits in Vorleistung gegangen und hat den aktuellen Tarifvertrag inkl. Entgelttabellen verhandelt.

Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.

LOL!
Du erwartest allen Ernstes, dass ver.di als Interessensvertretung seiner Mitglieder auch  "Hinz und Kunz" völlig unkontrolliert an einer Abstimmung zustimmen soll?
Das macht ja der Manipulation durch andere Interessensgemeinschaften Tür und Tor auf.

Die "neuen Bildungselite"!


Anm.: "Don't feed the troll"  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 12:39
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wir Ihre Meinung nicht berücksichtigen.
Viele Grüße

Was hast du denn erwartet? Als Vorstand im Sportverein interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, was sich die nichtzahlenden Nichtmitglieder wünschen. Ich interessiere mich dafür, was meine zahlenden Mitglieder sich wünschen. Wieso sollte es hier anders sein?

Und ganz ehrlich: Viele User in diesem Forum sind sehr engagiert und ideenreich, was Forderungen angeht und möglicher Konsequenzen, wenn diese Träume sich dann nicht erfüllen. Ironischerweise engagieren sich die wenigsten tatsächlich in der Gewerkschaft, um dort die Verhandlungsmacht zu stärken. Hier wird lieber darauf gewartet, dass der heilige Geist vom Himmel herabkommt und es schon irgendwie richten wird. Ich möchte an dieser Stelle spoilern: Der Heilige Geist wird nicht herabkommen und eure Finanzprobleme lösen.

Setzt eure Energie lieber in Weiterbildung und qualifiziert euch. Verhandelt mit eurem Arbeitgeber direkt selbst über Zulagen. Wenn dieser dazu nicht bereit ist, kündigt und zieht weiter.


Keine Sorge mit der Weiterbildung bin E13 Doktorand, jedoch will ich Verdi meine Kontaktdaten nicht geben, dass ich meine Meinung kundtun kann.
Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.

Verdi ist bereits in Vorleistung gegangen und hat den aktuellen Tarifvertrag inkl. Entgelttabellen verhandelt.

Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.

LOL!
Du erwartest allen Ernstes, dass ver.di als Interessensvertretung seiner Mitglieder auch  "Hinz und Kunz" völlig unkontrolliert an einer Abstimmung zustimmen soll?
Das macht ja der Manipulation durch andere Interessensgemeinschaften Tür und Tor auf.

Die "neuen Bildungselite"!


Anm.: "Don't feed the troll"  ;D
Ich bin kein Troll. Ich sehe nur, dass die Leute die dieses Land mit Steuergeldern und Sozialversicherungsbeiträgen am Leben halten, um noch mehr Transfers nach unten zu ermöglichen, noch getreten werden.
P.S. Ich werde nur auf dem Papier vom Staat finanziert. Mein Gehalt fließt indirekt aus der Wirtschaft über Drittmittel zu mir
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 31.08.2023 12:49
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wir Ihre Meinung nicht berücksichtigen.
Viele Grüße

Was hast du denn erwartet? Als Vorstand im Sportverein interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, was sich die nichtzahlenden Nichtmitglieder wünschen. Ich interessiere mich dafür, was meine zahlenden Mitglieder sich wünschen. Wieso sollte es hier anders sein?

Und ganz ehrlich: Viele User in diesem Forum sind sehr engagiert und ideenreich, was Forderungen angeht und möglicher Konsequenzen, wenn diese Träume sich dann nicht erfüllen. Ironischerweise engagieren sich die wenigsten tatsächlich in der Gewerkschaft, um dort die Verhandlungsmacht zu stärken. Hier wird lieber darauf gewartet, dass der heilige Geist vom Himmel herabkommt und es schon irgendwie richten wird. Ich möchte an dieser Stelle spoilern: Der Heilige Geist wird nicht herabkommen und eure Finanzprobleme lösen.

Setzt eure Energie lieber in Weiterbildung und qualifiziert euch. Verhandelt mit eurem Arbeitgeber direkt selbst über Zulagen. Wenn dieser dazu nicht bereit ist, kündigt und zieht weiter.


Keine Sorge mit der Weiterbildung bin E13 Doktorand, jedoch will ich Verdi meine Kontaktdaten nicht geben, dass ich meine Meinung kundtun kann.
Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.

Verdi ist bereits in Vorleistung gegangen und hat den aktuellen Tarifvertrag inkl. Entgelttabellen verhandelt.

Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.

LOL!
Du erwartest allen Ernstes, dass ver.di als Interessensvertretung seiner Mitglieder auch  "Hinz und Kunz" völlig unkontrolliert an einer Abstimmung zustimmen soll?
Das macht ja der Manipulation durch andere Interessensgemeinschaften Tür und Tor auf.

Die "neuen Bildungselite"!


Anm.: "Don't feed the troll"  ;D
Ich bin kein Troll. Ich sehe nur, dass die Leute die dieses Land mit Steuergeldern und Sozialversicherungsbeiträgen am Leben halten, um noch mehr Transfers nach unten zu ermöglichen, noch getreten werden.
P.S. Ich werde nur indirekt über den Staat finanziert, mein Gehalt beziehe ich aus drittmitteln der Wirtschaft

Du hast noch nie einen Drittmittelantrag gestellt. Frisch in E13? Kommt noch oder wohl eher nicht!
Diese billig-polemische Äusserung von Dir ist meiner Meinung nach die bis jetzt offensichtlichste Versuch Gruppen gegeneinander aufzuwiegeln. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 12:52
Gerade macht bei uns die Onlinebefragung zur Tarifverhandlung die Runde. Da ich aber kein Mitglied werden möchte kam am Ende nur die dreiste Antwort.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/ (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/)
Ich paraphrasiere: Danke für die Teilnahme, da Sie sich jedoch sich nicht aktiv engagieren werden wir Ihre Meinung nicht berücksichtigen.
Viele Grüße

Was hast du denn erwartet? Als Vorstand im Sportverein interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht, was sich die nichtzahlenden Nichtmitglieder wünschen. Ich interessiere mich dafür, was meine zahlenden Mitglieder sich wünschen. Wieso sollte es hier anders sein?

Und ganz ehrlich: Viele User in diesem Forum sind sehr engagiert und ideenreich, was Forderungen angeht und möglicher Konsequenzen, wenn diese Träume sich dann nicht erfüllen. Ironischerweise engagieren sich die wenigsten tatsächlich in der Gewerkschaft, um dort die Verhandlungsmacht zu stärken. Hier wird lieber darauf gewartet, dass der heilige Geist vom Himmel herabkommt und es schon irgendwie richten wird. Ich möchte an dieser Stelle spoilern: Der Heilige Geist wird nicht herabkommen und eure Finanzprobleme lösen.

Setzt eure Energie lieber in Weiterbildung und qualifiziert euch. Verhandelt mit eurem Arbeitgeber direkt selbst über Zulagen. Wenn dieser dazu nicht bereit ist, kündigt und zieht weiter.


Keine Sorge mit der Weiterbildung bin E13 Doktorand, jedoch will ich Verdi meine Kontaktdaten nicht geben, dass ich meine Meinung kundtun kann.
Verdi soll in Vorleistung gehen und Ergebnisse liefern, dann kann man über eine Mitgliedschaft reden aber nicht umgekehrt.

Verdi ist bereits in Vorleistung gegangen und hat den aktuellen Tarifvertrag inkl. Entgelttabellen verhandelt.

Dann ist die Vorleistung jedoch mangelhaft für E13. Wie öfters gesagt bin ich sowieso nur kurz im Öffentlichen Dienst dennoch wäre für die Übergangszeit ein angemessenes Verhandeln von einer Gewerkschaft zu erwarten. Da Verdi nur für Minderleister verhandelt werde ich auch nicht Mitglied und müsste noch überproportional Mitgliedsbeitrag abdrücken um dann wieder schlechter gestellt zu werden als <=E8.

LOL!
Du erwartest allen Ernstes, dass ver.di als Interessensvertretung seiner Mitglieder auch  "Hinz und Kunz" völlig unkontrolliert an einer Abstimmung zustimmen soll?
Das macht ja der Manipulation durch andere Interessensgemeinschaften Tür und Tor auf.

Die "neuen Bildungselite"!


Anm.: "Don't feed the troll"  ;D
Ich bin kein Troll. Ich sehe nur, dass die Leute die dieses Land mit Steuergeldern und Sozialversicherungsbeiträgen am Leben halten, um noch mehr Transfers nach unten zu ermöglichen, noch getreten werden.
P.S. Ich werde nur indirekt über den Staat finanziert, mein Gehalt beziehe ich aus drittmitteln der Wirtschaft

Du hast noch nie einen Drittmittelantrag gestellt. Frisch in E13? Kommt noch oder wohl eher nicht!
Diese billig-polemische Äusserung von Dir ist meiner Meinung nach die bis jetzt offensichtlichste Versuch Gruppen gegeneinander aufzuwiegeln.

Wenn du nicht glaubst das ich über drittmittel finanziert werde kann ich daran auch nichts ändern. Wir müssen unsere Angebote an die Wirtschaft als Doktoranden selbst schreiben. Weiß nicht ob das gängig ist, aber bei uns ist es so.

Wenn man sich dann noch überlegt das ein 1 Jahres Projekt für den Kunden 120.000 kostet, davon 20.000 MwSt. an den Staats fließt. Dann 10-20% an die Uni. Dann Gibt es Arbeitgeber Brutto, dann Arbeitnehmer Brutto und dann Arbeitnehmer Netto. Es ist ein Witz wenn man sich dann mal ansieht was am Ende Netto übrig bleibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 31.08.2023 12:59

Ich sehe nur, dass die Leute die dieses Land mit Steuergeldern und Sozialversicherungsbeiträgen am Leben halten, um noch mehr Transfers nach unten zu ermöglichen, noch getreten werden.


Mich interessiert nur noch Deine oben stehende Aussage.
Ob Du Doktorand bist, Volljurist oder Tellerwäscher interessiert mich definitiv nicht mehr, aber diese gesellschaftsspaltende billig-polemische Äusserung geht mir einfach zu weit!

Bin gespannt, wer Dir jetzt zur Hilfe eilt  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 31.08.2023 13:01
Neben dem üblichen verdi-Bashing möchte ich auch anmerken, dass auch die Arbeitgeber ein Interesse an zufriedenen Mitarbeitern haben sollten sowie in der angespannten Arbeitsmarktsituation an einer ausreichenden Attraktivität zur Gewinnung von Fachkräften. Wenn bald vielen schon Dienst nach Vorschrift viel Überwindung kostet, kann man sich den Traum von Überregulierung und Umverteilung bald so nicht mehr leisten. Der failed state rückt somit immer näher. Für unsere Stellen im Ingenieurbereich bewirbt sich fast niemand mehr und selbst wenn, dann sagen sie im Verhandlungsprozess wieder ab. Stellenbesetzungen sind nunmehr selten erfolgreich.
Daher erwarte ich nicht ausschließlich von den Gewerkschaften, dass sie für mehr Geld kämpfen, sondern dass die AG einsehen, dass noch mehr "sparen bis es quietscht" nicht mehr geht. Denn ich kompensiere hier mit Sicherheit kein ausgefallenes Personal durch Weggänge oder mangelnde Zugänge. Dann bleibts halt liegen... Ich habe nach der letzten ewigen Nullrunde und dem jetzt massiven Reallohnverlust schon keine Lust mehr mich in meine jetzigen Projekte richtig reinzuhängen... Eines ist gut: Mein Job ist sicher, denn keiner will ihn. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 13:05

Ich sehe nur, dass die Leute die dieses Land mit Steuergeldern und Sozialversicherungsbeiträgen am Leben halten, um noch mehr Transfers nach unten zu ermöglichen, noch getreten werden.


Mich interessiert nur noch Deine oben stehende Aussage.
Ob Du Doktorand bist, Volljurist oder Tellerwäscher interessiert mich definitiv nicht mehr, aber diese gesellschaftsspaltende billig-polemische Äusserung geht mir einfach zu weit!

Bin gespannt, wer Dir jetzt zur Hilfe eilt  8)

Wenn du nicht glaubst das ich über Drittmittel finanziert werde kann ich daran auch nichts ändern. Wir müssen unsere Angebote an die Wirtschaft als Doktoranden selbst schreiben. Ich weiß nicht ob das gängig ist, aber bei uns ist es so.

Wenn man sich dann noch überlegt das ein 1 Jahres Projekt für den Kunden 120.000 kostet, davon 20.000 MwSt. an den Staats fließt. Dann 10-20% an die Uni. Dann Gibt es Arbeitgeber Brutto, dann Arbeitnehmer Brutto und dann Arbeitnehmer Netto. Labormittel müssen auch finanziert werden. Es ist ein Witz wenn man sich dann mal ansieht was am Ende Netto übrig bleibt.

Du kannst den Wirkungsgrad ja mal überschlagen.

Mir muss niemand zur Seite springen hier nur die Fakten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.08.2023 13:09
Wenn du nicht glaubst das ich über Drittmittel finanziert werde kann ich daran auch nichts ändern. Wir müssen unsere Angebote an die Wirtschaft als Doktoranden selbst schreiben. Ich weiß nicht ob das gängig ist, aber bei uns ist es so.

Doch doch, ist üblich, dass ein WiMi seine eigenen Stellen erschafft durch die von ihm geschrieben Forschungsanträge.
Zitat
Wenn man sich dann noch überlegt das ein 1 Jahres Projekt für den Kunden 120.000 kostet, davon 20.000 MwSt. an den Staats fließt. Dann 10-20% an die Uni. Dann Gibt es Arbeitgeber Brutto, dann Arbeitnehmer Brutto und dann Arbeitnehmer Netto. Es ist ein Witz wenn man sich dann mal ansieht was am Ende Netto übrig bleibt.
Kleine Tipp:
Macht mit der Wirtschaft Forschungskooperationen, die Ergbnissoffen sind, die sind dann keine Dienstleistungen und  damit für den Geldgeber günstiger (aber er hat dann halt keine Garantie darüber, das oder was abgeliefert wird.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 13:37
Zitat
Wenn man sich dann noch überlegt das ein 1 Jahres Projekt für den Kunden 120.000 kostet, davon 20.000 MwSt. an den Staats fließt. Dann 10-20% an die Uni. Dann Gibt es Arbeitgeber Brutto, dann Arbeitnehmer Brutto und dann Arbeitnehmer Netto. Es ist ein Witz wenn man sich dann mal ansieht was am Ende Netto übrig bleibt.
Zitat
Kleine Tipp:
Macht mit der Wirtschaft Forschungskooperationen, die Ergbnissoffen sind, die sind dann keine Dienstleistungen und  damit für den Geldgeber günstiger (aber er hat dann halt keine Garantie darüber, das oder was abgeliefert wird.)

Danke für den Tipp.

Hinzukommen aufs Netto noch MwSt. 7-19%, Steuern für Energie, Benzin etc. Damit landet man am Ende bei einem Wirkungsgrad von 15-20% Prozent aber man ist ja 'reich' laut Verdi und wird noch über den Tisch gezogen bei den Verhandlungen und soll am besten schön brav die Klappe halten oder besser noch 1% Brutto abdrücken damit man sich noch über den Tisch ziehen lassen darf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 31.08.2023 14:13
Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.

Das ist leider mitnichten so. Hier verlassen E5er / E6er reihenweise das sinkende Schiff, weil man als Organisationstalent in Verwaltung und Sekretariat durchaus auch in der Wirtschaft gefragt ist. Mag sein, dass die Brutto-Differenz bei auch so wichtigen Akademikern höher ist, aber für eine Mitarbeiterin, die vielleicht nur 75% arbeiten kann, weil sie noch Kinder versorgt, ist eben auch jeder Euro wichtig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 14:32
Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.

Das ist leider mitnichten so. Hier verlassen E5er / E6er reihenweise das sinkende Schiff, weil man als Organisationstalent in Verwaltung und Sekretariat durchaus auch in der Wirtschaft gefragt ist. Mag sein, dass die Brutto-Differenz bei auch so wichtigen Akademikern höher ist, aber für eine Mitarbeiterin, die vielleicht nur 75% arbeiten kann, weil sie noch Kinder versorgt, ist eben auch jeder Euro wichtig.

ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 31.08.2023 15:12
Neben dem üblichen verdi-Bashing möchte ich auch anmerken, dass auch die Arbeitgeber ein Interesse an zufriedenen Mitarbeitern haben sollten sowie in der angespannten Arbeitsmarktsituation an einer ausreichenden Attraktivität zur Gewinnung von Fachkräften.

Also die Realität sieht doch ganz anders aus. Bei uns gab es vor über zwei Jahren ein großes Meeting mit Präsident, Geschäftsführung, Leitung sowie allen Mitarbeitern zum Thema Wertschätzung, Attraktivität unseres Arbeitsplatzes etc. Da wurde mal kurz eine politische Rede gehalten und Dinge versprochen, die die Wogen geglättet haben. Mehr als zwei Jahre später ist natürlich nichts passiert. Es wird sich nur gewundert, warum zu den Weihnachtsfeiern zum Großteil nur die Mitarbeiter der Geschäftsstellen vertreten sind. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 15:19
Neben dem üblichen verdi-Bashing möchte ich auch anmerken, dass auch die Arbeitgeber ein Interesse an zufriedenen Mitarbeitern haben sollten sowie in der angespannten Arbeitsmarktsituation an einer ausreichenden Attraktivität zur Gewinnung von Fachkräften.

Also die Realität sieht doch ganz anders aus. Bei uns gab es vor über zwei Jahren ein großes Meeting mit Präsident, Geschäftsführung, Leitung sowie allen Mitarbeitern zum Thema Wertschätzung, Attraktivität unseres Arbeitsplatzes etc. Da wurde mal kurz eine politische Rede gehalten und Dinge versprochen, die die Wogen geglättet haben. Mehr als zwei Jahre später ist natürlich nichts passiert. Es wird sich nur gewundert, warum zu den Weihnachtsfeiern zum Großteil nur die Mitarbeiter der Geschäftsstellen vertreten sind.

Ich hätte auch nichts anderes erwartet als politisches blabla. Was mich interessieren würde, hatten die Mitarbeiter davor Hoffnung das es anders wird oder wussten sie das es nur blabla wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 31.08.2023 15:23
ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Deswegen habe ich dir ja auch meine Seite aufgemacht, damit du nicht auf deine eigenen begrenzten Beobachtungen beschränkt bleiben musst. Aber auch das unterstreicht ja genau, was ich sage. Auf den zu gering vergüteten E5/E6 Positionen bleiben eben unter Umständen die weniger qualifizierten übrig, weil sich die effektiven lieber in die Wirtschaft davon machen. Daher muss man auch in diesem Bereich wettbewerbsfähig bleiben, sonst zahlt man wesentlich mehr für den A13ern, der die dreifache Zeit braucht die entsprechende Aufgabe selbst zu erledigen, weil er sich für in Allem kompetent hält, obwohl er es vielleicht nur in einem engen Fachbereich ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 31.08.2023 15:33
Neben dem üblichen verdi-Bashing möchte ich auch anmerken, dass auch die Arbeitgeber ein Interesse an zufriedenen Mitarbeitern haben sollten sowie in der angespannten Arbeitsmarktsituation an einer ausreichenden Attraktivität zur Gewinnung von Fachkräften.

Also die Realität sieht doch ganz anders aus. Bei uns gab es vor über zwei Jahren ein großes Meeting mit Präsident, Geschäftsführung, Leitung sowie allen Mitarbeitern zum Thema Wertschätzung, Attraktivität unseres Arbeitsplatzes etc. Da wurde mal kurz eine politische Rede gehalten und Dinge versprochen, die die Wogen geglättet haben. Mehr als zwei Jahre später ist natürlich nichts passiert. Es wird sich nur gewundert, warum zu den Weihnachtsfeiern zum Großteil nur die Mitarbeiter der Geschäftsstellen vertreten sind.

Ich hätte auch nichts anderes erwartet als politisches blabla. Was mich interessieren würde, hatten die Mitarbeiter davor Hoffnung das es anders wird oder wussten sie das es nur blabla wird?

Die jüngeren von uns hatten durchaus Hoffnung. Wobei die älteren Kollegen von Anfang an gesagt haben, dass das nur heiße Luft wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Nebelkerze am 31.08.2023 15:48
Eine Teilung in TV Tarife sorgt meines Erachtens nach für eine Schwächung der Gewerkschaften, bzw. des Gesamten Gewerkschaftsverbundes. Eine Rückentwicklung zu einem BAT kann ich nicht beurteilen, da ich zu dieser Zeit nicht mit diesem System bekannt war. Müsste mir mal ein "Oldie"/"Boomer" erläutern ob dieses System "besser" war und in welcher Hinsicht. Falls begründet besser: Anstreben wieder alles zusammen zu legen.
Ok, dann mal ein "kurzer" Einwurf vom Boomer vom Dienst...
Der BAT war vom Grundsatz so gestrickt, das damit beamtenrechtliche Regelungen mehr oder weniger umfangreich tariflich nachgebildet werden. Entsprechend teuer war der BAT für die AG.
Die AG wollten den BAT allein aus diesem Grund gerne loswerden.
Daneben gab es damals auch noch eigene Tarifverträge für die Arbeiter (MTArb, BMT-G). Die Parallelität mehrerer Tarifverträge war dann nach Aufgabe der sozialversicherungsrechtlichen Unterscheidung zwischen Angestellten und Arbeitern aus der Zeit gefallen, neben weiteren "Unmodernitäten" in den alten Tarifverträgen, die die Gewerkschaftsseite gerne beseitigen wollte.

Es waren also ganz unterschiedliche Zielsetzungen bei den AG einerseits und den Gewerkschaften andererseits im Spiel, als BAT, MTArb und BMT-G aufgegeben wurden und ein neuer, einheitlicher Tarifvertrag entstehen sollte.
AG: Personalkosten runter
Gewerkschaften: mehr "Gedöns" (ich hoffe, hier weiß noch jemand von wem das stammt?) in den neuen Tarifvertrag.

Was die hier an anderer Stelle angesprochene vermeintlich größere Stärke der Gewerkschaften zur damaligen Zeit angeht, so ist zwar richtig das die Mitgliederzahlen damals noch höher waren als heute, aber dennoch ein Organisationsgrad wie bei der IG-Metall beispielsweise, nicht annähernd erreicht war.
Dazu kam, das die größte Gewerkschaft (Verdi) erst kurz zuvor durch Fusion der ÖTV mit weiteren Gewerkschaften entstanden war und dieser neue "Verein" noch in gewissem Umfang mit sich selbst beschäftigt war.

In den 1990ern hatte ein wochenlanger Streik der ÖTV unter Führung der damaligen Vorsitzenden Monika Wulf-Mathies zu einem letztlich seeeehr bescheidenen Ergebnis geführt (insbesondere im Hinblick auf die Gesamtumstände...geweckten Erwartungen...), was verheerend war für das Ansehen dieser Gewerkschaft bei den Beschäftigten des öD.

Kurzum: Die Durchsetzungsstärke der Gewerkschaften war auch damals schon nur mangelhaft.
Das dies so war, lässt sich am Ergebnis (TVöD/TV-L) besichtigen...

Ein Punkt, der heute vielfach übersehen wird (bzw. gar nicht mehr bekannt ist), ist der Umstand das die Tarifverträge in Kraft getreten sind, als die zugehörigen neuen Entgeltordnungen erst im "Rohbau" waren.
Die AG Seite hatte den Gewerkschaften suggeriert, das mit den neuen Entgeltordnungen einiges von den Gewerkschaften gewünschte (u.a. erleichterte vertikale Durchlässigkeit) verwirklicht werden kann.
Tatsächlich umgesetzt davon wurde am Ende fast nichts. Stattdessen musste in den folgenden 10-15 Jahren jede kleinste Hühnerk*cke mühsam nachträglich in die Entgeltordnungen hineinverhandelt werden.

Der TV-L ist 13 Monate nach dem TVöD in Kraft getreten - mit der 13 Monate alten Entgelttabelle des TVöD.
Seitdem läuft man hinterher...

Eine gegenläufige Entwicklung hin zu einem gemeinsamen Tarifvertrag für Bund, Länder und Kommunen kann nur zustanden kommen, wenn alle Seiten das wollen. Erzwingen lässt sich da von Gewerkschaftsseite nichts.
Die TdL war seinerzeit der Auffassung, das man allein besser fahren würde als im bisherigen Verbund mit dem Bund und den Kommunen. Scheint nach wie vor zu passen.

Schön, daß du wieder was im Forum schreibst. Sorry für OT.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 15:51
ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Deswegen habe ich dir ja auch meine Seite aufgemacht, damit du nicht auf deine eigenen begrenzten Beobachtungen beschränkt bleiben musst. Aber auch das unterstreicht ja genau, was ich sage. Auf den zu gering vergüteten E5/E6 Positionen bleiben eben unter Umständen die weniger qualifizierten übrig, weil sich die effektiven lieber in die Wirtschaft davon machen. Daher muss man auch in diesem Bereich wettbewerbsfähig bleiben, sonst zahlt man wesentlich mehr für den A13ern, der die dreifache Zeit braucht die entsprechende Aufgabe selbst zu erledigen, weil er sich für in Allem kompetent hält, obwohl er es vielleicht nur in einem engen Fachbereich ist.

Ich will nicht unhöflich sein aber Zimmer buchen können wir alle, das muss man nicht lernen. Es ist nur unter dem Strich teurer, als wenn es die EG5-6 macht, weil man in der Zwischenzeit zu nichts anderem kommt.

Und wenn die EG5-6 das noch schneller kann weil wir nur im engen Fachbereich zuhause sind, ist das ja nochmals ein Grund dies auch zu tun um Kosten zu sparen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 31.08.2023 16:24
ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Deswegen habe ich dir ja auch meine Seite aufgemacht, damit du nicht auf deine eigenen begrenzten Beobachtungen beschränkt bleiben musst. Aber auch das unterstreicht ja genau, was ich sage. Auf den zu gering vergüteten E5/E6 Positionen bleiben eben unter Umständen die weniger qualifizierten übrig, weil sich die effektiven lieber in die Wirtschaft davon machen. Daher muss man auch in diesem Bereich wettbewerbsfähig bleiben, sonst zahlt man wesentlich mehr für den A13ern, der die dreifache Zeit braucht die entsprechende Aufgabe selbst zu erledigen, weil er sich für in Allem kompetent hält, obwohl er es vielleicht nur in einem engen Fachbereich ist.

Ich will nicht unhöflich sein aber Zimmer buchen können wir alle, das muss man nicht lernen. Es ist nur unter dem Strich teurer, als wenn es die EG5-6 macht, weil man in der Zwischenzeit zu nichts anderem kommt.

Und wenn die EG5-6 das noch schneller kann weil wir nur im engen Fachbereich zuhause sind, ist das ja nochmals ein Grund dies auch zu tun um Kosten zu sparen.

Und Du hast Weisungsbefugnis gegenüber der EG5-6?! Mit Balsiertheit wird man auf Dauer bei jedem guten MA/Kollegen gegen eine Wand laufen.
Tipp: Ein freundliches "Bitte" und hin und wieder eine Aufmerksamkeit wirken in jedem Sekretariat Wunder - und nicht nur dort. Einfach mal die Ohren aufstelllen und nicht sich selbst  als Nabel der Welt betrachten. Das ist ein ziemlich verbreitetes Phänomen vom Nachwuchs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 31.08.2023 16:35
Neben dem üblichen verdi-Bashing möchte ich auch anmerken, dass auch die Arbeitgeber ein Interesse an zufriedenen Mitarbeitern haben sollten sowie in der angespannten Arbeitsmarktsituation an einer ausreichenden Attraktivität zur Gewinnung von Fachkräften.

Also die Realität sieht doch ganz anders aus. Bei uns gab es vor über zwei Jahren ein großes Meeting mit Präsident, Geschäftsführung, Leitung sowie allen Mitarbeitern zum Thema Wertschätzung, Attraktivität unseres Arbeitsplatzes etc. Da wurde mal kurz eine politische Rede gehalten und Dinge versprochen, die die Wogen geglättet haben. Mehr als zwei Jahre später ist natürlich nichts passiert. Es wird sich nur gewundert, warum zu den Weihnachtsfeiern zum Großteil nur die Mitarbeiter der Geschäftsstellen vertreten sind.

Ich bin natürlich nicht so blauäugig zu glauben, dass es die AG wirklich interessiert wo der Schuh bei den AN drückt und ich bin mir leider auch ziemlich sicher, dass meine Erwartungen (wie eigentlich immer in den vergangenen Tarifrunden) unerfüllt bleiben werden.
Hier wird aber überwiegend auf verdi geschimpft und das kann ich zum Teil auch nachvollziehen, aber mein Zorn gilt vorrangig den Arbeitgebern, die sich einen Pfurz um ihre Beschäftigten scheren und sich mit ihren Angeboten im Kasperletheaterstück "Tarifverhandlungen" stets schon im Bereich der absolut herabsetzenden Respektlosigkeit bewegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 16:37
ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Deswegen habe ich dir ja auch meine Seite aufgemacht, damit du nicht auf deine eigenen begrenzten Beobachtungen beschränkt bleiben musst. Aber auch das unterstreicht ja genau, was ich sage. Auf den zu gering vergüteten E5/E6 Positionen bleiben eben unter Umständen die weniger qualifizierten übrig, weil sich die effektiven lieber in die Wirtschaft davon machen. Daher muss man auch in diesem Bereich wettbewerbsfähig bleiben, sonst zahlt man wesentlich mehr für den A13ern, der die dreifache Zeit braucht die entsprechende Aufgabe selbst zu erledigen, weil er sich für in Allem kompetent hält, obwohl er es vielleicht nur in einem engen Fachbereich ist.

Ich will nicht unhöflich sein aber Zimmer buchen können wir alle, das muss man nicht lernen. Es ist nur unter dem Strich teurer, als wenn es die EG5-6 macht, weil man in der Zwischenzeit zu nichts anderem kommt.

Und wenn die EG5-6 das noch schneller kann weil wir nur im engen Fachbereich zuhause sind, ist das ja nochmals ein Grund dies auch zu tun um Kosten zu sparen.

Und Du hast Weisungsbefugnis gegenüber der EG5-6?! Mit Balsiertheit wird man auf Dauer bei jedem guten MA/Kollegen gegen eine Wand laufen.
Tipp: Ein freundliches "Bitte" und hin und wieder eine Aufmerksamkeit wirken in jedem Sekretariat Wunder - und nicht nur dort. Einfach mal die Ohren aufstelllen und nicht sich selbst  als Nabel der Welt betrachten. Das ist ein ziemlich verbreitetes Phänomen vom Nachwuchs.

Wieso schwingst du jetzt große Reden über einen Sachverhalt den du im Detail nicht kennst?
Hier will jemand einen Stohmann aufbauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 31.08.2023 17:05
Wieso schwingst du jetzt große Reden über einen Sachverhalt den du im Detail nicht kennst?
Hier will jemand einen Stohmann aufbauen.

So, wie Du hier auftrittst und so wie ich seit knapp 40 Jahren den Hochschulbetrieb aus allen Blickwinkeln kenne, muss ich von Deiner "Story" keine  Details kennen.

Aber genug von Deinem Unsinn. Ich gehe jetzt Koffer packen und habe eine Meinung über einen Doktoranden in E13, der sich über die privat telefonierende Sekretärin des Chefs beschwert, dass sie für ihn kein Zimmer bucht und das alles während seiner  Arbeitszeit in einem Forum ablässt - oder hast Du auch Urlaub  :P


Ich sehe nur, dass die Leute die dieses Land mit Steuergeldern und Sozialversicherungsbeiträgen am Leben halten, um noch mehr Transfers nach unten zu ermöglichen, noch getreten werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 31.08.2023 17:18
Wieso schwingst du jetzt große Reden über einen Sachverhalt den du im Detail nicht kennst?
Hier will jemand einen Stohmann aufbauen.

So, wie Du hier auftrittst und so wie ich seit knapp 40 Jahren den Hochschulbetrieb aus allen Blickwinkeln kenne, muss ich von Deiner "Story" keine  Details kennen.

Aber genug von Deinem Unsinn. Ich gehe jetzt Koffer packen und habe eine Meinung über einen Doktoranden in E13, der sich über die privat telefonierende Sekretärin des Chefs beschwert, dass sie für ihn kein Zimmer bucht und das alles während seiner  Arbeitszeit in einem Forum ablässt - oder hast Du auch Urlaub  :P

Mit deinem ersten Satz hast du dich aus jeder Diskussion verabschiedet und auf dein selektives Scheinargument im zweiten Absatz geh ich gar nicht weiter ein.
Schönen Urlaub
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 31.08.2023 18:11
Hier wird aber überwiegend auf verdi geschimpft und das kann ich zum Teil auch nachvollziehen, aber mein Zorn gilt vorrangig den Arbeitgebern, die sich einen Pfurz um ihre Beschäftigten scheren und sich mit ihren Angeboten im Kasperletheaterstück "Tarifverhandlungen" stets schon im Bereich der absolut herabsetzenden Respektlosigkeit bewegen.

Wenn die AGs etwas ändern wollten - z.B. bei den Mintberufen - könnten sie es auf die Tarifagenda stellen. Z.B. mindestens 1 EG für alle höher- ansonsten gibt es keinen Tarifabschluss. Tun sie aber nicht, weil sie es als nicht notwendig ansehen.

Stattdessen wird der Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), der Hamburger Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bereits jetzt  vor zu höhen Abschlüssen warnend auf https://oeffentlicher-dienst-news.de/laender-tvl-tarifverhandlungen/?_se=c3IuMjE0QHdlYi5kZQ%3D%3D wie folgt zitiert:

"Wir brauchen in den Ländern einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst. Dazu müssen wir uns in einem äußerst schwierigen, durch verschiedene Krisen und Entwicklungen geprägten Umfeld weiterhin als attraktive Arbeitgeber positionieren. Die Beschäftigten erwarten zurecht auch in Zukunft angemessene Einkommen, gute Arbeitsbedingungen und eine soziale Absicherung.

Er ist aktuell Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und verweist auf die angespannten Haushalte der Länder. „Die Steuereinnahmen für dieses und die nächsten Jahre werden aufgrund der gesetzlichen Entlastungsmaßnahmen weniger stark sprudeln als noch Ende letzten Jahres prognostiziert. Außerdem greifen die Schuldenbremsen in den Ländern ab dem nächsten Jahr wieder voll. Insofern wird es sicher eine große Herausforderung, die Löhne zu erhöhen und gleichzeitig die Handlungsfähigkeit der Länder zu sichern."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.08.2023 18:16
Wenn die AGs etwas ändern wollten - z.B. bei den Mintberufen - könnten sie es auf die Tarifagenda stellen. Z.B. mindestens 1 EG für alle höher- ansonsten gibt es keinen Tarifabschluss. Tun sie aber nicht, weil sie es als nicht notwendig ansehen.
Es würde doch schon reichen §16.5 und förderliche Zeiten auf die Agenda zu setzen
und um die MINTs zu stärkern einen auf:
Gleiche JSZ (100%) für alle predigen(das ist rechnerisch eine tolle Erhöhung, die aber faktisch niedriger ausfällt, weil nicht alle immer 100% bekommen) , dann kann verdi wieder seine asozial Karte ziehen und die AGs können auf verdi shimpfen, dass die keine Lohnerhöhung wollen.

Tun sie aber nicht, weil sie es als nicht notwendig ansehen.  :-[
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 31.08.2023 18:19
Es würde doch schon reichen §16.5 und förderliche Zeiten auf die Agenda zu setzen
und um die MINTs zu stärkern einen auf:
Gleiche JSZ (100%) für alle predigen(das ist rechnerisch eine tolle Erhöhung, die aber faktisch niedriger ausfällt, weil nicht alle immer 100% bekommen) , dann kann verdi wieder seine asozial Karte ziehen und die AGs können auf verdi shimpfen, dass die keine Lohnerhöhung wollen.

Schreiben Sie doch mal die TDL damit an; ich bin auf eine (Nicht-)Antwort gespannt  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 31.08.2023 20:14
Wenn die AGs etwas ändern wollten - z.B. bei den Mintberufen - könnten sie es auf die Tarifagenda stellen. Z.B. mindestens 1 EG für alle höher- ansonsten gibt es keinen Tarifabschluss. Tun sie aber nicht, weil sie es als nicht notwendig ansehen.

Ist die Entgeltordnung denn von irgendeiner Seite gekündigt worden? Wenn nein, dann kann man darüber zwar diskutieren, aber zumindest nichts erzwingen. (Ähnliches gilt für den §16.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 31.08.2023 21:21
Hier wird aber überwiegend auf verdi geschimpft und das kann ich zum Teil auch nachvollziehen, aber mein Zorn gilt vorrangig den Arbeitgebern, die sich einen Pfurz um ihre Beschäftigten scheren und sich mit ihren Angeboten im Kasperletheaterstück "Tarifverhandlungen" stets schon im Bereich der absolut herabsetzenden Respektlosigkeit bewegen.

Wenn die AGs etwas ändern wollten - z.B. bei den Mintberufen - könnten sie es auf die Tarifagenda stellen. Z.B. mindestens 1 EG für alle höher- ansonsten gibt es keinen Tarifabschluss. Tun sie aber nicht, weil sie es als nicht notwendig ansehen.

Stattdessen wird der Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), der Hamburger Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bereits jetzt  vor zu höhen Abschlüssen warnend auf https://oeffentlicher-dienst-news.de/laender-tvl-tarifverhandlungen/?_se=c3IuMjE0QHdlYi5kZQ%3D%3D wie folgt zitiert:

"Wir brauchen in den Ländern einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst. Dazu müssen wir uns in einem äußerst schwierigen, durch verschiedene Krisen und Entwicklungen geprägten Umfeld weiterhin als attraktive Arbeitgeber positionieren. Die Beschäftigten erwarten zurecht auch in Zukunft angemessene Einkommen, gute Arbeitsbedingungen und eine soziale Absicherung.

Er ist aktuell Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und verweist auf die angespannten Haushalte der Länder. „Die Steuereinnahmen für dieses und die nächsten Jahre werden aufgrund der gesetzlichen Entlastungsmaßnahmen weniger stark sprudeln als noch Ende letzten Jahres prognostiziert. Außerdem greifen die Schuldenbremsen in den Ländern ab dem nächsten Jahr wieder voll. Insofern wird es sicher eine große Herausforderung, die Löhne zu erhöhen und gleichzeitig die Handlungsfähigkeit der Länder zu sichern."

Da die oberen Entgeltgruppen in den letzten Verhandlungen stets zu Gunsten kleiner und mittlerer EGs zurückgesteckt haben, wäre das Thema lösbar. Indem Verdi und Co. akzeptieren,  dass von der begrenzten Verteilungsmasse diesmal endlich mehr bei den oberen Entgeltgruppen hängen bleibt. Die AG würden sicher mit gehen. Diese Solidarität sehe ich aber bei Verdi nicht, trotz Mitglieder auch in höheren Entgeltgruppen.

Offensichtlich ist Solidarität eben doch nur eine Einbahnstraße nach dem Motto: Verteilen stets nur von oben nach unten....

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 01.09.2023 08:04
Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.

Das ist leider mitnichten so. Hier verlassen E5er / E6er reihenweise das sinkende Schiff, weil man als Organisationstalent in Verwaltung und Sekretariat durchaus auch in der Wirtschaft gefragt ist. Mag sein, dass die Brutto-Differenz bei auch so wichtigen Akademikern höher ist, aber für eine Mitarbeiterin, die vielleicht nur 75% arbeiten kann, weil sie noch Kinder versorgt, ist eben auch jeder Euro wichtig.

ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Ich frage mich gerade, was in der Stellenbeschreibung der Chefsekretärin seht und wem sie organisatorisch zugeordnet ist. Aus der Bezeichnung Chefsekretärin, leite ich jetzt spontan ab, dass sie dem Chef zugeordnet ist und nicht dir. Warum sollte sie dann für dich Aufgaben übernehmen? Weil du dich hierarchisch über ihr sieht aufgrund deiner Entgeltgruppe?

Stelle mir gerade vor, wie ich reagieren würde, wenn zu mir der Abteilungsleiter der Buchhaltung käme und mir Aufträge erteilen würde. Da würde ich auch sagen: "Ihre Geschichte hat mein Herz berührt. Dennoch werde ich den Auftrag nicht ausführen, da Sie mir gegenüber nicht weisungsbefugt sind."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 01.09.2023 08:17
Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.

Das ist leider mitnichten so. Hier verlassen E5er / E6er reihenweise das sinkende Schiff, weil man als Organisationstalent in Verwaltung und Sekretariat durchaus auch in der Wirtschaft gefragt ist. Mag sein, dass die Brutto-Differenz bei auch so wichtigen Akademikern höher ist, aber für eine Mitarbeiterin, die vielleicht nur 75% arbeiten kann, weil sie noch Kinder versorgt, ist eben auch jeder Euro wichtig.

ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Ich frage mich gerade, was in der Stellenbeschreibung der Chefsekretärin seht und wem sie organisatorisch zugeordnet ist. Aus der Bezeichnung Chefsekretärin, leite ich jetzt spontan ab, dass sie dem Chef zugeordnet ist und nicht dir. Warum sollte sie dann für dich Aufgaben übernehmen? Weil du dich hierarchisch über ihr sieht aufgrund deiner Entgeltgruppe?

Stelle mir gerade vor, wie ich reagieren würde, wenn zu mir der Abteilungsleiter der Buchhaltung käme und mir Aufträge erteilen würde. Da würde ich auch sagen: "Ihre Geschichte hat mein Herz berührt. Dennoch werde ich den Auftrag nicht ausführen, da Sie mir gegenüber nicht weisungsbefugt sind."

Der hat bestimmt nicht gerafft das "Chefsekretärin" nicht die Chefin aller Sekretärinnen ist. LOL
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 01.09.2023 08:33
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 01.09.2023 08:47
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 01.09.2023 08:50
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 01.09.2023 09:28
Es gilt, was vereinbart wird. Beim TVöD z.B. wurden die Tabellen, die in der vorherigen Tarif-Runde vereinbart wurden, zum 01.01. 2023 gekündigt. Dann aber hat man sich in den Verhandlungen geeinigt, dass sie bis zum 29.04.2024 unverändert fortgelten sollen. (Darüberhinaus hat man Zahlungen der Inflationsausgleichsprämie für Juni 2023 bis Februar 2024 von insgesamt 3000€ vereinbart, welche aber nicht tabellenwirksam sind.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 01.09.2023 09:36
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

Erstens: Entgelttabelle

Zweitens: Ein bisschen informieren ist leicht. Da läuft nichts automatisch ab einem Stichtag. Ist doch nicht die erste Tarifrunde. Es kommt so, wie es die Vertragsparteien vereinbaren. Daher nennt sich das auch verhandlung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 01.09.2023 10:38
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

Was bedeutet dein Name eigentlich? ;D Darf ich mich mit meinen A6 auch mal gut fühlen? ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 01.09.2023 11:14
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.




Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

Was bedeutet dein Name eigentlich? ;D Darf ich mich mit meinen A6 auch mal gut fühlen? ;)

Hansestadt Hamburg Gesetzentwürfe:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,114363.msg312333.html#msg312333
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 01.09.2023 11:43
Hauptsache, die 3000€ kommen. Sonst Fall ich vom Glauben ab.

Das wäre eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 01.09.2023 13:33
Ich wollte nicht respektlos gegenüber unteren EGs sein. Dennoch ist das Gehalt verglichen mit der Wirtschaft überproportional, größer EG10 unterproportional. Und das wird immer so weiter gehen. Weil laut SPD (Verdi) jeder der bisschen mehr als der median Verdient ‚reich‘ ist. Da würden mehr EG13 in der Verdi auch nichts ändern, da die Anzahl im Vergleich zu niedrigeren EGs irrelevant ist und laut SPD (Verdi) 'reich' sind.

Das ist leider mitnichten so. Hier verlassen E5er / E6er reihenweise das sinkende Schiff, weil man als Organisationstalent in Verwaltung und Sekretariat durchaus auch in der Wirtschaft gefragt ist. Mag sein, dass die Brutto-Differenz bei auch so wichtigen Akademikern höher ist, aber für eine Mitarbeiterin, die vielleicht nur 75% arbeiten kann, weil sie noch Kinder versorgt, ist eben auch jeder Euro wichtig.

ich würde Organisationstalente begrüßen. Ich kenne Sekretariat leider nur dahin, dass die den ganzen Tag privat telefonieren und ihre Arbeit an uns weitergeben wollen.

Zitat einer Sekretärin. "Nein, ich habe für euch keine Zimmer (zu einer Tagung) gebucht denn ich bin ja Chefsekretärin'. Sie hatte nur für den Chef gebucht und wir sollten uns selber drum kümmern

Ich frage mich gerade, was in der Stellenbeschreibung der Chefsekretärin seht und wem sie organisatorisch zugeordnet ist. Aus der Bezeichnung Chefsekretärin, leite ich jetzt spontan ab, dass sie dem Chef zugeordnet ist und nicht dir. Warum sollte sie dann für dich Aufgaben übernehmen? Weil du dich hierarchisch über ihr sieht aufgrund deiner Entgeltgruppe?

Stelle mir gerade vor, wie ich reagieren würde, wenn zu mir der Abteilungsleiter der Buchhaltung käme und mir Aufträge erteilen würde. Da würde ich auch sagen: "Ihre Geschichte hat mein Herz berührt. Dennoch werde ich den Auftrag nicht ausführen, da Sie mir gegenüber nicht weisungsbefugt sind."

Es ist eine ganz normale Sekretärin die sich als Chefsekretärin sieht weil sie seit Eröffnung des Lehrstuhls dabei ist. Wir sind nur 10 WiMis, 2 Sekretäre (Teilzeit), 2 Techniker + Prof. Ich hab auch nie gesagt das ich jemals versucht habe Weisung zu erteilen.

Gott sein dank sind wir eine kleine Gruppe. Will nicht erleben wie in größeren Abteilungen mit Bürokratie argumentiert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 01.09.2023 13:47
So, klingelingeling, letzter Monat mit den alten Entgeldtabellen ist eingeleutet :-)   Bald wirds interessant.

Wenn das so wäre, würde ich wirklich eine Flasche Sekt aufmachen, wenn also rückwirkend zum 1.10. irgendeine Erhöhung käme.

Klär mich mal bitte auf (weiß es nicht). Ist es nicht so, wenn etwas zu einem Termin gekündigt wird, dass das neue direkt danach gilt? Oder setzt man es einfach später an und zahlt das Alte weiter nach dem Motto (Ällabätsch - Nullrunde bis Datum X)

Erstens: Entgelttabelle

Zweitens: Ein bisschen informieren ist leicht. Da läuft nichts automatisch ab einem Stichtag. Ist doch nicht die erste Tarifrunde. Es kommt so, wie es die Vertragsparteien vereinbaren. Daher nennt sich das auch verhandlung.

Dass nicht zum 1.10. eine neue Entgelttabelle gilt sollte doch klar sein. Dass man (leider) im TV-XYZ angefangen hat, erst für die Zukunft eine neue zu beschließen, ist leider auch ein Faktum. Ich kenne es aus anderen Gewerkschaften so, dass es oft garnicht in die Tüte kam, noch 6 oder 12 Monate Toleranz einzubauen - war aber bei der letzten Verhandlung z.B. selbst bei der IG Metall so. Am Ende gucken alle auf die Prozente und niemand auf die Laufzeit bzw. den Zeitpunkt der Umsetzung. Dass man sich so im TV-L in der letzten Verhandlung erstmal 15 Monate eine Nullrunde und im TVöD real 5 Monate (ich rechne die Infaltionsprämie auf Monate gestreckt einfach als vorgezogene Erhöhung).

Hier muss man sich einfach ehrlicher machen und ENDLICH auf den 12-Monats-Turnus zurückkommen bzw zurückgehen. Selbst 24 Monate wären ok, wenn man die Erhöhungen an den Beginn der Laufzeit setzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 01.09.2023 13:58

Dass nicht zum 1.10. eine neue Entgelttabelle gilt sollte doch klar sein. Dass man (leider) im TV-XYZ angefangen hat, erst für die Zukunft eine neue zu beschließen, ist leider auch ein Faktum. Ich kenne es aus anderen Gewerkschaften so, dass es oft garnicht in die Tüte kam, noch 6 oder 12 Monate Toleranz einzubauen - war aber bei der letzten Verhandlung z.B. selbst bei der IG Metall so...

Hier muss man sich einfach ehrlicher machen und ENDLICH auf den 12-Monats-Turnus zurückkommen bzw zurückgehen. Selbst 24 Monate wären ok, wenn man die Erhöhungen an den Beginn der Laufzeit setzt.

Die AG- Seite im ÖD ist nicht in der Lage, selbst zur ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen- geschweige denn vorher. Bestes Beispiel SUE: AGs wollen (Streik-)Szenario aus 2015 unbedingt vermeiden und bestanden auf Vorgesprächen zu Ende 2019, damit erste Diskussionsvorlagen zu den Verhandlungen ab dem 01.07.20 schon vorhanden sind.

Was war das Ergebnis von zwei Tagen Gesprächen: Nüscht!! AG erklärten, dass sie nicht wirklich (vor-)verhandeln könnten, weil der Tarifvertrag ja noch ein halbes Jahr läuft. Unfähiger geht nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 01.09.2023 14:37

Dass nicht zum 1.10. eine neue Entgelttabelle gilt sollte doch klar sein. Dass man (leider) im TV-XYZ angefangen hat, erst für die Zukunft eine neue zu beschließen, ist leider auch ein Faktum. Ich kenne es aus anderen Gewerkschaften so, dass es oft garnicht in die Tüte kam, noch 6 oder 12 Monate Toleranz einzubauen - war aber bei der letzten Verhandlung z.B. selbst bei der IG Metall so...

Hier muss man sich einfach ehrlicher machen und ENDLICH auf den 12-Monats-Turnus zurückkommen bzw zurückgehen. Selbst 24 Monate wären ok, wenn man die Erhöhungen an den Beginn der Laufzeit setzt.

Die AG- Seite im ÖD ist nicht in der Lage, selbst zur ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen- geschweige denn vorher. Bestes Beispiel SUE: AGs wollen (Streik-)Szenario aus 2015 unbedingt vermeiden und bestanden auf Vorgesprächen zu Ende 2019, damit erste Diskussionsvorlagen zu den Verhandlungen ab dem 01.07.20 schon vorhanden sind.

Was war das Ergebnis von zwei Tagen Gesprächen: Nüscht!! AG erklärten, dass sie nicht wirklich (vor-)verhandeln könnten, weil der Tarifvertrag ja noch ein halbes Jahr läuft. Unfähiger geht nicht mehr.

Das ist Quark. Natürlich ist TDL in der Lage zur ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen. Sie wollen nur nicht.

Es sind Verhandlungen. Jede Seite kann verhandeln wie sie möchte. Dass das aus unserer Sicht, der Sicht der Arbeitnehmervertretungen, nicht gut ist, auch klar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 01.09.2023 16:46
Hier wird aber überwiegend auf verdi geschimpft und das kann ich zum Teil auch nachvollziehen, aber mein Zorn gilt vorrangig den Arbeitgebern, die sich einen Pfurz um ihre Beschäftigten scheren und sich mit ihren Angeboten im Kasperletheaterstück "Tarifverhandlungen" stets schon im Bereich der absolut herabsetzenden Respektlosigkeit bewegen.

Wenn die AGs etwas ändern wollten - z.B. bei den Mintberufen - könnten sie es auf die Tarifagenda stellen. Z.B. mindestens 1 EG für alle höher- ansonsten gibt es keinen Tarifabschluss. Tun sie aber nicht, weil sie es als nicht notwendig ansehen.

Stattdessen wird der Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), der Hamburger Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bereits jetzt  vor zu höhen Abschlüssen warnend auf https://oeffentlicher-dienst-news.de/laender-tvl-tarifverhandlungen/?_se=c3IuMjE0QHdlYi5kZQ%3D%3D wie folgt zitiert:

"Wir brauchen in den Ländern einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst. Dazu müssen wir uns in einem äußerst schwierigen, durch verschiedene Krisen und Entwicklungen geprägten Umfeld weiterhin als attraktive Arbeitgeber positionieren. Die Beschäftigten erwarten zurecht auch in Zukunft angemessene Einkommen, gute Arbeitsbedingungen und eine soziale Absicherung.

Er ist aktuell Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und verweist auf die angespannten Haushalte der Länder. „Die Steuereinnahmen für dieses und die nächsten Jahre werden aufgrund der gesetzlichen Entlastungsmaßnahmen weniger stark sprudeln als noch Ende letzten Jahres prognostiziert. Außerdem greifen die Schuldenbremsen in den Ländern ab dem nächsten Jahr wieder voll. Insofern wird es sicher eine große Herausforderung, die Löhne zu erhöhen und gleichzeitig die Handlungsfähigkeit der Länder zu sichern."

Da die oberen Entgeltgruppen in den letzten Verhandlungen stets zu Gunsten kleiner und mittlerer EGs zurückgesteckt haben, wäre das Thema lösbar. Indem Verdi und Co. akzeptieren,  dass von der begrenzten Verteilungsmasse diesmal endlich mehr bei den oberen Entgeltgruppen hängen bleibt. Die AG würden sicher mit gehen. Diese Solidarität sehe ich aber bei Verdi nicht, trotz Mitglieder auch in höheren Entgeltgruppen.

Offensichtlich ist Solidarität eben doch nur eine Einbahnstraße nach dem Motto: Verteilen stets nur von oben nach unten....

Ich finde auch die Unterschiede der einzelnen Gruppen recht marginal. Mein Gehalt im Vergleich zu meinem Vorgesetzen ist, für die Mehrverantwortung und den Stress den er hat, gar nicht so viel weniger, obwohl er zwei Gruppen über mir ist. Das führt auch dazu, dass sich bei uns keiner findet, der den Job machen möchte für das Geld. Und wenn ich mir unsere Geschäftsstelle so anschaue, sind die in der letzten Stufe in ihrer Gruppe wiederum auch nicht so weit von mir entfernt  ;D Also irgendwie stimmen da nach meinem Empfinden die Verhältnisse nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.09.2023 17:04

Ich finde auch die Unterschiede der einzelnen Gruppen recht marginal. Mein Gehalt im Vergleich zu meinem Vorgesetzen ist, für die Mehrverantwortung und den Stress den er hat, gar nicht so viel weniger, obwohl er zwei Gruppen über mir ist. Das führt auch dazu, dass sich bei uns keiner findet, der den Job machen möchte für das Geld. Und wenn ich mir unsere Geschäftsstelle so anschaue, sind die in der letzten Stufe in ihrer Gruppe wiederum auch nicht so weit von mir entfernt  ;D Also irgendwie stimmen da nach meinem Empfinden die Verhältnisse nicht.

Diese Problematik ist seit Jahren auch AG und Verdi bekannt. Bei entsprechendem Willen zur Verständigung und Einigung wäre es lösbar. Sonst geht beim TV-L da bald wirklich mancherorts wie bei uns nicht mehr viel in Bereichen wie MINT. Mit in Folge sehr negativen Auswirkungen auch für kleine und mittlere Entgeltgruppen. Gerade die oberen Entgeltgruppen binden/schaffen/generieren ja zusätzlichen Stellenbedarf auch bei mittleren EG durch Projekte und eigene Abteilungen. Hier fehlt der Weitblick.

Solange gewerkschaftliche Solidarität eine Einbahnstraße ist, besteht wenig Hoffnung auf Besserung. Der demografische Wandel wird den Rest geben....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 01.09.2023 17:51
Sonst geht beim TV-L da bald wirklich mancherorts wie bei uns nicht mehr viel in Bereichen wie MINT.

Nicht nur im Mint-Bereich...

Wie bereits gesagt haben wir meine E13 Stelle für einen anderen Standort nun schon zum zweiten Mal ausgeschrieben. Die erste Runde war erfolglos... und wir suchen keinen Informatiker/in, sondern einen Gewi oder Pädagogen.

Aber selbst denen ist die E13 mittlerweile zu mau- bisher haben wir nur unpassende Bewerbungen erhalten von Leuten, welche die Anforderungen nicht mitbringen wie z.B. einen Masterabschluss.

Mein Chef ist schon so verzweifelt, dass er mich gebeten hat, mich in meinem Bekanntenkreis umzuhören und an meiner alten Uni einen Zettel ans schwarze Brett mit der Stellenausschreibung zu hängen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.09.2023 19:35
Gewerkschaften im ÖD -die strategisch handeln und Weitsicht haben- nehmen solche Entwicklungen ernst. Ich sehe leider erhebliche Defizite beim genauem Blick auf die Entgelttabelle. Die Folgen werden auch kleine und mittlere Entgeltgruppen ausbaden müssen. Auch als Bürger und Steuerzahler sehe ich das kritisch.

Letztlich hängen wie bereits geschildert oft nachgelagert auch Stellen kleinerer EGs von der Besetzung höherer Entgeltgruppen mit ab. Gerade im MINT-Bereich, der stetiger Veränderung und schnellerem Wandel unterliegt ist das außerordentlich problematisch. Mit dem Ruhestand der Babyboomer wird das richtig krass gerade sehr erfahrene Kollegen mit Spezialwissen zu ersetzen. Im ÖD gibt es einige Spezialbereiche die besonderes Fachwissen und vertiefte Einarbeitungszeit bedingen. Hier kann man oft nicht einfach einen Ingenieur oder ITler hinsetzen und der arbeitet sich einige Monate ein....

Mein Eindruck ist zunehmend, dass gerade große Gewerkschaften wie Verdi die Problematik im Zusammenhang immer noch nicht  begreifen. Vielleicht fehlt auch einfach geeignetes Fachpersonal dass sich damit wirklich gut auskennt,  keine Ahnung....

1:1 Übernahme der Tabelle des TVöD einschließlich Jahressonderzahlung, gleicher Beginn und Laufzeit. Optimierung von Themen wie Zulagen welche häufig viel zu restriktiv ausgelegt werden....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MrBeam am 02.09.2023 07:42
Sonst geht beim TV-L da bald wirklich mancherorts wie bei uns nicht mehr viel in Bereichen wie MINT.

Nicht nur im Mint-Bereich...

Wie bereits gesagt haben wir meine E13 Stelle für einen anderen Standort nun schon zum zweiten Mal ausgeschrieben. Die erste Runde war erfolglos... und wir suchen keinen Informatiker/in, sondern einen Gewi oder Pädagogen.

Aber selbst denen ist die E13 mittlerweile zu mau- bisher haben wir nur unpassende Bewerbungen erhalten von Leuten, welche die Anforderungen nicht mitbringen wie z.B. einen Masterabschluss.

Mein Chef ist schon so verzweifelt, dass er mich gebeten hat, mich in meinem Bekanntenkreis umzuhören und an meiner alten Uni einen Zettel ans schwarze Brett mit der Stellenausschreibung zu hängen...

Krasse Sache. Darf man fragen, weshalb Geisteswissenschaftler  / Pädagoge im MINT Bereich eingesetzt werden sollen und in welchem Bundesland? (E13 ist jetzt auch nicht nichts. Für Leute aus dieser Fächergruppe doch bestimmt ganz gut, wenigstens zum Einstieg nach dem Master.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 02.09.2023 07:49
Sonst geht beim TV-L da bald wirklich mancherorts wie bei uns nicht mehr viel in Bereichen wie MINT.

Nicht nur im Mint-Bereich...

Wie bereits gesagt haben wir meine E13 Stelle für einen anderen Standort nun schon zum zweiten Mal ausgeschrieben. Die erste Runde war erfolglos... und wir suchen keinen Informatiker/in, sondern einen Gewi oder Pädagogen.

Aber selbst denen ist die E13 mittlerweile zu mau- bisher haben wir nur unpassende Bewerbungen erhalten von Leuten, welche die Anforderungen nicht mitbringen wie z.B. einen Masterabschluss.

Mein Chef ist schon so verzweifelt, dass er mich gebeten hat, mich in meinem Bekanntenkreis umzuhören und an meiner alten Uni einen Zettel ans schwarze Brett mit der Stellenausschreibung zu hängen...
Darf man Frage, wo die Stellen ausgeschrieben wurden?
Wir haben eine E13 Informatiker Stelle bei Stepstone ausgeschrieben und durchaus brauchbare Bewerbungen erhalten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 02.09.2023 09:47

Krasse Sache. Darf man fragen, weshalb Geisteswissenschaftler  / Pädagoge im MINT Bereich eingesetzt werden sollen und in welchem Bundesland?

Ich sagte, nicht im Mint Bereich.


Wir sind eine Behörde und meine bzw. die ausgeschriebene Stelle umfasst die Teilnahme an Auswahlverfahren, Beratung und Qualifizierung der Mitarbeitenden.

Pädagogischer Abschluss, Soziologen oder Geisteswissenschaftler würden die Anforderungen erfüllen... aber wie gesagt, der ausgewählte Germanist aus Verfahren 1 hat abgesagt.

2700 Euro netto in Stufe 3 waren ihm zu wenig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 02.09.2023 09:47

Darf man Frage, wo die Stellen ausgeschrieben wurden?
Wir haben eine E13 Informatiker Stelle bei Stepstone ausgeschrieben und durchaus brauchbare Bewerbungen erhalten.

Bei indeed, Stepstone, auf unserer HP etc.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 02.09.2023 12:09

Pädagogischer Abschluss, Soziologen oder Geisteswissenschaftler würden die Anforderungen erfüllen... aber wie gesagt, der ausgewählte Germanist aus Verfahren 1 hat abgesagt.

2700 Euro netto in Stufe 3 waren ihm zu wenig.

jep. das verstehe ich auch. da muss eine  3 vorne stehen
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Beitrag von: teclis22 am 02.09.2023 12:14
Neben dem üblichen verdi-Bashing möchte ich auch anmerken, dass auch die Arbeitgeber ein Interesse an zufriedenen Mitarbeitern haben sollten sowie in der angespannten Arbeitsmarktsituation an einer ausreichenden Attraktivität zur Gewinnung von Fachkräften. Wenn bald vielen schon Dienst nach Vorschrift viel Überwindung kostet, kann man sich den Traum von Überregulierung und Umverteilung bald so nicht mehr leisten. Der failed state rückt somit immer näher.

Die Eingangssausage "AG hat Interesse" finde ich gewagt.
Interesse woran ?
Wenn es nicht läuft kann man halt immer schön über Fachkräftemangel, Kosten, >enter random topic of the week< fabulieren und es wundert sich niemand mehr.
"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert"
Der AG hat sich bequem in der Lage eingerichtet, denn ich denke nicht das jemand noch viel erwartet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 02.09.2023 12:56


jep. das verstehe ich auch. da muss eine  3 vorne stehen

Mittlerweile ja.

Ich habe noch Kontakt zu einigen aus meiner damaligen Ausbildungsklasse- die liegen mittlerweile, ohne Abitur und Studium, alle bei 3000 bis 3500 Euro netto als Industriekaufleute.
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Beitrag von: cyrix42 am 02.09.2023 12:57
Pädagogischer Abschluss, Soziologen oder Geisteswissenschaftler würden die Anforderungen erfüllen... aber wie gesagt, der ausgewählte Germanist aus Verfahren 1 hat abgesagt.

2700 Euro netto in Stufe 3 waren ihm zu wenig.

Laut dem Entgeltatlas der Agentur für Arbeit (https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/100532) beträgt das Mediangehalt von Geistes- und Sozialwissenschaftlern ca. 5094€/Monat brutto. TV-L 13/3 sind derzeit ca. 4750, 13/4 ca. 5215 €/Monat brutto. Mit 13/6 von derzeit ca. 6040€/Monat Bruttogehalt ist man schon nahe dran am oberen Quartil.

Insofern würde ich sagen, dass das Angebot 13/3 mit beinahe garantiertem Aufstieg auf 13/6 nach einigen Jahren durchaus marktgerecht für Geisteswissenschaftler ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 02.09.2023 15:31


Laut dem Entgeltatlas der Agentur für Arbeit (https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/100532) beträgt das Mediangehalt von Geistes- und Sozialwissenschaftlern ca. 5094€/Monat brutto.

Jeder weiß doch, dass weder der Agentur für Arbeit, noch den vermeintlich üblichen Gehältern im Internet zu trauen ist...

Die Realität spricht eine andere Sprache und da hieß es seitens des Bewerbers- nein danke. Auch der zweite und dritte Kandidat sagte aufgrund von besseren Angeboten ab. Mein Bekanntenkreis hat ebenfalls keinen Bedarf.

So gut bezahlt kann eine E13 ergo gar nicht sein.

Wenn Verdi nicht langsam aufwacht und richtig Gas gibt, wird es zu einer massiven Kündigungswelle kommen.
Vom demographischen Wandel ganz zu schweigen...



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Beitrag von: cyrix42 am 02.09.2023 15:37
Jeder weiß doch, dass weder der Agentur für Arbeit, noch den vermeintlich üblichen Gehältern im Internet zu trauen ist...

Wenn du einer staatlichen Behörde und offiziellen Statistiken misstraust, warum arbeitest du dann im öffentlichen Dienst?

Zitat
Die Realität spricht eine andere Sprache und da hieß es seitens des Bewerbers- nein danke. Auch der zweite und dritte Kandidat sagte aufgrund von besseren Angeboten ab. Mein Bekanntenkreis hat ebenfalls keinen Bedarf.

Vielleicht gibt es gute Gründe -- neben dem Gehalt -- , die euer Angebot unattraktiv machen?

Zitat
So gut bezahlt kann eine E13 ergo gar nicht sein.

Nu, Sozialwissenschaftler können in der Wirtschaft offenbar im Mittel auch nicht mehr erreichen. Insofern ist hier nicht das Gehalt das Problem.

Zitat
Wenn Verdi nicht langsam aufwacht und richtig Gas gibt, wird es zu einer massiven Kündigungswelle kommen.
Vom demographischen Wandel ganz zu schweigen...

Dann mal viel Spaß beim Versuch der Gehaltsverbesserung in der Wirtschaft. Für einzelne mag das funktionieren, aber einen relevanten Brain Drain aufgrund besserer Bezahlung in der Wirtschaft wird es im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften nicht geben. Denn, dort verdienen sie auch nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 02.09.2023 16:11

Dann mal viel Spaß beim Versuch der Gehaltsverbesserung in der Wirtschaft. Für einzelne mag das funktionieren, aber einen relevanten Brain Drain aufgrund besserer Bezahlung in der Wirtschaft wird es im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften nicht geben. Denn, dort verdienen sie auch nicht mehr.


Das war einmal... ein Kommilitone von mir arbeitet als Gewi in einer Unternehmensberatung und verdient mittlerweile sechsstellig. Plus 100% Arbeiten im Home Office und sattem Bonus.

Andere Bekannte haben sich selbstständig gemacht oder arbeiten beispielsweise als Assi der Geschäftsführung
oder im Bereich Konzeption und Beratung im Konzern.

Mir wurde einmal eine gutbezahlte Stelle im Wissensmanagement angeboten, auch das sind eher neuere Jobs, die es damals nicht gab, die aber nun von Gewis bekleidet werden...

Die Zeiten, in denen ein Gewi für 1500 Euro netto arbeiten gegangen sind, sind lange vorbei.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 02.09.2023 16:20
Was manche immer so für Bekannte haben… jenseits der Gehaltsstatistiken  ::)
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Beitrag von: TVWaldschrat am 02.09.2023 17:05
Pädagogischer Abschluss, Soziologen oder Geisteswissenschaftler würden die Anforderungen erfüllen... aber wie gesagt, der ausgewählte Germanist aus Verfahren 1 hat abgesagt.

2700 Euro netto in Stufe 3 waren ihm zu wenig.

Laut dem Entgeltatlas der Agentur für Arbeit (https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/100532) beträgt das Mediangehalt von Geistes- und Sozialwissenschaftlern ca. 5094€/Monat brutto. TV-L 13/3 sind derzeit ca. 4750, 13/4 ca. 5215 €/Monat brutto. Mit 13/6 von derzeit ca. 6040€/Monat Bruttogehalt ist man schon nahe dran am oberen Quartil.

Insofern würde ich sagen, dass das Angebot 13/3 mit beinahe garantiertem Aufstieg auf 13/6 nach einigen Jahren durchaus marktgerecht für Geisteswissenschaftler ist.

Wenn aber jemand meint, dass sein Marktwert aktuell bei 13/6 liegt, hat man als AG auch nichts mit einem Angebot von 13/3 gewonnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 02.09.2023 17:07
Was manche immer so für Bekannte haben… jenseits der Gehaltsstatistiken  ::)

Ausreißer sind wohl nicht so selten :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.09.2023 17:10
Wenn aber jemand meint, dass sein Marktwert aktuell bei 13/6 liegt, hat man als AG auch nichts mit einem Angebot von 13/3 gewonnen.

Natürlich. Und Personen, auf die das zutrifft, bekommt man dann auch nicht. Das sollte aber an sich kein Problem sein, weil die Masse eben nicht diesen Marktwert mitbringt. Und die nehmen dann entweder den Job im öD an, oder bleiben aufgrund überzogener Gehaltsvorstellung arbeitslos...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 02.09.2023 17:41
habe die eine oder andere Kollegin (ü50) in versch. Dienststellen kennengelernt, die auf EG8 oder sogar einer EG5 sitzen und öfters davon erzählen, wie viel sie doch davor als Chefsekretärin o.Ä. in der PW gearbeitet haben und immer von dem vielen Geld, dass man da verdienen konnte inkl. 14. Gehalt, Boni usw., geschwärmt. Dorthin zurück will aber keine mehr. Vielleicht verdient der Mann genug oder die Kinder sind aus dem Haus.

Für den öD sprechen halt immer die überdurchschnittlichen Arbeitsbedingungen. Dienst nach Vorschrift ist bei uns nicht mit etwas Negativen konnotiert, sondern der Standard.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 02.09.2023 17:41
Ich habe auch mit mehr Resonanz auf unsere Ausschreibung gerechnet. Ich bin gespannt. Jedenfalls scheint die Luft wirklich dünner zu werden für die Arbeitgeber... für n Appel und n Ei arbeitet keiner mehr heutzutage.

Meine alleinerziehende Freundin mit Hauptschulabschluss und Ausbildung, aber ohne Sprachkenntnisse und ohne jegliche Weiterbildung, geht schon (mit Kindergeld) mit 2800 Euro netto nach Hause.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.09.2023 18:11
Willst du jetzt ernsthaft Kindergeld und den Steuerfreibetrag für Alleinerziehende hier einbringen?

Relevant ist das Bruttogehalt. Was anderes kann und wird der Arbeitgeber nicht betrachten. Alles andere ist individuelle Lebensführung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 02.09.2023 18:42

Wenn du einer staatlichen Behörde und offiziellen Statistiken misstraust, warum arbeitest du dann im öffentlichen Dienst?


Wir misstrauen diesen Statistiken weil wir sie selbst erstellen :)

Beispiel:
Das Land Baden-Württemberg sucht mehrere Mitarbeiter für das LBV welche dort mit SAP arbeiten sollen, also sind Vorkentnisse mit SAP erwünscht.
Dann sagt die Statistik ein SAP Consultant verdiene im Schnitt 60 -62k im Jahr. Soweit die Statistik, ehrlich jetzt (warum sag ich später).

Also gehen sie hin und bewerten die Stellen nach E12 und glauben, HA, da können wir mit der Privatwirtschaft konkurieren.
Nur kostet ein entsprechender Consultant der sowas kann schon pro Tag mindestens 900 - 1200€. Das darf jeder von euch nachlesen indem ihr bei entsprechenden Firmen schaut das die Leute kosten.

Woher kommt also dieser krasse Unterschied? Wieso steht in der Statistik, dass die nur 60k im Jahr verdienen?
Antwort:
60% der oben Genannten arbeiten in Teilzeit weil ihnen das Geld dann schlicht reicht und sie durch Bonuszahlungen bei erledigten Aufträgen schlicht aussorgen.
Und das taucht halt, je nach Statistik nicht auf.
Und den Job kannst du z.B. ohne jedes Studium machen, Fachinformatiker und eine gewisse Leistungsfähigkeit reichen aus!

Ich selbst war bei einer Firma in Mannheim beschäftigt und arbeitete dort 9 Monate pro Jahr um dann weitere 3 auf Reisen durch die Welt zu gehen. Sowas ist im ÖD halt nicht möglich.
Kurz vor der Altersgrenze bin ich dann in den Hafen des Beamtentums gewechselt - ein Leben als Systemintegrator wollte ich dann auch nicht führen, zu stressig.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.09.2023 19:40
Nu, offenbar haben dann -- inkl. dir -- alle das passede Einkommen. Wo ist das Problem? Offenbar machst du ja nur die Aussage, dass andere in der freien Wirtschaft keine regelmäßigen Arbeitszeiten haben, sondern mal im Projekt haufenweise Überstunden schieben und dafür zu anderen Zeiten auch längere Phasen ohne Arbeitstätigkeit besitzen, während im öD prinzipiell die i.W. fast 40h-Woche steht. Man kann das als Vor- oder Nachteil sehen, hat aber mit dem Gehalt nichts zu tun.

btw: Die Kostensätze für Externe mit dem Gehalt Interner zu vergleichen, ist auch nicht sinnvoll. Immerhin wollen die (Firmen der) Externen auch Gewinn machen, sodass dies kaum vergleichbar ist. Als ich (vor 15 Jahren) als Software-Entwickler gearbeitet habe, hat meine Firma ggü. dem Kunden für mich jenseits von 100€/h angesesetzt; mein eigener Stundenlohn war natürlich deutlich geringer...

Und die Eingruppierung erfolgt auch nicht nach Vergleich des Gehalts relativ zu irgendwem sondern anhand der Bewertung der zu übertragenden Tätigkeiten gemäß Entgeltordnung. Man kann sich fragen, ob diese Zuordnung und die Tabellenentgelte zu einem Ergebnis führen, dass mit der Privatwirtschaft vergleichbar ist; aber man kann nicht das Pferd von hinten aufzäumen und mit einem Zielentgelt die Eingruppierung festlegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 02.09.2023 19:45
Nu, offenbar haben dann -- inkl. dir -- alle das passede Einkommen. Wo ist das Problem? Offenbar machst du ja nur die Aussage, dass andere in der freien Wirtschaft keine regelmäßigen Arbeitszeiten haben, sondern mal im Projekt haufenweise Überstunden schieben und dafür zu anderen Zeiten auch längere Phasen ohne Arbeitstätigkeit besitzen, während im öD prinzipiell die i.W. fast 40h-Woche steht. Man kann das als Vor- oder Nachteil sehen, hat aber mit dem Gehalt nichts zu tun.

btw: Die Kostensätze für Externe mit dem Gehalt Interner zu vergleichen, ist auch nicht sinnvoll. Immerhin wollen die (Firmen der) Externen auch Gewinn machen, sodass dies kaum vergleichbar ist. Als ich (vor 15 Jahren) als Software-Entwickler gearbeitet habe, hat meine Firma ggü. dem Kunden für mich jenseits von 100€/h angesesetzt; mein eigener Stundenlohn war natürlich deutlich geringer...

Und die Eingruppierung erfolgt auch nicht nach Vergleich des Gehalts relativ zu irgendwem sondern anhand der Bewertung der zu übertragenden Tätigkeiten gemäß Entgeltordnung. Man kann sich fragen, ob diese Zuordnung und die Tabellenentgelte zu einem Ergebnis führen, dass mit der Privatwirtschaft vergleichbar ist; aber man kann nicht das Pferd von hinten aufzäumen und mit einem Zielentgelt die Eingruppierung festlegen.

In meinem Fall war das mehr Lebensentscheidung, aber ja. Ich jammere nicht für mich, worauf ich aber hinauswill ist, dass "wir" und ich bin in PV tätig und auch für Einstellungen verantwortlich, Personalprobleme.
In so weit, dass eine Krankenschwester hier bei einem Personaldienstleister (die ich teuer bezahlen muss) am Ende mehr verdient als Festangestellte.
Das mein ärztlicher Dienst ausgefünnt ist und kaum Nachschub kommt - mag sein - fangen wir auf, aber wenn mit die Techniker fehlen die Beatmungsgeräte warten müssen - oder in der Verwaltung niemand da ist der mit der Krankenkasse abrechnet.

Super ^^
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Highwaystar am 03.09.2023 17:46
Im Grunde gibt es nicht viel zu verhandeln.
Wenn der nicht erwerbstätige ALG2 Empfänger ab Januar 2024 plus 12% erhält, wäre jede Erhöhung unterhalb dieser Quote für berufstätige Personen eine pure Unverschämtheit.

Also 12% mehr für alle, nicht als Verhandlungsvorschlag sondern als Ergebnis, bitteschön. Für ein Jahr!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hyuggt am 03.09.2023 17:55
Im Grunde gibt es nicht viel zu verhandeln.
Wenn der nicht erwerbstätige ALG2 Empfänger ab Januar 2024 plus 12% erhält, wäre jede Erhöhung unterhalb dieser Quote für berufstätige Personen eine pure Unverschämtheit.

Also 12% mehr für alle, nicht als Verhandlungsvorschlag sondern als Ergebnis, bitteschön. Für ein Jahr!

In einer gerechten Welt…

Bereiten Sie sich darauf vor, für das ganze Jahr 2024 von Inflationsausgleich zu zehren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.09.2023 17:57
Im Grunde gibt es nicht viel zu verhandeln.
Wenn der nicht erwerbstätige ALG2 Empfänger ab Januar 2024 plus 12% erhält, wäre jede Erhöhung unterhalb dieser Quote für berufstätige Personen eine pure Unverschämtheit.

Aha. Weil also ein Bettler etwas bekommt, damit er nicht verhungern muss, leitest du daraus ab, dass du auch was bekommen musst? Ist schon ein seltsames Gerechtigkeitsempfinden, was du hier darlegst…

Nur, um das noch einmal klarzustellen: Das Bürgergeld steigt, weil es das Existenzminimum absichern muss. Und ja, die gerade überproportional gestiegenen Nahrungsmittelpreise schlagen hier besonders zu.

Es gibt durchaus gute Gründe, warum zumindest einige Berufszweige im öffentlichen Dienst eine deutliche Gehaltserhöhung fordern können — sei es z.B., dass die Bestenauslese nur noch schwerlich gelingt, wenn man die benötigten Personen nicht mehr gewinnen kann. Aber der Neid auf Leute, die am Existenzminimum leben, gehört definitiv nicht dazu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 03.09.2023 18:05
Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein! Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.

Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.09.2023 18:21
Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein!

Warum? Um mal mit Spids immer mal wieder angeführten Gemüseputzer in der EG 1 zu kommen: Warum sollte der mehr erhalten als den Mindestlohn? Und derzeit ist die EG 1/2 noch deutlich über Mindestlohn…

Versuche mal als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft in einer Gehaltsverhandlung mit deinem Chef zu erwähnen, dass du jetzt mehr Geld willst, weil andere mehr erhalten. Der wird dich fragen, was das denn mit dir und deinem Gehalt zu tun hat — richtig, nichts. Du musst schon Argumente aus dir heraus finden, warum du meinst, dass dein Arbeitgeber mehr für dich ausgeben sollte. Zum Beispiel, weil du für entsprechend mehr Gewinn für das Unternehmen gesorgt hast. Oder, weil man in dir sonst eine fähige Fachkraft verliert, weil du andernorts ein besseres Angebot erhalten hast…

Zitat
Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.

Das Bürgergeld wird aufgrund einer Automatik angepasst, in welcher derzeit hier i.W. Das Existenzminimum in seiner Höhe, welches wiederum grundgesetzlich garantiert ist, bestimmend ist. Hier stehen keine Verhandlungen oder politischen Beschlüsse an, sondern es wird einfach umgesetzt. Und das muss es auch; denn hier geht es um das Existenzminimum. Ich weiß nicht, ob du oder irgendeiner der anderen Leute, die auf diese Personen neidisch sind, das schon begriffen hast/haben: Wer das erhält, hat gerade das Nötigste zur Verfügung und kommt gerade so über die Runden. Von der Stigmatisierung, die auch du hier anwendest, noch nicht einmal zu sprechen. Das sind Leute, die in psychische Probleme geraten, die sich nichts leisten können, die immer, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert (Waschmaschine kaputt) dies nicht spontan klären können, sondern wieder betteln gehen müssen, … Das sind Leute, die können nicht mit weniger zurechtkommen, weil sie schon am  Minimum sind!

Lohnverhandlungen finden aber auf einer ganz anderen Ebene statt. Da geht es nicht um die Sicherung der bloßen Existenz und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe. Hier geht es um die Frage, was deine Arbeitstätigkeit wert ist. Und das muss ausgehandelt werden.

Klar ist auch, dass auch arbeitstätigen Personen dieses Existenzminimum zusteht. Deshalb gibt es den Mindestlohn; und damit sich Arbeiten auch lohnt, gibt es die Möglichkeiten der „Aufstockung“ bzw. Weitere Sozialleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Aber dergleichen (bis auf den Mindestlohn als Untergrenze) ist eine staatliche Aufgabe, nicht Teil der Tarif- bzw. Gehaltsverhandlungen.

Zitat
Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.

Ich wüsste nicht, wo ich angegeben hätte, dass ich auf irgendeiner Seite sei. Aber mir ist auch nicht klar, was du mir hier zuschreiben willst. Auf welcher Seite sei ich denn, deiner Meinung nach?

Zitat
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.

Um festzustellen, dass jemand Quatsch erzählt, reicht es doch, dessen Aussagen auseinander zu nehmen. Es ist dafür weder notwendig, das Gegenteil dessen, was dieser erzählt hat, zu untermauern, noch es überhaupt für richtig zu halten. Ich kann auch ein falsches Argument für eine richtige Sache widerlegen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.09.2023 18:27
Nur kostet ein entsprechender Consultant der sowas kann schon pro Tag mindestens 900 - 1200€.
Ja, der muss ja damit auch den Vertriebler, die Sekretärin und den Chef mitfinanzieren.
Ebenso seine Fortbildung, seinen Urlaub und ...
Faktorierbare zeit ist da max 70%.

Diese Tagesätze wurde seinerzeit für Schulungen aufgerufen die ich gehalten habe und da bezahlten dann 12 Leute diesen Preis.

Aber 60T für nen SAPler ist n der Tat beschämend lächerlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 03.09.2023 18:57
Bevor ich Mindestlohn verdienen würde, also der von Cyrinx erwähnte Tellerwischer, da würde ich dem Chef einfach sagen: „bin raus, verabschiede mich ins Bürgergeld“. Denn 1700 Euro netto vs mindestens mal 1500 netto, da muss ich nicht lange überlegen. Was da an Lebenszeit erhalten bleibt im Vergleich zum öden Job den Tellerwischers, unglaublich gut. Vor dem Hintergrund des Mangels an Arbeitnehmern im Allgemeinen bei gleichzeitig mehreren Millionen Bürgergeldempfängern sollte man überlegen, ob das langfristig wirklich sinnvoll ist und evtl. Kündigungen nicht teurer werden hinten raus.

Du redest vom Existenzminimum - keine Ahnung welches Institut dies nun genau definiert hat, aber diese Definition ist nicht Gott gegeben. Dann ist das Existenzminimum in D. also besonders hoch vom absoluten und auch relativen
Geldbetrag her, obwohl Einkommen und auch Waren, Mieten etc. weiterhin günstiger sind als in vergleichbaren Ländern? In Fra, GB, USA gibt es ein solch hohes Existenzminimum nicht. Ich habe eher den Eindruck, dass die linken sozialistischen Parteien an der Macht ihr Wählerklientel stärken wollen und an die 4 Millionen Empfänger Wahlgeschenke verteilen, die von den Arbeitnehmern bezahlt werden müssen, was der Mittelschicht am meisten wehtut.

Ansonsten lesen sich deine Beiträge zu dem Thema immer wie entweder ein SPD-naher Wernecke 2.0, der im Voraus die Erwartungen bereits dämpfen will weil er weiss, dass die Gewerkschaften nichts auf die Reihe bekommen. Oder wie ein TDL Vertreter, der mal wieder klamme Kassen vorfindet. Dieses Trauerspiel was bald kommt ist doch lächerlich. Für meine angestellten Kollegen tut es mir einfach nur noch Leid. Ich kann wenigstens täglich noch beten, dass das BverG den Ländern in Zukunft noch ordentlich einen mitgibt…




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 03.09.2023 19:54
Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein!

Warum? Um mal mit Spids immer mal wieder angeführten Gemüseputzer in der EG 1 zu kommen: Warum sollte der mehr erhalten als den Mindestlohn? Und derzeit ist die EG 1/2 noch deutlich über Mindestlohn…

Versuche mal als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft in einer Gehaltsverhandlung mit deinem Chef zu erwähnen, dass du jetzt mehr Geld willst, weil andere mehr erhalten. Der wird dich fragen, was das denn mit dir und deinem Gehalt zu tun hat — richtig, nichts. Du musst schon Argumente aus dir heraus finden, warum du meinst, dass dein Arbeitgeber mehr für dich ausgeben sollte. Zum Beispiel, weil du für entsprechend mehr Gewinn für das Unternehmen gesorgt hast. Oder, weil man in dir sonst eine fähige Fachkraft verliert, weil du andernorts ein besseres Angebot erhalten hast…

Zitat
Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.

Das Bürgergeld wird aufgrund einer Automatik angepasst, in welcher derzeit hier i.W. Das Existenzminimum in seiner Höhe, welches wiederum grundgesetzlich garantiert ist, bestimmend ist. Hier stehen keine Verhandlungen oder politischen Beschlüsse an, sondern es wird einfach umgesetzt. Und das muss es auch; denn hier geht es um das Existenzminimum. Ich weiß nicht, ob du oder irgendeiner der anderen Leute, die auf diese Personen neidisch sind, das schon begriffen hast/haben: Wer das erhält, hat gerade das Nötigste zur Verfügung und kommt gerade so über die Runden. Von der Stigmatisierung, die auch du hier anwendest, noch nicht einmal zu sprechen. Das sind Leute, die in psychische Probleme geraten, die sich nichts leisten können, die immer, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert (Waschmaschine kaputt) dies nicht spontan klären können, sondern wieder betteln gehen müssen, … Das sind Leute, die können nicht mit weniger zurechtkommen, weil sie schon am  Minimum sind!

Lohnverhandlungen finden aber auf einer ganz anderen Ebene statt. Da geht es nicht um die Sicherung der bloßen Existenz und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe. Hier geht es um die Frage, was deine Arbeitstätigkeit wert ist. Und das muss ausgehandelt werden.

Klar ist auch, dass auch arbeitstätigen Personen dieses Existenzminimum zusteht. Deshalb gibt es den Mindestlohn; und damit sich Arbeiten auch lohnt, gibt es die Möglichkeiten der „Aufstockung“ bzw. Weitere Sozialleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Aber dergleichen (bis auf den Mindestlohn als Untergrenze) ist eine staatliche Aufgabe, nicht Teil der Tarif- bzw. Gehaltsverhandlungen.

Zitat
Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.

Ich wüsste nicht, wo ich angegeben hätte, dass ich auf irgendeiner Seite sei. Aber mir ist auch nicht klar, was du mir hier zuschreiben willst. Auf welcher Seite sei ich denn, deiner Meinung nach?

Zitat
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.

Um festzustellen, dass jemand Quatsch erzählt, reicht es doch, dessen Aussagen auseinander zu nehmen. Es ist dafür weder notwendig, das Gegenteil dessen, was dieser erzählt hat, zu untermauern, noch es überhaupt für richtig zu halten. Ich kann auch ein falsches Argument für eine richtige Sache widerlegen…

Auch wenn du wie du behauptest Dr. bist empfinde ich deine Beiträge als Ballast für uns Kollegen, die arbeiten für dieses Land. Für mich bist du kein Kollege, denn wir brauchen wirklich mehr Geld und ich möchte nicht immer hören was nicht geht.

Was willst du mit deinen Aussagen bezwecken? In diesem Forum sind doch Arbeitnehmer und keine Arbeitgeber.

Wenn jetzt nach vielen Jahren der tariflichen Entbehrungen kein hoher Ausgleich bei den Verhandlungen herausspringt, der pro Anno mindestens 10 Prozent die Tabelle erhöht oder mindestens die Tabelle vom TVÖD bei gleicher Laufzeit verwendet (31.12.2024), dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Es ist ja gut, dass du wohl kein zusätzliches Geld benötigst, ich brauche es wirklich dringend um den täglichen Bedarf weiterhin zu decken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 03.09.2023 20:14
Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein!

Warum? Um mal mit Spids immer mal wieder angeführten Gemüseputzer in der EG 1 zu kommen: Warum sollte der mehr erhalten als den Mindestlohn? Und derzeit ist die EG 1/2 noch deutlich über Mindestlohn…

Versuche mal als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft in einer Gehaltsverhandlung mit deinem Chef zu erwähnen, dass du jetzt mehr Geld willst, weil andere mehr erhalten. Der wird dich fragen, was das denn mit dir und deinem Gehalt zu tun hat — richtig, nichts. Du musst schon Argumente aus dir heraus finden, warum du meinst, dass dein Arbeitgeber mehr für dich ausgeben sollte. Zum Beispiel, weil du für entsprechend mehr Gewinn für das Unternehmen gesorgt hast. Oder, weil man in dir sonst eine fähige Fachkraft verliert, weil du andernorts ein besseres Angebot erhalten hast…

Zitat
Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.

Das Bürgergeld wird aufgrund einer Automatik angepasst, in welcher derzeit hier i.W. Das Existenzminimum in seiner Höhe, welches wiederum grundgesetzlich garantiert ist, bestimmend ist. Hier stehen keine Verhandlungen oder politischen Beschlüsse an, sondern es wird einfach umgesetzt. Und das muss es auch; denn hier geht es um das Existenzminimum. Ich weiß nicht, ob du oder irgendeiner der anderen Leute, die auf diese Personen neidisch sind, das schon begriffen hast/haben: Wer das erhält, hat gerade das Nötigste zur Verfügung und kommt gerade so über die Runden. Von der Stigmatisierung, die auch du hier anwendest, noch nicht einmal zu sprechen. Das sind Leute, die in psychische Probleme geraten, die sich nichts leisten können, die immer, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert (Waschmaschine kaputt) dies nicht spontan klären können, sondern wieder betteln gehen müssen, … Das sind Leute, die können nicht mit weniger zurechtkommen, weil sie schon am  Minimum sind!

Lohnverhandlungen finden aber auf einer ganz anderen Ebene statt. Da geht es nicht um die Sicherung der bloßen Existenz und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe. Hier geht es um die Frage, was deine Arbeitstätigkeit wert ist. Und das muss ausgehandelt werden.

Klar ist auch, dass auch arbeitstätigen Personen dieses Existenzminimum zusteht. Deshalb gibt es den Mindestlohn; und damit sich Arbeiten auch lohnt, gibt es die Möglichkeiten der „Aufstockung“ bzw. Weitere Sozialleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Aber dergleichen (bis auf den Mindestlohn als Untergrenze) ist eine staatliche Aufgabe, nicht Teil der Tarif- bzw. Gehaltsverhandlungen.

Zitat
Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.

Ich wüsste nicht, wo ich angegeben hätte, dass ich auf irgendeiner Seite sei. Aber mir ist auch nicht klar, was du mir hier zuschreiben willst. Auf welcher Seite sei ich denn, deiner Meinung nach?

Zitat
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.

Um festzustellen, dass jemand Quatsch erzählt, reicht es doch, dessen Aussagen auseinander zu nehmen. Es ist dafür weder notwendig, das Gegenteil dessen, was dieser erzählt hat, zu untermauern, noch es überhaupt für richtig zu halten. Ich kann auch ein falsches Argument für eine richtige Sache widerlegen…

Auch wenn du wie du behauptest Dr. bist empfinde ich deine Beiträge als Ballast für uns Kollegen, die arbeiten für dieses Land. Für mich bist du kein Kollege, denn wir brauchen wirklich mehr Geld und ich möchte nicht immer hören was nicht geht.

Was willst du mit deinen Aussagen bezwecken? In diesem Forum sind doch Arbeitnehmer und keine Arbeitgeber.

Wenn jetzt nach vielen Jahren der tariflichen Entbehrungen kein hoher Ausgleich bei den Verhandlungen herausspringt, der pro Anno mindestens 10 Prozent die Tabelle erhöht oder mindestens die Tabelle vom TVÖD bei gleicher Laufzeit verwendet (31.12.2024), dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Es ist ja gut, dass du wohl kein zusätzliches Geld benötigst, ich brauche es wirklich dringend um den täglichen Bedarf weiterhin zu decken.

Kannst ignorieren. Der plärrt linken hochgeist Quatsch aus dem wohlstandsturm. Die scheisse die hier abgeht prallt an seinem Turm unten gegen die Tür. Bis der was merkt ist Deutschland weg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 03.09.2023 20:23
Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein!

Warum? Um mal mit Spids immer mal wieder angeführten Gemüseputzer in der EG 1 zu kommen: Warum sollte der mehr erhalten als den Mindestlohn? Und derzeit ist die EG 1/2 noch deutlich über Mindestlohn…

Versuche mal als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft in einer Gehaltsverhandlung mit deinem Chef zu erwähnen, dass du jetzt mehr Geld willst, weil andere mehr erhalten. Der wird dich fragen, was das denn mit dir und deinem Gehalt zu tun hat — richtig, nichts. Du musst schon Argumente aus dir heraus finden, warum du meinst, dass dein Arbeitgeber mehr für dich ausgeben sollte. Zum Beispiel, weil du für entsprechend mehr Gewinn für das Unternehmen gesorgt hast. Oder, weil man in dir sonst eine fähige Fachkraft verliert, weil du andernorts ein besseres Angebot erhalten hast…

Zitat
Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.

Das Bürgergeld wird aufgrund einer Automatik angepasst, in welcher derzeit hier i.W. Das Existenzminimum in seiner Höhe, welches wiederum grundgesetzlich garantiert ist, bestimmend ist. Hier stehen keine Verhandlungen oder politischen Beschlüsse an, sondern es wird einfach umgesetzt. Und das muss es auch; denn hier geht es um das Existenzminimum. Ich weiß nicht, ob du oder irgendeiner der anderen Leute, die auf diese Personen neidisch sind, das schon begriffen hast/haben: Wer das erhält, hat gerade das Nötigste zur Verfügung und kommt gerade so über die Runden. Von der Stigmatisierung, die auch du hier anwendest, noch nicht einmal zu sprechen. Das sind Leute, die in psychische Probleme geraten, die sich nichts leisten können, die immer, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert (Waschmaschine kaputt) dies nicht spontan klären können, sondern wieder betteln gehen müssen, … Das sind Leute, die können nicht mit weniger zurechtkommen, weil sie schon am  Minimum sind!

Lohnverhandlungen finden aber auf einer ganz anderen Ebene statt. Da geht es nicht um die Sicherung der bloßen Existenz und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe. Hier geht es um die Frage, was deine Arbeitstätigkeit wert ist. Und das muss ausgehandelt werden.

Klar ist auch, dass auch arbeitstätigen Personen dieses Existenzminimum zusteht. Deshalb gibt es den Mindestlohn; und damit sich Arbeiten auch lohnt, gibt es die Möglichkeiten der „Aufstockung“ bzw. Weitere Sozialleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Aber dergleichen (bis auf den Mindestlohn als Untergrenze) ist eine staatliche Aufgabe, nicht Teil der Tarif- bzw. Gehaltsverhandlungen.

Zitat
Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.

Ich wüsste nicht, wo ich angegeben hätte, dass ich auf irgendeiner Seite sei. Aber mir ist auch nicht klar, was du mir hier zuschreiben willst. Auf welcher Seite sei ich denn, deiner Meinung nach?

Zitat
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.

Um festzustellen, dass jemand Quatsch erzählt, reicht es doch, dessen Aussagen auseinander zu nehmen. Es ist dafür weder notwendig, das Gegenteil dessen, was dieser erzählt hat, zu untermauern, noch es überhaupt für richtig zu halten. Ich kann auch ein falsches Argument für eine richtige Sache widerlegen…

Auch wenn du wie du behauptest Dr. bist empfinde ich deine Beiträge als Ballast für uns Kollegen, die arbeiten für dieses Land. Für mich bist du kein Kollege, denn wir brauchen wirklich mehr Geld und ich möchte nicht immer hören was nicht geht.

Was willst du mit deinen Aussagen bezwecken? In diesem Forum sind doch Arbeitnehmer und keine Arbeitgeber.

Wenn jetzt nach vielen Jahren der tariflichen Entbehrungen kein hoher Ausgleich bei den Verhandlungen herausspringt, der pro Anno mindestens 10 Prozent die Tabelle erhöht oder mindestens die Tabelle vom TVÖD bei gleicher Laufzeit verwendet (31.12.2024), dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Es ist ja gut, dass du wohl kein zusätzliches Geld benötigst, ich brauche es wirklich dringend um den täglichen Bedarf weiterhin zu decken.

Kannst ignorieren. Der plärrt linken hochgeist Quatsch aus dem wohlstandsturm. Die scheisse die hier abgeht prallt an seinem Turm unten gegen die Tür. Bis der was merkt ist Deutschland weg.

Danke für deine wohltuenden Aussagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schinkensandwich am 03.09.2023 21:39
Sonst geht beim TV-L da bald wirklich mancherorts wie bei uns nicht mehr viel in Bereichen wie MINT.

Nicht nur im Mint-Bereich...

Wie bereits gesagt haben wir meine E13 Stelle für einen anderen Standort nun schon zum zweiten Mal ausgeschrieben. Die erste Runde war erfolglos... und wir suchen keinen Informatiker/in, sondern einen Gewi oder Pädagogen.
Aber selbst denen ist die E13 mittlerweile zu mau- bisher haben wir nur unpassende Bewerbungen erhalten von Leuten, welche die Anforderungen nicht mitbringen wie z.B. einen Masterabschluss.
Mein Chef ist schon so verzweifelt, dass er mich gebeten hat, mich in meinem Bekanntenkreis umzuhören und an meiner alten Uni einen Zettel ans schwarze Brett mit der Stellenausschreibung zu hängen...

Naja, so pauschal kann man das nicht sagen. Solche Stellen mit den von Dir beschriebenen Inhalten (Teilnahme an Auswahlverfahren, Beratung und Qualifizierung der Mitarbeitenden) schreiben wir auch aus und einen grundsätzlichen Mangel an passenden Bewerbern kann ich nicht feststellen. BWLer gibt es wie Sand am Meer und auch aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich sind solche Stellen gefragt (ein Germanist oder Archäologe findet nicht zwangsläufig woanders was Besseres).
Die von uns ausgeschriebenen Stellen dieser Art sind häufig auch E13, was ich aber (als jemand der auch Stellen bewertet) eher unbefriedigend finde. Diverse Kolleg*innen die nahezu identische Aufgaben machen, arbeiten für E9b oder E10. Und das ist tendenziell auch eher die "richtigere" Eingruppierung. Weil einen akademischen Zuschnitt kann ich bei den genannten Aufgaben nicht unbedingt entdecken - dafür braucht man nicht zwingend ein wissenschaftliches Hochschulstudium.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.09.2023 22:17
Bevor ich Mindestlohn verdienen würde, also der von Cyrinx erwähnte Tellerwischer, da würde ich dem Chef einfach sagen: „bin raus, verabschiede mich ins Bürgergeld“.

Wenn du gern auf dem Niveau eines Bettlers leben willst, der nichts selbständig tun kann und immer auf Unterstützung angewiesen ist, kannst du das tun. Ja, wir haben einen Sozialstaat, der dir dies mehr oder minder genau so ermöglichen würde. Und das ist auch gut so, denn dieser fängt damit alle auf, die sich nicht selbst helfen können.

Was du aber eigentlich forderst, ist ein höherer Mindestlohn. Darüber verhandeln Gewerkschaften und Arbeitgeber in der Mindestlohn-Kommission. Das sind zwar auch Verhandlungen — und es ist schon irgendwie beschwerlich, dass diese nur alle zwei Jahre stattfinden —, aber die finden eben getrennt von denen zum TV-L statt. Insofern hat jetzt die Frage danach hier nur mittelbar Relevanz.

Zitat
Denn 1700 Euro netto vs mindestens mal 1500 netto, da muss ich nicht lange überlegen. Was da an Lebenszeit erhalten bleibt im Vergleich zum öden Job den Tellerwischers, unglaublich gut.

Nun, in Deutschland wird man doch recht häufig und weitgehend über die Arbeitstätigkeit definiert: Wer viel verdient und einer verantwortungsvollen Tätigkeit nachgeht, genießt typischerweise auch große soziale Anerkennung. Wer dagegen nicht arbeiten kann und auf Sozialleistungen angewiesen ist, wird schnell geächtet — dies sieht man ja auch hier im Thread. Insofern ist das, was du vorschlägst, durchaus ein sozialer Abstieg; selbst wenn du dann mehr Lebenszeit für andere Dinge (die du dir dann nur nicht mehr leisten kannst) zur Verfügung hast. Aber klar, das ist ein Abwägungsprozess, den du selbst durchlaufen musst. Keiner sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, nicht gebraucht zu werden, hat schon manchen psychisch kaputt gemacht. Halte ich jetzt nicht für die Traumperspektive, die du dir ausmalst…

Zitat
Du redest vom Existenzminimum - keine Ahnung welches Institut dies nun genau definiert hat, aber diese Definition ist nicht Gott gegeben.

Nahe dran; es war das Bundesverfassungsgericht.

Zitat
Ansonsten lesen sich deine Beiträge zu dem Thema immer wie entweder ein SPD-naher Wernecke 2.0, der im Voraus die Erwartungen bereits dämpfen will weil er weiss, dass die Gewerkschaften nichts auf die Reihe bekommen. Oder wie ein TDL Vertreter, der mal wieder klamme Kassen vorfindet. Dieses Trauerspiel was bald kommt ist doch lächerlich. Für meine angestellten Kollegen tut es mir einfach nur noch Leid. Ich kann wenigstens täglich noch beten, dass das BverG den Ländern in Zukunft noch ordentlich einen mitgibt…

Du meinst also, dass hier unbegründete und unrealistische Forderungen zu stellen, irgendetwas bewirken würde? (Aber zumindest scheinst du dich für die Beamtenbesoldung auf das Bundesverfassungsgericht verlassen zu wollen. Interessant, dass du es anerkennst, wenn es um die amtsangemessene Besoldung geht, nicht aber, wenn es Aussagen zur Höhe der Grundsicherung macht…)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.09.2023 22:32
Auch wenn du wie du behauptest Dr. bist empfinde ich deine Beiträge als Ballast für uns Kollegen, die arbeiten für dieses Land. Für mich bist du kein Kollege, denn wir brauchen wirklich mehr Geld und ich möchte nicht immer hören was nicht geht.

Also du zitierst einen langen Beitrag meinerseits, ohne auf diesen einzugehen, und bringst dann eine Aussage, die zeigt, dass du den Beitrag nicht einmal gelesen hast. Warum genau zitierst du ihn dann?

Noch mal: Hier geht es um Tarif-Verhandlungen, nicht um Beamten-Besoldung. Angestellte tauschen anders als Beamte ihre Arbeitskraft gegen Geld. Dieses Tauschgeschäft ist auszuhandeln. Dabei ist zu klären, was die Arbeitskraft für einen Gegenwert hat. Und für diese Frage sind einfach so manche Punkte, die hier vorgebracht wurden, völlig unerheblich. Das heißt ja nicht, dass es nicht andere gute Gründe gibt, mehr zu fordern. Aber das macht schlechte Argumente noch nicht zu guten und bringt dich oder die Arbeitnehmer-Vertreter in den Verhandlungen irgendeinen Schritt weiter. Dort brauchst du, brauchen diese gute, überzeugende Argumente. Herumjammerei ist aber definitiv kein solches…

Zitat
Was willst du mit deinen Aussagen bezwecken?

Eine Schärfung der Argumente, sodass man die eigene Position besser vertreten und dadurch auch besser durchsetzen kann.

Zitat
… dann verstehe ich die Welt nicht mehr.

Nun, wäre ich gehässig, würde ich fragen, wie es denn derzeit um dein Verständnis steht. Aber gut, genug ad hominem. (BTW: Meine Promotionsurkunde muss ich dir nicht zuschicken. Mir reicht es, dass ich sie habe. ;-) )

Mal ernsthaft: Ein Ergebnis in etwa der Höhe der TVöD-Verhandlungen Anfang des Jahres wäre ein realistisches Szenario. Wenn es deutlich mehr wird — super! Aber dies als Minimalforderung zu stellen, dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit nur zu großem Frust führen. Und das bedeutet: Wer meint, dass er in der Industrie mehr verdient und besser fährt, der braucht die TV-L-Verhandlungen nicht abzuwarten, sondern kann sich auch jetzt schon nach einem entsprechenden neuen Job umschauen.

Zitat
Es ist ja gut, dass du wohl kein zusätzliches Geld benötigst, ich brauche es wirklich dringend um den täglichen Bedarf weiterhin zu decken.

Und jetzt stell dir mal vor, du würdest schon auf dem Existenzminimum leben und trotz gestiegener Preise nicht mehr erhalten... Weshalb wohl beneide ich die Bürgergeldempfänger nicht und neide ihnen auch nicht die dringend gebotene Erhöhung der entsprechenden Sätze.

Das ändert aber nichts daran, dass es in den Tarif-Verhandlungen um deine Arbeit und nicht um deinen Lebensstil geht. Dort musst du erklären, warum es notwendig ist, dass du für deine Arbeit nun mehr entlohnt werden solltest. Dein Arbeitgeber zahlt dir Lohn, keine Alimente (jedenfalls, wenn du Angestellter und nicht Beamter bist).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.09.2023 01:42

Die von uns ausgeschriebenen Stellen dieser Art sind häufig auch E13, was ich aber (als jemand der auch Stellen bewertet) eher unbefriedigend finde. Diverse Kolleg*innen die nahezu identische Aufgaben machen, arbeiten für E9b oder E10. Und das ist tendenziell auch eher die "richtigere" Eingruppierung. Weil einen akademischen Zuschnitt kann ich bei den genannten Aufgaben nicht unbedingt entdecken - dafür braucht man nicht zwingend ein wissenschaftliches Hochschulstudium.

Mein Aufgabenfeld ist sehr komplex und ich bin Fachfrau und Ansprechpartnerin in meinem wissenschaftl. Fachgebiet und muss täglich Rede und Antwort stehen und beratend tätig sein, auch fürs Ministerium, also nein, da ist es mit einer E9 bei Weitem nicht getan.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.09.2023 07:11
Man könnte in deinem Fall mal überlegen, ob nicht zumindest ein Drittel deiner Aufgaben die Heraushebungsmerkmale „besondere Schwierigkeit“ und „Bedeutung“ erfüllen, denn dies würde eine Eingruppierung in die EG 14 rechtfertigen.

„Besondere Schwierigkeit“ bezieht sich dabei auf die notwendigen Kenntnisse. Wenn, wie du es sagst, hier die in einem Studienfach erworbenen Fähigkeiten nicht ausreichen, sondern ein breiteres Repertoire benötigt wird (z.B. Kenntnisse in zwei völlig verschiedenen Gebieten), dann bestehen gute Chancen, dass dies erfüllt wird.

Nach deiner letzten Aussage könnte auch „Bedeutung“ gegeben sein. Trägst du (finanzielle) Verantwortung bzw. triffst du weitreichende Entscheidungen? Wenn ja, sollte auch dieses Merkmal auf deine Tätigkeit zutreffen.

Wenn dem so ist, dann befindest du dich (ab Übertragung dieser Tätigkeiten) zumindest in der EG 14 und dein Arbeitgeber irrt mit seiner Rechtsmeinung, deine Tätigkeit würde „nur“ der EG 13 entsprechen. Solltest du zur eigenen Einschätzung gelangen, dass du dich zumindest in der EG 14 befindest, solltest du auch die dir zustehende Bezahlung nach der EG 14 einfordern. Eine Variante wäre, über die Personalvertretung an den AG heranzutreten. Im Zweifelsfall müsste aber die in Frage stehende Eingruppierung durch ein Arbeitsgericht festgestellt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.09.2023 08:16

Aha. Weil also ein Bettler etwas bekommt, damit er nicht verhungern muss, leitest du daraus ab, dass du auch was bekommen musst? Ist schon ein seltsames Gerechtigkeitsempfinden, was du hier darlegst…


Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.

Sonst führt es wirklich dazu, dass Arbeiten gehen noch unattraktiver wird.

Wie gesagt, sollte es nicht mindestens die Tvöd Tabelle plus Inflationsprämie geben, bewerbe ich mich anderweitig.

Zumal es bei uns nächstes Jahr noch diverse Urlaubssperren aufgrund von Veranstaltungen geben wird und mein Partner sich schon gefragt hat, wann wir überhaupt mal wegfahren können.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.09.2023 08:27
Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.

Ich finde es immer wieder krass, wie hier auf Notleidende und auf Unterstützung angewiesene Personen herabgeblickt wird. Und, wie Sozialleistungen mit Gehaltsverhandlungen vermischt werden, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Aber wir drehen uns hier im Kreis…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 04.09.2023 08:36
Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.

Ich finde es immer wieder krass, wie hier auf Notleidende und auf Unterstützung angewiesene Personen herabgeblickt wird. Und, wie Sozialleistungen mit Gehaltsverhandlungen vermischt werden, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Aber wir drehen uns hier im Kreis…

... und die AGs lachen sich schlapp: Entweder spielen die AN selber die "unteren" gegen die "oberen" EGs aus oder es werden w.o. beschrieben Sozialleistungen mit Gehaltsverhandlungen vermischt. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft kann einpacken- das erledigen die AN gleich selber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 09:21

Aha. Weil also ein Bettler etwas bekommt, damit er nicht verhungern muss, leitest du daraus ab, dass du auch was bekommen musst? Ist schon ein seltsames Gerechtigkeitsempfinden, was du hier darlegst…


Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.
Wenn man damit argumentiert, dass der Bürgergeldempfänger 12% mehr bekommt, und dass damit wir auch 12% mehr bekommen müssen, dann könne man stumpf ausrechnen:
"Einkommen" Bürgergeldempfänger  502+698 Kdu (einfach mal willkürlich eine praktische Zahl gewählt) =1200€
Dann die Erhöhung 12% Bürgergeld macht Einkommen neu 1264 <6% Steigerung.
Also ich will mehr für mich haben, als diese mickrigen 6%


Und die Alleinerziehenden, Kranken und andere Bürgergeldempfänger chillen halt für 6%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 04.09.2023 09:27
Es ist nur fair und gerecht, wenn die ganzen Steuerzahler, welche das gesamte Sozialsystem finanzieren, mindestens genauso viel Plus erhalten wie Leute, die sich nicht finanziell am Gemeinwohl beteiligen und den ganzen Tag zu Hause chillen. Bei DER Steuerlast sowieso.

Ich finde es immer wieder krass, wie hier auf Notleidende und auf Unterstützung angewiesene Personen herabgeblickt wird. Und, wie Sozialleistungen mit Gehaltsverhandlungen vermischt werden, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Aber wir drehen uns hier im Kreis…

Notleidende…da lachen ja die Hühner. Die einzige Not, die ein großer Teil der Bürgergeldempfänger leidet, ist dann gegeben, wenn das Amt mal verlangt, man müsse sich vielleicht doch mal auf eine Arbeitsstelle bewerben. Kein einziger Bürgergeldempfänger in D leidet Not! Wie auch, bei den Beträgen???
Aber dieses Märchen von dem notleidenden Bürgergeldempfänger ist ein kleiner Teil, der Realitätsverweigerung, die D aktuell in den Abgrund führt!
Ich kenne keinen notleidenden Bürgergeldempfänger, aber einige, die ein schönes Leben in Faulheit haben, während die Menschen drumherum jeden Tag hart für ihr Leben arbeiten! Es mag Menschen geben, die auf Grund körperlicher Einschränkungen nicht arbeiten können, aber das ist ein kleiner Teil. Ich kann dagegen wieder mit dem persönlich erlebten Beispiel kommen, dass da gerne auch gejammert und übertrieben wird, was den körperlichen Zustand angeht, um nicht arbeiten zu müssen!
In D gibt es jedenfalls keine notleidenden Bürgergeldempfänger, dafür ist das Bürgergeld unverschämterweise viel zu hoch. Die, die arbeiten und davon nicht leben können, das sind die Notleidenden….es ist ja auch nicht so, dass man grundsätzlich über das Amt so viel aufgestockt bekommt, dass man so viel hat, wie ein Bürgergeldbezieher, der ja alles, insbesondere Miete und Heizung, bezahlt bekommt….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 09:34
Zitat
Du redest vom Existenzminimum - keine Ahnung welches Institut dies nun genau definiert hat, aber diese Definition ist nicht Gott gegeben.
Nahe dran; es war das Bundesverfassungsgericht.
Menschen wie Reisinger850 kritisieren die Höhe des Bürgergeldes und sind der Meinung, das man das Bürgergeld zusammenstreichen kann.
Ob das sogenannte Existenzminimum, ein tatsächliches Minimum fürs nackte Überleben sein sollte, könnte man diskutieren.

Dazu sollte man sich aber die Zusammensetzung genauer anschauen:

    Nahrung, Getränke, Tabakwaren: 174,19 Euro (34,7 Prozent).
    Freizeit, Unterhaltung und Kultur: 48,98 Euro (9,76 Prozent).
    Verkehr: 45,02 Euro (8,97 Prozent).
    Post und Telekommunikation: 44,88 Euro (8,94 Prozent).
    Wohnungsmieten, Energie und Wohnungsinstandhaltung: 42,55 Euro (8,84 Prozent).
    Bekleidung, Schuhe: 41,65 Euro (8,3 Prozent).
    Andere Waren und Dienstleistungen: 40,06 Euro (7,98 Prozent).
    Innenausstattung, Haushaltsgeräte und Haushaltsgegenstände, laufende Haushaltsführung: 30,57 Euro (6,09 Prozent).
    Gesundheitspflege: 19,16 Euro (3,82 Prozent).
    Beherbergungswesen- und Gaststättendienstleistungen: 13,11 Euro (2,61 Prozent).
    Bildungswesen: 1,81 Euro (0,36 Prozent).


Ob man da die ~10% streicht, die im Kern ein Minimum an sozialer Teilhabe ermöglichen, darf man diskutieren.
Das ein jeder der Bürgergeld empfängt immer weniger hat, als einer der arbeiten geht, ist ein gern unterschätze Tatsache.

Das ändert sich auch nicht durch die Falschdarstellungen von Merz und Co, die Energiekosten in Höhe von 500€ zu 100% als Ausgaben beim Arbeitnehmer und mit 0 € beim Bürgergeldempfänger sich sich zurecht lügen  (und jetzt kommt gleich wieder Tafel und GHZ als Vorteil der BGler).

Insofern, werden sich nicht scharenweise die Menschen in die Bürgergeld Hängematte legen, wie es immer wieder hier prognostiziert wird. Wenn sich jemand in diese Matte legt, dann weil er ein asozialer Looser ist und den brauch ich auch als Tellerwäscher nicht im öD, da findet sich schon ein anderen arbeitswilliger Mensch.

Das EG1S2 Mindestlohn Niveau hat, halte ich ebenfalls vernünftig, denn diese Tätigkeiten sind doch genau in dieser Liga, warum soll ein öD Tellerwäscher mehr bekommen als der in der pW?



Das wir ebenso wie TVöD eine Steigerung >10% bekommen werden, dürfte außer Frage stehen, allein bleibt die Frage, wie lange müssen wir mit dieser Erhöhung auskommen.

Derzeitig verdienen die TV-L <9a durchaus mehr als die TVöDler, insofern wäre eine Anpassung an die TVöD Tabelle durchaus eine Förderung der höheren EGs "auf Kosten" der unteren, oder?


und btw: zumindest in Niedersachsen sind rund 5% der AN in der Liga>80T€ also ist es nicht unwahrscheinlich jemanden zu kennen der dort verdient.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.09.2023 09:40
Schnarchnase, so ist es!

Man darf auch nicht vergessen, wieviel Erspartes die Bürgergeldempfänger behalten dürfen.

Ich kenne einige, die jetzt erstmal ein Jahr auf Weltreise gehen, Bürgergeld kassieren und erst nach zwei Jahren wieder arbeiten gehen wollen.

Die lachen sich kaputt über uns Doofe, die den Bums bezahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 09:41
Ich kenne keinen notleidenden Bürgergeldempfänger, aber einige, die ein schönes Leben in Faulheit haben, während die Menschen drumherum jeden Tag hart für ihr Leben arbeiten! Es mag Menschen geben, die auf Grund körperlicher Einschränkungen nicht arbeiten können, aber das ist ein kleiner Teil. Ich kann dagegen wieder mit dem persönlich erlebten Beispiel kommen, dass da gerne auch gejammert und übertrieben wird, was den körperlichen Zustand angeht, um nicht arbeiten zu müssen!
Also da gebe ich dir Recht: Ich kenne weder notleidende BGler (hab ein paar in der Familie) noch andere Menschen die hart für ihr Leben arbeiten in D.

ich glaube ein drittel der BGler sind arbeitsfähig, oder kennt da jemand die aktuellen zahlen?

Insofern scheint es wohl die Mehrheit zu sein, die nicht arbeiten können.
und klar gibt es BGler, die asoziale Arschgeigen sind und sich in der soziale Hängematte ausruhen und sich durchschummeln.

insofern gibt es durchaus Hart für ihr BG Status arbeitende Menschen.  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 09:42
Schnarchnase, so ist es!

Man darf auch nicht vergessen, wieviel Erspartes die Bürgergeldempfänger behalten dürfen.

Ich kenne einige, die jetzt erstmal ein Jahr auf Weltreise gehen, Bürgergeld kassieren und erst nach zwei Jahren wieder arbeiten gehen wollen.

Die lachen sich kaputt über uns Doofe, die den Bums bezahlen.
Tja, da haben wir es: asoziale Arschgeigen, die du nicht verpfeifst?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 04.09.2023 09:54
Ich kenne keinen notleidenden Bürgergeldempfänger, aber einige, die ein schönes Leben in Faulheit haben, während die Menschen drumherum jeden Tag hart für ihr Leben arbeiten! Es mag Menschen geben, die auf Grund körperlicher Einschränkungen nicht arbeiten können, aber das ist ein kleiner Teil. Ich kann dagegen wieder mit dem persönlich erlebten Beispiel kommen, dass da gerne auch gejammert und übertrieben wird, was den körperlichen Zustand angeht, um nicht arbeiten zu müssen!
Also da gebe ich dir Recht: Ich kenne weder notleidende BGler (hab ein paar in der Familie) noch andere Menschen die hart für ihr Leben arbeiten in D.

ich glaube ein drittel der BGler sind arbeitsfähig, oder kennt da jemand die aktuellen zahlen?

Insofern scheint es wohl die Mehrheit zu sein, die nicht arbeiten können.
und klar gibt es BGler, die asoziale Arschgeigen sind und sich in der soziale Hängematte ausruhen und sich durchschummeln.

insofern gibt es durchaus Hart für ihr BG Status arbeitende Menschen.  8)

Laut Statista ist das Verhältnis eher anders herum: 3,93 Millionen Bürgergeldempfänger sind arbeitsfähig, 1,56 Millionen sind es nicht. Und ich persönlich sehe bei diesen 1,56 Millionen noch einen Teil, der so wie ich in meinem Umfeld schon erlebt habe, schlicht auf Grund von „Wehwehchen“ nicht arbeitsfähig ist.

Die Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/ (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 04.09.2023 10:12
Zitat
Du redest vom Existenzminimum - keine Ahnung welches Institut dies nun genau definiert hat, aber diese Definition ist nicht Gott gegeben.
Nahe dran; es war das Bundesverfassungsgericht.
Menschen wie Reisinger850 kritisieren die Höhe des Bürgergeldes und sind der Meinung, das man das Bürgergeld zusammenstreichen kann.
Ob das sogenannte Existenzminimum, ein tatsächliches Minimum fürs nackte Überleben sein sollte, könnte man diskutieren.

Dazu sollte man sich aber die Zusammensetzung genauer anschauen:

    Nahrung, Getränke, Tabakwaren: 174,19 Euro (34,7 Prozent).
    Freizeit, Unterhaltung und Kultur: 48,98 Euro (9,76 Prozent).
    Verkehr: 45,02 Euro (8,97 Prozent).
    Post und Telekommunikation: 44,88 Euro (8,94 Prozent).
    Wohnungsmieten, Energie und Wohnungsinstandhaltung: 42,55 Euro (8,84 Prozent).
    Bekleidung, Schuhe: 41,65 Euro (8,3 Prozent).
    Andere Waren und Dienstleistungen: 40,06 Euro (7,98 Prozent).
    Innenausstattung, Haushaltsgeräte und Haushaltsgegenstände, laufende Haushaltsführung: 30,57 Euro (6,09 Prozent).
    Gesundheitspflege: 19,16 Euro (3,82 Prozent).
    Beherbergungswesen- und Gaststättendienstleistungen: 13,11 Euro (2,61 Prozent).
    Bildungswesen: 1,81 Euro (0,36 Prozent).


Ob man da die ~10% streicht, die im Kern ein Minimum an sozialer Teilhabe ermöglichen, darf man diskutieren.
Das ein jeder der Bürgergeld empfängt immer weniger hat, als einer der arbeiten geht, ist ein gern unterschätze Tatsache.


+Miete
+Heizkosten
+teilweise rabattierte Stromtarife bei Grundversorgern
+ Tafelzugang
+Übernahme von Schulessen
+Übernahme von Klassenfahrten
+Kinderbetreuung

usw.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 04.09.2023 10:19
+ GEZ
+ kostenlosen ÖPNV
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 10:49

+Miete
+Heizkosten
+teilweise rabattierte Stromtarife bei Grundversorgern
+ Tafelzugang
+Übernahme von Schulessen
+Übernahme von Klassenfahrten
+Kinderbetreuung

usw.
Bis auf KdU, welche dann Wohngeld partiell kompensiert, haben bei uns die Geringverdiener diese Hilfen auch, wenn sie es einfordern, also kein mehr für den BGler gegenüber dem Geringverdiener mit Kinder
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 10:58
Ich kenne keinen notleidenden Bürgergeldempfänger, aber einige, die ein schönes Leben in Faulheit haben, während die Menschen drumherum jeden Tag hart für ihr Leben arbeiten! Es mag Menschen geben, die auf Grund körperlicher Einschränkungen nicht arbeiten können, aber das ist ein kleiner Teil. Ich kann dagegen wieder mit dem persönlich erlebten Beispiel kommen, dass da gerne auch gejammert und übertrieben wird, was den körperlichen Zustand angeht, um nicht arbeiten zu müssen!
Also da gebe ich dir Recht: Ich kenne weder notleidende BGler (hab ein paar in der Familie) noch andere Menschen die hart für ihr Leben arbeiten in D.

ich glaube ein drittel der BGler sind arbeitsfähig, oder kennt da jemand die aktuellen zahlen?

Insofern scheint es wohl die Mehrheit zu sein, die nicht arbeiten können.
und klar gibt es BGler, die asoziale Arschgeigen sind und sich in der soziale Hängematte ausruhen und sich durchschummeln.

insofern gibt es durchaus Hart für ihr BG Status arbeitende Menschen.  8)

Laut Statista ist das Verhältnis eher anders herum: 3,93 Millionen Bürgergeldempfänger sind arbeitsfähig, 1,56 Millionen sind es nicht. Und ich persönlich sehe bei diesen 1,56 Millionen noch einen Teil, der so wie ich in meinem Umfeld schon erlebt habe, schlicht auf Grund von „Wehwehchen“ nicht arbeitsfähig ist.

Die Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/ (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/)
Ja sind arbeitsfähig und zum Teil arbeiten die in de Kohorte auch.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/666880/umfrage/verteilung-der-leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-in-deutschland-nach-gruppen/
Sieht so aus, als ob es 42% die arbeitslose erwerbsfähige Leistungsberechtigte (also die die in der Hängematte liegen) darunter sind.

Also klar mehr als ein Drittel aber weniger als die Hälfte.

(Denn jemand der in einer Umschulung ist, Teilzeit wg. Kinder, ist zwar arbeitsfähig, steht aber nicht dem Arbeitsmarkt zusätzlich zur Verfügung.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 04.09.2023 11:09
Ich kenne keinen notleidenden Bürgergeldempfänger, aber einige, die ein schönes Leben in Faulheit haben, während die Menschen drumherum jeden Tag hart für ihr Leben arbeiten! Es mag Menschen geben, die auf Grund körperlicher Einschränkungen nicht arbeiten können, aber das ist ein kleiner Teil. Ich kann dagegen wieder mit dem persönlich erlebten Beispiel kommen, dass da gerne auch gejammert und übertrieben wird, was den körperlichen Zustand angeht, um nicht arbeiten zu müssen!
Also da gebe ich dir Recht: Ich kenne weder notleidende BGler (hab ein paar in der Familie) noch andere Menschen die hart für ihr Leben arbeiten in D.

ich glaube ein drittel der BGler sind arbeitsfähig, oder kennt da jemand die aktuellen zahlen?

Insofern scheint es wohl die Mehrheit zu sein, die nicht arbeiten können.
und klar gibt es BGler, die asoziale Arschgeigen sind und sich in der soziale Hängematte ausruhen und sich durchschummeln.

insofern gibt es durchaus Hart für ihr BG Status arbeitende Menschen.  8)

Laut Statista ist das Verhältnis eher anders herum: 3,93 Millionen Bürgergeldempfänger sind arbeitsfähig, 1,56 Millionen sind es nicht. Und ich persönlich sehe bei diesen 1,56 Millionen noch einen Teil, der so wie ich in meinem Umfeld schon erlebt habe, schlicht auf Grund von „Wehwehchen“ nicht arbeitsfähig ist.

Die Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/ (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/)
Ja sind arbeitsfähig und zum Teil arbeiten die in de Kohorte auch.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/666880/umfrage/verteilung-der-leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-in-deutschland-nach-gruppen/
Sieht so aus, als ob es 42% die arbeitslose erwerbsfähige Leistungsberechtigte (also die die in der Hängematte liegen) darunter sind.

Also klar mehr als ein Drittel aber weniger als die Hälfte.

(Denn jemand der in einer Umschulung ist, Teilzeit wg. Kinder, ist zwar arbeitsfähig, steht aber nicht dem Arbeitsmarkt zusätzlich zur Verfügung.)

Dennoch hilft diese Schönrederei nicht. Fakt ist: das Bürgergeld ist im Hinblick auf die Arbeitsmotivation zu hoch und setzt in seiner Form falsche Anreize! Und nochmal: erzähle mir niemand, dass ein Bürgergeldempfänger irgendwie Not leidet! So lange die noch rauchen können, ist da nix mit Not! Das wäre, das erste, was unterbunden gehört: das man auf Staatskosten ohne jede Gegenleistung rauchen und saufen darf! Wäre über Gutscheinsysteme alles machbar….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 04.09.2023 11:12
In Deutschland muss niemand Not leiden, es machen sich nicht ohne Grund jedes Jahr Hunderttausende auf den Weg und legen tausende Kilometer zurück um illegal unter dem Deckmantel "Asyl" nach Deutschland einzuwandern.

Das hiesige Sozialsystem bietet einen deutlich besseren Lebensstandard als sie in den eigenen Ländern hätten wenn sie arbeiten würden.

Das Kartenhaus wird schon noch zusammen brechen. Immer mehr abhängig Beschäftigte kapieren so langsam, dass sich Arbeit in Deutschland ab einem gewissen Level nicht mehr lohnt und die Früchte, die ihnen zustehen stattdessen massiv umverteilt werden. Die Fehlanreize werden sogar noch ausgebaut, daher ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Damm endlich bricht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.09.2023 11:18
Immer mehr abhängig Beschäftigte kapieren so langsam, dass sich Arbeit in Deutschland ab einem gewissen Level nicht mehr lohnt und stattdessen massiv umverteilt wird

Jep, wer klug ist (und genügend Geld hat), der arbeitet nicht, sondern lässt das Vermögen für sich arbeiten. Jedenfalls gibt der Staat mit einer Kapitalertragssteuer unterhalb der Lohnsteuer genau diesen Anreiz, sodass die Höchsteinkommen-Bezieher im Lande eine geringere Steuerlast haben als diejenigen, die gemeinhin zur Mittelschicht gezählt werden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 04.09.2023 11:23
Und warum sollte von Kapitalerträgen, die aus privatem Vermögensaufbau durch meinen geringen Nettolohn mühsam aufgebaut wurden und an den Finanzmärkten zusätzlich einem gewissen Risiko ausgesetzt sind, noch mehr an den Staat abfließen? Damit auch privater Vermögensaufbau noch unattraktiver wird? Höchsteinkommenbezieher haben sowieso genug Möglichkeiten, um ihr Kapital ins Ausland zu bringen und dort für sich wirtschaften zu lassen.

Am Ende dreht sich alles im Kreis und das Problem muss an der Wurzel angepackt werden: Ausgaben und Kosten müssen gesenkt werden. Der Staat hat kein Einnahmen- sondern ein massives Ausgabenproblem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 04.09.2023 11:26
Und warum sollte von Kapitalerträgen, die aus privatem Vermögensaufbau durch meinen geringen Nettolohn mühsam aufgebaut wurden und an den Finanzmärkten zusätzlich einem gewissen Risiko ausgesetzt sind, noch mehr an den Staat abfließen? Damit auch privater Vermögensaufbau noch unattraktiver wird? Höchsteinkommenbezieher haben sowieso genug Möglichkeiten, um ihr Kapital ins Ausland zu bringen und dort für sich wirtschaften zu lassen.

Am Ende dreht sich alles im Kreis und das Problem muss an der Wurzel angepackt werden: Ausgaben und Kosten müssen gesenkt werden. Der Staat hat kein Einnahmen- sondern ein massives Ausgabenproblem.

Da sind wir einer Meinung. Dazu kommt, der jährliche Freibetrag ist ein Witz...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.09.2023 11:33
Und warum sollte von Kapitalerträgen, die aus privatem Vermögensaufbau durch meinen geringen Nettolohn mühsam aufgebaut wurden und an den Finanzmärkten zusätzlich einem gewissen Risiko ausgesetzt sind, noch mehr an den Staat abfließen?

Weil Einkommen Einkommen ist, egal, wo es herkommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 04.09.2023 11:49
Weil Einkommen Einkommen ist, egal, wo es herkommt.

Bist wahrscheinlich Beamter und dank üppiger Pension mal überhaupt nicht auf Einkünfte aus Kapitalvermögen angewiesen aber willst diese Pension auskömmlich durch andere Bürger finanziert sehen  ;D.

Bastel fühl dich nicht angesprochen  ;D, auch wenn Du Beamter bist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.09.2023 11:51
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 11:55
Dennoch hilft diese Schönrederei nicht. Fakt ist: das Bürgergeld ist im Hinblick auf die Arbeitsmotivation zu hoch und setzt in seiner Form falsche Anreize! Und nochmal: erzähle mir niemand, dass ein Bürgergeldempfänger irgendwie Not leidet! So lange die noch rauchen können, ist da nix mit Not! Das wäre, das erste, was unterbunden gehört: das man auf Staatskosten ohne jede Gegenleistung rauchen und saufen darf! Wäre über Gutscheinsysteme alles machbar….
Süß
ich rede von Fakten und da kommt einer mit Anreize her.
und will dann wieder dieses Gutscheingeraffel mit allem was dazu gehört einführen 8hatten wir alles schon und Leute wie du haben da den gleichen unreflektierten Kram gebrabbelt)

Also wieder: Hartzy Braucht neuen Kühlschrank her mit dem Gutschein.
hartzy braucht neue Hose, weil ist vollgepingelt: Her mit dem Gutschein

Wenn die BGler saufen und rauchen, dann auf Kosten ihrer Kinder, also
Hartzy hat Kinder: Ab ins Heim, da wird denen geholfen.

Wenn jemand also der Meinung ist, dass das BGeld - welches auf GG Grundsätzen basierend vom BVerg "ausgerechnet" wurde - zu hoch ist, dann bitte.

Ein Tannenbaum dürfen die sich nicht kaufen und Tabak und Alkohol darf auch nicht im BG inkludiert sein, was soll noch gestrichen werden?

Ach ja: Das ganze gilt natürlich nur für die 41% die arbeitslos eLB sind.


Wo ich voll dabei bin:
der arbeitende eLB muss wesentlich mehr pro Kopf im Haushalt von seinem Lohn für sich behalten, dass wäre eine Forderung, die Sinn macht.

Und "Anreize" schafft.

Aber für Schnarchnasen und ko sind halt alle BGler faule Hängemattenlieger, weil sie ja die Weltreisenden BGler und anderes Arschkrampen in ihrem Umfeld kennen (sehr bezeichnet, übrigens)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 12:01
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Paragraf 2 Abs. 1 Nr. 5 EStG

Willst was einführen, dass es bereits gibt. Tolle Forderung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 12:40
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Zum „Einarbeiten“ für den Herrn Doktor.

https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/kiel-focus/die-abgeltungssteuer-beguenstigt-kapitaleinkommen-nicht/#:~:text=Der%20Grund%20liegt%20darin%2C%20dass,der%20Realzins%200%2C4%20Prozent.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 13:01
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Zum „Einarbeiten“ für den Herrn Doktor.

https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/kiel-focus/die-abgeltungssteuer-beguenstigt-kapitaleinkommen-nicht/#:~:text=Der%20Grund%20liegt%20darin%2C%20dass,der%20Realzins%200%2C4%20Prozent.
Hihi,
"Auf der anderen Seite profitieren Anleger mit höherem Einkommen davon, dass Zinserträge oberhalb der Inflationsrate, also reale Zinserträge, nur mit dem Abgeltungssteuersatz von 25 Prozent versteuert werden und nicht mit dem darüber liegenden individuellen Einkommensteuersatz."

der "Taschenspielertrick", dass man Scheingewinne durch Inflation hat wird ja schön nur Sachte beim Arbeitslohn und deren Besteuerung aufgegriffen und nicht sachgerecht gegeneinander gestellt.

Schön, wie du auf diese Finte reinfällst, insbesondere, wo der lieber Herr Lehmert ja selbst beschreibt ab welchem "Zins"satz der "Nachteil" durch den Scheingewinn wieder eingeholt wird.
Herrlich  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 04.09.2023 13:13
Dennoch hilft diese Schönrederei nicht. Fakt ist: das Bürgergeld ist im Hinblick auf die Arbeitsmotivation zu hoch und setzt in seiner Form falsche Anreize! Und nochmal: erzähle mir niemand, dass ein Bürgergeldempfänger irgendwie Not leidet! So lange die noch rauchen können, ist da nix mit Not! Das wäre, das erste, was unterbunden gehört: das man auf Staatskosten ohne jede Gegenleistung rauchen und saufen darf! Wäre über Gutscheinsysteme alles machbar….
Süß
ich rede von Fakten und da kommt einer mit Anreize her.
und will dann wieder dieses Gutscheingeraffel mit allem was dazu gehört einführen 8hatten wir alles schon und Leute wie du haben da den gleichen unreflektierten Kram gebrabbelt)

Also wieder: Hartzy Braucht neuen Kühlschrank her mit dem Gutschein.
hartzy braucht neue Hose, weil ist vollgepingelt: Her mit dem Gutschein

Wenn die BGler saufen und rauchen, dann auf Kosten ihrer Kinder, also
Hartzy hat Kinder: Ab ins Heim, da wird denen geholfen.

Wenn jemand also der Meinung ist, dass das BGeld - welches auf GG Grundsätzen basierend vom BVerg "ausgerechnet" wurde - zu hoch ist, dann bitte.

Ein Tannenbaum dürfen die sich nicht kaufen und Tabak und Alkohol darf auch nicht im BG inkludiert sein, was soll noch gestrichen werden?

Ach ja: Das ganze gilt natürlich nur für die 41% die arbeitslos eLB sind.


Wo ich voll dabei bin:
der arbeitende eLB muss wesentlich mehr pro Kopf im Haushalt von seinem Lohn für sich behalten, dass wäre eine Forderung, die Sinn macht.

Und "Anreize" schafft.

Aber für Schnarchnasen und ko sind halt alle BGler faule Hängemattenlieger, weil sie ja die Weltreisenden BGler und anderes Arschkrampen in ihrem Umfeld kennen (sehr bezeichnet, übrigens)

Das ist einfach nur die typische linksgrüne Realitätsverweigerung. Du willst nicht verstehen, worum es geht! Wenn ich mir Zigaretten kaufe, von dem Geld was ich durch meinen Job verdient habe, dann ist das meine Sache (ich bin übrigens Nichtraucher), aber wenn ein Bürgergeldempfänger das Geld, was er ohne jede Gegenleistung von der Allgemeinheit geschenkt bekommt, was dazu da sein soll, sich lebenswichtige Dinge zu kaufen, was dazu da sein soll, damit evtl. seine Kinder das nötigste haben, für Kippen und Alkohol ausgibt, dann stimmt da was nicht.

Du und deinesgleichen tragt mit eurer Haltung gerade dazu bei, dass dieses Land vor die Hunde geht!
Hauptsache die Realität verweigern!

Und ich habe im übrigen nix von irgendwelchen Weltreisen geschrieben! Lies mal lieber richtig!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 04.09.2023 13:17
Ach ja: wenn eine 4köpfige Bürgeldfamilie jetzt schon 36000-38000 €, im nächsten Jahr dann 40000+€ bekommt, dann sag mir doch mal, wo da Not und Elend sein soll? Weil eine neue Waschmaschine beim Amt beantragt werden muss?
Es soll arbeitende Menschen geben, die die neue Waschmaschine nicht vom Amt bezahlt bekommen und sich keine neue leisten können!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 04.09.2023 13:24
Ich glaube der Denkfehler ist, dass das Bürgergeld, so wie es angelegt ist, nur für lebenswichtige Dinge gedacht ist. Wenn das so wäre, könnte man die Zigaretten ja auch gar nicht bezahlen.

Das Bürgergeld ist aber nicht nur für Essen und Wohnen gedacht, sondern für Teilhabe. Basierend auf der Idee, dass alle Menschen qua Existenz das Recht haben, nicht nur zu überleben, sondern ein Stück weit zu leben (ich weiß, ich weiß links, grün, schönrederei, was auch immer).

Es gibt genug Bereiche, wo Menschen viel Geld für ihre Arbeit bekommen, ohne dass davon irgendwas gesellschaftlich produktiv ist. Es gibt auch ein paar sehr reiche Menschen, die dazu selbst gar nichts beigetragen haben, und die auf sehr hohem Niveau von der realwirtschaftlichen Produktion der Gesellschaft leben.

In Deutschland erwirtschaften wir pro Einwohner (inklusive Kinder) Produkte und Dienstleistungen im Wert von 45k Euro pro Jahr. Frag dich lieber mal, wo das hingeht. Wir verdienen gut, aber komischerweise kommen bei uns als fünfköpfige Familie nicht 225k an Waren und Dienstleistungen an. Vermutlich haben das alles die Bürgergeldempfänger...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.09.2023 13:33
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Paragraf 2 Abs. 1 Nr. 5 EStG

Willst was einführen, dass es bereits gibt. Tolle Forderung.

Dir ist schon klar, was der Wortteil "Abgeltung" in "Abgeltungssteuer" besagt, nämlich, dass man die Steuerschuld damit schon abgegolten hat?

Und wenn du schon auf das Einkommensteuergesetz verweist: Dann lies doch bitte mal §32d Abs. (1). Wie dir ja bekannt sein wird, unterliegen Kapitalerträge ganz offensichtlich nicht dem allgemeinen Einkommensteuer-Tarif.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 13:41
Das ist einfach nur die typische linksgrüne Realitätsverweigerung. Du willst nicht verstehen, worum es geht! Wenn ich mir Zigaretten kaufe, von dem Geld was ich durch meinen Job verdient habe, dann ist das meine Sache (ich bin übrigens Nichtraucher), aber wenn ein Bürgergeldempfänger das Geld, was er ohne jede Gegenleistung von der Allgemeinheit geschenkt bekommt, was dazu da sein soll, sich lebenswichtige Dinge zu kaufen, was dazu da sein soll, damit evtl. seine Kinder das nötigste haben, für Kippen und Alkohol ausgibt, dann stimmt da was nicht.
Korrekt, da stimmt dann was mit diesem Menschen nicht, dass er sich lieber was zu saufen kauft anstelle mit seinem Kind ins Kino zu gehen, dem Kind was vernünftiges zum essen kkauft, denn davon zweigt er ja sein Saufen ab.
Früher war zumindest beim hartz 4 Alkhohl und Tabak nicht mit im Warenkorb, inzwischen scheint es aber durchaus so zu sein, dass das mit drin ist, aber das weißt du wahrscheinlich besser, also sind wohl die 170€ pro Monat zu hoch gegriffen?
Da du ja genau weißt, was alles aus dem Warenkorb gestrichen werden soll, kannst du doch mal konstruktive Vorschläge machen, damit der BGler nicht in Saus und Braus lebt.

Da hat es bei mir nichts mit Realitätsverweigerung zu tun, sondern Praktikabilität, dass so ein Gutscheingeraffel auch gescheitert ist.

Also ich sehe du bist dafür, dass soziale Teilhabe der Kinder nur via Gutscheine erfolgen soll?
Das wir da wieder ein großen Verwaltungsapparat drumherum aufbauen um die BGler zu kontrollieren?

Wo ich bei dir bin (denn wie gesagt, habe selbst BGler in der Familie) leben die BGler nicht am Hungertuch, sondern haben ein menschenwürdiges auskommen.

Also mach mal Vorschläge was alles für diese Lebenssituation im Warenkorb gestrichen werden soll!

Zitat
Du und deinesgleichen tragt mit eurer Haltung gerade dazu bei, dass dieses Land vor die Hunde geht!
Hauptsache die Realität verweigern!
Tja, lieber gehe ich menschenwürdig vor die Hunde, als hilfebedürfige Menschen wie Hunde zu halten.
Nur weil eine Teil der pseudo Hilfeempfänger grosse Hundkackarschlöcher sind.

nenn du es realitätsverweigernd, ich versuche mit der Realität konstruktiv und ohne Hass und Vorverurteilungen oder Pauschalitäten umzugehen.

Der eine hilft halt 1 hilfebedürftigen Menschen und holt sich dabei 1 Betrüger ins Haus, dem anderen ist es wichtiger den Betrüger abzuwiegeln und lässt auch den einen Menschen im Regen stehen.

Zitat
Und ich habe im übrigen nix von irgendwelchen Weltreisen geschrieben! Lies mal lieber richtig!
ich habe und ko geschrieben, dich also in einem Pott mit anderen geworfen, die die gleiche Grundhaltung wie du an den Tag legen.
Also lies du mal verständig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 14:01
Ach ja: wenn eine 4köpfige Bürgeldfamilie jetzt schon 36000-38000 €,
1400€ für KdU? Großzügige Gemeinde in der du lebst, bei uns ist bei 1050 Schluß und damit haben die 4K BGler nur 2650 max also ~32T€, dafür muss Mami lange Stricken.

Zitat
im nächsten Jahr dann 40000+€ bekommt, dann sag mir doch mal, wo da Not und Elend sein soll? Weil eine neue Waschmaschine beim Amt beantragt werden muss?
Also ich habe verstanden dass du BGlern und ihre Kinder nur das Geld in der Höhe zugestehst, das sie in Not und Elend leben und nicht einen Cent fürs Saufen und Rauchen abzweigen können.
Wie hoch wäre da deiner Meinung nach der angemessene Betrag um nur noch reines Überleben zu sichern?

Wie oben geschrieben weiß ich das normale BGler in der Tat nicht in Not und Elend leben, sondern ein auskömmliches Leben führen können, dass ist aber nach deiner Lesart eben schon viel zu hoch was sie dann mit den 502 +12% derzeitig sich leisten können.
Bleibt abermals die Frage, was soll da gestrichen werden?


Zitat
Es soll arbeitende Menschen geben, die die neue Waschmaschine nicht vom Amt bezahlt bekommen und sich keine neue leisten können!
Dann sollten sie aber Flugs mal zum Amt gehen und es beantragen.
Denn dann haben sie Anrecht auf das Bürgergeld.
Ach ja Wohngeld beantragen auch viel zu wenige.

Das heutzutage ein EG6er sich keine 2 Kinder und Frau zuhause leisten kann, ist doch nicht Schuld der Bürgergeldempfänger.... oder doch?

Ach ja und der EG6er der würde wahrscheinlich 650€ BG bekommen zu seinem lausigem Gehalt und könnte damit auch zur Tafel gehen.

Finde den Fehler!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 04.09.2023 14:31
Dennoch hilft diese Schönrederei nicht. Fakt ist: das Bürgergeld ist im Hinblick auf die Arbeitsmotivation zu hoch und setzt in seiner Form falsche Anreize! Und nochmal: erzähle mir niemand, dass ein Bürgergeldempfänger irgendwie Not leidet! So lange die noch rauchen können, ist da nix mit Not! Das wäre, das erste, was unterbunden gehört: das man auf Staatskosten ohne jede Gegenleistung rauchen und saufen darf! Wäre über Gutscheinsysteme alles machbar….
Süß
ich rede von Fakten und da kommt einer mit Anreize her.
und will dann wieder dieses Gutscheingeraffel mit allem was dazu gehört einführen 8hatten wir alles schon und Leute wie du haben da den gleichen unreflektierten Kram gebrabbelt)

Also wieder: Hartzy Braucht neuen Kühlschrank her mit dem Gutschein.
hartzy braucht neue Hose, weil ist vollgepingelt: Her mit dem Gutschein

Wenn die BGler saufen und rauchen, dann auf Kosten ihrer Kinder, also
Hartzy hat Kinder: Ab ins Heim, da wird denen geholfen.

Wenn jemand also der Meinung ist, dass das BGeld - welches auf GG Grundsätzen basierend vom BVerg "ausgerechnet" wurde - zu hoch ist, dann bitte.

Ein Tannenbaum dürfen die sich nicht kaufen und Tabak und Alkohol darf auch nicht im BG inkludiert sein, was soll noch gestrichen werden?

Ach ja: Das ganze gilt natürlich nur für die 41% die arbeitslos eLB sind.


Wo ich voll dabei bin:
der arbeitende eLB muss wesentlich mehr pro Kopf im Haushalt von seinem Lohn für sich behalten, dass wäre eine Forderung, die Sinn macht.

Und "Anreize" schafft.

Aber für Schnarchnasen und ko sind halt alle BGler faule Hängemattenlieger, weil sie ja die Weltreisenden BGler und anderes Arschkrampen in ihrem Umfeld kennen (sehr bezeichnet, übrigens)

Das ist einfach nur die typische linksgrüne Realitätsverweigerung. Du willst nicht verstehen, worum es geht! Wenn ich mir Zigaretten kaufe, von dem Geld was ich durch meinen Job verdient habe, dann ist das meine Sache (ich bin übrigens Nichtraucher), aber wenn ein Bürgergeldempfänger das Geld, was er ohne jede Gegenleistung von der Allgemeinheit geschenkt bekommt, was dazu da sein soll, sich lebenswichtige Dinge zu kaufen, was dazu da sein soll, damit evtl. seine Kinder das nötigste haben, für Kippen und Alkohol ausgibt, dann stimmt da was nicht.

Du und deinesgleichen tragt mit eurer Haltung gerade dazu bei, dass dieses Land vor die Hunde geht!
Hauptsache die Realität verweigern!

Und ich habe im übrigen nix von irgendwelchen Weltreisen geschrieben! Lies mal lieber richtig!


Kurz gesagt... bin auch nicht in Jubelstimmung ausgebrochen wg. der Erhöhung für NIchtleister, aber für was die das Geld ausgeben ist jedem selbst überlassen. Bei Zigaretten ist die Besteuerung ziemlich hoch, also bekommt der Staat ja seinen Teil wieder. Daher ist eine immer höhere Transferleistung abzulehen und zum Sachleistungsprinzip zurückzufinden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 04.09.2023 14:46
Kurz gesagt... bin auch nicht in Jubelstimmung ausgebrochen wg. der Erhöhung für NIchtleister, aber für was die das Geld ausgeben ist jedem selbst überlassen. Bei Zigaretten ist die Besteuerung ziemlich hoch, also bekommt der Staat ja seinen Teil wieder. Daher ist eine immer höhere Transferleistung abzulehen und zum Sachleistungsprinzip zurückzufinden.

Also: Zigaretten von E2er drehen lassen und direkt an die Bürgergeldempfänger übergeben, statt die teuren Malboros zu finanzieren.
Blöd, dass die anderen GKVler die Behandlungskosten der Raucher mittragen müssen. Das ist jedoch eine Transferleistung die schwer auf Sachleistung umzustellen ist, und die man wohl auch nicht über die Tarifverhandlungen, um die es hier gehen soll, lösen könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pädi07 am 04.09.2023 15:02
Und ich dachte doch tatsächlich , bei dem Thema "Tarifverhandlungen" geht es um die, die bald beim TV-L anstehen... Ich bin aber auch leichtgläubig oder sehe die wahre Tragweite dieser passenden und erhellende Diskussion nicht. Hmm?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 15:34
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Paragraf 2 Abs. 1 Nr. 5 EStG

Willst was einführen, dass es bereits gibt. Tolle Forderung.

Dir ist schon klar, was der Wortteil "Abgeltung" in "Abgeltungssteuer" besagt, nämlich, dass man die Steuerschuld damit schon abgegolten hat?

Und wenn du schon auf das Einkommensteuergesetz verweist: Dann lies doch bitte mal §32d Abs. (1). Wie dir ja bekannt sein wird, unterliegen Kapitalerträge ganz offensichtlich nicht dem allgemeinen Einkommensteuer-Tarif.

Es steht im Einkommensteuergesetz unter Einkommen. Welcher Satz da drauf kommt ist zunächst unwichtig. Deine Forderung ist demnach schon umgesetzt.

"Ja hallo ich bin der Dr. Cyrix, meine Kapitaleinkünfte und mein Gehalt bereiten mir seelische Schmerzen, weil meine Linke Seele da eine "Ungerechtigkeit" entdeckt hat, nämlich, dass meine Kapitaleinkünfte ja viel zu wenig zum Allgemeinwohl beitragen und ich mehr machen würde aber direkt spenden würde ja von meinem Konto gehen, weshalb ich die Gesamtgesellschaft mit Linksparolen und Gerechtigkeits Blabla auffordere für mich Gutes zu tun, damit es mir besser geht."

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 15:39
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Zum „Einarbeiten“ für den Herrn Doktor.

https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/kiel-focus/die-abgeltungssteuer-beguenstigt-kapitaleinkommen-nicht/#:~:text=Der%20Grund%20liegt%20darin%2C%20dass,der%20Realzins%200%2C4%20Prozent.
Hihi,
"Auf der anderen Seite profitieren Anleger mit höherem Einkommen davon, dass Zinserträge oberhalb der Inflationsrate, also reale Zinserträge, nur mit dem Abgeltungssteuersatz von 25 Prozent versteuert werden und nicht mit dem darüber liegenden individuellen Einkommensteuersatz."

der "Taschenspielertrick", dass man Scheingewinne durch Inflation hat wird ja schön nur Sachte beim Arbeitslohn und deren Besteuerung aufgegriffen und nicht sachgerecht gegeneinander gestellt.

Schön, wie du auf diese Finte reinfällst, insbesondere, wo der lieber Herr Lehmert ja selbst beschreibt ab welchem "Zins"satz der "Nachteil" durch den Scheingewinn wieder eingeholt wird.
Herrlich  ;D

Uuuuuu. aaaaaa Finte finte.

Lächerlich. Nur weil in einem Bereich eine Ungerechtigkeit besteht, rechtfertigt das nicht die Gerechtigkeit im Nachhinein wenn die Bedingungen anders sind? von 1000 € Unternehmensgewinn als Ausschüttung kommen Schlussendlich nur 500 € an. Spitzensteuersatz anyone? okay. Schönen Tag.

https://www.high-tech-investing.de/post/steuern-unternehmensgewinne-und-dividenden

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 15:42
Und ich dachte doch tatsächlich , bei dem Thema "Tarifverhandlungen" geht es um die, die bald beim TV-L anstehen... Ich bin aber auch leichtgläubig oder sehe die wahre Tragweite dieser passenden und erhellende Diskussion nicht. Hmm?

Hier dreht es zwischendrin Frei. Gibt ja keine News am Horizont außer die Timeline von Verdi. Insofern: BLA BLA bis Oktober.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 15:54
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Paragraf 2 Abs. 1 Nr. 5 EStG

Willst was einführen, dass es bereits gibt. Tolle Forderung.

Dir ist schon klar, was der Wortteil "Abgeltung" in "Abgeltungssteuer" besagt, nämlich, dass man die Steuerschuld damit schon abgegolten hat?

Und wenn du schon auf das Einkommensteuergesetz verweist: Dann lies doch bitte mal §32d Abs. (1). Wie dir ja bekannt sein wird, unterliegen Kapitalerträge ganz offensichtlich nicht dem allgemeinen Einkommensteuer-Tarif.

Es steht im Einkommensteuergesetz unter Einkommen. Welcher Satz da drauf kommt ist zunächst unwichtig. Deine Forderung ist demnach schon umgesetzt.

"Ja hallo ich bin der Dr. Cyrix, meine Kapitaleinkünfte und mein Gehalt bereiten mir seelische Schmerzen, weil meine Linke Seele da eine "Ungerechtigkeit" entdeckt hat, nämlich, dass meine Kapitaleinkünfte ja viel zu wenig zum Allgemeinwohl beitragen und ich mehr machen würde aber direkt spenden würde ja von meinem Konto gehen, weshalb ich die Gesamtgesellschaft mit Linksparolen und Gerechtigkeits Blabla auffordere für mich Gutes zu tun, damit es mir besser geht."
Tja, dafür wird mit dieser Haltung aber wenigstens darüber nachgedacht, wo man nicht nur Ausgaben (Bürgergeld halbieren scheint ja ein Lösung zu sein (EDIT: NICHT VON DIR EINGRACHTE)) sparen kann, sondern wo man die Verteilung der Einnahme anders verteilen kann.

Es ist erstaunlich, dass solche Leute wie du, die geringere Teilhabe an den Einkünften des Staates von einigen Privilegierten vehement verteidigst.
Offensichtlich hat sich da deren Propaganda gut verfangen.

Aber gut, dann kann man noch mehr die Arbeit besteuern, die Rennen nicht weg. Bei den anderen vermögenssteigernden Einkünften, lassen wir mal schön die Finger weg.
(Mir solls Recht sein, ist ja gut die Hälfte meines Einkommens inzwischen).


 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 15:56
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Paragraf 2 Abs. 1 Nr. 5 EStG

Willst was einführen, dass es bereits gibt. Tolle Forderung.

Dir ist schon klar, was der Wortteil "Abgeltung" in "Abgeltungssteuer" besagt, nämlich, dass man die Steuerschuld damit schon abgegolten hat?

Und wenn du schon auf das Einkommensteuergesetz verweist: Dann lies doch bitte mal §32d Abs. (1). Wie dir ja bekannt sein wird, unterliegen Kapitalerträge ganz offensichtlich nicht dem allgemeinen Einkommensteuer-Tarif.

Es steht im Einkommensteuergesetz unter Einkommen. Welcher Satz da drauf kommt ist zunächst unwichtig. Deine Forderung ist demnach schon umgesetzt.

"Ja hallo ich bin der Dr. Cyrix, meine Kapitaleinkünfte und mein Gehalt bereiten mir seelische Schmerzen, weil meine Linke Seele da eine "Ungerechtigkeit" entdeckt hat, nämlich, dass meine Kapitaleinkünfte ja viel zu wenig zum Allgemeinwohl beitragen und ich mehr machen würde aber direkt spenden würde ja von meinem Konto gehen, weshalb ich die Gesamtgesellschaft mit Linksparolen und Gerechtigkeits Blabla auffordere für mich Gutes zu tun, damit es mir besser geht."
Tja, dafür wird mit dieser Haltung aber wenigstens darüber nachgedacht, wo man nicht nur Ausgaben (Bürgergeld halbieren scheint ja ein Lösung zu sein) sparen kann, sondern wo man die Verteilung der Einnahme anders verteilen kann.

Es ist erstaunlich, dass solche Leute wie du, die geringere Teilhabe an den Einkünften des Staates von einigen Privilegierten vehement verteidigst.
Offensichtlich hat sich da deren Propaganda gut verfangen.

Aber gut, dann kann man noch mehr die Arbeit besteuern, die Rennen nicht weg. Bei den vermögenssteigernden Einkünften, lassen wir mal schön die Finger weg.
(Mir solls Recht sein, ist ja gut die Hälfte meines Einkommens inzwischen).

Bürgergeld? Hab ich was über Bürgergeld gesagt? Wenn in deinem Kopf die "Poster" schon verschwimmen wird's zeit für nen Forumsurlaub.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 16:02

Lächerlich.
Was ist lächerlich? Dass unterschiedliche vermögenssteigernde Einkünfte unterschiedlich (oder überhaupt nicht) besteuert werden?

Ja, du magst es korrekt und ok finden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 16:04
Bürgergeld? Hab ich was über Bürgergeld gesagt? Wenn in deinem Kopf die "Poster" schon verschwimmen wird's zeit für nen Forumsurlaub.
Welche Schuh ziehst du dir denn plötzlich an?
Habe ich  behauptet du hättest etwas übers Bürgergeld gesagt, ich habe nur dargelegt, was hier m Forum für Ausgabenminderungs Idee existieren.

Wenn das dich überfordert und ich nicht mehrere Stränge gleichzeitig in einer Antwort verknüpfe, werde ich mich bemühen es für dich stärker kenntlich zu machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 16:04
Nö, auch ich profitiere davon, dass meine Kapitalerträge geringer besteuert werden als mein Arbeitseinkommen. Das macht es aber immer noch nicht sinnvoll. Wenn das Ding schon Einkommen-Steuer heißt, stellt sich durchaus die Frage, warum nicht jedes Einkommen hierfür herangezogen wird...

Paragraf 2 Abs. 1 Nr. 5 EStG

Willst was einführen, dass es bereits gibt. Tolle Forderung.

Dir ist schon klar, was der Wortteil "Abgeltung" in "Abgeltungssteuer" besagt, nämlich, dass man die Steuerschuld damit schon abgegolten hat?

Und wenn du schon auf das Einkommensteuergesetz verweist: Dann lies doch bitte mal §32d Abs. (1). Wie dir ja bekannt sein wird, unterliegen Kapitalerträge ganz offensichtlich nicht dem allgemeinen Einkommensteuer-Tarif.

Es steht im Einkommensteuergesetz unter Einkommen. Welcher Satz da drauf kommt ist zunächst unwichtig. Deine Forderung ist demnach schon umgesetzt.

"Ja hallo ich bin der Dr. Cyrix, meine Kapitaleinkünfte und mein Gehalt bereiten mir seelische Schmerzen, weil meine Linke Seele da eine "Ungerechtigkeit" entdeckt hat, nämlich, dass meine Kapitaleinkünfte ja viel zu wenig zum Allgemeinwohl beitragen und ich mehr machen würde aber direkt spenden würde ja von meinem Konto gehen, weshalb ich die Gesamtgesellschaft mit Linksparolen und Gerechtigkeits Blabla auffordere für mich Gutes zu tun, damit es mir besser geht."
Tja, dafür wird mit dieser Haltung aber wenigstens darüber nachgedacht, wo man nicht nur Ausgaben (Bürgergeld halbieren scheint ja ein Lösung zu sein) sparen kann, sondern wo man die Verteilung der Einnahme anders verteilen kann.

Es ist erstaunlich, dass solche Leute wie du, die geringere Teilhabe an den Einkünften des Staates von einigen Privilegierten vehement verteidigst.
Offensichtlich hat sich da deren Propaganda gut verfangen.

Aber gut, dann kann man noch mehr die Arbeit besteuern, die Rennen nicht weg. Bei den vermögenssteigernden Einkünften, lassen wir mal schön die Finger weg.
(Mir solls Recht sein, ist ja gut die Hälfte meines Einkommens inzwischen).

Bla bla. Das ist doch gleicher Kernklassiker wie "Refugees Welcome" aber die Kosten bitte auf die Allgemeinheit. Wie Wohnung stellen? Ich? Nö, lass doch die anderen machen. Wie ich soll einen Flüchti direkt finanzieren weil ich so dafür bin? Wie, in meinem Wohnzimmer soll der übernachten? Ne, lass mal die anderen machen.

Solidarität hört schnell bei eigenen Aufwendungen auf. Immer. Punkt. So Frech zu sein von Allen einen Beitrag einzufordern (ich wiederhole ALLE), weil man etwas "anders" gestrickt ist, ist schon ein hartes Stück, dass eine 2/3 Mehrheit erfordern sollte; was es tut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 16:05
Bürgergeld? Hab ich was über Bürgergeld gesagt? Wenn in deinem Kopf die "Poster" schon verschwimmen wird's zeit für nen Forumsurlaub.
Welche Schuh ziehst du dir denn plötzlich an?
Habe ich  behauptet du hättest etwas übers Bürgergeld gesagt, ich habe nur dargelegt, was hier m Forum für Ausgabenminderungs Idee existieren.

Wenn das dich überfordert und ich nicht mehrere Stränge gleichzeitig in einer Antwort verknüpfe, werde ich mich bemühen es für dich stärker kenntlich zu machen.

Wenn du mich Zitierst und in den Zitaten ist nichts von Bürgergeld von mir persönlich, kannst auch mit der Wand quatschen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 16:06

Lächerlich.
Was ist lächerlich? Dass unterschiedliche vermögenssteigernde Einkünfte unterschiedlich (oder überhaupt nicht) besteuert werden?

Ja, du magst es korrekt und ok finden.

Ich finds nicht nur OK. Es ist sogar geltendes Recht. Ups.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 16:11
Ich finds nicht nur OK. Es ist sogar geltendes Recht. Ups.
Sehr intelligente Antwort.
Es ist geltendes Recht, deswegen brauchen wir uns keine Gedanken darüber machen, ob wir etwas verändern sollten?

So wie wir ein Asylrecht haben, was wir ändern sollten.

ach so alles Recht so, ist geltendes Recht, da müssen wir nichts ändern?

lustiger Einwand von Dir.

Bringt aber die Diskrepanz zwischen Ein und Ausgaben auch nicht weiter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 16:47
Ich finds nicht nur OK. Es ist sogar geltendes Recht. Ups.
Sehr intelligente Antwort.
Es ist geltendes Recht, deswegen brauchen wir uns keine Gedanken darüber machen, ob wir etwas verändern sollten?

So wie wir ein Asylrecht haben, was wir ändern sollten.

ach so alles Recht so, ist geltendes Recht, da müssen wir nichts ändern?

lustiger Einwand von Dir.

Bringt aber die Diskrepanz zwischen Ein und Ausgaben auch nicht weiter.

Spiegelt gut vor wie einige hier (cyrix) Asylrecht Vehement verteidigen (geltendes recht) aber die Kapitalertragssteuer MUSS geändert werden (geltendes recht). Okay.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 16:49
https://www.high-tech-investing.de/post/steuern-unternehmensgewinne-und-dividenden
Schön das der Herr mit mir einer Meinung ist:
Ein anderes Thema ist die Besteuerung von Kursgewinnen aus Aktien. Da kann man tatsächlich trefflich darüber
diskutieren, ob die derzeitige Regelung gerecht ist, diese ebenfalls der Abgeltungssteuer von 25% + Soli zu unterwerfen.

Auch wenn er lange Spekulationsfristen als Lösung ansieht.

Aber warum muss ich, wenn ich etwas kaufe und es zum doppeltem Preis wieder verkaufe, mal mit meinem Grenzsteuersatz 42% , mal mit 25% (Aktien) und mal nach 10 Jahren überhaupt nicht (Immobilien) versteuern.

Ach ja: Weil es ist geltendes Recht ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 16:50
Spiegelt gut vor wie einige hier (cyrix) Asylrecht Vehement verteidigen (geltendes recht) aber die Kapitalertragssteuer MUSS geändert werden (geltendes recht). Okay.
Deswegen diskutiere ich hier, damit ich mir ein Bild darüber machen kann, was an Rechtsänderungen notwendig, mit welchem Aufwand umsetzbar (GG Änderung) oder wünschenswert (aus meiner Sicht natürlich) sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 16:51
https://www.high-tech-investing.de/post/steuern-unternehmensgewinne-und-dividenden
Schön das der Herr mit mir einer Meinung ist:
Ein anderes Thema ist die Besteuerung von Kursgewinnen aus Aktien. Da kann man tatsächlich trefflich darüber
diskutieren, ob die derzeitige Regelung gerecht ist, diese ebenfalls der Abgeltungssteuer von 25% + Soli zu unterwerfen.

Auch wenn er lange Spekulationsfristen als Lösung ansieht.

Aber warum muss ich, wenn ich etwas kaufe und es zum doppeltem Preis wieder verkaufe, mal mit meinem Grenzsteuersatz 42% , mal mit 25% (Aktien) und mal nach 10 Jahren überhaupt nicht (Immobilien) versteuern.

Ach ja: Weil es ist geltendes Recht ist.

Ja frag mal die Gesetzgeber, was sie sich dabei gedacht haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.09.2023 17:11
https://www.high-tech-investing.de/post/steuern-unternehmensgewinne-und-dividenden
Schön das der Herr mit mir einer Meinung ist:
Ein anderes Thema ist die Besteuerung von Kursgewinnen aus Aktien. Da kann man tatsächlich trefflich darüber
diskutieren, ob die derzeitige Regelung gerecht ist, diese ebenfalls der Abgeltungssteuer von 25% + Soli zu unterwerfen.

Auch wenn er lange Spekulationsfristen als Lösung ansieht.

Aber warum muss ich, wenn ich etwas kaufe und es zum doppeltem Preis wieder verkaufe, mal mit meinem Grenzsteuersatz 42% , mal mit 25% (Aktien) und mal nach 10 Jahren überhaupt nicht (Immobilien) versteuern.

Ach ja: Weil es ist geltendes Recht ist.

Ja frag mal die Gesetzgeber, was sie sich dabei gedacht haben.
Steht doch in den Begründungen, inkl. der damit verbundenen Hoffnungen, die mit dieser Form der unterschiedlichen Behandlung der Einkommen verbunden ist.


Im Kern steht da allerdings immer drunter:
Der Arbeitnehmer wird nicht von heute auf morgen wegziehen, also können wir ihn anders schröpfen, als das Geld, welches beweglicher ist.

Allerdings warum Bestandsimmobilien steuerfrei gestellt wurden, konnte ich bisher nicht schlüssig nachvollziehen. Liegt doch eher an der "Schonung" derjenigen, die es sich leisten können unter dem Deckmantel, dass man damit Neubauten finanziert bekommt. Nun dürfte auch bald einkassiert werden.

Wurde ja auch umgekehrt eingeführt:
Hey das ist eine Spekulationssteuer für Immobilien (... und lasse die Gewinne ansonsten Steuerfrei)

Also mich freut es, dadurch werden ich gigantisch viele Steuern sparen, richtig finde ich es deswegen trotzdem nicht. Aber ist ja nun mal geltendes Recht und ich kann dann die unversteuerten Gewinne dahin Spenden wohin ich will.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 04.09.2023 17:51
Schöner Beitrag zu eurer Diskussion:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/immobilien-erbe-steuer-100.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.09.2023 17:54
"Ja hallo ich bin der Dr. Cyrix

Ich weiß nicht, welchen Minderwertigkeitskomplex du hast. Aber das solltest du besser mit deinem Psychologen (m/w/d) diskutieren und nicht in einem öffentlichen Forum, wo es um Tarifrecht geht. Ja, ich bin promoviert (wie manch anderer in dieser Diskussion auch) und darauf auch stolz. Deshalb halte ich mich aber nicht für etwas Besseres und ich finde es seltsam, wenn du versuchst, mir meinen akademischen Grad in irgendeiner Weise vorzuhalten.

So, und die Ungleichbehandlung verschiedenen Einkommens bei der Einkommensteuer, insbesondere die explizite Ausnahme für Einkommen aus Kapitalerträgen macht den Systemfehler immer noch nicht wett. Im Gegenteil, ist er genau das, worauf ich abzielte.

Und, BTW: Verfassungsrechtlich garantierte Grundrechte wie das auf Asyl sind deutlich weiter oben angebunden als die Steuergesetzgebung. Das merkt man schon allein daran, welche Hürden für deren Änderungen es gibt. Das darf man durchaus mal in Betracht ziehen und nicht alles, wie es einem gefällt, vermischen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 04.09.2023 18:27
Schöner Beitrag zu eurer Diskussion:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/immobilien-erbe-steuer-100.html

Gibt dazu auch eine Verfassungsbeschwerde. Bezüglich Privatvermögen und der Betriebsvermögengeschichte.
BVerfG - 1 BvR 804/22
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 04.09.2023 19:53
"Ja hallo ich bin der Dr. Cyrix

Ich weiß nicht, welchen Minderwertigkeitskomplex du hast. Aber das solltest du besser mit deinem Psychologen (m/w/d) diskutieren und nicht in einem öffentlichen Forum, wo es um Tarifrecht geht. Ja, ich bin promoviert (wie manch anderer in dieser Diskussion auch) und darauf auch stolz. Deshalb halte ich mich aber nicht für etwas Besseres und ich finde es seltsam, wenn du versuchst, mir meinen akademischen Grad in irgendeiner Weise vorzuhalten.

So, und die Ungleichbehandlung verschiedenen Einkommens bei der Einkommensteuer, insbesondere die explizite Ausnahme für Einkommen aus Kapitalerträgen macht den Systemfehler immer noch nicht wett. Im Gegenteil, ist er genau das, worauf ich abzielte.

Und, BTW: Verfassungsrechtlich garantierte Grundrechte wie das auf Asyl sind deutlich weiter oben angebunden als die Steuergesetzgebung. Das merkt man schon allein daran, welche Hürden für deren Änderungen es gibt. Das darf man durchaus mal in Betracht ziehen und nicht alles, wie es einem gefällt, vermischen…

Genau das worauf du abzielst. Und weshalb du darauf abzielst habe ich ja bereits beleuchtet. Ein Dementi kam nicht also passt das soweit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 04.09.2023 20:02
"Ja hallo ich bin der Dr. Cyrix

Ich weiß nicht, welchen Minderwertigkeitskomplex du hast. Aber das solltest du besser mit deinem Psychologen (m/w/d) diskutieren und nicht in einem öffentlichen Forum, wo es um Tarifrecht geht. Ja, ich bin promoviert (wie manch anderer in dieser Diskussion auch) und darauf auch stolz. Deshalb halte ich mich aber nicht für etwas Besseres und ich finde es seltsam, wenn du versuchst, mir meinen akademischen Grad in irgendeiner Weise vorzuhalten.

So, und die Ungleichbehandlung verschiedenen Einkommens bei der Einkommensteuer, insbesondere die explizite Ausnahme für Einkommen aus Kapitalerträgen macht den Systemfehler immer noch nicht wett. Im Gegenteil, ist er genau das, worauf ich abzielte.

Und, BTW: Verfassungsrechtlich garantierte Grundrechte wie das auf Asyl sind deutlich weiter oben angebunden als die Steuergesetzgebung. Das merkt man schon allein daran, welche Hürden für deren Änderungen es gibt. Das darf man durchaus mal in Betracht ziehen und nicht alles, wie es einem gefällt, vermischen…

Genau das worauf du abzielst. Und weshalb du darauf abzielst habe ich ja bereits beleuchtet. Ein Dementi kam nicht also passt das soweit.

Du (wie auch einige andere hier) bist ein typischer Vertreter des Trumpismus - egal wie man argumentiert, es ist euch schlicht egal. Wichtig ist, die eigene Meinung stumpf "durchzufechten" - und wenn es (wie fast immer) mit den Argumenten dünn wird, dann gehts halt auf der persönlichen ebene weiter. Am Ende - und das ist das Fatale - haben viele schlicht keinen Bock mehr auf einer Diskussion auf diesem Niveau und ziehen sich entweder zurück oder sagen euch, dass es ihnen zu doof ist. An der Stelle nehmt ihr dann gerne die Opferrolle ein.

Ich habe grade einen Teil meines Abends genutzt um die letzten ~10 Seiten zu lesen. Vor allem in dieser zusammenhängenden Schau fällt das Schema besonders auf. Besonders bescheuert ist, dass ihr ganz viele halbgare Narrative übereinanderlegt und das was dabei rauskommt als konsistent betrachtet. Dem ist mitnichten so. Alles was man tut oder nicht tut oder anders tut hat Folgen. Diese Folgen hat keiner von euch Schreihälsen im Kopf oder auf dem Zettel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 04.09.2023 21:06
"Ja hallo ich bin der Dr. Cyrix

Ich weiß nicht, welchen Minderwertigkeitskomplex du hast. Aber das solltest du besser mit deinem Psychologen (m/w/d) diskutieren und nicht in einem öffentlichen Forum, wo es um Tarifrecht geht. Ja, ich bin promoviert (wie manch anderer in dieser Diskussion auch) und darauf auch stolz. Deshalb halte ich mich aber nicht für etwas Besseres und ich finde es seltsam, wenn du versuchst, mir meinen akademischen Grad in irgendeiner Weise vorzuhalten.

So, und die Ungleichbehandlung verschiedenen Einkommens bei der Einkommensteuer, insbesondere die explizite Ausnahme für Einkommen aus Kapitalerträgen macht den Systemfehler immer noch nicht wett. Im Gegenteil, ist er genau das, worauf ich abzielte.

Und, BTW: Verfassungsrechtlich garantierte Grundrechte wie das auf Asyl sind deutlich weiter oben angebunden als die Steuergesetzgebung. Das merkt man schon allein daran, welche Hürden für deren Änderungen es gibt. Das darf man durchaus mal in Betracht ziehen und nicht alles, wie es einem gefällt, vermischen…

Genau das worauf du abzielst. Und weshalb du darauf abzielst habe ich ja bereits beleuchtet. Ein Dementi kam nicht also passt das soweit.

Nerviger Typ.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pepo118 am 04.09.2023 22:47
Ich sehe eine prozentuale Erhöhung von 6% nach 200€ Sockelbetrag zum 01.03.2024 bei einer Laufzeit bis Dezember 2025.
Die Einmalzahlung wird es wahrscheinlich nicht mehr geben (These)

Btw: Teils unglaublich spannende Diskussionen und Anreize auf den letzten 100 Seiten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 07:18

Du (wie auch einige andere hier) bist ein typischer Vertreter des Trumpismus
Was auch immer das sein mag.

- egal wie man argumentiert, es ist euch schlicht egal.
Das nicht, aber Forderungen sollten mit mehr unterlegt sein als "mimimi"/"ungerecht".

Wichtig ist, die eigene Meinung stumpf "durchzufechten"
Was heißt durchzufechten. Ich schreibe eine Meinung und die "kann" nicht einfach stehen gelassen werden. Also wird wieder dagegen angegangen anstatt einfach zu akzeptieren, dass es solche Meinungen gibt.

- und wenn es (wie fast immer) mit den Argumenten dünn wird, dann gehts halt auf der persönlichen ebene weiter.
Wer Steilvorlagen liefert, wie Herr Dr. darf sich nicht wundern. Und für Mimimi gibts halt nur ein Gegenargument: Die Motivation und den Ursprung des "Mimimi" erforschen.

Am Ende - und das ist das Fatale - haben viele schlicht keinen Bock mehr auf einer Diskussion auf diesem Niveau und ziehen sich entweder zurück oder sagen euch, dass es ihnen zu doof ist.
Vielleicht wäre die Einrichtung eines Threads mit dem Namen "Safe Space" was. Da kann man sich dann ungestört über Regenbögen und Einhörner unterhalten.

An der Stelle nehmt ihr dann gerne die Opferrolle ein.

Im Gegenteil.

Ich habe grade einen Teil meines Abends genutzt um die letzten ~10 Seiten zu lesen.
Was du tust liegt allein in deiner Verantwortung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 05.09.2023 07:19
Da kann ich mich anschließen... manche Kommentare, da denkt man sich schon... unfassbar, aber dies kommt wohl daher, dass manche Personen in Ihrer Kindheit und im Jugendalter nicht durch das Bildungssystem gestresst wurden.

Macht doch bitte ein neues Thema auf und haltet hier bitte die Tarifrunde inhaltlich ein.

Danke
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 07:40
Wow, was für ein Troll-Beitrag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 08:06
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 05.09.2023 08:10
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html


Aber du kannst doch nicht ernsthaft der Bild-Zeitung glauben...Und selbst wenn dieser eine Mensch das macht, heißt das doch gesamtgesellschaftlich nichts. Außerdem würde das, wenn es stimmt, ja viel mehr über die Löhne im Speditionssektor aussagen, als über die Anziehungskraft der Bürgergeldes.

EDIT: Tippfehler
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 08:13
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html


Aber du kannst doch nicht ernsthaft der Bild-Zeitung glauben...Und selbst wenn dieser eine Mensch das macht, heißt das doch gesamtgesellschaftlich nichts. Außerdem würde das, wenn es stimmt, ja viel mehr über die Löhne im Speditionssektor aussagen, als über die Anziehungskraft der Bürgergeldes.

EDIT: Tippfehler

„Er hat bei mir einen Einstiegslohn bekommen von 14 Euro die Stunde“

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html

Okay.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 05.09.2023 08:17
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html


Aber du kannst doch nicht ernsthaft der Bild-Zeitung glauben...Und selbst wenn dieser eine Mensch das macht, heißt das doch gesamtgesellschaftlich nichts. Außerdem würde das, wenn es stimmt, ja viel mehr über die Löhne im Speditionssektor aussagen, als über die Anziehungskraft der Bürgergeldes.

EDIT: Tippfehler

„Er hat bei mir einen Einstiegslohn bekommen von 14 Euro die Stunde“

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html

Okay.

Ja. Ist bei den Arbeitsbedingungen aus meiner Sicht tatsächlich nicht so viel. Dennoch: In dem Artikel steht nur Hörensagen, das ist nur anekdotisch. Da ist keine Substanz um herbeizureden, dass nun signifikant (!) mehr Leute als vorher freiwillig arbeitslos werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 08:18
Oh, ein „substantieller“ Beitrag mit der BILD als Quelle. Finde den Widerspruch…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 08:21
Oh, ein „substantieller“ Beitrag mit der BILD als Quelle. Finde den Widerspruch…

Du kannst gern die Quelle kritisieren. Schlussendlich kannst du aber nicht den Vorgang oder die Möglichkeit solcher Vorgänge angreifen oder totschweigen und das beruhigt mich ungemein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 08:25
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html


Aber du kannst doch nicht ernsthaft der Bild-Zeitung glauben...Und selbst wenn dieser eine Mensch das macht, heißt das doch gesamtgesellschaftlich nichts. Außerdem würde das, wenn es stimmt, ja viel mehr über die Löhne im Speditionssektor aussagen, als über die Anziehungskraft der Bürgergeldes.

EDIT: Tippfehler

„Er hat bei mir einen Einstiegslohn bekommen von 14 Euro die Stunde“

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html

Okay.

Ja. Ist bei den Arbeitsbedingungen aus meiner Sicht tatsächlich nicht so viel. Dennoch: In dem Artikel steht nur Hörensagen, das ist nur anekdotisch. Da ist keine Substanz um herbeizureden, dass nun signifikant (!) mehr Leute als vorher freiwillig arbeitslos werden.

Der Mann steht mit echtem Namen und Gesicht in der Bild. "Hörensagen" Wenn du der Bild nicht traust dann frag doch Ihn: https://kottmeyer.de/ansprechpartner/

Die Firma gibt es, den Menschen gibt es. Er steht mit seinem Namen und Gesicht und Firma für sein Wort. Sollte er einfach in der Welt rumlügen und Geschichten erfinden? Zur not kannst du da Mitarbeiter befragen.

Ich finde es ziemlich Schäbig dem Beitrag und dem Mann Lügen zu unterstellen, wo man selbst in der Lage wäre nachzufragen.

Es steht sogar in dem Artikel, dass er selbst keine "Welle" erwartet. Ich weiß nicht wo deine Kritik nicht schon berücksichtigt ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 05.09.2023 08:31
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html


Aber du kannst doch nicht ernsthaft der Bild-Zeitung glauben...Und selbst wenn dieser eine Mensch das macht, heißt das doch gesamtgesellschaftlich nichts. Außerdem würde das, wenn es stimmt, ja viel mehr über die Löhne im Speditionssektor aussagen, als über die Anziehungskraft der Bürgergeldes.

EDIT: Tippfehler

„Er hat bei mir einen Einstiegslohn bekommen von 14 Euro die Stunde“

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html

Okay.

Ja. Ist bei den Arbeitsbedingungen aus meiner Sicht tatsächlich nicht so viel. Dennoch: In dem Artikel steht nur Hörensagen, das ist nur anekdotisch. Da ist keine Substanz um herbeizureden, dass nun signifikant (!) mehr Leute als vorher freiwillig arbeitslos werden.

Der Mann steht mit echtem Namen und Gesicht in der Bild. "Hörensagen" Wenn du der Bild nicht traust dann frag doch Ihn: https://kottmeyer.de/ansprechpartner/

Die Firma gibt es, den Menschen gibt es. Er steht mit seinem Namen und Gesicht und Firma für sein Wort. Sollte er einfach in der Welt rumlügen und Geschichten erfinden? Zur not kannst du da Mitarbeiter befragen.

Ich finde es ziemlich Schäbig dem Beitrag und dem Mann Lügen zu unterstellen, wo man selbst in der Lage wäre nachzufragen.

Du hast es fast richtig erfasst. Journalistisch wertvoll wäre der Artikel gewesen, wenn man den Arbeiter befragt hätte. So steht ja nur seine Perspektive in dem Artikel. Ich sage nicht, dass er lügt, sondern ich weise darauf hin, dass er selbst nur vermutet, sein Mitarbeiter habe aufgrund des Bürgergeldes gekündigt. Vielleicht fand er irgendwas Anderes an dem Job nicht gut und sucht sich nun eine neue Stelle. Wissen wir nicht, weil nicht zu Ende recherchiert wurde. Typisch Bild-Zeitung eben. Und warum sollte ich da Zeit investieren und Leute der Firma fragen? Mich interessiert das nicht, mir ist vollkommen egal, was da vorgefallen ist. Und wenn der Typ jetzt Bürgergeld empfängt, meinetwegen. Unsere Gesellschaft sollte das aushalten. Florida-Rolf, Arno Dübel und co. haben wir auch hingekriegt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 08:34
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html


Aber du kannst doch nicht ernsthaft der Bild-Zeitung glauben...Und selbst wenn dieser eine Mensch das macht, heißt das doch gesamtgesellschaftlich nichts. Außerdem würde das, wenn es stimmt, ja viel mehr über die Löhne im Speditionssektor aussagen, als über die Anziehungskraft der Bürgergeldes.

EDIT: Tippfehler

„Er hat bei mir einen Einstiegslohn bekommen von 14 Euro die Stunde“

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html

Okay.

Ja. Ist bei den Arbeitsbedingungen aus meiner Sicht tatsächlich nicht so viel. Dennoch: In dem Artikel steht nur Hörensagen, das ist nur anekdotisch. Da ist keine Substanz um herbeizureden, dass nun signifikant (!) mehr Leute als vorher freiwillig arbeitslos werden.

Der Mann steht mit echtem Namen und Gesicht in der Bild. "Hörensagen" Wenn du der Bild nicht traust dann frag doch Ihn: https://kottmeyer.de/ansprechpartner/

Die Firma gibt es, den Menschen gibt es. Er steht mit seinem Namen und Gesicht und Firma für sein Wort. Sollte er einfach in der Welt rumlügen und Geschichten erfinden? Zur not kannst du da Mitarbeiter befragen.

Ich finde es ziemlich Schäbig dem Beitrag und dem Mann Lügen zu unterstellen, wo man selbst in der Lage wäre nachzufragen.

Du hast es fast richtig erfasst. Journalistisch wertvoll wäre der Artikel gewesen, wenn man den Arbeiter befragt hätte. So steht ja nur seine Perspektive in dem Artikel. Ich sage nicht, dass er lügt, sondern ich weise darauf hin, dass er selbst nur vermutet, sein Mitarbeiter habe aufgrund des Bürgergeldes gekündigt. Vielleicht fand er irgendwas Anderes an dem Job nicht gut und sucht sich nun eine neue Stelle. Wissen wir nicht, weil nicht zu Ende recherchiert wurde. Typisch Bild-Zeitung eben. Und warum sollte ich da Zeit investieren und Leute der Firma fragen? Mich interessiert das nicht, mir ist vollkommen egal, was da vorgefallen ist. Und wenn der Typ jetzt Bürgergeld empfängt, meinetwegen. Unsere Gesellschaft sollte das aushalten. Florida-Rolf, Arno Dübel und co. haben wir auch hingekriegt.

Variable: Mitarbeiter wollte Bild keine Aussage geben. Nur so als Denkanstoß.

"wir müssen das aushalten" - nichts müssen wir.

Wieso sollte ich fragen/mich interessiert das nicht - aber kritisieren ohne näheres zu wissen ist immer drin
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 08:51
Es ist doch weithin bekannt, dass die BILD in erster Linie auf eine emotionale und nicht auf eine sachorientierte Berichterstattung setzt. Schon allein damit, und damit habe ich nichts zum Inhalt gesagt, diskreditiert sich die Quelle für eine sachorientierte Diskussion. Wenn du Stammtisch-Gespräche führen willst, kannst du die BILD verwenden. Sonst nicht…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 05.09.2023 08:53
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html


Aber du kannst doch nicht ernsthaft der Bild-Zeitung glauben...Und selbst wenn dieser eine Mensch das macht, heißt das doch gesamtgesellschaftlich nichts. Außerdem würde das, wenn es stimmt, ja viel mehr über die Löhne im Speditionssektor aussagen, als über die Anziehungskraft der Bürgergeldes.

EDIT: Tippfehler

„Er hat bei mir einen Einstiegslohn bekommen von 14 Euro die Stunde“

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html

Okay.

Ja. Ist bei den Arbeitsbedingungen aus meiner Sicht tatsächlich nicht so viel. Dennoch: In dem Artikel steht nur Hörensagen, das ist nur anekdotisch. Da ist keine Substanz um herbeizureden, dass nun signifikant (!) mehr Leute als vorher freiwillig arbeitslos werden.

Der Mann steht mit echtem Namen und Gesicht in der Bild. "Hörensagen" Wenn du der Bild nicht traust dann frag doch Ihn: https://kottmeyer.de/ansprechpartner/

Die Firma gibt es, den Menschen gibt es. Er steht mit seinem Namen und Gesicht und Firma für sein Wort. Sollte er einfach in der Welt rumlügen und Geschichten erfinden? Zur not kannst du da Mitarbeiter befragen.

Ich finde es ziemlich Schäbig dem Beitrag und dem Mann Lügen zu unterstellen, wo man selbst in der Lage wäre nachzufragen.

Du hast es fast richtig erfasst. Journalistisch wertvoll wäre der Artikel gewesen, wenn man den Arbeiter befragt hätte. So steht ja nur seine Perspektive in dem Artikel. Ich sage nicht, dass er lügt, sondern ich weise darauf hin, dass er selbst nur vermutet, sein Mitarbeiter habe aufgrund des Bürgergeldes gekündigt. Vielleicht fand er irgendwas Anderes an dem Job nicht gut und sucht sich nun eine neue Stelle. Wissen wir nicht, weil nicht zu Ende recherchiert wurde. Typisch Bild-Zeitung eben. Und warum sollte ich da Zeit investieren und Leute der Firma fragen? Mich interessiert das nicht, mir ist vollkommen egal, was da vorgefallen ist. Und wenn der Typ jetzt Bürgergeld empfängt, meinetwegen. Unsere Gesellschaft sollte das aushalten. Florida-Rolf, Arno Dübel und co. haben wir auch hingekriegt.

Variable: Mitarbeiter wollte Bild keine Aussage geben. Nur so als Denkanstoß.

"wir müssen das aushalten" - nichts müssen wir.

Wieso sollte ich fragen/mich interessiert das nicht - aber kritisieren ohne näheres zu wissen ist immer drin

Mein letzter Beitrag dazu, weil es sehr weit weg ist vom Thema des Threads (wir können das ja sonst in der allgmeinen Diskussion fortführen):

Ja, es ist möglich, dass der Mitarbeiter nicht mit der Zeitung sprechen wollte. Wäre das so gewesen, hätte man das aber auch in den Artikel schrieben können.

Ich habe gesagt, die Gesellschaft "sollte" das aushalten, nicht, dass sie es muss. Es ist ein frommer Wunsch meinerseits. Ich glaube nämlich, es ist wichtiger zu schauen, dass das Geld der wirklich reichen Menschen (also niemand aus dem ÖD) wieder zurück in die Gesellschaft fließt, als dass wir "Armen" uns gegenseitig die Euros neiden.

Und ich kritisiere die Machart des Artikels. Das tue ich nur, weil du ihn in die Diskussion eingebracht hast, nicht weil es mich interessiert. Ich fände es besser, wenn ein Artikel versuchen würde das gesamte Geschehen zu erfassen und nicht eine einzelne Anekdote zu erzählen, die besitzen nämlich keine Aussagekraft. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 09:07
Es ist doch weithin bekannt, dass die BILD in erster Linie auf eine emotionale und nicht auf eine sachorientierte Berichterstattung setzt. Schon allein damit, und damit habe ich nichts zum Inhalt gesagt, diskreditiert sich die Quelle für eine sachorientierte Diskussion. Wenn du Stammtisch-Gespräche führen willst, kannst du die BILD verwenden. Sonst nicht…

Deine Forderung der Erhöhung der KapEst auf Höhe der EkSt ist bei dir auch emotional Basiert (Gegenbeweis steht nach wie vor aus) und keineswegs sachorientiert begründet. Insofern okay.

Mir vorschreiben zu wollen welche Quellen ich zu nutzen habe, kannst dir direkt in die Haare schmieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 09:10
Wow, was für ein Troll-Beitrag.

Das denke ich mir bei Forderungen nach Besteuerung (als hätten wir nicht genug) auch.
"macht ja nichts wenn BG steigt" "hat keine Auswirkungen" "niemand wird sich das überlegen"

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/buergergeld-irrsinn-chef-klagt-an-mein-mitarbeiter-kuendigt-weil-er-lieber-stuet-85280740.bild.html


Aber du kannst doch nicht ernsthaft der Bild-Zeitung glauben...Und selbst wenn dieser eine Mensch das macht, heißt das doch gesamtgesellschaftlich nichts. Außerdem würde das, wenn es stimmt, ja viel mehr über die Löhne im Speditionssektor aussagen, als über die Anziehungskraft der Bürgergeldes.

EDIT: Tippfehler

„Er hat bei mir einen Einstiegslohn bekommen von 14 Euro die Stunde“

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html

Okay.

Ja. Ist bei den Arbeitsbedingungen aus meiner Sicht tatsächlich nicht so viel. Dennoch: In dem Artikel steht nur Hörensagen, das ist nur anekdotisch. Da ist keine Substanz um herbeizureden, dass nun signifikant (!) mehr Leute als vorher freiwillig arbeitslos werden.

Der Mann steht mit echtem Namen und Gesicht in der Bild. "Hörensagen" Wenn du der Bild nicht traust dann frag doch Ihn: https://kottmeyer.de/ansprechpartner/

Die Firma gibt es, den Menschen gibt es. Er steht mit seinem Namen und Gesicht und Firma für sein Wort. Sollte er einfach in der Welt rumlügen und Geschichten erfinden? Zur not kannst du da Mitarbeiter befragen.

Ich finde es ziemlich Schäbig dem Beitrag und dem Mann Lügen zu unterstellen, wo man selbst in der Lage wäre nachzufragen.

Du hast es fast richtig erfasst. Journalistisch wertvoll wäre der Artikel gewesen, wenn man den Arbeiter befragt hätte. So steht ja nur seine Perspektive in dem Artikel. Ich sage nicht, dass er lügt, sondern ich weise darauf hin, dass er selbst nur vermutet, sein Mitarbeiter habe aufgrund des Bürgergeldes gekündigt. Vielleicht fand er irgendwas Anderes an dem Job nicht gut und sucht sich nun eine neue Stelle. Wissen wir nicht, weil nicht zu Ende recherchiert wurde. Typisch Bild-Zeitung eben. Und warum sollte ich da Zeit investieren und Leute der Firma fragen? Mich interessiert das nicht, mir ist vollkommen egal, was da vorgefallen ist. Und wenn der Typ jetzt Bürgergeld empfängt, meinetwegen. Unsere Gesellschaft sollte das aushalten. Florida-Rolf, Arno Dübel und co. haben wir auch hingekriegt.

Variable: Mitarbeiter wollte Bild keine Aussage geben. Nur so als Denkanstoß.

"wir müssen das aushalten" - nichts müssen wir.

Wieso sollte ich fragen/mich interessiert das nicht - aber kritisieren ohne näheres zu wissen ist immer drin

Mein letzter Beitrag dazu, weil es sehr weit weg ist vom Thema des Threads (wir können das ja sonst in der allgmeinen Diskussion fortführen):

Ja, es ist möglich, dass der Mitarbeiter nicht mit der Zeitung sprechen wollte. Wäre das so gewesen, hätte man das aber auch in den Artikel schrieben können.

Ich habe gesagt, die Gesellschaft "sollte" das aushalten, nicht, dass sie es muss. Es ist ein frommer Wunsch meinerseits. Ich glaube nämlich, es ist wichtiger zu schauen, dass das Geld der wirklich reichen Menschen (also niemand aus dem ÖD) wieder zurück in die Gesellschaft fließt, als dass wir "Armen" uns gegenseitig die Euros neiden.

Und ich kritisiere die Machart des Artikels. Das tue ich nur, weil du ihn in die Diskussion eingebracht hast, nicht weil es mich interessiert. Ich fände es besser, wenn ein Artikel versuchen würde das gesamte Geschehen zu erfassen und nicht eine einzelne Anekdote zu erzählen, die besitzen nämlich keine Aussagekraft.

Richtig. Klar ist die Bild wie immer klassisch verkürzt und plakativ. Wichtig war mir nur darzustellen, dass die Ausweitung der Sozialleistungen und gleichzeitig Steuererhöhungen durchaus Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft haben, die dem ehrlichen Arbeiter durchaus Fragezeichen auf die Stirn zaubern, welche so schnell nicht wegzudiskutieren sind, auch wenn der ein oder andere das gerne "unter den Teppich" kehren möchte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 09:12
Variable: Mitarbeiter wollte Bild keine Aussage geben. Nur so als Denkanstoß.

Den Grund offenbarte der Mann laut Kottmeyer den Kollegen: Er wolle Stütze kassieren, nebenbei schwarz dazu verdienen. Dann werde er „300 Euro netto mehr verdienen, wenn er nicht mehr offiziell arbeitet und von staatlicher Unterstützung lebt“, habe er erklärt.
Zitat
"wir müssen das aushalten" - nichts müssen wir.
Eben wir müssen keine Schwarzarbeit dulden.
Erst Recht müssen wir keine Arschlöcher dulden, die nebenbei Staatsknete illegal abzocken!

Bin ich voll bei dir

Aber ich frage mich, was du (oder der Artikel) uns vermitteln will?

Das Bürgergeld ist zu hoch?
Dann bitte erläutern was im Warenkorb aus dem Bürgergeld zu entfernen sei. Die Höhe ist ja nicht vom Himmel gefallen oder richtet sich nach dem Alkoholbedürfnissen der BGler.
Ich erinnere mich da an ne BILD-Headline: Hartz4er haben keinen Anspruch auf Weihnachtsbäume.....

Oder soll damit gesagt werden:
Wir haben Arschlöcher die Schwarzarbeiten, also müssen wir mehr Kontrollen auf dem Bau etc. machen, damit die BGler sich nicht mit Schwarzarbeiten die goldene Nase verdienen?
Unternehmer die Schwarzarbeit zulassen (fördern) müssen stärker bestraft werden, damit sich ehrliche Arbeit wieder lohnt?
oder sagt uns das, es gibt Menschen, die lieber zu hause hocken und sich auf den Sozialstaat ausruhen, anstelle arbeiten zu gehen?
Also die 41% der BGler, arbeitslose erwerbsfähige sind, sind alle solche Menschen?


Am Ende steht da die absolut mathematisch geniale Aussage:

Gekündigt, weil Bürgergeld und Schwarzarbeit mehr Kohle bedeutet, als Schwarzarbeit ohne Bürgergeld.
Geniale Erkenntnis.


Das wäre auch der Fall, wenn das Bürgergeld halbiert wird, also wo ist da der Bürgergeldwahnsinn?????
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 09:16
Variable: Mitarbeiter wollte Bild keine Aussage geben. Nur so als Denkanstoß.

Den Grund offenbarte der Mann laut Kottmeyer den Kollegen: Er wolle Stütze kassieren, nebenbei schwarz dazu verdienen. Dann werde er „300 Euro netto mehr verdienen, wenn er nicht mehr offiziell arbeitet und von staatlicher Unterstützung lebt“, habe er erklärt.
Zitat
"wir müssen das aushalten" - nichts müssen wir.
Eben wir müssen keine Schwarzarbeit dulden.
Erst Recht müssen wir keine Arschlöcher dulden, die nebenbei Staatsknete illegal abzocken!

Bin ich voll bei dir

Aber ich frage mich, was du (oder der Artikel) uns vermitteln will?

Das Bürgergeld ist zu hoch?
Dann bitte erläutern was im Warenkorb aus dem Bürgergeld zu entfernen sei. Die Höhe ist ja nicht vom Himmel gefallen oder richtet sich nach dem Alkoholbedürfnissen der BGler.
Ich erinnere mich da an ne BILD-Headline: Hartz4er haben keinen Anspruch auf Weihnachtsbäume.....

Oder soll damit gesagt werden:
Wir haben Arschlöcher die Schwarzarbeiten, also müssen wir mehr Kontrollen auf dem Bau etc. machen, damit die BGler sich nicht mit Schwarzarbeiten die goldene Nase verdienen?
Unternehmer die Schwarzarbeit zulassen (fördern) müssen stärker bestraft werden, damit sich ehrliche Arbeit wieder lohnt?
oder sagt uns das, es gibt Menschen, die lieber zu hause hocken und sich auf den Sozialstaat ausruhen, anstelle arbeiten zu gehen?
Also die 41% der BGler, arbeitslose erwerbsfähige sind, sind alle solche Menschen?


Am Ende steht da die absolut mathematisch geniale Aussage:

Gekündigt, weil Bürgergeld und Schwarzarbeit mehr Kohle bedeutet, als Schwarzarbeit ohne Bürgergeld.
Geniale Erkenntnis.


Das wäre auch der Fall, wenn das Bürgergeld halbiert wird, also wo ist da der Bürgergeldwahnsinn?????


Hallo Moin Moin. Sehr guter Take von dir.

Wo liegt vielleicht die Motivation des Mitarbeiters? BG und Schwarzarbeit hat ja eins gemeinsam:
- keine Steuern -

Deutschland ist Hochsteuerland. Äußerst lukrativ schwarz zu arbeiten. Selbst in niedrig entlohnten Bereichen, oder gerade da? - wenn zum Beispiel die Wohnung von der Allgemeinheit übernommen wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 09:25
Deine Forderung der Erhöhung der KapEst auf Höhe der EkSt ist bei dir auch emotional Basiert (Gegenbeweis steht nach wie vor aus) und keineswegs sachorientiert begründet. Insofern okay.

Was genau willst du eigentlich sagen? Ich habe nirgends Emotion hineingebracht, sondern nur das inkonsistente Vorgehen bei der Besteuerung von Einkommen aus Arbeit bzw. Kapitaleinkünften angeführt. Des Weiteren funktioniert eine Diskussion nicht dadurch, dass du eine Behauptung aufstellst und ich dafür einen Gegenbeweis liefern müsste. Nein, du müsstest zeigen, wo deine Behauptung, die festgestellte Inkonsistenz wäre „emotional Basiert“, begründet liegt…

Zitat
Mir vorschreiben zu wollen welche Quellen ich zu nutzen habe, kannst dir direkt in die Haare schmieren.

Sorry, aber du hast wohl offenbar nie wissenschaftlich gearbeitet. Sonst wüsstest du, worauf man bei der Quellenarbeit achten muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 09:27
Es ist doch weithin bekannt, dass die BILD in erster Linie auf eine emotionale und nicht auf eine sachorientierte Berichterstattung setzt. Schon allein damit, und damit habe ich nichts zum Inhalt gesagt, diskreditiert sich die Quelle für eine sachorientierte Diskussion. Wenn du Stammtisch-Gespräche führen willst, kannst du die BILD verwenden. Sonst nicht…

Deine Forderung der Erhöhung der KapEst auf Höhe der EkSt ist bei dir auch emotional Basiert (Gegenbeweis steht nach wie vor aus) und keineswegs sachorientiert begründet. Insofern okay.
Nun mir fehlt im Kern eine sachliche Begründung, warum unterschiedlichen Arten des Vermögenszuwächse von Bürgern mit unterschiedlichen Steuersätzen belegt wird.
Allgemein bekannt fördert dies alleinig die Vermögenskonzentration und nicht den Mittelstand oder den kleinen Mann, der am unterem Ende so wenig verdient, dass eine Bürgergeldler im gleichauf ist, wenn man Kind und Kegel hat.

Zitat
Wichtig war mir nur darzustellen, dass die Ausweitung der Sozialleistungen und gleichzeitig Steuererhöhungen durchaus Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft haben, die dem ehrlichen Arbeiter durchaus Fragezeichen auf die Stirn zaubern, welche so schnell nicht wegzudiskutieren sind, auch wenn der ein oder andere das gerne "unter den Teppich" kehren möchte.
Da bin ich bei dir, aber die BILD zeitung nicht.

Wichtig wäre es einerseits, Steuereinnahmen so umzulenken, dass nicht mehr die mittleren Einkommen am stärksten belastet.

Wichtig wäre es, das mehr Geld der Erwerbstätigen unberücksichtigt bleibt, wenn sie Bürgergeld berechtigt sind, dann klappt das auch wieder mit dem Abstand.

Und klar, kann man eine Diskussion über den Warenkorb der BGler anfangen, damit sie nicht weiterhin so in "Sauß und Braus" leben können. Habe ich mehrfach und ständig von Bürgergeldkritikern (ich meine nicht dich persönlich, sondern allgemein) eingefordert, kommt aber nüscht!
Ausser Neid-> die haben zuviel
oder
Sind alles faule Säcke die in der Hängematte liegen, obwohl es doch den Anschein hat, dass das maximal 41% der BGler sein könnten, da die anderen nicht arbeitslose Erwerbsfähige sind.

Ein schönen Ansatz von dir finde ich, den steuerlichen Grundfreibetrag auch an die INfrate zu koppeln, dass nenne ich mal konstruktiv.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Adler9810 am 05.09.2023 09:31
Gibt es einen Stichtag zu dem man im TV-L gearbeitet haben muss um den möglichen Inflationsausgleich von 3000€ zu erhalten ?

Ich fange im September den Techniker an und hab deshalb gekündigt… deshalb die Frage ob dennoch die Chance besteht da ich die letzten 2 Jahre ja im Amtgearbeitet habe

Danke vorab :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 09:36
Deine Forderung der Erhöhung der KapEst auf Höhe der EkSt ist bei dir auch emotional Basiert (Gegenbeweis steht nach wie vor aus) und keineswegs sachorientiert begründet. Insofern okay.

Was genau willst du eigentlich sagen? Ich habe nirgends Emotion hineingebracht, sondern nur das inkonsistente Vorgehen bei der Besteuerung von Einkommen aus Arbeit bzw. Kapitaleinkünften angeführt. Des Weiteren funktioniert eine Diskussion nicht dadurch, dass du eine Behauptung aufstellst und ich dafür einen Gegenbeweis liefern müsste. Nein, du müsstest zeigen, wo deine Behauptung, die festgestellte Inkonsistenz wäre „emotional Basiert“, begründet liegt…

Zitat
Mir vorschreiben zu wollen welche Quellen ich zu nutzen habe, kannst dir direkt in die Haare schmieren.

Sorry, aber du hast wohl offenbar nie wissenschaftlich gearbeitet. Sonst wüsstest du, worauf man bei der Quellenarbeit achten muss.

Du hast keine Emotion hineingebracht. Allein deine Forderung basiert in Emotionen. Die Leute, die sich deine Forderung auf die Fahne schreiben sind wohlbekannt insofern braucht es da nur einen Katzensprung in den Gedanken wessen Geistes Kind du zu sein scheinst.

Du solltest, insbesondere gerade als Akademiker, in der Lage sein auf Menschen zuzugehen, die nicht wissenschaftlich gearbeitet haben. Deine Standards aus deiner Ausbildung anderen aufzuerlegen ist peinlich Genug und in den Forenregeln steht nichts von wissenschaftlicher Quellensuche und Zitatsangaben.

Sowas nennt man auch Elfenbeinturm. In den kann man sich zurückziehen, was aber dazu führen kann, dass man sich ohne neue Impulse nur unter seines Gleichen unterhält und so Scheuklappen generiert (wer Hip Hop macht aber nur Hip Hop hört betreibt Inzest). Das ist unter anderem einer der Gründe weshalb die AfD bei 20 % steht. In einer Bubble lebende, arrogante Bildungsbürger-Elite.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 09:36
Gibt es einen Stichtag zu dem man im TV-L gearbeitet haben muss um den möglichen Inflationsausgleich von 3000€ zu erhalten ?

Da die Verhandlungen noch nicht einmal begonnen haben, kann man über deren Ergebnis nur spekulieren. Es ist ja noch nicht einmal klar, ob es eine Inflations-Ausgleichszahlung geben wird.

Wenn man den TVöD-Abschluss vom Anfang des Jahres mal als Blaupause nimmt und erwartet, dass ein ähnliches Ergebnis erzielt wird, dann gibt es eine solche Zahlung und sie erfolgt gestückelt, wobei jeweils die einzelnen Zahlungen daran gebunden sind, dass man zum entsprechenden Zeitpunkt Entgelt bezogen hat.

Aber, wie gesagt, das sind alles nur Spekulationen, da die Verhandlungen noch nicht einmal gestartet sind (und auch zumindest bis Mitte Dezember andauern werden).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 09:38
Gibt es einen Stichtag zu dem man im TV-L gearbeitet haben muss um den möglichen Inflationsausgleich von 3000€ zu erhalten ?

Ich fange im September den Techniker an und hab deshalb gekündigt… deshalb die Frage ob dennoch die Chance besteht da ich die letzten 2 Jahre ja im Amtgearbeitet habe

Danke vorab :)

Während der Corona-Zeit war es so geregelt:

Bekomme ich auch eine Corona-Sonderzahlung, wenn mein Arbeitsverhältnis nicht während des gesamten Jahres 2021 bestanden hat?

"Die erste Voraussetzung ist, dass das Arbeitsverhältnis am 29. November 2021 bestanden hat. Auch ruhende Arbeitsverhältnisse, zum Beispiel während der Elternzeit oder während eines unbezahlten Urlaubes, erfüllen diese Voraussetzung.

Zusätzlich muss eine zweite Voraussetzung erfüllt sein: An mindestens einem Tag zwischen dem 1. Januar und dem 29. November 2021 muss Anspruch auf Entgelt bestanden haben. Das ist auch der Fall bei einer Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, während des Bezug des Krankengeldzuschuss aus dem TV-L oder während des Bezugs von Mutterschutzgeld sowie des Mutterschutzlohns während eines ärztlichen Beschäftigungsverbotes. Auch der Bezug von Kurzarbeitergeld zählt dazu.

Damit Beschäftigte Anspruch auf die Sonderzahlung haben, müssen beide Voraussetzungen erfüllt sein.

Auch für die Frage, ob während der Elternzeit Anspruch auf die Corona-Prämie besteht, ist es entscheidend, ob an einem Tag zwischen dem 1. Januar und dem 29. November Entgelt oder bestimmte Entgeltersatzleistungen bezogen wurden. Bei einer Teilzeittätigkeit während der Elternzeit ist dies der Fall, ebenso bei Bezug von Mutterschaftsgeld oder Krankengeldzuschuss aus dem TV-L."

Ähnliche Regelungen werden wohl mit Abschluss auch bekannt werden und in Kraft treten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 09:41

Deutschland ist Hochsteuerland.
ja? ist dem so?
https://steuermythen.de/mythen/mythos-5/

Ist das auch wirklich so für die unteren Einkommensschichten? den Schwarzarbeiter?
Wenn man Abgabe und Einnahmen gegenüber stellt....

Und ja Arbeit ist relativ hoch besteuert in D
Aber Menschen wie du wollen ja nicht an die anderen Einnahmequellen zur Reduktion dieser Quelle ran....


Zitat
Äußerst lukrativ schwarz zu arbeiten. Selbst in niedrig entlohnten Bereichen, oder gerade da? - wenn zum Beispiel die Wohnung von der Allgemeinheit übernommen wird?
Natürlich ist es für jeden lukrativ schwarz zu arbeiten, dass ist doch eine Milchmädchengeschichte.
Und noch lukrativer ist es wenn er in der GKV sein kann und Sozialleistungen abzockt.

Und die Möglichkeiten sind durch Bargeldgeschäfte weiterhin leicht und solange es genügend Bürger gibt, die ihre Auffahrt schwarz Pflaster lassen und dabei kein schlechtes Gewissen haben, wird es Schwarzarbeit geben, egal wie hoch die Abgaben sind oder das Bürgergeld ist.

Und natürlich ist es einfacher einen Menschen der in prekärer Lage ist, in die Schwarzarbeit zu treiben, als einen Banker mit 6 stelligen Gehalt (Wobei der letztere aber eben genauso Schwarzarbeit macht)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 09:44
Gibt es einen Stichtag zu dem man im TV-L gearbeitet haben muss um den möglichen Inflationsausgleich von 3000€ zu erhalten ?

Ich fange im September den Techniker an und hab deshalb gekündigt… deshalb die Frage ob dennoch die Chance besteht da ich die letzten 2 Jahre ja im Amtgearbeitet habe

Danke vorab :)
WEnn du im Oktober nicht im TV-L bist, dann gibt es keine Chance, dass du etwas bekommst, da du dann noch nach dem alten nicht abgelaufenden Vertrag bezahlt wirst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 09:46

Deutschland ist Hochsteuerland.
ja? ist dem so?
https://steuermythen.de/mythen/mythos-5/

Ist das auch wirklich so für die unteren Einkommensschichten? den Schwarzarbeiter?
Wenn man Abgabe und Einnahmen gegenüber stellt....

Und ja Arbeit ist relativ hoch besteuert in D
Aber Menschen wie du wollen ja nicht an die anderen Einnahmequellen zur Reduktion dieser Quelle ran....


Zitat
Äußerst lukrativ schwarz zu arbeiten. Selbst in niedrig entlohnten Bereichen, oder gerade da? - wenn zum Beispiel die Wohnung von der Allgemeinheit übernommen wird?
Natürlich ist es für jeden lukrativ schwarz zu arbeiten, dass ist doch eine Milchmädchengeschichte.
Und noch lukrativer ist es wenn er in der GKV sein kann und Sozialleistungen abzockt.

Und die Möglichkeiten sind durch Bargeldgeschäfte weiterhin leicht und solange es genügend Bürger gibt, die ihre Auffahrt schwarz Pflaster lassen und dabei kein schlechtes Gewissen haben, wird es Schwarzarbeit geben, egal wie hoch die Abgaben sind oder das Bürgergeld ist.

Und natürlich ist es einfacher einen Menschen der in prekärer Lage ist, in die Schwarzarbeit zu treiben, als einen Banker mit 6 stelligen Gehalt (Wobei der letztere aber eben genauso Schwarzarbeit macht)

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/steuern-und-abgaben-bundesregierung-sieht-deutschland-als-hochsteuerland/29252054.html

Selbst die BuReg sieht das so.

Ich bin nicht dafür Einnahmen auszuweiten (Belastungsgrenze), sondern Ausgaben zu kürzen. Wie und wo, darüber lässt sich trefflich streiten. Irgendein Politiker hat auch mal gesagt "wir haben kein Einnahmeproblem, wir haben ein Ausgabenproblem." - Kann ich so unterschreiben.

https://www.handelsblatt.com/politik/studie-der-oecd-steuern-und-abgaben-deutschland-ist-vize-weltmeister/28368128.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 09:46
Allein deine Forderung basiert in Emotionen.

Du verwechselst „Emotion“ mit „Argument“. Es bringt nichts, dich auf Inkonsistenzen hinzuweisen, wenn du sie nicht einmal dann wahrnimmst, wenn man dich mit der Nase darauf stößt…

Zitat
Die Leute, die sich deine Forderung auf die Fahne schreiben sind wohlbekannt insofern braucht es da nur einen Katzensprung in den Gedanken wessen Geistes Kind du zu sein scheinst.

Leute, die sich darüber wundern, dass Einkommen aus Kapital geringer besteuert wird als solches aus Arbeit. Jep, das kann ich nachvollziehen.

Zitat
Du solltest, insbesondere gerade als Akademiker, in der Lage sein auf Menschen zuzugehen, die nicht wissenschaftlich gearbeitet haben. Deine Standards aus deiner Ausbildung anderen aufzuerlegen ist peinlich Genug und in den Forenregeln steht nichts von wissenschaftlicher Quellensuche und Zitatsangaben.

Nun, deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass die BILD keine geeignete Quelle für eine sachorientierte Diskussion ist. Ich habe dir nicht verboten, dieses Blatt zu lesen. Aber für eine Diskussion ist es einfach nicht hilfreich…

Zitat
Sowas nennt man auch Elfenbeinturm.

Nö, sondern Diskussionskultur. Denn, wenn man sich mit den Fakten auseinandersetzt, braucht man auch eine Quelle, der es um diese geht. Und nicht in erster Linie um Verkaufszahlen…

Zugegebenermaßen gibt es aber gerade im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, in dem wir uns hier bewegen, immer das Problem, dass man aufpassen muss, ob die Quelle versucht, Dinge objektiv darzustellen, oder einer Ideologie (oder anderen Zielen, die nicht transparent gemacht werden) folgt.

Schlussendlich kann man zwar immer irgendwie brüllen, dass „die da oben“ oder „die Ausländer“ oder „die Hartzies“ an allem Schuld wären. Aber für eine sachliche, lösungsorientierte Diskussion ist das halt nicht ausreichend bzw. zielführend.

Zitat
In einer Bubble lebende, arrogante Bildungsbürger-Elite.

Sorry, aber weil dir die Argumente ausgehen, bezeichnest du andere als arrogant? Interessantes Diskussionsschema. Aber auch das ist jetzt wohl wieder eher Psychologie…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 09:49
Allein deine Forderung basiert in Emotionen.

Du verwechselst „Emotion“ mit „Argument“. Es bringt nichts, dich auf Inkonsistenzen hinzuweisen, wenn du sie nicht einmal dann wahrnimmst, wenn man dich mit der Nase darauf stößt…

Zitat
Die Leute, die sich deine Forderung auf die Fahne schreiben sind wohlbekannt insofern braucht es da nur einen Katzensprung in den Gedanken wessen Geistes Kind du zu sein scheinst.

Leute, die sich darüber wundern, dass Einkommen aus Kapital geringer besteuert wird als solches aus Arbeit. Jep, das kann ich nachvollziehen.

Zitat
Du solltest, insbesondere gerade als Akademiker, in der Lage sein auf Menschen zuzugehen, die nicht wissenschaftlich gearbeitet haben. Deine Standards aus deiner Ausbildung anderen aufzuerlegen ist peinlich Genug und in den Forenregeln steht nichts von wissenschaftlicher Quellensuche und Zitatsangaben.

Nun, deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass die BILD keine geeignete Quelle für eine sachorientierte Diskussion ist. Ich habe dir nicht verboten, dieses Blatt zu lesen. Aber für eine Diskussion ist es einfach nicht hilfreich…

Zitat
Sowas nennt man auch Elfenbeinturm.

Nö, sondern Diskussionskultur. Denn, wenn man sich mit den Fakten auseinandersetzt, braucht man auch eine Quelle, der es um diese geht. Und nicht in erster Linie um Verkaufszahlen…

Zugegebenermaßen gibt es aber gerade im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, in dem wir uns hier bewegen, immer das Problem, dass man aufpassen muss, ob die Quelle versucht, Dinge objektiv darzustellen, oder einer Ideologie (oder anderen Zielen, die nicht transparent gemacht werden) folgt.

Schlussendlich kann man zwar immer irgendwie brüllen, dass „die da oben“ oder „die Ausländer“ oder „die Hartzies“ an allem Schuld wären. Aber für eine sachliche, lösungsorientierte Diskussion ist das halt nicht ausreichend bzw. zielführend.

Zitat
In einer Bubble lebende, arrogante Bildungsbürger-Elite.

Sorry, aber weil dir die Argumente ausgehen, bezeichnest du andere als arrogant? Interessantes Diskussionsschema. Aber auch das ist jetzt wohl wieder eher Psychologie…

Wenn dir die Argumente ausgehen unterstellst du psychologische Probleme. Aber ja wer den Furz zuerst riecht hat ihn wohl auch gelassen. Du kannst es dir ja leisten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 09:50
Oh, jetzt sind wir bei Fäkalhumor angekommen. Interessant, was das über dich aussagt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 09:51
Oh, jetzt sind wir bei Fäkalhumor angekommen. Interessant, was das über dich aussagt.

Metaphern. Schlags nach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 05.09.2023 09:56
Oh, jetzt sind wir bei Fäkalhumor angekommen. Interessant, was das über dich aussagt.

Metaphern. Schlags nach.

Entspann dich doch mal. Du scheinst doch recht belesen/gebildet zu sein - das wird durch deine emotionalen Ausfälle aber völlig konterkariert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 05.09.2023 10:04
Könnt ihr mal aufhören den Thread mit fremden Themen zuzumüllen!

Ist ja schön das hier rege Diskutiert wird, aber dann macht einen eigenen dafür auf.
Mal ein kurzer Offtopic Beitrag ist ja zu verkraften, aber wenn man ein paar Tage nicht im Forum war und sich durch 25 Seiten *Müll* zu klicken, ist wirklich lästig.

Danke
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 05.09.2023 10:18
Nun mir fehlt im Kern eine sachliche Begründung, warum unterschiedlichen Arten des Vermögenszuwächse von Bürgern mit unterschiedlichen Steuersätzen belegt wird.

Ich versuche mich mal an einer sachlichen Antwort:
Man vergisst schnell, dass man als Aktionär, Gesellschafter einer GmbH oder Kommanditist eben Mitinhaber einer Unternehmung ist. Diese Unternehmung zahlt auf ihren Gewinn ja schon vor der Ausschüttung Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer und darauf auch den Soli. Damit ist der Gewinn des Teilhabers zum Teil schon versteuert.

Bis 2009 gab es das Teileinkünfteverfahren, was das auch berücksichtigt hat. Die Abgeltungssteuer hat das alles einfach nur massiv vereinfacht. Es gibt auch Menschen, die damit sogar schlechtergestellt wurden im Vergleich zum Teileinkünfteverfahren.

Ich bin auch der Meinung (müsste ich aber nochmal recherchieren), dass eine Besteuerung der Kapitaleinkünfte und vor allem Dividenden mit dem persönlichen Steuersatz sogar verfassungswidrig wären. Von daher ist die Kapitalertragsteuer schon ok und vor allem (endlich) mal eine massive Vereinfachung der Bürokratie. Ich hätte keinen Bock mehr die Anlage K (wenn auch nur virtuell) auszufüllen. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 10:34
Oh, jetzt sind wir bei Fäkalhumor angekommen. Interessant, was das über dich aussagt.

Metaphern. Schlags nach.

Entspann dich doch mal. Du scheinst doch recht belesen/gebildet zu sein - das wird durch deine emotionalen Ausfälle aber völlig konterkariert.

okay. Hast recht. Werde schnell sauer wenn Salonsozialisten und "soziale" Bildungsbürger (gleicher als gleich) mal wieder Wohltaten für alle von allen verlangen. Ich schreib mal nix vorerst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 10:37
Nun mir fehlt im Kern eine sachliche Begründung, warum unterschiedlichen Arten des Vermögenszuwächse von Bürgern mit unterschiedlichen Steuersätzen belegt wird.

Ich versuche mich mal an einer sachlichen Antwort:
Man vergisst schnell, dass man als Aktionär, Gesellschafter einer GmbH oder Kommanditist eben Mitinhaber einer Unternehmung ist. Diese Unternehmung zahlt auf ihren Gewinn ja schon vor der Ausschüttung Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer und darauf auch den Soli. Damit ist der Gewinn des Teilhabers zum Teil schon versteuert.

Bis 2009 gab es das Teileinkünfteverfahren, was das auch berücksichtigt hat. Die Abgeltungssteuer hat das alles einfach nur massiv vereinfacht. Es gibt auch Menschen, die damit sogar schlechtergestellt wurden im Vergleich zum Teileinkünfteverfahren.

Ich bin auch der Meinung (müsste ich aber nochmal recherchieren), dass eine Besteuerung der Kapitaleinkünfte und vor allem Dividenden mit dem persönlichen Steuersatz sogar verfassungswidrig wären. Von daher ist die Kapitalertragsteuer schon ok und vor allem (endlich) mal eine massive Vereinfachung der Bürokratie. Ich hätte keinen Bock mehr die Anlage K (wenn auch nur virtuell) auszufüllen.

"Anlage K" - Wie bei Harry Potter. Einfach diesen Namen nicht erwähnen sonst kommts wieder.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 05.09.2023 10:45
Ich sehe eine prozentuale Erhöhung von 6% nach 200€ Sockelbetrag zum 01.03.2024 bei einer Laufzeit bis Dezember 2025.
Die Einmalzahlung wird es wahrscheinlich nicht mehr geben (These)



Das wäre eine Unverschämtheit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 05.09.2023 10:46
Oh, jetzt sind wir bei Fäkalhumor angekommen. Interessant, was das über dich aussagt.

Metaphern. Schlags nach.

Entspann dich doch mal. Du scheinst doch recht belesen/gebildet zu sein - das wird durch deine emotionalen Ausfälle aber völlig konterkariert.

okay. Hast recht. Werde schnell sauer wenn Salonsozialisten und "soziale" Bildungsbürger (gleicher als gleich) mal wieder Wohltaten für alle von allen verlangen. Ich schreib mal nix vorerst.

Die Antwort ist, ähm, aber mEn nicht minder emotional.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 10:52
Nun mir fehlt im Kern eine sachliche Begründung, warum unterschiedlichen Arten des Vermögenszuwächse von Bürgern mit unterschiedlichen Steuersätzen belegt wird.

Ich versuche mich mal an einer sachlichen Antwort:
Man vergisst schnell, dass man als Aktionär, Gesellschafter einer GmbH oder Kommanditist eben Mitinhaber einer Unternehmung ist. Diese Unternehmung zahlt auf ihren Gewinn ja schon vor der Ausschüttung Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer und darauf auch den Soli. Damit ist der Gewinn des Teilhabers zum Teil schon versteuert.

Bis 2009 gab es das Teileinkünfteverfahren, was das auch berücksichtigt hat. Die Abgeltungssteuer hat das alles einfach nur massiv vereinfacht. Es gibt auch Menschen, die damit sogar schlechtergestellt wurden im Vergleich zum Teileinkünfteverfahren.

Ich bin auch der Meinung (müsste ich aber nochmal recherchieren), dass eine Besteuerung der Kapitaleinkünfte und vor allem Dividenden mit dem persönlichen Steuersatz sogar verfassungswidrig wären. Von daher ist die Kapitalertragsteuer schon ok und vor allem (endlich) mal eine massive Vereinfachung der Bürokratie. Ich hätte keinen Bock mehr die Anlage K (wenn auch nur virtuell) auszufüllen.
Ist es nicht so, das man seine KapSt mit dem individuellen Steuersatz besteuern kann(Günstigerprüfung)?
Also zumindest dann scheint es nicht verfassungswidrig zu sein.


Ansonsten ja, keinen Bock mehr die Anlage K.
Trotzdem könnte man einfach alle Einkünfte, die am Jahresende eben das Plus darstellen in einen Pott werfen und dann einen Steuersatz x draufpacken.
Klar der Staat will mit den Steuersätzen durchaus auch etwas bewirken und lenken, müsste er dann anders machen.
Also ob VuV, Arbeitslohn, Zinserträge, Immobilienverkauf, Aktienverkauf, Erbschaft.... rein in den Jahrespott, evtl. noch auf mehrer Jahre verteilbar (so wie bei Ausgaben ja auch) und aus die Maus.
(ja ich weiß, dass ist Traumtänzer denken)

Ja, bei der Dividende wird es uU schwieriger, da dort das Unternehmen besteuert wird als nicht natürliche Person und dann nochmal der Eigentümer als natürliche Person.
Und das meist könnte schon automatisch beim FA liegen, ohne das du was ausfüllen musst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 05.09.2023 11:13
Ist es nicht so, das man seine KapSt mit dem individuellen Steuersatz besteuern kann(Günstigerprüfung)?
Also zumindest dann scheint es nicht verfassungswidrig zu sein.

Kann man, aber das ist am Punkt vorbei: Die Günstigerprüfung zieht ja nur in dem Fall, dass dein persönlicher Steuersatz kleiner als die Abgeltungssteuer ist. Das ist ok so.

Worauf ich abgezielt habe ist aber folgender Fall: "Deine" (deutsche) Unternehmung macht einen Gewinn von 100€. Hierauf zahlt das Unternehmen 15€ Gewerbesteuer, 15€ Körperschaftssteuer und 1€ Soli. Somit sind vom Gewinn 31% Steuern schon gezahlt. Vom Test, in diesem Fall 69€ zahlst du dann nochmal 26,4€ Steuern und Soli. Das sind ungefähr 18€ wodurch die Gesamtsteuerbelastung auf 100€ schon 49€ beträgt. Würde man jetzt den persönlichen Steuersatz auf alle Kapitalerträge anwenden, lägen wir bei deutlich über 60% Steuerbelastung auf die Ausschüttungen.


Trotzdem könnte man einfach alle Einkünfte, die am Jahresende eben das Plus darstellen in einen Pott werfen und dann einen Steuersatz x draufpacken.
Klar der Staat will mit den Steuersätzen durchaus auch etwas bewirken und lenken, müsste er dann anders machen.

Siehe oben. Dann müsste man die Gewinne aus Unternehmungen auf Unternehmensebene komplett steuerfrei stellen und nachgelagert beim Anteilseigner besteuern. Problematisch ist es, wenn Eigentümer normalerweise in Deutschland nicht steuerpflichtig sind.


Ja, bei der Dividende wird es uU schwieriger, da dort das Unternehmen besteuert wird als nicht natürliche Person und dann nochmal der Eigentümer als natürliche Person.
Und das meist könnte schon automatisch beim FA liegen, ohne das du was ausfüllen musst.

Mist - und dann erklärst du es am Ende :-)   Aber auch die Steigerung des Unternehmenswertes passiert ja z.T. aus thesaurierten Gewinnen. Mir wäre es aber recht, wenn man zumindest Dividenden steuerlich fair betrachtet - in der Schweiz werden Dividenen z.B. garnicht besteuert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 11:17
Werde schnell sauer wenn Salonsozialisten und "soziale" Bildungsbürger (gleicher als gleich) mal wieder Wohltaten für alle von allen verlangen.
Geht mir auch  so.
Aber im Gegensatz zu dir, werde ich ebenso sauer, wenn Menschen pauschal die Mehrheit der BGler oder Flüchtlinge als HängematteSozalSchmarotzer einordnen.
(auch hier meine ich nicht dich persönlich)
Und dann weder Lösungen, geschweige denn Nachweise für die Behauptungen einbringen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 11:20
Der Grund, warum Einnahmen aus Kapitalerträgen (für die meisten) geringer besteuert wird als Arbeitseinkommen, ist doch keine Systementscheidung, sondern nur die Feststellung, dass Kapital mobiler ist als Arbeit. Steinbrück (seineszeichens ein eher konservativer SPD-Finanzminister, gehöhrte er doch z.B. dem Seeheimer Kreis an) drückte es mal so aus: "Besser 25% auf X als nix". Er war es dann ja auch, der diesen Systembruch eingeführt hat, da zuvor Kapitalerträge (jedenfalls abseits der Steuerfreistellung nach gewissen Mindesthaltedauern) eben einfach als normale Einkünfte betrachtet und mit dem persönlichen Satz zu versteuern waren. Das ist jetzt ca. 10 Jahre her, und manch einer fragt sich immer noch, wo hinter der Pragmatik das sachlogische Argument steckt...

Die Mehrfachbesteuerung ist dagegen m.E. kein zielführendes Argument, jedenfalls nicht bei Kursgewinnen, denn hier steht dem gesteigerten Wert des Wertpapiers keine Steuerzahlung des Unternehmens o.Ä. entgegen. Bei Dividenden, die aus dem Unternehmensgewinn gezahlt werden, dürfte die Sachlage eine andere sein. Auch auf die Zinszahlungen bei Anleihen oder dem Sparkonto der Bank dürften vom jeweiligen Unternehmen keine Körperschaftssteuern gezahlt worden sein, da diese ja nur auf den Gewinn abzuführen sind -- und die Kosten für die Zinsen sollten hier nicht mit einfließen. Da kann aber gern jemand was dazu sagen, der sich besser mit der Körperschaftssteuer auskennt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 11:28
okay. Hast recht. Werde schnell sauer wenn Salonsozialisten und "soziale" Bildungsbürger (gleicher als gleich) mal wieder Wohltaten für alle von allen verlangen. Ich schreib mal nix vorerst.

Da du ja immer noch -- wenig erfolgreich, wie ich dir versichern kann -- versuchst, mich zu beleidigen, lasse ich den Teil mal einfach raus, und komme direkt zum Punkt: In diesem Thread habe ich konsistend geschildert, dass die Arbeitnehmer schon aus sich bzw. ihrer Tätigkeit heraus begründen müssen, wieso sie jetzt deutlich mehr Gehalt bekommen sollten. Im Gegensatz zu anderen hier geäußerten Positionen bin ich also gegen "Wohltaten für alle", jedenfalls dann, wenn dies nicht sinnvoll begründet werden kann. Insofern solltest du mir nichts unterstellen, was ich nicht geschrieben habe. (Aber vielleicht hast du es ja auch einfach nur nicht verstanden. Drum habe ich es hier noch einmal deutlicher erläutert.) Davon unabhängig ist natürlich die Sicherung des Existenzminimums, genauso wie die Bereitstellung der Infrastruktur (Straßen, ...). Beides sind staatliche Aufgaben, die mit der hier themengebenden Verhandlung zu den Löhnen nichts zu tun haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 11:30
Ist es nicht so, das man seine KapSt mit dem individuellen Steuersatz besteuern kann(Günstigerprüfung)?
Also zumindest dann scheint es nicht verfassungswidrig zu sein.

Kann man, aber das ist am Punkt vorbei: Die Günstigerprüfung zieht ja nur in dem Fall, dass dein persönlicher Steuersatz kleiner als die Abgeltungssteuer ist. Das ist ok so.
Dann kann man ja den Steuersatz auf 35% erhöhen 8)
Zitat
Worauf ich abgezielt habe ist aber folgender Fall: "Deine" (deutsche) Unternehmung macht einen Gewinn von 100€. Hierauf zahlt das Unternehmen 15€ Gewerbesteuer, 15€ Körperschaftssteuer und 1€ Soli. Somit sind vom Gewinn 31% Steuern schon gezahlt. Vom Test, in diesem Fall 69€ zahlst du dann nochmal 26,4€ Steuern und Soli. Das sind ungefähr 18€ wodurch die Gesamtsteuerbelastung auf 100€ schon 49€ beträgt. Würde man jetzt den persönlichen Steuersatz auf alle Kapitalerträge anwenden, lägen wir bei deutlich über 60% Steuerbelastung auf die Ausschüttungen.
Das ist mir bekannt.
Gilt aber nicht für Aktienverkäufe, worauf ich einerseits abzielte und es ist nun mal in der Tat ein Eigentumsübergang zwischen zwei unabhängigen, juristischen Personen, also so what.
(und im übrigen gehe ich bei einem solchen Konstrukt nicht mehr davon aus, dass wir einen Spitzensteuersatz von 42% benötigen....

Zitat
Trotzdem könnte man einfach alle Einkünfte, die am Jahresende eben das Plus darstellen in einen Pott werfen und dann einen Steuersatz x draufpacken.
Klar der Staat will mit den Steuersätzen durchaus auch etwas bewirken und lenken, müsste er dann anders machen.

Siehe oben. Dann müsste man die Gewinne aus Unternehmungen auf Unternehmensebene komplett steuerfrei stellen und nachgelagert beim Anteilseigner besteuern. Problematisch ist es, wenn Eigentümer normalerweise in Deutschland nicht steuerpflichtig sind.
s.o.


Zitat
Ja, bei der Dividende wird es uU schwieriger, da dort das Unternehmen besteuert wird als nicht natürliche Person und dann nochmal der Eigentümer als natürliche Person.
Und das meist könnte schon automatisch beim FA liegen, ohne das du was ausfüllen musst.

Mist - und dann erklärst du es am Ende :-)   Aber auch die Steigerung des Unternehmenswertes passiert ja z.T. aus thesaurierten Gewinnen. Mir wäre es aber recht, wenn man zumindest Dividenden steuerlich fair betrachtet - in der Schweiz werden Dividenen z.B. garnicht besteuert.
Was ein eindeutiges Zeichen von Fairness ist?  :D
Wenn ich als Angestellter eine Gewinnbeteiligung in Form eines Bonus von meiner Firma bekomme, dann erhalte ich darauf auch keine Steuerfreiheit, warum soll die Dividende (die im Kern nichts anderes ist) da anders betrachtet werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 11:38
Der Grund, warum Einnahmen aus Kapitalerträgen (für die meisten) geringer besteuert wird als Arbeitseinkommen, ist doch keine Systementscheidung, sondern nur die Feststellung, dass Kapital mobiler ist als Arbeit. Steinbrück (seineszeichens ein eher konservativer SPD-Finanzminister, gehöhrte er doch z.B. dem Seeheimer Kreis an) drückte es mal so aus: "Besser 25% auf X als nix". Er war es dann ja auch, der diesen Systembruch eingeführt hat, da zuvor Kapitalerträge (jedenfalls abseits der Steuerfreistellung nach gewissen Mindesthaltedauern) eben einfach als normale Einkünfte betrachtet und mit dem persönlichen Satz zu versteuern waren. Das ist jetzt ca. 10 Jahre her, und manch einer fragt sich immer noch, wo hinter der Pragmatik das sachlogische Argument steckt...

"Lieber 25 Prozent von x als 42 Prozent von nix."
https://www.n-tv.de/politik/Abgeltungsteuer-auf-der-Kippe-article19773223.html

"Schäubles Vorgänger Peer Steinbrück von der SPD hatte die – auf Grund des automatischen Einzugs recht unbürokratische – Pauschalsteuer mit dem Ziel durchgesetzt, Schwarzgeld aus dem Ausland nach Deutschland zurückzuholen. Legendär ist sein Satz: "Lieber 25 Prozent von x als 42 Prozent von nix." Die Hoffnung erfüllte sich durchaus."

"Wer immer Deutschland regieren wird, müsste darauf achten, dass es zu keiner Doppelbesteuerung sowohl auf Unternehmens- als auch auf privater Anteilseignerseite kommt. Und auch die Sache mit der Gerechtigkeit wird kein Selbstläufer. Greift der Fiskus wieder individuell zu, muss der Kleinsparer Zinsen voll versteuern. Und die werden eines Tages wieder steigen."

Das seine Parteikollegen das doof finden. Geschenkt.

Die Mehrfachbesteuerung ist dagegen m.E. kein zielführendes Argument, jedenfalls nicht bei Kursgewinnen, denn hier steht dem gesteigerten Wert des Wertpapiers keine Steuerzahlung des Unternehmens o.Ä. entgegen. Bei Dividenden, die aus dem Unternehmensgewinn gezahlt werden, dürfte die Sachlage eine andere sein. Auch auf die Zinszahlungen bei Anleihen oder dem Sparkonto der Bank dürften vom jeweiligen Unternehmen keine Körperschaftssteuern gezahlt worden sein, da diese ja nur auf den Gewinn abzuführen sind -- und die Kosten für die Zinsen sollten hier nicht mit einfließen. Da kann aber gern jemand was dazu sagen, der sich besser mit der Körperschaftssteuer auskennt.

Nicht realisierte Kursgewinne sollten auch steuerfrei sein. Die Vorabpauschale macht das zunichte.
Bei dir im Schrank steht eine Kunstfigur. Diese steigt im Wert weil sie seltener werden da hier und da eine kaputt geht oder verloren. Würdest du jetzt dem Finanzamt auf den "Kursgewinn" der Figur steuern zahlen oder fändest du das irgendwie "ungerecht", da du sie ja nicht verkauft hast und den Kursgewinn realisiert? Quasi "Buchgewinn".

Anleihen/Zinsgewinne. Du nimmst einen Kredit auf und zahlst die Zinsen während der Laufzeit zurück und am Ende den Gesamtbetrag ohne Zinsen. Wieso solltest du hierauf (wenn du eine Firma wärst) auch noch Steuern abführen. Absurd.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 11:50
"Die Hoffnung erfüllte sich durchaus."

Den Pragmatismus habe ich ja auch nicht in Abrede gestellt.

Zitat
"Wer immer Deutschland regieren wird, müsste darauf achten, dass es zu keiner Doppelbesteuerung sowohl auf Unternehmens- als auch auf privater Anteilseignerseite kommt. [...]"

Siehe unten.

Zitat
Nicht realisierte Kursgewinne sollten auch steuerfrei sein.

Da sehe ich jetzt erst einmal kein Problem in der Forderung. Es wäre dann höchstens zu klären, ob man Steuer-Vorauszahlungen, die man dann verrechnet (und ggf. auch negativ sein können, wenn der Kurswert fällt), implementiert. Dies erschiene mir dann aber doch deutlich aufwändiger, bürokratischer und schwelich umzusetzen.

Zitat
Bei dir im Schrank steht eine Kunstfigur. Diese steigt im Wert weil sie seltener werden da hier und da eine kaputt geht oder verloren. Würdest du jetzt dem Finanzamt auf den "Kursgewinn" der Figur steuern zahlen oder fändest du das irgendwie "ungerecht", da du sie ja nicht verkauft hast und den Kursgewinn realisiert? Quasi "Buchgewinn".

Nun, wenn ich die Kunstfigur für 10€ gekauft und dann später für 100€ verkauft habe, habe ich Einkünfte in Höhe von 90€ erzielt; und die müssten m.E. auch versteuert werden. Wenn mir aber jemand 1000€ für die Figur bietet, ohne, dass ein Geschäft zu Stande kommt, sehe ich jetzt nicht, dass hier tatsächlich Einkünfte erzielt worden wären, die dann auch zu versteuern wären...

Zitat
Anleihen/Zinsgewinne. Du nimmst einen Kredit auf und zahlst die Zinsen während der Laufzeit zurück und am Ende den Gesamtbetrag ohne Zinsen. Wieso solltest du hierauf (wenn du eine Firma wärst) auch noch Steuern abführen. Absurd.

Ich habe ja nicht gefordert, dass der Anleihegeber für die Zinszahlungen Steuern abzuführen hätte, sondern nur, dass der Anleihenehmer, der die Zinszahlung erhält, nicht das Argument vorbringen kann, dass diese Zinsen ja schon aus vom Anleihengeber versteuerten Gewinnen stammen. Hier liegt also keine Doppelbesteuerung vor, wenn man dann auf die Zinseinnahmen solche erhebt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 11:52
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/steuern-und-abgaben-bundesregierung-sieht-deutschland-als-hochsteuerland/29252054.html

Selbst die BuReg sieht das so.

Ich bin nicht dafür Einnahmen auszuweiten (Belastungsgrenze), sondern Ausgaben zu kürzen. Wie und wo, darüber lässt sich trefflich streiten. Irgendein Politiker hat auch mal gesagt "wir haben kein Einnahmeproblem, wir haben ein Ausgabenproblem." - Kann ich so unterschreiben.

https://www.handelsblatt.com/politik/studie-der-oecd-steuern-und-abgaben-deutschland-ist-vize-weltmeister/28368128.html
Nun, du scheinst nicht gelesen zu haben was ich verlinkt habe.

Aber ja, wir haben ein Ausgaben Problem, bin da voll bei dir.
Aber wir haben auch en Problem mit der Verteilung der Einnahmenlast und der damit verbundenen Vermögenskonzentration.

Und meinst du, dass Lindner weil er D als Hochsteuerland wegen der „Taxing wages“-Studie ansieht, jetzt die Mehrwertsteuer von 7 auf 0 prozent senkt?

Nein, natürlich nicht, weil es in der OECD Studie null Wirkung hätte, wird dort eben nicht betrachtet.

Warum ist die USA da niedriger bei den Steuern?
Na weil sie kein staatlich verordnetes System haben.
oder Dänemark?
Weil die via höhere Mehrwertsteuer Geld eintreiben und in ihre Sozialsysteme kippen, welches dort in der Studie nicht erfasst wird und bei uns durch Sozialabgaben gelöst ist.


Und traurig, wenn selbst di BuReg es so sieht und nicht den Grundfreibetrag erhöht und den Spitzensteuersatz bei 150000 ansetzt.
Wäre doch ein leichtes damit die unteren vom Höchststeuerland zu befreien.
Wenn man die KapSteuer oder Erbschaftssteuer erhöht, würde es auch in der Studien nicht erscheinen und die Maßnahmen wäre refinanziert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 11:58
Da sehe ich jetzt erst einmal kein Problem in der Forderung. Es wäre dann höchstens zu klären, ob man Steuer-Vorauszahlungen, die man dann verrechnet (und ggf. auch negativ sein können, wenn der Kurswert fällt), implementiert. Dies erschiene mir dann aber doch deutlich aufwändiger, bürokratischer und schwelich umzusetzen.
Aktuell ist es leider so, dass der Staat schnell und oft die Hand bei realisierten Gewinnen aufhält, sich aber bei Verlusten solch Dinge wie "Verrechnungstöpfe" mit unterschiedlichen Gattungsarten einfallen lässt um somit hier und da der Verrechnung zu entgehen.

Nun, wenn ich die Kunstfigur für 10€ gekauft und dann später für 100€ verkauft habe, habe ich Einkünfte in Höhe von 90€ erzielt; und die müssten m.E. auch versteuert werden. Wenn mir aber jemand 1000€ für die Figur bietet, ohne, dass ein Geschäft zu Stande kommt, sehe ich jetzt nicht, dass hier tatsächlich Einkünfte erzielt worden wären, die dann auch zu versteuern wären...

Richtig. Kein Gewinn, keine Steuern.

Ich habe ja nicht gefordert, dass der Anleihegeber für die Zinszahlungen Steuern abzuführen hätte, sondern nur, dass der Anleihenehmer, der die Zinszahlung erhält, nicht das Argument vorbringen kann, dass diese Zinsen ja schon aus vom Anleihengeber versteuerten Gewinnen stammen. Hier liegt also keine Doppelbesteuerung vor, wenn man dann auf die Zinseinnahmen solche erhebt.

Da Anleihenehmer mit 25% Prozent versteuern der Herausgeber der Anleihe nicht, kann hier nicht von Doppelbesteuerung gesprochen werden. Bei Dividenden eher kritisch zu Hinterfragen das System.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 05.09.2023 12:03
Dann kann man ja den Steuersatz auf 35% erhöhen 8)
Zitat

Womit wir wieder bei einer Einkommensbesteuerung von Dividenden (worauf mein Fokus liegt) bei deutlich über 50% liegen.

Das ist mir bekannt.
Gilt aber nicht für Aktienverkäufe, worauf ich einerseits abzielte und es ist nun mal in der Tat ein Eigentumsübergang zwischen zwei unabhängigen, juristischen Personen, also so what.
(und im übrigen gehe ich bei einem solchen Konstrukt nicht mehr davon aus, dass wir einen Spitzensteuersatz von 42% benötigen....

Trotzdem könnte man einfach alle Einkünfte, die am Jahresende eben das Plus darstellen in einen Pott werfen und dann einen Steuersatz x draufpacken.
Klar der Staat will mit den Steuersätzen durchaus auch etwas bewirken und lenken, müsste er dann anders machen.

Wenn ich als Angestellter eine Gewinnbeteiligung in Form eines Bonus von meiner Firma bekomme, dann erhalte ich darauf auch keine Steuerfreiheit, warum soll die Dividende (die im Kern nichts anderes ist) da anders betrachtet werden?

Dann lass uns das doch gedanklich trennen: Dividenden, Zinseinkünfte und Veräußerungsgewinne.

Dein Beispiel mit der "Gewinnbeteiligung" hinkt aber auch, ein Arbeitnehmer ist ein Arbeitnehmer und wenn der Chef ihm eine Sonderzahlung zahlt, dass ist das schlicht Lohn. Und Lohn zahlt der Unternehmer schon aus dem noch unversteuertem Umsatz der Körperschaft - und damit ist der komplette Abzug eben auch auf den Spitzensteuersatz begrenzt. Die echte "Gewinnbeteilung" der Eigentümer werden indes erst nach den Unternehmenssteuern fällig.

Aber zurück zur Aufteilung:
Bei Dividenden läge recht klar eine Doppelbesteuerung vor, ich denke da sind wir uns einig. Hier ist die Gesamtsteuerbelastung auch nochmal höher als der normale Einkommenssteuersatz.
Bei Zinsen hast du völlig recht: Hier gab es vor der Abgeltungssteuer eigene Prozentsätze. Diese könnte man wieder einführen oder eben auf den persönlichen Steuersatz umstellen.
Bei Veräußerungsgewinnen bin ich auch völlig bei dir. Allerdings muss man dann auch konsequent sein und bei identischer Versteuerung auch identische Abzugsmöglichkeiten zulassen. Hier sind Aufwendungen/Verluste aus Kaptial nämlich momentan recht schlecht gestellt und können nur gegen Gewinne aus Kapital (noch nichtmal auf Dividenden) gerechnet werden. Dazu kommt auch, dass ein Teil des Unternehmenswertes eben durch die Gewinne, die im Unternehmen bleiben, schon versteuert wurden.

Ich bin mir sicher, dass man hier vieles ganz viel fairer und genauer machen KÖNNTE. Aber ob der Ertrag so hoch wäre um tatsächlich den Aufwand zu rechtfertigen? Ich bin mir da nicht sicher...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 12:07
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/steuern-und-abgaben-bundesregierung-sieht-deutschland-als-hochsteuerland/29252054.html

Selbst die BuReg sieht das so.

Ich bin nicht dafür Einnahmen auszuweiten (Belastungsgrenze), sondern Ausgaben zu kürzen. Wie und wo, darüber lässt sich trefflich streiten. Irgendein Politiker hat auch mal gesagt "wir haben kein Einnahmeproblem, wir haben ein Ausgabenproblem." - Kann ich so unterschreiben.

https://www.handelsblatt.com/politik/studie-der-oecd-steuern-und-abgaben-deutschland-ist-vize-weltmeister/28368128.html
Nun, du scheinst nicht gelesen zu haben was ich verlinkt habe.

Aber ja, wir haben ein Ausgaben Problem, bin da voll bei dir.
Aber wir haben auch en Problem mit der Verteilung der Einnahmenlast und der damit verbundenen Vermögenskonzentration.

Und meinst du, dass Lindner weil er D als Hochsteuerland wegen der „Taxing wages“-Studie ansieht, jetzt die Mehrwertsteuer von 7 auf 0 prozent senkt?

Nein, natürlich nicht, weil es in der OECD Studie null Wirkung hätte, wird dort eben nicht betrachtet.

Warum ist die USA da niedriger bei den Steuern?
Na weil sie kein staatlich verordnetes System haben.
oder Dänemark?
Weil die via höhere Mehrwertsteuer Geld eintreiben und in ihre Sozialsysteme kippen, welches dort in der Studie nicht erfasst wird und bei uns durch Sozialabgaben gelöst ist.


Und traurig, wenn selbst di BuReg es so sieht und nicht den Grundfreibetrag erhöht und den Spitzensteuersatz bei 150000 ansetzt.
Wäre doch ein leichtes damit die unteren vom Höchststeuerland zu befreien.
Wenn man die KapSteuer oder Erbschaftssteuer erhöht, würde es auch in der Studien nicht erscheinen und die Maßnahmen wäre refinanziert.

Wäre Lindner nicht Teil der Regierung, ich wäre ausgerastet. Ich rechne ihm hoch an:
- Erhöhung der Sparerfreibetrages auf 1000 € anno. (gerne 5000 bitte danke)
- Erhöhung der Grundfreibeträge bei der Einkommensteuer in 2023 und 2024 (gerne schneller mehr)
- Einführung einer Kapitalstützung der GRV mit 10mrd. € für den Anfang (gerne schneller mehr und 401k nach Ami-Vorbild)

Also mal zum träumen: Kapitalertragsteuer bei 30 % ist ja kein Problem wenn der Grundfreibetrag bei 40-50k im Jahr liegt (natürlich Inlfationsangepasst). So allerdings sehe ich nur bremsen für den privaten Vermögensaufbau. #Gängelung der kleinen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 12:14
So allerdings sehe ich nur bremsen für den privaten Vermögensaufbau. #Gängelung der kleinen.
Hä?
Günstigerprüfung und schon bleiben die kleinen quasi steuerfrei!
Nix Bremse.
Das was du Gängelung nennst ist genau das Gegenteil: Begünstigung der großen und kleinehalten der kleinen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 12:18
So allerdings sehe ich nur bremsen für den privaten Vermögensaufbau. #Gängelung der kleinen.
Hä?
Günstigerprüfung und schon bleiben die kleinen quasi steuerfrei!
Nix Bremse.
Das was du Gängelung nennst ist genau das Gegenteil: Begünstigung der großen und kleinehalten der kleinen.

Jetzt würde mich brennend interessieren ob die Günstigerprüfung grenz- oder Durchschnittssteuersatz betrachtet.

"Damit ist der Steuerpflichtige in dem Beispiel nicht zufrieden, er beantragt die „Günstigerprüfung“. Das Finanzamt addiert demzufolge Gehalt und Kapitalerträge. Auf die gesamten Einkünfte von 20.000,00 € entfallen nach Einkommensteuertarif 2.634,00 €.
Mit diesem Beispiel zeigt das BMF: Die „Günstigerprüfung“ geht zugunsten der Abgeltungssteuer aus, dadurch „spart“ der Steuerzahler 41,00 €. Hinweis: Bei der Günstigerprüfung wendet das Finanzamt das für den Steuerzahler jeweils günstigste Verfahren an. Wer die Günstigerprüfung beantragt muss demzufolge nicht damit rechnen, dass diese für ihn teuer werden könnte."

ah ok. lol natürlich läufts in die Grenze wie gedacht. Da ist der Spareffekt aber ganz schnell durch.

https://www.lohnsteuerhilfe.net/guenstigerpruefung-kapitalertragssteuern/

Als würde man vermieten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 12:26
"Schäubles Vorgänger Peer Steinbrück von der SPD hatte die – auf Grund des automatischen Einzugs recht unbürokratische – Pauschalsteuer mit dem Ziel durchgesetzt, Schwarzgeld aus dem Ausland nach Deutschland zurückzuholen. Legendär ist sein Satz: "Lieber 25 Prozent von x als 42 Prozent von nix." Die Hoffnung erfüllte sich durchaus."
Ja, pragmatisch praktisch gut.
Aber noch zeitgemäß aufgrund der Möglichkeiten des Datenaustausches? Oder einfach auf 35% erhöhen, der Bürger mit niedrigeren Satz zahlt das ja eh nicht?

Ob die Hoffnung dadurch erfüllt wurde? Weiß man es?

Also da sind entsprechende Internationale Vereinbarungen bzgl. der Einsicht in die Bankgeschäfte ein größerer Erfolg.
Und das Hoeneß eingebunkert wurde, hat da einen echten Legalisierungsschub von Schwarzgeld gebracht, weil den Schwarzgeldern die Muffe ging.


Zitat
Nicht realisierte Kursgewinne sollten auch steuerfrei sein. Die Vorabpauschale macht das zunichte.
Bei dir im Schrank steht eine Kunstfigur. Diese steigt im Wert weil sie seltener werden da hier und da eine kaputt geht oder verloren. Würdest du jetzt dem Finanzamt auf den "Kursgewinn" der Figur steuern zahlen oder fändest du das irgendwie "ungerecht", da du sie ja nicht verkauft hast und den Kursgewinn realisiert? Quasi "Buchgewinn".
Richtig eben realisierte Gewinne sind zu versteuern.
Und ansonsten, kleine Widerholung:
Wenn ich als Angestellter eine Gewinnbeteiligung in Form eines Bonus von meiner Firma bekomme, dann erhalte ich darauf auch keine Steuerfreiheit, warum soll die Dividende (die im Kern nichts anderes ist) da anders betrachtet werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 12:32
Tja, wie schon gesagt, bei der Dividende ists bisserl Tricky und eine Doppelbesteuerung für den Inhaber, wenn es eben diesen Eigentumsübergang gibt.
Zitat
Ich bin mir sicher, dass man hier vieles ganz viel fairer und genauer machen KÖNNTE. Aber ob der Ertrag so hoch wäre um tatsächlich den Aufwand zu rechtfertigen? Ich bin mir da nicht sicher...
Also ich erlebe täglich, dass Verwaltungsmenschen / Entscheider von Aufwänden reden (und denken), die nicht wirklich da sind, da man in digitalisierten System es eben auf Knopfdruck umsetzen könnte.

Die vorausgefertigte Steuererklärung z.B., die möglich ist und wäre.

Und dann sind da diese Dinge wie keine Steuer auf Immo Gewinne.
Kein Erbschaftssteuer, wenn du genügend Wohnungen hast.
...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 12:34
"Schäubles Vorgänger Peer Steinbrück von der SPD hatte die – auf Grund des automatischen Einzugs recht unbürokratische – Pauschalsteuer mit dem Ziel durchgesetzt, Schwarzgeld aus dem Ausland nach Deutschland zurückzuholen. Legendär ist sein Satz: "Lieber 25 Prozent von x als 42 Prozent von nix." Die Hoffnung erfüllte sich durchaus."
Ja, pragmatisch praktisch gut.
Aber noch zeitgemäß aufgrund der Möglichkeiten des Datenaustausches? Oder einfach auf 35% erhöhen, der Bürger mit niedrigeren Satz zahlt das ja eh nicht?

Ob die Hoffnung dadurch erfüllt wurde? Weiß man es?

Also da sind entsprechende Internationale Vereinbarungen bzgl. der Einsicht in die Bankgeschäfte ein größerer Erfolg.
Und das Hoeneß eingebunkert wurde, hat da einen echten Legalisierungsschub von Schwarzgeld gebracht, weil den Schwarzgeldern die Muffe ging.


Zitat
Nicht realisierte Kursgewinne sollten auch steuerfrei sein. Die Vorabpauschale macht das zunichte.
Bei dir im Schrank steht eine Kunstfigur. Diese steigt im Wert weil sie seltener werden da hier und da eine kaputt geht oder verloren. Würdest du jetzt dem Finanzamt auf den "Kursgewinn" der Figur steuern zahlen oder fändest du das irgendwie "ungerecht", da du sie ja nicht verkauft hast und den Kursgewinn realisiert? Quasi "Buchgewinn".
Richtig eben realisierte Gewinne sind zu versteuern.
Und ansonsten, kleine Widerholung:
Wenn ich als Angestellter eine Gewinnbeteiligung in Form eines Bonus von meiner Firma bekomme, dann erhalte ich darauf auch keine Steuerfreiheit, warum soll die Dividende (die im Kern nichts anderes ist) da anders betrachtet werden?

Ja das mit den Dividenden finde ich auch schwierig. Ob ich jetzt direkt über eine Aktie oder per proxy über einen ETF an der Aktie Anteilseigner bin sollte dabei unerheblich sein. "Meine" Firma, und wenn ich nur 1/10.000 besitze, zahlt bereits Steuern. Wieso bin ich noch persönlich dran?

Finde ich insbesondere bei Selbstständigen schwierig, die, so wie ich verstanden habe nicht nur persönlich Einkommensteuer ab Gewinn zahlen sondern auch noch als Firma Gewerbesteuer ab Gewinn (nach Freibetrag) entrichten müssen. Umsatzsteuer mal außen vor. Ich kenne die Größenordnungen nicht bei der Gewerbesteuer aber "Kleckerlesbeträge" wie der Schwabe sagt, sind das bestimmt auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 12:57
Ja das mit den Dividenden finde ich auch schwierig. Ob ich jetzt direkt über eine Aktie oder per proxy über einen ETF an der Aktie Anteilseigner bin sollte dabei unerheblich sein. "Meine" Firma, und wenn ich nur 1/10.000 besitze, zahlt bereits Steuern. Wieso bin ich noch persönlich dran?
Ja, es sind halt zwei juristische Objekte, die da einen Vermögensübergang haben.

also jeder zahlt nur einmal Steuern.
Aber der Staat bedient sich an dem Geld, welches über ist, 2 mal.

"Stumpf gesagt" wird das auch an anderer Stelle gemacht.
Ich muss Mehrwertsteuer auf Objekte, die ich kaufe bezahlen, obwohl mein Lohn (mein Gewinn) schon versteuert ist.
Mal fühlt es sich falsch an (Dividende), mal denkt man sich nichts dabei.

Und wenn auf der Dividende die Lohnsteuer vom EStSatz des Empfängers zuzahlen wäre (also quasie der Eigentümer wie ein Lohnbeschäftigter ein Gehalt bekäme) dann würde es Gewinnreduzierend sein und darauf keine Unternehmenssteuer fällig werden.

Zitat
Finde ich insbesondere bei Selbstständigen schwierig, die, so wie ich verstanden habe nicht nur persönlich Einkommensteuer ab Gewinn zahlen sondern auch noch als Firma Gewerbesteuer ab Gewinn (nach Freibetrag) entrichten müssen. Umsatzsteuer mal außen vor. Ich kenne die Größenordnungen nicht bei der Gewerbesteuer aber "Kleckerlesbeträge" wie der Schwabe sagt, sind das bestimmt auch nicht.
Kommt auf die Art des Selbstständigen:
Man ist uU einmal die Nichtnatürliche Person also das Unternehmens
und einmal die Privatperson (also 100% Eigentümer des Unternehmens)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 13:05
Ja, es sind halt zwei juristische Objekte, die da einen Vermögensübergang haben.
also jeder zahlt nur einmal Steuern.
Aber der Staat bedient sich an dem Geld, welches über ist, 2 mal.

"Stumpf gesagt" wird das auch an anderer Stelle gemacht.
Ich muss Mehrwertsteuer auf Objekte, die ich kaufe bezahlen, obwohl mein Lohn (mein Gewinn) schon versteuert ist.
Mal fühlt es sich falsch an (Dividende), mal denkt man sich nichts dabei.

Ja gut, auf meine Dividenden kann ich ja unter umständen durch Thesaurierer verzichten aber dieses Schlupfloch der sparsamen Supersparers wurde ja auch torpediert mit der Vorabpauschale.
Einkaufen muss ich ja irgendwann irgendwie irgendwo irgendwas. Da kann ich nicht sagen "ich spars mir".
Also denkt man sich nichts dabei weil man eh nicht rumkommt. Genauso wie Mehrwertsteuer/Okösteuer/Mehrwertsteuer/EEG-Umlage/Mehrwertsteuer... naja wir kennen ja die "Ketten" der Versteuerung. Überall wird wiederholt und oder kumuliert abgesaugt. Macht mich bissl sauer.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 05.09.2023 13:39
Und ansonsten, kleine Widerholung:
Wenn ich als Angestellter eine Gewinnbeteiligung in Form eines Bonus von meiner Firma bekomme, dann erhalte ich darauf auch keine Steuerfreiheit, warum soll die Dividende (die im Kern nichts anderes ist) da anders betrachtet werden?

Du hattest meine Antwort überlesen: Zum einen ist eine Lohn- bzw. Gehaltszahlung keine Dividende, auch wenn der Chef sie "Gewinnbeteiligung" nennt und zweitens wird diese Zahlung aus dem unversteuerten Unternehmensumsatz gezahlt. Es liegt also keine Doppelbesteuerung vor. Und wenn du diese beiden Einkommensarten schon vergleichst, dann wirst du fix feststellen, dass Körperschaftssteuer+Gewerbesteuer+Soli+Abgeltungsteuer IMMER höher ist als die Einkommenssteuer, die der Arbeitnehmer auf seinen Lohn abführt.

Ich glaube denselben gedanklichen "Fehler" machst du auch bei Einkommens- und Mehrwertsteuer. Das Einkommen sollte nur einmal besteuert werden. Der Konsum dann je nachdem was man kauft auch. Das ist völlig ok. Einen Gewinn aber einmal im Unternehmen und dann nochmal voll beim Unternehmer zu versteuern funktioniert halt nicht. Deshalb damals auch die Halb- und Teileinkünfteverfahren. Ich gehe davon aus, dass das BVFG ein solchen Konstrukt auch fordern würde, wenn die pauschale Besteuerung abgeschaft werden würde.

Zur Vorabpauschale (die es übrigens nur bei ETF gibt, nicht bei z.B. Aktien direkt) wurde lediglich ein Schlupfloch geschlossen. Das ist nervig für diejenigen, die es nutzen wollten, aber eben doch gerecht um Dividendenzahlungen für jedermann gleich zu besteuern, egal ob die wieder in den ETF fließen oder ob man seine Miete damit zahlt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 05.09.2023 13:45
Also ich erlebe täglich, dass Verwaltungsmenschen / Entscheider von Aufwänden reden (und denken), die nicht wirklich da sind, da man in digitalisierten System es eben auf Knopfdruck umsetzen könnte.

Die vorausgefertigte Steuererklärung z.B., die möglich ist und wäre.

Ja, aber hier würde ja tatsächlich Aufwand entstehen: Es müsste jeder eine Steuerklärung machen, es würden höhere Steuerforderungen am Jahresende entstehen, die vielleicht nicht jeder begleichen kann/will. Dann müssen diese in Vollstreckungen und geprüft werden. Momentan hat man alle Arbeit/Prozesse in leicht verständlicher Form an die Banken und Broker ausgelagert. Eine normale Steuerabführung ist den Banken sonst garnicht möglich - außer man baut sich wieder Vorabpauschalen mit Verreichnungen etc... Ich weiß nicht.



Und dann sind da diese Dinge wie keine Steuer auf Immo Gewinne.
Kein Erbschaftssteuer, wenn du genügend Wohnungen hast.
...

Themen, die auf den Tisch gehören. Themen die auf den Tisch kommen, wenn tatsächlich eine Steuerreform kommt, die alle Einnahmen gleichschalten. Besteuerung von Gold ist auch so ein Thema...   Aber diese Reform wird eben noch weitere Folgen haben: Wer Gewinne besteuern will, muss auch Verluste verrechnen und eben auch Doppelbesteuerung vermeiden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 05.09.2023 15:07
Aktuellste Info: https://www.dbb.de/artikel/regionalkonferenzen-gemeinsam-zum-abschluss.html

Der dbb bereitet sich intern vor.

M. E. wirken die Gewerkschaften nicht sonderlich angriffslustig oder bereit hohe Forderungen zu stellen, da ihnen wohl selbst die Durchsetzbarkeit ihrer Forderungen wichtig ist, um sich nicht komplett lächerlich zu machen.

M.E. können neben der rein prozentualen Erhöhung auch noch andere Möglichkeiten erwogen werden. Z.B.:

- Regelarbeitszeit auf 38h/Woche absenken und flexibilisieren; Option, diese individuell auf bis zu 45h/Woche aufzustocken (Warum denn die passionierten Workaholics limitieren/ausbremsen? Lasst sie gezielt mehr arbeiten und mehr verdienen..)
- stufengleiche Höhergruppierung
- Vermögenswirksame Leistungen anheben
- Stellenzulagen für unattraktive Stellen (z.B. ab der 3. Ausschreibung ohne Bewerber)
- Option eines Zielvereinbarungssystem mit individuellen Lohnzuschüssen
- 1-2 Tage mehr Urlaub / aktivere Förderung von Bildungsurlaub
- Vorteile für TVL-Beschäftigte: kostenlose Nutzung von Bibliotheken/Schwimmbädern/ÖPNV/kostenloses Deutschlandticket; Zuschuss für Fitnesstudio
- Möglichkeit der privaten Nutzung von Rahmenverträgen (IT / KFZ-Leasing / Reinigungsservice / etc.)
- Übernahme bestimmter Versicherungen (Die Länder sind ja auch Selbstversicherer)

Wenn man nachdenkt, findet sich hier sicherlich noch eine ganze Menge, was etwas Wert wäre, sich jedoch nicht unbedingt prozentual im Gehalt niederschlägt. Evtl. sind diese Verbesserungen, verbunden mit einer modereten Erhöhung der Entgelte auch einfacher durchsetzbar als plumpe +20%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 05.09.2023 15:13
Aktuellste Info: https://www.dbb.de/artikel/regionalkonferenzen-gemeinsam-zum-abschluss.html

Der dbb bereitet sich intern vor.

M. E. wirken die Gewerkschaften nicht sonderlich angriffslustig oder bereit hohe Forderungen zu stellen, da ihnen wohl selbst die Durchsetzbarkeit ihrer Forderungen wichtig ist, um sich nicht komplett lächerlich zu machen.

M.E. können neben der rein prozentualen Erhöhung auch noch andere Möglichkeiten erwogen werden. Z.B.:

- Regelarbeitszeit auf 38h/Woche absenken und flexibilisieren; Option, diese individuell auf bis zu 45h/Woche aufzustocken (Warum denn die passionierten Workaholics limitieren/ausbremsen? Lasst sie gezielt mehr arbeiten und mehr verdienen..)
- stufengleiche Höhergruppierung
- Vermögenswirksame Leistungen anheben
- Stellenzulagen für unattraktive Stellen (z.B. ab der 3. Ausschreibung ohne Bewerber)
- Option eines Zielvereinbarungssystem mit individuellen Lohnzuschüssen
- 1-2 Tage mehr Urlaub / aktivere Förderung von Bildungsurlaub
- Vorteile für TVL-Beschäftigte: kostenlose Nutzung von Bibliotheken/Schwimmbädern/ÖPNV/kostenloses Deutschlandticket; Zuschuss für Fitnesstudio
- Möglichkeit der privaten Nutzung von Rahmenverträgen (IT / KFZ-Leasing / Reinigungsservice / etc.)
- Übernahme bestimmter Versicherungen (Die Länder sind ja auch Selbstversicherer)

Wenn man nachdenkt, findet sich hier sicherlich noch eine ganze Menge, was etwas Wert wäre, sich jedoch nicht unbedingt prozentual im Gehalt niederschlägt. Evtl. sind diese Verbesserungen, verbunden mit einer modereten Erhöhung der Entgelte auch einfacher durchsetzbar als plumpe +20%.

Zum Inhalt möchte ich mich nicht äußern

Allerdings für den Beitrag bedanken, denn er hat wieder mit dem Thema zu tun. Die letzten Beiträge hatten absolut keinen Bezug mehr, was dann auch in der Lesbarkeit stört.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 15:22
Aktuellste Info: https://www.dbb.de/artikel/regionalkonferenzen-gemeinsam-zum-abschluss.html

Der dbb bereitet sich intern vor.

M. E. wirken die Gewerkschaften nicht sonderlich angriffslustig oder bereit hohe Forderungen zu stellen, da ihnen wohl selbst die Durchsetzbarkeit ihrer Forderungen wichtig ist, um sich nicht komplett lächerlich zu machen.

M.E. können neben der rein prozentualen Erhöhung auch noch andere Möglichkeiten erwogen werden. Z.B.:

- Regelarbeitszeit auf 38h/Woche absenken und flexibilisieren; Option, diese individuell auf bis zu 45h/Woche aufzustocken (Warum denn die passionierten Workaholics limitieren/ausbremsen? Lasst sie gezielt mehr arbeiten und mehr verdienen..)
- stufengleiche Höhergruppierung
- Vermögenswirksame Leistungen anheben
- Stellenzulagen für unattraktive Stellen (z.B. ab der 3. Ausschreibung ohne Bewerber)
- Option eines Zielvereinbarungssystem mit individuellen Lohnzuschüssen
- 1-2 Tage mehr Urlaub / aktivere Förderung von Bildungsurlaub
- Vorteile für TVL-Beschäftigte: kostenlose Nutzung von Bibliotheken/Schwimmbädern/ÖPNV/kostenloses Deutschlandticket; Zuschuss für Fitnesstudio
- Möglichkeit der privaten Nutzung von Rahmenverträgen (IT / KFZ-Leasing / Reinigungsservice / etc.)
- Übernahme bestimmter Versicherungen (Die Länder sind ja auch Selbstversicherer)

Wenn man nachdenkt, findet sich hier sicherlich noch eine ganze Menge, was etwas Wert wäre, sich jedoch nicht unbedingt prozentual im Gehalt niederschlägt. Evtl. sind diese Verbesserungen, verbunden mit einer modereten Erhöhung der Entgelte auch einfacher durchsetzbar als plumpe +20%.

Wenn man das so liest beim DBB klingt das alles erstmal logisch. Wirkt aber wie ein vorgelagertes "Einknicken" wegen "Durchsetzbarkeit".

„Die Erwartungshaltung der betroffenen Kolleginnen und Kollegen an die Verhandlungen wird zu Recht kaum geringer sein, als sie es bei denen von Bund und Kommunen war“, stellt dbb Tarifchef Volker Geyer fest. „Der dbb sieht es als seine Aufgabe, die Forderungen und ihre argumentative Unterlegung mit der Erwartungshaltung und Durchsetzungsfähigkeit in Einklang zu bringen. Diese Aspekte einer Einkommensrunde müssen – mehr denn je – zueinander passen.“
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E13 am 05.09.2023 15:57


Du hattest meine Antwort überlesen: Zum einen ist eine Lohn- bzw. Gehaltszahlung keine Dividende, auch wenn der Chef sie "Gewinnbeteiligung" nennt und zweitens wird diese Zahlung aus dem unversteuerten Unternehmensumsatz gezahlt. Es liegt also keine Doppelbesteuerung vor. Und wenn du diese beiden Einkommensarten schon vergleichst, dann wirst du fix feststellen, dass Körperschaftssteuer+Gewerbesteuer+Soli+Abgeltungsteuer IMMER höher ist als die Einkommenssteuer, die der Arbeitnehmer auf seinen Lohn abführt.

(...)



Sorry für das Offtopic.
Die Aussage ist so leider nicht korrekt. Das hängt maßgeblich von der Einkommenshöhe und dem Gewerbesteuerhebesatz ab.
Unterstellen wir einen ledigen AN mit 1 Mio. Einkommen bzw. eine GmbH mit 1 Mio. EBT. Der AN hat keine besondere Abzüge, ist nicht kirchensteuerpflichtig und die Sozialabgaben lassen wir zunächst außen vor.
Die natürliche Person zahlt inklusive Soli 45,54% Steuern [(zvE*0,45-18307,73)* 1,055]

Die GmbH zahlt im ersten Schritt Gewerbesteuer und Körperschaftssteuer. Körperschaftssteuer entspricht 15% (150.000). Die Gewerbesteuer wird für Kapitalgesellschaften vereinfacht als EBT *3,5%*Hebesatz berechnet (Zinshinzurechnungen etc. lassen wir erstmal außen vor). Der Mindesthebesatz beträgt 200%. Da der Unternehmenssitz frei wählbar ist geht die GmbH in eine Gemeinde mit 200% Hebesatz. Die Gewerbesteuer beträgt damit 1.000.000 *0,035*2 = 70.000. Auf Unternehmensebene fallen damit 220.000€ Steuern an. Die Abgeltungssteuer beträgt inklusive soli 26,375% folglich fallen auf natürlicher Ebene an: 780.000* 0,26375 = 205.725€. Kumulativ beträgt die Steuer also 205.725+220.000 = 425.725€ bzw. 42,57%. D.h. ca. 3% geringere Steuerlast
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 16:39


Du hattest meine Antwort überlesen: Zum einen ist eine Lohn- bzw. Gehaltszahlung keine Dividende, auch wenn der Chef sie "Gewinnbeteiligung" nennt und zweitens wird diese Zahlung aus dem unversteuerten Unternehmensumsatz gezahlt. Es liegt also keine Doppelbesteuerung vor. Und wenn du diese beiden Einkommensarten schon vergleichst, dann wirst du fix feststellen, dass Körperschaftssteuer+Gewerbesteuer+Soli+Abgeltungsteuer IMMER höher ist als die Einkommenssteuer, die der Arbeitnehmer auf seinen Lohn abführt.

(...)



Sorry für das Offtopic.
Die Aussage ist so leider nicht korrekt. Das hängt maßgeblich von der Einkommenshöhe und dem Gewerbesteuerhebesatz ab.
Unterstellen wir einen ledigen AN mit 1 Mio. Einkommen bzw. eine GmbH mit 1 Mio. EBT. Der AN hat keine besondere Abzüge, ist nicht kirchensteuerpflichtig und die Sozialabgaben lassen wir zunächst außen vor.
Die natürliche Person zahlt inklusive Soli 45,54% Steuern [(zvE*0,45-18307,73)* 1,055]

Die GmbH zahlt im ersten Schritt Gewerbesteuer und Körperschaftssteuer. Körperschaftssteuer entspricht 15% (150.000). Die Gewerbesteuer wird für Kapitalgesellschaften vereinfacht als EBT *3,5%*Hebesatz berechnet (Zinshinzurechnungen etc. lassen wir erstmal außen vor). Der Mindesthebesatz beträgt 200%. Da der Unternehmenssitz frei wählbar ist geht die GmbH in eine Gemeinde mit 200% Hebesatz. Die Gewerbesteuer beträgt damit 1.000.000 *0,035*2 = 70.000. Auf Unternehmensebene fallen damit 220.000€ Steuern an. Die Abgeltungssteuer beträgt inklusive soli 26,375% folglich fallen auf natürlicher Ebene an: 780.000* 0,26375 = 205.725€. Kumulativ beträgt die Steuer also 205.725+220.000 = 425.725€ bzw. 42,57%. D.h. ca. 3% geringere Steuerlast

Gewerbeertrag (§7 GewStG)   1.000.000,00 Euro   
   Gewerbesteuer   70.000,00 Euro   
   Gewerbesteuersatz   7,00 %   
   Körperschaftsteuer   150.000,00 Euro   
   Solidaritätszuschlag   8.250,00 Euro   
   Gesamtbelastung   228.250,00 Euro   
   GesamtSteuersatz   22,83 %   

ach ja und Kirchensteuer 8/9 auf Anlegerebene nicht vergessen. Soweit ich weiß gibts hier weniger Atheisten als umgekehrt. Sozialabgaben außen vor lassen ist halt auch n Brocken :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 05.09.2023 16:57


Du hattest meine Antwort überlesen: Zum einen ist eine Lohn- bzw. Gehaltszahlung keine Dividende, auch wenn der Chef sie "Gewinnbeteiligung" nennt und zweitens wird diese Zahlung aus dem unversteuerten Unternehmensumsatz gezahlt. Es liegt also keine Doppelbesteuerung vor. Und wenn du diese beiden Einkommensarten schon vergleichst, dann wirst du fix feststellen, dass Körperschaftssteuer+Gewerbesteuer+Soli+Abgeltungsteuer IMMER höher ist als die Einkommenssteuer, die der Arbeitnehmer auf seinen Lohn abführt.

(...)



Sorry für das Offtopic.
Die Aussage ist so leider nicht korrekt. Das hängt maßgeblich von der Einkommenshöhe und dem Gewerbesteuerhebesatz ab.
Unterstellen wir einen ledigen AN mit 1 Mio. Einkommen bzw. eine GmbH mit 1 Mio. EBT. Der AN hat keine besondere Abzüge, ist nicht kirchensteuerpflichtig und die Sozialabgaben lassen wir zunächst außen vor.
Die natürliche Person zahlt inklusive Soli 45,54% Steuern [(zvE*0,45-18307,73)* 1,055]

Die GmbH zahlt im ersten Schritt Gewerbesteuer und Körperschaftssteuer. Körperschaftssteuer entspricht 15% (150.000). Die Gewerbesteuer wird für Kapitalgesellschaften vereinfacht als EBT *3,5%*Hebesatz berechnet (Zinshinzurechnungen etc. lassen wir erstmal außen vor). Der Mindesthebesatz beträgt 200%. Da der Unternehmenssitz frei wählbar ist geht die GmbH in eine Gemeinde mit 200% Hebesatz. Die Gewerbesteuer beträgt damit 1.000.000 *0,035*2 = 70.000. Auf Unternehmensebene fallen damit 220.000€ Steuern an. Die Abgeltungssteuer beträgt inklusive soli 26,375% folglich fallen auf natürlicher Ebene an: 780.000* 0,26375 = 205.725€. Kumulativ beträgt die Steuer also 205.725+220.000 = 425.725€ bzw. 42,57%. D.h. ca. 3% geringere Steuerlast

Gewerbeertrag (§7 GewStG)   1.000.000,00 Euro   
   Gewerbesteuer   70.000,00 Euro   
   Gewerbesteuersatz   7,00 %   
   Körperschaftsteuer   150.000,00 Euro   
   Solidaritätszuschlag   8.250,00 Euro   
   Gesamtbelastung   228.250,00 Euro   
   GesamtSteuersatz   22,83 %   

ach ja und Kirchensteuer 8/9 auf Anlegerebene nicht vergessen. Soweit ich weiß gibts hier weniger Atheisten als umgekehrt. Sozialabgaben außen vor lassen ist halt auch n Brocken :D

Irgendwie fehlt mir auch überall der Soli. und was ist mit der Freistellung 30% bei Div?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 05.09.2023 17:11


Du hattest meine Antwort überlesen: Zum einen ist eine Lohn- bzw. Gehaltszahlung keine Dividende, auch wenn der Chef sie "Gewinnbeteiligung" nennt und zweitens wird diese Zahlung aus dem unversteuerten Unternehmensumsatz gezahlt. Es liegt also keine Doppelbesteuerung vor. Und wenn du diese beiden Einkommensarten schon vergleichst, dann wirst du fix feststellen, dass Körperschaftssteuer+Gewerbesteuer+Soli+Abgeltungsteuer IMMER höher ist als die Einkommenssteuer, die der Arbeitnehmer auf seinen Lohn abführt.

(...)



Sorry für das Offtopic.
Die Aussage ist so leider nicht korrekt. Das hängt maßgeblich von der Einkommenshöhe und dem Gewerbesteuerhebesatz ab.
Unterstellen wir einen ledigen AN mit 1 Mio. Einkommen bzw. eine GmbH mit 1 Mio. EBT. Der AN hat keine besondere Abzüge, ist nicht kirchensteuerpflichtig und die Sozialabgaben lassen wir zunächst außen vor.
Die natürliche Person zahlt inklusive Soli 45,54% Steuern [(zvE*0,45-18307,73)* 1,055]

Die GmbH zahlt im ersten Schritt Gewerbesteuer und Körperschaftssteuer. Körperschaftssteuer entspricht 15% (150.000). Die Gewerbesteuer wird für Kapitalgesellschaften vereinfacht als EBT *3,5%*Hebesatz berechnet (Zinshinzurechnungen etc. lassen wir erstmal außen vor). Der Mindesthebesatz beträgt 200%. Da der Unternehmenssitz frei wählbar ist geht die GmbH in eine Gemeinde mit 200% Hebesatz. Die Gewerbesteuer beträgt damit 1.000.000 *0,035*2 = 70.000. Auf Unternehmensebene fallen damit 220.000€ Steuern an. Die Abgeltungssteuer beträgt inklusive soli 26,375% folglich fallen auf natürlicher Ebene an: 780.000* 0,26375 = 205.725€. Kumulativ beträgt die Steuer also 205.725+220.000 = 425.725€ bzw. 42,57%. D.h. ca. 3% geringere Steuerlast

Coole Parameter - so einkommenstark, dass die "Reichensteuer" fällig wird und einen Hebesatz, der bei weniger als der Hälfte der in Deutschland durchschnittlichen Hebesätze liegt.



DBB-Forderungen: Hab ich etwas übersehen oder sind das die Vorschläge von ACDSee? Der DBB will die Forderungen und Notwendigkeiten ja Bottom-Up diskutieren wenn ich das richtig verstanden habe. Und so muss es letztlich auch sein :-)

Trotzdem sind da gute Forderungen dabei - die Stufengleiche Höhergruppierung ist wichtig und könnte eine Grundforderung werden. Alles andere ist dann eher eine Draufgabe wobei es die Möglichkeit einer freiwilligen Mehrarbeit so wohl niemals als Gewerkschaftsforderung geben wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E13 am 05.09.2023 17:35


Coole Parameter - so einkommenstark, dass die "Reichensteuer" fällig wird und einen Hebesatz, der bei weniger als der Hälfte der in Deutschland durchschnittlichen Hebesätze liegt.

(...)



Vergleichsweise extreme Annahmen, aber zumindest die Gewerbesteuerhebesätze sind sehr realistisch. Nicht umsonst gibt es zahlreiche "Briefkastenfirmen" in diesen "Gewerbesteueroase". Mein Beitrag hatte nur zum Ziel, diese absolute Aussage: "Besteuerung der Kapitalgesellschaft und der natürlichen Person dahinter ist immer höher als die Besteuerung der natürlichen Person über die EstG" als falsch zu beweisen.



Irgendwie fehlt mir auch überall der Soli. und was ist mit der Freistellung 30% bei Div?

Der Soli auf der Kst habe ich in der Tat nicht berücksichtigt. In dem Fall steigt die Belastung auf 43,18% inklusive Abgeltungssteuer + Soli. Der Soli auf natürlicher Ebene ist in den 26,375% enthalten (25% + 25%*0,055)=26,375%.

Die Freistellung gilt nur für Fonds. In dem oben genannten Beispiel ging es nur darum, die Steuerbelastung einer Kapitalgesellschaft (kein Aktienfond) mit der einer natürlichen Person zu vergleichen.


Um zum Thema des Threads zu kommen. Meine Prognose lautet 14% Steigerung in zwei Teilen. Laufzeit 27 Monate.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 05.09.2023 19:17
200% Gewerbesteuer gibt es übrigens sehr selten in Deutschland.
Vereinfacht rechnet man immer mit 400% Hebesatz, was ~15% Gewerbesteuer ergibt. Viele große Städte sind darüber.
Mit der GmbH zahlt man theoretisch mehr Steuer. Sind aber keine Überschusseinkünfte, sondern Gewinneinkünfte. Zinsen, Abschreibungen, Rückstellungen kann man alles abziehen und man muss es auch nicht ins Privatvermögen ausschütten, sondern kann es thesaurieren. Damit verschiebt man die Steuerlast quasi unendlich in die Zukunft.

Die höhere Steuerlast ist in % rein theoretischer Natur. Bei Kapitalanlagen sind es noch mal anders aus. Aktien werden wegen des Schachtelprivilegs in 8b nur mit rund 1,5% besteuert. ETFs z.b Aktienfonds mit 30% Freistellung in der GmbH mit rund 12% (+25% bei Ausschüttung ins Privatvermögen).

https://etf.capital/content/images/2023/07/steuern-tabelle.png

Zum Tarif:

Folgendes anhand von Haushaltsplänen in BW rausgefunden:

Zitat
2022 bis 2024 6,85% höhere Personalausgaben eingeplant. Bei 1,1% mehr Mitarbeitern.

Wenn man nur die groben Prozente ausrechnet, plant man offenbar mit 4,5% Erhöhung in 2023 und 2,3% in 2024. Nicht bereinigt um Personalveränderungen und Minderausgaben wegen Zensus.

https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,117751.msg313882.html#msg313882

Vielleicht kann jemand mit einer besseren Kenntnis des Kleingedruckten besser schätzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 05.09.2023 19:20
M.E. können neben der rein prozentualen Erhöhung auch noch andere Möglichkeiten erwogen werden. Z.B.:

- Regelarbeitszeit auf 38h/Woche absenken und flexibilisieren; Option, diese individuell auf bis zu 45h/Woche aufzustocken (Warum denn die passionierten Workaholics limitieren/ausbremsen? Lasst sie gezielt mehr arbeiten und mehr verdienen..)

Je nach Bundesland wäre das eine Erhöhung des Stundenlohns von 1,8% (SH) bis 5,2% (BY).

Zitat
- stufengleiche Höhergruppierung
- Vermögenswirksame Leistungen anheben

Kann ich nicht abschätzen. Bei den Höhergruppierungen fehlen mir die Daten, bei den VwL die Kenntnisse. Wer bekommt die eigentlich? (Gab es da nicht ein Maximalgehalt für?)

Zitat
- Stellenzulagen für unattraktive Stellen (z.B. ab der 3. Ausschreibung ohne Bewerber)
- Option eines Zielvereinbarungssystem mit individuellen Lohnzuschüssen

Gibt es das nicht derzeit schon, siehe §16 Absatz (2) Satz 4 (Anerkennung förderlicher Zeiten zur Fachkräftegewinnung), §16 Absatz (5) (Stufenvorweggewährung zur Deckung des Personalbedarfs bzw. Personalbindung) und §17 Absatz (2) (Stufenlaufzeitverkürzung für Leistungen erheblich über dem Durchschnitt)? Ok, wird zumeist nicht angewandt -- aber im Tarifvertrag ist die Möglichkeit dafür schon angelegt.

Zitat
- 1-2 Tage mehr Urlaub / aktivere Förderung von Bildungsurlaub

Bei ca. 250 Arbeitstagen im Jahr und bisher 30 Tagen Jahresurlaub für eine Vollzeitstelle entspräche jeder zusätzliche Urlaubstag einer Stundenlohnerhöhung von ca. 0,45%. Der zweite Punkt ist für die Länder kostenfrei, da "aktive Förderung" von etwas, worauf sowieso schon Anspruch besteht, ja keine Extra-Kosten erzeugt.

Zitat
- Vorteile für TVL-Beschäftigte: kostenlose Nutzung von Bibliotheken/Schwimmbädern/ÖPNV/kostenloses Deutschlandticket; Zuschuss für Fitnesstudio
- Möglichkeit der privaten Nutzung von Rahmenverträgen (IT / KFZ-Leasing / Reinigungsservice / etc.)
- Übernahme bestimmter Versicherungen (Die Länder sind ja auch Selbstversicherer)

Schwer bis unmöglich zu beziffern. Beim Deutschlandticket ginge es bei mir (SH) noch um 200€ netto, also etwas über 400€ brutto im Jahr. Das entspräche einer Lohnerhöhung um ca. 0,6%.

Der Beitrag soll die Vorschläge nicht werten, sondern eher bewerten, damit man sich eine Vorstellung machen kann -- sofern möglich --, was diese im Einzelnen bedeuten und wie man dann ein Sammelsurium von solchen vergleichen kann (insbesondere mit einer einfachen linearen Erhöhung um einen gewissen Prozentsatz).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 05.09.2023 19:57
Aber allen diesen "Fluff" - Sachen ist eines gemein: in so einem großen Gebiet wie dem TV-L brauchen sie viele nicht. Es haben nur 10mio Menschen in Deutschland ein Deutschlandticket, nehmen wir an das sind alles Berufstätige, dann hilft dieses Goodie nur 1/4 der Menschen, kostet aber für alle. Wieviel Prozent nutzen denn Fitnessstudios? In Wieviele ländlichen Gegenden gibt es weder Schwimmbäder noch Bibliotheken (die eh fast Kostenlos sind).

Ixh will das nicht schlechtreden, aber all diese Punkte taugen mmn nicht für Tarifverhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 05.09.2023 21:05
Aktuellste Info: https://www.dbb.de/artikel/regionalkonferenzen-gemeinsam-zum-abschluss.html

Der dbb bereitet sich intern vor.

M. E. wirken die Gewerkschaften nicht sonderlich angriffslustig oder bereit hohe Forderungen zu stellen, da ihnen wohl selbst die Durchsetzbarkeit ihrer Forderungen wichtig ist, um sich nicht komplett lächerlich zu machen.

M.E. können neben der rein prozentualen Erhöhung auch noch andere Möglichkeiten erwogen werden. Z.B.:

- Regelarbeitszeit auf 38h/Woche absenken und flexibilisieren; Option, diese individuell auf bis zu 45h/Woche aufzustocken (Warum denn die passionierten Workaholics limitieren/ausbremsen? Lasst sie gezielt mehr arbeiten und mehr verdienen..)
- stufengleiche Höhergruppierung
- Vermögenswirksame Leistungen anheben
- Stellenzulagen für unattraktive Stellen (z.B. ab der 3. Ausschreibung ohne Bewerber)
- Option eines Zielvereinbarungssystem mit individuellen Lohnzuschüssen
- 1-2 Tage mehr Urlaub / aktivere Förderung von Bildungsurlaub
- Vorteile für TVL-Beschäftigte: kostenlose Nutzung von Bibliotheken/Schwimmbädern/ÖPNV/kostenloses Deutschlandticket; Zuschuss für Fitnesstudio
- Möglichkeit der privaten Nutzung von Rahmenverträgen (IT / KFZ-Leasing / Reinigungsservice / etc.)
- Übernahme bestimmter Versicherungen (Die Länder sind ja auch Selbstversicherer)

Wenn man nachdenkt, findet sich hier sicherlich noch eine ganze Menge, was etwas Wert wäre, sich jedoch nicht unbedingt prozentual im Gehalt niederschlägt. Evtl. sind diese Verbesserungen, verbunden mit einer modereten Erhöhung der Entgelte auch einfacher durchsetzbar als plumpe +20%.

Sind alles tolle Sache, die aber alle nicht Thema werden, soweit war das hier ja schon durchgesickert. Ich finde ja besonders diese 6 Euro und nochwas VWL einen mega Witz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 05.09.2023 21:28
Mir ging es darum Alternativen aufzuzeigen, die ggf. eher verhandelbar sein könnten als hohe Prozentwerte. Dass diese Punkte längst nicht allen nutzen oder gar in Anspruch genommen werden, ist mir auch völlig klar.

Ich selbst bin übrigens Beamter. Für mich ist an TVL-Verhandlungen auch hauptsächlich die prozentuale Steigerung spannend bzw. relevant, da nur diese bei mir (regelmäßig zeitversetzt) ankommt. Die Bahn nutze ich genauso wenig wie den ÖPNV.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 05.09.2023 21:36
Aber allen diesen "Fluff" - Sachen ist eines gemein: in so einem großen Gebiet wie dem TV-L brauchen sie viele nicht. Es haben nur 10mio Menschen in Deutschland ein Deutschlandticket, nehmen wir an das sind alles Berufstätige, dann hilft dieses Goodie nur 1/4 der Menschen, kostet aber für alle. Wieviel Prozent nutzen denn Fitnessstudios? In Wieviele ländlichen Gegenden gibt es weder Schwimmbäder noch Bibliotheken (die eh fast Kostenlos sind).

Ixh will das nicht schlechtreden, aber all diese Punkte taugen mmn nicht für Tarifverhandlungen.
Jaein,
ein wichtiger Punkt bei diesen Krempel ist, dass man sich einen Modernen anstrich gibt.

Und einige Punkte sind in der Tat, "kostenfreie " Punkte die der AG auf die Agenda stellen könnte und damit eine x% GEhalts erhöhung auf dem papier sich schönrechnen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E13 am 05.09.2023 21:48
200% Gewerbesteuer gibt es übrigens sehr selten in Deutschland.
Vereinfacht rechnet man immer mit 400% Hebesatz, was ~15% Gewerbesteuer ergibt. Viele große Städte sind darüber.
Mit der GmbH zahlt man theoretisch mehr Steuer. Sind aber keine Überschusseinkünfte, sondern Gewinneinkünfte. Zinsen, Abschreibungen, Rückstellungen kann man alles abziehen und man muss es auch nicht ins Privatvermögen ausschütten, sondern kann es thesaurieren. Damit verschiebt man die Steuerlast quasi unendlich in die Zukunft.

Die höhere Steuerlast ist in % rein theoretischer Natur. Bei Kapitalanlagen sind es noch mal anders aus. Aktien werden wegen des Schachtelprivilegs in 8b nur mit rund 1,5% besteuert. ETFs z.b Aktienfonds mit 30% Freistellung in der GmbH mit rund 12% (+25% bei Ausschüttung ins Privatvermögen).

https://etf.capital/content/images/2023/07/steuern-tabelle.png

Zum Tarif:

(...)


Nein, wie schon beschrieben kommt es auf die Kombination von EBT und Hebesatz an. Auch bei einem Hebesatz unter 290% liegt die Besteuerung der GmbH im oben genannten Beispiel noch unter dem der natürlichen Person.


Völlig korrekt ist das Prinzip der Spardosen GmbH, mit etwas Aufwand kann der Steuersatz damit bis auf 1,54% (je nach Hebesatz) gesenkt werden. Da das Kapital erst spät ausgeschüttet werden kann, kann man sich selbst als Geschäftsführer im Rentenalter einsetzen und dadurch profitieren. Im Idealfall in einem Land mit geringer/Keiner Einkommensteuer auswandern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 06.09.2023 00:20
[
Jaein,
ein wichtiger Punkt bei diesen Krempel ist, dass man sich einen Modernen anstrich gibt.

Und einige Punkte sind in der Tat, "kostenfreie " Punkte die der AG auf die Agenda stellen könnte und damit eine x% GEhalts erhöhung auf dem papier sich schönrechnen kann.

Da bin ich ja bei dir - aber sowas sollte imo nicht von den Gewerkschaften gefordert werden, weil wohl schlicht kein Interesse besteht, deshalb auf Prozente zu verzichten. Das mag ja unter normalen Umständen ganz nett sein, aber nach den inflationären Monaten wird wohl einfach ein Ausgleich in der Tasche gefordert werden. Würde mein Gewerkschaftssekär stattdessen mit oben genannten Ideen in die Diskussion gehen, würde ich ihn fragen wie weltfremd er denn ist. Sowas kann man am Ende dazuverhandeln, aber eher nicht als Forderung. Dass das dem Arbeitgeber gut in den Kram passen würde ist mir klar 😊

@E13 dann war meine Rechnung in der Absolutheit falsch. Es gibt aber niemanden im TV-L, der Reichensteuer zahlt (ausser er hat massive Nebeneinkünfte, der insgesamt nur 0,25% der Steuerzahler) und auch als Standardberechnugsgrundlage wird nicht 290% Hebesatz sondern 400% benutzt. Alles andere ist wohl eher eine unrealistische Zusammenreihung von Einzelfällen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 06.09.2023 00:24
Mir ging es darum Alternativen aufzuzeigen, die ggf. eher verhandelbar sein könnten als hohe Prozentwerte. Dass diese Punkte längst nicht allen nutzen oder gar in Anspruch genommen werden, ist mir auch völlig klar.

Ich selbst bin übrigens Beamter. Für mich ist an TVL-Verhandlungen auch hauptsächlich die prozentuale Steigerung spannend bzw. relevant, da nur diese bei mir (regelmäßig zeitversetzt) ankommt. Die Bahn nutze ich genauso wenig wie den ÖPNV.

Ich wollte dir auch nicht zu nahe treten - vielleicht fehlt dir da einfach die Erfahrung in solchen Forderungsfindungsprozessen. Man fordert nurbwas man zu erkämpfen bereit ist. Viele von deinen Punkten "brennen" derzeit so garnicht, somit würde dafür auch niemand auf die Straße gehen. Früher war es zb die Arbeitszeit oder die Beschäftigungssicherung. Beides ist aber derzeit gefühlt kein Thema für die Arbeitnehmerschaft. Hat man im TVöD auch gut gesehen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.09.2023 07:34
[
Jaein,
ein wichtiger Punkt bei diesen Krempel ist, dass man sich einen Modernen anstrich gibt.

Und einige Punkte sind in der Tat, "kostenfreie " Punkte die der AG auf die Agenda stellen könnte und damit eine x% GEhalts erhöhung auf dem papier sich schönrechnen kann.

Da bin ich ja bei dir - aber sowas sollte imo nicht von den Gewerkschaften gefordert werden, weil wohl schlicht kein Interesse besteht, deshalb auf Prozente zu verzichten. Das mag ja unter normalen Umständen ganz nett sein, aber nach den inflationären Monaten wird wohl einfach ein Ausgleich in der Tasche gefordert werden. Würde mein Gewerkschaftssekär stattdessen mit oben genannten Ideen in die Diskussion gehen, würde ich ihn fragen wie weltfremd er denn ist. Sowas kann man am Ende dazuverhandeln, aber eher nicht als Forderung. Dass das dem Arbeitgeber gut in den Kram passen würde ist mir klar 😊
Drum verwies ich darauf, dass das der AG einbringen könnte, um etwas in der Hand zu haben und damit die Gewerkschaft runter zu drücken.
Die Aufgabe der Gewerkschaft wäre es dann, dies als on the Top zu verhandeln, so wie die InfPrämie eigentlich zu verstehen wäre und nicht als Teil der Gehaltserhöhung.

Aber da die Gewerkschaft selbst einseitige Gehaltserhöhungen als Asozial bezeichnen, wenn sie nicht die unteren betrifft und die AG Seite zu Doof ist geschickt Dinge frühzeitig einzubringen, wird es nix mit diesen Themen wie:
JSZ für alle gleich und dann noch auf 100% erhöhen (Obwohl es für die AG Seite ein Geschäft wäre, da diese 100% selten 100% auf seiner Payroll ist.)

Auch könnte er eine bedingungsloses Anwenden des 16.5 Satz 2 als AG in den TV reinschreiben lassen und die Randbedingungen von Satz 1 streichen und damit behaupten:
Wir haben eine Lohnerhöhung von 20% der Stufe 2 ermöglicht.
Dann hätten AGs, die ängstliche Personaler haben, damit es einfacher eine rein haushälterische Begründungsmöglichkeiten zu nutzen.
(Und die AN, die gefördert werden sollen, müssen nicht so ein Quark wie Angebote von anderen Arbeitgebern vorlegen, was dann dazu führt, dass sie weg sind)

BTW: Weiß eigentlich jemand, wer diesen Quark da reingeschrieben hat, so etwas gehört doch absolut nicht in ein TV, sondern sollte alleinig über Durchführungshinweise AG seitig geregelt werden.

Zitat
@E13 dann war meine Rechnung in der Absolutheit falsch. Es gibt aber niemanden im TV-L, der Reichensteuer zahlt (ausser er hat massive Nebeneinkünfte, der insgesamt nur 0,25% der Steuerzahler) und auch als Standardberechnugsgrundlage wird nicht 290% Hebesatz sondern 400% benutzt. Alles andere ist wohl eher eine unrealistische Zusammenreihung von Einzelfällen
Insofern habt ihr beide Recht:
Es gibt sie, wo das was E13 schrieb zutrifft, aber niemals als TV Angestellter, der nicht Nebeneinkünfte hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 06.09.2023 16:13
https://www.dbb.de/artikel/einkommensrunde-der-laender-regionalkonferenzen-gestartet.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 06.09.2023 16:56
"Angesichts der zu erwartenden Härte der Auseinandersetzung müssten Tarif und Beamtenbereich unbedingt gemeinsam agieren, ergänzte Iris Herfurth, erste stellvertretende Landesvorsitzende des dbb Sachsen-Anhalt."

"Denn selbst wenn wir in den drei vereinbarten Verhandlungsrunden mit der TdL zu einem annehmbaren Ergebnis kommen, müssen auf dieser Grundlage in den Ländern auch noch Besoldung und Versorgung angepasst werden."

Der sogenannte gewünschte Zusammenhalt zwischen Tarif- und Beamtenbereich ist doch der reinste Witz. Beamtenrechtliche Privilegien werden durch das Streikverbot manifestiert, gleichzeitig werden erstreikte Tarifergebnisse dann als "ungeschriebenes Gesetz" meist 1 zu 1 auf den Beamtenbereich und Pensionäre übertragen, was wiederum die mögliche Höhe der Tarifergebnisse begrenzt.

Außerdem müssen durch den Zusammenschluss in der TDL auch finanziell schwächere Länder mit unter einen Hut gebracht werden, und diese hemmen so das Potenzial für brauchbare Abschlüsse, das bei finanziell besser gestellten Ländern einzeln ggf. noch vorhanden wäre.

Zusammengefasst ist dieser ganze ÖD-Moloch einfach nur noch ein einziger großer Witz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 06.09.2023 17:43
Der "Beitrag" des Beamtenbereiches würde mich auch mal interessieren. Verdi sollte für seine Mitglieder handeln und verhandeln, das ist schon schwer genug.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 06.09.2023 17:52
"Betroffen sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte: Direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger."

Tarifergebnisse für 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte kommen letztendlich weiteren 2,4 Millionen Beamten/Versorgungsempfängern zu Gute. Also profitieren etwa 70%, die nichts damit zu tun haben aber die Möglichkeiten bei der Festlegung der Tarifergebnisse stark einschränken/beeinflussen.

Hier liegt also u.a. der Hund für jahrzehntelange schlechte Ergebnisse begraben.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 06.09.2023 18:00
"Harte Auseinandersetzung erwartet"

Schön, dass die erst in drei Monaten zu einem Ergebnis kommen wollen.  Wusste ja keiner, dass der aktuelle Vertrag zum 30.09. ausläuft. Wieso wird da nicht drei Monate vorher verhandelt? Mir fehlt da die Logik.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 06.09.2023 18:02
"Betroffen sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte: Direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger."

Tarifergebnisse für 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte kommen letztendlich weiteren 2,4 Millionen Beamten/Versorgungsempfängern zu Gute. Also profitieren etwa 70%, die nichts damit zu tun haben aber die Möglichkeiten bei der Festlegung der Tarifergebnisse stark einschränken/beeinflussen.

Hier liegt also u.a. der Hund für jahrzehntelange schlechte Ergebnisse begraben.

„ Es gibt keinen „Automatismus“, dass ein Tarifabschluss zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten (der gleichen Gebietskörperschaften) übertragen wird“

Die Übertragungen waren in der Vergangenheit oft genug schlechter und verzögert.

https://www.dbb.de/artikel/fragen-und-antworten-zur-einkommenrunde-2023-2024.html#:~:text=Es%20gibt%20keinen%20„Automatismus“%2C,der%20gleichen%20Gebietskörperschaften)%20übertragen%20wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.09.2023 18:09
Wieso wird da nicht drei Monate vorher verhandelt? Mir fehlt da die Logik.

Bis inkl. des 30.09. gilt die Friedenspflicht. Bis dahin haben also die Gewerkschaften keinerlei Druckmittel. Bei früheren Verhandlungen würde man also damit die eigene Position verschlechtern…

BTW: Das IfW sieht für die nächsten 2 Jahre jeweils eine Inflationsrate von 2,1%. Wenn die Tabellenanstiege auch nur ansatzweise im erwarteten Bereich kommen, dann holt man im Vergleich zur Inflationsrate hier schnell viel wieder auf; und befindet sich dann wieder auf dem Niveau vor der Pandemie (statt wie jetzt auf dem Ende der 2000er).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 06.09.2023 18:37
Eine sinkende Inflation bedeutet ja nicht, dass die Preissteigerungen weggehen, sondern dass die Teuerung nicht mehr so stark ist. Wir haben die ganze Inflation der letzten 2 Jahre mitgenommen und auch dieser Zeitraum sollte mit Blick auf neue Entgelttabellen maßgebend sein. Für die Tarifverhandlungen 2025/2026 können wir dann gerne u.a. die Inflation für 2024/2025 zugrunde legen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.09.2023 18:41
Wie schon gesagt: Wir sind durch die derzeitige Inflations-/Tarifabschluss-Situation von der Kaufkraft auf den Stand Ende der 2000er zurückgefallen. Durch den nächsten Abschluss bei geringerer Inflationsrate wird da sicherlich wieder einiges aufgeholt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 06.09.2023 18:51
Es mag keinen tatsächlichen Automatismus bei der inhalts- und zeitgleichen Übertragung der Tarifergebnisse auf den Beamtenbereich geben, aber mit Sicherheit einen Quasi-Automatismus. Diejenigen Dienstherren, die davon in den letzten Jahrzehnten gelegentlich abgewichen sind, dürften angesichts der jüngsten Rechtsprechung zur verfassungsgemäßen Alimentation künftig davon abschrecken, an der 1zu1-Übertragung nochmal kräftig Hand anzulegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 06.09.2023 19:14
Wieso wird da nicht drei Monate vorher verhandelt? Mir fehlt da die Logik.

Bis inkl. des 30.09. gilt die Friedenspflicht. Bis dahin haben also die Gewerkschaften keinerlei Druckmittel. Bei früheren Verhandlungen würde man also damit die eigene Position verschlechtern…

BTW: Das IfW sieht für die nächsten 2 Jahre jeweils eine Inflationsrate von 2,1%. Wenn die Tabellenanstiege auch nur ansatzweise im erwarteten Bereich kommen, dann holt man im Vergleich zur Inflationsrate hier schnell viel wieder auf; und befindet sich dann wieder auf dem Niveau vor der Pandemie (statt wie jetzt auf dem Ende der 2000er).

Da hast du aber einen Denkfehler drin und vergisst die letzten zwei Jahre. Ich hoffe sehr, dass im Oktober auch Leute sitzen, die etwas Mathe können  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.09.2023 19:45
Keine Sorge, ich kann Mathe und habe die letzten 2 Jahre nicht vergessen…

Oder, um es — zum wiederholten Male — plastisch zu machen:

Verbraucherpreisindex 2010: 93,2 (bei Basisjahr 2015)
Verbraucherpreisindex Juli 2023: 117,1 (bei Basisjahr 2020; dazu kommt also ein Faktor von 1,058, da der VPI 2020 mit Basisjahr 2015 bei 105,8 stand)
——
Preissteigerung: 32,9%

Jahres-Tabellenentgelt Endstufe EG 13 2010: 55,375k€
Gleiches Spiel Juli 2023: 75,254k€
——
Lohnsteigerung: 35,9%

(Ähnliche Ergebnisse gäbe es z.B. auch für die EG 06 Endstufe)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.09.2023 19:49
Für einen Vergleichswert hat die IG Metall gerade gesorgt: In die Verhandlungen ab Dezember will man mit der Forderung von 8,5% mehr Lohn bei gleichzeitiger Reduktion der Arbeitszeit von derzeit 35 auf 32 Stunden/Woche gehen. Umgerechnet entspricht das insgesamt einer Erhöhung des Stundenlohns um 17,1%. (Laufzeit-Forderung: 12 Monate.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 06.09.2023 20:24
Heute auch den Abschluss der Metaller gelesen. Ist natürlich eine ganz andere Ausgangsbasis als bei uns (35 auf 32h). Dennoch super Krass.

Alleine die 4 Tage Woche bei gleichem Gehalt wäre für den TVL 20%.  -> 40h -> 32h = 80% - eine 4 Tage Woche selbst bei 36h wäre mega.
Es macht einen riesigen Unterschied ob man 3 oder 2 Tage "Pause" hat. Das ist fast wie ein kurzer Urlaub.
46 Tage extra frei im Jahr (ca. 52 Wochen minus Urlaub) man muss sich das mal überlegen!

Urlaubsverdopplung! Oder bin ich da falsch. Kann man dann auch mehrere Wochen 5 Tage arbeiten und die Tage ansparen?

80% der Zeit für gleiches Gehalt. Ein Traum. Wenn dann noch 8,5% mehr Lohn obendrauf kommt - heidewitzka.
Eigentlich gut für uns, dass der Vorschlag vor unserer Verhandlung kommt.

Dennoch sehe ich maximal TVÖD Ergebnis mit elendiger Laufzeit und am Ende ca. 0,5-1% mehr als TVÖD in der Tabelle (zumindest für kurze Zeit).

Ja der ÖD hat diverse Vorteile, durch tausende offene Stellen müssen die verbleibenden MA aber auch deutlich mehr arbeiten als bei voller Besetzung. 45-50h Wochen sind bei uns mittlerweile die Regel. Wenn man das mit der Wirtschaft vergleicht, dann ist man nah dran am Wirtschafts-Workload. Sicher muss kein Geld verdient werden, in großen Konzernen sind die Strukturen allerdings ähnlich wie beim ÖD. Da ist man nach der Probezeit auch quasi unkündbar und wenn man betriebsbedingt zwangsweise gehen muss, gibts oft ne fette Abfindung -> gerade bei IG Metall Konzernen.

Mal als Vergleich. Die Tätigkeit, die ein E11-E13 MA beim ÖD macht, wird bei IG Metall Konzernen mit viel Vergleichen im Freundeskreis, mit ca. 30-40% besser bezahlt.

65k (ÖD) zu 90-110K Konzern IG Metall

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.09.2023 20:40
Alleine die 4 Tage Woche bei gleichem Gehalt wäre für den TVL 20%.

Nun, niemand sagt, dass die 4-Tage-Woche jeweils einen 8h-Tag beinhalten muss. (Das ist ja auch derzeit schon in BY nicht möglich mit ihrer 40,1h-Woche.

Eine einheitliche Reduktion der Arbeitszeit auf 32h/Woche bei Beibehaltung des bisherigen Gehalts würde jedenfalls einer Stundenlohnerhöhung um 21% (SH) bis 25% (BY) entsprechen.

Zitat
Kann man dann auch mehrere Wochen 5 Tage arbeiten und die Tage ansparen?

Das hängt davon ab, wie man dies mit dem AG vertraglich regelt. Jedoch spricht eine „regelmäßige Wochenarbeitszeit von 32 Stunden“ nicht dafür, dass man hier zwischen 40 und 0 Stunden hin und her wechselt. (Das dürfte auch für Dienstpläne nicht einfach umzusetzen sein…)


Zitat
Mal als Vergleich. Die Tätigkeit, die ein E11-E13 MA beim ÖD macht, wird bei IG Metall Konzernen mit viel Vergleichen im Freundeskreis, mit ca. 30-40% besser bezahlt.

65k (ÖD) zu 90-110K Konzern IG Metall

Hast du dafür mal ne Quelle, also ein Äquivalent zur Entgeltordnung des TV-L in der IGM-Systematik? Dass die IGM tendenziell besser bezahlt, glaube ich gerne. Aber 40% bis 70% mehr, so wie du es hier angibst, klingt dann doch ein bisschen viel für vergleichbare Aufgaben und Verantwortung…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: InternetistNeuland am 06.09.2023 20:50
Es mag keinen tatsächlichen Automatismus bei der inhalts- und zeitgleichen Übertragung der Tarifergebnisse auf den Beamtenbereich geben, aber mit Sicherheit einen Quasi-Automatismus. Diejenigen Dienstherren, die davon in den letzten Jahrzehnten gelegentlich abgewichen sind, dürften angesichts der jüngsten Rechtsprechung zur verfassungsgemäßen Alimentation künftig davon abschrecken, an der 1zu1-Übertragung nochmal kräftig Hand anzulegen.

Man kann halt schlecht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Da immer eine Versorgungsrücklage für Beamte gebildet wird sind die Lohnerhöhungen bei Beamten pauschal 0,2% niedriger.

Zudem haben Beamte eine 40 bzw. 41 Stunden Woche.

Es gibt keine freie Wahl des Arbeitsplatzes sondern man kann von seinem Dienstherrn dort eingesetzt werden wo man benötigt wird.

Es gibt ein Streikverbot wodurch die Angestellten im ÖD nicht unterstützt werden können bei Streikmaßnahmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 06.09.2023 20:59
In NRW gab es schon lange keinen 0,2% Abzug mehr. Ganz davon ab, dass die Länder im Durchschnitt ja ca. 20% auf das TV-L Ergebnis draufpacken müssen, um nicht mehr illegal zu handeln
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 06.09.2023 21:44
Zitat
Mal als Vergleich. Die Tätigkeit, die ein E11-E13 MA beim ÖD macht, wird bei IG Metall Konzernen mit viel Vergleichen im Freundeskreis, mit ca. 30-40% besser bezahlt.

65k (ÖD) zu 90-110K Konzern IG Metall

Hast du dafür mal ne Quelle, also ein Äquivalent zur Entgeltordnung des TV-L in der IGM-Systematik? Dass die IGM tendenziell besser bezahlt, glaube ich gerne. Aber 40% bis 70% mehr, so wie du es hier angibst, klingt dann doch ein bisschen viel für vergleichbare Aufgaben und Verantwortung…
[/quote]

Kann ich aus eigener Erfahrung bei Vergleich zu Airbus bspw.. Mit Bachelor Einstieg ohne Berufserfahrung ca. e12 Stufe 5. Nach paar Jahren entsprechend weit weit voraus (E15 Stufe 5-6).

Im ÖD hast ab der 12 oft Personalverantwortung, im Konzern für das Gehalt eher nur Sachbearbeitung. In der Halle mit Schraubenschlüssel und Schichten (kein Studium) kommst nach vielen Jahren auch in die Regionen. Der Unterschied ist halt schon krass.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.09.2023 22:04
Hast du Quellen, in denen man dies nachlesen kann? Hier haben viele immer irgendwelche dubiosen Bekannten, auf die man dann anekdotenhaft verweisen kann, ohne irgendetwas Nachprüfbares zu hinterlassen…

BTW: In der EG 12 mag man durchaus Personalverantwortung haben; die meisten in der EG 13 dagegen nicht, da das die Standard-Einstiegs-EG für Personen mit wissenschaftlichem Hochschulabschluss (und entsprechender Tätigkeit) ist. (Und auch für die EG 14 braucht es „nur“ „besondere Schwierigkeit und Bedeutung“, nicht unbedingt Personalverantwortung. Für die EG 15 kommt dann noch Verantwortung dazu, was aber auch nicht notwendigerweise Personalverantwortung bedeutet… Alles hier bezieht sich auf den Allgemeinen Teil der EGO.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alitalia am 06.09.2023 22:17
Es gibt sogar Stellen mit E9b mit Personalverantwortung, das ist im ÖD breit gefächert, auch bei vermeintlich identischen Stellen.

Ich bin schon auf die ersten gegenseitigen Anschuldigungen und Zurückweisungen der jeweiligen Seiten gespannt. Am Ende einigt man sich sowieso wie immer in der 3. Verhandlungsrunde, im Zweifel verlängert man selbige (gibt ja auch mehr Kekse und Kaffee dann).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 06.09.2023 22:26
Komme gerade aus der Regionalkonferenz in Leipzig.

Geyer hat drauf bestanden, dass das tvöd Ergebnis absolut fantastisch war und das würde er so auch aus der Veranstaltung mitnehmen. Hat er quasi in jeden dritten Satz eingebaut. War ihm dann auch egal, dass mehrfach aus dem Plenum darauf hingewiesen wurde, dass das nicht reichen würde. Passte halt nicht in das Narrativ, was da wohl auf oberster Ebene aufgebaut wurde.

Hinweise auf den massiven Reallohnverlust der vergangenen zwei Jahre wurden mit dem Hinweis abgebügelt man würde ja für die Zukunft verhandeln, nicht für die Vergangenheit. Höhere Forderungen als für den tvöd möchte man auch nicht ansetzen, weil man sich ja damit lächerlich machen würde. Es wurde quasi an den Streikmöglichkeiten gezweifelt.

Zusammengefasst möchte der dbb also eine Tabellenerhöhung im Bereich des tvöd fordern und erreichen, dass sich beide Tabellen wieder angleichen. Aber man dürfe auch vor allem die unteren Stufen (E3, E4,...) nicht vergessen, weil die ja besonders gelitten hätten in den letzten zwei Jahren. 

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung wurde dann ein Brainstorming abgehalten was man denn alles für Aktionen machen könnte. Besonders negativ ist dabei der (Streik-)Koordinator des dbb aufgefallen. Name ist mir leider gerade entfallen, sitzt aber in der Geschäftsstelle in Berlin. Der hat quasi jede Idee schlecht geredet. Im Prinzip soll man das doch alles ihm überlassen. Er würde das ja jetzt schon länger machen und wüsste schon wie das ginge. Von social media hält er selber auch nix. Kann er nichts mit Anfangen und er glaube nicht das das wichtig wäre, aber vielleicht wäre er ja auch nur zu alt dafür... na ja was darf Satire...
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Beitrag von: Reisinger850 am 06.09.2023 22:30
Richtig armselig und bitter :(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 06.09.2023 22:50
Komme gerade aus der Regionalkonferenz in Leipzig.

Geyer hat drauf bestanden, dass das tvöd Ergebnis absolut fantastisch war und das würde er so auch aus der Veranstaltung mitnehmen. Hat er quasi in jeden dritten Satz eingebaut. War ihm dann auch egal, dass mehrfach aus dem Plenum darauf hingewiesen wurde, dass das nicht reichen würde. Passte halt nicht in das Narrativ, was da wohl auf oberster Ebene aufgebaut wurde.

Hinweise auf den massiven Reallohnverlust der vergangenen zwei Jahre wurden mit dem Hinweis abgebügelt man würde ja für die Zukunft verhandeln, nicht für die Vergangenheit. Höhere Forderungen als für den tvöd möchte man auch nicht ansetzen, weil man sich ja damit lächerlich machen würde. Es wurde quasi an den Streikmöglichkeiten gezweifelt.

Zusammengefasst möchte der dbb also eine Tabellenerhöhung im Bereich des tvöd fordern und erreichen, dass sich beide Tabellen wieder angleichen. Aber man dürfe auch vor allem die unteren Stufen (E3, E4,...) nicht vergessen, weil die ja besonders gelitten hätten in den letzten zwei Jahren. 

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung wurde dann ein Brainstorming abgehalten was man denn alles für Aktionen machen könnte. Besonders negativ ist dabei der (Streik-)Koordinator des dbb aufgefallen. Name ist mir leider gerade entfallen, sitzt aber in der Geschäftsstelle in Berlin. Der hat quasi jede Idee schlecht geredet. Im Prinzip soll man das doch alles ihm überlassen. Er würde das ja jetzt schon länger machen und wüsste schon wie das ginge. Von social media hält er selber auch nix. Kann er nichts mit Anfangen und er glaube nicht das das wichtig wäre, aber vielleicht wäre er ja auch nur zu alt dafür... na ja was darf Satire...

Danke für den Beitrag. Meine Vorfreude auf die Verhandlungen sinkt auf null. Hatte heute eine Veranstaltung, wo diverse Kolleginnen und Kollegen aus anderen Dienststellen nicht eine Erhöhung von über 6% glauben. Beschäftige und Gewerkschaften sind mental am Boden…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.09.2023 23:00
Nicht in den Stadtstaaten. Hier sind die Beschäftigten und Ver.di-Betriebsgruppen aktuell in der Streikvorbereitung. Die Hauptamtlichen arbeiten nach den Beschlüssen und Forderungen der Beschäftigten. Parallel zur Streikplanung wird natürlich weiter geschaut, wie man Dressel im Einzelnen und über andere Wege (zB über Parteiveranstaltungen) immer wieder piesacken kann. In Hamburg wird es einen für Dressel richtig nervigen November geben.
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Beitrag von: cyrix42 am 06.09.2023 23:03
Nu, wenn man eine Angleichung an den TVöD-Bund will, dann profitieren davon in erster Linie die EG 9b aufwärts, denn unterhalb ist der TV-L derzeit besser als der TVöD... (Das wäre im Sinne der Fachkräftegewinnung, aber passt nicht unbedingt zum Narrativ von verdi und Co.)

Aber vielleicht orientiert man sich ja tatsächlich an er IGM und bringt als Alternative die Arbeitszeit noch einmal aufs Tapet. (Nicht als Teil der Forderung, eher als "kreative Lösung", die dann jeder feiern kann...)
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Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 07:24
Der sogenannte gewünschte Zusammenhalt zwischen Tarif- und Beamtenbereich ist doch der reinste Witz. Beamtenrechtliche Privilegien werden durch das Streikverbot manifestiert, gleichzeitig werden erstreikte Tarifergebnisse dann als "ungeschriebenes Gesetz" meist 1 zu 1 auf den Beamtenbereich und Pensionäre übertragen, was wiederum die mögliche Höhe der Tarifergebnisse begrenzt.
Nur mal um das klarzustellen.
Dieses ungeschrieben Gesetz nennt sich GG, aus dem sich ableitet, dass der Beamte eine gewisse Alimentation zu bekommen hat und da sind die Vergleiche zur Lohnentwicklung allgemein und den Angestellten im öD im speziellen zwei Bausteine die das BVerG den Gesetzgeber als Prüfkriterium zur Hand gegeben hat.
Zum anderen wurde das in der Vergangenheit mitnichten 1 zu 1 übertragen.

Aber klar ist es korrekt, dass es die Handlungsfähigkeit des Geldgebers begrenzt, da er aus seinem Personaltopf zwei Mäuler füttern muss.
Und bei dem einem Maul hat er das BVerG im Nacken und beim anderem kann er machen was er will.


Zitat

Außerdem müssen durch den Zusammenschluss in der TDL auch finanziell schwächere Länder mit unter einen Hut gebracht werden, und diese hemmen so das Potenzial für brauchbare Abschlüsse, das bei finanziell besser gestellten Ländern einzeln ggf. noch vorhanden wäre.
Was einzelne Länder durch austritt durchaus für sich anders geregelt haben/hatten
und was bei der VKA nicht anders ist.
Also wenn die Länder (so wie bei den Beamten) durch Lohn gegenseitig in Konkurrenz gehen, dann nur zu.
Zitat
Zusammengefasst ist dieser ganze ÖD-Moloch einfach nur noch ein einziger großer Witz.
Was ist der ÖD Moloch?
Du meinst der freiwillige, willkürliche Zusammenschluss von unterschiedlichsten Arbeitgeber zu einer tariflichen Gemeinschaft?

So wie IGM?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 07:28
Urlaubsverdopplung! Oder bin ich da falsch. Kann man dann auch mehrere Wochen 5 Tage arbeiten und die Tage ansparen?
Also ic hmach auch jetzt schon regelmäßig eine Woche Urlaub ohne Urlaub zu nehmen, nennt sich bei uns Gleitzeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 07:37
Mal als Vergleich. Die Tätigkeit, die ein E11-E13 MA beim ÖD macht, wird bei IG Metall Konzernen mit viel Vergleichen im Freundeskreis, mit ca. 30-40% besser bezahlt.

65k (ÖD) zu 90-110K Konzern IG Metall
Das sind dann AT Tarife!
Zumindest sind meine im Freundeskreis bei IGM organsierten Firmen tätige allesamt AT, da in der 80+T Liga.
(ach ja und natürlich 20-40% ihres Gehaltes ist Variabel und Leistungsabhängig.)

Von daher: kannst du da verlässliche Quellen nennen oder ist das, so wie mein obiger Hinweis, ein rein anekdotische Hörensagen wissen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 07:45
Hast du Quellen, in denen man dies nachlesen kann? Hier haben viele immer irgendwelche dubiosen Bekannten, auf die man dann anekdotenhaft verweisen kann, ohne irgendetwas Nachprüfbares zu hinterlassen…

BTW: In der EG 12 mag man durchaus Personalverantwortung haben; die meisten in der EG 13 dagegen nicht, da das die Standard-Einstiegs-EG für Personen mit wissenschaftlichem Hochschulabschluss (und entsprechender Tätigkeit) ist. (Und auch für die EG 14 braucht es „nur“ „besondere Schwierigkeit und Bedeutung“, nicht unbedingt Personalverantwortung. Für die EG 15 kommt dann noch Verantwortung dazu, was aber auch nicht notwendigerweise Personalverantwortung bedeutet… Alles hier bezieht sich auf den Allgemeinen Teil der EGO.)
Kein Ahnung, ob das passt, aber hier steht, IGM Gruppe 9 für Master -> also EG13 TV
https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#hessen

und hier ist die EG Tabelle:
https://www.igmetall.de/download/20230328_28_33_MuE_ERA_Tabellen_be6941718a1626188e4a7b826c32ba3295fe1391.pdf

Da ist in Hessen für die 9 4690€ aufgerufen, also EG13S2/S3

Zeigt doch deutlich, dass der IGM Tarif nicht 30-40% höher ist.
(was das Monatsgehalt angeht, nicht der Jahres/Stundenlohn)
Das die Menschen die dort arbeiten dann 30%-40% mehr als Tarif aushandeln ist aber durchaus glaubhaft.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 07.09.2023 07:53
Hast du Quellen, in denen man dies nachlesen kann? Hier haben viele immer irgendwelche dubiosen Bekannten, auf die man dann anekdotenhaft verweisen kann, ohne irgendetwas Nachprüfbares zu hinterlassen…

BTW: In der EG 12 mag man durchaus Personalverantwortung haben; die meisten in der EG 13 dagegen nicht, da das die Standard-Einstiegs-EG für Personen mit wissenschaftlichem Hochschulabschluss (und entsprechender Tätigkeit) ist. (Und auch für die EG 14 braucht es „nur“ „besondere Schwierigkeit und Bedeutung“, nicht unbedingt Personalverantwortung. Für die EG 15 kommt dann noch Verantwortung dazu, was aber auch nicht notwendigerweise Personalverantwortung bedeutet… Alles hier bezieht sich auf den Allgemeinen Teil der EGO.)
Kein Ahnung, ob das passt, aber hier steht, IGM Gruppe 9 für Master -> also EG13 TV
https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#hessen

und hier ist die EG Tabelle:
https://www.igmetall.de/download/20230328_28_33_MuE_ERA_Tabellen_be6941718a1626188e4a7b826c32ba3295fe1391.pdf

Da ist in Hessen für die 9 4690€ aufgerufen, also EG13S2/S3

Zeigt doch deutlich, dass der IGM Tarif nicht 30-40% höher ist.
(was das Monatsgehalt angeht, nicht der Jahres/Stundenlohn)
Das die Menschen die dort arbeiten dann 30%-40% mehr als Tarif aushandeln ist aber durchaus glaubhaft.

Dir ist bewusst, dass die IGM Tarife i.d.R. für 35h/Woche angegeben sind? Wenn die Mitarbeiter auf 40h aufstocken, bekommen Sie ca. 114%. Plus "Leistungszulage" zwischen 3 und 9 Prozent oder so. Plus Einmalzahlungen.

Man kann als Tarifler also locker 80-90k verdienen und das mit nur einer sehr kleinen variablen Komponente.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 07.09.2023 08:01
Hast du Quellen, in denen man dies nachlesen kann? Hier haben viele immer irgendwelche dubiosen Bekannten, auf die man dann anekdotenhaft verweisen kann, ohne irgendetwas Nachprüfbares zu hinterlassen…
[...]
Auf die Gefahr hin, dass
a) du das Papier eh schon kennst und
b) das Papier trotzdem keine Vergleichbarkeit der "auszuübenden Tätigkeiten" erlaubt,
sei mal das hier verlinkt: Typische Entgeltgruppen für Ingenieurinnen und Ingenieure für die Metall- und Elektroindustrie Bayern (https://www.igmetall.de/download/20211207_IGM_Bro_Ingenieur_Gehter_2022_2023_99x210mm_12_Seiten_Bay_75dc0b34b907968d168ba90c8a1e5daef32f4c91.pdf)
Wenn man sich dort die EG 11 Stufe A und EG 12 Stufe B anschaut, dann sieht man bei 40 Stunden Woche die 92k-105k. Das schafft man selbst bei E 15 TV-L Endstufe nicht. Aber klar, ob nun "vergleichbare Tätigkeiten" tatsächlich mit 30-40% mehr vergütet werden, gibt das Papier auch nicht her.

Edit:
Okay, die anderen waren schneller mit den IGM-Tabellen  :D

[...]
Aber vielleicht orientiert man sich ja tatsächlich an er IGM und bringt als Alternative die Arbeitszeit noch einmal aufs Tapet. (Nicht als Teil der Forderung, eher als "kreative Lösung", die dann jeder feiern kann...)
Hoffentlich nicht. Zwar mag der Stundenlohn durch Verkürzung der Arbeitszeit höher ausfallen, mehr Geld hat man am Ende des Monats trotzdem nicht im Portemonnaie. Zumindest unterstelle ich mal, dass kaum jemand in der neu gewonnen "Freizeit" einen Zweitjob nachgehen wird oder kann.

Ich finde das Beispiel Hessen an der Stelle besser: Dort können die Beschäftigten unter dem Titel "Freizeit statt Geld" zwei Tage mehr Urlaub machen, müssen dafür aber Abstriche bei der Jahressonderzahlung machen. Das ist aus meiner Sicht ein guter Kompromiss aus "Freizeit" und "Geld".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 08:10
Hast du Quellen, in denen man dies nachlesen kann? Hier haben viele immer irgendwelche dubiosen Bekannten, auf die man dann anekdotenhaft verweisen kann, ohne irgendetwas Nachprüfbares zu hinterlassen…

BTW: In der EG 12 mag man durchaus Personalverantwortung haben; die meisten in der EG 13 dagegen nicht, da das die Standard-Einstiegs-EG für Personen mit wissenschaftlichem Hochschulabschluss (und entsprechender Tätigkeit) ist. (Und auch für die EG 14 braucht es „nur“ „besondere Schwierigkeit und Bedeutung“, nicht unbedingt Personalverantwortung. Für die EG 15 kommt dann noch Verantwortung dazu, was aber auch nicht notwendigerweise Personalverantwortung bedeutet… Alles hier bezieht sich auf den Allgemeinen Teil der EGO.)
Kein Ahnung, ob das passt, aber hier steht, IGM Gruppe 9 für Master -> also EG13 TV
https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#hessen

und hier ist die EG Tabelle:
https://www.igmetall.de/download/20230328_28_33_MuE_ERA_Tabellen_be6941718a1626188e4a7b826c32ba3295fe1391.pdf

Da ist in Hessen für die 9 4690€ aufgerufen, also EG13S2/S3

Zeigt doch deutlich, dass der IGM Tarif nicht 30-40% höher ist.
(was das Monatsgehalt angeht, nicht der Jahres/Stundenlohn)
Das die Menschen die dort arbeiten dann 30%-40% mehr als Tarif aushandeln ist aber durchaus glaubhaft.

Dir ist bewusst, [....]
verständiges lesen hilft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 07.09.2023 08:14

BTW: Das IfW sieht für die nächsten 2 Jahre jeweils eine Inflationsrate von 2,1%. Wenn die Tabellenanstiege auch nur ansatzweise im erwarteten Bereich kommen, dann holt man im Vergleich zur Inflationsrate hier schnell viel wieder auf; und befindet sich dann wieder auf dem Niveau vor der Pandemie (statt wie jetzt auf dem Ende der 2000er).
In Deutschland sinkt die Inflation viel langsamer als noch vor 1 Jahr prognostiziert. Sie wird Ende des Jahres bei ca. 5 % liegen, nächstes Jahr im Schnitt bei etwa 4 %. Erst danach sind 2 - 3 % realistisch.

PS: Seit einigen Wochen steigen die Preise für Öl und Benzin wieder deutlich, weil die OPEC die Fördermengen gesenkt hat (Dreckspack btw)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 08:15
Zwar mag der Stundenlohn durch Verkürzung der Arbeitszeit höher ausfallen, mehr Geld hat man am Ende des Monats trotzdem nicht im Portemonnaie. Zumindest unterstelle ich mal, dass kaum jemand in der neu gewonnen "Freizeit" einen Zweitjob nachgehen wird oder kann.
Von daher wäre es für den TdL ein leichtes auf eine 35h Woche zu gehen, damit eine fette Lohnerhöhung zu produzieren, ohne das er
a) in vielen Bereichen mehr Geld ausgibt
(Wir haben ja nicht massenhaft Präsenzdinge wie Pflege, etc. als TV-L)
b) er Leistungseinbußen hat, da die Menschen dann halt bisserl effektiver arbeiten, gibbet ja Studien dazu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 07.09.2023 08:16
Für einen Vergleichswert hat die IG Metall gerade gesorgt: In die Verhandlungen ab Dezember will man mit der Forderung von 8,5% mehr Lohn bei gleichzeitiger Reduktion der Arbeitszeit von derzeit 35 auf 32 Stunden/Woche gehen. Umgerechnet entspricht das insgesamt einer Erhöhung des Stundenlohns um 17,1%. (Laufzeit-Forderung: 12 Monate.)
Wow, das ist mal eine selbstbewusste Ansage/Forderung. Eine zweistellige Erhöhung ist damit eindeutig das Ziel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 07.09.2023 08:22
Komme gerade aus der Regionalkonferenz in Leipzig.

Geyer hat drauf bestanden, dass das tvöd Ergebnis absolut fantastisch war und das würde er so auch aus der Veranstaltung mitnehmen. Hat er quasi in jeden dritten Satz eingebaut. War ihm dann auch egal, dass mehrfach aus dem Plenum darauf hingewiesen wurde, dass das nicht reichen würde. Passte halt nicht in das Narrativ, was da wohl auf oberster Ebene aufgebaut wurde.

Hinweise auf den massiven Reallohnverlust der vergangenen zwei Jahre wurden mit dem Hinweis abgebügelt man würde ja für die Zukunft verhandeln, nicht für die Vergangenheit. Höhere Forderungen als für den tvöd möchte man auch nicht ansetzen, weil man sich ja damit lächerlich machen würde. Es wurde quasi an den Streikmöglichkeiten gezweifelt.

Zusammengefasst möchte der dbb also eine Tabellenerhöhung im Bereich des tvöd fordern und erreichen, dass sich beide Tabellen wieder angleichen. Aber man dürfe auch vor allem die unteren Stufen (E3, E4,...) nicht vergessen, weil die ja besonders gelitten hätten in den letzten zwei Jahren. 

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung wurde dann ein Brainstorming abgehalten was man denn alles für Aktionen machen könnte. Besonders negativ ist dabei der (Streik-)Koordinator des dbb aufgefallen. Name ist mir leider gerade entfallen, sitzt aber in der Geschäftsstelle in Berlin. Der hat quasi jede Idee schlecht geredet. Im Prinzip soll man das doch alles ihm überlassen. Er würde das ja jetzt schon länger machen und wüsste schon wie das ginge. Von social media hält er selber auch nix. Kann er nichts mit Anfangen und er glaube nicht das das wichtig wäre, aber vielleicht wäre er ja auch nur zu alt dafür... na ja was darf Satire...
Wieso warst du auch bei der Arbeitgeber-Veranstaltung?     ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.09.2023 09:46
Dir ist bewusst, dass die IGM Tarife i.d.R. für 35h/Woche angegeben sind? Wenn die Mitarbeiter auf 40h aufstocken, bekommen Sie ca. 114%. Plus "Leistungszulage" zwischen 3 und 9 Prozent oder so. Plus Einmalzahlungen.

Man kann als Tarifler also locker 80-90k verdienen und das mit nur einer sehr kleinen variablen Komponente.

Ich kann das aus eigener, persönlicher Erfahrung bestätigen - und das gilt nicht nur für IGM sondern auch bzw. noch mehr für z.B. die IGBCE und vielen angeschlossenen Haustarifverträgen.

Beispiel ist ein "normaler" Entwickler (noch keine große Seniorität), also ein Akademiker (FH oder Uni, egal) mit ein paar Jahren Berufserfahrung. Der landet normalerweise in der (IGM-EGO) EG9 Hauptstufe. Dazu kommt die obligatorische Leistungszulage, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Tarifliches Zusatzgeld a, Tarifliches Zusatzgeld b und Transformationsgeld. Das macht auf 40-h-Basis ca. 85000 und würde im TV-L mit einer EG11 oder EG12 bezahlt werden.
Bei vielen Haustarifverträgen, z.B. in der Energie- oder Chemie sind Tarif!-Gehälter von bis zu 100k durchaus möglich, und das ohne Zulagen oder ausgezahlter Mehrarbeit.

Was man sagen muss: In der Tariflandschaft der DGB-Gewerkschaften sind Entgelttabellen, die nach Jahren automatisch steigen nicht mehr up-to-date. Hier werden Jobs bewertet und persönliche Entwicklungen entweder durch übertarifliche Zulagen oder Höhergruppierungen (dann auch mit höherwertigen Tätigkeiten) dargestellt. 

Auch macht es keinen Sinn sich hier zu vergleichen - solange man sicherstellt, dass man Fachkräfte auch von sich überzeugen kann. Aus diesem Gesichtspunkt hätte man eine deutlichere Spreizung zwischen Tarifgruppen bis EG9 und Gruppen ab EG10. Je kleiner die Gruppe, desto beliebter sind sie im Kandidatenkreis - je höher die Anforderungen, desto mehr (vllt bessere) Optionen haben die Kandidaten. (was nicht heißt, dass der Öffentliche Dienst nicht auch nicht-monetäre Vorteile hat)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 07.09.2023 09:56
Zwar mag der Stundenlohn durch Verkürzung der Arbeitszeit höher ausfallen, mehr Geld hat man am Ende des Monats trotzdem nicht im Portemonnaie. Zumindest unterstelle ich mal, dass kaum jemand in der neu gewonnen "Freizeit" einen Zweitjob nachgehen wird oder kann.
Von daher wäre es für den TdL ein leichtes auf eine 35h Woche zu gehen, damit eine fette Lohnerhöhung zu produzieren, ohne das er
a) in vielen Bereichen mehr Geld ausgibt
(Wir haben ja nicht massenhaft Präsenzdinge wie Pflege, etc. als TV-L)
b) er Leistungseinbußen hat, da die Menschen dann halt bisserl effektiver arbeiten, gibbet ja Studien dazu.
Du machst deine Rechnung ohne die Lehrer und Polizisten. Aber das gibt mir auch gleichzeitig die Hoffnung, dass Arbeitszeit nicht Bestandteil der Verhandlungsmasse werden wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: CKY I Tango am 07.09.2023 10:09
Zwar mag der Stundenlohn durch Verkürzung der Arbeitszeit höher ausfallen, mehr Geld hat man am Ende des Monats trotzdem nicht im Portemonnaie. Zumindest unterstelle ich mal, dass kaum jemand in der neu gewonnen "Freizeit" einen Zweitjob nachgehen wird oder kann.
Von daher wäre es für den TdL ein leichtes auf eine 35h Woche zu gehen, damit eine fette Lohnerhöhung zu produzieren, ohne das er
a) in vielen Bereichen mehr Geld ausgibt
(Wir haben ja nicht massenhaft Präsenzdinge wie Pflege, etc. als TV-L)
b) er Leistungseinbußen hat, da die Menschen dann halt bisserl effektiver arbeiten, gibbet ja Studien dazu.
Du machst deine Rechnung ohne die Lehrer und Polizisten. Aber das gibt mir auch gleichzeitig die Hoffnung, dass Arbeitszeit nicht Bestandteil der Verhandlungsmasse werden wird.

Auch im Vollzug tummeln sich mittlerweile viele TV-L er
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 07.09.2023 10:30
Wieso warst du auch bei der Arbeitgeber-Veranstaltung?     ;)

Hat mich tatsächlich auch echt geärgert dafür einen ganzen Tag geopfert zu haben. Ich kenne solche Feigenblattveranstaltungen für Entscheidungen durchaus auch aus anderen Bereichen und hatte auch nicht mit viel mehr gerechnet. Aber hier war es wirklich offensichtlich und in dem Sinne schlecht gemacht.

Die Pressemitteilung schreibt sich dann auch alleine... Aufgrund des tollen Feedbacks aus den Konferenzen fordern wir.... und folgen damit dem Wunsch der Kollegen...  :-X zum k...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ström am 07.09.2023 10:46
Laut Aussage von der ver.di wird es wohl in dieser Verhandlungsrunde lediglich um mehr Lohn gehen und die Stundenreduzierung würde wohl erst in der darauf folgenden zu diskutieren sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 07.09.2023 10:56
man könne doch beides fordern.

und wenn die sagen, ne sorry Stundenreduzierung geht nicht, da sowieso zu wenig Personal. Einigt man sich halt aufs nächste Jahr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 07.09.2023 11:19
man könne doch beides fordern.

und wenn die sagen, ne sorry Stundenreduzierung geht nicht, da sowieso zu wenig Personal. Einigt man sich halt aufs nächste Jahr.

Bei Reallohnverlusten jenseits der 10% in den letzten zwei Jahren alleine haben Stundenreduzierungen zu recht keine Priorität. Das hätte man in de letzten Runden durchsetzen müßen/können/sollen, gerade gibt es wichtigeres.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 07.09.2023 11:41
Das mag ja eh jeder für sich selbst entscheiden, aber ich bin null an einer Stundenreduzierung interessiert. Ich bin ausschließlich auf ein hohes monetäres Ergebnis aus. Den ganzen anderen Reim kann ich mit meinen Vorgesetzten klären und anfragen als interne Lösung.
Wenn ich unbezahlt frei nehme, kann ich das durch mein gestiegenes Gehalt kompensieren, falls gewünscht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 07.09.2023 11:54
Wenn das Land sagt, wir können Summe X nicht zahlen, ja dann holt man sich die Gehaltserhöhung über die Stundenreduzierung und geht nebenbei schaffe...

oder genießt die freie Zeit, aber man hätte ZUMINDEST eine Gehaltserhöhung, gesehen auf die Stunden/€

also lieber Stundenreduzierung, als nix
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Perisher am 07.09.2023 12:40
Wenn man gerne was für die unteren Entgeltgruppen machen will, ich verweise mal auf die Beamtenbesoldung. Um den Abstand zur Grundsicherung herzustellen (Stichwort Mindestalimentation), wurde untere Besoldungsstufen gestrichen.

Nun könnt man ja mal überlegen, ob das nicht auch eine Möglichkeit im Tarifgefüge ist. Streichung der unteren Entgeltgruppen, neu eingruppieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 07.09.2023 13:55
Die Streichung der unteren Einkommensgruppen wäre zu überlegen. Bei uns arbeiten bis auf Kraftfahrer keine Personen mehr unter E6.

Aktuell wird vieles unter E6 extern vergeben, da extern billiger (Küche, Reinigung, Hausarbeiter, Wachdienst, Scanstelle, etc.). Ob sich das aufgrund des Mindestlohns ggf. jetzt langsam wieder dreht, kann ich nicht beurteilen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 07.09.2023 14:22
Wenn man gerne was für die unteren Entgeltgruppen machen will, ich verweise mal auf die Beamtenbesoldung. Um den Abstand zur Grundsicherung herzustellen (Stichwort Mindestalimentation), wurde untere Besoldungsstufen gestrichen.

Nun könnt man ja mal überlegen, ob das nicht auch eine Möglichkeit im Tarifgefüge ist. Streichung der unteren Entgeltgruppen, neu eingruppieren.

Warum sollte man Spühlhilfen mehr bedenken als den Rest? Ich vergass, Leistung soll sich in diesem Land ja nicht mehr lohnen. Hat uns ja Hoeneckers Mädchen mit Ihrer Politik gelehrt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Perisher am 07.09.2023 14:56
Warum sollte man Spühlhilfen mehr bedenken als den Rest? Ich vergass, Leistung soll sich in diesem Land ja nicht mehr lohnen. Hat uns ja Hoeneckers Mädchen mit Ihrer Politik gelehrt.

Meinst du, mir gefallen die Tricksereien der Besoldungsgeber? Ist aber ein Thema für den Beamtenbereich.

Aber vielleicht macht die Spülhilfe ja auch was mit Computern, Spülmaschine und Zeiterfassungsterminal - schwups -> höhergruppiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 07.09.2023 14:58
Die Streichung der unteren Einkommensgruppen wäre zu überlegen. Bei uns arbeiten bis auf Kraftfahrer keine Personen mehr unter E6.

Aktuell wird vieles unter E6 extern vergeben, da extern billiger (Küche, Reinigung, Hausarbeiter, Wachdienst, Scanstelle, etc.). Ob sich das aufgrund des Mindestlohns ggf. jetzt langsam wieder dreht, kann ich nicht beurteilen.

Wohin das führt, sieht man bei den Beamten. Eine angemessene Bezahlung aller Entgeltgruppen wäre notwendig, nicht das Streichen besonders schlecht bezahlter Tätigkeiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 07.09.2023 17:16
So heute mal mit unserem Personalrat gesprochen… er geht von sehr harten Verhandlungen aus und rechnet mit einem Streik um Nikolaus herum… er schätzte die Forderungen deutlich höher ein als im ÖD… das lässt hoffen.

Der Mann ist extrem gut vernetzt…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.09.2023 17:24
Eine angemessene Bezahlung aller Entgeltgruppen wäre notwendig, nicht das Streichen besonders schlecht bezahlter Tätigkeiten.

Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.

Insofern sehe ich durchaus es als Lauf der Dinge, dass verschiedene einfache Tätigkeiten aus sich heraus zukünftig nicht ausreichen werden, dass die Person sich -- und ggf. als Alleinverdiener_in eine 4K-Familie -- über Wasser halten kann. Und je mehr die Automatisierung diese Tätigkeiten übernimmt, desto weniger wird es sich lohnen, da menschliches Personal dafür einzusetzen, desto weniger Lohn wird für diese Tätigkeiten gezahlt, bis dieses Berufsfeld ganz ausgestorben ist.

Also ja, ich sehe durchaus, dass langfristig die einfacheren Tätigkeiten (und damit im Tarif-Gefüge die unteren Entgeltgruppen) Auslaufmodelle sind...

btw: Nicht einmal mehr 1 Promille der VZÄ im öffentlichen Dienst der Länder ist derzeit noch in der EG 1 angestellt. Die wegzurationalisieren dürfte also recht einfach sein. (In der EG 2 sind es etwa 1% der VZÄ.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.09.2023 17:27
rechnet mit einem Streik um Nikolaus herum…

Das ist dann kurz vor der dritten Verhandlungsrunde 7.-9. Dezember. Insofern keine große Kunst, da Warnstreiks vorherzusehen.

Zitat
er schätzte die Forderungen deutlich höher ein als im ÖD… das lässt hoffen.

Nu, in anderthalb Monaten wissen wir auch offiziell mehr. Dann kann man ja sehen, was im Vergleich zum TVöD Anfang es Jahres gefordert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 19:25
So heute mal mit unserem Personalrat gesprochen… er geht von sehr harten Verhandlungen aus und rechnet mit einem Streik um Nikolaus herum… er schätzte die Forderungen deutlich höher ein als im ÖD… das lässt hoffen.

Der Mann ist extrem gut vernetzt…
;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 07.09.2023 19:47
ich hoffe ja immer noch das "stufengleiche höhergruppierung" da irgendwie mit rein kommt :/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.09.2023 19:49
Wäre für mich perspektivisch auch interessant, würde ich aber für unwahrscheinlich halten, dass das kommt. Das wäre eine strukturelle Verbesserung, die von den Gewerkschaften gefordert werden müsste (die AG-Seite scheint ja mit dem derzeitigen Verfahren zufrieden zu sein). Doch die werden das nicht einbringen, weil nur eine Minderheit der Beschäftigten von dieser Frage überhaupt tangiert wird...

btw: Gemäß dieser (zugegebener Maßen nur begrenzt vertrauenserweckenden) Quelle (https://www.gew-nrw.de/meldungen/detail-meldungen/news/tv-l-2023-so-laufen-tarifverhandlungen-ab.html) sind wohl durch die Gewerkschaften nur die Entgelttabellen gekündigt worden, d.h., es wird ausschließlich über die Tabellenentgelte verhandelt werden, während alle sonstigen Regelungen des TV-L weiterhin intakt bleiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 19:57
Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.
Sorry, nö, glaube ich absolut nicht!
Wir werden weiterhin für viele Menschen, die keine größere Qualifikation oder als die als Übergang, bis sie die benötigten sprachlichen Fähigkeiten erworben haben, Unmengen an niedrig bezahlten einfache Jobs haben.
Uber und Co
Scooter Akkuaustauscher
Flink die Chips und das Bier an die Tür Bringer.
Hunde Gassiführer
Hecke schneider
Amazon verpacker
Hundekacke aufsammler
Ach was hat die Digitale Welt und der Wunsch nach Dienstleistungen für jeden schiss, doch für Möglichkeiten eröffnet, Kunde und Dienstleister zueinander zu bringen.

Und dann die angelernten Menschen die PV Anlagen anschrauben, Pflaster verlegen.....also klassische Zupfleger wie sie früher genannt wurden.

Also vor Jahren habe ich auch gedacht, upps, was machen wir nur mit den "einfachen" Arbeiter, die werden ja alle überflüssig-Inzwischen glaube ich an der Stelle an den Einfallsreichtum und die Kraft des Marktes.
und die Bequemlichkeit derjenigen, die das Geld über haben und dienstleistungsorientierter Leben.

Wo viel Wegrationalisiert (oder umstrukturiert) wird in naher Zukunft ist in sowas wie Buchhaltung, BPM Dinge, die noch halbmanuell stattfinden...Aber auch für die wird es andere Dinge geben.

Zitat
Insofern sehe ich durchaus es als Lauf der Dinge, dass verschiedene einfache Tätigkeiten aus sich heraus zukünftig nicht ausreichen werden, dass die Person sich -- und ggf. als Alleinverdiener_in eine 4K-Familie -- über Wasser halten kann. Und je mehr die Automatisierung diese Tätigkeiten übernimmt, desto weniger wird es sich lohnen, da menschliches Personal dafür einzusetzen, desto weniger Lohn wird für diese Tätigkeiten gezahlt, bis dieses Berufsfeld ganz ausgestorben ist.
Stimmt der Umbruch ist immer einer der hart sein kann.
Hatten wir immer schon (da fällt mir spontan Hauptmann und "Die Weber" ein)
Was man gerne vergisst, ist, dass diese Errungenschaft, dass ein "Jedermann" als Alleinverdiener eine mehrköpfige Familie durchbringen kann, nur etwas ist (oder war), was von relativ kurzer Zeit und eng begrenzten sozialen Schichten gelebt werden kann oder konnte.

Das heutzutage jemand mit dem Durchschnittseinkommen und 4K Familie in einigen Gegenden ein Bürgergeldanrecht hat ist halt ein Teil dieser Entwicklung.
Der Gedanke, dass das Bürgergeld zu hoch ist, ist die Reaktion von dem einem.
Der Andere sieht zu viel Steuern und andere Abgaben als den Schuldigen.
Der Dritte den zu geringen Lohn (und einige wettern gleichzeitig, dass der Mindestlohn zu hoch ist)Und dann wird


Zitat
Also ja, ich sehe durchaus, dass langfristig die einfacheren Tätigkeiten (und damit im Tarif-Gefüge die unteren Entgeltgruppen) Auslaufmodelle sind...
Im öD auf alle Fälle, weil Firmen günstiger sind, das habe ich schon zu genüge erlebt, dass die sogenannte Unkündbarkeit dort als Seifenblase blubb machte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.09.2023 19:58
ich hoffe ja immer noch das "stufengleiche höhergruppierung" da irgendwie mit rein kommt :/
Wahrscheinlich als Angebot vom AG
(so wie seinerzeit die Stufe 6)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.09.2023 20:27
Ich habe mal in §39 TV-L nachgelesen, was jetzt eigentlich zum 30.09. gekündigt werden kann. Und das sind tatsächlich i.W. die Entgelttabellen. Kündigungsfrist ist 1 Monat, sodass diese Kündigung nun schon erfolgt sein müsste.

Hinzu kommt §6 Absatz (1) zur Wochenarbeitszeit (wurde wohl nicht gekündigt?), §23 Absatz (2) zum Jubiläumsgeld, §§6--11 als Bündel (Arbeitszeit, Teilzeit, ...), §§12--14 inkl. Entgeltordnung (Eingruppierung; allerdings mit Kündigungsfrist 3 Monaten) und §23 Absatz (1) zu vwL. Ich habe nirgends gesehen, dass einer dieser Paragraphen durch Gewerkschafts- oder Arbeitgeberseite gekündigt wurde.

Heißt, zumindest können in den Verhandlungen keine einseitigen Forderungen zu Punkten abseits der Entgelttabellen gestellt werden. (Das Thema "Arbeitsvorgang" dürfte also nicht erneut aufs Tapet gebracht werden, da die Entgeltordnung wohl weiterhin ungekündigt ist.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 07.09.2023 22:07

Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.


Ich glaube und sehe vor Ort, dass sich eher die Aufgaben des "mittleren Segments" automatisieren lassen.
E5 - E9
Buchung, Abrechnungen, Zahlstellentätigkeiten, Sekretariate, Terminplanungen, Organisation.

Kochen
Spühlen
Putzen
Hausmeistertätigkeiten (auch einfache)
sonstige Hilfstätigkeiten die abstraktes Denken erfordern
Schreiner
Gärtner

Da wird nix zu automatisieren sein und hier im Krankenhaus brauchst du sowas (dringend).
In Ermangelung von Bewerbern haben wir, notgedrungen, viel automatisiert was Verwaltung angeht, aber das Essen bringen die KIs eben nicht ins Zimmer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 08.09.2023 06:42
Aus eigenem Blickwinkel betrachtet: Insbesondere im Bereich der Verwaltung besteht bei uns hier erheblich Potential für KI, Digitalisierung und Automatisierung. Trifft laut Studien künftig gerade derartige Dinge, die ohnehin eher personell gut ausgestattet und bei Stellenausschreibungen ohne großen Aufwand (hinreichend geeignete Bewerber) zu besetzen sind. Gilt künftig auch mehr und mehr für Stellen mit SAP-Anforderungen. Hier mangelt es uns nicht an Bewerbern, vermutlich weil der Schwierigkeitsgrad im Rahmen bzw. durch kurzweilige Schulungen zu wuppen ist.

Im MINT Bereich hingegen sieht es völlig düster aus mit Bewerbern. Die wenigen Bewerber haben erhebliche Defizite und wären früher sofort aussortiert worden. Heute gibt es ein Vorstellungsgespräch -wenn die Leute nicht abspringen- um dann festzustellen,  dass selbst Grundlagen trotz formaler Qualifikation nicht sitzen.

Der reflexartige Verweis der Länder auf klamme Kassen reicht nicht mehr. Mindestens 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle einschließlich JSZ. Gleiche Laufzeit. Sonst geht zumindest bei uns wegen MINT-Kündigungswelle nicht mehr viel....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 08.09.2023 06:59
Zitat
Der reflexartige Verweis der Länder auf klamme Kassen reicht nicht mehr. Mindestens 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle einschließlich JSZ. Gleiche Laufzeit. Sonst geht zumindest bei uns wegen MINT-Kündigungswelle nicht mehr viel....

Und auch wenn dieser Punkt in jedem 2. Post geschrieben wird. Es wird wieder kein Thema sein. Weder auf der einen, noch der anderen Seite. Es wird darum gehen, dass der E5er gut über die Runden kommt und der Haushalt der Länder nicht überläuft. Alles anderes ist egal. Der Laden wird schon irgendwie laufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.09.2023 07:01
Im Bereich MINT wird es im öD wenig Probleme geben, es gibt genug Firmen, die Ihre Dienstleistungen für das vielfache eines eigenem AN anbieten.
Und da sind dann klamme Kassen kein Thema mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 08.09.2023 07:30
Wir bekommen bei entsprechenden Ausschreibungen häufig keine Angebote mehr. Die Firmen sind überlastet und kämpfen längst selbst mit Fachkräftemangel bei MINT. Außerdem gibt es speziellere Aufgaben die sich nicht so ohne weiteres per Outsourcing lösen lassen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 08.09.2023 07:37
So heute mal mit unserem Personalrat gesprochen… er geht von sehr harten Verhandlungen aus und rechnet mit einem Streik um Nikolaus herum… er schätzte die Forderungen deutlich höher ein als im ÖD… das lässt hoffen.

Würde mich positiv überraschen. Etwas höher sicher, aber deutlich? Ein paar Wochen werden wir uns noch gedulden müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 08.09.2023 08:21
Ich habe mal in §39 TV-L nachgelesen, was jetzt eigentlich zum 30.09. gekündigt werden kann. Und das sind tatsächlich i.W. die Entgelttabellen. Kündigungsfrist ist 1 Monat, sodass diese Kündigung nun schon erfolgt sein müsste.

Hinzu kommt §6 Absatz (1) zur Wochenarbeitszeit (wurde wohl nicht gekündigt?), §23 Absatz (2) zum Jubiläumsgeld, §§6--11 als Bündel (Arbeitszeit, Teilzeit, ...), §§12--14 inkl. Entgeltordnung (Eingruppierung; allerdings mit Kündigungsfrist 3 Monaten) und §23 Absatz (1) zu vwL. Ich habe nirgends gesehen, dass einer dieser Paragraphen durch Gewerkschafts- oder Arbeitgeberseite gekündigt wurde.

Heißt, zumindest können in den Verhandlungen keine einseitigen Forderungen zu Punkten abseits der Entgelttabellen gestellt werden. (Das Thema "Arbeitsvorgang" dürfte also nicht erneut aufs Tapet gebracht werden, da die Entgeltordnung wohl weiterhin ungekündigt ist.)

Genau das "einseitig" ist der Punkt. In die Verhandlung können als Masse am Ende alle Punkte (auch welche über die es noch garkeinen Tarifvertrag gibt) geworfen und aufgenommen werden.

Was ich z.B. im IGM-Tarifvertrag super finde ist das Transformationsgeld, welches man in bestimmten Lebenssituationen in Sonderurlaub wandeln kann. Vielleicht eine Möglichkeit um Geld und Flexibilität zu bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 08.09.2023 08:29
Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.
Sorry, nö, glaube ich absolut nicht!
Wir werden weiterhin für viele Menschen, die keine größere Qualifikation oder als die als Übergang, bis sie die benötigten sprachlichen Fähigkeiten erworben haben, Unmengen an niedrig bezahlten einfache Jobs haben.
Uber und Co
Scooter Akkuaustauscher
Flink die Chips und das Bier an die Tür Bringer.
Hunde Gassiführer
Hecke schneider
Amazon verpacker
Hundekacke aufsammler
Ach was hat die Digitale Welt und der Wunsch nach Dienstleistungen für jeden schiss, doch für Möglichkeiten eröffnet, Kunde und Dienstleister zueinander zu bringen.

Und dann die angelernten Menschen die PV Anlagen anschrauben, Pflaster verlegen.....also klassische Zupfleger wie sie früher genannt wurden.

Ich sehe bei den von dir genannten Jobs/Tätigkeiten nichts, das sich nicht durch Technik ersätzen ließe. Es ist aktuell schlicht und ergreifend nur noch billiger die Tätigkeiten von einem Menschen ausüben zu lassen.

Zum Thema PV-Anlagen anschrauben, denke hier auch einfach mal einen Schritt weiter. Wieso PV irgendwo anschrauben? Modularer Hausbau mit in das Dach und Dämmung integrierte PV ist hier das Zauberwort. Auch das kannst du bereits heute komplett automatisieren und in einer Halle bauen lassen. Pflaster verlegen - ich lache mich tot. Da gibt es in China bereits seit Jahren Maschinen dafür, die in Rekordtempo kilometerlange Wege vollautomatisiert pflastern.

Das Stichwort ist hir einfach der Kosten-Nutzen-Faktor. Sobald es eine Maschine günstiger machen kann als der Mensch, wird es eine Maschine machen oder es wird für den Endverbraucher im maschinengestützt im Self-Service angeboten. Hier fallen mir spontan folgende Beispiele ein:

Autowaschanlage, Brotbackautomat im Supermarkt, Paketstation für Abholung und Versand, Geldautomat mit Abhebe- und Einzahlfunktion, Chatbot für Erstkontakt bei Servicetelefon, Kaffeevollautomaten in der Gastro, Spülmaschinen, Waschmaschinen, Roboter als Bedienung in der Gastro.

Das sind jetzt bewusst einfach gewählte und einfach gehaltene Beispiele. Ich greife das Beispiel Geldautomat mit Abhebe- und Einzahlfunktion (sog. Recycler) nochmal auf. Als ich vor 15 Jahren noch in der Bank gearbeitet habe, galten diese Dinger erstmal als Teufelszeug und dass die niemals akzeptiert würden. Vor allem bei den Geschäftskunden sah man große Bedenken, wenn die nicht mehr ihre Geldbomben einwerfen könnten. Die Hauptamtlichen Kassiere in den Banken hatten Angst vor der Zukunft und mussten von da an einen Teil ihrer Arbeitszeit mit anderen Tätigkeiten verbringen, die ihnen neu zugeteilt wurden.

Wer hätte 1968, als der erste Geldautomat in Deutschland in Betrieb genommen wurde, einmal gedacht, dass diese Teile flächendeckend eingesetzt und sogar noch um eine Einzahlfunktion erweitert würden? Niemand. Und dennoch ist es genau so gekommen und hat in den Banken viele aus heutiger Sicht niedrig qualifizierte Jobs eingespart.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.09.2023 08:44
Und dabei gilt ja heute der Geldautomat fast schon als überholt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 08.09.2023 08:47
Welche Gründe gibt es, als Gewerkschaften verzagt in die Verhandlungen zu gehen? So kommen sie jedenfalls gegenwärtig rüber. Mehr Rückgrat und Selbstbewusstsein!

Wir haben einen Arbeitnehmermarkt und Fachkräftemangel ist zumindest außerhalb der Verwaltungen allgegenwärtig. Wenn es schlecht läuft wechseln. Zumindest mittelständische bzw. größere Firmen bieten häufig gute Arbeitsbedingungen und ständige Überstunden muss sich heute keiner mehr bieten lassen. Die Aussicht auf gute Jobs sind für gut qualifizierte wirklich ok. Nicht am Bürosessel kleben bleiben. Im ÖD ist nicht alles schlecht. Wenn die Tarifverhandlungen aber nicht liefern geht es für mich woanders weiter, auch wenn ich gerne ihren diesem Bereich arbeite. So denken derzeit viele bei uns im Bereich MINT. Interessanterweise sind die Kollen der Verwaltung bequemer eingestellt....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.09.2023 09:06
Zum Thema PV-Anlagen anschrauben, denke hier auch einfach mal einen Schritt weiter. Wieso PV irgendwo anschrauben? Modularer Hausbau mit in das Dach und Dämmung integrierte PV ist hier das Zauberwort. Auch das kannst du bereits heute komplett automatisieren und in einer Halle bauen lassen. Pflaster verlegen - ich lache mich tot. Da gibt es in China bereits seit Jahren Maschinen dafür, die in Rekordtempo kilometerlange Wege vollautomatisiert pflastern.
Alles richtig und früher waren 10 Zimmerleute damit beschäftigt ein Dachstuhl auf Haus zu bringen und jetzt sind es 2 + Kranführer, die es in der hälfte der Zeit erledigen.

Und so wird es immer wieder und immer wieder "deppen" Jobs geben, die einfach noch nicht automatisiert sind, weil Manpower günstiger.

Warum glaube ich das?
Weil ich dieses Szenario schon seit 30 Jahren höre und die Welt seit Jahrhunderten (die Weber die durch Maschinen ersetzt wurden sind ja der Klassiker)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 08.09.2023 09:32

Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.


Ich glaube und sehe vor Ort, dass sich eher die Aufgaben des "mittleren Segments" automatisieren lassen.
E5 - E9
Buchung, Abrechnungen, Zahlstellentätigkeiten, Sekretariate, Terminplanungen, Organisation.

Kochen
Spühlen
Putzen
Hausmeistertätigkeiten (auch einfache)
sonstige Hilfstätigkeiten die abstraktes Denken erfordern
Schreiner
Gärtner

Da wird nix zu automatisieren sein und hier im Krankenhaus brauchst du sowas (dringend).
In Ermangelung von Bewerbern haben wir, notgedrungen, viel automatisiert was Verwaltung angeht, aber das Essen bringen die KIs eben nicht ins Zimmer.

Sehe ich weniger. Viele "digitale Revolutionen" im ÖD führen nur zu mehr Papier. Richtig Rationalisierungspotential sehe ich im Aufsichtspersonal "Referatsleiter".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 08.09.2023 10:15
Das liegt aber auch maßgeblich daran, dass sich der öD/Staat für Digitalisierung zu doof anstellt, die Vorzüge nicht sehen/nutzen will aber mit der Umsetzung trotzdem zig Stellen beschäftigt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 08.09.2023 11:08

Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.


Ich glaube und sehe vor Ort, dass sich eher die Aufgaben des "mittleren Segments" automatisieren lassen.
E5 - E9
Buchung, Abrechnungen, Zahlstellentätigkeiten, Sekretariate, Terminplanungen, Organisation.

Kochen
Spühlen
Putzen
Hausmeistertätigkeiten (auch einfache)
sonstige Hilfstätigkeiten die abstraktes Denken erfordern
Schreiner
Gärtner

Da wird nix zu automatisieren sein und hier im Krankenhaus brauchst du sowas (dringend).
In Ermangelung von Bewerbern haben wir, notgedrungen, viel automatisiert was Verwaltung angeht, aber das Essen bringen die KIs eben nicht ins Zimmer.

Sehe ich weniger. Viele "digitale Revolutionen" im ÖD führen nur zu mehr Papier. Richtig Rationalisierungspotential sehe ich im Aufsichtspersonal "Referatsleiter".

Gerade in wiederkehrenden Aufgaben, also Prozessen, sehe ich großes Digitalisierungs- und Automatisierungspotential. Wenn es ums routinenhafte Massengeschäft geht, wie z.B. die Verlängerung eines Personalausweises kann die ganz überwiegende Prüfarbeit automatisiert werden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 08.09.2023 12:44

Nun, Tätigkeiten sind meist deshalb schlecht bezahlt, weil es dafür keine größere Qualifikation benötigt, sondern viel aus Routine-Tätigkeiten besteht. Und die kann man gut automatisieren. Insofern wird es in Zukunft durchaus dazu kommen, dass der Niedriglohnsektor immer kleiner wird. Da die Bevölkerung deshalb nicht automatisch einen höheren Bildungs- und Kreativitätsgrad besitzt, wird das dazu führen, dass relevante Teile der Bevölkerung keiner Lohnarbeit mehr nachgehen können, da ihre Aufgaben billiger durch automatisierte Systeme übernommen werden können. Ergo muss die Allgemeinheit diese dann auffangen, was andere hier wieder als "Soziale Hängematte" bezeichnen würden.


Ich glaube und sehe vor Ort, dass sich eher die Aufgaben des "mittleren Segments" automatisieren lassen.
E5 - E9
Buchung, Abrechnungen, Zahlstellentätigkeiten, Sekretariate, Terminplanungen, Organisation.

Kochen
Spühlen
Putzen
Hausmeistertätigkeiten (auch einfache)
sonstige Hilfstätigkeiten die abstraktes Denken erfordern
Schreiner
Gärtner

Da wird nix zu automatisieren sein und hier im Krankenhaus brauchst du sowas (dringend).
In Ermangelung von Bewerbern haben wir, notgedrungen, viel automatisiert was Verwaltung angeht, aber das Essen bringen die KIs eben nicht ins Zimmer.

Sehe ich weniger. Viele "digitale Revolutionen" im ÖD führen nur zu mehr Papier. Richtig Rationalisierungspotential sehe ich im Aufsichtspersonal "Referatsleiter".

Gerade in wiederkehrenden Aufgaben, also Prozessen, sehe ich großes Digitalisierungs- und Automatisierungspotential. Wenn es ums routinenhafte Massengeschäft geht, wie z.B. die Verlängerung eines Personalausweises kann die ganz überwiegende Prüfarbeit automatisiert werden.

Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance. Es bleiben wichtige Aufgaben - vor allem Beratung und "echter" Service - oft liegen und sind absolut unbefriedigend. (ich kann da zur Beratung zum Thema Elterngeld berichten, gruselig) Hier können genau die Mitarbeiter, die bisher mittelmäßig komplexe, widerkehrende Aufgaben hatten, eingesetzt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.09.2023 13:18
Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance. Es bleiben wichtige Aufgaben - vor allem Beratung und "echter" Service - oft liegen und sind absolut unbefriedigend. (ich kann da zur Beratung zum Thema Elterngeld berichten, gruselig) Hier können genau die Mitarbeiter, die bisher mittelmäßig komplexe, widerkehrende Aufgaben hatten, eingesetzt werden.
Und dürfen dann anstelle von c&p und manuelle Erfassungen von gedöns wieder richtige Aufgaben ausüben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 08.09.2023 13:31
Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance.

Und selbst wenn durch Rationalisierung und Digitalisierung die Anzahl der benötigten Mitarbeiter sinken würde - einerseits ist öD kein Selbstzweck sondern dient den Bürgern und andererseits sind in den seltensten Fällen öD-Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen worden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 08.09.2023 13:45
Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance.

Und selbst wenn durch Rationalisierung und Digitalisierung die Anzahl der benötigten Mitarbeiter sinken würde - einerseits ist öD kein Selbstzweck sondern dient den Bürgern und andererseits sind in den seltensten Fällen öD-Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen worden.

Es ist ja sogar eher andersrum: In den nächsten 10 Jahren werden so viele Mitarbeiter aus dem Dienst verabschiedet, dass ohne eine entsprechende Automatisierung die Aufgaben schlicht nicht mehr erfüllt werden können. Und fairerweise muss man sagen: das OZG wurde mal gut und mal weniger gut umgesetzt - und das ist nett ausgedrückt :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 08.09.2023 14:55
Und das wirklich wichtige, und das muss bei den Gewerkschaften in die Köpfe, die Automatisierung ist im Gegensatz zu den 80igern keine Gefahr für die Menschen sondern eine Chance.

Und selbst wenn durch Rationalisierung und Digitalisierung die Anzahl der benötigten Mitarbeiter sinken würde - einerseits ist öD kein Selbstzweck sondern dient den Bürgern und andererseits sind in den seltensten Fällen öD-Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen worden.

Es ist ja sogar eher andersrum: In den nächsten 10 Jahren werden so viele Mitarbeiter aus dem Dienst verabschiedet, dass ohne eine entsprechende Automatisierung die Aufgaben schlicht nicht mehr erfüllt werden können. Und fairerweise muss man sagen: das OZG wurde mal gut und mal weniger gut umgesetzt - und das ist nett ausgedrückt :-)
... ein noch besseres Argument!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 08.09.2023 15:00
Zwar mag der Stundenlohn durch Verkürzung der Arbeitszeit höher ausfallen, mehr Geld hat man am Ende des Monats trotzdem nicht im Portemonnaie. Zumindest unterstelle ich mal, dass kaum jemand in der neu gewonnen "Freizeit" einen Zweitjob nachgehen wird oder kann.
Von daher wäre es für den TdL ein leichtes auf eine 35h Woche zu gehen, damit eine fette Lohnerhöhung zu produzieren, ohne das er
a) in vielen Bereichen mehr Geld ausgibt
(Wir haben ja nicht massenhaft Präsenzdinge wie Pflege, etc. als TV-L)
b) er Leistungseinbußen hat, da die Menschen dann halt bisserl effektiver arbeiten, gibbet ja Studien dazu.

nachdem ich nun wieder aus dem Urlaub zurück bin.

Über Wochenarbeitszeiten zu diskutieren ist für den wissenschaftlichen Dienst "Schall und Rauch" - bei uns in Stuttgart gerade andiskutiert und ein Ziel der Uni für alle seine MA für 2024 wohl - "Vertrauensarbeitszeit" ... das nur so am Rande.

Das Modell gab es schon jetzt, man konnte aber wählen, ob man es will oder nicht. Diese Möglichkeit soll nun entfallen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 08.09.2023 15:20
Wenn die Tarifverhandlungen aber nicht liefern geht es für mich woanders weiter, auch wenn ich gerne ihren diesem Bereich arbeite.

Wenn das nicht TVÖD-ähnlich ist, dann überlege auch ich mich anderweitig zu orientieren oder wieder in Richtung Selbständigkeit.

Nur mal bei mir als Beispiel:

Miete 100 € mehr
D-Ticket 49 € - brauche ich leider
Strom/Gas Erhöhug XX %
Lebensmittel ~30 %

Die neuerliche Höhergruppierung von E8 auf E9a bringt mir 35 € mehr (wow!), davon gehen gleich wieder 10 € wegen der Pflegeerhöhung weg.

Und wenn dann Verdi Tariferhöhungen mit 1,9% begeistert feiert, dann stimmt gewaltig was nicht...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 08.09.2023 15:24
Wir bekommen bei entsprechenden Ausschreibungen häufig keine Angebote mehr. Die Firmen sind überlastet und kämpfen längst selbst mit Fachkräftemangel bei MINT. Außerdem gibt es speziellere Aufgaben die sich nicht so ohne weiteres per Outsourcing lösen lassen....

Wir geben 250K für eine "neue" Software aus, welche aber eine Lösung von der Stange ist und halbwegs an uns angepasst immer noch ein riesiger Murks ist.

Projektleiter wollte schon abbrechen, Chef will es aber durchziehen um nicht das Gesicht zu verlieren.

Nach knapp 1,5 Jahren ist das Teil immer noch im Testbetrieb mit dutzenden offenen Tickets.

Ein Lenkungsausschuss wurde einberufen...

Für 250K bzw. wesentlich weniger hätte man einfach eine Individualsoftware programmieren lassen können.

Ich sag nix mehr dazu...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.09.2023 16:23
Wir bekommen bei entsprechenden Ausschreibungen häufig keine Angebote mehr. Die Firmen sind überlastet und kämpfen längst selbst mit Fachkräftemangel bei MINT. Außerdem gibt es speziellere Aufgaben die sich nicht so ohne weiteres per Outsourcing lösen lassen....

Wir geben 250K für eine "neue" Software aus, welche aber eine Lösung von der Stange ist und halbwegs an uns angepasst immer noch ein riesiger Murks ist.

Projektleiter wollte schon abbrechen, Chef will es aber durchziehen um nicht das Gesicht zu verlieren.

Nach knapp 1,5 Jahren ist das Teil immer noch im Testbetrieb mit dutzenden offenen Tickets.

Ein Lenkungsausschuss wurde einberufen...

Für 250K bzw. wesentlich weniger hätte man einfach eine Individualsoftware programmieren lassen können.

Ich sag nix mehr dazu...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 08.09.2023 17:39
Das doch gar nix...wir kaufen ext. Kräfte, die keine Hardware von uns bekommen dürfen, für 1500€ am Tag ein..über lange lange Dauer. Mit dem Geld hätte man auch ein paar Stellen deutlich attraktiver ausgestalten können (Fachkräftezulage usw.) ... man tut sich aber schwer. Gefühlt haben die Personaler oft auch gegenüber den MINT Jobs Neid und vieles wird nur widerwillig oder mit CC an Chefetage überhaupt bearbeitet. So kommen wir nicht voran
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 08.09.2023 18:01
Über Wochenarbeitszeiten zu diskutieren ist für den wissenschaftlichen Dienst "Schall und Rauch" - bei uns in Stuttgart gerade andiskutiert und ein Ziel der Uni für alle seine MA für 2024 wohl - "Vertrauensarbeitszeit" ... das nur so am Rande.

Das Modell gab es schon jetzt, man konnte aber wählen, ob man es will oder nicht. Diese Möglichkeit soll nun entfallen.

Zum Einen wird auch im wissenschaftlichen Bereich die Arbeitszeiterfassung nach den Urteilen von EuGH und BAG verpflichtend werden. (Wie das genau funktionieren soll, abseits davon, dass jede_r eine eigene Tabelle führt, in der dann händisch die Arbeitszeiten eingetragen wird, ist mir zwar noch schleierhaft; aber es besteht dann ja eine Pflicht zur entsprechenden Erfassung.)

Zum Anderen: Zwar kann der AG im Rahmen seines Direktionsrechts, sofern dies nicht zu einer anderen Eingruppierung führt, auch beliebig die übertragenen Tätigkeiten ändern. Aber, im hypothetischen Fall, dass die vertraglich geschuldete Wochenarbeitszeit reduziert werden würde, müsste er dann auch sagen, welche Aufgaben nun wegfallen sollen. Ansonsten gibt es eine Überlast-Anzeige, denn wenn die Aufgaben zuvor in x Stunden zu erledigen waren, sind sie es jetzt nicht mehr in z.B. x-1. (Die Reduktion muss dabei nicht einseitig und auch nicht anteilig über z.B. die Lehrverpflichtung abgefangen werden. Es gibt ja auch weitere Aufgaben, die man als WiMi zu erledigen hat. Ggf. sind dann die Forschungstätigkeiten oder solche in der akademischen Selbstverwaltung ein Stück weit herunterzufahren…)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 08.09.2023 18:04
Wenn das nicht TVÖD-ähnlich ist, dann überlege auch ich mich anderweitig zu orientieren oder wieder in Richtung Selbständigkeit.

Nur mal bei mir als Beispiel:

Miete 100 € mehr
D-Ticket 49 € - brauche ich leider
Strom/Gas Erhöhug XX %
Lebensmittel ~30 %

Inwiefern sollte es deinen AG interessieren, wie du wohnst oder was du isst? Willst du ab sofort deinem Chef einen Plan vorlegen, welche Nahrungsmittel du einkaufst, oder dich dafür rechtfertigen, wohin es zum Urlaub geht? Nein? Du meinst, das geht deinen Chef nichts an? Warum führst du es dann hier als „Argument“ in Gehaltsverhandlungen an?

BTW: Wenn du das Deutschland-Ticket brauchst, dann dürfte es doch billiger sein als die Nahverkehrsangebote, die du zuvor genutzt (und nach eigener Aussage gebraucht) hast…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 08.09.2023 19:51
Wenn die Tarifverhandlungen aber nicht liefern geht es für mich woanders weiter, auch wenn ich gerne ihren diesem Bereich arbeite.

Wenn das nicht TVÖD-ähnlich ist, dann überlege auch ich mich anderweitig zu orientieren oder wieder in Richtung Selbständigkeit.

Nur mal bei mir als Beispiel:

Miete 100 € mehr
D-Ticket 49 € - brauche ich leider
Strom/Gas Erhöhug XX %
Lebensmittel ~30 %

Die neuerliche Höhergruppierung von E8 auf E9a bringt mir 35 € mehr (wow!), davon gehen gleich wieder 10 € wegen der Pflegeerhöhung weg.

Und wenn dann Verdi Tariferhöhungen mit 1,9% begeistert feiert, dann stimmt gewaltig was nicht...

Hoffentlich erfährt mein Chef nie, dass wir 30 Jahre Zinsbindung haben und die Annuität über all die Jahre gleich bleibt. Hoffentlich erfährt er nie, dass ich als Ladeschnorrer regelmäßig bei Baywa gratis mein Auto lade - nicht dass ich dann weniger Gehalt bekomme!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 08.09.2023 20:35
Wenn die Tarifverhandlungen aber nicht liefern geht es für mich woanders weiter, auch wenn ich gerne ihren diesem Bereich arbeite.

Wenn das nicht TVÖD-ähnlich ist, dann überlege auch ich mich anderweitig zu orientieren oder wieder in Richtung Selbständigkeit.

Nur mal bei mir als Beispiel:

Miete 100 € mehr
D-Ticket 49 € - brauche ich leider
Strom/Gas Erhöhug XX %
Lebensmittel ~30 %

Die neuerliche Höhergruppierung von E8 auf E9a bringt mir 35 € mehr (wow!), davon gehen gleich wieder 10 € wegen der Pflegeerhöhung weg.

Und wenn dann Verdi Tariferhöhungen mit 1,9% begeistert feiert, dann stimmt gewaltig was nicht...

Hoffentlich erfährt mein Chef nie, dass wir 30 Jahre Zinsbindung haben und die Annuität über all die Jahre gleich bleibt. Hoffentlich erfährt er nie, dass ich als Ladeschnorrer regelmäßig bei Baywa gratis mein Auto lade - nicht dass ich dann weniger Gehalt bekomme!

Das hinterlässt irgendwie den Eindruck, dass du gegen eine Erhöhung und einen erfolgreichen Ausgang der Verhandlungen bist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 08.09.2023 20:51
Das wäre dann aber ein Eindruck, der auf einen Fehlschluss hindeutet. Zur Frage, wie die Verhandlungen ausgehen sollten, hat sich KDC nicht geäußert. Die Aussage war nur, dass die fehlenden persönlichen Ausgabesteigerungen ihrer-/seinerseits ja für sie/ihn zu keiner Lohnerhöhung führen würden (die sie/er sicherlich dennoch gerne hätte), wenn denn die von „Geschädigter“ vorgebrachten persönlichen Ausgabensteigerungen ein bzw. Das wesentliche (weil ständig wiederholte) Argument für Lohnerhöhungen wären…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 08.09.2023 22:52
Wir freuen uns.., wenn Brücken vergammeln...
Die Autobahn GmbH gegründet wurde um Ingenieure für 4000 € brutto zu locken..
Lächerlich..
Wir jubeln über jede vergebliche Stellenausschreibung..
Keine Bewerber..
Da bieten Städte Bewerbern ein Fahrradleasing an.., wie peinlich ist das denn?
Und liebe Leute im öffentlichen Dienst..., jeder Bürgermeister/Landrat interessiert sich 0 für euer Entgelt..
Jeder Bürgermeister/Landrat wird in öffentlicher Diskussion niemals hinter euch Beschäftigten stehen..
Jeder Bürgermeister/Landrat gibt den Spinnern, den Überheblichen, den Lügnern ( nennt man alle auch Bundesbürger ) recht...
Ihr seid Träumer...
Die Wertschätzung werdet ihr in der kommenden Tarifrunde sehen..
Bitter euere vorherige, lange Laufzeit.., mit erheblichen Reallohnverlusten..
Freut euch auf die TV Berichte während eurer Tarifverhandlungen.., wie böse ihr seid...
Niemals öffentlicher Dienst!!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Besoldungswiderspruch am 09.09.2023 01:31
Wir freuen uns.., wenn Brücken vergammeln...
Die Autobahn GmbH gegründet wurde um Ingenieure für 4000 € brutto zu locken..
Lächerlich..
Wir jubeln über jede vergebliche Stellenausschreibung..
Keine Bewerber..
Da bieten Städte Bewerbern ein Fahrradleasing an.., wie peinlich ist das denn?
Und liebe Leute im öffentlichen Dienst..., jeder Bürgermeister/Landrat interessiert sich 0 für euer Entgelt..
Jeder Bürgermeister/Landrat wird in öffentlicher Diskussion niemals hinter euch Beschäftigten stehen..
Jeder Bürgermeister/Landrat gibt den Spinnern, den Überheblichen, den Lügnern ( nennt man alle auch Bundesbürger ) recht...
Ihr seid Träumer...
Die Wertschätzung werdet ihr in der kommenden Tarifrunde sehen..
Bitter euere vorherige, lange Laufzeit.., mit erheblichen Reallohnverlusten..
Freut euch auf die TV Berichte während eurer Tarifverhandlungen.., wie böse ihr seid...
Niemals öffentlicher Dienst!!

Warum erstellt man sich dann einen Useraccount in einem Forum welches sich ,, Forum Öffentlicher Dienst" nennt? :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Suntzu am 09.09.2023 06:04
Wenn das nicht TVÖD-ähnlich ist, dann überlege auch ich mich anderweitig zu orientieren oder wieder in Richtung Selbständigkeit.

Nur mal bei mir als Beispiel:

Miete 100 € mehr
D-Ticket 49 € - brauche ich leider
Strom/Gas Erhöhug XX %
Lebensmittel ~30 %

Inwiefern sollte es deinen AG interessieren, wie du wohnst oder was du isst? Willst du ab sofort deinem Chef einen Plan vorlegen, welche Nahrungsmittel du einkaufst, oder dich dafür rechtfertigen, wohin es zum Urlaub geht? Nein? Du meinst, das geht deinen Chef nichts an? Warum führst du es dann hier als „Argument“ in Gehaltsverhandlungen an?

BTW: Wenn du das Deutschland-Ticket brauchst, dann dürfte es doch billiger sein als die Nahverkehrsangebote, die du zuvor genutzt (und nach eigener Aussage gebraucht) hast…

Soviel sollte es den AG interessieren wie es Dich interessiert ob dein Lieblingsbäcker wirtschaftlich seine Brötchen vertreibt.

Man kann ja auch ehrenamtlich arbeiten, der Bäcker seine Brötchen verschenken und dann in die Insolvenz gehen. Gibt dann halt keine Brötchen oder Arbeitsleistung mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 09.09.2023 08:12
Niemand hat verlangt, dass hier irgendwer ehrenamtlich arbeitet. O.O

Aber wieso sollten die Privatausgaben des AN irgendetwas in den Gehaltsverhandlungen zwischen AN und AG zu suchen haben? Dort geht es darum, was die Arbeitsleistung des AN denn nun Wert ist. Denn der Arbeitsvertrag sieht das Tauschgeschäft Arbeitsleistung gegen Gehalt vor. Also sollte man, wenn man für die Arbeitsleistung mehr Gehalt will, nun Gründe vorbringen, warum die eigene Arbeitsleistung mehr wert ist, als der AG dies bisher durch seine Gehaltszahlung ausdrückt.

Manchmal habe ich das Gefühl, hier wären viele gerne Beamte, da sie dort sich nicht aktiv um die Entlohnung kümmern müssen, sondern vom Dienstherrn alimentiert werden. Und der muss dabei auch noch sichern, dass diese Alimente „angemessen“ sind.

Hier dagegen bewegen wir uns im Bereich privatrechtlicher Arbeitsverträge, in der AN und AG auf Augenhöhe in die Verhandlung gehen und gemeinsam aushandeln, was denn die entsprechende Arbeitsleistung wert ist. Wenn man da rumjammern, man könne sich weniger leisten, ist die einzig richtige Reaktion zu fragen: „Ja, und was habe ich damit zu tun?“ (Das gilt beiderseitig: Wenn die AG rumjammern, sie hätten ja zu wenig Geld für Lohnerhöhungen, kann man als AN berechtigt die gleiche Frage stellen.) Es geht darum, was die Arbeitsleistung wert ist — nicht um mehr und nicht um weniger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 09.09.2023 10:04
Es geht darum, was die Arbeitsleistung wert ist — nicht um mehr und nicht um weniger.
Und mit dem, was die AGs dafür bereit sind zu zahlen, sind die allermeisten dann doch wohl auch zufrieden. Ansonsten wäre die Streikbereitschaft der AN- ob organisiert oder auch nicht - deutlich höher. Darüber freuen sich die AGs und können unterirdische Angebote unterbreiten.

Gleichzeitig wird z.B. hier "erwartet", dass die Gewerkschaften nicht so mutlos in die Verhandlungen gehen sollen. Womit sollen sie den AGs denn drohen, wenn die Streikbereitschaft so gering ist ? Völlig absurd.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 09.09.2023 10:10
Wenn das nicht TVÖD-ähnlich ist, dann überlege auch ich mich anderweitig zu orientieren oder wieder in Richtung Selbständigkeit.

Nur mal bei mir als Beispiel:

Miete 100 € mehr
D-Ticket 49 € - brauche ich leider
Strom/Gas Erhöhug XX %
Lebensmittel ~30 %

Und nicht zu vergessen, dass die Abgaben für Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung im nächsten Jahr erneut steigen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 09.09.2023 12:19
Es geht darum, was die Arbeitsleistung wert ist — nicht um mehr und nicht um weniger.
Und mit dem, was die AGs dafür bereit sind zu zahlen, sind die allermeisten dann doch wohl auch zufrieden. Ansonsten wäre die Streikbereitschaft der AN- ob organisiert oder auch nicht - deutlich höher. Darüber freuen sich die AGs und können unterirdische Angebote unterbreiten.

Gleichzeitig wird z.B. hier "erwartet", dass die Gewerkschaften nicht so mutlos in die Verhandlungen gehen sollen. Womit sollen sie den AGs denn drohen, wenn die Streikbereitschaft so gering ist ? Völlig absurd.

Bei einem Arbeitnehmermarkt wie derzeit haben Gewerkschaften sehr wohl Rückenwind. Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig.

Sinkende Mitgliederzahlen haben Gewerkschaften -wie bereits umfänglich analysiert- zu großen Teilen mit zu verantworten wie Fehlentscheidungen bei den damaligen Verhandlungen zur BAT-Reform beweisen. Zur notwendigen Modernisierung/Reform fehlt der Mut und Wille, Machtverhältnisse neu zu ordnen. Eine Fusion von IGM und Verdi -sicherlich eine große Herausforderung aus verschiedenen Gründen aber machbar- würde helfen. Wir brauchen weniger Parteidünkel und mehr arbeitnehmerfreundliches Denken in Gewerkschaften wie Verdi. Und dort speziell auch etwas niedrigere Beiträge die je nach Entgeltgruppe vom Brutto berechnet durchaus sehr spürbar sind. Auch Randgruppen wie MINT müssen mehr in den Fokus rücken. Dann klappt es auch mit mehr Mitgliedern.

Gerne stehe ich als Berater gegen angemessenen Stundensatz zur Verfügung  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.09.2023 12:39
Um etwas durchzusetzen als Gewerkschaft, muss am Ende auch ein echter Streik, der dem AG weh tut, im Raum stehen.

Da habe wir aber das Henne / Ei  Problem:
Die Gewerkschaften vertreten im Bereich TV-L nicht die Interessen der Mehrheit (>EG8) der AN, sondern natürlich die Mehrheit ihrer Mitglieder (dürften < EG10 sein).

Und dadurch haben viele auch kein Bock (mehr) sich dort gewerkschaftlich zu organisieren.

Natürlich weiß auch der AG, dass die absolute Mehrheit der AN nicht gewillt (oder in der Lage) sind auf ein Monatsgehalt (also 2x 14 Tage Generalstreik) zu verzichten.

Und der AN jammert halt über die schwache, lachshäppchen Gewerkschaft, bewegt sich selbst Null für seine Interessen.

Und selbst wenn im TV-L Bereich massiv gestreikt werden würde, wo würde es denn dem AG wirklich jucken und er würde unter (politischem) Druck geraten?
Dort wo Unternehmer und Bürger dem Staat auf die Pelle rücken würden (Auszahlung von Steuern...., Schulen, ...???) da sitzen idR genügend Beamte, die den Laden am laufen halten.
Also Vorschläge willkommen.

Bleibt nur: Liebe An, die als Alternative in die pW oder anderen öD AG gehen könnten, greift eure §16.5 Zulage ab oder geht dorthin wo es euch gegeben wird.
Und wenn nicht angefragt oder bekommen, selber Schuld, wenn ihr bleibt, denn damit seit ihr die "Looser", die es dem AG ermöglicht weiter wie bisher zu machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 09.09.2023 13:01
Niemand hat verlangt, dass hier irgendwer ehrenamtlich arbeitet. O.O

Aber wieso sollten die Privatausgaben des AN irgendetwas in den Gehaltsverhandlungen zwischen AN und AG zu suchen haben? Dort geht es darum, was die Arbeitsleistung des AN denn nun Wert ist. Denn der Arbeitsvertrag sieht das Tauschgeschäft Arbeitsleistung gegen Gehalt vor. Also sollte man, wenn man für die Arbeitsleistung mehr Gehalt will, nun Gründe vorbringen, warum die eigene Arbeitsleistung mehr wert ist, als der AG dies bisher durch seine Gehaltszahlung ausdrückt.

Manchmal habe ich das Gefühl, hier wären viele gerne Beamte, da sie dort sich nicht aktiv um die Entlohnung kümmern müssen, sondern vom Dienstherrn alimentiert werden. Und der muss dabei auch noch sichern, dass diese Alimente „angemessen“ sind.

Hier dagegen bewegen wir uns im Bereich privatrechtlicher Arbeitsverträge, in der AN und AG auf Augenhöhe in die Verhandlung gehen und gemeinsam aushandeln, was denn die entsprechende Arbeitsleistung wert ist. Wenn man da rumjammern, man könne sich weniger leisten, ist die einzig richtige Reaktion zu fragen: „Ja, und was habe ich damit zu tun?“ (Das gilt beiderseitig: Wenn die AG rumjammern, sie hätten ja zu wenig Geld für Lohnerhöhungen, kann man als AN berechtigt die gleiche Frage stellen.) Es geht darum, was die Arbeitsleistung wert ist — nicht um mehr und nicht um weniger.

Lieber Cyrix,

ich akzeptiere selbstverständlich deine Argumente und deine Standpunkte auch wenn ich öfters eher eine andere Meinung habe.

Ich würde dir gerne berichten, dass wir bei uns erhebliche Arbeitsverdichtung erleben seit 1 Jahr und wir über viele offene Stellen klagen.

Meine Tätigkeit wird nicht mehr entsprechend bezahlt und ich verliere mit immer weniger Kaufkraft die Lust an meinem Job. Kannst du das nachvollziehen? Die Einwände von anderen Usern hier, dass die Kosten steigen ist daher auch in einem Zusammenhang mit dem Job. Wenn ich fast 3 Jahre eine Nullrunde erlebe und dabei auch noch zusätzliche Sozialabgaben schultern muss, dann habe ich immer weniger Kaufkraft. Konkret teile ich dir mit: Mein Netto von September 2023 ist bei gleichem Brutto sogar im Vergleich zu meinem gleichen Bruttogehalt von Januar 2023 jetzt sogar geringer. Wie ordnest du das ein? Z. B. Brutto jeweils 4.000 Euro, Netto jetzt aber 2450 Euro statt 2.480 Euro, ohne persönliche Veränderungen bei den steuerlichen Merkmalen?

Ich kann mir einen Wechsel zur Kommune sehr gut vorstellen und werde es bei einem schlechteren Abschluss als es die Kommunen auch erreicht haben fokussieren.

Ich finde es hier aber immer wieder übel (nicht von dir), IT-ler gegen Tarifbeschäftigte in der Verwaltung oder in der Schule gegeneinander auszuspielen. Unsere Eingruppierung erfolgt nicht nach Mangel sondern nach Qualifikation. Ein Bachelor X ist genauso wertig wie ein Bachelor Y. Ein Master X ist genauso wertig wie ein Master Y. Extra Rosinen für irgendwelche Berufe lehne ich ab.

Denn dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis du da einen Mangel hast wo du dann schlechter bezahlst.

Der Ansatz muss sein, die Arbeitsbelastung wieder in einen guten Bereich zu bekommen, konkurrenzfähig zur Wirtschaft zu sein und den Lohnabstand zum Mindestlohn und Bürgergeld zu wahren.

Ein Abschluss im TV-L muss sich am TV-ÖD orientieren PLUS den deutlich späteren Verhandlungsbeginn. Daher wäre es für uns wie ich meine fair, wenn man die Tabelle des TVÖD ab dem 01.03.2024 für uns auch verwendet und die IAP vom 3.000 Euro einmalig im Februar 2024 auszahlt. Das dürfte sicher auch technisch umzusetzen sein, wenn man sich im Dezember einigt. Zur Not erfolgt die Einmalzahlung ebenfalls per 01.03.2024. Und dann könnte man im Januar 2025 erneut verhandeln und sich dann auch um Punkte wie JSZ und Arbeitszeit und sowas plus Tariferhöhung unterhalten.

Ich wünsche euch einen schönen Sommersamstag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.09.2023 14:01
Ich finde es hier aber immer wieder übel (nicht von dir), IT-ler gegen Tarifbeschäftigte in der Verwaltung oder in der Schule gegeneinander auszuspielen. Unsere Eingruppierung erfolgt nicht nach Mangel sondern nach Qualifikation. Ein Bachelor X ist genauso wertig wie ein Bachelor Y. Ein Master X ist genauso wertig wie ein Master Y. Extra Rosinen für irgendwelche Berufe lehne ich ab.
Nein, dass ist in der derzeitigen Entgeltordnung nicht so und macht auch keinen Sinn.
Warum sollte Arbeit nicht anhand der Wertigkeit der Arbeit bezahlt werden, sondern rein nach Abschluss?
In sofern: Nein, ein Bachelor X ist nicht genauso wertig wie ein Bachelor Y.
Beide haben unter Umständen den gleichen Zeitaufwand und die gleiche Geistige Höhe um diesen Abschluss zu erreichen, aber sie haben damit nicht automatisch die gleiche Wertigkeit am Arbeitsmarkt.

Ich kann nachvollziehen und gehe da durchaus mit, dass man in der Entgeltordnung keine extra Rosinen für irgendwelche Berufe einpflegt und damit einen gewissen sozialen oder gar sozialistischen Gedanken hegt und pflegt.
Aber da wir auf einem Arbeitsmarkt sind, und der Geldgeber deine Meinung zu 100% nicht teilt und damit wir eben einen Nachteil am Arbeitsmarkt haben, sollte es zumindest mehr Möglichkeiten für den öD AG geben, hier annähernd mit bieten zu können.
Zitat
Denn dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis du da einen Mangel hast wo du dann schlechter bezahlst.

Der Ansatz muss sein, die Arbeitsbelastung wieder in einen guten Bereich zu bekommen, konkurrenzfähig zur Wirtschaft zu sein
Durchaus, aber in dem wir uns nicht wie die Wirtschaft an der Wertigkeit der Arbeit, sondern nur an Abschlüsse orientieren, werden wir nicht konkurrenzfähig.

Daher klar meine Forderung: SCheiß auf höheres Entgelt in der Entgeltordnung für MINTler, wir brauchen mehr Freiheiten, damit die öD AGs die theoretische tarifliche Möglichkeit haben individuell für einzelnen wesentlich mehr zu zahlen.
(Förderliche Zeiten uneingeschränkt anerkennen + §16.5 ohne Einschränkungen und nur evtl. monetäre begrenzt auf 40% der stufe 3)

Zitat
und den Lohnabstand zum Mindestlohn und Bürgergeld zu wahren.
Das bedeutet für mich, dass EG1S2 nur unwesentlich höher als Mindestlohn bezahlt werden muss, denn das sind doch genau die Mindestlohnjobs, ansonsten ist die Wirtschaft hier wiederum billiger als der öD und wir können solche Menschen nicht einstellen.

Zum Bürgergeld:
Nun, da könnte der öD wieder mit Kinderzuschlägen winken, ansonsten wüsste ich nicht wie da ein AG den abstand zum Bürgergeld wahren soll?
Hast du da andere Ideen?

Zitat
Ein Abschluss im TV-L muss sich am TV-ÖD orientieren PLUS den deutlich späteren Verhandlungsbeginn. Daher wäre es für uns wie ich meine fair, wenn man die Tabelle des TVÖD ab dem 01.03.2024 für uns auch verwendet und die IAP vom 3.000 Euro einmalig im Februar 2024 auszahlt. Das dürfte sicher auch technisch umzusetzen sein, wenn man sich im Dezember einigt. Zur Not erfolgt die Einmalzahlung ebenfalls per 01.03.2024. Und dann könnte man im Januar 2025 erneut verhandeln und sich dann auch um Punkte wie JSZ und Arbeitszeit und sowas plus Tariferhöhung unterhalten.
Ja, das wäre ein Ansatz, wobei wann die 3000 kommen eigentlich wurscht ist.
Und das Ganze mit einer Laufzeit von max. 18 Monaten
Zitat
Ich wünsche euch einen schönen Sommersamstag.
Dito
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 09.09.2023 14:24
Moin DerBoss,

klar kann ich nachvollziehen, dass keine/ kaum Gehaltssteigerungen bei steigenden Preisen Arbeitnehmern weh tun. Das ist ja kein Phänomen, was auf den öffentlichen Dienst beschränkt ist, sondern allgemein in der Gesellschaft in den letzten Jahren aufgetreten ist. (Drum auch hier die Nachfrage, warum hier teilweise recht lautstark Forderungen erhoben werden, dass dieser Kaufkraftverlust vollständig ausgeglichen bzw. sogar überkompensiert werden müsse, wenn dies in der Gesamtgesellschaft nicht der Fall ist und keine besonderen Argumente, warum es dem öD anders gehen sollte, hervorgebracht wurden.)

Und natürlich hätte auch ich, wie jeder andere hier auch, gern mehr Gehalt. Warum auch nicht? Umgedreht wollen die AG möglichst wenig zahlen. Und das sollten sie, aus Sicht des Steuerzahlers, der wir ja auch alle sind, auch. Nur ist es eben kein Argument und auch nicht zielführend, wenn jetzt beide Seiten in die Verhandlungen gehen und jeweils beklagen, wie schlecht es ihnen doch geht (gestiegene Preise vs. klamme Kassen). Das hilft niemandem weiter und führt auch nur zu verhärteten Fronten, da diese unbestreitbaren Fakten ja kein Aufweichen, keinen Kompromiss zulassen. Es sind jeweils ultimative Aussagen.

Zur Frage der Organisation sehe ich da zwei Punkte: Einerseits muss die AG-Seite marktwirtschaftlich aggieren, also sichern, dass das benötigte Personal auch eingeworben werden kann (was marktübliche Bezahlung voraussetzt) -- oder eben die Aufgaben zusammenkürzen. Letzteres wäre eine politische Diskussion, die durch Wahlen geklärt werden muss, also in den Tarif-Verhandlungen kein Thema ist. Es verbleibt also von der AG-Seite in den Verhandlungen daraufhinzuwirken, dass offene Stellen, die auch benötigt werden, besetzt werden können. Und das ist durchaus Berufsgruppen-spezifisch. Andererseits organisiert sich die Arbeitnehmerschaft in Gewerkschaften, um so in der Masse einen besseren Verhandlungshebel zu erhalten: Wenn ein Arbeitnehmer streikt, oder mit Weggang droht, kann das die AG-Seite zumeist leicht verschmerzen. Wenn dies relevante Anteile der Belegschaft tun, dann nicht mehr. Hier können also diejenigen Berufsgruppen, die einen entsprechenden Hebel besitzen, und für die das Nicht-Tätigsein (i.S. von Streik oder unbesetzter Stelle) die AG-Seite unter Druck setzen würde, auch ein besseres Ergebnis für solche Berufsgruppen und Einzelpersonen erreichen, als diese in individueller Verhandlung erzielen hätten können.

Zusammengefasst ergibt sich also, dass die Berufsgruppen, welche die beste Verhandlungsposition haben, hier diejenigen sind, um die es maßgeblich geht. Diese können dann alle anderen mitziehen. Wenn aber eben jene Gruppen einerseits nicht (wesentlich) organisiert sind und auch die organisierte Arbeitnehmerschaft (aka Gewerkschaften) deren Positionen nicht zumindest ausdrücklich mitvertreten, dann ist das System dysfunktional. Dann bricht auch der Zusammenhalt in der Arbeitnehmerschaft auseinander und man hat die Bereiche, in denen kein geeignetes Personal mehr angeworben werden kann, eben weil nicht marktgerecht bezahlt wird. (Und, man kommt in diesen Bereichen in die kuriose Situation, dass man eher auf die AG-Angebote hoffen muss, während man auf nicht zu viel Stärke der Gewerkschaft, diese Angebote wieder zu Ungunsten der unterbezahlten Berufsgruppen umverteilt werden, setzen muss. Als Stichwort aus den TVöD-Verhandlungen sei hier die verdi-Einschätzung, dass das AG-Angebot von gleicher prozentualer Jahressonderzahlung für alle Entgeltgruppen "unsozial" sei, angegeben. Damit hat man sich bei den Berufsgruppen, bei denen die Stellenbesetzung schwierig ist, nicht unbedingt Freunde gemacht...)

Sinnvoll wäre es m.E., wenn verdi, DBB, GEW und Co. gezielt entsprechende Berufsgruppen ansprechen und mobilisieren würden. Wenn im Zuge der Lehrerknappheit einfach mal auch nur für eine Woche alle angestellten Lehrkräfte streiken würden, wäre der Teufel los. Eltern in der gesamten Wirtschaft müssten wieder ins Home-Office wechseln, um ihre Kinder zu betreuen. Nur als Beispiel. Aber man bekommt keine EG13-Lehrkraft zum Streik überzeugt, wenn man wahrnehmen muss, dass man von der AN-Vertretung in den Verhandlungen gar nicht thematisiert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 09.09.2023 15:10
Die gezielte Ansprache seitens Verdi lässt zum Beispiel bei Berufsgruppen wie Ingenieuren oder ITlern massiv zu wünschen übrig. Prozentuale Steigerungen als unsozial zu titulieren zeigt die Denkweise. Warum daher Mitglied bei Verdi als MINT-Beruf -mit hohen Beiträgen- wenn eigene Interessen zugunsten kleiner und mittlerer EGs ohnehin wenig Raum einnehmen? Sieht so echte Solidarität aus?

Letztlich sollte sich der TV-L mindestens am TVöD orientieren, welcher zum Beispiel bei EG12 ab März 2024 einschließlich JSZ über 12 Prozent Vorsprung gegenüber derzeitigen TV-L hat. Der ÖD steht hier im gegenseitigen Wettbewerb. Die Forderungen müssten daher höher ausfallen.

Frage an die Gewerkschaften: Wie wollen Verdi und Co. hier konkret vorgehen, auch um MINT-Kollegen zu überzeugen dass eine Mitgliedschaft sinnvoll ist?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.09.2023 16:48
Sinnvoll wäre es m.E., wenn verdi, DBB, GEW und Co. gezielt entsprechende Berufsgruppen ansprechen und mobilisieren würden. Wenn im Zuge der Lehrerknappheit einfach mal auch nur für eine Woche alle angestellten Lehrkräfte streiken würden, wäre der Teufel los. Eltern in der gesamten Wirtschaft müssten wieder ins Home-Office wechseln, um ihre Kinder zu betreuen. Nur als Beispiel. Aber man bekommt keine EG13-Lehrkraft zum Streik überzeugt, wenn man wahrnehmen muss, dass man von der AN-Vertretung in den Verhandlungen gar nicht thematisiert wird.
Schön wäre es, wenn
a) Diese Wirkung da wäre -> ich denke nein, da werden dann halt Stunden ausfallen und die Schüler massenhaft von den Beamten betreut, so dass die Masse der Eltern nichts organisieren muss
b) man auch entsprechende Lehrer finden würde, die das machen.

Da sehe ich dann doch eher eine Chance, dass der Uni Betrieb lahmgelegt werden kann vom TV-L und die Studies auf die Straße gehen, weil sie ein Semester verlieren könnten (da NIX Labor, NIX PflichtPraktika, ...) oder weil sie mitkämpfen für eine bessere "zukünftige" Bezahlung.

Aber andererseits, wenn würde das stören?

Jemand eine Idee für andere streikfähige Berufsgruppen, die nicht von Beamten abgefedert werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 09.09.2023 17:20
Es würde an Hochschulen genügen wenn die paar Laboringenieure und IT-Kollegen einige Tage streiken. Dann steht recht rasch die ganze Infrastruktur still wenn Server und Software bei Störungen ausfallen. Typische Bereiche mit besonderem Mangel an hinreichend Personal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.09.2023 17:28
Es würde an Hochschulen genügen wenn die paar Laboringenieure und IT-Kollegen einige Tage streiken. Dann steht recht rasch die ganze Infrastruktur still wenn Server und Software bei Störungen ausfallen. Typische Bereiche mit besonderem Mangel an hinreichend Personal.
Und, was davon wird bei dem AG den Druck erhöhen oder bis in die Presse gelangen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 09.09.2023 17:36
Nicht unterschätzen. Günstig gestreut landet sowas rasch in der Presse. Wenn Sitzungen u.a. mit politischen Entscheidern dann ins Wasser fallen bringt das auch Aufmerksamkeit. Wenn dann noch Unikliniken wie Heidelberg und Mannheim in Nobetrieb gehen bringt das gewiss Stress bei den AG. War halt einfacher zu BAT-Zeiten, insofern haben Gewerkschaften hier strategisch zu leichtfertig an Streikkraft eingebüßt bei der damaligen Reformwie ich finde....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 09.09.2023 18:05
Die gezielte Ansprache seitens Verdi lässt zum Beispiel bei Berufsgruppen wie Ingenieuren oder ITlern massiv zu wünschen übrig. Prozentuale Steigerungen als unsozial zu titulieren zeigt die Denkweise. Warum daher Mitglied bei Verdi als MINT-Beruf -mit hohen Beiträgen- wenn eigene Interessen zugunsten kleiner und mittlerer EGs ohnehin wenig Raum einnehmen? Sieht so echte Solidarität aus?

Da STREIK ein Grundrecht ist, benötigt man eine Gewerkschaft lediglich dazu, dass diese zum Streik aufruft. Wenn ich als AN in keine Gewerkschaft eintreten kann, weil ich mich nicht vertreten sehe, streike ich halt auf eigene Kosten. OK-sich selber zu bewegen für mehr Gehalt ist natürlich nicht drin- da hilftt Jammner natürlich mehr.

Und deshalb wird es so kommen wie immer - nur dieses Mal noch schlimmer als im TVÖD: Die AGs werden den wirstchaftlichen Abschwung als das Argument heranziehen und entsprechend öffentlichkeitswirksam gegen die AN aufhetzen- darni  sind sie richtig gut. Ich gehe von maximal 75% des TVÖD-Ergebnisses aus- eher weniger- leider.

Oder aber ich bin wirklich eine Granate und drohe dem AG mit Wechsel; so dass dieser freiwwillig mehr als das Verhandlunsgergebnis rausrückt.Dies betrifft m.E. aber maximal 5% der AN
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 09.09.2023 18:07
Was hat das mit dem Inhalt des Zitates zu tun?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.09.2023 18:29
Die gezielte Ansprache seitens Verdi lässt zum Beispiel bei Berufsgruppen wie Ingenieuren oder ITlern massiv zu wünschen übrig. Prozentuale Steigerungen als unsozial zu titulieren zeigt die Denkweise. Warum daher Mitglied bei Verdi als MINT-Beruf -mit hohen Beiträgen- wenn eigene Interessen zugunsten kleiner und mittlerer EGs ohnehin wenig Raum einnehmen? Sieht so echte Solidarität aus?

Da STREIK ein Grundrecht ist, benötigt man eine Gewerkschaft lediglich dazu, dass diese zum Streik aufruft. Wenn ich als AN in keine Gewerkschaft eintreten kann, weil ich mich nicht vertreten sehe, streike ich halt auf eigene Kosten. OK-sich selber zu bewegen für mehr Gehalt ist natürlich nicht drin- da hilftt Jammner natürlich mehr.
Korrekt,
wenn man aber als Ziel des Streikes eine Benachteiligung der einen Hälfte der Angestellten ausruft, dann fällt es dieser Hälfte sicherlich schwer sich aufzuraffen beim Streik mitzumachen, da kann man seine Zeit in der Tat lieber mit Bewerbungsschreiben verbringen.

Zitat
Und deshalb wird es so kommen wie immer - nur dieses Mal noch schlimmer als im TVÖD: Die AGs werden den wirstchaftlichen Abschwung als das Argument heranziehen und entsprechend öffentlichkeitswirksam gegen die AN aufhetzen- darni  sind sie richtig gut. Ich gehe von maximal 75% des TVÖD-Ergebnisses aus- eher weniger- leider.

Oder aber ich bin wirklich eine Granate und drohe dem AG mit Wechsel; so dass dieser freiwillig mehr als das Verhandlunsgergebnis rausrückt.Dies betrifft m.E. aber maximal 5% der AN
Man braucht nicht eine Granate zu sein, sondern einfach ein Mensch, der seinen Wert am Arbeitsmarkt kennt und dafür bereit ist ein kleines Risiko einzugehen.

Aber wie du schon sagst, jammern diese lieber rum, kriegen es noch nicht mal gebacken, vom AG eine Stufenzulage zu erwirken, sind dem AG also nicht mehr Wert als das was er geben muss und wundern sich, dass sie nicht mehr kriegen.

Wer nur darauf wartet, dass die anderen für einen die Kastanien holt, bekommt halt nichts, sowohl der Gewerkschaftler, als auch der nur Angestellter, der sich in den TV Vertrag eingeklinkt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 09.09.2023 23:55
Wir freuen uns.., wenn Brücken vergammeln...
Die Autobahn GmbH gegründet wurde um Ingenieure für 4000 € brutto zu locken..
Lächerlich..
Wir jubeln über jede vergebliche Stellenausschreibung..
Keine Bewerber..
Da bieten Städte Bewerbern ein Fahrradleasing an.., wie peinlich ist das denn?
Und liebe Leute im öffentlichen Dienst..., jeder Bürgermeister/Landrat interessiert sich 0 für euer Entgelt..
Jeder Bürgermeister/Landrat wird in öffentlicher Diskussion niemals hinter euch Beschäftigten stehen..
Jeder Bürgermeister/Landrat gibt den Spinnern, den Überheblichen, den Lügnern ( nennt man alle auch Bundesbürger ) recht...
Ihr seid Träumer...
Die Wertschätzung werdet ihr in der kommenden Tarifrunde sehen..
Bitter euere vorherige, lange Laufzeit.., mit erheblichen Reallohnverlusten..
Freut euch auf die TV Berichte während eurer Tarifverhandlungen.., wie böse ihr seid...
Niemals öffentlicher Dienst!!

Warum erstellt man sich dann einen Useraccount in einem Forum welches sich ,, Forum Öffentlicher Dienst" nennt? :o
Wir halten zu euch Beschäftigten in der nächsten Tarifrunde..
Das Problem ist natürlich keine Partei sagt dem deutschen Pöbel..die im öffentlichen Dienst brauchen wir..
Eine schwache Gewerkschaft.., Hass der deutschen Pöbelbürger.., ARD/ZDF/N24/WELT verbreiten in entscheidenden Nuancen Unwahrheiten ..
All das machen Tarifverhandlungen schwierig..
Wir finden es gut:
Berufsfeuerwehren finden keine Bewerber..
Von Ingenieuren und Meistern reden wir lieber nicht..
Die lachen sich schlapp..über ein Angebot von 3800 - 4000 € im Monat..
Lehrer sind rar..., mit besseren Gehältern würde die man aber auch finden..
Ungut finden wir:
Gezielt geschürter Hass der ARD und ZDF gegenüber den Beschäftigten im öffentlichen Dienst sorgen dafür.., da will keiner mehr hin..in den öffentlichen Dienst...
Asoziale Eltern beschimpfen Lehrkräfte..., beschweren sich über einen unsicheren Weg ihrer Kinder auf dem Weg zur Schule.., lachend im Bett schlafend..
Kein mehr Geld für Kinder in Händen dieser Eltern...
"Schutzsuchende" aus den Maghreb müssen raus aus Deutschland..
100 000 Tausende von denen zocken D ab und sorgen dafür das für Lehrer kein Geld da ist..
Asyl?
Irre..!
Wir gönnen den Beschäftigten der Länder sofort die 3000 € "Inflationsprämie" und einen großen Schluck aus der Pulle.., sofort anschließend mindestens 10 % Entgeltsteigerung.., Laufzeit 12 Monate..
Das Problem:
ARD/ZDF/N24/WELT werden gezielt Unwahrheiten berichten und bewusst Hass schüren...
Deutschlands Politik und vor allem deren Bürger sind nicht reif für eine Führungsrolle in der Welt..
"Windräder ja aber nicht in meiner Nähe"..., ein verwöhntes Volk..
Der Abstieg beginnt..., man geht ohne zu reagieren in Liga 2 oder 3 ?
Wir lachen drüber..
Alles Gute den Beschäftigten der Länder..
Update: Japan traut sich Deutschlands Fußballer zu besiegen..1:4..
Passt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Krokodigel am 10.09.2023 10:18
Ist wieder spät geworden, hm?  ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 10.09.2023 11:47
Ein Ergebnis unterhalb TVöD sehe ich in Summe als ausgeschlossen an. Vielleicht mit anderen Nuancen. Ich kenne die Eingruppierungsstruktur nicht, sodass ich nicht weiß ob Verdi hier auch ihre unsägliche Sozialismuskomponente zum heiligen Gral erhebt und eine Amgleichung der JSZ als „krass unsozial“ bezeichnen würde.

Aber das man wirklich nennenswert über die Laufzeit unterhalb des TVöD abschließt können sich doch beide Seiten nicht wirklich leisten? Natürlich muss dafür erstmal der Eindruck vermittelt werden das dafür hart gekämpft werden musste bzw. beide an Äußerste gegangen sind. Aber das ist halt die übliche Folklore.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.09.2023 13:15
Ein Ergebnis unterhalb TVöD sehe ich in Summe als ausgeschlossen an...

Da unterschätzen Sie aber die AGs. Die haben es geschafft, in der Öffentlichkeit ein Klima herzustellen, dass Tarifforderungen der AN für den ÖD grundsätzlich kritisch gesehen werden. Und da kommt den AGs der wirtschaftliche Abschwung sehr gelegen.

Gleichzeitig ist die Streikbereitschaft im Bereich der TDL noch geringer ausgeprägt als beim TVÖD. Und so können die AGs die Gewerkschaften genüsslich fragen, womit sie denn drohen wollen, wenn die AGs deren Forderungen nicht erfüllen.

Und selbst wenn es zu (längerfristigen) Streiks kommen sollte; die AGs können sehr, sehr viel aushalten. Wie auch z.B. beim 4-wöchigen SuE-Streik 2015 werden sie davon Betroffene gegen die AN aufhetzen. Damals wurden Erzieherinnen vor den geschlossenen Kitas z.T. verbal und körperlich angegangen; das haben die AGs natürlich verurteilt. Aber gleichzeitig sie hatten sie viel Verständnis für die verzweifelten Eltern.

Von daher ist ein Tarifergebnis deutlich unterhalb dem des TVÖDs schon jetzt absehbar. Und die allermeisten, die für diesen Fall mit dem Wechsel drohen, bleiben am Ende doch wieder. Der Eine baut gerade ein Haus, die andere hat eine sehr kleinen Fahrtweg zur Arbeit und und und. Ein Fest für die AGs
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 10.09.2023 13:36
Ein Ergebnis unterhalb TVöD sehe ich in Summe als ausgeschlossen an...

Da unterschätzen Sie aber die AGs. Die haben es geschafft, in der Öffentlichkeit ein Klima herzustellen, dass Tarifforderungen der AN für den ÖD grundsätzlich kritisch gesehen werden. Und da kommt den AGs der wirtschaftliche Abschwung sehr gelegen.

Gleichzeitig ist die Streikbereitschaft im Bereich der TDL noch geringer ausgeprägt als beim TVÖD. Und so können die AGs die Gewerkschaften genüsslich fragen, womit sie denn drohen wollen, wenn die AGs deren Forderungen nicht erfüllen.

Und selbst wenn es zu (längerfristigen) Streiks kommen sollte; die AGs können sehr, sehr viel aushalten. Wie auch z.B. beim 4-wöchigen SuE-Streik 2015 werden sie davon Betroffene gegen die AN aufhetzen. Damals wurden Erzieherinnen vor den geschlossenen Kitas z.T. verbal und körperlich angegangen; das haben die AGs natürlich verurteilt. Aber gleichzeitig sie hatten sie viel Verständnis für die verzweifelten Eltern.

Von daher ist ein Tarifergebnis deutlich unterhalb dem des TVÖDs schon jetzt absehbar. Und die allermeisten, die für diesen Fall mit dem Wechsel drohen, bleiben am Ende doch wieder. Der Eine baut gerade ein Haus, die andere hat eine sehr kleinen Fahrtweg zur Arbeit und und und. Ein Fest für die AGs

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Dann wird die Motivation im Kollegenkreis weiter sinken bzw. die Zahl der Minderleister weiter wachsen. Vermutlich muss man differenzieren. Die Wechselbereitschaft zumindest im MINT-Bereich ist insgesamt höher einzuschätzen. Anhaltende Abwerbeversuchen auch aus anderen Teilen des ÖD sind hier auch bei älteren Kollegen die Regel. Vermutlich wird aber in der Tat gerade im Bereich der Verwaltungen die Bequemlichkeit überwiegen.

Denken wir mal positiv. Möglicherweise wird doch das Füllhorn der Weisheit im Rahmen der Tarifverhandlungen ausgeschüttet. Mit in Folge halbwegs tragbaren Abschluss. Ansonsten selbstverständlich wechseln wenn die Bedingungen nicht mehr passen oder Zulage nach 16.5 aushandeln. Spätestens wenn dann die Babyboomer in Rente sind wird die Rechnung für den ÖD und Gewerkschaften kommen. Nur noch eine Frage der Zeit....

Für mutige Arbeitnehmer mit Willen zur Weiterentwicklung sind die Zeiten hervorragend!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 10.09.2023 13:43
Vielleicht probieren es die Gewerkschaften mal weiter damit, dass bereits aktuell 360.000 Stellen unbesetzt sind und bis 2030 1,3 Millionen DK in Rente oder Pension gehen? Aber sollen ruhig alle weiter die Augen davor verschließen, dann droht nicht nur der Kollaps, dann wird er kommen. Soll nur keiner sagen, das wäre nicht absehbar gewesen.

Und an @skiveren, lass das mal untersuchen, kann echt nicht gesund sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 10.09.2023 16:34
Leider gibt es gerade bei MINT-Berufen häufig keine Option auf Verbeamtung. Wäre auch ein Lösungsansatz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.09.2023 17:08
Vielleicht probieren es die Gewerkschaften mal weiter damit, dass bereits aktuell 360.000 Stellen unbesetzt sind und bis 2030 1,3 Millionen DK in Rente oder Pension gehen?

Und- interessiert die AGs nur dann, wenn tatsächlich ein Kollaps unmittelbar bevorsteht- siehe SuE-Zulage in 2022 oder wenn durch lange Streiks tatsächlich wirtschaftliche Probleme entstehen wie bei den Pflegekräften an Uniklinken, die im letzten Jahr 79 Tage gestreikt hatten. Ansonsten haben die AGs noch viel Zeit. Ein voraussschauendes Handeln- wie es jedem AN abverlangt wird - liegt bei den AGs in keinster Weise vor.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.09.2023 19:32
Leider gibt es gerade bei MINT-Berufen häufig keine Option auf Verbeamtung. Wäre auch ein Lösungsansatz.
Igitt, nein, das ist kein Lösungsansatz, BSCler müssen sich durch die A10 nach oben dienen.
Und Dipl. bleiben bei der A14 hängen, wenn sie arbeiten und nicht führen.

Also ich finde Beamtentum absolut unattraktiv und habe stets dankend abgelehnt und meine Freiheit genossen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 10.09.2023 19:34
Für mutige Arbeitnehmer mit Willen zur Weiterentwicklung sind die Zeiten hervorragend!
Deswegen muss die Öffnung der 16.5 her (kostet erstmal 0 €) und förderliche Zeiten ohne Grenzen, damit man nicht diskutieren muss, sondern klar eine Stufe ohne Gerede anbieten kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 10.09.2023 19:40

Und- interessiert die AGs nur dann, wenn tatsächlich ein Kollaps unmittelbar bevorsteht- siehe SuE-Zulage in 2022 oder wenn durch lange Streiks tatsächlich wirtschaftliche Probleme entstehen wie bei den Pflegekräften an Uniklinken, die im letzten Jahr 79 Tage gestreikt hatten. Ansonsten haben die AGs noch viel Zeit. Ein voraussschauendes Handeln- wie es jedem AN abverlangt wird - liegt bei den AGs in keinster Weise vor.

Das mag ja sein, dass die AG das (noch) nicht sehen müssen, hindert aber nicht die Gewerkschaft es als Argument zu nutzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 10.09.2023 19:43
Leider gibt es gerade bei MINT-Berufen häufig keine Option auf Verbeamtung. Wäre auch ein Lösungsansatz.

Die Verbeamtung gehört mit Ausnahme von Justiz, Polizei und Berufsfeuerwehr abgeschafft und nicht ausgedehnt. Auch ein Thema, wo die Politik nicht und/oder falsch entscheidet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 10.09.2023 19:46
Wenn das nicht TVÖD-ähnlich ist, dann überlege auch ich mich anderweitig zu orientieren oder wieder in Richtung Selbständigkeit.

Nur mal bei mir als Beispiel:

Miete 100 € mehr
D-Ticket 49 € - brauche ich leider
Strom/Gas Erhöhug XX %
Lebensmittel ~30 %

Inwiefern sollte es deinen AG interessieren, wie du wohnst oder was du isst? Willst du ab sofort deinem Chef einen Plan vorlegen, welche Nahrungsmittel du einkaufst, oder dich dafür rechtfertigen, wohin es zum Urlaub geht? Nein? Du meinst, das geht deinen Chef nichts an? Warum führst du es dann hier als „Argument“ in Gehaltsverhandlungen an?

Ich habe lediglich dargelegt, wie sich mein privates Leben "unverschuldet" verteuert hat.

Also Tarifbeschäftigter kann ich nicht viel "verhandeln".

Meinen Chef wird es insofern soweit interessieren, wenn ich den Laden verlasse und er vermutlich keinen Nachfolger findet.

Adressat meines Geweines war eher Verdi...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 10.09.2023 19:59
Die Verbeamtung gehört mit Ausnahme von Justiz, Polizei und Berufsfeuerwehr abgeschafft und nicht ausgedehnt. Auch ein Thema, wo die Politik nicht und/oder falsch entscheidet.

Sehe ich genau so, die aktuelle Verbeamtungspraxis sieht leider oftmals wieder ganz anders aus. Es wird gefühlt Hinz und Kunz verbeamtet, um eine Beschäftigung im ÖD attraktiver zu machen und gerade jüngere Leute in die Welt "ÖD" zu locken.

Die aufgeschobene Kostenexplosion kommt auf die Dienstherren mit der Pensionierungswelle der Boomergeneration in den kommenden 10-15 Jahren zu. Auch in dieser Zeit wurde Hinz und Kunz verbeamtet und die tatsächlichen Kosten jedes Beamtenverhältnisses werden seither nur in die Zukunft verschoben, das dicke Ende kommt aber noch.

Da der Kuchen absehbar nicht mehr wachsen wird, und immer mehr hungrige Mäuler am Tisch sitzen, kann ich daher keinem jungen Menschen mehr ernsthaft empfehlen einer Beschäftigung im Öffentlichen Dienst nachzugehen. Besser ist ein Eintritt im letzten Drittel/Viertel des Berufslebens, wenn man in der freien Wirtschaft schon gutes Geld verdient hat, bis zur Rente noch eine ruhigere stressfreiere Kugel schieben will und das Sicherheitsbedürfnis durch "Angst vor Jobverlust im Alter" stärker wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 11.09.2023 08:33
Ein sehr kluger Kommentar, danke dafür. Prinzipiell volle Zustimmung. Man sieht aber am Beispiel der Lehrer in Berlin, welche Bedeutung eine Verbeamtung offenbar hat um Bewerber zu locken.

Insofern stellt sich die mögliche Frage: Ist eine Verbeamtung offenbar attraktiv genug ab A12 aufwärts oder schlicht das Angestelltenverhältnis bei vergleichbaren Tätigkeiten einfach zu schlecht bezahlt? Bekanntlich passt dazu  noch die Thematik "weniger Netto vom Brutto"....

Bei höher qualifizierten Berufen bzw. entsprechenden Stellen besteht jedenfalls Nachholbedarf. Nicht so bei kleinen und mittleren EG.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.09.2023 08:44
Insofern stellt sich die mögliche Frage: Ist eine Verbeamtung offenbar attraktiv genug ab A12 aufwärts oder schlicht das Angestelltenverhältnis bei vergleichbaren Tätigkeiten einfach zu schlecht bezahlt? Bekanntlich passt dazu  noch die Thematik "weniger Netto vom Brutto"....
Monetär?
Für den Studierten, der im TV EG10-EG13er Tätigkeiten macht?
(oder etwas für den FIler, der bei A6  startet und dessen feuchter Traum eine A9Z wäre?
Der dürfte idR erst die letzten 10 Jahre einen A13er gD Posten bekleiden.
Und mit Glück nach 10 Jahren tatsächlich eine A12 haben.
kann man sich ja ausrechnen ob es sich monetär lohnt.

Zitat
Bei höher qualifizierten Berufen bzw. entsprechenden Stellen besteht jedenfalls Nachholbedarf. Nicht so bei kleinen und mittleren EG.
Aber eben nicht bundesweit und überall und bei allen Stellen, bzw. nicht gleich hoher Nachholbedarf.
Daher plädiere ich auch für eine Öffnung der freien Verhandlungsfähigkeiten der Dienststellen.
Dann können die Dienststellen, die wollen (und entsprechende Personaler sich herangezüchtet haben) auch marktgerecht bezahlen.

Zumindest ist im Bereich Informatik die Bewerberlage nur dann dünn, wenn man einigermaßen Deutschkenntnisse als Voraussetzung benötigt.

Andererseits, ist halt für den Rest das Image der Behörden einfach grottig und da müsste man mit 6stelligen Lohn in der Annonce werben, um sie zu erreichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.09.2023 09:44
Naja warten wir mal ab was bei rum kommt am Ende. Das ist vielleicht auch einer der Gründe für mangelnde Streikbereitschaft. Es ist in vielen Bereichen eben doch ein AN-Markt. Gefällt das Ergebnis nicht und individuelle Verhandlungen führen auch zu nichts, kann man ggf. recht problemlos wechseln. An mangelnden Alternativen liegt es häufig nicht.
Ich für meinen Teil habe mich nach den letzten Nullrunden bequem in die Hängematte gelegt und warte auf die Erweckung. Bei deutlich unter 10% Tarifzuschlag bleibe ich da auch liegen und mache nur das nötigste mit mäßiger Lust und in eher mittlerer Qualität. Der Bürger hat sich doch eh schon an den Stillstand und die Minderleistung gewöhnt - wollen wir ihn doch lieber nicht durch zunehmende Tätigkeit oder Qualität verunsichern.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.09.2023 09:50
Ich kommentiere kurz 3 Statements, der letzten Tage:

1. Fusion Verdi und IGM. Wieso sollte die IGM das tun wollen? Die haben einen Bereich, der super organisiert ist und damit gute Dinge durchgesetzt hat und durchsetzen kann. Wieso sollten die sich die Verdi-Schlafnasen dazuholen um das Niveau merklich zu senken? Es gibt aber auch andere Argumente: Zum einen sind die Arbeitsbereiche sehr unterschiedlich, sodass eine Generalisierung keinen Sinn macht und zum anderen würden sich die Führungsebenen selbst beschneiden.

2. Verbeamtung. Es wäre einfach: Macht die Angestellten-Jobs einfach attraktiver. Gerade für Lehrer war/ist es deutlich attraktivier verbeamtet zu sein, und so haben die verbeamtenden Bundesländer alle abgesaugt bis dann doch viele Länder zum Verbeamten zurückgekommen sind um die eigenen Jung-Lehrer zu halten. Ergo: Macht das Angestelltenverhältnis interessanter und gleicht die Nachteile zum Beamtentum über andere Dinge - z.B. Bezahlung wieder aus.

3. Inflation und AG-Gejammer. Hier ists doch einfach: An der Inflation verdient der Staat ja mit - sei es über die MWSt, die Lohnsteuer, die Körperschaftssteuer oder andere Verbrauchssteuern. Dieses "Mehr" kann er nach Abzug der eigenen Inflationskosten entweder nutzen um die Zahler zu entlasten oder eben um seine Leute angemessen zu bezahlen. Die Besonderheit? Im Öffentlichen Dienst ist die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale eher gering. Es könnten ein paar Gebühren steigen, aber asonsten werden ja kaum Kosten an den Markt weitergegeben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 11.09.2023 10:02
Die Verbeamtung gehört mit Ausnahme von Justiz, Polizei und Berufsfeuerwehr abgeschafft und nicht ausgedehnt. Auch ein Thema, wo die Politik nicht und/oder falsch entscheidet.

Sehe ich genau so, die aktuelle Verbeamtungspraxis sieht leider oftmals wieder ganz anders aus. Es wird gefühlt Hinz und Kunz verbeamtet, um eine Beschäftigung im ÖD attraktiver zu machen und gerade jüngere Leute in die Welt "ÖD" zu locken.

Die aufgeschobene Kostenexplosion kommt auf die Dienstherren mit der Pensionierungswelle der Boomergeneration in den kommenden 10-15 Jahren zu. Auch in dieser Zeit wurde Hinz und Kunz verbeamtet und die tatsächlichen Kosten jedes Beamtenverhältnisses werden seither nur in die Zukunft verschoben, das dicke Ende kommt aber noch.

Da der Kuchen absehbar nicht mehr wachsen wird, und immer mehr hungrige Mäuler am Tisch sitzen, kann ich daher keinem jungen Menschen mehr ernsthaft empfehlen einer Beschäftigung im Öffentlichen Dienst nachzugehen. Besser ist ein Eintritt im letzten Drittel/Viertel des Berufslebens, wenn man in der freien Wirtschaft schon gutes Geld verdient hat, bis zur Rente noch eine ruhigere stressfreiere Kugel schieben will und das Sicherheitsbedürfnis durch "Angst vor Jobverlust im Alter" stärker wird.

Welch vernünftiger Kommentar! Und ich dachte immer, du bist mehr auf der grundsätzlich beamtenfeindlichen Stammtischwelle unterwegs. So kann man sich irren!

Wenn die Verbeamtung als Attraktivitätssteigerung eines Berufszweiges genutzt wird, wird diese ad absurdum geführt. Der Beamtenstatus hat den Sinn, dass wichtige staatliche Aufgaben ihre Integrität behalten und darf nicht als Werbeargument verkommen. Dazu kommt noch, dass durch die Verbeamtung eine Versorgungssicherheit durch den Staat erworben wird und auch da gibt es Berufe, wo das notwendig ist. Wenn man seinen Kopf hinhält (Polizei/ Feuerwehr/ Soldaten z.B.), dann darf man auch erwarten, dass man entsprechend abgesichert ist.
Ich möchte jetzt nicht darüber sinnieren, für welche Berufe dies so zutreffend ist, aber nur um eine Tätigkeit irgendwie attraktiver zu machen, darf das Beamtentum nicht missbraucht werden. Dabei ist das Beamtenland zumindest bis in den gehobenen Dienst auch schon lange nicht mehr das gelobte Land…aber das ist ein anderes Thema
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 11.09.2023 10:51
Zumindest ein gleichziehen mit dem TVöD wäre ein sinnvoller und notwendiger Schritt, auch bei der JSZ. Eine Fusion von Verdi und IGM wird nicht kommen, klar. Von mir aus kann man gerne Verdi rauswerfen und durch IGM ersetzen. Ich und meine Kollegen wären als Mitglied rasch dabei. Dieser Gewerkschaft traue ich deutlich mehr zu und hier würden auch Belange der oberen Entgeltgruppen endlich Berücksichtigung finden.

Glockenschaukeln intensivieren als Folge von einem schlechten Tarifergebnis finde ich den falschen Weg. Macht auch auf Dauer nicht unbedingt glücklich. Vermutlich Sache der eigenen Einstellung und Erziehung....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: GofX am 11.09.2023 10:57
Ergo: Macht das Angestelltenverhältnis interessanter und gleicht die Nachteile zum Beamtentum über andere Dinge - z.B. Bezahlung wieder aus.

Es ist immer wieder ermüdend in die gleichen leeren Augen zu blicken, wenn ich mit meiner Führungsetage (B2 - höherer Dienst) diskutiere und versuche, ihm klar zu machen, dass wirklich wichtige IT-Positionen eher 6-stellig verdienen und dass wir mit unserer E10-12 dagegen nicht anstinken können.

Ich rede nicht von Helpdesk-Jobs, sonder von denen, die strategische Entscheidungen treffen oder für irgendetwas verantwortlich sein sollen.

Hier, wo das gesamte mittlere Management glaubt, mit einer A13 sei er/sie der dickste Karpfen im Teich, wird es niemals passieren, dass ein IT'ler ein höheres Gehalt bekommt.

Im übergeordneten Ministerium kommt nur noch "Fachkräftemangel" an und wird geglaubt. Traut sich ja keiner (im Hinblick auf die eigene Karriere), die Wahrheit zu sagen, aus Angst vorm Zorn des Ministers.

Insofern: eher friert die Hölle zu!

Wenn in 15 Jahren die Baby-Boomer-Pensionskassen leer sind und das Beamtentum weitere 45 Jahre (wegen Besitzstandwahrung) später auf der Kippe steht, können wir vielleicht nochmal darüber reden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.09.2023 11:11
3. Inflation und AG-Gejammer. Hier ists doch einfach: An der Inflation verdient der Staat ja mit - sei es über die MWSt, die Lohnsteuer, die Körperschaftssteuer oder andere Verbrauchssteuern. Dieses "Mehr" kann er nach Abzug der eigenen Inflationskosten entweder nutzen um die Zahler zu entlasten oder eben um seine Leute angemessen zu bezahlen. Die Besonderheit? Im Öffentlichen Dienst ist die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale eher gering. Es könnten ein paar Gebühren steigen, aber asonsten werden ja kaum Kosten an den Markt weitergegeben.
Nö, je höher die Ausgaben des States, desto höher sind die notwendigen Einnahmen.
Der Preis sind höhere Steuern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.09.2023 11:21
Zumindest ein gleichziehen mit dem TVöD wäre ein sinnvoller und notwendiger Schritt, auch bei der JSZ.
Ist denn die JSZ beim TVöD immer besser als beim TV-L?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.09.2023 11:33
[...]
Glockenschaukeln intensivieren als Folge von einem schlechten Tarifergebnis finde ich den falschen Weg. Macht auch auf Dauer nicht unbedingt glücklich. Vermutlich Sache der eigenen Einstellung und Erziehung....

Bis zur Aussage der eigenen Einstellung gehe ich mit, aber das mit der Erziehung würde ich dann gern hinterfragen. Wie meinst du das? Welche Erziehung würde denn zu einem richtigen Ergebnis führen? Und was wäre das richtige Ergebnis aus deiner Sicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.09.2023 11:42
[...]
Glockenschaukeln intensivieren als Folge von einem schlechten Tarifergebnis finde ich den falschen Weg. Macht auch auf Dauer nicht unbedingt glücklich. Vermutlich Sache der eigenen Einstellung und Erziehung....

Bis zur Aussage der eigenen Einstellung gehe ich mit, aber das mit der Erziehung würde ich dann gern hinterfragen. Wie meinst du das? Welche Erziehung würde denn zu einem richtigen Ergebnis führen? Und was wäre das richtige Ergebnis aus deiner Sicht?
Das man z.B. seine Arbeitsleistung so abliefert, wie man es kann und nicht vorsätzlich weniger abliefert, weil man dabei nicht erwischt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.09.2023 11:47
3. Inflation und AG-Gejammer. Hier ists doch einfach: An der Inflation verdient der Staat ja mit - sei es über die MWSt, die Lohnsteuer, die Körperschaftssteuer oder andere Verbrauchssteuern. Dieses "Mehr" kann er nach Abzug der eigenen Inflationskosten entweder nutzen um die Zahler zu entlasten oder eben um seine Leute angemessen zu bezahlen. Die Besonderheit? Im Öffentlichen Dienst ist die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale eher gering. Es könnten ein paar Gebühren steigen, aber asonsten werden ja kaum Kosten an den Markt weitergegeben.
Nö, je höher die Ausgaben des States, desto höher sind die notwendigen Einnahmen.
Der Preis sind höhere Steuern.

Jetzt beißt sich der Fuchs aber in den Schwanz - du hast meinen Text nicht richtig gelesen, gibs zu ;-)   (nichts für ungut)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.09.2023 12:01
3. Inflation und AG-Gejammer. Hier ists doch einfach: An der Inflation verdient der Staat ja mit - sei es über die MWSt, die Lohnsteuer, die Körperschaftssteuer oder andere Verbrauchssteuern. Dieses "Mehr" kann er nach Abzug der eigenen Inflationskosten entweder nutzen um die Zahler zu entlasten oder eben um seine Leute angemessen zu bezahlen. Die Besonderheit? Im Öffentlichen Dienst ist die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale eher gering. Es könnten ein paar Gebühren steigen, aber asonsten werden ja kaum Kosten an den Markt weitergegeben.
Nö, je höher die Ausgaben des States, desto höher sind die notwendigen Einnahmen.
Der Preis sind höhere Steuern.

Jetzt beißt sich der Fuchs aber in den Schwanz - du hast meinen Text nicht richtig gelesen, gibs zu ;-)   (nichts für ungut)
Höhere Personalausgabe heißt höhere notwendige (Steuer)einnahmen, das nennt sich im übertragendem Sinne Lohn-Preis-Spirale.
Ob die dadurch entstehende Inflation genügt um eine Anhebung der Steuer zu verhindern ist eine interessante These.
Das aber eine Lohnerhöhung den Spielraum für eine Steuersenkung, womit die Inflation bekämpft werden könnte, ist jedoch offensichtlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.09.2023 12:06
[...]
Glockenschaukeln intensivieren als Folge von einem schlechten Tarifergebnis finde ich den falschen Weg. Macht auch auf Dauer nicht unbedingt glücklich. Vermutlich Sache der eigenen Einstellung und Erziehung....

Bis zur Aussage der eigenen Einstellung gehe ich mit, aber das mit der Erziehung würde ich dann gern hinterfragen. Wie meinst du das? Welche Erziehung würde denn zu einem richtigen Ergebnis führen? Und was wäre das richtige Ergebnis aus deiner Sicht?
Das man z.B. seine Arbeitsleistung so abliefert, wie man es kann und nicht vorsätzlich weniger abliefert, weil man dabei nicht erwischt wird.
Ja, aber welche Erziehung führt da genau hin? Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit? Christlicher Glaube? Kommunismus?
Der Glaube der Marktwirtschaft, dass sich Leistung lohnt, kann es ja nicht sein?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 11.09.2023 12:12
Ja, aber welche Erziehung führt da genau hin? Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit? Christlicher Glaube? Kommunismus?
Der Glaube der Marktwirtschaft, dass sich Leistung lohnt, kann es ja nicht sein?!

Ich finde das sehr marktwirtschaftlich bzw. ökonomisch: Einen definierten Nutzen (hier festes Entgelt) mit dem geringsmöglichen Aufwand erreichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.09.2023 12:47
Ja, aber welche Erziehung führt da genau hin? Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit? Christlicher Glaube? Kommunismus?
Der Glaube der Marktwirtschaft, dass sich Leistung lohnt, kann es ja nicht sein?!
Jede Erziehung, die einem beibringt, dass man sich an Vereinbarungen zu halten hat und man nicht betrügt.
Und wenn man mit Vereinbarungen nicht einverstanden ist, dass man dann diese Vereinbarungen ändern kann.

Und was hat "Leistung lohnt sich" mit Marktwirtschaft oder den Glauben daran zu tun? Nichts!
Wenn ich ein Produkt künstlich verknappe, habe ich keine höhere Leistung gezeigt, erziele aber auf dem Markt einen höheren Preis.

Und wenn man nicht zufrieden ist mit seinem Entgelt, dann hat man zwei Möglichkeiten:
Sich jemanden suchen, der einem ein Entgelt zahlt, welches einen zufrieden macht.
oder, erkennen, dass man keinen besseren zu den gegebenen Bedingungen findet und man zufrieden sein kann, weil man marktgerecht bezahlt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.09.2023 12:59
3. Inflation und AG-Gejammer. Hier ists doch einfach: An der Inflation verdient der Staat ja mit - sei es über die MWSt, die Lohnsteuer, die Körperschaftssteuer oder andere Verbrauchssteuern. Dieses "Mehr" kann er nach Abzug der eigenen Inflationskosten entweder nutzen um die Zahler zu entlasten oder eben um seine Leute angemessen zu bezahlen. Die Besonderheit? Im Öffentlichen Dienst ist die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale eher gering. Es könnten ein paar Gebühren steigen, aber asonsten werden ja kaum Kosten an den Markt weitergegeben.
Nö, je höher die Ausgaben des States, desto höher sind die notwendigen Einnahmen.
Der Preis sind höhere Steuern.

Jetzt beißt sich der Fuchs aber in den Schwanz - du hast meinen Text nicht richtig gelesen, gibs zu ;-)   (nichts für ungut)
Höhere Personalausgabe heißt höhere notwendige (Steuer)einnahmen, das nennt sich im übertragendem Sinne Lohn-Preis-Spirale.
Ob die dadurch entstehende Inflation genügt um eine Anhebung der Steuer zu verhindern ist eine interessante These.
Das aber eine Lohnerhöhung den Spielraum für eine Steuersenkung, womit die Inflation bekämpft werden könnte, ist jedoch offensichtlich.

Aber die Inflation IST doch jetzt da und erhöht die Einnahmen des Staates. Sei es durch die starken Lohnabschlüsse oder die gestiegenen Verbrauchssteuereinnahmen durch höhere Preise.
Das Plus haben Staat/Länder/Kommunen erstmal in der Tasche und müssen/können/sollen sich überlegen, wie sie es ausgeben. Gebe ich genau diesen Überschuss für gute Tarifabschlüsse aus, dann gibt es keine Lohn-Steuer-Spirale.

Mit Steuersenkungen gegen Inflation ankämpfen finde ich nicht sonderlich praktisch - da muss es andere Wege geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.09.2023 13:02
Ja und wenn man für die noch übrigen 88% Realeinkommen 100% leistet, kann man sich moralisch und/oder intellektuell aufschwingen, aber bezahlen kannst du davon nichts... Na dann arbeitet mal brav weiter für immer weniger Outcome. Hauptsache der moralische Kompass stimmt... ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.09.2023 13:38
Das Plus haben Staat/Länder/Kommunen erstmal in der Tasche und müssen/können/sollen sich überlegen, wie sie es ausgeben. Gebe ich genau diesen Überschuss für gute Tarifabschlüsse aus, dann gibt es keine Lohn-Steuer-Spirale.
Klar, kann man so denken und argumentieren.

Also ist deine These: der Staat kann das mehr an Einnahmen (also den Anteil der durch die Inflation bedingt ist, abzgl. der Ausgaben die er durch die höhere Inflation hat) 1:1 an seinen Angestellten und Beamten weitergeben, weil dieses mehr an Lohn keinerlei Einfluss auf die Inflationsentwicklung hat, da er dadurch nicht die Steuern erhöhen muss.

Gibt es eigentlich Schätzungen darüber wieviel der Steuermehreinnahmen Infl. bedingt sind. ~110Mrd. ? Macht nach Abzug der 3000 € Inf. Prämie, dann noch 95Mrd die zu verteilen sind und die jährlich mehr an Steuereinnahmen da sein müssen.

also woher kommt dann das Geld, wenn wir wieder eine 0-2% Inflation haben? Durch Steuereinnahmen, die erhöht werden müssen?

Oder sollte wir einen Variablem Lohnanteil verhandeln, der direkt mit der Inflationsmehreinnahmen gekoppelt ist, finde ich eine coole Idee.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.09.2023 13:47
also woher kommt dann das Geld, wenn wir wieder eine 0-2% Inflation haben? Durch Steuereinnahmen, die erhöht werden müssen?


Das Geld kommt dann aus den Steuereinnahmen - genau wie jetzt. Die bisherige Inflation "geht" ja nicht wieder - außer man hätte massive Deflation, was sich aber niemand wirklich erlauben kann. Fakt ist: Im Verhältnis zur Entwicklung des  Bruttoinlandsprodukt sinken die Gehälter im öffentlichen Dienst. (bei der IGM z.B. liegen die Steigerungen seit Jahren über diesem Wert) Dadurch, dass wir jetzt so spät verhandeln haben die Länder schon - im Verhältnis - ein gutes Jahr Lohnkosten gespart.

Wenn wir wieder im Bereich 0-2% sind, dann werden auch weder die Forderungen noch die Abschlüsse so hoch wie jetzt zu erwarten ist sein.

Das Problem ist ja, dass auch andere Dinge aus dem Steuertopf bezahlt werden (wollen/müssen). Hier gilt es einen Ausgleich zu finden. Ein attraktiver öffentlicher Dienst wird in Zukunft nicht unwichtig bei den großen Veränderungen, die noch anstehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 11.09.2023 15:09
Im europäischen Vergleich ist der öffentliche Dienst in Deutschland insgesamt relativ moderat aufgestellt mit rund 11 Prozent aller Beschäftigten im Staatsdienst. Trotz Personalmehrung in den letzten Jahren aus diversen Gründen und teils in Folge politischer Entscheidungen. In Frankreich liegt z.B. die Quote laut Statista hingegen bei ca 21%. In Spanien oder Österreich bei 16-17 Prozent. Sicherlich mit entsprechend Personalkosten. Auch die EU selbst hat bekanntlich einen nicht kleinen Personalbedarf....

Wenn daher beim TV-L angeblich kein Geld für angemessene Gehaltssteigerungen vorhanden ist stellt sich die Frage, wie andere Länder der EU das hinbekommen? Nicht verarschen lassen und harte Forderungen aufstellen. Wir sollen sparen, andere werfen das Geld zum Fenster raus....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 11.09.2023 15:27
Wie machen die das?

Gute Frage. Gleiche Frage könnte man auch beim Rentensatz stellen, wo Deutschland unten herumkriecht....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 11.09.2023 15:35
Bekanntlich ist D auch größter Nettozahler der EU. Gehört zwar hier nicht zum Thema TV-L, zeigt aber ein Stück weit die gesamte Problematik. Für alles ist Geld da, bei den Angestellten im TV-L wird dann offensichtlich aber das größte Taschentuch zum weinen ausgepackt. Daher: Aufwachen und knallhart verhandeln!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.09.2023 16:05
Bekanntlich ist D auch größter Nettozahler der EU. Gehört zwar hier nicht zum Thema TV-L, zeigt aber ein Stück weit die gesamte Problematik. Für alles ist Geld da, bei den Angestellten im TV-L wird dann offensichtlich aber das größte Taschentuch zum weinen ausgepackt. Daher: Aufwachen und knallhart verhandeln!

Gehört nicht zum Thema TV-L und zeigt auch nichts, außer dass Deutschland das größte und wirtschaftsstärkste Land der EU ist. In relativen Zahlen sind andere wirtschaftsstarke Staaten wie Schweden oder die Niederlande ähnlich hoch belastet.

Mal als Vergleich: Wir zahlen netto ca 0,5% des BIPs an die EU, aber ca 11% für die gesetzliche Rente und 7% für den öffentlichen Dienst. Was willst du von dem "wir zahlen ja alles" denn alles bezahlen?

Das heißt nicht, dass der TV-L jetzt endlich mal mit einem guten und zukunftsweisenden Abschluss dran ist - das geht aber auch ohne Polemik, davon ganz ab, dass ein Exportorientiertes Land massiv von der EU und ihren Mechanismen profitiert (hat).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 11.09.2023 16:09
Bekanntlich ist D auch größter Nettozahler der EU. Gehört zwar hier nicht zum Thema TV-L, zeigt aber ein Stück weit die gesamte Problematik. Für alles ist Geld da, bei den Angestellten im TV-L wird dann offensichtlich aber das größte Taschentuch zum weinen ausgepackt. Daher: Aufwachen und knallhart verhandeln!

Gehört nicht zum Thema TV-L und zeigt auch nichts, außer dass Deutschland das größte und wirtschaftsstärkste Land der EU ist. In relativen Zahlen sind andere wirtschaftsstarke Staaten wie Schweden oder die Niederlande ähnlich hoch belastet.

Mal als Vergleich: Wir zahlen netto ca 0,5% des BIPs an die EU, aber ca 11% für die gesetzliche Rente und 7% für den öffentlichen Dienst. Was willst du von dem "wir zahlen ja alles" denn alles bezahlen?

Das heißt nicht, dass der TV-L jetzt endlich mal mit einem guten und zukunftsweisenden Abschluss dran ist - das geht aber auch ohne Polemik, davon ganz ab, dass ein Exportorientiertes Land massiv von der EU und ihren Mechanismen profitiert (hat).

Zustimmung! und feine Fakten....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 11.09.2023 16:16
Wie wuppt Frankreich mit einem ÖD- Anteil von ca. 21 Prozent bei den Beschäftigten diese Kosten? Scheint offensichtlich zu gehen. In D mit rund 11 Prozent ÖD- Anteil bei den Beschäftigten wird jedoch gejammert über die hohen Kosten für angemessene Tarifabschluss. Warum? Darauf zielte mein etwas polemisch geprägter Beitrag ab....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.09.2023 16:32
Wie wuppt Frankreich mit einem ÖD- Anteil von ca. 21 Prozent bei den Beschäftigten diese Kosten? Scheint offensichtlich zu gehen. In D mit rund 11 Prozent ÖD- Anteil bei den Beschäftigten wird jedoch gejammert über die hohen Kosten für angemessene Tarifabschluss. Warum? Darauf zielte mein etwas polemisch geprägter Beitrag ab....

Da bin ich ja völlig bei dir - gerade weil es ja auch gut bezahltem ÖD auch guten Rückfluss gibt: Die Leute kosumieren widerum mehr, halten andere Menschen in Lohn und Brot und zahlen von dem Mehr an Gehalt auch einen guten Teil Steuern. Nur passte der EU-Vergleich eben nicht...

Wie andere Länder das handhaben? Da müsste man erstmal schauen, was im öffentlichen Sektor alles inkludiert ist. In Deutschland wurde recht viel privatisiert - Kliniken, Energiewirtschaft, Bahn. Ich hab keine Zeit das zu recherchieren, aber das müsste man nachschauen um wirklich eine Antwort zu bekommen. Norwegen z.B. hat eine megahohe Staatsquote - aber wenn da Forstbetriebe und Statoil (bzw. heute Equinor) dazutehören, dann kann man die Zahlen auch einordnen. In Frankreich z.B. bin ich mir bei der Energieversorgung und der Armee nicht sicher - wenn die da reinzählen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 11.09.2023 17:00
Durchaus ein interessantes Thema, leider kenne ich die europäischen Verhältnisse im ÖD jedoch auch nicht. Zumindest in Brüssel bei der EU dürfte es sehr komfortabel sein. Geld ist eigentlich genug da. Bildung, Sicherheit, Betreuung und Gesundheitswesen gibt es eben auch im ÖD nicht zum Nulltarif.

Ich kenne die Verhandlungstaktik der Gewerkschaften nicht. Aber in Zeiten eines Arbeitnehmermarkts und bei der Vorlage des TVöD muss einfach ein mindestens ähnliches Ergebnis her. Auch die Gewerkschaften können bei geschicktem Umgang mit der Presse Stimmung machen und die AG in Schräglage bringen. Leider läuft das bisher aber nach gleichartigem Muster ab. Vielleicht wäre ein guter Medienprofi mal hilfreich in Zeiten von Social Media. Ich sehe hier Nachholbedarf bei Verdi und Co. Arbeitgebervertreter können gut austeilen bei Verhandlungen vor der Presse, sollten die AN-Vertreter auch noch mehr lernen und optimieren wie ich finde...


Nicht ins Boxhorn jagen bzw. einschüchtern lassen bei den TV-L Verhandlungen in Zeiten eines Arbeitnehmermarkts...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Trevor Tee am 11.09.2023 20:49
Wir freuen uns.., wenn Brücken vergammeln...
Die Autobahn GmbH gegründet wurde um Ingenieure für 4000 € brutto zu locken..
Lächerlich..
Wir jubeln über jede vergebliche Stellenausschreibung..
Keine Bewerber..
Da bieten Städte Bewerbern ein Fahrradleasing an.., wie peinlich ist das denn?
Und liebe Leute im öffentlichen Dienst..., jeder Bürgermeister/Landrat interessiert sich 0 für euer Entgelt..
Jeder Bürgermeister/Landrat wird in öffentlicher Diskussion niemals hinter euch Beschäftigten stehen..
Jeder Bürgermeister/Landrat gibt den Spinnern, den Überheblichen, den Lügnern ( nennt man alle auch Bundesbürger ) recht...
Ihr seid Träumer...
Die Wertschätzung werdet ihr in der kommenden Tarifrunde sehen..
Bitter euere vorherige, lange Laufzeit.., mit erheblichen Reallohnverlusten..
Freut euch auf die TV Berichte während eurer Tarifverhandlungen.., wie böse ihr seid...
Niemals öffentlicher Dienst!!

Warum erstellt man sich dann einen Useraccount in einem Forum welches sich ,, Forum Öffentlicher Dienst" nennt? :o
Wir halten zu euch Beschäftigten in der nächsten Tarifrunde..
Das Problem ist natürlich keine Partei sagt dem deutschen Pöbel..die im öffentlichen Dienst brauchen wir..
Eine schwache Gewerkschaft.., Hass der deutschen Pöbelbürger.., ARD/ZDF/N24/WELT verbreiten in entscheidenden Nuancen Unwahrheiten ..
All das machen Tarifverhandlungen schwierig..
Wir finden es gut:
Berufsfeuerwehren finden keine Bewerber..
Von Ingenieuren und Meistern reden wir lieber nicht..
Die lachen sich schlapp..über ein Angebot von 3800 - 4000 € im Monat..
Lehrer sind rar..., mit besseren Gehältern würde die man aber auch finden..
Ungut finden wir:
Gezielt geschürter Hass der ARD und ZDF gegenüber den Beschäftigten im öffentlichen Dienst sorgen dafür.., da will keiner mehr hin..in den öffentlichen Dienst...
Asoziale Eltern beschimpfen Lehrkräfte..., beschweren sich über einen unsicheren Weg ihrer Kinder auf dem Weg zur Schule.., lachend im Bett schlafend..
Kein mehr Geld für Kinder in Händen dieser Eltern...
"Schutzsuchende" aus den Maghreb müssen raus aus Deutschland..
100 000 Tausende von denen zocken D ab und sorgen dafür das für Lehrer kein Geld da ist..
Asyl?
Irre..!
Wir gönnen den Beschäftigten der Länder sofort die 3000 € "Inflationsprämie" und einen großen Schluck aus der Pulle.., sofort anschließend mindestens 10 % Entgeltsteigerung.., Laufzeit 12 Monate..
Das Problem:
ARD/ZDF/N24/WELT werden gezielt Unwahrheiten berichten und bewusst Hass schüren...
Deutschlands Politik und vor allem deren Bürger sind nicht reif für eine Führungsrolle in der Welt..
"Windräder ja aber nicht in meiner Nähe"..., ein verwöhntes Volk..
Der Abstieg beginnt..., man geht ohne zu reagieren in Liga 2 oder 3 ?
Wir lachen drüber..
Alles Gute den Beschäftigten der Länder..
Update: Japan traut sich Deutschlands Fußballer zu besiegen..1:4..
Passt!

Moin skiveren,
ich gebe dir in vielen Punkten recht, man sollte allerdings immer mit der gehirngewaschenen Masse rechnen, die mit der Realität wenig bis nichts am Hut hat und die Ursachen für die jetzige Situation in diesem Land nicht sieht bzw. nicht sehen will.
Wenn sich die katastrophale Entwicklung Deutschlands fortsetzt, sollte man sich keine Sorgen um die Entgelterhöhung machen, sondern vielmehr um die Rente.
Bin sehr gespannt, wen ich damit getriggert habe bzw. ob jemand überzeugende Gegenargumente vorbringen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 11.09.2023 21:34
Ja und wenn man für die noch übrigen 88% Realeinkommen 100% leistet, kann man sich moralisch und/oder intellektuell aufschwingen, aber bezahlen kannst du davon nichts... Na dann arbeitet mal brav weiter für immer weniger Outcome. Hauptsache der moralische Kompass stimmt... ;D

Wenn 100 ÖDler nur noch 88% leisten, dann stellt der Staat sicher aber wieder 12% neue Leute ein ;)
Der Witz: für die hat er dann das Geld ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 12.09.2023 06:45
Ja und wenn man für die noch übrigen 88% Realeinkommen 100% leistet, kann man sich moralisch und/oder intellektuell aufschwingen, aber bezahlen kannst du davon nichts... Na dann arbeitet mal brav weiter für immer weniger Outcome. Hauptsache der moralische Kompass stimmt... ;D

Wenn 100 ÖDler nur noch 88% leisten, dann stellt der Staat sicher aber wieder 12% neue Leute ein ;)
Der Witz: für die hat er dann das Geld ;)

Pacta sund serveranda. Aus dem Arbeitsvertrag ergeben sich für beide Seiten Rechte und Pflichten. Der Arbeitnehmer verpflichtet sich zur Leistung von Arbeit mittlerer Art und Güte. Der Arbeitgeber verpflichtet sich zur regelmäßigen und pünktlichen Zahlung des vereinbarten Gehalts. Diesen Arbeitsvertrag haben beide Parteien mit bestimmten Konditionen zu einem Zeitpunkt X unterzeichnet.

Wieso jetzt manche Arbeitnehmer dann zu einem anderen Zeitpunkt sich hinstellen und aufgrund einer, aus ihrer Sicht, zu geringen Gehaltserhöhung ihre Arbeitsleistung reduzieren und so bewusst ihren Teil des Vertrags brechen, kann ich null nachvollziehen.

Ich wünsche mir in solchen Fällen, dass auf der anderen Seite fähige Führungskräfte und Personaler sitzen, die dieses Fehlverhalten erkennen, dokumentieren und dann ihrerseits in Abstimmung mit dem Betriebsrat für diese Personen die Vergütung kürzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.09.2023 07:01
Ja und wenn man für die noch übrigen 88% Realeinkommen 100% leistet, kann man sich moralisch und/oder intellektuell aufschwingen, aber bezahlen kannst du davon nichts... Na dann arbeitet mal brav weiter für immer weniger Outcome. Hauptsache der moralische Kompass stimmt... ;D

Wenn 100 ÖDler nur noch 88% leisten, dann stellt der Staat sicher aber wieder 12% neue Leute ein ;)
Der Witz: für die hat er dann das Geld ;)
Genauso wenig wie der Reallohnzuwachs des Jahrzehnts vor der hohen Inflation zu einem Abbau oder einer Leistungssteigerung geführt hat, wird der Reallohnverlust in der anderen Richtung etwas bewirken.

Bei hoher Inflation wünscht man sich eine Lohnkopplung an der Inflationsrate, vergisst aber dass das für schlechtere Ergebnisse in den letztem Jahrzehnt geführt hätte.

Also der Abschluss wird sich
einerseits am TVöD Gap direkt messen lassen.
und andererseits am Vergleich zur restlichen Bevölkerung (und nicht nur IGM, sondern alle).

Das kann man leicht an der Steigerung oder dem Senkung der Rentenpunkte sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 12.09.2023 08:02
Ja und wenn man für die noch übrigen 88% Realeinkommen 100% leistet, kann man sich moralisch und/oder intellektuell aufschwingen, aber bezahlen kannst du davon nichts... Na dann arbeitet mal brav weiter für immer weniger Outcome. Hauptsache der moralische Kompass stimmt... ;D

Wenn 100 ÖDler nur noch 88% leisten, dann stellt der Staat sicher aber wieder 12% neue Leute ein ;)
Der Witz: für die hat er dann das Geld ;)

Pacta sund serveranda. Aus dem Arbeitsvertrag ergeben sich für beide Seiten Rechte und Pflichten. Der Arbeitnehmer verpflichtet sich zur Leistung von Arbeit mittlerer Art und Güte. Der Arbeitgeber verpflichtet sich zur regelmäßigen und pünktlichen Zahlung des vereinbarten Gehalts. Diesen Arbeitsvertrag haben beide Parteien mit bestimmten Konditionen zu einem Zeitpunkt X unterzeichnet.

Wieso jetzt manche Arbeitnehmer dann zu einem anderen Zeitpunkt sich hinstellen und aufgrund einer, aus ihrer Sicht, zu geringen Gehaltserhöhung ihre Arbeitsleistung reduzieren und so bewusst ihren Teil des Vertrags brechen, kann ich null nachvollziehen.

Ich wünsche mir in solchen Fällen, dass auf der anderen Seite fähige Führungskräfte und Personaler sitzen, die dieses Fehlverhalten erkennen, dokumentieren und dann ihrerseits in Abstimmung mit dem Betriebsrat für diese Personen die Vergütung kürzen.

Danke für das Darlegen des Offensichtlichen.  ::)

Im Moment sind meine Führungskräfte eher zufrieden, dass ich noch genug Vertragstreue erbringe, um die wesentlichen Aufgaben in mittlerer Art und Güte zu erledigen - sprich den Laden hier nicht auch noch zu verlassen. Denn die Bewerberlage ist katastrophal und es bleiben etliche Stellen trotz mehrfacher Ausschreibung immer wieder unbesetzt. Ob man da das verbliebene Personal noch sanktionieren sollte? Was passierte dann wohl? Dann suche ich mir vermutlich auch einen anderen AG und hier wird statt 88% noch 0% erledigt. Das Ergebnis ist dann für dich "fähige" Führung?

Es gibt in meinen Augen ja noch die Möglichkeit, dass das Vertragsverhältnis für beide Seiten wieder fair ins Lot kommt - ein guter Tarifabschluss im Winter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.09.2023 08:12
Das Ergebnis ist dann für dich "fähige" Führung?

Es gibt in meinen Augen ja noch die Möglichkeit, dass das Vertragsverhältnis für beide Seiten wieder fair ins Lot kommt - ein guter Tarifabschluss im Winter.
Ich gehe davon aus, dass du schon eine Zulage nach 16.5 bekommst.
Falls nicht: Ein gute Führung würde dafür sorgen, dass du diese Zulage bekommst, wenn er dich behalten will.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 12.09.2023 08:19
Genauso wenig wie der Reallohnzuwachs des Jahrzehnts vor der hohen Inflation zu einem Abbau oder einer Leistungssteigerung geführt hat, wird der Reallohnverlust in der anderen Richtung etwas bewirken.

Und woher genau willst du jetzt wissen, dass ein Reallohnzuwachs in der Vergangenheit nicht zu mehr Zufriedenheit und somit besserer Arbeitsmoral und der Übernahme weiterer Aufgaben geführt hat? Ich behaupte das Gegenteil.

Allerdings sind 10% Realeinkommensverlust seit der letzten Tarifrunde auch etwas stärker spürbar als mal 1-2% plus je Tarifrunde. Wenn du nun also die Motivationszunahme und -abnahme an die Reallohnzuwächse koppelst, muss es in der von dir beschriebenen Zeit der Reallohnzuwächse auch nur unmerklich nach oben gegangen sein mit der zusätzlichen Motivation. Denn so plötzlich durch die Decke wie es jetzt nach unten geht, ging es in der Vergangenheit schlicht nicht.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 12.09.2023 08:27
Ich gehe davon aus, dass du schon eine Zulage nach 16.5 bekommst.
Falls nicht: Ein gute Führung würde dafür sorgen, dass du diese Zulage bekommst, wenn er dich behalten will.

Mein Kennisstand dazu ist, dass von den Möglichkeiten des § 16 Abs. 5 TV-L so gut wie gar nicht Gebrauch gemacht wird. Selbst eine Verkürzung der Stufenlaufzeit nach § 17 Abs. 2 TV-L unterliegt oftmals einer Handlungsanweisung des übergeordneten Finanzministeriums und ist streng kontingentiert.

Eine gute Führungskraft wird daher bestenfalls einmal eine Hierarchiestufe weiter oben oder direkt im Personalreferat anklopfen und das Thema ansprechen, sich dann aber in 95-99% der Fälle eine Abfuhr einhandeln, die dann nach unten als "ich würde gerne, aber mir sind die Hände gebunden" verkaufbar ist. Mehr Engagement würde ich von einer guten Führungskraft niemals erwarten, da es sich ansonsten irgendwann negativ auf deren eigene berufliche Zukunft auswirken kann.

Vielleicht werden diese Instrumente aber zukünftig öfter angewendet, wenn der Druck durch Personalengpässe zunimmt und Abwanderungstendenzen spürbarer werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 12.09.2023 08:30
Das Ergebnis ist dann für dich "fähige" Führung?

Es gibt in meinen Augen ja noch die Möglichkeit, dass das Vertragsverhältnis für beide Seiten wieder fair ins Lot kommt - ein guter Tarifabschluss im Winter.
Ich gehe davon aus, dass du schon eine Zulage nach 16.5 bekommst.
Falls nicht: Ein gute Führung würde dafür sorgen, dass du diese Zulage bekommst, wenn er dich behalten will.

Leider nicht. Das ist der Grund warum uns zuletzt auch gutes Nachwuchspersonal verlassen hat. Man möchte so etwas prinzipiell nicht zahlen. Da könnte dann ja jeder kommen. Gute Führung nach oben hin haben wir nicht - daher mache ich mir auch in die andere Richtung weniger Sorgen. Ich fühle mich per se auch nicht unterbezahlt, aber ein gewisser Inflationsausgleich muss her, um das Vertragsverhältnis wieder für beide Seiten fair ins Gleichgewicht zu bringen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prince of Persia am 12.09.2023 08:37
Gleich stellen sich die politischen Köpfe des Landes Hessen den knallharten Fragen der Dstg zur verfassungskonformen Besoldung und weiteren Themen, die den Beamten im Land Hessen kurz vor der Wahl beschäftigen.

Hier der Live Link für alle Interessierten:

https://m.youtube.com/watch?v=4PStqVb9LwA
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 12.09.2023 08:43
Denn so plötzlich durch die Decke wie es jetzt nach unten geht, ging es in der Vergangenheit schlicht nicht.

Das stimmt so nicht - ähnliche Peaks hat es in der Vergangenheit immer gegeben, Anfang der 50iger, dann Anfang der 70iger während Vietnamkrieg und Ölkrise, 1980 mit dem ersten Golfkrieg und dann 1990 mit der Wiedervereinigung. Fakt ist auch, dass wir seit ca 1994, also fast 30 Jahren in einer Zeit der moderaten bzw. Niedriginflation leben. Im ersten Coronajahr lag sie fast auf 0. Dass jetzt durch die Coronanachwehen (weltweit) und den Ukrainekrieg sowie die Geldmengenausweitung in Folge der Eurokrise irgendwann mal eine Zeit der höheren Inflation kommt, war irgendwie klar - es musste schlicht mal passieren.

Es ist am Ende ja auch nicht so, dass in einer Hyperinflation das Geld wertlos wird - die Löhne steigen ja auch so gut wie selten zuvor. (und das wird auch im TV-L so sein) Dass sie die kurzfristige Inflation nicht ganz ausgleichen ist aber auch irgendwie klar - dafür lagen die Ergebnisse der letzten Jahre auch immer ein wenig über der Inflationsrate.

Man kann es gut mit Indexmietverträgen vergleichen: Jahrelang ist man durch die niedrige Inflation vor ähnlchen Anpassungen wie im normalen Mietmarkt geschützt. Jetzt, wo man auch mal dafür zahlen müsste findens alle doof. So ist es halt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.09.2023 08:45
Genauso wenig wie der Reallohnzuwachs des Jahrzehnts vor der hohen Inflation zu einem Abbau oder einer Leistungssteigerung geführt hat, wird der Reallohnverlust in der anderen Richtung etwas bewirken.

Und woher genau willst du jetzt wissen, dass ein Reallohnzuwachs in der Vergangenheit nicht zu mehr Zufriedenheit und somit besserer Arbeitsmoral und der Übernahme weiterer Aufgaben geführt hat? Ich behaupte das Gegenteil.
Einerseits, kann ich in den Zeiten des Reallohnzuwachses nicht ein damit begründbaren Personalabbau erkennen,
8und das war doch die Gegenthese zur These: "Wenn 100 ÖDler nur noch 88% leisten, dann stellt der Staat sicher aber wieder 12% neue Leute ein" andererseits gebe ich dir absolut Recht, dass die Höhe des Lohnen (oder des Reallohnes) sehr stark die Arbeitsmoral und Zufriedenheit (und damit die Leistungsbereitschaft) beeinflussen kann.
Und das diese Inflationskeule, die uns etliche Jahre beim Reallohnzuwachs zurückgeworfen hat, frustriert und einen motiviert in sich zu gehen und zu schauen wo gibbet mehr für die gleiche Leistung ist auch klar.

Aber nenne mir einen Grund, warum die TdL einen wesentlich besseren Abschluss zustimmen sollte als die restlichen Bürger?

Von daher, wirklich mehr Geld gibt es nur fürs Individuum, welches seine Marktsituation nutzt, der Rest darf jubeln, wenn wir wieder den alten Abstand zum VKA erreichen, weil dann kann er im TV-L wesentlich mehr verdienen, als die VKA KuK
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.09.2023 08:50
Das Ergebnis ist dann für dich "fähige" Führung?

Es gibt in meinen Augen ja noch die Möglichkeit, dass das Vertragsverhältnis für beide Seiten wieder fair ins Lot kommt - ein guter Tarifabschluss im Winter.
Ich gehe davon aus, dass du schon eine Zulage nach 16.5 bekommst.
Falls nicht: Ein gute Führung würde dafür sorgen, dass du diese Zulage bekommst, wenn er dich behalten will.

Leider nicht. Das ist der Grund warum uns zuletzt auch gutes Nachwuchspersonal verlassen hat. Man möchte so etwas prinzipiell nicht zahlen. Da könnte dann ja jeder kommen. Gute Führung nach oben hin haben wir nicht - daher mache ich mir auch in die andere Richtung weniger Sorgen. Ich fühle mich per se auch nicht unterbezahlt, aber ein gewisser Inflationsausgleich muss her, um das Vertragsverhältnis wieder für beide Seiten fair ins Gleichgewicht zu bringen.
Da du bleibst, ist es offensichtlich haushälterisch die richtige Entscheidung.
Aber da du andeutest, dass du dadurch in deiner Motivation und Leistungsfähigkeit eingeschränkt bist, ist es evtl. langfristig eine falsche Entscheidung.

Ich wäre bei meinem AG nicht mehr, wenn ich nicht diese Zulagen erhalten würde, das hat der AG ( uA Dank der Unterstützung meines VGs) allerdings bei mir auch erkannt und gehandelt.

und nein nicht jeder bekommt diese bei uns, leider bleiben, nach Ablehnung noch zu viele, so dass der AG da keinen "Druck" hat, sondern bestätigt wird.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 12.09.2023 11:23
Das Ergebnis ist dann für dich "fähige" Führung?

Es gibt in meinen Augen ja noch die Möglichkeit, dass das Vertragsverhältnis für beide Seiten wieder fair ins Lot kommt - ein guter Tarifabschluss im Winter.
Ich gehe davon aus, dass du schon eine Zulage nach 16.5 bekommst.
Falls nicht: Ein gute Führung würde dafür sorgen, dass du diese Zulage bekommst, wenn er dich behalten will.

Leider nicht. Das ist der Grund warum uns zuletzt auch gutes Nachwuchspersonal verlassen hat. Man möchte so etwas prinzipiell nicht zahlen. Da könnte dann ja jeder kommen. Gute Führung nach oben hin haben wir nicht - daher mache ich mir auch in die andere Richtung weniger Sorgen. Ich fühle mich per se auch nicht unterbezahlt, aber ein gewisser Inflationsausgleich muss her, um das Vertragsverhältnis wieder für beide Seiten fair ins Gleichgewicht zu bringen.

Lieber Ulf, dein Post zeigt mir letztlich folgende Dinge:

1. Du machst dir die Probleme deines Arbeitsgebers zu eigen.
2. Du fühlst dich ungerecht behandelt.
3. Du hoffst darauf, dass irgendeine exteren Macht deine tollen Leistungen erkennen und entsprechend monetär honorieren wird.
4. Obwohl du innerlich weißt, dass 3. nie passieren wird (siehe Verwehrung Zulage), bleibst du dennoch deinem Arbeitgeber treu und äußerst deinen Unmut über stillen Protest an der Arbeit und Meckern im Internet.
5. Das gute Nachwuchspersonal ist deutlich schlauer als du und hat erkannt, dass bei euch 3. nie eintreten wird, hat entsprechend reagiert und verdient nun woanders deutlich mehr Geld.

Mein Tipp an dich: Schreib Bewerbungen und sobald du ein schriftliches Vertragsangebot vorliegen hast, zeigst du es deinem Arbeitgeber und verhandelst dein Gehalt neu. Kommt er dir nicht entgegen, Kündigung schreiben und das Angebot der Konkurrenz unterschreiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 12.09.2023 12:26
Zumindest ein gleichziehen mit dem TVöD wäre ein sinnvoller und notwendiger Schritt, auch bei der JSZ.
Ist denn die JSZ beim TVöD immer besser als beim TV-L?

Bei der JSZ gehen selbst Bund und Kommunen getrennte Wege.

Beim Bund sieht die JSZ so aus:
<= EG8: 90%
EG9 bis EG12: 80%
>= EG13: 60%

Das hat den kleinen Haken, dass sich das Jahresgehalt von EG12/6 und EG13/6 praktisch nicht mehr unterscheidet.
Einige Berufe gehen bis EG13. Die kann man nicht mehr mit einer EG13 locken. Dafür dann mehr Verantwortung.

Bei den Kommunen war die JSZ jahrelang eingefroren. Das heißt die Prozentwerte wurde immer kleiner. Da gab es vor einiger Zeit neue Regelungen. Die habe ich nicht im Kopf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.09.2023 12:43
Also gibt es Bereiche im TV-L da wäre eine Angleichung zur JSZ vom TVöD gut und andere wären die gekniffenen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Garfield am 12.09.2023 13:48
Die Verdi - Forderungsumfrage ist dieses Mal schon sehr aussagekräftig.
Keine Möglichkeit Freitext einzugeben, keine Möglichkeit Schwerpunkte auszuwählen - nichts.
Einzig die geforderte prozentuale Erhöhung ist noch interessant.

Heißt also jetzt schon hoffen auf 2025/26, wenn man auf strukturelle Änderungen im TV-L oder eine Reduzierung der Arbeitszeit gehofft haben sollte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 12.09.2023 14:43
also wieder mal keine stufengleiche höhergruppierung. warum auch. Garantiebetrag muss reichen. :/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 12.09.2023 15:02
Mein AG nutzt das Mittel 16.5 gar nicht. Wem das nicht passt, muss halt gehen. Ob das sinnvoll und richtig ist, wird gar nicht drauf eingegangen  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 12.09.2023 15:06
Mein AG nutzt das Mittel 16.5 gar nicht. Wem das nicht passt, muss halt gehen. Ob das sinnvoll und richtig ist, wird gar nicht drauf eingegangen  ;D

Deckt sich mit meiner Erfahrung, der 16.5er ist mehr Theorie als Praxis. Die Arbeitgeber sitzen nach wie vor auf einem viel zu hohen Ross, weil der noch vorhandene Personalkörper über die letzten 10 Jahre im Schnitt aufgebläht wurde. Perspektivisch kommt nur so langsam das Muffensausen, da am Horizont ein Unwetter aufzieht. Aber mit Umstrukturierungen, Digitalisierung und Aufgabenkritik wird auch das Problem gelöst werden.
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Beitrag von: MoinMoin am 12.09.2023 15:17
Mein AG nutzt das Mittel 16.5 gar nicht. Wem das nicht passt, muss halt gehen. Ob das sinnvoll und richtig ist, wird gar nicht drauf eingegangen  ;D

Deckt sich mit meiner Erfahrung, der 16.5er ist mehr Theorie als Praxis. Die Arbeitgeber sitzen nach wie vor auf einem viel zu hohen Ross, weil der noch vorhandene Personalkörper über die letzten 10 Jahre im Schnitt aufgebläht wurde. Perspektivisch kommt nur so langsam das Muffensausen, da am Horizont ein Unwetter aufzieht. Aber mit Umstrukturierungen, Digitalisierung und Aufgabenkritik wird auch das Problem gelöst werden.
Gut für die Arbeitgeber, die da schon weiter sind  8)
Und traurig, wenn die AN, sich nicht andere AGs suchen und sich verarschen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 12.09.2023 18:44
Warum ich denke, dass eine Gehaltserhöhung im TV-L Tarif eine gute Idee ist:

1. Talent anziehen und behalten: Wir müssen gute Leute an Bord holen und sie motiviert halten. Mit besseren Gehältern könnten wir talentierte Mitarbeiter anlocken und ihre Treue gewährleisten.

2. Steigende Kosten: Die Miete, Lebensmittel und andere Ausgaben steigen ständig. Eine Gehaltserhöhung würde helfen, mit den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt zu halten.

3. Anerkennung für harte Arbeit: Unsere Leute im öffentlichen Dienst leisten hervorragende Arbeit für die Gesellschaft. Ein Gehaltsboost wäre eine Art, ihre harte Arbeit zu belohnen.

4. Im Wettbewerb bleiben: Um auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir Gehälter bieten, die sich sehen lassen können. So können wir gegenüber der Privatwirtschaft mithalten.

5. Bessere Servicequalität: Glückliche und gut bezahlte Mitarbeiter sind oft auch motivierter und können eine bessere Dienstleistungsqualität für die Bürgerinnen und Bürger sicherstellen.

Ich denke, es ist an der Zeit, über eine Gehaltserhöhung im TV-L Tarif sogar über den Abschluss vom TöVD nachzudenken !
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Beitrag von: Tagelöhner am 12.09.2023 18:53
Zu 1) Talent braucht aber die Privatwirtschaft viel dringender, da sie sich im internationalen Wettbewerb beweisen und durch Wertschöpfung erst die Steuereinnahmen erwirtschaften muss, die der Staat nachher wieder verschlingt und in oftmals destruktiver Verwendung versickern lässt.

Der Staat sollte sich daher auf seine Kernaufgaben zurück besinnen, gesund schrumpfen und die Wirtschaft mit möglichst wenig Bürokratie wirtschaften lassen und nicht mit der Privatwirtschaft um die noch weniger werdenden Fachkräfte mit Steuergeld buhlen, welches der Privatwirtschaft zuvor abgepresst wurde. Es ist wirklich nur noch absurd...
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Beitrag von: Wuppertaler am 12.09.2023 19:18
Zu 1) Talent braucht aber die Privatwirtschaft viel dringender, da sie sich im internationalen Wettbewerb beweisen und durch Wertschöpfung erst die Steuereinnahmen erwirtschaften muss, die der Staat nachher wieder verschlingt und in oftmals destruktiver Verwendung versickern lässt.

Der Staat sollte sich daher auf seine Kernaufgaben zurück besinnen, gesund schrumpfen und die Wirtschaft mit möglichst wenig Bürokratie wirtschaften lassen und nicht mit der Privatwirtschaft um die noch weniger werdenden Fachkräfte mit Steuergeld buhlen, welches der Privatwirtschaft zuvor abgepresst wurde. Es ist wirklich nur noch absurd...

Es ist aber so, dass die Debatte über Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst nicht notwendigerweise bedeutet, dass der Staat mit der Privatwirtschaft um Fachkräfte "buhlen" sollte. Stattdessen geht es oft darum, sicherzustellen, dass die öffentliche Hand qualifizierte Mitarbeiter anziehen und halten kann, um effiziente Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger bereitzustellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 12.09.2023 20:43
Zu 1) Talent braucht aber die Privatwirtschaft viel dringender, da sie sich im internationalen Wettbewerb beweisen und durch Wertschöpfung erst die Steuereinnahmen erwirtschaften muss, die der Staat nachher wieder verschlingt und in oftmals destruktiver Verwendung versickern lässt.

Der Staat sollte sich daher auf seine Kernaufgaben zurück besinnen, gesund schrumpfen und die Wirtschaft mit möglichst wenig Bürokratie wirtschaften lassen und nicht mit der Privatwirtschaft um die noch weniger werdenden Fachkräfte mit Steuergeld buhlen, welches der Privatwirtschaft zuvor abgepresst wurde. Es ist wirklich nur noch absurd...

Was soll denn daran "absurd" sein? Auch die Wirtschaft freut sich über schnelle, weil digitalisierte Verwaltungsprozesse. Die Wirtschaft freut sich über gute und in ausreichender Zahl vorhandener Erzieher, Lehrer, Berufsschullehrer und über gut funktionierenden Infrastrukturausbau. Genauso freut sie sich über gut ausgebildete Absolventen der Hochschulen und im Idealfall sogar tolle Forschungsthemen und Ergebnisse, die man dann direkt monetarisieren kann. Unmotivierte Beamte, die absichtlich schlechte Leistungen bringen (ist hier ja oft genug zu lesen) brauchen sie hingegen nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.09.2023 21:30
Zu 1) Talent braucht aber die Privatwirtschaft viel dringender, da sie sich im internationalen Wettbewerb beweisen und durch Wertschöpfung erst die Steuereinnahmen erwirtschaften muss, die der Staat nachher wieder verschlingt und in oftmals destruktiver Verwendung versickern lässt.

Der Staat sollte sich daher auf seine Kernaufgaben zurück besinnen, gesund schrumpfen und die Wirtschaft mit möglichst wenig Bürokratie wirtschaften lassen und nicht mit der Privatwirtschaft um die noch weniger werdenden Fachkräfte mit Steuergeld buhlen, welches der Privatwirtschaft zuvor abgepresst wurde. Es ist wirklich nur noch absurd...
Korrekt, weniger Verwaltung wagen.
Brauchen wir also keine Informatiker, die die Spezialsoftware programmieren? Kann doch die pW erledigen?

Aber wenn dauernd für mittelmäßige Software 10 Mio an die PW ausgegeben wird, dann sollte man darüber nachdenken, ob man nicht
a) Besser einkauft (und ein paar echte Informatiker mit in den Gesprächen hat)
oder
b) dafür doch eine Handvoll Programmierer und Informatiker für 100-150T€ pro Nase vorrätig haben könnte, die das in der gleichen Zeit bauen können, ohne die pW Infrastruktur (Vertrieb, Vorstand, Shareholder etc.) mit zu bezahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 08:13
Trotz aller Fremdvergaben etc. braucht es im ÖD hinreichend fachkundiges Personal zur Ausschreibung, Betreuung, Überwachung und Ausbildung/Lehre. Oft ist hohes Spezialwissen erforderlich. Die einschlägigen Firmen kämpfen ebenfalls mit Fachkräftemangel knd der MINT-Markt ist somit noch mehr umkämpft. Es besteht zumindest bei uns im MINT-Bereich ein großes Problem, welches durch Berentung der Babyboomer eskalieren wird. In der Verwaltung hingegen werden munter Stellen besetzt ohne erkennbar Probleme bei der Suche nach Mitarbeitern und immer mehr Verwaltung aufgebläht.

Für die TV-L Verhandlungen wünsche ich mir zumindest ein Gleichziehen mit der Tabelle des TVöD und Reform der JSZ. Bei uns gibt es zum Beispiel mit EG 12 unter 50 Prozent JSZ. Das ist nicht sehr motivierend, da kann ich missmutige Kollegen durchaus verstehen.

16.5 bleibt ein Sonderfall, der viele Probleme nicht löst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 08:42
Es besteht zumindest bei uns im MINT-Bereich ein großes Problem, welches durch Berentung der Babyboomer eskalieren wird.
Das sehe ich bisserl anders, da idR auf den MINT Posten derzeitig selbsternannte und umoperierte Beamte/TVler sitzen, die meinten sie könnten Informatik sitzen, besteht da zumindest di Chance besseren Ersatz zu finden. ;D
Zitat
16.5 bleibt ein Sonderfall, der viele Probleme nicht löst.
Nein, ein offenen und höherer 16.5 und unbeschränkte förderliche Zeiten könnte alle Probleme lösen, da eine marktgerechte Bezahlung tariflich dadurch da möglich wäre, wo es nötig ist.
Das Geld was man ansonsten durch die Gießkanne schüttet, kann besser zielgerichtet eingesetzt werden.

Natürlich muss man dazu zunächst die Personalabteilungen auswechseln, die diese Mechanismen nicht anwenden wollen und Entscheider vorgaukeln, dass ihnen tariflich die Hände gebunden sind.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 09:23
Bei uns gibt es zum Beispiel mit EG 12 unter 50 Prozent JSZ. Das ist nicht sehr motivierend, da kann ich missmutige Kollegen durchaus verstehen.

Sehe ich auch so und noch größer wird der Handlungsbedarf wenn man in die Privatwirtschaft schaut.

Hier zum Beispiel BMW: "Den tariflich vereinbarten Anteil von 55 Prozent eines Monatsgehalts stockt BMW je nach Betriebszugehörigkeit um bis zu 45 Prozent auf. Insgesamt zahlt der Münchner Autobauer seinen Beschäftigten damit 13,7 Monatsgehälter sowie eine Erfolgsbeteiligung" und wenn man nach der Erfolgsbeteiligung sucht: "Ergebnisbeteiligung mit dem April-Entgelt 2023 bis zu 7.300 Euro. Damit liegt die Prämie über dem bisherigen Deckel von 6.465 Euro für einen Höchstbetrag. Im Jahr davor haben die Mitarbeitenden 6.000 Euro als Bonus bekommen."

Natürlich steht BMW nur Stellvertretend für die Top-Konzerne und viele AN bekommen weniger Vorteile. Jedoch zeigen solche aktuellen Beispiele, dass der ÖD NICHT der PV seine Fachkräfte klaut wenn Dinge wie die JSZ endlich auf die aktuelle Situation angepasst werden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 10:39
Es besteht zumindest bei uns im MINT-Bereich ein großes Problem, welches durch Berentung der Babyboomer eskalieren wird.
Das sehe ich bisserl anders, da idR auf den MINT Posten derzeitig selbsternannte und umoperierte Beamte/TVler sitzen, die meinten sie könnten Informatik sitzen, besteht da zumindest di Chance besseren Ersatz zu finden. ;D
Zitat
16.5 bleibt ein Sonderfall, der viele Probleme nicht löst.
Nein, ein offenen und höherer 16.5 und unbeschränkte förderliche Zeiten könnte alle Probleme lösen, da eine marktgerechte Bezahlung tariflich dadurch da möglich wäre, wo es nötig ist.
Das Geld was man ansonsten durch die Gießkanne schüttet, kann besser zielgerichtet eingesetzt werden.

Natürlich muss man dazu zunächst die Personalabteilungen auswechseln, die diese Mechanismen nicht anwenden wollen und Entscheider vorgaukeln, dass ihnen tariflich die Hände gebunden sind.

16.5 wird durch das Finanzministerium weitgehend geblockt bei uns. Da können die Personalabteilungen springen wie sie wollen. Wir sind  diesbezüglich dran, kurzfristige Lösungen gibt es damit bei uns aber nicht. Ich sehe darin auch künftig bei der üblichen Trägheit der Verwaltungen kein sehr hilfreiches Instrument. Die Tabelle muss besser werden. Gerade auch die Endstufen der vor wenigen Jahren erst eingeführten Stufe 6 bei höheren Entgeltgruppen hat ohnehin Nachholbedarf. Zum Beispiel ist die geringe Differenz zwischen Stufe 5 und 6 einer EG12 oder 13 einfach ein Witz....

MINT beschränkt sich nicht nur auf Informatik. Was hier an Bewerbungen im Bereich Informatik und Ingenieure reinkommt, ist unterirdisch. Selbst Grundlagen zu Themen wie Netzwerk, Windowsadministration, SW -Installation sitzen nicht. In Verwaltungen tut man sich leichter mit fachlichem Lücken, im Mint-Bereich ist eine erforderliche Einarbeitungszeit bei ohnehin zu wenig Personal eine andere Hausnummer.

Generell sollte der höhere Schwierigkeitsgrad in vielen MINT-Berufen einfach besser honoriert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 11:06
16.5 wird durch das Finanzministerium weitgehend geblockt bei uns. Da können die Personalabteilungen springen wie sie wollen.
Dann wird halt dein Bundesland im Wettbewerb um die Mitarbeiter den kürzeren ziehen, so what?

Zitat
Wir sind  diesbezüglich dran, kurzfristige Lösungen gibt es damit bei uns aber nicht. Ich sehe darin auch künftig bei der üblichen Trägheit der Verwaltungen kein sehr hilfreiches Instrument.
Dann wird die Gießkanne dir auch nicht helfen.

Zitat
Die Tabelle muss besser werden. Gerade auch die Endstufen der vor wenigen Jahren erst eingeführten Stufe 6 bei höheren Entgeltgruppen hat ohnehin Nachholbedarf. Zum Beispiel ist die geringe Differenz zwischen Stufe 5 und 6 einer EG12 oder 13 einfach ein Witz....
Ja, sicher, ab vor dem Hintergrund, dass 6 Stufen der größere Witz ist, und man niemanden damit gehaltstechnisch begeistert in den öD einzutreten, der dann maximal Stufe 3 bekommt.....
siehe deine eigene Argumentation oben.
Klar wäre es ein Weg zu sagen: prozentuale Steigerung von Stufe 5 zur 6 muss höher werden, weil man dann mit einem höherem Endgehalt werben kann, welche bei Anwendung von 16.5 und föZeiten schnell erreichbar wäre.


Zitat
MINT beschränkt sich nicht nur auf Informatik. Was hier an Bewerbungen im Bereich Informatik und Ingenieure reinkommt, ist unterirdisch. Selbst Grundlagen zu Themen wie Netzwerk, Windowsadministration, SW -Installation sitzen nicht. In Verwaltungen tut man sich leichter mit fachlichem Lücken, im Mint-Bereich ist eine erforderliche Einarbeitungszeit bei ohnehin zu wenig Personal eine andere Hausnummer.

Generell sollte der höhere Schwierigkeitsgrad in vielen MINT-Berufen einfach besser honoriert werden.
Ich halte die Argumentation, dass es ein höheren Schwierigkeitsgrad im MINT Bereich geben soll, nicht als zielführend oder als korrekt an.

Es geht bei der Entlohnung alleinig darum:
Wie ist die Marktlage!
Wieviel Mensch bekomme ich für wieviel Geld, mit welchem Mehrwert, den diese Person produziert.

Ich glaube das der Schwierigkeitsgrad nicht minder hoch ist altägyptische Hieroglyphen zu entziffern oder Maja Zeichen zu entschlüsseln.
Oder internationalen steuerlichen Gestalltungsmissbrauch ala Cum ex rechtsicher aufzudröseln.

Ein Fachinformatiker, der ein paar Wordmakros schreibt kann da durchaus (ohne großem Schwierigkeitsgrad) mehr Wert sein, als 4 Sachbearbeiter, die nur C&P können.
Also darf er auch soviel verdienen wie die 2 SB
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 11:10
Drehen im Kreis hilft nicht weiter. Bei Minderleistern wäre es dem AG ja auch möglich, gewisse Stufenlaufzeiten zu verlängern. Ein pauschales Argument gegen eine angemessene Aufwertung der TV-L Tabelle sehe ich daher weniger....

Was wäre aus AN Sicht gegen angemessene Steigerungen der Tabelle einzuwenden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 11:15
Generell sollte der höhere Schwierigkeitsgrad in vielen MINT-Berufen einfach besser honoriert werden.

Ich denke den Satz kann man ohne schlechtes Gewissen abändern in "Generell sollte ab den Tarifstufen E10+ besser honoriert werden."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 11:17
Drehen im Kreis hilft nicht weiter. Bei Minderleistern wäre es dem AG ja auch möglich, gewisse Stufenlaufzeiten zu verlängern. Ein pauschales Argument gegen eine angemessene Aufwertung der TV-L Tabelle sehe ich daher weniger....

Was wäre aus AN Sicht gegen angemessene Steigerungen der Tabelle einzuwenden?
Für die Masse der AN nichts, da sie den AG nicht verlassen werden.

Wenn du FIX 10 mrd hast, dann kannst du es gleichverteilt per per Gießkanne durch pauschale Aufwertung der Tabelle einsetzen und die Minderleister freuen sich mit.

Oder einen Teil der 10 Mrd dort einsetzen, wo du das Geld benötigst um MA einzustellen (zu halten), die als Multiplikatoren mehr Mehrwert produzieren oder ansonsten überhaupt nicht kommen würden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 11:21
Drehen im Kreis hilft nicht weiter. Bei Minderleistern wäre es dem AG ja auch möglich, gewisse Stufenlaufzeiten zu verlängern. Ein pauschales Argument gegen eine angemessene Aufwertung der TV-L Tabelle sehe ich daher weniger....

Was wäre aus AN Sicht gegen angemessene Steigerungen der Tabelle einzuwenden?
Für die Masse der AN nichts, da sie den AG nicht verlassen werden.

Wenn du FIX 10 mrd hast, dann kannst du es gleichverteilt per per Gießkanne durch pauschale Aufwertung der Tabelle einsetzen und die Minderleister freuen sich mit.

Oder einen Teil der 10 Mrd dort einsetzen, wo du das Geld benötigst um MA einzustellen (zu halten), die als Multiplikatoren mehr Mehrwert produzieren oder ansonsten überhaupt nicht kommen würden.

Es lockt aber auch keine guten AN, wenn das Branchenübliche Gehalt hinter der 16.5 versteckt ist.

Häufig ist es doch so, dass sich am Ende solche Boni unter den "alten Hasen" vergeben werden ohne Bezug auf die wirkliche Leistung innerhalb der Abteilung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 11:24
Verwaltungen des ÖD gehen leider in Sachen Personal weiterhin noch gerne den bequemen Weg der Gießkanne. War schon immer so und ändert sich sehr zäh, wir sind dran. Der 16.5 kann helfen, bleibt aber auch künftig ein Randinstrument aus diversen Gründen.

....Es geht bei der Entlohnung alleinig darum:
Wie ist die Marktlage!
Wieviel Mensch bekomme ich für wieviel Geld, mit welchem Mehrwert, den diese Person produziert....

In Tarifverhandlungen des ÖD spielen defakto verschiedene Faktoren mit eine Rolle, nicht nur die Marktlage. Kann man akzeptieren oder auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 11:26
Drehen im Kreis hilft nicht weiter. Bei Minderleistern wäre es dem AG ja auch möglich, gewisse Stufenlaufzeiten zu verlängern. Ein pauschales Argument gegen eine angemessene Aufwertung der TV-L Tabelle sehe ich daher weniger....

Was wäre aus AN Sicht gegen angemessene Steigerungen der Tabelle einzuwenden?
Für die Masse der AN nichts, da sie den AG nicht verlassen werden.

Wenn du FIX 10 mrd hast, dann kannst du es gleichverteilt per per Gießkanne durch pauschale Aufwertung der Tabelle einsetzen und die Minderleister freuen sich mit.

Oder einen Teil der 10 Mrd dort einsetzen, wo du das Geld benötigst um MA einzustellen (zu halten), die als Multiplikatoren mehr Mehrwert produzieren oder ansonsten überhaupt nicht kommen würden.

Es lockt aber auch keine guten AN, wenn das Branchenübliche Gehalt hinter der 16.5 versteckt ist.
Das ist doch nur eine Frage, wie man die erreichbare Gehaltshöhe kommuniziert.
Wer Stellen ausschreibt mit... bei geeigneter Qualifikation können sie in der EG11 eingruppiert werden, dann hat man den Schuß nicht gehört und du hast Recht.


Zitat
Häufig ist es doch so, dass sich am Ende solche Boni unter den "alten Hasen" vergeben werden ohne Bezug auf die wirkliche Leistung innerhalb der Abteilung.
Und AG Problem, weil der noch nicht angekommen ist, in der Wirklichkeit.
Also weiter so?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 11:30
Verwaltungen des ÖD gehen leider in Sachen Personal weiterhin noch gerne den bequemen Weg der Gießkanne. War schon immer so und ändert sich sehr zäh, wir sind dran. Der 16.5 kann helfen, bleibt aber auch künftig ein Randinstrument aus diversen Gründen.

....Es geht bei der Entlohnung alleinig darum:
Wie ist die Marktlage!
Wieviel Mensch bekomme ich für wieviel Geld, mit welchem Mehrwert, den diese Person produziert....

In Tarifverhandlungen des ÖD spielen defakto verschiedene Faktoren mit eine Rolle, nicht nur die Marktlage. Kann man akzeptieren oder auch nicht.

Wenn schon die Gießkanne benutzt wird, dann sollte Sie auf die typischen Entgeltstufen der MINT Berufe gerichtet sein.

Auch eine Anpassung der JSZ in den höheren Bereichen wäre doch eine einfach umsetzbare Verbesserung mit merklicher Auswirkung auf das Jahresbrutto.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 11:33
Viele Probleme sind hausgemacht. Ein Anfang wäre es, die TVöD Tabelle mit JSZ zeitgleich zu übernehmen. Leider hört man von Gewerkschaften selbst recht wenig zu deren ganzen Vorstellungen. War schon zu meiner Zeit als Mitglied so....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 13.09.2023 11:37
Ich finde es aber auch nicht gut, sich in den Grundtabellen auf aktuelle Marktlagen zu beziehen. In der IT hat man das ja quasi schon gemacht - aber was, wenn demnächst die Ingeneure massiv gefragt werden?

Aus meiner Sicht sollte man eine einheitliche Tariftabelle haben mit Möglicheiten punktuell Anreize zu setzen um Leute zu bekommen.

Im TV-L ist eine "Karriere" über Stufenaufstiege z.B. wenig interessant, außer man springt schon früh. Stelle ich Leute in 10 oder 11 ein, aber mit der konkreten Chance über anspruchsvollere Tätigkeiten oder mehr Verantwortung in eine 12, 13 oder 14 zu kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 11:42
Dafür ist der ÖD im TV-L schlicht zu geizig. Denkbar wären auch Instrumente wie Leistungsprämien und ähnliches. Unsere Verwaltungen sind damit aber rasch überfordert. Zunächst gilt es, überhaupt Schritt zu halten. Und da ist die 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle mit JSZ ein richtiger Schritt. Eine grundsätzliche Reform der Tarifstruktur ist sicherlich darüber hinaus gehend sinnvoll. In welcher Weise auch immer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 12:31
Dafür ist der ÖD im TV-L schlicht zu geizig. Denkbar wären auch Instrumente wie Leistungsprämien und ähnliches. Unsere Verwaltungen sind damit aber rasch überfordert. Zunächst gilt es, überhaupt Schritt zu halten. Und da ist die 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle mit JSZ ein richtiger Schritt. Eine grundsätzliche Reform der Tarifstruktur ist sicherlich darüber hinaus gehend sinnvoll. In welcher Weise auch immer.

Ich wäre sogar dafür den Termin am 01.03.2024 für die +5,5% direkt mit zu übernehmen und noch im Zeitraum davor das Inflationsausgleichsgeld auszuzahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: GofX am 13.09.2023 12:54
Eine grundsätzliche Reform der Tarifstruktur ist sicherlich darüber hinaus gehend sinnvoll.

Die Stufen und vorallem Stufenlaufzeiten der Entgeltgruppen gehören dringend überarbeitet.

Als "frischer" Hochschulabsolvent in E12/E13/E14 ist eine Stufe 1 vielleicht noch ganz witzig - warum es dann aber zehn Jahre (1+2+3+4 Jahre) dauert, bis man in Stufe 5 endlich ungefähr so viel verdient, dass man sich vor seinen Kommilitonen nicht mehr schämen muss, ist einfach viel zu lang.

In der Privatwirtschaft wird "frischen" Hochschulabsolvent keine Einarbeitungszeit von zehn Jahren gewährt. Maximal zum Ende der Probezeit (sechs Monate) und es wird erwartet, dass er seinen Aufgabenbereich vollumfänglich übernehmen kann. Durch "agiles" Arbeiten in Projekten muss im Gegenteil fast immer von Beginn an "Vollgas" gegeben werden. Das Argument, "Oh, da muss ich mich erstmal zehn Jahre einarbeiten" würde hier zur Arbeitslosigkeit führen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 13:12
In der Privatwirtschaft wird "frischen" Hochschulabsolvent keine Einarbeitungszeit von zehn Jahren gewährt. Maximal zum Ende der Probezeit (sechs Monate) und es wird erwartet, dass er seinen Aufgabenbereich vollumfänglich übernehmen kann. Durch "agiles" Arbeiten in Projekten muss im Gegenteil fast immer von Beginn an "Vollgas" gegeben werden. Das Argument, "Oh, da muss ich mich erstmal zehn Jahre einarbeiten" würde hier zur Arbeitslosigkeit führen.

Im ÖD hat das Arbeitstempo in den letzten Jahren leider erheblich angezogen und häufig finden die neuen Kollegen durch die vorherige Vakanz einen Arbeitsstau im Aufgabenbereich wieder.

Ein weiterer Grund warum das Gehalt erhöht werden sollte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 13.09.2023 13:18
In der Privatwirtschaft wird "frischen" Hochschulabsolvent keine Einarbeitungszeit von zehn Jahren gewährt. Maximal zum Ende der Probezeit (sechs Monate) und es wird erwartet, dass er seinen Aufgabenbereich vollumfänglich übernehmen kann. Durch "agiles" Arbeiten in Projekten muss im Gegenteil fast immer von Beginn an "Vollgas" gegeben werden. Das Argument, "Oh, da muss ich mich erstmal zehn Jahre einarbeiten" würde hier zur Arbeitslosigkeit führen.

Häh? Wo soll es denn 10 Jahre Einarbeitung geben?

Der TV-L (wie auch der restliche ÖD) arbeitet halt noch mit den (im Tarifrecht veralteten) festen "Erfahrungsstufen", also Ringe, die man automatisch bekommt weil man lange dabei ist. Im Grunde spiegelt das auch zum Teil die effizientere, schnellere oder bessere Tätigkeit eines "alten Hasen" wieder - ist aber vor allem in Anbetracht der vielen Jahr ineffizient und teils ungerecht und vor allem nicht mehr zeitgemäß.

"Modern" sind derzeit entweder viele Entgeltgruppen, in die man bedarfsgerecht einsortieren kann oder eben zusätzlich noch wenige (max 2-3) Stufen, z.B. "In Anfangsstellung", "Hauptstellung" oder "Zusatzstufe". Diese verteilt man aber nicht nach fixen Jahren sondern kann dort schon erfahrene Leute einstellen oder als Gehaltsentwicklung bei höherer Schwierigkeit oder Verantwortung nutzen. (siehe ERA IGM)

Damit würde man den "neuen" schneller höhere Gehälter zahlen, die Entwicklung rein auf Zeit aber oben ein wenig begrenzen. Am Ende ein Nullsummenspiel wenn man es richtig macht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 13.09.2023 13:23
In der Privatwirtschaft wird "frischen" Hochschulabsolvent keine Einarbeitungszeit von zehn Jahren gewährt. Maximal zum Ende der Probezeit (sechs Monate) und es wird erwartet, dass er seinen Aufgabenbereich vollumfänglich übernehmen kann. Durch "agiles" Arbeiten in Projekten muss im Gegenteil fast immer von Beginn an "Vollgas" gegeben werden. Das Argument, "Oh, da muss ich mich erstmal zehn Jahre einarbeiten" würde hier zur Arbeitslosigkeit führen.

Häh? Wo soll es denn 10 Jahre Einarbeitung geben?

Der TV-L (wie auch der restliche ÖD) arbeitet halt noch mit den (im Tarifrecht veralteten) festen "Erfahrungsstufen", also Ringe, die man automatisch bekommt weil man lange dabei ist. Im Grunde spiegelt das auch zum Teil die effizientere, schnellere oder bessere Tätigkeit eines "alten Hasen" wieder - ist aber vor allem in Anbetracht der vielen Jahr ineffizient und teils ungerecht und vor allem nicht mehr zeitgemäß.

"Modern" sind derzeit entweder viele Entgeltgruppen, in die man bedarfsgerecht einsortieren kann oder eben zusätzlich noch wenige (max 2-3) Stufen, z.B. "In Anfangsstellung", "Hauptstellung" oder "Zusatzstufe". Diese verteilt man aber nicht nach fixen Jahren sondern kann dort schon erfahrene Leute einstellen oder als Gehaltsentwicklung bei höherer Schwierigkeit oder Verantwortung nutzen. (siehe ERA IGM)

Damit würde man den "neuen" schneller höhere Gehälter zahlen, die Entwicklung rein auf Zeit aber oben ein wenig begrenzen. Am Ende ein Nullsummenspiel wenn man es richtig macht.

Es wäre für die AN aber durchaus vorteilhaft früher in ihrem Leben mehr zu verdienen, auch wenn es dann früher gedeckelt wird. Dadurch hätte man mehr Möglichkeiten auf dem Kapitalmarkt zu agieren, oder eine Immobilie zu bezahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 13:26
Da insbesondere bei höheren Entgeltgruppen und Fachbereichen wie MINT klarer Handlungsbedarf besteht, ist eher wenig Rückenwind durch Verdi zu erwarten. Insofern wäre bereits eine 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle (gleicher Start und Laufzeit) und eine überfällige Anpassung der JSZ ein großer Erfolg....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 13.09.2023 13:37
MINT MINT MINT. Die anderen Bereiche brauchen keine Lohnerhöhungen oder wie? Unglaublich diese einseitige Diskussion hier.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 13.09.2023 13:49
Ich finde manche Diskussionsstränge hier zwar auch überrepräsentiert (so wie meist in den Diskussionsrunden zu den Tarifverhandlungen vorkommt), allerdings steht es dir frei, dem Gesprächsverlauf eine neue Richtung zu geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 13:49
Es steht dir frei deine Meinungen zu äußern. Im übrigen würden von einer Übernahme der TVöD Tabelle als Mindestanforderung alle profitieren, oder nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: GofX am 13.09.2023 13:56
MINT MINT MINT.

Es ist bekannt, dass der Einzug der IT in der modernen Arbeitswelt vielerorts "Probleme" verursacht. Anpassungsprobleme werden es trotzdem nicht (mehr) verhindern. Ganz im Gegenteil werden viele Nicht-MINT-Berufe demnächst aussterben. Sorry, klingt hart, ist aber so.

Im ÖD hat das Arbeitstempo in den letzten Jahren leider erheblich angezogen und häufig finden die neuen Kollegen durch die vorherige Vakanz einen Arbeitsstau im Aufgabenbereich wieder.

In den MINT-Berufen nutzt zehn Jahre altes Wissen in der Regel nicht mehr viel und trotzdem wird man dann mit Stufe 5 dafür belohnt.

Durch den ständigen Wandel und die permanente Weiterentwicklung arbeite ich heute an Systemen, wo ich gerade mal zwei Jahre Erfahrungen vorweisen kann und das, obwohl ich seit mehreren Jahrzehnten in der IT beschäftigt bin - die letzten zehn Jahre davon im ÖD.

Und weil ich nun zehn Jahre hier bin, befinde ich mich in Stufe 5, obwohl ich an Systemen arbeite, wo ich gerade mal zwei Jahre Erfahrung vorweisen kann. Überspitzt formuliert: "Mein Kollege in Erfahrungsstufe 1 kennt sich mit den Systemen besser aus als ich, weil er sie bereits während seines Studiums kennengelernt hat."

Paradox.

Das System der Erfahrungsstufen gehört überarbeitet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 14:03
MINT MINT MINT. Die anderen Bereiche brauchen keine Lohnerhöhungen oder wie? Unglaublich diese einseitige Diskussion hier.

Wo wird nur die Erhöhung des Gehalts der MINT Berufe vorgeschlagen?

Fakt ist wir brauchen eine deutliche Erhöhung der Entgelder im gesamten öffentlichen Dienst, der TVL darf dieses mal nicht zu kurz kommen und darf den Anschluss an die anderen Tarifverträge nicht verlieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 13.09.2023 14:24
MINT MINT MINT. Die anderen Bereiche brauchen keine Lohnerhöhungen oder wie? Unglaublich diese einseitige Diskussion hier.

Wo wird nur die Erhöhung des Gehalts der MINT Berufe vorgeschlagen?

Fakt ist wir brauchen eine deutliche Erhöhung der Entgelder im gesamten öffentlichen Dienst, der TVL darf dieses mal nicht zu kurz kommen und darf den Anschluss an die anderen Tarifverträge nicht verlieren.

In den letzten Jahren haben eben auch die unteren- und mittleren Stufen auch ein wenig mehr profitiert. Das ist ok - aber angesichts der Stellenbesetzungs- und Abwanderungsproblematik muss man hier wohl diesmal ein wenig umsteuern. Zumindest würde ich das als Arbeitgeber wichtig finden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 14:38
Da passt so ein alter Spruch:

" Wahrheit ist ein starker Trank, wer im Braut hat selten Dank, denn der Menge schwacher Magen kann ihn nur verdünnt ertragen"

So kommt es einem in diesem Zusammenhang manchmal vor...
Selbstverständlich müssen obere Entgeltgruppen mit profitieren und nicht wieder den kürzeren ziehen durch Benachteiligung zum Beispiel bei der JSZ
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 14:51
Selbstverständlich müssen obere Entgeltgruppen mit profitieren und nicht wieder den kürzeren ziehen durch Benachteiligung zum Beispiel bei der JSZ

Sehe ich auch so, denn schon jetzt zeigt einen Blick auf andere Tarife wie den TöVD oder TV-V dass im E10+ Bereich des TVL dringend ein Nachholbedarf besteht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 14:54
MINT MINT MINT. Die anderen Bereiche brauchen keine Lohnerhöhungen oder wie? Unglaublich diese einseitige Diskussion hier.
Alle brauchen eine Lohnerhöhung, darüber braucht man nicht viel oder lange zu reden.

Aber strukturell brauchen wir Änderungen im TV System um Bereiche wie MINT-Mitarbeiter in dem öD zu halten/bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 14:57
Das System der Erfahrungsstufen gehört überarbeitet.
Es ist kein System der Erfahrungsstufen .
Es ist ein System der Leistungsstufen (ab Stufe 3 von der tariflichen Theorie her) und de facto ein Belohungssystm für die Treue.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 15:01
Da passt so ein alter Spruch:

" Wahrheit ist ein starker Trank, wer im Braut hat selten Dank, denn der Menge schwacher Magen kann ihn nur verdünnt ertragen"

So kommt es einem in diesem Zusammenhang manchmal vor...
Selbstverständlich müssen obere Entgeltgruppen mit mehr profitieren und nicht wieder den kürzeren ziehen durch Benachteiligung zum Beispiel bei der JSZ
hab es mal ganz böse korrigiert
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 13.09.2023 15:28
MINT MINT MINT. Die anderen Bereiche brauchen keine Lohnerhöhungen oder wie? Unglaublich diese einseitige Diskussion hier.

Endlich sagt’s mal jemand.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 15:57
MINT MINT MINT. Die anderen Bereiche brauchen keine Lohnerhöhungen oder wie? Unglaublich diese einseitige Diskussion hier.

Endlich sagt’s mal jemand.

Das die gesamte TVL Tabelle mindestens ihre 5,5% verdient und dies diesen Herbst beschlossen werden sollte ist doch im gesamten Thread der Konsens.

Das einzige was im Bereich MINT besonders auffällt, ist das Problem der Nachwuchsgewinnung und unterdurchschnittliche Bezahlung, welche durch Sonderzahlungen für genau diese dringend benötigten Bereiche unterstützt werden könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 16:03
Da passt so ein alter Spruch:

" Wahrheit ist ein starker Trank, wer im Braut hat selten Dank, denn der Menge schwacher Magen kann ihn nur verdünnt ertragen"

So kommt es einem in diesem Zusammenhang manchmal vor...
Selbstverständlich müssen obere Entgeltgruppen mit mehr profitieren und nicht wieder den kürzeren ziehen durch Benachteiligung zum Beispiel bei der JSZ
hab es mal ganz böse korrigiert

Des Pudels Kern.... um Goethe mal zu zitieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 13.09.2023 17:09
MINT MINT MINT. Die anderen Bereiche brauchen keine Lohnerhöhungen oder wie? Unglaublich diese einseitige Diskussion hier.

Wenn MINT aufgrund der vorgebrachten validen Argumente das "Zugpferd" für eine generelle Erhöhung der Tabellenbeträge ist, habe ich da als Nicht-MINTler absolut nichts gegen einzuwenden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 13.09.2023 18:16

Sehe ich auch so, denn schon jetzt zeigt einen Blick auf andere Tarife wie den TöVD oder TV-V dass im E10+ Bereich des TVL dringend ein Nachholbedarf besteht.

TV-V ist krass gestiegen. Frage mich wo man den zahlt. In unseren Stadtwerken jedenfalls nicht, da gilt TVÖD. TV-V kann tatsächlich halbwegs mit der Wirtschaft (Konzern) mithalten


Die Erfahrungsstufen im TVL sind ein Witz. Hab mit 3 gestartet, durch Zwang (Kündigungsandrohung) nach 3 Jahren auf der 5 angekommen. Hier geht es schon langsam im gehobenen Dienst. Dennoch ein Witz, dass man jetzt schon beim Karriereende angekommen ist. Perspektiven zum weiteren Aufstieg gibts keine. Der Unterschied von einer e12 (SB bei uns) und e13 (1.SB /Dezernent) sind ein Witz (50-60€ Netto). Ich frage mich wer sich mit den Tabellen mal auseinandergesetzt hat.

Neue Mitarbeiter werden trotz langjähriger Erfahrung mit einer Stufe 3 abgespeist und man wundert sich warum niemand nachkommt. Zulagen wären eine Option für MINT oder allgemein problematische Tätigkeitsfelder die dauerhaft unbesetzt sind.

-> IT Zulage (dauerhaft) mit mehreren Stufen (Stufe 1 Junior, Stufe 2 Senior, Stufe 3 Experte, Stufe 4 IT Führung/Architekt usw...) von 300-1500€ Brutto
dann hätte man auch sowas wie einen einen Entwicklungsplan...

nur eine Idee, aber in die Richtung muss es gehen. Beim Bund gibt's ja auch IT Zulagen, Polizei hat Zulagen, Beamte allgemein, Verfassungsschutz etc.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: GofX am 13.09.2023 18:30
-> IT Zulage

Nur das nicht.

Diese ewigen "Kann-Regelungen", an die keiner ran geht und falls doch, nur nachdem man innerlich bereits gekündigt und sich was Neues gesucht hat.

Unterm Strich sieht jeder Bewerber nur die Tabellen und lacht sich kaputt. Dass da "theoretisch" mehr ginge (wenn es denn mal einer wollte), setzt voraus, dass sich der Bewerber mit dem Tarifkonstrukt auseinander setzt. Und wer liest schon vor dem Beginn einer neuen Arbeitsstelle den dort gültigen Tarifvertrag ... und versteht vorallem sämtliche spezifischen Details, die unter Umständen für einen Außenstehenden "befremdlich" wirken können? Ich kenne niemanden ...

Nein, diese ganzen "good will" Aktionen braucht kein Mensch und vergnatzen nur wieder die alten Mitarbeiter, die sie nicht bekommen. "keep it simple" Tabellenerhöhungen für alle. Das rockt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 18:42
MINT MINT MINT. Die anderen Bereiche brauchen keine Lohnerhöhungen oder wie? Unglaublich diese einseitige Diskussion hier.

Wenn MINT aufgrund der vorgebrachten validen Argumente das "Zugpferd" für eine generelle Erhöhung der Tabellenbeträge ist, habe ich da als Nicht-MINTler absolut nichts gegen einzuwenden.

Ich denke es sollte mittlerweile allen Beteiligten klar sein, dass mindestens die TvÖD Erhöhungen für den TVL gelten müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 18:48
-> IT Zulage

Nur das nicht.

Diese ewigen "Kann-Regelungen", an die keiner ran geht und falls doch, nur nachdem man innerlich bereits gekündigt und sich was Neues gesucht hat.

Unterm Strich sieht jeder Bewerber nur die Tabellen und lacht sich kaputt. Dass da "theoretisch" mehr ginge (wenn es denn mal einer wollte), setzt voraus, dass sich der Bewerber mit dem Tarifkonstrukt auseinander setzt. Und wer liest schon vor dem Beginn einer neuen Arbeitsstelle den dort gültigen Tarifvertrag ... und versteht vorallem sämtliche spezifischen Details, die unter Umständen für einen Außenstehenden "befremdlich" wirken können? Ich kenne niemanden ...

Nein, diese ganzen "good will" Aktionen braucht kein Mensch und vergnatzen nur wieder die alten Mitarbeiter, die sie nicht bekommen. "keep it simple" Tabellenerhöhungen für alle. Das rockt!

Die IT-Fachkräftezulage wird für IT-Fachpersonal im TVöD und TV-V 2023 gezahlt. Dabei liegt die maximale Höhe der Zulage bei 1.000 Euro.

Leider kenne ich genug Leute im TVöD, welche nichtmal von der Existenz von dieser Zulage gehört haben, obwohl Sie in der IT sind...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 18:52

Sehe ich auch so, denn schon jetzt zeigt einen Blick auf andere Tarife wie den TöVD oder TV-V dass im E10+ Bereich des TVL dringend ein Nachholbedarf besteht.

TV-V ist krass gestiegen. Frage mich wo man den zahlt. In unseren Stadtwerken jedenfalls nicht, da gilt TVÖD. TV-V kann tatsächlich halbwegs mit der Wirtschaft (Konzern) mithalten


Die Erfahrungsstufen im TVL sind ein Witz. Hab mit 3 gestartet, durch Zwang (Kündigungsandrohung) nach 3 Jahren auf der 5 angekommen. Hier geht es schon langsam im gehobenen Dienst. Dennoch ein Witz, dass man jetzt schon beim Karriereende angekommen ist. Perspektiven zum weiteren Aufstieg gibts keine. Der Unterschied von einer e12 (SB bei uns) und e13 (1.SB /Dezernent) sind ein Witz (50-60€ Netto). Ich frage mich wer sich mit den Tabellen mal auseinandergesetzt hat.

Neue Mitarbeiter werden trotz langjähriger Erfahrung mit einer Stufe 3 abgespeist und man wundert sich warum niemand nachkommt. Zulagen wären eine Option für MINT oder allgemein problematische Tätigkeitsfelder die dauerhaft unbesetzt sind.

-> IT Zulage (dauerhaft) mit mehreren Stufen (Stufe 1 Junior, Stufe 2 Senior, Stufe 3 Experte, Stufe 4 IT Führung/Architekt usw...) von 300-1500€ Brutto
dann hätte man auch sowas wie einen einen Entwicklungsplan...

nur eine Idee, aber in die Richtung muss es gehen. Beim Bund gibt's ja auch IT Zulagen, Polizei hat Zulagen, Beamte allgemein, Verfassungsschutz etc.

Ein Einstieg in Stufe 4 oder 5 ermöglichen würde vielleicht einige der benötigten MINTler zu einer Zusage bewegen.

Am besten in dem Zuge den Erfahrungsstufenabzug bei Endgeldstufenaufstieg ändern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 19:01

Sehe ich auch so, denn schon jetzt zeigt einen Blick auf andere Tarife wie den TöVD oder TV-V dass im E10+ Bereich des TVL dringend ein Nachholbedarf besteht.

TV-V ist krass gestiegen. Frage mich wo man den zahlt. In unseren Stadtwerken jedenfalls nicht, da gilt TVÖD. TV-V kann tatsächlich halbwegs mit der Wirtschaft (Konzern) mithalten
Ist denn die EGO zum erreichen der  EG11/12/13 im TV-V identisch zur EGO im im TV-L/TVöD die EG11/12/13 zu erreichen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 19:07

Sehe ich auch so, denn schon jetzt zeigt einen Blick auf andere Tarife wie den TöVD oder TV-V dass im E10+ Bereich des TVL dringend ein Nachholbedarf besteht.

TV-V ist krass gestiegen. Frage mich wo man den zahlt. In unseren Stadtwerken jedenfalls nicht, da gilt TVÖD. TV-V kann tatsächlich halbwegs mit der Wirtschaft (Konzern) mithalten
Ist denn die EGO zum erreichen der  EG11/12/13 im TV-V identisch zur EGO im im TV-L/TVöD die EG11/12/13 zu erreichen?

Typische MINT Berufe sollten unabhängig vom Tarifvertrag aufjedenfall in einer dieser Endgeldgruppen (oder höher) eingruppiert sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 19:24
-> IT Zulage

Nur das nicht.

Diese ewigen "Kann-Regelungen", an die keiner ran geht und falls doch, nur nachdem man innerlich bereits gekündigt und sich was Neues gesucht hat.

Unterm Strich sieht jeder Bewerber nur die Tabellen und lacht sich kaputt. Dass da "theoretisch" mehr ginge (wenn es denn mal einer wollte), setzt voraus, dass sich der Bewerber mit dem Tarifkonstrukt auseinander setzt. Und wer liest schon vor dem Beginn einer neuen Arbeitsstelle den dort gültigen Tarifvertrag ... und versteht vorallem sämtliche spezifischen Details, die unter Umständen für einen Außenstehenden "befremdlich" wirken können? Ich kenne niemanden ...

Nein, diese ganzen "good will" Aktionen braucht kein Mensch und vergnatzen nur wieder die alten Mitarbeiter, die sie nicht bekommen. "keep it simple" Tabellenerhöhungen für alle. Das rockt!
Genau, weiter so! Und das was du schreibst, trifft genau die Ämter, die es eh nicht gebacken kriegen und denen im Weg stehen, die es hinbekommen.

Tabellenerhöhung für alle gleich, damit die Alten, die unbeweglich sind und nur abhängen, genauso viel vom Kuchen abbekommen, wie die die dann weggehen.

Jammern rum, dass sie nicht so viel wie in der pW bekommen, wollen aber keinen Wettbewerb, das rockt absolut den öD runter!!

Oder meinst du bei IGM kucken die Leute was da in den Tabellen steht?
Nö, die fordern, was sie wollen und bekommen es oder nicht.
Und nehmen den Job oder nicht!

Das man das auch im TV-L machen könnte, um da mitziehen zu können, will keiner der Alten, weil dann könnte sie ja leer ausgehen, weil sie kein Argumente haben!
Oder weil sie alte Sozies sind, gleicher Lohn für alle!
Jubel Jubel!

Das einzige was den öD konkurrenzfähig machen könnte, zu den Mitbewerbern am Markt, ist nicht eine kräftige Tabellenerhöhung für alle Pappnasen, die schon da sind und niemals gehen werden, sondern eine für die, die man halten will und wo die Gefahr besteht, dass sie gehen würden.

Aber lieber allen den dicken Schluck aus der begrenzten Pulle, klasse Idee.
Und am besten denjenigen, die mehr als am Markt bekommen einen dickeren.
Und egal ob in tupfingen oder hupfinge, alleiniger Ag oder grosse Konkurenz

Manno Mann Leute, wir brauchen mehr flexibilität, thats all folks

und natürlich weg mit den Dumpfbacken, die meinen man können einem TOP MA nicht mehr Geld zahlen als dem Vorgesetzten, der nur Urlaubsscheine verwaltet,
doch kann man und macht auch Sinn!

Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 19:32
-> IT Zulage

Nur das nicht.

Diese ewigen "Kann-Regelungen", an die keiner ran geht und falls doch, nur nachdem man innerlich bereits gekündigt und sich was Neues gesucht hat.

Unterm Strich sieht jeder Bewerber nur die Tabellen und lacht sich kaputt. Dass da "theoretisch" mehr ginge (wenn es denn mal einer wollte), setzt voraus, dass sich der Bewerber mit dem Tarifkonstrukt auseinander setzt. Und wer liest schon vor dem Beginn einer neuen Arbeitsstelle den dort gültigen Tarifvertrag ... und versteht vorallem sämtliche spezifischen Details, die unter Umständen für einen Außenstehenden "befremdlich" wirken können? Ich kenne niemanden ...

Nein, diese ganzen "good will" Aktionen braucht kein Mensch und vergnatzen nur wieder die alten Mitarbeiter, die sie nicht bekommen. "keep it simple" Tabellenerhöhungen für alle. Das rockt!
Genau, weiter so! Und das was du schreibst, trifft genau die Ämter, die es eh nicht gebacken kriegen und denen im Weg stehen, die es hinbekommen.

Tabellenerhöhung für alle gleich, damit die Alten, die unbeweglich sind und nur abhängen, genauso viel vom Kuchen abbekommen, wie die die dann weggehen.

Jammern rum, dass sie nicht so viel wie in der pW bekommen, wollen aber keinen Wettbewerb, das rockt absolut den öD runter!!

Oder meinst du bei IGM kucken die Leute was da in den Tabellen steht?
Nö, die fordern, was sie wollen und bekommen es oder nicht.
Und nehmen den Job oder nicht!

Das man das auch im TV-L machen könnte, um da mitziehen zu können, will keiner der Alten, weil dann könnte sie ja leer ausgehen, weil sie kein Argumente haben!
Oder weil sie alte Sozies sind, gleicher Lohn für alle!
Jubel Jubel!

Das einzige was den öD konkurrenzfähig machen könnte, zu den Mitbewerbern am Markt, ist nicht eine kräftige Tabellenerhöhung für alle Pappnasen, die schon da sind und niemals gehen werden, sondern eine für die, die man halten will und wo die Gefahr besteht, dass sie gehen würden.

Aber lieber allen den dicken Schluck aus der begrenzten Pulle, klasse Idee.
Und am besten denjenigen, die mehr als am Markt bekommen einen dickeren.
Und egal ob in tupfingen oder hupfinge, alleiniger Ag oder grosse Konkurenz

Manno Mann Leute, wir brauchen mehr flexibilität, thats all folks

und natürlich weg mit den Dumpfbacken, die meinen man können einem TOP MA nicht mehr Geld zahlen als dem Vorgesetzten, der nur Urlaubsscheine verwaltet,
doch kann man und macht auch Sinn!

Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Die Komplexität und Intransparenz von Tarifverträgen können in der Tat eine Herausforderung darstellen.

Aber wie soll es sonst gemacht werden? Dann müssten allgemeine Tarifverträge im ÖD der Geschichte angehören und jeder müsste einzeln mit seinem Chef sein Gehalt verhandeln.

Da das Gehalt aber nie in der Nähe der Privaten Wirtschaft im MINT Bereich ankommen würde, ist doch gerade die klare Einordnung in den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes ein Vorteil wenn die Erhöhungen endlich durchgeführt werden würden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.09.2023 19:39
Aber wie soll es sonst gemacht werden? Dann müssten allgemeine Tarifverträge im ÖD der Geschichte angehören und jeder müsste einzeln mit seinem Chef sein Gehalt verhandeln.
Ja, müsste er, so wie alle anderen Menschen auch!!

Und nein müsste er nicht, wenn er mit der Untergrenze, die überall außer im öD ein Tarifvertrag darstellt zufrieden ist.
Das der Tarifvertrag die OBER GRenze im öD ist, ist der Fehler!

Zitat
Da das Gehalt aber nie in der Nähe der Privaten Wirtschaft im MINT Bereich ankommen würde, ist doch gerade die klare Einordnung in den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes ein Vorteil wenn die Erhöhungen endlich durchgeführt werden würden...
Man kann in diversen Regionen in ausreichender Nähe der pW kommen, wenn man wollte!

Nein, denn der öD hat als solches (wenn er die Menschen erreicht), auch weiche Faktoren zu bieten.
Ich kenne viele, die aus der pW aus eben diesen Gründen auf Gehalt verzichten und im öD gegangen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 19:46
Aber wie soll es sonst gemacht werden? Dann müssten allgemeine Tarifverträge im ÖD der Geschichte angehören und jeder müsste einzeln mit seinem Chef sein Gehalt verhandeln.
Ja, müsste er, so wie alle anderen Menschen auch!!

Und nein müsste er nicht, wenn er mit der Untergrenze, die überall außer im öD ein Tarifvertrag darstellt zufrieden ist.
Das der Tarifvertrag die OBER GRenze im öD ist, ist der Fehler!

Zitat
Da das Gehalt aber nie in der Nähe der Privaten Wirtschaft im MINT Bereich ankommen würde, ist doch gerade die klare Einordnung in den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes ein Vorteil wenn die Erhöhungen endlich durchgeführt werden würden...
Man kann in diversen Regionen in ausreichender Nähe der pW kommen, wenn man wollte!

Nein, denn der öD hat als solches (wenn er die Menschen erreicht), auch weiche Faktoren zu bieten.
Ich kenne viele, die aus der pW aus eben diesen Gründen auf Gehalt verzichten und im öD gegangen sind.

Natürlich wäre es schön, wenn auch im ÖD die Highperformer ihr eigenes Gehalt verhandeln könnten inklusive Sonderposten wie Dienstwagen etc.

Dann würde es aber auch teilweise vorkommen, dass diese Mitarbeiter dann mehr verdienen als ihre Vorgesetzten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 13.09.2023 19:59
Was wäre daran so dramatisch? Was stünde dem Vorgesetzten im Wege, selbst mehr zu verhandeln?

Abgesehen davon, dass das auch schon jetzt vorkommen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 13.09.2023 20:13
Ich muss BTSV da zustimmen.  Auf gefühlt 140 Seiten liest man hier nur von MINT.  Alles <10 ist ja völlig überbezahlt usw. usw.Hier scheinen sich ja hauptsächlich MINTLER zu tummeln die sich völlig unterbezahlt fühlen, alles <10 darf sich also demnach nicht als zu gering bezahlt fühlen?In unserer Behörde laufen zig MINTLER  rum,  die ich für völlig ausreichend bezahlt empfinde,  um es gnädig auszudücken.  Und nein,  ich bin nicht <10 eingruppiert.  Jeder will nach den letzten miesen Abschlüssen und den steigenden Kosten bei den nächsten Verhandlungen ein deutliches Lohnplus sehen.
Bei uns im Haus wurde nun zum 3. Mal ein Meister Elektrotechnik und Meister Klimatechnik ausgeschrieben.  Mit der 9a ( die im TVÖD im übrigen in der Endstufe auch mit 200 € besser bezahlt wird)  Keine Chance.  Meister aus der PW lachen sich über die Bezahlung schlapp.  Nur soviel dazu,  nur die Bezahlung in den MINT-Berufen kann mit der PW nicht mithalten.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 20:33
Ich muss BTSV da zustimmen.  Auf gefühlt 140 Seiten liest man hier nur von MINT.  Alles <10 ist ja völlig überbezahlt usw. usw.Hier scheinen sich ja hauptsächlich MINTLER zu tummeln die sich völlig unterbezahlt fühlen, alles <10 darf sich also demnach nicht als zu gering bezahlt fühlen?In unserer Behörde laufen zig MINTLER  rum,  die ich für völlig ausreichend bezahlt empfinde,  um es gnädig auszudücken.  Und nein,  ich bin nicht <10 eingruppiert.  Jeder will nach den letzten miesen Abschlüssen und den steigenden Kosten bei den nächsten Verhandlungen ein deutliches Lohnplus sehen.
Bei uns im Haus wurde nun zum 3. Mal ein Meister Elektrotechnik und Meister Klimatechnik ausgeschrieben.  Mit der 9a ( die im TVÖD im übrigen in der Endstufe auch mit 200 € besser bezahlt wird)  Keine Chance.  Meister aus der PW lachen sich über die Bezahlung schlapp.  Nur soviel dazu,  nur die Bezahlung in den MINT-Berufen kann mit der PW nicht mithalten.....

Die Vielfalt der Meinungen in solchen Diskussionen unterstreicht die Bedeutung einer ausgewogenen Tarifpolitik, die die verschiedenen Berufsfelder und individuellen Bedürfnisse angemessen berücksichtigt.

Es geht eben nicht nur um die MINT Berufe. Die Gehaltserhöhung muss auf die ganze Tabelle wirken und dabei die Besonderheiten des momentanen Arbeitsmarktes berücksichtigen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 13.09.2023 20:49

Sehe ich genau so, die aktuelle Verbeamtungspraxis sieht leider oftmals wieder ganz anders aus. Es wird gefühlt Hinz und Kunz verbeamtet, um eine Beschäftigung im ÖD attraktiver zu machen und gerade jüngere Leute in die Welt "ÖD" zu locken.


Bei uns leider ganz und gar nicht so. Ich versuche seit jahren verbeamtet zu werden und werde abgewiesen. "könnte ja jeder kommen" verbeamtet werden ist *sehr* schwer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 13.09.2023 20:54
Ich muss BTSV da zustimmen.  Auf gefühlt 140 Seiten liest man hier nur von MINT.  Alles <10 ist ja völlig überbezahlt usw. usw.Hier scheinen sich ja hauptsächlich MINTLER zu tummeln die sich völlig unterbezahlt fühlen, alles <10 darf sich also demnach nicht als zu gering bezahlt fühlen?In unserer Behörde laufen zig MINTLER  rum,  die ich für völlig ausreichend bezahlt empfinde,  um es gnädig auszudücken.  Und nein,  ich bin nicht <10 eingruppiert.  Jeder will nach den letzten miesen Abschlüssen und den steigenden Kosten bei den nächsten Verhandlungen ein deutliches Lohnplus sehen.
Bei uns im Haus wurde nun zum 3. Mal ein Meister Elektrotechnik und Meister Klimatechnik ausgeschrieben.  Mit der 9a ( die im TVÖD im übrigen in der Endstufe auch mit 200 € besser bezahlt wird)  Keine Chance.  Meister aus der PW lachen sich über die Bezahlung schlapp.  Nur soviel dazu,  nur die Bezahlung in den MINT-Berufen kann mit der PW nicht mithalten.....

Das benannte Beispiel des Meister Elektrotechnik bzw. Klimatechnik (MINT-Berufe) zeigt die Grundproblematik. Derartige ausgeprägte Probleme bei der Stellenbesetzung habe wir in Verwaltungsbereichen so eben nicht. Aber bei MINT-Berufen sehr massiv. Daher bedarf es einer Aufwertung in welcher Art auch immer (Eingruppierungen, Steigerung Attraktivität, Optimierung Tabelle). Ein erster wichtiger Schritt wäre als Mindestergebnis die 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle zum 01.03.24. Würde allen Gruppen bereits Verbesserungen bringen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 13.09.2023 21:08
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt, dass ich keine Sinn darin erkenne. Daraus ergibt sich auch keine Motivation, sondern er wird einfach, ja tarifvertraglich vereinbart, aber dennoch Entgelt vorenthalten. Welche Tätigkeit im ÖD braucht denn soviel Erfahrung, dass man die erst nach 15 Jahren erworben hat? Und mal ein Beispiel aus der Praxis… In Berlin werden in den Bezirken Amtsleiterstellen zwischen E14 und AT bezahlt. Warum bekommt der eine Amtsleiter gleich 100 Prozent seines Entgeltes (AT) und müsste nicht einmal 1 Tag im Land Berlin gearbeitet haben, während der andere 15 Jahre bräuchte. Argument: Jeweilige Stellenbewertung. Ohne Frage, zeigt aber den Quatsch an der Sache. Eigentlich braucht es nur die Stufen 1 und 2. 1 für (Berufs-) Anfänger im ÖD und Stufe 2 für den Rest. Beide Stufen jeweils 1 Jahr und Stufe 2 auch gerne bei Höhergruppierung. Mehr braucht ex nicht. Aber auch das will weder der AG, noch die Gewerkschaft. Beide Seiten sind irgendwie mental in der Vergangenheit verhaftet. Es wird nichts neues probiert. Größte Innovation der letzten Jahre wird wohl das Jobrad oder auch nicht.

Zu den Forderungen… Am ersten Verhandlungstag gehört sich ein Sonder-TV-L zur Inflationspauschale. Auszahlung Ende Dezember. Und die weitere Anpassung dann zeitgleich mit dem TVöD. Aber auch das alles wird wohl nicht kommen. Der Zug muss erst gegen die Wand fahren…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 21:29
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt, dass ich keine Sinn darin erkenne. Daraus ergibt sich auch keine Motivation, sondern er wird einfach, ja tarifvertraglich vereinbart, aber dennoch Entgelt vorenthalten. Welche Tätigkeit im ÖD braucht denn soviel Erfahrung, dass man die erst nach 15 Jahren erworben hat? Und mal ein Beispiel aus der Praxis… In Berlin werden in den Bezirken Amtsleiterstellen zwischen E14 und AT bezahlt. Warum bekommt der eine Amtsleiter gleich 100 Prozent seines Entgeltes (AT) und müsste nicht einmal 1 Tag im Land Berlin gearbeitet haben, während der andere 15 Jahre bräuchte. Argument: Jeweilige Stellenbewertung. Ohne Frage, zeigt aber den Quatsch an der Sache. Eigentlich braucht es nur die Stufen 1 und 2. 1 für (Berufs-) Anfänger im ÖD und Stufe 2 für den Rest. Beide Stufen jeweils 1 Jahr und Stufe 2 auch gerne bei Höhergruppierung. Mehr braucht ex nicht. Aber auch das will weder der AG, noch die Gewerkschaft. Beide Seiten sind irgendwie mental in der Vergangenheit verhaftet. Es wird nichts neues probiert. Größte Innovation der letzten Jahre wird wohl das Jobrad oder auch nicht.

Zu den Forderungen… Am ersten Verhandlungstag gehört sich ein Sonder-TV-L zur Inflationspauschale. Auszahlung Ende Dezember. Und die weitere Anpassung dann zeitgleich mit dem TVöD. Aber auch das alles wird wohl nicht kommen. Der Zug muss erst gegen die Wand fahren…

Die Idee mit den zwei Erfahrungsstufen hört sich wirklich innovativ an, jedoch wird sich das niemand trauen.

Hoffen wir deshalb auf unsere 5,5% auch für den TVL und eine Anpassung der JSZ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 13.09.2023 21:33
noch 4 Wochen und dieser Thread kann endlich seine eigentliche Arbeit aufnehmen. 5 Monate lang ist einem teilw. das Hirn weggeschmolzen bei diesen Themen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 13.09.2023 22:00
Die Stufen vom Alter zu entkoppeln war wahrscheinlich für Jahrzehnte innovativ genug...es sind übrigens 200 € Sockel plus 5,5%. Ich fürchte das wird mal wieder schwer zu erreichen sein.  Das Gejammer über leere Kassen ist ja schon jetzt kaum zu überhören.  Für alles ist Geld da....für die eigenen Leute leider nicht.  Ich finde den Vergleich zum TVÖD immer besonders "lustig " . Die Länder haben sich damals abgekoppelt,  da sie ja nicht mehr die Abschlüsse des Bundes mitgehen wollten.Die Kommunen als vermeintlich schwächstes Glied blieben und bleiben beim gemeinsamen Abschluss.  Anschließend wird beim Land gebettelt,es müsste mehr Geld an die Kommunen zahlen, da es ihnen ja finanziell so schlecht geht....der TVL schneidet die letzten Jahre immer schlechter ab als der TVÖD  und " wir " finanzieren deren höhere Gehälter im Prinzip so mit
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.09.2023 23:15
Die Stufen vom Alter zu entkoppeln war wahrscheinlich für Jahrzehnte innovativ genug...es sind übrigens 200 € Sockel plus 5,5%. Ich fürchte das wird mal wieder schwer zu erreichen sein.  Das Gejammer über leere Kassen ist ja schon jetzt kaum zu überhören.  Für alles ist Geld da....für die eigenen Leute leider nicht.  Ich finde den Vergleich zum TVÖD immer besonders "lustig " . Die Länder haben sich damals abgekoppelt,  da sie ja nicht mehr die Abschlüsse des Bundes mitgehen wollten.Die Kommunen als vermeintlich schwächstes Glied blieben und bleiben beim gemeinsamen Abschluss.  Anschließend wird beim Land gebettelt,es müsste mehr Geld an die Kommunen zahlen, da es ihnen ja finanziell so schlecht geht....der TVL schneidet die letzten Jahre immer schlechter ab als der TVÖD  und " wir " finanzieren deren höhere Gehälter im Prinzip so mit

Ich kann die Unterscheidung zwischen TVL und TVöD eh immer weniger abgewinnen. Ist es denn tatsächlich notwendig einen Gehaltstechnischen Unterschied zu machen, ob eine Behörde dem Land oder Bund unterstellt ist?

Wahrscheinlich wäre eine Unterscheidung zwischen Arbeitsbereichen sogar sinvoller zum Beispiel TVöD-Verwaltung, TVöD-MINT usw. welche dann auch angepasst an die Berufe eigene Eingruppierungen und Verhandlungen festlegen können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 14.09.2023 06:50
-> IT Zulage

Nur das nicht.

Diese ewigen "Kann-Regelungen", an die keiner ran geht und falls doch, nur nachdem man innerlich bereits gekündigt und sich was Neues gesucht hat.

Unterm Strich sieht jeder Bewerber nur die Tabellen und lacht sich kaputt. Dass da "theoretisch" mehr ginge (wenn es denn mal einer wollte), setzt voraus, dass sich der Bewerber mit dem Tarifkonstrukt auseinander setzt. Und wer liest schon vor dem Beginn einer neuen Arbeitsstelle den dort gültigen Tarifvertrag ... und versteht vorallem sämtliche spezifischen Details, die unter Umständen für einen Außenstehenden "befremdlich" wirken können? Ich kenne niemanden ...

Nein, diese ganzen "good will" Aktionen braucht kein Mensch und vergnatzen nur wieder die alten Mitarbeiter, die sie nicht bekommen. "keep it simple" Tabellenerhöhungen für alle. Das rockt!
Genau, weiter so! Und das was du schreibst, trifft genau die Ämter, die es eh nicht gebacken kriegen und denen im Weg stehen, die es hinbekommen.

Tabellenerhöhung für alle gleich, damit die Alten, die unbeweglich sind und nur abhängen, genauso viel vom Kuchen abbekommen, wie die die dann weggehen.

Jammern rum, dass sie nicht so viel wie in der pW bekommen, wollen aber keinen Wettbewerb, das rockt absolut den öD runter!!

Oder meinst du bei IGM kucken die Leute was da in den Tabellen steht?
Nö, die fordern, was sie wollen und bekommen es oder nicht.
Und nehmen den Job oder nicht!

Das man das auch im TV-L machen könnte, um da mitziehen zu können, will keiner der Alten, weil dann könnte sie ja leer ausgehen, weil sie kein Argumente haben!
Oder weil sie alte Sozies sind, gleicher Lohn für alle!
Jubel Jubel!

Das einzige was den öD konkurrenzfähig machen könnte, zu den Mitbewerbern am Markt, ist nicht eine kräftige Tabellenerhöhung für alle Pappnasen, die schon da sind und niemals gehen werden, sondern eine für die, die man halten will und wo die Gefahr besteht, dass sie gehen würden.

Aber lieber allen den dicken Schluck aus der begrenzten Pulle, klasse Idee.
Und am besten denjenigen, die mehr als am Markt bekommen einen dickeren.
Und egal ob in tupfingen oder hupfinge, alleiniger Ag oder grosse Konkurenz

Manno Mann Leute, wir brauchen mehr flexibilität, thats all folks

und natürlich weg mit den Dumpfbacken, die meinen man können einem TOP MA nicht mehr Geld zahlen als dem Vorgesetzten, der nur Urlaubsscheine verwaltet,
doch kann man und macht auch Sinn!

Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Stellt sich nur die Frage: Wer soll das entscheiden? Wer hat das "verdient" und wer "verdient" das? In der PW ist in einigen Bereichen die Bewertung der Arbeitsleistung einfacher, ganz klar. Im ÖD, insb. in der allgemeinen Verwaltung... wie soll ein SB im EWO mit seiner Leistung berechnet werden, wie der Kämmerer, wie der, der viel Vertretung übernimmt? Grundsätzlich wäre mit einem Grundgehalt und flexibleren Leistungsentgelten schon was gewonnen, dies wäre aber eine Abkehr vom System.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 14.09.2023 06:58
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt, dass ich keine Sinn darin erkenne. Daraus ergibt sich auch keine Motivation, sondern er wird einfach, ja tarifvertraglich vereinbart, aber dennoch Entgelt vorenthalten. Welche Tätigkeit im ÖD braucht denn soviel Erfahrung, dass man die erst nach 15 Jahren erworben hat? Und mal ein Beispiel aus der Praxis… In Berlin werden in den Bezirken Amtsleiterstellen zwischen E14 und AT bezahlt. Warum bekommt der eine Amtsleiter gleich 100 Prozent seines Entgeltes (AT) und müsste nicht einmal 1 Tag im Land Berlin gearbeitet haben, während der andere 15 Jahre bräuchte. Argument: Jeweilige Stellenbewertung. Ohne Frage, zeigt aber den Quatsch an der Sache. Eigentlich braucht es nur die Stufen 1 und 2. 1 für (Berufs-) Anfänger im ÖD und Stufe 2 für den Rest. Beide Stufen jeweils 1 Jahr und Stufe 2 auch gerne bei Höhergruppierung. Mehr braucht ex nicht. Aber auch das will weder der AG, noch die Gewerkschaft. Beide Seiten sind irgendwie mental in der Vergangenheit verhaftet. Es wird nichts neues probiert. Größte Innovation der letzten Jahre wird wohl das Jobrad oder auch nicht.

Zu den Forderungen… Am ersten Verhandlungstag gehört sich ein Sonder-TV-L zur Inflationspauschale. Auszahlung Ende Dezember. Und die weitere Anpassung dann zeitgleich mit dem TVöD. Aber auch das alles wird wohl nicht kommen. Der Zug muss erst gegen die Wand fahren…

Die Idee mit den zwei Erfahrungsstufen hört sich wirklich innovativ an, jedoch wird sich das niemand trauen.

Hoffen wir deshalb auf unsere 5,5% auch für den TVL und eine Anpassung der JSZ...

Die zwei Erfahrungsstufen hat die IGM seit .... keine Ahnung, aber da heißt es A und B zumindest in By
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 14.09.2023 07:01
noch 4 Wochen und dieser Thread kann endlich seine eigentliche Arbeit aufnehmen. 5 Monate lang ist einem teilw. das Hirn weggeschmolzen bei diesen Themen…

100% Zustimmung, war / ist tw. nicht immer einfach zu ertragen.

Grundsätzlich muss man auch mal Fragen dürfen:
Wann stehen hier die meisten Postings? - Ja, klar wenn alle ausgestempelt haben, schon klar. Also öfter mal selbstkritisch hinterfragen: Wieviel würdet Ihr einem Mitarbeiter zahlen, der so arbeitet wie Ihr selber?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.09.2023 07:21
Nu, das Schöne an Vertrauensarbeitszeit ist, dass man sich selbst einteilen kann, wann man arbeitet, und wann man kurz Pause macht. Ich mache z.B. gerade Pause, nachdem ich gerade etwas gearbeitet habe. Dann mache ich mir Frühstück und fahre nachher ins Büro…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 07:32
Natürlich wäre es schön, wenn auch im ÖD die Highperformer ihr eigenes Gehalt verhandeln könnten inklusive Sonderposten wie Dienstwagen etc.
Es geht nicht um Highperformer, da muss man nicht hinterher hecheln.
Es geht um gute Mitarbeiter.
Und Sonderposten Dienstwagen ist immer so eine gehypte Sache. Es lohnt sich doch nur, wenn ich privat viel fahre und inkl. Benzin bis nach Spanien damit fahren darf oder mir sonst nicht die p*verlängerung gönnen kann und es einem oder der Gattin wichtig ist.
Wer es sauber durchrechnet, sieht, dass es nicht immer ein Benefit ist.
Zitat
Dann würde es aber auch teilweise vorkommen, dass diese Mitarbeiter dann mehr verdienen als ihre Vorgesetzten...
Und?  Habe ich schon mehrmals erlebt, sowohl persönlich als auch im Umfeld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 07:42
Ich muss BTSV da zustimmen.  Auf gefühlt 140 Seiten liest man hier nur von MINT.  Alles <10 ist ja völlig überbezahlt usw. usw.
Quelle?
Das die meisten nicht "MINTler" <EG10 ein zur pW vergleichbares Gehalt haben, ist doch ein Fakt, den selbst die OECD für D schon festgestellt hat.
Das bedeutet nicht, dass sie überbezahlt sind.
Zitat
Hier scheinen sich ja hauptsächlich MINTLER zu tummeln die sich völlig unterbezahlt fühlen, alles <10 darf sich also demnach nicht als zu gering bezahlt fühlen?
Doch natürlich.
Allerdings habe ich keine Problem für diese Gruppe (sofern nicht MINT) gute Mitarbeiter zu finden, während es bei der anderen Gruppe eben sehr Mau aussieht.

Zitat
In unserer Behörde laufen zig MINTLER  rum,  die ich für völlig ausreichend bezahlt empfinde,  um es gnädig auszudücken.  Und nein,  ich bin nicht <10 eingruppiert.  Jeder will nach den letzten miesen Abschlüssen und den steigenden Kosten bei den nächsten Verhandlungen ein deutliches Lohnplus sehen.
Bei uns im Haus wurde nun zum 3. Mal ein Meister Elektrotechnik und Meister Klimatechnik ausgeschrieben.  Mit der 9a ( die im TVÖD im übrigen in der Endstufe auch mit 200 € besser bezahlt wird)  Keine Chance.  Meister aus der PW lachen sich über die Bezahlung schlapp.  Nur soviel dazu,  nur die Bezahlung in den MINT-Berufen kann mit der PW nicht mithalten.....
Eben um diese MINTler geht es!
Also bestätigst du unsere Aussagen, fein. Dann weiß ich nicht was du sagen wolltest?

MINT heißt nicht nur Akademiker, falls du das mit MINT gleichsetzt.
Sondern technische Berufe (auch Ausbildung): „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“
ein Fachinformatiker ist auch MINT!
Und es gibt z.B im öD für diesen Ausbildungsberuf, de facto keinen Job der unter EG8 ist. Und die da EG8er Jobs machen, die sind in der Tat locker von angelernten Verwaltungskräften ersetzbar.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 07:47
Die Vielfalt der Meinungen in solchen Diskussionen unterstreicht die Bedeutung einer ausgewogenen Tarifpolitik, die die verschiedenen Berufsfelder und individuellen Bedürfnisse angemessen berücksichtigt.

Es geht eben nicht nur um die MINT Berufe. Die Gehaltserhöhung muss auf die ganze Tabelle wirken und dabei die Besonderheiten des momentanen Arbeitsmarktes berücksichtigen.
Korrekt und zwar entweder in dem in den Bereichen, die schwierig zu besetzen sind, eine nochmalige Änderung der EGO stattfindet. (finde ich bull shit, da Gießkanne)
Oder in dem man den lokalen Verantwortlichen mehr Freiheiten gibt, tarifkonform mehr (wo es notwendig ist) zu zahlen.

Die Gleichmacherei aller Berufe und Regionen hat doch nur zur Folge, dass die einen oberhalb des lokalen Marktes bezahlt werden (ich gönnes es allen von ganzem herzen) und  die anderen nicht eingestellt werden können, wg. zu wenig kohle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 07:50
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt,
Es gibt keine solchen Anhänger!
Es gibt keine Erfahrungsstufen ab Stufe 3
Es ist und bleibt eine Leistungsstufe, bitte mal in den Tarifvertrag reinschauen!!

Sie wird nur nicht angewandt!

Was meinst du, wenn es eine Kommission gäbe, die jedes Jahr tagt, wer nicht eine Stufe höher kommt aufgrund seiner minderen Leistung (so wieht es der TVL vor) und wer eine überspringt, aufgrund seiner Höchstleistungen.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 07:52
noch 4 Wochen und dieser Thread kann endlich seine eigentliche Arbeit aufnehmen. 5 Monate lang ist einem teilw. das Hirn weggeschmolzen bei diesen Themen…

100% Zustimmung, war / ist tw. nicht immer einfach zu ertragen.

Grundsätzlich muss man auch mal Fragen dürfen:
Wann stehen hier die meisten Postings? - Ja, klar wenn alle ausgestempelt haben, schon klar. Also öfter mal selbstkritisch hinterfragen: Wieviel würdet Ihr einem Mitarbeiter zahlen, der so arbeitet wie Ihr selber?
Ich würde ihn nach der abgelisteten Arbeit bezahlen.
Mir doch egal, wan er sie macht und wie er seine Zeiten einteilt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: GofX am 14.09.2023 07:57
Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Deinen Ausführungen entnehme ich, dass noch niemand in Deiner Chefetage erkannt hat, dass Du der alleinige Leistungsträger in Deiner Abteilung bist, der die Alten, die nur noch rumlungern, locker in die Tasche steckt.

Deshalb meine Frage an Dich: da es ja in der Vergangenheit so glänzend funktioniert hat, dass Deine Leistungen honoriert wurden, glaubst Du wirklich, dass es besser wird, wenn noch mehr Gehaltsbestandteile durch "Kann-Regelungen" transportiert werden sollen?

Von "Gleichmacher-Kacke", wo die Putzfrau genauso viel verdienen soll, wie der Fachgruppenleiter, spreche ich nicht.

Von "Gleichbehandlung" innerhalb einer Arbeitsgruppe, wo alle die gleichen Aufgaben übernehmen, kann man in meiner Behörde jedoch nur träumen. Das ist hier kein Leistungsvergleich, wo der Top Performer einen Obolus erhält. Nein! Hier geht es nur darum, wer seinen Kopf hinten in den Chef am tiefsten reingesteckt hat. Da sind dann plötzlich Stufenlaufzeitverkürzungen, Verbeamtung, Probezeitverkürzung, mehr Dienstfrei wegen familiärer "Notfälle" (das Kind hat sich das Knie am Fahrrad gestoßen), weniger Kontrolle der Arbeitsergebnisse bis hin zu Beförderungen, Höhergruppierungen und neue Notebooks und Iphone 15 Pro möglich.

Deswegen bin ich für eine grundsätzliche Erhöhung der Entgelte und halte nichts von "Kann-Regelungen". Diejenigen, die in meinem Laden hier bisher davon profitiert haben, waren noch nie und sind auch jetzt nicht die Leistungsträger der Abteilung.

Ich habe kein Problem damit, dass der Ü60-jährige, der doch ein paar mehr Krankheitstage im Jahr hat, die gleiche Erhöhung bekommen soll, wie ich. Ich hätte aber ein Problem damit, wenn es nur der Ü60-jährige bekommt, der doch ein paar mehr Krankheitstage im Jahr hat, nur, weil er der beste Kumpel vom Chef ist. Letzteres ist leider die gängige Praxis in meiner Behörde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.09.2023 08:14
-> IT Zulage

Nur das nicht.

Diese ewigen "Kann-Regelungen", an die keiner ran geht und falls doch, nur nachdem man innerlich bereits gekündigt und sich was Neues gesucht hat.

Unterm Strich sieht jeder Bewerber nur die Tabellen und lacht sich kaputt. Dass da "theoretisch" mehr ginge (wenn es denn mal einer wollte), setzt voraus, dass sich der Bewerber mit dem Tarifkonstrukt auseinander setzt. Und wer liest schon vor dem Beginn einer neuen Arbeitsstelle den dort gültigen Tarifvertrag ... und versteht vorallem sämtliche spezifischen Details, die unter Umständen für einen Außenstehenden "befremdlich" wirken können? Ich kenne niemanden ...

Nein, diese ganzen "good will" Aktionen braucht kein Mensch und vergnatzen nur wieder die alten Mitarbeiter, die sie nicht bekommen. "keep it simple" Tabellenerhöhungen für alle. Das rockt!
Genau, weiter so! Und das was du schreibst, trifft genau die Ämter, die es eh nicht gebacken kriegen und denen im Weg stehen, die es hinbekommen.

Tabellenerhöhung für alle gleich, damit die Alten, die unbeweglich sind und nur abhängen, genauso viel vom Kuchen abbekommen, wie die die dann weggehen.

Jammern rum, dass sie nicht so viel wie in der pW bekommen, wollen aber keinen Wettbewerb, das rockt absolut den öD runter!!

Oder meinst du bei IGM kucken die Leute was da in den Tabellen steht?
Nö, die fordern, was sie wollen und bekommen es oder nicht.
Und nehmen den Job oder nicht!

Das man das auch im TV-L machen könnte, um da mitziehen zu können, will keiner der Alten, weil dann könnte sie ja leer ausgehen, weil sie kein Argumente haben!
Oder weil sie alte Sozies sind, gleicher Lohn für alle!
Jubel Jubel!

Das einzige was den öD konkurrenzfähig machen könnte, zu den Mitbewerbern am Markt, ist nicht eine kräftige Tabellenerhöhung für alle Pappnasen, die schon da sind und niemals gehen werden, sondern eine für die, die man halten will und wo die Gefahr besteht, dass sie gehen würden.

Aber lieber allen den dicken Schluck aus der begrenzten Pulle, klasse Idee.
Und am besten denjenigen, die mehr als am Markt bekommen einen dickeren.
Und egal ob in tupfingen oder hupfinge, alleiniger Ag oder grosse Konkurenz

Manno Mann Leute, wir brauchen mehr flexibilität, thats all folks

und natürlich weg mit den Dumpfbacken, die meinen man können einem TOP MA nicht mehr Geld zahlen als dem Vorgesetzten, der nur Urlaubsscheine verwaltet,
doch kann man und macht auch Sinn!

Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Stellt sich nur die Frage: Wer soll das entscheiden? Wer hat das "verdient" und wer "verdient" das? In der PW ist in einigen Bereichen die Bewertung der Arbeitsleistung einfacher, ganz klar. Im ÖD, insb. in der allgemeinen Verwaltung... wie soll ein SB im EWO mit seiner Leistung berechnet werden, wie der Kämmerer, wie der, der viel Vertretung übernimmt? Grundsätzlich wäre mit einem Grundgehalt und flexibleren Leistungsentgelten schon was gewonnen, dies wäre aber eine Abkehr vom System.

Klar ist es nicht immer elnfach zwischen den Leistungen der Mitarbeiter zu unterscheiden, aber im Zweifel kann auch gleichmäßig nach und nach zwischen den Mitarbeitern eine Förderung vergeben werden.

Es muss ja nicht immer das extrem sein, dass der eine alles an Förderung bekommt und der andere garnichts nur weil er scheinbar weniger leistet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.09.2023 08:20
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt, dass ich keine Sinn darin erkenne. Daraus ergibt sich auch keine Motivation, sondern er wird einfach, ja tarifvertraglich vereinbart, aber dennoch Entgelt vorenthalten. Welche Tätigkeit im ÖD braucht denn soviel Erfahrung, dass man die erst nach 15 Jahren erworben hat? Und mal ein Beispiel aus der Praxis… In Berlin werden in den Bezirken Amtsleiterstellen zwischen E14 und AT bezahlt. Warum bekommt der eine Amtsleiter gleich 100 Prozent seines Entgeltes (AT) und müsste nicht einmal 1 Tag im Land Berlin gearbeitet haben, während der andere 15 Jahre bräuchte. Argument: Jeweilige Stellenbewertung. Ohne Frage, zeigt aber den Quatsch an der Sache. Eigentlich braucht es nur die Stufen 1 und 2. 1 für (Berufs-) Anfänger im ÖD und Stufe 2 für den Rest. Beide Stufen jeweils 1 Jahr und Stufe 2 auch gerne bei Höhergruppierung. Mehr braucht ex nicht. Aber auch das will weder der AG, noch die Gewerkschaft. Beide Seiten sind irgendwie mental in der Vergangenheit verhaftet. Es wird nichts neues probiert. Größte Innovation der letzten Jahre wird wohl das Jobrad oder auch nicht.

Zu den Forderungen… Am ersten Verhandlungstag gehört sich ein Sonder-TV-L zur Inflationspauschale. Auszahlung Ende Dezember. Und die weitere Anpassung dann zeitgleich mit dem TVöD. Aber auch das alles wird wohl nicht kommen. Der Zug muss erst gegen die Wand fahren…

Die Idee mit den zwei Erfahrungsstufen hört sich wirklich innovativ an, jedoch wird sich das niemand trauen.

Hoffen wir deshalb auf unsere 5,5% auch für den TVL und eine Anpassung der JSZ...

Die zwei Erfahrungsstufen hat die IGM seit .... keine Ahnung, aber da heißt es A und B zumindest in By

Wenn es sowas bereits gibt könnte es tatsächlich eine Interessante Möglichkeit darstellen die Tabellen attraktiver zu machen.

Die Frage ist wie denken die Verhandlungsführer darüber?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.09.2023 08:23
Ich muss BTSV da zustimmen.  Auf gefühlt 140 Seiten liest man hier nur von MINT.  Alles <10 ist ja völlig überbezahlt usw. usw.
Quelle?
Das die meisten nicht "MINTler" <EG10 ein zur pW vergleichbares Gehalt haben, ist doch ein Fakt, den selbst die OECD für D schon festgestellt hat.
Das bedeutet nicht, dass sie überbezahlt sind.
Zitat
Hier scheinen sich ja hauptsächlich MINTLER zu tummeln die sich völlig unterbezahlt fühlen, alles <10 darf sich also demnach nicht als zu gering bezahlt fühlen?
Doch natürlich.
Allerdings habe ich keine Problem für diese Gruppe (sofern nicht MINT) gute Mitarbeiter zu finden, während es bei der anderen Gruppe eben sehr Mau aussieht.

Zitat
In unserer Behörde laufen zig MINTLER  rum,  die ich für völlig ausreichend bezahlt empfinde,  um es gnädig auszudücken.  Und nein,  ich bin nicht <10 eingruppiert.  Jeder will nach den letzten miesen Abschlüssen und den steigenden Kosten bei den nächsten Verhandlungen ein deutliches Lohnplus sehen.
Bei uns im Haus wurde nun zum 3. Mal ein Meister Elektrotechnik und Meister Klimatechnik ausgeschrieben.  Mit der 9a ( die im TVÖD im übrigen in der Endstufe auch mit 200 € besser bezahlt wird)  Keine Chance.  Meister aus der PW lachen sich über die Bezahlung schlapp.  Nur soviel dazu,  nur die Bezahlung in den MINT-Berufen kann mit der PW nicht mithalten.....
Eben um diese MINTler geht es!
Also bestätigst du unsere Aussagen, fein. Dann weiß ich nicht was du sagen wolltest?

MINT heißt nicht nur Akademiker, falls du das mit MINT gleichsetzt.
Sondern technische Berufe (auch Ausbildung): „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“
ein Fachinformatiker ist auch MINT!
Und es gibt z.B im öD für diesen Ausbildungsberuf, de facto keinen Job der unter EG8 ist. Und die da EG8er Jobs machen, die sind in der Tat locker von angelernten Verwaltungskräften ersetzbar.

EG8 ist absolut nicht mehr Zeitgemäß für einen Fachinformatiker, da sich das Gehalt in der IT Allgemein stark gesteigert hat.

Habe mal bei Interamt geprüft und viele sind auf EG9b eingestuft, welche ich die richtige und konkurrenzfähige Entgeltstufe für diesen Beruf finde.

EG8 Fachinformatiker habe ich nur bei einer Uni gefunden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Balou36 am 14.09.2023 09:14
Laut unserem Verdi-Vertreter wird man wohl 12,5 % / mindestens 600 € über 12 Monate fordern
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 14.09.2023 09:25
Zitat
Doch natürlich.
Allerdings habe ich keine Problem für diese Gruppe (sofern nicht MINT) gute Mitarbeiter zu finden, während es bei der anderen Gruppe eben sehr Mau aussieht.

Also bei uns sieht es in jedem Bereich so aus, nicht nur im MINT-Bereich. Die Bewerbungen werden von Jahr zu Jahr weniger und die, die sich bewerben, sind oft schlicht nicht geeignet. Daher ist einfach nur zu hoffen, dass ein ordentliches Lohnplus erreicht wird. Anpassungen verschiedener Bereiche scheint ja so oder so nicht zur Debatte zu stehen. Und da müsste man auch nicht nur den MINT-Bereich anfassen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 14.09.2023 09:33
Laut unserem Verdi-Vertreter wird man wohl 12,5 % / mindestens 600 € über 12 Monate fordern

 ;D ;D
Mindestens 600€ aber nur +12,5% als Forderung? Mit sozialistischen Grüßen von der Spree!
Na da ist ja klar um wen es in der Verhandlung gehen soll, wenn die Forderung stimmen sollte. Muss man ja bald aufpassen, dass Bauakten raussuchen nicht bald attraktiver wird als die Baugenehmigungen zu erteilen. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 14.09.2023 10:05
Laut unserem Verdi-Vertreter wird man wohl 12,5 % / mindestens 600 € über 12 Monate fordern

sehr gut! Mit der Forderung muss man reingehen und sie natürlich überzeugend verkaufen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 10:08
Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Deinen Ausführungen entnehme ich, dass noch niemand in Deiner Chefetage erkannt hat, dass Du der alleinige Leistungsträger in Deiner Abteilung bist, der die Alten, die nur noch rumlungern, locker in die Tasche steckt.
Da ich natürlich vollumfänglich förderliche Zeiten anerkannt bekommen habe, bei Einstellung und nachdem ich der Chefetage klar gemacht habe, welche Möglichkeiten das Tarifrecht bietet, inkl. der Darlegung, dass die Personaler sich irrten mit ihren "das geht tariflich nicht" Gerede, wissen sie mein Arbeit zu schätzen.

Wenn sie diese Arbeit nicht wertschätzen würden, hätten sie mir nicht die §16.5 Zulage in voller Höhe gewährt, nachdem ich das als Bedingung für mein bleiben - nach angemessener Beschnüffelungszeit - gefordert habe.

Ich wüsste auch nicht wie du darauf kommst, dass ich Leistungsträger bzw. alleiniger Leistungsträger in meiner Abteilung sein sollte.
Im Gegenteil, wenn so etwas wie ein Bonus in unserer Abteilung verteilt werden würde, wüsste ich, wer mehr als ich davon zu erhalten hätte, weil er bessere und wertvollerer Leistung erbringt.
Zitat
Deshalb meine Frage an Dich: da es ja in der Vergangenheit so glänzend funktioniert hat, dass Deine Leistungen honoriert wurden, glaubst Du wirklich, dass es besser wird, wenn noch mehr Gehaltsbestandteile durch "Kann-Regelungen" transportiert werden sollen?
ja, unbedingt, sofern man Personaler und Chefetagen dazu bringt, Personalmanagment und Entwicklung aktiv zu betreiben.

Seit dem ich die Chefetage entsprechend aufgeklärt habe und denen Tarifrecht erklärt habe, werden Vorstellungsgespräch, Stellenausschreibungen etc. gänzlich anderes gehandhabt und bisher ist keine Stelle bei uns unbesetzt geblieben.
Leider ist es aber selten eine echte Auswahl, die über bleibt (denn natürlich springen einige wegen der begrenzten tariflichen monetären Handlungsfähigkeit ab), sondern man hat max die Entscheidung zwischen 1-3 geeigneten Bewerbern.
Und man musste auch schon mal Probezeit Kündigungen aussprechen, weil Blender dabei waren.

(wie gesagt, nicht meine Aufgabe, aber ich mache es halt nebenbei, weil mir die Entwicklungen in unserem und anderen Häusern wichtig ist für unsern Staat)

Zitat
Von "Gleichbehandlung" innerhalb einer Arbeitsgruppe, wo alle die gleichen Aufgaben übernehmen, kann man in meiner Behörde jedoch nur träumen. Das ist hier kein Leistungsvergleich, wo der Top Performer einen Obolus erhält. Nein! Hier geht es nur darum, wer seinen Kopf hinten in den Chef am tiefsten reingesteckt hat. Da sind dann plötzlich Stufenlaufzeitverkürzungen, Verbeamtung, Probezeitverkürzung, mehr Dienstfrei wegen familiärer "Notfälle" (das Kind hat sich das Knie am Fahrrad gestoßen), weniger Kontrolle der Arbeitsergebnisse bis hin zu Beförderungen, Höhergruppierungen und neue Notebooks und Iphone 15 Pro möglich.
Und? das möchtest du jetzt alles tariflich geregelt haben?
Unfähige Chefs, die das Geld falsch verteilen wirst du nicht ändern können.
Das was aber das Tarifsystem macht, den fähigen Chefs, die Geld sinnvoll verteilen könnten zu beschränken.
Weil es für den Haushälter (auch gegenüber dem LRH) doch einen Unterschied ausmacht, ob man tariflich das Geld verteilt oder übertariflich oder außertariflich.
Zitat
Deswegen bin ich für eine grundsätzliche Erhöhung der Entgelte und halte nichts von "Kann-Regelungen". Diejenigen, die in meinem Laden hier bisher davon profitiert haben, waren noch nie und sind auch jetzt nicht die Leistungsträger der Abteilung.
Nochmal:
Natürlich bin ich ebenfalls für eine grundsätzliche Erhöhung der Entgelte!
Wo hätte ich gesagt, ich bin dagegen.

Ich bin jedoch dafür, dass ein gewisser Anteil an dem Geld, was der AG vorsieht für Personal auszugeben, für gezielte Anwerbungsmassnahmen und Haltemassnahmen genutzt werden sollte.
Inkl. der massiven Ausweitung der tariflichen Möglichkeiten (denn Kann-Regelungen kosten dem AG nichts )

Wer jedoch Angst davor hat, dass es dann ungerecht zugeht, weil Arschkriecher ein Iphone15 bekommen, weil er Chefs hat, die mit den Möglichkeiten nicht sinnvoll umgehen könne, der sollte sich überlegen, ob er nicht auch Angst davor hat, das man im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter nicht hinten ansteht.

Zitat
Ich habe kein Problem damit, dass der Ü60-jährige, der doch ein paar mehr Krankheitstage im Jahr hat, die gleiche Erhöhung bekommen soll, wie ich. Ich hätte aber ein Problem damit, wenn es nur der Ü60-jährige bekommt, der doch ein paar mehr Krankheitstage im Jahr hat, nur, weil er der beste Kumpel vom Chef ist. Letzteres ist leider die gängige Praxis in meiner Behörde.
Und nur weil ihr korrupte Chefs habt, soll alles bis auf kleinste tariflich gleichgemacht geregelt werden, bzw. solle KANN Regelung nicht ausgeweitet werden?

Nun, dann sollte man mal mit dem PR reden, die bei Zulagen in der Mitbestimmung (bei uns zumindest) sind.
Genau das ist deren Aufgabe.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 10:10
Zitat
Doch natürlich.
Allerdings habe ich keine Problem für diese Gruppe (sofern nicht MINT) gute Mitarbeiter zu finden, während es bei der anderen Gruppe eben sehr Mau aussieht.

Also bei uns sieht es in jedem Bereich so aus, nicht nur im MINT-Bereich. Die Bewerbungen werden von Jahr zu Jahr weniger und die, die sich bewerben, sind oft schlicht nicht geeignet.
Klar, dass ist aber in der pW nicht anders und würde sich durch ein nochmaliges überproportionales Anheben des Lohnes nicht ändern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 10:16
Stellt sich nur die Frage: Wer soll das entscheiden? Wer hat das "verdient" und wer "verdient" das? In der PW ist in einigen Bereichen die Bewertung der Arbeitsleistung einfacher, ganz klar.
Ja? Wo denn?
Zitat
Im ÖD, insb. in der allgemeinen Verwaltung... wie soll ein SB im EWO mit seiner Leistung berechnet werden, wie der Kämmerer, wie der, der viel Vertretung übernimmt? Grundsätzlich wäre mit einem Grundgehalt und flexibleren Leistungsentgelten schon was gewonnen, dies wäre aber eine Abkehr vom System.
Ich wüsste nicht wo sich bei der Problematik gute Mitarbeiter von schlechten zu unterscheiden, die pW vom öD unterscheidet.

Der einzige Unterschied, da gebe ich dir Recht, ist doch dort, das teilweise Beamte solche Dinge durchführen.
Sie also was ihre Arbeitswelt angeht anders sozialisiert sind und uU nicht das Vermögen haben sich in die AN Welt einzudenken.

Aber gute Führungskräfte sind im öD wie im pW Mangelware. Aber ich habe auch schon Top Beamte erlebt, die geniale Teams zusammengestellt haben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.09.2023 10:25
Also ich geh dann auf TZ und mach wieder in der pW Nebenjobs, wenn nicht die 20% vom 16.5 erhöht werden oder andere strukturelle Dinge passieren und die gleichermacher kacke so weitergeht.

Deinen Ausführungen entnehme ich, dass noch niemand in Deiner Chefetage erkannt hat, dass Du der alleinige Leistungsträger in Deiner Abteilung bist, der die Alten, die nur noch rumlungern, locker in die Tasche steckt.
Da ich natürlich vollumfänglich förderliche Zeiten anerkannt bekommen habe, bei Einstellung und nachdem ich der Chefetage klar gemacht habe, welche Möglichkeiten das Tarifrecht bietet, inkl. der Darlegung, dass die Personaler sich irrten mit ihren "das geht tariflich nicht" Gerede, wissen sie mein Arbeit zu schätzen.

Wenn sie diese Arbeit nicht wertschätzen würden, hätten sie mir nicht die §16.5 Zulage in voller Höhe gewährt, nachdem ich das als Bedingung für mein bleiben - nach angemessener Beschnüffelungszeit - gefordert habe.

Ich wüsste auch nicht wie du darauf kommst, dass ich Leistungsträger bzw. alleiniger Leistungsträger in meiner Abteilung sein sollte.
Im Gegenteil, wenn so etwas wie ein Bonus in unserer Abteilung verteilt werden würde, wüsste ich, wer mehr als ich davon zu erhalten hätte, weil er bessere und wertvollerer Leistung erbringt.
Zitat
Deshalb meine Frage an Dich: da es ja in der Vergangenheit so glänzend funktioniert hat, dass Deine Leistungen honoriert wurden, glaubst Du wirklich, dass es besser wird, wenn noch mehr Gehaltsbestandteile durch "Kann-Regelungen" transportiert werden sollen?
ja, unbedingt, sofern man Personaler und Chefetagen dazu bringt, Personalmanagment und Entwicklung aktiv zu betreiben.

Seit dem ich die Chefetage entsprechend aufgeklärt habe und denen Tarifrecht erklärt habe, werden Vorstellungsgespräch, Stellenausschreibungen etc. gänzlich anderes gehandhabt und bisher ist keine Stelle bei uns unbesetzt geblieben.
Leider ist es aber selten eine echte Auswahl, die über bleibt (denn natürlich springen einige wegen der begrenzten tariflichen monetären Handlungsfähigkeit ab), sondern man hat max die Entscheidung zwischen 1-3 geeigneten Bewerbern.
Und man musste auch schon mal Probezeit Kündigungen aussprechen, weil Blender dabei waren.

(wie gesagt, nicht meine Aufgabe, aber ich mache es halt nebenbei, weil mir die Entwicklungen in unserem und anderen Häusern wichtig ist für unsern Staat)

Zitat
Von "Gleichbehandlung" innerhalb einer Arbeitsgruppe, wo alle die gleichen Aufgaben übernehmen, kann man in meiner Behörde jedoch nur träumen. Das ist hier kein Leistungsvergleich, wo der Top Performer einen Obolus erhält. Nein! Hier geht es nur darum, wer seinen Kopf hinten in den Chef am tiefsten reingesteckt hat. Da sind dann plötzlich Stufenlaufzeitverkürzungen, Verbeamtung, Probezeitverkürzung, mehr Dienstfrei wegen familiärer "Notfälle" (das Kind hat sich das Knie am Fahrrad gestoßen), weniger Kontrolle der Arbeitsergebnisse bis hin zu Beförderungen, Höhergruppierungen und neue Notebooks und Iphone 15 Pro möglich.
Und? das möchtest du jetzt alles tariflich geregelt haben?
Unfähige Chefs, die das Geld falsch verteilen wirst du nicht ändern können.
Das was aber das Tarifsystem macht, den fähigen Chefs, die Geld sinnvoll verteilen könnten zu beschränken.
Weil es für den Haushälter (auch gegenüber dem LRH) doch einen Unterschied ausmacht, ob man tariflich das Geld verteilt oder übertariflich oder außertariflich.
Zitat
Deswegen bin ich für eine grundsätzliche Erhöhung der Entgelte und halte nichts von "Kann-Regelungen". Diejenigen, die in meinem Laden hier bisher davon profitiert haben, waren noch nie und sind auch jetzt nicht die Leistungsträger der Abteilung.
Nochmal:
Natürlich bin ich ebenfalls für eine grundsätzliche Erhöhung der Entgelte!
Wo hätte ich gesagt, ich bin dagegen.

Ich bin jedoch dafür, dass ein gewisser Anteil an dem Geld, was der AG vorsieht für Personal auszugeben, für gezielte Anwerbungsmassnahmen und Haltemassnahmen genutzt werden sollte.
Inkl. der massiven Ausweitung der tariflichen Möglichkeiten (denn Kann-Regelungen kosten dem AG nichts )

Wer jedoch Angst davor hat, dass es dann ungerecht zugeht, weil Arschkriecher ein Iphone15 bekommen, weil er Chefs hat, die mit den Möglichkeiten nicht sinnvoll umgehen könne, der sollte sich überlegen, ob er nicht auch Angst davor hat, das man im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter nicht hinten ansteht.

Zitat
Ich habe kein Problem damit, dass der Ü60-jährige, der doch ein paar mehr Krankheitstage im Jahr hat, die gleiche Erhöhung bekommen soll, wie ich. Ich hätte aber ein Problem damit, wenn es nur der Ü60-jährige bekommt, der doch ein paar mehr Krankheitstage im Jahr hat, nur, weil er der beste Kumpel vom Chef ist. Letzteres ist leider die gängige Praxis in meiner Behörde.
Und nur weil ihr korrupte Chefs habt, soll alles bis auf kleinste tariflich gleichgemacht geregelt werden, bzw. solle KANN Regelung nicht ausgeweitet werden?

Nun, dann sollte man mal mit dem PR reden, die bei Zulagen in der Mitbestimmung (bei uns zumindest) sind.
Genau das ist deren Aufgabe.

Wenn KANN Regelungen bei Bewerbern in MINT Berufen jedoch schon praktisch zur Voraussetzung gemacht werden, damit dieser tatsächlich die Stelle einer anderen in der Privatwirtschaft vorzieht, sind es dann noch KANN Regelungen oder eher MUSS Regelungen die viel Unmut erzeugen, wenn Sie doch mal nicht eingesetzt werden?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.09.2023 10:30
Laut unserem Verdi-Vertreter wird man wohl 12,5 % / mindestens 600 € über 12 Monate fordern

 ;D ;D
Mindestens 600€ aber nur +12,5% als Forderung? Mit sozialistischen Grüßen von der Spree!
Na da ist ja klar um wen es in der Verhandlung gehen soll, wenn die Forderung stimmen sollte. Muss man ja bald aufpassen, dass Bauakten raussuchen nicht bald attraktiver wird als die Baugenehmigungen zu erteilen. ;)

600€ Plus würden bei einer E3/1 direkt den Sprung auf eine E3/6 gleichkommen  :o

Es wäre doch viel Sinnvoller eher 15+% ohne Sockelbetrag zu fordern :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 14.09.2023 10:44
Laut unserem Verdi-Vertreter wird man wohl 12,5 % / mindestens 600 € über 12 Monate fordern
Das würde ich begrüßen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 14.09.2023 10:46
Laut unserem Verdi-Vertreter wird man wohl 12,5 % / mindestens 600 € über 12 Monate fordern

 ;D ;D
Mindestens 600€ aber nur +12,5% als Forderung? Mit sozialistischen Grüßen von der Spree!
Na da ist ja klar um wen es in der Verhandlung gehen soll, wenn die Forderung stimmen sollte. Muss man ja bald aufpassen, dass Bauakten raussuchen nicht bald attraktiver wird als die Baugenehmigungen zu erteilen. ;)

600€ Plus würden bei einer E3/1 direkt den Sprung auf eine E3/6 gleichkommen  :o

Es wäre doch viel Sinnvoller eher 15+% ohne Sockelbetrag zu fordern :)
Wäre es, weil sonst wie hier schon genannt die Abstände zwischen den EG immer kleiner würden. Dennoch könnte ich mit einer solchen Forderung gut leben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: GofX am 14.09.2023 11:02
Wer jedoch Angst davor hat, dass es dann ungerecht zugeht [...]

Ich habe keine "Angst" davor, dass es ungerecht zugeht. Ich weiß, dass es ungerecht zugeht.

Das liegt in der Sache der Natur: an 100%ige Objektivität zu glauben, wäre in meinem Laden absolut realitätsfremd.

fun fact: hier werden Beamte danach beurteilt, welche Note im Verteilungsplan übriggeblieben ist.

Ob jemand ein Iphone 15 bekommt oder nicht, ist mir persönlich total egal und dafür braucht es auch keine tarifliche Regelung.

Es geht mir um die Kann-Regelungen, die hier nur verteilt werden, wenn der Vorgesetzte zufällig schonmal was davon gehört hat. Alle Anderen mit unfähigen Chefs schauen in die Röhre.
Um diesen Missstand zu beseitigen, muss nicht gleich "alles bis auf kleinste tariflich gleichgemacht geregelt werden". Es würde reichen, das "vorgesehene" Budget der KANN-Kosten schlichtweg auf alle zu verteilen. Dann hat auch jeder was davon. Stattdessen werden diese Instrumente zu oft überhaupt gar nicht genutzt und falls doch, bekommen es nur die, die im Hintern des Chefs feststecken - ungeachtet ihrer Leistungen - so ist es zumindest hier in meiner Behörde.

An anderer Stelle hast Du ja gerade selbst festgestellt, dass dies bei "vielen Behörden das Problem, weil sie keine Leistungsbewertung haben". Wie bitte soll man dann Kann-Regelungen sinnvoll umsetzen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 14.09.2023 11:20
Die Aussage "Tarif ist untere Messlatte und alles andere muss jeder selbst aushandeln" ist ungefähr das Gegenteil, wofür alle Gewerkschaften stehen. Gewerkschaften wollen gute Entlohnung und gut Vertretung für Alle - und nicht nur für die Mutigen, gewitzten oder Arschkriecher. Der Arbeitgeber hat ja die Möglichkeiten sich zu strecken - sei es bei der Eingruppierung oder Bonuszahlungen. Das Ziel muss aber sein ein vernünftiges Gehalt für alle auszuhandeln und das auch zu prüfen.

Die 12,5/600 machen in Anbetracht der Forderungen beim TVöD schon sinn. Ich glaube die sind damals hat man 10,5/500 für 12 gefordert. Also schon noch eine Schippe oben drauf (wenn es so kommt)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.09.2023 11:51
Wer jedoch Angst davor hat, dass es dann ungerecht zugeht [...]

Ich habe keine "Angst" davor, dass es ungerecht zugeht. Ich weiß, dass es ungerecht zugeht.

Das liegt in der Sache der Natur: an 100%ige Objektivität zu glauben, wäre in meinem Laden absolut realitätsfremd.

fun fact: hier werden Beamte danach beurteilt, welche Note im Verteilungsplan übriggeblieben ist.

Ob jemand ein Iphone 15 bekommt oder nicht, ist mir persönlich total egal und dafür braucht es auch keine tarifliche Regelung.

Es geht mir um die Kann-Regelungen, die hier nur verteilt werden, wenn der Vorgesetzte zufällig schonmal was davon gehört hat. Alle Anderen mit unfähigen Chefs schauen in die Röhre.
Um diesen Missstand zu beseitigen, muss nicht gleich "alles bis auf kleinste tariflich gleichgemacht geregelt werden". Es würde reichen, das "vorgesehene" Budget der KANN-Kosten schlichtweg auf alle zu verteilen. Dann hat auch jeder was davon. Stattdessen werden diese Instrumente zu oft überhaupt gar nicht genutzt und falls doch, bekommen es nur die, die im Hintern des Chefs feststecken - ungeachtet ihrer Leistungen - so ist es zumindest hier in meiner Behörde.

An anderer Stelle hast Du ja gerade selbst festgestellt, dass dies bei "vielen Behörden das Problem, weil sie keine Leistungsbewertung haben". Wie bitte soll man dann Kann-Regelungen sinnvoll umsetzen?

Das besondere Problem an KANN Regelungen ist zusätzlich, dass diese einen Bewerber erstmal nicht wirklich als Argument vorgebracht werden. Es hilft eher bestehende Fachkräfte zu halten.

Wir benötigten aber ins besondere in den MINT Bereichen wieder eine Gehaltstabelle, welche direkt auf den ersten Blick beim Bewerber ein "das Lohnt sich" auch im Vergleich mit trotzdem höheren Aussichten in der Privatwirtschaft auslöst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.09.2023 13:21
600€ Plus würden bei einer E3/1 direkt den Sprung auf eine E3/6 gleichkommen  :o

Sogar mehr als das und zwar von E3/1 auf irgendwas zwischen E4/5 und E4/6.

Für die E1/2 wären 600€ Steigerung eine um 26%. Wenn ich zu Hause bin, dann rechne ich mal aus, was die Forderung für ein Finanzvolumen beinhaltet, und was kostenneutrale Alternativen dazu wären. (Die Daten habe ich nur nicht hier im Büro...)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 13:30
Wenn KANN Regelungen bei Bewerbern in MINT Berufen jedoch schon praktisch zur Voraussetzung gemacht werden, damit dieser tatsächlich die Stelle einer anderen in der Privatwirtschaft vorzieht, sind es dann noch KANN Regelungen oder eher MUSS Regelungen die viel Unmut erzeugen, wenn Sie doch mal nicht eingesetzt werden?
1.) Bundesweit und in allen Bereichen der MINT Berufe braucht man die KANN Regelungen nicht oder nur in teilen anzuwenden, da man nicht überall in gleicher Konkurrenz zur pW steht. Bei dem einem KANN es notwendig sein, bei den anderen nicht. So Stand jetzt.
(ich verstehe nicht wie man der Meinung sein KANN, dass in allen Behörden an allen Standorten in D die gleichen monetären Bedürfnisse für die Stellenbesetzungen herrschen)

2.) Ob man die nächsten 10 Jahre in allen Berufen die KANN Regelungen braucht, kann ich dir nicht sagen, denn es KANN sein, dass in 10 Jahren der sichere öD Hafen auch für einige MINTLer höchst attraktiv sein KANN.

3.) und natürlich ist es klar, dass wenn man allem im öD 20% Netto mehr gibt, dann braucht man sicherlich kaum eine Kann Regelung, da aber das nicht passieren wird, sollte man sich überlegen, wie man das Geld sinnvoll einsetzt.

Und MUSS Regelungen werden sie nie, denn der AN kann entscheiden, ob er diese Kann Regelungen zur BEDINGUNG macht und wenn der Ag sie dem An nicht gibt, dann ist der AN ihm das nicht Wert und der AG muss damit leben, das er diesen AN nicht bekommt, so what?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 13:46
Wer jedoch Angst davor hat, dass es dann ungerecht zugeht [...]

Ich habe keine "Angst" davor, dass es ungerecht zugeht. Ich weiß, dass es ungerecht zugeht.

Das liegt in der Sache der Natur: an 100%ige Objektivität zu glauben, wäre in meinem Laden absolut realitätsfremd.

fun fact: hier werden Beamte danach beurteilt, welche Note im Verteilungsplan übriggeblieben ist.

Ob jemand ein Iphone 15 bekommt oder nicht, ist mir persönlich total egal und dafür braucht es auch keine tarifliche Regelung.

Es geht mir um die Kann-Regelungen, die hier nur verteilt werden, wenn der Vorgesetzte zufällig schonmal was davon gehört hat. Alle Anderen mit unfähigen Chefs schauen in die Röhre.
Um diesen Missstand zu beseitigen, muss nicht gleich "alles bis auf kleinste tariflich gleichgemacht geregelt werden". Es würde reichen, das "vorgesehene" Budget der KANN-Kosten schlichtweg auf alle zu verteilen. Dann hat auch jeder was davon. Stattdessen werden diese Instrumente zu oft überhaupt gar nicht genutzt und falls doch, bekommen es nur die, die im Hintern des Chefs feststecken - ungeachtet ihrer Leistungen - so ist es zumindest hier in meiner Behörde.

An anderer Stelle hast Du ja gerade selbst festgestellt, dass dies bei "vielen Behörden das Problem, weil sie keine Leistungsbewertung haben". Wie bitte soll man dann Kann-Regelungen sinnvoll umsetzen?
Ich verstehe nicht, dass man nicht begreift, dass es eine gewissen Preiselastizität bei den Mitarbeitern in den unterschiedlichen Berufen und Regionen gibt, die man mit Kann Regelungen ausgleichen könnte.
Oder meinst du einer in Bautzen braucht das gleiche Geld wie einer in München?
Oder in Wolfsburg ist die Konkurrenz um gute MA genauso groß wie auf Wangerooge?

Wenn du unter einem schlechten Personalmanagment leidest und korrupte Cheffes hast, dann verstehen ich dein anliegen, helfen wird es aber dem öD Bundesweit nicht.

Zitat
Wie bitte soll man dann Kann-Regelungen sinnvoll umsetzen?
So wie überall im Leben, wo man Dinge machen Kann!

a) In dem man sie dort verteilt, wo sie notwendig sind.
b) Der PR in der Entscheidung einbezogen ist, damit es keine willkürlichen Geschenke gibt
c) in dem die Mitarbeiter für sich selber werben und verhandeln und nicht darauf warten, dass andere die Gießkanne rausholen. (Willkommen im wirklichem Leben)

Ich habe meinen AG davon überzeugt, dass ich gehe, wenn ich die Zulage nicht bekomme.
Ich habe sie, ohne Probleme bekommen und ohne alternativ Angebote vorlegen zu müssen.

Ein anderer Kollege hat den AG nicht davon überzeugen können, dass er geht, wenn er die Zulage nicht bekommt.
Da wollten sie ein Arbeitsangebot sehen.
Er arbeitet immer noch bei uns, ist ein Monat brummelig gewesen und gut ist.
Er hat eingesehen, dass er schlecht gepokert hat und sich nicht traut das Risikoeinzugehen zu wechseln und (was mich maßlos ärgert) zu  faul ist, sich woanders hinzubewerben um denen ein Gegenangebot hinzulegen.
Und für solche willst du den großen Schluck aus der Pulle! Super!


Willkommen in der wohl gelobten freien Marktwirtschaft: Man verhandelt den Preis.

So wie man seine Butter im Angebot kaufen KANN oder einfach dort wo man sie immer kauft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: GofX am 14.09.2023 14:14
Und für solche willst du den großen Schluck aus der Pulle! Super!

"Für SOLCHE" ist schäbig formuliert, sorry.

Grundsätzlich finde ich es extrem gut, wenn jemand eine Gehaltserhöhung bekommt und ich mache mir keine Gedanken darüber, ob er es genauso verdient hat wie ich oder ein Anderer. Das funktioniert aber nur, solange alle gleichbehandelt werden. Und damit meine ich nicht, dass der E6'er fixe 600,- Euro bekommen soll, wie der E13'er. Wenn beide 10% oder 12% oder meinetwegen 20% (wird nicht passieren) bekommen, ist das für mich "Gleichbehandlung". Wenn immer wieder nur die gleichen Speichellecker bedient werden, die sich dabei auch noch für den Nabel der Welt halten, dann ist's traurig für die Menschheit.

Du forcierst die Ungleichbehandlung bzw. Schlechterstellung "für SOLCHE". Sorry, das ist nicht mein Ansinnen und da kommen wir auch nicht mehr zueinander.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 14:51
Grundsätzlich finde ich es extrem gut, wenn jemand eine Gehaltserhöhung bekommt und ich mache mir keine Gedanken darüber, ob er es genauso verdient hat wie ich oder ein Anderer. Das funktioniert aber nur, solange alle gleichbehandelt werden. Und damit meine ich nicht, dass der E6'er fixe 600,- Euro bekommen soll, wie der E13'er. Wenn beide 10% oder 12% oder meinetwegen 20% (wird nicht passieren) bekommen, ist das für mich "Gleichbehandlung". Wenn immer wieder nur die gleichen Speichellecker bedient werden, die sich dabei auch noch für den Nabel der Welt halten, dann ist's traurig für die Menschheit.
Grundsätzlich gebe ich dir Recht, und finde es nicht schlecht, wenn wir nicht marktwirtschaftlich am Markt agieren müssten, sondern alle gleichbehandeln.
Obwohl der Lohn auch von IGM Menschen in unterschiedlichen Regionen unterschiedlich sind.
 
Leider ist die Welt "da draußen" eine andere und wir befinden uns im Wettbewerb um Mitarbeiter.

Und es gibt keinen Grund, dass wir mehr Geld für den einen Mitarbeiterzweig ausgeben sollten, wenn es die Marktteilnehmer auch nicht machen, mit der Konsequenz, dass anderen Mitarbeiterzweige nicht eingestellt werden können, weil man nicht will, dass es KANN Regelungen gibt, die eine Flexibilität ermöglichen.

Du willst also nicht, dass wir dafür das tarifliche Mittel haben und anstelle dessen, wir dieses Gelder an externe Firmen verhökern und damit der Staat ein mehr an Ausgaben hat, als notwendig wäre, wenn man punktuell einigen "mehr" als das Mindestmaß, was tariflich vereinbart ist, bezahlen.
Zitat
Du forcierst die Ungleichbehandlung bzw. Schlechterstellung "für SOLCHE". Sorry, das ist nicht mein Ansinnen und da kommen wir auch nicht mehr zueinander.
Nein, ich forciere die Besserstellung für die anderen, die sonst nicht als Angestellte da sind und für uns für den vielfachen Kostensatz die gleiche Arbeit machen.

Das findest du vielleicht gut, weil du dann gleichbehandelt bist und dich nicht aktiv um eine Besserbezahlung kümmern muss.

Ich möchte das für Geld EXTERNE lieber einsparen und an tariflich Angestellte weiterreichen könne, damit du nicht 7% sondern 8% mehr Entgelt bekommst.
Die Kröte die einer wie Du schlucken müsste, wäre, dass einige halt mehr als den tariflichen Mindestlohn erhalten.
Ich nehme an das dir diese Ursache/Wirkung nicht bewusst ist, dass ist das traurige für dien öffentlichen Dienst, eben durch diese Haltung, kassieren die Firmen uns ab.

Ergo bist du für eine geringer tarifliche Erhöhung, damit alle gleichbehandelt werden und alle gleichviel Geld bekommen, egal wo und wie sie arbeiten.

Und nochmal: Nur weil du in einem korrupten Laden arbeitest, müssen nicht alle diese Erfahrung haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.09.2023 15:22
Grundsätzlich finde ich es extrem gut, wenn jemand eine Gehaltserhöhung bekommt und ich mache mir keine Gedanken darüber, ob er es genauso verdient hat wie ich oder ein Anderer. Das funktioniert aber nur, solange alle gleichbehandelt werden. Und damit meine ich nicht, dass der E6'er fixe 600,- Euro bekommen soll, wie der E13'er. Wenn beide 10% oder 12% oder meinetwegen 20% (wird nicht passieren) bekommen, ist das für mich "Gleichbehandlung". Wenn immer wieder nur die gleichen Speichellecker bedient werden, die sich dabei auch noch für den Nabel der Welt halten, dann ist's traurig für die Menschheit.
Grundsätzlich gebe ich dir Recht, und finde es nicht schlecht, wenn wir nicht marktwirtschaftlich am Markt agieren müssten, sondern alle gleichbehandeln.
Obwohl der Lohn auch von IGM Menschen in unterschiedlichen Regionen unterschiedlich sind.
 
Leider ist die Welt "da draußen" eine andere und wir befinden uns im Wettbewerb um Mitarbeiter.

Und es gibt keinen Grund, dass wir mehr Geld für den einen Mitarbeiterzweig ausgeben sollten, wenn es die Marktteilnehmer auch nicht machen, mit der Konsequenz, dass anderen Mitarbeiterzweige nicht eingestellt werden können, weil man nicht will, dass es KANN Regelungen gibt, die eine Flexibilität ermöglichen.

Du willst also nicht, dass wir dafür das tarifliche Mittel haben und anstelle dessen, wir dieses Gelder an externe Firmen verhökern und damit der Staat ein mehr an Ausgaben hat, als notwendig wäre, wenn man punktuell einigen "mehr" als das Mindestmaß, was tariflich vereinbart ist, bezahlen.
Zitat
Du forcierst die Ungleichbehandlung bzw. Schlechterstellung "für SOLCHE". Sorry, das ist nicht mein Ansinnen und da kommen wir auch nicht mehr zueinander.
Nein, ich forciere die Besserstellung für die anderen, die sonst nicht als Angestellte da sind und für uns für den vielfachen Kostensatz die gleiche Arbeit machen.

Das findest du vielleicht gut, weil du dann gleichbehandelt bist und dich nicht aktiv um eine Besserbezahlung kümmern muss.

Ich möchte das für Geld EXTERNE lieber einsparen und an tariflich Angestellte weiterreichen könne, damit du nicht 7% sondern 8% mehr Entgelt bekommst.
Die Kröte die einer wie Du schlucken müsste, wäre, dass einige halt mehr als den tariflichen Mindestlohn erhalten.
Ich nehme an das dir diese Ursache/Wirkung nicht bewusst ist, dass ist das traurige für dien öffentlichen Dienst, eben durch diese Haltung, kassieren die Firmen uns ab.

Ergo bist du für eine geringer tarifliche Erhöhung, damit alle gleichbehandelt werden und alle gleichviel Geld bekommen, egal wo und wie sie arbeiten.

Und nochmal: Nur weil du in einem korrupten Laden arbeitest, müssen nicht alle diese Erfahrung haben.

Viel schlimmer als exorbitant viel Geld in externe Firmen zu geben finde ich, dass es insbesondere im MINT Bereich viele Kollegen gibt die "den Laden am laufen halten", dabei ein geringeres Gehalt als ihre Berufskollegen in der freien Wirtschaft haben, dem ÖD weiterhin treu beiseite stehen und dann nichtmal eine bedeutende Erhöhung für genau diese Bereiche in Aussicht scheint.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.09.2023 15:40
Viel schlimmer als exorbitant viel Geld in externe Firmen zu geben finde ich, dass es insbesondere im MINT Bereich viele Kollegen gibt die "den Laden am laufen halten", dabei ein geringeres Gehalt als ihre Berufskollegen in der freien Wirtschaft haben, dem ÖD weiterhin treu beiseite stehen und dann nichtmal eine bedeutende Erhöhung für genau diese Bereiche in Aussicht scheint.
Und wenn sie dann nach der 16.5 fragen, diese Kleinigkeit nicht bewilligt bekommen und sie weitermachen wie bisher.
Da stimmt dann was nicht, dass ist in der Tat sehr schlimm!

Aber ist es dann der richtige Weg, dass wegen dieser Minderleistung der Führungsebene und der Inkonsequenz des EG8-EG10 SysAdmin, wir allen EG3-EG10 Angestellten, die jetzt schon ein Gehalt wie ihre Berufskollegen in der freien Wirtschaft bekommen, auf ein Gehaltsniveau 10-20% über dem Gehalt ihrer Berufskollegen zu heben?
Alleine weil wir bundesweit und über alle Berufe alle gleich bezahlen müssen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 14.09.2023 16:25
Viel schlimmer als exorbitant viel Geld in externe Firmen zu geben finde ich, dass es insbesondere im MINT Bereich viele Kollegen gibt die "den Laden am laufen halten", dabei ein geringeres Gehalt als ihre Berufskollegen in der freien Wirtschaft haben, dem ÖD weiterhin treu beiseite stehen und dann nichtmal eine bedeutende Erhöhung für genau diese Bereiche in Aussicht scheint.
Und wenn sie dann nach der 16.5 fragen, diese Kleinigkeit nicht bewilligt bekommen und sie weitermachen wie bisher.
Da stimmt dann was nicht, dass ist in der Tat sehr schlimm!

Aber ist es dann der richtige Weg, dass wegen dieser Minderleistung der Führungsebene und der Inkonsequenz des EG8-EG10 SysAdmin, wir allen EG3-EG10 Angestellten, die jetzt schon ein Gehalt wie ihre Berufskollegen in der freien Wirtschaft bekommen, auf ein Gehaltsniveau 10-20% über dem Gehalt ihrer Berufskollegen zu heben?
Alleine weil wir bundesweit und über alle Berufe alle gleich bezahlen müssen?

Zumindest im TV-L ist doch für die IT etwas gemacht worden - eben über die Eingruppierung. Dieses könnte man problemlos auch auf Ingenieure ausweiten. Und eben im Einzelfall die 16.5 - aber flächendeckend und vor allem nach Außen wirkend,  erreichst du das nur über eine bessere Eingruppierung wie ja bei der IT schon gemacht. Und natürlich über eine ordentliche Erhöhung für alle :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 14.09.2023 20:32
Den Anhängern von Erfahrungsstufen größer als 3 sei gesagt,
Es gibt keine solchen Anhänger!
Es gibt keine Erfahrungsstufen ab Stufe 3
Es ist und bleibt eine Leistungsstufe, bitte mal in den Tarifvertrag reinschauen!!

Sie wird nur nicht angewandt!

Was meinst du, wenn es eine Kommission gäbe, die jedes Jahr tagt, wer nicht eine Stufe höher kommt aufgrund seiner minderen Leistung (so wieht es der TVL vor) und wer eine überspringt, aufgrund seiner Höchstleistungen.

Zustimmung. Ändert nur nichts daran, dass es trotzdem Quatsch bleibt. Wir brauchen uns aber daran nicht aufreiben, weil es nicht geändert wird. Diesmal nicht und später wohl auch nicht. Innovationen bei TV-L Verhandlungen Gott bewahre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.09.2023 20:44
Viel schlimmer als exorbitant viel Geld in externe Firmen zu geben finde ich, dass es insbesondere im MINT Bereich viele Kollegen gibt die "den Laden am laufen halten", dabei ein geringeres Gehalt als ihre Berufskollegen in der freien Wirtschaft haben, dem ÖD weiterhin treu beiseite stehen und dann nichtmal eine bedeutende Erhöhung für genau diese Bereiche in Aussicht scheint.
Und wenn sie dann nach der 16.5 fragen, diese Kleinigkeit nicht bewilligt bekommen und sie weitermachen wie bisher.
Da stimmt dann was nicht, dass ist in der Tat sehr schlimm!

Aber ist es dann der richtige Weg, dass wegen dieser Minderleistung der Führungsebene und der Inkonsequenz des EG8-EG10 SysAdmin, wir allen EG3-EG10 Angestellten, die jetzt schon ein Gehalt wie ihre Berufskollegen in der freien Wirtschaft bekommen, auf ein Gehaltsniveau 10-20% über dem Gehalt ihrer Berufskollegen zu heben?
Alleine weil wir bundesweit und über alle Berufe alle gleich bezahlen müssen?

Zumindest im TV-L ist doch für die IT etwas gemacht worden - eben über die Eingruppierung. Dieses könnte man problemlos auch auf Ingenieure ausweiten. Und eben im Einzelfall die 16.5 - aber flächendeckend und vor allem nach Außen wirkend,  erreichst du das nur über eine bessere Eingruppierung wie ja bei der IT schon gemacht. Und natürlich über eine ordentliche Erhöhung für alle :-)

Naja ist denn die E12 wirklich eine gute und mit der Privatwirtschaft vergleichbare Endgeldgruppe für einen Bachelor Informatiker?

Wenn der Informatiker einen Master macht und für die investierte Zeit nur eine E13 bekommt dann ist das nicht wirklich ein großer Unterschied...

Da müsste direkt die 16.5 in die Stellenbewertung bevor der potentielle Bewerber die Gehaltstabelle im Netz sucht.

In Zeiten von Digitaler Verwaltung und den Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Bürokratieabbau und optimieren von Verwaltungsprozessen nicht ganz Ideal für den wichtigen MINT Bereich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: geigerzaehler am 14.09.2023 22:41
Das Bürgergeld steigt nächstes Jahr um 12%. Das heisst,die Bruttogehaltsforderung müsste bei 20% liegen,
um netto auf 12% zu kommen. Wenn weniger, bedeutet das der Arbeitgeber Staat für seine eigenen Beschäftigten
ein geringeres Existenzminimum akzeptiert als für Bürgergeldbezieher.
Bei uns (Landesbetrieb) haben wir kaum noch Chancen Stelle adäquat zu besetzen - auch in den sehr niedrigen EG"s
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 14.09.2023 23:00
Die Gewerkschaft der Polizei wird ihre Forderungen am 19.09. & 20.09. beschließen und dann höchstwahrscheinlich nach außen hin kommunizieren.

https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_tarifrunde-laender-2023
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 15.09.2023 06:17
Das Bürgergeld steigt nächstes Jahr um 12%. Das heisst,die Bruttogehaltsforderung müsste bei 20% liegen,
um netto auf 12% zu kommen.

Quark. Die Nettogehälter steigen nicht wesentlich langsamer als die Bruttogehälter. Insbesondere, wenn man im „Mittelstandsbauch“ die Beitragsbemessungsgrenze für die Kranken- und Pflegeversicherung überschreitet… Kann ja jeder mit den Gehaltsrechnern dieser Seite für sich selbst nachvollziehen.

Des Weiteren war und ist die staatliche Aufgabe der Sicherung des Existenzminimums und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe kein Argument für die eigene Gehaltsverhandlung. Ja, da wäre der Mindestlohn anführbar; aber, wenn die eigene Leistung weniger als der Mindestlohn wert ist, kann man auch nicht erwarten, besser entlohnt zu werden… Und für alle anderen, die sich deutlich über Mindestlohn bewegen, ist dessen Höhe erst recht irrelevant.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 15.09.2023 07:20
Auch wenn Erhöhungen vom Bürgergeld hinsichtlich Existenzminimum erforderlich sind, schwingt bei arbeitenden Bürgern da gerne einiges an Missstimmung mit. Teilweise halte ich das durchaus für menschlich verständlich, wenn man eigene real ausbleibende Lohnerhöhungen und stetig steigende Abgabenlasten mit betrachtet. Wir müssen allerdings auch aufpassen, als Staat und Gesellschaft hier nicht falsche Anreize zu setzen. Darauf weisen einige Stimmen und Verbände hin. Die Sozialausgaben sind insgesamt ein sehr hoher Ausgabenposten. Die Finanzierbarkeit und eine gesamtgesellschaftliche Akzeptanz sollte auch künftig ein hohes Anliegen sein.

Im TV-L muss selbstverständlich eine signifikante Lohnsteigerung her. Eine besondere Betrachtung und Gewichtung der mittlerweile vielerorts außerordentlich angespannten MINT-Situation wäre sehr zu begrüßen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 15.09.2023 07:55
So, ich bin jetzt auch mal dazu gekommen, die hier gerüchteweise in den Raum gestellte Forderung (12,5%, min. 600€) in mein kleines Tabellenkalkulations-Programm einzugeben. Herauskam, dass diese (nur bezogen auf Angestellte in den Ländern, die tariflich bezahlt werden) einem Finanzaufwand von ca. 7,5 Milliarden Euro / Jahr entsprechen würden.

Gleichen Finanzumfang hätten u.a. auch:
*) Eine gleiche absolute Lohnerhöhung für alle um 650€/Monat bzw.
*) eine gleiche prozentuale Löhnerhöhung um 14,6% für alle.

Alternativ z.B.:
*) 3000€ Einmalzahlung (3 Mrd.) + JSZ für alle auf 100% (1,5 Mrd.) + 6% Tabellenanhebung (3 Mrd.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 15.09.2023 09:28
Der Vergleich mit der Bürgergeldanhebung zieht halt nicht wirklich. Zum einen sind die Löhne in den letzten 20 Jahren im Vergleich zum ALG2 deutlich mehr gestiegen. Dazu kommt, dass insbesondere die weniger gut bezahlten Arbeitnehmer durch den Mindestlohn massiv profitiert haben. Es gab bis vor wenigen Jahren Branchen, da waren tatsächlich Stundenlöhne von 5-6€ üblich und möglich. Und die Jobs "musste" man auch machen.

Auch der Vergleich zwischen Hilfeempfängern und Arbeitnehmern ist imo fast immer verfälscht dargestellt. Wieso wird immer ein Ein-Verdiener-Haushalt angenommen? Das ist doch so dermaßen aus der Zeit und nur für ein Buchteil der Menschen überhaupt "notwendig". Sobald beide Partner arbeiten hängt man den Bürgergeldhaushalt finanziell meilenweit ab.


@Cyrix42: Ich denke ein Mittelding wirds. So ist es ja im TVöD schon geschehen. Wir können ja noch auf die strukturelle Änderung als Verhandlungsmasse hoffen - z.B. bei der JSZ oder der Höhergruppierung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.09.2023 09:41
Naja ist denn die E12 wirklich eine gute und mit der Privatwirtschaft vergleichbare Endgeldgruppe für einen Bachelor Informatiker?
70-80T€ ist in einigen Regionen kein schlechtes Gehalt für ein BSC, sie erwarten aber als Einstieg min 60T
In Regionen mit höherer Konkurrenz - weil andere Unternehmen dort sind - sieht es da schon schwieriger aus.

Zitat
Da müsste direkt die 16.5 in die Stellenbewertung bevor der potentielle Bewerber die Gehaltstabelle im Netz sucht.
Deswegen sollte man damit aufhören die EG und TV-L als abschreckende Gehaltsangaben in der Annonce anzugeben.
Oder wird etwa in der pW das zu erwartende IGM Gehalt in anzeigen angegeben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.09.2023 09:45
Das Bürgergeld steigt nächstes Jahr um 12%. Das heisst,die Bruttogehaltsforderung müsste bei 20% liegen,
um netto auf 12% zu kommen. Wenn weniger, bedeutet das der Arbeitgeber Staat für seine eigenen Beschäftigten
ein geringeres Existenzminimum akzeptiert als für Bürgergeldbezieher.
Bei uns (Landesbetrieb) haben wir kaum noch Chancen Stelle adäquat zu besetzen - auch in den sehr niedrigen EG"s
Das Bürgergeld ist aber nur ein Teil der ausgezahlten Summe und macht vielleicht 50% des Netto "Einkommens" des Bürgergeldempfängers aus.
Somit steigt das Bürgergel in Summe nur um 6% und insofern geht deine Rechnung nicht auf und wir wären bei 10%


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 15.09.2023 10:09
Aber die anderen Kosten die übernommen werden wie Strom
Und Miete steigen doch auch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 15.09.2023 11:00
Aber die anderen Kosten die übernommen werden wie Strom
Und Miete steigen doch auch.

Strom ist Bestandteil des Regelsatzes und Mieten steigen - wenn überhaupt - deutlich geringer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 15.09.2023 11:03
Dann ersetze Strom mit Gas. Und als Lehrer weiss ich, dass unsere Klassenfahrten auch nicht günstiger werden und dann das Jobcenter bei uns 80% stemmt.

Also - 12% in dem Jahr und 12% nächstes Jahr gilt sicher nicht nur auf die 560 Euro…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.09.2023 11:11
Aber die anderen Kosten die übernommen werden wie Strom
Und Miete steigen doch auch.
aber die aktuelle angemahnten 12% sind halt nicht auf die volle Summe die die BGler bekommen, also ist es Bullshit daraus auch 20% auf den Lohn abzuleiten und die 12% BG Erhöhung als Begründung zu nehmen.

Es gibt genügend andere Gründe, warum 12% oder 33% gefordert werden können, das Bürgergeld ist halt eine Klappspaten Argument.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 15.09.2023 23:30
Wir freuen uns.., wenn Brücken vergammeln...
Die Autobahn GmbH gegründet wurde um Ingenieure für 4000 € brutto zu locken..
Lächerlich..
Wir jubeln über jede vergebliche Stellenausschreibung..
Keine Bewerber..
Da bieten Städte Bewerbern ein Fahrradleasing an.., wie peinlich ist das denn?
Und liebe Leute im öffentlichen Dienst..., jeder Bürgermeister/Landrat interessiert sich 0 für euer Entgelt..
Jeder Bürgermeister/Landrat wird in öffentlicher Diskussion niemals hinter euch Beschäftigten stehen..
Jeder Bürgermeister/Landrat gibt den Spinnern, den Überheblichen, den Lügnern ( nennt man alle auch Bundesbürger ) recht...
Ihr seid Träumer...
Die Wertschätzung werdet ihr in der kommenden Tarifrunde sehen..
Bitter euere vorherige, lange Laufzeit.., mit erheblichen Reallohnverlusten..
Freut euch auf die TV Berichte während eurer Tarifverhandlungen.., wie böse ihr seid...
Niemals öffentlicher Dienst!!

Warum erstellt man sich dann einen Useraccount in einem Forum welches sich ,, Forum Öffentlicher Dienst" nennt? :o
Wir halten zu euch Beschäftigten in der nächsten Tarifrunde..
Das Problem ist natürlich keine Partei sagt dem deutschen Pöbel..die im öffentlichen Dienst brauchen wir..
Eine schwache Gewerkschaft.., Hass der deutschen Pöbelbürger.., ARD/ZDF/N24/WELT verbreiten in entscheidenden Nuancen Unwahrheiten ..
All das machen Tarifverhandlungen schwierig..
Wir finden es gut:
Berufsfeuerwehren finden keine Bewerber..
Von Ingenieuren und Meistern reden wir lieber nicht..
Die lachen sich schlapp..über ein Angebot von 3800 - 4000 € im Monat..
Lehrer sind rar..., mit besseren Gehältern würde die man aber auch finden..
Ungut finden wir:
Gezielt geschürter Hass der ARD und ZDF gegenüber den Beschäftigten im öffentlichen Dienst sorgen dafür.., da will keiner mehr hin..in den öffentlichen Dienst...
Asoziale Eltern beschimpfen Lehrkräfte..., beschweren sich über einen unsicheren Weg ihrer Kinder auf dem Weg zur Schule.., lachend im Bett schlafend..
Kein mehr Geld für Kinder in Händen dieser Eltern...
"Schutzsuchende" aus den Maghreb müssen raus aus Deutschland..
100 000 Tausende von denen zocken D ab und sorgen dafür das für Lehrer kein Geld da ist..
Asyl?
Irre..!
Wir gönnen den Beschäftigten der Länder sofort die 3000 € "Inflationsprämie" und einen großen Schluck aus der Pulle.., sofort anschließend mindestens 10 % Entgeltsteigerung.., Laufzeit 12 Monate..
Das Problem:
ARD/ZDF/N24/WELT werden gezielt Unwahrheiten berichten und bewusst Hass schüren...
Deutschlands Politik und vor allem deren Bürger sind nicht reif für eine Führungsrolle in der Welt..
"Windräder ja aber nicht in meiner Nähe"..., ein verwöhntes Volk..
Der Abstieg beginnt..., man geht ohne zu reagieren in Liga 2 oder 3 ?
Wir lachen drüber..
Alles Gute den Beschäftigten der Länder..
Update: Japan traut sich Deutschlands Fußballer zu besiegen..1:4..
Passt!

Moin skiveren,
ich gebe dir in vielen Punkten recht, man sollte allerdings immer mit der gehirngewaschenen Masse rechnen, die mit der Realität wenig bis nichts am Hut hat und die Ursachen für die jetzige Situation in diesem Land nicht sieht bzw. nicht sehen will.
Wenn sich die katastrophale Entwicklung Deutschlands fortsetzt, sollte man sich keine Sorgen um die Entgelterhöhung machen, sondern vielmehr um die Rente.
Bin sehr gespannt, wen ich damit getriggert habe bzw. ob jemand überzeugende Gegenargumente vorbringen kann.
Moin Trevor Tee.., da werden noch viele im öffentlichen Dienst "Schnappatmung" bekommen.., wenn für viele Jahre Arbeit eine höscht bescheidene Rentenauskunft folgt..Der Winterdienst LKW Fahrer der um 2 Uhr losfährt um den betrügerischen Mitarbeitern von Banken und Versicherungen den Weg frei macht....,der etwas über Sozialfall verdient..wird sich wundern wie gering seine Rente sein wird..
Wichtig:
Raus aus Deutschland mit den angeblich "Schutzsuchenden" aus den Maghreb Staaten..!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Suntzu am 16.09.2023 04:23
Aber die anderen Kosten die übernommen werden wie Strom
Und Miete steigen doch auch.
aber die aktuelle angemahnten 12% sind halt nicht auf die volle Summe die die BGler bekommen, also ist es Bullshit daraus auch 20% auf den Lohn abzuleiten und die 12% BG Erhöhung als Begründung zu nehmen.

Es gibt genügend andere Gründe, warum 12% oder 33% gefordert werden können, das Bürgergeld ist halt eine Klappspaten Argument.


Aber letztendlich ist das doch unterm Strich doch so. Addiert man zum Bürgergeld alle weiteren Leistungen und bildet daraus als Nenner die Kaufkraft. Dann ist die Kaufkraft des Bürgergeldempfängers äußerst Konkurrenzfähig gegenüber Arbeitslohn.

Zu den zusätzlichen Leistungen zählen nicht nur Miete usw. Sondern auch Kostenbefreiung und auch Vergünstigungen

In Bw muss man für die Kita rund 500 Euro hinlegen. Diese Kosten sind ja auch angehoben worden. Was muss man brutto mehr verdienen damit die 500 gezahlt werden können? Bürgergeldempfänger sind von diesen Kosten befreit

Schulausflüge oder Kantinenessen in der Schule werden ganz oder zum Teil übernommen.

Bürgergeld Kinder können sich genüsslich Nachschlag holen während gering Verdiener Kinder zugucken dürfen.

Unterm Strich wenn alle in Anspruch genommen Leistungen in Euros dargestellt werden und dessen Kostensteigerungen der übernommen Leistungen darstellt. Dann kann man real sehen wie hoch diese sind. Sicherlich nicht nur 6%

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.09.2023 08:01
Aber die anderen Kosten die übernommen werden wie Strom
Und Miete steigen doch auch.
aber die aktuelle angemahnten 12% sind halt nicht auf die volle Summe die die BGler bekommen, also ist es Bullshit daraus auch 20% auf den Lohn abzuleiten und die 12% BG Erhöhung als Begründung zu nehmen.

Es gibt genügend andere Gründe, warum 12% oder 33% gefordert werden können, das Bürgergeld ist halt eine Klappspaten Argument.


Aber letztendlich ist das doch unterm Strich doch so. Addiert man zum Bürgergeld alle weiteren Leistungen und bildet daraus als Nenner die Kaufkraft. Dann ist die Kaufkraft des Bürgergeldempfängers äußerst Konkurrenzfähig gegenüber Arbeitslohn.

Zu den zusätzlichen Leistungen zählen nicht nur Miete usw. Sondern auch Kostenbefreiung und auch Vergünstigungen

In Bw muss man für die Kita rund 500 Euro hinlegen. Diese Kosten sind ja auch angehoben worden. Was muss man brutto mehr verdienen damit die 500 gezahlt werden können? Bürgergeldempfänger sind von diesen Kosten befreit

Schulausflüge oder Kantinenessen in der Schule werden ganz oder zum Teil übernommen.

Bürgergeld Kinder können sich genüsslich Nachschlag holen während gering Verdiener Kinder zugucken dürfen.

Unterm Strich wenn alle in Anspruch genommen Leistungen in Euros dargestellt werden und dessen Kostensteigerungen der übernommen Leistungen darstellt. Dann kann man real sehen wie hoch diese sind. Sicherlich nicht nur 6%
Also zum einen ist Bürgergeld zum Arbeitslohn keine Konkurrenz für den normalen Bürger, für den Schwarzgeld Arbeiter und Sozialbetrüger ist Bürgergeld sicherlich ein attraktives Zubrot, wäre es allerdings auch ohne 12% Erhöhung.

Zum anderen kann ich nicht erkennen, was die 12% Erhöhung, die ja nicht von den Menschen beschlossen wurde, die über unsere Lohnerhöhung entscheiden, mit der angemessenen, notwendigen und gerschtfertigten Erhöhung für uns zu tun hätte.

Und zum dritten ist es halt Falsch, zu sagen, die haben 12%, gerne kannst du ausrechnen, wie hoch deren Reallohnsteigerung ist und diese Zahl, die wesentlich geringer als die 12% sein dürfte, als sachliches Argument anführen.

Auch können die Leute, die über die Höhe des Bürgergeldes schimpfen, erläutern, an welcher Stelle und für welche Dinge die BGler Geld bekommen, welches man ihnen und insbesondere deren Kindern, verwehren sollte.

Oder wie man besser dem Betrug begegnen sollte.
Das scheint aber zu anstrengend zu sein, für Menschen die nur eindimensional und in schwarz weiß denken wollen oder können.
Denn es ist einfacher zu denken, dass ALLE BGler arbeitsfaule Sozialschmarotzer sind, die nur rauchen und saufen und wer dafür Geld hat, hat zu viel Geld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 16.09.2023 09:24
Das die BG Erhöhung nicht als Argument für Tarifverhandlungen herhalten kann,  stimme ich dir zu. Das nicht alle Sozialschmarotzer sind auch. Fakt ist aber auch, das ca. 3,9 Millionen BG Bezieher erwärbsfähig wären. Das in Zeiten steigender Preise,  der Diskussion um das Heizungsgesetz,  der Untätigkeit gegen illegale Migration,  Verbot des Verbrenners usw usw die Erhöhung des BG für weiteren Zündstoff sorgen wird,  war mir schon bei Bekanntgabe klar.Der Arbeitnehmer (der den Sozialstaat ja erst ermöglicht), hat am Monatsende immer weniger Geld übrig.  Beitrag zur Pflege wurde erhöht,  Krankenkasse wird folgen. Der CO2 Preis steigt nächstes Jahr. Die Verunsicherung und den Frust kann man ja wohl verstehen..spiegelt sich ja leider auch in den Wahlumfragen wider.  Das arbeitende Volk sieht sich zunehmend bevormundet, gegängelt und verarscht. Hauptsache das Steuersäckel wird weiterhin von "uns" gut gefüllt.  Äußert man diesen Frust mal öffentlich,  ist man sofort rechte Brühe  oder Staatsfeind oder sonstwas.  Die Politik muss gewaltig aufpassen,  die sogenannte Mitte der Gesellschaft gänzlich in die falsche Richtung zu treiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.09.2023 10:04
Das die BG Erhöhung nicht als Argument für Tarifverhandlungen herhalten kann,  stimme ich dir zu. Das nicht alle Sozialschmarotzer sind auch. Fakt ist aber auch, das ca. 3,9 Millionen BG Bezieher erwärbsfähig wären.
Erwerbsfähig und arbeitslos waren davon 42%.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/666880/umfrage/verteilung-der-leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-in-deutschland-nach-gruppen/
Also haben wir es mit 1,63 Millionen BG Bezieher zu tun, die auf der "faulen" Haut liegen und von uns durchgefüttert werden.
Was sind eigentlich die Gründe, dass sie nicht arbeiten (können)?
Sind das wirklich alles Menschen, die bewusst sich für dieses Leben entschieden haben und uns den Mittelfinger zeigen?

Zitat
Das in Zeiten steigender Preise,  der Diskussion um das Heizungsgesetz,  der Untätigkeit gegen illegale Migration,  Verbot des Verbrenners usw usw die Erhöhung des BG für weiteren Zündstoff sorgen wird,  war mir schon bei Bekanntgabe klar.Der Arbeitnehmer (der den Sozialstaat ja erst ermöglicht), hat am Monatsende immer weniger Geld übrig.  Beitrag zur Pflege wurde erhöht,  Krankenkasse wird folgen. Der CO2 Preis steigt nächstes Jahr. Die Verunsicherung und den Frust kann man ja wohl verstehen..spiegelt sich ja leider auch in den Wahlumfragen wider.  Das arbeitende Volk sieht sich zunehmend bevormundet, gegängelt und verarscht. Hauptsache das Steuersäckel wird weiterhin von "uns" gut gefüllt.  Äußert man diesen Frust mal öffentlich,  ist man sofort rechte Brühe  oder Staatsfeind oder sonstwas.  Die Politik muss gewaltig aufpassen,  die sogenannte Mitte der Gesellschaft gänzlich in die falsche Richtung zu treiben.
Absolut korrekt.
Und die, die vermeintliche Lösungen anbieten, wollen dafür den Rechtsstaat aushöhlen.
Allerdings habe ich noch von keinem gehört, welche echten Lösungen er anbietet.

Ich habe auch keine Ahnung, wie man illegale Migration in Europa besser bekämpfen kann. Untätig sind da die Kollegen allerdings mitnichten.
Oder die Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung (beides verursacht im übrigen einen höheren Schaden, als die illegale Migration, aber darüber empört es sich nicht so leicht)

Ein Anfang wäre es natürlich alle Staaten gleichermaßen bei den Kosten zu beteiligen, sowohl was die Sicherung der Außengrenzen angeht, als auch für die Sortierung und Abschiebung, der Menschen zwischen illegal und Flüchtling.

Eines wäre sicherlich höhere Mauern um Europa, damit man mittels Lager an den Grenzen die Menschen, die einfach nur illegal einwandern wollen, von den Flüchtlingen und Asylanten unterscheiden kann.
Noch besser natürlich, wenn wir uns davon verabschieden, Flüchtlinge und Asylanten in Europa aufzunehmen, dann kann man die Grenzen besser schützen.

Ob die Kosten für einen entsprechende Grenzschutz hinreichend geringer sind, als die die wir durch illegale Migration haben, kann ich nicht beziffern, da müsste man mal den Staatshaushalt der DDR betrachten um das abschätzen zu können.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 16.09.2023 10:22
....Die Politik muss gewaltig aufpassen,  die sogenannte Mitte der Gesellschaft gänzlich in die falsche Richtung zu treiben.

Angesichts diverser Entwicklungen treibt man derzeit offenbar die konservative Mitte genau in diese Richtung. Wahlumfragen sehen jedenfalls durchgehend deutlich aus. Aus Gesprächen mit Nachbarn und Arbeitskollegen ist quasi durchweg eine deutliche Ablehnung bzw. der Wunsch nach viel mehr Regulation bei Themen wie Bürgergeld, Migration, Asylpolitik etc. wahrzunehmen. Die Politik sollte diese Stimmen analysieren und Rückschlüsse ziehen, sonst werden künftige Wahlergebnisse vermutlich sehr schwierige Regierungsbildung in Folge bewirken. Teil der Optimierung in Sachen Migration könnte zum Beispiel Gutscheine statt Geldleistungen sein. Und endlich eine europäische Antwort. Über 600.000 Jugendliche unter 25 sind derzeit nicht in Arbeit, Ausbildung oder Studium. Diese Zahl ist auffällig hoch. Auch hier gilt es Ursachen zu ergründen und Lösungen zu finden.

Für den TV-L braucht es signifikante Lohnsteigerungen und ein besonderer Fokus auf Mangelberufe wie MINT.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 16.09.2023 10:28
Ein erster Schritt die illegale Migration zu begrenzen wäre schon mal, die 2015 durch Merkel ausgerufene Willkommenskultur rückabzuwickeln. Mal schauen wie viele von den diese Woche etwa 9000 in Lampedusa angekommenen Migranten bald in der BRD ankommen um sich in die soziale Hängematte zu legen. Italien will sie aus gutem Grund sicherlich nicht bei sich beherbergen, wenn Deutschland weiter die Magnetwirkung in Zentraleuropa verkörpert.

Und ist es nicht irgendwie komisch, dass die Visegrad-Länder dieses Problem nicht in dem Ausmaß wie Deutschland haben? Diese Länder haben den gesunden Menschenverstand noch nicht verloren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 16.09.2023 10:45
So, ich bin jetzt auch mal dazu gekommen, die hier gerüchteweise in den Raum gestellte Forderung (12,5%, min. 600€) in mein kleines Tabellenkalkulations-Programm einzugeben. Herauskam, dass diese (nur bezogen auf Angestellte in den Ländern, die tariflich bezahlt werden) einem Finanzaufwand von ca. 7,5 Milliarden Euro / Jahr entsprechen würden.


Typisch Deutschland- das eigene Volk darf nur zahlen und malochen und geht sonst leer aus.
Ist dem Staat doch egal, wie man mit den gestiegenen Kosten klarkommt…

Aber bei 15 Milliarden für die Ukraine wird nicht einmal mit der Wimper gezuckt.

https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-waffenlieferung-milliarden-kostensteigerung-1.5777232

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 16.09.2023 11:38
Gnarf. Da werden Leute weggebombt, und du willst dich ernsthaft mit deren Situation vergleichen? Na dann...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 16.09.2023 11:40
Gnarf. Da werden Leute weggebombt, und du willst dich ernsthaft mit deren Situation vergleichen? Na dann...

Ich möchte nicht, dass mein Steuergeld für Waffen ausgegeben wird.

Das deutsche Geld fließt komischerweise immer ins Ausland, beispielsweise Griechenland.

Das ist nicht Sinn der Sache, es sollte den eigenen Bürgern zugute kommen, die auch ins System eingezahlt haben!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 16.09.2023 11:53
Gnarf. Da werden Leute weggebombt, und du willst dich ernsthaft mit deren Situation vergleichen? Na dann...

Sicherlich ist die eigene Lebensqualität mehr wert als von Menschen aus anderen Ländern! Das sollte der Arbeitgeber doch ähnlich sehen..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 16.09.2023 12:11
Gnarf. Da werden Leute weggebombt, und du willst dich ernsthaft mit deren Situation vergleichen? Na dann...

Sicherlich ist die eigene Lebensqualität mehr wert als von Menschen aus anderen Ländern! Das sollte der Arbeitgeber doch ähnlich sehen..

Exakt.

Mir geht es einfach darum, dass die Milliarden hier und da rausgeworfen werden für Länder, mit denen wir nichts zu tun haben!

Aber wenn das eigene Volk läppische 200 Euro mehr im Monat haben will, heißt es, es sei kein Geld da…

Verarschung hoch 100.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 16.09.2023 12:35
Das deutsche Geld fließt komischerweise immer ins Ausland, beispielsweise Griechenland.

Falls du auf die Staatsschuldenkrise aus den 2010ern anspielst: Da hat der deutsche Staat Kredite für > 5% Zinsen an Griechenland vergeben und selbst für <2% Zinsen refinanziert. Das war und ist weiterhin (aufgrund der langen Laufzeit) ein deutliches Gewinngeschäft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 16.09.2023 12:38

Falls du auf die Staatsschuldenkrise aus den 2010ern anspielst: Da hat der deutsche Staat Kredite für > 5% Zinsen an Griechenland vergeben und selbst für <2% Zinsen refinanziert.

Es geht mir um das Mindset. Damals wurde nicht lange gefackelt, während es immer Theater gibt, wenn es darum geht, das Geld mal den eigenen Bürgern zukommen zu lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.09.2023 12:51
Gnarf. Da werden Leute weggebombt, und du willst dich ernsthaft mit deren Situation vergleichen? Na dann...

Ich möchte nicht, dass mein Steuergeld für Waffen ausgegeben wird.
Mir ist es lieber das die Ukrainer von uns Geld bekommen und ihren Arsch hinhalte, als das meine Kinder wieder eingezogen werden müssen.
Auch ist es mir egal ob ein Rheinmetall oder Brötje/Vaillant und Co vom Staat Geld geschenkt bekommt.
Zitat
Das deutsche Geld fließt komischerweise immer ins Ausland, beispielsweise Griechenland.
Oje, damals als die ersten 500 Mio an Griechenland überwiesen wurden, waren die aber schneller wieder in Deutschland als du bei Ebay bestellst.
Damit wurden die Deutschen UBoote bezahlt.
Auch eine Form der Subvention!

Zitat
Das ist nicht Sinn der Sache, es sollte den eigenen Bürgern zugute kommen, die auch ins System eingezahlt haben!
Also strikte Ablehnung für Hilfen für Flüchtlinge. Check !
Strikte Ablehnung für Bürgergeld für nicht Einzahler. Check !

Ja, da können wir eine Menge sparen.

Und ja, es ist lächerlich wenn der Staat sagt, wir haben kein Geld für eine höhere Lohnerhöhung!
Das Geld ist definitiv da, landet doch ansonsten uA bei externen Beratern......

Genauso lächerlich wie das Argument: BGler bekommen 12% deswegen haben wir auch 12% verdient!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.09.2023 13:07
Und ist es nicht irgendwie komisch, dass die Visegrad-Länder dieses Problem nicht in dem Ausmaß wie Deutschland haben? Diese Länder haben den gesunden Menschenverstand noch nicht verloren.
Stimmt, sind vorbildliche demokratische Länder, die sich an die europäischen Regeln halte.

BTW: Hat Polen nicht derzeitig die meisten Ukraine Migranten?
Und ist D was Flüchtlinge angeht pro Kopf wirklich auf Platz 1?

Aber auch das ist kein Argument dafür oder dagegen, dass wir einen Jota weniger an Erhöhung zu bekommen haben als der Rest der Republik insbesondere TVöD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 16.09.2023 13:22
Ukraine-Migranten? Dass in der Ukraine unzweifelhaft Krieg herrscht, hast du die letzten 15 Monate schon mitbekommen? Ganz anders als in so manchem nordafrikanischem Land und dem Nahen Osten.

Außerdem zeigen sich die Polen damit solidarisch mit ihrem Brudervolk. Ich wüsste allerdings nicht, dass wir Brudervölker in Nordafrika, Syrien, Afghanistan und dem Irak haben.  ;D ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 16.09.2023 13:30

Ein Anfang wäre es natürlich alle Staaten gleichermaßen bei den Kosten zu beteiligen, sowohl was die Sicherung der Außengrenzen angeht, als auch für die Sortierung und Abschiebung, der Menschen zwischen illegal und Flüchtling.

Eines wäre sicherlich höhere Mauern um Europa, damit man mittels Lager an den Grenzen die Menschen, die einfach nur illegal einwandern wollen, von den Flüchtlingen und Asylanten unterscheiden kann.
Noch besser natürlich, wenn wir uns davon verabschieden, Flüchtlinge und Asylanten in Europa aufzunehmen, dann kann man die Grenzen besser schützen...


...oder die westliche Welt würde endlich ernsthaft beginnnen, dafür Sorge zu tragen, dass die Menschen erst überhaupt nicht nach Europa kommen müssen. Ok- dann könnte man z.B. natürlich auch nicht mehr so viele Waffen verkaufen- würde Steuereinnahmen durch die Rüstungsindustrie mindern und hochbezahlte Arbeitsplätze gingen verloren - das geht ja gar nicht.

Oder die EU hört z.B. auf, Schweineabfälle subventioniert nach Afrika zu verkaufen und deren einheimische Märkte kaputt zu machen. Geht anscheinend auch nicht; dann müßten die Abfälle womöglich noch als Sondermüll deklariert und zigfach teurerl entsorgt werden.

Man man man- das scheint ja gar nicht so einafch so zu sein, hier eine Lösung zu finden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.09.2023 13:38
Ukraine-Migranten? Dass in der Ukraine unzweifelhaft Krieg herrscht, hast du die letzten 15 Monate schon mitbekommen? Ganz anders als in so manchem nordafrikanischem Land und dem Nahen Osten.
Ach nee ächt jetzt?
Ich wollte damit nur sagen, dass sie eben aufgrund ihrer Politik, nun dieses Problem an der Backe haben und diese Last tragen dürfen.
Hätte wir eine gemeinsame EU Flüchtlingspolitik, würden sie jetzt nicht diese Last "alleine" tragen müssen.
Zitat
Außerdem zeigen sich die Polen damit solidarisch mit ihrem Brudervolk. Ich wüsste allerdings nicht, dass wir Brudervölker in Nordafrika, Syrien, Afghanistan und dem Irak haben.  ;D ;D
Klar, Menschenrechte gelten für nur Brüderstaaten, das ist mir schon klargeworden, dass dieses das Maxim ist.

Merkst selber, oder?

und das Polen illegale Flüchtlinge beherbergt, ist auch egal. (ich finde das zumindest ok)

Auch schön wie immer mit dreierlei Maß gemessen wird.
Sehr rechtsstaatlich diese Haltung.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 16.09.2023 13:39
Willkommenskultur rückabzuwickeln
Typisch Deutschland- das eigene Volk darf nur zahlen und malochen und geht sonst leer aus.
Aber bei 15 Milliarden für die Ukraine wird nicht einmal mit der Wimper gezuckt.
Milliarden hier und da rausgeworfen werden für Länder, mit denen wir nichts zu tun haben!
Brudervolk

Leute, Halloween ist erst im Oktober!  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 16.09.2023 13:42
Klar, Menschenrechte gelten für nur Brüderstaaten, das ist mir schon klargeworden, dass dieses das Maxim ist.

Auch schön wie immer mit dreierlei Maß gemessen wird.
Sehr rechtsstaatlich diese Haltung.

Jedenfalls wird dir deine oberste Menschenrechtsmaxime bei illegalen Migrationsströmen durch zig sichere Staaten um die Ohren fliegen. Lade doch gleich die halbe dritte Welt nach Deutschland ein  ;D, fühlst dich dabei dann bestimmt auch noch gut.

In Deutschland würde es völlig reichen, bereits bestehendes Recht ordentlich zu vollziehen. Dann wäre auch unseren europäischen Partnern geholfen, die als Transitländer herhalten müssen und zu recht die Schnauze voll haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.09.2023 13:43

Ein Anfang wäre es natürlich alle Staaten gleichermaßen bei den Kosten zu beteiligen, sowohl was die Sicherung der Außengrenzen angeht, als auch für die Sortierung und Abschiebung, der Menschen zwischen illegal und Flüchtling.

Eines wäre sicherlich höhere Mauern um Europa, damit man mittels Lager an den Grenzen die Menschen, die einfach nur illegal einwandern wollen, von den Flüchtlingen und Asylanten unterscheiden kann.
Noch besser natürlich, wenn wir uns davon verabschieden, Flüchtlinge und Asylanten in Europa aufzunehmen, dann kann man die Grenzen besser schützen...


...oder die westliche Welt würde endlich ernsthaft beginnnen, dafür Sorge zu tragen, dass die Menschen erst überhaupt nicht nach Europa kommen müssen. Ok- dann könnte man z.B. natürlich auch nicht mehr so viele Waffen verkaufen- würde Steuereinnahmen durch die Rüstungsindustrie mindern und hochbezahlte Arbeitsplätze gingen verloren - das geht ja gar nicht.

Oder die EU hört z.B. auf, Schweineabfälle subventioniert nach Afrika zu verkaufen und deren einheimische Märkte kaputt zu machen. Geht anscheinend auch nicht; dann müßten die Abfälle womöglich noch als Sondermüll deklariert und zigfach teurerl entsorgt werden.

Man man man- das scheint ja gar nicht so einafch so zu sein, hier eine Lösung zu finden.
richtig, ich warte ja auch verzweifelt darauf, dass die Bürgergeldablehner und Migranten-sind-Schuld Denker mir einen Weg aus diesen Problemen aufzeigen, der sich mit meinem Gefühl der Rechtstaatlichkeit und ein Minimum an Menschlichkeit vereinbaren lässt.

Aber dazu müsste man mehr nachdenken und nicht jammern und anderen die Schuld geben, denn die Welt mit einer Schwarz/Weiß Brille ansehen ist halt bequemer
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.09.2023 13:46
Klar, Menschenrechte gelten für nur Brüderstaaten, das ist mir schon klargeworden, dass dieses das Maxim ist.

Auch schön wie immer mit dreierlei Maß gemessen wird.
Sehr rechtsstaatlich diese Haltung.

Jedenfalls wird dir deine oberste Menschenrechtsmaxime bei Migrationsströmen durch zig sichere Staaten um die Ohren fliegen. Lade doch gleich die halbe Welt ein  ;D, fühlst dich dabei dann bestimmt auch noch gut.
Ich lehne es ab jemanden anderes, als einen MINTler nach D einzuladen.

Zitat
In Deutschland würde es völlig reichen, bereits bestehendes Recht ordentlich zu vollziehen. Dann wäre auch unseren europäischen Partnern geholfen, die als Transitländer herhalten müssen und zu recht die Schnauze voll haben.
Das ist doch mal ein Argument für bessere Bezahlung: Warum wird bei uns unser gutes Recht gebrochen?
Weil wir zu wenige fleissige öDler haben, die das verhindern!

Und welche Vorschläge hast du sonst noch um die Probleme mit dem Migrationsdruck und den faulen Bürgergeldsäcken anzugehen?
Bisher ist da außer Motzky keine Antwort zu lesen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 16.09.2023 13:49
Ein kühler Kopf und eine konsequente Hand, also genau das was diesem Land, das in einer grünwoken Agenda ertrinkt, abhanden gekommen ist. Von dir sehe ich außer "Gutsky" und Vorschlägen, die sich moralisch gut anfühlen aber nicht wirken werden, auch nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 16.09.2023 15:23
Ein kühler Kopf und eine konsequente Hand, also genau das was diesem Land, das in einer grünwoken Agenda ertrinkt, abhanden gekommen ist.

Was genau sollen die denn tun, und wann sind sie uns abhandengekommen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 16.09.2023 15:48
Gnarf. Da werden Leute weggebombt, und du willst dich ernsthaft mit deren Situation vergleichen? Na dann...

Sicherlich ist die eigene Lebensqualität mehr wert als von Menschen aus anderen Ländern! Das sollte der Arbeitgeber doch ähnlich sehen..

Exakt.

Mir geht es einfach darum, dass die Milliarden hier und da rausgeworfen werden für Länder, mit denen wir nichts zu tun haben!

Aber wenn das eigene Volk läppische 200 Euro mehr im Monat haben will, heißt es, es sei kein Geld da…

Verarschung hoch 100.

LOL
Unsere Lebensmittel in den Supermärkten werden alle in D produziert und "veredelt",
Rohstoffe (z.B. seltener Erden, Erdöl, -gas) für unseren Hightec-Konsum buddeln wir selbstverständlich bei uns aus und
die Produktion unseres zu günstigen Multmedia-Schnickschnacks; Akkus für alles und nix findet in D statt,
da wir ja so garnichts mit anderen Ländern zu tun haben.
Solch offensichtliche Meinungsmache mit noch offensichtlicheren Falschaussagen von angeblichen Mitgliedern des ÖD sind einfach nur peinlich.

Und während die "selbsternannte ÖD-Elite" hier Mo. bis Fr. von 9-17 Uhr rumjammert für Ihre Überleistung völlg unterbezahlt zu sein...
, erschreckend!
Ich hoffe, dass weder AG-Vertreter noch AN-Vertreter hier mitlesen.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 16.09.2023 16:10
.... eine konsequente Hand, ....

In Form eines Führers?
In einer Demokratie ist nur eines konsequent: die Diskussion bevor etwas entschieden wird und wenn es entschieden wurde u.U. durch weitere Diskussion abgeändert wird usw.
Ob eine Diskussion dann aber sachlich geführt wird oder überwiegend aus Machtkalkül hängt von den Diskussionsteilnehmern ab. Da bei einem leider nicht geringen Teil der Politiker vor allem persönliches Machtkalkül die treibende Kraft ist und nicht das Wohl und die Zukunft unserer Gesellschaft, sind sinnvolle Entscheidungen in Deutschland fast unmöglich geworden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 16.09.2023 16:16
In Form eines Führers?

Echt jetzt? Andererseits entspricht so eine Schlussfolgerung ja genau dem aktuellen Zeitgeist.

Es würde völlig ausreichen wieder Politiker mit dem Format der 50-90er Jahre zu haben. Die NS-Zeit hat Deutschland zum Glück hinter sich gelassen und in die Geschichtsbücher verbannt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 16.09.2023 16:39
.... eine konsequente Hand, ....

In Form eines Führers?
Echt jetzt? Andererseits entspricht so eine Schlussfolgerung ja genau dem aktuellen Zeitgeist.

Wer von konsequenter Hand träumt, muss sich schon im Klaren sein, dass die Frage kommt, ob damit ein "Führer" gemeint ist  8)

Persönlich finde ich die Zeit, in die ich hineingeboren wurde, in der ich aufgewachsen bin, in der ich hauptsächlich meine Lebensmitte verbracht habe einfach schön und das was vor mir liegt hochspannend.
Ich möchte aus 1900 weder die 10er, 20er, 30er, 40er, 50er 60er mit den Zeitzeugen haben. Ich neige nicht zum Verklären einer Zeit, die ich alleine aus Geschichtsbüchern kenne und aus meiner heutigen Sicht nun mal rückständig ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.09.2023 17:22
Ein kühler Kopf und eine konsequente Hand, also genau das was diesem Land, das in einer grünwoken Agenda ertrinkt, abhanden gekommen ist. Von dir sehe ich außer "Gutsky" und Vorschlägen, die sich moralisch gut anfühlen aber nicht wirken werden, auch nichts.
Da bin ich wenigstens produktiver als jemand der Motzky ist und keinerlei Vorschläge hat.
Und ob die Vorschläge wirken, können ich und du nicht beurteilen.

Aber ich verschließe mein Kopf nicht und denke über Lösungen nach und frage mich halt:
Wie erkenne ich gut und böse.
Während Menschen wie dir es eben scheiß egal ist, ob jemand der Hilfe braucht krepiert, nur weil 3 andere als Trittbrettfahrer unser System ausnutzen, denn in deinen Augen sind es offensichtlich alles illegale Einwanderer.

Andere sind halt zu Stumpf zum selber denken (nicht persönlich nehmen, dir traue ich das denken zu) und wollen einfach eine harte Hand die mit simplen Vorschlägen (die auch nicht funktionieren) alle ihre Problem lösen, weil sie mit der Komplexität der Probleme überfordert sind.

Also kein Bürgergeld an irgendwen oder zumindest halbieren des BGs (natürlich das GG entsprechend vorher geschreddert).
Keine Aufnahme mehr von Flüchtlinge, weil wir eben nicht in der Lage sind illegale auszusortieren.
Kann man alles von einem Tag auf den anderen machen?
Ja klar: mit kühlem Kopf (und ohne mit Menschlichkeit) und eine konsequente Hand.
heißt also: Baut eine Mauer um D wieder auf, weil wir in der EU es nicht gebacken kriegen?
Oder eine höhere um die EU, was ja kein Geld kostet und dann sind alle illegal Eingereiste, und können nach aufgriff direkten Abschiebehaft ohne Rechtsmittel geführt werden, bleibt nur noch die Frage, wie wir sie über die Grenze (welche auch immer) bringen. kostengünstige Lösung?

Nur um klar zustellen: Ich bin auch strikt gegen illegale Migration, genauso wie du.
Ich bin jedoch auch dafür, dass wir Menschen in Not helfen, was du offensichtlich ablehnst, bzw. es in kauf nimmst, dass diesen nicht geholfen werden kann, weil wir die Illegale nicht so einfach loswerden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 16.09.2023 17:24
Leute, Leute.  Die letzten Seiten spiegeln doch genau wieder, wie gespalten und unzufrieden die Menschen in unserem Land mittlerweile ist.  Jedes Ding hat 2 Seiten,  in der momentanen Situation wird doch verständlicherweise nur das Negative gesehen. Wir sind größter EU- Nettozahler,  nehmen jeden in unser Sozialsytem auf,  der bei 3 nicht auf den Bäumen ist,  unsere Politiker reisen mit dem Geldkoffer durch alle Welt,  anstatt sich um die Sorgen und Probleme der eigenen Bevölkerung zu kümmern,  wird sich lieber um saufende Arbeitsverweigerer und legalisiertes Kiffen gekümmert.  Dann kommen irgendwelche Maßnahmen,  die dem Fleißigen noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. Dann kommen schon im Vorfeld egal welcher Tarifverhandlungen, die üblichen Phrasen der Arbeitgeber.  Kasse leer,  Gewinn eingebrochen usw.  Dann wird wochenlang (was ja zur Volklore gehört) um jeden Cent geschachert. Das ist das was die Leute sehen.  Positive Effekte bedenkt dann doch niemand.  Wie man drauf kommen kann,  wenn mal "gerechte und strukturierte" Politik für das eigene Land gefordert wird ,sofort von einem Verlangen nach einem "Führer" in den Mund gelegt wird, erschließt sich mir auch nicht. Wie heute Morgen schon gesagt.  Unsere Politiker laufen in Gefahr,  unser Land bzw deren Menschen in eine falsche Richtung zu drängen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 16.09.2023 17:49
Wir sind größter EU- Nettozahler,  nehmen jeden in unser Sozialsytem auf,  der bei 3 nicht auf den Bäumen ist,  unsere Politiker reisen mit dem Geldkoffer durch alle Welt,  anstatt sich um die Sorgen und Probleme der eigenen Bevölkerung zu kümmern,  wird sich lieber um saufende Arbeitsverweigerer und legalisiertes Kiffen gekümmert.

Wir sind der größte Profiteur der EU, unser Sozialsystem ermöglicht hilfebedürftigen Menschen ein würdiges Grundauskommen, wir nehmen international Verantwortung an und unterstützen diejenigen, die auch für unsere Interessen (und unseren Wohlstand) buchstäblich kämpfen. Und wir täten alle gut daran, unser Selbstwertgefühl nicht aus der Herabsetzung anderer zu speisen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 16.09.2023 18:02
Wir sind größter EU- Nettozahler,

und die größten Profiteure des EU-Binnenmarktes

Zitat
  nehmen jeden in unser Sozialsytem auf,  der bei 3 nicht auf den Bäumen ist

Also ins "Sozialsystem" (was genau ist das? Dass man bei einem Unfall nicht Angst hat, einen Krankenwagen zu rufen, weil man sich die Rechnung nicht würde leisten können?) "aufgenommen" wird man wie? Wie genau läuft das nach deinen Erkenntnissen ab?

Zitat
,  unsere Politiker reisen mit dem Geldkoffer durch alle Welt

Also, der letzte Politiker mit Geldkoffer, war Schäuble. Und da ging es um Schwarzgelder für die CDU, die wohl aus der hießigen Industrie kamen. "Alle Welt" dürfte da eher Kohls pfälzische Provinz gewesen sein...

Zitat
,  anstatt sich um die Sorgen und Probleme der eigenen Bevölkerung zu kümmern

Hm, also irgendwie scheint die Politik der letzten 5 Jahre an dir völlig vorbeigegangen sein. Stichworte könnten Energiepreisbremse, Deutschlandticket, Gaspreisbremse, Mehrwertsteuersenkung, vereinfachte telefonische Krankschreibung, Kurzarbeitergeld, Steuersenkungen, ... sein, die auch direkt bei jedem und jeder angekommen sind. Von den vielen anderen Unterstützungsmaßnahmen, um den Mehrklang der Krisen für die Bevölkerung abzufedern, nicht zu sprechen.

Zitat
,  wird sich lieber um saufende Arbeitsverweigerer und legalisiertes Kiffen gekümmert.

Und bevor es von dir kommt: Jep, die EU hat mal eine Norm für die Gurkenkrümmung erlassen -- auf Wunsch der Industrie. Das nur am Rande. Sich ein Gesetzesvorhaben (zur Legalisierung einer Droge, die wohl weniger gefährlich ist als andere legale Drogen) herauszupicken, ist schon interessant. Eben weil durch dieses ja kein Argument angeführt wird, dass eben nicht doch auch andere Interessen wesentlich verfolgt und vorangetrieben werden.

Zitat
Dann kommen irgendwelche Maßnahmen,  die dem Fleißigen noch mehr Geld aus der Tasche ziehen.

Die da wären? btw: Wer ist denn, deiner Meinung nach "Fleißig"? Wer viel Geld erhält? Interessante Definition...

Zitat
Wie man drauf kommen kann,  wenn mal "gerechte und strukturierte" Politik für das eigene Land gefordert wird ,sofort von einem Verlangen nach einem "Führer" in den Mund gelegt wird, erschließt sich mir auch nicht.

Die Formulierung, auf die dabei angespielt wurde, war nicht ' "gerechte und strukturierte" Politik', sondern der Wunsch nach einer "starke[n] Hand". Dass dies zumindest offensichtlich eine autoritäre Staatsführung verlangt, dürfte selbst erklärend sein. Insbesondere bediente sich aber auch die NS-Ideologie dieser Sprachweise, sodass man da gerade in Deutschland nicht weit gehen muss, um diese Assoziationen zu wecken.

Zitat
Wie heute Morgen schon gesagt.  Unsere Politiker laufen in Gefahr,  unser Land bzw deren Menschen in eine falsche Richtung zu drängen...

Nu, so mancher ist schon dort...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Suntzu am 16.09.2023 18:05
Aber die anderen Kosten die übernommen werden wie Strom
Und Miete steigen doch auch.
aber die aktuelle angemahnten 12% sind halt nicht auf die volle Summe die die BGler bekommen, also ist es Bullshit daraus auch 20% auf den Lohn abzuleiten und die 12% BG Erhöhung als Begründung zu nehmen.

Es gibt genügend andere Gründe, warum 12% oder 33% gefordert werden können, das Bürgergeld ist halt eine Klappspaten Argument.


Aber letztendlich ist das doch unterm Strich doch so. Addiert man zum Bürgergeld alle weiteren Leistungen und bildet daraus als Nenner die Kaufkraft. Dann ist die Kaufkraft des Bürgergeldempfängers äußerst Konkurrenzfähig gegenüber Arbeitslohn.

Zu den zusätzlichen Leistungen zählen nicht nur Miete usw. Sondern auch Kostenbefreiung und auch Vergünstigungen

In Bw muss man für die Kita rund 500 Euro hinlegen. Diese Kosten sind ja auch angehoben worden. Was muss man brutto mehr verdienen damit die 500 gezahlt werden können? Bürgergeldempfänger sind von diesen Kosten befreit

Schulausflüge oder Kantinenessen in der Schule werden ganz oder zum Teil übernommen.

Bürgergeld Kinder können sich genüsslich Nachschlag holen während gering Verdiener Kinder zugucken dürfen.

Unterm Strich wenn alle in Anspruch genommen Leistungen in Euros dargestellt werden und dessen Kostensteigerungen der übernommen Leistungen darstellt. Dann kann man real sehen wie hoch diese sind. Sicherlich nicht nur 6%
Also zum einen ist Bürgergeld zum Arbeitslohn keine Konkurrenz für den normalen Bürger, für den Schwarzgeld Arbeiter und Sozialbetrüger ist Bürgergeld sicherlich ein attraktives Zubrot, wäre es allerdings auch ohne 12% Erhöhung.

Zum anderen kann ich nicht erkennen, was die 12% Erhöhung, die ja nicht von den Menschen beschlossen wurde, die über unsere Lohnerhöhung entscheiden, mit der angemessenen, notwendigen und gerschtfertigten Erhöhung für uns zu tun hätte.

Und zum dritten ist es halt Falsch, zu sagen, die haben 12%, gerne kannst du ausrechnen, wie hoch deren Reallohnsteigerung ist und diese Zahl, die wesentlich geringer als die 12% sein dürfte, als sachliches Argument anführen.

Auch können die Leute, die über die Höhe des Bürgergeldes schimpfen, erläutern, an welcher Stelle und für welche Dinge die BGler Geld bekommen, welches man ihnen und insbesondere deren Kindern, verwehren sollte.

Oder wie man besser dem Betrug begegnen sollte.
Das scheint aber zu anstrengend zu sein, für Menschen die nur eindimensional und in schwarz weiß denken wollen oder können.
Denn es ist einfacher zu denken, dass ALLE BGler arbeitsfaule Sozialschmarotzer sind, die nur rauchen und saufen und wer dafür Geld hat, hat zu viel Geld.

Klar ist das eine Konkurrenz. Arbeiten oder Bürgergeld? Wo stehe ich mit meiner Familie unter dem Strich besser dar? Deshalb sind alle Leistungen mit zu berücksichtigen und nicht nur das Bürgergeld allein. Auch die Preissteigerungen welche durch die übernommenen Leistungen aufgefangen werden, aber beim regulären Arbeitslohn voll durchschlagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 16.09.2023 18:07
Klar ist das eine Konkurrenz. Arbeiten oder Bürgergeld? Wo stehe ich mit meiner Familie unter dem Strich besser dar?

In jedem Fall mit Arbeit. Stichwort: Aufstockung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 16.09.2023 18:13
Da biste endlich wieder. Lese nicht nur das was dir in den Kram passt. Ich habe nicht gesagt,  das alles so ist, wie ich es geschrieben habe und auch nicht das ich darin 1:1 meine Meinung widergebe. sondern das es sich für viele so anfühlt und die positiven Sachen nicht gesehen werden. Sei es drum.  Scheinst ja eh ALLES richtig zu finden wie es zurzeit läuft
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 16.09.2023 18:30
Klar ist das eine Konkurrenz. Arbeiten oder Bürgergeld? Wo stehe ich mit meiner Familie unter dem Strich besser dar?

In jedem Fall mit Arbeit. Stichwort: Aufstockung.

Bist du sicher? Denn sobald ich aufstocken kann, bedeutet das, dass mein Einkommen unter meinem Bedarf liegt. Dann könnte ich in der Summe ja direkt BG beziehen, da hier mein (vom Jobcenter errechneter) Bedarf direkt gedeckt wird.

Ich habe mal spaßeshalber mein Einkommen, Miete, NK durch einen BG-Rechner gejagt. Als Single hätte ich keinen Anspruch auf BG/Aufstockung. Im zweiten Schritt habe ich mir aber zwei hypothetische Kinder gegeben und siehe da: auch wenn man das Kindergeld berücksichtigt, hätte ich Anspruch auf ca. 100€ BG (Alleinerziehend und dabei noch in der selben Wohnung verbleibend). Ich habe das Gefühl, dass sich ein großes Ungleichgewicht einstellt, wenn der TV-L und die Löhne nicht im selben Atemzug anziehen…

Wenigstens will Crissy Lindner den Freibetrag bei der Einkommensteuer kräftig anheben Zzzzzz
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 16.09.2023 19:41
Das kann doch nicht sein. Frag mal cyrex der entweder vor lauter Geld nicht mehr geradeaus laufen kann,  oder eine 5 Tage Woche im Homeoffice verbringt und am Wochenende in seinen 4 Wänden sitzt.  Außerhalb des Forums scheint er nicht viel Kontakt mit der Außenwelt zu haben.  Ich kenne jedenfalls nicht mehr viele Leute in der Nachbarschaft und unter den Kollegen,  die alles so toll finden wie er.  Er wäre eigentlich in der Politik bestens aufgehoben.....ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.  Dieser Gutmensch Sozimist ist ja fern jeder Realität.  Aber jeder wie er meint....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 16.09.2023 21:44
Außerhalb des Forums scheint er nicht viel Kontakt mit der Außenwelt zu haben. Ich kenne jedenfalls nicht mehr viele Leute in der Nachbarschaft und unter den Kollegen,  die alles so toll finden wie er. 

So ist es.

Ich habe gestern noch mit einem unserer Dezernatsleiter gesprochen und dort ist es wie bei uns- absolute Arbeitsverdichtung bei gleich bleibendem Gehalt.

Mitarbeiter wurden pensioniert oder sind in Rente gegangen, diese Stellen wurden und werden nicht nachbesetzt. Sprich ich arbeite aktuell für vier andere Leute mit... dazu Inflation, Reallohnverlust...

Da wären mindestens 500 Euro netto Plus mehr als angemessen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 17.09.2023 05:57
Wir sind größter EU- Nettozahler,  nehmen jeden in unser Sozialsytem auf,  der bei 3 nicht auf den Bäumen ist,  unsere Politiker reisen mit dem Geldkoffer durch alle Welt,  anstatt sich um die Sorgen und Probleme der eigenen Bevölkerung zu kümmern,  wird sich lieber um saufende Arbeitsverweigerer und legalisiertes Kiffen gekümmert.

Wir sind der größte Profiteur der EU, unser Sozialsystem ermöglicht hilfebedürftigen Menschen ein würdiges Grundauskommen, wir nehmen international Verantwortung an und unterstützen diejenigen, die auch für unsere Interessen (und unseren Wohlstand) buchstäblich kämpfen. Und wir täten alle gut daran, unser Selbstwertgefühl nicht aus der Herabsetzung anderer zu speisen.

Natürlich brodelt bei nüchternem und ehrlichen Blick die Stimmung in der Bevölkerung bei Fragen wie zum Thema Zukunft der Sozialsysteme, Rente,, Bürgergeld, Migration, Asylpolitik, Sicherheit. Es ist vor allem Aufgabe der Politik hier vernünftige Lösungen zu finden. Offensichtlich gelingt das nicht, wenn man so die Umfragewerte der Parteien und auch die Uneinigkeit innerhalb der EU bei wichtigen Fragen betrachtet. Allerdings ist so ein Themenkomplex besser in einem anderen Teil vom Forum aufgehoben.

Bei den Tarifverhandlungen zum TV-L muss ein anständiges Ergebnis her. Mindestens entsprechend dem TVöD einschließlich JSZ mit gleichem Laufzeitende. In Zeiten eines Arbeitnehmermarkts und anhaltend sehr hoher Inflation und bei der Vorlage des TVöD muss das machbar sein. Womit wollen die AG konkret drohen in Zeiten des Fachkräftemangels? Bereits heute bleiben Stellen in Bereichen wie Bildung, MINT etc. unbesetzt. Die Chancen für gute AN sind hervorragend, für Lutscher wohl weiterhin weniger. Mittlerweile springt der AG bei uns ordentlich wenn man Stellenzusagen vorlegt. Allerdings ist das auch irgendwo kacke wenn man diesen Weg gehen muss, auch für den neuen AG der dann evtl eine Abfuhr erhält. Das ganze System hinkt irgendwie.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.09.2023 09:43
Klar ist das eine Konkurrenz. Arbeiten oder Bürgergeld? Wo stehe ich mit meiner Familie unter dem Strich besser dar? Deshalb sind alle Leistungen mit zu berücksichtigen und nicht nur das Bürgergeld allein. Auch die Preissteigerungen welche durch die übernommenen Leistungen aufgefangen werden, aber beim regulären Arbeitslohn voll durchschlagen.
Nun die monetäre Rechnung geht immer mit einem Plus für das Konzept: Arbeiten und Bürgergeld aus.
Denn mit geringem Arbeitslohn und als Aufstocker habe ich immer mehr als nur mit Bürgergeld.
Also wo ist da die Konkurrenz?
Das es Menschen gibt? Die sich lieber liebevoll um ihre Kinder kümmern als arbeiten zu gehen.
Oder die Arschkrampen, die bewusst nicht arbeiten gehen und BG kassieren?
Oder die Verbrecher, die schwarzarbeiten und BG kassieren?

Eine Lösung für die Problematik "Arbeiten lohnt nicht, weil Bürgergeld so hoch (wenn man Kinder hat) ist doch ganz einfach:
Alle Bürger erhalten pro Kind eine Kindergeld in der Höhe vom Staat, wie dieses Kind Anspruch auf Bürgergeld hätte. (Also quasie das, was das BVerG für die Beamten ab Kind 3 klar fordert, dann halt für alle Bürger und alle Kinder)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.09.2023 09:52
und siehe da: auch wenn man das Kindergeld berücksichtigt, hätte ich Anspruch auf ca. 100€ BG
und siehe da du hättest also mehr Geld als der Bürgergeldempfänger, der nicht arbeitet und ebenso wie der BGler GHZ Befreiung und und und

Ansonsten finde ich durchaus, dass auch hier der Staat ein einfache Lösung wählen könnte um den Bürger zu befrieden.
Einfach mehr vom Arbeitslohn als Freibetrag unberücksichtigt lassen oder zumindest pro Kind könnte er da 500€ freistellen, dann hättest du wesentlich mehr (1100€) ) als der faule BG Sack.

So teuer kann das nicht sein und damit würde Arbeit sich wieder lohnen (zumindest im Verhältnis zu den BGler)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 17.09.2023 10:17
und siehe da: auch wenn man das Kindergeld berücksichtigt, hätte ich Anspruch auf ca. 100€ BG
und siehe da du hättest also mehr Geld als der Bürgergeldempfänger, der nicht arbeitet und ebenso wie der BGler GHZ Befreiung und und und

Ansonsten finde ich durchaus, dass auch hier der Staat ein einfache Lösung wählen könnte um den Bürger zu befrieden.
Einfach mehr vom Arbeitslohn als Freibetrag unberücksichtigt lassen oder zumindest pro Kind könnte er da 500€ freistellen, dann hättest du wesentlich mehr (1100€) ) als der faule BG Sack.

So teuer kann das nicht sein und damit würde Arbeit sich wieder lohnen (zumindest im Verhältnis zu den BGler)

Du irrst dich. Nur weil in seiner Rechnung 100 Euro mehr netto entstehen, heißt es noch lange nicht, dass er diese auch wirklich "netto" mehr hat.

Denn was du in deiner Konstruktion vergisst ist, dass derjenige der arbeitet auch folgende Mehrkosten hat:

- Fahrtkosten (nur ein Teil kann über die Steuererklärung geltend gemacht werden, zudem ist in der EK-Steuer bereits ein Freibetrag berücksichtigt in Höhe von aktuell 1.230 Euro jährlich)
- Verpflegungsmehraufwand aufgrund von auswertigem Essen bzw. aufgrund höherem Energieverbrauch des Körpers vs. Ausschlafen im Bett oder Hartz 4 TV gucken
- Erhöhte Gesundheitskosten, da der Körper durch Arbeit vsl. mehr in Anspruch genommen wird und Zuzahlungen zu leisten sind bei Medikamenten, Krankenhaus etc.
- Zusätzliche Kosten für Kleidung für den Beruf, z. B. ggf. einen Anzug und Hemd in entsprechenden Jobs samt Kosten für Bügeleisen und Strom
- GEZ (Sage ich bewusst so) und nicht Rundfunkbeitrag

Und mal ganz ehrlich. Jemand der in Vollzeit arbeitet sollte es nicht nötig haben aufstocken zu müssen. Darüber mal nachdenken.

WAS WILL ICH SAGEN: Ich denke, 100 - 200 Euro monatlich werden ganz leicht durch die Arbeitsaufnahme im Monat zusätzlich benötigt um am Ende genauso viel zu haben wie jemand, der nicht arbeitet.

Und ich stelle eine These auf: Jemand der sein leben lang nicht arbeitet könnte ggf. länger leben als ein Arbeiter z. B. in einer Fabrik, Großschlachterei etc. mit wechselnden Schichtzeiten und hoher körperlicher Belastung (wenn er sich gesund ernährt, nicht raucht und keinen Alkohol & Drogen nimmt: Und ja, solche Bürgergeldempfänger gibt es auch sicher).

Unser Abschluss muss uns spürbar mehr netto bringen. Viele von uns sind hier Akademiker, wir wollen ab EG 9b auch angemessen bezahlt werden.

Die EG 1 - 9a sind MEINER MEINUNG NACH aktuell im Großen und Ganzen finanziell wettbewerbsfähig zur Privatwirtschaft, ab EG 9b und besonders ab EG 11 und höher ist dieses nicht der Fall! Hier muss nachgesteuert werden.

Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.09.2023 10:43
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

Wird gemacht:
*) Die Tabellenerhöhungen (inkl. 100% JSZ) hätten ein Gesamtvolumen von ca. 7,3 Milliarden Euro, also knapp so viel wie die hier schon gerüchteweise kolportierte Gewerkschaftsforderung (12,5%, min. 600€)
*) Die Sonderzahlung hätte ein zusätzliches Finanzvolumen von ca. 1,7 Milliarden Euro.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 17.09.2023 10:45
Das wird niemals so kommen.  Du glaubst doch nicht wirklich , dass Verdi sowas annähernd mitmachen würde. In den oberen EGs doppelte Prozente und zusätzlich noch höhere Einmalzahlungen? Never ever.  3000 € Einmalzahlung für alle,  dann ab März eine Übernahme der TVÖD Tabelle wäre schon ein Erfolg..wird so aber auch nicht kommen.  Ich rechne mit einem Abschluss nahe an dem des TVÖD, damit die Lücke nicht noch größer wird,  schließen wird man sie sicher nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 17.09.2023 11:59
Bei den Tarifverhandlungen zum TV-L muss ein anständiges Ergebnis her. Mindestens entsprechend dem TVöD einschließlich JSZ mit gleichem Laufzeitende. In Zeiten eines Arbeitnehmermarkts und anhaltend sehr hoher Inflation und bei der Vorlage des TVöD muss das machbar sein. Womit wollen die AG konkret drohen in Zeiten des Fachkräftemangels? Bereits heute bleiben Stellen in Bereichen wie Bildung, MINT etc. unbesetzt.

Wer soll das bitte denn umsetzen? Wie schon häufger von mir ausgeführt; die AN im TVL bringen aus verschiedenen Gründen keinen längerfristigen Streik zustande (im Gegensatz z.B. zu SuE 4 Wochen- oder zu Unikliniken 79 Tage), um die Öffentlichkeit überhaupt erst ein Mal dafür zu interesssieren.

Wenn Sie auf die Einsicht/Vernunft/vorrausschendes Handeln der AGs hoffen,; na- da können Sie lange warten.Ganz im Gegenteil- die AGs werden jetzt das Pferd der schrumpfenden Wirtschaft und infolge dessen von schrumpfenden Steuereinnahmen reiten. Und die bereits seit langen gegen den ÖD indoktrinierte Öffentlichkeit wird sagen: Richtig so.

Von daher: Wenn im TVL 75% des TVÖD- Absschlusses erreicht werden; dann wäre dies schon ein Erfolg. Das einzige, was Sie wirklich machen können; Sie drohen mit Wechsel. Allerdings haben dann doch wieder die wenigsten einen Arsch in der Hose und meckern lieber gegen die Gewerkschaften, um ihr eigenes Versagen übertünchen zu können.Und andere überschätzen sich auch maßlos, wie wichtig dessen AG ihr Verbleiben wirklich sieht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 17.09.2023 12:04
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

Wird gemacht:
*) Die Tabellenerhöhungen (inkl. 100% JSZ) hätten ein Gesamtvolumen von ca. 7,3 Milliarden Euro, also knapp so viel wie die hier schon gerüchteweise kolportierte Gewerkschaftsforderung (12,5%, min. 600€)
*) Die Sonderzahlung hätte ein zusätzliches Finanzvolumen von ca. 1,7 Milliarden Euro.

Sehr nett von dir, dankeschön. Also hätte mein Vorschlag Mehrkosten in Höhe von 9 Mrd. Euro. Ich finde das ist angemessen und maßvoll. Wie seht ihr das, wäre das für euch ein gangbarer Weg? Ich wäre zur Not auch einverstanden mit 500 Euro Sonderzahlung, 1500 Euro Sonderzahlung und 2500 Euro Sonderzahlung gemäß meinem Modell, dann kommen wir vielleicht auf 8,5 Mrd. raus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 17.09.2023 12:08
Bei den Tarifverhandlungen zum TV-L muss ein anständiges Ergebnis her. Mindestens entsprechend dem TVöD einschließlich JSZ mit gleichem Laufzeitende. In Zeiten eines Arbeitnehmermarkts und anhaltend sehr hoher Inflation und bei der Vorlage des TVöD muss das machbar sein. Womit wollen die AG konkret drohen in Zeiten des Fachkräftemangels? Bereits heute bleiben Stellen in Bereichen wie Bildung, MINT etc. unbesetzt.

Wer soll das bitte denn umsetzen? Wie schon häufger von mir ausgeführt; die AN im TVL bringen aus verschiedenen Gründen keinen längerfristigen Streik zustande (im Gegensatz z.B. zu SuE 4 Wochen- oder zu Unikliniken 79 Tage), um die Öffentlichkeit überhaupt erst ein Mal dafür zu interesssieren.

Wenn Sie auf die Einsicht/Vernunft/vorrausschendes Handeln der AGs hoffen,; na- da können Sie lange warten.Ganz im Gegenteil- die AGs werden jetzt das Pferd der schrumpfenden Wirtschaft und infolge dessen von schrumpfenden Steuereinnahmen reiten. Und die bereits seit langen gegen den ÖD indoktrinierte Öffentlichkeit wird sagen: Richtig so.

Von daher: Wenn im TVL 75% des TVÖD- Absschlusses erreicht werden; dann wäre dies schon ein Erfolg. Das einzige, was Sie wirklich machen können; Sie drohen mit Wechsel. Allerdings haben dann doch wieder die wenigsten einen Arsch in der Hose und meckern lieber gegen die Gewerkschaften, um ihr eigenes Versagen übertünchen zu können.Und andere überschätzen sich auch maßlos, wie wichtig dessen AG ihr Verbleiben wirklich sieht.

NEIN, das wäre kein Erfolg.

Denn niemand kann ernsthaft erklären, wieso EG 13 bei der Kommune besser bezahlt wird als beim Land. Und weshalb EG 13 bei der Kommune weniger Arbeitszeit hat als beim Land.

Der TV-L sollte einheitlich auf 39 Stunden gesenkt / erhöht werden (sorry Schleswig-Holstein, aber am Ende freuen sich deutlich mehr MA in den anderen Bundesländer darüber). Und extra Würste für Schiffahrt, Krankenhäuser etc. sollten auch nicht bestehen. Alle 39 Stunden pro Woche im TVÖD und TV-L - das wäre mein Vorschlag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.09.2023 12:18

Und mal ganz ehrlich. Jemand der in Vollzeit arbeitet sollte es nicht nötig haben aufstocken zu müssen. Darüber mal nachdenken.
Ganz ehrlich?
Bin ich voll bei dir. Wird er auch nicht als Vollzeitkraft, solange er keine Kinder hat.
Wessen Schuld ist es denn, dass er aufstocken muss?
Ganz ehrlich?
Ist der Bürgergeldempfänger Schuld?

Lösung:
Mehr Staatsknete für die Kinder!
Evtl. Mindestlohn hoch.
Alternativen? Bitte gerne, bin ganz Ohr


Zitat
Unser Abschluss muss uns spürbar mehr netto bringen. Viele von uns sind hier Akademiker, wir wollen ab EG 9b auch angemessen bezahlt werden.


Die EG 1 - 9a sind MEINER MEINUNG NACH aktuell im Großen und Ganzen finanziell wettbewerbsfähig zur Privatwirtschaft, ab EG 9b und besonders ab EG 11 und höher ist dieses nicht der Fall! Hier muss nachgesteuert werden.
Auch da bin ich voll bei Dir.

Zitat
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.
Tja, träumen darf man.
Ich würde sagen 10% für alle plus JSZ auf 100% für alle wäre auch schon ein Mega Abschluß.
Läßt sich besser verkaufen und bringt den oberen überdurchschnittlich mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 17.09.2023 13:19
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

Wird gemacht:
*) Die Tabellenerhöhungen (inkl. 100% JSZ) hätten ein Gesamtvolumen von ca. 7,3 Milliarden Euro, also knapp so viel wie die hier schon gerüchteweise kolportierte Gewerkschaftsforderung (12,5%, min. 600€)
*) Die Sonderzahlung hätte ein zusätzliches Finanzvolumen von ca. 1,7 Milliarden Euro.

Sehr nett von dir, dankeschön. Also hätte mein Vorschlag Mehrkosten in Höhe von 9 Mrd. Euro. Ich finde das ist angemessen und maßvoll. Wie seht ihr das, wäre das für euch ein gangbarer Weg? Ich wäre zur Not auch einverstanden mit 500 Euro Sonderzahlung, 1500 Euro Sonderzahlung und 2500 Euro Sonderzahlung gemäß meinem Modell, dann kommen wir vielleicht auf 8,5 Mrd. raus.

Dein Vorschlag ist vollkommen unrealistisch und das weißt du vermutlich auch selbst. Ich persönlich würde diesen aber unterstützen, so bringt man wieder etwas Distanz zwischen die EG‘s und hat dann bei der nächsten Runde wieder eine gute Basis für prozentuale Lohnerhöhungen für alle.


Vermutlich wird es so kommen:

- Laufzeit mindestens 24 Monate
- IAP für alle gleich zur Überbrückung der Nullmonate
- hoher Sockelbetrag und damit weitere Stauchung der Tabelle
- keine Änderung bei der JSZ
- laut Verdi das beste Ergebnis aller Zeiten
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: pascal am 17.09.2023 19:45
- Allgemeine Erhöhung wie TVÖD mit Sockel und Prozente
- Ausbau der STUFE 6 (zusätzlich +2,5 % ab EG 9)
- JSZ für alle bis e8 90%, e9 bis e13 80%, und e14+ 70%

Folglich:
- damit hätte man kein Rückstand mehr zum TVÖD, insbesondere die höheren EG liegen ja zurück
- Der Lohnabstand zu verbeamteten Stellen wäre etwas reduziert
- Einen kleinen Anreiz für Fachkräfte
- und den untersten Einkommen wäre auch geholfen, siehe Sockel

Zudem:
- Erhöhung TV-L KR um 150,00 zusätzlich (mit das größtes Personalproblem)
- SuE Angleichung wie TVÖD (das gleiche wie bei der Pflege)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 17.09.2023 20:10
Denn niemand kann ernsthaft erklären, wieso EG 13 bei der Kommune besser bezahlt wird als beim Land. Und weshalb EG 13 bei der Kommune weniger Arbeitszeit hat als beim Land.
Wichtiger wäre m.E. - klang auch schon an - wieso ein promovierter Ingenieur mit E13 im Vergleich zur Wirtschaft lächerlich bezahlt wird, während ein promovierter Sozialwissenschaftler sich über das Gehalt freuen dürfte und in der realen Wirtschaft nicht selten Taxi fährt. Diese sozialistische Gleichmacherei ist kontraproduktiv und geht an der Realität vorbei.

Andres Thema: Mein AG meinte wohl, dass diese gesetzlich theoretisch möglichen Höherstufungen bei uns prinzipiell nicht gemacht würden. Also effektiv spielt es in dem Laden keine Rolle, ob man Leistung bringt oder nicht. Es ist insgesamt ein System, das Minderleistung fördert, in einem ordentlichen Industrieunternehmen läuft es anders rum. Die Probleme sind daher zum Großteil hausgemacht in der Hinsicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.09.2023 20:19
Denn niemand kann ernsthaft erklären, wieso EG 13 bei der Kommune besser bezahlt wird als beim Land. Und weshalb EG 13 bei der Kommune weniger Arbeitszeit hat als beim Land.
Wichtiger wäre m.E. - klang auch schon an - wieso ein promovierter Ingenieur mit E13 im Vergleich zur Wirtschaft lächerlich bezahlt wird, während ein promovierter Sozialwissenschaftler sich über das Gehalt freuen dürfte und in der realen Wirtschaft nicht selten Taxi fährt. Diese sozialistische Gleichmacherei ist kontraproduktiv und geht an der Realität vorbei.
Korrekt!
Jeder sollte entsprechend seines Marktwertes bezahlt werden, der eine bleibt, weil er überbezahlt ist, der andere geht, weil er unterbezahlt ist und der dritte hat einem Job im öD, für den es ausserhalb vom öD keinen Markt gibt.
letztere sind von der Gewerkschaft und der Streikbereitschaft der anderen abhängig.
Zitat
Andres Thema: Mein AG meinte wohl, dass diese gesetzlich theoretisch möglichen Höherstufungen bei uns prinzipiell nicht gemacht würden. Also effektiv spielt es in dem Laden keine Rolle, ob man Leistung bringt oder nicht. Es ist insgesamt ein System, das Minderleistung fördert, in einem ordentlichen Industrieunternehmen läuft es anders rum. Die Probleme sind daher zum Großteil hausgemacht in der Hinsicht.
Ich möchte den Traum der ordentlichen Industrieunternehmen nicht zerstören, aber meine Erfahrung ist, dass es dort ebenso Speicherleckerlooser gibt, die überbezahlt sind, top Performer, die klein gehalten werden.
Minderleistende die mitgeschleift werden.
Aber diese Problematik ist dort einerseits wesentlich willkürlicher, aber dafür mit einem stärkeren ökonomischem Korrektiv.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 18.09.2023 11:24
Durchaus amüsant, wie hier einerseits über Sozialleistungsempfänger gemeckert wird aber gleichzeitig der Bezug dieser als Wahloption angesehen wird. Kleiner Hinweis: Bürgergeld ist keine Option zur Erwerbsarbeit sondern ein Mittel der vorrübergehenden Notlinderung. Und ja - es gibt Ausnahmen und Betrüger, die das ausnutzen - aber gibts die nicht überall?

Nochmal um sich das vor Augen zu halten, als (dauerhafter) Bürgergeldempfänger:
- musst du mit dem Jobcenter kooperieren und angemessene Jobs annehmen
- es darf weiter sanktioniert werden
- man darf nur wenig Kapital besitzen und behalten bevor man in den Bezug geht
- du hast keine freie Wahl des Wohnortes und auch bei der Wohnung muss man Abstriche machen
- du wirst sozial Stigmatisiert - deine Kinder haben deutlich geringe Chancen

Was geändert wurde ist die Situation im ersten Jahr - da gibt es fürs Wohnen und das Vermögen eine Übergangsfrist von einem Jahr - aber das ist eben für genau die Leute gedacht, bei denen es tatsächlich nur ein temporärer Umstand ist.


Nochmal um Beispiele einzuordnen:
- Alleinerziehende mit mehr als einem Kind werden mit hoher Wahrscheinlichkeit soziale Hilfe benötigen.
- Wenn man Familien "rechnet", geht man IMMER von einem Einverdienerhaushalt mit Partner und mindestens zwei Kindern aus. Das ist nicht mehr zeitgemäß - wenn einer der Partner keine Lust hat zu Arbeiten (zumindest Teilzeit ist ja wohl jedem/r zuzumuten), dann hat man halt weniger Geld als Familien mit Doppeleinkommen. Die Allgemeinheit subventioniert hier schon massiv über die Krankenkassenbeiträge und Steuervergünstigungen für den Ehemann.

Für Vergleiche also bitte in Zukunft die Normalfälle nehmen: Entweder Single oder Familie mit (mindestens) 1,6 Einkommen. Und dann schneidet man IMMER deutlich besser ab, als ein Bürgergeldhaushalt. Von dem gesellschaftlichen Ansehen ganz abgesehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 18.09.2023 11:25
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

Vielleicht könnte Cyrix das mal durchrechnen. Dankeschön.

Wird gemacht:
*) Die Tabellenerhöhungen (inkl. 100% JSZ) hätten ein Gesamtvolumen von ca. 7,3 Milliarden Euro, also knapp so viel wie die hier schon gerüchteweise kolportierte Gewerkschaftsforderung (12,5%, min. 600€)
*) Die Sonderzahlung hätte ein zusätzliches Finanzvolumen von ca. 1,7 Milliarden Euro.

Ich würde den Vorschlag ebenfalls unterstützen, denn er löst meines Erachtens ein Kernproblem:

Ich persönlich würde diesen aber unterstützen, so bringt man wieder etwas Distanz zwischen die EG‘s und hat dann bei der nächsten Runde wieder eine gute Basis für prozentuale Lohnerhöhungen für alle.

Wie bereits viele Seiten vorher geschrieben, wenn es ständig solch ein (hohen) Sockelbetrag (z.B. 600 €) gibt, wird die Differenz zwischen den EG's stetig geringer. Studium, Fachwissen, etc. lohnt dann stetig weniger ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cosmas am 18.09.2023 13:48
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.


Ich kann durchaus verstehen, dass man möchte, dass wieder ein gewisser Abstand zu den jeweiligen Entgeltgruppen entsteht. Ich verstehe aber nicht warum gerade diese Tarifverhandlung dafür erhalten soll?

Gerade jetzt ist es doch wichtig, dass >alle< durch die hohe Inflation deutlich mehr Geld verdienen/bekommen und wenn dies "nur" über einen einheitlichen Sockelbetrag (+prozentuale Erhöhung) geschieht, dann sollte es gerade diesmal verständlich sein. (Der TVöD Abschluss sollte hier als Vorlage dienen)

Fakt ist doch, dass die niedrigeren Entgeltgruppen derzeit härter zu kämpfen haben, als die oberen Entgeltgruppen.

Wenn sich die Inflation wieder eingependelt hat und die zukünftigen Tariferhöhungen wieder bei ~2% sind, kann man sich doch darüber unterhalten, dass die höheren Entgeltgruppen statt der ~2% ~3% erhalten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 18.09.2023 13:52
Ein Vorschlag könnte so aussehen:

EG 1 - 9a + 7 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 1.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 9b - 12 + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 2.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.

EG 13 - 15Ü + 14 Prozent bei einer Laufzeit vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024, 3.000 Euro Sonderzahlung für 2023, JSZ 100 %.


Ich kann durchaus verstehen, dass man möchte, dass wieder ein gewisser Abstand zu den jeweiligen Entgeltgruppen entsteht. Ich verstehe aber nicht warum gerade diese Tarifverhandlung dafür erhalten soll?

Gerade jetzt ist es doch wichtig, dass >alle< durch die hohe Inflation deutlich mehr Geld verdienen/bekommen und wenn dies "nur" über einen einheitlichen Sockelbetrag (+prozentuale Erhöhung) geschieht, dann sollte es gerade diesmal verständlich sein. (Der TVöD Abschluss sollte hier als Vorlage dienen)

Fakt ist doch, dass die niedrigeren Entgeltgruppen derzeit härter zu kämpfen haben, als die oberen Entgeltgruppen.

Wenn sich die Inflation wieder eingependelt hat und die zukünftigen Tariferhöhungen wieder bei ~2% sind, kann man sich doch darüber unterhalten, dass die höheren Entgeltgruppen statt der ~2% ~3% erhalten.


Unabhängig davon:

Eine Entzerrung stelle ich mir da mit einer wesentlich umfangreicheren Differenzierung vor.
Jeder Erhöhungs-Einzelwert der Tabellenmatrix wäre da gesondert festzulegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 18.09.2023 14:20
Danke @ cosmas.  Ich frage mich schon die ganze Zeit,  welche Neiddebatten hier geführt werden.  Auch wenn ich vom Vorschlag von  Boss profitieren würde , finde ich die Vorschläge schon ziemlich harten tobak. Könnte man über unterschiedliche % noch diskutieren,  kann ich die Verteilung der Inflationsprämie überhaupt nicht verstehen.  Abstand in der Tabelle hin oder her. Die unteren Einkommen hat die Inflation in meinen Augen etwas härter getroffen.  Und die sollen dann weniger bekommen? Also ich würde mich echt schämen,  sollte es so kommen. Zudem frage ich mich,  wo sehen die unterbezahlten Spitzenkräfte ( denn nur die scheint es hier zu geben) denn einen angemessen Abstand? Wie in der PW , wo ein Manager das 1000 fache eines Arbeiters bekommt oder wo? Bis EG 9 höchstens 2000€ alles ab 10 muss mit mindestens 6000 € anfangen?  In unserem Haus gibt es niedrige EGs, die sich den Allerwertesten aufreißen und höhere EGs, denen du mit Arbeit den ganzen Tag kaputt machst.....Da es ja hier nur unterbezahlte Spitzenkräfte gibt,  bin ich gespannt,  ab welchem Betrag und welcher Differenz in der Tabelle denn Zufriedenheit einkehren würde. Ich bin gespannt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 18.09.2023 14:26
Ich finde das ohnehin seltsam, dass die Tabellen Geldwerte enthalten.

Warum nicht :

E1S2 =100% (Entspricht dem jeweiligen Mindestlohn)
Dann werden für die anderen Gruppen und Stufen die Prozente angegeben.
z. B. E2E2 = 120% E3S2= 130% etc.

Ändert sich dann der Bezugsrahmen auf die 100% durch Erhöhung des Mindestlohnes, rappelt das durch die Tabelle.

Und je nachdem wie man die Prozente strickt lassen sich Abstände abbilden.

davon ab:
IAP = 3000 für alle, hands down. Allerdings bin ich auch für eine 100% JSZ für alle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 18.09.2023 14:47
Das sehe ich ähnlich: Gerade derzeit ist eine solche augenscheinliche Überbevorteilung der hohen EGs nicht zu vermitteln. Derzeit geht es um die Inflation und damit einfach um die gestiegenen Kosten. Das spricht in dieser Runde auch für einen Sockelbetrag.

Wenn es dann wieder ruhig ist, kann man sich auf das Thema Personalgewinnung/halten im akademischen Bereich konzentrieren. Vielleicht bespricht man sowas vielleicht doch lieber außerhalb der Gehaltsverhandlungen (ähnlich zur neuen IT-Handhabung).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.09.2023 15:00
Nu, eine etwas weniger medienpräsente Lohnerhähung kann man ja durch eine Umgestaltung der Entgelt-Ordnung erreichen, also z.B. -- wie in der IT -- für andere Berufsgruppen die Eingruppierung verbessern. Dann würde man dafür an den Tabellenentgelten nicht herumschreiben, aber dennoch Einkommensverbesserungen für eben jene Gruppen erzielen können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 18.09.2023 15:19
Danke @ cosmas.  Ich frage mich schon die ganze Zeit,  welche Neiddebatten hier geführt werden.  Auch wenn ich vom Vorschlag von  Boss profitieren würde , finde ich die Vorschläge schon ziemlich harten tobak. Könnte man über unterschiedliche % noch diskutieren,  kann ich die Verteilung der Inflationsprämie überhaupt nicht verstehen.  Abstand in der Tabelle hin oder her. Die unteren Einkommen hat die Inflation in meinen Augen etwas härter getroffen.  Und die sollen dann weniger bekommen? Also ich würde mich echt schämen,  sollte es so kommen. Zudem frage ich mich,  wo sehen die unterbezahlten Spitzenkräfte ( denn nur die scheint es hier zu geben) denn einen angemessen Abstand? Wie in der PW , wo ein Manager das 1000 fache eines Arbeiters bekommt oder wo? Bis EG 9 höchstens 2000€ alles ab 10 muss mit mindestens 6000 € anfangen?  In unserem Haus gibt es niedrige EGs, die sich den Allerwertesten aufreißen und höhere EGs, denen du mit Arbeit den ganzen Tag kaputt machst.....Da es ja hier nur unterbezahlte Spitzenkräfte gibt,  bin ich gespannt,  ab welchem Betrag und welcher Differenz in der Tabelle denn Zufriedenheit einkehren würde. Ich bin gespannt

Es ist keine Neiddebatte. Warum sollte man nach unten neidisch sein? Ehr umgedreht wird ein Neiddebatten-schuh draus.
Wenn der Brückenbogenbauingenieur genauso wie seine Sekretärin stets den gleichen Sockelbetrag bekommen, geschieht folgendes (nur Beispielhaft):

Ingenieur: 4.300 € vor 2 Jahren | 4.600 € aktuell | 5.200 € vielleicht ab 2024
Sekretärin: 3.000 € vor 2 Jahren | 3.300 € aktuell | 3.900 € vielleicht ab 2024
machen Differenz:       70 %       |        72 %        |      75 %

Wir nähern uns immer mehr der Tatsache, dass untere EGs bald 80 % von dem verdienen, was das Fachpersonal oder MINT-Personal verdient. Wenn der Abstand so gering wird, fragt man sich doch, was Fachpersonal noch im öD sucht? Keiner ist neidisch darauf, dass die Sekretärin die 3.900 € bekommt. Es geht viel mehr darum, dass der Fachingenieur mit Diplom oder Masterabschluss nur knapp darüber liegt. Für was dann noch 6 Jahre studieren? Wenn meine Frau und ich jeweils Dienstreiseanträge an die Post weiterleiten und ähnliche Aufgaben erfüllen, hätten wir ein absolut auskömmlichen Haushaltseinkommen von 7.800 € Brutto im Monat und wären ebenso glücklich damit, nur hätten weniger Stress. Der einzige Neid wäre der geringere Stresslevel für gerade 25 % weniger Gehalt. Es ist erst dieses Jahr bei uns passiert, dass sich eine E13 wieder auf eine E11 zurückversetzen lassen hat. Wegen grob 80 € Netto mehr stand der Stress nicht in Relation. Irgendwann überlegt auch der Brückenbogenbauingenieur zu gehen oder einen auf Sekretär zu machen. Ob dann irgendwann noch jemand in den Behörden eine Genehmigung für ein Brückenbauwerk erteilen kann/will sollte vielleicht mal debattiert werden.

(Anmerkung: alles symbolisch, Brückenbogenbauingenieur kann beliebig ersetzt werden, aber es bleibt ernst)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 18.09.2023 15:58
Gerade lese ich, dass Verdi eine Steigerung des Mindestlohns bereits für 2024 auf 14 € fordert. Das wäre gegenüber dem Stand von 2016 eine Steigerung um 65%, während der TVL gerade mal um 17% erhöht wurde. Damit muss eine Erhöhung der Tarife des TVL um 48% durchgesetzt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NordWest am 18.09.2023 16:04
Wir nähern uns immer mehr der Tatsache, dass untere EGs bald 80 % von dem verdienen, was das Fachpersonal oder MINT-Personal verdient. Wenn der Abstand so gering wird, fragt man sich doch, was Fachpersonal noch im öD sucht? Keiner ist neidisch darauf, dass die Sekretärin die 3.900 € bekommt. Es geht viel mehr darum, dass der Fachingenieur mit Diplom oder Masterabschluss nur knapp darüber liegt. Für was dann noch 6 Jahre studieren? Wenn meine Frau und ich jeweils Dienstreiseanträge an die Post weiterleiten und ähnliche Aufgaben erfüllen, hätten wir ein absolut auskömmlichen Haushaltseinkommen von 7.800 € Brutto im Monat und wären ebenso glücklich damit, nur hätten weniger Stress. Der einzige Neid wäre der geringere Stresslevel für gerade 25 % weniger Gehalt.

Die Behauptung, dass ausgerechnet eine Sekretärin im öffentlichen Dienst einen stressärmeren Job hätte, finde ich ziemlich daneben, das ist aber zum Glück auch gar nicht der springende Punkt: Man wird nicht nach Stress bezahlt, sondern nach Qualifikation (als abstrahierte Form der Leistung).


Das Problem, das Du aufwirfst, ist daher tatsächlich real - Uni-Absolventen (häufig A13 Einstiegsbesoldung oder R-Besoldung) werden in manchen Berufsgruppen nicht mehr ausreichend gut bezahlt (Mathe-Lehrer, Richter,...).

Allerdings ist auch wahr, dass bspw. für einen Germanisten eine A13-Stelle immer noch das große Los ist. Hier wäre eigentlich mehr Differenzierung notwendig, und eine Anpassung an Angebot und Nachfrage für gewisse Qualifikationen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.09.2023 16:10
Gerade lese ich, dass Verdi eine Steigerung des Mindestlohns bereits für 2024 auf 14 € fordert. Das wäre gegenüber dem Stand von 2016 eine Steigerung um 65%, während der TVL gerade mal um 17% erhöht wurde. Damit muss eine Erhöhung der Tarife des TVL um 48% durchgesetzt werden.

Es wird auch durch Wiederholen noch kein Argument. Wieso sollte es ein Naturgesetz sein, dass alle Jobs mit einem festen, unveränderlichen Prozentwert vom Mindestlohn vergütet werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 18.09.2023 16:18
Gerade lese ich, dass Verdi eine Steigerung des Mindestlohns bereits für 2024 auf 14 € fordert. Das wäre gegenüber dem Stand von 2016 eine Steigerung um 65%, während der TVL gerade mal um 17% erhöht wurde. Damit muss eine Erhöhung der Tarife des TVL um 48% durchgesetzt werden.

Es wird auch durch Wiederholen noch kein Argument. Wieso sollte es ein Naturgesetz sein, dass alle Jobs mit einem festen, unveränderlichen Prozentwert vom Mindestlohn vergütet werden?
Nein, es sollte kein Gesetz sein. Aber Verdi kann nicht einerseits 65% Steigerung beim Mindestlohn fordern und sich im ÖD mit 17% zufrieden geben. Der Abstand zum BG wird für Beamte ja zum Glück durch die Gerichte durchgesetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 18.09.2023 16:28
Ich sagte ja bereits,  über unterschiedliche Prozente könnte man sich unterhalten.  Wenn ich dann aber noch lese,  die IFP soll auch noch von unten nach oben verteilt werden,  platzt mir die Hutschnur.  All diese Debatten führen zum jetzigen Zeitpunkt eh ins nichts.  Das hätte Verdi früher anpacken müssen,  aber nicht in der Zeit enormer Inflation. Klar sollte Bildung  bezahlt werden.  Hier ensteht aber der Eindruck, alles mit Bachelor und Master wären die besten und gestressesten Mitarbeiter ever,  alles darunter schaukelt sich den ganzen Tag einen. Vielleicht denke ich aber auch als ungebildeter Mensch da falsch drüber.  Ich habe weder Bachelor noch Master, noch Abitur.  Ich habe vor vielen Jahren in einer unteren EG angefangen und habe mich mit und mit über Fortbildungen und Unterstützung meiner Dienststelle in eine obere EG gekämpft.  Ich habe den Unterschied im Portemonnaie bemerkt und bin zufrieden damit.  Mich stört es nicht,  wenn eine Sekretärin " nur 1000 € Brutto weniger hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 18.09.2023 16:39
Es ist erst dieses Jahr bei uns passiert, dass sich eine E13 wieder auf eine E11 zurückversetzen lassen hat. Wegen grob 80 € Netto mehr stand der Stress nicht in Relation.

Das ist ja eine niedliche Geschichte und verstehen kann man es auch (man wird eben AUCH nach Verantwortung bezahlt, nicht nur nach Bildung) - aber in welcher Welt sind denn zwischen einer EG11 und EG13 nur 80€ Unterschied?

@Meierheim:
Verdi kann fordern was Verdi fordert. Da es ein Gesetz gibt, was die Anpassung des Mindestlohnes regelt, isses auch egal was Verdi fordert solange man nicht eine Gesetzesänderung als Wahlversprechen durchsetzt. Es ist doch super, dass es überhaupt ein auskömmlichen Mindestlohn gibt, der vor Ausbeutung schützt bzw. schützen soll.
Auch taktisch ist das doch prima: Wenn der Mindestlohn steigt hat man wieder einen Grund bei Lohnerhöhungen mehr zu verlangen. Ob es taktisch klug ist einigen Menschen auf dem Arbeitsmarkt die Arbeit dadurch quasi zu verwehren, steht auf einem anderen Blatt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 18.09.2023 17:44
Danke @ cosmas.  Ich frage mich schon die ganze Zeit,  welche Neiddebatten hier geführt werden.  Auch wenn ich vom Vorschlag von  Boss profitieren würde , finde ich die Vorschläge schon ziemlich harten tobak. Könnte man über unterschiedliche % noch diskutieren,  kann ich die Verteilung der Inflationsprämie überhaupt nicht verstehen.  Abstand in der Tabelle hin oder her. Die unteren Einkommen hat die Inflation in meinen Augen etwas härter getroffen.  Und die sollen dann weniger bekommen? Also ich würde mich echt schämen,  sollte es so kommen. Zudem frage ich mich,  wo sehen die unterbezahlten Spitzenkräfte ( denn nur die scheint es hier zu geben) denn einen angemessen Abstand? Wie in der PW , wo ein Manager das 1000 fache eines Arbeiters bekommt oder wo? Bis EG 9 höchstens 2000€ alles ab 10 muss mit mindestens 6000 € anfangen?  In unserem Haus gibt es niedrige EGs, die sich den Allerwertesten aufreißen und höhere EGs, denen du mit Arbeit den ganzen Tag kaputt machst.....Da es ja hier nur unterbezahlte Spitzenkräfte gibt,  bin ich gespannt,  ab welchem Betrag und welcher Differenz in der Tabelle denn Zufriedenheit einkehren würde. Ich bin gespannt

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, wie man eine neue TV-L Tabelle aus meiner Sicht angemessen gestalten sollte, damit die Abstände wieder stimmen. Leistung muss sich lohnen und Führung auch!

Vorab folgende Angaben:

- Die Jahressonderzahlung ist für alle MA gleich und beträgt 100,00 Prozent
- Die Arbeitszeit ist für alle MA gleich und beträgt 39,00 Stunden pro Woche
- Es gibt ein neues Grundgehalt von 4.000 Euro in EG 9a, Erfahrungsstufe 1, was meine Referenzgröße ist
- Nur die Referenzgröße steht zukünftig zur Verhandlung, also der Eurowert!
- Es gibt nur noch 5 Erfahrungsstufen (ES), alle laufen jeweils 2 Jahre, sodass man nach 8 Jahren in Stufe 5 ist

EG 15Ü = 1. ES 180 %, 2. ES 190 %, 3. ES 200 %, 4. ES 210 %, 5. ES 220 %
EG 15 = 1. ES 170 %, 2. ES 180 %, 3. ES 190 %, 4. ES 200 %, 5. ES 210 %
EG 14 = 1. ES 160 %, 2. ES 170 %, 3. ES 180 %, 4. ES 190 %, 5. ES 200 %
EG 13 = 1. ES 150 %, 2. ES 160 %, 3. ES 170 %, 4. ES 180 %, 5. ES 190 %
EG 12 = 1. ES 140 %, 2. ES 150 %, 3. ES 160 %, 4. ES 170 %, 5. ES 180 %
EG 11 = 1. ES 130 %, 2. ES 140 %, 3. ES 150 %, 4. ES 160 %, 5. ES 170 %
EG 10 = 1. ES 120 %, 2. ES 130 %, 3. ES 140 %, 4. ES 150 %, 5. ES 160 %
EG 9b = 1. ES 110 %, 2. ES 120 %, 3. ES 130 %, 4. ES 140 %, 5. ES 150 %
EG 9a = 1. ES 100 %, 2. ES 110 %, 3. ES 120 %, 4. ES 130 %, 5. ES 140 %
EG 8 = 1. ES 95 %, 2. ES 100 %, 3. ES 105 %, 4. ES 110 %, 5. ES 115 %
EG 7 = 1. ES 90 %, 2. ES 95 %, 3. ES 100 %, 4. ES 105 %, 5. ES 110 %
EG 6 = 1. ES 85 %, 2. ES 90 %, 3. ES 95 %, 4. ES 100 %, 5. ES 105 %
EG 5 = 1. ES 80 %, 2. ES 85 %, 3. ES 90 %, 4. ES 95 %, 5. ES 100 %
EG 4 = 1. ES 75 %, 2. ES 80 %, 3. ES 85 %, 4. ES 90 %, 5. ES 95 %
EG 3 = 1. ES 70 %, 2. ES 75 %, 3. ES 80 %, 4. ES 85 %, 5. ES 90 %
EG 2Ü = 1. ES 65 %, 2. ES 70 %, 3. ES 75 %, 4. ES 80 %, 5. ES 85 %
EG 2 = 1. ES 60 %, 2. ES 65 %, 3. ES 70 %, 4. ES 75 %, 5. ES 80 %
EG 1 = 1. ES 55 %, 2. ES 60 %, 3. ES 65 %, 4. ES 70 %, 5. ES 75 %

Lesart: Jemand in EG 12, in  2. ES (Erfahrungsstufe 2) würde 4000 Euro mal 150 % erhalten, also 6.000 Euro.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Vorschlag diskutiert wird.

Cyrix, ist es dir möglich meinen Vorschlag finanziell zu berechnen? Was würde mein Vorschlag mehr kosten im Vergleich zur aktuellen Struktur? Dankeschön.

Kreativität ist der Schlüssel zum Diskurs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 18.09.2023 18:22
Danke @ cosmas.  Ich frage mich schon die ganze Zeit,  welche Neiddebatten hier geführt werden.  Auch wenn ich vom Vorschlag von  Boss profitieren würde , finde ich die Vorschläge schon ziemlich harten tobak. Könnte man über unterschiedliche % noch diskutieren,  kann ich die Verteilung der Inflationsprämie überhaupt nicht verstehen.  Abstand in der Tabelle hin oder her. Die unteren Einkommen hat die Inflation in meinen Augen etwas härter getroffen.  Und die sollen dann weniger bekommen? Also ich würde mich echt schämen,  sollte es so kommen. Zudem frage ich mich,  wo sehen die unterbezahlten Spitzenkräfte ( denn nur die scheint es hier zu geben) denn einen angemessen Abstand? Wie in der PW , wo ein Manager das 1000 fache eines Arbeiters bekommt oder wo? Bis EG 9 höchstens 2000€ alles ab 10 muss mit mindestens 6000 € anfangen?  In unserem Haus gibt es niedrige EGs, die sich den Allerwertesten aufreißen und höhere EGs, denen du mit Arbeit den ganzen Tag kaputt machst.....Da es ja hier nur unterbezahlte Spitzenkräfte gibt,  bin ich gespannt,  ab welchem Betrag und welcher Differenz in der Tabelle denn Zufriedenheit einkehren würde. Ich bin gespannt

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, wie man eine neue TV-L Tabelle aus meiner Sicht angemessen gestalten sollte, damit die Abstände wieder stimmen. Leistung muss sich lohnen und Führung auch!

Vorab folgende Angaben:

- Die Jahressonderzahlung ist für alle MA gleich und beträgt 100,00 Prozent
- Die Arbeitszeit ist für alle MA gleich und beträgt 39,00 Stunden pro Woche
- Es gibt ein neues Grundgehalt von 4.000 Euro in EG 9a, Erfahrungsstufe 1, was meine Referenzgröße ist
- Nur die Referenzgröße steht zukünftig zur Verhandlung, also der Eurowert!
- Es gibt nur noch 5 Erfahrungsstufen (ES), alle laufen jeweils 2 Jahre, sodass man nach 8 Jahren in Stufe 5 ist

EG 15Ü = 1. ES 180 %, 2. ES 190 %, 3. ES 200 %, 4. ES 210 %, 5. ES 220 %
EG 15 = 1. ES 170 %, 2. ES 180 %, 3. ES 190 %, 4. ES 200 %, 5. ES 210 %
EG 14 = 1. ES 160 %, 2. ES 170 %, 3. ES 180 %, 4. ES 190 %, 5. ES 200 %
EG 13 = 1. ES 150 %, 2. ES 160 %, 3. ES 170 %, 4. ES 180 %, 5. ES 190 %
EG 12 = 1. ES 140 %, 2. ES 150 %, 3. ES 160 %, 4. ES 170 %, 5. ES 180 %
EG 11 = 1. ES 130 %, 2. ES 140 %, 3. ES 150 %, 4. ES 160 %, 5. ES 170 %
EG 10 = 1. ES 120 %, 2. ES 130 %, 3. ES 140 %, 4. ES 150 %, 5. ES 160 %
EG 9b = 1. ES 110 %, 2. ES 120 %, 3. ES 130 %, 4. ES 140 %, 5. ES 150 %
EG 9a = 1. ES 100 %, 2. ES 110 %, 3. ES 120 %, 4. ES 130 %, 5. ES 140 %
EG 8 = 1. ES 95 %, 2. ES 100 %, 3. ES 105 %, 4. ES 110 %, 5. ES 115 %
EG 7 = 1. ES 90 %, 2. ES 95 %, 3. ES 100 %, 4. ES 105 %, 5. ES 110 %
EG 6 = 1. ES 85 %, 2. ES 90 %, 3. ES 95 %, 4. ES 100 %, 5. ES 105 %
EG 5 = 1. ES 80 %, 2. ES 85 %, 3. ES 90 %, 4. ES 95 %, 5. ES 100 %
EG 4 = 1. ES 75 %, 2. ES 80 %, 3. ES 85 %, 4. ES 90 %, 5. ES 95 %
EG 3 = 1. ES 70 %, 2. ES 75 %, 3. ES 80 %, 4. ES 85 %, 5. ES 90 %
EG 2Ü = 1. ES 65 %, 2. ES 70 %, 3. ES 75 %, 4. ES 80 %, 5. ES 85 %
EG 2 = 1. ES 60 %, 2. ES 65 %, 3. ES 70 %, 4. ES 75 %, 5. ES 80 %
EG 1 = 1. ES 55 %, 2. ES 60 %, 3. ES 65 %, 4. ES 70 %, 5. ES 75 %

Lesart: Jemand in EG 12, in  2. ES (Erfahrungsstufe 2) würde 4000 Euro mal 150 % erhalten, also 6.000 Euro.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Vorschlag diskutiert wird.

Cyrix, ist es dir möglich meinen Vorschlag finanziell zu berechnen? Was würde mein Vorschlag mehr kosten im Vergleich zur aktuellen Struktur? Dankeschön.

Kreativität ist der Schlüssel zum Diskurs.

Natürlich steht auch der Referenzwert von 4.000 Euro (100 %) zur Diskussion. Um dem Mindestlohn gerecht zu werden, dachte ich mir 2.100 Euro in EG 1, 1. ES ist es genau richtig. Aber man kann natürlich auch Stufe 1 Streichen und dann 3.500 Euro als Referenzwert nehmen. 4.000 Euro sind aber für 2024 gar nicht so falsch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 18.09.2023 19:34
Danke @ cosmas.  Ich frage mich schon die ganze Zeit,  welche Neiddebatten hier geführt werden.  Auch wenn ich vom Vorschlag von  Boss profitieren würde , finde ich die Vorschläge schon ziemlich harten tobak. Könnte man über unterschiedliche % noch diskutieren,  kann ich die Verteilung der Inflationsprämie überhaupt nicht verstehen.  Abstand in der Tabelle hin oder her. Die unteren Einkommen hat die Inflation in meinen Augen etwas härter getroffen.  Und die sollen dann weniger bekommen? Also ich würde mich echt schämen,  sollte es so kommen. Zudem frage ich mich,  wo sehen die unterbezahlten Spitzenkräfte ( denn nur die scheint es hier zu geben) denn einen angemessen Abstand? Wie in der PW , wo ein Manager das 1000 fache eines Arbeiters bekommt oder wo? Bis EG 9 höchstens 2000€ alles ab 10 muss mit mindestens 6000 € anfangen?  In unserem Haus gibt es niedrige EGs, die sich den Allerwertesten aufreißen und höhere EGs, denen du mit Arbeit den ganzen Tag kaputt machst.....Da es ja hier nur unterbezahlte Spitzenkräfte gibt,  bin ich gespannt,  ab welchem Betrag und welcher Differenz in der Tabelle denn Zufriedenheit einkehren würde. Ich bin gespannt

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, wie man eine neue TV-L Tabelle aus meiner Sicht angemessen gestalten sollte, damit die Abstände wieder stimmen. Leistung muss sich lohnen und Führung auch!

Vorab folgende Angaben:

- Die Jahressonderzahlung ist für alle MA gleich und beträgt 100,00 Prozent
- Die Arbeitszeit ist für alle MA gleich und beträgt 39,00 Stunden pro Woche
- Es gibt ein neues Grundgehalt von 4.000 Euro in EG 9a, Erfahrungsstufe 1, was meine Referenzgröße ist
- Nur die Referenzgröße steht zukünftig zur Verhandlung, also der Eurowert!
- Es gibt nur noch 5 Erfahrungsstufen (ES), alle laufen jeweils 2 Jahre, sodass man nach 8 Jahren in Stufe 5 ist

EG 15Ü = 1. ES 180 %, 2. ES 190 %, 3. ES 200 %, 4. ES 210 %, 5. ES 220 %
EG 15 = 1. ES 170 %, 2. ES 180 %, 3. ES 190 %, 4. ES 200 %, 5. ES 210 %
EG 14 = 1. ES 160 %, 2. ES 170 %, 3. ES 180 %, 4. ES 190 %, 5. ES 200 %
EG 13 = 1. ES 150 %, 2. ES 160 %, 3. ES 170 %, 4. ES 180 %, 5. ES 190 %
EG 12 = 1. ES 140 %, 2. ES 150 %, 3. ES 160 %, 4. ES 170 %, 5. ES 180 %
EG 11 = 1. ES 130 %, 2. ES 140 %, 3. ES 150 %, 4. ES 160 %, 5. ES 170 %
EG 10 = 1. ES 120 %, 2. ES 130 %, 3. ES 140 %, 4. ES 150 %, 5. ES 160 %
EG 9b = 1. ES 110 %, 2. ES 120 %, 3. ES 130 %, 4. ES 140 %, 5. ES 150 %
EG 9a = 1. ES 100 %, 2. ES 110 %, 3. ES 120 %, 4. ES 130 %, 5. ES 140 %
EG 8 = 1. ES 95 %, 2. ES 100 %, 3. ES 105 %, 4. ES 110 %, 5. ES 115 %
EG 7 = 1. ES 90 %, 2. ES 95 %, 3. ES 100 %, 4. ES 105 %, 5. ES 110 %
EG 6 = 1. ES 85 %, 2. ES 90 %, 3. ES 95 %, 4. ES 100 %, 5. ES 105 %
EG 5 = 1. ES 80 %, 2. ES 85 %, 3. ES 90 %, 4. ES 95 %, 5. ES 100 %
EG 4 = 1. ES 75 %, 2. ES 80 %, 3. ES 85 %, 4. ES 90 %, 5. ES 95 %
EG 3 = 1. ES 70 %, 2. ES 75 %, 3. ES 80 %, 4. ES 85 %, 5. ES 90 %
EG 2Ü = 1. ES 65 %, 2. ES 70 %, 3. ES 75 %, 4. ES 80 %, 5. ES 85 %
EG 2 = 1. ES 60 %, 2. ES 65 %, 3. ES 70 %, 4. ES 75 %, 5. ES 80 %
EG 1 = 1. ES 55 %, 2. ES 60 %, 3. ES 65 %, 4. ES 70 %, 5. ES 75 %

Lesart: Jemand in EG 12, in  2. ES (Erfahrungsstufe 2) würde 4000 Euro mal 150 % erhalten, also 6.000 Euro.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Vorschlag diskutiert wird.

Cyrix, ist es dir möglich meinen Vorschlag finanziell zu berechnen? Was würde mein Vorschlag mehr kosten im Vergleich zur aktuellen Struktur? Dankeschön.

Kreativität ist der Schlüssel zum Diskurs.

wäre ein guter Ansatz aus meiner Perspektive und halbwegs annehmbare Entgeltwerte, die dem TV-V ziemlich ähnlich sind. Warum dieser den anderen so weit voraus ist, ist mir sowieso unklar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 18.09.2023 20:14
Wenn die IAP kein Lohnersatz für Nullmonate wäre und tatsächlich on top bezahlt würde, fände ich es in der Tat fair diesen einheitlich auszuzahlen. Ähnlich wie Gewinnbeteiligungen in manchen großen Industrieunternehmen. In der Realität ist es aber ein Lohnersatz.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.09.2023 20:40
Gerade lese ich, dass Verdi eine Steigerung des Mindestlohns bereits für 2024 auf 14 € fordert. Das wäre gegenüber dem Stand von 2016 eine Steigerung um 65%, während der TVL gerade mal um 17% erhöht wurde. Damit muss eine Erhöhung der Tarife des TVL um 48% durchgesetzt werden.

Es wird auch durch Wiederholen noch kein Argument. Wieso sollte es ein Naturgesetz sein, dass alle Jobs mit einem festen, unveränderlichen Prozentwert vom Mindestlohn vergütet werden?
Nein, es sollte kein Gesetz sein. Aber Verdi kann nicht einerseits 65% Steigerung beim Mindestlohn fordern und sich im ÖD mit 17% zufrieden geben. Der Abstand zum BG wird für Beamte ja zum Glück durch die Gerichte durchgesetzt.
Richtig, da steht die 15% mehr als BG, auch wenn es die Politik noch nicht umgestzt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 18.09.2023 20:51
Die IAP wird von den Arbeitgebern als Lohnersatz missbraucht und sollte eigentlich eine freiwillige on Top Zahlung darstellen. Für mich dürfte diese gar nicht Bestandteil einer Tarifverhandlung sein. Wahrscheinlich würde es dann aber gar nix geben. War schon ein cleverer Schachzug unserer Regierung eine so großzügige, steuerfreie Einmalzahlung zu genehmigen. Dieser Missbrauch sollte jetzt aber doch nicht dafür zum Anlass genommen werden, den oberen EGs anteilig mehr auszuzahlen.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.09.2023 20:58
Die IAP wird von den Arbeitgebern als Lohnersatz missbraucht und sollte eigentlich eine freiwillige on Top Zahlung darstellen. Für mich dürfte diese gar nicht Bestandteil einer Tarifverhandlung sein. Wahrscheinlich würde es dann aber gar nix geben. War schon ein cleverer Schachzug unserer Regierung eine so großzügige, steuerfreie Einmalzahlung zu genehmigen. Dieser Missbrauch sollte jetzt aber doch nicht dafür zum Anlass genommen werden, den oberen EGs anteilig mehr auszuzahlen.....
Also Missbrauch sehe ich nicht.
Ich sehe bei den meisten Menschen, dass der Ag die IAP dahingehend "missbraucht", dass ein eh geplanter Bonus/Einmalzahlung Brutto für Netto ausgezahlt wird.

Wenn allerdings eine Gewerkschaft es zulässt, dass der IAP in Presseerklärungen im Zusammenhang mit der Tarifverhandlung auftaucht, dann lässt sich die Gewerkschaft missbrauchen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 18.09.2023 21:00
Gerade lese ich, dass Verdi eine Steigerung des Mindestlohns bereits für 2024 auf 14 € fordert. Das wäre gegenüber dem Stand von 2016 eine Steigerung um 65%, während der TVL gerade mal um 17% erhöht wurde. Damit muss eine Erhöhung der Tarife des TVL um 48% durchgesetzt werden.

Es wird auch durch Wiederholen noch kein Argument. Wieso sollte es ein Naturgesetz sein, dass alle Jobs mit einem festen, unveränderlichen Prozentwert vom Mindestlohn vergütet werden?
Nein, es sollte kein Gesetz sein. Aber Verdi kann nicht einerseits 65% Steigerung beim Mindestlohn fordern und sich im ÖD mit 17% zufrieden geben. Der Abstand zum BG wird für Beamte ja zum Glück durch die Gerichte durchgesetzt.
Richtig, da steht die 15% mehr als BG, auch wenn es die Politik noch nicht umgestzt hat.

Bevor man sowas durchsetzt sollte man tatsächlich überlegen diesen Quatsch mal zu ändern. Das ginge ganz einfach: "Das Alimentationsprinzip verpflichtet den Dienstherrn, den Beamten und seine Familie lebenslang angemessen zu alimentieren..."

Das Gesetz kommt aus einer Zeit, in denen a) Frauen keine Beamten waren, b) Familien keine Betreuungsmöglichkeiten hatten, c) Frauen EH nicht oder nur unter Auflagen (im Westen) arbeiten durften und d) das ganze auch in der Gesellschaft und bei privaten Arbeitgebern Gang und Gäbe war.

Für Deutschland ist es doch sogar Kontraproduktiv so einen Quatsch jetzt auch noch zu manifestieren: Einerseits will man Steuerklassen und das Ehegattensplitting abschaffen um Erwerbsarbeit für alle attraktiver zu machen und gleichzeitig bezahlt man Beamtenpartnern entweder das zuhausebleiben oder Beamten schlicht zu viel (weil ja so berechnet, als wenn der Partner/in nicht arbeitet).

Absurd, einfach nur absurd.



@DerBoss
Ein Prinzip wie deines ist in anderen Tarifverträgen recht normal. Ich denke, dass du ein wenig zu hoch angesetzt hast, aber solche Maßstäbe sind schon ok. So kommt dann auch komisches wie die 12-13-Diskrepanz nicht zu stande.
Allerdings wird es eventuell mal Anpassungen am Ganzen Gefüge geben. Eben weil man meint etwas für die kleineren Gehaltsgruppen tun zu wollen oder eben explizit für Spezialisten oben. Aber dann verhandelt man halt die Verhältnistabelle neu...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.09.2023 21:10
Bevor man sowas durchsetzt sollte man tatsächlich überlegen diesen Quatsch mal zu ändern. Das ginge ganz einfach: "Das Alimentationsprinzip verpflichtet den Dienstherrn, den Beamten und seine Familie lebenslang angemessen zu alimentieren..."

Das Gesetz kommt aus einer Zeit, in denen a) Frauen keine Beamten waren, b) Familien keine Betreuungsmöglichkeiten hatten, c) Frauen EH nicht oder nur unter Auflagen (im Westen) arbeiten durften und d) das ganze auch in der Gesellschaft und bei privaten Arbeitgebern Gang und Gäbe war.

Das Gesetz welches du ansprichst ist ja das Grundgesetz, oder?
Die Auslegung ist nun mal die, das ein Beamter vom Staat Kind und Kegel bezahlt zu bekommen hat.
Wenn man dieses aufgibt (also das Alimenationsprinzip für den Beamten und seiner Familie), dann müsste der Beamte also ebenfalls Bürgergeld bekommen.
Also von der Logik, finde ich es nicht falsch zu sagen, dass der Beamte, dann anstelle BG zu beantragen, es gleich als Sold bekommt.
Leider sind die Beamten der Meinung, das auch der Single eben diese Geld zu bekommen hat, auch wenn er keine Kind und Kegel hat.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Violol am 19.09.2023 07:29

Leider sind die Beamten der Meinung, das auch der Single eben diese Geld zu bekommen hat, auch wenn er keine Kind und Kegel hat.

Was heißt hier leider? Ist doch klar, dass Singles nicht unverhältnismäßig benachteiligt werden wollen, nur weil sie nicht mittels Kindern zur Überbevölkerung in der Welt beitragen. Jeder schaut immer nur egoistisch auf sich selbst und gönnt den anderen nix. Wären hier in dem Forum alle im TVöD, würde keiner mehr eine Träne wegen TVL vergießen.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 19.09.2023 08:06
Wir nähern uns immer mehr der Tatsache, dass untere EGs bald 80 % von dem verdienen, was das Fachpersonal oder MINT-Personal verdient. Wenn der Abstand so gering wird, fragt man sich doch, was Fachpersonal noch im öD sucht? Keiner ist neidisch darauf, dass die Sekretärin die 3.900 € bekommt. Es geht viel mehr darum, dass der Fachingenieur mit Diplom oder Masterabschluss nur knapp darüber liegt. Für was dann noch 6 Jahre studieren? Wenn meine Frau und ich jeweils Dienstreiseanträge an die Post weiterleiten und ähnliche Aufgaben erfüllen, hätten wir ein absolut auskömmlichen Haushaltseinkommen von 7.800 € Brutto im Monat und wären ebenso glücklich damit, nur hätten weniger Stress. Der einzige Neid wäre der geringere Stresslevel für gerade 25 % weniger Gehalt.

Die Behauptung, dass ausgerechnet eine Sekretärin im öffentlichen Dienst einen stressärmeren Job hätte, finde ich ziemlich daneben, das ist aber zum Glück auch gar nicht der springende Punkt: Man wird nicht nach Stress bezahlt, sondern nach Qualifikation (als abstrahierte Form der Leistung).


Das Problem, das Du aufwirfst, ist daher tatsächlich real - Uni-Absolventen (häufig A13 Einstiegsbesoldung oder R-Besoldung) werden in manchen Berufsgruppen nicht mehr ausreichend gut bezahlt (Mathe-Lehrer, Richter,...).

Allerdings ist auch wahr, dass bspw. für einen Germanisten eine A13-Stelle immer noch das große Los ist. Hier wäre eigentlich mehr Differenzierung notwendig, und eine Anpassung an Angebot und Nachfrage für gewisse Qualifikationen.

Man kann gerne und getrost Stresslevel mit Verantwortungslevel austauschen. Ich kann es auch nur aus meiner Brille sehen und da ist die Sekretärin nicht die am meisten beanspruchte Person - aber trotzdem natürlich notwendig. Ich wollte nur überspitzt das Grundproblem des Sockelbetrags darstellen.

Es ist erst dieses Jahr bei uns passiert, dass sich eine E13 wieder auf eine E11 zurückversetzen lassen hat. Wegen grob 80 € Netto mehr stand der Stress nicht in Relation.

Das ist ja eine niedliche Geschichte und verstehen kann man es auch (man wird eben AUCH nach Verantwortung bezahlt, nicht nur nach Bildung) - aber in welcher Welt sind denn zwischen einer EG11 und EG13 nur 80€ Unterschied?

Sorry, wollte eigentlich 180 € schreiben. Es sind tatsächlich sogar mehr als 200 € wenn das geringere Weihnachtsgeld zurück gerechnet wird.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 19.09.2023 08:40
Bevor man sowas durchsetzt sollte man tatsächlich überlegen diesen Quatsch mal zu ändern. Das ginge ganz einfach: "Das Alimentationsprinzip verpflichtet den Dienstherrn, den Beamten und seine Familie lebenslang angemessen zu alimentieren..."

Das Gesetz kommt aus einer Zeit, in denen a) Frauen keine Beamten waren, b) Familien keine Betreuungsmöglichkeiten hatten, c) Frauen EH nicht oder nur unter Auflagen (im Westen) arbeiten durften und d) das ganze auch in der Gesellschaft und bei privaten Arbeitgebern Gang und Gäbe war.

Das Gesetz welches du ansprichst ist ja das Grundgesetz, oder?
Die Auslegung ist nun mal die, das ein Beamter vom Staat Kind und Kegel bezahlt zu bekommen hat.
Wenn man dieses aufgibt (also das Alimenationsprinzip für den Beamten und seiner Familie), dann müsste der Beamte also ebenfalls Bürgergeld bekommen.
Also von der Logik, finde ich es nicht falsch zu sagen, dass der Beamte, dann anstelle BG zu beantragen, es gleich als Sold bekommt.
Leider sind die Beamten der Meinung, das auch der Single eben diese Geld zu bekommen hat, auch wenn er keine Kind und Kegel hat.

Ja, das Grundgesetz. In diesem Paragrafen schlicht veraltet und so vage gehalten, dass man damit alles rechtferitgen kann. Mal ganz im Ernst: Das Grundgesetz ist 1949 erlassen - also 74 Jahre alt. Und dort gibt es einen Artikel (der von dir angesprochene 33 5), der ernsthaft auf "...hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums..." verweist. Daraus, also aus "althergrachten" Zuständen  aus dem Kaiserreich (!!!), leitet man heute also einen Anspruch ab, der so dermaßen gegen den Zeitgeist (der letzten 40 Jahre) geht?

Und ja - wer nicht genug verdient (in diesem Fall ja der Partner) muss eben unter Anrechnung des Verdienstes des Ehemanns Sozialleistungen  beantragen. Das muss jeder andere in diesem Land auch.

Man könnte das thema tatsächlich für eine Grundgesetzänderungen hernehmen - ich glaube nur nicht, dass sich genug Abgeordnete die Finger verbrennen wollen. Ich hätte gehofft, dass das Bundesverfassungsgericht hier mal eine Neuregelung des Gesetzes anordnet statt einer Anpassung der Besoldung an 150 Jahre alte Grundsätze.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.09.2023 09:08
Daraus, also aus "althergrachten" Zuständen  aus dem Kaiserreich (!!!), leitet man heute also einen Anspruch ab, der so dermaßen gegen den Zeitgeist (der letzten 40 Jahre) geht?
Deswegen wird es auch zeit, dass der Gesetzgeber hier Klarheit schafft, wie denn der heutige Zeitgeist ist.
Zitat
Und ja - wer nicht genug verdient (in diesem Fall ja der Partner) muss eben unter Anrechnung des Verdienstes des Ehemanns Sozialleistungen  beantragen. Das muss jeder andere in diesem Land auch.
Korrekt, sehe ich genauso.
Bleibt aber die Kinder frage.
Soll ein Beamter Sozialleistungen beantragen (bzw. beantragen können, kann er das aktuell überhaupt?)
Oder sollte nicht gleich im Sold, diese ihm dann zustehende Sozialleistungen eingepreist sein.
bzw. da er (auch als Single)  15% mehr haben muss als die Sozialleistungen, müssten die Freibeträge so hoch sein (dann aber für alle Bürger ;) ), dass er durch Lohn plus Bürgergeld 15% über Bürgergeld wäre.
Dann kann auch keiner mehr jaulen, dass arbeiten sich nicht lohnt und man lieber ins BG geht.
Zitat
Man könnte das thema tatsächlich für eine Grundgesetzänderungen hernehmen - ich glaube nur nicht, dass sich genug Abgeordnete die Finger verbrennen wollen. Ich hätte gehofft, dass das Bundesverfassungsgericht hier mal eine Neuregelung des Gesetzes anordnet statt einer Anpassung der Besoldung an 150 Jahre alte Grundsätze.
Das steht dem BVerG nicht zu.
Sie können aber verstärkt darauf hinweisen, wie eine Regelung aussehen könnte,
also z.B. klarstellen, dass FamZuschläge in sehr hoher höhe GG konform sind.
Darüber scheiden sich ja die Geister und reden von Karnickelprämien und vergleichen den Single A13 mit dem A9er der 5 Kinder hat
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 19.09.2023 10:24
Deswegen wird es auch zeit, dass der Gesetzgeber hier Klarheit schafft, wie denn der heutige Zeitgeist ist.

Das ist doch klar und wird durch die Gesetzgebung der letzten Jahre deutlich: Wir haben/hatten ein Problem mit der Domografie und der Gleichstellung. Die Gleichstellung geht man über viele Gesetze an und löst damit auch zum guten Teil das Demografie-Problem.
Das kann man als Gesetzgeber nochmal formulieren - gemacht wird es aber durch die Gesellschaft

Bleibt aber die Kinder frage.
Soll ein Beamter Sozialleistungen beantragen (bzw. beantragen können, kann er das aktuell überhaupt?)
Oder sollte nicht gleich im Sold, diese ihm dann zustehende Sozialleistungen eingepreist sein.
bzw. da er (auch als Single)  15% mehr haben muss als die Sozialleistungen, müssten die Freibeträge so hoch sein (dann aber für alle Bürger ;) ), dass er durch Lohn plus Bürgergeld 15% über Bürgergeld wäre.
Dann kann auch keiner mehr jaulen, dass arbeiten sich nicht lohnt und man lieber ins BG geht.
...
Das steht dem BVerG nicht zu.
Sie können aber verstärkt darauf hinweisen, wie eine Regelung aussehen könnte,
also z.B. klarstellen, dass FamZuschläge in sehr hoher höhe GG konform sind.
Darüber scheiden sich ja die Geister und reden von Karnickelprämien und vergleichen den Single A13 mit dem A9er der 5 Kinder hat

Die "Karnickelprämie" gibt es ja nunmal - auch wenn es sich erstmal despektierlich anhört. Darüber kann man ja streiten - ich finde es aber deutlich besser dem in meinen Augen unsinnigen Paragrafen so zu begegnen statt mit einer Erhöhung für Alle. Die Frage nach sozialleistungen für Kinder stellt sich dann imo auch nicht - Kindergeld+Familienzuschlag+Besoldung sollte in den seltensten Fällen weiteren Bedarf hervorrufen.

Ich fände es besser - und fairer - Beamte so zu besolden wie man auch normale Angestellte bezahlt. Man kann ja auf Familien bzw Kinder besonders Rücksicht geben...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.09.2023 10:38
Ich fände es besser - und fairer - Beamte so zu besolden wie man auch normale Angestellte bezahlt. Man kann ja auf Familien bzw Kinder besonders Rücksicht geben...
Natürlich wäre es besser.
Dazu müsste dann der Staat es realisieren, dass alle Bürger für Ihre Kinder ein "Kindergeld" bekommen, welches die Grundbedürfnisse der Kinder abdeckt.
Das ist doch gerade in Arbeit, wenn ich die Kindergrundsicherung richtig verstehe.

Dadurch wird auch die Höhe der Famzuschläge für Beamte eingedampft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 19.09.2023 10:41
Nochmal ein Nachtrag, der vielleicht sogar für den TV-L relevant sein kann:

Das GG sagt in Artikel 33/5: "Das Recht des öffentlichen Dienstes ist unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu regeln und fortzuentwickeln."

Punkt 1: 33/5 regelt den "öffentlichen Dienst", nicht das Beamtentum. In der reinen Lesart müsste man dann die Regeln des althergebrachten Beamtentums auch für Angestellte im ÖD anwenden, oder?

Das letzte Wort indes gibt vielleicht die Chance um bezugnehmende Gesetze (wie z.B. die Alimentierung) anzupassen, man soll sie ja "fortentwickeln", heißt modernisieren. Da ist nur klarzustellen, welche Punkte des "althergebrachten Beamtentums" wirklich relevant sind, die Basis quasi.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 19.09.2023 10:44
Dadurch wird auch die Höhe der Famzuschläge für Beamte eingedampft.

Soll das wirklich gemacht werden? Schon heute werden Kindergeld und Kinderzuschlag zusammen ausgezahlt, obwohl mit dem Kindergeld bzw. dem Kinderfreibetrag das Existenzminimum des Kindes steuerbefreit ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.09.2023 10:47
Nochmal ein Nachtrag, der vielleicht sogar für den TV-L relevant sein kann:

Das GG sagt in Artikel 33/5: "Das Recht des öffentlichen Dienstes ist unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu regeln und fortzuentwickeln."

Punkt 1: 33/5 regelt den "öffentlichen Dienst", nicht das Beamtentum. In der reinen Lesart müsste man dann die Regeln des althergebrachten Beamtentums auch für Angestellte im ÖD anwenden, oder?

Das letzte Wort indes gibt vielleicht die Chance um bezugnehmende Gesetze (wie z.B. die Alimentierung) anzupassen, man soll sie ja "fortentwickeln", heißt modernisieren. Da ist nur klarzustellen, welche Punkte des "althergebrachten Beamtentums" wirklich relevant sind, die Basis quasi.
hihi nice try
Damals als es noch BAT gab, war ja genau das einigermassen realisiert.
Also back to the roots
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 19.09.2023 11:38
hihi nice try
Damals als es noch BAT gab, war ja genau das einigermassen realisiert.
Also back to the roots

Wenn schon wortwörtliche Gesetzesauslegung, dann auch richtig ;-) 

Vielleicht sollte Verdi mal auf dieses Thema aufspringen - dann klagen sie direkt zusammen mit dem DBB.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.09.2023 11:55
Dadurch wird auch die Höhe der Famzuschläge für Beamte eingedampft.

Soll das wirklich gemacht werden? Schon heute werden Kindergeld und Kinderzuschlag zusammen ausgezahlt, obwohl mit dem Kindergeld bzw. dem Kinderfreibetrag das Existenzminimum des Kindes steuerbefreit ist.
Wenn der Staat für das Kind mehr Geld an alle Bürger gibt, dann muss der Staat seinen Beamten nicht mehr soviel via FamZuschlag (oder Grundbesoldung) geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 19.09.2023 21:40
Die IAP wird von den Arbeitgebern als Lohnersatz missbraucht und sollte eigentlich eine freiwillige on Top Zahlung darstellen. Für mich dürfte diese gar nicht Bestandteil einer Tarifverhandlung sein. Wahrscheinlich würde es dann aber gar nix geben. War schon ein cleverer Schachzug unserer Regierung eine so großzügige, steuerfreie Einmalzahlung zu genehmigen. Dieser Missbrauch sollte jetzt aber doch nicht dafür zum Anlass genommen werden, den oberen EGs anteilig mehr auszuzahlen.....

Ich wiederhole mich jetzt.

Das die IAP on top sein und keine Erhöhungen konterkarieren soll, hat man nur fürs Volk in die Kameras gesagt. Das Volk wollte es so hören. Mittlerweile hat die Politik zugegeben, dass die IAP einen einzigen Zweck hat. Während der Hochinflationszeit sollen die Gehaltssteigerungen gebremst werden. Damit soll die Lohn-Preis-Spirale als Wurst-Käse—Szenario verhindert werden.

Das hätte nur kein Politiker freiwillig in die Kamera gesagt. Das will so niemand hören.

Die IAP stellt darüberhinaus eine Subventionierung der Arbeitgeber dar. Diese müssen es nur erkennen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.09.2023 22:05
Ich wiederhole mich jetzt.
Ich mich auch.
Die AGs haben die IAP dazu genutzt, dem AN mehr Netto fürs sowieso geplantes Brutto zugeben.
Das ist doch jedem klar.

Wer jemals glaubte, dass ein AG mehr Brutto als Jahresprämien einem AN zahlt, weil es eine IAP gibt, der ist besoffen.

Allerdings haben viele AGs eben dieses unabhängig von der geplante und verhandelten Lohnerhöhung gemacht.
Da bei denen Prämie Prämie ist und Lohnerhöhung Lohnerhöhung.

Wenn ein Ag sich dafür feiern lässt, dass er "diese" Prämie zahlt, dann ist es Aufgabe des Vertragspartners, dieses zurechtzurücken oder in sein Looser-Loch zu kriechen.

Das Geschenk des Staates, dass es eine Prämie Brutto für Netto gibt, ist Netto kein Geschenk des AGs.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 19.09.2023 23:33
Bevor man sowas durchsetzt sollte man tatsächlich überlegen diesen Quatsch mal zu ändern. Das ginge ganz einfach: "Das Alimentationsprinzip verpflichtet den Dienstherrn, den Beamten und seine Familie lebenslang angemessen zu alimentieren..."

Das Gesetz kommt aus einer Zeit, in denen a) Frauen keine Beamten waren, b) Familien keine Betreuungsmöglichkeiten hatten, c) Frauen EH nicht oder nur unter Auflagen (im Westen) arbeiten durften und d) das ganze auch in der Gesellschaft und bei privaten Arbeitgebern Gang und Gäbe war.

Das Gesetz welches du ansprichst ist ja das Grundgesetz, oder?
Die Auslegung ist nun mal die, das ein Beamter vom Staat Kind und Kegel bezahlt zu bekommen hat.
Wenn man dieses aufgibt (also das Alimenationsprinzip für den Beamten und seiner Familie), dann müsste der Beamte also ebenfalls Bürgergeld bekommen.
Also von der Logik, finde ich es nicht falsch zu sagen, dass der Beamte, dann anstelle BG zu beantragen, es gleich als Sold bekommt.
Leider sind die Beamten der Meinung, das auch der Single eben diese Geld zu bekommen hat, auch wenn er keine Kind und Kegel hat.

Ja, das Grundgesetz. In diesem Paragrafen schlicht veraltet und so vage gehalten, dass man damit alles rechtferitgen kann. Mal ganz im Ernst: Das Grundgesetz ist 1949 erlassen - also 74 Jahre alt. Und dort gibt es einen Artikel (der von dir angesprochene 33 5), der ernsthaft auf "...hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums..." verweist. Daraus, also aus "althergrachten" Zuständen  aus dem Kaiserreich (!!!), leitet man heute also einen Anspruch ab, der so dermaßen gegen den Zeitgeist (der letzten 40 Jahre) geht?

Und ja - wer nicht genug verdient (in diesem Fall ja der Partner) muss eben unter Anrechnung des Verdienstes des Ehemanns Sozialleistungen  beantragen. Das muss jeder andere in diesem Land auch.

Man könnte das thema tatsächlich für eine Grundgesetzänderungen hernehmen - ich glaube nur nicht, dass sich genug Abgeordnete die Finger verbrennen wollen. Ich hätte gehofft, dass das Bundesverfassungsgericht hier mal eine Neuregelung des Gesetzes anordnet statt einer Anpassung der Besoldung an 150 Jahre alte Grundsätze.

Schon einmal daran gedacht, dass man mit einer amtsangemessenen Alimentation auch Themen wie Bestechung verhindert? Soll der Oberwachtmeister demnächst nachts an der Tanke oder Abends im Restaurant arbeiten wenn das Geld nicht für ein normales Leben reicht? Vielleicht umgeht man den nächsten Strafzettel, wenn er einen 5er Trinkgeld bekommt. Oder der Zoll steckt demnächst die beschlagnahmten Zigaretten selbst ein.

Vielleicht sollten Beamte bis A10 auch eine Dauerkarte für die Tafel bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.09.2023 00:10
Naja, das Bestechlichkeitsargument kann ja wohl schwerlich genutzt werden, wenn Single-Beamte davon profitieren wollen, dass Beamten-Familien bisher zu wenig zusteht. Die Familienzuschläge werden ja nun vielerorts angepasst, aber in den Parallel-Threads im Beamten-Forum wird ja mehrheitlich die Auffassung vertreten, dass auch der Single-Beamte aus Gründen der Amtsangemessenheit i.W. Das gleiche erhalten müsste bzw. die Familienzuschläge nicht so hoch ausfallen dürften. Übersehen wird dabei, dass hier zwei verschiedene Kriterien vorliegen; einerseits die Versorgung der gesamten Beamten-Familie, andererseits die Angemessenheit der Besoldung des Amts des betroffenen Beamten. Beides bekommt man nur separat hin; und wenn es bei ersterem mangelt, muss man eben etwas an den familienbezogenen Komponenten tun — wenn es bei zweiterem Probleme gibt, dann dort. Aber man kann nicht fordern, dass aufgrund der Situation, dass Beamten-Familien mit (vielen) Kindern teilweise zu wenig erhalten, die Grundbesoldung steigen müsse; denn die hat ja mit der Fragestellung gar nichts zu tun (und könnte das Problem ja auch gar nicht lösen, weil bei zu geringen Kinderzuschlägen mit genügend vielen Kindern jeder Beamte bei noch so hoher Grundbesoldung zu wenig hätte).

Naja, das nur am Rande, da es hier ja gar kein Thema ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 20.09.2023 05:14
Wenn Bestechungsprävention das oberste Gebot bei der Besoldung von Beamten ist, dann sollte das allerdings auch im Tarifbereich berücksichtigt werden. Da wie wir ja alle wissen, an vielen Stellen im Öffentlichen Dienst nicht trennscharf unterschieden wird ob eine Tätigkeit tatsächlich vollständig hoheitlich ist, und schon gar nicht unterschieden wird ob diese jetzt von einem Beamten oder einem Tarifbeschäftigen auszuüben ist, gilt das Argument der Bestechungsprävention auch im Tarifbereich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 20.09.2023 06:57
Naja, das Bestechlichkeitsargument kann ja wohl schwerlich genutzt werden, wenn Single-Beamte davon profitieren wollen, dass Beamten-Familien bisher zu wenig zusteht. Die Familienzuschläge werden ja nun vielerorts angepasst, aber in den Parallel-Threads im Beamten-Forum wird ja mehrheitlich die Auffassung vertreten, dass auch der Single-Beamte aus Gründen der Amtsangemessenheit i.W. Das gleiche erhalten müsste bzw. die Familienzuschläge nicht so hoch ausfallen dürften. Übersehen wird dabei, dass hier zwei verschiedene Kriterien vorliegen; einerseits die Versorgung der gesamten Beamten-Familie, andererseits die Angemessenheit der Besoldung des Amts des betroffenen Beamten. Beides bekommt man nur separat hin; und wenn es bei ersterem mangelt, muss man eben etwas an den familienbezogenen Komponenten tun — wenn es bei zweiterem Probleme gibt, dann dort. Aber man kann nicht fordern, dass aufgrund der Situation, dass Beamten-Familien mit (vielen) Kindern teilweise zu wenig erhalten, die Grundbesoldung steigen müsse; denn die hat ja mit der Fragestellung gar nichts zu tun (und könnte das Problem ja auch gar nicht lösen, weil bei zu geringen Kinderzuschlägen mit genügend vielen Kindern jeder Beamte bei noch so hoher Grundbesoldung zu wenig hätte).

Naja, das nur am Rande, da es hier ja gar kein Thema ist.

Besoldung
Versorgung

Die beiden sind nicht umsonst getrennte Rechtsgebiete. Die Versorgung orientiert sich an der Besoldung und nur die Besoldung unterliegt der Angemessenheit. Ist also die Besoldung bereits Verfassungswidrig gilt es dies an den Grundgehältern zu korrigieren und nicht wo anders.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.09.2023 08:40

Schon einmal daran gedacht, dass man mit einer amtsangemessenen Alimentation auch Themen wie Bestechung verhindert? Soll der Oberwachtmeister demnächst nachts an der Tanke oder Abends im Restaurant arbeiten wenn das Geld nicht für ein normales Leben reicht? Vielleicht umgeht man den nächsten Strafzettel, wenn er einen 5er Trinkgeld bekommt. Oder der Zoll steckt demnächst die beschlagnahmten Zigaretten selbst ein.

Vielleicht sollten Beamte bis A10 auch eine Dauerkarte für die Tafel bekommen.

Natürlich - aber darum gehts doch garnicht. Jeder soll seinem Job entsprechen GUT entlohnt werden. Wieso man aber mit einem Beamten 6 Leute auskommend "bezahlen" muss, ist mir nicht klar. Der Mann einer TV-L Sachbearbeitung im Sozialamt muss auch arbeiten, damit die Familie ein gutes, auskömmliches Leben hat. Wieso mutet man es ihm zu, der Frau des Beamten am Schreibtisch nebenan aber nicht?

Man kann den heutigen, durchschnittlichen Lebensstil (der sich im Vergleich zu den 60igern und 70igern massiv erhöht hat) normal mit einem Gehalt (EG2-EG11) nicht stemmen. Wieso sollte das bei Beamten anders sein? (und bitte keine 150 Jahre alten "althergebrachten Prinzipien" als Argument)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 20.09.2023 08:57

Schon einmal daran gedacht, dass man mit einer amtsangemessenen Alimentation auch Themen wie Bestechung verhindert? Soll der Oberwachtmeister demnächst nachts an der Tanke oder Abends im Restaurant arbeiten wenn das Geld nicht für ein normales Leben reicht? Vielleicht umgeht man den nächsten Strafzettel, wenn er einen 5er Trinkgeld bekommt. Oder der Zoll steckt demnächst die beschlagnahmten Zigaretten selbst ein.

Vielleicht sollten Beamte bis A10 auch eine Dauerkarte für die Tafel bekommen.

Natürlich - aber darum gehts doch garnicht. Jeder soll seinem Job entsprechen GUT entlohnt werden. Wieso man aber mit einem Beamten 6 Leute auskommend "bezahlen" muss, ist mir nicht klar. Der Mann einer TV-L Sachbearbeitung im Sozialamt muss auch arbeiten, damit die Familie ein gutes, auskömmliches Leben hat. Wieso mutet man es ihm zu, der Frau des Beamten am Schreibtisch nebenan aber nicht?

Man kann den heutigen, durchschnittlichen Lebensstil (der sich im Vergleich zu den 60igern und 70igern massiv erhöht hat) normal mit einem Gehalt (EG2-EG11) nicht stemmen. Wieso sollte das bei Beamten anders sein? (und bitte keine 150 Jahre alten "althergebrachten Prinzipien" als Argument)

Der Angestellte, dem es zugemutet wird, kann streiken wenns ihm nicht passt. Der Beamte kann dahingehend nichts unternehmen. Der Angestellte muss nicht "treu" sein. Der Beamte schon. Althergebrachte Prinzipien sind auch Staatserhaltend. Wenn es nur Angestellte gäbe, könnte man den ÖD locker lahmlegen, was in GB ja auch schon passiert ist und die öffentliche Daseinsvorsorge für einen funktionierenden Staat nunmal essentiell ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 20.09.2023 09:04
Dieses besondere Dienst- und Treueverhältnis ist auch weiterhin, nach 150 Jahren, wichtig. Leider gerät dies immer wieder in den Hintergrund, da schon fast inflationär verbeamtet wird (vermeintliche Attraktivität) und Aufgabenbereiche vermischt werden. Ansonsten müsste man über den ewigen Vergleich zwischen Angestellter und Beamter gar nicht erst diskutieren, weil ein solcher Vergleich einfach nur absurd wäre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 20.09.2023 09:10

Schon einmal daran gedacht, dass man mit einer amtsangemessenen Alimentation auch Themen wie Bestechung verhindert? Soll der Oberwachtmeister demnächst nachts an der Tanke oder Abends im Restaurant arbeiten wenn das Geld nicht für ein normales Leben reicht? Vielleicht umgeht man den nächsten Strafzettel, wenn er einen 5er Trinkgeld bekommt. Oder der Zoll steckt demnächst die beschlagnahmten Zigaretten selbst ein.

Vielleicht sollten Beamte bis A10 auch eine Dauerkarte für die Tafel bekommen.

Natürlich - aber darum gehts doch garnicht. Jeder soll seinem Job entsprechen GUT entlohnt werden. Wieso man aber mit einem Beamten 6 Leute auskommend "bezahlen" muss, ist mir nicht klar. Der Mann einer TV-L Sachbearbeitung im Sozialamt muss auch arbeiten, damit die Familie ein gutes, auskömmliches Leben hat. Wieso mutet man es ihm zu, der Frau des Beamten am Schreibtisch nebenan aber nicht?

Man kann den heutigen, durchschnittlichen Lebensstil (der sich im Vergleich zu den 60igern und 70igern massiv erhöht hat) normal mit einem Gehalt (EG2-EG11) nicht stemmen. Wieso sollte das bei Beamten anders sein? (und bitte keine 150 Jahre alten "althergebrachten Prinzipien" als Argument)

Zusatz:

Schriftfassung eines Vortrags:

Battis, Entwicklungstendenzen im Besoldungsrecht, PersV 2023, S. 328-330

Gelesen und grundsätzlich für gut befunden.

"Vergoldung von Beamtenkindern" durch überhohe Familienzuschläge und übermäßige Bevorzugung bei der Beihilfe ist abzulehnen
Das "ambitionierter[e]" Modell "Berücksichtigung des Partnereinkommens" widerspräche nicht grundsätzlich Art. 33 Abs. 5 GG [WTF!?], wenn es ohne Wertungswidersprüche zustande käme (also gar nicht  ???)
Die Reaktion Hessens (Eingeständnis des Verfassungsbruchs und Ankündigung einer Beseitigung am St. Nimmerleinstag) erscheint "[h]ilflos"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.09.2023 09:33
Der Angestellte, dem es zugemutet wird, kann streiken wenns ihm nicht passt. Der Beamte kann dahingehend nichts unternehmen. Der Angestellte muss nicht "treu" sein. Der Beamte schon. Althergebrachte Prinzipien sind auch Staatserhaltend. Wenn es nur Angestellte gäbe, könnte man den ÖD locker lahmlegen, was in GB ja auch schon passiert ist und die öffentliche Daseinsvorsorge für einen funktionierenden Staat nunmal essentiell ist.

Es geht doch garnicht um das Beamtenverhältnis ansich sondern um die Dinge, die schlicht aus der Zeit gefallen sind. Natürlich soll sich der Staat um seine Beamten sorgen - aber eben nicht aufgrund von 100 Jahre alten Gesellschaftsbildern. Daher: ein vernünftige Alimentierung des Beamten (wahrscheinlich sogar deutlich höher als jetzt): Ja klar! Eine Herd- oder Fortpflanzungsprämie: nicht mehr zeitgemäß.

Der Angestellte muss nicht "treu" sein. Der Beamte schon.

Natürlich gilt für einen Angestellten die Treueplicht, die im BGB und Arbeitsrecht geregelt ist. Auch wenn es überraschend erscheint: Auch ein Angestellter muss unbestechlich sein ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.09.2023 09:46
Besoldung
Versorgung

Die beiden sind nicht umsonst getrennte Rechtsgebiete. Die Versorgung orientiert sich an der Besoldung und nur die Besoldung unterliegt der Angemessenheit. Ist also die Besoldung bereits Verfassungswidrig gilt es dies an den Grundgehältern zu korrigieren und nicht wo anders.

Jep, wenn der Single-Beamte in Eingangsstufe im untersten Amt nicht wenigstens 115% dessen bekommt, was er als Bürgergeldempfänger erhalten würde, dann muss das angepasst und über die Grundgehälter geregelt werden. Dies hat dann auch ggf. Auswirkungen auf alle anderen Ämter -- Stichwort Abstandsgebot.

Aber wenn die Alleinverdiener-4K-Familie zu wenig erhält, dann hat das wenig mit der Angemessenheit der Besoldung zu tun, sondern ausschließlich mit der Versorgung des Anhangs unseres betrachteten Beamten. Das ist also sinnvollerweise über die familienbezogenen Besoldungsbestandteile zu klären; sofern die Amtsangemessenheit der Grundgehälter für den einzelnen Beamten schon gewahrt ist. Sonst ist dies zuerst zu klären, siehe vorheriger Absatz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.09.2023 11:05
Und ob eine Lösung, die primär via FamZuschläge gelöst wird GG konform ist, steht durchaus in den Sternen und muss erstmal vom BVerG begutachtet werden.
Denn umgekehrt ist es durchaus fraglich, ob es GG konform ist, wenn es primär via Grundbesoldung gelöst wird und damit der Single Beamte (weil er damit eine 4K Familie über die 115% bringt) wesentlich mehr für sich als Beamter hat, als der 4K Beamte.
Warten wir es also ab, was da das BVerG so in Zukunft von sich gibt.
Und wie der Gesetzgeber sich von den althergebrachten Betrachtung, der 4k Alleinverdiener Familie verabschiedet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: oorschwerbleede am 20.09.2023 11:29
Und ob eine Lösung, die primär via FamZuschläge gelöst wird GG konform ist, steht durchaus in den Sternen und muss erstmal vom BVerG begutachtet werden.
Denn umgekehrt ist es durchaus fraglich, ob es GG konform ist, wenn es primär via Grundbesoldung gelöst wird und damit der Single Beamte (weil er damit eine 4K Familie über die 115% bringt) wesentlich mehr für sich als Beamter hat, als der 4K Beamte.
Warten wir es also ab, was da das BVerG so in Zukunft von sich gibt.
Und wie der Gesetzgeber sich von den althergebrachten Betrachtung, der 4k Alleinverdiener Familie verabschiedet.

Ich sehe es eher anders rum - es ist viel wahrscheinlicher, dass die Besoldung im weitaus überwiegenden Teil durch die Grundbesoldung zu erfolgen hat und die FamZ (für Partner und die ersten beiden Kinder) nur einen sehr geringen Teil ausmachen dürfen. Die Besoldung der Beamten hat sich nach dem bekleideten Amt zu richten, was ausschließlich in der Grundbesoldung Berücksichtigung findet (denn nur die richtet sich nach dem bekleideten Amt). Die FamZ hingegen sind Besoldungsbestandteile, die ausschließlich auf die persönliche Situation des Beamten schauen und gerade nicht amtsbezogen sind. Insofern wird das BVerfG in Fortentwicklung seiner bisherigen Rechtsprechung wohl eher in Richtung Stärkung der Grundbesoldung urteilen. Natürlich lässt das BVerfG auch die Fortentwicklung und damit auch die Abkehr vom 4K-Prinzip zu - aber das müsste von den Besoldungsgesetzgebern erstmal hinreichend sachlich begründet werden. Allein es nur in den Raum zu stellen, es ist nicht mehr gesellschaftliche Realität, reicht da bei Weitem nicht aus. Es ist halt ein hergebrachter Grundsatz des Berufsbeamtentums - obs gefällt oder nicht...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.09.2023 12:24
Also entweder geht es ums Amt, dann muss die Grundbesoldung das Wesentliche regeln, oder es geht um die Versorgung der Familie, dann müssen die familienbezogenen Besoldungsbestandteile den Bedarf abbilden. Aber man kann nicht aus dem Bedarf der 4K-Alleinverdienerfamile die fehlende Amtsangemessenheit der Besoldung des Single-Beamten ableiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.09.2023 12:35
Ich sehe es eher anders rum - es ist viel wahrscheinlicher, dass die Besoldung im weitaus überwiegenden Teil durch die Grundbesoldung zu erfolgen hat
klar, kann man es so sehen, ich sehe aber, dass man da erstmal sehen muss, wie das BVerG die teilweise dämlichen und krampfhaften Versuche der Gesetzgeber bewerten wird.

Und was weitaus überwiegend ist, ist halt die Frage.10,20,30,40% ?
 Keine Ahnung, soll das BVerG entscheiden, mach ich mir keine Kopp.

Spannend wird es nur, wenn der A4er eine Grundbesoldung bekommen muss (weil FamZuschlag nur sehr niedrig sein darf), die eine Höhe hat, die bei dem Medianeinkommen der restlichen Bürger liegt.
Das wäre ja die Konsequenz, wenn nur via Grundbesoldung die zu niedrige Besoldung gelöst werden darf.

Ich glaube, wenn also das BVerG feststellt, dass so die Rechtslage auf Basis, des GG ist (so ja deine Meinung), da dürfte der Gesetzgeber dann durchaus eine GG Änderung anstreben, die diese Basis ändert und dann die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums auf ein gänzlich anderem Fundament stellt.

Insofern hoffe ich dass, die Beamten eine fetten FamZuschlag bekommen und eine vernünftige Grundbesoldung realisiert wird, damit endlich das Geld dort ankommt wo es benötigt wird.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: oorschwerbleede am 20.09.2023 12:48
Also entweder geht es ums Amt, dann muss die Grundbesoldung das Wesentliche regeln, oder es geht um die Versorgung der Familie, dann müssen die familienbezogenen Besoldungsbestandteile den Bedarf abbilden. Aber man kann nicht aus dem Bedarf der 4K-Alleinverdienerfamile die fehlende Amtsangemessenheit der Besoldung des Single-Beamten ableiten.

Diese Trennung kann es nach dem 4K-Prinzip nicht geben, denn das Alimentationsprinzip umfasst die Verpflichtung des Dienstherren die Besoldung so auszugestalten, dass der Beamte sich und seine Familie (Partner und zwei Kinder) entsprechend versorgen kann. Dabei hat die Besoldung auch die Funktion, dass der Beamte und seine Familie dem Amt entsprechende Lebensverhältnisse aufrecht erhalten kann. Das geht aber nur, wenn die amtsbezogene Besoldungskomponente - die Grundbesoldung - den Maßstab bildet und nicht die FamZ.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.09.2023 13:01
Und ob dieses im GG nirgendwo so explizit formulierte Prinzip den aktuellen Diskussionen und Prozessen standhält, ist — m.E. berechtigt — fraglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: oorschwerbleede am 20.09.2023 13:15
Ich sehe es eher anders rum - es ist viel wahrscheinlicher, dass die Besoldung im weitaus überwiegenden Teil durch die Grundbesoldung zu erfolgen hat
klar, kann man es so sehen, ich sehe aber, dass man da erstmal sehen muss, wie das BVerG die teilweise dämlichen und krampfhaften Versuche der Gesetzgeber bewerten wird.

Und was weitaus überwiegend ist, ist halt die Frage.10,20,30,40% ?
 Keine Ahnung, soll das BVerG entscheiden, mach ich mir keine Kopp.

Spannend wird es nur, wenn der A4er eine Grundbesoldung bekommen muss (weil FamZuschlag nur sehr niedrig sein darf), die eine Höhe hat, die bei dem Medianeinkommen der restlichen Bürger liegt.
Das wäre ja die Konsequenz, wenn nur via Grundbesoldung die zu niedrige Besoldung gelöst werden darf.

Ich glaube, wenn also das BVerG feststellt, dass so die Rechtslage auf Basis, des GG ist (so ja deine Meinung), da dürfte der Gesetzgeber dann durchaus eine GG Änderung anstreben, die diese Basis ändert und dann die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums auf ein gänzlich anderem Fundament stellt.

Insofern hoffe ich dass, die Beamten eine fetten FamZuschlag bekommen und eine vernünftige Grundbesoldung realisiert wird, damit endlich das Geld dort ankommt wo es benötigt wird.

Der Vergleich mit dem Median des Durchschnittsdeutschen hinkt, weil du zwei verschiedene Dinge vergleichst. Die Besoldung ist kein Entgelt für geleistete Arbeit. Beides ist schlicht nicht zu vergleichen (Stichwort Äpfel und Birnen).

Was willst du denn im GG ändern? Das Alimentationsprinzip ist dort nicht explizit genannt. Das ergibt sich aus der Rechtsprechung des BVerfG, welches das Alimentationsprinzip als wesentlichen Bestandteil der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums definiert hat. Und die dürfen fortentwickelt werden. Demnach können auch nach bestehender Rechtslage die Besoldungsgesetzgeber vom 4K-Prinzip abweichen, wenn sie es denn sachlich hinreichend begründen können. Daran scheitern sie aber bislang kläglich, weil es eben nicht ganz so einfach ist, wie es scheint...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: oorschwerbleede am 20.09.2023 13:16
Und ob dieses im GG nirgendwo so explizit formulierte Prinzip den aktuellen Diskussionen und Prozessen standhält, ist — m.E. berechtigt — fraglich.

Welche Diskussionen und Prozesse meinst du denn?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.09.2023 13:18
Siehe Parallel-Threads im Beamten-Forum: Die Frage der verfassungsgerechten Besoldung / Versorgung insbesondere auch (aber nicht ausschließlich) kinderreicher Beamten-Familien und die Versuche der Dienstherrn, diese sicher zu stellen, ohne zu viele Mehrausgaben zu erzeugen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 20.09.2023 13:34
Und ob dieses im GG nirgendwo so explizit formulierte Prinzip den aktuellen Diskussionen und Prozessen standhält, ist — m.E. berechtigt — fraglich.

Es steht auch nicht explizit im GG, dass entführte Passagierflugzeuge nicht abgeschossen werden dürfen. Wortlaut und abgeleitete Interpretation. Beides hält Stand. Was nicht standhalten wird und kann, sind die Kapriolen die die Landesgesetzgeber schlagen um möglichst günstig aus dem, mit jeder Entscheidung, immer enger werdenden Griff des BVerfG zu entkommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: oorschwerbleede am 20.09.2023 13:44
Siehe Parallel-Threads im Beamten-Forum: Die Frage der verfassungsgerechten Besoldung / Versorgung insbesondere auch (aber nicht ausschließlich) kinderreicher Beamten-Familien und die Versuche der Dienstherrn, diese sicher zu stellen, ohne zu viele Mehrausgaben zu erzeugen.

Ich schlage vor, die Diskussion genau dahin zu verlegen - in die Threads zu den Beamten. Hier gehts ja um die Tarifbeschäftigten und die anstehende Tarifrunde. Wir sind da etwas abgeschweift...

Als Schlusswort von mir an dieser Stelle: Ich glaub kaum, dass sich das BVerfG von Diskussionen hier im Forum beeinflussen lässt. Eher noch von Veröffentlichungen von Experten in Fachmedien. Und da geht die Tendenz relativ deutlich in die Richtung Anhebung der Grundgehaltssätze (z. B. Prof. Battis).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.09.2023 14:36
Siehe Parallel-Threads im Beamten-Forum: Die Frage der verfassungsgerechten Besoldung / Versorgung insbesondere auch (aber nicht ausschließlich) kinderreicher Beamten-Familien und die Versuche der Dienstherrn, diese sicher zu stellen, ohne zu viele Mehrausgaben zu erzeugen.

Ich schlage vor, die Diskussion genau dahin zu verlegen - in die Threads zu den Beamten. Hier gehts ja um die Tarifbeschäftigten und die anstehende Tarifrunde. Wir sind da etwas abgeschweift...

Als Schlusswort von mir an dieser Stelle: Ich glaub kaum, dass sich das BVerfG von Diskussionen hier im Forum beeinflussen lässt. Eher noch von Veröffentlichungen von Experten in Fachmedien. Und da geht die Tendenz relativ deutlich in die Richtung Anhebung der Grundgehaltssätze (z. B. Prof. Battis).

Es bleibt aber dabei, dass das Grundgesetz sagt, dass "...das Recht des öffentlichen Dienstes..." und nicht nur das der Beamten nach den "...hergebrachten Grundätzen des Berufsbeamtentums..." zu regeln sind.
Rein dem Text nach gilt das für alle mitglieder des öffentlichen Dienstes - egal ob in einem öffentlich-rechtlichen oder in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis.
Wie man damals am BAT gesehen hat, wurden viele Privilegien erst Stück für Stück abgebaut.

Das mag sicher nicht für alle Beschäftigen der Länder gelten - für viele indes schon. Schön wäre doch eine Grundsätzliche Gleichbehandlung von Beamten und Privatrechtlichen Angestellten. Mit Blick auf die JSZ gilt das natürlich in beide Richtungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.09.2023 14:45
Der Vergleich mit dem Median des Durchschnittsdeutschen hinkt, weil du zwei verschiedene Dinge vergleichst. Die Besoldung ist kein Entgelt für geleistete Arbeit. Beides ist schlicht nicht zu vergleichen (Stichwort Äpfel und Birnen).
Wiese Vergleich? Wieso hinkt? Es ist doch nur eine Feststellung, dass ein 4K Familie um über die 115% des Bürgergeldes zu kommen ein Einkommen in Höhe des Medianeinkommens benötigt.
Folglich muss der Single Beamte eben ein solche Grundbesoldung haben, um Amtsangemessen besoldet zu sein.
(sofern nicht doch FamZuschläge in ausreichender Höhe GG konform sind)
Es sei ihm gegönnt.
Die gesellschaftlichen Verwerfungen, die diese Erkenntnis auslösen wird (sofern du richtig liegst) werden wir dann erleben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 20.09.2023 14:56
Siehe Parallel-Threads im Beamten-Forum: Die Frage der verfassungsgerechten Besoldung / Versorgung insbesondere auch (aber nicht ausschließlich) kinderreicher Beamten-Familien und die Versuche der Dienstherrn, diese sicher zu stellen, ohne zu viele Mehrausgaben zu erzeugen.

Ich schlage vor, die Diskussion genau dahin zu verlegen - in die Threads zu den Beamten. Hier gehts ja um die Tarifbeschäftigten und die anstehende Tarifrunde. Wir sind da etwas abgeschweift...

Als Schlusswort von mir an dieser Stelle: Ich glaub kaum, dass sich das BVerfG von Diskussionen hier im Forum beeinflussen lässt. Eher noch von Veröffentlichungen von Experten in Fachmedien. Und da geht die Tendenz relativ deutlich in die Richtung Anhebung der Grundgehaltssätze (z. B. Prof. Battis).

Es bleibt aber dabei, dass das Grundgesetz sagt, dass "...das Recht des öffentlichen Dienstes..." und nicht nur das der Beamten nach den "...hergebrachten Grundätzen des Berufsbeamtentums..." zu regeln sind.
Rein dem Text nach gilt das für alle mitglieder des öffentlichen Dienstes - egal ob in einem öffentlich-rechtlichen oder in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis.
Wie man damals am BAT gesehen hat, wurden viele Privilegien erst Stück für Stück abgebaut.

Das mag sicher nicht für alle Beschäftigen der Länder gelten - für viele indes schon. Schön wäre doch eine Grundsätzliche Gleichbehandlung von Beamten und Privatrechtlichen Angestellten. Mit Blick auf die JSZ gilt das natürlich in beide Richtungen.
Du beziehst Dich ausschließlich auf Art. 33 Abs. 5 GG. Du müsstest auch vorher den Art. 33 Abs. 4 GG lesen. Dazu noch Literatur, weshalb tatsächlich nur Beamte mit "öffentlicher Dienst" gemeint ist. Unabhängig von der aktuellen Praxis oder dem Zeitgeist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.09.2023 15:28
Siehe Parallel-Threads im Beamten-Forum: Die Frage der verfassungsgerechten Besoldung / Versorgung insbesondere auch (aber nicht ausschließlich) kinderreicher Beamten-Familien und die Versuche der Dienstherrn, diese sicher zu stellen, ohne zu viele Mehrausgaben zu erzeugen.

Ich schlage vor, die Diskussion genau dahin zu verlegen - in die Threads zu den Beamten. Hier gehts ja um die Tarifbeschäftigten und die anstehende Tarifrunde. Wir sind da etwas abgeschweift...

Als Schlusswort von mir an dieser Stelle: Ich glaub kaum, dass sich das BVerfG von Diskussionen hier im Forum beeinflussen lässt. Eher noch von Veröffentlichungen von Experten in Fachmedien. Und da geht die Tendenz relativ deutlich in die Richtung Anhebung der Grundgehaltssätze (z. B. Prof. Battis).

Es bleibt aber dabei, dass das Grundgesetz sagt, dass "...das Recht des öffentlichen Dienstes..." und nicht nur das der Beamten nach den "...hergebrachten Grundätzen des Berufsbeamtentums..." zu regeln sind.
Rein dem Text nach gilt das für alle mitglieder des öffentlichen Dienstes - egal ob in einem öffentlich-rechtlichen oder in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis.
Wie man damals am BAT gesehen hat, wurden viele Privilegien erst Stück für Stück abgebaut.

Das mag sicher nicht für alle Beschäftigen der Länder gelten - für viele indes schon. Schön wäre doch eine Grundsätzliche Gleichbehandlung von Beamten und Privatrechtlichen Angestellten. Mit Blick auf die JSZ gilt das natürlich in beide Richtungen.
Du beziehst Dich ausschließlich auf Art. 33 Abs. 5 GG. Du müsstest auch vorher den Art. 33 Abs. 4 GG lesen. Dazu noch Literatur, weshalb tatsächlich nur Beamte mit "öffentlicher Dienst" gemeint ist. Unabhängig von der aktuellen Praxis oder dem Zeitgeist.

Abs. 4 hat in meinen Augen garnichts mit der Alimentierung zu tun sondern nur damit, welcher Teil des öffentlichen Dienstes ("in der Regel") mit hoheitsrechtlichen Befugnissen ausgestattet sind.

Im Grunde trolle ich auch nur - eben weil das Bundesverfassungsgericht auf diesen ominösen Wortlaut abstellt ("hergebrachte Grundsätze des Berufsbeamtentums") . Literatur ist wiederum Auslegung, was das Gericht nicht interessieren dürfte, da sie es ihre Aufgabe ist, die Verfassung selbst auszulegen.

Aus meiner Sicht kann und sollte ein JEDES Dienstverhältnis nur auf denjenigen abgestellt sein, der es eingeht. Gründet er eine Familie wird er genauso entlastet wie jeder andere: Über die Splittingtabelle, Kindergeld und eventuell Kinderfreibeträge. Das gibts noch on-top genauso wie die mehr oder minder hart erkämpften Tarifabschlüsse der Angestellten.

Aber gut - hier wäre es ein guter Verhandlungsansatz - aber da Verdi mit dem DBB eh kuschelt wird man sich kaum gegeneinander ausspielen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 20.09.2023 15:40
Siehe Parallel-Threads im Beamten-Forum: Die Frage der verfassungsgerechten Besoldung / Versorgung insbesondere auch (aber nicht ausschließlich) kinderreicher Beamten-Familien und die Versuche der Dienstherrn, diese sicher zu stellen, ohne zu viele Mehrausgaben zu erzeugen.

Ich schlage vor, die Diskussion genau dahin zu verlegen - in die Threads zu den Beamten. Hier gehts ja um die Tarifbeschäftigten und die anstehende Tarifrunde. Wir sind da etwas abgeschweift...

Als Schlusswort von mir an dieser Stelle: Ich glaub kaum, dass sich das BVerfG von Diskussionen hier im Forum beeinflussen lässt. Eher noch von Veröffentlichungen von Experten in Fachmedien. Und da geht die Tendenz relativ deutlich in die Richtung Anhebung der Grundgehaltssätze (z. B. Prof. Battis).

Es bleibt aber dabei, dass das Grundgesetz sagt, dass "...das Recht des öffentlichen Dienstes..." und nicht nur das der Beamten nach den "...hergebrachten Grundätzen des Berufsbeamtentums..." zu regeln sind.
Rein dem Text nach gilt das für alle mitglieder des öffentlichen Dienstes - egal ob in einem öffentlich-rechtlichen oder in einem privatrechtlichen Arbeitsverhältnis.
Wie man damals am BAT gesehen hat, wurden viele Privilegien erst Stück für Stück abgebaut.

Das mag sicher nicht für alle Beschäftigen der Länder gelten - für viele indes schon. Schön wäre doch eine Grundsätzliche Gleichbehandlung von Beamten und Privatrechtlichen Angestellten. Mit Blick auf die JSZ gilt das natürlich in beide Richtungen.
Du beziehst Dich ausschließlich auf Art. 33 Abs. 5 GG. Du müsstest auch vorher den Art. 33 Abs. 4 GG lesen. Dazu noch Literatur, weshalb tatsächlich nur Beamte mit "öffentlicher Dienst" gemeint ist. Unabhängig von der aktuellen Praxis oder dem Zeitgeist.

Abs. 4 hat in meinen Augen garnichts mit der Alimentierung zu tun sondern nur damit, welcher Teil des öffentlichen Dienstes ("in der Regel") mit hoheitsrechtlichen Befugnissen ausgestattet sind.

Im Grunde trolle ich auch nur - eben weil das Bundesverfassungsgericht auf diesen ominösen Wortlaut abstellt ("hergebrachte Grundsätze des Berufsbeamtentums") . Literatur ist wiederum Auslegung, was das Gericht nicht interessieren dürfte, da sie es ihre Aufgabe ist, die Verfassung selbst auszulegen.

Aus meiner Sicht kann und sollte ein JEDES Dienstverhältnis nur auf denjenigen abgestellt sein, der es eingeht. Gründet er eine Familie wird er genauso entlastet wie jeder andere: Über die Splittingtabelle, Kindergeld und eventuell Kinderfreibeträge. Das gibts noch on-top genauso wie die mehr oder minder hart erkämpften Tarifabschlüsse der Angestellten.

Aber gut - hier wäre es ein guter Verhandlungsansatz - aber da Verdi mit dem DBB eh kuschelt wird man sich kaum gegeneinander ausspielen.
Natürlich hat er nichts mit der Alimentation zu tun. Du hast aber in einem Teil deiner Beiträge darauf abgestellt, dass der Art. 33 Abs. 5 für den gesamten öffentlichen Dienst anwendbare wäre. Das ist er aber eben nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: oorschwerbleede am 20.09.2023 15:42
Der Vergleich mit dem Median des Durchschnittsdeutschen hinkt, weil du zwei verschiedene Dinge vergleichst. Die Besoldung ist kein Entgelt für geleistete Arbeit. Beides ist schlicht nicht zu vergleichen (Stichwort Äpfel und Birnen).
Wiese Vergleich? Wieso hinkt? Es ist doch nur eine Feststellung, dass ein 4K Familie um über die 115% des Bürgergeldes zu kommen ein Einkommen in Höhe des Medianeinkommens benötigt.
Folglich muss der Single Beamte eben ein solche Grundbesoldung haben, um Amtsangemessen besoldet zu sein.
(sofern nicht doch FamZuschläge in ausreichender Höhe GG konform sind)
Es sei ihm gegönnt.
Die gesellschaftlichen Verwerfungen, die diese Erkenntnis auslösen wird (sofern du richtig liegst) werden wir dann erleben.

Du setzt die Besoldung des Beamten in Relation zum Medianeinkommen in Deutschland. Das ist für mich ein Vergleich, oder nicht? Und was vergleichst du? Die Besoldung eines Beamten und den Median des Arbeitsentgelts in Deutschland - oder verkürzt: Besoldung und Arbeitsentgelt. Während Letzteres ausschließlich die Bezahlung für eine Gegenleistung ist, nämlich die Erbringung der Arbeitsleistung im vertraglich geschuldeten Rahmen, handelt es sich bei der Besoldung um die finanzielle Komponente zur Sicherung des Lebensstandards des Beamten, der seinem Amt entspricht. Das eine beruht auf vertraglichen Gegenleistungen und das andere ist ein gegenseitiges Dienst- und Treueverhältnis, was sich über die Erbringung der reinen Arbeitsleistung hinaus auf weitere Pflichten oder Rechte bzw. auf deren Verzicht erstreckt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.09.2023 15:58
Natürlich hat er nichts mit der Alimentation zu tun. Du hast aber in einem Teil deiner Beiträge darauf abgestellt, dass der Art. 33 Abs. 5 für den gesamten öffentlichen Dienst anwendbare wäre. Das ist er aber eben nicht.

Wo liest du das aus dem Text heraus? 

Er wird (natürlich) so nicht angewendet - aber das ist immer das Problem wenn man uralte Gesetze wortgenau interpretiert: Das machen andere dann auch so. Das ganze Thema Familienalimentation ist ja noch viel wager und uneindeutiger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.09.2023 16:08
Du setzt die Besoldung des Beamten in Relation zum Medianeinkommen in Deutschland.
Nein, das ist kein Vergleich, sondern eine Feststellung.
Nämlich die Feststellung, dass eine 4 k Familie ein Medianeinkommen benötigt um auf BG Niveau unterwegs zu sein.
So traurig das auch ist.
Und wenn der Single Beamte eben als Grundbesoldung für eine amtsangemessen Alimentation dieses Einkommen benötigt, dann stelle ich fest, dass alle Single Beamte (und jetzt käme nicht der Vergleich, sondern eine Einordnung in dem gesellschaftlichen Kontext) für eine amtsangemessene Alimentation eine Besoldung benötigen, die oberhalb des aktuellem Medianeinkommens liegt.
Das liegt natürlich nur daran, dass der Bürger einfach zu wenig verdient.

Und zeigt in welchem Selbstverständnis wir leben und das der Staat dem Bürger mehr Geld geben muss, damit er sich eine Familie leisten kann.
Wenn also der Staat jeder Familie für die Kinder soviel (Kinder)Geld geben würde, so dass die Grundbedürfnisse des Kindes gesichert sind, dann müsste der Staat dem Single Beamte keinen FamZuschlag für das Kind zahlen und erst Recht keine Grundbesoldung in dieser Höhe zahlen, damit dieser eine amtsangemessene Alimentation erhält.
Finde ich lustig, dass die amtsangemessen Alimentation des Single Beamten durch höhere Kindergeldzahlung extrem reduziert werden könnte und sie weiterhin amtsangemessen wäre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.09.2023 16:22
Eine Diskussion und daraus resultierende dringend notwendige Entscheidungen, in welchen Bereichen überhaupt noch verbeamtet werden sollte, ist bei weitem vorraniger zu führen als die aktuelle diskussion um deren Alimentation. Der extrem schwerfällige Apparat  ist so überaltert, das die Systemrelevanz und die daraus sich ableitenden Verpflichtungen dieser "besonderen AN-Gruppe" in unserem Staat neu definiert werden muss.
M.M. nach zu teuer, zu schwerfällig, zu viele, zu ungerecht die Pflichvertelung unter den Beamten.
Diese Diskussion will ich hier und jetzt aber nicht führen.

Bestechlichkeit - wie hier jemand erwähnte - ist laut §299 StGB auch für Angestellte in der PW wir ÖD relevant.
Die Tragweite  für einen Verurteilten dürfte nahezu unabhängig sein bezüglich  Gehalt/Alimentation bzw Rente/Pension.
Auch diese Diskussion will ich hier und jetzt nicht führen.

Aber ich meine mich zu erinnern, dass die Tarifabschlüsse der Angestellten mit/ohne Streik im ÖD (Bund, Land, Kommune) für die jeweiligen Beamten in den Jahrzehnten weitestgehend übernommen wurde.

Der kommende TV-L Abschluss wird also auch für die Landesbeamten von Interesse sein und um den geht es in diesem Thread.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: oorschwerbleede am 20.09.2023 16:27
Du hast einen Betrag x für das Medianeinkommen und einen Betrag y für die Besoldung des Beamten. Um zu entscheiden, ob y oberhalb von x liegt (oder größer ist), musst du zwingend x mit y vergleichen. Sonst ist die von dir vorgenommene Einordnung in den gesellschaftlichen Kontext nicht möglich, da diese dann nur eine Schlussfolgerung aus dem vorherigen Vergleich der Beträge x und y ist.

Dass das der Durchschnittsdeutsche nicht versteht, ist - so glaube ich - keine sehr gewagte These. Es wäre Aufgabe der Politik das jedem ordentlich zu erklären und verständlich zu machen. Dann käme es auch nicht zu den prognostizierten Verwerfungen (jedenfalls nicht in dem großen Ausmaß). Und natürlich hast du auch Recht, wenn du sagst, dass die Arbeitslöhne teilweise zu niedrig sind. Denn der Abstand zwischen Niedriglohnsektor und Bürgergeld ist einfach zu gering. Das sind moralische Empfindungen, die aber letztlich in der Rechtsfindung in Bezug auf das grundrechtsgleiche Recht der amtsangemesssenen Alimentation keine Bedeutung haben, so ethisch nachvollziehbar sie auch seien.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.09.2023 16:37
Das ist doch genau die Diskrepanz:

Bei Mindestlohn hat man in Steuerklasse 1 oder 4 ein Netto von ca 1500€. Ein Bürgergeldempfänger liegt z.B. in Berlin bei ca 1000€ inklusive Warmmiete. (In München deutlich höher, in Leipzig deutlich drunter) Je mehr Bürgergeldempfänger zusammen wohnen, desto weniger bekommt jeder.

Damit hat ein Mindeslohnangestellter 50% mehr als ein Bürgergeldempfänger (dem das ja auch nicht ewig durchgehen gelassen wird).
Da ich nicht davon ausgehe, dass irgendein Beamter unter dem Mindestlohn verdient, sehe ich den Abstand (und nicht nur für Beamte) absolut als gewahrt an. Wenn der Staat natürlich eine Frau und 12 Kinder mit durchfüttern soll, dann wirds eng. Aber ehrlich: Wie kann man heute von sowas ausgehen?

MoinMoin hat das schon richtig herausgestellt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.09.2023 16:43

Und zeigt in welchem Selbstverständnis wir leben und das der Staat dem Bürger mehr Geld geben muss, damit er sich eine Familie leisten kann.
Wenn also der Staat jeder Familie für die Kinder soviel (Kinder)Geld geben würde, so dass die Grundbedürfnisse des Kindes gesichert sind, dann müsste der Staat dem Single Beamte keinen FamZuschlag für das Kind zahlen und erst Recht keine Grundbesoldung in dieser Höhe zahlen, damit dieser eine amtsangemessene Alimentation erhält.
Finde ich lustig, dass die amtsangemessen Alimentation des Single Beamten durch höhere Kindergeldzahlung extrem reduziert werden könnte und sie weiterhin amtsangemessen wäre.

Von was reden wir?
Von Familien, die Bürgergeld beziehen und sich keinen Urlaub/Neuwagen/Yoga-Kurs für die ganze Familie leisten können,
oder
sind es Familien, die sich mit den 2 Kindern nur noch 10 Tage Türkei-urlaub statt 3 Wochen Robinson-Club mit den Kindern leisten können?

Der Staat ist nicht dazu da, Eltern und ihre Kindern auf das gleichen Level wie ein kinderloses Ehepaar finanziel zu pampern - auch nicht , wenn sie verbeamtet sind.
Mein Vater war in jungen Jahren Beamter und noch am Abend zum Anlegen von Gärten unterwegs, um seiner Familie im Winter die Kohle zum Heizen finanzieren zu können.
Ich möchte solche Zeiten sicherlich für niemanden mehr, aber ich frage mich schon, ob das Anspruchdenken der einen oder anderen Eltern bzw. auch Einzelpersonen nicht etwas weit oben aufgehängt ist?

Wenn ich mir hier so manchen Wunschvorstellung zum Tarifabschluss lese... das wird wohl eine harte Landung auf dem Boden der Tatsachen für den einen oder anderen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: oorschwerbleede am 20.09.2023 16:55
Das ist doch genau die Diskrepanz:

Bei Mindestlohn hat man in Steuerklasse 1 oder 4 ein Netto von ca 1500€. Ein Bürgergeldempfänger liegt z.B. in Berlin bei ca 1000€ inklusive Warmmiete. (In München deutlich höher, in Leipzig deutlich drunter) Je mehr Bürgergeldempfänger zusammen wohnen, desto weniger bekommt jeder.

Damit hat ein Mindeslohnangestellter 50% mehr als ein Bürgergeldempfänger (dem das ja auch nicht ewig durchgehen gelassen wird).
Da ich nicht davon ausgehe, dass irgendein Beamter unter dem Mindestlohn verdient, sehe ich den Abstand (und nicht nur für Beamte) absolut als gewahrt an. Wenn der Staat natürlich eine Frau und 12 Kinder mit durchfüttern soll, dann wirds eng. Aber ehrlich: Wie kann man heute von sowas ausgehen?

MoinMoin hat das schon richtig herausgestellt...

Von 12 Kindern ist ja gar nicht die Rede, sondern von 2, die im Wesentlichen mit der Grundbesoldung unterhalten werden müssen. So ist nunmal die in Deutschland höchstrichterliche Rechtsprechung. Und einen Ausweg hat noch keiner gefunden - jedenfalls keinen, der auch sachlich hinreichend begründet werden könnte. Das mag man gut oder schlecht finden - spielt aber keine Rolle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 20.09.2023 17:04
Das ist doch genau die Diskrepanz:

Bei Mindestlohn hat man in Steuerklasse 1 oder 4 ein Netto von ca 1500€. Ein Bürgergeldempfänger liegt z.B. in Berlin bei ca 1000€ inklusive Warmmiete. (In München deutlich höher, in Leipzig deutlich drunter) Je mehr Bürgergeldempfänger zusammen wohnen, desto weniger bekommt jeder.

Damit hat ein Mindeslohnangestellter 50% mehr als ein Bürgergeldempfänger (dem das ja auch nicht ewig durchgehen gelassen wird).
Da ich nicht davon ausgehe, dass irgendein Beamter unter dem Mindestlohn verdient, sehe ich den Abstand (und nicht nur für Beamte) absolut als gewahrt an. Wenn der Staat natürlich eine Frau und 12 Kinder mit durchfüttern soll, dann wirds eng. Aber ehrlich: Wie kann man heute von sowas ausgehen?

MoinMoin hat das schon richtig herausgestellt...

Wo kostet denn eine Warmmiete in Berlin nur 400 Euro ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.09.2023 17:25
Marzahn-Hellerdorf, Neukölln... nur mit WBS
In Berlin-Dahlem wohnen keine BG-Empfänger!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.09.2023 18:10
Du hast einen Betrag x für das Medianeinkommen und einen Betrag y für die Besoldung des Beamten. Um zu entscheiden, ob y oberhalb von x liegt (oder größer ist), musst du zwingend x mit y vergleichen. Sonst ist die von dir vorgenommene Einordnung in den gesellschaftlichen Kontext nicht möglich, da diese dann nur eine Schlussfolgerung aus dem vorherigen Vergleich der Beträge x und y ist.
Stimmt, jetzt wo du es sagst, um es einzuordnen muss ich zwei Zahlen vergleich... ach du Schreck, aber durch diese Scheindiskussion von dir kann man ja prima das damit dargestellte Problem ignorieren.


Und es ist einfach schön, dass ein Durchschnittsbeamter meint, dass er als Kinderloser nicht amtsangemessen Alimentiert ist und diese Amtsangemessenheit seiner Grundbesoldung davon abhängig macht, wie hoch gerade das Kindergeld ist und er nicht merkt, wo da ein Fehler in seinem System ist.
Wenn heute die Amtsangemessenheit des kinderlosen Singles bei 3500€ anfängt und morgen das Kindergeld um 100 € erhöht wird, dann ist morgen die Amtsangemessenheit des gleichen Beamten schon bei 3300€ erreicht.
(Oje hat sein Statusamt damit an Wert verloren??)
Merkste was, biste was.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.09.2023 18:53
Das ist doch genau die Diskrepanz:

Bei Mindestlohn hat man in Steuerklasse 1 oder 4 ein Netto von ca 1500€. Ein Bürgergeldempfänger liegt z.B. in Berlin bei ca 1000€ inklusive Warmmiete. (In München deutlich höher, in Leipzig deutlich drunter) Je mehr Bürgergeldempfänger zusammen wohnen, desto weniger bekommt jeder.

Damit hat ein Mindeslohnangestellter 50% mehr als ein Bürgergeldempfänger (dem das ja auch nicht ewig durchgehen gelassen wird).
Da ich nicht davon ausgehe, dass irgendein Beamter unter dem Mindestlohn verdient, sehe ich den Abstand (und nicht nur für Beamte) absolut als gewahrt an. Wenn der Staat natürlich eine Frau und 12 Kinder mit durchfüttern soll, dann wirds eng. Aber ehrlich: Wie kann man heute von sowas ausgehen?

MoinMoin hat das schon richtig herausgestellt...

Von 12 Kindern ist ja gar nicht die Rede, sondern von 2, die im Wesentlichen mit der Grundbesoldung unterhalten werden müssen. So ist nunmal die in Deutschland höchstrichterliche Rechtsprechung. Und einen Ausweg hat noch keiner gefunden - jedenfalls keinen, der auch sachlich hinreichend begründet werden könnte. Das mag man gut oder schlecht finden - spielt aber keine Rolle.

Und genau das gehört geändert - eben weil wir nicht mehr in den Fünfzigern leben. Davon spreche ich doch die ganze Zeit. Es ist heute schlicht nicht sinnvoll und sollte auf den Prüfstand. Ab Kind 3 gibt's dann nochmal je über 400 Euro oben drauf.

@Reisinger
420€ plus angemessene Heizkosten. Mehr gibt dir das Amt nicht. Willkommen in der Realität, auch wenn viele meinen, dass Bürgergeld ein smoothes Leben bedeutet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AnnaLena1990 am 20.09.2023 18:58
Du hast einen Betrag x für das Medianeinkommen und einen Betrag y für die Besoldung des Beamten. Um zu entscheiden, ob y oberhalb von x liegt (oder größer ist), musst du zwingend x mit y vergleichen. Sonst ist die von dir vorgenommene Einordnung in den gesellschaftlichen Kontext nicht möglich, da diese dann nur eine Schlussfolgerung aus dem vorherigen Vergleich der Beträge x und y ist.
Stimmt, jetzt wo du es sagst, um es einzuordnen muss ich zwei Zahlen vergleich... ach du Schreck, aber durch diese Scheindiskussion von dir kann man ja prima das damit dargestellte Problem ignorieren.


Und es ist einfach schön, dass ein Durchschnittsbeamter meint, dass er als Kinderloser nicht amtsangemessen Alimentiert ist und diese Amtsangemessenheit seiner Grundbesoldung davon abhängig macht, wie hoch gerade das Kindergeld ist und er nicht merkt, wo da ein Fehler in seinem System ist.
Wenn heute die Amtsangemessenheit des kinderlosen Singles bei 3500€ anfängt und morgen das Kindergeld um 100 € erhöht wird, dann ist morgen die Amtsangemessenheit des gleichen Beamten schon bei 3300€ erreicht.
(Oje hat sein Statusamt damit an Wert verloren??)
Merkste was, biste was.

Nein, das System hast du offensichtlich noch nicht durchdrungen. Das macht aber nichts, weil es hier nicht Thema ist in diesem Thread.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.09.2023 19:00
 ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.09.2023 20:22
Ich schlage vor, die Diskussion genau dahin zu verlegen - in die Threads zu den Beamten.

Gern.

Zitat
Als Schlusswort von mir an dieser Stelle

Gut, dann wird dies hier auch mein letztes Statement dazu.

Zitat
Ich glaub kaum, dass sich das BVerfG von Diskussionen hier im Forum beeinflussen lässt.

Das glaube ich auch.

Zitat
Eher noch von Veröffentlichungen von Experten in Fachmedien. Und da geht die Tendenz relativ deutlich in die Richtung Anhebung der Grundgehaltssätze (z. B. Prof. Battis).

Naja, hier wird ja gern immer so getan, als ob in den Ministerien, die die Besoldungsgesetze entwickeln, nur Idioten sitzen. Das würde ich doch mal verneinen und einfach zu dem Schluss gelangen, dass andere Experten zu anderen Schlüssen kommen. Mag nicht jedem in den Kram passen, zeigt aber, dass die Sachlage wohl nicht so klar ist, wie mancher gern hätte...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 20.09.2023 20:31


@Reisinger
420€ plus angemessene Heizkosten. Mehr gibt dir das Amt nicht. Willkommen in der Realität, auch wenn viele meinen, dass Bürgergeld ein smoothes Leben bedeutet.

Dann wären wir aber eher bei 1100 Euro. Und nur 400 Euro zahlst du nichtmal hier im Ruhrgebiet…
Und mögliche Vergünstigungen für zB Mobilität hast du auch noch nicht drin. Der mit Mindestlohn muss übrigens auch erst zum Arbeitsplatz hinkommen und verschwendet wertvolle Lebenszeit, während der BG Empfänder mit Kippe auf dem Sofa einpennt ;)

Und nur mal so nebenbei: ich lege seit Jahren als A13 kinderloser Beamter Widerspruch ein und bete täglich, dass die Politik voll gegen die Wand fährt mit ihren Taschenspielertricks.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 21.09.2023 06:35
Mindestens 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle zum 01.03.24 einschließlich JSZ und gleiche Laufzeit. Keine Pauschalen. Von mir aus Staffelung der Inflationsprämie: Bis EG 8 oder 9 dann 3000 €, dann bis EG 12 gibt es 2500 € und darüber 2000 €. Bringt mehr Soforthilfe für kleine und mittlere Entgeltgruppen. Obere Entgeltgruppen erhalten endlich eine dem TVöD ebenbürtig Bezahlung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 21.09.2023 07:26
Mindestens 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle zum 01.03.24 einschließlich JSZ und gleiche Laufzeit. Keine Pauschalen. Von mir aus Staffelung der Inflationsprämie: Bis EG 8 oder 9 dann 3000 €, dann bis EG 12 gibt es 2500 € und darüber 2000 €. Bringt mehr Soforthilfe für kleine und mittlere Entgeltgruppen. Obere Entgeltgruppen erhalten endlich eine dem TVöD ebenbürtig Bezahlung.

Ich rechne mit einem ähnlichen Abschluss wie du Ihn genannt hast, der sich beim TVöD Abschluss orientiert, vielleicht 1-2% mehr oder weniger. Die IAP dürfte aufgrund ihrer Attraktivität für Verdi und Länder fest sein, die Frage ob gestückelt oder als ganzes. Allerdings bin ich mir bei der JSZ nicht sicher, ob Verdi sich hierfür stark machen wird. Es ist wahrscheinlich, dass auf eine Anhebung der JSZ verzichtet wird, da die Kassen augenscheinlich leer sind hust, und das Land bereits großzügig auf die Forderungen eingegangen ist hust.

Es bleibt spannend abzuwarten, wann Verdi ihre entsprechenden Forderungen bekannt gibt und auf welche Einigung schlussendlich hingearbeitet wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 21.09.2023 07:57
Gerade bei der JSZ sind höhere Entgeltgruppen deutlich benachteiligt. Hier muss endlich auch nachgebessert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.09.2023 08:03


@Reisinger
420€ plus angemessene Heizkosten. Mehr gibt dir das Amt nicht. Willkommen in der Realität, auch wenn viele meinen, dass Bürgergeld ein smoothes Leben bedeutet.

Dann wären wir aber eher bei 1100 Euro. Und nur 400 Euro zahlst du nichtmal hier im Ruhrgebiet…
Und mögliche Vergünstigungen für zB Mobilität hast du auch noch nicht drin. Der mit Mindestlohn muss übrigens auch erst zum Arbeitsplatz hinkommen und verschwendet wertvolle Lebenszeit, während der BG Empfänder mit Kippe auf dem Sofa einpennt ;)

nicht vergessen, dass der Mindestlohnempfänger Wohngeld bekommt.
und ob der Mindestlohnempfänger wertvolle Lebenszeit verschwendet oder der KippenSofaPenner liegt immer im Auge des Betrachters.


und JSZ Erhöhung wäre für den AG die attraktivste Form der Erhöhung,
hohe Prozentsatz auf dem Papier, aber auszahlen wird er immer entsprechend weniger, da nicht jedr die volle JSZ bekommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.09.2023 08:37


@Reisinger
420€ plus angemessene Heizkosten. Mehr gibt dir das Amt nicht. Willkommen in der Realität, auch wenn viele meinen, dass Bürgergeld ein smoothes Leben bedeutet.

Dann wären wir aber eher bei 1100 Euro. Und nur 400 Euro zahlst du nichtmal hier im Ruhrgebiet…
Und mögliche Vergünstigungen für zB Mobilität hast du auch noch nicht drin. Der mit Mindestlohn muss übrigens auch erst zum Arbeitsplatz hinkommen und verschwendet wertvolle Lebenszeit, während der BG Empfänder mit Kippe auf dem Sofa einpennt ;)

Und nur mal so nebenbei: ich lege seit Jahren als A13 kinderloser Beamter Widerspruch ein und bete täglich, dass die Politik voll gegen die Wand fährt mit ihren Taschenspielertricks.


1. Willkommen in der Realität, die offenbar nicht deine ist. Das die Buden für dich nicht angemessen sind ist klar - du bist aber auch kein Bittsteller sondern kannst sie dir selbst leisten. (auch soon Vorteil als Arbeitnehmer)
2. Wollen wir uns jetzt die dummen Vorurteile um die Ohren werfen?
3. Von einem A13-Beamten hätte ich Kenntnisse der Grundrechenarten im Zahlenraum bis 1000 erwartet. Scheint ja nicht viel zu dem Amt zu gehören ;-)


 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 21.09.2023 09:21
Gerade bei der JSZ sind höhere Entgeltgruppen deutlich benachteiligt. Hier muss endlich auch nachgebessert werden.

Sehe ich ebenfalls als Priorität bei der neuen Forderung.

Vor allem wird diese nach höheren Abschlüssen im nächsten Jahr noch weniger % betragen: "Die Jahressonderzahlung TV-L wurde als Ergebnis der Tarifrunde 2019 auf dem Stand von 2018 eingefroren. Das bedeutet, die Jahressonderzahlung wird mit Tariferhöhungen nicht automatisch mit erhöht"

Konkret heißt dies zum Beispiel bei E 12 bis E 13:

2018 50%
2019 48,54%
2020 47,07%
2021 46,47%
2022 ?
2023 ?

Vielleicht könnte jemand mal ausrechnen auf wie viele % das ganze bei 10% Erhöhung fällt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.09.2023 10:21
Nach aktueller Fassung des Tarif-Vertrags würden die Prozentsätze der Jahressonderzahlung nicht weiter abgesenkt werden. Natürlich ist es möglich, dass die Tarif-Parteien dergleichen in der nächsten Verhandlungsrunde vereinbaren. Sagen sie dazu aber nichts, wirkt sich jede Erhöhung der Tabellenentgelte auch entsprechend auf die Jahressonderzahlung aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 21.09.2023 11:04
Es wäre jedem gedient (AN wie AG) die JSZ für alle z.B. auf 90 % zu setzten und diese Zahlung auf 12 Monate verteilt dem regulären Monatsgehalt zuzuschlagen = weniger Verwaltungsaufwand, weniger IT-Programmierung, weniger.... und für den AN beleibt etwas mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.09.2023 11:46
Es wäre jedem gedient (AN wie AG) die JSZ für alle z.B. auf 90 % zu setzten und diese Zahlung auf 12 Monate verteilt dem regulären Monatsgehalt zuzuschlagen = weniger Verwaltungsaufwand, weniger IT-Programmierung, weniger.... und für den AN beleibt etwas mehr.

Und in 10 Jahren kann man dann "endlich" wieder ein neues Weihnachtsgeld verhandeln, hat man ja schließlich nicht mehr ;-) 

Aber ja - auf Monate aufteilen hat definitiv Vorteile. Aber ich denke nicht, dass solche Details irgendwie im Fokus sind. Es wird knallhart um Prozente gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 21.09.2023 12:01
Nach aktueller Fassung des Tarif-Vertrags würden die Prozentsätze der Jahressonderzahlung nicht weiter abgesenkt werden.

Nach meinem Verständnis bleibt die Jahressonderzahlung von der Summe seit 2018 gleich, aber das % zum Gehalt ändert sich, weil das Gehalt steigt.

Die % müsste also weiter sinken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 21.09.2023 12:04

So News aus unserer Behörde- auch die zweite Ausschreibungsrunde unserer E13 Stelle war erfolglos.

Die Bewerber erfüllen die notwendigen Voraussetzungen nicht, die Stelle wird nun ein drittes Mal ausgeschrieben. Es handelt sich um eine Stelle im pädagogischen Bereich.

Da sollte man eigentlich meinen, dass sich nach einem E13/3 Gehalt (Eingruppierung bei uns mit Berufserfahrung) die Finger geleckt werden... aber tja, die Realität sieht anders aus. Ich spreche übrigens von einem Ballungsgebiet in NRW, nicht von Meck-Pomm.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 21.09.2023 12:59

So News aus unserer Behörde- auch die zweite Ausschreibungsrunde unserer E13 Stelle war erfolglos.

Die Bewerber erfüllen die notwendigen Voraussetzungen nicht, die Stelle wird nun ein drittes Mal ausgeschrieben. Es handelt sich um eine Stelle im pädagogischen Bereich.

Da sollte man eigentlich meinen, dass sich nach einem E13/3 Gehalt (Eingruppierung bei uns mit Berufserfahrung) die Finger geleckt werden... aber tja, die Realität sieht anders aus. Ich spreche übrigens von einem Ballungsgebiet in NRW, nicht von Meck-Pomm.

Warum spart ihr euch nicht das Geld sinnlose Ausschreibungsrunden und gebt das Recruiting an einen Headhunter?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Teichmann1804 am 21.09.2023 13:04
Nach aktueller Fassung des Tarif-Vertrags würden die Prozentsätze der Jahressonderzahlung nicht weiter abgesenkt werden.

Nach meinem Verständnis bleibt die Jahressonderzahlung von der Summe seit 2018 gleich, aber das % zum Gehalt ändert sich, weil das Gehalt steigt.

Die % müsste also weiter sinken.

Mit dem letzten Änderungstarifvertrag zum TV-L wurden die Prozenwerte festgeschrieben und stehen nicht mehr in Abhängigkeit zum Entgelt aus 2018. ( Siehe https://www.tdl-online.de/tv-l/tarifvertrag.html )
Diese gelten nun ab dem Jahr 2022 (bspw. E13 46,47%) entsprechend der vorgesehenen Berechnung für die Jahressonderzahlung.
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Beitrag von: smiteme am 21.09.2023 14:33
Vorschlag als als Forderung für Verdi 25% Tarifsteigerung + 13 Monatsgehalt + Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stnden bei gleichzeitiger Lockerung der Nebentätigkeitsanzeige  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 21.09.2023 15:00

So News aus unserer Behörde- auch die zweite Ausschreibungsrunde unserer E13 Stelle war erfolglos.

Die Bewerber erfüllen die notwendigen Voraussetzungen nicht, die Stelle wird nun ein drittes Mal ausgeschrieben. Es handelt sich um eine Stelle im pädagogischen Bereich.

Da sollte man eigentlich meinen, dass sich nach einem E13/3 Gehalt (Eingruppierung bei uns mit Berufserfahrung) die Finger geleckt werden... aber tja, die Realität sieht anders aus. Ich spreche übrigens von einem Ballungsgebiet in NRW, nicht von Meck-Pomm.

Naja, vor der Umsetzung des Bologna-Prozess hat die Universität alleine  Dipl. ausgebildet und die wären E13,  aberder heutige Master ist u.U. nur bedingt vergleichbar.
Und es studieren zwar heute viel mehr Schulabgänger, aber der allergrößte Teil nur noch bis Bachelor von was auch immer. Für E13 ungeeignet.
Um die paar älteren, wechsellwilligen Dipl. so ab 40 Jahren aufwärts prügelt sich die PW.

Das Problem liegt m.M. nach nicht im Tarifgefüge, sondern ist eher ein Problem des ungeliebten Bachelor von was auch immer.. Die sind wissenstechn. weit abgeschlagen von Dipl. (univ) und Dipl.(FH) und der Master ist ein Flickschusterprodukt aus z.B. B.Sc. /B.Eng. und ziemlich häufig ein Master für BWL drarufzupacken.
Wie das dann im Soz.Päd-Bereich aussieht... ähnlich?




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Beitrag von: Garfield am 21.09.2023 16:15
Es wäre jedem gedient (AN wie AG) die JSZ für alle z.B. auf 90 % zu setzten und diese Zahlung auf 12 Monate verteilt dem regulären Monatsgehalt zuzuschlagen = weniger Verwaltungsaufwand, weniger IT-Programmierung, weniger.... und für den AN beleibt etwas mehr.

Und in 10 Jahren kann man dann "endlich" wieder ein neues Weihnachtsgeld verhandeln, hat man ja schließlich nicht mehr ;-) 

Aber ja - auf Monate aufteilen hat definitiv Vorteile. Aber ich denke nicht, dass solche Details irgendwie im Fokus sind. Es wird knallhart um Prozente gehen.

Die Arbeitgeberseite hatte das in ihren Angeboten beim TVÖD ja drin. Aber die Gewerkschaften haben es herausverhandelt, da sie die oberen Entgeltgruppen so zu stark bevorteilt sahen und schließlich lieber auf ihren Mindestbeitrag pochen wollten.

Daher gehe ich nicht davon aus, dass das beim TV-L wirklich anders laufen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 21.09.2023 16:22
Naja, hier wird ja gern immer so getan, als ob in den Ministerien, die die Besoldungsgesetze entwickeln, nur Idioten sitzen. Das würde ich doch mal verneinen und einfach zu dem Schluss gelangen, dass andere Experten zu anderen Schlüssen kommen. Mag nicht jedem in den Kram passen, zeigt aber, dass die Sachlage wohl nicht so klar ist, wie mancher gern hätte...

Idioten können das auch nicht sein. Kreativ sind sie auch noch. Aber auch deren geistige Ergüsse, die helfen das Recht zu biegen, werden dereinst in der Ablage P irgendwo im Bundesverfassungsgericht landen.
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Beitrag von: Zinc am 21.09.2023 18:02
Vorschlag als als Forderung für Verdi 25% Tarifsteigerung + 13 Monatsgehalt + Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stnden bei gleichzeitiger Lockerung der Nebentätigkeitsanzeige  ;)
Was sollte denn da gelockert werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 21.09.2023 19:02
Vorschlag als als Forderung für Verdi 25% Tarifsteigerung + 13 Monatsgehalt + Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stnden bei gleichzeitiger Lockerung der Nebentätigkeitsanzeige  ;)

Mein absolutes Wohlwollen hast du. Wenn du dann noch Urlaubsgeld mit raushandelst 💪🏻👌🖖
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Beitrag von: Reisinger850 am 21.09.2023 19:24


@Reisinger
420€ plus angemessene Heizkosten. Mehr gibt dir das Amt nicht. Willkommen in der Realität, auch wenn viele meinen, dass Bürgergeld ein smoothes Leben bedeutet.

Dann wären wir aber eher bei 1100 Euro. Und nur 400 Euro zahlst du nichtmal hier im Ruhrgebiet…
Und mögliche Vergünstigungen für zB Mobilität hast du auch noch nicht drin. Der mit Mindestlohn muss übrigens auch erst zum Arbeitsplatz hinkommen und verschwendet wertvolle Lebenszeit, während der BG Empfänder mit Kippe auf dem Sofa einpennt ;)

Und nur mal so nebenbei: ich lege seit Jahren als A13 kinderloser Beamter Widerspruch ein und bete täglich, dass die Politik voll gegen die Wand fährt mit ihren Taschenspielertricks.


1. Willkommen in der Realität, die offenbar nicht deine ist. Das die Buden für dich nicht angemessen sind ist klar - du bist aber auch kein Bittsteller sondern kannst sie dir selbst leisten. (auch soon Vorteil als Arbeitnehmer)
2. Wollen wir uns jetzt die dummen Vorurteile um die Ohren werfen?
3. Von einem A13-Beamten hätte ich Kenntnisse der Grundrechenarten im Zahlenraum bis 1000 erwartet. Scheint ja nicht viel zu dem Amt zu gehören ;-)


 

Solche Typen wie du amüsieren mich. Der Anwalt der armen Armen. 560
Bürgergeld plus Miete 400 und plus Gas sind eher an 1100
Dran als an 1000. Und selbst wenn nicht - ist es mehr als genug
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 21.09.2023 19:37


Die Arbeitgeberseite hatte das in ihren Angeboten beim TVÖD ja drin. Aber die Gewerkschaften haben es herausverhandelt, da sie die oberen Entgeltgruppen so zu stark bevorteilt sahen und schließlich lieber auf ihren Mindestbeitrag pochen wollten.

Daher gehe ich nicht davon aus, dass das beim TV-L wirklich anders laufen wird.

Hätten die AG ein echtes Interesse, dann hätten die das auch durchsetzen können. Im Zweifel hätten sie mal die Forderung aufmachen können, für die kleineren EG die JSZ abzusenken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.09.2023 20:38
Dran als an 1000. Und selbst wenn nicht - ist es mehr als genug
Warum ist es mehr als genug?
Was wäre nach deiner Berechnung denn genug?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 21.09.2023 20:50
Dran als an 1000. Und selbst wenn nicht - ist es mehr als genug
Warum ist es mehr als genug?
Was wäre nach deiner Berechnung denn genug?

0 Euro, wenn man nicht körperlich oder geistig beeinträchtigt ist. Zumindest nach einer gewissen Zeitspanne. Eine vorliegende Beeinträchtigung müsste von einem Amtsarzt bescheinigt werden. Es gibt da ein gewisses Land, was seit Jahrzehnten das wirtschaftlich stärkste und militärisch sowie kulturell wichtigste Land der Welt ist - dort gibt es auch keine solch gemütliche Hängematte
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.09.2023 20:56
Oh, damit machst du dir bei unverschuldet Langzeitarbeitslosen keine Freunde — und nebenbei sicherst du auch nicht das Existenzminimum. Kann man machen, siehe USA. Ist nur nicht gerade das, was wir in Deutschland als Sozialstaat bzw. Soziale Marktwirtschaft bezeichnen würden…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.09.2023 21:26
Dran als an 1000. Und selbst wenn nicht - ist es mehr als genug
Warum ist es mehr als genug?
Was wäre nach deiner Berechnung denn genug?

0 Euro, wenn man nicht körperlich oder geistig beeinträchtigt ist. Zumindest nach einer gewissen Zeitspanne. Eine vorliegende Beeinträchtigung müsste von einem Amtsarzt bescheinigt werden. Es gibt da ein gewisses Land, was seit Jahrzehnten das wirtschaftlich stärkste und militärisch sowie kulturell wichtigste Land der Welt ist - dort gibt es auch keine solch gemütliche Hängematte
Gibt es dort nicht?
Interessant.
Aber dafür sind dort auch eine nicht unerheblich Anzahl an Menschen vollversorgt in geschlossenen Anstalten, ob das kostengünstiger ist, kA.
Aber schafft wenigstens Arbeitsplätze.
Das diejenigen, die aktuell in D bewusst und willentlich in dieser Hängematte liegen, dann größtenteils auch die Amtsarzt Bescheinigung bekommen, davon gehe ich aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 21.09.2023 21:28
Oh, damit machst du dir bei unverschuldet Langzeitarbeitslosen keine Freunde — und nebenbei sicherst du auch nicht das Existenzminimum. Kann man machen, siehe USA. Ist nur nicht gerade das, was wir in Deutschland als Sozialstaat bzw. Soziale Marktwirtschaft bezeichnen würden…

Gerne dafür Einkaufsgutscheine etc. Dann hast du weiter den Sozialstaat aber weniger Anreize für Langzeitsrbeitslosigkeit. Die FDP hatte dies ja jetzt vorgeschlagen, fänd ich super. Kein Cash mehr - nur das Existenzminimum über Sachleistungen gesichert
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.09.2023 21:34
Oh, damit machst du dir bei unverschuldet Langzeitarbeitslosen keine Freunde — und nebenbei sicherst du auch nicht das Existenzminimum. Kann man machen, siehe USA. Ist nur nicht gerade das, was wir in Deutschland als Sozialstaat bzw. Soziale Marktwirtschaft bezeichnen würden…
Es gibt wahrscheinlich bei einer Arbeitslosenquote von 5-10% oder mehr, keine unverschuldeten Arbeitslosen in Deutschland.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Knarfe1000 am 22.09.2023 07:31
Gerne dafür Einkaufsgutscheine etc. Dann hast du weiter den Sozialstaat aber weniger Anreize für Langzeitsrbeitslosigkeit. Die FDP hatte dies ja jetzt vorgeschlagen, fänd ich super. Kein Cash mehr - nur das Existenzminimum über Sachleistungen gesichert
Das wäre meines Wissens aber auch verfassungswidrig, weil das Existenzminimum nicht nur über Sachleistungen abgedeckt sein darf. D.h. der Empfänger hat Anspruch auf einen gewissen Anteil in Geldform, über den er dann frei verfügen kann. Es gäbe aber sicherlich einen gewissen Spielraum für den Staat.

Nicht falsch verstehen, die neuerliche Anhebung des Bürgergeldes um 12 % - eine Erhöhung von der die meisten AN nur träumen können - sehe ich auch kritisch. Aber ein Sozialstaat der lediglich Lebensmittelgutscheine verteilt, ist keiner mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 22.09.2023 08:14

Solche Typen wie du amüsieren mich. Der Anwalt der armen Armen. 560
Bürgergeld plus Miete 400 und plus Gas sind eher an 1100
Dran als an 1000. Und selbst wenn nicht - ist es mehr als genug

Schön, dass ich dir den Tag versüße. Momentan beträgt das Bürgergeld aber 502 Euro und nicht 560. "Mehr als genug" ist es per Definition schon nicht und wenn du das so siehst, dann ist es eines: Deine Meinung. Da du aber schon angemerkt hast, dass du für die 420€ kalt schon in der Pampa in NRW keinen adäquaten Wohnraum finden würdest, meinst du das sicher auch nicht wirklich ernst.

Ich bin übrigens kein Anwalt von irgendjemandem - aber hoffentlich in der Lage Dinge differenziert zu betrachten. Es ging schlicht um den Abstand von unteren Lohngruppen und Bürgergeld - und ich habe den Abstand schlicht ausgerechnet und mit mindestens 50% beziffert. Das sind die Fakten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 22.09.2023 15:11
So, jetzt komme ich auch mal dazu, auf folgenden Beitrag zu antworten.

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, wie man eine neue TV-L Tabelle aus meiner Sicht angemessen gestalten sollte, damit die Abstände wieder stimmen. Leistung muss sich lohnen und Führung auch!

Vorab folgende Angaben:

- Die Jahressonderzahlung ist für alle MA gleich und beträgt 100,00 Prozent
- Die Arbeitszeit ist für alle MA gleich und beträgt 39,00 Stunden pro Woche
- Es gibt ein neues Grundgehalt von 4.000 Euro in EG 9a, Erfahrungsstufe 1, was meine Referenzgröße ist
- Nur die Referenzgröße steht zukünftig zur Verhandlung, also der Eurowert!
- Es gibt nur noch 5 Erfahrungsstufen (ES), alle laufen jeweils 2 Jahre, sodass man nach 8 Jahren in Stufe 5 ist

EG 15Ü = 1. ES 180 %, 2. ES 190 %, 3. ES 200 %, 4. ES 210 %, 5. ES 220 %
EG 15 = 1. ES 170 %, 2. ES 180 %, 3. ES 190 %, 4. ES 200 %, 5. ES 210 %
EG 14 = 1. ES 160 %, 2. ES 170 %, 3. ES 180 %, 4. ES 190 %, 5. ES 200 %
EG 13 = 1. ES 150 %, 2. ES 160 %, 3. ES 170 %, 4. ES 180 %, 5. ES 190 %
EG 12 = 1. ES 140 %, 2. ES 150 %, 3. ES 160 %, 4. ES 170 %, 5. ES 180 %
EG 11 = 1. ES 130 %, 2. ES 140 %, 3. ES 150 %, 4. ES 160 %, 5. ES 170 %
EG 10 = 1. ES 120 %, 2. ES 130 %, 3. ES 140 %, 4. ES 150 %, 5. ES 160 %
EG 9b = 1. ES 110 %, 2. ES 120 %, 3. ES 130 %, 4. ES 140 %, 5. ES 150 %
EG 9a = 1. ES 100 %, 2. ES 110 %, 3. ES 120 %, 4. ES 130 %, 5. ES 140 %
EG 8 = 1. ES 95 %, 2. ES 100 %, 3. ES 105 %, 4. ES 110 %, 5. ES 115 %
EG 7 = 1. ES 90 %, 2. ES 95 %, 3. ES 100 %, 4. ES 105 %, 5. ES 110 %
EG 6 = 1. ES 85 %, 2. ES 90 %, 3. ES 95 %, 4. ES 100 %, 5. ES 105 %
EG 5 = 1. ES 80 %, 2. ES 85 %, 3. ES 90 %, 4. ES 95 %, 5. ES 100 %
EG 4 = 1. ES 75 %, 2. ES 80 %, 3. ES 85 %, 4. ES 90 %, 5. ES 95 %
EG 3 = 1. ES 70 %, 2. ES 75 %, 3. ES 80 %, 4. ES 85 %, 5. ES 90 %
EG 2Ü = 1. ES 65 %, 2. ES 70 %, 3. ES 75 %, 4. ES 80 %, 5. ES 85 %
EG 2 = 1. ES 60 %, 2. ES 65 %, 3. ES 70 %, 4. ES 75 %, 5. ES 80 %
EG 1 = 1. ES 55 %, 2. ES 60 %, 3. ES 65 %, 4. ES 70 %, 5. ES 75 %

Lesart: Jemand in EG 12, in  2. ES (Erfahrungsstufe 2) würde 4000 Euro mal 150 % erhalten, also 6.000 Euro.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Vorschlag diskutiert wird.

Cyrix, ist es dir möglich meinen Vorschlag finanziell zu berechnen? Was würde mein Vorschlag mehr kosten im Vergleich zur aktuellen Struktur? Dankeschön.

Kreativität ist der Schlüssel zum Diskurs.

Da ich keine Daten habe, wie sich das Personal in den jeweiligen Entgeltgruppen auf die einzelnen Stufen aufteilt (es ist nur das jeweilige Durchschnittsentgelt/ VZÄ bekannt; und natürlich das Entgelt in jeder einzelnen Stufe), kann ich das ganze nur annähern. Insofern habe ich das Modell auf zwei Stufen beschränkt (Stufe 2 und Endstufe) und dann die Anteile der VZÄ entsprechend ermittelt. Wenn man das macht, kommt für die Länder für das tarif-beschäftigte Personal eine Gesamtsumme an Personalkosten von ca. 51 Mrd. Euro/ Jahr heraus. (Die kolportierte Gewerkschaftsfoderung --  Lohnerhöhung um 12,5%, mindestens 600€ -- würde sich auf ca. 7,5 Mrd. Euro mehr belaufen.)

Deine Tabelle würde auf Personalkosten in Höhe von ca. 72 Mrd. Euro/ Jahr hinauslaufen. Für den Status Quo könnte man die Tabellenstruktur kostenneutral erhalten, indem man das Grundgehalt auf 2800€ absenkt. Problem: Dann hätte der EG 1/1ler einen Stundenlohn von 9,90€ (ohne Berücksichtigung der JSZ), also unterhalb des Mindestlohns. Eine der dem Gerücht über die Gewerkschaftsforderung gleichwertige Situation erhielte man mit einem Grundgehalt von ca. 3250€. Aber selbst dann wäre der Stundenlohn in der EG 1/1 nur bei 11,50€. Würde man die JSZ auf eine monatliche Ausschüttung umstellen, käme man dann zumindest auf 12,45€/h, was zumindest im nächsten Jahr noch den Mindestlohn geradeso überschreiten dürfte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 22.09.2023 15:27
So, jetzt komme ich auch mal dazu, auf folgenden Beitrag zu antworten.

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, wie man eine neue TV-L Tabelle aus meiner Sicht angemessen gestalten sollte, damit die Abstände wieder stimmen. Leistung muss sich lohnen und Führung auch!

Vorab folgende Angaben:

- Die Jahressonderzahlung ist für alle MA gleich und beträgt 100,00 Prozent
- Die Arbeitszeit ist für alle MA gleich und beträgt 39,00 Stunden pro Woche
- Es gibt ein neues Grundgehalt von 4.000 Euro in EG 9a, Erfahrungsstufe 1, was meine Referenzgröße ist
- Nur die Referenzgröße steht zukünftig zur Verhandlung, also der Eurowert!
- Es gibt nur noch 5 Erfahrungsstufen (ES), alle laufen jeweils 2 Jahre, sodass man nach 8 Jahren in Stufe 5 ist

EG 15Ü = 1. ES 180 %, 2. ES 190 %, 3. ES 200 %, 4. ES 210 %, 5. ES 220 %
EG 15 = 1. ES 170 %, 2. ES 180 %, 3. ES 190 %, 4. ES 200 %, 5. ES 210 %
EG 14 = 1. ES 160 %, 2. ES 170 %, 3. ES 180 %, 4. ES 190 %, 5. ES 200 %
EG 13 = 1. ES 150 %, 2. ES 160 %, 3. ES 170 %, 4. ES 180 %, 5. ES 190 %
EG 12 = 1. ES 140 %, 2. ES 150 %, 3. ES 160 %, 4. ES 170 %, 5. ES 180 %
EG 11 = 1. ES 130 %, 2. ES 140 %, 3. ES 150 %, 4. ES 160 %, 5. ES 170 %
EG 10 = 1. ES 120 %, 2. ES 130 %, 3. ES 140 %, 4. ES 150 %, 5. ES 160 %
EG 9b = 1. ES 110 %, 2. ES 120 %, 3. ES 130 %, 4. ES 140 %, 5. ES 150 %
EG 9a = 1. ES 100 %, 2. ES 110 %, 3. ES 120 %, 4. ES 130 %, 5. ES 140 %
EG 8 = 1. ES 95 %, 2. ES 100 %, 3. ES 105 %, 4. ES 110 %, 5. ES 115 %
EG 7 = 1. ES 90 %, 2. ES 95 %, 3. ES 100 %, 4. ES 105 %, 5. ES 110 %
EG 6 = 1. ES 85 %, 2. ES 90 %, 3. ES 95 %, 4. ES 100 %, 5. ES 105 %
EG 5 = 1. ES 80 %, 2. ES 85 %, 3. ES 90 %, 4. ES 95 %, 5. ES 100 %
EG 4 = 1. ES 75 %, 2. ES 80 %, 3. ES 85 %, 4. ES 90 %, 5. ES 95 %
EG 3 = 1. ES 70 %, 2. ES 75 %, 3. ES 80 %, 4. ES 85 %, 5. ES 90 %
EG 2Ü = 1. ES 65 %, 2. ES 70 %, 3. ES 75 %, 4. ES 80 %, 5. ES 85 %
EG 2 = 1. ES 60 %, 2. ES 65 %, 3. ES 70 %, 4. ES 75 %, 5. ES 80 %
EG 1 = 1. ES 55 %, 2. ES 60 %, 3. ES 65 %, 4. ES 70 %, 5. ES 75 %

Lesart: Jemand in EG 12, in  2. ES (Erfahrungsstufe 2) würde 4000 Euro mal 150 % erhalten, also 6.000 Euro.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Vorschlag diskutiert wird.

Cyrix, ist es dir möglich meinen Vorschlag finanziell zu berechnen? Was würde mein Vorschlag mehr kosten im Vergleich zur aktuellen Struktur? Dankeschön.

Kreativität ist der Schlüssel zum Diskurs.

Da ich keine Daten habe, wie sich das Personal in den jeweiligen Entgeltgruppen auf die einzelnen Stufen aufteilt (es ist nur das jeweilige Durchschnittsentgelt/ VZÄ bekannt; und natürlich das Entgelt in jeder einzelnen Stufe), kann ich das ganze nur annähern. Insofern habe ich das Modell auf zwei Stufen beschränkt (Stufe 2 und Endstufe) und dann die Anteile der VZÄ entsprechend ermittelt. Wenn man das macht, kommt für die Länder für das tarif-beschäftigte Personal eine Gesamtsumme an Personalkosten von ca. 51 Mrd. Euro/ Jahr heraus. (Die kolportierte Gewerkschaftsfoderung --  Lohnerhöhung um 12,5%, mindestens 600€ -- würde sich auf ca. 7,5 Mrd. Euro mehr belaufen.)

Deine Tabelle würde auf Personalkosten in Höhe von ca. 72 Mrd. Euro/ Jahr hinauslaufen. Für den Status Quo könnte man die Tabellenstruktur kostenneutral erhalten, indem man das Grundgehalt auf 2800€ absenkt. Problem: Dann hätte der EG 1/1ler einen Stundenlohn von 9,90€ (ohne Berücksichtigung der JSZ), also unterhalb des Mindestlohns. Eine der dem Gerücht über die Gewerkschaftsforderung gleichwertige Situation erhielte man mit einem Grundgehalt von ca. 3250€. Aber selbst dann wäre der Stundenlohn in der EG 1/1 nur bei 11,50€. Würde man die JSZ auf eine monatliche Ausschüttung umstellen, käme man dann zumindest auf 12,45€/h, was zumindest im nächsten Jahr noch den Mindestlohn geradeso überschreiten dürfte.

Da wäre meine Idee eine andere: Der neue Tarifvertrag TVL-MINT wird abgesplittet und führt eine ganz neue Tarifstruktur in E10-15 ein.

Damit könnten die hohen Gesamtenkosten vermieden werden und die Bezahlung im MINT Bereich Branchen- und Konkurrenzgerecht angepasst werden.

Der normale TVL verdient natürlich auch eine Erhöhung aber Beispiele wie der oben stehende Beitrag zeigt, dass diese nicht auf dem MINT Niveau erfolgen kann, da sonst die Gesamtsumme auf eine nicht tragbaren Betrag steigt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 22.09.2023 15:44
So, jetzt komme ich auch mal dazu, auf folgenden Beitrag zu antworten.

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, wie man eine neue TV-L Tabelle aus meiner Sicht angemessen gestalten sollte, damit die Abstände wieder stimmen. Leistung muss sich lohnen und Führung auch!

Vorab folgende Angaben:

- Die Jahressonderzahlung ist für alle MA gleich und beträgt 100,00 Prozent
- Die Arbeitszeit ist für alle MA gleich und beträgt 39,00 Stunden pro Woche
- Es gibt ein neues Grundgehalt von 4.000 Euro in EG 9a, Erfahrungsstufe 1, was meine Referenzgröße ist
- Nur die Referenzgröße steht zukünftig zur Verhandlung, also der Eurowert!
- Es gibt nur noch 5 Erfahrungsstufen (ES), alle laufen jeweils 2 Jahre, sodass man nach 8 Jahren in Stufe 5 ist

EG 15Ü = 1. ES 180 %, 2. ES 190 %, 3. ES 200 %, 4. ES 210 %, 5. ES 220 %
EG 15 = 1. ES 170 %, 2. ES 180 %, 3. ES 190 %, 4. ES 200 %, 5. ES 210 %
EG 14 = 1. ES 160 %, 2. ES 170 %, 3. ES 180 %, 4. ES 190 %, 5. ES 200 %
EG 13 = 1. ES 150 %, 2. ES 160 %, 3. ES 170 %, 4. ES 180 %, 5. ES 190 %
EG 12 = 1. ES 140 %, 2. ES 150 %, 3. ES 160 %, 4. ES 170 %, 5. ES 180 %
EG 11 = 1. ES 130 %, 2. ES 140 %, 3. ES 150 %, 4. ES 160 %, 5. ES 170 %
EG 10 = 1. ES 120 %, 2. ES 130 %, 3. ES 140 %, 4. ES 150 %, 5. ES 160 %
EG 9b = 1. ES 110 %, 2. ES 120 %, 3. ES 130 %, 4. ES 140 %, 5. ES 150 %
EG 9a = 1. ES 100 %, 2. ES 110 %, 3. ES 120 %, 4. ES 130 %, 5. ES 140 %
EG 8 = 1. ES 95 %, 2. ES 100 %, 3. ES 105 %, 4. ES 110 %, 5. ES 115 %
EG 7 = 1. ES 90 %, 2. ES 95 %, 3. ES 100 %, 4. ES 105 %, 5. ES 110 %
EG 6 = 1. ES 85 %, 2. ES 90 %, 3. ES 95 %, 4. ES 100 %, 5. ES 105 %
EG 5 = 1. ES 80 %, 2. ES 85 %, 3. ES 90 %, 4. ES 95 %, 5. ES 100 %
EG 4 = 1. ES 75 %, 2. ES 80 %, 3. ES 85 %, 4. ES 90 %, 5. ES 95 %
EG 3 = 1. ES 70 %, 2. ES 75 %, 3. ES 80 %, 4. ES 85 %, 5. ES 90 %
EG 2Ü = 1. ES 65 %, 2. ES 70 %, 3. ES 75 %, 4. ES 80 %, 5. ES 85 %
EG 2 = 1. ES 60 %, 2. ES 65 %, 3. ES 70 %, 4. ES 75 %, 5. ES 80 %
EG 1 = 1. ES 55 %, 2. ES 60 %, 3. ES 65 %, 4. ES 70 %, 5. ES 75 %

Lesart: Jemand in EG 12, in  2. ES (Erfahrungsstufe 2) würde 4000 Euro mal 150 % erhalten, also 6.000 Euro.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Vorschlag diskutiert wird.

Cyrix, ist es dir möglich meinen Vorschlag finanziell zu berechnen? Was würde mein Vorschlag mehr kosten im Vergleich zur aktuellen Struktur? Dankeschön.

Kreativität ist der Schlüssel zum Diskurs.

Da ich keine Daten habe, wie sich das Personal in den jeweiligen Entgeltgruppen auf die einzelnen Stufen aufteilt (es ist nur das jeweilige Durchschnittsentgelt/ VZÄ bekannt; und natürlich das Entgelt in jeder einzelnen Stufe), kann ich das ganze nur annähern. Insofern habe ich das Modell auf zwei Stufen beschränkt (Stufe 2 und Endstufe) und dann die Anteile der VZÄ entsprechend ermittelt. Wenn man das macht, kommt für die Länder für das tarif-beschäftigte Personal eine Gesamtsumme an Personalkosten von ca. 51 Mrd. Euro/ Jahr heraus. (Die kolportierte Gewerkschaftsfoderung --  Lohnerhöhung um 12,5%, mindestens 600€ -- würde sich auf ca. 7,5 Mrd. Euro mehr belaufen.)

Deine Tabelle würde auf Personalkosten in Höhe von ca. 72 Mrd. Euro/ Jahr hinauslaufen. Für den Status Quo könnte man die Tabellenstruktur kostenneutral erhalten, indem man das Grundgehalt auf 2800€ absenkt. Problem: Dann hätte der EG 1/1ler einen Stundenlohn von 9,90€ (ohne Berücksichtigung der JSZ), also unterhalb des Mindestlohns. Eine der dem Gerücht über die Gewerkschaftsforderung gleichwertige Situation erhielte man mit einem Grundgehalt von ca. 3250€. Aber selbst dann wäre der Stundenlohn in der EG 1/1 nur bei 11,50€. Würde man die JSZ auf eine monatliche Ausschüttung umstellen, käme man dann zumindest auf 12,45€/h, was zumindest im nächsten Jahr noch den Mindestlohn geradeso überschreiten dürfte.

Cyrix, ich danke dir für deine Analyse. Das ist sehr nett von dir. Sehr schön!

Ich mache dann folgenden Vorschlag:

Meine Tabelle gilt wie abgebildet, das Grundgehalt beträgt 3.500,00 Euro.

Sollte in einer EG die jeweilige Stufe zu einem Gehalt unterhalb des Mindestlohns führen, stockt der AG diesen Betrag so lange bis zum Mindestlohn auf, wie dieser nicht erreicht wird.

Es betrifft konkret in meiner Tabelle nur EG 1 Stufe 1 (Aufstockung 181,08 EURO pro Monat) und 2 (Aufstockung 6,08 EURO pro Monat) und EG 2 Stufe 1 (Aufstockung 6,08 EURO pro Monat) .

Cyrix, wie findest du meinen Vorschlag?

EG 13 Stufe 4 (Ab 1 Tag im Jahr 7) würde demnach per 01.03.2024 erhalten: 3500 Euro x 180 Prozent =6.300 Euro. Aktuell sind es 5.215,72 Euro. Das wäre ein Plus von 20,78 Prozent.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 22.09.2023 15:55
So, jetzt komme ich auch mal dazu, auf folgenden Beitrag zu antworten.

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, wie man eine neue TV-L Tabelle aus meiner Sicht angemessen gestalten sollte, damit die Abstände wieder stimmen. Leistung muss sich lohnen und Führung auch!

Vorab folgende Angaben:

- Die Jahressonderzahlung ist für alle MA gleich und beträgt 100,00 Prozent
- Die Arbeitszeit ist für alle MA gleich und beträgt 39,00 Stunden pro Woche
- Es gibt ein neues Grundgehalt von 4.000 Euro in EG 9a, Erfahrungsstufe 1, was meine Referenzgröße ist
- Nur die Referenzgröße steht zukünftig zur Verhandlung, also der Eurowert!
- Es gibt nur noch 5 Erfahrungsstufen (ES), alle laufen jeweils 2 Jahre, sodass man nach 8 Jahren in Stufe 5 ist

EG 15Ü = 1. ES 180 %, 2. ES 190 %, 3. ES 200 %, 4. ES 210 %, 5. ES 220 %
EG 15 = 1. ES 170 %, 2. ES 180 %, 3. ES 190 %, 4. ES 200 %, 5. ES 210 %
EG 14 = 1. ES 160 %, 2. ES 170 %, 3. ES 180 %, 4. ES 190 %, 5. ES 200 %
EG 13 = 1. ES 150 %, 2. ES 160 %, 3. ES 170 %, 4. ES 180 %, 5. ES 190 %
EG 12 = 1. ES 140 %, 2. ES 150 %, 3. ES 160 %, 4. ES 170 %, 5. ES 180 %
EG 11 = 1. ES 130 %, 2. ES 140 %, 3. ES 150 %, 4. ES 160 %, 5. ES 170 %
EG 10 = 1. ES 120 %, 2. ES 130 %, 3. ES 140 %, 4. ES 150 %, 5. ES 160 %
EG 9b = 1. ES 110 %, 2. ES 120 %, 3. ES 130 %, 4. ES 140 %, 5. ES 150 %
EG 9a = 1. ES 100 %, 2. ES 110 %, 3. ES 120 %, 4. ES 130 %, 5. ES 140 %
EG 8 = 1. ES 95 %, 2. ES 100 %, 3. ES 105 %, 4. ES 110 %, 5. ES 115 %
EG 7 = 1. ES 90 %, 2. ES 95 %, 3. ES 100 %, 4. ES 105 %, 5. ES 110 %
EG 6 = 1. ES 85 %, 2. ES 90 %, 3. ES 95 %, 4. ES 100 %, 5. ES 105 %
EG 5 = 1. ES 80 %, 2. ES 85 %, 3. ES 90 %, 4. ES 95 %, 5. ES 100 %
EG 4 = 1. ES 75 %, 2. ES 80 %, 3. ES 85 %, 4. ES 90 %, 5. ES 95 %
EG 3 = 1. ES 70 %, 2. ES 75 %, 3. ES 80 %, 4. ES 85 %, 5. ES 90 %
EG 2Ü = 1. ES 65 %, 2. ES 70 %, 3. ES 75 %, 4. ES 80 %, 5. ES 85 %
EG 2 = 1. ES 60 %, 2. ES 65 %, 3. ES 70 %, 4. ES 75 %, 5. ES 80 %
EG 1 = 1. ES 55 %, 2. ES 60 %, 3. ES 65 %, 4. ES 70 %, 5. ES 75 %

Lesart: Jemand in EG 12, in  2. ES (Erfahrungsstufe 2) würde 4000 Euro mal 150 % erhalten, also 6.000 Euro.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Vorschlag diskutiert wird.

Cyrix, ist es dir möglich meinen Vorschlag finanziell zu berechnen? Was würde mein Vorschlag mehr kosten im Vergleich zur aktuellen Struktur? Dankeschön.

Kreativität ist der Schlüssel zum Diskurs.

Da ich keine Daten habe, wie sich das Personal in den jeweiligen Entgeltgruppen auf die einzelnen Stufen aufteilt (es ist nur das jeweilige Durchschnittsentgelt/ VZÄ bekannt; und natürlich das Entgelt in jeder einzelnen Stufe), kann ich das ganze nur annähern. Insofern habe ich das Modell auf zwei Stufen beschränkt (Stufe 2 und Endstufe) und dann die Anteile der VZÄ entsprechend ermittelt. Wenn man das macht, kommt für die Länder für das tarif-beschäftigte Personal eine Gesamtsumme an Personalkosten von ca. 51 Mrd. Euro/ Jahr heraus. (Die kolportierte Gewerkschaftsfoderung --  Lohnerhöhung um 12,5%, mindestens 600€ -- würde sich auf ca. 7,5 Mrd. Euro mehr belaufen.)

Deine Tabelle würde auf Personalkosten in Höhe von ca. 72 Mrd. Euro/ Jahr hinauslaufen. Für den Status Quo könnte man die Tabellenstruktur kostenneutral erhalten, indem man das Grundgehalt auf 2800€ absenkt. Problem: Dann hätte der EG 1/1ler einen Stundenlohn von 9,90€ (ohne Berücksichtigung der JSZ), also unterhalb des Mindestlohns. Eine der dem Gerücht über die Gewerkschaftsforderung gleichwertige Situation erhielte man mit einem Grundgehalt von ca. 3250€. Aber selbst dann wäre der Stundenlohn in der EG 1/1 nur bei 11,50€. Würde man die JSZ auf eine monatliche Ausschüttung umstellen, käme man dann zumindest auf 12,45€/h, was zumindest im nächsten Jahr noch den Mindestlohn geradeso überschreiten dürfte.

Da wäre meine Idee eine andere: Der neue Tarifvertrag TVL-MINT wird abgesplittet und führt eine ganz neue Tarifstruktur in E10-15 ein.

Damit könnten die hohen Gesamtenkosten vermieden werden und die Bezahlung im MINT Bereich Branchen- und Konkurrenzgerecht angepasst werden.

Der normale TVL verdient natürlich auch eine Erhöhung aber Beispiele wie der oben stehende Beitrag zeigt, dass diese nicht auf dem MINT Niveau erfolgen kann, da sonst die Gesamtsumme auf eine nicht tragbaren Betrag steigt.

Wann wird denn dann deine Tabelle TV-L MINT in einer Behörde angewendet? Nur für den konkreten Mitarbeiter oder für alle in einer ZB IT-Behörde?

Ist der Hausmeister an einer Grundschule auch ein T (Techniker)?
Ist ein Jäger auf einem Flughafen auch unter N (Naturwissenschaften) zu fassen?
Was machst du mit einer Kassenkraft im Museum, fällt die unters M (Mathematisch), weil sie die Eintrittspreise händisch ausrechnet und eine Rechnung per Quittungsblock aufschreibt (das Museum hat keine Kasse)?

Und was ist mit Peter der in der Zulassungststelle für die Kollegen die Urlaubsliste in Excel regelmäßig "programmiert", es steht eindeutig in seinem Stellenprofil. Fällt er dann als einziger Kollege ins I (Informatik) und kann von der MINT-Tabelle profitieren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ptrf am 22.09.2023 15:58
Nochmal um sich das vor Augen zu halten, als (dauerhafter) Bürgergeldempfänger:
- musst du mit dem Jobcenter kooperieren und angemessene Jobs annehmen
- es darf weiter sanktioniert werden
- man darf nur wenig Kapital besitzen und behalten bevor man in den Bezug geht
- du hast keine freie Wahl des Wohnortes und auch bei der Wohnung muss man Abstriche machen
- du wirst sozial Stigmatisiert - deine Kinder haben deutlich geringe Chancen


Dass Kinder in SGB II Bezug deutlich geringere Chancen haben halte ich für ein Gerücht. In Berlin ist vor einigen Jahren eine ganze Schulklasse nach New York (!) auf Klassenfahrt geflogen. Jobcenter hat ja gezahlt.
Weiteres Beispiel: Nachhilfeunterricht für 2 Kinder in 2 Hauptfächern. Kostet einen Arbeitnehmer mal eben locker einen Tausender im Monat. Kinder im SGB II Bezug: Jobcenter zahlt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 22.09.2023 16:25
Hast du auch Quellen für deine Thesen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 22.09.2023 17:09
So, jetzt komme ich auch mal dazu, auf folgenden Beitrag zu antworten.

Ich möchte gerne einen Vorschlag machen, wie man eine neue TV-L Tabelle aus meiner Sicht angemessen gestalten sollte, damit die Abstände wieder stimmen. Leistung muss sich lohnen und Führung auch!

Vorab folgende Angaben:

- Die Jahressonderzahlung ist für alle MA gleich und beträgt 100,00 Prozent
- Die Arbeitszeit ist für alle MA gleich und beträgt 39,00 Stunden pro Woche
- Es gibt ein neues Grundgehalt von 4.000 Euro in EG 9a, Erfahrungsstufe 1, was meine Referenzgröße ist
- Nur die Referenzgröße steht zukünftig zur Verhandlung, also der Eurowert!
- Es gibt nur noch 5 Erfahrungsstufen (ES), alle laufen jeweils 2 Jahre, sodass man nach 8 Jahren in Stufe 5 ist

EG 15Ü = 1. ES 180 %, 2. ES 190 %, 3. ES 200 %, 4. ES 210 %, 5. ES 220 %
EG 15 = 1. ES 170 %, 2. ES 180 %, 3. ES 190 %, 4. ES 200 %, 5. ES 210 %
EG 14 = 1. ES 160 %, 2. ES 170 %, 3. ES 180 %, 4. ES 190 %, 5. ES 200 %
EG 13 = 1. ES 150 %, 2. ES 160 %, 3. ES 170 %, 4. ES 180 %, 5. ES 190 %
EG 12 = 1. ES 140 %, 2. ES 150 %, 3. ES 160 %, 4. ES 170 %, 5. ES 180 %
EG 11 = 1. ES 130 %, 2. ES 140 %, 3. ES 150 %, 4. ES 160 %, 5. ES 170 %
EG 10 = 1. ES 120 %, 2. ES 130 %, 3. ES 140 %, 4. ES 150 %, 5. ES 160 %
EG 9b = 1. ES 110 %, 2. ES 120 %, 3. ES 130 %, 4. ES 140 %, 5. ES 150 %
EG 9a = 1. ES 100 %, 2. ES 110 %, 3. ES 120 %, 4. ES 130 %, 5. ES 140 %
EG 8 = 1. ES 95 %, 2. ES 100 %, 3. ES 105 %, 4. ES 110 %, 5. ES 115 %
EG 7 = 1. ES 90 %, 2. ES 95 %, 3. ES 100 %, 4. ES 105 %, 5. ES 110 %
EG 6 = 1. ES 85 %, 2. ES 90 %, 3. ES 95 %, 4. ES 100 %, 5. ES 105 %
EG 5 = 1. ES 80 %, 2. ES 85 %, 3. ES 90 %, 4. ES 95 %, 5. ES 100 %
EG 4 = 1. ES 75 %, 2. ES 80 %, 3. ES 85 %, 4. ES 90 %, 5. ES 95 %
EG 3 = 1. ES 70 %, 2. ES 75 %, 3. ES 80 %, 4. ES 85 %, 5. ES 90 %
EG 2Ü = 1. ES 65 %, 2. ES 70 %, 3. ES 75 %, 4. ES 80 %, 5. ES 85 %
EG 2 = 1. ES 60 %, 2. ES 65 %, 3. ES 70 %, 4. ES 75 %, 5. ES 80 %
EG 1 = 1. ES 55 %, 2. ES 60 %, 3. ES 65 %, 4. ES 70 %, 5. ES 75 %

Lesart: Jemand in EG 12, in  2. ES (Erfahrungsstufe 2) würde 4000 Euro mal 150 % erhalten, also 6.000 Euro.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Vorschlag diskutiert wird.

Cyrix, ist es dir möglich meinen Vorschlag finanziell zu berechnen? Was würde mein Vorschlag mehr kosten im Vergleich zur aktuellen Struktur? Dankeschön.

Kreativität ist der Schlüssel zum Diskurs.

Da ich keine Daten habe, wie sich das Personal in den jeweiligen Entgeltgruppen auf die einzelnen Stufen aufteilt (es ist nur das jeweilige Durchschnittsentgelt/ VZÄ bekannt; und natürlich das Entgelt in jeder einzelnen Stufe), kann ich das ganze nur annähern. Insofern habe ich das Modell auf zwei Stufen beschränkt (Stufe 2 und Endstufe) und dann die Anteile der VZÄ entsprechend ermittelt. Wenn man das macht, kommt für die Länder für das tarif-beschäftigte Personal eine Gesamtsumme an Personalkosten von ca. 51 Mrd. Euro/ Jahr heraus. (Die kolportierte Gewerkschaftsfoderung --  Lohnerhöhung um 12,5%, mindestens 600€ -- würde sich auf ca. 7,5 Mrd. Euro mehr belaufen.)

Deine Tabelle würde auf Personalkosten in Höhe von ca. 72 Mrd. Euro/ Jahr hinauslaufen. Für den Status Quo könnte man die Tabellenstruktur kostenneutral erhalten, indem man das Grundgehalt auf 2800€ absenkt. Problem: Dann hätte der EG 1/1ler einen Stundenlohn von 9,90€ (ohne Berücksichtigung der JSZ), also unterhalb des Mindestlohns. Eine der dem Gerücht über die Gewerkschaftsforderung gleichwertige Situation erhielte man mit einem Grundgehalt von ca. 3250€. Aber selbst dann wäre der Stundenlohn in der EG 1/1 nur bei 11,50€. Würde man die JSZ auf eine monatliche Ausschüttung umstellen, käme man dann zumindest auf 12,45€/h, was zumindest im nächsten Jahr noch den Mindestlohn geradeso überschreiten dürfte.

Da wäre meine Idee eine andere: Der neue Tarifvertrag TVL-MINT wird abgesplittet und führt eine ganz neue Tarifstruktur in E10-15 ein.

Damit könnten die hohen Gesamtenkosten vermieden werden und die Bezahlung im MINT Bereich Branchen- und Konkurrenzgerecht angepasst werden.

Der normale TVL verdient natürlich auch eine Erhöhung aber Beispiele wie der oben stehende Beitrag zeigt, dass diese nicht auf dem MINT Niveau erfolgen kann, da sonst die Gesamtsumme auf eine nicht tragbaren Betrag steigt.

Wann wird denn dann deine Tabelle TV-L MINT in einer Behörde angewendet? Nur für den konkreten Mitarbeiter oder für alle in einer ZB IT-Behörde?

Ist der Hausmeister an einer Grundschule auch ein T (Techniker)?
Ist ein Jäger auf einem Flughafen auch unter N (Naturwissenschaften) zu fassen?
Was machst du mit einer Kassenkraft im Museum, fällt die unters M (Mathematisch), weil sie die Eintrittspreise händisch ausrechnet und eine Rechnung per Quittungsblock aufschreibt (das Museum hat keine Kasse)?

Und was ist mit Peter der in der Zulassungststelle für die Kollegen die Urlaubsliste in Excel regelmäßig "programmiert", es steht eindeutig in seinem Stellenprofil. Fällt er dann als einziger Kollege ins I (Informatik) und kann von der MINT-Tabelle profitieren?

Wiegesagt nur E10-E15 wird da einbezogen, der Rest der Tabelle erhält die normale Erhöhung, da der ÖD dort schon oft auf oder über dem Durchschnitt bezahlt.

Eigentlich könnte es auch einen festen MINT Bonus tun aber ein solcher Bonus wird dann oft wieder nicht überall vergeben...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.09.2023 18:02
Einen MINT Bonus wird es in dieser Tarifrunde nicht geben. Dieses Jahr wird es eine überproportionale Erhöhung für di Stadtstaaten geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.09.2023 18:11
Oh, damit machst du dir bei unverschuldet Langzeitarbeitslosen keine Freunde — und nebenbei sicherst du auch nicht das Existenzminimum. Kann man machen, siehe USA. Ist nur nicht gerade das, was wir in Deutschland als Sozialstaat bzw. Soziale Marktwirtschaft bezeichnen würden…

Gerne dafür Einkaufsgutscheine etc. Dann hast du weiter den Sozialstaat aber weniger Anreize für Langzeitsrbeitslosigkeit. Die FDP hatte dies ja jetzt vorgeschlagen, fänd ich super. Kein Cash mehr - nur das Existenzminimum über Sachleistungen gesichert
Hatte wir alles, macht es aber eben auch teurer.
Und stigmatisiert die überwiegende Mehrheit derjenigen die unverschuldet, bzw. nur auf der "Durchreise" sind.
Denn bekanntermaßen sind nur eine Minderheit der Bürgergeldempfänger arbeitslose Erwerbsfähige und noch weniger davon sind Langzeitarbeitslose, die es sind, weil der Staat dafür einen Anreiz bietet.

Aber für dich scheinen BGler alle (oder zumindest mehrheitlich) faule SaufendeKippenRauchendeSofaschläfer zu sein, die sich dieses Leben bewusst ausgesucht haben und du leitest von diesem Menschenbild deine Forderungen ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 22.09.2023 18:14
Einen MINT Bonus wird es in dieser Tarifrunde nicht geben. Dieses Jahr wird es eine überproportionale Erhöhung für di Stadtstaaten geben.

Hast du da neure binfos bezueglich hamburgzulahe und so
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.09.2023 18:20
Hab ich im entsprechenden Thread unter „Allgemeines“ gepostet.
Vorweg werde ich aber mit der Nennung von konkreten Daten und Aktionsformen zurückhaltend sein. Auch mit internen Zahlen halte ich mich ein wenig zurück. Es sieht aber definitiv danach aus, dass die im Vorhinein mit der Bundesebene besprochenen Ziele, damit eine Stadtstaaten-Zulage überhaupt in der Bundestarifkommission verhandelt werden kann, nicht nur geknackt (bei Bremen, Berlin und Hamburg) sondern außerordentlich übertroffen worden (zumindest in Hamburg). 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 22.09.2023 19:00
Einen MINT Bonus wird es in dieser Tarifrunde nicht geben. Dieses Jahr wird es eine überproportionale Erhöhung für di Stadtstaaten geben.

Ist das nicht unfair für die Randgebiete dieser Stadtstaaten? Dann verdient ein Mitarbeiter vielleicht nur weniger Kilometer weiter in der nächsten Kommune bereits weniger für die gleiche Arbeit...

Wir dann noch schwerer für die Kommunen im Einzugsgebiet dieser Stadtstaaten Mitarbeiter zu werben, wenn es paar Kilometer weiter mehr Geld für gleiche Arbeit gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.09.2023 19:06
Zitat

Mal ein Beispiel der Bezahlung...
Sozialarbeiter, 7 Jahre Erfahrung, Jugendamt / ASD
TVöD: S 14, Stufe 4: 4292,99€ Grundgehalt + 220,-€ Inflationszahlung + 180,-€ SuE Zulage = 4.692,99€
TV-L: S 14, Stufe 3: 4109,21€ Grundgehalt

Differenz: 4.692,99€ - 4.109,21€ = 583,78€

Sorry, aber Nein. Eben nicht. Hier mal ein Zitat aus meinem Post aus o.g. Thread zur Hamburg-Zulage im Allgemeinen Bereich.

Die kommunalen Tätigkeiten, die sonst im TVöD sind, fallen in Hamburg und den anderen Stadtstaaten unter den TV-L und werden in der Regel deutlich schlechter vergütet.
Genau der Gegenteil ist der Fall. Wir schmieren in der Konkurrenz zu unseren Nachbargemeinden ordentlich ab. Bewerber von Außerhalb sagen nach eigentlich erfolgreichem Bewerbungsgespräch oft ab (kriege ich über den Personalrat mit). Gleichzeitig verabschiedet sich unser Personal ins Umland.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 22.09.2023 20:00
Zitat

Mal ein Beispiel der Bezahlung...
Sozialarbeiter, 7 Jahre Erfahrung, Jugendamt / ASD
TVöD: S 14, Stufe 4: 4292,99€ Grundgehalt + 220,-€ Inflationszahlung + 180,-€ SuE Zulage = 4.692,99€
TV-L: S 14, Stufe 3: 4109,21€ Grundgehalt

Differenz: 4.692,99€ - 4.109,21€ = 583,78€

Sorry, aber Nein. Eben nicht. Hier mal ein Zitat aus meinem Post aus o.g. Thread zur Hamburg-Zulage im Allgemeinen Bereich.

Die kommunalen Tätigkeiten, die sonst im TVöD sind, fallen in Hamburg und den anderen Stadtstaaten unter den TV-L und werden in der Regel deutlich schlechter vergütet.
Genau der Gegenteil ist der Fall. Wir schmieren in der Konkurrenz zu unseren Nachbargemeinden ordentlich ab. Bewerber von Außerhalb sagen nach eigentlich erfolgreichem Bewerbungsgespräch oft ab (kriege ich über den Personalrat mit). Gleichzeitig verabschiedet sich unser Personal ins Umland.

Dem Beispiel musst du aber den TVL Inflationsausgleich auch noch dazurechnen. Davon auszugeben, dass es den für den TVL dieses Jahr nicht gibt ist nicht realistisch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 22.09.2023 21:44
Was ist eigentlich mit Verdi los? Die haben auf dem letzten Bundeskongress so viel Unsinn beschlossen.

Abschaffung Steuerklasse III/V, weil Familien sonst mit unvorhergesehenen Belastungen durch die Nachzahlung überrascht werden? Eher ein kostenloser Kredit für den Staat.

Man hat schon länger das Gefühl, dass dort nichts mit Verstand beschlossen wird, die Außenwirkung steht über allem, obwohl es jeder mit einer halben Gehirnzelle durchschaut.

Kein Wunder, dass die Mitgliederzahl seit, man kann inzwischen sagen, Jahrzehnten im freien Fall ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.09.2023 22:28
Zitat

Mal ein Beispiel der Bezahlung...
Sozialarbeiter, 7 Jahre Erfahrung, Jugendamt / ASD
TVöD: S 14, Stufe 4: 4292,99€ Grundgehalt + 220,-€ Inflationszahlung + 180,-€ SuE Zulage = 4.692,99€
TV-L: S 14, Stufe 3: 4109,21€ Grundgehalt

Differenz: 4.692,99€ - 4.109,21€ = 583,78€

Sorry, aber Nein. Eben nicht. Hier mal ein Zitat aus meinem Post aus o.g. Thread zur Hamburg-Zulage im Allgemeinen Bereich.

Die kommunalen Tätigkeiten, die sonst im TVöD sind, fallen in Hamburg und den anderen Stadtstaaten unter den TV-L und werden in der Regel deutlich schlechter vergütet.
Genau der Gegenteil ist der Fall. Wir schmieren in der Konkurrenz zu unseren Nachbargemeinden ordentlich ab. Bewerber von Außerhalb sagen nach eigentlich erfolgreichem Bewerbungsgespräch oft ab (kriege ich über den Personalrat mit). Gleichzeitig verabschiedet sich unser Personal ins Umland.

Dem Beispiel musst du aber den TVL Inflationsausgleich auch noch dazurechnen. Davon auszugeben, dass es den für den TVL dieses Jahr nicht gibt ist nicht realistisch.

Klar kommt beim TV-L diese Tarifrunde noch was drauf. Aber für 2024 ist der Vergleichswert im Grundgehalt beim TVöD S14 Stufe 4 eben auch schon wieder 4740€ + 180€ SuE.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 22.09.2023 23:15
Was ist eigentlich mit Verdi los? Die haben auf dem letzten Bundeskongress so viel Unsinn beschlossen.

Abschaffung Steuerklasse III/V, weil Familien sonst mit unvorhergesehenen Belastungen durch die Nachzahlung überrascht werden? Eher ein kostenloser Kredit für den Staat.

Man hat schon länger das Gefühl, dass dort nichts mit Verstand beschlossen wird, die Außenwirkung steht über allem, obwohl es jeder mit einer halben Gehirnzelle durchschaut.

Kein Wunder, dass die Mitgliederzahl seit, man kann inzwischen sagen, Jahrzehnten im freien Fall ist.

Faktorverfahren bei Stkl. 4 sollte diese Befürchtungen abfedern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 22.09.2023 23:29
Eine Stadtstaatenzulage wäre unfair und empörend!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 22.09.2023 23:47
Nochmal um sich das vor Augen zu halten, als (dauerhafter) Bürgergeldempfänger:
- musst du mit dem Jobcenter kooperieren und angemessene Jobs annehmen
- es darf weiter sanktioniert werden
- man darf nur wenig Kapital besitzen und behalten bevor man in den Bezug geht
- du hast keine freie Wahl des Wohnortes und auch bei der Wohnung muss man Abstriche machen
- du wirst sozial Stigmatisiert - deine Kinder haben deutlich geringe Chancen


Dass Kinder in SGB II Bezug deutlich geringere Chancen haben halte ich für ein Gerücht. In Berlin ist vor einigen Jahren eine ganze Schulklasse nach New York (!) auf Klassenfahrt geflogen. Jobcenter hat ja gezahlt.
Weiteres Beispiel: Nachhilfeunterricht für 2 Kinder in 2 Hauptfächern. Kostet einen Arbeitnehmer mal eben locker einen Tausender im Monat. Kinder im SGB II Bezug: Jobcenter zahlt!
Wir haben das so erlebt:
Bürgergeldempfänger erschienen nicht zur Arbeit!
Bürgergeldempfänger können auf Kosten des Steuerzahlers Klagen gegen Entscheidungen deutscher Gerichte Einspruch einlegen..
Wir sehen immer mehr KFZ Kennzeichen mit BG und RO rumfahren..
Tja ihr jungen Bundesbürger.., die guten Zeiten sind leider vorbei..Ein Wirtschaftswunder wird es nicht mehr geben.
Haltet euer Geld zusammen.., spart unbedingt für die kommenden schlechten Jahre...
Harte Jahre kommen auf den Bundesbürger zu...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 23.09.2023 06:41
Was ist eigentlich mit Verdi los? Die haben auf dem letzten Bundeskongress so viel Unsinn beschlossen.

Abschaffung Steuerklasse III/V, weil Familien sonst mit unvorhergesehenen Belastungen durch die Nachzahlung überrascht werden? Eher ein kostenloser Kredit für den Staat.

Man hat schon länger das Gefühl, dass dort nichts mit Verstand beschlossen wird, die Außenwirkung steht über allem, obwohl es jeder mit einer halben Gehirnzelle durchschaut.

Kein Wunder, dass die Mitgliederzahl seit, man kann inzwischen sagen, Jahrzehnten im freien Fall ist.

Faktorverfahren bei Stkl. 4 sollte diese Befürchtungen abfedern.

Gibt es doch schon. Warum Wahlfreiheit einschränken? Damit man damit werben kann, etwas für Frauen zu tun, obwohl man letztlich nichts erreicht und den Arbeitnehmern eine Option wegnimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 23.09.2023 09:30
Beachtlich wie wirklich nichts von Ver.di nach draußen gelangt. Ich hätte schon erwartet, dass die Forderungen leaken würden. Der DBB lässt sich auch gar nicht in die Karten gucken, obwohl so viele regionale Konferenzen abgehalten wurden, hat sich niemand verplappert.

Ca. 2 Wochen nach Verkündung soll dann zum ersten Mal verhandelt werden. Ich denke nicht, dass der Arbeitgeber in der Zeit ein adäquates Gegenangebot vorbereiten kann…..ach ne, bei den ersten Verhandlung wird sowieso nicht miteinander diskutiert, sondern nur Schnittchen verputzt und gefragt, ob es  Frau und Kindern gut geht. /s

Ich hoffe, ver.di, dbb und DPolG fahren eine vereinte und konsequente Linie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 23.09.2023 10:04
Beachtlich wie wirklich nichts von Ver.di nach draußen gelangt. Ich hätte schon erwartet, dass die Forderungen leaken würden. Der DBB lässt sich auch gar nicht in die Karten gucken, obwohl so viele regionale Konferenzen abgehalten wurden, hat sich niemand verplappert.

Ca. 2 Wochen nach Verkündung soll dann zum ersten Mal verhandelt werden. Ich denke nicht, dass der Arbeitgeber in der Zeit ein adäquates Gegenangebot vorbereiten kann…..ach ne, bei den ersten Verhandlung wird sowieso nicht miteinander diskutiert, sondern nur Schnittchen verputzt und gefragt, ob es  Frau und Kindern gut geht. /s

Ich hoffe, ver.di, dbb und DPolG fahren eine vereinte und konsequente Linie.

Die Gewerkschaften sollten hier deutlich offensiver vorgehen und die Macht der Medien nutzen. War bereits vor etlichen Jahren ein Dauerthema bei Diskussionen. In Zeiten eines Arbeitnehmermarkts gilt es selbstbewusst und siegessicher anzutreten. Zumal der TVöD-Abschluss durchaus eine Vorlage bietet. Offenere Kommunikation und die gezielte Ansprache von Gruppen iwe dem MINT-Bereich wäre auch hilfreich, auch im Hinblick auf die Gewinnung von neuen Mitgliedern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.09.2023 11:01
Einen MINT Bonus wird es in dieser Tarifrunde nicht geben. Dieses Jahr wird es eine überproportionale Erhöhung für di Stadtstaaten geben.

Wie muss ich denn das jetzt verstehen? Bekommt dann am Ende ein Angestellter in Berlin für diesselbe Arbeit mehr Geld als beispielsweise in Leipzig?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 23.09.2023 11:09
Einen MINT Bonus wird es in dieser Tarifrunde nicht geben. Dieses Jahr wird es eine überproportionale Erhöhung für di Stadtstaaten geben.

Wie muss ich denn das jetzt verstehen? Bekommt dann am Ende ein Angestellter in Berlin für diesselbe Arbeit mehr Geld als beispielsweise in Leipzig?
Ja, aber Naja, in Berlin ist das durch die gesetzliche Hauptstadtzulage/Berlinzulage von 150€ ja eh schon der Fall.
Aber ja, das könnte in dieser Runde tarifiert werden, so dass es nicht mehr von Gutdünken der jeweiligen Regierung abhängt.

@öfföff
Was wäre daran denn unfair und empörend?
Das gleiche Arbeit zu gleichen Lohn führt ist ja wohl ein Mythos. Dafür gibt es zu viele unterschiedliche Tarifverträge, Tabellen und selbst bei gleicher Eingruppierung  im selben Tarifvertrag haben wir immer noch 6 Stufen. Nicht zu vergessen die ggf. Regionalen Zulagen. München zahlt ja auch einen wohnortabhängigen Zuschlag an seine Mitarbeiterschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 23.09.2023 11:12
Interessant das sich mittlerweile die Lesart durchzusetzen scheint das Ergebnis im TVöD sei schon recht ordentlich gewesen und ein guter Orientierungspunkt. Wenn verdi so in die Verhandlungen geht, dann gute Nacht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 23.09.2023 11:13
Wie klingen 9% mehr Gehalt zum 01.01.2024 zzgl. der Auszahlung des IA i.H.v. 3.000€ bei einer Laufzeit von 18 Monaten?

Könnte mir sowas realistisch vorstellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 23.09.2023 11:14
Interessant das sich mittlerweile die Lesart durchzusetzen scheint das Ergebnis im TVöD sei schon recht ordentlich gewesen und ein guter Orientierungspunkt. Wenn verdi so in die Verhandlungen geht, dann gute Nacht.
Für den TVL wäre dies in der Fläche ein sehr gutes Ergebnis. Im Durchschnitt hat der TVL aber auch nur einen Organisationsgrad von 3%. Von bundesweiten Streiks wie im Frühjahr im TVöD Gebuet ist hier auf Ver.di Seite nur zu träumen.
Daher ja auch der Strategische Wechsel auf Schwerpunkte…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.09.2023 11:42
Einen MINT Bonus wird es in dieser Tarifrunde nicht geben. Dieses Jahr wird es eine überproportionale Erhöhung für di Stadtstaaten geben.

Wie muss ich denn das jetzt verstehen? Bekommt dann am Ende ein Angestellter in Berlin für diesselbe Arbeit mehr Geld als beispielsweise in Leipzig?
Ja, aber Naja, in Berlin ist das durch die gesetzliche Hauptstadtzulage/Berlinzulage von 150€ ja eh schon der Fall.
Aber ja, das könnte in dieser Runde tarifiert werden, so dass es nicht mehr von Gutdünken der jeweiligen Regierung abhängt.

Na so lange das nicht zu Lasten der prozentualen Erhöhung für alle führt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 23.09.2023 17:19
Das glaube ich nicht. Damit wird Berlin lediglich der Weg geebnet im TV-L verbleiben zu können und das, wo doch die Landesregierung Verbesserungen hin zum TVÖD in Aussicht gestellt hatte. Ich vermute auch, dass dies lediglich für alle als zulässige Option eingeführt wird, ohne dass man damit gegen die Tarifgemeinschaft handeln würde. Und als kräftigen zusätzlichen Schluck würde ich die 150 Euro auch nicht gerade bezeichnen, andererseits besser als nichts…

Neben den Gehaltsverbesserungen wünschte ich mir auch mal eine Verbesserung bei den Vermögenswirksamenleistungen. 40 Euro wären promMonat möglich und wir dümpeln bei 6,65 Euro rum.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 23.09.2023 20:37
Das glaube ich nicht. Damit wird Berlin lediglich der Weg geebnet im TV-L verbleiben zu können und das, wo doch die Landesregierung Verbesserungen hin zum TVÖD in Aussicht gestellt hatte. Ich vermute auch, dass dies lediglich für alle als zulässige Option eingeführt wird, ohne dass man damit gegen die Tarifgemeinschaft handeln würde. Und als kräftigen zusätzlichen Schluck würde ich die 150 Euro auch nicht gerade bezeichnen, andererseits besser als nichts…

Neben den Gehaltsverbesserungen wünschte ich mir auch mal eine Verbesserung bei den Vermögenswirksamenleistungen. 40 Euro wären promMonat möglich und wir dümpeln bei 6,65 Euro rum.

Ich verstehe bis heute nicht warum ein Mitarbeiter in einer Landesbehörde für die gleiche Arbeit weniger verdienen soll als jemand in einer Bundesbehörde.

Dann kann man gleich sagen wir bezahlen alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst für gleiche Arbeit gleich und hat dann eine einheitliche gerechte Tabelle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.09.2023 21:58
Verstehst du auch nicht, warum jemand bei VW anders bezahlt wird als bei Audi? Oder erkennst du, dass verschiedene Arbeitgeber für die gleiche Tätigkeit durchaus verschieden entlohnen können und dürfen? Es steht jedem Arbeitnehmer frei, sich seinen Arbeitgeber entsprechend selbst zu suchen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 23.09.2023 23:14
Eben. Es sind nun mal 2 verschiedene Tarifverträge. Und zwar deshalb weil die TdL das damals so wollte. Wenn nun die Länder dadurch einerseits Geld gegenüber dem TVÖD sparen, aber immer noch so, dass Mitarbeiter nicht in großer Summe abwandern, dann haben sie ihr Ziel erreicht. Aus Sicht der AN ist das natürlich blöd, besonders wenn ein Wechsel der Tarifgruppe zunächst Abstriche bedeuten würden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Marie Kreutz am 24.09.2023 09:35
Ich persönlich rechne mit einem schlechteren Abschluss. TV-L ist nicht wirklich Streikfähig/willig. Zudem ist die Inflation vielleicht schon leicht gesunken bei Verhandlungsbeginn und die hohen Kosten durch Corona, Krieg, bla bla bla....kein Geld mehr da!!!!

Aber bin gespannt wie ein Flitzebogen  8)

Das selbe denke ich auch. Wir müssen wieder für alles Verständnis haben, Monate der Nullrunde sind nicht ausgeschlossen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.09.2023 09:38
Ich verstehe bis heute nicht warum ein Mitarbeiter in einer Landesbehörde für die gleiche Arbeit weniger verdienen soll als jemand in einer Bundesbehörde.

Dann kann man gleich sagen wir bezahlen alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst für gleiche Arbeit gleich und hat dann eine einheitliche gerechte Tabelle.
Gleiche Arbeit ist unter anderem bei unterschiedlichem Arbeitsort unterschiedliche wertvoll.

Ich verstehe bis heute nicht, warum der öD Angestellte in Mü genauso wenig verdienen soll wie der in Bautzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 24.09.2023 10:45
Warum sollte man dann im Dorf leben wollen, wenn man dort auch noch weniger verdient?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.09.2023 10:48
Das glaube ich nicht. Damit wird Berlin lediglich der Weg geebnet im TV-L verbleiben zu können und das, wo doch die Landesregierung Verbesserungen hin zum TVÖD in Aussicht gestellt hatte. Ich vermute auch, dass dies lediglich für alle als zulässige Option eingeführt wird, ohne dass man damit gegen die Tarifgemeinschaft handeln würde. Und als kräftigen zusätzlichen Schluck würde ich die 150 Euro auch nicht gerade bezeichnen, andererseits besser als nichts…

Wobei die Initiative ja ursprünglich aus Hamburg aus ausgeht und Berlin einfach mit den Zug gesprungen ist.
Ziel ist es natürlich auch eine höherZulage durchzusetzen. Eher so 400€
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.09.2023 11:43
Warum sollte man dann im Dorf leben wollen, wenn man dort auch noch weniger verdient?
Dafür gibt es genauso viele Gründe, wie man in einer Großstadt leben will.

Es geht aber darum, dass an unterschiedlichen Orten die Leute billiger zu bekommen sind als an anderen Orten.
Hängt halt vom lokalem Arbeitsmarkt ab, aber den gibt es wohl in der Sichtweise des öD nicht.
Alles gleich, egal wo.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 24.09.2023 11:54
Ich persönlich rechne mit einem schlechteren Abschluss. TV-L ist nicht wirklich Streikfähig/willig. Zudem ist die Inflation vielleicht schon leicht gesunken bei Verhandlungsbeginn und die hohen Kosten durch Corona, Krieg, bla bla bla....kein Geld mehr da!!!!

Aber bin gespannt wie ein Flitzebogen  8)

Das selbe denke ich auch. Wir müssen wieder für alles Verständnis haben, Monate der Nullrunde sind nicht ausgeschlossen.

Ab März 24 hat der TVöD einschließlich JSZ zum Beispiel in EG12 einen Vorsprung von rund 12 Prozent gegenüber derzeitigem TV-L in EG12. Erfolgt beim TV-L daher keine signifikante Verbesserung, werden gerade Leistungsträger aus Mangelberufen sicherlich vermehrt eine neue Beschäftigung suchen. Zu verlockend sind mittlerweile die Abwerbeversuche auch aus anderen Teilen des ÖD. Was bisher häufig noch hält sind oft interessante Aufgaben und Projekte. Diese gibt es aber auch woanders.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.09.2023 13:00


Ab März 24 hat der TVöD einschließlich JSZ zum Beispiel in EG12 einen Vorsprung von rund 12 Prozent gegenüber derzeitigem TV-L in EG12. Erfolgt beim TV-L daher keine signifikante Verbesserung, werden gerade Leistungsträger aus Mangelberufen sicherlich vermehrt eine neue Beschäftigung suchen. Zu verlockend sind mittlerweile die Abwerbeversuche auch aus anderen Teilen des ÖD. Was bisher häufig noch hält sind oft interessante Aufgaben und Projekte...

... und der geringere Fahrtweg zur Arbeit, das sich gerade im Bau befindliche Haus, die Geburt des Kindes, die Schwiegermutter muß gepflegt werden usw.

Nicht,  dass ich falsch verstanden werde; alles gute Gründe ,um eben nicht zu wechseln. Aber man kann eben nicht alles haben ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 14:00

Ab März 24 hat der TVöD einschließlich JSZ zum Beispiel in EG12 einen Vorsprung von rund 12 Prozent gegenüber derzeitigem TV-L in EG12. Erfolgt beim TV-L daher keine signifikante Verbesserung, werden gerade Leistungsträger aus Mangelberufen sicherlich vermehrt eine neue Beschäftigung suchen. Zu verlockend sind mittlerweile die Abwerbeversuche auch aus anderen Teilen des ÖD. Was bisher häufig noch hält sind oft interessante Aufgaben und Projekte. Diese gibt es aber auch woanders.


EG12 der IG Metall in 2023 beträgt 5.871 € Stufe A und Stufe B 6.122 € (nach 18 Monaten Betriebszugehörigkeit)
Der max. 13. Monatsgehalt liegt bei 55 % des jeweiligen Gehaltes (mind. 36 Monaten Betriebszugehörigkeit).
Die 1-2 Jahresverträge haben 35 - 45 % des jeweiligen Gehalts und sind inzw. mit Projektarbeitsvertrag auf Zeit nicht selten.

EG12 des TV-L    3774.86   4040.88   4604.26   5098.93   5737.87   5910.00
und die JSZ bei ca. 45%

Da es im Sinne vom ÖD ist (gerade der Länder mit den Hochschulen), die Jungwissenschaftler in Scharen in die PW zu bekommen, sind die unteren eindeutig niedriger bezahlten Stufen gut nachvollziehbar und m.M. nach gerechtfertigt, da die MINTler noch "weiter ausgebildet" werden, wenn sie an den Hochschulen mit Zeitverträgen arbeiten.

Nach 6 Jahren im TV-L sind es bereits ca. 5100 und wer dann noch bleibt, hat mit Stufe 6 einen Gehalt im ÖD der nicht erwähnenswert weit weg von den Gehältern der Metaller liegt, dafür aber Freiheiten... meine Kommilitonen können davon nur träumen.

Übrigens fängt ein Master-Ing. in Metaller-Bereich in der Regel nicht mit EG12 an und es ist inzw. so, dass für eine MINT-Stelle in der Industrie 5 Einsteiger mit  Trainee-Verträgen auf 2 Jahren zum Mindestlohn  (1800 -2100 €) eingestellt werden. Davon werden dann 2-3 mit Zeitverträgen in Projekten mit EG 11 übernommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 24.09.2023 14:22
Was hat die IG Metall mit dem Vergleich zwischen TVÖD und TV-L zu tun? Im übrigen mit dem Unterschied dass für Ingenieure bei IG Metall eher die Entgeltgruppen 12-14 in Frage kommen. Beim TV-L eher 10-12 für viele Ingenieure. Die Differenz zwischen TVÖD und TV-L bei Tabelle und JSZ muss signifikant vermindert werden. Gerade in Mangelberufen wie MINT...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 14:41
Mit dem allgemeinen Vgl. zw. bereits abgeschlossenem TVÖD und den noch zu verhandelndem TV-L nichts und es wird ein Ergebnis um den TVÖD irgendwo werden - MINT nicht extra berücksichtigt. Das kannst Du noch so oft....

Aber es geht um u.a. Deinmantaartiges MINT mit ÖD-mies-bezahlt versus PW-Spitzenverdienste



... werden gerade Leistungsträger aus Mangelberufen sicherlich vermehrt eine neue Beschäftigung suchen. Zu verlockend sind mittlerweile die Abwerbeversuche auch aus anderen Teilen des ÖD. Was bisher häufig noch hält sind oft interessante Aufgaben und Projekte. Diese gibt es aber auch woanders.

oder deutlicher

Wir erhalten bei uns als Ingenieure passive und teils sehr aktive Abwerbeversuche, gilt auch für unsere Kollegen mit 50+ zum Teil noch. Diese werden auch dankbar von anderen Ämtern, Behörden, Hochschulen, öffentlichen Einrichtungen diverser Fachrichtungen, großen renommierten Betrieben und kleinen Firmen genommen. Darüberhinaus suchen auch andere interessantere ÖD-Betriebe wie Stadtwerke mit TV-V regelmäßig MINT-Personal. Einige gehen z.B. auch in eine selbstständige Gutachtertätigkeit und verdienen mit etwas Geschick das Doppelte.

Das zieht sich durch den ganzen thread und ist m.M. nach einfach falsch!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 14:46
Was hat die IG Metall mit dem Vergleich zwischen TVÖD und TV-L zu tun? Im übrigen mit dem Unterschied dass für Ingenieure bei IG Metall eher die Entgeltgruppen 12-14 in Frage kommen. Beim TV-L eher 10-12 für viele Ingenieure. Die Differenz zwischen TVÖD und TV-L bei Tabelle und JSZ muss signifikant vermindert werden. Gerade in Mangelberufen wie MINT...

Wie viel verdient man in EG14 im IG-Metall-Tarif bitte in Bayern, Hessen, Berlin, Niedersachsden etc?
Und bevor es ein Missverständnis gibt: ich habe den finanziell höchsten IG-Metall-Tarif für EG12 mit Bayern gewählt. Auch im IG-Metall-Tarif gibt es nach den Ländern entsprechende Abschlüsse.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 14:54
@aktienprimus

Eigentlich hast Du recht: ich sollte die Abschlüsse in EG 12 von
   
Metall- und Elektro 2024    ab 01.05                                                                      6.065 €         6.324 €   
mit TV-ÖD Bund      2024       4170.32        4581.34       5061.67      5594.63       6220.01     6516.74

vergleichen.


Es mag für die Anfänger in dem MINT-Berufen mit 5 Jahren Studium unbefriedigend sein mit € 3775 (TV-L 2023 EG12/1) einzusteigen, wenn ein Meister im Handwerk, der seit 15 Jahre im TV-L arbeitet, mit € 4424 (TV-L 2023 EG9b/6 - mit etwas Glück)  nach Hause geht.
Wenn man länger als MINTler bereits beim Staat arbeitet, versteht man das im Normalfall und wertschätzt die Arbeit des Meisters.

Hier wird immer wieder behauptet, dass die Erhöhungen so ab EG 10 und aufwärts immer auf Kosten der unteren EG gewesen wäre und es Zeit wäre, dass die oberen mal mehr abbekommen müssten.
Fakt ist, dass die Verantwortlichkeit in der PW gegenüber dem ÖD wesentlich höher ist, aber di eBezahlung in der Regel sich nicht wesentlich unterscheidet (siehe Vgl. Tarife im ÖD mit Metaller-Tarif Bayern am Bsp. EG12)


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.09.2023 15:15
Wie viel verdient man in EG14 im IG-Metall-Tarif bitte in Bayern, Hessen, Berlin, Niedersachsden etc?
Und bevor es ein Missverständnis gibt: ich habe den finanziell höchsten IG-Metall-Tarif für EG12 mit Bayern gewählt. Auch im IG-Metall-Tarif gibt es nach den Ländern entsprechende Abschlüsse.
Ein Metaller verdient soviel wie er aushandelt, minimal das was der Tarif hergibt.

Ein gedanklicher Fehler ist, den Tarif als Obergrenze zu sehen:
Denn die AG im IG-Metall-Tarif dürfen, können und machen es auch: Sie zahlen übertariflich, dort wo sie sonst keinen AN bekommen.

Und wenn du es als falsch ansiehst, dass aufgrund der Bezahlung im öD wir mehr Schwierigkeiten haben gute Bewerber im Bereich EG12/13 (also Master/Ings..) für uns zu gewinnen, dann erzähl mir doch mal woran es dann liegt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 15:17
Das ist mir bekannt.
Aber so schlecht, wie z.T. die TB im ÖD verhandeln...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 15:33
Und wenn du es als falsch ansiehst, dass aufgrund der Bezahlung im öD wir mehr Schwierigkeiten haben gute Bewerber im Bereich EG12/13 (also Master/Ings..) für uns zu gewinnen, dann erzähl mir doch mal woran es dann liegt.

Wir haben massiveste Probleme Mitarbeiter im MINT-Bereich zu finden. Oft null Bewerber auf MINT-Berufe (trotz EG 12 statt 11 wie bei einigen anderen Standorten). Auch bei mehrmaliger Ausschreibung nicht. Bei Stellen im Bereich Verwaltung bzw. nichttechnischen Bereich werden wir dagegen mit Bewerbungen quasi überrollt. Das sollte insgesamt zu denken geben....
War am Anfang bei uns auch so, dann wurden die Ausschreibungen gepimpt und entsprechend (gegen Geld) platziert und es ist besser geworden, so dass wir durchaus (wenige, aber dennoch) Bewerber haben.


Was den nun @MoinMoin?
Ist es in Eurem Bereich möglich oder nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 24.09.2023 15:39
Der "ÖD" bekommt die Mitarbeiter, die er verdient. Falls sich dann doch mal bessere Arbeitskräfte dort hin verirren, folgt nach der obligatorischen Desillusionierungsphase entweder die Kündigung oder eine Anpassung an den Status Quo, sprich der Mitarbeiter passt sich seinem trägen demotivierten Umfeld an.

Ich kann mich daher nur wiederholen: Sucht euch ordentliche Nebeneinkunftsquellen und wechselt ggf. in Teilzeit. Auf ordentliche Tarifergebnisse darf man doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr hoffen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 15:52
Und genau das ist der Unterschied zur PW @Tagelöhner
Bei fast gleichen Bezügen kann sich der ÖDler aussuchen, wie er agiert: träge oder motiviert, leistungsorientiert oder sich vor der Verantwortung herumdrückend ... Das ist in der PW um einiges schwieriger. Auch Nebeneinkunftsquellen dürften für den wissenschaftl.  Mittelbau im ÖD um einiges einfacher sein als in der PW.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 24.09.2023 16:34
Die Frage bleibt: Was hat das alles mit dem Fakt zu tun, dass der TVöD ab März 2024 zum Beispiel in EG12 einschließlich JSZ rund 12 Prozent voraus ist zum gegenwärtigen TV-L? Und soweit ich mich erinnere,  geht es hier konkret ums Thema Tarifrunde TV-L 2023....

Daher auch der Wunsch nach signifikanten Steigerungen. Wir finden derzeit so gut wie keine MINT Kräfte mehr, allenfalls Kollegen die noch 2-3 Jahre zur Rente haben oder nach einem Jahr wieder weiterziehen. Daher braucht es auch innerhalb des TV-L attraktive Bedingungen. Das schließt auch die Thematik JSZ mit ein. Im übrigen: Es steht anderen Forumsteilnehmern frei eigene Gewichtung bei Beiträgen zu setzen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 24.09.2023 16:41
Mindestens 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle zum 01.03.24 einschließlich JSZ und gleiche Laufzeit. Keine Pauschalen. Von mir aus Staffelung der Inflationsprämie: Bis EG 8 oder 9 dann 3000 €, dann bis EG 12 gibt es 2500 € und darüber 2000 €. Bringt mehr Soforthilfe für kleine und mittlere Entgeltgruppen. Obere Entgeltgruppen erhalten endlich eine dem TVöD ebenbürtig Bezahlung.

Hier nochmal mein letzter Vorschlag. Inwieweit das Nicht-MINT Berufe oder untere bzw. Mittlere Entgeltgruppen benachteiligt erschließt mir nicht....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 16:41
Laut ver.di sind es rund 10,5 % Unterschied zw. TVÖD und  TV-L.
und die werden m.M. nach auch vom TV-L geringfügig mehr oder weniger bedient werden.

Es wird auch im TV-L "eine Sonderbehandlung der MINT bzw. oberen EGs" wie im TVÖD geben  8)

@aktienprimus
Keine EG14 im IG-Metall-Tarif Bayern gefunden?

Im übrigen mit dem Unterschied dass für Ingenieure bei IG Metall eher die Entgeltgruppen 12-14 in Frage kommen. Beim TV-L eher 10-12 für viele Ingenieure. ....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 24.09.2023 16:45
Worauf bezogen? Durchschnitt?  Bei EG 12/6 einschließlich JSZ rund 12 Prozent als Beispiel....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 24.09.2023 16:49
Es wird auch im TV-L "eine Sonderbehandlung der MINT bzw. oberen EGs" wie im TVÖD geben  8)

Na, hoffentlich nicht...  :o

https://de.wikipedia.org/wiki/Sonderbehandlung
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 24.09.2023 16:52
Es wird auch im TV-L "eine Sonderbehandlung der MINT bzw. oberen EGs" wie im TVÖD geben  8)

Na, hoffentlich nicht...  :o

https://de.wikipedia.org/wiki/Sonderbehandlung

Wenn man in dem Sprachchargon der NS-Zeit zu Hause ist, kann man aus "Extrawurst" richtig was basteln  8)

Und jetzt noch viel Vergnügen beim "Spielchen spielen"  :P
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 24.09.2023 19:09
Der "ÖD" bekommt die Mitarbeiter, die er verdient. Falls sich dann doch mal bessere Arbeitskräfte dort hin verirren, folgt nach der obligatorischen Desillusionierungsphase entweder die Kündigung oder eine Anpassung an den Status Quo, sprich der Mitarbeiter passt sich seinem trägen demotivierten Umfeld an.

Würde ich widersprechen. Sicherlich gibt es genau dein Beispiel aber ich kenne auch wirklich eine Menge an Kollegen, welche quer durch alle Abteilungen durch ihren persönlichen Einsatz Dinge voran bringen und das (Bundes)Land am laufen halten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 04:11
Und wenn du es als falsch ansiehst, dass aufgrund der Bezahlung im öD wir mehr Schwierigkeiten haben gute Bewerber im Bereich EG12/13 (also Master/Ings..) für uns zu gewinnen, dann erzähl mir doch mal woran es dann liegt.

Wir haben massiveste Probleme Mitarbeiter im MINT-Bereich zu finden. Oft null Bewerber auf MINT-Berufe (trotz EG 12 statt 11 wie bei einigen anderen Standorten). Auch bei mehrmaliger Ausschreibung nicht. Bei Stellen im Bereich Verwaltung bzw. nichttechnischen Bereich werden wir dagegen mit Bewerbungen quasi überrollt. Das sollte insgesamt zu denken geben....
War am Anfang bei uns auch so, dann wurden die Ausschreibungen gepimpt und entsprechend (gegen Geld) platziert und es ist besser geworden, so dass wir durchaus (wenige, aber dennoch) Bewerber haben.


Was den nun @MoinMoin?
Ist es in Eurem Bereich möglich oder nicht?
Möglich, unnötig schwierig und leider immer häufiger wegen der Grenzen, die das Tarifsystem uns gibt, wird nicht der Platz 1 Kandidat gewonnen (trotz Einsatz von förderlicher Zeiten und 16.5)
und die Bewerberlage ist da eben durch den schlechten monetären Ruf des TV schlechter als nötig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 06:51
Das ist mir bekannt.
Aber so schlecht, wie z.T. die TB im ÖD verhandeln...
Die AG im öD sind idR nicht befugt üT oder aT zu verhandeln.
Also kann der TB im öD nur 16.5 und förderliche Zeiten verhandeln.

Wenn also ein Berufsanfänger mit 60T€ ins Gespräch geht, ist der öD halt raus,
weil das kann der AG tariflich nicht bieten.

Und diverse Bewerber bewerben sich aufgrund der Geschichten, die sie hören, eben erst gar nicht.
Also 10 Jahre Berufserfahrung nicht anzuerkennen, Einstiegsgehalt ING 45T€ etc.

Ich gebe dir absolut Recht, das der Druck als IGM AN idR wesentlich höher ist als im öD
(eigene Erfahrung) und man muss halt Menschen finden, die das Wissen und mit dem monetär weniger zufrieden sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.09.2023 07:51
Das ist mir bekannt.
Aber so schlecht, wie z.T. die TB im ÖD verhandeln...
Die AG im öD sind idR nicht befugt üT oder aT zu verhandeln.
Also kann der TB im öD nur 16.5 und förderliche Zeiten verhandeln.



Du nennst doch auch schon gebetsmühlenartig die Werkzeuge, die aber wenig Anwendung finden. Muss sich der ÖD wohl erst dran gewöhnen, dass "verhandeln" notwendig wird. In ein bis zwei Jahrzehnten dann ;)

Berufsanfänger müssen auch in der PW feststellen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Ein frischgebackener Master, der einen Einstiegsgehalt von 70T/Jahr in die Runde beim BW-Gespräch wirft, löst bei einem mir bekannten, sehr soliden Unternehemen im Hochlohnland BW Irritationen aus und kann weiter suchen.

Egal!
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 25.09.2023 08:11
Die Gehälter im MINT-Bereich sind in vielen Bereichen in D ein Problem. Und nicht nur da. Wurde hier aber auch schon diskutiert. Das ist ja mit ein Grund, warum gerade viele gut qualifizierte D den Rücken kehren und zum Beispiel ihr Glück in der Schweiz suchen. Gute Fachkräfte kommen vermehrt nicht zu uns sondern verlassen das Land. Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen hat Schwierigkeiten offene Stellen hinreichend zu besetzen. Die Kaufkraft schwindet, Abgabenlast auf sehr hohem Niveau und die Reallohnentwicklung ist schlecht. Gibt viele Gründe....

Wichtig ist dass der TV-L mit dem TVöD Schritt hält. Um wenigstens im intern Wettbewerb des ÖD noch halbwegs Schritt halten zu können. Wie bereits erwähnt beträgt ab März 24 exemplarisch in EG12 der Abstand mit JSZ über 12 Prozent. Hier muss also ein gutes Verhandlungsergebnis her. Auch bei Kollegen mit Berufserfahrung sehe ich Nachholbedarf wie zum Beispiel bei der erst vor wenigen Jahren eingeführten Stufe 6 für höhere Entgeltgruppen die bisher nicht weiter optimiert wurde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 08:20
Das ist mir bekannt.
Aber so schlecht, wie z.T. die TB im ÖD verhandeln...
Die AG im öD sind idR nicht befugt üT oder aT zu verhandeln.
Also kann der TB im öD nur 16.5 und förderliche Zeiten verhandeln.



Du nennst doch auch schon gebetsmühlenartig die Werkzeuge, die aber wenig Anwendung finden. Muss sich der ÖD wohl erst dran gewöhnen, dass "verhandeln" notwendig wird. In ein bis zwei Jahrzehnten dann ;)

Berufsanfänger müssen auch in der PW feststellen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Ein frischgebackener Master, der einen Einstiegsgehalt von 70T/Jahr in die Runde beim BW-Gespräch wirft, löst bei einem mir bekannten, sehr soliden Unternehemen im Hochlohnland BW Irritationen aus und kann weiter suchen.

Egal!
Ja ich nenne sie und nutze sie und habe damit zumindest ein wenig Erfolg.
Es reicht aber immer weniger als Konstrukt, deswegen nenne ich gebetsmühlenartig, die notwendigen Änderungen am TV, damit die willigen AGs es machen können.
(Alternative, sie kriegen ein feuerfrei für aT oder üT Verhandlungen)

Das gelabere, ich kenne jemanden der 6 stellig verdient, halte ich auch nur für ein Randthema, daher bleibe ich dabei, wenn man Einsteigern, die Stufe 3/4 anbieten kann und Menschen mit einiger Berufserfahrung die Stufe 6 (evtl. + 20% S2, nach Bewährung), dann kann man in den meisten Gebieten mithalten, sofern man die Menschen erwischt, die auch wissen, das sie im öD eine andere Arbeitsbelastung haben / Kindererziehung besser organisieren können oder so wie ich, auf die alten Tage noch mal was gestallten wollen ohne Stress zu haben und Geld nicht mehr die entscheidende Rolle spielt bei der Auswahl.

Aber der Ruf, was das monetäre angeht ist total im Keller und darum wird sich zT nicht beworben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 25.09.2023 08:30
Das ist mir bekannt.
Aber so schlecht, wie z.T. die TB im ÖD verhandeln...
Die AG im öD sind idR nicht befugt üT oder aT zu verhandeln.
Also kann der TB im öD nur 16.5 und förderliche Zeiten verhandeln.



Du nennst doch auch schon gebetsmühlenartig die Werkzeuge, die aber wenig Anwendung finden. Muss sich der ÖD wohl erst dran gewöhnen, dass "verhandeln" notwendig wird. In ein bis zwei Jahrzehnten dann ;)

Berufsanfänger müssen auch in der PW feststellen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Ein frischgebackener Master, der einen Einstiegsgehalt von 70T/Jahr in die Runde beim BW-Gespräch wirft, löst bei einem mir bekannten, sehr soliden Unternehemen im Hochlohnland BW Irritationen aus und kann weiter suchen.

Egal!
Ja ich nenne sie und nutze sie und habe damit zumindest ein wenig Erfolg.
Es reicht aber immer weniger als Konstrukt, deswegen nenne ich gebetsmühlenartig, die notwendigen Änderungen am TV, damit die willigen AGs es machen können.
(Alternative, sie kriegen ein feuerfrei für aT oder üT Verhandlungen)

Das gelabere, ich kenne jemanden der 6 stellig verdient, halte ich auch nur für ein Randthema, daher bleibe ich dabei, wenn man Einsteigern, die Stufe 3/4 anbieten kann und Menschen mit einiger Berufserfahrung die Stufe 6 (evtl. + 20% S2, nach Bewährung), dann kann man in den meisten Gebieten mithalten, sofern man die Menschen erwischt, die auch wissen, das sie im öD eine andere Arbeitsbelastung haben / Kindererziehung besser organisieren können oder so wie ich, auf die alten Tage noch mal was gestallten wollen ohne Stress zu haben und Geld nicht mehr die entscheidende Rolle spielt bei der Auswahl.

Aber der Ruf, was das monetäre angeht ist total im Keller und darum wird sich zT nicht beworben.

Ich würd sagen das Thema ein AN beim ÖD hat weniger Arbeit als einer in der Privatwirtschaft dreht sich aber momentan zumindest im MINT Bereich weil: Weniger Bewerber --> Mehr offene Stellen --> Mehr Arbeitsbelastung für die verbliebenden Mitarbeiter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 25.09.2023 08:40
Das gelabere, ich kenne jemanden der 6 stellig verdient, halte ich auch nur für ein Randthema, daher bleibe ich dabei, wenn man Einsteigern, die Stufe 3/4 anbieten kann und Menschen mit einiger Berufserfahrung die Stufe 6 (evtl. + 20% S2, nach Bewährung), dann kann man in den meisten Gebieten mithalten, sofern man die Menschen erwischt, die auch wissen, das sie im öD eine andere Arbeitsbelastung haben / Kindererziehung besser organisieren können oder so wie ich, auf die alten Tage noch mal was gestallten wollen ohne Stress zu haben und Geld nicht mehr die entscheidende Rolle spielt bei der Auswahl.

Aber genau DAS soll doch eigentlich nicht sein. Wieso gibt es ein diffiziles Tarifsystem, wenn man es nach Bedarf und Nase übergehen kann. Ein "Anfänger" startet halt in der 1, bringst du Berufserfahrung mit vielleicht in der 3, mit ganz viel good will in der 4. Sich den supererfahrenen Spezialisten zu "angeln" und dann die 5 oder 6 zu geben mag noch ok sein - aber wirklich gut ist es auch nicht, eine gehaltliche Weiterentwicklung ist dann kaum möglich.

Eigentlich müsste man am Tarifsystem selber etwas ändern. Genau wissen was es besser machen würde, tue ich aber auch nicht. Die Jahresringe sind aber z.B. etwas, was es woanders kaum noch gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.09.2023 08:51
Die Gehälter im MINT-Bereich sind in vielen Bereichen in D ein Problem. Und nicht nur da. Wurde hier aber auch schon diskutiert. Das ist ja mit ein Grund, warum gerade viele gut qualifizierte D den Rücken kehren und zum Beispiel ihr Glück in der Schweiz suchen. Gute Fachkräfte kommen vermehrt nicht zu uns sondern verlassen das Land. Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen hat Schwierigkeiten offene Stellen hinreichend zu besetzen. Die Kaufkraft schwindet, Abgabenlast auf sehr hohem Niveau und die Reallohnentwicklung ist schlecht. Gibt viele Gründe....

Wichtig ist dass der TV-L mit dem TVöD Schritt hält. Um wenigstens im intern Wettbewerb des ÖD noch halbwegs Schritt halten zu können. Wie bereits erwähnt beträgt ab März 24 exemplarisch in EG12 der Abstand mit JSZ über 12 Prozent. Hier muss also ein gutes Verhandlungsergebnis her. Auch bei Kollegen mit Berufserfahrung sehe ich Nachholbedarf wie zum Beispiel bei der erst vor wenigen Jahren eingeführten Stufe 6 für höhere Entgeltgruppen die bisher nicht weiter optimiert wurde.

Aber damit schreibst Du doch schon, dass die Gehälter nicht unbedingt alleine Problem des ÖD sind, sondern auch die PW in D Probleme hat Stellen zu besetzten. Wir haben zu wenig nachwuchs und wenn ich jetzt sehe, was an Ex-Flüchtlingen in den verkauf/die Pflege/den Serviceberech reindrückt...wir sollten uns endlich mal bequemen Flüchtlinge bildungtechnisch zu fördern anstatt sie in irgewndwelchen Heimen versauern zu lasssen.

Und ja, es war schon immer so, dass in D ausgebildet/studiert wurde und dann im Ausland gearbeitet wurde. Durch die Globalisierung hat sich das m.M. nach noch verstärkt. Ist ja auch o.K.
Ich habe auch einige Kollegen aus dem Ausland.

Und Thema Schweiz: zahlt zwar besser, hat aber auch höhere Lebenskosten und persönlich finde ich es nicht erstrebenswert als Ausländer in der Schweiz zu arbeiten - auch nicht mit dt. Pass. Mit einem auskömmlichen Einkommen in der Schweiz leben... ja, wäre nett, aber so ein dickes Bankkonto haben die wenigsten  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.09.2023 09:01
Das gelabere, ich kenne jemanden der 6 stellig verdient, halte ich auch nur für ein Randthema, daher bleibe ich dabei, wenn man Einsteigern, die Stufe 3/4 anbieten kann und Menschen mit einiger Berufserfahrung die Stufe 6 (evtl. + 20% S2, nach Bewährung), dann kann man in den meisten Gebieten mithalten, sofern man die Menschen erwischt, die auch wissen, das sie im öD eine andere Arbeitsbelastung haben / Kindererziehung besser organisieren können oder so wie ich, auf die alten Tage noch mal was gestallten wollen ohne Stress zu haben und Geld nicht mehr die entscheidende Rolle spielt bei der Auswahl.

Aber genau DAS soll doch eigentlich nicht sein. Wieso gibt es ein diffiziles Tarifsystem, wenn man es nach Bedarf und Nase übergehen kann. Ein "Anfänger" startet halt in der 1, bringst du Berufserfahrung mit vielleicht in der 3, mit ganz viel good will in der 4. Sich den supererfahrenen Spezialisten zu "angeln" und dann die 5 oder 6 zu geben mag noch ok sein - aber wirklich gut ist es auch nicht, eine gehaltliche Weiterentwicklung ist dann kaum möglich.

Eigentlich müsste man am Tarifsystem selber etwas ändern. Genau wissen was es besser machen würde, tue ich aber auch nicht. Die Jahresringe sind aber z.B. etwas, was es woanders kaum noch gibt.


Naja, wenn Du mit 25/30 Jahren  im ÖD anfängst und mit 40/45 in der letzten Stufe angelangt bist und noch 25/30 Jahre vor Dir hast muss es schon ein verdammt guter Job sein, im ÖD weiterzumachen. Aber die Demotivation stellt sich bei solanger Durststrecke sehr wahrscheinlich bei den meisten früher oder später ein.

Wie kann man dem begegnen:  es wird m.M. nach viel zu wenig im MINT-Berech gefördert. Interne Weiterbildung, die mit höheren EGs beantwortet wird, gibt es m.M. nach nur im Verwaltungsbereich. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 10:24
Ich würd sagen das Thema ein AN beim ÖD hat weniger Arbeit als einer in der Privatwirtschaft dreht sich aber momentan zumindest im MINT Bereich weil: Weniger Bewerber --> Mehr offene Stellen --> Mehr Arbeitsbelastung für die verbliebenden Mitarbeiter.
Es geht doch nicht um das weniger oder mehr an Arbeit, sondern um die (mentale) Belastung.
Wenn im öD was schief geht, fällt in China ein Sack Reis um.
Wenn in der pW was schief geht, dann fällt die nächste Lohnzahlung oder mindestens der Bonus aus.

Ist im öD ein reines AG Problem, in der pW eben schneller und stärker auch ein AN Problem
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 25.09.2023 10:28
Das gelabere, ich kenne jemanden der 6 stellig verdient, halte ich auch nur für ein Randthema, daher bleibe ich dabei, wenn man Einsteigern, die Stufe 3/4 anbieten kann und Menschen mit einiger Berufserfahrung die Stufe 6 (evtl. + 20% S2, nach Bewährung), dann kann man in den meisten Gebieten mithalten, sofern man die Menschen erwischt, die auch wissen, das sie im öD eine andere Arbeitsbelastung haben / Kindererziehung besser organisieren können oder so wie ich, auf die alten Tage noch mal was gestallten wollen ohne Stress zu haben und Geld nicht mehr die entscheidende Rolle spielt bei der Auswahl.

Aber genau DAS soll doch eigentlich nicht sein. Wieso gibt es ein diffiziles Tarifsystem, wenn man es nach Bedarf und Nase übergehen kann. Ein "Anfänger" startet halt in der 1, bringst du Berufserfahrung mit vielleicht in der 3, mit ganz viel good will in der 4. Sich den supererfahrenen Spezialisten zu "angeln" und dann die 5 oder 6 zu geben mag noch ok sein - aber wirklich gut ist es auch nicht, eine gehaltliche Weiterentwicklung ist dann kaum möglich.

Eigentlich müsste man am Tarifsystem selber etwas ändern. Genau wissen was es besser machen würde, tue ich aber auch nicht. Die Jahresringe sind aber z.B. etwas, was es woanders kaum noch gibt.


Naja, wenn Du mit 25/30 Jahren  im ÖD anfängst und mit 40/45 in der letzten Stufe angelangt bist und noch 25/30 Jahre vor Dir hast muss es schon ein verdammt guter Job sein, im ÖD weiterzumachen. Aber die Demotivation stellt sich bei solanger Durststrecke sehr wahrscheinlich bei den meisten früher oder später ein.

Wie kann man dem begegnen:  es wird m.M. nach viel zu wenig im MINT-Berech gefördert. Interne Weiterbildung, die mit höheren EGs beantwortet wird, gibt es m.M. nach nur im Verwaltungsbereich.

Da könnte nicht nur EG Sprünge möglich sein.

Wie wäre es zum Beispiel wenn ein Berufsanfänger in Erfahrungsstufe 1 nach dem erfolgreichen bestehen von bestimmten Weiterbildungen direkt in die Erfahrungsstufe 3 springen kann, da er nun einem Berufserfahrenen Kollegen gleichzusetzen wäre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 10:30
Aber genau DAS soll doch eigentlich nicht sein. Wieso gibt es ein diffiziles Tarifsystem, wenn man es nach Bedarf und Nase übergehen kann. Ein "Anfänger" startet halt in der 1, bringst du Berufserfahrung mit vielleicht in der 3, mit ganz viel good will in der 4. Sich den supererfahrenen Spezialisten zu "angeln" und dann die 5 oder 6 zu geben mag noch ok sein - aber wirklich gut ist es auch nicht, eine gehaltliche Weiterentwicklung ist dann kaum möglich.

Eigentlich müsste man am Tarifsystem selber etwas ändern. Genau wissen was es besser machen würde, tue ich aber auch nicht. Die Jahresringe sind aber z.B. etwas, was es woanders kaum noch gibt.

Was soll nicht sein?
Vertragsfreiheit einschränken zu ungunsten des AN, dafür ist ein TV gut, er gibt den Mindestlohn vor.

Ein Tarifsystem bauen, welches in allen Regionen für alle Gegebenheiten ein starres Korsett darstellt ist doch das was die Leute vom öD abhält.

Immer diese Angst im öD davor, dass was nach Nase gemacht wird.
Und was ist das für ein Blödsinn mit der Gehaltsentwicklung, die möglich sein soll.
Die ist immer möglich, in dem man höhere EGs macht.
Die Regelung per Zeitablauf 6 Stufen zu erklimmen ist eine reine Gehaltsvorenthaltung und wird dann noch von An verteidigt?




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 25.09.2023 10:31
Das gelabere, ich kenne jemanden der 6 stellig verdient, halte ich auch nur für ein Randthema, daher bleibe ich dabei, wenn man Einsteigern, die Stufe 3/4 anbieten kann und Menschen mit einiger Berufserfahrung die Stufe 6 (evtl. + 20% S2, nach Bewährung), dann kann man in den meisten Gebieten mithalten, sofern man die Menschen erwischt, die auch wissen, das sie im öD eine andere Arbeitsbelastung haben / Kindererziehung besser organisieren können oder so wie ich, auf die alten Tage noch mal was gestallten wollen ohne Stress zu haben und Geld nicht mehr die entscheidende Rolle spielt bei der Auswahl.

Aber genau DAS soll doch eigentlich nicht sein. Wieso gibt es ein diffiziles Tarifsystem, wenn man es nach Bedarf und Nase übergehen kann. Ein "Anfänger" startet halt in der 1, bringst du Berufserfahrung mit vielleicht in der 3, mit ganz viel good will in der 4. Sich den supererfahrenen Spezialisten zu "angeln" und dann die 5 oder 6 zu geben mag noch ok sein - aber wirklich gut ist es auch nicht, eine gehaltliche Weiterentwicklung ist dann kaum möglich.

Eigentlich müsste man am Tarifsystem selber etwas ändern. Genau wissen was es besser machen würde, tue ich aber auch nicht. Die Jahresringe sind aber z.B. etwas, was es woanders kaum noch gibt.


Naja, wenn Du mit 25/30 Jahren  im ÖD anfängst und mit 40/45 in der letzten Stufe angelangt bist und noch 25/30 Jahre vor Dir hast muss es schon ein verdammt guter Job sein, im ÖD weiterzumachen. Aber die Demotivation stellt sich bei solanger Durststrecke sehr wahrscheinlich bei den meisten früher oder später ein.

Wie kann man dem begegnen:  es wird m.M. nach viel zu wenig im MINT-Berech gefördert. Interne Weiterbildung, die mit höheren EGs beantwortet wird, gibt es m.M. nach nur im Verwaltungsbereich.

Da könnte nicht nur EG Sprünge möglich sein.

Wie wäre es zum Beispiel wenn ein Berufsanfänger in Erfahrungsstufe 1 nach dem erfolgreichen bestehen von bestimmten Weiterbildungen direkt in die Erfahrungsstufe 3 springen kann, da er nun einem Berufserfahrenen Kollegen gleichzusetzen wäre.

Das wird den berufserfahrenen Kollegen freuen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.09.2023 10:33
Also ich finde ja nicht, dass man für die gleiche Arbeit einfach durch Zeitablauf mehr Geld bekommen sollte -- nach der Einarbeitungsphase das volle Gehalt für die Position/ Tätigkeit, und gut ist. (Insofern kann ich auch mit zwei Stufen je Gruppe sehr gut leben, wobei man die zweite nach spätestens 2 Jahren erreicht.) Es sollte aber Optionen zur Weiterqualifikation geben, sodass man damit dann auch die Fähigkeiten erwirbt, anspruchsvollere Tätigkeiten zu übernehmen. Natürlich ist klar, dass solche nicht notwendigerweise in entsprechender Anzahl und wohnortnah zur Verfügung stehen. Aber zumindest die Option, dass man sich weiterqualifizieren und dann umschauen kann, sollte es geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 10:35
Und ja, es war schon immer so, dass in D ausgebildet/studiert wurde und dann im Ausland gearbeitet wurde. Durch die Globalisierung hat sich das m.M. nach noch verstärkt. Ist ja auch o.K.
Ich habe auch einige Kollegen aus dem Ausland.
Genau, so sieht es aus! zum Glück auch umgekehrt.
Wir haben zuletzt 2 MINTler aus dem Ausland für uns begeistern können, ein echtes Migrationsfestival was sich bei uns derzeitig abspielt, die ohne Migrationshintergrund waren nicht annähernd so gut.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 10:36
Das wird den berufserfahrenen Kollegen freuen…
Und hoffentlich Motivieren Einsatz zu zeigen, damit sie auch die 16.5 bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 25.09.2023 11:22
Aber genau DAS soll doch eigentlich nicht sein. Wieso gibt es ein diffiziles Tarifsystem, wenn man es nach Bedarf und Nase übergehen kann. Ein "Anfänger" startet halt in der 1, bringst du Berufserfahrung mit vielleicht in der 3, mit ganz viel good will in der 4. Sich den supererfahrenen Spezialisten zu "angeln" und dann die 5 oder 6 zu geben mag noch ok sein - aber wirklich gut ist es auch nicht, eine gehaltliche Weiterentwicklung ist dann kaum möglich.

Eigentlich müsste man am Tarifsystem selber etwas ändern. Genau wissen was es besser machen würde, tue ich aber auch nicht. Die Jahresringe sind aber z.B. etwas, was es woanders kaum noch gibt.

Was soll nicht sein?
Vertragsfreiheit einschränken zu ungunsten des AN, dafür ist ein TV gut, er gibt den Mindestlohn vor.

Ein Tarifsystem bauen, welches in allen Regionen für alle Gegebenheiten ein starres Korsett darstellt ist doch das was die Leute vom öD abhält.

Immer diese Angst im öD davor, dass was nach Nase gemacht wird.
Und was ist das für ein Blödsinn mit der Gehaltsentwicklung, die möglich sein soll.
Die ist immer möglich, in dem man höhere EGs macht.
Die Regelung per Zeitablauf 6 Stufen zu erklimmen ist eine reine Gehaltsvorenthaltung und wird dann noch von An verteidigt?

Nu komm mal runter - nichts von dem was du mir zuschreibst habe ich gesagt und gemeint. Fakt ist aber, dass der Tarifvertrag so ist wie er ist. Wenn es nach mir ginge würde ich ihn grundlegend modernisieren - und dabei (wie ich ja auch schrieb) würden die Erfahrungsstufen in dieser Form rausfliegen.

Die Vertragsfreiheit WIRD übrigens durch jeden Tarifvertrag eingeschränkt. Das liegt in der Natur der Dinge. Bei der IGM ist z.B. genau festgelegt wieviele Arbeitnehmer in welchen Betrieben von den 35 Stunden nach oben abweichen dürfen - und das muss begründet werden.

Ich sags mal ganz grob: Man bräuchte im ÖD einen neuen, modernen Tarifvertragen, indem Jobs bewertet werden und nicht Menschen. Dazu sollte man dann maximal 2-3 schnell zu erreichende Stufen einbauen: "In Anfangsstellung...in Endstellung", die dann die auf die Qualität durch Erfahrung einzahlt. (muss man aber nicht)

Wenn man dazu einen variablen Teil aufbaut, der begründet und auch wirklich genutzt wird, hätte man ein zukunftsfähiges Tarifsystem.

Und das mit den Nasen...   Leider WIRD es so gemacht, und zwar nachweislich. Man hat zumindest mit dem Entgelttransparenzgesetz versucht etwas dagegen zu tun. Leider hat der Gelbe Teil der Regierung das bis in die Unkenntlichkeit aufgeweicht. Es soll und muss nicht jeder dasselbe verdienen - aber es muss transparent und erklärbar sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.09.2023 11:28

Das wird den berufserfahrenen Kollegen freuen…

Vielleicht würde sich ja der eine oder andere berufserfahrene Kollege freuen, nochmals für 1-3 Monate an einer Weiterbildung alle 1-3 Jahre teilnehmen zu können und bei entsprechender Anzahl an Massnahmen doch noch höhergruppiert zu werden oder auch eine ordentliche Zulage oben drauf zu bekommen.

Dazu braucht es aber auch entsprechende Angebote. Hier wären dann z.B. die Hochschulen gefordert.

Alles, was ich an Weiterbildung gemacht habe, war in meiner Freizeit und mit meinem Geld, weil das Bundesland, für das ich z.B. arbeite keinen Bildungsurlaub anerkennt und ebenso den 16.5. gestrichen hat.
Das seit mehr als 20 Jahren propagierte lebenslangen Lernen ist beim ÖD einfach nie angekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 25.09.2023 11:48
Das wird den berufserfahrenen Kollegen freuen…
Und hoffentlich Motivieren Einsatz zu zeigen, damit sie auch die 16.5 bekommen.

Ich fände beim Thema 16.5 folgende Daten interessant:
1. Wie viele % der MINT Dienstposten bekommen tatsächlich die Zulage?
2. Wie oft wurde Bundesweit ein Antrag auf die 16.5 abgelehnt?
3. Wie viele Bewerber sind sich über die 16.5 im klaren und fordern diese als Vorrausetzung auf ihre Stelle ein?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 25.09.2023 13:11
Ich fände beim Thema 16.5 folgende Daten interessant:
Mein AG (eine der größten Hochschulen im Bundesland) wendet nach Aussage den 16.5. prinzipiell nicht an. Da wollte ich bisher (noch) kein Fass aufmachen, aber als Laie frage ich mich schon, wie sowas rechtmäßig sein kann. Immerhin steht das ja im Gesetzestext.

So ist es immerhin anekdotische Evidenz, dass der MINT*-Mangel hausgemacht ist.

*MINT ist zwar ein griffiges Akronym, aber wir meinen ja eigentlich immer Informatiker und Ingenieure - vielleicht ist es besser das auch zu verwenden. Ein Mangel an Physikern, Biologen, Chemikern liegt ja nirgends vor im ÖD würde ich behaupten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.09.2023 13:42
Und das M hast du gleich ganz unterschlagen. ;-) Jedenfalls arbeiten recht viele Mathematiker_innen und Physiker_innen auch im Software-Bereich...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 14:33
Nu komm mal runter - nichts von dem was du mir zuschreibst habe ich gesagt und gemeint. Fakt ist aber, dass der Tarifvertrag so ist wie er ist. Wenn es nach mir ginge würde ich ihn grundlegend modernisieren - und dabei (wie ich ja auch schrieb) würden die Erfahrungsstufen in dieser Form rausfliegen.
1. es sind keine Erfahrungsstufen, aber ansonsten ja, 3 Stufen sollte max sein.

Zitat
Die Vertragsfreiheit WIRD übrigens durch jeden Tarifvertrag eingeschränkt. Das liegt in der Natur der Dinge. Bei der IGM ist z.B. genau festgelegt wieviele Arbeitnehmer in welchen Betrieben von den 35 Stunden nach oben abweichen dürfen - und das muss begründet werden.
Es klang halt so, dass du gegen üT Bezahlung bist.

Zitat
Ich sags mal ganz grob: Man bräuchte im ÖD einen neuen, modernen Tarifvertragen, indem Jobs bewertet werden und nicht Menschen. Dazu sollte man dann maximal 2-3 schnell zu erreichende Stufen einbauen: "In Anfangsstellung...in Endstellung", die dann die auf die Qualität durch Erfahrung einzahlt. (muss man aber nicht)
Dann hast du dein Ziel erreicht: Im TV-L wird man nach auszuübenden Tätigkeiten bewertet und nicht nach dem Menschen.
Und aktuell ist ab Stufe 3 eigentlich es eine Leistungssystem (wird nur nicht genutzt) und dadurch ein absitzt System

Zitat
Wenn man dazu einen variablen Teil aufbaut, der begründet und auch wirklich genutzt wird, hätte man ein zukunftsfähiges Tarifsystem.
Ja, das fordere ich doch die ganze Zeit.
Zitat
Und das mit den Nasen...   Leider WIRD es so gemacht, und zwar nachweislich. Man hat zumindest mit dem Entgelttransparenzgesetz versucht etwas dagegen zu tun. Leider hat der Gelbe Teil der Regierung das bis in die Unkenntlichkeit aufgeweicht. Es soll und muss nicht jeder dasselbe verdienen - aber es muss transparent und erklärbar sein.
Das Entgelttransparenzgesetz hilft im öD NULL,NULL, da man faktisch nach auszuübenden Tätigkeiten (unabhängig vom Geschlecht) bezahlt wird und nicht frei verhandelt.
Das einzige was mit Nase möglich ist, ist die Dauer bis man Stufe 6 erreicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.09.2023 14:39
Das wird den berufserfahrenen Kollegen freuen…
Und hoffentlich Motivieren Einsatz zu zeigen, damit sie auch die 16.5 bekommen.

Ich fände beim Thema 16.5 folgende Daten interessant:
1. Wie viele % der MINT Dienstposten bekommen tatsächlich die Zulage?
2. Wie oft wurde Bundesweit ein Antrag auf die 16.5 abgelehnt?
3. Wie viele Bewerber sind sich über die 16.5 im klaren und fordern diese als Vorrausetzung auf ihre Stelle ein?
bei uns:
zu 1.  ca. 50% derjenigen, die es einforderten-
zu 2. s.o.

zu 3. Wieso sollte ein Bewerber sich darüber im klaren sein und es fordern?
Er muss sich doch nur darüber im klaren sein, wieviel Geld er möchte und dann muss sich der AG darüber im klaren werden, ob er das via 16.5. und förderliche Zeiten ermöglichen kann.
Klar hilft es, wenn der AN dem AG erklären kann, wie er zu diesem Ziel kommt, weil die Personaler es nicht können. Zumindest musste ich es denen erklären und dann ging es auch.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 25.09.2023 15:46
Wenn man hier mitliest könnte man fast meinen, dass der öffentliche Dienst der Länder nur aus frustrierten unterbezahlten MINTlern besteht  ::)

Unsere MINTler an der Schule meckern auch, dass Mangelfachlehrer Zuschläge bekommen müssten.
Frag mich ehrlich gesagt immer wie das denn praktisch gehen soll ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.09.2023 15:58
Nu, "Busch-Prämien" hat es im öD und für Lehrer_innen schon vorher gegeben. Es wäre also nichts Neues, dies auch für bestimmte Berufsgruppen zu machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 25.09.2023 16:02
Wenn man hier mitliest könnte man fast meinen, dass der öffentliche Dienst der Länder nur aus frustrierten unterbezahlten MINTlern besteht  ::)

Unsere MINTler an der Schule meckern auch, dass Mangelfachlehrer Zuschläge bekommen müssten.
Frag mich ehrlich gesagt immer wie das denn praktisch gehen soll ???

Deshalb sind Zuschläge in einzelnen Bereichen nicht die richtige Lösung weil nie vollständig und gerecht umsetzbar --> Die gesamte TV-L Tabelle muss ab EG10 aufwärts attraktiver werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 25.09.2023 20:27
Da hier alle Mintler unterbezahlt und frustriert sind,  frage ich mich,  warum sie überhaupt noch im ÖD tätig sind?? Da in der PW in Zeiten des Fachkräftemangels ja anscheinend alles so toll ist und das doppelte und dreifache zu verdienen ist,  warum wechselt ihr dann nicht? Wenn ich das Wünsch dir was grob zusammenfasse: alles ab EG 10 mindestens 20% Erhöhung,  100% JSZ, 3000 € IFP....damit alles bezahlt werden kann,  unter 10 ne Nullrunde,  JSZ kürzen und gnädigerweise 1000 € IFP. Das dies(zurecht)nicht so kommen wird,  dürfte wohl jedem klar sein.  Ich bin gespannt welche User aus dem MINT- Bereich bei den nächsten Tarifverhandlungen hier weiterhin ihre Forderungen kund tun.  Dürften  dann nicht mehr viele sein.  Sind ja alle in die PW gewechselt...... :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 25.09.2023 21:00
Da hier alle Mintler unterbezahlt und frustriert sind,  frage ich mich,  warum sie überhaupt noch im ÖD tätig sind?? Da in der PW in Zeiten des Fachkräftemangels ja anscheinend alles so toll ist und das doppelte und dreifache zu verdienen ist,  warum wechselt ihr dann nicht? Wenn ich das Wünsch dir was grob zusammenfasse: alles ab EG 10 mindestens 20% Erhöhung,  100% JSZ, 3000 € IFP....damit alles bezahlt werden kann,  unter 10 ne Nullrunde,  JSZ kürzen und gnädigerweise 1000 € IFP. Das dies(zurecht)nicht so kommen wird,  dürfte wohl jedem klar sein.  Ich bin gespannt welche User aus dem MINT- Bereich bei den nächsten Tarifverhandlungen hier weiterhin ihre Forderungen kund tun.  Dürften  dann nicht mehr viele sein.  Sind ja alle in die PW gewechselt...... :D

Ich weiß das ist als überspitze Satire gemeint, ich gehe jedoch trotzdem drauf ein:
1. Kollegen sind super. In der Privatwirtschaft hast du häufiger wechsel im Team und viele versuchen ihren Anteil an Projekten zwecks Gehaltsverhandlungen beim Chef möglichst groß dazustellen. Oft bist du dann ständig bei einem neuen Projekt und siehst nicht die fertigen Früchte deiner Arbeit. Hier im ÖD finde ich es wesentlich familiärer.

2. Das Geld für den MINT Bereich ist da, es wird nur momentan häufig in viel zu teure Projekte extern vergeben, welche im Haus bei entsprechender Personalanzahl sogar mit Gehaltssteigerung wahrscheinlichkeit günstiger für das Land/Bund sein würden.

3. Nein auch bei dem wahrscheinlichem Ergebnis irgendwo bei/unter dem von TÖVD wird es keine Welle an Leuten geben die ihren Job hinwerfen. Dafür hat man Jahrelang zu viel liebe in seine Projekte gesteckt, nur damit die dann irgendwer anders administrieren darf ;) Eher glaube ich das es mehr offene Stellen geben wird weil Babyboomer in Rente gehen und frische Uni Absolventen/ erfahrene BerufsMINTler eine zu niedrige Gehaltstabelle ab E10 sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 25.09.2023 21:23
Eher glaube ich das es mehr offene Stellen geben wird weil Babyboomer in Rente gehen und frische Uni Absolventen eine zu niedrige Gehaltstabelle ab E10 sehen. .... 

Was ein Problem der AG und nicht der AN ist. ( Verdi spielt da gewiss auch eine Rolle,  da sie ihre Klientel zufrieden stellen muss)  Wenn unfähige Personaler aber ihre jetzigen Möglichkeiten für Personalgewinnung und Erhalt nicht ausschöpfen , kann da Verdi auch nichts dafür. Zudem wird hier immer ab EG 10 gesprochen. In einem meiner vorherigen Beiträge erwähnte ich bereits,  dass wir seit ewigen Zeiten Meister suchen.  Mit der 9. Für das gebotene Geld kommt auch  kein Meister mehr in den ÖD.Und jetzt mal ohne Ironie: Diese Tarifverhandlung ist der falsche Zeitpunkt für Forderungen bestimmter EGs oder Berufsgruppen.  Eine Angleichung an den TVÖD wäre schon ein Erfolg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 26.09.2023 04:58
Da hier alle Mintler unterbezahlt und frustriert sind,  frage ich mich,  warum sie überhaupt noch im ÖD tätig sind?? Da in der PW in Zeiten des Fachkräftemangels ja anscheinend alles so toll ist und das doppelte und dreifache zu verdienen ist,  warum wechselt ihr dann nicht? Wenn ich das Wünsch dir was grob zusammenfasse: alles ab EG 10 mindestens 20% Erhöhung,  100% JSZ, 3000 € IFP....damit alles bezahlt werden kann,  unter 10 ne Nullrunde,  JSZ kürzen und gnädigerweise 1000 € IFP. Das dies(zurecht)nicht so kommen wird,  dürfte wohl jedem klar sein.  Ich bin gespannt welche User aus dem MINT- Bereich bei den nächsten Tarifverhandlungen hier weiterhin ihre Forderungen kund tun.  Dürften  dann nicht mehr viele sein.  Sind ja alle in die PW gewechselt...... :D
Ich fühle mich weder frustriert noch unterbezahlt und bin MINTler, somit sind es schon mal nicht alle.

Ich möchte aber, dass ich weiterhin einigermaßen gute MINTler an Bord holen kann und dazu braucht es mehr individuelle Gestalltungsmöglichkeiten und auch wenn es viele öDler gibt, die gerne alles unter einen Hut haben wollen und gleiches Geld für alle haben möchten, so ist das halt nicht zielführend, auch wenn dadurch der Nasenfaktor stärker vermieden werden könnte.

Die Alternative ist, dass auch im TVL Bereich eine entsprechende AGseitige aussertarifliche Zulage- wie beim Bund/Kommune- eingeführt werden, da gibbet dann halt bis zu 1000€ on the Top für bis zu 10Jahre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.09.2023 06:29
Eher glaube ich das es mehr offene Stellen geben wird weil Babyboomer in Rente gehen und frische Uni Absolventen eine zu niedrige Gehaltstabelle ab E10 sehen. .... 

Was ein Problem der AG und nicht der AN ist. ( Verdi spielt da gewiss auch eine Rolle,  da sie ihre Klientel zufrieden stellen muss)  Wenn unfähige Personaler aber ihre jetzigen Möglichkeiten für Personalgewinnung und Erhalt nicht ausschöpfen , kann da Verdi auch nichts dafür. Zudem wird hier immer ab EG 10 gesprochen. In einem meiner vorherigen Beiträge erwähnte ich bereits,  dass wir seit ewigen Zeiten Meister suchen.  Mit der 9. Für das gebotene Geld kommt auch  kein Meister mehr in den ÖD.Und jetzt mal ohne Ironie: Diese Tarifverhandlung ist der falsche Zeitpunkt für Forderungen bestimmter EGs oder Berufsgruppen.  Eine Angleichung an den TVÖD wäre schon ein Erfolg.

Der angesproche Meister zählt wie bereits in früheren Beiträgen festgestellt ebenfalls zu MINT-Berufen. Häufig wird  allgemein unterschieden nach MINT-Experten (Akademiker), MINT-Spezialisten (Meister und Techniker) und MINT-Fachkräfte (Ausbildungsberufe). Meister sind bei uns nach EG 10 bezahlt und dafür kommen auch Leute.

Tarifverhandlungen sind niemals falscher Zeitpunkt für Forderungen bestimmter EG oder Gruppen. Wann sonst?

Gründe warum viele MINTler weiter im ÖD tätig sind wurde bereits hinreichend erläutert.

Eine 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle zum 01.03.24 einschließlich JSZ wäre zu begrüßen. Wie bereits beschrieben besteht exemplarisch betrachtet EG12 dann zum bestehenden TV-L EG12 einschließlich JSZ eine Differenz von über 12 Prozent. Dass dies nicht gerade Begeisterung innerhalb einer TV-L Tätigkeit auslöst dürfte allgemein nachvollziehbar sein....

Wer das Bedürfnis hat über kleine und mittlere Entgeltgruppen zu reden oder Beiträge entsprechend zu verfassen kann das bekanntlich tun. Studien wie von PwC stellen jedenfalls eindeutig Handlungsbedarf bei höheren Entgeltgruppen fest, nicht jedoch bei den anderen. Mit einer Übernahme der TVöD Tabelle wäre allen geholfen oder nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 26.09.2023 07:01
Eher glaube ich das es mehr offene Stellen geben wird weil Babyboomer in Rente gehen und frische Uni Absolventen eine zu niedrige Gehaltstabelle ab E10 sehen. .... 

Was ein Problem der AG und nicht der AN ist. ( Verdi spielt da gewiss auch eine Rolle,  da sie ihre Klientel zufrieden stellen muss)  Wenn unfähige Personaler aber ihre jetzigen Möglichkeiten für Personalgewinnung und Erhalt nicht ausschöpfen , kann da Verdi auch nichts dafür. Zudem wird hier immer ab EG 10 gesprochen. In einem meiner vorherigen Beiträge erwähnte ich bereits,  dass wir seit ewigen Zeiten Meister suchen.  Mit der 9. Für das gebotene Geld kommt auch  kein Meister mehr in den ÖD.Und jetzt mal ohne Ironie: Diese Tarifverhandlung ist der falsche Zeitpunkt für Forderungen bestimmter EGs oder Berufsgruppen.  Eine Angleichung an den TVÖD wäre schon ein Erfolg.

Wo sehen denn Uni-Absolventen ab EG 10 eine zu niedrige Entgelttabelle? Durchschnittliches Einstiegsgehalt Bachelor Maschinenbau liegt 2023 bei 44.380 Euro, bei BWL bei 40.300. Für Juristen liegt das Einstiegsgehalt bei 45.000 Euro.

E10 Stufe 1 sind aktuell 44.900 Euro pro Jahr. Der TVL kann hier also voll mithalten und zahlt für BWLer sogar überdurchschnittlich.

Ich sehe hier eher ein Gap zwischen dem, was sich Berufseinsteiger wünschen/erhoffen und dem, was der Markt  bereit ist zu zahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 26.09.2023 07:21
Ich habe zugegebenermaßen nur kurz gegoogelt, aber woher hast Du die Werte zu den Einstiegsgehältern? Ich konnte diese nicht finden. Besonders kommt mir das Gehalt bei einem Juristen ausgesprochen niedrig vor.

Es ist aber tatsächlich so, dass die Einstiegsgehälter und die Gehälter im Allgemeinen bei Weitem nicht so hoch sind, wie hier oft dargestellt wird. Bei denen, wo die Gehälter entsprechend hoch sind, wird aber oft auch eine Arbeit verlangt, wo ich mir ehrlich gesagt sicher bin, dass hier viele, die laut schreien, nicht im Ansatz dazu fähig sind.
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Beitrag von: smiteme am 26.09.2023 07:34
Für einen Meister bzw. Staatliche geprüften Techniker eine E09a anzubieten ist sehr ineffektiv (so wird bei uns ausgeschrieben).
Ich habe schon mit mehreren aus der Industrie gesprochen und alle sagten das gleiche. Ein gewisser Schutz in kriesen wäre recht nett, aber das Gehalt wäre einfach zu niedrig...

Ich kann das gut verstehen. Wer verschmäht ein besseres Gehalt, ich würde es nicht...

Nicht zu vergessen das eine solche Qualifikation zwar kein Studium ist, aber immerhin laut dem DQR vergleichbar mit einem Bachelor ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 26.09.2023 07:49
Bei uns werden Meister eben nicht nach EG 10 bezahlt, was entweder an unseren Personalern, oder an Vorgaben der Hausspitze liegt. Und da hier immer nach signifikanten Erhöhungen ab EG 10 gerufen wird.......hier wird in meinen Augen doch irgendwie eine Scheindebatte geführt. Ihr tut alle so, als hättet ihr alle große Sorgen um den ÖD, da für das Gehalt ja keine Mintler mehr zu bekommen sind.  Wollt ihr in Wirklichkeit nicht doch eher mehr Geld im eigenen Geldbeutel, weil ihr euch doch unterbezahlt fühlt und ihr euch dadurch zu wenig wertgeschätzt  fühlt?  In diesen Zeiten will aber jeder eine Lohnerhöhung, egal ob EG 1 oder EG14. Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich einfach das ein EG 1er mehr Probleme mit den Preissteigerungen hat, als z.B. ich mit der EG 10. Den Kaufkraftverlust der letzten Jahre hatten ALLE. Daher mein Einwand, das in den JETZIGEN Tarifverhandlungen Sonderwünsche der oberen EGs fehl am Platze sind. Jeder will sein Loch im Geldbeutel wieder stopfen. Und daher wird es in den Verhandlungen um Erhöhungen für alle gehen und nicht um irgendwelche Sonderwünsche einer bestimmten Berufsgruppe. Vollkommen egal ob irgendein Institut oder ein Mintler die unteren EGs eh schon für überbezahlt hält.  Dies hätte man in vorherigen Verhandlungen anpacken müssen, oder es muss  Bestandteil der nächsten sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 26.09.2023 08:37
Ich habe zugegebenermaßen nur kurz gegoogelt, aber woher hast Du die Werte zu den Einstiegsgehältern? Ich konnte diese nicht finden. Besonders kommt mir das Gehalt bei einem Juristen ausgesprochen niedrig vor.

Es ist aber tatsächlich so, dass die Einstiegsgehälter und die Gehälter im Allgemeinen bei Weitem nicht so hoch sind, wie hier oft dargestellt wird. Bei denen, wo die Gehälter entsprechend hoch sind, wird aber oft auch eine Arbeit verlangt, wo ich mir ehrlich gesagt sicher bin, dass hier viele, die laut schreien, nicht im Ansatz dazu fähig sind.

Das ist der Schnitt von Stepstone, Berufsstart und Trainee-Geflüster.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.09.2023 08:42
Die Verschiebung einer Forderung in die Vergangenheit oder Zukunft bringt naturgemäß recht wenig. Und natürlich ist es richtig, dass gerade Geringverdiener (bzw. generell Personen mit geringen zur Verfügung stehenden Mitteln, also etwa auch die schon angesprochenen Bürgergeldempfänger) deutlicher als andere von den gestiegenen Lebenshaltungskosten -- insbesondere für Nahrungsmittel -- betroffen sind, da deren persönlicher Warenkorb eben diese zu einem größeren Anteil beinhaltet. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass manche Berufsgruppen eher als andere als Zugpferd für die Verandlungen dienen können, da sie im öD im Vergleich zu anderen AG geringer entlohnt werden und deshalb berechtigt und realistischer mit Stellenbesetzungsproblemen argumentieren können.

Tatsächlich könnten die Verhandlungen so ablaufen, dass Ver.Di hauptsächlich einen hohen Sockelbetrag fordert, während die AG auf die Stellenbesetzungsprobleme hinweisen und gesonderte Erhöhungen in bestimmten Bereichen wollen. (Die deutlichere Lohnsteigerung in Stufe 1 zur besseren Personalgewinnung gab es ja z.B. auch schon mal.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buero 72 am 26.09.2023 08:58
Zitat
Ich sags mal ganz grob: Man bräuchte im ÖD einen neuen, modernen Tarifvertragen, indem Jobs bewertet werden und nicht Menschen. Dazu sollte man dann maximal 2-3 schnell zu erreichende Stufen einbauen: "In Anfangsstellung...in Endstellung", die dann die auf die Qualität durch Erfahrung einzahlt. (muss man aber nicht)
Dann hast du dein Ziel erreicht: Im TV-L wird man nach auszuübenden Tätigkeiten bewertet und nicht nach dem Menschen.

Zitat

Ja, das fordere ich doch die ganze Zeit.
Zitat
Und das mit den Nasen...   Leider WIRD es so gemacht, und zwar nachweislich. Man hat zumindest mit dem Entgelttransparenzgesetz versucht etwas dagegen zu tun. Leider hat der Gelbe Teil der Regierung das bis in die Unkenntlichkeit aufgeweicht. Es soll und muss nicht jeder dasselbe verdienen - aber es muss transparent und erklärbar sein.
Das Entgelttransparenzgesetz hilft im öD NULL,NULL, da man faktisch nach auszuübenden Tätigkeiten (unabhängig vom Geschlecht) bezahlt wird und nicht frei verhandelt.
Das einzige was mit Nase möglich ist, ist die Dauer bis man Stufe 6 erreicht.
[/quote]

- Zitat Ende (hat es etwas durcheinander gehauen...)
Es wird ja immer so darauf gedrungen, dass die Tätigkeit bezahlt wird, nicht die Person. Da frage ich mich, warum das bei den Lehrern anders ist. Beispiel SN: TB, Seiteneinsteiger bekommen trotz abgeschlossener berufsbegleitender Weiterbildung nur max. E11, wenn sie Glück haben, oft auch die E10. Dabei kann man gerade bei Lehrern nicht behaupten, dass sie unterschiedliche Tätigkeiten ausführen. ALLE machen dasselbe, Unterricht in mehreren Lernfeldern, Klassenlehrer etcpp., Fachleiter usw. mal ausgeschlossen. Da müsste doch nach der Devise "auszuübende Tätigkeit wird bezahlt" diejenigen, die die Voraussetzung für die E13 nicht erfüllen (abgeschlossenes Studium plus Referendariat) eigentlich in der E12 landen. Das versteht hier keiner!

Ansonsten wünsche ich mir die Angleichung an TVÖD, vor allem 100 % JSZ. Gleiche Arbeitszeit für alle Bundesländer wäre auch schick und dann noch VBL, da zahlen die TB im Osten echt viel, dafür dass da nicht so viel bei rumkommt... ich bin jetzt bei knapp 200 Euro im Monat, "erarbeitet" habe ich mir bisher eine monatliche Rente von knapp 300 Euro lt. Auskunft...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.09.2023 09:07
Bei uns werden Meister eben nicht nach EG 10 bezahlt, was entweder an unseren Personalern, oder an Vorgaben der Hausspitze liegt. Und da hier immer nach signifikanten Erhöhungen ab EG 10 gerufen wird.......hier wird in meinen Augen doch irgendwie eine Scheindebatte geführt. Ihr tut alle so, als hättet ihr alle große Sorgen um den ÖD, da für das Gehalt ja keine Mintler mehr zu bekommen sind.  Wollt ihr in Wirklichkeit nicht doch eher mehr Geld im eigenen Geldbeutel, weil ihr euch doch unterbezahlt fühlt und ihr euch dadurch zu wenig wertgeschätzt  fühlt?  In diesen Zeiten will aber jeder eine Lohnerhöhung, egal ob EG 1 oder EG14. Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich einfach das ein EG 1er mehr Probleme mit den Preissteigerungen hat, als z.B. ich mit der EG 10. Den Kaufkraftverlust der letzten Jahre hatten ALLE. Daher mein Einwand, das in den JETZIGEN Tarifverhandlungen Sonderwünsche der oberen EGs fehl am Platze sind. Jeder will sein Loch im Geldbeutel wieder stopfen. Und daher wird es in den Verhandlungen um Erhöhungen für alle gehen und nicht um irgendwelche Sonderwünsche einer bestimmten Berufsgruppe. Vollkommen egal ob irgendein Institut oder ein Mintler die unteren EGs eh schon für überbezahlt hält.  Dies hätte man in vorherigen Verhandlungen anpacken müssen, oder es muss  Bestandteil der nächsten sein.

Es geht doch gar nicht um eine Umverteilung weg von den unteren Gehaltsgruppen aber eine EG12 hat bei gleichem Tarifabschluss in diesem Herbst dann zum bestehenden TV-L EG12 einschließlich JSZ eine Differenz von über 12 Prozent Minus zum TÖVD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 26.09.2023 11:47
Bei uns werden Meister eben nicht nach EG 10 bezahlt, was entweder an unseren Personalern, oder an Vorgaben der Hausspitze liegt. Und da hier immer nach signifikanten Erhöhungen ab EG 10 gerufen wird.......hier wird in meinen Augen doch irgendwie eine Scheindebatte geführt. Ihr tut alle so, als hättet ihr alle große Sorgen um den ÖD, da für das Gehalt ja keine Mintler mehr zu bekommen sind.  Wollt ihr in Wirklichkeit nicht doch eher mehr Geld im eigenen Geldbeutel, weil ihr euch doch unterbezahlt fühlt und ihr euch dadurch zu wenig wertgeschätzt  fühlt?  In diesen Zeiten will aber jeder eine Lohnerhöhung, egal ob EG 1 oder EG14. Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich einfach das ein EG 1er mehr Probleme mit den Preissteigerungen hat, als z.B. ich mit der EG 10. Den Kaufkraftverlust der letzten Jahre hatten ALLE. Daher mein Einwand, das in den JETZIGEN Tarifverhandlungen Sonderwünsche der oberen EGs fehl am Platze sind. Jeder will sein Loch im Geldbeutel wieder stopfen. Und daher wird es in den Verhandlungen um Erhöhungen für alle gehen und nicht um irgendwelche Sonderwünsche einer bestimmten Berufsgruppe. Vollkommen egal ob irgendein Institut oder ein Mintler die unteren EGs eh schon für überbezahlt hält.  Dies hätte man in vorherigen Verhandlungen anpacken müssen, oder es muss  Bestandteil der nächsten sein.

Es geht doch gar nicht um eine Umverteilung weg von den unteren Gehaltsgruppen aber eine EG12 hat bei gleichem Tarifabschluss in diesem Herbst dann zum bestehenden TV-L EG12 einschließlich JSZ eine Differenz von über 12 Prozent Minus zum TÖVD.

So ist es. Wegen Pause etwas Input für die anstehenden TV-L Verhandlungen: Zur Verdeutlichung nachfolgend am Beispiel des TV-V (Versorgungsbetriebe, Stadtwerke) aufgezeigt, wie unterschiedlich sich die TV innerhalb des ÖD seit der Reform des BAT offenbar auseinander entwickelt haben.... Ich finde es sehr deutlich!

Im TV-V wird ab März 2024 ein Jahreseinkommen in EG12/6 von 92800 € erzielt. Das ist eine Hausnummer! Bei EG11/6 sind es immer noch über 84100 € und selbst in EG10/6 über 76000 €. Beim TV-L EG 12/6 rutschen wir derzeit irgendwo bei 73700 € herum. Selbst eine EG9/6 des TV-V wäre ab März bei über 70000 €.

Klar ist: Eingruppierungen werden teils unterschiedlich gehandhabt in den TV. Aber eine EG11/12 ist bei vielen TV-V Betrieben zum Beispiel für Ingenieure ohne Führungsverantwortung nicht unüblich (habe ein Angebot auf dem Tisch) und die Differenzen sind krass....

Bei meinem TV-L AG ist nicht alles schlecht und ein Wechsel will aus verschiedenen Gründen gut überlegt sein. Nicht jeder Tausender mehr zählt. Man kommt aber echt ins Grübeln bei derartigen Differenzen selbst innerhalb des ÖD, menschlich wohl nachvollziehbar.

Es muss eine spürbare Verbesserung her im TV-L bei den anstehenden Tarifverhandlungen. Sonst ziehe ich definitiv einen Schlussstrich nach rund fünf Jahren TV-L und kann das auch jedem sonst empfehlen. Auch wenn ein Wechsel persönlich nicht immer leicht fällt wie ich aus eigenen Erfahrungen berichten kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 26.09.2023 12:00
Der TV-V sticht wirklich hervor und die anderen öD- AG aus. Die Unterschiede sind enorm, nenne nur 100% JSZ.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 26.09.2023 14:30
Eher glaube ich das es mehr offene Stellen geben wird weil Babyboomer in Rente gehen und frische Uni Absolventen eine zu niedrige Gehaltstabelle ab E10 sehen. .... 

Was ein Problem der AG und nicht der AN ist. ( Verdi spielt da gewiss auch eine Rolle,  da sie ihre Klientel zufrieden stellen muss)  Wenn unfähige Personaler aber ihre jetzigen Möglichkeiten für Personalgewinnung und Erhalt nicht ausschöpfen , kann da Verdi auch nichts dafür. Zudem wird hier immer ab EG 10 gesprochen. In einem meiner vorherigen Beiträge erwähnte ich bereits,  dass wir seit ewigen Zeiten Meister suchen.  Mit der 9. Für das gebotene Geld kommt auch  kein Meister mehr in den ÖD.Und jetzt mal ohne Ironie: Diese Tarifverhandlung ist der falsche Zeitpunkt für Forderungen bestimmter EGs oder Berufsgruppen.  Eine Angleichung an den TVÖD wäre schon ein Erfolg.

Wo sehen denn Uni-Absolventen ab EG 10 eine zu niedrige Entgelttabelle? Durchschnittliches Einstiegsgehalt Bachelor Maschinenbau liegt 2023 bei 44.380 Euro, bei BWL bei 40.300. Für Juristen liegt das Einstiegsgehalt bei 45.000 Euro.

E10 Stufe 1 sind aktuell 44.900 Euro pro Jahr. Der TVL kann hier also voll mithalten und zahlt für BWLer sogar überdurchschnittlich.

Ich sehe hier eher ein Gap zwischen dem, was sich Berufseinsteiger wünschen/erhoffen und dem, was der Markt  bereit ist zu zahlen.

Denk mal nicht, dass die Landesverwaltungen lediglich scharf auf frische Uni-Absolventen sind. Es geht doch überwiegend auch um Menschen mit Berufserfahrung Mitte 30 bis Ende 40 Jahre. Die kann man im Bereich z.B. in der Raumordnung, Verkehrsplanung, Flugsicherung nicht mit einer E11 Stufe 3 (bestenfalls 4) locken. Als frischer Absolvent ohne Familie und Verpflichtungen sind 45k€ super. Als Familienvater mit 2 Kindern, (kreditfinanziertem) Haus und 10 Jahre Berufserfahrungen berufstätig z.B. in einem Verkehrsplanungsbüro sind nun mal E11 Stufe 3 (bestenfalls 4) wenig attraktiv. Und der öD braucht aber auch die qualifizierten Fachkräfte, um die Babyboomer zu ersetzen und nicht nur frische Absolventen. Und den Unterschied zwischen 0 Jahre Berufserfahrung und einem mit 10 Jahren Berufserfahrungen aus der pW merkt man zumindest in unserer Behörde in jeder Hinsicht deutlich. Es sind halt nur wenige (LED-Scheinwerfer im Kerzensaal) ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 26.09.2023 14:53
Da hier alle Mintler unterbezahlt und frustriert sind,  frage ich mich,  warum sie überhaupt noch im ÖD tätig sind?
Ich für meinen Teil bin nicht frustriert und mit der Bezahlung zufrieden. ÖD ist die einzige Tätigkeit die mit meinem Gesundheitszustand vereinbar ist. Wenn ich gesund wäre würde ich für das Geld allerdings nicht arbeiten. Und da der ÖD darüber klagt Stellen nicht besetzen zu können (was ich in der Praxis auch so erlebe), wäre es halt naheliegend hier im Sinne von Angebot und Nachfrage etwas Marktwirtschaft walten zu lassen. Und ein AG (wie meiner), der meint, 16.5 wende er prinzipiell nicht an, braucht dann halt auch nicht rumjammern. Wobei im Hochschulumfeld die Befristungen einfach auch sehr unattraktiv sind, sowas lässt ein Ingenieur natürlich nicht mit sich machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.09.2023 15:37
Bei uns werden Meister eben nicht nach EG 10 bezahlt, was entweder an unseren Personalern, oder an Vorgaben der Hausspitze liegt. Und da hier immer nach signifikanten Erhöhungen ab EG 10 gerufen wird.......hier wird in meinen Augen doch irgendwie eine Scheindebatte geführt. Ihr tut alle so, als hättet ihr alle große Sorgen um den ÖD, da für das Gehalt ja keine Mintler mehr zu bekommen sind.  Wollt ihr in Wirklichkeit nicht doch eher mehr Geld im eigenen Geldbeutel, weil ihr euch doch unterbezahlt fühlt und ihr euch dadurch zu wenig wertgeschätzt  fühlt?  In diesen Zeiten will aber jeder eine Lohnerhöhung, egal ob EG 1 oder EG14. Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich einfach das ein EG 1er mehr Probleme mit den Preissteigerungen hat, als z.B. ich mit der EG 10. Den Kaufkraftverlust der letzten Jahre hatten ALLE. Daher mein Einwand, das in den JETZIGEN Tarifverhandlungen Sonderwünsche der oberen EGs fehl am Platze sind. Jeder will sein Loch im Geldbeutel wieder stopfen. Und daher wird es in den Verhandlungen um Erhöhungen für alle gehen und nicht um irgendwelche Sonderwünsche einer bestimmten Berufsgruppe. Vollkommen egal ob irgendein Institut oder ein Mintler die unteren EGs eh schon für überbezahlt hält.  Dies hätte man in vorherigen Verhandlungen anpacken müssen, oder es muss  Bestandteil der nächsten sein.

Es geht doch gar nicht um eine Umverteilung weg von den unteren Gehaltsgruppen aber eine EG12 hat bei gleichem Tarifabschluss in diesem Herbst dann zum bestehenden TV-L EG12 einschließlich JSZ eine Differenz von über 12 Prozent Minus zum TÖVD.

So ist es. Wegen Pause etwas Input für die anstehenden TV-L Verhandlungen: Zur Verdeutlichung nachfolgend am Beispiel des TV-V (Versorgungsbetriebe, Stadtwerke) aufgezeigt, wie unterschiedlich sich die TV innerhalb des ÖD seit der Reform des BAT offenbar auseinander entwickelt haben.... Ich finde es sehr deutlich!

Im TV-V wird ab März 2024 ein Jahreseinkommen in EG12/6 von 92800 € erzielt. Das ist eine Hausnummer! Bei EG11/6 sind es immer noch über 84100 € und selbst in EG10/6 über 76000 €. Beim TV-L EG 12/6 rutschen wir derzeit irgendwo bei 73700 € herum. Selbst eine EG9/6 des TV-V wäre ab März bei über 70000 €.

Klar ist: Eingruppierungen werden teils unterschiedlich gehandhabt in den TV. Aber eine EG11/12 ist bei vielen TV-V Betrieben zum Beispiel für Ingenieure ohne Führungsverantwortung nicht unüblich (habe ein Angebot auf dem Tisch) und die Differenzen sind krass....

Bei meinem TV-L AG ist nicht alles schlecht und ein Wechsel will aus verschiedenen Gründen gut überlegt sein. Nicht jeder Tausender mehr zählt. Man kommt aber echt ins Grübeln bei derartigen Differenzen selbst innerhalb des ÖD, menschlich wohl nachvollziehbar.

Es muss eine spürbare Verbesserung her im TV-L bei den anstehenden Tarifverhandlungen. Sonst ziehe ich definitiv einen Schlussstrich nach rund fünf Jahren TV-L und kann das auch jedem sonst empfehlen. Auch wenn ein Wechsel persönlich nicht immer leicht fällt wie ich aus eigenen Erfahrungen berichten kann.

Da sieht man wieder: Der TVL muss in der Gehaltstabelle aufholen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.09.2023 15:41
Naja, eine Eingruppierung in die EG 12 beim TV-V setzt eine "abgeschlossene wissenschaftliche Hochschulbildung"
 sowie "einjährige einschlägige Berufsausübung und entsprechende Tätigkeiten" voraus, würde also im TV-L in die EG 13 (mindestens Stufe 2) führen. Insofern sollte man da mit den Vergleichen etwas aufpassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.09.2023 16:15
Naja, eine Eingruppierung in die EG 12 beim TV-V setzt eine "abgeschlossene wissenschaftliche Hochschulbildung"
 sowie "einjährige einschlägige Berufsausübung und entsprechende Tätigkeiten" voraus, würde also im TV-L in die EG 13 (mindestens Stufe 2) führen. Insofern sollte man da mit den Vergleichen etwas aufpassen.

Das ganze wurde jedoch für MINT Berufe gelockert oder? Wer eine EG12 Dienstposten besetzt und diese Aufgabe ausführt bekommt EG12 auch bei weniger Hochschulbildung?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 26.09.2023 17:03
Ich dachte, hier geht es um die Tarifverhandlungen und nicht die 27. Anmerkung, dass jemand keine Sonderzulage "16.5" bekommt, obwohl MINT.

Auch zu Eingruppierungsfragen gibt es einen passenden Bereich.

Interessanter wären hier die Erfahrungen der Teilnehmer der Regionalkonferenzen. Wenn es da nicht mal Thema war, wird in der Hinsicht genau 0 Veränderung eintreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.09.2023 17:12
Das ganze wurde jedoch für MINT Berufe gelockert oder? Wer eine EG12 Dienstposten besetzt und diese Aufgabe ausführt bekommt EG12 auch bei weniger Hochschulbildung?

Die konkrete Formulierung im TV-V zur Eingruppierung in die EG 12 lautet

Zitat von: TV-V
Entgeltgruppe 12
12.1 Arbeitnehmer mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung nach einjähriger einschlägiger Berufsausübung und entsprechenden Tätigkeiten
sowie
12.2 Arbeitnehmer, die aufgrund ihrer Fähigkeiten oder Erfahrungen entsprechende gleichwertige Tätigkeiten ausüben

Das ist doch ziemlich analog der Beschreibung aus der Entgeltordnung TV-L, allgemeiner Teil zur EG 13:
Zitat von: TV-L
Entgeltgruppe 13
Beschäftigte mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung und entsprechender Tätigkeit sowie sonstige Beschäftigte, die aufgrund gleichwertiger Fähigkeiten und ihrer Erfahrungen entsprechende Tätigkeiten ausüben.

Insofern sollte man TV-V EG 12 eher mit TV-L EG 13 vergleichen, und nicht mit TV-L EG 12. Das war mein Punkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 26.09.2023 17:49
Ich persönlich würde als Meister keine E10 oder darunter annehmen. Sorry!!! Das wäre mir persönlich zu wenig  :-\
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.09.2023 20:09
Ich dachte, hier geht es um die Tarifverhandlungen und nicht die 27. Anmerkung, dass jemand keine Sonderzulage "16.5" bekommt, obwohl MINT.

Auch zu Eingruppierungsfragen gibt es einen passenden Bereich.

Interessanter wären hier die Erfahrungen der Teilnehmer der Regionalkonferenzen. Wenn es da nicht mal Thema war, wird in der Hinsicht genau 0 Veränderung eintreten.

Ich habe zumindest keinen offiziellen Beitrag zu den Regionalkonferenzen beim Thema TV-L MINT gefunden.

Die Entscheider sollten sich aber über die besondere Notwendigkeit in dem Bereich im klaren sein und werden dies hoffentlich auch in bessere Konditionen für die MINTler oder EG10+ und die gesamte Tabelle mitnehmen.

Verwaltung/Behörden sollen digital werden und dafür braucht es die entsprechenden Leute im öD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 26.09.2023 20:17
Also in Hamburg laufen  ja jetzt zum Abschluss zur Online-Befragung Parallel schon die Auswertungen und relevante Bereiche haben oder hatten jetzt schon erste Schwerpunkt-Meetings. Teilweise via Zoom, teilweise persönlich.
Von einem MINT-Schwerpunkt-Bereich habe ich noch nichts gehört. Die gehen in der Masse der Stadtstaaten-Zulagen-Anhänger unter. Schwerpunkte sind (soweit mir bekannt) Bezirksämter allen voran mit ihren Jugendämtern/ASDs, Feuerwehr, Rettungsdienst, Schulhausmeister, Sportplatzwarte und ein paar Landesbetriebe.
In der ersten Oktoberwoche sitzen dann nochmal die jeweiligen offiziellen Gremien und Vorstandsgruppen zusammen. In der zweiten Oktoberwoche findet die gemeinsame große Auswertung mit allen betroffenen in Person statt. Ich werde dann im Thread zur Hamburg-Zulage dazu berichten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 26.09.2023 21:01
Ich dachte, hier geht es um die Tarifverhandlungen und nicht die 27. Anmerkung, dass jemand keine Sonderzulage "16.5" bekommt, obwohl MINT.

Auch zu Eingruppierungsfragen gibt es einen passenden Bereich.

Interessanter wären hier die Erfahrungen der Teilnehmer der Regionalkonferenzen. Wenn es da nicht mal Thema war, wird in der Hinsicht genau 0 Veränderung eintreten.

Ich habe zumindest keinen offiziellen Beitrag zu den Regionalkonferenzen beim Thema TV-L MINT gefunden.

Die Entscheider sollten sich aber über die besondere Notwendigkeit in dem Bereich im klaren sein und werden dies hoffentlich auch in bessere Konditionen für die MINTler oder EG10+ und die gesamte Tabelle mitnehmen.

Verwaltung/Behörden sollen digital werden und dafür braucht es die entsprechenden Leute im öD.

Wenn man ehrlich ist, laufen die großen Projekte doch sowieso fast überall über Externe. Die Betreuung, wenn sie denn im Haus geschieht, ist dann auch nicht mehr so anspruchsvoll. Da reicht dann ein schlechter Absolvent mit E10, der lässt sich finden.

Bau-Ing. ist noch mal ein anderes Thema, aber die Gruppe ist so winzig und zwar ein relevantes Problem, das in der Öffentlichkeit nicht wirklich wahrgenommen wird, weshalb es hier eben auch keine Änderungen gibt.

Mit Erzieher, Medizin/ Pflege, Sozial macht man gute Presse. Polizei und Feuerwehr zum Teil auch.

Über Verwaltung gibt es nur Beschwerden und alles technische wird überhaupt nicht wahrgenommen.

Letztlich muss man sich immer fragen, ob es einem reicht und ob einem mehr Geld auch mehr Arbeit wert ist. Was andere verdienen, ist doch unerheblich, da nie fair.

Was bisher geäußert wurde, klingt für mich eher nach einem schlechteren Abschluss als TVöD, denn jetzt hat man schon die negativen Wirtschaftsnachrichten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 26.09.2023 21:04
Genau das ist doch der Punkt.  Hier bekommt man das Gefühl,  der ÖD im Bereich der Länder würde zu 95% nur aus MINT bestehen. Das ist eben nicht so. In unserer Behörde sind sie klar in der Unterzahl,  in anderen mag es umgekehrt sein.  In diesen Tarifverhandlungen werden sicher andere Prioritäten gesetzt,  als die oberen EGs oder MINTler zu pimpen.  Klar würde auch ich gerne zumindest mit dem TVÖD gleich ziehen. Dies wird meiner Meinung nach aber nicht passieren.  Ganz sicher wird der über Jahre entstandene Abstand der oberen EGs zum TVÖD nicht mit einem Schlag ausgeglichen. Wie denn auch? Die AG wollen höchstens Summe X in den Topf werfen.  Gleicht man die oberen EGs tatsächlich dem TVÖD an,  wird für die unteren nicht mehr viel im Topf sein.  Wie soll man das in diesen Zeiten den unteren EGs erklären ? Der Aufschrei wird doch riesig sein. Und Verdi: Glaubt ihr tatsächlich daran,  Verdi würde das so mitmachen? Never.  Die würden doch zeitnah einen Großteil ihrer Klientel durch Austritt verlieren. Ich rechne mit einem Abschluss gleich oder nahe an dem des TVÖD.  Die Lücke wird nicht größer,  aber mit Sicherheit such nicht geschlossen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.09.2023 21:21
Genau das ist doch der Punkt.  Hier bekommt man das Gefühl,  der ÖD im Bereich der Länder würde zu 95% nur aus MINT bestehen. Das ist eben nicht so. In unserer Behörde sind sie klar in der Unterzahl,  in anderen mag es umgekehrt sein.  In diesen Tarifverhandlungen werden sicher andere Prioritäten gesetzt,  als die oberen EGs oder MINTler zu pimpen.  Klar würde auch ich gerne zumindest mit dem TVÖD gleich ziehen. Dies wird meiner Meinung nach aber nicht passieren.  Ganz sicher wird der über Jahre entstandene Abstand der oberen EGs zum TVÖD nicht mit einem Schlag ausgeglichen. Wie denn auch? Die AG wollen höchstens Summe X in den Topf werfen.  Gleicht man die oberen EGs tatsächlich dem TVÖD an,  wird für die unteren nicht mehr viel im Topf sein.  Wie soll man das in diesen Zeiten den unteren EGs erklären ? Der Aufschrei wird doch riesig sein. Und Verdi: Glaubt ihr tatsächlich daran,  Verdi würde das so mitmachen? Never.  Die würden doch zeitnah einen Großteil ihrer Klientel durch Austritt verlieren. Ich rechne mit einem Abschluss gleich oder nahe an dem des TVÖD.  Die Lücke wird nicht größer,  aber mit Sicherheit such nicht geschlossen.

Ja, wenn es nach Wahrscheinlichkeiten geht wird es einen Abschluss nah an den Prozenten des TöVD geben, damit wird der Abstand bleiben oder ganz leicht größer werden und Dinge wie niedrige JSZ, Stufenabstieg bei Höhergruppierung usw bleiben...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 26.09.2023 22:26
Ich gehe weiterhin davon aus, dass für die Flächenländer ein Ergebnis schlechter als der TVöD rauskommt. Stadtstaaten könnten durch die extra Zulage insgesamt ein ähnliches Ergebnis fahren. Am meisten Potential sehe ich für die Sozialarbeit in Stadtstaaten. Die können unter Umständen dreifach profitieren: Grunderhöhung für Alle + Stadtstaaten Zulage + SuE Zulage
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.09.2023 23:00
Ich dachte, hier geht es um die Tarifverhandlungen und nicht die 27. Anmerkung, dass jemand keine Sonderzulage "16.5" bekommt, obwohl MINT.

Auch zu Eingruppierungsfragen gibt es einen passenden Bereich.

Interessanter wären hier die Erfahrungen der Teilnehmer der Regionalkonferenzen. Wenn es da nicht mal Thema war, wird in der Hinsicht genau 0 Veränderung eintreten.

Ich habe zumindest keinen offiziellen Beitrag zu den Regionalkonferenzen beim Thema TV-L MINT gefunden.

Die Entscheider sollten sich aber über die besondere Notwendigkeit in dem Bereich im klaren sein und werden dies hoffentlich auch in bessere Konditionen für die MINTler oder EG10+ und die gesamte Tabelle mitnehmen.

Verwaltung/Behörden sollen digital werden und dafür braucht es die entsprechenden Leute im öD.

Wenn man ehrlich ist, laufen die großen Projekte doch sowieso fast überall über Externe. Die Betreuung, wenn sie denn im Haus geschieht, ist dann auch nicht mehr so anspruchsvoll. Da reicht dann ein schlechter Absolvent mit E10, der lässt sich finden.

Bau-Ing. ist noch mal ein anderes Thema, aber die Gruppe ist so winzig und zwar ein relevantes Problem, das in der Öffentlichkeit nicht wirklich wahrgenommen wird, weshalb es hier eben auch keine Änderungen gibt.

Mit Erzieher, Medizin/ Pflege, Sozial macht man gute Presse. Polizei und Feuerwehr zum Teil auch.

Über Verwaltung gibt es nur Beschwerden und alles technische wird überhaupt nicht wahrgenommen.

Letztlich muss man sich immer fragen, ob es einem reicht und ob einem mehr Geld auch mehr Arbeit wert ist. Was andere verdienen, ist doch unerheblich, da nie fair.

Was bisher geäußert wurde, klingt für mich eher nach einem schlechteren Abschluss als TVöD, denn jetzt hat man schon die negativen Wirtschaftsnachrichten.

Wiegesagt: Ein Land/Kommune/Behörde welche digital fortschrittlich ist wird effektiver und spart damit Geld. Genau das Gegenteil entsteht wenn digitale Projekte nicht umgesetzt werden können weil Leute fehlen.

Einzige Lösung wäre es sich näher an den branchenüblichen Gehältern bei MINT Berufen zu orientieren ab der E10 aufwärts. Momentan orientiert man sich aber nichtmal an branchenüblichen Gehältern im öffentlichen Dienst, da der TV-L immer mehr von den anderen Tarifverträgen des öD abgehangen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 27.09.2023 06:40

......Einzige Lösung wäre es sich näher an den branchenüblichen Gehältern bei MINT Berufen zu orientieren ab der E10 aufwärts. Momentan orientiert man sich aber nichtmal an branchenüblichen Gehältern im öffentlichen Dienst, da der TV-L immer mehr von den anderen Tarifverträgen des öD abgehangen wird.

Wir werden sehen. Wenn die Differenz größer wird bekommen die AG im TV-L ein Problem. Die Babyboomer gehen in Rente, weniger Nachwuchs rückt nach und bei neuen Kollegen mit Berufserfahrung sieht es recht düster aus. Anfang der Woche ist uns wieder ein potentieller berufserfahrener Kandidat abgesprungen und geht lieber auf eine Beamtenstelle. Begründung: Mehr Netto vom Brutto. Mittlerweile gibt es sogar bei höheren Stellen in der Verwaltung eine auffallend erhöhte Fluktuation. Es gibt selbst innerhalb des ÖD oft gute Alternativen mit interessanten Aufgaben wie beim TV-V.

Ich muss nur etwas aufpassen mit den Kündigungsfristen wie ich gerade feststelle. Ende Oktober bin ich 5 Jahre dabei. Reicht dann eine Kündigung knapp vor Ende Oktober um zum Jahresende auszusteigen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.09.2023 07:38
Das ist mir bekannt.
Aber so schlecht, wie z.T. die TB im ÖD verhandeln...
Die AG im öD sind idR nicht befugt üT oder aT zu verhandeln.
Also kann der TB im öD nur 16.5 und förderliche Zeiten verhandeln.



Du nennst doch auch schon gebetsmühlenartig die Werkzeuge, die aber wenig Anwendung finden. Muss sich der ÖD wohl erst dran gewöhnen, dass "verhandeln" notwendig wird. In ein bis zwei Jahrzehnten dann ;)

Berufsanfänger müssen auch in der PW feststellen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Ein frischgebackener Master, der einen Einstiegsgehalt von 70T/Jahr in die Runde beim BW-Gespräch wirft, löst bei einem mir bekannten, sehr soliden Unternehemen im Hochlohnland BW Irritationen aus und kann weiter suchen.

Egal!

Hier eingehakt, ohne bisher die nachfolgenden 4 Seiten gelesen zu haben.... Master Technologiemanagement Universität Stuttgart durch mein Monitoring als Fachstudienberater: Einstiegsgehälter im "Hochlohnland" BW derzeit (Zahlen aus 2023 bei 30 Absolvierenden) 65 t€ - 85 t€ bei zusätzlichen Verhandlungen wie 4 Tage - Home Office etc.. Im Regelfall haben die Absolvierenden die Wahl aus 2 - 3 Jobangeboten nach Ihrem Abschluss, egal wie die Abschlussnote ausgefallen ist. Grundsätzlich sicherlich hilfreich, wenn zuvor im Unternehmen man als Werksstudierender tätig war oder dort seine Masterarbeit angefertigt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 27.09.2023 07:58
@ Sozialarbeiter: Du scheinst ja da schon besser drin zu stecken - wie wird denn eine Stadtstaatenzulage überhaupt begründet?
Wenn ich mir Hamburg und Berlin ansehe, kann ich das anhand der Lebenshaltungskosten (Miete oder Kauf Wohnen) ja noch nachvollziehen - aber Bremen? Ich nehme mal an, dass TV-L-Beschäftigte in Stuttgart, Freiburg, Heidelberg, München, Mainz, Frankfurt, Münster etc. mehr für die Lebenshaltungskosten aufwenden müssen. Alles Standorte von Universitäten und Landebehörden und zugleich teure Wohnungsmärkte. Die würden leer ausgehen, aber ausgerechnet die 3 Stadtstaaten, die so unterschiedlich gestrickt sind sollen dafür das Maß der Dinge sein und zulagewürdig sein, während in den Flächenländern nichts passieren soll?
Am Beispiel Berlins kann man ja sehen, dass die feste Größe von 150€ im Monat bis E13 ja auch nur eine Stauchung der Tabelle bewirkt. Also sieht man sich im TV-L scheinbar nur im Wettbewerb um Fachkräfte in den unteren EG?
Weil, wenn es kommt wie im TVöD und mit der Hauptstadtzulage, wäre das in den Stadtstaaten ja eine Summe aus festem Sockel, Prozenten und mutmaßlich ebenfalls fester Stadtstaatenzulage - ergo eine noch weitere Stauchung der Tabelle.
So holt man natürlich im Kampf um Fachkräfte deutlich unter E10 massiv auf, aber darüber wirds ja dann ggf. wieder bitter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 27.09.2023 08:52
@Ulf
Ich will die (sicher bessere) Antwort von Sozialarbeiter nicht vorwegnehmen, aber nicht nur die höheren Lebenshaltungskosten sind hier relevant (wenn überhaupt, du hast Stuttgart ja angesprochen oder Münschen, Frankfurt, Düsseldorf...)

Ich denke das Thema ist, dass in den Stadtstaaten viele Beschäftigte nach TV-L bezahlt werden, die überall anders in den TVÖD gehören: Kommunalverwaltung, Sozialarbeit, Rettungsdienste, Kitas, Krankenhäuser etc. (ohne Anspruch auf Richtigkeit)    Hier macht sich die Differenz zum TVÖD dann in der Attraktivität bemerkbar.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 27.09.2023 09:06
@Ulf
Ich will die (sicher bessere) Antwort von Sozialarbeiter nicht vorwegnehmen, aber nicht nur die höheren Lebenshaltungskosten sind hier relevant (wenn überhaupt, du hast Stuttgart ja angesprochen oder Münschen, Frankfurt, Düsseldorf...)

Ich denke das Thema ist, dass in den Stadtstaaten viele Beschäftigte nach TV-L bezahlt werden, die überall anders in den TVÖD gehören: Kommunalverwaltung, Sozialarbeit, Rettungsdienste, Kitas, Krankenhäuser etc. (ohne Anspruch auf Richtigkeit)    Hier macht sich die Differenz zum TVÖD dann in der Attraktivität bemerkbar.

Die Differenz zum TVÖD macht sich überall in der Attraktivität bemerkbar, da viele Absolventen die Wahl zwischen dem niedrigen TV-L und dem höheren TVÖD, TV-V usw. haben, auch wenn es unterschiedliche Stellen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 27.09.2023 09:07
@Ulf
Ich will die (sicher bessere) Antwort von Sozialarbeiter nicht vorwegnehmen, aber nicht nur die höheren Lebenshaltungskosten sind hier relevant (wenn überhaupt, du hast Stuttgart ja angesprochen oder Münschen, Frankfurt, Düsseldorf...)

Ich denke das Thema ist, dass in den Stadtstaaten viele Beschäftigte nach TV-L bezahlt werden, die überall anders in den TVÖD gehören: Kommunalverwaltung, Sozialarbeit, Rettungsdienste, Kitas, Krankenhäuser etc. (ohne Anspruch auf Richtigkeit)    Hier macht sich die Differenz zum TVÖD dann in der Attraktivität bemerkbar.

Das müsste dann aber in beide Richtungen gehen. Es gibt doch Entgeltgruppen in denen der TV-L besser ist und in anderen der TVÖD. Will man bei Ersterem einen Abzug verhandeln?
Macht alles wenig Sinn.

Besser wäre es die grundlegenden Einstufungen zu überarbeiten und wettbewerbsfähiger zu gestalten. Und natürlich die Tabellenwerte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 27.09.2023 09:19
@Ulf
Ich will die (sicher bessere) Antwort von Sozialarbeiter nicht vorwegnehmen, aber nicht nur die höheren Lebenshaltungskosten sind hier relevant (wenn überhaupt, du hast Stuttgart ja angesprochen oder Münschen, Frankfurt, Düsseldorf...)

Ich denke das Thema ist, dass in den Stadtstaaten viele Beschäftigte nach TV-L bezahlt werden, die überall anders in den TVÖD gehören: Kommunalverwaltung, Sozialarbeit, Rettungsdienste, Kitas, Krankenhäuser etc. (ohne Anspruch auf Richtigkeit)    Hier macht sich die Differenz zum TVÖD dann in der Attraktivität bemerkbar.

Die Differenz zum TVÖD macht sich überall in der Attraktivität bemerkbar, da viele Absolventen die Wahl zwischen dem niedrigen TV-L und dem höheren TVÖD, TV-V usw. haben, auch wenn es unterschiedliche Stellen sind.

In Bremen gibt es diese Wahl nicht, da egal für welche Stelle du dich entscheidest (Uni, Hochschule oder Bürgeramt, Ausländerbehörde) alle nach TV-L bezahlt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 27.09.2023 09:29
Gelegentlich wird hier im Forum bzgl. Gewerkschaften über schwindende Mitgliedszahlen und geringe Durchsetzungkraft geklagt. Vielleicht auch eher um schlechte Verhandlungsergebnisse begründen zu können? Laut des Verdi-Vorsitzenden scheint es hingegen gut zu laufen, zumindest wird das in einem aktuellen Artikel entsprechend so beschrieben:

"...Zu Beginn des Bundeskongresses stellte Werneke die Erfolge der vergangenen vier Jahre heraus. Demnach verzeichnet ver.di mit mehr als 140.000 Neueintritte, darunter 35.000 junge Menschen, den höchsten Zuwachs seit Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft 2001. Besonders die intensiv geführten Tarifverhandlungen auch im öffentlichen Dienst haben zu dieser erfolgreichen Entwicklung beigetragen.

„Wir werden in diesem Jahr auch im Saldo mit einem deutlichen Mitgliederzuwachs von mehreren zehntausend Mitgliedern abschließen“, prognostizierte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zum Auftakt der Beratungen beim Bundeskongress...."


Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/verdi/

Dann steht einem guten Abschluss doch nichts im Wege.... ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 27.09.2023 09:31
@Ulf
Ich will die (sicher bessere) Antwort von Sozialarbeiter nicht vorwegnehmen, aber nicht nur die höheren Lebenshaltungskosten sind hier relevant (wenn überhaupt, du hast Stuttgart ja angesprochen oder Münschen, Frankfurt, Düsseldorf...)

Ich denke das Thema ist, dass in den Stadtstaaten viele Beschäftigte nach TV-L bezahlt werden, die überall anders in den TVÖD gehören: Kommunalverwaltung, Sozialarbeit, Rettungsdienste, Kitas, Krankenhäuser etc. (ohne Anspruch auf Richtigkeit)    Hier macht sich die Differenz zum TVÖD dann in der Attraktivität bemerkbar.

Die Differenz zum TVÖD macht sich überall in der Attraktivität bemerkbar, da viele Absolventen die Wahl zwischen dem niedrigen TV-L und dem höheren TVÖD, TV-V usw. haben, auch wenn es unterschiedliche Stellen sind.

In Bremen gibt es diese Wahl nicht, da egal für welche Stelle du dich entscheidest (Uni, Hochschule oder Bürgeramt, Ausländerbehörde) alle nach TV-L bezahlt werden.
Bremen ist ja auch ein eigenständiges Bundesland?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 27.09.2023 10:05
Gelegentlich wird hier im Forum bzgl. Gewerkschaften über schwindende Mitgliedszahlen und geringe Durchsetzungkraft geklagt. Vielleicht auch eher um schlechte Verhandlungsergebnisse begründen zu können? Laut des Verdi-Vorsitzenden scheint es hingegen gut zu laufen, zumindest wird das in einem aktuellen Artikel entsprechend so beschrieben:

"...Zu Beginn des Bundeskongresses stellte Werneke die Erfolge der vergangenen vier Jahre heraus. Demnach verzeichnet ver.di mit mehr als 140.000 Neueintritte, darunter 35.000 junge Menschen, den höchsten Zuwachs seit Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft 2001. Besonders die intensiv geführten Tarifverhandlungen auch im öffentlichen Dienst haben zu dieser erfolgreichen Entwicklung beigetragen.

„Wir werden in diesem Jahr auch im Saldo mit einem deutlichen Mitgliederzuwachs von mehreren zehntausend Mitgliedern abschließen“, prognostizierte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zum Auftakt der Beratungen beim Bundeskongress...."


Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/verdi/

Dann steht einem guten Abschluss doch nichts im Wege.... ;D

Ich schätze das die TVL Verhandlungen weniger in den Medien sein werden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 27.09.2023 10:20
@Ulf
Ich will die (sicher bessere) Antwort von Sozialarbeiter nicht vorwegnehmen, aber nicht nur die höheren Lebenshaltungskosten sind hier relevant (wenn überhaupt, du hast Stuttgart ja angesprochen oder Münschen, Frankfurt, Düsseldorf...)

Ich denke das Thema ist, dass in den Stadtstaaten viele Beschäftigte nach TV-L bezahlt werden, die überall anders in den TVÖD gehören: Kommunalverwaltung, Sozialarbeit, Rettungsdienste, Kitas, Krankenhäuser etc. (ohne Anspruch auf Richtigkeit)    Hier macht sich die Differenz zum TVÖD dann in der Attraktivität bemerkbar.

Die Differenz zum TVÖD macht sich überall in der Attraktivität bemerkbar, da viele Absolventen die Wahl zwischen dem niedrigen TV-L und dem höheren TVÖD, TV-V usw. haben, auch wenn es unterschiedliche Stellen sind.

In Bremen gibt es diese Wahl nicht, da egal für welche Stelle du dich entscheidest (Uni, Hochschule oder Bürgeramt, Ausländerbehörde) alle nach TV-L bezahlt werden.
Bremen ist ja auch ein eigenständiges Bundesland?

Das Bundesland Bremen ist ein Zwei-Städte-Staat.

Es betrifft jedoch nur die Beschäftigten der Stadt Bremen. Die Beschäftigten der Stadt Bremerhaven werden nach TVÖD bezahlt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 27.09.2023 11:59
@Ulf
Ich will die (sicher bessere) Antwort von Sozialarbeiter nicht vorwegnehmen, aber nicht nur die höheren Lebenshaltungskosten sind hier relevant (wenn überhaupt, du hast Stuttgart ja angesprochen oder Münschen, Frankfurt, Düsseldorf...)

Ich denke das Thema ist, dass in den Stadtstaaten viele Beschäftigte nach TV-L bezahlt werden, die überall anders in den TVÖD gehören: Kommunalverwaltung, Sozialarbeit, Rettungsdienste, Kitas, Krankenhäuser etc. (ohne Anspruch auf Richtigkeit)    Hier macht sich die Differenz zum TVÖD dann in der Attraktivität bemerkbar.

Die Differenz zum TVÖD macht sich überall in der Attraktivität bemerkbar, da viele Absolventen die Wahl zwischen dem niedrigen TV-L und dem höheren TVÖD, TV-V usw. haben, auch wenn es unterschiedliche Stellen sind.

In Bremen gibt es diese Wahl nicht, da egal für welche Stelle du dich entscheidest (Uni, Hochschule oder Bürgeramt, Ausländerbehörde) alle nach TV-L bezahlt werden.
Bremen ist ja auch ein eigenständiges Bundesland?

Das Bundesland Bremen ist ein Zwei-Städte-Staat.

Es betrifft jedoch nur die Beschäftigten der Stadt Bremen. Die Beschäftigten der Stadt Bremerhaven werden nach TVÖD bezahlt.

Ein weiterer Grund warum ein einheitlicher Tarifvertrag im öD sinnvoll wäre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.09.2023 12:16
Damit es nicht weiter auffällt, dass der Zwergstaat Bremen+Bremerhaven unsinnige Dinge tut?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 27.09.2023 15:35
Damit es nicht weiter auffällt, dass der Zwergstaat Bremen+Bremerhaven unsinnige Dinge tut?

Nein aber dann stehen wir in paar Jahren bei der nächsten Tarifverhandlung mit der Begründung da "Der TV-L kann nicht X% steigen weil dann alle kleinen Stadtstaaten mit ihrer Zulage über den TöVD steigen, deshalb muss es jetzt wieder Zulage X für den Rest geben" usw.

Das Ganze wird dadurch nur noch komplizierter und wenn wir das in die Zukunft denken würde nach einigen Tarifrunden ein Dschungel von Zulagen, Sondertarifen entstehen und dann sind wieder einige Kollegen die dann genau zwischen den Zulagen liegen und gar keine bekommen.

Was spricht denn dagegen den TVL so weit an den TöVD anzupassen, dass diese Sonderzulagen für Stadtstaaten nicht mehr nötig sind?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 27.09.2023 17:39
Gelegentlich wird hier im Forum bzgl. Gewerkschaften über schwindende Mitgliedszahlen und geringe Durchsetzungkraft geklagt. Vielleicht auch eher um schlechte Verhandlungsergebnisse begründen zu können? Laut des Verdi-Vorsitzenden scheint es hingegen gut zu laufen, zumindest wird das in einem aktuellen Artikel entsprechend so beschrieben:

"...Zu Beginn des Bundeskongresses stellte Werneke die Erfolge der vergangenen vier Jahre heraus. Demnach verzeichnet ver.di mit mehr als 140.000 Neueintritte, darunter 35.000 junge Menschen, den höchsten Zuwachs seit Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft 2001. Besonders die intensiv geführten Tarifverhandlungen auch im öffentlichen Dienst haben zu dieser erfolgreichen Entwicklung beigetragen.

„Wir werden in diesem Jahr auch im Saldo mit einem deutlichen Mitgliederzuwachs von mehreren zehntausend Mitgliedern abschließen“, prognostizierte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zum Auftakt der Beratungen beim Bundeskongress...."


Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/verdi/

Dann steht einem guten Abschluss doch nichts im Wege.... ;D

Immer schön, wenn die Austritte, die jedes Jahr nur minimal unter diesem Rekordzuwachs und in der Regel über der Zahl der Neumitglieder liegen, die ganze Aussage wieder relativieren ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 27.09.2023 19:13
Gelegentlich wird hier im Forum bzgl. Gewerkschaften über schwindende Mitgliedszahlen und geringe Durchsetzungkraft geklagt. Vielleicht auch eher um schlechte Verhandlungsergebnisse begründen zu können? Laut des Verdi-Vorsitzenden scheint es hingegen gut zu laufen, zumindest wird das in einem aktuellen Artikel entsprechend so beschrieben:

"...Zu Beginn des Bundeskongresses stellte Werneke die Erfolge der vergangenen vier Jahre heraus. Demnach verzeichnet ver.di mit mehr als 140.000 Neueintritte, darunter 35.000 junge Menschen, den höchsten Zuwachs seit Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft 2001. Besonders die intensiv geführten Tarifverhandlungen auch im öffentlichen Dienst haben zu dieser erfolgreichen Entwicklung beigetragen.

„Wir werden in diesem Jahr auch im Saldo mit einem deutlichen Mitgliederzuwachs von mehreren zehntausend Mitgliedern abschließen“, prognostizierte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zum Auftakt der Beratungen beim Bundeskongress...."


Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/verdi/

Dann steht einem guten Abschluss doch nichts im Wege.... ;D

Immer schön, wenn die Austritte, die jedes Jahr nur minimal unter diesem Rekordzuwachs und in der Regel über der Zahl der Neumitglieder liegen, die ganze Aussage wieder relativieren ;)

also wenn der Umsatz höher ist als die Kosten, dann ist es ein Gewinn. :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 27.09.2023 19:25

also wenn der Umsatz höher ist als die Kosten, dann ist es ein Gewinn. :)

Wenn man Verdi glauben darf, anscheinend schon.

Irgendwie muss man ja Presse für sich machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 27.09.2023 20:33
Gelegentlich wird hier im Forum bzgl. Gewerkschaften über schwindende Mitgliedszahlen und geringe Durchsetzungkraft geklagt. Vielleicht auch eher um schlechte Verhandlungsergebnisse begründen zu können? Laut des Verdi-Vorsitzenden scheint es hingegen gut zu laufen, zumindest wird das in einem aktuellen Artikel entsprechend so beschrieben:

"...Zu Beginn des Bundeskongresses stellte Werneke die Erfolge der vergangenen vier Jahre heraus. Demnach verzeichnet ver.di mit mehr als 140.000 Neueintritte, darunter 35.000 junge Menschen, den höchsten Zuwachs seit Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft 2001. Besonders die intensiv geführten Tarifverhandlungen auch im öffentlichen Dienst haben zu dieser erfolgreichen Entwicklung beigetragen.

„Wir werden in diesem Jahr auch im Saldo mit einem deutlichen Mitgliederzuwachs von mehreren zehntausend Mitgliedern abschließen“, prognostizierte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zum Auftakt der Beratungen beim Bundeskongress...."


Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/verdi/

Dann steht einem guten Abschluss doch nichts im Wege.... ;D

Immer schön, wenn die Austritte, die jedes Jahr nur minimal unter diesem Rekordzuwachs und in der Regel über der Zahl der Neumitglieder liegen, die ganze Aussage wieder relativieren ;)

also wenn der Umsatz höher ist als die Kosten, dann ist es ein Gewinn. :)

Also wenn der TV-L Abschluss mehr % hat als der von dem TöVD trete ich sofort ein :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 27.09.2023 20:45
Was steht einem einheitlichen Tarifvertrag im öD entgegen.
Die TDL, die nicht will…


Die Hintergründe zur Stadtstaaten Bewegung? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit versuche ich mal schnell die letzten zwei Jahre in einem Recap runterzuschrauben:

Die Ursprünge liegen In der Hamburg Zulagen Kampagne. Im Bereich Allgemeines habe ich auch einen eigenen Thread, den ich mittlerweile seit bestimmt 1-2 Jahren immer wieder füttere. Im letzten Jahrzehnt hat sich im Schnitt ein Rückstand von TVL zu TVöD auf Lebensarbeitszeit von 12% oder so gebildet. Das war eine Berechnung der VBL oder so. Die genaue Quelle müsste ich nochmal recherchieren, aber auf jeden Fall jemand „neutrales“ und nicht Ver.di selbst. Naja, und die TV-L Ergebnisse waren ja auch immer bescheiden. Und nach der Corona Tarifrunde ist einigen im TV-L der Kragen geplatzt. Hamburg war hoch unzufrieden mit dem Ergebnis. Aber alle anderen Länder waren sehr zufrieden und das Ergebnis wurde zum Unmut der Hamburger TVL angenommen. Da entstand die Idee einer Hamburg-Zulage als politische Kampagne. Es wurde eine Petition im Winter 2021 gestartet um 2.000 Unterschriften zu erhalten. Es wurden 8.000 Unterschriften gesammelt. Diese wurden im Mai 2022 dem Finanzsenator Dressel übergeben. Dieser hatte daraufhin tatsächlich Gesprächen zugesagt. Es gab drei Gespräche zwischen uns und dem Finanzsenator (letztes Quartal 2022). Da es keine Aussicht auf eine politische Zulage (wie in Berlin gab) hat man stattdessen versucht die Hamburg-Zulage innerhalb der Ver.di voranzubringen.. Glücklicherweise gab es Anfang 2023 eine Klausurtagung zur Zukunft des TVL, da es dort im Schnitt nur einen einstelligen Organisationsgrad gibt, der zudem mit jeder Tarifrunde weiter abgenommen hat. Außer in Hamburg. Durch die Hamburg Zulagen Kampagne konnte der Trend tatsächlich umgedreht werden und die Mitgliederzahlen in Hamburg waren stabil. Also ähnlich viele Neueintritte wie Austritte.  Dort wurde dann mehr oder weniger der strategische Wechsel beschlossen, über den ich schon öfter geschrieben habe. Kein Einheitsbrei für Alle, in der Hoffnung die Leute dadurch anzusprechen und in Aktivität zu bringen, sondern stattdessen bedingungsgebundene Forderungen für Schwerpunktbereiche, wo bereits Aktivität herrscht, um Engagement zu belohnen und die Aktiven nicht herunterzuziehen.
Die Beschäftigten- und Entgeltstruktur spielt dabei natürliche auch eine Rolle. Dadurch, dass die kommunalen Tätigkeiten in Hamburg, Bremen und Berlin auch im TV-L sind und nicht im TVöD, gibt es hier eine höhere Konkurrenz. Auch sind diese Bereiche traditionell stärker organisiert. Je nach Bereich dann auch 20% und nicht nur einstellig.
Naja und da bei Ver.di alles irgendwie demokratisch läuft, muss man die anderen Länder auch mitnehmen. Hamburg ist eben auch nur eine Stimme bzw. Nur ein Bundesland. Also hat man Bremen und Berlin mit ähnlichen Problemen und ebenfalls besseren Orga-Graden mit ins Boot genommen. Für die anderen ist die Prämisse, dass wir als Leuchtturm Vorbildfunktion für zukünftige Bereiche sind, die sich besser aufstellen wollen. Quasi ein Good Practice Beispiel. Außerdem wird die Prämisse vertreten, dass Ver.di dadurch insgesamt gestärkt hervorgeht, wenn man aktive Bereiche weiter fördert. Und noch dazu kam dann einfach die absolute Hoffnungslosigkeit der anderen Länder. Manche wollten sogar eine Nullrunde und die Leute durch eine solche Schockrunde aufwecken… Dann doch lieber den o.g. Strategiewechsel, der nicht alles zerschießt, was es wenigstens noch in einigen Ländern gibt^^
Und klar gibt es dann noch jede Menge Argumente, die man auspackt (höhere Lebenshaltungskosten blablabla), aber letzten Endes geht es um aktive Mitglieder, die etwas innerhalb der Ver.di bewegen und Mehrheiten die sich bilden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 27.09.2023 20:50
Was steht einem einheitlichen Tarifvertrag im öD entgegen.
Die TDL, die nicht will…


Die Hintergründe zur Stadtstaaten Bewegung? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit versuche ich mal schnell die letzten zwei Jahre in einem Recap runterzuschrauben:

Die Ursprünge liegen In der Hamburg Zulagen Kampagne. Im Bereich Allgemeines habe ich auch einen eigenen Thread, den ich mittlerweile seit bestimmt 1-2 Jahren immer wieder füttere. Im letzten Jahrzehnt hat sich im Schnitt ein Rückstand von TVL zu TVöD auf Lebensarbeitszeit von 12% oder so gebildet. Das war eine Berechnung der VBL oder so. Die genaue Quelle müsste ich nochmal recherchieren, aber auf jeden Fall jemand „neutrales“ und nicht Ver.di selbst. Naja, und die TV-L Ergebnisse waren ja auch immer bescheiden. Und nach der Corona Tarifrunde ist einigen im TV-L der Kragen geplatzt. Hamburg war hoch unzufrieden mit dem Ergebnis. Aber alle anderen Länder waren sehr zufrieden und das Ergebnis wurde zum Unmut der Hamburger TVL angenommen. Da entstand die Idee einer Hamburg-Zulage als politische Kampagne. Es wurde eine Petition im Winter 2021 gestartet um 2.000 Unterschriften zu erhalten. Es wurden 8.000 Unterschriften gesammelt. Diese wurden im Mai 2022 dem Finanzsenator Dressel übergeben. Dieser hatte daraufhin tatsächlich Gesprächen zugesagt. Es gab drei Gespräche zwischen uns und dem Finanzsenator (letztes Quartal 2022). Da es keine Aussicht auf eine politische Zulage (wie in Berlin gab) hat man stattdessen versucht die Hamburg-Zulage innerhalb der Ver.di voranzubringen.. Glücklicherweise gab es Anfang 2023 eine Klausurtagung zur Zukunft des TVL, da es dort im Schnitt nur einen einstelligen Organisationsgrad gibt, der zudem mit jeder Tarifrunde weiter abgenommen hat. Außer in Hamburg. Durch die Hamburg Zulagen Kampagne konnte der Trend tatsächlich umgedreht werden und die Mitgliederzahlen in Hamburg waren stabil. Also ähnlich viele Neueintritte wie Austritte.  Dort wurde dann mehr oder weniger der strategische Wechsel beschlossen, über den ich schon öfter geschrieben habe. Kein Einheitsbrei für Alle, in der Hoffnung die Leute dadurch anzusprechen und in Aktivität zu bringen, sondern stattdessen bedingungsgebundene Forderungen für Schwerpunktbereiche, wo bereits Aktivität herrscht, um Engagement zu belohnen und die Aktiven nicht herunterzuziehen.
Die Beschäftigten- und Entgeltstruktur spielt dabei natürliche auch eine Rolle. Dadurch, dass die kommunalen Tätigkeiten in Hamburg, Bremen und Berlin auch im TV-L sind und nicht im TVöD, gibt es hier eine höhere Konkurrenz. Auch sind diese Bereiche traditionell stärker organisiert. Je nach Bereich dann auch 20% und nicht nur einstellig.
Naja und da bei Ver.di alles irgendwie demokratisch läuft, muss man die anderen Länder auch mitnehmen. Hamburg ist eben auch nur eine Stimme bzw. Nur ein Bundesland. Also hat man Bremen und Berlin mit ähnlichen Problemen und ebenfalls besseren Orga-Graden mit ins Boot genommen. Für die anderen ist die Prämisse, dass wir als Leuchtturm Vorbildfunktion für zukünftige Bereiche sind, die sich besser aufstellen wollen. Quasi ein Good Practice Beispiel. Außerdem wird die Prämisse vertreten, dass Ver.di dadurch insgesamt gestärkt hervorgeht, wenn man aktive Bereiche weiter fördert. Und noch dazu kam dann einfach die absolute Hoffnungslosigkeit der anderen Länder. Manche wollten sogar eine Nullrunde und die Leute durch eine solche Schockrunde aufwecken… Dann doch lieber den o.g. Strategiewechsel, der nicht alles zerschießt, was es wenigstens noch in einigen Ländern gibt^^

Dann werden in Zukunft die ganzen Stadtstaaten selbst mit schlechten TV-L Abschlüssen noch relativ zufrieden sein, da Sie ja die extra Zulage haben.

Ganz ehrlich dann wäre ein eigner Tarifvertrag für die Stadstaaten nach dem Vorbild Hessen doch sinvoller, da dies dann die Einheit im TVL nicht schwächen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 27.09.2023 21:03
Eine Abspaltung zu einem TV-Stadtstaaten wurde auch diskutiert und abgelehnt. Ohne hier jetzt auf Details einzugehen zu wollen, ist die Grundbefürchtung, dass dies zu einer kompletten TVL Auflösung führt und dann am Ende jedes Bundesland selbst verhandeln muss. Das wird innerhalb der Ver.di als größere Schwächung angesehen. Die Hoffnung ist halt, dass die anderen Länder mitziehen, wenn sie sehen was doch geht in den Stadtstaaten. Ausschließen möchte ich aber eine Abspaltung in 3-4 Tarifrunden in der Zukunft aber nicht. In Hamburg gab es dafür zumindest Befürworter (wenn auch keine Mehrheit in Hamburg)

EDIT:
Hier mal der Link zu dem anderen Thread, den ich seit Mai 2022 update.
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,118267.0.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 27.09.2023 22:32
Eine Abspaltung zu einem TV-Stadtstaaten wurde auch diskutiert und abgelehnt. Ohne hier jetzt auf Details einzugehen zu wollen, ist die Grundbefürchtung, dass dies zu einer kompletten TVL Auflösung führt und dann am Ende jedes Bundesland selbst verhandeln muss. Das wird innerhalb der Ver.di als größere Schwächung angesehen. Die Hoffnung ist halt, dass die anderen Länder mitziehen, wenn sie sehen was doch geht in den Stadtstaaten. Ausschließen möchte ich aber eine Abspaltung in 3-4 Tarifrunden in der Zukunft aber nicht. In Hamburg gab es dafür zumindest Befürworter (wenn auch keine Mehrheit in Hamburg)

EDIT:
Hier mal der Link zu dem anderen Thread, den ich seit Mai 2022 update.
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,118267.0.html

Problem ist (ohne die genau Art der endgültigen Abstimmung TVL AN zu kennen) wenn 16 Arbeitnehmervertreter über ein Gehalt abstimmen und 3 davon im Kopf schon die Ausgleichspauschale zum TöVD Abschluss dazurechnen können, verändert dies das Abstimmungsergebnis...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.09.2023 07:22
Was steht einem einheitlichen Tarifvertrag im öD entgegen.
Die TDL, die nicht will…

....Und klar gibt es dann noch jede Menge Argumente, die man auspackt (höhere Lebenshaltungskosten blablabla), aber letzten Endes geht es um aktive Mitglieder, die etwas innerhalb der Ver.di bewegen und Mehrheiten die sich bilden.

Demnach steht zumindest hinsichtlich der Mitgliederstärke und damit indirekt verbundenen Durchsetzungskraft von Verdi einem guten Abschluss ja nichts im Wege, wenn man den Worten des Verdi-Vorsitzenden glauben darf. Er sprach kürzlich (s. Quelle) vom höchsten Zuwachs seit Verdi-Gründung und deutlichem Mitgliederzuwachs per Saldo in diesem Jahr...

Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/verdi/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 28.09.2023 07:50
Was steht einem einheitlichen Tarifvertrag im öD entgegen.
Die TDL, die nicht will…

....Und klar gibt es dann noch jede Menge Argumente, die man auspackt (höhere Lebenshaltungskosten blablabla), aber letzten Endes geht es um aktive Mitglieder, die etwas innerhalb der Ver.di bewegen und Mehrheiten die sich bilden.

Demnach steht zumindest hinsichtlich der Mitgliederstärke und damit indirekt verbundenen Durchsetzungskraft von Verdi einem guten Abschluss ja nichts im Wege, wenn man den Worten des Verdi-Vorsitzenden glauben darf. Er sprach kürzlich (s. Quelle) vom höchsten Zuwachs seit Verdi-Gründung und deutlichem Mitgliederzuwachs per Saldo in diesem Jahr...

Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/verdi/

Es geht nicht um die Mitgliederanzahl, sondern um Mitglieder, die auch aktiv etwas bewegen. Gerade Ver.di hat unzählig viele Karteileichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 28.09.2023 08:01
Einverstanden. Dann wäre eine offensive und aktive Kommunikation seitens Verdi in Behörden, Ämtern, Schulen, Kliniken, Hochschulen durchaus sinnvoll in einem ersten Schritt. Auch ausdrücklich Ansprache an Nichtmitglieder. Wir können das hier überhaupt nicht erkennen. Wirklich Null, trotz organisierter Mitglieder die selbst nach eigener Aussage wenig Info haben. Ebenso fehlt eine dringlich notwendige Ansprache von speziellen Zielgruppen wie MINT. Selbst im Internet findet sich dazu sehr wenig bis nix.

So kann es einfach nichts werden meiner Meinung nach. Auch für solche Aktionen sind die teils hohen Mitgliedsbeiträge mit gedacht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 28.09.2023 10:10
Einverstanden. Dann wäre eine offensive und aktive Kommunikation seitens Verdi in Behörden, Ämtern, Schulen, Kliniken, Hochschulen durchaus sinnvoll in einem ersten Schritt. Auch ausdrücklich Ansprache an Nichtmitglieder. Wir können das hier überhaupt nicht erkennen. Wirklich Null, trotz organisierter Mitglieder die selbst nach eigener Aussage wenig Info haben. Ebenso fehlt eine dringlich notwendige Ansprache von speziellen Zielgruppen wie MINT. Selbst im Internet findet sich dazu sehr wenig bis nix.

So kann es einfach nichts werden meiner Meinung nach. Auch für solche Aktionen sind die teils hohen Mitgliedsbeiträge mit gedacht.

Ver.di hat zum Beispiel auch einen Youtube Kanal aber leider nur 300-1000 Aufrufe für die meisten neuen Videos. Da würde man doch für eine Organisation dieser Größe etwas mehr erwarten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 28.09.2023 10:11
Eine Abspaltung zu einem TV-Stadtstaaten wurde auch diskutiert und abgelehnt. Ohne hier jetzt auf Details einzugehen zu wollen, ist die Grundbefürchtung, dass dies zu einer kompletten TVL Auflösung führt und dann am Ende jedes Bundesland selbst verhandeln muss. Das wird innerhalb der Ver.di als größere Schwächung angesehen. Die Hoffnung ist halt, dass die anderen Länder mitziehen, wenn sie sehen was doch geht in den Stadtstaaten. Ausschließen möchte ich aber eine Abspaltung in 3-4 Tarifrunden in der Zukunft aber nicht. In Hamburg gab es dafür zumindest Befürworter (wenn auch keine Mehrheit in Hamburg)

EDIT:
Hier mal der Link zu dem anderen Thread, den ich seit Mai 2022 update.
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,118267.0.html

Führt das nicht insgesamt zu einem noch größen Ungleichgewicht im TVL. Es ist doch sehr unrealistisch, dass die anderen Länder mitziehen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 28.09.2023 10:27
Nu, schlussendlich wird der Spaß weiter zerfasern. Ggf. einigt man sich noch darauf, die allgemeinen Regelungen gemeinsam zu betrachten, aber verschiedene Länder werden dann einfach verschiedene Entgelttabellen nutzen. Dann braucht man aber auch keine einheitlichen Verhandlungen mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Gnabsi am 28.09.2023 10:37
Wie stehen die Chancen für eine Zulage in Hamburg und anderen Bundesländern? Dies wurde ja auch in der Befragung abgefragt. Was ich hier so rauslese verwundert mich, dass anscheinend aber so wenige dafür gestimmt haben. Gerade aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten wäre meiner Meinung nach eine Zulage hier sinnvoll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 28.09.2023 10:49
Wie stehen die Chancen für eine Zulage in Hamburg und anderen Bundesländern? Dies wurde ja auch in der Befragung abgefragt. Was ich hier so rauslese verwundert mich, dass anscheinend aber so wenige dafür gestimmt haben. Gerade aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten wäre meiner Meinung nach eine Zulage hier sinnvoll.

Ich würde eine tabellenwirksame Erhöhung immer einer Zulage vorziehen. Zulagen sind immer bedingungsgebunden und können schneller wegfallen, als sie gekommen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 28.09.2023 10:53
Wie stehen die Chancen für eine Zulage in Hamburg und anderen Bundesländern? Dies wurde ja auch in der Befragung abgefragt. Was ich hier so rauslese verwundert mich, dass anscheinend aber so wenige dafür gestimmt haben. Gerade aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten wäre meiner Meinung nach eine Zulage hier sinnvoll.

Dann müsste es auch Zulagen für zum Beispiel München diskutiert werden. Deshalb bin ich persönlich nicht für die Zulage: Es kann einfach nicht gerecht abgebildet werden ohne irgendwann einen Zulagen, Sondertarif Dschungel zu erschaffen, bei dem manche Kollegen mit hohen Lebenshaltungskosten zwischen den Regelungen keine Zulagen bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 28.09.2023 12:08
Wie stehen die Chancen für eine Zulage in Hamburg und anderen Bundesländern? Dies wurde ja auch in der Befragung abgefragt. Was ich hier so rauslese verwundert mich, dass anscheinend aber so wenige dafür gestimmt haben. Gerade aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten wäre meiner Meinung nach eine Zulage hier sinnvoll.

Ich habe mir heute Morgen mal den entsprechenden Thread unter Allgemeines durchgelesen, der vom User Sozialarbeiter wirklich sehr schön ge-updated wird.

Ich persönlich denke, dass die Möglichkeit, dass so eine Zulage a la Berlin (oder doch lieber nach dem Vorbild München?) kommt, bei 50% liegt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 28.09.2023 12:21
Genau, es geht um aktive Mitglieder. Man darf halt nicht vergessen, dass bei Ver.di zu >90% alles ehrenamtlich über aktive läuft. Und da hängt eben auch ab, was gemacht wird und was beschlossen wird.
In Hamburg hat sich über die Hamburg Zulagen Kampagne mittlerweile ein großer aktiver Kern gebildet. Wir besuchen gegenseitig Persoanlversammlungen und berichten. Wir können politische Sprechstunden und Parteiprogramm für uns nutzen und sind da viel Präsent. Wir nutzen Bildungsurlaube, für die grundlegende Bildung über die Tarifrunde, den Tarifdschungel und gleichzeitig auch für konkrete Planung. Es wird Streiks geben, die nicht so aussehen, dass alle zusammen auf dem Rathausplatz stehen, sondern dass in kleinen Teams (2-3 Leuten) Dienststellen und Schulen abgelaufen werden, um im persönlichen Kontakt zu motivieren. Die Hauptamtlichen Ver.di Beschäftigten sind dann v.a. Mit Orga Kram für uns beschäftigt (Anmeldungen BIldungsurlaub, Anmeldung Demo, Einladung Presse, Informationen zusammensammeln und an die Aktiven weitergeben, Gelder freigeben für Aktionen und Material). Oder sie stellen Vernetzung zu anderen wichtigen Ver.di Funktionären her, damit wir dann direkt mit denen sprechen können.
Klassisches Organizig schafft die Ver.di über die Hauptamtlichen gar nicht. Dafür fehlen die Mittel. Hier ist man auf die Belegschaft und Betriebe angewiesen.

Und wir nennen es zwar Zulage. Aber die Zulage soll natürlich rentenwirksam sein und dynamisch mitwachsen.
Und warum sollen denn jetzt in Städten, wo nichts los ist, keiner aktiv ist, für die Nicht-Organisierten etwas verhandelt werden? Der Sinn der Strategiewechsels ist ja eben Aktivität durch bedingungsgebundene Forderungen zu stärken.
 

Ergänzung zur Umfrage:
Nur Betroffene in den Stadtstaaten können für eine entsprechende Zulage votieren. Da ist natürlich auch schon viel hinter den Kulissen gelaufen, um zu prüfen, welche Schwerpunkte in der Umfrage überhaupt gesetzt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 28.09.2023 12:40
Genau, es geht um aktive Mitglieder. Man darf halt nicht vergessen, dass bei Ver.di zu >90% alles ehrenamtlich über aktive läuft. Und da hängt eben auch ab, was gemacht wird und was beschlossen wird.
In Hamburg hat sich über die Hamburg Zulagen Kampagne mittlerweile ein großer aktiver Kern gebildet. Wir besuchen gegenseitig Persoanlversammlungen und berichten. Wir können politische Sprechstunden und Parteiprogramm für uns nutzen und sind da viel Präsent. Wir nutzen Bildungsurlaube, für die grundlegende Bildung über die Tarifrunde, den Tarifdschungel und gleichzeitig auch für konkrete Planung. Es wird Streiks geben, die nicht so aussehen, dass alle zusammen auf dem Rathausplatz stehen, sondern dass in kleinen Teams (2-3 Leuten) Dienststellen und Schulen abgelaufen werden, um im persönlichen Kontakt zu motivieren. Die Hauptamtlichen Ver.di Beschäftigten sind dann v.a. Mit Orga Kram für uns beschäftigt (Anmeldungen BIldungsurlaub, Anmeldung Demo, Einladung Presse, Informationen zusammensammeln und an die Aktiven weitergeben, Gelder freigeben für Aktionen und Material). Oder sie stellen Vernetzung zu anderen wichtigen Ver.di Funktionären her, damit wir dann direkt mit denen sprechen können.
Klassisches Organizig schafft die Ver.di über die Hauptamtlichen gar nicht. Dafür fehlen die Mittel. Hier ist man auf die Belegschaft und Betriebe angewiesen.

Und wir nennen es zwar Zulage. Aber die Zulage soll natürlich rentenwirksam sein und dynamisch mitwachsen.
Und warum sollen denn jetzt in Städten, wo nichts los ist, keiner aktiv ist, für die Nicht-Organisierten etwas verhandelt werden? Der Sinn der Strategiewechsels ist ja eben Aktivität durch bedingungsgebundene Forderungen zu stärken.
 

Ergänzung zur Umfrage:
Nur Betroffene in den Stadtstaaten können für eine entsprechende Zulage votieren. Da ist natürlich auch schon viel hinter den Kulissen gelaufen, um zu prüfen, welche Schwerpunkte in der Umfrage überhaupt gesetzt werden.

Danke - ich würde noch ergänzen: Gewerkschaft funktioniert Bottom-Up und nicht Top-Down. Es gibt so viele Möglichkeiten aktiv zu werden: Über die Bildung eines Vertrauensköpers, der dann die lokalen Aktivitäten (die ja gefordert werden) organisiert. Hierbei bekommt man Hilfe von Hauptamtlichen - aber man muss sie halt anfordern. Gewerkschaft ist doch kein Dienstleister, den man bezahlt und der dann für einen tätig wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 28.09.2023 14:38
Und warum sollen denn jetzt in Städten, wo nichts los ist, keiner aktiv ist, für die Nicht-Organisierten etwas verhandelt werden

Weil auch dort Wettbewerb herrscht und neue qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden, welche nur durch gute Tarifabschlüsse eine attraktive Gehaltstabelle geboten werden können und deren Entscheidung dann nicht auf die Privatwirtschaft fällt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 28.09.2023 15:26
Glaubt ihr denn wirklich, dass es den entscheidenden Unterschied bringt, wenn ich mit der Warnweste an, einem Pappschild in der Hand und der Trillerpfeife vor mein Bezirksamtsrathaus stehe, dass dann die Prozente nur so sprudeln? Wenn so entschieden wird, wie viel Geld man in die Erledigung der immer so wichtigen Sonderwünsche und Zusatzwünsche der Politik steckt - na dann gute Nacht. Und wenn ich 1% vom Brutto für eine gewisse Gewerkschaft zahle, darf ich nichts erwarten, sondern es geht nur, wenn ich es vor Ort alles selbst mache? Wozu dann so exorbitant hohe Beiträge für diese Gewerkschaft?

Ich sehe das so: Wenn die AG Ende 2023 mit ein paar mickrigen Prozenten um die Ecke kommen, sind sie halt zukünftig nicht mehr daran interessiert (vernünftiges) Personal für die Erledigung aller Aufgaben zu gewinnen und auch nicht mehr daran interessiert, dass die vorhandenen Mitarbeiter ihren Möglichkeiten entsprechend diese Leistungen erbringen. Dann möge doch bitte jeder seine Konsequenzen daraus ziehen - wie auch immer...

An den Zugewinn von einigen Prozenten durchs Fahnen schwenken oder trillerpfeifen glaube ich leider nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 28.09.2023 15:30
Glaubt ihr denn wirklich, dass es den entscheidenden Unterschied bringt, wenn ich mit der Warnweste an, einem Pappschild in der Hand und der Trillerpfeife vor mein Bezirksamtsrathaus stehe, dass dann die Prozente nur so sprudeln? Wenn so entschieden wird, wie viel Geld man in die Erledigung der immer so wichtigen Sonderwünsche und Zusatzwünsche der Politik steckt - na dann gute Nacht. Und wenn ich 1% vom Brutto für eine gewisse Gewerkschaft zahle, darf ich nichts erwarten, sondern es geht nur, wenn ich es vor Ort alles selbst mache? Wozu dann so exorbitant hohe Beiträge für diese Gewerkschaft?

Ich sehe das so: Wenn die AG Ende 2023 mit ein paar mickrigen Prozenten um die Ecke kommen, sind sie halt zukünftig nicht mehr daran interessiert (vernünftiges) Personal für die Erledigung aller Aufgaben zu gewinnen und auch nicht mehr daran interessiert, dass die vorhandenen Mitarbeiter ihren Möglichkeiten entsprechend diese Leistungen erbringen. Dann möge doch bitte jeder seine Konsequenzen daraus ziehen - wie auch immer...

An den Zugewinn von einigen Prozenten durchs Fahnen schwenken oder trillerpfeifen glaube ich leider nicht mehr.

Ich bin sicherlich kein Fan von VERDI, aber weißt Du überhaupt wie eine Gewerkschaft funktioniert, wenn du kritisierst, dass Du selbst tätig werden musst? Im Übrigen kannst Du auch streiken, ohne irgendwo vor Ort mit Trillerpfeife zu sein.
Wenn Du aber zahlendes Mitglied bist und weiterhin arbeiten gehst, dann bist du ein Teil des Problems.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 28.09.2023 16:00
Naja so richtig weiß ich das leider nicht. Meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaften knöpfen den Organisierten 1% ihres Bruttolohns ab. Dann verhandeln sie in den üblichen Tarifverhandlungen bis tief in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang Tarifabschlüsse, die den Arbeitgebern seit Jahren jedes Mal aufs neue Freudentränen in die Augen treiben. Nebenbei geben sie viel Geld aus für Geschäftsstellen, Funktionäre und irgendwelche Lobbyarbeit, die eher grundsatzpolitisch ist als dass sie den Arbeitnehmern hilft. Und wenn Tarifabschlüsse den Arbeitnehmern helfen, dann bitte sozial gerecht nur für die ärmsten der Armen EG 1-8 - sonst wäre das ja auch krass unsozial. Habe ich was vergessen?!

Wie wäre es denn mal mit einer Mitgliedschaft lite: Ich zahle 0,1% meines Bruttogehalts und damit genau für die Erforderlichkeit zu Streiks aufzurufen, verzichte aber im Gegenzug auf die fumlinante Lobbyarbeit zB in Genderfragen, die Rechtsberatung und das "Streikgeld"?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 28.09.2023 17:04
Naja so richtig weiß ich das leider nicht. Meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaften knöpfen den Organisierten 1% ihres Bruttolohns ab. Dann verhandeln sie in den üblichen Tarifverhandlungen bis tief in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang Tarifabschlüsse, die den Arbeitgebern seit Jahren jedes Mal aufs neue Freudentränen in die Augen treiben. Nebenbei geben sie viel Geld aus für Geschäftsstellen, Funktionäre und irgendwelche Lobbyarbeit, die eher grundsatzpolitisch ist als dass sie den Arbeitnehmern hilft. Und wenn Tarifabschlüsse den Arbeitnehmern helfen, dann bitte sozial gerecht nur für die ärmsten der Armen EG 1-8 - sonst wäre das ja auch krass unsozial. Habe ich was vergessen?!

Wie wäre es denn mal mit einer Mitgliedschaft lite: Ich zahle 0,1% meines Bruttogehalts und damit genau für die Erforderlichkeit zu Streiks aufzurufen, verzichte aber im Gegenzug auf die fumlinante Lobbyarbeit zB in Genderfragen, die Rechtsberatung und das "Streikgeld"?
Nach Wikipedia nimmt Verdi über Mitgliedsbeiträge jährlich 490 Million € ein bei 1,9 Millionen Mitgliedern. Damit zahlt ein durchschnittliches Verdi-Mitglied 263 € Beiträge und verdient 26300 € brutto. Jetzt wird mir langsam bewusst, warum sich Verdi immer besonders für die unteren Lohngruppen einsetzt, offenbar gibt es kaum Mitglieder mit mehr als E6.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.09.2023 17:12
Naja. bei deinem Durchschnitt musst du bedenken, dass die 1,9Mio. Mitglieder zum großen Teil nicht aus dem ÖD kommen. Und du muss auch die Mitglieder einberechnen, die nur den Mindestbetrag zahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 28.09.2023 20:34
Und warum sollen denn jetzt in Städten, wo nichts los ist, keiner aktiv ist, für die Nicht-Organisierten etwas verhandelt werden

Weil auch dort Wettbewerb herrscht und neue qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden, welche nur durch gute Tarifabschlüsse eine attraktive Gehaltstabelle geboten werden können und deren Entscheidung dann nicht auf die Privatwirtschaft fällt.
Joa, sorry. Aber da hört es für mich dann auf. Das sind dann Arbeitgeberprobleme in München, Frankfurt etc. Wenn die Leute für ihre Sache aktiv werden und wir mehr oder weniger ein selben Ziel haben, dann erkläre ich mich da gerne solidarisch und wir können gemeinsam für mehr eintreten. Aber ich mach hier jetzt aus Hamburg heraus keine Stellvertreter Verhandlungspolitik für die ganze Bundesrepublik. Wenn die Arbeitnehmerschaft dort nicht will, ist das für mich ok. Dann mach ich mein Ding in Hamburg eben ohne die. Und klar, in den Diskussionen haben andere Bundesländer dann auch Sonderlocken angemeldet. Die wurden aber auch schön zurückgepfiffen, weil die alle nichts (sogenannte „Stärketests“, Presseberichte, Aktivität etc.) vorweisen konnten.

Wie schon geschrieben, Ver.di ist kein Lohn-Verhandlungs-Dienstleister und eine Gewerkschaft ist die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaft. Dort kann man dann vorhandene Strukturen für sich nutzen und einfordern (was ja in Hamburg für mich soweit ja auch funktioniert).

Und klar, man kann sagen, ich Wechsel meinen AG wenn mir das Geld nicht passt. Wenn die meisten anderen Faktoren aber passen und es nur das Geld ist, kann man da auch anders gegen vorgehen. So wie viele im Forum Berichten (AG Bösglaubig machen, für Schäden in die Verantwortung ziehen, Zulagen durchboxen etc.) oder halt die Spielregeln der Tarifautonomie mitspielen und die eigenen Interessen dort mit entsprechenden Merhheiten die es zu bilden gibt durchzusetzen.

Und zum Punkt „Es bringt nichts mit der Fahne vor dem Rathaus zu stehen“. Am Ende geht es hier auch um Politik und da wirkt sowas tatsächlich. Es geht um Wählerschaft, Popularität, um Presse, um persönliche Karrieren, um Machtverhältnisse und parteipolitisches Kalkül, um Außenwirkung und und und….
Kleine Hamburgische Anekdote:
Ausgangslage: Die Sportplatzwarte betreuen seit gefühlt 100 Jahren jeweils eigene Sportplätze. Dazu gehören alle Vereine von den Kleinen die gerade Laufen bis hin zu den Profis, Schulbetriebe etc. Pp. Man kennt sich persönlich. Bei Schwierigkeiten wissen die Leute wen sie ansprechen und wo sie zeitnah kompetente Hilfe und Unterstützung bekommen.
Idee der Hamburger Politik: Wir stellen um von Sportplatzbezogener Betreuung zu Kolonnen. Die Sportplatzwarte sind nicht mehr vor Ort, passen auch nicht mehr auf, sind nicht mehr ansprechbar, sondern fahren vor allem Touren und sollen nur noch aufräumen und reparieren.
Gewerkschaftliches Gegengewicht: Die Jungs dort haben die Vereine und Nachbarschaft informiert und sich die dann Solidarität aller ihrer betreuenden Vereine, darunter auch Spitzen/Profiverine geholt. Schriftlich, als Papier, mit Vereinsstempel usw. An einem Organisationsentwicklungstag,, wo „wichtige“ Leute den Sportplatzwarten dann die nächsten Organisationsanpassungen verkaufen wollten, hat ein Kollege 25 Solidaritätserklärungen auf den Tisch geklatscht. Die Sportplatzwarte sollten den Raum verlassen, damit die hohen Tiere sich beraten können. Ende vom Lied: Der Prozess der Organisationsentwicklung ist erstmal beendet.


 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 29.09.2023 06:45
Naja so richtig weiß ich das leider nicht. Meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaften knöpfen den Organisierten 1% ihres Bruttolohns ab. Dann verhandeln sie in den üblichen Tarifverhandlungen bis tief in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang Tarifabschlüsse, die den Arbeitgebern seit Jahren jedes Mal aufs neue Freudentränen in die Augen treiben. Nebenbei geben sie viel Geld aus für Geschäftsstellen, Funktionäre und irgendwelche Lobbyarbeit, die eher grundsatzpolitisch ist als dass sie den Arbeitnehmern hilft. Und wenn Tarifabschlüsse den Arbeitnehmern helfen, dann bitte sozial gerecht nur für die ärmsten der Armen EG 1-8 - sonst wäre das ja auch krass unsozial. Habe ich was vergessen?!

Wie wäre es denn mal mit einer Mitgliedschaft lite: Ich zahle 0,1% meines Bruttogehalts und damit genau für die Erforderlichkeit zu Streiks aufzurufen, verzichte aber im Gegenzug auf die fumlinante Lobbyarbeit zB in Genderfragen, die Rechtsberatung und das "Streikgeld"?

Sehr spitz formuliert, aber da lohnt sich durchaus ein zweiter Gedanke.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 29.09.2023 07:13

....Wie schon geschrieben, Ver.di ist kein Lohn-Verhandlungs-Dienstleister und eine Gewerkschaft ist die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaft. Dort kann man dann vorhandene Strukturen für sich nutzen und einfordern (was ja in Hamburg für mich soweit ja auch funktioniert).

Und klar, man kann sagen, ich Wechsel meinen AG wenn mir das Geld nicht passt. Wenn die meisten anderen Faktoren aber passen und es nur das Geld ist, kann man da auch anders gegen vorgehen. So wie viele im Forum Berichten (AG Bösglaubig machen, für Schäden in die Verantwortung ziehen, Zulagen durchboxen etc.) oder halt die Spielregeln der Tarifautonomie mitspielen und die eigenen Interessen dort mit entsprechenden Merhheiten die es zu bilden gibt durchzusetzen.

Und zum Punkt „Es bringt nichts mit der Fahne vor dem Rathaus zu stehen“. Am Ende geht es hier auch um Politik und da wirkt sowas tatsächlich. Es geht um Wählerschaft, Popularität, um Presse, um persönliche Karrieren, um Machtverhältnisse und parteipolitisches Kalkül, um Außenwirkung und und und….

Warum verlangt Verdi dann 1 Prozent vom Brutto als Beitrag? Der Gedanke des Lohn-Verhandlungs-Dienstleisters kann auch daher rühren, dass dieser Betrag je nach Bruttogehalt durchaus nicht unwesentlich ist. Netto ist es je nach Steuerklasse deutlich mehr als 1,6 Prozent. Bei ohnehin hoher Abgabenlast. Hier wird eine Gegenleistung erwartet! Es gibt Gewerkschaften die deutlich geringere Beiträge nehmen. Hier sehe ich ein Hemmnis für viele, Verdi beizutreten. Ist Verdi bereit diesbezüglich eine Reform anzugehen? Sehe ich nicht.

Die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaft mag in größeren Städten funktionieren, in ländlicheren Regionen und bei sehr zersplittert Strukturen ist es schwer. Da sehe ich schon Verdi in der Pflicht hier aktiv unter die Arme zu greifen. Beamte profitieren im Übrigen aus den Erfahrungen der Vergangenheit häufig ohne jegliche Streiks und irgendeine Mitgliedschaft von den Ergebnissen. Durch entsprechende Umsetzung oder auch Rechtsprechung. Vermutlich haben die AG das im Hinterkopf was mit zu eher mäßigen Abschlüssen führt im Bereich der Angestellten. Ich empfinde den ganzen Auftritt von Verdi und deren Kommunikation gerade bei Zielgruppen wie MINTim TV-L als nicht gut. Wofür steht hier Verdi? Für mickrige JSZ? Ich weiß es nicht und Informationen sind schwer zu finden.

Es muss auch klar sein, dass der TV-L gegenüber dem TVöD insgesamt Nachholbedarf hat. Auch bei der JSZ.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alien1973 am 29.09.2023 08:52
Ich habe mir die Tabellen mal etwas genauer angesehen. Wie kommt ihr immer darauf, dass der TVL gegenüber dem TVöD riesigen Nachholbedarf hat?
In den Gruppen 8 abwärts zahlt der TVL fast grundsätzlich mehr, in den Gruppen ab 9-12 zahlt der TVöD mehr. Ab 13 und höher je nach Stufe mal so, mal so.
Der Unterschied bei den einzelnen Stufen beträgt 100€, oft nur 60€ oder 30€, BRUTTO. In die eine wie in die andere Richtung.

Wenn der TVL jetzt mehr bekommen würde wie der TVöD um bei den oberen Gruppen den Gap zu schließen, ginge eben dieser Gap bei den unteren Gruppen noch weiter in Richtung TVL.

Um da mal eine Anpassung hin zu kriegen müsste man beide, TVL und TVöD, zielgerichteter bei den Tarifverhandlungen gestalten. Den TVöD unten stärken und den TVL oben. Ansonsten wird eine Angleichung niemals funktionieren.

JSZ habe ich nicht berücksichtigt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 29.09.2023 09:09
Naja so richtig weiß ich das leider nicht. Meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaften knöpfen den Organisierten 1% ihres Bruttolohns ab. Dann verhandeln sie in den üblichen Tarifverhandlungen bis tief in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang Tarifabschlüsse, die den Arbeitgebern seit Jahren jedes Mal aufs neue Freudentränen in die Augen treiben.

Hallo Ulf,

meiner Beobachtung nach funktioniert das so: Gewerkschaftsmitglieder ermöglichen erst , dass Tarifverträge überhaupt zutande kommen, von denen auch die Nichtorganiserte profitieren. Bislang dachte ich, dass das schon ziemlich asozial ist, sich darüber auch noch zu beschweren.

Aber je länger ich diese diese Diskussion verfolge , muß ich einfach feststellen, dass Nichtorganisierte viel cleverer sind: Zahlen nix, krigen das gleiche. Es sollten einfach alle aus den Gewerkschaften austreten-keiner zahlt mehr und können das Gesparte in EFTs etc. anlegen.

WER BRAUCHT SCHON TARIFVERTRÄGE- das sehen wir in den Branchen, wo es keine mehr gibt. Dort explodieren die Gehälter nahezu- nach unten. Na ja- aber niemand muß mehr für Gewerkschaften zahlen.Man muß nur aufpassen, dass man nicht so clever ist, auch aus der Demokratie auszutreten. Es sei denn, man kann sparen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 29.09.2023 09:14
Je schneller Verdi zugrunde geht, desto besser.

Aus der Asche kann dann etwas Neues auferstehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 29.09.2023 09:20
Als Basis wurde das Ergebnis der TVöD Verhandlungen genommen. Exemplarisch hat dann zum Beispiel EG12 einschließlich JSZ ab März 24 einen Vorsprung von über 12 Prozent zum gegenwärtigen TV-L. Daher auch der Wunsch, dass in den TV-L Verhandlungen ein Ergebnis wie bei der TVöD Tabelle einschließlich JSZ mindestens zu erzielen ist. Damit dieser große Abstand geschlossen ist. Gerade auch die in höheren EG geringere JSZ macht mit einiges aus.

@Tarifverträge und Nichtorganisierte: Beamte sind sehr häufig auch nicht organisiert (kein Streikrecht) und erhalten diese Ergebnisse in ähnlicher Form meist übertragen oder gelegentlich via Rechtsprechung Verbesserungen. Wie ist das dann im Gesamtkontext zu bewerten? Ich wäre froh, wenn eine freie Verhandlung beim Gehalt möglich wäre im ÖD.

Gewerkschaften haben ihre Berechtigung. Aber: Verdi bedarf einer dringlichen Reform. Zu viel Politik, zu viel Machtstreben, zu hohe Beiträge und die Kommunikation nach innen und außen ist sehr dringlich zu optimieren. Bereits vor fast 20 Jahren wurden bei uns sehr aktiv entsprechende Vorschläge und Ideen eingebracht, alles abgeschmettert ohne jegliche Diskussionsmöglichkeit. Das war für mich neben der missglückten Reform des BAT ausschlaggebend für eine Kündigung der Mitgliedschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 29.09.2023 09:38
Ich wäre froh, wenn eine freie Verhandlung beim Gehalt möglich wäre im ÖD.


WO IST IHR POROBLEM ??? Insbesondere als Nichtorganiserter verhandeln Sie mit Ihrem Chef selber. Und wenn er auf Ihre Forderungen nicht eingeht- oder auf den Tarifvertrag verweist, gehen Sie einfach dahin, wo man bereit ist, ihre Gehaltswünche zu erfüllen. Wenn dazu niemand bereit ist, müssen Sie bleiben und können nur noch meckern. Aber immer noch besser, als gar nichts zu machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Der Obelix am 29.09.2023 09:40
ab 01.01.24:

EG 10: TV-L bis zu 400€ weniger
EG 15: TV-L bis zu 700€ weniger
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 29.09.2023 09:51
ab 01.01.24:

EG 10: TV-L bis zu 400€ weniger
EG 15: TV-L bis zu 700€ weniger

Du meinst den 01.03.24 oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 29.09.2023 09:53
Ich wäre froh, wenn eine freie Verhandlung beim Gehalt möglich wäre im ÖD.


WO IST IHR POROBLEM ??? Insbesondere als Nichtorganiserter verhandeln Sie mit Ihrem Chef selber. Und wenn er auf Ihre Forderungen nicht eingeht- oder auf den Tarifvertrag verweist, gehen Sie einfach dahin, wo man bereit ist, ihre Gehaltswünche zu erfüllen. Wenn dazu niemand bereit ist, müssen Sie bleiben und können nur noch meckern. Aber immer noch besser, als gar nichts zu machen.

Hier zeigt sich sehr gut die Problematik im gewerkschaftlichen Denkprozess. Man hat die Zeichen der Zeit immer noch nicht verstanden. Ich selbst habe meine Gründe für den Austritt bei Verdi dargelegt. Wirklich tragbare Gegenargumente bis heute nicht vernommen. Meine weitere berufliche Zukunft könnte ab Januar in der Tat bei neuem AG erfolgen, dazu laufen eigene Entscheidungsprozesse. Das wird aber die Grundproblematik auch im TV-L und den sich zuspitzenden Mangel an guten Fachleuten nicht lösen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.09.2023 10:13
WER BRAUCHT SCHON TARIFVERTRÄGE- das sehen wir in den Branchen, wo es keine mehr gibt. Dort explodieren die Gehälter nahezu- nach unten. Na ja- aber niemand muß mehr für Gewerkschaften zahlen.Man muß nur aufpassen, dass man nicht so clever ist, auch aus der Demokratie auszutreten. Es sei denn, man kann sparen.
WER BRAUCHT SCHON TARIFVERTRÄGE
klar Antwort: Diejenigen, die alleine nicht auf Augenhöhe verhandeln können.

Das sehen wir in Branchen, wo es keine Begrenzung nach oben gibt. Dort explodieren einige Gehälter nahezu - nach oben.

Und durch die reine Konzentration auf die von dir genannte Klientel, werden zunehmend die aus dem anderen Bereich vergrault, die diesen Sozialen Gedanken mitgetragen haben.
Wenn die Gewerkschaften dann auch noch ihre "Stammclientel" vergraulen, weil sie einfach scheiße Kommunizieren, dann schaffen sich die Gewerkschaften selbst ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.09.2023 10:18
Ich wäre froh, wenn eine freie Verhandlung beim Gehalt möglich wäre im ÖD.


WO IST IHR POROBLEM ??? Insbesondere als Nichtorganiserter verhandeln Sie mit Ihrem Chef selber. Und wenn er auf Ihre Forderungen nicht eingeht- oder auf den Tarifvertrag verweist, gehen Sie einfach dahin, wo man bereit ist, ihre Gehaltswünche zu erfüllen. Wenn dazu niemand bereit ist, müssen Sie bleiben und können nur noch meckern. Aber immer noch besser, als gar nichts zu machen.
WO IST DAS PROBLEM

Ganz einfach. Viele AG des öDs verhandeln oftmals -selbst innerhalb der kläglichen tariflichen Möglichkeiten- nicht und verzichtet darauf am Markt mit zu spielen (obwohl eigentlich Bestenauslese gefordert wird).

Bis hin zu Aussagen wie: Wir wollen der pW die Fachkräfte nicht wegnehmen (um dann diese mit Steuermitteln zu finanzieren?)

Für mich persönlich ist das kein Problem und für andere auch nicht, aber es ist für den Steuerzahler ein Problem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 29.09.2023 10:31
Ich wäre froh, wenn eine freie Verhandlung beim Gehalt möglich wäre im ÖD.


WO IST IHR POROBLEM ??? Insbesondere als Nichtorganiserter verhandeln Sie mit Ihrem Chef selber. Und wenn er auf Ihre Forderungen nicht eingeht- oder auf den Tarifvertrag verweist, gehen Sie einfach dahin, wo man bereit ist, ihre Gehaltswünche zu erfüllen. Wenn dazu niemand bereit ist, müssen Sie bleiben und können nur noch meckern. Aber immer noch besser, als gar nichts zu machen.

Hier zeigt sich sehr gut die Problematik im gewerkschaftlichen Denkprozess. Man hat die Zeichen der Zeit immer noch nicht verstanden. Ich selbst habe meine Gründe für den Austritt bei Verdi dargelegt. Wirklich tragbare Gegenargumente bis heute nicht vernommen. Meine weitere berufliche Zukunft könnte ab Januar in der Tat bei neuem AG erfolgen, dazu laufen eigene Entscheidungsprozesse. Das wird aber die Grundproblematik auch im TV-L und den sich zuspitzenden Mangel an guten Fachleuten nicht lösen.

+1! Diese "Dann-geh-doch"-Reaktion ist weder zielführend noch eine günstige Diskussionsgrundlage. Egal, woher sie kommt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 29.09.2023 10:39
Ist leider oft eine typische Reaktion, wenn man Gewerkschaft oder nahestehende Mitglieder auf grundlegende Probleme aufmerksam macht. Darum sehe ich auch erheblichen Reformbedarf bei Gewerkschaften wie Verdi. Die Zeiten ändern sich und wer nicht mit der Zeit geht geht eben mit der Zeit...

Gewerkschaften sind wichtig, sie müssen aber eine aus meiner Sicht notwendige Transformation in die moderne Zeit durchführen. Dazu sehe ich zum Beispiel bei Verdi wenig Bewegung in verschiedensten Bereichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 29.09.2023 14:12
Das zieht sich alles so.... Ich will endlich mehr Geld für meine Arbeit.
TV-L und TVÖD sollte man wieder zusammenlegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 29.09.2023 15:39
Und warum sollen denn jetzt in Städten, wo nichts los ist, keiner aktiv ist, für die Nicht-Organisierten etwas verhandelt werden

Weil auch dort Wettbewerb herrscht und neue qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden, welche nur durch gute Tarifabschlüsse eine attraktive Gehaltstabelle geboten werden können und deren Entscheidung dann nicht auf die Privatwirtschaft fällt.

waere schoen wenn das kommt hamburg ist sehr teuer wird das dann beschränkt auf leute die in Hamburg wohnen ein unterbezahlter E 8 Buchhalter


Joa, sorry. Aber da hört es für mich dann auf. Das sind dann Arbeitgeberprobleme in München, Frankfurt etc. Wenn die Leute für ihre Sache aktiv werden und wir mehr oder weniger ein selben Ziel haben, dann erkläre ich mich da gerne solidarisch und wir können gemeinsam für mehr eintreten. Aber ich mach hier jetzt aus Hamburg heraus keine Stellvertreter Verhandlungspolitik für die ganze Bundesrepublik. Wenn die Arbeitnehmerschaft dort nicht will, ist das für mich ok. Dann mach ich mein Ding in Hamburg eben ohne die. Und klar, in den Diskussionen haben andere Bundesländer dann auch Sonderlocken angemeldet. Die wurden aber auch schön zurückgepfiffen, weil die alle nichts (sogenannte „Stärketests“, Presseberichte, Aktivität etc.) vorweisen konnten.

Wie schon geschrieben, Ver.di ist kein Lohn-Verhandlungs-Dienstleister und eine Gewerkschaft ist die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaft. Dort kann man dann vorhandene Strukturen für sich nutzen und einfordern (was ja in Hamburg für mich soweit ja auch funktioniert).

Und klar, man kann sagen, ich Wechsel meinen AG wenn mir das Geld nicht passt. Wenn die meisten anderen Faktoren aber passen und es nur das Geld ist, kann man da auch anders gegen vorgehen. So wie viele im Forum Berichten (AG Bösglaubig machen, für Schäden in die Verantwortung ziehen, Zulagen durchboxen etc.) oder halt die Spielregeln der Tarifautonomie mitspielen und die eigenen Interessen dort mit entsprechenden Merhheiten die es zu bilden gibt durchzusetzen.

Und zum Punkt „Es bringt nichts mit der Fahne vor dem Rathaus zu stehen“. Am Ende geht es hier auch um Politik und da wirkt sowas tatsächlich. Es geht um Wählerschaft, Popularität, um Presse, um persönliche Karrieren, um Machtverhältnisse und parteipolitisches Kalkül, um Außenwirkung und und und….
Kleine Hamburgische Anekdote:
Ausgangslage: Die Sportplatzwarte betreuen seit gefühlt 100 Jahren jeweils eigene Sportplätze. Dazu gehören alle Vereine von den Kleinen die gerade Laufen bis hin zu den Profis, Schulbetriebe etc. Pp. Man kennt sich persönlich. Bei Schwierigkeiten wissen die Leute wen sie ansprechen und wo sie zeitnah kompetente Hilfe und Unterstützung bekommen.
Idee der Hamburger Politik: Wir stellen um von Sportplatzbezogener Betreuung zu Kolonnen. Die Sportplatzwarte sind nicht mehr vor Ort, passen auch nicht mehr auf, sind nicht mehr ansprechbar, sondern fahren vor allem Touren und sollen nur noch aufräumen und reparieren.
Gewerkschaftliches Gegengewicht: Die Jungs dort haben die Vereine und Nachbarschaft informiert und sich die dann Solidarität aller ihrer betreuenden Vereine, darunter auch Spitzen/Profiverine geholt. Schriftlich, als Papier, mit Vereinsstempel usw. An einem Organisationsentwicklungstag,, wo „wichtige“ Leute den Sportplatzwarten dann die nächsten Organisationsanpassungen verkaufen wollten, hat ein Kollege 25 Solidaritätserklärungen auf den Tisch geklatscht. Die Sportplatzwarte sollten den Raum verlassen, damit die hohen Tiere sich beraten können. Ende vom Lied: Der Prozess der Organisationsentwicklung ist erstmal beendet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 29.09.2023 15:45
Das zieht sich alles so.... Ich will endlich mehr Geld für meine Arbeit.
TV-L und TVÖD sollte man wieder zusammenlegen.

Da kann ich nur zustimmen. Seit September 2021 haben wir nunmehr eine Inflation von 13,5% und seit Dezember '22 2,8% mehr Gehalt. Wenn ich bis Januar 2021 zurückschaue sogar 16,6% Inflation und nur 4,1% mehr Gehalt. Das sind nun schon Jahre (!!) mit hohem Realeinkommensverlust. Ich habe mittlerweile auch die Nase gestrichen voll...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 29.09.2023 15:54
Das zieht sich alles so.... Ich will endlich mehr Geld für meine Arbeit.
TV-L und TVÖD sollte man wieder zusammenlegen.

Da kann ich nur zustimmen. Seit September 2021 haben wir nunmehr eine Inflation von 13,5% und seit Dezember '22 2,8% mehr Gehalt. Wenn ich bis Januar 2021 zurückschaue sogar 16,6% Inflation und nur 4,1% mehr Gehalt. Das sind nun schon Jahre (!!) mit hohem Realeinkommensverlust. Ich habe mittlerweile auch die Nase gestrichen voll...
Die Länder könnten ja auch freiwillig außerhalb der Tarifverhandlungen schon mal einen Teil der Inflationsausgleichsprämie auszahlen aber man spielt lieber auf Zeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 29.09.2023 15:59
Ich habe mir die Tabellen mal etwas genauer angesehen. Wie kommt ihr immer darauf, dass der TVL gegenüber dem TVöD riesigen Nachholbedarf hat?
In den Gruppen 8 abwärts zahlt der TVL fast grundsätzlich mehr, in den Gruppen ab 9-12 zahlt der TVöD mehr. Ab 13 und höher je nach Stufe mal so, mal so.
Der Unterschied bei den einzelnen Stufen beträgt 100€, oft nur 60€ oder 30€, BRUTTO. In die eine wie in die andere Richtung.

Wenn der TVL jetzt mehr bekommen würde wie der TVöD um bei den oberen Gruppen den Gap zu schließen, ginge eben dieser Gap bei den unteren Gruppen noch weiter in Richtung TVL.

Um da mal eine Anpassung hin zu kriegen müsste man beide, TVL und TVöD, zielgerichteter bei den Tarifverhandlungen gestalten. Den TVöD unten stärken und den TVL oben. Ansonsten wird eine Angleichung niemals funktionieren.

JSZ habe ich nicht berücksichtigt...

Also ab 2024 ist beispielsweise der Unterschied zwischen TVöD SuE und TVL-S knapp 200 Euro NETTO. Finde ich jetzt nicht unerheblich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 29.09.2023 18:28
Wie wäre es mit einer Neuauflage des BAT?
Bei einer 4 Tagewoche, allerhand Zuschlägen und einer Zuckerstange?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 29.09.2023 20:34
Übernahme des TV-V oder zumindest des TVöD einschließlich JSZ genügt.... Stampft den TV-L ein
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 30.09.2023 03:54
Das zieht sich alles so.... Ich will endlich mehr Geld für meine Arbeit.
TV-L und TVÖD sollte man wieder zusammenlegen.

Nicht rumheulen AG wechseln und ordentliches Gehalt raushandeln
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 30.09.2023 10:41
Wechseln ist eine gute Möglichkeit. Löst aber die Grundproblematik des TV-L -der hier im Forum mit Schwerpunkt behandelt wird- nicht. Auch als Bürger und Steuerzahler sollten wir Interesse an einem leistungsfähigen und gut funktionierenden ÖD, auch bei den Ländern haben. Dazu gehört auch eine angemessene Bezahlung um brauchbare Leute zu binden und zu halten. Gerne mindestens 1:1  Übernahme der TVöD Tabelle mit JSZ oder gleich einstampfen des TV-L.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 30.09.2023 12:56
Wechseln ist eine gute Möglichkeit. Löst aber die Grundproblematik des TV-L -der hier im Forum mit Schwerpunkt behandelt wird- nicht. Auch als Bürger und Steuerzahler sollten wir Interesse an einem leistungsfähigen und gut funktionierenden ÖD, auch bei den Ländern haben. Dazu gehört auch eine angemessene Bezahlung um brauchbare Leute zu binden und zu halten. Gerne mindestens 1:1  Übernahme der TVöD Tabelle mit JSZ oder gleich einstampfen des TV-L.

Vor allem weil TV-L und TöVD zwar aus anderen Töpfen bezahlt werden, jedoch das Geld am Ende von den gleichen Steuern kommt.

Steuerverschwendung ist nochmal ein ganz anderes Thema, aber da gibt es ganz andere Ecken wo für unsinnige Unsummen Dinge gekauft/beauftragt worden sind in den letzten Jahren die locker die JSZ auf 100% oder den Sprung auf TöVD finanziert hätten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 30.09.2023 14:04
Die VW/BMW/DAIMLER/MAN Ingenieure lachen über euren Verdienst..
Die lachen sich schlapp....
Das muss man sich mal vorstellen...
Ein Ingenieur verdient im öffentlichen Dienst in E 11/Stufe 3 ..., sagenhafte 4178 € brutto..
Dazu gibt es 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
Als Bürgermeister würde ich mich schämen so eine "suchen Ingenieure" Anzeige zu veröffentlichen..
Wie peinlich ist das denn bitte?
Clevere, junge Leute meidet unbedingt den öffentlichen Dienst.. euch wird für die Zukunft viel versprochen..noch weniger wird gehalten..

Leider hast du recht. Tatsächlich bin ich auch in EG 11.3 und mein Freundeskreis wundert sich auch über mein niedriges Gehalt aus meinem Hauptjob. EG 11 im TV-L bringt kaum noch was. Und ich bin auch einfach nur noch frustriert über meine monatliche Gehaltsabrechnung. Ohne zusätzlichen Minijob wäre ich finanziell auch in der Armut.

Ich bin ehrlich, lange hatte ich hier gefordert Übernahme der Tabelle des TV-ÖD zum 1.3.2024 plus rückwirkende Sonderzahlung über 3.000 Euro. Aber ich ändere nun meine Forderung pünktlich zur Verhandlung. Meine Forderung lautet:

Übernahme der Tabelle TV-V zum 01.03.2024 1:1. Die IAP können die dafür behalten! Wer schließt sich meiner Forderung an bzw. findet die auch gut?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: aronzo am 30.09.2023 14:39
Die VW/BMW/DAIMLER/MAN Ingenieure lachen über euren Verdienst..
Die lachen sich schlapp....
Maschinenbau-/Kfz-Technik-/E-Technik-Ingenieure oder ähnliches arbeiten in der Regel nicht im öffentlichen Dienst, sind also kaum vergleichbar. Am ehesten gilt das noch für die IT-Branche. Der normale Bauingenieur hier im Osten verdient im ÖD doch ganz gut; und hat gewöhnlich keinen akuten Zeitdruck oder Baustellenstress.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.09.2023 14:57
Vor allem weil TV-L und TöVD zwar aus anderen Töpfen bezahlt werden, jedoch das Geld am Ende von den gleichen Steuern kommt.

Ähm, jaein. Seit der Föderalismusreform ist noch einmal deutlich differenzierter, welche Gebietskörperschaft von welchen Steuern welchen Prozentsatz erhält. Von der Einkommensteuer gehen z.B. je 42,5% an Bund und die Länder (die übrigen 15% an die Kommunen); KFZ-, Energie- und Tabak-Steuer gehen ausschließlich an den Bund, während Grunderwerbs-, Erbschafts- und Lotterie-Steuer ausschließlich bei den Ländern verbleibt und die Grund- sowie Gewerbesteuern ausschließlich an die Kommunen geht.

Es gibt hier nicht "den Staat", der gleichermaßen als Einheit alle Aufgaben des öffentlichen Dienstes abdeckt. Insofern ist es durchaus nachvollziehbar, dass verschiedene Arbeitgeber im Rahmen des öffentlichen Dienstes unterschiedliche Voraussetzungen haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schinkensandwich am 30.09.2023 16:37

Leider hast du recht. Tatsächlich bin ich auch in EG 11.3 und mein Freundeskreis wundert sich auch über mein niedriges Gehalt aus meinem Hauptjob. EG 11 im TV-L bringt kaum noch was. Und ich bin auch einfach nur noch frustriert über meine monatliche Gehaltsabrechnung. Ohne zusätzlichen Minijob wäre ich finanziell auch in der Armut.

Ich vermute mal stark, Du gehörst auch zu den hier vorherrschenden IT-Jammerern - jemand in der Verwaltung mit E11 (was in sehr vielen Fällen mit hoher Verantwortung und mit Führungsverantwortung verbunden ist) wird sich nicht von Armut bedroht fühlen. Mal davon abgesehen: Die meisten Beschäftigten befinden sich in niedrigeren Entgeltgruppen und können von E11 nur träumen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 30.09.2023 17:42
Und was hat das konkret nun mit der anstehenden TV-L Tarifrunde zu tun? Sollen die höheren Entgeltgruppen wieder mal Zurückhaltung üben zugunsten kleiner und mittlerer EGs oder was ist die resultierende Aussage?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 30.09.2023 19:02
Die GEW als Teil von VERDI, verlangt von den Tarifbeschäftigten nur 0,77%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 30.09.2023 19:45
Und die GVV nimmt nur 10 Euro.

Und zu den Forderungen… Ja, es ist ein ordentlicher Schluck aus der Pulle zu fordern und die JSZ ist anzupassen, gleicher Prozentsatz für alle Beschäftigten. Was das allgemeine Jammern einzelner zur vermeintlich schlechten Bezahlung im ÖD anbelangt, kann ich das aber nicht mehr nachvollziehen. Es gibt bekanntermaßen einen Arbeitskräftemangel, überall. Wenn ihr euch zu schlecht bezahlt fühlt, dann sucht euch einen AG, der das gewünschte zahlt. Alles andere bringt doch nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 30.09.2023 19:57
Die VW/BMW/DAIMLER/MAN Ingenieure lachen über euren Verdienst..
Die lachen sich schlapp....
Das muss man sich mal vorstellen...
Ein Ingenieur verdient im öffentlichen Dienst in E 11/Stufe 3 ..., sagenhafte 4178 € brutto..
Dazu gibt es 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
Als Bürgermeister würde ich mich schämen so eine "suchen Ingenieure" Anzeige zu veröffentlichen..
Wie peinlich ist das denn bitte?
Clevere, junge Leute meidet unbedingt den öffentlichen Dienst.. euch wird für die Zukunft viel versprochen..noch weniger wird gehalten..

Ohne zusätzlichen Minijob wäre ich finanziell auch in der Armut.


Ja das klingt wirklich nach krasser Armut. Und ich dachte, mir gehts schlecht!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Icke am 30.09.2023 20:05
Was das allgemeine Jammern einzelner zur vermeintlich schlechten Bezahlung im ÖD anbelangt, kann ich das aber nicht mehr nachvollziehen. Es gibt bekanntermaßen einen Arbeitskräftemangel, überall. Wenn ihr euch zu schlecht bezahlt fühlt, dann sucht euch einen AG, der das gewünschte zahlt. Alles andere bringt doch nichts.

Das liest man hier aber auch in jedem zweiten Beitrag als Erwiderung: nicht jammern, anderen Arbeitgeber suchen. Kann aber auch irgendwie kein Argument in einem TV-L-Forum sein, zumal nicht in einem Thread namens "Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.09.2023 20:51
Klar kann das eine Antwort sein, insbesonde auf Formulierungen unrealistisch hoher Forderung verbunden mit der "Drohung", dass man, würden diese nicht erfüllt werden, dann gehen würde. Da kann die einzig sinnvolle Reaktion nur sein, dass man den Entschluss schon jetzt umsetzt. Erhöhungen um 20 oder 30 Prozent, wie manche hier sie schon gefordert haben, werden nicht passieren...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 30.09.2023 20:52
Was das allgemeine Jammern einzelner zur vermeintlich schlechten Bezahlung im ÖD anbelangt, kann ich das aber nicht mehr nachvollziehen. Es gibt bekanntermaßen einen Arbeitskräftemangel, überall. Wenn ihr euch zu schlecht bezahlt fühlt, dann sucht euch einen AG, der das gewünschte zahlt. Alles andere bringt doch nichts.

Das liest man hier aber auch in jedem zweiten Beitrag als Erwiderung: nicht jammern, anderen Arbeitgeber suchen. Kann aber auch irgendwie kein Argument in einem TV-L-Forum sein, zumal nicht in einem Thread namens "Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion".

Leider ein sehr deutsches Phänomen: “Geh doch, wenn es dir nicht passt”

Genau, der, der das Problem anspricht, sollte am besten verschwinden. Das Problem anzupacken ist leider viel zu müßig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 30.09.2023 22:08
Was das allgemeine Jammern einzelner zur vermeintlich schlechten Bezahlung im ÖD anbelangt, kann ich das aber nicht mehr nachvollziehen. Es gibt bekanntermaßen einen Arbeitskräftemangel, überall. Wenn ihr euch zu schlecht bezahlt fühlt, dann sucht euch einen AG, der das gewünschte zahlt. Alles andere bringt doch nichts.

Das liest man hier aber auch in jedem zweiten Beitrag als Erwiderung: nicht jammern, anderen Arbeitgeber suchen. Kann aber auch irgendwie kein Argument in einem TV-L-Forum sein, zumal nicht in einem Thread namens "Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion".

Natürlich kann ich das schreiben. Gut, hab keine E11 sondern eine E12 und gerne könnte es mehr sein. Aber ich muss kein Hunger leiden und müsste es auch nicht mit der E 11. Kann mir meine Wohnung leisten, Urlaub, Sparen geht auch und nen Auto und hab trotzdem noch genug für den normalen monatlichen Konsum. Wenn jemand meint, der ÖD bezahle so schlecht und ist selbst im ÖD, dann stimmt eben was nicht. Mag ja sein, wenn der Arbeitsmarkt es nicht her gibt, aber heute könnte doch jeder wechseln, wenn er meint, es gäbe für ihn in der PW mehr. Oder ist es vielleicht so, dass def ÖD Vorteile bietet, die es in der PW nicht gibt? Dann muss man das aber in die Betrachtung mit einbeziehen, wenn das so wichtig ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 30.09.2023 23:21
Problematisch sind auch die Stufen. In Stufe 5 und 6 ist es auch im Vergleich zur Privatwirtschaft teilweise schon in Ordnung. Aber ein Ingenieur in 12/2 ist in einer teuren Großstadt lächerlich. Bei uns wird das mittlerweile deutlich flexibler gehandhabt. Die Stufe ist bei Neueinstellungen Verhandlungssache.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.09.2023 23:31
Jep, 15 Jahre Einarbeitungszeit sind dann doch nur schwer vermittelbar... Ob sich daran was ändern wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 01.10.2023 00:22
So langsam macht mich dieses Mimi dieser angebelichen Superhirnen auch wahnsinnig. Bei uns läuft das so: komplizierte IT Maßnahmen laufen extern. Für komplizierte Maßnahmen gibt es ne Hotline.  Besetzt mit Externen. Pille Palle kann ich selber....bei uns im Haus wird schon gelästert,  warum wir uns überhaupt die eigene IT überhaupt noch leisten. So mancher sollte mal von dem hohen Ross absteigen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 01.10.2023 10:08
Was das allgemeine Jammern einzelner zur vermeintlich schlechten Bezahlung im ÖD anbelangt, kann ich das aber nicht mehr nachvollziehen. Es gibt bekanntermaßen einen Arbeitskräftemangel, überall. Wenn ihr euch zu schlecht bezahlt fühlt, dann sucht euch einen AG, der das gewünschte zahlt. Alles andere bringt doch nichts.

Das liest man hier aber auch in jedem zweiten Beitrag als Erwiderung: nicht jammern, anderen Arbeitgeber suchen. Kann aber auch irgendwie kein Argument in einem TV-L-Forum sein, zumal nicht in einem Thread namens "Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion".

Seh ich genauso. Diesen Satz hört man bei uns in der Dienststelle auch immer von den Leuten, die nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte sind und sich mit ihrer Situation abgefunden haben, nichts mehr verändern wollen, Neues ablehnen und auf Kritik am System wie ein kleines Schulkind reagieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 01.10.2023 11:00
Ich glaube, ich muss noch mal was klarstellen. Ich will auch keinen Stillstand und natürlich muss es Verbesserungen geben. Brauchbare Vorschläge gab es ja nun genug. Mich ärgert nur als jemand der selbst eine E 12 hat, dass hier von einigen so getan wird, als stünde man damit vor der Armut. So schrieb es ja einer der Foristen hier wörtlich. Und wer so schreibt, der muss sich eben aktiv um eine andere Stelle bemühen, denn es wird wohl kaum passieren, dass sich an der Armutsgefährdung oder tatsächlichen Armut nun durch einen neuen TV-L was ändern wird… Anpassungen an den TVÖD oder auch Änderungen darüber hinaus sind natürlich ausdrücklich zu begrüßen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 01.10.2023 11:57
Die Crux an all den sicherlich sinnvollen Forderungen ist, dass diese nicht umgesetzt werden, nur weil sie sinnvoll sind. Dagegen sprechen andere Interessen und Veränderung kommt nicht von allein sondern muss angeschoben werden. Ich denke es wäre schon viel geholfen, wenn jeder Unzufriedene seinen Lokalpolitiker mal auf den Pott setzt (sei es nun persönlich bei einer Bürgersprechstunde, beim Marktplatzeinkauf, oder schriftlich per Mail oder Post) und über diese Missstände informiert. Bei genügend Druck wird sowas auch weitergetragen in höhere Ebenen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 01.10.2023 11:59
E12 ist doch sehr gut besoldet!

Ein bekannter Controller von mir, mit Personalverantwortung in einem Betrieb mit mehr als 2000 Personen verdient auch nicht mehr. Also heult bitte hier nicht so rum...

Die Wiese der anderen Seite ist immer grüner als die eigene, zumindest so lange bis man auf der anderen Wiese steht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.10.2023 12:38
Was hat zum Beispiel der Wunsch nach 1:1 Übernahme der TVöD Tabelle inkl. JSZ mit Heulen zu tun? Damit wäre bereits viel geholfen. Und selbstverständlich ist eine Differenz zwischen TVÖD ab 01.03.24 zum gegenwärtigen TV-L Niveau zum Beispiel in EG12 einschließlich Jahressonderzahlung von 12 Prozent eben eine ordentliche Hausnummer.

Der Wunsch nach entsprechenden Verbesserungen beim TV-L sollte daher nachvollziehbar sein. Es liegt in der Natur des Themas solche Dinge zur Sprache zu bringen. Es steht jedem frei eigene Gedanken und Vorstellungen zu äußern. Wenn hier zu viel über MINT diskutiert wird gerne eigene Impulse setzen. Die AG stehen eben gerade bei Bereichen wie MINT in starkem Wettbewerb auch innerhalb des ÖD. Mir ist das auch als Steuerzahler und Bürger nicht völlig egal wenn die Länder hier völlig abkacken. Vernünftig nachziehen zum TVöD ist sicherlich angebracht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 01.10.2023 13:05

Leider ein sehr deutsches Phänomen: “Geh doch, wenn es dir nicht passt”
Genau, der, der das Problem anspricht, sollte am besten verschwinden. Das Problem anzupacken ist leider viel zu müßig.

Aber wie packen Sie und z.B. Aktienprimus, der wie Sie auch nicht nur den eigenen Vorteil sondern das "große Ganze" im Blick hat, das Problem denn an ? Wo bringen Sie sich- engagieren sich denn: In einer Partei ?- einem Verein ? oder gerne auch bei der TDL ? Egal wo sie das täten , würden Sie schnell merken, wie mühselig alles ist -selbst kleinste Veränderungen benötigen u.U. sehr viel Zeit, weil die politischen Kräfte, alles so zu belassen, sehr sehr stark sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.10.2023 14:11
Mit mutloser Einstellung kann das bei den Tarifverhandlungen eher wenig werden. Ideen, Selbstbewusstsein und Willensstärke sind gefragt. Angst und Bammel sind schlechte Ratgeber. Womit wollen die AG drohen in einem Arbeitnehmernarkt? Viele TV-L Kollegen sind gut ausgebildet und finden rasch eine gute Alternative wenn es drauf ankommt. Zu viele Stellen auch im ÖD beim TVöD, TV-V und TV-N sind unbesetzt. Sie haben oft schlicht Angst vor Veränderungen.

Der TVöD Abschluß liefert geradezu eine Steilvorlage und Einladung für die anstehenden TV-L Verhandlungen, die es geschickt zu nutzen gilt seitens der Gewerkschaften. Auch in Form gezielter und punktgenauer Pressearbeit. Gerne stehe ich beratend gegen Honorar als Berater für Verdi zur Verfügung, da hier insgesamt erheblich Optimierungspotential besteht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 01.10.2023 14:21
So langsam macht mich dieses Mimi dieser angebelichen Superhirnen auch wahnsinnig. Bei uns läuft das so: komplizierte IT Maßnahmen laufen extern.

Und die Externen packen Probleme umgehend und serviceorientiert an, heulen einem nicht die Ohren voll anstatt Probleme zu lösen und ganz wichtig: halten den Datenschutz ein!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 01.10.2023 14:44
Externe können durchaus eine Hilfe sein bei guter Vorbereitung. Bei komplexeren Projekten jedoch zeigen unsere Erfahrungen mehrheitlich eher das Gegenteil. Dann werden rasch die Flügel gestreckt wenn Probleme auftauchen. Gleiche Erfahrungen bei Hotlines die je nach Hersteller zudem immer schlechter erreichbar sind. Auch die Bundeswehr soll mit Externen so ihre Probleme haben....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 01.10.2023 15:02

Leider ein sehr deutsches Phänomen: “Geh doch, wenn es dir nicht passt”
Genau, der, der das Problem anspricht, sollte am besten verschwinden. Das Problem anzupacken ist leider viel zu müßig.

Aber wie packen Sie und z.B. Aktienprimus, der wie Sie auch nicht nur den eigenen Vorteil sondern das "große Ganze" im Blick hat, das Problem denn an ? Wo bringen Sie sich- engagieren sich denn: In einer Partei ?- einem Verein ? oder gerne auch bei der TDL ? Egal wo sie das täten , würden Sie schnell merken, wie mühselig alles ist -selbst kleinste Veränderungen benötigen u.U. sehr viel Zeit, weil die politischen Kräfte, alles so zu belassen, sehr sehr stark sind.

und die Aussage ist jetzt: "Joa, dauert alles zu lange, lasst uns den angreifen, der Missstände aufzeigt. Der hat ja gar keinen Plan, wie lange es dauert, etwas zu verändern!"

Verstehe Ihren ganzen Absatz nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 01.10.2023 21:11
Ich glaube, ich muss noch mal was klarstellen. Ich will auch keinen Stillstand und natürlich muss es Verbesserungen geben. Brauchbare Vorschläge gab es ja nun genug. Mich ärgert nur als jemand der selbst eine E 12 hat, dass hier von einigen so getan wird, als stünde man damit vor der Armut. So schrieb es ja einer der Foristen hier wörtlich. Und wer so schreibt, der muss sich eben aktiv um eine andere Stelle bemühen, denn es wird wohl kaum passieren, dass sich an der Armutsgefährdung oder tatsächlichen Armut nun durch einen neuen TV-L was ändern wird… Anpassungen an den TVÖD oder auch Änderungen darüber hinaus sind natürlich ausdrücklich zu begrüßen.

Klappern gehört zum Geschäft und ein bisschen Polemik in einem "Vergütungsforum" ebenfalls.

Ich gebe hiermit zum Protokoll: Ich muss noch nicht bei der Tafel anstehen, denn die 48 Stunden Woche reicht mir.

Worum es mir aber geht und was ich gerne zum Ausdruck bringen möchte: Gerade die EG 10+ sind nicht mehr so finanziell unterfüttert, wie es der Aufgabe dienlich wäre. Die Stauchung der Tabelle führt dazu, dass es immer schwerer wird Stellen ab EG 10 mit Fachkräften zu besetzen.

Und ein Treppenwitz ist doch die neue TV-ÖD Tabelle ab dem 01.03.2024 für EG 12.6 und EG 13.6.

EG 12.6 = Jahresnetto 46989.91 €
EG 13.6 = Jahresnetto 47107.33 €

STKL 1, Keine Anpassungen in der Maske

Differenz 117,42 Euro netto m Jahr oder 9,79 Euro netto im Monat. Wer tut sich diese Verantwortung bitte an? Das ist einfach nur verrückt diese Tabelle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 01.10.2023 21:40
Mmh Treppenwitz, ick weeß nich… Sehe hier Fachbereichsleitungen mit E12 und Referenten im Rechtsamt mit E13. Können wir uns gerne drum streiten, wer nun mehr Verantwortung hat. Richtig ist aber, dass die Tabelle nicht mehr ausgewogen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 01.10.2023 23:07
Das hat man von Mindestbeträgen und ständiger Kürzung der JSZ bei den „Reichen“.

Um das Ganze wieder geradezubiegen benötigt es erstmal eine einheitliche JSZ von 90-100%. Dann muss die komplette Tabelle überarbeitet werden und wieder sinnvolle Abstände hergestellt werden.

Nur wird davon nichts kommen. Die Tabelle wird weiter zusammenrücken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 02.10.2023 06:46
Das Problem ist doch, dass alle diese neuen Tabellen nicht aus der Vernunft heraus entstehen, sondern wie auch jede Tarifrunde gewissem taktischen, politischen und finanzgedanklichen Kalkül geschuldet sind. Im Grunde bräuchte es turnusmäßig - und das erkenne ich in den Prozessen nicht einmal sporadisch - hinreichende umfassende Analsysen, die Punkte wie Preisentwicklung, Lage am Arbeitsmarkt usw. mit einbeziehen. Und dann entsprechend regelmäßige Korrekturen an der Grundstruktur.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.10.2023 09:24
So, jetzt hab ich mir hier auch mal registriert. Ist immer wieder nett zu lesen, wie sich hier gegenseitig zerfleischt wird – ja, da mach ich doch mit.
Wo fang ich an?
Zunächst JSZ: Ich habe mir erlaubt, nachdem beim TVÖD eine solche vereinbart wurde, beim Personalrat nachzufragen, wie es denn für die Länder aussieht? Reaktion? Nix, gar nichts, nicht mal eine Antwort á la, wir haben deine Nachricht erhalten… OK, also Frage direkt an die Staatskanzlei. Die Antwort: 3 Seiten, wie erklär ich meinem Kinde die Rechtsgrundlage der JSZ und dann 2 Sätze, wenn überhaupt, dann nur im Rahmen der Tarifverhandlungen. Unabhängig davon dürften sie nach TV-L nicht… Ja, nee is klar.

Parallel dazu, sind gerade sehr viele, vor allem junge Kollegen auf der Flucht. Vornehmlich in den Geltungsbereich des TVÖD, aber auch in die freie Wirtschaft. Leider folgt das Spiel immer demselben Schema. Von der Pers. heißt es, für eine Zulage brauchen wir ein Angebot von einem anderen AG. Wenn die Leute dann damit kommen, wird rumlamentiert und verzögert. Ja, aber da die Leute ja ein konkretes Angebot haben, wurde halt gekündigt. Begründung der Landesregierung ist in Dauerschleife: Fachkräftemangel. In meinen Augen, absoluter Schwachsinn, da ich damit nicht den Fortgang begründen kann, aber ist halt schön einfach. Parallel dazu wird Werbung gefahren und sich gefeiert, dass die neue hp 1.000 Klicks im Monat mehr hat. Die Bewerberzahl hat es offensichtlich nicht erhöht, dass interessiert aber irgendwie nicht.

Ich pers. habe aktuell auch den AG gewechselt. Zwar weiterhin innerhalb des TV-L, aber weg vom hektischen Tagesgeschäft. Es wurde halt die Arbeit auf den immer weniger werdenden Schultern verteilt. Natürlich kam der dämliche Spruch, dass ich die Kollegen auch im Stich lassen würde. Aber schon dieser Satz hat gezeigt, dass es richtig war zu gehen. Ob ich im neuen Job bleibe, werd ich sehen – Augen und Ohren sind weiterhin offen für Veränderungen.

Lange Rede, braucht ein Fazit: Wenn sich die Länder beim TV-L nicht ordentlich bewegen, wird die Abwanderung weiter anhalten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 02.10.2023 10:30
Ich glaube, ich muss noch mal was klarstellen. Ich will auch keinen Stillstand und natürlich muss es Verbesserungen geben. Brauchbare Vorschläge gab es ja nun genug. Mich ärgert nur als jemand der selbst eine E 12 hat, dass hier von einigen so getan wird, als stünde man damit vor der Armut. So schrieb es ja einer der Foristen hier wörtlich. Und wer so schreibt, der muss sich eben aktiv um eine andere Stelle bemühen, denn es wird wohl kaum passieren, dass sich an der Armutsgefährdung oder tatsächlichen Armut nun durch einen neuen TV-L was ändern wird… Anpassungen an den TVÖD oder auch Änderungen darüber hinaus sind natürlich ausdrücklich zu begrüßen.

Klappern gehört zum Geschäft und ein bisschen Polemik in einem "Vergütungsforum" ebenfalls.

Ich gebe hiermit zum Protokoll: Ich muss noch nicht bei der Tafel anstehen, denn die 48 Stunden Woche reicht mir.

Worum es mir aber geht und was ich gerne zum Ausdruck bringen möchte: Gerade die EG 10+ sind nicht mehr so finanziell unterfüttert, wie es der Aufgabe dienlich wäre. Die Stauchung der Tabelle führt dazu, dass es immer schwerer wird Stellen ab EG 10 mit Fachkräften zu besetzen.

Und ein Treppenwitz ist doch die neue TV-ÖD Tabelle ab dem 01.03.2024 für EG 12.6 und EG 13.6.

EG 12.6 = Jahresnetto 46989.91 €
EG 13.6 = Jahresnetto 47107.33 €

STKL 1, Keine Anpassungen in der Maske

Differenz 117,42 Euro netto m Jahr oder 9,79 Euro netto im Monat. Wer tut sich diese Verantwortung bitte an? Das ist einfach nur verrückt diese Tabelle.

Wir reden hier ja über den TV-L und da sind die Differenzen genauso witzlos. Das geht los bei der Geschäftstellenmitarbeiterin, die nicht weit weg ist von jemanden mit Garantenstellung und so weiter. Die Grundprobleme des TV-L werden scheinbar auch in diesem Jahr nicht angegangen, wie hier bereits schon vielfach angemerkt wurde.  Der Abstand zum TVÖD etc. wird immer größer und peinlicher.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 02.10.2023 11:54
E12 ist doch sehr gut besoldet!

Ein bekannter Controller von mir, mit Personalverantwortung in einem Betrieb mit mehr als 2000 Personen verdient auch nicht mehr. Also heult bitte hier nicht so rum...

Die Wiese der anderen Seite ist immer grüner als die eigene, zumindest so lange bis man auf der anderen Wiese steht.
Kommt immer auf die persönliche Situation an. Als Alleinverdiener mit mehreren Kindern im Ballungsraum ist auch E12 nur wenig mehr als Bürgergeld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WhitehorseNW am 02.10.2023 12:22
Hallo zusammen,

ich kann mich den Vorrednern nur anschließen.
Eine Angleichung an dem Bund ist unerlässlich, um die "drohende" Abwanderung vor allem in der IT vom Land zum Bund/ Kommune abzuwenden.
Alternativ kann sich die Verwaltung darauf vorbereiten, die Lücken durch Externe zu schießen (wenn möglich).

Zusätzlich lockt die PW auch mit mehr Benefits und Co.

Also von daher höchste Zeit den öffentlichen Dienst auch für die Generation Z attraktiv zu machen, z.B.:

- vier Tage Woche
- Flex work
- Abschaffung der 41 h für Beamte
- Diensthandy oder Notebook

Parallel dazu sollte die Verwaltung überhaupt die gängige Praxis des Einsatzes von externen Beratern, Consultants etc. überdenken. Auch mit Hilfe der externen Dienstleister, die ein Vielfaches der Internen kosten und schon seid Jahren ihre Dienste in der Verwaltung erbringen, hat sich die öffentlich Verwaltung nicht wesentlich verbessert oder ?

Dann würde ich lieber in die eigenen Mitarbeiter und eine bessere Besoldung investieren, was auch dazu führt, dass sich diese mit dem Arbeitgeber identifizieren und nicht Ausschau nach besseren Möglichkeiten halten.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 02.10.2023 12:54
So langsam macht mich dieses Mimi dieser angebelichen Superhirnen auch wahnsinnig. Bei uns läuft das so: komplizierte IT Maßnahmen laufen extern. Für komplizierte Maßnahmen gibt es ne Hotline.  Besetzt mit Externen. Pille Palle kann ich selber....bei uns im Haus wird schon gelästert,  warum wir uns überhaupt die eigene IT überhaupt noch leisten. So mancher sollte mal von dem hohen Ross absteigen

Okay - und dann stell gerne mal die Kosten eines externen IT-Dienstleisters ggü. einer internen IT-Abteilung gegenüber. Bei einer kleinen Hinterdorfsverwaltung mag es vielleicht sogar sinnvoll sein, aber ab einer gewissen Größe kann man sich dann aber auch fragen, wieso externe IT-Dienstleister so teuer sind im Vergleich zur internen IT-Abteilung.

Und es geht eben nicht nur um IT. Es geht auch um jegliche Ingenieurjobs - ja Mein Gott sogar in der Verwaltung kriegt man Führungspositionen teils kaum mehr besetzt, die gar mit E14/E15 ausgeschrieben sind. Ja wir nagen alle nicht am Hungertuch wenn man es mit dem deutschen Durchschnitt vergleicht, aber in einigen Berufszweigen ist man deutlich schlechter gestellt als in der PW. Das Problem der Stellenbesetzung haben wir in den unteren EGs seltsamerweise nicht - weil man dort immer noch im Vergleich gut bezahlt wird. In meinem persönlichen Umkreis sind nahezu alle Tarifabschlüsse seit der Inflationsproblematik angepasst worden - und dort verdienen kaufm. Angestellte o.ä. immer noch weniger als im TV-L heute vor einem Tarifabschluss.

Das heißt nicht dass die unteren zum Wohle der Mehrverdienenden zurückstecken sollen - aber dieses Aufweichen/Angleichen der Entgeltgruppen muss auch irgendwann mal aufhören. Wer tut sich sonst noch schwierige Aufgaben oder Führungsverantwortung im öD an, wenn man mit 2-3EGs weniger kaum weniger verdient aber ein viel ruhigeres Leben hat?

Und NEIN - ein "Wechsel doch in die PW" ist die dümmste(!) Antwort die man rauskotzen kann. Wenn alle, die leisten können und wollen nicht mehr im öD gewünscht sind dann macht die Aussage ja Sinn - aber will man das? Ich für meinen Teil hätte da schon gerne Leute die für ihren Job brennen und nicht in die PW gehen, weil es dort mehr zu holen gibt. Ich fühle mich bei mir auf Arbeit wohl - ich will auch was bewegen und verändern. Aber es gehen von uns immer mehr Leute und das darf doch wohl nicht das Ansinnen der Öffentlichkeit sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 02.10.2023 13:16
Ich befürchte, dass die AG-Seite versuchen wird, Druck auf die Gewerkschaften dahingehend auszuüben,
da die Finanzierung des Deutschland-Tickets für das nächste Jahr noch nicht gesichert ist.
Man wird ein Entweder-Oder versuchen, um die Abschlüsse klein zu halten und den "unverschämten" Forderungen der Beschäftigten eine öffentliche Empörung entgegen zu stellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.10.2023 13:22
Die GEW als Teil von VERDI, verlangt von den Tarifbeschäftigten nur 0,77%
Wo bitte kann ich die GEW als Teil von verdi finden ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 02.10.2023 13:28
Es läuft wie immer

1) nach Bekanntgabe der Forderungen wird sich die AG Seite melden und mitteilen das die Forderung unangemessen zu hoch ist und diese in einer Krise nicht leisten wäre und man ein realistische Forderung nennen soll "böse Gewerkschaft"

2) böser AG legt kein gegenangebot vor und toppediert die berhandlungen, lassen die Gewerkschaften verlauten.

3) OH WUNDER ein Tarifabschluss wurde unter den wiedrigsten abgeschlossen und dieser ist so wunderschön das alle ihn bestaunen sollen   ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 02.10.2023 13:30
Wer kann hier den Sarkasmus rauslesen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.10.2023 13:36

Leider ein sehr deutsches Phänomen: “Geh doch, wenn es dir nicht passt”
Genau, der, der das Problem anspricht, sollte am besten verschwinden. Das Problem anzupacken ist leider viel zu müßig.

Aber wie packen Sie und z.B. Aktienprimus, der wie Sie auch nicht nur den eigenen Vorteil sondern das "große Ganze" im Blick hat, das Problem denn an ? Wo bringen Sie sich- engagieren sich denn: In einer Partei ?- einem Verein ? oder gerne auch bei der TDL ? Egal wo sie das täten , würden Sie schnell merken, wie mühselig alles ist -selbst kleinste Veränderungen benötigen u.U. sehr viel Zeit, weil die politischen Kräfte, alles so zu belassen, sehr sehr stark sind.

und die Aussage ist jetzt: "Joa, dauert alles zu lange, lasst uns den angreifen, der Missstände aufzeigt. Der hat ja gar keinen Plan, wie lange es dauert, etwas zu verändern!"

Verstehe Ihren ganzen Absatz nicht.

OK-ich versuche es noch ein Mal- jetzt in zwei Teilen, dann ist es vielleicht für Sie übersichtlicher:

1.) Aber wie packen Sie und z.B. Aktienprimus, der wie Sie auch nicht nur den eigenen Vorteil sondern das "große Ganze" im Blick hat, das Problem denn an ? Wo bringen Sie sich- engagieren sich denn: In einer Partei ?- einem Verein ? oder gerne auch bei der TDL ?

Was verstehen Sie an der Frage nicht ? Ich will wissen, ob und ggf. wo sich die beiden einbringen/engagieren, um etwas zu verändern.

2.) Egal wo sie das täten , würden Sie schnell merken, wie mühselig alles ist -selbst kleinste Veränderungen benötigen u.U. sehr viel Zeit, weil die politischen Kräfte, alles so zu belassen, sehr sehr stark sind.

Dies soll nicht dazu anhalten, nichts zu tun. Ganz im gGegenteil- es soll nur zeigen, dass wenn man etwas verändern will, dass dies z,T. sehr, sehr mühselig ist. Im Gegensatz zu einigen Kommentaren hier, die davon ausgehen, dass "man" ( wer auch immer das sein soll) alles ganz schnell verändern könnte, ohne die politischen und gesellschaftlichen Realtitäten sowie die zerstrittene Arbeitnehmerschaft im Blick zu haben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.10.2023 13:46
Die Crux an all den sicherlich sinnvollen Forderungen ist, dass diese nicht umgesetzt werden, nur weil sie sinnvoll sind. Dagegen sprechen andere Interessen und Veränderung kommt nicht von allein sondern muss angeschoben werden. Ich denke es wäre schon viel geholfen, wenn jeder Unzufriedene seinen Lokalpolitiker mal auf den Pott setzt (sei es nun persönlich bei einer Bürgersprechstunde, beim Marktplatzeinkauf, oder schriftlich per Mail oder Post) und über diese Missstände informiert. Bei genügend Druck wird sowas auch weitergetragen in höhere Ebenen.

Dann müßte jeder Unzufriedene sich aber wirklich bewegen - und auch noch nach Feierabend. Da wird für viele der Spaß aber aufhören, zumal der Output zumeist sehr sehr dünn ist und zeitaufreibend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.10.2023 14:58
Der Output ist nicht nur dünn, sondern mEn extrem herablassend formuliert.
Aber, ich bin auch immer wieder aufs Neue erstaunt, wie fest man die Augen vor Problemen verschließen kann.

Aus dem Bereich, wo ich zuletzt gearbeitet habe, sind in 3 Monaten von 60 MA 5 Ing. gegangen, zusätzlich (!) noch die MA, welche in die Rente sind. Es gibt einen Bereich, wo alle 4 MA nach und nach weg sind und seit gut 2 Jahren kein Ersatz gefunden wird. Da kommt dann immer die Aussage mehr extern zu vergeben, gleichzeitig wird aber gefordert, die Externen intensiv zu überwachen. Ja, von wem denn?

Denkt, was ihr wollt, nur wenn die Arbeitgeber ihre MA weiter so abschätzig behandeln, finden sie keine engagierten neuen und die alten passen ihre Arbeitsleistung an.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 02.10.2023 15:01
Gibt es eigentlich schon Infos, was gefordert wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.10.2023 15:02
Kommt immer auf die persönliche Situation an. Als Alleinverdiener mit mehreren Kindern im Ballungsraum ist auch E12 nur wenig mehr als Bürgergeld.

Jep, Alleinerziehenden fehlt halt das zweite Gehalt des Parnters/ der Partnerin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 02.10.2023 15:04
Der tvl zahlt nicht schlecht, so ist zumindest meine Meinung.

Klar kann man wo anders mehr verdienen. Meine Erfahrung zeigt,  dass der tvl wie ein mittelständisches Unternehmen bezahlt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.10.2023 15:19
Der tvl zahlt nicht schlecht, so ist zumindest meine Meinung.

Klar kann man wo anders mehr verdienen. Meine Erfahrung zeigt,  dass der tvl wie ein mittelständisches Unternehmen bezahlt.

Nun, woran liegt es dann, dass die Angestellten kündigen und keine neuen gefunden werden können?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 02.10.2023 16:19
Ich würde auf schlechte Arbeitsbedingungen tippen... ist nicht immer nur das Geld 💰

Ich würde mir ja auch einen potentiellen neuen AG anschauen und prüfen wie die Bewertungen etc. sind bevor ich mich da bewerbe. Wenn einem schon im Umfeld bekannt ist dass sich die Kollegen untereinander uneinig sind... sodass spricht sich rum, mach ich einen Bogen um den AG / Dienstherrn.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 02.10.2023 16:34
Ausserdem sind neben Geld auch Dinge wie homeoffice, flexible Arbeitszeiten, nette Kollegen*innen und Vorgesetzte wichtig.

Manchmal wird auch einfach zu viel in einer Ausschreibung gefordert oder die ist bescheiden geschrieben das man erst gar keinen 🐏  hat sich darauf zu melden.

Ganz oft hinterlassen Ausschreibungen einen echt faden Geschmack.

Es gibt also schon einige Sachen, warum es nicht klappt

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 02.10.2023 16:44
Gibt es eigentlich schon Infos, was gefordert wird?
Die Beschäftigtenbefragung ist nun gelaufen.
Am 11.10.2023 tagt die Bundestarifkommission/BTK (100 ehrenamtliche aus ganz Deutschland, die sowohl im TV-L als auch im TVöD beschäftigt sind). Der TV-L hat keine eigene BTK. Dort werden die Ergebnisse beraten und schließlich die Forderungen beschlossen.
Bis dahin finden nun in den verschiedenen ehrenamtlichen Gremien und Betriebsgruppen die Beratungen hierzu statt.
Am 12.10.2023 ist in Hamburg eine große für alle Mitglieder offene Veranstaltung geplant, um die weiteren Planungsschritte zu verkünden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVLfan am 02.10.2023 17:36
Hallo zusammen,

ich kann mich den Vorrednern nur anschließen.
Eine Angleichung an dem Bund ist unerlässlich, um die "drohende" Abwanderung vor allem in der IT vom Land zum Bund/ Kommune abzuwenden.
Alternativ kann sich die Verwaltung darauf vorbereiten, die Lücken durch Externe zu schießen (wenn möglich).

Zusätzlich lockt die PW auch mit mehr Benefits und Co.

Also von daher höchste Zeit den öffentlichen Dienst auch für die Generation Z attraktiv zu machen, z.B.:

- vier Tage Woche
- Flex work
- Abschaffung der 41 h für Beamte
- Diensthandy oder Notebook

Parallel dazu sollte die Verwaltung überhaupt die gängige Praxis des Einsatzes von externen Beratern, Consultants etc. überdenken. Auch mit Hilfe der externen Dienstleister, die ein Vielfaches der Internen kosten und schon seid Jahren ihre Dienste in der Verwaltung erbringen, hat sich die öffentlich Verwaltung nicht wesentlich verbessert oder ?

Dann würde ich lieber in die eigenen Mitarbeiter und eine bessere Besoldung investieren, was auch dazu führt, dass sich diese mit dem Arbeitgeber identifizieren und nicht Ausschau nach besseren Möglichkeiten halten.

Moin. Die Vorschläge klingen gut. Aber was haben die 41 Stunden der Beamten mit der Tarifrunde zu tun. 😉 Das kann gerne gekoppelt werden, wenn die Angestellten auch Zulagen für Kinder etc kriegen. Ansonsten kann das gerne so bleiben.

Mfg
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 02.10.2023 20:29

Moin. Die Vorschläge klingen gut. Aber was haben die 41 Stunden der Beamten mit der Tarifrunde zu tun. 😉 Das kann gerne gekoppelt werden, wenn die Angestellten auch Zulagen für Kinder etc kriegen. Ansonsten kann das gerne so bleiben.

Mfg

Genau! Warum sollten andere etwas bekommen, das ich schon lange habe?

Ohne Neiddebatte könnte man nämlich gemeinsam etwas fordern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 02.10.2023 21:13
Die GEW als Teil von VERDI, verlangt von den Tarifbeschäftigten nur 0,77%

Was ist eigentlich wenn man Ver.Di die falsche Entgeltgruppe sagt? Zb. E6 statt E13 ?
Es gibt ja niemanden der dem Verein mein echtes Gehalt mitteilen darf, oder?!?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 02.10.2023 21:19
Die GEW als Teil von VERDI, verlangt von den Tarifbeschäftigten nur 0,77%

Was ist eigentlich wenn man Ver.Di die falsche Entgeltgruppe sagt? Zb. E6 statt E13 ?
Es gibt ja niemanden der dem Verein mein echtes Gehalt mitteilen darf, oder?!?

Du darfst dich dann halt nicht beschweren wenn du auch nur Streikgeld für E6 bekommst  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 02.10.2023 21:21
Was ist eigentlich wenn man Ver.Di die falsche Entgeltgruppe sagt? Zb. E6 statt E13 ?

Bald kommt's raus: Die vielen Unter-E10-Mitglieder bei Verdi sind überwiegend eigentlich geizige Über-E10er, die sich dann darüber ärgern dass Verdi angesichts der großen Zahl an Unter-E10-Mitgliedern für diese besonders gute Ergebnisse auf Kosten der Über-E10er herausverhandelt...  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 02.10.2023 21:46
Hmm?
Die meisten von euch ü 10 eingruppiert sind doch so geizig.., gönnen dem Anderen keine Eurocent mehr..
Die meisten von euch geizen mit dem Gewerkschaftsbeitrag..
Hier große Klappe...aber keine 30 € übrig...
Finden wir erbärmlich..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 02.10.2023 22:25
Hmm?
Die meisten von euch ü 10 eingruppiert sind doch so geizig.., gönnen dem Anderen keine Eurocent mehr..
Die meisten von euch geizen mit dem Gewerkschaftsbeitrag..
Hier große Klappe...aber keine 30 € übrig...
Finden wir erbärmlich..

Warum sollte ich 30 Euro bezahlen, Mitglied in einer Gewerkschaft kann ich auch für 10 Euro sein oder werden. Vielleicht unterscheidet das die „meisten“ „ü 10“, dass die sich auch selber schlau machen können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 02.10.2023 23:03
Hmm?
Die meisten von euch ü 10 eingruppiert sind doch so geizig.., gönnen dem Anderen keine Eurocent mehr..
Die meisten von euch geizen mit dem Gewerkschaftsbeitrag..
Hier große Klappe...aber keine 30 € übrig...
Finden wir erbärmlich..

Warum sollte ich 30 Euro bezahlen, Mitglied in einer Gewerkschaft kann ich auch für 10 Euro sein oder werden. Vielleicht unterscheidet das die „meisten“ „ü 10“, dass die sich auch selber schlau machen können.
Das meinen wir doch..
Sparfuchs!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 03.10.2023 06:00
- Abschaffung der 41 h für Beamte

Das wäre in der Tat bitter notwendig. Wobei es ja schlecht eine Forderung der Tarifverhandlung sein kann 🤷‍♂️
Der DBB wäre hier mal gefordert
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 03.10.2023 09:39
Warum sollte das bitter notwendig sein? Damit das Angestelltenverhältnis im Vergleich zum Beamtenverhältnis noch unattraktiver wird und sich Tarifbeschäftigte noch stärker verarscht und benachteiligt fühlen? Gerade die älteren Beamten wissen sehr gut, wie diese 1,5h Wochenstunden bzw. etwa 8 "Arbeitstage" pro Jahr argumentativ ins Feld zu führen sind, um so manche Privilegien des Beamtenstatus zu rechtfertigen.

In der Praxis wird diese Mehrzeit jeden Tag doch sowieso auf der ein oder anderen P*backe abgesessen, in Zeiten von Homeoffice erst recht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 03.10.2023 10:08
Warum sollte das bitter notwendig sein? Damit das Angestelltenverhältnis im Vergleich zum Beamtenverhältnis noch unattraktiver wird und sich Tarifbeschäftigte noch stärker verarscht und benachteiligt fühlen? Gerade die älteren Beamten wissen sehr gut, wie diese 1,5h Wochenstunden bzw. etwa 8 "Arbeitstage" pro Jahr argumentativ ins Feld zu führen sind, um so manche Privilegien des Beamtenstatus zu rechtfertigen.

In der Praxis wird diese Mehrzeit jeden Tag doch sowieso auf der ein oder anderen P*backe abgesessen, in Zeiten von Homeoffice erst recht.

Die 41 Stunden Woche wurde doch nicht eingeführt um die Beamten den TVLlern schlechterzustellen. Auch sollte dies kein Grund sein sie deshalb beizubehalten. Das Aangestellten und Beamtenverhältnis steht ja nicht in Konkurrenz zueinander.
Uns in BW wurde die Einführung der 41 Stundenwoche als vorübergehende Maßnahme verkauft.
Es ist wirklich an der Zeit und tut Not, dass diese Maßnahme wie versprochen nach nun 20 Jahren vorübergeht.
Kann den Frust der Tarifbeschäftigten schon verstehen…jedoch sollte deren Ärger nicht auf dem Rücken der Beamten ausgetragen werden 👍
Zumal bei uns in BW die tarifgebundenen Lehrkräfte wie auch die verbeamteten Lehrkräfte ihre 41 Stunden leisten müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 03.10.2023 10:14
Aber tagein tagaus über chronische Unterbesetzung/Überlastung und Fachkräftemangel im ÖD philosophieren wie der Beamtenbund, und dann noch eine Reduzierung der Arbeitszeit einfordern, was relativ betrachtet einer Einkommenssteigerung gleich kommt ist ok und schlüssig? Es steht doch jedem Beamten frei einen Versuch zu unternehmen in Teilzeit zu wechseln, wenn der Wunsch weniger Wochenstunden zu arbeiten so stark ausgeprägt ist.

Der Ärger der Beamten wird doch ebenfalls auf dem Rücken von Tarifbeschäftigten ausgetragen, da diese TBs bereits Personal zweiter Klasse darstellen und bei ihren erstreikten Tarifergebnissen, durch die bloße Existenz von Beamten und der begrenzten finanziellen Möglichkeiten schon zurückstecken müssen. Das begrenzte Geld aus dem Personalbudget kommt nun mal für Tarifbeschäftigte und Beamte aus einem Topf, und Tarifergebnisse dürfen schon aus dem Grund nicht zu gut ausfallen, weil sie in aller Regel 1 zu 1 auf Beamte übertragen werden, die die Mehrheit darstellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schwarztee am 03.10.2023 11:03
Ich hab mir auch mal meine Gedanken zur kommenden Tarifverhandlung gemacht.

Unabhängig von allen richtigen und wichtigen Dingen, die bereits gesagt wurden, des AG leere Kassen, alle bis E8 sind bereits überdurchschnittlich gut bezahlt etc., glaube ich, dass man die politische Dimension des Ganzen nicht unterschätzen sollte.

Wir haben derzeit einen Lohnunterschied zum TVÖD von ~10%, vom BG-AT will ich erst gar nicht reden. Wir haben aber auch Personalmangel in Tarifgebieten des TVÖD. Wenn die Tarifrunde jetzt verhauen wird, kann man alles, was unter dem TV-L subsumiert ist, effektiv zuschließen. Dann bleiben wirklich nur noch die Kollegen, die noch 2 Jahre bis zur Rente haben und diejenigen, die gegenüber ihrer Arbeitsstelle wohnen.

Als Beispiel fallen mir hier die Bezirksämter der Stadtstaaten ein, die Leute dort wechseln dann entweder zur ebenso händeringend suchenden Hauptverwaltung und kriegen für die identische Tätigkeit eine EG mehr, oder sie orientieren sich in die umliegenden Kommunen.

Von daher MUSS, und ich hoffe, ver.di spielt das geschickt aus (ja, als ob), hier ein gehöriger Sprung passieren, abgesehen davon, dass Tätigkeiten ab E10 tatsächlich vergleichsweise schlecht bezahlt sind. Die ganzen Benefits von wegen Work-Life-Balance, Sicherheit etc., werden heute auch auf dem freien Markt geboten, zzgl. einer besseren Bezahlung.

Wenn der TVÖD-Abschluss + 1-2% übernommen wird, um die letzte abartig schlechte Tarifrunde zu kompensieren, wäre das schon ein Gewinn, wenn auch unwahrscheinlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 03.10.2023 11:37
So ist es. Im übrigen liefern die Ergebnisse der Tarifverhandlungen zum TVöD, TV-V, TV-N Bayern etc. doch eine Steilvorlage für die Gewerkschaften, die es klug zu nutzen gilt. Auch im Hinblick auf die kürzlich vom Verdi-Vorsitzenden benannten Rekordzuwächse an Mitgliedern ist Lohn-Zurückhaltung nicht das Gebot der Stunde. Ein Abschluss unterhalb der benannten Abschlüsse ist schlichtweg nicht vermittelbar, zumal der TV-L ohnehin bereits hinterher hinkt (zeitlich und Thematik JSZ etc.). 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.10.2023 11:52
Ich hab mir auch mal meine Gedanken zur kommenden Tarifverhandlung gemacht.

Unabhängig von allen richtigen und wichtigen Dingen, die bereits gesagt wurden, des AG leere Kassen, alle bis E8 sind bereits überdurchschnittlich gut bezahlt etc., glaube ich, dass man die politische Dimension des Ganzen nicht unterschätzen sollte.

Wir haben derzeit einen Lohnunterschied zum TVÖD von ~10%, vom BG-AT will ich erst gar nicht reden. Wir haben aber auch Personalmangel in Tarifgebieten des TVÖD. Wenn die Tarifrunde jetzt verhauen wird, kann man alles, was unter dem TV-L subsumiert ist, effektiv zuschließen. Dann bleiben wirklich nur noch die Kollegen, die noch 2 Jahre bis zur Rente haben und diejenigen, die gegenüber ihrer Arbeitsstelle wohnen.

Als Beispiel fallen mir hier die Bezirksämter der Stadtstaaten ein, die Leute dort wechseln dann entweder zur ebenso händeringend suchenden Hauptverwaltung und kriegen für die identische Tätigkeit eine EG mehr, oder sie orientieren sich in die umliegenden Kommunen.

Von daher MUSS, und ich hoffe, ver.di spielt das geschickt aus (ja, als ob), hier ein gehöriger Sprung passieren, abgesehen davon, dass Tätigkeiten ab E10 tatsächlich vergleichsweise schlecht bezahlt sind. Die ganzen Benefits von wegen Work-Life-Balance, Sicherheit etc., werden heute auch auf dem freien Markt geboten, zzgl. einer besseren Bezahlung.

Wenn der TVÖD-Abschluss + 1-2% übernommen wird, um die letzte abartig schlechte Tarifrunde zu kompensieren, wäre das schon ein Gewinn, wenn auch unwahrscheinlich.

Also- den einzigen Bereich, den die AGs in der Tarifrunde Bund/Kommune bezgl. Arbeits-/Fachkräftemangel interessiert hat, war die Abschaffung der Altersteilzeit. Nur da - so die AGs- mache sich dieses Problem bemerkbar.

Und die meisten der von Ihnen angesprochenen Mitarbeiter werden - wie bei jeder Tarifrunde - trotz aller Unzufriedenheit dann doch nicht wechseln. Der Eine baut gerade ein Haus, der andere pflegt die Schwiegermutter, dem andern sind die KollegInnen/Projekte an´s Herz gewachsen etc.

Erst dann, wenn es wirklich einen Eodus auf breiter Front geben sollte, würden die AGs  merken, dass sie was tun müssen. Aber weil das nicht eintritt, müssen sie auch nichts tun. Solche Mitarbeiter möchte jeder Chef in seinem Unternehmen haben.

Und weil die Streikbereitschaft noch geringer ist als im TVÖD, ist von einem Ergebnis von maximal 85% des TVÖD-Abschlusses zu erwarten
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.10.2023 13:49
So ist es. Im übrigen liefern die Ergebnisse der Tarifverhandlungen zum TVöD, TV-V, TV-N Bayern etc. doch eine Steilvorlage für die Gewerkschaften, die es klug zu nutzen gilt. Auch im Hinblick auf die kürzlich vom Verdi-Vorsitzenden benannten Rekordzuwächse an Mitgliedern ist Lohn-Zurückhaltung nicht das Gebot der Stunde. Ein Abschluss unterhalb der benannten Abschlüsse ist schlichtweg nicht vermittelbar, zumal der TV-L ohnehin bereits hinterher hinkt (zeitlich und Thematik JSZ etc.).

Ok - die Gewerkschaften müssen es richten. Aber weil Sie ja nicht organisiert sind nochmals meine Frage: Wo und wie engagieren Sie sich dafür ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 03.10.2023 13:50
..... Ein Abschluss unterhalb der benannten Abschlüsse ist schlichtweg nicht vermittelbar..........


Bei dieser Aussage bin ich ausnahmsweise ganz bei Dir.
... und das Ergebnis wird irgendwo um die genannten Tarifabschlüsse liegen. Da bin ich sehr zuversichtlich.

Was mögliche höhere "Bezahlung nach Verantwortlichkeit" betrifft sehe ich keinen Weg, da es auch kein Weg gibt Verantwortliche für den Mist, den sie als MA im ÖD bauen, gerade stehen zu lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 03.10.2023 14:40
So ist es. Im übrigen liefern die Ergebnisse der Tarifverhandlungen zum TVöD, TV-V, TV-N Bayern etc. doch eine Steilvorlage für die Gewerkschaften, die es klug zu nutzen gilt. Auch im Hinblick auf die kürzlich vom Verdi-Vorsitzenden benannten Rekordzuwächse an Mitgliedern ist Lohn-Zurückhaltung nicht das Gebot der Stunde. Ein Abschluss unterhalb der benannten Abschlüsse ist schlichtweg nicht vermittelbar, zumal der TV-L ohnehin bereits hinterher hinkt (zeitlich und Thematik JSZ etc.).

Ok - die Gewerkschaften müssen es richten. Aber weil Sie ja nicht organisiert sind nochmals meine Frage: Wo und wie engagieren Sie sich dafür ?

Ich übe mich aktiv im Klinkenputzen bei den ganzen Landtagsabgeordneten von unserem Wahlkreis. Es gab auch schon persönliche Gespräche unter anderem zum Thema Bezahlung im ÖD und Fachkräftemangel mit durchaus konstruktivem Austausch. Berufsbedingt habe ich mittlerweile gelegentlich Kontakte und Begegnungen die durchaus auf unsere Zielgruppe wie höhere Politiker, Amtsleiter etc. abzielen. Das nutze ich sehr aktiv. Darüber hinaus bin ich im kirchlich-sozialen Umfeld ehrenamtlich tätig. Nicht die Zielgruppe, aber auch dort gibt es viel zu tun.

Ein geringeres Ergebnis als im TVöD wird Konsequenzen haben. Gerade bei den dringlich gebrauchten Leistungsträgern. Die Stimmung kocht und die Wechselbereitschaft ist nach meinem Eindruck sehr deutlich gestiegen. Zumal viele AG auch bei TV-V, TVöD, TV-N  etc. genug Leute suchen....

Bei der Steilvorlage der angeführten TV und Rekordmitgliederzahl von Verdi (laut jüngster Aussage des Vorsitzenden) wäre ein geringes Ergebnis ein Affront gegen die Kollegen im TV-L....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 03.10.2023 15:20
Interessiert das eigentlich irgendjemanden, was hier zu den Verhandlungen geschrieben wird bzw. hat es irgendeine Relevanz? Bis dato scheint ja nichts von dem, was hier immer wieder angesprochen wird, Teil der Verhandlungen zu sein. Bisher habe ich zur Kenntnis genommen, dass es eine "geringe" Forderung geben soll und dafür eine Zulage für die Stadtstaaten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 03.10.2023 17:18
Es liegt in der Natur des Themas, eine Diskussion über die Tarifrunde TV-L 2023 zu führen.

Ist es eigentlich korrekt, dass es bei TV-L Tarifrunden keine Schlichtungsvereinbarung und somit auch keine Schlichtungskommission gibt wie beim TVöD? Wer hat sich das einfallen lassen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 03.10.2023 18:00
Ich rechne mit folgendem Ergebnis:

- 26 Monate Laufzeit
- 3000€ IAP. 1000€ zum 01.02.24. dann 10x200€ bis 30.11.24
- tabellenwirksame Erhöhung ab 01.12.24 auf TVöD Niveau (hoher Sockel + 4-5%)
- 14 Nullmonate


Da kann man jetzt paar Monate plus/minus schieben, aber großartig anders wird es nicht. Oder was denkt ihr?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.10.2023 18:39
Ich übe mich aktiv im Klinkenputzen bei den ganzen Landtagsabgeordneten von unserem Wahlkreis. Es gab auch schon persönliche Gespräche unter anderem zum Thema Bezahlung im ÖD und Fachkräftemangel mit durchaus konstruktivem Austausch. Berufsbedingt habe ich mittlerweile gelegentlich Kontakte und Begegnungen die durchaus auf unsere Zielgruppe wie höhere Politiker, Amtsleiter etc. abzielen. Das nutze ich sehr aktiv. Darüber hinaus bin ich im kirchlich-sozialen Umfeld ehrenamtlich tätig. Nicht die Zielgruppe, aber auch dort gibt es viel zu tun.

Das ist sehr gut- dann machen Sie ja bereits sehr viel mehr, als ca. 99% der Unzufriedenen. Aber- hat denn der "konstruktive Austausch" irgendwelche konkreten Auswirkungen ? Ist Ihren Gesprächspartnern klar geworden, dass der ÖD in nahezu allen Bereichen der TDL völlig am Arsch ist ? (Analog TVÖD) Wenn ja, wollen Ihre Gesprächspartner dies klar mit den TDL- Verantwortlichen besprechen ?

Oder bestand der "konstruktive Austausch" in sehr, sehr viel Verständnis für Ihre Position, man sich aber leider für unzuständig erklärte ? Oder wenn an sich doch für zuständig erklärte, aber gleichzeitig  auch um Verständnis ob der desolaten Haushaltssituationen der Länder bat ; es aber trotzdem mal "mitnehmen wollte" ?

Das machen wir in unserer Kommune auch über den JHA, deren Mitglieder immer viel Verständnis zeigen. Gleichzeitig vertrauen Sie zum Schluss dann doch zumeist den Vorlagen der Verwaltung, so dass sich meist nur wenig bewegt.

Aber es bleibt der richtige Schritt: Den politisch Verantwortlichen auf den Sack gehen und Sie mit Briefen etc zumüllen. Bedeutet aber, dass man sich sehr viel engagieren muß und das nach Feierabend. Ist- so glaub´ich- nicht jedermans Sache. Da bleibt´s doch einfacher, sich hier im Forum mal richtig zu entladen. Immerhin mal was gesagt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 03.10.2023 19:21

Aber es bleibt der richtige Schritt: Den politisch Verantwortlichen auf den Sack gehen und Sie mit Briefen etc zumüllen. Bedeutet aber, dass man sich sehr viel engagieren muß und das nach Feierabend. Ist- so glaub´ich- nicht jedermans Sache. Da bleibt´s doch einfacher, sich hier im Forum mal richtig zu entladen. Immerhin mal was gesagt.

Zum Thema Briefe, da hatte ein Waffen-Verein doch mal die witzige Idee des Briefgenerators umgesetzt.

Es gab einen vorformulierten Brief, jeder konnte per Paypal einen Betrag zahlen und seinen Namen angeben, dafür wurde dann entsprechender Brief mit dem genannten Namen an die zuständigen Personen geschickt.

Wenn dort plötzlich einige 100 oder 1000 Briefe in kurzer Zeit auftauchen, macht das schon Eindruck.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 03.10.2023 19:38
Interessiert das eigentlich irgendjemanden, was hier zu den Verhandlungen geschrieben wird bzw. hat es irgendeine Relevanz? Bis dato scheint ja nichts von dem, was hier immer wieder angesprochen wird, Teil der Verhandlungen zu sein. Bisher habe ich zur Kenntnis genommen, dass es eine "geringe" Forderung geben soll und dafür eine Zulage für die Stadtstaaten.
Naja, ist ja auch nur irgendein Internet-Forum hier :)
Was mich dann doch verwundert, dass bei den ganzen Prognosen der anderen Foristen noch nicht einmal eine Stadtstaaten-Zulage genannt wurde^^
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.10.2023 19:40
Was mich dann doch verwundert, dass bei den ganzen Prognosen der anderen Foristen noch nicht einmal eine Stadtstaaten-Zulage genannt wurde^^

Vielleicht glaubt ja keiner, dass eine solche kommt? ;-) (Oder wir lesen einfach alle nur im Kaffeesatz...)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 03.10.2023 19:47
Interessiert das eigentlich irgendjemanden, was hier zu den Verhandlungen geschrieben wird bzw. hat es irgendeine Relevanz? Bis dato scheint ja nichts von dem, was hier immer wieder angesprochen wird, Teil der Verhandlungen zu sein. Bisher habe ich zur Kenntnis genommen, dass es eine "geringe" Forderung geben soll und dafür eine Zulage für die Stadtstaaten.
Naja, ist ja auch nur irgendein Internet-Forum hier :)
Was mich dann doch verwundert, dass bei den ganzen Prognosen der anderen Foristen noch nicht einmal eine Stadtstaaten-Zulage genannt wurde^^

Weil das wohl die Mehrheit nicht möchte, dass so eine Zulage Thema in den Verhandlungen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: fmd85 am 04.10.2023 08:27
Ich rechne mit folgendem Ergebnis:

- 26 Monate Laufzeit
- 3000€ IAP. 1000€ zum 01.02.24. dann 10x200€ bis 30.11.24
- tabellenwirksame Erhöhung ab 01.12.24 auf TVöD Niveau (hoher Sockel + 4-5%)
- 14 Nullmonate


Da kann man jetzt paar Monate plus/minus schieben, aber großartig anders wird es nicht. Oder was denkt ihr?

Klingt realistisch, nur dass die prozentuale Entgelterhöhung vermutlich ein Jahr nach Tarifabschluss kommt, also irgendwas um den 01.01.2024.
Sonst erwarte ich - wie immer - keine großen Sprünge. Es wird einen hohen Sockelbetrag geben, der ausschließlich für EGs <= 8 interessant ist und am Ende wird uns vorgerechnet, dass es dank Sockelbetrag bis zu 10% mehr Lohn (für niedrige EGs) gibt. Macht ja auch Sinn, da in den ganzen Landesverwaltungen, Landesministerien und Schulen vergleichsweise wenige Mitarbeiter im mittleren Dienst beschäftigt sind, also muss man da besonderes Augenmerk drauf legen. Das kostet dann schließlich nicht viel und liest sich in der Presse später so, als hätte die Verdi einen Bombendeal ausgehandelt. Würde mich sogar nicht wundern, wenn diese Erhöhung mal wieder mit einer weiteren Reduzierung der Jahressonderzahlung oder anderen Gemeinheiten für den gehobenen und höheren Dienst erkauft wird.

Angestellte im TV-L bleiben einfach die ungeliebten Stiefkinder im öffentlichen Dienst, weil wir vergleichsweise schlechte Druckmittel haben - unsere Arbeit ist häufig eben nicht so unmittelbar für jeden Bürger greifbar, angestellte Lehrer vielleicht mal ausgenommen.
Wenn die Kitas streiken oder die Stadtwerke die Mülleimer nicht mehr leeren, sieht es nach wenigen Tagen bis Wochen aus wie auf der Müllkippe und arbeitende Eltern haben ein echtes Problem, aber wenn bspw. irgendwelche Strukturförderprogramme nicht bearbeitet werden oder Fachaufsichtsprüfungen und Co. nicht durchgeführt werden, juckt das die meisten Leute nicht und wenn überhaupt eher andere Behörden, die das irgendwie doch immer kompensiert bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 04.10.2023 09:19
Wenn die Kitas streiken oder die Stadtwerke die Mülleimer nicht mehr leeren, sieht es nach wenigen Tagen bis Wochen aus wie auf der Müllkippe und arbeitende Eltern haben ein echtes Problem, aber wenn bspw. irgendwelche Strukturförderprogramme nicht bearbeitet werden oder Fachaufsichtsprüfungen und Co. nicht durchgeführt werden, juckt das die meisten Leute nicht und wenn überhaupt eher andere Behörden, die das irgendwie doch immer kompensiert bekommen.


Und genau da müssen dann eben die Stadtstaaten helfen, da diese Tätigkeiten in diesen Ländern eben nach TV-L bezahlt werden und nicht nach TVöD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.10.2023 09:58
Ich habe mit unserer Behördenleitung gesprochen sowie mit mehreren Mitgliedern des Personalrats.

Alle gehen davon aus, dass das Ergebnis des Tvöds übernommen wird, anders sei es nicht zu vertreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 04.10.2023 10:32
Ich habe mit unserer Behördenleitung gesprochen sowie mit mehreren Mitgliedern des Personalrats.

Alle gehen davon aus, dass das Ergebnis des Tvöds übernommen wird, anders sei es nicht zu vertreten.

wäre eigt OKAy.

So würde das schnellstmöglich über die Runden gehen. Keine Streiks geben und die Parteien könnten Ihrer Arbeit nachgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.10.2023 11:21
Na, da wird noch von beiden Seiten hart verhandelt werden, selbst wenn man sich am Ende i.W. beim TVöD-Ergebnis treffen wird.

Aber hey, in einer Woche (oder einen Tag später, wann auch immer die Pressemitteilung rausgeht) sind wir zumindest schlauer, was Ver.Di fordern wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.10.2023 11:25
Ich habe mit unserer Behördenleitung gesprochen sowie mit mehreren Mitgliedern des Personalrats.

Alle gehen davon aus, dass das Ergebnis des Tvöds übernommen wird, anders sei es nicht zu vertreten.

wäre eigt OKAy.

So würde das schnellstmöglich über die Runden gehen. Keine Streiks geben und die Parteien könnten Ihrer Arbeit nachgehen.

Unser Personalrat geht von Streiks Anfang Dezember aus, die Verhandlung wird hart werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 04.10.2023 11:33
Ja, der Personalrat hat auch gelesen, wann die dritte Verhandlungsrunde stattfinden wird…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 04.10.2023 11:58
In Hamburg startet die Streikphase schon im November
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 04.10.2023 12:11
Ich habe mit unserer Behördenleitung gesprochen sowie mit mehreren Mitgliedern des Personalrats.

Alle gehen davon aus, dass das Ergebnis des Tvöds übernommen wird, anders sei es nicht zu vertreten.

das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Aber das glaube ich nicht. Schätze mal das wird nach zähen Verhandlungen ein Ergebnis das zwar ähnlich wie das vom Tvöd aussieht, aber an so einigen nicht gleich erkennbaren Stellschrauben im Schnitt schlechter ist
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 04.10.2023 12:14
Ich würde davon ausgehen, dass das Ergebnis merklich schlechter ist. Einfach da die Inflation immer weiter am sinken ist und damit das Hauptargument fehlen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 04.10.2023 12:20
Ich würde davon ausgehen, dass das Ergebnis merklich schlechter ist. Einfach da die Inflation immer weiter am sinken ist und damit das Hauptargument fehlen wird.

Was ist das denn für ein Logik?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 04.10.2023 12:22
Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 04.10.2023 12:22
Die hohen Forderungen des TvÖD wurden mit der hohen Inflation begründet. Diese jetzt bei den kommenden Verhandlungen wesentlich geringer.

Wie stellst du dir also die Reaktion der AG vor, wenn jetzt ähnliche Forderungen kommen?

Die Logik ist doch wohl ziemlich einfach zu begreifen.

Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...

Genau.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 04.10.2023 12:31
Die hohen Forderungen des TvÖD wurden mit der hohen Inflation begründet. Diese jetzt bei den kommenden Verhandlungen wesentlich geringer.

Wie stellst du dir also die Reaktion der AG vor, wenn jetzt ähnliche Forderungen kommen?

Die Logik ist doch wohl ziemlich einfach zu begreifen.

Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...

Genau.

Nach der Logik wird nun wohl auch die 12 Prozent-Bürgergeld-Erhöhung nicht kommen, weil das ja das Hauptargument war, oh man  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 04.10.2023 13:10
Ich würde davon ausgehen, dass das Ergebnis merklich schlechter ist. Einfach da die Inflation immer weiter am sinken ist und damit das Hauptargument fehlen wird.

Die Logik ist abstrus. Eine in der Vergangenheit nicht ausgeglichene Inflation wird nicht ausgeglichen weil die diesjährige Inflation (in Bezug zum Vorjahr, wo diese bereits sehr hoch war) sich etwas abschwächt. Genial, wenn man damit durchkommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Django79 am 04.10.2023 13:15
Die hohen Forderungen des TvÖD wurden mit der hohen Inflation begründet. Diese jetzt bei den kommenden Verhandlungen wesentlich geringer.

Wie stellst du dir also die Reaktion der AG vor, wenn jetzt ähnliche Forderungen kommen?

Die Logik ist doch wohl ziemlich einfach zu begreifen.

Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...

Genau.

Nach der Logik wird nun wohl auch die 12 Prozent-Bürgergeld-Erhöhung nicht kommen, weil das ja das Hauptargument war, oh man  ;D


Will man uns nicht für dumm verkaufen sollte unstrittig sein, dass sich die Inflation seit 2021 inzwischen auf enorme Kaufkraftverlusste hochsubsummiert hat!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 04.10.2023 13:38
Die hohen Forderungen des TvÖD wurden mit der hohen Inflation begründet. Diese jetzt bei den kommenden Verhandlungen wesentlich geringer.

Wie stellst du dir also die Reaktion der AG vor, wenn jetzt ähnliche Forderungen kommen?

Die Logik ist doch wohl ziemlich einfach zu begreifen.

Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...

Genau.

Nach der Logik wird nun wohl auch die 12 Prozent-Bürgergeld-Erhöhung nicht kommen, weil das ja das Hauptargument war, oh man  ;D

Du glaubst also nicht, dass die Argumentation von der AG kommen wird? Sondern, dass diese sagen: "Ja ihr habt schon Recht, in der letzten Zeit war die Inflation hoch und wir wollen euch das unbedingt nachträglich ausgleichen!"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.10.2023 14:19
Schwachsinn, umso hōher muss unser Abschluss sein, eben weil der Tvöd schon die Erhōhungen bekommen hat und wir nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 04.10.2023 14:28
Die hohen Forderungen des TvÖD wurden mit der hohen Inflation begründet. Diese jetzt bei den kommenden Verhandlungen wesentlich geringer.

Wie stellst du dir also die Reaktion der AG vor, wenn jetzt ähnliche Forderungen kommen?

Die Logik ist doch wohl ziemlich einfach zu begreifen.

Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...

Genau.

Nach der Logik wird nun wohl auch die 12 Prozent-Bürgergeld-Erhöhung nicht kommen, weil das ja das Hauptargument war, oh man  ;D

Du glaubst also nicht, dass die Argumentation von der AG kommen wird? Sondern, dass diese sagen: "Ja ihr habt schon Recht, in der letzten Zeit war die Inflation hoch und wir wollen euch das unbedingt nachträglich ausgleichen!"

Also ich glaube du hast ein Grundverständnisproblem der ganzen Thematik und wärst wohl für die Arbeitgeberseite ein sehr guter Verhandlungspartner.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 04.10.2023 14:31
Die hohen Forderungen des TvÖD wurden mit der hohen Inflation begründet. Diese jetzt bei den kommenden Verhandlungen wesentlich geringer.

Wie stellst du dir also die Reaktion der AG vor, wenn jetzt ähnliche Forderungen kommen?

Die Logik ist doch wohl ziemlich einfach zu begreifen.

Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...

Genau.

Nach der Logik wird nun wohl auch die 12 Prozent-Bürgergeld-Erhöhung nicht kommen, weil das ja das Hauptargument war, oh man  ;D

Du glaubst also nicht, dass die Argumentation von der AG kommen wird? Sondern, dass diese sagen: "Ja ihr habt schon Recht, in der letzten Zeit war die Inflation hoch und wir wollen euch das unbedingt nachträglich ausgleichen!"

na gut, dann kann man ja dem TVöD die Erhöhung wieder streichen? Da die Inflation wieder gesunken ist
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 04.10.2023 14:32
Es ist Schwachsinn und naiv zu glauben, dass nur weil jemand anderes schon was bekommen hat oder "etwas sein müsste" valide Gründe für den AG sind.

@Zinc:
Ich glaube Du hast ein massives Verständisproblem der Thematik. Bereits bei der letzten Tarifverhandlung war die Inflation ein Argument und wurde durch den AG abgewatscht. Sich jetzt darauf zu verlassen ist halt nur naiv. Du verkennst auch, dass ich lediglich eine weitere Argumentation in die Diskussion eingebracht habe. Ich bin weder AG noch betroffen. Mich daher dafür persönlich anzugreifen, weil Dir das nicht passt und du 15% Gehaltserhöhung haben willst, naja bin ich die falsche Adresse für. Sorry!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 04.10.2023 14:33
Die hohen Forderungen des TvÖD wurden mit der hohen Inflation begründet. Diese jetzt bei den kommenden Verhandlungen wesentlich geringer.

Wie stellst du dir also die Reaktion der AG vor, wenn jetzt ähnliche Forderungen kommen?

Die Logik ist doch wohl ziemlich einfach zu begreifen.

Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...

Genau.

Nach der Logik wird nun wohl auch die 12 Prozent-Bürgergeld-Erhöhung nicht kommen, weil das ja das Hauptargument war, oh man  ;D

Du glaubst also nicht, dass die Argumentation von der AG kommen wird? Sondern, dass diese sagen: "Ja ihr habt schon Recht, in der letzten Zeit war die Inflation hoch und wir wollen euch das unbedingt nachträglich ausgleichen!"

na gut, dann kann man ja dem TVöD die Erhöhung wieder streichen? Da die Inflation wieder gesunken ist
Was ist das denn für eine Argumentation ? :D

Ich sage lediglich, dass folgendes passieren wird:

Verdi: Wir wollen 15% weil Inflation.
AG: Naja Inflation ist aber gesunken, daher 3%

Wollt ihr das nicht verstehen oder könnt ihr nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 04.10.2023 14:40
Es ist Schwachsinn und naiv zu glauben, dass nur weil jemand anderes schon was bekommen hat oder "etwas sein müsste" valide Gründe für den AG sind.

@Zinc:
Ich glaube Du hast ein massives Verständisproblem der Thematik. Bereits bei der letzten Tarifverhandlung war die Inflation ein Argument und wurde durch den AG abgewatscht. Sich jetzt darauf zu verlassen ist halt nur naiv. Du verkennst auch, dass ich lediglich eine weitere Argumentation in die Diskussion eingebracht habe. Ich bin weder AG noch betroffen. Mich daher dafür persönlich anzugreifen, weil Dir das nicht passt und du 15% Gehaltserhöhung haben willst, naja bin ich die falsche Adresse für. Sorry!

Wo habe ich dich denn persönlich angegriffen? Ich habe lediglich geschildert, wie du mit deinen Aussagen die Grundthematik verfehlst und dir scheinbar das nötige Verständnis fehlt. Ich hoffe für unser aller Willen, dass die Leute am Verhandlungstisch das große Ganze im Blick behalten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 04.10.2023 14:45
Da allerdings fürchte ich, dass dem nicht so ist. Das zeigt allein schon die Schieflage der Tabelle, das zeigt sich im Mangel an Fachleuten, der ja nicht erst gestern begann und das zeigt sich auch in vielen der vorherigen Verhandlungen. ...vor allem auf der AG-Seite.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 04.10.2023 15:27
Wir sind wieder beim Grundproblem.

Die AG verhandeln mit Verdi und entgegen der Verlautbarungen von Verdi vertritt dieser Verein eben nicht die Interessen aller im ÖD, sondern - wenn überhaupt - die Interessen der eigenen (zahlenden) Mitglieder. Da die Mehrzahl der Verdi-Mitglieder sich in unteren Entgeltgruppen tummelt, strebt Verdi Sockelbeträge an, damit das eigene Klientel möglichst überproportional profitiert.

Nicht durch Verdi vertretene haben die Wahl:

a) sich damit abzufinden
b) eigenständig ggü. ihrem AG zu versuchen Forderungen durchzusetzen
c) sich einen anderen Job zu suchen

Beamte haben hingegen kein Wahl. Sie nehmen hin, was aufgrund dieses Spielchens für Sie ggf. nach Korrekturbetrachtung des Besoldungsgesetzgebers ankommt, legen WS ein, klagen irgendwann und hoffen letztlich auf das Bundesverfassungsgericht - um dann (unverzinst) nach Jahren ggf. eine Nachzahlung zu erhalten.

Ich glaube nicht daren, dass die AG im ÖD aus reinem Eigeninteresse oder gar aus Nächstenliebe ihren Fach- und Leitungskräften freiwillig ein besseres Gehalt zahlen oder gar Ergebnisse des TVöD übertragen. Nein, die haben irgendwann 3-6% Personalkostensteigerung im Haushalt eingeplant und das ist deren Messzahl.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 04.10.2023 15:47
Ich sage lediglich, dass folgendes passieren wird:

Verdi: Wir wollen 15% weil Inflation.
AG: Naja Inflation ist aber gesunken, daher 3%

Die Einigung sind dann 6% ab 01.07.2024 plus 20 Monate lang 150 EUR IAP. "Dreistellige Zuwächse in allen Entgeltgruppen!"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 04.10.2023 16:10
Nicht durch Verdi vertretene haben die Wahl:

a) sich damit abzufinden
b) eigenständig ggü. ihrem AG zu versuchen Forderungen durchzusetzen
c) sich einen anderen Job zu suchen

a) Machen nur die Bequemen, was sich oft auch in der Arbeitsleitung zeigt.
b) Zumindest mein Ex-AG schaltet da voll auf stur bzw. versucht sich jedes einzelne Mal raus zu lamentieren, und dann passiert
c) die guten/motivierten Leute gehen.
Im Sommer sind da insgesamt 5 Leute gegangen, letzte Woche haben 2 weitere gekündigt - damit sind sie dieses Jahr schon im 2-stelligen Prozentbereich der MA gesamt. Wieviel konnten davon ersetzt werden? Eine Stelle - in Zahlen 1. Und, schon vorher waren 7 oder 8 Stellen unbesetzt. Die meisten Bewerbungsverfahren liefern genau "0" Bewerber. Um es deutlich zu sagen: Die guten MA denken nicht über Wechsel nach, sie sind schon auf der Flucht bzw. suchen schon.

Klar können sich die Parteien einen harten Kampf liefern, aber die Gewerkschaften vertreten ja idR nur Leute, die bereits im ÖD arbeiten und die Arbeitgeber sehen auch nur Verhandlungen mit den vorhandenen MA. Keine Seite macht eben den geistigen Hürdensprung, was denn endlich den ÖD wieder wirklich attraktiv macht?
Ich warte ja nur drauf, dass der Obstkorb vereinbart und angepriesen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 04.10.2023 17:00
Oder die wasserflatrate
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 04.10.2023 19:29
Immerhin scheint es funktioniert zu haben das TVöD Ergebnis als „gut“ bzw. „ordentlich“ zu verkaufen. Ich bin weiß Gott kein Fan von Weselsky und der GDL, aber da lautet die Marschroute wir erheben eigene (deutlich höhere) Forderungen und orientieren uns nicht an anderen. Ob da was besseres rauskommt wird man sehen.

Da der TV-L dem TVöD ein Jahr hinterher läuft und der letzte Abschluss katastrophal war müssen auf das TVöD Ergebnis noch 4-5% on top. Also muss die Forderung bei ca. 20% liegen. Ok, meinetwegen 900€ Mindestbetrag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 04.10.2023 19:59
Immerhin scheint es funktioniert zu haben das TVöD Ergebnis als „gut“ bzw. „ordentlich“ zu verkaufen. Ich bin weiß Gott kein Fan von Weselsky und der GDL, aber da lautet die Marschroute wir erheben eigene (deutlich höhere) Forderungen und orientieren uns nicht an anderen. Ob da was besseres rauskommt wird man sehen.

Da der TV-L dem TVöD ein Jahr hinterher läuft und der letzte Abschluss katastrophal war müssen auf das TVöD Ergebnis noch 4-5% on top. Also muss die Forderung bei ca. 20% liegen. Ok, meinetwegen 900€ Mindestbetrag.

Das erstaunt mich auch. Auch diese ***** IAP die wieder toll verkauft wird geht mir aufn ****. Das ist dann wieder wie bei Corona - man kriegt viel weniger Prozente die auf Dauer was bringen und hat dafür "tolle" Einmalzahlungen die sich selbst auffressen.

Von mir aus würde die gar nicht in die Masse einfließen - aber das ist Wunschdenken. Am Ende wird man froh sein "dürfen" wenn man am Ende da raus kommt, wo der TVöD landete. Für mich heißt das nur - noch mehr gute Kolleg:innen werden uns verlassen bis auch ich im kommenden Jahr die Segel streiche, obwohl mir der Job wirklich Spaß macht. Aber irgendwann hat man sich genug verarschen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 04.10.2023 20:01
Also muss die Forderung bei ca. 20% liegen. Ok, meinetwegen 900€ Mindestbetrag.
Die Forderung wird definitiv nicht bei 20% landen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 04.10.2023 20:03
Also muss die Forderung bei ca. 20% liegen. Ok, meinetwegen 900€ Mindestbetrag.
Die Forderung wird definitiv nicht bei 20% landen.

Stimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 04.10.2023 20:16
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 04.10.2023 20:17
Die hohen Forderungen des TvÖD wurden mit der hohen Inflation begründet. Diese jetzt bei den kommenden Verhandlungen wesentlich geringer.

Wie stellst du dir also die Reaktion der AG vor, wenn jetzt ähnliche Forderungen kommen?

Die Logik ist doch wohl ziemlich einfach zu begreifen.

Eine mögliche Logik der Verhandlungsführer...

Genau.

Nach der Logik wird nun wohl auch die 12 Prozent-Bürgergeld-Erhöhung nicht kommen, weil das ja das Hauptargument war, oh man  ;D

Du glaubst also nicht, dass die Argumentation von der AG kommen wird? Sondern, dass diese sagen: "Ja ihr habt schon Recht, in der letzten Zeit war die Inflation hoch und wir wollen euch das unbedingt nachträglich ausgleichen!"

Ich teile deine Meinung nicht und dein VWL Wissen (nein ich meine nicht die Vermögenswirksamen Leistungen) ist einfach nur unterirdisch.

Die "Logik", die Inflation ist ja nun statt 8 Prozent nur noch bei 5 Prozent, dann braucht man ja nun nur noch eine geringe Erhöhung als unsere TV-ÖD Kollegen ist erschreckend. Die Inflation ist nicht weg, sie steigt nur im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger stark - so wäre es richtig. Wir haben seit 2020 einen Kaufkraftverlust von 25 Prozent in etwa erfahren, ich will meinen Wohlstand erhalten - was ist daran so schwer zu verstehen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 04.10.2023 20:20
Es ist Schwachsinn und naiv zu glauben, dass nur weil jemand anderes schon was bekommen hat oder "etwas sein müsste" valide Gründe für den AG sind.

@Zinc:
Ich glaube Du hast ein massives Verständisproblem der Thematik. Bereits bei der letzten Tarifverhandlung war die Inflation ein Argument und wurde durch den AG abgewatscht. Sich jetzt darauf zu verlassen ist halt nur naiv. Du verkennst auch, dass ich lediglich eine weitere Argumentation in die Diskussion eingebracht habe. Ich bin weder AG noch betroffen. Mich daher dafür persönlich anzugreifen, weil Dir das nicht passt und du 15% Gehaltserhöhung haben willst, naja bin ich die falsche Adresse für. Sorry!

Ich finde deine Aussagen verstörend und du erweist sicher einigen Kollegen mit deinen Aussagen einen Bärendienst. Würde es so kommen wie du sagst, würde es den TV-L zerstören und viele Kollegen würden wechseln zum TV-V, TV-ÖD, Bund etc.

Komm mal in unsere Behörde zu Besuch und sieh dir die vielen offenen Stellen an, es sind hunderte Stellen bei uns offen. Warum wohl? Es herrscht absoluter Fachkräftemangel und du schlägst eine völlige Abkopplung von den aktuellen Gehaltstabellen des TV-ÖD und der Privatwirstchaft vor. Wer soll dann zukünftig die Aufgaben im TV-L übernehmen? Wer wird an der Uni lehren als wissenschaftlicher MA, welcher Polizist will dafür noch arbeiten, welcher Lehrer unterrichten, welcher Sachbearbeiter ab EG 11 noch komplexe Verfahren durchführen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 04.10.2023 20:25
Ich sage lediglich, dass folgendes passieren wird:

Verdi: Wir wollen 15% weil Inflation.
AG: Naja Inflation ist aber gesunken, daher 3%

Die Einigung sind dann 6% ab 01.07.2024 plus 20 Monate lang 150 EUR IAP. "Dreistellige Zuwächse in allen Entgeltgruppen!"

Das geht rein legislativ nicht, denn der Gesetzgeber hat beschlossen, die IAP darf nur bis zum 31.12.2024 gezahlt werden. Im Übrigen ist eine Nullrunde einfach nicht mehr hinzunehmen. Wir haben genug finanzielle Entbehrungen geleistet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 04.10.2023 20:29
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

Ich lehne eine Stadtstaatenzulage entschieden ab. Denkst du in den anderen Landeshauptstädten ist das Leben günstiger?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 04.10.2023 20:43
In den anderen Landeshauptstädten ist eher der  Organisationsgrad von 3% Standard. Genau so wie dort absolut keine Aktivität oder Engagement in Richtung Tarifrunde Standard ist.

Im übrigen verweise ich auf meinen Thread zur Hamburg Zulage im Bereich Allgemeines.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 04.10.2023 20:46
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

D.h. nur Hamburg, Bremen und Berlin bekämen die Stadtstaaten Zulage oder wie ist das gedacht? Es gibt reihenweise Mittelstädte wo die Lebenshaltungskosten nicht geringer sind.

Und was hat es mit der SuE Zulage auf sich?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 04.10.2023 20:49
Das gegenseitige Angiften im öffentlichen Raum kommt nicht gut.  8)


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 04.10.2023 21:00
Es ist halt einfach nur erschreckend, wie DerBoss und Zinc meine Beiträge nicht verstehen wollen oder dazu einfach nicht fähig sind. Noch mal für dich: Es geht hier nicht um mich. Es geht auch nicht um mein „VWL-Wissen“. Es ist auch nicht meine Meinung. Ich habe lediglich gesagt, dass die AG genauso argumentieren werden. Und plötzlich wird mich vorgeworfen, dass ich keine Zusammenhänge verstehen würde oder mein VWL Wissen fehlt oder irgendwelche Bärendienste erfolgen.

Wollen wir wetten, dass die AG zu der Forderung von Verdi sagen werden, dass die Inflation gesunken ist und deshalb die Forderung überzogen ? (Weil nur darum geht es mir, alles andere interpretiert ihr in meine Beiträge)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Odin81 am 04.10.2023 21:29
Floki, die meisten werden verstanden haben, wie du deinen Beitrag gemeint hast, und ich stimme dir vollkommen zu.
Genau so wird es kommen  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 04.10.2023 21:31
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

Ich lehne eine Stadtstaatenzulage entschieden ab. Denkst du in den anderen Landeshauptstädten ist das Leben günstiger?

Hab gerade keine Lust umschweifend zu antworten, deswegen zitiere ich mich mal selbst.

Was steht einem einheitlichen Tarifvertrag im öD entgegen.
Die TDL, die nicht will…


Die Hintergründe zur Stadtstaaten Bewegung? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit versuche ich mal schnell die letzten zwei Jahre in einem Recap runterzuschrauben:

Die Ursprünge liegen In der Hamburg Zulagen Kampagne. Im Bereich Allgemeines habe ich auch einen eigenen Thread, den ich mittlerweile seit bestimmt 1-2 Jahren immer wieder füttere. Im letzten Jahrzehnt hat sich im Schnitt ein Rückstand von TVL zu TVöD auf Lebensarbeitszeit von 12% oder so gebildet. Das war eine Berechnung der VBL oder so. Die genaue Quelle müsste ich nochmal recherchieren, aber auf jeden Fall jemand „neutrales“ und nicht Ver.di selbst. Naja, und die TV-L Ergebnisse waren ja auch immer bescheiden. Und nach der Corona Tarifrunde ist einigen im TV-L der Kragen geplatzt. Hamburg war hoch unzufrieden mit dem Ergebnis. Aber alle anderen Länder waren sehr zufrieden und das Ergebnis wurde zum Unmut der Hamburger TVL angenommen. Da entstand die Idee einer Hamburg-Zulage als politische Kampagne. Es wurde eine Petition im Winter 2021 gestartet um 2.000 Unterschriften zu erhalten. Es wurden 8.000 Unterschriften gesammelt. Diese wurden im Mai 2022 dem Finanzsenator Dressel übergeben. Dieser hatte daraufhin tatsächlich Gesprächen zugesagt. Es gab drei Gespräche zwischen uns und dem Finanzsenator (letztes Quartal 2022). Da es keine Aussicht auf eine politische Zulage (wie in Berlin gab) hat man stattdessen versucht die Hamburg-Zulage innerhalb der Ver.di voranzubringen.. Glücklicherweise gab es Anfang 2023 eine Klausurtagung zur Zukunft des TVL, da es dort im Schnitt nur einen einstelligen Organisationsgrad gibt, der zudem mit jeder Tarifrunde weiter abgenommen hat. Außer in Hamburg. Durch die Hamburg Zulagen Kampagne konnte der Trend tatsächlich umgedreht werden und die Mitgliederzahlen in Hamburg waren stabil. Also ähnlich viele Neueintritte wie Austritte.  Dort wurde dann mehr oder weniger der strategische Wechsel beschlossen, über den ich schon öfter geschrieben habe. Kein Einheitsbrei für Alle, in der Hoffnung die Leute dadurch anzusprechen und in Aktivität zu bringen, sondern stattdessen bedingungsgebundene Forderungen für Schwerpunktbereiche, wo bereits Aktivität herrscht, um Engagement zu belohnen und die Aktiven nicht herunterzuziehen.
Die Beschäftigten- und Entgeltstruktur spielt dabei natürliche auch eine Rolle. Dadurch, dass die kommunalen Tätigkeiten in Hamburg, Bremen und Berlin auch im TV-L sind und nicht im TVöD, gibt es hier eine höhere Konkurrenz. Auch sind diese Bereiche traditionell stärker organisiert. Je nach Bereich dann auch 20% und nicht nur einstellig.
Naja und da bei Ver.di alles irgendwie demokratisch läuft, muss man die anderen Länder auch mitnehmen. Hamburg ist eben auch nur eine Stimme bzw. Nur ein Bundesland. Also hat man Bremen und Berlin mit ähnlichen Problemen und ebenfalls besseren Orga-Graden mit ins Boot genommen. Für die anderen ist die Prämisse, dass wir als Leuchtturm Vorbildfunktion für zukünftige Bereiche sind, die sich besser aufstellen wollen. Quasi ein Good Practice Beispiel. Außerdem wird die Prämisse vertreten, dass Ver.di dadurch insgesamt gestärkt hervorgeht, wenn man aktive Bereiche weiter fördert. Und noch dazu kam dann einfach die absolute Hoffnungslosigkeit der anderen Länder. Manche wollten sogar eine Nullrunde und die Leute durch eine solche Schockrunde aufwecken… Dann doch lieber den o.g. Strategiewechsel, der nicht alles zerschießt, was es wenigstens noch in einigen Ländern gibt^^
Und klar gibt es dann noch jede Menge Argumente, die man auspackt (höhere Lebenshaltungskosten blablabla), aber letzten Endes geht es um aktive Mitglieder, die etwas innerhalb der Ver.di bewegen und Mehrheiten die sich bilden.

Und all die anderen sicherlich guten und sinnvollen Argumente spielen halt letztlich keine große Rolle in der Verhandlung. Ich habe das ja nun schon paar Mal mit Dressel persönlich erlebt. Die werden nicht akzeptiert, hinterfragt, für ungültig erklärt. Probleme werden verschoben und auf die lange Bank gedrückt. Es gibt nicht mal Bonbons zur Beruhigung, sondern stattdessen Angriffe auf die Arbeitnehmerschaft. 

Und Zur SuE Zulage. Im TVöD bekommen Sozialarbeiter in der SuE Tabelle zusätzlich eine 180€ Zulage + 2 zusätzliche Entlastungs/Urlaubstage und haben eine kürzere Stufenlaufzeit als im TV-L. Das möchten die S Tabellen Angehörigen im TV-L auch. Das wird allen voran von den Berliner Kitalandschaft getragen, die im TV-L angesiedelt ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 04.10.2023 21:34
Es ist halt einfach nur erschreckend, wie DerBoss und Zinc meine Beiträge nicht verstehen wollen oder dazu einfach nicht fähig sind. Noch mal für dich: Es geht hier nicht um mich. Es geht auch nicht um mein „VWL-Wissen“. Es ist auch nicht meine Meinung. Ich habe lediglich gesagt, dass die AG genauso argumentieren werden. Und plötzlich wird mich vorgeworfen, dass ich keine Zusammenhänge verstehen würde oder mein VWL Wissen fehlt oder irgendwelche Bärendienste erfolgen.

Wollen wir wetten, dass die AG zu der Forderung von Verdi sagen werden, dass die Inflation gesunken ist und deshalb die Forderung überzogen ? (Weil nur darum geht es mir, alles andere interpretiert ihr in meine Beiträge)

Die Arbeitgeber kennen die neuen Tabellen des TV-ÖD und des TV-V etc. ganz genau. Ich bin mir sicher, niemand möchte das Risiko eingehen, dass viele Kollegen den Arbeitgeber wechseln.

Ich hoffe kein Arbeitgeber wird so argumentieren wie du in Betracht ziehst. Es gibt einen Arbeitnehmermarkt. Welcher Ingenieur will dann noch in den TV-L? Wie motivierst du dann noch Bewerber für die Polizei, die IT oder z. B. die Schule für den TV-L? Unsere Arbeitszeit ist jetzt schon höher, was auch rund 2 Prozent Gehalt entspricht. (z. B. 39,8 Stunden in Niedersachsen zu 39,0 Stunden TV-ÖD).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 04.10.2023 21:48
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

Meinst du mit der SuE Zulage eine Zulage für diejenigen, die nach TVL-S eingruppiert sind oder wird da nochmal differenziert? Besonders die, die nach den letzten Tarifverhandlungen in die S-Tabelle übergeleitet worden haben ja aufgrund der verlängerten Stufenlaufzeiten richtig reingeschi**sen, weshalb ich diese Zulage mehr als gerechtfertigt finden würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 04.10.2023 21:52
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

Meinst du mit der SuE Zulage eine Zulage für diejenigen, die nach TVL-S eingruppiert sind oder wird da nochmal differenziert? Besonders die, die nach den letzten Tarifverhandlungen in die S-Tabelle übergeleitet worden haben ja aufgrund der verlängerten Stufenlaufzeiten richtig reingeschi**sen, weshalb ich diese Zulage mehr als gerechtfertigt finden würde.

Genau. Ich hätte auch Angleichung TV-L S an TVöD SuE schreiben können.
Es geht um 180€ Zulage + 2 Jahre kürzere Stufenlaufzeiten + 2 zusätzliche Entlastungs/Urlaubstage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 04.10.2023 21:58
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

Meinst du mit der SuE Zulage eine Zulage für diejenigen, die nach TVL-S eingruppiert sind oder wird da nochmal differenziert? Besonders die, die nach den letzten Tarifverhandlungen in die S-Tabelle übergeleitet worden haben ja aufgrund der verlängerten Stufenlaufzeiten richtig reingeschi**sen, weshalb ich diese Zulage mehr als gerechtfertigt finden würde.

Genau. Ich hätte auch Angleichung TV-L S an TVöD SuE schreiben können.
Es geht um 180€ Zulage + 2 Jahre kürzere Stufenlaufzeiten + 2 zusätzliche Entlastungs/Urlaubstage.

Das liest sich ja fast zu schön, da bin ich aber wirklich gespannt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 05.10.2023 07:27
Floki, die meisten werden verstanden haben, wie du deinen Beitrag gemeint hast, und ich stimme dir vollkommen zu.
Genau so wird es kommen  :o

Ja, ich habe das auch so verstanden. Und es wäre eine Frechheit der Arbeitgeber so zu argumentieren - aber wer mehr als 0 Tarifrunden dabei ist kennt die Frechheiten und Abwertungen der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen. Natürlich werden sie versuchen diese Karte zu spielen - auch wenn es absoluter Schwachsinn ist.
Und da es genug intellektuelle Minderleister gibt, wird es auch bei einigen verfangen - genauso wie in der Vergangenheit die steuerfreien Einmalzahlungen einigen der zuvor genannten das Hirn vernebelt hat und sie sich richtig gefreut haben über derlei Verarsche...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 05.10.2023 07:33
...
Wir haben seit 2020 einen Kaufkraftverlust von 25 Prozent in etwa erfahren, ich will meinen Wohlstand erhalten - was ist daran so schwer zu verstehen?

Naja es ist zumindest schwer zu verstehen wie du auf 25% Kaufkraftverlust kommst.

VPI: Januar 2020 = 99,8 / Prognose September 2023 ca. 117,8 --> 18% Inflation
Tarifsteigerungen: 01.2020 +3,12% / 01.2021 +1,29% / 12.2022 +2,8% --> 7,37% mehr Gehalt

Da komme ich auf ca. 10,6% Differenz oder "Kaufkraftverlust".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 05.10.2023 08:15
...
Wir haben seit 2020 einen Kaufkraftverlust von 25 Prozent in etwa erfahren, ich will meinen Wohlstand erhalten - was ist daran so schwer zu verstehen?

Naja es ist zumindest schwer zu verstehen wie du auf 25% Kaufkraftverlust kommst.

VPI: Januar 2020 = 99,8 / Prognose September 2023 ca. 117,8 --> 18% Inflation
Tarifsteigerungen: 01.2020 +3,12% / 01.2021 +1,29% / 12.2022 +2,8% --> 7,37% mehr Gehalt

Da komme ich auf ca. 10,6% Differenz oder "Kaufkraftverlust".

Wenn sich der VPI auf das Gesamtjahr 2020 bezieht, dann ist dem auch das Einkommen aus 2020 gegenüberzustellen, welches zu 11/12 nach(!) der Tariferhöhung zu betrachten wäre.

... ach: Und Hallo zusammen ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 05.10.2023 08:43
...Probleme werden verschoben und auf die lange Bank gedrückt. Es gibt nicht mal Bonbons zur Beruhigung, sondern stattdessen Angriffe auf die Arbeitnehmerschaft. 

Wir haben eindeutig den gleichen AG - mit unterschiedlichen Bundesland 8)



Floki, die meisten werden verstanden haben, wie du deinen Beitrag gemeint hast, und ich stimme dir vollkommen zu.
Genau so wird es kommen  :o

Ja, ich habe das auch so verstanden. Und es wäre eine Frechheit der Arbeitgeber so zu argumentieren - aber wer mehr als 0 Tarifrunden dabei ist kennt die Frechheiten und Abwertungen der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen.

Ich denke, dass der Abschluss mit Sockelbetrag, prozentuale Erhöhung und Inflationsausgleichsprämie etwas um dem den TVÖD liegen wird und ich bin immer noch am Grübeln welche "Kröte" von den Angestellten der Länder im Gegenzug geschluckt werden muss. Laufzeit? Die ist schon inzw. bescheiden und wird es bleiben. Es muss irgendetwas anderes sein.....Wochenarbeitszeit? Sichwort: Fachkräftemangel.

Ein halbwegs intelligenter AG-Vertreter wird nicht unbedingt die Schiene "Inflation fällt wieder"-Argumentation nutzen, sondern mehr " Während die MA der PW in den 2 Jahren Corona in Kurzarbeit ersoffen sind, waren die ÖD-Angestellten bei vollen Bezügen im HO".
Deswegen wird die "Kröte" vermutlich u.a. auch geschluckt werden! Nur welche? VBL?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 05.10.2023 08:57
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

Könnte stimmen von der Forderung her, hier nochmal der Vergleich vom TÖVD (Vor fast einem Jahr):

Heute wurden die Tarifforderungen für die Verhandlungsrunde am 24. Januar 2023 beschlossen. Die Gewerkschaft ver.di gibt folgende Forderungen bekannt:

10,5 % mehr Lohn für alle Beschäftigten, mindestens jedoch 500 Euro pro Monat
200 Euro mehr für Praktikanten, Auszubildende und Studierende
unbefristete Übernahme der Auszubildenden
Laufzeit: 12 Monate
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 05.10.2023 09:06
...
Wir haben seit 2020 einen Kaufkraftverlust von 25 Prozent in etwa erfahren, ich will meinen Wohlstand erhalten - was ist daran so schwer zu verstehen?

Naja es ist zumindest schwer zu verstehen wie du auf 25% Kaufkraftverlust kommst.

VPI: Januar 2020 = 99,8 / Prognose September 2023 ca. 117,8 --> 18% Inflation
Tarifsteigerungen: 01.2020 +3,12% / 01.2021 +1,29% / 12.2022 +2,8% --> 7,37% mehr Gehalt

Da komme ich auf ca. 10,6% Differenz oder "Kaufkraftverlust".

Wenn sich der VPI auf das Gesamtjahr 2020 bezieht, dann ist dem auch das Einkommen aus 2020 gegenüberzustellen, welches zu 11/12 nach(!) der Tariferhöhung zu betrachten wäre.

... ach: Und Hallo zusammen ;-)
Aus Wikipedia:
Der Verbraucherpreisindex für Deutschland (VPI) ist ein Preisindex der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des Preisniveaus bestimmter Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Die Preisveränderung gegenüber dem Vorjahr bzw. Vorjahresmonat ergibt sich aus dem Vergleich des aktuellen Indexstandes mit dem Indexstand des Vorjahres bzw. Vorjahresmonats. Ausgangspunkt dieser Betrachtung ist immer das jeweilige Basisjahr, seit Januar 2023 das Jahr 2020, in dem der Warenkorb erstellt wurde.

Die von mir genannten Indizes sind "Preisstände" bezogen auf den vom statistischen Bundesamt verwendeten Warenkorb (VPI ist nicht die Inflationsrate). DerBoss hat nicht genau angegeben für welchen Zeitraum er 25% Kaufkraftverlust empfindet. Die einzelnen VPI nach Monaten kann man hier nachsehen:

https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=61111-0002&startjahr=1991#abreadcrumb

Selbst wenn ich nun den niedrigsten VPI in dem Jahr zB im November 2020 mit 99,7 annähme und von dem prognostizierten Wert von September 2023 dividiere käme ich auf 117,77/99,7=118,12 --> 18,12% Inflation.

Und wenn ich nun die Tariferhöhung im Januar 2020 unberücksichtigt lassen würde (also 01.2021 +1,29% / 12.2022 +2,8%), käme ich auf Tarifsteigerungen von 4,12%.

Demnach wäre der Kaufkraftverlust bei ca. 14%.

Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aktienprimus am 05.10.2023 09:08
Ich und mit mir noch zwei weitere leistungsbereite MINT-Kollegen haben nun mit 40+ gekündigt. Ich werde mein Glück künftig im Bereich des TV-V suchen, bei deutlich spürbarer Lohnsteigerung und vernünftiger JSZ .

Für die TV-L Tarifverhandlungen wünsche ich ernstgemeint viel Erfolg! Ich kann derzeit insbesondere bei EG 10 aufwärts und guter Qualifikation nur zu einem Wechsel raten. Seit mutig. Die Zeiten sind gerade für Ingenieure und ITler sehr günstig und die AG wollen es oft nicht anders, wenn man die Gesamtentwicklung des TV-L betrachtet. Alles Gute für alle und gesund bleiben  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 05.10.2023 09:12
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

D.h. nur Hamburg, Bremen und Berlin bekämen die Stadtstaaten Zulage oder wie ist das gedacht? Es gibt reihenweise Mittelstädte wo die Lebenshaltungskosten nicht geringer sind.

Und was hat es mit der SuE Zulage auf sich?


Bayern heult doch schon lange rum, dass der Länderfinanzausgleich ungerecht verteilt ist. Wenn die Stadtstaaten jetzt auch noch Ihre MA im ÖD besser stellen als z.B. MA im ÖD im München... Das gibt böses Blut!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 05.10.2023 09:22
Das zeigt mal wieder wie dumm die Bayern sind. Statt das Geld für die eigenen Leute auszugeben, wird schön abgegeben. Die Pleite Länder freut es.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 05.10.2023 10:02
Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.
Es hängt halt alles am persönlichen Warenkorb. Der hat mit dem offiziellen Warenkorb nicht notwendigerweise was zu tun. Ich denke die offiziellen Zahlen sind eher eine Schönrechnerei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 05.10.2023 10:21
Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.
Es hängt halt alles am persönlichen Warenkorb. Der hat mit dem offiziellen Warenkorb nicht notwendigerweise was zu tun. Ich denke die offiziellen Zahlen sind eher eine Schönrechnerei.

Definitv! Ich wüsste auch nicht in welchem Sektor sich da aktuell groß etwas entspannt hat. Man darf auch nicht vergessen, was ab 01.01.2024 alles wieder teurer wird (CO2-Preis, Strom, Gastro, Krankenkasse usw. ... SPOTIFY!! ::) :'()
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 05.10.2023 10:50

Demnach wäre der Kaufkraftverlust bei ca. 14%.

Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.

Absolut! Aber 14% sind auch mehr als 11% ;-)

Letztlich wären zur Erhaltung/Wiederherstellung der realen Kaufkraft diese 14% schon realistisch - zumal das spontane Absinken der Inflation nach Tarifabschluss auch nicht zu erwarten ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 05.10.2023 11:00
Ich und mit mir noch zwei weitere leistungsbereite MINT-Kollegen haben nun mit 40+ gekündigt. Ich werde mein Glück künftig im Bereich des TV-V suchen, bei deutlich spürbarer Lohnsteigerung und vernünftiger JSZ .

Für die TV-L Tarifverhandlungen wünsche ich ernstgemeint viel Erfolg! Ich kann derzeit insbesondere bei EG 10 aufwärts und guter Qualifikation nur zu einem Wechsel raten. Seit mutig. Die Zeiten sind gerade für Ingenieure und ITler sehr günstig und die AG wollen es oft nicht anders, wenn man die Gesamtentwicklung des TV-L betrachtet. Alles Gute für alle und gesund bleiben  :)

Wünsche alles Gute! Hab ja selbst auch grad erst gewechselt. Zwar innerhalb des Geltungsbereiches des TV-L, allerdings zu einem wesentlich ruhigeren Job. Muss jetzt allerdings 100m weiter fahren ;D Parallel wird der, vom letzten AG ungewünschte Zweitjob ausgebaut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 05.10.2023 11:04
Ich und mit mir noch zwei weitere leistungsbereite MINT-Kollegen haben nun mit 40+ gekündigt. Ich werde mein Glück künftig im Bereich des TV-V suchen, bei deutlich spürbarer Lohnsteigerung und vernünftiger JSZ .

Für die TV-L Tarifverhandlungen wünsche ich ernstgemeint viel Erfolg! Ich kann derzeit insbesondere bei EG 10 aufwärts und guter Qualifikation nur zu einem Wechsel raten. Seit mutig. Die Zeiten sind gerade für Ingenieure und ITler sehr günstig und die AG wollen es oft nicht anders, wenn man die Gesamtentwicklung des TV-L betrachtet. Alles Gute für alle und gesund bleiben  :)

Wünsche alles Gute! Hab ja selbst auch grad erst gewechselt. Zwar innerhalb des Geltungsbereiches des TV-L, allerdings zu einem wesentlich ruhigeren Job. Muss jetzt allerdings 100m weiter fahren ;D Parallel wird der, vom letzten AG ungewünschte Zweitjob ausgebaut.

Kannst du sagen, warum dein Zweitjob unerwünscht war bzw. in welcher Form dein AG das zum Ausdruck gebracht hat?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 05.10.2023 11:09
Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.
Es hängt halt alles am persönlichen Warenkorb. Der hat mit dem offiziellen Warenkorb nicht notwendigerweise was zu tun. Ich denke die offiziellen Zahlen sind eher eine Schönrechnerei.

Bekomme ich dann jetzt mit der Tarifverhandlung eine Gehaltskürzung, weil sich bei mir die Ausgaben reduziert haben? Haben uns ein anderes Familienauto mit halben Verbrauch geholt und das Arbeitsauto ist ein Hybrid, das wir über die eigene PV und BayWa oftmals kostenlos laden. Butter und andere Molkereierzeugnisse sind billiger geworden, Strom- und Gas ist billiger geworden, Saft ist billiger geworden, Hausgeld ging paar Euro runter, Handyvertrag wurde billiger, Obst und Gemüse haben wir viel aus dem eigenen Garten bezogen den ganzen Sommer über. Fixkosten wie Annuität für Immobilie sind genauso konstant geblieben wie sämtliche Versicherungen, die wir zahlen. Kita wurde um den gleichen Betrag teurer wie das Kindergeld angehoben wurde, ist als Nullsummenspiel. Dafür gab`s unterm Jahr eine ordentliche Gehaltserhöhung mittels Zulage.

Die offiziellen Zahlen werden schon für die meisten Leute stimmen. Deine Zahlen sind eher Schlechtrederei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 05.10.2023 11:31
Die ganzen Diskussionen hier zeigen doch leider eins. Wir wünschen uns einen gut funktionierenden und dementsprechend gut entlohnten ÖD.  Will die Politik das denn auch noch? Gefühlt geht das denen da "oben " doch am Allerwertesten vorbei.  Der ÖD ist doch dabei sich selbst abzuschaffen. Begonnen hat alles mit dem Austritt der Länder.  Hessen macht nicht mehr mit,  die Stadtstaaten wollen jetzt anscheinend auch ihr eigenes Süppchen kochen.Als nächstes werden dann noch gesonderte Tarife für z.B. München und Düsseldorf ausgehandelt..die Politik schafft es tatsächlich nicht nur das Land,  sondern auch den ÖD völlig zu spalten.   TVL gegen TVÖD/ TVV,  EG 1-8 gegen 9-15, Stadt gegen Land,  Angestellte gegen Beamte usw. Die Politiker hören dem Volk eh schon lange nicht mehr zu und versuchen auf biegen und brechen ihre eigenen Ideologien durchzuboxen.  An einen viel schlechteren Abschluss als beim TVÖD glaube ich zwar nicht,  sollte es aber doch so kommen,  wird es zu noch mehr Spannungen kommen als jetzt schon. Wie hier bereits erwähnt.  Irgendwelche Ausreden der AG werden gewiss kommen.  War es beim letzten Abschluss Corona,  werden jetzt Deutschlandticket,  hohe Kosten für Flüchtlinge,  erforderliche Unterstützung der Kommunen ( die ja bekanntlich ,im Gegensatz zu den Ländern, bei den gemeinsamen Verhandlungen mit dem Bund geblieben sind und jetzt die Länder auffordern mehr Geld zu zahlen,  weil unter anderem auch die Personalkosten gestiegen sind ,welch Ironie) . Jeder von "uns " kennt die Kaufkraftverluste der letzten Jahre.  Die AG werden sich trotzdem winden wie ein Aal... 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Garfield am 05.10.2023 13:41
Die ganzen Diskussionen hier zeigen doch leider eins. Wir wünschen uns einen gut funktionierenden und dementsprechend gut entlohnten ÖD.  Will die Politik das denn auch noch? Gefühlt geht das denen da "oben " doch am Allerwertesten vorbei.  Der ÖD ist doch dabei sich selbst abzuschaffen. Begonnen hat alles mit dem Austritt der Länder.  Hessen macht nicht mehr mit,  die Stadtstaaten wollen jetzt anscheinend auch ihr eigenes Süppchen kochen.Als nächstes werden dann noch gesonderte Tarife für z.B. München und Düsseldorf ausgehandelt..die Politik schafft es tatsächlich nicht nur das Land,  sondern auch den ÖD völlig zu spalten.   TVL gegen TVÖD/ TVV,  EG 1-8 gegen 9-15, Stadt gegen Land,  Angestellte gegen Beamte usw. Die Politiker hören dem Volk eh schon lange nicht mehr zu und versuchen auf biegen und brechen ihre eigenen Ideologien durchzuboxen.  An einen viel schlechteren Abschluss als beim TVÖD glaube ich zwar nicht,  sollte es aber doch so kommen,  wird es zu noch mehr Spannungen kommen als jetzt schon. Wie hier bereits erwähnt.  Irgendwelche Ausreden der AG werden gewiss kommen.  War es beim letzten Abschluss Corona,  werden jetzt Deutschlandticket,  hohe Kosten für Flüchtlinge,  erforderliche Unterstützung der Kommunen ( die ja bekanntlich ,im Gegensatz zu den Ländern, bei den gemeinsamen Verhandlungen mit dem Bund geblieben sind und jetzt die Länder auffordern mehr Geld zu zahlen,  weil unter anderem auch die Personalkosten gestiegen sind ,welch Ironie) . Jeder von "uns " kennt die Kaufkraftverluste der letzten Jahre.  Die AG werden sich trotzdem winden wie ein Aal...

Man kann aber auch immer "denen da oben" und "dem Staat" die Schuld an Allem geben.

In der TVÖD Runde z.B. wollte die AG Seite 100% Sonderzahlung für alle durchsetzen. Das "EG 1-8 gegen 9-15" haben die Arbeitnehmer selbst durchgesetzt und diese Idee der Ag abgeschmettert für einen Sockelbetrag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 05.10.2023 14:14

Kannst du sagen, warum dein Zweitjob unerwünscht war bzw. in welcher Form dein AG das zum Ausdruck gebracht hat?

Erster Versuch war, dass ich für meine Spezialisierung den Gutachter machen wollte. Da kam vom AG die Auflage, dass wenn ich dies mache, ich jeden Auftrag vorher einzeln genehmigen lassen sollte. Eigentlich Unsinn, dass ich nicht an der anderen Seite des Tisches auftauchen darf - OK. Aber alles einzeln... nunja. Dummerweise hat der tolle Personalrat das mit gezeichnet.

Zweite Sache war, dass ich das Angebot hatte, in einem völlig anderen Bereich Leute auszubilden. Vorher bedurfte das aber einer Schulung, die es nur in Vollzeit gibt. Also, hab ich nach unbezahlter (!) Freistellung angefragt. Antwort (die übrigens über den Personalrat kam) im O-Ton: Abgelehnt, da für den xxxx (AG) keine Benefit dabei ist. Wirklich original, kein Benefit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 05.10.2023 14:15
Ich habe nicht von allem gesprochen.  Verdi hat da auch einen großen Anteil dran und hat sich entweder über den Tisch ziehen lassen,  oder halt "Ihre Klientel " vertreten.  Trotz allem läuft in unserem Land mittlerweile vieles schief. Aber vielleicht ist es ja gewiefte Taktik der Politik.  Wir vertreiben Unternehmen ins Ausland,  andere gehen in die Insolvenz, und schwupps wollen wieder viele AN in den sicheren ÖD. Bis dahin werden schlechte Abschlüsse gemacht  und der ÖD steht wieder prima da  ;D. Die Länder sind ja schon länger Schlusslicht im ÖD. Und man hat nicht den Eindruck,  die AG wollen dies unbedingt ändern.  Und das liegt sicher nicht an den AN oder Verdi.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 05.10.2023 15:00
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

D.h. nur Hamburg, Bremen und Berlin bekämen die Stadtstaaten Zulage oder wie ist das gedacht? Es gibt reihenweise Mittelstädte wo die Lebenshaltungskosten nicht geringer sind.

Und was hat es mit der SuE Zulage auf sich?


Bayern heult doch schon lange rum, dass der Länderfinanzausgleich ungerecht verteilt ist. Wenn die Stadtstaaten jetzt auch noch Ihre MA im ÖD besser stellen als z.B. MA im ÖD im München... Das gibt böses Blut!

Sorry, aber schlechtes Beispiel: München stellt ihre MA bereits besser. Dort wird eine München-Zulage gezahlt. Je nach Wohnort teilweise 270,-€ glaube ich. Also nochmal ne Stange mehr als Berlin mit ihren 150,-€
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stinkstiefel am 05.10.2023 15:26
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

D.h. nur Hamburg, Bremen und Berlin bekämen die Stadtstaaten Zulage oder wie ist das gedacht? Es gibt reihenweise Mittelstädte wo die Lebenshaltungskosten nicht geringer sind.

Und was hat es mit der SuE Zulage auf sich?


Bayern heult doch schon lange rum, dass der Länderfinanzausgleich ungerecht verteilt ist. Wenn die Stadtstaaten jetzt auch noch Ihre MA im ÖD besser stellen als z.B. MA im ÖD im München... Das gibt böses Blut!

Sorry, aber schlechtes Beispiel: München stellt ihre MA bereits besser. Dort wird eine München-Zulage gezahlt. Je nach Wohnort teilweise 270,-€ glaube ich. Also nochmal ne Stange mehr als Berlin mit ihren 150,-€

Im TV-L gibt es in München eine Zulage von 150,-€. Im TV-ÖD sind es natürlich mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 05.10.2023 15:28
Verdi hat (...) oder halt "Ihre Klientel " vertreten. 

Das liest man ja öfter - und das oft als Vorwurf. Daher muss man mal klarstellen: Verdi verhandelt NUR für seine Mitglieder und für die, die es werden wollen (sich also eine Orga aufbauen und einen Tarifvertrag verhandeln wollen).
Wenn es nach den Gewerkschaften ginge, würden sie Tarifverträge EXPLIZIT nur für ihre Mitglieder aushandeln - was sie im übrigen auch tun. Dass der Tarifvertrag dann auch für nicht-Mitglieder gilt, ist einzig und allein dem Arbeitgeber zu verdanken, der das explizit so haben möchte.

Fakt ist, dass jede Gewerkschaft nur so schlagkräftig ist, wie sie Menschen hat, die etwas durchsetzen können. Mit einstelligen Orga-Quoten und der anderen Hälfte Beamte kommt man halt nicht so weit wie teils 95% in der IGM. Da steht das Bandhalt still - und wenns sein muss lange.

Aber vielleicht ist es ja gewiefte Taktik der Politik.  Wir vertreiben Unternehmen ins Ausland,  andere gehen in die Insolvenz, und schwupps wollen wieder viele AN in den sicheren ÖD. Bis dahin werden schlechte Abschlüsse gemacht  und der ÖD steht wieder prima da  ;D. Die Länder sind ja schon länger Schlusslicht im ÖD. Und man hat nicht den Eindruck,  die AG wollen dies unbedingt ändern.  Und das liegt sicher nicht an den AN oder Verdi.

Das ist jetzt zu viel der Verschwörungstheorie - soweit kenken die nicht. Die haben - wie jeder Arbeitgebervertreter - die Aufgabe für ihre Seite maximal viel rauszuholen. Den Abschluss also zu drücken. Genauso macht es die Gewerkschaft auf anderer Seite. Am Ende gibt es dann ein Mittelding, was den Kräfteverhältnissen entspricht. Das Problem der Fachkräftegewinnung ist dann eins, was von außen reinkommt. Das kann man auch als Gewerkschaft ordentlich spielen um da etwas zu triggern.

Am Ende weiß auch ein Dressel, dass die Leute einen guten Abschluss benötigen und wollen - und als alter Sozialdemokrat missgönnt er es sicher auch niemandem. Aber seine Rolle in den Verhandlungen ist halt eine andere.

Die Spannung steigt jetzt - mal sehen sie die Stoßrichtung aussieht und ob die Stadtstaatezulage Thema ist/wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 05.10.2023 15:36
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

D.h. nur Hamburg, Bremen und Berlin bekämen die Stadtstaaten Zulage oder wie ist das gedacht? Es gibt reihenweise Mittelstädte wo die Lebenshaltungskosten nicht geringer sind.

Und was hat es mit der SuE Zulage auf sich?


Bayern heult doch schon lange rum, dass der Länderfinanzausgleich ungerecht verteilt ist. Wenn die Stadtstaaten jetzt auch noch Ihre MA im ÖD besser stellen als z.B. MA im ÖD im München... Das gibt böses Blut!

Sorry, aber schlechtes Beispiel: München stellt ihre MA bereits besser. Dort wird eine München-Zulage gezahlt. Je nach Wohnort teilweise 270,-€ glaube ich. Also nochmal ne Stange mehr als Berlin mit ihren 150,-€

Es wäre wirklich schön wenn wir im TVL von den immer mehr an Zulagen, Sondertarifen etc. mehr zu einer höheren Gesamttabelle kommen würden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 05.10.2023 16:09
Meine Prognose aus Hamburg heraus:
Grundforderung für Alle 12,5%, Minimum 400,-€
+ 450€ Stadtstaaten-Zulage
+ 180 SuE Zulage

D.h. nur Hamburg, Bremen und Berlin bekämen die Stadtstaaten Zulage oder wie ist das gedacht? Es gibt reihenweise Mittelstädte wo die Lebenshaltungskosten nicht geringer sind.

Und was hat es mit der SuE Zulage auf sich?


Bayern heult doch schon lange rum, dass der Länderfinanzausgleich ungerecht verteilt ist. Wenn die Stadtstaaten jetzt auch noch Ihre MA im ÖD besser stellen als z.B. MA im ÖD im München... Das gibt böses Blut!

Sorry, aber schlechtes Beispiel: München stellt ihre MA bereits besser. Dort wird eine München-Zulage gezahlt. Je nach Wohnort teilweise 270,-€ glaube ich. Also nochmal ne Stange mehr als Berlin mit ihren 150,-€

Hatte ich sozusagen aus den Augen verloren, da ich keine erhalte - trotz Wohnraum München  8)

Es sind tatsächlich
TB mit EG 1 bis EG 9c bzw. S 1 bis S 15 erhalten monatlich brutto 270 €.
und TB mit EG 10 bis EG 15 bzw. S 16 bis S 18 erhalten monatlich brutto 135 €
im TVÖD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stinkstiefel am 05.10.2023 16:26
Ich habe gerade nochmal auf meine Abrechnung geschaut.

136,21€ bekomme ich München Zulage im TV-L  E9b/4

Die 270€ gibt es im TV-ÖD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alphonso am 05.10.2023 16:55
Ich und mit mir noch zwei weitere leistungsbereite MINT-Kollegen haben nun mit 40+ gekündigt. Ich werde mein Glück künftig im Bereich des TV-V suchen, bei deutlich spürbarer Lohnsteigerung und vernünftiger JSZ .

[...]

Dann seid im TV-V mal so richtig leistungsbereit :D bei solchen Kommentaren muss ich echt immer lachen :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 05.10.2023 17:10
Ich habe gerade nochmal auf meine Abrechnung geschaut.

136,21€ bekomme ich München Zulage im TV-L  E9b/4

Die 270€ gibt es im TV-ÖD

Berlin, Frankfurt, Stuttgart würden dann eigentlich auch etwas benötigen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stinkstiefel am 05.10.2023 17:20
Ich habe gerade nochmal auf meine Abrechnung geschaut.

136,21€ bekomme ich München Zulage im TV-L  E9b/4

Die 270€ gibt es im TV-ÖD

Berlin, Frankfurt, Stuttgart würden dann eigentlich auch etwas benötigen...

Ich hätte damit kein Problem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 05.10.2023 17:28
Ich auch nicht. Berlin ist ja auch mit dabei im Stadtstaaten-Verbund und trägt die SuE Angleichung mit ihren Kitas im TV-L Bereich maßgeblich mit.

Aber für Frankfurt und Stuttgart wird da nichts kommen. Würde mich wundern, wenn ihre Bundesländer eine entsprechende Empfehlung in die Bundesebene geben. Noch mehr würde es mich wundern, wenn die Bundestarifkommission so eine Empfehlung am 11.10. übernehmen würde.

Ich wiederhole es gerne: Strategiewechsel, bedingungsgebundene Forderung und so.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 05.10.2023 17:33
Im dann neuen TV-L wird doch nie und nimmer eine Liste derer Mitglieder stehen die das zahlen. sondern was generisches im sinne von:

"Zur Deckung des Personalbedarfs dürfen einzelne Länder einen finanziellen Anreiz über die Tabellen hinaus gewähren."

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 05.10.2023 18:12
Ich auch nicht. Berlin ist ja auch mit dabei im Stadtstaaten-Verbund und trägt die SuE Angleichung mit ihren Kitas im TV-L Bereich maßgeblich mit.

Aber für Frankfurt und Stuttgart wird da nichts kommen. Würde mich wundern, wenn ihre Bundesländer eine entsprechende Empfehlung in die Bundesebene geben. Noch mehr würde es mich wundern, wenn die Bundestarifkommission so eine Empfehlung am 11.10. übernehmen würde.

Ich wiederhole es gerne: Strategiewechsel, bedingungsgebundene Forderung und so.

Dann ist die Frage wieviele Tarifrunden wird es in den nächsten Jahren dann benötigen, bis wir für jeden Stadt eine eigene Zulage brauchen...

Am Ende entsteht dann so wieder ein Ost/West Nord/Süd Tarifunterschied, weil eben nicht jedes Bundesland/Kommune gleich viel Geld für so eine Zulage entlockt werden kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 05.10.2023 18:29
Im dann neuen TV-L wird doch nie und nimmer eine Liste derer Mitglieder stehen die das zahlen. sondern was generisches im sinne von:

"Zur Deckung des Personalbedarfs dürfen einzelne Länder einen finanziellen Anreiz über die Tabellen hinaus gewähren."
Wie dass dann im Detail aussieht, ist mir ehrlich gesagt auch schon fast egal. Das ist dann Thema der Hauptamtlichen und nicht mehr von mir. Solange ich am Ende das Geld auf meinem Konto habe, passt mir das.
Ich kann mir aber vorstellen, dass mir einen Ergänzungstarifvertrag gearbeitet wird, den einfach nur die betroffenen Stadtstaaten / Bundesländer unterschreiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 05.10.2023 18:36
...
Wir haben seit 2020 einen Kaufkraftverlust von 25 Prozent in etwa erfahren, ich will meinen Wohlstand erhalten - was ist daran so schwer zu verstehen?

Naja es ist zumindest schwer zu verstehen wie du auf 25% Kaufkraftverlust kommst.

VPI: Januar 2020 = 99,8 / Prognose September 2023 ca. 117,8 --> 18% Inflation
Tarifsteigerungen: 01.2020 +3,12% / 01.2021 +1,29% / 12.2022 +2,8% --> 7,37% mehr Gehalt

Da komme ich auf ca. 10,6% Differenz oder "Kaufkraftverlust".

Wenn sich der VPI auf das Gesamtjahr 2020 bezieht, dann ist dem auch das Einkommen aus 2020 gegenüberzustellen, welches zu 11/12 nach(!) der Tariferhöhung zu betrachten wäre.

... ach: Und Hallo zusammen ;-)
Aus Wikipedia:
Der Verbraucherpreisindex für Deutschland (VPI) ist ein Preisindex der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des Preisniveaus bestimmter Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Die Preisveränderung gegenüber dem Vorjahr bzw. Vorjahresmonat ergibt sich aus dem Vergleich des aktuellen Indexstandes mit dem Indexstand des Vorjahres bzw. Vorjahresmonats. Ausgangspunkt dieser Betrachtung ist immer das jeweilige Basisjahr, seit Januar 2023 das Jahr 2020, in dem der Warenkorb erstellt wurde.

Die von mir genannten Indizes sind "Preisstände" bezogen auf den vom statistischen Bundesamt verwendeten Warenkorb (VPI ist nicht die Inflationsrate). DerBoss hat nicht genau angegeben für welchen Zeitraum er 25% Kaufkraftverlust empfindet. Die einzelnen VPI nach Monaten kann man hier nachsehen:

https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=61111-0002&startjahr=1991#abreadcrumb

Selbst wenn ich nun den niedrigsten VPI in dem Jahr zB im November 2020 mit 99,7 annähme und von dem prognostizierten Wert von September 2023 dividiere käme ich auf 117,77/99,7=118,12 --> 18,12% Inflation.

Und wenn ich nun die Tariferhöhung im Januar 2020 unberücksichtigt lassen würde (also 01.2021 +1,29% / 12.2022 +2,8%), käme ich auf Tarifsteigerungen von 4,12%.

Demnach wäre der Kaufkraftverlust bei ca. 14%.

Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.

Hallo Ulf,

ich komme auf einen zu kompensierenden Kaufkraftverlust von etwa 25 %, da neben den von dir errechneten 14 Prozent noch die Zeit ab dem 01.10.2023 bis zum Ende des Tarifvertrages anzunehmen ist. Ich rechne hier einfach mal mit 27 Monaten, also bis zum 31.12.2025.

Also bis 30.09.2023 sind ca. 14 Prozent zu kompensieren.
Für den Zeitraum 01.10.2023 bis 31.12.2023 nehme ich weitere 1 Prozent an. = 15 Prozent
Für 2024 und 2025 jeweils 5,0 Prozent.

Demnach beträgt mein Kaufkrauftverlust ca. 25 Prozent. Das die Prozente zu multiplizieren sind und nicht zu addieren ist mir klar, es ist einfach eine Vereinfachung hier im Forum.

Eine Forderung in Höhe von 25 Prozent bis zum 31.12.2025 wäre daher in jedem Fall angemessen.
Eine Forderung in Höhe von 20 Prozent bis zum 31.12.2024 wäre auch angemessen.

Zudem ist die Referenz die jeweils anderen Tabellen des TV-XYZ.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 05.10.2023 18:39
Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.
Es hängt halt alles am persönlichen Warenkorb. Der hat mit dem offiziellen Warenkorb nicht notwendigerweise was zu tun. Ich denke die offiziellen Zahlen sind eher eine Schönrechnerei.

Danke und auch das stimmt. Ich habe Mehrkosten (ohne Steigerung des Lebensstandards) in Höhe von 500 Euro monatlich seit dem Kriegsbeginn. Klar das ist mein finanzielles Problem und nicht das des Arbeitgebers. Aber natürlich erwarte ich auch eine angemesse Gehaltserhöhung in diesen Zeiten. Der Arbeitgeber möchte ja auch motivierte Mitarbeiter behalten und eine Motivattion ist auch das Gehalt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 05.10.2023 18:43

Demnach wäre der Kaufkraftverlust bei ca. 14%.

Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.

Absolut! Aber 14% sind auch mehr als 11% ;-)

Letztlich wären zur Erhaltung/Wiederherstellung der realen Kaufkraft diese 14% schon realistisch - zumal das spontane Absinken der Inflation nach Tarifabschluss auch nicht zu erwarten ist.

Eine Deflation ist aktuell nicht zu erwarten.

Das reine Sinken der Inflation im Vergleich zum Vorjahr / Vergleichszeitpunkt ist immer noch eine zusätzliche Inflation, solange der Wert nicht 0 % erreicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 05.10.2023 18:48
Ich stimme dem Boss zu.

Ich habe eine Haushaltsapp und es sind ca. 500 Euro Mehrkosten pro Monat gegenüber 2020.

Während ich damals nach Abzug der Fixkosten noch monatlich ca 800 Euro insgesamt ausgab an, sind es heute 1300 Euro.

Allein die Lebensmittelkosten stiegen von 300 auf 500 Euro an, dann noch Preissteigerungen beim Tanken, Drogerie, Ausgehen, Urlaub…

Gleichzeitig stieg meine Arbeitsbelastung immens durch unbesetzte Stellen, Einberufung in Arbeitskreise etc.

Aber man hat immer weniger im Geldbeutel und es nervt.

Eigentumswohnung oder Haus ist nicht drin für mich als Nichterbe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 05.10.2023 21:27
Auch diese Differenz ist sehr weit von 25% entfernt.
Es hängt halt alles am persönlichen Warenkorb. Der hat mit dem offiziellen Warenkorb nicht notwendigerweise was zu tun. Ich denke die offiziellen Zahlen sind eher eine Schönrechnerei.

Bekomme ich dann jetzt mit der Tarifverhandlung eine Gehaltskürzung, weil sich bei mir die Ausgaben reduziert haben? Haben uns ein anderes Familienauto mit halben Verbrauch geholt und das Arbeitsauto ist ein Hybrid, das wir über die eigene PV und BayWa oftmals kostenlos laden. Butter und andere Molkereierzeugnisse sind billiger geworden, Strom- und Gas ist billiger geworden, Saft ist billiger geworden, Hausgeld ging paar Euro runter, Handyvertrag wurde billiger, Obst und Gemüse haben wir viel aus dem eigenen Garten bezogen den ganzen Sommer über. Fixkosten wie Annuität für Immobilie sind genauso konstant geblieben wie sämtliche Versicherungen, die wir zahlen. Kita wurde um den gleichen Betrag teurer wie das Kindergeld angehoben wurde, ist als Nullsummenspiel. Dafür gab`s unterm Jahr eine ordentliche Gehaltserhöhung mittels Zulage.

Die offiziellen Zahlen werden schon für die meisten Leute stimmen. Deine Zahlen sind eher Schlechtrederei.

Dass ich da noch nicht drauf gekommen bin! Ich kaufe mir morgen ein neues Auto, was weniger als mein jetziges vebraucht und dribbel so das System aus. Dann noch zwei Tomatenpflanzen und schon haben sich meine Ausgaben reduziert. Danke für deinen Beitrag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 05.10.2023 22:19
Ein interessanter aktueller Artikel zu der allgemeinen Thematik TV-ÖD und TV-L / wer zwischen den Zeilen lesen kann und wirtschaftspolitische Artikel versteht.

https://www.welt.de/wirtschaft/article247835390/Buergergeld-Loehne-Fluechtlinge-Finanzluecke-der-Kommunen-waechst-Ruf-nach-Umverteilung-der-Steuereinnahmen.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 05.10.2023 22:49
Spiegelt doch genau das wieder,  was ich bereits erwähnt hatte.  Die Kommunen schließen seit Jahren bei den Tarifverhandlungen fröhlich zusammen mit dem Bund ab,  obwohl sie es nicht leisten können und jammern nachher über zu wenig Geld..schön das der TVÖD ein Jahr vor uns abschließt und unsere Forderungen mit diesen Äußerungen noch zusätzlich torpediert. Ach was rege ich mich auf.  Wir im TVL ermöglichen den Angestellten des TVÖD doch liebend gerne ein höheres Gehalt mit schlechteren Abschlüssen  >:(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: wossen am 06.10.2023 06:48
Nuja, zudem hat ja die Diskussion um die amtsangemessene Besoldung in etlichen Bundesländern seit dem TVöD-Abschluss an Fahrt aufgenommen (z.B. drastisch in Thüringen).

Fast anzunehmen, dass die Länderseite diese Mehrkosten im Tarifbeschäftigtenbereich wieder 'reinholen' wollen - und es dann bei der 'Übertragung' 'Sonderlösungen' für die Beamtenschaft geben wird
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 06.10.2023 06:56

Hallo Ulf,

ich komme auf einen zu kompensierenden Kaufkraftverlust von etwa 25 %, da neben den von dir errechneten 14 Prozent noch die Zeit ab dem 01.10.2023 bis zum Ende des Tarifvertrages anzunehmen ist. Ich rechne hier einfach mal mit 27 Monaten, also bis zum 31.12.2025.

Also bis 30.09.2023 sind ca. 14 Prozent zu kompensieren.
Für den Zeitraum 01.10.2023 bis 31.12.2023 nehme ich weitere 1 Prozent an. = 15 Prozent
Für 2024 und 2025 jeweils 5,0 Prozent.

Demnach beträgt mein Kaufkrauftverlust ca. 25 Prozent. Das die Prozente zu multiplizieren sind und nicht zu addieren ist mir klar, es ist einfach eine Vereinfachung hier im Forum.

Eine Forderung in Höhe von 25 Prozent bis zum 31.12.2025 wäre daher in jedem Fall angemessen.
Eine Forderung in Höhe von 20 Prozent bis zum 31.12.2024 wäre auch angemessen.

Zudem ist die Referenz die jeweils anderen Tabellen des TV-XYZ.

Hier hätte ich dennoch ein Frage: Warum sollte in einer Tarifverhandlung sowohl die vergangene, als auch die künftige Inflation berücksichtigt werden?

Wenn man dieses Spiel alle 2 Jahre wiederholt, würden die Inflation nicht nur ausgeglichen, sondern eben als Maß für eine Reallohnerhöhung verwendet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 06.10.2023 07:01
Ich stimme dem Boss zu.

[....]

Aber man hat immer weniger im Geldbeutel und es nervt.

Eigentumswohnung oder Haus ist nicht drin für mich als Nichterbe.

Das ist ja richtig, aber das ist weniger ein Problem des öD im Speziellen, noch eine Problematik, die sich allein über Tarifverhandlungen im Allgemeinen lösen lässt (es geht den Leuten in anderen Branchen ja nicht anders).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.10.2023 07:06
Eigentumswohnung oder Haus ist nicht drin für mich als Nichterbe.
Ja, es ist seit 2 Jahren um einiges schwieriger, aber die Hauspreise sinken derzeitig, schauen wir mal.
Aber wenn es vorher nicht drin war, dann liegt es alleinig an deinen Lebensumständen, nicht am Tarifvertrag!
Denn bis dahin war die monatliche Belastung für den Erwerb und der Bezahlung in 30 Jahren in etwa genauso hoch wie vor 10 oder 20 Jahre. Regionale Besonderheiten ausgenommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.10.2023 07:09
Hier hätte ich dennoch ein Frage: Warum sollte in einer Tarifverhandlung sowohl die vergangene, als auch die künftige Inflation berücksichtigt werden?

Wenn man dieses Spiel alle 2 Jahre wiederholt, würden die Inflation nicht nur ausgeglichen, sondern eben als Maß für eine Reallohnerhöhung verwendet.
Die zukünftigen sind Glaskugeln, fallen also schon mal raus. Und die vergangene das Maß dafür, ob und wie der Reallohn sich verändert.
Beides eigentlich immer im Bezug zur restlichen Bevölkerung zu sehen.
Warum sollen öDler weniger oder mehr unter der Inflation leiden wie die restliche Bevölkerung ist eine sinnigere Frage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 06.10.2023 07:25

Warum sollen öDler weniger oder mehr unter der Inflation leiden wie die restliche Bevölkerung ist eine sinnigere Frage.

Absolut!

Ich mag nicht unken, aber man sollte (bei allem berechtigten Engagement) schon auch über den eigenen Tellerrand des Einkommens blicken: Die Zeiten sind schwierig und eine Garantie auf stetig steigenden Wohlstand gibt es nun auch nicht.

Von daher sollten wir einfach froh sein, wenn die kommende Runde ein ähnliches Ergebnis wird wie der TVöD liefert; der war im Vergleich zu anderen Branchen nämlich gar nicht so schlecht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 06.10.2023 09:01
# Beiträge mit rassistisch anmutenden Inhalt gelöscht #
Bitte bleibt sachlich und beim Thema (Tarifrunde TV-L 2023)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mondmensch am 06.10.2023 09:02
Warum wird eigentlich immer nur mit der Kaufkraft und Inflation argumentiert?

Es geht auch einfach um Wertschätzung der Arbeit die man verrichtet.
Man muss auch einen gewissen Abstand zum Mindestlohn beibehalten, sonst lohnt sich für manchen auch einfach die Strecke zur Arbeit nicht.

Manche Leute vergessen auch, dass es für die verschiedenen Ländern unterschiedliche Wochenstunden gibt. Während im TVÖD 39 Stunden sind, haben diverse Länder mehr Arbeitszeit.

Wenn man wie bei der Metall Branche ein + von 8% bei nur 35 Wochenstunden bekommt, ist das hochgerechnet im Vergleich auf 40 Wochenstunden weitaus mehr.


Ich finde man muss auch einfach Handlungsfähig durch attraktivität bleiben.
Die aktuelle inflation sollte kein Hauptargument sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.10.2023 10:17
Man muss auch einen gewissen Abstand zum Mindestlohn beibehalten, sonst lohnt sich für manchen auch einfach die Strecke zur Arbeit nicht.

Inwiefern sollte sich die Strecke zur Arbeit nicht lohnen, wenn nur der Mindestlohn gezahlt würde? Sollen jetzt alle, die den Mindestlohn erhalten, aufhören zu arbeiten, weil es sich ja nicht lohne?

Zitat
Manche Leute vergessen auch, dass es für die verschiedenen Ländern unterschiedliche Wochenstunden gibt. Während im TVÖD 39 Stunden sind, haben diverse Länder mehr Arbeitszeit.

Auch im TVöD wurden die Arbeitszeiten erst zum 01.01. diesen Jahres bundesweit angeglichen. Ob das im TV-L geschieht, ist eher fraglich. Jedenfalls hat dies bisher keine Tarif-Partei zum Thema gemacht.

btw: Eine 39-h-Woche wäre für manche auch eine Arbeitszeitverlängerung...


Zitat
Ich finde man muss auch einfach Handlungsfähig durch attraktivität bleiben.
Die aktuelle inflation sollte kein Hauptargument sein.

Dies sollte dann die AG-Seite einbringen, stimme dir dabei zu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 06.10.2023 11:49

Ich finde man muss auch einfach Handlungsfähig durch attraktivität bleiben.

Da bin ich voll bei Dir, allerdings mit der Einschränkung, dass die Jobs (zumindest in meinem Bereich) soweit attraktiver werden müssen, dass überhaupt wieder eine Handlungsfähigkeit zustande kommt.

Hab es ja schon geschrieben, dass inzwischen große Bereiche (Ing.-Wesen Versorgungstechnik, Tiefbau, FM) komplett lahm gelegt sind. Und das ist keine Übertreibung, sondern traurige Realität. Und, wenn dann, wie auch hier das Argument kommt, die Leute sind ja schon gut bezahlt, kann ich nur noch lachen. Am besten noch Ohren zuhalten, laut lalala singen und fest dran glauben, dass alles gut ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 06.10.2023 13:32
der war im Vergleich zu anderen Branchen nämlich gar nicht so schlecht.

Wenn man wirklich den Blick in die freie Wirtschaft wagen möchte dann aber auch richtig...

Als Beispiel BMW-Mitarbeiter:

"Tarifbeschäftigte in Deutschland erhalten für das erfolgreiche Jahr 2022 eine Ergebnisbeteiligung von 6.300 Euro und eine einmalige Anerkennungsprämie von 1.000 Euro. Die Auszahlung von in Summe 7.300 Euro erfolgt mit der Entgeltabrechnung im April 2023."

UND dazu on top:

"BMW zahlt schon im Januar 2023 die erste Hälfte der Prämie in Höhe von 1.500 Euro an die Mitarbeiter aus. Die zweite Hälfte folgt dann bis zum Februar 2024."

Alles ohne Verhandeln oder neuen Tarifabschluss.

Klar sind wir nicht die freie Wirtschaft und der Bereich Autobauer gehört zu den besserverdienern in Deutschland, ABER ist es mit Hinblick auf solche Meldungen wirklich so unrealistisch wenigstens die JSZ auf 100% anzuheben und so langsam die Inflationspauschale auszuzahlen? (Das hätten die TVL-AG nämlich rein theoretisch dieses Jahr in Hinblick auf die rennende Inflation auch ohne Tarifverhandlungen schon getan haben können)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 06.10.2023 14:00
Die IAP ist gerade mit Blick auf die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst erst geschaffen worden um sie dort dann zu verwursten.

Die Idee stammt von denselben Leuten die uns jetzt erzählen werden die Forderungen seien zu hoch, denn die Inflation schwäche sich doch bereits wieder ab. 😂

Irgendwann braucht es den harten Schnitt, aber das wird noch einige Zeit dauern. Offenkundig läuft es doch noch einigermaßen. JSZ 100% und Abschaffung der ersten beiden Erfahrungsstufen in Kombination mit Erreichung der Endstufe nach 8 Jahren wären so zwei Punkte die unabhängig von Tarifverhandlungen festgelegt werden müssten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 06.10.2023 14:07
Ist doch praktisch, wenn man die Tarifverhandlungen mit eigens erschaffenen Gesetzen beeinflussen kann.  ::)

So war es bei der Corona-Prämie auch. Das Problem ist nur, wenn es zur langfristigen Haushaltssanierung getan wird und nicht als Wohltat bezüglich den Beschäftigten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 06.10.2023 14:13
Die IAP ist gerade mit Blick auf die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst erst geschaffen worden um sie dort dann zu verwursten.

Die Idee stammt von denselben Leuten die uns jetzt erzählen werden die Forderungen seien zu hoch, denn die Inflation schwäche sich doch bereits wieder ab. 😂


Und solange sich die AN im ÖD das und andere Frechheiten gefallen lassen, scheinen die AGs doch alles richtig zu machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: edv123 am 06.10.2023 14:14
Wahlkampf in Bayern!

Der Freistaat Bayern (bisher 40,1h im TV-L) verzichtet anscheinend ab November 2023 auf die Erbringung der 0,1h pro Woche (=6 Minuten), so dass nur noch 40h erbracht werden müssen.

Das wird nochmals einen Wahlboost geben!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rowhin am 06.10.2023 14:20
Wahlkampf in Bayern!

Der Freistaat Bayern (bisher 40,1h im TV-L) verzichtet anscheinend ab November 2023 auf die Erbringung der 0,1h pro Woche (=6 Minuten), so dass nur noch 40h erbracht werden müssen.

Das wird nochmals einen Wahlboost geben!

Na wenn der Freistaat jetzt alle 5 Jahre so weiter macht, haben wir doch schon in 250 Jahren (sofern ich rechnen kann) eine 35-Stunden-Woche!  ;)

(Edit weil ich vergaß dass in Bayern alle 5 Jahre gewählt wird.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 06.10.2023 14:34
Eigentumswohnung oder Haus ist nicht drin für mich als Nichterbe.
Ja, es ist seit 2 Jahren um einiges schwieriger, aber die Hauspreise sinken derzeitig, schauen wir mal.
Aber wenn es vorher nicht drin war, dann liegt es alleinig an deinen Lebensumständen, nicht am Tarifvertrag!
Denn bis dahin war die monatliche Belastung für den Erwerb und der Bezahlung in 30 Jahren in etwa genauso hoch wie vor 10 oder 20 Jahre. Regionale Besonderheiten ausgenommen.
Ja, aber auch vor 10 oder 20 Jahren war der Kauf eines Hauses in einem Ballungsraum mit einem mittleren Einkommen im öffentlichen Dienst ohne Erbschaft oder Schenkung kaum möglich. In meinem Umfeld haben alle Hausbesitzer ihr Eigentum vorwiegend aus Erbschaften finanziert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 06.10.2023 14:38
Was genau war nochmal der Sinn, die zweite Verhandlungsrunde 7 Tage nach der ersten stattfinden zu lassen? Was soll in dieser einen Woche idealerweise passieren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 06.10.2023 14:39
der war im Vergleich zu anderen Branchen nämlich gar nicht so schlecht.

Wenn man wirklich den Blick in die freie Wirtschaft wagen möchte dann aber auch richtig...

Als Beispiel BMW-Mitarbeiter:

"Tarifbeschäftigte in Deutschland erhalten für das erfolgreiche Jahr 2022 eine Ergebnisbeteiligung von 6.300 Euro und eine einmalige Anerkennungsprämie von 1.000 Euro. Die Auszahlung von in Summe 7.300 Euro erfolgt mit der Entgeltabrechnung im April 2023."

UND dazu on top:

"BMW zahlt schon im Januar 2023 die erste Hälfte der Prämie in Höhe von 1.500 Euro an die Mitarbeiter aus. Die zweite Hälfte folgt dann bis zum Februar 2024."

Alles ohne Verhandeln oder neuen Tarifabschluss.

Klar sind wir nicht die freie Wirtschaft und der Bereich Autobauer gehört zu den besserverdienern in Deutschland, ABER ist es mit Hinblick auf solche Meldungen wirklich so unrealistisch wenigstens die JSZ auf 100% anzuheben und so langsam die Inflationspauschale auszuzahlen? (Das hätten die TVL-AG nämlich rein theoretisch dieses Jahr in Hinblick auf die rennende Inflation auch ohne Tarifverhandlungen schon getan haben können)

Ja, wir sind keine Mitarbeiter bei BMW ;-) ... der Vergleich ist aber aus verschiedenen Gründen auch schwierig.

Zur IAP: Ja, hätte, wäre, könnte - aber man muss realistisch sein: Das war von vornherein als Kompensation für geringe Tarifabschlüsse gedacht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.10.2023 15:25
Was genau war nochmal der Sinn, die zweite Verhandlungsrunde 7 Tage nach der ersten stattfinden zu lassen? Was soll in dieser einen Woche idealerweise passieren?

Genau, Nichts. Noch dazu ist ein Brückentag dazwischen. Von AG Seite zu terminiert
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SvenL1975 am 06.10.2023 15:39
Ich verstehe diese langen Zeiten zwischen den Verhandlungsrunden nicht. Alle in einen Raum, kein Sekt, keine Schnittchen, keine Toilette, und die Tür geht erst wieder auf, wenn es ein Ergebnis gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 06.10.2023 15:51
dazu web cam und pay-per-view. da hat die gewerkschaft schnell kohle verdient ^^
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Maggus am 06.10.2023 16:23
Als Beispiel BMW-Mitarbeiter:

"Tarifbeschäftigte in Deutschland erhalten für das erfolgreiche Jahr 2022 eine Ergebnisbeteiligung von 6.300 Euro und eine einmalige Anerkennungsprämie von 1.000 Euro. Die Auszahlung von in Summe 7.300 Euro erfolgt mit der Entgeltabrechnung im April 2023."

UND dazu on top:

"BMW zahlt schon im Januar 2023 die erste Hälfte der Prämie in Höhe von 1.500 Euro an die Mitarbeiter aus. Die zweite Hälfte folgt dann bis zum Februar 2024."

Alles ohne Verhandeln oder neuen Tarifabschluss.

Zitat
Wenn man wirklich den Blick in die freie Wirtschaft wagen möchte dann aber auch richtig...

Jupp, genau.
Die 1.500 € Prämie vom Januar 2023 sind u.a. das Ergebnis des IG Metall Tarifabschlusses vom November 2022.
Das gilt auch für den 2. Teil der Prämie, der bis März 2024 ausbezahlt werden muss.
Also gerade doch durch Verhandeln und neuen Tarifabschluss entstanden.

Ohne Tarifverhandlungen - aber vielleicht durch interne Verhandlungen zwischen BR und VS (?) zahlen BMW, Porsche, Daimler, ... auch freiwillige Prämien seit einigen Jahren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 06.10.2023 16:37
öffentlicher dienst und freiwillig das wird nie was an die hamburg zulage glaube ich auch noch nicht man wird doch nur noch verarscht statt das stellen nachbesetzt werden  heisst es kann ja die nachbarabteilung die auch voellig ausgebrandt ist machen  stellen werden wenn erst mal drei monate nicht beseszt 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 06.10.2023 18:29
Es sieht düster aus.

https://www.news4teachers.de/2023/10/tarifstreit-was-haben-lehrkraefte-von-den-finanzministern-zu-erwarten-krach-in-kiel-um-die-beamtenbesoldung-laesst-nichts-gutes-erahnen/

Besonders heftig ist im Artikel dieser Teil: "Hintergrund: 35 Prozent der Ausgaben entfallen auf das Personal, das über Jahre aufgestockt wurde. Die Lage ist so fatal, weil zwei Negativfaktoren zusammenfallen: Die für 2023 erwarteten Steuereinnahmen sinken zum Vorjahr deutlich und Kosten steigen vor allem inflationsbedingt zum Teil dramatisch. „Die Lage ist so schwierig, wie ich sie in meiner elfjährigen Amtszeit und zuvor seit 1996 als Abgeordnete noch nicht erlebt habe“, sagte Heinold. „Wir kommen aus drei Krisenjahren, sind mitten in einer Kriegssituation in Europa, haben eine hohe Inflation und eine schwierige Lage für die Wirtschaft.“ Das schlage direkt auf den Haushalt durch."

Werde am Wochenende mal Stellenanzeigen sichten. Erstmal nur sichten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 06.10.2023 18:37
Wer seit ein paar Jahren aufmerksam in der Presse liest und die wirtschaftlichen sowie fiskal-/ und geldpolitischen Fehlentwicklungen verfolgt hat und sie zusammen mit allen utopischen Wunschvorstellungen der Politiker in Bezug gebracht hat, konnte ahnen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es soweit kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.10.2023 18:40
Warum wird eigentlich immer nur mit der Kaufkraft und Inflation argumentiert?

Es geht auch einfach um Wertschätzung der Arbeit die man verrichtet.
Man muss auch einen gewissen Abstand zum Mindestlohn beibehalten, sonst lohnt sich für manchen auch einfach die Strecke zur Arbeit nicht.
Dumme Frage: Warum soll ein EG1 unterste Stufe wesentlich mehr als Mindestlohn bekommen?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.10.2023 18:53
Ja, aber auch vor 10 oder 20 Jahren war der Kauf eines Hauses in einem Ballungsraum mit einem mittleren Einkommen im öffentlichen Dienst ohne Erbschaft oder Schenkung kaum möglich. In meinem Umfeld haben alle Hausbesitzer ihr Eigentum vorwiegend aus Erbschaften finanziert.
Wenn man also in einer Gegenden lebt, in der man sich mit einem mittleren Einkommen seit 10, 20, 30 ... also mehreren Dekaden kein Haus kaufen kann, dann ist meine Dumme Frage:
Warum sollte das TV-L etwas daran ändern?
Und warum leben dann die Leute dort noch, wenn das Haus so ein wichtiges Gut ist, dann muss doch irgendwann mal eine Generation den Absprung von solch einer Teufelsgegend schaffen.

Und mein zweiter Gedanke ist: ist in diesen Gegenden den das Kaufpreis-Mietverhältnis schon immer bei weit über 30?
Denn in der Tat, ab einem gewissen Verhältnis ist Mieten billiger als kaufen.
Ansonsten muss ich seit mehreren Dekaden die Erfahrung machen, dass die Leute vom Haus träumen und es sich nicht leisten können (weder als Eigentum, noch als Mietobjekt) und nicht auf die Idee kommen, sich ein Eigentum anzuschaffen, was ihren aktuellen Wohnverhältnissen entspricht, denn das hätten sie in oftmals, in den letzten Dekaden, sehr wohl mit einem geringen Aufschlag zu den Mietausgaben finanzieren können.
Auch in Ballungsräumen.     Nu ists aber aktuell zu spät dafür.

Wobei ich mich schon vor 35 Jahren gefragt haben, warum man nach München zieht, bei den dortigen Preisen und dann dort nach dem Studium auch noch bleibt.
Lebenswert ist es da ja, tolle Lage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ddockz am 06.10.2023 18:57
Dressel: "Kein Grund zum Ausruhen"
Die guten Zahlen sind außerdem kein Grund zum Ausruhen für die kommenden Jahre, sagte Dressel. "Der aktuelle Jahresabschluss 2022 hilft uns, die aktuellen Krisen besser zu meistern - nicht mehr und nicht weniger", erklärte er. Denn die Konjunktur bricht gerade ein und im Herbst stehen außerdem die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst an. Bislang sind im Haushalt nur anderthalb bis zwei Prozent höhere Löhne eingeplant. :-X

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburg-haelt-Schuldenbremse-ein-und-macht-Plus,geschaeftsbericht138.html (https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburg-haelt-Schuldenbremse-ein-und-macht-Plus,geschaeftsbericht138.html)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 06.10.2023 19:07
Im laufenden Haushalt 1,5 bis 2% Erhöhung einzuplanen,  zeigt ja schon mit welcher Einstellung und Dreistigkeit die AG in die Verhandlungen gehen werden. Zudem pünktlich wie immer, das Aufzählen der Kosten und der Hinweis auf leere Kassen....hier in NRW haben sich die Abgeordneten vor kurzem eine Diätenerhöhung von 5,5% gegönnt.  Und dann speist man die Angestellten mit 1,5 bis 2% ab? Da ist man nur noch sprachlos
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verwaltungsbetriebswirt am 06.10.2023 19:08
Es sieht düster aus.

https://www.news4teachers.de/2023/10/tarifstreit-was-haben-lehrkraefte-von-den-finanzministern-zu-erwarten-krach-in-kiel-um-die-beamtenbesoldung-laesst-nichts-gutes-erahnen/

Besonders heftig ist im Artikel dieser Teil: "Hintergrund: 35 Prozent der Ausgaben entfallen auf das Personal, das über Jahre aufgestockt wurde. Die Lage ist so fatal, weil zwei Negativfaktoren zusammenfallen: Die für 2023 erwarteten Steuereinnahmen sinken zum Vorjahr deutlich und Kosten steigen vor allem inflationsbedingt zum Teil dramatisch. „Die Lage ist so schwierig, wie ich sie in meiner elfjährigen Amtszeit und zuvor seit 1996 als Abgeordnete noch nicht erlebt habe“, sagte Heinold. „Wir kommen aus drei Krisenjahren, sind mitten in einer Kriegssituation in Europa, haben eine hohe Inflation und eine schwierige Lage für die Wirtschaft.“ Das schlage direkt auf den Haushalt durch."

Werde am Wochenende mal Stellenanzeigen sichten. Erstmal nur sichten...

Aus dem Link:
"2022 hatte das Land 1,3 Milliarden Euro mehr an Steuereinnahmen als geplant, und 2023? In den ersten sieben Monaten flossen 6,63 Milliarden Euro an Steuern in die Landeskasse, 676 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum 2022."
Also nur eine Glättung der ungeplanten Mehreinnahmen aus 2022. Kein Grund zu lamentieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 06.10.2023 22:26
Es sieht düster aus.
 „Wir kommen aus drei Krisenjahren, sind mitten in einer Kriegssituation in Europa, haben eine hohe Inflation und eine schwierige Lage für die Wirtschaft.“ Das schlage direkt auf den Haushalt durch."



Ich les nur mimimi...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 06.10.2023 22:32
Im laufenden Haushalt 1,5 bis 2% Erhöhung einzuplanen,  zeigt ja schon mit welcher Einstellung und Dreistigkeit die AG in die Verhandlungen gehen werden. Zudem pünktlich wie immer, das Aufzählen der Kosten und der Hinweis auf leere Kassen....hier in NRW haben sich die Abgeordneten vor kurzem eine Diätenerhöhung von 5,5% gegönnt.  Und dann speist man die Angestellten mit 1,5 bis 2% ab? Da ist man nur noch sprachlos ...

,,, und die meisten AN machen deshalb was ? Genau- gar nichts. Anstatt den AGs ihre jetzt schon absehbaren "Argumente" bei Streikaufrufen um die Ohren zu hauen, bleibt man lieber im warmen Büro und ruft im Forum aber gleichzeitig zu "Genralstreiks" auf.Wer will schon mit einer Trillerpfeife und Warnweste rumlaufen ?

Tja- und dann wird´s ein Ergebnis so um die 70% des TVÖD- Abschlusses; man schäumt wieder ein Mal vor Wut umd muß natürlich einen Schuldigen für den schlechten Abscchluss finden. Tja- so geht´s seit Jahrzehnten im ÖD und die AGs freuen sich diebisch.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 07.10.2023 09:45
Im laufenden Haushalt 1,5 bis 2% Erhöhung einzuplanen,  zeigt ja schon mit welcher Einstellung und Dreistigkeit die AG in die Verhandlungen gehen werden. Zudem pünktlich wie immer, das Aufzählen der Kosten und der Hinweis auf leere Kassen....hier in NRW haben sich die Abgeordneten vor kurzem eine Diätenerhöhung von 5,5% gegönnt.  Und dann speist man die Angestellten mit 1,5 bis 2% ab? Da ist man nur noch sprachlos ...

,,, und die meisten AN machen deshalb was ? Genau- gar nichts. Anstatt den AGs ihre jetzt schon absehbaren "Argumente" bei Streikaufrufen um die Ohren zu hauen, bleibt man lieber im warmen Büro und ruft im Forum aber gleichzeitig zu "Genralstreiks" auf.Wer will schon mit einer Trillerpfeife und Warnweste rumlaufen ?

Tja- und dann wird´s ein Ergebnis so um die 70% des TVÖD- Abschlusses; man schäumt wieder ein Mal vor Wut umd muß natürlich einen Schuldigen für den schlechten Abscchluss finden. Tja- so geht´s seit Jahrzehnten im ÖD und die AGs freuen sich diebisch.

Perfekt zusammengefasst, dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 07.10.2023 10:40
Aus Ba-Wü wird, Seitens der GEW, am 11.10. folgende Forderung zur Bundestarifkommision getragen werden:

Aufschluss zum TVöD - weil die Leute davonlaufen:
15% Lohnerhöhung für 2024
Einmalzahlung als Infaltionsausgleich nur für 2023
Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100%
SuE Zulage entsprechend dem TVöD
Nächste Verhandlungsrunde: Januar 2025 (1 Jahr + 3 Monate Laufzeit)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 07.10.2023 10:40
Im TVÖD war die Streikbereitschaft sehr hoch und im Zuge der Verhandlungen hat Verdi viele Zugänge verzeichnet. Man hat aber zum End hin mehr oder weniger alle seine Forderungen verkauft und ist auf ein Schlichtungsergebnis eingestiegen, dass kaum besser war als das Angebot zuvor. Auch wenn m.E. das Ergebnis dort gerade noch ok war, sehe ich jetzt nicht, dass Verdi die Situation um eine hohe Mobilisierung von Mitgliedern großartig zu ihrem Nutzen ausgespielt hätte.

Mal davon ab, dass Streik erstmal recht wenig mit Trillerpfeifenfolklore und Warnwestenpolonaise zu tun hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 07.10.2023 11:12
Aus Ba-Wü wird, Seitens der GEW, am 11.10. folgende Forderung zur Bundestarifkommision getragen werden:

Aufschluss zum TVöD - weil die Leute davonlaufen:
15% Lohnerhöhung für 2024
Einmalzahlung als Infaltionsausgleich nur für 2023
Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100%
SuE Zulage entsprechend dem TVöD
Nächste Verhandlungsrunde: Januar 2025 (1 Jahr + 3 Monate Laufzeit)

Vielen Dank für den ersten nützlichen Beitrag seit vielen Seiten!

Klingt doch nach etwas. Das wird letztlich beim TVöD-Ergebnis landen. Schön wäre es, wenn die Laufzeit bis 01/25 tatsächlich umgesetzt würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 07.10.2023 11:46
Aus Ba-Wü wird, Seitens der GEW, am 11.10. folgende Forderung zur Bundestarifkommision getragen werden:

Aufschluss zum TVöD - weil die Leute davonlaufen:
15% Lohnerhöhung für 2024
Einmalzahlung als Infaltionsausgleich nur für 2023
Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100%
SuE Zulage entsprechend dem TVöD
Nächste Verhandlungsrunde: Januar 2025 (1 Jahr + 3 Monate Laufzeit)


Nun, ich bin eigentlich selbst Mitglied bei der GEW und kenne eine Person, die an den Tarifverhandlungen beteiligt ist. Ehrlich gesagt, diese Forderungen, wie sie da stehen, sind mir überhaupt nicht bekannt. Es ist wirklich seltsam, denn intern wurden tatsächlich andere, weitaus realistischere Forderungen kommuniziert, die in keiner Weise an das herankommen, was hier behauptet wird. Das klingt eher wie eine Falschmeldung oder ein Missverständnis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 07.10.2023 11:56
Nun, ich bin eigentlich selbst Mitglied bei der GEW und kenne eine Person, die an den Tarifverhandlungen beteiligt ist. Ehrlich gesagt, diese Forderungen, wie sie da stehen, sind mir überhaupt nicht bekannt. Es ist wirklich seltsam, denn intern wurden tatsächlich andere, weitaus realistischere Forderungen kommuniziert, die in keiner Weise an das herankommen, was hier behauptet wird. Das klingt eher wie eine Falschmeldung oder ein Missverständnis.

"Eigentlich" - also was jetzt, du solltest schon wissen ob die Mitgleid bist oder nicht. Ich, im Übrigen, bin selbst an den Verhandlungen beteiligt, allerdings für eine andere Interessenvertretung.

Ich bin kein Mitglied der GEW, ich war bei der Vorabstimmung dennoch mit im Raum, ich habe sie schriftlich vorliegen. Zudem unterliegen diese Beschlüsse noch der "Geheimhaltung" und werden an die Mitglieder nicht kommuniziert, zumindest hier in BW.
Die GEW gibt es auch nicht nur in Baden-Württemberg, ich denke daher:
du bist einfach in einem anderen Bundesland und da sind die "Ideen" vielleicht andere. Ich kann aber sicher sagen:

Die GEW Baden-Württemberg wird diese Forderungen vorschlagen, was dann bei verdi am 11. beschlossen wird mag etwas anderes sein. Ist ja nur ein Landesverband.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 07.10.2023 12:05
Nun, ich bin eigentlich selbst Mitglied bei der GEW und kenne eine Person, die an den Tarifverhandlungen beteiligt ist. Ehrlich gesagt, diese Forderungen, wie sie da stehen, sind mir überhaupt nicht bekannt. Es ist wirklich seltsam, denn intern wurden tatsächlich andere, weitaus realistischere Forderungen kommuniziert, die in keiner Weise an das herankommen, was hier behauptet wird. Das klingt eher wie eine Falschmeldung oder ein Missverständnis.

"Eigentlich" - also was jetzt, du solltest schon wissen ob die Mitgleid bist oder nicht. Ich, im Übrigen, bin selbst an den Verhandlungen beteiligt, allerdings für eine andere Interessenvertretung.

Ich bin kein Mitglied der GEW, ich war bei der Vorabstimmung dennoch mit im Raum, ich habe sie schriftlich vorliegen. Zudem unterliegen diese Beschlüsse noch der "Geheimhaltung" und werden an die Mitglieder nicht kommuniziert, zumindest hier in BW.
Die GEW gibt es auch nicht nur in Baden-Württemberg, ich denke daher:
du bist einfach in einem anderen Bundesland und da sind die "Ideen" vielleicht andere. Ich kann aber sicher sagen:

Die GEW Baden-Württemberg wird diese Forderungen vorschlagen, was dann bei verdi am 11. beschlossen wird mag etwas anderes sein. Ist ja nur ein Landesverband.

Das mag sein, die Forderungen, die ich vorliegen habe, sehen wie folgt aus:

- Anhebung und Fixierung der Jahressonderzahlung auf 100% des Jahresgehalts für alle Entgeltgruppen.
- Stufengleiche Übernahme der Erfahrungsstufen beim Aufstieg in den Entgeltgruppen.
- Lohnerhöhung um 6% für 2024.
- Einmalzahlung in Höhe von 3% des Jahresgehalts als Inflationsausgleich für 2023.
- Vollständige Übernahme der Kosten für das Deutschland-Ticket.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 07.10.2023 12:11
Zitat

Das mag sein, die Forderungen, die ich vorliegen habe, sehen wie folgt aus:

- Anhebung und Fixierung der Jahressonderzahlung auf 100% des Jahresgehalts für alle Entgeltgruppen.
- Stufengleiche Übernahme der Erfahrungsstufen beim Aufstieg in den Entgeltgruppen.
- Lohnerhöhung um 6% für 2024.
- Einmalzahlung in Höhe von 3% des Jahresgehalts als Inflationsausgleich für 2023.
- Vollständige Übernahme der Kosten für das Deutschland-Ticket.

Ich muss doch mit einer höheren Forderung in die Verhandlung gehen, damit ich eine Chance habe meine eigentliche Forderung durchzusetzen. Wie kann man mit 6% in die Verhandlungen gehen?
Dann könnte man es doch auch gleich sein lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 07.10.2023 12:44
Mit so einer Forderung starten? Ist doch verarsche oder? 6% und zusätzlich nur 3% IFP?  Für wieviel % der Angestellten ist das Deutschlandticket interessant? Wenn das stimmen sollte,  lachen sich die AG noch mehr schlapp als eh schon.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 07.10.2023 12:45
Das Angebot ist Blödsinn. Da wurde wohl jemand verarscht :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 07.10.2023 12:51
Mit solch einem Angebot würde sich die GEW dem allgemein vermuteten Bildungsniveau anpassen. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 07.10.2023 12:55
Aus Ba-Wü wird, Seitens der GEW, am 11.10. folgende Forderung zur Bundestarifkommision getragen werden:

Aufschluss zum TVöD - weil die Leute davonlaufen:
15% Lohnerhöhung für 2024
Einmalzahlung als Infaltionsausgleich nur für 2023
Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100%
SuE Zulage entsprechend dem TVöD
Nächste Verhandlungsrunde: Januar 2025 (1 Jahr + 3 Monate Laufzeit)

Was mich wundert: Wo bleibt der Mindestbetrag? Anhebung JSZ auf 100% war für Verdi im TVöD noch „krass unsozial“ (Aussage sicher im Kontext des damaligen Angebots getroffen, aber das Verdi die Angleichung generell nicht wollte ist Fakt).

Alles in allem finde ich das eine gute Forderung, auch wenn mir der Glaube fehlt das Verdi damit offiziell einsteigt. Gerade der fehlende Mindestbetrag und eine Forderung die in Summe die oberen Entgeltgruppen höhere Zuwächse zum Ergebnis hätte glaube ich nicht. Das widerspricht diametral allen Aussagen von Verdi seit ca. einem Jahr.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.10.2023 12:59
Zitat

Das mag sein, die Forderungen, die ich vorliegen habe, sehen wie folgt aus:

- Anhebung und Fixierung der Jahressonderzahlung auf 100% des Jahresgehalts für alle Entgeltgruppen.
- Stufengleiche Übernahme der Erfahrungsstufen beim Aufstieg in den Entgeltgruppen.
- Lohnerhöhung um 6% für 2024.
- Einmalzahlung in Höhe von 3% des Jahresgehalts als Inflationsausgleich für 2023.
- Vollständige Übernahme der Kosten für das Deutschland-Ticket.

Ich muss doch mit einer höheren Forderung in die Verhandlung gehen, damit ich eine Chance habe meine eigentliche Forderung durchzusetzen. Wie kann man mit 6% in die Verhandlungen gehen?
Dann könnte man es doch auch gleich sein lassen.

Unabhängig davon, das die 6% Lohnerhöhung nur ein Teil der Forderungen ist:

Man kann nur das fordern, was die AN notfalls auch im Erzwingungsstreik gegen die AGs durchsetzen können. Und bezgl. langfristiger Streiks sind die AN im TVL noch meilenweit entfernt von den AN im TVÖD, wo dies aber auch nur in Teilbereichen wie SuE und Pflege an den Unikliniken gelungen ist.

Wäre es nicht so; könnte man ja locker 40% fordern, um dann mit ca. 20% abzuschließen- so wie einige sich hier Tarifverhandlungen vorstellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 07.10.2023 13:08
Das mag sein, die Forderungen, die ich vorliegen habe, sehen wie folgt aus:

- Anhebung und Fixierung der Jahressonderzahlung auf 100% des Jahresgehalts für alle Entgeltgruppen.
- Stufengleiche Übernahme der Erfahrungsstufen beim Aufstieg in den Entgeltgruppen.
- Lohnerhöhung um 6% für 2024.
- Einmalzahlung in Höhe von 3% des Jahresgehalts als Inflationsausgleich für 2023.
- Vollständige Übernahme der Kosten für das Deutschland-Ticket.

Das kenne ich so auch, aber als "Mindestniveau" bei dem man zur Annahme bereit sei. Es ist natürlich immer eine Frage was ich realistisch erwarte und was ich am Ende durchsetzen kann und was ich öffentlich fordere.

In Baden-Württemberg gibt es die Besonderheit, dass es hier sogenannte "Heimsonderschulen" gibt an denen viele Beschäftigte im SuE Bereich tätig und entsprechend eingruppiert sind.
Diese sind in der GEW sehr gut organisiert, deshalb auch die Zulagenforderung bei den "SuE´lern".


Was mich wundert: Wo bleibt der Mindestbetrag? Anhebung JSZ auf 100% war für Verdi im TVöD noch „krass unsozial“ (Aussage sicher im Kontext des damaligen Angebots getroffen, aber das Verdi die Angleichung generell nicht wollte ist Fakt).

Alles in allem finde ich das eine gute Forderung, auch wenn mir der Glaube fehlt das Verdi damit offiziell einsteigt. Gerade der fehlende Mindestbetrag und eine Forderung die in Summe die oberen Entgeltgruppen höhere Zuwächse zum Ergebnis hätte glaube ich nicht. Das widerspricht diametral allen Aussagen von Verdi seit ca. einem Jahr.


Die GEW hier vor Ort, wie auch die Tarifunion des DBB, vertreten die Klare Haltung, dass sie Sockelbeträge derzeit ablehnen weil sie einem Inflationsausgleich entgegenstehen und dadurch immer die "unteren" Entgeltstufen Vorteile erziehlen.
Mit verdi wird sicher nur ein Sockelbetrag möglich sein, das ergibt sich schon aus deren Clientel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.10.2023 13:12
Im TVÖD war die Streikbereitschaft sehr hoch und im Zuge der Verhandlungen hat Verdi viele Zugänge verzeichnet. Man hat aber zum End hin mehr oder weniger alle seine Forderungen verkauft und ist auf ein Schlichtungsergebnis eingestiegen, dass kaum besser war als das Angebot zuvor. Auch wenn m.E. das Ergebnis dort gerade noch ok war, sehe ich jetzt nicht, dass Verdi die Situation um eine hohe Mobilisierung von Mitgliedern großartig zu ihrem Nutzen ausgespielt hätte.

Mal davon ab, dass Streik erstmal recht wenig mit Trillerpfeifenfolklore und Warnwestenpolonaise zu tun hat.

Die Streikbereitschaft war verhältnismäßig hoch - bis zur dritten Verhandlungsrunde Mitte Mai 23. Unabhängig von offiziellen Zahlen der Mitgliederumfrage zur Zustimmung zum Schlichtungsergebnis waren die Streikenden z.B. im SuE nach drei Tarifrunden in ca. 30 Monaten (10/20-05/23) total erschöpft.

Weil die meisten AN auch im TVÖD ja mehr Dauerstreiks fordern als selber mitzumachen, war nach dem Schlichtungsergebnis keine große Bereitschaft mehr zu Dauerstreiks vorhanden. Dies auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Sommerferien in einigen Bundesländern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 07.10.2023 14:45
Nunja.  Du solltest mal nicht direkt übertreiben.  40% fordert ja niemand.  Es muss aber zumindest zweistellig begonnen werden,  mit kurzer Laufzeit. Das sich die Laufzeit am Ende verdoppelt und die % mindestens halbieren,  ist ja bekannt.  Und obendrauf noch nicht mal die volle IFP ? Wie gesagt.  Muss ein Scherz sein. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.10.2023 14:50
Wenn die Gelder, die sonst in die Inflationsprämie fließen würden, eher eine höhere tabellenwirksame Lohnerhöhung finanzieren, dann fahren die Beschäftigten langfristig besser. Also sollte dies eine Gewerkschaftsforderung sein. Umgekehrt sparen sich die AG bei einer solchen Prämie sowohl Abgaben im jetzt als auch Ausgaben in der Zukunft, da die nächsten Tarif-Verhandlungen dann auf einem tieferen Stand ansetzen. Also sollte dies ein AG-Angebot sein...

btw: Die hier zuletzt geäußerten Forderungen ergeben aus Sicht der GEW, die tendenziell mehr Mitglieder im Bereich der oberen Entgeltgruppen besitzen dürfte, durchaus Sinn.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 07.10.2023 14:55
Im laufenden Haushalt 1,5 bis 2% Erhöhung einzuplanen,  zeigt ja schon mit welcher Einstellung und Dreistigkeit die AG in die Verhandlungen gehen werden. Zudem pünktlich wie immer, das Aufzählen der Kosten und der Hinweis auf leere Kassen....hier in NRW haben sich die Abgeordneten vor kurzem eine Diätenerhöhung von 5,5% gegönnt.  Und dann speist man die Angestellten mit 1,5 bis 2% ab? Da ist man nur noch sprachlos ...

,,, und die meisten AN machen deshalb was ? Genau- gar nichts. Anstatt den AGs ihre jetzt schon absehbaren "Argumente" bei Streikaufrufen um die Ohren zu hauen, bleibt man lieber im warmen Büro und ruft im Forum aber gleichzeitig zu "Genralstreiks" auf.Wer will schon mit einer Trillerpfeife und Warnweste rumlaufen ?

Tja- und dann wird´s ein Ergebnis so um die 70% des TVÖD- Abschlusses; man schäumt wieder ein Mal vor Wut umd muß natürlich einen Schuldigen für den schlechten Abscchluss finden. Tja- so geht´s seit Jahrzehnten im ÖD und die AGs freuen sich diebisch.

Perfekt zusammengefasst, dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.

Solange die beiden Parteien hinter verschlossenen Türen kungeln, werde ich nur eine Arbeitsrechtschutz "füttern".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 07.10.2023 15:00
Wenn die prozentuale Erhöhung dementsprechend höher ausfallen würde,  kann ich auf die IFP auch gerne verzichten.  Wurde hier ja auch schon ausgiebig diskutiert. Wird aber nicht so kommen.  Was die anderen Forderungen der GEW betrifft: macht Verdi mit Sicherheit nicht mit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 07.10.2023 15:19
Stufenglwichw höhergruppierung wäre echt mal sinnvoll
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.10.2023 17:21
Im laufenden Haushalt 1,5 bis 2% Erhöhung einzuplanen,  zeigt ja schon mit welcher Einstellung und Dreistigkeit die AG in die Verhandlungen gehen werden. Zudem pünktlich wie immer, das Aufzählen der Kosten und der Hinweis auf leere Kassen....hier in NRW haben sich die Abgeordneten vor kurzem eine Diätenerhöhung von 5,5% gegönnt.  Und dann speist man die Angestellten mit 1,5 bis 2% ab? Da ist man nur noch sprachlos ...

,,, und die meisten AN machen deshalb was ? Genau- gar nichts. Anstatt den AGs ihre jetzt schon absehbaren "Argumente" bei Streikaufrufen um die Ohren zu hauen, bleibt man lieber im warmen Büro und ruft im Forum aber gleichzeitig zu "Genralstreiks" auf.Wer will schon mit einer Trillerpfeife und Warnweste rumlaufen ?

Tja- und dann wird´s ein Ergebnis so um die 70% des TVÖD- Abschlusses; man schäumt wieder ein Mal vor Wut umd muß natürlich einen Schuldigen für den schlechten Abscchluss finden. Tja- so geht´s seit Jahrzehnten im ÖD und die AGs freuen sich diebisch.

Perfekt zusammengefasst, dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.

Solange die beiden Parteien hinter verschlossenen Türen kungeln, werde ich nur eine Arbeitsrechtschutz "füttern".

Engagieren Sie sich- sei es bei den Gewerkschaften oder auch bei der TDL- dann sind Sie mittendrin statt nur hier im Forum dabei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.10.2023 17:35
Nur als Verdeutlichung: Eine Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 100% des Tabellenentgelts entspricht einer Erhöhung des Jahreslohns

in der EG 1 bis 8 um ca. 1%,
in der EG 9a bis 11 um ca. 2%,
in der EG 12 und 13 um ca. 4,3% und
in der EG 14 und 15 um ca. 5,4%.

Dies sollte man bei der Bewertung der hier vorgestellten möglichen Forderungen berücksichtigen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 07.10.2023 18:15
Die IAP ist gerade mit Blick auf die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst erst geschaffen worden um sie dort dann zu verwursten.

Die Idee stammt von denselben Leuten die uns jetzt erzählen werden die Forderungen seien zu hoch, denn die Inflation schwäche sich doch bereits wieder ab. 😂

Irgendwann braucht es den harten Schnitt, aber das wird noch einige Zeit dauern. Offenkundig läuft es doch noch einigermaßen. JSZ 100% und Abschaffung der ersten beiden Erfahrungsstufen in Kombination mit Erreichung der Endstufe nach 8 Jahren wären so zwei Punkte die unabhängig von Tarifverhandlungen festgelegt werden müssten.

Stufen streichen ja, aber in welchem Beruf brauche ich 8 Jahre um vollständig das für die Tätigkeit erforderliche Wissen erfasst zu haben. Die Stufen sind vielfach im Vergleich zur zitierten PW auch nur ein Vorenthalten des vollständigen Entgeltes und augenscheinlich nur eine Möglichkeit, um bei Androhung eines AG-Wechsels eine Vorweggewährung erreichen zu können.

Es braucht eigentlich maximal 2 Stufen. Eine Stufe für MA, die erstmalig im ÖD anheuern und von den Absonderlichkeiten keine Ahnung haben und die Stufe 2 dann für den Fall einer Höhergruppierung und beides zusammen max. 2 Jahre. Kommt eh nicht, wäre ja zu einfach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 07.10.2023 18:57
Und zur Stadtstaatenzulage… 450 Euro sehe ich nicht. Wenn vielleicht die 150 Euro aus Berlin. Muss Berlin nicht austreten oder ausgetreten werden 🫣. Und schaut man sich den Betrag an, kann der auch nur ansatzweise gereicht haben, um an den TVÖD heranzurücken. Gerne verzichte ich auf die Zulage, wenn Berlin sich generell dem TVÖD anschließt oder das Ergebnis hier in annähernd gleiche Richtung geht und im besten Fall, den Abstand zum TVÖD in allen Punkten auf Null zu setzen. Kommt nur auch nicht. Lesen wir ja bereits, kein Geld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 07.10.2023 19:14
Nur als Verdeutlichung: Eine Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 100% des Tabellenentgelts entspricht einer Erhöhung des Jahreslohns

in der EG 1 bis 8 um ca. 1%,
in der EG 9a bis 11 um ca. 2%,
in der EG 12 und 13 um ca. 4,3% und
in der EG 14 und 15 um ca. 5,4%.

Dies sollte man bei der Bewertung der hier vorgestellten möglichen Forderungen berücksichtigen.

Das ist richtig, ist aber die Folge davon das man da immer wieder bei den „Reichen“ abgeknapst hat. Es wird höchste Zeit das glatt zu stellen.

Aber richtig ist, dass das kein unerhebliches Volumen darstellt. Aus meiner Sicht müsste das unabhängig von Tarifverhandlungen gemacht werden, einfach um die Attraktivität zu steigern. Wenn man das wieder mit notwendigen Tabellensteigerungen verrechnet ist keinem geholfen. Das sowas nicht passieren wird ist mir klar, daher wird es auch keine 100% JSZ geben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 07.10.2023 20:13
Angesichts der bevorstehenden Tarifverhandlungen wollte ich ein paar Gedanken teilen, die ich persönlich für die Diskussion in Betracht ziehe. Ich denke, es könnte lohnend sein, wenn wir uns mit der Idee auseinandersetzen würden, haustierfreundliche Arbeitsplätze einzuführen. Es gibt viele Tierliebhaber unter uns, und solch eine Maßnahme könnte nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch die allgemeine Arbeitsatmosphäre positiv beeinflussen.

Zudem könnte die Schaffung von kreativen Pausenräumen, ausgestattet mit Tischkickern, Hängematten und ähnlichen Elementen, unseren Mitarbeitern die Chance bieten, sich während ihrer Pausen zu erholen und neue Energie zu sammeln.

Abschließend denke ich, dass die Einführung von 'Take Your Hobby to Work' - Tagen eine spannende Möglichkeit sein könnte. An bestimmten Tagen könnten Mitarbeiter ihre Hobbys wie Malen, Musizieren oder Handwerken am Arbeitsplatz ausleben. Dies könnte die Kreativität fördern und die Arbeitsmotivation steigern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 07.10.2023 20:27
Ich sehe nicht, dass das Themen für einen Tarifvertrag sind. Solche umfeldverbessernde Maßnahmen sehe ich eher beim einzelnen AG/ der einzelnen Dienststelle etc. angesiedelt. Ob du das bei dir vor Ort mal anbringen magst, liegt also eher bei dir.

Und ob deine Vorschläge allerdings in Hinblick auf die Außenwirkung allzu gut ankommen, ziehe ich ein wenig in Zweifel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stinkstiefel am 07.10.2023 20:28
Also ich würde abkotzen, wenn meine Kollegen Ihre Hunde, Katzen, Wellensittiche oder Hamster mit auf Arbeit bringen würden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 07.10.2023 20:38
Angesichts der bevorstehenden Tarifverhandlungen wollte ich ein paar Gedanken teilen, die ich persönlich für die Diskussion in Betracht ziehe. Ich denke, es könnte lohnend sein, wenn wir uns mit der Idee auseinandersetzen würden, haustierfreundliche Arbeitsplätze einzuführen. Es gibt viele Tierliebhaber unter uns, und solch eine Maßnahme könnte nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch die allgemeine Arbeitsatmosphäre positiv beeinflussen.

Hatten wir bis vor paar Jahren und dann ging der erste Hundeallergiker mit ärztlichen Attest auf die Barrikaden... und dann folgten weitere und die Tiere mussten zu Hause bleiben.
Du kannst für einen Tierhalter keine Sicherheit am Arbeitsplatz bieten, da die Gesundheit der arbeitenden Allergiker ganz klar vorgeht - auch zu meinem Leidwesen. Und fang jetzt nicht an, man könnte es ja auf einen Flur oder eine Etage oder... beschränken.
In einer anderen staatl. Institution ist ein MA vom Hund eines Kollegen gebissen worden => allg. Hundeverbot!  Völlig richtig!


Zudem könnte die Schaffung von kreativen Pausenräumen, ausgestattet mit Tischkickern, Hängematten und ähnlichen Elementen, unseren Mitarbeitern die Chance bieten, sich während ihrer Pausen zu erholen und neue Energie zu sammeln.

So Zeugs haben wir. Da ist der Personalrat ein passender Ansprechpartner und das hat nichts in den Tarifverhandlungen zu suchen.

Abschließend denke ich, dass die Einführung von 'Take Your Hobby to Work' - Tagen eine spannende Möglichkeit sein könnte. An bestimmten Tagen könnten Mitarbeiter ihre Hobbys wie Malen, Musizieren oder Handwerken am Arbeitsplatz ausleben. Dies könnte die Kreativität fördern und die Arbeitsmotivation steigern.

Wir können Werkstätten in einem gewissen Umfang privat nutzen, Musikgruppen gibt es auch, (Präventions-) Sport wird vom AG angeboten... das liegt im Engagement der MA sowie des Personalrats und hat ebenfalls nichts mit dem Tarifvertrag zu tun und die Aktivitäten sind nicht Teil der Arbeitszeit.

In denTarifverhandlungen eine 35-Stunden-Wo. bei  vollem Lohnausgleich zu verlangen, würde Sinn machen (dadurch können dann die, die wollen  3-5 Sunden pro Wo. (je nach Land) gemeinsam mit den Kollegen malen, musiziert, stricken ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.10.2023 21:29
Aus meiner Sicht müsste das [die JSZ für alle auf 100%] unabhängig von Tarifverhandlungen gemacht werden, einfach um die Attraktivität zu steigern.

Warum außerhalb? Hier geht es doch um das ureigenste Thema der Tarif-Verhandlungen, die Bezahlung...

Zitat
Wenn man das wieder mit notwendigen Tabellensteigerungen verrechnet ist keinem geholfen.

Die Maßnahme sollte nur von allen auch entsprechend berücksichtigt werden. Auf den letzten Seiten hat sich jemand enttäuscht über eine Forderung von 6% Erhöhung der Tabellenentgelte gezeigt. Das war aber nur ein Teil der Forderung; die Erhöhung der JSZ hat, wie oben genannt, ja auch einen wesentlichen Einfluss auf das Gesamtergebnis, sodass man hier bei den höheren Entgeltgruppen bei deutlich über 10% Lohnerhöhung landen würde...

Zitat
Das sowas nicht passieren wird ist mir klar, daher wird es auch keine 100% JSZ geben.

Nun, erst einmal müsste es dies in die Gewerkschaftsforderungen schaffen. Dann kann man sehen, was die AG darauf antworten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 07.10.2023 21:39
6 %, bkommen dann 2,5 %. Das wäre lächerlich.
Es müssen am Ende mehr als 6% Lohnerhöhung übrig bleiben.

Stufengleiche Höhergruppeirung wäre richtig, aber ich glaube ich würde kotzen. Habe mich hochgearbeitet. Wurde sage und schreibe 3 x zurückgestuft. Komme zum 1.1. endlich mal in die Stufe 6 und das in meinen sehr fortgeschrittenen Alter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 07.10.2023 21:41
Angesichts der bevorstehenden Tarifverhandlungen wollte ich ein paar Gedanken teilen, die ich persönlich für die Diskussion in Betracht ziehe. Ich denke, es könnte lohnend sein, wenn wir uns mit der Idee auseinandersetzen würden, haustierfreundliche Arbeitsplätze einzuführen. Es gibt viele Tierliebhaber unter uns, und solch eine Maßnahme könnte nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch die allgemeine Arbeitsatmosphäre positiv beeinflussen.

Zudem könnte die Schaffung von kreativen Pausenräumen, ausgestattet mit Tischkickern, Hängematten und ähnlichen Elementen, unseren Mitarbeitern die Chance bieten, sich während ihrer Pausen zu erholen und neue Energie zu sammeln.

Abschließend denke ich, dass die Einführung von 'Take Your Hobby to Work' - Tagen eine spannende Möglichkeit sein könnte. An bestimmten Tagen könnten Mitarbeiter ihre Hobbys wie Malen, Musizieren oder Handwerken am Arbeitsplatz ausleben. Dies könnte die Kreativität fördern und die Arbeitsmotivation steigern.

Sprachlos bei diesen Vorschlägen….Was darf Satire?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: edv123 am 07.10.2023 21:51
Angesichts der bevorstehenden Tarifverhandlungen wollte ich ein paar Gedanken teilen, die ich persönlich für die Diskussion in Betracht ziehe. Ich denke, es könnte lohnend sein, wenn wir uns mit der Idee auseinandersetzen würden, haustierfreundliche Arbeitsplätze einzuführen. Es gibt viele Tierliebhaber unter uns, und solch eine Maßnahme könnte nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch die allgemeine Arbeitsatmosphäre positiv beeinflussen.

Zudem könnte die Schaffung von kreativen Pausenräumen, ausgestattet mit Tischkickern, Hängematten und ähnlichen Elementen, unseren Mitarbeitern die Chance bieten, sich während ihrer Pausen zu erholen und neue Energie zu sammeln.

Abschließend denke ich, dass die Einführung von 'Take Your Hobby to Work' - Tagen eine spannende Möglichkeit sein könnte. An bestimmten Tagen könnten Mitarbeiter ihre Hobbys wie Malen, Musizieren oder Handwerken am Arbeitsplatz ausleben. Dies könnte die Kreativität fördern und die Arbeitsmotivation steigern.

Sprachlos bei diesen Vorschlägen….Was darf Satire?

Satire darf alles. Ich habe mich amüsiert
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 07.10.2023 21:53
Kann man sicherlich machen, allerdings dann bei 50-70% weniger Lohn.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 07.10.2023 22:29

Sprachlos bei diesen Vorschlägen….Was darf Satire?

Satire darf alles. Ich habe mich amüsiert

Und ich fall auch noch drauf rein  ::)  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 07.10.2023 23:33

Zitat
Und ich fall auch noch drauf rein  ::)  ;D

Danke, dennoch!  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.10.2023 16:43

Zitat
Und ich fall auch noch drauf rein  ::)  ;D

Danke, dennoch!  :D

Gerne doch ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 08.10.2023 17:34
der war im Vergleich zu anderen Branchen nämlich gar nicht so schlecht.

Wenn man wirklich den Blick in die freie Wirtschaft wagen möchte dann aber auch richtig...

Als Beispiel BMW-Mitarbeiter:

"Tarifbeschäftigte in Deutschland erhalten für das erfolgreiche Jahr 2022 eine Ergebnisbeteiligung von 6.300 Euro und eine einmalige Anerkennungsprämie von 1.000 Euro. Die Auszahlung von in Summe 7.300 Euro erfolgt mit der Entgeltabrechnung im April 2023."

UND dazu on top:

"BMW zahlt schon im Januar 2023 die erste Hälfte der Prämie in Höhe von 1.500 Euro an die Mitarbeiter aus. Die zweite Hälfte folgt dann bis zum Februar 2024."

Alles ohne Verhandeln oder neuen Tarifabschluss.

Klar sind wir nicht die freie Wirtschaft und der Bereich Autobauer gehört zu den besserverdienern in Deutschland, ABER ist es mit Hinblick auf solche Meldungen wirklich so unrealistisch wenigstens die JSZ auf 100% anzuheben und so langsam die Inflationspauschale auszuzahlen? (Das hätten die TVL-AG nämlich rein theoretisch dieses Jahr in Hinblick auf die rennende Inflation auch ohne Tarifverhandlungen schon getan haben können)

Ja, wir sind keine Mitarbeiter bei BMW ;-) ... der Vergleich ist aber aus verschiedenen Gründen auch schwierig.

Zur IAP: Ja, hätte, wäre, könnte - aber man muss realistisch sein: Das war von vornherein als Kompensation für geringe Tarifabschlüsse gedacht.

Klar aber wenn zusätzlich zu im Branchenvergleich MINT niedrigem Grundgehalt und nur Bruchteile einer vollen JSZ die freie Wirtschaft noch mit Boni, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, schnelle IAP direkt zum Jahresanfang etc. wirbt, dann muss im ÖD wenigstens der TV-L auf Höhe des TöVD oder darüber angehoben werden, damit es wirklich Argumente Gehaltstechnisch gibt um neue qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 08.10.2023 19:32
Also in der kolportierten Forderung war für die Inflationsprämie eine Summe von 3% des Jahresbrutto die Rede. Das wären dann zwischen 800€ (EG 1/2) und 2600€ (EG 15/6).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 08.10.2023 20:13
Und kann man sich ernsthaft vorstellen, dass die Gewerkschaften das so fordern? Wenn schon einmal in diesem Jahr von unsozial gesprochen wurde, hier wäre es wohl tatsächlich so. Damit will ich nicht sagen, dass es in den höheren Entgeltgruppen weniger IAP geben soll. Wenn schon eine IAP, dann für alle in gleicher Höhe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 08.10.2023 20:35
Da würde ich zustimmen wenn es eine Extrazahlung wäre und man es in der Realität nicht zu 99% für eine Verzögerung der Tabellenerhöhungen nutzen würde. Somit ist es keine zusätzliche Prämie, sondern reiner Lohnersatz und der sollte wie die Tabellenerhöhung prozentual erfolgen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 08.10.2023 21:25
Der Inflationsausgleich mit 3000€ sollte gestrichen werden, dafür gerne langfristig mehr Brutto.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 08.10.2023 22:48
Der Inflationsausgleich mit 3000€ sollte gestrichen werden, dafür gerne langfristig mehr Brutto.

Sie kann ja gerne Bestand haben, wenn sie denn so eingesetzt wird, wie angedacht. Ich also damit die horrenden NachzahlungEN an die Energieversorger ausgleichen kann.

Natürlich darf es nicht als Lohnersatz oder Verzögerung der bitter nötigen Gehaltserhöhung eingesetzt werden, sondern sollte eher als ‘Goodie’ fungieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 09.10.2023 06:33
Da es erklärtes Ziel des Bundeskanzlers war, dem Schreckgespenst "Lohn-Preis-Spirale" entgegenzuwirken, ist es zwar bei solchen AGs eine tolle Sache gewesen, die die Prämie zusätzlich gezahlt haben, es verwundert aber nicht, dass diese (leider) im ÖD eher ihrem ursprünglichen Zweck nach verwendet wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 09.10.2023 08:56
Da es erklärtes Ziel des Bundeskanzlers war, dem Schreckgespenst "Lohn-Preis-Spirale" entgegenzuwirken, ist es zwar bei solchen AGs eine tolle Sache gewesen, die die Prämie zusätzlich gezahlt haben, es verwundert aber nicht, dass diese (leider) im ÖD eher ihrem ursprünglichen Zweck nach verwendet wird.

Die 3000 Euro zum 01.01 wären trotzdem was schönes :) besser als 50 Euro im Monat auf 60 Monate oder solche Ideen *lach*
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 09.10.2023 08:59
[...] es verwundert aber nicht, dass diese (leider) im ÖD eher ihrem ursprünglichen Zweck nach verwendet wird.

oder bei der Post oder der Bahn (DB wie Privatbahnen).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 09.10.2023 09:00
Die 3000 Euro zum 01.01 wären trotzdem was schönes :) besser als 50 Euro im Monat auf 60 Monate oder solche Ideen *lach*

Also ich habe lieber 50€/Monat mehr für die nächsten 25 Jahre bis zur Rente als einmalig 3000... Ersteres wären nämlich 15k€.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 09.10.2023 09:45
Die 3000 Euro zum 01.01 wären trotzdem was schönes :) besser als 50 Euro im Monat auf 60 Monate oder solche Ideen *lach*

Also ich habe lieber 50€/Monat mehr für die nächsten 25 Jahre bis zur Rente als einmalig 3000... Ersteres wären nämlich 15k€.

Ich mein damit eher die Idee die Jahressonderzahlung auf Mini-Beiträge zu verteilen, welche am Ende des Monats kaum merklich ins Gewicht fallen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 09.10.2023 09:49
Die Jahressonderzahlung kommt doch erst im Novmeber, nicht am 01.01., was du als Datum genannt hast. Darüberhinaus ist die aktuelle Vorgehensweise nicht gerade arbeitnehmerfreundlich, da sich Nachteile (durch Nichtzahlung) bei Stellenwechsel bzw. Job-Beginn oder -Ende im Laufe des Jahres ergeben. Diese würden alle bei einer monatlichen Umlage wegfallen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 09.10.2023 09:50
Die Inflationsprämie wird letztlich zu einer Verschiebung der tabellenwirksamen Erhöhung genutzt. Anstatt 2x5% gibt es halt nach einem Jahr 10%...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 09.10.2023 09:56
Die Jahressonderzahlung kommt doch erst im Novmeber, nicht am 01.01., was du als Datum genannt hast. Darüberhinaus ist die aktuelle Vorgehensweise nicht gerade arbeitnehmerfreundlich, da sich Nachteile (durch Nichtzahlung) bei Stellenwechsel bzw. Job-Beginn oder -Ende im Laufe des Jahres ergeben. Diese würden alle bei einer monatlichen Umlage wegfallen.

Jetzt hab ich Jahressonderzahlung und Inflationspauschale durcheinandergewürfelt. Ich meine die Inflationspauschale.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 09.10.2023 09:59
Die 3000 Euro zum 01.01 wären trotzdem was schönes :) besser als 50 Euro im Monat auf 60 Monate oder solche Ideen *lach*

Also ich habe lieber 50€/Monat mehr für die nächsten 25 Jahre bis zur Rente als einmalig 3000... Ersteres wären nämlich 15k€.

Kommt drauf an, wie lange du im Tarifgebiet verweilen willst ;-)

Im TVÖD wurde es genutzt um die Tabellenerhöhung vorzuziehen und dadurch eventuell ein wenig höher ausfallen zu lassen. Dafür war es ansich nicht gedacht - den Gedankengang verstehe ich aber.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 09.10.2023 10:40
Die 3000 Euro zum 01.01 wären trotzdem was schönes :) besser als 50 Euro im Monat auf 60 Monate oder solche Ideen *lach*

Also ich habe lieber 50€/Monat mehr für die nächsten 25 Jahre bis zur Rente als einmalig 3000... Ersteres wären nämlich 15k€.

Kommt drauf an, wie lange du im Tarifgebiet verweilen willst ;-)

Im TVÖD wurde es genutzt um die Tabellenerhöhung vorzuziehen und dadurch eventuell ein wenig höher ausfallen zu lassen. Dafür war es ansich nicht gedacht - den Gedankengang verstehe ich aber.

Kenne einige Leute im Bekanntenkreis, welche sämtliche Anschaffungen pausiert haben bis die Inflationspauschale und JSZ kommen, da die Inflation sich besonders für Alleinverdiener über das Jahr hart ausgewirkt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 09.10.2023 10:59
Kenne einige Leute im Bekanntenkreis, welche sämtliche Anschaffungen pausiert haben bis die Inflationspauschale und JSZ kommen, da die Inflation sich besonders für Alleinverdiener über das Jahr hart ausgewirkt hat.

Ja, na klar. Es mussten viele ihr Ausgabeverhalten überdenken. Bei den kleinen Gehaltgruppen ist es besonders schwer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 09.10.2023 12:56
Ja, na klar. Es mussten viele ihr Ausgabeverhalten überdenken. Bei den kleinen Gehaltgruppen ist es besonders schwer.

Hmm, aber gleichzeitig haben viele ihre Einkommen überprüft und eben festgestellt, dass es hier Optimierungsmöglichkeiten gibt.

Wenn die AG ihre Aussagen, von wegen attraktiver ÖD ernst meinen, dann muss schlicht Geld her. Ansonsten heißt es von den Leistungswilligen bye-bye und der Rest passt spätestens dann seine Leistung dem Gehaltsniveau an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kaspar am 09.10.2023 17:25
Ich kann bestätigen, dass bei mir im ÖD viele Stellen gerade durch Kündigung frei geworden sind. Es ist zum einen auf den I
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 09.10.2023 19:41
Ich kann bestätigen, dass bei mir im ÖD viele Stellen gerade durch Kündigung frei geworden sind. Es ist zum einen auf den I
    Irsinn und den Unwillen etwas zu ändern und zum anderen auf das Gehaltsgefälle zu der Wirtschaft zu erklären. Es fehlen Anreize und den Willen gutes Personal zu halten und das erwarte ich von der Tarifrunde.

Ich bekomme inzwischen bei einigen Stellen mit, dass sie lieber qualitativ minderwertig als gar nicht besetzt werden. Auch eine Entwicklung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 09.10.2023 20:28
Ich kann bestätigen, dass bei mir im ÖD viele Stellen gerade durch Kündigung frei geworden sind. Es ist zum einen auf den I
    Irsinn und den Unwillen etwas zu ändern und zum anderen auf das Gehaltsgefälle zu der Wirtschaft zu erklären. Es fehlen Anreize und den Willen gutes Personal zu halten und das erwarte ich von der Tarifrunde.

Ich bekomme inzwischen bei einigen Stellen mit, dass sie lieber qualitativ minderwertig als gar nicht besetzt werden. Auch eine Entwicklung.

Genau das beobachten wir bei uns auch. Ich hätte auch mal nie gedacht, dass das im Arbeitsalltag und im ganzen Miteinander so spürbar wird. Bei uns wird mittlerweile hinter Bewerbern hinterhertelefoniert, die sich beispielsweise durch richtig krasse Aussagen im Bewerbungsgespräch disqualifiziert hatten. Besonders bei unseren Leitungsstellen ist richtig Land unter, weil der Gehaltsabstand so pups-gering ist, dass seit Jahren keiner den Job machen möchte für den zusätzlichen Stress.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 09.10.2023 20:49
Ich bekomme inzwischen bei einigen Stellen mit, dass sie lieber qualitativ minderwertig als gar nicht besetzt werden. Auch eine Entwicklung.

Ja das kann ich auch für uns bestätigen.
Sowohl fachlich als auch sprachlich werden mittlerweile nach mehreren Ausschreibungsrunden Personen angestellt, die es früher nicht einmal zum Bewerbungsgespräch geschafft hätten. Das ist Fakt.
Mittlerweile sind 2 von 5 IT-Stellen bei uns unbesetzt. Ob eine weitere Person die Probezeit übersteht, wissen wir noch nicht.
Weil es eine befr. Stelle ist, haben wir nicht den ganz großen Druck uns zu entscheiden.

Wir gehen auf dem Zahnfleisch und machen nur noch akute Arbeiten.
Entwicklungen und Testungen finden nicht mehr statt.

Ich habe mich noch nicht aktiv wegbeworben. Wenn ich aber gesundheitliche Auswirkungen spüre, muss ich diesen Weg gehen.
Schlafstörungen habe ich bereits. Spreche ich mit meinem Arzt, bietet er mir an, mich 14 Tage krank zu schreiben.

Sollte der Abschluss wieder keine Steigerung der Attraktivität des TV-L bedeuten, Ist klar wohin die Reise im Ö.D. geht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 09.10.2023 22:16
Zitat von: Modulator
...Ich habe mich noch nicht aktiv wegbeworben. Wenn ich aber gesundheitliche Auswirkungen spüre, muss ich diesen Weg gehen.
Schlafstörungen habe ich bereits. Spreche ich mit meinem Arzt, bietet er mir an, mich 14 Tage krank zu schreiben.

Sollte der Abschluss wieder keine Steigerung der Attraktivität des TV-L bedeuten, Ist klar wohin die Reise im Ö.D. geht.
Machen Sie halt die Probleme des AGs nicht zu Ihren eigenen. Hier ist doch immer das Motto von "mittlerer Art und Güte" zu lesen. Arbeiten Sie einfach dahin und gut ist. Ob Land unter ist oder die IT Systeme korrekt gewartet und/oder weiterentwickelt werden sollte nicht Ihr Problem sein. Machen Sie die Vorgesetzten per Mail auf die Mißstände aufmerksam und bieten Sie evtl. Lösungsoptionen an. Dann sind Sie völlig aus dem Schneider.

Lassen Sie sich nicht durch Fehlplanungen des AGs ruinieren. Man wird es Ihnen niemals danken...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 09.10.2023 22:19
Zitat von: Zinc
...Besonders bei unseren Leitungsstellen ist richtig Land unter, weil der Gehaltsabstand so pups-gering ist, dass seit Jahren keiner den Job machen möchte für den zusätzlichen Stress.
Kommt mir bekannt vor. Habe eine E10 Stelle als ITler und der Referent hat eine E11. Nein danke sag ich da nur.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 09.10.2023 23:34
Zitat von: Modulator
...Ich habe mich noch nicht aktiv wegbeworben. Wenn ich aber gesundheitliche Auswirkungen spüre, muss ich diesen Weg gehen.
Schlafstörungen habe ich bereits. Spreche ich mit meinem Arzt, bietet er mir an, mich 14 Tage krank zu schreiben.

Sollte der Abschluss wieder keine Steigerung der Attraktivität des TV-L bedeuten, Ist klar wohin die Reise im Ö.D. geht.
Machen Sie halt die Probleme des AGs nicht zu Ihren eigenen. Hier ist doch immer das Motto von "mittlerer Art und Güte" zu lesen. Arbeiten Sie einfach dahin und gut ist. Ob Land unter ist oder die IT Systeme korrekt gewartet und/oder weiterentwickelt werden sollte nicht Ihr Problem sein. Machen Sie die Vorgesetzten per Mail auf die Mißstände aufmerksam und bieten Sie evtl. Lösungsoptionen an. Dann sind Sie völlig aus dem Schneider.

Lassen Sie sich nicht durch Fehlplanungen des AGs ruinieren. Man wird es Ihnen niemals danken...

IT unterbesetzt/unterfinanziert ist leider eine ganz andere Hausnummer als gleiches in der Verwaltung. Wenn ein Antrag im Durchschnitt 4 Monate braucht, dann ist das auch nicht schön, jedoch für den einzelen Mitarbeiter auszuhalten, solange man nicht versucht alleine übermäßig gegen den Berg an offenen Anträgen anzuschwimmen. (Ohne mit dem Beispiel die Kollegen in der Verwaltung oder restlichen ÖD verunglimpften zu wollen)

In der IT kann es aber durchaus passieren, dass plötzlich ein System nicht funktioniert, welches hunderte Mitarbeiter brauchen und das Problem ganze Abteilungen lahmlegt. Dann steht plötzlich der Abteilungsleiter der betroffenen Abteilung im Büro wärend unablässig das Telefon klingelt und E-Mails reinpurzeln, dass es nicht funktioniert.

Die Problemlösung zieht einem dann vielleicht den wichtigen Tag für das nächste Projekt aus der Woche und belastet damit zusätzlich. Digitale Verwaltung kommt nicht von alleine.

Deswegen hoffen wir mal ganz fest, dass in der kommenden TV-L Tarifverhandlungen ein besonderes Augenmerk auf den MINT Bereich gelegt wird, damit für neue Kollegen endlich branchenübliche Gehälter verfügbar sind und die offenen Lücken dann durch Neueinstellungen geschlossen werden können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 10.10.2023 01:03
Während die IT zweifellos ihre Verwendung hat, sollten wir uns nicht in einer Täuschung verfangen - IT-Personal kann ohne nennenswerte Schwierigkeiten ausgelagert werden, da technisches Fachwissen auf dem Markt vorhanden ist.

Im Gegensatz dazu nimmt die Verwaltung einen herausragenden Platz in der Hierarchie der Organisation ein und hat unmittelbaren Einfluss auf die täglichen Abläufe und die Zufriedenheit der Bürger. Lange Wartezeiten bei Anträgen oder ineffiziente Verwaltungsprozesse sind nicht nur ärgerlich, sondern können schwerwiegende Konsequenzen haben und das Vertrauen in die Behörden erschüttern.

In den Tarifverhandlungen sollten wir daher jede Überschätzung der IT-Branche konsequent vermeiden. Stattdessen müssen Ressourcen und Aufmerksamkeit verstärkt auf die Verwaltung gerichtet werden, um sicherzustellen, dass qualifiziertes Personal angemessen entlohnt wird. Es ist höchste Zeit, die arrogante Haltung in der IT-Welt zu hinterfragen und sich auf die wahrhaft bedeutsamen Kerntätigkeiten der Verwaltung zu konzentrieren, während die IT und der Hausmeister klar als unterstützende Prozesse betrachtet werden müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Doso am 10.10.2023 04:58
Liebe Kollegen. Das ist hier nicht Verwaltung gegen IT in den Tarifverhandlungen. Das ist wir gegen die Arbeitgeber.

Die IT ist davon abgesehen Multiplikator, auch für die Verwaltung. In der Verwaltung läuft wohl heute nicht mehr so viel wenn man da wieder zurück zu Papier und Bleistift wechselt. Wenn man die IT auslagert wird das deutlich teurer und es geht Wissen verloren - ratet mal wo man die höheren Kosten dann wohl einsparen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 10.10.2023 06:21
Zitat von: Modulator
...Ich habe mich noch nicht aktiv wegbeworben. Wenn ich aber gesundheitliche Auswirkungen spüre, muss ich diesen Weg gehen.
Schlafstörungen habe ich bereits. Spreche ich mit meinem Arzt, bietet er mir an, mich 14 Tage krank zu schreiben.

Sollte der Abschluss wieder keine Steigerung der Attraktivität des TV-L bedeuten, Ist klar wohin die Reise im Ö.D. geht.
Machen Sie halt die Probleme des AGs nicht zu Ihren eigenen. Hier ist doch immer das Motto von "mittlerer Art und Güte" zu lesen. Arbeiten Sie einfach dahin und gut ist. Ob Land unter ist oder die IT Systeme korrekt gewartet und/oder weiterentwickelt werden sollte nicht Ihr Problem sein. Machen Sie die Vorgesetzten per Mail auf die Mißstände aufmerksam und bieten Sie evtl. Lösungsoptionen an. Dann sind Sie völlig aus dem Schneider.

Lassen Sie sich nicht durch Fehlplanungen des AGs ruinieren. Man wird es Ihnen niemals danken...

IT unterbesetzt/unterfinanziert ist leider eine ganz andere Hausnummer als gleiches in der Verwaltung. Wenn ein Antrag im Durchschnitt 4 Monate braucht, dann ist das auch nicht schön, jedoch für den einzelen Mitarbeiter auszuhalten, solange man nicht versucht alleine übermäßig gegen den Berg an offenen Anträgen anzuschwimmen. (Ohne mit dem Beispiel die Kollegen in der Verwaltung oder restlichen ÖD verunglimpften zu wollen)

In der IT kann es aber durchaus passieren, dass plötzlich ein System nicht funktioniert, welches hunderte Mitarbeiter brauchen und das Problem ganze Abteilungen lahmlegt. Dann steht plötzlich der Abteilungsleiter der betroffenen Abteilung im Büro wärend unablässig das Telefon klingelt und E-Mails reinpurzeln, dass es nicht funktioniert.

Die Problemlösung zieht einem dann vielleicht den wichtigen Tag für das nächste Projekt aus der Woche und belastet damit zusätzlich. Digitale Verwaltung kommt nicht von alleine.

Und wo genau ist da jetzt dein Problem? Ich arbeite in einem großen IT-Projekt und übernehme, je nach Projektphase, auch den Support. Wenn eine Software plötzlich nicht funktioniert, dann ist das erstmal das Problem meines Vorgesetzten. Der entscheidet, wie wir damit umgehen. Da wir kaum selbst programmierte Software im Einsatz haben, sondern bei Rechnzentren gehostete Software, analysieren wir erstmal das Problem und geben das an das Rechenzentrum weiter. Parallel dazu informieren wir unsere User, dass eine Störung vorliegt und Software Xy aktuell nicht funktioniert.

Dass ihr dann in Anfragen ertrinkt liegt doch an eurer mangelhaften Kommunikationsstrategie. Eine Mail an alle betroffenen User rausschicken per Sammelverteiler und jede Mail, die zu dem Thema reinkommt mit einer Standardmail beantworten. Das schafft sogar der Azubi. Den Abteilungsleiter schicke ich zu meinem Vorgesetzten und nach fünf Minuten ist der wieder weg. Wo genau ist da jetzt das Problem?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 10.10.2023 07:06
Mein ehrlicher Tipp: Lasst den TV-L möglichst hinter euch. Habt keine Angst vor Veränderungen!

Die AG bleiben geizig, vor allem in den höheren Entgeltgruppen. Es gibt allerbeste Chancen -auch im ÖD- wie beim viel besseren TV-V. Viele suchen verzweifelt brauchbare Leute. Lasst euch nicht länger abspeisen mit solchem unterirdischen Gehaltsniveau des TV-L! Ich rate zu einem Wechsel, außer man hat nur noch wenige Jahre zur Rente oder sieht andere Vorteile der Beschäftigung. Kann es geben, bitte aber auch hier genauer und mit Offenheit prüfen. Die Gewerkschaften und AG haben gerade die höheren Entgeltgruppen nicht im Blick.

Bei uns kündigen selbst Führungsebenen weil sie die Schnauze voll haben mit dem witzigen Gehalt einer EG 12/13 zu leben. Gerade Ingenieure rennen regelrecht weg, viele Projekte liegen flach und Fremdvergaben der IT scheitern, weil die Fremdfirmen es fachlich nicht auf die Reihe bekommen. Die AG wollen es nicht anders.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 07:24
Während die IT zweifellos ihre Verwendung hat, sollten wir uns nicht in einer Täuschung verfangen - IT-Personal kann ohne nennenswerte Schwierigkeiten ausgelagert werden, da technisches Fachwissen auf dem Markt vorhanden ist.

Im Gegensatz dazu nimmt die Verwaltung einen herausragenden Platz in der Hierarchie der Organisation ein und hat unmittelbaren Einfluss auf die täglichen Abläufe und die Zufriedenheit der Bürger. Lange Wartezeiten bei Anträgen oder ineffiziente Verwaltungsprozesse sind nicht nur ärgerlich, sondern können schwerwiegende Konsequenzen haben und das Vertrauen in die Behörden erschüttern.

In den Tarifverhandlungen sollten wir daher jede Überschätzung der IT-Branche konsequent vermeiden. Stattdessen müssen Ressourcen und Aufmerksamkeit verstärkt auf die Verwaltung gerichtet werden, um sicherzustellen, dass qualifiziertes Personal angemessen entlohnt wird. Es ist höchste Zeit, die arrogante Haltung in der IT-Welt zu hinterfragen und sich auf die wahrhaft bedeutsamen Kerntätigkeiten der Verwaltung zu konzentrieren, während die IT und der Hausmeister klar als unterstützende Prozesse betrachtet werden müssen.

Zwei Anmerkungen dazu:

Selbstverständlich kann IT an Externe ausgelagert werden oder Mitarbeiter im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung im öD tätig werden ... was das kostet (Einsatz unser aller Steuergelder), steht auf einem anderen Blatt.

Gerade im Bereich Digitalisierung von Verwaltungsprozessen würde ich mich mittelfristig als Verwaltungs-Fachkraft nicht mehr sooo sicher fühlen - vieles wird sich per KI exzellent abbilden lassen.

Grundsätzlich sollten wir uns als "alle in einem Boot" betrachten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 10.10.2023 07:53
Während die IT zweifellos ihre Verwendung hat, sollten wir uns nicht in einer Täuschung verfangen - IT-Personal kann ohne nennenswerte Schwierigkeiten ausgelagert werden, da technisches Fachwissen auf dem Markt vorhanden ist.

Im Gegensatz dazu nimmt die Verwaltung einen herausragenden Platz in der Hierarchie der Organisation ein und hat unmittelbaren Einfluss auf die täglichen Abläufe und die Zufriedenheit der Bürger. Lange Wartezeiten bei Anträgen oder ineffiziente Verwaltungsprozesse sind nicht nur ärgerlich, sondern können schwerwiegende Konsequenzen haben und das Vertrauen in die Behörden erschüttern.

In den Tarifverhandlungen sollten wir daher jede Überschätzung der IT-Branche konsequent vermeiden. Stattdessen müssen Ressourcen und Aufmerksamkeit verstärkt auf die Verwaltung gerichtet werden, um sicherzustellen, dass qualifiziertes Personal angemessen entlohnt wird. Es ist höchste Zeit, die arrogante Haltung in der IT-Welt zu hinterfragen und sich auf die wahrhaft bedeutsamen Kerntätigkeiten der Verwaltung zu konzentrieren, während die IT und der Hausmeister klar als unterstützende Prozesse betrachtet werden müssen.

Endlich! Endlich einer, der meiner Meinung ist!

Immer redet man nur von der Digitalisierung von Prozessen! Von Cloudlösungen und sonstigen IT-Themen. Aber von den enorm unter Druck stehenden und fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeitern spricht niemand! Die stehen an der Front, nicht die IT, die hinter verschlossenen Türen vor sich hinwerkelt und keiner weiß, was genau da passiert.

Unterstützung der Verwaltung hieß es früher! Und nichts anders ist die IT! Der Vergleich mit dem Hausmeister ist absolut treffend! Im Zweifelsfall sollte man die Digitalisierung sowieso outsourcen. Klar umschriebene Aufgaben vergeben an Firmen, die genau im Zeitplan liefern und fertig. Sehe da wenig Risiko. bei Problemen gibt es eine Hotline und Ticketsystem. Die aufgeblasenen IT-Abteilungen kann man da gut reduzieren und das eingesparte Geld hervorragend für die externen Vergaben nehmen. Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 10.10.2023 08:00
Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.

Dir sind die Tagessätze von ITlern wohl nicht bekannt oder? :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 10.10.2023 08:03
Es genügt ein Blick in die Realität. Verwaltungsjobs werden in den nächsten 10 Jahren drastischen Veränderungen unterliegen. Man kann das akzeptieren oder muss mit den Konsequenzen leben. Ticketsysteme und Outsourcing mag bei normalen Verwaltungen funktionieren. Bei Hochschulen zum Beispiel mit oft auch technischen Studiengängen braucht es intern Leistungsfähigkeit im Bereich MINT, für die vielen teils komplexen Aufgabenstellungen. Für das Geld des TV-L wollen sich das aber in zum Beispiel einer EG 11 oder 12 nur noch wenige antun....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 08:06

Endlich! Endlich einer, der meiner Meinung ist!

Immer redet man nur von der Digitalisierung von Prozessen! Von Cloudlösungen und sonstigen IT-Themen. Aber von den enorm unter Druck stehenden und fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeitern spricht niemand! Die stehen an der Front, nicht die IT, die hinter verschlossenen Türen vor sich hinwerkelt und keiner weiß, was genau da passiert.

Unterstützung der Verwaltung hieß es früher! Und nichts anders ist die IT! Der Vergleich mit dem Hausmeister ist absolut treffend! Im Zweifelsfall sollte man die Digitalisierung sowieso outsourcen. Klar umschriebene Aufgaben vergeben an Firmen, die genau im Zeitplan liefern und fertig. Sehe da wenig Risiko. bei Problemen gibt es eine Hotline und Ticketsystem. Die aufgeblasenen IT-Abteilungen kann man da gut reduzieren und das eingesparte Geld hervorragend für die externen Vergaben nehmen. Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.

Es tut mir wirklich leid, wenn ich hier etwas widersprechen muss:

Digitalisierung bedeutet NICHT, dass man künftig ständig zum Scanner rennt, um Dokumente in eAkten und eLaufmappen verwenden zu können. Digitalisierung bedeutet, den "enorm unter Druck stehenden und fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeiter" vollständig obsolet zu machen. (Betrifft übrigens auch viele Jobs innerhalb der IT selbst, wie z.B Systemadministration).

Aber freilich kann man Korrespondenz auch mit der Schreibmaschine oder handschriftlich verfassen, wenn man IT so doof findet ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 10.10.2023 08:36

Endlich! Endlich einer, der meiner Meinung ist!

Immer redet man nur von der Digitalisierung von Prozessen! Von Cloudlösungen und sonstigen IT-Themen. Aber von den enorm unter Druck stehenden und fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeitern spricht niemand! Die stehen an der Front, nicht die IT, die hinter verschlossenen Türen vor sich hinwerkelt und keiner weiß, was genau da passiert.

Unterstützung der Verwaltung hieß es früher! Und nichts anders ist die IT! Der Vergleich mit dem Hausmeister ist absolut treffend! Im Zweifelsfall sollte man die Digitalisierung sowieso outsourcen. Klar umschriebene Aufgaben vergeben an Firmen, die genau im Zeitplan liefern und fertig. Sehe da wenig Risiko. bei Problemen gibt es eine Hotline und Ticketsystem. Die aufgeblasenen IT-Abteilungen kann man da gut reduzieren und das eingesparte Geld hervorragend für die externen Vergaben nehmen. Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.

Es tut mir wirklich leid, wenn ich hier etwas widersprechen muss:

Digitalisierung bedeutet NICHT, dass man künftig ständig zum Scanner rennt, um Dokumente in eAkten und eLaufmappen verwenden zu können. Digitalisierung bedeutet, den "enorm unter Druck stehenden und fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeiter" vollständig obsolet zu machen. (Betrifft übrigens auch viele Jobs innerhalb der IT selbst, wie z.B Systemadministration).

Aber freilich kann man Korrespondenz auch mit der Schreibmaschine oder handschriftlich verfassen, wenn man IT so doof findet ;-)

Genau so - ich bin selbst eher der Verwaltung zugeordnet (wenn auch eine Mischung aus IT und Verwaltung (AWS)) .. und sehe wie DRINGEND NOTWENDIG es ist, eine aufgeblasene und langsame Verwaltung endlich zu reformieren und zu entschlacken - mittels digitaler Prozesse.

Sehr witzig finde ich es aber vor allem, wenn man meint, ohne IT auszukommen. In den kleinen Verwaltungen - kein Problem. Da ist es sicher sogar günstiger. Aber ab einer gewissen Größe kann man die IT nicht mehr outsourcen - einfach weil es zu kostenintensiv ist. Da ist eine eigene IT deutlich günstiger!

Und wer meint, eine externe IT und Dienstleister funktionieren so super - hat halt auch keinen blassen Schimmer. Wir arbeiten aufgrund diverser Projekte auch mit namenhaften und großen Systemhäusern zusammen - und GOTT ist das ein shitfest. Was da alles nicht gemacht wird oder nicht ordentlich. Wie viele Termine und Fristen da verstreichen. Wie mies der Support da läuft.

Die IT gehört ab einer gewissen Größe halt dazu - bei bestimmten "Organisationen" wie Universitäten bspw. sogar zwingend. Und hier finden wir immer schwerer fachlich gutes Personal, welches auch arbeiten will. Bei uns dünnt es immer mehr aus - bei der Verwaltung haben die das Problem nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 10.10.2023 09:04
Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.

Dir sind die Tagessätze von ITlern wohl nicht bekannt oder? :D

Selbstverständlich sind die mir bekannt. Aber ganz ehrlich: Einen Workflow zu bauen kostet doch nicht die Welt! Klare Angaben über Prozessablauf, Beteiligte und Wenn/Dann-Bedingungen und der IT-Spezialist kann das in wenigen Stunden vollenden. OK, Test dazu und fertig, Übergabe an Kunden, Einsatz und TicketSystem, falls mal was klemmt. Ist kein Hexenwerk, wird oft nur aufgebauscht!

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 10.10.2023 09:07
Es genügt ein Blick in die Realität. Verwaltungsjobs werden in den nächsten 10 Jahren drastischen Veränderungen unterliegen. Man kann das akzeptieren oder muss mit den Konsequenzen leben. Ticketsysteme und Outsourcing mag bei normalen Verwaltungen funktionieren. Bei Hochschulen zum Beispiel mit oft auch technischen Studiengängen braucht es intern Leistungsfähigkeit im Bereich MINT, für die vielen teils komplexen Aufgabenstellungen. Für das Geld des TV-L wollen sich das aber in zum Beispiel einer EG 11 oder 12 nur noch wenige antun....

Genau! Hochschulen! Guter Punkt! An solchen Verwaltungen brauche ich noch weniger IT! Es wird ja teilweise gelehrt. Da können Professoren im Rahmen von Studienarbeiten durchaus Workflows, Apps, Software und Datenbanken erstellen (lassen).

Wenn das fertig ist, kann das an die (Rumpf-)IT übergeben werden, Hotline/Ticketsystem, fertig! Änderungen oder Fehler können dann von den vorhandenen oder extern eingekauften IT-Spezialisten schnell und kompetent erledigt werden.

Komplexität liegt oft nur in den Augen des Betrachters :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 10.10.2023 09:11
Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.

Dir sind die Tagessätze von ITlern wohl nicht bekannt oder? :D

Selbstverständlich sind die mir bekannt. Aber ganz ehrlich: Einen Workflow zu bauen kostet doch nicht die Welt! Klare Angaben über Prozessablauf, Beteiligte und Wenn/Dann-Bedingungen und der IT-Spezialist kann das in wenigen Stunden vollenden. OK, Test dazu und fertig, Übergabe an Kunden, Einsatz und TicketSystem, falls mal was klemmt. Ist kein Hexenwerk, wird oft nur aufgebauscht!

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Wenn dies bekannt ist - wieso erzählt man genau dann so einen Schmarn. Ein Workflow kostet je nach System und Umfang Unsummen bei einem externen Diestleister - je nachdem wie integriert das System ist und der Größe der Organisationseinheit reden wir da von 6-stelligen Beträgen. Über die Zeit die das bei einem Dienstleister in Anspruch nimmt reden wir gar nicht erst.

Und ja - es gibt sicher auch gute Systemhäuser (die dann noch mehr Geld kosten) und vielleicht auch kleinere IT-Dienstleister, welche Anfragen "schnell" bearbeiten und guten Support gewährleisten (wobei diese sich auch nur kleinere Verwaltungen zutrauen dürften). Aber das ist eher die Ausnahme.

Ich kenne beide Welten. IT und Verwaltung und bin eher das Bindeglied und hab Verständnis für beide Seiten. Aber unbeweglich/starr/langsam und aufgeblasen ist für mich immer nur die Verwaltung, die auch immer nur die Sicht auf ihren EINEN Prozess haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 10.10.2023 09:17
Es genügt ein Blick in die Realität. Verwaltungsjobs werden in den nächsten 10 Jahren drastischen Veränderungen unterliegen. Man kann das akzeptieren oder muss mit den Konsequenzen leben. Ticketsysteme und Outsourcing mag bei normalen Verwaltungen funktionieren. Bei Hochschulen zum Beispiel mit oft auch technischen Studiengängen braucht es intern Leistungsfähigkeit im Bereich MINT, für die vielen teils komplexen Aufgabenstellungen. Für das Geld des TV-L wollen sich das aber in zum Beispiel einer EG 11 oder 12 nur noch wenige antun....

Genau! Hochschulen! Guter Punkt! An solchen Verwaltungen brauche ich noch weniger IT! Es wird ja teilweise gelehrt. Da können Professoren im Rahmen von Studienarbeiten durchaus Workflows, Apps, Software und Datenbanken erstellen (lassen).

Wenn das fertig ist, kann das an die (Rumpf-)IT übergeben werden, Hotline/Ticketsystem, fertig! Änderungen oder Fehler können dann von den vorhandenen oder extern eingekauften IT-Spezialisten schnell und kompetent erledigt werden.

Komplexität liegt oft nur in den Augen des Betrachters :D

Leider merkt man wie wenig Ahnung du hast - SPEZIELL Hochschulen benötigen eine eigene IT. Jede Hochschule hat ein eigenes Rechenzentrum (das kann man nicht an Amazon ausgliedern) welches an das DFN angeschlossen ist. Man benötigt viele Drittsysteme für alle möglichen angebundenen Strukturen usw usf.

Und eerzähle mal EINEM(!) Prof. er soll seine Studierenden und Mitarbeitenden eine Aufgabe für Verwaltungslösungen geben statt seinen eigenen Forschungszweig weiter zu bearbeiten, bzw. einen eigenen zu etablieren - die lachen dich aus. Also entschuldige - aber von universitären Strukturen und Prozessen sollte man Ahnung haben, bevor man sowas raus plautzt.

"Die Komplexität liegt im Auge des Betrachters" - scheinbar benötigt hier jemand DRINGEND eine Sehhilfe
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 10.10.2023 09:34
Leider merkt man wie wenig Ahnung du hast - SPEZIELL Hochschulen benötigen eine eigene IT. Jede Hochschule hat ein eigenes Rechenzentrum (das kann man nicht an Amazon ausgliedern) welches an das DFN angeschlossen ist. Man benötigt viele Drittsysteme für alle möglichen angebundenen Strukturen usw usf.

Und eerzähle mal EINEM(!) Prof. er soll seine Studierenden und Mitarbeitenden eine Aufgabe für Verwaltungslösungen geben statt seinen eigenen Forschungszweig weiter zu bearbeiten, bzw. einen eigenen zu etablieren - die lachen dich aus. Also entschuldige - aber von universitären Strukturen und Prozessen sollte man Ahnung haben, bevor man sowas raus plautzt.

"Die Komplexität liegt im Auge des Betrachters" - scheinbar benötigt hier jemand DRINGEND eine Sehhilfe

Also gut, ich gehe mal darauf ein:

Anbindung an den DFN: Hervorragender Punkt! die bieten neben Internetzugang auch diverse Dienste wie Telefonanlagen, Maildienste, Collaborationstools und noch vieles an. Perfekt, um die hauseigene IT weiter schrumpfen zu können!

Drittsysteme anbinden? Wieder so was aufgebauschtes! Shibboleth-Anbindung rein, fertig. Ist standardisiert und kostet Minuten! Und diese Drittsysteme sind oft nur "Schatten-IT" von Fakultäten, die lieber selber was machen, anstatt standardisierte, getestete und kostengünstige Lösungen des zentralen Rechenzentrums nutzen wollen. Alles unter dem Mantel "Freiheit der Lehre". Gehört sich auch langsam mal eingegrenzt dieser Wildwuchs!

Und Profs sind oft froh über Themen, die sie als Studienarbeiten vergeben können! wenn man dann noch die eigene Hochschule unterstützen kann: Win-Win-Situation! wie kommst du auf die Idee, dass ein Prof mich auslachen würde, wenn ich mit sowas kommen würde? Sowas wie Reibungen zwischen Verwaltungen und Lehre sind doch auch nur Geschichten aus dem Märchenreich! Profs sind immer heilfroh, die Verwaltungen zu haben, die ihnen die öden Jobs abnehmen und für sie da sind!

Und meine Sehkraft: tatsächlich musste ich mir vor ein paar Monaten eine Bildschirmarbeitsplatzbrille besorgen. Man wird halt alt.

Alt und manchmal etwas komisch. Man merkts ja an den Postings hier ;)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 10.10.2023 09:39
Während die IT zweifellos ihre Verwendung hat, sollten wir uns nicht in einer Täuschung verfangen - IT-Personal kann ohne nennenswerte Schwierigkeiten ausgelagert werden, da technisches Fachwissen auf dem Markt vorhanden ist.

Im Gegensatz dazu nimmt die Verwaltung einen herausragenden Platz in der Hierarchie der Organisation ein und hat unmittelbaren Einfluss auf die täglichen Abläufe und die Zufriedenheit der Bürger. Lange Wartezeiten bei Anträgen oder ineffiziente Verwaltungsprozesse sind nicht nur ärgerlich, sondern können schwerwiegende Konsequenzen haben und das Vertrauen in die Behörden erschüttern.

In den Tarifverhandlungen sollten wir daher jede Überschätzung der IT-Branche konsequent vermeiden. Stattdessen müssen Ressourcen und Aufmerksamkeit verstärkt auf die Verwaltung gerichtet werden, um sicherzustellen, dass qualifiziertes Personal angemessen entlohnt wird. Es ist höchste Zeit, die arrogante Haltung in der IT-Welt zu hinterfragen und sich auf die wahrhaft bedeutsamen Kerntätigkeiten der Verwaltung zu konzentrieren, während die IT und der Hausmeister klar als unterstützende Prozesse betrachtet werden müssen.

Endlich! Endlich einer, der meiner Meinung ist!

Immer redet man nur von der Digitalisierung von Prozessen! Von Cloudlösungen und sonstigen IT-Themen. Aber von den enorm unter Druck stehenden und fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeitern spricht niemand! Die stehen an der Front, nicht die IT, die hinter verschlossenen Türen vor sich hinwerkelt und keiner weiß, was genau da passiert.

Unterstützung der Verwaltung hieß es früher! Und nichts anders ist die IT! Der Vergleich mit dem Hausmeister ist absolut treffend! Im Zweifelsfall sollte man die Digitalisierung sowieso outsourcen. Klar umschriebene Aufgaben vergeben an Firmen, die genau im Zeitplan liefern und fertig. Sehe da wenig Risiko. bei Problemen gibt es eine Hotline und Ticketsystem. Die aufgeblasenen IT-Abteilungen kann man da gut reduzieren und das eingesparte Geld hervorragend für die externen Vergaben nehmen. Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.

Große Reden schwingen, aber keine Ahnung haben, scheint heutzutage ein verbreitetes Phänomen zu sein. Klar, externe Dienstleister können angeheutert werden, und es mag verlockend erscheinen, hier und da ein paar Stellen einzusparen. Doch ganz ehrlich, selbst wenn wir sieben oder acht Stellen streichen, reicht das bei weitem nicht aus. Schließlich benötigen wir oft für jede spezielle Aufgabe einen eigenen Dienstleister, der natürlich nicht umsonst arbeitet. Von meiner Seite aus betreue ich über 200 Kollegen am Standort, und wenn du erwägst, dies auszulagern, kommen schnell weit mehr Kosten zusammen als mein Jahresgehalt in der EG9. Die IT-Unterstützung wird oft von ausländischen "Spezialisten" in Callcentern verwaltet, was dem normalen Mitarbeiter dann auch wiederrum stört. Dazu kommen weitere Ausgaben wie die Bereitstellung der Arbeitsplätze, das Verwalten des Patchmanagements, die Inbetriebnahme und Verwaltung der Server, sowie der persönliche Kontakt mit den Mitarbeitern, um ihnen bei einfachen technischen Aufgaben zu helfen. Bei einer Belegschaft von mehreren hundert Mitarbeitern addieren sich diese Kosten rasch auf einen sechsstelligen Betrag pro Jahr. Ich frage mich, wie du das finanzieren willst, wenn wir eine Position im Wert von rund 50.000 Euro streichen. Aber zum Glück befindest du dich nicht in einer leitenden Position, denn das würde definitiv zu großen Problemen führen.

Die Wahrheit ist, dass es oft kostengünstiger ist, eigenen IT-Experten einzustellen und sie darauf vorzubereiten, die vielfältigen Herausforderungen anzugehen. Die Bezahlung der IT-Spezialisten im öffentlichen Dienst ist in der Tat ein heikles Thema, wie man an den zahlreichen unbesetzten Stellen im MINT-Bereich sieht. Und wenn jemand denkt, dass Verwaltungsfachangestellte allein für die Zufriedenheit der Bürger verantwortlich sind, lebt er wohl in einer anderen Zeit. Viele Menschen bevorzugen mittlerweile den Online-Kontakt und erledigen Anträge und Formulare digital (sofern möglich). In dieser modernen Welt sind IT-Profis gefragter denn je, vor allem, wenn es um Automatisierung und KI geht, welche in Zukunft auch im öD anklang finden wird und muss.

Was die "fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeiter" betrifft, so ist es tatsächlich manchmal frustrierend, dass einige Kollegen im öffentlichen Dienst wenig Verständnis für die Technik und ihre Funktionsweise haben. Oft müssen IT-Experten aushelfen und einfache PC-Probleme lösen, die man mit ein paar Minuten Recherche leicht selbst beheben könnte. Das ist sicherlich keine Kritik an den Verwaltungsfachangestellten, sondern ein Anstoss für mehr technische Kompetenz im öffentlichen Dienst. Aber von deiner Darstellung als "fachlich hervorragend ausgebildet" weit entfernt. Zu dem fachlichen gehört es nunmal auch sachgerecht mit der Technik umzugehen und das fehlt einigen Kollegen, was auch nicht weiter schlimm ist, da wir ITler unterstützen wo wir können, wenn uns das freundlich zugetragen wird.

Abschließend sei gesagt, dass es nicht produktiv ist, gegen die Kollegen zu wettern, die letztendlich diejenigen sind, die bei technischen Schwierigkeiten im Alltag um Hilfe bitten. Vielleicht sollten wir uns lieber an den Arbeitgeber wenden, um für unsere harte Arbeit angemessen entlohnt zu werden. Es ist offensichtlich, dass selbst einige unserer Kollegen, die von unserer Expertise profitieren, neidisch auf fair bezahlte Arbeit sind. Die Zukunft wird unaufhaltsam automatisiert, und das wird zweifellos Auswirkungen auf die Belegschaft im öffentlichen Dienst haben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 09:47

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 10.10.2023 09:54
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVLfan am 10.10.2023 09:58
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Moin.

Sehr guter Beitrag. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Danke.

Schönen Tag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 10.10.2023 09:59
Sehe ich auch so!
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Beitrag von: Wombeljones am 10.10.2023 10:01

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Mein lieber NelsonMuntz,

und was passiert, wenn der Prozess sich ändert? Wer versteht dann noch die Materie dahinter? Die Verordnungen? Wer hat Erfahrung in der Verwaltung dieses Prozesses?

Dann haben wir einen phantastischen digitalisierten Prozess, der hervorragend dokumentiert ist, der vorhandene IT'ler optimiert ihn immer mehr und zack: Haben wir niemanden mehr, der ihn versteht.

Somit siehst du doch ein, dass hier die Verwaltung überhaupt nicht abgebaut werden darf! Da würde Wissen verloren gehen.

Nein, das ist eine Sackgasse, was viele Dienststellenleiter auch sehen, weshalb sich hier auch massiv dagegen gewehrt wird! Man darf die Digitalisierung nicht alles vernichten lassen, wofür Jahrzehnte(!) an Wissen, an Strukturen aufgebaut worden ist!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 10:03
Sehe ich auch so!

Wie ich vorhin schon schrub:

Grundsätzlich sollten wir uns als "alle in einem Boot" betrachten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 10.10.2023 10:04
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Schaut man sich die letzten Seiten an, fällt auf, dass niemandem wirklich etwas gegönnt wird, sei es den Stadtstaaten in Bezug auf Zulagen oder dem MINT-Bereich. Dies ist eine traurige Facette unserer heutigen Gesellschaft. Statt uns gegenseitig Konkurrenz zu machen, sollten wir uns gemeinsam für gerechte Entlohnung einsetzen. Es ist jedoch unbestreitbar, dass in einigen Fachbereichen und Entgeldgruppen Nachholbedarf besteht. Um Fachkräfte im MINT-Bereich zu gewinnen, müssen wir auch das bieten, was andere Arbeitgeber tun. Andernfalls laufen wir Gefahr, den Anschluss zu verlieren und keine qualifizierten Fachkräfte mehr zu finden.

Die Tarifverhandlungen sollten für alle spürbare Entlastungen und Verbesserungen bringen, nicht nur für eine bestimmte Gruppe. Es ist jedoch festzustellen, dass in anderen Tarifverträgen dort nachgebessert wird, wo es notwendig ist, wie beispielsweise IT-Zulagen. Ich gönne jedem gerne eine 100%ige Gehaltserhöhung, aber ich bin mir bewusst, dass dies unwahrscheinlich ist. Verdi und die Arbeitgebergemeinschaften werden zuerst die offensichtlichen Probleme angehen. Danach werden wir sehen, wer welche Verbesserungen erhält. Sich jedoch gegenseitig aufzuhetzen, indem man sagt "Die IT will mehr Geld" oder Ähnliches, hilft niemandem, der es wirklich benötigt, sondern kommt letztendlich nur dem Arbeitgeber zugute.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 10.10.2023 10:06
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Das ist mMn absoluter Unsinn. Es geht nicht MINT gegen alle, vielmehr - so meine aktuelle Erfahrung - ist es so, dass die MINT-Stellen gerade in den Verwaltungen massiv unterbesetzt sind. Das führt dazu, dass Verwaltungskräfte diese Lücken füllen sollen (ich kenn einen Bauzeichner, der eine IT-Stelle besetzt oder statt einem Bauing. wurde eine Verwaltungskraft eingestellt, die die homepage aufhübscht, weil planen kann sie ja nicht). Fakt ist, eine massive Erhöhung muss kommen - für alle. Fakt ist aber auch, insbesondere Verdi vergisst die EG10+ gerne. Eben auch mit dem Argument, die verdienen ja schon reichlich.

Wenn du jetzt sagst, die MINT-Leuts sind arrogant, dann entgegne ich dir: In Bezug auf die aktuelle Arbeitsmarktlage, können sie es sich auch leisten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Talinos am 10.10.2023 10:08

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Leider ist dies so nicht ganz richtig. Die Zeitersparnis kommt von einer möglichst Medienbruch freien Übergabe . Hier kann viel Zeit durch das Einsparen der manuellen Erfassung erreicht werden. Für Entscheidungen und Rückfragen wird weiterhin gleich viel Verwaltungskompetenz benötigt. Um hier Ressourcen einzusparen, müsste man tatsächlich auf KI-Lösungen greifen. Das sehe ich im ÖD aber im Moment noch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 10:13

Nein, das ist eine Sackgasse, was viele Dienststellenleiter auch sehen, weshalb sich hier auch massiv dagegen gewehrt wird! Man darf die Digitalisierung nicht alles vernichten lassen, wofür Jahrzehnte(!) an Wissen, an Strukturen aufgebaut worden ist!

Lieber Wombel, auch wenn es etwas weiter in die Zukunft geblickt ist: Auch sich verändernde Gesetzeslagen und Verordnungen können hochautomatisiert in solche Verfahren einfließen. Ich arbeite selbst als ITler an meiner eigenen Obsoleszenz. Sie würden sich wundern, wie "überflüssig" jahrelang und immer wieder aufs Neue von Generation zu Generation vermittelte Kompetenz am Ende wird, wenn man diese erstmal intelligent digital abgebildet hat.

Ist wie mit den Kutschen im Jahr 1900: Am Alten festzuhalten bringt nix, auch wenn es über Jahrhunderte so gut lief.

(Das betrifft übrigens nicht exklusiv den öD).

Das ist mein Schlußwort zum Thema.

Hoffen wir (für uns alle!) auf einenen guten Tarifabschluss!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 10.10.2023 10:15

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Leider ist dies so nicht ganz richtig. Die Zeitersparnis kommt von einer möglichst Medienbruch freien Übergabe . Hier kann viel Zeit durch das Einsparen der manuellen Erfassung erreicht werden. Für Entscheidungen und Rückfragen wird weiterhin gleich viel Verwaltungskompetenz benötigt. Um hier Ressourcen einzusparen, müsste man tatsächlich auf KI-Lösungen greifen. Das sehe ich im ÖD aber im Moment noch nicht.

Auch Entscheidungen können bei Massengeschäften automatisiert werden. Insbesondere Prüfaufgaben bei Abgleichen mit Datenbanken benötigen keine Menschen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 10.10.2023 10:37
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Das ist mMn absoluter Unsinn. Es geht nicht MINT gegen alle, vielmehr - so meine aktuelle Erfahrung - ist es so, dass die MINT-Stellen gerade in den Verwaltungen massiv unterbesetzt sind. Das führt dazu, dass Verwaltungskräfte diese Lücken füllen sollen (ich kenn einen Bauzeichner, der eine IT-Stelle besetzt oder statt einem Bauing. wurde eine Verwaltungskraft eingestellt, die die homepage aufhübscht, weil planen kann sie ja nicht). Fakt ist, eine massive Erhöhung muss kommen - für alle. Fakt ist aber auch, insbesondere Verdi vergisst die EG10+ gerne. Eben auch mit dem Argument, die verdienen ja schon reichlich.

Wenn du jetzt sagst, die MINT-Leute sind arrogant, dann entgegne ich dir: In Bezug auf die aktuelle Arbeitsmarktlage, können sie es sich auch leisten.
Dann leiste dir deine Arroganz doch da, wo sie angemessen bezahlt wird.
Es ist eh hoffnungslos. Ihr bleibt bei eurer Meinung und gut ist. Einen guten Eindruck hinterlässt das jedenfalls nicht. Oder wir nicht MINTLer verstehen euch wegen extrem unterlegener Intelligenz nur einfach nicht.  Nur so am Rande.  Ich würde auch von so einigen Vorschlägen hier profitieren. Auch als nicht MINTLer. Finde es aber zu diesen Zeiten einfach unangemessen solche Dinge zu fordern.  Angeblich macht ihr euch extreme Sorgen um den ÖD, dabei geh es euch doch eigentlich nur um euren eigenen Geldbeutel. Punkt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 10.10.2023 10:38

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Mein lieber NelsonMuntz,

und was passiert, wenn der Prozess sich ändert? Wer versteht dann noch die Materie dahinter? Die Verordnungen? Wer hat Erfahrung in der Verwaltung dieses Prozesses?

Dann haben wir einen phantastischen digitalisierten Prozess, der hervorragend dokumentiert ist, der vorhandene IT'ler optimiert ihn immer mehr und zack: Haben wir niemanden mehr, der ihn versteht.

Somit siehst du doch ein, dass hier die Verwaltung überhaupt nicht abgebaut werden darf! Da würde Wissen verloren gehen.

Nein, das ist eine Sackgasse, was viele Dienststellenleiter auch sehen, weshalb sich hier auch massiv dagegen gewehrt wird! Man darf die Digitalisierung nicht alles vernichten lassen, wofür Jahrzehnte(!) an Wissen, an Strukturen aufgebaut worden ist!

Ich fall gleich lachend vom Stuhl. Die pöse Digitalisierung darf also nicht sein, weil sie jahrezehnte alte Strukturen und Prozesse endlich optimiert. Das ist ja mal die beste Begründung, die ich jemals gehört habe.

Ich gebe dir mal ein Beispiel, bei dem wir einen analogen Prozess digitalisiert haben und was uns das gebracht hat. In unserem Haus erfolgt die Gehaltszahlung für rund 30.000 Mitarbeiter. Bis vor wenigen wurden die Gehaltsmitteilungen bzw. Stammblätter von jedem Mitarbeiter von jeweils zwei unterschiedlichen Teams kontrolliert auf Veränderungen zum Vormonat und ob eventuelle Änderungen ordnungsgemäß erfasst wurden. Anschließend wurden die Blätter jeweils von beiden Teams in Ordnern abgelegt. Das war eine 200 %-Kontrolle, die sich über die Jahre eingebürgert hat. Allein die Ablage dieser Blätter hat 2,5 Vollzeitäquivalente beschäftigt. Von der Kontrolle reden wir gar nicht erst.

Heute bekommen wir diese Gehaltsmitteilungen nur noch in digitaler Form. Alle Gehaltsmitteilungen laufen durch ein Programm und werden anhand von ca. 100 definierten Regeln automatisiert mit dem Vormonat abgeglichen. Diese werden dem Entgeltabrechner grafisch aufbereitet angezeigt und er kann die meisten Änderungen innerhalb von Sekunden überprüfen und freigeben.

Wer die Zukunft gestalten möchte, der muss alte Zöpfe abschneiden und nicht krampfhaft an Altem festhalten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 10.10.2023 10:39
In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Darum geht es doch gar nicht. Wenn man zum Beispiel Richtung Stadtstaatenzulage blickt dann ist es durchaus möglich für eine bestimmte Gruppe der Tarifbeschäftigen eine feste extra Zulage zu verhandeln.

Das Fehlen von Personal im MINT-Bereich des ÖD ist lange bekannt und wird immer kritischer, warum nicht genau hier mit finanziellen Anreizen entgegensteuern und sich langsam an Branchenübliche Gehälter annähern?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 10.10.2023 10:45
*snip*
 Finde es aber zu diesen Zeiten einfach unangemessen solche Dinge zu fordern.  Angeblich macht ihr euch extreme Sorgen um den ÖD, dabei geh es euch doch eigentlich nur um euren eigenen Geldbeutel. Punkt

Und genau das ist der Punkt. Es interessiert mich gar nicht ob das angemessen ist oder nicht. Es geht darum soviel rauszuholen wie nur möglich. Alles andere ist Problem des AGs nicht meines.
Der AG will so billig wie möglich AN so teuer wie möglich.
Das ist das Spannungsfeld. Freiweilig auch nur 1 Schritt auf die AG zuzugehen schwächt meinen eigenen Standpunkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Talinos am 10.10.2023 10:45

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!

Ist der Prozess einmal erfasst und digital abgebildet, kann das Verfahren hochautomatisiert und selbstskalierend an den Start gehen. Mitarbeiter, die solche Prozesse früher[tm] mit eigener Verwaltungskompetenz abarbeiteten, benötigt man final nicht mehr. Die Flure in den Verwaltungen leeren sich dann - was den Steuerzahler erfreut.

Leider ist dies so nicht ganz richtig. Die Zeitersparnis kommt von einer möglichst Medienbruch freien Übergabe . Hier kann viel Zeit durch das Einsparen der manuellen Erfassung erreicht werden. Für Entscheidungen und Rückfragen wird weiterhin gleich viel Verwaltungskompetenz benötigt. Um hier Ressourcen einzusparen, müsste man tatsächlich auf KI-Lösungen greifen. Das sehe ich im ÖD aber im Moment noch nicht.

Auch Entscheidungen können bei Massengeschäften automatisiert werden. Insbesondere Prüfaufgaben bei Abgleichen mit Datenbanken benötigen keine Menschen.

Ein Abgleich von Datenbanken entfällt allgemein (wenn es korrekt läuft) bei einer maschinellen Übergabe.
Eine Entscheidung per Massengeschäft bedeutet nur, dass eine Zeitersparnis aufgrund einer Minderung der Qualität erreicht wird. Eine maschinelle Lösung wäre hierfür unnötig. Hier wird meist ein erhöhter Rückfrageaufwand erzeugt, welcher wieder speziellere Verwaltungskompetenz erfordert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 10.10.2023 10:47

Ich fall gleich lachend vom Stuhl. Die pöse Digitalisierung darf also nicht sein, weil sie jahrezehnte alte Strukturen und Prozesse endlich optimiert. Das ist ja mal die beste Begründung, die ich jemals gehört habe.


Schon, oder? Hab auch etwas gebraucht, bis mir die Formulierung gefallen hat :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 10.10.2023 10:56
Eine Entscheidung per Massengeschäft bedeutet nur, dass eine Zeitersparnis aufgrund einer Minderung der Qualität erreicht wird. Eine maschinelle Lösung wäre hierfür unnötig. Hier wird meist ein erhöhter Rückfrageaufwand erzeugt, welcher wieder speziellere Verwaltungskompetenz erfordert.

Nicht unbedingt. Es kann auch maschinell geprüft werden, ob die notwendigen Voraussetzungen vorliegen und anschließend maschinell entschieden werden, ohne dass es zu Qualitätsverlusten kommt.

Der Mensch definiert die Voraussetzungen, die Maschine prüft, ob die Antragsunterlagen vollständig sind und die Voraussetzungen erfüllt sind und entscheidet. Bei einfachem Massengeschäft (z.B. Verlängerung Personalausweis) düfte ein Mensch kaum was zu tun haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 10:57
Hier wird meist ein erhöhter Rückfrageaufwand erzeugt, welcher wieder speziellere Verwaltungskompetenz erfordert.

Ich wollte zwar nicht mehr dazu schreiben, aber bitte:

"Rückfragen" (auch bei komplexen Sachverhalten) sind per KI abbildbar. Das geschieht in Sekundenbruchteilen - Da haben Sie als humanoider Mitarbeiter noch nicht mal die Kaffeetasse abgestellt.

... hat aber trotzdem nix mit den Tarifverhandlungen zu tun ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 10.10.2023 11:00

... hat aber trotzdem nix mit den Tarifverhandlungen zu tun ;-)

Das hat dieser Thread doch eher selten, bis endlich mal etwas greifbares in den Verhandlungen passiert. Von daher dient er sowieso eher dem Zeitvertreib oder der Heizungsoptimierung :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 10.10.2023 11:10
Leute, kommt mal runter.

Es gibt hier verschiedene Spannungsfelder und was man nicht machen sollte ist sich gegeneinander auszuspielen.

Ein Spannungsfeld ergibt sich aus den gut organisierten, niedrigen Gehaltsgruppen (leiden stärker unter Basisinflation, Jobs sind eher marktgerecht bezahlt, es gibt eher keine Personalnot) und den höheren Gehaltsgruppen (schlecht organisiert, werden derzeit unterprortional bedacht, Probleme bei Stellenbesetzungen und eventuell Abwanderung).
Dazu kommen über alle Gehaltsgruppen die Stadtstaatler hinzu, die zum einen oft bessere Optionen haben, dann Jobs machen, die in den anderen Staaten vom TVÖD abgedeckt werden und am Ende im Mittel höhere Lebenshaltungskosten haben.

Hier muss jeder auf den anderen ein Stück zugehen und sich mal in dessen Schuhe stellen.  Dazu gehört dann (in jede Richtung) auch "gönnen können". Von einer funktionierenden Verwaltung über alle Bereiche profitieren auch alle - oder leiden entsprechend wenn das nicht funktioniert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Talinos am 10.10.2023 11:20
Hier wird meist ein erhöhter Rückfrageaufwand erzeugt, welcher wieder speziellere Verwaltungskompetenz erfordert.

Ich wollte zwar nicht mehr dazu schreiben, aber bitte:

"Rückfragen" (auch bei komplexen Sachverhalten) sind per KI abbildbar. Das geschieht in Sekundenbruchteilen - Da haben Sie als humanoider Mitarbeiter noch nicht mal die Kaffeetasse abgestellt.

... hat aber trotzdem nix mit den Tarifverhandlungen zu tun ;-)

Dies hatte ich bereits erwähnt. Aber dieses Buzzword ist noch nicht in den Verwaltungen angekommen. Hier erwarte ich die nächste "große Welle" in ca. 8 Jahren. Hier wird sicherlich auf fehlende Regelungen und Umgang bei Fehlentscheidungen hingewiesen werden.

Da fällt mir eine witzige Geschichte für das Forum ein:
In den Haushaltsplanmustern des BL Sachsen war ein Rechtschreibfehler enthalten (ich glaube, es fehlte ein "i"). Dieser ist vielen Kommunen aufgefallen und wurde bereinigt.
Das spannende hierbei: Der korrigierte Plan wurde von der übergeordneten Instanz abgelehnt, mit dem Verweis, dass das exakte Muster zu benutzen ist und musste neu eingereicht werden.
Aber es wird noch besser... Der Fehler wurde nicht etwa schnell im Muster behoben, sondern wurde mehrere Jahre lang weiter geführt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 11:25
Leute, kommt mal runter.

Es gibt hier verschiedene Spannungsfelder und was man nicht machen sollte ist sich gegeneinander auszuspielen.

Ein Spannungsfeld ergibt sich aus den gut organisierten, niedrigen Gehaltsgruppen (leiden stärker unter Basisinflation, Jobs sind eher marktgerecht bezahlt, es gibt eher keine Personalnot) und den höheren Gehaltsgruppen (schlecht organisiert, werden derzeit unterprortional bedacht, Probleme bei Stellenbesetzungen und eventuell Abwanderung).
Dazu kommen über alle Gehaltsgruppen die Stadtstaatler hinzu, die zum einen oft bessere Optionen haben, dann Jobs machen, die in den anderen Staaten vom TVÖD abgedeckt werden und am Ende im Mittel höhere Lebenshaltungskosten haben.

Hier muss jeder auf den anderen ein Stück zugehen und sich mal in dessen Schuhe stellen.  Dazu gehört dann (in jede Richtung) auch "gönnen können". Von einer funktionierenden Verwaltung über alle Bereiche profitieren auch alle - oder leiden entsprechend wenn das nicht funktioniert.

Ich betrachte diese "Stadt-Staaten"-Diskussion mit ein wenig Verwunderung: Nehmen wir NRW als Beispiel, so gibt es Liegenschaften in Düsseldorf und Köln, aber eben auch in Paderborn und Arnsberg. Als Mitarbeiter in Bremerhaven können Sie durchaus preisgünstig leben, in Wiesbaden sieht die Welt ganz anders aus. Wenn also überhaupt, dann müsste man eine Art "Regio-Zulage" definieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 10.10.2023 11:25
Leute, kommt mal runter.

Es gibt hier verschiedene Spannungsfelder und was man nicht machen sollte ist sich gegeneinander auszuspielen.

Ein Spannungsfeld ergibt sich aus den gut organisierten, niedrigen Gehaltsgruppen (leiden stärker unter Basisinflation, Jobs sind eher marktgerecht bezahlt, es gibt eher keine Personalnot) und den höheren Gehaltsgruppen (schlecht organisiert, werden derzeit unterprortional bedacht, Probleme bei Stellenbesetzungen und eventuell Abwanderung).
Dazu kommen über alle Gehaltsgruppen die Stadtstaatler hinzu, die zum einen oft bessere Optionen haben, dann Jobs machen, die in den anderen Staaten vom TVÖD abgedeckt werden und am Ende im Mittel höhere Lebenshaltungskosten haben.

Hier muss jeder auf den anderen ein Stück zugehen und sich mal in dessen Schuhe stellen.  Dazu gehört dann (in jede Richtung) auch "gönnen können". Von einer funktionierenden Verwaltung über alle Bereiche profitieren auch alle - oder leiden entsprechend wenn das nicht funktioniert.

Tatsächlich geht aber leider eher der Trend nicht in die Richtung die gesamte Tabelle gemeinsam hoch zu ziehen, sondern durch Vorschläge wie Stadtstaatenzulage etc. bestimmte Gruppen besser zu stellen.

Was wäre denn daran so verkehrt wenn Verdi zum Beispiel mit großen Plakaten die JSZ von 100% im TV-L fordert? (Ist bei anderen Tariferträgen eine Selbstverständlichkeit)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 10.10.2023 11:31
Leute, kommt mal runter.

Es gibt hier verschiedene Spannungsfelder und was man nicht machen sollte ist sich gegeneinander auszuspielen.

Ein Spannungsfeld ergibt sich aus den gut organisierten, niedrigen Gehaltsgruppen (leiden stärker unter Basisinflation, Jobs sind eher marktgerecht bezahlt, es gibt eher keine Personalnot) und den höheren Gehaltsgruppen (schlecht organisiert, werden derzeit unterprortional bedacht, Probleme bei Stellenbesetzungen und eventuell Abwanderung).
Dazu kommen über alle Gehaltsgruppen die Stadtstaatler hinzu, die zum einen oft bessere Optionen haben, dann Jobs machen, die in den anderen Staaten vom TVÖD abgedeckt werden und am Ende im Mittel höhere Lebenshaltungskosten haben.

Hier muss jeder auf den anderen ein Stück zugehen und sich mal in dessen Schuhe stellen.  Dazu gehört dann (in jede Richtung) auch "gönnen können". Von einer funktionierenden Verwaltung über alle Bereiche profitieren auch alle - oder leiden entsprechend wenn das nicht funktioniert.

Tatsächlich geht aber leider eher der Trend nicht in die Richtung die gesamte Tabelle gemeinsam hoch zu ziehen, sondern durch Vorschläge wie Stadtstaatenzulage etc. bestimmte Gruppen besser zu stellen.

Was wäre denn daran so verkehrt wenn Verdi zum Beispiel mit großen Plakaten die JSZ von 100% im TV-L fordert? (Ist bei anderen Tariferträgen eine Selbstverständlichkeit)

Da ist garnichts falsch dran. Aber man muss eben schauen, was das impliziert: Bezogen auf das IST, wäre das eben eine (aufs Jahr gerechnet) Gehaltserhöhung für die hohen Stufen von 5% und für die niedrigen Stufen von 1%.    Dass es grundsätzlich fair ist, wenn jeder ein 13tes Monatsgehalt bekommt steht ja außer Frage - es kommt aber auf den Blickwinkel an.

Gleiches gilt für die Stadtstaatenzulage: Hier werden TVÖD-Aufgaben im TV-L gemacht.

Ich kann jedes Argument verstehen - man muss sich nur einigen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 10.10.2023 13:16
Endlich! Endlich einer, der meiner Meinung ist!

Immer redet man nur von der Digitalisierung von Prozessen! Von Cloudlösungen und sonstigen IT-Themen. Aber von den enorm unter Druck stehenden und fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeitern spricht niemand! Die stehen an der Front, nicht die IT, die hinter verschlossenen Türen vor sich hinwerkelt und keiner weiß, was genau da passiert.

Unterstützung der Verwaltung hieß es früher! Und nichts anders ist die IT! Der Vergleich mit dem Hausmeister ist absolut treffend! Im Zweifelsfall sollte man die Digitalisierung sowieso outsourcen. Klar umschriebene Aufgaben vergeben an Firmen, die genau im Zeitplan liefern und fertig. Sehe da wenig Risiko. bei Problemen gibt es eine Hotline und Ticketsystem. Die aufgeblasenen IT-Abteilungen kann man da gut reduzieren und das eingesparte Geld hervorragend für die externen Vergaben nehmen. Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.
Selbstverständlich sind die mir bekannt. Aber ganz ehrlich: Einen Workflow zu bauen kostet doch nicht die Welt! Klare Angaben über Prozessablauf, Beteiligte und Wenn/Dann-Bedingungen und der IT-Spezialist kann das in wenigen Stunden vollenden. OK, Test dazu und fertig, Übergabe an Kunden, Einsatz und TicketSystem, falls mal was klemmt. Ist kein Hexenwerk, wird oft nur aufgebauscht!

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!
Genau! Hochschulen! Guter Punkt! An solchen Verwaltungen brauche ich noch weniger IT! Es wird ja teilweise gelehrt. Da können Professoren im Rahmen von Studienarbeiten durchaus Workflows, Apps, Software und Datenbanken erstellen (lassen).

Wenn das fertig ist, kann das an die (Rumpf-)IT übergeben werden, Hotline/Ticketsystem, fertig! Änderungen oder Fehler können dann von den vorhandenen oder extern eingekauften IT-Spezialisten schnell und kompetent erledigt werden.

Komplexität liegt oft nur in den Augen des Betrachters :D

Bitte, bitte, bitte sag mir, dass du trollst. Du kannst nur trollen. Oder du bist eine ehemalige leitende Führungskraft in Großunternehmen, die es vor etwa 15-20 Jahren als Sinnvoll erachtete, ihre IT nach Indien outzusourcen und nach wie vor der Meinung sind, das sei eine gute Idee. ITler machen ja eh alle das gleiche und ob das nun der deutsche Kollege oder der indische für viel weniger Geld macht.

In einer idealen Welt könnte das ganz gut funktionieren wie du dir das vorstellst: Eine externe Firma und darin genau ein Team entwickelt die Software, bei der der Kunde (also die Verwaltung) absolut exakt und ganz genau weiß, was sie will für genau die kalkulierte Zeit und den monetären Einsatz. Die Software wird betrieben, wenn Änderungen gemacht werden sollen, weiß die entwickelnde Firma und darin genau das exakte Entwicklerteam genau was zu tun ist und der Kunde hat seine Anforderungen wieder super präzise beschrieben. Die Firma braucht nur ganz wenig Stunden für die Entwicklung und die Änderungen und die Wartung, weswegen das ganze Projekt sehr viel günstiger ist, als über all die Jahre mehrere Entwickler dafür festanzustellen.

In einer nicht so idealen Welt (nennen wir sie beispielsweise "Realität"), läuft das nicht so ab. Da gibt es zwar sehr gute Marketer und Vertriebler in externen Firmen, die das oben angerissene Bild verkaufen. Es ist aber ganz anders als erwartet.

Zum einen hat der Kunde überhaupt keine Ahnung, was genau er haben will. Das ist auch der Grund, wieso man heute agil arbeitet statt per Wasserfallmodell. Früher hat man nämlich geglaubt, was du geglaubt hast und hat genau einmal eine Planung gemacht und dann losprogrammiert. Am Ende war der Kunde entsetzt, was er da hat entwickeln lassen. Weiterhin kann es zwar sein, dass während der Entwicklung zwar die Firma oder die Ansprechperson des Kunden die selbe bleibt. Aber die Entwickler und nicht selten ganze Teams wechseln während eines einzigen Projektes. Und da kannst du dir vorstellen was im Nachgang bei der Wartung der Software passiert: Kunde will eine Änderung, kann aber nur sehr oberflächlich erklären, Entwickler bei externer Firma steht unter Zeitdruckt weil er noch 12 andere Projekte warten darf und programmiert irgendwas rein bis der Kunde sagt "das isses", was aber ggf. irgendwo tief drin trotzdem falsch ist. Das läuft dann 2 Jahre bis auffällt, dass diese Änderung absoluten Käse fabriziert hat und alles was bis dahin gelaufen ist, für die Tonne ist.

Und gerade im öffentlichen Umfeld gibt es laufend Änderungen. Vor allem weil sich ständig irgendwelche Gesetze ändern oder der Landtag entscheidet, dass die persönlichen Daten von Bananen zu jeder Zeit aus dem Programm gelöscht werden können sollen.

Im Bezug auf Geld haben wir als öffentlicher IT Dienstleister auch so einiges an externen Mitarbeitern eingekauft. Die Quote beträgt in manchen Abteilungen 25%. Und diese 25% kosten wesentlich mehr als der Rest der Mitarbeiter der Abteilung. Keine Ahnung, ob du mal mit einem Externen gearbeitet hast, aber das sind auch alles keine Übermenschen. Die brauchen genauso Einarbeitung wie feste Mitarbeiter. Dann gehen am Anfang erstmal 3 Monate ins Land, bis der überhaupt was richtig hinbekommt und hat aber bis dahin schon mehr als das Jahresgehalt eines festen Mitarbeiters gekostet.

Ein bisschen If/Else ist auch wieder etwas kurz gedacht. Das mag zwar bei einer Neuentwicklung in Version 1.0 noch gut funktionieren, aber sobald es komplexer wird, flucht man als Entwickler, dass bspw. keine sinnvollen Programmiermuster verwendet wurden, die erweiterbar sind. Stattdessen darf dann der Entwickler (ob fest oder extern) dann erstmal den kompletten Code wieder aufreißen, um die geforderte Änderung zu machen.

Dafür, dass du ein Troll bist, schreibe ich aber schon viel zu viel.

In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Ich glaube es ist nicht so, dass MINTler und im Speziellen ITler den Verwaltungskräften oder generell anderen ihre Erhöhung nicht gönnen würden. Bloß ist es eben so, dass MINTler und im Speziellen ITler in aller Regel außerhalb des öffentlichen Dienstes tatsächlich auch wesentlich mehr verdienen könnten. Was für Verwaltungsfachkräfte eben nicht zutrifft.

Es geht also darum, dass MINTler und im Speziellen ITler nicht marktüblich bezahlt werden, wohingegen das bei anderen Gruppen wie bspw. den Verwaltungskräften der Fall ist.

Da kommt dann meistens von nicht-MINTlern (und im Speziellen von nicht-ITlern), dass man ja dann einfach außerhalb des öD nach Jobs suchen sollte. Was im Grunde aber Käse ist, weil auch der öD ITler braucht. Gerade weil die Gesetzemacher dem öD immer und immer mehr Aufgaben auferlegen, die entweder durch wesentlich mehr Verwaltungskräfte aufgefangen werden könnten oder Arbeitsschritte von IT-Systemen übernommen werden könnten, um den bestehenden Verwaltungskräften Zeit für andere Aufgaben freizuräumen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 10.10.2023 13:30
Und wurde die Forderung schon veröffentlicht? Ich konnte im Internet noch nichts finden
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 10.10.2023 13:34

Ich glaube es ist nicht so, dass MINTler und im Speziellen ITler den Verwaltungskräften oder generell anderen ihre Erhöhung nicht gönnen würden. Bloß ist es eben so, dass MINTler und im Speziellen ITler in aller Regel außerhalb des öffentlichen Dienstes tatsächlich auch wesentlich mehr verdienen könnten. Was für Verwaltungsfachkräfte eben nicht zutrifft.

Es geht also darum, dass MINTler und im Speziellen ITler nicht marktüblich bezahlt werden, wohingegen das bei anderen Gruppen wie bspw. den Verwaltungskräften der Fall ist.

Und das ist in dieser Pauschalität, wie immer, einfach falsch. Deswegen bringen solche Diskussionen auch nichts. Ich würde sonst auch einwenden, dass eben vieler "ITler" sehr froh im ÖD sein können, weil ihre Tätigkeit eben nichts mit der freien Marktwirtschaft zu tun hat. Also ein Gehalt wie bei einem Konzern fordern, aber selber nichts auf die Kette zu bekommen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen in Behörden bin ich froh, dass die Sachen von anderen Firmen erledigt werden. Dann passiert nämlich überhaupt mal etwas.

Aber auch da würde ich pauschalisieren und alle über einen Kamm scheren. Also spart euch doch die Zeit :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rowhin am 10.10.2023 13:34
Und wurde die Forderung schon veröffentlicht? Ich konnte im Internet noch nichts finden

Dazu: "Die Gewerkschaften geben bekannt, am 11.10. ihre Forderungen zur Tarifrunde TV-L 2023 zu veröffentlichen."

Das wäre dann morgen. Oder gehen wir davon aus, dass die finale Forderung heute schon durchsickert?  ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 10.10.2023 13:46
Und wurde die Forderung schon veröffentlicht? Ich konnte im Internet noch nichts finden

Gibt leider nicht viele Infos, aber ich schätze die Forderung wird sich etwa am finalen TöVD Abschluss orientieren. Da das Ergebnis sogut wie immer unter der Forderung ist, könnten also die Zahlen hinter denen vom TöVD liegen und damit der Abstand von TV-L zu den anderen Tarifverträgen weiter wachsen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 10.10.2023 13:53

Ich glaube es ist nicht so, dass MINTler und im Speziellen ITler den Verwaltungskräften oder generell anderen ihre Erhöhung nicht gönnen würden. Bloß ist es eben so, dass MINTler und im Speziellen ITler in aller Regel außerhalb des öffentlichen Dienstes tatsächlich auch wesentlich mehr verdienen könnten. Was für Verwaltungsfachkräfte eben nicht zutrifft.

Es geht also darum, dass MINTler und im Speziellen ITler nicht marktüblich bezahlt werden, wohingegen das bei anderen Gruppen wie bspw. den Verwaltungskräften der Fall ist.

Und das ist in dieser Pauschalität, wie immer, einfach falsch. Deswegen bringen solche Diskussionen auch nichts. Ich würde sonst auch einwenden, dass eben vieler "ITler" sehr froh im ÖD sein können, weil ihre Tätigkeit eben nichts mit der freien Marktwirtschaft zu tun hat. Also ein Gehalt wie bei einem Konzern fordern, aber selber nichts auf die Kette zu bekommen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen in Behörden bin ich froh, dass die Sachen von anderen Firmen erledigt werden. Dann passiert nämlich überhaupt mal etwas.

Aber auch da würde ich pauschalisieren und alle über einen Kamm scheren. Also spart euch doch die Zeit :D

Wie ich schon schrieb: Externe sind keine Übermenschen und Angestellte in normalen Firmen ebenso wenig. Auch in Konzernen ist nicht jeder ein Überflieger. Zumal die Gehälter nicht nur in Konzernen höher sind. Da sind sie bloß in der Regel noch viel höher als in mittelständischen Unternehmen.

Minderleister triffst du überall. Und ob schlechteres Gehalt mit der Leistung eines Angestellten, mag auch zu bedenken gegeben werden. Wenn du jemanden hast, der wirklich etwas leisten kann und will, ist der eben aufgrund der schlechten monetären Ausgangslage im öD eben deutlich seltener anzutreffen. Würden hier marktübliche Gehälter gezahlt werden, gäbe es vielleicht auch mal Bewerbungen von motivierten Leuten, die sich nicht nur deshalb bei uns bewerben, um einen Angebot vorliegen zu haben, mit dem sie eine Lohnerhöhung in deren Firma durchsetzen können. Es passiert bei uns erstaunlich häufig, dass sich Leute von außen bewerben, den Prozess durchlaufen und sich nie wieder melden sobald sie die Zusage haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 10.10.2023 14:13
Es wird sich hier doch nur im Kreis gedreht. MINTler fühlen sich im Vergleich zur PW unterbezahlt und fordern eine extreme Lohnsteigerung für sich. Eigentlich geht dieses Geschrei vor jeder Tarifrunde los. Es ist halt auffallend das es in Zeiten hoher Inflation und steigender Preise noch lauter ist als sonst. Andere Berufsgruppen im ÖD schreien aber zurecht auch mit. Um euch diesen Wunsch zu erfüllen, müssten die AG den zu verteilenden Kuchen größer machen, damit auch "unten" oder bei nicht-MINTlern  noch was ankommt (was die AG nicht machen werden), oder der kleinere vorhandene Kuchen würde zu großen Teilen von unten nach oben verteilt werden müssen. Was Verdi nicht machen wird.  Für mich in diesen Zeiten auch zurecht.  Kein Angestellter im TVL, egal ob aus den oberen oder unteren EGs, wird dazu bereit sein, zugunsten von MINT auch nur auf einen € zu verzichten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.10.2023 14:20
Hat jemand hier eine Lohnsenkung gefordert? Wäre mir nicht bekannt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 10.10.2023 14:21
Hat jemand hier eine Lohnsenkung gefordert? Wäre mir nicht bekannt...

Eben, es geht nicht darum, dass irgendeine EG zugunsten einer anderen verzichten soll - im Gegenteil, es geht darum, dass endlich mal alle (!) besser gestellt werden müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.10.2023 14:24
Hat jemand hier eine Lohnsenkung gefordert? Wäre mir nicht bekannt...

Eben, es geht nicht darum, dass irgendeine EG zugunsten einer anderen verzichten soll - im Gegenteil, es geht darum, dass endlich mal alle (!) besser gestellt werden müssen.

Noch mal. Du stellst fest, dass etwas nicht sein soll, was auch niemand gefordert hat. Niemand hier wil, dass jemand verzichten muss, also eine Lohnsenkung erfährt. Das heißt jedoch nicht, dass alle das gleiche (absolut oder auch nur relativ) an Lohnerhöhung erhalten muss.

Wenn du 2€ mehr bekommst und ich nur einen, dann muss ich auf nichts verzichten, auch wenn ich weniger mehr erhalte als du...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 10.10.2023 14:30
Ist mit einem Verkünden der Forderungen am Mittwoch Nachmittag/Abend zu rechnen oder doch eher am Donnerstag?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 10.10.2023 14:33
Tagsüber wird getagt. Die Tarifbotschafter werden um 18 Uhr via Onlinekonferenz informiert.
Als Tarifbotschafter kann sich jedes Mitglied anmelden.

Von daher werden sicherlich Mittwoch abends noch die Pressemitteilungen rausgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 14:37
Tagsüber wird getagt. Die Tarifbotschafter werden um 18 Uhr via Onlinekonferenz informiert.
Als Tarifbotschafter kann sich jedes Mitglied anmelden.

Von daher werden sicherlich Mittwoch abends noch die Pressemitteilungen rausgehen.

Hat ein wenig von Weihnachten: Jetzt herrscht noch Spannung und Vorfreude ... und dann bekommt man doch nicht, was man sich gewünscht hat  ;) ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 10.10.2023 14:43
O.K. Wortkasperei.Jeder weiß was gemeint war. Dann so: Ich würde es nicht hinnehmen wollen, nur 1 € Erhöhung zu bekommen, damit MINT 15 € bekommen kann.  Besser so ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 10.10.2023 14:43
Hat jemand hier eine Lohnsenkung gefordert? Wäre mir nicht bekannt...

Eben, es geht nicht darum, dass irgendeine EG zugunsten einer anderen verzichten soll - im Gegenteil, es geht darum, dass endlich mal alle (!) besser gestellt werden müssen.

Noch mal. Du stellst fest, dass etwas nicht sein soll, was auch niemand gefordert hat. Niemand hier wil, dass jemand verzichten muss, also eine Lohnsenkung erfährt. Das heißt jedoch nicht, dass alle das gleiche (absolut oder auch nur relativ) an Lohnerhöhung erhalten muss.

Wenn du 2€ mehr bekommst und ich nur einen, dann muss ich auf nichts verzichten, auch wenn ich weniger mehr erhalte als du...

Boah, bevor du so etwas raus haust, wäre sicherlich ein kleiner Grundkurs zum Unterschied zwischen absolut und relativ angebracht.

Anders ausgedrückt, wenn der Abstand TV-ÖD/-L, wie hier vielfach kolportiert 12% beträgt, wäre die entsprechende Angleichung in allen EG schon mal ein guter Ansatz. Würde schon mal helfen, dass diese (!) tarifbedingten Wechsel ausfallen.

Wenn dies absolut bei dir 100€, bei mir aber 200€ ausmacht, liegt es dann eben an der EG und Tätigkeit. Da darfst du dann aber selber tätig werden und dich z.B. weiterbilden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 10.10.2023 14:56
Also ganz ehrlich, wenn in der freien Wirtschaft eine Sekretärin im Durchschnitt z.b. 3000 €/Brutto erhält und im ÖD derzeit eben 2900 €/Brutto. Dann wäre eine Erhöhung auf 3000 € völlig ausreichend im Vergleich zur Privatwirtschaft. Wenn man Fachkräfte halten will, die draußen im Schnitt 10000-20000 € mehr bekommen, dann sollte diese Stufe im ÖD sich halt mehr an diese Beträge anpassen.

Daher finde ich es zielführend, dass die oberen EGs, die dies derzeit betrifft, einmal mehr vom Kuchen abbekommen als die entsprechenden unteren, sollte die Diskrepanz entsprechend, wie in meinem genannten Bsp.. sein. Vom Grundsatz her muss sich der ÖD halt einfach mehr an die PW anpassen, das ist doch das Entscheidende, will man fähige MA gewinnen oder halten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 10.10.2023 15:08
Leute, kommt mal runter.

Es gibt hier verschiedene Spannungsfelder und was man nicht machen sollte ist sich gegeneinander auszuspielen.

Ein Spannungsfeld ergibt sich aus den gut organisierten, niedrigen Gehaltsgruppen (leiden stärker unter Basisinflation, Jobs sind eher marktgerecht bezahlt, es gibt eher keine Personalnot) und den höheren Gehaltsgruppen (schlecht organisiert, werden derzeit unterprortional bedacht, Probleme bei Stellenbesetzungen und eventuell Abwanderung).
Dazu kommen über alle Gehaltsgruppen die Stadtstaatler hinzu, die zum einen oft bessere Optionen haben, dann Jobs machen, die in den anderen Staaten vom TVÖD abgedeckt werden und am Ende im Mittel höhere Lebenshaltungskosten haben.

Hier muss jeder auf den anderen ein Stück zugehen und sich mal in dessen Schuhe stellen.  Dazu gehört dann (in jede Richtung) auch "gönnen können". Von einer funktionierenden Verwaltung über alle Bereiche profitieren auch alle - oder leiden entsprechend wenn das nicht funktioniert.

Ich betrachte diese "Stadt-Staaten"-Diskussion mit ein wenig Verwunderung: Nehmen wir NRW als Beispiel, so gibt es Liegenschaften in Düsseldorf und Köln, aber eben auch in Paderborn und Arnsberg. Als Mitarbeiter in Bremerhaven können Sie durchaus preisgünstig leben, in Wiesbaden sieht die Welt ganz anders aus. Wenn also überhaupt, dann müsste man eine Art "Regio-Zulage" definieren.

Bremerhaven bezahlt die Kommunalbeschäftigten auch nach TVÖD. Für diese würde die Zulage nicht gelten. Es geht lediglich um Hamburg, Berlin und die Stadt Bremen. Dort sind Kommunalbeschäftigte zeitgleich Landesbeschäftigte und werden nach TV-L bezahlt und nicht nach TVÖD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verschwendung am 10.10.2023 15:10
Meinungen zur Aussage vom dbb?

https://www.dbb.de/artikel/silberbach-gebietskoerperschaften-werben-sich-gegenseitig-das-personal-ab.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 15:10
Daher finde ich es zielführend, dass die oberen EGs, die dies derzeit betrifft, einmal mehr vom Kuchen abbekommen als die entsprechenden unteren, sollte die Diskrepanz entsprechend, wie in meinem genannten Bsp.. sein. Vom Grundsatz her muss sich der ÖD halt einfach mehr an die PW anpassen, das ist doch das Entscheidende, will man fähige MA gewinnen oder halten.

Nur so als Gedanke am Rand: Dann müssten die Diäten für Politiker aber enorm erhöht werden  ;) ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 10.10.2023 15:16
@NelsonMuntz: Du meinst wohl erheblich gesenkt bei der Leistungsfähigkeit
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.10.2023 15:18
Boah, bevor du so etwas raus haust, wäre sicherlich ein kleiner Grundkurs zum Unterschied zwischen absolut und relativ angebracht.

Keine Sorge, ich habe durchaus darüber nachgedacht, was ich geschrieben habe, und meinte es genau so, wie es da steht.

Zitat
Anders ausgedrückt, wenn der Abstand TV-ÖD/-L, wie hier vielfach kolportiert 12% beträgt, wäre die entsprechende Angleichung in allen EG schon mal ein guter Ansatz. Würde schon mal helfen, dass diese (!) tarifbedingten Wechsel ausfallen.

Und allein diese Forderung wäre eine, die weder eine gleiche absolute noch relative Erhöhung für alle Entgeltgruppen bedeuten würde. Insbesondere würden höhere Entgeltgruppen durch eine entsprechende Angleichung an den TVöD mehr (auch relativ, nicht nur absolut) profitieren als niedrigere.

Und jetzt frage dich noch einmal, was ich oben geschrieben habe. Und dann frage dich, was du forderst, und wo sich die beiden Dinge widersprechen mögen...

Zitat
Wenn dies absolut bei dir 100€, bei mir aber 200€ ausmacht, liegt es dann eben an der EG und Tätigkeit. Da darfst du dann aber selber tätig werden und dich z.B. weiterbilden.

Vielleicht liest du noch ein drittes mal, was ich geschrieben und ausgesagt habe. Und dann fragst du dich, wo du Weiterbildungsbedarf siehst...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 10.10.2023 15:25
Nur so als Gedanke am Rand: Dann müssten die Diäten für Politiker aber enorm erhöht werden  ;) ;D

Klar, dass die Leitung einer Organisation mit Umsatz von ca. ner halben Billion im Jahr ungefähr so gut vergütet wird wie die Leitung einer mittelgroßen Sparkasse führt halt auch dazu, dass sich tendenziell der Bewerberpool um entsprechende Ämter verengt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 10.10.2023 15:29
@NelsonMuntz: Du meinst wohl erheblich gesenkt bei der Leistungsfähigkeit

Es ging ja um "... will man fähige MA gewinnen..."  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 10.10.2023 16:02
Es wird sich hier doch nur im Kreis gedreht. MINTler fühlen sich im Vergleich zur PW unterbezahlt und fordern eine extreme Lohnsteigerung für sich. Eigentlich geht dieses Geschrei vor jeder Tarifrunde los. Es ist halt auffallend das es in Zeiten hoher Inflation und steigender Preise noch lauter ist als sonst. Andere Berufsgruppen im ÖD schreien aber zurecht auch mit. Um euch diesen Wunsch zu erfüllen, müssten die AG den zu verteilenden Kuchen größer machen, damit auch "unten" oder bei nicht-MINTlern  noch was ankommt (was die AG nicht machen werden), oder der kleinere vorhandene Kuchen würde zu großen Teilen von unten nach oben verteilt werden müssen. Was Verdi nicht machen wird.  Für mich in diesen Zeiten auch zurecht.  Kein Angestellter im TVL, egal ob aus den oberen oder unteren EGs, wird dazu bereit sein, zugunsten von MINT auch nur auf einen € zu verzichten.

Wenigstens eine 100%tige JSZ für alle Endgeldgruppen wäre doch keine so sehr extreme Forderung...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 10.10.2023 17:25
Geht mich wegen Wechsel nicht mehr viel an. Es zeigt sich aber sehr deutlich, dass die höheren Entgeltgruppen mehr zurückgesteckt haben in den letzten Jahren. Oder würden sich kleine und mittlere Entgeltgruppen über eine JSZ deutlich unter 50 Prozent freuen? ich bleibe insgesamt dabei:

Mein ehrlicher Tipp: Lasst den TV-L möglichst hinter euch. Habt keine Angst vor Veränderungen!

Die AG bleiben geizig, vor allem in den höheren Entgeltgruppen. Es gibt allerbeste Chancen -auch im ÖD- wie beim viel besseren TV-V. Viele suchen verzweifelt brauchbare Leute. Lasst euch nicht länger abspeisen mit solchem unterirdischen Gehaltsniveau des TV-L! Ich rate zu einem Wechsel, außer man hat nur noch wenige Jahre zur Rente oder sieht andere Vorteile der Beschäftigung. Kann es geben, bitte aber auch hier genauer und mit Offenheit prüfen. Die Gewerkschaften und AG haben gerade die höheren Entgeltgruppen nicht im Blick.

Bei uns kündigen selbst Führungsebenen weil sie die Schnauze voll haben mit dem witzigen Gehalt einer EG 12/13 zu leben. Gerade Ingenieure rennen regelrecht weg, viele Projekte liegen flach und Fremdvergaben der IT scheitern, weil die Fremdfirmen es fachlich nicht auf die Reihe bekommen. Die AG wollen es nicht anders.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 10.10.2023 17:40
Endlich! Endlich einer, der meiner Meinung ist!

Immer redet man nur von der Digitalisierung von Prozessen! Von Cloudlösungen und sonstigen IT-Themen. Aber von den enorm unter Druck stehenden und fachlich hervorragend ausgebildeten Verwaltungsmitarbeitern spricht niemand! Die stehen an der Front, nicht die IT, die hinter verschlossenen Türen vor sich hinwerkelt und keiner weiß, was genau da passiert.

Unterstützung der Verwaltung hieß es früher! Und nichts anders ist die IT! Der Vergleich mit dem Hausmeister ist absolut treffend! Im Zweifelsfall sollte man die Digitalisierung sowieso outsourcen. Klar umschriebene Aufgaben vergeben an Firmen, die genau im Zeitplan liefern und fertig. Sehe da wenig Risiko. bei Problemen gibt es eine Hotline und Ticketsystem. Die aufgeblasenen IT-Abteilungen kann man da gut reduzieren und das eingesparte Geld hervorragend für die externen Vergaben nehmen. Bleibt vermutlich sogar noch einiges übrig, um die gebeutelten Verwaltungsabteilungen personell aufzustocken.
Selbstverständlich sind die mir bekannt. Aber ganz ehrlich: Einen Workflow zu bauen kostet doch nicht die Welt! Klare Angaben über Prozessablauf, Beteiligte und Wenn/Dann-Bedingungen und der IT-Spezialist kann das in wenigen Stunden vollenden. OK, Test dazu und fertig, Übergabe an Kunden, Einsatz und TicketSystem, falls mal was klemmt. Ist kein Hexenwerk, wird oft nur aufgebauscht!

Was hier Kompetenz erfordert sind die Prozesserfassung, -optimierung und Organisationsuntersuchung. Also Verwaltung!
Genau! Hochschulen! Guter Punkt! An solchen Verwaltungen brauche ich noch weniger IT! Es wird ja teilweise gelehrt. Da können Professoren im Rahmen von Studienarbeiten durchaus Workflows, Apps, Software und Datenbanken erstellen (lassen).

Wenn das fertig ist, kann das an die (Rumpf-)IT übergeben werden, Hotline/Ticketsystem, fertig! Änderungen oder Fehler können dann von den vorhandenen oder extern eingekauften IT-Spezialisten schnell und kompetent erledigt werden.

Komplexität liegt oft nur in den Augen des Betrachters :D

Bitte, bitte, bitte sag mir, dass du trollst. Du kannst nur trollen. Oder du bist eine ehemalige leitende Führungskraft in Großunternehmen, die es vor etwa 15-20 Jahren als Sinnvoll erachtete, ihre IT nach Indien outzusourcen und nach wie vor der Meinung sind, das sei eine gute Idee. ITler machen ja eh alle das gleiche und ob das nun der deutsche Kollege oder der indische für viel weniger Geld macht.

In einer idealen Welt könnte das ganz gut funktionieren wie du dir das vorstellst: Eine externe Firma und darin genau ein Team entwickelt die Software, bei der der Kunde (also die Verwaltung) absolut exakt und ganz genau weiß, was sie will für genau die kalkulierte Zeit und den monetären Einsatz. Die Software wird betrieben, wenn Änderungen gemacht werden sollen, weiß die entwickelnde Firma und darin genau das exakte Entwicklerteam genau was zu tun ist und der Kunde hat seine Anforderungen wieder super präzise beschrieben. Die Firma braucht nur ganz wenig Stunden für die Entwicklung und die Änderungen und die Wartung, weswegen das ganze Projekt sehr viel günstiger ist, als über all die Jahre mehrere Entwickler dafür festanzustellen.

In einer nicht so idealen Welt (nennen wir sie beispielsweise "Realität"), läuft das nicht so ab. Da gibt es zwar sehr gute Marketer und Vertriebler in externen Firmen, die das oben angerissene Bild verkaufen. Es ist aber ganz anders als erwartet.

Zum einen hat der Kunde überhaupt keine Ahnung, was genau er haben will. Das ist auch der Grund, wieso man heute agil arbeitet statt per Wasserfallmodell. Früher hat man nämlich geglaubt, was du geglaubt hast und hat genau einmal eine Planung gemacht und dann losprogrammiert. Am Ende war der Kunde entsetzt, was er da hat entwickeln lassen. Weiterhin kann es zwar sein, dass während der Entwicklung zwar die Firma oder die Ansprechperson des Kunden die selbe bleibt. Aber die Entwickler und nicht selten ganze Teams wechseln während eines einzigen Projektes. Und da kannst du dir vorstellen was im Nachgang bei der Wartung der Software passiert: Kunde will eine Änderung, kann aber nur sehr oberflächlich erklären, Entwickler bei externer Firma steht unter Zeitdruckt weil er noch 12 andere Projekte warten darf und programmiert irgendwas rein bis der Kunde sagt "das isses", was aber ggf. irgendwo tief drin trotzdem falsch ist. Das läuft dann 2 Jahre bis auffällt, dass diese Änderung absoluten Käse fabriziert hat und alles was bis dahin gelaufen ist, für die Tonne ist.

Und gerade im öffentlichen Umfeld gibt es laufend Änderungen. Vor allem weil sich ständig irgendwelche Gesetze ändern oder der Landtag entscheidet, dass die persönlichen Daten von Bananen zu jeder Zeit aus dem Programm gelöscht werden können sollen.

Im Bezug auf Geld haben wir als öffentlicher IT Dienstleister auch so einiges an externen Mitarbeitern eingekauft. Die Quote beträgt in manchen Abteilungen 25%. Und diese 25% kosten wesentlich mehr als der Rest der Mitarbeiter der Abteilung. Keine Ahnung, ob du mal mit einem Externen gearbeitet hast, aber das sind auch alles keine Übermenschen. Die brauchen genauso Einarbeitung wie feste Mitarbeiter. Dann gehen am Anfang erstmal 3 Monate ins Land, bis der überhaupt was richtig hinbekommt und hat aber bis dahin schon mehr als das Jahresgehalt eines festen Mitarbeiters gekostet.

Ein bisschen If/Else ist auch wieder etwas kurz gedacht. Das mag zwar bei einer Neuentwicklung in Version 1.0 noch gut funktionieren, aber sobald es komplexer wird, flucht man als Entwickler, dass bspw. keine sinnvollen Programmiermuster verwendet wurden, die erweiterbar sind. Stattdessen darf dann der Entwickler (ob fest oder extern) dann erstmal den kompletten Code wieder aufreißen, um die geforderte Änderung zu machen.

Dafür, dass du ein Troll bist, schreibe ich aber schon viel zu viel.

In den letzten Beiträgen passiert genau das, was ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Auf 189 von 190 Seiten liest man nur von MINT und wie wichtig und unterbezahlt diese doch sind. Am liebsten wäre euch ein Ergebnis für MINT von mindestens +20 % und die restlichen Angestellten finanzieren das mit einer 0 Runde.  Habe ich in einem alten Beitrag von mir von EG 1-8 gegen 9-15 gesprochen, muss ich das zurücknehmen. Anscheinend geht es um MINT gegen alle.  Hier wird jedem nicht-MINTller anscheinend nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt. Also sorry Leute. Das grenzt mittlerweile echt an purer Arroganz.  Jeder hier hält doch seinen eigenen Job für einen wichtigen Bestandteil im ÖD.  Ich halte MINT für genauso wichtig, wie normale Verwaltungsarbeit. Wenn man euch MINTler aber hört, bräuchte es außer euch niemanden mehr in der Verwaltung.  Verdammt hochnäsig finde ich das.

Ich glaube es ist nicht so, dass MINTler und im Speziellen ITler den Verwaltungskräften oder generell anderen ihre Erhöhung nicht gönnen würden. Bloß ist es eben so, dass MINTler und im Speziellen ITler in aller Regel außerhalb des öffentlichen Dienstes tatsächlich auch wesentlich mehr verdienen könnten. Was für Verwaltungsfachkräfte eben nicht zutrifft.

Es geht also darum, dass MINTler und im Speziellen ITler nicht marktüblich bezahlt werden, wohingegen das bei anderen Gruppen wie bspw. den Verwaltungskräften der Fall ist.

Da kommt dann meistens von nicht-MINTlern (und im Speziellen von nicht-ITlern), dass man ja dann einfach außerhalb des öD nach Jobs suchen sollte. Was im Grunde aber Käse ist, weil auch der öD ITler braucht. Gerade weil die Gesetzemacher dem öD immer und immer mehr Aufgaben auferlegen, die entweder durch wesentlich mehr Verwaltungskräfte aufgefangen werden könnten oder Arbeitsschritte von IT-Systemen übernommen werden könnten, um den bestehenden Verwaltungskräften Zeit für andere Aufgaben freizuräumen.

Besonders im letzten Punkt gebe ich dir eindeutig Recht: Es wird viel zu häufig das "Dann geh doch wenn du zu wenig Verdienst" Mantra wiederholt anstatt das Thema vernünftig und mit Lösungen zu diskutieren.

Kein MINTler erwartet riesige Sprünge in der neuen TV-L aber wenigstens kleine Anpassungen wie 100% JSZ sollten drinne sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 10.10.2023 17:44


Wenn du jetzt sagst, die MINT-Leuts sind arrogant, dann entgegne ich dir: In Bezug auf die aktuelle Arbeitsmarktlage, können sie es sich auch leisten.

Wenn sie es sich leisten könnten, würden sie hier nicht jaulen, sondern gehen.

Es gibt schon einen Grund, warum einige nach dem Abschluss in die PW gehen und andere nicht. Die Arroganz ist also nicht angebracht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 10.10.2023 17:51


Wenn du jetzt sagst, die MINT-Leuts sind arrogant, dann entgegne ich dir: In Bezug auf die aktuelle Arbeitsmarktlage, können sie es sich auch leisten.

Wenn sie es sich leisten könnten, würden sie hier nicht jaulen, sondern gehen.

Es gibt schon einen Grund, warum einige nach dem Abschluss in die PW gehen und andere nicht. Die Arroganz ist also nicht angebracht.

Aber das Argument für weniger als Branchenübliche Bezahlung im ÖD bei MINTlern kann doch nicht sein, dass diese einen freien Willen haben und sich ja jederzeit wegbewerben können  ???

Es ist eine Tatsache, ja. Aber kein Argument dafür und das es so bleiben soll/muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 10.10.2023 17:51
Tagsüber wird getagt. Die Tarifbotschafter werden um 18 Uhr via Onlinekonferenz informiert.
Als Tarifbotschafter kann sich jedes Mitglied anmelden.

Von daher werden sicherlich Mittwoch abends noch die Pressemitteilungen rausgehen.

Hat ein wenig von Weihnachten: Jetzt herrscht noch Spannung und Vorfreude ... und dann bekommt man doch nicht, was man sich gewünscht hat  ;) ;D

Tatsächlich bin ich schon ein wenig gespannt, wie es um die Stadtstaaten-Zulage steht und ob die Empfehlung aus Hamburg 1:1 übernommen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 10.10.2023 17:51
Morgen ist es soweit und der Thread kann seine eigentliche Arbeit aufnehmen.
Wie hier 194 Seiten mit *nichts* gefüllt wurden, sei es diese fürchterlich anstrengenden MINTler oder die kurze Abweichung in der die Wahl der AFD relativiert wurde vor 50 Seiten, war beispiellos. Aber bald haben wir neue Themen, über die wir uns herrlich aufregen können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 10.10.2023 18:34
Nö, nicht beispiellos, eher business as usual wenn ich mir bisherige ähnlich gelagerte Diskussionsrunden anschaue. Es ist wie immer der Tanz um den heißen Brei. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wombeljones am 10.10.2023 18:52

Bitte, bitte, bitte sag mir, dass du trollst. Du kannst nur trollen. Oder du bist eine ehemalige leitende Führungskraft in Großunternehmen, die es vor etwa 15-20 Jahren als Sinnvoll erachtete, ihre IT nach Indien outzusourcen und nach wie vor der Meinung sind, das sei eine gute Idee. ITler machen ja eh alle das gleiche und ob das nun der deutsche Kollege oder der indische für viel weniger Geld macht.

[...]

Dafür, dass du ein Troll bist, schreibe ich aber schon viel zu viel.


:)

Nein, nicht ganz. Ich hatte heute (mehr oder weniger direkt in meinen Postings angemerkt) eine etwas komische Emotion. Ich habe aufgrund des Original Postings von Jochen1976 mal völlig übertrieben (jedoch nicht ganz frei erfunden) entgegen meinen Überzeugungen geschrieben habe.

Das Traurige daran ist, dass vieles, was ich sehr überzogen geschrieben habe, ich durchaus oft(!) in Sitzungen gehört habe (bin selber IT'ler für ca. 20 Jahre gewesen). Alle diejenigen, die versucht haben durchaus ernsthaft dies zu widerlegen zeigen, dass es noch immer so in vielen Dienststellen ist. Traurig, aber wahr.

Ich dachte, spätestens mit der "Schatten-IT" und dem Leugnen des schon fast legendären "Lehre - Verwaltungs - Disput", sollte jedem, der in Hochschulen arbeitet klar geworden sein, dass dies Satire und Ironie ist. ;)

Manchmal wird die IT zu recht als Heilsbringer dargestellt, jedoch ebenso oft als Sündenbock. Schwarz/Weiß-Denken funktioniert jedoch nicht. Was wir brauchen ist eine Zusammenarbeit und zwar interdisziplinär! Dass es ohne IT nicht mehr geht und deshalb schlicht  auch die Bezahlung eine andere Priorität als ein Sachbearbeiter hat (der aktuell eben leichter zu finden ist! Keine Wertung, jedoch Erfahrung aus meiner täglichen Praxis) sollte eben auch im Tarifgefüge abgebildet werden (können).

Aber gut, dann eben wieder ernsthaft und mit Spannung auf die nächsten Tage und Wochen und Monate warten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 10.10.2023 19:06
In den Hallen der Tarifverhandlung, eine Bühne so klar,
Doch die Rollen sind verteilt, das ist sonnenklar.
Lachshäppchen und Champagner, ein rauschendes Fest,
Doch die Wahrheit verbirgt sich, das sage ich ohne Rast und Ruh' – oh, welcher Test.

Die oberen Entgeltgruppen, sie zahlen den Preis,
Mit Abschlägen gehen sie, das ist ihr Geleis'.
Die unteren Entgeltgruppen, sie freuen sich sehr,
Mit Erhöhungen belohnt, das ist mehr als fair.

Am Ende der Verhandlung, die Pointe so klar,
Die Gewerkschaften feiern, ein glückliches Jahr.
Doch das Ergebnis, es ist trist und voller Frust,
Die einzigen, die sich freuen, sind die Arbeitgeber, oh wie unbewusst.

In dieser Tarifverhandlung, so listig und schlicht,
Der öffentliche Dienst, der hier steht in Licht.
Doch die Ergebnisse, sie sind dumm und schal,
Fachkräfte schwinden, das ist bitter, wie der Fall.

Der öffentliche Dienst, er wollte viel erreichen,
Doch die Realität lässt seine Pläne schleichen.
Mit einem Ergebnis, das eher lächerlich scheint,
Die Fachkräfte verschwinden, wie das Grauen, was in uns weint.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 10.10.2023 19:32


Aber das Argument für weniger als Branchenübliche Bezahlung im ÖD bei MINTlern kann doch nicht sein, dass diese einen freien Willen haben und sich ja jederzeit wegbewerben können  ???

Es ist eine Tatsache, ja. Aber kein Argument dafür und das es so bleiben soll/muss.

Das ist auch nicht das Argument.

Das Argument ist, dass es einen Grund gibt, warum jemand in den ÖD geht. Welchen? Weil er dort einen Job bekommen hat und die Konkurrenz klein ist. Macht man dann, wenn man bei größerer Konkurrenz nicht mithalten kann.

Danach wird man dann eben bezahlt.

Hätte er die Chance auf einen besser bezahlten Job gehabt, hätte er den genommen.

Wer seit 5 Jahren oder mehr im ÖD ist, soll sich ruhig mal in der PW bewerben. Die Chancen sind sicher großartig!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 10.10.2023 19:57
Es läuft halt wie immer, wenn man schon länger dabei ist. Ein fähiger Kollege schließt in den kommenden Wochen seine ingenieurwissenschaftliche Dissertation ab und hat schon angekündigt danach eine neue Herausforderung zu suchen. Eigentlich würde er seinen Job gerne weitermachen, aber bei 20000 € weniger als "draußen" im Jahr ist die Liebe zum Job halt den Geldverlust nicht wert. Darum geht er. Kann und muss man nachvollziehen und verstehen. Zu "verschenken", das war sein Wortlaut heute, hat man halt auch nix.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 10.10.2023 20:03


Aber das Argument für weniger als Branchenübliche Bezahlung im ÖD bei MINTlern kann doch nicht sein, dass diese einen freien Willen haben und sich ja jederzeit wegbewerben können  ???

Es ist eine Tatsache, ja. Aber kein Argument dafür und das es so bleiben soll/muss.

Das ist auch nicht das Argument.

Das Argument ist, dass es einen Grund gibt, warum jemand in den ÖD geht. Welchen? Weil er dort einen Job bekommen hat und die Konkurrenz klein ist. Macht man dann, wenn man bei größerer Konkurrenz nicht mithalten kann.

Danach wird man dann eben bezahlt.

Hätte er die Chance auf einen besser bezahlten Job gehabt, hätte er den genommen.

Wer seit 5 Jahren oder mehr im ÖD ist, soll sich ruhig mal in der PW bewerben. Die Chancen sind sicher großartig!

In meinem Bekanntenkreis fallen mir mehrere Personen ein, die trotz über 10 Jahren Erfahrung und Ausbildung im öffentlichen Dienst mit offenen Armen und Kusshand von der Privatwirtschaft aufgenommen wurden (Da wurde sich nicht beworben, die kommen auf dich zu und werben dich mit einem 5-stelligen Monatsbrutto ab).

Zurzeit suche auch ich nach neuen beruflichen Möglichkeiten und kann stolz sagen, dass ich bereits nach 5 Jahren Berufserfahrung in meinem Bereich drei positive Rückmeldungen nach vier Bewerbungsgesprächen erhalten habe und ich mir aussuchen kann wohin ich gehen möchte und was ich verdiene. Achja und nur so nebenbei, die kamen auf mich zu.. nicht andersherum. Aber klar wir in der IT im öD finden sicher nichts in der pW  ;) Ob ich wechsele und wohin bleibt natürlich schlichtweg meine Entscheidung (Ich sehe auch viele Vorteile im öD und schätze diese auch), sollte aber die Tarifrunde nicht ordentlich auch eben auf die ITler eingehen, werde nicht nur ich, sondern auch viele andere Kollegen sich den Wechsel gut überlegen. Vielleicht auch wieder in den öD, nur dann nicht in den TV-L.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wovon du sprichst. Der Bedarf an IT-Fachleuten ist hoch, auch in der Privatwirtschaft. Der wohl ansprechendste Grund für den öD ist die Sicherheit die man hat, und damit zu argumentieren, dass MINTler (nicht ausschließlich ITler) weniger Leisten oder Könnten würden als in der pW mag zwar vorkommen, aber es gibt auch mehr als genug pW die weniger arbeiten und können als andere im öD.

Es ist bedauerlich, dass einige Menschen nach wie vor in ihrer begrenzten Wissensblase verweilen und annehmen, sie hätten eine umfassende Expertise in sämtlichen Bereichen, in denen sie nicht einmal ansatzweise kompetent genug sind um solche Aussagen treffen zu können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 10.10.2023 20:06
Es gibt noch andere Argumente für MINT-Berufe, in dem ÖD zu gehen wie zum Beispiel interessante Projekte. Das aber nur am Rande. Im übrigen gibt es wie bereits beschrieben innerhalb des ÖD ebenfalls deutlich bessere Alternativen. Beispielsweise wechsle ich nun von TV-L EG12/6 in TV-V  EG12/5. Brutto Differenz ab März 24 zum gegenwärtigen TV-L Niveau: über 15.000 € jährlich, zuzüglich noch zu erwartende Prämien.....

Wenn der TV-L jetzt nicht liefert, werden die schlauen und flexiblen Köpfe vor allem aus gefragten Mangelberufen wie Ingenieure und ITler rasch zu den wahren Fleischtöpfen -die es selbst im ÖD gibt- abwandern. Oder zu interessanten Firmen aus der Wirtschaft. Der Bedarf ist groß...

Aufwachen und reagieren, sonst geht beim TV-L nicht mehr viel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kaspar am 10.10.2023 20:07


Aber das Argument für weniger als Branchenübliche Bezahlung im ÖD bei MINTlern kann doch nicht sein, dass diese einen freien Willen haben und sich ja jederzeit wegbewerben können  ???

Es ist eine Tatsache, ja. Aber kein Argument dafür und das es so bleiben soll/muss.

Das ist auch nicht das Argument.

Das Argument ist, dass es einen Grund gibt, warum jemand in den ÖD geht. Welchen? Weil er dort einen Job bekommen hat und die Konkurrenz klein ist. Macht man dann, wenn man bei größerer Konkurrenz nicht mithalten kann.

Danach wird man dann eben bezahlt.

Hätte er die Chance auf einen besser bezahlten Job gehabt, hätte er den genommen.

Wer seit 5 Jahren oder mehr im ÖD ist, soll sich ruhig mal in der PW bewerben. Die Chancen sind sicher großartig!

Ihre Aussage ist leider auf die aktuelle Zeit bezogen, denn vor Jahren war das noch anders. Ich glaube es arbeitet niemand im ÖD um reich zu werden, aber man muss anmerken und das zurecht finde ich, dass es im ÖD zur Zeit immer mehr Nachteile entstehen. Es halten wenige das Rad am laufen und haben aus meiner Sicht auch innerhalb des ÖD mit heftigen Nachteilen zu krampfen. Das fängt schon mit dem Jobticket an das bei vielen Kommunen gefördert wird und bei vom Land direkt finanzierte Einrichtungen nicht. Erfahrungsstufen werden bei Höhergruppierung zurückgesetzt, was im TVÖD nicht passiert (korrigiert nicht gerne falls das falsch ist), so etwas wie Mitarbeitervorteile ist auch ein Fremdwort im ÖD. Die Prozesse werden immer herausfordernder (auch durch bescheuerte Vorschriften) was das arbeiten für viele noch zusätzlich erschwert . Eine höhere Bezahlung kann nicht alles ausgleichen, aber es hilft Zumindest etwas die Ungleichheit und den Stress ausgleichen. Eigentlich müsste die Zentrale Forderung lauten alle sinnlosen Vorschriften aus dem ÖD zu entfernen, dass würde allen das Leben sehr erleichtern.   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 10.10.2023 20:28
Es gibt noch andere Argumente für MINT-Berufe, in dem ÖD zu gehen wie zum Beispiel interessante Projekte. Das aber nur am Rande. Im übrigen gibt es wie bereits beschrieben innerhalb des ÖD ebenfalls deutlich bessere Alternativen. Beispielsweise wechsle ich nun von TV-L EG12/6 in TV-V  EG12/5. Brutto Differenz ab März 24 zum gegenwärtigen TV-L Niveau: über 15.000 € jährlich, zuzüglich noch zu erwartende Prämien.....

Wenn der TV-L jetzt nicht liefert, werden die schlauen und flexiblen Köpfe vor allem aus gefragten Mangelberufen wie Ingenieure und ITler rasch zu den wahren Fleischtöpfen -die es selbst im ÖD gibt- abwandern. Oder zu interessanten Firmen aus der Wirtschaft. Der Bedarf ist groß...

Aufwachen und reagieren, sonst geht beim TV-L nicht mehr viel.

Was sehr bedenklich ist, da der TV-V und TV-L zwar aus anderen Töpfen bezahlt wird, jedoch die Grundquelle des Geldes die Steuern eines jeden Bürgers sind, welcher eine GERECHTE Verteilung dieser Mittel aufjedenfall verdient. Die gerechte Verteilung heißt nicht, dass zwei gleiche Mitarbeiter unterschiedlich verdienen, nur weil es den Ländern gelungen ist einen Billiglohntarif im ÖD Tarifjungel zu etablieren, welcher allen paar Jahre weiter zum ÖD und Privatwirtschaft Abstand bekommt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 10.10.2023 20:36
Leute, Leute.  Ist denn jetzt endlich mal gut mit MINT.  Jedem aber auch jedem ist nach mittlerweile fast 200 Seiten,  mit sich immer und immer wieder wiederholenden Argumenten klar,  was ihr wollt.  Jedes Gegenargument wird im Keim erstickt und immer wieder mit den selben Aussagen widerlegt. Das ist ja schon fast Gehirnwäsche hier.  Morgen könnt ihr wieder ablaufen wie ein Uhwerk,  weil die Forderungen der Gewerkschaften wieder keine Extrawurst für MINT  beinhalten wird und wenn die AG doch was machen wollen,  wird VERDI das schon zu verhindern wissen.  Also spart euch eure Nerven noch was auf. Auch der inhaltlich zweihunderttausendste gleiche Beitrag wird die letztendlichen Ergebnisse nicht ändern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prince of Persia am 10.10.2023 21:20
https://www.dbb.de/artikel/silberbach-gebietskoerperschaften-werben-sich-gegenseitig-das-personal-ab.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 10.10.2023 21:31
Leute, Leute.  Ist denn jetzt endlich mal gut mit MINT.  Jedem aber auch jedem ist nach mittlerweile fast 200 Seiten,  mit sich immer und immer wieder wiederholenden Argumenten klar,  was ihr wollt.  Jedes Gegenargument wird im Keim erstickt und immer wieder mit den selben Aussagen widerlegt. Das ist ja schon fast Gehirnwäsche hier.  Morgen könnt ihr wieder ablaufen wie ein Uhwerk,  weil die Forderungen der Gewerkschaften wieder keine Extrawurst für MINT  beinhalten wird und wenn die AG doch was machen wollen,  wird VERDI das schon zu verhindern wissen.  Also spart euch eure Nerven noch was auf. Auch der inhaltlich zweihunderttausendste gleiche Beitrag wird die letztendlichen Ergebnisse nicht ändern.

Genau so wird es kommen.

Es wird allerdings auch niemand kündigen, sondern sich hier zwischen 8-12 Uhr und 14-17 Uhr (dazwischen ist ja Mittagspause), hier beschweren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verwaltungsgedöns am 10.10.2023 21:46
Hahahahahahahahah danke für die Klarstellung. Ich gucke hier einmal täglich rein und habe tatsächlich jeden Tag den Eindruck gehabt, immer das Gleiche zu lesen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 10.10.2023 22:27
https://www.dbb.de/artikel/silberbach-gebietskoerperschaften-werben-sich-gegenseitig-das-personal-ab.html

Da kommt für mich rüber das man den TVöD Abschluss zum Jahrhundertergebnis überhöht um diesen dann als absolutes Maximum auszugeben, was dann ggf. eben nicht zu 100% erreicht werden kann.

Klingt für mich nicht gut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dienstbeflissen am 10.10.2023 22:59
Gerne kann die Tabelle übernommen werden:

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/bg?id=bg-2024&matrix=1
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 11.10.2023 00:16
Gerne kann die Tabelle übernommen werden:

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/bg?id=bg-2024&matrix=1

Krass!

Welche BG wenden das an? Sollte man sich direkt mal Initiativ bewerben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 11.10.2023 06:26
Leute, Leute.  Ist denn jetzt endlich mal gut mit MINT.  Jedem aber auch jedem ist nach mittlerweile fast 200 Seiten,  mit sich immer und immer wieder wiederholenden Argumenten klar,  was ihr wollt.  Jedes Gegenargument wird im Keim erstickt und immer wieder mit den selben Aussagen widerlegt. Das ist ja schon fast Gehirnwäsche hier.  Morgen könnt ihr wieder ablaufen wie ein Uhwerk,  weil die Forderungen der Gewerkschaften wieder keine Extrawurst für MINT  beinhalten wird und wenn die AG doch was machen wollen,  wird VERDI das schon zu verhindern wissen.  Also spart euch eure Nerven noch was auf. Auch der inhaltlich zweihunderttausendste gleiche Beitrag wird die letztendlichen Ergebnisse nicht ändern.

Ganz ehrlich, vielleicht liegt es daran, dass du die Schei... nicht aus dem Dreck ziehen musst. Es ist mittlerweile weit nach 12 und so langsam wissen viele einfach nicht mehr weiter. Jedenfalls im universitären Bereich. Wir waren ein Institut mit im Jahresdurchschnitt über 100 Mitarbeitern in den letzten Jahren. Seit Anfang August haben uns mehr als 10 qualifizierte Kolleginnen und Kollegen wegen Anwerbung aus der PW verlassen. 3 Millionenprojekte können mangels gefundener Nachfolger derzeit nicht abgeschlossen werden. Weitere Kolleginnen und Kollegen haben ihren Abschied angekündigt, sollte es nicht wesentliche Verbesserungen in der Bezahlung für höhere EGs geben, so dass, wenn es schlecht läuft, wir sogar 2 Pflicht-Vorlesungen im Lehrbetrieb womöglich nicht mehr in dieser Form anbieten können. D.h. dann schlägt dies auch noch in die Ausbildung der händeringend gesuchten Fach- und Führungskräfte der Zukunft durch und verstärkt noch den Teufelskreislauf, dem wir eh schon unterliegen. Wieso soll und darf man da, du nennst es jammern, nicht? Die Hoffnung besteht doch immer, dass einer der Verhandlungsführer gute Referenten hat, die auch dieses Forum und deine Beiträge sichten und somit solche Argumente mit in die Verhandlungen nehmen. Zudem ist die Gruppe der Personen im TV-L im universitären Bereich nicht gerade klein. In Baden-Württemberg mit seinen Unis, Hochschulen und DHBWs kommen hier gut schätzungsweise 75.000 MA zusammen. Natürlich über alle EGs verteilt. Fragt man unsere Verwaltung und Assistenzen mit EG8 oder niederer, dann sind diese übrigens alle bereit, auf einen Teil des Kuchens zu verzichten, denn ihr Job hängt nun Mal von unserem ab. Weniger MA in den EG11 und aufwärts heißt auch wenigere Personen die verwaltet werden müssen. Entsprechend werden weniger Personen in diesem Bereich benötigt.

Und Verzicht heißt nicht, gar nichts zu bekommen, nicht dass hier gleich wieder einer dieser Sprüche aufkommt.

Man könnte hier noch Romane zur Thematik schreiben. Vielleicht noch eines am Rande. Es kommt mittlerweile tatsächlich vor, dass Lehrkräfte an privaten Bildungseinrichtung mehr verdienen als im normalen Schuldienst und dort fehlen die Lehrer. Wenn ich an die Ausfallstunden bei meinen Kindern denke.... Und das sind auch alles AN der höheren Lohngruppen, um Mal etwas vom MINT-Bereich wegzugehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 11.10.2023 07:50

Es wird allerdings auch niemand kündigen,....

Falsch! Die Kündigungswelle rollt bereits.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 08:08

Es wird allerdings auch niemand kündigen,....

Falsch! Die Kündigungswelle rollt bereits.

Echt? Schade! Und selbst?

Trotz MINT schätze ich die Benefits des öD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dienstbeflissen am 11.10.2023 08:09
Gerne kann die Tabelle übernommen werden:

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/bg?id=bg-2024&matrix=1

Ich meinen alle Berufsgenossenschaften. Die neue Tabelle mit den dringend notwendigen überproportional hohen Steigerungen in den höheren EGs gilt aber erst ab 01.04.24 vorher entspricht sie der des TVÖD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 08:30

Es wird allerdings auch niemand kündigen,....

Falsch! Die Kündigungswelle rollt bereits.

Echt? Schade! Und selbst?

Trotz MINT schätze ich die Benefits des öD.

Das sehe ich ähnlich. Sollte der TV-L aber keine Verbesserungen bieten, gibt es immer noch die Option, im öffentlichen Dienst zu arbeiten, allerdings unter einem anderen Tarifvertrag. Auf diese Weise bleiben die Vorteile erhalten, und man wird gerecht Bezahlt, vorausgesetzt, die Verhandlungen im TV-L laufen schlecht, andernfalls kann man ja auch "hier" bleiben.

Ich hoffe auf das Beste. Ein Gehaltsplus wie im TVÖD (12-15%) mit möglichen Zulagen würde mich mehr als zufriedenstellen. Selbst wenn es nur 12% ohne zusätzliche Zulagen wären, könnte ich damit leben. Alles unter 10% (ohne jegliche Zusatzleistungen wie JSZ 100% oder Zulagen, Arbeitszeitanpassung usw.) und ich würde die mir gebotenen Angebote deutlich genauer überlegen.

Die Inflationsprämie lasse ich vorerst außen vor. Sie wird ohnehin kommen, und zwar auf Kosten der tabellenwirksamen Erhöhungen. Deshalb sehe ich dies nicht als überzeugendes Argument an. Außerdem würde ich davon profitieren, selbst wenn ich mich dazu entschließen würde, zum Ende des Jahres auszusteigen.

Übrigens, da drängt sich mir die Frage auf, wie es aussähe, wenn die Inflationsprämie wie im TVÖD gestückelt ausgezahlt wird. Würde man sie auch nach dem Austritt weiterhin erhalten, oder wie wäre das geregelt? Vielleicht hat jemand mehr Informationen dazu? 😄
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 11.10.2023 08:33

Es wird allerdings auch niemand kündigen,....

Falsch! Die Kündigungswelle rollt bereits.

Echt? Schade! Und selbst?

Trotz MINT schätze ich die Benefits des öD.

Hab aktuell selbst gewechselt und mit mir nun inzwischen 6 weitere Ing.
Welche Benefits hat denn der öD?
Flexible Arbeitszeiten? Hab ich fast überall.
Flexibel zwischen homeoffice und Büro? Ist nicht, hatte die Pers ein riesen Problem mit.
Jobticket? Nur, wenn man dafür auf den Stellplatz (für den etwas zu zahlen war-Parkraumbewirtschaftung) verzichtet.
Sicherer Job? Gibt's inzwischen überall, und wenn's mir nicht gefällt, wird gewechselt - wie grad eben.
Das Einzige, was mir einfällt ist, wenn man mal keine Lust hatte, konnte man sich wunderbar hinter der Bürokratie abducken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 08:39

Es wird allerdings auch niemand kündigen,....

Falsch! Die Kündigungswelle rollt bereits.

Echt? Schade! Und selbst?

Trotz MINT schätze ich die Benefits des öD.

Hab aktuell selbst gewechselt und mit mir nun inzwischen 6 weitere Ing.
Welche Benefits hat denn der öD?
Flexible Arbeitszeiten? Hab ich fast überall.
Flexibel zwischen homeoffice und Büro? Ist nicht, hatte die Pers ein riesen Problem mit.
Jobticket? Nur, wenn man dafür auf den Stellplatz (für den etwas zu zahlen war-Parkraumbewirtschaftung) verzichtet.
Sicherer Job? Gibt's inzwischen überall, und wenn's mir nicht gefällt, wird gewechselt - wie grad eben.
Das Einzige, was mir einfällt ist, wenn man mal keine Lust hatte, konnte man sich wunderbar hinter der Bürokratie abducken.


Gibt bestimmt noch mehr, aber das sind so die die mir auf die schnelle eingefallen sind, die man in der pW meistens nicht bekommt oder nur abgespeckt. Natürlich hat der öD auch seine Schattenseiten, man sollte das für sich selbst abwägen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 08:46
Übrigens, da drängt sich mir die Frage auf, wie es aussähe, wenn die Inflationsprämie wie im TVÖD gestückelt ausgezahlt wird. Würde man sie auch nach dem Austritt weiterhin erhalten, oder wie wäre das geregelt? Vielleicht hat jemand mehr Informationen dazu? 😄

Im TVöD wurde ausgehandelt, dass jede Rate der Inflationsprämie an die Beschäftigung im entsprechenden Monat geknüpft ist. Wer früher ausscheidet oder erst später einsteigt, hat Pech gehabt. Nichtdestotrotz liegt es natürlich bei den Verhandlungspartnern zum TV-L, ob und ggf. wie sie das hier ausgestalten wollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 08:49
Übrigens, da drängt sich mir die Frage auf, wie es aussähe, wenn die Inflationsprämie wie im TVÖD gestückelt ausgezahlt wird. Würde man sie auch nach dem Austritt weiterhin erhalten, oder wie wäre das geregelt? Vielleicht hat jemand mehr Informationen dazu? 😄

Im TVöD wurde ausgehandelt, dass jede Rate der Inflationsprämie an die Beschäftigung im entsprechenden Monat geknüpft ist. Wer früher ausscheidet oder erst später einsteigt, hat Pech gehabt. Nichtdestotrotz liegt es natürlich bei den Verhandlungspartnern zum TV-L, ob und ggf. wie sie das hier ausgestalten wollen.

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Natürlich finde ich es etwas schade, dass das so gehandhabt wird. Aber so ist es manchmal, das Leben ist kein Wunschkonzert :D

Mal sehen, wie der TV-L das handhaben wird. Bin heute Abend gespannt (auch wenn das dann natürlich nicht so herauszulesen ist)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 08:51
Zuschuss beim Krankengeld

So sehr ich insbesondere auch die VBL (durch den relativ hohen AG-Zuschuss) auch als nicht schlecht hervorheben würde wollen; der Zuschuss beim Krankengeld ist eher ein Papiertiger. Hier geht es um den Unterschiedsbetrag zwischen normalem Netto-Gehalt und Krankengeld-Brutto. Von dem gehen dann noch die Sozialversicherungsbeiträge ab, die dann der Zuschuss nicht ersetzt. Insofern ist dessen Höhe oft marginal oder gar nicht vorhanden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 09:09

Hab aktuell selbst gewechselt und mit mir nun inzwischen 6 weitere Ing.
Welche Benefits hat denn der öD?

90% HO, perfekte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber vor allem: Maximal entspannte Projektplanung. Wenn mir 3 Incindents den Tagesplan verhunzen, mache ich damit halt morgen weiter. In der pW "muss es fertig werden", d.h. so ein Tag wird dann gerne mal 12h und länger. Da habe ich aber keine Lust drauf, selbst wenn es brutto 10k mehr gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 11.10.2023 09:13

  • Sicherheit (quasi unkündbar, selbst in Krisen ein sicherer Arbeitsplatz (in der pW ist das nicht gegeben))
  • Zuschuss beim Krankengeld
  • Vorteile bei Versicherungen und anderen Anbietern
  • Eine mMn. aktzeptabele Altersvorsorge


Aus der Liste kommt sticht für mich nur die Altersvorsorge heraus. Insbesondere den sicheren Arbeitsplatz kannst aktuell und auf absehbare Zeit nicht anführen. Zudem hat ein Wechsel immer den Charme, dass es was Neues gibt.
Nun, man darf gespannt sein, was raus kommt. Auf das Gejammer der Länder habe ich zumindest keine Lust mehr. Hab ich meiner Landesregierung auch schon mitgeteilt. Die Antwort war natürlich das übliche blabla mit Unterton (mit den Sorgen der AN können wir uns nicht auch noch beschäftigen), aber mitteilen musste ich es dennoch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 11.10.2023 09:18

90% HO, perfekte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ....

Ich kann nicht mehr. Wo arbeitest Du denn? Bei meinem letzten Job ging nur fixer Tag homeoffice ODER mobiles Arbeiten mit geringem Jahreskontingent. Letzteres auch nur tagesweise und nicht anteilig. Und natürlich alles, auch Zeitausgleich vorher einzureichen und vom Vorgesetzten genehmigen zu lassen.

Wie, Sie müssen heim, weil die Schule angerufen hat, dass sie bitte ihr Kind abholen möchten? Das geht so nicht, da müssen sie natürlich zum Kinderarzt und sich eine Krankmeldung holen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 11.10.2023 09:43

Hab aktuell selbst gewechselt und mit mir nun inzwischen 6 weitere Ing.
Welche Benefits hat denn der öD?

90% HO, perfekte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber vor allem: Maximal entspannte Projektplanung. Wenn mir 3 Incindents den Tagesplan verhunzen, mache ich damit halt morgen weiter. In der pW "muss es fertig werden", d.h. so ein Tag wird dann gerne mal 12h und länger. Da habe ich aber keine Lust drauf, selbst wenn es brutto 10k mehr gibt.

Und da schmeiß ich mich weg. 12 Stunden und länger an einem Tag? Im heutigen Arbeitgebermarkt? Ganz klarer Verweis auf das ArbZG und gut ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 09:58

90% HO, perfekte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ....

Ich kann nicht mehr. Wo arbeitest Du denn? Bei meinem letzten Job ging nur fixer Tag homeoffice ODER mobiles Arbeiten mit geringem Jahreskontingent. Letzteres auch nur tagesweise und nicht anteilig. Und natürlich alles, auch Zeitausgleich vorher einzureichen und vom Vorgesetzten genehmigen zu lassen.

Wie, Sie müssen heim, weil die Schule angerufen hat, dass sie bitte ihr Kind abholen möchten? Das geht so nicht, da müssen sie natürlich zum Kinderarzt und sich eine Krankmeldung holen....

Großer Landesbetrieb in NRW macht's möglich. Es gibt keinen Grund, im Büro zu hocken, weil wir vollständig digital arbeiten (ich habe, obwohl im öD, nicht einen einzigen Aktenordner  ;) ). Ferner hat die CoronaZeit selbst skeptische Führungskräfte mit guter Leistung überzeugt. Wir sind fachlich immer redundant aufgestellt - wenn jemand mal für 2 Stunden ausfällt, kann ein Kollege übernehmen. Ob dabei das Kind von der Schule abgeholt werden muss, oder das Auto in die Werkstatt gebracht wird, ist dabei fast nebensächlich. All das funktioniert aber nur, weil der öD eben nicht gewinn-orientiert arbeitet und daher Projekte mit ausreichend zeitlichem Puffer geplant werden. Insgesamt ist die Produktivität deshalb natürlich etwas geringer, als in der privaten Wirtschaft. Das geringere Gehalt geht darum auch in Ordnung (wobei eine E12 nun auch keine Armut bedeutet).

Ein Bekannter arbeitet im TVöD in der Verwaltung auf kommunaler Ebene, auch E12 ... ich würde im Leben nicht mit ihm tauschen wollen!

Es gibt also -zumindest bei mir- wirklich tolle Vorteile gegenüber der pW.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 11.10.2023 10:05

So ich bin wie gesagt E13, Stufe 4, das bedeutet 3100 Euro netto monatlich...

Ich habe nun ein Angebot über 3600 Euro aus der PW. 100% HO, Bonus, weltweites Arbeiten möglich...

Sollte es keine signifikante!! Steigerung im ÖD von mindestens 300 Euro netto mehr geben, 100% JSZ sowie die Inflationsprämie von 3000 Euro netto, bin ich weg.

Unsere freie Stelle wird nun übrigens zum dritten Mal ausgeschrieben, E13 lockt offenbar niemanden mehr hinter dem Ofen hervor... selbst Gewis/Medienwissenschaftler nicht, die wir derzeit suchen.

Die sind im Raum Köln/Düsseldorf offenbar auch mit einem deutlich höheren Gehalt gesegnet (um mal von der Mint-Diskussion wegzukommen, auch andere Fachbereiche werden offenbar in der PW besser bezahlt).
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 10:06
Und da schmeiß ich mich weg. 12 Stunden und länger an einem Tag? Im heutigen Arbeitgebermarkt? Ganz klarer Verweis auf das ArbZG und gut ist.

Das "Wegschmeißen" hilft nix. Schon mal einen Blick auf die Veranstaltungsbranche oder in die Werbung geworfen? Oder mal zur Erntezeit den Landwirt Ihres Vertrauens besuchen.

Was machen Sie denn, wenn Sie in der privaten Wirtschaft arbeiten und ein Projekt so weit im Verzug ist, dass Sie Termine nicht halten können und Sie die Vertagsstrafe schon riechen können? Verweisen Sie dann mal fröhlich auf das ArbZG und gehen nach exakt 10h nach Hause. Liebe und Dankbarkeit wird Ihnen gewiss sein  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pete am 11.10.2023 10:19
Verweisen Sie dann mal fröhlich auf das ArbZG und gehen nach exakt 10h nach Hause. Liebe und Dankbarkeit wird Ihnen gewiss sein  ;)

Das gleiche Problem habe ich aber auch in E13. Ich komme locker auf meine 50h und mache den Job der sich früher auf 3-4 Vollzeitstellen aufgeteilt hat. Es kommen einfach keine neuen Leute nach. Und wenn man etwas nicht geschafft bekommt, dann wird einem gesagt das man auch einfach mal bis 21 Uhr bleiben könnte oder auf seine Freizeitaktivitäten verzichten könnte, dann wäre es nämlich schon erledigt.
Öffentlicher Dienst bedeutet für mich hauptsächlich unbezahlte Überstunden. Und man kann sich ständig anhören das die fünf Mitarbeiter vor 10 Jahren viel effektiver und schneller gearbeitet haben als ich alleine.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 10:20
Ich habe nun ein Angebot über 3600 Euro aus der PW. 100% HO, Bonus, weltweites Arbeiten möglich...

Glückwunsch! Dann schlag‘ da mal zu, denn deine Forderungen an den TV-L sind unrealistisch und werden nicht kommen. Da werden selbst die Gewerkschafts-Forderungen drunter bleiben…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 10:23
Ich komme locker auf meine 50h und mache den Job der sich früher auf 3-4 Vollzeitstellen aufgeteilt hat.

Auch für dich gilt der Tarif-Vertrag mit einer vereinbarten Wochenarbeitszeit für eine volle Stelle zwischen 38,7h und 40,1h (je nach Bundesland). Natürlich kann dein AG Überstunden anordnen, die dann auch entsprechend zu vergüten sind (bzw. durch Freizeitausgleich abgegolten werden). Aber auch hier gilt weiter der Arbeitsschutz.

Du bist tariflich verpflichtet, Arbeit „mittlerer Art und Güte“ zu erledigen. Dein AG hat die Fürsorgepflicht, deine Arbeitskraft zu erhalten. Unbezahlte Überstunden, 50h-Wochen usw. fallen da nicht darunter…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 11.10.2023 10:52
Und da schmeiß ich mich weg. 12 Stunden und länger an einem Tag? Im heutigen Arbeitgebermarkt? Ganz klarer Verweis auf das ArbZG und gut ist.

Das "Wegschmeißen" hilft nix. Schon mal einen Blick auf die Veranstaltungsbranche oder in die Werbung geworfen? Oder mal zur Erntezeit den Landwirt Ihres Vertrauens besuchen.

Was machen Sie denn, wenn Sie in der privaten Wirtschaft arbeiten und ein Projekt so weit im Verzug ist, dass Sie Termine nicht halten können und Sie die Vertagsstrafe schon riechen können? Verweisen Sie dann mal fröhlich auf das ArbZG und gehen nach exakt 10h nach Hause. Liebe und Dankbarkeit wird Ihnen gewiss sein  ;)

Ich zähle mich als Beamter natürlich auch zum ÖD und kann dir versichern, dass es lange Schichten auch im ÖD gibt. 12 Stunden kommen bei uns durchaus öfter vor. Auch längere Schichten gibt es….erst neulich waren es 14 Stunden, 16 oder 18 Stunden gab es auch schon….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 11.10.2023 10:57
mal back to Toooopic, wann werden die Forderungen bekannt gegeben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 10:58
Siehe Neuigkeiten-Thread: PK um ca. 15 Uhr
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 11.10.2023 10:59
Und da schmeiß ich mich weg. 12 Stunden und länger an einem Tag? Im heutigen Arbeitgebermarkt? Ganz klarer Verweis auf das ArbZG und gut ist.

Das "Wegschmeißen" hilft nix. Schon mal einen Blick auf die Veranstaltungsbranche oder in die Werbung geworfen? Oder mal zur Erntezeit den Landwirt Ihres Vertrauens besuchen.

Was machen Sie denn, wenn Sie in der privaten Wirtschaft arbeiten und ein Projekt so weit im Verzug ist, dass Sie Termine nicht halten können und Sie die Vertagsstrafe schon riechen können? Verweisen Sie dann mal fröhlich auf das ArbZG und gehen nach exakt 10h nach Hause. Liebe und Dankbarkeit wird Ihnen gewiss sein  ;)

Gerade in der Veranstaltungsbranche und in der Landwirtschaft sollten Arbeitsverträge auch derart gestaltet sein, dass bei Bedarf in Spitzenzeiten entsprechende Arbeitszeiten ermöglicht werden. Für Ärzte usw. gibts da ja auch Ausnahmen, irgendwo wirds für sowas auch etwas geben.

Bei normalen Jobs mit Standardverträgen und Standardarbeitszeiten kannst du dich als Arbeitnehmer wahlweise unbezahlt kaputtarbeiten (und niemand dankt es dir) oder das machen, was gesund und gesetzlich vorgesehen ist (und Chef wird im ersten Moment sauer sein, irgendwann dann aber doch einknicken und einfach jemand zweites einstellen/suchen). Oder es werden eben Überstunden angeordnet, die vielerorts mit entsprechenden Zuschlägen versehen sind.

Wenn ich Bock hätte, mich kaputt zu arbeiten, würde ich mich selbstständig machen. Genau das ist doch der Sinn hinter einer Anstellung, dass man geregelte Arbeitszeiten bei geregeltem Einkommen mit geregelten Tätigkeiten hat.

Edit: Gerade im Bezug auf Vertragsstrafen kann mir das als sachbearbeitender Angestellter völlig egal sein. Führungskräfte werden nicht besser vergütet als Sachbearbeiter, weil das Erstellen der Urlaubspläne so anstrengend ist. Sie werden besser vergütet, weil SIE die Verantwortung dafür tragen, dass Deadlines gehalten werden. Wenn SIE merken, dass das unter normalen Bedingungen nicht funktioniert, müssen SIE dafür sorgen, dass es noch funktioniert. Das geht wahlweise mithilfe der Sachbearbeiter (=> Überstunden anordnen), Anfragen ob eine Verschiebung der Deadline möglich ist beim Vertragspartner oder kurzfristiger Ressourcenbeschaffung durch Personaleinkauf beim Dienstleister.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 11:20

Edit: Gerade im Bezug auf Vertragsstrafen kann mir das als sachbearbeitender Angestellter völlig egal sein. Führungskräfte werden nicht besser vergütet als Sachbearbeiter, weil das Erstellen der Urlaubspläne so anstrengend ist. Sie werden besser vergütet, weil SIE die Verantwortung dafür tragen, dass Deadlines gehalten werden. Wenn SIE merken, dass das unter normalen Bedingungen nicht funktioniert, müssen SIE dafür sorgen, dass es noch funktioniert. Das geht wahlweise mithilfe der Sachbearbeiter (=> Überstunden anordnen), Anfragen ob eine Verschiebung der Deadline möglich ist beim Vertragspartner oder kurzfristiger Ressourcenbeschaffung durch Personaleinkauf beim Dienstleister.

Natürlich! ... und das ist der Unterschied zur pW: Wenn Sie dort in einem kleinem Softwarehaus oder einer Werbeagentur mit 8 MA sitzen, dann werden Sie mit Ihrem Projekt fertig werden müssen. Da gibt's keine Töpfe, aus denen die Leute bezahlt werden ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 11.10.2023 11:33
Und da schmeiß ich mich weg. 12 Stunden und länger an einem Tag? Im heutigen Arbeitgebermarkt? Ganz klarer Verweis auf das ArbZG und gut ist.

Das "Wegschmeißen" hilft nix. Schon mal einen Blick auf die Veranstaltungsbranche oder in die Werbung geworfen? Oder mal zur Erntezeit den Landwirt Ihres Vertrauens besuchen.

Was machen Sie denn, wenn Sie in der privaten Wirtschaft arbeiten und ein Projekt so weit im Verzug ist, dass Sie Termine nicht halten können und Sie die Vertagsstrafe schon riechen können? Verweisen Sie dann mal fröhlich auf das ArbZG und gehen nach exakt 10h nach Hause. Liebe und Dankbarkeit wird Ihnen gewiss sein  ;)

Schon mal das Arbeitszeitgesetz in der Hand gehabt und auch gelesen? In § 7, 2 Abs. 2 ist die Erntezeit in der Landwirtschaft explizit geregelt.

Arbeitgeber sind im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses verpflichtet, Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen. Und um die Arbeitgeber, denen das völlig egal, einen gewissen Rahmen abzustecken, gibt es u.a. das ArbZG. Die Liebe und Dankbarkeit, die du dir von deinem Arbeitgeber hier erhoffst, drehen sich schnell in das Gegenteil um, wenn du auf Grund von Krankheit einmal länger ausfallen solltest. Bei dauerhafter Überlastung und mangelnden Regenerationsphasen wird sich dein Körper früher oder später melden.

Wenn das Projekt ewig im Verzug ist, hat aus meiner Sicht die Führungskraft komplett versagt. Denn deren Aufgabe ist es, solche Probleme frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.Die Zeiten, in denen ich mir die Probleme der anderen zu meinen eigenen gemacht habe, sind vorbei.

Liebe und Dankbarkeit erfahre ich von meiner Frau und Kindern, wenn ich mit ihnen meine Zeit verbringe. Ich lebe nicht, um zu arbeiten, sondern ich arbeite, um zu leben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 11:50
Und da schmeiß ich mich weg. 12 Stunden und länger an einem Tag? Im heutigen Arbeitgebermarkt? Ganz klarer Verweis auf das ArbZG und gut ist.

Das "Wegschmeißen" hilft nix. Schon mal einen Blick auf die Veranstaltungsbranche oder in die Werbung geworfen? Oder mal zur Erntezeit den Landwirt Ihres Vertrauens besuchen.

Was machen Sie denn, wenn Sie in der privaten Wirtschaft arbeiten und ein Projekt so weit im Verzug ist, dass Sie Termine nicht halten können und Sie die Vertagsstrafe schon riechen können? Verweisen Sie dann mal fröhlich auf das ArbZG und gehen nach exakt 10h nach Hause. Liebe und Dankbarkeit wird Ihnen gewiss sein  ;)

Schon mal das Arbeitszeitgesetz in der Hand gehabt und auch gelesen? In § 7, 2 Abs. 2 ist die Erntezeit in der Landwirtschaft explizit geregelt.

Arbeitgeber sind im Rahmen eines bestehenden Arbeitsverhältnisses verpflichtet, Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen. Und um die Arbeitgeber, denen das völlig egal, einen gewissen Rahmen abzustecken, gibt es u.a. das ArbZG. Die Liebe und Dankbarkeit, die du dir von deinem Arbeitgeber hier erhoffst, drehen sich schnell in das Gegenteil um, wenn du auf Grund von Krankheit einmal länger ausfallen solltest. Bei dauerhafter Überlastung und mangelnden Regenerationsphasen wird sich dein Körper früher oder später melden.

Wenn das Projekt ewig im Verzug ist, hat aus meiner Sicht die Führungskraft komplett versagt. Denn deren Aufgabe ist es, solche Probleme frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.Die Zeiten, in denen ich mir die Probleme der anderen zu meinen eigenen gemacht habe, sind vorbei.

Liebe und Dankbarkeit erfahre ich von meiner Frau und Kindern, wenn ich mit ihnen meine Zeit verbringe. Ich lebe nicht, um zu arbeiten, sondern ich arbeite, um zu leben.

... und genau deshalb ist der öD auch viel besser, als manche hier so meinen!

Mir geht dieses "Gesabbel" auf den Geist: "Wenn ich nicht mindestens 1000 Euro mehr bekomme, dann kündige ich", oder "Buhu, ich armer Statdtstaatler brauche 50k Zulage im Jahr". Da draußen weht der Wind etwas rauher und Diskussionen über das ArbZG können auch der Anfang vom Ende eines Arbeitsvertrags sein. Da kann man dann gerne den Rechtsweg beschreiten, in einer kleineren Firma macht das das Vertrauensverhältnis aber final kaputt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 11.10.2023 11:52

Edit: Gerade im Bezug auf Vertragsstrafen kann mir das als sachbearbeitender Angestellter völlig egal sein. Führungskräfte werden nicht besser vergütet als Sachbearbeiter, weil das Erstellen der Urlaubspläne so anstrengend ist. Sie werden besser vergütet, weil SIE die Verantwortung dafür tragen, dass Deadlines gehalten werden. Wenn SIE merken, dass das unter normalen Bedingungen nicht funktioniert, müssen SIE dafür sorgen, dass es noch funktioniert. Das geht wahlweise mithilfe der Sachbearbeiter (=> Überstunden anordnen), Anfragen ob eine Verschiebung der Deadline möglich ist beim Vertragspartner oder kurzfristiger Ressourcenbeschaffung durch Personaleinkauf beim Dienstleister.

Natürlich! ... und das ist der Unterschied zur pW: Wenn Sie dort in einem kleinem Softwarehaus oder einer Werbeagentur mit 8 MA sitzen, dann werden Sie mit Ihrem Projekt fertig werden müssen. Da gibt's keine Töpfe, aus denen die Leute bezahlt werden ...

Wenn man Vergleiche anstellt, dann am Besten auch mit ähnlich großen Arbeitgebern ab z.B. 100 MA, aus denen die pW zu großen Teilen besteht. Da nimmt sich das nix ob öD oder pW, es gilt schlicht für alle.

Um in 3-Mann-Startup-Klitschen zu arbeiten, sollte man auch der Typ dafür sein. Da geht es weniger darum, mit dem erfolgreichen Abschluss des Projektes den dritten Porsche des Inhabers noch vor dem April zu finanzieren, sondern darum, dass sich das Unternehmen überhaupt halten und dein Gehalt zahlen kann. Da muss man zwangsläufig dazu bereit sein, sich aufzuopfern, wenn man an seinem Job hängt. Wenn man bspw. durch Anteile auch noch zum Miteigentümer gemacht wird, ist da noch viel weniger gegen einzuwenden.

Edit:
... und genau deshalb ist der öD auch viel besser, als manche hier so meinen!

Mir geht dieses "Gesabbel" auf den Geist: "Wenn ich nicht mindestens 1000 Euro mehr bekomme, dann kündige ich", oder "Buhu, ich armer Statdtstaatler brauche 50k Zulage im Jahr". Da draußen weht der Wind etwas rauher und Diskussionen über das ArbZG können auch der Anfang vom Ende eines Arbeitsvertrags sein. Da kann man dann gerne den Rechtsweg beschreiten, in einer kleineren Firma macht das das Vertrauensverhältnis aber final kaputt.
Auch hier scheinst du "da draußen", also die pW immer gleichzusetzen mit kleinen Firmen.
Würde mich interessieren was deine Meinung ist, wenn man pW auch und vor allem mit mittelgroßen bis großen Firmen gleichsetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 11.10.2023 11:52

Das gleiche Problem habe ich aber auch in E13. Ich komme locker auf meine 50h und mache den Job der sich früher auf 3-4 Vollzeitstellen aufgeteilt hat. Es kommen einfach keine neuen Leute nach.

Genau wie bei uns, inklusive Dienstreisen zu anderen Standorten inklusive wochenlangen Aufenthalten dort, weil die Stellen dort unbesetzt sind... dass ich getrennt von Mann und Freunden bin- juckt keinen.

Solche Arbeitsbedingungen wollte ich vermeiden, deshalb ging ich in den ÖD, wo mir ein stetiger und ständiger Dienstort versprochen worden ist... aber zahlreiche Kollegen gingen in Rente und wurden nicht nachbesetzt bzw. laufen unsere Stellenausschreibungen nun schon zum zweiten Mal ins Leere- keine Bewerber da.

Von daher arbeite ich für 4 Leute mit, habe aber nur ein Gehalt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 11.10.2023 12:06
Der große Unterschied ist doch wirklich simple:

In der pW wird die Mehrarbeit oftmals honoriert. Entweder wird diese unmittelbar vergütet oder man erarbeitet sich eben eine tatsächliche Gehaltserhöhung oder Beförderung. Gerade in großen Unternehmen.

In der ÖD wird die (freiwillige!!!!!!!!!!!!!!!!) Mehrarbeit eben nicht vergütet. Sie wird auch nicht geschuldet. Wer hier diese Mehrarbeit leistet und auch noch erwartet, dass diese honoriert werden soll, ist einfach ein Teil des Problems.

Wie oft ich jetzt hier gelesen habe, was für tolle Angebote aus der pW vorliegen sollen. Entweder ist das dreist gelogen oder ich verstehe nicht, weshalb ihr nicht sofort wechselt. Bessere Arbeitsbedingungen und 20.000€ mehr Gehalt? Ja dann los! Hopp!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 12:11

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Auch hier scheinst du "da draußen", also die pW immer gleichzusetzen mit kleinen Firmen.
Würde mich interessieren was deine Meinung ist, wenn man pW auch und vor allem mit mittelgroßen bis großen Firmen gleichsetzt.

Alles schon erlebt in Firmen mit 250+ MA: Kurzarbeit mit der "Anregung" trotzdem zu Arbeiten. Samstagsarbeit zur Abarbeitung von zeitkritischen Aufträgen, oder (besonderes Schmankerl): Angebot an den BR: "Entweder Entlassungen, oder dauerhafte Kürzung sämtlicher Gehälter um 7,5%".

In wirklich großen Konzernen kommt das sicher nicht so vor, im Mittelstand passiert das durchaus. Und genau aus diesen Erfahrungen heraus bin ich final im öD gelandet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 11.10.2023 12:16


Wie oft ich jetzt hier gelesen habe, was für tolle Angebote aus der pW vorliegen sollen. Entweder ist das dreist gelogen oder ich verstehe nicht, weshalb ihr nicht sofort wechselt. Bessere Arbeitsbedingungen und 20.000€ mehr Gehalt? Ja dann los! Hopp!

Der Arbeitsweg wäre länger und ich habe bisher keine Lust auf eine neue Probezeit, wo man auch mal fix weg vom Fenster sein kann... das hält mich noch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.10.2023 12:32
Während die IT zweifellos ihre Verwendung hat, sollten wir uns nicht in einer Täuschung verfangen - IT-Personal kann ohne nennenswerte Schwierigkeiten ausgelagert werden, da technisches Fachwissen auf dem Markt vorhanden ist.

Im Gegensatz dazu nimmt die Verwaltung einen herausragenden Platz in der Hierarchie der Organisation ein und hat unmittelbaren Einfluss auf die täglichen Abläufe und die Zufriedenheit der Bürger. Lange Wartezeiten bei Anträgen oder ineffiziente Verwaltungsprozesse sind nicht nur ärgerlich, sondern können schwerwiegende Konsequenzen haben und das Vertrauen in die Behörden erschüttern.

In den Tarifverhandlungen sollten wir daher jede Überschätzung der IT-Branche konsequent vermeiden. Stattdessen müssen Ressourcen und Aufmerksamkeit verstärkt auf die Verwaltung gerichtet werden, um sicherzustellen, dass qualifiziertes Personal angemessen entlohnt wird. Es ist höchste Zeit, die arrogante Haltung in der IT-Welt zu hinterfragen und sich auf die wahrhaft bedeutsamen Kerntätigkeiten der Verwaltung zu konzentrieren, während die IT und der Hausmeister klar als unterstützende Prozesse betrachtet werden müssen.
Absolut richtig: IT ist in 90% der Fälle ein reiner Dienstleister im öD und unterstützt nur die Kernaufgaben.
Das outsourcing ist aber um Faktor 3-10 teurer, als die Lösungen in House zu produzieren.
Insbesondere, da dann Domainenwissen bei der IT aufgebaut wird.
Das hat mit Arroganz nichts zu tun, sondern es bleibt beim outsourcing halt weniger Geld für euch über, die die echte Arbeit machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 11.10.2023 12:44


Wie oft ich jetzt hier gelesen habe, was für tolle Angebote aus der pW vorliegen sollen. Entweder ist das dreist gelogen oder ich verstehe nicht, weshalb ihr nicht sofort wechselt. Bessere Arbeitsbedingungen und 20.000€ mehr Gehalt? Ja dann los! Hopp!

Der Arbeitsweg wäre länger und ich habe bisher keine Lust auf eine neue Probezeit, wo man auch mal fix weg vom Fenster sein kann... das hält mich noch.

Die typische Antwort auf Unzufriedenheit kann doch aber auch nicht sein - "geht". In unserem Team waren wir lange Zeit eingeschworen - man hat Spaß, interessante Projekte und auch ein tolles Miteinander. Aber auch hier sehen sich immer mehr Leute um und einige hat es auch schon weggezogen (und die Nachbesetzung ist äußerst schwierig). Weitere sondieren zumindest den Markt. Es kann doch aber auch nicht sein, alle zu vergraulen - vor allem weil es auch die sind, die leisten WOLLEN. Und da geht es ja nicht mal nur um den MINT-Bereich - es gibt so viele höherdotierte Jobs, die einfach keine Nachfolger finden (bei uns eigentlich die komplette Spanne zwischen E11 und E14), und da ist es egal ob es um Projektleiter, (Verwaltungs-)Referenten, Ingenieure, ITler oder Abteilungsleiter geht.

Der öD schafft sich aktuell selbst ab - und die Lösung bei den Unzufriedenen kann ja nun wirklich nicht sein "ja dann geh doch". Ich kann meinen Job gern machen und dennoch über diverse Umstände unglücklich sein und dies auch kundtun. Wechsel ist für mich eine der letzten Optionen, aber auch ich lese mir die Angebote die ich erhalte vermehrt intensiver durch.

Meine Hoffnung bleibt aber bei einem (sehr) guten Tarifabschluss - wenn auch natürlich diese Hoffnung fern jeder Realität ist. Einfach damit nicht noch mehr Leute gehen und man vielleicht auch neues Personal akquierien kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 11.10.2023 12:46


Leider hast du recht. Tatsächlich bin ich auch in EG 11.3 und mein Freundeskreis wundert sich auch über mein niedriges Gehalt aus meinem Hauptjob. EG 11 im TV-L bringt kaum noch was. Und ich bin auch einfach nur noch frustriert über meine monatliche Gehaltsabrechnung. Ohne zusätzlichen Minijob wäre ich finanziell auch in der Armut.

Ich vermute mal stark, Du gehörst auch zu den hier vorherrschenden IT-Jammerern - jemand in der Verwaltung mit E11 (was in sehr vielen Fällen mit hoher Verantwortung und mit Führungsverantwortung verbunden ist) wird sich nicht von Armut bedroht fühlen. Mal davon abgesehen: Die meisten Beschäftigten befinden sich in niedrigeren Entgeltgruppen und können von E11 nur träumen.

Je nach persönlicher Situation (Anzahl Kinder, Ballungsraum, Verdienst Partner) kann man in niedrigeren Entgeltgruppen allerdings auch Sozialleistungen (Wohngeld, Kinderzuschlag, Bildung- und Teilhabe, Befreiung von den Kitagebühren etc.) erhalten, sodass der effektive Unterschied dann praktisch nicht mehr besteht.

Beispiel 2 Kinder, Partner arbeitet nicht:

EG11 Stufe 3 TVL SKL 3 (ums Ehegattensplitting dazustellen)= 3.000€ netto Monat (inkl Jahressonderzahlung)

EG6 Stufe 3 TVL SKL 3 = 2.400€ netto/Monat

Wenn jetzt 1.000€ Miete gezahlt wird gibt es zB in Köln (Mietstufe 6) noch dazu:

+570€ Wohngeld ( https://www.wohngeldrechner24.de/wohngeld/?bl=9&fm=3&an=1&et1=0&ea1=0&ss1=0&fuerJ=2023&lS=1&Seite=2#RechnerStart )

+ 0€ Kinderzuschlag ( https://www.kinderzuschlagrechner24.de/kinderzuschlag/?hp=1&ap0=1&ap1a=0&ap1=1&ap2=0&ap4=0&ap5=0&ww=0&is=0&wgjn=0&kg=0&fuerJ=2023&lS=1&Seite=2#RechnerStart )

+ Bildung und Teilhabe (durch Wohngeldbezug), also kostenlose Kita, kostenlose Schulmensa, 15€/Kind Sport, 15€/Kind Schulkram, kostenlose Schulbücher, kostenlose Klassenfahrten + Ausflüge =~ pro Monat 100-150€/Kind gemittelt = 250€

Effektives Haushaltsnetto bei EG6 Stufe 3: ~3.200€ netto

Wer noch weniger verdient würde dann irgendwann auch durch Kinderzuschlag, Kindergrundsicherung etc. aufschließen.

Man könnte also zynisch behaupten eine akademische Tätigkeit im öD „lohnt“ sich nur unter den Bedingungen:
- keine Kinder
- günstige Wohngegend
- Partner verdient ebenfalls (hängt häufig ja auch von den Kindern ab).

Wenn die 3 Punkte aber vorliegen wäre der größte Vorteil dass man auch mit 20% Teilzeit quasi das gleiche Haushaltsnetto hat. Das ganze ist aber ja auch schon bekannt bezüglich der BVerfG Rechtsprechung zur Amtsangemessenen Alimentation

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 11.10.2023 12:49

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Auch hier scheinst du "da draußen", also die pW immer gleichzusetzen mit kleinen Firmen.
Würde mich interessieren was deine Meinung ist, wenn man pW auch und vor allem mit mittelgroßen bis großen Firmen gleichsetzt.

Alles schon erlebt in Firmen mit 250+ MA: Kurzarbeit mit der "Anregung" trotzdem zu Arbeiten. Samstagsarbeit zur Abarbeitung von zeitkritischen Aufträgen, oder (besonderes Schmankerl): Angebot an den BR: "Entweder Entlassungen, oder dauerhafte Kürzung sämtlicher Gehälter um 7,5%".

In wirklich großen Konzernen kommt das sicher nicht so vor, im Mittelstand passiert das durchaus. Und genau aus diesen Erfahrungen heraus bin ich final im öD gelandet.

Meine Frau war als vor einigen bei einer Firma, in der Sie SAP eingeführt hat. Sie hat oft samstags gearbeitet, dafür gab es aber auch entsprechende Boni. Jede Überstunde wurde mit Zuschlag ausgezahlt und on top hab es regelmäßig 1000 Euro netto als Bonus als Ausgleich für die Umstände.

In einem von dir beschriebenen Szenario würde ich umgehend kündigen und habe ich auch schon. Das ist für mich kein Zustand, in dem ich arbeiten kann und will. Warum sollte ich in einer kaputten Firma arbeiten?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 11.10.2023 12:55


Wie oft ich jetzt hier gelesen habe, was für tolle Angebote aus der pW vorliegen sollen. Entweder ist das dreist gelogen oder ich verstehe nicht, weshalb ihr nicht sofort wechselt. Bessere Arbeitsbedingungen und 20.000€ mehr Gehalt? Ja dann los! Hopp!

Der Arbeitsweg wäre länger und ich habe bisher keine Lust auf eine neue Probezeit, wo man auch mal fix weg vom Fenster sein kann... das hält mich noch.

Die typische Antwort auf Unzufriedenheit kann doch aber auch nicht sein - "geht". In unserem Team waren wir lange Zeit eingeschworen - man hat Spaß, interessante Projekte und auch ein tolles Miteinander. Aber auch hier sehen sich immer mehr Leute um und einige hat es auch schon weggezogen (und die Nachbesetzung ist äußerst schwierig). Weitere sondieren zumindest den Markt. Es kann doch aber auch nicht sein, alle zu vergraulen - vor allem weil es auch die sind, die leisten WOLLEN. Und da geht es ja nicht mal nur um den MINT-Bereich - es gibt so viele höherdotierte Jobs, die einfach keine Nachfolger finden (bei uns eigentlich die komplette Spanne zwischen E11 und E14), und da ist es egal ob es um Projektleiter, (Verwaltungs-)Referenten, Ingenieure, ITler oder Abteilungsleiter geht.

Der öD schafft sich aktuell selbst ab - und die Lösung bei den Unzufriedenen kann ja nun wirklich nicht sein "ja dann geh doch". Ich kann meinen Job gern machen und dennoch über diverse Umstände unglücklich sein und dies auch kundtun. Wechsel ist für mich eine der letzten Optionen, aber auch ich lese mir die Angebote die ich erhalte vermehrt intensiver durch.

Meine Hoffnung bleibt aber bei einem (sehr) guten Tarifabschluss - wenn auch natürlich diese Hoffnung fern jeder Realität ist. Einfach damit nicht noch mehr Leute gehen und man vielleicht auch neues Personal akquierien kann.

Sehe ich wie Coffee86: Ich bringe gerne jungen Menschen etwas Neues bei und das kann ich in meiner derzeitigen Tätigkeit. Daher will ich vielleicht auch nicht wechseln, kann aber schon die Mißstände aufzeigen, die derzeit vorherrschen. Die Frage ist ja, werden und wurden diese auch "gehört". Das zeigt sich dann sicherlich auch in der PK in 2 h.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 11.10.2023 13:00
und noch zum Thema Deadlines: Die existieren auch im ÖD, bei jedem Forschungsprojekt mit der Industrie und bei der Ausgestaltung neuer Studiengänge etc.. Da weiß man, dass an Tag x die Sitzung des Senats ist und alle erforderlichen Dokumente zur Verabschiedung vorhanden sein müssen. Und da gibt es nicht, Verschiebung auf die nächste Senatssitzung oder so, dann würde der neue Studiengang erst ein Jahr später kommen. Und wenn das ÜZ heißt, dann kann keiner sagen, nö mache ich nicht und wenn doch, dann ist auch im ÖD die geöffnete Türe schneller da als man denkt. Ich sage nur die meisten Stellen an den Unis sind auf 2 Jahre befristet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 13:04

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Auch hier scheinst du "da draußen", also die pW immer gleichzusetzen mit kleinen Firmen.
Würde mich interessieren was deine Meinung ist, wenn man pW auch und vor allem mit mittelgroßen bis großen Firmen gleichsetzt.

Alles schon erlebt in Firmen mit 250+ MA: Kurzarbeit mit der "Anregung" trotzdem zu Arbeiten. Samstagsarbeit zur Abarbeitung von zeitkritischen Aufträgen, oder (besonderes Schmankerl): Angebot an den BR: "Entweder Entlassungen, oder dauerhafte Kürzung sämtlicher Gehälter um 7,5%".

In wirklich großen Konzernen kommt das sicher nicht so vor, im Mittelstand passiert das durchaus. Und genau aus diesen Erfahrungen heraus bin ich final im öD gelandet.

Meine Frau war als vor einigen bei einer Firma, in der Sie SAP eingeführt hat. Sie hat oft samstags gearbeitet, dafür gab es aber auch entsprechende Boni. Jede Überstunde wurde mit Zuschlag ausgezahlt und on top hab es regelmäßig 1000 Euro netto als Bonus als Ausgleich für die Umstände.

In einem von dir beschriebenen Szenario würde ich umgehend kündigen und habe ich auch schon. Das ist für mich kein Zustand, in dem ich arbeiten kann und will. Warum sollte ich in einer kaputten Firma arbeiten?

Noch mal der Punkt: Es klagen sooo viele über die entsetzlichen Zustände im öD. Warum sollten die in einer kaputten Behörde arbeiten? Warum gehen die nicht einfach in die besser bezahlte und besser organisierte pW?

Nur darauf wollte ich doch hinaus: Es ist nicht alles Gold, was da draußen so glänzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 11.10.2023 13:41

So ich bin wie gesagt E13, Stufe 4, das bedeutet 3100 Euro netto monatlich...

Ich habe nun ein Angebot über 3600 Euro aus der PW. 100% HO, Bonus, weltweites Arbeiten möglich...

Sollte es keine signifikante!! Steigerung im ÖD von mindestens 300 Euro netto mehr geben, 100% JSZ sowie die Inflationsprämie von 3000 Euro netto, bin ich weg.

Unsere freie Stelle wird nun übrigens zum dritten Mal ausgeschrieben, E13 lockt offenbar niemanden mehr hinter dem Ofen hervor... selbst Gewis/Medienwissenschaftler nicht, die wir derzeit suchen.

Die sind im Raum Köln/Düsseldorf offenbar auch mit einem deutlich höheren Gehalt gesegnet (um mal von der Mint-Diskussion wegzukommen, auch andere Fachbereiche werden offenbar in der PW besser bezahlt).


Wie oft ich jetzt hier gelesen habe, was für tolle Angebote aus der pW vorliegen sollen. Entweder ist das dreist gelogen oder ich verstehe nicht, weshalb ihr nicht sofort wechselt. Bessere Arbeitsbedingungen und 20.000€ mehr Gehalt? Ja dann los! Hopp!

Zum Thema muss man auch sagen, dass es wohl auch West - Ost Unterschiede gibt. Ähnlich wie bei Tariflas und anderen Usern habe ich auch bereits Angebote bekommen. Eins war Koordinator-Ebene mehrerer Märkte einer großen Einzelhandelskette (orang-grünes Logo) im Bereich Mitteldeutschland. Angebot lag bei 60 max. 65k€ bei viel Fahrerei und Management. Das habe ich als E11 dankend abgelehnt. Scheinbar gibt es die besseren Angebote im Westen oder vielleicht noch im Raum Dresden, Leipzig, Jena Potsdam. Viele im TV-L sitzen aber auch mitten in Brandenburg, MV, SA oder Thüringen, bekommen nur eine E9 bis max. E11, wo in den alten Bundesländern klar zwei Gruppen besser bezahlt wird. Die Angebote der Privatwirtschaft, die tatsächlich auch hier mehrfach eintrudeln, sind jedoch meilenweit von 80k oder 100k€ entfernt. Letzten zog eine Recruiter bei meiner Gehaltsvorstellung und meinem bisherigem Gehalt das Angebot zurück und hat selbst angemerkt, dass das Angebot ein deutliches finanzielles "downgrading" wäre, da die Firma nicht bereit ist, so ein Gehalt zu zahlen.
Also bleibt man im öD, da man mit 50 - 60k€ Jahresbrutto ohnehin deutlich über dem Durchschnitt hier liegt, und hofft dennoch auf einen guten Abschluss und das die Bedingungen nicht schlechter werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.10.2023 13:43


Leider hast du recht. Tatsächlich bin ich auch in EG 11.3 und mein Freundeskreis wundert sich auch über mein niedriges Gehalt aus meinem Hauptjob. EG 11 im TV-L bringt kaum noch was. Und ich bin auch einfach nur noch frustriert über meine monatliche Gehaltsabrechnung. Ohne zusätzlichen Minijob wäre ich finanziell auch in der Armut.

Ich vermute mal stark, Du gehörst auch zu den hier vorherrschenden IT-Jammerern - jemand in der Verwaltung mit E11 (was in sehr vielen Fällen mit hoher Verantwortung und mit Führungsverantwortung verbunden ist) wird sich nicht von Armut bedroht fühlen. Mal davon abgesehen: Die meisten Beschäftigten befinden sich in niedrigeren Entgeltgruppen und können von E11 nur träumen.

Je nach persönlicher Situation (Anzahl Kinder, Ballungsraum, Verdienst Partner) kann man in niedrigeren Entgeltgruppen allerdings auch Sozialleistungen (Wohngeld, Kinderzuschlag, Bildung- und Teilhabe, Befreiung von den Kitagebühren etc.) erhalten, sodass der effektive Unterschied dann praktisch nicht mehr besteht.

Beispiel 2 Kinder, Partner arbeitet nicht:

EG11 Stufe 3 TVL SKL 3 (ums Ehegattensplitting dazustellen)= 3.000€ netto Monat (inkl Jahressonderzahlung)

EG6 Stufe 3 TVL SKL 3 = 2.400€ netto/Monat

Wenn jetzt 1.000€ Miete gezahlt wird gibt es zB in Köln (Mietstufe 6) noch dazu:

+570€ Wohngeld ( https://www.wohngeldrechner24.de/wohngeld/?bl=9&fm=3&an=1&et1=0&ea1=0&ss1=0&fuerJ=2023&lS=1&Seite=2#RechnerStart )

+ 0€ Kinderzuschlag ( https://www.kinderzuschlagrechner24.de/kinderzuschlag/?hp=1&ap0=1&ap1a=0&ap1=1&ap2=0&ap4=0&ap5=0&ww=0&is=0&wgjn=0&kg=0&fuerJ=2023&lS=1&Seite=2#RechnerStart )

+ Bildung und Teilhabe (durch Wohngeldbezug), also kostenlose Kita, kostenlose Schulmensa, 15€/Kind Sport, 15€/Kind Schulkram, kostenlose Schulbücher, kostenlose Klassenfahrten + Ausflüge =~ pro Monat 100-150€/Kind gemittelt = 250€

Effektives Haushaltsnetto bei EG6 Stufe 3: ~3.200€ netto

Wer noch weniger verdient würde dann irgendwann auch durch Kinderzuschlag, Kindergrundsicherung etc. aufschließen.

Man könnte also zynisch behaupten eine akademische Tätigkeit im öD „lohnt“ sich nur unter den Bedingungen:
- keine Kinder
- günstige Wohngegend
- Partner verdient ebenfalls (hängt häufig ja auch von den Kindern ab).

Wenn die 3 Punkte aber vorliegen wäre der größte Vorteil dass man auch mit 20% Teilzeit quasi das gleiche Haushaltsnetto hat. Das ganze ist aber ja auch schon bekannt bezüglich der BVerfG Rechtsprechung zur Amtsangemessenen Alimentation

Ich habs schonmal angemerkt beim Thema amtsangemessene Alimentation und tue es hier gerne nochmal: Nehmt doch bitte nicht immer den Einzelverdienerhaushalt als Rechenbeispiel. Das ist weder der Normalfall noch ein irgendwie erstrebenswerter Zustand als Geringverdiener auch noch Alleinverdiener sein zu wollen/müssen.
Zumal dein EG6er nach deiner Tabelle "nur" 490€ und der EG11er sogar noch 200€ Wohngeld bekommen würde.

Wenn du den Menschen für sich nimmst, sprich Steuerklasse 1, dann hast du 600€ Netto Differenz - und das ist schon ganz ordentlich für eine Person.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Talinos am 11.10.2023 13:56
Der große Unterschied ist doch wirklich simple:

In der pW wird die Mehrarbeit oftmals honoriert. Entweder wird diese unmittelbar vergütet oder man erarbeitet sich eben eine tatsächliche Gehaltserhöhung oder Beförderung. Gerade in großen Unternehmen.

In der ÖD wird die (freiwillige!!!!!!!!!!!!!!!!) Mehrarbeit eben nicht vergütet. Sie wird auch nicht geschuldet. Wer hier diese Mehrarbeit leistet und auch noch erwartet, dass diese honoriert werden soll, ist einfach ein Teil des Problems.

Wie oft ich jetzt hier gelesen habe, was für tolle Angebote aus der pW vorliegen sollen. Entweder ist das dreist gelogen oder ich verstehe nicht, weshalb ihr nicht sofort wechselt. Bessere Arbeitsbedingungen und 20.000€ mehr Gehalt? Ja dann los! Hopp!

Weil auch soziale und persönliche Komponenten eine Rolle spielen. Ich mag/mochte mein Team sehr. Auch mein Aufgabengebiet hat mir Spaß gemacht.
Ein Wechsel beinhaltet hier immer ein Risiko. Wie ist mein Chef drauf? Wie viel Arbeitslast kommt auf mich zu?
Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst neigen dazu, Sicherheit zu bevorzugen. Das sind solche Risikofaktoren abzuwägen. Ich selbst habe gerade erst die Kündigung - wirklich schweren Herzens abgegeben und hier war der
monetäre Faktor sogar noch höher. Aber wie sagt der Volksmund so schön: Geld ist nicht alles.
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Beitrag von: AVP am 11.10.2023 14:32


Leider hast du recht. Tatsächlich bin ich auch in EG 11.3 und mein Freundeskreis wundert sich auch über mein niedriges Gehalt aus meinem Hauptjob. EG 11 im TV-L bringt kaum noch was. Und ich bin auch einfach nur noch frustriert über meine monatliche Gehaltsabrechnung. Ohne zusätzlichen Minijob wäre ich finanziell auch in der Armut.

Ich vermute mal stark, Du gehörst auch zu den hier vorherrschenden IT-Jammerern - jemand in der Verwaltung mit E11 (was in sehr vielen Fällen mit hoher Verantwortung und mit Führungsverantwortung verbunden ist) wird sich nicht von Armut bedroht fühlen. Mal davon abgesehen: Die meisten Beschäftigten befinden sich in niedrigeren Entgeltgruppen und können von E11 nur träumen.

Je nach persönlicher Situation (Anzahl Kinder, Ballungsraum, Verdienst Partner) kann man in niedrigeren Entgeltgruppen allerdings auch Sozialleistungen (Wohngeld, Kinderzuschlag, Bildung- und Teilhabe, Befreiung von den Kitagebühren etc.) erhalten, sodass der effektive Unterschied dann praktisch nicht mehr besteht.

Beispiel 2 Kinder, Partner arbeitet nicht:

EG11 Stufe 3 TVL SKL 3 (ums Ehegattensplitting dazustellen)= 3.000€ netto Monat (inkl Jahressonderzahlung)

EG6 Stufe 3 TVL SKL 3 = 2.400€ netto/Monat

Wenn jetzt 1.000€ Miete gezahlt wird gibt es zB in Köln (Mietstufe 6) noch dazu:

+570€ Wohngeld ( https://www.wohngeldrechner24.de/wohngeld/?bl=9&fm=3&an=1&et1=0&ea1=0&ss1=0&fuerJ=2023&lS=1&Seite=2#RechnerStart )

+ 0€ Kinderzuschlag ( https://www.kinderzuschlagrechner24.de/kinderzuschlag/?hp=1&ap0=1&ap1a=0&ap1=1&ap2=0&ap4=0&ap5=0&ww=0&is=0&wgjn=0&kg=0&fuerJ=2023&lS=1&Seite=2#RechnerStart )

+ Bildung und Teilhabe (durch Wohngeldbezug), also kostenlose Kita, kostenlose Schulmensa, 15€/Kind Sport, 15€/Kind Schulkram, kostenlose Schulbücher, kostenlose Klassenfahrten + Ausflüge =~ pro Monat 100-150€/Kind gemittelt = 250€

Effektives Haushaltsnetto bei EG6 Stufe 3: ~3.200€ netto

Wer noch weniger verdient würde dann irgendwann auch durch Kinderzuschlag, Kindergrundsicherung etc. aufschließen.

Man könnte also zynisch behaupten eine akademische Tätigkeit im öD „lohnt“ sich nur unter den Bedingungen:
- keine Kinder
- günstige Wohngegend
- Partner verdient ebenfalls (hängt häufig ja auch von den Kindern ab).

Wenn die 3 Punkte aber vorliegen wäre der größte Vorteil dass man auch mit 20% Teilzeit quasi das gleiche Haushaltsnetto hat. Das ganze ist aber ja auch schon bekannt bezüglich der BVerfG Rechtsprechung zur Amtsangemessenen Alimentation

Ich habs schonmal angemerkt beim Thema amtsangemessene Alimentation und tue es hier gerne nochmal: Nehmt doch bitte nicht immer den Einzelverdienerhaushalt als Rechenbeispiel. Das ist weder der Normalfall noch ein irgendwie erstrebenswerter Zustand als Geringverdiener auch noch Alleinverdiener sein zu wollen/müssen.
Zumal dein EG6er nach deiner Tabelle "nur" 490€ und der EG11er sogar noch 200€ Wohngeld bekommen würde.

Wenn du den Menschen für sich nimmst, sprich Steuerklasse 1, dann hast du 600€ Netto Differenz - und das ist schon ganz ordentlich für eine Person.

Wenn man als Akademiker Sozialleistungen/ Wohngeld bekommen kann ist das System mMn kaputt. Mit Kindern ist eine Partner zu Hause nicht super selten für eine gewisse Zeit.
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Beitrag von: Pädi07 am 11.10.2023 14:44
Wann ist es denn 15 Uhr? Die Spannung steigt...
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Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 14:46


Leider hast du recht. Tatsächlich bin ich auch in EG 11.3 und mein Freundeskreis wundert sich auch über mein niedriges Gehalt aus meinem Hauptjob. EG 11 im TV-L bringt kaum noch was. Und ich bin auch einfach nur noch frustriert über meine monatliche Gehaltsabrechnung. Ohne zusätzlichen Minijob wäre ich finanziell auch in der Armut.

Ich vermute mal stark, Du gehörst auch zu den hier vorherrschenden IT-Jammerern - jemand in der Verwaltung mit E11 (was in sehr vielen Fällen mit hoher Verantwortung und mit Führungsverantwortung verbunden ist) wird sich nicht von Armut bedroht fühlen. Mal davon abgesehen: Die meisten Beschäftigten befinden sich in niedrigeren Entgeltgruppen und können von E11 nur träumen.

Je nach persönlicher Situation (Anzahl Kinder, Ballungsraum, Verdienst Partner) kann man in niedrigeren Entgeltgruppen allerdings auch Sozialleistungen (Wohngeld, Kinderzuschlag, Bildung- und Teilhabe, Befreiung von den Kitagebühren etc.) erhalten, sodass der effektive Unterschied dann praktisch nicht mehr besteht.

Beispiel 2 Kinder, Partner arbeitet nicht:

EG11 Stufe 3 TVL SKL 3 (ums Ehegattensplitting dazustellen)= 3.000€ netto Monat (inkl Jahressonderzahlung)

EG6 Stufe 3 TVL SKL 3 = 2.400€ netto/Monat

Wenn jetzt 1.000€ Miete gezahlt wird gibt es zB in Köln (Mietstufe 6) noch dazu:

+570€ Wohngeld ( https://www.wohngeldrechner24.de/wohngeld/?bl=9&fm=3&an=1&et1=0&ea1=0&ss1=0&fuerJ=2023&lS=1&Seite=2#RechnerStart )

+ 0€ Kinderzuschlag ( https://www.kinderzuschlagrechner24.de/kinderzuschlag/?hp=1&ap0=1&ap1a=0&ap1=1&ap2=0&ap4=0&ap5=0&ww=0&is=0&wgjn=0&kg=0&fuerJ=2023&lS=1&Seite=2#RechnerStart )

+ Bildung und Teilhabe (durch Wohngeldbezug), also kostenlose Kita, kostenlose Schulmensa, 15€/Kind Sport, 15€/Kind Schulkram, kostenlose Schulbücher, kostenlose Klassenfahrten + Ausflüge =~ pro Monat 100-150€/Kind gemittelt = 250€

Effektives Haushaltsnetto bei EG6 Stufe 3: ~3.200€ netto

Wer noch weniger verdient würde dann irgendwann auch durch Kinderzuschlag, Kindergrundsicherung etc. aufschließen.

Man könnte also zynisch behaupten eine akademische Tätigkeit im öD „lohnt“ sich nur unter den Bedingungen:
- keine Kinder
- günstige Wohngegend
- Partner verdient ebenfalls (hängt häufig ja auch von den Kindern ab).

Wenn die 3 Punkte aber vorliegen wäre der größte Vorteil dass man auch mit 20% Teilzeit quasi das gleiche Haushaltsnetto hat. Das ganze ist aber ja auch schon bekannt bezüglich der BVerfG Rechtsprechung zur Amtsangemessenen Alimentation

Ich habs schonmal angemerkt beim Thema amtsangemessene Alimentation und tue es hier gerne nochmal: Nehmt doch bitte nicht immer den Einzelverdienerhaushalt als Rechenbeispiel. Das ist weder der Normalfall noch ein irgendwie erstrebenswerter Zustand als Geringverdiener auch noch Alleinverdiener sein zu wollen/müssen.
Zumal dein EG6er nach deiner Tabelle "nur" 490€ und der EG11er sogar noch 200€ Wohngeld bekommen würde.

Wenn du den Menschen für sich nimmst, sprich Steuerklasse 1, dann hast du 600€ Netto Differenz - und das ist schon ganz ordentlich für eine Person.

Wenn man als Akademiker Sozialleistungen/ Wohngeld bekommen kann ist das System mMn kaputt. Mit Kindern ist eine Partner zu Hause nicht super selten für eine gewisse Zeit.

Ja ich würde das eher pauschalisieren wollen, wenn eine Vollzeitkraft nicht mehr mit seinem Lohn über die Runden kommt ist das System bereits beschädigt.

Wenn das Medianeinkommen Stand 2021 für Familien bei nur knapp 5000 Brutto liegt, was Stkl. 4 ca. 3100 Netto plus Kindergeld pro Kind 250 Euro entspricht und die Armutsgrenze laut Sparkasse bei 3600 Euro liegt. Sind Familien mit 2 Kindern mit 3600 Euro an der Armutsgrenze. Da wir nur 1,36 Kinder pro Familie haben, liegt also der Median unterhalb der Armutsgrenze und somit ist das System statistisch gesehen kaputt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 14:48
Wann ist es denn 15 Uhr? Die Spannung steigt...

Ja um die Zeit und das sind ja nur die Forderungen nicht das Ergebnis. Würde sagen nimm 40% von den Forderungen das wird dann das Ergebnis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pädi07 am 11.10.2023 14:51
40% klingen sehr pessimistisch, war das so in der Vergangenheit?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.10.2023 14:52

Wenn man als Akademiker Sozialleistungen/ Wohngeld bekommen kann ist das System mMn kaputt. Mit Kindern ist eine Partner zu Hause nicht super selten für eine gewisse Zeit.

Zum einen ist die Wohngeldreform ja noch ganz frisch und man hat den Wohngeldbezug massiv ausgeweitet - wohl in der Breite als auch in der Höhe. Ich bin ehrlich: find ich so nicht gut, muss ich aber auch nicht. Das bedeutet aber auch, dass Wohngeld kein Almosen sondern mittlerweile eine "normale" staatliche Zusatzleistung ist.

Es bleibt aber dabei: Nicht "der Akademiker" bekommt Wohngeld sondern in deinem Fall der Partner, der ohne eigenes Einkommen ist. Wenn man das so wählt, dann soll man doch froh sein, dass der Steuerzahler einem die Miete bezahlt, die Alternative wäre, Geld zu verdienen. Das ist heute übrigens nirgendwo ein Problem - überall werden dringend Arbeitskräfte gesucht.

Zum Thema zeitweise ohne zweites Einkommen: Ja, das gibt es. Ist aber am Ende eine Lifestyleentscheidung, die man sich leisten können und wollen muss. In den ersten 1-2 Jahren gibt es Elterngeld/Elterngeld+, die federn sehr viel ab. Dazu kommt der Anspruch auf einen Betreuungsplatz - und auch das ist mit ein wenig Anstrengung kein Problem. Am Ende ist das aber eine temporäre Phase für vielleicht 3 Jahre, von denen es 1-2 Jahre einen Ausgleich gibt.


Und mist, ich wollte off-topic doch jetzt vermeiden ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 14:55
40% klingen sehr pessimistisch, war das so in der Vergangenheit?

Orientiere mich ganz grob am TVÖD und bisschen Abzug, da der TV-L etwas schlechter gestellt ist. Gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen. Aber Sockelbetrag und Erhöhung wird das Thema sein. Die Inflationsausgleichszahlung ist mir relativ egal, weil es eine Einmalzahlung ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 14:57
Wann ist es denn 15 Uhr? Die Spannung steigt...

Ja um die Zeit und das sind ja nur die Forderungen nicht das Ergebnis. Würde sagen nimm 40% von den Forderungen das wird dann das Ergebnis.

Ja das sind zwar nur die Forderungen, aber diese werden sich auch nicht allzuweit vom TVÖD Ergebnis weg bewegen.
Nehmen wir den TVÖD als Beispiel:

Forderung:
Die Gewerkschaftsseite gibt ihre Forderungen zur Tarifrunde TVöD bekannt:

    Entgelterhöhung: +10,5% mit einem Mindesterhöhungsbetrag von 500 €
    Ausbildungsvergütungen: +200 € pauschal
    Laufzeit: 1 Jahr

Ergebnis:

Entgelterhöhung nach 14 Monaten Verzögerung:

    01.01.2023: keine Erhöhung ("Nullrunde")
    01.03.2024: +200 €, anschließend +5,5%, mindestens insgesamt 340 €
    01.03.2024: +150 €

Ohne viel Rechnerei (beschränkt auf den Mindestbetrag, den viele wollen (auf kosten der höheren Entgeldgruppen)) und ich bin mir bewusst, dass die erhöhung verspätet gezahlt wird, handelt es sich immer noch um nahezu 70% der ursprünglichen Forderung, und bei den Auszubildenden sogar um 75%. Ich gehe davon aus, dass es auch in dieser Tarifrunde so sein wird.

Selbst wenn wir uns den prozentualen Teil ansehen sind es immernoch etwas über 50%

But thats just my guess.

//Edit:

Alternativ der vergleich mit der TV-L Runde 2021:

Forderung:
Die Gewerkschaften geben die Forderungen zur Tarifrunde bekannt:
•   +5,0%, mindestens 150 €
•   im Gesundheitswesen: +300 €
•   Auszubildende und Praktikanten: +100 €
•   Laufzeit: 12 Monate

Ergebnis:
01.10.2021: Nullrunde
01.12.2022: +2,8%
Azubis: +50€
Laufzeit: 24 Monate
Steuerfreie Corona-Einmalzahlung: 1300 Euro

Ohne auf die Personen im Gesundheitswesen einzugehen lag das Ergebnis bei 56% der eigentlichen Forderung, Azbuis bei 50%.

Also sollte man eher etwas über 50% ansetzen um realistisch zu bleiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 15:01
Habe einfach mal stiefgestapelt. Daher mal schauen, ob sie die vergangenen 2 Jahre miteinrechnen oder ob die Betrachtung ab 2023 losgeht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 11.10.2023 15:04
40% klingen sehr pessimistisch, war das so in der Vergangenheit?

Ja. Für 50% reicht es ja schon, wenn die Erhöhungsforderungen zu 100% erfüllt werden, aber die Laufzeit statt den geforderten 12 Monaten dann eben 24 Monate beträgt. Damit Verdi dann aber sagen kann, dass es das beste Ergebnis aller Zeiten ist, handelt man die Forderungen eben nur auf 80% runter und hat bei doppelter Laufzeit entsprechend die besagten 40% erreicht.

Ziemlich genau so läufts jedes Mal ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 11.10.2023 15:07
Alternativ der vergleich mit der TV-L Runde 2021:

Forderung:
Die Gewerkschaften geben die Forderungen zur Tarifrunde bekannt:
•   +5,0%, mindestens 150 €
•   im Gesundheitswesen: +300 €
•   Auszubildende und Praktikanten: +100 €
•   Laufzeit: 12 Monate

Ergebnis:
01.10.2021: Nullrunde
01.12.2022: +2,8%
Azubis: +50€
Laufzeit: 24 Monate
Steuerfreie Corona-Einmalzahlung: 1300 Euro

Ohne auf die Personen im Gesundheitswesen einzugehen lag das Ergebnis bei 56% der eigentlichen Forderung, Azbuis bei 50%.

Also sollte man eher etwas über 50% ansetzen um realistisch zu bleiben.

Wie genau kommst du da auf 56%? 56% wären es gewesen, wenn die Laufzeit 12 Monate betragen hätte. So ist 28% eher der realistische Wert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 11.10.2023 15:09
Eins war Koordinator-Ebene mehrerer Märkte einer großen Einzelhandelskette (orang-grünes Logo) im Bereich Mitteldeutschland. Angebot lag bei 60 max. 65k€ bei viel Fahrerei und Management. Das habe ich als E11 dankend abgelehnt.

Kannst du bitte schreiben, welche Kette das ist?

Also bleibt man im öD, da man mit 50 - 60k€ Jahresbrutto ohnehin deutlich über dem Durchschnitt hier liegt, und hofft dennoch auf einen guten Abschluss und das die Bedingungen nicht schlechter werden.

Bei mir ist es u.a. eine Mischung aus Aufwand/Nutzen/Qualifikation, die mich im öD hält.

Bald in E11/5 mit nem VFW als Abschluss  + Hauptstadtzulage stehe ich mit derzeit knapp 68,5 k richtig gut da; kommt noch ggf. E12 sind es sogar 73,4 k.

Sollten in den Verhandlungen nur 5% rausspringen, liege ich also bei mindestens 72 k, in E12 sogar 77 k, für einen entspannten Job mit FÜR MICH guten Benefits - freie Einteilung der Zeit, Home Office 2-3 x die Woche, kurzer Arbeitsweg, Jobticket und eben gutes Gehalt, welches ich in pW wahrscheinlich nie im Leben erreichen würde, da ich bereits aufgrund meines Nicht-Studiums in Form des Verwaltungsfachwirtes raus bin.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 15:09
40% klingen sehr pessimistisch, war das so in der Vergangenheit?

Ja. Für 50% reicht es ja schon, wenn die Erhöhungsforderungen zu 100% erfüllt werden, aber die Laufzeit statt den geforderten 12 Monaten dann eben 24 Monate beträgt. Damit Verdi dann aber sagen kann, dass es das beste Ergebnis aller Zeiten ist, handelt man die Forderungen eben nur auf 80% runter und hat bei doppelter Laufzeit entsprechend die besagten 40% erreicht.

Ziemlich genau so läufts jedes Mal ab.

Also, nach zwei Jahren wird in der nächsten Tarifrunde nicht mehr eine Erhöhung von 2% (wie es bei einer Laufzeit von 1 Jahr der Fall wäre) genannt, sondern stattdessen 4%. Dies wird dann wieder etwas höher sein, sodass man das dann ebenfalls wieder runterhandeln kann.

Ich bleibe bei der Einsätzung, das die Forderungen um ca. +-50(45-55)% vom eigentlichen Ergebnis abweichen werden. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: blacksh33p am 11.10.2023 15:12
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++c5f17690-6834-11ee-8ace-001a4a16012a

10,5 % mind. 500 €

Die sollen sich schämen... Letztlich wird der TV-L wieder der Verlierer sein und 4-6 auf 2-3 Jahre bekommen und im Gegensatz zum TVöD nicht mal die 3000,- Euro (natürlich sind % viel besser, aber die hätte man zusätzlich fordern können).

Macht nur so weiter....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 15:12
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++c5f17690-6834-11ee-8ace-001a4a16012a

Die Gewerkschaften gehen mit einer Forderung von 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr in die Einkommens- und Besoldungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Das hat die Bundestarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf ihrer Sitzung am Mittwoch (11. Oktober 2023) in Berlin beschlossen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 11.10.2023 15:12

Ein absoluter Witz. Und was ist mit den 3000 Euro IFP??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Perisher am 11.10.2023 15:13
Kannst du bitte schreiben, welche Kette das ist?

Orange-grün = Globus
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 15:13
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++c5f17690-6834-11ee-8ace-001a4a16012a

10,5 % mind. 500 €

Die sollen sich schämen... Letztlich wird der TV-L wieder der Verlierer sein und 4-6 auf 2-3 Jahre bekommen und im Gegensatz zum TVöD nicht mal die 3000,- Euro (natürlich sind % viel besser, aber die hätte man zusätzlich fordern können).

Macht nur so weiter....

Du weißt schon das solche Forderungen mindestens halbiert werden können. Also ca. 5% mehr Geld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Joga am 11.10.2023 15:14
Frechheit, dass kann doch nicht alles sein...  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 11.10.2023 15:14
was ist mit der hamburg zulage ein witz  und wo sind die 3000 euro
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 15:16
Wahrscheinlich werden 5% geboten und als Anreiz die Inflationspauschale damit man sich gönnerhaft zeigen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 15:16
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++c5f17690-6834-11ee-8ace-001a4a16012a

10,5 % mind. 500 €

Die sollen sich schämen... Letztlich wird der TV-L wieder der Verlierer sein und 4-6 auf 2-3 Jahre bekommen und im Gegensatz zum TVöD nicht mal die 3000,- Euro (natürlich sind % viel besser, aber die hätte man zusätzlich fordern können).

Macht nur so weiter....

Das sind genau die Forderungen die in der TVÖD Verhandlungen ausgerufen wurden.

Wir werden höchstwahrscheinlich auch genau da landen, max. 1% drüber oder drunter, je nachdem wie gut die Leckereien in der Verhandlung waren ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 11.10.2023 15:16
Diese Fordeung ist wirklich ein Witz. Als Verhandlungsergebis wäre es ja ok.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 11.10.2023 15:17
Sehr enttäuschend. In meiner Stufe (E11/3) ist die Differenz von TV-L zu TVöD Kommune ab März 13,7%.
Wenn man davon ausgeht, dass die Forderung vom Ergebnis ähnlich stark abweicht wie 2021 (2021 wurden 28% der Forderung erreicht), gibt es also unglaubliche 3% mehr Geld und trotzdem noch ein Gefälle von 10% zum TVöD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 15:17

Ein absoluter Witz. Und was ist mit den 3000 Euro IFP??

Wolltest du nicht die dreifache Summe? Dann viel Spaß bei deinem neuen Job!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SprayActi am 11.10.2023 15:17
Das sind wirklich schwache Forderungen. Wo sind die ganzen Verbesserungen bezüglich Arbeitszeit, MINT- Zulagen, Inflationsprämie und und und. Der TV-L wird doch bereits heute viel schlechter als der TVÖD bei gleicher Tätigkeit und Arbeit bezahlt. Echt bitter...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 11.10.2023 15:18
Diese Fordeung ist wirklich ein Witz. Als Verhandlungsergebis wäre es ja ok.

Das war doch noch nie anders...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 15:18
Stadtstaatenzulage steht in der Meldung auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: blacksh33p am 11.10.2023 15:19
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++c5f17690-6834-11ee-8ace-001a4a16012a

10,5 % mind. 500 €

Die sollen sich schämen... Letztlich wird der TV-L wieder der Verlierer sein und 4-6 auf 2-3 Jahre bekommen und im Gegensatz zum TVöD nicht mal die 3000,- Euro (natürlich sind % viel besser, aber die hätte man zusätzlich fordern können).

Macht nur so weiter....

Du weißt schon das solche Forderungen mindestens halbiert werden können. Also ca. 5% mehr Geld.

Ist mir bewusst (habe ich ja schrieben)... Wie geschrieben 4-6% und dann noch 2-3 Jahre wäre die Forderung auf max. 25% gedrückt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alinam1 am 11.10.2023 15:19
Was bedeutete denn überhaupt immer dieses "Mindestens 500€". ich hab noch nie dieses "mindestens" mehr bekommen  ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 15:20
Oh, spannend.

Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, eine andere Forderung als im TVöD zu stellen.

... dann könnte man aus Effizienzgründen die Verhandlungen direkt mit dem Schlichterspruch in der ersten Runde zu einem Ende bringen.  Freu!  ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 11.10.2023 15:20

Ein absoluter Witz. Und was ist mit den 3000 Euro IFP??
Die wird eh im laufe der Verhandlungen von den AG in den Ring geworfen werden. Damit wird man dann wie im TVÖD das erste Jahr überbrücken (da 12 Monate eh nicht zustande kommen werden) und dann im 2. Jahr die Prozente drücken wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 15:21
Was bedeutete denn überhaupt immer dieses "Mindestens 500€". ich hab noch nie dieses "mindestens" mehr bekommen  ???

Ob du das bekommen hast, hängt davon ab, ob du weniger als 5k Brutto hättest, denn dann wären die 500€ mehr als die 10,5%…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 15:21
Stadtstaatenzulage steht in der Meldung auch nicht.

Als Beschäftigter in einem Flächenland mit sehr teurer Hauptstadt, lehne ich diese auch entschieden ab.
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Beitrag von: troubleshooting am 11.10.2023 15:21
Ja, man bekommt den Eindruck, dass ein attraktiver ÖD auf Landesebene wohl nicht das Ziel ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 15:22
Was bedeutete denn überhaupt immer dieses "Mindestens 500€". ich hab noch nie dieses "mindestens" mehr bekommen  ???

Tabellenwirksame Erhöhung i.H.v. 500€ heißt, du verdienst aktuell 3000€ Brutto, dann also 3500€ (16% mehr)Brutto also mindestens 500€ mehr. Bei den bisherigen Verhandlungen (außer TVÖD 23) war das soweit ich weiß auch nie wirklich ein Bestandteil. Ist für die unteren Einkommens/EG gut, für die oberen eher weniger, da der prozentuale Anteil bei höheren Einkommen natürlich schrumpft. Wenn du 6000€ Brutto verdienst und dann 6500€ bekommst sind es schlichtweg nur 8% mehr.
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Beitrag von: thesisko am 11.10.2023 15:22
Man hat monatelang eine Umfrage gemacht, getagt und verhandelt und heraus kam die gleiche Forderung wie beim TVÖD? Dabei hängen wir zeitlich schon hinterher.

Ich bin irritiert.
Warum nicht einfach mal mit +20% in die Verhandlung gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 11.10.2023 15:22
Sehr interessant, dass die Forderung ohne IFP ist. Man hätte auch durchaus 12-14% fordern können, die Inflation hätte das hergegeben.

Am Ende werden es ~5% + IFP.

Selten eine Tarifrunde der öffentlichen Arbeitgeber gesehen, wo solche vom Gesetzgeber (zwinker zwinker) geschaffenen Prämien nicht verwendet wurden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alinam1 am 11.10.2023 15:23
Was bedeutete denn überhaupt immer dieses "Mindestens 500€". ich hab noch nie dieses "mindestens" mehr bekommen  ???

Tabellenwirksame Erhöhung i.H.v. 500€ heißt, du verdienst aktuell 3000€ Brutto, dann also 3500€ Brutto also mindesten 500€ mehr.

Ich habe bislang unter 5000€ Brutto verdient. Ich habe aber auch nie diesen Mindestbetrag mehr bekommen. Komisch?
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Beitrag von: E15TVL am 11.10.2023 15:23
Was bedeutete denn überhaupt immer dieses "Mindestens 500€". ich hab noch nie dieses "mindestens" mehr bekommen  ???
Damit sollen die Beschäftigten in den höheren Entgeltgruppen mehr abgestraft werden. Wenn die 10,5 % brutto weniger sind als 500 EUR, wird dann eben um genau 500 EUR erhöht.

Fancy Naeser wird sich gerade vor Lachen auf dem Boden krümmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 11.10.2023 15:24
Oh, spannend.

Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, eine andere Forderung als im TVöD zu stellen.

... dann könnte man aus Effizienzgründen die Verhandlungen direkt mit dem Schlichterspruch in der ersten Runde zu einem Ende bringen.  Freu!  ???

Ja bitte.
Dann sollen sich sich das Schauspiel auch sparen und das zeit- und wirklungsgleich übernehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 15:26
Ich habe bislang unter 5000€ Brutto verdient. Ich habe aber auch nie diesen Mindestbetrag mehr bekommen. Komisch?

Schau einfach in die letzten Tarif-Abschlüsse. Solche Mindest-Beträge gab es zuletzt immer. Nur halt nicht unbedingt in dieser Höhe, wie gerade gefordert…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 15:27
Was bedeutete denn überhaupt immer dieses "Mindestens 500€". ich hab noch nie dieses "mindestens" mehr bekommen  ???

Tabellenwirksame Erhöhung i.H.v. 500€ heißt, du verdienst aktuell 3000€ Brutto, dann also 3500€ Brutto also mindesten 500€ mehr.

Ich habe bislang unter 5000€ Brutto verdient. Ich habe aber auch nie diesen Mindestbetrag mehr bekommen. Komisch?

Richtig, weil es bisher nie Bestandteil einer Verhandlung war, wie E15TVL schrieb:
Was bedeutete denn überhaupt immer dieses "Mindestens 500€". ich hab noch nie dieses "mindestens" mehr bekommen  ???
Damit sollen die Beschäftigten in den höheren Entgeltgruppen mehr abgestraft werden. Wenn die 10,5 % brutto weniger sind als 500 EUR, wird dann eben um genau 500 EUR erhöht.

Fancy Naeser wird sich gerade vor Lachen auf dem Boden krümmen.

umso mehr du verdienst, desto geringer ist der prozentuale Anteil den die höheren Entgeldgruppen bekommen, schau mal in meinen Beitrag, da ist das nochmal etwas vereinfacht dargestellt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 15:30
Aber bei uns sind auch nur gefühlt 3% bei Verdi oder dem anderen Verein dabei. Daher kann man froh sein, dass die Forderung überhaupt 2-stellig ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 15:31
Tarifrunde 2019:

01.01.2019: Erhöhung um 3,01%, mindestens 100€
01.01.2020: Erhöhung um 3,12%, mindestens 90€
01.01.2021: Erhöhung um 1,29%, mindestens 50€

Mindesterhöhungsbeträge sind also nichts Neues…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 15:32
Aber bei uns sind auch nur gefühlt 3% bei Verdi oder dem anderen Verein dabei. Daher kann man froh sein, dass die Forderung überhaupt 2-stellig ist.

Sollte meiner Meinung nach keinen Unterschied machen, das Problem an Verdi ist, dass diese durch die niedrigen und nicht zufriedenstellenden Tarifrunden immer mehr Personen zum Austreten getrieben haben und mit den aktuellen Forderungen gewinnen Sie auch keine neuen Beschäftigten in der Gewerkschaft.. wenn jetzt eine Forderung von 20% aufgerufen worden wäre, wären die ein oder anderen Kollegen vielleicht dazu bereit dann auch in Verdi einzutreten und dann hätten Sie auch die Power dazu. Und selbst wenn Verdi zu 20% aufruft und es ändert sich nicht, was hätten sie verloren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamtenehepaar am 11.10.2023 15:33
Das ist echt ein Witz. Ich dachte erst ich hätte die Meldung vom TVÖD gelesen. Diese wurde auch genau heut vor einem Jahr bekanntgegeben.

Wie kreativ da jetzt genau ein Jahr danach die identische Forderung rauszugeben  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 11.10.2023 15:34
Aber bei uns sind auch nur gefühlt 3% bei Verdi oder dem anderen Verein dabei. Daher kann man froh sein, dass die Forderung überhaupt 2-stellig ist.

Nachdem Verdi, im Gegensatz zu den anderen beteiligten Gewerkschaften, die letzte Tarifrunde als Erfolg verkaufen wollte, ist hier gut die Hälfte der Mitglieder ausgetreten.

Egal, es bleibt nur, sich zurücklehnen und lächelnd zuschauen, wie Vollgas gegeben wird, um den Landesdienst gegen die Wand zu fahren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 15:36
Das ist echt ein Witz. Ich dachte erst ich hätte die Meldung vom TVÖD gelesen. Diese wurde auch genau heut vor einem Jahr bekanntgegeben.

Wie kreativ da jetzt genau ein Jahr danach die identische Forderung rauszugeben  ;D

Spart man sich die Schreiberei und die AGG tischen extra köstliche Häppchen zur Tarifrunde für die gute Arbeit der Gewerkschaft auf :lach:

Aber hey etwas positives hat das ganze doch, jetzt hetzen wir nichtmehr gegeneinander(MINT etc.), sondern gegen Verdi und die Arbeitgebergemeinschaften :D so wie es sein sollte..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Adler am 11.10.2023 15:51
Also ich fand das, was beim TVöD herauskam, monitär gut. Wenn hier also das gleiche herauskommt und auch so auf die Kommunalbeamten übertragen wird, könnte ich damit leben. Ok, Abstand bleibt, aber kann man da etwas erwarten.
Das mit den MINT etc. gehört m.E. nicht unbedingt hierher, wenn die AG bessere Leute wollen, müssen Sie aus dem Quark kommen und die Eingruppierung ändern. (andere Richtung, hier müssten die AGs etwas wollen)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 11.10.2023 15:52
Kannst du bitte schreiben, welche Kette das ist?

Orange-grün = Globus

stimmt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DanNRW am 11.10.2023 15:57
Verdi macht immer dieselben Fehler. Zu wenig gefordert, noch weniger bekommen. >:(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 11.10.2023 15:58
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++c5f17690-6834-11ee-8ace-001a4a16012a

10,5 % mind. 500 €

Die sollen sich schämen... Letztlich wird der TV-L wieder der Verlierer sein und 4-6 auf 2-3 Jahre bekommen und im Gegensatz zum TVöD nicht mal die 3000,- Euro (natürlich sind % viel besser, aber die hätte man zusätzlich fordern können).

Macht nur so weiter....

500 € sind einmal der Sprung von einer E3/1 auf eine E3/6 und das hätte vor der Tarifrunde 15 Jahre an Erfahrungstufen benötigt. (Wenn es denn die vollen 500 werden)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SprayActi am 11.10.2023 16:01
Man hätte wirklich viel mehr fordern können. Bei 10,5 % bleiben vielleicht 4 % übrig und das auf 24 Monate ohne Prämie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 11.10.2023 16:02
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++29546a98-6836-11ee-9b39-001a4a16012a (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++29546a98-6836-11ee-9b39-001a4a16012a)

Es ist schon gruselig wenn man mit einer Startforderung von 10,5% auch noch solch einen Satz reinformuliert:
Der Unterschied in der Bezahlung zwischen Bund und Kommunen beträgt im Schnitt mehr als zehn Prozent.

Ich hatte ja auch tatsächlich geliebäugelt einzutreten, wenn min. 15 % und kein Mindest- oder Sockelbetrag kommt, aber das ist wieder ein Witz und zeigt eigentlich schon eine Art Verachtung an Ingenieur-, Planungs-, Lehrer-, Ärzte-, IT-Berufe in den Landesbehörden. Ich persönlich hätte auch gerne zusätzlich die IFP, da man das Geld gut anlegen hätten können, mal endlich spontan hätte größer verreisen können oder sich einen Gaming-PC für's Homeoffice [Ironie] leisten können  ;)

In meiner Traumwelt gibt es jetzt links und rechts eine Schelle von der TDL an die verdi-Vertreter und ein Gegenangebot von mindestens 12% und voller IFP - weil wir doch den Ländern mehr Wert sind als verdi denkt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: shafner am 11.10.2023 16:06
Bei derart lächerlichen Forderungen, kann man nur hoffen, dass sich einige zweimal überlegen werden, ob sie noch Mitglied bei verdi sein müssen.

Am Ende kommen 5,5% mit einer Laufzeit von 24 statt 12 Monaten heraus. Über eine Inflationsprämie wird keine Silbe verloren. Im Vergleich zum TvÖD ist der TV-L wahrlich der Mülleimer im Öffentlichen Dienst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Behördeninventar am 11.10.2023 16:08
Absolut traurig, warum geht man mit solch niedrigen Forderungen ran?
Ich rechne mit maximal 7%, Einmalzahlung 1500€ und Sockelbetrag 150€....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 11.10.2023 16:11
Bei derart lächerlichen Forderungen, kann man nur hoffen, dass sich einige zweimal überlegen werden, ob sie noch Mitglied bei verdi sein müssen.

Am Ende kommen 5,5% mit einer Laufzeit von 24 statt 12 Monaten heraus. Über eine Inflationsprämie wird keine Silbe verloren. Im Vergleich zum TvÖD ist der TV-L wahrlich der Mülleimer im Öffentlichen Dienst.

ist halt die Frage was demotivierender ist? Diese eher niedrige Forderung und dann kommt die Hälfte raus, oder eine deutlich höhere Forderung und dann kommt nur ein Viertel davon raus?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 11.10.2023 16:11
Absolut traurig, warum geht man mit solch niedrigen Forderungen ran?
Ich rechne mit maximal 7%, Einmalzahlung 1500€ und Sockelbetrag 150€....

Einmalzahlung wird nicht gefordert und wird deshalb auch wahrscheinlich nicht bestand des Tarifvertrages sein.
7-6% sind eine gute Einschätzung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 16:11
Ich lese oft hier Forderungen von um 10-16%, aber seien wir mal realistisch wenn 5% mehr rausspringen ist das bereits ein Riesenerfolg. Ich rechne ganz stark mit 1000-1500 Euro steuerfreien Inflationsausgleich auf 6-12 Monaten verteilt und in 2 Schritten eine 5% Erhöhung (2,8% und 2,2%).

Ich komme aus der freien Wirtschaft und wusste, dass ich keine 120k-150k verlangen kann. Aber es gibt andere Benefits und ich muss nicht mehr den Samstag und Sonntag mit Themen abarbeiten oder Vorbereitungen um die Ohren schlagen.

Deswegen wäre es doch genial die Stunden langfristig auf 35-36h runterzusetzen. Vielleicht erst mal auf 37h beginnen, und bei der nächsten Verhandlung der next step auf 36,5h. Eine Arbeitszeitverkürzung und mehr Urlaubstage würden alle begrüßen. Vielleicht auch steuerliche Vorteile und damit weniger Abgaben anfallen wäre auch eine Möglichkeit mehr Netto zu erhalten, aber nicht mehr Geld aufzuwenden zu müssen.

Ich hoffe, dass mal in diese Richtung gedacht wird, weil wenn es mir ums Geld gehen würde, wechsel ich wieder zu einem Konzern oder ins Ausland und verdiene deutlich besser, so wie das jede Person auch machen kann. Der ÖD hat aber deutliche Vorteile und diese sollten noch mehr verstärkt werden, indem die Attraktivität erhöht wird.

Bislang habe ich den Schritt zum ÖD 0 bereut und freue mich jeden Tag zur Arbeit gehen zu dürfen. Deswegen keep it cool und wartet ab, was kommt 😀. Ein langfristiger Vertrag welcher automatisch den Inflationsausgleich bereinigt wäre denke ich auch eine Möglichkeit ohne je wieder Verhandlungen führen zu müssen. Aber wie gesagt wir werden sehen und im Oktober wird eh nicht viel passieren und erst im Dezember oder Januar werden wir eine grobe Richtung erfahren.

Ein schönes WE wünsche ich allen und vor allem bitte einen freundlichen Umgang miteinander.

Dafür wurde ich gehatet und nun bewahrheitet sich meine Schätzung. Charma ist eine Bitch 😂
Musste sein. IFP wird es nicht geben es sei denn man verkauft die 5% und den IFP als guten Deal. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Das höre ich gerne.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 16:12
Ich habe mir die Zeit genommen, das TVÖD-Ergebnis mit den TV-L Gehältern in eine Tabelle zu übertragen. Es wird voraussichtlich nicht weit vom TVÖD-Ergebnis entfernt sein und daher sollte die Tabelle halbwegs passen. Bitte beachtet, dass ich keine Garantie für die Richtigkeit übernehmen kann. Wenn ihr Fehler findet, lasst es mich bitte wissen.

(https://i.ibb.co/9b6z1YJ/Fitkive-TVL.png) (https://ibb.co/9b6z1YJ)

Für mich wäre das EG9a eine Erhöhung von ca. 250€ Netto. So als Vergleich zu den Bruttogehältern.

Von der Mindesterhöhung (340€) würden die Entgeldgruppen E1 Stufe 1-5 sowie E2 Stufe 1 profitieren, alle anderen sind drüber und erhalten damit mind. 340€ mehr bzw. 200€ + 5,5%

//EDIT:

Hier die Tabelle der Bruttoerhöhungen:

(https://i.ibb.co/WkkDpLy/Fitkive-TVL-Erh-hung.png) (https://ibb.co/WkkDpLy)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 16:16
Man könnte sagen grob eine Stufe steigt jeder ca. je nach Verdienst. Danke für die Tabelle
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.10.2023 16:17

Dafür wurde ich gehatet und nun bewahrheitet sich meine Schätzung. Charma ist eine Bitch 😂
Musste sein. IFP wird es nicht geben es sei denn man verkauft die 5% und den IFP als guten Deal. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Das höre ich gerne.

Laufzeit in der Forderung ist immer und überall 12 Monate ... und kommt nie und nirgends  ;) ;D

Unter 24 Monaten geht da gar nix - auch wegen der berühmten Planungssicherheit. Immerhin sind hier auch über 2.000.000 Mitarbeiter in der Summe zu bezahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 11.10.2023 16:18
Also die Forderungen sollten sich aus der Befragung ergeben.

Logischerweise nimmt man da ein durchschnitt von realistischen Forderungen.
Manche Mitglieder müssen dann doch rein logisch auch mit weniger als der TVöD zufrieden sein oder?

Oder verdi und Co verarschen uns alle.
Dabei ist es doch in Verdis Interesse mehr zu fordern, weil mehr Gehalt = mehr Mitgliedsbeitrag oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 11.10.2023 16:18
Absolut traurig, warum geht man mit solch niedrigen Forderungen ran?
Ich rechne mit maximal 7%, Einmalzahlung 1500€ und Sockelbetrag 150€....

Einmalzahlung wird nicht gefordert und wird deshalb auch wahrscheinlich nicht bestand des Tarifvertrages sein.
7-6% sind eine gute Einschätzung.

Einmalzahlungen werden nie gefordert, weil sie im Vergleich zu einer Tabellenwirksamen Erhöhung auch nicht viel bringen.
Aber sie werden von Arbeitgeberseite trotzdem oft angeboten weil es für sie billiger ist und von Gewerkschaftsseite dann angenommen, weil sie gut aussehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Haxley am 11.10.2023 16:22
Eine reine Übertagung des TVöD-Ergebnisauf den TVL bringt es nicht!

Achtung! Der TVöD hat bereits eine Arbeitszeitreduktion auf 38,5h/ Woche beschlossen. Da ist beim TVL noch nicht die Rede davon. Also reine Entgelte zu vergleichen geht so nicht!
Bei einer Übernahme der TVöD Ergebnisse muss somit auch die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit mit gefordert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 16:24
Eine reine Übertagung des TVöD-Ergebnisauf den TVL bringt es nicht!

Achtung! Der TVöD hat bereits eine Arbeitszeitreducktion auf 38,5h/ Woche beschlossen. Da ist beim TVL noch nicht die Rede davon. Also reine Entgelte zu vergleichen geht so nicht!
Bei einer Übernahme der TVöD Ergebnisse muss somiit auch die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit mit gefordert werden.

Ja das ist mir bewusst. Doch ich denke nicht, dass es eine Anpassung der reinen Arbeitszeit in dieser Tarifrunde geben wird. Das Ergebnis (340€ mind. oder alternativ 200 + 5,5%) vom TVÖD wird aber wahrscheinlich mit minimalen Änderungen in den TVL so übernommen, somit stimmen die Zahlen dennoch. Zumal die Arbeitszeit nichts mit der reinen Lohnerhöhung zutun hat, sondern eher mit dem Stundenlohn, welchen ich ja offensichtlich nicht angegeben habe daher kann man die Entgeldtabellen dennoch miteinander vergleichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 11.10.2023 16:29
Das mit der Unterteilung der Arbeitszeiten ist auch frech, wenn die einen 40 stunden arbeiten und andere weniger und dazu noch eine Stadtstaatenzulage für die selbe Arbeit haben.

Das sollte man auch mal alles angleichen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 11.10.2023 16:30
Ist denn jetzt die Stadtstaatenzulage und die Zulage für den SUE komplett vom Tisch? Gerade für den SUE wird der Abstand so noch viel größer zum TVÖD. Wie kann man sich dann hinstellen und auch noch in der Pressemitteilung auf den Unterschied in der Bezahlung zwischen Bund und Kommunen hinweisen??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 11.10.2023 16:31
https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/hintergrund.html

300 Euro werden erwartet
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Haxley am 11.10.2023 16:35
Zitat
Zumal die Arbeitszeit nichts mit der reinen Lohnerhöhung zutun hat, sondern eher mit dem Stundenlohn, welchen ich ja offensichtlich nicht angegeben habe daher kann man diese dennoch damit vergleichen.
Das ist nicht korrekt. Der TVL beinhaltet Tabellen die für Vollzeit ausgelegt sind. Es handelt sich noch dazu um Gehalt und nicht um Stundenlöhne.
Ob ich Betrag xyz für 40h/W oder für 38,5h/W erhalte ist schon ein großer Unterschied. Gerade bei Teilzeit würde das Gehalt dann fakturisiert.
Zum Verständniss: Selbst bei gleichbleibendem Gehalt würde ein Teilzeitarbeitender bei einer Absenkung der Arbeitszeit für Vollzeit mehr Gehalt bekommen.

Schon durch eine nicht erfolge Anpassung der Vollarbeitszeit entsteht dem TVLwieder ein nicht unbedeutender Nachteil.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 11.10.2023 16:37
https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/hintergrund.html

300 Euro werden erwartet

Wurde aber nicht gefordert, sofern das auf die Zulage bezogen war. Oder übersehe ich etwas?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 11.10.2023 16:39
Absolut traurig, warum geht man mit solch niedrigen Forderungen ran?
Ich rechne mit maximal 7%, Einmalzahlung 1500€ und Sockelbetrag 150€....

Einmalzahlung wird nicht gefordert und wird deshalb auch wahrscheinlich nicht bestand des Tarifvertrages sein.
7-6% sind eine gute Einschätzung.

Einmalzahlungen werden nie gefordert, weil sie im Vergleich zu einer Tabellenwirksamen Erhöhung auch nicht viel bringen.
Aber sie werden von Arbeitgeberseite trotzdem oft angeboten weil es für sie billiger ist und von Gewerkschaftsseite dann angenommen, weil sie gut aussehen.

Vor allem weil der Staat selber Steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro gegen die Inflation geschaffen hat und ihn dann an seine eigenen Beschäftigten im Land und Kommunen nicht auszahlt ist schon fraglich, warum es diese Forderung nicht rein geschafft hat.

Vielleicht gibt es dann für 1% weniger 1000€ Einmalzahlung also dann 7,5% + die 3000 Inflationspauschale.

Wäre schade wenn Verdi zu hoch gepokert hat und es doch nicht zum Vorschlag vom den Arbeitgebern zu einer Einmalzahlung kommt. Kenne viele Kollegen mit Familie und Kindern die das letzte Jahr schon sehnlichst auf diese warten, um die Inflation abzufedern...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 11.10.2023 16:40
Der Forderungsbeschluss enttäuscht mich erstaunlich stark. Mit viel Mut hatte ich nicht gerechnet, aber einfach Copy/Paste? Das empfinde ich als Frechheit den Mitgliedern gegenüber. Ich bin aufgrund von so viel Unvermögen und mangelnder Interessensvertretung schlichtweg schockiert. Regionalkonferenzen, Mitgliederbefragung, bla bla.... - "Wie, heute ist schon der 11.10. ... oh...  na dann mach mal schnell copy/paste".

Die aktuelle Qualität der Bewerber schlägt sich scheinbar auch in der gewerkschaftlichen Vertretung nieder.

Ich fühle mich verarscht. Die Forderung liegt unterhalb meiner Erwartungshaltung in Bezug auf das Verhandlungsergebnis.

Ich wüsste nichtmal, wer sich zur Durchsetzung dieser Forderung überhaupt noch aufraffen und mobilisieren lässt. Mir persönlich fehlt dazu schlicht der Elan. Abstände in der Verantwortung bleiben, werden aber durch Sockelbeträge finanziell bewusst eingeebnet.

Anstatt mit nötigem Mitteleinsatz aber prozentual immer geringerem Anteil am Durchschnittseinkommen auch Nichtskönnern und Minderleistern eine würdiges Leben zu ermöglichen, wird Leistung zunehmende bestraft.
Fürs Nichtstun gab es direkt +12% - einfach mal so, ohne Show.

Wir sind auf bestem Weg zum beingungslosem Grundeinkommen in einem Land voller Nichtleister.

Dem Faß den Boden schlägt in meiner Wahrnehmung der dbb aus. Er erwartet die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamten. Dies wohlwissend, dass weder +10,5% den ohnehin nicht ausreichenden Abstand zur um 12% angehobenen Grundsicherung herstellen, noch, dass der geforderte Sockelbetrag das nötige Abstandsgebot zwischen den Ämtern beachtet.

Nun gut, der erste Akt dieses Trauerspiels ist aufgeführt, warten wir ab, ob die Arbeitgeber direkt in Gelächter ausbrechen oder zumindest noch schockiert tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 11.10.2023 16:40
Ist denn jetzt die Stadtstaatenzulage und die Zulage für den SUE komplett vom Tisch? Gerade für den SUE wird der Abstand so noch viel größer zum TVÖD. Wie kann man sich dann hinstellen und auch noch in der Pressemitteilung auf den Unterschied in der Bezahlung zwischen Bund und Kommunen hinweisen??

Wenn man den TVöD einholen wollen würde müsste man das fordern.
Momentan steigt der Abstand aber mit jeder Runde egal wie das nun mit dieser Verhandlungforderung ausgeht...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 11.10.2023 16:41
Der Forderungsbeschluss enttäuscht mich erstaunlich stark. Mit viel Mut hatte ich nicht gerechnet, aber einfach Copy/Paste? Das empfinde ich als Frechheit den Mitgliedern gegenüber. Ich bin aufgrund von so viel Unvermögen und mangelnder Interessensvertretung schlichtweg schockiert. Regionalkonferenzen, Mitgliederbefragung, bla bla.... - "Wie, heute ist schon der 11.10. ... oh...  na dann mach mal schnell copy/paste".

Die aktuelle Qualität der Bewerber schlägt sich scheinbar auch in der gewerkschaftlichen Vertretung nieder.

Ich fühle mich verarscht. Die Forderung liegt unterhalb meiner Erwartungshaltung in Bezug auf das Verhandlungsergebnis.

Ich wüsste nichtmal, wer sich zur Durchsetzung dieser Forderung überhaupt noch aufraffen und mobilisieren lässt. Mir persönlich fehlt dazu schlicht der Elan. Abstände in der Verantwortung bleiben, werden aber durch Sockelbeträge finanziell bewusst eingeebnet werden.

Anstatt mit nötigem Mitteleinsatz aber prozentual immer geringerem Anteil am Durchschnittseinkommen auch Nichtskönnern und Minderleistern eine würdiges Leben zu ermöglichen, wird Leistung zunehmende bestraft.
Fürs Nichtstun gab es direkt +12% - einfach mal so, ohne Show.

Wir sind auf bestem Weg zum beingungslosem Grundeinkommen in einem Land voller Nichtleister.

Dem Faß den Bodenschlägt in meiner Wahrnehmung der dbb aus. Er erwartet die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamten. Dies wohlwissend, dass weder +10,5% den ohnehin nicht ausreichenden Abstand zur um 12% angehobenen Grundsicherung herstellt, noch, dass der geforderte Sockelbetrag das nötige Abstandsgebot zwischen den Ämtern beachtet.

Nun gut, der erste Akt dieses Trauerspiels ist aufgeführt, warten wir ab, ob die Arbeitgeber direkt in Gelächter ausbrechen oder zumindest noch schockiert tun.

Die Forderung ist so langweilig, dass diese nicht mal auf Twitter in den Trends schafft und das bei dieser Menge an betroffenen Arbeitnehmern ist schon eine Leistung.

Außerdem wird nichts aber auch garnichts (Arbeitszeit, MINT-Zulage, Stadtstaatenzulage, Inflationsprämie etc.) besonderes gefordert, welches jedes für sich dringend nötig für den TV-L wäre und den Abstand zum TvÖD weiter wachsen lässt.

Viele werden wohl vom TV-L in den TvÖD, TV-V usw. gehen und damit ist niemanden im TV-L geholfen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 11.10.2023 16:46
Der Forderungsbeschluss enttäuscht mich erstaunlich stark. Mit viel Mut hatte ich nicht gerechnet, aber einfach Copy/Paste? Das empfinde ich als Frechheit den Mitgliedern gegenüber. Ich bin aufgrund von so viel Unvermögen und mangelnder Interessensvertretung schlichtweg schockiert. Regionalkonferenzen, Mitgliederbefragung, bla bla.... - "Wie, heute ist schon der 11.10. ... oh...  na dann mach mal schnell copy/paste".

Die aktuelle Qualität der Bewerber schlägt sich scheinbar auch in der gewerkschaftlichen Vertretung nieder.

Ich fühle mich verarscht. Die Forderung liegt unterhalb meiner Erwartungshaltung in Bezug auf das Verhandlungsergebnis.

Ich wüsste nichtmal, wer sich zur Durchsetzung dieser Forderung überhaupt noch aufraffen und mobilisieren lässt. Mir persönlich fehlt dazu schlicht der Elan. Abstände in der Verantwortung bleiben, werden aber durch Sockelbeträge finanziell bewusst eingeebnet werden.

Anstatt mit nötigem Mitteleinsatz aber prozentual immer geringerem Anteil am Durchschnittseinkommen auch Nichtskönnern und Minderleistern eine würdiges Leben zu ermöglichen, wird Leistung zunehmende bestraft.
Fürs Nichtstun gab es direkt +12% - einfach mal so, ohne Show.

Wir sind auf bestem Weg zum beingungslosem Grundeinkommen in einem Land voller Nichtleister.

Dem Faß den Bodenschlägt in meiner Wahrnehmung der dbb aus. Er erwartet die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamten. Dies wohlwissend, dass weder +10,5% den ohnehin nicht ausreichenden Abstand zur um 12% angehobenen Grundsicherung herstellt, noch, dass der geforderte Sockelbetrag das nötige Abstandsgebot zwischen den Ämtern beachtet.

Nun gut, der erste Akt dieses Trauerspiels ist aufgeführt, warten wir ab, ob die Arbeitgeber direkt in Gelächter ausbrechen oder zumindest noch schockiert tun.

Die Forderung ist so langweilig, dass diese nicht mal auf Twitter in den Trends schafft und das bei dieser Menge an betroffenen Arbeitnehmern ist schon eine Leistung.

Außerdem wird nichts aber auch garnichts (Arbeitszeit, MINT-Zulage, Stadtstaatenzulage, Inflationsprämie etc.) besonderes gefordert, welches jedes für sich dringend nötig für den TV-L wäre und den Abstand zum TvÖD weiter wachsen lässt.

Viele werden wohl vom TV-L in den TvÖD, TV-V usw. gehen und damit ist niemanden im TV-L geholfen...

Die Presseerklärung vom DBB ist ein wenig ausführlicher... Da sind Infos zur Stadtstaatenzulage etc. enthalten.

Zitat
Erwartungen:

Der dbb erwartet, dass die Beschäftigten der ambulanten und stationären Pflege im Vollzug (Justiz- und Maßregelvollzug) sowie den Landeskrankenhäusern die dynamische Zulage für Pflegekräfte erhalten.
In den Stadtstaaten erledigen die Beschäftigten sowohl Landesaufgaben wie auch kommunale Aufgaben. Auch die Lebenshaltungskosten sind in Städten wie Berlin, Bremen oder Hamburg extrem hoch und die Städte stehen bei der Gewinnung von Beschäftigten in Konkurrenz zum Umland.
Der dbb erwartet daher eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro.

Der dbb konnte in der Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst 2022 für die Beschäftigten in den Kommunen eine ganze Reihe von Verbesserungen erreichen. Wir erwarten, dass die Verbesserungen aus diesem Abschluss mit den Kommunen auch auf die Beschäftigten der Länder übertragen werden.
Der dbb erwartet die Tarifierung der Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten (studentischen Hilfskräfte).
Der dbb erwartet die Tarifierung der bislang außertariflich gezahlten Zulage für Beschäftigte im Gesundheitsdienst in den Zentren für Psychiatrie Baden-Württemberg-
Die Auszubildenden, Studierenden und Praktikantinnen/Praktikanten in Berlin, Bremen und Hamburg erwarten die Zahlung einer monatlichen Stadtstaatenzulage von 150 Euro.
Die dbb Bundestarifkommission erwartet zudem die umgehende Erfüllung der Verhandlungszusage aus der Tarifeinigung von 2019 zu Abschnitt 3.7 Teil III der Entgeltordnung der Länder für die Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst und Straßenbau.
Der dbb erwartet Zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamt*innen sowie Versorgungsempfänger*innen der Länder und Kommunen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 11.10.2023 16:48
Absolut traurig, warum geht man mit solch niedrigen Forderungen ran?
Ich rechne mit maximal 7%, Einmalzahlung 1500€ und Sockelbetrag 150€....

Einmalzahlung wird nicht gefordert und wird deshalb auch wahrscheinlich nicht bestand des Tarifvertrages sein.
7-6% sind eine gute Einschätzung.

Einmalzahlungen werden nie gefordert, weil sie im Vergleich zu einer Tabellenwirksamen Erhöhung auch nicht viel bringen.
Aber sie werden von Arbeitgeberseite trotzdem oft angeboten weil es für sie billiger ist und von Gewerkschaftsseite dann angenommen, weil sie gut aussehen.

Vor allem weil der Staat selber Steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro gegen die Inflation geschaffen hat und ihn dann an seine eigenen Beschäftigten im Land und Kommunen nicht auszahlt ist schon fraglich, warum es diese Forderung nicht rein geschafft hat.


Warum sollte Verdi etwas fordern, von dem man weiß das die Gegenseite regelrecht darauf bestehen wird? Diese kann (und will) man nun zumindest teuer (aus Verdi Sicht) eintauschen.

Die Forderung insgesamt ist ein Witz. Die IP nicht zu fordern aber Verhandlungstechnisch richtig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 11.10.2023 17:03
Um es kurz zu machen:

Diese Forderung ist für uns Beschäftigte meiner Meinung nach eine Nichtanerkennung unserer Arbeitsleistung. Ich bin wirklich enttäuscht und werde nach dem nächsten Stufenaufstieg im kommenden Jahr beim TV-V bei einer passenden Stellenanzeige mein Glück versuchen. Ich habe auch meinen Wert, sorry. Aber liebe Gewerkschaften, diese Forderung ist ein Schlag in die Magenkuhle. Danke - für Nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 11.10.2023 17:06
Wenn bei so viel Tamtam am Ende das selbe oder weniger als beim TVöD heraus kommt, dann sollte sich jeder überlegen, wofür er noch Mitgliedsbeiträge bezahlt.

Verdi muss doch selber viel erzielen, damit die selber mehr Einnahmen haben...

Düsseldorf ist auch nicht gerade günstig und wir bekommen keine Stadtstaatenzulage für 39:50 Stunden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: browny am 11.10.2023 17:07
Ist denn schon wieder 1.April? Anders kann ich mir diesen schlechten Scherz nicht erklären. Ich hab ja nicht viel erwartet aber das ist bitter für alle und die offenen Stellen werden weiterhin offen bleiben…..Helm ab zum Gebet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 11.10.2023 17:08
Wiedereinführung des BAT 2.0
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 11.10.2023 17:09
Absolut traurig, warum geht man mit solch niedrigen Forderungen ran?
Ich rechne mit maximal 7%, Einmalzahlung 1500€ und Sockelbetrag 150€....

Einmalzahlung wird nicht gefordert und wird deshalb auch wahrscheinlich nicht bestand des Tarifvertrages sein.
7-6% sind eine gute Einschätzung.

Einmalzahlungen werden nie gefordert, weil sie im Vergleich zu einer Tabellenwirksamen Erhöhung auch nicht viel bringen.
Aber sie werden von Arbeitgeberseite trotzdem oft angeboten weil es für sie billiger ist und von Gewerkschaftsseite dann angenommen, weil sie gut aussehen.

Vor allem weil der Staat selber Steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro gegen die Inflation geschaffen hat und ihn dann an seine eigenen Beschäftigten im Land und Kommunen nicht auszahlt ist schon fraglich, warum es diese Forderung nicht rein geschafft hat.


Warum sollte Verdi etwas fordern, von dem man weiß das die Gegenseite regelrecht darauf bestehen wird? Diese kann (und will) man nun zumindest teuer (aus Verdi Sicht) eintauschen.

Die Forderung insgesamt ist ein Witz. Die IP nicht zu fordern aber Verhandlungstechnisch richtig.

Warum kann man nicht 10,5% + 3000€ IP fordern?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 11.10.2023 17:15
Ist denn schon wieder 1.April? Anders kann ich mir diesen schlechten Scherz nicht erklären. Ich hab ja nicht viel erwartet aber das ist bitter für alle und die offenen Stellen werden weiterhin offen bleiben…..Helm ab zum Gebet.

Vermutlich knallen bei der Privatwirtschaft nun die Sektkorken. Es wird für die ganz leicht werden, gute Leute zu "überzeugen" :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 17:25
Zitat
Zumal die Arbeitszeit nichts mit der reinen Lohnerhöhung zutun hat, sondern eher mit dem Stundenlohn, welchen ich ja offensichtlich nicht angegeben habe daher kann man diese dennoch damit vergleichen.
Das ist nicht korrekt. Der TVL beinhaltet Tabellen die für Vollzeit ausgelegt sind. Es handelt sich noch dazu um Gehalt und nicht um Stundenlöhne.
Ob ich Betrag xyz für 40h/W oder für 38,5h/W erhalte ist schon ein großer Unterschied. Gerade bei Teilzeit würde das Gehalt dann fakturisiert.
Zum Verständniss: Selbst bei gleichbleibendem Gehalt würde ein Teilzeitarbeitender bei einer Absenkung der Arbeitszeit für Vollzeit mehr Gehalt bekommen.

Schon durch eine nicht erfolge Anpassung der Vollarbeitszeit entsteht dem TVLwieder ein nicht unbedeutender Nachteil.

Und dennoch ist meine Tabelle korrekt, ob wir jetzt 40h oder 38,5h arbeiten, daran ändert sich nichts, du bekommst ja das gleiche Gehalt. Ich habe ja auch nicht die TVÖD Tabelle verglichen sondern das Ergebnis der Einigung dieser auf die TVL Tabelle angewendet. Damit ist die Tabelle rein rechnerisch vollkommen korrekt.

Und natürlich ist meine Aussage "die Arbeitszeit nichts mit der reinen Lohnerhöhung zutun hat, sondern eher mit dem Stundenlohn" korrekt. Die reine Lohnerhöhung ist das was in der Tabelle wirksam wird. Ob du nun 4000€ bei 40h. bekommst oder 4000€ bei 38,5h, die 4000€ bleiben die gleichen nur ist dein Stundenlohn dann entsprechend erhöht.

"Zum Verständniss: Selbst bei gleichbleibendem Gehalt würde ein Teilzeitarbeitender bei einer Absenkung der Arbeitszeit für Vollzeit mehr Gehalt bekommen." Nein er würde nicht mehr Gehalt bekommen, du widersprichst dir hierbei selbst, "gleichbleibendem Gehalt", "mehr Gehalt" das ist nicht möglich. Er arbeitet halt nur entsprechend weniger bei gleichem Gehalt. Der Stundenlohn wie vorher schon erwähnt wird dadurch einfach nur verbessert, nicht das Tabellenentgeld an sich. Und was anderes habe ich auch nie gesagt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: browny am 11.10.2023 17:31
Bei der Forderung von Verdi kann es passieren das die Arbeitgeberseite ein besseres Angebot vorlegt, aus Mitleid…..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 11.10.2023 17:35
10,5% ab dem 1.10.2023 wäre ohne die Inflationsausgleichprämie bereits eine weitere Benachteiligung gegenüber dem TVöD. Das kann doch nicht ernsthaft gewollt sein!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 17:36
Das liegt ja nun Meilenweit von dem entfernt, was in Baden-Württemberg von Seiten der GEW gefordert wurde, bzw. mit in die Tarifkommission eingebracht werden sollte.
Ich bin dann doch ziemlich entsetzt - Sockelbetrag 500€ ODER 10,5%.
Das ist - gewissermaßen - eine Bankroterklärung gegenüber dem SuE in Landesträgerschaft hier. Die werden sich wundern, die städtischen Arbeitgeber zahlen für den Job in der Kita selbst dann 2% mehr wenn die Forderung so zu 100% durchgeht (was nicht zu erwarten ist) und die haben im Gegensatz zu den Heimsonderschulen keine Wochenenddienste, Nachtdienste etc. sondern schön Abends frei etc.
Egal, ist ja auch nur ne Minderheit von wenigen Hundert, die sind jetzt nicht Zentral.

Aber warum dieser Sockelbetrag? 20% Gehaltssteigerung für E1/2 - womit verdienen die das bitte? Sind die Anforderungen an einfache Tätigkeiten so sehr gestiegen? Ich denke doch nicht.

VERDI ist doch nur noch ein Krebsgeschwür das zerschlagen werden sollte, betreiben nur noch Clientelpolitik für ihre E1 - E5 Mitglieder...

Ich stimme dir da vollkommen zu, aber es ist nun mal auch so, dass die Mitglieder in der E1-E5 besonders stark unter der Inflation leiden. Ich möchte damit nicht ausdrücken, dass die höheren EG hier verzichten sollen, diese benötigen zu anderen Tarifverträgen eine noch deutlichere Erhöhung und ich persönlich bin gegen einen Sockelbeitrag (Man sieht, an meiner Tabelle vor 1-2 Seiten auch, dass der Sockelbeitrag im TVL nur der kompletten EG1 sowie EG2 Stufe 1 zugute kommen würde), aber dennoch kann man über den Fakt, dass das Geld auf einer E1-5 Stelle in der heutigen Zeit nicht mal mehr ansatzweise zum überleben ausreicht wegdenken und dafür setzt sich Verdi halt ein, auch weil ein großer Teil dieser EG der Gewerkschaft angehören und sogesehen für dich mitkämpfen. Aber die Forderung ist allgemein ein Hoax
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 11.10.2023 17:40
Wie bereits mehrfach geschrieben gehe ich davon aus das es mit kleinen Nuancen das TVöD Ergebnis wird. D.h.

- kreative Verwendung der IAP für die Überbrückung von Nullmonaten bzw. bis zum einsetzen der Tsbellenerhöhung
- Tabellenerhöhung 12-15 Monate nach Ablauf des Tarifvertrages
- starker Fokus auf Mindestbeträge. Im Ergebnis dann Sockel + lineare Erhöhung
- 24-28 Monate Laufzeit

Das man aber selbst die Forderungen 1:1 übernimmt ist schon ziemlich einfallslos und gegenüber den Mitgliedern reine Verarsche.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 11.10.2023 17:44
War gerade auf einer Informationsveranstaltung von VERDI an meiner Universität. Anwesend zu 100% wissenschaftsstützendes Personal, kein einziger wissenschaftlicher Mitarbeiter. Klar sieht die Gewerkschaft immer nur die Forderungen der Gehaltsgruppen E2-E8.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 11.10.2023 17:47
Bei solchen Forderungen appelliere ich an alle treuen und auf die Jobsicherheit starrenden Angestelltenseelen der Länder: Lasset den Bummelstreik beginnen  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 11.10.2023 17:52
- kreative Verwendung der IAP für die Überbrückung von Nullmonaten bzw. bis zum einsetzen der Tsbellenerhöhung

Ist sogar nichtmal unrealistisch, dass es zum Beispiel 6 Monate lang 500 Euro als Inflationspauschale mehr gibt und dann direkt  den nächsten Monat der zb. 400€ Sockelbetrag kommt.

Ich bete ja immernoch, dass die Arbeitgeber aus Mitleid in ihrem Vorschlag die 100% JSZ wie im TöVD übernehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 11.10.2023 17:54
War gerade auf einer Informationsveranstaltung von VERDI an meiner Universität. Anwesend zu 100% wissenschaftsstützendes Personal, kein einziger wissenschaftlicher Mitarbeiter. Klar sieht die Gewerkschaft immer nur die Forderungen der Gehaltsgruppen E2-E8.

Ist auch ein gewisser Teufelskreis. Oder gehst du nochmal in das Restaurant, wo dir der Ober beim letzten Mal auf den Tisch gekackt hat? ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DanNRW am 11.10.2023 17:55
Ich glaube mittlerweile, das die Forderungsfindungen und Verhandlungen ein abgekartetes Spiel sind. Dafür gibt es für die Gewerkschafter später schöne Posten, im Gegenzug wird der TVL aldisiert. Gerade nach dem letzten Abschluß sollte Verdi versuchen, soviel wie möglich rauszuholen, aber man will ja die Arbeitgeber sicher nicht verärgern, da sind die eigenen Mitglieder nicht so wichtig. Und Krümmel werden später zu Gold erklärt.
Für so eine Vorgeschichte samt Forderung würden die Verantworlichen bei anderen Gewerkschaften (IG Metall) sicherlich geteert und gefedert werden. Am liebsten würde ich mir eine gelbe Weste anziehen und zur Verdi-Zentrale fahren. :(   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 11.10.2023 17:57
- kreative Verwendung der IAP für die Überbrückung von Nullmonaten bzw. bis zum einsetzen der Tsbellenerhöhung

Ist sogar nichtmal unrealistisch, dass es zum Beispiel 6 Monate lang 500 Euro als Inflationspauschale mehr gibt und dann direkt  den nächsten Monat der zb. 400€ Sockelbetrag kommt.

Ich bete ja immernoch, dass die Arbeitgeber aus Mitleid in ihrem Vorschlag die 100% JSZ wie im TöVD übernehmen.

Ich tippe eher, dass wie im TVÖD die Stückelung der Prämie die Tabellenerhöhung lange hinauszögert. Einfach damit es dann keine große Fallhöhe gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 11.10.2023 18:05
Am Ende könntest du Recht bekommen das 6-12 Monate die IFP gestreckt wird ein niedriger Sockelbetrag ab Mitte oder Anfang nächsten Jahres je nach Streckung der IFP erfolgt. Ab 2025 dann ein paar Prozente obendrauf mit Laufzeit bis 2026.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 11.10.2023 18:11

so ich möchte jetzt mal Beispiele ich kenne niemanden persönlich der in Eg 1 oder 2 arbeitet selbst in der Poststelle haben alle die EG 5 das neue Leute da mit EG 3 ist ausgeschrieben anfangen sollen ist schon skandaloes
die Fahrer bekommen EG 4 sind nicht viele also reine stimmungsmache von Ihnen 

Das liegt ja nun Meilenweit von dem entfernt, was in Baden-Württemberg von Seiten der GEW gefordert wurde, bzw. mit in die Tarifkommission eingebracht werden sollte.
Ich bin dann doch ziemlich entsetzt - Sockelbetrag 500€ ODER 10,5%.
Das ist - gewissermaßen - eine Bankroterklärung gegenüber dem SuE in Landesträgerschaft hier. Die werden sich wundern, die städtischen Arbeitgeber zahlen für den Job in der Kita selbst dann 2% mehr wenn die Forderung so zu 100% durchgeht (was nicht zu erwarten ist) und die haben im Gegensatz zu den Heimsonderschulen keine Wochenenddienste, Nachtdienste etc. sondern schön Abends frei etc.
Egal, ist ja auch nur ne Minderheit von wenigen Hundert, die sind jetzt nicht Zentral.

Aber warum dieser Sockelbetrag? 20% Gehaltssteigerung für E1/2 - womit verdienen die das bitte? Sind die Anforderungen an einfache Tätigkeiten so sehr gestiegen? Ich denke doch nicht.

VERDI ist doch nur noch ein Krebsgeschwür das zerschlagen werden sollte, betreiben nur noch Clientelpolitik für ihre E1 - E5 Mitglieder...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 11.10.2023 18:14
Es ist so gekommen,  wie ich erwartet hatte. Abschluss wie im TVÖD oder etwas drunter.  Hier waren ja einige,  die tatsächlich daran geglaubt haben,  die Lücke zum TVÖD würde auf einen Schlag geschlossen werden,  oder haben gar von 1000 oder mehr € für EG ab 9 geträumt. Ich bin schon einige Jahre im ÖD der Länder und habe mir solche Träumereien vor Verhandlungen echt abgewöhnt.  Knallt man nachher nicht so hart auf den Boden der Tatsachen. 12 Monate Laufzeit werden eh nicht kommen.  Die AG werden die IFP in den Ring werfen,  im Januar einmal um die 1500 €,  ab Juli monatlich den Rest,  danach Sockel + %.  Laufzeit mindestens 24 Monate. Quasi eine 1:1 Kopie des TVÖD. Fraglich wird noch sein   ob der Sockel oder die Prozente etwas geringer ausfallen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 11.10.2023 18:23
Absolut traurig, warum geht man mit solch niedrigen Forderungen ran?
Ich rechne mit maximal 7%, Einmalzahlung 1500€ und Sockelbetrag 150€....

Einmalzahlung wird nicht gefordert und wird deshalb auch wahrscheinlich nicht bestand des Tarifvertrages sein.
7-6% sind eine gute Einschätzung.

Einmalzahlungen werden nie gefordert, weil sie im Vergleich zu einer Tabellenwirksamen Erhöhung auch nicht viel bringen.
Aber sie werden von Arbeitgeberseite trotzdem oft angeboten weil es für sie billiger ist und von Gewerkschaftsseite dann angenommen, weil sie gut aussehen.

Vor allem weil der Staat selber Steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro gegen die Inflation geschaffen hat und ihn dann an seine eigenen Beschäftigten im Land und Kommunen nicht auszahlt ist schon fraglich, warum es diese Forderung nicht rein geschafft hat.


Warum sollte Verdi etwas fordern, von dem man weiß das die Gegenseite regelrecht darauf bestehen wird? Diese kann (und will) man nun zumindest teuer (aus Verdi Sicht) eintauschen.

Die Forderung insgesamt ist ein Witz. Die IP nicht zu fordern aber Verhandlungstechnisch richtig.

Warum kann man nicht 10,5% + 3000€ IP fordern?

Weil sich die AG Seite die IP ruhig teuer erkaufen darf. Ich bin überzeugt davon, dass die AG Seite darauf besteht, wie auch auf 24 Monate.
Wenn man die IP selbst fordere habe ich weniger Verhandlungsmasse.

Abgesehen davon wäre ich eh für mehr tabellenwirksame % als für die IP. Da habe ich langfristig gesehen mehr von.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 11.10.2023 18:33
Mich würde interessieren, was die Gewerkschaftsmitglieder von der Forderung halten? Besonders @Sozialarbeiter, du hattest hier immer mal über paar interne Sachen berichtet, die ja alle nun nicht eingetreten sind. Wirst du weiterhin Mitglied bleiben? Gerade für den SUE scheint es aktuell ein Schlag ins Gesicht zu sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 11.10.2023 18:35
Wie bereits geschrieben, verlasst den TV-L. Es hat keinen Sinn mehr zu bleiben. Ihr findet im ÖD genug andere Aufgaben. Ich habe gekündigt und wechsel zum TV-V mit massiver Gehaltssteigerung. Und bin weiter im ÖD....

Mein ehrlicher Tipp: Lasst den TV-L möglichst hinter euch. Habt keine Angst vor Veränderungen!

Die AG bleiben geizig, vor allem in den höheren Entgeltgruppen. Es gibt allerbeste Chancen -auch im ÖD- wie beim viel besseren TV-V. Viele suchen verzweifelt brauchbare Leute. Lasst euch nicht länger abspeisen mit solchem unterirdischen Gehaltsniveau des TV-L! Ich rate zu einem Wechsel, außer man hat nur noch wenige Jahre zur Rente oder sieht andere Vorteile der Beschäftigung. Kann es geben, bitte aber auch hier genauer und mit Offenheit prüfen. Die Gewerkschaften und AG haben gerade die höheren Entgeltgruppen nicht im Blick.

Bei uns kündigen selbst Führungsebenen weil sie die Schnauze voll haben mit dem witzigen Gehalt einer EG 12/13 zu leben. Gerade Ingenieure rennen regelrecht weg, viele Projekte liegen flach und Fremdvergaben der IT scheitern, weil die Fremdfirmen es fachlich nicht auf die Reihe bekommen. Die AG wollen es nicht anders.....
[/quote]
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 18:36
Mich würde interessieren, was die Gewerkschaftsmitglieder von der Forderung halten? Besonders @Sozialarbeiter, du hattest hier immer mal über paar interne Sachen berichtet, die ja alle nun nicht eingetreten sind. Wirst du weiterhin Mitglied bleiben? Gerade für den SUE scheint es aktuell ein Schlag ins Gesicht zu sein.

Warum gehst du davon aus?

Ich weiß zwar nicht wie das in Stadtstaaten aktuell aussieht, aber laut dbb ist folgendes gefordert:

In den Stadtstaaten erledigen die Beschäftigten sowohl Landesaufgaben als auch kommunale Aufgaben. Die Städte stehen bei der Gewinnung von Beschäftigten in Konkurrenz zum Umland. Der dbb erwartet daher eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro.

Die Auszubildenden, Studierenden und Praktikantinnen/Praktikanten in Berlin, Bremen und Hamburg erwarten die Zahlung einer monatlichen Stadtstaatenzulage von 150 Euro.

Und für den SuE das hier:

Der dbb konnte in der Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst 2022 für die Beschäftigten in den Kommunen eine ganze Reihe von Verbesserungen erreichen. Wir erwarten, dass die Verbesserungen aus diesem Abschluss mit den Kommunen auch auf die Beschäftigten der Länder übertragen werden.

Zum nachlesen: https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/forderung.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 11.10.2023 18:49
Mich würde interessieren, was die Gewerkschaftsmitglieder von der Forderung halten? Besonders @Sozialarbeiter, du hattest hier immer mal über paar interne Sachen berichtet, die ja alle nun nicht eingetreten sind. Wirst du weiterhin Mitglied bleiben? Gerade für den SUE scheint es aktuell ein Schlag ins Gesicht zu sein.

Warum gehst du davon aus?

Ich weiß zwar nicht wie das in Staatstaten aktuell aussieht, aber laut dbb ist folgendes gefordert:

In den Stadtstaaten erledigen die Beschäftigten sowohl Landesaufgaben als auch kommunale Aufgaben. Die Städte stehen bei der Gewinnung von Beschäftigten in Konkurrenz zum Umland. Der dbb erwartet daher eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro.

Die Auszubildenden, Studierenden und Praktikantinnen/Praktikanten in Berlin, Bremen und Hamburg erwarten die Zahlung einer monatlichen Stadtstaatenzulage von 150 Euro.

Der dbb konnte in der Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst 2022 für die Beschäftigten in den Kommunen eine ganze Reihe von Verbesserungen erreichen. Wir erwarten, dass die Verbesserungen aus diesem Abschluss mit den Kommunen auch auf die Beschäftigten der Länder übertragen werden.

Zum nachlesen: https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/forderung.html

Weil das doch letztendlich nicht gefordert wurde. Zumindest habe ich das so rausgelesen. Die Erwartungen sind doch keine Forderungen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 18:53
Mich würde interessieren, was die Gewerkschaftsmitglieder von der Forderung halten? Besonders @Sozialarbeiter, du hattest hier immer mal über paar interne Sachen berichtet, die ja alle nun nicht eingetreten sind. Wirst du weiterhin Mitglied bleiben? Gerade für den SUE scheint es aktuell ein Schlag ins Gesicht zu sein.

Warum gehst du davon aus?

Ich weiß zwar nicht wie das in Staatstaten aktuell aussieht, aber laut dbb ist folgendes gefordert:

In den Stadtstaaten erledigen die Beschäftigten sowohl Landesaufgaben als auch kommunale Aufgaben. Die Städte stehen bei der Gewinnung von Beschäftigten in Konkurrenz zum Umland. Der dbb erwartet daher eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro.

Die Auszubildenden, Studierenden und Praktikantinnen/Praktikanten in Berlin, Bremen und Hamburg erwarten die Zahlung einer monatlichen Stadtstaatenzulage von 150 Euro.

Der dbb konnte in der Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst 2022 für die Beschäftigten in den Kommunen eine ganze Reihe von Verbesserungen erreichen. Wir erwarten, dass die Verbesserungen aus diesem Abschluss mit den Kommunen auch auf die Beschäftigten der Länder übertragen werden.

Zum nachlesen: https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/forderung.html

Weil das doch letztendlich nicht gefordert wurde. Zumindest habe ich das so rausgelesen. Die Erwartungen sind doch keine Forderungen?

Die sind zwar nicht teil der offiziellen Forderung, weil es nur einen "kleinen Teil" betrifft. Dies wurde schon immer im Hintergrund ausgehandelt, im TVÖD war es auch nicht teil der Forderung und wurde dennoch umgesetzt.

Ist wahrscheinlich auch einfach dem umstand gefordert dem "normalen" Mitarbeiter nicht zu überfordern bzw. zu zeigen was andere Berufsgruppen dann mehr erhalten, man hat hier im Forum ja schon gesehen wie der Neid überhand genommen hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 11.10.2023 18:57
Mich würde interessieren, was die Gewerkschaftsmitglieder von der Forderung halten? Besonders @Sozialarbeiter, du hattest hier immer mal über paar interne Sachen berichtet, die ja alle nun nicht eingetreten sind. Wirst du weiterhin Mitglied bleiben? Gerade für den SUE scheint es aktuell ein Schlag ins Gesicht zu sein.

Warum gehst du davon aus?

Ich weiß zwar nicht wie das in Staatstaten aktuell aussieht, aber laut dbb ist folgendes gefordert:

In den Stadtstaaten erledigen die Beschäftigten sowohl Landesaufgaben als auch kommunale Aufgaben. Die Städte stehen bei der Gewinnung von Beschäftigten in Konkurrenz zum Umland. Der dbb erwartet daher eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro.

Die Auszubildenden, Studierenden und Praktikantinnen/Praktikanten in Berlin, Bremen und Hamburg erwarten die Zahlung einer monatlichen Stadtstaatenzulage von 150 Euro.

Der dbb konnte in der Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst 2022 für die Beschäftigten in den Kommunen eine ganze Reihe von Verbesserungen erreichen. Wir erwarten, dass die Verbesserungen aus diesem Abschluss mit den Kommunen auch auf die Beschäftigten der Länder übertragen werden.

Zum nachlesen: https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/forderung.html

Weil das doch letztendlich nicht gefordert wurde. Zumindest habe ich das so rausgelesen. Die Erwartungen sind doch keine Forderungen?

Die sind zwar nicht teil der offiziellen Forderung, weil es nur einen "kleinen Teil" betrifft. Dies wurde schon immer im Hintergrund ausgehandelt, im TVÖD war es auch nicht teil der Forderung und wurde dennoch umgesetzt.

Okay das habe ich so nicht mitbekommen. Dann besteht ja vielleicht doch noch Hoffnung, dass neben der aktuellen Forderung noch irgendwas Gutes ausgehandelt wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: 0esli0 am 11.10.2023 18:59
Es ist so gekommen,  wie ich erwartet hatte. Abschluss wie im TVÖD oder etwas drunter.  Hier waren ja einige,  die tatsächlich daran geglaubt haben,  die Lücke zum TVÖD würde auf einen Schlag geschlossen werden,  oder haben gar von 1000 oder mehr € für EG ab 9 geträumt. Ich bin schon einige Jahre im ÖD der Länder und habe mir solche Träumereien vor Verhandlungen echt abgewöhnt.  Knallt man nachher nicht so hart auf den Boden der Tatsachen. 12 Monate Laufzeit werden eh nicht kommen.  Die AG werden die IFP in den Ring werfen,  im Januar einmal um die 1500 €,  ab Juli monatlich den Rest,  danach Sockel + %.  Laufzeit mindestens 24 Monate. Quasi eine 1:1 Kopie des TVÖD. Fraglich wird noch sein   ob der Sockel oder die Prozente etwas geringer ausfallen werden.

Und was ich einfach nur absurd finde, warum die IFP nicht mit einer Zahlung ausgezahlt werden kann. Mitarbeitende, die dann gerade erst in Elternzeit gehen, haben einfach mal richtig die A-Karte und „büßen“ diese Prämie ein, obwohl sie vorher genauso Vollzeit da waren. Die Prämie soll ja eigentlich ein Ausgleich sein für die gestiegene Inflation der LETZTEN Jahre.
Mich wird das voraussichtlich auch betreffen, sodass ich vielleicht noch die erste Teilzahlung „mitnehmen“ kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 19:08
Auf der verlinkten Meldung des DBB wird doch klar untergliedert in Forderungen (10,5%, >= 500€) und Erwartungen. Letztere sind doch deutlich schwächer formuliert, also eher "nice to have" als "rote Linie" oder auch nur "dafür streiken wir zur Not auch dauerhaft"...
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Beitrag von: Der mit dem Wolf tanzt am 11.10.2023 19:10
Es ist so gekommen,  wie ich erwartet hatte. Abschluss wie im TVÖD oder etwas drunter.  Hier waren ja einige,  die tatsächlich daran geglaubt haben,  die Lücke zum TVÖD würde auf einen Schlag geschlossen werden,  oder haben gar von 1000 oder mehr € für EG ab 9 geträumt. Ich bin schon einige Jahre im ÖD der Länder und habe mir solche Träumereien vor Verhandlungen echt abgewöhnt.  Knallt man nachher nicht so hart auf den Boden der Tatsachen. 12 Monate Laufzeit werden eh nicht kommen.  Die AG werden die IFP in den Ring werfen,  im Januar einmal um die 1500 €,  ab Juli monatlich den Rest,  danach Sockel + %.  Laufzeit mindestens 24 Monate. Quasi eine 1:1 Kopie des TVÖD. Fraglich wird noch sein   ob der Sockel oder die Prozente etwas geringer ausfallen werden.

Und was ich einfach nur absurd finde, warum die IFP nicht mit einer Zahlung ausgezahlt werden kann. Mitarbeitende, die dann gerade erst in Elternzeit gehen, haben einfach mal richtig die A-Karte und „büßen“ diese Prämie ein, obwohl sie vorher genauso Vollzeit da waren. Die Prämie soll ja eigentlich ein Ausgleich sein für die gestiegene Inflation der LETZTEN Jahre.
Mich wird das voraussichtlich auch betreffen, sodass ich vielleicht noch die erste Teilzahlung „mitnehmen“ kann.

Absolut! Das mit der Elternzeit wird mich auch betreffen. Man erhält den ersten Teilbetrag, weil im Tarifvertrag steht „bestehendes Arbeitsverhältnis“ und nicht „Beschäftigungsverhältnis“.
Während der Elternzeit besteht das Arbeitsverhältnis fort, wohingegen das Beschäftigungsverhältnis ruht. Also Anspruch auf IAP. Nur blöd, dass der Rest der IAP ja mit dem Lohn ausgezahlt wird, also hat man nichts davon - da Elterngeld gezahlt wird. Das ist so ein Schlag in die Fresse, da man ja sowieso schon auf einen Großteil seines Geldes zwecks Erziehungszeit verzichtet. Ich glaube, da haben sich ganz schlaue Justus'e und Jonas'e (BWL'er) hingesetzt und den Großen mal vorgerechnet, wie viel man mit dieser perfiden Taktik sparen kann.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 11.10.2023 19:13
Ist ja lustig, dass ihr alle schon wisst, wie die weder geforderte, geschweige denn beschlossene Inflationsausgleichszahlung gestaltet wird, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen haben...
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Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 19:13
Auf der verlinkten Meldung des DBB wird doch klar untergliedert in Forderungen (10,5%, >= 500€) und Erwartungen. Letztere sind doch deutlich schwächer formuliert, also eher "nice to have" als "rote Linie" oder auch nur "dafür streiken wir zur Not auch dauerhaft"...

Richtig, aber es sind halt auch nur "nice to have" der "normale" Mitarbeiter profitiert hier nicht von. Ich bin dafür, dass die Zulagen gewährt werden, aber dem normalen MA geht es doch am Allerwertesten vorbei was ein Mitarbeiter in Stadtstaaten oder SuE bekommt und daher ist es in irgendwelchen Unterseiten versteckt und wird inoffiziell ausgehandelt.

Jetzt stelle sich mal einer vor da wäre irgendwo die Erwähnung von Zulagen für MINT Kräfte, was dann für ein Theater los wäre.. oder wenn das + die SuE + Stadtstaaten Zulagen in der Hauptforderung mit drin wäre aiaiai, dann dreht sich jeder hier im Forum an der Gurgel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 11.10.2023 19:15
Leute, Leute.  Ist denn jetzt endlich mal gut mit MINT.  Jedem aber auch jedem ist nach mittlerweile fast 200 Seiten,  mit sich immer und immer wieder wiederholenden Argumenten klar,  was ihr wollt.  Jedes Gegenargument wird im Keim erstickt und immer wieder mit den selben Aussagen widerlegt. Das ist ja schon fast Gehirnwäsche hier.  Morgen könnt ihr wieder ablaufen wie ein Uhwerk,  weil die Forderungen der Gewerkschaften wieder keine Extrawurst für MINT  beinhalten wird und wenn die AG doch was machen wollen,  wird VERDI das schon zu verhindern wissen.  Also spart euch eure Nerven noch was auf. Auch der inhaltlich zweihunderttausendste gleiche Beitrag wird die letztendlichen Ergebnisse nicht ändern.

Genau so wird es kommen.

Es wird allerdings auch niemand kündigen, sondern sich hier zwischen 8-12 Uhr und 14-17 Uhr (dazwischen ist ja Mittagspause), hier beschweren.

Nun, MINT ist vom Tisch.

Werde ich recht behalten? Den Beiträgen hier zufolge wohl ja.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 19:23
Mich würde interessieren, was die Gewerkschaftsmitglieder von der Forderung halten? Besonders @Sozialarbeiter, du hattest hier immer mal über paar interne Sachen berichtet, die ja alle nun nicht eingetreten sind. Wirst du weiterhin Mitglied bleiben? Gerade für den SUE scheint es aktuell ein Schlag ins Gesicht zu sein.

Mich würde auch interessieren was die Gewerkschaftsmitglieder davon halten, dass ihre Gewerkschaft nicht mal einen Inflationsausgleichszahlung fordert. Da sind ja die 1% vom brutto gut angelegt - nicht. ;D

Selbstverständlich wird die nicht gefordert, da Verdi lieber das wirksame Entgeld erhöhen möchte, die AGs werden diese dann vorschlagen und verlangen, dass 1-2% schon vom vorhinein gestrichen werden. Die IP kommt so oder so.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 11.10.2023 19:23
Die TV-L weist schon mal auf die Haushaltslage und drohenden Stellenabbau zur Finanzierung hin. Interessant, ist doch zu erwarten, dass das Ergebnis wohl kaum zu einer Attraktivitätssteigerung führen dürfte und wenn ich höre, wie viele Millionen Jährlich im eigenen Haus an Personalmitteln wegen offener Stellen verfallen. Also welches Geld soll da fehlen? Und ja, liebe TV-L versucht es ruhig mit weiterer Arbeitsverdichtung, diesmal durch Stellenstreichung. Wird die Lage und Attraktivität deutlich verbessern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: 0esli0 am 11.10.2023 19:27
Ist ja lustig, dass ihr alle schon wisst, wie die weder geforderte, geschweige denn beschlossene Inflationsausgleichszahlung gestaltet wird, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen haben...

Es wird aber so in der Art kommen. Die Forderungen zum TVÖD wurden auch im Oktober 2022 bekanntgegeben. Ich glaube kaum - angesichts der nun offensichtlich Copy&Paste TVöD-Forderungen - dass die etwaige Auszahlung einer Prämie für die TVL-Beschäftigten plötzlich mit einer einmaligen Zahlung ausgezahlt wird. Und da sich die Verhandlungen ja eh bis mindestens Dezember hinziehen, wird das auch nicht zeitnah passieren.

Das werden sich die AG schon so überlegt haben, dass sie da nochmal ein paar Vollzeitbeschäftigte auf der Strecke lassen können, die dann in Elternzeit gehen. Geht die Rechnung doch wieder gut auf für die AG-Seite  🫠🫠   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 11.10.2023 19:41
Ist ja lustig, dass ihr alle schon wisst, wie die weder geforderte, geschweige denn beschlossene Inflationsausgleichszahlung gestaltet wird, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen haben...

Es wird aber so in der Art kommen. Die Forderungen zum TVÖD wurden auch im Oktober 2022 bekanntgegeben. Ich glaube kaum - angesichts der nun offensichtlich Copy&Paste TVöD-Forderungen - dass die etwaige Auszahlung einer Prämie für die TVL-Beschäftigten plötzlich mit einer einmaligen Zahlung ausgezahlt wird. Und da sich die Verhandlungen ja eh bis mindestens Dezember hinziehen, wird das auch nicht zeitnah passieren.

Das werden sich die AG schon so überlegt haben, dass sie da nochmal ein paar Vollzeitbeschäftigte auf der Strecke lassen können, die dann in Elternzeit gehen. Geht die Rechnung doch wieder gut auf für die AG-Seite  🫠🫠

Dann könnte ja der TV-L zufrieden sein wenn er dem TöVD gleichgesetzt ist was die Erhöhung betrifft  :)

Jetzt muss nur noch die von Grund auf niedrigere Tabelle an den TöVD angepasst, gerechter Stufenaufstieg, Azubi- Garantie, 100% Jahressonderzahlung, 38.5 Stundenwoche usw. dann nimmt der Bund dem Landesbehörden in Zukunft auch nicht seine Fachkräfte weg *ironie off*

TV-L muss mehr als TöVD gesteigert werden weil er schon von Grund auf in vielen Dingen hinterherhinkt. Das sollte Verdi auch mal verstehen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.10.2023 19:43
Mich würde interessieren, was die Gewerkschaftsmitglieder von der Forderung halten? Besonders @Sozialarbeiter, du hattest hier immer mal über paar interne Sachen berichtet, die ja alle nun nicht eingetreten sind. Wirst du weiterhin Mitglied bleiben? Gerade für den SUE scheint es aktuell ein Schlag ins Gesicht zu sein.

Mich würde auch interessieren was die Gewerkschaftsmitglieder davon halten, dass ihre Gewerkschaft nicht mal einen Inflationsausgleichszahlung fordert. Da sind ja die 1% vom brutto gut angelegt - nicht. ;D

Selbstverständlich wird die nicht gefordert, da Verdi lieber das wirksame Entgeld erhöhen möchte, die AGs werden diese dann vorschlagen und verlangen, dass 1-2% schon vom vorhinein gestrichen werden. Die IP kommt so oder so.

Ja sorry, der Post wurde von der Autokorrektur am Handy noch unsinnger gemacht als ursprünglich von mir (zu kurz) gedacht. Ich meinte Inflationsausgleich in Form der Tabellenwerte. Aber da hatte ich natürlich nur meinen Standpunkt im Blick. Für alle bis E8 ist es ja vielleicht eine passable Forderung.  ;D
Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich schon einmal bei der Forderungsverkündung gedanklich so schnell die Flinte ins Korn geworfen habe. Was soll da noch bei rumkommen...

Aber was ich zum Ausdruck bringen wollte: Werbung für verdi und co sieht für mich anders aus - und das bis in mittlere Gehaltsgruppen hinein. Mit noch einem riesigen Mitgliederzulauf brauchen sie bei den Forderungen für den TV-L mutmaßlich nicht rechnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cherrys am 11.10.2023 19:57
Es ist echt zum kotzen was Verdi sich erlaubt, ich WAR mal Mitglied, bis ich gemerkt habe, was die für eine scheiße fabrizieren. Bekommen gefühlt 2% mehr in Gehaltsverhandlungen raus und feiern sich bis zum Abwinken... nein Danke, für sowas zahle ich monatlich nicht mein weniges, sauer verdientes Geld.

Ich arbeite in einer Polizeibehörde und es ist echt zum Kotzen, im IT Bereich finden wir NIEMANDEN! Außer die letzten "idioten"... die sind 2 Monate da, merken, dass wir in Arbeit ersaufen und der Lohn scheiße ist, und dann verpissen sie sich wieder.

Und dann stellt sich der DBB hin und tut, als hätte er ja alle Probleme der AN verstanden und ja so eine "tolle" Forderung gestellt, einen scheiß haben sie. 15% mehr, 12 Monate Laufzeit und IFP im Dezember 23 wären mal was gewesen, stattdessen bauen sie die nächste bullshitscheiße und feiern sich schon im Voraus dafür.
Weder DBB noch Verdi dürfen bloß nicht nach Mitglieder jammern, für solche scheiß-Leistungen zahle ich nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 11.10.2023 19:59
Was ist denn die Definition von NACHWUCHSKRÄFTE ??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 11.10.2023 20:02
Verdi formuliert das als Erwartungen, da nur die Entgelttabellen gekündigt werden. Alles andere nicht und somit besteht in allen außer den Tabellenwerten Friedenspflicht.

Als Mitglied bin ich auch ziemlich enttäuscht. Es wird anscheinend kein Bedarf gesehen im TV-L irgendwas grundlegend zu ändern.
Eine Stadtstaatenzuöage. Bei uns macht es kaum Unterschied, ob man in Hamburg oder im Speckgürtel drumherum wohnt. Es ist alles sehr teuer. Die Hamburger haben noch den Vorteil der kostenlosen Kita und des ÖPNV, den sie aktuell für sehr wenig Geld nutzen können. Mieten oder Kaufen ist hier überall extrem teuer.

Eigentlich meine Schuld, warum habe ich auch Angebote aus dem TVÖD und TV-V ausgeschlagen.
Aber wer weiß, vielleicht bietet die TDL wirklich freiwillig mehr. 🙄
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 11.10.2023 20:18
Bei der Stadtstaatenzulage geht es nicht nur um höhere Lebenshaltungskosten. Berlin z.B. sah/sieht sich zu einer Zulage genötigt, weil Bund und Brandenburg eben unmittelbar MA abwerben, natürlich. Und die TV-L sah ja leider keine Möglichkeit sich vor neuer Tarifverhandlungen hierüber zu verständigen. Meine Hoffnung war ja, das Berlin dann zum TVöD wechselt, aber leider will man da nicht, trotz Sprechblasen der neuen Regierung, dass man die Bezahlung verbessern wollte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 11.10.2023 20:38
Bei der Forderung von Verdi kann es passieren das die Arbeitgeberseite ein besseres Angebot vorlegt, aus Mitleid…..

 ;D genau mein Gedanke
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 11.10.2023 21:03
Kollege meinte vorhin, so schlecht können wir gar nicht arbeiten, wie wir bezahlt werden.  Traurig, aber lustig :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 11.10.2023 21:14
Zieht wie ich Konsequenzen und kündigt! Im TVöD und beim TV-V sowie TV-N gibt es derzeit wirklich recht viele Stellen im ÖD zu besetzen. Der TV-L hat keine Zukunft, die AG wollen es nicht anders. HANDELT!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 11.10.2023 21:16
Zieht wie ich Konsequenzen und kündigt! Im TVöD und beim TV-V sowie TV-N gibt es derzeit wirklich recht viele Stellen im ÖD zu besetzen. Derk TV-L hat keine Zukunft, die AG wollen es nicht anders. HANDELT!!

Ist halt nicht für Jedermann in jedem Bereich einfach so machbar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: 0esli0 am 11.10.2023 21:28
Zieht wie ich Konsequenzen und kündigt! Im TVöD und beim TV-V sowie TV-N gibt es derzeit wirklich recht viele Stellen im ÖD zu besetzen. Der TV-L hat keine Zukunft, die AG wollen es nicht anders. HANDELT!!

Dieser Tipp ist bestimmt vor allem für die zahlreichen PolizeibeamtInnen der Länder besonders hilfreich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 11.10.2023 21:37
Dieser Tipp ist bestimmt vor allem für die zahlreichen PolizeibeamtInnen der Länder besonders hilfreich.

Warum sollten Tarifbeschäftigte die Belange von Beamten interessieren? Im Gegenteil, es sind meiner Ansicht nach innerhalb des "ÖD" um begrenzte Mittel konkurrierende Parteien, bei denen sich in der Minderheit befindliche Tarifbeschäftigte in der Regel gravierend benachteiligt werden.

Der gewerkschaftsseitig immer wieder propagierte Schulterschluss zwischen Beamten und Tarifbeschäftigten ist doch an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Streikende Tarifbeschäftigte sind nicht mehr als Erfüllungsgehilfen für die Steigerung der Bezüge von Beamten, die ihre sonstigen Privilegien mantrahaft mit der nicht vorhanden Erlaubnis zum Streiken begründen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 11.10.2023 21:38
Beamte stehen in keinem direkten Zusammenhang mit den TV-L Verhandlungen. Hier liegt der Schwerpunkt auf Tarifangestellte nach meiner Kenntnis. Oder interessiert sich das Beamtentum für die Herausforderung der Angestellten?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 11.10.2023 21:53
Dieser Tipp ist bestimmt vor allem für die zahlreichen PolizeibeamtInnen der Länder besonders hilfreich.

Warum sollten Tarifbeschäftigte die Belange von Beamten interessieren? Im Gegenteil, es sind meiner Ansicht nach innerhalb des "ÖD" um begrenzte Mittel konkurrierende Parteien, bei denen sich in der Minderheit befindliche Tarifbeschäftigte in der Regel gravierend benachteiligt werden.

Der gewerkschaftsseitig immer wieder propagierte Schulterschluss zwischen Beamten und Tarifbeschäftigten ist doch an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Streikende Tarifbeschäftigte sind nicht mehr als Erfüllungsgehilfen für die Steigerung der Bezüge von Beamten, die ihre sonstigen Privilegien mantrahaft mit der nicht vorhanden Erlaubnis zum Streiken begründen.


Dieses planlose Gerede ist nervig.

„ ver.di fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger (Angaben ebenfalls ohne Hessen).“

Lesen bildet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 11.10.2023 21:58
Und für die Zukunft.

Mit dieser Spaltung geht ihr den Arbeitgeberverbänden auf den Leim. Zerschlagung BAT und Besoldungsrechte einzelner Länder war der größte Fehler. Wurde aber bereits behandelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 11.10.2023 22:02
Zieht wie ich Konsequenzen und kündigt! Im TVöD und beim TV-V sowie TV-N gibt es derzeit wirklich recht viele Stellen im ÖD zu besetzen. Der TV-L hat keine Zukunft, die AG wollen es nicht anders. HANDELT!!

Genau, ich wechsle einfach an eine Schule an der nach TV-V bezahlt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 11.10.2023 22:42
Hier die Tabelle der Bruttoerhöhungen:
(https://i.ibb.co/WkkDpLy/Fitkive-TVL-Erh-hung.png) (https://ibb.co/WkkDpLy)

Du gehst von 10,5% aus, oder? Was ist mit den 500 Euro MINDEST mehr?! ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 11.10.2023 22:58
Hier die Tabelle der Bruttoerhöhungen:
(https://i.ibb.co/WkkDpLy/Fitkive-TVL-Erh-hung.png) (https://ibb.co/WkkDpLy)

Du gehst von 10,5% aus, oder? Was ist mit den 500 Euro MINDEST mehr?! ;)

Nein, die Tabelle zeigt einen realistischen Abschluss nach dem Vorbild des TVÖD (340€ bzw. 200€ + 5,5%) alle Forderungen darüber hinaus werden nichtmal im Märchen eintreten. Da die Forderungen im TV-L und TVÖD die gleichen waren, werden sich die Ergebnisse auch nicht viel unterscheiden, vielleicht 0,5% mehr oder weniger.

Btw. Für die, die sich wundern warum Verdi/dbb manches als Forderung und manches als Erwartung betitelt. Dies hat lt. Aussage des offiziellen Instagram Kanals rechtliche Gründe und wird wohl damit zusammenhängen, dass wie von jemanden hier bereits geschrieben nur die Entgeldtabelle ausgelaufen/gekündigt wurde. Daher muss Verdi dies als "Erwartung" abtun, es wird aber genauso mitverhandelt, Stichwort: SuE, Stadtstaaten Zulagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 11.10.2023 23:47
Da sind sie also die Forderungen. Unspektakulär defintiv - vielleicht auch wenig einfallsreich. Allerdings ist die Frage, was sich in der Entscheidungsfindung zur Forderungsaufstellung im TVöD geändert hat? Übersetzt ist das eine Forderung von 10,5 - 20% auf 12 Monate - das ist die höchste Forderung der letzten Jahrzehnte, das sollte man nicht vergessen. Und auch mit großen Industriegewerkschaften kann das als Forderung durchaus mithalten.

Jetzt kommt es drauf an, was man wirklich rausholt. Wichtig - wirklich wichtig wäre meines Erachtens die Laufzeit von 12 Monaten auch einzuhalten und dementsprechend in den Verhandlungen auf die Tube zu drücken. Punkt 2 ist, dass die Erhöhung rückwirkend fällig wird. So ist es in vielen anderen Tarifverträgen auch Standard.

Was ich nicht verstehe: Wieso fordert eine Gewerkschaft die Übernahme von IHREN Ergebnissen auf Personengruppen, für die sie überhaupt kein Mandat hat? Zum einen regelt das Gesetz die Alimentation der Beamten (und KEIN Beamter würde für eine gleichlautende Regelung für die Tarifler einstehen) und zum Anderen ist es der gleiche Topf. Die identische Übernahme zu fordern bedeutet für die, für die man ein Mandat hat, auf Potential zu verzichten. Dass es passiert ist klar - aber hey, da kann man als Verdi auch sagen: Macht doch was ihr wollt, ist nicht unser Bier.
 Im Gegenteil: Ich hätte gehofft, dass man eine verhandelte Besserstellung von Mitgliedern fordert. Das ist schwer und gerade im Gehaltsteil schwer durchzusetzen - aber hier muss man ansetzen. Der TV-L hat in der Breite wenig Durchsetzungskraft. Wo bitte soll die Kraftvolle Verhandlung herkommen? Man muss den Organisationsgrad erhöhen - das wäre wichtig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Doso am 12.10.2023 03:17
Was ich nicht verstehe: Wieso fordert eine Gewerkschaft die Übernahme von IHREN Ergebnissen auf Personengruppen, für die sie überhaupt kein Mandat hat?

Weil da nicht nur eine Gewerkschaft verhandelt sondern es eine Verhandlungsgemeinschaft gibt wo auch die dbb ("Beamtenbund") mit dabei ist und die das halt so besprochen haben. Damit ist das Mandat vorhanden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 12.10.2023 06:30
Es ist echt zum kotzen was Verdi sich erlaubt, ich WAR mal Mitglied, bis ich gemerkt habe, was die für eine scheiße fabrizieren. Bekommen gefühlt 2% mehr in Gehaltsverhandlungen raus und feiern sich bis zum Abwinken... nein Danke, für sowas zahle ich monatlich nicht mein weniges, sauer verdientes Geld.

Ich arbeite in einer Polizeibehörde und es ist echt zum Kotzen, im IT Bereich finden wir NIEMANDEN! Außer die letzten "idioten"... die sind 2 Monate da, merken, dass wir in Arbeit ersaufen und der Lohn scheiße ist, und dann verpissen sie sich wieder.

Und dann stellt sich der DBB hin und tut, als hätte er ja alle Probleme der AN verstanden und ja so eine "tolle" Forderung gestellt, einen scheiß haben sie. 15% mehr, 12 Monate Laufzeit und IFP im Dezember 23 wären mal was gewesen, stattdessen bauen sie die nächste bullshitscheiße und feiern sich schon im Voraus dafür.
Weder DBB noch Verdi dürfen bloß nicht nach Mitglieder jammern, für solche scheiß-Leistungen zahle ich nichts.

An alle cherrys hier im Forum,

wenn Sie sich den Schaum vom Mund geputzt haben:SIE haben eine Entscheidung getroffen, sich nicht mehr von den Gewerkschaften in Tarifverhandlungen vertreten zu lassen.Ok- kann ja machen. Aber jetzt sind Sie selber gefordert, für sich zu verhandeln. Warum tun Sie das nicht, sondern schießen sich weiter auf die Gewerkschaften ein, den Sie ja den Verhandlunsauftrag entzogen haben ?

Vergleichbar mit einem Austritt beim ADAC und sich dann darüber beschweren, nicht mehr abgeschleppt zu werden. Deutlicher können Sie Ihr eigenes Versagen gar nicht mehr beschreiben. Aber weil Sie sich das nicht eingestehen können, müssen ja "Schuldige" gefunden werden-HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH. Da kann man nur hoffen, dass Sie  nicht zu den sog. Fach-und Führungskräften gehören, die sich den sog. Minderleistern > EG 9a total überlgen fühlen.

Zu den Forderungen: Bei dem geringen Organisationsgrad können Sie froh sein, dass solche Forderungen in der Höhe überhaupt noch gestellt werden. Denn fordern kann man nur, was sich auch nortfalls auch im Streik durchsetzen lässt. Und da ist die TDL noch meilenweit vom TVÖD entfernt. Deshalb sind so Forderungen wie 20% nur noch lächerlich.

Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass viele hier glauben, dass Tarifverhandlungen ablaufen wie beim Tröddeltrupp, wo am Ende alles gut wird, Die AGs geben nur so viel, wie unbedingt nötig-alles andere ist ihnen scheiß egal. Außer- es droht aus deren Sicht wirklich ein Kollaps wie z.B. im letzten Jahr bei SuE oder Pflege Unikliniken. Aber selbst da mußten die Mitarbeitenden erst ein Mal 79 Tage dauerstreiken, bis die AGs einlenkten.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 12.10.2023 06:49
Was ich nicht verstste ist, warum man nicht die IAP in die Forderung eingebaut hat. Das die AG diese in Ihr Angebot einbauen, ist so sicher wie das Amen in der Kirche und diese werden nun damit argumentierne, die Forderung gleich mal um ein paar %te zu senken.

Die Prämie hätte man einfach pauschal zusätzlich für die zurück liegenden Monate fordern müssen und der Zahn wäre eigentlich gezogen.

Ansonsten kann man eigentlich nur hoffen, dass nun mindestens das TVÖD-Ergebnis bei geringerer Laufzeit raus kommt. Das es finanzuell besser wird, halte ich für ausgeschlossen. Nur die bessere Laufzeit könnte das Ergebnis aufwerten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 12.10.2023 07:12


An alle cherrys hier im Forum,

wenn Sie sich den Schaum vom Mund geputzt haben:SIE haben eine Entscheidung getroffen, sich nicht mehr von den Gewerkschaften in Tarifverhandlungen vertreten zu lassen.Ok- kann ja machen. Aber jetzt sind Sie selber gefordert, für sich zu verhandeln. Warum tun Sie das nicht, sondern schießen sich weiter auf die Gewerkschaften ein, den Sie ja den Verhandlunsauftrag entzogen haben ?

Vergleichbar mit einem Austritt beim ADAC und sich dann darüber beschweren, nicht mehr abgeschleppt zu werden. Deutlicher können Sie Ihr eigenes Versagen gar nicht mehr beschreiben. Aber weil Sie sich das nicht eingestehen können, müssen ja "Schuldige" gefunden werden-HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH. Da kann man nur hoffen, dass Sie  nicht zu den sog. Fach-und Führungskräften gehören, die sich den sog. Minderleistern > EG 9a total überlgen fühlen.

Zu den Forderungen: Bei dem geringen Organisationsgrad können Sie froh sein, dass solche Forderungen in der Höhe überhaupt noch gestellt werden. Denn fordern kann man nur, was sich auch Notfalls auch im Streik durchsetzen lässt. Und da ist die TDL noch meilenweit vom TVÖD entfernt. Deshalb sind so Forderungen wie 20% nur noch lächerlich.

Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass viele hier glauben, dass Tarifverhandlungen ablaufen wie beim Tröddeltrupp, wo am Ende alles gut wird, Die AGs geben nur so viel, wie unbedingt nötig-alles andere ist ihnen scheiß egal. Außer- es droht aus deren Sicht wirklich ein Kollaps wie z.B. im letzten Jahr bei SuE oder Pflege Unikliniken. Aber selbst da mussten die Mitarbeitenden erst ein Mal 79 Tage dauerstreiken, bis die AGs einlenkten.
[/quote]

Sehr gut zusammengefasst. Den Text muss ich mir gleich mal für 90% meiner Kolleginnen und Kollegen raus kopieren  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 12.10.2023 07:19
Was ich nicht verstste ist, warum man nicht die IAP in die Forderung eingebaut hat. Das die AG diese in Ihr Angebot einbauen, ist so sicher wie das Amen in der Kirche und diese werden nun damit argumentierne, die Forderung gleich mal um ein paar %te zu senken.

Die Prämie hätte man einfach pauschal zusätzlich für die zurück liegenden Monate fordern müssen und der Zahn wäre eigentlich gezogen.

Ansonsten kann man eigentlich nur hoffen, dass nun mindestens das TVÖD-Ergebnis bei geringerer Laufzeit raus kommt. Das es finanzuell besser wird, halte ich für ausgeschlossen. Nur die bessere Laufzeit könnte das Ergebnis aufwerten.

Weil die IAP grundsätzlich Schrott ist und nur zu dem Zweck geschaffen wurde die Tabellenerhöhungen abzusenken was jedem schadet der nicht in den nächsten 1-2 Jahren in Rente geht. Das weiß Verdi auch und kommuniziert das vor den Verhandlungen auch so. Die IAP wird eben NICHT zusätzlich und rückwirkend gewährt. Daher dient sie der Verhandlungsmasse und wird von Verdi dann auch als vorteilhaft verkauft werden, weil sie selbstverständlich als Ersatz für Tabellenerhöhungen Bestandteil sein wird.

Klar könnte die IAP auch einfach noch on top gefordert werden. Aber da gilt das man zumindest annähernd nur das fordern sollte was man mit doppelter Laufzeit und schönreden irgendwie so verkaufen kann das man sich durchgesetzt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 12.10.2023 07:28
Was ich nicht verstste ist, warum man nicht die IAP in die Forderung eingebaut hat. Das die AG diese in Ihr Angebot einbauen, ist so sicher wie das Amen in der Kirche und diese werden nun damit argumentierne, die Forderung gleich mal um ein paar %te zu senken.

Die Prämie hätte man einfach pauschal zusätzlich für die zurück liegenden Monate fordern müssen und der Zahn wäre eigentlich gezogen.

Ansonsten kann man eigentlich nur hoffen, dass nun mindestens das TVÖD-Ergebnis bei geringerer Laufzeit raus kommt. Das es finanzuell besser wird, halte ich für ausgeschlossen. Nur die bessere Laufzeit könnte das Ergebnis aufwerten.

Zustimmung in jedem Punkt.

Vor allem diese Argumentation hier im Forum, man würde die 3000 Euro nicht fordern, weil sie ja sowieso angeboten werden, ist völliger Unsinn.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 07:35
Hier mal die Reaktion der TdL. Interessanterweise kein Schaum vor dem Mund, wie bei der Reaktion der Kommunalen Arbeitgeber in Frühjahr bei der TVöD Forderung:

TdL-Vorsitzender Dr. Andreas Dressel: „Wir stehen vor einer äußerst schwierigen Tarifrunde“

„Die Beschäftigten der Länder leisten hervorragende Arbeit. Dafür verdienen sie Wertschätzung, auch in Form von angemessenen Lohnerhöhungen“, erklärte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, der hamburgische Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, zur heutigen Forderung der Gewerkschaften ver.di und dbb für die anstehende Lohnrunde.

„Aber Lohnerhöhungen müssen dauerhaft finanzierbar sein und das sind die heute geforderten Steigerungen nicht“, so der Verhandlungsführer der Länder weiter. „Die Forderung blendet die dramatische, sich gerade jetzt zuspitzende Haushaltslage vieler Länder leider aus. Die Länder müssen gerade in diesen Krisenzeiten weiter handlungsfähig bleiben – das erwarten die Bürgerinnen und Bürger von uns. Angesichts dieser besonders herausfordernden Ausgangslage erwarte ich äußerst schwierige Verhandlungen“, erklärte Dr. Dressel.

Die von den Gewerkschaften geforderten 10,5 %, mindestens aber 500 Euro, hätten Lohnerhöhungen um durchschnittlich rd. 12,5 % zur Folge und würden die Länder auf  Jahressicht mit rd. 5,9 Mrd. Euro belasten. Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich sogar Kosten in Höhe von rd. 19,0 Mrd. Euro.

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Bundesländer (mit Ausnahme von Hessen) beginnen am 26. Oktober 2023 in Berlin. Sie sollen am 2. und 3. November 2023 sowie am 7. und 8. Dezember 2023 in Potsdam fortgesetzt werden. Der TdL Vorsitzende Dr. Andreas Dressel führt die Verhandlungen, an seiner Seite verhandeln der Erste Stellvertreter, der sächsische Staatsminister der Finanzen Hartmut Vorjohann, und die Zweite Stellvertreterin, die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold.

Quelle: https://www.tdl-online.de/presse/detail/tdl-vorsitzender-dr-andreas-dressel-wir-stehen-vor-einer-aeusserst-schwierigen-tarifrunde
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 12.10.2023 07:40
Es ist echt zum kotzen was Verdi sich erlaubt, ich WAR mal Mitglied, bis ich gemerkt habe, was die für eine scheiße fabrizieren. Bekommen gefühlt 2% mehr in Gehaltsverhandlungen raus und feiern sich bis zum Abwinken... nein Danke, für sowas zahle ich monatlich nicht mein weniges, sauer verdientes Geld.

Ich arbeite in einer Polizeibehörde und es ist echt zum Kotzen, im IT Bereich finden wir NIEMANDEN! Außer die letzten "idioten"... die sind 2 Monate da, merken, dass wir in Arbeit ersaufen und der Lohn scheiße ist, und dann verpissen sie sich wieder.

Und dann stellt sich der DBB hin und tut, als hätte er ja alle Probleme der AN verstanden und ja so eine "tolle" Forderung gestellt, einen scheiß haben sie. 15% mehr, 12 Monate Laufzeit und IFP im Dezember 23 wären mal was gewesen, stattdessen bauen sie die nächste bullshitscheiße und feiern sich schon im Voraus dafür.
Weder DBB noch Verdi dürfen bloß nicht nach Mitglieder jammern, für solche scheiß-Leistungen zahle ich nichts.

An alle cherrys hier im Forum,

wenn Sie sich den Schaum vom Mund geputzt haben:SIE haben eine Entscheidung getroffen, sich nicht mehr von den Gewerkschaften in Tarifverhandlungen vertreten zu lassen.Ok- kann ja machen. Aber jetzt sind Sie selber gefordert, für sich zu verhandeln. Warum tun Sie das nicht, sondern schießen sich weiter auf die Gewerkschaften ein, den Sie ja den Verhandlunsauftrag entzogen haben ?

Vergleichbar mit einem Austritt beim ADAC und sich dann darüber beschweren, nicht mehr abgeschleppt zu werden. Deutlicher können Sie Ihr eigenes Versagen gar nicht mehr beschreiben. Aber weil Sie sich das nicht eingestehen können, müssen ja "Schuldige" gefunden werden-HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH. Da kann man nur hoffen, dass Sie  nicht zu den sog. Fach-und Führungskräften gehören, die sich den sog. Minderleistern > EG 9a total überlgen fühlen.

Zu den Forderungen: Bei dem geringen Organisationsgrad können Sie froh sein, dass solche Forderungen in der Höhe überhaupt noch gestellt werden. Denn fordern kann man nur, was sich auch nortfalls auch im Streik durchsetzen lässt. Und da ist die TDL noch meilenweit vom TVÖD entfernt. Deshalb sind so Forderungen wie 20% nur noch lächerlich.

Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass viele hier glauben, dass Tarifverhandlungen ablaufen wie beim Tröddeltrupp, wo am Ende alles gut wird, Die AGs geben nur so viel, wie unbedingt nötig-alles andere ist ihnen scheiß egal. Außer- es droht aus deren Sicht wirklich ein Kollaps wie z.B. im letzten Jahr bei SuE oder Pflege Unikliniken. Aber selbst da mußten die Mitarbeitenden erst ein Mal 79 Tage dauerstreiken, bis die AGs einlenkten.

Merkwürdig.... Der Verdi-Vorsitzende sprach kürzlich in einem Interview vom höchsten Zuwachs an Mitgliedern seit Gründung. Und die TDL selbst erwartet sehr schwierige Verhandlungen. Hört sich jetzt eher nicht so an als wären die AG am längeren Hebel. Das Problem zum Beispiel im MINT-Bereich ist durchaus bewusst. Jedenfalls bei den AG, weniger bei Gewerkschaften wie der Mindestbetrag erneut zeigt. Nichts gelernt. Man will die erforderliche Spreizung der Tabelle weiter einschnüren.

Wechselt zum TV-V, TVÖD, TV-N. Beamte wirken in den TV-L Tarifverhandlungen eher als Bremsklötze, weil man die Ergebnisse auf diese vielen Köpfe übertragen haben möchte. Oder eher mehr. Notfalls durch gerichtliche Entscheidungen. Da spielen die Angestellten dann keine Rolle mehr....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 07:42
"Zum Verständniss: Selbst bei gleichbleibendem Gehalt würde ein Teilzeitarbeitender bei einer Absenkung der Arbeitszeit für Vollzeit mehr Gehalt bekommen." Nein er würde nicht mehr Gehalt bekommen, du widersprichst dir hierbei selbst, "gleichbleibendem Gehalt", "mehr Gehalt" das ist nicht möglich. Er arbeitet halt nur entsprechend weniger bei gleichem Gehalt. Der Stundenlohn wie vorher schon erwähnt wird dadurch einfach nur verbessert, nicht das Tabellenentgeld an sich. Und was anderes habe ich auch nie gesagt.
Da ist kein Widerspruch:
Der Teilzeitarbeiter bekommt bei einer Absenkung der Regelarbeitszeit für Vollzeit selbstverständlich mehr Gehalt.
Wer beispielsweise einen 20 Stunden Vertrag hat bei angenommenen 40h Regelarbeitszeit, der bekommt folglich 20/40 vom Vollzeitentgelt.
Wird nun die Regelarbeitszeit auf z.B. 38h abgesenkt bei vollem Lohnausgleich, bekommt der Teilzeitarbeiter nun 20/38 des Vollzeitentgelts. Das ist ganz offenkundig mehr als vor der Absenkung der Regelarbeitszeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 07:47
Was die wünschenswerten Forderungen bzgl. Absenkung der Arbeitszeit, Verbesserungen im MINT-Bereich usw. angeht:
Es sind die Entgelttabellen gekündigt worden. Das ist nicht erst seit gestern bekannt. Warum wird also hier darüber lamentiert, das über Sachverhalte die derzeit nicht verhandlungsfähig sind, nicht verhandelt wird bzw. keine diesbezüglichen Forderungen aufgestellt wurden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 12.10.2023 07:54
Was die wünschenswerten Forderungen bzgl. Absenkung der Arbeitszeit, Verbesserungen im MINT-Bereich usw. angeht:
Es sind die Entgelttabellen gekündigt worden. Das ist nicht erst seit gestern bekannt. Warum wird also hier darüber lamentiert, das über Sachverhalte die derzeit nicht verhandlungsfähig sind, nicht verhandelt wird bzw. keine diesbezüglichen Forderungen aufgestellt wurden?

Das Problem hatte ich benenfalls schon beschrieben.
Es wäre aber für Verdi möglich gewesen dieses ebenfalls als Erwartungen zu formulieren. Ich bin leider davon überzeugt, dass man in diesem Bereich von der TDL mehr erwarten kann, als von den Gewerkschaften.
Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass es innerhalb der Verhandlungen zu Änderungen kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DOOtto am 12.10.2023 08:07
Die Inflationsrate hat 2022/2023 insbesondere durch den Ukrainekrieg zu einem realen Kaufkraftverlust von über 16% gesorgt. Durch den vorherigen Abschluss haben wir zum 01.12.2022 2,8% davon „ausgeglichen“ bekommen. Den Rest bezahlen wir seitdem aus der eigenen Tasche. Ein Rückgang der Inflationsrate auf normale Werte größer Null sorgt nicht dafür, dass Güter billiger werden, den 2022er Sprung haben wir dauerhaft in den Preisen drin.

Die Forderung von 10,5% gleicht nicht ansatzweise den tatsächlichen Kaufkraftverlust aus. Und: Würde man – idealerweise – die 10,5% tabellenwirksam zum 01.12.2023 umsetzen, verbliebe immer noch die Lücke für die Jahre 2022/2023, die wir ja schon vorfinanziert haben. Diese müsste doch zwingend mit einer Einmalzahlung on Top ausgeglichen werden. Das ist in der Forderung gar nicht berücksichtigt.

Ich lege mich deshalb einmal fest: Die Forderung ist unterirdisch schlecht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 12.10.2023 08:09
Anpassungen der Entgelttabelle lassen sich auch durch rein prozentuale Verbesserungen für alle gleich -ohne Forderungen nach einem Mindestbetrag- umsetzen. Würde bei oberen Entgeltgruppen mehr bewirken. Will man offenbar nicht bei Verdi. Warum ist vermutlich viele klar....

Wechseln. Habt keine Angst vor Veränderungen. Die Zeiten zur Neuorientierung innerhalb des ÖD bei vergleichbarer Sicherheit von Arbeitsplätzen sind gut. Auch Kollegen der Verwaltung haben Chancen. Beamte haben ihre Bedingungen selbst gewählt.

Warum sollen Beschäftigte beim Land durch Verzicht die besseren Bedingungen (JSZ...) von Kollegen bei oft sehr klammen Kommunen mitfinanzieren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 08:12
Was die wünschenswerten Forderungen bzgl. Absenkung der Arbeitszeit, Verbesserungen im MINT-Bereich usw. angeht:
Es sind die Entgelttabellen gekündigt worden. Das ist nicht erst seit gestern bekannt. Warum wird also hier darüber lamentiert, das über Sachverhalte die derzeit nicht verhandlungsfähig sind, nicht verhandelt wird bzw. keine diesbezüglichen Forderungen aufgestellt wurden?

Das Problem hatte ich benenfalls schon beschrieben.
Es wäre aber für Verdi möglich gewesen dieses ebenfalls als Erwartungen zu formulieren. Ich bin leider davon überzeugt, dass man in diesem Bereich von der TDL mehr erwarten kann, als von den Gewerkschaften.
Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass es innerhalb der Verhandlungen zu Änderungen kommt.
Das, was in der Forderung als "Erwartung" Eingang gefunden hat, ist eine Frage der Entgelttabellen bzw. deren Struktur. Passt also dazu, das die Entgelttabellen gekündigt worden sind.
Mit weitergehenden "Erwartungen" würden Hoffnungen geweckt, die zwangsläufig nur enttäuscht werden können, da die TdL jedwede "Verhandlung" darüber mit einem einzigen Satz beenden kann.

Und bei allen (wie gesagt wünschenswerten) sonstigen Verbesserungen im Tarifvertrag, erscheint es doch auch irgendwo sehr sinnvoll, sich in dieser Tarifrunde rein aufs Entgelt zu fokussieren!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 12.10.2023 08:14
Die Aufteilung Bund und Kommune macht für nich auch NULL Sinn aber da werden die Leute schon warum dass so ist... Dass Menschen die für den Bund haben, mehr verdienen als in Landes oder Kommunal Behörden kann man jedem irgendwie erklären.

Die Beamten in den Kommunen hängen ja auch am Tropf der Ergebnisse vom TVL die anschließend im Gesetz umgesetzt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 12.10.2023 08:21
"Zum Verständniss: Selbst bei gleichbleibendem Gehalt würde ein Teilzeitarbeitender bei einer Absenkung der Arbeitszeit für Vollzeit mehr Gehalt bekommen." Nein er würde nicht mehr Gehalt bekommen, du widersprichst dir hierbei selbst, "gleichbleibendem Gehalt", "mehr Gehalt" das ist nicht möglich. Er arbeitet halt nur entsprechend weniger bei gleichem Gehalt. Der Stundenlohn wie vorher schon erwähnt wird dadurch einfach nur verbessert, nicht das Tabellenentgeld an sich. Und was anderes habe ich auch nie gesagt.
Da ist kein Widerspruch:
Der Teilzeitarbeiter bekommt bei einer Absenkung der Regelarbeitszeit für Vollzeit selbstverständlich mehr Gehalt.
Wer beispielsweise einen 20 Stunden Vertrag hat bei angenommenen 40h Regelarbeitszeit, der bekommt folglich 20/40 vom Vollzeitentgelt.
Wird nun die Regelarbeitszeit auf z.B. 38h abgesenkt bei vollem Lohnausgleich, bekommt der Teilzeitarbeiter nun 20/38 des Vollzeitentgelts. Das ist ganz offenkundig mehr als vor der Absenkung der Regelarbeitszeit.

Dennoch ergibt sich keine Veränderung anhand der Tabelle, die ich erstellt habe. Ich bin nicht ganz sicher, was du hier genau zu argumentieren versuchst.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Teilzeitarbeit auch bei manchen mit Prozenten berechnet wird. Das bedeutet im Umkehrschluss wahrscheinlich, dass der Teilzeitarbeiter nicht 20/38 wie in deinem Beispiel arbeitet, sondern 19/38. Da jedoch keine Absenkungen der Arbeitszeiten im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVL) geplant sind, erscheint deine Aussage sinnlos. Wie bereits erwähnt, hat dies keinerlei Auswirkungen auf die Entgeldtabelle im fiktivbeispiel was deine Argumentation war.

//EDIT:

Ich sehe grade, dass du nur für Haxley argumentiert hast und du nicht die Aussage bzgl. der Entgeldtabelle getätigt hast. Sorry dafür.

Aber es ist dennoch wahrscheinlich, dass sich dann ebenfalls die Arbeitszeit für Teilzeitkräfte reduziert und diese dann effektiv nicht mehr Gehalt erhalten, sondern ebenfalls die Arbeitszeitreduktion
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 08:24
So eine Gewerkschaft ist ja eine Klientel-Vertretung. Wenn das Klientel (welches dann auch ggf. streikt um Forderungen durchzusetzen) überwiegend aus Beschäftigten < EG9b besteht, ist es nur selbstverständlich, das genau deren Belange überwiegend beachtet werden.

Die Beschäftigtenstruktur der Länder (ist hier irgendwo auf den 20x Seiten Diskussion schon mal erläutert worden), ist nunmal so, wie sie ist. D.h. sehr viele Beschäftigte (in Schulen und Hochschulen) sind in Entgeltgruppen >= EG13 (bzw. äquivalent A13) und da wird eine rein prozentuale Erhöhung unfassbar teuer...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 08:29
Zunächst: Ich bin nicht derjenige, der dir ursprünglich widersprochen hat, wie du anzunehmen scheinst...

"Zum Verständniss: Selbst bei gleichbleibendem Gehalt würde ein Teilzeitarbeitender bei einer Absenkung der Arbeitszeit für Vollzeit mehr Gehalt bekommen." Nein er würde nicht mehr Gehalt bekommen, du widersprichst dir hierbei selbst, "gleichbleibendem Gehalt", "mehr Gehalt" das ist nicht möglich. Er arbeitet halt nur entsprechend weniger bei gleichem Gehalt. Der Stundenlohn wie vorher schon erwähnt wird dadurch einfach nur verbessert, nicht das Tabellenentgeld an sich. Und was anderes habe ich auch nie gesagt.
Da ist kein Widerspruch:
Der Teilzeitarbeiter bekommt bei einer Absenkung der Regelarbeitszeit für Vollzeit selbstverständlich mehr Gehalt.
Wer beispielsweise einen 20 Stunden Vertrag hat bei angenommenen 40h Regelarbeitszeit, der bekommt folglich 20/40 vom Vollzeitentgelt.
Wird nun die Regelarbeitszeit auf z.B. 38h abgesenkt bei vollem Lohnausgleich, bekommt der Teilzeitarbeiter nun 20/38 des Vollzeitentgelts. Das ist ganz offenkundig mehr als vor der Absenkung der Regelarbeitszeit.

Dennoch ergibt sich keine Veränderung anhand der Tabelle, die ich erstellt habe. Ich bin nicht ganz sicher, was du hier genau zu argumentieren versuchst.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Teilzeitarbeit in Prozenten berechnet wird. Das bedeutet im Umkehrschluss wahrscheinlich, dass der Teilzeitarbeiter nicht 20/38 wie in deinem Beispiel arbeitet, sondern 19/38. Da jedoch keine Absenkungen der Arbeitszeiten im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVL) geplant sind, erscheint deine Aussage sinnlos. Wie bereits erwähnt, hat dies keinerlei Auswirkungen auf die Entgeldtabelle im fiktivbeispiel was deine Argumentation war.
...daher argumentiere ich hier nicht, sondern weise dich lediglich auf deinen Irrtum hin.
Übrigens: Was auch immer wie berechnet wird, in Arbeitsverträgen werden üblicherweise die vertraglich zu erbringenden Arbeitsstunden angegeben, d.h. die Teilzeitarbeitszeit ändert sich nicht, wenn die Regelarbeitszeit sich ändert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 08:29
Anpassungen der Entgelttabelle lassen sich auch durch rein prozentuale Verbesserungen für alle gleich -ohne Forderungen nach einem Mindestbetrag- umsetzen.

Ich hab's mal in meine kleine Tabelle eingegeben: Die Gewerkschaftsforderungen (10,5%, min. 500€) belaufen sich in Summe auf Mehrausgaben in Höhe von ca. 6 Mrd. Euro. Gleich hohe Forderungen wären z.B. auch jeweils gewesen:

*) Lohnerhöhung für alle um 12%
*) Lohnerhöhung für alle um 530€
*) Lohnerhöhung für alle um 4% + 200€ sowie JSZ auf 100%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 08:36
Die Aufteilung Bund und Kommune macht für nich auch NULL Sinn aber da werden die Leute schon warum dass so ist...
Warum?

Dass Menschen die für den Bund haben, mehr verdienen als in Landes oder Kommunal Behörden kann man jedem irgendwie erklären.
Wie kann man das erklären?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 12.10.2023 08:36
Hier mal die Reaktion der TdL. Interessanterweise kein Schaum vor dem Mund, wie bei der Reaktion der Kommunalen Arbeitgeber in Frühjahr bei der TVöD Forderung:

TdL-Vorsitzender Dr. Andreas Dressel: „Wir stehen vor einer äußerst schwierigen Tarifrunde“

„Die Beschäftigten der Länder leisten hervorragende Arbeit. Dafür verdienen sie Wertschätzung, auch in Form von angemessenen Lohnerhöhungen“, erklärte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, der hamburgische Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, zur heutigen Forderung der Gewerkschaften ver.di und dbb für die anstehende Lohnrunde.

„Aber Lohnerhöhungen müssen dauerhaft finanzierbar sein und das sind die heute geforderten Steigerungen nicht“, so der Verhandlungsführer der Länder weiter. „Die Forderung blendet die dramatische, sich gerade jetzt zuspitzende Haushaltslage vieler Länder leider aus. Die Länder müssen gerade in diesen Krisenzeiten weiter handlungsfähig bleiben – das erwarten die Bürgerinnen und Bürger von uns. Angesichts dieser besonders herausfordernden Ausgangslage erwarte ich äußerst schwierige Verhandlungen“, erklärte Dr. Dressel.

Die von den Gewerkschaften geforderten 10,5 %, mindestens aber 500 Euro, hätten Lohnerhöhungen um durchschnittlich rd. 12,5 % zur Folge und würden die Länder auf  Jahressicht mit rd. 5,9 Mrd. Euro belasten. Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich sogar Kosten in Höhe von rd. 19,0 Mrd. Euro.

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Bundesländer (mit Ausnahme von Hessen) beginnen am 26. Oktober 2023 in Berlin. Sie sollen am 2. und 3. November 2023 sowie am 7. und 8. Dezember 2023 in Potsdam fortgesetzt werden. Der TdL Vorsitzende Dr. Andreas Dressel führt die Verhandlungen, an seiner Seite verhandeln der Erste Stellvertreter, der sächsische Staatsminister der Finanzen Hartmut Vorjohann, und die Zweite Stellvertreterin, die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold.

Quelle: https://www.tdl-online.de/presse/detail/tdl-vorsitzender-dr-andreas-dressel-wir-stehen-vor-einer-aeusserst-schwierigen-tarifrunde

Na dann bin ich mal gespannt, ob die TDL bei der ersten Verhandlungsrunde ein ihrer Meinung nach wertschätzendes Angebot vorlegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 08:40
Na dann bin ich mal gespannt, ob die TDL bei der ersten Verhandlungsrunde ein ihrer Meinung nach wertschätzendes Angebot vorlegen.
Nun aber nicht gleich übermütig werden...  ;) ;D
Die übliche Folklore muss zelebriert werden, wo kommen wir denn sonst hin?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 12.10.2023 08:45
Na dann bin ich mal gespannt, ob die TDL bei der ersten Verhandlungsrunde ein ihrer Meinung nach wertschätzendes Angebot vorlegen.
Nun aber nicht gleich übermütig werden...  ;) ;D
Die übliche Folklore muss zelebriert werden, wo kommen wir denn sonst hin?
War gestern auf einer Infoveranstaltung der Gewerkschaft. Drei Verhandlungsrunden und zwei Warnstreiks sind schon fest eingeplant.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BerlinerSchrippe am 12.10.2023 08:54
Merkt euch:

Je MEHR Menschen streiken, desto BESSERE Verhandlungsergebnisse können erzielt werden!

Von nichts kommt nichts.

Wir können alle meckern, aber das bringt nichts, wenn wir nicht auch bereit sind zu streiken.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 12.10.2023 08:55
So eine Gewerkschaft ist ja eine Klientel-Vertretung. Wenn das Klientel (welches dann auch ggf. streikt um Forderungen durchzusetzen) überwiegend aus Beschäftigten < EG9b besteht, ist es nur selbstverständlich, das genau deren Belange überwiegend beachtet werden.

Die Beschäftigtenstruktur der Länder (ist hier irgendwo auf den 20x Seiten Diskussion schon mal erläutert worden), ist nunmal so, wie sie ist. D.h. sehr viele Beschäftigte (in Schulen und Hochschulen) sind in Entgeltgruppen >= EG13 (bzw. äquivalent A13) und da wird eine rein prozentuale Erhöhung unfassbar teuer...

Was ist mit GEW usw. welche tendenziell höhere Entgeltgruppen vertreten? Die sitzen doch auch am Verhandlungstisch und sollten einige Mitglieder haben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 09:00
So eine Gewerkschaft ist ja eine Klientel-Vertretung. Wenn das Klientel (welches dann auch ggf. streikt um Forderungen durchzusetzen) überwiegend aus Beschäftigten < EG9b besteht, ist es nur selbstverständlich, das genau deren Belange überwiegend beachtet werden.

Die Beschäftigtenstruktur der Länder (ist hier irgendwo auf den 20x Seiten Diskussion schon mal erläutert worden), ist nunmal so, wie sie ist. D.h. sehr viele Beschäftigte (in Schulen und Hochschulen) sind in Entgeltgruppen >= EG13 (bzw. äquivalent A13) und da wird eine rein prozentuale Erhöhung unfassbar teuer...

Was ist mit GEW usw. welche tendenziell höhere Entgeltgruppen vertreten? Die sitzen doch auch am Verhandlungstisch und sollten einige Mitglieder haben?
Die sind in den Verhandlungen mehr ein Anhängsel von Verdi, einfach aufgrund der "Massenverhältnisse" Verdi vs. GEW.
Bei den Lehrern ist das Potential letztlich doch nicht so sehr groß, weil es sich überwiegend um Beamte handelt...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 12.10.2023 09:10


Nach dieser absolut frechen Pressemitteilung gestern werde ich das Angebot aus der PW annehmen

Ich bin wirklich sprachlos über soviel Dreistigkeit.

Meine Arbeitsleistung habe ich in der letzten Zeit eh schon minimiert, da ich einfach nur noch frustriert bin und keine Lust mehr habe.

Da bin ich nicht alleine- ich soll im Januar 2024 ein Seminar abhalten. Nun gab es bereits fünf Abmeldungen aufgrund von Kündigungen...

So geht es nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 12.10.2023 09:20


Nach dieser absolut frechen Pressemitteilung gestern werde ich das Angebot aus der PW annehmen

Ich bin wirklich sprachlos über soviel Dreistigkeit.

Meine Arbeitsleistung habe ich in der letzten Zeit eh schon minimiert, da ich einfach nur noch frustriert bin und keine Lust mehr habe.

Da bin ich nicht alleine- ich soll im Januar 2024 ein Seminar abhalten. Nun gab es bereits fünf Abmeldungen aufgrund von Kündigungen...

So geht es nicht.

Das Problem ist eigentlich nicht die Forderung für den TV-L an sich, sondern der bereits große bestehende Abstand zu den anderen Tarifverträgen im ÖD.

Gerechter Stufenaufstieg, 100% Jahressonderzahlung, 38.5 Stundenwoche, Azubi-Garantie, usw. es fehlt so viel im Vergleich zum TöVD.

Um dies und den Rückstand aufzuholen benötigt es eine größere Forderung oder ich hoffe man hält an den 12 Monaten fest und verhandelt dann nochmal eine Steigerung Richtung TöVD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 12.10.2023 09:21


Nach dieser absolut frechen Pressemitteilung gestern werde ich das Angebot aus der PW annehmen

Ich bin wirklich sprachlos über soviel Dreistigkeit.

Meine Arbeitsleistung habe ich in der letzten Zeit eh schon minimiert, da ich einfach nur noch frustriert bin und keine Lust mehr habe.

Da bin ich nicht alleine- ich soll im Januar 2024 ein Seminar abhalten. Nun gab es bereits fünf Abmeldungen aufgrund von Kündigungen...

So geht es nicht.

Meine Güte, was für ein Kindergarten. Du hast einen Arbeitsvertrag und deine sich daraus ergebende Hauptlast ist die Erbringung von Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte. Wenn dir dein Arbeitgeber keine Gehaltserhöhung gewährt, wie du sie dir vorstellst, reagierst du wie ein bockiges Kind und reduzierst deine Arbeitsleistung. Mich würde mal deine Reaktion interessieren, wenn dein Arbeitgeber als Reaktion auf dein Verhalten dein Gehalt in gleichem Umfang kürzt?

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.

Ansonsten habe ich folgenden Tipp für dich, um nicht noch frustrierter zu werden:

Hab endlich mal Eier in der Hose, kündige deinen Job und such dir etwas Neues!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 12.10.2023 09:22
Ich bin gespannt, was bei uns im Hause nun abgehen wird. Wir haben einen gemeinsamen Betrieb mit einem Fraunhofer Institut, dass nach TVöD bezahlt. In den meisten Teams sind sowohl TVöD- als auch TV-L-Angestellte.

Würde die vollständige Forderung in den EG13 und EG14 und das ist nun einmal der Personenkreis der bei uns arbeitet übertragen werden, dann wäre die Differenz vom TV-L zum TVöD grob geschätzt bei 1000 € jährlich weniger in der EG13 und knappen 1500 € in der EG14. Das entspricht ungefähr dem derzeitigen Verhältnis. Nimmt man nun den TVöD-Abschluss und überträgt diesen, dann wäre die Differenz in der EG13 bei knapp 3500 € und bei der EG14 bei ca. 4250€.

Nun verklickere einmal einem MA, dass er bei gleicher Arbeit, die er zu leisten hat, x-Tausend € weniger verdienen soll, als sein/e Kollege/in. Das wird so etwas werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 12.10.2023 09:24


Nach dieser absolut frechen Pressemitteilung gestern werde ich das Angebot aus der PW annehmen

Ich bin wirklich sprachlos über soviel Dreistigkeit.

Meine Arbeitsleistung habe ich in der letzten Zeit eh schon minimiert, da ich einfach nur noch frustriert bin und keine Lust mehr habe.

Da bin ich nicht alleine- ich soll im Januar 2024 ein Seminar abhalten. Nun gab es bereits fünf Abmeldungen aufgrund von Kündigungen...

So geht es nicht.

Meine Güte, was für ein Kindergarten. Du hast einen Arbeitsvertrag und deine sich daraus ergebende Hauptlast ist die Erbringung von Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte. Wenn dir dein Arbeitgeber keine Gehaltserhöhung gewährt, wie du sie dir vorstellst, reagierst du wie ein bockiges Kind und reduzierst deine Arbeitsleistung. Mich würde mal deine Reaktion interessieren, wenn dein Arbeitgeber als Reaktion auf dein Verhalten dein Gehalt in gleichem Umfang kürzt?

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.

Ansonsten habe ich folgenden Tipp für dich, um nicht noch frustrierter zu werden:

Hab endlich mal Eier in der Hose, kündige deinen Job und such dir etwas Neues!

Sie hat doch geschrieben, dass sie das nun auch so machen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.10.2023 09:53
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 12.10.2023 09:58
Ich bin gespannt, was bei uns im Hause nun abgehen wird. Wir haben einen gemeinsamen Betrieb mit einem Fraunhofer Institut, dass nach TVöD bezahlt. In den meisten Teams sind sowohl TVöD- als auch TV-L-Angestellte.

Würde die vollständige Forderung in den EG13 und EG14 und das ist nun einmal der Personenkreis der bei uns arbeitet übertragen werden, dann wäre die Differenz vom TV-L zum TVöD grob geschätzt bei 1000 € jährlich weniger in der EG13 und knappen 1500 € in der EG14. Das entspricht ungefähr dem derzeitigen Verhältnis. Nimmt man nun den TVöD-Abschluss und überträgt diesen, dann wäre die Differenz in der EG13 bei knapp 3500 € und bei der EG14 bei ca. 4250€.

Nun verklickere einmal einem MA, dass er bei gleicher Arbeit, die er zu leisten hat, x-Tausend € weniger verdienen soll, als sein/e Kollege/in. Das wird so etwas werden.

Müsste die Differenz durch die niedrige Jahressonderzahlung nicht noch größer sein?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 12.10.2023 10:01
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Der erste Flyer liegt schon auf dem Tisch. Es sind alle aufgefordert zu streiken, Beamte, Beschäftigte, welche in der Gewerkschaft, welche die es werden wollen, welche die aus der Gewerkschaft flüchten, welche die nie eintreten werden.
In Thüringen ist der erste Streik für den Samstag 18.11. datiert (in Erfurt). Man scheint also auf eine hohe Teilnehmerzahl aus zu sein, da das Argument "ich muss doch arbeiten" für die Nichtgewerkschaftsmitglieder dann auch nicht zählen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 10:09
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Ja, aber das geht dann auf "eigene Kosten", sprich: Es gibt kein Streikgeld. Mit einem gut gefüllten Arbeitszeitkonto (soweit vorhanden) kann man das mit Überstunden-Abbau verknüpfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 12.10.2023 10:11
Zitat
Der TdL Vorsitzende Dr. Andreas Dressel führt die Verhandlungen, an seiner Seite verhandeln der Erste Stellvertreter, der sächsische Staatsminister der Finanzen Hartmut Vorjohann

Der sächs. Finanzminister ist dafür bekannt ALLES an sich abprallen zu lassen und sich erst zu bewegen, wenn er gezwungen wird. Beste Aussichten!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DrStrange am 12.10.2023 10:13


Der gewerkschaftsseitig immer wieder propagierte Schulterschluss zwischen Beamten und Tarifbeschäftigten ist doch an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Streikende Tarifbeschäftigte sind nicht mehr als Erfüllungsgehilfen für die Steigerung der Bezüge von Beamten, die ihre sonstigen Privilegien mantrahaft mit der nicht vorhanden Erlaubnis zum Streiken begründen.

Wieder so ein Müll von Dir. Erfüllungsgehilfe.. Hauptsache irgendwas schreiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 12.10.2023 10:15
Ich bin gespannt, was bei uns im Hause nun abgehen wird. Wir haben einen gemeinsamen Betrieb mit einem Fraunhofer Institut, dass nach TVöD bezahlt. In den meisten Teams sind sowohl TVöD- als auch TV-L-Angestellte.

Würde die vollständige Forderung in den EG13 und EG14 und das ist nun einmal der Personenkreis der bei uns arbeitet übertragen werden, dann wäre die Differenz vom TV-L zum TVöD grob geschätzt bei 1000 € jährlich weniger in der EG13 und knappen 1500 € in der EG14. Das entspricht ungefähr dem derzeitigen Verhältnis. Nimmt man nun den TVöD-Abschluss und überträgt diesen, dann wäre die Differenz in der EG13 bei knapp 3500 € und bei der EG14 bei ca. 4250€.

Nun verklickere einmal einem MA, dass er bei gleicher Arbeit, die er zu leisten hat, x-Tausend € weniger verdienen soll, als sein/e Kollege/in. Das wird so etwas werden.

Müsste die Differenz durch die niedrige Jahressonderzahlung nicht noch größer sein?

die war bei mir mit drin. Ich habe immer das gesamte Jahresbrutto genommen. Aber die Zahlen sind ca.-Zahlen und nicht auf Heller und Cent berechnet. Es sind auch keine Boni enthalten, die im TVöD im akademischen Bereich fast schon Standard sind, jedenfalls in der Fraunhofer Gesellschaft
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 10:16
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Ja, aber das geht dann auf "eigene Kosten", sprich: Es gibt kein Streikgeld. Mit einem gut gefüllten Arbeitszeitkonto (soweit vorhanden) kann man das mit Überstunden-Abbau verknüpfen.

Ein Streik ist eine Arbeitsniederlegung. Insofern kann ein solcher nicht mit einem Freizeitausgleich, der einem sowieso zusteht, verbunden werden. Entweder man streikt, oder man geht in seiner Freizeit auf eine Demo. Dann ist es aber kein Streik. (Genausowenig kann ein Streik außerhalb der Arbeitszeit stattfinden; wie soll man da die Arbeit niederlegen, wenn man per se da gar nicht arbeitet? Und natürlich kann man auch statt zu arbeiten, zu Hause auf dem Sofa sitzen und dadurch streiken. Die Trillerpfeife und Warnweste ist dafür unbedeutend.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 12.10.2023 10:18
Sollte zu Denken geben. Weniger sind die Angestellten das Problem bei Verhandlungen zum TV-L, sondern viel mehr die vielen Beamten:

"Eine Umsetzung der Forderungen würde die Länder mit rund 5,9 Milliarden Euro pro Jahr belasten, einschließlich einer Übertragung auf den Beamtenbereich rund 19 Milliarden Euro..."

Quelle: Haufe.de

Wechseln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 10:20
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DrStrange am 12.10.2023 10:21
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Ganz genau !
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 12.10.2023 10:28
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Meine Frage wäre doch:

Warum sollen in BW, Bayern & Co. Angestellte im SuE Bereich streiken damit die Angestellten in Bremen und Hamburg 300€ Zulage bekommen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 12.10.2023 10:32
Zitat
Der TdL Vorsitzende Dr. Andreas Dressel führt die Verhandlungen, an seiner Seite verhandeln der Erste Stellvertreter, der sächsische Staatsminister der Finanzen Hartmut Vorjohann

Der sächs. Finanzminister ist dafür bekannt ALLES an sich abprallen zu lassen und sich erst zu bewegen, wenn er gezwungen wird. Beste Aussichten!

Ich kann nur den Kopf schütteln über die absurde Hysterie, die einige von uns an den Tag legen, nur weil Herr Vorjohann in den Verhandlungen so "unverantwortlich vorsichtig" ist. Die Inflation der letzten zwei Jahre ist nur eine kleine Marotte der Wirtschaft - schließlich sind wir im öffentlichen Dienst, wo alles rosarot und voller Zuckerwatte ist! Unsere Jobs sind sicher wie Fort Knox, Kurzarbeit ist für Loser, und unsere Arbeitsplatzsicherheit könnte wohl selbst einen Panzer vor Neid erblassen lassen.

Wer bitte kommt auf die Idee, dass unsere Lohnforderungen auch nur ansatzweise gerechtfertigt sein könnten? Höhere Löhne sind so überbewertet, wenn man bedenkt, dass wir das Glück haben, in einem goldenen Käfig des öffentlichen Dienstes gefangen zu sein. Arbeitnehmerinteressen? Pfff, das ist doch nur etwas für die naiven Träumer da draußen. Lasst uns die bescheidenen Almosen akzeptieren, die unsere großzügigen Arbeitgeber uns hinwerfen, und dankbar sein, dass wir überhaupt einen Job haben - so wie die Aristokraten des öffentlichen Dienstes es verdienen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DrStrange am 12.10.2023 10:36
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Meine Frage wäre doch:

Warum sollen in BW, Bayern & Co. Angestellte im SuE Bereich streiken damit die Angestellten in Bremen und Hamburg 300€ Zulage bekommen?

Klar hat es was miteinander zu tun. Aber nicht so, dass für die Beamten gestreikt wird, sondern dass sich die Bemessung der Besoldung AUCH an den Tarifen orientieren muss.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 12.10.2023 10:43
Wenn jeder nach Tätigkeit bezahlt wird, warum gibt es dann in manchen Bereichen Stadtstaatenzulage?
Ist die gleich bewertete Tätigkeit in einem anderen Bereich dann doch weniger wert?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 12.10.2023 10:44
Was sind denn nun „Nachwuchskräfte“ die 200 EUR bekommen sollen? Wer ist damit gemeint?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 10:45
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Warum sollte man deine falsche Aussage stehen lassen? Oder, magst du kurz begründen, inwiefern die Ausgestaltung der amtsangemessenen Besoldung z.B. kinderreicher Alleinverdiener- oder Doppelverdiener Beamtenfamilien oder der Abstand zum Grundsicherungsniveau irgendeine Bedeutung für die Tarifverhandlungen haben sollten?

Natürlich ist ein Prüfparameter, die das BVerfG für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung formuliert hat, die Entwicklung der Löhne im öffentlichen Dienst. Es gibt aber noch vier weitere. Und die spielen hier in dieser Verhandlung keine Rolle. Darauf müssen aber die Besoldungs-Gesetzgeber dennoch Rücksicht nehmen. Das Thema der Höhe der Beamtenbesoldung ist wesentlich komplexer und muss gesondert betrachtet werden. Weder ist es mit einer inhaltsgleichen Übnerahme der Ergebnisse der Tarifverhandlungen sinnvoll bearbeitet, noch gelöst.

Warum sollte man sich also hier mit einer Fragestellung, die beide Seiten der Tarifparteien nicht betrachten können, weil sie gar nicht zuständig sind (die AG-Seite ist durch die jeweiligen Landesregierungen vertreten, für die Besoldung zuständig sind jedoch die Landtage), noch überhaupt die relevanten Fakten betrachten können, weil hier ganz andere Dinge, als in den Tarifverandlungen eine Rolle spielen, überhaupt auseinandersetzen?

Das Thema Beamtenbesoldung ist hier einfach fremd und hat in den Tarif-Verhandlungen nichts zu suchen, sondern gehört in die (nach den Tarif-Abschluss erfolgende) Diskussion in die Landesparlamente, wo dann die Gewerkschaften auch angehört werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 10:48
Was sind denn nun „Nachwuchskräfte“ die 200 EUR bekommen sollen? Wer ist damit gemeint?

Klingt für mich wie "Auszubildende".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 10:53
Wie ist das eigentlich mit den Streiks. Kann da jeder Tarifbeschäftigte teilnehmen, wird dazu flächendeckend aufgerufen, oder streiken nur die Gewerkschaftsmitglieder?

Ja, aber das geht dann auf "eigene Kosten", sprich: Es gibt kein Streikgeld. Mit einem gut gefüllten Arbeitszeitkonto (soweit vorhanden) kann man das mit Überstunden-Abbau verknüpfen.

Ein Streik ist eine Arbeitsniederlegung. Insofern kann ein solcher nicht mit einem Freizeitausgleich, der einem sowieso zusteht, verbunden werden. Entweder man streikt, oder man geht in seiner Freizeit auf eine Demo. Dann ist es aber kein Streik. (Genausowenig kann ein Streik außerhalb der Arbeitszeit stattfinden; wie soll man da die Arbeit niederlegen, wenn man per se da gar nicht arbeitet? Und natürlich kann man auch statt zu arbeiten, zu Hause auf dem Sofa sitzen und dadurch streiken. Die Trillerpfeife und Warnweste ist dafür unbedeutend.)

Wie man seine Nicht-Arbeit ausgestaltet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Unabhängig von der Rechtslage wird bei uns ein Fernbleiben vom Arbeitsplatz im Rahmen eines Warnstreiks schlicht mit entsprechenden Minus-Stunden verbucht und dieser Umstand von der "Heeres-Leitung" auch so kommuniziert (Ist dann halt die "Demo in der Freizeit"). Wie man einen wirklich längeren Streik bei uns behandeln würde, kann ich allerdings an dieser Stelle auch nicht abschätzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 12.10.2023 10:55
Wenn jeder nach Tätigkeit bezahlt wird, warum gibt es dann in manchen Bereichen Stadtstaatenzulage?
Ist die gleich bewertete Tätigkeit in einem anderen Bereich dann doch weniger wert?

Da in den Stadtstaaten alle Mitarbeiter nach TV-L vergütet werden. Der Kommunalbeschäftigte der vom Bürgeramt Hamburg zum Bürgeramt Stade geht wechselt vom TV-L in den TVÖD. Da der TVÖD attraktiver ist wechseln immer mehr Beschäftigte aus den Stadtstaaten in das Umland.

Dieser Nachteil soll mit der Stadtstaatenzulage ausgeglichen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 12.10.2023 10:58
Meinen Job könnte ich auch im TV-V ausüben. Trotzdem bekomme ich keinen Ausgleich.

Man sollte endlich einmal an die Entgeltordnung ran und diese den aktuellen Bedingungen anpassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 10:58
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!
Warum überspringen?
Selbstverständlich ist das "Beamtenproblem" zentral. Ob die Gewerkschaften (warum auch immer) die "zeit- und inhaltsgleiche Übertragung" von sich aus fordern oder nicht, ist völlig unerheblich.

Es ist nunmal die "Forderung" des Bundesverfassungsgerichts im Raum:
Die Entwicklung der Beamtenbesoldung muss sich an der allgemeinen Entwicklung, sowie insbesondere an der Entwicklung der Entgelte der Tarifbeschäftigten des öD orientieren.
D.h. die Arbeitgeber sind als Dienstherren geradezu gezwungen die "zeit- und inhaltsgleiche Übertragung" umzusetzen, um nicht wieder durch Tricksereien den Grundsatz der Amtsangemessenen Alimentation zu verletzen, was ja erst zu dem angesprochenen Urteil des Verfassungsgerichts geführt hat.

Ob die in der Pressemitteilung genannten 19 Milliarden realistisch sind oder aufgebauscht, sei dahingestellt.
Die TdL Verhandler müssen das jedenfalls immer im Hinterkopf haben...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.10.2023 11:00
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Meine Frage wäre doch:

Warum sollen in BW, Bayern & Co. Angestellte im SuE Bereich streiken damit die Angestellten in Bremen und Hamburg 300€ Zulage bekommen?

Du vermischst hier glaube ich gerade die Stadtstaatenzulage und die SUE Zulage. Die Zulage für den SUE sollte ja allen SUE Angestellten zugute kommen. Zumindest habe ich das so verstanden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 12.10.2023 11:03

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.



Die Zulage bekommt NIEMAND bei uns, das haben hier viele andere auch schon so geschrieben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 12.10.2023 11:04
Wenn jeder nach Tätigkeit bezahlt wird, warum gibt es dann in manchen Bereichen Stadtstaatenzulage?
Ist die gleich bewertete Tätigkeit in einem anderen Bereich dann doch weniger wert?

Da in den Stadtstaaten alle Mitarbeiter nach TV-L vergütet werden. Der Kommunalbeschäftigte der vom Bürgeramt Hamburg zum Bürgeramt Stade geht wechselt vom TV-L in den TVÖD. Da der TVÖD attraktiver ist wechseln immer mehr Beschäftigte aus den Stadtstaaten in das Umland.

Dieser Nachteil soll mit der Stadtstaatenzulage ausgeglichen werden.
 


Also gibt es dann bei der nächsten Forderung eine Zulage für die benachteiligten Bundesländern, da sonst Gefahr besteht, dass die Leute in ein anderes Bundesland abwandern?

Zumal ja auch die Arbeitszeit attraktiver ist in manchen Ländern (Hamburg 39 Stunden)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Takimo am 12.10.2023 11:18
Das liegt ja nun Meilenweit von dem entfernt, was in Baden-Württemberg von Seiten der GEW gefordert wurde, bzw. mit in die Tarifkommission eingebracht werden sollte.
Ich bin dann doch ziemlich entsetzt - Sockelbetrag 500€ ODER 10,5%.
Das ist - gewissermaßen - eine Bankroterklärung gegenüber dem SuE in Landesträgerschaft hier. Die werden sich wundern, die städtischen Arbeitgeber zahlen für den Job in der Kita selbst dann 2% mehr wenn die Forderung so zu 100% durchgeht (was nicht zu erwarten ist) und die haben im Gegensatz zu den Heimsonderschulen keine Wochenenddienste, Nachtdienste etc. sondern schön Abends frei etc.
Egal, ist ja auch nur ne Minderheit von wenigen Hundert, die sind jetzt nicht Zentral.

Aber warum dieser Sockelbetrag? 20% Gehaltssteigerung für E1/2 - womit verdienen die das bitte? Sind die Anforderungen an einfache Tätigkeiten so sehr gestiegen? Ich denke doch nicht.

VERDI ist doch nur noch ein Krebsgeschwür das zerschlagen werden sollte, betreiben nur noch Clientelpolitik für ihre E1 - E5 Mitglieder...

Was ist mit der GDP, GEW, etc. - auch "zerschlagen"? In was für einer Welt möchtest du leben, wo Gewerkschaften zerschlagen werden? Von der unmöglichen Wortwahl abgesehen, wird hier vergessen, wer das eigentliche Problem ist (FM der Länder, der AG). Schon klar, dass die Gewerkschaften für uns in Stellvertretung die nahezu einzige Stellschraube sind und eben Verhandlungspartner. Also besser als nichts. Und glaube nicht, dass ich als Gewerkschaftsmitglied nicht genau so enttäuscht bin über die lächerliche Forderung, aber das kann man anders ausdrücken. Dein Beitrag war mir definitiv Meldungswürdig. Und nein, mir geht es jetzt nicht besser, ich möchte nur einfach eine bessere Kultur hier, wir sind nicht Facebook.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 11:20
Das ist reiner Formalismus.
Die enorme Last, die sich aus der der Tariferhöhung folgenden Erhöhung der Beamtenbesoldung ergibt, ist der Elefant im Raum...

Die Beamtenbesoldung wird auch unabhängig von den Tarif-Verhandlungen deutlich angepasst werden müssen. Absehbar ist, dass dadurch deutliche Mehrausgaben auf die Länder zukommen. Aber das hat immer noch nichts mit den Tarif-Verhandlungen zu tun, da diese sich allein auf die Tarifbeschäftigten beziehen, während die Beamtenbesoldung extra geklärt werden muss.

Um es ganz klar zu machen: Die Beamten kosten auch dann noch mehr, wenn die Tarif-Beschäftigten keine Erhöhung verhandeln. Die Beamten klagen dann vor den Gerichten -- und erhalten zurecht, da sie kein Streikrecht besitzen und von ihrem Dienstherrn für ihre Treue und Eid eine angemessene Alimentation erwarten dürfen, dann Recht -- und kommen so zu ihrer sinnvollen Ausgestaltung der Besoldung. Die Tarif-Beschäftigten dagegen könnten dann klagen, so viel sie wollten, und würden nur zu hören bekommen, dass sie ja selbst das Ergebnis ausgehandelt haben.

Drum müssen die Tarif-Parteien sich jetzt um die Ausgestaltung des Tarif-Vertrags kümmern, während die Beamtenbesoldung als deutlich weitreichenderes Thema an anderer Stelle und von anderen Personen besprochen werden muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 12.10.2023 11:22
Die eigentliche Problematik ist, dass die TDL bzgl. Beamten im Zusammenhang mit dem TV-L wie bereits geschildert ein Kostenproblem sieht und artikuliert.

Das schwingt bei den Tarifverhandlungen daher eben immer mit und limitiert Ergebnisse für die Angestellten. Der TV-V kennt solche Probleme nicht. Man betrachte die gewaltige Differenz, auch wenn es natürlich noch andere Faktoren dafür gibt....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Takimo am 12.10.2023 11:26

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.



Die Zulage bekommt NIEMAND bei uns, das haben hier viele andere auch schon so geschrieben.

Same (Landesoberbehörde NRW). Mein Kenntnisstand ist eine harte Haltung in dieser Sache. Warum, wieso, ich weiß es nicht. Das heißt am Ende, ist sogar sehr unsicher, ob ein konkretes Einstellungsangebot einer anderen Behörde, helfen würde oder man mich einfach gehen lässt (was ich denke wahrscheinlicher ist), "sonst kommt ja jeder",...) - abgesehen davon, dass ich das einem AG nicht antun möchte, am Ende doch abzusagen, wo die ja auch kaum Stellen besetzt bekommen.

Da bleibt echt nur der aktive und ganz bewusste Wechsel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 11:30
Die eigentliche Problematik ist, dass die TDL bzgl. Beamten im Zusammenhang mit dem TV-L wie bereits geschildert ein Kostenproblem sieht und artikuliert.

Dann müsste verdi eben dies als bloße Rhetorik entlarfen. Die Kosten für die Beamten kommen auf die Länder so oder so zu, da haben die Tarif-Verhandlungen wenig Einfluss darauf...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 12.10.2023 11:44

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.



Die Zulage bekommt NIEMAND bei uns, das haben hier viele andere auch schon so geschrieben.

Same (Landesoberbehörde NRW). Mein Kenntnisstand ist eine harte Haltung in dieser Sache. Warum, wieso, ich weiß es nicht.

Dann sind wir wohl Kollegen... mein Chef hat auch Angst- wenn wir die Zulage 16.5 bekommen, dann wird jeder Hans und Franz sie fordern und da hat keiner Bock drauf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 12.10.2023 11:47
Um es ganz klar zu machen: Die Beamten kosten auch dann noch mehr, wenn die Tarif-Beschäftigten keine Erhöhung verhandeln. Die Beamten klagen dann vor den Gerichten -- und erhalten zurecht, da sie kein Streikrecht besitzen und von ihrem Dienstherrn für ihre Treue und Eid eine angemessene Alimentation erwarten dürfen, dann Recht -- und kommen so zu ihrer sinnvollen Ausgestaltung der Besoldung.
Das ist aber nur eine durch nichts belegte Behauptung.
Sollte die laufende Tarifrunde damit enden, das TdL und Gewerkschaften zu dem Schluss kommen auf eine Erhöhung der Entgelte für xx Monate zu verzichten und ein Beamter klagt eine Erhöhung seiner Besoldung ein, könnte er genauso gut beschieden werden, das auch er auf eine Erhöhung zu verzichten habe, da der Verzicht der Tarifpartner auf eine Erhöhung der Tarifentgelte die schreckliche Notlage der Länder offenkundig gemacht habe und somit auch der gemeine Beamte seiner (gegenüber Tarifbeschäftigten nochmals) erhöhten Verantwortung für das Gemeinwohl nachzukommen habe und somit temporär verzichten müsse.
Vielleicht müsste er gar, wg. erhöhter Verantwortung, nicht nur auf eine Erhöhung verzichten, sondern einen zeitweiligen Abschlag hinnehmen...

Und klar: Auch das ist nur eine durch nichts belegte Behauptung.
Aber: Der Elefant bleibt im Raum  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ts181 am 12.10.2023 11:54
Nach dieser Verdi-Forderung muss ich gestehen, dass ich sehr froh bin, dass für mich der TvÖD gilt. War eigentlich kurz davor zum Land zu wechseln, weil ich mit einer viel höheren Erhöhung gerechnet habe und der Unterschied dann nicht von großer Bedeutung gewesen wäre. Meine Bewerbung ziehe ich nun zurück. Diese Forderung lässt mich einfach nur sprachlos zurück. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 12.10.2023 11:59
Von den Ländern ist es doch sowieso immens dämlich, dass sie vor allem die Sockelbeträge aus den Tarifverhandlungen der Länder immer übernommen haben. Wie vielfach angemerkt, führen Sockelbeträge bei Beamten zu Stauchungen der Besoldungen, was dem Abstandsgebot widerspricht.

Da man als Dienstherr in der Vergangenheit die gesockelten Alimentationen als angemessen angesehen hat, kann man diese bei kleineren Besoldungsgruppen auch nicht einfach wieder reduzieren. Um amtsangemessene Abstände wiederherzustellen bliebe als Option demnach einzig die Erhöhung der Besoldungen mit immer größeren Schritten in die höheren Besoldungsgruppen.

Wie weit sind die Dienstherren da eigentlich? Ich erwarte jedenfalls in den nächsten Jahren eine massive Erhöhung der Beamtenbesoldungen im Zuge der Wiederherstellung der angemessenen Abstände zwischen den Besoldungsgruppen.

Dass die Länder diesen im Raum stehenden Elefanten im Hinterkopf haben und für den Fall schonmal bei den Tarifbeschäftigten sparen müssen, sowie die zu übernehmenden Tarifabschlüsse bis dahin niedrig halten müssen, um das kommende Problem nicht noch mit einem Multiplikator zu belegen, ist da klar.

Mein Schluss daraus ist, dass uns die ewigen Sockelbeträge also einfach noch mehr ins Bein geschossen haben, als man bisher offen vernehmen konnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 12.10.2023 12:00
Die eigentliche Problematik ist, dass die TDL bzgl. Beamten im Zusammenhang mit dem TV-L wie bereits geschildert ein Kostenproblem sieht und artikuliert.

Dann müsste verdi eben dies als bloße Rhetorik entlarfen. Die Kosten für die Beamten kommen auf die Länder so oder so zu, da haben die Tarif-Verhandlungen wenig Einfluss darauf...

Richtig. Allerdings sehe ich bei Verdi wenig Potential was Rhetorik und Spiel mit den Medien angeht. Zu brav, zu konservativ, zu langweilig. Ich würde es richtig krachen lassen. Sol lange die Beamtenthematik bei den TV-L Tarifverhandlungen mitschwingt -was der Fall ist- bleiben die Ergebnisse der Tarifangestellten limitiert und schlechter. Pure Wahrheit der sich verbeamtete Kollegen gerne stellen dürfen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 12.10.2023 12:09

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.



Die Zulage bekommt NIEMAND bei uns, das haben hier viele andere auch schon so geschrieben.

Dann bist du doch absolut selbst schuld, wenn du bei diesem Arbeitgeber nach wie vor bist. Noch deutlicher kann er einem Mitarbeiter nicht mitteilen, dass es ihm völlig egal ist.

Aber weißt du, was das Lustige daran ist? Obwohl du weißt, dass du deinem Arbeitgeber vollkommen egal bist, klammerst du dich mit aller Macht an ihn und zeigst du Unmut durch kindliches Verhalten wie "Arbeitsleistung reduzieren". Such dir einen neuen, besser bezahlten, Job und leg das Vertragsangebot deinem jetzigen Arbeitgeber vor und erkläre ihm, dass deine Verhandlungsgrundlage ist. Entweder du bekommst per Zulage genau dieses Gehalt oder du kündigst und nimmst das Konkurrenzangebot an.

Was ich nicht verstehen kann ist, dass erwachsene Menschen sich so auf den Arm nehmen lassen und nicht in der Lage sind ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, sondern lieber darauf warten, dass irgendeine externe Stelle für sie alles regelt. Entwicklung findet leider nur außerhalb der eigenen Komfortzone statt. Und die ist bei dir scheinbar immer noch so kuschelig ausgestaltet, dass du gar keinen Bock darauf hast, diese zu verlassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 12.10.2023 12:13

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.



Die Zulage bekommt NIEMAND bei uns, das haben hier viele andere auch schon so geschrieben.

Dann bist du doch absolut selbst schuld, wenn du bei diesem Arbeitgeber nach wie vor bist. Noch deutlicher kann er einem Mitarbeiter nicht mitteilen, dass es ihm völlig egal ist.

Aber weißt du, was das Lustige daran ist? Obwohl du weißt, dass du deinem Arbeitgeber vollkommen egal bist, klammerst du dich mit aller Macht an ihn und zeigst du Unmut durch kindliches Verhalten wie "Arbeitsleistung reduzieren". Such dir einen neuen, besser bezahlten, Job und leg das Vertragsangebot deinem jetzigen Arbeitgeber vor und erkläre ihm, dass deine Verhandlungsgrundlage ist. Entweder du bekommst per Zulage genau dieses Gehalt oder du kündigst und nimmst das Konkurrenzangebot an.


Ich habe einen neuen Job und dort auch schon zugesagt.

Ich glaube aber kaum, dass eine alleinerziehende Mutter in E6 so hoch pokern kann…


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 12.10.2023 12:22
Was sind denn nun „Nachwuchskräfte“ die 200 EUR bekommen sollen? Wer ist damit gemeint?

Ich verstehe die Frage überhaupt nicht. Es geht offensichtlich um Auszubildende und duale Studenten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 12.10.2023 12:34

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.



Die Zulage bekommt NIEMAND bei uns, das haben hier viele andere auch schon so geschrieben.

Same (Landesoberbehörde NRW). Mein Kenntnisstand ist eine harte Haltung in dieser Sache. Warum, wieso, ich weiß es nicht.

Dann sind wir wohl Kollegen... mein Chef hat auch Angst- wenn wir die Zulage 16.5 bekommen, dann wird jeder Hans und Franz sie fordern und da hat keiner Bock drauf.

Exakt die gleiche Begründung gibt es bei uns. 16.5 würde dann jeder haben wollen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 12.10.2023 12:37
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Ein Prüfparamter der amtsgemessenen Alimentation ist aber der Vergleich zur Tariflohnentwicklung.

Wenn ich’s richtig im Kopf habe gibts die 5 Paramter:

- Inflation
- allgemeine Lohnentwicklung
- Tariflohnentwicklung
- Quervergleich der Besoldung zwischen den Ländern und Bund
- Abstandsgebot

Da man mindestens Inflation die Abstandsgebote (bei den derzeitigen Erhöhungen im Bürgergeld) quasi sicher deutlich verletzen wird und auch der Quervergleich derzeit kaum einzuhalten sein wird mit Kinderzulagen von 700-800€ in einigen Bundesländern, wird in der Realität die Tariflohnentwicklung auf die Beamten ungelegt werden müssen und somit auch haushalterisch in den Verhandlungen sehr relevant sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 12.10.2023 12:49
Von den Ländern ist es doch sowieso immens dämlich, dass sie vor allem die Sockelbeträge aus den Tarifverhandlungen der Länder immer übernommen haben. Wie vielfach angemerkt, führen Sockelbeträge bei Beamten zu Stauchungen der Besoldungen, was dem Abstandsgebot widerspricht.


Hätte man sie nicht übernommen wäre jemand in E3 stärker gestiegen als in A3 was wiederum den Parameter Tariflohnentwicklung verletzt hätte.

Einzige Lösung wäre wohl die einige Bundesländer es machen einfach alle Besoldungsgruppen bis A8 abzuschaffen, dann greifen die Sockel eh nicht mehr. Ob das allerdings verfassungskonform ist, ist ebenfalls fraglich, denn im Endeffekt ist dies ja einfach eine Einheitsbesoldung für alle Tätigkeiten A1-A8.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NoRhWe am 12.10.2023 13:09
Warum macht man eigentlich drei Gesprächsrunden?

Wir sind doch de facto jetzt schon außerhalb der Vertragslaufzeit. Warum trifft man sich also drei Mal im Abstand von ca. 3 Wochen um dann am Ende sowieso am dritten Tag bis spätnachts "ganz zäh zu ringen" und das Ergebnis zu verkünden, das wir jetzt sowieso schon in etwa skizzieren können (2 Jahre Laufzeit, 5-7% mehr, mind. 300 €, und 2-3.000 € IAP)?

Warum tun sich die Verhandlungsführer das an? Und wer will dieses unwürdige Schauspiel sehen?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: kaffeemacher am 12.10.2023 13:10

Wenn du unzufrieden mit deiner Vergütung bist, dann teile das deinem Vorgesetzten/Arbeitgeber mit und verhandle eine Zulage. Wenn du sie nicht bekommst, weißt du, wie viel du deinem Arbeitgeber wert bist.



Die Zulage bekommt NIEMAND bei uns, das haben hier viele andere auch schon so geschrieben.

Dann bist du doch absolut selbst schuld, wenn du bei diesem Arbeitgeber nach wie vor bist. Noch deutlicher kann er einem Mitarbeiter nicht mitteilen, dass es ihm völlig egal ist.

Aber weißt du, was das Lustige daran ist? Obwohl du weißt, dass du deinem Arbeitgeber vollkommen egal bist, klammerst du dich mit aller Macht an ihn und zeigst du Unmut durch kindliches Verhalten wie "Arbeitsleistung reduzieren". Such dir einen neuen, besser bezahlten, Job und leg das Vertragsangebot deinem jetzigen Arbeitgeber vor und erkläre ihm, dass deine Verhandlungsgrundlage ist. Entweder du bekommst per Zulage genau dieses Gehalt oder du kündigst und nimmst das Konkurrenzangebot an.

Was ich nicht verstehen kann ist, dass erwachsene Menschen sich so auf den Arm nehmen lassen und nicht in der Lage sind ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, sondern lieber darauf warten, dass irgendeine externe Stelle für sie alles regelt. Entwicklung findet leider nur außerhalb der eigenen Komfortzone statt. Und die ist bei dir scheinbar immer noch so kuschelig ausgestaltet, dass du gar keinen Bock darauf hast, diese zu verlassen.

Wer meint, so breitbeinig und rotzig durchs Leben gehen zu können und dem Arbeitgeber regelmäßig mit Erpressung kommen zu können, der hat anscheinend auch keine Hemmungen, anderen so herabwürdigend und beleidigend entgegenzutreten. Sei doch so stark und lösch dich, wenn dir hier alle zu weich sind.

Um noch was zum Thema beizutragen: Auch finde die Tarifforderung nicht angemessen. Ich frage mich, was für eine Strategie dahinterstecken soll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 13:11
Warum macht man eigentlich drei Gesprächsrunden?

Wir sind doch de facto jetzt schon außerhalb der Vertragslaufzeit. Warum trifft man sich also drei Mal im Abstand von ca. 3 Wochen um dann am Ende sowieso am dritten Tag bis spätnachts "ganz zäh zu ringen" und das Ergebnis zu verkünden, das wir jetzt sowieso schon in etwa skizzieren können (2 Jahre Laufzeit, 5-7% mehr, mind. 300 €, und 2-3.000 € IAP)?

Warum tun sich die Verhandlungsführer das an? Und wer will dieses unwürdige Schauspiel sehen?

Da war doch was mit Schnittchen und Lachshäppchen ... macht dann wohl doch Sinn  ;) ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NoRhWe am 12.10.2023 13:19
Warum macht man eigentlich drei Gesprächsrunden?

Wir sind doch de facto jetzt schon außerhalb der Vertragslaufzeit. Warum trifft man sich also drei Mal im Abstand von ca. 3 Wochen um dann am Ende sowieso am dritten Tag bis spätnachts "ganz zäh zu ringen" und das Ergebnis zu verkünden, das wir jetzt sowieso schon in etwa skizzieren können (2 Jahre Laufzeit, 5-7% mehr, mind. 300 €, und 2-3.000 € IAP)?

Warum tun sich die Verhandlungsführer das an? Und wer will dieses unwürdige Schauspiel sehen?

Da war doch was mit Schnittchen und Lachshäppchen ... macht dann wohl doch Sinn  ;) ;D

Ne, jetzt mal ernsthaft. Es ist doch jedes Mal der gleiche Murks - egal ob TV-L oder TVöD...
1. Runde - nichts
2. Runde - nichts
3. Runde (Tage 1 und 2) - es gibt Bewegung
3. Runde (Tag 3) - HURRA

Das kann man doch abkürzen?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 13:43
Warum macht man eigentlich drei Gesprächsrunden?

Wir sind doch de facto jetzt schon außerhalb der Vertragslaufzeit. Warum trifft man sich also drei Mal im Abstand von ca. 3 Wochen um dann am Ende sowieso am dritten Tag bis spätnachts "ganz zäh zu ringen" und das Ergebnis zu verkünden, das wir jetzt sowieso schon in etwa skizzieren können (2 Jahre Laufzeit, 5-7% mehr, mind. 300 €, und 2-3.000 € IAP)?

Warum tun sich die Verhandlungsführer das an? Und wer will dieses unwürdige Schauspiel sehen?

Da war doch was mit Schnittchen und Lachshäppchen ... macht dann wohl doch Sinn  ;) ;D

Ne, jetzt mal ernsthaft. Es ist doch jedes Mal der gleiche Murks - egal ob TV-L oder TVöD...
1. Runde - nichts
2. Runde - nichts
3. Runde (Tage 1 und 2) - es gibt Bewegung
3. Runde (Tag 3) - HURRA

Das kann man doch abkürzen?!

Klar könnte man ... man könnte auch (wie beim Bügergeld) eine automatisierte Erhöhung anhand verschiedener KPIs jährlich durchführen. Die gesparten Gewerkschaftsbeiträge kämen dann der Binnenwirtschaft zu Gute  ;) :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 12.10.2023 13:50
Die TdL will am liebsten NIX zahlen:

https://www.tdl-online.de/presse/detail/tdl-vorsitzender-dr-andreas-dressel-wir-stehen-vor-einer-aeusserst-schwierigen-tarifrunde

Zitat
„Die Beschäftigten der Länder leisten hervorragende Arbeit. Dafür verdienen sie Wertschätzung, auch in Form von angemessenen Lohnerhöhungen“

Unter "angemessen" verstehen die sicher sowas wie 1,25% hm?

Zitat
„Aber Lohnerhöhungen müssen dauerhaft finanzierbar sein und das sind die heute geforderten Steigerungen nicht“

Dann sorgt eben für die Finanzierung - DAS ist doch schließlich euer Job!

Zitat
Die Forderung blendet die dramatische, sich gerade jetzt zuspitzende Haushaltslage vieler Länder leider aus.

Die übliche Leier, nicht UNSER Problem! Streicht halt mal woanders, insbesondere bei "woken" Projekten.

Zitat
Die Länder müssen gerade in diesen Krisenzeiten weiter handlungsfähig bleiben

Wir aber auch! Ansonsten machen alle nur noch "Dienst nach Vorschrift" bzw. quittieren "still".

Zitat
Die von den Gewerkschaften geforderten 10,5 %, mindestens aber 500 Euro, hätten Lohnerhöhungen um durchschnittlich rd. 12,5 % zur Folge und würden die Länder auf  Jahressicht mit rd. 5,9 Mrd. Euro belasten.

Aha, unsere Forderungen sind also eine "Belastung". Würde er für Migrantenprojekte so auch sprechen?

Zitat
Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich sogar Kosten in Höhe von rd. 19,0 Mrd. Euro.

Nicht unser Bier.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.10.2023 13:56
Klar könnte man ... man könnte auch (wie beim Bügergeld) eine automatisierte Erhöhung anhand verschiedener KPIs jährlich durchführen.
Und dann wären wir die letzten Jahre wesentlich schlechter gefahren als durch die Tariferhöhungen die wir erhalten haben.

Zitat
Die gesparten Gewerkschaftsbeiträge kämen dann der Binnenwirtschaft zu Gute  ;) :D
und du hättest eine 44h Woche, weil der AG es so dir aufdrückt und nur 20 Tage Urlaub, weil das keine GEwerkschaft für dich gefordert hätte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 12.10.2023 14:00
Die TdL will am liebsten NIX zahlen:

https://www.tdl-online.de/presse/detail/tdl-vorsitzender-dr-andreas-dressel-wir-stehen-vor-einer-aeusserst-schwierigen-tarifrunde

Zitat
„Die Beschäftigten der Länder leisten hervorragende Arbeit. Dafür verdienen sie Wertschätzung, auch in Form von angemessenen Lohnerhöhungen“

Unter "angemessen" verstehen die sicher sowas wie 1,25% hm?

Zitat
„Aber Lohnerhöhungen müssen dauerhaft finanzierbar sein und das sind die heute geforderten Steigerungen nicht“

Dann sorgt eben für die Finanzierung - DAS ist doch schließlich euer Job!

Zitat
Die Forderung blendet die dramatische, sich gerade jetzt zuspitzende Haushaltslage vieler Länder leider aus.

Die übliche Leier, nicht UNSER Problem! Streicht halt mal woanders, insbesondere bei "woken" Projekten.

Zitat
Die Länder müssen gerade in diesen Krisenzeiten weiter handlungsfähig bleiben

Wir aber auch! Ansonsten machen alle nur noch "Dienst nach Vorschrift" bzw. quittieren "still".

Zitat
Die von den Gewerkschaften geforderten 10,5 %, mindestens aber 500 Euro, hätten Lohnerhöhungen um durchschnittlich rd. 12,5 % zur Folge und würden die Länder auf  Jahressicht mit rd. 5,9 Mrd. Euro belasten.

Aha, unsere Forderungen sind also eine "Belastung". Würde er für Migrantenprojekte so auch sprechen?

Zitat
Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich sogar Kosten in Höhe von rd. 19,0 Mrd. Euro.

Nicht unser Bier.

Na da müssen wir halt einfach verzichten, die armen Länderkassen. #KeineLohnerhöhungFürDieArmenLänder
#sarkasmoff

Es ist immer das selbe Spiel, es wird gesagt man verdient mehr anerkennung und im nachheinen heißt es ja die Kassen sind leer, wir würden ja, aber wir können nicht. In der Privatwirtschaft mag das sein, aber im öffentlichen Dienst doch nicht, zumal eine Gehaltserhöhung im öD auch automatisch mit mehr Gewinn für die Länder durch Steuern etc. verheißt. Die da genannten Zahlen sind fern von der realität und, dass der Staat keine 6 Mrd. € hat kann ich mir nur schwer vorstellen, er hat sie halt nur nicht für die Beschäftigten des Landes..

Aber naja was soll man mehr machen als streikbereit sein und aufs beste zu hoffen.. bzw. die Erwartungen nicht allzu hoch ansetzen. Oder alternativ zu wechseln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 14:09
Klar könnte man ... man könnte auch (wie beim Bügergeld) eine automatisierte Erhöhung anhand verschiedener KPIs jährlich durchführen.
Und dann wären wir die letzten Jahre wesentlich schlechter gefahren als durch die Tariferhöhungen die wir erhalten haben.

Zitat
Die gesparten Gewerkschaftsbeiträge kämen dann der Binnenwirtschaft zu Gute  ;) :D
und du hättest eine 44h Woche, weil der AG es so dir aufdrückt und nur 20 Tage Urlaub, weil das keine GEwerkschaft für dich gefordert hätte.

Ich sagte ja "verschiedene KPIs" ... das kann also durchaus oberhalb der Inflation liegen.

... ob man der Bewerberflaute mit 44h die Woche und 20d Urlaub Herr wird, steht auf einem anderen Blatt.

(war ja auch nur spaßig gemeint ... dennoch verwundern die stark ritualisierten Verhandlungs-Tänze jedesmal auf ein Neues)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 12.10.2023 14:23
Warum macht man eigentlich drei Gesprächsrunden?

Wir sind doch de facto jetzt schon außerhalb der Vertragslaufzeit. Warum trifft man sich also drei Mal im Abstand von ca. 3 Wochen um dann am Ende sowieso am dritten Tag bis spätnachts "ganz zäh zu ringen" und das Ergebnis zu verkünden, das wir jetzt sowieso schon in etwa skizzieren können (2 Jahre Laufzeit, 5-7% mehr, mind. 300 €, und 2-3.000 € IAP)?

Warum tun sich die Verhandlungsführer das an? Und wer will dieses unwürdige Schauspiel sehen?

Da war doch was mit Schnittchen und Lachshäppchen ... macht dann wohl doch Sinn  ;) ;D

Könnte das vielleicht auch in Zunkunft verpflichtet per Teams/Zoom Konferenz durchgeführt werden? Dann spart das dem Steuerzahler und der Gewerkschaften das Geld für Unterkunft/Verpflegung/Anreise :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.10.2023 14:29
Klar könnte man ... man könnte auch (wie beim Bügergeld) eine automatisierte Erhöhung anhand verschiedener KPIs jährlich durchführen.
Und dann wären wir die letzten Jahre wesentlich schlechter gefahren als durch die Tariferhöhungen die wir erhalten haben.

Zitat
Die gesparten Gewerkschaftsbeiträge kämen dann der Binnenwirtschaft zu Gute  ;) :D
und du hättest eine 44h Woche, weil der AG es so dir aufdrückt und nur 20 Tage Urlaub, weil das keine GEwerkschaft für dich gefordert hätte.

Ich sagte ja "verschiedene KPIs" ... das kann also durchaus oberhalb der Inflation liegen.
Hast Recht.
Welche KPIs würde da so in Frage kommen? BruttoSozialProdukt? Lohnsteigerung ausgewählter Berufe? (Dann müssen die für uns mitstreiken) ...

Zitat
... ob man der Bewerberflaute mit 44h die Woche und 20d Urlaub Herr wird, steht auf einem anderen Blatt.
Und in den Bereichen mit einer Bewerberschwemme?
Dann bekommen halt die einen 35 Tage und die anderen 20.
und die Dritte werden ausgelagert (wie dereinst Kantinen, Putzen, Sicherheit, Hausmeister,...)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 14:49
Klar könnte man ... man könnte auch (wie beim Bügergeld) eine automatisierte Erhöhung anhand verschiedener KPIs jährlich durchführen.
Und dann wären wir die letzten Jahre wesentlich schlechter gefahren als durch die Tariferhöhungen die wir erhalten haben.

Zitat
Die gesparten Gewerkschaftsbeiträge kämen dann der Binnenwirtschaft zu Gute  ;) :D
und du hättest eine 44h Woche, weil der AG es so dir aufdrückt und nur 20 Tage Urlaub, weil das keine GEwerkschaft für dich gefordert hätte.

Ich sagte ja "verschiedene KPIs" ... das kann also durchaus oberhalb der Inflation liegen.
Hast Recht.
Welche KPIs würde da so in Frage kommen? BruttoSozialProdukt? Lohnsteigerung ausgewählter Berufe? (Dann müssen die für uns mitstreiken) ...

Zitat
... ob man der Bewerberflaute mit 44h die Woche und 20d Urlaub Herr wird, steht auf einem anderen Blatt.
Und in den Bereichen mit einer Bewerberschwemme?
Dann bekommen halt die einen 35 Tage und die anderen 20.
und die Dritte werden ausgelagert (wie dereinst Kantinen, Putzen, Sicherheit, Hausmeister,...)

Wenn meine Bemerkung mit "war doch nur ein Spaß" überlesen wird, dann muss meine Antwort jetzt wie folgt lauten:

So ist das halt in einem Markt - der Markt irrt nicht.  ;) ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 12.10.2023 15:02

und du hättest eine 44h Woche, weil der AG es so dir aufdrückt und nur 20 Tage Urlaub, weil das keine GEwerkschaft für dich gefordert hätte.

Oooder er würde unter diesen Bedingungen einfach nicht mehr beim Land arbeiten. Es gibt zig Arbeitgeber ohne Tarifverträge, wie viele haben davon 20 Urlaubstage oder eine 44 Stunden Woche oder überhaupt niedrigere Löhne bei gleicher Qualifikation?

Eine Gewerkschaft macht natürlich mega Sinn WENN sie deutlich bessere Ergebnisse als übliche eigene Verhandlungen herausholt. Das sieht man beim TV-L aber nicht wirklich, die Lohnsteigerung liegt nicht über der durchschnittlichen Lohnentwicklung. Ist halt was völlig anderes als Gewerkschaften wie IGM oder IGBCE die deutliche Verbesserungen zur normalen Anstellung ohne Tarif verhandelt haben (35 Std Woche, höhere Steigerungen, diverse Zusatzentgelte und weitere Benefits). Hätten die Länder ohne Gewerkschaft die Löhne in den letzten Jahren NOCH weniger erhöht dann wäre der Personalmangel einfach noch größer. Für den einzelnen AN ist der ÖD ein Arbeitgeber wie jeder andere. Du kannst ja auch dein eigenes Unternehmen gründen und Akademikern dann nur Mindestlohn bieten. Niemand hindert dran, wirst halt nur kein Personal finden.

https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

Der Hebel eines Streiks im öD ist halt auch ein völlig anderer. Die wichtigen Tätigkeiten dürfen gar nicht erst streiken und ansonsten Treffen Streiks insbesondere die Bürger. Die Politik nimmt dadurch keinen großen Schaden. Wenn bei Vw die Bänder 24 Stunden stillstehen bedeutet dies Millionenverluste - da ist man natürlich deutlich eher bereit ein paar Prozente mehr zu geben. Im öD geht der der AG sicherlich sogar noch mit einem Plus aus einem Streiktag dank der gesparten Gehälter, denn die Monatsfahrkarten, Kitagebühren (im TVÖD jetzt als Beispiel) fließen unabhängig ob Streik ist oder nicht. Keinerlei finanzieller Verlust aber gesparte Gehälter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 15:56
Ein Prüfparamter der amtsgemessenen Alimentation ist aber der Vergleich zur Tariflohnentwicklung.

Wenn ich’s richtig im Kopf habe gibts die 5 Paramter:

- Inflation
- allgemeine Lohnentwicklung
- Tariflohnentwicklung
- Quervergleich der Besoldung zwischen den Ländern und Bund
- Abstandsgebot

Da man mindestens Inflation die Abstandsgebote (bei den derzeitigen Erhöhungen im Bürgergeld) quasi sicher deutlich verletzen wird und auch der Quervergleich derzeit kaum einzuhalten sein wird mit Kinderzulagen von 700-800€ in einigen Bundesländern, wird in der Realität die Tariflohnentwicklung auf die Beamten ungelegt werden müssen und somit auch haushalterisch in den Verhandlungen sehr relevant sein.

Also die mindestens 115% des Bürgergelds erschienen mir nicht als optional zu gelten, falls genügend andere Parameter eingehalten werden. Wie gesagt, der Großteil der auch derzeit schon bestehenden Probleme mit der amtsangemessenen Besoldung wären um keinen Deut kleiner, selbst wenn dieser Tarif-Abschluss mit einer Nullrunde enden würde…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 12.10.2023 16:14
Realistisch sein und Konsequenzen ziehen. Es wird nicht viel besser beim TV-L, insbesondere die höheren Entgeltgruppen werden wahrscheinlich erneut eher zu den Verlierern gehören. Wer sich mit den Zusammenspiel von Inflation, Reallohnentwicklung und Wertschätzung des AG wirklich beschäftigt, sollte einen Wechsel zum Beispiel zu anderen Einrichtungen des ÖD ernsthaft prüfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 12.10.2023 16:50
...Selbstverständlich ist das "Beamtenproblem" zentral...

Du setzt womöglich bei so einigen zu viel Rationalität und gesunden Menschenverstand voraus. Der Kuchen ist nun in Zeiten von explodierenden Kosten durch illegale Migration, Rezession und Wettbewerbsverlust der deutschen Wirtschaft, so wie einer heiklen geldpolitischen Phase in der die akkumulierte Verschuldung wieder richtig teuer ist, allgemeiner Investitionsstau, Klimahysterie usw. deutlich kleiner. Und wenn ein größeres Kuchenstück für Tarifbeschäftigte zwangsläufig zu zwei ebenfalls größeren Kuchenstücken für Beamte und Pensionäre werden, kann der Konditor schon ins Schwitzen kommen, wenn seine Kuchen nicht größer werden sondern sogar schrumpfen.  ;D

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 12.10.2023 16:57
...Selbstverständlich ist das "Beamtenproblem" zentral...

Du setzt womöglich bei so einigen zu viel Rationalität und gesunden Menschenverstand voraus. Der Kuchen ist nun in Zeiten von explodierenden Kosten durch illegale Migration, Rezession und Wettbewerbsverlust der deutschen Wirtschaft, so wie einer heiklen geldpolitischen Phase in der die akkumulierte Verschuldung wieder richtig teuer ist, allgemeiner Investitionsstau, Klimahysterie usw. deutlich kleiner. Und wenn ein größeres Kuchenstück für Tarifbeschäftigte zwangsläufig zu zwei ebenfalls größeren Kuchenstücken für Beamte und Pensionäre werden, kann der Konditor schon ins Schwitzen kommen, wenn seine Kuchen nicht größer werden sondern sogar schrumpfen.  ;D

Wobei es zumindest die letzten Jahre immer wieder interessant war zu beobachten, dass obwohl kein Geld für ein weiteres Stück von u.a. deinen genannten Fällen da war (ersichtlich auch durch kurz vorher stattgefundene Tarifverhandlungen mit Ergebnis: Kein Geld vorhanden), immer auf zauberhafte Weise die Zutaten für einen wesentlich größeren Kuchen geschaffen wurden. Nur immer dann, wenn es um die Gehälter der Mitarbeitenden geht, ist es einfach absolut nicht möglich und ein riesiges Tabu, den Kuchen auf magische Weise doch noch anwachsen zu lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 12.10.2023 17:03
Das hat alles eine ganz einfache Erklärung:

Es gab aufgrund einer etwa 12-jährigen lockeren Zinspolitik der Zentralbanken, eine unfassbar große Geldmengenexpansion. Staatsverschuldung war unnatürlich günstig und die Zentralbanken haben Staatsanleihen direkt mit frisch gedrucktem Geld gekauft. Das hat dann u.a. durch spottbillige Kredite die Wirtschaft beflügelt und so am Ende zu immer mehr Steuereinnahmen geführt. Die Staaten und die Wirtschaft waren so gesehen in einem geldpolitischen Dauerrausch. Am Ende kam jetzt aber die Inflation wie das Ketchup aus der Flasche, lange nichts und auf einmal ein ganzer Schwall. Die Entzugserscheinungen setzen jetzt ein und werden noch deutlich heftiger.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 12.10.2023 17:12
Ändert ja nichts daran, dass die Kassen immer klamm waren, wenn es galt, den Beschäftigten einen Anteil am Wirtschaftsaufschwung zu gewähren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 12.10.2023 17:15
Wie das vorhandene Geld verpulvert wird, ist ja immer eine politische Entscheidung. Die Kassen wurden klamm geredet, und stattdessen aller möglicher politisch motivierter Müll damit gesponsort. Jetzt kommen wir allerdings in eine Phase, in der die Kassen tatsächlich klammer werden.

Wenn man z.B. liest, dass die Bundesministerien im Zeitraum 2012 - Heute angeblich personalmäßig von 18.000 Mitarbeitern auf 30.000 Mitarbeitern aufgebläht wurden, spricht das doch auch schon Bände. Das gilt ja für den Öffentlichen Dienst allgemein. Aus meiner Sicht gehört der Staat auf Zwangsdiät mit paralleler Entschlackungskur, dann besinnen sich gewählte Verantwortungsträger vielleicht auch mal wieder auf die wesentlichen Dinge, wie z.B. vorhandenes und wirklich benötigtes Personal angemessen zu bezahlen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Elsa89 am 12.10.2023 17:24
Was ist mit der Inflationsprämie in Höhe von 3000,-€? Vielleicht hat jemand schon was dazu geschrieben, aber tu mir das jetzt mit den 217 Seiten untern an.:D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 12.10.2023 17:42
Realistisch sein und Konsequenzen ziehen. Es wird nicht viel besser beim TV-L, insbesondere die höheren Entgeltgruppen werden wahrscheinlich erneut eher zu den Verlierern gehören. Wer sich mit den Zusammenspiel von Inflation, Reallohnentwicklung und Wertschätzung des AG wirklich beschäftigt, sollte einen Wechsel zum Beispiel zu anderen Einrichtungen des ÖD ernsthaft prüfen.

Boah, wir habens doch jetzt alle - wirklich alle - mitbekommen.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 12.10.2023 17:45
Was ist mit der Inflationsprämie in Höhe von 3000,-€? Vielleicht hat jemand schon was dazu geschrieben, aber tu mir das jetzt mit den 217 Seiten untern an.:D

Das weiß einzig die Glaskugel. Gefordert wurde dahingehend jedenfalls nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Elsa89 am 12.10.2023 17:47
Was ist mit der Inflationsprämie in Höhe von 3000,-€? Vielleicht hat jemand schon was dazu geschrieben, aber tu mir das jetzt mit den 217 Seiten untern an.:D

Das weiß einzig die Glaskugel. Gefordert wurde dahingehend jedenfalls nichts.

Danke!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 12.10.2023 17:49
Ein Prüfparamter der amtsgemessenen Alimentation ist aber der Vergleich zur Tariflohnentwicklung.

Wenn ich’s richtig im Kopf habe gibts die 5 Paramter:

- Inflation
- allgemeine Lohnentwicklung
- Tariflohnentwicklung
- Quervergleich der Besoldung zwischen den Ländern und Bund
- Abstandsgebot

Da man mindestens Inflation die Abstandsgebote (bei den derzeitigen Erhöhungen im Bürgergeld) quasi sicher deutlich verletzen wird und auch der Quervergleich derzeit kaum einzuhalten sein wird mit Kinderzulagen von 700-800€ in einigen Bundesländern, wird in der Realität die Tariflohnentwicklung auf die Beamten ungelegt werden müssen und somit auch haushalterisch in den Verhandlungen sehr relevant sein.

Also die mindestens 115% des Bürgergelds erschienen mir nicht als optional zu gelten, falls genügend andere Parameter eingehalten werden. Wie gesagt, der Großteil der auch derzeit schon bestehenden Probleme mit der amtsangemessenen Besoldung wären um keinen Deut kleiner, selbst wenn dieser Tarif-Abschluss mit einer Nullrunde enden würde…

115% zur Grundsicherung muss (ist an sich alleine aber auch gar nicht das große finanzielle Problem), das Anstandsgebot der Besoldungsgruppen untereinander sollte (und das ist der große finanzielle Mehraufwand!)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 12.10.2023 18:08
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Warum sollte man deine falsche Aussage stehen lassen? Oder, magst du kurz begründen, inwiefern die Ausgestaltung der amtsangemessenen Besoldung z.B. kinderreicher Alleinverdiener- oder Doppelverdiener Beamtenfamilien oder der Abstand zum Grundsicherungsniveau irgendeine Bedeutung für die Tarifverhandlungen haben sollten?

Natürlich ist ein Prüfparameter, die das BVerfG für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung formuliert hat, die Entwicklung der Löhne im öffentlichen Dienst. Es gibt aber noch vier weitere. Und die spielen hier in dieser Verhandlung keine Rolle. Darauf müssen aber die Besoldungs-Gesetzgeber dennoch Rücksicht nehmen. Das Thema der Höhe der Beamtenbesoldung ist wesentlich komplexer und muss gesondert betrachtet werden. Weder ist es mit einer inhaltsgleichen Übnerahme der Ergebnisse der Tarifverhandlungen sinnvoll bearbeitet, noch gelöst.

Warum sollte man sich also hier mit einer Fragestellung, die beide Seiten der Tarifparteien nicht betrachten können, weil sie gar nicht zuständig sind (die AG-Seite ist durch die jeweiligen Landesregierungen vertreten, für die Besoldung zuständig sind jedoch die Landtage), noch überhaupt die relevanten Fakten betrachten können, weil hier ganz andere Dinge, als in den Tarifverandlungen eine Rolle spielen, überhaupt auseinandersetzen?

Das Thema Beamtenbesoldung ist hier einfach fremd und hat in den Tarif-Verhandlungen nichts zu suchen, sondern gehört in die (nach den Tarif-Abschluss erfolgende) Diskussion in die Landesparlamente, wo dann die Gewerkschaften auch angehört werden.

Wie gesagt - ich will die Diskussion nicht führen, darauf also nur diese eine Antwort:

Du sagst ja selbst meine Aussage ist keineswegs falsch denn die Tariflöhne sind "ein Pfeiler der Amtsangemessenheit unserer Besoldung". Soweit so gut.
Zum Problem in den Verhandlungen wird es für die Beschäftigten / Gewerkschaften aus einem anderen Grund:
Die Gewerkschaften VERLANGEN ja die Übertragung auf die Beamten, besonders der DBB & Tarifunion sowie die GEW und der EVB fordern sie uneingeschränkt und damit ist diese auch inhaltlich in den Verhandlungen zugegen. Ich war selbst schon Teil solcher Verhandlungen und ich kenne das, sinnfreie, auf und ab.
Die Gewerkschaften wollen also gerne (auch wenn die Gesetzeslage es anders sieht) für die Beamten Mit verhandeln und tun es auch. Das geht soweit, dass die vertraglichen Regelungen hier sittenwidrig werden und tatsächlich Gesetze verletzt werden, aber das nur am Rande.
2011 und 2015 bspw. wäre die stufengleiche Höhergruppierung möglich gewesen, die AG hatten sie angeboten mit dem Hinweis:
Bitte nehmt Abstand von der Forderung der Übertragung auf die Beamten und lasst das, so wie es das Gesetz vorsieht, eben dies die Landesparlamente oder eben dann die Gerichte entscheiden.
Und die Gewerkschaften sagten: Nein

Deshalb, weil es hier um Politik geht und nicht um Arbeitnehmerrechte, sind die Landesbeamten und unsere Alimentationen sehr wohl Bestandteil der Tarifverhandlungen TV-L und keineswegs "Trennbar".
Sie wären es, das wird aber nicht gewünscht.

Mehr gibt es dazu schlicht nicht zu sagen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kalimochero am 12.10.2023 18:10
Merkwürdig,steht wirklich nirgends etwas von Inflationspraemie....! Am Ende sind wir die einzigen ohne  ;D

Forderung lächerlich vor dem Hintergrund des letzten Abschlusses, der war seinerzeit eine absolute Frechheit und ist mit Sicherheit Grund für den hohen Krankenstand.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: yvepWR am 12.10.2023 18:20
Was ist mit der Inflationsprämie in Höhe von 3000,-€? Vielleicht hat jemand schon was dazu geschrieben, aber tu mir das jetzt mit den 217 Seiten untern an.:D

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 12.10.2023 18:35
Merkwürdig,steht wirklich nirgends etwas von Inflationspraemie....! Am Ende sind wir die einzigen ohne  ;D

Forderung lächerlich vor dem Hintergrund des letzten Abschlusses, der war seinerzeit eine absolute Frechheit und ist mit Sicherheit Grund für den hohen Krankenstand.

Ich würde es begrüßen, wenn wir in den Tarifverhandlungen komplett von der Inflationsprämie verschont bleiben würden. Die hat dort auch nichts zu suchen, sondern stellt eine freiwillige zusätzliche Leistung unserer aller Arbeitgeber dar.

Sie wird nur leider von den Arbeitgebern vergewaltigt und missbraucht, um eine lineare Entgelterhöhung erst etwa ein Jahr später zahlen zu müssen und in diesem Jahr richtig ordentlich Lohnnebenkosten zu sparen. Und trotzdem werden die Medien wieder voll sein von "Der öffentliche Dienst kriegt unglaubliche x% Erhöhung UND y€ Inflationsausgleichsprämie! Und das nur ein Jahr nach der letzten Tarifverhandlung im öffentlichen Dienst mit z% Erhöhung! Dem Volk gehts schlecht und DIE machen sich die Taschen voll!".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: yvepWR am 12.10.2023 18:42
Was ist mit der Inflationsprämie in Höhe von 3000,-€? Vielleicht hat jemand schon was dazu geschrieben, aber tu mir das jetzt mit den 217 Seiten untern an.:D

Die Inflationsprämie wirkt sich nicht auf die Gehaltstabelle aus. Da sie zuerst ausgezahlt wird, verschiebt sich die eigentliche Tabellenerhöhung zeitlich nach hinten. Das heißt man erhält die eigentliche Lohnerhöhung erst viel später. Da sie steuerfrei ausbezahlt wird, fehlt das Geld der Inflationsprämie außerdem in den Sozialkassen (Rentenkasse usw.). Die Arbeitgeber schneiden den Beschäftigten damit also zweimal ins Fleisch. Deshalb kann eine Forderung danach nicht im Sinne der Beschäftigten sein und wurde deshalb nicht gestellt. Sie ist ein scheinbares Trostpflaster der Arbeitgeber an die Beschäftigten, das diese dankend ablehnen sollten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sasha1896 am 12.10.2023 18:47
Und was hier jeder vergisst oder nicht erwähnt wird, die "mindestens 500 Euro mehr" sind am Ende Brutto.

Zieht davon die Lohnstuer ab, bleiben cirka 400 Euro.

Hat schon einer mal von den Gerwerkschaften gehört, wenn Sie am Ende das tolle Ergebnis verkünden, wir haben 500 Euro Brutto mehr raus geholt. Ne das Brutto wird immer schön verschwiegen.

Davon abgesehen werden die 500 Euro mehr, erstens in der Höhe nicht durchkommen und zweitens werden die wenn doch, auf 24 Monate oder 30 Monate gestreckt werden.

Ergebnis: BRUTTO für jedes Jahr 250 Euro (in den nächsten 2 Jahren) mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 12.10.2023 18:55
Und was hier jeder vergisst oder nicht erwähnt wird, die "mindestens 500 Euro mehr" sind am Ende Brutto.

Zieht davon die Lohnstuer ab, bleiben cirka 400 Euro.

Dein Grenzsteuersatz ist aber niedrig...

Zitat
Hat schon einer mal von den Gerwerkschaften gehört, wenn Sie am Ende das tolle Ergebnis verkünden, wir haben 500 Euro Brutto mehr raus geholt. Ne das Brutto wird immer schön verschwiegen.

Warum sollte man etwas betonen, was eh allen klar ist? Denn natürlich kann man nur über das Brutto-Gehalt reden. Oder willst du, dass man darüber spricht, dass man für die Alleinerziehenden der EG6 Stufe 3 den Netto-Betrag X, für die Alleinverdienenden 4K-Familien-Versorger_innen der EG 12/5 den Netto-Betrag Y und die Verheirateten EG 8er, welche Teilzeit arbeiten und im Nebenjob z€ verdienen, aber noch Kirchensteuer zu zahlen haben, den Netto-Betrag Z mehr erhalten?

Die Steuern und Abzüge (siehe auch entsprechend individuell verschiedene Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge) sind völlig individuell und haben nichts mit dem Bruttogehalt zu tun. Aber nur letzteres kann und wird zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgehandelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.10.2023 18:56
Merkwürdig,steht wirklich nirgends etwas von Inflationspraemie....! Am Ende sind wir die einzigen ohne  ;D

Forderung lächerlich vor dem Hintergrund des letzten Abschlusses, der war seinerzeit eine absolute Frechheit und ist mit Sicherheit Grund für den hohen Krankenstand.

Ich würde es begrüßen, wenn wir in den Tarifverhandlungen komplett von der Inflationsprämie verschont bleiben würden.

Also wenn bei der geringen Forderung am Ende ein Pups übrig bleibt möchte ich auf jeden Fall eine Inflationsprämie. Du glaubst doch nicht, dass am Ende eine zweistellige Prozentzahl als Erhöhung stehen bleibt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.10.2023 18:58
Und was hier jeder vergisst oder nicht erwähnt wird, die "mindestens 500 Euro mehr" sind am Ende Brutto.

Zieht davon die Lohnstuer ab, bleiben cirka 400 Euro.


Na wenn die Steuern wirklich so berechnet werden würden, wären wir alle glücklich, wenn von 500 Brutto 400 übrig bleiben würden.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 12.10.2023 19:07
Merkwürdig,steht wirklich nirgends etwas von Inflationspraemie....! Am Ende sind wir die einzigen ohne  ;D

Forderung lächerlich vor dem Hintergrund des letzten Abschlusses, der war seinerzeit eine absolute Frechheit und ist mit Sicherheit Grund für den hohen Krankenstand.

Ich würde es begrüßen, wenn wir in den Tarifverhandlungen komplett von der Inflationsprämie verschont bleiben würden.

Also wenn bei der geringen Forderung am Ende ein Pups übrig bleibt möchte ich auf jeden Fall eine Inflationsprämie. Du glaubst doch nicht, dass am Ende eine zweistellige Prozentzahl als Erhöhung stehen bleibt?

Der Sinn und Unsinn der Inflationsprämie ist der exakt selbe wie vor zwei Jahren die Coronaprämie. Angepriesen wird sie als Möglichkeit für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten in schwierigen Zeiten steuer- und abgabenbefreit eine zusätzliche Leistung zu ihren Arbeitslöhnen zu bieten, um diese zu entlasten. Von der vorgebrachten Idee her haben sie demnach überhaupt und zwar ganz und gar nichts in Tarifverhandlungen verloren. Die Arbeitgeber können sie als Zeichen des guten Willens entweder zahlen oder eben nicht.

Ich persönlich habe keine Lust, für einmalige 3.000€ Netto aufm Konto 3% lineare Entgelterhöhung zu verkaufen. Anstelle der einmaligen 3.000€ Netto wählte ich lieber 3% mehr Brutto, die in spätestens 3 Jahren eben jene 3.000€ Netto wieder wett gemacht haben und ab da wesentlich mehr Rendite erzielen, als die Anlage der 3.000€ Netto heute es je könnte.

Wenn die Inflationsprämie die restlichen Verhandlungsdaten unberührt ließe, würde ich sie selbstverständlich auch mit offenen Armen empfangen. Lässt sie aber nicht. Ergo bin ich dagegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 12.10.2023 19:16
Merkwürdig,steht wirklich nirgends etwas von Inflationspraemie....! Am Ende sind wir die einzigen ohne  ;D

Forderung lächerlich vor dem Hintergrund des letzten Abschlusses, der war seinerzeit eine absolute Frechheit und ist mit Sicherheit Grund für den hohen Krankenstand.

Ich würde es begrüßen, wenn wir in den Tarifverhandlungen komplett von der Inflationsprämie verschont bleiben würden.

Also wenn bei der geringen Forderung am Ende ein Pups übrig bleibt möchte ich auf jeden Fall eine Inflationsprämie. Du glaubst doch nicht, dass am Ende eine zweistellige Prozentzahl als Erhöhung stehen bleibt?

Der Sinn und Unsinn der Inflationsprämie ist der exakt selbe wie vor zwei Jahren die Coronaprämie. Angepriesen wird sie als Möglichkeit für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten in schwierigen Zeiten steuer- und abgabenbefreit eine zusätzliche Leistung zu ihren Arbeitslöhnen zu bieten, um diese zu entlasten. Von der vorgebrachten Idee her haben sie demnach überhaupt und zwar ganz und gar nichts in Tarifverhandlungen verloren. Die Arbeitgeber können sie als Zeichen des guten Willens entweder zahlen oder eben nicht.

Ich persönlich habe keine Lust, für einmalige 3.000€ Netto aufm Konto 3% lineare Entgelterhöhung zu verkaufen. Anstelle der einmaligen 3.000€ Netto wählte ich lieber 3% mehr Brutto, die in spätestens 3 Jahren eben jene 3.000€ Netto wieder wett gemacht haben und ab da wesentlich mehr Rendite erzielen, als die Anlage der 3.000€ Netto heute es je könnte.

Wenn die Inflationsprämie die restlichen Verhandlungsdaten unberührt ließe, würde ich sie selbstverständlich auch mit offenen Armen empfangen. Lässt sie aber nicht. Ergo bin ich dagegen.

Das wissen wir doch alle, aber bliblablubb der Arbeitgeber wird es außerhalb der Verhandlungen nicht zahlen. Und da wir sowieso mit der geringen Forderung am Ende wohl unter dem TVÖD Ergebnis landen werden, möchte ich dann auch gern die 3K on top.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 12.10.2023 19:20
....
Ich persönlich habe keine Lust, für einmalige 3.000€ Netto aufm Konto 3% lineare Entgelterhöhung zu verkaufen. Anstelle der einmaligen 3.000€ Netto wählte ich lieber 3% mehr Brutto, die in spätestens 3 Jahren eben jene 3.000€ Netto wieder wett gemacht haben und ab da wesentlich mehr Rendite erzielen, als die Anlage der 3.000€ Netto heute es je könnte.

Wenn die Inflationsprämie die restlichen Verhandlungsdaten unberührt ließe, würde ich sie selbstverständlich auch mit offenen Armen empfangen. Lässt sie aber nicht. Ergo bin ich dagegen.

So ist es. Daher will es immer noch nicht in meinen Kopf rein, warum man diese Prämie nicht von Beginn an mit fordert.

Es ist doch so sicher wie das Amen in der Kirche, dass die AG-Seite diese 3.000 € liebend gern bietet, da es für sie einfach (langfristig) günstiger ist und sie so zeitgleich eine Reduktion der Prozente in der Entgelttabelle argumentieren werden. Hätte man die 3.000 € gefordert, hätte man diesen Zahn direkt gezogen und man hätte im Zweifel gesagt, dann halt keine IAP, dafür kommen wir bei den Prozenten entgegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 12.10.2023 20:06
Merkwürdig,steht wirklich nirgends etwas von Inflationspraemie....! Am Ende sind wir die einzigen ohne  ;D

Forderung lächerlich vor dem Hintergrund des letzten Abschlusses, der war seinerzeit eine absolute Frechheit und ist mit Sicherheit Grund für den hohen Krankenstand.

Ich würde es begrüßen, wenn wir in den Tarifverhandlungen komplett von der Inflationsprämie verschont bleiben würden.

Also wenn bei der geringen Forderung am Ende ein Pups übrig bleibt möchte ich auf jeden Fall eine Inflationsprämie. Du glaubst doch nicht, dass am Ende eine zweistellige Prozentzahl als Erhöhung stehen bleibt?

Der Sinn und Unsinn der Inflationsprämie ist der exakt selbe wie vor zwei Jahren die Coronaprämie. Angepriesen wird sie als Möglichkeit für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten in schwierigen Zeiten steuer- und abgabenbefreit eine zusätzliche Leistung zu ihren Arbeitslöhnen zu bieten, um diese zu entlasten. Von der vorgebrachten Idee her haben sie demnach überhaupt und zwar ganz und gar nichts in Tarifverhandlungen verloren. Die Arbeitgeber können sie als Zeichen des guten Willens entweder zahlen oder eben nicht.

Ich persönlich habe keine Lust, für einmalige 3.000€ Netto aufm Konto 3% lineare Entgelterhöhung zu verkaufen. Anstelle der einmaligen 3.000€ Netto wählte ich lieber 3% mehr Brutto, die in spätestens 3 Jahren eben jene 3.000€ Netto wieder wett gemacht haben und ab da wesentlich mehr Rendite erzielen, als die Anlage der 3.000€ Netto heute es je könnte.

Wenn die Inflationsprämie die restlichen Verhandlungsdaten unberührt ließe, würde ich sie selbstverständlich auch mit offenen Armen empfangen. Lässt sie aber nicht. Ergo bin ich dagegen.

Lieber habe ich jetzt 3% weniger und dafür 3k Inflationspauschale in der Tasche als dass das super Ergebnis von dieser Tarifrunde dann in der nächste Tarifrunde als Argument für eine Nullrunde gilt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 12.10.2023 20:08
Merkwürdig,steht wirklich nirgends etwas von Inflationspraemie....! Am Ende sind wir die einzigen ohne  ;D

Forderung lächerlich vor dem Hintergrund des letzten Abschlusses, der war seinerzeit eine absolute Frechheit und ist mit Sicherheit Grund für den hohen Krankenstand.

Ich würde es begrüßen, wenn wir in den Tarifverhandlungen komplett von der Inflationsprämie verschont bleiben würden.

Also wenn bei der geringen Forderung am Ende ein Pups übrig bleibt möchte ich auf jeden Fall eine Inflationsprämie. Du glaubst doch nicht, dass am Ende eine zweistellige Prozentzahl als Erhöhung stehen bleibt?



Ich persönlich habe keine Lust, für einmalige 3.000€ Netto aufm Konto 3% lineare Entgelterhöhung zu verkaufen. Anstelle der einmaligen 3.000€ Netto wählte ich lieber 3% mehr Brutto, die in spätestens 3 Jahren eben jene 3.000€ Netto wieder wett gemacht haben und ab da wesentlich mehr Rendite erzielen, als die Anlage der 3.000€ Netto heute es je könnte.


Nur leider ist das genau das politische Ziel dieser "Prämie", das so mit den Gewerkschaften verabredet wurde. Deshalb hat jeder "Kampf" dagegen oder dafür auch ein gewisses Geschmäckle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 12.10.2023 20:16
Was ist mit der Inflationsprämie in Höhe von 3000,-€? Vielleicht hat jemand schon was dazu geschrieben, aber tu mir das jetzt mit den 217 Seiten untern an.:D

Die Inflationsprämie wirkt sich nicht auf die Gehaltstabelle aus. Da sie zuerst ausgezahlt wird, verschiebt sich die eigentliche Tabellenerhöhung zeitlich nach hinten. Das heißt man erhält die eigentliche Lohnerhöhung erst viel später. Da sie steuerfrei ausbezahlt wird, fehlt das Geld der Inflationsprämie außerdem in den Sozialkassen (Rentenkasse usw.). Die Arbeitgeber schneiden den Beschäftigten damit also zweimal ins Fleisch. Deshalb kann eine Forderung danach nicht im Sinne der Beschäftigten sein und wurde deshalb nicht gestellt. Sie ist ein scheinbares Trostpflaster der Arbeitgeber an die Beschäftigten, das diese dankend ablehnen sollten.

Die Inflationsprämie wirkt sich mit ca. 2-3€ auf die Rente aus... Lachhaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Fakon am 12.10.2023 20:37
Coronaprämie, Inflationsausgleichsprämie .. vielleicht gibt es jetzt regelmäßig aller 2-3 Jahre 3000€ .. dann sieht das schon besser aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 12.10.2023 21:01
Coronaprämie, Inflationsausgleichsprämie .. vielleicht gibt es jetzt regelmäßig aller 2-3 Jahre 3000€ .. dann sieht das schon besser aus.

Bei 12 Monaten Tariflaufzeit auch gerne jährlich, dann kann ich auch über die niedrige normale Jahressonderzahlung hinwegsehen  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.10.2023 21:26
Klar könnte man ... man könnte auch (wie beim Bügergeld) eine automatisierte Erhöhung anhand verschiedener KPIs jährlich durchführen.
Und dann wären wir die letzten Jahre wesentlich schlechter gefahren als durch die Tariferhöhungen die wir erhalten haben.

Zitat
Die gesparten Gewerkschaftsbeiträge kämen dann der Binnenwirtschaft zu Gute  ;) :D
und du hättest eine 44h Woche, weil der AG es so dir aufdrückt und nur 20 Tage Urlaub, weil das keine GEwerkschaft für dich gefordert hätte.

Ich sagte ja "verschiedene KPIs" ... das kann also durchaus oberhalb der Inflation liegen.
Hast Recht.
Welche KPIs würde da so in Frage kommen? BruttoSozialProdukt? Lohnsteigerung ausgewählter Berufe? (Dann müssen die für uns mitstreiken) ...

Zitat
... ob man der Bewerberflaute mit 44h die Woche und 20d Urlaub Herr wird, steht auf einem anderen Blatt.
Und in den Bereichen mit einer Bewerberschwemme?
Dann bekommen halt die einen 35 Tage und die anderen 20.
und die Dritte werden ausgelagert (wie dereinst Kantinen, Putzen, Sicherheit, Hausmeister,...)

Wenn meine Bemerkung mit "war doch nur ein Spaß" überlesen wird, dann muss meine Antwort jetzt wie folgt lauten:

So ist das halt in einem Markt - der Markt irrt nicht.  ;) ;D
Gewerkschaften sind wie ein PR ein feines Mittel für AG und AN das nicht mit jedem alles einzelvertraglich ausgehandelt werden muss.
Nicht mehr und nicht weniger.
Für den einen ist das von Vorteil, für den anderen eine Hürde und für den Dritten, nett, weil er sich bequem zurücklehnen kann und im Zweifel auf die da schimpfen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 12.10.2023 22:01
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 22:10
Klar könnte man ... man könnte auch (wie beim Bügergeld) eine automatisierte Erhöhung anhand verschiedener KPIs jährlich durchführen.
Und dann wären wir die letzten Jahre wesentlich schlechter gefahren als durch die Tariferhöhungen die wir erhalten haben.

Zitat
Die gesparten Gewerkschaftsbeiträge kämen dann der Binnenwirtschaft zu Gute  ;) :D
und du hättest eine 44h Woche, weil der AG es so dir aufdrückt und nur 20 Tage Urlaub, weil das keine GEwerkschaft für dich gefordert hätte.

Ich sagte ja "verschiedene KPIs" ... das kann also durchaus oberhalb der Inflation liegen.
Hast Recht.
Welche KPIs würde da so in Frage kommen? BruttoSozialProdukt? Lohnsteigerung ausgewählter Berufe? (Dann müssen die für uns mitstreiken) ...

Zitat
... ob man der Bewerberflaute mit 44h die Woche und 20d Urlaub Herr wird, steht auf einem anderen Blatt.
Und in den Bereichen mit einer Bewerberschwemme?
Dann bekommen halt die einen 35 Tage und die anderen 20.
und die Dritte werden ausgelagert (wie dereinst Kantinen, Putzen, Sicherheit, Hausmeister,...)

Wenn meine Bemerkung mit "war doch nur ein Spaß" überlesen wird, dann muss meine Antwort jetzt wie folgt lauten:

So ist das halt in einem Markt - der Markt irrt nicht.  ;) ;D
Gewerkschaften sind wie ein PR ein feines Mittel für AG und AN das nicht mit jedem alles einzelvertraglich ausgehandelt werden muss.
Nicht mehr und nicht weniger.
Für den einen ist das von Vorteil, für den anderen eine Hürde und für den Dritten, nett, weil er sich bequem zurücklehnen kann und im Zweifel auf die da schimpfen kann.

Lieber MoinMoin, wenn ich jetzt mehrfach darauf hinweise,  dass meine Ausführungen scherzhaft und explizit bezugnehmend auf die durchaus ritualisierten Verhandlungsrunden zu verstehen sind, dann kann man das doch einfach mal so stehen lassen.

So ein Smiley am Ende eines Beitrags kann schon auch eine Bedeutung haben ... ganz im Ernst!  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 12.10.2023 22:15
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.

Rechtspopulistische Stimmungsmache? Weil man sich gegen Projekte wie "Demokratie leben", die politisch sehr links sind und nicht gerade günstig, ausspricht?

Dass dieses Projekt ganz toll ist, darf man dann aber sagen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.10.2023 22:17
Klar könnte man ... man könnte auch (wie beim Bügergeld) eine automatisierte Erhöhung anhand verschiedener KPIs jährlich durchführen.
Und dann wären wir die letzten Jahre wesentlich schlechter gefahren als durch die Tariferhöhungen die wir erhalten haben.

Zitat
Die gesparten Gewerkschaftsbeiträge kämen dann der Binnenwirtschaft zu Gute  ;) :D
und du hättest eine 44h Woche, weil der AG es so dir aufdrückt und nur 20 Tage Urlaub, weil das keine GEwerkschaft für dich gefordert hätte.

Ich sagte ja "verschiedene KPIs" ... das kann also durchaus oberhalb der Inflation liegen.
Hast Recht.
Welche KPIs würde da so in Frage kommen? BruttoSozialProdukt? Lohnsteigerung ausgewählter Berufe? (Dann müssen die für uns mitstreiken) ...

Zitat
... ob man der Bewerberflaute mit 44h die Woche und 20d Urlaub Herr wird, steht auf einem anderen Blatt.
Und in den Bereichen mit einer Bewerberschwemme?
Dann bekommen halt die einen 35 Tage und die anderen 20.
und die Dritte werden ausgelagert (wie dereinst Kantinen, Putzen, Sicherheit, Hausmeister,...)

Wenn meine Bemerkung mit "war doch nur ein Spaß" überlesen wird, dann muss meine Antwort jetzt wie folgt lauten:

So ist das halt in einem Markt - der Markt irrt nicht.  ;) ;D
Gewerkschaften sind wie ein PR ein feines Mittel für AG und AN das nicht mit jedem alles einzelvertraglich ausgehandelt werden muss.
Nicht mehr und nicht weniger.
Für den einen ist das von Vorteil, für den anderen eine Hürde und für den Dritten, nett, weil er sich bequem zurücklehnen kann und im Zweifel auf die da schimpfen kann.

Lieber MoinMoin, wenn ich jetzt mehrfach darauf hinweise,  dass meine Ausführungen scherzhaft und explizit bezugnehmend auf die durchaus ritualisierten Verhandlungsrunden zu verstehen sind, dann kann man das doch einfach mal so stehen lassen.

So ein Smiley am Ende eines Beitrags kann schon auch eine Bedeutung haben ... ganz im Ernst!  ;)
Trotzdem nehme ich die Satire zum Anlass, die Thematik die dahintersteht zu bennenn.🫠

Und zu den ritualisierten Verhandlungsrunden und der Warnstreikfolklore kann man ebenfalls viel sagen.
Teilweise eben Folklore, teilweise Teil der Kommunikations und Verhandlungsstruktur.
Oder Abtasten und Ausloten genannt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 22:19
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.

Rechtspopulistische Stimmungsmache? Weil man sich gegen Projekte wie "Demokratie leben", die politisch sehr links sind und nicht gerade günstig, ausspricht?

Dass dieses Projekt ganz toll ist, darf man dann aber sagen?

Ich persönlich finde, wir leben in politisch aufgeladenen Zeiten. Auch ich habe Meinungen zu Migration,  Verteidigung,  Sozialleistungen etc.

Aber: Das gehört nicht hierher!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 12.10.2023 22:38
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.

Rechtspopulistische Stimmungsmache? Weil man sich gegen Projekte wie "Demokratie leben", die politisch sehr links sind und nicht gerade günstig, ausspricht?

Dass dieses Projekt ganz toll ist, darf man dann aber sagen?
Hier standen heute Sätze wie etwa „für Ukraine und Waffen ist genug Geld da, aber…“. Sowas ist gemeint.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.10.2023 22:41
Zitat von: MoinMoin

Und zu den ritualisierten Verhandlungsrunden und der Warnstreikfolklore kann man ebenfalls viel sagen.
Teilweise eben Folklore, teilweise Teil der Kommunikations und Verhandlungsstruktur.
Oder Abtasten und Ausloten genannt.

Tatsächlich (und das meine ich jetzt ganz ernst) habe ich für diese persönlichen Aspekte des einander Annäherns nicht ganz sooo viel Verständnis. Liegt vielleicht in meiner Herangehensweise als ITler: Ich bin stets auf der Suche nach Effizienzoptimierung. Diese menschlich-politischen Tänzeleien kann ich nicht nicht so gut nachvollziehen. Obwohl ich natürlich weiß,  dass sie an der Stelle oft nicht unwichtig sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 12.10.2023 22:57
Naja "Demokratie leben" hat wohl ein Budget von ca 182 Mio Euro wenn ich das gerade richtig google.
Eventuell können die AG einen Förderantrag stellen wenn ihnen das Tarifergebnis zu teuer ist :/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 12.10.2023 23:01
Ich bin gespannt, was bei uns im Hause nun abgehen wird. Wir haben einen gemeinsamen Betrieb mit einem Fraunhofer Institut, dass nach TVöD bezahlt. In den meisten Teams sind sowohl TVöD- als auch TV-L-Angestellte.

Würde die vollständige Forderung in den EG13 und EG14 und das ist nun einmal der Personenkreis der bei uns arbeitet übertragen werden, dann wäre die Differenz vom TV-L zum TVöD grob geschätzt bei 1000 € jährlich weniger in der EG13 und knappen 1500 € in der EG14. Das entspricht ungefähr dem derzeitigen Verhältnis. Nimmt man nun den TVöD-Abschluss und überträgt diesen, dann wäre die Differenz in der EG13 bei knapp 3500 € und bei der EG14 bei ca. 4250€.

Nun verklickere einmal einem MA, dass er bei gleicher Arbeit, die er zu leisten hat, x-Tausend € weniger verdienen soll, als sein/e Kollege/in. Das wird so etwas werden.

Müsste die Differenz durch die niedrige Jahressonderzahlung nicht noch größer sein?

?? Die JSZ ist auch im TVöD nicht 100% für alle!
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2018/sonderzahlung.vka-ost.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 12.10.2023 23:18
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Warum sollte man deine falsche Aussage stehen lassen? Oder, magst du kurz begründen, inwiefern die Ausgestaltung der amtsangemessenen Besoldung z.B. kinderreicher Alleinverdiener- oder Doppelverdiener Beamtenfamilien oder der Abstand zum Grundsicherungsniveau irgendeine Bedeutung für die Tarifverhandlungen haben sollten?

Natürlich ist ein Prüfparameter, die das BVerfG für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung formuliert hat, die Entwicklung der Löhne im öffentlichen Dienst. Es gibt aber noch vier weitere. Und die spielen hier in dieser Verhandlung keine Rolle. Darauf müssen aber die Besoldungs-Gesetzgeber dennoch Rücksicht nehmen. Das Thema der Höhe der Beamtenbesoldung ist wesentlich komplexer und muss gesondert betrachtet werden. Weder ist es mit einer inhaltsgleichen Übnerahme der Ergebnisse der Tarifverhandlungen sinnvoll bearbeitet, noch gelöst.

Warum sollte man sich also hier mit einer Fragestellung, die beide Seiten der Tarifparteien nicht betrachten können, weil sie gar nicht zuständig sind (die AG-Seite ist durch die jeweiligen Landesregierungen vertreten, für die Besoldung zuständig sind jedoch die Landtage), noch überhaupt die relevanten Fakten betrachten können, weil hier ganz andere Dinge, als in den Tarifverandlungen eine Rolle spielen, überhaupt auseinandersetzen?

Das Thema Beamtenbesoldung ist hier einfach fremd und hat in den Tarif-Verhandlungen nichts zu suchen, sondern gehört in die (nach den Tarif-Abschluss erfolgende) Diskussion in die Landesparlamente, wo dann die Gewerkschaften auch angehört werden.

Wie gesagt - ich will die Diskussion nicht führen, darauf also nur diese eine Antwort:

Du sagst ja selbst meine Aussage ist keineswegs falsch denn die Tariflöhne sind "ein Pfeiler der Amtsangemessenheit unserer Besoldung". Soweit so gut.
Zum Problem in den Verhandlungen wird es für die Beschäftigten / Gewerkschaften aus einem anderen Grund:
Die Gewerkschaften VERLANGEN ja die Übertragung auf die Beamten, besonders der DBB & Tarifunion sowie die GEW und der EVB fordern sie uneingeschränkt und damit ist diese auch inhaltlich in den Verhandlungen zugegen. Ich war selbst schon Teil solcher Verhandlungen und ich kenne das, sinnfreie, auf und ab.
Die Gewerkschaften wollen also gerne (auch wenn die Gesetzeslage es anders sieht) für die Beamten Mit verhandeln und tun es auch. Das geht soweit, dass die vertraglichen Regelungen hier sittenwidrig werden und tatsächlich Gesetze verletzt werden, aber das nur am Rande.
2011 und 2015 bspw. wäre die stufengleiche Höhergruppierung möglich gewesen, die AG hatten sie angeboten mit dem Hinweis:
Bitte nehmt Abstand von der Forderung der Übertragung auf die Beamten und lasst das, so wie es das Gesetz vorsieht, eben dies die Landesparlamente oder eben dann die Gerichte entscheiden.
Und die Gewerkschaften sagten: Nein

Deshalb, weil es hier um Politik geht und nicht um Arbeitnehmerrechte, sind die Landesbeamten und unsere Alimentationen sehr wohl Bestandteil der Tarifverhandlungen TV-L und keineswegs "Trennbar".
Sie wären es, das wird aber nicht gewünscht.

Mehr gibt es dazu schlicht nicht zu sagen!

Das ist völliger Mumpitz! Niemals war eine stufengleiche Höhergruppierung unter der Bedingung im Angebot, dass diese nicht auf die Beamten übertragen werden dürfe. Anscheinend betreibst du hier mittels Unwahrheiten Beamtenbashing!
Ein Beamter behält schon seit vielen Jahrzehnten bei Beförderungen seine Erfahrungsstufe, was ja einer stufengleichen Höhergruppierung entspricht! Was soll diese Lügerei?
Die Beamten müssen so oder so an der allgemeinen Lohntentwicklung teilhaben. Daher ist es Unsinn, dass es an der geforderten Übernahme des Tarifergebnisses liegt, wenn der Abschluss schlecht ist. Ob das Ergebnis übernommen wird und den Betrag X kostet oder ob die Beamten die gleiche Erhöhung unabhängig davon bekommen und es den Betrag x kostet….es macht keinen Unterschied. Die Tarifler können doch nicht ernsthaft dem Beamten vorwerfen, dass sie den Kuchen mit diesem teilen müssen, denn ansonsten würde der Beamte ja leer ausgehen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 12.10.2023 23:40
Die Kassen der Kommunen sind doch viel leerer und klammer als die Länderkassen. Bei der nun identischen Forderung müsste das doch heißen, dass die Arbeitgeberseite sich ein höheres Ergebnis leisten kann als bei den Kommunen vor einem Jahr!?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RedDearTiger am 13.10.2023 05:46
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.

Rechtspopulistische Stimmungsmache? Weil man sich gegen Projekte wie "Demokratie leben", die politisch sehr links sind und nicht gerade günstig, ausspricht?

Dass dieses Projekt ganz toll ist, darf man dann aber sagen?
Hier standen heute Sätze wie etwa „für Ukraine und Waffen ist genug Geld da, aber…“. Sowas ist gemeint.

Der Hinweis, dass im Haushalt für alles Mögliche Geld da ist, aber dann für die eigenen Bediensteten nichts mehr da sein soll, kann doch nicht pauschal als rechtspopulistisch eingestuft werden. Das ist irgendwie befremdlich.

Ansonsten halte ich die Forderung auch für zu gering. 16% als Forderung wäre angemessen gewesen, um am Ende bei einen guten Ergebnis landen zu können. Man kann eigentlich nur hoffen, dass es am Ende in die Schlichtung geht. Alles andere wird ein katastrophales Ergebnis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 13.10.2023 06:33
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.

Rechtspopulistische Stimmungsmache? Weil man sich gegen Projekte wie "Demokratie leben", die politisch sehr links sind und nicht gerade günstig, ausspricht?

Dass dieses Projekt ganz toll ist, darf man dann aber sagen?
Hier standen heute Sätze wie etwa „für Ukraine und Waffen ist genug Geld da, aber…“. Sowas ist gemeint.

Der Hinweis, dass im Haushalt für alles Mögliche Geld da ist, aber dann für die eigenen Bediensteten nichts mehr da sein soll, kann doch nicht pauschal als rechtspopulistisch eingestuft werden. Das ist irgendwie befremdlich.

Ansonsten halte ich die Forderung auch für zu gering. 16% als Forderung wäre angemessen gewesen, um am Ende bei einen guten Ergebnis landen zu können. Man kann eigentlich nur hoffen, dass es am Ende in die Schlichtung geht. Alles andere wird ein katastrophales Ergebnis.

Ich finde die Forderung in Ordnung und ein Blick auf die Welt außerhalb des ÖD zeigt dies auch. Die IG Metall startet demnächst für den Fachbereich Holz und Kunststoff die Tarifverhandlungen und startet hier mit 8,5 % ins Rennen. Dort höre ich ehrlich gesagt weniger Rumgejammer über diese Forderung, als hier.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 13.10.2023 06:49
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Warum sollte man deine falsche Aussage stehen lassen? Oder, magst du kurz begründen, inwiefern die Ausgestaltung der amtsangemessenen Besoldung z.B. kinderreicher Alleinverdiener- oder Doppelverdiener Beamtenfamilien oder der Abstand zum Grundsicherungsniveau irgendeine Bedeutung für die Tarifverhandlungen haben sollten?

Natürlich ist ein Prüfparameter, die das BVerfG für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung formuliert hat, die Entwicklung der Löhne im öffentlichen Dienst. Es gibt aber noch vier weitere. Und die spielen hier in dieser Verhandlung keine Rolle. Darauf müssen aber die Besoldungs-Gesetzgeber dennoch Rücksicht nehmen. Das Thema der Höhe der Beamtenbesoldung ist wesentlich komplexer und muss gesondert betrachtet werden. Weder ist es mit einer inhaltsgleichen Übnerahme der Ergebnisse der Tarifverhandlungen sinnvoll bearbeitet, noch gelöst.

Warum sollte man sich also hier mit einer Fragestellung, die beide Seiten der Tarifparteien nicht betrachten können, weil sie gar nicht zuständig sind (die AG-Seite ist durch die jeweiligen Landesregierungen vertreten, für die Besoldung zuständig sind jedoch die Landtage), noch überhaupt die relevanten Fakten betrachten können, weil hier ganz andere Dinge, als in den Tarifverandlungen eine Rolle spielen, überhaupt auseinandersetzen?

Das Thema Beamtenbesoldung ist hier einfach fremd und hat in den Tarif-Verhandlungen nichts zu suchen, sondern gehört in die (nach den Tarif-Abschluss erfolgende) Diskussion in die Landesparlamente, wo dann die Gewerkschaften auch angehört werden.

Wie gesagt - ich will die Diskussion nicht führen, darauf also nur diese eine Antwort:

Du sagst ja selbst meine Aussage ist keineswegs falsch denn die Tariflöhne sind "ein Pfeiler der Amtsangemessenheit unserer Besoldung". Soweit so gut.
Zum Problem in den Verhandlungen wird es für die Beschäftigten / Gewerkschaften aus einem anderen Grund:
Die Gewerkschaften VERLANGEN ja die Übertragung auf die Beamten, besonders der DBB & Tarifunion sowie die GEW und der EVB fordern sie uneingeschränkt und damit ist diese auch inhaltlich in den Verhandlungen zugegen. Ich war selbst schon Teil solcher Verhandlungen und ich kenne das, sinnfreie, auf und ab.
Die Gewerkschaften wollen also gerne (auch wenn die Gesetzeslage es anders sieht) für die Beamten Mit verhandeln und tun es auch. Das geht soweit, dass die vertraglichen Regelungen hier sittenwidrig werden und tatsächlich Gesetze verletzt werden, aber das nur am Rande.
2011 und 2015 bspw. wäre die stufengleiche Höhergruppierung möglich gewesen, die AG hatten sie angeboten mit dem Hinweis:
Bitte nehmt Abstand von der Forderung der Übertragung auf die Beamten und lasst das, so wie es das Gesetz vorsieht, eben dies die Landesparlamente oder eben dann die Gerichte entscheiden.
Und die Gewerkschaften sagten: Nein

Deshalb, weil es hier um Politik geht und nicht um Arbeitnehmerrechte, sind die Landesbeamten und unsere Alimentationen sehr wohl Bestandteil der Tarifverhandlungen TV-L und keineswegs "Trennbar".
Sie wären es, das wird aber nicht gewünscht.

Mehr gibt es dazu schlicht nicht zu sagen!

Das ist völliger Mumpitz! Niemals war eine stufengleiche Höhergruppierung unter der Bedingung im Angebot, dass diese nicht auf die Beamten übertragen werden dürfe. Anscheinend betreibst du hier mittels Unwahrheiten Beamtenbashing!
Ein Beamter behält schon seit vielen Jahrzehnten bei Beförderungen seine Erfahrungsstufe, was ja einer stufengleichen Höhergruppierung entspricht! Was soll diese Lügerei?
Die Beamten müssen so oder so an der allgemeinen Lohntentwicklung teilhaben. Daher ist es Unsinn, dass es an der geforderten Übernahme des Tarifergebnisses liegt, wenn der Abschluss schlecht ist. Ob das Ergebnis übernommen wird und den Betrag X kostet oder ob die Beamten die gleiche Erhöhung unabhängig davon bekommen und es den Betrag x kostet….es macht keinen Unterschied. Die Tarifler können doch nicht ernsthaft dem Beamten vorwerfen, dass sie den Kuchen mit diesem teilen müssen, denn ansonsten würde der Beamte ja leer ausgehen!
Ich befürchte, du hast das missverstanden.
Die Aussage war nicht (obwohl sie unter Weglassung des Kontextes möglicherweise so verstanden werden kann), das die stufengleiche Höhergruppierung auf die Beamten nicht zu übertragen sei, sondern es ging darum, das die TdL im Gegenzug verlang hat, die Globalforderung der "zeit- und wirkungsgleichen" Übertragung (wie immer die im Detail dann auch aussehen mag) des Tarifergebnisses fallen zu lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 13.10.2023 06:52
Der Rahmen für die Verhandlungen wurde geschaffen und die Logik besteht darin ein Ergebnis zwischen 3,5-6,5 Prozent zu finden. Mit IFP in Höhe von 3000€ wird sich das Ergebnis zwischen 3,5-5,0% bewegen ohne IFP zwischen 5-6,5%.

Wem das nicht passt muss für sich selbst entscheiden, wie die berufliche Laufbahn weiter verläuft. Meine zumindest im ÖD unabhängig was beschlossen wird.

Daher lehne ich mich entspannt zurück und geniesse nun die Show der Verhandlungen in denen Hinz und Kunz sich die Bälle zuwerfen, aber das Fangen motorisch nicht drauf haben. Aber meinen sie wären der größte Fang. Aber statt einem Anfang einer guten Verhandlung wird das Ende einer schlechten Verhandlung gefeiert.
Dann die Bürger, welche sich empört zeigen über solche Gehaltsforderungen jetzt wo wir als Land sparen müssen. Denn wir müssen auch unseren Teil dazu beitragen, weil unsereins (man nimmt wieder Menschen welche keine Lohnsteigerungen erhalten) auch nicht mehr Geld erhalten.
Dann die Medien welche uns als Blutsauger darstellen werden. Inflation und 0-Runden und Reallohnverlust werden natürlich nicht angesprochen. Einseitige Berichterstattung ist Trend 2023 bzw. 2022 ok all die Jahre.

Daher Film 🆎 😎🍿 😂
Ironie off
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 13.10.2023 06:54
Die Kassen der Kommunen sind doch viel leerer und klammer als die Länderkassen. Bei der nun identischen Forderung müsste das doch heißen, dass die Arbeitgeberseite sich ein höheres Ergebnis leisten kann als bei den Kommunen vor einem Jahr!?!
Die Länder haben eine völlig andere Beschäftigtenstruktur. Es macht einen Riesenunterschied, ob du mit Masse Beschäftigten in EG bis 9a beispielsweise 10% mehr Entgelt zahlen sollst, oder ob es sich zu einem nicht gerade kleinen Teil um Beschäftige in EG13 oder höher handelt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 13.10.2023 07:18
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.

Rechtspopulistische Stimmungsmache? Weil man sich gegen Projekte wie "Demokratie leben", die politisch sehr links sind und nicht gerade günstig, ausspricht?

Dass dieses Projekt ganz toll ist, darf man dann aber sagen?
Hier standen heute Sätze wie etwa „für Ukraine und Waffen ist genug Geld da, aber…“. Sowas ist gemeint.

Der Hinweis, dass im Haushalt für alles Mögliche Geld da ist, aber dann für die eigenen Bediensteten nichts mehr da sein soll, kann doch nicht pauschal als rechtspopulistisch eingestuft werden. Das ist irgendwie befremdlich.


Danke,
ich bin auch sehr irritiert, dass mein Beitrag gelöscht worden ist. Es handelte sich um keine Hassreden, sondern nur um eine konkrete Zahl der Bundesregierung…

Schade, dass man hier mundtot gemacht werden soll.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Simia am 13.10.2023 07:33
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.

Rechtspopulistische Stimmungsmache? Weil man sich gegen Projekte wie "Demokratie leben", die politisch sehr links sind und nicht gerade günstig, ausspricht?

Dass dieses Projekt ganz toll ist, darf man dann aber sagen?
Hier standen heute Sätze wie etwa „für Ukraine und Waffen ist genug Geld da, aber…“. Sowas ist gemeint.

Der Hinweis, dass im Haushalt für alles Mögliche Geld da ist, aber dann für die eigenen Bediensteten nichts mehr da sein soll, kann doch nicht pauschal als rechtspopulistisch eingestuft werden. Das ist irgendwie befremdlich.


Danke,
ich bin auch sehr irritiert, dass mein Beitrag gelöscht worden ist. Es handelte sich um keine Hassreden, sondern nur um eine konkrete Zahl der Bundesregierung…

Schade, dass man hier mundtot gemacht werden soll.

Damit erfüllt der Moderator lediglich meine Erwartungen die uns seit ein paar Jahren immer mehr in den Medien gezeigt wird. Alles was nicht der Staatsidologie entspricht wird zensiert und diffarmiert. Unbequeme Wahrheiten erhalten eine rechte Keule.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.10.2023 07:33
Zitat von: MoinMoin

Und zu den ritualisierten Verhandlungsrunden und der Warnstreikfolklore kann man ebenfalls viel sagen.
Teilweise eben Folklore, teilweise Teil der Kommunikations und Verhandlungsstruktur.
Oder Abtasten und Ausloten genannt.

Tatsächlich (und das meine ich jetzt ganz ernst) habe ich für diese persönlichen Aspekte des einander Annäherns nicht ganz sooo viel Verständnis. Liegt vielleicht in meiner Herangehensweise als ITler: Ich bin stets auf der Suche nach Effizienzoptimierung. Diese menschlich-politischen Tänzeleien kann ich nicht nicht so gut nachvollziehen. Obwohl ich natürlich weiß,  dass sie an der Stelle oft nicht unwichtig sind.
Ich sehe es durchaus so wie du.
Und sicherlich könnte man im Vorfeld durch Umlauf/Emailaustausch die erste Runde auf einen Tag begrenzen.
Man vergisst aber, dass in diesen Runden auch Unterarbeitgruppen zu spezifischen Themen etc. besprochen werden.
Und wann man darüber redet: x% weniger dafür y € mehr für alle, dass da die AG Seite eben nicht in 5 Minuten weiß, was das für sie monetär die nächsten Jahre bedeutet.
(Obwohl eigentlich eine etwas komplexere Exceltabelle das zumindest errechnen könnte).

Und zu guter Letzt:
In solchen runden muss ja jeder mal was gesagt haben, auch wenn es schon gesagt wurde!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 13.10.2023 07:40

Damit erfüllt der Moderator lediglich meine Erwartungen die uns seit ein paar Jahren immer mehr in den Medien gezeigt wird. Alles was nicht der Staatsidologie entspricht wird zensiert und diffarmiert. Unbequeme Wahrheiten erhalten eine rechte Keule.

So ist es, danke.

Ich bin fassungslos. Ich habe hier nicht die AfD gehypt oder ähnliches, sondern nur die Zahl genannt…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 13.10.2023 07:55
Wem das nicht passt muss für sich selbst entscheiden, wie die berufliche Laufbahn weiter verläuft. Meine zumindest im ÖD unabhängig was beschlossen wird.

Siehst, und ich hab direkt meinen Antrag für Arbeitszeitreduktion eingereicht, da ich mein zweites Standbein ausweiten werde. Jeder geht eben anders damit um.

Das Problem ist aber trotzdem ein anderes, denn es gehen und werden noch mehr Leute gehen und dann steigt auch der Druck auf die, die bleiben. Wenn dann, wegen einer 25% Besetzung nicht viel passiert, heißt es wieder, die im Amt sind faul. Knackpunkt ist aber, nicht die AN sind faul, die AG sind geizig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.10.2023 08:03
Knackpunkt ist aber, nicht die AN sind faul, die AG sind geizig.
Noch ist ein Großteil des Fachkräfte Mangels durch Geld und einer Willkommenskultur lösbar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 13.10.2023 08:13
Knackpunkt ist aber, nicht die AN sind faul, die AG sind geizig.
Noch ist ein Großteil des Fachkräfte Mangels durch Geld und einer Willkommenskultur lösbar.

Jemand mit 8 Jahren Berufserfahrung wir bei uns in E10/1 eingestuft... klar selbst schuld, aber schön ist das nicht. (Stellenbezogener Berufserfahrung, nicht fachfremd!)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 13.10.2023 08:15
[...]
Damit erfüllt der Moderator lediglich meine Erwartungen die uns seit ein paar Jahren immer mehr in den Medien gezeigt wird. Alles was nicht der Staatsidologie entspricht wird zensiert und diffarmiert. Unbequeme Wahrheiten erhalten eine rechte Keule.
So ist es, danke.

Ich bin fassungslos. Ich habe hier nicht die AfD gehypt oder ähnliches, sondern nur die Zahl genannt…
Es wurden Menschen auf dem Rücken der ver.di-Forderungen gegeneinander ausgespielt, in dem Fall Ukrainer. Konkrete und sachlich untermauerte Zahlen zur Finanzierung der bevorstehenden Lohnerhöhungen wurden hingegen nicht hervorgebracht. Wenn das "fassungslos" macht oder den Vorstellungen einer "Staatsideologie" entspricht, sollte man vielleicht mal kurz in sich kehren und nachdenken. Auch die Opferrolle ist hier völlig fehl am Platz.
Mithin lassen wir hier eine recht großzügige Leine zur Diskussion. Wenn Beiträge dann aber teilweise schon doppelt gemeldet werden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 13.10.2023 08:19
Knackpunkt ist aber, nicht die AN sind faul, die AG sind geizig.
Noch ist ein Großteil des Fachkräfte Mangels durch Geld und einer Willkommenskultur lösbar.

Jemand mit 8 Jahren Berufserfahrung wir bei uns in E10/1 eingestuft... klar selbst schuld, aber schön ist das nicht. (Stellenbezogener Berufserfahrung, nicht fachfremd!)

Die Person wird aber nicht gezwungen das Angebot anzunehmen. Mir wollte man Stufe 4 geben und ich hatte direkt nein gesagt Stufe 5 wurde es, ansonsten wäre ich woanders. Keiner wird gezwungen beim ÖD zu arbeiten. Wenn der AN zusagt, dann sind die Fakten klar. Im Nachhinein meckern ist quatsch. Wenn ihr mit diesen Ausschreibungen kein Glück habt, dann wird zwangsläufig nach oben justiert oder alle anderen gehen auch, weil die Arbeitslast zu hoch ist. Heutzutage findet man überall gute Jobs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.10.2023 08:22
Knackpunkt ist aber, nicht die AN sind faul, die AG sind geizig.
Noch ist ein Großteil des Fachkräfte Mangels durch Geld und einer Willkommenskultur lösbar.

Jemand mit 8 Jahren Berufserfahrung wir bei uns in E10/1 eingestuft... klar selbst schuld, aber schön ist das nicht. (Stellenbezogener Berufserfahrung, nicht fachfremd!)
Ja, klarer Fall von schlecht verhandelt (wäre in der pw nicht anders) und/oder falls einschlägige BE vorliegt, klarer Fall von ich lass mich verarschen und kenne meine Rechte nicht.

Ersteres: Prima, klappt ja, warum soll man Staatsknete verschleudern? Wenn der Jemand für dieses Geld arbeiten kommt, dann ist doch alles in Butter. Und wenn man merkt, dass er sich verarscht fühlt und gehen will, dann zahlt man die Stufen 3.

Letzteres ist es Betrug oder einfach nur Unfähigkeit der Personaler.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 13.10.2023 08:56
Interessant ist übrigens, dass es offensichtlich keine Schlichtungsvereinbarung bei den Tarifverhandlungen zum TV-L gibt. So habe ich es jedenfalls bei GEW NRW gelesen. Anders als beim TVöD kann somit keine Schlichtungskommission einfach tagen und Lösungen suchen. Aus meiner Sicht ein weiterer Nachteil des TV-L....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mitleser am 13.10.2023 08:56
Ich persönlich kann mit 10,5 Prozent und einmalig 3000€ gut leben, wenn man soviel Anstand hätte, das auch zu zahlen. Was mich mehr ärgert, ist die massive Steuergeldverschwendung in einzelnen Behörden. Da gibt es erhebliches Sparpotential und tonnenweise Beispiele…von Gebäude- und Fuhrparkmanagment bis zur Schaffung von komplett überflüssigen Posten. Es ist genug Geld da, wird aber mit vollen Händen rausgeworfen. Und dass dann die Kassen klamm sind, sollte doch niemanden wundern. Dieser Missstand wird unter anderen von Leuten verursacht, die am lautesten nach mehr Geld schreien…
Wenn jeder der Beamten und Angestellten etwas Effizienz mit zur Arbeit bringt, dann wären viele Geldsorgen gar kein Thema für die Länder …
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.10.2023 09:14
Interessant ist übrigens, dass es offensichtlich keine Schlichtungsvereinbarung bei den Tarifverhandlungen zum TV-L gibt. So habe ich es jedenfalls bei GEW NRW gelesen. Anders als beim TVöD kann somit keine Schlichtungskommission einfach tagen und Lösungen suchen. Aus meiner Sicht ein weiterer Nachteil des TV-L....

Was passiert dann rein theoretisch wenn sich die Verhandlungesteilnehmer ohne Lösung total streiten und niemand schlichten darf?  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 13.10.2023 09:22
Weitere Runde oder Urabstimmung zum Streik. Ich verstehe nicht, warum man das Instrument der Schlichtung nicht vereinbaren will. Finde das durchaus vernünftig. Waren da die AG oder Gewerkschaften am längeren Hebel? Ein weiterer Grund, Alternativen zu prüfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 09:40
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Warum sollte man deine falsche Aussage stehen lassen? Oder, magst du kurz begründen, inwiefern die Ausgestaltung der amtsangemessenen Besoldung z.B. kinderreicher Alleinverdiener- oder Doppelverdiener Beamtenfamilien oder der Abstand zum Grundsicherungsniveau irgendeine Bedeutung für die Tarifverhandlungen haben sollten?

Natürlich ist ein Prüfparameter, die das BVerfG für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung formuliert hat, die Entwicklung der Löhne im öffentlichen Dienst. Es gibt aber noch vier weitere. Und die spielen hier in dieser Verhandlung keine Rolle. Darauf müssen aber die Besoldungs-Gesetzgeber dennoch Rücksicht nehmen. Das Thema der Höhe der Beamtenbesoldung ist wesentlich komplexer und muss gesondert betrachtet werden. Weder ist es mit einer inhaltsgleichen Übnerahme der Ergebnisse der Tarifverhandlungen sinnvoll bearbeitet, noch gelöst.

Warum sollte man sich also hier mit einer Fragestellung, die beide Seiten der Tarifparteien nicht betrachten können, weil sie gar nicht zuständig sind (die AG-Seite ist durch die jeweiligen Landesregierungen vertreten, für die Besoldung zuständig sind jedoch die Landtage), noch überhaupt die relevanten Fakten betrachten können, weil hier ganz andere Dinge, als in den Tarifverandlungen eine Rolle spielen, überhaupt auseinandersetzen?

Das Thema Beamtenbesoldung ist hier einfach fremd und hat in den Tarif-Verhandlungen nichts zu suchen, sondern gehört in die (nach den Tarif-Abschluss erfolgende) Diskussion in die Landesparlamente, wo dann die Gewerkschaften auch angehört werden.

Wie gesagt - ich will die Diskussion nicht führen, darauf also nur diese eine Antwort:

Du sagst ja selbst meine Aussage ist keineswegs falsch denn die Tariflöhne sind "ein Pfeiler der Amtsangemessenheit unserer Besoldung". Soweit so gut.
Zum Problem in den Verhandlungen wird es für die Beschäftigten / Gewerkschaften aus einem anderen Grund:
Die Gewerkschaften VERLANGEN ja die Übertragung auf die Beamten, besonders der DBB & Tarifunion sowie die GEW und der EVB fordern sie uneingeschränkt und damit ist diese auch inhaltlich in den Verhandlungen zugegen. Ich war selbst schon Teil solcher Verhandlungen und ich kenne das, sinnfreie, auf und ab.
Die Gewerkschaften wollen also gerne (auch wenn die Gesetzeslage es anders sieht) für die Beamten Mit verhandeln und tun es auch. Das geht soweit, dass die vertraglichen Regelungen hier sittenwidrig werden und tatsächlich Gesetze verletzt werden, aber das nur am Rande.
2011 und 2015 bspw. wäre die stufengleiche Höhergruppierung möglich gewesen, die AG hatten sie angeboten mit dem Hinweis:
Bitte nehmt Abstand von der Forderung der Übertragung auf die Beamten und lasst das, so wie es das Gesetz vorsieht, eben dies die Landesparlamente oder eben dann die Gerichte entscheiden.
Und die Gewerkschaften sagten: Nein

Deshalb, weil es hier um Politik geht und nicht um Arbeitnehmerrechte, sind die Landesbeamten und unsere Alimentationen sehr wohl Bestandteil der Tarifverhandlungen TV-L und keineswegs "Trennbar".
Sie wären es, das wird aber nicht gewünscht.

Mehr gibt es dazu schlicht nicht zu sagen!

Das ist völliger Mumpitz! Niemals war eine stufengleiche Höhergruppierung unter der Bedingung im Angebot, dass diese nicht auf die Beamten übertragen werden dürfe. Anscheinend betreibst du hier mittels Unwahrheiten Beamtenbashing!
Ein Beamter behält schon seit vielen Jahrzehnten bei Beförderungen seine Erfahrungsstufe, was ja einer stufengleichen Höhergruppierung entspricht! Was soll diese Lügerei?
Die Beamten müssen so oder so an der allgemeinen Lohntentwicklung teilhaben. Daher ist es Unsinn, dass es an der geforderten Übernahme des Tarifergebnisses liegt, wenn der Abschluss schlecht ist. Ob das Ergebnis übernommen wird und den Betrag X kostet oder ob die Beamten die gleiche Erhöhung unabhängig davon bekommen und es den Betrag x kostet….es macht keinen Unterschied. Die Tarifler können doch nicht ernsthaft dem Beamten vorwerfen, dass sie den Kuchen mit diesem teilen müssen, denn ansonsten würde der Beamte ja leer ausgehen!
Ich befürchte, du hast das missverstanden.
Die Aussage war nicht (obwohl sie unter Weglassung des Kontextes möglicherweise so verstanden werden kann), das die stufengleiche Höhergruppierung auf die Beamten nicht zu übertragen sei, sondern es ging darum, das die TdL im Gegenzug verlang hat, die Globalforderung der "zeit- und wirkungsgleichen" Übertragung (wie immer die im Detail dann auch aussehen mag) des Tarifergebnisses fallen zu lassen.

Ah…ok..dennoch würde ich das nur als Versuch der AG sehen, hier Zwietracht zwischen Angestellten und Beamten im ÖD zu säen. Die AG kommen nicht drumherum auch die Besoldung der allgemeinen Lohnentwicklung anzupassen, daher verursacht dies, wie geschrieben, so oder so Mehrkosten. Es wird den Tariflern quasi der ganze Kuchen angeboten, obwohl klar sein sollte, das auch ein Stück an die Beamten gehen muss! Wir alle sollten uns nicht gegeneinander ausspielen lassen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 13.10.2023 09:46
Interessant ist übrigens, dass es offensichtlich keine Schlichtungsvereinbarung bei den Tarifverhandlungen zum TV-L gibt. So habe ich es jedenfalls bei GEW NRW gelesen. Anders als beim TVöD kann somit keine Schlichtungskommission einfach tagen und Lösungen suchen. Aus meiner Sicht ein weiterer Nachteil des TV-L....
Eine Schlichtungsvereinbarung ist doch eher für die Arbeitgeberseite von Vorteil: Man kann in den Verhandlungen auf Stur schalten und blocken in der Gewissheit, das es zunächst nicht zur Urabstimmung und zum Vollstreik kommt, sondern erstmal noch eine für die AG günstigere Lösung im Rahmen einer Schlichtung im Raum steht.

Während der Schlichtung darf nicht gestreikt werden und die Gewerkschaften müssen daher auf andere Weise die Mitgliedschaft bei Laune halten.
Erscheint dann das Schlichtungsergebnis unzureichend muss das nötige Moment aufgebaut werden, um zum Vollstreik zu kommen.
Da ist dann evtl. manch einer in der Versuchung, das Ergebnis abzunicken um endlich, endlich, endlich zu mehr Geld zu bekommen...

...ohne Schlichtung ist mehr Schwung drin: Die Verhandler der Gewerkschaft sagen "Das letzte Angebot der AG ist indiskutabler Mist, jetzt muss gestreikt werden!" und schon springen alle drauf an, noch angenehm Vorgeglüht von den die Verhandlungsrunden begleitenden Warnstreiks...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 13.10.2023 09:48
Die AGs müssen doch keinen Zwietracht säen, in welchem Film lebst du? Die Zwietracht ist doch seit Jahrzehnten längst da und gelebte Praxis. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn es in der Behördenpraxis viel zu oft Fälle gibt, in denen im Nachbarbüro der verbeamtete Kollege bei gleicher Arbeit die typischen Beamtenvorteile genießt, sein Beamtenverhältnis aber auch nicht angemessen und entsprechend besser ausfüllt, sondern sich der gleichen Muße wie jeder andere hingibt, und sich dabei insgeheim noch für etwas besseres hält, schließlich ist derenige, nicht selten aufgrund glücklicher Umstände durch den Haushaltsplan und der Konstellation der Vorgesetzten, für ein Wechsel ins Beamtenverhältnis auserkoren worden. Schon oft genug erlebt...

Die Tarifverhandlungen gehören konsequent von allen Beamtenforderungen getrennt. Was die Dienstherren dann später daraus für die Beamtenschaft ableiten, darf schlicht kein Problem von Tarifbeschäftigten sein. Hier muss einfach gelten, jeder kämpft für sich. Arbeitnehmer über Tarifverhandlungen, Beamte über Gerichtsverfahren und die Lobbyarbeit ihrer Gewerkschaften.

Solange Arbeitnehmervertreter sich aber instrumentalisieren und zu den Bücklingen der Beamtenschaft machen lassen, kommt halt das raus, was seit Jahrzehnten der Fall ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 13.10.2023 09:56
Wir alle sollten uns nicht gegeneinander ausspielen lassen!
Das ist nur leider nicht so ganz einfach, da auf der einen Seite verhandelt werden muss (bzw. aufgrund der Verhältnisse des öD folkloristisch verbrämte Bettelei betrieben werden muss), auf der anderen Seite hingegen aufgrund des einschlägigen Urteils des Bundesverfassungsgerichts quasi "unveräußerliche Beamtenrechte" wirken, die den Gesetzgeber zwingen mehr oder weniger satte Erhöhungen rauszuhauen, die er an anderer Stelle (u.a. Entgelte der Tarifbeschäftigten) erstmal einzubringen hat...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 09:58
Die AGs müssen doch keinen Zwietracht säen, in welchem Film lebst du? Der Zwietracht ist doch seit Jahrzehnten längst da und gelebte Praxis. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn es in der Behördenpraxis viel zu oft Fälle gibt, in denen im Nachbarbüro der verbeamtete Kollege bei gleicher Arbeit die typischen Beamtenvorteile genießt, sein Beamtenverhältnis aber auch nicht angemessen und entsprechend besser ausfüllt, sondern sich der gleichen Muße wie jeder andere hingibt, und sich dabei insgeheim noch für etwas besseres hält. Schon oft genug erlebt...

Die Tarifverhandlungen gehören konsequent von allen Beamtenforderungen getrennt. Was die Dienstherren dann später daraus für die Beamtenschaft ableiten, darf schlicht kein Problem von Tarifbeschäftigten sein. Hier muss einfach gelten, jeder kämpft für sich. Solange Arbeitnehmervertreter sich aber instrumentalisieren und zu den Bücklingen der Beamtenschaft machen lassen, kommt halt das raus, was seit Jahrzehnten der Fall ist.

Niemand macht irgendwen zu Bücklingen. Ich weiß, dass du allen Beamten absolut feindschaftlich gegenüberstehst und uns alle für faul, überbezahlt und gierig hältst. Dazu arbeiten wir quasi gar nicht für unser Geld, fahren alle Porsche und behandeln Tarifler quasi wie Leibeigene….
Es soll ja Beamte geben, die halten ihren Kopf für die Gesellschaft und das, was die Politik verzapft, hin. Sei froh, dass das für alle in der Gesellschaft gilt und missgünstige und gehässige da nicht ausgenommen werden!

Fakt ist: die AG schieben ein Scheinargument vor, wenn diese behaupten, man könne nur höher abschließen, wenn die Beamten raus sind. Die wissen genau, dass das nicht geht und man schiebt in so einem Fall nur einen fadenscheinigen Grund vor!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 13.10.2023 10:04
Schwachsinn, wenn Du meine Beiträge alle gelesen hättest, wüsstest du, dass ich durchaus Sympathien für das Beamtenverhältnis habe und es bei den wirklich wichtigen staatlichen Kernaufgaben für absolut notwendig halte.

Ich halte es jedoch nicht für notwendig, Hinz und Kunz für 0815-ÖD-Aufgaben zu verbeamten, um Personalgewinnungsprobleme zu lösen oder überhaupt die Attraktivität einer Beschäftigung im ÖD zu steigern, oder Personalkosten wie in den letzten 30-40 Jahren stumpf in die Zukunft auf Nachfolgegenerationen zu verlagern.

Gerade dadurch kreiert man doch diese ganzen Alibi-Beamten, die gerne alle Vorteile mitnehmen, aber vom besonderen Dienst- und Treueverhältnis vielleicht mal in einem Beitrag der Beamtengewerkschaft gelesen haben. Lustig dabei ist ja, dass gerade diejenigen sich vehement angegriffen fühlen und dann auf diejenigen Beamtengruppen hinweisen, deren Notwendigkeit auch von beamtenkritischeren Zeitgenossen gar nicht zur Disposition steht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 10:05
Wir alle sollten uns nicht gegeneinander ausspielen lassen!
Das ist nur leider nicht so ganz einfach, da auf der einen Seite verhandelt werden muss (bzw. aufgrund der Verhältnisse des öD folkloristisch verbrämte Bettelei betrieben werden muss), auf der anderen Seite hingegen aufgrund des einschlägigen Urteils des Bundesverfassungsgerichts quasi "unveräußerliche Beamtenrechte" wirken, die den Gesetzgeber zwingen mehr oder weniger satte Erhöhungen rauszuhauen, die er an anderer Stelle (u.a. Entgelte der Tarifbeschäftigten) erstmal einzubringen hat...

Nehmen wir mal an, die Beamten sind da komplett raus….das nächste Argument der AG um nicht zu hoch abschließen zu müssen, könnte dann ja sein, dass man nicht höher abschließen könne, da die EG 13er ja so teuer seien. Dann nimmt man die raus….dann kommt das Argument, dass eine andere Gruppe im Tarifvertrag so teuer sei….wird die auch rausgenommen….wo sollte das dann enden? Tarifvertrag nur noch für die niedrigsten EG?
Man kann innerhalb einer Gruppierung immer einen Sündenbock, in diesem Fall für einen niedrigen Abschluss, finden! Genau da wird ja versucht dieses Scheinargument zu nutzen und zusätzlich noch Unfrieden und Missgunst zu säen. Wenn alle zusammenhalten, dann wird es für die AG doch deutlich schwieriger und genau da versucht man Sand ins Getriebe zu streuen! Irgendwer ist immer der Überzahlte, der Schuld ist, dass der Abschluss nicht höher sein kann!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 13.10.2023 10:06
fyi:
an der Seite des Verhandlungsführers sitzt eine Person, über die in den letzten Monaten in der Hauptstadtzeitung des Landes  zu entnehmen war, dass sie noch im Dezember 2022 mit einem "Gehaltsplus" von 8% bis 2025 geplant hatte, im Mai 23 hat sie dann 1 % mehr eingeplant. Also 9 % mehr verteilt auf mindestens 24 Monaten Laufzeit könnte ein zu erwartendes Ergebnis sein.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 13.10.2023 10:09
Darf ich denn als "Hinz-und-Kunz"-Beamte nicht doch etwas gutes in der Inflationsprämie sehen? Als Angesteller würde ich das ja absolut ablehnen, ebenso als Pensionär, aber für Beamte bedeutet das doch nur, dass man die Bonuszahlung kriegt, und die Besoldung dann hinterher ja doch auf dem Klageweg wieder angepasst wird, sollte sie nicht amtsangemessen ausfallen?

Ich war gespannt auf die Forderungen, aber jetzt wird es ja doch wieder nur Zirkus bis wir vielleicht im Dezember (?) ein Ergebnis haben.
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Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 10:10
Schwachsinn, wenn Du meine Beiträge alle gelesen hättest, wüsstest du, dass ich durchaus Sympathien für das Beamtenverhältnis habe und es bei den wirklich wichtigen staatlichen Kernaufgaben für absolut notwendig halte.

Ich halte es jedoch nicht für notwendig, Hinz und Kunz für 0815-ÖD-Aufgaben zu verbeamten, um Personalgewinnungsprobleme zu lösen oder überhaupt die Attraktivität einer Beschäftigung im ÖD zu steigern, oder Personalkosten wie in den letzten 30-40 Jahren stumpf in die Zukunft auf Nachfolgegenerationen zu verlagern.

Gerade dadurch kreiert man doch diese ganzen Alibi-Beamten, die gerne alle Vorteile mitnehmen, aber vom besonderen Dienst- und Treueverhältnis vielleicht mal in einem Beitrag der Beamtengewerkschaft gelesen haben. Lustig dabei ist ja, dass gerade diejenigen sich vehement angegriffen fühlen und dann auf diejenigen Beamtengruppen hinweisen, deren Notwendigkeit auch von beamtenkritischeren Zeitgenossen gar nicht zur Disposition steht.

Sorry, aber vielleicht gehen mir da zu viele Beiträge von dir durch. Von dem, was ich so lese, habe ich den Eindruck gewonnen, den ich in Worte gefasst habe. Ich kann dir versichern, dass in meinem Berufszweig das Beamtentum absolut notwendig und alternativlos ist.
Dass es Bereiche gibt, wo eine Verbeamtung nicht notwendig wäre, da gebe ich dir Recht. Dennoch ist dies eine andere Fragestellung und sollte nicht das Argument der AG stützen, die Beamten sind schuld, dass der Abschluss nicht höher ist. Gäbe es die Beamten hier nicht, gäbe es einen anderen Grund….
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Beitrag von: troubleshooting am 13.10.2023 10:25
Das Ausspielen hab ich eher auf einer anderen Ebene erlebt. Um Beförderungen zu rechtfertigen bzw. zu bedienen, gingen bei meinem letzten AG Funktionsstellen erstmal grundsätzlich an Beamte. War keiner verfügbar, wurde die Stelle nicht besetzt und ein Angestellte(r) durfte die solange gegen Zulage übernehmen. Aber eben nur solange, bis dann wieder ein Beamter verfügbar war. Die Angestellten durften dann wieder ins Glied zurücktreten. Was die natürlich so bereitwillig taten, dass es dort inzwischen ganz ganz viele Häuptlinge aber halt kaum noch Indianer gibt. Klar, Begründung Fachkräftemangel. Interessanterweise wurden gerade diese Funktionsstellen vom Rechnungshof massiv angeprangert. Aktuell sehe mir sehr interessiert (da von ausserhalb) die Verrenkungen an, welche grad vollführt werden, um diese Stellen zu behalten.
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Beitrag von: Warnstreik am 13.10.2023 10:28
Es bleibt dabei - und dabei bleibe ich - dass keine Gewerkschaft ein Mandat haben sollte und faktisch auch nicht hat, für Beamte zu verhandeln. Der Tarifvertrag hat nichts - garnichts - mit der Besoldung von Beamten zu tun.

Das hat auch nichts damit zu tun, dass man es Beamten nicht gönnt, um gottes Willen. Es darf und sollte aber nicht Teil der Forderung sein, welches dann dazu dient andere Forderungen in Verhandlungen abzuschwächen.

@ellie
Die 9% plus Inflationsprämie für 24 Monate wären auf dem Niveau von z.B. IGM. Der TVöD ist besser dabei rumgekommen - ich denke das Ergebnis sollte prinzipiell das unterste Ziel sein. Aber ein kurzer, knackiger 12-Monatsvertrag mit vielleicht 8% (mit oder ohne Sockel) wäre imo am besten.

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Beitrag von: Floki am 13.10.2023 10:42
Es bleibt dabei - und dabei bleibe ich - dass keine Gewerkschaft ein Mandat haben sollte und faktisch auch nicht hat, für Beamte zu verhandeln. Der Tarifvertrag hat nichts - garnichts - mit der Besoldung von Beamten zu tun.

Faktisch ist dein Fakt aber falsch. Ein Mandat besteht, was Dir auch schon erörtert wurde. Unabhängig hiervon bleibt natürlich, ob es so sein sollte oder Sinn macht.
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Beitrag von: WillyWurm am 13.10.2023 10:51
fyi:
an der Seite des Verhandlungsführers sitzt eine Person, über die in den letzten Monaten in der Hauptstadtzeitung des Landes  zu entnehmen war, dass sie noch im Dezember 2022 mit einem "Gehaltsplus" von 8% bis 2025 geplant hatte, im Mai 23 hat sie dann 1 % mehr eingeplant. Also 9 % mehr verteilt auf mindestens 24 Monaten Laufzeit könnte ein zu erwartendes Ergebnis sein.

Gibt es die Artikel noch online?
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Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 10:52
Das Ausspielen hab ich eher auf einer anderen Ebene erlebt. Um Beförderungen zu rechtfertigen bzw. zu bedienen, gingen bei meinem letzten AG Funktionsstellen erstmal grundsätzlich an Beamte. War keiner verfügbar, wurde die Stelle nicht besetzt und ein Angestellte(r) durfte die solange gegen Zulage übernehmen. Aber eben nur solange, bis dann wieder ein Beamter verfügbar war. Die Angestellten durften dann wieder ins Glied zurücktreten. Was die natürlich so bereitwillig taten, dass es dort inzwischen ganz ganz viele Häuptlinge aber halt kaum noch Indianer gibt. Klar, Begründung Fachkräftemangel. Interessanterweise wurden gerade diese Funktionsstellen vom Rechnungshof massiv angeprangert. Aktuell sehe mir sehr interessiert (da von ausserhalb) die Verrenkungen an, welche grad vollführt werden, um diese Stellen zu behalten.

Das ist natürlich ganz mies so. Aber auch hier wird wieder ein Keil zwischen den Beamten im ÖD und den Angestellten getrieben. Der Beamte, der diese Stelle dann bekommt, kann für diese Handhabung der Besetzung ja eigentlich nichts und weiss davon vielleicht in der Form auch nix. Natürlich ist der Beamte dann in diesem Fall für den Angestellten der Sündenbock, da er bevorzugt wurde und es ist ganz natürlich, dass der wahre Verursacher hier nicht gesehen wird. Das ist ja das Geschickte an der Sache: man spielt zwei Parteien gegeneinander aus, indem man eine Partei zum Sündenbock für das eigen Verhalten macht.
Wie schon geschrieben: die AG wollen nicht mehr zahlen, als absolut notwendig und dafür werden die immer einen Grund und einen Sündenbock finden. Erst sind es die Beamten, dann EG 13, dann EG 12 usw….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 10:58
Es bleibt dabei - und dabei bleibe ich - dass keine Gewerkschaft ein Mandat haben sollte und faktisch auch nicht hat, für Beamte zu verhandeln. Der Tarifvertrag hat nichts - garnichts - mit der Besoldung von Beamten zu tun.

Das hat auch nichts damit zu tun, dass man es Beamten nicht gönnt, um gottes Willen. Es darf und sollte aber nicht Teil der Forderung sein, welches dann dazu dient andere Forderungen in Verhandlungen abzuschwächen.

@ellie
Die 9% plus Inflationsprämie für 24 Monate wären auf dem Niveau von z.B. IGM. Der TVöD ist besser dabei rumgekommen - ich denke das Ergebnis sollte prinzipiell das unterste Ziel sein. Aber ein kurzer, knackiger 12-Monatsvertrag mit vielleicht 8% (mit oder ohne Sockel) wäre imo am besten.

Selbstverständlich hat der Tarifvertrag mit den Beamten zu tun. Er dient als Gradmesser für die allgemeine Lohnentwicklung innerhalb der „Branche“. Auch wenn dieser nur für die Angestellten im ÖD gilt, so gehören zu dieser Branche auch die Beamten. Sowohl die Angestellten im TVL, als auch die Landesbeamten sind Teil des öffentlichen Dienstes der Länder.
Mal abgesehen davon, wurde von Landesregierungen mit dem Hinweis auf den TVL  auch schon argumentiert, dass die vorzeitige Zahlung einer IAP für Beamte nicht möglich wäre, da der Tarifabschluss für TVL erst Ende 2023 folgt. Meiner Ansicht nach wieder ein Versuch, beide gegeneinander auszuspielen…
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Beitrag von: cyrix42 am 13.10.2023 11:05
Selbstverständlich hat der Tarifvertrag mit den Beamten zu tun. Er dient als Gradmesser für die allgemeine Lohnentwicklung innerhalb der „Branche“.

Richtig. Das ist ein Punkt unter vielen, über die sich dann die Gesetzgeber Gedanken machen müssen, wenn sie dann irgendwann über die Beamtenbesoldung im entsprechenden Gesetzgebungsverfahren entscheiden.

Dabei sind in diesem für die Beamtenbesoldung relevanten Prozess weder die TDL noch die Gewerkschaften beteiligt, die hier im Tarifkonflikt zu den Angestellten im öffentlichen Dienst der Länder zu entscheiden haben, wie die Angestellten entlohnt werden. Bestenfalls werden später diese Vertreter im Gesetzgebungsprozess gehört, aber zu entscheiden haben die jeweiligen Landtage.

Die Beamtenbesoldung wird in den Landtagen und nicht in den Tarifverhandlungen beschlossen. Also muss sie auch dort besprochen und geklärt werden. Hier ist sie einfach sachfremd.
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Beitrag von: Tagelöhner am 13.10.2023 11:09
Innerhalb der "Branche" ist doch das Kernproblem. Normalerweise sollte gelten: Beamte = Polizei, Justiz, wichtige hoheitliche Sonderbereiche, also tatsächlich wichtige hoheitliche Aufgaben.

Dann gibt es auch keine "Branche" in der sich Beamte und Angestellte tummeln sondern es lässt sich komplett von einander trennen. Das Gesamtsystem ist einfach inzwischen zu verkorkst und das wirkt sich entsprechend auch an zu vielen Stellen negativ aus.

@troubleshooting

Dein Beispiel kann ich weitgehend bestätigen. Funktionsstellen = Besetzung primär durch Beamte, sonst auch gerne für längere Zeit ohne Besetzung bzw. mit notbedürftiger kommissarischer Besetzung durch eigentlich unliebsameres Personal. Eine vorübergehende Besetzung durch TBs fand sogar überhaupt nicht statt, wird aber inzwischen gefühlt etwas aufgelockert, weil der Besetzungsdruck die verbeamteten Entscheidungsträger mehr und mehr dazu zwingt.
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Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 12:20
Selbstverständlich hat der Tarifvertrag mit den Beamten zu tun. Er dient als Gradmesser für die allgemeine Lohnentwicklung innerhalb der „Branche“.

Richtig. Das ist ein Punkt unter vielen, über die sich dann die Gesetzgeber Gedanken machen müssen, wenn sie dann irgendwann über die Beamtenbesoldung im entsprechenden Gesetzgebungsverfahren entscheiden.

Dabei sind in diesem für die Beamtenbesoldung relevanten Prozess weder die TDL noch die Gewerkschaften beteiligt, die hier im Tarifkonflikt zu den Angestellten im öffentlichen Dienst der Länder zu entscheiden haben, wie die Angestellten entlohnt werden. Bestenfalls werden später diese Vertreter im Gesetzgebungsprozess gehört, aber zu entscheiden haben die jeweiligen Landtage.

Die Beamtenbesoldung wird in den Landtagen und nicht in den Tarifverhandlungen beschlossen. Also muss sie auch dort besprochen und geklärt werden. Hier ist sie einfach sachfremd.

Ja und Nein. Ja, weil es natürlich unmittelbar gesehen um den Tarifvertrag geht. Nein, weil mittelbar betrachtet der Abschluss des Tarifvertrages der Gradmesser für die rechtlich gebotene Besoldungserhöhung ist. Da die Besoldungserhöhung sich am Tarifabschluss als untere Grenze orientieren muss (Stochwort „allgemeine Lohnentwicklung“, mehr wird es aber meistens auch nicht), ist doch eigentlich logisch, dass eine Tariferhöhung mit der Besoldungserhöhung gleichzusetzen ist.  Natürlich wird diese in den Landtagen beschlossen, aber es sollte doch klar sein, dass die Besoldungserhöhung unvermeidbar ist. Jetzt könnte man hingehen und sagen, dass man sich nicht am Tarifabschluss orientieren soll, weniger geht aber eigentlich nicht, bzw. dieser Weg ist durchaus als die billigste Lösung anzusehen. Würde man die Inflation nehmen, wäre die Erhöhung wohl deutlich teurer….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.10.2023 12:28
Die Tariflöhne sind ein Gradmesser unter vielen für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung. Forderst du jetzt auch, dass alle sonstigen Tarif- oder Lohnverhandlungen, die Preisgestaltung in Industrie und Gewerbe usw. alle mit an die Beamten und ihre Besoldung denken, weil dies ja auch indirekt Auswirkungen auf die Prüfkriterien hat?

Es bleibt dabei: Die Entscheider für die Beamtenbesoldung sitzen nicht mit am Tisch der Tarifverhandlungen; umgekehrt wird dort auch nicht über die Beamtenbesoldung entschieden. Warum also etwas völlig Irrelevantes hier thematisieren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 12:38
Die Tariflöhne sind ein Gradmesser unter vielen für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung. Forderst du jetzt auch, dass alle sonstigen Tarif- oder Lohnverhandlungen, die Preisgestaltung in Industrie und Gewerbe usw. alle mit an die Beamten und ihre Besoldung denken, weil dies ja auch indirekt Auswirkungen auf die Prüfkriterien hat?

Es bleibt dabei: Die Entscheider für die Beamtenbesoldung sitzen nicht mit am Tisch der Tarifverhandlungen; umgekehrt wird dort auch nicht über die Beamtenbesoldung entschieden. Warum also etwas völlig Irrelevantes hier thematisieren?

Den entscheidenden Punkt übersiehst du völlig: Sowohl Tariferhöhung als auch Besoldungserhöhung kommen aus dem selben Topf! Und auch die AG sind im Prinzip die gleichen, nämlich die Bundesländer und damit sitzen natürlich auch die Entscheider für die Besoldung mit am Tisch!Und die AG wissen: Die Besoldungserhöhung muss mindestens in dem Umfang kommen, wie die Tariferhöhung TVL. Daher ist diese immer im Hinterkopf der AG!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.10.2023 12:46
Die Beamtenbesoldung bemisst sich an ganz anderen und breiteren Parametern als die Tarif-Löhne der Angestellten. Letztere werden hier ausgehandelt; erstere nicht.

Und in der TDL sind Vertreter der Landesregierungen, nicht der Landtage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 13.10.2023 12:51
Die Beamtenbesoldung bemisst sich an ganz anderen und breiteren Parametern als die Tarif-Löhne der Angestellten. Letztere werden hier ausgehandelt; erstere nicht.

Und in der TDL sind Vertreter der Landesregierungen, nicht der Landtage.

Allerdings hat Dr.Dressel in seinem ersten Statement ja bereits selsbt gesagt, dass Sie die Beamtenbesoldung als Faktor sehen:

"Die von den Gewerkschaften geforderten 10,5 %, mindestens aber 500 Euro, hätten Lohnerhöhungen um durchschnittlich rd. 12,5 % zur Folge und würden die Länder auf Jahressicht mit rd. 5,9 Mrd. Euro belasten. Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich sogar Kosten in Höhe von rd. 19,0 Mrd. Euro. "
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 13:06
Die Beamtenbesoldung bemisst sich an ganz anderen und breiteren Parametern als die Tarif-Löhne der Angestellten. Letztere werden hier ausgehandelt; erstere nicht.

Und in der TDL sind Vertreter der Landesregierungen, nicht der Landtage.

Ja und? Wer gibt den vor, was der Landtag beschließt? Die Landesregierung, denn die hat die Mehrheit! Und der Vertreter der Länder weiß ganz genau, dass der Tarifabschluss die minimale Besoldungserhöhung ist und BEIDES aus dem selben Landestopf kommt. Natürlich haben wir hier Vertreter für alle Bundesländer (außer Hessen), aber es läuft ja für alle Bundesländer gleich und da wird man intern die Spielräume inkl. Kosten für Besoldungserhöhung abgesteckt haben!
Ob es darüber hinaus auf Grund anderer Parameter weitergehende Besoldungsanpassungen geben muss, die darüber hinaus gehen, ist hier doch unerheblich!
Und du kannst doch nicht ernsthaft behaupten, dass die Tarifverhandlungen, die den gleichen Geldtopf, wie die Besoldung belasten und den Gradmesser für die allgemeine Lohnentwicklung hinsichtlich Besoldungserhöhung festsetzen, nichts mit der Besoldungserhöhung zu tun haben. Das meinst du doch nicht ernsthaft! Das ist schlichte Rechthaberei!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 13:11
Ach ja: du behauptest damit quasi, dass es Zufall war, dass in den letzten Jahren (seitdem gerichtlich die Teilhabe an der allgemeinen Lohnentwicklung und der Ausschluss von Sonderopfern angeordnet wurde) die Besoldungserhöhungen sich überwiegen (soll heißen als Mindesterhöhung) am Tarifabschluss orientiert hat! Alles Zufall oder wie? Hatte damit nix zu tun? War keine Übernahme des Tarifergebnisses, auch wenn das so genannt wurde?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.10.2023 13:17
Natürlich behaupte ich nicht, dass es Zufall ist/ war. Aber nur, weil sich andere Leute in eigener Verantwortung an den Entscheidungen der Tarifparteien orientieren, heißt dies noch lange nicht, dass die Tarifparteien irgendeine Verantwortung für die Entscheidungen, die sie nicht treffen können, weil sie nicht befugt dazu sind, haben würden. Also sollten sie sich auf das konzentrieren, was ihre Aufgabe ist, nämlich den Tarifvertrag auszuhandeln. Was dann andere damit machen und für sich daraus ableiten, ist deren Problem und Angelegenheit, nicht die der Tarifparteien.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 13:27
Gewerkschaften sind wie ein PR ein feines Mittel für AG und AN das nicht mit jedem alles einzelvertraglich ausgehandelt werden muss.
Nicht mehr und nicht weniger.
Für den einen ist das von Vorteil, für den anderen eine Hürde und für den Dritten, nett, weil er sich bequem zurücklehnen kann und im Zweifel auf die da schimpfen kann....

...und weil man ja nicht (mehr) organisiert ist ist, ist das Schimpfen auf die Gewerkschaften völlig sinnfrei. Wie ich schon ein paar Seiten zuvor beispielhaft  anführte: Ich trete aus dem ADAC aus und beschwere mich dann aber trotzdem, nicht abgeschleppt zu werden Endlich ist man als Nichtorganiserter für sein Ergebnis selbstverantwortlich.- aber irgendwie will man diese Verantwortung dann doch nicht übernehmen- insbesondere für die Fach-und Führungskräfte > EG9a ein Armutszeugnis.

Richtig ist - und das kritisiere ich auch - dass die Gewerkschaften immer wieder suggerieren, sie würden doch für alle Beschäftigen verhandeln, obwohl das natürlich nicht richtig ist. Aber insbesondere  für die Fach-und Führungskräfte > EG9a müßten dies ja aufgrund des hohen Intellekts ja leicht zu durchschauen sein. Tun/Wollen sie aber nicht.

Zur Verteidigung aller Nichtorgansierten; irgendwie hat sich es ja im ÖD festgesetzt: Auch wenn man nicht organisiert ist, erhält man trotzdem mindestens die gleichen Leistungen wie Organiserte. Kluger Schachzug der AGs, der von der Politik aber erst geschaffen worden ist.Wenn man das aber zu Ende denkt; alle Mitglieder treten aus den üblichen Gewerkschaften aus und können das Gesparte anlegen etc. Aber dann gibt´s keine Tarifverträge mehr; denn solche können nur mit Gewerkschaften abgeschlossen werden.

Könnte für die Masse der Fach-und Führungskräfte > EG9a bedeuten, endlich mehr Gehalt aushandeln zu können, als im Tarifvertrag festgelegt. Könnten Sie als Nichtorgansierte bereits jetzt tun- tun sie aber. Gut - das die öffentlichen AGs dazu übergeben, dann mit dubiosen christlichen Gewerkschaften zu verhandeln oder gar eigene Gewerkschaften (AUBs) zugründen- eher unwahrscheinlich aber auch nicht undenkbar. Die Ergebnisse solcher Tarifverhandlungen kann man sich ja in den Branchen anschauen.

Und das Beste : Bei diesen "Gewerkschaften" ist man automatisch Mitglied- durch Unterschrift des Arbeitsvertrages - der AG kümmert sich wirklich um alles. Immerhin sind dann alle organisiert- es wird aber trotzdem nicht gestreikt- komisch

Zu den Forderungen der Gewerkschaften:

Nur die Teile des Tarifvertrages, die gekündigt worden sind, werden neu verhandelt. Deshalb sind alle anderen Forderungen darüber hinaus sinnfrei. Erschütternd, wenn so etwas von den Fach-und Führungskräfte  > EG9a geäußert wird. Dafür müßte sich man sich mal intensiver mit Tarifverträgen beschäftigen, was für einige wohl zu komplex erscheint.

Es wird nicht das gefordert, was irgendwie wünschenswert, angemesen etc ist. Bei vielen Beiträgen kommt man sich hier vor wie bei Wünsch Dir was ;der Trödeltrupp etc.. Es kann nur das und in etwa in der Höhe gefordert werden, was gegen den zu erwartenden Widerstand der AGs - notfalls im Erzwingungsstreik - durchsetzbar erscheint. Und die AGs werden nur die Zugeständnisse machen, zu denen sie sich gezwungen sehen. Alles andere ist ihnen SCHEIß EGAL

Weil der ÖD insgesamt - insbesondere aber der TVL- eine zu geringe Streikbereitschaft aufweist, ist das auch ein Kriterium in Bezug auf die Forderungshöhe. Von daher sind Forderungen aus diesem Forum wie 15-20% völlig lächerlich. Intressant auch, dass einige hier auch bis hin zu "Generalstreiks" aufrufen, man selber aber auf gar keinen Fall streiken wird -das sollen mal die anderen machen.

Die Vergleiche z.B. mit der IG Metall sind auch lächerlich, weil ganz andere Verhandlungsbedingungen, deutlich höherer Organisationsgrad und und höhere Streibereitschaft. Und: Man müßte sich wirklich engagieren, anstatt nur zu meckern. Und Beiträge zahlen; und spätestens da dürfte für die meisten dann der Spaß aber aufhören- wo doch sonst immer alles kostenfrei war

Von daher erstaunt mich mich die Höhe der Forderungen, die quasi analog zu den im TVÖD waren. Für das dortige Ergebnis mußte aber lang und anhaltend gestreikt werden. Deshalb gehe ich von maximal 75% des TVÖD-Ergebnisses aus. Womit sollen die Gewerkschaften auch drohen: Mit geringer Streikbereitschaft, mit AN, die mit einem Wechsel drohen, diesen aber dann dich nicht vollziehen , mit Kommentarschreibern ??

ALSO: In Tarifverhandlungen sollte man als Nicchtorgansierter selber verhandeln und sein Ergebnis dann auch  selber verantworten. Oder einfach die Klappe halten, wenn man alle Leistungen des Tarifvertrages ohne eigenes  Engagament erhält.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BlackPirate am 13.10.2023 13:36
"Zum Verständniss: Selbst bei gleichbleibendem Gehalt würde ein Teilzeitarbeitender bei einer Absenkung der Arbeitszeit für Vollzeit mehr Gehalt bekommen." Nein er würde nicht mehr Gehalt bekommen, du widersprichst dir hierbei selbst, "gleichbleibendem Gehalt", "mehr Gehalt" das ist nicht möglich. Er arbeitet halt nur entsprechend weniger bei gleichem Gehalt. Der Stundenlohn wie vorher schon erwähnt wird dadurch einfach nur verbessert, nicht das Tabellenentgeld an sich. Und was anderes habe ich auch nie gesagt.
Da ist kein Widerspruch:
Der Teilzeitarbeiter bekommt bei einer Absenkung der Regelarbeitszeit für Vollzeit selbstverständlich mehr Gehalt.
Wer beispielsweise einen 20 Stunden Vertrag hat bei angenommenen 40h Regelarbeitszeit, der bekommt folglich 20/40 vom Vollzeitentgelt.
Wird nun die Regelarbeitszeit auf z.B. 38h abgesenkt bei vollem Lohnausgleich, bekommt der Teilzeitarbeiter nun 20/38 des Vollzeitentgelts. Das ist ganz offenkundig mehr als vor der Absenkung der Regelarbeitszeit.

Diese lustige Idee gab es schon in anderen Tarifverträgen. Mit dem Ergebnis, dass 1h weniger pro Woche etwa 7 Urlaubstagen entspricht und dass pro MA und hochgerechnet auf die gesamten Beschäftigten eines Unternehmens mehrere MAK jetzt pro Jahr fehlen. Die AG hätten da lieber mehr bezahlt, also zu Zeiten unbesetzter Stellen noch weniger Arbeitsleistung zu bekommen!

Und wenn jemand einen Laden/Stromanbieter/Tankstelle findet, wo ich mit der 1h pro Woche bezahlen kann, soll er sich bei mir melden!  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 13.10.2023 13:54
Die Beamtenschaft hat mit der Frage nach der amtsangemessenen Alimentation eine ganz andere Baustelle. Das sollte man hier nicht verquicken.

Und wieder - wie gefühlt jedes Jahr, aber auf jeden Fall aber bei jeder Tarifrunde - die gleiche sinnfreie Diskussion:
Die einen behaupten es habe nichts miteinander zu tun - was an Ignoranz nicht zu überbieten ist.
Die anderen behaupten es sei zentral - und übersehen, dass das Problem hausgemacht, also gewerkschaftsseitig entsteht.

Können wir das überspringen bitte?
Danke!

Warum sollte man deine falsche Aussage stehen lassen? Oder, magst du kurz begründen, inwiefern die Ausgestaltung der amtsangemessenen Besoldung z.B. kinderreicher Alleinverdiener- oder Doppelverdiener Beamtenfamilien oder der Abstand zum Grundsicherungsniveau irgendeine Bedeutung für die Tarifverhandlungen haben sollten?

Natürlich ist ein Prüfparameter, die das BVerfG für die Amtsangemessenheit der Beamtenbesoldung formuliert hat, die Entwicklung der Löhne im öffentlichen Dienst. Es gibt aber noch vier weitere. Und die spielen hier in dieser Verhandlung keine Rolle. Darauf müssen aber die Besoldungs-Gesetzgeber dennoch Rücksicht nehmen. Das Thema der Höhe der Beamtenbesoldung ist wesentlich komplexer und muss gesondert betrachtet werden. Weder ist es mit einer inhaltsgleichen Übnerahme der Ergebnisse der Tarifverhandlungen sinnvoll bearbeitet, noch gelöst.

Warum sollte man sich also hier mit einer Fragestellung, die beide Seiten der Tarifparteien nicht betrachten können, weil sie gar nicht zuständig sind (die AG-Seite ist durch die jeweiligen Landesregierungen vertreten, für die Besoldung zuständig sind jedoch die Landtage), noch überhaupt die relevanten Fakten betrachten können, weil hier ganz andere Dinge, als in den Tarifverandlungen eine Rolle spielen, überhaupt auseinandersetzen?

Das Thema Beamtenbesoldung ist hier einfach fremd und hat in den Tarif-Verhandlungen nichts zu suchen, sondern gehört in die (nach den Tarif-Abschluss erfolgende) Diskussion in die Landesparlamente, wo dann die Gewerkschaften auch angehört werden.

Wie gesagt - ich will die Diskussion nicht führen, darauf also nur diese eine Antwort:

Du sagst ja selbst meine Aussage ist keineswegs falsch denn die Tariflöhne sind "ein Pfeiler der Amtsangemessenheit unserer Besoldung". Soweit so gut.
Zum Problem in den Verhandlungen wird es für die Beschäftigten / Gewerkschaften aus einem anderen Grund:
Die Gewerkschaften VERLANGEN ja die Übertragung auf die Beamten, besonders der DBB & Tarifunion sowie die GEW und der EVB fordern sie uneingeschränkt und damit ist diese auch inhaltlich in den Verhandlungen zugegen. Ich war selbst schon Teil solcher Verhandlungen und ich kenne das, sinnfreie, auf und ab.
Die Gewerkschaften wollen also gerne (auch wenn die Gesetzeslage es anders sieht) für die Beamten Mit verhandeln und tun es auch. Das geht soweit, dass die vertraglichen Regelungen hier sittenwidrig werden und tatsächlich Gesetze verletzt werden, aber das nur am Rande.
2011 und 2015 bspw. wäre die stufengleiche Höhergruppierung möglich gewesen, die AG hatten sie angeboten mit dem Hinweis:
Bitte nehmt Abstand von der Forderung der Übertragung auf die Beamten und lasst das, so wie es das Gesetz vorsieht, eben dies die Landesparlamente oder eben dann die Gerichte entscheiden.
Und die Gewerkschaften sagten: Nein

Deshalb, weil es hier um Politik geht und nicht um Arbeitnehmerrechte, sind die Landesbeamten und unsere Alimentationen sehr wohl Bestandteil der Tarifverhandlungen TV-L und keineswegs "Trennbar".
Sie wären es, das wird aber nicht gewünscht.

Mehr gibt es dazu schlicht nicht zu sagen!

Das ist völliger Mumpitz! Niemals war eine stufengleiche Höhergruppierung unter der Bedingung im Angebot, dass diese nicht auf die Beamten übertragen werden dürfe. Anscheinend betreibst du hier mittels Unwahrheiten Beamtenbashing!
Ein Beamter behält schon seit vielen Jahrzehnten bei Beförderungen seine Erfahrungsstufe, was ja einer stufengleichen Höhergruppierung entspricht! Was soll diese Lügerei?
Die Beamten müssen so oder so an der allgemeinen Lohntentwicklung teilhaben. Daher ist es Unsinn, dass es an der geforderten Übernahme des Tarifergebnisses liegt, wenn der Abschluss schlecht ist. Ob das Ergebnis übernommen wird und den Betrag X kostet oder ob die Beamten die gleiche Erhöhung unabhängig davon bekommen und es den Betrag x kostet….es macht keinen Unterschied. Die Tarifler können doch nicht ernsthaft dem Beamten vorwerfen, dass sie den Kuchen mit diesem teilen müssen, denn ansonsten würde der Beamte ja leer ausgehen!

Du wärst im Vorteil wenn du versuchen würdest zu verstehen was ich dort schrieb.
Ich schrieb nicht, dass man Abstand von der Stufengleichen Höhergruppierung von Beamten nehmen solle (diese Frage stellt sich ja gar nicht) sondern führte aus: die Gewerkschaften sollten Abstand von der Forderung nehmen den Abschluss auf die Beamten zu übertragen.
Und dazu waren die Gewerkschaften, aus politischen Gründen, nicht bereit.

Ich bin selbst Beamter.
Ich war 2011 und 2015 dabei.

Der Rest deiner Meinungsäußerung basiert auf der Tatsache, dass du meinen Text und die darin ausgeführten Tatsachen nicht verstanden hast weshalb ich darauf nicht weiter eingehen werde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 13.10.2023 14:03
Irgendwie ist das alles ein Gestochere im Nebel....

Wie sind die Gewerkschaften den nun konkret bzgl. Verteilung der Entgeltgruppen organisiert? Lässt sich das irgendwo transparent nachlesen? Bei DBB mit Spartengewerkschaften und GEW gehe ich mal von der Logik her davon aus, daß höhere Entgeltgruppen ab der benannten EG 9a signifikant vertreten sind aufgrund der dort recht vertretenen Berufe. Bei Verdi....?

Außerdem sprach der Verdi-Vorsitzende kürzlich von Rekordzuwächsen...

Und wenn man höhere Entgeltgruppen locken will in die Gewerkschaften, warum senkt man dann die Mitgliedsbeiträge nicht? Gibt es halt weniger Streikgeld für höhere Entgeltgruppen. Damit können viele leben....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 13.10.2023 14:10
Ah…ok..dennoch würde ich das nur als Versuch der AG sehen, hier Zwietracht zwischen Angestellten und Beamten im ÖD zu säen. Die AG kommen nicht drumherum auch die Besoldung der allgemeinen Lohnentwicklung anzupassen, daher verursacht dies, wie geschrieben, so oder so Mehrkosten. Es wird den Tariflern quasi der ganze Kuchen angeboten, obwohl klar sein sollte, das auch ein Stück an die Beamten gehen muss! Wir alle sollten uns nicht gegeneinander ausspielen lassen!

Ok, das wurde also schon geklärt, soweit so gut.
Allerdings möchte ich noch darauf hinweisen, dass man nicht dermaßen zweispurig fahren kann:

1. Die Besoldung hat gar nichts mit Tarifverhandlungen zu tun...
2. Wir müssen zusammen um die Erhöhung kämpfen...

schließt sich aus - wobei ersteres ja schlicht widerlegt ist.
Es wäre halt gesetzeskonform wenn die Länder die Besoldung, wie vorgesehen, einfach von den zu beschließenden Gesetzen abhängig machen und es wurde ja schon dargelegt, dass dieser Gesetzesbeschluss dann  auf vielen Grundlagen beruhen kann und muss.

Solange aber einige Gewerkschaften unbedingt auf Mitgliederfang gehen mit der Argumentation: "Die Angestellten streiken für euch Beamte mit" alla GEW oder "Beamte und Angestellte müssen gemeinsam um mehr Lohn kämpfen" alla dbb dem sei die Kinderzulagenregelung für Beamte bspw. aus Baden-Württemberg ans Herz gelegt.

Die wurde sehr effektiv erstritten und niemand sprach auch nur einmal davon: "oh wir sollten unseren Angestellten mit Kindern auch entgegenkommen"
Da war der dbb plötzlich sehr still. ver.di aber auch.

Wie auch immer - die Gewerkschaften bilden gerade "Tarifteams" und "Streikorganisatoren", bis zum 25.10 sollte mehr bekannt sein was sie sonst noch so gerne hätten.

Zitat Monika Stein: "Die Inflationsausgleichszahlung wird eh kommen, dafür sorgen schon die AG!"
Na hoffentlich...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 13.10.2023 14:16
Ja die Gehaltstabellen sind gekündigt. Sprich die werden neu verhandelt.

Aber:

Es spricht doch überhaupt nichts dagegen, dennoch auch andere Sachen mit zu verhandeln. Wenn beide Seiten sich einigen hat damit doch - voraussichtlich - keine Seite ein Problem.

So war es doch bei dem Tehma Arbeitsvorgang, der ja Teil der Bewertungssystematik ist. Das wurde in der TVÖD Verhandlung doch von den AG auf den Tisch gezerrt, obwohl die Bewertungssysteme doch nicht vorher gekündigt wurden. Oder hat die AG Seite das im Vorfeld gekündigt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 14:21
Natürlich behaupte ich nicht, dass es Zufall ist/ war. Aber nur, weil sich andere Leute in eigener Verantwortung an den Entscheidungen der Tarifparteien orientieren, heißt dies noch lange nicht, dass die Tarifparteien irgendeine Verantwortung für die Entscheidungen, die sie nicht treffen können, weil sie nicht befugt dazu sind, haben würden. Also sollten sie sich auf das konzentrieren, was ihre Aufgabe ist, nämlich den Tarifvertrag auszuhandeln. Was dann andere damit machen und für sich daraus ableiten, ist deren Problem und Angelegenheit, nicht die der Tarifparteien.

Wieder ja und nein. Ja, den AN kann es völlig egal sein, was später mit den Beamten passiert, der DBB ist nur dabei, da es dort auch Angestellte geben soll und die halt auch die Interessen der Beamten vertreten. Ich denke, Verdi geht hier auch mit, da man ja eine große „Familie“ ist.
Nein, da die AG natürlich daran denken, dass der Topf für Angestellte und Beamte da ist und dass dies ein gutes (Schein)Argument darstellt. So kann man dies als Argument bringen um den Abschluss zu drücken, was man ja in den Medien auch gemacht hat (Summe x für Tarif und nochmal Summe X für Beamte) und beide Parteien mit dem Argument entzweien….zumindest kann man es versuchen….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 13.10.2023 14:26
Solange aber einige Gewerkschaften unbedingt auf Mitgliederfang gehen mit der Argumentation: "Die Angestellten streiken für euch Beamte mit" alla GEW oder "Beamte und Angestellte müssen gemeinsam um mehr Lohn kämpfen" alla dbb dem sei die Kinderzulagenregelung für Beamte bspw. aus Baden-Württemberg ans Herz gelegt.

Die wurde sehr effektiv erstritten und niemand sprach auch nur einmal davon: "oh wir sollten unseren Angestellten mit Kindern auch entgegenkommen"
Da war der dbb plötzlich sehr still. ver.di aber auch.

Guter Punkt, den ich hier schon öfters thematisiert habe. Dieses Beispiel bzgl. privilegierter Status haut in Sachen Ungleichbehandlung und Zweiklassengesellschaft zwischen Tarifbeschäftigung und Beamtenverhältnis endgültig dem Fass den Boden aus. Da gibt es wie du gesagt hast keinerlei Solidaritätsbekundungen in die andere Richtung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 13.10.2023 14:30
Ja die Gehaltstabellen sind gekündigt. Sprich die werden neu verhandelt.

Aber:

Es spricht doch überhaupt nichts dagegen, dennoch auch andere Sachen mit zu verhandeln. Wenn beide Seiten sich einigen hat damit doch - voraussichtlich - keine Seite ein Problem.

So war es doch bei dem Tehma Arbeitsvorgang, der ja Teil der Bewertungssystematik ist. Das wurde in der TVÖD Verhandlung doch von den AG auf den Tisch gezerrt, obwohl die Bewertungssysteme doch nicht vorher gekündigt wurden. Oder hat die AG Seite das im Vorfeld gekündigt?

Naja machen Verdi und der Dbb ja, Sie müssen es aber aus rechtlichen Gründen Erwartungen nennen und dürfen es wohl nicht "fordern" (Quelle: offizieller Verdi Instagram Account)

Hier einmal was Gefordert ist und was zusätzlich Erwartet wird,

https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/forderung.html

Forderungsbeschluss
Forderungen:

Die Tabellenentgelte der Beschäftigten sollen um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro monatlich erhöht werden.
Die Entgelte der Auszubildenden, Studierenden und Praktikantinnen / Praktikanten sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden.
Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.
Unbefristete Übernahme in Vollzeit der Auszubildenden und Dual Studierenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung.

Erwartungen:

Der dbb erwartet, dass die Beschäftigten der ambulanten und stationären Pflege im Vollzug (Justiz- und Maßregelvollzug) sowie den Landeskrankenhäusern die dynamische Zulage für Pflegekräfte erhalten.
In den Stadtstaaten erledigen die Beschäftigten sowohl Landesaufgaben als auch kommunale Aufgaben. Die Städte stehen bei der Gewinnung von Beschäftigten in Konkurrenz zum Umland. Der dbb erwartet daher eine monatliche Stadtstaatenzulage von 300 Euro.
Der dbb konnte in der Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst 2022 für die Beschäftigten in den Kommunen eine ganze Reihe von Verbesserungen erreichen. Wir erwarten, dass die Verbesserungen aus diesem Abschluss mit den Kommunen auch auf die Beschäftigten der Länder übertragen werden.
Der dbb erwartet die Tarifierung der Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten (studentischen Hilfskräfte).
Der dbb erwartet die Tarifierung der bislang außertariflich gezahlten Zulage für Beschäftigte im Gesundheitsdienst in den Zentren für Psychiatrie Baden-Württemberg-
Die Auszubildenden, Studierenden und Praktikantinnen/Praktikanten in Berlin, Bremen und Hamburg erwarten die Zahlung einer monatlichen Stadtstaatenzulage von 150 Euro.
Der dbb erwartet zudem die umgehende Erfüllung der Verhandlungszusage aus der Tarifeinigung von 2019 zu Abschnitt 3.7 Teil III der Entgeltordnung der Länder für die Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst und Straßenbau.
Der dbb erwartet die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger der entsprechenden Länder und Kommunen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.10.2023 14:49
Nein, da die AG natürlich daran denken, dass der Topf für Angestellte und Beamte da ist und dass dies ein gutes (Schein)Argument darstellt. So kann man dies als Argument bringen um den Abschluss zu drücken, was man ja in den Medien auch gemacht hat (Summe x für Tarif und nochmal Summe X für Beamte) und beide Parteien mit dem Argument entzweien….zumindest kann man es versuchen….

Richtig, es ist ein Scheinargument.

Der Punkt ist doch, dass die Beamtenbesoldung sich auch nach den Tarifverhandlungen noch ändern muss, selbst wenn man meint, dass mit der Absichtserklärung (wobei ich mir da als Landtagsabgeordneter schon seltsam vorkäme, wenn ein Regierungsmitglied eines anderen Bundeslands erklärt, dass ich die Absicht hätte, etwas zu tun, was dieser versprochen hat...) der inhaltsgleichen Übernahme des Tarifabschlusses für Beamte irgendwas erreicht wäre. Die Probleme der amtsangemessenen Besoldung reichen ja viel tiefer.

Ich will den Beamten sicherlich nicht die ihnen zustehende Besoldung missgönnen. Im Gegenteil: Der Versuch der AG-Seite hier die Beamtenschaft als Kostentreiber aufzuführen, damit es zu einem geringeren Tarifabschluss kommt, ist direkt zurückzuweisen! Auch dürfen gern alle Beteiligten füreinander solidarisch eintreten. Fakt ist aber, dass die Besoldungsgesetze nicht zwischen TDL und Gewerkschaften ausgehandelt und beschlossen werden. Insofern ergibt es auch keinen Sinn, hier irgendwelche Diskussionen dazu zu führen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 15:21
Nein, da die AG natürlich daran denken, dass der Topf für Angestellte und Beamte da ist und dass dies ein gutes (Schein)Argument darstellt. So kann man dies als Argument bringen um den Abschluss zu drücken, was man ja in den Medien auch gemacht hat (Summe x für Tarif und nochmal Summe X für Beamte) und beide Parteien mit dem Argument entzweien….zumindest kann man es versuchen….

Richtig, es ist ein Scheinargument.

Der Punkt ist doch, dass die Beamtenbesoldung sich auch nach den Tarifverhandlungen noch ändern muss, selbst wenn man meint, dass mit der Absichtserklärung (wobei ich mir da als Landtagsabgeordneter schon seltsam vorkäme, wenn ein Regierungsmitglied eines anderen Bundeslands erklärt, dass ich die Absicht hätte, etwas zu tun, was dieser versprochen hat...) der inhaltsgleichen Übernahme des Tarifabschlusses für Beamte irgendwas erreicht wäre. Die Probleme der amtsangemessenen Besoldung reichen ja viel tiefer.

Ich will den Beamten sicherlich nicht die ihnen zustehende Besoldung missgönnen. Im Gegenteil: Der Versuch der AG-Seite hier die Beamtenschaft als Kostentreiber aufzuführen, damit es zu einem geringeren Tarifabschluss kommt, ist direkt zurückzuweisen! Auch dürfen gern alle Beteiligten füreinander solidarisch eintreten. Fakt ist aber, dass die Besoldungsgesetze nicht zwischen TDL und Gewerkschaften ausgehandelt und beschlossen werden. Insofern ergibt es auch keinen Sinn, hier irgendwelche Diskussionen dazu zu führen.

Das stimmt so weit, deshalb betonte ich ja auch, dass es die Mindestbesoldungserhöhung ist, die sich hier dran orientiert. Aber die Länder wissen damit ja auch, wo auf jeden Fall nach der Tarifrunde noch Geld hin geht. Ich für meinen Teil habe die Diskussion dazu übrigens auch nicht eröffnet, sondern führe diese nur insofern fort, als dass der Tarifabschluss eine Messlatte für die später Besoldungserhöhung darstellen wird. Das Thema der amtsangemessenen Alimentation, ist ja noch eine weitere Baustelle. Der Unterschied ist nur, dass eine Abkopplung von der allgemeinen Einkommensentwicklung bereits gerichtlich Untersagt ist und es eigentlich keine Schlupflöcher mehr gibt…wobei…Wenn TVL besser als der Durchschnitt abschließt könnte man da bestimmt auch noch was drehen….nicht das da noch jemand auf doofe Ideen kommt…

Jedenfalls gibt es zur amtsangemessenen Alimentation noch viel zu viele Spielräume für verfassungswidrige Kreativität….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 13.10.2023 15:24
Könnt ihr das Beamtengeschnatter nicht ins Beamtenforum verlegen? Hier gehts um Tarifbeschäftigte!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 13.10.2023 15:54
Auch wenn die aktuelle Forderung bei vielen für Unmut sorgt, werdet bittet nicht persönlich und bleibt sachlich in eurer Kritik. Persönliche Anfeindungen und Stichelei wird genauso gelöscht wie Hassrede und rechtspopulistische Stimmungsmache.

Rechtspopulistische Stimmungsmache? Weil man sich gegen Projekte wie "Demokratie leben", die politisch sehr links sind und nicht gerade günstig, ausspricht?

Dass dieses Projekt ganz toll ist, darf man dann aber sagen?
Hier standen heute Sätze wie etwa „für Ukraine und Waffen ist genug Geld da, aber…“. Sowas ist gemeint.

Der Hinweis, dass im Haushalt für alles Mögliche Geld da ist, aber dann für die eigenen Bediensteten nichts mehr da sein soll, kann doch nicht pauschal als rechtspopulistisch eingestuft werden. Das ist irgendwie befremdlich.

Ansonsten halte ich die Forderung auch für zu gering. 16% als Forderung wäre angemessen gewesen, um am Ende bei einen guten Ergebnis landen zu können. Man kann eigentlich nur hoffen, dass es am Ende in die Schlichtung geht. Alles andere wird ein katastrophales Ergebnis.

Ich finde die Forderung in Ordnung und ein Blick auf die Welt außerhalb des ÖD zeigt dies auch. Die IG Metall startet demnächst für den Fachbereich Holz und Kunststoff die Tarifverhandlungen und startet hier mit 8,5 % ins Rennen. Dort höre ich ehrlich gesagt weniger Rumgejammer über diese Forderung, als hier.

IGM hat aber auch „ein wenig“ Vorsprung und die Beschäftigten können die aktuelle Krise daher auch „nur“ mit 8,5% relativ easy wegstecken:

https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 13.10.2023 16:01

Damit erfüllt der Moderator lediglich meine Erwartungen die uns seit ein paar Jahren immer mehr in den Medien gezeigt wird. Alles was nicht der Staatsidologie entspricht wird zensiert und diffarmiert. Unbequeme Wahrheiten erhalten eine rechte Keule.

So ist es, danke.

Ich bin fassungslos. Ich habe hier nicht die AfD gehypt oder ähnliches, sondern nur die Zahl genannt…

Selbst ein hypen der AfD rechtfertigt keine Moderation (es sei denn aufgrund Offtopic, dann aber natürlich parteiunabhängig). Es handelt sich bei der AfD bisher nicht um eine verbotene Partei/Organisation und die bloße persönliche politische abweichende Anschauung rechtfertigt keine Moderation. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Grünen, Linken etc. Andere Meinungen sind ein Grundpfeiler unserer Demokratie, die sollten wir uns durch Zensur nicht selbst zerstören.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 13.10.2023 16:15
Könnt ihr das Beamtengeschnatter nicht ins Beamtenforum verlegen? Hier gehts um Tarifbeschäftigte!
Da hast du Recht….nur wurde hier damit angefangen….Grundtenor: die bösen Beamten sind schuld, dass der Tarifabschluss so niedrig ausfällt….Gegenmeinung: die Beamtenbesoldung hat nichts mit dem Tarifabschluss zu tun….unterm Strich wurde genug dazu geschrieben!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 13.10.2023 16:21

Selbst ein hypen der AfD rechtfertigt keine Moderation (es sei denn aufgrund Offtopic, dann aber natürlich parteiunabhängig). Es handelt sich bei der AfD bisher nicht um eine verbotene Partei/Organisation und die bloße persönliche politische abweichende Anschauung rechtfertigt keine Moderation. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Grünen, Linken etc. Andere Meinungen sind ein Grundpfeiler unserer Demokratie, die sollten wir uns durch Zensur nicht selbst zerstören.
Es wurden keine Beiträge mit parteipolitischem Bezug gelöscht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 13.10.2023 16:33
Solange aber einige Gewerkschaften unbedingt auf Mitgliederfang gehen mit der Argumentation: "Die Angestellten streiken für euch Beamte mit" alla GEW oder "Beamte und Angestellte müssen gemeinsam um mehr Lohn kämpfen" alla dbb dem sei die Kinderzulagenregelung für Beamte bspw. aus Baden-Württemberg ans Herz gelegt.

Die wurde sehr effektiv erstritten und niemand sprach auch nur einmal davon: "oh wir sollten unseren Angestellten mit Kindern auch entgegenkommen"
Da war der dbb plötzlich sehr still. ver.di aber auch.


Guter Punkt, den ich hier schon öfters thematisiert habe. Dieses Beispiel bzgl. privilegierter Status haut in Sachen Ungleichbehandlung und Zweiklassengesellschaft zwischen Tarifbeschäftigung und Beamtenverhältnis endgültig dem Fass den Boden aus. Da gibt es wie du gesagt hast keinerlei Solidaritätsbekundungen in die andere Richtung.

Die Punkte gibts doch in beide Richtungen. Als den Beamten das Weihnachtsgeld gestrichen wurde hat dies auch niemandem im Tarifbereich groß interessiert.

Allgemeine habe ich das Gefühl dass hier viele die Beamtenbenefits als deutlich zu stark wahrnehmen bzw. die Nachteile ausblenden.

Als Beamter erhält man nach dem Studium (Bachelor) ewig erst mal nur A9, auch wenn der DP mit A11 bewertet ist. Wenn keine freie Planstelle vorhanden ist kann es ewig dauern bis der Beamte „endlich“ entsprechend der Tätigkeit bezahlt wird. Im Tarifbereich gibt es die Tarifautomatik, also ein E11 Arbeitsplatz wirft auch sofort E11 ab.

Die Endstufe im Tarifvertrag erreicht man nach ~15 Jahren. Die Endstufe der meisten Besoldungsordnungen nach ~30.

PKV Beiträge sind einkommenunabhängig. In Vollzeit attraktiv, in Teilzeit oft nicht. Und in der Elternzeit extrem unattraktiv da das Elterngeld quasi einfach mal um 300-400€ reduziert wird.

Die Höhe der Kinderzuschläge hängt massiv vom Bundesland ab. Viele zahlen 120€ brutto pro Kind, netto 80€ abzüglich PKV Kinder bleiben 40€ netto über. Da scheint mir eine Jahressonderzahlung attraktiv. Insbesondere in Beamtenehen gibt die Zuschläge zudem ja jeweils nur zur Hälfte bzw. 1x.

Und auch die Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste sind bei Beamten meistens deutlich niedriger und absolut anstatt relativ zur Besoldung.

Alles Offtopic aber Beamte haben es bei weitem nicht so gut wie häufig dargestellt. Findest hier im Beamtenbereich der Länder derzeit auch viele Beiträge von Leuten die sich derzeit gegen die Verbeamtung entscheiden da finanziell unattraktiv.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 16:38
Die Punkte gibts doch in beide Richtungen. Als den Beamten das Weihnachtsgeld gestrichen wurde hat dies auch niemandem im Tarifbereich groß interessiert.

Allgemeine habe ich das Gefühl dass hier viele die Beamtenbenefits als deutlich zu stark wahrnehmen bzw. die Nachteile ausblenden.

Als Beamter erhält man nach dem Studium (Bachelor) ewig erst mal nur A9, auch wenn der DP mit A11 bewertet ist. Wenn keine freie Planstelle vorhanden ist kann es ewig dauern bis der Beamte „endlich“ entsprechend der Tätigkeit bezahlt wird. Im Tarifbereich gibt es die Tarifautomatik, also ein E11 Arbeitsplatz wirft auch sofort E11 ab.

Die Endstufe im Tarifvertrag erreicht man nach ~15 Jahren. Die Endstufe der meisten Besoldungsordnungen nach ~30.

PKV Beiträge sind einkommenunabhängig. In Vollzeit attraktiv, in Teilzeit oft nicht. Und in der Elternzeit extrem unattraktiv da das Elterngeld quasi einfach mal um 300-400€ reduziert wird.

Die Höhe der Kinderzuschläge hängt massiv vom Bundesland ab. Viele zahlen 120€ brutto pro Kind, netto 80€ abzüglich PKV Kinder bleiben 40€ netto über. Da scheint mir eine Jahressonderzahlung attraktiv. Insbesondere in Beamtenehen gibt die Zuschläge zudem ja jeweils nur zur Hälfte bzw. 1x.

Und auch die Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste sind bei Beamten meistens deutlich niedriger und absolut anstatt relativ zur Besoldung.

Alles Offtopic aber Beamte haben es bei weitem nicht so gut wie häufig dargestellt. Findest hier im Beamtenbereich der Länder derzeit auch viele Beiträge von Leuten die sich derzeit gegen die Verbeamtung entscheiden da finanziell unattraktiv.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 13.10.2023 16:42

Die Punkte gibts doch in beide Richtungen. Als den Beamten das Weihnachtsgeld gestrichen wurde hat dies auch niemandem im Tarifbereich groß interessiert.
Es gibt ein paar wenige Vorteile im Tarifbereich, die nur in besonderen Konstellationen greifen. Überwiegend ist man bei lebenslanger Beschäftigung insbesondere mit Familie als Tarifbeschäftigter sehr viel schlechter gestellt.
Von welchem Bundesland redest Du denn, wenn du vom weggefallenen Weihnachtsgeld sprichst? In BaWü ist meines Wissens nach die Sonderzahlung gestrichen und in den monatlichen Sold überführt worden, was ja definitiv mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt. Daran erinnert sich nur so gut wie keiner mehr. Und jetzt behaupten Beamtenfrischlinge gerne, sie wären benachteiligt, weil sie ja keine Sonderzahlung mehr bekommen.

Als Beamter erhält man nach dem Studium (Bachelor) ewig erst mal nur A9, auch wenn der DP mit A11 bewertet ist. Wenn keine freie Planstelle vorhanden ist kann es ewig dauern bis der Beamte „endlich“ entsprechend der Tätigkeit bezahlt wird. Im Tarifbereich gibt es die Tarifautomatik, also ein E11 Arbeitsplatz wirft auch sofort E11 ab.

Von welchem Bundesland redest Du? Als techn. Beamter in Baden-Württemberg startet man meines Wissens nach inzwischen mit A11 und im nichttechnischen Bereich mit A10. Ein Ergebnis der Besoldungsanpassung an die Rechtssprechung des BVerfG. Außerdem verharrt so gut wie niemand "ewig" erstmal im Eingangsamt. Viel eher ist die erste schnelle Beförderung direkt aus dem Eingangsamt sowas wie ein gelebter Standard. In aller Regel sind darüber hinaus vergleichbare Beamtenstellen gerne mit einer Stufe mehr bewertet, also E11 = A12. Der Beamtenbereich hört auch bei A16 auf nicht bei E15.

PKV Beiträge sind einkommenunabhängig. In Vollzeit attraktiv, in Teilzeit oft nicht. Und in der Elternzeit extrem unattraktiv da das Elterngeld quasi einfach mal um 300-400€ reduziert wird.

Das ist korrekt, allerdings kriegt man die PKV-Vorteile zum Spartarif.

Und auch die Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste sind bei Beamten meistens deutlich niedriger und absolut anstatt relativ zur Besoldung.


Wieviel % der Beamtenschaft sind denn überhaupt von Wochenend-/Schichtdienst betroffen? Vermutlich nur Polizeibeamte und ein paar andere. Daher haben diese das Beamtenverhältnis auch verdient.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.10.2023 16:50
Richtig ist - und das kritisiere ich auch - dass die Gewerkschaften immer wieder suggerieren, sie würden doch für alle Beschäftigen verhandeln, obwohl das natürlich nicht richtig ist. Aber insbesondere  für die Fach-und Führungskräfte > EG9a müßten dies ja aufgrund des hohen Intellekts ja leicht zu durchschauen sein. Tun/Wollen sie aber nicht.
Und richtig ist auch, dass sie Forderungen stellen, die die Minderheit bevorteilt.
Also sollte man erst Recht verstehen, dass es reine Klienten Politik ist, was absolut verständlich ist.

Zitat
Es wird nicht das gefordert, was irgendwie wünschenswert, angemesen etc ist. Bei vielen Beiträgen kommt man sich hier vor wie bei Wünsch Dir was ;der Trödeltrupp etc.. Es kann nur das und in etwa in der Höhe gefordert werden, was gegen den zu erwartenden Widerstand der AGs - notfalls im Erzwingungsstreik - durchsetzbar erscheint. Und die AGs werden nur die Zugeständnisse machen, zu denen sie sich gezwungen sehen. Alles andere ist ihnen SCHEIß EGAL
Richtig, warum sollte sie auch mehr zahlen als nötig.
Wobei sie es im Tarifbereich Bund/Kommune es durchaus machen, also das mehr zahlen als tariflich vereinbart wird (Fachkräftezulage), weil sie dort eingesehen haben, dass sie dazu gezwungen sind um Personal zu bekommen.
Zitat
Weil der ÖD insgesamt - insbesondere aber der TVL- eine zu geringe Streikbereitschaft aufweist, ist das auch ein Kriterium in Bezug auf die Forderungshöhe. Von daher sind Forderungen aus diesem Forum wie 15-20% völlig lächerlich. Intressant auch, dass einige hier auch bis hin zu "Generalstreiks" aufrufen, man selber aber auf gar keinen Fall streiken wird -das sollen mal die anderen machen.
Tja, ziemliche besoffenen Forderungen und dann auch noch das maximum an Ahnungslosigkeit so etwas wie Generalstreik in die runde zu werfen.
Zitat
Von daher erstaunt mich mich die Höhe der Forderungen, die quasi analog zu den im TVÖD waren. Für das dortige Ergebnis mußte aber lang und anhaltend gestreikt werden. Deshalb gehe ich von maximal 75% des TVÖD-Ergebnisses aus. Womit sollen die Gewerkschaften auch drohen: Mit geringer Streikbereitschaft, mit AN, die mit einem Wechsel drohen, diesen aber dann dich nicht vollziehen , mit Kommentarschreibern ??
Sehe ich ähnlich und die Fachkräfte werden dann als Externe eingebunden oder es wird dann doch noch ein aT Zulage erlaubt.

Zitat
ALSO: In Tarifverhandlungen sollte man als Nicchtorgansierter selber verhandeln und sein Ergebnis dann auch  selber verantworten. Oder einfach die Klappe halten, wenn man alle Leistungen des Tarifvertrages ohne eigenes  Engagament erhält.
Absolut richtig, auch wenn ich kein Gewerkschaftler mehr bin, käme ich nicht auf die Idee wegen meines mein Einkommens gegen die Gewerkschaft  zu stänkern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 16:51
Es gibt ein schönes Unterforum

Tarifrunde 2023

bei den Beamten der Länder und Kommunen


Da passen diese Beiträge super hin

ist nicht auf den Kommentar vor mir gemünzt; er war einfach schneller ;)))
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 13.10.2023 17:15

Die Punkte gibts doch in beide Richtungen. Als den Beamten das Weihnachtsgeld gestrichen wurde hat dies auch niemandem im Tarifbereich groß interessiert.
Es gibt ein paar wenige Vorteile im Tarifbereich, die nur in besonderen Konstellationen greifen. Überwiegend ist man bei lebenslanger Beschäftigung insbesondere mit Familie als Tarifbeschäftigter sehr viel schlechter gestellt.
Von welchem Bundesland redest Du denn, wenn du vom weggefallenen Weihnachtsgeld sprichst? In BaWü ist meines Wissens nach die Sonderzahlung gestrichen und in den monatlichen Sold überführt worden, was ja definitiv mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt. Daran erinnert sich nur so gut wie keiner mehr. Und jetzt behaupten Beamtenfrischlinge gerne, sie wären benachteiligt, weil sie ja keine Sonderzahlung mehr bekommen.

Als Beamter erhält man nach dem Studium (Bachelor) ewig erst mal nur A9, auch wenn der DP mit A11 bewertet ist. Wenn keine freie Planstelle vorhanden ist kann es ewig dauern bis der Beamte „endlich“ entsprechend der Tätigkeit bezahlt wird. Im Tarifbereich gibt es die Tarifautomatik, also ein E11 Arbeitsplatz wirft auch sofort E11 ab.

Von welchem Bundesland redest Du? Als techn. Beamter in Baden-Württemberg startet man meines Wissens nach inzwischen mit A11 und im nichttechnischen Bereich mit A10. Ein Ergebnis der Besoldungsanpassung an die Rechtssprechung des BVerfG. Außerdem verharrt so gut wie niemand "ewig" erstmal im Eingangsamt. Viel eher ist die erste schnelle Beförderung direkt aus dem Eingangsamt sowas wie ein gelebter Standard. In aller Regel sind darüber hinaus vergleichbare Beamtenstellen gerne mit einer Stufe mehr bewertet, also E11 = A12. Der Beamtenbereich hört auch bei A16 auf nicht bei E15.

PKV Beiträge sind einkommenunabhängig. In Vollzeit attraktiv, in Teilzeit oft nicht. Und in der Elternzeit extrem unattraktiv da das Elterngeld quasi einfach mal um 300-400€ reduziert wird.

Das ist korrekt, allerdings kriegt man die PKV-Vorteile zum Spartarif.

Und auch die Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste sind bei Beamten meistens deutlich niedriger und absolut anstatt relativ zur Besoldung.


Wieviel % der Beamtenschaft sind denn überhaupt von Wochenend-/Schichtdienst betroffen? Vermutlich nur Polizeibeamte und ein paar andere. Daher haben diese das Beamtenverhältnis auch verdient.

Jahressonderzahlung, Tarifautomatik, höhere Zuschläge sind keine seltenen Konstellationen.
BaWü ist das einzige Bundesland welches die Besoldungsordnung bisher ab surdum geführt hat. Die Eingruppierung von MINT Leuten ist auch im TV-L attraktiver (oft 1 höher) als der allgemeine Teil der EntgO, da ist die Situation also gleich)
Zeig mir gerne inwiefern zB in Sachsen wann das Weihnachtsgeld in die monatlichen Beträge geflossen ist. Damals hätte es ja eine ordentliche Steigerung der Bezüge geben müssen. (edit: hier ist es aufgeschlüsselt, einige Bundesländer zahlen sogar noch/wieder eine Jahressonderzahlung: https://www.kredit-beamten.de/weihnachtsgeld-fuer-beamte/)
Inwiefern soll das Beamtenverhältnis bei Polizisten rein gehaltstechnisch angebracht sein? Viele Polizisten arbeiten im Wechselschichtdienst und leisten 50% ihrer Arbeit an zuschlagsfähigen Zeiten (Wochenende, Feiertage, Nachts). Die hätten mit den tariflichen Zuschlägen zwischen 20 und 135% Zuschläge. Gehen wir von 22€ Stundenlohn eines Kommissars aus aus wären dies 4,40€ - 30€ steuerfreien Zuschlag.

Im Saarland gibts zB:

Nacht: 1,28€
Samstag: 0,64€
Sonntag/Feiertag: 2,72€ (§4: https://www.sadaba.de/GSLT_EZulV.html)


Hier ist das Thema aber wirklich Offtopic, wenn du dich weiter austauschen magst lass uns dies gerne im Beamtenforum fortsetzen!


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 17:21

Die Punkte gibts doch in beide Richtungen. Als den Beamten das Weihnachtsgeld gestrichen wurde hat dies auch niemandem im Tarifbereich groß interessiert.
Es gibt ein paar wenige Vorteile im Tarifbereich, die nur in besonderen Konstellationen greifen. Überwiegend ist man bei lebenslanger Beschäftigung insbesondere mit Familie als Tarifbeschäftigter sehr viel schlechter gestellt.
Von welchem Bundesland redest Du denn, wenn du vom weggefallenen Weihnachtsgeld sprichst? In BaWü ist meines Wissens nach die Sonderzahlung gestrichen und in den monatlichen Sold überführt worden, was ja definitiv mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt. Daran erinnert sich nur so gut wie keiner mehr. Und jetzt behaupten Beamtenfrischlinge gerne, sie wären benachteiligt, weil sie ja keine Sonderzahlung mehr bekommen.

Als Beamter erhält man nach dem Studium (Bachelor) ewig erst mal nur A9, auch wenn der DP mit A11 bewertet ist. Wenn keine freie Planstelle vorhanden ist kann es ewig dauern bis der Beamte „endlich“ entsprechend der Tätigkeit bezahlt wird. Im Tarifbereich gibt es die Tarifautomatik, also ein E11 Arbeitsplatz wirft auch sofort E11 ab.

Von welchem Bundesland redest Du? Als techn. Beamter in Baden-Württemberg startet man meines Wissens nach inzwischen mit A11 und im nichttechnischen Bereich mit A10. Ein Ergebnis der Besoldungsanpassung an die Rechtssprechung des BVerfG. Außerdem verharrt so gut wie niemand "ewig" erstmal im Eingangsamt. Viel eher ist die erste schnelle Beförderung direkt aus dem Eingangsamt sowas wie ein gelebter Standard. In aller Regel sind darüber hinaus vergleichbare Beamtenstellen gerne mit einer Stufe mehr bewertet, also E11 = A12. Der Beamtenbereich hört auch bei A16 auf nicht bei E15.

PKV Beiträge sind einkommenunabhängig. In Vollzeit attraktiv, in Teilzeit oft nicht. Und in der Elternzeit extrem unattraktiv da das Elterngeld quasi einfach mal um 300-400€ reduziert wird.

Das ist korrekt, allerdings kriegt man die PKV-Vorteile zum Spartarif.

Und auch die Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste sind bei Beamten meistens deutlich niedriger und absolut anstatt relativ zur Besoldung.


Wieviel % der Beamtenschaft sind denn überhaupt von Wochenend-/Schichtdienst betroffen? Vermutlich nur Polizeibeamte und ein paar andere. Daher haben diese das Beamtenverhältnis auch verdient.

Jahressonderzahlung, Tarifautomatik, höhere Zuschläge sind keine seltenen Konstellationen.
BaWü ist das einzige Bundesland welches die Besoldungsordnung bisher ab surdum geführt hat.
Zeig mir gerne inwiefern zB im Saarland wann das Weihnachtsgeld in die monatlichen Beträge geflossen ist. Damals hätte es ja eine ordentliche Steigerung der Bezüge geben müssen.
Inwiefern soll das Beamtenverhältnis bei Polizisten rein gehaltstechnisch angebracht sein? Viele Polizisten arbeiten im Wechselschichtdienst und leisten 50% ihrer Arbeit an zuschlagsfähigen Zeiten (Wochenende, Feiertage, Nachts). Die hätten mit den tariflichen Zuschlägen zwischen 20 und 135% Zuschläge. Gehen wir von 22€ Stundenlohn eines Kommissars aus aus wären dies 4,40€ - 30€ steuerfreien Zuschlag.

Im Saarland gibts zB:

Nacht: 1,28€
Samstag: 0,64€
Sonntag/Feiertag: 2,72€ (§4: https://www.sadaba.de/GSLT_EZulV.html)


Hier ist das Thema aber wirklich Offtopic, wenn du dich weiter austauschen magst lass uns dies gerne im Beamtenforum fortsetzen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 13.10.2023 17:25
Können die Gewerkschhier etwas dazu sagen? Man findet wenig Imput dazu.

Irgendwie ist das alles ein Gestochere im Nebel....

Wie sind die Gewerkschaften den nun konkret bzgl. Verteilung der Entgeltgruppen organisiert? Lässt sich das irgendwo transparent nachlesen? Bei DBB mit Spartengewerkschaften und GEW gehe ich mal von der Logik her davon aus, daß höhere Entgeltgruppen ab der benannten EG 9a signifikant vertreten sind aufgrund der dort recht vertretenen Berufe. Bei Verdi....?

Außerdem sprach der Verdi-Vorsitzende kürzlich von Rekordzuwächsen...

Und wenn man höhere Entgeltgruppen locken will in die Gewerkschaften, warum senkt man dann die Mitgliedsbeiträge nicht? Gibt es halt weniger Streikgeld für höhere Entgeltgruppen. Damit können viele leben....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schwarztee am 13.10.2023 17:28
Nun ist es m.E. schon ein besonderer Hirnstunt, in den TV-L-Verhandlungen ohne Schlichtung,mit prozentual einstelligem Mobilisierungspotential, mit weniger Streikdruck erzeugenden Berufen die identische TVÖD-Forderung zu stellen und dann auch noch so zu tun, als hätte man da einen ganz großen Wurf rausgehauen.

(Der Sachlage) angemessen wären 16%, mindestens 700 Euro und eine Stadtstaatenzulage gewesen, dann wäre man vielleicht bei den jetzigen Forderungen als Ergebnis gelandet.
Der Streik- und generellen Arbeitskampfwilligkeit der DK angemessen wären 5% auf 24 Monate gewesen.

Das ist tatsächlich das, was mich momentan am meisten frustriert. Ich höre Sätze wie "Also, ich will meine 10%!" "Das sind doch keine Zustände hier!", "Wie soll das denn weitergehen!" etc., aber sehe kaum jemanden, der bereit ist, dafür auch aktiv auch nur einen Finger krumm zu machen.

Dass die IZ nicht gefordert wurde, ist m.E. sinnvoll, die gehört nicht als Chip in die Verhandlungsmasse, sondern sollte (WIE ES ANGEDACHT WAR, sorry) außerhalb der Tarifverhandlungen gezahlt werden.

Es muss sich niemand wundern, wenn die ohnehin schon maroden Strukturen noch weiterbröckeln, weder Politik noch Beschäftigte, wenn erstere sieht, dass es ja trotzdem noch irgendwie läuft und letztere dafür sorgen, dass es ja trotzdem irgendwie läuft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 13.10.2023 17:35
Was ist eigentlich, wenn nach der dritten Runde ein so schlechtes Angebot von den AG vorliegt und man sich entscheidet, dieses nicht anzunehmen. Wie ist dann der weitere Verlauf?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schwarztee am 13.10.2023 17:39
Weiterverhandeln, Urabstimmung, Vollstreik.

Keine Ahnung, warum eine Schlichtung nicht in die Tarifvereinbarung gegossen wurde.
Ich habe allerdings von älteren Semestern aus meiner Behörde den damaligen Flurklatsch erzählt bekommen, wonach der TV-L bewusstes Hinterzimmersparwerk sein soll und sehr überraschend kam, so überraschend, dass sich einzelne Personalbehörden wohl schon die TVÖD-Kommentareditionen ins die Regale gestellt hatten.
Ob das stimmt? Keine Ahnung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.10.2023 17:51
Nun ist es m.E. schon ein besonderer Hirnstunt, in den TV-L-Verhandlungen ohne Schlichtung,mit prozentual einstelligem Mobilisierungspotential, mit weniger Streikdruck erzeugenden Berufen die identische TVÖD-Forderung zu stellen und dann auch noch so zu tun, als hätte man da einen ganz großen Wurf rausgehauen.

(Der Sachlage) angemessen wären 16%, mindestens 700 Euro und eine Stadtstaatenzulage gewesen, dann wäre man vielleicht bei den jetzigen Forderungen als Ergebnis gelandet.
Der Streik- und generellen Arbeitskampfwilligkeit der DK angemessen wären 5% auf 24 Monate gewesen.

Das ist tatsächlich das, was mich momentan am meisten frustriert. Ich höre Sätze wie "Also, ich will meine 10%!" "Das sind doch keine Zustände hier!", "Wie soll das denn weitergehen!" etc., aber sehe kaum jemanden, der bereit ist, dafür auch aktiv auch nur einen Finger krumm zu machen.

Dass die IZ nicht gefordert wurde, ist m.E. sinnvoll, die gehört nicht als Chip in die Verhandlungsmasse, sondern sollte (WIE ES ANGEDACHT WAR, sorry) außerhalb der Tarifverhandlungen gezahlt werden.

Es muss sich niemand wundern, wenn die ohnehin schon maroden Strukturen noch weiterbröckeln, weder Politik noch Beschäftigte, wenn erstere sieht, dass es ja trotzdem noch irgendwie läuft und letztere dafür sorgen, dass es ja trotzdem irgendwie läuft.

Nicht vergessen, dass die momentane Forderung auf 12 Monate laufen würde.
Selbst 7% + 3000€ Inflationsprämie wären okay, wenn im Herbst 2024 schon wieder neue % verhandelt werden würden.

Wenn die Arbeitgeberseite unbedingt 24 Laufzeit Monate möchte, hat man doch wieder einen Hebel auf % oder alles mögliche was verhandelt werden kann :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.10.2023 17:54
Da wir ja nun die Gewerkschaftsforderungen kennen, wäre es nun interessant zu erfahren, was sich die TDL so überlegt hat. Nach der ersten Verhandlungsrunde werden wir zumindest schlauer sein dahingehend, worüber die TDL reden würde wollen. (Arbeitsvorgang? Entgeltordnung?) Dass man schon ein Angebot auf den Tisch legt, glaube ich mal nicht. Aber eine Tendenz, ob der Arbeitgeberseite der Schuh z.B. bei der Besetzung bestimmter Stellen drückt, dürfte vielleicht schon erkennbar sein...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 17:57
Nun ist es m.E. schon ein besonderer Hirnstunt, in den TV-L-Verhandlungen ohne Schlichtung,mit prozentual einstelligem Mobilisierungspotential, mit weniger Streikdruck erzeugenden Berufen die identische TVÖD-Forderung zu stellen und dann auch noch so zu tun, als hätte man da einen ganz großen Wurf rausgehauen.

(Der Sachlage) angemessen wären 16%, mindestens 700 Euro und eine Stadtstaatenzulage gewesen, dann wäre man vielleicht bei den jetzigen Forderungen als Ergebnis gelandet.
Der Streik- und generellen Arbeitskampfwilligkeit der DK angemessen wären 5% auf 24 Monate gewesen.

Das ist tatsächlich das, was mich momentan am meisten frustriert. Ich höre Sätze wie "Also, ich will meine 10%!" "Das sind doch keine Zustände hier!", "Wie soll das denn weitergehen!" etc., aber sehe kaum jemanden, der bereit ist, dafür auch aktiv auch nur einen Finger krumm zu machen.

Dass die IZ nicht gefordert wurde, ist m.E. sinnvoll, die gehört nicht als Chip in die Verhandlungsmasse, sondern sollte (WIE ES ANGEDACHT WAR, sorry) außerhalb der Tarifverhandlungen gezahlt werden.

Es muss sich niemand wundern, wenn die ohnehin schon maroden Strukturen noch weiterbröckeln, weder Politik noch Beschäftigte, wenn erstere sieht, dass es ja trotzdem noch irgendwie läuft und letztere dafür sorgen, dass es ja trotzdem irgendwie läuft.

Nicht vergessen, dass die momentane Forderung auf 12 Monate laufen würde.
Selbst 7% + 3000€ Inflationsprämie wären okay, wenn im Herbst 2024 schon wieder neue % verhandelt werden würden.

Wenn die Arbeitgeberseite unbedingt 24 Laufzeit Monate möchte, hat man doch wieder einen Hebel auf % oder alles mögliche was verhandelt werden kann :)

Wie sieht der Hebel denn aus ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schwarztee am 13.10.2023 18:02
Nun ist es m.E. schon ein besonderer Hirnstunt, in den TV-L-Verhandlungen ohne Schlichtung,mit prozentual einstelligem Mobilisierungspotential, mit weniger Streikdruck erzeugenden Berufen die identische TVÖD-Forderung zu stellen und dann auch noch so zu tun, als hätte man da einen ganz großen Wurf rausgehauen.

(Der Sachlage) angemessen wären 16%, mindestens 700 Euro und eine Stadtstaatenzulage gewesen, dann wäre man vielleicht bei den jetzigen Forderungen als Ergebnis gelandet.
Der Streik- und generellen Arbeitskampfwilligkeit der DK angemessen wären 5% auf 24 Monate gewesen.

Das ist tatsächlich das, was mich momentan am meisten frustriert. Ich höre Sätze wie "Also, ich will meine 10%!" "Das sind doch keine Zustände hier!", "Wie soll das denn weitergehen!" etc., aber sehe kaum jemanden, der bereit ist, dafür auch aktiv auch nur einen Finger krumm zu machen.

Dass die IZ nicht gefordert wurde, ist m.E. sinnvoll, die gehört nicht als Chip in die Verhandlungsmasse, sondern sollte (WIE ES ANGEDACHT WAR, sorry) außerhalb der Tarifverhandlungen gezahlt werden.

Es muss sich niemand wundern, wenn die ohnehin schon maroden Strukturen noch weiterbröckeln, weder Politik noch Beschäftigte, wenn erstere sieht, dass es ja trotzdem noch irgendwie läuft und letztere dafür sorgen, dass es ja trotzdem irgendwie läuft.

Nicht vergessen, dass die momentane Forderung auf 12 Monate laufen würde.
Selbst 7% + 3000€ Inflationsprämie wären okay, wenn im Herbst 2024 schon wieder neue % verhandelt werden würden.

Wenn die Arbeitgeberseite unbedingt 24 Laufzeit Monate möchte, hat man doch wieder einen Hebel auf % oder alles mögliche was verhandelt werden kann :)

Wie sieht der Hebel denn aus ?

"Wenn ihr 24 Monate wollt, wollen wir 21%! Ahahahaha!"
"Nee. Streikt halt."
"Machen wir! Seht ihr, schon 300 Mann im Streik, ahahahaha!"
"Ja, die anderen machen euren Kram gerade mit, streikt mal weiter."
"Wir streiken zur Not auf ewig! Wir werden immer weiterstreiken, alle 300 Mann, bis- Moment, da muss ich rangehen. Paul? Nee, die hab ich im Ordner bei Rita im Büro abgelegt, da müsste auch das Zuschlagsschreiben drin sein, du müsstest - jetzt werd doch nicht ausfallend, ich streike hier auch für dich, komm du lieber her!"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 18:54
Wie sieht der Hebel denn aus ?

"Wenn ihr 24 Monate wollt, wollen wir 21%! Ahahahaha!"
"Nee. Streikt halt."
"Machen wir! Seht ihr, schon 300 Mann im Streik, ahahahaha!"
"Ja, die anderen machen euren Kram gerade mit, streikt mal weiter."
"Wir streiken zur Not auf ewig! Wir werden immer weiterstreiken, alle 300 Mann, bis- Moment, da muss ich rangehen. Paul? Nee, die hab ich im Ordner bei Rita im Büro abgelegt, da müsste auch das Zuschlagsschreiben drin sein, du müsstest - jetzt werd doch nicht ausfallend, ich streike hier auch für dich, komm du lieber her!"

Traurig - aber leider wahr
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 13.10.2023 19:27
Nicht vergessen: Die Unikliniken sind auch TV-L ! Da kann man schon streiken und Politiker unter Druck setzen..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zeussowitz am 13.10.2023 19:32
Das Traurige ist, dass man überhaupt jemanden unter Druck setzen muss, damit er dafür sorgt, dass seine Mitarbeiter von dem was sie bekommen, leben können.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schwarztee am 13.10.2023 19:43
Nicht vergessen: Die Unikliniken sind auch TV-L ! Da kann man schon streiken und Politiker unter Druck setzen..

Unikliniken, Stadtstaaten, SuE.

Mehr sehe ich nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 20:06
Nicht vergessen: Die Unikliniken sind auch TV-L ! Da kann man schon streiken und Politiker unter Druck setzen..

Unikliniken, Stadtstaaten, SuE.

Mehr sehe ich nicht.

DOCH --- wenn von den mittlerweile ca- 200.000 tarifbeschäftigten Leherenden nur 10 % bundesweit streiken- dann gäbe es noch  mehr Schulausfall und die Eltern würden wie bei SuE-Kita steil gehen.

Leider haben die Leherenden kein wirkliches Streik-Gen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kalimochero am 13.10.2023 20:29
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!
Und steigt dann nach dieser Tarifrunde vermutlich weiter an (die unzureichende Alimentierung noch gar nicht eingerechnet)...Die Streikaussichten sind mau, Verdi und DBB spätestens seit der Nullrunde 22 Lachnummern.

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.10.2023 20:55
Nun ist es m.E. schon ein besonderer Hirnstunt, in den TV-L-Verhandlungen ohne Schlichtung,mit prozentual einstelligem Mobilisierungspotential, mit weniger Streikdruck erzeugenden Berufen die identische TVÖD-Forderung zu stellen und dann auch noch so zu tun, als hätte man da einen ganz großen Wurf rausgehauen.

(Der Sachlage) angemessen wären 16%, mindestens 700 Euro und eine Stadtstaatenzulage gewesen, dann wäre man vielleicht bei den jetzigen Forderungen als Ergebnis gelandet.
Der Streik- und generellen Arbeitskampfwilligkeit der DK angemessen wären 5% auf 24 Monate gewesen.

Das ist tatsächlich das, was mich momentan am meisten frustriert. Ich höre Sätze wie "Also, ich will meine 10%!" "Das sind doch keine Zustände hier!", "Wie soll das denn weitergehen!" etc., aber sehe kaum jemanden, der bereit ist, dafür auch aktiv auch nur einen Finger krumm zu machen.

Dass die IZ nicht gefordert wurde, ist m.E. sinnvoll, die gehört nicht als Chip in die Verhandlungsmasse, sondern sollte (WIE ES ANGEDACHT WAR, sorry) außerhalb der Tarifverhandlungen gezahlt werden.

Es muss sich niemand wundern, wenn die ohnehin schon maroden Strukturen noch weiterbröckeln, weder Politik noch Beschäftigte, wenn erstere sieht, dass es ja trotzdem noch irgendwie läuft und letztere dafür sorgen, dass es ja trotzdem irgendwie läuft.

Nicht vergessen, dass die momentane Forderung auf 12 Monate laufen würde.
Selbst 7% + 3000€ Inflationsprämie wären okay, wenn im Herbst 2024 schon wieder neue % verhandelt werden würden.

Wenn die Arbeitgeberseite unbedingt 24 Laufzeit Monate möchte, hat man doch wieder einen Hebel auf % oder alles mögliche was verhandelt werden kann :)

Wie sieht der Hebel denn aus ?

"Wenn ihr 24 Monate wollt, wollen wir 21%! Ahahahaha!"
"Nee. Streikt halt."
"Machen wir! Seht ihr, schon 300 Mann im Streik, ahahahaha!"
"Ja, die anderen machen euren Kram gerade mit, streikt mal weiter."
"Wir streiken zur Not auf ewig! Wir werden immer weiterstreiken, alle 300 Mann, bis- Moment, da muss ich rangehen. Paul? Nee, die hab ich im Ordner bei Rita im Büro abgelegt, da müsste auch das Zuschlagsschreiben drin sein, du müsstest - jetzt werd doch nicht ausfallend, ich streike hier auch für dich, komm du lieber her!"

Ich verstehe nicht warum immer dieses "viel fordern und erreichen nur mit Druck durch Streik/Kündigung möglich" kommt.

Ich selbst habe Jahrelang in der Privatwirtschaft mein Gehalt verhandelt, ohne nur einmal mit Kündigung oder ähnlichem zu drohen. Eher konnte ich mit Argumenten über abgeschlossene Projekte und eigene Leistungen argumentieren.

Natürlich lässt sich das nicht 1 zu 1 auf die Tarifverhandlungen im TV-L kopieren ABER auch hier gibt es Argumente wie Fachkräftemangel, Inflation und Digitale Verwaltung der Zukunft usw. welche alle nur mit einer guten Tariftabelle als Grundlage zu schaffen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 13.10.2023 21:29
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!

... und seit Bestehen des TV-L 2006 beträgt das Delta ca. 15%; aber im Vorteil für die Löhne im Vergleich zur Inflation. Was lernen wir daraus? Mit beliebiger Ausschnitt-Bildung kann man beliebiges rechtfertigen...

btw: Auch gesamtgesellschaftlich gab es Reallohnverluste in den letzten Jahren. Warum genau sollte es dem öD da anders ergehen? Ein Grundrecht darauf, keinen Reallohnverlust erleiden zu müssen, gibt es jedenfalls nicht. Es braucht schon bessere Argumente als das.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 21:31


Ich verstehe nicht warum immer dieses "viel fordern und erreichen nur mit Druck durch Streik/Kündigung möglich" kommt.

Ich selbst habe Jahrelang in der Privatwirtschaft mein Gehalt verhandelt, ohne nur einmal mit Kündigung oder ähnlichem zu drohen. Eher konnte ich mit Argumenten über abgeschlossene Projekte und eigene Leistungen argumentieren.

Natürlich lässt sich das nicht 1 zu 1 auf die Tarifverhandlungen im TV-L kopieren ABER auch hier gibt es Argumente wie Fachkräftemangel, Inflation und Digitale Verwaltung der Zukunft usw. welche alle nur mit einer guten Tariftabelle als Grundlage zu schaffen sind.
Na dann HERZLICH WILLKOMMEN im ÖD, wo die TDL von dem was sie vorgebracht haben,fast alles am Arsch vorbeigeht. Das Argument Fachkräftemangel wird erst dann zum Thema für die TDL, wenn wirklich ein Kollaps droht. Wenn einzelne Bereiche Schwierigkeiten haben- scheiß egal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 13.10.2023 21:35
Das Problem ist neben dem ewigen Klamme-Kassen-Mantra m.E., dass der Posten Personal im ÖD immer politisch umhaucht ist. Das heißt, dass Mandatsträger immer wieder versuchen über möglich geringere oder zu verringernde Personalkosten zu glänzen. Personal ist das notwendige Übel, dass große Kosten verursacht. Die Chancen eines ordentlichen Personalmanagments werden verdrängt und verkannt. Und genau diese Denkweise trägt sich bis in die Tarifverhandlungen, weil eben dort jene Mandatsträger für die AG mit am Tisch sitzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 13.10.2023 21:36


Ich verstehe nicht warum immer dieses "viel fordern und erreichen nur mit Druck durch Streik/Kündigung möglich" kommt.

Ich selbst habe Jahrelang in der Privatwirtschaft mein Gehalt verhandelt, ohne nur einmal mit Kündigung oder ähnlichem zu drohen. Eher konnte ich mit Argumenten über abgeschlossene Projekte und eigene Leistungen argumentieren.

Natürlich lässt sich das nicht 1 zu 1 auf die Tarifverhandlungen im TV-L kopieren ABER auch hier gibt es Argumente wie Fachkräftemangel, Inflation und Digitale Verwaltung der Zukunft usw. welche alle nur mit einer guten Tariftabelle als Grundlage zu schaffen sind.
Na dann HERZLICH WILLKOMMEN im ÖD, wo die TDL von dem was sie vorgebracht haben,fast alles am Arsch vorbeigeht. Das Argument Fachkräftemangel wird erst dann zum Thema für die TDL, wenn wirklich ein Kollaps droht. Wenn einzelne Bereiche Schwierigkeiten haben- scheiß egal.

Aber sagen wir mal rein theoretisch würde es plötzlich keine Gewerkschaft geben und damit niemand der neue Tarifverhandlungen durchführt und Forderungen stellt. Dann würde das Gehalt so lange gleich bleiben bis die gesamte Verwaltung und öffentlichen Einrichtungen von Deutschland zu Grunde gehen weil niemand mehr für das Geld arbeiten möchte?

Nein, ich glaube es muss auch den Anspruch an die öffentlichen Arbeitgeber geben, einen funktionierenden ÖD durch gerechte Löhne zu gewährleisten um dem Steuerzahler die öffentliche Ordnung und einen funktionierenden Staat/Land/Kommune zu garantieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.10.2023 21:56


Ich verstehe nicht warum immer dieses "viel fordern und erreichen nur mit Druck durch Streik/Kündigung möglich" kommt.

Ich selbst habe Jahrelang in der Privatwirtschaft mein Gehalt verhandelt, ohne nur einmal mit Kündigung oder ähnlichem zu drohen. Eher konnte ich mit Argumenten über abgeschlossene Projekte und eigene Leistungen argumentieren.

Natürlich lässt sich das nicht 1 zu 1 auf die Tarifverhandlungen im TV-L kopieren ABER auch hier gibt es Argumente wie Fachkräftemangel, Inflation und Digitale Verwaltung der Zukunft usw. welche alle nur mit einer guten Tariftabelle als Grundlage zu schaffen sind.
Na dann HERZLICH WILLKOMMEN im ÖD, wo die TDL von dem was sie vorgebracht haben,fast alles am Arsch vorbeigeht. Das Argument Fachkräftemangel wird erst dann zum Thema für die TDL, wenn wirklich ein Kollaps droht. Wenn einzelne Bereiche Schwierigkeiten haben- scheiß egal.

Aber sagen wir mal rein theoretisch würde es plötzlich keine Gewerkschaft geben und damit niemand der neue Tarifverhandlungen durchführt und Forderungen stellt. Dann würde das Gehalt so lange gleich bleiben bis die gesamte Verwaltung und öffentlichen Einrichtungen von Deutschland zu Grunde gehen weil niemand mehr für das Geld arbeiten möchte?

Nein, ich glaube es muss auch den Anspruch an die öffentlichen Arbeitgeber geben, einen funktionierenden ÖD durch gerechte Löhne zu gewährleisten um dem Steuerzahler die öffentliche Ordnung und einen funktionierenden Staat/Land/Kommune zu garantieren.

Bitte: Übersenden Sie Ihren Beitrag an die  Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) Georgenstraße 23 in 10117 Berlin  und berichten Sie von der Antwwort. DANKE

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 13.10.2023 22:02
Es müsste dann einzeln verhandelt werden, was dem einem mehr, dem anderen weniger Erfolg bescheren würde. So wie du es aus der Privatwirtschaft kennst.

Ein Tarifvertrag ist dem einem ein Korsett, dem anderen ein sanftes Kissen. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 13.10.2023 22:31


Ich verstehe nicht warum immer dieses "viel fordern und erreichen nur mit Druck durch Streik/Kündigung möglich" kommt.

Ich selbst habe Jahrelang in der Privatwirtschaft mein Gehalt verhandelt, ohne nur einmal mit Kündigung oder ähnlichem zu drohen. Eher konnte ich mit Argumenten über abgeschlossene Projekte und eigene Leistungen argumentieren.

Natürlich lässt sich das nicht 1 zu 1 auf die Tarifverhandlungen im TV-L kopieren ABER auch hier gibt es Argumente wie Fachkräftemangel, Inflation und Digitale Verwaltung der Zukunft usw. welche alle nur mit einer guten Tariftabelle als Grundlage zu schaffen sind.
Na dann HERZLICH WILLKOMMEN im ÖD, wo die TDL von dem was sie vorgebracht haben,fast alles am Arsch vorbeigeht. Das Argument Fachkräftemangel wird erst dann zum Thema für die TDL, wenn wirklich ein Kollaps droht. Wenn einzelne Bereiche Schwierigkeiten haben- scheiß egal.

Aber sagen wir mal rein theoretisch würde es plötzlich keine Gewerkschaft geben und damit niemand der neue Tarifverhandlungen durchführt und Forderungen stellt. Dann würde das Gehalt so lange gleich bleiben bis die gesamte Verwaltung und öffentlichen Einrichtungen von Deutschland zu Grunde gehen weil niemand mehr für das Geld arbeiten möchte?

Nein, ich glaube es muss auch den Anspruch an die öffentlichen Arbeitgeber geben, einen funktionierenden ÖD durch gerechte Löhne zu gewährleisten um dem Steuerzahler die öffentliche Ordnung und einen funktionierenden Staat/Land/Kommune zu garantieren.

Ist doch derzeit in vielen Bereichen der Fall und veranlasst den AG nicht wirklich tätig zu werden, wobei ich insofern bei der bin dass der AG auch mit Gewerkschaft nur das absolut nötigste tut, sieht man ja an der derzeitigen Situation. Ohne Gewerkschaft sähe die Tabelle wahrscheinlich ähnlich aus. Sicherlich auch abhängig je Bundesland. Thüringen hatte zB die Beamtenbesoldung zum 01.01.23 um 3,25% erhöht (davor am 01.12. um die 2,8%), als einziges Bundesland zum Ausgleich der Inflation. Und zwar für alle, ohne Sockel o.ä. Das bei einer linken Minderheitsregierung. Andere Bundesländer würden sich wahrscheinlich lieber in den völligen Stillstand sparen. Das blöde am öD ist halt dass der nicht pleite gehen kann, in der PW können nur die Unternehmen überleben die auch attraktive Löhne zahlen.

Im öD herrschen dann halt solche Zustände:

https://youtu.be/iOdmeQesNI8?si=GS_xHlw7AMG4QaOq
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 13.10.2023 23:22
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!
Und steigt dann nach dieser Tarifrunde vermutlich weiter an (die unzureichende Alimentierung noch gar nicht eingerechnet)...Die Streikaussichten sind mau, Verdi und DBB spätestens seit der Nullrunde 22 Lachnummern.

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

Die Beschäftigen der Metallindustrie.., jede Branche lacht über eure Minusrunden der letzten Jahre.
Das schlimme..., dass die Rentenauskunft für im öffentlichen Dienst Beschäftigte jetzt sinken wird.
Die Hochrechnung akkumuliert den Durchschnittsverdienst der letzten 5 Jahre..
Steigen prozentuelle Erhöhungen nicht sinkt die Rente...
Schon der schlechte Tarifabschluss der Kommunen bringt in den nächsten Jahren eine erhebliche Rentensenkung für im öffentlichen Dienst Beschäftigte..
Einmalzahlungen sind für Arbeitnehmer nur negativ zu bewerten..
Da sucht man Brückenbauingenieure mit Anfangsgehalt mit 3900 € brutto...
Lachhaft..
Und .., dass schlimme ist..der "dumme" Bundesbürger macht euch für leere Staatskassen verantwortlich..
VW Mitarbeiter beschimpfen euch..und die von BMW...
Diese "dummen" Typen machen euch für leere Staatskassen verantwortlich..und hetzen ihre Kinder gegen Lehrer auf...
Immer Ferien..., diese faule Typen..
So wies ARD und ZDF in Dauerschleife zeigen..
ÖFFENTLICHER DIENST..für 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
NEIN DANKE...sucht euch Trottels...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 13.10.2023 23:50
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!
Und steigt dann nach dieser Tarifrunde vermutlich weiter an (die unzureichende Alimentierung noch gar nicht eingerechnet)...Die Streikaussichten sind mau, Verdi und DBB spätestens seit der Nullrunde 22 Lachnummern.

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

Die Beschäftigen der Metallindustrie.., jede Branche lacht über eure Minusrunden der letzten Jahre.
Das schlimme..., dass die Rentenauskunft für im öffentlichen Dienst Beschäftigte jetzt sinken wird.
Die Hochrechnung akkumuliert den Durchschnittsverdienst der letzten 5 Jahre..
Steigen prozentuelle Erhöhungen nicht sinkt die Rente...
Schon der schlechte Tarifabschluss der Kommunen bringt in den nächsten Jahren eine erhebliche Rentensenkung für im öffentlichen Dienst Beschäftigte..
Einmalzahlungen sind für Arbeitnehmer nur negativ zu bewerten..
Da sucht man Brückenbauingenieure mit Anfangsgehalt mit 3900 € brutto...
Lachhaft..
Und .., dass schlimme ist..der "dumme" Bundesbürger macht euch für leere Staatskassen verantwortlich..
VW Mitarbeiter beschimpfen euch..und die von BMW...
Diese "dummen" Typen machen euch für leere Staatskassen verantwortlich..und hetzen ihre Kinder gegen Lehrer auf...
Immer Ferien..., diese faule Typen..
So wies ARD und ZDF in Dauerschleife zeigen..
ÖFFENTLICHER DIENST..für 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
NEIN DANKE...sucht euch Trottels...

Bruder was  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 13.10.2023 23:53
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!
Und steigt dann nach dieser Tarifrunde vermutlich weiter an (die unzureichende Alimentierung noch gar nicht eingerechnet)...Die Streikaussichten sind mau, Verdi und DBB spätestens seit der Nullrunde 22 Lachnummern.

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

Die Beschäftigen der Metallindustrie.., jede Branche lacht über eure Minusrunden der letzten Jahre.
Das schlimme..., dass die Rentenauskunft für im öffentlichen Dienst Beschäftigte jetzt sinken wird.
Die Hochrechnung akkumuliert den Durchschnittsverdienst der letzten 5 Jahre..
Steigen prozentuelle Erhöhungen nicht sinkt die Rente...
Schon der schlechte Tarifabschluss der Kommunen bringt in den nächsten Jahren eine erhebliche Rentensenkung für im öffentlichen Dienst Beschäftigte..
Einmalzahlungen sind für Arbeitnehmer nur negativ zu bewerten..
Da sucht man Brückenbauingenieure mit Anfangsgehalt mit 3900 € brutto...
Lachhaft..
Und .., dass schlimme ist..der "dumme" Bundesbürger macht euch für leere Staatskassen verantwortlich..
VW Mitarbeiter beschimpfen euch..und die von BMW...
Diese "dummen" Typen machen euch für leere Staatskassen verantwortlich..und hetzen ihre Kinder gegen Lehrer auf...
Immer Ferien..., diese faule Typen..
So wies ARD und ZDF in Dauerschleife zeigen..
ÖFFENTLICHER DIENST..für 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
NEIN DANKE...sucht euch Trottels...

Bruder was  ;D
Dutzen wir uns?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.10.2023 00:01
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!
Und steigt dann nach dieser Tarifrunde vermutlich weiter an (die unzureichende Alimentierung noch gar nicht eingerechnet)...Die Streikaussichten sind mau, Verdi und DBB spätestens seit der Nullrunde 22 Lachnummern.

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

Die Beschäftigen der Metallindustrie.., jede Branche lacht über eure Minusrunden der letzten Jahre.
Das schlimme..., dass die Rentenauskunft für im öffentlichen Dienst Beschäftigte jetzt sinken wird.
Die Hochrechnung akkumuliert den Durchschnittsverdienst der letzten 5 Jahre..
Steigen prozentuelle Erhöhungen nicht sinkt die Rente...
Schon der schlechte Tarifabschluss der Kommunen bringt in den nächsten Jahren eine erhebliche Rentensenkung für im öffentlichen Dienst Beschäftigte..
Einmalzahlungen sind für Arbeitnehmer nur negativ zu bewerten..
Da sucht man Brückenbauingenieure mit Anfangsgehalt mit 3900 € brutto...
Lachhaft..
Und .., dass schlimme ist..der "dumme" Bundesbürger macht euch für leere Staatskassen verantwortlich..
VW Mitarbeiter beschimpfen euch..und die von BMW...
Diese "dummen" Typen machen euch für leere Staatskassen verantwortlich..und hetzen ihre Kinder gegen Lehrer auf...
Immer Ferien..., diese faule Typen..
So wies ARD und ZDF in Dauerschleife zeigen..
ÖFFENTLICHER DIENST..für 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
NEIN DANKE...sucht euch Trottels...

Ich find den Text ein wenig übertrieben. Klar IG Metall + Automobilindustrie sind uns weit vorraus und werden es wohl immer bleiben, aber es gibt auch sicherlich Betriebe die ungefähr auf der Tariftabelle des ÖD bewegen und dafür nicht so kriesensicher sind wie es eben im ÖD ist.

Was nicht heißt, dass wir die 10,5% plötzlich nicht mehr brauchen  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 14.10.2023 00:15
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!
Und steigt dann nach dieser Tarifrunde vermutlich weiter an (die unzureichende Alimentierung noch gar nicht eingerechnet)...Die Streikaussichten sind mau, Verdi und DBB spätestens seit der Nullrunde 22 Lachnummern.

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

Die Beschäftigen der Metallindustrie.., jede Branche lacht über eure Minusrunden der letzten Jahre.
Das schlimme..., dass die Rentenauskunft für im öffentlichen Dienst Beschäftigte jetzt sinken wird.
Die Hochrechnung akkumuliert den Durchschnittsverdienst der letzten 5 Jahre..
Steigen prozentuelle Erhöhungen nicht sinkt die Rente...
Schon der schlechte Tarifabschluss der Kommunen bringt in den nächsten Jahren eine erhebliche Rentensenkung für im öffentlichen Dienst Beschäftigte..
Einmalzahlungen sind für Arbeitnehmer nur negativ zu bewerten..
Da sucht man Brückenbauingenieure mit Anfangsgehalt mit 3900 € brutto...
Lachhaft..
Und .., dass schlimme ist..der "dumme" Bundesbürger macht euch für leere Staatskassen verantwortlich..
VW Mitarbeiter beschimpfen euch..und die von BMW...
Diese "dummen" Typen machen euch für leere Staatskassen verantwortlich..und hetzen ihre Kinder gegen Lehrer auf...
Immer Ferien..., diese faule Typen..
So wies ARD und ZDF in Dauerschleife zeigen..
ÖFFENTLICHER DIENST..für 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
NEIN DANKE...sucht euch Trottels...

Ich find den Text ein wenig übertrieben. Klar IG Metall + Automobilindustrie sind uns weit vorraus und werden es wohl immer bleiben, aber es gibt auch sicherlich Betriebe die ungefähr auf der Tariftabelle des ÖD bewegen und dafür nicht so kriesensicher sind wie es eben im ÖD ist.

Was nicht heißt, dass wir die 10,5% plötzlich nicht mehr brauchen  ;)

Nee, ist mein Text und den finde ich angemessen..
Wuppertal..., da fiel doch mal ein Elefant aus der Schwebebahn..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Krokodigel am 14.10.2023 07:35
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!
Und steigt dann nach dieser Tarifrunde vermutlich weiter an (die unzureichende Alimentierung noch gar nicht eingerechnet)...Die Streikaussichten sind mau, Verdi und DBB spätestens seit der Nullrunde 22 Lachnummern.

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

Die Beschäftigen der Metallindustrie.., jede Branche lacht über eure Minusrunden der letzten Jahre.
Das schlimme..., dass die Rentenauskunft für im öffentlichen Dienst Beschäftigte jetzt sinken wird.
Die Hochrechnung akkumuliert den Durchschnittsverdienst der letzten 5 Jahre..
Steigen prozentuelle Erhöhungen nicht sinkt die Rente...
Schon der schlechte Tarifabschluss der Kommunen bringt in den nächsten Jahren eine erhebliche Rentensenkung für im öffentlichen Dienst Beschäftigte..
Einmalzahlungen sind für Arbeitnehmer nur negativ zu bewerten..
Da sucht man Brückenbauingenieure mit Anfangsgehalt mit 3900 € brutto...
Lachhaft..
Und .., dass schlimme ist..der "dumme" Bundesbürger macht euch für leere Staatskassen verantwortlich..
VW Mitarbeiter beschimpfen euch..und die von BMW...
Diese "dummen" Typen machen euch für leere Staatskassen verantwortlich..und hetzen ihre Kinder gegen Lehrer auf...
Immer Ferien..., diese faule Typen..
So wies ARD und ZDF in Dauerschleife zeigen..
ÖFFENTLICHER DIENST..für 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
NEIN DANKE...sucht euch Trottels...

Ich find den Text ein wenig übertrieben. Klar IG Metall + Automobilindustrie sind uns weit vorraus und werden es wohl immer bleiben, aber es gibt auch sicherlich Betriebe die ungefähr auf der Tariftabelle des ÖD bewegen und dafür nicht so kriesensicher sind wie es eben im ÖD ist.

Was nicht heißt, dass wir die 10,5% plötzlich nicht mehr brauchen  ;)

Nee, ist mein Text und den finde ich angemessen..
Wuppertal..., da fiel doch mal ein Elefant aus der Schwebebahn..

Prost, Junge!  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 14.10.2023 08:45
Die Forderungen waren gleich - es würde mich nicht wundern,
Wenn es die Ergebnisse auch werden. 1200 ab April und dann 6 Monate 200
Euro….
Ab Dezember (2024) dann 200 Euro + 5,5%.

Man hat den Eindruck, als hätte der Praktikant bei Verdi einfach mal abgeschrieben bis jetzt.
Würde mich verarscht fühlen wenn ich als Mitglied an dieser Umfrage teilgenommen hätte. Denke die wenigsten haben da 10,5% reingeschrieben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: clarion am 14.10.2023 09:00
Immerhin hat Verdi keinen Quatsch  wie Jobbike in die Forderung reingeschrieben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 14.10.2023 09:04
Die Forderungen waren gleich - es würde mich nicht wundern,
Wenn es die Ergebnisse auch werden. 1200 ab April und dann 6 Monate 200
Euro….
Ab Dezember (2024) dann 200 Euro + 5,5%.

Man hat den Eindruck, als hätte der Praktikant bei Verdi einfach mal abgeschrieben bis jetzt.
Würde mich verarscht fühlen wenn ich als Mitglied an dieser Umfrage teilgenommen hätte. Denke die wenigsten haben da 10,5% reingeschrieben.

Und damit dann 24 Monate keine Steigerung der Entgelttabelle? Herzlichen Glückwunsch, falls das so kommt......

Die AG reiben sich die Hände. Und die Gewerkschaften feiern den höchsten Abschluss der Geschichte und wundern sich doch über zahlreiche Austritte. Die Motivation bei zum Rechnen befähigten AN würde jedenfalls im tiefen Keller verschwinden, wahrscheinlich tiefer als der tiefste Ton beim Sänger Ivan Rebroff,  welcher das Lied seinerzeit sehr tief gesungen hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 14.10.2023 09:46
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!
Und steigt dann nach dieser Tarifrunde vermutlich weiter an (die unzureichende Alimentierung noch gar nicht eingerechnet)...Die Streikaussichten sind mau, Verdi und DBB spätestens seit der Nullrunde 22 Lachnummern.

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

Die Beschäftigen der Metallindustrie.., jede Branche lacht über eure Minusrunden der letzten Jahre.
Das schlimme..., dass die Rentenauskunft für im öffentlichen Dienst Beschäftigte jetzt sinken wird.
Die Hochrechnung akkumuliert den Durchschnittsverdienst der letzten 5 Jahre..
Steigen prozentuelle Erhöhungen nicht sinkt die Rente...
Schon der schlechte Tarifabschluss der Kommunen bringt in den nächsten Jahren eine erhebliche Rentensenkung für im öffentlichen Dienst Beschäftigte..
Einmalzahlungen sind für Arbeitnehmer nur negativ zu bewerten..
Da sucht man Brückenbauingenieure mit Anfangsgehalt mit 3900 € brutto...
Lachhaft..
Und .., dass schlimme ist..der "dumme" Bundesbürger macht euch für leere Staatskassen verantwortlich..
VW Mitarbeiter beschimpfen euch..und die von BMW...
Diese "dummen" Typen machen euch für leere Staatskassen verantwortlich..und hetzen ihre Kinder gegen Lehrer auf...
Immer Ferien..., diese faule Typen..
So wies ARD und ZDF in Dauerschleife zeigen..
ÖFFENTLICHER DIENST..für 6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..
NEIN DANKE...sucht euch Trottels...

Ich find den Text ein wenig übertrieben. Klar IG Metall + Automobilindustrie sind uns weit vorraus und werden es wohl immer bleiben, aber es gibt auch sicherlich Betriebe die ungefähr auf der Tariftabelle des ÖD bewegen und dafür nicht so kriesensicher sind wie es eben im ÖD ist.

Was nicht heißt, dass wir die 10,5% plötzlich nicht mehr brauchen  ;)

In diesen Betrieben zahlt aber wenigstens niemand einen Gewerkschaftsbeitrag
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DrStrange am 14.10.2023 11:24
Von welchem Bundesland redest Du? Als techn. Beamter in Baden-Württemberg startet man meines Wissens nach inzwischen mit A11 und im nichttechnischen Bereich mit A10. Ein Ergebnis der Besoldungsanpassung an die Rechtssprechung des BVerfG. Außerdem verharrt so gut wie niemand "ewig" erstmal im Eingangsamt. Viel eher ist die erste schnelle Beförderung direkt aus dem Eingangsamt sowas wie ein gelebter Standard. In aller Regel sind darüber hinaus vergleichbare Beamtenstellen gerne mit einer Stufe mehr bewertet, also E11 = A12. Der Beamtenbereich hört auch bei A16 auf nicht bei E15.

Und wieder ein Beweis, dass du keine Ahnung hast. Lass es doch einfach, bevor du hier Unwahrheiten aus deiner Perzeptionsblase verbreitest! "Gelebter Standard" HILFE!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 14.10.2023 11:28
Und was kann ich dafür, wenn Du dir scheinbar den falschen Dienstherr, die falsche Laufbahn und eine Behörde mit schlechtem Stellenkegel rausgesucht hast? Augen auf beim Eintritt in das Beamtenverhältnis. Du lebst halt genau so in deiner eigenen Wahrnehmungsblase.

Nochmal zurück zu den Tarifverhandlungen: Aktuell sieht es allem Anschein nach so aus, als ob die Inflation in einer weiteren Welle nochmal zurückkommt. Die Forderungen können daher in 6-12 Monaten vielleicht schon wieder ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DrStrange am 14.10.2023 11:33
Und was kann ich dafür, wenn Du dir scheinbar den falschen Dienstherr, die falsche Laufbahn und eine Behörde mit schlechtem Stellenkegel rausgesucht hast? Augen auf beim Eintritt in das Beamtenverhältnis. Du lebst halt genau so in deiner eigenen Wahrnehmungsblase.

Nochmal zurück zu den Tarifverhandlungen: Aktuell sieht es allem Anschein nach so aus, als ob die Inflation in einer weiteren Welle nochmal zurückkommt. Die Forderungen können daher in 6-12 Monaten vielleicht schon wieder ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen sein.

Ich schreibe hier aber nicht irgendeinen Stuss, der angeblich überall gelebter Standard ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 14.10.2023 11:40
Und was kann ich dafür, wenn Du dir scheinbar den falschen Dienstherr, die falsche Laufbahn und eine Behörde mit schlechtem Stellenkegel rausgesucht hast? Augen auf beim Eintritt in das Beamtenverhältnis. Du lebst halt genau so in deiner eigenen Wahrnehmungsblase.

Nochmal zurück zu den Tarifverhandlungen: Aktuell sieht es allem Anschein nach so aus, als ob die Inflation in einer weiteren Welle nochmal zurückkommt. Die Forderungen können daher in 6-12 Monaten vielleicht schon wieder ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen sein.

Bis ~2005 gabs doch die einheitliche Besoldungsordnung, ältere Beamten konnten also gar nicht wissen dass sie zukünftig je nach Bundesland immer schlechter bezahlt werden.

Zudem greift die Argumentation natürlich auch bezüglich der TV-L Tabelle. Haste die doch selbst ausgesucht im TV-L Bereich zu arbeiten (sofern du nicht zum BAT angefangen hast), Augen auf bei der Arbeitgeberwahl.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 14.10.2023 11:44
Natürlich gilt die Argumentation da auch, für Beamte aber im besonderen Maße. "Denn prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch etwas besseres findet".

Als Angestellter ist man deutlich flexibler was eine berufliche Veränderung angeht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.10.2023 13:36

Die meisten Beschäftigten haben längst reagiert: gibt jetzt halt 20% weniger Leistung, höheren Krankenstand, etc.

So ist es bei uns auch, aktuell haben so einige Mitarbeiter vier Wochen lang Corona... mir wurde im Vertrauen erzählt, dass man sich lediglich ausruht.

Ich bin bis Ende Dezember "dicht" und brauche das Wochenende dringend zur Erholung.

Seminare bis abends, diverse Arbeitskreise und das Innenministerium will auch noch ein Konzept von mir haben... ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht.

Zudem bekommen wir wie gesagt diverse Stellen nicht besetzt, E13 ist wohl ein viel zu geringes Gehalt für einen Akademiker in Zeiten des Arbeitskräftemangels.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.10.2023 14:13
Du hast Arbeit "mittlerer Art und Güte" zu erbringen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer bewusst weniger leistet, als er oder sie ohne Gefährdung der Gesundheit leisten kann, der/ die legt abmahnungswürdiges Verhalten an den Tag, welches auch zur Kündigung führen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.10.2023 14:23
Du hast Arbeit "mittlerer Art und Güte" zu erbringen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer bewusst weniger leistet, als er oder sie ohne Gefährdung der Gesundheit leisten kann, der/ die legt abmahnungswürdiges Verhalten an den Tag, welches auch zur Kündigung führen kann.

Bei uns wird keiner gekündigt, wir bekommen kaum noch Leute und wenn ja, hauen sie in spätestens einem Jahr wieder ab...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.10.2023 14:32
Tja, wenn jetzt jemand beginnt, jeden Montag krank zu feiern (ich zitiere mal aus dem Beitrag, den du in deinem zitiert hast: "gibt jetzt halt 20% weniger Leistung"), dann ist die Person doch schneller gekündigt, als sie vielleicht denkt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Admin2 am 14.10.2023 14:59

Damit erfüllt der Moderator lediglich meine Erwartungen die uns seit ein paar Jahren immer mehr in den Medien gezeigt wird. Alles was nicht der Staatsidologie entspricht wird zensiert und diffarmiert. Unbequeme Wahrheiten erhalten eine rechte Keule.

So ist es, danke.

Ich bin fassungslos. Ich habe hier nicht die AfD gehypt oder ähnliches, sondern nur die Zahl genannt…

Es werden Kommentare gelöscht, die entweder Offtopic sind oder Mitglieder persönlich angreifen, nicht weil es Meinungsäußerungen sind. Politische Diskussionen bitte in einem politischen Forum diskutieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.10.2023 15:31
Du hast Arbeit "mittlerer Art und Güte" zu erbringen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer bewusst weniger leistet, als er oder sie ohne Gefährdung der Gesundheit leisten kann, der/ die legt abmahnungswürdiges Verhalten an den Tag, welches auch zur Kündigung führen kann.

Bei uns wird keiner gekündigt,
Einer der Vorteile im öD: unfähige Führungskräfte und Personaler, die keine verhaltensbedingte Kündigung hinbekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.10.2023 15:56
Tja, wenn jetzt jemand beginnt, jeden Montag krank zu feiern (ich zitiere mal aus dem Beitrag, den du in deinem zitiert hast: "gibt jetzt halt 20% weniger Leistung"), dann ist die Person doch schneller gekündigt, als sie vielleicht denkt...

Wie gesagt, bei uns fehlen die Leute eher zwei, drei Wochen und das dann zweimal im Jahr.

Sprich da kann kein Gericht der Welt was gegen ausrichten, ca. sechs Wochen krank pro Jahr sind rechtlich möglich, ohne gekündigt zu werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kalimochero am 14.10.2023 16:05
Das Delta zwischen Inflation 2021-2023 (3,1/8,4/6,1%) und Besoldungsanpassung in diesen Jahren (1,4! Null!!! 2,8) beträgt aktuell ca 15%!

... und seit Bestehen des TV-L 2006 beträgt das Delta ca. 15%; aber im Vorteil für die Löhne im Vergleich zur Inflation. Was lernen wir daraus? Mit beliebiger Ausschnitt-Bildung kann man beliebiges rechtfertigen...

btw: Auch gesamtgesellschaftlich gab es Reallohnverluste in den letzten Jahren. Warum genau sollte es dem öD da anders ergehen? Ein Grundrecht darauf, keinen Reallohnverlust erleiden zu müssen, gibt es jedenfalls nicht. Es braucht schon bessere Argumente als das.

Ist immer die Frage mit welchen Berufsgruppen man sich vergleicht. Das ist aus meiner Sicht ein Grundproblem des öffentlichen Dienst. Es wird dann immer auf Verkäufer, den Zusteller und den Fensterputzer verwiesen...sorry, mit Studium, Ref etc nicht meine Benchmark. An den Schulen finden sich immer wieder Kollegen, die irgendwelche unbezahlte Tätigkeiten völlig selbstverständlich übernehmen. Ich war letztens auf einer Veranstaltung mit der Nds. Kultusministerin, da war dann im Plenum immer die Rede von Ehrenamt...Die Wirtschaftsvertreter waren mittelmäßig schockiert, was Lehrer so alles nebenbei übernehmen sollen.

Zum anderen steigen die Anforderungen doch von Jahr zu Jahr. Inklusion, Digitalisierung, syrische Flüchtlinge, ukrainische, etc etc...Der öffentliche Dienst, Polizisten, Krankenschwestern, Erzieher, Lehrer....Das sind doch die Berufsgruppen die diesen Staat und die politischen Konsequenzen jeden Tag erleben/tragen. Von der Anerkennung und Wertschätzung mal abgesehen. Auf die vielen Sachargumente wird in den Verhandlungen seitens der Gewerkschaften viel zu wenig eingegangen.

Abschluss wird wie der von Bund und Kommunen ausfallen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.10.2023 16:15
[Es wird dann immer auf Verkäufer, den Zusteller und den Fensterputzer verwiesen...sorry, mit Studium, Ref etc nicht meine Benchmark....

Zum anderen steigen die Anforderungen doch von Jahr zu Jahr. Inklusion, Digitalisierung, syrische Flüchtlinge, ukrainische, etc etc...

So ist es.

Aber selbst meine Freundin mit Hauptschulabschluss und "nur" Ausbildung zur Bürokauffrau vor 25 Jahren- seitdem null Weiterbildung, kein Abitur, kein Studium, keine Sprachkenntnisse- verdient 2400 Euro im Jobcenter als Sachbearbeiterin...

Kein Wunder, dass wir keinen Akademiker für 2500 Euro in E13/1 mehr bekommen... selbst Stufe 3 ist doch ein Witz mit einem langjährigen Universitätsstudium, währenddessen man jahrelang nichts in die Rentenkasse einzahlen konnte!

Meine Freundin macht einfache Sachbearbeitung, während wir Konzepte fürs Ministerium erstellen müssen, unsere Arbeit komplett digitalisieren müssen, dementsprechend Online-Tools auswählen, schulen, integrieren müssen, Seminare planen, durchführen und evaluieren... ergo hochgradig eigenverantwortliche und hochkomplexe Arbeit und dafür sind 100 Euro Unterschied ein schlechter Scherz!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 14.10.2023 16:37
Die ausgebildete Fachkraft mit 25+ Jahren Berufserfahrung mit einem jungen und berufseinsteigenden Akademiker zu vergleichen…  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kalimochero am 14.10.2023 16:39
[Es wird dann immer auf Verkäufer, den Zusteller und den Fensterputzer verwiesen...sorry, mit Studium, Ref etc nicht meine Benchmark....

Zum anderen steigen die Anforderungen doch von Jahr zu Jahr. Inklusion, Digitalisierung, syrische Flüchtlinge, ukrainische, etc etc...

So ist es.

Aber selbst meine Freundin mit Hauptschulabschluss und "nur" Ausbildung zur Bürokauffrau vor 25 Jahren- seitdem null Weiterbildung, kein Abitur, kein Studium, keine Sprachkenntnisse- verdient 2400 Euro im Jobcenter als Sachbearbeiterin...

Kein Wunder, dass wir keinen Akademiker für 2500 Euro in E13/1 mehr bekommen... selbst Stufe 3 ist doch ein Witz mit einem langjährigen Universitätsstudium, währenddessen man jahrelang nichts in die Rentenkasse einzahlen konnte!

Meine Freundin macht einfache Sachbearbeitung, während wir Konzepte fürs Ministerium erstellen müssen, unsere Arbeit komplett digitalisieren müssen, dementsprechend Online-Tools auswählen, schulen, integrieren müssen, Seminare planen, durchführen und evaluieren... ergo hochgradig eigenverantwortliche und hochkomplexe Arbeit und dafür sind 100 Euro Unterschied ein schlechter Scherz!

Genau. Zumal es ja hier nicht um eine gefühlte Wahrnehmung geht, wie das BVG im Zuge der unzureichenden Alimentierung festgestellt hat. Vom höchsten dt Gericht bestätigt. Wer will da noch dagegen argumentieren.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.10.2023 18:02
Tja, wenn jetzt jemand beginnt, jeden Montag krank zu feiern (ich zitiere mal aus dem Beitrag, den du in deinem zitiert hast: "gibt jetzt halt 20% weniger Leistung"), dann ist die Person doch schneller gekündigt, als sie vielleicht denkt...

Wie gesagt, bei uns fehlen die Leute eher zwei, drei Wochen und das dann zweimal im Jahr.

Sprich da kann kein Gericht der Welt was gegen ausrichten, ca. sechs Wochen krank pro Jahr sind rechtlich möglich, ohne gekündigt zu werden.
Interessant, wie ist das zu verstehen "rechtlich möglich"?
Heißt das, dass ein Gericht immer sagen wird: Das muss der AG ertragen, dass ein chronisch Kranker 6 Wochen jährlich ausfällt und bei 8 Wochen könnte ein Kündigung Erfolg haben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.10.2023 18:06
Aber selbst meine Freundin mit Hauptschulabschluss und "nur" Ausbildung zur Bürokauffrau vor 25 Jahren- seitdem null Weiterbildung, kein Abitur, kein Studium, keine Sprachkenntnisse- verdient 2400 Euro im Jobcenter als Sachbearbeiterin...
Cool, ich gehe mal von Netto aus, also rund 4000 Brutto.
Welcher Tarif ist das denn? Oder frei verhandelt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.10.2023 18:49
Aber selbst meine Freundin mit Hauptschulabschluss und "nur" Ausbildung zur Bürokauffrau vor 25 Jahren- seitdem null Weiterbildung, kein Abitur, kein Studium, keine Sprachkenntnisse- verdient 2400 Euro im Jobcenter als Sachbearbeiterin...
Cool, ich gehe mal von Netto aus, also rund 4000 Brutto.
Welcher Tarif ist das denn? Oder frei verhandelt?

Sie ist im Stufe 8
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.10.2023 20:06
Aber selbst meine Freundin mit Hauptschulabschluss und "nur" Ausbildung zur Bürokauffrau vor 25 Jahren- seitdem null Weiterbildung, kein Abitur, kein Studium, keine Sprachkenntnisse- verdient 2400 Euro im Jobcenter als Sachbearbeiterin...
Cool, ich gehe mal von Netto aus, also rund 4000 Brutto.
Welcher Tarif ist das denn? Oder frei verhandelt?

Sie ist im Stufe 8

Von welchem Tarif?
Oder EG8 S6 im TVöD?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 14.10.2023 20:29
Mit 25 Jahren BE wäre der Akademiker aber in Stufe 6.

Vllt ein passendere Vergleich einer Bekannter bei einer IKK mit ca. 10 Jahren BE und 2 Kindern:

Jahresbrutto 53350 € https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/ikk?id=ikk-2022&g=VG_7&s=5&f=2&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0&kk=15.5%25

Vergleich im TV-L wäre wohl die EG8 Stufe 4

Jahresbrutto 44048 https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/allg?id=tv-l-2023&g=E_8&s=4&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0&kk=15.5%25

Beides aus öffentlichen Abgaben finanziert. Zur Vergleichbarkeit auch noch den 2022 Wert bei den IKK genommen, da gabs dieses jahr wieder ~4-5%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 14.10.2023 22:15
Aber selbst meine Freundin mit Hauptschulabschluss und "nur" Ausbildung zur Bürokauffrau vor 25 Jahren- seitdem null Weiterbildung, kein Abitur, kein Studium, keine Sprachkenntnisse- verdient 2400 Euro im Jobcenter als Sachbearbeiterin...
Cool, ich gehe mal von Netto aus, also rund 4000 Brutto.
Welcher Tarif ist das denn? Oder frei verhandelt?

Sie ist im Stufe 8

Von welchem Tarif?
Oder EG8 S6 im TVöD?


Der Haustarifvertrag der BA sieht in Ebene 8 Stufe 6 2.945,74 €  und ab März 24 3.318,76 € vor. Also Brutto natürlich. Weit entfernt von 2,4 Netto
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 15.10.2023 00:13
Aber selbst meine Freundin mit Hauptschulabschluss und "nur" Ausbildung zur Bürokauffrau vor 25 Jahren- seitdem null Weiterbildung, kein Abitur, kein Studium, keine Sprachkenntnisse- verdient 2400 Euro im Jobcenter als Sachbearbeiterin...
Cool, ich gehe mal von Netto aus, also rund 4000 Brutto.
Welcher Tarif ist das denn? Oder frei verhandelt?

Sie ist im Stufe 8

Von welchem Tarif?
Oder EG8 S6 im TVöD?


Der Haustarifvertrag der BA sieht in Ebene 8 Stufe 6 2.945,74 €  und ab März 24 3.318,76 € vor. Also Brutto natürlich. Weit entfernt von 2,4 Netto

Brutto-Gehalt3.318,00 €39.816,00 €
Abzüge gesamt829,66 €9.956,01 €
Netto-Gehalt
2.488,33 €29.860,00 €

Steuerklasse 3 + 2 Kinder also unmöglich ist es nicht. (ohne Kinder kommt man auf 2463€)

Mit dem aktuellen Gehalt kommt man max. auf ca. 2,3k

In Stk. 4 und 1 unerreichbar
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.10.2023 01:13
Ich habe ihre Abrechnung gesehen, es stimmt.

Ich will damit nur sagen, dass TVL für Akademiker unheimlich schlecht bezahlt. Aber darüber reden wir ja schon seit Wochen, die Erkenntnis ist ja nicht neu.

Die Beschäftigten unter E9 sind jedoch froh und dankbar, meine Freundin hat in der PW deutlich schlechter verdient und sieht den öD als gelobtes Land an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: clarion am 15.10.2023 08:53
Das ist auch mein Erleben.  Bis EG9A ist von Fachkräftemangel nichts zu spüren.  Insbesondere dann nicht, wenn man die Ausschreibung für kaufmännische Berufe öffnet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 15.10.2023 09:10
Ich bleibe dabei: Die Verquickung von Tarifforderungen mit der beamtenrechtlichen Alimentation (inhaltsgleiche Übertragung als Teil der Tarifforderung weil der DBB mit am Tisch sitzt, das muss man sich mal vorstellen) ist ein großes Problem. Im Kern profitieren davon nur Beamte, der streikende Tarifbeschäftigte ist als Druckmittel der Erfüllungsgehilfe, ähnlich einem nützlichen Idioten und die Arbeitgeber, die zugleich Dienstherr sind.

Die Aussage vom TDL-Vertreter spricht doch Bände: Die Tarifforderung würde die Länder für die Angestellten etwa 5,9 Mrd. € kosten, bei Übernahme auf die Beamtenschaft und Pensionäre sind es plötzlich 19 Mrd. €. Ein gewaltiges Missverhältnis, für das die Minderheit der Tarifbeschäftigten Sorge tragen soll.

Der Zwang für die Länder, diese gravierenden Mehrkosten immer mit einplanen zu müssen, schmälert das Tarifergebnis automatisch und der Umstand wird damit für die Angestellten direkt zum Nachteil, während der Beamte sogar oftmals noch bessere Karrieremöglichkeiten hat, weil er bei der Besetzung von Funktionsstellen bevorzugt wird, schneller Arzttermine bekommt, volle Bezahlung der Bezüge im Krankheitsfall genießt, eine auskömmliche Pension erhält usw.

Wären die Forderungen sauber getrennt, könnten Sie von der Gegenseite auch nicht so gut argumentativ ins Feld geführt und zum Herunterhandeln der Forderungen herangezogen werden. Es wäre schlicht das Problem der Dienstherren, was sie im Anschluss zur Einhaltung einer verfassungsgemäßen Alimentation für die Beamtenschaft aus dem Tarifergebnis machen.

Allein die Forderung "...oder 500€" als Mindesterhöhung kommt bei einem Beamten doch mit deutlich mehr Netto an (geschätzt 80% statt 50-60%). Diese Forderung ist daher für Beamte von Vorteil und nicht im gleichen Maß für Tarifbeschäftigte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Annaalfabet am 15.10.2023 09:11
Das ist auch mein Erleben.  Bis EG9A ist von Fachkräftemangel nichts zu spüren.  Insbesondere dann nicht, wenn man die Ausschreibung für kaufmännische Berufe öffnet.

Das ist völlig falsch. In der Justiz sind tausende Stellen nicht besetzt und die Abteilungen saufen ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 15.10.2023 09:26
Brutto-Gehalt3.318,00 €39.816,00 €
Abzüge gesamt829,66 €9.956,01 €
Netto-Gehalt
2.488,33 €29.860,00 €

Steuerklasse 3 + 2 Kinder also unmöglich ist es nicht. (ohne Kinder kommt man auf 2463€)

Mit dem aktuellen Gehalt kommt man max. auf ca. 2,3k

In Stk. 4 und 1 unerreichbar

Ich habe zwar die Zahlen (die Abzüge) nicht genau rekonstruieren können, aber hier zeigt sich mal wieder, wie Tariflas Äpfel mit Birnen vergleicht. Ein Akademiker mit gleichen Voraussetzungen (Steuerklasse 3, 2 Kinder) käme selbst mit TV-L 13/6 derzeit auf ca. 4,4K bis 4,5k €/Monat Nettogehalt; also knapp dem Doppelten des betrachteten Sachbearbeiters. Und das vor der aktuellen Tarifrunde…

Natürlich hat Tariflas das persönliche Problem, weder sich klar für ein Studienfach entschieden und auch vor ihrem Studium schon nicht einschlägige (und vom AG auch nicht als förderlich eingeschätzte) Berufserfahrung gesammelt zu haben. Dadurch, dass sie also recht viel Zeit bisher schon investiert hat in Dinge, die für ihren Arbeitgeber nicht relevant sind, hat sie eben erst eine geringere Stufe als vergleichbar alte Personen mit geradlinigem Bildungs- und Berufsweg erreicht. Das macht ihre Aussagen aber damit dennoch nicht richtig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.10.2023 09:28
Das ist auch mein Erleben.  Bis EG9A ist von Fachkräftemangel nichts zu spüren.  Insbesondere dann nicht, wenn man die Ausschreibung für kaufmännische Berufe öffnet.

Das ist völlig falsch. In der Justiz sind tausende Stellen nicht besetzt und die Abteilungen saufen ab.

Ich sprach auch vom kaufmännischen Bereich..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.10.2023 09:57
Der Zwang für die Länder, diese gravierenden Mehrkosten immer mit einplanen zu müssen, schmälert das Tarifergebnis automatisch und der Umstand wird damit für die Angestellten direkt zum Nachteil, während der Beamte sogar oftmals noch bessere Karrieremöglichkeiten hat, weil er bei der Besetzung von Funktionsstellen bevorzugt wird, schneller Arzttermine bekommt, volle Bezahlung der Bezüge im Krankheitsfall genießt, eine auskömmliche Pension erhält usw.
Klar schmälert das das Tarifergebnis.
Egal ob dbb am Tisch sitzt oder nicht.
Egal ob es benannt wird oder nicht. Das wird immer Teil des Kuchens sein, den die TdL sich ausrechnet.
Leider sind da die "Personalausgaben" für Externe nicht Teil des Kuchen.

Das wäre ein vernünftiger Ansatz seitens Verdi das mal in den Topf zu schmeißen.

(Aber es gibt höhere Beamte, die sagen, wir wollen der pW nicht die Fachkräfte wegnehmen  ::) ???)

Und dein offtopic Beamten Basching ist fehl am Platze.
Ja: die Gewerkschaften, sollte einfach mal stumpf und permanent solche "beamten kosten dann auch mehr Geld" Aussagen öffentlich als:
Hat hier nichts zu suchen und ist ein anderes Thema abwürgen.

bzgl. Beamte OFFTOPIC:
schneller Arzttermine! Nein! kein Beamter bekommt schneller Arztermine. Der PKVler bekommt sie und der nichBeamten PKVler noch schneller. Also bekämpfe diese Problem bei den KVen, nicht bei den PKVen

und NEIN! Der Angestellte hat wesentlich bessere Karrieremöglichkeiten als der Beamte, denn er hat die freie Wahl!

Und wenn volle Lohnfortzahlung über die 6 Wochen hinaus willst, dann kannst du dir diese Leistung kaufen, also es ist kein Privileg des Beamten.
Und eine auskömmliche Altersversorgung (also die ~5% die er mehr hat) kannst du dir auch locker kaufen, auch kein Privileg des Beamten.

Damit du es jedoch dir kaufen kannst muss natürlich das Einkommen passen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.10.2023 10:03
Ich habe ihre Abrechnung gesehen, es stimmt.
Also bekommt sie nach über 25 Jahren (und einer EG9a Stelle) das Geld, was ein akademischer Berufseinsteiger im ersten Jahr bekommt.

und ja, einige Akademiker sind der Meinung, sie würden in der pW im ersten Jahr mit 80T€ einsteigen.
Viel Spaß beim suchen, da gehört man dann zu den 5%. Ausnahmen gibt es aber die Mehrheit ist anderes unterwegs.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 15.10.2023 10:17
Oh Verzeihung Herr MoinMoin, macht es echt so Spaß minutiös alles auseinander zu klamüsern? Wenn dann aber bitte richtig!

Es ist natürlich ein Unterschied, ob der DBB am Tisch sitzt und damit direkte Einflussnahme auf den Verlauf usw. nehmen kann. Wenn beamtenspezifische Forderungen außerdem offiziell Bestandteil der Verhandlungsmasse werden, können Sie logischerweise auch besser als Gegenargument von der Gegenseite angeführt werden, wie bereits geschehen.

Das was für dich wie Beamten-bashing rüberkommt, ist für mich nur Aufklärungsarbeit. Angestellte dürfen ruhig wissen, aus welchen Gründen ihre Lohnentwicklung ebenfalls zu leiden hat, und dass diejenigen, die dafür mitverantwortlich sind, dann trotzdem noch meist anderweitig deutlich besser gestellt sind.

Beamte sind doch garantiert zu 95%+ Mitglieder einer PKV, was soll also diese unnötige Differenzierung? Hier alle über einen Kamm zu scheren, dient schlicht der Übersichtlichkeit.

Der Angestellte hat bessere Karrieremöglichkeiten, wenn er die Privatwirtschaft mit einbezieht. Innerhalb des ÖD ist es garantiert nicht so, das gebe ich dir mit Brief und Siegel und wurde hier ja bereits thematisiert (Stichwort Funktionsstellen). Ein paar wenige Ausnahmen wird es natürlich immer geben, die aber in der Gesamtheit schlicht untergehen und daher mal wieder nicht würdig sind, als Gegenbeispiel herausgearbeitet zu werden.

Und natürlich kann sich ein Angestellter aus seinem meist geringeren Nettolohn zusätzliche Versicherungsleistungen kaufen, um beamtenähnliche Absicherungen zu erreichen. Die kosten aber alle Geld und schmälern sein verfügbares Einkommen weiter. Wohingegen sie im Beamtenverhältnis fester Bestandteil und damit sowas ähnliches wie ein "geldwerter Vorteil" sind.

Wo kommen denn bitte deine 5% mehr her, die ein Beamter später als Pensionär mehr hat? Wahrscheinlich von so einem spaßigen konstruierten beruflichen Werdegang, den Beamte gerne heranziehen um ihr Pensionssystem im Vergleich zum System der gesetzlichen Rente nicht so gut dastehen zu lassen. Dass es im Beamtenbereich üblich ist, in den letzten Jahren noch befördert zu werden, um den Sold ruhegehaltsfähig werden zu lassen ist dir bekannt? Dass die gesetzliche Rente den lebenslangen Durchschnitt abbildet ist dir bekannt? Aber der Angestellte kann die Lücke zur Pension ja wieder durch Versicherungsleistungen oder private Vorsorge von seinem meist geringeren Nettolohn ein Leben lang ausgleichen.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 15.10.2023 10:17
Erhöhung von 8%, mind. 300€ (oder: 200€ Erhöhung, sodann 4% on top), Stadtstaatzulage v. 150€ und einer Direktauszahlung von 3,000€ (IA) würde ich sofort unterschreiben.

(natürlich einfach für mich zu sagen, da ich einem Stadtstaat lebe, aber dennoch)

Schönen Sonntag zusammen. Geht nach draußen und fasst etwas Gras an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 15.10.2023 10:38
Ich bleibe dabei: Die Verquickung von Tarifforderungen mit der beamtenrechtlichen Alimentation (inhaltsgleiche Übertragung als Teil der Tarifforderung weil der DBB mit am Tisch sitzt, das muss man sich mal vorstellen) ist ein großes Problem. Im Kern profitieren davon nur Beamte, der streikende Tarifbeschäftigte ist als Druckmittel der Erfüllungsgehilfe, ähnlich einem nützlichen Idioten und die Arbeitgeber, die zugleich Dienstherr sind.

Die Aussage vom TDL-Vertreter spricht doch Bände: Die Tarifforderung würde die Länder für die Angestellten etwa 5,9 Mrd. € kosten, bei Übernahme auf die Beamtenschaft und Pensionäre sind es plötzlich 19 Mrd. €. Ein gewaltiges Missverhältnis, für das die Minderheit der Tarifbeschäftigten Sorge tragen soll.

Ich gebe dir Recht, dass die Übertragung von Tarifergebnissen unsinnig ist. Aber aus anderen Gründen. Es war bisher für die Dienstherren einfach sehr günstig, stumpf Tarifergebnisse zu übernehmen. Würden die Länder auf Basis des Grundsicherungsniveaus eine verfassungsgemäße Alimentation gesetzlich regeln, käme es ihnen erheblich teurer. So drücken Sie die Angestellten mit verweis auf die "bösen Beamten" in den Verhandlungen runter und übernehmen dann das Ergebnis "großzügig" für die Beamten und tun so, als ob dies nun der Grund wäre, warum es insgesamt für alle weniger gäbe.

Ich würde die Betrachtung mal umdrehen. Abschlüsse unterhalb der Grundsicherungssteigerung sind für die Besoldungsgesetzgeber doch ein Traum. Aktuell liegt ja selbst die gewerkschaftliche Forderung sowohl unterhalb der Preissteigerungsrate als auch unterhalb der Steigerungen im Bereich Grundsicheurng. In die Röhre gucken seit Jahren die Beamten. Sie müssen die Ergebnisse der "schwachen Gewerkschaften" mittragen, ohne selbst ihre Interessen effizient durchsetzen zu können. Beamte haben keien Lobby.

Der Zwang für die Länder, diese gravierenden Mehrkosten immer mit einplanen zu müssen, schmälert das Tarifergebnis automatisch und der Umstand wird damit für die Angestellten direkt zum Nachteil, während der Beamte sogar oftmals noch bessere Karrieremöglichkeiten hat, weil er bei der Besetzung von Funktionsstellen bevorzugt wird, schneller Arzttermine bekommt, volle Bezahlung der Bezüge im Krankheitsfall genießt, eine auskömmliche Pension erhält usw.

Wie gesagt, die Länder haben dazu keinen Zwang. Das Tarifergebnis gab ihnen einfach jahrelang die Begründung für völlig unzureichende Besoldungsanpassungen. Und ja, es hat Vorteile verbeamtet zu sein. Es hat aber auch Nachteile, wie Vorverauslagung von Krankheitskosten, Stress mit der Beihilfe, Nichtübernahme von Behandlungskosten, etc.

Ich war 30 Jahre lang gesetzlich versichert und hatte nie Stress. in den letzten 10 Jahren bin ich auf vielen Kosten sitzen geblieben und hatte zudem viel mehr Stress mit der Abrechung. In der Tendenz ist das private System besser, ja. Aber es ist kein nobrainer.

Wären die Forderungen sauber getrennt, könnten Sie von der Gegenseite auch nicht so gut argumentativ ins Feld geführt und zum Herunterhandeln der Forderungen herangezogen werden. Es wäre schlicht das Problem der Dienstherren, was sie im Anschluss zur Einhaltung einer verfassungsgemäßen Alimentation für die Beamtenschaft aus dem Tarifergebnis machen.

Da stimme ich zu. Selbst für die Beamten wäre es besser, sich nicht auf Gewerkschaften ohne echte Vertretungsmacht oder gar Durchsetzungsfähigkeit verlassen zu müssen. Schön wäre eine gesetzlich sauber geregelte Besoldung, die sowohl den nötigen Abstand zum Grundsicherungsniveau als auch das Abstandsgebot zwischen den Besoldungsgruppen wahrt.

Es ist genauso nicht das Problem der Angestellten, wer wieso verbeamtet wird. Das ist die freie Entscheidung der Dienstherren.
 
Allein die Forderung "...oder 500€" als Mindesterhöhung kommt bei einem Beamten doch mit deutlich mehr Netto an (geschätzt 80% statt 50-60%). Diese Forderung ist daher für Beamte von Vorteil und nicht im gleichen Maß für Tarifbeschäftigte.

Die Tendenz teile ich, ich würde die Aussage in der Absolutheit aber nicht unterschreiben. Beamte zahlen auch Steuern. Es kommt somit sehr auf die EG bzw. auf das Statusamt an und auf die landesszezifische Umsetzung. Bei +500 Euro aufs Grundgehalt geb ich dir komplett Recht. Wenn sich die +500 € aber insgesamt aufs Gesamtbrutto des Beamten (inkl. Familien- und Stellenzuschläge) beziehen, dann wirds individuell sehr speziell. Sockelbeträge passen halt überhaupt nicht in die Systematik der Beamtenbesoldung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 15.10.2023 10:44
Dass Beamte keine Lobby haben, kann ich absolut nicht unterstreichen. Im Gegenteil, sie haben eine deutlich effektivere Lobby als du denkst. Allein aufgrund der Tatsache, dass die Leitungsebene hoher staatlicher Einrichtungen, politische Funktionäre usw. allesamt im Beamtenverhältnis sind und daher auch sehr nahe an den politischen Entscheidungsträgern sind, trägt seinen Teil bei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 15.10.2023 10:47
Erhöhung von 8%, mind. 300€ (oder: 200€ Erhöhung, sodann 4% on top), Stadtstaatzulage v. 150€ und einer Direktauszahlung von 3,000€ (IA) würde ich sofort unterschreiben.

(natürlich einfach für mich zu sagen, da ich einem Stadtstaat lebe, aber dennoch)

Schönen Sonntag zusammen. Geht nach draußen und fasst etwas Gras an.

Die Stadtstaatenzulage würde ich auf jeden Fall mit der SuE-Zulage ersetzen, da dort der Anschluss ansonsten komplett verloren geht. Den Rest würde ich auch unterschreiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 15.10.2023 11:43
Ich bleibe dabei: Die Verquickung von Tarifforderungen mit der beamtenrechtlichen Alimentation (inhaltsgleiche Übertragung als Teil der Tarifforderung weil der DBB mit am Tisch sitzt, das muss man sich mal vorstellen) ist ein großes Problem. Im Kern profitieren davon nur Beamte, der streikende Tarifbeschäftigte ist als Druckmittel der Erfüllungsgehilfe, ähnlich einem nützlichen Idioten und die Arbeitgeber, die zugleich Dienstherr sind.

Die Aussage vom TDL-Vertreter spricht doch Bände: Die Tarifforderung würde die Länder für die Angestellten etwa 5,9 Mrd. € kosten, bei Übernahme auf die Beamtenschaft und Pensionäre sind es plötzlich 19 Mrd. €. Ein gewaltiges Missverhältnis, für das die Minderheit der Tarifbeschäftigten Sorge tragen soll.

Der Zwang für die Länder, diese gravierenden Mehrkosten immer mit einplanen zu müssen, schmälert das Tarifergebnis automatisch und der Umstand wird damit für die Angestellten direkt zum Nachteil, während der Beamte sogar oftmals noch bessere Karrieremöglichkeiten hat, weil er bei der Besetzung von Funktionsstellen bevorzugt wird, schneller Arzttermine bekommt, volle Bezahlung der Bezüge im Krankheitsfall genießt, eine auskömmliche Pension erhält usw.

Wären die Forderungen sauber getrennt, könnten Sie von der Gegenseite auch nicht so gut argumentativ ins Feld geführt und zum Herunterhandeln der Forderungen herangezogen werden. Es wäre schlicht das Problem der Dienstherren, was sie im Anschluss zur Einhaltung einer verfassungsgemäßen Alimentation für die Beamtenschaft aus dem Tarifergebnis machen.

Allein die Forderung "...oder 500€" als Mindesterhöhung kommt bei einem Beamten doch mit deutlich mehr Netto an (geschätzt 80% statt 50-60%). Diese Forderung ist daher für Beamte von Vorteil und nicht im gleichen Maß für Tarifbeschäftigte.

Also ich fasse mal das, was du möchtest, zusammen: Beamte sollen keinerlei oder nur eine geringe Erhöhung bekommen!
Polizisten und Feuerwehrleute sollen also deiner Ansicht nach 20%Plus Reallohnverlust hinnehmen und dafür weiter ihren Kopf für dich und die Demokratie hinhalten?
Denn, wenn der Beamte keine Rolle bei den Tarifverhandlungen spielen soll, dann geht das nur, wenn die nix dazu bekommen. Denn egal ob das Tarifergebnis übernommen wird oder es die gleiche Erhöhung zufällig unabhängig davon gibt, weiß die AG-Seite, dass diese Kosten aus dem gleichen Topf kommen. Also müssen diese Kosten gering oder null sein, wenn der Tarifabschluss nicht durch diese Mehrkosten beeinflusst werden soll.
Schönen Dank auch! Vielleicht sollen wir direkt kostenlos arbeiten?
Sei froh, dass so Menschen wie du trotzdem uneingeschränkt in den Genuss der Beamtendienstleistung verbleiben, auch wenn du es nicht verdient hast!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 15.10.2023 11:52
Also ich fasse mal das, was du möchtest, zusammen: Beamte sollen keinerlei oder nu eine geringe Erhöhung bekommen!
Das hat er doch gar nicht geschrieben. Die Polemik ist imho auch völlig unangebracht. Tenor war doch nur, dass die Erhöhungen/Verhandlungen zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten unabhängiger voneinander sein sollten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 15.10.2023 11:53
@Schnarchnase81

Ich wüsste nicht wo sich Deine Einlassung aus meinem Text entnehmen lässt. Es sagt viel mehr über dich aus, wenn das tatsächlich deine Interpretation darstellt und es liest sich viel eher wie die typische Flucht in die Opferrolle, aus der heraus dann gerne eine Diskursverschiebung in Richtung Neiddebatte stattfinden soll. Das machen Beamtenvertreter sehr gerne, wenn das für sie unangenehme Thema angeschnitten wird. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 15.10.2023 12:07
@Schnarchnase81

Ich wüsste nicht wo sich Deine Einlassung aus meinem Text entnehmen lässt. Es sagt viel mehr über dich aus, wenn das tatsächlich deine Interpretation darstellt und es liest sich viel eher wie die typische Flucht in die Opferrolle, aus der heraus dann gerne eine Diskursverschiebung in Richtung Neiddebatte stattfinden soll. Das machen Beamtenvertreter sehr gerne, wenn das für sie unangenehme Thema angeschnitten wird.

Ich erkläre dir gerne, wie ich auf diesen Schluss komme:
Du sagst, es liegt an den Beamten, dass der Tarifabschluss nicht höher ist.

Zitat: „ Ich bleibe dabei: Die Verquickung von Tarifforderungen mit der beamtenrechtlichen Alimentation (inhaltsgleiche Übertragung als Teil der Tarifforderung weil der DBB mit am Tisch sitzt, das muss man sich mal vorstellen) ist ein großes Problem.“

Und

„ Der Zwang für die Länder, diese gravierenden Mehrkosten immer mit einplanen zu müssen, schmälert das Tarifergebnis automatisch und der Umstand wird damit für die Angestellten direkt zum Nachteil“

Da das Geld für die Beamten aus dem gleichen Topf kommt kommt, wie das der TVL-Angestellten, kann der Beamte sich nur dann nicht auf die Tarifverhandlungen auswirken, wenn er nichts dazu bekommt.

Zitat: „ Wären die Forderungen sauber getrennt, könnten Sie von der Gegenseite auch nicht so gut argumentativ ins Feld geführt und zum Herunterhandeln der Forderungen herangezogen werden. Es wäre schlicht das Problem der Dienstherren, was sie im Anschluss zur Einhaltung einer verfassungsgemäßen Alimentation für die Beamtenschaft aus dem Tarifergebnis machen.“

Du verkennst hier, dass die Länder die Dienstherren sind, die den Beamten bezahlen und diese sind auch diejenigen die durch ihren Vertreter am Verhandlungstisch für TVL sitzen. Beide, Tarifler und Beamte, werden in den Ländern aus dem selben Topf, nämlich dem Landeshaushalt, bezahlt! Ergo muss sich die Beamtenbesoldung, so sie denn auch erhöht wird, auf die zur Verfügung stehenden Finanzmittel auswirken, demnach kann nur eine Nullrunde für die Beamten keine Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen haben!
Da du quasi forderst, dass eine Besoldungserhöhung sich nicht auf den für die Verhandlungen zur Verfügung stehenden Geldtopf auswirkt, forderst du für die Beamten quasi eine Nullrunde!

Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 15.10.2023 12:14
Ich verkenne hier gar nichts, der Zusammenhang ist geradezu trivial, nur komme ich zu einem anderen Schluss. Auch gönne ich Beamten keine Nullrunde, deren Besoldungsanpassung ist nur schlicht ein Problem der Dienstherren, und darf kein Problem der Tarifbeschäftigten sein.

Wie die Politik ihre Finanztöpfe und zur Verfügung stehenden Steuermittel einsetzt, ist doch ein rein politisches Problem. Auch dass beide Parteien aus einem Topf bezahlt werden, den die Politik nicht vergrößern möchte, ist eine rein politische Entscheidung und Prioritätensetzung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 15.10.2023 12:26
Ich verkenne hier gar nichts, der Zusammenhang ist geradezu trivial, nur komme ich zu einem anderen Schluss. Auch gönne ich Beamten keine Nullrunde, deren Besoldungsanpassung ist nur schlicht ein Problem der Dienstherren, und darf kein Problem der Tarifbeschäftigten sein.

Wie die Politik ihre Finanztöpfe und zur Verfügung stehenden Steuermittel einsetzt, ist doch ein rein politisches Problem. Auch dass beide Parteien aus einem Topf bezahlt werden, den die Politik nicht vergrößern möchte, ist eine rein politische Entscheidung und Prioritätensetzung.

Es ist aber nun einmal…wenn theoretisch eine Milliarde Euro für Erhöhungen da ist, dann gibt es für die Angestellten einen Anteil und für die Beamten. Das weiß der Arbeitgeber, denn er hat ja nicht mehr. Wenn der Beamte hier keine Rolle spielen darf, damit die Tarifler die ganze Millarde als Verhandlungsmasse hat, kann das nur bedeuten, der Beamte bekommt davon nix. Und egal, wie getrennt man das betrachten möchte, das Geld wird dadurch nicht mehr!

Folge: entweder wird geteilt, dann ist der Spielraum durch die Beamten bei den Tarifverhandlungen begrenzt oder man möchte diese Begrenzung nicht, dann bleibt nix mehr für den Beamten….da du das forderst, forderst du eine Nullrunde für Beamte….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 15.10.2023 12:49
Ich verkenne hier gar nichts, der Zusammenhang ist geradezu trivial, nur komme ich zu einem anderen Schluss. Auch gönne ich Beamten keine Nullrunde, deren Besoldungsanpassung ist nur schlicht ein Problem der Dienstherren, und darf kein Problem der Tarifbeschäftigten sein.

Wie die Politik ihre Finanztöpfe und zur Verfügung stehenden Steuermittel einsetzt, ist doch ein rein politisches Problem. Auch dass beide Parteien aus einem Topf bezahlt werden, den die Politik nicht vergrößern möchte, ist eine rein politische Entscheidung und Prioritätensetzung.

Es ist aber nun einmal…wenn theoretisch eine Milliarde Euro für Erhöhungen da ist, dann gibt es für die Angestellten einen Anteil und für die Beamten. Das weiß der Arbeitgeber, denn er hat ja nicht mehr. Wenn der Beamte hier keine Rolle spielen darf, damit die Tarifler die ganze Millarde als Verhandlungsmasse hat, kann das nur bedeuten, der Beamte bekommt davon nix. Und egal, wie getrennt man das betrachten möchte, das Geld wird dadurch nicht mehr!

Folge: entweder wird geteilt, dann ist der Spielraum durch die Beamten bei den Tarifverhandlungen begrenzt oder man möchte diese Begrenzung nicht, dann bleibt nix mehr für den Beamten….da du das forderst, forderst du eine Nullrunde für Beamte….

Sorry für die Fehler…. mit dem Pad schreiben ist für mich schwierig und zum Korrekturlesen war gerade keine Zeit…jetzt geht es nicht mehr…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: clarion am 15.10.2023 12:50
Schnarchnase, da muss ich Tagelöhner zustimmen. Wie Geld verteilt wird, ist politischer Wille. Man könnte beispielsweise auf ein
paar Herzensprojekte verzichten, um beispielsweise zwei Milliarden bereit zu stellen, um sowohl die angestellten wie auch die verbeamteten Staatsdienern ordentlich zu bezahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 15.10.2023 12:56
Das ist auch mein Erleben.  Bis EG9A ist von Fachkräftemangel nichts zu spüren.  Insbesondere dann nicht, wenn man die Ausschreibung für kaufmännische Berufe öffnet.

Ja, das ist in der tat so. Für die "einfachen" Bürokaufleute und Dergleichen sind die Stellen im ÖD schon ganz ordentlich bezahlt. Selbst bei der EG6 biste da ganz gut dabei, vor allem wenn noch ein bisschen "Berufserfahrung" anerkannt wird.

Ich wechsle nun bald in den TV-L, EG 09/4 und sehe die Bezahlung da schon als gut. Wenn der Tarifabschluss in Richtung TVÖD geht, ist es schon fast ein Jackpot. Aktuell bin ich "Tippse" in einem kleinen Dienstleistungsbetrieb im ländlichen Raum (12 Gehälter, nicht mehr, nicht weniger). Aber es soll natürlich auch gut bezahlte "Tippsen" geben ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.10.2023 12:57
Oh Verzeihung Herr MoinMoin, macht es echt so Spaß minutiös alles auseinander zu klamüsern? Wenn dann aber bitte richtig!
;D Dito
Zitat
Es ist natürlich ein Unterschied, ob der DBB am Tisch sitzt und damit direkte Einflussnahme auf den Verlauf usw. nehmen kann. Wenn beamtenspezifische Forderungen außerdem offiziell Bestandteil der Verhandlungsmasse werden, können Sie logischerweise auch besser als Gegenargument von der Gegenseite angeführt werden, wie bereits geschehen.
Das habe ich doch bestätigt und nicht verneint und forderte die GEwerkschaften auf, alles was an argumenten mit den Bs kommt gleich als irrelevant und tut hier nichts zur Sache abzutun.
gleiches natürlich in Gegendarstellungen zu Presseerklärungen.
Zitat
Das was für dich wie Beamten-bashing rüberkommt, ist für mich nur Aufklärungsarbeit. Angestellte dürfen ruhig wissen, aus welchen Gründen ihre Lohnentwicklung ebenfalls zu leiden hat, und dass diejenigen, die dafür mitverantwortlich sind, dann trotzdem noch meist anderweitig deutlich besser gestellt sind.
ich bin auch für Aufklärungsarbeit, aber wenn dann richtig.
Zitat
Beamte sind doch garantiert zu 95%+ Mitglieder einer PKV, was soll also diese unnötige Differenzierung? Hier alle über einen Kamm zu scheren, dient schlicht der Übersichtlichkeit.
Es ist ein Problem des Systems und hat nichts damit zu tun das mehr Beamte als Angestellte in der PKV sein können.
Also hat das auc hnicht mit beamten zu tun.
Denn wie man weiß leiden auch diverse Beamte unter diesem Privileg.

Zitat
Der Angestellte hat bessere Karrieremöglichkeiten, wenn er die Privatwirtschaft mit einbezieht. Innerhalb des ÖD ist es garantiert nicht so, das gebe ich dir mit Brief und Siegel und wurde hier ja bereits thematisiert (Stichwort Funktionsstellen). Ein paar wenige Ausnahmen wird es natürlich immer geben, die aber in der Gesamtheit schlicht untergehen und daher mal wieder nicht würdig sind, als Gegenbeispiel herausgearbeitet zu werden.
Korrekt. Wenn man nur einen AG/Dienstherren betrachtet hast du meistens Recht.
Aber es bleibt eine Tatsache, dass Angestellte mehr Möglichkeiten haben als Beamte.

Wenn jedoch Beamte (was du ja korrekterweise immer wieder anführst und ich ebenfalls so sehe) wieder nur noch für Hoheitliche Aufgaben zuständig ist, dann gäbe es auch keine Überschneidungen der Karrieren mehr!

Zitat
Und natürlich kann sich ein Angestellter aus seinem meist geringeren Nettolohn zusätzliche Versicherungsleistungen kaufen, um beamtenähnliche Absicherungen zu erreichen. Die kosten aber alle Geld und schmälern sein verfügbares Einkommen weiter. Wohingegen sie im Beamtenverhältnis fester Bestandteil und damit sowas ähnliches wie ein "geldwerter Vorteil" sind.
Der eine nennt es Geldwerter Vorteil, der andere Zwangsmassnahme ohne Wahlfreiheit.
So wie eine freie Wahl der Versicherungsart (GKV/PKV) auch für alle Angestellten wünschenswert wäre.
Oder überspitz gesagt: Du hast die Wahlfreiheit wie du das Geld, was der AG für dich aufbringt verwendest. Der Beamte hat dieses nicht. (denn im Umkehrschluss könnte man argumentieren, dass der Beamte mehr Netto bekommen könnte, wenn er eben auch alle "Sonderleistungen" selber kaufen dürfte.) hätte
Zitat
Wo kommen denn bitte deine 5% mehr her, die ein Beamter später als Pensionär mehr hat? Wahrscheinlich von so einem spaßigen konstruierten beruflichen Werdegang, den Beamte gerne heranziehen um ihr Pensionssystem im Vergleich zum System der gesetzlichen Rente nicht so gut dastehen zu lassen. Dass es im Beamtenbereich üblich ist, in den letzten Jahren noch befördert zu werden, um den Sold ruhegehaltsfähig werden zu lassen ist dir bekannt? Dass die gesetzliche Rente den lebenslangen Durchschnitt abbildet ist dir bekannt? Aber der Angestellte kann die Lücke zur Pension ja wieder durch Versicherungsleistungen oder private Vorsorge von seinem meist geringeren Nettolohn ein Leben lang ausgleichen.  ;D
Nun, einfach mal einen TBler mit einem Beamten vergleichen ausrechnen wie hoch die Pension ist und wie hoch Rente plus VBL, dann kommt man auf solche zahlen.
Wurde hier schon öfters durchgerechnet und dargelegt uA von @Organisator.
Immer ausgehend von der Situation, dass der vergleichbare Beamte als EDEKA in Pension geht. (A9/A13)
und der Angestellte nicht 30 jahre EG5 und dann mit EG8 in Rente....

Vergleich doch einfach platt nen EG13er mit nem A13
EG13 ~1,7 Rentenpunkte (43 Jahre EG13 macht  durch. 73T€ Jahresgehalt, also 15 Jahre Stufenanstiege und 28 Jahre S6) pro Jahr = ~2740 € Rente
A13 ~4020€
VBL füllt da dann ordentlich auf
https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/ (wenn man da Alter 1.1.97 eingibt, also mit 25 anfängt, Jahreseinkommen 73T€, dann soll man VBL 1355€ bekommen.)
EG13 alters Versorgung Rente plus VBL ~4100€
Finde den Fehler! (Der hD Beamte endet nicht bei A13. Also wenn du Lust hast kannst das ja dann mal mit nem gD ausrechnen, der eine A13 am Ende, der andere EG12, natürlich via 20 Jahre nur EG10, damit es vergleich bar ist  8)), wenn aber jemand nach 15 Jahren seine EG12S6 erreicht hat, dann kommst du eben auf die ~5% gap

Der Angestellte der im öD gelernt hat und durchgängig VBL macht, der hat sogar mehr als der vergleichbare Pensionär aus dem mittleren Dienst und der BSC ist da eher krass gearschte, weil der hat den Gap durch die selbstbezahlte Ausbildung)

Mögen die Leute nicht hören, weil man BILD mäßig gerne alle Rentner mit allen Beamten (also die ungelernten mit im Boot)  vergleicht.

So viel zu Fakten?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.10.2023 13:06
Tenor war doch nur, dass die Erhöhungen/Verhandlungen zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten unabhängiger voneinander sein sollten.
Wie schon dargelegt können sie nicht unabhängig voneinander sein, da es aus einem Pott kommt.

Und wenn TVL eine Nullrunde macht, dann heißt das nicht, das die Beamten auch nur eine Null bekommen dürfen, da hat doch das BVerG entsprechende Grenzen gesetzt.
Umgekehrt bedeutet es aber auch nicht, dass wenn TVL 10% erhöht, dass die Beamten auch 10% bekommen müssen.

Warum da Beamtenvertreter allerdings mit am Tisch sitzen, finde ich genauso verstörend, die sollen sich dort wo sie gefragt werden engagieren! Und das ist das Besoldungs-Gesetzgebungsverfahren!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 15.10.2023 13:08
Schnarchnase, da muss ich Tagelöhner zustimmen. Wie Geld verteilt wird, ist politischer Wille. Man könnte beispielsweise auf ein
paar Herzensprojekte verzichten, um beispielsweise zwei Milliarden bereit stellen, um sowohl die angestellten wie auch die verbeamteten Staatsdienern ordentlich zu bezahlen.

Könnte man, möchte man aber nicht. Man hat eine Summe, die zu verteilen ist und nicht mehr. Im übrigen liegt es so ja auch nicht daran, dass für die Beamten mitverhandelt wird, sondern daran, dass das Geld woanders ausgegeben wird. Wenn man aber die Schuld für schlechte Abschlüsse bei der Beteiligung der Beamten sucht, dann geht es um die Aufteilung des Geldtopfes und nicht um deren Umfang! Die Beamten haben mit dem Umfang des Topfes ja nix zu tun, wenn dieser durch politisch gewollte andere Projekte klein gehalten wird! Wenn man 10,5% mehr für die Tarifler haben möchte und es sind 10,5 % drin, dann bekommt man diese nur, wenn der Beamte später leer ausgeht, denn es gibt keinen weiteren Topf für die Beamten. Dass da nur 10,5 drin sind, weil man 10,5% für andere Dinge ausgibt, liegt doch nicht am Beamten! Wären da 21% drin, so könnten beide 10,5 % bekommen (natürlich alles hypothetisch und vereinfacht, ohne auf tatsächliche Verhältnisse zu achten). Sind in dem Topf jetzt nur 10,5% dann wissen die AG, dass für die Beamten nichts mehr übrig ist, wenn die Forderung erfüllt wird, unabhängig davon, ob eine Tarifübernahme direkt gefordert wird oder nicht.
Wenn die AG nun davon ausgehen (und das haben die unabhängig von der Forderung im Hinterkopf), dass die Beamten das gleiche an Plus bekommen müssen, dann können die dem TVL nicht die 10,5% geben, nur weil eine Übernahme nicht gefordert ist. Es wäre nichts mehr über. Wenn man aber fordert, dass die Verhandlungen so laufen sollen, als wäre der Topf nur für den TVL, dann fordert man quasi eine Nullrunde für die Beamten, denn sobald irgendwo mitspielt, dass vom Topf was übrig bleiben muss, ist der Beamte mit dabei bei den Verhandlungen!

Nur bei verschiedenen Töpfen wäre es anders, da aber beide den gleichen AG, nämlich das Bundesland, haben, gibt es keine verschiedenen Töpfe. Teilt man den großen Topf vorher schon auf, wäre der Beamte ja auch schon wieder die Ursache für diese Aufteilung gewesen!

Fakt ist: die Länder haben ihren finanziellen Spielraum, der für beide da ist. Möchte TVL den Spielraum nur für sich, bedeutet das Nullrunde für Beamte und genau das fordert Tagelöhner….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 15.10.2023 13:14
Fakt ist: die Länder haben ihren finanziellen Spielraum, der für beide da ist. Möchte TVL den Spielraum nur für sich, bedeutet das Nullrunde für Beamte und genau das fordert Tagelöhner….

Nur weil du etwas öfter wiederholst, wird es dadurch nicht wahrer. Und die Problematik hast du offensichtlich nach wie vor nicht durchdrungen.

Ich genieße jetzt aber mal noch den restlichen Sonntag, habe schon wieder bedenklich viel Zeit hier verbracht. Das empfehle ich dir/euch auch. Bis demnächst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.10.2023 13:22
Fakt ist: die Länder haben ihren finanziellen Spielraum, der für beide da ist. Möchte TVL den Spielraum nur für sich, bedeutet das Nullrunde für Beamte und genau das fordert Tagelöhner….

Nur weil du etwas öfter wiederholst, wird es dadurch nicht wahrer. Und die Problematik hast du offensichtlich nach wie vor nicht durchdrungen.

Ich genieße jetzt aber mal noch den restlichen Sonntag, habe schon wieder bedenklich viel Zeit hier verbracht. Das empfehle ich dir/euch auch. Bis demnächst.
Also du behauptest, der Dienstherr, welcher identisch mit dem AG ist, hat diese beiden Geldposten nicht gleichzeitig im Blick?
Und die Tarifler könnte wesentlich mehr aushandeln, wenn die Beamtenbesoldung schon geklärt wäre und das Gesetzt verabschiedet ist?
(Sprich, wenn die Beamten 10% bekommen, der Geldsack damit schon mal abgeschmolzen ist, dann könnten die Angestellten mehr als 10% aushandeln? Oder wenn die Beamten 5% bekommen, dann könnten die Tarifler 10% aushandeln, weil dann ja noch ordentlich Kohle da ist?)

Interessante These, aber auch nur eine These.
Aber trotzdem könnte man sich die Häppchen für die Beamtenvertreter sparen.
Da bin ich voll bei Dir!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 15.10.2023 13:47
Fakt ist: die Länder haben ihren finanziellen Spielraum, der für beide da ist. Möchte TVL den Spielraum nur für sich, bedeutet das Nullrunde für Beamte und genau das fordert Tagelöhner….

Nur weil du etwas öfter wiederholst, wird es dadurch nicht wahrer. Und die Problematik hast du offensichtlich nach wie vor nicht durchdrungen.

Ich genieße jetzt aber mal noch den restlichen Sonntag, habe schon wieder bedenklich viel Zeit hier verbracht. Das empfehle ich dir/euch auch. Bis demnächst.

Ich muss es anscheinend öfter wiederholen, da du diesen an sich einfachen Sachverhalt nicht kapieren willst!

Du hast die Problematik einfach nicht verstanden: das Geld wird nicht mehr, nur weil der Beamte bei TVL nicht mit verhandelt wird. Für TVL ist nur mehr da, wenn der Beamte weniger bekommt. Die AG haben auf jeden Fall im Kopf, dass der Topf für beide reichen muss, egal ob Übernahme direkt gefordert oder nicht! Wer das leugnet, ist ahnungslos und völlig weltfremd!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 15.10.2023 13:47

 Man hat eine Summe, die zu verteilen ist und nicht mehr. ...

Das wird  ja insbesondere in diesem Forum häufiger behauptet. Wenn das so wäre, wieso ist es den Gebietskörperschaften regelmäßig möglich, auf sog. Krisensituationen mit Geld zu reagieren, das in keinem  Haushalt eingeplant war ?

Es geht mir nicht darum, "Krisen gegen Tarifverhandlungen" auszuspielen, wie man hier regelmäßig lesen darf: Wenn für XXX Milliarden da sind , warum nicht für das Personal im ÖD?

Es geht mir darum zu zeigen, dass die Aktivierung dieser Gelder politische Entscheidungen sind. Und so könnte es auch eine politische Entscheidung sein, deutlich mehr Geld für das Personal im ÖD bereitzustellen.

Freiwllig wird die Politik dies natürlich nicht tun- warum auch ?V Aber wenn die Beschäftigten nur genug Druck machen, würde schon deutlich mehr gehen als die bekannte Ergebnisse. Bsp. Pflege Unikliniken letztes Jahr:

Beschäftigen kündigen an, in 100 Tagen zu streiken, wenn Forderungen nicht erfüllt werden. Was passiert in den ersten 80 Tagen in der Politik; natürlich nichts - bis ca. 14 Tage vor Streikbeginn. Dann merkt man- scheiße- die wollen wirklich ernst machen.

Laumann versucht, die Verantwortung auf die TDL abzugeben, weil er ja keine Tarifverhandlungen führen kann. Die TDL wiederum verweist auf den laufenden Tarifvertrag und kann leider auch nichts machen. So geht das noch ca. 77 Tage, bis die AGs sich freuen, einen Entlastungstarifvertrag mit den ArbeitnehmervertreterInnen abschließen zu "dürfen".

Wenn die Beschäftigen - gleich wo im ÖD - das Heft in die Hand nehmen, kann was passieren. Aber so wird´s waghrscheinlich so ca. 75% des TVÖD- Ergebnisses. Vor dem Hintergrund der noch geringen Streikbereitschaft ggü. dem TVÖD wäre dies noch ein Super-Ergebnis.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schnarchnase81 am 15.10.2023 13:54

 Man hat eine Summe, die zu verteilen ist und nicht mehr. ...

Das wird  ja insbesondere in diesem Forum häufiger behauptet. Wenn das so wäre, wieso ist es den Gebietskörperschaften regelmäßig möglich, auf sog. Krisensituationen mit Geld zu reagieren, das in keinem  Haushalt eingeplant war ?

Es geht mir nicht darum, "Krisen gegen Tarifverhandlungen" auszuspielen, wie man hier regelmäßig lesen darf: Wenn für XXX Milliarden da sind , warum nicht für das Personal im ÖD?

Es geht mir darum zu zeigen, dass die Aktivierung dieser Gelder politische Entscheidungen sind. Und so könnte es auch eine politische Entscheidung sein, deutlich mehr Geld für das Personal im ÖD bereitzustellen.

Freiwllig wird die Politik dies natürlich nicht tun- warum auch ?V Aber wenn die Beschäftigten nur genug Druck machen, würde schon deutlich mehr gehen als die bekannte Ergebnisse. Bsp. Pflege Unikliniken letztes Jahr:

Beschäftigen kündigen an, in 100 Tagen zu streiken, wenn Forderungen nicht erfüllt werden. Was passiert in den ersten 80 Tagen in der Politik; natürlich nichts - bis ca. 14 Tage vor Streikbeginn. Dann merkt man- scheiße- die wollen wirklich ernst machen.

Laumann versucht, die Verantwortung auf die TDL abzugeben, weil er ja keine Tarifverhandlungen führen kann. Die TDL wiederum verweist auf den laufenden Tarifvertrag und kann leider auch nichts machen. So geht das noch ca. 77 Tage, bis die AGs sich freuen, einen Entlastungstarifvertrag mit den ArbeitnehmervertreterInnen abschließen zu "dürfen".

Wenn die Beschäftigen - gleich wo im ÖD - das Heft in die Hand nehmen, kann was passieren. Aber so wird´s waghrscheinlich so ca. 75% des TVÖD- Ergebnisses. Vor dem Hintergrund der noch geringen Streikbereitschaft ggü. dem TVÖD wäre dies noch ein Super-Ergebnis.

Ich gebe dir da Recht….nur sprichst du im Kern die Größe des Topfes an und nicht deren Verteilung. Die Größe des Topfe ist politisches Kalkül.
Es gibt durch Streiks die Möglichkeit, eine Vergrößerung des Topfes zu erzwingen, aber dennoch muss der Topf für beide gleichermaßen reichen oder eine von beiden Parteien,der  TVLer oder der Beamte, muss zurückstecken!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.10.2023 14:07
Freiwllig wird die Politik dies natürlich nicht tun- warum auch ?V Aber wenn die Beschäftigten nur genug Druck machen, würde schon deutlich mehr gehen als die bekannte Ergebnisse.
Korrekt.
Entweder durch die stille Abstimmung mit den Füßen (Personal geht, neues Personal kommt nicht).
Dazu muss dann die Erkenntnis reifen, dass mehr Geld (und Wertschätzung) durchaus diese Abwanderungsbewegung abmildern kann.
(Gefühlt geht es 90 % der Kollegen bei individuellen Lohnerhöhungen nicht vorrangig um das mehr an Geld, sondern um die Wertschätzung als Person)

Oder: Durch Streik, abseits der Folklore, um dem AG die Lage und damit die obige Position zu verdeutlichen und begreiflich zu machen.

Und wie schon erwähnt, könnte der virtuelle Topf des verteilbaren Geldes deutlich erhöht werden, wenn man in diversen Bereichen sich nicht durch die pW abzocken lassen würde, aber das sehen die Politiker wahrscheinlich eher als Subvention an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 15.10.2023 14:54

 Man hat eine Summe, die zu verteilen ist und nicht mehr. ...

Das wird  ja insbesondere in diesem Forum häufiger behauptet. Wenn das so wäre, wieso ist es den Gebietskörperschaften regelmäßig möglich, auf sog. Krisensituationen mit Geld zu reagieren, das in keinem  Haushalt eingeplant war ?

Es geht mir nicht darum, "Krisen gegen Tarifverhandlungen" auszuspielen, wie man hier regelmäßig lesen darf: Wenn für XXX Milliarden da sind , warum nicht für das Personal im ÖD?

Es geht mir darum zu zeigen, dass die Aktivierung dieser Gelder politische Entscheidungen sind. Und so könnte es auch eine politische Entscheidung sein, deutlich mehr Geld für das Personal im ÖD bereitzustellen.

Freiwllig wird die Politik dies natürlich nicht tun- warum auch ?V Aber wenn die Beschäftigten nur genug Druck machen, würde schon deutlich mehr gehen als die bekannte Ergebnisse. Bsp. Pflege Unikliniken letztes Jahr:

Beschäftigen kündigen an, in 100 Tagen zu streiken, wenn Forderungen nicht erfüllt werden. Was passiert in den ersten 80 Tagen in der Politik; natürlich nichts - bis ca. 14 Tage vor Streikbeginn. Dann merkt man- scheiße- die wollen wirklich ernst machen.

Laumann versucht, die Verantwortung auf die TDL abzugeben, weil er ja keine Tarifverhandlungen führen kann. Die TDL wiederum verweist auf den laufenden Tarifvertrag und kann leider auch nichts machen. So geht das noch ca. 77 Tage, bis die AGs sich freuen, einen Entlastungstarifvertrag mit den ArbeitnehmervertreterInnen abschließen zu "dürfen".

Wenn die Beschäftigen - gleich wo im ÖD - das Heft in die Hand nehmen, kann was passieren. Aber so wird´s waghrscheinlich so ca. 75% des TVÖD- Ergebnisses. Vor dem Hintergrund der noch geringen Streikbereitschaft ggü. dem TVÖD wäre dies noch ein Super-Ergebnis.

Ich gebe dir da Recht….nur sprichst du im Kern die Größe des Topfes an und nicht deren Verteilung. Die Größe des Topfe ist politisches Kalkül.
Es gibt durch Streiks die Möglichkeit, eine Vergrößerung des Topfes zu erzwingen, aber dennoch muss der Topf für beide gleichermaßen reichen oder eine von beiden Parteien,der  TVLer oder der Beamte, muss zurückstecken!

Sorry- aber das ist genau der Grund, warum nichts passiert- zu viele Scheren im Kopf. Und wer profitiert davon ? Die Tarifbeschäftigen: Nein- Die Beamten:- Nein -Richtig : nur die Politik., die sich diebisch freut, wieder alle AN (auch Beamte) erfolgreich gegeneinander ausgespielt zu haben, weil die das Spiel auch noch mitmachen.

Deshalb einfach bei einem Punkt- jetzt Traifverhandlungen TDL- mit aller Kraft anfangen - dann weitersehen. Und ich wäre gespannt, ob die Politik sich bei einem Abschluss von 10,5 % dann trauen würde zu sagen: Ja- liebe Beamte, weil "alles" für die Tarifbeschäftigten draufgegangen ist, ist für Euch nichts mehr übrig. Ich freue mich auf die Interviews.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 15.10.2023 16:13
@Schnarchnase81

Ich wüsste nicht wo sich Deine Einlassung aus meinem Text entnehmen lässt. Es sagt viel mehr über dich aus, wenn das tatsächlich deine Interpretation darstellt und es liest sich viel eher wie die typische Flucht in die Opferrolle, aus der heraus dann gerne eine Diskursverschiebung in Richtung Neiddebatte stattfinden soll. Das machen Beamtenvertreter sehr gerne, wenn das für sie unangenehme Thema angeschnitten wird.

Da du quasi forderst, dass eine Besoldungserhöhung sich nicht auf den für die Verhandlungen zur Verfügung stehenden Geldtopf auswirkt, forderst du für die Beamten quasi eine Nullrunde!

Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?

Damit ist er ja nicht alleine: https://amp2.wiwo.de/politik/deutschland/oeffentlicher-dienst-wirtschaftsweiser-werding-regt-sonderopfer-der-beamten-an/29067268.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 15.10.2023 18:14
Das ist doch Quatsch. Die Beamtenbesoldung wird in den Landtagen entschieden. Weder TDL noch Gewerkschaften haben dafür ein Verhandlungsmandat. Was also soll der Kram hier?

Niemand fordert, dass die Beamten nicht amtsangemessen besoldet werden sollten. Und ja, der Tarif-Abschluss ist eines der Kriterien, an der die Gesetzgeber sich dann orientieren dürfen und müssen. Aber das müssen dann die machen, nicht die Gewerkschaften, nicht die TDL. Das ist also völlig sachfremd in diesem Thread, in dieser Diskussion und in diesen Verhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 15.10.2023 19:33
Wenn ich das richtig gerechnet habe würde die vollständige Durchsetzung der jetzigen Gewerkschaftsforderungen für den TVöD 13/3 StK 1 im Vergleich zum TVL 13/3 StK 1 bedeuten:
2023: 4037 € netto mehr im TVöD
2024: 1364 € netto mehr im TVöD
d.h. eine Besserstellung des TVöD ist von der Gewerkschaft gewollt.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 15.10.2023 19:36
Wenn ich das richtig gerechnet habe würde die vollständige Durchsetzung der jetzigen Gewerkschaftsforderungen für den TVöD 13/3 StK 1 im Vergleich zum TVL 13/3 StK 1 bedeuten:
2023: 4037 € netto mehr im TVöD
2024: 1364 € netto mehr im TVöD
d.h. eine Besserstellung des TVöD ist von der Gewerkschaft gewollt.

Eine vollständige Durchsetzung? Gab es das jemals?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: clarion am 15.10.2023 19:36
Das ist aber sicherlich richtig, dass die Verhandler der TDL im Hinterkopf haben,  dass da auch noch die Beamten sind.

Es ist Schwachsinn zu glauben,  dass die Beamten  nix kriegen, wenn die TB 10,5 % raushandeln. Einer der Indizes mit der die amtsangemessene Besoldung beziffert wird, ist schließlich der Vergleich mit der Lohnentwicklung der Tarifbeschäftigten.

Mal schauen, wo die Reise hingeht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 15.10.2023 19:51
Die Diskussion ist wirklich müßig. Das der dbb da mit am Tisch sitzt finde ich auch unnötig und falsch. Das aber die Tarifbeschäftigten mehr bekämen und das irgendwas an der Argumentation der Arbeitgeberseite ändern würde, wenn die Forderung entfiele das Ergebnis auf die Beamten zu übertragen, ist äußerst unwahrscheinlich. Am Ende wird natürlich auf die Lohnentwicklung geschaut wenn es um die Beamten geht und da dann zu allererst auf den Abschluss im öffentlichen Dienst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 15.10.2023 19:58
Wenn ich das richtig gerechnet habe würde die vollständige Durchsetzung der jetzigen Gewerkschaftsforderungen für den TVöD 13/3 StK 1 im Vergleich zum TVL 13/3 StK 1 bedeuten:
2023: 4037 € netto mehr im TVöD
2024: 1364 € netto mehr im TVöD
d.h. eine Besserstellung des TVöD ist von der Gewerkschaft gewollt.

Eine vollständige Durchsetzung? Gab es das jemals?
Natürlich nicht, d.h. jegliches Zugeständnis würde eine weitere Verschlechterung bedeuten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 15.10.2023 20:47
Wenn ich das richtig gerechnet habe würde die vollständige Durchsetzung der jetzigen Gewerkschaftsforderungen für den TVöD 13/3 StK 1 im Vergleich zum TVL 13/3 StK 1 bedeuten:
2023: 4037 € netto mehr im TVöD
2024: 1364 € netto mehr im TVöD
d.h. eine Besserstellung des TVöD ist von der Gewerkschaft gewollt.

Wie hast du das gerechnet? Dieses Jahr hat der TVÖD ja ~2.000€+ Inflationsausgleichsprämie. Ohne die wäre nach deiner Rechnung der TVÖD unter dem TV-L?

Für 2024 spuckt der Rechner für EG13S3 im TVÖD Bund 67946 € Jahresbrutto aus.

Für den TV-L dieses Jahr 59189€. Wenn ich diese Summe nun um 10,5% erhöhe lande ich bei 68.067€ Jahresbrutto.

Damit wäre der TV-L sogar leicht über dem TVÖD Ergebnis und könnte statt 12 monatiger Laufzeit sogar früher neu verhandeln. Lediglich die Inflationsausgleichsprämie hätte man dann verpasst, langfristig ist eine höhere prozentuale Erhöhung aber deutlich lukrativer (es sei denn man wechselt direkt nach Erhalt der Prämie).

Natürlich ist es deutlich unrealistisch dass das Ergebnis so durchgeht
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 15.10.2023 21:19
Wenn ich das richtig gerechnet habe würde die vollständige Durchsetzung der jetzigen Gewerkschaftsforderungen für den TVöD 13/3 StK 1 im Vergleich zum TVL 13/3 StK 1 bedeuten:
2023: 4037 € netto mehr im TVöD
2024: 1364 € netto mehr im TVöD
d.h. eine Besserstellung des TVöD ist von der Gewerkschaft gewollt.

Wie hast du das gerechnet? Dieses Jahr hat der TVÖD ja ~2.000€+ Inflationsausgleichsprämie. Ohne die wäre nach deiner Rechnung der TVÖD unter dem TV-L?


Für 2024 spuckt der Rechner für EG13S3 im TVÖD Bund 67946 € Jahresbrutto aus.

Für den TV-L dieses Jahr 59189€. Wenn ich diese Summe nun um 10,5% erhöhe lande ich bei 68.067€ Jahresbrutto.

Damit wäre der TV-L sogar leicht über dem TVÖD Ergebnis und könnte statt 12 monatiger Laufzeit sogar früher neu verhandeln. Lediglich die Inflationsausgleichsprämie hätte man dann verpasst, langfristig ist eine höhere prozentuale Erhöhung aber deutlich lukrativer (es sei denn man wechselt direkt nach Erhalt der Prämie).

Natürlich ist es deutlich unrealistisch dass das Ergebnis so durchgeht

TVöD Bund E 13/3 2023 39564.- € netto + 2560.- € IAP = 42124.- €
TVL 13/3 35527.- € netto

TVöD Bund E 13/3 2024 40081 .- € netto + 440.- € IAP = 40521.- €
TVL 13/3 35527 + 10,5% = 39.257.- € netto
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 15.10.2023 21:56
Wenn ich das richtig gerechnet habe würde die vollständige Durchsetzung der jetzigen Gewerkschaftsforderungen für den TVöD 13/3 StK 1 im Vergleich zum TVL 13/3 StK 1 bedeuten:
2023: 4037 € netto mehr im TVöD
2024: 1364 € netto mehr im TVöD
d.h. eine Besserstellung des TVöD ist von der Gewerkschaft gewollt.

Wie hast du das gerechnet? Dieses Jahr hat der TVÖD ja ~2.000€+ Inflationsausgleichsprämie. Ohne die wäre nach deiner Rechnung der TVÖD unter dem TV-L?


Für 2024 spuckt der Rechner für EG13S3 im TVÖD Bund 67946 € Jahresbrutto aus.

Für den TV-L dieses Jahr 59189€. Wenn ich diese Summe nun um 10,5% erhöhe lande ich bei 68.067€ Jahresbrutto.

Damit wäre der TV-L sogar leicht über dem TVÖD Ergebnis und könnte statt 12 monatiger Laufzeit sogar früher neu verhandeln. Lediglich die Inflationsausgleichsprämie hätte man dann verpasst, langfristig ist eine höhere prozentuale Erhöhung aber deutlich lukrativer (es sei denn man wechselt direkt nach Erhalt der Prämie).

Natürlich ist es deutlich unrealistisch dass das Ergebnis so durchgeht

TVöD Bund E 13/3 2023 39564.- € netto + 2560.- € IAP = 42124.- €
TVL 13/3 35527.- € netto

TVöD Bund E 13/3 2024 40081 .- € netto + 440.- € IAP = 40521.- €
TVL 13/3 35527 + 10,5% = 39.257.- € netto

Und die Zahlen hast du woher?

EG13S3

TVÖD 2022/2023: 36885 € netto (+ Inflationsausgleich) https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund-2022&g=E_13&s=3&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0&kk=15.5%25

TVL 2022/2023: 35404 € netto https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/allg?id=tv-l-2023&g=E_13&s=3&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0&kk=15.5%25

TVÖD 2024: 40081 € netto https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund-2024&g=E_13&s=3&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0&kk=15.5%25
t

TVL 2024 bei + 10,5% = 59189 € * 1,105 (hier hatte ich oben fälschlicherweise zuerst 1,15 getippt)= 65.403 brutto = 40.150 € netto https://www.brutto-netto-rechner.info/ EDIT: Hier müssen natürlich noch rund ~1.200€ VBL runter, damit wäre der TVÖD dann doch etwas besser auch im Tabellenentgelt

Einziger Unterschied wäre die IAP, dafür dann die kürzere Laufzeit. Übrigens hatte der TV-L die steuerfreie Coronaprämie, der TVÖD allerdings nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 15.10.2023 22:14
Zudem sähe das ganze bei anderen EGs auch wieder anders aus.

EG8S3 (Jahresbrutto)

TVÖD 2022: 41789 + einmalige IAP
TVÖD 2024: 46809 + Rest IAP
TVL 2022: 42504
TVL 2022 + 10,5% (mind. 6.000€): 48.504€

Problem der Länder ist halt dass sie super viele Beschäftigte in den hohen EGs haben (insbesondere wissenschaftliche Mitarbeiter Unis und Lehrer), die der Bund einfach nicht hat. Da treffen die Länder einfach ganz andere Personalkosten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: InternetistNeuland am 15.10.2023 22:37
Zudem sähe das ganze bei anderen EGs auch wieder anders aus.

EG8S3 (Jahresbrutto)

TVÖD 2022: 41789 + einmalige IAP
TVÖD 2024: 46809 + Rest IAP
TVL 2022: 42504
TVL 2022 + 10,5% (mind. 6.000€): 48.504€

Problem der Länder ist halt dass sie super viele Beschäftigte in den hohen EGs haben (insbesondere wissenschaftliche Mitarbeiter Unis und Lehrer), die der Bund einfach nicht hat. Da treffen die Länder einfach ganz andere Personalkosten.

Das ist richtig. Wer Akademiker beschäftigt muss diese auch entsprechend entlohnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DrStrange am 16.10.2023 06:31

Nun, einfach mal einen TBler mit einem Beamten vergleichen ausrechnen wie hoch die Pension ist und wie hoch Rente plus VBL, dann kommt man auf solche zahlen.
Wurde hier schon öfters durchgerechnet und dargelegt uA von @Organisator.
Immer ausgehend von der Situation, dass der vergleichbare Beamte als EDEKA in Pension geht. (A9/A13)
und der Angestellte nicht 30 jahre EG5 und dann mit EG8 in Rente....

Vergleich doch einfach platt nen EG13er mit nem A13
EG13 ~1,7 Rentenpunkte (43 Jahre EG13 macht  durch. 73T€ Jahresgehalt, also 15 Jahre Stufenanstiege und 28 Jahre S6) pro Jahr = ~2740 € Rente
A13 ~4020€
VBL füllt da dann ordentlich auf
https://www.vbl.de/de/betriebsrentenrechner#/ (wenn man da Alter 1.1.97 eingibt, also mit 25 anfängt, Jahreseinkommen 73T€, dann soll man VBL 1355€ bekommen.)
EG13 alters Versorgung Rente plus VBL ~4100€
Finde den Fehler! (Der hD Beamte endet nicht bei A13. Also wenn du Lust hast kannst das ja dann mal mit nem gD ausrechnen, der eine A13 am Ende, der andere EG12, natürlich via 20 Jahre nur EG10, damit es vergleich bar ist  8)), wenn aber jemand nach 15 Jahren seine EG12S6 erreicht hat, dann kommst du eben auf die ~5% gap

Der Angestellte der im öD gelernt hat und durchgängig VBL macht, der hat sogar mehr als der vergleichbare Pensionär aus dem mittleren Dienst und der BSC ist da eher krass gearschte, weil der hat den Gap durch die selbstbezahlte Ausbildung)

Mögen die Leute nicht hören, weil man BILD mäßig gerne alle Rentner mit allen Beamten (also die ungelernten mit im Boot)  vergleicht.

So viel zu Fakten?

Da hört man dann nix mehr von Tagelöhner. Und JSZ, Urlaubsgeld und höheren Zuschlägen für Schichtarbeit für Tarfbeschäftigte haben wir noch gar nicht mit einbezogen. Und das die "auskömmliche" Beamtenpension durch die PKV-Beiträge geschmälert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 16.10.2023 07:17
Die Rechnung ist auch etwas zu sehr vereinfacht, weil sie die Inflation nicht berücksichtigt. Die bei der VBL erworbenen Rentenansprüche sind ja absolut, d.h. in ihrer Höhe unveränderlich, werden also durch die Inflation im Laufe der Jahre entwertet, während die Ansprüche aus gesetzlicher Rente bzw. Pension relativ sind, also (bei angenommener Steigerung von Löhnen bzw. Besoldung mit der Inflationsrate) mit der Inflation steigen und so die Kaufkraft erhalten.

Findet dies Berücksichtigung, so landet man nach 40 Jahren bei (ca.-Werten) 50% des letzten Lohns aus der gesetzlichen Rente + irgendwas zwischen 8 und 15% (je nach angenommener Inflation; 10% beim Inflationsziel der EZB von 2%/Jahr) durch die VBL. Die Beamtenpension steht bei ca. 70%.

Zusammengefasst: Die VBL (in ihrer jetzigen Fassung) verringert (bei niedriger Inflationsrate auch deutlich) den Abstand zwischen gesetzlicher Rente und Beamtenpension; die Lücke geschlossen wird aber eher nicht.

Nebenbemerkung: Ich habe hier nur mit 40 Arbeitsjahren gerechnet. Dies erscheint mir nach Abi und Studium, ggf. Promotion, sowie abzüglich Elternzeiten eine realistischere Größenordnung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 16.10.2023 07:57
Die Diskussion ist wirklich müßig. Das der dbb da mit am Tisch sitzt finde ich auch unnötig und falsch.
...
Ich zitiere mal aus der Satzung des "dbb beamtenbund und tarifunion":

"§1 Abs. 1
Der dbb beamtenbund und tarifunion ist die Spitzenorganisation der Gewerkschaften und Verbände des öffentlichen Dienstes und des privaten Dienstleistungssektors in Deutschland. Er kann die Kurzbezeichnung dbb führen.
...
Abs. 8
Zweck des dbb ist die kollektive Vertretung und Förderung der berufsbedingten rechtlichen,
wirtschaftlichen, sozialen und politischen Belange der Einzelmitglieder, sowie die Wahrnehmung von Gemeinschaftsaufgaben.
Zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen der den Mitgliedsgewerkschaften des dbb angehörenden, dem Tarifrecht unterliegenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfolgt diese Interessenwahrnehmung im Rahmen der Zuständigkeiten der Bundestarifkommission (§ 20) insbesondere durch das Aushandeln und die Vereinbarung von Tarifverträgen."


Du darfst also davon ausgehen, das der dbb dort als Vertreter seiner tarifbeschäftigten Mitglieder mit am Tisch sitzt. Es ist folglich weder falsch noch unnötig.

Wenn der dbb die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung an die Beamtenschaft fordert, so ist das sicherlich auch der Wahrung des innergewerkschaftlichen Friedens geschuldet.
Bei Verdi ist das nicht anders, die haben auch Beamte als Mitglieder...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 16.10.2023 08:02
Die Rechnung ist auch etwas zu sehr vereinfacht, weil sie die Inflation nicht berücksichtigt. Die bei der VBL erworbenen Rentenansprüche sind ja absolut, d.h. in ihrer Höhe unveränderlich, werden also durch die Inflation im Laufe der Jahre entwertet, während die Ansprüche aus gesetzlicher Rente bzw. Pension relativ sind, also (bei angenommener Steigerung von Löhnen bzw. Besoldung mit der Inflationsrate) mit der Inflation steigen und so die Kaufkraft erhalten.

Findet dies Berücksichtigung, so landet man nach 40 Jahren bei (ca.-Werten) 50% des letzten Lohns aus der gesetzlichen Rente + irgendwas zwischen 8 und 15% (je nach angenommener Inflation; 10% beim Inflationsziel der EZB von 2%/Jahr) durch die VBL. Die Beamtenpension steht bei ca. 70%.

Zusammengefasst: Die VBL (in ihrer jetzigen Fassung) verringert (bei niedriger Inflationsrate auch deutlich) den Abstand zwischen gesetzlicher Rente und Beamtenpension; die Lücke geschlossen wird aber eher nicht.

Nebenbemerkung: Ich habe hier nur mit 40 Arbeitsjahren gerechnet. Dies erscheint mir nach Abi und Studium, ggf. Promotion, sowie abzüglich Elternzeiten eine realistischere Größenordnung.

Das sagen die Leute hinter der VBL ja selbst, dass es kein Ausgleich zur Pension darstellt und man ohne zusätzliche private Vorsorge definitv schlechter gestellt ist. Eine Reformierung scheint ja auch nicht geplant.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 16.10.2023 08:07
Noch zum Thema der zeit- und wirkungsgleichen Übertragung des Tarifergebnisses:

Im Vorfeld der Tarifauseinandersetzung konnte man von den Gewerkschaften vielfach den Apell an die Arbeitgeberseite hören, nicht auf Kosten der Beschäftigten an den (Landes)Haushalten zu sparen (hört man zu jeder Tarifrunde).
Das läuft ja letztlich auf das hinaus, was hier zuletzt angeklungen ist:

- Ein Tarifergebnis anstreben, das den Belangen der Tarifbeschäftigten gerecht wird und Argumente der TdL bzgl. der stets mitzubedenkenden Kosten für die Übertragung auf die Beamtenschaft als sachfremd strikt zurückweisen.
- Nach Abschluss der Tarifrunde darauf hinwirken, das der jeweilige Landesgesetzgeber jene Umschichtungen im Landeshaushalt bewerkstelligt, die nötig sind um die gesetzeskonforme Alimentierung der Beamten unter Berücksichtigung des Tarifabschlusses sicherzustellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 16.10.2023 08:18
Ein Instrument zur Bindung erfahrener Kollegen wie im gesuchten Mint-Bereich wären -wie hier bereits ausgiebig diskutiert wurde- Zulagen nach 16.5. Leider hat das Finanzministerium eine entsprechende Anwendung in unserem Bereich strikt untersagt bzw. verweigert grundsätzlich eine Genehmigung! Das war der finale Auslöser für mich, endgültig zu kündigen.

Was bringt eine solche Regelung im TV-L, wenn eine Umsetzung selbst im Einzelfall scheitert? Ich wünsche wirklich viel Erfolg bei den Tarifverhandlungen. Aber bereits die benannten Forderungen werden sogar von unserer Leitung als zu viel niedrig bezeichnet. Das spricht Bände.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: fair am 16.10.2023 08:27
Die Rechnung ist auch etwas zu sehr vereinfacht, weil sie die Inflation nicht berücksichtigt. Die bei der VBL erworbenen Rentenansprüche sind ja absolut, d.h. in ihrer Höhe unveränderlich, werden also durch die Inflation im Laufe der Jahre entwertet, während die Ansprüche aus gesetzlicher Rente bzw. Pension relativ sind, also (bei angenommener Steigerung von Löhnen bzw. Besoldung mit der Inflationsrate) mit der Inflation steigen und so die Kaufkraft erhalten.
Wobei die VBL in den Altersfaktoren (siehe unten auf dieser Seite https://www.vbl.de/de/berechnung) ja faktisch eine Verzinsung von circa 2,75 % pro Jahr eingepreist hat. Ab Beginn der Auszahlung beträgt die Dynamisierung dann nur 1 %, was vom Zinseszinseffekt nicht mehr ganz so dramatisch ist, weil es nur um z.B. 15 Jahre statt 40 Jahre geht (gegenüber 2,75% gehen z.B. insgesamt circa 30 % verloren).

Spannender ist was passiert wenn längerfristig deutlich höhere Inflation als 2,75 % herrscht. Wenn zugleich auch deutlich höhere Zinsen üblich sind, sollte dann eigentlich das Instrument der Bonuspunkte greifen. Siehe dritter Abschnitt hier:
https://www.vbl.de/de/versorgungspunkte
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 16.10.2023 08:29
Die Rechnung ist auch etwas zu sehr vereinfacht, weil sie die Inflation nicht berücksichtigt. Die bei der VBL erworbenen Rentenansprüche sind ja absolut, d.h. in ihrer Höhe unveränderlich, werden also durch die Inflation im Laufe der Jahre entwertet, während die Ansprüche aus gesetzlicher Rente bzw. Pension relativ sind, also (bei angenommener Steigerung von Löhnen bzw. Besoldung mit der Inflationsrate) mit der Inflation steigen und so die Kaufkraft erhalten.

Findet dies Berücksichtigung, so landet man nach 40 Jahren bei (ca.-Werten) 50% des letzten Lohns aus der gesetzlichen Rente + irgendwas zwischen 8 und 15% (je nach angenommener Inflation; 10% beim Inflationsziel der EZB von 2%/Jahr) durch die VBL. Die Beamtenpension steht bei ca. 70%.

Zusammengefasst: Die VBL (in ihrer jetzigen Fassung) verringert (bei niedriger Inflationsrate auch deutlich) den Abstand zwischen gesetzlicher Rente und Beamtenpension; die Lücke geschlossen wird aber eher nicht.

Nebenbemerkung: Ich habe hier nur mit 40 Arbeitsjahren gerechnet. Dies erscheint mir nach Abi und Studium, ggf. Promotion, sowie abzüglich Elternzeiten eine realistischere Größenordnung.


Steuersatz und Krankenversicherung muss von Pension wie Rente bezahlt werden.
Wie sieht das eigentlich mit der Pflegeversicherung aus? Wird die auch von beiden Ruhestandseinkommen bezahlt?
Wenn Pensionär und Rentner für einen Pflegeplatz mit Pflegegrad 4 zahlen müssen, dann erhält der Rentner bei vollstationären Pflege 1775 € (PG 4) von der Versicherung zur Rente dazu. Damit bleiben dem Rentner bestenfalls ein paar EUR für Medikamente, Anwendungen, Bekleidung, Hygieneartikel schlimmstenfalls rutscht er in die SGB-Leistungen.
Wie sieht das bei Pensionären aus?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 16.10.2023 08:46
Wenn ich das richtig gerechnet habe würde die vollständige Durchsetzung der jetzigen Gewerkschaftsforderungen für den TVöD 13/3 StK 1 im Vergleich zum TVL 13/3 StK 1 bedeuten:
2023: 4037 € netto mehr im TVöD
2024: 1364 € netto mehr im TVöD
d.h. eine Besserstellung des TVöD ist von der Gewerkschaft gewollt.

Eine vollständige Durchsetzung? Gab es das jemals?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 16.10.2023 09:05
Zudem sähe das ganze bei anderen EGs auch wieder anders aus.

EG8S3 (Jahresbrutto)

TVÖD 2022: 41789 + einmalige IAP
TVÖD 2024: 46809 + Rest IAP
TVL 2022: 42504
TVL 2022 + 10,5% (mind. 6.000€): 48.504€

Problem der Länder ist halt dass sie super viele Beschäftigte in den hohen EGs haben (insbesondere wissenschaftliche Mitarbeiter Unis und Lehrer), die der Bund einfach nicht hat. Da treffen die Länder einfach ganz andere Personalkosten.

Das ist richtig. Wer Akademiker beschäftigt muss diese auch entsprechend entlohnen.

Gerade bei den Wissenschaften MA ist es mEn relativ irrelevant (aus Sicht der Personalaquise), die arbeiten ja sogar „nur“ für eine halbe Stelle. Ggf. wäre eine extra EntgO für diese angebracht, finde es sowieso suspekt dass eine Referentin E11-12 bekommt und ein WM an der Uni ne E13
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 16.10.2023 09:06
Die Rechnung ist auch etwas zu sehr vereinfacht, weil sie die Inflation nicht berücksichtigt. Die bei der VBL erworbenen Rentenansprüche sind ja absolut, d.h. in ihrer Höhe unveränderlich, werden also durch die Inflation im Laufe der Jahre entwertet, während die Ansprüche aus gesetzlicher Rente bzw. Pension relativ sind, also (bei angenommener Steigerung von Löhnen bzw. Besoldung mit der Inflationsrate) mit der Inflation steigen und so die Kaufkraft erhalten.

Findet dies Berücksichtigung, so landet man nach 40 Jahren bei (ca.-Werten) 50% des letzten Lohns aus der gesetzlichen Rente + irgendwas zwischen 8 und 15% (je nach angenommener Inflation; 10% beim Inflationsziel der EZB von 2%/Jahr) durch die VBL. Die Beamtenpension steht bei ca. 70%.

Zusammengefasst: Die VBL (in ihrer jetzigen Fassung) verringert (bei niedriger Inflationsrate auch deutlich) den Abstand zwischen gesetzlicher Rente und Beamtenpension; die Lücke geschlossen wird aber eher nicht.

Nebenbemerkung: Ich habe hier nur mit 40 Arbeitsjahren gerechnet. Dies erscheint mir nach Abi und Studium, ggf. Promotion, sowie abzüglich Elternzeiten eine realistischere Größenordnung.


Steuersatz und Krankenversicherung muss von Pension wie Rente bezahlt werden.
Wie sieht das eigentlich mit der Pflegeversicherung aus? Wird die auch von beiden Ruhestandseinkommen bezahlt?
Wenn Pensionär und Rentner für einen Pflegeplatz mit Pflegegrad 4 zahlen müssen, dann erhält der Rentner bei vollstationären Pflege 1775 € (PG 4) von der Versicherung zur Rente dazu. Damit bleiben dem Rentner bestenfalls ein paar EUR für Medikamente, Anwendungen, Bekleidung, Hygieneartikel schlimmstenfalls rutscht er in die SGB-Leistungen.
Wie sieht das bei Pensionären aus?

Genauso ? Beamte haben ja auch eine Pflegeversicherung :D Es kommt daher nicht drauf an, ob Beamter oder Angestellter, sondern welche Versicherung abgeschlossen worden ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.10.2023 10:10
Das sagen die Leute hinter der VBL ja selbst, dass es kein Ausgleich zur Pension darstellt und man ohne zusätzliche private Vorsorge definitv schlechter gestellt ist. Eine Reformierung scheint ja auch nicht geplant.
Absolut korrekt.
Auch habe ich nicht die Netto Rente/Pension betrachtet und GKV/PKV ebenfalls nicht.
Und natürlich erreichen nicht alle TBler die 12/13 sowie auch die A13 von vielen gDler nicht erreicht wird.
(Aber das ist dann individuelles Lebensgedöns)

Aber der Altersversorgungs-Gap im öD ist doch wesentlich kleiner, als er in der Presse und auch hier dargestellt wird, was mich persönlich beim ersten mal betrachten meine Rente/VBL (bzw. beim durchrechnen wie hoch meine VBL wäre, wenn ich nicht in der pW zwischendurch gewesen wäre)  arg überrascht hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 16.10.2023 11:33
Also wenn man 45 Jahre in E15 an der Beitragsbemessunggrenze (2023: 7300 €) der Rentenversicherung gearbeitet hat, dann erhält man 3141,82 brutto an Maximalrente plus VBL, oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 16.10.2023 12:01
Also wenn man 45 Jahre in E15 an der Beitragsbemessunggrenze (2023: 7300 €) der Rentenversicherung gearbeitet hat, dann erhält man 3141,82 brutto an Maximalrente plus VBL, oder?

Wenn man 45 Jahre die Beitragsbemessungsgrenze erreicht kommt man auf grob 90 Rentenpunkte. Einer ist derzeit 37,60€ wert (der Wert steigt grob um die Inflation).

Wären dann 3.384€ Rente + VBL.

Es gab aber letztens mal einen Beitrag dass es nur eine handvoll Leute gibt die über 3k Rente beziehen. Liegt daran dass mehr als 2 Rentenpunkte pro Jahr nicht möglich sind und man am Anfang des Berufslebens (mit Studium etc.) nicht über die Beitragsbemessungsgrenze kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 16.10.2023 13:01
Also wenn man 45 Jahre in E15 .......... oder?!

Es gab aber letztens mal einen Beitrag dass es nur eine handvoll Leute gibt die über 3k Rente beziehen. Liegt daran dass mehr als 2 Rentenpunkte pro Jahr nicht möglich sind und man am Anfang des Berufslebens (mit Studium etc.) nicht über die Beitragsbemessungsgrenze kommt.


45 Jahre in E15/6 hat aktuell bisher niemand schaffen können - völlig korrekt. Was wird an VBL bei realistischen z.b. 40  Jahren mit durchschnittlich E13/4 aktuell an vbl classic zu erwarten sein?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 16.10.2023 13:13
Was wird an VBL bei realistischen z.b. 40  Jahren mit durchschnittlich E13/4 aktuell an vbl classic zu erwarten sein?

Kann mal von mir berichten:

Angefangen im TV-L anno 2008 in E6, 2012 E8, 2014 E9B, 2016 E10, Seit 2019 E11 (aktuell in Stufe 4)

Aktuell sollen bei gleichbleibendem Gehalt 905 €, bei 1% Steigerung 980 €, bei 2% 1071 € Betriebsrente fällig werden.

Tendenziell wird es aber mehr, da nächstes Jahr Stufe 5 fällt und es ggf. eine HG gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmobber am 16.10.2023 13:58
Im TV-L gibt es in München eine Zulage von 150,-€. Im TV-ÖD sind es natürlich mehr.

Die gibt es aber nur bis zu einem gewissen Grenzbetrag. Im TV-L E13 sehe ich davon leider keinen Cent.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 16.10.2023 14:15
Auf wecher Grundlage zahlt München denn da etwas? Und warum wird Berlin deswegen aus dem TV-L gekegelt wenn die es nicht abstellen bis 2025?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stinkstiefel am 16.10.2023 14:17
Im TV-L gibt es in München eine Zulage von 150,-€. Im TV-ÖD sind es natürlich mehr.

Die gibt es aber nur bis zu einem gewissen Grenzbetrag. Im TV-L E13 sehe ich davon leider keinen Cent.

Ja, da gibt es eine Grenze.  3952€ Brutto

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stinkstiefel am 16.10.2023 14:19
Auf wecher Grundlage zahlt München denn da etwas? Und warum wird Berlin deswegen aus dem TV-L gekegelt wenn die es nicht abstellen bis 2025?

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayTV_EL/true
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 16.10.2023 14:50
Auf wecher Grundlage zahlt München denn da etwas? Und warum wird Berlin deswegen aus dem TV-L gekegelt wenn die es nicht abstellen bis 2025?

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayTV_EL/true

OK, ist ein eigener Tarifvertrag und kann von beiden Seiten gekündigt werden. Dann wird bei Berlin beklagt, dass es sich um eine einseitige Regelung im Gesetz handelt? Oder warum darf München sowas machen aber Berlin nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 16.10.2023 15:37

Kann mal von mir berichten:

Angefangen im TV-L anno 2008 in E6, 2012 E8, 2014 E9B, 2016 E10, Seit 2019 E11 (aktuell in Stufe 4)

Aktuell sollen bei gleichbleibendem Gehalt 905 €, bei 1% Steigerung 980 €, bei 2% 1071 € Betriebsrente fällig werden.

Tendenziell wird es aber mehr, da nächstes Jahr Stufe 5 fällt und es ggf. eine HG gibt.

aber erst in ca. 25 Jahren ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 16.10.2023 15:42

Kann mal von mir berichten:

Angefangen im TV-L anno 2008 in E6, 2012 E8, 2014 E9B, 2016 E10, Seit 2019 E11 (aktuell in Stufe 4)

Aktuell sollen bei gleichbleibendem Gehalt 905 €, bei 1% Steigerung 980 €, bei 2% 1071 € Betriebsrente fällig werden.

Tendenziell wird es aber mehr, da nächstes Jahr Stufe 5 fällt und es ggf. eine HG gibt.

aber erst in ca. 25 Jahren ;)

Ach komm schon, der Kontext dürfte doch jedem klar sein;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 16.10.2023 15:53

Natürlich hat Tariflas das persönliche Problem, weder sich klar für ein Studienfach entschieden und auch vor ihrem Studium schon nicht einschlägige (und vom AG auch nicht als förderlich eingeschätzte) Berufserfahrung gesammelt zu haben. Dadurch, dass sie also recht viel Zeit bisher schon investiert hat in Dinge, die für ihren Arbeitgeber nicht relevant sind, hat sie eben erst eine geringere Stufe als vergleichbar alte Personen mit geradlinigem Bildungs- und Berufsweg erreicht.


Das stimmt keineswegs, ich habe genau das studiert und dort auch jahrelange Berufserfahrung, was für meinen AG relevant ist. Meine beiden Studienfächer wurden exakt so in der Stellenanzeige gefordert!

Wir werden hier ALLE nur in Stufe 3 eingruppiert, selbst neue Mitarbeiter über 50.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 16.10.2023 15:59
Es wird nicht besser, auch wenn du es nicht einsiehst. Tariflich relevant ist „einschlägige Berufserfahrung“. Die hattest du nicht. Auch brauchte es keine zwei Master-Abschlüsse. (Mal davon abgesehen, dass dies tariflich nicht vorgesehen sind und Stellenbeschreibungen tariflich unbeachtlich, glaube ich auch nicht, dass da „M.Sc. Fach X und M.A. Fach Y“ gefordert wurde, sondern „nur“ zusätzliche kaufmännische Kenntnisse o.Ä., also kein zweiter Abschluss.) Alter ist im Übrigen keine tariflich relevante Qualifikation…

Hättest du mit 18/19 Abi gemacht, dann 5 Jahre das studiert, was für deine Stelle benötigt wird, und hättest ab dann die Tätigkeiten deines jetzigen Jobs ausgeführt, wärest du mit 24 Berufsanfängerin in EG 13/1, mit 30 in Stufe 4 und mit 39 in Stufe 6.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 16.10.2023 16:38

Natürlich hat Tariflas das persönliche Problem, weder sich klar für ein Studienfach entschieden und auch vor ihrem Studium schon nicht einschlägige (und vom AG auch nicht als förderlich eingeschätzte) Berufserfahrung gesammelt zu haben. Dadurch, dass sie also recht viel Zeit bisher schon investiert hat in Dinge, die für ihren Arbeitgeber nicht relevant sind, hat sie eben erst eine geringere Stufe als vergleichbar alte Personen mit geradlinigem Bildungs- und Berufsweg erreicht.


Das stimmt keineswegs, ich habe genau das studiert und dort auch jahrelange Berufserfahrung, was für meinen AG relevant ist. Meine beiden Studienfächer wurden exakt so in der Stellenanzeige gefordert!

Wir werden hier ALLE nur in Stufe 3 eingruppiert, selbst neue Mitarbeiter über 50.

Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Was meiner Meinung nach aber dringender als alle Prozente und Erhöhungen (die wichtig sind!) auf die Agenda der Gewerkschaften gehört wären Rentenverbesserungsmöglichkeiten über VBL o.ä..
Egal wie man es dreht und wendet - das war ja mal anders - und sollte dringend angegangen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.10.2023 17:28
Das stimmt keineswegs, ich habe genau das studiert und dort auch jahrelange Berufserfahrung, was für meinen AG relevant ist. Meine beiden Studienfächer wurden exakt so in der Stellenanzeige gefordert!

Wir werden hier ALLE nur in Stufe 3 eingruppiert, selbst neue Mitarbeiter über 50.
Finde ich vom AG gut.
Wenn er euch für die Stufe 3 bekommt, dann hat er gut verhandelt und Steuergelder gespart.
ob das jetzt ironisch, zynisch oder realistisch gemeint ist....

Korrekt ist die Aussage natürlich ebenfalls so:
Wir unterschreiben ALLE einen Arbeitsvertrag, der nur die Stufe 3 hat, selbst die neue Mitarbeiter über 50 haben keine andere Wahl.

Dass das auf Dauer nicht gut geht, ist mir auch klar.
Und ich habe auch schon mal mich für Stufe 3 einstellen lassen (als die Bewerberlage noch eine andere war), dann aber, nachdem man sich einig war, das wir gut zueinander passen und man mich halten wollte, gab es halt flugs die Zulage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.10.2023 17:35
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Wir haben inzwischen den Deal, dass die mindest EG/Stufe und die max EG/Stufe die tarifliche möglich sind durch förderliche Zeiten etc. vorab besprochen werden bei Einstellungen. Damit die Fachseite weiß, was sie "anbieten" kann.
Die 16.5 wird dann als zweiten Verhandlungsjoker ins Boot gebracht, aber da hat das MF noch mitzureden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schinkensandwich am 16.10.2023 17:39
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Wie soll das tarifkonform gehen, immer mit mind. Stufe 4 einzustellen und ansonsten auch Berufsanfänger in Stufe 3 zu beschäftigen? Gibt es bei euch keine Rechnungsprüfung o.ä.?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 16.10.2023 17:42
Ich verkenne hier gar nichts, der Zusammenhang ist geradezu trivial, nur komme ich zu einem anderen Schluss. Auch gönne ich Beamten keine Nullrunde, deren Besoldungsanpassung ist nur schlicht ein Problem der Dienstherren, und darf kein Problem der Tarifbeschäftigten sein.

Wie die Politik ihre Finanztöpfe und zur Verfügung stehenden Steuermittel einsetzt, ist doch ein rein politisches Problem. Auch dass beide Parteien aus einem Topf bezahlt werden, den die Politik nicht vergrößern möchte, ist eine rein politische Entscheidung und Prioritätensetzung.

Es ist aber nun einmal…wenn theoretisch eine Milliarde Euro für Erhöhungen da ist, dann gibt es für die Angestellten einen Anteil und für die Beamten. Das weiß der Arbeitgeber, denn er hat ja nicht mehr. Wenn der Beamte hier keine Rolle spielen darf, damit die Tarifler die ganze Millarde als Verhandlungsmasse hat, kann das nur bedeuten, der Beamte bekommt davon nix. Und egal, wie getrennt man das betrachten möchte, das Geld wird dadurch nicht mehr!

Folge: entweder wird geteilt, dann ist der Spielraum durch die Beamten bei den Tarifverhandlungen begrenzt oder man möchte diese Begrenzung nicht, dann bleibt nix mehr für den Beamten….da du das forderst, forderst du eine Nullrunde für Beamte….

Liest sich so, als wärest du der Meinung, die Arbeitgeberseite würde einfach genau das Geld, was sie zuvor für Gehaltserhöhungen eingeplant hat, für eben diese auf Beamte und Tarifbeschäftigte aufteilen.
Diese Annahme würde es überflüssig machen, überhaupt eine Tarifverhandlung durchzuführen. Man könnte stattdessen einfach das Geld nehmen, was die Arbeitgeberseite bereit ist zu zahlen und mehr oder weniger gleich auf alle Arbeitnehmer und Beamten verteilen.

Aber genau darum geht es ja bei den Verhandlungen: Dass es eben keinen festgelegten Rahmen gibt, den der Arbeitgeber locker macht. Seitens der Gewerkschaften ist es die Aufgabe, den Rahmen möglichst groß werden zu lassen, denn er ist ja noch nicht festgelegt. Die Arbeitgeberseite wird schon Wege finden, wie sie das Geld auftreibt. Das hat man besonders in den letzten Jahren sehr gut gesehen. Sobald sich irgendwo eine Krise auftat, wurde getrickst und sehr viel Aufwand getrieben, um trotz ewig klammer Kassen auf wundersame Weise teilweise extrem große Summen zu finden, mit denen man die Wünsche akut finanzieren konnte.

Es ist also durchaus möglich, den Rahmen wesentlich größer zu machen, als das, was im normalen Haushalt angedacht wäre. Die eigenen Mitarbeiter scheinen aber nicht wichtig genug zu sein, um die Möglichkeiten für diese voll auszuschöpfen.

Angenommen man hätte diese auf sonderbare Weise entstandenen zusätzlichen Geldsegen (plural) einfach auf die im öD Beschäftigten verteilt, statt sie für Coronahilfe, Corona Testzentren, Corona Impfungen, Energiehilfen, Kriegshilfen, Flüchtlingsversorgung zu verwenden: Wir würden alle leben wie Könige (oder zumindest wie unser Kanzler).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 16.10.2023 17:43
Also wenn man 45 Jahre in E15 an der Beitragsbemessunggrenze (2023: 7300 €) der Rentenversicherung gearbeitet hat, dann erhält man 3141,82 brutto an Maximalrente plus VBL, oder?

In ganz Deutschland bekommen derzeit gerade mal 50 Leute mehr als 3k Bruttorente.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.10.2023 18:30
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Wie soll das tarifkonform gehen, immer mit mind. Stufe 4 einzustellen und ansonsten auch Berufsanfänger in Stufe 3 zu beschäftigen? Gibt es bei euch keine Rechnungsprüfung o.ä.?
Stufe 3 geht natürlich nur via Zulage 16.5 bei Berufsanfängern.
Ach ja, und die Rechnungsprüfung, die kann man locker aus kontern (bzw. beruhigen), in dem man eine Vergleichsrechnung anstellt, was für ein Schaden entstanden wäre, wenn diese "überhöhten" Gehälter nicht bezahlt worden wären und die Stellen unbesetzt geblieben wären.
Aber so weit können noch nicht viele Personaler denken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 16.10.2023 18:36
Angenommen man hätte diese auf sonderbare Weise entstandenen zusätzlichen Geldsegen (plural) einfach auf die im öD Beschäftigten verteilt, statt sie für Coronahilfe, Corona Testzentren, Corona Impfungen, Energiehilfen, Kriegshilfen, Flüchtlingsversorgung zu verwenden: Wir würden alle leben wie Könige (oder zumindest wie unser Kanzler).
Nur mit dem Unterschied, das dieser auf sonderbare Weise entstandenen zusätzlichen Geldsegen nur eine "Einmalzahlung" war, sie sich nicht auf die nächsten 30 Haushalte auswirkt und theoretisch Schaden abgewendet haben.

Aber ansonsten hast du Recht, die eigenen Mitarbeiter sind nicht wichtig genug, denn sie sind ja (noch) da und gehen (noch) nicht in scharen.

Und die die gehen stehen dann der wohlgelobten Volkswirtschaft (oder pW genant) als Facharbeiter zur Verfügung.

Das die Volkswirtschaft unter einer dysfunktionalen Verwaltung leidet und noch stärker leiden wird, drauf geschissen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 16.10.2023 19:42
Es wird nicht besser, auch wenn du es nicht einsiehst. Tariflich relevant ist „einschlägige Berufserfahrung“. Die hattest du nicht. Auch brauchte es keine zwei Master-Abschlüsse. (Mal davon abgesehen, dass dies tariflich nicht vorgesehen sind und Stellenbeschreibungen tariflich unbeachtlich, glaube ich auch nicht, dass da „M.Sc. Fach X und M.A. Fach Y“ gefordert wurde, sondern „nur“ zusätzliche kaufmännische Kenntnisse o.Ä., also kein zweiter Abschluss.) Alter ist im Übrigen keine tariflich relevante Qualifikation.

Du kennst meinen Lebenslauf und unsere Stellenausschreibung wohl besser als ich… faszinierend…

Die Personalabteilung stellt auch den Ingenieur mit 20 Jahren einschlägiger BE in Stufe 3 ein, ist nun mal so.

Auch vom Jobcenter, AA etc habe ich es nie anders gehört bei uns im Umkreis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 16.10.2023 19:50

Wir haben inzwischen den Deal, dass die mindest EG/Stufe und die max EG/Stufe die tarifliche möglich sind durch förderliche Zeiten etc. vorab besprochen werden bei Einstellungen. Damit die Fachseite weiß, was sie "anbieten" kann.


Ahhh "Wir haben den Deal.." okay.. das zeigt wie blind ich bin.
Ich ging immer davon aus DAS DAS SELBSTVERSTÄNDLICH IST das sowas vorher gemacht wird.
Wie soll den sonst schon im Gespräch verhandelt werden ?

Aber das erklärt warum in vielen Gesprächen nciht mal ein PErsonalvertreter dabei ist. Wieder was gelernt.
Unterschätze nie die Inkompetenz der Gegenseite.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 16.10.2023 19:59
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Wie soll das tarifkonform gehen, immer mit mind. Stufe 4 einzustellen und ansonsten auch Berufsanfänger in Stufe 3 zu beschäftigen? Gibt es bei euch keine Rechnungsprüfung o.ä.?

Steht doch im TV-L, dass der Arbeitgeber Geber in seinem Ermessen weitere förderliche Zeiten anerkennen an. Es besteht seitens des Bewerbers nur kein Anspruch drauf
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: CPHE am 16.10.2023 21:14

Wir haben inzwischen den Deal, dass die mindest EG/Stufe und die max EG/Stufe die tarifliche möglich sind durch förderliche Zeiten etc. vorab besprochen werden bei Einstellungen. Damit die Fachseite weiß, was sie "anbieten" kann.


Ahhh "Wir haben den Deal.." okay.. das zeigt wie blind ich bin.
Ich ging immer davon aus DAS DAS SELBSTVERSTÄNDLICH IST das sowas vorher gemacht wird.
Wie soll den sonst schon im Gespräch verhandelt werden ?

Aber das erklärt warum in vielen Gesprächen nciht mal ein PErsonalvertreter dabei ist. Wieder was gelernt.
Unterschätze nie die Inkompetenz der Gegenseite.

Ich hatte mich vor kurzem auf eine Stelle im TvöD Bund beworben und eine Zusage erhalten. Die konnten mir bei der Zusage aber noch nicht sagen, ob ich Stufe 2, 3 oder 4 eingruppiert werde. Habe die Stelle dann aber aus anderen Gründen abgelehnt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.10.2023 06:35
Du kennst meinen Lebenslauf und unsere Stellenausschreibung wohl besser als ich… faszinierend…

Nun, ich habe gelesen, was du dazu geschrieben hast.

Zitat
Die Personalabteilung stellt auch den Ingenieur mit 20 Jahren einschlägiger BE in Stufe 3 ein, ist nun mal so.

Auch vom Jobcenter, AA etc habe ich es nie anders gehört bei uns im Umkreis.

Es gibt ja auch keinen tariflichen Anspruch des Arbeitnehmers bei Einstellung auf mehr als Stufe 3. Aber, wie schon geschrieben, könnte der AG leicht mehr anbieten, wenn er denn Personalgewinnungsprobleme hat. Tut er das nicht, hat er offenbar keine…

Auch ändert dies nichts daran, dass du bei einem geraden Bildungs- und Berufsweg nun schon lange in Stufe 5 bzw. 6 wärest, deine Vergleiche mit Gleichaltrigen, die einen solchen Weg gegangen sind, also mehr über dich als den TV-L aussagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.10.2023 07:38
Auch ändert dies nichts daran, dass du bei einem geraden Bildungs- und Berufsweg nun schon lange in Stufe 5 bzw. 6 wärest, deine Vergleiche mit Gleichaltrigen, die einen solchen Weg gegangen sind, also mehr über dich als den TV-L aussagen.

Hier mag ich ein klares und deutliches "Jein" einwerfen.

Eine Einarbeitungszeit von 15 Jahren bis zur Erreichung des vollen Gehalts ist schon etwas ganz besonderes. Wir alle haben unsere Erfahrungen und sicher kennt jeder einen altgedienten Kollegen, der weit weniger Engagement und fachliches Know-How an den Start bringt, wie mach ein Neuzugang.

Überdurchschnittliche Leistung wird tendenziell im TV-L nicht belohnt, so dass bei manchen mit der Zeit die Motivation schwindet, aber gleichzeitig die Bezüge steigen. Ideal ist das nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.10.2023 08:31
Die Personalabteilung stellt auch den Ingenieur mit 20 Jahren einschlägiger BE in Stufe 3 ein, ist nun mal so.

Auch vom Jobcenter, AA etc habe ich es nie anders gehört bei uns im Umkreis.
Und das ist auch möglich, solange es eben Menschen gibt, die dafür unterschreiben.
Scheinbar habt ihr da noch keine Probleme Bewerber zu finden oder nur Bewerber die nicht wissen, dass sie tariflich auch in der Stufe 6 eingestellt werden können, wenn der AG es möchte und sie es fordern.

Solltet ihr jedoch Personaler haben, die Lügen in dem sie behaupten tariflich geht nicht mehr und die Führungsebene glaubt ihnen, dann wäre da mal Aufklärungsarbeit notwendig.
So habe ich es schon zweimal erlebt, dass die Entscheider nicht wussten, was wirklich möglich ist, weil sie nicht vollumfänglich aufgeklärt wurden von der "Fachkräften" aus dem Personalreferat.
Seit dem sie es wissen, geht da auch mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.10.2023 08:34

Wir haben inzwischen den Deal, dass die mindest EG/Stufe und die max EG/Stufe die tarifliche möglich sind durch förderliche Zeiten etc. vorab besprochen werden bei Einstellungen. Damit die Fachseite weiß, was sie "anbieten" kann.


Ahhh "Wir haben den Deal.." okay.. das zeigt wie blind ich bin.
Ich ging immer davon aus DAS DAS SELBSTVERSTÄNDLICH IST das sowas vorher gemacht wird.
Wie soll den sonst schon im Gespräch verhandelt werden ?

Aber das erklärt warum in vielen Gesprächen nciht mal ein PErsonalvertreter dabei ist. Wieder was gelernt.
Unterschätze nie die Inkompetenz der Gegenseite.
Eben, früher haben sie immer gesagt: Na das müssen wir noch prüfen, wenn es soweit ist.
Jetzt lege ich ihnen vor was und durch welche tarifliche Maßnahme möglich ist (mache also ihre Arbeit) und wir sind dann im Vorstellungsgespräch sprechfähig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.10.2023 08:37
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Wie soll das tarifkonform gehen, immer mit mind. Stufe 4 einzustellen und ansonsten auch Berufsanfänger in Stufe 3 zu beschäftigen? Gibt es bei euch keine Rechnungsprüfung o.ä.?

Steht doch im TV-L, dass der Arbeitgeber Geber in seinem Ermessen weitere förderliche Zeiten anerkennen an. Es besteht seitens des Bewerbers nur kein Anspruch drauf
Ein Berufsanfänger kann leider keine förderliche Zeiten haben. Da er noch keiner vorherigen beruflichen Tätigkeit hat. Da geht es nur via Zulage die 3 zu geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.10.2023 08:40
Ich hatte mich vor kurzem auf eine Stelle im TvöD Bund beworben und eine Zusage erhalten. Die konnten mir bei der Zusage aber noch nicht sagen, ob ich Stufe 2, 3 oder 4 eingruppiert werde. Habe die Stelle dann aber aus anderen Gründen abgelehnt.
Ich hoffe du hast denen klar gesagt, dass du nur für die Stufe 4 den Job annehmen würdest.
Denn erst wenn die personaler permanent diese Forderungen hören, glauben sie auch, dass sie diese berechtigte Forderung erfüllen müssen, um Personal zu bekommen.
Aber wie oben schon dargestellt, gibt es offenbar immer noch genügend Fachkräfte die sich unter Wert verkaufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 17.10.2023 08:42

Auch ändert dies nichts daran, dass du bei einem geraden Bildungs- und Berufsweg nun schon lange in Stufe 5 bzw. 6 wärest, deine Vergleiche mit Gleichaltrigen, die einen solchen Weg gegangen sind, also mehr über dich als den TV-L aussagen.

Mein Bildungsweg IST geradlinig- Ausbildung, Studium 1, Studium 2 nebenberuflich. Die kaufmännische Ausbildung absolvieren sehr viele junge Menschen vor einem Studium, da bin ich nicht die Ausnahme und ein "krummer" Lebenslauf ist anders... Studium 1 und 2 sind fachspezifisch und bauen aufeinander auf.

Ansonsten bin ich nun in Stufe 4, Stufe 5 wäre auch kein großer Unterschied und dennoch viel zu wenig für akademisches Personal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 17.10.2023 08:45
Ich hoffe du hast denen klar gesagt, dass du nur für die Stufe 4 den Job annehmen würdest.
Denn erst wenn die personaler permanent diese Forderungen hören, glauben sie auch, dass sie diese berechtigte Forderung erfüllen müssen, um Personal zu bekommen.

So braucht man bei uns in der Behörde erst gar nicht anfangen- bei solchen Forderungen ist man direkt raus und man stellt den zweitbesten Bewerber in Stufe 2 oder 3 ein...

Da kann sich jeder selbst überlegen, ob er mitspielt oder lieber arbeitslos ist...

Und ja, der Arbeitsmarkt ist derzeit gut, aber manchmal ist man aufgrund der häuslichen Situation örtlich oder zeitlich gebunden und kann sich solche Sperenzchen nun einmal nicht erlauben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.10.2023 08:49
Mein Bildungsweg IST geradlinig- Ausbildung, Studium 1, Studium 2 nebenberuflich.

Du merkst den Zickzack nicht, oder? Weder ist die Ausbildung Voraussetzung für das Studium, noch brauchst du zwei Studienabschlüsse...

Zitat
Die kaufmännische Ausbildung absolvieren sehr viele junge Menschen vor einem Studium, da bin ich nicht die Ausnahme

Das hat auch niemand behauptet.

Zitat
und ein "krummer" Lebenslauf ist anders...

Doch, das ist nicht geradlinig, da du haufenweise Dinge gemacht hast, die eben nicht direkt für deinen Beruf notwendig sind.

Es ist ja nichts schlimmes, dass man sich umorientiert und weiterqualifiziert. Im Gegenteil! Aber man muss auch einsehen, dass man mit Umwegen in der gleichen Zeit eben nicht so weit kommt wie jemand, der nur geradeaus läuft. Warum du das nicht einsehen kannst oder willst, ist mir ein Rätsel.

Zitat
Studium 1 und 2 sind fachspezifisch und bauen aufeinander auf.

Kann es ja gar nicht, weil du doch von einem MBA sprichst, der per definition kein konsekutiver Masterstudiengang ist...

Zitat
Ansonsten bin ich nun in Stufe 4, Stufe 5 wäre auch kein großer Unterschied und dennoch viel zu wenig für akademisches Personal.

Also 600€/Monat Unterschiedsbetrag (Bruttolohn) ist für dich "kein großer Unterschied"? Ok...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.10.2023 09:00
Ich hoffe du hast denen klar gesagt, dass du nur für die Stufe 4 den Job annehmen würdest.
Denn erst wenn die personaler permanent diese Forderungen hören, glauben sie auch, dass sie diese berechtigte Forderung erfüllen müssen, um Personal zu bekommen.

So braucht man bei uns in der Behörde erst gar nicht anfangen- bei solchen Forderungen ist man direkt raus und man stellt den zweitbesten Bewerber in Stufe 2 oder 3 ein...
Dann ist es auch gut und richtig und nicht zu beanstanden!
(Wenn es wirklich der Zweitbeste und nicht der erste Unfähige ist  ::) )

Zitat
Da kann sich jeder selbst überlegen, ob er mitspielt oder lieber arbeitslos ist...
Eben, es wird niemand gezwungen. Es ist wie es ist:
Eine Gehalts-Verhandlung.
Zitat
Und ja, der Arbeitsmarkt ist derzeit gut, aber manchmal ist man aufgrund der häuslichen Situation örtlich oder zeitlich gebunden und kann sich solche Sperenzchen nun einmal nicht erlauben.
Korrekt.
Jeder hat eine individuelle Verhandlungsposition und der eine pokert besser als der andere.
Da gibt es nichts zu nörgeln.

Also gibt es auch kein Grund sich darüber zu beklagen, dass der AG nicht verhandelt, sondern nur das tarifliche Mindestmaß zahlt.
Finde ich gut, wenn ein AG nicht öffentlichen Gelder zum Fenster rausschmeißt.

Also ist doch bei Euch noch die Welt in Ordnung:
Stellen werden mit den Zweitbesten besetzt. Keine Personalnot, weil es noch genügend Menschen gibt, die für das angebotene Gehalt arbeiten wollen oder müssen.

Wir müssen da flexibler agieren und machen es auch, da bei uns gute Kräfte Mangelware sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 17.10.2023 09:02

Doch, das ist nicht geradlinig, da du haufenweise Dinge gemacht hast, die eben nicht direkt für deinen Beruf notwendig sind.

Nochmal: NEIN.

Bei meinem Zweitstudium handelt es sich in etwa um eine Art MBA, sprich ein Aufbaustudium und das wird im Bereich BWL ebenfalls in Stellenausschreibungen gefordert, z.B. "Sie haben ein betriebswissenschaftliches Studium absolviert sowie verfügen über einen MBA...".

Das lese ich sehr häufig, ein Zweit- oder Aufbaustudium wird oft gefordert und wenn man das nicht vorweisen kann, ist man raus aus dem Bewerberpool.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.10.2023 09:12
Bei meinem Zweitstudium handelt es sich in etwa um eine Art MBA, sprich ein Aufbaustudium und das wird im Bereich BWL ebenfalls in Stellenausschreibungen gefordert, z.B. "Sie haben ein betriebswissenschaftliches Studium absolviert sowie verfügen über einen MBA...".

Wer ein BWL-Studium abgeschlossen hat, braucht keinen MBA. Jener soll gerade in den Wirtschaftswissenschaften Fachfremde (z.B. Ingeneure, Geisteswissenschaftler) entsprechend qualifizieren. Es handelt sich also gerade nicht um ein "Aufbaustudium" (konsequktiver Master, der auf einem grundständigen Bachelor aufbaut) , sondern ein Zweitstudium. Vielleicht meindest du "oder" statt "sowie"; das würde Sinn ergeben: "Sie haben ein betriebswissenschaftliches Studium absolviert oder verfügen über einen MBA".

Zitat
Das lese ich sehr häufig, ein Zweit- oder Aufbaustudium wird oft gefordert und wenn man das nicht vorweisen kann, ist man raus aus dem Bewerberpool.

Was du liest, weiß ich nicht. Möglicherweise formulieren auch Leute diese Stellenausschreibungen, die nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Fakt ist aber, dass die Qualifikation mittels eines MBA auch durch ein grundständiges Studium erworben werden kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stevie am 17.10.2023 09:14
Guten Morgen,

hat das schon jemand mitbekommen in Bayern. Versteckt im Jobrad ab 01.11.23 wird die Arbeitszeit um 6 Minuten auf 40 Stunden reduziert  ;D

https://www.dbb.de/artikel/tv-fahrradleasing-unterzeichnet.html (https://www.dbb.de/artikel/tv-fahrradleasing-unterzeichnet.html)

Fahrradleasing ermöglicht – Arbeitszeit verkürzt

Der TV-Fahrradleasing sieht vor, dass die Beschäftigten Entgeltumwandlung durch Fahrradleasing machen können, deren Arbeitsverhältnis vertragsgemäß noch mindestens drei Jahre andauert. Der Arbeitgeber muss dies anbieten, die Inanspruchnahme durch die Beschäftigten ist freiwillig. Der umgewandelte Betrag muss mindestens 750 Euro betragen und ist auf 7.000 Euro begrenzt. Der Betrag für das Fahrradleasing schmälert nicht die Zusatzversorgung.

Zusätzlich hat der dbb erreicht, dass die Arbeitszeit der Tarifbeschäftigten verkürzt wird. Ab dem 1. November 2023 verzichtet der Arbeitgeber bei den Beschäftigten, die derzeit 40 Stunden und 6 Minuten wöchentlich arbeiten, auf 6 Minuten Wochenarbeitszeit. Bei Teilzeitbeschäftigten wird dies entsprechend umgerechnet.Fahrradleasing ermöglicht – Arbeitszeit verkürzt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 17.10.2023 10:08
Dann habt ihr vor Ort halt auch keine Probleme Leute zu finden:
Wir stellen hier grundsätzlich in Stufe 4 - 6 ein - Landesklinik -.
Ich habe seit 2018 niemanden mehr unter Stufe 3 eingestellt - das sind dann die Berufsanfänger, schlicht weil ich das Personal sonst nicht bekäme.

Wie soll das tarifkonform gehen, immer mit mind. Stufe 4 einzustellen und ansonsten auch Berufsanfänger in Stufe 3 zu beschäftigen? Gibt es bei euch keine Rechnungsprüfung o.ä.?

Doch, aber zur Deckung dringenden Personalbedarfs weiche ich von diesen "Vorschriften" ab und zwar bei jeder einzelnen Einstellung, von den Reinigungskräften, über den technischen Bereich zum pflegerischen hinauf zu den Ärzten und der Verwaltung. Ich kann einen Schockraum nicht benutzen wenn er nicht desinfiziert wurde, ich kann ein Kleinkind nicht beatmen wenn die Geräte nicht gewartet werden können, ich kann einen Patienten nicht stationär legen wenn ihm niemand das Essen bringt, ich kann einen Kassenpatienten nicht aufnahmen wenn niemand seine Karte einlesen kann, ich kann Sonntags keine Notdienste planen wenn die Telefonanlage nicht läuft.

Würde ich das nicht tun bräche die Notaufnahme und ein großer Teil des nichtambulanten Bereiches zusammen.

Und dann kommt da noch die Besonderheit dazu, dass ich gewisses Personal vorhalten MUSS. Wenn ich zu wenig Pflegefachpersonal habe muss ich das "ausleihen" oder über eine Zeitarbeitsfirma zusätzlich bestellen.
Das kostet den Steuerzahler dann gerne mal das doppelte von einem Festangestellten pro Monat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 17.10.2023 10:24

Wer ein BWL-Studium abgeschlossen hat, braucht keinen MBA. Jener soll gerade in den Wirtschaftswissenschaften Fachfremde (z.B. Ingeneure, Geisteswissenschaftler) entsprechend qualifizieren. Es handelt sich also gerade nicht um ein "Aufbaustudium" (konsequktiver Master, der auf einem grundständigen Bachelor aufbaut) , sondern ein Zweitstudium. Vielleicht meindest du "oder" statt "sowie"; das würde Sinn ergeben: "Sie haben ein betriebswissenschaftliches Studium absolviert oder verfügen über einen MBA".


Was du liest, weiß ich nicht. Möglicherweise formulieren auch Leute diese Stellenausschreibungen, die nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Fakt ist aber, dass die Qualifikation mittels eines MBA auch durch ein grundständiges Studium erworben werden kann.

Das ist erstens Bundeslandabhängig - in Bayern und Baden-Württemberg gilt der MBA in der höheren Verwaltung als Pflichtvoraussetzung für manche Stellen, ein einfaches BWL Studium reicht dann nicht aus.
Allerdings sind dann natürlich auch Bewerber mit einem "konsequktiven Master" zugelassen.
Häufiger kann ein EMBA oder MBA auch (bei nicht leitenden Positionen) nach Einstellung nebenberuflich erlangt werden - was aber dann im Arbeitsvertrag festgelegt wird.
Bei uns z.b. nutzen Ärzte die in höhere Verwaltungsebenen streben diesen MBA als Zweitstudium um sich zu qualifizieren.

Und zweitens ist der MBA dem Masterstudium doch gleichgesetzt; ich verstehe hier die Aussage nicht dieser könne auch durch ein Grundstudium erlangt werden. Kannst du das bitte spezifizieren? Wo wird das so gehandhabt?
Hab ich noch nie gehört...

EDIT: Also aus Österreich kenne ich das, da sind das keine Aufbaustudiengänge, aber aus Deutschland nicht
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 17.10.2023 10:54

Wer ein BWL-Studium abgeschlossen hat, braucht keinen MBA. Jener soll gerade in den Wirtschaftswissenschaften Fachfremde (z.B. Ingeneure, Geisteswissenschaftler) entsprechend qualifizieren. Es handelt sich also gerade nicht um ein "Aufbaustudium" (konsequktiver Master, der auf einem grundständigen Bachelor aufbaut) , sondern ein Zweitstudium. Vielleicht meindest du "oder" statt "sowie"; das würde Sinn ergeben: "Sie haben ein betriebswissenschaftliches Studium absolviert oder verfügen über einen MBA".


Was du liest, weiß ich nicht. Möglicherweise formulieren auch Leute diese Stellenausschreibungen, die nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Fakt ist aber, dass die Qualifikation mittels eines MBA auch durch ein grundständiges Studium erworben werden kann.

Das ist erstens Bundeslandabhängig - in Bayern und Baden-Württemberg gilt der MBA in der höheren Verwaltung als Pflichtvoraussetzung für manche Stellen, ein einfaches BWL Studium reicht dann nicht aus.
Allerdings sind dann natürlich auch Bewerber mit einem "konsequktiven Master" zugelassen.
Häufiger kann ein EMBA oder MBA auch (bei nicht leitenden Positionen) nach Einstellung nebenberuflich erlangt werden - was aber dann im Arbeitsvertrag festgelegt wird.
Bei uns z.b. nutzen Ärzte die in höhere Verwaltungsebenen streben diesen MBA als Zweitstudium um sich zu qualifizieren.

Und zweitens ist der MBA dem Masterstudium doch gleichgesetzt; ich verstehe hier die Aussage nicht dieser könne auch durch ein Grundstudium erlangt werden. Kannst du das bitte spezifizieren? Wo wird das so gehandhabt?
Hab ich noch nie gehört...

EDIT: Also aus Österreich kenne ich das, da sind das keine Aufbaustudiengänge, aber aus Deutschland nicht

Danke, so ist es.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 17.10.2023 11:14

Wir haben inzwischen den Deal, dass die mindest EG/Stufe und die max EG/Stufe die tarifliche möglich sind durch förderliche Zeiten etc. vorab besprochen werden bei Einstellungen. Damit die Fachseite weiß, was sie "anbieten" kann.


Ahhh "Wir haben den Deal.." okay.. das zeigt wie blind ich bin.
Ich ging immer davon aus DAS DAS SELBSTVERSTÄNDLICH IST das sowas vorher gemacht wird.
Wie soll den sonst schon im Gespräch verhandelt werden ?

Aber das erklärt warum in vielen Gesprächen nciht mal ein PErsonalvertreter dabei ist. Wieder was gelernt.
Unterschätze nie die Inkompetenz der Gegenseite.
Eben, früher haben sie immer gesagt: Na das müssen wir noch prüfen, wenn es soweit ist.
Jetzt lege ich ihnen vor was und durch welche tarifliche Maßnahme möglich ist (mache also ihre Arbeit) und wir sind dann im Vorstellungsgespräch sprechfähig.
Ich nenne meine klaren Gehaltsvorstellungen im Bewerbungsgespräch. Zusammen mit dem vom Arbeitgeber unterschriebenen Arbeitsvertrag möchte ich dessen Gehaltsangebot gem. § 2, 7 NachwG schriftlich vorliegen haben. Ohne verbindliches Gehaltsangebot, das meinen Vorstellungen entspricht, gibt es keine Unterschrift. So einfach ist das.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.10.2023 14:01
Das ist erstens Bundeslandabhängig - in Bayern und Baden-Württemberg gilt der MBA in der höheren Verwaltung als Pflichtvoraussetzung für manche Stellen, ein einfaches BWL Studium reicht dann nicht aus.

Sofern du einen BWL-Bachelor-Abschluss als "reines BWL-Studium" bezeichnest, mag das stimmen. Ein MBA bietet jedenfalls gegenüber einem BWL-Master keinerlei Mehr-Qualifikation, sondern im wirtschaftlichen Bereich sogar weniger.

Ein MBA soll, wie schon erläutert, fachfremden Personen zusätzliche Wirtschafts-Kenntnisse vermitteln. Klar, wer die nicht hat, weil man ein anderes Fach studiert hat, der porifitiert dann davon. Aber eine Person mit BWL-Masterabschluss lernt nichts Neues in einem MBA-Studiengang. Insofern ist die Aussage, man bräuchte hierfür zwei Master-Abschlüsse (sofern es um die wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnisse geht), einfach Blödsinn.

Zitat

Allerdings sind dann natürlich auch Bewerber mit einem "konsequktiven Master" zugelassen.

Eben, denn die haben die relevanten Kenntnisse einfach in ihrem Studium erworben.

Zitat
Häufiger kann ein EMBA oder MBA auch (bei nicht leitenden Positionen) nach Einstellung nebenberuflich erlangt werden - was aber dann im Arbeitsvertrag festgelegt wird.

Und wieder richtig: Ein MBA ist eine wirtschaftliche Weiterqualifikation für ansonsten fachfremde Personen. Übernimmt man als Führungskraft auch finanzielle Verantwortung, so ist es sinnvoll, dass man neben den fachlichen Kenntnissen der eigenen Profession auch zusätzliche Kenntnisse wirtschaftlicher Natur besitzt. Dafür ist eine solche Weiterqualifizierung sinnvoll. Dann landet man aber auch nicht auf einer einfachen E13-Stelle, die "nur" einen [noch einmal: einen] wissenschaftlichen Hochschulabschluss, aka Master, voraussetzt/ benötigt.

Entweder ist Tariflas massiv überqualifiziert, lässt sich deutlich unterbuttern oder hat einfach zu viel Sonstiges gemacht, was für ihre Stelle tariflich nicht notwendig ist, und entsprechend auch nicht entlohnt wird. Ich halte noch immer die letzte Variante für die wahrscheinlichste.

Zitat
Bei uns z.b. nutzen Ärzte die in höhere Verwaltungsebenen streben diesen MBA als Zweitstudium um sich zu qualifizieren.

Richtig. Aber nirgendwo wird für die Sachbearbeiter-Ebene sowohl ein Studium in Profession X als auch vertiefte wirtschaftliche Kenntnisse, z.B. nachgewiesen durch einen MBA-Abschluss, notwendig sein. Für Führungskräfte ist das durchaus sinnvoll, aber nicht auf einer E13-Stelle...

Zitat
Und zweitens ist der MBA dem Masterstudium doch gleichgesetzt; ich verstehe hier die Aussage nicht dieser könne auch durch ein Grundstudium erlangt werden. Kannst du das bitte spezifizieren? Wo wird das so gehandhabt?
Hab ich noch nie gehört...

Ich habe nicht gesagt, dass man die notwendige Qualifikation in einem Bachelor-Studium erlangen könnte, nur, dass es nicht zwei Master-Abschlüsse auf Sachbearbeiter-Ebene benötigt. Wenn wirklich so tiefgehende wirtschaftliche Kenntnisse benötigt werden, die man erst in einem Master-Studiengang erwirbt, dann zumeist doch wohl kaum noch in einer zweiten Profession wie einer Geistes- oder Gesellschaftswissenschaft. Typischerweise wird der Fall eher andersherum gelagert sein, dass solche Personen sich wirtschaftlich weiterqualifizieren, aber eben auch allein mit diesem zweiten Standbein genügend Kenntnisse für den Job, den sie dann ausüben, gesammelt hätten... (Was nicht heißt, dass ein geisteswissenschaftliches Studium nichts bringt; nur, wenn der Job eher Wirtschaftskenntnisse verlangt, bringt einem die Zeit, die man in das geisteswissenschaftliche Studium gesteckt hat, dafür herzlich wenig. Da muss man sich dann auch nicht beklagen, dass andere, die das nicht gemacht haben, schon weiter im Job und auf der Karriere- und Gehaltsleiter sind.)

Zitat
EDIT: Also aus Österreich kenne ich das, da sind das keine Aufbaustudiengänge, aber aus Deutschland nicht

Ein MBA setzt nach Bologna als "nicht-konsequtiver" Master-Studiengang nur einen beliebigen Bachelor-Abschluss voraus, insbesondere keinen der Wirtschaftswissenschaften o.Ä.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bürohengst am 17.10.2023 14:43
Es ist so gekommen,  wie ich erwartet hatte. Abschluss wie im TVÖD oder etwas drunter.  Hier waren ja einige,  die tatsächlich daran geglaubt haben,  die Lücke zum TVÖD würde auf einen Schlag geschlossen werden,  oder haben gar von 1000 oder mehr € für EG ab 9 geträumt. Ich bin schon einige Jahre im ÖD der Länder und habe mir solche Träumereien vor Verhandlungen echt abgewöhnt.  Knallt man nachher nicht so hart auf den Boden der Tatsachen. 12 Monate Laufzeit werden eh nicht kommen.  Die AG werden die IFP in den Ring werfen,  im Januar einmal um die 1500 €,  ab Juli monatlich den Rest,  danach Sockel + %.  Laufzeit mindestens 24 Monate. Quasi eine 1:1 Kopie des TVÖD. Fraglich wird noch sein   ob der Sockel oder die Prozente etwas geringer ausfallen werden.

Allzu groß kann die Lücke zwischen TVöD und TV-L nicht werden. Man erkläre mal einer Krankenschwester im Uni-Klinikum, dass sie künftig 200-300 Euro weniger als die Kollegin im Kommunalkrankenhaus verdienen soll. Und es macht ja auch wenig Sinn für eine seriöse Personalkostenplanung, erst deutlich hinter den TVöD zurückzufallen, um dann anschließend mit haufenweise Arbeitsmarktzulagen etc. um sich werfen zu müssen, damit man noch gute Leute bekommt bzw. die eigenen Leistungsträger nicht abwandern. Denn die sind es, die als erstes gehen, nicht die Lowperformer.

Ja, die Übernahme des TVöD-Ergebnisses wird für die Länder schmerzlich, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass Bund und Länder an der Inflation auch gut mitverdienen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 17.10.2023 16:42
Es ist so gekommen,  wie ich erwartet hatte. Abschluss wie im TVÖD oder etwas drunter.  Hier waren ja einige,  die tatsächlich daran geglaubt haben,  die Lücke zum TVÖD würde auf einen Schlag geschlossen werden,  oder haben gar von 1000 oder mehr € für EG ab 9 geträumt. Ich bin schon einige Jahre im ÖD der Länder und habe mir solche Träumereien vor Verhandlungen echt abgewöhnt.  Knallt man nachher nicht so hart auf den Boden der Tatsachen. 12 Monate Laufzeit werden eh nicht kommen.  Die AG werden die IFP in den Ring werfen,  im Januar einmal um die 1500 €,  ab Juli monatlich den Rest,  danach Sockel + %.  Laufzeit mindestens 24 Monate. Quasi eine 1:1 Kopie des TVÖD. Fraglich wird noch sein   ob der Sockel oder die Prozente etwas geringer ausfallen werden.

Allzu groß kann die Lücke zwischen TVöD und TV-L nicht werden. Man erkläre mal einer Krankenschwester im Uni-Klinikum, dass sie künftig 200-300 Euro weniger als die Kollegin im Kommunalkrankenhaus verdienen soll. Und es macht ja auch wenig Sinn für eine seriöse Personalkostenplanung, erst deutlich hinter den TVöD zurückzufallen, um dann anschließend mit haufenweise Arbeitsmarktzulagen etc. um sich werfen zu müssen, damit man noch gute Leute bekommt bzw. die eigenen Leistungsträger nicht abwandern. Denn die sind es, die als erstes gehen, nicht die Lowperformer.

Ja, die Übernahme des TVöD-Ergebnisses wird für die Länder schmerzlich, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass Bund und Länder an der Inflation auch gut mitverdienen.

Da reichen aber keine 5 Prozent.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bürohengst am 17.10.2023 17:13
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet. Es geht da eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung fürs Reallohnniveau. Man darf auch nicht ganz außer Acht lassen, dass es da draußen mehr als genug Arbeitnehmer außerhalb des öD gibt, die von Inflationsausgleichsprämie, Sockelbetrag und einem wie auch immer prozentigen Schluck oben drauf nur träumen können. Insofern vermute ich, dass man auch von öD-Bediensteten erwarten wird, dass sie die inflationsbedingten Abstriche hinnehmen und auf die nächste Tarifverhandlung in 1-2 Jahren warten, um die Inflation dann hoffentlich wieder einholen zu können. Im Augenblick ist das leider aussichtlos. Aber ein weiteres Auseinanderklaffen der Tarifverträge muss schon verhindert werden, es sitzen eh schon zu viele Spezialkräfte auf gepackten Koffern und warten auf die passende Stellenanzeige mit TVöD/TV-V oder vom DAX-Konzern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 17.10.2023 19:24
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet.
Hat bisher auch noch keine Gewerkschaft geschafft.
Also warum sollte es verdi schaffen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 17.10.2023 19:30
Schaut euch mal die Sitzung des Landtags in NRW heute an, dort ist auch ein wenig über Finanzen und Tarifverhandlung erzählt worden. Unter anderem für Beamte ist vorgeschlagen worden, die Wochenarbeitszeit auf 38,5 Stunden zu verringern. Aber so insgesamt war die Experten Anhörung mehr ein einziger Shitstorm in Richtung Arbeitgeber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 17.10.2023 20:02
Wer hat 38,5 Stunden für Beamte in den Ring geworfen? Sollen Beamte damit auf eine geringere Erhöhung als bei den Angestellten vorbereitet werden? Angestellte in NRW arbeiten 39,50 Stunden. Oder sollen die Beamten das als Bonbon obendrauf bekommen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 18.10.2023 04:02
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet.
Hat bisher auch noch keine Gewerkschaft geschafft.
Also warum sollte es verdi schaffen?

Doch die Piloten sind ein Beispiel, welche über der Inflation waren. In der PW gab es noch eine Gruppe, aber frag mich nicht welche. Gab da mal einen Artikel, welcher das verglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 18.10.2023 06:39
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet.
Hat bisher auch noch keine Gewerkschaft geschafft.
Also warum sollte es verdi schaffen?
Weil verdi vom dbb unterstützt wird!  8) ;) ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.10.2023 07:50
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet.
Hat bisher auch noch keine Gewerkschaft geschafft.
Also warum sollte es verdi schaffen?

Doch die Piloten sind ein Beispiel, welche über der Inflation waren. In der PW gab es noch eine Gruppe, aber frag mich nicht welche. Gab da mal einen Artikel, welcher das verglich.
Stimmt, ich habe die Spartengewerkschaften geistig nicht mit eingeschlossen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 18.10.2023 08:09
Es ist so gekommen,  wie ich erwartet hatte. Abschluss wie im TVÖD oder etwas drunter.  Hier waren ja einige,  die tatsächlich daran geglaubt haben,  die Lücke zum TVÖD würde auf einen Schlag geschlossen werden,  oder haben gar von 1000 oder mehr € für EG ab 9 geträumt. Ich bin schon einige Jahre im ÖD der Länder und habe mir solche Träumereien vor Verhandlungen echt abgewöhnt.  Knallt man nachher nicht so hart auf den Boden der Tatsachen. 12 Monate Laufzeit werden eh nicht kommen.  Die AG werden die IFP in den Ring werfen,  im Januar einmal um die 1500 €,  ab Juli monatlich den Rest,  danach Sockel + %.  Laufzeit mindestens 24 Monate. Quasi eine 1:1 Kopie des TVÖD. Fraglich wird noch sein   ob der Sockel oder die Prozente etwas geringer ausfallen werden.
Aktuell sieht es so aus:
TVöD Bund E 13/3 2023: 61884.- € https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund&g=E_13&s=3&zv=VBL&z=100&zulage=&stkl=1&r=0&zkf=0&kk=15.5%25
TVöD Bund E 13/3 2024: 67946.- € https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund-2024&g=E_13&s=3&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0&kk=15.5%25
TVL 13/3 2023 59189 € https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/allg?id=tv-l&g=E_13&s=3&zv=VBL&z=100&zulage=&stkl=1&r=0&zkf=0&kk=15.5%25 + 10% für Oktober bis Dezember = 1553 €
TVL 13/3 2024 59189 € + 10,5% = 65403 €
Das wären für 2023 und 2024 3685 € mehr im TVöD + 3000 € IAP, und nur wenn Verdi die jetzt aufgestellten Forderungen komplett durchsetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 18.10.2023 09:09
Öhm, die 3k IAP wurde nicht gefordert! Insofern hinkt der Vergleich.
Zumal selbst damit 2024 drunter wäre - auch wenn dann bei der Gewerkschaftsforderung zur Laufzeit wieder ein neuer Abschluß anstehen würde - aber auch an die 12 Monate Laufzeit kann glauben, wer will...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 18.10.2023 09:22
Öhm, die 3k IAP wurde nicht gefordert! Insofern hinkt der Vergleich.
Zumal selbst damit 2024 drunter wäre - auch wenn dann bei der Gewerkschaftsforderung zur Laufzeit wieder ein neuer Abschluß anstehen würde - aber auch an die 12 Monate Laufzeit kann glauben, wer will...
Wieso hinkt der Vergleich? Ich wollte zeigen, dass der TVöD für 2023 und 2024 bei E13/3 3685 € brutto mehr verdient + 3000 € aus der IAP, macht je nach Steuerklasse ca. 5000 € netto mehr und das nur bei vollständiger Durchsetzung der Gewerkschaftsforderung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 18.10.2023 09:34
neutral betrachtet sieht das in den EG13+14 im Jahresbrutto derzeit so aus:

(https://opencms.uni-stuttgart.de/permalink/3922b6b9-6d88-11ee-9021-000e0c3db68b.jpg)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 18.10.2023 09:46
Ah, OK - sorry hatte es falsch verstanden. Heut ist Kaffeefreier Tag, ich schiebe es darauf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.10.2023 10:05
Nu, mal sehen, was von der AG-Seite kommt. Vielleicht sieht man dort ja, wo Personalgewinnungsprobleme vorliegen, und will etwas dagegen tun...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.10.2023 10:13
Nu, mal sehen, was von der AG-Seite kommt. Vielleicht sieht man dort ja, wo Personalgewinnungsprobleme vorliegen, und will etwas dagegen tun...
Ja, bleibt spannend, ob die TdL bundesweit Personalgewinnungsprobleme angehen will und eine Gießkanne rausholt. Oder mehr Möglichkeiten in den TV einbringt, so dass man es allen Ländern/Dienststelle überlassen kann, eigenständig und selbstverantwortlich damit umzugehen. (Mehr und höhere Möglichkeiten für Zulagen, freiere Stufenwahl bei der Einstellung).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 18.10.2023 10:15
Nie im Leben bewegen sich die AG. Sparen, sparen, sparen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.10.2023 10:24
Nie im Leben bewegen sich die AG. Sparen, sparen, sparen.
Tja, in meinem Leben durchaus,
da bei uns Kollegen sitzen, die rechnen können.

Sparen, Sparen, Sparen, aber eben nicht am falschem Ende.

Denn - oooh Wunder - es gibt Bereich, da ist der teurere Kollege günstiger ist, als der nicht vorhandene Kollege.

Aber das scheint bei euch nicht der Fall zu sein. ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 18.10.2023 10:52
Nie im Leben bewegen sich die AG. Sparen, sparen, sparen.
Tja, in meinem Leben durchaus,
da bei uns Kollegen sitzen, die rechnen können.

Sparen, Sparen, Sparen, aber eben nicht am falschem Ende.

Denn - oooh Wunder - es gibt Bereich, da ist der teurere Kollege günstiger ist, als der nicht vorhandene Kollege.

Aber das scheint bei euch nicht der Fall zu sein. ???

Meine Behörde hat vor ein paar Monaten unserem übergeordneten Ministerium (MI) einen Brief geschrieben, der dazu auffordert in unserem Bereich (IT) bessere Verdienstmöglichkeiten zu schaffen. Argumentiert wurde da nicht zuletzt mit den Kosten für Externe, die ja häufig unter den Tisch fallen, weils ein anderer Topf ist.
Aber da hast du sowasvon Recht. Je nach Bereich kostet ein Externer bei uns 3-5x so viel wie ein Festangestellter. Und das ohne, dass er bessere Arbeit machen würde. Oder sogar 6-10x so viel, weil wir alleine im letzten Jahr 2 Externe gefunden haben, die angegeben haben in jeweils zwei verschiedenen Projekten gleichzeitig Arbeiten durchgeführt zu haben.

Mir fällt da auch spontan eine super wichtige Abteilung ein, die aus Sicherheitsgründen keine Externen einsetzen darf. Da sind inkl. FGL 10 Stellen eingeplant. Nachdem der FGL dieses Jahr die Abteilung aber auch aufgrund im Vergleich wesentlich zu schlechter Bezahlung verlassen hat, sind derzeit noch 2 eher frische Absolventen übrig geblieben. Das ist irgendwann in den Landtag eskaliert und auf einmal sind die Stellen nicht mehr je nach Eignung nach E10/11 bewertet, sondern nach E12. Meiner Meinung nach müssten die aber E13 sein, damit jemand von außen überhaupt in Betracht zieht zu uns zu kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 18.10.2023 10:55
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet. Es geht da eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung fürs Reallohnniveau. Man darf auch nicht ganz außer Acht lassen, dass es da draußen mehr als genug Arbeitnehmer außerhalb des öD gibt, die von Inflationsausgleichsprämie, Sockelbetrag und einem wie auch immer prozentigen Schluck oben drauf nur träumen können. Insofern vermute ich, dass man auch von öD-Bediensteten erwarten wird, dass sie die inflationsbedingten Abstriche hinnehmen und auf die nächste Tarifverhandlung in 1-2 Jahren warten, um die Inflation dann hoffentlich wieder einholen zu können. Im Augenblick ist das leider aussichtlos. Aber ein weiteres Auseinanderklaffen der Tarifverträge muss schon verhindert werden, es sitzen eh schon zu viele Spezialkräfte auf gepackten Koffern und warten auf die passende Stellenanzeige mit TVöD/TV-V oder vom DAX-Konzern.

Also das übliche Karotte vor die Nase halten.
Ich weiß nicht, ob ihr euch noch erinnert über das historisch schlechte (oder beste Ergebnis aller Zeiten laut verdi) von 2021. Bei einer zu dem Zeitpunkt der Tarifverhandlungen gemessenen Inflation von knapp 6% kam ein Abschluss raus mit 2,8% gestreckt auf 24 Monate. Da war es im Grunde die selbe Leier "Vielleicht hast du beim nächsten Mal mehr Glück".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 18.10.2023 11:01
Nu, mal sehen, was von der AG-Seite kommt. Vielleicht sieht man dort ja, wo Personalgewinnungsprobleme vorliegen, und will etwas dagegen tun...
Ja, bleibt spannend, ob die TdL bundesweit Personalgewinnungsprobleme angehen will und eine Gießkanne rausholt. Oder mehr Möglichkeiten in den TV einbringt, so dass man es allen Ländern/Dienststelle überlassen kann, eigenständig und selbstverantwortlich damit umzugehen. (Mehr und höhere Möglichkeiten für Zulagen, freiere Stufenwahl bei der Einstellung).

Ich hoffe auf die Gießkanne, da bei uns zb. die 16.5 gar nicht angewendet wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 18.10.2023 11:12
Nu, mal sehen, was von der AG-Seite kommt. Vielleicht sieht man dort ja, wo Personalgewinnungsprobleme vorliegen, und will etwas dagegen tun...
Ja, bleibt spannend, ob die TdL bundesweit Personalgewinnungsprobleme angehen will und eine Gießkanne rausholt. Oder mehr Möglichkeiten in den TV einbringt, so dass man es allen Ländern/Dienststelle überlassen kann, eigenständig und selbstverantwortlich damit umzugehen. (Mehr und höhere Möglichkeiten für Zulagen, freiere Stufenwahl bei der Einstellung).

Ich hoffe auf die Gießkanne, da bei uns zb. die 16.5 gar nicht angewendet wird.

Höhere Stufe verbaut irgendwo auch die Entwicklungsmöglichkeiten. Mit Stufe 5 mag man Berufseinsteigern ein attraktives Gehalt bieten können, wenn dann aber bei Stufe 6 Schluss ist werden die meisten nach ein paar Jahren BE wechseln.

Insgesamt sollten die miserablen Gehaltsstrukturen des TV-L mal angegangen werden und es sollte sich an anderen Tarifverträgen orientiert werden.

Dem ÖRR ist das Salär zB DEUTLICH attraktiver und dieser wird ähnlich finanziert: https://www.tagesspiegel.de/kultur/offentlicher-dienst-und-offentlich-rechtlicher-rundfunk-wird-im-rundfunk-berlin-brandenburg-zu-viel-verdient-10531870.html#:~:text=Die%20niedrigste%20Stufe%20E%201,6122%20und%207957%20Euro%20genannt (Paywall, wer kein Abo kann ja mal in den Archiven schauen ;))
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.10.2023 11:33
Höhere Stufe verbaut irgendwo auch die Entwicklungsmöglichkeiten. Mit Stufe 5 mag man Berufseinsteigern ein attraktives Gehalt bieten können, wenn dann aber bei Stufe 6 Schluss ist werden die meisten nach ein paar Jahren BE wechseln.
Weil ich Stufe 6 bin, muss ich wechseln?
Diese Logik habe ich noch nie verstanden.

Demnach müsste alle Menschen, die keine Stufen (oder nur1/2 Stufen) haben ständig ihren AG wechseln.

Bzw. wie planlos (außer Berufseinsteiger) muss man sein, wenn man erst wartet bis man Stufe 6 ist, um sich einen besser bezahlten Job zu suchen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 18.10.2023 11:38
Vor allem welche Entwicklungsmöglichkeiten? Es ist doch eine reine Belohnung von Anwesenheit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 18.10.2023 12:22
Insgesamt sollten die miserablen Gehaltsstrukturen des TV-L mal angegangen werden
Das ganze ÖD-Tarifgebilde müsste wegkommen von sozialistischer Gleichmacherei, hin zu Angebot und Nachfrage. Es ist doch überhaupt nicht einzusehen, weshalb ein Dipl.-Ing. gleich viel oder gleich wenig wie ein Dipl. Sozialwissenschaftler verdienen sollte. Dazu müsste es Anreize und Belohnung für Leistung geben, das Nichtanwenden von 16.5 befördert ja das genaue Gegenteil davon. Ich glaube allerdings nicht, dass sich in diesem Land nochmal etwas zum Positiveren wendet. Drum arbeite ich darauf hin mittelfristig Deutschland und den ÖD zu verlassen. Das ewige Lamentieren bringt nicht weiter; wer lamentiert ist im ÖD genau richtig und wird da auch in 30 Jahren noch sein - sage ich jetzt mal provokant.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 18.10.2023 12:23
Gerade erst mal eine Proforma Bewerbung auf eine höher bewertete Stelle geklöppelt.
Aber ob ich die annehmen würde. Hmm 180€ Brutto Garantiebetrag ziehen nicht das Fleisch vom Teller.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 18.10.2023 13:35
Hier seht ihr mal wie AG wirklich denken:

https://www.focus.de/experts/hohe-gewerkschaftsforderungen-20-prozent-mehr-lohn-unternehmer-winkt-ab-und-sagt-was-wirklich-helfen-wuerde_id_225946277.html

Am liebsten also GAR KEINE Lohnerhöhung bzw. nur 1% oder sowas.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.10.2023 14:04
Dass ein Unternehmer im Focus niedrigere Steuern fordert, ist jetzt nicht wirklich überraschend...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 18.10.2023 14:05
Hier seht ihr mal wie AG wirklich denken:

https://www.focus.de/experts/hohe-gewerkschaftsforderungen-20-prozent-mehr-lohn-unternehmer-winkt-ab-und-sagt-was-wirklich-helfen-wuerde_id_225946277.html

Am liebsten also GAR KEINE Lohnerhöhung bzw. nur 1% oder sowas.

Das steht da nicht. Er fordert niedere Steuern für die Unternehmen. Die Lohn-Preis-Spirale ist ihm bewusst. Er findet diese nicht gut, aber ändern kann er sie halt auch nicht wirklich. Ad hoc helfen hingegen niedere Steuern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 18.10.2023 14:14
Höhere Stufe verbaut irgendwo auch die Entwicklungsmöglichkeiten. Mit Stufe 5 mag man Berufseinsteigern ein attraktives Gehalt bieten können, wenn dann aber bei Stufe 6 Schluss ist werden die meisten nach ein paar Jahren BE wechseln.
Weil ich Stufe 6 bin, muss ich wechseln?
Diese Logik habe ich noch nie verstanden.

Demnach müsste alle Menschen, die keine Stufen (oder nur1/2 Stufen) haben ständig ihren AG wechseln.

Bzw. wie planlos (außer Berufseinsteiger) muss man sein, wenn man erst wartet bis man Stufe 6 ist, um sich einen besser bezahlten Job zu suchen?

Die Stufe ist egal, das hinter Stufe 6 stehende Gehalt ist zu niedrig für jemanden mit Berufserfahrung. Es ist relativ normal dass sich das Gehalt eines Berufsanfängers nach vielen Jahren BE inflationsbereinigt um ~50% steigert. Wenn jetzt jeder Berufsanfänger im TV-L direkt die Stufe 5 bekommt mag das Einstiegsgehalt wieder konkurrenzfähig sein, die dann stattfindende Lohnentwicklung ist es aber nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 18.10.2023 14:31
Hier seht ihr mal wie AG wirklich denken:

https://www.focus.de/experts/hohe-gewerkschaftsforderungen-20-prozent-mehr-lohn-unternehmer-winkt-ab-und-sagt-was-wirklich-helfen-wuerde_id_225946277.html

Am liebsten also GAR KEINE Lohnerhöhung bzw. nur 1% oder sowas.

Finds immer erstaunlich, wie Unternehmen und Unternehmer nach dem Motto "Da machste nix" handeln, wenn es darum geht, dass Rohstoff- oder Produktkosten gestiegen sind und es einfach hinnehmen. Aber wehe, die Mitarbeiter wollen dann auch mehr Geld und kosten quasi im Einkauf mehr. Dann ist das Geschrei groß und die hohen Lohnerhöhungsforderungen sind dann exakt der Grund, wieso ein Unternehmen gegen die Wand fährt.

Fand das schon anfang letztes Jahr so witzig, als die Preissteigerungen noch sehr moderat und daher die Lohnerhöhungsforderungen ebenso klein ausfielen, aber Energiekosten schon um 80-100% gestiegen sind. Mit Erhöhungen der Energiekosten haben Unternehmen dann zwar auch Probleme, aber nehmen das hin und überlegen sich Lösungen wie bspw. Preiserhöhungen, um die Energiekosten weiterhin finanzieren zu können. Aber wehe Franz ausm Marketing möchte mal 10% mehr Gehalt. Da wird Franz schön eingeredet, dass wenn er in diesen schwierigen Zeiten wo ja alles so teuer geworden ist auch noch eine Lohnerhöhung haben will, dann sorgt er dafür, dass das Unternehmen pleite geht.

Mit den Mitarbeitern können sie es machen. Die lassen sich dahingehend manipulieren. Anders als die Vertriebler der Unternehmen, die die Preise aus Raffgier massiv anziehen und dafür wirklich zu einer Gefährung werden.

Lohn-Preis-Spirale ist auch so ein dämliches Argument. Höchstens in der Dienstleistungsbranche wo annähernd 100% der Ausgaben Personalkosten sind, könnte das ein Argument sein. Wenn Personalkosten aber nur 20% der Produktkosten ausmachen und den Mitarbeitern dann eine Lohnerhöhung um 10% gegeben wird und diese in vollem Umfang auf den Produktpreis angerechnet wird, kostet das Produkt am Ende unglaubliche 2% mehr. Das ist ein absolutes Scheinargument.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 18.10.2023 14:32
zu AVPs Aussage:

Vor allem mit Blick auf die PW.

Ich kann immer nur für den Ballungsraum Stuttgart sprechen und von unseren Alumnis im MINT-Bereich.

Derzeitiges durchschnittliches Startgehalt bei den großen Playern (Porsche, Bosch, Mercedes, Mahle, Stihl, Kärcher, etc.) 65.000 - 85.000 € (im Vergleich 59.000 - 78.000 € (2021 trotz Corona)). Die Entwicklung über die letzten 10 Jahre gesehen ist da ähnlich.

Im Durchschnitt nach 3 Jahren Betriebszugehörigkeit erzieltes Gehalt 110.000 - 140.000 €. Es wird zudem berichtet, dass wenn man die Probezeit von 6 Monaten "überstanden" hat, ein automatischer erster Sprung von ca. 10.000 € erfolgt.

Da hinken wir einfach meilenweit hinterher. Das ist einfach ein Fakt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 18.10.2023 15:06
Die Stufe ist egal, das hinter Stufe 6 stehende Gehalt ist zu niedrig für jemanden mit Berufserfahrung.
Klingt so als aber alle Diplom MINT Menschen mit BE weit über 85T€ verdienen.

Zitat
Es ist relativ normal dass sich das Gehalt eines Berufsanfängers nach vielen Jahren BE inflationsbereinigt um ~50% steigert.
Ohne Tätigkeitsänderung? Interessante These. Nach dem Heise Gehaltsbericht ist Einstiegsgehalt 52T und mehr als 10Jahre 80T für DevOps, leider ohne Infos über die Veränderung, der Tätigkeiten.
Im TV ist es durchaus tatsächlich so. Aber wie schon gesagt, wenn man weiter oben einsteigt, dann sind es halt nicht mehr 50%
TVL könnte mit 60T€ starten und mit 92T€ (88T ohne Tätigkeitsänderung) für Akademiker enden, wenn sie wollten, unterstützt also deine 50% These.


Zitat
Wenn jetzt jeder Berufsanfänger im TV-L direkt die Stufe 5 bekommt mag das Einstiegsgehalt wieder konkurrenzfähig sein, die dann stattfindende Lohnentwicklung ist es aber nicht mehr.
Der Verlauf wäre aktuell:
60T 1.Jahr, dann 2Jahre 65T und 73T dann nach 3 Jahren, mehr gibt TVL derzeitig nicht her für eine Berufsanfängerkarriere.


Wenn ich dann die durchschnittsgehälter nach Heise sehe, dann sehe ich da nicht die Mehrheit bei über 70T€ im IT Bereich.
Und die spannweite zwischen den Bundesländern: 55T€ BB und 72T€ BW


https://www.heise.de/hintergrund/Der-grosse-Gehaltsreport-2023-Das-verdienen-IT-Fachkraefte-in-Deutschland-9318012.html?seite=all


Und was Oliver1976 darstellt zeigt exakt das ganze Ausmaß der Problematik:
Es gibt Regionen, da ist TV-L Konkurrenzfähig und welche, da wird man es monetär auch nicht, wenn man alles um 50% anhebt.
(Stuttgart, FFM, Mü, Wolfsburg....vs. Chemnitz, Bremen, Ruhrpott, Magedburg)

Daher ist die Gießkanne hier wie dort nicht hilfreich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 18.10.2023 15:12
zu AVPs Aussage:

Vor allem mit Blick auf die PW.

Ich kann immer nur für den Ballungsraum Stuttgart sprechen und von unseren Alumnis im MINT-Bereich.

Derzeitiges durchschnittliches Startgehalt bei den großen Playern (Porsche, Bosch, Mercedes, Mahle, Stihl, Kärcher, etc.) 65.000 - 85.000 € (im Vergleich 59.000 - 78.000 € (2021 trotz Corona)). Die Entwicklung über die letzten 10 Jahre gesehen ist da ähnlich.



Im Durchschnitt nach 3 Jahren Betriebszugehörigkeit erzieltes Gehalt 110.000 - 140.000 €. Es wird zudem berichtet, dass wenn man die Probezeit von 6 Monaten "überstanden" hat, ein automatischer erster Sprung von ca. 10.000 € erfolgt.

Da hinken wir einfach meilenweit hinterher. Das ist einfach ein Fakt.


Endlich mal jemand der nicht auf die getürkte IGM Tabelle verwaist. Ja genau das ist die Realität, wir brauchen MINT Leute in jeder Region. Selbst in MV und Brandenburg siehts da düster aus. In Ballungsgebieten kann man das direkt vergessen. Unsere Konkurrenz ist nicht IT Support Müller mit 2 Angestellten die mit 1600 Netto abgespeist werden. Wir wollen/müssen mit den BigBoys konkurrieren, aber können wir das?

Klar ist da in der PW teilweise mehr Druck.
Kündigungsschutz? - > naja je größer, desto eher ist man genauso sicher wie in einer Behörde oder man kauft die Leute für haufenweise Geld raus (z.B. Airbus bei Corona - teilweise deutlichst 6 stellig Ablösesummen)


Dafür aber:

nach 2-5 Jahren Gehaltsende erreicht (ohne Jobwechsel) und nicht nach 15 Jahren absitzen wie im ÖD
Oftmals weniger Stunden pro Woche - Mercedes soweit mir bekannt 35 = 100%
Gehälter bei den Big Playern mindestens TV-V - eher nochmals 10%-20% mehr
Jahressonderzahlungen oftmals 5000€+


Gerade Junge, motivierte und geistig Frische Leute wollen keine staubigen Akten wälzen und Uraltverfahren betreuen und in vergammelten Prozesse leben. Meine Behörde hat nach 15 Jahren als Personalbeschaffungsmaßnahme angefangen ein LinkdIn Profil aufzusetzen. Das muss man sich mal vorstellen. Mit was können wir denn noch konkurrieren? Ohne Corona gäbe es nicht mal Laptops und Homeoffice. Wir zahlen weniger, wir haben mehr Wochenstunden, der Stress steigt durch haufenweise offene Stellen und extreme Überlastung aller noch bestehenden Mitarbeiter usw. Wo ist das Lockangebot? Hinzu kommt noch die unterschiedliche Behandlung von Beamten und Tarifbeschäftigten (2 Klassen-System) hinsichtlich Arbeitszeit, Zuschläge, Aufstieg usw.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: axum705 am 18.10.2023 15:12
zu AVPs Aussage:

Vor allem mit Blick auf die PW.

Ich kann immer nur für den Ballungsraum Stuttgart sprechen und von unseren Alumnis im MINT-Bereich.

Derzeitiges durchschnittliches Startgehalt bei den großen Playern (Porsche, Bosch, Mercedes, Mahle, Stihl, Kärcher, etc.) 65.000 - 85.000 € (im Vergleich 59.000 - 78.000 € (2021 trotz Corona)). Die Entwicklung über die letzten 10 Jahre gesehen ist da ähnlich.

Im Durchschnitt nach 3 Jahren Betriebszugehörigkeit erzieltes Gehalt 110.000 - 140.000 €. Es wird zudem berichtet, dass wenn man die Probezeit von 6 Monaten "überstanden" hat, ein automatischer erster Sprung von ca. 10.000 € erfolgt.

Da hinken wir einfach meilenweit hinterher. Das ist einfach ein Fakt.

Das Einstiegsgehalt mit 65k bei 35h kann ich bestätigen (ERA EG12). Die Steigerung nach einem Jahr kommt von der Leistungszulage im Mittel von 14% und der höheren Sonderzahlung. Nicht bestätigen kann ich die 110k - 140k nach drei Jahren. Mit dem ersten Aufstieg, typischerweise in ERA EG14 und 40h, liegt das Tarifgehalt bei 94k. Mit der der nächsten Tarifstufe im Mai 2024 sind es nochmal 3k mehr. Addieren muss man natürlich noch die jährliche Prämie, zumindest bei den großen Unternehmen.

Bevor jemand fragt: Meine Frau arbeitet in so einem Unternehmen. Das ist der Standard bei Bosch, Mercedes, Mahle, Stihl, mit Einschränkungen auch Kärcher und natürlich den anderen IG-Metall-Unternehmen in den Ballungsräumen Stuttgart/Karlsruhe/Rhein-Neckar. ERA14 ist übrigens keine Führungskraft mit Budgetverantwortung. Zum Vergleich: E14 Stufe 6 mit 10,5% Erhöhung sind 87k mit Führungs- und Budgetverantwortung.

Daher: Finger weg vom ÖD (v.a. TV-L), außer die derzeit immer genannte sinnstiftende Tätigkeit überwiegt jeden materiellen Anspruch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 18.10.2023 15:20
zu AVPs Aussage:

Vor allem mit Blick auf die PW.

Ich kann immer nur für den Ballungsraum Stuttgart sprechen und von unseren Alumnis im MINT-Bereich.

Derzeitiges durchschnittliches Startgehalt bei den großen Playern (Porsche, Bosch, Mercedes, Mahle, Stihl, Kärcher, etc.) 65.000 - 85.000 € (im Vergleich 59.000 - 78.000 € (2021 trotz Corona)). Die Entwicklung über die letzten 10 Jahre gesehen ist da ähnlich.

Im Durchschnitt nach 3 Jahren Betriebszugehörigkeit erzieltes Gehalt 110.000 - 140.000 €. Es wird zudem berichtet, dass wenn man die Probezeit von 6 Monaten "überstanden" hat, ein automatischer erster Sprung von ca. 10.000 € erfolgt.

Da hinken wir einfach meilenweit hinterher. Das ist einfach ein Fakt.

Das Einstiegsgehalt mit 65k bei 35h kann ich bestätigen (ERA EG12). Die Steigerung nach einem Jahr kommt von der Leistungszulage im Mittel von 14% und der höheren Sonderzahlung. Nicht bestätigen kann ich die 110k - 140k nach drei Jahren. Mit dem ersten Aufstieg, typischerweise in ERA EG14 und 40h, liegt das Tarifgehalt bei 94k. Mit der der nächsten Tarifstufe im Mai 2024 sind es nochmal 3k mehr. Addieren muss man natürlich noch die jährliche Prämie, zumindest bei den großen Unternehmen.

Bevor jemand fragt: Meine Frau arbeitet in so einem Unternehmen. Das ist der Standard bei Bosch, Mercedes, Mahle, Stihl, mit Einschränkungen auch Kärcher und natürlich den anderen IG-Metall-Unternehmen in den Ballungsräumen Stuttgart/Karlsruhe/Rhein-Neckar. ERA14 ist übrigens keine Führungskraft mit Budgetverantwortung. Zum Vergleich: E14 Stufe 6 mit 10,5% Erhöhung sind 87k mit Führungs- und Budgetverantwortung.

Daher: Finger weg vom ÖD (v.a. TV-L), außer die derzeit immer genannte sinnstiftende Tätigkeit überwiegt jeden materiellen Anspruch.

Ich nenne nur die Zahlen, die meine regelmäßige Alumni-Abfrage ergeben. Ich gehe davon aus, dass das alles AT-Gehälter sind. Keiner der Absolvierenden wird nach Tarif bezahlt, jedenfalls keiner der dieses Jahr bei uns mit dem Master abgeschlossen hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bürohengst am 18.10.2023 15:30
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet. Es geht da eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung fürs Reallohnniveau. Man darf auch nicht ganz außer Acht lassen, dass es da draußen mehr als genug Arbeitnehmer außerhalb des öD gibt, die von Inflationsausgleichsprämie, Sockelbetrag und einem wie auch immer prozentigen Schluck oben drauf nur träumen können. Insofern vermute ich, dass man auch von öD-Bediensteten erwarten wird, dass sie die inflationsbedingten Abstriche hinnehmen und auf die nächste Tarifverhandlung in 1-2 Jahren warten, um die Inflation dann hoffentlich wieder einholen zu können. Im Augenblick ist das leider aussichtlos. Aber ein weiteres Auseinanderklaffen der Tarifverträge muss schon verhindert werden, es sitzen eh schon zu viele Spezialkräfte auf gepackten Koffern und warten auf die passende Stellenanzeige mit TVöD/TV-V oder vom DAX-Konzern.

Also das übliche Karotte vor die Nase halten.
Ich weiß nicht, ob ihr euch noch erinnert über das historisch schlechte (oder beste Ergebnis aller Zeiten laut verdi) von 2021. Bei einer zu dem Zeitpunkt der Tarifverhandlungen gemessenen Inflation von knapp 6% kam ein Abschluss raus mit 2,8% gestreckt auf 24 Monate. Da war es im Grunde die selbe Leier "Vielleicht hast du beim nächsten Mal mehr Glück".

Wir hatten davor aber auch jahrelang Inflationsraten unter 2 %, in manchen Jahren sogar deutlich unter 1 %.
https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

Es gibt halt Jahre, da klappt es mit einem deutlichen Plus oberhalb der Inflation mal besser und mal schlechter. Bei einer Inflation dreimal so hoch wie das EZB-Ziel von 2 % kommt der Länderhaushalt eben schnell an seine Grenzen des Machbaren, zumal 800.000 TV-Ler auch nicht gerade wenig sind. Es lohnt sich einfach nicht, in Zeiten wie diesen von deutlichen Lohnzuwächsen per Tarifverhandlung zu träumen. Wer für sich mehr als einen annähernden Inflationsausgleich will, der muss kündigen und wechseln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: axum705 am 18.10.2023 15:33
Ich nenne nur die Zahlen, die meine regelmäßige Alumni-Abfrage ergeben. Ich gehe davon aus, dass das alles AT-Gehälter sind. Keiner der Absolvierenden wird nach Tarif bezahlt, jedenfalls keiner der dieses Jahr bei uns mit dem Master abgeschlossen hat.

Ich habe kurz meine Frau gefragt: Ab 110k beginnt das absolute Minimum der untersten außertariflichen Führungsebene. Dazu gibt es noch einen ordentlichen variablen Anteil, einen Dienstwagen und wohl eine sehr gute bAV. Nachteil: kein Kündigungsschutz, keine automatischen Tariferhöhungen, keine Arbeitszeiterfassung. Viele entscheiden sich daher statt AT für ERA 16/17 mit 40h-Vertrag. Die Daten betreffen eines der genannten Unternehmen.

Fazit: Der ÖD wird da niemals auch nur annähernd aufschließen können. Das muss jedem bewusst sein, der sich für eine Tätigkeit dort entscheidet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 18.10.2023 15:36
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet. Es geht da eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung fürs Reallohnniveau. Man darf auch nicht ganz außer Acht lassen, dass es da draußen mehr als genug Arbeitnehmer außerhalb des öD gibt, die von Inflationsausgleichsprämie, Sockelbetrag und einem wie auch immer prozentigen Schluck oben drauf nur träumen können. Insofern vermute ich, dass man auch von öD-Bediensteten erwarten wird, dass sie die inflationsbedingten Abstriche hinnehmen und auf die nächste Tarifverhandlung in 1-2 Jahren warten, um die Inflation dann hoffentlich wieder einholen zu können. Im Augenblick ist das leider aussichtlos. Aber ein weiteres Auseinanderklaffen der Tarifverträge muss schon verhindert werden, es sitzen eh schon zu viele Spezialkräfte auf gepackten Koffern und warten auf die passende Stellenanzeige mit TVöD/TV-V oder vom DAX-Konzern.

Also das übliche Karotte vor die Nase halten.
Ich weiß nicht, ob ihr euch noch erinnert über das historisch schlechte (oder beste Ergebnis aller Zeiten laut verdi) von 2021. Bei einer zu dem Zeitpunkt der Tarifverhandlungen gemessenen Inflation von knapp 6% kam ein Abschluss raus mit 2,8% gestreckt auf 24 Monate. Da war es im Grunde die selbe Leier "Vielleicht hast du beim nächsten Mal mehr Glück".

Wir hatten davor aber auch jahrelang Inflationsraten unter 2 %, in manchen Jahren sogar deutlich unter 1 %.
https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

Es gibt halt Jahre, da klappt es mit einem deutlichen Plus oberhalb der Inflation mal besser und mal schlechter. Bei einer Inflation dreimal so hoch wie das EZB-Ziel von 2 % kommt der Länderhaushalt eben schnell an seine Grenzen des Machbaren, zumal 800.000 TV-Ler auch nicht gerade wenig sind. Es lohnt sich einfach nicht, in Zeiten wie diesen von deutlichen Lohnzuwächsen per Tarifverhandlung zu träumen. Wer für sich mehr als einen annähernden Inflationsausgleich will, der muss kündigen und wechseln.

Problematisch ist doch eigentlich nur das hier: https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/ (https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/)

Eigentlich müsste Ver.di nichts anderes mit in die Verhandlungen nehmen als diesen hier schön aufgezeigten Vergleich. Und da sind wir als TV-Ler nun einfach mal das Schlusslicht in der Betrachtung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 18.10.2023 15:43
Ich nenne nur die Zahlen, die meine regelmäßige Alumni-Abfrage ergeben. Ich gehe davon aus, dass das alles AT-Gehälter sind. Keiner der Absolvierenden wird nach Tarif bezahlt, jedenfalls keiner der dieses Jahr bei uns mit dem Master abgeschlossen hat.

Ich habe kurz meine Frau gefragt: Ab 110k beginnt das absolute Minimum der untersten außertariflichen Führungsebene. Dazu gibt es noch einen ordentlichen variablen Anteil, einen Dienstwagen und wohl eine sehr gute bAV. Nachteil: kein Kündigungsschutz, keine automatischen Tariferhöhungen, keine Arbeitszeiterfassung. Viele entscheiden sich daher statt AT für ERA 16/17 mit 40h-Vertrag. Die Daten betreffen eines der genannten Unternehmen.

Fazit: Der ÖD wird da niemals auch nur annähernd aufschließen können. Das muss jedem bewusst sein, der sich für eine Tätigkeit dort entscheidet.

Dann passen die Zahlen immerhin, die mir genannt werden. Klar ist, dass wir diese im ÖD nie erreichen werden. Problem: Bei dem derart großen Fachkräftemangel, der überall herrscht, dass die Studis dann auf alle Fälle den Weg in die PW suchen. Wer will es ihnen auch verdenken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 18.10.2023 16:08
Da reichen aber keine 5 Prozent.

Ach, von der Vorstellung, dass am Ende ein Tarifergebnis bei rauskommt, welches die Inflation komplett ausgleicht, habe ich mich eh schon längst verabschiedet. Es geht da eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung fürs Reallohnniveau. Man darf auch nicht ganz außer Acht lassen, dass es da draußen mehr als genug Arbeitnehmer außerhalb des öD gibt, die von Inflationsausgleichsprämie, Sockelbetrag und einem wie auch immer prozentigen Schluck oben drauf nur träumen können. Insofern vermute ich, dass man auch von öD-Bediensteten erwarten wird, dass sie die inflationsbedingten Abstriche hinnehmen und auf die nächste Tarifverhandlung in 1-2 Jahren warten, um die Inflation dann hoffentlich wieder einholen zu können. Im Augenblick ist das leider aussichtlos. Aber ein weiteres Auseinanderklaffen der Tarifverträge muss schon verhindert werden, es sitzen eh schon zu viele Spezialkräfte auf gepackten Koffern und warten auf die passende Stellenanzeige mit TVöD/TV-V oder vom DAX-Konzern.

Also das übliche Karotte vor die Nase halten.
Ich weiß nicht, ob ihr euch noch erinnert über das historisch schlechte (oder beste Ergebnis aller Zeiten laut verdi) von 2021. Bei einer zu dem Zeitpunkt der Tarifverhandlungen gemessenen Inflation von knapp 6% kam ein Abschluss raus mit 2,8% gestreckt auf 24 Monate. Da war es im Grunde die selbe Leier "Vielleicht hast du beim nächsten Mal mehr Glück".

Wir hatten davor aber auch jahrelang Inflationsraten unter 2 %, in manchen Jahren sogar deutlich unter 1 %.
https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

Es gibt halt Jahre, da klappt es mit einem deutlichen Plus oberhalb der Inflation mal besser und mal schlechter. Bei einer Inflation dreimal so hoch wie das EZB-Ziel von 2 % kommt der Länderhaushalt eben schnell an seine Grenzen des Machbaren, zumal 800.000 TV-Ler auch nicht gerade wenig sind. Es lohnt sich einfach nicht, in Zeiten wie diesen von deutlichen Lohnzuwächsen per Tarifverhandlung zu träumen. Wer für sich mehr als einen annähernden Inflationsausgleich will, der muss kündigen und wechseln.

Problematisch ist doch eigentlich nur das hier: https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/ (https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/)

Eigentlich müsste Ver.di nichts anderes mit in die Verhandlungen nehmen als diesen hier schön aufgezeigten Vergleich. Und da sind wir als TV-Ler nun einfach mal das Schlusslicht in der Betrachtung.
Die schöne Graphik endet leider 2019. Bei der weiteren Entwicklung würden wohl noch größere Abstände deutlich werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: axum705 am 18.10.2023 16:46
Die schöne Graphik endet leider 2019. Bei der weiteren Entwicklung würden wohl noch größere Abstände deutlich werden.
Beim Metalltarif muss man ab 2019 aufpassen, was alles einberechnet wird. Für 2019 gab es das tarifliche Zusatzentgelt, dass unter bestimmten Voraussetzungen in 8 zusätzliche freie Tage umgewandelt werden kann. Das Tabellenentgelt wurde erst 2022 erhöht.

Natürlich ist ein Vergleich TV-L und IGM etwas schwierig, da Staatswesen und Industrie ganz andere Voraussetzungen haben. Aus meiner Sicht egalisiert sich das aber, wenn beide Bereiche um das knappe Gut "Arbeitnehmer" konkurrieren. Und ich meine jetzt nicht unbedingt diejenigen, die schon Jahre im Beruf stehen. Die Verteilungskämpfe werden um die kommenden Jahrgänge ausgetragen werden, die aus der Schule heraus vor der Wahl des zukünftigen Arbeitsplatzes stehen.

Aus meiner Sicht ist dafür der Zug für den ÖD bereits abgefahren. Das Gap zu vielen Branchen (nicht allen!) ist inzwischen groß und es gibt keine übergeordnete Strategie der öffentlichen Arbeitgeber. Entscheidungen, was daran zu ändern, dauern zum einen zu lange, zum anderen wird anderen Themen höhere Priorität eingeräumt. Richtig spüren wird man die Auswirkungen erst in ein paar Jahren. Das alles jetzt (Kitas, Ausländerwesen, Bürgerbüros, Zulassungsstellen, etc.) ist meiner Meinung nach erst ein seichtes Vorgeplänkel zu dem, was kommen wird. Bis die Politik erkennt, dass richtig viel Geld in den ÖD gesteckt werden muss, wird es zu spät sein.

Vor kurzem hat Trumpf (die mit dem Laser) der Stadt Stuttgart Unterstützung bei der Lösung des "Ausländeramt-Problems" angeboten. Motivation: viele Mitarbeitende aus dem Ausland leiden unter der langsamen Bearbeitung der Aufenthaltstitel, was Auswirkungen auf die Standortqualität hat. Ich warte schon auf die erste Ideen, zur Standortsicherung große Unternehmen mit bestimmten staatlichen Aufgaben zu beleihen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 18.10.2023 16:56
Vielleicht mal nicht nur die Granden aus dem DAX / Industrie nehmen.
Für manche Berufsgruppen sieht es dann auch mal nicht so düster aus.

https://www.arbeitsagentur.de/news/entgeltatlas-2020
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Beitrag von: Zinc am 18.10.2023 17:04
Insgesamt sollten die miserablen Gehaltsstrukturen des TV-L mal angegangen werden
... Es ist doch überhaupt nicht einzusehen, weshalb ein Dipl.-Ing. gleich viel oder gleich wenig wie ein Dipl. Sozialwissenschaftler verdienen sollte...

Genau! Würde den Ing. auch weniger zusprechen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 18.10.2023 17:06
Vielleicht mal nicht nur die Granden aus dem DAX / Industrie nehmen.
Für manche Berufsgruppen sieht es dann auch mal nicht so düster aus.

https://www.arbeitsagentur.de/news/entgeltatlas-2020

Als Softwareentwickler bin ich mit dem TV-L Gehalt tatsächlich im letzten Quartil. Aber wir sollen ja nicht wieder das Fass mit der angeblich gefühlten Wahrheit aufmachen, dass ITler insbesondere im TV-L vergleichsweise schlecht bezahlt werden.
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Beitrag von: Erpelente am 18.10.2023 17:11
Hinzu kommt noch die unterschiedliche Behandlung von Beamten und Tarifbeschäftigten (2 Klassen-System) hinsichtlich Arbeitszeit, Zuschläge, Aufstieg usw.

Meinst du die höhere Wochenarbeitszeit der Beamten, die geringen Zuschläge bei Dienst zu ungünstigen Zeiten bzw. Rufbereitschaft bei Beamten und das jahrelange Warten auf Beförderung, obwohl man die höherwertige Tätigkeit schon die ganze Zeit ausübt, wie es bei Beamten ist oder geht es dir um die 170 brutto, die man jeweils für die ersten beiden Kinder bekommt?
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Beitrag von: Der Obelix am 18.10.2023 17:11
2004-2007 Nullrunden TV-L und in dieser Zeit IGM

2004= 2%
2006= 3 %

Auch das hängt noch Jahre Später nach....
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Beitrag von: Johannes1893 am 18.10.2023 19:09
Gehört hier zwar nicht direkt dazu, aber ich finde es sehr interessant das die GDL nicht nur eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden fordert, sondern das auch zum wichtigsten Punkt erklärt:

„Die entscheidende Komponente ist die Senkung der Arbeitszeit. Wir haben einen Personalmangel ohne gleichen. Alle klagen, dass wir nicht genügend Leute für die Zukunft bekommen. Aber keiner hat eine Idee, wie wir unsere Berufe attraktiver machen können. Eine Absenkung der Wochenarbeitszeit bedeutet mehr Lebensqualität, mehr soziale Kontakte und mehr Zeit für die Familie. Das ist von entscheidender Bedeutung und daher das Schwergewicht in dieser Tarifrunde.“

https://www.merkur.de/politik/gdl-chef-claus-weselsky-tarifrunde-2023-deutsche-bahn-streiks-bahnverkehr-unpuenktlich-zr-92574721.html

Im öffentlichen Dienst hat das keinerlei Rolle gespielt.
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Beitrag von: Markus am 18.10.2023 20:39
Genau! Würde den Ing. auch weniger zusprechen.
Witzbold. Es geht um Angebot und Nachfrage. Und einen Mangel an Sozialwissenschaftlern wird wohl niemand ernsthaft behaupten. Daher ist es auch unsinnig bzw ineffizient irgendwelche Lohngruppen E10-13 besser entlohnen zu wollen, sondern man muss das auf bestimmte Tätigkeiten oder Qualifikationen beschränken. Und da wo man kein geeignetes Personal bekommt oder gutes halten will, müsste flexibel deutlicher Spielraum nach oben sein.
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Beitrag von: Mario Nette am 18.10.2023 20:45
Wie verhält es sich denn bei den Zulagen, die einem bei Einstellung angeboten werden?

Wenn man z. B. eine Zulage von 150 Euro bekommt, was genau die Differenz zwischen Stufe 3 und 4 ist, und dann nach vier Jahren in Stufe 5 aufsteigt, wird dann die Zulage auf die Differenz zwischen Stufe 4 und 5 (z. B. 250,-.) automatisch angepasst oder würde diese bei 150,- Euro bleiben oder gar ganz weg fallen? Oder ist das frei verhandelbar?
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Beitrag von: MoinMoin am 18.10.2023 21:09
Ich nenne nur die Zahlen, die meine regelmäßige Alumni-Abfrage ergeben. Ich gehe davon aus, dass das alles AT-Gehälter sind. Keiner der Absolvierenden wird nach Tarif bezahlt, jedenfalls keiner der dieses Jahr bei uns mit dem Master abgeschlossen hat.

Ich habe kurz meine Frau gefragt: Ab 110k beginnt das absolute Minimum der untersten außertariflichen Führungsebene. Dazu gibt es noch einen ordentlichen variablen Anteil, einen Dienstwagen und wohl eine sehr gute bAV. Nachteil: kein Kündigungsschutz, keine automatischen Tariferhöhungen, keine Arbeitszeiterfassung. Viele entscheiden sich daher statt AT für ERA 16/17 mit 40h-Vertrag. Die Daten betreffen eines der genannten Unternehmen.

Fazit: Der ÖD wird da niemals auch nur annähernd aufschließen können. Das muss jedem bewusst sein, der sich für eine Tätigkeit dort entscheidet.

Dann passen die Zahlen immerhin, die mir genannt werden. Klar ist, dass wir diese im ÖD nie erreichen werden. Problem: Bei dem derart großen Fachkräftemangel, der überall herrscht, dass die Studis dann auf alle Fälle den Weg in die PW suchen. Wer will es ihnen auch verdenken.
Naja, nicht für alle Studis gibt es diese Positionen.
Und nicht alle wollen in S etc leben, weil sie woanders mehr von ihrem Gehalt - nach Abzug von Haus und Hof - über haben.
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Beitrag von: daseinsvorsorge am 18.10.2023 22:05
Gehört hier zwar nicht direkt dazu, aber ich finde es sehr interessant das die GDL nicht nur eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden fordert, sondern das auch zum wichtigsten Punkt erklärt:

„Die entscheidende Komponente ist die Senkung der Arbeitszeit. Wir haben einen Personalmangel ohne gleichen. Alle klagen, dass wir nicht genügend Leute für die Zukunft bekommen. Aber keiner hat eine Idee, wie wir unsere Berufe attraktiver machen können. Eine Absenkung der Wochenarbeitszeit bedeutet mehr Lebensqualität, mehr soziale Kontakte und mehr Zeit für die Familie. Das ist von entscheidender Bedeutung und daher das Schwergewicht in dieser Tarifrunde.“

https://www.merkur.de/politik/gdl-chef-claus-weselsky-tarifrunde-2023-deutsche-bahn-streiks-bahnverkehr-unpuenktlich-zr-92574721.html

Im öffentlichen Dienst hat das keinerlei Rolle gespielt.

Genau- weil die AGs gar nicht bereit sind, überhaupt darüber zu sprechen.

Die AGs werden sich vor einer Reduzierung hüten, weil dann rechnerisch noch mehr Stellen unbesetzt wären.  Zudem wären sie auch nicht bereit, die dafür notwendigen zusätzlichen notwendigen Stellen zu finanzieren- wenn es denn eine Reduzierung bei vollem Lohnausgleich sein soll.

Bei aller Symphatie für die GDL muß Wesselsky natürlich auch erklären, wo die ganzen Lokführer zum Zeitpunkt X denn herkommen sollen, wenn die Arbeitszeit reduziert wird.Denn bereits jetzt fallen ja etliche Züge aus wegen Personalmangel. Und alleine wegen einer möglichen Stundenreduzierung werden jetzt kaum alle umschulen.

Aber insgesamt finde ich den Hinweis auf die GDL gut; denn sie können die DB gut unter Druck setzen.Natürlich ist es einfacher als im ÖD, wenn z.B. schon ein Lokführer ganze Fahrpäne torpedieren kann. Aber das Grundprinzp bleibt bestehen: Ein hoher Organisationsgrad sorgt für gute Ergebnisse- leider im Gegensatz zum ÖD mit geringem O.grad.

Und 95% der Nichtorgansierten im ÖD verhandeln nicht für sich selber, sondern erwarten von den Gewerkschaften, dass sie trotzdem für sie ein gutes Ergebnis herausholen.Auf solche Ideen kommen nur wenige AN in den Berufsgruppen der Bahn.

Tja und solange dieses Dilemma im ÖD bestehen bleibt, werden die Ergebnisse entsprechend niedrig ausfallen. Aber aktuell sehe ich gute Chancen für ca. 75% des TVÖD- Ergebnisses. Und selbst wenn es noch niedriger ausfallen solte, werden nur wenige wechseln. Die Komfortzone im ÖD- im Gegensatz zur PW -ist unterm Strich für die allermeisten dann doch noch zu groß. Was ja auch ok ist- sollte man nur auch so kommunizieren.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 18.10.2023 22:06
Ich nenne nur die Zahlen, die meine regelmäßige Alumni-Abfrage ergeben. Ich gehe davon aus, dass das alles AT-Gehälter sind. Keiner der Absolvierenden wird nach Tarif bezahlt, jedenfalls keiner der dieses Jahr bei uns mit dem Master abgeschlossen hat.

Ich habe kurz meine Frau gefragt: Ab 110k beginnt das absolute Minimum der untersten außertariflichen Führungsebene. Dazu gibt es noch einen ordentlichen variablen Anteil, einen Dienstwagen und wohl eine sehr gute bAV. Nachteil: kein Kündigungsschutz, keine automatischen Tariferhöhungen, keine Arbeitszeiterfassung. Viele entscheiden sich daher statt AT für ERA 16/17 mit 40h-Vertrag. Die Daten betreffen eines der genannten Unternehmen.

Fazit: Der ÖD wird da niemals auch nur annähernd aufschließen können. Das muss jedem bewusst sein, der sich für eine Tätigkeit dort entscheidet.

Wie bereits jemand erwähnt hat ist der vorhandene Unterschied ja noch okay, dass immer weiter voranschreitende Auseinanderdriften aber nicht.

Ansonsten ist ja nicht der gesamte öD konkurrenzlos, TVV und ÖRR können mit IGM durchaus konkurrieren
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 18.10.2023 22:22
Hinzu kommt noch die unterschiedliche Behandlung von Beamten und Tarifbeschäftigten (2 Klassen-System) hinsichtlich Arbeitszeit, Zuschläge, Aufstieg usw.

Meinst du die höhere Wochenarbeitszeit der Beamten, die geringen Zuschläge bei Dienst zu ungünstigen Zeiten bzw. Rufbereitschaft bei Beamten und das jahrelange Warten auf Beförderung, obwohl man die höherwertige Tätigkeit schon die ganze Zeit ausübt, wie es bei Beamten ist oder geht es dir um die 170 brutto, die man jeweils für die ersten beiden Kinder bekommt?

Es gibt nicht (mehr) „den“ Beamten. Die Besoldungen sind so weit auseinander gedriftet dass diese Vergleiche keinen Sinn mehr machen. Es gibt Bundesländer die zahlen den Beamten effektiv nicht viel mehr oder gar weniger als den TV-Lern (zB Niedersachsen, Saarland etc.). Dort gibts dann teilweise sogar nur 120€ brutto Kinderzuschlag was netto gerade mal die PKV auffängt.

Es gibt aber auch Bundesländer die 400-800€ je Kind zahlen, die bessere Beihilfen haben, die allgemein einen attraktiveren Stellenkegel mit ausreichend Beförderungsmöglichkeiten bereitstellen, die höhere Tabellenbezüge haben, die mehr und höhere Zulagen haben, weniger Erfahrungsstufen etc.

Zwischen 2 Beamten mit 2 unterschiedlichen Dienstherren mit identischem Alter, Lebenslauf und Tätigkeit können ganz schnell mal 5-stellige Bruttogehälter (20-30k) liegen.




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.10.2023 07:15
Ich nenne nur die Zahlen, die meine regelmäßige Alumni-Abfrage ergeben. Ich gehe davon aus, dass das alles AT-Gehälter sind. Keiner der Absolvierenden wird nach Tarif bezahlt, jedenfalls keiner der dieses Jahr bei uns mit dem Master abgeschlossen hat.

Ich habe kurz meine Frau gefragt: Ab 110k beginnt das absolute Minimum der untersten außertariflichen Führungsebene. Dazu gibt es noch einen ordentlichen variablen Anteil, einen Dienstwagen und wohl eine sehr gute bAV. Nachteil: kein Kündigungsschutz, keine automatischen Tariferhöhungen, keine Arbeitszeiterfassung. Viele entscheiden sich daher statt AT für ERA 16/17 mit 40h-Vertrag. Die Daten betreffen eines der genannten Unternehmen.

Fazit: Der ÖD wird da niemals auch nur annähernd aufschließen können. Das muss jedem bewusst sein, der sich für eine Tätigkeit dort entscheidet.

Dann passen die Zahlen immerhin, die mir genannt werden. Klar ist, dass wir diese im ÖD nie erreichen werden. Problem: Bei dem derart großen Fachkräftemangel, der überall herrscht, dass die Studis dann auf alle Fälle den Weg in die PW suchen. Wer will es ihnen auch verdenken.
In Ballungszentren mit starken Mitbewerber (und S ist da einer der extremsten Beispiele) um Personal kann der öD "einpacken", klar, war aber im kern schon immer so und es fanden auch dort sich immer wieder Menschen, die nicht nur wegen Geld einen Ag auswählen.
Und nein Studis suchen nicht auf alle Fällen den Weg in die PW.
Aber im Kern ist es bei uns tatsächlich so, dass junge Bewerber einen Migrationshintergrund haben und gute Deutsche Bewerber ü50 sind oder gerade Familienplanung starten und wissen, dass im öD es idR besser klappt mit der Kinderbetreuung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 19.10.2023 07:16
Gerade Junge, motivierte und geistig Frische Leute wollen keine staubigen Akten wälzen und Uraltverfahren betreuen und in vergammelten Prozesse leben. Meine Behörde hat nach 15 Jahren als Personalbeschaffungsmaßnahme angefangen ein LinkdIn Profil aufzusetzen. Das muss man sich mal vorstellen. Mit was können wir denn noch konkurrieren? Ohne Corona gäbe es nicht mal Laptops und Homeoffice. Wir zahlen weniger, wir haben mehr Wochenstunden, der Stress steigt durch haufenweise offene Stellen und extreme Überlastung aller noch bestehenden Mitarbeiter usw. Wo ist das Lockangebot? Hinzu kommt noch die unterschiedliche Behandlung von Beamten und Tarifbeschäftigten (2 Klassen-System) hinsichtlich Arbeitszeit, Zuschläge, Aufstieg usw.
Amen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.10.2023 07:18
Insgesamt sollten die miserablen Gehaltsstrukturen des TV-L mal angegangen werden
... Es ist doch überhaupt nicht einzusehen, weshalb ein Dipl.-Ing. gleich viel oder gleich wenig wie ein Dipl. Sozialwissenschaftler verdienen sollte...

Genau! Würde den Ing. auch weniger zusprechen.
Eben! So wie es nicht einzusehen ist, dem Dipl. Sozialwissenschaftler in Stuttgart das Gleiche zu bezahlen wie dem in Zwiesel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 19.10.2023 08:07
Insgesamt sollten die miserablen Gehaltsstrukturen des TV-L mal angegangen werden
... Es ist doch überhaupt nicht einzusehen, weshalb ein Dipl.-Ing. gleich viel oder gleich wenig wie ein Dipl. Sozialwissenschaftler verdienen sollte...

Genau! Würde den Ing. auch weniger zusprechen.
Eben! So wie es nicht einzusehen ist, dem Dipl. Sozialwissenschaftler in Stuttgart das Gleiche zu bezahlen wie dem in Zwiesel.

Womit ich folgende Frage in die Runde werfe:

Macht es dann nicht eigentlich Sinn für Berufe, in denen das möglich ist, 100 % Home Office anzubieten und/oder Ämter von den Ballungszentren hinaus auf das Land zu verlegen? Laut deiner Logik kann dort ja weniger gezahlt werden. Und ob der ITler jetzt in Stuttgart in einem Büro sitzt öder in Görlitz in seinem Wohnzimmer ist doch unterm Strich egal für die Erledigung seiner Aufgaben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 19.10.2023 08:10
Und ob der ITler jetzt in Stuttgart in einem Büro sitzt öder in Görlitz in seinem Wohnzimmer ist doch unterm Strich egal für die Erledigung seiner Aufgaben.

Und wie soll der ITler von seinem Chef und der von seinem ChefChef kontrolliert werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 19.10.2023 08:13
Und ob der ITler jetzt in Stuttgart in einem Büro sitzt öder in Görlitz in seinem Wohnzimmer ist doch unterm Strich egal für die Erledigung seiner Aufgaben.

Und wie soll der ITler von seinem Chef und der von seinem ChefChef kontrolliert werden?

Eben! Dann kann ja jeder kommen! :-X
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 19.10.2023 08:46
Und ob der ITler jetzt in Stuttgart in einem Büro sitzt öder in Görlitz in seinem Wohnzimmer ist doch unterm Strich egal für die Erledigung seiner Aufgaben.

Und wie soll der ITler von seinem Chef und der von seinem ChefChef kontrolliert werden?


Tastenanschlag am PC aufzeichnen lassen ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 19.10.2023 09:01
das ist aber tatsächlich ein Riesen großes Problem. Stellt euch vor, man studiert, arbeitet sich zu einem Teamleiter/ Referenten hoch und zack fehlen einem die Mitarbeiter vor Ort. Wie soll man sonst seine Macht ausüben?

Genau in dem das Personal zurück ordet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 19.10.2023 09:05
Wie soll man sonst seine Macht ausüben?

So eine Chefin hatte ich auch mal. Und, dann war sie stinkig, dass ich mir einen anderen Job gesucht hatte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 19.10.2023 09:26
Wie soll man sonst seine Macht ausüben?

Warum sollte eine Führungsperson überhaupt "Macht" ausüben?

Eine herausragende Führungsperson zeichnet sich dadurch aus, dass sie führt, und zwar durch die Vermittlung von gegenseitigem Respekt, Motivation und vor allem durch eine effektive Kommunikation. Und vorallem zeichnet sich die Führungskraft dadurch aus Probleme zu erkennen und abzufangen.

Wenn eine Führungskraft gezwungen ist, "Macht" auszuüben, dann hat sie zuvor eine Reihe von Fehlern begangen. Und dabei ist unabhängig ob Home Office, oder im Büro.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 19.10.2023 09:47
Es ist leider, insbesondere bei vielen (ausdrücklich NICHT allen) Beamten eine Denkweise ausgeprägt, sich über das Gebieten einer (wichtig!) Anzahl von Personen zu definieren. Leider gepaart mit eine abgrundtiefen Missgunst gegenüber anderen.
Das war für mich eben auch ein Grund in eine Struktur zu wechseln, wo es nur sehr wenige Beamte gibt und diese Denkweise viel weniger ausgeprägt ist. Ich muss dazu sagen, dass ich zuletzt eine Vorgesetzte hatte, die das oben beschriebene nicht gelebt hat, aber da sie Beamte ist, stand ein Wechsel an und der nächste Beamte stand schon parat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.10.2023 09:49
Und ob der ITler jetzt in Stuttgart in einem Büro sitzt öder in Görlitz in seinem Wohnzimmer ist doch unterm Strich egal für die Erledigung seiner Aufgaben.

Und wie soll der ITler von seinem Chef und der von seinem ChefChef kontrolliert werden?
Exakt auf der gleichen Art und Weise wie jetzt.
Er kontrolliert die Anwesenheit und die noch besser er kontrolliert die Arbeitsleistung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 19.10.2023 09:56
Insgesamt sollten die miserablen Gehaltsstrukturen des TV-L mal angegangen werden
... Es ist doch überhaupt nicht einzusehen, weshalb ein Dipl.-Ing. gleich viel oder gleich wenig wie ein Dipl. Sozialwissenschaftler verdienen sollte...

Genau! Würde den Ing. auch weniger zusprechen.
Eben! So wie es nicht einzusehen ist, dem Dipl. Sozialwissenschaftler in Stuttgart das Gleiche zu bezahlen wie dem in Zwiesel.

Womit ich folgende Frage in die Runde werfe:

Macht es dann nicht eigentlich Sinn für Berufe, in denen das möglich ist, 100 % Home Office anzubieten und/oder Ämter von den Ballungszentren hinaus auf das Land zu verlegen? Laut deiner Logik kann dort ja weniger gezahlt werden. Und ob der ITler jetzt in Stuttgart in einem Büro sitzt öder in Görlitz in seinem Wohnzimmer ist doch unterm Strich egal für die Erledigung seiner Aufgaben.
Natürlich macht das Sinn und es wird in einige Flächenländern durchaus auch praktiziert, dass Dienststelle in strukturschwachen Gegenden ausgelagert werden und ein hoher Anteil an Telearbeit angeboten wird.

Und tariflich ist es durchaus möglich Zulagen zu bezahlen für Personal, welches im Ballungszentrum weniger über hat für sich, als der in Görlitz.
Diese Zulagen Möglichkeiten gilt es auszuweiten. Da der TV in Görlitz sicherlich konkurrenzfähiger gegenüber der PW ist, als in Stuttgart. Aber natürlich möchte Verdi, dass das Personal in Görlitz genauso viel verdient wie das Personal in Stuttgart und wird da nichts zulassen an tariflichen Änderungen.
Es bleibt also alleinige Aufgabe der TdL hier Abhilfe zu schaffen (ist eben auch ein reines AG Problem)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 19.10.2023 10:32
Gehört hier zwar nicht direkt dazu, aber ich finde es sehr interessant das die GDL nicht nur eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden fordert, sondern das auch zum wichtigsten Punkt erklärt:

„Die entscheidende Komponente ist die Senkung der Arbeitszeit. Wir haben einen Personalmangel ohne gleichen. Alle klagen, dass wir nicht genügend Leute für die Zukunft bekommen. Aber keiner hat eine Idee, wie wir unsere Berufe attraktiver machen können. Eine Absenkung der Wochenarbeitszeit bedeutet mehr Lebensqualität, mehr soziale Kontakte und mehr Zeit für die Familie. Das ist von entscheidender Bedeutung und daher das Schwergewicht in dieser Tarifrunde.“

https://www.merkur.de/politik/gdl-chef-claus-weselsky-tarifrunde-2023-deutsche-bahn-streiks-bahnverkehr-unpuenktlich-zr-92574721.html

Im öffentlichen Dienst hat das keinerlei Rolle gespielt.

Eine Arbeitszeitreduktion wäre entgegen linearer Entgelterhöhungen aber tatsächlich der Schlüssel zu einer dauerhaften Gehaltserhöhung. Zumindest runtergebrochen auf die Vergütung je Arbeitsstunde.

Selbst in diesem Forum kamen immer wieder Leute an wenn jemand aufgezeigt hat, dass wir wegen der Inflation in den letzten 3 Jahren ja soundsoviel Reallohnverlust hatten, dass es ja nur auf den Betrachtungszeitraum ankäme und wenn man die letzten 15 Jahre betrachten würde, hätten wir trotz Inflation ja soundsoviel Reallohnzuwächse gehabt.

Und genau so war auch schon vor zwei Jahren ein Teil der Argumentation der Arbeitgeberseite. Man hätte ja in den letzten Jahren starke Reallohnzuwächse gehabt, deshalb könnten die Beschäftigten (2021) auch mal ein Ergebnis unterhalb der Inflation akzeptieren.

Bedeutet bei prozentualen Gehaltserhöhungen hat man immer das Risiko, dass bei zukünftigen Verhandlungen auf die Ergebnisse der letzten x Jahre zurückgeschaut wird und damit versucht wird mit Blick auf die Vergangenheit das erreichte Ergebnis zu schmälern.

Wenn man jetzt hingegen eine Arbeitszeitreduktion auf meinentwegen 35 Stunden durchsetzen würde, wäre das eine dauerhafte, unumkehrbare Stundenlohnerhöhung, die in der Zukunft keiner gegenrechnen könnte.

Daher verstehe ich nicht, wieso man sich hier immer so sehr darauf fokussiert noch 1-2 Prozentchen rauszuholen statt diese in freie Zeit umzuwandeln und für die nächsten Jahrzehnte unabhängig von Inflation mitzunehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 19.10.2023 10:41
Ich hab schon vor 2 Jahren an meiner damaligen Gewerkschaft geschrieben, dass ich mir ein Lebensarbeitszeitmodell wünsche. Antwort, war aber, da wäre ich ein Einzelfall und man muss ja für die große Masse verhandeln - ja, ne, is klar.

Übrigens war es inhaltlich die gleiche Antwort, wie bei der Frage zu Verhandlungen um stufengleichen Aufstieg.

Hmm, da ich wohl somit ein Exot bin, den die Gewerkschaft nicht verhandlungstechnisch abdecken kann, warum sollte ich dann in dieser sein?

Ergänzung: Wobei Arbeitszeitreduktion auch nur mit Verringerung des Arbeitsumfanges funktioniert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: AVP am 19.10.2023 11:03
Ich hab schon vor 2 Jahren an meiner damaligen Gewerkschaft geschrieben, dass ich mir ein Lebensarbeitszeitmodell wünsche. Antwort, war aber, da wäre ich ein Einzelfall und man muss ja für die große Masse verhandeln - ja, ne, is klar.

Übrigens war es inhaltlich die gleiche Antwort, wie bei der Frage zu Verhandlungen um stufengleichen Aufstieg.

Hmm, da ich wohl somit ein Exot bin, den die Gewerkschaft nicht verhandlungstechnisch abdecken kann, warum sollte ich dann in dieser sein?

Ergänzung: Wobei Arbeitszeitreduktion auch nur mit Verringerung des Arbeitsumfanges funktioniert.

Arbeitszeit kann man im öD doch relativ einfach reduzieren. Wenn jetzt zB ein Abschluss +10% rauskommt steht es doch jedem Frei die eigene Arbeitszeit um 10% zu reduzieren, dann hätte man quasi seine Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich. Und wer lieber länger arbeiten möchte hat diese Option auch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 19.10.2023 11:04
Wenn man jetzt hingegen eine Arbeitszeitreduktion auf meinentwegen 35 Stunden durchsetzen würde, wäre das eine dauerhafte, unumkehrbare Stundenlohnerhöhung, die in der Zukunft keiner gegenrechnen könnte.

Daher verstehe ich nicht, wieso man sich hier immer so sehr darauf fokussiert noch 1-2 Prozentchen rauszuholen statt diese in freie Zeit umzuwandeln und für die nächsten Jahrzehnte unabhängig von Inflation mitzunehmen.

Eine Reduktion der Wochenarbeitszeit von derzeit 38,7h (SH) bis 40,1h (BY) auf 35 Stunden würde, wenn man dies ohne Aufgabenverdichtung auf mehr Personal umlegt, Mehrkosten im Umfang von 10 bis 13% bedueten, in etwa also der derzeitigen Gewerkschaftsforderung.

Wenn du also statt Lohnerhöhung die Arbeitszeit reduzieren möchtest, wäre dies ein gangbares Modell. Allerdings vermute ich, dass die meisten Personen doch lieber mehr auf dem Konto haben wollen als pro Woche drei bis fünf Stunden mehr Freizeit. (Jedenfalls würde ein solches Vorgehen die Jammerei über gestiegene Preise ad absurdum führen; es sei denn, man sucht sich für die zusätzliche freie Zeit einen Nebenjob.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 19.10.2023 11:14
Ich hab schon vor 2 Jahren an meiner damaligen Gewerkschaft geschrieben, dass ich mir ein Lebensarbeitszeitmodell wünsche. Antwort, war aber, da wäre ich ein Einzelfall und man muss ja für die große Masse verhandeln - ja, ne, is klar.

Übrigens war es inhaltlich die gleiche Antwort, wie bei der Frage zu Verhandlungen um stufengleichen Aufstieg.

Hmm, da ich wohl somit ein Exot bin, den die Gewerkschaft nicht verhandlungstechnisch abdecken kann, warum sollte ich dann in dieser sein?

Ergänzung: Wobei Arbeitszeitreduktion auch nur mit Verringerung des Arbeitsumfanges funktioniert.

Arbeitszeit kann man im öD doch relativ einfach reduzieren. Wenn jetzt zB ein Abschluss +10% rauskommt steht es doch jedem Frei die eigene Arbeitszeit um 10% zu reduzieren, dann hätte man quasi seine Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich. Und wer lieber länger arbeiten möchte hat diese Option auch.

Natürlich wäre das in der Theorie so möglich.

Da kommt nur wieder das Problem mit der Einberechnung der heutigen 10% Erhöhung in folgende Tarifverhandlungen, in der die heutigen 10% dann wieder nachträglich auf 8% abgewertet werden, weil man ja in der Vergangenheit super viele Prozente bekommen hat und deshalb dann in der nächsten Verhandlung 2% weniger erhöht.

Wenn aber auf 35h reduziert wird, gibt es vielleicht in den ersten Jahren verhältnismäßig weniger Geld als wenn alle bei 40h bleiben. Aber irgendwann werden die 35h als normal angesehen und die Gehälter müssen trotzdem konkurrenzfähig sein, wodurch sie sich am Ende nicht mehr großartig zu anderen Branchen mit 40h unterscheiden.

Ich weiß, ist ein doofes Beispiel hier im öD, aber bei IGM hat das ja super geklappt. Arbeiten nur 35h und haben trotzdem deutlich, deutlich mehr raus als wir hier.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 19.10.2023 11:34
Gestern durften die Gewerkschaften in unserem Bundesland bei der Personalversammlung der Landesverwaltung auch ihre Werbetrommel rühren. Klar, die 10,5 % stehen vor allem für eine bessere Belohnung bis zur Rente wirksam und die IAG eben nicht. Und wir haben einen Rückstand um durchschnittlich 10 % zum TVöD. Daher auch die Forderung. Der Kampf wird schwierig. Die erste mir bekannte Demo wird am 18.11.23 in Erfurt stattfinden. Was mir nicht bewusst war, waren folgende drei Fakten. Organisationsgrad in den Gewerkschaften:
- IGM - 50 bis 85 % je nach Branche
- TVöD - um die 15 %
- TV-L - um die 3 - 5 % je nach Bundesland
Die Durchsetzung eines TVöD ähnlichem Ergebnis würde mit diesen Zahlen extrem schwierig. Diese sind ja nochmal ein drittel weniger als beim TVöD. Dazu kommt eine weitere erschwerende Erkenntnis, im TV-L gibt es keine Schlichtung. Es gibt keine Schlichtungsvereinbarung im TV-L! Entweder Generalstreik oder tatsächlich kann es auch eine 4. Runde geben oder einfach nur ein schlechtes Ergebnis.
Weiterer Fakt, welcher mir nicht bewusst war, es profitieren rechtlich eigentlich nur Gewerkschaftsmitglieder von den Tariferhöhungen - der verhandelten Masse. Es müssen nicht alle vereinbarten Leistungen am Ende für alle Beschäftigten zugute kommen. Dies gab es zwar meines Wissens nach im TV-L noch nicht, könnte aber am Ende auch eine Möglichkeit werden, wenn keine Vereinbarungen für alle erzielt werden.
(Es muss ja keiner bei der "teuren" verdi eintreten, GDV und GEW passen sicherlich auch zu einer Vielzahl der Beschäftigten - jedenfalls habe ich mich eben bei einer der beiden angemeldet).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 19.10.2023 11:45
Eine andere Baustelle, die mir gerade aufgefallen ist, betrifft den unteren Rand der Tabelle und potentielle Konflikte mit dem Mindestlohn. Zwar hat die entsprechende Komission (mit Mehrheit der AG-Seite und ohne die AN-Seite) nur recht moderate Erhöhungen des Mindestlohns in den nächsten zwei Jahren empfohlen und die FDP hat auch klargemacht, dass sie für höhere Erhöhungen nicht zur Verfügung steht. Aber ab nächstem Jahr greift auch die europäische Mindestlohn-Richtlinie, welche von den Mitgliedsstaaten die Sicherung des Mindestlons auf "angemessener Höhe" verlangt. Was angemssen ist, wird dort nicht ganz hart definiert, wohl aber ein Kriterium als "internationaler Standard" sehr deutlich nahegelegt. Und das sind 60% vom Median-Bruttolohn einer Vollzeitstelle.

Mit den Zahlen für 2023 müsste damit jeder mit Vollzeitstelle mit min. 26,5k€/Jahr bzw. ca. 2200€/Monat nach hause gehen; die Lohnsteigerungen bis nächstes Jahr noch nicht eingerechnet. Geht man mal von einer Steigerung um 6% aus, wäre man da bei ca. 2350€/Monat.

EG 1/2 TV-L ist gerade bei ca. 2100€/Monat (exkl. JSZ), sodass hier für diese untere Grenze 250€/Monat (bzw. knapp 12%) mehr notwendig sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 19.10.2023 11:45
Waren es nicht sogar 12% durchschnittlicher Unterschied? Bei mir persönlich (E11/3) sind es 13,7% Differenz.

Wüsste gerne wie das begründet wird mit dem Fakt, dass nur Gewerkschaftsmitglieder von den Erhöhungen profitieren. Das würde andersherum ja heißen, dass nicht Gewerkschaftsmitglieder ihre Erhöhungen einfach selber verhandeln könnten. Bei AT Verträgen ist das sicherlich auch so. Aber find mal einen AG, der für eine normale nicht Führungskraft-Stelle den Aufwand betreibt, einen AT Vertrag anzufertigen. Normalerweise kriegst du nur einen 1-Seitigen Wisch vorgelegt in dem auf den TV-L verwiesen wird und das wars dann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 19.10.2023 11:51
Weiterer Fakt, welcher mir nicht bewusst war, es profitieren rechtlich eigentlich nur Gewerkschaftsmitglieder von den Tariferhöhungen - der verhandelten Masse. Es müssen nicht alle vereinbarten Leistungen am Ende für alle Beschäftigten zugute kommen. Dies gab es zwar meines Wissens nach im TV-L noch nicht, könnte aber am Ende auch eine Möglichkeit werden, wenn keine Vereinbarungen für alle erzielt werden.

Richtig: Tarifbindung im Arbeitsvertrag gibt es nur, wenn AN und AG beide tarifgebunden sind, hier also Mitglied in einer den TV-L verhandelnden Gewerkschaft bzw. der TDL sind.

Es wäre aber aus AG-Sicht kontraproduktiv, die Gewerkschaftsmitglieder besser zu stellen als die nicht-organisierten Arbeitnehmer, da dies den Gewerkschaften neue Mitglieder in die Hände treiben und so deren Schlagkraft verbessern würde. Also werden typischerweise brav die in den Tarifverhandlungen so nur zwangsweise auf die Gewerkschaftsmitglieder anzuwendenden Ergebnisse auf alle Arbeitnehmer übertragen, damit diese dann die Opportunitätskosten (Warum soll ich Gewerkschaftsmitglied werden, wenn ich die Ergebnisse auch ohne die Beitragszahlung dort bekomme?) haben, und sich so zu großer Zahl gegen die Gewerkschaftsmitgliedschaft entscheiden, was dann wiederum die Ergebnisse zukünftiger Verhandlungen (für alle) drückt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 19.10.2023 12:10
Es wäre aber aus AG-Sicht kontraproduktiv, die Gewerkschaftsmitglieder besser zu stellen als die nicht-organisierten Arbeitnehmer, da dies den Gewerkschaften neue Mitglieder in die Hände treiben und so deren Schlagkraft verbessern würde. Also werden typischerweise brav die in den Tarifverhandlungen so nur zwangsweise auf die Gewerkschaftsmitglieder anzuwendenden Ergebnisse auf alle Arbeitnehmer übertragen, damit diese dann die Opportunitätskosten (Warum soll ich Gewerkschaftsmitglied werden, wenn ich die Ergebnisse auch ohne die Beitragszahlung dort bekomme?) haben, und sich so zu großer Zahl gegen die Gewerkschaftsmitgliedschaft entscheiden, was dann wiederum die Ergebnisse zukünftiger Verhandlungen (für alle) drückt...

Aber wäre es dann aus Gewerkschaftssicht nicht klug, wenn sie in den Verhandlungen dann nur für ihre Mitglieder verhandeln? Wenn die TdL kommt mit "Das kostet bei 800.000 TB und 1.200.000 Beamten und 1.000.000 Pensionären aber 19 Milliarden" kann die Gewerkschaftsseite schlicht argumentieren, dass ja nur für (wenn die 3-5% stimmen) 90.000-150.000 Mitglieder verhandelt wird. Was die AG Seite dann aus dem Ergebnis macht ist genauso ihre Sache wie dass die Abschlüsse auf die Beamten übertragen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Der Obelix am 19.10.2023 12:14
Das wäre eine gute Idee nur für Gewerkschaftsmitglieder zu verhandeln. Damit könnte man höhere Ergebnisse erzielen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 19.10.2023 12:16
Ich hab schon vor 2 Jahren an meiner damaligen Gewerkschaft geschrieben, dass ich mir ein Lebensarbeitszeitmodell wünsche. Antwort, war aber, da wäre ich ein Einzelfall und man muss ja für die große Masse verhandeln - ja, ne, is klar.

Übrigens war es inhaltlich die gleiche Antwort, wie bei der Frage zu Verhandlungen um stufengleichen Aufstieg.

Hmm, da ich wohl somit ein Exot bin, den die Gewerkschaft nicht verhandlungstechnisch abdecken kann, warum sollte ich dann in dieser sein?

Ergänzung: Wobei Arbeitszeitreduktion auch nur mit Verringerung des Arbeitsumfanges funktioniert.

Arbeitszeit kann man im öD doch relativ einfach reduzieren. Wenn jetzt zB ein Abschluss +10% rauskommt steht es doch jedem Frei die eigene Arbeitszeit um 10% zu reduzieren, dann hätte man quasi seine Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich. Und wer lieber länger arbeiten möchte hat diese Option auch.

Natürlich wäre das in der Theorie so möglich.

Da kommt nur wieder das Problem mit der Einberechnung der heutigen 10% Erhöhung in folgende Tarifverhandlungen, in der die heutigen 10% dann wieder nachträglich auf 8% abgewertet werden, weil man ja in der Vergangenheit super viele Prozente bekommen hat und deshalb dann in der nächsten Verhandlung 2% weniger erhöht.

Wenn aber auf 35h reduziert wird, gibt es vielleicht in den ersten Jahren verhältnismäßig weniger Geld als wenn alle bei 40h bleiben. Aber irgendwann werden die 35h als normal angesehen und die Gehälter müssen trotzdem konkurrenzfähig sein, wodurch sie sich am Ende nicht mehr großartig zu anderen Branchen mit 40h unterscheiden.

Ich weiß, ist ein doofes Beispiel hier im öD, aber bei IGM hat das ja super geklappt. Arbeiten nur 35h und haben trotzdem deutlich, deutlich mehr raus als wir hier.

Meine Frau war jahrelang bei IGM als AT mit 40 Stunden beschäftigt und hat sich über das Geld gefreut. Das ist ja dann auch eine Maßnahme, um einzelnen mehr Geld zu gewähren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 19.10.2023 12:19
Genau, das ist ja der Fall! Mit dem Problem, dass sich mMn insbesondere verdi ganz stark von den oben TG abwendet bzw. sich diesen gar nicht als Vertreter präsentiert. Ich hatte mal das Vergnügen, bei einer Betriebsversammlung einen verdi-Vertreter bewundern zu dürfen. Das Auftreten war nicht nur arrogant, sondern schlichtweg ignorant. Fragen der MA wurden entweder gar nicht oder nur mit Phrasen beantwortet. Das Ganze gipfelte dann darin, dass ein altgedienter Kollege aufgestanden ist, lauthals verkündete, dass er feststellen darf, verdi will ihn ganz offensichtlich nicht vertreten und zusammen mit einigen anderen den Saal verlassen hat. Auch ist er dann direkt ausgetreten und das als Personalratsmitglied.

Dazu passte auch die verdi-Interpretation des letzten Abschlusses, die iwie völlig von denen der anderen Gewerkschaften abwich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 19.10.2023 12:47
na ja, es gibt ja auch andere Gewerkschaften wie die GDV
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 19.10.2023 12:51
Das wäre eine gute Idee nur für Gewerkschaftsmitglieder zu verhandeln. Damit könnte man höhere Ergebnisse erzielen.

Fände ich sogar als Nicht-Gewerkschaftsmitglied gut. 8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 19.10.2023 13:33

Eine Reduktion der Wochenarbeitszeit von derzeit 38,7h (SH) bis 40,1h (BY) auf 35 Stunden würde, wenn man dies ohne Aufgabenverdichtung auf mehr Personal umlegt, Mehrkosten im Umfang von 10 bis 13% bedueten, in etwa also der derzeitigen Gewerkschaftsforderung.

Wenn du also statt Lohnerhöhung die Arbeitszeit reduzieren möchtest, wäre dies ein gangbares Modell. Allerdings vermute ich, dass die meisten Personen doch lieber mehr auf dem Konto haben wollen als pro Woche drei bis fünf Stunden mehr Freizeit. (Jedenfalls würde ein solches Vorgehen die Jammerei über gestiegene Preise ad absurdum führen; es sei denn, man sucht sich für die zusätzliche freie Zeit einen Nebenjob.)

Die Frage ist aus meiner Sicht erstmal, ob man nicht die Länder zunächst untereinander auf 38 - 38,5h harmonisieren kann.

Die andere Frage ist wie schonmal beschrieben nicht nur die der Personalbindung, sondern viel mehr der Pesronalgewinnung. Warum soll ich in den ÖD gehen, wenn ich woanders mehr verdiene und noch erheblich weniger arbeiten muss. Das wird ein viel größeres Problem als dein Beispiel.

Hier ist es übrigens tatsächlich so wie befürchet. Die Unterperformer kommen mit der normalen Arbeitszeit nicht klar, während die besseren Kolleg*innen auch locker in 30 Stunden ihr Pensum erledigen könnten.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 19.10.2023 13:57
Ich nenne nur die Zahlen, die meine regelmäßige Alumni-Abfrage ergeben. Ich gehe davon aus, dass das alles AT-Gehälter sind. Keiner der Absolvierenden wird nach Tarif bezahlt, jedenfalls keiner der dieses Jahr bei uns mit dem Master abgeschlossen hat.


Dann passen die Zahlen immerhin, die mir genannt werden. Klar ist, dass wir diese im ÖD nie erreichen werden. Problem: Bei dem derart großen Fachkräftemangel, der überall herrscht, dass die Studis dann auf alle Fälle den Weg in die PW suchen. Wer will es ihnen auch verdenken.
In Ballungszentren mit starken Mitbewerber (und S ist da einer der extremsten Beispiele) um Personal kann der öD "einpacken", klar, war aber im kern schon immer so und es fanden auch dort sich immer wieder Menschen, die nicht nur wegen Geld einen Ag auswählen.
Und nein Studis suchen nicht auf alle Fällen den Weg in die PW.

Zum Thema Personalgewinnung. Nachfolgender Newsletter des Landesamts für Besoldung und Versorgung Ba-Wü ging heute an Versorgungsempfänger des Landes:

"Liebe Leserinnen und Leser,
der Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst geht auch am LBV nicht spurlos vorbei. Dieser Herausforderung nehmen wir uns an. Auf allen Ebenen und in sämtlichen Erfahrungsstufen bieten wir attraktive Stellen – und die kommen gut an: Mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres freuen wir uns beispielsweise über 26 Auszubildende und Studierende, die ihren Dienst in unserem Amt angetreten haben. Kennen Sie jemanden, der 2024 die Schule abschließt? Oder erfahrene Juristinnen, Informatikerinnen oder Sachbearbeiter, die sich beruflich neu orientieren möchten? Wir freuen uns über Ihre Empfehlung und über jede Bewerbung. Alle offenen Stellen finden Sie auf unserer Internetseite in der Karriere-Rubrik.
Herbstliche Grüße aus Fellbach"

LBV-Präsidentin

Kann man unter den gegenwärtigen Bedingungen jemanden zu einer Bewerbung animieren?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 19.10.2023 13:57

Weiterer Fakt, welcher mir nicht bewusst war, es profitieren rechtlich eigentlich nur Gewerkschaftsmitglieder von den Tariferhöhungen - der verhandelten Masse. Es müssen nicht alle vereinbarten Leistungen am Ende für alle Beschäftigten zugute kommen. Dies gab es zwar meines Wissens nach im TV-L noch nicht, könnte aber am Ende auch eine Möglichkeit werden, wenn keine Vereinbarungen für alle erzielt werden.
(Es muss ja keiner bei der "teuren" verdi eintreten, GDV und GEW passen sicherlich auch zu einer Vielzahl der Beschäftigten - jedenfalls habe ich mich eben bei einer der beiden angemeldet).

Ich habe eine Vereinbarung mit dem AG im Arbeitsvertrag, das der TV-L auf mein Arbeitsverhältnis Anwendung findet.

Stand meines Wissens haben das alle Angestellten bei uns. Das ist schlicht der Standard. Verdi verhandelt also für die Mitglieder - was ja auch legitim ist- der AG ist aber gezwungen das dennoch auf alle anderen zu übertragen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 19.10.2023 14:02
Dann lasst uns doch alle vor anstehenden Verhandlungen in die Gewerkschaft eintreten und wenn das Ergebnis feststeht, treten alle wieder aus.  ;D. Ich war Mitglied und bin nach der letzten Tarifrunde ausgetreten. Es war ja nicht das erste schlechte Ergebnis in der Geschichte von Verdi. Meint ihr allen ernstes, die Ergebnisse wären bei einem höheren Organisationsgrad soooooo viel besser?  Wir bei den Ländern haben einfach zu wenig Möglichkeiten die Öffentlichkeit richtig  durch Streiks zu Nerven. Ein paar Unis, ein paar Kliniken. Wenn in Behörde X jemand den Bleistift fallen lässt, interessiert das draußen meistens keine Sau.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 19.10.2023 14:11
Dann lasst uns doch alle vor anstehenden Verhandlungen in die Gewerkschaft eintreten und wenn das Ergebnis feststeht, treten alle wieder aus.  ;D. Ich war Mitglied und bin nach der letzten Tarifrunde ausgetreten. Es war ja nicht das erste schlechte Ergebnis in der Geschichte von Verdi. Meint ihr allen ernstes, die Ergebnisse wären bei einem höheren Organisationsgrad soooooo viel besser?  Wir bei den Ländern haben einfach zu wenig Möglichkeiten die Öffentlichkeit richtig  durch Streiks zu Nerven. Ein paar Unis, ein paar Kliniken. Wenn in Behörde X jemand den Bleistift fallen lässt, interessiert das draußen meistens keine Sau.

Uni-Kliniken? Landespolizei? Landesfeuerwehrschule? Lehrer der Landesschulen? Erstaufnahmeeinrichtungen Flüchtlinge? Landes-Straßenbauamt? Entschädigungsansprüche nach § 56 IfSG? Elterngeld? Heimaufsicht?

Ich wüsste nicht, warum Streiks nicht wehtun sollten, wenn bei den genannten die Arbeit niedergelegt wird?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 19.10.2023 14:27

Uni-Kliniken? Landespolizei? Landesfeuerwehrschule? Lehrer der Landesschulen? Erstaufnahmeeinrichtungen Flüchtlinge? Landes-Straßenbauamt? Entschädigungsansprüche nach § 56 IfSG? Elterngeld? Heimaufsicht?

Ich wüsste nicht, warum Streiks nicht wehtun sollten, wenn bei den genannten die Arbeit niedergelegt wird?!

Ja, was passiert denn, wenn diese die Arbeit niederlegen? Die AG brauchen das Gehalt nicht zahlen. Weh tun die Streiks der Bevölkerung und das ist dann ein Problem mit der Akzeptanz. Ein Streik soll/muss nach meinem Verständnis den AG weh tun, nicht Dritten. Im ÖD ist halt das Problem, dass sich die AG eben noch drüber freuen.
Zumal ja der Notdienst eh weiter laufen muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 19.10.2023 14:32

Uni-Kliniken? Landespolizei? Landesfeuerwehrschule? Lehrer der Landesschulen? Erstaufnahmeeinrichtungen Flüchtlinge? Landes-Straßenbauamt? Entschädigungsansprüche nach § 56 IfSG? Elterngeld? Heimaufsicht?

Ich wüsste nicht, warum Streiks nicht wehtun sollten, wenn bei den genannten die Arbeit niedergelegt wird?!

Ja, was passiert denn, wenn diese die Arbeit niederlegen? Die AG brauchen das Gehalt nicht zahlen. Weh tun die Streiks der Bevölkerung und das ist dann ein Problem mit der Akzeptanz. Ein Streik soll/muss nach meinem Verständnis den AG weh tun, nicht Dritten. Im ÖD ist halt das Problem, dass sich die AG eben noch drüber freuen.
Zumal ja der Notdienst eh weiter laufen muss.

Das würde dem AG schon wehtun, wenn die Polizei streikt, die Erstaufnahmeeinrichtungen nicht mehr dur Landesbedienstete betreut werden (also ankommende Busse koordinieren, abfertigen, etc. pp.) oder eben alles was hinter Förderung, Kommunalaufsicht, Soziales über TV-L läuft. Ich sehe einiges an Schmerzpotenzial, wenn ich so über unsere Organigramme schaue.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 19.10.2023 14:33
Spürbar wäre für mich, wenn sich nach 14 Tagen Streik der Müll bis ins 2. Obergeschoss türmen würde und nicht, ob sich vor den Erstaufnahmestellen lange Schlangen bilden würden. Uni Kliniken hatte ich ja bereits genannt. Alles andere sind für mich bestenfalls kleine Nadelstiche für einen kleinen Prozentsatz Leute, aber nichts worüber sich die BREITE Öffentlichkeit groß aufregen würde. Wieviel Aufmerksamkeit die Tarifrunde in der Öffentlichkeit hat, hat man ja wohl schon bei der Bekanntgabe der Forderungen gesehen. In den Medien war da so gut wie nichts drüber zu hören, lesen oder sehen. Sagt z.B. die GDL nur einen Satz, ist sofort Alarmstimmung auf allen Kanälen. Weil diese kleine Gewerkschaft und deren Mitglieder die Öffentlichkeit UND den Arbeitgeber gehörig stressen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 19.10.2023 14:41

Uni-Kliniken? Landespolizei? Landesfeuerwehrschule? Lehrer der Landesschulen? Erstaufnahmeeinrichtungen Flüchtlinge? Landes-Straßenbauamt? Entschädigungsansprüche nach § 56 IfSG? Elterngeld? Heimaufsicht?

Ich wüsste nicht, warum Streiks nicht wehtun sollten, wenn bei den genannten die Arbeit niedergelegt wird?!

Ja, was passiert denn, wenn diese die Arbeit niederlegen? Die AG brauchen das Gehalt nicht zahlen. Weh tun die Streiks der Bevölkerung und das ist dann ein Problem mit der Akzeptanz. Ein Streik soll/muss nach meinem Verständnis den AG weh tun, nicht Dritten. Im ÖD ist halt das Problem, dass sich die AG eben noch drüber freuen.
Zumal ja der Notdienst eh weiter laufen muss.

Das würde dem AG schon wehtun, wenn die Polizei streikt, die Erstaufnahmeeinrichtungen nicht mehr dur Landesbedienstete betreut werden (also ankommende Busse koordinieren, abfertigen, etc. pp.) oder eben alles was hinter Förderung, Kommunalaufsicht, Soziales über TV-L läuft. Ich sehe einiges an Schmerzpotenzial, wenn ich so über unsere Organigramme schaue.

Polizisten sind in der Regel Beamte und dürfen dem entsprechend nicht streiken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 19.10.2023 14:46
Ich denke zB an die Bauverwaltungen. Da liefert so ein Streik eine perfekte Begründung, warum es halt mal länger dauert. Nicht 1. 17 Änderungswünsche im laufenden Prozess sind Grund. nein, die MA haben gestreikt - wir konnten ja nicht.
Genauso, wie zuletzt immer: Ja, es ist alles marode. Wir würden ja auch gern sanieren, aber Fachkräftemangel. Das die Leute wegrennen und keine neuen zu finden sind, weil der Job schlicht unattraktiv ist, davon kein Wort.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 19.10.2023 15:04

Uni-Kliniken? Landespolizei? Landesfeuerwehrschule? Lehrer der Landesschulen? Erstaufnahmeeinrichtungen Flüchtlinge? Landes-Straßenbauamt? Entschädigungsansprüche nach § 56 IfSG? Elterngeld? Heimaufsicht?

Ich wüsste nicht, warum Streiks nicht wehtun sollten, wenn bei den genannten die Arbeit niedergelegt wird?!

Ja, was passiert denn, wenn diese die Arbeit niederlegen? Die AG brauchen das Gehalt nicht zahlen. Weh tun die Streiks der Bevölkerung und das ist dann ein Problem mit der Akzeptanz. Ein Streik soll/muss nach meinem Verständnis den AG weh tun, nicht Dritten. Im ÖD ist halt das Problem, dass sich die AG eben noch drüber freuen.
Zumal ja der Notdienst eh weiter laufen muss.

Das würde dem AG schon wehtun, wenn die Polizei streikt, die Erstaufnahmeeinrichtungen nicht mehr dur Landesbedienstete betreut werden (also ankommende Busse koordinieren, abfertigen, etc. pp.) oder eben alles was hinter Förderung, Kommunalaufsicht, Soziales über TV-L läuft. Ich sehe einiges an Schmerzpotenzial, wenn ich so über unsere Organigramme schaue.

Polizisten sind in der Regel Beamte und dürfen dem entsprechend nicht streiken.

Das stimmt so nicht ganz, der tbb (dbb) ruft zum Streik auf. Wie schon mal vorher geschrieben, der erste Streik ist an einem Samstag - also beamtenfreundlich.

Hierzu: Beamten steht es frei, sich in ihrer Pause oder Freizeit den Streikenden anzuschließen, um ihre Solidarität zu bekunden. Die Teilnahme an Demonstrationen außerhalb der Dienstzeit steht deshalb auch Beamten zu (BVerwG, Urteil vom 23. Februar 1994, Az. 1 D 48/92) und darf vom Dienstherrn nicht verhindert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 19.10.2023 15:07
Wie Du selber geschrieben hast, liegt dann eine Demonstration vor und eben kein Streik. Und eine Demo an einem Samstag tangiert die Öffentlichkeit nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 19.10.2023 15:12
Dann lasst uns doch alle vor anstehenden Verhandlungen in die Gewerkschaft eintreten und wenn das Ergebnis feststeht, treten alle wieder aus.  ;D. Ich war Mitglied und bin nach der letzten Tarifrunde ausgetreten. Es war ja nicht das erste schlechte Ergebnis in der Geschichte von Verdi. Meint ihr allen ernstes, die Ergebnisse wären bei einem höheren Organisationsgrad soooooo viel besser?  Wir bei den Ländern haben einfach zu wenig Möglichkeiten die Öffentlichkeit richtig  durch Streiks zu Nerven. Ein paar Unis, ein paar Kliniken. Wenn in Behörde X jemand den Bleistift fallen lässt, interessiert das draußen meistens keine Sau.
Wenn die Stadtstaaten-Zulage am Ende durchkommt, dann lautet die Antwort definitiv Ja. Die Hamburg-Zulage, die nun in die Stadtstaaten-Zulage gemündet ist, kommt überhaupt nur deshalb auf den Verhandlungstisch, weil wir innerhalb der Ver.di in Hamburg durch die Hamburg-Zulage den Trend von sinkenden Mitgliederzahlen umdrehen konnten. Wenn die Hamburger nun im Vergleich zu anderen Bundesländern nun ein besseres Ergebnis erreichen beantworte ich die Frage eindeutig mit Ja.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: caipri am 19.10.2023 19:09
Müssten angestellte Lehrer:innen nicht mit einem Streik recht viel Druck aufbauen können? Gerade jetzt bei dem enormen Fachkräftemangel.

LG, caipri
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 19.10.2023 19:40
Müssten angestellte Lehrer:innen nicht mit einem Streik recht viel Druck aufbauen können? Gerade jetzt bei dem enormen Fachkräftemangel.

An den einzelnen Schulen gibt es davon meist jeweils nur einige wenige, deren Streik unbemerkt in der Grippewelle untergehen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 19.10.2023 21:04
Dann lasst uns doch alle vor anstehenden Verhandlungen in die Gewerkschaft eintreten und wenn das Ergebnis feststeht, treten alle wieder aus.  ;D. Ich war Mitglied und bin nach der letzten Tarifrunde ausgetreten. Es war ja nicht das erste schlechte Ergebnis in der Geschichte von Verdi. Meint ihr allen ernstes, die Ergebnisse wären bei einem höheren Organisationsgrad soooooo viel besser?  Wir bei den Ländern haben einfach zu wenig Möglichkeiten die Öffentlichkeit richtig  durch Streiks zu Nerven. Ein paar Unis, ein paar Kliniken. Wenn in Behörde X jemand den Bleistift fallen lässt, interessiert das draußen meistens keine Sau.
Wenn die Stadtstaaten-Zulage am Ende durchkommt, dann lautet die Antwort definitiv Ja. Die Hamburg-Zulage, die nun in die Stadtstaaten-Zulage gemündet ist, kommt überhaupt nur deshalb auf den Verhandlungstisch, weil wir innerhalb der Ver.di in Hamburg durch die Hamburg-Zulage den Trend von sinkenden Mitgliederzahlen umdrehen konnten. Wenn die Hamburger nun im Vergleich zu anderen Bundesländern nun ein besseres Ergebnis erreichen beantworte ich die Frage eindeutig mit Ja.

Dann liegt das aber nicht daran, dass durch mehr Mitglieder auch mehr Druck auf die AG ausgeübt wurde, sondern durch mehr Mitglieder in Hamburg der Druck auf Verdi ausgeübt wurde, mehr für diese zu tun und dafür am Ende auf Vorteile für den Rest zu verzichten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 19.10.2023 21:12
Müssten angestellte Lehrer:innen nicht mit einem Streik recht viel Druck aufbauen können? Gerade jetzt bei dem enormen Fachkräftemangel.

An den einzelnen Schulen gibt es davon meist jeweils nur einige wenige, deren Streik unbemerkt in der Grippewelle untergehen würde.

Es wäre dann die Aufgabe der Gewerkschaften, dieses Zerrbild entsprechend zurecht zu rücken und darüber hinaus gerade jene Schulen zu bestreiken, wo der Anteil am höchsten ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 19.10.2023 21:15
Leider merkt man das nicht an Schulen. Der Anteil ist einfach zu gering und ob jetzt 10 oder 11 Kollegen fehlen, merkt keiner. Es fällt ja so oder so einiges aus.

An unserer Realschule im Brennpunkt in NRW ist die Verbeamtungsquote 96%…und ob jetzt unterrichtet wird oder die Beamten nur beaufsichtigen, juckt kurzfristig auch keinen. Nur eine Schulschliessung würde etwas bewirken wie bei Corona…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 20.10.2023 08:02
Aber, auch da wieder: Wem tut denn ein Streik der Lehrer weh? Nicht den Ländern, sondern den Schülern und deren Eltern.

Wie war es denn bei den KiTa-Streiks? Die Eltern wussten nicht ein und aus, die Stadt hat Bedauern ausgedrückt. Parallel dazu hat sich der Kämmerer ein Bein ausgefreut, weil er die Gehälter nicht zahlen brauchte, aber die Gebühren von den Eltern weiter abzudrücken waren. Wenn man dem hier damals über den Weg lief, der bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 20.10.2023 08:06
Noch ca. 1 Woche bis das erste Mal verkündet werden kann, dass es nichts zum Verkünden gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 08:08
Aber, auch da wieder: Wem tut denn ein Streik der Lehrer weh? Nicht den Ländern, sondern den Schülern und deren Eltern.

Wie war es denn bei den KiTa-Streiks? Die Eltern wussten nicht ein und aus, die Stadt hat Bedauern ausgedrückt. Parallel dazu hat sich der Kämmerer ein Bein ausgefreut, weil er die Gehälter nicht zahlen brauchte, aber die Gebühren von den Eltern weiter abzudrücken waren. Wenn man dem hier damals über den Weg lief, der bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht.

Länder-Kitas? Gibt es die?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 20.10.2023 08:11
Müssten angestellte Lehrer:innen nicht mit einem Streik recht viel Druck aufbauen können? Gerade jetzt bei dem enormen Fachkräftemangel.

LG, caipri

Das würde an unserer Schule beispielsweise nichts nützen...von ca. 50 Kollegen sind nur 3 angestellt.
Weh tun würde, wenn die 7 pädagogischen Mitarbeiter streiken würden, weil die bei uns den Ganztagesbetrieb am Laufen halten. Aber die sind bei der Gemeinde angestellt und werden nach TVÖD entlohnt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 20.10.2023 08:12
Länder-Kitas? Gibt es die?

Kaffee?
Ich habe nichts von Länder-KiTas geschrieben. Ich habe lediglich die Parallele von Lehrern (Land) zu KiTa-Personal (Stadt) in Bezug auf die Auswirkungen eines Streiks dargestellt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 08:15
Länder-Kitas? Gibt es die?

Kaffee?
Ich habe nichts von Länder-KiTas geschrieben. Ich habe lediglich die Parallele von Lehrern (Land) zu KiTa-Personal (Stadt) in Bezug auf die Auswirkungen eines Streiks dargestellt.

Ne Tee, aber ging es in den Seiten vorher nicht um die Streikbereitschaft im TV-L? So hat's jedenfalls angefangen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 20.10.2023 08:38
Spürbar wäre für mich, wenn sich nach 14 Tagen Streik der Müll bis ins 2. Obergeschoss türmen würde und nicht, ob sich vor den Erstaufnahmestellen lange Schlangen bilden würden. Uni Kliniken hatte ich ja bereits genannt. Alles andere sind für mich bestenfalls kleine Nadelstiche für einen kleinen Prozentsatz Leute, aber nichts worüber sich die BREITE Öffentlichkeit groß aufregen würde. Wieviel Aufmerksamkeit die Tarifrunde in der Öffentlichkeit hat, hat man ja wohl schon bei der Bekanntgabe der Forderungen gesehen. In den Medien war da so gut wie nichts drüber zu hören, lesen oder sehen. Sagt z.B. die GDL nur einen Satz, ist sofort Alarmstimmung auf allen Kanälen. Weil diese kleine Gewerkschaft und deren Mitglieder die Öffentlichkeit UND den Arbeitgeber gehörig stressen kann.

Genau wenn stört es, wenn das Prüfungsamt an der Hochschule 2 Wochen zu hat. richtig, fast niemanden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 20.10.2023 08:43
Beim Streik helfen hier eindeutig am meisten die Mitarbeiter der Kitas in den Stadtstaaten die nach TV-L bezhalt werden und sonst nach TVOED... Wenn eine Kita dicht hat leiden nahezu alle drunter. Weil die Kinderbetreuung nicht geregelt ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.10.2023 09:48
[quote author=sebbo83 link=topic=120603.msg320033#msg320033 date=1697782517

Ne Tee, aber ging es in den Seiten vorher nicht um die Streikbereitschaft im TV-L? So hat's jedenfalls angefangen.
[/quote]

Oh, Sebbo, trink mal lieber ne Milch...  ;D

Warst du nicht der, der vorher nicht einmal verstanden hat, dass Beamte nicht streiken dürfen und hier für Verwirrung gesorgt hat?  Dann lass die anderen doch Vergleiche zum TV-ÖD ziehen, dass ich immer noch näher am Thema :D

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 20.10.2023 10:00
Beamte haben andere Möglichkeiten wie sie ihrem Streikeifer nachgehen können. Nennt sich "Bummelstreik", ist gelebte systemimmanente Praxis, gerne auch gepaart mit den typischen Unkenrufen fingierter Überlastungswehleidigkeiten, und der ständigen Forderung nach Personalaufstockung.

Dieser Bummelstreik lässt sich natürlich nicht in allen Bereichen, in denen Beamte in Funktion gesetzt sind, gleichermaßen ausleben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 20.10.2023 10:26
Noch ca. 1 Woche bis das erste Mal verkündet werden kann, dass es nichts zum Verkünden gibt.

Ich habe mal ins übliche Folklore Drehbuch gesehen und folgendes zum Ablauf der ersten Tarifrunde gefunden:

"Die Arbeitgeberseite weist höchst theatralisch und pathetisch die Forderungen der Gewerkschaften als völlig überzogen zurück. Die TDL erinnert daran, wie schmerzlich leer die Kassen sind und vor welchen Herausforderungen wir stehen. Flüchtlingskrise, Coronafolgekosten, Wirtschaftskrise, Krieg hier - Terror da, Klimawandel, etc. pp. Am Ende schaut Verhandlunsgführer Dr. Dressel in die Kamera mit verweinten Augen und schluchzt, dass die ganze Erfüllung der Gewerkschaftsforderungen 19 Milliarden Euro kosten würde, da man das ja auch auf die Beamten übertragen muss. Das Geld fehlt dann an anderer Stelle zum Beispiel für die Bildung. Er endet mit den noch verheulteren Augen mit dem Satz: "Denkt denn von den von Gier getriebenen Gewerkschaftern keiner an unsere Kinder?"
Im Anschluss gibt es natürlich kein Gegenangebot, denn auf so eine Frechheit muss man gar nicht reagieren. Erst nach jeweils drei Tellern vom Buffet kann man sich beruhigen und gelobt zur zweiten Runde über ein (sehr niedriges einstelliges) Gegenangebot zu informieren."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 20.10.2023 10:40
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.

Haben Ökonomen o.ä. nicht schon längst festgestellt, dass es einen wirklichen Fachkräftemangel eigentlich nicht  gibt, sondern dass dieser aus einem Zustand der schlechten Arbeitsbedingungen entsprungen ist? Der deutsche Akademiker sitzt zuhause oder geht ins Ausland, weil er sich nicht ausbeuten lassen will.

Und richten sollen es Zugezogene, für die der Mindestlohn zunächst wie viel Geld wirkt. Ernsthaft? Die Akademiker aus Ländern wie Syrien, Indien usw. werden auch relativ schnell merken, dass der German Dream nicht wirklich haltbar ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mach die Luken auf, Andi
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 20.10.2023 11:11
Ja doch, den Fachkräftemangel gibt es sehr wohl. Und wieso sollte man die Jobs in denen es Mangel gibt attraktiver machen um genug Leute zu finden? Man kann doch stattdessen einfach die paar übrigen länger arbeiten lassen bei gleichem Gehalt. So geisterte es vor einigen Monaten in den Medien rum, als es um die Einführung der 42-Stunden-Woche ging. ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 11:11
Oh, Sebbo, trink mal lieber ne Milch...  ;D

Warst du nicht der, der vorher nicht einmal verstanden hat, dass Beamte nicht streiken dürfen und hier für Verwirrung gesorgt hat?  Dann lass die anderen doch Vergleiche zum TV-ÖD ziehen, dass ich immer noch näher am Thema :D

Geht's schon wieder los?
Hier bitte:
https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/busfahrt-nach-erfurt-zur-aktion-am-18112023/ (https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/busfahrt-nach-erfurt-zur-aktion-am-18112023/)

Nochmal, Beamten dürfen in ihrer Freizeit/Urlaub natürlich an solchen Aktionen teilnehmen. Der TBB hat vorgestern zur Teilnahme an der Kundgebung in der Personalversammlung aufgerufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 11:16
... Das Geld fehlt dann an anderer Stelle zum Beispiel für die Bildung.

Die Bildung liegt mit Kindergärten, (Berufs-)Schulen und Hochschulen zum Großteil in den Händen der MA (TB wie Beamte) des ÖD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.10.2023 11:52
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 20.10.2023 11:59

Geht's schon wieder los?
Hier bitte:
https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/busfahrt-nach-erfurt-zur-aktion-am-18112023/ (https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/busfahrt-nach-erfurt-zur-aktion-am-18112023/)

Nochmal, Beamten dürfen in ihrer Freizeit/Urlaub natürlich an solchen Aktionen teilnehmen. Der TBB hat vorgestern zur Teilnahme an der Kundgebung in der Personalversammlung aufgerufen.

Klar geht das...die Aktion ist ja auch am Samstag
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.10.2023 12:04
Natürlich dürfen Beamte in ihrer Freizeit demonstrieren. Aber natürlich dürfen sie nicht streiken, also ihre Arbeit niederlegen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 20.10.2023 12:04
Oh, Sebbo, trink mal lieber ne Milch...  ;D

Warst du nicht der, der vorher nicht einmal verstanden hat, dass Beamte nicht streiken dürfen und hier für Verwirrung gesorgt hat?  Dann lass die anderen doch Vergleiche zum TV-ÖD ziehen, dass ich immer noch näher am Thema :D

Geht's schon wieder los?
Hier bitte:
https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/busfahrt-nach-erfurt-zur-aktion-am-18112023/ (https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/busfahrt-nach-erfurt-zur-aktion-am-18112023/)

Nochmal, Beamten dürfen in ihrer Freizeit/Urlaub natürlich an solchen Aktionen teilnehmen. Der TBB hat vorgestern zur Teilnahme an der Kundgebung in der Personalversammlung aufgerufen.

Das ist halt immer noch kein Streik und bleibt somit völlig ohne Wirkung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Perisher am 20.10.2023 12:08
Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Nach deiner Sicht der Dinge hast du dann jedenfalls mehr (Frei)Zeit, dir Dinge im Schaufenster anzuschauen, die du dir nicht leisten kannst bei den derzeitigen Preisentwicklungen. :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.10.2023 12:18
Geht's schon wieder los?
Hier bitte:
https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/busfahrt-nach-erfurt-zur-aktion-am-18112023/ (https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/busfahrt-nach-erfurt-zur-aktion-am-18112023/)

Nochmal, Beamten dürfen in ihrer Freizeit/Urlaub natürlich an solchen Aktionen teilnehmen. Der TBB hat vorgestern zur Teilnahme an der Kundgebung in der Personalversammlung aufgerufen.

Immerhin hast Du es jetzt anscheinend verstanden, das gibt Hoffnung  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 20.10.2023 12:39
Waren es nicht sogar 12% durchschnittlicher Unterschied? Bei mir persönlich (E11/3) sind es 13,7% Differenz.

Wüsste gerne wie das begründet wird mit dem Fakt, dass nur Gewerkschaftsmitglieder von den Erhöhungen profitieren. Das würde andersherum ja heißen, dass nicht Gewerkschaftsmitglieder ihre Erhöhungen einfach selber verhandeln könnten. Bei AT Verträgen ist das sicherlich auch so. Aber find mal einen AG, der für eine normale nicht Führungskraft-Stelle den Aufwand betreibt, einen AT Vertrag anzufertigen. Normalerweise kriegst du nur einen 1-Seitigen Wisch vorgelegt in dem auf den TV-L verwiesen wird und das wars dann.

...wenn Sie den so unterschreiben- Ihre Entscheidung. Müssen Sie aber nicht und können sich einen anderen AG suchen, der Ihre Forderungen erfüllt. Eine Folge der negativen Koalitionsfreiheit, dass AN für sich selbst verhandeln können und müssen.

Sie sind nicht unter der Knute der Gewerkschaften und können sich den Gewerkschaftsbeitrag sparen. Aber wenn das so ist - und die Zahlen von  nur 3% Organsierten so stimmen - wieso meckern dann fast 97% auf die Ergebnisse der Gewerkschaften, die gar nicht für sie verhandeln können, weil kein Mandat durch Mitgliedschaft.

Wie ich schon häufiger anführte; ich bin nicht Mitglied beim ADAC, beschwere mich aber, dass ich nicht abgeschleppt werde. Solche Schwachsinnsüberlegungen würde man ja eher den hier so gerne betitelten  Minderbemittelten >EG 9a zuschreiben. Kommt aber erschreckend häufiger von der sog. Fach-und Führungselite > EG 9a, die alle dringend besser bezahlt werden wollen.

Die Ergebnisse der Gewerkschaften stehen somit formal nur den Mitgliedern zu, für die die Gewerkschaften ja auch verhandelt haben. Aber jetzt kommt das süße Gift der AGs; Sie bieten die Ergebnisse auch den Nichtorgansierten an, die sich diebisch freuen, mntl. 1% vom Netto gespart zu haben. Dies ist gesetzlich leider erlaubt- wurde von der Gewerkschaften schon gerichtlich überprüft.

Schlimmm genug, dass der Gesetzgeber damit zur Schwächung der Gewerkschaften und damit zur Schwächung der AN insgesamt beiträgt. Noch schlimmer, dass die meisten AN dies auch noch goutieren, weil sie alles ohne jegliches Engagement erhalten . Aber das allerschlimmste- dann noch die Ergebnsse der Gewerkschaften zu kritisieren.

Das geht gar nicht- dann einfach mal die Fresse halten und sich bei den organsierten AN bedanken, die durch ihre Mitgliedschaft überhaupt erst Tarifverträge möglich machen. Denn Tarifverträge gibt´s nur mit Gewerkschaften. Für alle, die auf Haustarifverträge hoffen:auch nur mit Gewerkschaften.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 20.10.2023 12:42

Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

- Homeoffice: mag sein, aber eben in vielen Bereichen nur sehr eingeschränkt. Ob es zu besseren Arbeitsbedingung beiträgt? Ich seh es nicht so.
- Flex. Zeitkonten - haben wir schon. Tagekontingent (früher 18 gibts nicht mehr).
- Reduzierung der Wochenarbeitszeit - ja, toll. Nur wird gern der Arbeitsumfang beibehalten. Wo ist da die Qualität? Teilzeit kann jetzt schon so ziemlich jeder beanspruchen. Ich kann mit den aktuell 39h gut leben. Fange 6.30 an, gibt zeitig Feierabend!
- Weiterbildungsbudget? Genauso sinnlos, zumindest bei uns. Die bundesweiten Weiterbildungen sind jederzeit möglich. Wenn Bedarf einer externen Weiterbildung besteht, wird die immer genehmigt.
- Urlaubstage? Also, mir reichen die 30 + eben ZA. Und, das geht nicht nur mir so.

Bleibt einzig: Lebensarbeitszeitkonten - DAS wäre eine Verbesserung, aber ausdrücklich nicht gewünscht, da man ja dann keine Planbarkeit hat. Das sind übrigens genau die Arbeitgeber bzw. Personen, die dann davon überrascht werden, wenn Kollegen in Rente gehen.

Nein, für steht und fällt es mit der Vergütung. Alles andere, ist zumindest bei mir vergleichbar mit den Jobs in der PW.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 12:43
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Da fallen mir noch ein paar Punkte ein, welche auch bei der Personalversammlung herauskamen:
- Jobrad
- Anerkennung des Deutschlandtickets als Job-Ticket
- Gesundheitsmanagement (auch an den Zweigstellen)
- Sport-/Yoga- etc. Raum zur freien Verfügung
- ordentliche Bürostühle
- Obstkorb, Kaffee oder Tee, Wasser (gibt's bei uns heute noch nicht und wurde mehrfach schon angeprangert)
- Sicherheit für die Angestellten (Wachdienst, etc.)
- psychologische Betreuung auch während der Dienstzeit (ist ein wachsendes Problem)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 12:48
Waren es nicht sogar 12% durchschnittlicher Unterschied? Bei mir persönlich (E11/3) sind es 13,7% Differenz.

Wüsste gerne wie das begründet wird mit dem Fakt, dass nur Gewerkschaftsmitglieder von den Erhöhungen profitieren. Das würde andersherum ja heißen, dass nicht Gewerkschaftsmitglieder ihre Erhöhungen einfach selber verhandeln könnten. Bei AT Verträgen ist das sicherlich auch so. Aber find mal einen AG, der für eine normale nicht Führungskraft-Stelle den Aufwand betreibt, einen AT Vertrag anzufertigen. Normalerweise kriegst du nur einen 1-Seitigen Wisch vorgelegt in dem auf den TV-L verwiesen wird und das wars dann.

...wenn Sie den so unterschreiben- Ihre Entscheidung. Müssen Sie aber nicht und können sich einen anderen AG suchen, der Ihre Forderungen erfüllt. Eine Folge der negativen Koalitionsfreiheit, dass AN für sich selbst verhandeln können und müssen.

Sie sind nicht unter der Knute der Gewerkschaften und können sich den Gewerkschaftsbeitrag sparen. Aber wenn das so ist - und die Zahlen von  nur 3% Organsierten so stimmen - wieso meckern dann fast 97% auf die Ergebnisse der Gewerkschaften, die gar nicht für sie verhandeln können, weil kein Mandat durch Mitgliedschaft.

Wie ich schon häufiger anführte; ich bin nicht Mitglied beim ADAC, beschwere mich aber, dass ich nicht abgeschleppt werde. Solche Schwachsinnsüberlegungen würde man ja eher den hier so gerne betitelten  Minderbemittelten >EG 9a zuschreiben. Kommt aber erschreckend häufiger von der sog. Fach-und Führungselite > EG 9a, die alle dringend besser bezahlt werden wollen.

Die Ergebnisse der Gewerkschaften stehen somit formal nur den Mitgliedern zu, für die die Gewerkschaften ja auch verhandelt haben. Aber jetzt kommt das süße Gift der AGs; Sie bieten die Ergebnisse auch den Nichtorgansierten an, die sich diebisch freuen, mntl. 1% vom Netto gespart zu haben. Dies ist gesetzlich leider erlaubt- wurde von der Gewerkschaften schon gerichtlich überprüft.

Schlimmm genug, dass der Gesetzgeber damit zur Schwächung der Gewerkschaften und damit zur Schwächung der AN insgesamt beiträgt. Noch schlimmer, dass die meisten AN dies auch noch goutieren, weil sie alles ohne jegliches Engagement erhalten . Aber das allerschlimmste- dann noch die Ergebnsse der Gewerkschaften zu kritisieren.

Das geht gar nicht- dann einfach mal die Fresse halten und sich bei den organsierten AN bedanken, die durch ihre Mitgliedschaft überhaupt erst Tarifverträge möglich machen. Denn Tarifverträge gibt´s nur mit Gewerkschaften. Für alle, die auf Haustarifverträge hoffen:auch nur mit Gewerkschaften
 
L

Den muss ich mittlerweile auch deutlich zustimmen. Erste Überlegung vor 10 Tagen war, bei so einem schlechten Vorschlag der Gewerkschaft trete ich nie ein. Nun, noch paar mal drüber geschlafen, dann die Personalversammlung, die schockierenden Zahlen und schlechten Chance, und das Bild wurde klarer: bewirken kannst du nur was, wenn du dabei bist. Das Thema ist nun auch bei den Kollegen in der Abteilung angekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 20.10.2023 12:49
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Das ist halt deine Sicht. Die meisten Punkte sind bei uns beispielsweise problemlos umsetzbar mit Ausnahme der Reduzierung der Wochenarbeitszeit. Wobei auch das möglich ist, nur verdient man dann auch weniger. Bei uns ist beispielsweise genau das der Punkt, dass die Arbeitsbedingungen sehr gut sind, die Vergütung jedoch hinterherhängt  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 20.10.2023 13:01
@ daseinsfürsorge.  Du bist ja ein Verfechter der Gewerkschaften. Ich finde, Verdi macht sich einen ziemlich schlanken Fuß, die schlechten Ergebnisse nur auf den geringen Organisationsgrad zu schieben.  Ich war lange Zeit Mitglied, da war die Mitgliederzahl auch noch höher, die Ergebnisse haben da auch keine Sterne vom Himmel geholt. Infolge dessen bin ich ausgetreten und ich kenne genug Kollegen, die ebenso gehandelt haben.  Die Gewerkschaften sollten sich also auch mal selbst etwas hinterfragen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 20.10.2023 13:22
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/steuern-118.html

Ist doch Geld da und es würde sich mehr eingenommen. Daher knausern bringt nur eines Abwanderung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 20.10.2023 13:48
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/steuern-118.html

Ist doch Geld da und es würde sich mehr eingenommen. Daher knausern bringt nur eines Abwanderung.
Oh Hammer! Bundeshaushalt! Merkst selbst?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 20.10.2023 13:48
Waren es nicht sogar 12% durchschnittlicher Unterschied? Bei mir persönlich (E11/3) sind es 13,7% Differenz.

Wüsste gerne wie das begründet wird mit dem Fakt, dass nur Gewerkschaftsmitglieder von den Erhöhungen profitieren. Das würde andersherum ja heißen, dass nicht Gewerkschaftsmitglieder ihre Erhöhungen einfach selber verhandeln könnten. Bei AT Verträgen ist das sicherlich auch so. Aber find mal einen AG, der für eine normale nicht Führungskraft-Stelle den Aufwand betreibt, einen AT Vertrag anzufertigen. Normalerweise kriegst du nur einen 1-Seitigen Wisch vorgelegt in dem auf den TV-L verwiesen wird und das wars dann.

...wenn Sie den so unterschreiben- Ihre Entscheidung. Müssen Sie aber nicht und können sich einen anderen AG suchen, der Ihre Forderungen erfüllt. Eine Folge der negativen Koalitionsfreiheit, dass AN für sich selbst verhandeln können und müssen.

Ich denke zwar, dass mein Fall eher speziell ist, aber ich habe beim Land mein duales Studium der Informatik gemacht. Den Vertrag, den ich fürs duale Studium unterschrieben habe, war tatsächlich nicht im Zusammenhang mit dem TV-L. Dennoch stand darin eine Klausel, dass ich die Studiengebühren und die Vergütung in den Theoriephasen zurückzuzahlen habe, sollte ich ein im Anschluss des erfolgreichen Studiums vorgelegtes Angebot nicht annehmen.

Nach dem Studium war meine Verhandlungsposition sicherlich nicht die Beste und angesichts einer Rückzahlungsforderung in Höhe von rund 50k unterschreibt man dann eben den Arbeitsvertrag so wie er ist.

Allerdings läuft die Bindungsfrist bald aus und den Lebenslauf habe ich zumindest schonmal entstaubt und aktualisiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 20.10.2023 13:50
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Das sind ja alles wunderbare Dinge, doch sie reihen sich alle unter die Vergütung ein. Was bringt mir mehr Zeit im HO, wenn ich nicht ausreichend verdiene. Was nützt mir ein freier Tag, wenn ich mir keinen Luxus (Weggehen, Urlaub etc.) leisten kann, usw.

Wir können über diese Dinge gerne sprechen, NACHDEM ein annehmbares Lohnniveau erreicht wurde.

Ich freu mich sehr für dich, wenn du dein Wunschnetto erreicht hast und jeder Cent mehr dir überdrüssig erscheint und du jetzt lieber an anderen Stellschrauben drehen möchtest. So muss aber nicht jeder empfinden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 20.10.2023 13:59
Waren es nicht sogar 12% durchschnittlicher Unterschied? Bei mir persönlich (E11/3) sind es 13,7% Differenz.

Wüsste gerne wie das begründet wird mit dem Fakt, dass nur Gewerkschaftsmitglieder von den Erhöhungen profitieren. Das würde andersherum ja heißen, dass nicht Gewerkschaftsmitglieder ihre Erhöhungen einfach selber verhandeln könnten. Bei AT Verträgen ist das sicherlich auch so. Aber find mal einen AG, der für eine normale nicht Führungskraft-Stelle den Aufwand betreibt, einen AT Vertrag anzufertigen. Normalerweise kriegst du nur einen 1-Seitigen Wisch vorgelegt in dem auf den TV-L verwiesen wird und das wars dann.

...wenn Sie den so unterschreiben- Ihre Entscheidung. Müssen Sie aber nicht und können sich einen anderen AG suchen, der Ihre Forderungen erfüllt. Eine Folge der negativen Koalitionsfreiheit, dass AN für sich selbst verhandeln können und müssen.

Ich denke zwar, dass mein Fall eher speziell ist, aber ich habe beim Land mein duales Studium der Informatik gemacht. Den Vertrag, den ich fürs duale Studium unterschrieben habe, war tatsächlich nicht im Zusammenhang mit dem TV-L. Dennoch stand darin eine Klausel, dass ich die Studiengebühren und die Vergütung in den Theoriephasen zurückzuzahlen habe, sollte ich ein im Anschluss des erfolgreichen Studiums vorgelegtes Angebot nicht annehmen.

Nach dem Studium war meine Verhandlungsposition sicherlich nicht die Beste und angesichts einer Rückzahlungsforderung in Höhe von rund 50k unterschreibt man dann eben den Arbeitsvertrag so wie er ist.

Allerdings läuft die Bindungsfrist bald aus und den Lebenslauf habe ich zumindest schonmal entstaubt und aktualisiert.

Bindungsfrist läuft bald aus und schon 535 Einträge hier im Forum!? Da wurde die Zeit jedenfalls nachhaltig investiert
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 14:02

Ich denke zwar, dass mein Fall eher speziell ist, aber ich habe beim Land mein duales Studium der Informatik gemacht. Den Vertrag, den ich fürs duale Studium unterschrieben habe, war tatsächlich nicht im Zusammenhang mit dem TV-L. Dennoch stand darin eine Klausel, dass ich die Studiengebühren und die Vergütung in den Theoriephasen zurückzuzahlen habe, sollte ich ein im Anschluss des erfolgreichen Studiums vorgelegtes Angebot nicht annehmen.

Nach dem Studium war meine Verhandlungsposition sicherlich nicht die Beste und angesichts einer Rückzahlungsforderung in Höhe von rund 50k unterschreibt man dann eben den Arbeitsvertrag so wie er ist.

Allerdings läuft die Bindungsfrist bald aus und den Lebenslauf habe ich zumindest schonmal entstaubt und aktualisiert.

Duales Studium mit welcher Version?
1. Jahr vollständig Lehre ohne Studium?
2. Lehrjahr dann im Semester in der Hochschule und außerhalb im Amt?
3. Lehrjahr mit Praxissemster im Amt und ein Semester wieder freigestellt und Rest im Amt, sowie Gesellenprüfung
4. Jahr - Studium abschließen und Bachelorarbeit im Amt?

Und dafür hast Du eine Lehrvergütung für 3 Jahre voll  bekommen oder aber verteilt auf 4 Jahre.
Das wären dann so 45T in 4 Jahren grob berechnet.

Ist das so gelaufen?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 14:17
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Das sind ja alles wunderbare Dinge, doch sie reihen sich alle unter die Vergütung ein. Was bringt mir mehr Zeit im HO, wenn ich nicht ausreichend verdiene. Was nützt mir ein freier Tag, wenn ich mir keinen Luxus (Weggehen, Urlaub etc.) leisten kann, usw.

Wir können über diese Dinge gerne sprechen, NACHDEM ein annehmbares Lohnniveau erreicht wurde.

Ich freu mich sehr für dich, wenn du dein Wunschnetto erreicht hast und jeder Cent mehr dir überdrüssig erscheint und du jetzt lieber an anderen Stellschrauben drehen möchtest. So muss aber nicht jeder empfinden.

Als ich in Stufe 5 anlangte, wurde auch gleichzeitig mein Vertrag auf 90 % Arbeitszeit runtergesetzt. Ich habe trotzdem noch  geringfügig mehr verdient.
Mehr Geld bringt für alle (Wünsche) etwas: man kann sich z.B. sein E-Bike zu besseren Konditionen als über das Jobbike mit dem "Mehr" finanzieren.
Außerdem geht es meinen AG NICHTS an, ob ich ein Deutschlandticket, ein Fahrrad oder sonst was vom Gehalt kaufe und ich kann mir einen Haufen Formularkrusch sparen. Es ist einfacher, günstiger udn zielführender privat einzukaufen!


Wir haben HO, Weiterbildungmöglichkeiten, fexible Arbeitszeit mit Gleittagen.... ich bringe meine Urlaubstage fast nicht mehr fristgerecht weg...


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 20.10.2023 14:19
... Das Geld fehlt dann an anderer Stelle zum Beispiel für die Bildung.

Die Bildung liegt mit Kindergärten, (Berufs-)Schulen und Hochschulen zum Großteil in den Händen der MA (TB wie Beamte) des ÖD.

Das ist korrekt. Mir ging es darum mögliche polemische Argumente der Arbeitgeber zur karikieren, die da in etwa heißen können "Wenn die Stellen so teuer werden, haben wir weniger Geld für Schulsozialarbeiter oder Zuschüsse für die Schulinfrastruktur." Das wäre in dem Sinne dann schlecht für die Kinder.
Aber mal sehen welche Argumente der TDL in ihrer Erwiderung der Forderungen so einfallen und wovor sodann gewarnt wird (und Stimmung in den Medien gegen die gierigen Mitarbeiter der Länder gemacht wird). Vor Gebührenerhöhungen wie im TVöD kann man bei den Ländern ja quasi nicht warnen - daher werden sie sich vermutlich auf potentielle Leistungsausfälle konzentrieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 14:38
... Das Geld fehlt dann an anderer Stelle zum Beispiel für die Bildung.

Die Bildung liegt mit Kindergärten, (Berufs-)Schulen und Hochschulen zum Großteil in den Händen der MA (TB wie Beamte) des ÖD.

Das ist korrekt. Mir ging es darum mögliche polemische Argumente der Arbeitgeber zur karikieren, die da in etwa heißen können "Wenn die Stellen so teuer werden, haben wir weniger Geld für Schulsozialarbeiter oder Zuschüsse für die Schulinfrastruktur." Das wäre in dem Sinne dann schlecht für die Kinder.
Aber mal sehen welche Argumente der TDL in ihrer Erwiderung der Forderungen so einfallen und wovor sodann gewarnt wird (und Stimmung in den Medien gegen die gierigen Mitarbeiter der Länder gemacht wird). Vor Gebührenerhöhungen wie im TVöD kann man bei den Ländern ja quasi nicht warnen - daher werden sie sich vermutlich auf potentielle Leistungsausfälle konzentrieren.


Bildung ist bereits schlecht...

Und zur Stimmung in den Medien... ich lese keine Regenbogenpresse, sehe keine privaten Sender und habe vor allem so gut wie nichts mit Social Media am Hut. Da kommt der meiste Unfug her.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 14:39
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Das sind ja alles wunderbare Dinge, doch sie reihen sich alle unter die Vergütung ein. Was bringt mir mehr Zeit im HO, wenn ich nicht ausreichend verdiene. Was nützt mir ein freier Tag, wenn ich mir keinen Luxus (Weggehen, Urlaub etc.) leisten kann, usw.

Wir können über diese Dinge gerne sprechen, NACHDEM ein annehmbares Lohnniveau erreicht wurde.

Ich freu mich sehr für dich, wenn du dein Wunschnetto erreicht hast und jeder Cent mehr dir überdrüssig erscheint und du jetzt lieber an anderen Stellschrauben drehen möchtest. So muss aber nicht jeder empfinden.

Als ich in Stufe 5 anlangte, wurde auch gleichzeitig mein Vertrag auf 90 % Arbeitszeit runtergesetzt. Ich habe trotzdem noch  geringfügig mehr verdient.
Mehr Geld bringt für alle (Wünsche) etwas: man kann sich z.B. sein E-Bike zu besseren Konditionen als über das Jobbike mit dem "Mehr" finanzieren.
Außerdem geht es meinen AG NICHTS an, ob ich ein Deutschlandticket, ein Fahrrad oder sonst was vom Gehalt kaufe und ich kann mir einen Haufen Formularkrusch sparen. Es ist einfacher, günstiger udn zielführender privat einzukaufen!


Wir haben HO, Weiterbildungmöglichkeiten, fexible Arbeitszeit mit Gleittagen.... ich bringe meine Urlaubstage fast nicht mehr fristgerecht weg...

Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 20.10.2023 14:52
Hm, also mein AG (SH) zahlt zum Jobticket (egal ob D-Ticket oder vom Nahverkehr vor Ort) 30€/Monat hinzu. Das ist schon deutlich billiger; bis August bin ich damit zum Nulltarif hier im Ort unterwegs gewesen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 15:09
Mit welchem Rahmenvertrag bzw. zu welchen Kondition?
Bei uns rechnet sich das nicht. Es werden z.B.  die Ansprüche auf Rente/ vbl und Krangengeld vermindert.
Das mögen aktuell nur ein paar wenige EUR sein, aber hochgrechnet...
Dann der Geldwertvorteil...

Und wie man bei einer Leasingrate, die sich aus Versicherung, Serviceleistungen wie Inspektion (1x jährlich) und der Leasingrate selbst nebst Zubehör auf nur insgesamt 1700 EUR bei einem e-bike inklusive Ablösesumme kommt...
Oder handelt es sich um ein normales Fahrrad. Da kaufe ich auch ein 3.200 EUR-teures Mounntainbike im Herbst für 2.200 EUR ein. O.k. war vor Corona, aber ganz ohne meinen AG ;)

 

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.10.2023 15:12
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 20.10.2023 15:16
Ich finde die Zuschüsse des Landes (BW) nicht attraktiv. Bindungsfrist beim Jobticket in BW ist ein Jahr und der Zuschuss beträgt 25 €, der dann steuerlich geltend gemacht werden muss. Im Gegensatz hierzu die TVöD-Mitarbeitenden der Stadt Stuttgart, die das Jobticket zu 100% finanziert bekommen und dann laut Aussage einer Bekannten, die auf einem Standesamt arbeitet vollständig steuerfrei.

Hängt also stark vom Bundesland ab, was es an Zuschüssen zu was gibt. JobBike gibt es derzeit in BW z.B. nur für Beamte*innen und Richter*innen. https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/mobilitaetsmanagement/jobbike-bw/ (https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/mobilitaetsmanagement/jobbike-bw/)



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 15:28
Hm, also mein AG (SH) zahlt zum Jobticket (egal ob D-Ticket oder vom Nahverkehr vor Ort) 30€/Monat hinzu. Das ist schon deutlich billiger; bis August bin ich damit zum Nulltarif hier im Ort unterwegs gewesen…

Mein Landesarbeitgeber zahlt nichts zum D-ticket, aber wer sich eines privat kauft, wurde aufgefordert, diese doch bitte bei Diensreisen einzusetzten - ohne Ausgleich!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 15:29
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?

Und ich dachte, ich bin mal wieder zu doof zum Rechnen ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.10.2023 15:31
Hm, also mein AG (SH) zahlt zum Jobticket (egal ob D-Ticket oder vom Nahverkehr vor Ort) 30€/Monat hinzu. Das ist schon deutlich billiger; bis August bin ich damit zum Nulltarif hier im Ort unterwegs gewesen…

Mein Landesarbeitgeber zahlt nichts zum D-ticket, aber wer sich eines privat kauft, wurde aufgefordert, diese doch bitte bei Diensreisen einzusetzten - ohne Ausgleich!
Wir kriegen es genauso -wie die Bahncard- erstattet, wenn wir dadurch Geld einsparen. Land NI
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 15:39
Ein privat angeschafftes Deutschlandticket kann nicht – auch nicht antei-lig – erstattet werden und ist dienstlich mit zu nutzen (vgl. Mehrauf-wandsprinzip in Art. 3 Abs. 1 Satz 1 BayRKG sowie Nr. 5.1.5 Satz 2 der Verwaltungsvorschriften zum BayRKG – VV-BayRKG). Das gilt auch für Tickets, die für regelmäßige Fahrten zwischen Wohnung und Dienst-stelle angeschafft wurden.
5. Für die dienstliche Beschaffung von BahnCards (Business) gelten die bisherigen Maßgaben weiter. Bei einer beabsichtigten Beschaffung einer BahnCard (Business) der 2. Klasse ist in die Wirtschaftlichkeitsberech-nung das Deutschlandticket einzubeziehen, sofern die voraussichtlichen Fahrten im Regionalverkehr stattfinden. Privat angeschaffte BahnCards sind auch weiterhin nicht erstattungsfähig.
(Auszug aus dem Schreiben vom Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat vom 27.04.2023)


Wobei ich nicht weiß, was in "Art. 3 Abs. 1 Satz 1 BayRKG sowie Nr. 5.1.5 Satz 2 der Verwaltungsvorschriften zum BayRKG – VV-BayRKG" steht. Ich bin es leid und müde inzwischen ständig als MINTler* irgendwelche Verwaltungsvorschriften bedienen zu müssen, anstatt pragmatisch vorgehen zu können.

*es gibt Ing.  auch bei BWL!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 20.10.2023 16:14
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Das sind ja alles wunderbare Dinge, doch sie reihen sich alle unter die Vergütung ein. Was bringt mir mehr Zeit im HO, wenn ich nicht ausreichend verdiene. Was nützt mir ein freier Tag, wenn ich mir keinen Luxus (Weggehen, Urlaub etc.) leisten kann, usw.

Wir können über diese Dinge gerne sprechen, NACHDEM ein annehmbares Lohnniveau erreicht wurde.

Ich freu mich sehr für dich, wenn du dein Wunschnetto erreicht hast und jeder Cent mehr dir überdrüssig erscheint und du jetzt lieber an anderen Stellschrauben drehen möchtest. So muss aber nicht jeder empfinden.

Als ich in Stufe 5 anlangte, wurde auch gleichzeitig mein Vertrag auf 90 % Arbeitszeit runtergesetzt. Ich habe trotzdem noch  geringfügig mehr verdient.
Mehr Geld bringt für alle (Wünsche) etwas: man kann sich z.B. sein E-Bike zu besseren Konditionen als über das Jobbike mit dem "Mehr" finanzieren.
Außerdem geht es meinen AG NICHTS an, ob ich ein Deutschlandticket, ein Fahrrad oder sonst was vom Gehalt kaufe und ich kann mir einen Haufen Formularkrusch sparen. Es ist einfacher, günstiger udn zielführender privat einzukaufen!


Wir haben HO, Weiterbildungmöglichkeiten, fexible Arbeitszeit mit Gleittagen.... ich bringe meine Urlaubstage fast nicht mehr fristgerecht weg...

Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.

Da sieht man mal, wie gut das funktioniert. Du und deine Frau glauben tatsächlich daran, dass sie hier einen Schnapper gemacht haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 20.10.2023 16:26
Bindungsfrist läuft bald aus und schon 535 Einträge hier im Forum!? Da wurde die Zeit jedenfalls nachhaltig investiert

Sind ja immerhin ein paar Jahre. Laut meinem Profil sind das bei mir im Schnitt alle drei Tage ein Post.

Duales Studium mit welcher Version?
1. Jahr vollständig Lehre ohne Studium?
2. Lehrjahr dann im Semester in der Hochschule und außerhalb im Amt?
3. Lehrjahr mit Praxissemster im Amt und ein Semester wieder freigestellt und Rest im Amt, sowie Gesellenprüfung
4. Jahr - Studium abschließen und Bachelorarbeit im Amt?

Und dafür hast Du eine Lehrvergütung für 3 Jahre voll  bekommen oder aber verteilt auf 4 Jahre.
Das wären dann so 45T in 4 Jahren grob berechnet.

Ist das so gelaufen?

Es war kein Ausbildungsintegriertes duales Studium. Der einzige Abschluss ist der B. Sc.. Mein Arbeitgeber hatte (bzw. hat nach wie vor) einen Vertrag mit einer ansässigen privaten Hochschule darüber, dass er für einen monatlichen Preis x minus Mengenrabatt seine angehenden Nachwuchskräfte dort hin schickt. Das Studium wechselte quartalsweise zwischen Theoriephase an der Hochschule und Praxisphase in der Behörde. In den Theoriequartalen liefen je zehn Wochen Vorlesungen und in den letzten zwei Wochen sämtliche Klausuren und sonstigen Prüfungsleistungen. Hausarbeiten sowie Abschlussarbeit wurden jeweils im Praxisquartal angefertigt. Das Studium war angesetzt für sieben Semester, wobei die letzte Prüfungsleistung schon zehn Tage nach Beginn des siebten Semesters stattfand und ich ab dem Zeitpunkt bereits als vollwertige Arbeitskraft verwendet wurde (aber zunächst noch mit der "außertariflichen" Studentenvergütung).

Zurückzahlen hätte ich die vollen Studiengebühren der Hochschule sowie die (ich glaub so wurds genannt) Unterhaltsbeihilfe in den Theoriequartalen. Die Erstattung der Unterhaltsbeihilfe in den Praxisphasen wäre wohl rechtlich nicht gegangen, weil ich ja im Grunde Arbeitsleistung wie ein Werkstudent erbracht habe. Und da lag man zu meiner Studienzeit am Ende eben bei rund 50k Erstattungsfähiger Euros.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 16:40
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?
Das Jobrad wurde über einen stationären Shop eines großen Fahrradhandels organisiert zu einem marktüblichen Preis. Die monatlichen Raten ergeben die Summe, dass sie 1.7k weniger Gehalt erhält über die 3 Jahre. Das Rad kostet auch bei anderen Shops üblicherweise 2.8k€.
Der AG zieht die Summe vom Brutto ab, richtig. Sie erhält vom AG jedoch auch einen AG-Anteil der Leasingrate, der im etwa dem Abstand von 1.100€ entspricht. Sie verzichtet also auf einen Rentenverlust von 18% auf 1.7k?  1.1k€ erhält sie als AG-Zuschuss. Warum sollte man das nicht machen? Sie erhält auch alle Reparaturen und Wartungen für den Zeitraum frei. Das sind im Schnitt auch nochmal 300€. Finde das schon ein ökonomisches Angebot für sie.

Könnt ja gerne das Cube Reaction Hybrid Pro 750 in den Shops suchen. Es war genau das was meine Frau wollte und sie hat am Ende keine 2000€ dafür aus ihrer eigen Tasche bezahlt (inklusive der verlorenen RV eingerechnet)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.10.2023 16:47
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?
Das Jobrad wurde über einen stationären Shop eines großen Fahrradhandels organisiert zu einem marktüblichen Preis. Die monatlichen Raten ergeben die Summe, dass sie 1.7k weniger Gehalt erhält über die 3 Jahre. Das Rad kostet auch bei anderen Shops üblicherweise 2.8k€.
Der AG zieht die Summe vom Brutto ab, richtig. Sie erhält vom AG jedoch auch einen AG-Anteil der Leasingrate, der im etwa dem Abstand von 1.100€ entspricht. Sie verzichtet also auf einen Rentenverlust von 18% auf 1.7k?  1.1k€ erhält sie als AG-Zuschuss. Warum sollte man das nicht machen? Sie erhält auch alle Reparaturen und Wartungen für den Zeitraum frei. Das sind im Schnitt auch nochmal 300€. Finde das schon ein ökonomisches Angebot für sie.
Ach so, der AG bezahlt mehr Lohn als ohne Jobrad, dann ist es natürlich ein Deal.
Hat man denn auch die Möglichkeit, diese Lohnerhöhung direkt zu bekommen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 20.10.2023 16:47
Ich warte einfach die Tarifverhandlungen ab.

Den ganzen "chronisch unterbezahlten" hier mit Kumpel bei Porsche und somit auch Wunsch nach Porsche Gehalt empfehle ich einfach nur zu wechseln. Das Glück kommt nicht zu euch. Ihr müsst zum Glück kommen. Wenn die Lebensführung nicht mehr zum Gehalt passt halt eines von beiden anpassen.

Wenn es die Lebensplanung nicht hergibt muss man halt nach Kompromissen suchen. Dieses ewige "aber wir haben ja x Prozent weniger als x, y oder z" bringt niemanden etwas. Ihr seit den Arbeitsvertrag zu vorher bekannten Konditionen eingegangen. Gut manche scheinen sich wirklich vorher nicht über das Gehalt informiert / verhandelt zu haben und sind nun entsprechend frustriert. Aber hey, selbst Schuld und der AG wird euch dann eben so eingruppieren wie es ihm passt. Wer nicht nach Stufe 6 fragt bekommt evtl. nur Stufe 3.

Also abwarten und Tee trinken. Wer meint unterbezahlt zu sein muss seinem Vorgensetzen halt stichhaltige Arbeitsergebnisse vorweisen und nach Zulage oder höherwertigen Tätigkeiten fragen. Bekommt man die nicht entweder akzeptieren oder wechseln.

Klingt blöd ist aber so...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.10.2023 16:50
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?
Das Jobrad wurde über einen stationären Shop eines großen Fahrradhandels organisiert zu einem marktüblichen Preis. Die monatlichen Raten ergeben die Summe, dass sie 1.7k weniger Gehalt erhält über die 3 Jahre. Das Rad kostet auch bei anderen Shops üblicherweise 2.8k€.
Der AG zieht die Summe vom Brutto ab, richtig. Sie erhält vom AG jedoch auch einen AG-Anteil der Leasingrate, der im etwa dem Abstand von 1.100€ entspricht. Sie verzichtet also auf einen Rentenverlust von 18% auf 1.7k?  1.1k€ erhält sie als AG-Zuschuss. Warum sollte man das nicht machen? Sie erhält auch alle Reparaturen und Wartungen für den Zeitraum frei. Das sind im Schnitt auch nochmal 300€. Finde das schon ein ökonomisches Angebot für sie.
Ach so, der AG bezahlt mehr Lohn als ohne Jobrad, dann ist es natürlich ein Deal.
Hat man denn auch die Möglichkeit, diese Lohnerhöhung direkt zu bekommen?

Nein
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.10.2023 17:00
Klingt blöd ist aber so...
Nö, klingt klug.
Blöd wird es nur, wenn man dann bockig mehr Geld vom AG verlangt, dieses aber nicht bekommt, weil der AG entweder zu blöd ist, deinen Wert zu erkennen oder er halt besser pokert als du und du dann trotzdem bleibst und die Schuld bei der Gewerkschaft suchst.

Denn Weltweit haben wir noch keinen Fachkräftemangel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 20.10.2023 17:08
Ich warte einfach die Tarifverhandlungen ab.

Den ganzen "chronisch unterbezahlten" hier mit Kumpel bei Porsche und somit auch Wunsch nach Porsche Gehalt empfehle ich einfach nur zu wechseln. Das Glück kommt nicht zu euch. Ihr müsst zum Glück kommen. Wenn die Lebensführung nicht mehr zum Gehalt passt halt eines von beiden anpassen.

Wenn es die Lebensplanung nicht hergibt muss man halt nach Kompromissen suchen. Dieses ewige "aber wir haben ja x Prozent weniger als x, y oder z" bringt niemanden etwas. Ihr seit den Arbeitsvertrag zu vorher bekannten Konditionen eingegangen. Gut manche scheinen sich wirklich vorher nicht über das Gehalt informiert / verhandelt zu haben und sind nun entsprechend frustriert. Aber hey, selbst Schuld und der AG wird euch dann eben so eingruppieren wie es ihm passt. Wer nicht nach Stufe 6 fragt bekommt evtl. nur Stufe 3.

Also abwarten und Tee trinken. Wer meint unterbezahlt zu sein muss seinem Vorgensetzen halt stichhaltige Arbeitsergebnisse vorweisen und nach Zulage oder höherwertigen Tätigkeiten fragen. Bekommt man die nicht entweder akzeptieren oder wechseln.

Klingt blöd ist aber so...

Das ist doch quatsch. Ich kann in meiner Arbeit aufgehen und diese leidenschaftlich gerne ausführen und mich trotzdem chronisch unterbezahlt fühlen. Weil u.a. vielleicht das System "krankt".

Von der Logik her sollte doch der, der die zukünftigen Führungskräfte ausbildet und für den Arbeitsmarkt befähigt mehr verdienen, als die Führungskraft nachher. Das ist in unserem deutschen Bildungssystem aber nicht der Fall. Hier verdient der/die universitär Ausbildende (und das ist nicht nur der Herr oder die Frau Professor) auch im Vergleich zur Lehrkraft an der Schule gleichviel (Angestellte Lehrkraft) oder weniger (verbeamtete Lehrkraft). PW lasse ich außen vor, da ist es noch extrem weniger, aber davon hatten es wir ja schon.




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 20.10.2023 17:27

Klingt blöd ist aber so...

Für mich klingt es normal.

Wer sich zu den zukünftigen Führungskräften zählt sollte ganz schnell lernen den Wert seiner Arbeit klar und deutlich bis enervierend seinem Vorgesetzten mitzuteilen oder dorthin gehen, wo die Arbeit geschätzt wird.

Wenn man schon für sich selbst als zukünftige Fhürungskraft nicht eintreten kann, dann sollte man auch besser keine MA führen.




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 20.10.2023 19:59
@ daseinsfürsorge.  Du bist ja ein Verfechter der Gewerkschaften. Ich finde, Verdi macht sich einen ziemlich schlanken Fuß, die schlechten Ergebnisse nur auf den geringen Organisationsgrad zu schieben.  Ich war lange Zeit Mitglied, da war die Mitgliederzahl auch noch höher, die Ergebnisse haben da auch keine Sterne vom Himmel geholt. Infolge dessen bin ich ausgetreten und ich kenne genug Kollegen, die ebenso gehandelt haben.  Die Gewerkschaften sollten sich also auch mal selbst etwas hinterfragen.

Mit meinem Beitrag will ich vorallem klarmachen, dass Nichtmitglieder für Ihre Ergebnsise verantwortlich sind, weil sie diese auch selber verhandelt haben.Und wenn Sie ausgetreten sind, was ja auch ok ist, dann sind auch Sie für Ihre Ergebnisse verantwortlich.

Jetzt haben Sie und Ihre Kollegen doch endlich die Chance, mehr herauszuverhandeln als die Gewerkschaft- warum tun die meisten das nicht ?? Der Hinweis, dass der AG auf den Tarifvertrag verweist und deshalb keine Einzelverhandlung führen will,kann nicht greifen.

Und das Grundprinzip - je höher der O.grad- desto besser die Ergebnisse - bleibt auch bestehen, auch wenn man m.E. Tarfverhandlungen im ÖD nicht mit Tarifverhandlungen z.B. der IG Metall vergleichen kann, weil sich die Rahmenbedingugen in vielen Bereichen unterscheiden

Aber auch im Bereich des ÖDs lassen sich gute Ergebnisse erzielen- siehe letztes Jahr SuE  (Zulage 130/180 +  2 Regenerationstage)  oder Pflege an den Unikliniken ( Entlastungstarifvertrag nach 79 Tagen Streik) . Allerdings muß sich dafür auch engagieren und nicht nur Kommentare schreiben, sondern den Arsch hochkriegen. Die Streikkultur im ÖD ist eben nicht besonders ausgeprägt- ganz im Gegenteil z.B. zur IG Metall oder GDL, auf deren Ergebnisse hier gerne verwiesen wird.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.10.2023 20:40
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Das sind ja alles wunderbare Dinge, doch sie reihen sich alle unter die Vergütung ein. Was bringt mir mehr Zeit im HO, wenn ich nicht ausreichend verdiene. Was nützt mir ein freier Tag, wenn ich mir keinen Luxus (Weggehen, Urlaub etc.) leisten kann, usw.

Wir können über diese Dinge gerne sprechen, NACHDEM ein annehmbares Lohnniveau erreicht wurde.

Ich freu mich sehr für dich, wenn du dein Wunschnetto erreicht hast und jeder Cent mehr dir überdrüssig erscheint und du jetzt lieber an anderen Stellschrauben drehen möchtest. So muss aber nicht jeder empfinden.

Wunschnetto ist relativ. Die Arbeitsbedingungen beeinflussen aber sehr deutlich, welche Ausgaben ich habe und sie viel mir von meinem Netto effektiv zur Verfügung bleibt.

Bin ich fünf Tage pro Woche im HO, spare ich im Monat 200 Euro Sprit plus 300 Euro Steuer, Versicherung, Kraftstoff, Kundendienst und Abnutzung des KfZ, weil ich unser Zweitauto dann direkt verkaufe. Zusätzlich jeden Tag zwei gewonnene Stunden Lebenszeit, die ich nicht im Auto verbringen muss.

500 Euro pro Monat mehr zur Verfügung plus 2 Stunden je Bürotag - für mich eine unschlagbare Kombi.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 20.10.2023 21:22
Klingt blöd ist aber so...
Nö, klingt klug.
Blöd wird es nur, wenn man dann bockig mehr Geld vom AG verlangt, dieses aber nicht bekommt, weil der AG entweder zu blöd ist, deinen Wert zu erkennen oder er halt besser pokert als du und du dann trotzdem bleibst und die Schuld bei der Gewerkschaft suchst.

Denn Weltweit haben wir noch keinen Fachkräftemangel.

oder der AG zahlt nicht mehr, WEIL er den rechten Wert erkannt hat? Auch möglich...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: clarion am 21.10.2023 00:17
Als ob es in der Privatwirtschaft überall Honig und Manna regnen würde. In kleinen Klitschen wird oft auch nicht mehr bezahlt, und man hat jedes zweite Wochende Bereitschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 21.10.2023 00:57
Hier werden Beiträge gelöscht!
Aus dem Zitat genommen?
Warum ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 21.10.2023 00:59
"Clarion" antwortet auf einen Beitrag von uns der gelöscht wurde..
Unglaublich.., unglaublich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 21.10.2023 04:44
Ich finde die Zuschüsse des Landes (BW) nicht attraktiv. Bindungsfrist beim Jobticket in BW ist ein Jahr und der Zuschuss beträgt 25 €, der dann steuerlich geltend gemacht werden muss. Im Gegensatz hierzu die TVöD-Mitarbeitenden der Stadt Stuttgart, die das Jobticket zu 100% finanziert bekommen und dann laut Aussage einer Bekannten, die auf einem Standesamt arbeitet vollständig steuerfrei.

Hängt also stark vom Bundesland ab, was es an Zuschüssen zu was gibt. JobBike gibt es derzeit in BW z.B. nur für Beamte*innen und Richter*innen. https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/mobilitaetsmanagement/jobbike-bw/ (https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/mobilitaetsmanagement/jobbike-bw/)

Soll doch 2024 losgehen. Aber mal schauen, ob die Rahmenbedingungen die gleichen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 21.10.2023 11:47
Hier werden Beiträge gelöscht!
Aus dem Zitat genommen?
Warum ?
Muss man dir das wirklich jedes Mal aufs Neue erklären? Lies dir einfach nochmal die Bedingungen des Forums durch, die du bei deiner Registrierung auch irgendwann mal bestätigt hast.

@clarion
Wenn dein dadurch etwas zusammenhangslos wirkender Beitrag weg soll, sag Bescheid.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.10.2023 14:44
Ich finde die Zuschüsse des Landes (BW) nicht attraktiv. Bindungsfrist beim Jobticket in BW ist ein Jahr und der Zuschuss beträgt 25 €, der dann steuerlich geltend gemacht werden muss. Im Gegensatz hierzu die TVöD-Mitarbeitenden der Stadt Stuttgart, die das Jobticket zu 100% finanziert bekommen und dann laut Aussage einer Bekannten, die auf einem Standesamt arbeitet vollständig steuerfrei.

Hängt also stark vom Bundesland ab, was es an Zuschüssen zu was gibt. JobBike gibt es derzeit in BW z.B. nur für Beamte*innen und Richter*innen. https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/mobilitaetsmanagement/jobbike-bw/ (https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/mobilitaetsmanagement/jobbike-bw/)

Soll doch 2024 losgehen. Aber mal schauen, ob die Rahmenbedingungen die gleichen sind.

Bei uns an der Uni wurde jetzt erst von der Mobilitätsbeauftragten eine Umfrage durchgeführt, wie das derzeitige Mobilitätsverhalten ist und ob sich die Einführung eines Angebots zum Jobrad überhaupt lohnen würde. Daher sehe ich das Kommen der Thematik bis 2024 nicht. Aber ich kann mich hier natürlich auch täuschen. Für meine mehr als 30 km zum Arbeitsplatz lohnt sich das eh nicht. Da lohnt auch kein ÖPNV. Einfache Fahrzeit mit dem PKW 30 min, mit Bus + Bahn 1 h 15 min.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.10.2023 18:59
Wird eigentlich aus der ersten Verhandlungsrunde am Donnerstag berichtet, was besprochen wurde? Klar, es wird noch kein Angebot der AG-Seite geben und natürlich sind die Forderungen der Gewerkschaften nach Ansicht der TDL viel zu hoch. Aber zumindest die Themen, über die verhandelt werden soll, dürften doch nach dem Treffen feststehen. Hier wären mehr Hintergrundinformationen, über die Schlagzeile rund um die reine prozentuale und absolute Lohnerhöhungsforderung (für alle) hinaus, doch sehr wünschenswert und interessant.

Falls also irgendwer (Tarifbotschafter?) mehr erfährt, gern hier teilen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 21.10.2023 19:52
Das es nach einer ersten "Verhandlungsrunde" sehr wahrscheinlich noch kein Angebot geben wird, ist ja eigentlich auch irgendwie ein Witz. Was meinen die denn, worum es da geht? Man wird sich doch vorher schon nen Kopf machen, was man bereit ist zu zahlen; und sei es noch so schwach.

Man wird da doch schon Zahlen präsentieren? Wie soll man sonst verhandeln?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 21.10.2023 20:05
Als ob es in der Privatwirtschaft überall Honig und Manna regnen würde. In kleinen Klitschen wird oft auch nicht mehr bezahlt, und man hat jedes zweite Wochende Bereitschaft.

Ich komm aus nem kleinen Dienstleistungsbetrieb als Bürokauffrau und hab das große Los mit der 09a/4. Wenn nun noch die Tarifverhandlung annähernd so ausfallen, wie beim TVÖD, ist das nicht nur das große Los, sondern ein Jackpott.

Es hängt da natürlich vom Beruf ab. Wenn du ausgebildeter Handwerker (Elektro, Metallbau, Installateur...) bist und in die EG6 sollst, fährst du in der Privatwirtschaft bestimmt besser. Im Vergleich bist du als Bürokauffrau glaub ich schon mit ner EG6 Stelle im Vergleich zur Wirtschaft schon gut bezahlt. Vorallem wenn dann noch ein wenig Berufserfahrung anerkannt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 22.10.2023 00:09
Das es nach einer ersten "Verhandlungsrunde" sehr wahrscheinlich noch kein Angebot geben wird, ist ja eigentlich auch irgendwie ein Witz. Was meinen die denn, worum es da geht? Man wird sich doch vorher schon nen Kopf machen, was man bereit ist zu zahlen; und sei es noch so schwach.

Man wird da doch schon Zahlen präsentieren? Wie soll man sonst verhandeln?

Also, soweit ich mal irgendwo gelesen habe, ist die erste Verhandlungsrunde i.W. dafür da, dass man darüber spricht, worüber eigentlich verhandelt werden soll. Sprich: Beide Seiten bringen ihre jeweiligen Punkte mit und stellen diese vor. Von den Gewerkschaften kennen wir in groben Zügen, worüber sie reden wollen; von der Arbeitgeberseite aber eben noch nicht.

In den Tarifverhandlungen geht es ja auch um mehr als ein oder zwei Zahlen zur Lohnerhöhung, auf die es dann immer insbesondere auch medial heruntergebrochen wird. Und gerade da wäre es doch mal interessant zu erfahren, was denn die Tarifparteien noch so bewegt, wer welche Schwerpunkte setzen will usw.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 22.10.2023 08:15
Als ob es in der Privatwirtschaft überall Honig und Manna regnen würde. In kleinen Klitschen wird oft auch nicht mehr bezahlt, und man hat jedes zweite Wochende Bereitschaft.

Ich komm aus nem kleinen Dienstleistungsbetrieb als Bürokauffrau und hab das große Los mit der 09a/4. Wenn nun noch die Tarifverhandlung annähernd so ausfallen, wie beim TVÖD, ist das nicht nur das große Los, sondern ein Jackpott.

Es hängt da natürlich vom Beruf ab. Wenn du ausgebildeter Handwerker (Elektro, Metallbau, Installateur...) bist und in die EG6 sollst, fährst du in der Privatwirtschaft bestimmt besser. Im Vergleich bist du als Bürokauffrau glaub ich schon mit ner EG6 Stelle im Vergleich zur Wirtschaft schon gut bezahlt. Vorallem wenn dann noch ein wenig Berufserfahrung anerkannt wird.

Bis einschließlich EG 9 sieht es im TV-L nicht so übel aus im Vergleich mit der freien Wirtschaft. Im Gegenteil: Da kann sich das Gehalt durchaus sehen lassen. Bei EG10 aufwärts aber sieht es richtig düster aus. Diese Tarifverhandlungen werden das Problem verschärfen und die Motivation in höheren Entgeltgruppen zusätzlich torpedieren. Was indirekt auch Auswirkungen auf kleine und mittlere EG hat, wenn Projekte und Abteilungen nicht entsprechend Personal finden und langfristig binden können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 22.10.2023 09:14
Als ob es in der Privatwirtschaft überall Honig und Manna regnen würde. In kleinen Klitschen wird oft auch nicht mehr bezahlt, und man hat jedes zweite Wochende Bereitschaft.

Ich komm aus nem kleinen Dienstleistungsbetrieb als Bürokauffrau und hab das große Los mit der 09a/4. Wenn nun noch die Tarifverhandlung annähernd so ausfallen, wie beim TVÖD, ist das nicht nur das große Los, sondern ein Jackpott.

Es hängt da natürlich vom Beruf ab. Wenn du ausgebildeter Handwerker (Elektro, Metallbau, Installateur...) bist und in die EG6 sollst, fährst du in der Privatwirtschaft bestimmt besser. Im Vergleich bist du als Bürokauffrau glaub ich schon mit ner EG6 Stelle im Vergleich zur Wirtschaft schon gut bezahlt. Vorallem wenn dann noch ein wenig Berufserfahrung anerkannt wird.

Bis einschließlich EG 9 sieht es im TV-L nicht so übel aus im Vergleich mit der freien Wirtschaft. Im Gegenteil: Da kann sich das Gehalt durchaus sehen lassen. Bei EG10 aufwärts aber sieht es richtig düster aus. Diese Tarifverhandlungen werden das Problem verschärfen und die Motivation in höheren Entgeltgruppen zusätzlich torpedieren. Was indirekt auch Auswirkungen auf kleine und mittlere EG hat, wenn Projekte und Abteilungen nicht entsprechend Personal finden und langfristig binden können.

Ihr da in EG 10 und höher im TV-L, es ist offensichtlich, dass einige von euch nicht wirklich das Beste aus ihrer Ausbildung gemacht haben. Im Vergleich zu Berufen wie Medizin und Jura, wo wirklich hochqualifizierte Fachleute benötigt werden, wirkt eure Qualifikation ziemlich dürftig.

Wenn ihr schon in Tarifverhandlungen geht und höhere Gehälter fordert, dann müsst ihr euch bewusst sein, dass eure derzeitigen Gehälter bereits großzügig sind, im Vergleich zur freien Wirtschaft. Ihr macht es euren Arbeitgebern im öffentlichen Dienst nicht leichter, wenn ihr nach mehr Geld schreit. Die finanziellen Belastungen sind ohnehin schon erheblich.

Kleinere Entgeltgruppen haben es schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, und ihr verschlimmert die Situation nur mit euren Gier nach höheren Gehältern. Es wird höchste Zeit, eure Ansprüche zu überdenken und die Realität anzuerkennen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 22.10.2023 09:36


Ich komm aus nem kleinen Dienstleistungsbetrieb als Bürokauffrau und hab das große Los mit der 09a/4.

Wie gesagt ist meine Freundin auch Bürokauffrau und lobt das Gehalt über den grünen Klee...

Für mich als Akademiker mit Masterabschluss samt Aufbaustudium ist das Gehalt wirklich ein Witz.

Hört euch bitte mal bei euren Freunden in der PW um, was die mit zehn Jahren Berufserfahrung so verdienen... unter 5000 Euro netto geht da keiner nach Hause. Dazu gibt es noch einen fünfstelligen Bonus jährlich, Firmenwagen und -handy, 14 Gehälter und 100% Home Office.

Wenn der TV-L nicht langsam aufwacht, wird es zappenduster.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 22.10.2023 09:38

Kleinere Entgeltgruppen haben es schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden
, und ihr verschlimmert die Situation nur mit euren Gier nach höheren Gehältern. Es wird höchste Zeit, eure Ansprüche zu überdenken und die Realität anzuerkennen.


Das Gegenteil ist der Fall- auf eine E5-9 Stelle kommen bei uns über 40 Bewerbungen!

Ich sitze übrigens selbst mit in den Auswahlkommissionen und bin daher bestens im Bilde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 22.10.2023 09:58
Ihr da in EG 10 und höher im TV-L, es ist offensichtlich, dass einige von euch nicht wirklich das Beste aus ihrer Ausbildung gemacht haben. Im Vergleich zu Berufen wie Medizin und Jura, wo wirklich hochqualifizierte Fachleute benötigt werden, wirkt eure Qualifikation ziemlich dürftig.

Magst du mal genauer ausführen, was du hiermit eigentlich sagen willst? Dass sich nur ein Jura- oder Medizinstudium lohnt und alle anderen hätten mal lieber eine Berufsausbildung machen? Oder worauf willst du hinaus?

Zitat
Wenn ihr schon in Tarifverhandlungen geht und höhere Gehälter fordert, dann müsst ihr euch bewusst sein, dass eure derzeitigen Gehälter bereits großzügig sind, im Vergleich zur freien Wirtschaft.

Also, auch wenn die Phantasie-Zahlen, die manche hier in ihren Fieberträumen äußern, weit abseits der Realität sind, kann man sich ja amtliche Zahlen recht einfach besorgen: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/ . Dort findet man z.B. für Soziologen ein Median-Gehalt von 5094€/Monat (brutto, nicht netto, wie weiter oben in diesem Thread behauptet wird), für IT-Berater 5719€/Monat, für Mathematiker 6029€/Monat, für Germanisten 4662€/Monat und für MBA's ein Median-Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze (6750€/Monat).

Zum Vergleich: Mit 10 Jahren im Beruf und einem Master-Abschluss landet man bei entsprechenden Aufgaben im TV-L in der EG 13, Stufe 4, also bei 5215€/Monat brutto.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Geisteswissenschaftler_innen tatsächlich weitgehend marktgerecht bezahlt werden; für so manch andere Profession gilt das aber nicht.

Zitat
Es wird höchste Zeit, eure Ansprüche zu überdenken und die Realität anzuerkennen.

Nu, ich hoffe, dir und anderen einen gewissen Blick auf die Realität gegeben zu haben, sodass man besser einschätzen kann, wo man im Vergleich zum restlichen Arbeitsmarkt steht. Könnte die Debatte versachlichen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 22.10.2023 10:29
Es tangiert mich wegen baldigem Wechsel zum TV-V eigentlich nicht mehr, aber auch als Steuerzahler sehe ich aus unterschiedlichsten Gründen erheblichen Reformbedarf der Tabelle. Bei den höheren Entgeltgruppen. Diese wurden zu stark vernachlässigt. Das wird noch drastische Folgen haben! Auch für kleine und mittlere Entgeltgruppen die häufig direkt/ indirekt an solchen Stellen "dranhängen". Scheint vielen nur nicht bewusst zu sein. Wenn die Babyboomer in Rente gehen folgt die Schlussrechnung....

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.10.2023 10:52
Ich sehe alleinig ein Reformbedarf dort, wo man eine marktgerechte Bezahlung mit der Tabelle nicht erreicht.
Und für 50% der Regionen in der diese flächendeckend identische Tabelle gilt, denke ich, dass durch diese - unter Einbezug aller tariflichen Möglichkeiten - eine marktgerechte Bezahlung in den MINT Fächern möglich ist.

Einzige Korrektur, die sehr förderlich wäre: Prozentsatz der JSZ Bezahlung für alle gleich.
ob 30% oder 300% ist da erstmal egal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Der mit dem Wolf tanzt am 22.10.2023 11:24
Dieser Thread ist bereits sehr voll und ich bitte um Entschuldigung, falls an irgendwelcher Stelle bereits beantwortet worden. Ich habe da eine Frage, die mir sehr unter den Nägeln brennt:

Warum wurde die IAP im Juni für den TVöD nur knapp zur Hälfte ausgezahlt und der Rest mit fortlaufendem Lohn? (wird ja beim TV-L  - wenn überhaupt -  wahrscheinlich ähnlich verlaufen). Sind die Kassen so leergefegt? Oder wollte man damit Menschen mit Elterngeld / Krankengeld (da Lohnersatz) von der übrigen Hälfte der IAP ausgrenzen?

Danke und Grüße
Der Wolf




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 22.10.2023 11:32
Was ist mit den anderen 50 Prozent der Regionen?

In der Tat gäbe es tarifliche Möglichkeiten. Sofern diese nicht nur Papiertiger sind. Gerade die Anwendung von TV-L 16.5 ist häufig systematisch durch Finanzministerien strikt untersagt und jeglicher Antrag wird abgelehnt. Das war der Tropfen im Fass der meine Kündigung zur Folge hatte. Die Leitung wollte und durfte schlichtweg nicht....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 22.10.2023 11:43
Dieser Thread ist bereits sehr voll und ich bitte um Entschuldigung, falls an irgendwelcher Stelle bereits beantwortet worden. Ich habe da eine Frage, die mir sehr unter den Nägeln brennt:

Warum wurde die IAP im Juni für den TVöD nur knapp zur Hälfte ausgezahlt und der Rest mit fortlaufendem Lohn? (wird ja beim TV-L  - wenn überhaupt -  wahrscheinlich ähnlich verlaufen). Sind die Kassen so leergefegt? Oder wollte man damit Menschen mit Elterngeld / Krankengeld (da Lohnersatz) von der übrigen Hälfte der IAP ausgrenzen?

Danke und Grüße
Der Wolf


Damit konnte man die tabellenwirksamen Erhöhungen bis in den März 24 schieben und dennoch ab Juli 23 roundabout ungefähr mindestens in ähnlichem Bereich auszahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 22.10.2023 12:17

Kleinere Entgeltgruppen haben es schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden
, und ihr verschlimmert die Situation nur mit euren Gier nach höheren Gehältern. Es wird höchste Zeit, eure Ansprüche zu überdenken und die Realität anzuerkennen.


Das Gegenteil ist der Fall- auf eine E5-9 Stelle kommen bei uns über 40 Bewerbungen!

Ich sitze übrigens selbst mit in den Auswahlkommissionen und bin daher bestens im Bilde.

Und ich vermute, dass es sich dabei (40 Bewerbungen) um die Sachbearbeiterstellen (also je nach dem auch für Kaufleute), ggf. von Bauhofarbeiter/Straßenreiniger handelt? Oder auch um die Stellen für ausgebildete Handwerker (Elektriker, Maler, HSK...)?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.10.2023 12:22
Was ist mit den anderen 50 Prozent der Regionen?
Die brauchen einen Regionalen Zuschlag im Tabellenentgelt oder eine tarifliche Ausweitung einen regionalen Zuschlag bezahlen zu dürfen.
Zitat
In der Tat gäbe es tarifliche Möglichkeiten. Sofern diese nicht nur Papiertiger sind. Gerade die Anwendung von TV-L 16.5 ist häufig systematisch durch Finanzministerien strikt untersagt und jeglicher Antrag wird abgelehnt. Das war der Tropfen im Fass der meine Kündigung zur Folge hatte. Die Leitung wollte und durfte schlichtweg nicht....
Solange es strikt untersagt ist, solange hat der AG nicht den Bedarf gesehen.
(erfreulicherweise lebe ich in einem Bundesland, welches diese Problematik erkannt hat und den Dienststellen die Möglichkeit gibt dieses Personalbindungskonzept, welches alle AG unterschrieben haben, auch anzuwenden.)

Bzw. wurden diese Entscheidungsträger nicht für den dadurch entstandenen Schaden in Verantwortung genommen.
Also warum soll sich die Gewerkschaft um eine reines AG Problem kümmern?
Oder warum sollten deswegen alle, auch die die nicht gehen würden, eine Lohnerhöhung in dieser höhe bekommen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.10.2023 12:24
Und ich vermute, dass es sich dabei (40 Bewerbungen) um die Sachbearbeiterstellen (also je nach dem auch für Kaufleute), ggf. von Bauhofarbeiter/Straßenreiniger handelt? Oder auch um die Stellen für ausgebildete Handwerker (Elektriker, Maler, HSK...)?
Zuletzt haben wir 10 Bewerbungen auf eine Stelle in der Druckerei gehabt.
Da ist die Motivation kein Schichtbetrieb!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 22.10.2023 12:37


Ich komm aus nem kleinen Dienstleistungsbetrieb als Bürokauffrau und hab das große Los mit der 09a/4.

Wie gesagt ist meine Freundin auch Bürokauffrau und lobt das Gehalt über den grünen Klee...

Für mich als Akademiker mit Masterabschluss samt Aufbaustudium ist das Gehalt wirklich ein Witz.

Hört euch bitte mal bei euren Freunden in der PW um, was die mit zehn Jahren Berufserfahrung so verdienen... unter 5000 Euro netto geht da keiner nach Hause. Dazu gibt es noch einen fünfstelligen Bonus jährlich, Firmenwagen und -handy, 14 Gehälter und 100% Home Office.

Wenn der TV-L nicht langsam aufwacht, wird es zappenduster.

... wenn Sie nicht langsam aufwachen, bleibt´s mit Ihrem Gehalt zappenduster.

Aus Ihren Ausführungen  entnehme ich, dass sie nichtorgansiert sind. Somit haben Sie doch alle Möglichkeiten das Ihnen "zustehende" Gehalt mit Ihrem AG zu verhandeln. Warum nehmen Sie das 1. Angebot Ihres AG an, um dann Ihr eigenes Versagen - wie das von vielen anderen hier auch - auf die Gewerkschaften zu schieben.

Oder es passt zurzeit ganz gut im ÖD - vielleicht gerade das Haus gebaut, ein Kind bekommen, die Schwiegermutter muss gepflegt werden etc. Auch ok- aber dann tauschen Sie das Ihnen entgangene Gehalt gegen die genannten weichen Faktoren ein. Was gibt es da dann noch zu jammern??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 22.10.2023 12:42
Als ob es in der Privatwirtschaft überall Honig und Manna regnen würde. In kleinen Klitschen wird oft auch nicht mehr bezahlt, und man hat jedes zweite Wochende Bereitschaft.

Daher sollte man sich auch nicht mit kleinen Klitschen vergleichen sondern mit Groß-Betrieben / Organisationen, die über eine ähnliche Struktur und MA Zahl verfügen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 22.10.2023 13:21
Was ist mit den anderen 50 Prozent der Regionen?
Die brauchen einen Regionalen Zuschlag im Tabellenentgelt oder eine tarifliche Ausweitung einen regionalen Zuschlag bezahlen zu dürfen.
Zitat
In der Tat gäbe es tarifliche Möglichkeiten. Sofern diese nicht nur Papiertiger sind. Gerade die Anwendung von TV-L 16.5 ist häufig systematisch durch Finanzministerien strikt untersagt und jeglicher Antrag wird abgelehnt. Das war der Tropfen im Fass der meine Kündigung zur Folge hatte. Die Leitung wollte und durfte schlichtweg nicht....
Solange es strikt untersagt ist, solange hat der AG nicht den Bedarf gesehen.
(erfreulicherweise lebe ich in einem Bundesland, welches diese Problematik erkannt hat und den Dienststellen die Möglichkeit gibt dieses Personalbindungskonzept, welches alle AG unterschrieben haben, auch anzuwenden.)

Bzw. wurden diese Entscheidungsträger nicht für den dadurch entstandenen Schaden in Verantwortung genommen.
Also warum soll sich die Gewerkschaft um eine reines AG Problem kümmern?
Oder warum sollten deswegen alle, auch die die nicht gehen würden, eine Lohnerhöhung in dieser höhe bekommen?

Von welcher Lohnerhöhung reden wir konkret und was wäre für alle demnach dann angemessen bei der Vorlage des TVöD? Die derzeit benannte Forderung von Verdi schließt die Lücke zum TVöD einschließlich JSZ gerade in den höheren Entgeltgruppen wieder mal nur sehr unzureichend. Und Forderungen sind noch keine Abschlüsse.

Wer glaubt, so künftig beim TV-L noch hinreichend fähiges Personal im internen Wettbewerb des ÖD zu fangen sollte die Mathematik (auch im Hinblick auf den demografischen Wandel) befragen.

Ich freue mich jedenfalls auf bald weniger Wochenarbeitszeit, vollwertige JSZ und massive Gehaltserhöhung. Und das alles unterm Dach des ÖD wohlgemerkt. Bonuszahlungen sind dort auch üblich. Der Stresspegel wird ebenfalls sinken.

Der TV-L ist für Ingenieure und Itler einfach unterirdisch. Wer sich was zutraut sollte daher nicht lange überlegen und handeln....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 22.10.2023 13:28

Also, auch wenn die Phantasie-Zahlen, die manche hier in ihren Fieberträumen äußern, weit abseits der Realität sind, kann man sich ja amtliche Zahlen recht einfach besorgen: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/ . Dort findet man z.B. für Soziologen ein Median-Gehalt von 5094€/Monat (brutto, nicht netto, wie weiter oben in diesem Thread behauptet wird), für IT-Berater 5719€/Monat, für Mathematiker 6029€/Monat, für Germanisten 4662€/Monat und für MBA's ein Median-Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze (6750€/Monat).


Gerade mal geschaut, ich bin unter der 50% grenze. Um (interessanterweise fast ) genau auf die 50% Marke zu kommen müsste ich 1 EG höher sein.  Also mit Stufengleicher Höhergruppierung...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 22.10.2023 13:32
für Germanisten 4662€/Monat
Also da würde mich ja mal interessieren, wie der Arbeitsmarkt im Detail aussieht. Sind das nicht jene Geisteswissenschaftler, für die es kaum gut bezahlte Jobs gibt? Wenn das der Median ist ... gaaaaaaanz viel Fußvolk mit 2500 und einige (ganz) wenige Extremverdiener mit 20.000 € (wie/wo auch immer)?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.10.2023 14:04

Also, auch wenn die Phantasie-Zahlen, die manche hier in ihren Fieberträumen äußern, weit abseits der Realität sind, kann man sich ja amtliche Zahlen recht einfach besorgen: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/ . Dort findet man z.B. für Soziologen ein Median-Gehalt von 5094€/Monat (brutto, nicht netto, wie weiter oben in diesem Thread behauptet wird), für IT-Berater 5719€/Monat, für Mathematiker 6029€/Monat, für Germanisten 4662€/Monat und für MBA's ein Median-Gehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze (6750€/Monat).


Hmmm, ich denke die Gehälter werden auf Dauer sinken, da hier noch viel "Diplom" enthalten ist und "Bachelor" inzw. auf den Markt strömen eher nicht eine vergleichbare Stelle mit E10-Gehalt bekommen. Trainee-Ship von 2 Jahren mit Mindestlohn ist nicht unüblich.

Ich habe mir mal unter dem Link
"Fachkaufmann/-frau - Büromanagement" bzw.
 "Sekretärin (Weiterbildung)" rausgesucht , mit 3252 - 4216 - 5541 EUR laut Bundesagentur und vergleiche mit
 Lehrstuhl- bzw. Dekanatssekretärin von E6 mit S1 mit 2725 und 3362 nach 15 Jahren mit S6.

oder

"Elektroinstallateur/in" mit 2860 - 3395 - 4132 EUR laut BA
und im TV-L mit E5 /S1 2619   und 3362 nach 15 Jahren

Wenn man dann noch versteht, dass die Gehälter des ÖD in der Statistik der BA enthalten sind, also nach unten ziehen...
Diese Gehaltsbereiche im ÖD kommen immerhin in den Ballungsräumen in den Genuß der Zulagen von z.B. 150 EUR.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.10.2023 14:17

Gerade mal geschaut, ich bin unter der 50% grenze. Um (interessanterweise fast ) genau auf die 50% Marke zu kommen müsste ich 1 EG höher sein.  Also mit Stufengleicher Höhergruppierung...

Also bis Du bei den unteren 25 %?!
Ich bin bei den 50% im unteren Berech und liege um einiges über den unteren 25% in meinem Bereich

Ich bin immer wieder erstaunt, dass Hessen und Nordrhein-Westfalen höher Gehälter in meinem Bereich zahlen als Bayern und wenn man im ÖD die ganzen Zusätze/Arbeitszeiten/sonstige Guttis zusammenrechnet ist Bayern auch eher abgeschlagen. Dafür sind die bay. Politiker in der Polemik besser.  8)
So 4 Wo. vor den Landtagswahlen hat man doch tatsächlich angekündigt von der Wochenarbeitszeit mit 40 Stunden und 6 min ab 1. November auf die 6 min zu verzichten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 22.10.2023 14:33


Und ich vermute, dass es sich dabei (40 Bewerbungen) um die Sachbearbeiterstellen (also je nach dem auch für Kaufleute), ggf. von Bauhofarbeiter/Straßenreiniger handelt?


Exakt. Bürokaufleute, Verwaltungsfachangestellte, aber auch Köche, Servicekräfte und Hotelfachleute.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.10.2023 14:48
Was ist mit den anderen 50 Prozent der Regionen?
Die brauchen einen Regionalen Zuschlag im Tabellenentgelt oder eine tarifliche Ausweitung einen regionalen Zuschlag bezahlen zu dürfen.
Zitat
In der Tat gäbe es tarifliche Möglichkeiten. Sofern diese nicht nur Papiertiger sind. Gerade die Anwendung von TV-L 16.5 ist häufig systematisch durch Finanzministerien strikt untersagt und jeglicher Antrag wird abgelehnt. Das war der Tropfen im Fass der meine Kündigung zur Folge hatte. Die Leitung wollte und durfte schlichtweg nicht....
Solange es strikt untersagt ist, solange hat der AG nicht den Bedarf gesehen.
(erfreulicherweise lebe ich in einem Bundesland, welches diese Problematik erkannt hat und den Dienststellen die Möglichkeit gibt dieses Personalbindungskonzept, welches alle AG unterschrieben haben, auch anzuwenden.)

Bzw. wurden diese Entscheidungsträger nicht für den dadurch entstandenen Schaden in Verantwortung genommen.
Also warum soll sich die Gewerkschaft um eine reines AG Problem kümmern?
Oder warum sollten deswegen alle, auch die die nicht gehen würden, eine Lohnerhöhung in dieser höhe bekommen?

Von welcher Lohnerhöhung reden wir konkret und was wäre für alle demnach dann angemessen bei der Vorlage des TVöD? Die derzeit benannte Forderung von Verdi schließt die Lücke zum TVöD einschließlich JSZ gerade in den höheren Entgeltgruppen wieder mal nur sehr unzureichend. Und Forderungen sind noch keine Abschlüsse.
Also ich rede von der individuellen vereinbarten Lohnerhöhung.  8)
natürlich darf es keinen nennenswerten Gap zwischen TVöD und TV-L geben, denn bis auf Lehrer und WiMi wird es dann noch schwerer Leute zu finden, wenn die, die nicht wegen 6stelligen Lohn arbeiten gehen, dann auch innerhalb des öDs weglaufen.
Zitat
Der TV-L ist für Ingenieure und Itler einfach unterirdisch. Wer sich was zutraut sollte daher nicht lange überlegen und handeln....
Sicher, noch fangen wir es bei uns mit Migrationsmenschen und ü50er die kein Bock mehr auf pW haben, denen der Lohngap wurscht ist, auf.

Aber es steht dem AG, sofern er da Probleme sieht, eindeutig frei, dieses mit 1000€ monatlich extra als Zulage zu beheben.

ich persönlich bin mit meinem 86T€ zufrieden und das Schmerzensgeld umzuziehen, längeren Arbeitsweg ... ist mir eine Rückkehr in der pW nicht wert. Zumindest bisher habe ich da noch keine Preis/Leistungsgerechten Angebote bekommen.

Rate aber jedem, der keine Zulage bekommt als ITler, sie zu fordern und/oder zu gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.10.2023 14:56

Kleinere Entgeltgruppen haben es schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden
, und ihr verschlimmert die Situation nur mit euren Gier nach höheren Gehältern. Es wird höchste Zeit, eure Ansprüche zu überdenken und die Realität anzuerkennen.


Das Gegenteil ist der Fall- auf eine E5-9 Stelle kommen bei uns über 40 Bewerbungen!

Ich sitze übrigens selbst mit in den Auswahlkommissionen und bin daher bestens im Bilde.

Und ich vermute, dass es sich dabei (40 Bewerbungen) um die Sachbearbeiterstellen (also je nach dem auch für Kaufleute), ggf. von Bauhofarbeiter/Straßenreiniger handelt? Oder auch um die Stellen für ausgebildete Handwerker (Elektriker, Maler, HSK...)?

Exakt. Bürokaufleute, Verwaltungsfachangestellte, aber auch Köche, Servicekräfte und Hotelfachleute.


Vielleicht sich ein paar Gedanken machen, wie der Inhalt einer Anzeige für eine Sachbearbeiterstelle im Haus aussehen soll, damit sich nicht Gott und die Welt bewirbt - und dann sind 40 BW wenig!



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 22.10.2023 15:11
....Aber es steht dem AG, sofern er da Probleme sieht, eindeutig frei, dieses mit 1000€ monatlich extra als Zulage zu beheben.

ich persönlich bin mit meinem 86T€ zufrieden und das Schmerzensgeld umzuziehen, längeren Arbeitsweg ... ist mir eine Rückkehr in der pW nicht wert. Zumindest bisher habe ich da noch keine Preis/Leistungsgerechten Angebote bekommen.

Rate aber jedem, der keine Zulage bekommt als ITler, sie zu fordern und/oder zu gehen.

Aus diesem Einzelfall solche Schlüsse zu ziehen ist etwas weit gesprungen. Wie bereits beschrieben, es wäre eine Lösung. Die jedoch je nach Bundesland und Bereich von zuständigen Ministerien faktisch ausgehebelt wird. Damit steht es den Leiter konkret vor Ort nicht unbedingt immer frei beliebig Zulagen zu geben. Bleibt oft nur zu gehen. 86 T ist nicht schlecht, der TV-V bietet je nach Fachbereich noch weiteres Potential auch ohne große Klimmzüge und Doktortitel den benannten Betrag leicht zu toppen.

Ich finde dager die stark unterschiedliche Entwicklungen der TV im ÖD nicht ganz unproblematisch. Was wäre ein akzeptabler Gap angesichts der eher moderaten Forderung im TV-L? Von der JSZ ganz zu schweigen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.10.2023 15:15

ich persönlich bin mit meinem 86T€ zufrieden und das Schmerzensgeld umzuziehen, längeren Arbeitsweg ... ist mir eine Rückkehr in der pW nicht wert. Zumindest bisher habe ich da noch keine Preis/Leistungsgerechten Angebote bekommen.

Rate aber jedem, der keine Zulage bekommt als ITler, sie zu fordern und/oder zu gehen.

Damit sagst Du aber auch aus, dass z.B. Dein Gehalt als Informatiker überdurchschnittlich im ÖD ist und gegeüber der PW mit durchschnittlich 81.000 EUR für IT-Führungskräfte ordentlich drüber liegt.

Bevor es ein Missverständnis gibt: es sei Dir vergönnt und sicherlich auch gerechtfertigt.

Aber: d.h. der ÖD hinkt in keiner Weise der PW in den höheren EG oder gar im MINT unendlich nach - wie hier ständg behauptet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 22.10.2023 15:53
Es ist richtig, dass man auch im öD mittels Zulagen das Niveau der Privatwirtschaft erreichen kann. Wenn sie denn gezahlt werden…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kapitalist am 22.10.2023 16:03
...Aber: d.h. der ÖD hinkt in keiner Weise der PW in den höheren EG oder gar im MINT unendlich nach - wie hier ständg behauptet.

Differenzieren. Das Problem ist gravierender. Innerhalb des ÖD gibt es einen Kampf um kluge Köpfe wie im Bereich MINT. Auch durch sehr unterschiedliche Entwicklungen der TV und der Unterschiede Beamte/Angestellte. Der benannte MINT Bereich insgesamt hat in D ein Problem. Bedingt durch Faktoren wie hohe Abgabenlast und zunehmend Abwanderung kluger Köpfe in andere Länder. In Kombination mit mauer Lohnentwicklung. Und wachsendem Desinteresse an Mathematik und "harten" Fächern.

Der TV-L wird diesbezüglich zu den Verlierern gehören. Mit all den Folgen. Viel Spaß noch mit diesem TV.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.10.2023 16:09
...und die Zulagen bewegen sich nicht im 4-stelligen Bereich /mtl.

Aber: dieses Zulagensystem mag für die oberen Lohngruppen interessant sein, da diese in der Lage sind sich Zulagen zu erstreiten.
Ich hatte keine Hemmungen auch einen Anwalt zu beauftragen, wenn meine Argumente ignoriert wurden.

Das kannst Du von den unteren Lohngruppen E5-E9b nicht erwarten und wie man mit Deinem Link unschwer nachvollziehen kann sind die MA im ÖD, die "nur" eine Ausbildung gemacht haben, und dann vielleicht sich noch mit Meister oder Lehrgang weitergebildet haben, die Benachteiligten im ÖD gegenüber der PW.  Bei den untersten Lohngruppen - Hilfsarbeiter - bin ich auch der Meinung, dass diese bisher gut im ÖD gefahren sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 22.10.2023 16:15

Ich hatte keine Hemmungen auch einen Anwalt zu beauftragen, wenn meine Argumente ignoriert wurden.



Alles was über die Tabelle hinausgeht, also auch 16.5 und 17.2 sind kann LEistungen des AG. wie willst du die den vor Gericht durchsetzen ? Da ist die Antwort von jedem AG halt immer (und zurecht): ja dann geh doch.

Ich kenne nur den Hamburger Fischteich, aber da wird schlicht keine Zulage gezahlt. "Reisende soll man nicht aufhalten".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.10.2023 17:17

Ich hatte keine Hemmungen auch einen Anwalt zu beauftragen, wenn meine Argumente ignoriert wurden.



Alles was über die Tabelle hinausgeht, also auch 16.5 und 17.2 sind kann LEistungen des AG. wie willst du die den vor Gericht durchsetzen ? Da ist die Antwort von jedem AG halt immer (und zurecht): ja dann geh doch.

Ich kenne nur den Hamburger Fischteich, aber da wird schlicht keine Zulage gezahlt. "Reisende soll man nicht aufhalten".

"höherwertige Arbeit muss wirksam übertragen sein"!
Ist diese wirksam übertragen, wenn etliche Dokumente in der Personalakte die höherwertige Arbeit über einen gewissen Zeitraum dokumentieren?  Ich kann es nicht sagen, weil ich "leider" nie bis vor das (Landes-) Arbeitsgericht gehen konnte. Das wurde vorher einvernehmlich geregelt. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 22.10.2023 18:25

ich persönlich bin mit meinem 86T€ zufrieden und das Schmerzensgeld umzuziehen, längeren Arbeitsweg ... ist mir eine Rückkehr in der pW nicht wert. Zumindest bisher habe ich da noch keine Preis/Leistungsgerechten Angebote bekommen.

Rate aber jedem, der keine Zulage bekommt als ITler, sie zu fordern und/oder zu gehen.

Damit sagst Du aber auch aus, dass z.B. Dein Gehalt als Informatiker überdurchschnittlich im ÖD ist und gegeüber der PW mit durchschnittlich 81.000 EUR für IT-Führungskräfte ordentlich drüber liegt.

Bevor es ein Missverständnis gibt: es sei Dir vergönnt und sicherlich auch gerechtfertigt.

Aber: d.h. der ÖD hinkt in keiner Weise der PW in den höheren EG oder gar im MINT unendlich nach - wie hier ständg behauptet.
86000 € sind E15 Endstufe, wer hat das im ÖD?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.10.2023 19:00

ich persönlich bin mit meinem 86T€ zufrieden und das Schmerzensgeld umzuziehen, längeren Arbeitsweg ... ist mir eine Rückkehr in der pW nicht wert. Zumindest bisher habe ich da noch keine Preis/Leistungsgerechten Angebote bekommen.

Rate aber jedem, der keine Zulage bekommt als ITler, sie zu fordern und/oder zu gehen.

Damit sagst Du aber auch aus, dass z.B. Dein Gehalt als Informatiker überdurchschnittlich im ÖD ist und gegeüber der PW mit durchschnittlich 81.000 EUR für IT-Führungskräfte ordentlich drüber liegt.

Bevor es ein Missverständnis gibt: es sei Dir vergönnt und sicherlich auch gerechtfertigt.

Aber: d.h. der ÖD hinkt in keiner Weise der PW in den höheren EG oder gar im MINT unendlich nach - wie hier ständg behauptet.
86000 € sind E15 Endstufe, wer hat das im ÖD?

Das könnte auch EG12/S6 plus max. 20 v. 100 der Stufe 2 (EGO §16 Absatz 5) zum Beispiel sein.
73666 + 100730 = 83739 & dann noch irgendeine Zulage.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 22.10.2023 22:51

Der TV-L ist für Ingenieure und Itler einfach unterirdisch. Wer sich was zutraut sollte daher nicht lange überlegen und handeln....

Wenn du tatsächlich bald raus sein solltest, würdest hier nicht pausenlos blubbern, dass doch bitte alle wechseln sollen.

Zumal es auch niemanden interessiert, hier in jedem 3 Post einen von dir zu finden, in dem das gleiche wie 3 Posts vorher stand.

Viel Spaß im TV-V oder eben weiter im TV-L!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.10.2023 06:55
....Aber es steht dem AG, sofern er da Probleme sieht, eindeutig frei, dieses mit 1000€ monatlich extra als Zulage zu beheben.

ich persönlich bin mit meinem 86T€ zufrieden und das Schmerzensgeld umzuziehen, längeren Arbeitsweg ... ist mir eine Rückkehr in der pW nicht wert. Zumindest bisher habe ich da noch keine Preis/Leistungsgerechten Angebote bekommen.

Rate aber jedem, der keine Zulage bekommt als ITler, sie zu fordern und/oder zu gehen.

Aus diesem Einzelfall solche Schlüsse zu ziehen ist etwas weit gesprungen. Wie bereits beschrieben, es wäre eine Lösung. Die jedoch je nach Bundesland und Bereich von zuständigen Ministerien faktisch ausgehebelt wird. Damit steht es den Leiter konkret vor Ort nicht unbedingt immer frei beliebig Zulagen zu geben. Bleibt oft nur zu gehen. 86 T ist nicht schlecht, der TV-V bietet je nach Fachbereich noch weiteres Potential auch ohne große Klimmzüge und Doktortitel den benannten Betrag leicht zu toppen.

Ich finde dager die stark unterschiedliche Entwicklungen der TV im ÖD nicht ganz unproblematisch. Was wäre ein akzeptabler Gap angesichts der eher moderaten Forderung im TV-L? Von der JSZ ganz zu schweigen....
Korrekt, ich rede nur für ein Flächenbundesland und wie es dort in meinem Bereich gehandhabt wird.
Und es wird nicht von anderen ausgehebelt, sondern als nicht notwendig erachtet, uU weil sie noch keinen Bedarf an Personal haben, ergo sehe sie auch keinen Bedarf höhere Löhne zu zahlen.
Wenn du mir eine TV-V Stelle mit einem solchen Top Team in 10min Fahrrad nähe und sinnstiftenden Inhalten anbieten könntest, dann würde ich über ein Wechsel nachdenken.

Ich glaube bei einem Gap von plus minus 2-3% zum TVöD, also so wie bisher, hat es keine Auswirkungen und sollte wieder erreicht werden. Mehr zu erwarten ist verträumt. Weniger wird einige wechseln lassen, sofern möglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.10.2023 07:00

ich persönlich bin mit meinem 86T€ zufrieden und das Schmerzensgeld umzuziehen, längeren Arbeitsweg ... ist mir eine Rückkehr in der pW nicht wert. Zumindest bisher habe ich da noch keine Preis/Leistungsgerechten Angebote bekommen.

Rate aber jedem, der keine Zulage bekommt als ITler, sie zu fordern und/oder zu gehen.

Damit sagst Du aber auch aus, dass z.B. Dein Gehalt als Informatiker überdurchschnittlich im ÖD ist und gegeüber der PW mit durchschnittlich 81.000 EUR für IT-Führungskräfte ordentlich drüber liegt.

Bevor es ein Missverständnis gibt: es sei Dir vergönnt und sicherlich auch gerechtfertigt.

Aber: d.h. der ÖD hinkt in keiner Weise der PW in den höheren EG oder gar im MINT unendlich nach - wie hier ständg behauptet.
Ich sage permanent, dass man mit eg13 und Zulage nach 16.5 durchaus in der Fläche mit der PW konkurrieren kann, sofern man nicht um die karrieregeilen Jungunternehmer oder in den Ballungszentren mit VW etc. konkurrieren muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.10.2023 07:04

ich persönlich bin mit meinem 86T€ zufrieden und das Schmerzensgeld umzuziehen, längeren Arbeitsweg ... ist mir eine Rückkehr in der pW nicht wert. Zumindest bisher habe ich da noch keine Preis/Leistungsgerechten Angebote bekommen.

Rate aber jedem, der keine Zulage bekommt als ITler, sie zu fordern und/oder zu gehen.

Damit sagst Du aber auch aus, dass z.B. Dein Gehalt als Informatiker überdurchschnittlich im ÖD ist und gegeüber der PW mit durchschnittlich 81.000 EUR für IT-Führungskräfte ordentlich drüber liegt.

Bevor es ein Missverständnis gibt: es sei Dir vergönnt und sicherlich auch gerechtfertigt.

Aber: d.h. der ÖD hinkt in keiner Weise der PW in den höheren EG oder gar im MINT unendlich nach - wie hier ständg behauptet.
86000 € sind E15 Endstufe, wer hat das im ÖD?
eg13s6 plus Zulage nach §16.5

Das haben bei uns im öD, diejenigen, die der AG halten will und die glaubhaft machen können, das sie ansonsten gehen würden.

btw Habe keine Personalverantwortung. Bin nur dämlicher promovierter Informatiker und schubse Daten rum.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 23.10.2023 07:21

Ich hatte keine Hemmungen auch einen Anwalt zu beauftragen, wenn meine Argumente ignoriert wurden.



Alles was über die Tabelle hinausgeht, also auch 16.5 und 17.2 sind kann LEistungen des AG. wie willst du die den vor Gericht durchsetzen ? Da ist die Antwort von jedem AG halt immer (und zurecht): ja dann geh doch.

Ich kenne nur den Hamburger Fischteich, aber da wird schlicht keine Zulage gezahlt. "Reisende soll man nicht aufhalten".
Bei Ingenieuren in Hamburgwird die Zulage gezahlt.
Ich bekomme aktuell auch eine Stufe mehr bezahlt, als ich eingruppiert bin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 23.10.2023 08:00
Bei uns wird die Zulage leider erst ernsthaft in Erwägung gezogen, wenn die Leuts ein konkretes Jobangebot vorlegen. Ging mir ja auch so:
So, ich gehe dann demnächst zum...
Was, wieso das so plötzlich?
Ähm, habe vor 8 Monaten bereits wegen Zulage angefragt. Nix! Dann habe ich mitgeteilt, dass ich mich bewerben werde, hier ist das Ergebnis.
Ja, wenn wir die Zulage jetzt gewähren, würden sie dann bleiben?
Nein, jetzt ist es zu spät. Mache mich doch unglaubwürdig, wenn ich mich bewerbe und dann sage: April, April, war nur um meinen alten AG unter Druck zu setzen.

Witzigerweise ging es kurz drauf einer Kollegin nicht anders. Jobangebot lag vor, Entscheidungszeit 4 Tage.
Pers: Ja, da müssten Sie erstmal darlegen, dass das überhaupt vergleichbar ist. Und dann würden wir prüfen und das zur Entscheidung vorlegen.
Kollegin: Na, zum Glück bin ich vorbereitet. Hier meine Kündigung, ich hätte gern eine Eingangsbestätigung!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Simia am 23.10.2023 10:27

Ich hatte keine Hemmungen auch einen Anwalt zu beauftragen, wenn meine Argumente ignoriert wurden.



Alles was über die Tabelle hinausgeht, also auch 16.5 und 17.2 sind kann LEistungen des AG. wie willst du die den vor Gericht durchsetzen ? Da ist die Antwort von jedem AG halt immer (und zurecht): ja dann geh doch.

Ich kenne nur den Hamburger Fischteich, aber da wird schlicht keine Zulage gezahlt. "Reisende soll man nicht aufhalten".
Bei Ingenieuren in Hamburgwird die Zulage gezahlt.
Ich bekomme aktuell auch eine Stufe mehr bezahlt, als ich eingruppiert bin.

Das kann ich nicht bestätigen. Ich arbeite auch in Hamburg und bei uns ist das Zahlen der Zulage absolut davon abhängig was man für einen Vorgesetzten hat und wem die Nase gefällt. Völlig willkürlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.10.2023 11:11
Das kann ich nicht bestätigen. Ich arbeite auch in Hamburg und bei uns ist das Zahlen der Zulage absolut davon abhängig was man für einen Vorgesetzten hat und wem die Nase gefällt. Völlig willkürlich.
Ich bezweifle, das der Vorgesetzte darüber alleine entscheidet.
Und wenn er einen dabei nicht unterstützt, und man trotzdem bleibt, dann hat man Pech gehabt, dass man einen solchen Scheiß Chef hat und das man nicht in der Lage ist den Arbeitsplatz zu wechseln.
Mieses Schicksal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 23.10.2023 11:18
Der Vorgesetzte ist halt der erste Ansprechpartner. Und, wenn der blockt, wird auch seitens Pers nichts über ihn/sie hinweg entschieden.

Wenn man in einer Stadt mit geballtem ÖD arbeitet, dann ist es allerdings wirklich ein Vorteil von diesem, dass man intern regelmäßig Möglichkeiten zum Wechsel hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 23.10.2023 13:08
An alle: Bitte wieder zurück zum Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion

Nachfolgende Beiträge, die sich in Richtung Off-Topic bewegen, werden gelöscht. Macht bezüglich Zulagen (Stadtstaatenzulage, § 16.5, ...) bitte eigene Threads auf, sofern sie nichts mit dieser Tarifrunde zu tun haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markor am 23.10.2023 15:34
Bitte korrigiert mich, aber bei einer engen Personaldecke müssten 3-5% streikendes Personal doch auch einen erheblichen Schaden bei den AG anrichten. Einfach mal 5 Werktage streiken, die größten Schäden identifizieren und dann gezielt 4 Wochen die AG an den größten Wunden ausbluten lassen. Wir vergessen, aus meiner Sicht, immer schnell, dass die AG alle Politiker sind. Politiker sind auch nur Menschen mit Zeitvertrag und mit dem richtigen Medienkonzept auch ein bekanntes Ziel für die Reporter. Verdi war für mich immer zu zahnlos und weich in den Verhandlungen. Wir fordern ja eine Angleichung der Gehälter und Geld im Landeshaushalt ist ja immer da wo die Politik es gerade braucht. Die Länder sind ja keine Unternehmen, also kann man die Anleihe über 19 Milliarden bei der Inflation auch zu einem guten Kurs an der Börse platzieren. An der Summe geht kein Land bankrott. Lassen wir uns doch mal vor dem Hintergrund eines vier wöchigen Streiks in den Talkshows der Republik die Ideen der Landespolitiker für die Bekämpfung des Fachkräftemangels im ÖD erklären. Wie man ohne gute Entlohnung durch den TV-L Personal gewinnen will. Am Ende kostet eine funktionsunfähige Verwaltung die Wirtschaft mehr Geld als 19 Milliarden. Lasst uns doch mal gucken, wie sich vier Wochen Dienst nach Vorschrift auf die Verhandlungen auswirken.
Für diesen Arbeitskampf beim TV-L sollte Verdi das Wort "mehr" durch "genauso viel" ersetzen. Verdi muss als Gewerkschaft die Existenzberechtigung nachweisen, neue Mitglieder gewinnen und die Politiker mit scharfer Zunge durch die Talkshows treiben. Warnstreik kann jede Gewerkschaft, aber dank der fehlenden Schlichtung im TV-L geht da doch wirklich mal richtiger Arbeitskampf. Man muss als Gewerkschaftsmitglied auch nicht bei jeder Urabstimmung gleich ja sagen, weil wieso ist meine Arbeit weniger wert wie im Bund oder einer Kommune?! Am Ende sind unsere Gehälter im TV-L auch nur Subventionen für die deutsche Wirtschaft, denn wo kaufe ich meine neue Heizung, baue ein Haus und konsumiere Güter? Oder bin ich auf einem gedanklichen Irrweg?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 23.10.2023 15:41
In Hamburg wird es dank gestiegener Aktivität auch diesmal nicht nur auf paar Warnstreiks hinauslaufen sondern mehr oder weniger auf einen kompletten Streikmonat November.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.10.2023 17:10
Die Länder sind ja keine Unternehmen, also kann man die Anleihe über 19 Milliarden bei der Inflation auch zu einem guten Kurs an der Börse platzieren.

Falsch. Seit Gültigkeit der Schuldenbremse dürfen die Länder ihre Haushalte (außer in Ausnahmesituationen) nicht über Schulden finanzieren. Sie haben also faktisch über die Einnahmen-Seite kaum eigene Kontrolle (sondern müssen immer gemainsam mit dem Bund aushandeln, welche Zuschüsse bzw. wie viel von den Steuern an sie fließen sollen). Was sie natürlich selbst kontrollieren, ist die Ausgabenseite -- und dabei natürlich nicht ganz unwichtig die Kosten fürs eigene Personal...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 23.10.2023 18:25
Die Länder sind ja keine Unternehmen, also kann man die Anleihe über 19 Milliarden bei der Inflation auch zu einem guten Kurs an der Börse platzieren.

Falsch. Seit Gültigkeit der Schuldenbremse dürfen die Länder ihre Haushalte (außer in Ausnahmesituationen) nicht über Schulden finanzieren. Sie haben also faktisch über die Einnahmen-Seite kaum eigene Kontrolle (sondern müssen immer gemainsam mit dem Bund aushandeln, welche Zuschüsse bzw. wie viel von den Steuern an sie fließen sollen). Was sie natürlich selbst kontrollieren, ist die Ausgabenseite -- und dabei natürlich nicht ganz unwichtig die Kosten fürs eigene Personal...

Aber wenn Tarifverhandlungen kläglich scheitern und die Entlohnung und Arbeitsbedingungen für das Personal im öffentlichen Dienst unzureichend sind, erwarten Sie einen Albtraum im öffentlichen Dienst! Schulen werden chronisch unterbesetzt sein, die Gesundheitsversorgung wird zusammenbrechen, und hochqualifizierte Fachkräfte werden das Land verlassen, ähnlich wie in Großbritannien nach dem Brexit. Dort mussten Menschen ihre Jobs wechseln, weil das Gehalt einer Krankenschwester nicht mehr ausreichte, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Eine solche Krise könnte auch uns bevorstehen, wenn die Verantwortlichen weiterhin den Geldbeutel über das Wohl der Menschen stellen. Es ist höchste Zeit, die Prioritäten richtig zu setzen, bevor der unaufhaltsame Zusammenbruch unserer öffentlichen Dienstleistungen und der sozialen Stabilität eintritt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 23.10.2023 20:06
Bitte korrigiert mich, aber bei einer engen Personaldecke müssten 3-5% streikendes Personal doch auch einen erheblichen Schaden bei den AG anrichten…

Was sind denn bitte 3-5 Prozent. Glaubst du ernsthaft, es fällt auf, ob in einem beliebigen Bürgeramt in Berlin nun 1-2 Mitarbeiter fehlen? Mein eigener Bereich hat etwas über 40 DK und nach meiner Kenntnis nur 1 Gewerkschaftsmitglied. Man ist damit schon an dem Punkt, dass man sich zum Klops macht, wenn man streikt. Sieht bestimmt nett aus, wenn man dann mit der Trillerpfeife vor dem Dienstgebäude steht… Ver.di hat den TV-L augenscheinlich aufgegeben, jedenfalls habe noch nie aktive Mitgliederanwerbung wahrgenommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 23.10.2023 20:28
Bitte korrigiert mich, aber bei einer engen Personaldecke müssten 3-5% streikendes Personal doch auch einen erheblichen Schaden bei den AG anrichten…

Was sind denn bitte 3-5 Prozent. Glaubst du ernsthaft, es fällt auf, ob in einem beliebigen Bürgeramt in Berlin nun 1-2 Mitarbeiter fehlen? Mein eigener Bereich hat etwas über 40 DK und nach meiner Kenntnis nur 1 Gewerkschaftsmitglied. Man ist damit schon an dem Punkt, dass man sich zum Klops macht, wenn man streikt. Sieht bestimmt nett aus, wenn man dann mit der Trillerpfeife vor dem Dienstgebäude steht… Ver.di hat den TV-L augenscheinlich aufgegeben, jedenfalls habe noch nie aktive Mitgliederanwerbung wahrgenommen.

in meinem Umfeld werden jedes Jahr die ca. 15 Azubi angeworben, treten für wenige € ein und nach Ende der Ausbildung sind sie auch wieder raus. Werden aktuell nicht übernommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 24.10.2023 07:57
Bitte korrigiert mich, aber bei einer engen Personaldecke müssten 3-5% streikendes Personal doch auch einen erheblichen Schaden bei den AG anrichten…

Was sind denn bitte 3-5 Prozent. Glaubst du ernsthaft, es fällt auf, ob in einem beliebigen Bürgeramt in Berlin nun 1-2 Mitarbeiter fehlen? Mein eigener Bereich hat etwas über 40 DK und nach meiner Kenntnis nur 1 Gewerkschaftsmitglied. Man ist damit schon an dem Punkt, dass man sich zum Klops macht, wenn man streikt. Sieht bestimmt nett aus, wenn man dann mit der Trillerpfeife vor dem Dienstgebäude steht… Ver.di hat den TV-L augenscheinlich aufgegeben, jedenfalls habe noch nie aktive Mitgliederanwerbung wahrgenommen.

3-5 % sind die Mitgliederzahlen der Beschäftigten bei Verdi je nach Bundesland im TV-L. Es ist nicht viel, es gibt aber auch noch weitere Gewerkschaften. Für Lehrer und Wissenschaft die GEW und viele sind auch in der GDV. Und ich denke, dieses Jahr demonstrieren und später streiken auch viele der nicht organisierten Mitarbeiter.

Wenn Personalversammlungen noch dieses Jahr anberaumt sind, am besten dort gleich den Unmut kundtun. Dort sitzen zumeist auch wichtige Gewerkschaftsvertreter. Meist haben sie auch einen Redebeitrag.

Vielleicht sollten Demo-, Aktionen-, und Streiktermine für den Verhandlungszeitraum TV-L in diesem Forum gesammelt werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 24.10.2023 08:17

Wenn Personalversammlungen noch dieses Jahr anberaumt sind, am besten dort gleich den Unmut kundtun. Dort sitzen zumeist auch wichtige Gewerkschaftsvertreter. Meist haben sie auch einen Redebeitrag.

Wegen genau solch einem Gewerkschaftsvertreter, hat Verdi bei uns 2/3 der Mitglieder verloren. Arrognat bis zum umfallen, hat die Allgemeinplätze rausgehauen, Fragen entweder komplett abgewunken oder nur Sätze, wie: Man kann ja nicht für jeden einzelnen verhandeln.
Nur blöd, wenn es dabei so ziemlich um alle zumindest in dem Betrieb ging. Bei der nächsten Personalratswahl flog Verdi dann auch komplett raus.

Wie auch immer, von Gewerkschaften erwarte ich inzwischen schlicht nichts. Tatsächlich halte ich das gesetzliche Konstrukt AG verhandeln nur mit Gewerkschaften an vielen Stellen für einen riesen Fehler. Mag sein, dass es mal was gebracht hat - in der Vergangenheit. Derzeit sind die für mich relevanten Gewerkschaften einfach zu gross und bedienen sich eher selbst, als ihre Mitglieder. Die letzten beiden Vollzeit-Personalräte bei meinem EX-AG, waren das perfekte Beispiel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.10.2023 08:18
Man darf nicht vergessen Gewerkschaft ist die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaf. Die läuft nun eben hauptsächlich ehrenamtlich. Also jedem steht frei sich in seinem Betrieb mit seiner Mit-Arbeitnehmerschaft zu organisieren und an Ver.di heranzutreten. Man kann das auch erstmal mit wenigen Leuten machen und dann unterstützt die Gewerkschaft beim Organizing. So haben die Lotsenversetzer im TVöD dieses Jahr von 0 Mitgliedern einen Organisationsgrad von >80% erreicht und die Container-Schiffe standen in der Nordsee plötzlich Schlange.

Und es gibt eben auch viele Betriebe in Hamburg wo durchaus 30%, 50% oder auch 70% aktiv organisiert sind und Bereiche stilllegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 24.10.2023 08:58
Wenn Personalversammlungen noch dieses Jahr anberaumt sind, am besten dort gleich den Unmut kundtun. Dort sitzen zumeist auch wichtige Gewerkschaftsvertreter. Meist haben sie auch einen Redebeitrag.

Vielleicht sollten Demo-, Aktionen-, und Streiktermine für den Verhandlungszeitraum TV-L in diesem Forum gesammelt werden?

Die Idee ist ja nett, nur läuft diese meiner Meinung nach praktisch ins Leere. Die Forderungen der Gewerkschaften sind inzwischen aufgestellt - wer auch immer die sich diese für wen mit welcher Vertretungsmacht ausgedacht haben mag - Sich im Rahmen der Personalversammlung dazu zu äußern hilft weder einem selbst, noch dem Personalrat, noch der Dienststelle und ist somit m. E. sinnlos.

Ich kann hier nur für meine Behörde sprechen.  Bis in die 2010er Jahre war die Personalversammlung quasi eine Pflichtveranstaltung, zu der man als Referat geschlossen hinging. Das hat sich inzwischen stark gewandelt. Zu unserer Personalversammlung gehen seit Jahren immer weniger Personen, die Arbeitsverdichtung nahm zu, sodass immer weniger bereit waren 2h Zeit dafür zu erübrigen. 2019 waren evtl. noch knapp 30% der Bediensteten da, weil weder der Bericht des Personalrates, noch der Bericht der Dienststelle irgendwen berenned interessieren. Die Fakten man kann auch im Intranet nachlesen.

Verdi redet dort zwar noch, aber es juckt niemanden. Verdi vertritt die bei uns arbeiteten Menschen zu >95% nicht. Es hört ihnen schlicht keiner zu. Zum letzten TVL-Abschluss gab es sogar mal die Nachfrage, warum man denn 14-Monate 0-Runde ohne Streik zugestimmt habe. Sinngemäße Antwort des Verdi-Vertretes: "War doch ein super Ergebnis, mehr war nicht drin, tretet ein, dann können wir mehr rausholen, ihr seit selbst schuld, warum spreche ich überhaupt zu euch, wir wedern künftig nur noch für zahlende Mitglieder verhandeln, etc."

Seit Corona sind es nur noch 5%, die in Präsenz hingehen, da die Veranstaltung inzwischen auch digital übertragen wird. Nach Ansicht der Dienststelle kann man den Kollegen wegen einer Personalversammlung keinen ganzen wertvollen Homeofficetag rauben. Das sagt schon viel zur Wertigkeit dieser Veranstaltung.

Viele Kollegen stecken in ihrer Arbeit und sind froh sind, wenn ihnen diese 2h nicht auch noch geklaut werden. Eine zunehmende Zahl von Kollegen ist aber auch tief frustriert, haben sich und die Welt aufgegeben und machen gar nichts mehr, außer Krank, Homeoffice und sich aushalten lassen, nehmen mit was geht und geben nur noch was sich nicht verhindern lässt.

Ich kenne viele bei uns, aber keine 5 Gewerkschaftsmitglieder. Das war mal anders, aber Verdi ist halt komplett unten durch. Dieser Verein wird als politischer Akteur mit eigener Agenda, aber bestimmt nicht als legitimer Interessensvertreter gesehen. Auch die Dienststelle ist beim Thema Bezahlung weder Gegenspieler noch Meinungsverstärker.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 24.10.2023 09:01
Och, das Stilllegen schafft mein Ex-AG ganz allein. Einfach durch Sturheit, was die Wünsche und Bedürfnisse der MA betrifft. So wurden und werden ganz viele MA zu Ex-MA, so wie ich.

Das Schöne in meinem Fall, ich schau es mir inzwischen von einer Etage drüber an. Bin mal gespannt, wann der Leidensdruck so groß wird, dass sich doch was ändert. Der Wetttopf steht allen offen.

@ACDSee, interessant, denn das geschilderte ist auch 100% meine Erfahrung. Insbesondere auch der Satz von Verdi zum letzten Ergebnis. Nur noch mit der Ergänzung (O-Ton): Wer nicht bei uns ist, den hat der Schuh wohl noch nicht gedrückt!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 24.10.2023 09:34
Wenn Personalversammlungen noch dieses Jahr anberaumt sind, am besten dort gleich den Unmut kundtun. Dort sitzen zumeist auch wichtige Gewerkschaftsvertreter. Meist haben sie auch einen Redebeitrag.

Vielleicht sollten Demo-, Aktionen-, und Streiktermine für den Verhandlungszeitraum TV-L in diesem Forum gesammelt werden?





Verdi redet dort zwar noch, aber es juckt niemanden. Verdi vertritt die bei uns arbeiteten Menschen zu >95% nicht. Es hört ihnen schlicht keiner zu. Zum letzten TVL-Abschluss gab es sogar mal die Nachfrage, warum man denn 14-Monate 0-Runde ohne Streik zugestimmt habe. Sinngemäße Antwort des Verdi-Vertretes: "War doch ein super Ergebnis, mehr war nicht drin, tretet ein, dann können wir mehr rausholen, ihr seit selbst schuld, warum spreche ich überhaupt zu euch, wir wedern künftig nur noch für zahlende Mitglieder verhandeln, etc."


Ist es nicht schon immer so, dass die Gewerkschaften nur für ihre Mitglieder Verhandeln?
Die Übernahme für der Ergebnisse für alle Mitarbeitende ist doch nur weil die Arbeitgeber nicht möchten dass sich plötzlich doch alle Organisieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 24.10.2023 09:45
Das Problem bei Verdi ist, dass sie - zumindest bei uns - eben nicht für die Mitglieder verhandeln!
Bzw. nur für einen Teil - nur, dass dieser bei meinem letzten AG, nur ein ganz kleiner Teil war. Der Rest bzw. die Mehrheit wurde abgekanzelt, vor versammelter Mannschaft. Ganz schlechter Stil!

Insofern ist dieses: organisiert Euch, zusammen sind wir stark, einfach nur zynisch!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.10.2023 10:00
In Hamburg war die Kritik zum letzten TV-L Ergebnis groß und auch die Zustimmung gering.
Das wurde maßgeblich über die Flächenländer getragen.
Was daraus entstanden ist, ist die Hamburg-Zulagen-Kampagne die jetzt in Form der Stadtstaaten-Zulage auf den Verhandlungstisch kommt.

Und wenn ihr alle aus euren Erfahrungen berichtet nur vereinzelt Ver.di Mitglieder zu kennen. Was erwartet ihr denn, wie diese bei der Abstimmung zum Ergebnis wählen sollen? Die denken sich doch, tja, hier streikt eh niemand mit mir, mehr ist nicht zu holen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 24.10.2023 10:20
Und wenn ihr alle aus euren Erfahrungen berichtet nur vereinzelt Ver.di Mitglieder zu kennen. Was erwartet ihr denn, wie diese bei der Abstimmung zum Ergebnis wählen sollen? Die denken sich doch, tja, hier streikt eh niemand mit mir, mehr ist nicht zu holen.

Eben hier beißt sich die Katze in den Schwanz.

In eine Gewerkschaft die meine Interessen nicht vertritt, trete ich nicht ein. Aus einer Gewerkschaft, die die eigenen Interessen nicht vertritt, tritt man aus.

Verdi hat nur die Chance durch Leistung und echtes Engagement zu überzeugen. Und das findet nicht statt.
Selbst 10% sind weniger als ein Inflationsausgleich. Dafür streikt aktuell kaum jemand, weil es kaum was ausmacht. Verdi ist obsolet. Die Tarifangestellten um mich rum kündigen vermehrt den Job und suchen ihr Glück schlicht wo anders (entweder besser bezahlte Stellen, Wechsel in die PW oder zum Bund). Die, die schon immer Minderleister waren bleiben und machen so langhin. Die Personalqualität sinkt seit Jahren, die Länder bluten im TVL ab EG 8/9 aufwärts einfach aus.  EG 6 und drunter ist noch vergleichsweise gut bezahlt, aber auch die Mitarbeiter kündigen zusehens oder wechseln mit 50%-Stellen in den Teleurlaub und melden Nebengewerbe an.

Beamte (wie ich) machen weiter und hoffen auf das Bundesverfassungsgericht. Der Kaffee erreicht die Stellen im Körper, wo die Motivation nicht mehr hinkommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.10.2023 10:31
Also mein individuelles Forderungsvolumen liegt bei über 22%
500,-€ Grundforderung
300,-€ Stadtstaaten-Zulage
180,-€ SuE Angleichung
= 980,-€
Ich werde nach S14 Stufe 4 bezahlt.
Und ja aus Hamburg wollten wir sogar noch mehr. Das ist durch die anderen Länder aber nicht durchgegangen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alien1973 am 24.10.2023 10:55
Ja, wenn man 500€ will muss man fast 1.000€ fordern...  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.10.2023 11:08
Ich gehe davon aus, dass die SuE Angleichung in voller Höhe kommt: 180,-€
Bei der Stadtstaaten-Zulage gehe ich von ca. 200,-€ aus, damit die bisherige Hauptstadtszulage von 150,-€ nicht nur durch die Stadtstaaten-Zulage ausgeglichen wird sondern ein Stück weit mehr dabei rauskommt und auch Berlin und nicht nur Hamburg und Bremen davon profitieren.
Damit bin ich schon bei 380,-€. Bei der Grundforderung bin ich leider skeptisch, da in den anderen Ländern tatsächlich wenig Bewegung und Aktivität herrscht. Aber mehr als 120,-€ sollten es schon. Also die 500,-€ knacken die Sozialarbeitenden in Hamburg ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 24.10.2023 11:15
Also mein individuelles Forderungsvolumen liegt bei über 22%
500,-€ Grundforderung
300,-€ Stadtstaaten-Zulage
180,-€ SuE Angleichung
= 980,-€
Ich werde nach S14 Stufe 4 bezahlt.
Und ja aus Hamburg wollten wir sogar noch mehr. Das ist durch die anderen Länder aber nicht durchgegangen.

Meines persönliches Forderungsniveau liegt bei 500€, da man selbst mit A11 noch im Sochelbertrag hängt.
Netto gerechnet blieben ~355 € - wohl gemerkt die Forderung.

Insgesamt 10,5% aufs Brutto (+9,2% Nettogehalt) wären als Ergebnis ja akzeptabel, aber bitte nicht als Forderung.

Angenommen die Hälfte der Forderugn geht durch (~177 € netto) entspricht das aktuell ziemlich genau der aktuellen Beitragserhöhung der Kinderkrippe (schlanke 82% von 192 € um 157 € auf 349 €) + 20€ Taschengeld.
Sofern die geforderte Übertragung auf die Beamten denn passiert. Und ich bin als Beamter im gehobenen Dienst ggü. dem TVL noch eher ein Netto-Gutverdienender.

TVL-Beschäftigte haben auch kleine Kinder.

TV-L E11 Stufe 5: 10,5%
Forderung brutto = 550 €
Forderung netto = 293 € (9,3%)

Geht die Forderung zur Hälfte durch, leiben hier knapp 150 € hängen.
Das deckt dann nichtmal die beispielhaft angeführte Kitakostensteigerung.

Und daher wandern bei uns aktuell die Angestellten ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 24.10.2023 11:16
Also ich finde die Forderungszusammensetzung noch abstruser, wenn jetzt vorgetragen wird, dass ein Inflationsausgleich erreicht werden kann, wenn man im Bereich SuE und in einem Stadtstaat arbeitet und das dann mit der Grundforderung für alle Länder so und so viel als Gesamtforderung ergibt.
Hier zerlegt sich verdi doch meines Erachtens gerade erneut selbst. Verhandeln für 15 Bundesländer, aber fordern nur für 3 Stadtstaaten den Inflationsausgleich in Summe aller maximal möglichen Einzelbestandteile? Oh man - das kannste dir echt nicht ausdenken...
Zum Glück ist das Leben in Stuttgart, Mainz, München, Freiburg, Düsseldorf, Wiesbaden, Kiel oder Münster so viel günstiger als in den Stadtstaaten, sonst müsste man annehmen, dass das doch ein riesiger undifferenzierter Blödsinn ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 24.10.2023 11:22
Ich gehe davon aus, dass die SuE Angleichung in voller Höhe kommt: 180,-€
Bei der Stadtstaaten-Zulage gehe ich von ca. 200,-€ aus, damit die bisherige Hauptstadtszulage von 150,-€ nicht nur durch die Stadtstaaten-Zulage ausgeglichen wird sondern ein Stück weit mehr dabei rauskommt und auch Berlin und nicht nur Hamburg und Bremen davon profitieren.
Damit bin ich schon bei 380,-€. Bei der Grundforderung bin ich leider skeptisch, da in den anderen Ländern tatsächlich wenig Bewegung und Aktivität herrscht. Aber mehr als 120,-€ sollten es schon. Also die 500,-€ knacken die Sozialarbeitenden in Hamburg ;)

Mich würde immer noch brennend interessieren, warum man diese Stadtstaaten-Zulage braucht.

In München, Düsseldorf oder Stuttgart ist das Leben doch etwas teuerer, als in Bremen ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.10.2023 11:23

Ist es nicht schon immer so, dass die Gewerkschaften nur für ihre Mitglieder Verhandeln?
Die Übernahme für der Ergebnisse für alle Mitarbeitende ist doch nur weil die Arbeitgeber nicht möchten dass sich plötzlich doch alle Organisieren....


... genauso ist es. Kluger Schachzug des Gesetzgebers, der ja selber von Tarifverhandlungen betroffen ist, dieses Gebahren zumindest für "große"Tarifverträge wie im ÖD zuzulassen. Somit kann schon mal die eigenen Leute schwächen. Bei kleineren" Tarifverträgen ist es wenigstens möglich, Zusatzleistungen für Gewerkschaftsmitglieder herauszuholen, die annähernd die Höhe des Gewerkschaftsbeitrages ausgleichen kann.

Aber einige Nichtorgansierte sind auch ganz ehrlich; natürlich würden sie sofort eintreten, wenn Sie nicht die gleichen Ergebnisse erhalten würden. Denn ca. 95% der Nichtorgansierten sehen sich gar nicht in der Lage, für sich selber zu verhandeln. Schaffen Sie ja bereits jetzt nicht, wo gar kein Druck besteht. Und dieses Verhalten ist ja auch ganz menschlich; wofür zahlen, wenn ich "nichts" dafür erhalte ?

Aber was natürlich nicht geht ist, dann noch über "Ergebnisse" der Gewerkschaften enttäuscht zu sein, die man gar nicht autorisiert hat, für sich zu verhandeln. Das wäre analog, wenn ich auf Blutspenden angewiesen bin, selber niemals Blut spende; aber dann noch meckere, wie schlecht die Qualität der Blutspendeinstitutionen sind. Würde man nicht machen, weil man sonst vielleicht annippelt.

Und weil man sich diesen offensichtlichen Widerspruch nicht eingestehen kann,( wenn man ihn überhaupt bemerkt) muss man andere Wege finden, die mentale Schieflage auszugleichen. Dann kommt undifferentzierte Kritik wie "Ich sehe mich nicht (mehr) vetreten etc.". Denn vertreten bin ich bereits, weil ich als Gewerkschaftsmitglied Anspruch auf Leistungen eines Tarifvertrages habe. Weil die AGs diesen aber für lau anbieten, ist er natürlch nichts wert.

Und viele haben nicht den blassen Schimmer, wie Tarifverhandlungen ablaufen. Das Vorbild scheint für die meisten dann doch wohl der Trödeltrupp zu sein. Aber da geht´s meisten gut aus, weil die Sendezeit endet. Die AGs im ÖD haben gar keinen Zeitdruck, wie man bei jeder Tarifrunde spüren kann. Sie können verschleppen, weil die AN sich das gefallen lassen. Überraschend nur, dass für dieses Verhalten nicht die AGs , sondern die Gewerkschaften angegriffen werden.

Und ja- auch ich habe Kritik an Gewerkschaften Und wenn Gewerkschaftsvertreter arrogant auftreten -wie oben beschrieben- geht natürlich gar nicht. Gleichzeitig sind Gewerkschaften "Mitmachvereine", bei denen sich man engagieren kann. Und bei den Gewerkschaften geht´s zu  sind wie in der Politik: Ganz ganz große schwere Tanker, die man kaum zum Korriegieren des Kurses - geschweige denn zum Umdrehen - bringen kann. Und jeder, der Mitglied in einem Verein ist, kennt diese Erfahrungen- wenn auch in entsprechend kleineren Ausmaß.

Und die Grundprinzipien bleiben bestehen, auch wenn man es nicht wahr haben will:
1.) Tarifverträge gibt´s  nur mit Gewerkschaften
2.) Je höher der O.grad desto besser die Ergebnisse

Man muß nicht mitmachen; aber dann für sich selber verhandeln und einfach die Fresse halten, wenn man beides nicht macht und dann enttäuscht ist über die Ergebnisse, die ich für lau erhalte.




 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.10.2023 11:26
Das hängt auch mit dem Strategiewechsel zusammen.
Die alte Strategie, wir fordern für Alle und wollen die Leute dadurch zum einsteigen und in die Aktivität begeistern, hat jahrelang wunderbar nicht geklappt. Stattdessen waren organisationsstarke Bereiche stets enttäuscht und wurden schwächer, während die organisationsschwachen sich über die Erhöhung trotz nichts tun freuten.
In dieser Tarifrunde gibt es daher bedingungsgebundene Forderungen, die an gewisse Quoten und Aktivitäten gekoppelt werden. In Hamburg wurden die vereinbarten Ziele nicht nur erreicht sondern in Teilen mehr als verdoppelt. Aktivität und Engagement soll sich wieder lohnen.
Es ist nicht der Anspruch bei einer 3% Durchschnittsorganisation, die in vielen Bereichen einfache mit tote Hose übersetzt werden kann, einen flächendeckenden Inflationsausgleich zu erreichen. Das ist illusorisch. Stattdessen konzentriert man sich auf Schwerpunkte und Leuchtturme, wo Ver.di wachsen kann und auch tatsächlich wächst. Mit dem Ziel, dass es einen Strahlfaktor gibt und andere Bereiche nachziehen wollen.

Und wer jetzt sagt, dass das eine doofe Strategie ist - Die alte Strategie hat die letzten 10 Jahre nicht gefruchtet. Punkt. Es musste sich was ändern. Und mit Bedingungsgebundenen Forderungen konnte ein Konsens gefunden werden, der nicht heißt: Hamburg verhandelt jetzt alleine weiter (weitere Aufspaltung); oder: wir verhandeln einfach nicht und machen eine Null-Runde/Schock-Runde.

Im Übrigen ist der TVStud ja auch so ein Bereich und für die Pflege gibt es auch Extra-Forderungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 24.10.2023 11:50
Ich kann hier nur für meine Behörde sprechen.  Bis in die 2010er Jahre war die Personalversammlung quasi eine Pflichtveranstaltung, zu der man als Referat geschlossen hinging. Das hat sich inzwischen stark gewandelt. Zu unserer Personalversammlung gehen seit Jahren immer weniger Personen, die Arbeitsverdichtung nahm zu, sodass immer weniger bereit waren 2h Zeit dafür zu erübrigen. 2019 waren evtl. noch knapp 30% der Bediensteten da, weil weder der Bericht des Personalrates, noch der Bericht der Dienststelle irgendwen berenned interessieren. Die Fakten man kann auch im Intranet nachlesen.

Verdi redet dort zwar noch, aber es juckt niemanden. Verdi vertritt die bei uns arbeiteten Menschen zu >95% nicht. Es hört ihnen schlicht keiner zu. Zum letzten TVL-Abschluss gab es sogar mal die Nachfrage, warum man denn 14-Monate 0-Runde ohne Streik zugestimmt habe. Sinngemäße Antwort des Verdi-Vertretes: "War doch ein super Ergebnis, mehr war nicht drin, tretet ein, dann können wir mehr rausholen, ihr seit selbst schuld, warum spreche ich überhaupt zu euch, wir wedern künftig nur noch für zahlende Mitglieder verhandeln, etc."

Seit Corona sind es nur noch 5%, die in Präsenz hingehen, da die Veranstaltung inzwischen auch digital übertragen wird. Nach Ansicht der Dienststelle kann man den Kollegen wegen einer Personalversammlung keinen ganzen wertvollen Homeofficetag rauben. Das sagt schon viel zur Wertigkeit dieser Veranstaltung.

Viele Kollegen stecken in ihrer Arbeit und sind froh sind, wenn ihnen diese 2h nicht auch noch geklaut werden. Eine zunehmende Zahl von Kollegen ist aber auch tief frustriert, haben sich und die Welt aufgegeben und machen gar nichts mehr, außer Krank, Homeoffice und sich aushalten lassen, nehmen mit was geht und geben nur noch was sich nicht verhindern lässt.

Ich kenne viele bei uns, aber keine 5 Gewerkschaftsmitglieder. Das war mal anders, aber Verdi ist halt komplett unten durch. Dieser Verein wird als politischer Akteur mit eigener Agenda, aber bestimmt nicht als legitimer Interessensvertreter gesehen. Auch die Dienststelle ist beim Thema Bezahlung weder Gegenspieler noch Meinungsverstärker.

Vom Gefühl her hat sich das bei uns zwischen 2022 (und natürlich die Corona-Jahre) auf 2023 sehr gewandelt. Die Kongresshalle war voll. Ich schätze 4-bis 500 Personen, was etwa die Hälfte unserer Verwaltungsbehörde ausmacht. Es wirkte alles sehr kämpferisch. Unser Personalrat ist recht stark aufgestellt und Kritik wird sehr offen mit der Hausleitung diskutiert. Ich denke und hoffe, dass sich das auch auf die Straße übertragen lässt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 24.10.2023 12:02

Mich würde immer noch brennend interessieren, warum man diese Stadtstaaten-Zulage braucht.

In München, Düsseldorf oder Stuttgart ist das Leben doch etwas teuerer, als in Bremen ...

Es geht auch nicht um die Kosten in Großstädten, sondern um den Ausgleich zum TVÖD, da der Kommunalbeschäftigte in den Stadtstaaten nach TV-L und eben nicht nach TVÖD bezahlt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.10.2023 12:02
Das hängt auch mit dem Strategiewechsel zusammen.
Die alte Strategie, wir fordern für Alle und wollen die Leute dadurch zum einsteigen und in die Aktivität begeistern, hat jahrelang wunderbar nicht geklappt. Stattdessen waren organisationsstarke Bereiche stets enttäuscht und wurden schwächer, während die organisationsschwachen sich über die Erhöhung trotz nichts tun freuten.


Einer meiner Hauptkritikpunkte: Warum erwecken Gewerkschaften stets den Eindruck, sie verhandeln für alle AN im ÖD, auch wenn sie von 80-90% keinen Auftrag haben. Damit könnte man die AG schön unter Druck setzen:

Wenn diese die Kosten der Forderungen für alle AN hochrechnen, entgegnet man diesen öffentlichkeitswirksam, dass dies nur ein Bruchteil für die Organisierten ausmacht. Der Rest sind freiwillige Leistungen der AGs. Ist doch deren Problem, wsa sie selbst geschaffen haben.

Was hätten die Gewerkschaften schon zu verlieren ? Das bekannt wird, dass nicht viele organisisert sind ? Ist doch sowie offensichtlich .Aber da komme ich bei uns auch nicht voran.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.10.2023 12:03
Aber was natürlich nicht geht ist, dann noch über "Ergebnisse" der Gewerkschaften enttäuscht zu sein, die man gar nicht autorisiert hat, für sich zu verhandeln.
Korrekt, volle Zustimmung.
Zitat
Und viele haben nicht den blassen Schimmer, wie Tarifverhandlungen ablaufen.
Dann kläre uns bitte doch auf.


Zitat
Und die Grundprinzipien bleiben bestehen, auch wenn man es nicht wahr haben will:
1.) Tarifverträge gibt´s  nur mit Gewerkschaften
2.) Je höher der O.grad desto besser die Ergebnisse

Ersteres ist korrekt, zweites eine These.
Hat nicht der gute alte Spid seinerzeit dies mit Herrn Ford widerlegt?
Meine Gattin hat bessere Lohnerhöhungen die letzten 10 Jahre erhalten als ich, obwohl es kein Tarifvertrag ist, keine Gewerkschaft daran beteiligt war und sie nicht verhandelt hat.

Daher glaube ich nicht, dass die Ergebnisse besser wären, wenn wir statt 5-10% 25-50% Mitglieder hätten.

Es gibt doch so gesehen nur 2 Gründe warum die Ergebnisse "besser" werden:
a) der AG hat erkannt, was er bezahlen muss, damit er AN hat und halten kann. (Also Marktdruck)
b) Der AG gibt klein bei, weil ein Streik ihm mehr mittelfristig/langfristig kostet, als die Lohnerhöhung.

oder glaubst du nur weil da mehr 5% Mitglieder sind, ist der AG bereit 1% mehr zu bezahlen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.10.2023 12:12


Ersteres ist korrekt, zweites eine These.
Hat nicht der gute alte Spid seinerzeit dies mit Herrn Ford widerlegt?
Meine Gattin hat bessere Lohnerhöhungen die letzten 10 Jahre erhalten als ich, obwohl es kein Tarifvertrag ist, keine Gewerkschaft daran beteiligt war und sie nicht verhandelt hat.

Daher glaube ich nicht, dass die Ergebnisse besser wären, wenn wir statt 5-10% 25-50% Mitglieder hätten.

Es gibt doch so gesehen nur 2 Gründe warum die Ergebnisse "besser" werden:
a) der AG hat erkannt, was er bezahlen muss, damit er AN hat und halten kann. (Also Marktdruck)
b) Der AG gibt klein bei, weil ein Streik ihm mehr mittelfristig/langfristig kostet, als die Lohnerhöhung.

oder glaubst du nur weil da mehr 5% Mitglieder sind, ist der AG bereit 1% mehr zu bezahlen?

OK- aber dann können doch alle aus den verhandelnden Gewerkschaften austreten? Jeder kann sich den Beitrag sparen und in ETFs etc anlegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 24.10.2023 12:32

Mich würde immer noch brennend interessieren, warum man diese Stadtstaaten-Zulage braucht.

In München, Düsseldorf oder Stuttgart ist das Leben doch etwas teuerer, als in Bremen ...

Es geht auch nicht um die Kosten in Großstädten, sondern um den Ausgleich zum TVÖD, da der Kommunalbeschäftigte in den Stadtstaaten nach TV-L und eben nicht nach TVÖD bezahlt wird.

Also ist dann der nächste Schritt in den anderen Bundesländern wieder nachzuziehen, da ja die Kollegen in Stadtstaaten mehr bekommen?
Verstehe nicht warum nicht alle gleich viel im TV-L bekommen, wenn man nach Tätigkeit eingruppiert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Nachtigall am 24.10.2023 12:44
Also ich finde die Forderungszusammensetzung noch abstruser, wenn jetzt vorgetragen wird, dass ein Inflationsausgleich erreicht werden kann, wenn man im Bereich SuE und in einem Stadtstaat arbeitet und das dann mit der Grundforderung für alle Länder so und so viel als Gesamtforderung ergibt.

Die in Rede stehende Zulage hat nichts mit Inflationsausgleich zu tun. Sondern mit Differenzierung.


Hier zerlegt sich verdi doch meines Erachtens gerade erneut selbst. Verhandeln für 15 Bundesländer, aber fordern nur für 3 Stadtstaaten den Inflationsausgleich in Summe aller maximal möglichen Einzelbestandteile? Oh man - das kannste dir echt nicht ausdenken...
Zum Glück ist das Leben in Stuttgart, Mainz, München, Freiburg, Düsseldorf, Wiesbaden, Kiel oder Münster so viel günstiger als in den Stadtstaaten, sonst müsste man annehmen, dass das doch ein riesiger undifferenzierter Blödsinn ist.

Diese Differenzierung ist auch in den von Dir genannten Städten bitter nötig. Die Verhandlungsführer der betroffenen Flächenländer sehen das Problem aber nicht als dringend an. Somit wären diese die Adressaten, eine Differenzierung in die Verhandlungen einzubringen.

Die Verhandlungsführer der Stadtstaaten gehen voran, das ist gut, diese Tür muss endlich aufgestossen werden.
Wenn das geschehen ist, werden sich hoffentlich die Verhandlungsführer der Flächenländer um die Differnzierung kümmern. Zum Beispiel, indem man aus §16.5 beim Thema Lebenshaltungskosten eine "Soll"-Bestimmung macht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 24.10.2023 12:51

Verstehe nicht warum nicht alle gleich viel im TV-L bekommen, wenn man nach Tätigkeit eingruppiert wird.

Weil der Landesbeschäftigte in Sachsen oder Bayern auch keine kommunalen Tätigkeiten machen muss. Der Beschäftigte im Stadtstaat jedoch schon.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 24.10.2023 12:54
Das TVöD-Argument ist doch aber ein schwaches; jedenfalls für die unteren Entgeltgruppen. Denn dort waren (und sind, Stand jetzt) die Tabellen-Entgelte im TV-L höher. Inwiefern besteht da jetzt ein besonderer Sog zum TVöD?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 24.10.2023 13:01
Das TVöD-Argument ist doch aber ein schwaches; jedenfalls für die unteren Entgeltgruppen. Denn dort waren (und sind, Stand jetzt) die Tabellen-Entgelte im TV-L höher. Inwiefern besteht da jetzt ein besonderer Sog zum TVöD?

Eben, beim Bürgeramtsmitarbeiter sehe ich keine Defizite. Bei den höheren Entgeltgruppen liegen dort die Defizite im Vergleich zum TVÖD. Aber ausgerechnet da will verdi mit einer Pauschale nicht ran, die ja wieder überproportional untere EG pampert. Ergo will man, dass die EG 1-8 noch besser verdienen gegenüber dem TVÖD. Unverständlich. Und ein Mitglied in einem der restlichen vertretenen 12 Flächenländer wird sich fragen wie gut er von den Gewerkschaften hier vertreten wird. Zahlen sollen sie in den Flächenländern, aber erwarten dürfen sie nur weniger? Naja mal sehen wo das hinführt.

Zu Mitgliederwachstum führt das vermutlich genau so wenig wie die vergangenen Aussagen zu krass sozialen Ungerechtigkeiten bei Anpassungen einer JSZ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 24.10.2023 13:07
Und, jetzt nehmen wir noch die ganzen MA, welche per Organleihe für den Bund arbeiten, aber beim Land angestellt sind und nach TV-L vergütet werden. Sind auch eine ordentliche dreistellige Zahl, zumindest hier im Land.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 24.10.2023 13:19
Also ich habe ja nichts dagegen, wenn die Hamburger versuchen, durch ihren höheren Organisationsgrad mehr für sich zu erstreiken. Aber das Argument -- Konkurrenz zum TVöD in den Flächenländern -- erscheint mir nicht gerade logisch; jedenfalls nicht im Zusammenspiel mit der Formulierung der "Erwartung" in Form eines Sockelbetrags.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.10.2023 13:21


Ersteres ist korrekt, zweites eine These.
Hat nicht der gute alte Spid seinerzeit dies mit Herrn Ford widerlegt?
Meine Gattin hat bessere Lohnerhöhungen die letzten 10 Jahre erhalten als ich, obwohl es kein Tarifvertrag ist, keine Gewerkschaft daran beteiligt war und sie nicht verhandelt hat.

Daher glaube ich nicht, dass die Ergebnisse besser wären, wenn wir statt 5-10% 25-50% Mitglieder hätten.

Es gibt doch so gesehen nur 2 Gründe warum die Ergebnisse "besser" werden:
a) der AG hat erkannt, was er bezahlen muss, damit er AN hat und halten kann. (Also Marktdruck)
b) Der AG gibt klein bei, weil ein Streik ihm mehr mittelfristig/langfristig kostet, als die Lohnerhöhung.

oder glaubst du nur weil da mehr 5% Mitglieder sind, ist der AG bereit 1% mehr zu bezahlen?

OK- aber dann können doch alle aus den verhandelnden Gewerkschaften austreten? Jeder kann sich den Beitrag sparen und in ETFs etc anlegen.
Warum?
1.) Ohne Gewerkschaften keine Tarifverträge
2.) Ohne Gewerkschaften keine Streiks
Die Anzahl der Streikenden ist jedoch nicht abhängig von der Anzahl der Gewerkschaftsmitglieder.
Streiken darf jeder.

Ich Zweifel doch nur den von dir behaupteten Automatismus an, dass die Menge der Mitglieder einen Einfluss auf das Ergebnis hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Peter am 24.10.2023 13:27
Lese jetzt erst die Forderung der Verdi
Ich weiß schon warum ich dort ausgetreten bin ... Richtiger Saftladen. Kann man die Führung per Petition nicht zum Rücktritt auffordern?
Was sind das bitte für lächerliche Forderungen?
Nach ein wenig hin und her kommt wahrscheinlich sowas wie ne Nullrunde 2023, 2,5% 2024 und 1,5% 2025 raus
Mehr erwarte ich echt nicht
Wird Zeit sich langsam aber ernsthaft nach einer Stelle in der Freien Wirtschaft umzusehen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.10.2023 13:33


1.) Ohne Gewerkschaften keine Tarifverträge
2.) Ohne Gewerkschaften keine Streiks
Die Anzahl der Streikenden ist jedoch nicht abhängig von der Anzahl der Gewerkschaftsmitglieder.
Streiken darf jeder.

Ich Zweifel doch nur den von dir behaupteten Automatismus an, dass die Menge der Mitglieder einen Einfluss auf das Ergebnis hat.

Streiken darf jeder ... tun idR aber nur die Organsierten. Oder wieviel sind Ihnen bekannt, die - wenn überhaupt -mehr als einen Tag auf eigene Kosten gestreikt haben ?

Wenn die Menge der Mitglieder keinen Einfluss hat; warum erreichen Gewerkschaften mit höheren O.grad bessere Ergebinsse, auf die hier gerne verwiesen wird. Siehe IG Metall oder auch GDL
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 24.10.2023 13:37
Wenn die Menge der Mitglieder keinen Einfluss hat; warum erreichen Gewerkschaften mit höheren O.grad bessere Ergebinsse, auf die hier gerne verwiesen wird. Siehe IG Metall oder auch GDL

Gegenbeispiel Frankreich: Da liegt der Organisationsgrad halb so hoch wie in Deutschland  mit deutlich besseren Ergebnissen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 24.10.2023 13:38

Verstehe nicht warum nicht alle gleich viel im TV-L bekommen, wenn man nach Tätigkeit eingruppiert wird.

Weil der Landesbeschäftigte in Sachsen oder Bayern auch keine kommunalen Tätigkeiten machen muss. Der Beschäftigte im Stadtstaat jedoch schon.

Also sind kommunale Tätigkeiten dann höherwertige Tätigkeiten?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.10.2023 14:00
Wenn die Menge der Mitglieder keinen Einfluss hat; warum erreichen Gewerkschaften mit höheren O.grad bessere Ergebinsse, auf die hier gerne verwiesen wird. Siehe IG Metall oder auch GDL

Gegenbeispiel Frankreich: Da liegt der Organisationsgrad halb so hoch wie in Deutschland  mit deutlich besseren Ergebnissen.

Bringt nichts, weil wir in Deutschland sind.

Zudem; woher kommen die besseren Ergebnisse für die beiden von mir genannten Gewerkschaften ?

Und bei hohem O-grad auch im ÖD viel möglich:
siehe SuE 2022- Zulage 130/180 +2 Reg.tage
siehe Pflege an Unikliniken 2022- nach 79 Tagen Streik = Entlastungstarifvertrag, für deren Abschluss sich die AGs bedankt haben

Davon ist der gesamte ÖD -insbesondere im Bereich TDL - meilenweit entfernt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 24.10.2023 14:45
Wenn die Menge der Mitglieder keinen Einfluss hat; warum erreichen Gewerkschaften mit höheren O.grad bessere Ergebinsse, auf die hier gerne verwiesen wird. Siehe IG Metall oder auch GDL

Gegenbeispiel Frankreich: Da liegt der Organisationsgrad halb so hoch wie in Deutschland  mit deutlich besseren Ergebnissen.
Im Gegensatz zu Frankreich ist in Deutschland festgelegt, dass im Tarifvertrag nur Gewerkschaften Tarifvertragsparteien auf seiten der Arbeitnehmer sind. Eigentlich ist das schon ein gesetzlicher Zwang, in eine Gewerkschaft einzutreten, um an Tarifverhandlungen beteiligt zu werden. Das sollte angesichts der jetzigen Verhältnisse mal überdacht werden. Ich sehe das aktuell aber auf keiner politischen Agenda.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 24.10.2023 14:50

Verstehe nicht warum nicht alle gleich viel im TV-L bekommen, wenn man nach Tätigkeit eingruppiert wird.

Weil der Landesbeschäftigte in Sachsen oder Bayern auch keine kommunalen Tätigkeiten machen muss. Der Beschäftigte im Stadtstaat jedoch schon.

Der im Land Bremen beschäftigte MA einer Landesbehörde freut sich aber auch über das (womit jetzt konkret verdiente?) Extra-Bonbon, was sein Kollege im Flächenland eben nicht erhält.

Dieser "Ausgleich" auf der einen Seite führt doch zu einem deutlich größeren Ungleichgewicht auf der anderen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ornaki am 24.10.2023 15:01
Dieser Thread ist bereits sehr voll und ich bitte um Entschuldigung, falls an irgendwelcher Stelle bereits beantwortet worden. Ich habe da eine Frage, die mir sehr unter den Nägeln brennt:

Warum wurde die IAP im Juni für den TVöD nur knapp zur Hälfte ausgezahlt und der Rest mit fortlaufendem Lohn? (wird ja beim TV-L  - wenn überhaupt -  wahrscheinlich ähnlich verlaufen). Sind die Kassen so leergefegt? Oder wollte man damit Menschen mit Elterngeld / Krankengeld (da Lohnersatz) von der übrigen Hälfte der IAP ausgrenzen?

Danke und Grüße
Der Wolf

sie wurde nicht nur knapp zur hälfte ausgezahlt. Man bekommt monatlich einen betrag von ca 220€. die ca1200€ die man schon bekommen hat sind die Summe der einzelnen Zahlen von Ende des letzten Tarifvertrages bis zum Zeitpunkt der Auszahlung.

Grüße
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.10.2023 15:01

Im Gegensatz zu Frankreich ist in Deutschland festgelegt, dass im Tarifvertrag nur Gewerkschaften Tarifvertragsparteien auf seiten der Arbeitnehmer sind. Eigentlich ist das schon ein gesetzlicher Zwang, in eine Gewerkschaft einzutreten, um an Tarifverhandlungen beteiligt zu werden. Das sollte angesichts der jetzigen Verhältnisse mal überdacht werden. Ich sehe das aktuell aber auf keiner politischen Agenda.

Wieso - wenn Sie nicht in einer Gewerkschaft sind, verhandeln Sie doch für sich selber. Ein Ergebnis von negativer Koalitionsfreiheit, auf das hier gerne Bezug genommen wird. Endlich können Sie das Heft in die die eigene Hand nehmen und sind eben nicht auf Gewerkschaften angewiesen. Warum nutzen das ca. 95% der Nichtorganisierten nicht ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 24.10.2023 15:15
Oh, das nutzen sie, das nutzen sie sogar ordentlich.
Man fragt beim Noch-AG (ÖD), da wird auf stur geschaltet oder eben der Formalismus losgetreten. Also bewirbt man sich anderweitig, verhandelt und zack, überraschend hat wieder jemand gekündigt.

Die öffentlichen Arbeitgeber verstecken sich so herrlich hinter ihrer strikten Auslegung des TV-L, dass sie gar nicht merken, dass es gegenüber leerer und leerer wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dermitder am 24.10.2023 15:31
Was mich bei der Diskussion um Stadtstaaten-Zulage interessiert:

Warum wird überhaupt für alle Länder (außer Hessen) gebündelt verhandelt?

Wenn mit jedem Land einzeln verhandelt würde, stünden die Länder mehr miteinander in Konkurrenz um gutes Personal.
Und für ein Hamburg mit hohem Organisationsgrad könnte Verdi ein wesentlich besseres Ergebnis erzielen. In den Ländern mit niedrigem Organisationsgrad könnte Verdi dann zurecht sagen: "Wenn Ihr auch gute Ergebnisse wollt, müsst Ihr Euch mehr engagieren."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 24.10.2023 15:33
Weil die TDL eine Gemeinschaft bildet, zu der sich die Länder (mit Ausnahme Hessens)  in ihrer Funktion als Arbeitgeber zusammengeschlossen haben. Das ist ja keine Entscheidung, die die Gewerkschaften als AN-Vertretungen irgendwie beeinflussen könnten…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dermitder am 24.10.2023 15:53
Weil die TDL eine Gemeinschaft bildet, zu der sich die Länder (mit Ausnahme Hessens)  in ihrer Funktion als Arbeitgeber zusammengeschlossen haben. Das ist ja keine Entscheidung, die die Gewerkschaften als AN-Vertretungen irgendwie beeinflussen könnten…
Eine Gewerkschaft kann aber auch mit einem verbandsangehörigen Arbeitgeber einen Haustarif aushandeln und das sogar mit einem Streik erzwingen, solange gerade keine Friedenspflicht herrscht, s. BAG 10.12.2002 – 1 AZR 96/02.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 24.10.2023 16:12
Wenn mit jedem Land einzeln verhandelt würde, stünden die Länder mehr miteinander in Konkurrenz um gutes Personal.

Das wäre dann der ultimative Todesstoß für manche Bundesländer vor allem gen Osten... Schon alleine, dass  hier selbige Positionen in gängiger Praxis zwei Entgeltgruppen niedriger eingestuft werden ist schon hart - wenn dann noch unabhängig verhandelt werden soll ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.10.2023 16:47


1.) Ohne Gewerkschaften keine Tarifverträge
2.) Ohne Gewerkschaften keine Streiks
Die Anzahl der Streikenden ist jedoch nicht abhängig von der Anzahl der Gewerkschaftsmitglieder.
Streiken darf jeder.

Ich Zweifel doch nur den von dir behaupteten Automatismus an, dass die Menge der Mitglieder einen Einfluss auf das Ergebnis hat.

Streiken darf jeder ... tun idR aber nur die Organsierten. Oder wieviel sind Ihnen bekannt, die - wenn überhaupt -mehr als einen Tag auf eigene Kosten gestreikt haben ?

Wenn die Menge der Mitglieder keinen Einfluss hat; warum erreichen Gewerkschaften mit höheren O.grad bessere Ergebinsse, auf die hier gerne verwiesen wird. Siehe IG Metall oder auch GDL
Gegenfrage, warum kriegen Mitarbeiter mit Null Organisationsgrad bessere Ergebnisse hin?
(Wie z.B. bei meiner Gattin?)

IGM und GDL kriegen nicht wegen des O Grades mehr, sondern wegen des S Grades:
Dort kostet der Streik dem AG mehr.
und wegen des K Grades:
Dort ist und wird eine Arbeitskraft kaufmännisch errechenbar.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.10.2023 16:59
Wenn die Menge der Mitglieder keinen Einfluss hat; warum erreichen Gewerkschaften mit höheren O.grad bessere Ergebinsse, auf die hier gerne verwiesen wird. Siehe IG Metall oder auch GDL

Gegenbeispiel Frankreich: Da liegt der Organisationsgrad halb so hoch wie in Deutschland  mit deutlich besseren Ergebnissen.

Bringt nichts, weil wir in Deutschland sind.

Zudem; woher kommen die besseren Ergebnisse für die beiden von mir genannten Gewerkschaften ?

Und bei hohem O-grad auch im ÖD viel möglich:
siehe SuE 2022- Zulage 130/180 +2 Reg.tage
siehe Pflege an Unikliniken 2022- nach 79 Tagen Streik = Entlastungstarifvertrag, für deren Abschluss sich die AGs bedankt haben

Davon ist der gesamte ÖD -insbesondere im Bereich TDL - meilenweit entfernt.
Tja, bei den Pflegekräften wird es auch für den öD AG teuer (den er agiert als wirtschaftliches Unternehmen) und der Rückhalt in der Bevölkerung ist auch da.

Wenn bei der Bahn die Bahn Bistro Mitarbeiter streiken wird nichts passieren, wenn die Lokführer, Stellwerker, ... schon.

Der O Grad ist wurscht, es ist alleinig der wirtschaftliche Druck den die AN auf den AG ausüben können.

Als Streikende, oder als wechselwillige Wanderarbeiter.

Wenn Verwaltung nicht funktioniert, dann dauert es seeeehr lange bis jemand aufhorcht.

und leider habe ich im TV-L bisher noch nicht wirklich eine gute Streikstrategie bei verdi sehen können in den letzten Jahren.

Also sind wir wieder beim Henne Ei Prinzip und den von dir beschriebenen Tanker.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.10.2023 17:27

Tja, bei den Pflegekräften wird es auch für den öD AG teuer (den er agiert als wirtschaftliches Unternehmen) und der Rückhalt in der Bevölkerung ist auch da.

Wenn bei der Bahn die Bahn Bistro Mitarbeiter streiken wird nichts passieren, wenn die Lokführer, Stellwerker, ... schon.

Der O Grad ist wurscht, es ist alleinig der wirtschaftliche Druck den die AN auf den AG ausüben können.

Als Streikende, oder als wechselwillige Wanderarbeiter.

Wenn Verwaltung nicht funktioniert, dann dauert es seeeehr lange bis jemand aufhorcht.

und leider habe ich im TV-L bisher noch nicht wirklich eine gute Streikstrategie bei verdi sehen können in den letzten Jahren.

Also sind wir wieder beim Henne Ei Prinzip und den von dir beschriebenen Tanker.

Die Frage bleibt: Streiken darf jeder ... tun idR aber nur die Organsierten. Oder wieviel sind Ihnen bekannt, die - wenn überhaupt -mehr als einen Tag auf eigene Kosten gestreikt haben/streiken wollen ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.10.2023 17:47
Oh, das nutzen sie, das nutzen sie sogar ordentlich.
Man fragt beim Noch-AG (ÖD), da wird auf stur geschaltet oder eben der Formalismus losgetreten. Also bewirbt man sich anderweitig, verhandelt und zack, überraschend hat wieder jemand gekündigt.


Das wäre gut, wenn das betroffene Personal so konsequent handeln würde- werden die meisten aber dann dann doch nicht tun. Sie wollen zwar ein höheres Gehalt, wollen abergleichzeitg ihre persönlichen "weichen Fakoren/Sicherheiten" ( z.B. geringe Fahrzeit, Haus muß gerade gebaut werden; die Liebste ist zuhause mit dem Kind etc.) nicht aufgeben.

Beides geht eben nicht- schade nur, dass insbesondere die Fach-und Führungselite > EG 9a dies nicht oder nur begrenzt versteht.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 24.10.2023 18:35
echt nen witz was herr dressel da von sich gibt da wird nur ein unterirdisches angebot kommen wenn überhaupt noch mehr stellenstreichungen es wird doch schon alles kaputt gespart besonders in hamburg
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 24.10.2023 20:03
Nu, in der TDL-Stellungnahme (siehe Neuigkeiten-Thread) war jetzt noch nicht zu lesen, was die AG-Seite jetzt eigentlich interessiert — außer natürlich, die Gehaltsforderung der Gewerkschaften herunterzuhandeln. Mal sehen, ob wir dann übermorgen mehr erfahren…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zimm am 24.10.2023 20:16
Die Frage bleibt: Streiken darf jeder ... tun idR aber nur die Organsierten. Oder wieviel sind Ihnen bekannt, die - wenn überhaupt -mehr als einen Tag auf eigene Kosten gestreikt haben/streiken wollen ?

Mehrere Kollegen und ich sind schon öfter den Streikaufrufen gefolgt, obwohl keiner von uns in einer Gewerkschaft ist. Allerdings muss ich dazu sagen, dass bei uns noch nie (seitdem ich da bin) deswegen das Gehalt gekürzt wurde. Der Chef wurde nie dazu aufgefordert, Streikteilnehmer zu melden.
Für mich ist das aber nicht so entscheidend. Wenn ich mir quasi die Mitgliedsbeiträge spare, dann verkrafte ich auch auf eigene Kosten zu streiken.

Gerne würde ich einer Gewerkschaft beitreten, der User Sozialarbeiter zeigt ja, dass man etwas bewegen kann. Ich persönlich mag aber verdi nicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie meine Interessen vertreten sondern irgendwelche eigenen politischen Interessen verfolgen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 24.10.2023 20:24
Ein wenig Wahres steht allerdings auch in dem Pamphlet der TdL drin, nämlich dass die Inflation in 2023 voraussichtlich 6,1% betragen wird. In 2022 gab es auch Inflation ( 7,9%) , so dass zumindest zum Reallohnerhalt die Forderung von verdi nicht so ganz aus der Luft gegriffen ist:-)
Ich meine in 2022 ne ziemliche Nullrunde erlebt zu haben, ab 12/22 gab es glaube ich 2,8% mehr.......

Demnach würde also selbst die geforderte Erhöhung um 10,5% auf eine Reallohnkürzung hinauslaufen.....

:-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.10.2023 20:28

Tja, bei den Pflegekräften wird es auch für den öD AG teuer (den er agiert als wirtschaftliches Unternehmen) und der Rückhalt in der Bevölkerung ist auch da.

Wenn bei der Bahn die Bahn Bistro Mitarbeiter streiken wird nichts passieren, wenn die Lokführer, Stellwerker, ... schon.

Der O Grad ist wurscht, es ist alleinig der wirtschaftliche Druck den die AN auf den AG ausüben können.

Als Streikende, oder als wechselwillige Wanderarbeiter.

Wenn Verwaltung nicht funktioniert, dann dauert es seeeehr lange bis jemand aufhorcht.

und leider habe ich im TV-L bisher noch nicht wirklich eine gute Streikstrategie bei verdi sehen können in den letzten Jahren.

Also sind wir wieder beim Henne Ei Prinzip und den von dir beschriebenen Tanker.

Die Frage bleibt: Streiken darf jeder ... tun idR aber nur die Organsierten. Oder wieviel sind Ihnen bekannt, die - wenn überhaupt -mehr als einen Tag auf eigene Kosten gestreikt haben/streiken wollen ?
Schwierige Frage, denn wie oft und unter welchen Bedingungen hatten wir/ich denn die Chance diese Entscheidung zu treffen.

Ich persönlich hatte noch nie die Chance, diese Entscheidung zu treffen, da meine Arbeitsstellen noch nie bestreikt wurden.
Und auch da wieder ein Henne Ei Problem, zumindest in meinem Bereich.
Warum soll ich streiken, wenn meine Themen doch nicht Streikthema sind.

Und im Ernst. Streikende Gewerkschaftsmitglieder, streiken nicht auf eigene Kosten?
Sie haben doch schon dafür jahrzehntelang bezahlt.
Und im Ernst.
Ich kann und würde auf ein Monatsentgelt verzichten, wenn es um ein Streikthema geht, um welches es sich zu kämpfen lohnt und die Streikstrategie etwas bewirken kann.
Sei es durch aktiven Streik, oder der finanziellen Unterstützung eines aktiven Streikenden, der dem AG Schmerzen zu fügt.

Aber wo wie und wann erleben wir denn mal eine solche Konstellation im TVL?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 24.10.2023 20:33
Oh, das nutzen sie, das nutzen sie sogar ordentlich.
Man fragt beim Noch-AG (ÖD), da wird auf stur geschaltet oder eben der Formalismus losgetreten. Also bewirbt man sich anderweitig, verhandelt und zack, überraschend hat wieder jemand gekündigt.


Das wäre gut, wenn das betroffene Personal so konsequent handeln würde- werden die meisten aber dann dann doch nicht tun. Sie wollen zwar ein höheres Gehalt, wollen abergleichzeitg ihre persönlichen "weichen Fakoren/Sicherheiten" ( z.B. geringe Fahrzeit, Haus muß gerade gebaut werden; die Liebste ist zuhause mit dem Kind etc.) nicht aufgeben.

Beides geht eben nicht- schade nur, dass insbesondere die Fach-und Führungselite > EG 9a dies nicht oder nur begrenzt versteht.
Das ist deine Interpretation.
Darum bin ich ich auch so gegen eine Gießkanne. Es gibt zuviele Jammerer, die nicht die Eier in der Hose haben sich zu verändern. Und jeder Prozentpunkt den die einfach so mehr bekommen ist rausgeschmissenes Geld, welches fehlt um andere individuell zu fördern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 24.10.2023 20:42
Hier gehe ich nur zum Teil mit. Mir macht meine Tätigkeit Spaß, ich mag den Verein für den ich arbeite und die Kollegen, und natürlich habe ich mich auch hinsichtlich Wohnort usw. so eingerichtet, dass ich kurze Wege usw. habe.

Hier ist mein persönlicher Leidensdruck für Veränderungen noch nicht groß genug, dieser wächst aber derzeit stark an.

Viele Kollegen und auch -innen haben in den letzten zwei Jahren bereits gekündigt. Das kann nicht im Sinne der TdL sein.


Lohnerhöhungen im Sinne von Kaufkrafterhalt ( nominelle Erhöhungen) müssen doch mit der Gießkanne erfolgen. Wie denn sonst?
Und Kaufkrafterhalt würde glaube ich den allermeisten Beschäftigten ausreichen. MINT hier vielleicht ausgenommen.
:-)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 24.10.2023 22:43
Zitat von: hugodehippo
Viele Kollegen und auch -innen haben in den letzten zwei Jahren bereits gekündigt. Das kann nicht im Sinne der TdL sein.
Anscheinend schon. Der AG sieht für gewöhnlich ab einer gewissen Hierarchieebene die Dinge halt "anders".

Zitat von: hugodehippo
Und Kaufkrafterhalt würde glaube ich den allermeisten Beschäftigten ausreichen. MINT hier vielleicht ausgenommen.
:-)
MINT kann ja gerne in die pW gehen. Sie bekommen gerade in der Informatik die Jobs hinterher geschmissen, wenn Sie auch nur fehlerfrei einen Rechner starten können. Haben Sie dann wirklich Fachwissen gehen Sie schnell je nach Region mit E13 + nach Hause. Aber auch mit deutlich mehr Stress. Da dann doch lieber zwei bis drei Stufen drunter aber nur mit 75%, welche man im öD als 105% wahrnimmt. Verbessert definitiv die Lebensqualität.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 25.10.2023 06:36
Nu, in der TDL-Stellungnahme (siehe Neuigkeiten-Thread) war jetzt noch nicht zu lesen, was die AG-Seite jetzt eigentlich interessiert — außer natürlich, die Gehaltsforderung der Gewerkschaften herunterzuhandeln. Mal sehen, ob wir dann übermorgen mehr erfahren…

Das wird ja lustig.

In der Stellungnahme habe ich folgendes gefunden:

Juristin als Referentin in einer Landesbehörde, 7 Jahre Berufserfahrung (Entgelt-
gruppe 13, Stufe 4)
5.215,72 Euro

Welcher Jurist tut sich das an?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 25.10.2023 06:42
Nu, in der TDL-Stellungnahme (siehe Neuigkeiten-Thread) war jetzt noch nicht zu lesen, was die AG-Seite jetzt eigentlich interessiert — außer natürlich, die Gehaltsforderung der Gewerkschaften herunterzuhandeln. Mal sehen, ob wir dann übermorgen mehr erfahren…

Das wird ja lustig.

In der Stellungnahme habe ich folgendes gefunden:

Juristin als Referentin in einer Landesbehörde, 7 Jahre Berufserfahrung (Entgelt-
gruppe 13, Stufe 4)
5.215,72 Euro

Welcher Jurist tut sich das an?

Ach da gibt es schon so ein paar. Bei manchen reicht es eben nicht zum zw. Staatsexamen oder die Punkteausbeute war nicht sonderlich und das Anwaltsein ist dann doch nicht so toll wie gedacht. Aber man erkennt dennoch - das Mehr an Verantwortung, Ausbildung usw usf lohnt sich im öD nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 25.10.2023 07:03
Nu, in der TDL-Stellungnahme (siehe Neuigkeiten-Thread) war jetzt noch nicht zu lesen, was die AG-Seite jetzt eigentlich interessiert — außer natürlich, die Gehaltsforderung der Gewerkschaften herunterzuhandeln. Mal sehen, ob wir dann übermorgen mehr erfahren…

Das wird ja lustig.

In der Stellungnahme habe ich folgendes gefunden:

Juristin als Referentin in einer Landesbehörde, 7 Jahre Berufserfahrung (Entgelt-
gruppe 13, Stufe 4)
5.215,72 Euro

Welcher Jurist tut sich das an?

Exakt an der Stelle bin ich auch hängengeblieben.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 25.10.2023 07:05
Oh, das nutzen sie, das nutzen sie sogar ordentlich.
Man fragt beim Noch-AG (ÖD), da wird auf stur geschaltet oder eben der Formalismus losgetreten. Also bewirbt man sich anderweitig, verhandelt und zack, überraschend hat wieder jemand gekündigt.


Das wäre gut, wenn das betroffene Personal so konsequent handeln würde- werden die meisten aber dann dann doch nicht tun. Sie wollen zwar ein höheres Gehalt, wollen abergleichzeitg ihre persönlichen "weichen Fakoren/Sicherheiten" ( z.B. geringe Fahrzeit, Haus muß gerade gebaut werden; die Liebste ist zuhause mit dem Kind etc.) nicht aufgeben.

Beides geht eben nicht- schade nur, dass insbesondere die Fach-und Führungselite > EG 9a dies nicht oder nur begrenzt versteht.

Dann geh mal in die Bauverwaltungen, da siehst du deine Aussage sowas von widerlegt. Schau ich meinen Ex-AG an, haben dieses Jahr nun schon eine zweistellige Anzahl an Leute gekündigt. Wenn ich es recht überreiße, sind damit rund 15% der Stellen unbesetzt. Diese Mär von den tollen weichen Faktoren im ÖD ist eben nur das, ein Märchen. Aber, in welcher überholten Welt du lebst, sieht man schon an der Aussage "die liebste zuhause mit dem Kind". Beim besten Willen, dich kann ich nicht mehr ernst nehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.10.2023 07:09
Hier gehe ich nur zum Teil mit. Mir macht meine Tätigkeit Spaß, ich mag den Verein für den ich arbeite und die Kollegen, und natürlich habe ich mich auch hinsichtlich Wohnort usw. so eingerichtet, dass ich kurze Wege usw. habe.

Hier ist mein persönlicher Leidensdruck für Veränderungen noch nicht groß genug, dieser wächst aber derzeit stark an.

Viele Kollegen und auch -innen haben in den letzten zwei Jahren bereits gekündigt. Das kann nicht im Sinne der TdL sein.


Lohnerhöhungen im Sinne von Kaufkrafterhalt ( nominelle Erhöhungen) müssen doch mit der Gießkanne erfolgen. Wie denn sonst?
Und Kaufkrafterhalt würde glaube ich den allermeisten Beschäftigten ausreichen. MINT hier vielleicht ausgenommen.
:-)
Ja, Kaufkraft erhalt ganz klar per Kanne.
Will verdi aber nicht!
Problem bei einzelnen Berufen, dass diese in der pW wesentlich besser bezahlt werden, sollte man auch in diesen Berufen (Entgeltgruppen) nicht per Kanne korrigieren.
Da sollte die Gewerkschaft nur einer entsprechenden Öffnung des TVs zustimmen, hier dem AG mehr und einfachere  tarifliche Möglichkeiten zu geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 25.10.2023 07:46
Ich lese hier schon länger mit, nun will ich auch mal meine Senf dazugeben. Ich arbeite an einer Hochschule seit einem Jahr. Bei uns laufen die Leute in großer Zahl weg. Bei unserer Verwaltung, wo Kollegen häufig woanders besser bezahlte Stellen finden. Bei den IT Leuten und vor allem den Ingenieuren, die Labore betreuen bei technischen Studiengängen sieht es derzeit schlimm aus! Jetzt hat wieder einer der absoluten Topleute dort gekündigt mit Mitte 40 und im Studiengang ist Landunter, weil sich niemand mit der komplizierten Technik auskennt. Da fallen jetzt grade reihenweise wichtige Vorlesungen aus. Ich verstehe nicht warum man solche Leute nicht binden kann.

Laut unserem Personalrat können Zulagen und solche Dinge nicht kommen, weil das Ministerium blockt. Echt super. Ich glaube ich werde mich in den nächsten Monaten auch neu orientieren. Der TV-L will uns irgendwie nicht. Aber es gibt ja gute Alternativen beim TVöD. Das TDL Papier habe ich auch gelesen. Kein Wort davon dass man mit dem Rest vom ÖD irgendwie mithalten muss.

Warum denken die AG wir wären auf einer Insel und rings um uns gäbe es keine interessante Konkurrenz im ÖD? Es gibt nur eine Antwort. Der TV-L muss liefern. Oder die Leute hauen ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 25.10.2023 08:02
Es sind nicht nur einzelne Berufe, selbst der Verwaltung rennen die MA weg.

Btw, ausserdem muss immer lachen, wenn ich hier lese, es gibt IT'ler die im ÖD arbeiten, weil sie die (welche auch immer) Vorteile schätzen. Komisch, ich hab noch keinen erlebt. Hier wird die IT durchgehend von Bauzeichnern betreut! Für Digitalisierung wurde ein Beamter - Maschinenbau - eingesetzt. Kam wie die Jungfrau zum Kinde.

Klar, gibt es ab und an mal einen, der zum Vorstellungsgespräch kommt. Die meisten scheitern schon an der Eingangsfrage: Wissen Sie, was wir hier tun? Und, das ist leider traurige Realität. Ist halt ein sch... Image und das Schmerzensgeld ist eben ein Witz. Will man motivierte und qualifizierte MA, muss was geboten werden. Aber, wahrscheinlich will man das gar nicht. So kann man wunderbar zB behaupten: Wir würden ja gerne bauen, aber Fachkräftemangel verhindert das. Zack, kurzfristig Geld gespart, langfristig gehts halt bergab - was solls? Muss sich ein anderer drum kümmern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Fresena am 25.10.2023 08:06
Was soll man zu dem Verhalten den Ländern als AG noch sagen? Der Unterschied zwischen dem TVöD und dem TV-L  ist ab März so groß, dass es immer schwieriger wird, gutes Personal zu bekommen. Dazu muss man auch sagen, dass der Bedarf überall gestiegen ist und der Markt ziemlich leer ist. Also müssen wir die Bewerberinnen und Bewerber zumindest mit irgendwas locken können. Und da gehört ein vernünftiges Gehalt doch eindeutig mit dazu. Ich wäre ja schon glücklich, wenn der Abschluss des TVöD einfach übernommen wird. Weniger wird uns nicht helfen. Im Gegenteil. Dann werden die Verwaltungen die Arbeit bald nicht mehr erledigen können, weil schlichtweg das (gute) Personal fehlt. Dazu vielleicht noch das E-Bike Leasing einführen und schon haben wir etwas mehr in der Hand, mit dem wir glänzen können. Das wird den TVöD überholen, wird ein Traum bleiben.

Aber das sehen vermutlich nur die Betroffenen mit ihren Wünschen nach mehr Gehalt so. Die Damen und Herren, die auf Seiten der TdL verhandeln haben diese Probleme mit ihrer Besoldung als Minister nicht. Die werden nicht mal merken, wenn die Tüte Obst plötzlich 3 Euro mehr kostet oder der Tank mit Benzin 10 Euro mehr. Alle etwas weiter weg von der Basis als man es gerne hätte. Und mal ehrlich, warum sollte das Personal für die hohen Ausgaben grade stehen, die die selben Politiker, die für das Land verhandeln, zu verantworten haben? Dann könnten die ja auch mal versuchen, von 2.000 Euro im Monat mit allem drum und dran zu leben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.10.2023 08:29
Das Problem ist die Wertschätzung unserer Arbeit und die sehe ich immer weniger. Das haben die Länder wohl einfach nicht nötig und entsprechend laufen die MA weg. Wir müssen auf Dienstreisen mittlerweile alle Kosten erst einmal selbst tragen und es dauert derzeit ein 3/4 Jahr bis diese erstattet werden. Grund: Keine MA in der Reisekostenabrechnung. Und so kann man viele Baustellen aufzeigen.

Ich finde das Argument Mitglied der Gewerkschaft zu sein und dann wird das Ergebnis besser, auch nicht sehr schlüssig. Es hängt doch, wie schon erwähnt vom Leidensdruck des Arbeitgebers ab, wie das Ergebnis wird. Stehen beim Daimler die Bänder still, dann sind gleich mal mehrere Millionen Gewinn futsch und das ist in unserem Umfeld halt leider nicht der Fall. Zudem können die Mehrkosten der Tarifabschlüsse der IGM seitens der AG auf die produzierten Produkte abgewälzt werden und sich so refinanzieren, das funktioniert im ÖD halt auch nicht.

Hier müssen die AG etwas Anderes erkennen, dass Mitarbeitende wertzuschätzen sind und Kompetenzen haben, die dafür sorgen, dass der Laden am Laufen bleibt. Und wenn ich meine Mitarbeitenden schätze, dann bezahle ich ihnen gerne auch mehr.

Meine Frau hat dieses Jahr auch einfach so von Ihrem Chef einen Brief bekommen, in dem er sich für Ihre stets vorbildliche Arbeit bedankt und ihre Leistungen mit einer 8%-igen Lohnerhöhung wertschätzt. Manchmal reicht es, einfach "ehrliche" Arbeit abzuliefern und hierfür honoriert und wertgeschätzt zu werden.

 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.10.2023 08:51
Ohne Witz, ich habe durchaus von höhere Ebene gehört, dass man mit Geld das nicht regeln kann und man der pW nicht die Leute wegnehmen will.

Das man nicht den Gap zur pW ausbügeln kann mit Geld ist oftmals korrekt, aber mit einer kleinen Zulage kann man Wertschätzung ausdrücken, das ist denen nicht klar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.10.2023 08:59
Ohne Witz, ich habe durchaus von höhere Ebene gehört, dass man mit Geld das nicht regeln kann und man der pW nicht die Leute wegnehmen will.

Das man nicht den Gap zur pW ausbügeln kann mit Geld ist oftmals korrekt, aber mit einer kleinen Zulage kann man Wertschätzung ausdrücken, das ist denen nicht klar.

Schon manchmal interessant, wie auf gewissen Ebenen gedacht wird...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.10.2023 09:34
Tja, mal sehen. Die Gewerkschaften müssen sich ja AG-Probleme nicht zu eigen machen und Forderungen, die diese lösen könnten, formulieren. Interessant wäre, ob die AG-Seite diese eigenen Problem erkennt und entsprechend in die Gespräche geht…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 25.10.2023 09:42
Grundsätzlich überlegt...
Wenn die Gewerkschaftsforderung/ das TVöD Ergebnis kommt, kann ja jeder ausrechnen was kommt. So betrachtet, muss ich für mich eine Gewerkschaftsmitgliedschaft ausschließen.

Die zuvor eingebrachten Einwände die Unterschiede TV/L TVöD ab März sind nicht haltbar, da die kommende Anpassung noch nicht einbezogen werden kann.

Ich rechne mit dem selben "Erfolg" wie die TVöD - Anpassung. Die Gewerkschaft hat es verpasst in Sachen Arbeitszeit zu Punkten, hier ist m.E. eine fatale Entscheidung gefallen, durch Unbeachtung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.10.2023 09:46
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.10.2023 10:01

Ich finde das Argument Mitglied der Gewerkschaft zu sein und dann wird das Ergebnis besser, auch nicht sehr schlüssig. Es hängt doch, wie schon erwähnt vom Leidensdruck des Arbeitgebers ab, wie das Ergebnis wird. Stehen beim Daimler die Bänder still, dann sind gleich mal mehrere Millionen Gewinn futsch und das ist in unserem Umfeld halt leider nicht der Fall. Zudem können die Mehrkosten der Tarifabschlüsse der IGM seitens der AG auf die produzierten Produkte abgewälzt werden und sich so refinanzieren, das funktioniert im ÖD halt auch nicht.


OK- dann braucht der ÖD ja keine Gewerkschaften mehr-oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 25.10.2023 10:16
Gewerkschaft ist wichtig. Verdi ist aber vielen zu politisch, das gefällt nicht jedem. Und hängt hier nicht mal ein Plakat auf um die Leute zu informieren. Das kommt nicht gut an und zeigt wenig Interesse. Was mir auffällt ist das Verdi generell wenig zu den anstehenden Verhandlungen informiert. Bei Youtube zum Beispiel findet sich sehr wenig dazu. Da ist sogar DBB noch aktiver.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 25.10.2023 10:18

OK- dann braucht der ÖD ja keine Gewerkschaften mehr-oder?

Solange gesetzlich kein anderer als Gewerkschaften zum Streik aufrufen darf, wohl schon.
Wie schon vor etlichen Seiten vorgeschlagen, bräuchte es aber ggf. auch eine Mitgliedschaft "light" und dann ohne Rechtsberatungsfirlefanzanspruch und ohne Streikgeld. Einfach für die Grundfunktionen Aufruf zum Streik und allgemeine Arbeitnehmerinteressenvertretung. Dafür dürften dann doch auch 0,1% des Bruttogehalts reichen, oder?

(Und bevor die Frage kommt "Würden Sie auch ohne Streikgeld tagelang oder wochenlang streiken?" gleich die Antwort: Für Forderungen, die überwiegend nur den unteren EG zugute kommen oder einzelnen Ländern im TdL-Bereich: Nein!)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.10.2023 10:22
Gewerkschaft ist wichtig. Verdi ist aber vielen zu politisch, das gefällt nicht jedem. Und hängt hier nicht mal ein Plakat auf um die Leute zu informieren. Das kommt nicht gut an und zeigt wenig Interesse. Was mir auffällt ist das Verdi generell wenig zu den anstehenden Verhandlungen informiert. Bei Youtube zum Beispiel findet sich sehr wenig dazu. Da ist sogar DBB noch aktiver.
Was ist denn "wichtig" an Gewerkschaft ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 25.10.2023 10:24
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.10.2023 10:35

Ich finde das Argument Mitglied der Gewerkschaft zu sein und dann wird das Ergebnis besser, auch nicht sehr schlüssig. Es hängt doch, wie schon erwähnt vom Leidensdruck des Arbeitgebers ab, wie das Ergebnis wird. Stehen beim Daimler die Bänder still, dann sind gleich mal mehrere Millionen Gewinn futsch und das ist in unserem Umfeld halt leider nicht der Fall. Zudem können die Mehrkosten der Tarifabschlüsse der IGM seitens der AG auf die produzierten Produkte abgewälzt werden und sich so refinanzieren, das funktioniert im ÖD halt auch nicht.




OK- dann braucht der ÖD ja keine Gewerkschaften mehr-oder?

Es ließe sich unter Umständen über die (Gesamt-)Personalratsvorsitzenden als Verhandlungspartner der Länder auch darstellen und das sind die gewählten Mitgleider im ÖD. Auffallend ist z.B., dass in unserem Personalrat schon lange kein Gewerkschaftdsmitglied mehr sitzt und im Gesamtpersonalrat auch nicht.

Man sollte aus den Gesamtpersonalräten der Dienstellen innerhalb eines BundesLandes nochmals ein Extrakt bilden und den Vertreter/die Vertreter jedes Bundeslandes in die Verhandlungen mit der TdL schicken.
Wenn der "Extrakt" sich organisieren und treffen kann, weil hauptberuflich im ÖD als Personalvertreter eingesetzt...

Das würde auch die Position der Personalräte stärken und vielleicht zu einem vergleichbaren Status gegenüber den Betriebsräten führen - zumindest was die Peronalratvertreter der Angestellten betrifft.

Dann könnten sowas wie TV-Stud als Nebenschauplatz/Ablenkungsmanöver/Mitgliederwerbung schon Mal unterbleiben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.10.2023 10:42

Ich finde das Argument Mitglied der Gewerkschaft zu sein und dann wird das Ergebnis besser, auch nicht sehr schlüssig. Es hängt doch, wie schon erwähnt vom Leidensdruck des Arbeitgebers ab, wie das Ergebnis wird. Stehen beim Daimler die Bänder still, dann sind gleich mal mehrere Millionen Gewinn futsch und das ist in unserem Umfeld halt leider nicht der Fall. Zudem können die Mehrkosten der Tarifabschlüsse der IGM seitens der AG auf die produzierten Produkte abgewälzt werden und sich so refinanzieren, das funktioniert im ÖD halt auch nicht.




OK- dann braucht der ÖD ja keine Gewerkschaften mehr-oder?

Es ließe sich unter Umständen über die (Gesamt-)Personalratsvorsitzenden als Verhandlungspartner der Länder auch darstellen und das sind die gewählten Mitgleider im ÖD. Auffallend ist z.B., dass in unserem Personalrat schon lange kein Gewerkschaftdsmitglied mehr sitzt und im Gesamtpersonalrat auch nicht.

Man sollte aus den Gesamtpersonalräten der Dienstellen innerhalb eines BundesLandes nochmals ein Extrakt bilden und den Vertreter/die Vertreter jedes Bundeslandes in die Verhandlungen mit der TdL schicken.
Wenn der "Extrakt" sich organisieren und treffen kann, weil hauptberuflich im ÖD als Personalvertreter eingesetzt...

Das würde auch die Position der Personalräte stärken und vielleicht zu einem vergelichbaren Status gegenüber den Betriebsräten führen - zumindest was die peronalratvertreter der Angestellten betrifft.

Dann könnten sowas wie TV-Stud als Nebenschauplatz/Ablenkungsmanöver/Mitgliederwerbung unterbleiben.

Unter welchen Umständen denn ??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 25.10.2023 10:46

Ich finde das Argument Mitglied der Gewerkschaft zu sein und dann wird das Ergebnis besser, auch nicht sehr schlüssig. Es hängt doch, wie schon erwähnt vom Leidensdruck des Arbeitgebers ab, wie das Ergebnis wird. Stehen beim Daimler die Bänder still, dann sind gleich mal mehrere Millionen Gewinn futsch und das ist in unserem Umfeld halt leider nicht der Fall. Zudem können die Mehrkosten der Tarifabschlüsse der IGM seitens der AG auf die produzierten Produkte abgewälzt werden und sich so refinanzieren, das funktioniert im ÖD halt auch nicht.




OK- dann braucht der ÖD ja keine Gewerkschaften mehr-oder?

Es ließe sich unter Umständen über die (Gesamt-)Personalratsvorsitzenden als Verhandlungspartner der Länder auch darstellen und das sind die gewählten Mitgleider im ÖD. Auffallend ist z.B., dass in unserem Personalrat schon lange kein Gewerkschaftdsmitglied mehr sitzt und im Gesamtpersonalrat auch nicht.

Man sollte aus den Gesamtpersonalräten der Dienstellen innerhalb eines BundesLandes nochmals ein Extrakt bilden und den Vertreter/die Vertreter jedes Bundeslandes in die Verhandlungen mit der TdL schicken.
Wenn der "Extrakt" sich organisieren und treffen kann, weil hauptberuflich im ÖD als Personalvertreter eingesetzt...

Das würde auch die Position der Personalräte stärken und vielleicht zu einem vergelichbaren Status gegenüber den Betriebsräten führen - zumindest was die peronalratvertreter der Angestellten betrifft.

Dann könnten sowas wie TV-Stud als Nebenschauplatz/Ablenkungsmanöver/Mitgliederwerbung unterbleiben.

Unter welchen Umständen denn ??

Müsste man entwickeln. Das ist eine Idee mit viel Potential. Da bin ich mir sicher, wenn ich mir z.B. die Personalsratsvorsitzenden ansehe, die ich kenne.
Auch denke ich, dass die Personalräte bei weiten näher an der Belegschaft des ÖD sind als ver.di.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 25.10.2023 10:56

OK- dann braucht der ÖD ja keine Gewerkschaften mehr-oder?

Solange gesetzlich kein anderer als Gewerkschaften zum Streik aufrufen darf, wohl schon.
Wie schon vor etlichen Seiten vorgeschlagen, bräuchte es aber ggf. auch eine Mitgliedschaft "light" und dann ohne Rechtsberatungsfirlefanzanspruch und ohne Streikgeld. Einfach für die Grundfunktionen Aufruf zum Streik und allgemeine Arbeitnehmerinteressenvertretung. Dafür dürften dann doch auch 0,1% des Bruttogehalts reichen, oder?

(Und bevor die Frage kommt "Würden Sie auch ohne Streikgeld tagelang oder wochenlang streiken?" gleich die Antwort: Für Forderungen, die überwiegend nur den unteren EG zugute kommen oder einzelnen Ländern im TdL-Bereich: Nein!)

Wundert mich auch. Warum bietet Verdi keinen abgespeckte Mitgliedschaft an? Was sagen Mitglieder dazu?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.10.2023 10:58

Ich finde das Argument Mitglied der Gewerkschaft zu sein und dann wird das Ergebnis besser, auch nicht sehr schlüssig. Es hängt doch, wie schon erwähnt vom Leidensdruck des Arbeitgebers ab, wie das Ergebnis wird. Stehen beim Daimler die Bänder still, dann sind gleich mal mehrere Millionen Gewinn futsch und das ist in unserem Umfeld halt leider nicht der Fall. Zudem können die Mehrkosten der Tarifabschlüsse der IGM seitens der AG auf die produzierten Produkte abgewälzt werden und sich so refinanzieren, das funktioniert im ÖD halt auch nicht.




OK- dann braucht der ÖD ja keine Gewerkschaften mehr-oder?

Es ließe sich unter Umständen über die (Gesamt-)Personalratsvorsitzenden als Verhandlungspartner der Länder auch darstellen und das sind die gewählten Mitgleider im ÖD. Auffallend ist z.B., dass in unserem Personalrat schon lange kein Gewerkschaftdsmitglied mehr sitzt und im Gesamtpersonalrat auch nicht.

Man sollte aus den Gesamtpersonalräten der Dienstellen innerhalb eines BundesLandes nochmals ein Extrakt bilden und den Vertreter/die Vertreter jedes Bundeslandes in die Verhandlungen mit der TdL schicken.
Wenn der "Extrakt" sich organisieren und treffen kann, weil hauptberuflich im ÖD als Personalvertreter eingesetzt...

Das würde auch die Position der Personalräte stärken und vielleicht zu einem vergelichbaren Status gegenüber den Betriebsräten führen - zumindest was die peronalratvertreter der Angestellten betrifft.

Dann könnten sowas wie TV-Stud als Nebenschauplatz/Ablenkungsmanöver/Mitgliederwerbung unterbleiben.

Unter welchen Umständen denn ??

Müsste man entwickeln. Das ist eine Idee mit viel Potential. Da bin ich mir sicher, wenn ich mir z.B. die Personalsratsvorsitzenden ansehe, die ich kenne.
Auch denke ich, dass die Personalräte bei weiten näher an der Belegschaft des ÖD sind als ver.di.

Zu welcher Tarifrunde bei der TDL glauben Sie, dass diese Idee dann zum Tragen kommt ? Es wäre ja nur das Tarifvertragsgesetz zu ändern. Und mit der Geschwindigkeit, die wir von der Politik so kennen, dürfte es m.E.   nur so 40-50 Jahre dauern. Bis dahin sind selbst Sie in Rente.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 25.10.2023 11:27
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 25.10.2023 12:06
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?

S14 (TVöD) und S15 (TVL), netto- allerdings haben wir dieselben steuerlichen Voraussetzungen. In Stufe 4 sind es beispielsweise über knapp 210 Euro netto! Unterschied ab März 2024.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 25.10.2023 13:02
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?

S14 (TVöD) und S15 (TVL), netto- allerdings haben wir dieselben steuerlichen Voraussetzungen. In Stufe 4 sind es beispielsweise über knapp 210 Euro netto! Unterschied ab März 2024.

Sein jetziges Entgeld mit dem zukünftigen Entgeld eines Kollegen zu vergleichen, obwohl die eigene Tarifverhandlung bis dahin höchstwahrscheinlich abgeschlossen ist, ist schon bemerkenswert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.10.2023 13:11
Tja, mal sehen. Die Gewerkschaften müssen sich ja AG-Probleme nicht zu eigen machen und Forderungen, die diese lösen könnten, formulieren. Interessant wäre, ob die AG-Seite diese eigenen Problem erkennt und entsprechend in die Gespräche geht…
Ja, wäre in der Tat interessant ob und wie der AG hier eine Lösung anstreben will.

Aber da daseinsvorsorge uns ja nicht mitteilen kann, wie solche Tarifverhandlungen ablaufen, werden wir es wohl nicht erfahren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.10.2023 13:12

Ich finde das Argument Mitglied der Gewerkschaft zu sein und dann wird das Ergebnis besser, auch nicht sehr schlüssig. Es hängt doch, wie schon erwähnt vom Leidensdruck des Arbeitgebers ab, wie das Ergebnis wird. Stehen beim Daimler die Bänder still, dann sind gleich mal mehrere Millionen Gewinn futsch und das ist in unserem Umfeld halt leider nicht der Fall. Zudem können die Mehrkosten der Tarifabschlüsse der IGM seitens der AG auf die produzierten Produkte abgewälzt werden und sich so refinanzieren, das funktioniert im ÖD halt auch nicht.


OK- dann braucht der ÖD ja keine Gewerkschaften mehr-oder?
Doch, um schmerzvolle Streiks zu organisieren.
Da sie es aber in den letzten Dekaden im TV-L nicht gemacht haben oder machen können, weil es dort kaum schmerzhafte Streikmöglichkeiten gibt, sind sie im Bereich TV-L relativ Zahnlos und damit auch nur ein praktischer Ansprechpartner für den AG, damit der nicht einzelne Verträge verhandeln muss, sondern sich stets auf den TV zurückziehen kann mit den gelogenen Worten: Mehr darf ich nicht zahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 25.10.2023 13:18
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?

S14 (TVöD) und S15 (TVL), netto- allerdings haben wir dieselben steuerlichen Voraussetzungen. In Stufe 4 sind es beispielsweise über knapp 210 Euro netto! Unterschied ab März 2024.

Sein jetziges Entgeld mit dem zukünftigen Entgeld eines Kollegen zu vergleichen, obwohl die eigene Tarifverhandlung bis dahin höchstwahrscheinlich abgeschlossen ist, ist schon bemerkenswert.

Du hast den Zusammenhang nicht verstanden.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.10.2023 14:00

Aber da daseinsvorsorge uns ja nicht mitteilen kann, wie solche Tarifverhandlungen ablaufen, werden wir es wohl nicht erfahren.

Von Ihnen hatte ich nicht erwartet, dass Sie bislang davon ausgingen, dass Tarifverhandlungen so ablaufen wie beim Trödeltrupp. Aber mutig , dies hier einzuräumen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 25.10.2023 14:11

Aber da daseinsvorsorge uns ja nicht mitteilen kann, wie solche Tarifverhandlungen ablaufen, werden wir es wohl nicht erfahren.

Von Ihnen hatte ich nicht erwartet, dass Sie bislang davon ausgingen, dass Tarifverhandlungen so ablaufen wie beim Trödeltrupp. Aber mutig , dies hier einzuräumen.

Wie laufen Sie denn dann ab?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.10.2023 14:14

Wie laufen Sie denn dann ab?

Jetzt sind es schon zwei ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 25.10.2023 14:16

Aber da daseinsvorsorge uns ja nicht mitteilen kann, wie solche Tarifverhandlungen ablaufen, werden wir es wohl nicht erfahren.

Von Ihnen hatte ich nicht erwartet, dass Sie bislang davon ausgingen, dass Tarifverhandlungen so ablaufen wie beim Trödeltrupp. Aber mutig , dies hier einzuräumen.
Gerne frage ich ein Drittes mal nach.
Wie laufen denn Tarifverhandlungen ab?
Beim ersten Term8n werden formal die Forderungen der G.der TdL vorgestellt und erläutert, so weit klar.
Oder werden die schon vorab mitgeteilten Forderungen seitens TdL hinterfragt und und von der G. konkretisiert.
Inkl. der weiteren, nicht direkt monetären Themen, die die G. gerne besprochen und geändert hätte?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 25.10.2023 14:19

Aber da daseinsvorsorge uns ja nicht mitteilen kann, wie solche Tarifverhandlungen ablaufen, werden wir es wohl nicht erfahren.

Korrekt. Das vermute ich auch. Viel Text, hin und wieder Gossensprache (bitte Fresse halten) und dann auf Nachfragen wenig Substanz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 25.10.2023 14:47
Das Problem ist die Wertschätzung unserer Arbeit und die sehe ich immer weniger. Das haben die Länder wohl einfach nicht nötig und entsprechend laufen die MA weg. Wir müssen auf Dienstreisen mittlerweile alle Kosten erst einmal selbst tragen und es dauert derzeit ein 3/4 Jahr bis diese erstattet werden. Grund: Keine MA in der Reisekostenabrechnung. Und so kann man viele Baustellen aufzeigen....

...Hier müssen die AG etwas Anderes erkennen, dass Mitarbeitende wertzuschätzen sind und Kompetenzen haben, die dafür sorgen, dass der Laden am Laufen bleibt. Und wenn ich meine Mitarbeitenden schätze, dann bezahle ich ihnen gerne auch mehr.
Aber die Wertschätzung der AG ist doch vorhanden. ;)
Zitat des TdL-Verhandlungsführers Dr. Dressel aus deren Pressemappe:
"Unsere Beschäftigten leisten hervorragende Arbeit und dafür verdienen sie Wertschätzung, die sich auch in den Löhnen widerspiegeln soll" und weiter "die Beschäftigten verdienen eine Anpassung ihrer Löhne". :)

Leider folgen auf seine Aussagen die Worte "jedoch" und "aber". :(
Der restliche Inhalt lässt das Schlimmste befürchten.
Das Problem ist doch, dass  die Damen und Herren, die auf Seiten der TdL verhandeln nicht nur, wie "Fresena" weiter oben schreibt "nicht mal merken, wenn die Tüte Obst plötzlich 3 Euro mehr oder der Tank mit Benzin 10 Euro mehr kostet", sondern dass ihnen auch die immer miserabler werdenden Zustände in ihren Behörden und Ämtern am A... vorbeigehen. Sie sehen nur ihren kurzfristigen Verhandlungserfolg, die langfristigen Folgen müssen viel weiter "unten" und vermutlich nach ihrer Amtszeit andere ausbaden.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Farold am 25.10.2023 14:55
Ich finde dass jemand, der nicht Mitglied bei Verdi ist, das Ergebnis der Tarifverhandlung nicht kritisieren darf. Deshalb sehe ich das Ergebnis, wie immer es auch aussehen mag, als Geschenk an. Wenn aber Verdi die Schuld für schlechte Ergebnisse auf die Nichtorganisierten abschiebt dann macht man es sich da zu leicht. Ich würde gerne einer Gewerkschaft beitreten wenn sie denn meine Interessen vertreten würde. Leider ist das bei Verdi nicht so, deshalb bin ich auch wieder ausgetreten. Denn als ich einen Anwalt gebraucht hätte teilte man mir mit, dass Verdi keine Anwälte für diesen Fachbereich zur Hand hätte, also musste ich privat einen Anwalt aufsuchen und mehrere hundert Euro dafür bezahlen. Und was mich besonders ärgert ist die Tatsache dass Verdi aktiv eine Zweiklassengesellschaft zementiert. Warum werde ich als Angestellter schlechter bezahlt als ein Beamter? Ich habe die gleiche Ausbildung und die gleiche Tätigkeit, verdiene aber 800 Euro weniger als die verbeamteten Kollegen. Während man Angestellte zum Teil auf einer E5-Stelle lässt, bekommen die verbeamteten Kollegen die A10. Von Verdi kam hierzu nie eine Antwort, aber Verdi muss sich ja um eine Inflationsprämie für Pensionäre kümmern. Meine verbeamtete Kollegin, welche jetzt in Pension ist, bekommt so viel Pension wie ich monatlich verdiene. Und wie gesagt: Ich habe die selbe Ausbildung und die gleiche Tätigkeit. Ich werde also erst wieder in Verdi eintreten wenn sie sich für eine Gleichstellung von Angestellten mit Beamten einsetzt. Warum werden Angestellte nicht stufengleich höhergruppiert? Warum wird die Jahressonderzahlung nicht tabellenwirksam umgelegt? Warum haben Angestellte keine Aufstiegschancen? Warum wird nicht gefordert dass der Arbeitgeber komplett die Beiträge zur Zusatzversorgung übernimmt? Wir sind doch sowieso schon im Vergleich Rente / Pension extrem benachteiligt. Von solchen Forderungen hört und liest man aber nichts. Verdi ist der Streikarm des Beamtenbundes. Deshalb habe ich mich von Verdi verabschiedet und hoffe dass irgendwann einmal eine neue Gewerkschaft entsteht die auch wirklich die Interessen der Angestellten vertritt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.10.2023 14:57
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?

S14 (TVöD) und S15 (TVL), netto- allerdings haben wir dieselben steuerlichen Voraussetzungen. In Stufe 4 sind es beispielsweise über knapp 210 Euro netto! Unterschied ab März 2024.

TVöD SuE S14 Stufe 4: derzeit 4419,58€ Tabellenentgelt
TV-L S15 Stufe 4: derzeit 4433,81€ Tabellenentgelt

Hier besteht also offenbar kaum Aufholbedarf, sodass eine einfache Übertragung der TVöD-Ergebnisse ausreichend wäre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Seppo84 am 25.10.2023 15:54
Macht euch lieber mal nicht so große Hoffnungen. Ich glaube das Ergebnis wird mieser als das beim Bund.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 25.10.2023 16:09
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?

S14 (TVöD) und S15 (TVL), netto- allerdings haben wir dieselben steuerlichen Voraussetzungen. In Stufe 4 sind es beispielsweise über knapp 210 Euro netto! Unterschied ab März 2024.

TVöD SuE S14 Stufe 4: derzeit 4419,58€ Tabellenentgelt
TV-L S15 Stufe 4: derzeit 4433,81€ Tabellenentgelt

Hier besteht also offenbar kaum Aufholbedarf, sodass eine einfache Übertragung der TVöD-Ergebnisse ausreichend wäre.

Naja, bisher geht ja aber der Großteil davon aus, dass wir da nicht rankommen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 25.10.2023 16:47
Bayern hat die Arbeitszeit außertariflich von 40 Std. und 6 Minuten auf 40Std. gesenkt.
Gilt nicht für Beamte nur für Beschäftigte. Lohn bleibt gleich.

Viele Grüße
Michael
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 25.10.2023 17:23
Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?

S14 (TVöD) und S15 (TVL), netto- allerdings haben wir dieselben steuerlichen Voraussetzungen. In Stufe 4 sind es beispielsweise über knapp 210 Euro netto! Unterschied ab März 2024.

TVöD SuE S14 Stufe 4: derzeit 4419,58€ Tabellenentgelt
TV-L S15 Stufe 4: derzeit 4433,81€ Tabellenentgelt

Hier besteht also offenbar kaum Aufholbedarf, sodass eine einfache Übertragung der TVöD-Ergebnisse ausreichend wäre.
Gemeint war wohl der ab März 2024 bestehende Unterschied zwischen TVöD und TVL, falls im TVL keine prozentuale Erhöhung herauskommt, wovon nicht auszugehen ist. Allerdings hat die Kollegin dann bis März bereits die 3000.- € IAP bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 25.10.2023 17:30
Bayern hat die Arbeitszeit außertariflich von 40 Std. und 6 Minuten auf 40Std. gesenkt.
Wurde das (ernsthaft) als "Erfolg" verkauft?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.10.2023 17:56
Normalerweise habe ich ja was gegen Fullquotes, bei denen man einfach wild den ganzen Diskussionsverlauf zitiert, obwohl man sich nur auf den letzten Beitrag bezieht, da dies den Thread unübersichtlich und schwer zu lesen macht. Hier muss ich aber dies doch tun, weil einige Leute wohl offensichtlich nicht lesen, was geschrieben wurde:

Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?

S14 (TVöD) und S15 (TVL), netto- allerdings haben wir dieselben steuerlichen Voraussetzungen. In Stufe 4 sind es beispielsweise über knapp 210 Euro netto! Unterschied ab März 2024.

TVöD SuE S14 Stufe 4: derzeit 4419,58€ Tabellenentgelt
TV-L S15 Stufe 4: derzeit 4433,81€ Tabellenentgelt

Hier besteht also offenbar kaum Aufholbedarf, sodass eine einfache Übertragung der TVöD-Ergebnisse ausreichend wäre.
Gemeint war wohl der ab März 2024 bestehende Unterschied zwischen TVöD und TVL, falls im TVL keine prozentuale Erhöhung herauskommt, wovon nicht auszugehen ist. Allerdings hat die Kollegin dann bis März bereits die 3000.- € IAP bekommen.

Man lese mal, was ich am Anfang dieser "Diskussion" geschrieben habe, und stelle dann fest, dass dieser unlautere Vergleich (wie die Tabellenentgelte im TV-L ab März 2024 aussehen werden, wissen wir doch noch gar nicht! Diese sind doch gerade Gegenstand der aktuellen Verhandlungen!) noch immer nur für eine Übertragung der TVöD-Ergebnisse herangezogen werden kann; und nicht für mehr -- wie schon zu Anfang geschrieben und zwischendurch noch einmal untermauert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 25.10.2023 18:12
Normalerweise habe ich ja was gegen Fullquotes, bei denen man einfach wild den ganzen Diskussionsverlauf zitiert, obwohl man sich nur auf den letzten Beitrag bezieht, da dies den Thread unübersichtlich und schwer zu lesen macht. Hier muss ich aber dies doch tun, weil einige Leute wohl offensichtlich nicht lesen, was geschrieben wurde:

Also ein Vergleich zwischen TV-L-alt und TVöD-neu ist ja auch nicht gerade sinnvoll. Höchstens kann man diesen heranziehen, um zu sagen, dass man i.W. auch das TVöD-Ergebnis bei den TV-L.Verhandlungen braucht…

Meine Kollege, der eine Gehaltsgruppe "niedriger" eingruppiert ist im TVöD (selbe Stufe), verdient aktuell mehr als ich im TV-L. Da müsste das Tarifergebnis schon nach den Forderungen mit mindestens 10 Prozent umgesetzt werden, wenn man da nicht komplett den Anschluss verlieren möchte. Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich.

Darf ich fragen um welche Entgeldgruppe es sich handelt? Wurde brutto oder netto verglichen?

S14 (TVöD) und S15 (TVL), netto- allerdings haben wir dieselben steuerlichen Voraussetzungen. In Stufe 4 sind es beispielsweise über knapp 210 Euro netto! Unterschied ab März 2024.

TVöD SuE S14 Stufe 4: derzeit 4419,58€ Tabellenentgelt
TV-L S15 Stufe 4: derzeit 4433,81€ Tabellenentgelt

Hier besteht also offenbar kaum Aufholbedarf, sodass eine einfache Übertragung der TVöD-Ergebnisse ausreichend wäre.
Gemeint war wohl der ab März 2024 bestehende Unterschied zwischen TVöD und TVL, falls im TVL keine prozentuale Erhöhung herauskommt, wovon nicht auszugehen ist. Allerdings hat die Kollegin dann bis März bereits die 3000.- € IAP bekommen.

Man lese mal, was ich am Anfang dieser "Diskussion" geschrieben habe, und stelle dann fest, dass dieser unlautere Vergleich (wie die Tabellenentgelte im TV-L ab März 2024 aussehen werden, wissen wir doch noch gar nicht! Diese sind doch gerade Gegenstand der aktuellen Verhandlungen!) noch immer nur für eine Übertragung der TVöD-Ergebnisse herangezogen werden kann; und nicht für mehr -- wie schon zu Anfang geschrieben und zwischendurch noch einmal untermauert.

Wir können allerdings prognostiziert hochrechnen und das hatte ich vor einigen Seiten (231 ca. in der Mitte) einmal schön in einer Excel getan. Zwar nur für EG 13 und EG 14, aber dieses wäre auch auf die EG 15 im Vergleich übertragbar.

Und schon dieser Vergleich zeigt, dass wir schon jetzt hinterher hinken und bei einem ähnlichen Abschluss noch etwas mehr als bisher. Nicht einmal die geforderten 10,5 % + Sockel von 500 € können dieses Differenz aufholen. Ein schlechteres Ergebnis (und davon gehen wir ja alle aus) erst recht nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 25.10.2023 18:16
Während man Angestellte zum Teil auf einer E5-Stelle lässt, bekommen die verbeamteten Kollegen die A10. Von Verdi kam hierzu nie eine Antwort, aber Verdi muss sich ja um eine Inflationsprämie für Pensionäre kümmern. Meine verbeamtete Kollegin, welche jetzt in Pension ist, bekommt so viel Pension wie ich monatlich verdiene. Und wie gesagt: Ich habe die selbe Ausbildung und die gleiche Tätigkeit.

Also entweder verstößt der Arbeitgeber in höchstem Maße gegen die Tarifautomatik, würde vor Gericht haushoch verlieren und massive Nachzahlungen leisten müssen oder diese Geschichte ist absoluter Unsinn.

Man kann über ein Missverhältnis bei E9b (statt E9c) und A10 sprechen, das in vielen Behörden herrscht, aber wer mir mit E5 und A10 kommt, der kennt entweder seine Aufgaben nicht oder weiß nicht, was die verbeamteten Kollegen tatsächlich für einer Tätigkeit nachgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 25.10.2023 21:58
Ihr müsst euch von dem Gedanken lösen, dass TV-L irgendwie mit TVÖD zu vergleichen ist, höchstens so wie mit der PW. Am Ende der BAT-Zeit haben sich die Länder von den Bund- und Kommunen-Tarifverhandlungen losgelöst, weil sie bei den Angeboten der Arbeitgeberseite nicht mithalten konnten (wollten?). Seitdem gibt es verschiedene Verträge und verschiedene Verhandlungen mit verschiedenen Ergebnissen, aber sicherlich niemals mit dem Ansinnen, dass TV-L wieder an TVÖD angeglichen wird!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 25.10.2023 22:14
Die veröffentliche Pressemappe der TDL ist schon der Hammer.
Kein einziges Wort zum TVÖD Abschluss.
Mantraartige Wiederholung von wir wollen nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 25.10.2023 22:51
Ihr müsst euch von dem Gedanken lösen, dass TV-L irgendwie mit TVÖD zu vergleichen ist, höchstens so wie mit der PW. Am Ende der BAT-Zeit haben sich die Länder von den Bund- und Kommunen-Tarifverhandlungen losgelöst, weil sie bei den Angeboten der Arbeitgeberseite nicht mithalten konnten (wollten?). Seitdem gibt es verschiedene Verträge und verschiedene Verhandlungen mit verschiedenen Ergebnissen, aber sicherlich niemals mit dem Ansinnen, dass TV-L wieder an TVÖD angeglichen wird!

Versteh ich nicht. Grundsätzlich haben die Länder doch mehr Geld als die klammen, teilweise bankrotten Kommunen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 26.10.2023 06:57
Ich finde dass jemand, der nicht Mitglied bei Verdi ist, das Ergebnis der Tarifverhandlung nicht kritisieren darf.

Darf dann auch niemand die Bundesregierung kritisieren? Oder die Fußball Nationalmannschaft? Die wenigsten werden in den beiden Vereinen Mitglieder sein.

E5 und A10 und das bei gleicher Ausbildung/Tätigkeit? Sehr abenteuerlich, erzähl uns bitte mehr!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 26.10.2023 07:56
Bayern hat die Arbeitszeit außertariflich von 40 Std. und 6 Minuten auf 40Std. gesenkt.
Wurde das (ernsthaft) als "Erfolg" verkauft?

Nein, es wurde uns nur mitgeteilt.
Wobei, es hieß das Bayern auf die 6 Minuten verzichtet. Da schwingt eine gewisse Großzügigkeit mit
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Simia am 26.10.2023 08:08
Ich finde dass jemand, der nicht Mitglied bei Verdi ist, das Ergebnis der Tarifverhandlung nicht kritisieren darf.

Darf dann auch niemand die Bundesregierung kritisieren? Oder die Fußball Nationalmannschaft? Die wenigsten werden in den beiden Vereinen Mitglieder sein.

E5 und A10 und das bei gleicher Ausbildung/Tätigkeit? Sehr abenteuerlich, erzähl uns bitte mehr!

Ist zwar Offtopic, kanns mir trotzdem nicht verkneifen. :-D

Bei uns gibts oder gabs ähnliche Situationen. Ein e13er hat jahrelang in der Poststelle Post sortiert, während ihr Gegenüber eine e5 oder e6er die gleiche Tätigkeit machte. Oder im Finanzbereich hatte eine a14er das Gleiche gemacht wie ihr Gegenüber mit einer e10. Das waren die Leute die man nicht losgeworden ist und für die man keine Verwendung hatte, also hat man sie die "niederen" Tätigkeiten machen lassen bis sie von Alters her oder aus Demotivation sich was anderes gesucht haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 26.10.2023 08:35
Ich finde dass jemand, der nicht Mitglied bei Verdi ist, das Ergebnis der Tarifverhandlung nicht kritisieren darf.

Darf dann auch niemand die Bundesregierung kritisieren? Oder die Fußball Nationalmannschaft? Die wenigsten werden in den beiden Vereinen Mitglieder sein.

E5 und A10 und das bei gleicher Ausbildung/Tätigkeit? Sehr abenteuerlich, erzähl uns bitte mehr!

Ist zwar Offtopic, kanns mir trotzdem nicht verkneifen. :-D

Bei uns gibts oder gabs ähnliche Situationen. Ein e13er hat jahrelang in der Poststelle Post sortiert, während ihr Gegenüber eine e5 oder e6er die gleiche Tätigkeit machte. Oder im Finanzbereich hatte eine a14er das Gleiche gemacht wie ihr Gegenüber mit einer e10. Das waren die Leute die man nicht losgeworden ist und für die man keine Verwendung hatte, also hat man sie die "niederen" Tätigkeiten machen lassen bis sie von Alters her oder aus Demotivation sich was anderes gesucht haben.

Davon gibts wesentlich mehr Fälle als man meint. Insbesondere in Ländern mit recht regelmäßig wechselnden Parteien in der Regierung. Jede Partei möchte natürlich so viele ihrer eigenen Leute in gut dotierte Posten bringen. Dafür müssen die vorherigen Beamten aber weichen, können aber weder betriebsbedingt entlassen werden, noch in Ihrer Besoldungsgruppe zurückgestuft werden. Also gibts hier in einigen Behörden ganze Abteilungen, die zwar eine wichtige Benamung haben, aber gemeinhin nur als "Elefantenfriedhof" bekannt sind.

Im Grunde ist das dann einfach nur ein Haufen Beamter mit A14/A15 oder teilweise B-Besoldung, die überhaupt nichts zu tun haben und deren einzige Aufgabe darin besteht, ihre Langeweile bis zum Ruhestand auf ein Mindestmaß zu reduzieren oder sich auf eigene Faust einen neuen Sinn im Leben zu suchen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 26.10.2023 08:55
Ich finde dass jemand, der nicht Mitglied bei Verdi ist, das Ergebnis der Tarifverhandlung nicht kritisieren darf.
Dir ist aber schon bewusst, dass da nicht nur Verdi auf AN-Seite sitzt?
Btw, dass ist genau die Verdi-Arroganz, die ich die ganze Zeit bemängele. So, erreicht man def. keinen höheren Organisationsgrad. Im Gegenteil, so schafft man sich selbst ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 26.10.2023 09:10
was glaubt IHR wird heute bei den Verhandlungen rauskommen?

was wird die AG-Vertreter/ AN-Vertreter (Verdi) Seite von sich geben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Maximus2584 am 26.10.2023 09:14
Was ist aktuell mit der Jahressonderzahlung in November? Wird es die weiterhin nach alter Regelung noch geben oder bus zu dem Abschluss wird nichts ausgezahlt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 26.10.2023 09:14
AN Seite wird verkünden, dass sie genau das fordert was Verdi und DBB vorher verkündet haben. (Gefordert werden kann nur was mit Entgelt zu tun hat, Rest wird offiziell nur erwartet)

AG Seite wird verkünden, dass die Kassen leer sind wegen der ganzen Krisen und der doofe Bund ihnen ja jetzt auch noch die letztes Jahr eigentlich prognostizierten hohen Steuereinnahmen wegnimmt und das ÖPNV Deutschlandticket mit 1,5 Mrd. p.a. macht eine angemessene Lohnsteigerung ja sowieso unmöglich.

Dann gibts Kaffee und Kuchen, jeder geht nochmal aufs Hotelzimmer und abends trifft man sich zu Wein, Weib und Gesang.

Oder anders gesagt: Heute passiert überhaupt nichts.

Edit:
Was ist aktuell mit der Jahressonderzahlung in November? Wird es die weiterhin nach alter Regelung noch geben oder bus zu dem Abschluss wird nichts ausgezahlt?

Wird wie bisher ausgezahlt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 26.10.2023 09:17
Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen.....

Die häufig völlig blanken Kommunen (TVöD) zahlen -wahrscheinlich auch nach erfolgreichem Tarifabschluss des TV-L- besser als das Land! Bessere Jahressonderzahlung zum Beispiel bei den höheren Entgeltgruppen und so weiter. Hier war ja die Rede davon, dass je nach Entgeltgruppen der Abstand bis zu 13 Prozent beträgt ab März. Mit der Forderung nie aufzuholen. Und die Kommunen holen sich das Geld eben beim Land über irgendwelche Töpfe.

Als Gewerkschaften würde ich eifrig und medienwirksam in genau diese Kerbe hauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: andreg am 26.10.2023 09:19
Ist zwar Offtopic, kanns mir trotzdem nicht verkneifen. :-D

Bei uns gibts oder gabs ähnliche Situationen. Ein e13er hat jahrelang in der Poststelle Post sortiert, während ihr Gegenüber eine e5 oder e6er die gleiche Tätigkeit machte. Oder im Finanzbereich hatte eine a14er das Gleiche gemacht wie ihr Gegenüber mit einer e10. Das waren die Leute die man nicht losgeworden ist und für die man keine Verwendung hatte, also hat man sie die "niederen" Tätigkeiten machen lassen bis sie von Alters her oder aus Demotivation sich was anderes gesucht haben.

Noch mehr off-topic, aber mein Onkel ist auch mehr oder weniger so ein Fall. Der war damals noch als Beamte bei der Post und hat es immerhin zum Postrat (ergo Filialleiter) geschafft. Im Rahmen der Konsolidierung wurde seine Filiale geschlossen und man hat ihm eine äquivalente Stelle ca. 100 km entfernt angeboten, was er nicht wollte. Als Alternative bekam er das Angebot, dann in der Zustellung eingesetzt zu werden, und jetzt trägt er halt mit seinem A13-Gehalt jeden Tag Briefe aus und genießt die Zeit an der frischen Luft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: andreg am 26.10.2023 09:25
Gibt es eigentlich für die Verhandlungen heute eine Tagesordnung? Weiß jemand wann es los geht/ging? Und gibt es Pläne, wann man vor die Presse treten will, oder ist das open-ended?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 26.10.2023 09:29
Die TDL schreibt, dass die ihre Beschäftigten angemessen bezahlt werden sollen. Angemessen wäre, dass wir nicht schlechter als beim Bund/Kommunen bezahlt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.10.2023 09:36
Die TDL schreibt, dass die ihre Beschäftigten angemessen bezahlt werden sollen. Angemessen wäre, dass wir nicht schlechter als beim Bund/Kommunen bezahlt werden.

Wieso richtet sich der Wert deiner Arbeitstätigkeit danach, was andere für ihre bekommen? Ist das Neid?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 26.10.2023 09:41
Wenn das der Grund wäre, dann würde ich mich mit der PW vergleichen. Neid würde bedeuten, dass ich den dort Beschäftigten ihren Verdienst nicht gönnen würde
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 26.10.2023 09:43
Selbstverständlich stellt der TVöD eine Art Benchmark bzw. Vergleichsmaßstab dar für den TV-L. Warum sollte das nicht so sein? Die Beschäftigten zum Beispiel bei den Unikliniken, für die der TV-L gilt und de Beschäftigten bei den kommunalen Kliniken, für die der TVöD gilt sind so ein typisches Spannungsfeld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aleksandra am 26.10.2023 10:06
Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen.....

Die häufig völlig blanken Kommunen (TVöD) zahlen -wahrscheinlich auch nach erfolgreichem Tarifabschluss des TV-L- besser als das Land! Bessere Jahressonderzahlung zum Beispiel bei den höheren Entgeltgruppen und so weiter.
Hab das aus Interesse mal verglichen. Aktuelle TVL Tabelle mit der VKA Tabelle vor Erhöhung.
Bei den EG 1 bis 7 ist die Vergütung im TVL besser als bei den Kommunen. Erst darüber dreht sich das Bild.

Das bedeutet dann aber auch, dass die "Stauchung" zwischen den EG-Gruppen im TVL nochmal ne ganze Ecke heftiger ist als bei den Kommunen. Sprich die Abstände zwischen den EG sind nochmals geringer. Warum ist das so ausgeprägt im TVL?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 26.10.2023 10:13
Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen.....

Die häufig völlig blanken Kommunen (TVöD) zahlen -wahrscheinlich auch nach erfolgreichem Tarifabschluss des TV-L- besser als das Land! Bessere Jahressonderzahlung zum Beispiel bei den höheren Entgeltgruppen und so weiter.
Hab das aus Interesse mal verglichen. Aktuelle TVL Tabelle mit der VKA Tabelle vor Erhöhung.
Bei den EG 1 bis 7 ist die Vergütung im TVL besser als bei den Kommunen. Erst darüber dreht sich das Bild.

Das bedeutet dann aber auch, dass die "Stauchung" zwischen den EG-Gruppen im TVL nochmal ne ganze Ecke heftiger ist als bei den Kommunen. Sprich die Abstände zwischen den EG sind nochmals geringer. Warum ist das so ausgeprägt im TVL?

Die Länder haben deutlich mehr Personal in den höheren Entgeltgruppen (Lehrer, wissenschaftliche Mitarbeiter etc.). Somit würden prozentuale Erhöhungen und/oder die Angleichung der JSZ deutlich stärker wirken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 26.10.2023 10:14
Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen.....

Die häufig völlig blanken Kommunen (TVöD) zahlen -wahrscheinlich auch nach erfolgreichem Tarifabschluss des TV-L- besser als das Land! Bessere Jahressonderzahlung zum Beispiel bei den höheren Entgeltgruppen und so weiter.
Hab das aus Interesse mal verglichen. Aktuelle TVL Tabelle mit der VKA Tabelle vor Erhöhung.
Bei den EG 1 bis 7 ist die Vergütung im TVL besser als bei den Kommunen. Erst darüber dreht sich das Bild.

Das bedeutet dann aber auch, dass die "Stauchung" zwischen den EG-Gruppen im TVL nochmal ne ganze Ecke heftiger ist als bei den Kommunen. Sprich die Abstände zwischen den EG sind nochmals geringer. Warum ist das so ausgeprägt im TVL?

Weil sich das im TV-L wesentlich einfacher verhandeln und als Erfolg verkünden lässt als im TVöD. Liegt daran, dass der TV-L mit seinen ganzen wissenschaftlichen Institutionen, Ministerien usw. deutlich mehr höher eingruppierte Beschäftigte hat als der TVöD. Da ist es also günstiger für die Arbeitgeberseite, Zusagen für die niedrigeren Entgeltgruppen zu geben als für die Höheren. Im TVöD entsprechend umgekehrt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.10.2023 10:27
Selbstverständlich stellt der TVöD eine Art Benchmark bzw. Vergleichsmaßstab dar für den TV-L. Warum sollte das nicht so sein? Die Beschäftigten zum Beispiel bei den Unikliniken, für die der TV-L gilt und de Beschäftigten bei den kommunalen Kliniken, für die der TVöD gilt sind so ein typisches Spannungsfeld.

Natürlich kann der TVöD als Vergleich dienen. Aber thesiko wollte nicht vergleichen, sondern hat die Angemessenheit der Bezahlung an der beim TVöD festgemacht. Ob jemand anderes mehr oder weniger bekommt, hat doch aber gar nichts damit zu tun, ob man selbst angemessen bezahlt wird; der andere könnte ja zu viel oder zu wenig im Vergleich zum tatsächlich und objektiv angemessenen Gehalt erhalten. Angemessenheit ist doch nichts, was sich durch Vergleich mit einem einzelnen Datenpunkt feststellen lässt. Das ist doch höchstens eine Feststellung, dass das Gras beim Nachbarn grüner ist...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.10.2023 10:29
Es bleibt spannend. Langsam gibt es auch schon die ersten Artikel zum Thema, besonders den letzten Absatz "Kritik aus den eigenen Reihen" spiegelt doch ganz gut dieses Forum wieder :)

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/tarifvertrag-der-l%C3%A4nder-es-wird-zu-streiks-in-der-verwaltung-und-in-den-kitas-kommen/ar-AA1iPex7
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 26.10.2023 11:10
Es bleibt spannend. Langsam gibt es auch schon die ersten Artikel zum Thema, besonders den letzten Absatz "Kritik aus den eigenen Reihen" spiegelt doch ganz gut dieses Forum wieder :)

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/tarifvertrag-der-l%C3%A4nder-es-wird-zu-streiks-in-der-verwaltung-und-in-den-kitas-kommen/ar-AA1iPex7

Die SuE-Zulage wird gar nicht mehr thematisiert  :-\
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rentenonkel am 26.10.2023 11:17
Selbstverständlich stellt der TVöD eine Art Benchmark bzw. Vergleichsmaßstab dar für den TV-L. Warum sollte das nicht so sein? Die Beschäftigten zum Beispiel bei den Unikliniken, für die der TV-L gilt und de Beschäftigten bei den kommunalen Kliniken, für die der TVöD gilt sind so ein typisches Spannungsfeld.

Natürlich kann der TVöD als Vergleich dienen. Aber thesiko wollte nicht vergleichen, sondern hat die Angemessenheit der Bezahlung an der beim TVöD festgemacht. Ob jemand anderes mehr oder weniger bekommt, hat doch aber gar nichts damit zu tun, ob man selbst angemessen bezahlt wird; der andere könnte ja zu viel oder zu wenig im Vergleich zum tatsächlich und objektiv angemessenen Gehalt erhalten. Angemessenheit ist doch nichts, was sich durch Vergleich mit einem einzelnen Datenpunkt feststellen lässt. Das ist doch höchstens eine Feststellung, dass das Gras beim Nachbarn grüner ist...

Die Angemessenheit des Tarifvertrages als Ganzes (nicht unbedingt der Einstufung der individuellen Tätigkeit in die richtige Entgeltgruppe) kann man nur durch Vergleich ermitteln.

Der Vergleich der Entwicklung des TV-L zu anderen Tarifverträgen des ÖD ist sicherlich ein Kriterium. (Also wieviel prozentuale Lohnerhöhung gab es in anderen Bereichen des ÖD im Vergleich zum TV-L in den letzten 15 Jahren).

Ein weiteres Kriterium kann ein Quervergleich mit der aktuellen Bezahlung des Bundes und der Länder bei gleichwertiger Tätigkeit sein.

Ein weiteres Kriterium wäre der Vergleich zum aktuellen Nominallohnindex des jeweiligen Bundeslandes.

Ein weiterer Parameter für die Angemessenheit kann eine deutliche Abweichung zur Entwicklung des Verbraucherpreisindex (also Inflation) über einen längeren Zeitraum sein.

Bei allen Abweichungen darf man nicht vergessen, dass geringfügige Abweichungen von der Arbeitgeberseite durchaus gewünscht sind, um den unterschiedlichen Gegebenheit bei Bund, Land und Kommune Rechnung zu tragen. Diese müssen, je nach Grad der Abweichung, allerdings sachlich begründbar sein. Die Begründung, der Bund hat mehr Geld und kann deswegen besser bezahlen, kann jedenfalls kein Kriterium sein.

Das hat mit Neid nichts zu tun, es hilft lediglich bei der Einordnung, ob man die Bezahlung nach dem TV-L nach objektiven Gesichtspunkten aktuell noch als angemessen betrachten kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.10.2023 11:56
Es bleibt spannend. Langsam gibt es auch schon die ersten Artikel zum Thema, besonders den letzten Absatz "Kritik aus den eigenen Reihen" spiegelt doch ganz gut dieses Forum wieder :)

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/tarifvertrag-der-l%C3%A4nder-es-wird-zu-streiks-in-der-verwaltung-und-in-den-kitas-kommen/ar-AA1iPex7

Die SuE-Zulage wird gar nicht mehr thematisiert  :-\

Stimmt. Auch vom Inflationsausgleich wird nirgends mehr geschrieben (auch wenn dieser kein Teil der Forderung war, aber sicherlich noch im Raum steht)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: xdreamer am 26.10.2023 12:20
Der Inflationsausgleich kommt als Bonbon von Arbeitgeberseite her. Wart ab.
Wäre ja doof den vorher zu fordern, dann könnte man nicht sagen "Guckt was wir verhandelt haben".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 26.10.2023 12:20
Bei unserem Konstrukt (Fraunhofer Institut + Uni Institut mit Kooperationsvertrag) hier im Hause kann man sehr gut miteinander den TV-L (Uni) und den TVöD (Fraunhofer) vergleichen. Im gleichen Team arbeiten Mitarbeitende beider Tarifverträge am gleichen Projekt (und falls jemand fragt, wie das geht; per Unterauftrag). Dann ist es schon schwer für beide nachvollziehbar, wieso der eine mehr für die gleiche Aufgabe bekommt, wie der andere. Das kann dann schon auch zu einer Neid- oder Angemessenheitsdiskussion führen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rentenonkel am 26.10.2023 12:42
Bei unserem Konstrukt (Fraunhofer Institut + Uni Institut mit Kooperationsvertrag) hier im Hause kann man sehr gut miteinander den TV-L (Uni) und den TVöD (Fraunhofer) vergleichen. Im gleichen Team arbeiten Mitarbeitende beider Tarifverträge am gleichen Projekt (und falls jemand fragt, wie das geht; per Unterauftrag). Dann ist es schon schwer für beide nachvollziehbar, wieso der eine mehr für die gleiche Aufgabe bekommt, wie der andere. Das kann dann schon auch zu einer Neid- oder Angemessenheitsdiskussion führen.

In der Zeit, in der mal der eine und mal der andere die Nase vorn hatte, war das bestimmt noch kein Thema.

Wenn der eine aber immer die Nase vorn hat und die Differenz nach jeder Tarifrunde immer größer wird, führt das zu Recht zu Unmut in dem Kollegium.

Wobei derjenige, der mehr bekommt, am allerwenigsten dafür kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 26.10.2023 12:43
Der Inflationsausgleich kommt als Bonbon von Arbeitgeberseite her. Wart ab.
Wäre ja doof den vorher zu fordern, dann könnte man nicht sagen "Guckt was wir verhandelt haben".

Tabellenwirksamer Inflationsausgleich != Inflationsausgleichsprämie

Die Inflationsausgleichsprämie wird auch nicht als Bonbon vom Arbeitgeber oben drauf gegeben werden. Stattdessen wird die (im Übrigen alles andere als inflationsausgleichende) Entgelterhöhung ziemlich genau in dem Maße nach hinten verschoben, bis das mittlere Tabellennetto seit Oktober 2023 sich in der Differenz bis zur Erhöhung auf etwa 3.000€ angestaut hat. Die Inflationsausgleichsprämie wird dann genutzt, um das Netto seit Oktober 2023 bis zum Zeitpunkt der richtigen Entgelterhöhung auf das Niveau des dann gezahlten Entgeltes zu hieven.

In den Zeitungen steht dann aber nur, dass der öffentliche Dienst wieder 6,5% Erhöhung UND 3.000€ Inflationsausgleichsprämie bekommen hat. Dass der Vertrag dann wieder 24 Monate läuft und die Inflationsausgleichsprämie die Zeit bis zur Entgelterhöhung überbrückt und einzig dazu dient, dem Arbeitgeber Lohnnebenkosten zu sparen, steht vielleicht im Kleingedruckten ganz am Ende.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 26.10.2023 12:56
Der Inflationsausgleich kommt als Bonbon von Arbeitgeberseite her. Wart ab.
Wäre ja doof den vorher zu fordern, dann könnte man nicht sagen "Guckt was wir verhandelt haben".

Tabellenwirksamer Inflationsausgleich != Inflationsausgleichsprämie

Die Inflationsausgleichsprämie wird auch nicht als Bonbon vom Arbeitgeber oben drauf gegeben werden. Stattdessen wird die (im Übrigen alles andere als inflationsausgleichende) Entgelterhöhung ziemlich genau in dem Maße nach hinten verschoben, bis das mittlere Tabellennetto seit Oktober 2023 sich in der Differenz bis zur Erhöhung auf etwa 3.000€ angestaut hat. Die Inflationsausgleichsprämie wird dann genutzt, um das Netto seit Oktober 2023 bis zum Zeitpunkt der richtigen Entgelterhöhung auf das Niveau des dann gezahlten Entgeltes zu hieven.

In den Zeitungen steht dann aber nur, dass der öffentliche Dienst wieder 6,5% Erhöhung UND 3.000€ Inflationsausgleichsprämie bekommen hat. Dass der Vertrag dann wieder 24 Monate läuft und die Inflationsausgleichsprämie die Zeit bis zur Entgelterhöhung überbrückt und einzig dazu dient, dem Arbeitgeber Lohnnebenkosten zu sparen, steht vielleicht im Kleingedruckten ganz am Ende.

Deshalb hoffe ich, dass an den 12 Monaten Laufzeit der aktuellen Forderung festgehalten wird. Selbst kleinere Erfolge könnten den Abstand zum TöVD verkleinern, wenn alle 12 Monate im TV-L verhandelt werden kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 26.10.2023 13:03
Bei unserem Konstrukt (Fraunhofer Institut + Uni Institut mit Kooperationsvertrag) hier im Hause kann man sehr gut miteinander den TV-L (Uni) und den TVöD (Fraunhofer) vergleichen. Im gleichen Team arbeiten Mitarbeitende beider Tarifverträge am gleichen Projekt (und falls jemand fragt, wie das geht; per Unterauftrag). Dann ist es schon schwer für beide nachvollziehbar, wieso der eine mehr für die gleiche Aufgabe bekommt, wie der andere. Das kann dann schon auch zu einer Neid- oder Angemessenheitsdiskussion führen.

Dazu hab ich schon vor Jahren gelernt, dass es dann seitens AG unbedingt einer vorübergehenden Lohnanpassung bedarf, da man sonst keinen Frieden ins Team bekommt. Weiß jedes halbwegs taugliche Bauunternehmen, jedes Ing.-Büro, da das im Rahmen einer ArGe essentiell ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.10.2023 13:11
Die Thematik ist doch schon sehr alt -- und bis heute ungelöst -- wenn man z.B. das Nebeneinander von angestellten und verbeamteten Lehrkräften anschaut.

Aber das ist ja noch einmal eine größere Baustelle, da hier zwei völlig verschiedene Systeme aufeinandertreffen. TVöD und TV-L sind ja da deutlich vergleichbarer.

Andererseits: Auch in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen ist es nicht notwendigerweise so, dass Personen auf der gleichen Stelle das gleiche Entgelt erhalten. Da muss halt jede/r selbst aushandeln, was er/ sie bekommt...

Und mit der Bestrebung der Stadtstaatenzulage gliedert sich das System doch eher mehr auf -- diesmal gewerkschaftlich getrieben -- , als dass eine Zusammenführung zum BAT 2.0 erfolgen würde (was die Länder sicherlich auch dankend ablehnen werden, da sie ja ehemals aus dem Verbund mit Bund und Kommunen ausgestiegen sind).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 26.10.2023 13:27
Der im Neuigkeitenbereich verlinkte Artikel vom ZDF bringt mich ja schon wieder zum zynischen Lachen:

Um welche Summen geht es?
19 Milliarden Euro würde eine Umsetzung der Forderungen laut TdL die Länder kosten - mindestens. Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) verwies auf den Anteil von 34 Prozent Personalkosten bei den Länderhaushalten. Käme es hier zu "überproportional hohen Steigerungen", würde es schwierig für den Rest - etwa bei der Unterstützung der ebenfalls hochbelasteten Kommunen.


Genau, wenn die Landesbeschäftigten nicht verzichten, können die Länder die Kommunen mit ihren hohen Personalkosten gar nicht mehr entlasten. Kannste dir nicht ausdenken. Und das wieder von einer grünen Finanzministerin. Oh man...  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 26.10.2023 13:41
Andererseits: Auch in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen ist es nicht notwendigerweise so, dass Personen auf der gleichen Stelle das gleiche Entgelt erhalten. Da muss halt jede/r selbst aushandeln, was er/ sie bekommt...

Kommt wohl mittlerweile darauf an, dass der andere auf der selben Stelle das selbe Geschlecht haben muss wie du, damit ungleiche Bezahlung legitim ist. Hat der andere ein anderes Geschlecht als du und verdient mehr, weil er anders als du jedes Jahr neu verhandelt, ist das Diskriminierung:
https://www.bundesarbeitsgericht.de/presse/entgeltgleichheit-von-maennern-und-frauen/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 26.10.2023 14:09
Der im Neuigkeitenbereich verlinkte Artikel vom ZDF bringt mich ja schon wieder zum zynischen Lachen:

Um welche Summen geht es?
19 Milliarden Euro würde eine Umsetzung der Forderungen laut TdL die Länder kosten - mindestens. Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) verwies auf den Anteil von 34 Prozent Personalkosten bei den Länderhaushalten. Käme es hier zu "überproportional hohen Steigerungen", würde es schwierig für den Rest - etwa bei der Unterstützung der ebenfalls hochbelasteten Kommunen.


Genau, wenn die Landesbeschäftigten nicht verzichten, können die Länder die Kommunen mit ihren hohen Personalkosten gar nicht mehr entlasten. Kannste dir nicht ausdenken. Und das wieder von einer grünen Finanzministerin. Oh man...  ;D

Besonderes Problem:
Frau Heinold muss für Personal zahlen, dass einiges weniger an Wochenarbeitszeit bei Vollzeit hat, als in den anderen Ländern. Also extra teuer. Dass diese Ungleichheit nicht mal beseitigt wird, verwundert mich seit Jahren, die Entstehung war ja schon absurd, wenn auch rechnerisch nachvollziehbar. Das Aufrechterhalten kann ich nicht nachvollziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: semper fi am 26.10.2023 14:19
Der im Neuigkeitenbereich verlinkte Artikel vom ZDF bringt mich ja schon wieder zum zynischen Lachen:

Um welche Summen geht es?
19 Milliarden Euro würde eine Umsetzung der Forderungen laut TdL die Länder kosten - mindestens. Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) verwies auf den Anteil von 34 Prozent Personalkosten bei den Länderhaushalten. Käme es hier zu "überproportional hohen Steigerungen", würde es schwierig für den Rest - etwa bei der Unterstützung der ebenfalls hochbelasteten Kommunen.


Genau, wenn die Landesbeschäftigten nicht verzichten, können die Länder die Kommunen mit ihren hohen Personalkosten gar nicht mehr entlasten. Kannste dir nicht ausdenken. Und das wieder von einer grünen Finanzministerin. Oh man...  ;D

Ja, das ist echt grandios was die gelernte Erzieherin da von sich lässt. Dem Land wäre eindeutig mehr geholfen, wenn sie sich in ihrem erlernten Beruf wieder betätigt, zumal sie dann auch sehen würde, was die Leute da jeden Tag leisten müssen und wieviel sie dafür bekommen. Obwohl mir die Kinder jetzt schon leid tun würden, wenn sie dort arbeiten würde. Allerdings würde es sicher einiges an Umdenken bedeuten.

Aber so ist das bei Berufspolitikern, bloß kein Geld fürs Personal, das Geld wird viel lieber für sinnlose Projekte verbrannt, anstatt sinnvoll eingesetzt. Und nie wird darüber gesprochen, dass die Brutto-Erhöhungen ja auch bedeuten, dass über die Lohnsteuer und aufgrund der gestiegenen Kaufkraft auch über die Umsatzsteuer und Einkommensteuer der Unternehmen wieder etliches an Geld zurück in den Haushalt fließt.

Herr Habeck würde sagen, das Geld ist nicht weg, es ist nur woanders.

Und mit Verlaub aber es interessiert auch keine Sau, wie hoch ihre Personalausgabenqoute ist, das ist nämlich auch oft selbst geschaffen, weil man ohne Ende Posten im höheren Dienst geschaffen hat, oft um die Parteikollegen auch nach einer Wahl gut versorgt zu wissen, die es schlicht allesamt nicht benötigt und die oft nicht mal annähernd die Qualifikation dafür besitzen. Wie hoch ist denn die Quote für Sozialleistungen? Ist die wohl am Ende ähnlich? Und warum sagt da niemand, jetzt müssen die aber mal sparen, nein im Gegenteil, da wird nochmal ne Schippe oben drauf gegeben ab 01.01.24. Da kommt etwas ins Rutschen, was nicht ins Rutschen kommen darf!

Und genauso heuchlerisch ist, dass man gern und oft auf andere Länder schielt, die hervorragend funktionieren und die Bevölkerung am glücklichsten ist, bei PISA ganz oben, wenig Verbrechen, hoher Lebensstandart, wie zum Beispiel Norwegen, Schweden oder Dänemark, wo allerdings mehr als 30 Prozent der Einwohner im öffentlichen Dienst beschäftigt sind. Man kann das eine eben nicht ohne das andere haben. Ich kann nicht nach mehr Lehrern, Polizei, Verwaltung rufen und dann verlangen, dass die das aber bitte billig machen, am Besten zum Nulltarif. So wird das nix. Aber woher sollen das Politiker wissen, die sind leider allesamt nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, rechnen ist nicht gerade das Steckenpferd, Personalpolitik schon gar nicht und am liebsten erhöht man sich nur die eigenen Diäten. Ich empfinde das jedenfalls so.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 26.10.2023 14:33
Naja, aber die Personaldecke dünnt sich ja nun mal grad ordentlich aus, insofern bleibt ja sicher Geld übrig. Wenn immer weniger MA die gleiche Arbeit machen sollen, dafür aber dank Lohnzuwächsen unterhalb der Inflation, immer weniger Geld bekommen, läuft schlicht was schief. Und, wenn es nur in den Köpfen der Politik ist, die das in Ordnung finden.

Wie wäre es mal, wenn man die Gehälter im ÖD an Abgeordnetenbezüge koppelt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 26.10.2023 14:50
Naja, aber die Personaldecke dünnt sich ja nun mal grad ordentlich aus, insofern bleibt ja sicher Geld übrig. Wenn immer weniger MA die gleiche Arbeit machen sollen, dafür aber dank Lohnzuwächsen unterhalb der Inflation, immer weniger Geld bekommen, läuft schlicht was schief. Und, wenn es nur in den Köpfen der Politik ist, die das in Ordnung finden.

Wie wäre es mal, wenn man die Gehälter im ÖD an Abgeordnetenbezüge koppelt?

Genau, die Gehälter der Angestellten im ÖD werden wie die Diäten der Politiker an die Inflation gekoppelt und automatisch erhöht :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zeussowitz am 26.10.2023 15:03
Mich würde mal interessieren, wie hoch die Mehrkosten bei 10% Steigerung wirklich wären. Das wäre doch auch mit höherer Lohnsteuer verbunden…

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: squatty am 26.10.2023 15:20
Naja, aber die Personaldecke dünnt sich ja nun mal grad ordentlich aus, insofern bleibt ja sicher Geld übrig. Wenn immer weniger MA die gleiche Arbeit machen sollen, dafür aber dank Lohnzuwächsen unterhalb der Inflation, immer weniger Geld bekommen, läuft schlicht was schief. Und, wenn es nur in den Köpfen der Politik ist, die das in Ordnung finden.

Wie wäre es mal, wenn man die Gehälter im ÖD an Abgeordnetenbezüge koppelt?

Genau, die Gehälter der Angestellten im ÖD werden wie die Diäten der Politiker an die Inflation gekoppelt und automatisch erhöht :)

Das habe ich in Bayern mal per Petition vorgeschlagen. Bekam eine Antwort von der damaligen Landtagspräsidentin persönlich, dass das nicht nötig sei, da die Politik ohnehin sorgfältig auf die gerechte Beteiligung des ÖD/der Beamten an der wirtschaftlichen Entwicklung achten würde.....

Gerda kam die neue Steuerschätzung.... Bund, Länger und Kommunen nehmen 23,3Mrd mehr ein wie gedacht. Da die Erhöhung aus der Gewerkschaftsforderung nur 19Mrd kostet bleibt sogar noch was übrig. Verhandlungen erledigt. :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 26.10.2023 15:51
Naja, aber die Personaldecke dünnt sich ja nun mal grad ordentlich aus, insofern bleibt ja sicher Geld übrig. Wenn immer weniger MA die gleiche Arbeit machen sollen, dafür aber dank Lohnzuwächsen unterhalb der Inflation, immer weniger Geld bekommen, läuft schlicht was schief. Und, wenn es nur in den Köpfen der Politik ist, die das in Ordnung finden.

Wie wäre es mal, wenn man die Gehälter im ÖD an Abgeordnetenbezüge koppelt?

Genau, die Gehälter der Angestellten im ÖD werden wie die Diäten der Politiker an die Inflation gekoppelt und automatisch erhöht :)
Die Diätenerhöhungen der Abgeordneten richten sich nach der allgemeinen Lohnentwicklung, das war in den letzten Jahren mehr als ein Inflationsausgleich. Grundlage ist jedoch ein Tarif (Bundesrichter) aus dem öffentlichen Dienst. Irgendwie ist das ein Widerspruch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bürohengst am 26.10.2023 16:08
War abzusehen, dass da heute nichts bei rauskommt und es scheinbar keine Annäherung gab. Es wäre überaus schade, wenn es wirklich auf Streiks hinausläuft, obwohl die Blaupause bereits seit Monaten vorliegt und auch die Arbeitgeberseite (angeblich) kein Interesse an großen Einkommensunterschieden zwischen den einzelnen Gebietskörperschaften und Tarifverträgen hat.
TVöD- und TV-V-Arbeitgeber dürfen sich jedenfalls schon sehr bald auf viele Bewerbungen freuen, wenn die TdL ernsthaft meint, diese Tarifrunde zur Hängepartei werden lassen zu müssen, obwohl die Marschrichtung glasklar ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.10.2023 16:11
Genau, die Gehälter der Angestellten im ÖD werden wie die Diäten der Politiker an die Inflation gekoppelt und automatisch erhöht :)

Hätte man das seit 2006, also Einführung des TV-L, gemacht, dann hättest du jetzt ca. 5% weniger in der Tasche und auf dem aktuellen Inflations-Stand...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 26.10.2023 16:13
War abzusehen, dass da heute nichts bei rauskommt und es scheinbar keine Annäherung gab. [...]
Absolut. Und wenn wir ehrlich sind, wird binnen einer Woche (!) bis zur nächsten Verhandlung am 2. November auch nichts passieren bzw. allenfalls ein erbärmliches Angebot der AG-Seite vorgelegt werden. Ein Ergebnis wird sich also mindestens bis Anfang Dezember hinauszögern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.10.2023 16:15
Mich würde mal interessieren, wie hoch die Mehrkosten bei 10% Steigerung wirklich wären. Das wäre doch auch mit höherer Lohnsteuer verbunden…

Das ist nicht viel. Jedenfalls für die Länder, um die es hier geht, denn die erhalten ja nur 42,5% der Einkommensteuer. Gehen wir mal von einem Grenzsteuersatz von 40% aus, fließen also ca. 17% via höherer zu zahlender Einkommensteuer zurück an die Länder. (Tatsächlich ist es aufgrund der höheren AG-Beiträge zu den Sozialversicherungen, die ja nicht versteuert werden, etwas weniger.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.10.2023 16:19
War abzusehen, dass da heute nichts bei rauskommt und es scheinbar keine Annäherung gab. Es wäre überaus schade, wenn es wirklich auf Streiks hinausläuft, obwohl die Blaupause bereits seit Monaten vorliegt und auch die Arbeitgeberseite (angeblich) kein Interesse an großen Einkommensunterschieden zwischen den einzelnen Gebietskörperschaften und Tarifverträgen hat.
TVöD- und TV-V-Arbeitgeber dürfen sich jedenfalls schon sehr bald auf viele Bewerbungen freuen, wenn die TdL ernsthaft meint, diese Tarifrunde zur Hängepartei werden lassen zu müssen, obwohl die Marschrichtung glasklar ist.

Wo gibt es denn Infos zur ersten Verhandlungsrunde?

Typischerweise wird da ja noch nicht gefeilscht, sondern beide Seiten teilen einfach nur mit, worüber eigentlich verhandelt werden soll... Jeder sagt also, wo ihm/ ihr der Schuh drückt. Natürlich gibt es da noch keine Annäherungen.

Interessant zu wissen wäre aber, worüber die AG-Seite sprechen will. Erkennt sie z.B. ein Problem der Fachkräftegewinnung/ beim Halten ebensolcher in bestimmten Bereichen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 26.10.2023 16:24
War abzusehen, dass da heute nichts bei rauskommt und es scheinbar keine Annäherung gab. Es wäre überaus schade, wenn es wirklich auf Streiks hinausläuft, obwohl die Blaupause bereits seit Monaten vorliegt und auch die Arbeitgeberseite (angeblich) kein Interesse an großen Einkommensunterschieden zwischen den einzelnen Gebietskörperschaften und Tarifverträgen hat.
TVöD- und TV-V-Arbeitgeber dürfen sich jedenfalls schon sehr bald auf viele Bewerbungen freuen, wenn die TdL ernsthaft meint, diese Tarifrunde zur Hängepartei werden lassen zu müssen, obwohl die Marschrichtung glasklar ist.

Wo gibt es denn Infos zur ersten Verhandlungsrunde?


Unter „Neuigkeiten“ hier im Forum.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.10.2023 16:30
Danke für den Hinweis! Damit kennen wir, was ver.di dazu sagt. Leider enthält die Meldung keinen Hinweis darauf, was die TDL-Verter_innen in die Gespräche eingebracht haben...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bürohengst am 26.10.2023 16:31
Wo gibt es denn Infos zur ersten Verhandlungsrunde?

Typischerweise wird da ja noch nicht gefeilscht, sondern beide Seiten teilen einfach nur mit, worüber eigentlich verhandelt werden soll... Jeder sagt also, wo ihm/ ihr der Schuh drückt. Natürlich gibt es da noch keine Annäherungen.

Interessant zu wissen wäre aber, worüber die AG-Seite sprechen will. Erkennt sie z.B. ein Problem der Fachkräftegewinnung/ beim Halten ebensolcher in bestimmten Bereichen?

Zitat
„Die Arbeitgeber haben die dramatische Situation der Beschäftigten anscheinend nicht verstanden und blenden aus, dass die Belastungsgrenze für die Beschäftigten längst überschritten ist. Der heutige Auftakt ist enttäuschend verlaufen“, betonte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, nach der ersten Verhandlungsrunde. Begleitet wurde der Auftakt von mehreren hundert Kolleg*innen, die ihre Forderungen lautstark und vielfältig zum Ausdruck brachten.

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++396edf6e-7405-11ee-9b39-001a4a16012a
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: annak am 26.10.2023 17:09
++Eilmeldung der Tagesschau:++ von wegen Steuermindereinnahmen und angespannte Haushaltslage: Bund, Länder und Kommunen können in den nächsten Jahren mit deutlich höheren Einnahmen rechnen als erwartet (über 23 Milliarden €)!!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 26.10.2023 17:14
Statement der Polizeigewerkschaft:

https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP-zu-Auftakt-Tarifverhandlungen-der-Laender?open&ccm=000

“Als Gewerkschaften verhandeln wir aber ausschließlich für unsere Mitglieder und niemanden sonst.“
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: A9A10A11A12A13 am 26.10.2023 17:36
https://www.antenneniederrhein.de/artikel/wachtendonk-gemeinde-droht-haushaltssicherung-1803780.html
Der Gemeinde Wachtendonk droht für das nächste Jahr die Haushaltssicherung.
Auslöser sind u.a. die gestiegenen Personalkosten im Rahmen der Tarifvereinbarungen

https://www.antenneniederrhein.de/artikel/kreis-kleve-immer-mehr-kommunale-haushalte-mit-dickem-minus-1805736.html
Immer mehr Städte und Gemeinden im Kreis Kleve kämpfen mit immer größer werdenden Haushaltslöchern.
Nach Wachtendonk ist die Stadt Kevelaer ein weiteres Beispiel. ... Gründe sind vor allem ... gestiegene Löhne für das Personal

(eine Tarif-Runde Mitleid: ooohhhhhhhh...) Mal ist das Personal in den Medien die Betroffenen, mal die Verursacher.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 26.10.2023 18:04
Verdi:
„Die Arbeitgeber haben die dramatische Situation der Beschäftigten anscheinend
nicht verstanden und blenden aus, dass die Belastungsgrenze für die Beschäftigten
längst überschritten ist. Der heutige Auftakt ist enttäuschend verlaufen“

Gewerkschaft der Polizei (GdP):
„Die Arbeitgeberseite hat den Ernst der Lage erkannt. Das ist eine positive
Gesprächsgrundlage für die kommenden Runden“

Witzischkeit kennt keine Grenzen...  >:(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SAS am 26.10.2023 18:16
Naja, aber die Personaldecke dünnt sich ja nun mal grad ordentlich aus, insofern bleibt ja sicher Geld übrig. Wenn immer weniger MA die gleiche Arbeit machen sollen, dafür aber dank Lohnzuwächsen unterhalb der Inflation, immer weniger Geld bekommen, läuft schlicht was schief. Und, wenn es nur in den Köpfen der Politik ist, die das in Ordnung finden.

Wie wäre es mal, wenn man die Gehälter im ÖD an Abgeordnetenbezüge koppelt?

Genau, die Gehälter der Angestellten im ÖD werden wie die Diäten der Politiker an die Inflation gekoppelt und automatisch erhöht :)
Sinnvoller wäre eine gewichtete Kombination aus Inflation und allgemeiner Lohnentwicklung, ich glaube, so macht man das auch bei der Rente.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 26.10.2023 18:20
Statement der Polizeigewerkschaft:

https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP-zu-Auftakt-Tarifverhandlungen-der-Laender?open&ccm=000

“Als Gewerkschaften verhandeln wir aber ausschließlich für unsere Mitglieder und niemanden sonst.“

Wäre mir neu, dass die Polizei nach einer anderen Tabelle besoldet wird als die restlichen Beamten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.10.2023 19:22
Die Gewerkschaft verhandelt hier ja auch nicht für die Beamten -- das geht gar nicht, da deren Besoldung in den Länderparlamenten entschieden wird -- sondern für die bei ihr organisisierten Angestellten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Paterlexx am 26.10.2023 19:44
Ich behaupte, wenn leere Kassen das Problem sind, haben Geberländer nichts in den Verhandlungen mit 14 Bundesländern zu suchen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: flip am 26.10.2023 20:20
https://www.antenneniederrhein.de/artikel/wachtendonk-gemeinde-droht-haushaltssicherung-1803780.html
Der Gemeinde Wachtendonk droht für das nächste Jahr die Haushaltssicherung.
Auslöser sind u.a. die gestiegenen Personalkosten im Rahmen der Tarifvereinbarungen

https://www.antenneniederrhein.de/artikel/kreis-kleve-immer-mehr-kommunale-haushalte-mit-dickem-minus-1805736.html
Immer mehr Städte und Gemeinden im Kreis Kleve kämpfen mit immer größer werdenden Haushaltslöchern.
Nach Wachtendonk ist die Stadt Kevelaer ein weiteres Beispiel. ... Gründe sind vor allem ... gestiegene Löhne für das Personal

(eine Tarif-Runde Mitleid: ooohhhhhhhh...) Mal ist das Personal in den Medien die Betroffenen, mal die Verursacher.

Städte und Gemeinden haben die Verhandlungen abgeschlossen (200€+5,5%)
Trotz bzw. wegen leerer Kassen. Jetzt sind die Länder dran und sollten das übertreffen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 26.10.2023 20:25
https://www.antenneniederrhein.de/artikel/wachtendonk-gemeinde-droht-haushaltssicherung-1803780.html
Der Gemeinde Wachtendonk droht für das nächste Jahr die Haushaltssicherung.
Auslöser sind u.a. die gestiegenen Personalkosten im Rahmen der Tarifvereinbarungen

https://www.antenneniederrhein.de/artikel/kreis-kleve-immer-mehr-kommunale-haushalte-mit-dickem-minus-1805736.html
Immer mehr Städte und Gemeinden im Kreis Kleve kämpfen mit immer größer werdenden Haushaltslöchern.
Nach Wachtendonk ist die Stadt Kevelaer ein weiteres Beispiel. ... Gründe sind vor allem ... gestiegene Löhne für das Personal

(eine Tarif-Runde Mitleid: ooohhhhhhhh...) Mal ist das Personal in den Medien die Betroffenen, mal die Verursacher.

Städte und Gemeinden haben die Verhandlungen abgeschlossen (200€+5,5%)
Trotz bzw. wegen leerer Kassen. Jetzt sind die Länder dran und sollten das übertreffen.

Erst die Geschichte von den armen Kommunen und nun sind es die armen Länder…wah wah wah
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 26.10.2023 20:31
War abzusehen, dass da heute nichts bei rauskommt und es scheinbar keine Annäherung gab. [...]
Absolut. Und wenn wir ehrlich sind, wird binnen einer Woche (!) bis zur nächsten Verhandlung am 2. November auch nichts passieren bzw. allenfalls ein erbärmliches Angebot der AG-Seite vorgelegt werden. Ein Ergebnis wird sich also mindestens bis Anfang Dezember hinauszögern.

Das ist, was mich massiv ärgert. Nicht aber nur an der AG-Seite, sondern auch der AN-Seite. Ja, das Schauspiel ist oft genug beschrieben worden, was dass aber den Beschäftigten für ein Signal sendet, dass man am ersten Tag sage und schreibe 4 Stunden verhandelt hat, es kein Angebot gibt und sich dann vertagt… Also Wertschätzung finde ich, sieht anders aus. Es wäre mal was, wenn man mit Blick auf die Weltlage sagen würde, dass das sonstige Schauspiel einfach Kinderkramm ist und man sich zügig geeinigt hat. Aber offensichtlich geht es eben nicht ohne die berühmten Lachshäppchen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 26.10.2023 20:32
Der große Abstand der oberen Entgeltgruppen zw. TV-L und TVöD muss verkleinert werden! Das Tarifergebnis vom TvÖD muss also mindestens erreicht werden, eigentlich noch mehr!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 26.10.2023 20:38
Statement der Polizeigewerkschaft:

https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP-zu-Auftakt-Tarifverhandlungen-der-Laender?open&ccm=000


Die Finanzfragen sind laut Gewerkschaft also schon geklärt. Die Inflation kennt nur Verlierer in den unteren Entgeltgruppen und dann braucht man eben oben nicht so viel. Am besten also nur ein Sockelbetrag für alle oder einen, der bis E9a 500 Euro gibt und dann 250 Euro.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: flip am 26.10.2023 20:42
Der große Abstand der oberen Entgeltgruppen zw. TV-L und TVöD muss verkleinert werden! Das Tarifergebnis vom TvÖD muss also mindestens erreicht werden, eigentlich noch mehr!
Das sind 30€ weniger beim Bund (E8/1) bis knapp über 100€ mehr beim Bund (E15/6) brutto. Groß ist anders. Aber gerne überholen, dann überholt der TVÖD beim nächsten mal wieder.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 26.10.2023 20:48
Statement der Polizeigewerkschaft:

https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP-zu-Auftakt-Tarifverhandlungen-der-Laender?open&ccm=000

“Als Gewerkschaften verhandeln wir aber ausschließlich für unsere Mitglieder und niemanden sonst.“

Wäre mir neu, dass die Polizei nach einer anderen Tabelle besoldet wird als die restlichen Beamten.

Und dennoch verhandelt die GdP nur für ihre Mitglieder. Alles andere ist Beiwerk.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 26.10.2023 20:53
Es wird kaum ein Ergebnis vor einer möglichen Schlichtung geben. Meine Prognose.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 26.10.2023 21:00
Da keine Schlichtung vorgesehen ist denke ich schon....

 ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 26.10.2023 21:05
Es wird kaum ein Ergebnis vor einer möglichen Schlichtung geben. Meine Prognose.

Also kein Ergebnis. Auch gut ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: flip am 26.10.2023 21:11
Dennoch wir es auch in der 3. Verhandlungsrunde (7./8. Dezember) noch keine Einigung geben.
O-Ton 2021:  Auch der zweite Tag der 3. Verhandlungsrunde endet ohne Ergebnis
Beim letzten Mal hat es 3 Monate gedauert, also wird's Ende Januar 2024 schätze ich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 26.10.2023 21:21
Statement der Polizeigewerkschaft:

https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP-zu-Auftakt-Tarifverhandlungen-der-Laender?open&ccm=000


Die Finanzfragen sind laut Gewerkschaft also schon geklärt. Die Inflation kennt nur Verlierer in den unteren Entgeltgruppen und dann braucht man eben oben nicht so viel. Am besten also nur ein Sockelbetrag für alle oder einen, der bis E9a 500 Euro gibt und dann 250 Euro.

bis dann E9a die E10 /E11/12 überholt...ok...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: algo86 am 26.10.2023 22:52
Wer dem Vorsitzenden der TdL Arbeitgebervertretung seine Meinung schreiben will, kann das hier tun: https://x.com/ADressel?t=VyLsNOil21ht_1cs248T5g&s=09
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Caesar42 am 27.10.2023 07:42
Aus Wikipedia:

Am 28. März 2018 wurde er (Dressel) Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg. In die Kritik geriet Dressel, weil er ohne Ausschreibung einen Auftrag über 9 Millionen Euro an den Next Media Accelerator von SPD-Mitglied Nico Lumma vergab.

Warum verhandelt der Mann, wenn er das früher auch nie getan hat?  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.10.2023 08:12

Warum verhandelt der Mann, wenn er das früher auch nie getan hat?  ;D

Den haben sie an die front geschickt, weil er was wieder gutzumachen hat?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Paterlexx am 27.10.2023 08:59

Warum verhandelt der Mann, wenn er das früher auch nie getan hat?  ;D

Den haben sie an die front geschickt, weil er was wieder gutzumachen hat?

Nein, weil er sehr eloquent ist und nach Berlin will, über lästige Strafsachen stolpert niemand in der SPD.

Er hat bei einer Tagung in Hamburg festgestellt, dass das die aA wohl 2,5Mrd Euro kosten würden (nur Hamburg - funact: 1,0 Mrd. würden als Steuern direkt wieder zurückkommen).

Das war in einer Stunde Redezeit das einzige Mal, dass bei ihm das Gesicht verrutscht ist. Er ist mit Abstand der beste den die SPD hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 27.10.2023 09:24

Warum verhandelt der Mann, wenn er das früher auch nie getan hat?  ;D

Den haben sie an die front geschickt, weil er was wieder gutzumachen hat?

Nein, weil er sehr eloquent ist und nach Berlin will, über lästige Strafsachen stolpert niemand in der SPD.

Er hat bei einer Tagung in Hamburg festgestellt, dass das die aA wohl 2,5Mrd Euro kosten würden (nur Hamburg - funact: 1,0 Mrd. würden als Steuern direkt wieder zurückkommen).

Das war in einer Stunde Redezeit das einzige Mal, dass bei ihm das Gesicht verrutscht ist. Er ist mit Abstand der beste den die SPD hat.

Der wird auch mind. der nächste Bgm in Hamburg.

Egal, zurück zum Thema…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.10.2023 09:34
Wenn es ein Qualitätsmerkmal ist, wie eloquent jemand (berechtigte) Forderungen der eigenen MA ablehnt, dann gute Nacht Dt.

Ich hab immer mehr den Eindruck, die öffentlichen AG haben keine sehr hohe Meinung, bezüglich der Intelligenz ihrer MA. Irgendwann werden/müssen sie halt verstehen, dass sich der MA-Markt gewandelt hat. Nur scheint der Punkt noch nicht erreicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 27.10.2023 09:51
Dass der ÖD auch ein Sammelbecken für Lowperformer und diejenigen ist, die noch welche werden (wollen), ist doch hinlänglich bekannt, auch bei den Akteuren, die mantrahaft ihre Floskeln von wegen Wertschätzung und Fachkräftemangel usw. raushauen.

Dementsprechend ist in den Köpfen auch verankert "Das schlechtere Gehalt wird durch die Jobsicherheit und die weitverbreitete Möglichkeit eine ruhige Kugel schieben zu können, gerechtfertigt".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: andreg am 27.10.2023 09:59
Zitat
Nicht gegeneinander ausspielen lassen!
Herausgepickt haben sich die Arbeitgeber auch die Beamt*innen. Sehr ungewöhnlich ist, dass sie gleich in der Auftaktrunde die zeitgleiche Übertragung des Tarifergebnisses in Frage gestellt haben. Jetzt seid ihr, liebe Beamtinnen und Beamte, gefordert! Auch ohne Streikrecht gibt es genügend Möglichkeiten, unsere gemeinsamen Forderungen zu unterstützen.

https://newsletter.verdi.de/go/vzm7snf4db3qvug68fyyddcydkx9mwtwro1s0os404qh

Verdi gibt sich mal wieder alle Mühe, gute Argumente gegen die Mitgliedschaft zu liefern. Warum muss man seine Verhandlungsposition ohne Not selbst schwächen, indem man noch die Beamten mit in die Forderungen einschließt? Das ergibt doch null Sinn. Verdi kann ja gemeinsam mit den Beamten hinterher nach Karlsruhe gehen, um die Angleichung einzufordern.

Da ist mir die GdP um Meilen sympathischer, wenn sie unmissverständlich klarstellt, dass sie für ihre Mitglieder verhandelt und sonst für niemanden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.10.2023 09:59
Das Problem ist, dass die TV-L Politik genau das fördert. Bzw., aufgrund dieser Äußerungen und der jüngeren Gehaltsentwicklung, bleiben eben nur noch die lowperformer, der Rest geht.

Das Thema Jobsicherheit ist eben auch nur bei diesen ein Thema. Gute Leute haben schon immer einen (anderen) Job gefunden bzw. wurden abgeworben. Und gute Leute sind eben auch flexibel. Genau jenes flexibel, was der jüngeren Generation gern unsinnig als Illoyalität vorgeworfen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mitleser am 27.10.2023 10:13
Statement der Polizeigewerkschaft:

https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP-zu-Auftakt-Tarifverhandlungen-der-Laender?open&ccm=000


Die Finanzfragen sind laut Gewerkschaft also schon geklärt. Die Inflation kennt nur Verlierer in den unteren Entgeltgruppen und dann braucht man eben oben nicht so viel. Am besten also nur ein Sockelbetrag für alle oder einen, der bis E9a 500 Euro gibt und dann 250 Euro.

Und warum sollte ich mit ner höheren Einstufung mal wieder weniger bekommen? Macht keinen Sinn…dieses Stärken der unteren Einkommensgruppen mag modern sein, geht aber komplett am Thema vorbei. Betroffen sind alle, und nicht nur die kleinen Gehälter…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 27.10.2023 10:19
Zitat
Herausgepickt haben sich die Arbeitgeber auch die Beamt*innen. Sehr ungewöhnlich ist, dass sie gleich in der Auftaktrunde die zeitgleiche Übertragung des Tarifergebnisses in Frage gestellt haben.

Kein Problem. Die zahlreichen Polizisten, Lehrer oder Justizleute (allesamt gut belastet), verzichten garantiert auf eine Erhöhung zum Wohle des Staates :) .
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.10.2023 10:33
Also, ich lehne mich jetzt mal ganz ganz weit aus dem Fenster und prophezeie mit frisch geputzter Glaskugel einen, auch unter künftig neuem Tarifvertrag, fortschreitenden Exodus von MA aus dem Geltungsbereich des TV-L. Was natürlich von Seiten AG mit dem altbekannten und bewährten Schulterzucken kommentiert wird, begleitet vom Totschlagsargument "Fachkräftemangel".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Farold am 27.10.2023 10:49
"Verdi fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger.“ Nach Angaben des Beamtenbundes umfasst die Gruppe der Pensionäre, für die das Tarifergebnis gelten soll, rund eine Million.

Die zu stemmende Finanzlast wäre erheblich, setzten sich die Gewerkschaften mit ihrer Forderung durch: Die Gruppe derjenigen, die bereits im Ruhestand sind, ist annähernd so groß wie die noch Aktiven.
„Die exakte Übertragung der Lohn-Forderung auf die Pensionäre ist ungewöhnlich“

Tarifexperte Schröder überrascht dieser Teil der Forderungen. „Die Rentenerhöhungen orientieren sich in Deutschland zwar grob an Tariferhöhungen – hierfür ist aber der Gesetzgeber zuständig und nicht die Gewerkschaften. Die exakte Übertragung der Lohn-Forderung auf die Gruppe der Pensionäre in einer Tarifrunde hingegen ist ungewöhnlich.“

Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Zahl der Pensionäre insgesamt in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdoppelt. 1,8 Millionen sind es derzeit, Tendenz steigend. Dementsprechend steigen auch die Ausgaben an.

Pensionäre erhielten 2012 ein durchschnittliches Ruhegehalt von 3170 Euro brutto – also weit über dem üblichen Niveau der gesetzlichen Rente".

Am Ende sieht es doch wieder so aus dass Angestellte zu Gunsten der Pensionäre verzichten sollen. Warum verhandelt Verdi für Pensionäre? Verdi braucht die Angestellten um ihren Laden finanziell am Laufen zu halten. Wann merkt endlich auch der letzte Angestellte dass er von Verdi nicht vertreten wird? Ich gebe die Hoffnung nicht auf dass irgendwann einmal sich eine neue Gewerkschaft für den Öffentlichen Dienst gründet welche sich auch für die Interessen der Angestellten einsetzt und uns nicht zum Wohle der Beamten opfert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.10.2023 10:55
Naja, Beamten-Pensionen sind doch üblicherweise Prozentsätze der Beamten-Bezüge. Insofern würde eine Übertragung der Tarifergebnisse, die durch Gewerkschaft und TDL verabschiedet werden, durch die dafür zuständigen Landesparlamente auf die Beamten auch entsprechend die Beamten-Pensionen betreffen.

Da Problem sind nicht die Pensionen, sondern, dass die Beamtenbezüge hier überhaupt nicht verhandelt werden können, da keine der Tarif-Parteien über diese entscheidet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 27.10.2023 11:04
Die Beamtenschaft erweist sich offenbar als deutlicher Bremsklotz für die Tarifverhandlungen. Warum sollte man als Angestellter Mitglied bei Verdi sein wenn die eigenen Bedürfnisse derart stark zurücktreten? Ich habe überlegt Mitglied zu werden. Wenn man das alles liest frag ich mich warum. Es zeichnet sich ab, dass insbesondere die höheren Entgeltgruppen die Verlierer sind. Nennt sich dann wohl Solidarität. Gott sei Dank gibt es Alternativen auch im ÖD, allerdings würde ich einen erneuten Wechsel nach einem Jahr doch vermeiden wollen. Verdi, bitte aufwachen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 11:13

Da ist mir die GdP um Meilen sympathischer, wenn sie unmissverständlich klarstellt, dass sie für ihre Mitglieder verhandelt und sonst für niemanden.

Meine Kollegin hat es so verstanden, dass die GdP nur für GdP-Mitglieder verhandelt. Das kann aber doch nicht sein, die Erhöhung muss ja für alle im TV-L gelten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zimm am 27.10.2023 11:16
Das Problem ist, dass die TV-L Politik genau das fördert. Bzw., aufgrund dieser Äußerungen und der jüngeren Gehaltsentwicklung, bleiben eben nur noch die lowperformer, der Rest geht.
Neben den Mitarbeitern, die gehen, muss man auch die neuen Mitarbeiter betrachten. Ich sehe das ja bei uns in der IT-Abteilung. Wir haben so viele offene Stellen und so wenige Bewerber, dass jeder Bewerber genommen wird, der die Anforderungen zumindest ansatzweise erfüllt. Der TV-L lockt jetzt schon bevorzugt die Lowperformer an, die mit dem Job fast schon einen Jackpot ergattern, weil sie in der freien Wirtschaft niemals so ein Gehalt erhalten könnten und so eine ruhige Kugel schieben könnten.

Das wirkt sich langfristig aus, denn diese (neueingestellten) Lowperformer hocken auf Dauerstellen und geben die nicht so schnell wieder frei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 11:18
Also, ich lehne mich jetzt mal ganz ganz weit aus dem Fenster und prophezeie mit frisch geputzter Glaskugel einen, auch unter künftig neuem Tarifvertrag, fortschreitenden Exodus von MA aus dem Geltungsbereich des TV-L.

Ebenso.

Der Gehaltsunterschied zum ÖD beträgt über 300 Euro netto!!, wenn TV-L jetzt nicht mitzieht. Das geht gar nicht!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 27.10.2023 11:25
Forderungen mit reinzunehmen die als Verhandlungsmasse gestrichen werden können sind doch super.
Und dann lieber Übertragung auf alle Pensionäre fordern und streichen lassen weil das ohnehin eine Entscheidung der Politik in den einzelnen Bundesländern umgesetzt werden muss.

Und im Nachgang dann zu sagen, dass ging leider nicht und muss nun individuell im Nachgang von der Politik geklärt werden ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 11:26
Der TV-L lockt jetzt schon bevorzugt die Lowperformer an, die mit dem Job fast schon einen Jackpot ergattern, weil sie in der freien Wirtschaft niemals so ein Gehalt erhalten könnten und so eine ruhige Kugel schieben könnten.


So ist es bei uns auch.

Gestern wurde in der Kantine auch fleißig diskutiert.

Einige KollegInnen sind aufgrund von Kindern, Haus und pflegebedürtigen Eltern räumlich gebunden. Ein Arbeitgeberwechsel scheidet ergo aus bzw. wird eine neue Probezeit als zu riskant eingestuft, wenn die Immobilie monatlich abbezahlt werden muss...

Sollte es keine signifikante! Erhöhrung ähnlich dem TV-ÖD geben, werden diese Kollegen noch frustrierter werden, als sie es jetzt schon sind.

Die Meinung gestern war einhellig- dann wird halt anderweitig "kompensiert" und zwar durch "Freizeitausgleich" in Form von AUs... mindestens sechs Wochen pro Jahr.

Ich kann es verstehen, das Maß ist voll.

Wir arbeiten wie gesagt am Limit, arbeiten für drei unbesetzte Stellen mit und sind nervlich am Ende (was jede AU rechtfertigt, Stichwort Erschöpfung und Burn-Out).

Abends geht es direkt auf die Couch und um 20 Uhr ins Bett, weil man so erschöpft ist.

Und ja, ich ernähre mich sehr gesund und mache Sport.

Es geht jedem so bei uns, das ergab das gestrige Gespräch mit 20 KollegInnen...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.10.2023 11:29
Das Problem ist, dass die TV-L Politik genau das fördert. Bzw., aufgrund dieser Äußerungen und der jüngeren Gehaltsentwicklung, bleiben eben nur noch die lowperformer, der Rest geht.

Das Thema Jobsicherheit ist eben auch nur bei diesen ein Thema. Gute Leute haben schon immer einen (anderen) Job gefunden bzw. wurden abgeworben. Und gute Leute sind eben auch flexibel. Genau jenes flexibel, was der jüngeren Generation gern unsinnig als Illoyalität vorgeworfen wird.

Du wirst bei den Gehälter, die der AG im ÖD sicher bezahlt (z.B. Pandemie mit Kurzarbeit in weiten Teilen der PW) und zum Leben reichen (aktuell für viele mit gewissen Einschränkungen, die aber nicht existenzgefährdend sind) weniger eine Abwanderung in die PW feststellen, sondern eher eine vermehrte Zahl an sogenannten lowperformer im ÖD generieren - so meine Befürchtung.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markor am 27.10.2023 11:30
Die Wahrheit ist doch, dass es uns noch nicht schlecht genug geht. Auch die Verdi-Mitglieder bei jeder Abstimmung erstmal mit "JA" abstimmen und rentenunwirksame Einmalzahlungen als Erfolg verstehen. Verdi-Zitat: "...da ist Druck im Kessel!" Stimmt, aber dann muss man die AG auch mal in den Wasserdampf vom Boiler setzen und nicht mit einem Dampfbad aus Warnstreiks versuchen die Poren der AG für mehr Geld zu öffnen. Verdi hat so volle Streikkassen und die Steuerschätzung sieht so gut aus, da will ich 2024 mit meiner Lohnsteuer doch auch einen größeren Beitrag zu leisten. Warum muss es immer der Kuschelkurs? Wir tragen doch keine politische Verantwortung für ein funktionsunfähiges Land. Ob kurzfristig durch Streiks oder langfristig durch den Fachkräftemangel. Glaubt Ihr wirklich, dass die Länder billige indische Akademiker für ihre Verwaltungen importieren? Manchmal muss es halt auch erst richtig weh tun. Wenn es ohne uns überall gehen würde, dann wären wir nicht da. Menschen gehen von alleine ins Gefängnis, Schüler lernen ja auch ohne Lehrer genug für die Wirtschaft. Lesen, Rechnen und Schreiben reicht, die Eltern machen den Rest. Studierende haben Bibliotheken ohne Personal fürs ungestörte Selbststudium, die Klausuren aus den Vorjahren tun es auch und die Kontrolle und Punktevergabe machen die Studis eh lieber selbst. Autobahnmeisterei mit Winterdienst und Brückenkontrollen, da kauft sich jeder Schneeketten und die Brücken ersetzen wir durch private Fähren, Kreuzungen und Bahnübergänge. Meine Lohnsteuern gebe ich in der Form des Zehnten beim Rathaus ab. Das System hat im Mittelalter auch wunderbar funktioniert. Eigentlich können wir die Gebietskörperschaft Land ja auch ganz einsparen. Ich finde sicher eine Partei, die den Job von mir will. Aber vielleicht versuche ich es vorher doch mit einem besser bezahlten Job beim Bund oder einer Kommune. Wenn sich die Länder langfristig selbst abwickeln wollen, so ganz von der Privatwirtschaft unkontrolliert digitalisiert ohne Personal, gucken wir uns das Schauspiel der kommenden Wochen an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.10.2023 11:31
Das Problem ist, dass die TV-L Politik genau das fördert. Bzw., aufgrund dieser Äußerungen und der jüngeren Gehaltsentwicklung, bleiben eben nur noch die lowperformer, der Rest geht.
Neben den Mitarbeitern, die gehen, muss man auch die neuen Mitarbeiter betrachten. Ich sehe das ja bei uns in der IT-Abteilung. Wir haben so viele offene Stellen und so wenige Bewerber, dass jeder Bewerber genommen wird, der die Anforderungen zumindest ansatzweise erfüllt. Der TV-L lockt jetzt schon bevorzugt die Lowperformer an, die mit dem Job fast schon einen Jackpot ergattern, weil sie in der freien Wirtschaft niemals so ein Gehalt erhalten könnten und so eine ruhige Kugel schieben könnten.

Das wirkt sich langfristig aus, denn diese (neueingestellten) Lowperformer hocken auf Dauerstellen und geben die nicht so schnell wieder frei.

Und Du arbeitest sie ein ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 27.10.2023 11:31
Wir arbeiten wie gesagt am Limit, arbeiten für drei unbesetzte Stellen mit und sind nervlich am Ende (was jede AU rechtfertigt, Stichwort Erschöpfung und Burn-Out).

Behördenklassiker, Kollektivsuggestion...jeder stellt sich als ausgelastet bzw. sogar überlastet hin, um ja in Ruhe gelassen zu werden und nicht zu denjenigen gezählt zu werden, auf die die Mobbingcharaktere mit dem Finger zeigen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 27.10.2023 11:33
Kompensation durch AU und Minderleistung ist für mich keine Lösung. Da wird man auch selbst auf Dauer unglücklich. Der TV-L muss liefern oder man muss einen Wechsel prüfen. Zumal im ÖD viele Stellen vakant sind. Da ich keinen Bock auf ständige Wechsel habe bitte liefern. Haben auch die Mitarbeiter verdient. Sonst bleibt aber nur wechseln wenn man selbst ehrlich zu sich ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 11:33
... weniger eine Abwanderung in die PW feststellen, sondern eher eine vermehrte Zahl an sogenannten lowperformer im ÖD generieren - so meine Befürchtung.

Wem könnte man es verübeln.

Geld ist eine Form der Wertschätzung und wenn man wie ich zusehen muss, wie im TV-ÖD beschäftigte Freunde über ihre Erhöhung jubeln und von der IFP erstmal in Urlaub gefahren sind- das ist bitter!

Es ist immer ein Geben und Nehmen und wer nichts gibt, bekommt auch nichts!

Zum Glück hat man als Arbeitnehmer die AU als probates Mittel, um sich Ruhe und Erholung zu verschaffen!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 27.10.2023 11:37

Aber da daseinsvorsorge uns ja nicht mitteilen kann, wie solche Tarifverhandlungen ablaufen, werden wir es wohl nicht erfahren.

Korrekt. Das vermute ich auch. Viel Text, hin und wieder Gossensprache (bitte Fresse halten) und dann auf Nachfragen wenig Substanz.

Lieber Ulf,

ganz im Gegenteil- da ist viel Substanz im Text. Vielleicht verstehen Sie die Inhalte nicht oder haben eine andere Auffassung. Beide Probleme kann ich für Sie aber nicht lösen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 11:39


Behördenklassiker, Kollektivsuggestion...jeder stellt sich als ausgelastet bzw. sogar überlastet hin, um ja in Ruhe gelassen zu werden und nicht zu denjenigen gezählt zu werden, auf die die Mobbingcharaktere mit dem Finger zeigen.

Nope, bei uns IST es so!

Wir waren 2020 10 Mitarbeiter im Team- durch Kündigung, Stellenwechsel und Verrentungen sind wir aktuell nur noch 3...

Gestern kam eine Terminanfrage rein- ich habe erst wieder Ende Februar 2024 Kapazitäten frei.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 11:41
Kompensation durch AU und Minderleistung ist für mich keine Lösung. Da wird man auch selbst auf Dauer unglücklich. Der TV-L muss liefern oder man muss einen Wechsel prüfen. Zumal im ÖD viele Stellen vakant sind. Da ich keinen Bock auf ständige Wechsel habe bitte liefern. Haben auch die Mitarbeiter verdient. Sonst bleibt aber nur wechseln wenn man selbst ehrlich zu sich ist.


Gretchenfrage- wieso sollte man es sich selbst schwierig machen, sich wieder neu einarbeiten und das hohe Risiko einer Probezeit in Kauf nehmen? Verdi soll ihren Job machen!

Und wie gesagt kommt ein Wechsel für viele KollegInnen NICHT in Frage, weil sie sonst ihre Kinder nicht rechtzeitig vom Kindergarten abgeholt bekommen!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.10.2023 11:41

Einige KollegInnen sind aufgrund von Kindern, Haus und pflegebedürtigen Eltern räumlich gebunden. Ein Arbeitgeberwechsel scheidet ergo aus bzw. wird eine neue Probezeit als zu riskant eingestuft, wenn die Immobilie monatlich abbezahlt werden muss...


Probezeit, ist hier kein Problem. Mein EX-AG nimmt jeden zurück. Was für sich allein schon Aussagekraft hat. Bei mir wird mind. wöchentlich (anfangs öfter) angefragt, ob ich nicht zurück kommen könnte? Teilweise wurde sogar Zulage angeboten, wobei die Ablehnung einer solchen ja ein Grund für meinen Wechsel war.

Ein weiterer Grund war, dass ich eben aus beschriebener Tretmühle raus wollte. Gibt auch im neuen Job viel zu tun, aber ohne den Druck regelmäßig Vorschriften zu verbiegen bzw. ganz außer acht zu lassen, nur damit es zügig weiter geht.

Zudem habe ich hier, trotzdem es auch eine Behörde ist, vielmehr Freiheiten, was meinen Nebentätigkeit betrifft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 11:44
Mein Gehalt E13/4 ab März im TV-ÖD: 3429 Euro netto

Mein E13/4 Gehalt im TV-L: 3115 Euro.


Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!

Wieso sollte man sich das bieten lassen?

Wie dumm ist der TDL, dass er denkt, dass man das als Arbeitnehmer mit sich machen lässt?

Die müssten die Hosen doch gestrichen voll haben, dass eine Massenkündigungswelle rollt...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.10.2023 11:50
Wie ich schon sagte, hier ist die Welle schon länger am rollen. Dies Jahr hat sie richtig Fahrt aufgenommen.

Aber, dann wird man zu einer Tagung eingeladen und soll was dazu beitragen, wie man trotz Fachkräftemangel handlungsfähig bleibt. Die Meinung, dass es doch eher Thema sein sollte, Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen und dafür die Bedingungen schaffen, sollte da nicht hingehören. Meiner Meinung nach der falsche Ansatz, also zurückgelehnt und vor mich hingegrinst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.10.2023 11:51

Zum Glück hat man als Arbeitnehmer die AU als probates Mittel, um sich Ruhe und Erholung zu verschaffen!

Tut mir Leid, aber das ist bereits der Status "innere Kündigung", der weder AG noch AN glücklich macht. Dann sollte man sich wirklich auf die Suche nach einer Alternativbeschäftigung machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 11:54

Zum Glück hat man als Arbeitnehmer die AU als probates Mittel, um sich Ruhe und Erholung zu verschaffen!

Tut mir Leid, aber das ist bereits der Status "innere Kündigung", der weder AG noch AN glücklich macht. Dann sollte man sich wirklich auf die Suche nach einer Alternativbeschäftigung machen.


Auch dieser Status hat Vorteile... eine gepflegte "F... y... " Attitüde ist deutlich stressfreier...

Wie gesagt, ich habe meine Fühler ausgestreckt, aber es ist für Familien mit Immobilie nicht machbar.

Die nächste Behörde ist 50km entfernt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.10.2023 12:02

Zum Glück hat man als Arbeitnehmer die AU als probates Mittel, um sich Ruhe und Erholung zu verschaffen!

Tut mir Leid, aber das ist bereits der Status "innere Kündigung", der weder AG noch AN glücklich macht. Dann sollte man sich wirklich auf die Suche nach einer Alternativbeschäftigung machen.


Auch dieser Status hat Vorteile... eine gepflegte "F... y... " Attitüde ist deutlich stressfreier...

Wie gesagt, ich habe meine Fühler ausgestreckt, aber es ist für Familien mit Immobilie nicht machbar.

Die nächste Behörde ist 50km entfernt.

Wenn ich das richtig verstehe, hast Du noch locker 30 Jahre vor Dir?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.10.2023 12:05
Das Mal zum Thema der Stadtstaatenzulage... von Hamburg oder Berlin ist da nicht wirklich viel zu lesen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html)

Den Artikel sollten sich auf alle Fälle die Tarifparteien einmal durchlesen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WillyWurm am 27.10.2023 12:09
Das Mal zum Thema der Stadtstaatenzulage... von Hamburg oder Berlin ist da nicht wirklich viel zu lesen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html)

Den Artikel sollten sich auf alle Fälle die Tarifparteien einmal durchlesen.

Deswegen hat München ja schon seit 01.01.2020 eine München Zulage...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 12:09

Wenn ich das richtig verstehe, hast Du noch locker 30 Jahre vor Dir?

Nicht ganz, ich plane, mit spätestens 62 J. in Rente zu gehen.

Bis dahin habe ich genug Kohle angespart. Bis 70 tue ich mir den Bums sicher nicht an (ich gehe eh davon aus, dass das Rentenalter auf 75 J. hochgesetzt wird...).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Nachtigall am 27.10.2023 12:11
Das Mal zum Thema der Stadtstaatenzulage... von Hamburg oder Berlin ist da nicht wirklich viel zu lesen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html)

Den Artikel sollten sich auf alle Fälle die Tarifparteien einmal durchlesen.

Liest du hier: https://www.iwkoeln.de/studien/henry-goecke-ralph-henger-bjarne-schroeder-christoph-schroeder-jan-marten-wendt-regionaler-preisindex-fuer-deutschland-ein-neuer-erhebungsansatz-mit-big-data.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: muhkuhöd am 27.10.2023 12:11
Bei uns an der Universität setzen die jetzt rigoros die 19 °C Raumtemperatur durch, um 5 % Kosten zu sparen einen Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten. Dabei werden wir durch Fernwärme von einem MHKW versorgt.. ab November werden jetzt Decken verteilt. Kein Scherz.

Vielleicht sollte das Mal bei den Tarifverhandlungen diskutiert werden.. die 5 % Einsparung könnten wenigstens auf die Gehälter umgelegt werden ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dummbeutel am 27.10.2023 12:15
Mein Gehalt E13/4 ab März im TV-ÖD: 3429 Euro netto

Mein E13/4 Gehalt im TV-L: 3115 Euro.


Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!

Wieso sollte man sich das bieten lassen?

Wie dumm ist der TDL, dass er denkt, dass man das als Arbeitnehmer mit sich machen lässt?

Die müssten die Hosen doch gestrichen voll haben, dass eine Massenkündigungswelle rollt...

Nochmals. Warum vergleicht man einen Tarifvertrages mit einem anderen Tarifvertrag der erst in der Zukunft wirksam wird.

Vergleiche doch bitte mal den IST-Zustand und dann vergleiche im März oder April 2024 nochmal den IST-Zustand. Der Unterschied in den Bruttogehältern wird dann bei weitem nicht so weit auseinanderliegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.10.2023 12:15
Auch dieser Status hat Vorteile... eine gepflegte "F... y... " Attitüde ist deutlich stressfreier...

Wie gesagt, ich habe meine Fühler ausgestreckt, aber es ist für Familien mit Immobilie nicht machbar.

Die nächste Behörde ist 50km entfernt.

Ich hätte keine Lust, mit dieser Attitüde zu Arbeiten - zumal "die nächste Behörde" ja finanziell kaum Sprünge nach oben verspricht und die Immobilie ist nun auch nicht Teil des Arbeitsvertrags.

Wer meint, mehr verdienen zu müssen, kann sich gerne mit Leistung in der pW beweisen. Das funktioniert, wenn man das auch will. Aber viele wollen tatsächlich gar nicht (mich eingeschlossen), weil das Leben und Arbeiten im öD doch auch seine Vorteile hat - gerade auch, wenn man Familie hat. Dennoch habe ich auch hier den Anspruch, vernünftige Arbeit abzuliefern und dafür auch Wertschätzung zu erhalten. Das funktioniert hier bei mir im Team hervorragend. Ich habe auch lange genug in der pW meine Brötchen verdient, um das vergleichen zu können, von daher erlaube ich mir zu sagen: Das etwas geringere Gehalt ist es mir tatsächlich wert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 12:18
.. ab November werden jetzt Decken verteilt. Kein Scherz.


Also langsam reicht es wirklich. Das ist unzumutbar!

Wie mit der arbeitenden Bevölkerung umgegangen wird, welche die ganzen Aktionen der Bundesregierung finanzieren dürfen, ist eine Frechheit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 27.10.2023 12:30
Die Diskussionen sind ähnlich wie bei den Verhandlungen im kommunalen Bereich.
Die Probleme mit unbesetzten Stellen, Fachkräftemangel vor allem im IT- und technischen Bereich.
Auch die Lösungsansätze sind ähnlich und mehrfach genannt.

Ändern wird sich an den Problemen leider nichts, da Verdi die Interessen seiner Klientel im Vordergrund hat.
Wäre ja auch absolut in Ordnung.
Ich frage mich allerdings warum propagiert Verdi für alle Angestellte zu verhandeln wie auch Beamte, wenn aber gleichzeitig immer wieder zu Ungunsten der höheren Eg´s verhandelt wird?
Da passt doch irgendwas nicht zusammen.
D.h. alle Angestellten ab E9 werden von einer Gewerkschaft vertreten die bewusst ihre Forderungen zu Ungunsten der Angestellten ab E9 aufstellt.
Willkommen in Absurdistan.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.10.2023 12:38

Ich frage mich allerdings warum propagiert Verdi für alle Angestellte zu verhandeln wie auch Beamte, wenn aber gleichzeitig immer wieder zu Ungunsten der höheren Eg´s verhandelt wird?
Da passt doch irgendwas nicht zusammen.


Sprich sie mal drauf an, ich habs versucht. Antwort: Man kann ja nicht jeden Einzelfall berücksichtigen.
Gegenfrage: Warum sollte ich dann bei verdi sein? Ja, gemeinsam wären wir stark.
Ja klar, erst war ich Einzelfall, dann plötzlich gemeinsam. Nein, von verdi fühlte ich mich nur eines stark - stark ignoriert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Susa am 27.10.2023 12:45
Da haste wohl Recht und genau aus diesem Grund werden einige kündigen jetzt. Ab 9 wird nichts mehr getan seitens der Gewerkschaft.

Da die neuen Eingruppierungen auch bestimmt mit in die Verhandlungen einfließen und die Auszahlungen gestartet sind, wird s noch enger in der Geldbörse des Landes!  ::)

Bei uns mussten alle bis 15.10. (spätestens Ende des Jahres) umgruppiert sein wegen irgendwelcher Zuschüsse sagt das Ministerium. Bekommen jetzt die Rückzahlungen. Teilweise wurde schon ausgezahlt.
E9a wurden nur um eine Entgeltstufe höher gestuft, soweit sie nicht schon in 6 waren. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.10.2023 12:49
Mein Gehalt E13/4 ab März im TV-ÖD: 3429 Euro netto

Mein E13/4 Gehalt im TV-L: 3115 Euro.


Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!

Wieso sollte man sich das bieten lassen?

Wie dumm ist der TDL, dass er denkt, dass man das als Arbeitnehmer mit sich machen lässt?

Die müssten die Hosen doch gestrichen voll haben, dass eine Massenkündigungswelle rollt...

Nochmals. Warum vergleicht man einen Tarifvertrages mit einem anderen Tarifvertrag der erst in der Zukunft wirksam wird.

Vergleiche doch bitte mal den IST-Zustand und dann vergleiche im März oder April 2024 nochmal den IST-Zustand. Der Unterschied in den Bruttogehältern wird dann bei weitem nicht so weit auseinanderliegen.

Man kann auch direkt vergleichen

EG13/4 TV-L: 65012,39 €/Jahr

vs

EG13/4 TVöD: 67156,74 €/Jahr

DIFFERENZ: 2144,35 € zu Gunsten des TVöD

Glaskugel an:

TV-L Forderung bei voller Übernahme

EG13/4 TV-L zum 01.03.2023: 71838,69 €/Jahr
EG13/4 TVöD zum 01.03.2023: 73508,90 €/Jahr

DIFFERENZ: 1670,21 zu Gunsten des TVöD

TV-L mit Übernahme des TVöD-Ergebnisses

EG13/4 TV-L zum 01.03.2023: 71218,12 €/Jahr
EG13/4 TVöD zum 01.03.2023: 73508,90 €/Jahr

DIFFERENZ: 2290,78 zu Gunsten des TVöD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 27.10.2023 12:52
Ein Thema wird wieder nicht angegangen. Stufengleiche Höhergruppierung.
Aktuell ist bei uns keiner motiviert höherwertige Tätigkeiten zu übernehmen
Erstens eh kaum mehr und dann noch der enorme Stufenlaufzeitverlust
Das ist doch total motivierend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.10.2023 12:56
Das Mal zum Thema der Stadtstaatenzulage... von Hamburg oder Berlin ist da nicht wirklich viel zu lesen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html)

Den Artikel sollten sich auf alle Fälle die Tarifparteien einmal durchlesen.

Liest du hier: https://www.iwkoeln.de/studien/henry-goecke-ralph-henger-bjarne-schroeder-christoph-schroeder-jan-marten-wendt-regionaler-preisindex-fuer-deutschland-ein-neuer-erhebungsansatz-mit-big-data.html

Danke für den Link, ich hatte das vorhin auf die Schnelle nicht gefunden!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 27.10.2023 13:22
Die Diskussionen sind ähnlich wie bei den Verhandlungen im kommunalen Bereich.
Die Probleme mit unbesetzten Stellen, Fachkräftemangel vor allem im IT- und technischen Bereich.
Auch die Lösungsansätze sind ähnlich und mehrfach genannt.

Ändern wird sich an den Problemen leider nichts, da Verdi die Interessen seiner Klientel im Vordergrund hat.
Wäre ja auch absolut in Ordnung.
Ich frage mich allerdings warum propagiert Verdi für alle Angestellte zu verhandeln wie auch Beamte, wenn aber gleichzeitig immer wieder zu Ungunsten der höheren Eg´s verhandelt wird?
Da passt doch irgendwas nicht zusammen.
D.h. alle Angestellten ab E9 werden von einer Gewerkschaft vertreten die bewusst ihre Forderungen zu Ungunsten der Angestellten ab E9 aufstellt...


... und gründet endlich wann eine Spartengewerkschaft, die diese Interessen vertritt ?
... und verhandelt als Nichntorgansierter sowieso direkt mit dem Chef- was haben die Gewerkschaften damit zu tun ?
... und wechselt in die PW !!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 27.10.2023 13:22
Die Diskussionen sind ähnlich wie bei den Verhandlungen im kommunalen Bereich.
Die Probleme mit unbesetzten Stellen, Fachkräftemangel vor allem im IT- und technischen Bereich.
Auch die Lösungsansätze sind ähnlich und mehrfach genannt.

Ändern wird sich an den Problemen leider nichts, da Verdi die Interessen seiner Klientel im Vordergrund hat.
Wäre ja auch absolut in Ordnung.
Ich frage mich allerdings warum propagiert Verdi für alle Angestellte zu verhandeln wie auch Beamte, wenn aber gleichzeitig immer wieder zu Ungunsten der höheren Eg´s verhandelt wird?
Da passt doch irgendwas nicht zusammen.
D.h. alle Angestellten ab E9 werden von einer Gewerkschaft vertreten die bewusst ihre Forderungen zu Ungunsten der Angestellten ab E9 aufstellt.
Willkommen in Absurdistan.

Was ist eigentlich mit GEW und DBB? Die sitzen doch auch am Verhandlungstisch und sollten vermehrt höhere Entgeltgruppen vertreten? Haben die keinen Einfluss? Wo finden sich Informationen über die Verteilung der Entgeltgruppen bei Verdi? Zahlen wären sinnvoll um sich neutral ein Bild zu machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 27.10.2023 13:46

Aber da daseinsvorsorge uns ja nicht mitteilen kann, wie solche Tarifverhandlungen ablaufen, werden wir es wohl nicht erfahren.

Korrekt. Das vermute ich auch. Viel Text, hin und wieder Gossensprache (bitte Fresse halten) und dann auf Nachfragen wenig Substanz.

Lieber Ulf,

ganz im Gegenteil- da ist viel Substanz im Text. Vielleicht verstehen Sie die Inhalte nicht oder haben eine andere Auffassung. Beide Probleme kann ich für Sie aber nicht lösen.

Liebe(r) Daseinsvorsorge,
Ich schrieb:

1. Viel Text,

2. hin und wieder Gossensprache (bitte Fresse halten) und

3. dann auf Nachfragen wenig Substanz.

Ich schrieb nicht, dass deine Texte generell keine Substanz haben. Du wurdest aber von mehreren Nutzern gebeten Hintergrundwissen zu den Tarifverhandlungen mitzuteilen, was du nicht getan hast. Vielmehr hast du sie verhöhnt und sie für dumm hingestellt, weil sie deiner Meinung nach glaubten, es ginge bei den Tarifverhandlungen zu wie beim Trödeltrupp. Auf Nachfragen dazu wie es denn wirklich sei, kam von dir nichts! Und nichts hat für mich einfach keine Substanz.
Und wenn man sich bemüht andere Nutzer hier herabszusetzen, aber sich nicht die Mühe macht ihnen inhaltlich zu antworten, weiß ich nicht, ob du anderen die Intellektfrage stellen solltest so wie du es bei mir machst, wenn du mir mangelndes Verständnisvermögen deiner Texte unterstellst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 27.10.2023 14:29
Zitat von: NelsonMuntz
Ich hätte keine Lust, mit dieser Attitüde zu Arbeiten - zumal "die nächste Behörde" ja finanziell kaum Sprünge nach oben verspricht und die Immobilie ist nun auch nicht Teil des Arbeitsvertrags.

Wer meint, mehr verdienen zu müssen, kann sich gerne mit Leistung in der pW beweisen. Das funktioniert, wenn man das auch will. Aber viele wollen tatsächlich gar nicht (mich eingeschlossen), weil das Leben und Arbeiten im öD doch auch seine Vorteile hat...

+1
Der AG kann nichts für die persönliche Lebensplanung und -Situation des Arbeitnehmers. Meine Erfahrung sagt mir, dass die welche am lautesten nach Erhöhungen schreien bei näherer Betrachtung leider wenig Substanz bieten, um diese zu rechtfertigen. In der pW würden die meisten "absaufen", da dort weniger die ruhige Kugel geschoben und das Klagelied vom armen TB eingestimmt werden kann.

Ich wundere mich halt schon über viele meiner Kollegen. Wo ich mit 75% Leistung dahin dümpel kann manch einer nicht den Arbeitsauftrag (IT Abteilung) erledigen. Da es anscheinend nach 105% bei mir aussieht wurde ich höhergruppiert bei gleichzeitiger "IT Zulage", damit ich wieder die nächsthöhere Stufe erreiche, da ja nun von Stufe 5 auf Stufe 4 "abgerutscht". Die restlichen 25% meiner Arbeitskraft investiere ich dann in mein Nebengewerbe (IT Dienstleistungen), so dass am Monatsende ordentlich was bei rum kommt.

Von nichts kommt halt nichts. Man braucht jahrelange Erfahrung, gute Ausbildung und vor allem den Willen was zu erreichen. Dann klappts auch mit dem guten Gehalt. Hätte ich mich wie manch andere ständig an der Kaffeemaschine über die unfaire Behandlung von Gott und der Welt ausgelassen wäre ich halt immer noch irgendwo in E9 irgendwas.

Wem das alles zu viel wird darf sich halt kein Haus bauen mit x Jahren Hypothek oder sonst was. Wer halt jahrelang in derselben Entgeltgruppe verbringt hat sich halt nie für was höheres empfohlen.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 27.10.2023 14:32
Mein Gehalt E13/4 ab März im TV-ÖD: 3429 Euro netto

Mein E13/4 Gehalt im TV-L: 3115 Euro.


Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!

Wieso sollte man sich das bieten lassen?

Wie dumm ist der TDL, dass er denkt, dass man das als Arbeitnehmer mit sich machen lässt?

Die müssten die Hosen doch gestrichen voll haben, dass eine Massenkündigungswelle rollt...

Nochmals. Warum vergleicht man einen Tarifvertrages mit einem anderen Tarifvertrag der erst in der Zukunft wirksam wird.

Vergleiche doch bitte mal den IST-Zustand und dann vergleiche im März oder April 2024 nochmal den IST-Zustand. Der Unterschied in den Bruttogehältern wird dann bei weitem nicht so weit auseinanderliegen.

Man kann auch direkt vergleichen

EG13/4 TV-L: 65012,39 €/Jahr

vs

EG13/4 TVöD: 67156,74 €/Jahr

DIFFERENZ: 2144,35 € zu Gunsten des TVöD

Glaskugel an:

TV-L Forderung bei voller Übernahme

EG13/4 TV-L zum 01.03.2023: 71838,69 €/Jahr
EG13/4 TVöD zum 01.03.2023: 73508,90 €/Jahr

DIFFERENZ: 1670,21 zu Gunsten des TVöD

TV-L mit Übernahme des TVöD-Ergebnisses

EG13/4 TV-L zum 01.03.2023: 71218,12 €/Jahr
EG13/4 TVöD zum 01.03.2023: 73508,90 €/Jahr

DIFFERENZ: 2290,78 zu Gunsten des TVöD
Nicht zu vergessen die 3000€ IAP, die ja von Verdi im TVL noch nicht einmal gefordert wurde und die auf die Differenz zugunsten des TVöD noch einmal draufgerechnet werden müsste.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.10.2023 14:44
Nicht zu vergessen die 3000€ IAP, die ja von Verdi im TVL noch nicht einmal gefordert wurde und die auf die Differenz zugunsten des TVöD noch einmal draufgerechnet werden müsste.

Nein, die spielt keine Rolle, da sie auch beim TVöD nur eingesetzt wurde, um den Zeitpunkt der Wirksamkeit der Tabellenentgelt-Erhöhung zu verschieben. Da hier aber nur die Jahres-Tabellenentgelte verglichen wurden, spielt diese Sonder-Maßnahme keine Rolle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 27.10.2023 15:31
Hallihallo,
Ich folge der Diskussion schon sehr lange uns traue mich nun mal...
Meine Grundgedanken sind folgende:
Die IAP muss bis zum Ende 2024 ausgezahlt werden und vor Januar wird es nichts mit irgendeiner Auszahlung, da die Verhandlungen bis in den Dezember reichen. Logischerweise will der AG eine Erhöhung möglichst nach hinten verschieben aber gleichzeitig nett erscheinen.
Möglichkeit 1: Der AG zahlt mindestens 250€ Steuerfrei monatlich an IAP bis Ende 2024 und muss danach mindestens den selben Betrag Netto liefern, denn sonst kann er nicht erklären, warum einige ab 2025 weniger als 2024 bekommen. Daraus resultiert ein Betrag um ca. 400 Brutto für sehr hohe Steueranteile. 250 Grundbetrag + 6%. Das wäre "gut" aber eher unwahrscheinlich...
Möglichkeit 2:
Hoher IAP Sockelbetrag nach den Verhandlungen und kleinere monatliche Beträge bis Ende 2024. Dadurch erhält der AG die Möglichkeit runter mit dem monatlichen Sockelbetrag zu gehen und die % niedrig zu halten.
Laufzeit in beiden Fällen 24 Monate.
Was andere kann ich schon fast nicht erdenken, da eine Erhöhung der JSZ von Verdi abgeschmettert wird und beide Parteien den TVöD-Abschluss als Blaupause nehmen.
Was nicht passiert:
3000€ IAP sofort + Mix aus Sockel und %, das sind einfach mehr als 27€ Mrd. Undenkbar.


Meine Meinung ist: Bitte keine IAP, die schadet mir finanziell auf lange Sicht. Die % Erhöhung, welche auch immer das sein mag, wird nämlich nicht auf die IAP angewandt. Der langfristige Unterschied ist weit mehr Wert als der tolle Urlaub, die tolle Wohnlandschaft oder das 3000€ "bessere" Auto.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 27.10.2023 15:33
Zitat von: NelsonMuntz
Ich hätte keine Lust, mit dieser Attitüde zu Arbeiten - zumal "die nächste Behörde" ja finanziell kaum Sprünge nach oben verspricht und die Immobilie ist nun auch nicht Teil des Arbeitsvertrags.

Wer meint, mehr verdienen zu müssen, kann sich gerne mit Leistung in der pW beweisen. Das funktioniert, wenn man das auch will. Aber viele wollen tatsächlich gar nicht (mich eingeschlossen), weil das Leben und Arbeiten im öD doch auch seine Vorteile hat...

+1
Der AG kann nichts für die persönliche Lebensplanung und -Situation des Arbeitnehmers. Meine Erfahrung sagt mir, dass die welche am lautesten nach Erhöhungen schreien bei näherer Betrachtung leider wenig Substanz bieten, um diese zu rechtfertigen. In der pW würden die meisten "absaufen", da dort weniger die ruhige Kugel geschoben und das Klagelied vom armen TB eingestimmt werden kann.

Ich wundere mich halt schon über viele meiner Kollegen. Wo ich mit 75% Leistung dahin dümpel kann manch einer nicht den Arbeitsauftrag (IT Abteilung) erledigen. Da es anscheinend nach 105% bei mir aussieht wurde ich höhergruppiert bei gleichzeitiger "IT Zulage", damit ich wieder die nächsthöhere Stufe erreiche, da ja nun von Stufe 5 auf Stufe 4 "abgerutscht". Die restlichen 25% meiner Arbeitskraft investiere ich dann in mein Nebengewerbe (IT Dienstleistungen), so dass am Monatsende ordentlich was bei rum kommt.

Von nichts kommt halt nichts. Man braucht jahrelange Erfahrung, gute Ausbildung und vor allem den Willen was zu erreichen. Dann klappts auch mit dem guten Gehalt. Hätte ich mich wie manch andere ständig an der Kaffeemaschine über die unfaire Behandlung von Gott und der Welt ausgelassen wäre ich halt immer noch irgendwo in E9 irgendwas.

Wem das alles zu viel wird darf sich halt kein Haus bauen mit x Jahren Hypothek oder sonst was. Wer halt jahrelang in derselben Entgeltgruppe verbringt hat sich halt nie für was höheres empfohlen.

Ich komme aus der pW und habe dort viele Jahre gearbeitet. Der Stresspegel hier an der Hochschule ist definitiv höher. Jedenfalls in meinem Laborbereich. Voller Terminkalender, übervolle Semesterkurse, gerade die technischen Bereiche sind fett unterbesetzt mit Personal. Und wie ich jetzt immer mehr feststellen muss ist der TV-L richtig scheiße für Ingenieure und ITler. Ich habe da nicht genau genug hingeschaut, selber schuld. Zulagen: Gibt es bei uns definitiv nicht. Laut Personalrat wird das von ganz oben im Finanzministerium komplett geblockt. Ganz so einfach ist also auch bei TOP-Leistungen nicht.

Ein erneuter Wechsel in den nächsten Monaten scheint mir recht wahrscheinlich. Obwohl ich definitiv nicht der Typ für ständige Wechslerei bin. Aber das tue ich mir nicht lange an...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 27.10.2023 15:38


Abends geht es direkt auf die Couch und um 20 Uhr ins Bett, weil man so erschöpft ist.

Und ja, ich ernähre mich sehr gesund und mache Sport.

Es geht jedem so bei uns, das ergab das gestrige Gespräch mit 20 KollegInnen...

Was denn nun, geht es abends nach der Arbeit direkt auf die Couch und im 8 ins Bett oder treibt man Sport? Wer kocht denn dann das gesunde Essen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 27.10.2023 15:46
Nicht zu vergessen die 3000€ IAP, die ja von Verdi im TVL noch nicht einmal gefordert wurde und die auf die Differenz zugunsten des TVöD noch einmal draufgerechnet werden müsste.

Nein, die spielt keine Rolle, da sie auch beim TVöD nur eingesetzt wurde, um den Zeitpunkt der Wirksamkeit der Tabellenentgelt-Erhöhung zu verschieben. Da hier aber nur die Jahres-Tabellenentgelte verglichen wurden, spielt diese Sonder-Maßnahme keine Rolle.
Wiese spielt sie keine Rolle? Durch die IAP erhöht sich das Einkommen im TVöD in den genannten Jahren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.10.2023 16:13
Mein Gehalt E13/4 ab März im TV-ÖD: 3429 Euro netto

Mein E13/4 Gehalt im TV-L: 3115 Euro.


Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!

Wieso sollte man sich das bieten lassen?

Wie dumm ist der TDL, dass er denkt, dass man das als Arbeitnehmer mit sich machen lässt?

Die müssten die Hosen doch gestrichen voll haben, dass eine Massenkündigungswelle rollt...
Du gehst also von einer Null Runde beim TV-L aus.
Da bin ich dann voll bei dir und dann mach nur noch 50% und den Rest der Zeit Beraterverträge.
Sollte jedoch das Angebot angenommen werden, dann wärest du beim TV-L bei 3395€ also immer noch weniger als TVöD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 27.10.2023 16:16
kann mal jemand einen vergleich reinstellen für Eg 8 Stufe 6 also TVL TVÖD danke
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 16:18


Abends geht es direkt auf die Couch und um 20 Uhr ins Bett, weil man so erschöpft ist.

Und ja, ich ernähre mich sehr gesund und mache Sport.

Es geht jedem so bei uns, das ergab das gestrige Gespräch mit 20 KollegInnen...

Was denn nun, geht es abends nach der Arbeit direkt auf die Couch und im 8 ins Bett oder treibt man Sport? Wer kocht denn dann das gesunde Essen?

Um 18 Uhr geht's zum Sport, vorher esse ich. Couch dann gegen 19 Uhr.

Mal penne ich bereits auf der Couch ein, mal schaffe ich es noch ins Bett.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 27.10.2023 16:22
Zitat von: Pinsel

Ich habe da nicht genau genug hingeschaut, selber schuld. Zulagen: Gibt es bei uns definitiv nicht. Laut Personalrat wird das von ganz oben im Finanzministerium komplett geblockt. Ganz so einfach ist also auch bei TOP-Leistungen nicht.


Bei uns ebenso.
Da ist nicht zu machen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 27.10.2023 16:40
Zulagen: Gibt es bei uns definitiv nicht. Laut Personalrat wird das von ganz oben im Finanzministerium komplett geblockt.
Ähnliches wurde mir auch gesagt - ob es so stimmt? Bin etwas skeptisch, ob der PR da auf unserer Seite spielt, oder auf der Seite der Lowperformer. Bin auch an ner HS als Laboring. Bist du auch in BW? Ich frage mich, wie man generell ein Gesetz nicht zur Anwendung bringen will. Das erscheint mir doch rechtswidrig zu sein.

Anyway, mittelfristig will ich mich Richtung CH orientieren, die Industrie hier wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auch einen historischen Niedergang erleben, wenn nicht dem grünen Utopia sehr schnell und hart Einhalt geboten wird, wonach es leider nicht aussieht. Da ist die Frage, ob ein unbefristeter Job im ÖD mittel- bis langfristig nicht doch Vorteile hat. Falls man auf dem sinkenden Narrenschiff hier bleiben will oder muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 27.10.2023 17:07
Es stimmt. Ich habe eben recherchiert. Es gibt eine Drucksache 17/831 vom Landtag BW (vom 15.09.21). Demnach muss jede Zulage nach 16.5 vom Finanzministerium einzeln genehmigt werden. Und es darf nicht zur Honorierung herausragender Leistungen verwendet werden. So wird das nix mit Zulage. Laut Personalrat wird alles abgeblockt,  die haben es mehrmals versucht.

Es gibt genug andere Jobs im ÖD wie beim TVöD oder TV-V. Ich halte jedenfalls nun Ausschau.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.10.2023 17:41
Es stimmt. Ich habe eben recherchiert. Es gibt eine Drucksache 17/831 vom Landtag BW (vom 15.09.21). Demnach muss jede Zulage nach 16.5 vom Finanzministerium einzeln genehmigt werden. Und es darf nicht zur Honorierung herausragender Leistungen verwendet werden. So wird das nix mit Zulage. Laut Personalrat wird alles abgeblockt,  die haben es mehrmals versucht.

Es gibt genug andere Jobs im ÖD wie beim TVöD oder TV-V. Ich halte jedenfalls nun Ausschau.....

Dem ist auch so, davon hatte ich im Juli oder August schon hier geschrieben. Da kann die Abteilungsleitung oder Professur fordern was man will, es geht nicht durch. Man hat ja angeblich nicht mehr Geld zum Heizen, deswegen wird die Uni bei uns im Januar erst mal in den KW 1 - 3 dicht gemacht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.10.2023 17:53
Nicht zu vergessen die 3000€ IAP, die ja von Verdi im TVL noch nicht einmal gefordert wurde und die auf die Differenz zugunsten des TVöD noch einmal draufgerechnet werden müsste.

Nein, die spielt keine Rolle, da sie auch beim TVöD nur eingesetzt wurde, um den Zeitpunkt der Wirksamkeit der Tabellenentgelt-Erhöhung zu verschieben. Da hier aber nur die Jahres-Tabellenentgelte verglichen wurden, spielt diese Sonder-Maßnahme keine Rolle.
Wiese spielt sie keine Rolle? Durch die IAP erhöht sich das Einkommen im TVöD in den genannten Jahren.

Weil offensichtlich nicht das Einkommen (Brutto?/ Netto?) im TVöD für 2024 angeschaut wurde sondern das Brutto-Jahres-Tabellen-Entgelt. Und da gehört die IAP offensichtlich nicht dazu...

Im Übrigen fließen im TVöD im Jahr 2024 nur noch 440€ Inflationsausgleichsprämie und ab 2025 0€.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 27.10.2023 18:01
Nicht zu vergessen die 3000€ IAP, die ja von Verdi im TVL noch nicht einmal gefordert wurde und die auf die Differenz zugunsten des TVöD noch einmal draufgerechnet werden müsste.

Nein, die spielt keine Rolle, da sie auch beim TVöD nur eingesetzt wurde, um den Zeitpunkt der Wirksamkeit der Tabellenentgelt-Erhöhung zu verschieben. Da hier aber nur die Jahres-Tabellenentgelte verglichen wurden, spielt diese Sonder-Maßnahme keine Rolle.
Wiese spielt sie keine Rolle? Durch die IAP erhöht sich das Einkommen im TVöD in den genannten Jahren.

Weil offensichtlich nicht das Einkommen (Brutto?/ Netto?) im TVöD für 2024 angeschaut wurde sondern das Brutto-Jahres-Tabellen-Entgelt. Und da gehört die IAP offensichtlich nicht dazu...
Ach so die IAP gehört also nicht zum Einkommen sondern ist ein Geschenk der AG, das manche bekommen und manche nicht. Da soll der Nichtbeschenkte aber auch nicht neidisch werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.10.2023 18:04
Habe ich das gesagt? Du darfst gern lesen und auch verstehen, was da steht, bevor du dazu etwas schreibst...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 27.10.2023 18:38
Habe ich das gesagt? Du darfst gern lesen und auch verstehen, was da steht, bevor du dazu etwas schreibst...
Tut mir leid, ich hab's jetzt dreimal nachgelesen, ich verstehe es nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 27.10.2023 18:53
3000 lässt sich übrigens hervorragend durch 12 teilen….

Einfach eine Info, um sich noch vor Halloween so richtig gruseln zu können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.10.2023 18:55
Habe ich das gesagt? Du darfst gern lesen und auch verstehen, was da steht, bevor du dazu etwas schreibst...
Tut mir leid, ich hab's jetzt dreimal nachgelesen, ich verstehe es nicht.

Einkommen wird versteuert und unterliegt des Sozialabgaben.
Die IAP ist steuer- und abgabenfrei!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.10.2023 19:03
Habe ich das gesagt? Du darfst gern lesen und auch verstehen, was da steht, bevor du dazu etwas schreibst...
Tut mir leid, ich hab's jetzt dreimal nachgelesen, ich verstehe es nicht.

Oliver1976 hatte das Jahres-Tabellenentgelt, wie es im TVöD dann nach der Erhöhung gültig sein wird, mit verschiedenen Szenarien und deren Auswirkungen auf das entsprechende im TV-L verglichen. Weder ging es um die konkret ausgezahlte Summe in 2023 noch 2024. (Große Teile der Inflationsprämie flossen im TVöD ja schon 2023, während da noch die alten Tabellenentgelte galten. Und 2024 hat man dann zwei Monate altes und erst ab dann das erhöhte Tabellenentgelt, dazu noch 440€ IAP. Das war aber nicht der von Oliver1976 betrachtete Vergleich, sondern eben einfach das Jahresbrutto-Gehalt.)

Insofern habe ich darauf hingewiesen, dass dein Einwurf, die IAP in Höhe von 3000€ müsse man zum TVöD-Vergleichswert noch hinzuaddieren, hier nicht zielführend war, da diese eben nicht Teil des Tabellenentgelts ist; und nur jenes hat Oliver1976 betrachtet.

Natürlich könnte man eine andere Rechnung aufmachen, die für z.B. 2023 oder 2024 oder jeden anderen beliebigen Zeitraum die Brutto-Gehälter (ggf. inklusive in diesem Zeitraum ausgezahlter IAP) gegenüberstellt. Aber das war halt nicht der Punkt, um den es ging...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.10.2023 19:20
Habe ich das gesagt? Du darfst gern lesen und auch verstehen, was da steht, bevor du dazu etwas schreibst...
Tut mir leid, ich hab's jetzt dreimal nachgelesen, ich verstehe es nicht.

Einkommen wird versteuert und unterliegt des Sozialabgaben.
Die IAP ist steuer- und abgabenfrei!
...und was ich möglicherweise auch vorausgesetzt habe an Verständnis:

Die 3000 IAP auf 12 Monate verteilt sind netto 250 EUR/mtl., die aber nach einem Jahr Zahlung wieder enden und dann kommt erst die tatsächliche Einkommenserhöhung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.10.2023 19:46
Habe ich das gesagt? Du darfst gern lesen und auch verstehen, was da steht, bevor du dazu etwas schreibst...
Tut mir leid, ich hab's jetzt dreimal nachgelesen, ich verstehe es nicht.

Oliver1976 hatte das Jahres-Tabellenentgelt, wie es im TVöD dann nach der Erhöhung gültig sein wird, mit verschiedenen Szenarien und deren Auswirkungen auf das entsprechende im TV-L verglichen. Weder ging es um die konkret ausgezahlte Summe in 2023 noch 2024. (Große Teile der Inflationsprämie flossen im TVöD ja schon 2023, während da noch die alten Tabellenentgelte galten. Und 2024 hat man dann zwei Monate altes und erst ab dann das erhöhte Tabellenentgelt, dazu noch 440€ IAP. Das war aber nicht der von Oliver1976 betrachtete Vergleich, sondern eben einfach das Jahresbrutto-Gehalt.)

Insofern habe ich darauf hingewiesen, dass dein Einwurf, die IAP in Höhe von 3000€ müsse man zum TVöD-Vergleichswert noch hinzuaddieren, hier nicht zielführend war, da diese eben nicht Teil des Tabellenentgelts ist; und nur jenes hat Oliver1976 betrachtet.

Natürlich könnte man eine andere Rechnung aufmachen, die für z.B. 2023 oder 2024 oder jeden anderen beliebigen Zeitraum die Brutto-Gehälter (ggf. inklusive in diesem Zeitraum ausgezahlter IAP) gegenüberstellt. Aber das war halt nicht der Punkt, um den es ging...

Die IAP ist eine, wenn auch gestückelte Einmalzahlung und wie eine Prämie zu sehen. Daher rechne ich die natürlich nicht mit ein. Zudem werden in Summe auch keine anderen Prämien eingerechnet, die im TVöD eh bei vielen noch on Top kommen. Im Schnitt sind das bei unseren Kolleginnen und Kollegen beim Fraunhofer ca. 2000 € jährlich on Top. Die den Abstand eh noch zu unserem TV-L vergrößern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 27.10.2023 19:54
Aus Interesse: Welche Prämien sind das denn?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 27.10.2023 20:30
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 27.10.2023 20:49
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 27.10.2023 21:04
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Ein deutscher Rechner..
Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 27.10.2023 21:12
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..

Das kann ein Blick in die Privatwirtschaft bestätigen: Hier wurde die Inflationspauschale häufig bereits als zusätzlichen Bonus (auch zusätzlich zu Gewinnbeteiligung etc.) in voller Höhe ausbezahlt. (Auch ganz ohne Tarifverhandlungen)

Und jetzt bitte niemand direkt wieder kontern mit "dann geht doch in die PV wenn es dort besser ist" :)

Das die öffentliche Hand dieses Mittel zur Unterstützung bei der Bewältigung der Inflation schafft und dann selber nicht bei seinen Mitarbeitern einsetzt ist wirklich komisch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.10.2023 21:42
Aus Interesse: Welche Prämien sind das denn?

Im TVöD braucht es keinen 16.5 damit eine Prämie ausbezahlt werden kann. Vom Grundsatz her sind es Prämien aus Geldern, die bei Industrieprojekten zu Überschüssen geführt haben und entsprechend auf die Personen, die am Projekt beteiligt werden, aufgeteilt werden. Als Erfolgsprämie am Ende des Jahres.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.10.2023 21:59
Auch im TV-L können Prämien aus Drittmittelgeldern im Wissenschaftsbereich gezahlt werden: §40 Nr. 6 macht es möglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 27.10.2023 22:14
Da haste wohl Recht und genau aus diesem Grund werden einige kündigen jetzt. Ab 9 wird nichts mehr getan seitens der Gewerkschaft.

Da die neuen Eingruppierungen auch bestimmt mit in die Verhandlungen einfließen und die Auszahlungen gestartet sind, wird s noch enger in der Geldbörse des Landes!  ::)

Bei uns mussten alle bis 15.10. (spätestens Ende des Jahres) umgruppiert sein wegen irgendwelcher Zuschüsse sagt das Ministerium. Bekommen jetzt die Rückzahlungen. Teilweise wurde schon ausgezahlt.
E9a wurden nur um eine Entgeltstufe höher gestuft, soweit sie nicht schon in 6 waren.


erst vor wenigen Jahren wurde die Stufe 6 auch für die oberen Gehaltsstufen eingeführt. Dass sie nichts machen stimmt also nicht! Auch wenn der Abstand zu 5 nicht wirklich groß ist. Bei uns ist das Problem, dass niemand mehr bereit ist, für paar € mehr Leitungspositionen zu übernehmen. Sämtliche Abgänge der letzten Jahre  in Führungsposition wurden von unter 30-jährigen besetzt, die noch nicht so hoch eingruppiert sind. Ist ja auch schön, aber zeigt auch, dass viele von uns zufrieden sind mit dem, was sie haben :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.10.2023 22:17
Auch im TV-L können Prämien aus Drittmittelgeldern im Wissenschaftsbereich gezahlt werden: §40 Nr. 6 macht es möglich.

Passiert in BaWü wie beim 16.5 leider gar nicht
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 27.10.2023 22:24
Aus Interesse: Welche Prämien sind das denn?

Im TVöD braucht es keinen 16.5 damit eine Prämie ausbezahlt werden kann. Vom Grundsatz her sind es Prämien aus Geldern, die bei Industrieprojekten zu Überschüssen geführt haben und entsprechend auf die Personen, die am Projekt beteiligt werden, aufgeteilt werden. Als Erfolgsprämie am Ende des Jahres.

Ah ok. Das betrifft dann aber eher nicht das Gros der Beschäftigten. Und im kommunalen Bereich fehlt mir die Phantasie, dass das vorkommt. Oder gibt es hier im Forum jemanden, der hier Erfahrungswerte hat.

Dann wäre mit dem Hinweis von @cyrix42 was das angeht, eher der TV-L im Vorteil, da er den 16.5 hat? Die praktische Anwendung einer solchen "kann"-Geschichte mal mit dem Deckmäntelchen des Schweigens umhüllt. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 27.10.2023 22:25
Nicht zu vergessen die 3000€ IAP, die ja von Verdi im TVL noch nicht einmal gefordert wurde und die auf die Differenz zugunsten des TVöD noch einmal draufgerechnet werden müsste.

Nein, die spielt keine Rolle, da sie auch beim TVöD nur eingesetzt wurde, um den Zeitpunkt der Wirksamkeit der Tabellenentgelt-Erhöhung zu verschieben. Da hier aber nur die Jahres-Tabellenentgelte verglichen wurden, spielt diese Sonder-Maßnahme keine Rolle.
Wiese spielt sie keine Rolle? Durch die IAP erhöht sich das Einkommen im TVöD in den genannten Jahren.

Ich verstehe nicht, wieso einige meinen, der Abschluss wäre höher, wenn es die IAP nicht gäbe!?
Der TVÖD-Abschluss war doch auch so, dass erst anteilig abgabenfrei ausgezahlt wurde, im nächsten Schritt ab 1.3.24 der Festbetrag von  200€  + 5,5%  (des vorigen Gehalts + die 200€) . Die 200€ sind doch quasi die monatlichen IAP-Anteile des Vorjahres. Die könnt ihr doch nicht wegleugnen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 27.10.2023 22:57
Vielleicht für die Intelligenten hier...
Eine Einmalzahlung ist nicht Tabellenwirksam...für die nächsten Jahre..
Zins und Zinseszins ....
Jeder VW Mitarbeiter und IG Metall Mitarbeiter würde auf Grund der letzten Jahre der Tarifergebnisse sofort die Arbeit einstellen...
DANKE Ver.di..raus!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 27.10.2023 23:01
Wären die 220 € mtl. IAP tabellenwirksam gewesen, wäre der Basiswert im 2.Jahr höher gewesen (+kleine Wirkung auf Rente und JSZ, dafür netto weniger). Auf lange Sicht hätte sich das schon ausgewirkt.

Aber wäre, hätte, Fahrradkette...

@skivis IG-Metall war zuletzt auch nicht besser (eher schlechter), hat aber den besseren Vorlauf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: smiteme am 27.10.2023 23:04
Ich wäre mit 200 + 5,5% zufrieden....
Wäre doch ein guter Deal!

Sehen andere hier wahrscheinlich anders...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 27.10.2023 23:17
Die deutschen Kassen sind leer.., dass man das immer noch nicht verstanden hat..
Steuergelder werden anderweitig ausgegeben..
Ihr seid unbedeutend...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 28.10.2023 06:57
Da haste wohl Recht und genau aus diesem Grund werden einige kündigen jetzt. Ab 9 wird nichts mehr getan seitens der Gewerkschaft.

Da die neuen Eingruppierungen auch bestimmt mit in die Verhandlungen einfließen und die Auszahlungen gestartet sind, wird s noch enger in der Geldbörse des Landes!  ::)

Bei uns mussten alle bis 15.10. (spätestens Ende des Jahres) umgruppiert sein wegen irgendwelcher Zuschüsse sagt das Ministerium. Bekommen jetzt die Rückzahlungen. Teilweise wurde schon ausgezahlt.
E9a wurden nur um eine Entgeltstufe höher gestuft, soweit sie nicht schon in 6 waren.


erst vor wenigen Jahren wurde die Stufe 6 auch für die oberen Gehaltsstufen eingeführt. Dass sie nichts machen stimmt also nicht! Auch wenn der Abstand zu 5 nicht wirklich groß ist. Bei uns ist das Problem, dass niemand mehr bereit ist, für paar € mehr Leitungspositionen zu übernehmen. Sämtliche Abgänge der letzten Jahre  in Führungsposition wurden von unter 30-jährigen besetzt, die noch nicht so hoch eingruppiert sind. Ist ja auch schön, aber zeigt auch, dass viele von uns zufrieden sind mit dem, was sie haben :-)

Es wäre ein Ansatz, diese vor wenigen Jahren erst eingeführte Stufe 6 weiter zu entwickeln. Zumal der Abstand zur Stufe 5 recht gering ist. Gehen Gewerkschaften da mit? Die AG sind eher nicht der Bremsklotz, zumal gerade auch Führungspositionen mit davon profitieren könnten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 07:27
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..

Das kann ein Blick in die Privatwirtschaft bestätigen: Hier wurde die Inflationspauschale häufig bereits als zusätzlichen Bonus (auch zusätzlich zu Gewinnbeteiligung etc.) in voller Höhe ausbezahlt. (Auch ganz ohne Tarifverhandlungen)

Und jetzt bitte niemand direkt wieder kontern mit "dann geht doch in die PV wenn es dort besser ist" :)

Das die öffentliche Hand dieses Mittel zur Unterstützung bei der Bewältigung der Inflation schafft und dann selber nicht bei seinen Mitarbeitern einsetzt ist wirklich komisch.
Bei den mir bekannten pW wurde die IAP nicht wirklich on the Top bezahlt, sondern es wurde die jährlich geplante Prämie so umgewandelt, so das der AG nicht mehr auszahlte, als geplant oder als Gewinnbeteiligung eh ausgeschüttet wurde.
Dafür halt Brutto für Netto. Also win win.
Mir sind leider keine Firmen bekannt, die hier einfach mal so 3000€ extra auf dem Markt geschmissen hätten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 07:29
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Ein deutscher Rechner..
Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
nimmste dUrchschnitts einkommen, weißt dann wieviel rentenpunkte es  wären, wenn du 3000€ brutto bekommen hättest und multiplizierst das mit den Wert des Rentenpunkte.
so übern daumen 3/43*30 also knappe 2€
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 07:33
Auch im TV-L können Prämien aus Drittmittelgeldern im Wissenschaftsbereich gezahlt werden: §40 Nr. 6 macht es möglich.

Passiert in BaWü wie beim 16.5 leider gar nicht
Dann ist wegen Personalfluktuation noch kein Bedarf oder der Bedarf wurde noch nicht erkannt, weil die echten Entscheidern nicht wissen, dass es diese Möglichkeit gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 07:35
Da haste wohl Recht und genau aus diesem Grund werden einige kündigen jetzt. Ab 9 wird nichts mehr getan seitens der Gewerkschaft.

Da die neuen Eingruppierungen auch bestimmt mit in die Verhandlungen einfließen und die Auszahlungen gestartet sind, wird s noch enger in der Geldbörse des Landes!  ::)

Bei uns mussten alle bis 15.10. (spätestens Ende des Jahres) umgruppiert sein wegen irgendwelcher Zuschüsse sagt das Ministerium. Bekommen jetzt die Rückzahlungen. Teilweise wurde schon ausgezahlt.
E9a wurden nur um eine Entgeltstufe höher gestuft, soweit sie nicht schon in 6 waren.


erst vor wenigen Jahren wurde die Stufe 6 auch für die oberen Gehaltsstufen eingeführt. Dass sie nichts machen stimmt also nicht! Auch wenn der Abstand zu 5 nicht wirklich groß ist. Bei uns ist das Problem, dass niemand mehr bereit ist, für paar € mehr Leitungspositionen zu übernehmen. Sämtliche Abgänge der letzten Jahre  in Führungsposition wurden von unter 30-jährigen besetzt, die noch nicht so hoch eingruppiert sind. Ist ja auch schön, aber zeigt auch, dass viele von uns zufrieden sind mit dem, was sie haben :-)

Es wäre ein Ansatz, diese vor wenigen Jahren erst eingeführte Stufe 6 weiter zu entwickeln. Zumal der Abstand zur Stufe 5 recht gering ist. Gehen Gewerkschaften da mit? Die AG sind eher nicht der Bremsklotz, zumal gerade auch Führungspositionen mit davon profitieren könnten.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Einführung nicht auf dem Verdi Mist gewachsen, sondern von der AG Seite initiiert worden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 28.10.2023 08:34
Das kann ich mir gut vorstellen. Was erneut die Frage aufwirft: Warum Mitglied bei Verdi werden? Zum Beispiel als EG12/13. Wenn die Belange höherer Entgeltgruppen wie beim Thema Stufen offenbar eher durch die AG-Seite Rücksicht finden?

Was sagen die Gewerkschaftsvertreter im Forum dazu?

Mit großer Sicherheit können wir davon ausgehen, dass hier auch Entscheidungsträger der Gewerkschaften mitlesen oder lesen lassen. Daher wäre eine fundierte Antwort auf etliche Fragen hilfreich. Letztlich auch um neue Mitglieder zu generieren:

1. Warum werden höhere Entgeltgruppen erkennbar systematisch benachteiligt bei den Tarifverhandlungen zum TV-L? Zu erkennen durch Diskriminierung bei der JSZ oder Forderung von Mindestbeträgen.
2. Wieso gibt es nicht ergänzend eine Art Mitgliedschaft Light (ohne Anspruch auf Streikgeld) zu geringeren Beiträgen?
3. Wieso der reflexartig Verweis auf die notwendige Übertragung von Verhandlungsergebnissen auf Beamte?
4. Besteht die Bereitschaft notwendige Reformen anzugehen?

Gewerkschaften sind wichtig. Sie müssen aber eine Transformation in die digitale Arbeitswelt vornehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 28.10.2023 08:41
Wären die 220 € mtl. IAP tabellenwirksam gewesen, wäre der Basiswert im 2.Jahr höher gewesen (+kleine Wirkung auf Rente und JSZ, dafür netto weniger). Auf lange Sicht hätte sich das schon ausgewirkt.

Aber wäre, hätte, Fahrradkette...

...

Sofern es denn im zweiten Jahr eine weitere Anpassung gegeben hätte! Eine einmalige Anpassung mit voller Laufzeit wäre ja auch möglich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 28.10.2023 09:08
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..

Das kann ein Blick in die Privatwirtschaft bestätigen: Hier wurde die Inflationspauschale häufig bereits als zusätzlichen Bonus (auch zusätzlich zu Gewinnbeteiligung etc.) in voller Höhe ausbezahlt. (Auch ganz ohne Tarifverhandlungen)

Und jetzt bitte niemand direkt wieder kontern mit "dann geht doch in die PV wenn es dort besser ist" :)

Das die öffentliche Hand dieses Mittel zur Unterstützung bei der Bewältigung der Inflation schafft und dann selber nicht bei seinen Mitarbeitern einsetzt ist wirklich komisch.
Bei den mir bekannten pW wurde die IAP nicht wirklich on the Top bezahlt, sondern es wurde die jährlich geplante Prämie so umgewandelt, so das der AG nicht mehr auszahlte, als geplant oder als Gewinnbeteiligung eh ausgeschüttet wurde.
Dafür halt Brutto für Netto. Also win win.
Mir sind leider keine Firmen bekannt, die hier einfach mal so 3000€ extra auf dem Markt geschmissen hätten.

Meine Frau hat neben der sonst üblichen Prämie in 2022 1500 € einfach so bekommen und die weiteren folgen zu Weihnachten dieses Jahr. Sie arbeitet bei einem kleinen tarifungebundenen IT-Dienstleister mit 20 MA.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 09:16
Sollte die IAP 2024 in Stücken ausgezahlt werden, kann der AG meiner Meinung nach danach schwer erklären, warum die Kaufkraft wieder sinken soll. Also muss Netto mindestens genauso viel bei heraus springen wie der unversteuerte monatliche IAP-Abschlag. 5 oder 6% allein wird nicht ausreichen.
Der AG verschiebt mit dieser Option lediglich dir Erhöhung, setzt sich selbst aber ein Minimum an Brutto, welches anschließend gewahrt werden muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 28.10.2023 09:48
Nö, tut er nicht. Bzw. wird natürlich pessewirksam erklärt werden, dass für die unteren Entgeltgruppen das ausgezahlte Nettoentgelt nicht sinken wird. Das heißt aber nicht, dass dies auch in EG 15/6 oder im Mittelstandsbauch der Fall sein muss, wo die Grenzsteuer- und -abgabenlast bis zu 55% beträgt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 28.10.2023 10:17
Warum lässt man das ganze Theater nicht einfach und führt wieder einen TVÖD für alle ein?
Verstehe nicht warum im öffentlichen Dienst generell unterschiedlich verdient werden soll.
Eigentlich wird man nach Tätigkeit eingruppiert und dementsprechend bezahlt.

Hauptsache die Politik erhöht sich Jahr für Jahr ihre Diäten und Sacken sich noch zudem eine Inflationsprämie ein. Der Bundestag wächst und wächst, die Stühle bleiben jedoch leer oder die Politiker klimpern dort nur auf ihr Handy rum... Was das jedes Jahr für eine Steuerlast ist, interessiert niemanden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 10:23
Meine Frau hat neben der sonst üblichen Prämie in 2022 1500 € einfach so bekommen und die weiteren folgen zu Weihnachten dieses Jahr. Sie arbeitet bei einem kleinen tarifungebundenen IT-Dienstleister mit 20 MA.
Das ist ja mal ein erfreuliches Zeichen einer Firma.
Wenn es eine IAP mit Brutto für Netto nicht gegeben hätte, hätten sie diese 1500€ nicht ausgezahlt, Respekt!

Somit steht es jetzt 15 zu 1 auf meiner privaten Liste.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 10:25
Warum lässt man das ganze Theater nicht einfach und führt wieder einen TVÖD für alle ein?
Wann gab es denn mal TVöD für alle?

Zitat
Verstehe nicht warum im öffentlichen Dienst generell unterschiedlich verdient werden soll.
Ich wiederum verstehe nicht, warum alle im öffentlichen Dienst gleich verdienen sollen, das Lohngefüge in der pW ist doch auch nicht überall identisch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 10:30
Nö, tut er nicht. Bzw. wird natürlich pessewirksam erklärt werden, dass für die unteren Entgeltgruppen das ausgezahlte Nettoentgelt nicht sinken wird. Das heißt aber nicht, dass dies auch in EG 15/6 oder im Mittelstandsbauch der Fall sein muss, wo die Grenzsteuer- und -abgabenlast bis zu 55% beträgt.
Ich bin neu im Thema aber wo im öffentlichen Dienst verdient man dermaßen viel, dass im Schnitt mehr als 50% abgehen? 15Ü/6 Steuerklasse I?
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass sie sich selbst das Limit mit einem zu hohen IAP setzen.
Ich bezweifle stark, dass ein Reallohnverlust nach IAP irgendwie zu rechtfertigen ist, egal in welcher Eingruppierung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 28.10.2023 10:41
Warum lässt man das ganze Theater nicht einfach und führt wieder einen TVÖD für alle ein?
Wann gab es denn mal TVöD für alle?

Zitat
Verstehe nicht warum im öffentlichen Dienst generell unterschiedlich verdient werden soll.
Ich wiederum verstehe nicht, warum alle im öffentlichen Dienst gleich verdienen sollen, das Lohngefüge in der pW ist doch auch nicht überall identisch.

Bei einem Thema mit Schwerpunkt Tarifrunde TV-L liegt es in der Natur der Sache, dass vermutlich viele Forumsbeiträge ein möglichst positives Ergebnis bei den Tarifverhandlungen erhoffen. Nachholbedarf gibt es im TV-L vor allem bei höheren Entgeltgruppen definitiv.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 28.10.2023 10:57
Warum lässt man das ganze Theater nicht einfach und führt wieder einen TVÖD für alle ein?
Verstehe nicht warum im öffentlichen Dienst generell unterschiedlich verdient werden soll.
Eigentlich wird man nach Tätigkeit eingruppiert und dementsprechend bezahlt.

Weil die Länder scheinbar weniger Geld als der Bund für Personal zur Verfügung stellen können oder wollen.

Wäre mal interessant zu sehen wenn man 1:1 eine Beispielbehörde einmal mit TöVD und einmal mit TV-L eingruppiert und die gesamten Personalkosten auf die letzten 5 Jahre vergleicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: andreg am 28.10.2023 11:01
Apropos Drittmittel:
Sind bei den Kostenschätzungen der Arbeitgeberseite (5,9 Mrd. bzw. 19 Mrd. mehr für die Länderhaushalte) die Drittmittelstellen eigentlich mit berücksichtigt?
Das wäre ja in höchstem Maße unredlich, weil deren Gehalt zum weit überwiegenden Teil aus Bundesmitteln oder privaten Quellen kommen dürfte. Mein eigenes Gehalt belastet z.B. den Länderhaushalt überhaupt nicht, egal wie weit es erhöht wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 11:11
Und meines Belastet den Haushalt auch nicht, weil ich Geld erwirtschafte.
Und bald dann auch nicht mehr, weil vielleicht wechsle und dann weiter meine Arbeit machen, nur das es dann den Personalhaushalt zu 0€ belastet und den Sachhaushalt um Faktor 3 mehr belastet.

Aber Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind irrelevant.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 28.10.2023 11:18
Apropos Drittmittel:
Sind bei den Kostenschätzungen der Arbeitgeberseite (5,9 Mrd. bzw. 19 Mrd. mehr für die Länderhaushalte) die Drittmittelstellen eigentlich mit berücksichtigt?

Wird bei den Kostenschätzungen eigentlich berücksichtigt, wenn fehlendes Personal im MINT Bereich durch teure externe Dienstleister ausgeglichen wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.10.2023 11:24
Nö, tut er nicht. Bzw. wird natürlich pessewirksam erklärt werden, dass für die unteren Entgeltgruppen das ausgezahlte Nettoentgelt nicht sinken wird. Das heißt aber nicht, dass dies auch in EG 15/6 oder im Mittelstandsbauch der Fall sein muss, wo die Grenzsteuer- und -abgabenlast bis zu 55% beträgt.
Ich bin neu im Thema aber wo im öffentlichen Dienst verdient man dermaßen viel, dass im Schnitt mehr als 50% abgehen? 15Ü/6 Steuerklasse I?
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass sie sich selbst das Limit mit einem zu hohen IAP setzen.
Ich bezweifle stark, dass ein Reallohnverlust nach IAP irgendwie zu rechtfertigen ist, egal in welcher Eingruppierung.

Am Beispiel TVÖD siehst du schön, wie schick der fließende Übergang zum Wunschergebnis möglich ist. Also so, dass nach Zahlung der monatlichen IAP im Groben kein Minus entsteht:

Du machst ne Einmalzahlung (1240,-), zahlst den Rest monatlich aus (220,- 07/23-02/24) und die Tabellenerhöhung entspricht dann netto mindestens den 220,-.

Und so eine Spielerei geht natürlich auch, wenn du auf ein höheres oder niedrigeres Ergebnis in der Tabelle zielst... Wenn die monatliche Zahlung dann bei 100 Ocken liegt, wäre man mit nem geringen Ergebnis drüber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 11:31
Und dazu: Solange das Netto nach den IAP-Abschlägen sogar etwas höher wird, freuen sich wahrscheinlich 90% der Arbeiter im öffentlichen Dienst...
Ich sag ja nicht, dass ich das als ausreichend empfinde. Ich sage nur, dass das den Ländern verhältnismäßig wenig kostet und "schön" aussieht. 200€ Brutto + 5,5% nach der IAP sind bei mir ca. 400€ Differenz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 28.10.2023 11:39
Ich habe eben recherchiert. Es gibt eine Drucksache 17/831 vom Landtag BW (vom 15.09.21).
Interessant. Dann weiß man wenigstens woran man ist und kann sich dementsprechend orientieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 11:41
Apropos Drittmittel:
Sind bei den Kostenschätzungen der Arbeitgeberseite (5,9 Mrd. bzw. 19 Mrd. mehr für die Länderhaushalte) die Drittmittelstellen eigentlich mit berücksichtigt?

Wird bei den Kostenschätzungen eigentlich berücksichtigt, wenn fehlendes Personal im MINT Bereich durch teure externe Dienstleister ausgeglichen wird?
Nein. Aber ich habe es mit entsprechenden Aufstellungen und (Schadens)Nachweisen zumindest bei uns geschafft, dass §16.5 und förderliche Zeiten genutzt werden.
Denn die Personaler sind damit plötzlich bösgläubig (nix mehr mit geht nicht....) und die Hausspitze weiß plötzlich was tariflich geht, wenn man will.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 28.10.2023 11:46
Auch im TV-L können Prämien aus Drittmittelgeldern im Wissenschaftsbereich gezahlt werden: §40 Nr. 6 macht es möglich.
Danke auch hier für den Hinweis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 11:48
Es stimmt. Ich habe eben recherchiert. Es gibt eine Drucksache 17/831 vom Landtag BW (vom 15.09.21). Demnach muss jede Zulage nach 16.5 vom Finanzministerium einzeln genehmigt werden. Und es darf nicht zur Honorierung herausragender Leistungen verwendet werden. So wird das nix mit Zulage. Laut Personalrat wird alles abgeblockt,  die haben es mehrmals versucht.

Es gibt genug andere Jobs im ÖD wie beim TVöD oder TV-V. Ich halte jedenfalls nun Ausschau.....
Bei uns steht es auch unter Vorbehalt des FMs und es ist denen nachzuweisen, dass die Person, die es bekommt, entweder nicht kommen würde oder gehen würde, da Vorstellungsgespräche schon laufen.

Tariflich ist in der Tat §16.5 nicht zur Honorierung herausragender Leistungen vorgesehen, auch wen ein echter Personaler diese als eine Maßnahme zur Bindung von qualifizierten Personal ansehen würde.

Aber warum proaktiv um die Leute werben, noch sind die looser Personaler im öD der Meinung, dass man nur gehende aufhalten darf damit.

Ich bereite gerade entsprechende Anträge vor für Kollegen, die ich nicht in Versuchung bringen möchte, mal sehen ob FM da inzwischen die nächste geistige Stufe erreicht hat.

(BTW: Deswegen fände ich auch eine Änderung von 16.5 bzgl. der Gründe der Gewährung notwendig, so wie das förderliche Zeiten auch bedingungslos gewährt werden kann.)

Aber das wird verdi niemals fordern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 28.10.2023 12:19
Nö, tut er nicht. Bzw. wird natürlich pessewirksam erklärt werden, dass für die unteren Entgeltgruppen das ausgezahlte Nettoentgelt nicht sinken wird. Das heißt aber nicht, dass dies auch in EG 15/6 oder im Mittelstandsbauch der Fall sein muss, wo die Grenzsteuer- und -abgabenlast bis zu 55% beträgt.
Ich bin neu im Thema aber wo im öffentlichen Dienst verdient man dermaßen viel, dass im Schnitt mehr als 50% abgehen? 15Ü/6 Steuerklasse I?

Dafür muss man gar nicht so viel verdienen -- im Gegenteil: Man sollte noch unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Kranken- und Pflegeversicherung verdienen, wenn es um die maximale Steuer- und Abgabenlast geht. Die liegt derzeit bei knapp 60k€ Brutto-Jahreseinkommen, was man z.B. in der EG 13/3 erhält. Dann hat folgende Sozialversicherungs-Abgaben:
*) Rentenversicherung: 9,3%
*) Krankenversicherung: 7,8%
*) Pflegeversicherung: 2,3%
*) Arbeitslosenversicherung: 1,3%
*) VBL: 1,8%
----
Summe Abgaben: 22,5%

Hinzu kommt ein Grenzsteuersatz von 32,9%, sodass man insgesamt eine Grenz-Belastung von knapp über 55% hat. Oder anders ausgedrückt: Eine Bruttolohn-Erhöhung um 100€ führt in diesem Bereich zu einer um 45€ höheren Nettolohn-Auszahlung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 12:52
Nö, tut er nicht. Bzw. wird natürlich pessewirksam erklärt werden, dass für die unteren Entgeltgruppen das ausgezahlte Nettoentgelt nicht sinken wird. Das heißt aber nicht, dass dies auch in EG 15/6 oder im Mittelstandsbauch der Fall sein muss, wo die Grenzsteuer- und -abgabenlast bis zu 55% beträgt.
Ich bin neu im Thema aber wo im öffentlichen Dienst verdient man dermaßen viel, dass im Schnitt mehr als 50% abgehen? 15Ü/6 Steuerklasse I?

Dafür muss man gar nicht so viel verdienen -- im Gegenteil: Man sollte noch unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Kranken- und Pflegeversicherung verdienen, wenn es um die maximale Steuer- und Abgabenlast geht. Die liegt derzeit bei knapp 60k€ Brutto-Jahreseinkommen, was man z.B. in der EG 13/3 erhält. Dann hat folgende Sozialversicherungs-Abgaben:
*) Rentenversicherung: 9,3%
*) Krankenversicherung: 7,8%
*) Pflegeversicherung: 2,3%
*) Arbeitslosenversicherung: 1,3%
*) VBL: 1,8%
----
Summe Abgaben: 22,5%

Hinzu kommt ein Grenzsteuersatz von 32,9%, sodass man insgesamt eine Grenz-Belastung von knapp über 55% hat. Oder anders ausgedrückt: Eine Bruttolohn-Erhöhung um 100€ führt in diesem Bereich zu einer um 45€ höheren Nettolohn-Auszahlung.


Verstehe ich. Aber da kommt realistisch gesehen doch keiner ran. Es geht mir nicht um hypothetische Spitzensteuersätze, sondern darum, ob es jemanden im öffentlichen Dienst gibt, bei dem wirklich so viel abgezogen wird, dass 200€ + 5.5% (versteuert) < 220€ (unversteuert).
Und wenn es so welche gibt: Interessiert es diese Personen?
Ich stöber schon in TV-L Rechnern rum und sehe da lediglich Steuerklasse I in der Nähe. Alles andere hat einen Steuersatz der das Problem nicht hergibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 28.10.2023 13:03
Hm? Die EG 13 ist die Standard-Stufe für alles, was einen Master-Abschluss (oder Äquivalentes) verlangt. Insbesondere fast der ganze Wiss. Mittelbau an den Hochschulen, Angestellte Lehkräfte und Referenten in den Ministerien sind entsprechend eingeordnet. Im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L + TV-H) befindet sich ca. 20% des Personals in der EG 13...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 13:05
Zusatz: Dein Beispiel ist super, denn genau da ist die Grenze des Verdienstes wo nur der Spitzensteuersatz zu ca. 220€ führt, also kein Gewinn oder Verlust zu finden ist. In allen höher besonderen Stufen und Gruppen ist der % Anteil zu stark und vorher der absolute.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 13:09
Hm? Die EG 13 ist die Standard-Stufe für alles, was einen Master-Abschluss (oder Äquivalentes) verlangt. Insbesondere fast der ganze Wiss. Mittelbau an den Hochschulen, Angestellte Lehkräfte und Referenten in den Ministerien sind entsprechend eingeordnet. Im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L + TV-H) befindet sich ca. 20% des Personals in der EG 13...

Klar, dort bin auch verankert. Alles drüber profitiert "stark" von %. Ich bin gespannt aber Verhalten optimistisch.
Mich interessieren hier insbesondere Szenen, die realistisch sind.
Ich glaube nicht an % Erhöhung + Sockel + IAP gleichzeitig...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 28.10.2023 13:13
Ah, ggf. haben wir aneinander vorbeigeredet. Ja, bei dem Modell, wie es beim TVöD vereinbart wurde, dürfte es nur eher wenige Fälle geben, die ggf. geringe Netto-Einbußen zwischen Auszahlung Inflationsprämie und dann Tabellenentgelterhöhung hinnehmen müssen. Das heißt aber m.E. noch nicht, dass dies für einen TV-L-Abschluss genauso gelten muss. Das wird insbesondere dann relevant, wenn ein höherer Sockel/ Mindestbetrag und dafür eine geringere prozentuale Erhöhung im Ergebnis herauskommen würde... (Und das ist ja durchaus möglich, weil das für die Länder eben billiger wäre.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 13:19
Exakt. Ich spiele offensichtlich nur mit Zahlen herum. Aber dadurch verstehe ich wenigstens, wie diese IAP Abschläge mit anschließenden Sockel + % zumindest nach außen hin als Erfolg verkauft werden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.10.2023 13:52
Das Schlimme an Tarifergebnissen im ÖD ist, dass selbst das schlechteste Ergebnis immer als Erfolg verkauft wird. Also ist das etwas, worüber man sich am wenigsten Sorgen machen muss. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 28.10.2023 14:00
Das Schlimme an Tarifergebnissen im ÖD ist, dass selbst das schlechteste Ergebnis immer als Erfolg verkauft wird. Also ist das etwas, worüber man sich am wenigsten Sorgen machen muss. ;)

Das stimmt.
Die prozentuale Erhöhung wird gerne addiert, wodurch das Ergebnis sehr protzig wirkt.
"Vergessen" wird dann nur die Laufzeit des Abschlusses und die Tatsache, dass der bisherige Tarifvertrag schon 5 Monate abgelaufen ist, bevor die erste Lohnsteigerung greift.
Da steht die Gewerkschaft der Politik in nichts nach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.10.2023 14:29
Nö, tut er nicht. Bzw. wird natürlich pessewirksam erklärt werden, dass für die unteren Entgeltgruppen das ausgezahlte Nettoentgelt nicht sinken wird. Das heißt aber nicht, dass dies auch in EG 15/6 oder im Mittelstandsbauch der Fall sein muss, wo die Grenzsteuer- und -abgabenlast bis zu 55% beträgt.
Ich bin neu im Thema aber wo im öffentlichen Dienst verdient man dermaßen viel, dass im Schnitt mehr als 50% abgehen? 15Ü/6 Steuerklasse I?

Dafür muss man gar nicht so viel verdienen -- im Gegenteil: Man sollte noch unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Kranken- und Pflegeversicherung verdienen, wenn es um die maximale Steuer- und Abgabenlast geht. Die liegt derzeit bei knapp 60k€ Brutto-Jahreseinkommen, was man z.B. in der EG 13/3 erhält. Dann hat folgende Sozialversicherungs-Abgaben:
*) Rentenversicherung: 9,3%
*) Krankenversicherung: 7,8%
*) Pflegeversicherung: 2,3%
*) Arbeitslosenversicherung: 1,3%
*) VBL: 1,8%
----
Summe Abgaben: 22,5%

Hinzu kommt ein Grenzsteuersatz von 32,9%, sodass man insgesamt eine Grenz-Belastung von knapp über 55% hat. Oder anders ausgedrückt: Eine Bruttolohn-Erhöhung um 100€ führt in diesem Bereich zu einer um 45€ höheren Nettolohn-Auszahlung.


Verstehe ich. Aber da kommt realistisch gesehen doch keiner ran. Es geht mir nicht um hypothetische Spitzensteuersätze, sondern darum, ob es jemanden im öffentlichen Dienst gibt, bei dem wirklich so viel abgezogen wird, dass 200€ + 5.5% (versteuert) < 220€ (unversteuert).
Und wenn es so welche gibt: Interessiert es diese Personen?
Ich stöber schon in TV-L Rechnern rum und sehe da lediglich Steuerklasse I in der Nähe. Alles andere hat einen Steuersatz der das Problem nicht hergibt.
Ab 9a bleiben von 100€ mehr nur 50€ in der Tasche.
https://rechner24.info/lohnsteuer/rechner?jahr=2023b&STKL=1&F=&RE4_ORG=4055.96&ZIELNETTO=&ZIELAGBRUTTO=&LZZ=2&ZKF=0&KG=0&PVK=&LAND=bw&KIRCHE=0&LZZFREIB=&LZZFREIB_LZZ=2&LZZHINZU=&LZZHINZU_LZZ=2&RENTE=1&ALVFREI=0&PKV=0&KKSATZ=15.5&PKPV=&VBLID=VBL&VBLSATZAG=5.49&VBLSATZAN=1.81&VBLBEITAG=&RE4=&RE4_SOZ=&ag=1&progwerte=&progwerte=&oed=1&TEXT=Tarifvertrag+f%C3%BCr+den+%C3%96ffentlichen+Dienst+der+L%C3%A4nder+2023+%7C+Entgeltgruppe+E9a%2C+Stufe+6%2C+Tabelle+01.12.2022+-+30.09.2023&ck=4055.96&tmp=2518.56833333333&url=%2Fc%2Ft%2Frechner%2Ftv-l%2Fwest%3Fid%3Dtv-l-2023%26g%3DE_9a%26s%3D6%26stkl%3D1%26r%3D%26kk%3D15.5%26z%3D100%26zkf%3D%26f%3D0%26fstand%3D%26%3D%26zulage%3D%26zulageid%3D%26stj%3D2023%26zv%3DVBL

Steuerklasse 3 zu betrachten ist irrelevant, außer wenn du das Geld in der Tasche auch halbierst, weil müssen ja 2 von Leben.
Und 4 ist ja quasi gleich 1 wenn beide gleichviel verdienen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 14:41
Frage an die langjährigen Kollegen. Für mich ist so eine Tarifverhandlung immer eine Nachverhandlung, sprich: "Die letzten Jahre war es so und so, deswegen gibt's jetzt dieses und jenes. Bisher war ich immer der Annahme, alle Ausgleiche geschehen mit einem gewissen Lag.
Wenn die Laufzeit nun 2 Jahre statt einem beträgt, bedeutet das doch nur, dass wir zwar länger eventuelle Inflationsausuferungen ertragen müssen, diese aber trotzdem nachverhandelt werden, oder nicht?
Blöde ist das ganze natürlich, wenn der Lebensstandard sinkt oder keiner mehr gehalten werden kann...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 28.10.2023 14:46
Nö, tut er nicht. Bzw. wird natürlich pessewirksam erklärt werden, dass für die unteren Entgeltgruppen das ausgezahlte Nettoentgelt nicht sinken wird. Das heißt aber nicht, dass dies auch in EG 15/6 oder im Mittelstandsbauch der Fall sein muss, wo die Grenzsteuer- und -abgabenlast bis zu 55% beträgt.
Ich bin neu im Thema aber wo im öffentlichen Dienst verdient man dermaßen viel, dass im Schnitt mehr als 50% abgehen? 15Ü/6 Steuerklasse I?

Dafür muss man gar nicht so viel verdienen -- im Gegenteil: Man sollte noch unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Kranken- und Pflegeversicherung verdienen, wenn es um die maximale Steuer- und Abgabenlast geht. Die liegt derzeit bei knapp 60k€ Brutto-Jahreseinkommen, was man z.B. in der EG 13/3 erhält. Dann hat folgende Sozialversicherungs-Abgaben:
*) Rentenversicherung: 9,3%
*) Krankenversicherung: 7,8%
*) Pflegeversicherung: 2,3%
*) Arbeitslosenversicherung: 1,3%
*) VBL: 1,8%
----
Summe Abgaben: 22,5%

Hinzu kommt ein Grenzsteuersatz von 32,9%, sodass man insgesamt eine Grenz-Belastung von knapp über 55% hat. Oder anders ausgedrückt: Eine Bruttolohn-Erhöhung um 100€ führt in diesem Bereich zu einer um 45€ höheren Nettolohn-Auszahlung.


Verstehe ich. Aber da kommt realistisch gesehen doch keiner ran. Es geht mir nicht um hypothetische Spitzensteuersätze, sondern darum, ob es jemanden im öffentlichen Dienst gibt, bei dem wirklich so viel abgezogen wird, dass 200€ + 5.5% (versteuert) < 220€ (unversteuert).
Und wenn es so welche gibt: Interessiert es diese Personen?
Ich stöber schon in TV-L Rechnern rum und sehe da lediglich Steuerklasse I in der Nähe. Alles andere hat einen Steuersatz der das Problem nicht hergibt.
Ab 9a bleiben von 100€ mehr nur 50€ in der Tasche.
https://rechner24.info/lohnsteuer/rechner?jahr=2023b&STKL=1&F=&RE4_ORG=4055.96&ZIELNETTO=&ZIELAGBRUTTO=&LZZ=2&ZKF=0&KG=0&PVK=&LAND=bw&KIRCHE=0&LZZFREIB=&LZZFREIB_LZZ=2&LZZHINZU=&LZZHINZU_LZZ=2&RENTE=1&ALVFREI=0&PKV=0&KKSATZ=15.5&PKPV=&VBLID=VBL&VBLSATZAG=5.49&VBLSATZAN=1.81&VBLBEITAG=&RE4=&RE4_SOZ=&ag=1&progwerte=&progwerte=&oed=1&TEXT=Tarifvertrag+f%C3%BCr+den+%C3%96ffentlichen+Dienst+der+L%C3%A4nder+2023+%7C+Entgeltgruppe+E9a%2C+Stufe+6%2C+Tabelle+01.12.2022+-+30.09.2023&ck=4055.96&tmp=2518.56833333333&url=%2Fc%2Ft%2Frechner%2Ftv-l%2Fwest%3Fid%3Dtv-l-2023%26g%3DE_9a%26s%3D6%26stkl%3D1%26r%3D%26kk%3D15.5%26z%3D100%26zkf%3D%26f%3D0%26fstand%3D%26%3D%26zulage%3D%26zulageid%3D%26stj%3D2023%26zv%3DVBL

Steuerklasse 3 zu betrachten ist irrelevant, außer wenn du das Geld in der Tasche auch halbierst, weil müssen ja 2 von Leben.
Und 4 ist ja quasi gleich 1 wenn beide gleichviel verdienen.

Wow...
Bei dem Brutto wären es mit Spitzensteuersatz von 55% lediglich 226 mehr Netto, falls der TVöD-Abschluss übernommen wird...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 28.10.2023 16:34
Darum sind viele auch so frustriert. Hort-, Kitagebühren um x % gestiegen, jede Versicherung um y % und die Lebenshaltung eh. Mit Netto 200-300 Euro ist das nicht mehr aufzufangen. Man muss überall kleinere Brötchen backen. Das wirkt sich dann auch auf andere Bereiche aus. Geht man nicht mehr essen oder in den Urlaub, verdienen Dritte weniger und manch Lokal, das Corona noch überstanden hat, muss in Folge dessen dann schließen.

Werden spannende Zeiten. Ich persönlich denke nur an alle, die Häuser zu Niedrigzinsen finanziert haben und bei denen eine Folgefinanzierung ansteht. Da wird's sicherlich so einige Zwangsverweigerungen geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 28.10.2023 17:04
Darum sind viele auch so frustriert. Hort-, Kitagebühren um x % gestiegen, jede Versicherung um y % und die Lebenshaltung eh. Mit Netto 200-300 Euro ist das nicht mehr aufzufangen. Man muss überall kleinere Brötchen backen. Das wirkt sich dann auch auf andere Bereiche aus. Geht man nicht mehr essen oder in den Urlaub, verdienen Dritte weniger und manch Lokal, das Corona noch überstanden hat, muss in Folge dessen dann schließen.

Werden spannende Zeiten. Ich persönlich denke nur an alle, die Häuser zu Niedrigzinsen finanziert haben und bei denen eine Folgefinanzierung ansteht. Da wird's sicherlich so einige Zwangsverweigerungen geben.
Andere müssen auch mit weniger zurecht kommen. Woher kommt eigentlich immer diese schon fast Anmaßung man müsse im öD die Inflation ausgeglichen bekommen? Muss man halt nebenbei noch was machen das Geld rein kommt. Mussten frühere Generationen ebenfalls. Aber der heutige Durchschnittsdeutsche will ja gebratene Tauben in den Mund. Wie viele von denen haben z. B. gejubelt als man mal dem bösen dieser Welt so richtig mit Sanktionen in die Parade fahren wollte? Der aufmerksame Bürger hat von Anfang an gesehen das wir die großen Verlierer dabei seien werden. Aber Hauptsache moralisch gut und bei der nächsten Jubelparade dabei sein...

Wer sich zu Niedrigzinsen ein Haus auf Kante finanziert hat hat halt nicht richtig nachgedacht. Jedem hätte klar seien müssen dass die Zinsen nicht ewig so niedrig bleiben. Aber gut jedem das seine... Das Leben gibt keine Garantie dass es immer einfach bleibt.

Also aufhören zu meckern und anpacken. Wer das halt nicht kann wird hinten runterfallen. Ist halt so.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.10.2023 17:37
Frage an die langjährigen Kollegen. Für mich ist so eine Tarifverhandlung immer eine Nachverhandlung, sprich: "Die letzten Jahre war es so und so, deswegen gibt's jetzt dieses und jenes. Bisher war ich immer der Annahme, alle Ausgleiche geschehen mit einem gewissen Lag.
Wenn die Laufzeit nun 2 Jahre statt einem beträgt, bedeutet das doch nur, dass wir zwar länger eventuelle Inflationsausuferungen ertragen müssen, diese aber trotzdem nachverhandelt werden, oder nicht?
Blöde ist das ganze natürlich, wenn der Lebensstandard sinkt oder keiner mehr gehalten werden kann...

Aus meiner Sicht: Jede Verhandlung ist neu und wird meist gehandhabt nach dem Motto: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern". Die Kassen sind dabei immer leer, egal wie gut oder schlecht die Lage ist. Gründe, warum die TB des ÖD zurückstecken müssen, finden sich immer. Dementsprechend geht es nicht darum, irgendwas auszugleichen, auch wenn in diesem Jahr die Inflation der Schriftzug fürs Gewerkschaftsfähnchen war. Mal lag der Abschluss knapp über der Reallohnentwicklung, mal drunter...

Das Hauptaugenmerk von Verdi liegt auf ihren Mitgliedern (also nicht die obere Hälfte der Tabelle), das Hauptaugenmerk der AG-Seite liegt darauf, möglichst wenig auszugeben. Personalkosten im ÖD sind immer böse und für die politisch agierenden im ÖD immer ein Ärgernis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 28.10.2023 18:00
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Ein deutscher Rechner..
Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
nimmste dUrchschnitts einkommen, weißt dann wieviel rentenpunkte es  wären, wenn du 3000€ brutto bekommen hättest und multiplizierst das mit den Wert des Rentenpunkte.
so übern daumen 3/43*30 also knappe 2€

Ähm... ja, also ich bin gerade etwas verwirrt:
Die 2 EUR "Verlust" gelten ja nur für das Jahr in dem die IAP statt einer adäquaten Lohnerhöhung gezahlt wurde.
Was ist den mit dem Folgejahr, da die adäquate Lohnerhöhung nicht stattfand?
Fehlen da nicht auch wieder  die rund 2 EUR und wie sieht es mit all den Jahren und Anpassungen der Rentenpunkte bis zur Rente aus für die, die noch länger Arbeiten müssen.

Ich persönlich bin ja für die IAP, aber ich habe ja auch nur noch eine Hand voll Jahre bis zur Rente. Mir kann es eigentlich egal sein.
Oder doch nicht? Werden die Renten nicht an die allg. Lohnerhöhungen angepasst - auch an die an AN ausgezahlte IAP?

Da habe ich sicherlich einen Denkfehler: Wer also heute eine IAP von 3000 bekommt statt einer Gehaltserhöhung von 250 EUR /mtl., dem fehlen dann in 40 Jahren nur 2 EUR in der Rente  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 28.10.2023 18:20
Frage an die langjährigen Kollegen. Für mich ist so eine Tarifverhandlung immer eine Nachverhandlung, sprich: "Die letzten Jahre war es so und so, deswegen gibt's jetzt dieses und jenes. Bisher war ich immer der Annahme, alle Ausgleiche geschehen mit einem gewissen Lag.
Wenn die Laufzeit nun 2 Jahre statt einem beträgt, bedeutet das doch nur, dass wir zwar länger eventuelle Inflationsausuferungen ertragen müssen, diese aber trotzdem nachverhandelt werden, oder nicht?
Blöde ist das ganze natürlich, wenn der Lebensstandard sinkt oder keiner mehr gehalten werden kann...

Leider nein,
du kannst nicht davon ausgehen, dass die Inflation rückwirkend ausgeglichen wird. Es werden ja auch sicher die Sozialversicherungsbeiträge wieder erhöht, die Beitragsbemessungsgrenzen nach oben angepasst.
Bei mir hat es sich in den 25 Jahren ÖD / Land so gefügt, dass die Höhergruppierungen und Stufenerhöhungen immer erforderlich waren, um die Defizite durch Inflation auszugleichen plus einen kleinen Bonus. Nun ist in der Hinsicht aber nichts mehr zu erwarten/möglich ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 28.10.2023 22:41
Darum sind viele auch so frustriert. Hort-, Kitagebühren um x % gestiegen, jede Versicherung um y % und die Lebenshaltung eh. Mit Netto 200-300 Euro ist das nicht mehr aufzufangen. Man muss überall kleinere Brötchen backen. Das wirkt sich dann auch auf andere Bereiche aus. Geht man nicht mehr essen oder in den Urlaub, verdienen Dritte weniger und manch Lokal, das Corona noch überstanden hat, muss in Folge dessen dann schließen.

Werden spannende Zeiten. Ich persönlich denke nur an alle, die Häuser zu Niedrigzinsen finanziert haben und bei denen eine Folgefinanzierung ansteht. Da wird's sicherlich so einige Zwangsverweigerungen geben.
Andere müssen auch mit weniger zurecht kommen. Woher kommt eigentlich immer diese schon fast Anmaßung man müsse im öD die Inflation ausgeglichen bekommen? Muss man halt nebenbei noch was machen das Geld rein kommt. Mussten frühere Generationen ebenfalls. Aber der heutige Durchschnittsdeutsche will ja gebratene Tauben in den Mund. Wie viele von denen haben z. B. gejubelt als man mal dem bösen dieser Welt so richtig mit Sanktionen in die Parade fahren wollte? Der aufmerksame Bürger hat von Anfang an gesehen das wir die großen Verlierer dabei seien werden. Aber Hauptsache moralisch gut und bei der nächsten Jubelparade dabei sein...

Wer sich zu Niedrigzinsen ein Haus auf Kante finanziert hat hat halt nicht richtig nachgedacht. Jedem hätte klar seien müssen dass die Zinsen nicht ewig so niedrig bleiben. Aber gut jedem das seine... Das Leben gibt keine Garantie dass es immer einfach bleibt.

Also aufhören zu meckern und anpacken. Wer das halt nicht kann wird hinten runterfallen. Ist halt so.

Dann können wir das ja mit den Tarifverhandlungen einfach lassen. Der Lohn läuft einfach in bisheriger Höhe weiter und wenn es nicht mehr reicht, dann sucht man sich eben immer neue 2., 3. Jobs… Alle die das anders sehen, nämlich sich mit einem Einkommen den Lebensstandard halt zu können, werden hier und hoffentlich an anderer Stelle auch, entsprechende Forderungen formulieren. Übrigens auch ver.di strebt laut eigenen öffentlichen Bekundungen an, dass es im Ergebnis der Tarifverhandlungen keinen Reallohnverlust geben soll. Problem nur, man hat das scheinbar vorher nicht durchgerechnet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 28.10.2023 23:04
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Ein deutscher Rechner..
Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
nimmste dUrchschnitts einkommen, weißt dann wieviel rentenpunkte es  wären, wenn du 3000€ brutto bekommen hättest und multiplizierst das mit den Wert des Rentenpunkte.
so übern daumen 3/43*30 also knappe 2€

Da habe ich sicherlich einen Denkfehler: Wer also heute eine IAP von 3000 bekommt statt einer Gehaltserhöhung von 250 EUR /mtl., dem fehlen dann in 40 Jahren nur 2 EUR in der Rente  ;)
Jetzt und in der Zukunft fehlen einmalig genau diese 3.000 Euro, da sie nicht zum Bruttoentgelt zählen.
Dementsprechend resultieren daraus keine Rentenpunkte.
Das für die gesetzliche Rentenversicherung maßgebliche Jahresentgelt liegt derzeit bei ca. 43.000 Euro.
Es fehlen also 3.000/43.000 = 0,0698 Rentenpunkte.
Beim derzeitigen aktuellen Rentenwert von 37,60 Euro pro Rentenpunkt sind das ca. 2,60 Euro pro Monat, wenn du heute in Rente gehst.
Mit einem in Zukunft angepassten aktuellen Rentenwert, steigt auch der Wert der 0,0698 Rentenpunkte.
Mit etwas Glück lässt sich in Zukunft davon dann noch annähernd genauso viel kaufen, wie heute von den 2,60 Euro...  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: koala am 29.10.2023 06:18
Jetzt habe ich mir seit Tagen die Mühe gemacht und dieses Forum studiert und alle 265 Seiten gelesen.
Es war ganz schrecklich ermüdend. Vor allem wie oft man das Gemaule der Mint-Leute erlesen und irgendwie auch erdulden musste. Bei der hohen Frequenz an Beiträgen zu diesem Thema, drängte sich mir immer wieder die Frage auf, ob diese Menschen tatsächlich so viel arbeiten wie sie hier beschrieben haben oder sich vorrangig damit beschäftigen Beiträge zu verfassen.
Irgendwie ultra anstrengend!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.10.2023 07:32
Der Unterschied ist, dass dieser Berufszweig tatsächlich marktwirtschaftliche Argumente dafür hat, höhere Löhne fordern zu können — einfach, weil die Konkurrenz mehr zahlt. Das trifft auf viele andere Bereiche nicht zu, da hier im TV-L schon marktüblich entlohnt wird… Inflation war und ist jedenfalls kein Grund, welcher die Arbeitgeberseite interessieren muss. Denn anders als im Beamtenbereich geht es hier darum, wie viel die Arbeitsleistung wert ist; und nicht, was man sich davon für einen Lebensstandard leisten kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 29.10.2023 08:20
Der Unterschied ist, dass dieser Berufszweig tatsächlich marktwirtschaftliche Argumente dafür hat, höhere Löhne fordern zu können — einfach, weil die Konkurrenz mehr zahlt. Das trifft auf viele andere Bereiche nicht zu, da hier im TV-L schon marktüblich entlohnt wird… Inflation war und ist jedenfalls kein Grund, welcher die Arbeitgeberseite interessieren muss. Denn anders als im Beamtenbereich geht es hier darum, wie viel die Arbeitsleistung wert ist; und nicht, was man sich davon für einen Lebensstandard leisten kann.

Das bringt es auf den Punkt. Gerade im MINT Bereich gibt es in der Tat starke Probleme im ÖD. Es gibt Bereiche im TV-L wo MINT eine größere Rolle spielt. Bei uns fallen wegen MINT Personalmangel derzeit etliche anspruchsvolle technische Vorlesungen und Labore aus. Wir bekommen für dieses Geld fast keine Köpfe mehr und gerade in diesem Bereich sind häufig eher erfahrene Leute gesucht. Erfahrene Kollegen wechseln in den TVöD oder TV-V. Ich überlege selbst gerade diesen Schritt. Weiterentwicklung der vor wenigen Jahren erst eingeführten Stufe 6 und Lockerung bzw. überhaupt endlich mehr Anwendung von 16.5 (bei uns faktisch untersagt) könnten helfen.

Was viele vergessen: Oft hängt an solchen MINT Stellen dirket/indirekt weiteres Stellenpotential gerade für mittlere Entgeltgruppen mit dran. Man sollte dankbar sein für alle, die als Ingenieure und Itler im ÖD tätig werden für dieses eher mäßige Geld bei oft sehr anspruchsvollen Aufgaben. Ich habe hier mehr Stress als in der pW seinerzeit und ruhige Kugel ist mir eher ein Fremdwort.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 08:46
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Ein deutscher Rechner..
Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
nimmste dUrchschnitts einkommen, weißt dann wieviel rentenpunkte es  wären, wenn du 3000€ brutto bekommen hättest und multiplizierst das mit den Wert des Rentenpunkte.
so übern daumen 3/43*30 also knappe 2€

Ähm... ja, also ich bin gerade etwas verwirrt:
Die 2 EUR "Verlust" gelten ja nur für das Jahr in dem die IAP statt einer adäquaten Lohnerhöhung gezahlt wurde.
Die 2 Eure Verlusten gelten monatlich dein gesamtes Rentnerleben.
Summiert sich also auf 2*12*15 Jahre =360€ (geschätzter Rentenbezug bei Rente mit 67)
Sie sind der Verlust, den du hast, wenn man IAP Netto mit 3000€ Brutto also Sozialversicherungspflicht ausgezahlt vergleicht.

Zitat
Was ist den mit dem Folgejahr, da die adäquate Lohnerhöhung nicht stattfand?
Fehlen da nicht auch wieder  die rund 2 EUR und wie sieht es mit all den Jahren und Anpassungen der Rentenpunkte bis zur Rente aus für die, die noch länger Arbeiten müssen.

Ich persönlich bin ja für die IAP, aber ich habe ja auch nur noch eine Hand voll Jahre bis zur Rente. Mir kann es eigentlich egal sein.
Oder doch nicht? Werden die Renten nicht an die allg. Lohnerhöhungen angepasst - auch an die an AN ausgezahlte IAP?

Da habe ich sicherlich einen Denkfehler: Wer also heute eine IAP von 3000 bekommt statt einer Gehaltserhöhung von 250 EUR /mtl., dem fehlen dann in 40 Jahren nur 2 EUR in der Rente  ;)
Bei dem Vergleich IAP auszahlen oder lieber eine Bruttolohnerhöhung auszahlen wird immer wieder so getan, als ob der AG bei einer Tabellenwirksamen Lohnerhöhung bereit wäre mehr als 3000€ in den Topf zu werfen.

Also muss man sich korrekterweise eher Fragen: Will  man jetzt die 3000€ Netto
oder lieber diese 3000€ AG seitige Ausgabe als tabellenwirksame monatlich Lohnerhöhung umgelegt haben.
Also wenn der AG diese Ausgabe auf 10 Jahre streckt (beliebige Zahl), dann kommt da ~20€ Bruttolohnerhöhung beim AN an.
(3000/120 Monate = 25€ AG Anteil, abzüglich AG Anteil zur SozV macht ca. 20€ Bruttolohnerhöhung AN)

Also muss man korrekterweise den Vergleich fragen:
Lieber AN willst du jetzt
3000€ Cash auf Kralle
oder willst du 20€ mehr Lohn, was rund 10-15€ netto im Monat mehr sind.

Wenn wegen der IAP auf Lohnerhöhung verzichtet, dann hat man natürlich in dem Jahr eine feine Lohnerhöhung.
(beim EG8S6 über 10%) hat aber natürlich im Folgejahr selbst bei einer 10% Lohnerhöhung eine NULL Runde.

Am Ende zählt doch immer nur, wie schneidet man im Vergleich zu den alternativen AGs ab.
Wenn die bessere Bedingungen haben, dann wandern einige dahin ab.
Und die unflexiblen sind die angearschten.
das sind aber eben auch die die eine starke Gewerkschaft brauchen.

Ansonsten ist es natürlich immer so: Dort wo am schlechtesten bezahlt wird, dort häufen sich die lowperformer, einfachste Marktwirtschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 08:53
Frage an die langjährigen Kollegen. Für mich ist so eine Tarifverhandlung immer eine Nachverhandlung, sprich: "Die letzten Jahre war es so und so, deswegen gibt's jetzt dieses und jenes. Bisher war ich immer der Annahme, alle Ausgleiche geschehen mit einem gewissen Lag.
Wenn die Laufzeit nun 2 Jahre statt einem beträgt, bedeutet das doch nur, dass wir zwar länger eventuelle Inflationsausuferungen ertragen müssen, diese aber trotzdem nachverhandelt werden, oder nicht?
Blöde ist das ganze natürlich, wenn der Lebensstandard sinkt oder keiner mehr gehalten werden kann...

Leider nein,
du kannst nicht davon ausgehen, dass die Inflation rückwirkend ausgeglichen wird. Es werden ja auch sicher die Sozialversicherungsbeiträge wieder erhöht, die Beitragsbemessungsgrenzen nach oben angepasst.
Bei mir hat es sich in den 25 Jahren ÖD / Land so gefügt, dass die Höhergruppierungen und Stufenerhöhungen immer erforderlich waren, um die Defizite durch Inflation auszugleichen plus einen kleinen Bonus. Nun ist in der Hinsicht aber nichts mehr zu erwarten/möglich ;-)
Fun Fakt:
Von 2006 bis heute hat man bei einer reinen EG8 Karriere eine Lohnsteigerung von 87% erhalten (bei einer reinen Stufe 6 Karriere wären es 45%), das ist doppelt soviel wie der Verbraucherpreisindex (43%) in dieser Zeit.

Trotzdem müssen 10% mehr her, damit wir nicht abgehängt werden!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 09:00
Der Unterschied ist, dass dieser Berufszweig tatsächlich marktwirtschaftliche Argumente dafür hat, höhere Löhne fordern zu können — einfach, weil die Konkurrenz mehr zahlt. Das trifft auf viele andere Bereiche nicht zu, da hier im TV-L schon marktüblich entlohnt wird… Inflation war und ist jedenfalls kein Grund, welcher die Arbeitgeberseite interessieren muss. Denn anders als im Beamtenbereich geht es hier darum, wie viel die Arbeitsleistung wert ist; und nicht, was man sich davon für einen Lebensstandard leisten kann.
Sehr schön zusammengefasst.

Wenn ein MINTler mault, dann doch, weil er gerne im öD weiterarbeiten möchte (auch für weniger Geld), es aber eine Punkt gibt, wo es unerträglich für ihn wird, auf Geld zu verzichten und er gehen wird.
Und für mich als Bürger ist es dann unerträglich wie dann Staatsgelder verschleudert werden, durch unfähige Pseudo-Informatiker, die sich von SAP, IBM etc. über den Tisch ziehen lassen und alles wesentlich teurer wird, als wenn man sich ein paar Informatiker für 100T€ gegönnt hätte.
Ja, da kann man nur maulen.

Und dann sind da die MINTler die maulen, weil sie nicht dazu fähig sind in der Privatwirtschaft zu bestehen und darum eine große Gießkanne sich wünschen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 09:05
Das bringt es auf den Punkt. Gerade im MINT Bereich gibt es in der Tat starke Probleme im ÖD. Es gibt Bereiche im TV-L wo MINT eine größere Rolle spielt. Bei uns fallen wegen MINT Personalmangel derzeit etliche anspruchsvolle technische Vorlesungen und Labore aus. Wir bekommen für dieses Geld fast keine Köpfe mehr und gerade in diesem Bereich sind häufig eher erfahrene Leute gesucht. Erfahrene Kollegen wechseln in den TVöD oder TV-V. Ich überlege selbst gerade diesen Schritt. Weiterentwicklung der vor wenigen Jahren erst eingeführten Stufe 6 und Lockerung bzw. überhaupt endlich mehr Anwendung von 16.5 (bei uns faktisch untersagt) könnten helfen.
Leider werden die Personaler bzw. diejenigen, die es "faktisch" untersagen, nicht in die Verantwortung genommen, dass sie (und zwar sie alleine) Schuld für das ausfallen der Vorlesung und der geschlossenen Labore.
Da müssen mehr Bericht an den Dekan, ans Ministerium etc. geschrieben werden, die hier Ross und Reiter benennen! Und diesen Schaden unmissverständlich und unwiderlegbar mit dieser Fehlentscheidung in Zusammenhang bringen!
Bei uns hat es funktioniert!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 29.10.2023 09:31
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…

Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 29.10.2023 09:42
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…

Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.

Wer hält das fest und aus welchen Beiträgen konkret lässt sich das so ableiten? Ich empfehle den Ball flach zu halten, Realitäten zu erkennen und die Thematik sowie das Geschriebene nochmals zu reflektieren....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 29.10.2023 09:51
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…

Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.

Ich lese mir keine 600 sinnlose Seiten durch.
Aber sagt mal, wer denkt bei MINT nicht auch an Aftereight? Könnte ich mal wieder kaufen.

Statistisch gesehen sollte dieser Bereich bei von dieser Runde betroffenen Kollegen nicht signifikant sein. Der Fokus ist daher natürlich Quatsch. Ungeachtet dessen, unterstützen diese Leute die Arbeitgeberverbände mit diesem
Ansatz. Teile und herrsche. War es der dbb der gerade endlich mal angemerkt hat, dass die Aufteilung in eine Vielzahl von Tarifwerken vielleicht doch nicht so zielführend war? Für die Beschäftigten garantiert nicht.

Und denkt daran, wenn ihr den größeren Teil vom Kuchen haben möchtet. Irgendjemand muss noch ausschreiben, euch einstellen, euch betreuen, euren Lohn auszahlen, eure Projekte beantragen, beschließen, das Geld besorgen und verteilen, eure Software benutzen, und und und…

Im Bereich des Bauens erhöhen sich die Bewerberzahlen aktuell deutlich im ÖD. Ist da „draußen“ wohl gerade gar nicht mal so Aftereight freundlich!?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 29.10.2023 09:56
@Beamter… nein, bitte nicht die Behauptung aufstellen, es braucht auch andere DK.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 29.10.2023 09:59
@Beamter… nein, bitte nicht die Behauptung aufstellen, es braucht auch andere DK.

Verzeihung. Bin ich wohl im falschen Thread gelandet :-X.

Sonnigen Sonntag  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.10.2023 10:21
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen.

Hat keiner -- außer dir -- gefordert. Richtig ist aber, dass dieser Berufszweig berechtigt höhere Forderungen stellen kann; und damit als Zugpferd für allgemeine Erhöhungen kämpfen könnte. So, wie auch die Lokführer für eine allgemeine Erhöhung aller in der GDL organisierten eintreten.

Fakt ist aber, dass ich hier in diesem Thread noch wenig vernünftige Argumente jenseits der MINT-Debatte gesehen habe. Auch die Stadtstaaten- und SuE-"Erwartung" argumentiert ja mit der Konkurrenz-Situation zu anderen Arbeitgebern; hier zum TVöD. Auch das ist nachvollziehbar, sofern es entsprechende Stellenbesetzungsprobleme gibt. Die Anspruchshaltung, dass man in jedem Fall einen Inflationsausgleich für die selbstgewählte Zeitspanne der letzten 2 Jahre bekommen müsse, ist jedoch keines.

Zitat
Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten.

Die Situation *ist* nun einmal in verschiedenen Berufszweigen verschieden. Wenn du da jetzt irgendwie eine Neid-Diskussion anfangen willst, dann musst du das eben mit dem privaten Arbeitsmarkt ausmachen, da dort halt verschiedene Professionen nun einmal im Mittel deutlich unterschiedlich entlohnt werden.

Zitat
Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.

Niemand hat gefordert, dass MINT-ler "über dem Inflationsausgleich" bezahlt werden müssten, denn die Inflation ist, wie gesagt, kein für die Bestimmung der Wertigkeit der Arbeit relevantes Kriterium. Dies stellt hier eher der Vergleich, was anderswo für die entsprechenden Tätigkeiten gezahlt wird, dar.

btw, @ Beamter: Und (sofern man die künstlerischen Fächer hinzunimmt) in englisch-sprachigen Gegenden machst du dann nur noch Dampf? STEAM...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 29.10.2023 10:30
.....Und denkt daran, wenn ihr den größeren Teil vom Kuchen haben möchtet. Irgendjemand muss noch ausschreiben, euch einstellen, euch betreuen, euren Lohn auszahlen, eure Projekte beantragen, beschließen, das Geld besorgen und verteilen, eure Software benutzen, und und und…

Im Bereich des Bauens erhöhen sich die Bewerberzahlen aktuell deutlich im ÖD. Ist da „draußen“ wohl gerade gar nicht mal so Aftereight freundlich!?

....Im Baubereich kämpfen übrigens derzeit sehr viele Instiutionen im ÖD händeringend um diese Bauingenieure und gehen bei Stellenangeboten im TV-L häufig leer aus. Offensichtlich sind der TVöD, TV-N und TV-V attraktiver. Oder die Option auf Verbeamtung. Auch die Bahn nimmt diese Leute dankbar an. Der TV-L hat auch hier das absolute Schlusslicht. Im übrigen laufen zumindest bei uns Ausschreibung, Projektanträge, Geld beiholen, Vorstellungsgespräche etc.nebenbei maßgeblich verantwortlich durch das technische Personal mit. Die Verwalter wirken hier allenfalls tangierend im Hintergrund mit und bekommen gerade komplexe Ausschreibungen und Projektanträge nicht wirklich auf die Reihe. Daher bleibt es derzeit auch am ohnehin stark ausgelasteten MINT Personal hängen. Was zusätzlich Frust und hohe Auslastung mit triggert.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: koala am 29.10.2023 10:55
Mintler sind der Kitt unserer Gesellschaft. Das haben jetzt wirklich alle verstanden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 10:56
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…

Wir halten fest, die MINT-ler müssen deutlich besser und über dem Inflationsausgleich bezahlt werden und die anderen begnügen sich mit der pünktlichen Gehaltszahlung.
Da fühle ich mich als MNTler angesprochen und kann durchaus bestätigen, dass es solche MINTler gibt.
Wir in unserem Team begreifen uns als Dienstleister für die Kollegen, denn ohne ihre Arbeit gäbe es keine Aufgabe für mich. Andererseits ermögliche ich ihnen spezifische arbeiten, die sie ohne mich nicht machen könnten und ich sorge für Arbeiterdichtung bei den Kollegen, da sie keine stumpfe Routine und C&P mehr machen müssen.
Das dazu.

Und ich bin absolut dagegen, dass man für MINTler eine extra Wurscht brät, der AG soll gefälligst übertariflich zahlen, wenn er sie besser bezahlen muss.
So läuft es doch auch in der Privatwirtschaft!
Aber ich bin auch dafür, dass jeder auf einem Gehaltsniveau bezahlt wird, der seinem aktuellem Marktwert entspricht.
Und sorry, derzeitig sind Informatiker halt vielen AGs mehr Wert als der Sachbearbeiter.
(Vielleicht, weil die Arbeit von einem Informatiker einen Sachbearbeiter dazu befähigt die fünffache Leistung zu erbringen? Wer weiß es schon?)
Darum: mehr Möglichkeiten der Gehaltserhöhung durch Zulagen für MINTler, keine tarifliche Extragehaltserhöhung für diese Berufsgruppe und mehr Geld für Personaler, damit man da mal welche Einstellen kann, die rechnen können!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 29.10.2023 11:33
Sehe ich auch so wie MoinMoin. Wir brauchen alle Fachbereiche. Allerdings wäre eine weitere Optimierung der erst vor wenigen Jahren eingeführten Stufe 6 in den höheren Entgeltgruppen auch kein Fehler. Die Differenz zwischen Stufe 5 und 6 ist oft marginal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 29.10.2023 11:34
Und wieder das tausendtrölfstigste-mal, dass die MINT-ler meinen, nur um sie müsse sich die TV-L Verhandlung drehen. Es bestätigt sich auch im überwiegendem sonstigen Auftreten im Dienstbetrieb, dass man sich für was besonderes hält und meint, alle anderen Beschäftigten sind Idioten und sollen einfach dankbar sein, dass der AG sich überhaupt erbarmt hat, ein Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Scheinbar braucht jeder Bereich seine Berufsgruppe, die besonders unsolidarisch mit den übrigen Kolleginnen und Kollegen sind… Piloten, Lokführer…..

Ich sehe nicht, dass Piloten, Lokführer, Ärzte etc. unsolidarisch geworden sind. Sie haben lediglich erkannt, dass sie als eigenständige Vertretung mehr erreichen können als (zuvor) in einer Gewerkschaft. Dies empfehle ich auch den Mintlern. Sich organsieren- Öffentlichkeit schaffen -Berufsverband gründen.Vieleicht über das Nationale Mintforum.

Aber Achtung- dies dürfte mit viel ehrenmatlicher Arbeit verbunden sein - und ohne Mitgliedsbeiträge, die deutlich über 0,1% liegen, dürfte es auch nicht gehen. Und die Fortschritte/Ergebnisse können häufig sehr sehr zäh sein. Da dürfte es nicht wenige geben, die das als viel zu anstrengend empfinden und hier lieber weiter über ihre Ausweglosigkeit im TV-L berichten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 11:39
Da dürfte es nicht wenige geben, die das als viel zu anstrengend empfinden und hier lieber weiter über ihre Ausweglosigkeit im TV-L berichten.
Korrekt. Jammern aber nichts selber auf die Beine stellen, ziemlich nervig.
Und dabei vergessen zumindest die ITler, dass die EGO sie schon um eine Entgeltgruppe besserstellt als die anderen Berufszweige.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 29.10.2023 11:44
Aber hier werden immer Dinge verglichen, die man eben nicht vergleich kann. Für den „normalen“ Verwaltungsmitarbeiter gibt es außerhalb des ÖD eben keinen Markt. In der PW werden keine Mitarbeiter der Bürgerämter gesucht, oder Sozialämter oder was auch immer. Mit dem Wissen fängt man nicht eben in der PW an. Einen „Vergleichsmarkt“ gibt es nicht. Mein Hauptkritikpunkt in der Diskussion und heute morgen wegen schlechter Laune vielleicht auch überspitzt, dass die MINT-ler hier in der Diskussion häufig nicht bereit sind auch dieses Problem anzuerkennen. Der Preis muss sich eben hier anders bestimmen. Was muss ich es mir als AG kosten lassen, um auch diese Stellen zu besetzen und so muss ich letztlich auch die Stammmitarbeiter bezahlen. Es gibt eben viele Kolleginnen und Kollegen die ich jeden Tag sehe, die versuchen trotzdem den Laden am Laufen zu halten. Die eben nicht mehr 100 Prozent sondern deutlich mehr arbeiten. Ja, dass sind die doofen, die das mit der mittleren Art und Güte nicht verstanden haben. Aber die braucht es eigentlich, weil die sich noch tatsächlich mit ihrem AG oder Aufgabe identifizieren. Genau so sehe ich aber eben auch MINT-ler, die laut jammern wegen der schlechten Bedingungen und muss dann feststellen, der eine kümmert sich nur um Drucker, ne Netzwerk machen andere…

Ich räume ein, ein schlechter Tag (für mich), mich heute an der Diskussion beteiligt zu haben. Der Frust, ob der allgemeinen Lage und was einen auch beim TV-L erwartet, ist einfach groß.

Schönen Sonntag noch!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 29.10.2023 11:49
Das heißt Verdi hat wenig Interesse an MINT? Fände ich schade, letztlich könnte die Gewerkschaft damit neue Themen und potentielle Mitglieder im Zeitalter der Digitalisierung erschließen. Sollte auch aus eigenem Interesse nicht ganz unwichtig sein, da die Bedeutung von Digitalisierung und MINT in der gesamten Gesellschaft bekanntlich eher noch weiter wachsen wird.

Gute Verwaltungskollegen haben auch in der pW und anderen Teilen des ÖD keine schlechten Chancen. Sollte man nicht unterschätzen und gemeinsam selbstbewusst für eine gute Bezahlung auch im TV-L einstehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 29.10.2023 12:33
Das heißt Verdi hat wenig Interesse an MINT? Fände ich schade, letztlich könnte die Gewerkschaft damit neue Themen und potentielle Mitglieder im Zeitalter der Digitalisierung erschließen. Sollte auch aus eigenem Interesse nicht ganz unwichtig sein, da die Bedeutung von Digitalisierung und MINT in der gesamten Gesellschaft bekanntlich eher noch weiter wachsen wird.

Gute Verwaltungskollegen haben auch in der pW und anderen Teilen des ÖD keine schlechten Chancen. Sollte man nicht unterschätzen und gemeinsam selbstbewusst für eine gute Bezahlung auch im TV-L einstehen.

Probieren Sie´s aus; gehen Sie zu verdi/anderen Gewerkschaften und fragen nach, ob dort Interesse an einer MINT- Arbeitsgruppe besteht.

Und Ihre Idee, " gemeinsam selbstbewusst für eine gute Bezahlung auch im TV-L einstehen" ist ja auch mehr ein frommer Wunsch. Wenn man die Kommentare hier so liest, wo EG < 9a teilweise als Lowperformer, Tellerwäscher oder Postwagenschubser bezeichnet werden, die alle "überbezahlt" sind, wie soll da Zusammenhalt entstehen ?

Ich bin selber S 14/6 (> EG 10) und wäre nie auf die Idee gekommen, mich mit anderen Berufsgruppen zu vergleichen. Wenn ich mehr Geld verdienen will muß ich mich dafür einsetzen und entsprechend engagieren. Sei es in der Verwaltung selber oder auch z.B. in einer Gewerkschaft/Berufsverband.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 29.10.2023 12:36
Leider werden die Personaler bzw. diejenigen, die es "faktisch" untersagen, nicht in die Verantwortung genommen, dass sie (und zwar sie alleine) Schuld für das ausfallen der Vorlesung und der geschlossenen Labore.
Pinsel hatte doch eine Drucksache hier verlinkt, wonach das zumindest in BW direkt am Ministerium hängt. Insofern sehe ich nicht, wie die Hochschulen inkl. Leitung da Spielraum hätten - wenn du eine Idee hast?

Letztlich ist das wirklich demotivierend, wenn man bereit ist was zu leisten und die ganze "Karriere" schon vorgezeichnet ist, wann welcher Stufenaufstieg erfolgt und das alles exakt gleich zu dem Kollegen, der im Homeoffice vermutlich noch nicht mal Emails liest.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 12:51
Aber hier werden immer Dinge verglichen, die man eben nicht vergleich kann. Für den „normalen“ Verwaltungsmitarbeiter gibt es außerhalb des ÖD eben keinen Markt. In der PW werden keine Mitarbeiter der Bürgerämter gesucht, oder Sozialämter oder was auch immer. Mit dem Wissen fängt man nicht eben in der PW an. Einen „Vergleichsmarkt“ gibt es nicht. Mein Hauptkritikpunkt in der Diskussion und heute morgen wegen schlechter Laune vielleicht auch überspitzt, dass die MINT-ler hier in der Diskussion häufig nicht bereit sind auch dieses Problem anzuerkennen. Der Preis muss sich eben hier anders bestimmen. Was muss ich es mir als AG kosten lassen, um auch diese Stellen zu besetzen und so muss ich letztlich auch die Stammmitarbeiter bezahlen. Es gibt eben viele Kolleginnen und Kollegen die ich jeden Tag sehe, die versuchen trotzdem den Laden am Laufen zu halten. Die eben nicht mehr 100 Prozent sondern deutlich mehr arbeiten. Ja, dass sind die doofen, die das mit der mittleren Art und Güte nicht verstanden haben. Aber die braucht es eigentlich, weil die sich noch tatsächlich mit ihrem AG oder Aufgabe identifizieren. Genau so sehe ich aber eben auch MINT-ler, die laut jammern wegen der schlechten Bedingungen und muss dann feststellen, der eine kümmert sich nur um Drucker, ne Netzwerk machen andere…

Ich räume ein, ein schlechter Tag (für mich), mich heute an der Diskussion beteiligt zu haben. Der Frust, ob der allgemeinen Lage und was einen auch beim TV-L erwartet, ist einfach groß.

Schönen Sonntag noch!
Absolut Richtig.
MINTler bräuchten derzeitig keine Gewerkschaftsverträge, sie sind auf Augenhöhe mit dem AG.
Deswegen ist es Unsinn für die MINTler (die viele mit >=EG10 gleichsetzen, aber auch Fachinformatiker sind MINTler und die sind in der EG8-9b oftmals, also diejenigen die sic hum Drucker und Netzwerk kümmern) bzw. >EG10 mehr zu verlangen als für die anderen.
Ich sehe hier jedoch viele MINTler, die zunächst nur verlangen, dass sie gleiche Prozente an Erhöhung bekommen wie die anderen.

Und das Fachkräfte Problem ist eben ein AG Problem, welches, wenn er wollte, jederzeit mit aT und üT Verträgen abmildern kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 29.10.2023 12:53
Wenn man die Kommentare hier so liest, wo EG < 9a teilweise als Lowperformer, Tellerwäscher oder Postwagenschubser bezeichnet werden, die alle "überbezahlt" sind, wie soll da Zusammenhalt entstehen ?
Ich glaube du missverstehst da was. Ich habe jedenfalls den Terminus "lowperformer" für Leute gebraucht, die formal die gleiche Arbeit machen und das selbe verdienen wie ich, aber wesentlich weniger leisten. Und dass man diese alle über einen Kamm schert, ist ja wohl nicht gerechtfertigt, aber eben Praxis, wenn 16.5 etc. pauschal nicht zur Anwendung kommen. Das System befördert so systematisch Minderleistung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 12:59
Leider werden die Personaler bzw. diejenigen, die es "faktisch" untersagen, nicht in die Verantwortung genommen, dass sie (und zwar sie alleine) Schuld für das ausfallen der Vorlesung und der geschlossenen Labore.
Pinsel hatte doch eine Drucksache hier verlinkt, wonach das zumindest in BW direkt am Ministerium hängt. Insofern sehe ich nicht, wie die Hochschulen inkl. Leitung da Spielraum hätten - wenn du eine Idee hast?
Dokumentieren, dass Person A gewillt ist den Job zu machen.
Person A möchte aber es nur für Entgelt X machen. Dies ist tariflich durch die Zahlung der 16.5 Zulage möglich.
Im Bericht darauf verweisen, dass wenn Person A nicht kommt,  Labor y geschlossen wird und Vorlesung Z nicht stattfinden kann.
Irgendwer im Ministerium lehnt die Zulage nach 16.5 ab.

Dem Minister, der Presse dem Rechnungshof etc. schreiben, dass wegen dieser Entscheidung des Mitarbeiters im Ministerium die Vorlesung ausfällt und das Labor geschlossen wird.
(also auch bei uns hängt es im Ministerium und bei uns wird je nach Bericht die 16.5 vom Ministerium bewilligt oder auch nicht)

So in der Richtung lief es bei uns ab, als noch Pauschal die Zulage nicht gewährt wurde.

Alternative:
jemand wird mit förderlichen Zeiten eingestellt, bekommt den Arbeitsvertrag und MF kann im Dreieck springen, wenn sie es merken.
Die Person ist da und der Vertrag gültig.
Dazu muss man aber E in der H haben, haben die meisten nicht.

EDIT:
Die Zustimmungsvorbehalte des Ministeriums für Finanzen zu § 16 Absatz 5
TV-L sind in jedem Einzelfall zwingend zu beachten. Dies vor dem Hintergrund,
dass das Ministerium für Finanzen lediglich bei Neueinstellungen allgemein zugestimmt hat, dass die personalverwaltenden Stellen bis zur Höhe der Endstufe
in eigener Zuständigkeit über die Gewährung von Zulagen entscheiden dürfen,
wenn und soweit dies zur Deckung des Personalbedarfs zwingend erforderlich
ist. Alle übrigen Fälle des § 16 Absatz 5 TV-L bedürfen grundsätzlich der Einwilligung des Ministeriums für Finanzen.


Also zumindest förderliche Zeiten scheinen die in BW komplett in der Hand zu haben.
Und ich kann dort nicht lesen, dass 16.5 nicht angewendet werden darf!

Zitat
Letztlich ist das wirklich demotivierend, wenn man bereit ist was zu leisten und die ganze "Karriere" schon vorgezeichnet ist, wann welcher Stufenaufstieg erfolgt und das alles exakt gleich zu dem Kollegen, der im Homeoffice vermutlich noch nicht mal Emails liest.
nun der eine bekommt bei uns die Zulage, der andere will sie, bekommt sie nicht.
Alles schon gehabt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 29.10.2023 13:44
Das heißt Verdi hat wenig Interesse an MINT? Fände ich schade, letztlich könnte die Gewerkschaft damit neue Themen und potentielle Mitglieder im Zeitalter der Digitalisierung erschließen. Sollte auch aus eigenem Interesse nicht ganz unwichtig sein, da die Bedeutung von Digitalisierung und MINT in der gesamten Gesellschaft bekanntlich eher noch weiter wachsen wird.

Gute Verwaltungskollegen haben auch in der pW und anderen Teilen des ÖD keine schlechten Chancen. Sollte man nicht unterschätzen und gemeinsam selbstbewusst für eine gute Bezahlung auch im TV-L einstehen.

Probieren Sie´s aus; gehen Sie zu verdi/anderen Gewerkschaften und fragen nach, ob dort Interesse an einer MINT- Arbeitsgruppe besteht.

Und Ihre Idee, " gemeinsam selbstbewusst für eine gute Bezahlung auch im TV-L einstehen" ist ja auch mehr ein frommer Wunsch. Wenn man die Kommentare hier so liest, wo EG < 9a teilweise als Lowperformer, Tellerwäscher oder Postwagenschubser bezeichnet werden, die alle "überbezahlt" sind, wie soll da Zusammenhalt entstehen ?

Ich bin selber S 14/6 (> EG 10) und wäre nie auf die Idee gekommen, mich mit anderen Berufsgruppen zu vergleichen. Wenn ich mehr Geld verdienen will muß ich mich dafür einsetzen und entsprechend engagieren. Sei es in der Verwaltung selber oder auch z.B. in einer Gewerkschaft/Berufsverband.

Es gibt bereits solche Gruppierungen wie zum Beispiel der BTB, eine Fachgewerkschaft der Beschäftigten in den Bereichen Technik und Naturwissenschaft im öffentlichen Dienst. Allerdings können solche Gruppen im Vergleich zu Verdi vermutlich recht wenig ausrichten, naturgemäß gibt es in Summe weniger MINT-ler als andere im ÖD. Daher wäre es zu begrüßen, wenn Verdi sich endlich Bereichen wie MINT mit annimmt und nicht noch Dinge wie gleiche Jahressonderzahlung für alle Entgeltgruppen torpediert. Die Einführung der Stufe 6 in den höheren Entgeltgruppen soll ja auch eher von AG Seiten gekommen sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.10.2023 14:44
Es gibt bereits solche Gruppierungen wie zum Beispiel der BTB, eine Fachgewerkschaft der Beschäftigten in den Bereichen Technik und Naturwissenschaft im öffentlichen Dienst. Allerdings können solche Gruppen im Vergleich zu Verdi vermutlich recht wenig ausrichten, naturgemäß gibt es in Summe weniger MINT-ler als andere im ÖD. Daher wäre es zu begrüßen, wenn Verdi sich endlich Bereichen wie MINT mit annimmt und nicht noch Dinge wie gleiche Jahressonderzahlung für alle Entgeltgruppen torpediert. Die Einführung der Stufe 6 in den höheren Entgeltgruppen soll ja auch eher von AG Seiten gekommen sein.
Im Bereich TV-L sind die Mehrheit der Angestellten im Bereich EG10 und höher, wenn die sich mal organisieren würden und nicht V das Heft überlassen würden (die im TV-L bestimmt weniger als 5% Mitglieder hat.), dann würde solche Torpedos wenigstens aufhören.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 29.10.2023 16:01

Es gibt bereits solche Gruppierungen wie zum Beispiel der BTB, eine Fachgewerkschaft der Beschäftigten in den Bereichen Technik und Naturwissenschaft im öffentlichen Dienst. Allerdings können solche Gruppen im Vergleich zu Verdi vermutlich recht wenig ausrichten, naturgemäß gibt es in Summe weniger MINT-ler als andere im ÖD. Daher wäre es zu begrüßen, wenn Verdi sich endlich Bereichen wie MINT mit annimmt und nicht noch Dinge wie gleiche Jahressonderzahlung für alle Entgeltgruppen torpediert. Die Einführung der Stufe 6 in den höheren Entgeltgruppen soll ja auch eher von AG Seiten gekommen sein.

Die BTB ist doch unter dem Dach des dbb-also da haben Sie doch schon eine Möglichkeit , sich einzubringen. Was wollen Sie da auf verdi warten ?? Und weil der dbb ja mitverhandelt, können Sie sich gleich an Silberbacch wenden, wieso es denn mit der Vertretung von Mint so hapert ?

Aber das A und O bleibt -sich zu ORGANISIEREN. Berufsverbände /Gewerkschaften sind Mitmachvereine, die Ihnen Möglichkeiten bieten. Niemand wird auf Sie zukommen.Und das ist m.E. bei vielen AN das große Missverständnis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 29.10.2023 18:01
Leistungsstarke MINTler die sich in den ÖD verirren sind selber schuld. Der ÖD war noch nie für Reichtum bekannt.
Aber ja, es ist für diesen Personenkreis nicht von Vorteil, wenn eine Tarifrunde das Gehalt der Putzfrau, Hausmeister, Bürohengste und Doktoren der Naturwissenschaften gleichzeitig regelt.
Ist halt typisch deutscher Einheitsbrei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 29.10.2023 19:36
Leistungsstarke MINTler die sich in den ÖD verirren sind selber schuld. Der ÖD war noch nie für Reichtum bekannt.
Aber ja, es ist für diesen Personenkreis nicht von Vorteil, wenn eine Tarifrunde das Gehalt der Putzfrau, Hausmeister, Bürohengste und Doktoren der Naturwissenschaften gleichzeitig regelt.
Ist halt typisch deutscher Einheitsbrei.

Mich betrifft es zwar nicht. Aber ein guter Arbeitgeber würde doch von sich aus sagen, das Gehaltsgefüge in dieser Branche muss angepasst werden. Wenn es da wirklich am Personal zwickt, ergreife ich da doch Maßnahmen. Und das unabhängig von Tarifverhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.10.2023 20:04
Noch habe ich keine Meldung der TDL gesehen, was sie in die Tarifverhandlungen einbringen und diskutieren will. Hier könnten ja auch AG-Probleme und deren Lösungen eine Rolle spielen; nur wissen wir es nicht…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 30.10.2023 07:41
Aber das A und O bleibt -sich zu ORGANISIEREN.

Und, wieder dieses hohle Werbe-blabla - ist ja auch völlig egal, wie schlecht die hier dargelegten Erfahrungen mit den Gewerkschaften sind. Genau das ist der Grund, warum immer weniger eintreten.

Wird sich erst ändern, wenn die hauptberuflichen Gewerkschafter selbst kapieren, dass sie für die Mitglieder da sind. Davon sind sie meilenweit entfernt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 30.10.2023 07:55
In Hamburg nicht. Dort wird von denen immer wieder betont „wir arbeiten für euch. Was machen wir als Nächstes? Diese Vorschläge haben wir.“

Und da hat das sich organisieren ja funktioniert. Siehe Hamburg / Stadtstaaten Zulage
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 30.10.2023 08:19
Entweder werden MINTler jetzt von einer Gruppe gebasht, weil diese sich unterrepräsentiert fühlen oder sie werden auf IT'ler reduziert. Es sollte doch aber klar sein, dass gerade im TV-L vermutlich die hälfte oder mehr Jobs ein MINT-Bereich abdecken:
- Hochschulen
- Universitätskliniken
- Straßenbauämter der Länder
- Luftverkehr
- Brand- und Katastrophenschutz
- Städtebau und Bauleitplanung (ja Bpläne werden durch die Länder geprüft)
- Bauaufsicht und Bautechnik der Länder
- Regional- und Landesplanung
- Wirtschaftsförderung des Landes
- Gesundheit-, Krankenhaus-, Heimaufsicht (Überwachung, Genehmigung, etc.)

Und alle Bereich und noch viele mehr werden durch Juristen abgedeckt, welche demnach zusätzlich einen gewissen Anteil haben und in den oberen Entgeltgruppen einzuordnen sind. Das es also zu dieser starken Diskussion Richtung MINT im TV-L gibt, liegt somit eigentlich in der Natur der Sache. Das all die Abteilung jedoch auch Sachbearbeiter ohne MINT-Hintergrund haben eben auch. Der Sockelbetrag (min. 500 €) wie von Verdi gefordert, bewirkt jedoch eine stetige/schleichende Verschiebung immer mehr Richtung niedriger Entgeltgruppen und ein sinnhafter Unterschied zwischen meinem beliebten Beispiel Sekretärin und des Brückenbauingenieur ist kaum noch gegeben. Es gibt jetzt schon Konstellationen, dass die Sekretärin mit einer E7S6 mit Mitte 30, gleich nach der Realschule zur Verwaltungsschule nahezu das gleiche Brutto hat, wie der nach dem Studium frisch eingestiegene Brückenbauingenieur in der E11S1. Die Sekretärin ist vermutlich topp, der Brück-Bauingenieur ehr Low-Performer, weil anderes Personal bekommt man ja nicht für das Entgelt.

Zum Thema Gewerkschaften und teuer oder es werde das falsche Klientel angesprochen. Keiner verlangt eine Mitgliedschaft bei verdi. gibt doch GEW (Hochschulen Lehrer), Kompa (allgemein), Gdv (soziales), welche deutlich niedriger Beiträge verlangen und als DBB mit am Tisch sitzen. Die Gdv will z.B. nur 7 € monatlich Mitgliedsbeiträge. Und jeder kann sich vertreten fühlen:
https://www.dbb.de/der-dbb/mitgliedsgewerkschaften.html (https://www.dbb.de/der-dbb/mitgliedsgewerkschaften.html)

 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 30.10.2023 08:53
...... Das es also zu dieser starken Diskussion Richtung MINT im TV-L gibt, liegt somit eigentlich in der Natur der Sache. Das all die Abteilung jedoch auch Sachbearbeiter ohne MINT-Hintergrund haben eben auch. Der Sockelbetrag (min. 500 €) wie von Verdi gefordert, bewirkt jedoch eine stetige/schleichende Verschiebung immer mehr Richtung niedriger Entgeltgruppen und ein sinnhafter Unterschied zwischen meinem beliebten Beispiel Sekretärin und des Brückenbauingenieur ist kaum noch gegeben. Es gibt jetzt schon Konstellationen, dass die Sekretärin mit einer E7S6 mit Mitte 30, gleich nach der Realschule zur Verwaltungsschule nahezu das gleiche Brutto hat, wie der nach dem Studium frisch eingestiegene Brückenbauingenieur in der E11S1. Die Sekretärin ist vermutlich topp, der Brück-Bauingenieur ehr Low-Performer, weil anderes Personal bekommt man ja nicht für das Entgelt.



Zu Diplom-Ing. Zeiten hätte ich der Argumentation zugestimmt.
Heute:

Ein Bachelor, in der Regel kein N.C. & Abi ist keine Voraussetzung mehr,  studiert 6-7 Semester mit rund 23 Schul-Stunden pro Semester und hat die freie Wahl, zu gehen wohin er auch immer gehen will.
Ein/e angehende/r Regierungssekrtär/in, nur über Auswahlverfahren und viele haben Abi,  besucht die Verwaltungsschule mit 4 Semestern mit rund 38 h pro Woche, hat sich für den Rest des Lebens auf den Staat eingelassen und  kann eher nicht mehr in die PW.

Ich bin MINTler und ich kann verstehen, das jemand für seine Verantwortung bezahlt werden möchte. Aber welche/r Brückenbauing. frisch von der HS, darf selbständig entscheiden?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 30.10.2023 09:03
Jetzt geht die MINTler Jammerei und Diskussionswut schon wieder los 🙈
MINTler sind Teil des normalen Tarifgefüges und können keine Extrawürste verlangen nur weil sie in der Privatwirtschaft mehr verdienen würden.
Dass die oberen Entgeltgruppen zu kurz kamen bisher, sieht  ja jeder ein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 30.10.2023 09:18
Zitat von: sebbo83
... Es gibt jetzt schon Konstellationen, dass die Sekretärin mit einer E7S6 mit Mitte 30, gleich nach der Realschule zur Verwaltungsschule nahezu das gleiche Brutto hat, wie der nach dem Studium frisch eingestiegene Brückenbauingenieur in der E11S1. Die Sekretärin ist vermutlich topp, der Brück-Bauingenieur ehr Low-Performer, weil anderes Personal bekommt man ja nicht für das Entgelt...
Sie vergleichen hier Äpfel mit Birnen. Die Sekretärin hat übrigens bis Mitte 30 seit Berufseinstieg die Bildungsstätte des Ing. mit Steuern und Abgaben finanziert. Das nur so am Rande.

Schauen Sie mal wo es z. B. im Osten die E11S1 (mehr als 46.000 €) als Einstiegsgehalt frisch von der Uni weg gibt. Die ersten drei Jahre sind ja so oder so im MINT Bereich Anlernen. Also bekommt der Ing. voll einsatzfähig > 53.000 € nach drei Jahren.

Wer mehr will muss halt nebenbei was machen, höherwertige Tätigkeiten übertragen bekommen, nach Zulagen fragen (hatte ich gemacht) oder in die pW wechseln, wo man ja lt. Forum meist mit Geld tot geschmissen wird...

Vielleicht sollte man einfach mal seine Ansprüche und Lebensplanung überdenken? Wer als junger Mensch mit 46 k € Jahresgehalt nicht auskommt, was ja mehr als das Höchstgehalt Ihrer genannten Sekretärin entspricht, hat aus meiner Sicht noch ganz andere Probleme. Was macht dann eigentlich die Sekretärin so mit 35 k € zum Einstieg?

Also nicht meckern sondern handeln. Wer wartet bis ihm die gebratenen Tauben in den Mund fliegen der wartet meist länger.

Vielleicht wartet man auch ganz einfach erst mal ab was in den Tarifverhandlungen bei rum kommen wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 30.10.2023 09:22
Jetzt geht die MINTler Jammerei und Diskussionswut schon wieder los 🙈
MINTler sind Teil des normalen Tarifgefüges und können keine Extrawürste verlangen nur weil sie in der Privatwirtschaft mehr verdienen würden.
Dass die oberen Entgeltgruppen zu kurz kamen bisher, sieht  ja jeder ein.

Öhm nö, ich wollte damit am Ende nur sagen, dass vermutlich eine große Anzahl im TV-L in den höheren Entgeltgruppen eingruppiert sind - ob MINT'ler oder Juristen, etc. und eben dass MINT nicht nur IT ist und viele Bereiche der aufgezählten Liste eine Gesamtgesellschaftliche Bedeutung haben, eben auch wie der Nicht-MINT-Sachbearbeiter, der dazu gehört. Ob MINT oder eben nicht, der Sockelbeitrag ist Klientelpolitik der großen Gewerkschaft für niedrige Entgeltgruppen, beachtet nicht oder verachtet damit aber eine Vielzahl weitere Probleme in den oberen Entgeltgruppen.

Uns/mir geht es hier auch nicht um mehr verdienen als in der PW. Gerade in unserer Abteilung merken wir, dass die gesamte Bau-, Raum-, Landesplanung stetig komplexer wird und Bewerbungsrunden ins Leere laufen. Es ist nicht so, dass wir mehr wollen, es ist so, dass wir mehr bieten müssen, um den komplexen Aufgaben vernünftiges Personal vorsetzen zu können.

PS: Aber auch eine Stelle für eine Bürosachbearbeiterin in unserer Abteilung ist bereits ins leere gelaufen. Also machen wir so lange Finanzen, Buchhaltung, Raumbuchungen, Reisekostenabrechnung, Post- ein und Ausgänge, etc. ohnehin schon selber nebenbei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 30.10.2023 09:33
Das damals untergegangene Angebot der Arbeitgeberseite aus der 3. Verhandlungsrunde fand ich interessant.

(https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2023/ - Meldung vom 30.03.2023)

Vielleicht ist dies ein Angebot gewesen, an dem sich die TDL nochmal orientieren will.

8% Erhöhung, mind. 300€, sofortige Auszahlung des IA in voller Höhe
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 30.10.2023 09:34
Die Arbeitgeberseite und auch die Gewerkschaften sollten einfach erkennen, auf welcher Ebene derzeit einen Arbeitnehmermarkt existiert. Und das ist nun einmal derzeit nicht eine EG9 und tiefer sondern der Bereich EG12 und aufwärts. Entsprechend muss verhandelt werden und dann kann und darf es schon auch so sein, dass einmal das obere Drittel besser als das untere bedient wird. Was nicht heißt, dass das untere deswegen schlechter befriedigt werden sollte. Sockelbeträge helfen jedenfalls nicht um Akademiker bei der derzeitigen Marktlage im ÖD zu halten und/ oder zu binden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 30.10.2023 09:42
Die Arbeitgeberseite und auch die Gewerkschaften sollten einfach erkennen, auf welcher Ebene derzeit einen Arbeitnehmermarkt existiert. Und das ist nun einmal derzeit nicht eine EG9 und tiefer sondern der Bereich EG12 und aufwärts. Entsprechend muss verhandelt werden und dann kann und darf es schon auch so sein, dass einmal das obere Drittel besser als das untere bedient wird. Was nicht heißt, dass das untere deswegen schlechter befriedigt werden sollte. Sockelbeträge helfen jedenfalls nicht um Akademiker bei der derzeitigen Marktlage im ÖD zu halten und/ oder zu binden.

Amen, wobei ich den Mangel tatsächlich noch etwas tiefer ansiedeln würde. Solange man, wie mein EX-AG, meint Ing. mit EG 10 + Perspektive 11 finden zu können, wird das schlicht nichts. Noch dazu, bei inzwischen deutlich unflexibleren Arbeitsmodellen, im Vergleich zur PW.

Und, ja - der ÖD muss sich mit der PW messen lassen, solange AN die Wahl haben, wo sie schaffen wollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 30.10.2023 09:55
Zitat von: sebbo83
... Es gibt jetzt schon Konstellationen, dass die Sekretärin mit einer E7S6 mit Mitte 30, gleich nach der Realschule zur Verwaltungsschule nahezu das gleiche Brutto hat, wie der nach dem Studium frisch eingestiegene Brückenbauingenieur in der E11S1. Die Sekretärin ist vermutlich topp, der Brück-Bauingenieur ehr Low-Performer, weil anderes Personal bekommt man ja nicht für das Entgelt...
Sie vergleichen hier Äpfel mit Birnen. Die Sekretärin hat übrigens bis Mitte 30 seit Berufseinstieg die Bildungsstätte des Ing. mit Steuern und Abgaben finanziert. Das nur so am Rande.

Den Quark versucht man einem Akademiker schon seit gefühlt die letzten 50 Jahre zu erzählen und manche glauben es auch noch. Während die Bürosachbearbeiterin zwar 6-10 Jahre ehr, aber im niedrigen Level, Steuern zahlt, tut dies der Ingenieur später. Insoweit klar.
6 - 10 Jahre später finanziert der Ingenieur ebenso durch seine Steuern die nächste Generation Ingenieure. Mehr noch, üblicherweise hat er deutlich höhere Abgaben, da höheres Einkommen. Im Durchschnitt verdient ein Akademiker bis zum Renteneintritt 1 Mio. € mehr als ein Nicht-Akademiker. Das ist locker 250.000€ mehr an Lohnsteuer. Also, wer finanziert am Ende die nächste Akademiker-Generation???

Wer es immer noch nicht glaubt:
https://www.welt.de/wirtschaft/article169646995/So-stark-zahlt-sich-ein-Studium-aus.html (https://www.welt.de/wirtschaft/article169646995/So-stark-zahlt-sich-ein-Studium-aus.html)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 30.10.2023 10:14
Zitat
1 Mio. € mehr als ein Nicht-Akademiker.

Diese Aussage scheitert bereits daran, dass sich der Autor nicht über die Bedeutung "Akademiker" Gedanken gemacht hat. Die Gruppe der Akademiker ist nämlich SEHR groß und heterogen zusammengesetzt.
Vom Bachelor bis zum Prof. Dr. Ing. (Univ)   alles Akademiker.  Wer hat denn bitte mit welchen Zahlen hier den Durchschnitt berechnet?
Und hat man die staatlichen Ausgaben für die Hochschulen und das BAFÖG und und und berücksichtigt?   


Das ist alles sehr komplex und genau so unscharf, wie die Aussage "Man bekommt bis zu 60 % Rente"   (nur als Beispiel, bitte nicht auf Zahl festnageln)   Damit kann keiner etwas anfangen, denn diese Aussage trifft am Ende auf 0,x % nur zu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 30.10.2023 10:30
Zitat
1 Mio. € mehr als ein Nicht-Akademiker.

Diese Aussage scheitert bereits daran, dass sich der Autor nicht über die Bedeutung "Akademiker" Gedanken gemacht hat. Die Gruppe der Akademiker ist nämlich SEHR groß und heterogen zusammengesetzt.
Vom Bachelor bis zum Prof. Dr. Ing. (Univ)   alles Akademiker.  Wer hat denn bitte mit welchen Zahlen hier den Durchschnitt berechnet?
Und hat man die staatlichen Ausgaben für die Hochschulen und das BAFÖG und und und berücksichtigt?   


Das ist alles sehr komplex und genau so unscharf, wie die Aussage "Man bekommt bis zu 60 % Rente"   (nur als Beispiel, bitte nicht auf Zahl festnageln)   Damit kann keiner etwas anfangen, denn diese Aussage trifft am Ende auf 0,x % nur zu.

Ich schrieb ja auch "im Durchschnitt". Ich habe nur den einen Artikel verlinkt aber mehrere Quellen durchsucht für ein paar Zahlen. Diese schwanken, aber im Mittel geht der Akademiker mit durchschnittlich 1 Mio. mehr Lebensbruttoverdienst in Rente. Daher ist es ein Märchen, dass der 17 Jährige Bauarbeiter oder die 20 Jährige Sachbearbeiterin das Studium der Akademiker mitfinanziert. BAFÖG zahlt man in der Regel (zum Teil) zurück.
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Beitrag von: troubleshooting am 30.10.2023 10:50
Ist schon vor dem Hintergrund Unsinn, dass es die privaten Studiengänge ausklammert. Hab das Studium damals auch parallel zum Job (bin auch Handwerksgeselle) gemacht und es war ein komplett privat finanzierter Studiengang. Wenn mir daher jemand erzählen will, er hätte das finanziert, kann ich nur lachen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 30.10.2023 10:52
Zitat
1 Mio. € mehr als ein Nicht-Akademiker.

Diese Aussage scheitert bereits daran, dass sich der Autor nicht über die Bedeutung "Akademiker" Gedanken gemacht hat. Die Gruppe der Akademiker ist nämlich SEHR groß und heterogen zusammengesetzt.
Vom Bachelor bis zum Prof. Dr. Ing. (Univ)   alles Akademiker.  Wer hat denn bitte mit welchen Zahlen hier den Durchschnitt berechnet?
Und hat man die staatlichen Ausgaben für die Hochschulen und das BAFÖG und und und berücksichtigt?   


Das ist alles sehr komplex und genau so unscharf, wie die Aussage "Man bekommt bis zu 60 % Rente"   (nur als Beispiel, bitte nicht auf Zahl festnageln)   Damit kann keiner etwas anfangen, denn diese Aussage trifft am Ende auf 0,x % nur zu.

Ich schrieb ja auch "im Durchschnitt". Ich habe nur den einen Artikel verlinkt aber mehrere Quellen durchsucht für ein paar Zahlen. Diese schwanken, aber im Mittel geht der Akademiker mit durchschnittlich 1 Mio. mehr Lebensbruttoverdienst in Rente. Daher ist es ein Märchen, dass der 17 Jährige Bauarbeiter oder die 20 Jährige Sachbearbeiterin das Studium der Akademiker mitfinanziert. BAFÖG zahlt man in der Regel (zum Teil) zurück.


Ja was nun?
Ist der Abstand zu gering
oder
Verdienst im Durchschnitt 1 Mio mehr im Vgl.

Warum man eigentlich um die Abstände zw. den Entgeltgruppen streitet....
Alle Arbeitnehmer müssen erst mal von einer Vollzeitarbeit sorgenfrei leben können.

Wer dann 2 Autos, 3 Urlaube und 10 Weinkisten mehr haben will, muss nicht mehr arbeiten, nicht mehr leisten (im ÖD nicht zielführend) sondern mehr Verantwortung übernehmen.
Und da hapert es m.M. nach im ÖD!



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.10.2023 11:05
@Faunus: Hier geht es doch aber nicht darum, wer sich was leisten kann, sondern, wie der öffentliche Dienst in den Ländern seine Stellen besetzt bekommt. Da steht er in manchen Bereichen weniger und in anderen stärker in Konkurrenz zur Privatwirtschaft. Wenn er nun in letzteren signifkant weniger zahlt und auch nicht diesen monetären Nachteil durch andere Vorteile aufwiegt, dann wird er ein Problem bekommen, weil dann eben die Bewerber_innen fehlen und die derzeit noch im öD auf diesen Stellen befindlichen Personen abwandern.

Da es im Angestelltenbereich um den Tausch Arbeitskraft gegen Entgelt geht, steht auch "nur" der Wert eben jener Arbeitskraft zur Verhandlung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Was der Arbeitnehmer dann damit anfängt bzw. anfangen kann, ist für den Arbeitgeber völlig irrelevant. (Anders sieht es bei Beamten aus. Aber das ist ja ein anderes Thema...)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 30.10.2023 11:10
Zitat
mehr Verantwortung übernehmen.
Und da hapert es m.M. nach im ÖD!


Nö, es hapert einfach an "Stellen", an beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, an Wertschätzung.....  im ÖD.
Sicherlich möchte nicht jeder mehr Verantwortung übernehmen, denn das wir oftmals halt nicht entsprechend vergütet. Aber, wie viele Menschen im öD haben denn ein tolles Angebot abgelehnt?   Mehr Verantwortung heißt ja meistens nicht nur, höherwertige Tätigkeit für mehr Brutto, sondern auch mehr Belastung in Form von Teilnahme an Terminen außerhalb der wohlfühl-Bürozeiten usw....   Es geht nicht immer nur ums Geld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 30.10.2023 11:16
Zitat
1 Mio. € mehr als ein Nicht-Akademiker.

Diese Aussage scheitert bereits daran, dass sich der Autor nicht über die Bedeutung "Akademiker" Gedanken gemacht hat. Die Gruppe der Akademiker ist nämlich SEHR groß und heterogen zusammengesetzt.
Vom Bachelor bis zum Prof. Dr. Ing. (Univ)   alles Akademiker.  Wer hat denn bitte mit welchen Zahlen hier den Durchschnitt berechnet?
Und hat man die staatlichen Ausgaben für die Hochschulen und das BAFÖG und und und berücksichtigt?   


Das ist alles sehr komplex und genau so unscharf, wie die Aussage "Man bekommt bis zu 60 % Rente"   (nur als Beispiel, bitte nicht auf Zahl festnageln)   Damit kann keiner etwas anfangen, denn diese Aussage trifft am Ende auf 0,x % nur zu.

Ich schrieb ja auch "im Durchschnitt". Ich habe nur den einen Artikel verlinkt aber mehrere Quellen durchsucht für ein paar Zahlen. Diese schwanken, aber im Mittel geht der Akademiker mit durchschnittlich 1 Mio. mehr Lebensbruttoverdienst in Rente. Daher ist es ein Märchen, dass der 17 Jährige Bauarbeiter oder die 20 Jährige Sachbearbeiterin das Studium der Akademiker mitfinanziert. BAFÖG zahlt man in der Regel (zum Teil) zurück.


Ja was nun?
Ist der Abstand zu gering
oder
Verdienst im Durchschnitt 1 Mio mehr im Vgl.

Warum man eigentlich um die Abstände zw. den Entgeltgruppen streitet....
Alle Arbeitnehmer müssen erst mal von einer Vollzeitarbeit sorgenfrei leben können.

Wer dann 2 Autos, 3 Urlaube und 10 Weinkisten mehr haben will, muss nicht mehr arbeiten, nicht mehr leisten (im ÖD nicht zielführend) sondern mehr Verantwortung übernehmen.
Und da hapert es m.M. nach im ÖD!

cyrix42 hat es absolut richtig erkannt. Und mein Zitat ist nun auch noch aus dem Zusammenhang gerissen, denn es ging hier nur noch einzig um diesen Kommentar:

Sie vergleichen hier Äpfel mit Birnen. Die Sekretärin hat übrigens bis Mitte 30 seit Berufseinstieg die Bildungsstätte des Ing. mit Steuern und Abgaben finanziert. Das nur so am Rande.

Und da geht es nicht mehr um dem öD sondern ganz allgemein über die banale Behauptung, dass frühe Berufseinsteiger Akademiker finanzieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 30.10.2023 11:18
Wenn man sieht das im Finanzsektor das höchste Gehalt bezahlt wird, erkennt man ja schon das Problem unserer Gesellschafft.  ;)

Aber mal zum eigentlichen Thema.
Ich finde es schon frech, das die TDL nicht mit einem eigenem Angebot aufgeschlagen ist. Die Forderung von AN Seite war ja klar. Und dann erwarte ich auch das man sich dazu Gedanken macht und seine eigene Seite darlegt. Alles Andere zieht das Thema nur in die Länge. Traurig das vorher schon "bekannt" war das es so kommen wird. Das zeigt mir nur mehr, wie wenig Wertschätzung da überhaupt im Spiel ist. Da werden alte Routinen weiter gefahren statt mal wirklich zu Handeln.  Ich persönlich finde das sehr unprofessionell!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.10.2023 11:20
Wir wissen doch aber gar nicht, was die TDL-Verhandlungsführung in diesen ersten Verhandlungstermin eingebracht hat. Bzw. kennen wir nur Aussagen der Gewerkschaften dazu. (Und die widersprechen sich zum Teil...) Ich finde es ja durchaus schade, dass die TDL keine eigene Pressemeldung dazu herausgegeben hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 30.10.2023 11:22
Ich persönlich finde das sehr unprofessionell!

Da sind Sie nicht allein. Aber mMn hat das inzwischen System.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 30.10.2023 11:31

Ich habe gerade erfahren, dass bei uns in der Landesoberbehörde schon wieder zwei Regierungsbeschäftigte gekündigt haben- beide E13, eine Dame sogar promoviert.

Die Gründe liegen in der fehlenden Wertschätzung, den starren Strukturen und eben auch am unterirdischen Gehalt. Beide wandern in die Privatwirtschaft ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 30.10.2023 11:31
Jetzt geht die MINTler Jammerei und Diskussionswut schon wieder los 🙈
MINTler sind Teil des normalen Tarifgefüges und können keine Extrawürste verlangen nur weil sie in der Privatwirtschaft mehr verdienen würden.
Dass die oberen Entgeltgruppen zu kurz kamen bisher, sieht  ja jeder ein.
Nun ich kann kein Gejammere erkennen.
Aber wenn die Gewerkschaft eine Forderung aufstellt die einen großer Teil der im TV-L befindlichen Angestellten benachteiligt, nämlich die höheren EGs, dann kann man das anmerken, hat nichts mit Jammern zu tun.

Genaugenommen waren (Stand 30.6.2020) rund
27% EG13 oder höher im TV-L
42,2% EG10 und höher
und
54% EG9a und höher.

Bei den Kommunen sind halt nur 14% EG10 und höher und ein drittel 9a und höher.
Da kann ich es verstehen, dass man auf diese Minderheit und deren Bedürfnisse weniger Rücksicht nimmt.

Die Extrawurst ist der Sockelbetrag von 500€ und das Ablehnen einer einheitlichen prozentualen JSZ.
Warum nicht 12% für alle verlangen anstelle von 14+% für die ein hälfte und 10% für die andere?

Und das unter dem Gesichtspunkt, dass die Verhandlungsposition der MINTler besser ist, als die der an den öD gebundenen Verwaltungsangestellten.
Warum man da nicht diese Verhandlungsposition als Druckmittel nutzt, verstehe ich nicht.

Daher hoffe ich, dass die AGseite mehr Möglichkeiten schafft, die guten MAs individuell zu fördern.
Sonst sehe ich den Laden den Bach weiter runter gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 30.10.2023 11:55


... und noch jemand hat sich gerade per E-Mail von mir verabschiedet...

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.

Legt die TDL diese Woche kein attraktives Angebot vor- sehe ich pechschwarz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 30.10.2023 12:02

Ich habe gerade erfahren, dass bei uns in der Landesoberbehörde schon wieder zwei Regierungsbeschäftigte gekündigt haben- beide E13, eine Dame sogar promoviert.

Die Gründe liegen in der fehlenden Wertschätzung, den starren Strukturen und eben auch am unterirdischen Gehalt. Beide wandern in die Privatwirtschaft ab.

Dann wird es doch langsam Zeit für Tariflas, sich woanders zu bewerben. Die beiden sollten hier als Vorbild dienen!

Im Ernst: Natürlich hat der öD nicht die Dynamik der pW, auch die Verdienstmöglichkeiten/Entwicklungsperspektiven sind doch jedem bekannt, der (in der Regel freiwillig) mit an Bord kommt.

Also, nicht klagen - bewerben!  ;) ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.10.2023 12:06
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 30.10.2023 12:32
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 30.10.2023 12:36
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

Wo ist dann das Problem? Ich habe bisher nur Klagen über den "miesen öD" gelesen. Was hält Dich?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 30.10.2023 13:16
@Faunus: Hier geht es doch aber nicht darum, wer sich was leisten kann, sondern, wie der öffentliche Dienst in den Ländern seine Stellen besetzt bekommt

Und ob, genau darum geht es mir als AN: was kann ich mir vom Verkauf meiner Arbeitskraft mit welchen bestmöglichen Rahmenbedingungen leisten.
Und da wir im ÖD sind, ist die soziale Komponente mehr zu berücksichtigen: ich hätte gerne so viel Gehalt für alle, dass die Kinder oder Eltern nicht betteln gehen müssen/ Pfandflaschen nicht aus den Mülleimern buddeln müssen/auf Teilnahme am Gesellschaftsleben verzichten müssen...zu meinen Rahmenbedingungen gehört also der soziale Frieden.

Das sich der eine oder andere AN darin übt, AG-Probleme für seine Interessen zu nutzen ist legitim und nicht zu überlesen.
Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!
Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.

Un dnochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.10.2023 13:32
@Faunus: Hier geht es doch aber nicht darum, wer sich was leisten kann, sondern, wie der öffentliche Dienst in den Ländern seine Stellen besetzt bekommt

Und ob, genau darum geht es mir als AN: was kann ich mir vom Verkauf meiner Arbeitskraft mit welchen bestmöglichen Rahmenbedingungen leisten.

Das ist aber dein Privatproblem. Oder meinst du, dass der Preis irgendeines Produkts zwischen Köufer und Verkäufer mit der Maßgabe verhandet wird, was sich beide Seiten davon/ dafür leisten können? Nein; es geht um den Wert des Produkts, nicht, was man mit dem Geld tut. Und das Produkt, dessen Preis in den Tarif-Verhandlungen bestimmt wird, ist die der Arbeit der Angestellten. Nicht mehr, und auch nicht weniger.

Zitat

Und da wir im ÖD sind, ist die soziale Komponente mehr zu berücksichtigen

Nein, denn es handelt sich hierbei um einen Tausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ( Geld gegen Arbeitskraft) -- nicht um eine Sozialleistung. Für letztere ist der Staat mit seinen Sozialleistungen zuständig. Das hat aber nichts mit seiner Rolle als Arbeitgeber zu tun; mal davon abgesehen natürlich, dass er sich an die eigenen Rahmenbedingungen (hier als Mindestlohn als untere Lohngrenze) halten muss. Ansonsten sind die Länder genauso Arbeitgeber wie alle anderen auch.

btw: Wenn eine Tätigkeit weniger produktiv (also "wert") ist, als durch den Mindestlohn zu zahlen wäre, dann fällt diese entweder weg, oder muss durch Sozialleistungen unterstützt werden. Für letztere ist aber widerum der Staat (und das sind hier üblicherweise Gelder der Sozialversicherungen oder aus dem Bundeshaushalt, jedenfalls nicht aus dem der Länder) verantwortlich, nicht der Arbeitgeber. Hier zwei sachfremde Diskussionen -- Absicherung eines Mindestlebensstandard vs. Lohn-Höhe -- miteinander zu vermischen, ist nicht zielführend.
 
Zitat
Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!

Nochmal: Die Länder, die sich in der TDL organisieren, sind Arbeitgeber wie andere auch. Natürlich stehen sie in Konkurrenz um fachkräfte mit anderen Arbeitgebern. Tatsächlich gilt im öffentlichen Dienst sogar offiziell die "Bestenauslese".

Wirtschaftspolitische Maßnahmen sind welche, die die Bundesregierung (und ggf. auch in geringem Rahmen die Landesregierungen) für alle Unternehmungen gleichermaßen und allgemein trifft. Ein vorsorgliches "wir nehmen nur den Ausschuss" ist hier jedenfalls nicht zielführend; und wäre auch für den gesamten Wirtschaftsstandort sehr schwierig.

Zitat
Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.

Dann müssen offenbar einfach die Leistungen, die der ÖD anbieten soll, heruntergefahren werden. Das ist möglich, und wäre eine politische Entscheidung. Im Bereich der Juristen würde dies etwa längere Verfahren bedeuten, da die Überlastung der Gerichte weiter zunähme. Und so lassen sich noch eine Vielzahl weiterer Beispiele konstruieren. Wenn der ÖD bestimmte Aufgaben wahrnehmen soll, dann muss er dafür auch das passende Personal halten können. Klar, könnte man auch per Zwangsdienst hinbekommen, würde aber leider der Berufsfreiheit entgegenstehen (auch wenn CDU und leider auch Steinmeier und mancher in der SPD von solchen Zwangsphantasien für "junge Menschen" begeistert zu sein scheint; aber das ist eine andere Diskussion).

Zitat
Un dnochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.

Klar, der AG muss seine Probleme selbst lösen. Der AN im AN-Arbeitsmarkt kann nur sagen "im Zweifelsfall gehe ich eben"/ "komme gar nicht erst". Und dann muss der AG darauf reagieren. Entweder die Aufgaben bleiben unbearbeitet, oder müssen durch Externe erledigt werden. Kostet dann alle Beteiligten mehr.

Es geht doch nur darum, dass es Berufszweige gibt, die hier berechtigt Druck machen können. Die eben nicht nur rumjammern "Hilfe, durch die Inflation kann ich mir weniger leisten", sondern ein echtes Argument für höhere Löhne haben: "Wenn du willst, dass ich weiter für dich arbeite, dann zahle mir mehr, sonst bin ich weg -- und Ersatz bekommst du für mich auch nicht"...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 30.10.2023 13:37
Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!
Hier hast du einen kleinen Denkfehler.
Wenn wir z.B. keine funktionierende Infrastruktur haben, weil Brücken gesperrt sind, weil die Facharbeiter im öD fehlen, dann kann die PW ebenfalls nicht unseren Wohlstand erwirtschaften.
Zitat
Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.
Korrekt, mithalten können sie eh nicht, also sollten sie sich auch nicht um die Fachkräfte kloppen.
Aber wenn der öD es sich leisten kann, externe Mitarbeiter einzukaufen um seine Aufgaben zu erledigen, dann könnte er auch das Gehalt für diese direkt bezahlen und Geld sparen.

Zitat
Un dnochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.
Absolut korrekt und es ist auch nicht Aufgabe der Gewerkschaft, dieses dem AG zu sagen.
Denn der AG könnte jederzeit Zulagen in beliebiger Höhe auszahlen. (Bund/Kommune habe doch schon eine aussertarifliche 1000€ extra Zulage)

Aber die Gewerkschaft, könnte sich dieses zu Nutze machen, um für die anderen Angestellten mehr rauszuholen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 30.10.2023 13:55
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

Wo ist dann das Problem? Ich habe bisher nur Klagen über den "miesen öD" gelesen. Was hält Dich?

Der neue Job ist 50km weit entfernt, ich warte ergo die zweite Verhandlungsrunde diese Woche ab und welche Zahlen da konkret genannt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EloynMuskel am 30.10.2023 14:23
5% für 12 Monate und stufengleiche Erhöhung  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.10.2023 14:29
Hier das erste AG-Angebot aus der TVöD-Tarifrunde Anfang des Jahres:

Zitat
23.02.2023
    Die Arbeitgeberseite legt ein Angebot vor:

        Laufzeit: 01.01.2023 bis 31.03.2025 - 27 Monate!
        Entgelterhöhung:
            01.10.2023: +3%
            01.06.2024: +2%
        Einmalzahlungen:
            Mai 2023: 1500 €
            Januar 2024: 1000 €
        Anhebung der Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld):
            2023: Erhöhung auf 75% (E 9a bis E 15)
            2024: Erhöhung auf 90% (alle Entgeltgruppen)

(Durch die Erhöhung der JSZ wären das in den EG 13-15 für 2023 insgesamt 4,9% und für 2024 weitere 3,2% tabellenwirksame Lohnerhöhung gewesen; insgesamt auf die Laufzeit knapp 8,3%.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Farold am 30.10.2023 14:30
Warum macht man es bei sämtlichen Tarifverhandlungen aller Gewerkschaften mit den Arbeitgebern nicht so wie bei der Papstwahl auch: Die hohen Damen und Herren werden bei Wasser und Brot eingeschlossen und dürfen erst wieder raus wenn sie sich einig sind. Zur Belohnung gibt es nach getaner Arbeit dann auch die lang ersehnten Lachshäppchen und ein Gläschen Sekt. Würde man das so machen wären sich die Herrschaften sicher ganz schnell einig und Streik & Co. auf Kosten Unbeteiligter könnte allen erspart bleiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 30.10.2023 14:35
... weil das auch bei der Papstwahl nicht so stattfindet. Die Kardinäle werden nicht einmal mehr "eingesperrt"...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 30.10.2023 15:05
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

Wo ist dann das Problem? Ich habe bisher nur Klagen über den "miesen öD" gelesen. Was hält Dich?

Der neue Job ist 50km weit entfernt, ich warte ergo die zweite Verhandlungsrunde diese Woche ab und welche Zahlen da konkret genannt werden.

50km? Und das neue Gehalt macht die Fahrtkosten nicht wett? Kein Homeoffice? Dann ist es auch kein gutes Angebot und kann in die Tonne. (Meine Dienstelle ist 70km entfernt - ich fahre da aber nur 2 mal im Monat hin).

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 30.10.2023 16:07
@Faunus: Hier geht es doch aber nicht darum, wer sich was leisten kann, sondern, wie der öffentliche Dienst in den Ländern seine Stellen besetzt bekommt

Und ob, genau darum geht es mir als AN: was kann ich mir vom Verkauf meiner Arbeitskraft mit welchen bestmöglichen Rahmenbedingungen leisten.

Das ist aber dein Privatproblem.


Unter Rahmenbedingungen reden wir von Flexibilität der Arbeitszeit, HO usw.

Mir scheint, Du hast mit "leisten können" etwas anderes verstanden.
Wir müssen uns alle ein Dach über den Kopf, das "tägl. Brot leisten" können und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Mit leisten meine ich nicht jeden Sonntag ein Kobe Wagyu Filet auf dem Teller jedes Familienmitglieds.
 


Und da wir im ÖD sind, ist die soziale Komponente mehr zu berücksichtigen

Nein, denn es handelt sich hierbei um einen Tausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ( Geld gegen Arbeitskraft) -- nicht um eine Sozialleistung.

Was bedeutet bei Dir der Satz:
Zitat
".... was kann ich mir vom Verkauf meiner Arbeitskraft mit welchen bestmöglichen Rahmenbedingungen leisten. ...
wenn nicht als
Zitat
Geld gegen Arbeitskraft
?!

Von Sozialleistung habe ich nichts geschrieben, aber von sozialer Komponente (oder auch sozialer Marktwitschaft).  Der Staat ist verpflichtet eine Vorreiterrolle einzunehmen, den Mindestlohn selbst zu zahlen und nicht eine Reinigungsfirma zu beauftragen, die Ihren MA 5 EUR Stundenlohn zahlt. Wenn Du andere Meinung sein solltest...
Jeder Mensch soll von dem was er erwirtschaftet, sorgenfrei leben können. Andernfalls machen wir die Schulen zu und führen die Kinderarbeit wieder ein. Auch solch strukturierte Staaten können gut existieren.



Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!

Nochmal: Die Länder, die sich in der TDL organisieren, sind Arbeitgeber wie andere auch. Natürlich stehen sie in Konkurrenz um fachkräfte mit anderen Arbeitgebern. Tatsächlich gilt im öffentlichen Dienst sogar offiziell die "Bestenauslese".


Sind sie nicht. Es ist nicht das Ziel des ÖD etwas zu erwirtschaften, sonst müssten z.B.Schulgebühren und Studiengebühren an staatlichen Einrichtungen entsprechend erhoben werden. Den ÖD mit einem Autobauer, Softwareunternhemen oder Bäckereikette gleichzusetzten funktioniert nicht.

BTW. Bestenauslese:
Verwaltungsfachschulen des ÖD haben eine Bestenauslese.
Ein MINT-Studiengang an einer Hochschule leider schon lange nicht mehr.



Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.

Dann müssen offenbar einfach die Leistungen, die der ÖD anbieten soll, heruntergefahren werden.

Ich habe mich schon immer gefragt, wie man mit weniger Schulen bzw. Klassen/weniger Hochschulen usw. also mit weniger Personal als heute die geburtenstarken Jahrgänge durch das Bildungssystem gebracht hat.



Und nochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.

Klar, der AG muss seine Probleme selbst lösen. Der AN im AN-Arbeitsmarkt kann nur sagen "im Zweifelsfall gehe ich eben"/ "komme gar nicht erst". Und dann muss der AG darauf reagieren. Entweder die Aufgaben bleiben unbearbeitet, oder müssen durch Externe erledigt werden. Kostet dann alle Beteiligten mehr.


Und ich denke, es gibt viel "Streich-Potential"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 30.10.2023 16:28
Und ich denke, es gibt viel "Streich-Potential"

Jo, da ist was wahres dran. Und wenn es auch für einige Foristen hart klingen mag, aber das "Streich-Potential" liegt vor allem bei dem allgemeinen Bürosachbearbeiter. Unsere Abteilung lief auch eine Zeit lang ohne eine Sekretärin. Das bereits für mehr als 2 Jahre. Die Aufgaben haben dann die studierten Facharbeiter mit übernommen. Also Sitzungen vorbereiten, Reisekostenerstattung, Haushalt, Büromaterialienbestellung, etc. Ging auch, irgendwie ...
Aber wenn der letzte Brückenbauingenieur gegangen ist, dann werden keine Landesstraßen mehr erneuert werden können, oder die Aufgaben extern vergeben - aber auch da muss mindestens ein kompetenter Mensch im öD sitzen, der die Pläne aus der PW noch fach- und sachgemäß prüft. Das wird keiner unter einer E9 machen können.

Der Beitrag ist als zugespitzt zu verstehen, entspricht aber einer wachsenden Gefahr...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 30.10.2023 16:43
Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!
Hier hast du einen kleinen Denkfehler.
Wenn wir z.B. keine funktionierende Infrastruktur haben, weil Brücken gesperrt sind, weil die Facharbeiter im öD fehlen, dann kann die PW ebenfalls nicht unseren Wohlstand erwirtschaften.

Nein der ÖD hatte noch nie a.) eigene Baumfirmen und  b.) bis ein Bauarbeiter einen Spaten in die Hand/eine Abrißbirne ausschwingen darf...
Der Bürokratismus ist überwältigend - gerade seitens der staatl. Baufaufsicht.  Ja keine Verantwortung übernehmen... ich denke nur an den Berliner Flughafen.
Es sind die privaten Baufirmen, die diese Projekte mit immer weniger Personal und dem ständigen "noch das, noch dies, noch jenes und jetzt doch ganz anders" umsetzten müssen.
Und wenn das Ding zusammenbricht, werden die Ing. der Baufirma vor Gericht erscheinen müssen.


Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.
Korrekt, mithalten können sie eh nicht, also sollten sie sich auch nicht um die Fachkräfte kloppen.
Aber wenn der öD es sich leisten kann, externe Mitarbeiter einzukaufen um seine Aufgaben zu erledigen, dann könnte er auch das Gehalt für diese direkt bezahlen und Geld sparen.


Der ÖD kann sich nicht jeden Spezialisten bevorraten.
Nur weil man SAP-Produkte hat, muss man noch lange keinen SAP-Programmierer auf Vorrat halten. Den kauft man ein, und wenn man als Verantwortlicher nicht völlig versagt hat, gibt es einen "Servicevertrag" beim Kauf des Produktes mit Problemlösungen und Schulungen, damit das System einwandfrei laufen kann.
Oder willst Du jetzt jedes Auto, was benötigt wird a.) selbst bauen b.) einen Mechatroniker zur möglichen Reparatur, Wartung, etc. einstellen?
Ich denke die IT wird genau da auf Dauer landen, wo auch die Baufirmen und Autobauer sind. Die einzelnen ITler werden auf Dauer zu teuer und werden ausgelagert.


Und nochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.
Absolut korrekt und es ist auch nicht Aufgabe der Gewerkschaft, dieses dem AG zu sagen.
Denn der AG könnte jederzeit Zulagen in beliebiger Höhe auszahlen. (Bund/Kommune habe doch schon eine aussertarifliche 1000€ extra Zulage)

Aber die Gewerkschaft, könnte sich dieses zu Nutze machen, um für die anderen Angestellten mehr rauszuholen.

Ich denke, dass die AG nicht völlig verblödet sind, Angebote machen, die u.U. interessant wären, aber leider dem "Verhandlungsgeschick" der Gewerkschaft(en) zum Opfer fallen. :o


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 30.10.2023 17:25

Ich habe gerade erfahren, dass bei uns in der Landesoberbehörde schon wieder zwei Regierungsbeschäftigte gekündigt haben- beide E13, eine Dame sogar promoviert.

Die Gründe liegen in der fehlenden Wertschätzung, den starren Strukturen und eben auch am unterirdischen Gehalt. Beide wandern in die Privatwirtschaft ab.

Im ÖD ist mit Promotion auch sehr schnell Karriereende. E15 kann in der Privatwirtschaft jeder schmierige Vertriebler mit Hauptschulabschluss verdienen. Für die meisten Führungsstellen muss man in die B-Besoldung wechseln. Die sind aber reserviert für Leute mit Parteibuch und größtenteils Jura-Studium. Mit Glück man irgendeine "halbstaatliche" Führungsposition ergattern und mehr als der Bundeskanzler verdienen. ÖRR, Deutsche Energie Agentur und was es sonst noch so alles gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Laser92 am 30.10.2023 17:37
Oder aber man ist Beamter.
Da ist man bereits mit einer A12 auf einem E15 Niveau wenn man verheiratet ist und ein Kind hat.

Hatte letztens ein Gespräch mit einer Grundschullehrin.
Mich hat fast der Schlag getroffen als sie mir ihr Netto offenbarte.
Fast 3700 € bei Stufe 3 und einem Kind. Davon kann ich mit E12/3 und ca. 2800 € nur träumen.

Natürlich muss man da noch die PKV abziehen, aber dann bleibt immernoch eine Differenz von über 500 Euro pro Monat.
Um auf dieses Gehalt zu kommen müsste ich mal eben Referatsleiter werden (E15/3).Das ist schon verrückt.




Ich habe gerade erfahren, dass bei uns in der Landesoberbehörde schon wieder zwei Regierungsbeschäftigte gekündigt haben- beide E13, eine Dame sogar promoviert.

Die Gründe liegen in der fehlenden Wertschätzung, den starren Strukturen und eben auch am unterirdischen Gehalt. Beide wandern in die Privatwirtschaft ab.

Im ÖD ist mit Promotion auch sehr schnell Karriereende. E15 kann in der Privatwirtschaft jeder schmierige Vertriebler mit Hauptschulabschluss verdienen. Für die meisten Führungsstellen muss man in die B-Besoldung wechseln. Die sind aber reserviert für Leute mit Parteibuch und größtenteils Jura-Studium. Mit Glück man irgendeine "halbstaatliche" Führungsposition ergattern und mehr als der Bundeskanzler verdienen. ÖRR, Deutsche Energie Agentur und was es sonst noch so alles gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 30.10.2023 17:51
Dafür zählt man als Beamter noch stärker zur Verfügungsmasse, muss den willfährigen Bückling machen um noch Chancen auf Beförderungen zu haben und verkauft damit gewissermaßen die eigene Seele.

Wer Bock darauf hat...nur zu, die Dienstherren werden die nächsten Jahrzehnte noch viel Geld einsparen müssen, und da kommt Frischfleisch, das ins Beamtenverhältnis drängt gerade recht um wieder die tatsächlichen Personalkosten in die Zukunft zu verlagern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pinsel am 30.10.2023 19:29
Ich habe heute einen Schlussstrich gezogen und gekündigt. Ingenieuren kann ich nur zu einem Wechsel raten. Die Zeiten sind recht günstig und der TV-L ist schlichtweg inakzeptabel, gerade für viele MINT Berufe. Viel Erfolg für die Tarifverhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 30.10.2023 20:03
Dafür zählt man als Beamter noch stärker zur Verfügungsmasse, muss den willfährigen Bückling machen um noch Chancen auf Beförderungen zu haben und verkauft damit gewissermaßen die eigene Seele.

Wer Bock darauf hat...nur zu, die Dienstherren werden die nächsten Jahrzehnte noch viel Geld einsparen müssen, und da kommt Frischfleisch, das ins Beamtenverhältnis drängt gerade recht um wieder die tatsächlichen Personalkosten in die Zukunft zu verlagern.

Ich kann auf der einen Seite nachvollziehen, dass das so gefühlt wird. Auf der anderen Seite wusste ich schon vor meinem Studium als Lehrer, dass ich verbeamtet werden will und dem Staat vollständig diene. Abordnungen, Hierarchien, das Hinnehmen von "unfairer" Behandlung, wenn es um die Verteilung der Arbeit kommt, etc.
Ich fühle, als hätte ich mir das zu 100% selbst ausgesucht.
Allerdings wusste ich auch von vorherein, dass ich mehrere Kinder möchte und keine Lust auf unsichere Arbeitsverhältnisse habe. Ich muss nicht mehr arbeiten, um mit größer werdender Familie meinen Standard zu halten.
Beamtentum = maximale Sicherheit + minimale Selbstbestimmung. (Gefühlt nochmehr im Lehramt, wie eine Einbahnstraße ab Beginn des Studiums)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 30.10.2023 20:03
Ich habe heute einen Schlussstrich gezogen und gekündigt. Ingenieuren kann ich nur zu einem Wechsel raten. Die Zeiten sind recht günstig und der TV-L ist schlichtweg inakzeptabel, gerade für viele MINT Berufe. Viel Erfolg für die Tarifverhandlungen.

Und wie wurde reagiert?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 30.10.2023 22:08
Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!
Hier hast du einen kleinen Denkfehler.
Wenn wir z.B. keine funktionierende Infrastruktur haben, weil Brücken gesperrt sind, weil die Facharbeiter im öD fehlen, dann kann die PW ebenfalls nicht unseren Wohlstand erwirtschaften.

Nein der ÖD hatte noch nie a.) eigene Baumfirmen und  b.) bis ein Bauarbeiter einen Spaten in die Hand/eine Abrißbirne ausschwingen darf...
Der Bürokratismus ist überwältigend - gerade seitens der staatl. Baufaufsicht.  Ja keine Verantwortung übernehmen... ich denke nur an den Berliner Flughafen.
Es sind die privaten Baufirmen, die diese Projekte mit immer weniger Personal und dem ständigen "noch das, noch dies, noch jenes und jetzt doch ganz anders" umsetzten müssen.
Und wenn das Ding zusammenbricht, werden die Ing. der Baufirma vor Gericht erscheinen müssen.


Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.
Korrekt, mithalten können sie eh nicht, also sollten sie sich auch nicht um die Fachkräfte kloppen.
Aber wenn der öD es sich leisten kann, externe Mitarbeiter einzukaufen um seine Aufgaben zu erledigen, dann könnte er auch das Gehalt für diese direkt bezahlen und Geld sparen.


Der ÖD kann sich nicht jeden Spezialisten bevorraten.
Nur weil man SAP-Produkte hat, muss man noch lange keinen SAP-Programmierer auf Vorrat halten. Den kauft man ein, und wenn man als Verantwortlicher nicht völlig versagt hat, gibt es einen "Servicevertrag" beim Kauf des Produktes mit Problemlösungen und Schulungen, damit das System einwandfrei laufen kann.
Oder willst Du jetzt jedes Auto, was benötigt wird a.) selbst bauen b.) einen Mechatroniker zur möglichen Reparatur, Wartung, etc. einstellen?
Ich denke die IT wird genau da auf Dauer landen, wo auch die Baufirmen und Autobauer sind. Die einzelnen ITler werden auf Dauer zu teuer und werden ausgelagert.


Und nochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.
Absolut korrekt und es ist auch nicht Aufgabe der Gewerkschaft, dieses dem AG zu sagen.
Denn der AG könnte jederzeit Zulagen in beliebiger Höhe auszahlen. (Bund/Kommune habe doch schon eine aussertarifliche 1000€ extra Zulage)

Aber die Gewerkschaft, könnte sich dieses zu Nutze machen, um für die anderen Angestellten mehr rauszuholen.

Ich denke, dass die AG nicht völlig verblödet sind, Angebote machen, die u.U. interessant wären, aber leider dem "Verhandlungsgeschick" der Gewerkschaft(en) zum Opfer fallen. :o
Nun, ich erlebe ständig, das Projekte, die ich mit Personalkosten von ne halbe Mille für eigenen fähigen ITlern, für 2-5 Mille an Firmen verkaspert werden. Und dokumentiere das derzeitig fleissig.
Leider bin ich noch nicht lange genug dabei, dass das Wirkkraft hat.
Und natürlich muss man sich nicht jeden Spezialisten selber halten, da bin ich voll dabei.
Aber wenn ich sehe, das dämlich viel Geld für Lasten, Pflichte und Konzept und Machbarkeitsstudien rausgehauen wird, anstelle das Geld einen Projektteam zu geben, welches diese 10 Mille als Budget bekommt und dafür Personal einkaufen kann wie es beliebt….
Aber dazu bräuchte man ja IT Fachkräfte im eigenem Stall.

und ach ja, seit dem wir IT Fachkompetenz und Arbeitsgruppen haben, die über IT Themen entscheiden, sind sich einige bewusst geworden wie sie vor 15,10,5 Jahren über den Tisch gezogen wurden.
Ich habe da ganz großen Respekt vor diesen AG Mitgliedern, die das selbst so formuliert haben, es gibt Lernkurven!

FAZIT
Es geht nicht darum Mauern mit eigenem Maurer zu bauen.
Aber man sollte Personal haben die entscheiden können wo und ob man diese Mauer braucht.
Und was ein angemessener Preis ist und welches Material benötigt wird!


Derzeit wird als kostenpflichtiges Feature den öD Deppen etwas gerne Verkauft, was kostenfrei im Kernprodukt dabei ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 30.10.2023 22:23
Ich habe heute einen Schlussstrich gezogen und gekündigt. Ingenieuren kann ich nur zu einem Wechsel raten. Die Zeiten sind recht günstig und der TV-L ist schlichtweg inakzeptabel, gerade für viele MINT Berufe. Viel Erfolg für die Tarifverhandlungen.

Gratulation, das war genau richtig.

Ich wünschte ich könnte es auch so einfach. Innerlich hab ich aber auch schon gekündigt und schaue mich um.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 30.10.2023 22:39
@MoinMoin
Ist halt das generelle Problem mit gewissen Budgets. Ist das Geld einmal von Haushaltspolitikern in xyz Budget, muss es auch so ausgegeben werden und kann nicht dafür mehr Personal und Eigenleistungen verwendet werden.
Wenn man sich darüber beschwert gibt es eher Ärger von den verkrusteten Strukturen und Entscheidern als irgendeine Form von Lob. Am besten deine Dokumentation anyonym an den Landesrechnungshof senden, das sind allerdings auch nur Papiertiger.

Durch die verkrusteten Strukturen und durch die Inflation entwerte Bezahlung und mangelnde Aufstiegschancen ohne Parteibuch/Jurastudium wird für viele der ÖD immer unattraktiver. Mich wundert, dass sich nicht noch mehr Bundesländer oder Berufsgruppen vom TV-L verabschiedet haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 30.10.2023 22:45
Siehe da, die Inflation geht pünktlich zur TVL Verhandlung zurück. Und wenn es rum ist, können die Energiepreise wieder stark anziehen 😅 Freu mich schon auf die Argumente der TDL 🙃
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 30.10.2023 23:02
Siehe da, die Inflation geht pünktlich zur TVL Verhandlung zurück. Und wenn es rum ist, können die Energiepreise wieder stark anziehen 😅 Freu mich schon auf die Argumente der TDL 🙃

Die höheren Tabellen vom TV-ÖD; TV-V etc. können sie aber nicht wegdiskutieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 30.10.2023 23:17
Siehe da, die Inflation geht pünktlich zur TVL Verhandlung zurück.
Das Geld verliert nur etwas weniger schnell seinen Wert. Und eine etwaige Lohnerhöhung würde ja auch nur den bereits stattgehabten Lohnverlust teilkompensieren, der Inflation in der Zukunft wäre damit ja noch gar nicht begegnet. Sowas als Argument zu bringen wäre wirklich eine Frechheit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 31.10.2023 07:50
Die TdL tritt in dieser Runde insgesamt freundlicher auf. Man muss das wie bei Spitzendiplomatie sehen, die Kleinigkeiten entscheiden.

In der zweiten Runde wird es ein Angebot geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 31.10.2023 08:06
Vermutlich wird es ein Angebot geben, ja.
Dieses Angebot wird dann von der AN-Seite zurückgewiesen und dann wird auf die 3. Runde verwiesen.
Man sollte dieses Prozedere grundsätzlich überdenken, es hilft inhaltlich wirklich keinem. Insbesondere, da wohl eher nicht mit einer rückwirkenden Erhöhung zu rechnen ist, ist es einfach nur verlorene Zeit.

Grundsätzlich finde ich diese Forderungen nicht zielführend. Immer nur die unteren Einkommensgruppen zu fokussieren macht keinen Sinn, es gibt schon guten Gründe warum jemand in EG 5-6 ist und es auch bleibt, unbestritten, wir brauchen in diesem Bereich Leute, da gibt es auch gute und weniger gute, keine Frage. Was sich mir aber nicht erschließt ist, dass das Gefüge völlig durch diese Sockelbeträge aus den Fugen gerät.
Im Beamtenbereich gibt es ja das Abstandsgebot, dies ist m.E. nicht ohne Grund verankert.

 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 31.10.2023 08:42
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

Wo ist dann das Problem? Ich habe bisher nur Klagen über den "miesen öD" gelesen. Was hält Dich?

Der neue Job ist 50km weit entfernt, ich warte ergo die zweite Verhandlungsrunde diese Woche ab und welche Zahlen da konkret genannt werden.
Die Arbeit der Kollegen, welche nun gehen musst du aber auch übernehmen.

Ich bin in den ÖD wegen der interessanten Stelle. Habe zwar wieder meine Angebote 150k plus von den besten AG im Lande, aber solange es mir Spaß macht bleibe ich. Geld ist nicht mein Antrieb, da bin ich relativ genügsam und halte meine Fixkosten gering. In 5-6 Jahren wechsle ich aber zurück, da ich dann alle Projekte abgeschlossen habe. Deswegen würde ich mich nicht wegen 50km kirre machen, zudem gibt es auch andere Unternehmen bei welchen man sich anwerben lassen oder bewerben kann. Im groben sagt man, Wechsel ab 15%-20% mehr Gehalt lohnt sich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 31.10.2023 09:22
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bürohengst am 31.10.2023 09:25
Heute morgen in der Berliner Morgenpost gelesen, der Berliner Verwaltung (also auch TV-L) hauen reihenweise die Angestellten ab, vor allem die Jüngeren unter 45. Die Bürgerämter in Neukölln oder Marzahn-Hellersdorf (gut, da muss man ganz sicher auch einiges aushalten können...) sind wegen Personalmangel und Arbeitsüberlastung schon fast nicht mehr funktionstüchtig. Wenn die Arbeitgeberseite das auch in der zweiten Runde immer noch nicht verstanden hat, dass das Personalbindungs- und Rekrutierungsproblem nicht mit 300,- Euro Inflationsausgleichsprämie plus wöchentlich frischem Obstkorb zu lösen sein wird, dann geht der nachfolgende Streik wirklich auf deren Kappe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 31.10.2023 09:26
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 31.10.2023 09:31
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Und wie rechtfertigt sich das gegenüber den Leuten im Ruhrpott oder die zum Beispiel in Urlaubsregionen mit horrenden Preisen wohnen?
Das wir Zulagen noch und nöcher brauchen ist klar. Aber so wird es noch für viel mehr Frust zwischen den Angestellten sorgen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 31.10.2023 09:35
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 31.10.2023 09:52
...Wenn die Arbeitgeberseite das auch in der zweiten Runde immer noch nicht verstanden hat, dass das Personalbindungs- und Rekrutierungsproblem nicht mit 300,- Euro Inflationsausgleichsprämie plus wöchentlich frischem Obstkorb zu lösen sein wird, dann geht der nachfolgende Streik wirklich auf deren Kappe.

Das ist ja seit langem mein Reden, mit der Einschränkung, dass eben ein Streik bei vielen Landesämtern nichts bringt, ausser, dass sich der Finanzminister die Hände reibt. Das Einzige, was die TdL mal irgendwann zum Umdenken bringen könnte/sollte, ist eben die Flucht der MA. Passiert aber nicht, statt dessen werden Tagungen angesetzt, "wie die anstehenden Aufgaben trotz Fachkräftemangel gelöst werden können?"
Bleibt nur, die eigene Arbeit normal erledigen und bei Zusatzaufgaben stur abwiegeln. Wenn die Handlungsunfähigkeit wirklich erreicht ist, folgt evtl. das erhoffte Umdenken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 31.10.2023 10:00
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

München ist kein Stadtstaat, aber dient als Beispiel, dass eine stadtbezogene Zulage möglich ist.

Und außerdem hatte ich gesagt, dass das in Verbindung mit den anspruchsvolleren Aufgaben gesehen werden muss. Kommune und Land in einem
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 31.10.2023 10:52

München ist kein Stadtstaat, aber dient als Beispiel, dass eine stadtbezogene Zulage möglich ist.

Und außerdem hatte ich gesagt, dass das in Verbindung mit den anspruchsvolleren Aufgaben gesehen werden muss. Kommune und Land in einem

Dann wäre doch ganz allgemein eine Art "Regio-Zulage" sinnvoller.

Was in einem Stadtstaat konkret anspruchsvoller sein soll, erschließt sich mir hingegen auch nicht. Hier könnte man jetzt höchstens möppern, weil die MA im Einwohnermeldeamt in Berlin nach TV-L bezahlt werden, die Kollegen in Potsdam aber nach TVöD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 11:02
Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.
Korrekt, das sollte dann eher an der Höhe der angemessenen KdU orientiert werden.
(Oder Wohngeldindex)
Dann wird da ein Schuh draus.
Auch wenn da wieder die unendliche Frage kommt: Dienstort oder Wohnort als Basis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 11:03
Wenn die Handlungsunfähigkeit wirklich erreicht ist, folgt evtl. das erhoffte Umdenken.
Zumindest wäre das der ideale Zeitpunkt eine 16.5 Zulage zu bekommen, da man ansonsten droht zu gehen, weil bei ALDI an der Kasse mehr Geld zu verdienen ist......
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 31.10.2023 11:14
Wenn die Handlungsunfähigkeit wirklich erreicht ist, folgt evtl. das erhoffte Umdenken.
Zumindest wäre das der ideale Zeitpunkt eine 16.5 Zulage zu bekommen, da man ansonsten droht zu gehen, weil bei ALDI an der Kasse mehr Geld zu verdienen ist......

Das Problem hier ist, dass die Zulage nur gewährt wird, wenn ein konkretes alternatives Jobangebot vorliegt. Was einfach nicht in die Köpfe der Zuständigen will ist, dass wer sich beworben, vorgestellt und eine Zusage vorliegen hat, dann auch schlicht und ergreifend seinen Hut nimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 11:23
Wenn die Handlungsunfähigkeit wirklich erreicht ist, folgt evtl. das erhoffte Umdenken.
Zumindest wäre das der ideale Zeitpunkt eine 16.5 Zulage zu bekommen, da man ansonsten droht zu gehen, weil bei ALDI an der Kasse mehr Geld zu verdienen ist......

Das Problem hier ist, dass die Zulage nur gewährt wird, wenn ein konkretes alternatives Jobangebot vorliegt. Was einfach nicht in die Köpfe der Zuständigen will ist, dass wer sich beworben, vorgestellt und eine Zusage vorliegen hat, dann auch schlicht und ergreifend seinen Hut nimmt.
Für die Akten wollen bei uns die Personaler bei denen, die man halten will, zumindest einen Einladung zum Vorstellungsgespräch sehen. Begründung:
Man müsse dem Rechnungshof dokumentieren können, dass eine Wechselwilligkeit vorliegt.
Ob es dann eine Fake Einladung oder eine echte ist, wird nicht geprüft.

Bei denen, bei denen man nicht glaubt, dass sie gehen werden, da wird in der Tat ein alternativ Angebot verlangt.
Mit dem Ergebnis, dass die einen halt gegangen sind, weil man nicht mithalten konnte und die anderen geblieben sind, weil sie nicht den Mumm haben zu wechseln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kingrakadabra am 31.10.2023 12:49
Der Wohngeldindex ist fernab jeglicher Realität. Preise wie in München, aber lediglich Stufe V und somit keine Zulage. Irrsinn!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 12:56
Woher nimmst du die Erkenntnis, dass die Preise wie in München sind?
Da musst du dann ja bessere Daten über die Bestandsmieten haben.
Oder hast du nur andere gefühlte Daten?
Was sagt der Mietspiegel denn dazu?
Wie hoch ist die KdU bei euch?
Was wäre ein besserer Regionalindex?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 31.10.2023 13:04
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Elisa19802018 am 31.10.2023 13:54
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 31.10.2023 14:03

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

Jepp.

Eine Wohnung/Haus für 4 Personen in Düsseldorf ist eine ander Hausnummer als das gleiche Spiel in Arnsberg. Geht man davon aus, dass der Durchnittsmensch ca. 30% seines Einkommens für Wohnen ausgibt, kann man hier schon von nicht unerheblichen Unterschieden sprechen.

... Ich hab mir den Quatsch mit Stadtstaatenzulage o.Ä. ja nicht ausgedacht, finde ich auch nicht zielführend.

Am Rande: Auch mit einer E10 schafft man es mit Familie in die Wohngeldberechtigung, wenn man in der richtigen Stadt lebt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 31.10.2023 14:26
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

genau das!

Supermarkt, Internet, Telefon, TV usw. alles identisch. Bei uns im hohen Norden in der Urlauberregion sogar teilweise viel Teurer (Sprit, Essen gehen, Freizeitangebote...).

Gibt's dann auch ne Zulage für Urlaubsregionen?

Wohnen kann man sich immer darüber streiten. Viele ziehen auch gerade wegen der Kosten heraus aus der Stadt (Speckgürtel) und haben dann bei großzügigem Homeoffice 300 Taler von oben, während der Nachbar ohne Zulage dumm dar steht.

Meiner Meinung nach wird im TVL viel zu wenig für Zulagen für Tarifbeschäftigte getan. Bei uns gibt's für IT ler ne "Programmierzulage" in Höhe von unter 20€ im Monat ;D. Glaube beim Bund ist die reine IT Zulage schon 10-20x höher. So könnte man auch die Abwanderung von gesuchten Fachkräften (MINT, JURA usw.) abfedern. Mit der Stadtstaatenzulage wird das ganze nur noch für mehr Zerwürfnis sorgen.






Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Laser92 am 31.10.2023 14:29
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

(3700+200)*1,055= 4114€
3700*1,08= 3996€

Insofern hast du einen Rechenfehler drin. Das Schlichtungsergebnis ist besser als das 1. Angebot.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 31.10.2023 14:32
Meiner Meinung nach wird im TVL viel zu wenig für Zulagen für Tarifbeschäftigte getan. Bei uns gibt's für IT ler ne "Programmierzulage" in Höhe von unter 20€ im Monat ;D. Glaube beim Bund ist die reine IT Zulage schon 10-20x höher. So könnte man auch die Abwanderung von gesuchten Fachkräften (MINT, JURA usw.) abfedern. Mit der Stadtstaatenzulage wird das ganze nur noch für mehr Zerwürfnis sorgen.

Darauf warte ich ja noch, dass drauf verwiesen wird, bestimmt Berufe werden ja schon besser gestellt. Mir fällt da die Technikerzulage von sage und schreiben 23,01€ brutto ein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Laser92 am 31.10.2023 14:33
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

genau das!

Supermarkt, Internet, Telefon, TV usw. alles identisch. Bei uns im hohen Norden in der Urlauberregion sogar teilweise viel Teurer (Sprit, Essen gehen, Freizeitangebote...).

Gibt's dann auch ne Zulage für Urlaubsregionen?

Wohnen kann man sich immer darüber streiten. Viele ziehen auch gerade wegen der Kosten heraus aus der Stadt (Speckgürtel) und haben dann bei großzügigem Homeoffice 300 Taler von oben, während der Nachbar ohne Zulage dumm dar steht.

Meiner Meinung nach wird im TVL viel zu wenig für Zulagen für Tarifbeschäftigte getan. Bei uns gibt's für IT ler ne "Programmierzulage" in Höhe von unter 20€ im Monat ;D. Glaube beim Bund ist die reine IT Zulage schon 10-20x höher. So könnte man auch die Abwanderung von gesuchten Fachkräften (MINT, JURA usw.) abfedern. Mit der Stadtstaatenzulage wird das ganze nur noch für mehr Zerwürfnis sorgen.

Seh ich auch so. Wir Ingenieure kriegen eine Zulage von sage und schreibe 23,01€ Brutto. Das ist ein absoluter Witz.
I

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 31.10.2023 14:45
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.

Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.

genau das!

Supermarkt, Internet, Telefon, TV usw. alles identisch. Bei uns im hohen Norden in der Urlauberregion sogar teilweise viel Teurer (Sprit, Essen gehen, Freizeitangebote...).

Gibt's dann auch ne Zulage für Urlaubsregionen?

Wohnen kann man sich immer darüber streiten. Viele ziehen auch gerade wegen der Kosten heraus aus der Stadt (Speckgürtel) und haben dann bei großzügigem Homeoffice 300 Taler von oben, während der Nachbar ohne Zulage dumm dar steht.

Meiner Meinung nach wird im TVL viel zu wenig für Zulagen für Tarifbeschäftigte getan. Bei uns gibt's für IT ler ne "Programmierzulage" in Höhe von unter 20€ im Monat ;D. Glaube beim Bund ist die reine IT Zulage schon 10-20x höher. So könnte man auch die Abwanderung von gesuchten Fachkräften (MINT, JURA usw.) abfedern. Mit der Stadtstaatenzulage wird das ganze nur noch für mehr Zerwürfnis sorgen.

Seh ich auch so. Wir Ingenieure kriegen eine Zulage von sage und schreibe 23,01€ Brutto. Das ist ein absoluter Witz.
I

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 31.10.2023 14:51
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

Das Angebot von 8% auf 24 Monate hatte es so nicht gegeben. Das hatte die Bundesinnenministerin nach der Verhandlung einfach so rausposaunt, ohne dass es tatsächlich in der Verhandlung eingebracht war.

Darüber hinaus war nie gesagt, wann die 8% wirksam geworden wären. Insofern war das Schlichtungsergebnis besser.

Ein Denkfehler ist ja bereits, dass es sich schlicht um Vertreter verschiedener AGs handelt. Da AG-Länder ungleich  AG-Bund/Kommune ist, spielt das mythische Angebot Faesers bei der Länderrunde erst recht keine Rolle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 31.10.2023 14:54

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 31.10.2023 15:02

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.

was nutzt dir die Stufe höher?   e12 zu e13? - schau mal nach;) das Problem ist dabei, dass man irgendwie ja noch eine Hierarchie aufrechterhalten muss. Wenn alle IT-ler e12 sind, was bekommt dann der Vorgesetzte? Ne e13 für 60 Mark mehr und dreifach stress? Die Sprünge zwischen den Stufen sind einfach zu gering. Wegen mir kann auch der ganze Erfahrungsstufenkram weg.

Zulagen für spezielle Berufsgruppen wie bei Pflege, Ärzten, Munitionsbergediensten, Nachrichtendiensten etc.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 31.10.2023 15:08

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.

was nutzt dir die Stufe höher?   e12 zu e13? - schau mal nach;) das Problem ist dabei, dass man irgendwie ja noch eine Hierarchie aufrechterhalten muss. Wenn alle IT-ler e12 sind, was bekommt dann der Vorgesetzte? Ne e13 für 60 Mark mehr und dreifach stress? Die Sprünge zwischen den Stufen sind einfach zu gering. Wegen mir kann auch der ganze Erfahrungsstufenkram weg.

Zulagen für spezielle Berufsgruppen wie bei Pflege, Ärzten, Munitionsbergediensten, Nachrichtendiensten etc.

Warum dann nicht direkt einen TV-IT, einen TV-Ing, TV-Wehrkraft, TV-Med ... ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 31.10.2023 15:11

bitte nicht alles auf einmal ausgeben.
Ernsthaft...wer denkt sich sowas aus? Zusätzlich werden diese Zulagen anscheinend nie überarbeitet.

Bei IT lern könnte man das ganz simpel gestalten mit Zulagen zusätzlich zu der Tabelle und den "sinnvollen" Erfahrungs- und Leistungsstufen.

Zulagen
Junior    - 500 Brutto
Professional - 750-1000 Brutto
Senior/Expert - 1000-1500 Brutto
IT Leiter -  1000-1500 Brutto

mal aus der hohlen Hand geschleudert.

So kommt man dann mit ner e12 Stufe 5 als Expert (+ 1200-1500 Brutto) auch auf ein halbwegs brauchbares Gehalt (aktuelle Tabelle) - ca. 90-95k mit den ganzen "Vorteilen" vom ÖD kann man dann eventuell anfangen über abwerben von Mitarbeitern aus der PW nachzudenken.

Witzigerweise ist die neue TV-V Tabelle fast auf diesem Niveau. Das kann doch auch alles irgendwie nicht richtig sein. Warum läuft dieser soweit voraus?

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.

was nutzt dir die Stufe höher?   e12 zu e13? - schau mal nach;) das Problem ist dabei, dass man irgendwie ja noch eine Hierarchie aufrechterhalten muss. Wenn alle IT-ler e12 sind, was bekommt dann der Vorgesetzte? Ne e13 für 60 Mark mehr und dreifach stress? Die Sprünge zwischen den Stufen sind einfach zu gering. Wegen mir kann auch der ganze Erfahrungsstufenkram weg.

Zulagen für spezielle Berufsgruppen wie bei Pflege, Ärzten, Munitionsbergediensten, Nachrichtendiensten etc.

Warum dann nicht direkt einen TV-IT, einen TV-Ing, TV-Wehrkraft, TV-Med ... ?
warum nicht...  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 31.10.2023 15:21
Wegen mir kann auch der ganze Erfahrungsstufenkram weg.
Vielleicht wäre das mal ein Ansatz. Generell alle Jobs fair(er) bezahlen und dafür dieses Stufenmodell weglassen? Denn letztlich wird damit (nach einer Einarbeitung von 1-2 Jahren) keine "Erfahrung" vergütet, sondern vor allem Sitzfleisch. Oder anders: Wie viel "besser" macht jemand in Stufe 6 einen Job als jemand in Stufe 2?

Spid (?) nannte das Einkommen < Stufe 6 früher mal relativ treffend "Vorenthaltung von Entgelt" ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Elisa19802018 am 31.10.2023 15:22
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

Das Angebot von 8% auf 24 Monate hatte es so nicht gegeben. Das hatte die Bundesinnenministerin nach der Verhandlung einfach so rausposaunt, ohne dass es tatsächlich in der Verhandlung eingebracht war.

Darüber hinaus war nie gesagt, wann die 8% wirksam geworden wären. Insofern war das Schlichtungsergebnis besser.

Ein Denkfehler ist ja bereits, dass es sich schlicht um Vertreter verschiedener AGs handelt. Da AG-Länder ungleich  AG-Bund/Kommune ist, spielt das mythische Angebot Faesers bei der Länderrunde erst recht keine Rolle.


Ah, ok, ich dachte, das war ein festes Angebot und dass es sicher über 24 Monate gehen sollte. Dann ist das natürlich was anderes. Danke!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 15:32
Das ist doch absoluter Quatsch. Die Lebenshaltungskosten sind ganz Deutschland ziemlich identisch. Treibstoff, Heizung, Strom, Versicherungen, Nahrungsmittel, Getränke, Genussmittel, Dienstleistungen - das alles kostet in der gesamten Republik überall ziemlich gleich. Hierzu wurde auch in den vergangenen Wochen eine Studie veröffentlicht, die genau das belegt.
Der Link dazu:
https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/henry-goecke-ralph-henger-christoph-schroeder-bjarne-schroeder-jan-marten-wendt-wo-das-leben-wie-viel-kostet.html

Zitat
Der einzige nennenswerte Unterschied liegt in den Wohnungskosten, d.h. Höhe der Mieten bzw. Kaufpreise für eine eigene Immobilie.
Also Mietspiegel als Index, der muss ja jetzt fast überall eingeführt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 15:43

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.
Ein Blick in der EGO sagt mir, dass dies schon geschehen ist.
IT sind eine Entgeltgruppe besser eingruppiert.
Also Ausbildung EG6 und nicht EG5 ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 31.10.2023 16:21

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.
Ein Blick in der EGO sagt mir, dass dies schon geschehen ist.
IT sind eine Entgeltgruppe besser eingruppiert.
Also Ausbildung EG6 und nicht EG5 ...

Hmmm ... aber die IT'ler sind ja -wie hier stets zu lesen ist- immer noch massivst(!) unterbezahlt  ;)

Vielleicht sollte man hier grundsätzlich nur in die B-Gruppen einordnen ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 31.10.2023 17:01

München ist kein Stadtstaat, aber dient als Beispiel, dass eine stadtbezogene Zulage möglich ist.

Und außerdem hatte ich gesagt, dass das in Verbindung mit den anspruchsvolleren Aufgaben gesehen werden muss. Kommune und Land in einem

Dann wäre doch ganz allgemein eine Art "Regio-Zulage" sinnvoller.

Was in einem Stadtstaat konkret anspruchsvoller sein soll, erschließt sich mir hingegen auch nicht. Hier könnte man jetzt höchstens möppern, weil die MA im Einwohnermeldeamt in Berlin nach TV-L bezahlt werden, die Kollegen in Potsdam aber nach TVöD.

Aus dem Grund hat Berlin die Zulage eingeführt. Konkurrenz innerhalb des eigenen Landes und im Brandenburger Umland. Berlin hätte hier einfach nur mal den Schritt gehen sollen, dass man komplett zum TVÖD wechselt, aber das will man irgendwie auch nicht, auch wenn man Verbesserungen für den ÖD groß versprochen hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 17:42

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.
Ein Blick in der EGO sagt mir, dass dies schon geschehen ist.
IT sind eine Entgeltgruppe besser eingruppiert.
Also Ausbildung EG6 und nicht EG5 ...

Hmmm ... aber die IT'ler sind ja -wie hier stets zu lesen ist- immer noch massivst(!) unterbezahlt  ;)

Vielleicht sollte man hier grundsätzlich nur in die B-Gruppen einordnen ;)
Nein sie sind nicht massivst unterbezahlt, sie werden nur woanders massiv überbezahlt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 17:45
Aus dem Grund hat Berlin die Zulage eingeführt. Konkurrenz innerhalb des eigenen Landes und im Brandenburger Umland. Berlin hätte hier einfach nur mal den Schritt gehen sollen, dass man komplett zum TVÖD wechselt, aber das will man irgendwie auch nicht, auch wenn man Verbesserungen für den ÖD groß versprochen hat.
Wie hätten denn das die Angestellten gefunden, die durch einen Wechsel zum TVöD plötzlich Lohnverluste hinnehmen müssen?
Es wird gerne vergessen, dass TVöD in den unteren Bereichen schlechter zahlt als TV-L.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 31.10.2023 18:05
Und wo wäre das Problem? Dafür regelt man Übergangsfristen, gewährt Bestandsschutz. Sagt ja keiner, dass man wem was weg nehmen soll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 31.10.2023 20:17

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.
Ein Blick in der EGO sagt mir, dass dies schon geschehen ist.
IT sind eine Entgeltgruppe besser eingruppiert.
Also Ausbildung EG6 und nicht EG5 ...

Hmmm ... aber die IT'ler sind ja -wie hier stets zu lesen ist- immer noch massivst(!) unterbezahlt  ;)

Vielleicht sollte man hier grundsätzlich nur in die B-Gruppen einordnen ;)
Nein sie sind nicht massivst unterbezahlt, sie werden nur woanders massiv überbezahlt.

Oder werden alle anderen überall massivst unterbezahlt, aber MINTler woanders außer im öD fair bezahlt? Wir reden hier von Deutschland, dem reichsten Land der EU mit einem der größten Niedriglohnsektoren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 31.10.2023 20:37
Mal Angenommen wir bekommen die 10,5% / 500 Brutto und eine Stadtstaatenzulage von 300... was soll gerade mit Letzterem bezweckt werden? Eine weitere Verlagerung des Problems? Der Hamburger bekommt dann 300 Extra und der Düsseldorfer, Frankfurter oder Stuttgarter schaut in die Röhre? Komplett an der Realität vorbei.

Wenn man jetzt dann noch auf die Tabelle schaut, dann wird es noch abstruser.
Der E12er Stufe 2 ist aktuell ca. 280 Brutto (4040€) vom e10er Stufe 2 (3764€) entfernt. Nach dieser Rechnung steht dann bei dem e12er der keine Zulage bekommt schlechter da als der e10er mit Stadtstaatenzulage?

Bei den niederen Gruppen noch viel Krasser:

E3 Stufe 6 (2987€) mit Zulage wird dann besser bezahlt (>E5 Stufe 6 (3230)) als der Vorarbeiter oder Kollege ohne Zulage, der höherwertige Tätigkeiten übernimmt.

E3 Stufe 6 schließt dann bis auf 50 Brutto zu E6 Stufe 6 auf.


Leute hört mir auf... wer denkt sich so einen Unsinn aus.  ;D

So ist es doch schon in München. Hier kommt die soziale Verantwortung des AG zu tragen, der mehr zahlt, weil die Stadtstaaten höhere Lebenshaltungskosten i.V.m mit Kommunalen- und Landesaufgaben haben.

Sicherlich können wir uns über die Höhe streiten, aber mind. 150-200€ sind gerechtfertigt.

Aha! München ist also ein Stadtstaat ... wann wurde das 17. Bundesland denn genau ausgerufen?

Der Punkt ist doch, das Lebenshaltungskosten quer durch die Republik enorm divergieren. Das hat erstmal nix mit Stadtstaaten zu tun.

Vielleicht hatten sie München die Eier das vorzuschlagen, wohingegen in Stuttgart keiner sich durchsetzen konnte. Finde die Zulage gut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 31.10.2023 20:53
Oder werden alle anderen überall massivst unterbezahlt, aber MINTler woanders außer im öD fair bezahlt? Wir reden hier von Deutschland, dem reichsten Land der EU mit einem der größten Niedriglohnsektoren.
Kann sein, gefühlt ist das so, aber Objektiv gibt es durchaus OECD und andere Studien, die uU feststellen, dass in D die Menschen im öD zum Teil schlechter bezahlt werden als die Vergleichsgruppen (die EG10+), zum Teil aber auch nicht.
Und das halt im internationalen Vergleich.
Und ob wir in D gut oder schlechter als woanders bezahlt werden.... dazu fehlt mir derzeitig noch das Datenmaterial.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 31.10.2023 21:12

Als IT'ler sage ich da natürlich nicht nein  ;D . Aber mal ernsthaft: Warum hier nicht in der EGO einfach eine Stufe höher einordnen? Hat man doch mit den Grundschullehrern ähnlich gehandhabt.
Ein Blick in der EGO sagt mir, dass dies schon geschehen ist.
IT sind eine Entgeltgruppe besser eingruppiert.
Also Ausbildung EG6 und nicht EG5 ...

Bei uns alle mindestens E10-E15 je nach Verantwortung. Finde E15 einfach zu wenig hier dürfte man das Rad gerne weiter bis E25 drehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 31.10.2023 21:19
Zitat
Bei uns alle mindestens E10-E15 je nach Verantwortung. Finde E15 einfach zu wenig hier dürfte man das Rad gerne weiter bis E25 drehen.

Wer E12 aufwärts im ÖD sein Talent verschwendet ist selbst Schuld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 31.10.2023 21:34
Zitat
Bei uns alle mindestens E10-E15 je nach Verantwortung. Finde E15 einfach zu wenig hier dürfte man das Rad gerne weiter bis E25 drehen.

Wer E12 aufwärts im ÖD sein Talent verschwendet ist selbst Schuld.

Für mich passt es und ich werde ja zeitnah zurück in die PW gehen. Daher alles gut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 31.10.2023 23:29
Ich schaue hier zur Zeit nur punktuell rein und lese nicht immer alles komplett durch. Zum Punkt der Stadtstaaten möchte ich aber nochmal betonen, dass das ganz - unabhängig von guten oder schlechten Argumenten - als Bewegung/Initiative/Kampagne in Hamburg gestartet ist. Mehr dazu im Bereich Allgemeines im Thread "Einschätzung zur Hamburg Zulage". Und hier wird umgesetzt, was die Hamburger wollen, was die Mitglieder wollen, was Anfang des Jahres auf einer Klausurtagung zum Strategiewechsel erarbeitet wurde und was Ergebnis steigender AN Selbstorganisation (mit Unterstützung der Gewerkschaftlichen Ressourcen und Netzwerke) ist.
Und letztlich geht es nicht nur um kluge Argumente die mit dem AG oder innerhalb der Gewerkschaften ausgetauscht werden, sondern auch um Machtverhältnisse und Mehrheiten, demokratische Prozesse, (politischen) Druck.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 01.11.2023 00:42
Wann gab es eigentlich zuletzt in der 1. oder 2. Runde eine Einigung?
Die 2. Runde findet ja in den nächsten 48 bis 72 Stunden statt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 01.11.2023 01:00
Ich schaue hier zur Zeit nur punktuell rein und lese nicht immer alles komplett durch. Zum Punkt der Stadtstaaten möchte ich aber nochmal betonen, dass das ganz - unabhängig von guten oder schlechten Argumenten - als Bewegung/Initiative/Kampagne in Hamburg gestartet ist. Mehr dazu im Bereich Allgemeines im Thread "Einschätzung zur Hamburg Zulage". Und hier wird umgesetzt, was die Hamburger wollen, was die Mitglieder wollen, was Anfang des Jahres auf einer Klausurtagung zum Strategiewechsel erarbeitet wurde und was Ergebnis steigender AN Selbstorganisation (mit Unterstützung der Gewerkschaftlichen Ressourcen und Netzwerke) ist.
Und letztlich geht es nicht nur um kluge Argumente die mit dem AG oder innerhalb der Gewerkschaften ausgetauscht werden, sondern auch um Machtverhältnisse und Mehrheiten, demokratische Prozesse, (politischen) Druck.

Lieber Sozialarbeiter,  wenn ich die gelegentlich formulierten Wünsche einer Stadtstaaten-Zulage lese, wird mir oftmals recht flau im Magen. Warum? Weil ich keinen(!) Grund erkennen kann,  warum Arbeitgeber im öD sich in einen Wettstreit um Mitarbeiter begeben sollten. Hier sei explizit Berlin genannt, wo gut dotierte Stellen beim Bund winken.

Jetzt mag die Initiative in HH  durchaus ein "Erfolg" der Arbeitnehmer sein, aber wie wirkt das denn innerhalb der Tarifgemeinschaft, in der es auch viele, sehr teure Städte in Flächenländern gibt?

Die Stadtstaaten-Zulage ist so nix anderes als ein Ego-Trip - kann man (wenn man über den eigenen Tellerrand blickt) eigentlich nicht mit einem sozialen Gewissen bringen.

Ich quake auch nicht für eine IT-Zulage, obwohl ich davon profitieren würde. Warum? Weil die fleißigen Sozialarbeiter dann (zurecht) traurig wären.

Nur meine Meinung zum Thema.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 01.11.2023 06:23
Warum? Weil ich keinen(!) Grund erkennen kann,  warum Arbeitgeber im öD sich in einen Wettstreit um Mitarbeiter begeben sollten. Hier sei explizit Berlin genannt, wo gut dotierte Stellen beim Bund winken.
Der Grund warum auch Arbeitgeber im öD sich in einem Wettstreit um Mitarbeiter begeben sollten, liegt daoch auf der Hand, man will Menschen einstellen, die sich auf dem Markt umschauen und dort hingehen wo die Bedingungen am besten sind.
Wenn es zwischen Bund und Länder und Kommune ein Wettbewerb um die besten öD Angestellten gibt, dann ist es doch gut für den AN.
Das der AG diese Situation geschaffen hat, ist sicherlich unklug (Siehe Abwanderung der Beamten zu besser besoldenden Länder etc.)
Also AG die bessere Bedingungen sich leisten können, haben somit ein Interesse daran, dass man woanders die MA abwerben kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 01.11.2023 08:00
Ich schaue hier zur Zeit nur punktuell rein und lese nicht immer alles komplett durch. Zum Punkt der Stadtstaaten möchte ich aber nochmal betonen, dass das ganz - unabhängig von guten oder schlechten Argumenten - als Bewegung/Initiative/Kampagne in Hamburg gestartet ist. Mehr dazu im Bereich Allgemeines im Thread "Einschätzung zur Hamburg Zulage". Und hier wird umgesetzt, was die Hamburger wollen, was die Mitglieder wollen, was Anfang des Jahres auf einer Klausurtagung zum Strategiewechsel erarbeitet wurde und was Ergebnis steigender AN Selbstorganisation (mit Unterstützung der Gewerkschaftlichen Ressourcen und Netzwerke) ist.
Und letztlich geht es nicht nur um kluge Argumente die mit dem AG oder innerhalb der Gewerkschaften ausgetauscht werden, sondern auch um Machtverhältnisse und Mehrheiten, demokratische Prozesse, (politischen) Druck.

Lieber Sozialarbeiter,  wenn ich die gelegentlich formulierten Wünsche einer Stadtstaaten-Zulage lese, wird mir oftmals recht flau im Magen. Warum? Weil ich keinen(!) Grund erkennen kann,  warum Arbeitgeber im öD sich in einen Wettstreit um Mitarbeiter begeben sollten. Hier sei explizit Berlin genannt, wo gut dotierte Stellen beim Bund winken.

Jetzt mag die Initiative in HH  durchaus ein "Erfolg" der Arbeitnehmer sein, aber wie wirkt das denn innerhalb der Tarifgemeinschaft, in der es auch viele, sehr teure Städte in Flächenländern gibt?

Die Stadtstaaten-Zulage ist so nix anderes als ein Ego-Trip - kann man (wenn man über den eigenen Tellerrand blickt) eigentlich nicht mit einem sozialen Gewissen bringen.

Ich quake auch nicht für eine IT-Zulage, obwohl ich davon profitieren würde. Warum? Weil die fleißigen Sozialarbeiter dann (zurecht) traurig wären.

Nur meine Meinung zum Thema.

Warum sollte ich traurig sein, wenn andere Bereiche/Sparten/Berufsgruppen Zulagen bekommen? Grundsätzlich freut mich das. Das erhöht die Konkurrenzsituation, was wiederum gut für eigene Gehaltsverhandlungen ist.

Und ja, man hat auch darüber nachgedacht das als dir benannte Ding als Ego Trip alleine durchzuziehen wie Hessen. Allerdings sind wir zum Entschluss gekommen, dass man dadurch mittelfristig wieder Stärke im TV-L Bereich aufbauen kann, dass man andere mitzieht und andere sich an diesem Good Practice Beispiel orientieren und sich auch beginnen für bedingungsgebundene Forderungen sich zu organisieren. Sonst hätte nach meiner Einschätzung eine vollständige Zerfledderung und mitunter Aufgabe des TV-Ls gedroht.

Und der Grund warum ich nicht traurig bin über andere Gehaltssteigerungen, (da sehe ich eher Neiddebatten, die niemanden helfen), weil ich davon ausgehe, dass der Stärkeaufbau den zu verteilenddn Kuchen insgesamt größer macht und nicht nur das individuelle Stück vom verteilenden Kuchen größer wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LogiJöw am 01.11.2023 08:03
Warum? Weil ich keinen(!) Grund erkennen kann,  warum Arbeitgeber im öD sich in einen Wettstreit um Mitarbeiter begeben sollten. Hier sei explizit Berlin genannt, wo gut dotierte Stellen beim Bund winken.
Der Grund warum auch Arbeitgeber im öD sich in einem Wettstreit um Mitarbeiter begeben sollten, liegt daoch auf der Hand, man will Menschen einstellen, die sich auf dem Markt umschauen und dort hingehen wo die Bedingungen am besten sind.
Wenn es zwischen Bund und Länder und Kommune ein Wettbewerb um die besten öD Angestellten gibt, dann ist es doch gut für den AN.
Das der AG diese Situation geschaffen hat, ist sicherlich unklug (Siehe Abwanderung der Beamten zu besser besoldenden Länder etc.)
Also AG die bessere Bedingungen sich leisten können, haben somit ein Interesse daran, dass man woanders die MA abwerben kann.

So sieht es aus, ich sehe keinen Grund und auch keine sinnvolle Erklärung, warum Arbeitgeber des öD nicht im Wettbewerb um Arbeitskräfte stehen sollten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Nachtigall am 01.11.2023 08:22


...warum Arbeitgeber im öD sich in einen Wettstreit um Mitarbeiter begeben sollten. Hier sei explizit Berlin genannt, wo gut dotierte Stellen beim Bund winken.


Das tun sie schon, wie du sagst, weg vom TVL, hin zum TVÖD.

Jetzt mag die Initiative in HH  durchaus ein "Erfolg" der Arbeitnehmer sein, aber wie wirkt das denn innerhalb der Tarifgemeinschaft, in der es auch viele, sehr teure Städte in Flächenländern gibt?

Eben, die entsprechende Studie vom IW-Köln wurde hier schon mehrfach verlinkt. Es gibt viele Landkreise und Städte, die teurer sind, aber auch viele die günstiger sind. Im Endeffekt haben einige AN bei gleichen Aufgaben und Eingruppierungen 20% mehr in der der Tasche. Ich gönne es ihnen, jedoch sollte bei teuren Lebenshaltungskosten (Wohnen) ein Ausgleich des Nachteils stattfinden. Sowohl in Hamburg als auch in Düsseldorf.



Die Stadtstaaten-Zulage ist so nix anderes als ein Ego-Trip - kann man (wenn man über den eigenen Tellerrand blickt) eigentlich nicht mit einem sozialen Gewissen bringen.


Es ist gerade der Blick über den Tellerrand, der erkennen lässt, dass es hier höchst unterschiedliche Lebenshaltungskosten gibt, die irgendwie adressiert werden sollten. Sozial ist es jedenfalls nicht, wenn AN im TVL gleich Wohngeld beantragen sollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 01.11.2023 11:09
Hier mal an alle (ohne konkrete Zitate):

Kuchen vergrößern sich nicht. Man kann sie nur unterschiedlich verteilen. Wenn man Stadtstaaten oder bestimmte Berufsgruppen bevorteilt, bleibt für die anderen weniger übrig - was ich innerhalb einer Tarifgemeinschaft unschön finde. Eine auf regionale Wohnkosten begrenzte Ausgleichszahlung wäre das maximale, was ich unterstützen  würde.

Wenn wir das Steuerargument nehmen, sei hier nur kurz darauf verwiesen, dass der Staat eine Unzahl von Versäumnissen der letzten Jahre/Jahrzehnte im Sinne der Bürger aufzuholen hat. Der Zaster kann nicht einfach über uns ausgeschüttet werden.

Wenn der Staat als Arbeitgeber in den unterschiedlichen Ebenen sich selbst die AN abwirbt, dann erachte ich dieses System als dysfuktional. Ganz allgemein gesprochen.

Letztendlich werden wir froh sein können, das Ergebnis des TVöDs zu erreichen. Wenn sich manche aufgrund Ihrer Stadtstaatlichkeit und Berufsgruppe hier 25% zusammenfabulieren, dann finde ich das zumindest schwierig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 01.11.2023 11:26


Kuchen vergrößern sich nicht. Man kann sie nur unterschiedlich verteilen. Wenn man Stadtstaaten oder bestimmte Berufsgruppen bevorteilt, bleibt für die anderen weniger übrig - was ich innerhalb einer Tarifgemeinschaft unschön finde.


Wie läuft das mit den Geldern überhaupt? Die Länder schmeißen doch nicht ihre € zusammen und verteilen dann an alle AN. Das ärmste Land wird doch für alle Länder die Grenzen festsetzen? D.h. reichere Länder wären nicht an der Grenze mit dem Vertrag und könnten eine Zulage für ihre AN draufschlagen, ohne dass andere weniger bekommen!?




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 01.11.2023 11:41
Wie immer, wenn sich Arbeitgeber zu einem Verband zusammenschließen und gemeinsam verhandeln: Natürlich muss jeder AG (im Fall der TDL dann jedes Bundesland) die eigenen AN bezahlen; und zwar aus eigenen Einnahmen. Aber so, wie die AN sich in Gewerkschaften zusammenschließen, um kraftvoller auftreten und eine bessere Verhandlungsposition haben zu können, können das die AG natürlich auch…

Es steht aber natürlich per se erst einmal jedem AN und jedem AG frei, auch ein Entgelt oberhalb der tariflichen Untergrenze zu vereinbaren. Es sei denn, man legt sich dazu selbst Fesseln an, so z.B. die TDL ihren Mitgliedern, was ja zum Ausschluss Berlins aus der TDL wegen der Hauptstadtzulage führen würde — sofern man jetzt nicht was anderes verhandelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Nachtigall am 01.11.2023 11:48
Danke cyrix42,

und deshalb ist das Argument "der Kuchen vergrößert sich nicht" sehr vereinfachend und wenig zielführend (mithin, wer die diversen Bazookas seit 2008 miterlebt hat, glaubt solche AG-Märchen nur noch bedingt).

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 01.11.2023 11:49
Hier mal an alle (ohne konkrete Zitate):

Kuchen vergrößern sich nicht. Man kann sie nur unterschiedlich verteilen. Wenn man Stadtstaaten oder bestimmte Berufsgruppen bevorteilt, bleibt für die anderen weniger übrig - was ich innerhalb einer Tarifgemeinschaft unschön finde. Eine auf regionale Wohnkosten begrenzte Ausgleichszahlung wäre das maximale, was ich unterstützen  würde.

Das stimmt einfach nicht. Wie groß der Kuchen ist, bestimmt allein die Politik.
Davon abgesehen, bleiben so viele Gelder durch nicht besetzte Stellen übrig, da wäre viel Luft die Verteilung durch Zulagen zu ermöglichen. Das wäre auch nur gerecht, denn der Rest der noch vorhandenen Mitarbeiter, muss die Arbeit auch für die offenen Stellen mit erledigen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 01.11.2023 12:05
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

Das Angebot von 8% auf 24 Monate hatte es so nicht gegeben. Das hatte die Bundesinnenministerin nach der Verhandlung einfach so rausposaunt, ohne dass es tatsächlich in der Verhandlung eingebracht war.

Darüber hinaus war nie gesagt, wann die 8% wirksam geworden wären. Insofern war das Schlichtungsergebnis besser.

Ein Denkfehler ist ja bereits, dass es sich schlicht um Vertreter verschiedener AGs handelt. Da AG-Länder ungleich  AG-Bund/Kommune ist, spielt das mythische Angebot Faesers bei der Länderrunde erst recht keine Rolle.


Ah, ok, ich dachte, das war ein festes Angebot und dass es sicher über 24 Monate gehen sollte. Dann ist das natürlich was anderes. Danke!

Und selbst wenn das Angebot so gemacht worden wäre: 8% auf 2 Jahre plus IAP. Die  MINTexperten mögen schnell überschlagen, ob dabei tabellenwirksam mehr rauskommt als +200 € +5,5% ; insgesamt mindestens 340 € + auf 2 Jahre + IAP -ich glaube eher nicht. Deshalb Vorsicht bei AG- Angeboten
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 01.11.2023 12:39
Hier mal an alle (ohne konkrete Zitate):

Kuchen vergrößern sich nicht. Man kann sie nur unterschiedlich verteilen. Wenn man Stadtstaaten oder bestimmte Berufsgruppen bevorteilt, bleibt für die anderen weniger übrig - was ich innerhalb einer Tarifgemeinschaft unschön finde. Eine auf regionale Wohnkosten begrenzte Ausgleichszahlung wäre das maximale, was ich unterstützen  würde.

Das stimmt einfach nicht. Wie groß der Kuchen ist, bestimmt allein die Politik.

ERGO: Genug Druck auf die Politik und schon kann der Kuchen größer sein. Kein ausreichender Druck- es bleibt wie es ist.Allerdings muß man natürlich  einräumen, dass der Druck für die Politik schon sehr, sehr groß sein muß, dass es zu "Bazookas und Doppelwümmsen" kommt.

Vor diesem Hintergrund sieht die Politik z.B. keine Krise, nur "weil Mitarbeiter im ÖD fehlen oder die eine oder andere Infrastruktur schwächelt". Weil das natürlich eine völlig falsche Einschätzung ist, ist es Aufgabe der Öffentlichkeit - somit von jedem - die Politik darauf hinzuweisen.

Weil das nicht ausreichend passiert, kann die Politik so weitermachen wie bisher. Und für die Öffentlichkeit - also auch für uns alle -scheinen die Zustände dann auch nicht schlimm genug zu sein. Tja- und so bleibt alles beim Alten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 01.11.2023 12:45
Hier mal an alle (ohne konkrete Zitate):

Kuchen vergrößern sich nicht. Man kann sie nur unterschiedlich verteilen. Wenn man Stadtstaaten oder bestimmte Berufsgruppen bevorteilt, bleibt für die anderen weniger übrig - was ich innerhalb einer Tarifgemeinschaft unschön finde. Eine auf regionale Wohnkosten begrenzte Ausgleichszahlung wäre das maximale, was ich unterstützen  würde.

Wenn wir das Steuerargument nehmen, sei hier nur kurz darauf verwiesen, dass der Staat eine Unzahl von Versäumnissen der letzten Jahre/Jahrzehnte im Sinne der Bürger aufzuholen hat. Der Zaster kann nicht einfach über uns ausgeschüttet werden.

Wenn der Staat als Arbeitgeber in den unterschiedlichen Ebenen sich selbst die AN abwirbt, dann erachte ich dieses System als dysfuktional. Ganz allgemein gesprochen.

Letztendlich werden wir froh sein können, das Ergebnis des TVöDs zu erreichen. Wenn sich manche aufgrund Ihrer Stadtstaatlichkeit und Berufsgruppe hier 25% zusammenfabulieren, dann finde ich das zumindest schwierig.
Wir haben 16 Länder, die alle für sich eigenständige AGs sind.
Es sind also 16 Torten, die verteilt werden.
Und wenn die Stadtstaaten ihre Torte die sie verteilen wollen vergrößern wollen, so what, why not?
Und sie sind nicht der Staat als Arbeitgeber, sondern die einzelnen Ländern als AGs, die den anderen AGs (Länder, Kommunen, Bund, öffentliche und private Firmen) die AN abwirbt.

Aber wo du Recht hast:
Der Föderalismus ist eine dysfunktionale Eigenschaft mit der wir Leben (müssen?).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 01.11.2023 13:11
Ab 8440€ Brutto ist eine 8% Erhöhung sinnvoller als 200€ + 5,5%.
Warten wir auf Übermorgen. Sowas wird Ver.di 100% durchschauen... 100%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 01.11.2023 13:13
Ich habe mal interessehalber mein momentanes Bruttogehalt im TV-L (SuE, bin Erzieherin) mit dem, was beim TVöD Verhandlungsergebnis war, neu ausgerechnet und verglichen mit dem, was zwischendurch bei den TVöD-Verhandlungen von Arbeitgeberseite angeboten wurde. Letzten Endes sieht es so aus, als wäre das Schlichtungsergebnis schlechter als das vorherige Angebot. Kann das sein? Ist das niemandem aufgefallen? Ist das vielleicht nur bei meiner Gehaltsgruppe so gravierend (S8b)?

Den Inflationsausgleich lasse ich mal weg, da es den sowohl im neuen (gestückelt ausbezahlt) als auch im Arbeitgebervorschlag vorher (als Komplettbetrag) i.H.v. 3000 EUR gibt.

Ich habe jetzt grob 3700 bto., mit dem Endergebnis 200 Sockel plus 5,5% komme ich auf 4100 (ich weiß nicht genau, ob die 5,5 auf den alten Betrag kommen plus Sockel dazu oder alter Betrag plus Sockel und dann 5,5 drauf, ich habe jetzt die erste Variante genommen, es handelt sich aber nur um ein paar EUR Unterschied). Diese 400 EUR mehr sind aber nur für 10 Monate, davor ja Nullrunde. Macht also verteilt auf 24 Monate nur 167 EUR/Monat!

Das vorherige Angebot der AG-Seite waren die kompletten 24 Monate 8%. Macht also monatlich knapp 300 EUR. Das ist doch einfach die Verarsche des Jahrhunderts??? Wie kann das sein? Also wäre es für den TV-L gar nicht gut, wenn das Ergebnis TVöD einfach übernommen wird, vielleicht wäre ein vorheriges Angebot der AG-Seite und das Annehmen dessen besser?

Habe ich irgendwo einen Denkfehler drin?

Das Angebot von 8% auf 24 Monate hatte es so nicht gegeben. Das hatte die Bundesinnenministerin nach der Verhandlung einfach so rausposaunt, ohne dass es tatsächlich in der Verhandlung eingebracht war.

Darüber hinaus war nie gesagt, wann die 8% wirksam geworden wären. Insofern war das Schlichtungsergebnis besser.

Ein Denkfehler ist ja bereits, dass es sich schlicht um Vertreter verschiedener AGs handelt. Da AG-Länder ungleich  AG-Bund/Kommune ist, spielt das mythische Angebot Faesers bei der Länderrunde erst recht keine Rolle.


Ah, ok, ich dachte, das war ein festes Angebot und dass es sicher über 24 Monate gehen sollte. Dann ist das natürlich was anderes. Danke!

Und selbst wenn das Angebot so gemacht worden wäre: 8% auf 2 Jahre plus IAP. Die  MINTexperten mögen schnell überschlagen, ob dabei tabellenwirksam mehr rauskommt als +200 € +5,5% ; insgesamt mindestens 340 € + auf 2 Jahre + IAP -ich glaube eher nicht. Deshalb Vorsicht bei AG- Angeboten

Elisa ist dem Fehler erlegen, die Erhöhung fest für einen Zeitraum zu sehen. Das funktioniert mathematisch natürlich überhaupt nicht. Beispiel: Was wäre besser: Laufzeit 24 Monate, 5% ab Monat 1 oder Laufzeit 24 Monate, 23 Monate Nullrunde und ab Monat 24 30%? Dann wird der Fehler den absoluten Wert auf die Laufzeit zu rechnen schon recht deutlich.

Aber auf die Frage zurück: 8% ab Monat 1 ist natürlich deutlich schlechter als das erzielte Ergebnis. In der 11/4 noch ca. 100€ aber selbst in der 15/5 sind es noch 12€. Für die niedrigen Gruppen natürlich deutlich besser.
Daher verstehe ich auch nicht, wieso der TVÖD-Abschluss oft so schlecht gemacht wird - der war wirklich gut, wenn der TV-L das erreicht können alle froh sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 01.11.2023 13:18
Es wird sogar noch komplizierter, denn 30% am 24. Monat kann schlechter sein als 5% seit Monat 1 aber durch folgende Tarifverhandlungen nochmal besser.
Fakt ist aber, dass 8% in fast allen Fällen schlechter ist 200€ + 5,5%, auch auf lange Sicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 01.11.2023 13:42
Es wird sogar noch komplizierter, denn 30% am 24. Monat kann schlechter sein als 5% seit Monat 1 aber durch folgende Tarifverhandlungen nochmal besser.
Fakt ist aber, dass 8% in fast allen Fällen schlechter ist 200€ + 5,5%, auch auf lange Sicht.

Klar - wir reden hier von einem längerfristigen und unbefristetem Beschäftigungsverhältnis. Bei meinen 30% in Monat 24 muss man halt noch min 23 Monate in Lohn und Brot stehen um im Plus zu landen. Das ist aber eine Annahme meinerseits.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 01.11.2023 14:13
Die 30% ab Monat 24 bleiben aber über den 24. Monat hinaus bestehen.
Somit wären mir die 30% lieber nach 23 Monaten, als die 5% sofort.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 01.11.2023 14:17
Kuchen vergrößern sich nicht. Man kann sie nur unterschiedlich verteilen.

Das würde voraussetzen, dass die TdL schon vor den Verhandlungen weiß, dass sie genau soundsoviel Budget für Erhöhungen hat und die Frage lediglich wäre, wie dieses Budget genutzt würde. Das wäre aber etwas naiv.

Stattdessen geht die TdL in die Verhandlungen mit dem Ziel, so wenig wie möglich auszugeben. Irgendwo stand mal, dass die Länder ein Budget für Erhöhungen von <2% eingeplant haben. Das wird bei weitem nicht ausreichen. Also müssen die Länder so oder so schauen, wo sie das Geld für vernünftige Erhöhungen hernimmt. Wie viel das dann letztlich sein wird, ist fast egal. Es gibt also eher ein großes Lager mit Backzutaten, die von anderen Bäckern als dem TdL Bäcker ebenfalls nachgefragt werden. Der TdL Bäcker muss aber zusehen, dass er am Ende genug Zutaten aus dem Lager kriegt, um den Kuchen für den Kunden noch backen zu können. Womit wiederum nicht genug Zutaten für andere Bäcker zu Verfügung stehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 01.11.2023 15:32
Es geht doch eher darum wie der Kuchen, egal wie groß er ist, verteilt wird.
Jetzt steht 10,5% aber 500€ mindestens im Raum
Wahrscheinlich wäre es der gleiche Kuchen, wenn der AG anbietet:
Ich gebe allen 11,5%, da wir eine Fachkräfteproblem haben.
Und zusätzlich die JSZ bei allen auf 66% gleich machen.

Wäre lustig! Und spannend wie da verdie drauf reagieren würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Joga am 01.11.2023 15:45
Es geht doch eher darum wie der Kuchen, egal wie groß er ist, verteilt wird.
Jetzt steht 10,5% aber 500€ mindestens im Raum
Wahrscheinlich wäre es der gleiche Kuchen, wenn der AG anbietet:
Ich gebe allen 11,5%, da wir eine Fachkräfteproblem haben.
Und zusätzlich die JSZ bei allen auf 66% gleich machen.


Wäre lustig! Und spannend wie da verdie drauf reagieren würde.

LOL  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Joga am 01.11.2023 15:51
Jetzt aber mal ernsthaft.
Die 200,- Sockel + 5,5% wären schon gut. Darf gerne mehr sein, glaube aber nicht daran.
Traum für mich, 225,- Sockelbetrag + 6% + Inflationsausgleichsprämie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 01.11.2023 16:23
Ich persönlich fände 9,5% besser.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 01.11.2023 16:41
Es geht doch eher darum wie der Kuchen, egal wie groß er ist, verteilt wird.
Jetzt steht 10,5% aber 500€ mindestens im Raum
Wahrscheinlich wäre es der gleiche Kuchen, wenn der AG anbietet:
Ich gebe allen 11,5%, da wir eine Fachkräfteproblem haben.
Und zusätzlich die JSZ bei allen auf 66% gleich machen.

Wäre lustig! Und spannend wie da verdie drauf reagieren würde.

Das würde ja heißen, dass den AG irgendwie an Wertschätzung der DK liegen würde. Wäre dem so, würde man nicht erst was erzählen von vernünftiger Entlohnung, dann von klammen Haushalten und dann aussitzen und erst am letzten Tag der 3. Runde was vorlegen. Ich würde es begrüßen, auch ob der Gesamtlage, dass man mal diese Spielchen lassen und schnell zu einem Ergebnis kommen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 01.11.2023 17:08
Es ist doch im Grunde ganz einfach: Ursache -> Wirkung

Je schlechter der Abschluß (aus AN-Sicht) desto mehr Bedienstete wandern ab und werden freie Stellen nicht wieder besetzt.
Sollten sich die AG-Seite über geringe Erhöhungen freuen, wäre das ein Pyhrrussieg. Das wissen die selbst.

Auch wenn alle von der großen Digitalisierungswelle träumen, wodurch Arbeitsabläufe effizienter und schneller werden sollen, 
muss ja erst einmal jemand da sein, der dies zusätzlich zu seiner bisherigen Tätigkeit umsetzt.
In unserer IT-Abteilung sind nur 3 von 5 Stellen besetzt.
Ein schlechter Abschluss wäre sicher auch nicht für die Motivation förderlich.

Es gibt so viele nicht verausgabte Mittel für Personal. Da liegt Potential das genutzt werden muss.
Und ich meine das nicht ausschließlich für IT.

Als ersten Schritt:  Alle erhalten als JSZ 100%.
Zweiter Schritt: Die 6. Erfahrungsstufe ab EG9 wird aufgewertet analog Kommune/Bund.
Das wäre für die in den letzten Runden vernachlässigten oberen Gruppen positiv.

Aber mal sehen was wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: Waterkant am 01.11.2023 18:19
Hallo zusammen, hat jemand etwas über das Thema Dienstradleasing im Rahmen der TVL Verhandlungen gehört? Ich wundere mich seit längerem über die Ungleichbehandlung von Angestellten vs. Beamten in Bezug auf dieses Thema.

Z.B.
https://www.hamburg.de/zpd/fhh-bike/15025816/fhh-bike/

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 01.11.2023 18:51
Was soll an unvorteilhaftem Leasing gut sein? Halte die Angebote für keinen Gewinn. Eher so eine +- Nummer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: NelsonMuntz am 01.11.2023 20:32
Hallo zusammen, hat jemand etwas über das Thema Dienstradleasing im Rahmen der TVL Verhandlungen gehört? Ich wundere mich seit längerem über die Ungleichbehandlung von Angestellten vs. Beamten in Bezug auf dieses Thema.

Z.B.
https://www.hamburg.de/zpd/fhh-bike/15025816/fhh-bike/

Tut mir Leid, ich dem Punkt bin ich echt eher "liberal" eingestellt: Ein Dienstrad hat für mich ein parteipolitisches Geschmäckle, ich könnte es -wie viele meiner Kollegen auch- tatsächlich nicht nutzen (>70km zur Dienststelle, die ich 2x im Monat aufsuche).

Ich fände es doch viel toller, wenn wir alle so viel verdienen würden, dass wir uns auch selbst ein Fahrrad kaufen könnten.

(Ob diesem Wunsch andere Ausgaben im Weg stehen, ist noch mal ein separates Thema)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: Doso am 01.11.2023 20:50
Hallo zusammen, hat jemand etwas über das Thema Dienstradleasing im Rahmen der TVL Verhandlungen gehört? Ich wundere mich seit längerem über die Ungleichbehandlung von Angestellten vs. Beamten in Bezug auf dieses Thema.

Z.B.
https://www.hamburg.de/zpd/fhh-bike/15025816/fhh-bike/

Ist sowas überhaupt ein Thema für einen Tarifvertrag?

In Bayern haben sie das wohl so gelöst das bei den Angestellten als Ausgleich für irgendwelche Steuergeschichten beim Jobbike auf die Einarbeitung von 6 Minuten verzichtet wird. Also die Standard Wochenarbeitszeit von 40,1 Stunden ist ab diesem Monat 40 Stunden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: TVWaldschrat am 01.11.2023 22:15
Hallo zusammen, hat jemand etwas über das Thema Dienstradleasing im Rahmen der TVL Verhandlungen gehört? Ich wundere mich seit längerem über die Ungleichbehandlung von Angestellten vs. Beamten in Bezug auf dieses Thema.

Z.B.
https://www.hamburg.de/zpd/fhh-bike/15025816/fhh-bike/

Tut mir Leid, ich dem Punkt bin ich echt eher "liberal" eingestellt: Ein Dienstrad hat für mich ein parteipolitisches Geschmäckle, ich könnte es -wie viele meiner Kollegen auch- tatsächlich nicht nutzen (>70km zur Dienststelle, die ich 2x im Monat aufsuche).

Ich fände es doch viel toller, wenn wir alle so viel verdienen würden, dass wir uns auch selbst ein Fahrrad kaufen könnten.

(Ob diesem Wunsch andere Ausgaben im Weg stehen, ist noch mal ein separates Thema)

Ein Dienstradleasing ist nichts parteipolitisches, und war es nie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 01.11.2023 23:25
So,
morgen um 12 Uhr geht`s in Potsdam weiter. Einige Vertreter und Ver.di und AG Seite sind schon angekommen.
Hamburg und Bremen haben natürlich auch eine Delegation entsandt, die bei den Verhandlungen beratend zur Seite steht. Berlin möchte wohl auch massenweise das streikende Kita-Personal mit Bussen nach Potsdam karren.

Die AG Seite ist sich weiter sehr uneinig bzgl. TVStud.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RedDearTiger am 02.11.2023 02:18
1. AG-Angebot sicher 4% auf 24 Monate  :-\
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Joga am 02.11.2023 06:31
1. AG-Angebot sicher 4% auf 24 Monate  :-\

zack, und abgelehnt. Nächstes Gebot.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thomask1984 am 02.11.2023 06:35
1. AG-Angebot sicher 4% auf 24 Monate  :-\

Ich gehe morgen jedenfalls nicht von einem Angebot der Arbeitgeber aus. Man wird erneut auf die leeren Kassen verweisen und sich ein paar Krokodilstränen heraus quetschen. Anschließend wird erneut mit dem respektlosen gequatsche aus der ersten Verhandlungsrunde weiter gemacht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: NelsonMuntz am 02.11.2023 07:16
Ein Dienstradleasing ist nichts parteipolitisches, und war es nie.

Wie viele Dienstfahrzeuge (Autos) stellt der öD seinen Mitarbeitern denn auch zur privaten Nutzung zur Verfügung?

Gehört thematisch aber final nicht hierher (also in den Tarif-Faden)  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 02.11.2023 07:51
Keine Sorge, die Motzeration löscht alle Kommentare, die gegen diese hohle Lüge argumentieren.
Irgendwas muss man halt den linksgrünen Minderleistern im ÖD vor die Nase werfen.

Insgesamt ist es sehr peinlich. Bringt nichts, weder finanziell noch umweltmäßig für irgendjemanen, sondern lagert nur Verwaltungskosten an den Steuerzahler aus. Und wenn man das ganze noch in Tarifrunden schmeißt wird es noch megapeinlicher.  Als ob sich niemand ein dummes Fahrrad leisten könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 02.11.2023 07:59
Keine Sorge, die Motzeration löscht alle Kommentare, die gegen diese hohle Lüge argumentieren.
Irgendwas muss man halt den linksgrünen Minderleistern im ÖD vor die Nase werfen.


Boah, Manfred, wenn du aus deinem Fiebertraum bzgl. Links-Grün aufgewacht bist, empfehle ich dir, deinen Aluhut zu entsorgen, Telegram zu löschen und dann mal bitte die alten Beiträge von E15TVL (unserem Mod) zu überfliegen. Dieser ist vor allem durch Kompetenz und seinem (wirklich) geilen TV-L-Rechner aufgefallen, aber sicherlich nicht fürs Verbreiten von links-grünen (oder sonstigen) Narrativen. Wenn du das nicht schaffst, dann schleich dich zu Facebook.

Hier gehören politische Diskussionen schlichtweg nicht her, eigentlich ganz einfach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: MoinMoin am 02.11.2023 08:03
Hallo zusammen, hat jemand etwas über das Thema Dienstradleasing im Rahmen der TVL Verhandlungen gehört? Ich wundere mich seit längerem über die Ungleichbehandlung von Angestellten vs. Beamten in Bezug auf dieses Thema.

Z.B.
https://www.hamburg.de/zpd/fhh-bike/15025816/fhh-bike/

Ist sowas überhaupt ein Thema für einen Tarifvertrag?
Ja, da der Tarifvertrag ohne Anpassung keine Entgeltumwandlung für das Jobrad zuläßt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 02.11.2023 08:11
Nach der neuen Prognose steigen die Renten 2024 um 3,5%. Damit gibt es seit 2017 im Westen eine Rentenerhöhung von 24,8%. Dem stehen Lohnerhöhungen im TVL von 14,57% gegenüber. Die Gewerkschaftsforderung von 10,5% (bei 12 Monaten Laufzeit) würde also ungefähr diese Lücke schließen. Jeder Abschluss darunter wäre eine Verschlechterung gegenüber der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schinkensandwich am 02.11.2023 08:13
Boah, Manfred, wenn du aus deinem Fiebertraum bzgl. Links-Grün aufgewacht bist, empfehle ich dir, deinen Aluhut zu entsorgen, Telegram zu löschen und dann mal bitte die alten Beiträge von E15TVL (unserem Mod) zu überfliegen. Dieser ist vor allem durch Kompetenz und seinem (wirklich) geilen TV-L-Rechner aufgefallen, aber sicherlich nicht fürs Verbreiten von links-grünen (oder sonstigen) Narrativen. Wenn du das nicht schaffst, dann schleich dich zu Facebook.

Da im Forum (auch von mir) doch häufig eher eine etwas negative Stimmung aufkommt, möchte auch ich die Gelegenheit nutzen, um die Arbeit von "E15TVL" zu loben. Mir fällt sehr auf, wie gewissenhaft er seine Moderatortätigkeit ausübt und auch vorher schon waren seine gemäßigten und konstruktiven Forenbeiträge gut.
Sein Höhergruppierungsrechner wird von mir (als Personaler) auch regelmäßig genutzt. Ich würde mich freuen, wenn das Tool auch weiterhin gepflegt wird und auch die Änderungen nach den Tarifverhandlungen eingepflegt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Takimo am 02.11.2023 09:23
Keine Sorge, die Motzeration löscht alle Kommentare, die gegen diese hohle Lüge argumentieren.
Irgendwas muss man halt den linksgrünen Minderleistern im ÖD vor die Nase werfen.

Insgesamt ist es sehr peinlich. Bringt nichts, weder finanziell noch umweltmäßig für irgendjemanen, sondern lagert nur Verwaltungskosten an den Steuerzahler aus. Und wenn man das ganze noch in Tarifrunden schmeißt wird es noch megapeinlicher.  Als ob sich niemand ein dummes Fahrrad leisten könnte.
Um mich herum könnte ich kaum mehr das Gegenteil wahrnehmen. Die öV zieht eher konservative Menschen an. Das ist jedenfalls meine Arbeitshypothese und Wahrnehmung. Da fährt die AL (schwarzes Parteibuch) auch gerne Rad (keine Frage, dass man sich das mit B2 Besoldung auch ohne Leasing leisten kann). Kurz, linksgrün, es ist einfach derart unterkomplex. Die links-grüne Keule ist auf jeder Ebene zu einfach. Es ist nicht alles schwarz-weiß. Das Leben ist kompliziert und nuanciert. Die Moderation arbeitet m. E. schlicht in der Sache zielführend. Ich habe keine Beschwerden. Bin aber ja auch linksgrün...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.11.2023 09:44
Fahrradleasing fällt für mich in die gleiche Kategorie wie Jobticket und Obstkorb. Einige freuen sich drüber, das wars dann aber auch. Mir wurde im Vorstellungsgespräch auch mehrfach das Jobticket angeboten bzw. versucht als nettes Extra anzupreisen, bringt mir nur nichts. Ebenso wäre das mit dem Fahrrad, hier aber auch gesundheitlichen Gründen. Da kann unsere grüne Verkehrsdezernentin noch 10x für werben und den (O-Ton) motorisierten Individualverkehr unbequem machen wollen (überleg immer, ob der Dame klar ist, dass da auch die ganzen Pedelecs und Co. drunter fallen?).
Meiner Meinung nach, ist aber genau das das Ziel. Das Budget wird auf alle gerechnet, es heisst dann, wir haben xx Millionen für sowas bereit gestellt. Wenn nur ein Bruchteil die Leistungen in Anspruch nimmt, spart man das Geld. Bei Gehaltssteigerungen geht's an alle, da sagt keiner bringt mir nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: Ulf am 02.11.2023 09:59
Hallo zusammen, hat jemand etwas über das Thema Dienstradleasing im Rahmen der TVL Verhandlungen gehört? Ich wundere mich seit längerem über die Ungleichbehandlung von Angestellten vs. Beamten in Bezug auf dieses Thema.

Z.B.
https://www.hamburg.de/zpd/fhh-bike/15025816/fhh-bike/

Tut mir Leid, ich dem Punkt bin ich echt eher "liberal" eingestellt: Ein Dienstrad hat für mich ein parteipolitisches Geschmäckle, ich könnte es -wie viele meiner Kollegen auch- tatsächlich nicht nutzen (>70km zur Dienststelle, die ich 2x im Monat aufsuche).

Ich fände es doch viel toller, wenn wir alle so viel verdienen würden, dass wir uns auch selbst ein Fahrrad kaufen könnten.

(Ob diesem Wunsch andere Ausgaben im Weg stehen, ist noch mal ein separates Thema)

Ein Dienstradleasing ist nichts parteipolitisches, und war es nie.

Nunja die Grünen in Rheinland-Pfalz sehen das aber sicher ganz anders:

Ausschnitt aus einer Pressemeldung:

 Der Ministerrat des Landes Rheinland-Pfalz hat einer Änderung des Landesbesoldungsgesetzes zugestimmt, in deren Folge das Land einen Auftrag an ein Unternehmen vergeben kann, das allen Beamtinnen und Beamten Leasing-Verträge für ein Dienstrad anbietet. Das Leasing in Verbindung mit der dann möglichen Entgeltumwandlung bietet Vorteile für die Beamtinnen und Beamten. Dazu erklärt Dr. Bernhard Braun, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Wir freuen uns, dass mit dem Beschluss eine alte GRÜNE Forderung umgesetzt wird. Wir wollen Beamtinnen und Beamten des Landes und der Kommunen zügig ein Dienstrad-Leasing ermöglichen.


https://www.gruene-fraktion-rlp.de/pressemitteilungen/das-dienstrad-leasing-fuer-beamte-von-land-und-kommunen-kann-kommen/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Waterkant am 02.11.2023 10:04
Aber eben nur für Beamte, so wie in Hamburg. Ich wollte mit meiner Frage auf die Ungleichbehandlung von Mitarbeitern in einem Unternehmen hinweisen. Wenn der TVL dem Thema Fahrradleasing entgegensteht, sollte man dies ändern, um die Mitarbeiter wieder gleichzustellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: wicked0815 am 02.11.2023 10:06
Mit Sicherheit nicht das größte Problem im TV-L aber nicht von der Hand zu weisen.
Bei uns im Saarland das Gleiche. Seit 01.10. dürfen die Beamten Jobrad nutzen während die Tarifbeschäftigten davon ausgeschlossen werden.
So sieht Gleichstellung mit Sicherheit nicht aus. Die Beamten sind immer etwas "gleicher"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 02.11.2023 10:07
Ich habe mit dem Beitrag auch nur widersprochen, dass das Fahrradleasing nie parteipolitisch gewesen sei - das stimmt so pauschal einfach nicht.

Aber ich habe auch nichts dagegen, wenn es für TV-L-Beschäftigte angeboten würde. Wer sich nur so ein Fahrrad auf Kosten seiner späteren Rentehöhe leisten kann oder möchte, soll es doch gerne machen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: Warnstreik am 02.11.2023 10:12
Hallo zusammen, hat jemand etwas über das Thema Dienstradleasing im Rahmen der TVL Verhandlungen gehört? Ich wundere mich seit längerem über die Ungleichbehandlung von Angestellten vs. Beamten in Bezug auf dieses Thema.

Z.B.
https://www.hamburg.de/zpd/fhh-bike/15025816/fhh-bike/

Ist sowas überhaupt ein Thema für einen Tarifvertrag?
Ja, da der Tarifvertrag ohne Anpassung keine Entgeltumwandlung für das Jobrad zuläßt.

Wieso sollte ein Tarifvertrag so eine Regeleung - die z.B. über eine BV angeboten werden kann - nicht zulassen? Wenn du das via Tarifvertrag regelst, regelst du den tariflichen Anspruch auf das Jobrad - freiwillig kann ein AG mMn so ein Leasing über Entgeldumwandung anbieten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.11.2023 10:20
Aber eben nur für Beamte, so wie in Hamburg. Ich wollte mit meiner Frage auf die Ungleichbehandlung von Mitarbeitern in einem Unternehmen hinweisen. Wenn der TVL dem Thema Fahrradleasing entgegensteht, sollte man dies ändern, um die Mitarbeiter wieder gleichzustellen.

RLP ist ganz vorn dabei, wenn es darum geht eine Zweiklassengesellschaft Beamte-Angestellte aufzubauen. Es gab übrigens dazu sogar eine Anfrage, ob das Fahrradleasing nicht auch für Angestellte kommen könnte. Die Antwort ist die übliche, es wird nur auf die dann anfallenden rechtlichen Rahmenbedingungen hingewiesen und die Beantwortung der eigentlichen Frage wurde irgendwie vergessen.
https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/2572-18.pdf

Btw: Zumindest ist ersichtlich, dass das Radleasing Thema der einzelnen Landesregierungen und nicht des gesamten TVL-Gebietes ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 02.11.2023 10:30
Keine Sorge, die Motzeration löscht alle Kommentare, die gegen diese hohle Lüge argumentieren.
Irgendwas muss man halt den linksgrünen Minderleistern im ÖD vor die Nase werfen.


Boah, Manfred, wenn du aus deinem Fiebertraum bzgl. Links-Grün aufgewacht bist, empfehle ich dir, deinen Aluhut zu entsorgen, Telegram zu löschen und dann mal bitte die alten Beiträge von E15TVL (unserem Mod) zu überfliegen. Dieser ist vor allem durch Kompetenz und seinem (wirklich) geilen TV-L-Rechner aufgefallen, aber sicherlich nicht fürs Verbreiten von links-grünen (oder sonstigen) Narrativen. Wenn du das nicht schaffst, dann schleich dich zu Facebook.

Hier gehören politische Diskussionen schlichtweg nicht her, eigentlich ganz einfach.

Schon witzig, in einem Forum zum Öffentlich Dienst jemanden abfällig mit einem für ältere Deutsche üblichen Namen anzusprechen und sich anschließend über politische Äußerungen auszulassen.

Sören, stimmt's? ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Waterkant am 02.11.2023 10:52
Gemäß Informationen in Hamburg ist dies ein TVL Thema:

"Leider können Tarifbeschäftigte aktuell noch nicht teilnehmen, weil es für sie derzeit keine tarifvertragliche Grundlage gibt. Im Tarifabschluss für die Länder 2021 sind keine Regelungen zum Dienstfahrradleasing aufgenommen worden. Derzeit wird von der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) geprüft, unter welchen Voraussetzungen in den Ländern, die bereits besoldungsrechtliche Regelungen zum Dienstfahrradleasing  haben, eine Übertragung auf die Tarifbeschäftigten angeboten werden kann. Über Änderungen werden Sie im Personalportal informiert."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 02.11.2023 12:11
Gemäß Informationen in Hamburg ist dies ein TVL Thema:

"Leider können Tarifbeschäftigte aktuell noch nicht teilnehmen, weil es für sie derzeit keine tarifvertragliche Grundlage gibt. Im Tarifabschluss für die Länder 2021 sind keine Regelungen zum Dienstfahrradleasing aufgenommen worden. Derzeit wird von der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) geprüft, unter welchen Voraussetzungen in den Ländern, die bereits besoldungsrechtliche Regelungen zum Dienstfahrradleasing  haben, eine Übertragung auf die Tarifbeschäftigten angeboten werden kann. Über Änderungen werden Sie im Personalportal informiert."

Ja - aber das ist doch nur eine hohle Ausrede, oder? Jobradleasing kann auch als Betreibsvereinbarung angeboten bzw. geregelt werden. Ich wüsste nicht, wieso ein Tarifvertrag solche Sonderoptionen explizit ausschließen sollten...   Ist aber natürlich eine tolle Ausrede des Arbeitgebers.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion - Dienstradleasing?
Beitrag von: MoinMoin am 02.11.2023 12:18
Hallo zusammen, hat jemand etwas über das Thema Dienstradleasing im Rahmen der TVL Verhandlungen gehört? Ich wundere mich seit längerem über die Ungleichbehandlung von Angestellten vs. Beamten in Bezug auf dieses Thema.

Z.B.
https://www.hamburg.de/zpd/fhh-bike/15025816/fhh-bike/

Ist sowas überhaupt ein Thema für einen Tarifvertrag?
Ja, da der Tarifvertrag ohne Anpassung keine Entgeltumwandlung für das Jobrad zuläßt.

Wieso sollte ein Tarifvertrag so eine Regeleung - die z.B. über eine BV angeboten werden kann - nicht zulassen? Wenn du das via Tarifvertrag regelst, regelst du den tariflichen Anspruch auf das Jobrad - freiwillig kann ein AG mMn so ein Leasing über Entgeldumwandung anbieten.
Wieso ein Tarifvertrag dieses nicht zulässt?
Ganz einfach, weil er es eben so geregelt hat, das nur für betriebliche Altersversorgung eine Entgeltumwandlung gestattet ist.
Also der Tarifvertag regelt nicht Jobrad ja/nein, sondern Entgeltumwandlung für Jobrad: Nein.
Jobrad ohne Entgeltumwandlung: erlaubt.

Aber auch in NI soll da ein Änderung erfolgen.

Warum die Gewerkschaften das dort so reingeschrieben haben?
Vielleicht, damit ihre Beitragshöhe nicht reduziert wird.
Oder weil sie den Ag vor Milchmädchenrechnungen schützen will oder oder.

Ehrlich gesagt: keine Ahnung.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 02.11.2023 12:19
Gemäß Informationen in Hamburg ist dies ein TVL Thema:

"Leider können Tarifbeschäftigte aktuell noch nicht teilnehmen, weil es für sie derzeit keine tarifvertragliche Grundlage gibt. Im Tarifabschluss für die Länder 2021 sind keine Regelungen zum Dienstfahrradleasing aufgenommen worden. Derzeit wird von der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) geprüft, unter welchen Voraussetzungen in den Ländern, die bereits besoldungsrechtliche Regelungen zum Dienstfahrradleasing  haben, eine Übertragung auf die Tarifbeschäftigten angeboten werden kann. Über Änderungen werden Sie im Personalportal informiert."

Ja - aber das ist doch nur eine hohle Ausrede, oder? Jobradleasing kann auch als Betreibsvereinbarung angeboten bzw. geregelt werden. Ich wüsste nicht, wieso ein Tarifvertrag solche Sonderoptionen explizit ausschließen sollten...   Ist aber natürlich eine tolle Ausrede des Arbeitgebers.
Kein hohle Ausrede!
Jobrad ja, Entgeltumwandlung für Jobrad, nein.
Da muss der TV angepasst werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: CPHE am 02.11.2023 12:30
Bei uns dürfen private E-Autos gratis an den Wallboxen des AG laden. Wie kann denn sowas eigentlich möglich sein? Ich finde E-Autos, Solaranlagen, Wallboxen werden schon genug gefördert und davon profitieren eh nur Leute, die es sich auch ohne die Förderungen hätten leisten können. Wie kann es sein, dass die nun auch noch auf Kosten der Steuerzahler gratis laden dürfen? Ist das nicht auch ein geldwerter Vorteil?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.11.2023 12:32
ALSO DOCH:

Jobradleasing das Thema bei den Tarifverhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 02.11.2023 12:40
Ich sag jetzt auch noch mal was zum Drahtesel-Thema:

In meinen Augen gehören weder Autos, Fahrräder noch Tickets arbeitgeberseitig gefördert. Nicht für Beamte und auch nicht für Tarifbeschäftigte. Am Ende kommen die Kollegen um die Ecke, die ihren Dienstsitz fußläufig erreichen können, und fordern einen "Job-Sneaker"-Zuschuss. Wer meint, er brauche zwingend ein eBike für 7000€, der soll sparen oder ggf. einen Kredit aufnehmen. Für den preisbewussten Menschen gibt's die bekannten Marktplätze.

Immer daran denken: Solche "Nebensächlichkeiten" und "Goodies" gehen in Tarifverhandlungen immer auf Kosten der eigentlichen Tariferhöhung. Ich habe das Geld lieber auf dem Konto und entscheide dann selbst, was ich damit mache.

In diesem Sinne hoffe ich, dass heute ausreichend "Lachshäppchen" bereitstehen  ;D ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 02.11.2023 12:41
Gemäß Informationen in Hamburg ist dies ein TVL Thema:

"Leider können Tarifbeschäftigte aktuell noch nicht teilnehmen, weil es für sie derzeit keine tarifvertragliche Grundlage gibt. Im Tarifabschluss für die Länder 2021 sind keine Regelungen zum Dienstfahrradleasing aufgenommen worden. Derzeit wird von der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) geprüft, unter welchen Voraussetzungen in den Ländern, die bereits besoldungsrechtliche Regelungen zum Dienstfahrradleasing  haben, eine Übertragung auf die Tarifbeschäftigten angeboten werden kann. Über Änderungen werden Sie im Personalportal informiert."

Ja - aber das ist doch nur eine hohle Ausrede, oder? Jobradleasing kann auch als Betreibsvereinbarung angeboten bzw. geregelt werden. Ich wüsste nicht, wieso ein Tarifvertrag solche Sonderoptionen explizit ausschließen sollten...   Ist aber natürlich eine tolle Ausrede des Arbeitgebers.
Kein hohle Ausrede!
Jobrad ja, Entgeltumwandlung für Jobrad, nein.
Da muss der TV angepasst werden.

Ich will mich nicht streiten (dafür lerne ich zu gerne dazu) - aber kannst du mir die Stelle im Tarifvertrag zeigen, die das explizit ausschließt?

Ich weiß, dass andere Branchen das via Betriebs- oder Konzernbetriebsvereinbarung gelöst haben. Und diese sind auch im recht starren Manteltarif der IGM Nord angesiedelt. Nach meinem Verständnis ist das auch der richtige Ort (also die BV) um sowas anzubieten bzw. festzuschreiben.   (womit man das auch aus den Tarifen rauslassen kann)

Edit: Sorry, ich habs jetzt gefunden - z.b. die IGM hat einzelne Tarifverträge abgeschossen, die dann den einzelnen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretungen ermöglichen, über eine BV das Dienstradleasing anzubieten. Da lag ich daneben.

Sollte aber kein Thema für eine Tarifverhandlung sein sondern im Sinne eines modernen Arbeitgebers mal abgeschlossen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 02.11.2023 12:52
Wieso wird hier das Thema JobBike so diskutiert? Dachte das wäre Ende 2022 in den Tarifvertrag aufgenommen worden?

https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/radleasing-auch-fuer-tarifbeschaeftigte-des-landes (https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/radleasing-auch-fuer-tarifbeschaeftigte-des-landes)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 02.11.2023 12:56
Wieso wird hier das Thema JobBike so diskutiert? Dachte das wäre Ende 2022 in den Tarifvertrag aufgenommen worden?

https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/radleasing-auch-fuer-tarifbeschaeftigte-des-landes (https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/radleasing-auch-fuer-tarifbeschaeftigte-des-landes)

Der TV gilt aber nur für BaWü.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 02.11.2023 13:06
Bei uns dürfen private E-Autos gratis an den Wallboxen des AG laden. Wie kann denn sowas eigentlich möglich sein? Ich finde E-Autos, Solaranlagen, Wallboxen werden schon genug gefördert und davon profitieren eh nur Leute, die es sich auch ohne die Förderungen hätten leisten können. Wie kann es sein, dass die nun auch noch auf Kosten der Steuerzahler gratis laden dürfen? Ist das nicht auch ein geldwerter Vorteil?
Ja ist es mEn und muss uU entsprechend versteuert werden, die Lohnsteueraussenprüfung kann sich ja damit befassen.
Genauso wie das private Handy aufladen  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVOEDAnwender am 02.11.2023 13:19
Zitat
Ich will mich nicht streiten (dafür lerne ich zu gerne dazu) - aber kannst du mir die Stelle im Tarifvertrag zeigen, die das explizit ausschließt?

§§ 15, 24 regeln, dass das jeweils monatlich fällige Entgelt (Tabellenentgelt, Zulagen und Zuschläge) an den Beschäftigten auszuzahlen ist. Da der TV hierfür keine Öffnungsklausel vorsieht, kann hiervon auch nicht durch Betriebs- oder Dienstvereinbarung abgewichen werden. D.h. es können keine Entgeltbestandteile ohne tarifliche Öffnungsklausel in Sachleistungen umgewandelt werden. Sonst könnte man z.B. ja auch auf die Idee kommen, dass Nettoentgelt in Amazon-Gutscheinen auszuzahlen....

Zitat
§ 15
Tabellenentgelt
(1) 1Die/Der Beschäftigte erhält monatlich ein Tabellenentgelt.


§ 24
Berechnung und Auszahlung des Entgelts
(1) 1Bemessungszeitraum für das Tabellenentgelt und die sonstigen Entgeltbestandteile ist der Kalendermonat, soweit tarifvertraglich nicht ausdrücklich etwas Abweichendes geregelt ist. [/b]2Die Zahlung erfolgt am letzten Tag des Monats (Zahltag) für den laufenden Kalendermonat auf ein von der/dem Beschäftigten benanntes Konto innerhalb eines Mitgliedstaats der Europäischen Union.[/b] 3Fällt der
Zahltag auf einen Samstag oder auf einen Wochenfeiertag, gilt der vorhergehende Werktag, fällt er auf einen Sonntag, gilt der zweite vorhergehende Werktag
als Zahltag. 4Entgeltbestandteile, die nicht in Monatsbeträgen festgelegt sind, sowie der Tagesdurchschnitt nach § 21 sind am Zahltag des zweiten Kalendermonats, der auf ihre Entstehung folgt, fällig.
Protokollerklärungen zu § 24 Absatz 1:
1. Teilen Beschäftigte ihrem Arbeitgeber die für eine kostenfreie beziehungsweise kostengünstigere Überweisung in einen anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union erforderlichen Angaben nicht rechtzeitig mit, so tragen sie
die dadurch entstehenden zusätzlichen Überweisungskosten.
2. Soweit Arbeitgeber die Bezüge am 15. eines jeden Monats für den laufenden
Monat zahlen, können sie jeweils im Dezember eines Kalenderjahres den
Zahltag vom 15. auf den letzten Tag des Monats gemäß Absatz 1 Satz 1
verschieben.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVOEDAnwender am 02.11.2023 13:24
Hier auch ein paar Ausführungen aus einem Kommentar (REHM: Lexikon für das Lohnbüro), warum eine Entgeltumwandlung ohne tarifliche Öffnungsklausel nicht zulässig ist:

Zitat
4.3.2Tarifvertrag bzw. Öffnungsklausel zur Entgeltumwandlung liegt nicht vor
Ein tarifgebundener Arbeitnehmer kann mangels Tarifvertrag zur Entgeltumwandlung oder entsprechender Öffnungsklausel sein Recht auf Entgeltumwandlung nicht durchsetzen. Bei tarifgebundenen Arbeitnehmern können aber über- und außertarifliche Arbeitsentgelte zugunsten einer betrieblichen Altersversorgung umgewandelt werden, weil derartige Entgeltteile nicht der Tarifbindung unterliegen. Nicht tarifgebundene Arbeitnehmer, bei denen regelmäßig Bezugnahmeklauseln in den Arbeitsverträgen enthalten sind, werden zwar nicht unmittelbar auf Grund eines Tarifvertrages, aber auf Grund der einzelvertraglichen Regelung „nach Tarif“ bezahlt. Sie können jederzeit Entgelte in eine betriebliche Altersversorgung umwandeln, da der Tarifvorrang nach § 17 Abs. 5 BetrAVG nicht eingreift. Dies gilt selbst dann, wenn im Arbeitsvertrag auf die tariflichen Bestimmungen Bezug genommen wird. Allein durch die Bezugnahme auf den Tarifvertrag werden diese Entgeltbestandteile nicht zu Tariflohn.

In Tarifverträgen kann nach § 17 Abs. 3 Satz 1 BetrAVG, der u. a. § 1a BetrAVG für tarifdispositiv erklärt, auch zum Nachteil der Arbeitnehmer von der Regelung des Rechtsanspruchs auf Entgeltumwandlung abgewichen und durch die Tarifvertragsparteien der Anspruch auf Entgeltumwandlung ausgeschlossen werden. Von dieser Möglichkeit haben z. B. die Tarifvertragsparteien bestimmter Bereiche des öffentlichen Dienstes Gebrauch gemacht (§ 26 Abs. 5 und § 40 Abs. 4 des Tarifvertrages Altersversorgung (ATV) i. V. mit Ziffer 1.3 des Altersvorsorgeplans). Um betriebseinheitliche Versorgungsbedingungen zu ermöglichen, kann nach § 17 Abs. 3 Satz 2 BetrAVG im Arbeitsvertrag auf entsprechende abweichende Bestimmungen in Tarifverträgen Bezug genommen werden. Durch eine in Einzelarbeitsverträgen enthaltene Bezugnahmeklausel können damit aber auch nicht tarifgebundene Arbeitnehmer vom Ausschluss der Entgeltumwandlung erfasst werden.

Und hier noch was von der IG Metall:

Zitat
1. Arbeitsrechtliche Schranken
Im Arbeitsvertrag vereinbaren die Parteien den Austausch von Leistungen. Die Beschäftigten verpflichten sich, dem Arbeitgeber gegenüber, ihre Arbeitskraft für eine
bestimmte Dauer zur Verfügung zu stellen, der Arbeitgeber schuldet als Gegenleistung dafür eine Vergütung. Als Vergütung wird im Arbeitsvertrag entweder ein konkreter Geldbetrag vereinbart oder auf die Vergütungsvorschriften eines Tarifvertrages
Bezug genommen, die wiederum Geldbeträge enthalten. Arbeitgeber und Beschäftigte haben folglich in aller Regel eine Geldschuld vereinbart.
Der Möglichkeit, die Vergütungspflicht durch anderweitige Leistungen zu erfüllen,
steht eine allgemeine Grenze gem. § 107 Abs. 2 Gewerbeordnung entgegen. Dort
heißt es: Eine in Geldschuld eingegangene Vergütungspflicht soll nicht durch eine
Naturalleistung getilgt werden können.

Die Umwandlung von tariflichen Entgeltbestandteilen in Sachwerte bedeutet juristisch einen Verzicht auf diese tariflichen Entgeltbestandteile, da es nicht zur Auszahlung des Anspruchs kommt. Ein Verzicht auf Tarifentgelt ist jedoch nur mit Zustimmung der Tarifvertragsparteien zulässig (§ 4 Abs. 4 TVG). Die Tarifverträge sehen in
der Regel auch keine Öffnungsklauseln vor. In der Metall- und Elektroindustrie beispielsweise gibt der Manteltarifvertrag vor, dass die Entgeltzahlung in bar oder bargeldlos erfolgen muss (§ 11.9 MTV). Eine Ausnahme ist der Tarifvertrag zur Entgeltumwandlung vom 22.04.2006, der die Möglichkeit der Entgeltumwandlung zum
Zweck der Altersversorgung erlaubt. Dabei handelt es sich im Unterschied zur Entgeltumwandlung in Sachwerte allerdings um eine Verschiebung der Auszahlung von
Arbeitsentgelt ins Rentenalter, ist dieses erreicht, wird der entsprechende Geldbetrag
an die Beschäftigten ausgezahlt. Weitere Ausnahmen gibt es in unseren Tarifverträgen nicht.
Eine Sachmittelleistung ist an sich auch keine günstigere Regelung, da beim Sachgruppenvergleich (BAG vom 12.12.2012 – 4 AZR 328/11) Sachleistungen eben nicht
günstiger sind als Entgeltzahlungen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 02.11.2023 13:29
Da wäre dann deoi Frage, warum Bayern mit Bindung an den TV-L trotzdem in der Lage ist das Jobrad für Angestellte im ÖD ab 01.11.2023 durchführen kann? Dafür wurd edie Wochenarbeitszeit im Austausch um 6 min gekürzt.

Und nu?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 02.11.2023 13:29
Interessanter ist doch die Frage, ob sich alle an den Häppchen gesättigt haben und jetzt konstruktiv verhandelt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 02.11.2023 13:32
1. AG-Angebot sicher 4% auf 24 Monate  :-\

Ich gehe morgen jedenfalls nicht von einem Angebot der Arbeitgeber aus. Man wird erneut auf die leeren Kassen verweisen und sich ein paar Krokodilstränen heraus quetschen. Anschließend wird erneut mit dem respektlosen gequatsche aus der ersten Verhandlungsrunde weiter gemacht.

Könnten die AN-Vertreter, falls wieder kein Angebot kommt, nicht einfach mal ihre Unterlagen einpacken, aufstehen und sich freundlich mit dem Hinweis verabschieden, dass es ja dann nichts zu verhandeln gibt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.11.2023 13:34
Da wäre dann deoi Frage, warum Bayern mit Bindung an den TV-L trotzdem in der Lage ist das Jobrad für Angestellte im ÖD ab 01.11.2023 durchführen kann? Dafür wurd edie Wochenarbeitszeit im Austausch um 6 min gekürzt.

Und nu?

Schau Dir mal die verlinkte Anfrage an die Landesregierung RLP an, da steht unter 6, dass die TVL sich geeinigt haben, dies in einigen Ländern, die die blablabla genannten Anforderungen erfüllen in landesbezirklicher Tarifvereinbarung zuzulassen, allerdings ohne Zuschüsse.

https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/2572-18.pdf
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.11.2023 13:35
1. AG-Angebot sicher 4% auf 24 Monate  :-\

Ich gehe morgen jedenfalls nicht von einem Angebot der Arbeitgeber aus. Man wird erneut auf die leeren Kassen verweisen und sich ein paar Krokodilstränen heraus quetschen. Anschließend wird erneut mit dem respektlosen gequatsche aus der ersten Verhandlungsrunde weiter gemacht.

Könnten die AN-Vertreter, falls wieder kein Angebot kommt, nicht einfach mal ihre Unterlagen einpacken, aufstehen und sich freundlich mit dem Hinweis verabschieden, dass es ja dann nichts zu verhandeln gibt?

Schnittchen lassen sie einpacken...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVOEDAnwender am 02.11.2023 13:39
Da wäre dann deoi Frage, warum Bayern mit Bindung an den TV-L trotzdem in der Lage ist das Jobrad für Angestellte im ÖD ab 01.11.2023 durchführen kann? Dafür wurd edie Wochenarbeitszeit im Austausch um 6 min gekürzt.

Und nu?

Da wurde - wie in BaWü auch - ein Tarifvertrag auf Landesbezirksebene abgeschlossen. Damit liegt eine notwendige Anspruchsgrundlage zur Entgeltumwandlung in Bayern und Baden-Württemberg vor.

Zitat des dbb (Flugblatt Bayern: https://www.bllv.de/fileadmin/BLLV/Download/Service/Dienstrecht/Aktuelle_Informationen/2023_09_15_Bayern_TV_Fahrradleasing_unterzeichnet.pdf (https://www.bllv.de/fileadmin/BLLV/Download/Service/Dienstrecht/Aktuelle_Informationen/2023_09_15_Bayern_TV_Fahrradleasing_unterzeichnet.pdf))

Für Tarifbeschäftigte auf Landesebene gibt es hierzu keinen bundesweit geltenden Tarifvertrag. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) gestattet ihren Mitgliedern jedoch unter bestimmten Voraussetzungen landesbezirkliche Tarifverhandlungen zu diesem Thema.

Die anderen Bundesländer schauen halt beim Thema "JobRad-Leasing" solange in die Röhre, soweit auf landesbezirklicher Ebene hierzu keine Tarifverträge abgeschlossen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 02.11.2023 13:55
@TVOEDAnwender
Ganz vielen Dank für die Ausführungen - das habe ich als nicht-Jurist so nicht rauslesen können und habs dann auch erst in Ausführungen gefunden. Deine Quellen waren dann superdetailliert :-)

Ich bin gespannt ob morgen schon etwas abschlussfähiges rauskommt - eventuell muss man ja den zweijährlichen Tanz inklusive Streiks garnicht erst anfangen. Vielleicht statt Häppchen ne Pfeiffe rauchen und sich einigen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVOEDAnwender am 02.11.2023 14:05
Der Tarifvertrag verbietet übrigens nicht, dass der AG dir kostenlos ein Fahrrad stellt. Das könnte man als außertarifliche Leistung seinen Mitarbeitern schon zur Verfügung stellen (nur der geldwerte Vorteil müsste versteuert werden). Die AG wollen aber ja den für sie günstigeren Weg: "So tun als ob" - Wir sind total modern und bieten dir ein Fahrrad an, dass du komplett selbst bezahlt (AG Zuschuss gibts keinen, du bezahlst später mit der Rente) und an welchem wir im Zweifel sogar noch mitsparen (AG spart ja auch seinen Anteil an der SozV). Daher ist und bleibt das Ganze eine Mogelpackung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mitleser am 02.11.2023 14:15
Seit 3 Seiten lese ich nur Fahrrad….

Ich hab sogar 2 in der Garage….selbst gekauft…kann man von allen AN erwarten…

Ich würde lieber das Geld haben wollen und selbst entscheiden, was ich damit mache…


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 02.11.2023 14:22
Seit 3 Seiten lese ich nur Fahrrad….

Ich hab sogar 2 in der Garage….selbst gekauft…kann man von allen AN erwarten…

Ich würde lieber das Geld haben wollen und selbst entscheiden, was ich damit mache…
Welches Geld?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.11.2023 14:38
Seit 3 Seiten lese ich nur Fahrrad….

Ich hab sogar 2 in der Garage….selbst gekauft…kann man von allen AN erwarten…

Ich würde lieber das Geld haben wollen und selbst entscheiden, was ich damit mache…
Welches Geld?

Jenes, was wir AN aus der vielfach beschriebenen Wertschätzung herleiten, was die AG so aber nicht verstanden wissen wollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 02.11.2023 14:59
Beim Stöbern bin ich auf ein "Bleibebarometer Öffentlicher Dienst" gestossen, immerhin auch unterstützt von BMI, DGB, DBB etc.

Ist zwar Stand Jan. 2022, aber dennoch sehr aufschlußreich. z.B. sind die Beschäftigten der Länder am unzufriedensten. Im Übrigen liegt das Zufriedenheitsniveau auf einem ähnlichen level zur PW.

Auffallend ist wohl, dass die Beschäftigten eher mit dem Job, als dem AG zufrieden sind. <Das kann auch nur jemand von außerhalb überraschen. Auch die hohe Wechselbereitschaft überrascht - ernsthaft? (Nur 20% sind nicht wechselbereit, weder innerhalb des ÖD noch PW / satte 25% gaben an, sich schon extern beworben zu haben.)

Völlig überraschend S.10 "Welche Verbesserung Ihrer Arbeitsbedingungen würden Sie in der Privatwirtschaft erwarten? (Offene Frage!!!!)
Na, wer kommt drauf?
1. Bessere bezahlung
2. Höhere Flexibilität
3. Bessere Ausstattung
4. Anerkennung und Wertschätzung

Sollte man der TVL um die Ohren hauen....
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2022/01/bleibebarometer-oeffentlicher-dienst.html



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 02.11.2023 15:43
Gibt’s Neuigkeiten aus Verhandlungskreisen?
Waren die Lachshäppchen gut temperiert und haben sie geschmeckt?
Hat sich die GEW Vorsitzende wieder wies  letzte mal vollgefuttert?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 02.11.2023 15:49
Gibt’s Neuigkeiten aus Verhandlungskreisen?
Waren die Lachshäppchen gut temperiert und haben sie geschmeckt?
Hat sich die GEW Vorsitzende wiederwies letzte mal vollgefuttert?

DANKE, dieses Offtopic nervt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 02.11.2023 15:59
Gibt’s Neuigkeiten aus Verhandlungskreisen?
Waren die Lachshäppchen gut temperiert und haben sie geschmeckt?
Hat sich die GEW Vorsitzende wiederwies letzte mal vollgefuttert?

DANKE, dieses Offtopic nervt...

Hmmmm. Das war eine sehr konkrete, themenbezogene Nachfrage (garniert mit einigen, der Aufheiterung dienenden Worten).

3 Seiten Fahrrad ... das war off-topic.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussio
Beitrag von: Muschebubu am 02.11.2023 16:29
Es ist zum Haare raufen und die Gewerkschaften schaffen nicht einmal dem bisher argumentativ entgegenzutreten… Dressel sagt heute im Interview, mal wieder, es sei kein Geld da. Und besonders perfide finde ich dann die Argumentation mit den hohen Kosten für Flüchtlinge und indirekt das Deutschland Ticket. Beides absoluter Blödsinn. Ich will wegen beidem hier keine politische Diskussion. Gehört hier nicht her. Aber das man sich erdreistet die andere Problemfelder gegen die Beschäftigten auszuspielen ist das Letzte. Warum stellen die Gewerkschaften sich nicht ebenso vor die Presse und kritisieren, dass eben jene Länder, die dem TVÖD zugestimmt haben, nun beim TV-L kein Geld mehr haben… Den Knall hat die TDL noch nicht gehört, weil von den Gewerkschaften noch nicht deutlich kommuniziert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 02.11.2023 16:33
Mich wundert, dass sie noch nicht die Finanzierung des Deutschland Tickets ins Feld geführt haben, die bei einem zu hohen Abschluss gefährdet ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussio
Beitrag von: Erklärbär am 02.11.2023 16:55
Es ist zum Haare raufen und die Gewerkschaften schaffen nicht einmal dem bisher argumentativ entgegenzutreten… Dressel sagt heute im Interview, mal wieder, es sei kein Geld da. Und besonders perfide finde ich dann die Argumentation mit den hohen Kosten für Flüchtlinge und indirekt das Deutschland Ticket. Beides absoluter Blödsinn. Ich will wegen beidem hier keine politische Diskussion. Gehört hier nicht her. Aber das man sich erdreistet die andere Problemfelder gegen die Beschäftigten auszuspielen ist das Letzte. Warum stellen die Gewerkschaften sich nicht ebenso vor die Presse und kritisieren, dass eben jene Länder, die dem TVÖD zugestimmt haben, nun beim TV-L kein Geld mehr haben… Den Knall hat die TDL noch nicht gehört, weil von den Gewerkschaften noch nicht deutlich kommuniziert.

Bezahlt man bei Verdi Leute mal wie es im Top Management üblich ist hat man auch gute Verhandlungspartner. So jetzt sind es 0815-Personen die einfach von Anfang keine Chance haben sich zu behaupten. Wenn ich schon lese, ihr müsst laut sein, weiß ich genau man hat keine Argumente. Mit 1h Vorbereitungszeit würde ich mehr schaffen als nur damit zu drohen, dann streiken wir. Am besten man nimmt Wirtschaftsleute und Menschen aus Vertrieb und Personalmanagement.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Fakon am 02.11.2023 16:56
Ein Argument sollten sie aber auf jeden Fall ansprechen;

In TVöD-EG12 bekommt man inzwischen mehr als im TVL-EG14 ... eher EG15. Ich habe die Möglichkeit zu wechseln zu einer Bundeseinrichtung in der selben EG, das entspricht fast 10.000€ mehr im Jahr.

Und wenn jemand mit klammen Kassen kommt, wieso haben die Kommunen mehr Geld als die Länder?

 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: mariella am 02.11.2023 17:22
Die Kommunen haben nicht mehr Geld... die müssten selbst zum Teil Einsparungen vornehmen...

Ich finde es trotzdem eine absolute Frechheit, wenn nicht bald ein faires Angebot von der AGseite kommt...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 02.11.2023 17:24
Morgen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 02.11.2023 17:36
Ein Argument sollten sie aber auf jeden Fall ansprechen;

In TVöD-EG12 bekommt man inzwischen mehr als im TVL-EG14 ... eher EG15. Ich habe die Möglichkeit zu wechseln zu einer Bundeseinrichtung in der selben EG, das entspricht fast 10.000€ mehr im Jahr.

Und wenn jemand mit klammen Kassen kommt, wieso haben die Kommunen mehr Geld als die Länder?

Darf man nachfragen, welche Tabellen du vergleichst? Nehme ich die jeweils aktuell geltenden, dann verdient man im TV-L EG 14 deutlich mehr als in der EG 12 im TVÖD.Und berücksichtigt man im TVÖD die Tabelle für 2024, kehrt sich das zwar um, nicht aber um „fast 10.000 Euro“!?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 02.11.2023 17:52
Würde mich doch wundern, wenn vor allem die Arbeitnehmerseite heute nicht mehr an die Mikrofone tritt. Man sollte dann doch transparent sein. Oder aber, man ist so nah an einer Einigung dran, dass man es sich jetzt nicht ruinieren will, indem man an die Presse tritt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 02.11.2023 18:26
Mein Tipp auf AG Angebot:
24 monate laufzeit
12 monate nullrunde
2% im 13 monat
4% im 24 monat

bis an die Schmerzgrenze
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 02.11.2023 18:30
Mein Tipp auf AG Angebot:
24 monate laufzeit
12 monate nullrunde
2% im 13 monat
4% im 24 monat

bis an die Schmerzgrenze

Für realistischer halte ich eine abgespeckte Version des TVöD-Abschlusses. Als "Entgegenkommen" zum selben Zeitpunkt erhöht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussio
Beitrag von: RsQ am 02.11.2023 18:33
Und besonders perfide finde ich dann die Argumentation mit den hohen Kosten für Flüchtlinge und indirekt das Deutschland Ticket.
Dass jemand Drittes sowas durchdrückt, ist doch aber nicht das Problem der Beschäftigten? Wenn das Argumente sein sollen, kann man jede andere öffentliche Aufgabe/Ausgabe auch als Argument nehmen, das gegen die Bezahlung von MA generell spricht ...  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussio
Beitrag von: TZSteinbock am 02.11.2023 18:52
Und besonders perfide finde ich dann die Argumentation mit den hohen Kosten für Flüchtlinge und indirekt das Deutschland Ticket.
Dass jemand Drittes sowas durchdrückt, ist doch aber nicht das Problem der Beschäftigten? Wenn das Argumente sein sollen, kann man jede andere öffentliche Aufgabe/Ausgabe auch als Argument nehmen, das gegen die Bezahlung von MA generell spricht ...  :o

Schlimm ist nur dass Gewerkschaften  eine derartige Argumentation einfach durch gehen lassen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussio
Beitrag von: Warnstreik am 02.11.2023 19:49
Und besonders perfide finde ich dann die Argumentation mit den hohen Kosten für Flüchtlinge und indirekt das Deutschland Ticket.
Dass jemand Drittes sowas durchdrückt, ist doch aber nicht das Problem der Beschäftigten? Wenn das Argumente sein sollen, kann man jede andere öffentliche Aufgabe/Ausgabe auch als Argument nehmen, das gegen die Bezahlung von MA generell spricht ...  :o

Schlimm ist nur dass Gewerkschaften  eine derartige Argumentation einfach durch gehen lassen...

Ach, tut sie das?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 02.11.2023 19:52
Ich überspitze auch gerne mal aber ich glaube kaum, dass so riesige Logiklücken nicht erkannt werden und das hauchdünne Argumente ziemlich sicher keinen Raum finden.
Die sind nicht da oben, weil sie dumm sind. Wortwahl und Argumentation ist doch der Grund der hohen Positionen. Nebst Leistung und Intellekt bei vielen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 02.11.2023 20:01
Was die Vorsitzenden bei Verdi und Co. angeht, sind diese auf dem gleichen Weg wie Manfred Schell und Claus Weselsky von der GDL an die Spitze gekommen. Diese hatten für ihre Forderungen aber das Druckmittel der streikenden Lokführer.
Allerdings vermittelt sich was das Thema Streik bei Verdi angeht die Angst, dass das die Gewerkschaft viel Geld kostet.

Mir laufen diese Verhandlungen von Seiten Verdi zu wenig kämpferisch und zu harmonisch.
Da würde ich mir die o. g. Personen auf unserer Seite wünschen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: InVinoVeritas am 02.11.2023 20:10
Was die Vorsitzenden bei Verdi und Co. angeht, sind diese auf dem gleichen Weg wie Manfred Schell und Claus Weselsky von der GDL an die Spitze gekommen. Diese hatten für ihre Forderungen aber das Druckmittel der streikenden Lokführer.
Allerdings vermittelt sich was das Thema Streik bei Verdi angeht die Angst, dass das die Gewerkschaft viel Geld kostet.

Mir laufen diese Verhandlungen von Seiten Verdi zu wenig kämpferisch und zu harmonisch.
Da würde ich mir die o. g. Personen auf unserer Seite wünschen.




Claus Weselsky ist Stellvertretender Bundesvorsitzender des DBB und der sitzt mit am Verhandlungstisch
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussio
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.11.2023 20:15

Bezahlt man bei Verdi Leute mal wie es im Top Management üblich ist hat man auch gute Verhandlungspartner. So jetzt sind es 0815-Personen die einfach von Anfang keine Chance haben sich zu behaupten. Wenn ich schon lese, ihr müsst laut sein, weiß ich genau man hat keine Argumente. Mit 1h Vorbereitungszeit würde ich mehr schaffen als nur damit zu drohen, dann streiken wir. Am besten man nimmt Wirtschaftsleute und Menschen aus Vertrieb und Personalmanagement.

Lieber Erklärbär und Gleichgesinnte,

allein durch ihren Namen müßten Sie wissen, dass die AGs im ÖD bei Tarifverhandlungen immer nur ein einziges Argunent anbringen- nämlich das der sog. leeren Kassen. Alle anderen Argumente der Gewerkschaften prallen dort ab - da gibt´s noch nicht ein Mal ein Schulterzucken als Antwort auf Seiten der AGs.

Aber dann stellen Sie doch mal Ihr "Gegenprogramm" zum Warnstreikaufruf der Gewerkschaaften dar- ich bin gespannt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 02.11.2023 20:19
Soviel ich mitbekommen habe, sieht Dressel Streiks als Teil des Geschäfts an. Ich kann mir nicht vorstellen,  dass normale Streiks wirklich so viel Druck machen, wie erhofft wird. Ufern diese aus... das wäre was anderes.
Ist ein bisschen wie ein Balztanz.
Zumindest fühlt es sich so an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 02.11.2023 20:24
Verhandlung ging heute um 18 Uhr vorbei. Morgen Vormittag geht es weiter.
Die Tarifbotschafter Viko ist für morgen/ Freitag 18 Uhr angesetzt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 02.11.2023 20:24
Es kam gerad eine Mail von Verdi. Heute ging es wohl nur um die Erwartungen. Die Entgeltforderung soll erst morgen auf den Tisch…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 02.11.2023 20:29
Claus Weselsky ist Stellvertretender Bundesvorsitzender des DBB und der sitzt mit am Verhandlungstisch

Das ganze verläuft so still, dass fast niemand im Land mitbekommt das Verhandlungen überhaupt stattfinden.
Kein Wunder das niemand die beteiligten Personen kennt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 02.11.2023 20:31
Es kam gerad eine Mail von Verdi. Heute ging es wohl nur um die Erwartungen. Die Entgeltforderung soll erst morgen auf den Tisch…

Was bedeutet “Erwartungen” in dem Kontext?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 02.11.2023 20:33
Stadtstaaten Zulage
SuE Angleichung
Irgendwelche Pflege Zulagen
TVStud

Alle weiteren Themen, die nicht der Hauptforderung 10,5%/mindest.500,-€ entsprechen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 02.11.2023 23:53
Gibt es denn irgendeine Äußerung, was die AG-Vertreter_innen denn in die Verhandlungen einbringen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erklärbär am 03.11.2023 04:42

Bezahlt man bei Verdi Leute mal wie es im Top Management üblich ist hat man auch gute Verhandlungspartner. So jetzt sind es 0815-Personen die einfach von Anfang keine Chance haben sich zu behaupten. Wenn ich schon lese, ihr müsst laut sein, weiß ich genau man hat keine Argumente. Mit 1h Vorbereitungszeit würde ich mehr schaffen als nur damit zu drohen, dann streiken wir. Am besten man nimmt Wirtschaftsleute und Menschen aus Vertrieb und Personalmanagement.

Lieber Erklärbär und Gleichgesinnte,

allein durch ihren Namen müßten Sie wissen, dass die AGs im ÖD bei Tarifverhandlungen immer nur ein einziges Argunent anbringen- nämlich das der sog. leeren Kassen. Alle anderen Argumente der Gewerkschaften prallen dort ab - da gibt´s noch nicht ein Mal ein Schulterzucken als Antwort auf Seiten der AGs.

Aber dann stellen Sie doch mal Ihr "Gegenprogramm" zum Warnstreikaufruf der Gewerkschaaften dar- ich bin gespannt.

Ganz einfach als approbates Druckmittel wäre die Abwanderung der MA zu nennen. Bis dann mal Prozesse geschaffen wurden gibt es einen Stillstand für gewisse Zeit. Kann sich das Deutschland leisten?
Ein automatischer jährlicher Inflationsausgleich spart Streiks und damit auch einigen Stress. Stellenhaushalt modernisieren, da dies völlig laienhaft betrachtet wird. Jeder schreit hier, aber genau da sollte eine Positionierung abgestimmt mit den Requstern erfolgen. Steuererleichterung der Angestellten was einem Lohnplus zugute kommt. Arbeitsverkürzung. Stufenerweiterung der EGs und der Stufen. Leistungsbonis, um Highperformer zu motivieren und zu halten. Angleichung oder besser Zusammenschluss mit dem TV-V. Ein Tarif für alle und einem Topf, um die Konkurrenz zur PW nicht noch auszubauen. Komplette Übernahme des Bahn-Tickets und der Heiz- sowie Stromkosten.

Wenn mir der AG als Verhandlungspartner gegenüber sitzt und mir das Klagelied der leeren Kassen vorsingt, würde ich erst mal darauf hinweisen, dass im Pamphlet drinsteht, dass der Vertrag nichts mit Beamten zu tun hat und daher die 19 Mrd haltlose Fakten sind. Dann würde ich eine Aufstellung der Kosten aufweisen, welche durch Steuereinnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Also um den Infostand darstellen. Dann eine Darstellung welche durch Kündigungen mit Grund des Gehalts und eine Prognose mit weiteren Kündigungen und dem Ausmaß des Schadens in Zahlen. Diese Summe würde ich beziffern. Die Inflation würde ich nicht laienhaft wie überwiegend die meisten einfach Zahlen raushauen betrachten, sondern spezifisch betrachten. Kurzer Spoiler die Hauptausgaben sind Immobilien-/Mietkosten. Getrennt davon Energiekosten und auch davon getrennt Lebensmittelkosten, etc. mit einem Schlüssel belegen und am Ende des Tages kommt eine Zahl raus, welche die prozentuale Steigerung der Lebenshaltungskosten darstellt. Damit würde ich aufwarten. Das die Kassen leer sind, würde ich dann mit Einsparmöglichkeiten als Unterstützung anbieten. Wo gespart werden kann und wo wir mehr investieren sollten. Am Ende sollte das Ergebnis so aussehen, das Einsparungen vorliegen, um den Beschäftigten dieses Geld zu geben. Auch sollte der ÖD gesund geschrumpft werden und automatisiert werden, was wir bei uns machen und damit Gehälter einsparen. Weil das Rad sich nur gemeinsam dreht. Solche Themen gehören da mit rein. KI und Prozessoptimierung sowie Automatisierung. Viele Jobs kann man automatisiert über Systeme einsparen.

Aber hierfür bedarf es Recherche einen Plan und nicht nur 5 Minuten schreiben.
Man hätte bereits mit den Entscheidern im laufenden Jahr über den Rahmen verhandeln müssen. Gemeinsam statt dieser Fronten. In meinem Job mache ich genau das und es läuft 1a. In dieser Runde mit Verdi und AG Fühlt sich das so an, wie ein kleines Kind davon zu überzeugen Spinat, Brokoli, sowie sonstiges anzubieten was der AG nicht essen mag. Würde ich diesen Job machen, würde ich mich auch vorbereiten aber das ist nicht meine Aufgabe, da ich nicht zu Verdi möchte und Tarife eh für Nonsens halte und meist AT bezahlt wurde und außerdem in Unternehmen war, welche sowas nicht brauchten und damit keine lowperformer verstecken konnten und zum anderen habe ich was neues.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 03.11.2023 06:19

Bezahlt man bei Verdi Leute mal wie es im Top Management üblich ist hat man auch gute Verhandlungspartner. So jetzt sind es 0815-Personen die einfach von Anfang keine Chance haben sich zu behaupten. Wenn ich schon lese, ihr müsst laut sein, weiß ich genau man hat keine Argumente. Mit 1h Vorbereitungszeit würde ich mehr schaffen als nur damit zu drohen, dann streiken wir. Am besten man nimmt Wirtschaftsleute und Menschen aus Vertrieb und Personalmanagement.

Lieber Erklärbär und Gleichgesinnte,

allein durch ihren Namen müßten Sie wissen, dass die AGs im ÖD bei Tarifverhandlungen immer nur ein einziges Argunent anbringen- nämlich das der sog. leeren Kassen. Alle anderen Argumente der Gewerkschaften prallen dort ab - da gibt´s noch nicht ein Mal ein Schulterzucken als Antwort auf Seiten der AGs.

Aber dann stellen Sie doch mal Ihr "Gegenprogramm" zum Warnstreikaufruf der Gewerkschaaften dar- ich bin gespannt.

Ganz einfach als approbates Druckmittel wäre die Abwanderung der MA zu nennen. Bis dann mal Prozesse geschaffen wurden gibt es einen Stillstand für gewisse Zeit. Kann sich das Deutschland leisten?
Ein automatischer jährlicher Inflationsausgleich spart Streiks und damit auch einigen Stress. Stellenhaushalt modernisieren, da dies völlig laienhaft betrachtet wird. Jeder schreit hier, aber genau da sollte eine Positionierung abgestimmt mit den Requstern erfolgen. Steuererleichterung der Angestellten was einem Lohnplus zugute kommt. Arbeitsverkürzung. Stufenerweiterung der EGs und der Stufen. Leistungsbonis, um Highperformer zu motivieren und zu halten. Angleichung oder besser Zusammenschluss mit dem TV-V. Ein Tarif für alle und einem Topf, um die Konkurrenz zur PW nicht noch auszubauen. Komplette Übernahme des Bahn-Tickets und der Heiz- sowie Stromkosten.

Wenn mir der AG als Verhandlungspartner gegenüber sitzt und mir das Klagelied der leeren Kassen vorsingt, würde ich erst mal darauf hinweisen, dass im Pamphlet drinsteht, dass der Vertrag nichts mit Beamten zu tun hat und daher die 19 Mrd haltlose Fakten sind. Dann würde ich eine Aufstellung der Kosten aufweisen, welche durch Steuereinnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Also um den Infostand darstellen. Dann eine Darstellung welche durch Kündigungen mit Grund des Gehalts und eine Prognose mit weiteren Kündigungen und dem Ausmaß des Schadens in Zahlen. Diese Summe würde ich beziffern. Die Inflation würde ich nicht laienhaft wie überwiegend die meisten einfach Zahlen raushauen betrachten, sondern spezifisch betrachten. Kurzer Spoiler die Hauptausgaben sind Immobilien-/Mietkosten. Getrennt davon Energiekosten und auch davon getrennt Lebensmittelkosten, etc. mit einem Schlüssel belegen und am Ende des Tages kommt eine Zahl raus, welche die prozentuale Steigerung der Lebenshaltungskosten darstellt. Damit würde ich aufwarten. Das die Kassen leer sind, würde ich dann mit Einsparmöglichkeiten als Unterstützung anbieten. Wo gespart werden kann und wo wir mehr investieren sollten. Am Ende sollte das Ergebnis so aussehen, das Einsparungen vorliegen, um den Beschäftigten dieses Geld zu geben. Auch sollte der ÖD gesund geschrumpft werden und automatisiert werden, was wir bei uns machen und damit Gehälter einsparen. Weil das Rad sich nur gemeinsam dreht. Solche Themen gehören da mit rein. KI und Prozessoptimierung sowie Automatisierung. Viele Jobs kann man automatisiert über Systeme einsparen.

Aber hierfür bedarf es Recherche einen Plan und nicht nur 5 Minuten schreiben.
Man hätte bereits mit den Entscheidern im laufenden Jahr über den Rahmen verhandeln müssen. Gemeinsam statt dieser Fronten. In meinem Job mache ich genau das und es läuft 1a. In dieser Runde mit Verdi und AG Fühlt sich das so an, wie ein kleines Kind davon zu überzeugen Spinat, Brokoli, sowie sonstiges anzubieten was der AG nicht essen mag. Würde ich diesen Job machen, würde ich mich auch vorbereiten aber das ist nicht meine Aufgabe, da ich nicht zu Verdi möchte und Tarife eh für Nonsens halte und meist AT bezahlt wurde und außerdem in Unternehmen war, welche sowas nicht brauchten und damit keine lowperformer verstecken konnten und zum anderen habe ich was neues.

Und als AG-Vertreter wäre dann meine Reaktion: "Aha. Ihre Geschichte hat mein Herz berührt, interessiert mich allerdings nicht. Ich nenne Ihnen nun mein Angebot und wenn Ihnen das nicht ausreichend erscheint, ist es mir ehrlich gesagt auch egal."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Simia am 03.11.2023 06:37
Erwartet denn irgendjemand ernsthaft von Politikern die über unser Gehalt entscheiden irgendeine respektvolle oder proaktive wertschätzende Einstellung?
Das sind alles Beamte die weitestgehend nie im Leben gearbeitet haben, sondern sich von jungen Jahren an durch die Diäten haben durchfüttern lassen.
Sie kennen unsere Probleme nicht, da sie seit jungen Jahren an in ihren fetten Besoldungsblasen sitzen.

Würden dort Menschen als AG stehen die viele Jahre Erfahrung in wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen wären, würde das alles anders ausehen. Da diese Menschen wüssten dass man seine Leute halten muss um seinen Laden am Laufen zu halten.
Den TDL Vertretern sind solche Gedanken völlig fremd, da sie nie aus ihrer Blase rausgetreten sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 03.11.2023 07:03
Erwartet denn irgendjemand ernsthaft von Politikern die über unser Gehalt entscheiden irgendeine respektvolle oder proaktive wertschätzende Einstellung?
Das sind alles Beamte die weitestgehend nie im Leben gearbeitet haben, sondern sich von jungen Jahren an durch die Diäten haben durchfüttern lassen.
Sie kennen unsere Probleme nicht, da sie seit jungen Jahren an in ihren fetten Besoldungsblasen sitzen.

Würden dort Menschen als AG stehen die viele Jahre Erfahrung in wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen wären, würde das alles anders ausehen. Da diese Menschen wüssten dass man seine Leute halten muss um seinen Laden am Laufen zu halten.
Den TDL Vertretern sind solche Gedanken völlig fremd, da sie nie aus ihrer Blase rausgetreten sind.

Stammtisch-Narrativ: Politiker sind doof, weil äh, die leben ja alle im Elfenbeinturm.

Ich bin mir sicher, die AG kennt weitestgehend alle Probleme und Argumente der AN. Diese Informationen werde ihnen zugespielt. Das Problem hier ist: Sie WOLLEN es einfach nicht einsehen. Das Wissen ist da, der Wille nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 07:06

Ein automatischer jährlicher Inflationsausgleich spart Streiks und damit auch einigen Stress.

[....]

Die Inflation würde ich nicht laienhaft wie überwiegend die meisten einfach Zahlen raushauen betrachten, sondern spezifisch betrachten. Kurzer Spoiler die Hauptausgaben sind Immobilien-/Mietkosten. Getrennt davon Energiekosten und auch davon getrennt Lebensmittelkosten, etc. mit einem Schlüssel belegen und am Ende des Tages kommt eine Zahl raus, welche die prozentuale Steigerung der Lebenshaltungskosten darstellt.

Ich mag hier jetzt nicht zu weit ausholen, aber bei extern verursachter Inflation (wie in 2022 durch die Kosten für importierte Energie) kann (und darf) eine Tariferhöhung die Kaufkraft gar nicht in voller Höhe ausgleichen. Gleichzeitig können (und müssen) in wirklich guten Zeiten die Steigerungen oberhalb der Inflation liegen. Deshalb sind regelmäßige Tarifverhandlungen auch wichtig.

Die Inflation selbst ist ein Durchschnittswert kumulierter und dabei gewichteter Preissteigerungen. Hier wieder zu differenzieren ist wenig zielführend, da die Gewichtungen dann immer individueller werden. Hier würde übrigens tendenziell immer eine "Lösung" mit Mindest-, Sockel-, oder Festbeträgen herauskommen, also eine Bevorzugung unterer Lohngruppen.

Der Abschluss vom TVöD war dahingehend gar nicht mal so schlecht. Das sollte unsere Messlatte sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.11.2023 07:08
Naja, ist ja jetzt nicht so, dass die AG-Vertreter ihre Entscheidungen im luftleeren Raum treffen können. Natürlich gibt es eine Reihe von Randbedingungen und verschiedener Interessen gegeneinander abzuwägen. Da ist das Wohlbefinden der AN nur eines unter vielen.

Ich würde mal nicht unterstellen, dass die AG-Vertreter hier irgendwem etwas Böses wollen. Die Interessensabwägung muss rational erfolgen; und natürlich hätte man da als AN gern eher mehr Berücksichtigung der eigenen Vorstellungen. Aber hier Politiker-Bashing zu betreiben, hilft halt auch nicht weiter…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 03.11.2023 07:13
Erwartet denn irgendjemand ernsthaft von Politikern die über unser Gehalt entscheiden irgendeine respektvolle oder proaktive wertschätzende Einstellung?
Das sind alles Beamte die weitestgehend nie im Leben gearbeitet haben, sondern sich von jungen Jahren an durch die Diäten haben durchfüttern lassen.
Sie kennen unsere Probleme nicht, da sie seit jungen Jahren an in ihren fetten Besoldungsblasen sitzen.

Würden dort Menschen als AG stehen die viele Jahre Erfahrung in wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen wären, würde das alles anders ausehen. Da diese Menschen wüssten dass man seine Leute halten muss um seinen Laden am Laufen zu halten.
Den TDL Vertretern sind solche Gedanken völlig fremd, da sie nie aus ihrer Blase rausgetreten sind.

Ich habe früher bei einem Mittelständler gearbeitet, der aus einem 1-Mann-Betrieb eine Firma mit 120 Mitarbeitern geschaffen hat, die komplett schuldenfrei war. Wenn man dort bei den Gehaltsverhandlungen mit Inflation, gestiegenen Lebenshaltungskosten, der teuren Miete, etc. angefangen hat, kam als Antwort:

"Das sind alles Ihre Probleme und nicht meine. Was haben Sie in den vergangenen Monaten für die Firma geleistet bzw. an Mehrwert generiert, das eine Gehaltserhöhung rechtfertigt?"

Hier ging es dann auch gar nicht um die Höhe der Gehaltserhöhung, sondern ob es überhaupt eine geben wird. Hast du Leistung gebracht, konntest du da gut verdienen. Brachtest du zu wenig Leistung, gab es auch mal über Jahre keine Gehaltserhöhung. Da ging es schlicht und ergreifend um Leistung.

Und hier wird es als Gott gegeben hingestellt, dass jeder automatisch eine Gehaltserhöhung verdient hat und die ihm quasi auch zusteht. Ich kann da echt nur den Kopf schütteln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 03.11.2023 07:25

Ich habe früher bei einem Mittelständler gearbeitet, der aus einem 1-Mann-Betrieb eine Firma mit 120 Mitarbeitern geschaffen hat, die komplett schuldenfrei war. Wenn man dort bei den Gehaltsverhandlungen mit Inflation, gestiegenen Lebenshaltungskosten, der teuren Miete, etc. angefangen hat, kam als Antwort:

"Das sind alles Ihre Probleme und nicht meine. Was haben Sie in den vergangenen Monaten für die Firma geleistet bzw. an Mehrwert generiert, das eine Gehaltserhöhung rechtfertigt?"


Diese Sonnenkönige sind meistens die ersten, welche über den angeblichen Fachkräftemangel jammern.
Mich würde mal interessieren wie dieser seine Preiserhöhungen durchsetzt. Mit gestiegenen Kosten braucht er ja dann nicht zu argumentieren und seine Produkte bzw. ein Teil davon werden nicht unbedingt mehr leisten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 07:27

Und hier wird es als Gott gegeben hingestellt, dass jeder automatisch eine Gehaltserhöhung verdient hat und die ihm quasi auch zusteht. Ich kann da echt nur den Kopf schütteln.

Volkswirtschaftlich ist ein Inflationsausgleich der Gehälter schon wichtig, denn letztendlich münden sämtliche Wirtschaftsprozesse im Konsum. Wenn der Konsument aber kein Geld hat, ist das irgendwie doof.

... Aber die geschilderte Erfahrung habe ich in KMU auch gemacht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 03.11.2023 07:47
Naja, ist ja jetzt nicht so, dass die AG-Vertreter ihre Entscheidungen im luftleeren Raum treffen können. Natürlich gibt es eine Reihe von Randbedingungen und verschiedener Interessen gegeneinander abzuwägen. Da ist das Wohlbefinden der AN nur eines unter vielen.

Ich würde mal nicht unterstellen, dass die AG-Vertreter hier irgendwem etwas Böses wollen. Die Interessensabwägung muss rational erfolgen; und natürlich hätte man da als AN gern eher mehr Berücksichtigung der eigenen Vorstellungen. Aber hier Politiker-Bashing zu betreiben, hilft halt auch nicht weiter…

Wie schwach einfach die AG- Vertreter hier zitiert werden. Luftleerer Raum, was ich nicht lache :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 03.11.2023 08:51

Ich habe früher bei einem Mittelständler gearbeitet, der aus einem 1-Mann-Betrieb eine Firma mit 120 Mitarbeitern geschaffen hat, die komplett schuldenfrei war. Wenn man dort bei den Gehaltsverhandlungen mit Inflation, gestiegenen Lebenshaltungskosten, der teuren Miete, etc. angefangen hat, kam als Antwort:

"Das sind alles Ihre Probleme und nicht meine. Was haben Sie in den vergangenen Monaten für die Firma geleistet bzw. an Mehrwert generiert, das eine Gehaltserhöhung rechtfertigt?"


Diese Sonnenkönige sind meistens die ersten, welche über den angeblichen Fachkräftemangel jammern.
Mich würde mal interessieren wie dieser seine Preiserhöhungen durchsetzt. Mit gestiegenen Kosten braucht er ja dann nicht zu argumentieren und seine Produkte bzw. ein Teil davon werden nicht unbedingt mehr leisten.

Der jammert nicht über den Fachkräftemangel. Wenn du gut bist und ordentlich Leistung bringst, kannst du dort richtig gut verdienen - und das ab dem 1. Tag und nicht erst nacht 15 Jahren und in Kombination mit einer Zulage. Da gab es dann auch Unterstützung im Privaten. Ich erinnere mich, als es privat nicht rund lief bei mir, kam direkt folgendes Angebot: "Hilft es Ihnen, wenn wir Ihnen ab morgen eine Putzfrau bzw. Haushälterin auf unsere Kosten nach Hause schicken? Können Sie nach Feierabend besser erholen?" Habe ich so im öD noch nicht erlebt.

Gegenüber wem soll er denn argumentieren, wenn er Preise erhöht? Und vor allem: warum?

Er legt die Preise für seine Produkte und dann hat der Kunde die Möglichkeit seine Produkte zu kaufen oder diese nicht zu kaufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 03.11.2023 08:56

Ich habe früher bei einem Mittelständler gearbeitet, der aus einem 1-Mann-Betrieb eine Firma mit 120 Mitarbeitern geschaffen hat, die komplett schuldenfrei war. Wenn man dort bei den Gehaltsverhandlungen mit Inflation, gestiegenen Lebenshaltungskosten, der teuren Miete, etc. angefangen hat, kam als Antwort:

"Das sind alles Ihre Probleme und nicht meine. Was haben Sie in den vergangenen Monaten für die Firma geleistet bzw. an Mehrwert generiert, das eine Gehaltserhöhung rechtfertigt?"


Diese Sonnenkönige sind meistens die ersten, welche über den angeblichen Fachkräftemangel jammern.
Mich würde mal interessieren wie dieser seine Preiserhöhungen durchsetzt. Mit gestiegenen Kosten braucht er ja dann nicht zu argumentieren und seine Produkte bzw. ein Teil davon werden nicht unbedingt mehr leisten.

 Ich erinnere mich, als es privat nicht rund lief bei mir, kam direkt folgendes Angebot: "Hilft es Ihnen, wenn wir Ihnen ab morgen eine Putzfrau bzw. Haushälterin auf unsere Kosten nach Hause schicken? Können Sie nach Feierabend besser erholen?" Habe ich so im öD noch nicht erlebt.


Haben Millionen andere in der pW vermutlich auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 03.11.2023 09:15
"Das sind alles Ihre Probleme und nicht meine. Was haben Sie in den vergangenen Monaten für die Firma geleistet bzw. an Mehrwert generiert, das eine Gehaltserhöhung rechtfertigt?"
Bei ca. 10-15 % Inflation über die letzten Jahre würde eine Gehaltserhöhung genau genommen erst oberhalb dieser Marke beginnen. Alles andere wären erstmal Gehaltsanpassungen, die der realen Geldwertentwicklung nacheilen.  ;)

Ich bin derzeit selbst in der pW, da gab es vom AG nach mehreren Jahren eine symbolische Erhöhung um 2 % (die sich auch eher wie ein Gnadenbrot anfühlte). Ich kann bestätigen, dass sich das in einem dynamischen Umfeld (= steigende Preise und Kosten rundherum) nicht eben leistungssteigernd auswirkt. Und die Probleme des AG (erhöhte Einkaufskosten usw.) sind ja letztlich auch nicht meine. Klar kann er kein Geld drucken, aber man sollte auch die AN nicht auf Sicht von der Geldentwicklung abkoppeln. Im Zweifel muss man eben auch ehrlich sein, wenn ein Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.11.2023 09:53

Bei ca. 10-15 % Inflation über die letzten Jahre würde eine Gehaltserhöhung genau genommen erst oberhalb dieser Marke beginnen. Alles andere wären erstmal Gehaltsanpassungen, die der realen Geldwertentwicklung nacheilen.  ;)

Genau genommen wäre auch schon eine Erhöhung der Entgelte um einen Cent eine Erhöhung. o.O

Niemand hat das Grund recht auf eine "Gehaltsanpassung" im Rahmen der Inflationsrate. Das angestrebte Inflationsziel der großen westlichen Zentralbanken ist u.A. auch deshalb nicht 0, da man bei einer moderaten Inflationsrate die relativen Lohnkosten eben leichter drücken kann; Lohnerhöhungen unterhalb der Inflationsrate oder Nullrunden sind einfacher durchzusetzen als echte Lohnkürzungen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 03.11.2023 09:58

Niemand hat das Grund recht auf eine "Gehaltsanpassung" im Rahmen der Inflationsrate.

Das mag schon sein, aber es hat auch kein AG ein Grundrecht drauf, dass die AN bei ihm arbeiten müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Daniel82 am 03.11.2023 10:02
Kann man heute mit einem Angebot der AG 's rechnen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 03.11.2023 10:11
Bestimmt. Es könnte sogar was relativ vernünftiges sein, wenn der AG sich echt den TVöD-Abschluss als Blaupause nimmt. Angekündigt ist nichts, gesagt wurde aber TVöD Minus. Verdi will ja TVöD plus.
Nicht der selbstbesagten Wertschätzung entsprechend aber möglich sind natürlich auch sehr kleine Zusagen. Ich schätze Dressel und Co. aber doch Realistischer ein.
Oder ich hoffe...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.11.2023 10:21

Niemand hat das Grundrecht auf eine "Gehaltsanpassung" im Rahmen der Inflationsrate.

Das mag schon sein, aber es hat auch kein AG ein Grundrecht drauf, dass die AN bei ihm arbeiten müssen.

Natürlich. Deshalb müssen sich AG und AN auf eine beiderseitig akzeptable Bezahlung einigen -- oder es kommt kein Arbeitsverhältnis zustande bzw. wird es beendet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 03.11.2023 10:26
Heute Abend wissen wir mehr. Ich rechne schon mit einem Angebot der AG.

Meine Tipp ist, dass wir die grob 10% plus bekommen.

Aber:

2023 Nullrunde
02/24 1000 € Einmalzahlung
Dann 10*200 € IAP
01/25 Plus ca. 10%
Lauzeit bis 12/25

Beide Seiten verkünden den teuersten und besten Abschluss. Mehr war einfach nicht möglich. Die Beschäftigten jubeln.

Tatsäch bekommen wir dann 10% geteilt durch 3 Jahre......
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 10:38

[...] Das angestrebte Inflationsziel der großen westlichen Zentralbanken ist u.A. auch deshalb nicht 0, da man bei einer moderaten Inflationsrate die relativen Lohnkosten eben leichter drücken kann; Lohnerhöhungen unterhalb der Inflationsrate oder Nullrunden sind einfacher durchzusetzen als echte Lohnkürzungen...

Das halte ich für eine äußerst gewagte These  :o . In unserem Geldsystem ist eine moderate Inflation aus verschiedenen Gründen zwingend erforderlich, aber ganz bestimmt nicht, um Lohnkosten zu drücken. Nochmal der Hinweis: Gehälter müssen volkswirtschaftlich mit der Inflation Schritt halten (narürlich mit phasenweiser Abweichung nach oben oder unten und natürlich auch nach Branchen differenziert), damit die Kaufkraft erhalten bleibt. Sinkt letztere dauerhaft, müssen auch weniger Güter produziert werden, was zu Entlassungen und einer Abwärtsspirale führt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 03.11.2023 10:56
Heute Abend wissen wir mehr. Ich rechne schon mit einem Angebot der AG.

Meine Tipp ist, dass wir die grob 10% plus bekommen.

Aber:

2023 Nullrunde
02/24 1000 € Einmalzahlung
Dann 10*200 € IAP
01/25 Plus ca. 10%
Lauzeit bis 12/25

Beide Seiten verkünden den teuersten und besten Abschluss. Mehr war einfach nicht möglich. Die Beschäftigten jubeln.

Tatsäch bekommen wir dann 10% geteilt durch 3 Jahre......
Das wäre für mich nicht akzeptabel. Und ich hoffe das sieht Verdi genauso!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 11:06
Heute Abend wissen wir mehr. Ich rechne schon mit einem Angebot der AG.

Meine Tipp ist, dass wir die grob 10% plus bekommen.

Aber:

2023 Nullrunde
02/24 1000 € Einmalzahlung
Dann 10*200 € IAP
01/25 Plus ca. 10%
Lauzeit bis 12/25

Beide Seiten verkünden den teuersten und besten Abschluss. Mehr war einfach nicht möglich. Die Beschäftigten jubeln.

Tatsäch bekommen wir dann 10% geteilt durch 3 Jahre......
Das wäre für mich nicht akzeptabel. Und ich hoffe das sieht Verdi genauso!

Das wird aber zumindest die Richtung sein. Sind ja auch nicht 3 Jahre Laufzeit, sondern nur 27 Monate. Die IAP würde zumindest das Fehlen einer Tabellenerhöhung in 2024 auf der Nettoseite grob kompensieren.

Dass die IAP in irgendeiner Form on top gezahlt werden würde, kann man eigentlich nicht erwarten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 03.11.2023 11:11
Heute Abend wissen wir mehr. Ich rechne schon mit einem Angebot der AG.

Meine Tipp ist, dass wir die grob 10% plus bekommen.

Aber:

2023 Nullrunde
02/24 1000 € Einmalzahlung
Dann 10*200 € IAP
01/25 Plus ca. 10%
Lauzeit bis 12/25

Beide Seiten verkünden den teuersten und besten Abschluss. Mehr war einfach nicht möglich. Die Beschäftigten jubeln.

Tatsäch bekommen wir dann 10% geteilt durch 3 Jahre......
Das wäre für mich nicht akzeptabel. Und ich hoffe das sieht Verdi genauso!

Das wird aber zumindest die Richtung sein. Sind ja auch nicht 3 Jahre Laufzeit, sondern nur 27 Monate. Die IAP würde zumindest das Fehlen einer Tabellenerhöhung in 2024 auf der Nettoseite grob kompensieren.

Dass die IAP in irgendeiner Form on top gezahlt werden würde, kann man eigentlich nicht erwarten.

Mehr würde mich positiv überraschen. Zinseszins außen vor. Es wären lediglich 3,33 % Erhöhung pro Jahr. Und die lächerlichen 2,8% mehr in 12/22 kamen auch erst nach fast 2 Jahren ohne Tabellenerhöhung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 11:15

Bezahlt man bei Verdi Leute mal wie es im Top Management üblich ist hat man auch gute Verhandlungspartner. So jetzt sind es 0815-Personen die einfach von Anfang keine Chance haben sich zu behaupten. Wenn ich schon lese, ihr müsst laut sein, weiß ich genau man hat keine Argumente. Mit 1h Vorbereitungszeit würde ich mehr schaffen als nur damit zu drohen, dann streiken wir. Am besten man nimmt Wirtschaftsleute und Menschen aus Vertrieb und Personalmanagement.

Lieber Erklärbär und Gleichgesinnte,

allein durch ihren Namen müßten Sie wissen, dass die AGs im ÖD bei Tarifverhandlungen immer nur ein einziges Argunent anbringen- nämlich das der sog. leeren Kassen. Alle anderen Argumente der Gewerkschaften prallen dort ab - da gibt´s noch nicht ein Mal ein Schulterzucken als Antwort auf Seiten der AGs.

Aber dann stellen Sie doch mal Ihr "Gegenprogramm" zum Warnstreikaufruf der Gewerkschaaften dar- ich bin gespannt.

Ganz einfach als approbates Druckmittel wäre die Abwanderung der MA zu nennen. Bis dann mal Prozesse geschaffen wurden gibt es einen Stillstand für gewisse Zeit. Kann sich das Deutschland leisten?
Ein automatischer jährlicher Inflationsausgleich spart Streiks und damit auch einigen Stress. Stellenhaushalt modernisieren, da dies völlig laienhaft betrachtet wird. Jeder schreit hier, aber genau da sollte eine Positionierung abgestimmt mit den Requstern erfolgen. Steuererleichterung der Angestellten was einem Lohnplus zugute kommt. Arbeitsverkürzung. Stufenerweiterung der EGs und der Stufen. Leistungsbonis, um Highperformer zu motivieren und zu halten. Angleichung oder besser Zusammenschluss mit dem TV-V. Ein Tarif für alle und einem Topf, um die Konkurrenz zur PW nicht noch auszubauen. Komplette Übernahme des Bahn-Tickets und der Heiz- sowie Stromkosten.

Wenn mir der AG als Verhandlungspartner gegenüber sitzt und mir das Klagelied der leeren Kassen vorsingt, würde ich erst mal darauf hinweisen, dass im Pamphlet drinsteht, dass der Vertrag nichts mit Beamten zu tun hat und daher die 19 Mrd haltlose Fakten sind. Dann würde ich eine Aufstellung der Kosten aufweisen, welche durch Steuereinnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Also um den Infostand darstellen. Dann eine Darstellung welche durch Kündigungen mit Grund des Gehalts und eine Prognose mit weiteren Kündigungen und dem Ausmaß des Schadens in Zahlen. Diese Summe würde ich beziffern. Die Inflation würde ich nicht laienhaft wie überwiegend die meisten einfach Zahlen raushauen betrachten, sondern spezifisch betrachten. Kurzer Spoiler die Hauptausgaben sind Immobilien-/Mietkosten. Getrennt davon Energiekosten und auch davon getrennt Lebensmittelkosten, etc. mit einem Schlüssel belegen und am Ende des Tages kommt eine Zahl raus, welche die prozentuale Steigerung der Lebenshaltungskosten darstellt. Damit würde ich aufwarten. Das die Kassen leer sind, würde ich dann mit Einsparmöglichkeiten als Unterstützung anbieten. Wo gespart werden kann und wo wir mehr investieren sollten. Am Ende sollte das Ergebnis so aussehen, das Einsparungen vorliegen, um den Beschäftigten dieses Geld zu geben. Auch sollte der ÖD gesund geschrumpft werden und automatisiert werden, was wir bei uns machen und damit Gehälter einsparen. Weil das Rad sich nur gemeinsam dreht. Solche Themen gehören da mit rein. KI und Prozessoptimierung sowie Automatisierung. Viele Jobs kann man automatisiert über Systeme einsparen.

Aber hierfür bedarf es Recherche einen Plan und nicht nur 5 Minuten schreiben.
Man hätte bereits mit den Entscheidern im laufenden Jahr über den Rahmen verhandeln müssen. Gemeinsam statt dieser Fronten. In meinem Job mache ich genau das und es läuft 1a. In dieser Runde mit Verdi und AG Fühlt sich das so an, wie ein kleines Kind davon zu überzeugen Spinat, Brokoli, sowie sonstiges anzubieten was der AG nicht essen mag. Würde ich diesen Job machen, würde ich mich auch vorbereiten aber das ist nicht meine Aufgabe, da ich nicht zu Verdi möchte und Tarife eh für Nonsens halte und meist AT bezahlt wurde und außerdem in Unternehmen war, welche sowas nicht brauchten und damit keine lowperformer verstecken konnten und zum anderen habe ich was neues.

Wie ich schon schrieb, sind die AGs im ÖD nicht vernunftsgeleitet - davon gehen Sie aber in ihrer Argumentation aus. Die von Ihnen angesprochene Abwanderung interessiert die AGs einen Scheiß, solange es "irgendwie" funktioniert. In Schulnoten würde ich es mit 4- bezeichen. Erst wenn diese Hürde bereits gerissen ist/ zu reißen droht - z.B. bei SuE/Pflege 2022 - haben sich die AGs bewegt

Auch ihre Anmahnung bereits vor Ende des Tarifvertrages - und Kündigung durch die Gewerkschaften-  zu verhandeln - ist auch super. Haben die Gewerkschaften bei SuE- auf Wunsch der AGs - in 2019 gemacht. Ergebnis der AGs: Wir können nicht wirklich verhandeln, weil Tarifvertrag noch nicht gekündigt ist.

Was ich mich allerdings frage; wenn Sie wirklich so eine Granate sind mit meist AT- was hat Sie in den ÖD verirrren lassen ? Ich vermute mal, dass sich Unstände ergeben haben, die ein Intemezzo im ÖD notwendig amchten. Ist völlig Ok- aber wenn alles Scheiße ist im ÖD- so wie Sie das beschreiben- gehe ich da auf gar keinen Fall hin. Für Elite bedenklich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 11:24
Heute Abend wissen wir mehr. Ich rechne schon mit einem Angebot der AG.

Meine Tipp ist, dass wir die grob 10% plus bekommen.

Aber:

2023 Nullrunde
02/24 1000 € Einmalzahlung
Dann 10*200 € IAP
01/25 Plus ca. 10%
Lauzeit bis 12/25


Wie soll dieses Ergebnis denn zustande kommen? Im TVÖD waren hierfür mehrwöchige intensive Streiks notwendig.Davon sind die AN beim TVL meilenweit entfernt. Und das wissen die AGs und lehnen sich bei Streikandohungen der Gewerkschaften locker zurück.

Zudem werden die AGs argumentieren, dass die Inflatiom immer weiter sinkt. Deshalb mein Ergebnistipp: Maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses- eher noch weniger. Möglicherweise erhalten die streikintensiveren Bereiche wie z.B. SuE einen Zuschlag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 11:25
Heute Abend wissen wir mehr. Ich rechne schon mit einem Angebot der AG.

Meine Tipp ist, dass wir die grob 10% plus bekommen.

Aber:

2023 Nullrunde
02/24 1000 € Einmalzahlung
Dann 10*200 € IAP
01/25 Plus ca. 10%
Lauzeit bis 12/25

Beide Seiten verkünden den teuersten und besten Abschluss. Mehr war einfach nicht möglich. Die Beschäftigten jubeln.

Tatsäch bekommen wir dann 10% geteilt durch 3 Jahre......
Das wäre für mich nicht akzeptabel. Und ich hoffe das sieht Verdi genauso!

Das wird aber zumindest die Richtung sein. Sind ja auch nicht 3 Jahre Laufzeit, sondern nur 27 Monate. Die IAP würde zumindest das Fehlen einer Tabellenerhöhung in 2024 auf der Nettoseite grob kompensieren.

Dass die IAP in irgendeiner Form on top gezahlt werden würde, kann man eigentlich nicht erwarten.

Mehr würde mich positiv überraschen. Zinseszins außen vor. Es wären lediglich 3,33 % Erhöhung pro Jahr. Und die lächerlichen 2,8% mehr in 12/22 kamen auch erst nach fast 2 Jahren ohne Tabellenerhöhung.

Laufzeit 01.10.23 - 31.12.25 sind trotzdem nur 27 Monate  und keine 3 Jahre  ;)

Was davor war, spielt auch keine Rolle mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 03.11.2023 11:31
Heute Abend wissen wir mehr. Ich rechne schon mit einem Angebot der AG.

Meine Tipp ist, dass wir die grob 10% plus bekommen.

Aber:

2023 Nullrunde
02/24 1000 € Einmalzahlung
Dann 10*200 € IAP
01/25 Plus ca. 10%
Lauzeit bis 12/25

Beide Seiten verkünden den teuersten und besten Abschluss. Mehr war einfach nicht möglich. Die Beschäftigten jubeln.

Tatsäch bekommen wir dann 10% geteilt durch 3 Jahre......
Das wäre für mich nicht akzeptabel. Und ich hoffe das sieht Verdi genauso!

Das wird aber zumindest die Richtung sein. Sind ja auch nicht 3 Jahre Laufzeit, sondern nur 27 Monate. Die IAP würde zumindest das Fehlen einer Tabellenerhöhung in 2024 auf der Nettoseite grob kompensieren.

Dass die IAP in irgendeiner Form on top gezahlt werden würde, kann man eigentlich nicht erwarten.

Mehr würde mich positiv überraschen. Zinseszins außen vor. Es wären lediglich 3,33 % Erhöhung pro Jahr. Und die lächerlichen 2,8% mehr in 12/22 kamen auch erst nach fast 2 Jahren ohne Tabellenerhöhung.

Laufzeit 01.10.23 - 31.12.25 sind trotzdem nur 27 Monate  und keine 3 Jahre  ;)

Was davor war, spielt auch keine Rolle mehr.

Natürlich spielt das für den Geldbeutel eine Rolle, wenn man im kompletten Jahr 2023 keinerlei Erhöhung bekommen hat.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 03.11.2023 11:32
und nochmals...Heinold hat im April (zum Abschluss TVÖD) 9 % für Haushalt von 2023-2025 eingeplant, geplant pro Jahr 3%, das macht sie ja auch nicht einfach so...weniger wird wohl nicht werden und Laufzeit bis irgendwann 2025 ist geplant, aber auch Geld für 2023
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 11:40

Natürlich spielt das für den Geldbeutel eine Rolle, wenn man im kompletten Jahr 2023 keinerlei Erhöhung bekommen hat.....

Wie oft soll es denn so grob im Jahr Erhöhungen geben? Es ist eigentlich völlig normal, dass ein TV nicht kurz vor Ende der Laufzeit eine Erhöhung vorsieht. Das würde doch die Verhandlungsposition danach schwächen.

Beim Modell 10% in 1/25 mit Laufzeit bis 12/25 wäre das doch genauso.

Ich wollte ja auch nur sagen, dass Deine Schätzungen wohl recht nah an dem liegen, was uns erwarten wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cburn am 03.11.2023 11:50
Bin immer wieder erstaunt, wie Off-Topic hier teilweise alles wird weil sich mehrere Personen darum streiten, wer Recht oder Unrecht hat. Das geht dann solange hin und her bis es persönlich oder beleidigend wird...

Am Ende sitzen wir hier alle im selben Boot und hoffen doch darauf, dass für uns ansatzweise fair verhandelt wird und wir mehr Gehalt bekommen. Einige sollten einfach mal einen Gang zurückfahren und die Verhandlungen bzw. Mitteilung von ver.di o. ä. abwarten  :-X


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 03.11.2023 11:52

Niemand hat das Grund recht auf eine "Gehaltsanpassung" im Rahmen der Inflationsrate.

Das mag schon sein, aber es hat auch kein AG ein Grundrecht drauf, dass die AN bei ihm arbeiten müssen.

Und trotzdem siehst du hier in diesem Forum genügend Leute, denen der AG mehr oder weniger direkt Folgendes ins Gesicht gesagt hat:

"Es ist mir völlig pupsegal, ob du mit deinem Gehalt und deinen Arbeitsbedingungen zufrieden bist oder nicht. Eigentlich bist sogar du mir völlig egal und wenn du morgen nicht mehr da sein solltest, macht eben irgendjemand anderes deinen Job oder deine Aufgben bleiben eben liegen."

Und was macht der durchschnittliche AN, der hier in diesem Forum ist:

"Ja, voll blöd. Da kann man dann wohl nichts machen. Dann lasse ich jetzt eben meinen Unmut in einem Forum raus und werde meine Arbeitsleistung/Motivation in Höhe des Reallohnverlusts reduzieren. Und damit zeige ich es dir so richtig, weil kündigen werde ich nicht. Da hab ich viel zu viel Angst vor Veränderungen. Außerdem müsste ich dazu meine Komfortzone verlassen..."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 11:53
Bin immer wieder erstaunt, wie Off-Topic hier teilweise alles wird weil sich mehrere Personen darum streiten, wer Recht oder Unrecht hat. Das geht dann solange hin und her bis es persönlich oder beleidigend wird...

Am Ende sitzen wir hier alle im selben Boot und hoffen doch darauf, dass für uns ansatzweise fair verhandelt wird und wir mehr Gehalt bekommen. Einige sollten einfach mal einen Gang zurückfahren und die Verhandlungen bzw. Mitteilung von ver.di o. ä. abwarten  :-X

Ist halt ein wenig wie bei Kindern kurz vor Weihnachten: Spannung, Vorfreude, Ungeduld  ;D

... aber persönlich sollte es nicht werden, weil: Ein und dasselbe Boot.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 03.11.2023 12:03
Die Interpretationen hier sind nicht gut. Der AG hat bestenfalls in Form von Dressler gesagt, dass Wohngeldbeantragt werden soll, wenn nicht genug verdient wird.
Was unterstellt werden kann ist sicherlich eine Priorisierung der Gelder zu Ungunsten der AN. Aber Abneigungen oder "Scheiß-egal-Mentalität sehe ich nur in der Missachtung kleinerer Streiks.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 03.11.2023 12:05
Ich bin entspannt. Klar bin ich durchaus neugierig, was heute Abend verkündet wird. Und ein wenig Raten bringt doch auch Spaß. :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 12:08

Und trotzdem siehst du hier in diesem Forum genügend Leute, denen der AG mehr oder weniger direkt Folgendes ins Gesicht gesagt hat:

"Es ist mir völlig pupsegal, ob du mit deinem Gehalt und deinen Arbeitsbedingungen zufrieden bist oder nicht. Eigentlich bist sogar du mir völlig egal und wenn du morgen nicht mehr da sein solltest, macht eben irgendjemand anderes deinen Job oder deine Aufgben bleiben eben liegen."

Und was macht der durchschnittliche AN, der hier in diesem Forum ist:

"Ja, voll blöd. Da kann man dann wohl nichts machen. Dann lasse ich jetzt eben meinen Unmut in einem Forum raus und werde meine Arbeitsleistung/Motivation in Höhe des Reallohnverlusts reduzieren. Und damit zeige ich es dir so richtig, weil kündigen werde ich nicht. Da hab ich viel zu viel Angst vor Veränderungen. Außerdem müsste ich dazu meine Komfortzone verlassen..."

Mehr ist dem eigentlich nicht hinzuzufügen- außer das etwa 5% der Unzufriedenen tatsächlich wechseln. Das ist aber für die AGs ein Fliegenschiss
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 03.11.2023 12:09
Aber Abneigungen oder "Scheiß-egal-Mentalität sehe ich nur in der Missachtung kleinerer Streiks.

Stimmt, aus eiger Erfahrung: wenn MA kündigen, ist es plötzlich nicht scheiß-egal. Statt dessen heißt es, wer soll jetzt deine Arbeit machen? Ist natürlich viel dämlicher, als wenn es egal wäre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 03.11.2023 12:10

Mehr ist dem eigentlich nicht hinzuzufügen- außer das etwa 5% der Unzufriedenen tatsächlich wechseln. Das ist aber für die AGs ein Fliegenschiss

Und genau da liegst du mal wieder völlig daneben! War auch wunderschön nachzulesen, aber was interessieren schon Fakten?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 12:14

Mehr ist dem eigentlich nicht hinzuzufügen- außer das etwa 5% der Unzufriedenen tatsächlich wechseln. Das ist aber für die AGs ein Fliegenschiss

Und genau da liegst du mal wieder völlig daneben! War auch wunderschön nachzulesen, aber was interessieren schon Fakten?

OK. welche Zahlen haben Sie ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.11.2023 12:14

Und trotzdem siehst du hier in diesem Forum genügend Leute, denen der AG mehr oder weniger direkt Folgendes ins Gesicht gesagt hat:

"Es ist mir völlig pupsegal, ob du mit deinem Gehalt und deinen Arbeitsbedingungen zufrieden bist oder nicht. Eigentlich bist sogar du mir völlig egal und wenn du morgen nicht mehr da sein solltest, macht eben irgendjemand anderes deinen Job oder deine Aufgben bleiben eben liegen."

Und was macht der durchschnittliche AN, der hier in diesem Forum ist:

"Ja, voll blöd. Da kann man dann wohl nichts machen. Dann lasse ich jetzt eben meinen Unmut in einem Forum raus und werde meine Arbeitsleistung/Motivation in Höhe des Reallohnverlusts reduzieren. Und damit zeige ich es dir so richtig, weil kündigen werde ich nicht. Da hab ich viel zu viel Angst vor Veränderungen. Außerdem müsste ich dazu meine Komfortzone verlassen..."

Mehr ist dem eigentlich nicht hinzuzufügen- außer das etwa 5% der Unzufriedenen tatsächlich wechseln. Das ist aber für die AGs ein Fliegenschiss
Wenn die Leute wenigstens den Mumm hätten Projekte mit Ansage udn nachweislichem Schade wg. fehlendem Personal (keine Einstellung weil nix förderliche Zeiten der bekommt nur Stufe 3 max, falls überhaupt) oder wegen nicht gewährter Zulage mit karacho an die Wand fahren zu lassen, es entsprechend verschriftlichen so das der Rh darauf stossen kann und der Personaler/Entscheider für den Schaden verantwortlich wird.....


Ich werde wahrscheinlich nicht den öD verlassen, weil ich einfach ein zu tolles Umfeld habe und mir das Geld eigentlich reicht.
Aber auf TZ gehen und die andere Hälfte der Zeit für den Bund als Externer arbeiten, ist durchaus ein Gedanke wert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.11.2023 12:26

[...] Das angestrebte Inflationsziel der großen westlichen Zentralbanken ist u.A. auch deshalb nicht 0, da man bei einer moderaten Inflationsrate die relativen Lohnkosten eben leichter drücken kann; Lohnerhöhungen unterhalb der Inflationsrate oder Nullrunden sind einfacher durchzusetzen als echte Lohnkürzungen...

Das halte ich für eine äußerst gewagte These  :o . In unserem Geldsystem ist eine moderate Inflation aus verschiedenen Gründen zwingend erforderlich, aber ganz bestimmt nicht, um Lohnkosten zu drücken. Nochmal der Hinweis: Gehälter müssen volkswirtschaftlich mit der Inflation Schritt halten (narürlich mit phasenweiser Abweichung nach oben oder unten und natürlich auch nach Branchen differenziert), damit die Kaufkraft erhalten bleibt. Sinkt letztere dauerhaft, müssen auch weniger Güter produziert werden, was zu Entlassungen und einer Abwärtsspirale führt.

Suche mal nach dem Stichwort "Nominallohnrigidität".

Eine Quelle: https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2020/heft/11/beitrag/inflation-inflationsmessung-und-zentralbankpolitik.html

Zitat
Jenseits dieser offiziellen, auch auf der EZB-Homepage aufgeführten Gründe für moderate Inflation, werden in der Literatur zahlreiche zusätzliche Argumente diskutiert (Diercks, 2019). Unter Ökonom*innen scheinen insbesondere zwei Argumente starkes Gewicht zu besitzen:

    Spätestens seit Tobin (1972) lautet ein weitverbreitetes und geteiltes Argument, dass die Effizienz von Arbeitsmärkten von einer positiven Inflation profitiert, weil Arbeitnehmer*innen eine hohe Aversion gegenüber Nominallohnsenkungen besitzen. Trifft eine solche Nominallohnrigidität zu, bedarf es einer Inflation, um in bestimmten Branchen oder Teilen der Wirtschaft, die von einer negativen Produktivitätsentwicklung betroffen sind, eine Reallohnminderung und damit den Erhalt von Arbeitsplätzen sowie einen organischen Wirtschaftswandel zu erreichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 12:49

[...] Das angestrebte Inflationsziel der großen westlichen Zentralbanken ist u.A. auch deshalb nicht 0, da man bei einer moderaten Inflationsrate die relativen Lohnkosten eben leichter drücken kann; Lohnerhöhungen unterhalb der Inflationsrate oder Nullrunden sind einfacher durchzusetzen als echte Lohnkürzungen...

Das halte ich für eine äußerst gewagte These  :o . In unserem Geldsystem ist eine moderate Inflation aus verschiedenen Gründen zwingend erforderlich, aber ganz bestimmt nicht, um Lohnkosten zu drücken. Nochmal der Hinweis: Gehälter müssen volkswirtschaftlich mit der Inflation Schritt halten (narürlich mit phasenweiser Abweichung nach oben oder unten und natürlich auch nach Branchen differenziert), damit die Kaufkraft erhalten bleibt. Sinkt letztere dauerhaft, müssen auch weniger Güter produziert werden, was zu Entlassungen und einer Abwärtsspirale führt.

Suche mal nach dem Stichwort "Nominallohnrigidität".

Eine Quelle: https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2020/heft/11/beitrag/inflation-inflationsmessung-und-zentralbankpolitik.html

Zitat
Jenseits dieser offiziellen, auch auf der EZB-Homepage aufgeführten Gründe für moderate Inflation, werden in der Literatur zahlreiche zusätzliche Argumente diskutiert (Diercks, 2019). Unter Ökonom*innen scheinen insbesondere zwei Argumente starkes Gewicht zu besitzen:

    Spätestens seit Tobin (1972) lautet ein weitverbreitetes und geteiltes Argument, dass die Effizienz von Arbeitsmärkten von einer positiven Inflation profitiert, weil Arbeitnehmer*innen eine hohe Aversion gegenüber Nominallohnsenkungen besitzen. Trifft eine solche Nominallohnrigidität zu, bedarf es einer Inflation, um in bestimmten Branchen oder Teilen der Wirtschaft, die von einer negativen Produktivitätsentwicklung betroffen sind, eine Reallohnminderung und damit den Erhalt von Arbeitsplätzen sowie einen organischen Wirtschaftswandel zu erreichen.

Ich habe die entscheidenden Adjektive mal hervorgehoben  :D ;). Natürlich ist eine Lohnsenkung ein emotionaler GAU für den Arbeitnehmer, die durch deflationäre Phasen entstehenden Konsum- und Investitionszurückhaltungen wiegen volkswirtschaftlich aber ungleich schwerer. in einer "kapitalistischen Marktwirtschaft" ist eine schleichende Geldmengenerweiterung (Inflation) systemimmanent, ebenso der Ausgleich der Inflation im Rahmen von Tarifanpassungen. Die Notenbanken denken eher volkswirtschaftlich. Die Möglichkeit, Arbeitnehmer "klein" zu halten, ist nicht die primäre Triebfeder der Geldpolitik.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 03.11.2023 13:26

Ich habe früher bei einem Mittelständler gearbeitet, der aus einem 1-Mann-Betrieb eine Firma mit 120 Mitarbeitern geschaffen hat, die komplett schuldenfrei war. Wenn man dort bei den Gehaltsverhandlungen mit Inflation, gestiegenen Lebenshaltungskosten, der teuren Miete, etc. angefangen hat, kam als Antwort:

"Das sind alles Ihre Probleme und nicht meine. Was haben Sie in den vergangenen Monaten für die Firma geleistet bzw. an Mehrwert generiert, das eine Gehaltserhöhung rechtfertigt?"


Diese Sonnenkönige sind meistens die ersten, welche über den angeblichen Fachkräftemangel jammern.
Mich würde mal interessieren wie dieser seine Preiserhöhungen durchsetzt. Mit gestiegenen Kosten braucht er ja dann nicht zu argumentieren und seine Produkte bzw. ein Teil davon werden nicht unbedingt mehr leisten.

Hehe - genau so ist das. Na wenn das die Benchmark ist gute Nacht. Einen solchen AG hatte ich auch mal. Und obwohl ich sehr wenig Berufserfahrung hatte und es vor über 10 Jahren noch einen echten Wettbewerb unter Arbeitnehmern um eine freie Stelle gab, hat es kein halbes Jahr gedauert bis ich meinem Ex-AG die Kündigung überreichen konnte und mich auf eine deutlich besser dotierte Stelle verabschiedet habe.
Heute schaue ich ab und an auf der Homepage mal rein und sehe, dass der Laden massiv geschrumpft ist und fast ausschließlich da noch Studenten und Fachfremde arbeiten. Also ehrlich mit so einem Gebahren findet man doch, wenn dann nur noch absolute Opfer, oder? So etwas will ja heute nicht mal mehr die Boomer-Generation mit sich machen lassen - geschweige denn die Generations X, Y oder Z.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.11.2023 14:00
Ich habe die entscheidenden Adjektive mal hervorgehoben  :D ;).

Dann lies noch einmal meinen Beitrag, wo ich von "unter anderem" schrieb, und deinen, der meinte, dass dies garantiert kein Grund sei. Und dann lies noch einmal meine Entgegnung, in der ich dir aufzeigte, dass dies doch ein Grund ist -- und dann deine Antwort, die offensichtlich keine passende Entgegnung dazu ist...

Halten wir fest: Ein Grund für das angestrebte Inflationsziel von > 0 ist, dass es dadurch Unternehmen einfacher fällt, die relativen Lohnkosten zu senken. Ein automatischer Anspruch auf Lohnerhöhung mindestens im Rahmen der Inflationsrate ist also auch gar nicht erwünscht. Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: unknown123 am 03.11.2023 14:16
Habe gerade eine Mail von verdi erhalten mit einem kleinen update zu den laufenden Verhandlungen heute.

"Das Symbolbild zur aktuellen Stimmungslage zeigt, wir sind noch sehr weit auseinander..."
"Die Verhandlungen sind zäh. Offenbar gibt es noch immer keine Einsicht der Arbeitgeber für Eure schwierige finanzielle und personelle Lage"

Das hört sich ja vielversprechend an...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 03.11.2023 14:34
Habe gerade eine Mail von verdi erhalten mit einem kleinen update zu den laufenden Verhandlungen heute.

"Das Symbolbild zur aktuellen Stimmungslage zeigt, wir sind noch sehr weit auseinander..."
"Die Verhandlungen sind zäh. Offenbar gibt es noch immer keine Einsicht der Arbeitgeber für Eure schwierige finanzielle und personelle Lage"

Das hört sich ja vielversprechend an...

Bei dem Stimmungsbild müssen wir den Ländern noch von unseren Entgeld was abgeben, die Kassen sind ja leer #sarkasm

Ich hoffe immernoch auf die Einsicht der AGS
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 14:54
Ich habe die entscheidenden Adjektive mal hervorgehoben  :D ;).

Dann lies noch einmal meinen Beitrag, wo ich von "unter anderem" schrieb, und deinen, der meinte, dass dies garantiert kein Grund sei. Und dann lies noch einmal meine Entgegnung, in der ich dir aufzeigte, dass dies doch ein Grund ist -- und dann deine Antwort, die offensichtlich keine passende Entgegnung dazu ist...

Halten wir fest: Ein Grund für das angestrebte Inflationsziel von > 0 ist, dass es dadurch Unternehmen einfacher fällt, die relativen Lohnkosten zu senken. Ein automatischer Anspruch auf Lohnerhöhung mindestens im Rahmen der Inflationsrate ist also auch gar nicht erwünscht. Nicht mehr und nicht weniger.

Lass uns nicht darüber streiten ... der relative Effekt besteht ja durchaus, nur bei der Intention haben wir andere Blickwinkel, das geht wohl in Ordnung. Nicht zuletzt gab es ja auch schon unbestritten Erhöhungen oberhalb der Inflation.

Nur hier:
Zitat
... bedarf es einer Inflation, um in bestimmten Branchen oder Teilen der Wirtschaft, die von einer negativen Produktivitätsentwicklung betroffen sind ...

.. bekomme ich eben auch Bauchschmerzen. Wenn man auf einem toten Pferd reitet, sollte man absteigen. Hilft dann auch nicht, die Landschaft zu verschieben um den Eindruck zu erwecken, man käme weiter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 03.11.2023 15:10
man koennte natuerlich auch mal den ags entgegen kommen zb kompletter verzicht auf mobiles arbeiten Corona ist lange vorbei und man kommt den mitarbeitern die sich in der zeit kaputt gemacht haben mal etwas entgegen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 03.11.2023 15:14
man koennte natuerlich auch mal den ags entgegen kommen zb kompletter verzicht auf mobiles arbeiten Corona ist lange vorbei und man kommt den mitarbeitern die sich in der zeit kaputt gemacht haben mal etwas entgegen

Ich kann dir nicht folgen (was z.T. auch an fehlender Interpunktion liegt). Könntest du deinen Gedanken nochmal ausführen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 15:15

Ich hoffe immernoch auf die Einsicht der AGS...

... na dann viel Glück beim Hoffen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bürohengst am 03.11.2023 15:20
man koennte natuerlich auch mal den ags entgegen kommen zb kompletter verzicht auf mobiles arbeiten Corona ist lange vorbei und man kommt den mitarbeitern die sich in der zeit kaputt gemacht haben mal etwas entgegen

Ob und in welchem Umfang mobiles Arbeiten angeboten wird, entscheidet jede Dienststelle für sich, das gehört nicht in Tarifverhandlungen. Wenn dort ein Entscheidungsträger meint, dass man den Kampf um jüngere Arbeitnehmer ohne Homeoffice/Mobiles Arbeiten künftig noch gewinnen kann, nur zu. Ich persönlich wäre jedenfalls sofort weg. Gibt genug andere Arbeitgeber, wo das längst etabliert ist und nicht mehr ständig in Frage gestellt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.11.2023 15:31
man koennte natuerlich auch mal den ags entgegen kommen zb kompletter verzicht auf mobiles arbeiten Corona ist lange vorbei und man kommt den mitarbeitern die sich in der zeit kaputt gemacht haben mal etwas entgegen

Dem Gedankengang kann ich nicht folgen ... Wir werden angemietete Gebäude jetzt räumen, weil wir durch die guten Erfahrungen während Corona das HomeOffice weiterhin maximal nutzen. Das spart richtig Geld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 03.11.2023 16:05
Die Diskussion um einen vollständigen Inflationsausgleich müssen wir hier glaube ich nicht mehr führen. Den gab es beim TVÖD nicht und den wird es beim TV-L auch nicht geben. Aber ich wiederhole mich, dass die AG nicht so tun sollen, als litten sie unter völliger Armut. Erhöhungen sind eingeplant und vielleicht schaut man wirklich auch mal auf die nicht ausgegebenen Personalmittel. 360.000 offene Stellen im ÖD sind ja auch eine Hausnummer und da bewegen wir uns auch im Bereich von etlichen Milliarden Euro, die jedes Jahr nicht ausgegeben… Wenn man will, wird sich das Geld finden.

Und ein Dank geht an diesem Freitag an die AG, die offenbar wieder nichts vorgelegt haben. Nix mit Wertschätzung… eigentlich wie zu erwarten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 03.11.2023 16:09
Sollte es nicht um 18 Uhr eine PK geben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: unknown123 am 03.11.2023 16:11
Kein Ergebnis von der heutigen Sitzung...


https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/tarifstreit-verdi-kuendigt-warnstreiks-im-oeffentlichen-dienst-der-laender-an/29481490.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Odin81 am 03.11.2023 16:12
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Warnstreiks-im-oeffentlichen-Dienst-der-Laender-angekuendigt-article24508556.html

Hier auch nochmal.
Wer was anderes erwartet hat..,
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 03.11.2023 16:14
Ja…grad auch beim Focus gelesen.
Ein Ding der Unmöglichkeit.
So sieht Wertschätzung aus 🤬
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: unknown123 am 03.11.2023 16:15
Also ich ziehe mein Register und werde mich Anfang 2024 nach einem neuen Job in der PW umschauen, zu besserem Gehalt. Ich hab keine Lust mehr auf die Shitshow im ÖD. Bin 30, habe zwei Jahre in der Landesverwaltung gearbeitet, aber das mache ich nicht mehr mit. Unfassbar...Es läuft so viel falsch im ÖD..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 03.11.2023 16:20
Ich würde gerne wissen, was der AG geboten hat. Dass keine Einigu g zustande gekommen ist, ist doch keine Überraschung.
Viel wichtiger ist, wie weit die Parteien aufeinander liegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thomask1984 am 03.11.2023 16:21
Also ich ziehe mein Register und werde mich Anfang 2024 nach einem neuen Job in der PW umschauen, zu besserem Gehalt. Ich hab keine Lust mehr auf die Shitshow im ÖD. Bin 30, habe zwei Jahre in der Landesverwaltung gearbeitet, aber das mache ich nicht mehr mit. Unfassbar...Es läuft so viel falsch im ÖD..

Ich verstehe deine Reaktion nicht, das Vorgehen der Arbeitgeber war erwartbar. Ohne hartes Vorgehen gibt es kein Angebot.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thomask1984 am 03.11.2023 16:24
Ich würde gerne wissen, was der AG geboten hat. Dass keine Einigu g zustande gekommen ist, ist doch keine Überraschung.
Viel wichtiger ist, wie weit die Parteien aufeinander liegen.

Im Focus Artikel steht das es kein Angebot gab, wie zu erwarten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ÖDler am 03.11.2023 16:29
Jedes Jahr abwechselnd im TV-L und TV-öD dieselben Rituale. Es ist ermüdend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: seberus am 03.11.2023 16:29
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++486eec70-7a54-11ee-bf39-001a4a160129 (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++486eec70-7a54-11ee-bf39-001a4a160129)

Anscheinend nicht einmal ein Angebot
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 03.11.2023 16:30
Also ich ziehe mein Register und werde mich Anfang 2024 nach einem neuen Job in der PW umschauen, zu besserem Gehalt. Ich hab keine Lust mehr auf die Shitshow im ÖD. Bin 30, habe zwei Jahre in der Landesverwaltung gearbeitet, aber das mache ich nicht mehr mit. Unfassbar...Es läuft so viel falsch im ÖD..

Ich verstehe deine Reaktion nicht, das Vorgehen der Arbeitgeber war erwartbar. Ohne hartes Vorgehen gibt es kein Angebot.

Und das ist eben Blödsinn. Wenn die AG nicht völlig abseits jeder Realität agieren und eigentlich habe ich die Hoffnung, vielleicht die naive, dann geht man so mit den eigenen Beschäftigen nicht um. Andererseits, steht das Ergebnis irgendwann, haben die/wir, die mangelnde Wertschätzung bei den Verhandlungen auch wieder vergessen. So funktioniert das eben, so sind die/wir eben.

Allen ein schönes Wochenende!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 03.11.2023 16:32
Im Focus Artikel steht das es kein Angebot gab, wie zu erwarten.

"[Dressel] sei jedoch optimistisch, dass man sich bis Weihnachten einigen könne."

Wenn das der offiziell behauptete Optimismus ist, geht er also davon aus (oder droht damit?) dass es sich auch durchaus bis ins nächste Jahr hinziehen könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 03.11.2023 16:33
Das die TDL kein eigenes Angebot vorgelegt hat und dann von fairer und angemessener Brzahlung faselt…. Das Verhalten ist schon beleidigen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: unknown123 am 03.11.2023 16:34
Also ich ziehe mein Register und werde mich Anfang 2024 nach einem neuen Job in der PW umschauen, zu besserem Gehalt. Ich hab keine Lust mehr auf die Shitshow im ÖD. Bin 30, habe zwei Jahre in der Landesverwaltung gearbeitet, aber das mache ich nicht mehr mit. Unfassbar...Es läuft so viel falsch im ÖD..

Ich verstehe deine Reaktion nicht, das Vorgehen der Arbeitgeber war erwartbar. Ohne hartes Vorgehen gibt es kein Angebot.


Das mag sein, aber perspektiv sehe ich da einfach nicht ein gutes Ereignis für die AN, wenn die Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt schon so laufen. Nachdem ich nun das Forum hier eine geraume Zeit lang mitlese, zeichnen sich diverse Einschätzungen ab, was zu erwarten ist und das ist einfach nicht zukunftsfähig auf Dauer meiner ansicht nach.
Für mich geht es nicht nur ums Geld, sondern um die Wertschätzung und die Zustände im ÖD. In meiner Behörde habe ich stetig das Gefühl in der Vergangenheit zu leben und fühle keinen Beitrag zu Realität. Ich fühle mich wie in einer isolierten Welt in der ich nicht viel bewegt werden kann aufgrund von Strutkuren und Willen.
Ich bin wohl einfach nicht gemacht für den ÖD, wenn man Dynamik, Veränderung und etwas in der Welt verändern möchte.
Die aktuellen Verhandlungen schließen für mich einfach das Bild ab, wenn es zum Thema Wertschätzung unserer Arbeit geht, welche marginal vorhanden zu sein scheint.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Odin81 am 03.11.2023 16:44
Ergebnislos war es keinesfalls. Die Schnittchen und der Sekt auf Kosten des Steuerzahlers an mittlerweile drei harten Verhandlungstagen haben sicherlich ihre Wirkung gezeigt und das ein oder andere Gramm auf die Waage gebracht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 03.11.2023 16:47
Und täglich grüßt das Murmeltier. Immer wieder der selbe Rotz.  Für Gott und alle Welt wird Geld rausgeschmissen.  Für die eigenen Leute ist nix da. Wenn die Aussage auf der Verdi Seite vonwegen Wohngeld beantragen von den AG tatsächlich so gefallen ist, bleibt einem nur noch die Spucke weg.  Das diese hochnäsigen,  überbezahlten und von allen Seiten mit Zucker in den Arsch verwöhnten Politiker, die ein knappes Budget nie kennengelernt haben, sowas äußern, ist eine unverschämt ohne gleichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 03.11.2023 16:51
„ Insbesondere aber verweigern sie einen Abschluss in Höhe des TVöD“

Das zeigt leider schon alles…verdi und dbb haben zwar rumposaunt, dass sie die Lücke zwischen TVÖD und TVL schließen wollen, aber in Wahrheit geiern sie nach dem gleichen TVÖD Abschluss für die Länder.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 03.11.2023 16:56
Das die Lücke geschlossen wird hatte ich ja im Vorfeld schon ausgeschlossen und auf ein Ergebnis gehofft,  welches den Abstand zumindest auf aktuellem Niveau hält.  Selbst das bezweifele ich mittlerweile stark.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 03.11.2023 16:57
„ Insbesondere aber verweigern sie einen Abschluss in Höhe des TVöD“

Das zeigt leider schon alles…verdi und dbb haben zwar rumposaunt, dass sie die Lücke zwischen TVÖD und TVL schließen wollen, aber in Wahrheit geiern sie nach dem gleichen TVÖD Abschluss für die Länder.

Nicht wirklich schlau die eigenen Forderungen zu unterlaufen und quasi zuzugeben das man sowieso maximal mit dem TVöD Ergebnis rechnet. Mit der Vorgehensweise landet man ziemlich sicher darunter. Zumal das alles andere als ein hervorragendes Ergebnis war.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 03.11.2023 16:57
Idee:

Einfach die nächsten 3 Wochen alle Landeserstaufnahmen und die zentralen Rückführungsbehörden (sofern in Länderzuständigkeit) bestreiken.

Wenn jeden Tag einige hundert Neuankömmlinge mehr durch die Straßen der betroffenen Städte tingeln, um sich irgendwie selbst zu versorgen, sorgen die Bürgern schon für genug Druck.

-> Und immer wenn eine Rückfrage kommt: Stumpf auf den Termin der dritten Verhandlungsrunde verweisen. Solange wird stumpf durchgezogen. Ich garantiere.. die Gehaltsrunde 2025 läuft komplett anders.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 03.11.2023 17:18
Idee:

- Nehmen Sie ihr Streikrecht wahr auch wenn Sie denken das es keinen Unterschied macht.Es macht einen!
- Denken Sie an die ihnen entgegengebrachte Wertschätzung wenn Wahltag ist.
  Vertreter der Arbeitgeber, Andreas Dressel: SPD
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 03.11.2023 17:30
Jo. SPD. Galten die nicht mal als Arbeitnehmerpartei? Lange lange ist es her.....ALLE da oben regieren mittlerweile so häufig am Volk vorbei. Da verwundert diese "Wertschätzung "doch eigentlich nicht mehr wirklich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 03.11.2023 17:31
Die AG Seite wurde mehrfach aufgefordert, denn mal eine Vorstellung zu geben, was überhaupt ihre Vorstellungen hinsichtlich Volumen sind.
Daraufhin haben die AG geantwortet, definitiv weniger als TVöD Volumen.
Zusätzlich eine Zeitversetzung für die Beamten und Versorgungsempfänger und evtl. Auch generell weniger Volumen für die Beamten und Versorgungsempfänger.
Also den Vergleich hat die AG Seite ausgepackt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 03.11.2023 17:37
Die AG Seite wurde mehrfach aufgefordert, denn mal eine Vorstellung zu geben, was überhaupt ihre Vorstellungen hinsichtlich Volumen sind.
Daraufhin haben die AG geantwortet, definitiv weniger als TVöD Volumen.
Zusätzlich eine Zeitversetzung für die Beamten und Versorgungsempfänger und evtl. Auch generell weniger Volumen für die Beamten und Versorgungsempfänger.
Also den Vergleich hat die AG Seite ausgepackt.
Dann sollen die AG Seite doch einfach 11% vorschlagen. Das wäre ein geringeres Volumen. ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TVWaldschrat am 03.11.2023 17:50
Jo. SPD. Galten die nicht mal als Arbeitnehmerpartei? Lange lange ist es her.....ALLE da oben regieren mittlerweile so häufig am Volk vorbei. Da verwundert diese "Wertschätzung "doch eigentlich nicht mehr wirklich.

Arbeiterpartei heißt ja nicht, dass sie als Arbeitgeber die Gießkanne rausholen möchten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 03.11.2023 18:00
Wir sollen also Wohngeld beantragen als Akademiker ? Mehr kann man mir nicht ins Gesicht schlagen. Irgendwann bricht der Krug, nun ist er gebrochen. Mit solchen Aussagen zerbricht der Arbeitgeber das Vertrauen. Wir haben so ein Verhalten nicht verdient.

So steht es auf der Seite von Verdi:

"Statt die Belastung der Kolleg*innen anzuerkennen und für Ausgleich zu sorgen, verweisen die Arbeitgeber auf den möglichen Bezug von Wohngeld: „Damit schließen die Länderarbeitgeber für einen Teil ihrer Belegschaften von vornherein auskömmliche Gehälter aus. Das treibt die Kolleg*innen auf die Barrikaden“, sagte Werneke."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 03.11.2023 18:13
Die AG Seite wurde mehrfach aufgefordert, denn mal eine Vorstellung zu geben, was überhaupt ihre Vorstellungen hinsichtlich Volumen sind.
Daraufhin haben die AG geantwortet, definitiv weniger als TVöD Volumen.
Zusätzlich eine Zeitversetzung für die Beamten und Versorgungsempfänger und evtl. Auch generell weniger Volumen für die Beamten und Versorgungsempfänger.
Also den Vergleich hat die AG Seite ausgepackt.
Ich dachte, die Beamtenbesoldung und Versorgung sind nicht Thema der Tarifverhandlungen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.11.2023 18:20
Wir sollen also Wohngeld beantragen als Akademiker ?

Wohngeld hängt doch am Familienstand, während das Arbeitseinkommen durch die individuellen Tätigkeiten bestimmt ist. Mit genügend vielen Kindern rutschst du mit jedem Arbeitseinkommen ins Wohngeld... (Ist ja nicht so wie bei Beamten, dass man das grundgesetzliche Recht auf Absicherung der gesamten Familie aus Alimenten durch den Dienstherren hätte.)

Insofern finde ich die Debatte ums Wohngeld doch eher suspekt. Die Frage ist doch eher, ob z.B. eine 4-K-Doppelverdiener-Familie in jeder deutschen Stadt genügend zur Verfügung hätte, um ohne Wohngeld auskommen zu können. Aber in der Allgemeinheit, wie hier manche fordern, dass Wohngeld nie ein Thema sein dürfe, ist die Aussage dann doch wenig zielführend bzw. geht an der Debatte vorbei -- es sei denn, man fordert die (Wieder-)Einführung einer familienbezogenen Lohnkomponente...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 03.11.2023 18:21
Silberbach spricht auf der DBB Seite davon,  er erwarte die Blockadehaltung der AG auch bei der Übertragung des (irgenwann feststehendem, schlechtem >:( )Ergebniss auf die Beamten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 03.11.2023 18:32

Ich dachte, die Beamtenbesoldung und Versorgung sind nicht Thema der Tarifverhandlungen?

Zum Thema kannst es natürlich machen…nur festlegen kann sie keine der Parteien, da die alleinige Entscheidung über die Besoldung bei den Landesparlamenten bzw. den Landesregierungen liegt.
Die können wenn sie wollen drüber oder drunter bleiben…bei der Zeitversetzung gabs gerichtlich mal in BW aber einen auf den Deckel soweit ich mich erinnern kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Doso am 03.11.2023 18:32
Irgendwie könnte man sich die ersten beiden Verhandlungsrunden auch sparen. Könnte auch eine E-Mail sein: Gewerkschaften schreiben ihre Wünsch auf, Arbeitgeber antworten mit "Nein!" und das wars.

Jetzt tanzen wir wieder Warnstreiks, dann fällt Verdi in der dritten Runde um oder wir gehen wie im TVöD in die Schlichtung. Schlechteres Ergebnis als im TVöD quasi garantiert. Immer die selbe Nummer, aber wirklich ändern tut sich nix :(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 03.11.2023 18:52
Es gibt keine Schlichtung beim TVL
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 03.11.2023 19:06
Es gibt keine Schlichtung beim TVL

Es könnten beide Seiten eine Schlichtung vereinbaren. Aber ja, anders als beim TVöD reicht es nicht, wenn eine Seite die Schlichtung verlangt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Paterlexx am 03.11.2023 19:19
Irgendwie könnte man sich die ersten beiden Verhandlungsrunden auch sparen. Könnte auch eine E-Mail sein: Gewerkschaften schreiben ihre Wünsch auf, Arbeitgeber antworten mit "Nein!" und das wars.

Jetzt tanzen wir wieder Warnstreiks, dann fällt Verdi in der dritten Runde um oder wir gehen wie im TVöD in die Schlichtung. Schlechteres Ergebnis als im TVöD quasi garantiert. Immer die selbe Nummer, aber wirklich ändern tut sich nix :(

Ne als Arbeitnehmer hätte ich in der ersten Runde gesagt, macht ein Angebot liebe Arbeitgeber, ihr wollt uns fair bezahlen und wir wollen das der Bürger sieht, dass die Politik mitdenkt.

Kommt kein Angebot = 2 Runde, hier das fordern wir.
Wenn ihr nichts beizutragen habt, brechen wir hier ab und fertig. Ab Morgen ist dann zu, die Namen der verantwortlichen Politiker finden sie in ihrem Rathaus. Ansonsten Dienst nach Vorschrift, die meisten wissen, dann ist hier Ende in dem Land.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 03.11.2023 19:24
verdi sagt doch eigentlich nur, dass die tdl keine der Forderungen zu 100% unterstützt. Aber seit wann erwartet verdi denn, dass die Forderung dem Ergebnis entspricht?  Und ihr??? Auch nicht!
Und wenn Dressel der Meinung ist, man könnte sich bis Weihnachten einigen, dann deute ich daraus, dass die tdl intern abgesprochen gar nicht sooo weit weg sind von dem TVÖD Ergebnis, eben nur noch nichts konkret sagen wollte. Wenn die dritte Verhandlungsrunde eh für mehrere Tage im Dezember angesetzt ist, wozu früher einigen ? Den Monat nicht zu zögern und früher Gehaltserhöhungen auszuzahlen wäre aus ihrer Sicht doch wirklich dumm. 
Sie spielen doch nur...für die Streiks haben die Mitglieder eh schon gezahlt, das sollte ja nicht umsonst gewesen sein...gehört doch seit Jahren alles dazu :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 03.11.2023 19:32
Eine Einigung oder zumindest ein akzeptables Angebot ist in der Dramaturgie gar nicht vorgesehen. Die fünf Wochen Pause (seit Monaten bereits vereinbart) müssen für Trillerpfeifen und Säbelrasseln genutzt werden. Nur wenn der Eindruck entsteht es wurde hart gekämpft und das maximale herausgeholt kann es mitten in der Nacht am zweiten Verhandlungstag ein Jahrhundertergebnis geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 03.11.2023 19:41
Es ist und bleibt ein Spektakel. Im Grunde treffen wir uns alle in 4 Wochen wieder, streiten ein bisschen, werden 2 Tage vor der 3. Runde ruhig und hauen uns gemeinsam nach dem Abschluss gegen die Stirn.
Also: Bis in 4 Wochen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 03.11.2023 19:43
Liebe Kolleg:innen,

⚡⚡ die Arbeitgeber haben auch in der 2. Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder kein Angebot vorgelegt. Außerdem haben sie erklärt, dass ein Abschluss in Höhe des TvöD nicht infrage kommt. Das ist nicht akzeptabel!
 
"Wir müssen jetzt wirklich Druck machen, damit es überhaupt möglich wird, Anfang Dezember zu einem vorzeigbaren Ergebnis zu kommen ", sagt unser Vorsitzender Frank Werneke.



(aus dem Telegram Verdi Kanal) - Offizieller Kanal


Sollte es so kommen, dann wirklich gute Nacht. Klar sind wir mit Blick auf die Tabelle 22/23 nur maximal 120 Brutto vergleichbarer Entgeltgruppen voneinander entfernt zum TVÖD. Man vergisst hier aber die oftmals 39h Woche. -> sind am Ende Pro Jahr auch mind. 1 Woche mehr Freizeit. Ob das nutzbar ist und auffällt sei mal dahingestellt.

Die Unterschiede bei der JSZ sind allerdings jetzt schon extrem übel und mit Blick auf die halbwegs brauchbare Erhöhung vom TVÖD sollte man dies als Mindeststandard heranziehen. Zumal wir die starke Inflationsphase ohne die Tarifanpassung vom TVÖD überleben mussten. Wenn die Schere zwischen TVL und TVÖD noch weiter aufgeht, dann sieht das bald so aus wie TV-V zu TVÖD und IGM.

Ich weiß schon warum die für alle, außer im Stadtstaat wohnende Stadtstaatenzulage, durchkommen wird. Sie haben beim TVL ja nur in genau diesen Bereichen die große Angst, dass die TVL Dudes zum TVÖD im selben Umkreis abwandern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 19:43
Idee:

Einfach die nächsten 3 Wochen alle Landeserstaufnahmen und die zentralen Rückführungsbehörden (sofern in Länderzuständigkeit) bestreiken.

Wenn jeden Tag einige hundert Neuankömmlinge mehr durch die Straßen der betroffenen Städte tingeln, um sich irgendwie selbst zu versorgen, sorgen die Bürgern schon für genug Druck.

-> Und immer wenn eine Rückfrage kommt: Stumpf auf den Termin der dritten Verhandlungsrunde verweisen. Solange wird stumpf durchgezogen. Ich garantiere.. die Gehaltsrunde 2025 läuft komplett anders.

Grundsätzlich gute Idee- ABER: Diese AN müsen auch streikbereit sein - und bei drei Wochen auch oranisiert, weil niemand  3 Wochen auf eigene Kosten streiken wird. Tja- warum sollte gerade dort ein hoher O.grad/Streikbereitschaft  sein ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 03.11.2023 19:58
verdi sagt doch eigentlich nur, dass die tdl keine der Forderungen zu 100% unterstützt. Aber seit wann erwartet verdi denn, dass die Forderung dem Ergebnis entspricht?  Und ihr??? Auch nicht!
Und wenn Dressel der Meinung ist, man könnte sich bis Weihnachten einigen, dann deute ich daraus, dass die tdl intern abgesprochen gar nicht sooo weit weg sind von dem TVÖD Ergebnis, eben nur noch nichts konkret sagen wollte. Wenn die dritte Verhandlungsrunde eh für mehrere Tage im Dezember angesetzt ist, wozu früher einigen ? Den Monat nicht zu zögern und früher Gehaltserhöhungen auszuzahlen wäre aus ihrer Sicht doch wirklich dumm. 
Sie spielen doch nur...für die Streiks haben die Mitglieder eh schon gezahlt, das sollte ja nicht umsonst gewesen sein...gehört doch seit Jahren alles dazu :-)

Und das muss so „Gott gegeben“ sein? Wenn die AG schon eine Vorstellung haben, warum dann nicht auch mal auf den Tisch packen? Und was, außer das beiderseitige Unvermögen, spricht dagegen sich auch vor der 3. Runde zu einigen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 20:01
verdi sagt doch eigentlich nur, dass die tdl keine der Forderungen zu 100% unterstützt. Aber seit wann erwartet verdi denn, dass die Forderung dem Ergebnis entspricht?  Und ihr??? Auch nicht!
Und wenn Dressel der Meinung ist, man könnte sich bis Weihnachten einigen, dann deute ich daraus, dass die tdl intern abgesprochen gar nicht sooo weit weg sind von dem TVÖD Ergebnis, eben nur noch nichts konkret sagen wollte. Wenn die dritte Verhandlungsrunde eh für mehrere Tage im Dezember angesetzt ist, wozu früher einigen ? Den Monat nicht zu zögern und früher Gehaltserhöhungen auszuzahlen wäre aus ihrer Sicht doch wirklich dumm. 
Sie spielen doch nur...für die Streiks haben die Mitglieder eh schon gezahlt, das sollte ja nicht umsonst gewesen sein...gehört doch seit Jahren alles dazu :-)

Und das muss so „Gott gegeben“ sein? Wenn die AG schon eine Vorstellung haben, warum dann nicht auch mal auf den Tisch packen? Und was, außer das beiderseitige Unvermögen, spricht dagegen sich auch vor der 3. Runde zu einigen?

Wo sehen Sie das Unvermögen der Gewerkschaften, wenn die AGs kein Angebot vorlegen ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 03.11.2023 20:51
Idee:

Einfach die nächsten 3 Wochen alle Landeserstaufnahmen und die zentralen Rückführungsbehörden (sofern in Länderzuständigkeit) bestreiken.

Wenn jeden Tag einige hundert Neuankömmlinge mehr durch die Straßen der betroffenen Städte tingeln, um sich irgendwie selbst zu versorgen, sorgen die Bürgern schon für genug Druck.

-> Und immer wenn eine Rückfrage kommt: Stumpf auf den Termin der dritten Verhandlungsrunde verweisen. Solange wird stumpf durchgezogen. Ich garantiere.. die Gehaltsrunde 2025 läuft komplett anders.

Grundsätzlich gute Idee- ABER: Diese AN müsen auch streikbereit sein - und bei drei Wochen auch oranisiert, weil niemand  3 Wochen auf eigene Kosten streiken wird. Tja- warum sollte gerade dort ein hoher O.grad/Streikbereitschaft  sein ?

Wenn ich Verdi wäre, würde ich diese Mitarbeiter direkt anschreiben und ihnen 110% Verdienstausfall fürs zuhausebleiben zahlen, völlig egal ob diese Mitglied sind oder nicht. Das sind insgesamt sicher keine 2.000 Leute bundesweit, aber die Wirkung wäre für den Mitteleinsatz immens.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 03.11.2023 20:59
„ Insbesondere aber verweigern sie einen Abschluss in Höhe des TVöD“

Das zeigt leider schon alles…verdi und dbb haben zwar rumposaunt, dass sie die Lücke zwischen TVÖD und TVL schließen wollen, aber in Wahrheit geiern sie nach dem gleichen TVÖD Abschluss für die Länder.

Wenn es auf eine Einigung Richtung TVÖD hinauslaufen sollte (Sockelbetrag + Prozente), kommt es halt auf die Laufzeit an. Bei (fast-)gleichem Ergebnis (ohne IAP) und 12 Monate Laufzeit wäre man doch eigentlich auf richtigem Wege.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 03.11.2023 21:12
Und täglich grüßt das Murmeltier. Immer wieder der selbe Rotz.  Für Gott und alle Welt wird Geld rausgeschmissen.  Für die eigenen Leute ist nix da. Wenn die Aussage auf der Verdi Seite vonwegen Wohngeld beantragen von den AG tatsächlich so gefallen ist, bleibt einem nur noch die Spucke weg.  Das diese hochnäsigen,  überbezahlten und von allen Seiten mit Zucker in den Arsch verwöhnten Politiker, die ein knappes Budget nie kennengelernt haben, sowas äußern, ist eine unverschämt ohne gleichen.

Diese Politiker haben letztes Jahr den Bezug von Wohngeld MASSIV ausgeweitet - sowohl in der Höhe als auch in der Zahl der Bezugsberechtigten. Sie haben also aktiv etwas getan für alle mit knappem Budget. Und natürlich reicht einem EG1 - EG8-Alleinverdiener sein Gehalt nicht für ein sorgloses Leben für ihn und seine 3 Kinder. Und wenn es bei Alleinverdiener bleiben soll muss man eben Wohngeld beantragen.

Die Darstellung der TLD ist berauschend schlecht in diesen Verhandlungen - aber dein Arguement ist schlicht keins.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 03.11.2023 21:24
https://www.abendblatt.de/sport/article239942598/Fussballspiele-in-Hamburg-gefaehrdet-Platzwarte-streiken.html

Morgen gehts in HH wohl schon los mit einem Streik der Sportplatzwarte. Und genau DAS ist der Weg: Das Streikgeld gut einsetzen, nämlich dort, wo man für wenig viel erreichen kann. Sportplatz- und Hallenwarte sind ein guter Anfang. Erzieher und Pflegepersonal z.B. im UKE auch. Die effektivste Variante (bin aber nicht sicher ob die im TV-L sind) ist aber natürlich die Müllabfuhr. Wenn die mal 3 Wochen durchstreiken stinkts selbst dem Dressel genug ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 03.11.2023 21:43
https://www.abendblatt.de/sport/article239942598/Fussballspiele-in-Hamburg-gefaehrdet-Platzwarte-streiken.html

Morgen gehts in HH wohl schon los mit einem Streik der Sportplatzwarte. Und genau DAS ist der Weg: Das Streikgeld gut einsetzen, nämlich dort, wo man für wenig viel erreichen kann. Sportplatz- und Hallenwarte sind ein guter Anfang. Erzieher und Pflegepersonal z.B. im UKE auch. Die effektivste Variante (bin aber nicht sicher ob die im TV-L sind) ist aber natürlich die Müllabfuhr. Wenn die mal 3 Wochen durchstreiken stinkts selbst dem Dressel genug ;-)

Müllabfuhr ist Kommune und idR privatisiert. Die fallen weg.
Bildung, Justiz sind gute Hebel.
Ebenso die Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge, was nicht in privater Hand ist.
Straßenmeistereien, diverse Landesbehörden
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prince of Persia am 03.11.2023 22:05
https://www.abendblatt.de/sport/article239942598/Fussballspiele-in-Hamburg-gefaehrdet-Platzwarte-streiken.html

Morgen gehts in HH wohl schon los mit einem Streik der Sportplatzwarte. Und genau DAS ist der Weg: Das Streikgeld gut einsetzen, nämlich dort, wo man für wenig viel erreichen kann. Sportplatz- und Hallenwarte sind ein guter Anfang. Erzieher und Pflegepersonal z.B. im UKE auch. Die effektivste Variante (bin aber nicht sicher ob die im TV-L sind) ist aber natürlich die Müllabfuhr. Wenn die mal 3 Wochen durchstreiken stinkts selbst dem Dressel genug ;-)

Morgen schreit dann keiner: "runter vom Platz!!!!" 🤣
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 03.11.2023 22:57
Dass kein Angebot der AG in der 2. Runde vorgelegt wird - geschenkt, war nicht unerwartet.

Aber die Art und Weise, wie sie auftreten, überrascht mich. Natürlich erfahren wir alles nur durch die Gewerkschaften,  insofern würde ich mir mal ein Statement der TDL wünschen.

Alles in allem macht all dies keine Hoffnungen für die Verhandlungen in 5 Wochen. Man wird nicht daran vorbeikommen, ordentlich Druck zu machen in Form von medienwirksamen (Warn-)Streiks.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 04.11.2023 08:32
Die TDL hat von den Gewerkschaften Grundlegend verlangt anzuerkennen, dass diese ,aufgrund der Besoldungsstrukturen, Abstand von einer Übertragung des möglichen Tarifabschlusses auf die Landesbeamten nehmen sollen.

Das wurde mehrfach als Grundvoraussetzung für einen Abschluss auf Niveau des TVöD genannt. Die Gewerkschaften haben dies erst verneint und sich dann geweigert überhaupt darüber zu sprechen.

Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).

Streitet über die AG wie ihr wollt, es kam wie es kommen musste: es hängt gar nicht an den Landesbeschäftigten, es wird zur Besoldungsfrage.
Und weil es Leute gibt die es nicht glauben (wollen):

https://www.dbb.de/artikel/silberbach-ueber-einkommensrunde-druck-muss-von-der-strasse-kommen.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 04.11.2023 08:49
Jetzt muss ich doch mal was schreiben... Der TV-V oder TV-N kennen solche Beamten-Zwickmühlen in der Regel nicht. Auch diese AG suchen echt viel Personal. Aber zu anderen Konditionen und mit gescheiter Jahressonderzahlung. Ich werde vermutlich zu einem solchen Betrieb wechseln im Frühjahr, obwohl hier gern arbeite. Bleibe damit aber im ÖD, nur besser bezahlt. Das ist einfach inakzeptabel was beim TV-L abgeht. Vor allem höhere Entgeltgruppen werden systematisch verarscht. Und wegen dem Beamtenthema wird auf die Bremse getreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 04.11.2023 08:52
Die TDL hat von den Gewerkschaften Grundlegend verlangt anzuerkennen, dass diese ,aufgrund der Besoldungsstrukturen, Abstand von einer Übertragung des möglichen Tarifabschlusses auf die Landesbeamten nehmen sollen.

Das wurde mehrfach als Grundvoraussetzung für einen Abschluss auf Niveau des TVöD genannt. Die Gewerkschaften haben dies erst verneint und sich dann geweigert überhaupt darüber zu sprechen.

Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).

Streitet über die AG wie ihr wollt, es kam wie es kommen musste: es hängt gar nicht an den Landesbeschäftigten, es wird zur Besoldungsfrage.
Und weil es Leute gibt die es nicht glauben (wollen):

https://www.dbb.de/artikel/silberbach-ueber-einkommensrunde-druck-muss-von-der-strasse-kommen.html


Hier besteht weder Sprengstoff noch irgendwas. Vergleiche die prozentualen Rentenerhöhingen 21, 22 und 23 mit den prozentualen Erhöhungen der Pensionen. Wenn es hier Sprengstoff gibt, dann bei den Pensionären
Trotzdem regt es mich langsam auf. Ich zahle als Angestellter Gewerkschaftsbeiträge und ich erwarte, dass Verdi dafür auch meine Interessen vertritt es ist eine reine Tarifrunde
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Laser92 am 04.11.2023 09:00
Die TDL hat von den Gewerkschaften Grundlegend verlangt anzuerkennen, dass diese ,aufgrund der Besoldungsstrukturen, Abstand von einer Übertragung des möglichen Tarifabschlusses auf die Landesbeamten nehmen sollen.

Das wurde mehrfach als Grundvoraussetzung für einen Abschluss auf Niveau des TVöD genannt. Die Gewerkschaften haben dies erst verneint und sich dann geweigert überhaupt darüber zu sprechen.

Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).

Streitet über die AG wie ihr wollt, es kam wie es kommen musste: es hängt gar nicht an den Landesbeschäftigten, es wird zur Besoldungsfrage.
Und weil es Leute gibt die es nicht glauben (wollen):

https://www.dbb.de/artikel/silberbach-ueber-einkommensrunde-druck-muss-von-der-strasse-kommen.html

Da fühlt man sich als Angestellter schon ziemlich verarscht. Gerade in anbetracht der Tatsache, dass Beamte in vergleichbaren Eingruppierungen (z.B. E12/A12) deutlich mehr verdienen und zusätzlich noch teils riesige Zuschläge für Heirat und Kinder bekommen.
Im Prinzip müssten Beamte zwei Tariferhöhungen aussetzen um die Gehaltsniveaus anzugleichen.

Stand jetzt entspricht eine A12 (verheiratet, ein Kind) in etwa einer E15 was das Netto-Gehalt betrifft.

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Beitrag von: Johannes1893 am 04.11.2023 09:11
Ich verstehe diese Koppelung eh nicht. Beamten bleibt netto mehr, sodass gerade Sockelbeträge auch bei geringerem brutto deutlich stärker wirken. Hinzu kommen andere, teils hier genannte Gründe.
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Beitrag von: Tagelöhner am 04.11.2023 09:28
Beamte waren halt schon immer etwas "Besseres", da sie ihren Dienstherren ja treu dienen und sich ihrem Amt mit voller Hingabe widmen müssen.  ;D

Man kann sich nur wiederholen. Von dem zu meist von Beamtenseite lautstark propagierten Schulterschluss zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten profitieren Beamte am Ende stärker, insbesondere seit auch höchstrichterliche Rückendeckung vorhanden ist und darüber weitere Steigerungen der Alimentation durchgesetzt werden konnten.

Ich kann auch nur jedem empfehlen, seine Anstellung im ÖD zu hinterfragen und jungen Menschen würde ich den Öffentlichen Dienst definitiv nicht ans Herz legen.
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Beitrag von: MoinMoin am 04.11.2023 09:41
Die TDL hat von den Gewerkschaften Grundlegend verlangt anzuerkennen, dass diese ,aufgrund der Besoldungsstrukturen, Abstand von einer Übertragung des möglichen Tarifabschlusses auf die Landesbeamten nehmen sollen.

Das wurde mehrfach als Grundvoraussetzung für einen Abschluss auf Niveau des TVöD genannt. Die Gewerkschaften haben dies erst verneint und sich dann geweigert überhaupt darüber zu sprechen.
So ist es brav:
Einfach klipp und klar öffentlich sagen:
Die Besoldung ist Aufgabe des Gesetzgebers und hat hier am Tisch nichts verloren, denn der Gesetzgeber sitzt hier nicht. Man kann doch keine Verträge zu lasten Dritter machen  8)
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Beitrag von: Tariflas am 04.11.2023 09:54
Ich bin immer noch fassungslos.

Wie hier jemand schon sagte- für alles und jeden ist Geld da, nur für die eigenen Mitarbeiter nicht... ihr wisst, was ich meine (bevor mein Post wieer gelöscht wird).

Sollte im Dezember das Angebot nicht dementsprechend ausfallen, werde ich die fehlende finanzielle Wertschätzung durch eine mindestens vierwöchige Abwesenheiten im Jahr kompensieren.

Uns steht das Wasser bis zum Hals, wir ertrinken in Arbeit und müssen auch am WE ran. Juckt nur keinen, auch unseren Chef nicht. Der durfte sich in den Personalgesprächen ebenfalls einiges anhören- interessiert ihn als Beamter kurz vor der dicken Pension aber nicht! Er hat zwei Häuser, eine Eigentumswohnung und hat im Gegensatz zu uns ausgesorgt.

Es werden erst Leute eingestellt und unsere Gehälter erhöht, wenn wir auf der Arbeit fehlen und alles zusammenkracht! Anders wollen es die Arbeitgeber offenbar nicht, das hat die Verhandlung gestern wohl sehr deutlich gezeigt! Und bevor ich körperlich zusammenklappe, muss ich mich selbst schützen.

Das rate ich euch auch- passt auf eure körperliche und mentale Gesundheit auf!

Meine Kollegin hat noch 45 Tage Urlaub dieses Jahr und 300 Überstunden, ich 20 Urlaubstage und 150 Überstunden... in dem Sinne... einen schönen Samstag euch!

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Beitrag von: Grandia am 04.11.2023 10:07
Ich sehe auch die Gefährdung der Beamtenbesoldung nicht, denn sie ist rechtlich gesichert und kann und wird eingeklagt, sollten die Länder dem BverG Beschluss der richtigen Alimentation nicht nachkommen.
Das ändert jedoch nicht alles. Selbst wenn die Beamtenbesoldung nicht mit verhandelt wird, kann diese nicht vollständig aus dem Blickwinkel verschwinden, denn diese wird trotzdem von den Ländern  erzählt werden müssen, wenn auch nachträglich.
Die TDL soll dann aber auch klipp und klar das Argument der Haushaltskosten gegenüber den Beamten nicht als kontraargument nutzen, wenn es kein Teil der Verhandlungen sein soll.
Ich finde das Thema als Beamter schwierig aber kann nachvollziehen, dass mein Brutto vs angestellten Brutto sehr große Unterschiede ausmachen. Bei einer Erhöhung von 500€ Brutto bekomme ich ca minimal 50€ mehr Netto raus.
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Beitrag von: EDV Sachverständiger am 04.11.2023 10:10
Zitat von: Tariflas

...Das rate ich euch auch- passt auf eure körperliche und mentale Gesundheit auf!

Meine Kollegin hat noch 45 Tage Urlaub dieses Jahr und 300 Überstunden, ich 20 Urlaubstage und 150 Überstunden... in dem Sinne... einen schönen Samstag euch!
Tschuldigung, da sind Sie und die Kollegen selbst schuld. Musste ich auch erst lernen. Als ich im öD anfing war ich auch so wie Sie, bis ich merkte dass es keinen Unterschied macht ob Sie 60 oder 20 Stunden in der Woche arbeiten. Solange man im geschuldeten Zeitrahmen gute Arbeit abliefert kommt schon was bei rum.

Sie sind nicht für Fehlplanungen Ihres AG verantwortlich. Wenn halt Arbeit liegen bleibt nach 40 Stunden in der Woche dann ist das meist nicht das Problem des AN. Wenn man > 100 Überstunden hat deutet das auf falsche Planung ihres Arbeitgebers hin.
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Beitrag von: Schmitti am 04.11.2023 10:28
Alles in allem macht all dies keine Hoffnungen für die Verhandlungen in 5 Wochen. Man wird nicht daran vorbeikommen, ordentlich Druck zu machen in Form von medienwirksamen (Warn-)Streiks.
Dressel wird in den Medien so zitiert, er wäre "optimistisch, dass man sich bis Weihnachten einigen könne".
Könnte man so interpretieren, dass er die angesetzte dritte Runde auch noch nicht als Ende anpeilt.
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Beitrag von: cyrix42 am 04.11.2023 10:42
Wie hier jemand schon sagte- für alles und jeden ist Geld da, nur für die eigenen Mitarbeiter nicht...

Das Prinzip einer Haushaltsaufstellung scheint dir unbekannt; und das trotz MBA?

Zitat
Sollte im Dezember das Angebot nicht dementsprechend ausfallen, werde ich die fehlende finanzielle Wertschätzung durch eine mindestens vierwöchige Abwesenheiten im Jahr kompensieren.

Du hast sogar Anspruch auf 6 Wochen Urlaub im Jahr.

BTW: Vor der ersten Verhandlungsrunde hast du angedeutet, dass du dich, wenn kein Abschluss in deiner Wunschgegend erfolgt, wegbewirbst. Dann hieß es, du hast ein viel besseres Job-Angebot, wartest aber mit der Zusage noch, ob in der zweiten Verhandlungsrunde dein Wunschergebnis von der TDL vorgeschlagen wird. Und nu? Wann ziehst du endlich Konsequenzen, und hörst auf, herumzujammern?

Zitat
Uns steht das Wasser bis zum Hals, wir ertrinken in Arbeit und müssen auch am WE ran.

Wurde Mehrarbeit (d.h. Inklusive entsprechenden Zuschlägen oder Freizeitausgleich) angeordnet? Wenn ja, freu dich. Wenn nein: Du hast einen Arbeitsvertrag über (bei Vollzeit) irgendwas zwischen 38,7 und 40,1h/Woche (je nach Bundesland). Nicht mehr und nicht weniger. Mach‘ dir die AG-Probleme doch nicht zu eigenen.

 Juckt nur keinen, auch unseren Chef nicht. Der durfte sich in den Personalgesprächen ebenfalls einiges anhören- interessiert ihn als Beamter kurz vor der dicken Pension aber nicht! Er hat zwei Häuser, eine Eigentumswohnung und hat im Gegensatz zu uns ausgesorgt.

Zitat
Meine Kollegin hat noch 45 Tage Urlaub dieses Jahr und 300 Überstunden, ich 20 Urlaubstage und 150 Überstunden... in dem Sinne... einen schönen Samstag euch!

Da der Urlaub prinzipiell im aktuellen Jahr gewährt und genommen werden soll, müssten schon deutliche dienstliche Gründe gegen die Gewährung des Urlaubs sprechen. Sollte also der AG deinem Urlaubsantrag nicht zustimmen, müsste er das sehr genau begründen. Und da würde ich dann mal den Personalrat ins Boot holen, denn natürlich geht es darum, dass sich auch alle AN nicht kaputt arbeiten, sondern auch wieder erholen können sollen.

BTW: Wie kann man um die Zeit im Jahr noch 45 Urlaubstage Anspruch haben? Im Allgemeinen lässt sich Urlaub ja nur ausnahmsweise aus einem Kalenderjahr ins nächste übertragen und ist laut TV-L bis 31. März (im Bereich der Hochschulen ausnahmsweise bis 30. September) zu nehmen. D.h., übertragener Restanspruch aus dem vergangenen Jahr kann eigentlich nicht vorliegen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 04.11.2023 11:20
Ich bin immer noch fassungslos.

Wie hier jemand schon sagte- für alles und jeden ist Geld da, nur für die eigenen Mitarbeiter nicht... ihr wisst, was ich meine (bevor mein Post wieer gelöscht wird).

Sollte im Dezember das Angebot nicht dementsprechend ausfallen, werde ich die fehlende finanzielle Wertschätzung durch eine mindestens vierwöchige Abwesenheiten im Jahr kompensieren.

Uns steht das Wasser bis zum Hals, wir ertrinken in Arbeit und müssen auch am WE ran. Juckt nur keinen, auch unseren Chef nicht. Der durfte sich in den Personalgesprächen ebenfalls einiges anhören- interessiert ihn als Beamter kurz vor der dicken Pension aber nicht! Er hat zwei Häuser, eine Eigentumswohnung und hat im Gegensatz zu uns ausgesorgt.

Es werden erst Leute eingestellt und unsere Gehälter erhöht, wenn wir auf der Arbeit fehlen und alles zusammenkracht! Anders wollen es die Arbeitgeber offenbar nicht, das hat die Verhandlung gestern wohl sehr deutlich gezeigt! Und bevor ich körperlich zusammenklappe, muss ich mich selbst schützen.

Das rate ich euch auch- passt auf eure körperliche und mentale Gesundheit auf!

Meine Kollegin hat noch 45 Tage Urlaub dieses Jahr und 300 Überstunden, ich 20 Urlaubstage und 150 Überstunden... in dem Sinne... einen schönen Samstag euch!

Ich bin auch fassungslos - über Ihr Geschreibsel.

Sie kündigen an - tun aber wieder nichts. Genau solche AN halten den Laden am Laufen- und darauf können sich die AGs verlassen . Wenn Sie nicht wechseln können/wollen ok-aber dann ist es eben ihre Verhandlungsposition. Müssen Sie dann einfach anerkennen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.11.2023 11:26
Ich bin immer noch fassungslos.

Wie hier jemand schon sagte- für alles und jeden ist Geld da, nur für die eigenen Mitarbeiter nicht... ihr wisst, was ich meine (bevor mein Post wieer gelöscht wird).

Sollte im Dezember das Angebot nicht dementsprechend ausfallen, werde ich die fehlende finanzielle Wertschätzung durch eine mindestens vierwöchige Abwesenheiten im Jahr kompensieren.

Uns steht das Wasser bis zum Hals, wir ertrinken in Arbeit und müssen auch am WE ran.
Echt da macht der PR mit? Angeordnete WE arbeit?

Zitat
Meine Kollegin hat noch 45 Tage Urlaub dieses Jahr und 300 Überstunden, ich 20 Urlaubstage und 150 Überstunden... in dem Sinne... einen schönen Samstag euch!
Angeordnete Überstunden? Oder angehäufte Gleitzeit?
Mit eurem Verhalten seit ihr natürlich auch ein Teil des Problems, ich hoffe das ist euch bewusst.
Und ich hoffe das Montag die Kollegin Ihren Urlaub beantragt nimmt und du natürlich auch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 04.11.2023 11:27
„ Insbesondere aber verweigern sie einen Abschluss in Höhe des TVöD“

Das zeigt leider schon alles…verdi und dbb haben zwar rumposaunt, dass sie die Lücke zwischen TVÖD und TVL schließen wollen, aber in Wahrheit geiern sie nach dem gleichen TVÖD Abschluss für die Länder.

Wenn es auf eine Einigung Richtung TVÖD hinauslaufen sollte (Sockelbetrag + Prozente), kommt es halt auf die Laufzeit an. Bei (fast-)gleichem Ergebnis (ohne IAP) und 12 Monate Laufzeit wäre man doch eigentlich auf richtigem Wege.
Bei 12 Monaten Laufzeit würde man dann 3 Monate vor dem TVöD verhandeln. Um die Lücke zwischen TVöD und TVL zu schließen müsste man dann wahrsagerisch 3 bis 4% höher abschliessen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 04.11.2023 11:30
Bei 12 Monaten Laufzeit würde man dann 3 Monate vor dem TVöD verhandeln. Um die Lücke zwischen TVöD und TVL zu schließen müsste man dann wahrsagerisch 3 bis 4% höher abschliessen.

Ich glaube irgendwie nicht ganz dran das diese Lücke je ganz geschlossen wird. Wir können uns nur bemühen Sie möglichst klein zu halten und nicht noch größer werden zu lassen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.11.2023 11:32
[Wenn halt Arbeit liegen bleibt nach 40 Stunden in der Woche dann ist das meist nicht das Problem des AN. Wenn man > 100 Überstunden hat deutet das auf falsche Planung ihres Arbeitgebers hin.


Das Problem ist, dass wir u.a. feste Seminare anbieten, die wir auch vor- und nachbereiten müssen und wir sind halt nur zu zweit. Das geht nicht anders, wir MÜSSEN 12 Stunden arbeiten. Oder das Seminar findet nicht statt, dann wir es aber nicht besser, sondern wir müssen zwei hintereinander machen- noch stressiger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.11.2023 11:33
BTW: Wie kann man um die Zeit im Jahr noch 45 Urlaubstage Anspruch haben? Im Allgemeinen lässt sich Urlaub ja nur ausnahmsweise aus einem Kalenderjahr ins nächste übertragen und ist laut TV-L bis 31. März (im Bereich der Hochschulen ausnahmsweise bis 30. September) zu nehmen. D.h., übertragener Restanspruch aus dem vergangenen Jahr kann eigentlich nicht vorliegen…
Viele DV (auc hausserhalb der HS) sind dergestalt, dass die Angestellten dem Beamten gleichgestellt sind, als bis zum 30.9. ihren Urlaub antreten müssen.
Aber danach ist Schluss und der Urlaub verfällt, ist ja eigenes Unvermögen.
kenn kaum noch AGs in der pW die überhaupt nennenswert Urlaubsübertragung zulassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.11.2023 11:34
[Oder angehäufte Gleitzeit?
Mit eurem Verhalten seit ihr natürlich auch ein Teil des Problems, ich hoffe das ist euch bewusst.
Und ich hoffe das Montag die Kollegin Ihren Urlaub beantragt nimmt und du natürlich auch.

Meine Kollegin ist leider ein absoluter Workaholic.

Sie hat sich nun ein Langzeitarbeitskonto genehmigen lassen, sprich ihr Urlaub und die Überstunden verfallen eben nicht. Sie war drei Wochen im Urlaub krank, deshalb hat sie noch so viele Tage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.11.2023 11:38
[Wenn halt Arbeit liegen bleibt nach 40 Stunden in der Woche dann ist das meist nicht das Problem des AN. Wenn man > 100 Überstunden hat deutet das auf falsche Planung ihres Arbeitgebers hin.


Das Problem ist, dass wir u.a. feste Seminare anbieten, die wir auch vor- und nachbereiten müssen und wir sind halt nur zu zweit. Das geht nicht anders, wir MÜSSEN 12 Stunden arbeiten. Oder das Seminar findet nicht statt, dann wir es aber nicht besser, sondern wir müssen zwei hintereinander machen- noch stressiger.
Das Problem ist, dein AG will feste Seminare anbieten und hat sich in seiner Ressourcenplanung verkalkuliert und ihr lasst euch zum Affen machen.
Wenn du glaubst ihr MÜSST 12 Stunden arbeiten, dann verstehen ich auch dein gejammere und deine Unfähigkeit diese AG Probleme für dich zu lösen.
Das wird durch wegrennen aber auch nicht besser.

Ich arbeite durchaus auch mal 60h die Woche, wenn es für ein Projekt notwendig ist oder auch am WE, aber ich habe auch einen Plan wann ich diese Zeiten wieder ausgleiche, ihr offensichtlich nicht.
Und ich mache es weil ich es WILL und damit umgehen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.11.2023 11:39
[Oder angehäufte Gleitzeit?
Mit eurem Verhalten seit ihr natürlich auch ein Teil des Problems, ich hoffe das ist euch bewusst.
Und ich hoffe das Montag die Kollegin Ihren Urlaub beantragt nimmt und du natürlich auch.

Meine Kollegin ist leider ein absoluter Workaholic.

Sie hat sich nun ein Langzeitarbeitskonto genehmigen lassen, sprich ihr Urlaub und die Überstunden verfallen eben nicht. Sie war drei Wochen im Urlaub krank, deshalb hat sie noch so viele Tage.
Trotzdem seit ihr damit ein maßgeblicher Teil des Problems.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 04.11.2023 11:44
[Oder angehäufte Gleitzeit?
Mit eurem Verhalten seit ihr natürlich auch ein Teil des Problems, ich hoffe das ist euch bewusst.
Und ich hoffe das Montag die Kollegin Ihren Urlaub beantragt nimmt und du natürlich auch.

Meine Kollegin ist leider ein absoluter Workaholic.

Sie hat sich nun ein Langzeitarbeitskonto genehmigen lassen, sprich ihr Urlaub und die Überstunden verfallen eben nicht. Sie war drei Wochen im Urlaub krank, deshalb hat sie noch so viele Tage.

Dann hat doch deine Kollegin ihre Lösung gefunden. Wenn es für sie so passt und sie später dementsprechend früher den Absprung schafft... Dem AG scheint es ja recht zu sein.

Ansonsten gilt natürlich das, was MoinMoin schrieb!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 04.11.2023 11:45
Uns steht das Wasser bis zum Hals, wir ertrinken in Arbeit und müssen auch am WE ran. Juckt nur keinen, auch unseren Chef nicht.
Das ist aber kein Tarifthema, sondern Organisationsversagen. Mehr als arbeitsvertraglich und -gesetzlich geregelt kann ja nicht gearbeitet werden, Urlaube und Überstundenabgeltung sind zu gewährleisten. Das müsst ihr durchsetzen. Es gibt nur sehr wenige Gründe, mit denen ein AG Urlaubstage aus betrieblichen Gründen verweigern darf. "Sonst macht niemand die Arbeit" ist regelmäßig keiner.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 04.11.2023 11:52
Zitat von: Tariflas
Meine Kollegin ist leider ein absoluter Workaholic.

Sie hat sich nun ein Langzeitarbeitskonto genehmigen lassen, sprich ihr Urlaub und die Überstunden verfallen eben nicht. Sie war drei Wochen im Urlaub krank, deshalb hat sie noch so viele Tage.
Das ist ja wahrlich nicht Ihr Problem, sondern das der Kollegin. Wenn die Kollegin halt mit Mitte 50 ihren ersten Herzinfarkt bekommen will sollten Sie ihr nicht nacheifern.

Sie bekommen für x Stunden im Monat Arbeitsleistung y Entgelt. Wenn Sie mal Überstunden aufbauen müssen Sie diese auch wieder abfeiern können. Haben Sie schon mal einen Handwerker getroffen, der über die vereinbarte Arbeitsleistung x bei Ihnen Zuhause noch mehr repariert, weils gerade anfällt und es bei ihnen so schön ist?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 04.11.2023 12:09
Streikbereitschaft auch bei der Polizei NRW unter
https://www.waz.de/politik/landespolitik/tarifrunde-im-oeffentlichen-dienst-droht-ein-neuer-streik-id239919399.html

"Erstmals bereitet die GdP mit dem Innenministerium nun sogar eine Notdienstvereinbarung für die Tarifbeschäftigten in Verwaltung, IT oder Laboren vor. „Abläufe bei der Auswertung von Spuren oder DNA-Analysen, Hilfen bei IT-Ausfällen werden sich im Streikfall deutlich verzögern“, so Mertens. Beamte arbeiten weiter – die 110 ist also auch im Streikfall zu erreichen."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 04.11.2023 12:50

Aber die Art und Weise, wie sie auftreten, überrascht mich. Natürlich erfahren wir alles nur durch die Gewerkschaften,  insofern würde ich mir mal ein Statement der TDL wünschen.

Würde mich sehr wundern wenn da was kommt. War das nicht so beim letzten Mal das vor Kameras ein Angebot kolportiert wurde was es so nie gab?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 04.11.2023 13:56
Meine Kollegin hat noch 45 Tage Urlaub dieses Jahr und 300 Überstunden, ich 20 Urlaubstage und 150 Überstunden... in dem Sinne... einen schönen Samstag euch!

Waren die Stunden angeordnet? Wenn nicht: organisiert euch so, dass ihr eure Arbeit in der dafür vorgesehenen Zeit schafft. Ist das nicht möglich, gebt das Problem an den Vorgesetzten weiter. Das ist alles eine Frage der Disziplin.

Bei uns dürfen maximal zehn Tage alter Urlaub ins neue Jahr mitgenommen werden. Alle Stunden über 40 werden jährlich zu einem bestimmten Stichtag gelöscht. Was ist die Konsequenz für jeden, dem einmal eine Stunde oder ein Tag Urlaub auf diese Art verloren ging?

Richtig! Er lernt sich zu organisieren und an die Regeln zu halten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 04.11.2023 15:03


Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).


Wie kommst du denn darauf? Aus welcher Quelle ist das? Und welche 80% Kinderzuschlagserhöhungen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 04.11.2023 15:19

Bei uns dürfen maximal zehn Tage alter Urlaub ins neue Jahr mitgenommen werden. Alle Stunden über 40 werden jährlich zu einem bestimmten Stichtag gelöscht.

Bei uns liegt die Kappungsgrenze erst bei 120 Stunden, das sagt ja schon alles.

Ich habe mit meiner Kollegin schon oft gesprochen und ihr gesagt, dass sie "den Schnitt kaputt" macht, wenn sie immer freiwillig soviel arbeitet und sich überall einklinkt. Das will sie aber so, es macht ihr Spaß.

Da wir im Team arbeiten, ist das natürlich für mich ein Problem, da wir als Einheit angesehen werden... aber wie gesagt, ihr wisst ja, wie ich mir zu helfen gedenke.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 04.11.2023 15:35
Zitat von: Tariflas
...Da wir im Team arbeiten, ist das natürlich für mich ein Problem, da wir als Einheit angesehen werden...
Warum? Solle Sie mal ein Vorgensetzer drauf ansprechen können Sie ja mal die Überstundensituation der Kollegin darlegen. Wenn Sie sich ebenfalls mental und körperlich ab 50 kaputt machen wollen, nur zu.

Es ist nicht ihre Aufgabe, sich zu Überarbeiten und der AG hat eigentlich auch die Fürsorgepflicht dies zu unterbinden. Spannend wird es dann für die Kollegin spätestens wenn mal eine BU Rente wegen Burnout o.ä. zur Diskussion steht. Da hat die Damen dann hoffentlich alle angeordneten Überstunden über die Jahre parat. Ansonsten lacht nämlich neben dem AG noch die Rentenversicherung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.11.2023 16:15
Da wir im Team arbeiten, ist das natürlich für mich ein Problem, da wir als Einheit angesehen werden... aber wie gesagt, ihr wisst ja, wie ich mir zu helfen gedenke.
Ja, dass haben wir jetzt verstanden. In dem du eben nicht deine Probleme angehst und sie löst, sondern dir einen AG suchst, der keine Urlaubsübertragung zulässt, keine 120er Grenze hat, damit du nicht lernen musst dich besser zu organisieren. Und wahrscheinlich dabei hoffst, dass es da einen Vorgesetzten gibt, der professioneller arbeitet.
Zumindest wirst du da mit mehr Schmerzensgeld versehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 04.11.2023 17:08
Beamte arbeiten weiter – die 110 ist also auch im Streikfall zu erreichen."
Sitzen da wirklich immer Beamte? Also die Bedienung eines Telefons ist klassischer 1st-Level-Support, dort könnte man doch eigentlich auch problemlos Angestellte hinsetzen?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 04.11.2023 17:39


Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).


Wie kommst du denn darauf? Aus welcher Quelle ist das? Und welche 80% Kinderzuschlagserhöhungen?

Es wäre ein leichtes Google.de zu nutzen, aber ich kenne das Problem, gibt's im ÖD häufiger: hier für die Suchfaulen:
https://www.gew-bw.de/aktuelles/detailseite/kinderbezogener-familienzuschlag-erhoeht

Den Rest bitte den Finanzplanungen des Landes BW entnehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 04.11.2023 17:42
Beamte arbeiten weiter – die 110 ist also auch im Streikfall zu erreichen."
Sitzen da wirklich immer Beamte? Also die Bedienung eines Telefons ist klassischer 1st-Level-Support, dort könnte man doch eigentlich auch problemlos Angestellte hinsetzen?!
Wenn jemand in Not anruft und Hilfe benötigt ist für dich 1st-Level-Support.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 04.11.2023 17:48


Die TdL ist da in einer Zwickmühle: wenn die Renten dieses Jahr um 3,5% steigen, die Pensionen bspw. aber um 7+% wäre das noch zu ertragen, aber massiver Sprengstoff für die Gesellschaft.
Wenn aber Landesbeamte in BW bspw. 7,5% Lohnplus erhalten würden, zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80% ist das Bundesland 2026 pleite :).


Wie kommst du denn darauf? Aus welcher Quelle ist das? Und welche 80% Kinderzuschlagserhöhungen?

Es wäre ein leichtes Google.de zu nutzen, aber ich kenne das Problem, gibt's im ÖD häufiger: hier für die Suchfaulen:
https://www.gew-bw.de/aktuelles/detailseite/kinderbezogener-familienzuschlag-erhoeht

Den Rest bitte den Finanzplanungen des Landes BW entnehmen.
Die 80% betreffen Familien mit drei Kindern und mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Joga am 04.11.2023 17:49
Beamte arbeiten weiter – die 110 ist also auch im Streikfall zu erreichen."
Sitzen da wirklich immer Beamte? Also die Bedienung eines Telefons ist klassischer 1st-Level-Support, dort könnte man doch eigentlich auch problemlos Angestellte hinsetzen?!

Echt jetzt...

https://www.ardmediathek.de/video/die-nordreportage/notruf-112-rettungssanitaeter-im-einsatz/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8xMzE4XzIwMjItMDktMDktMTUtMzA (https://www.ardmediathek.de/video/die-nordreportage/notruf-112-rettungssanitaeter-im-einsatz/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8xMzE4XzIwMjItMDktMDktMTUtMzA)

AB 10:15 wird es interessant. Da kann man sehen wie eine Leitstelle aufgebaut ist, meistens sitzen die Beamten von der Polizei nebenan im Raum mit einer eigenen Zentrale. Also nichts 1st-Level-Support. Reboot beim Menschen geht schlecht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 04.11.2023 18:16
Das finde ich zumindest mal einen guten Ansatz der TDL und wusste ich so nicht. Wenn die TDL deshalb ein Angebot ablehnt, weil sie die Beamten nicht als Verhandlungsthema haben wollen, dann sage auch ich, richtig so. Wie hier bereits einige schrieben, hat das Thema nichts in den Verhandlungen zu suchen und wird dann in einem Gesetzgebungsverfahren geregelt. Dort könnte man dann die Schere zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten dann auch mal wieder etwas schließen. Und da ich jetzt schon die Beamten aufschreien höre, wenn der Gesetzgeber hier Murx macht, korrigiert es für euch das BVerfG, die Chance haben die TB nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 04.11.2023 18:38


Es wäre ein leichtes Google.de zu nutzen, aber ich kenne das Problem, gibt's im ÖD häufiger: hier für die Suchfaulen:
https://www.gew-bw.de/aktuelles/detailseite/kinderbezogener-familienzuschlag-erhoeht

Den Rest bitte den Finanzplanungen des Landes BW entnehmen.

Danke für den link…aus dem geht auch hervor, dass es keine 80%ige Erhöhung der Kinderzuschläge gibt. Die gibt es nämlich nicht und ich hab Kinder und bin Landesbeamter in BW.
Und woher hast du nun, dass das Land bei 7,5% Gehaltszuwachs in die Pleite rutschen würde?
Ich würde gerne deine Quellen lesen…oder hast du dir das herbeiphantasiert?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 04.11.2023 18:43
Zitat
wenn der Gesetzgeber hier Murx macht, korrigiert es für euch das BVerfG, die Chance haben die TB nicht.

In der Theorie mag das stimmen. In der Praxis dauern Urteile Ewigkeiten und dann finden die Besoldungsgesetzgeber immer wieder aberwitzige Konstruktionen um Erhöhungen auszuhebeln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 04.11.2023 19:24


Danke für den link…aus dem geht auch hervor, dass es keine 80%ige Erhöhung der Kinderzuschläge gibt. Die gibt es nämlich nicht und ich hab Kinder und bin Landesbeamter in BW.
Und woher hast du nun, dass das Land bei 7,5% Gehaltszuwachs in die Pleite rutschen würde?
Ich würde gerne deine Quellen lesen…oder hast du dir das herbeiphantasiert?

Na super, jetzt wirds polemisch: Lehrer und dann nicht rechnen können. Zugegeben das trifft auch nur im Im Besten Fall zu, also:
1 Beamter A10, 3 Kinder dann entspricht die Erhöhung durch ihren rückwirkenden Charakter einer Erhöhung zum Vorjahr, also dem letzten Jahr vor der Erhöhung einer Zahlung von + 83% pro Jahr.

Das ändert sich bei Beamten mit A11 und 3 Kindern + zu 70% (immer noch viel) und bei Beamten mit 1 Kind oder 2 zur 50%. Immer noch viel.

Bei angenommenen 7,5 % Besoldungs- und Pensionssteigerung wäre der Landeshaushalt von BW 2026 nicht mehr Verfassungskonform = Pleite. Müssten also massive Änderungen her.

Bei der derzeitigen Lage wäre meine Klinkik übrigens bei solchen Gehaltssteigerungen Anfang des Jahres schon im Juni Zahlungsunfähigkeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 04.11.2023 19:54

Na super, jetzt wirds polemisch: Lehrer und dann nicht rechnen können. Zugegeben das trifft auch nur im Im Besten Fall zu, also:
1 Beamter A10, 3 Kinder dann entspricht die Erhöhung durch ihren rückwirkenden Charakter einer Erhöhung zum Vorjahr, also dem letzten Jahr vor der Erhöhung einer Zahlung von + 83% pro Jahr.

Das ändert sich bei Beamten mit A11 und 3 Kindern + zu 70% (immer noch viel) und bei Beamten mit 1 Kind oder 2 zur 50%. Immer noch viel.

Bei angenommenen 7,5 % Besoldungs- und Pensionssteigerung wäre der Landeshaushalt von BW 2026 nicht mehr Verfassungskonform = Pleite. Müssten also massive Änderungen her.

Bei der derzeitigen Lage wäre meine Klinkik übrigens bei solchen Gehaltssteigerungen Anfang des Jahres schon im Juni Zahlungsunfähigkeit.

Super Iunius…und schon hast du dich nämlich selbst widerlegt 👍
Es ist, wie du sagst nämlich richtig, dass es keinesfalls eine 80%ige Erhöhung der Kinderzuschläge gab, sondern dass es exorbitant mehr Geld für die Familien mit drei und mehr Kindern gibt und für die niedrigen Besoldungsstufen auch schon für das 2. Kind.
Danke für deine Richtigstellung 👍
Falls es dich interessiert…in meinem Falle gabs nur für ein Kind 25 brutto mehr…für das zweite schon gar nichts mehr.
Und wie kommst du zu der Annahme, dass eine jetzige Erhöhung um 7,5% den Landeshaushalt von 2026 sprengen wird? Woher hast du das?
So eine absurde Aussage! Denn die Gehaltssteigerung der Beamten wird in jedem Falle bei über 7,5% liegen, denn bis 2026 wird es nämlich nochmal ne Tarifrunde geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 04.11.2023 21:53
Tut was für Rentner.., steigen Gehälter.., steigen Renten..nach euren miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 04.11.2023 21:55

Super Iunius…und schon hast du dich nämlich selbst widerlegt 👍
Es ist, wie du sagst nämlich richtig, dass es keinesfalls eine 80%ige Erhöhung der Kinderzuschläge gab, sondern dass es exorbitant mehr Geld für die Familien mit drei und mehr Kindern gibt und für die niedrigen Besoldungsstufen auch schon für das 2. Kind.
Danke für deine Richtigstellung 👍
Falls es dich interessiert…in meinem Falle gabs nur für ein Kind 25 brutto mehr…für das zweite schon gar nichts mehr.
Und wie kommst du zu der Annahme, dass eine jetzige Erhöhung um 7,5% den Landeshaushalt von 2026 sprengen wird? Woher hast du das?
So eine absurde Aussage! Denn die Gehaltssteigerung der Beamten wird in jedem Falle bei über 7,5% liegen, denn bis 2026 wird es nämlich nochmal ne Tarifrunde geben.

Nur um das mal richtig zu stellen:
Selbst mit einem Kind und einer Besoldung über A10 betrug dein PLUS nicht 25€ beim Familienzuschlag (Kindbezogen) sondern 34,77 pro Monat, rückwirkend für 2 Jahre.
Diese 834€ Nachzahlung + die Erhöhung der Familienzulage monatlich entspricht im Jahr 2023 in etwa einer Erhöhung von 80% im Vergleich zum Jahr 2019.
Natürlich gilt das bei einem Kind nur für das Jahr 2023, erst bei 3 erreichtst du eine dauerhafte Erhöhung um 80%, aber in so weit hab ich mich nicht widerlegt sondern mit Statistiken gespielt bis es mir gepasst hat.

Aber ja, auf Dauer komm ich mit meinen beiden Kindern da besser weg.

So und jetzt leiste selbst mal was für dein Geld:

Nimm den Betrag den Langesbeamte + Langesangestellte im Jahr kosten + Pensionäre aus BW.
Nun erhöhe diese Kosten pauschal um 7,5% und lege diesen Wert zum Jahr 2025 auf die Aufgabenseite des Landes.
Addiere nun die derzeitigen Kosten für Landesbeschäftigte / Beamte / Pensionäre mit diesem von dir errechneten Wert.
Vergleiche ihn mit der Schätzung des Landesrechnungshofes zu den Steuereinnahmen 2026 und ziehe den oben errechneten Betrag zu 12,8/12 vom Landeshaushalt ab.
Den verbleibenden Betrag verrechnest du wieder mit den geplanten Ausgaben und du wirst tief, sehr tief in den roten Zahlen landen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 04.11.2023 22:17
Und dennoch hat das Thema nicht in den aktuellen Verhandlungen zu suchen. Andererseits könnten die AG hier sonst was versprechen, entscheiden müssen ja die Parlamente und die könnten anderes beschließen. Letztlich wohl auch Nebelkerzen, diesmal von AG-Seite.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 04.11.2023 22:25
Gerade in der Rubrik Neuigkeiten gepostet.

Anscheinend war die TDL bereit, die “Struktur” des TVÖD-Abschlusses für den TV-L zu übernehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 04.11.2023 22:43
Das wäre doch ein Angebot und heißt dann wohl tatsächlich, dass man uns 2024 mit der IAP abspeisen will? Und was soll deutlich besser als letzter Abschluss heißen? Nur von Oktober bis Dezember Nullrunde, dann IAP und ab 01.01.2025 3 Prozent… Ob der Art der (nicht) offenen und (nicht) ehrlichen Kommunikation von beiden Seiten möchte man echt im Strahl brechen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 04.11.2023 22:46
Gerade in der Rubrik Neuigkeiten gepostet.

Anscheinend war die TDL bereit, die “Struktur” des TVÖD-Abschlusses für den TV-L zu übernehmen.

Das heißt für mich nur das man eine Kombi aus Sockel + prozentualer Erhöhung + IAP (gestückelt zur Überbrückung von 9-12 Nullmonaten) + mind. 24 Monate Laufzeit mitgehen würde. Aber nicht den identischen Umfang und das das Ergebnis über dem letzten Abschluss liegen wird ist nicht der Rede wert.

So sehr ich auch der Meinung bin das die Übertragung auf die Beamten UND Pensionäre (warum kann man sich da nicht an Kriterien wie beispielsweise der Rentenversicherung orientieren?) ein Hemmschuh ist: ob da wirklich ein besserer Abschluss drin wäre bezweifle ich dennoch stark. Es gibt immer ausreichend Argumente warum kein Geld da ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 04.11.2023 22:51
Und dennoch hat das Thema nicht in den aktuellen Verhandlungen zu suchen. Andererseits könnten die AG hier sonst was versprechen, entscheiden müssen ja die Parlamente und die könnten anderes beschließen. Letztlich wohl auch Nebelkerzen, diesmal von AG-Seite.

Naja, eben nicht Nebelkerze weil die Gewerkschaften es fordern.

Aber du hast uneingeschränkt Recht: Wir Beamte haben andere Möglichkeiten zu unserem Recht zu kommen - und nutzen es vor Gericht ja auch :P
Wir würden gar nicht so schlecht fahren wenn wir von den Verhandlungen entkoppelt werden würden, so glaube ich. Immerhin stellen wir die Mehrheit in den Parlamenten die unsere Besoldung beschließen.

Aber Gewerkschaften die die GEW brauchen eben die Beitragszahler Beamte in ihren Reihen sonst sind sie nicht Überlebensfähig. Und deshalb wird hier schlicht das Gesetz gebrochen, aber das stört in .de sowieso niemanden mehr. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 04.11.2023 23:26


Nur um das mal richtig zu stellen:
Selbst mit einem Kind und einer Besoldung über A10 betrug dein PLUS nicht 25€ beim Familienzuschlag (Kindbezogen) sondern 34,77 pro Monat, rückwirkend für 2 Jahre.
Diese 834€ Nachzahlung + die Erhöhung der Familienzulage monatlich entspricht im Jahr 2023 in etwa einer Erhöhung von 80% im Vergleich zum Jahr 2019.
Natürlich gilt das bei einem Kind nur für das Jahr 2023, erst bei 3 erreichtst du eine dauerhafte Erhöhung um 80%, aber in so weit hab ich mich nicht widerlegt sondern mit Statistiken gespielt bis es mir gepasst hat.

Aber ja, auf Dauer komm ich mit meinen beiden Kindern da besser weg.

So und jetzt leiste selbst mal was für dein Geld:

Nimm den Betrag den Langesbeamte + Langesangestellte im Jahr kosten + Pensionäre aus BW.
Nun erhöhe diese Kosten pauschal um 7,5% und lege diesen Wert zum Jahr 2025 auf die Aufgabenseite des Landes.
Addiere nun die derzeitigen Kosten für Landesbeschäftigte / Beamte / Pensionäre mit diesem von dir errechneten Wert.
Vergleiche ihn mit der Schätzung des Landesrechnungshofes zu den Steuereinnahmen 2026 und ziehe den oben errechneten Betrag zu 12,8/12 vom Landeshaushalt ab.
Den verbleibenden Betrag verrechnest du wieder mit den geplanten Ausgaben und du wirst tief, sehr tief in den roten Zahlen landen.

Nein Iunius
Alles über A13/5 hat für das zweite Kind nichts bekommen und für das erste gerade mal 25 Euro brutto mehr.
Und rückwirkend für zwei Jahre auch nicht.
Alles über A 14 hat nichtmal was fürs erste Kind bekommen.

Du hast was von "zusätzlich zu dem ja bereits beschlossenen und durchgeführten Kinderzuschlagserhöhungen von 80%" geredet und das ist schlichtweg falsch!
Mag sein, dass es bei den unteren Stufen dann zu einem + von 80% ab 3. Kind kam...rechtfertigt aber nicht deine pauschale Aussage. Aber du sagst es ja selbst...du hast mit Statistiken gespielt bis es dir gepasst hat.
Ergo ist deine Aussage falsch pauschalisierend und du hast dich selbst widerlegt.

Ich setz mich jetzt nicht hin und rechne rum  ;D
Falls das Land in die roten Zahlen rutschen sollte...muss es halt nen Nachtragshaushalt geben.
Im Zuge der Aufstockung zur amtsangemessenen Alimentation der Landesbeamten wird noch nen ordentlicher Brocken kommen...
7,5%, was viel zu wenig für die nächsten zwei Jahre ist, eigentlich müssten es eher 17% sein um Reallohnverluste zu verhindern wird es nämlich in jedem Falle geben.
Alleine schon weil es verfassungsrechtlich keinen mehr als 5%igen Abstand zu den Bundesbeamten geben darf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 04.11.2023 23:38

Nein Iunius
Alles über A13/5 hat für das zweite Kind nichts bekommen und für das erste gerade mal 25 Euro brutto mehr.
Und rückwirkend für zwei Jahre auch nicht.
Alles über A 14 hat nichtmal was fürs erste Kind bekommen.


Das ist ein Lüge, jeder hat das rückwirkend bekommen, das mag dir in deiner hohen Alimentation und bei den fehlenden Rechenkenntnissen nicht aufgefallen sein, ist aber Fakt und dies kann jeder in den zugehörigen Tabellen nachlesen.
Diese findet man hier:
https://lbv.landbw.de/-/familienzuschlag-2018

Der Kinderzuschlag wurde zudem allgemein erhöht, nicht nur mit einer 50 oder 25€ Zulage versehen. Das unterschlägst du ebenso wie die Nachzahlung.
Solltest du keine bekommen haben wärst du der einzige Fall der mit bekannt ist und solltest dringend klagen denn sie steht dir zu.

Ich glaube allerdings eher du bist gar nicht betroffen und beziehst hier aus anderen Gründen Position, womit diese Diskussion aus meiner Sicht auch beendet ist.

Wenn ich mit meinen W3 eine Erhöhung bekomme sollen andere mit A14 nichts bekommen haben? Dann liegt der Fehler vielleicht darin, dass du kein Beamter des Lands bist? Schau nochmal nach :)

Sachen gibts, die gibts gar nicht!



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 05.11.2023 00:36

Das ist ein Lüge, jeder hat das rückwirkend bekommen, das mag dir in deiner hohen Alimentation und bei den fehlenden Rechenkenntnissen nicht aufgefallen sein, ist aber Fakt und dies kann jeder in den zugehörigen Tabellen nachlesen.
Diese findet man hier:
https://lbv.landbw.de/-/familienzuschlag-2018

Der Kinderzuschlag wurde zudem allgemein erhöht, nicht nur mit einer 50 oder 25€ Zulage versehen. Das unterschlägst du ebenso wie die Nachzahlung.
Solltest du keine bekommen haben wärst du der einzige Fall der mit bekannt ist und solltest dringend klagen denn sie steht dir zu.

Ich glaube allerdings eher du bist gar nicht betroffen und beziehst hier aus anderen Gründen Position, womit diese Diskussion aus meiner Sicht auch beendet ist.

Wenn ich mit meinen W3 eine Erhöhung bekomme sollen andere mit A14 nichts bekommen haben? Dann liegt der Fehler vielleicht darin, dass du kein Beamter des Lands bist? Schau nochmal nach :)

Sachen gibts, die gibts gar nicht!

Mein Gott Iunius...jetzt fliegt dir deine eigene Quelle um die Ohren  :o
Da steht doch klipp und klar:

Neu:
Der kinderbezogene Teil des Familienzuschlags erhöht sich für das erste zu berücksichtigende Kind
- in den Besoldungsgruppen A 7 bis A 10 um 50,00 €
- in den Besoldungsgruppen A 11 bis A 13 um 25,00 €


Und in der Tabelle drunter kannst du dann sehen, dass es für das zweite Kind ab 13/5 auch nichts mehr, mehr gibt.

Und hier kannst du sehen, dass es die Nachzahlungen ab 2020 für die ersten beiden Kinder lediglich für die Besoldungsgruppen A5-A10 gab! Der höhere Dienst hat da keine Nachzahlungen bekommen. Und du auch nicht.
https://lbv.landbw.de/-/nachzahlung-mit-den-bez%C3%BCgen-f%C3%BCr-den-monat-dezember-2022-orientierungshilfe-zum-nachvollziehen-der-h%C3%B6he-f%C3%BCr-die-jahre-ab-2020

Schau du doch nochmal nach!
Hab das damals intensiv verfolgt wie der gehobene und höhere Dienst mit dem 4-Säulen Modell vom Bayaz verarscht wurde um Kosten zu sparen. Gibt zu dem Thema sogar nen eigenen thread.
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,117751.0.html
Riesensauerei die da gelaufen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 05.11.2023 08:27
…womit diese Diskussion aus meiner Sicht auch beendet ist.
Danke  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 05.11.2023 09:25
Gerade in der Rubrik Neuigkeiten gepostet.

Anscheinend war die TDL bereit, die “Struktur” des TVÖD-Abschlusses für den TV-L zu übernehmen.

Dann sind wir ja vermutlich in folgendem Beriech:

2024: monatlich anteilige IAP
2025: vermutlich 2stelliger Sockel + max. 3 %
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 05.11.2023 11:06
Die AG Seite, die gewählten Steuergeldverwalter lachen sich schlapp.Die Arbeitnehmer zeigen gegenseitig mit dem Finger auf sich. Die bösen sind eigentlich die Beamten oder die MINT Vetreter oder die Verwaltungsangestellten,die oberen oder unteren Lohngruppen etc. Das ist Schattenboxen und verfehlt klar den Übeltäter. An dem Punkt wo es nach über einem Jahrzehnt der Solidarität für alles und jeden nun endlich einmal darum ging Solidarität für die AN zu zeigen waren plötzlich die Kassen leer. Das ist doch Quintessenz die unter den "Verhandlungen" auch im TVöD steht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 05.11.2023 11:30
TDL- Verhandlungsführer Andreas Dressel über den "Stand" der Tarifverhandlungen (zuerst von
DirtyDeedsDoneDirtCheap veröffentlicht) unter

https://twitter.com/adressel/status/1720819050794688909?s=46&t=KfrrrTnK0yvq7PwHTGdEYA

Für mich - unabhängig von Inhalt - nur noch pure Verzweifelung, wenn ich mich so an die Öffentlichkeit wende. Immerhin will auch er wertschätzend sein will; stellt sich nur die Frage nach seinem Verständnis von Wertschätzung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 05.11.2023 11:33
Einige Gewerkschaften haben bereits Notdienstvereinbarungen mit den Arbeitgebern getroffen, während ein Streik im Gange ist. Mir fällt es schwer zu verstehen, wie solche Vereinbarungen den Zweck des Streiks nicht untergraben. Dies wirft bei mir persönlich Verwirrung auf und scheint den eigentlichen Sinn eines Streiks zu verwässern. Was denkt ihr darüber? Gibt es strategische Gründe oder seht ihr das auch als potenzielle Schwächung der Streikaktion?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 05.11.2023 11:38
Die Kassen sind dieses mal auch wirklich und besonders leer. Wieso das so ist und was eigentlich mit den früheren gefüllten Kassen angestellt wurde, darf jeder für sich selber überlegen.

So wie der derzeitige Stand aussieht, bleibt es bei einem enormen Reallohnverlust und es dürfte für 2024 und 2025  weitere leichte Defizite geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 05.11.2023 11:40
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 05.11.2023 11:47
Ich denke, dass besonders der von den Gewerkschaften geforderte Mindestbetrag von 500€ das größte Hindernis für die Einigkeitsfindung darstellt und auch die größte Gewichtung in der von der TDL angeführten Belastung der Haushalte ausmacht (Gesamtvolumen von 21 Mrd€, wie es so gerne kolportiert wird).

Klar, immerhin kriegt jeder, der unter 4.761,90€ verdient, dann direkt 500€ mehr.

So gesehen wird dies das erste sein, was gestrichen werden muss. Dann ist der Weg frei für eine zweistellige Erhöhung.

So ist es ja auch letzten Endes beim TVÖD-Abschluss gekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 05.11.2023 11:52
Gerade in der Rubrik Neuigkeiten gepostet.

Anscheinend war die TDL bereit, die “Struktur” des TVÖD-Abschlusses für den TV-L zu übernehmen.

Dann sind wir ja vermutlich in folgendem Beriech:

2024: monatlich anteilige IAP
2025: vermutlich 2stelliger Sockel + max. 3 %

Ehe hinsichtlich des Volumens des letzten TVL-Tarifergebnisse "eine Legendenbildung einsetzt" :)
Laufzeit: 01.10.2021 bis 30.09.2023, Erhöhung ab 01.12.2022: +2,8%
Die steuerfreie Corona-Einmalzahlung von 1300 Euro ist nicht Bestandteil des Volumens:
Sie wurde gewährt "als Abmilderung der Herausforderungen, denen sich der öffentliche Dienst während der Pandemie zu stellen hatte, wie beispielsweise zusätzliche Arbeitsbelastungen, ein erhöhtes Maß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft sowie ein gestiegenes Risiko für die Gesundheit. Sie stellte eine Anerkennung für die besonderen Leistungen – vergleichbar einer Erschwerniszulage – der Abgeltung dienstlicher Mehrbelastungen dar" und wurde aus diesen Gründen den Versorgungsempfängern versagt.

Dass Herr Dressel hier noch das Wort "Volumen" in den Mund nimmt, ist eine Frechheit. Meine monatliche durchschnittliche Erhöhung  während der Tarif-Laufzeit bis einschl. mindestens Dezember 2023 war geringer als das von ihm ins Spiel gebrachte Wohngeld von so manchem WG-Empfänger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 05.11.2023 11:55
Ich denke, dass besonders der von den Gewerkschaften geforderte Mindestbetrag von 500€ das größte Hindernis für die Einigkeitsfindung darstellt und auch die größte Gewichtung in der von der TDL angeführten Belastung der Haushalte ausmacht (Gesamtvolumen von 21 Mrd€, wie es so gerne kolportiert wird).

Klar, immerhin kriegt jeder, der unter 4.761,90€ verdient, dann direkt 500€ mehr.

So gesehen wird dies das erste sein, was gestrichen werden muss. Dann ist der Weg frei für eine zweistellige Erhöhung.

So ist es ja auch letzten Endes beim TVÖD-Abschluss gekommen.

Das Argument, dass die von Gewerkschaften geforderten 500€ ein Hindernis darstellen, ist nichts weiter als eine Verhöhnung derer, die bereits am Rand des Existenzminimums balancieren. Es ist bezeichnend, dass diese so genannte 'Belastung der Haushalte' auf dem Rücken der Geringverdiener abgewälzt werden soll. Jeder, der selbst nur 4.761,90€ oder weniger verdient, würde von dieser Erhöhung profitieren – und ja, das sollte nicht gestrichen, sondern als grundlegende Wertschätzung für ihre harte Arbeit angesehen werden.

Es ist beunruhigend zu sehen, dass bei Verhandlungen stets zuerst die Schwächsten der Gesellschaft geopfert werden, um eine zweistellige Erhöhung für höhere Einkommensgruppen zu ermöglichen. Der TVÖD-Abschluss als Beispiel für dieses Vorgehen zu nehmen, zeigt, wie sehr die Verhandlungen nicht die tatsächlichen Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung reflektieren, sondern eher die Interessen der ohnehin Bessergestellten bedienen. Es ist höchste Zeit, diese Ungerechtigkeit zu erkennen und tatsächlich eine faire und menschenwürdige Lösung anzustreben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 05.11.2023 11:59
Die AG Seite, die gewählten Steuergeldverwalter lachen sich schlapp.Die Arbeitnehmer zeigen gegenseitig mit dem Finger auf sich. Die bösen sind eigentlich die Beamten oder die MINT Vetreter oder die Verwaltungsangestellten,die oberen oder unteren Lohngruppen etc. Das ist Schattenboxen und verfehlt klar den Übeltäter.

An dem Punkt wo es nach über einem Jahrzehnt der Solidarität für alles und jeden nun endlich einmal darum ging Solidarität für die AN zu zeigen waren plötzlich die Kassen leer. Das ist doch Quintessenz die unter den "Verhandlungen" auch im TVöD steht.

Ihr erster Abschnitt- super Analyse, wie sich die AN im ÖD gegenseitig zerlegen. Und gleichzeitig fragen sich die AN aber, warum die Ergebnisse so dürftig ausfallen.

ABER -Die Kassen waren schon immer "leer" bei Tarifverhandlungen- kein Phänomen der letzten 10 Jahre. Und für mich ist es auch kein Zeichen von fehlender Solidarität mit den eigenen AN, sondern die fehlende politische Entscheidung ,seine eigenen Leute besser zu bezahlen. Wenn AN/die Öffentlickeit ausreichend darauf hinwirken, wird es eine entsprechende Entscheidung geben.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 05.11.2023 12:18
Einige Gewerkschaften haben bereits Notdienstvereinbarungen mit den Arbeitgebern getroffen, während ein Streik im Gange ist. Mir fällt es schwer zu verstehen, wie solche Vereinbarungen den Zweck des Streiks nicht untergraben. Dies wirft bei mir persönlich Verwirrung auf und scheint den eigentlichen Sinn eines Streiks zu verwässern. Was denkt ihr darüber? Gibt es strategische Gründe oder seht ihr das auch als potenzielle Schwächung der Streikaktion?

Für Pflege, Kinderschutz etc. müssen Notdienstvereinbarungen getroffen werden, damit es nicht ggf. bis hin zu Todesfällen kommt. Solche Vereinbarungen sind auch im Interese der Gewerkschaften.Allerdings bestimmen die Gewerkschaften dann Mitglieder aus ihren eigenen Reihen,die den Notdienst machen.

Das bedeutet theoretisch in der Konsequenz dann auch, dass der AG die arbeitswilligen Nichtorgainsierten "kalt aussperren" könnte. Diese könnten nach Hause gehen und würden dann kein Lohn mehr bekommen. Das waren aber Rituale bei Arbeitskämpfen der IG Metall in den 80er Jahren und für den ÖD kaum vorstellbar. Aber auch deshalb waren der O.grad damals besser.

"Nachteil" der Notdienstvereinbarungen; viele Bereiche sind bereits im Normalbetrieb so ausgelaugt, dass der Unterschied zum Notdienst manchmal kaum noch wahrnehmbar erscheinen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 05.11.2023 14:04
Ich denke, dass besonders der von den Gewerkschaften geforderte Mindestbetrag von 500€ das größte Hindernis für die Einigkeitsfindung darstellt und auch die größte Gewichtung in der von der TDL angeführten Belastung der Haushalte ausmacht (Gesamtvolumen von 21 Mrd€, wie es so gerne kolportiert wird).

Klar, immerhin kriegt jeder, der unter 4.761,90€ verdient, dann direkt 500€ mehr.

So gesehen wird dies das erste sein, was gestrichen werden muss. Dann ist der Weg frei für eine zweistellige Erhöhung.

So ist es ja auch letzten Endes beim TVÖD-Abschluss gekommen.

Das Argument, dass die von Gewerkschaften geforderten 500€ ein Hindernis darstellen, ist nichts weiter als eine Verhöhnung derer, die bereits am Rand des Existenzminimums balancieren. Es ist bezeichnend, dass diese so genannte 'Belastung der Haushalte' auf dem Rücken der Geringverdiener abgewälzt werden soll. Jeder, der selbst nur 4.761,90€ oder weniger verdient, würde von dieser Erhöhung profitieren – und ja, das sollte nicht gestrichen, sondern als grundlegende Wertschätzung für ihre harte Arbeit angesehen werden.

Es ist beunruhigend zu sehen, dass bei Verhandlungen stets zuerst die Schwächsten der Gesellschaft geopfert werden, um eine zweistellige Erhöhung für höhere Einkommensgruppen zu ermöglichen. Der TVÖD-Abschluss als Beispiel für dieses Vorgehen zu nehmen, zeigt, wie sehr die Verhandlungen nicht die tatsächlichen Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung reflektieren, sondern eher die Interessen der ohnehin Bessergestellten bedienen. Es ist höchste Zeit, diese Ungerechtigkeit zu erkennen und tatsächlich eine faire und menschenwürdige Lösung anzustreben.

Mindestbeträge stauchen die Tabelle. Das ist langfristig nicht zielführend und leistungsfeindlich. Es gibt schon heute kaum finanzielle Anreize Führungsverantwortung zu übernehmen. Die derzeitige Forderung ist auch nicht einmalig und nur mit der Inflation begründet, sondern wird seit 2-3 Tarifrunden zum einer der wichtigsten Verhandlungsziele erklärt. Ich wage die These in zwei Jahren wird es nicht anders sein.




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 05.11.2023 14:20
Gerade in der Rubrik Neuigkeiten gepostet.

Anscheinend war die TDL bereit, die “Struktur” des TVÖD-Abschlusses für den TV-L zu übernehmen.

Dann sind wir ja vermutlich in folgendem Beriech:

2024: monatlich anteilige IAP
2025: vermutlich 2stelliger Sockel + max. 3 %

Ehe hinsichtlich des Volumens des letzten TVL-Tarifergebnisse "eine Legendenbildung einsetzt" :)
Laufzeit: 01.10.2021 bis 30.09.2023, Erhöhung ab 01.12.2022: +2,8%
Die steuerfreie Corona-Einmalzahlung von 1300 Euro ist nicht Bestandteil des Volumens:
Sie wurde gewährt "als Abmilderung der Herausforderungen, denen sich der öffentliche Dienst während der Pandemie zu stellen hatte, wie beispielsweise zusätzliche Arbeitsbelastungen, ein erhöhtes Maß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft sowie ein gestiegenes Risiko für die Gesundheit. Sie stellte eine Anerkennung für die besonderen Leistungen – vergleichbar einer Erschwerniszulage – der Abgeltung dienstlicher Mehrbelastungen dar" und wurde aus diesen Gründen den Versorgungsempfängern versagt.

Dass Herr Dressel hier noch das Wort "Volumen" in den Mund nimmt, ist eine Frechheit. Meine monatliche durchschnittliche Erhöhung  während der Tarif-Laufzeit bis einschl. mindestens Dezember 2023 war geringer als das von ihm ins Spiel gebrachte Wohngeld von so manchem WG-Empfänger.

Das ist genau das, was mich wirklich verärgert. Der letzte Abschluss war unterirdisch.

Die letzte Erhöhung davor waren 1,29 % zum 01.01.2021.

Fast 2 Jahr später gerade mal 2,8 % bei schon damals doppelt so hoher Inflationsrate.

2023 wird es keine Erhöhung geben und das bei zweistelliger Inflationsrate.

Zum Glück wird mein Beruf im TV-V stark gesucht. Bisher hatte ich doch immer Sorge zu wchseln, aber bei dem aktuellen Verhalten der TDL, wird jeder Mitarbeiter schon fast zur Kündigung genötigt. Da können sie auch gleich kostenlos Mustervordrucke für alle Beschäftigten rausgeben.

Vielleicht ist das auch das Zahl. So braucht man sich nicht dem negativen Image des Stellenabbaus stellen. Man treibt einfach möglichst viele zur Kündigung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 05.11.2023 16:31
Selbst in Zeiten voller Kassen verweisen sie auch stets auf leere Kassen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 05.11.2023 19:05
Weselsky:...Man sagt zwar, dass ich beinhart, aber nie, dass ich bescheuert bin.... unter

https://www.gdl.de/aktuelles/news/gewerkschaft-mit-deutlicher-ansage/

Tja- bei der gdl werden Frechheiten der AGs sofort hart beantwortet. Wenn Ihr Gespräche über XY grundsätzlich ablehnt-dann brechen wir die Verhandlungen ggf. sofort ab und werden urabstimmen. Und schon geht der DB der Stift, weil sie wissen, dass eine sehr hohe Anzahl von AN ggf. sofort streikbereit sind. 

Und genauso muß man auch den AGs im ÖD begegnen- Problem nur, dass zu wenige streikbereit sind  - ob organisiert oder auch auf eigene Kosten. Hier zerlegen sich die AN lieber untereinander mit den bekannten Ergebnissen. Über solche AN freuen sich die AGs im ÖD besonders diebisch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 05.11.2023 22:54
Hier werden seitens VER.DI kritische Kommentare tatsächlich gelöscht..
Unmöglich so was!
Screenshots sind hilfreich...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 05.11.2023 23:02
Nur mal in Kürze.., was VER.DI hier gelöscht hat..
1. Schlechte Tarifergebnisse der letzten Jahre.
2. 6,65 € vermögenswirksame Leistungen, sind unterirdisch.
3. Die Zusammenarbeit von VER.DI. mit dem jeweiligen Bürgermeister.
4. Das hier überhaupt Beiträge gelöscht werden.., dass ist eine neue Ära...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 05.11.2023 23:12
Hier werden seitens VER.DI kritische Kommentare tatsächlich gelöscht..
Unmöglich so was!
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Meine „VER.DI kritischen“ Beiträge wurden hier nicht gelöscht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 05.11.2023 23:14
Hier werden seitens VER.DI kritische Kommentare tatsächlich gelöscht..
Unmöglich so was!
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Meine „VER.DI kritischen“ Beiträge wurden hier nicht gelöscht.
Yes.., du bist ein Guter...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 05.11.2023 23:28
Hier werden seitens VER.DI kritische Kommentare tatsächlich gelöscht..
Unmöglich so was!
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Meine „VER.DI kritischen“ Beiträge wurden hier nicht gelöscht.
Ihr Name ist typisch deutsch...Bestechlich? Hmm?
Meinen Namen kann Jochen1976 zuordnen?
Vielleicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.11.2023 00:06
Meine Beobachtung: Verdi-kritische Beiträge werden beileibe nicht gelöscht.

Paranoider Quark ohne jeglichen sinnvollen Beitrag sicherlich schon.

"Hier werden seitens VER.DI kritische Kommentare tatsächlich gelöscht.." = q.e.d.!

Da hilft auch der Name von dänischen Campingplätzen nix mehr. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Der Obelix am 06.11.2023 06:35
TDL- Verhandlungsführer Andreas Dressel über den "Stand" der Tarifverhandlungen (zuerst von
DirtyDeedsDoneDirtCheap veröffentlicht) unter

https://twitter.com/adressel/status/1720819050794688909?s=46&t=KfrrrTnK0yvq7PwHTGdEYA

Für mich - unabhängig von Inhalt - nur noch pure Verzweifelung, wenn ich mich so an die Öffentlichkeit wende. Immerhin will auch er wertschätzend sein will; stellt sich nur die Frage nach seinem Verständnis von Wertschätzung.

Ich gehe nachher mal EInkaufen und Tanken und Frage ob ich mit einer EInheit "Wertschätzung" von Herrn Dressel bezahlen kann.

Bestimmt....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 06.11.2023 07:30
Ich denke, dass besonders der von den Gewerkschaften geforderte Mindestbetrag von 500€ das größte Hindernis für die Einigkeitsfindung darstellt und auch die größte Gewichtung in der von der TDL angeführten Belastung der Haushalte ausmacht (Gesamtvolumen von 21 Mrd€, wie es so gerne kolportiert wird).

Klar, immerhin kriegt jeder, der unter 4.761,90€ verdient, dann direkt 500€ mehr.

So gesehen wird dies das erste sein, was gestrichen werden muss. Dann ist der Weg frei für eine zweistellige Erhöhung.

So ist es ja auch letzten Endes beim TVÖD-Abschluss gekommen.


Das denkst du,
gesagt wurde aber, übrigens schon lange vor der zweiten Verhandlungsrunde, dass die Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamten das Hindernis ist.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Nussacker am 06.11.2023 08:19

Ich gehe nachher mal EInkaufen und Tanken und Frage ob ich mit einer EInheit "Wertschätzung" von Herrn Dressel bezahlen kann.

Bestimmt....

Bester Beitrag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 06.11.2023 10:06
TDL- Verhandlungsführer Andreas Dressel über den "Stand" der Tarifverhandlungen (zuerst von
DirtyDeedsDoneDirtCheap veröffentlicht) unter

https://twitter.com/adressel/status/1720819050794688909?s=46&t=KfrrrTnK0yvq7PwHTGdEYA

Für mich - unabhängig von Inhalt - nur noch pure Verzweifelung, wenn ich mich so an die Öffentlichkeit wende. Immerhin will auch er wertschätzend sein will; stellt sich nur die Frage nach seinem Verständnis von Wertschätzung.

Ich gehe nachher mal EInkaufen und Tanken und Frage ob ich mit einer EInheit "Wertschätzung" von Herrn Dressel bezahlen kann.

Bestimmt....

Naja, aus dem Kontext geht doch klar hervor, dass Dressen mit Wertschätzung das Ergebnis der Tarifverhandlungen meint - also genau das mit dem du dann bei Netto an der Kasse zahlen kannst.

Ich bin gespannt, wie schlau man die Streiks angeht. Morgen in HH ist mir das schon ein wenig zu groß - allerdings ist es ja erstmal das erste gemeinsame Ausrufezeichen. Und ab dann gezielt da, wo es weh tut und Aufmerksamkeit bringt.

BTW: Ich finde es super, dass hier jetzt aktiv moderiert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 06.11.2023 10:12
Hier werden seitens VER.DI kritische Kommentare tatsächlich gelöscht..
Unmöglich so was!
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Lieber skiveren...

deine Beiträge werden, wenn überhaupt, nicht deswegen gelöscht, weil sie "ver.di-kritisch" sind, sondern weil sie häufig einfach nur dumm, diffamierend, paranoid und stellenweise auch rechtspopulistisch sind. Das hat hier einfach nichts verloren.

Würde man hier ernsthaft die "ver.di-kritischen" Kommentare löschen, würde der Thread auf 5 Seiten zusammenschrumpfen, wovon 4 noch off-topic sind. Also halte einfach mal den Ball flach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 06.11.2023 10:12

Ich gehe nachher mal EInkaufen und Tanken und Frage ob ich mit einer EInheit "Wertschätzung" von Herrn Dressel bezahlen kann.

Bestimmt....

Dummerweise fühlt sich die Wertschätzung der AG immer wieder nach Tritt in die Weichteile an. Wenn du damit an der Tanke bezahlst, könnte es der Herr oder die Dame als Übergriff werten und dann kommen die Herrschaften in dunkelblau.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Garfield am 06.11.2023 10:18
Hier werden seitens VER.DI kritische Kommentare tatsächlich gelöscht..
Unmöglich so was!
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Lieber skiveren...

deine Beiträge werden, wenn überhaupt, nicht deswegen gelöscht, weil sie "ver.di-kritisch" sind, sondern weil sie häufig einfach nur dumm, diffamierend, paranoid und stellenweise auch rechtspopulistisch sind. Das hat hier einfach nichts verloren.

Würde man hier ernsthaft die "ver.di-kritischen" Kommentare löschen, würde der Thread auf 5 Seiten zusammenschrumpfen, wovon 4 noch off-topic sind. Also halte einfach mal den Ball flach.

Danke.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WiIng am 06.11.2023 11:25
Moin, weiß jemand was unter folgender "Erwartung" zu verstehen ist bzw. um was für eine Verhandlungszusage es sich konkret handelt:

"Die  Bundestarifkommission  für  den  öffentlichen  Dienst  erwartet  zudem  die umgehende Erfüllung der Verhandlungszusage aus der Tarifeinigung von 2019 zu Abschnitt 3.7 Teil III der Entgeltordnung der Länder für die Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst und Straßenbau"

Wurde hier eine höhere Eingruppierung von Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst verhandelt/vereinbart?

Danke und beste Grüße
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 06.11.2023 11:45
...
Wurde hier eine höhere Eingruppierung von Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst verhandelt/vereinbart?

Danke und beste Grüße
Nun, Verhandlungszusage heißt: Es wurde zugesagt, darüber zu verhandeln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lordium am 06.11.2023 12:21
Moin, weiß jemand was unter folgender "Erwartung" zu verstehen ist bzw. um was für eine Verhandlungszusage es sich konkret handelt:

"Die  Bundestarifkommission  für  den  öffentlichen  Dienst  erwartet  zudem  die umgehende Erfüllung der Verhandlungszusage aus der Tarifeinigung von 2019 zu Abschnitt 3.7 Teil III der Entgeltordnung der Länder für die Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst und Straßenbau"

Wurde hier eine höhere Eingruppierung von Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst verhandelt/vereinbart?

Danke und beste Grüße

Kann ich dir sagen.
Die Verhandlungszusage wurde bis heute nicht eingehalten und deswegen ist sie als Erwartung noch einmal aufgenommen wurden von der Bundestarifkommesion von ver.di.
Das Ding ist eben das die Kollegen zu den Kommunen und vor allem auch zur Autobahn GmbH Abwanderern.

In der 2. Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber nach wildem Telefonieren durch ver.di Kollegen so das bei den Arbeitgebern das Telefon geklingelt hat fest gestellt das sie wirklich ein Problem haben. Nun ist die Frage eben ob man da was macht. Man überlegt sich da was? Mal schauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.11.2023 12:33
Mir liegt ein ver.di-Flugblatt aus SH vor. Durch dieses kann man zumindest indirekt auf einige TDL-Positionen schließen:

*) Kein Sockel- oder Mindestbetrag,
*) geringere Erhöhung als beim TVöD,
*) keine Stadtstaaten-Zulage, dafür Nahverkehrszuschuss (1/4 D-Ticket),
*) kein TV-Stud, (Rücksprache mit Wissenschafts-Ministerien),
*) in dritter Runde Vorschlag für Straßenbau-Beschäftigte,
*) über Sozial- und Erziehungsdienst im Nachgang verhandelbar (Einschränkung auf Berlin?).

Mal sehen, was noch kommt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 06.11.2023 12:37
Allein der 2. Punkt ist eine Frechheit! Naja, so kann man auch Geld "sparen", indem man es mangels Beschäftigter halt gar nicht ausgibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 06.11.2023 12:45
Mir liegt ein ver.di-Flugblatt aus SH vor. Durch dieses kann man zumindest indirekt auf einige TDL-Positionen schließen:

*) Kein Sockel- oder Mindestbetrag,
*) geringere Erhöhung als beim TVöD,
*) keine Stadtstaaten-Zulage, dafür Nahverkehrszuschuss (1/4 D-Ticket),
*) kein TV-Stud, (Rücksprache mit Wissenschafts-Ministerien),
*) in dritter Runde Vorschlag für Straßenbau-Beschäftigte,
*) über Sozial- und Erziehungsdienst im Nachgang verhandelbar (Einschränkung auf Berlin?).

Mal sehen, was noch kommt...

"dafür Nahverkehrszuschuss" wobei das eine Verschlechterung beim D-Ticket bedeuten würde - aktuell zahlt das Land als AG 30€ 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: jackson22 am 06.11.2023 13:07
"dafür Nahverkehrszuschuss" wobei das eine Verschlechterung beim D-Ticket bedeuten würde - aktuell zahlt das Land als AG 30€

Aber nicht in Hamburg.

Wollte es nur erwähnt haben, weil "zahlt das Land als AG 30€" halt nicht allgemein / überall gilt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 06.11.2023 13:09
In NRW zahlt meine bezirksregierung auch 0 fürs Ticket
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WiIng am 06.11.2023 13:16
...
Wurde hier eine höhere Eingruppierung von Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst verhandelt/vereinbart?

Danke und beste Grüße
Nun, Verhandlungszusage heißt: Es wurde zugesagt, darüber zu verhandeln.

Man hat also 2019 schon einen Bedarf erkannt, aber bis heute nichts verbessert. Vielleicht hätte man sich wenigstens noch auf einen Verhandlungszeitpunkt einigen sollen. Da fällt einem auch nicht mehr viel zu ein. Naja, zumindest dürfen die Straßenbaubeschäftigten noch hoffen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stinkstiefel am 06.11.2023 13:27
Mir wurde von einem Kollegen und sehr aktiven ver.di Mitglied folgende Nachricht zugeschickt. Dies bestätigt die zuvor genannten Punkte und zeigt die absolute Frechheit der TdL.


"Lieber xyz,

die zweite Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) war nicht minder enttäuschend als die erste. Ein Angebot gab es keines, die TdL hat stattdessen erneut deutlich gemacht, dass sie eure finanziellen Sorgen und die Personalnot in den Ländern nicht ernst nimmt. Nach ihrer Vorstellung kann der Abschluss in der Tarifrunde mit Bund und Kommunen vom April in dieser Höhe nicht auf die Länder übertragen werden. Auch eine soziale Komponente, ob Sockel- oder Mindestbetrag, will sie nicht.

Lohn müsse nicht zum Leben reichen
Für ein auskömmliches Einkommen ihrer Beschäftigten fühlen sich die Arbeitgeber in den Ländern nicht verantwortlich. Dass Beschäftigte in Ballungsräumen Wohngeld beziehen, sei normal und dürfe nicht stigmatisiert werden. Aus Sicht der TdL wird es die von ver.di erwartete Stadtstaatenzulage nicht geben.

12,25 Euro statt Stadtstaatenzulage
Vorstellen kann sich die TdL allenfalls, „etwas im Bereich der Mobilität zu tun“. In Ballungsräumen sei der öffentliche Nahverkehr gut ausgebaut, hier könnte den Beschäftigten ein Zuschuss zum Deutschlandticket helfen. Aber bitteschön nur ein Zuschuss, und auch nur 12,25 Euro.

Teufelszeug „Tarifspirale“
Tariferfolge, die ver.di in anderen Bereichen erzielen konnte, zum Beispiel im Sozial- und Erziehungsdienst oder bei der Autobahn GmbH sind der TdL ein Dorn im Auge. Damit werde eine „Tarifspirale“ ausgelöst, an der die TdL nicht mit drehen will.  Sprich: die entsprechenden Verbesserungen will sie nicht übernehmen. Die Fachpolitiker*innen aus den Bundesländern mussten ihre Verhandlungsspitze erst auf die Personalprobleme aufmerksam machen, die ein weiteres Abhängen der Länderbeschäftigten bedeutet.

So hat die TdL schließlich in Aussicht gestellt, für die dritte Verhandlungsrunde einen Vorschlag für die Beschäftigten der Straßenbauverwaltung zu machen. Auch über den Sozial- und Erziehungsdienst könne man reden, aber nur für Berlin und erst nach der Tarifrunde.

Blockade beim TV Stud
Zwar haben zehn von 16 Bundesländern eine Verbesserung bzw. Tarifierung der Arbeitsbedingungen studentischer Beschäftigter in ihren Koalitionsverträgen vereinbart und Berlin hat sogar einen Tarifvertrag. Papier ist aber geduldig. Man sei ja nicht abgeneigt, hieß es. Eine Mehrheit in der TdL sei aber bei weitem nicht in Aussicht. Welchen Eindruck sollen junge Leute so bekommen, wenn Koalitionsverträge ganz offensichtlich nichts wert sind? Jetzt will die TdL erst mal Rücksprache mit den Wissenschaftsministerien halten.

Für euch – für uns alle: Streik!
Die Missachtung der Beschäftigten und Zukunftsverweigerung der TdL werden wir nicht akzeptieren. Bereits in der letzten Woche haben mehrere Tausend Beschäftigte gestreikt. Die Botschaft ist offensichtlich noch nicht angekommen. Daher müssen wir die Streiks bis zur dritten Verhandlungsrunde massiv ausweiten. Informiere Dich in Deinem Bezirk, was geplant ist. Aktuelle Infos gibt es laufend auch hier: zusammen-geht-mehr.verdi.de

Sprich mit Deinen Kolleginnen und Kollegen über die Hinhalte-Taktik und Provokationen der Arbeitgeber! Tut euch zusammen und versprecht euch gegenseitig, zusammen rauszugehen! Gemeinsam können wir bei regionalen Streiks und Branchenstreiktagen Stärke zeigen. Dort trefft ihr auch Frank Werneke und mich. Du kannst sicher sein, wir setzen uns in den Verhandlungen mit aller Macht für unsere Forderungen ein. Aber am Verhandlungstisch alleine kann sich diese Tarifrunde nicht entscheiden.

Deshalb freuen wir uns, Dich bei den Warnstreiks vor Ort zu treffen. Nur gemeinsam sind wir stark!

Christine Behle

stellvertretende ver.di-Vorsitzende"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 06.11.2023 13:30
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++65454bf6a9408ba59484864e/download/20231103_FBL_2_VHR_web_final.pdf
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: WiIng am 06.11.2023 13:49
Moin, weiß jemand was unter folgender "Erwartung" zu verstehen ist bzw. um was für eine Verhandlungszusage es sich konkret handelt:

"Die  Bundestarifkommission  für  den  öffentlichen  Dienst  erwartet  zudem  die umgehende Erfüllung der Verhandlungszusage aus der Tarifeinigung von 2019 zu Abschnitt 3.7 Teil III der Entgeltordnung der Länder für die Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst und Straßenbau"

Wurde hier eine höhere Eingruppierung von Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst verhandelt/vereinbart?

Danke und beste Grüße

Kann ich dir sagen.
Die Verhandlungszusage wurde bis heute nicht eingehalten und deswegen ist sie als Erwartung noch einmal aufgenommen wurden von der Bundestarifkommesion von ver.di.
Das Ding ist eben das die Kollegen zu den Kommunen und vor allem auch zur Autobahn GmbH Abwanderern.

In der 2. Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber nach wildem Telefonieren durch ver.di Kollegen so das bei den Arbeitgebern das Telefon geklingelt hat fest gestellt das sie wirklich ein Problem haben. Nun ist die Frage eben ob man da was macht. Man überlegt sich da was? Mal schauen.

Nicht nur die Straßenbaubeschäftigten der Länder wandern zu den Kommunen und zum Bund ab. Auch andere Landesbehörden verlieren Beschäftigte an Bund und Kommunen. Nicht, dass ich den Beschäftigten der Straßenbaubehörden der Länder eine entsprechende Zulage oder Höhergruppierung nicht gönnen würde, ganz im Gegenteil, aber von der Abwanderung sind halt auch noch andere Landesbehörden und Bauämter betroffen.

Ich hoffe, dass dieses Thema tatsächlich noch mal aufgegriffen und zukünftig auch auf andere Bereiche ausgeweitet wird. Ein Instrument wäre im technischen Bereich auch die "Technikerzulage", welche aktuell mit 23,01 EUR/mtl. ein schlechter Scherz ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Michael12345 am 06.11.2023 14:33
Heute war an meine Betriebsstätte Personalversammlung und auch jemand von Verdi war da.
Aussage von Verdi: "Man kann froh sein wenn das Ergebniss so wie im TVÖD wird".

Klingt eher so, dass es schlechter als im TVÖD wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: koala am 06.11.2023 14:34
Es ist wirklich kaum auszuhalten.

Mit welcher Begründung wird eigentlich ein Ergebnis, das sich am tvöd orientiert, grundsätzlich abgelehnt ?
Da wir von der Tdl höchstwahrscheinlich keine Antwort hierzu erhalten, würden mich mögliche Antworten auf diese Frage stark interessieren. Vor allem nachvollziehbare Gründe fände ich besonders erhellend.

Und findet  dieses Schauspiel, welches dort vollzogen wird, immer auf diese Weise statt ?
( das ist die erste Tarifverhandlung die ich in dem Ausmaß verfolge)

Es ist auf einigen Ebenen zum Teil unerträglich hier mitzulesen.
Vielleicht sollte ich das auch einstellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 06.11.2023 14:37
Ist es nicht witzig, dass jetzt das Argument der Lohn-Preis-Spirale kommt?

Na klar, dagegen wollen die Länder mit gutem Beispiel voran gehen und den MA daher möglichst wenig bzw. am besten gar nichts mehr zu zahlen. Wie gesagt, SO zeigt man Wertschätzung.

Grad erst von einer Landesbehörde die Zahlen gelesen, wo inzwischen 15% der Stellen unbesetzt sind. Und dies sich insbesondere im Bereich des "Kerngeschäfts" konzentriert. Da kann ich nur sagen, Glückwunsch liebe Verhandlungsführer, es immer gut, wenn man den Abgrund voraus bereits im Blick hat, nochmal richtig kräftig aus gas zu latschen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SuEler am 06.11.2023 14:42

Auch über den Sozial- und Erziehungsdienst könne man reden, aber nur für Berlin und erst nach der Tarifrunde.


Ist das deren Ernst? Mit welcher Begründung sollte die SuE Zulage nur für Berlin gelten? Weil dort mehr Erzieher im TVL sind, da sie dort Landesbeschäftigte sind? Aber pädagogische Fachkräfte/Sozialarbeiter etc. in anderen Bundesländern dürfen in die Röhre gucken. Berlin hat doch sowieso schon die Hauptstadtzulage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 14:45
Ich bin einfach entsetzt. Mit welchem Argument sollen wir denn nicht auch die gleiche Erhöhung wie die Kommunen bekommen?
Wenn das so sein sollte und es keinen Abschluss in dieser Höhe gibt, mache ich nur noch das aller mindeste.

Aber komischerweise ist für die Migration jedes Geld da das benötigt wird und Kosten interessieren keinen.
Und nein, das ist kein Populismus, sondern es sind einfach Fakten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 06.11.2023 14:46
Es ist wirklich kaum auszuhalten.

Mit welcher Begründung wird eigentlich ein Ergebnis, das sich am tvöd orientiert, grundsätzlich abgelehnt ?
Da wir von der Tdl höchstwahrscheinlich keine Antwort hierzu erhalten, würden mich mögliche Antworten auf diese Frage stark interessieren. Vor allem nachvollziehbare Gründe fände ich besonders erhellend.

Persönlich tippe ich auf folgende 3 Gründe:

1.) In den Haushalten wurde einfach deutlich weniger eingeplant, politisch besteht eine andere Prioritätensetzung.
2.) Die TVL hält es offensichtlich für möglich damit durchzukommen.
3.) Pure Spekulation / Fantasie meinerseits: Es gibt eine interne Richtschnur für einen Abschluss und für jedes Promille unter dieser Richtschnur gibt es für die Verhandler entsprechende Bonuszahlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 06.11.2023 14:54
Auch beim Krankenhauspersonal wird fleissig abgewandert. Von Unikliniken und Landeskrankenhäusern zu kommunalen Krankenhäusern. Nicht nur Pflegekräfte, auch Verwaltung, techn. Dienst, auch studierte Positionen, v.a. in EG 10-14!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: bozzetti am 06.11.2023 15:02
Ich lese hier ja eigentlich nur mit aber was da gerade abgeht, geht einfach überhaupt nicht. Das ist schon nicht mehr frech sondern einfach dreist hoch 10.

Ich mach meinen Job gerne und fahr täglich 40km zur arbeit dafür, aber da geh ich lieber 2 Stufen runter und wechsel ins Rathaus in meinem Dorf und verdient genau soviel. Die suchen auch schon ewig aber bisher war ich eigentlich noch zufrieden. Mittlerweile bin ich dann auch soweit das ich wechsel, wesentlich weniger Arbeit aber dafür fast gleicher Lohn und nur 3min zu Fuss von zuhause statt täglich 3 std im Zug zu verbringen. Lachhaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JM1 am 06.11.2023 15:19
Mir liegt ein ver.di-Flugblatt aus SH vor. Durch dieses kann man zumindest indirekt auf einige TDL-Positionen schließen:

*) Kein Sockel- oder Mindestbetrag,
*) geringere Erhöhung als beim TVöD,
*) keine Stadtstaaten-Zulage, dafür Nahverkehrszuschuss (1/4 D-Ticket),
*) kein TV-Stud, (Rücksprache mit Wissenschafts-Ministerien),
*) in dritter Runde Vorschlag für Straßenbau-Beschäftigte,
*) über Sozial- und Erziehungsdienst im Nachgang verhandelbar (Einschränkung auf Berlin?).

Mal sehen, was noch kommt...

"dafür Nahverkehrszuschuss" wobei das eine Verschlechterung beim D-Ticket bedeuten würde - aktuell zahlt das Land als AG 30€
In Thüringen gibt es genau 0 Euro Zuschuss zum 49 Euro Ticket. Und vor "kurzem" kam die Email, dass man verpflichtet sei, ein privat gekauftes 49 Euro Ticket auch für Dienstreisen zu nutzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 06.11.2023 15:24
In Thüringen gibt es genau 0 Euro Zuschuss zum 49 Euro Ticket. Und vor "kurzem" kam die Email, dass man verpflichtet sei, ein privat gekauftes 49 Euro Ticket auch für Dienstreisen zu nutzen.

Na, da entfällt doch jedem MA sicher recht schnell, dass er überhaupt eines besitzt - oder? Wie war der Fachbegriff...Scholzen?

Müsst ihr auch eigene Postits nutzen, wenn ihr welche beim Aldi im Angebot gekauft habt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 06.11.2023 15:26
Mir liegt ein ver.di-Flugblatt aus SH vor. Durch dieses kann man zumindest indirekt auf einige TDL-Positionen schließen:

*) Kein Sockel- oder Mindestbetrag,
*) geringere Erhöhung als beim TVöD,
*) keine Stadtstaaten-Zulage, dafür Nahverkehrszuschuss (1/4 D-Ticket),
*) kein TV-Stud, (Rücksprache mit Wissenschafts-Ministerien),
*) in dritter Runde Vorschlag für Straßenbau-Beschäftigte,
*) über Sozial- und Erziehungsdienst im Nachgang verhandelbar (Einschränkung auf Berlin?).

Mal sehen, was noch kommt...

"dafür Nahverkehrszuschuss" wobei das eine Verschlechterung beim D-Ticket bedeuten würde - aktuell zahlt das Land als AG 30€
In Thüringen gibt es genau 0 Euro Zuschuss zum 49 Euro Ticket. Und vor "kurzem" kam die Email, dass man verpflichtet sei, ein privat gekauftes 49 Euro Ticket auch für Dienstreisen zu nutzen.

Ich frage mich noch bis heute, wie so etwas rechtlich haltbar sein kann, dass man ein privat erworbenes Ticket verpflichtend für "Dienstreisen" nutzen soll. Den Dienstherren geht es mal gar nichts an, was ich privat nutze und besitze.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 06.11.2023 15:32
Ich gehe auch davon aus, dass das rechtlich ziemlicher Unsinn ist. Wenn der AG Reisen im Rahmen der Tätigkeit verlangt, hat er auch die Kosten zu tragen. Er kann wünschen (!), dass der AN ein evtl. vorhandenes D-Ticket nutzt, mehr aber auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SuEler am 06.11.2023 15:33
https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/laenderhaushalte-mehr-als-43-milliarden-bleiben-liegen-19241601.html

So viel übrigens zu ‘die Kassen sind leer’
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Der Obelix am 06.11.2023 15:34
Ich fasse es nochmal zusammen.

1. Wertschätzung muss reichen. Herr Dressel mag euch. Also wenn das nicht Anspruch genug ist.

2. Wohngeld tut nicht weh, also darf auch ein TV-L Beschäftigter gerne diese Bundesleistung in Anspruch nehmen und das Land spart fleissig am Gehalt.

3. Der Abschluss 2021 war ein massiver Sparabschluss. Wie dankt man es euch jetzt: Man sagt der Abschluss 2023 wird megatoll werden weil er ja deutlich über dem 2021er liegt ;) ;) ;) ;) ;) ;)

4. Jetzt droht die Lohn Preis Spirale. Damit alles für euch günstig bleibt, sparen wir beim Gehalt. Das zahlt sich irgendwie schon aus (fragt sich nur für wen). Nunja, die Lohn-Preis-Ideologie wurde zwar schon widerlegt durch Studien, aber was interessiert das schon die TV-L?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 06.11.2023 15:38
Gute Zusammenfassung Obelix!

Ich sag's ja, das wird ein richtig guter Sparabschluss für die Länder. MA, welche nicht mehr da sind, brauch man auch nicht zu vergüten. Lt. dem  Bleibebarometer 2022 haben sich ja schon mehr als 1/4 nach extern beworben - das erscheint den AG wohl ausbaufähig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.11.2023 15:44
@Pelikan und Konsorten: Leute, könnt ihr den rechten Schwachsinn woanders abladen? Hier geht es um die Tarif-Verhandlungen, nicht um sonstige Politik.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 06.11.2023 15:54
@Pelikan und Konsorten: Leute, könnt ihr den rechten Schwachsinn woanders abladen? Hier geht es um die Tarif-Verhandlungen, nicht um sonstige Politik.

Danke. :)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DoB am 06.11.2023 15:57
@Pelikan und Konsorten: Leute, könnt ihr den rechten Schwachsinn woanders abladen? Hier geht es um die Tarif-Verhandlungen, nicht um sonstige Politik.

Wir haben in Deutschland Meinungsfreiheit und die Migration hat sehr wohl Einfluss auf die Tarifverhandlungen, da dadurch sehr viel Geld fehlt, das uns eigentlich zustehen würde!

Also wird deiner Meinung nach deine Meinungsfreiheit beschränkt weil du beim Thema bleiben sollst? Sicher das du das GG richtig auslegst?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 16:00
@Pelikan und Konsorten: Leute, könnt ihr den rechten Schwachsinn woanders abladen? Hier geht es um die Tarif-Verhandlungen, nicht um sonstige Politik.

Wir haben in Deutschland Meinungsfreiheit und die Migration hat sehr wohl Einfluss auf die Tarifverhandlungen, da dadurch sehr viel Geld fehlt, das uns eigentlich zustehen würde!

Meinung kann nicht verordnet werden, und wie bereits gesagt hat die Migration Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen.
Stichwort Prioritätensetzung der Politik
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Takimo am 06.11.2023 16:05
@Pelikan und Konsorten: Leute, könnt ihr den rechten Schwachsinn woanders abladen? Hier geht es um die Tarif-Verhandlungen, nicht um sonstige Politik.

Wir haben in Deutschland Meinungsfreiheit und die Migration hat sehr wohl Einfluss auf die Tarifverhandlungen, da dadurch sehr viel Geld fehlt, das uns eigentlich zustehen würde!


Meinung kann nicht verordnet werden, und wie bereits gesagt hat die Migration Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen.
Stichwort Prioritätensetzung der Politik
Abgesehen von dem "Geschmäckle", dass du nur die Migration zum Anlass nimmst. Kosten verursacht das, ja, und zwar massig. Aber auch die Bundeswehr, Bildung (viel zu wenig noch), usw. Es geht um die Aussage zwischen den Zeilen die nervt.

edit: Leider komme ich nicht aus dem Zitat Modus heraus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.11.2023 16:11
Leute, das ist hier keine politische Diskussion zum Thema Migration. Und nein, die Kosten für das Existenzminimum von hier her Geflüchteten ist es auch nicht. Und nein, das Thema ist für die Länder-Haushalte auch völlig irrelevant, weil die Kommunen für die Unterbringung von Asylsuchenden verantwortlich sind.

Das Thema ist hier also in jeder Form sachfremd.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JM1 am 06.11.2023 16:32
Ich gehe auch davon aus, dass das rechtlich ziemlicher Unsinn ist. Wenn der AG Reisen im Rahmen der Tätigkeit verlangt, hat er auch die Kosten zu tragen. Er kann wünschen (!), dass der AN ein evtl. vorhandenes D-Ticket nutzt, mehr aber auch nicht.
Hier der Auszug aus dem Rundschreiben der FH Erfurt. Die wichtigen Stellen habe ich dick markiert:
"DEUTSCHLANDTICKET
Das sogenannte Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai 2023 bundesweit gültig und ermöglicht deutschlandweite Fahrten in Bussen und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs. Ausgenommen sind der Fernverkehr und Fahrten in der ersten Klasse.
Das Deutschlandticket ist ein personengebundenes Ticket mit einer auf den Kalendermonat bezogenen Geltungsdauer. Es ist ausschließlich über ein monatlich kündbares Abonnement erhältlich (Kündigung bis zum 10. eines Kalendermonats), kann nicht zentral beschafft (z. B. Firmenportal) werden, sondern ist selbst zu kaufen. Grundsätzlich wird es digital angeboten – also per App oder auf einer Chipkarte.
Ein privat beschafftes Deutschlandticket muss auch für dienstliche Reisen eingesetzt werden. Die Beschaffung des Deutschlandtickets für Dienstreisen kann nur auf Antrag und auf Grundlage einer Berechnung (verlässliche Prognose der zu erwartenden Dienstreisen) durch die Reisekostenstelle (DPR) genehmigt werden."
__________________________________
Grundsätzlich habe ich bis auf wenige Ausnahmen keine Ahnung wann meine Dienstreisen stattfinden werden. Von daher kann ich mir die verlässliche Prognose auch sparen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 06.11.2023 16:33
1, Ist die Abwanderung zu Bund und Kommunen gewollt, um Peronallasten/-kosten zu minimieren und den ÖD der Länder zu lichten und will die TDL das  u.U. bis zum vollständigen Renteneintritt der Baby-Boomer durchhalten? So mein Eindruck inzwischen!

2. Die "noble" Spende von 12,50 Zuzahlung zum D-Ticket mit 49 EUR ist sinnlos, wenn die Länder nächstes Jahr eine Preiserhöhung auf z.B 69 oder gar 79 EUR für's Ticket vom Bund fordern, damit sie ja nicht belastet werden.
Wenn diese anbieten würden immer 25% vom Ticket zu zahlen,... alles andere ist ein Ausschmieren der Angestellten!
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Ausgabe für ein D-Ticket meine Entscheidung ist und ich dieses lieber über eine Gehalterhöhung finanziere, wenn ich es für richtig halte.

3. Wenn die TDL-Vertreter der Meinung sind, dass Wohngeld im Ballungsraum normal ist, dann sollen Sie dieses doch direkt dem Antragsteller auszahlen und sich nicht hinter den Kommunen verstecken. Das ist doch nur ein trauriges Kostengeschupse der Länder auf dem Rücken der Landesangestellten.

Ein AG, der nur Schlupflöcher sucht und seine MA offensichtlich versucht über's Ohr zu hauen....
Ist das peinlich!
Irgendwann muss ich mich auch noch für meinen AG fremdschämen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 06.11.2023 17:00
Ich gehe auch davon aus, dass das rechtlich ziemlicher Unsinn ist. Wenn der AG Reisen im Rahmen der Tätigkeit verlangt, hat er auch die Kosten zu tragen. Er kann wünschen (!), dass der AN ein evtl. vorhandenes D-Ticket nutzt, mehr aber auch nicht.
Hier der Auszug aus dem Rundschreiben der FH Erfurt. Die wichtigen Stellen habe ich dick markiert:
"DEUTSCHLANDTICKET
Das sogenannte Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai 2023 bundesweit gültig und ermöglicht deutschlandweite Fahrten in Bussen und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs. Ausgenommen sind der Fernverkehr und Fahrten in der ersten Klasse.
Das Deutschlandticket ist ein personengebundenes Ticket mit einer auf den Kalendermonat bezogenen Geltungsdauer. Es ist ausschließlich über ein monatlich kündbares Abonnement erhältlich (Kündigung bis zum 10. eines Kalendermonats), kann nicht zentral beschafft (z. B. Firmenportal) werden, sondern ist selbst zu kaufen. Grundsätzlich wird es digital angeboten – also per App oder auf einer Chipkarte.
Ein privat beschafftes Deutschlandticket muss auch für dienstliche Reisen eingesetzt werden. Die Beschaffung des Deutschlandtickets für Dienstreisen kann nur auf Antrag und auf Grundlage einer Berechnung (verlässliche Prognose der zu erwartenden Dienstreisen) durch die Reisekostenstelle (DPR) genehmigt werden."
__________________________________
Grundsätzlich habe ich bis auf wenige Ausnahmen keine Ahnung wann meine Dienstreisen stattfinden werden. Von daher kann ich mir die verlässliche Prognose auch sparen.

Würde mir halt entfallen, dass ich so ein Ticket besitze.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 06.11.2023 17:01
1, Ist die Abwanderung zu Bund und Kommunen gewollt, um Peronallasten/-kosten zu minimieren und den ÖD der Länder zu lichten und will die TDL das  u.U. bis zum vollständigen Renteneintritt der Baby-Boomer durchhalten? So mein Eindruck inzwischen!

Das Gefühl habe ich auch. Wenn jetzt wirklich ein Micker-Abschluss kommt, wirds eng (bzw das Gegenteil) in den Behörden.

2. Die "noble" Spende von 12,50 Zuzahlung zum D-Ticket mit 49 EUR ist sinnlos, wenn die Länder nächstes Jahr eine Preiserhöhung auf z.B 69 oder gar 79 EUR für's Ticket vom Bund fordern, damit sie ja nicht belastet werden.
Wenn diese anbieten würden immer 25% vom Ticket zu zahlen,... alles andere ist ein Ausschmieren der Angestellten!
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Ausgabe für ein D-Ticket meine Entscheidung ist und ich dieses lieber über eine Gehalterhöhung finanziere, wenn ich es für richtig halte.

Das hat nichts in einer Landesübergreifenden Tarifverhandlung zu suchen. Zum einen ist das Deutschlandticket durch Bund und Länder schon hoch subventioniert (jeder der es schon hat und sinnvoll nutzen kann, spart enorm viel Geld) und zum anderen für viele Angestellt garnicht sinnvoll nutzbar. Wozu das ganze also? Und wenn, dann konsequent: Ein komplett Kostenloses ÖPNV-Ticket könnte theoretisch in den Städten einige zu einem Umstieg bringen. Ich fahr trotzdem weiter Rad und hätte nix davon.

3. Wenn die TDL-Vertreter der Meinung sind, dass Wohngeld im Ballungsraum normal ist, dann sollen Sie dieses doch direkt dem Antragsteller auszahlen und sich nicht hinter den Kommunen verstecken. Das ist doch nur ein trauriges Kostengeschupse der Länder auf dem Rücken der Landesangestellten.

Naja, Wohngeld betrifft ja nur einen kleinen Teil der Angestellten - entweder wirkliche Gering-Verdiener, die alleine Leben oder Familien mit einigen Kindern (>2), die sich einen Hausfrau/Hausmann leisten wollen. Den normalen Doppelverdiener-Haushalt betrifft es kaum bis nie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 06.11.2023 17:33
Ich gehe auch davon aus, dass das rechtlich ziemlicher Unsinn ist. Wenn der AG Reisen im Rahmen der Tätigkeit verlangt, hat er auch die Kosten zu tragen. Er kann wünschen (!), dass der AN ein evtl. vorhandenes D-Ticket nutzt, mehr aber auch nicht.
Hier der Auszug aus dem Rundschreiben der FH Erfurt. Die wichtigen Stellen habe ich dick markiert:
"DEUTSCHLANDTICKET
Das sogenannte Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai 2023 bundesweit gültig und ermöglicht deutschlandweite Fahrten in Bussen und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs. Ausgenommen sind der Fernverkehr und Fahrten in der ersten Klasse.
Das Deutschlandticket ist ein personengebundenes Ticket mit einer auf den Kalendermonat bezogenen Geltungsdauer. Es ist ausschließlich über ein monatlich kündbares Abonnement erhältlich (Kündigung bis zum 10. eines Kalendermonats), kann nicht zentral beschafft (z. B. Firmenportal) werden, sondern ist selbst zu kaufen. Grundsätzlich wird es digital angeboten – also per App oder auf einer Chipkarte.
Ein privat beschafftes Deutschlandticket muss auch für dienstliche Reisen eingesetzt werden. Die Beschaffung des Deutschlandtickets für Dienstreisen kann nur auf Antrag und auf Grundlage einer Berechnung (verlässliche Prognose der zu erwartenden Dienstreisen) durch die Reisekostenstelle (DPR) genehmigt werden."
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Grundsätzlich habe ich bis auf wenige Ausnahmen keine Ahnung wann meine Dienstreisen stattfinden werden. Von daher kann ich mir die verlässliche Prognose auch sparen.

Also, selbst aus Thüringen und bei uns wird nach dem letzten markierten Satz gehandelt. Privat verschaffe ich mir daher keins. Habe genug DR als Nachweis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 06.11.2023 17:54
Auf jeden Fall ist es gelungen den TVöD Abschluss als gut zu verkaufen. Die meisten wären wohl zufrieden wenn dieser 1:1 übernommen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 18:28
Oh, jetzt darf man auch nicht mehr auf den Zusammenhang hinweisen zwischen Geldmitteln und Migration.
Das wird dann gelöscht.
So ist das halt in unserer Demokratie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 06.11.2023 18:31
Die Länder sind clever: Erst sorgt man mangels attraktiver Tarifanpassung für eine öD-Fluchtwelle zu den Kommunen - und danach häuft man den Kommunen noch mehr Aufgaben über. Win-win für die Länder.  ;D

Im Ernst: So richtig durchdacht scheint das nicht. M. E. muss es nichtmal ein Abschluss auf 1:1-Niveau des TVÖD sein - ich vermisse Kreativität und Wollen, ein andere/ähnliche Lösung zu finden, die attraktiv wirkt und als solche auch vermittelbar ist. Bisher scheint bei der TDL nur "wir sind gegen alles" zu gelten?! Dabei gibt es so viele Stellschrauben.

Den Personalmangel im öD damit zu "lösen", dass viele sich von den Ländern zum Bund und den Kommunen orientieren, dürfte für die Länder jedenfalls übel enden ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.11.2023 18:43
Oh, jetzt darf man auch nicht mehr auf den Zusammenhang hinweisen zwischen Geldmitteln und Migration.
Das wird dann gelöscht.
So ist das halt in unserer Demokratie.
Darfst du, im allgemeinem Thread, ist aber hier komplett off topic.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 18:49
Oh, jetzt darf man auch nicht mehr auf den Zusammenhang hinweisen zwischen Geldmitteln und Migration.
Das wird dann gelöscht.
So ist das halt in unserer Demokratie.
Darfst du, im allgemeinem Thread, ist aber hier komplett off topic.

Also das ist eine Diskussion über die Tarifverhandlungen 2023.
Hier geht es um die Bezahlung der Angestellten und Beamten der Länder und um Geldmittel, die dafür aufgewendet werden müssen.
In der 1. und 2. Runde hat die TdL gesagt, dass sie einen ähnlichen Abschluss wie den im TVÖD für ausgeschlossen hält.
Ich stelle das in Frage und verweise auf die Milliarden an Kosten für die Migration. Ich finde das legitim und angemessen, weil nicht nur die Migration, sondern ja auch der Wille uns angemessen zu bezahlen eine politische Frage ist (und dieser ist eben nicht vorhanden.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.11.2023 19:00
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 19:01
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 06.11.2023 19:26
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.
Nö ich finde ihn an anderer Stelle wesentlich frappierender. Insbesondere dort, wo uns Milliarden an Einnahmen durch die Lappen gehen, aufgrund fehlender Ausgaben und Investitionen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: flip am 06.11.2023 19:27
Als probates Allheilmittel dient leider wieder die alte Erzählung von der schlechten Haushaltslage.
Meine private Haushaltslage ist inzwischen auch schlecht, dennoch kann ich mit Verweis darauf die Preise nicht drücken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 06.11.2023 19:30
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.

Das finden alle rechten Hetzer am offensichtlichsten...   Hat nur nichts miteinander zu tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 19:41
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.

Das finden alle rechten Hetzer am offensichtlichsten...   Hat nur nichts miteinander zu tun.

Ach ich weiß schon, ich gehöre zu denen, die "es einfach nicht verstehen wollen".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: flip am 06.11.2023 19:46
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.

Das finden alle rechten Hetzer am offensichtlichsten...   Hat nur nichts miteinander zu tun.

Ach ich weiß schon, ich gehöre zu denen, die "es einfach nicht verstehen wollen".

Nein.  Du gehörst zu denen, die glauben es geht es einem selber besser, wenn man Anderen etwas vorenthält.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 06.11.2023 19:47
Kenne ich. Aber um beim Thema zu bleiben:
Wenn Geld erforderlich ist bzw. für erforderlich gehalten wird ist es meist da.
Natürlich ist es auch eine politische Entscheidung wie und wie hoch das Personal zu entlohnen ist.
Die Wertschätzung des Herrn Dressel als Vertreter der TdL drückt sich nur nicht monetär aus.
Mal schauen was die Zukunft bringt; Abwanderung des Bestandpersonals sowie größere Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung scheinen mir am wahrscheinlichsten.

Und irgendwann werden die AG dann aufwachen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 06.11.2023 19:48
Als Mitglied der ver.di-Fachgruppe in unserem Betrieb erhielten wir am vergangenen Freitag erneut eine Anfrage von der Fachgruppenleitung, die darauf abzielt, unsere Einschätzung zu den bereits gestellten Tarifforderungen zu erlangen. Diese erneute Anfrage wirft bei mir die Frage auf, warum sie zu diesem Zeitpunkt, nachdem die Hauptgewerkschaft von ver.di die offiziellen Forderungen bereits an die TDL gestellt hat, erfolgt. Leider wurde nicht erklärt, warum diese erneute Nachfrage in einer ziemlich großen Fachgruppe wie unserer zu diesem Zeitpunkt gestellt wird. Ich frage mich, welchen Zweck diese Nachfrage nun erfüllt und wie sich meine erneute Einschätzung auf die laufenden Verhandlungen auswirken könnt.

Sind wir da ein Einzelfall oder hat jemand weitere Informationen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jockel am 06.11.2023 19:53
Die meisten Nörgler kommentieren einen laufenden Prozess mit offenem Ende. Um das mal mit Kochen zu vergleichen: das Gemüse ist geschält und geschnitten, das Fleisch vorbereitet, Nudeln, Reis und Kartoffeln stehen bereit, das Wasser kocht. Jetzt starten alle in den Topf. Nix drin! Oder auf den Tisch! Ich mag kein Gemüse / Fleisch / Kohlenhydrate… Himmel ! Wartet das verdammte Ping der Küche ab. Es wird was zum Essen geben… wird nicht jedem schmecken, aber kein Grund jetzt schon den Koch zu killen. 😂
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 19:56
hast Recht, wir könnten hier über sämtliche Kosten des Landeshaushaltes diskutieren, weil sie alle Teil der Tarifverhandlung sind.

Könnte man tatsächlich, aber bei der Migration finde ich den Widerspruch halt am offensichtlichsten.

Das finden alle rechten Hetzer am offensichtlichsten...   Hat nur nichts miteinander zu tun.

Ach ich weiß schon, ich gehöre zu denen, die "es einfach nicht verstehen wollen".

Nein.  Du gehörst zu denen, die glauben es geht es einem selber besser, wenn man Anderen etwas vorenthält.

Darauf bin ich schon eingegangen, wurde aber gelöscht.
Wenn man sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, dass man 2 Gruppen gegeneinander ausspielt, sollten Politiker eigentlich auch alles vermeiden, was nämlich genau dazu führt. Leider wird aber genau das gerade nicht beachtet. Stichwort "Es wird niemandem etwas weggenommen"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.11.2023 19:56
Jochen wo arbeitest du? Gerne mal PN an mich.
Einige von uns waren ja in Potsdam letzte Woche. Wir in Hamburg wollen/müssen uns für die dritte Runde natürlich auch von unseren Maximalforderungen verabschieden und nun diskutieren, welche Kompromisse wir bereit sind zu gehen, wie Gegenangebote aussehen können, wo wir rote Linien haben etc.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 06.11.2023 20:14
Es ist trivial dass die Entlohnung der Bediensteten genauso wie alle anderen Länderausgaben aus ebenderer Töpfen gespeist werden muss.
So konkurriert man als TB´ler mit ALLEN anderen Haushaltspositionen.
Und der AG konkurriert mit den anderen AG´n....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 06.11.2023 20:42
Könntet Ihr bitte die Trolle ignorieren bzw nicht weiter füttern. Jetzt ist schon der 2te da.  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.11.2023 20:46
@Pelikan: Welche Milliarden in den Länderhaushalten werden denn für Migration vorgesehen? Hast du irgendeine Quelle für deine steile Behauptung?

Der Landeshaushalt des Freistaats Bayern 2023 umfasst 71,2 Mrd. €. Davon fließen knapp über 20% an das Kultusministerium, ähnlich viel in die Finanzverwaltung, 12% zu Wissenschaft und Kunst, ... und 10% ans Ministerium für Sport und Integration. Von den 7,3 Mrd. € für dieses Ministerium fließen tatsächlich 1,5 Mrd. in den Posten "Unterbringung von Asylbewerbern und anderen Ausländern". (In Integrationsmaßnahmen fließen gerade einmal 74 Millionen €, mit weiteren knapp 18 Millionen steht das Landesamt für Asyl im Haushalt.)

Halten wir fest: Im großen Freistaat Bayern wird tatsächlich ein Posten von 2% des Landeshaushalts für Asyl-Maßnahmen aufgewendet. Für alle Länder gemeinsam gibt es übrigens dieses Jahr vom Bund zur Unterstützung von Maßnahmen für Asylsuchende 3,75 Milliarden Euro. Für Bayern habe ich jetzt keinen Einzelwert gefunden; es dürften aber locker ne halbe Milliarde oder mehr sein, also über nen Drittel der Ausgaben. Verbleibt also wohl doch deutlich unterhalb einer Milliarde, die Bayern tatsächlich selbst tragen muss.

Merke: Hier wird eine Scheindebatte geführt. Aber klar, rechte Spinner wollen sich die Welt halt einfach machen. Und "der böse Ausländer" hat schon immer gut als Sündenbock funktioniert...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FinIT am 06.11.2023 20:54
Merke: Hier wird eine Scheindebatte geführt. Aber klar, rechte Spinner wollen sich die Welt halt einfach machen. Und "der böse Ausländer" hat schon immer gut als Sündenbock funktioniert...

Gemäß der Aussage ist somit Dressel ein rechter Spinner der sich die Welt einfach macht?  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.11.2023 20:58
An welcher Stelle und in welcher Aussage verweist Dressel auf die (in den Länderhaushalten nicht relevant vorkommenden) Kosten der Migration als Argument dafür, weniger an die Landesangestellten zahlen zu können? Oder ist das wieder nur irgendeine Behauptung ohne Hintergrund?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 06.11.2023 21:10
Oder auch hier, Seite 9:

https://www.tdl-online.de/fileadmin/downloads/tarifrunden/231019_-_TdL_Pressemappe_-_Endfassung.pdf

Ist leider so.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 22:13
Oder auch hier, Seite 9:

https://www.tdl-online.de/fileadmin/downloads/tarifrunden/231019_-_TdL_Pressemappe_-_Endfassung.pdf

Ist leider so.

Danke ihr 2!

Ja, es ist einfach unglaublich!

Wie waren nochmal die Worte damals von Heiko Maas:
"Es wird niemandem etwas weggenommen".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.11.2023 22:22
Jep, auch wenn es dort heißt "Exemplarisch genannt seien [...]" geht es offensichtlich in den Punkten, wenn man sie sich anschaut, ausschließlich um niedrige Prozentsätze der Länderhaushalte. Das macht das Argument umso schäbiger, weil es hier genutzt wird, um einen Personenkreis, der sich nicht wehren kann, als Strohmann anzuführen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.11.2023 22:23
@Pelikan: Man müsste daraus aber die These erstellen, ob die stets ausgerufenen leeren Kassen, als weniger leer dargestellt würden, wären diese Ausgaben nicht vorhanden. Daran habe ich allerdings meine Zweifel. So gesehen ist die Argumentation des Herrn Dressel nur als unlauter zu bezeichnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 06.11.2023 22:28
Könntet Ihr bitte die Trolle ignorieren bzw nicht weiter füttern. Jetzt ist schon der 2te da.  :o

Warum Trolle?

Es ist legitim auch die Kosten vom Bürgergeld und der Migration klar zu benennen. Dieses Geld fehlt im Landeshaushalt und hat somit Auswirkungen auf den Tarifvertrag und ist kein Off-Topic.

Es ist sehr bedauerlich, dass immer wieder von wahrscheinlich politischer Seite hier gesagt wird, das Thema sei tabu, es sei rechts. Tabu ist Antisemitismus und Hetze gegen Ausländer, legitim ist aber doch wohl wirtschaftliche und haushalterische Themen im Zuge der Tarifverhandlung zu benennen. Den Diskurs darf man unter gebildeten Menschen doch wohl noch führen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 06.11.2023 22:32
Jep, auch wenn es dort heißt "Exemplarisch genannt seien [...]" geht es offensichtlich in den Punkten, wenn man sie sich anschaut, ausschließlich um niedrige Prozentsätze der Länderhaushalte. Das macht das Argument umso schäbiger, weil es hier genutzt wird, um einen Personenkreis, der sich nicht wehren kann, als Strohmann anzuführen.

Von dir hätte ich mir Akzeptanz von Zahlen und Fakten gewünscht. Das einige User hier Fakten liefern sollte nicht verklärt werden, aber es wäre ein fairer Umgang damit wünschenswert.

Ein schlechterer Abschluss als beim TV-ÖD kann man mir und meinen unmittelbaren Kollegen niemand erklären. Denn es wäre auch F A C H L I C H nicht erklärbar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.11.2023 22:35
Niemand hat gesagt, man dürfe nicht über politische Fragestellungen, welche Schwerpunkte Regierungen in Stadt, Land und Fluss setzen sollen, sprechen. Aber was hat das mit den Tarifverhandlungen zu tun, und warum muss diese Debatte hier geführt werden?

Wird hier darüber diskutiert, ob lieber mehr Geld in Straßen oder Radwege investiert werden sollte? Sollen sich die Grenzländer stärker in grenzübergreifende Maßnahmen zur Völkerverständigung einbringen? Wie viel Geld soll in den Küsten- oder Hochwasserschluss investiert werden? Braucht die örtliche Polizei ein neues Gebäude, oder doch sollte es eher ein neues Schwimmbad werden? ...

Alles relevante Fragen; alle drehen sich mittelbar um Geld. Und doch haben sie nichts mit den Tarif-Verhandlungen zu tun. Und in die gleiche Liga gehört auch die Frage, welche Kosten wie mit dem Thema Migration zu schultern sind. Relevant; aber nicht hier.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 06.11.2023 22:41
Niemand hat gesagt, man dürfe nicht über politische Fragestellungen, welche Schwerpunkte Regierungen in Stadt, Land und Fluss setzen sollen, sprechen. Aber was hat das mit den Tarifverhandlungen zu tun, und warum muss diese Debatte hier geführt werden?

Wird hier darüber diskutiert, ob lieber mehr Geld in Straßen oder Radwege investiert werden sollte? Sollen sich die Grenzländer stärker in grenzübergreifende Maßnahmen zur Völkerverständigung einbringen? Wie viel Geld soll in den Küsten- oder Hochwasserschluss investiert werden? Braucht die örtliche Polizei ein neues Gebäude, oder doch sollte es eher ein neues Schwimmbad werden? ...

Alles relevante Fragen; alle drehen sich mittelbar um Geld. Und doch haben sie nichts mit den Tarif-Verhandlungen zu tun. Und in die gleiche Liga gehört auch die Frage, welche Kosten wie mit dem Thema Migration zu schultern sind. Relevant; aber nicht hier.

Vielleicht sollten die Länder einfach aufhören zu sagen warum es angeblich nicht geht sondern endlich mal machen. Wie du selbst sagst kann man viele Prioritäten setzen ob Straße, Schule, Wohnungen etc.

Im Öffentlichen Dienst sollten die Mitarbeiter mit Freude die Arbeit erledigen und das geschieht vor allem auch durch Wertschätzung. Es muss finanziell auskömmlich sein für das Land zu arbeiten und man sollte im Vergleich zu den anderen Gebietskörperschaften nicht das Nachsehen haben.

Was die Länder auch immer wieder ausblenden, ein Teil des zusätzlichen geforderten Gehalts würde ja auch wieder direkt in die Kassen der Länder wandern. Als Gewerkschaft würde ich es den Ländern bei jedem Treffen immer wieder sagen, dass es genauso ist. Und das mein Gehalt auch unmittelbar die regionale Binnenwirtschaft fördert und für zusätzliche Steuern und Jobs sorgt könnte man auch erwähnen, denn so ist es ja.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 06.11.2023 22:57
Vielleicht sollten die Länder einfach aufhören zu sagen warum es angeblich nicht geht sondern endlich mal machen.

Da bin ich vollkommen bei dir.

Es ist nur eben zu einfach, jeweils einen Punkt aus dem komplexen Konstrukt "Haushalt" herauszugreifen, der einem persönlich nicht gefällt, und dann zu sagen: "Wenn ihr den weglasst, wäre für mich doch genug Geld da; also macht mal!" Das Problem an einer solchen Herangehensweise ist dann, dass natürlich jedes Partikular-Interesse sich selbst als wichtiger sieht als die meisten anderen Punkte. Wenn also jeweils eine Minderheit versucht, einer Mehrheit etwas aufzudrücken, dann wird das nichts. Und die Mehrheitsentscheide, wie letztendlich auch die Haushalte festgelegt werden, wofür wie viel ausgegeben wird, finden mittelbar via der jeweiligen Wahlen zu den Parlamenten statt. Sollte da die Mehrheit eher X vor Y priorisieren, wird dies dann auch entsprechend umgesetzt. Wenn nicht, dann nicht...

Typische Argumentationsmuster von Populisten sind nun, dass sie statt einer entsprechenden Analyse der Situation eine einfache Antwort anbieten -- genau nach obigem Schema mit genau den genannten Problemen. Da haben Populisten verschiedener Richtungen natürlich verschiedene "Lieblingsgegner". Von linker Seite wird etwa gern die Notwendigkeit eines Selbstverteidigungs- und Militär-Bereichs, Polizei u.Ä. in Frage gestellt. Und von rechter Seite eben, wie man mit nach Deutschland Geflüchteten umgeht. In beiden Fällen wird die Debatte verkürzt auf "Dafür gebt ihr Geld aus, aber für uns habt ihr nichts übrig?! Schweine-System!!!" Und das ist offensichtlich nicht zielführend.

Wenn dergleichen auch hier Einzug findet, dann sage ich was dazu. Damit ist weder irgendjemandem die Meinung verboten worden -- die Meinung darf man behalten, muss sie aber nicht überall äußern -- noch habe ich etwas dazu gesagt, wie man mit Migranten nun umgehen sollte, oder auch nicht.

Es ist einfach nicht Teil der Debatte über die Tarifrunde zum TV-L, sondern ein eigenes, recht komplexes Thema, was sich einfacher Antworten erwehrt. Darüber kann und muss auch (lösungsorientiert) diskutiert werden; aber eben nicht am Verhandlungstisch zwischen TDL und den Gewerkschaften, wenn sie über die Frage, welchen Wert die Arbeit der im öD der Länder Beschäftigten besitzt, sprechen. Aber nur genau dafür haben sie in den Verhandlungen ein Mandat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 06.11.2023 23:02
Vielleicht sollten die Länder einfach aufhören zu sagen warum es angeblich nicht geht sondern endlich mal machen.

Da bin ich vollkommen bei dir.

Es ist nur eben zu einfach, jeweils einen Punkt aus dem komplexen Konstrukt "Haushalt" herauszugreifen, der einem persönlich nicht gefällt, und dann zu sagen: "Wenn ihr den weglasst, wäre für mich doch genug Geld da; also macht mal!" Das Problem an einer solchen Herangehensweise ist dann, dass natürlich jedes Partikular-Interesse sich selbst als wichtiger sieht als die meisten anderen Punkte. Wenn also jeweils eine Minderheit versucht, einer Mehrheit etwas aufzudrücken, dann wird das nichts. Und die Mehrheitsentscheide, wie letztendlich auch die Haushalte festgelegt werden, wofür wie viel ausgegeben wird, finden mittelbar via der jeweiligen Wahlen zu den Parlamenten statt. Sollte da die Mehrheit eher X vor Y priorisieren, wird dies dann auch entsprechend umgesetzt. Wenn nicht, dann nicht...

Typische Argumentationsmuster von Populisten sind nun, dass sie statt einer entsprechenden Analyse der Situation eine einfache Antwort anbieten -- genau nach obigem Schema mit genau den genannten Problemen. Da haben Populisten verschiedener Richtungen natürlich verschiedene "Lieblingsgegner". Von linker Seite wird etwa gern die Notwendigkeit eines Selbstverteidigungs- und Militär-Bereichs, Polizei u.Ä. in Frage gestellt. Und von rechter Seite eben, wie man mit nach Deutschland Geflüchteten umgeht. In beiden Fällen wird die Debatte verkürzt auf "Dafür gebt ihr Geld aus, aber für uns habt ihr nichts übrig?! Schweine-System!!!" Und das ist offensichtlich nicht zielführend.

Wenn dergleichen auch hier Einzug findet, dann sage ich was dazu. Damit ist weder irgendjemandem die Meinung verboten worden -- die Meinung darf man behalten, muss sie aber nicht überall äußern -- noch habe ich etwas dazu gesagt, wie man mit Migranten nun umgehen sollte, oder auch nicht.

Es ist einfach nicht Teil der Debatte über die Tarifrunde zum TV-L, sondern ein eigenes, recht komplexes Thema, was sich einfacher Antworten erwehrt. Darüber kann und muss auch (lösungsorientiert) diskutiert werden; aber eben nicht am Verhandlungstisch zwischen TDL und den Gewerkschaften, wenn sie über die Frage, welchen Wert die Arbeit der im öD der Länder Beschäftigten besitzt, sprechen. Aber nur genau dafür haben sie in den Verhandlungen ein Mandat.

Das alles sieht Herr Dressel wohl aber vollkommen anders...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.11.2023 00:28

Es ist nur eben zu einfach, jeweils einen Punkt aus dem komplexen Konstrukt "Haushalt" herauszugreifen, der einem persönlich nicht gefällt, und dann zu sagen: "Wenn ihr den weglasst, wäre für mich doch genug Geld da; also macht mal!" Das Problem an einer solchen Herangehensweise ist dann, dass natürlich jedes Partikular-Interesse sich selbst als wichtiger sieht als die meisten anderen Punkte. or Y priorisieren, wird dies dann auch entsprechend umgesetzt. Wenn nicht, dann nicht...


So sieht´s aus- auch die Bezahlung der AN im ÖD ist eine politische Entscheidung. Wenn genug Druck da ist für die Politik - auf Einsicht kann man nicht hoffen - ja dann kann auch entschieden werden, die eigenen Leute besser zu bezahlen. Darauf müssen die AN selbst hinwirken- sei es mit Streiks- sei es mit Anfragen an die Landespoliitik  etc. .Aber bislang konnte sich die Politik immer noch darauf verlassen, dass sich die AN - insbesondere im ÖD -  noch immer gegenseitig zerfleischen. Wie lange noch ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markor am 07.11.2023 04:13
Der Haushalt also, da können in unseren Landesparlamenten noch so viele Vögel mit roten, grünen, gelben, blauen oder schwarzen Gefieder sitzen und Flügelchen ganz brav nach Fraktionszwang heben oder nicht heben, wenn es dann kein Personal für die Umsetzung gibt. Da kann man dann z.B. Beschleunigungsgesetze, Investitionsgesetze und die Digitalisierung beschließen wie man will, ich kenne keinen Politiker als zusätzlichen Systemadministrator, weitere Vollzeitlehrkraft für Mathematik und Chemie oder als Sachbearbeiter in einer Landesbehörde zur Beseitigung von Arbeitsspitzen. Der wahre Druck kommt im öD nicht von den Gewerkschaften, sondern vom Bürger und der Wirtschaft. Wenn wir der TdL kein Angebot wert sind, auch gut, dann kann ich auch ein paar Wochen und Monate ohne meine Arbeit beim Land oder suche mir eine andere Anstellung mit besseren Verdienstmöglichkeiten. Erst wenn das Land seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann, dann rennt der Bürger nicht zu den Gewerkschaftshäusern, sondern zu den Schulen, Pflegeeinrichtungen und anderen Landeseinrichtungen. Wir AN im TV-L sind das System, wir kennen doch noch das Wort "systemrelevant" und wissen wie gut unser System ohne unsere Arbeitskraft weiterläuft. Ich weiß, dass ich in meinem Büro keine Dekoration bin. Beim aktuellen Fachkräftemangel werden die Länder ihre Aufgaben auch nicht als Aufträge an Hessen, den Bund oder die Kommunen verkaufen, wie es ein AG in der Privatwirtschaft machen würde. Ein Land kann seine Aufgaben in einem föderalen Staat nur zu einem kleinen Teil privatisieren. Legt Geld für die Zeit im Streik zurück (wenn ihr es könnt), tretet der Gewerkschaft bei, überzeugt andere Kolleginnen und Kollegen davon und dann erleben wir gemeinsam einen Winter mit Notdiensten in Schulen, Beamte mit noch mehr Burnouts und Politiker in Erklärungsnot. Mein Arbeitsverhältnis hängt ja an keiner Wahlperiode und wenn die Bahn im Winter auch wegen Streik ausfällt, dann kann auch nicht jeder Beamte im Homeoffice bleiben, sorry. Die Aufgaben durch die Politik bleiben ja als Bedarf durch die Gesellschaft bestehen. Unsere Arbeit ist meist nicht direkt gewinnbringend, aber ganz ohne uns funktioniert das System auch nicht, wohl aber mit anderen politischen Verantwortlichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 07.11.2023 06:17
Der Haushalt also, da können in unseren Landesparlamenten noch so viele Vögel mit roten, grünen, gelben, blauen oder schwarzen Gefieder sitzen und Flügelchen ganz brav nach Fraktionszwang heben oder nicht heben, wenn es dann kein Personal für die Umsetzung gibt. Da kann man dann z.B. Beschleunigungsgesetze, Investitionsgesetze und die Digitalisierung beschließen wie man will, ich kenne keinen Politiker als zusätzlichen Systemadministrator, weitere Vollzeitlehrkraft für Mathematik und Chemie oder als Sachbearbeiter in einer Landesbehörde zur Beseitigung von Arbeitsspitzen. Der wahre Druck kommt im öD nicht von den Gewerkschaften, sondern vom Bürger und der Wirtschaft. Wenn wir der TdL kein Angebot wert sind, auch gut, dann kann ich auch ein paar Wochen und Monate ohne meine Arbeit beim Land oder suche mir eine andere Anstellung mit besseren Verdienstmöglichkeiten. Erst wenn das Land seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann, dann rennt der Bürger nicht zu den Gewerkschaftshäusern, sondern zu den Schulen, Pflegeeinrichtungen und anderen Landeseinrichtungen. Wir AN im TV-L sind das System, wir kennen doch noch das Wort "systemrelevant" und wissen wie gut unser System ohne unsere Arbeitskraft weiterläuft. Ich weiß, dass ich in meinem Büro keine Dekoration bin. Beim aktuellen Fachkräftemangel werden die Länder ihre Aufgaben auch nicht als Aufträge an Hessen, den Bund oder die Kommunen verkaufen, wie es ein AG in der Privatwirtschaft machen würde. Ein Land kann seine Aufgaben in einem föderalen Staat nur zu einem kleinen Teil privatisieren. Legt Geld für die Zeit im Streik zurück (wenn ihr es könnt), tretet der Gewerkschaft bei, überzeugt andere Kolleginnen und Kollegen davon und dann erleben wir gemeinsam einen Winter mit Notdiensten in Schulen, Beamte mit noch mehr Burnouts und Politiker in Erklärungsnot. Mein Arbeitsverhältnis hängt ja an keiner Wahlperiode und wenn die Bahn im Winter auch wegen Streik ausfällt, dann kann auch nicht jeder Beamte im Homeoffice bleiben, sorry. Die Aufgaben durch die Politik bleiben ja als Bedarf durch die Gesellschaft bestehen. Unsere Arbeit ist meist nicht direkt gewinnbringend, aber ganz ohne uns funktioniert das System auch nicht, wohl aber mit anderen politischen Verantwortlichen.

Du hast rein prinzipiell Recht und dein Post zeigt doch nur Folgendes:

Der Leidensdruck für die Arbeitgeber ist noch nicht groß genug, weil der Laden nach wie vor irgendwie läuft.

Richtig spannend wird das tatsächlich erst, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen. Dann wirst du im öD plötzlich einen noch nie dagewesenen Innovationsdruck verspüren in Kombination mit Gehaltssteigerungen und Zulagen für die gut qualifizierten Mitarbeiter und Bewerber. Das wird richtige Goldgräberstimmung geben. Einfach noch fünf Jahre warten und die Party startet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.11.2023 07:09
Legt Geld für die Zeit im Streik zurück (wenn ihr es könnt), tretet der Gewerkschaft bei, überzeugt andere Kolleginnen und Kollegen davon und dann erleben wir gemeinsam einen Winter mit Notdiensten in Schulen, Beamte mit noch mehr Burnouts und Politiker in Erklärungsnot.

Und wenn man weiterhin nicht den Gewerkschaften beitreten will: Die seit langem Unorganiserten haben ja teilweise über Jahrzehnte Gelder "zurücklegen" können. Somit müßten genug Gelder vorhanden sein, um wochenlang auf eigene Kosten zu streiken. Zeigen Sie es den AGs, wozu sie auch ohne Gewerkschaften in der Lage sind, wenn Sie streiken wollen. Ansonsten kann man natürlich weiterhin "empört" sein- das "kostet" natürlich gar nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.11.2023 07:12

Der Leidensdruck für die Arbeitgeber ist noch nicht groß genug, weil der Laden nach wie vor irgendwie läuft.
Richtig spannend wird das tatsächlich erst, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen. Dann wirst du im öD plötzlich einen noch nie dagewesenen Innovationsdruck verspüren in Kombination mit Gehaltssteigerungen und Zulagen für die gut qualifizierten Mitarbeiter und Bewerber. Das wird richtige Goldgräberstimmung geben. Einfach noch fünf Jahre warten und die Party startet.

Warum so lange warten ? Wenn ausreichend Mitarbeitende streiken, gibt´s sofort eine Reaktion der AG, dass sie gerne "sofort" weiter verhandeln wollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 07.11.2023 07:59

Der Leidensdruck für die Arbeitgeber ist noch nicht groß genug, weil der Laden nach wie vor irgendwie läuft.
Richtig spannend wird das tatsächlich erst, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen. Dann wirst du im öD plötzlich einen noch nie dagewesenen Innovationsdruck verspüren in Kombination mit Gehaltssteigerungen und Zulagen für die gut qualifizierten Mitarbeiter und Bewerber. Das wird richtige Goldgräberstimmung geben. Einfach noch fünf Jahre warten und die Party startet.

Warum so lange warten ? Wenn ausreichend Mitarbeitende streiken, gibt´s sofort eine Reaktion der AG, dass sie gerne "sofort" weiter verhandeln wollen.

Und wieder dieses Märchen! Was passiert denn, wenn die Landesangestellten streiken? In dem Bereich, wo ich tätig bin, ganz genau ... GAR NICHTS. Oh warte, die Finanzministerin freut sich, muss weniger Gehalt zahlen.
Joah, ein paar Dritt sind angep... weil sich ihre Anliegen verzögern. Wird halt mit den Schultern gezuckt, weil Streik und sowieso Fachkräftemangel.

Es wird Zeit, dass diese dämliche Tariffixierung in Dt. aufhört, zumal die großen Gewerkschaften, wie eben Verdi inzwischen auch nur Posten- und damit Auskommensbeschaffung für einige wenige sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: nevarro am 07.11.2023 08:32
@troubleshooting:

Bitte nicht vergessen, dass der TV-L deutlich mehr Bereiche umfasst, als bloß den eigenen. Wenn KiTas oder Unikliniken bspw. (teils) schließen oder ihr Angebot weitgehend einstellen müssen, dann merkt man das sehr wohl. Und dann merkt man es auch gesamtgesellschaftlich schnell, wenn Eltern plötzlich aufgrund von KiTa-Schließungen ausfallen, weil sie keine andere Betreuungsoption haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geist am 07.11.2023 08:52
Wenn der Verhandlungsführer, der Vorsitzende der TdL Dr. Andreas Dressel, die steigenden Unterbringungskosten für Flüchtlinge und den dahin gehenden fehlenden finanziellen Rückhalt des Bundes als DAS Argument bringt, in den Tarif-Verhandlungen hart bleiben zu müssen, weil deswegen angeblich die Kassen leer sind,
dann stellt sich die Frage, ob und in wie fern das bei den Verhandlungen mit Bund und Kommunen eine Rolle gespielt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.11.2023 08:59
Legt Geld für die Zeit im Streik zurück (wenn ihr es könnt), tretet der Gewerkschaft bei, überzeugt andere Kolleginnen und Kollegen davon und dann erleben wir gemeinsam einen Winter mit Notdiensten in Schulen, Beamte mit noch mehr Burnouts und Politiker in Erklärungsnot.

Und wenn man weiterhin nicht den Gewerkschaften beitreten will: Die seit langem Unorganiserten haben ja teilweise über Jahrzehnte Gelder "zurücklegen" können. Somit müßten genug Gelder vorhanden sein, um wochenlang auf eigene Kosten zu streiken. Zeigen Sie es den AGs, wozu sie auch ohne Gewerkschaften in der Lage sind, wenn Sie streiken wollen. Ansonsten kann man natürlich weiterhin "empört" sein- das "kostet" natürlich gar nichts.

Dazu müsste aber zunächst einmal auch in meiner Behörde zum Streik aufgerufen werden. Bisher haben mich derlei Aufrufe im letzten Jahrzehnt in einem Berliner Bezirksamt wirklich äußerst selten erreicht. Entweder gehöre ich nicht zur aufgerufenen Berufsgruppe oder mein Bezirksamt wird tatsächlich nicht oft bestreikt. Demnach ist es mir schlicht selten bis nie möglich zu streiken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.11.2023 09:04
Es wird Zeit, dass diese dämliche Tariffixierung in Dt. aufhört, zumal die großen Gewerkschaften, wie eben Verdi inzwischen auch nur Posten- und damit Auskommensbeschaffung für einige wenige sind.

Und ohne diese "Tariffixierung" wird genau was besser?

Zurück in den TVöD - dann wäre man wieder schlagkräftig. Ansonsten wirklich gezielt bestreiken: Platzwarte war schon eine gute Idee - das ist günstig. Wo es geht den Ganztag an Schulen und Kitas. Auch super sind die Kundenzentren der Bezirksämter oder die KFZ-Zulassungsstellen. Überall wo Beamte aushelfen könnten oder wo man keinen direkten Impakt auf den Bürger hat, würde ich mir das Geld sparen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.11.2023 09:10
Es wird Zeit, dass diese dämliche Tariffixierung in Dt. aufhört, zumal die großen Gewerkschaften, wie eben Verdi inzwischen auch nur Posten- und damit Auskommensbeschaffung für einige wenige sind.

Und ohne diese "Tariffixierung" wird genau was besser?

Zurück in den TVöD - dann wäre man wieder schlagkräftig. Ansonsten wirklich gezielt bestreiken: Platzwarte war schon eine gute Idee - das ist günstig. Wo es geht den Ganztag an Schulen und Kitas. Auch super sind die Kundenzentren der Bezirksämter oder die KFZ-Zulassungsstellen. Überall wo Beamte aushelfen könnten oder wo man keinen direkten Impakt auf den Bürger hat, würde ich mir das Geld sparen.

Das hat aber auch zur Folge, dass man dann doch auch eher dort streikt, wo auch niedrige Streikkosten zu erwarten sind? Dennoch möchten die Gewerkschaften einen prozentualen Anteil vom Gehalt aller Mitarbeiter. Heißt also zB bei verdi ein Mitarbeiter in E13/6 soll 60€ im Monat Beitrag zahlen, um nie zum Streik aufgerufen zu werden und demzufolge auch nie Streikgeld zu erhalten. Hmmm... Warum machen da nur so wenige aus den höheren Entgeltgruppen mit?  :o

Ich habe das nochmal für mein Bezirksamt recherchiert: 2021 wurden Mitarbeiter in den Bereichen der Bibliotheken, Bürgerämter, Straßen- und Grünflächenämter und SuE aufgefordert zu streiken. Der Rest nicht. Insofern gehen die ewigen Vorwürfe, dass man sich nicht ausreichend an Streiks beteiligen würde, fehl, solange die Gewerkschaften nicht flächendeckend zum Streik aufrufen... Ich darf schlicht nicht streiken ohne Streikaufruf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Der Kanzler am 07.11.2023 09:13
Werden im Hintergrund auch andere Dinge verhandelt außer der Lohnerhöhung?
Thema Jobticket oder Zulagen usw`?
Weiß da jemand mehr drüber?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cruze am 07.11.2023 09:19
Es wird Zeit, dass diese dämliche Tariffixierung in Dt. aufhört, zumal die großen Gewerkschaften, wie eben Verdi inzwischen auch nur Posten- und damit Auskommensbeschaffung für einige wenige sind.

Und ohne diese "Tariffixierung" wird genau was besser?

Zurück in den TVöD - dann wäre man wieder schlagkräftig. Ansonsten wirklich gezielt bestreiken: Platzwarte war schon eine gute Idee - das ist günstig. Wo es geht den Ganztag an Schulen und Kitas. Auch super sind die Kundenzentren der Bezirksämter oder die KFZ-Zulassungsstellen. Überall wo Beamte aushelfen könnten oder wo man keinen direkten Impakt auf den Bürger hat, würde ich mir das Geld sparen.

Das hat aber auch zur Folge, dass man dann doch auch eher dort streikt, wo auch niedrige Streikkosten zu erwarten sind? Dennoch möchten die Gewerkschaften einen prozentualen Anteil vom Gehalt aller Mitarbeiter. Heißt also zB bei verdi ein Mitarbeiter in E13/6 soll 60€ im Monat Beitrag zahlen, um nie zum Streik aufgerufen zu werden und demzufolge auch nie Streikgeld zu erhalten. Hmmm... Warum machen da nur so wenige aus den höheren Entgeltgruppen mit?  :o
Der E13/6 rutscht dann aufgrund seines Mitgliedsbeitrags auf die E12/6 ... weil die Differenz zwischen der Führungskaft und dem 1. SB so schön groß ist.

Es ist wirklich eine Lachnummer
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 07.11.2023 10:07
Ja, was kann ohne Tariffixierung besser werden? Ganz einfach, die AG können sich nicht mehr stur hinter den Entgeltgruppen verstecken. Allgemein hört dann diese, mMn gescheiterte Gleichmacherei auf. Jeder kann dann auch wirklich verhandeln! Und zwar verhandeln, ohne mit einem neuen Jobangebot wedeln zu müssen. Dann kann auch Vorort eine Entscheidung getroffen werden, ob der jeweiligen Dienststelle der MA etwas mehr wert ist.

Zum Glück scheine ich ja hier bzw. auch nach Mitgliederstatistik nicht der Einzige zu sein, der sich von den vorhandenen Gewerkschaften nicht, aber auch gar nicht vertreten fühlt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.11.2023 10:08
Wenn der Verhandlungsführer, der Vorsitzende der TdL Dr. Andreas Dressel, die steigenden Unterbringungskosten für Flüchtlinge und den dahin gehenden fehlenden finanziellen Rückhalt des Bundes als DAS Argument bringt, in den Tarif-Verhandlungen hart bleiben zu müssen, weil deswegen angeblich die Kassen leer sind,
dann stellt sich die Frage, ob und in wie fern das bei den Verhandlungen mit Bund und Kommunen eine Rolle gespielt hat.

Man muss dazu natürlich sagen, dass die Verhandlungen des TVÖD schon länger zurück liegen und ich mir tatsächlich vorstellen kann, dass sich seit dem die Kassenlage durch die Zuwanderung nicht gerade gebessert hat.
Ich kann es mir wie gesagt schon vorstellen, aber es darf für uns einfach keine Rolle spielen.
Es zeigt nur die Verzweiflung der TdL mit fehlerhaften und Scheinargumenten wie Kassenlage, sich in einer Armutsposition zu reden, welche ein guter Verhandlungsgegner mit einen Lächeln wegwischen kann um zu sage:
Ok, wir haben verstanden, dann kürzen wir unsere mehr als berechtigten Forderungen um die Hälfte und fordern nur noch 10,5% und mindestens 250€ und können dann ja zum Abschluß kommen, da wir auf alle Gegenargumente eingegangen sind  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 07.11.2023 10:37
Wenn der Verhandlungsführer, der Vorsitzende der TdL Dr. Andreas Dressel, die steigenden Unterbringungskosten für Flüchtlinge und den dahin gehenden fehlenden finanziellen Rückhalt des Bundes als DAS Argument bringt, in den Tarif-Verhandlungen hart bleiben zu müssen, weil deswegen angeblich die Kassen leer sind,
dann stellt sich die Frage, ob und in wie fern das bei den Verhandlungen mit Bund und Kommunen eine Rolle gespielt hat.


https://www.tagesschau.de/inland/bund-laender-treffen-128.html (https://www.tagesschau.de/inland/bund-laender-treffen-128.html)
Und welche Verhinderungsstrategie darf nun herhalten?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 07.11.2023 10:42
Was glaubt ihr was am Ende für ein Abschluss heraus kommt:
Ich tippe auf eine Erhöhung von 0,5% bis Dezember 24 und für das darauf folgende Jahr wieder 0,5% ….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pseudonyn am 07.11.2023 10:44
Was glaubt ihr was am Ende für ein Abschluss heraus kommt:
Ich tippe auf eine Erhöhung von 0,5% bis Dezember 24 und für das darauf folgende Jahr wieder 0,5% ….

Du meinst doch wohl eher, dass wir 0,5% an die Länder zahlen sollen (uns abgezogen werden) und wir dafür ja dann Wohngeld beantragen können  ;D

Der Dressel gehört abgesetzt, andere Minister sehen ja die Probleme und geben das auch offen zu und würden gerne was dagegen tun (mehr geld für diese Positionen). Aber der Tyrann Dressel will das ja nicht einsehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 07.11.2023 10:53
Was glaubt ihr was am Ende für ein Abschluss heraus kommt:
Ich tippe auf eine Erhöhung von 0,5% bis Dezember 24 und für das darauf folgende Jahr wieder 0,5% ….


0,5% ist viel zu wenig.

Mindestens 5%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.11.2023 11:06
Was glaubt ihr was am Ende für ein Abschluss heraus kommt:
Ich tippe auf eine Erhöhung von 0,5% bis Dezember 24 und für das darauf folgende Jahr wieder 0,5% ….

Du meinst doch wohl eher, dass wir 0,5% an die Länder zahlen sollen (uns abgezogen werden) und wir dafür ja dann Wohngeld beantragen können  ;D

Der Dressel gehört abgesetzt, andere Minister sehen ja die Probleme und geben das auch offen zu und würden gerne was dagegen tun (mehr geld für diese Positionen). Aber der Tyrann Dressel will das ja nicht einsehen.

Ich wäre dafür, dass das Gehalt der Pelikäne gleichmäßig auf das Gehalt der Wölfe oder auch Enten aufgeteilt wird. Damit wäre vielen geholfen ;-)

Tyrann Dressel? Der macht seinen Job. Genauso wie die Ver.di Verhandler ihren Job machen. Wir werden sehen wer seinen Job besser macht - zumindest die Ver.Di Verhandler können von den Arbeitnehmern bestmöglich unterstützt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.11.2023 11:09
Das hat aber auch zur Folge, dass man dann doch auch eher dort streikt, wo auch niedrige Streikkosten zu erwarten sind? Dennoch möchten die Gewerkschaften einen prozentualen Anteil vom Gehalt aller Mitarbeiter. Heißt also zB bei verdi ein Mitarbeiter in E13/6 soll 60€ im Monat Beitrag zahlen, um nie zum Streik aufgerufen zu werden und demzufolge auch nie Streikgeld zu erhalten. Hmmm... Warum machen da nur so wenige aus den höheren Entgeltgruppen mit?  :o

Ich habe das nochmal für mein Bezirksamt recherchiert: 2021 wurden Mitarbeiter in den Bereichen der Bibliotheken, Bürgerämter, Straßen- und Grünflächenämter und SuE aufgefordert zu streiken. Der Rest nicht. Insofern gehen die ewigen Vorwürfe, dass man sich nicht ausreichend an Streiks beteiligen würde, fehl, solange die Gewerkschaften nicht flächendeckend zum Streik aufrufen... Ich darf schlicht nicht streiken ohne Streikaufruf.

Ich glaube du bist da einem Fehlschluss erlegen: Die Beiträge sind ja kein persönlicher Puffer für ein Paar Streikurlaubstage. Die Beiträge sollen zusammen einen möglichst großen Impact auf die Tarifverhandlungen haben. Und da gebe ich den von mir gezahlten Beitrag gerne an die Bereiche weiter, die großen Einfluss auf das Gesamtergebnis haben. Eben z.B. die Müllabfuhr (die in HH leider in einem TVöD-nahen Tarif hängt). Wenn die Jungs auf den Müllautos 4 Wochen streiken wird es auch dem Dressel ziemlich stinken ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 07.11.2023 11:20
Ich bin dafür dass ALLE Einrichtungen der Länder bestreikt werden und noch nicht mal ein Notfallversorgung aufrechterhalten wird, so dass dann eben alles zusammenbricht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.11.2023 11:21
Wer hier den Fehlschuss erlitten hat, ist glaube ich offenbar. Liebe Gewerkschaftsvertreter hier im Forum, hört endlich mit dem Gejammer der zu niedrigen Streikbeteiligung in den höheren EG auf, wenn ihr diese gar nicht zum Streik aufruft und diese rechtlich gar nicht in der Lage sind zu streiken!

Ihr verhandelt nur für die unteren EG und streikt nur mit den unteren EG, aber erwartet ernsthaft, dass jemand zB in E12 aufwärts fast die doppelte Summe vom Müllwerker als Beitrag einbringt - nur der Solidarität wegen? So sieht dann die Solidarität aus Gewerkschaftssicht aus: Gerne von den oberen EG die Beiträge haben wollen, aber weder Forderungen für diese aufstellen, noch sie an Streikmaßnahmen beteiligen. Mir wird langsam immer klarer, warum es mit vielen Gewerkschaften bergab geht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 07.11.2023 11:29
...
Ein Instrument wäre im technischen Bereich auch die "Technikerzulage", welche aktuell mit 23,01 EUR/mtl. ein schlechter Scherz ist.
Die Technikerzulage ist ein Relikt aus BAT-Zeiten, die seit dem Wechsel zum TV-L (11/2006) statisch mitgeschleppt wird (23,01 x 1,95583 = 45,00 DM). Da sich da etwas bewegt, ist mehr als unwahrscheinlich...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.11.2023 11:50
Ich bin dafür dass ALLE Einrichtungen der Länder bestreikt werden und noch nicht mal ein Notfallversorgung aufrechterhalten wird, so dass dann eben alles zusammenbricht.
Na, das wird dich freuen, wenn dein Kind oder deine Eltern nach einem Unfall nicht versorgt werden.
Natürliche Selektion und Pech gehabt.
Aber ansonsten fände ich einen Streik aller auch gut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 07.11.2023 12:55

Der Leidensdruck für die Arbeitgeber ist noch nicht groß genug, weil der Laden nach wie vor irgendwie läuft.
Richtig spannend wird das tatsächlich erst, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen. Dann wirst du im öD plötzlich einen noch nie dagewesenen Innovationsdruck verspüren in Kombination mit Gehaltssteigerungen und Zulagen für die gut qualifizierten Mitarbeiter und Bewerber. Das wird richtige Goldgräberstimmung geben. Einfach noch fünf Jahre warten und die Party startet.

Warum so lange warten ? Wenn ausreichend Mitarbeitende streiken, gibt´s sofort eine Reaktion der AG, dass sie gerne "sofort" weiter verhandeln wollen.

Das Problem ist, dass diese Streiks aus Unternehmersicht keine Auswirkungen auf das Geschäftergebnis haben. Im öD kommt das Geld über Steuern und es werden weder Produkte produziert, noch verkauft. Dazu kommt ein Bodensatz der Belegschaft, der als Beamter gar nicht streiken darf.

Was wäre denn das Ergebnis von vier Wochen Streik im öD? Dann läuft eben erstmal alles auf Sparflamme und wird danach eben zeitverzögert abgearbeitet. Oder wenn es gar nicht anders geht, dann wird eben wie zu Corona-Zeiten die Bundeswehr für manche Tätigkeiten herangezogen. Gleichzeitig sparen die AG während des Streiks die Gehälter.

Was passiert, wenn in einem Industrieunternehmen, wenn dort vier Wochen gestreikt wird? Produktion liegt lahm und es wird nichts verkauft bzw. ausgeliefert. Und das kostet dann richtig Geld, weil häufig Verträge mit Konventionalstrafen ausgestattet sind, wenn Termine nicht gehalten werden.

Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 07.11.2023 13:08
Wenn der Verhandlungsführer, der Vorsitzende der TdL Dr. Andreas Dressel, die steigenden Unterbringungskosten für Flüchtlinge und den dahin gehenden fehlenden finanziellen Rückhalt des Bundes als DAS Argument bringt, in den Tarif-Verhandlungen hart bleiben zu müssen, weil deswegen angeblich die Kassen leer sind,
dann stellt sich die Frage, ob und in wie fern das bei den Verhandlungen mit Bund und Kommunen eine Rolle gespielt hat.

Das ist ein ziemlich fadenscheiniges Argument. Immerhin ist das, was die Flüchtlinge uns bringen, wertvoller als Gold um einen ehemaligen Kanzlerkandidaten zu zitieren. Das heist Bund, Länder und Kommunen schwimmen bald im Geld und können dementsprechend unsere Gehälter und Besoldung kräftig anheben!

Ich bin für 500€ Sockel + 10% für alle.

Das ist schon etwas polemisch. Die Flüchtenden sind doch zu 90% Fachkräfte. Leider lässt man sie nicht arbeiten, sonst könnten sich Bund und Länder bei der verkündeten Qualifikation tatsächlich über hohe Summen an Lohnsteuer freuen, mithilfe derer dann unsere Entgelterhöhung finanziert werden kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geschädigter am 07.11.2023 13:14
Leider müssen Länder und Kommunen ja jetzt das Deutschlandticket für 2024 wieder mitfinanzieren - da bleibt für "uns" natürlich nichts mehr übrig :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Organisator am 07.11.2023 13:18
Ich bin mir übrigens auch sicher, dass man auch für die EGs > 8 mitverhandelt ;-)   

Das tut man, allerdings werden durch die Sockelbeträge die unteren Entgeltgruppen überproportional berücksichtigt, was logischerweise den Unmut der höheren Entgeltgruppen hervorruft sowie deren Bereitschaft, sich am Arbeitskampf zu beteiligen, reduziert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 07.11.2023 13:19

Der Leidensdruck für die Arbeitgeber ist noch nicht groß genug, weil der Laden nach wie vor irgendwie läuft.
Richtig spannend wird das tatsächlich erst, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen. Dann wirst du im öD plötzlich einen noch nie dagewesenen Innovationsdruck verspüren in Kombination mit Gehaltssteigerungen und Zulagen für die gut qualifizierten Mitarbeiter und Bewerber. Das wird richtige Goldgräberstimmung geben. Einfach noch fünf Jahre warten und die Party startet.

Warum so lange warten ? Wenn ausreichend Mitarbeitende streiken, gibt´s sofort eine Reaktion der AG, dass sie gerne "sofort" weiter verhandeln wollen.

Das Problem ist, dass diese Streiks aus Unternehmersicht keine Auswirkungen auf das Geschäftergebnis haben. Im öD kommt das Geld über Steuern und es werden weder Produkte produziert, noch verkauft. Dazu kommt ein Bodensatz der Belegschaft, der als Beamter gar nicht streiken darf.

Was wäre denn das Ergebnis von vier Wochen Streik im öD? Dann läuft eben erstmal alles auf Sparflamme und wird danach eben zeitverzögert abgearbeitet. Oder wenn es gar nicht anders geht, dann wird eben wie zu Corona-Zeiten die Bundeswehr für manche Tätigkeiten herangezogen. Gleichzeitig sparen die AG während des Streiks die Gehälter.

Was passiert, wenn in einem Industrieunternehmen, wenn dort vier Wochen gestreikt wird? Produktion liegt lahm und es wird nichts verkauft bzw. ausgeliefert. Und das kostet dann richtig Geld, weil häufig Verträge mit Konventionalstrafen ausgestattet sind, wenn Termine nicht gehalten werden.

Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Garfield am 07.11.2023 13:21
Ich finde es geradezu niedlich, dass hier immer wieder suggeriert wird, dass wenn der Staat an anderer Stelle spare (Flüchtlinge, Deutschlandticket, Bürgergeld) oder mehr Geld einnehmen würde, er es dann natürlich direkt an uns ausschütten würde.

Gysi hat hier mal etwas dazu gesagt, ab 4:10.
https://www.youtube.com/watch?v=bM0AIh3buig
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.11.2023 13:23
Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Ein Streik im öD könnte, wenn er richtig angesetzt wird, richtig Schaden in der pW zufügen.
Keine Auszahlung von Zuwendungen, Steuervorauszahlungen  o.ä.
Von geschlossenen Kitas oder sonst was mal abgesehen.

Das würde wiederum Druck auf die Entscheidungsträger ausüben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.11.2023 13:25
Wenn der Verhandlungsführer, der Vorsitzende der TdL Dr. Andreas Dressel, die steigenden Unterbringungskosten für Flüchtlinge und den dahin gehenden fehlenden finanziellen Rückhalt des Bundes als DAS Argument bringt, in den Tarif-Verhandlungen hart bleiben zu müssen, weil deswegen angeblich die Kassen leer sind,
dann stellt sich die Frage, ob und in wie fern das bei den Verhandlungen mit Bund und Kommunen eine Rolle gespielt hat.

Das ist ein ziemlich fadenscheiniges Argument. Immerhin ist das, was die Flüchtlinge uns bringen, wertvoller als Gold um einen ehemaligen Kanzlerkandidaten zu zitieren. Das heist Bund, Länder und Kommunen schwimmen bald im Geld und können dementsprechend unsere Gehälter und Besoldung kräftig anheben!

Ich bin für 500€ Sockel + 10% für alle.

Das ist schon etwas polemisch. Die Flüchtenden sind doch zu 90% Fachkräfte. Leider lässt man sie nicht arbeiten, sonst könnten sich Bund und Länder bei der verkündeten Qualifikation tatsächlich über hohe Summen an Lohnsteuer freuen, mithilfe derer dann unsere Entgelterhöhung finanziert werden kann.
Nun, warum ist man gegen Flüchtlinge?
Ganz einfach, mit denen könnte man den Fachkräfte Mangel abfedern und dann haben wir keinen An Markt mehr und kein Möglichkeit mehr Druck auf den Ag auszuüben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.11.2023 13:27
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.
So sieht es aus. Das ginge aber auch mit Demos am Samstag, an denen sich die Beamten locker beteiligen könnten.

Aber wenn da Bundesweit nur 5000 Menschen in rumstehen, dann sagt sich halt der AG zu recht: Wozu Lohnerhöhung, die Lemminge bleiben ja alle bei mir.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 07.11.2023 13:27
Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Ein Streik im öD könnte, wenn er richtig angesetzt wird, richtig Schaden in der pW zufügen.
Keine Auszahlung von Zuwendungen, Steuervorauszahlungen  o.ä.
Von geschlossenen Kitas oder sonst was mal abgesehen.

Das würde wiederum Druck auf die Entscheidungsträger ausüben.
Die entsprechenden Stellen in den Kassen der Länder sind zum Großteil  von Landesbeamten besetzt. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 07.11.2023 13:34

Der Leidensdruck für die Arbeitgeber ist noch nicht groß genug, weil der Laden nach wie vor irgendwie läuft.
Richtig spannend wird das tatsächlich erst, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen. Dann wirst du im öD plötzlich einen noch nie dagewesenen Innovationsdruck verspüren in Kombination mit Gehaltssteigerungen und Zulagen für die gut qualifizierten Mitarbeiter und Bewerber. Das wird richtige Goldgräberstimmung geben. Einfach noch fünf Jahre warten und die Party startet.

Warum so lange warten ? Wenn ausreichend Mitarbeitende streiken, gibt´s sofort eine Reaktion der AG, dass sie gerne "sofort" weiter verhandeln wollen.

Das Problem ist, dass diese Streiks aus Unternehmersicht keine Auswirkungen auf das Geschäftergebnis haben. Im öD kommt das Geld über Steuern und es werden weder Produkte produziert, noch verkauft. Dazu kommt ein Bodensatz der Belegschaft, der als Beamter gar nicht streiken darf.

Was wäre denn das Ergebnis von vier Wochen Streik im öD? Dann läuft eben erstmal alles auf Sparflamme und wird danach eben zeitverzögert abgearbeitet. Oder wenn es gar nicht anders geht, dann wird eben wie zu Corona-Zeiten die Bundeswehr für manche Tätigkeiten herangezogen. Gleichzeitig sparen die AG während des Streiks die Gehälter.

Was passiert, wenn in einem Industrieunternehmen, wenn dort vier Wochen gestreikt wird? Produktion liegt lahm und es wird nichts verkauft bzw. ausgeliefert. Und das kostet dann richtig Geld, weil häufig Verträge mit Konventionalstrafen ausgestattet sind, wenn Termine nicht gehalten werden.

Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.

Und was genau erhoffst du dir davon?

Den zunächst empörten Bürger juckt das allerdings nicht und er will auch nicht aufgeklärt werden. Die Arbeitgeber wirst du auch nicht wachrütteln, weil es ihnen im Moment schlicht und ergreifend pupsegal ist. Der Laden läuft zwar etwas holprig, aber er läuft und er findet i.d.R. auch immer noch Mitarbeiter und/oder Berater, die die Arbeit machen.

Ich gebe dir mal ein Beispiel aus dem Bereich Kindertagesstätten in Bayern. Das BayKiBiG ermöglicht es den Arbeitgebern, je nach Buchungszahlen der Eltern, Arbeitsverträge mit flexiblen Wochenstunden zu schließen. Arbeitzeiten dürfen so, ausgehend von einem Ausgangswert, einseitig (durch den AG) um bis zu 20 % reduziert werden. Hast du mit Verweis auf das BayKiBiG einen solchen Vertrag mit flexibler Wochenarbeitszeit mit Basis 40 Stunden geschlossen, kann dich dein AG auch auf 32 Stunden reduzieren und dein Gehalt entsprechend anpassen.

Wenn du als Träger in München eine Stelle mit diesen Konditionen ausschreibst, dann erhältst du genau 0 Bewerber. Die Leute kennen ihren Wert, bewerben sich nur auf unbefristete Stellen mit festen Wochenstunden und handeln häufig direkt eine Zuläge oder Willkommensprämie raus.

Völlig anders sieht das Bild im nordbayerischen Zonenrandgebiet Hof aus. Dort werden Erzieherstellen fast auschließlich mit Flexibilisierung der Arbeitszeit in Kombination mit sachgrundloser Befristung für zunächst ein Jahr ausgeschrieben. Und - grand surprise - es bewerben sich Leute und freuen sich, wenn sie gewonnen werden und überhaupt nach Tarif gezahlt werden und sogar noch einen Job haben!

Was will ich mit diesem Beispiel ausdrücken? Die öffentliche Verwaltung ist i.d.R. eher mit Hof zu vergleichen. Es gibt immer irgendeinen, der auch irgendeine Qualifikation hat, der sich bewirbt und den Job macht. Und wenn sich keiner auf den Verwaltungsjob bewirbt: who cares - bleibt die Arbeit eben liegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.11.2023 13:34
Nun nimm mal die Spritze aus dem Arm, lies meinen Beitrag nochmal in Ruhe und versuche ihn und die Intention zu verstehen. Ich ging davon aus, dass das einigermaßen verständlich war/ist. Ich bin mir übrigens auch sicher, dass man auch für die EGs > 8 mitverhandelt ;-)   
Warum denn immer gleich so gereizt, wenn man Probleme anspricht, die ja wohl offensichtlich sind? Mal soll man die Fresse halten (Danke noch mal an daseinsvorsorge für diesen konstruktiven Beitrag!) oder jetzt die Spritze aus dem Arm nehmen... Wenn die Argumente ausgehen, dann eben auf die "harte Tour"? Ihr seid ja richtige Sympathieträger...

Und was gäbe Anlass anzunehmen, ich hätte deinen Beitrag nicht verstanden?
Dein Standpunkt ist, dass es vorteilhaft ist die Bereiche lahmzulegen, die eine besondere mediale Aufmerksamkeit erfahren, um den Druck in den Verhandlungen zu erhöhen. Unstrittig.
Ich habe geschrieben, dass mit dem Gejammer aufgehört werden soll, dass sich die besser Bezahlten (höhere EG) nicht ausreichend solidarisieren und nicht an Streiks teilnehmen. Dazu müsste man sie aber erst einmal zu Streiks aufrufen, um das feststellen zu können. In meiner Behörde findet das praktisch nicht statt. Dann fragte ich mich, wozu die höheren Beiträge verlangt werden, wenn die Gewerkschaft kaum Ausgaben hat, um Streikende höherer EG-Gruppen mit Streikgeld zu entschädigen? Darauf keine Antwort - daher meine Mutmaßung irgendwas mit Solidarität.
Weiterhin kritisierte ich, dass die Forderungen immer zugunsten der unteren EG gestellt werden (zB wie jetzt wieder durch hohe Mindestbeiträge), die die unteren EG überproportional bevorteilen sollen.
Gleiche Jahressonderzahlung ist in der TVöD-Verhandlungsrunde plötzlich "krass unsozial" laut Werneke.
Meine Schlussfolgerung: Wenn obere EG in der Gewerkschaft vertreten sind, geht es nicht um Solidarität, sondern darum sie zu melken, um mit deren Beiträgen zugunsten der unteren EG zu verhandeln. Das finde ich nicht gut. Dass ich deshalb scheinbar gleich ein kranker Fixer bin - man man man...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 07.11.2023 13:39
Jochen wo arbeitest du? Gerne mal PN an mich.
Einige von uns waren ja in Potsdam letzte Woche. Wir in Hamburg wollen/müssen uns für die dritte Runde natürlich auch von unseren Maximalforderungen verabschieden und nun diskutieren, welche Kompromisse wir bereit sind zu gehen, wie Gegenangebote aussehen können, wo wir rote Linien haben etc.

Warum verabschieden? Einfach weiter drauf bestehen! So lange gibt es eben immer weitere Verhandlungsrunden bis es zu einer Pseudoschlichtung kommt. (Die heisst natürlich nicht so sondern einfach "finale Verhandlungsrunde".
Nicht immer so schnell nachgeben!! Grrrrrr....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.11.2023 13:55
Warum denn immer gleich so gereizt, wenn man Probleme anspricht, die ja wohl offensichtlich sind? Mal soll man die Fresse halten (Danke noch mal an daseinsvorsorge für diesen konstruktiven Beitrag!) oder jetzt die Spritze aus dem Arm nehmen... Wenn die Argumente ausgehen, dann eben auf die "harte Tour"? Ihr seid ja richtige Sympathieträger...

Ich bin nicht gereizt - ich finde es schlicht blöd auf einen Beitrag zu antworten ohne ihn gelesen und/oder verstanden zu haben - bzw. das überhaupt zu wollen.

Und was gäbe Anlass anzunehmen, ich hätte deinen Beitrag nicht verstanden?

Der Anlass ist, dass deine Argumentate garnicht zu meinen Überlegungen passen.

Dein Standpunkt ist, dass es vorteilhaft ist die Bereiche lahmzulegen, die eine besondere mediale Aufmerksamkeit erfahren, um den Druck in den Verhandlungen zu erhöhen. Unstrittig.

Gut erkannt.

Ich habe geschrieben, dass mit dem Gejammer aufgehört werden soll, dass sich die besser Bezahlten (höhere EG) nicht ausreichend solidarisieren und nicht an Streiks teilnehmen. Dazu müsste man sie aber erst einmal zu Streiks aufrufen, um das feststellen zu können. In meiner Behörde findet das praktisch nicht statt.

Davon ab, dass ich bisher wenig bis kein solches "Gejammer" hier vernommen habe, kann man sich natürlich nur über Streikbrecher beschweren, die zum Streik aufgerufen wurden. Wenn kein Streik dann kann auch keiner gebrochen bzw. verweigert werden und niemand kann und wird sich beschweren.

Dann fragte ich mich, wozu die höheren Beiträge verlangt werden, wenn die Gewerkschaft kaum Ausgaben hat, um Streikende höherer EG-Gruppen mit Streikgeld zu entschädigen? Darauf keine Antwort - daher meine Mutmaßung irgendwas mit Solidarität.

Hättest du meine Beitrage verstehen wollen, hättest du die Antwort bekommen: Man allokiert das Budget dort, wo es am sinnvollsten eingesetzt ist. Um ein Beispiel zu nennen: Für den umfassenden Streiktag heute in Hamburg hätte man in Bezug auf die Streikkasse einen relevanten Bereich vielleicht über 4 Wochen lahmlegen können. Vorschulen, Müllabfuhr (nicht in HH, ich weiß), Zulassungsstelle, Platz- und Hallenwarte oder Jobcenter. Der Tag heute ist für die Medien, sonst hat er keinen Effekt. 4 Wochen ohne Vorschulen würde anders aussiehen.

Weiterhin kritisierte ich, dass die Forderungen immer zugunsten der unteren EG gestellt werden (zB wie jetzt wieder durch hohe Mindestbeiträge), die die unteren EG überproportional bevorteilen sollen.
...
Gleiche Jahressonderzahlung ist in der TVöD-Verhandlungsrunde plötzlich "krass unsozial" laut Werneke.
Meine Schlussfolgerung: Wenn obere EG in der Gewerkschaft vertreten sind, geht es nicht um Solidarität, sondern darum sie zu melken, um mit deren Beiträgen zugunsten der unteren EG zu verhandeln.

Das kannst du kritisieren und ist auch ein valides Argument wenn man es so sieht. Sei dir natürlich unbenommen.

Dass ich deshalb scheinbar gleich ein kranker Fixer bin - man man man...

Schick mir deine Adresse, ich schick dir ein Lexikon der Redensarten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 07.11.2023 14:03
 ;D   ;D   ;D 
Sehr gut Herr Gysi!   

Das zeigt aber nicht, dass diese Ausgaben-Art weniger Kosten verursacht, als FAST alle denken, sondern nur, dass die Politiker halt mies sind.



Eltern kaufen dem Kind nach einer Gehaltserhöhung auch nicht 2 Eis, sonderrn halt nur eins.  Warum?  Na, weil die Eltern für das Kind entscheiden...so wie Politiker für uns.

Ach und noch was:
Wann hatten wir denn keine Einwanderung?    In den 60er JAhre kamen die Gastarbeiter....   und danach wurden es immer mehr.     Und schwups....Das Jahrzehnt genau davor also 1950 bis 1960 war das Jahrzehnt des Wirtschaftwunders.      Na welch ein blöder Zufall....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.11.2023 14:11
Flüchtlinge kosten den Staat alleine dieses Jahr rd. 50 Mrd. EUR. Eine enormer Teil dieser Personen wird vermutlich niemals etwas zum BIP dieses Landes beitragen. Aber bei den eigenen Angestellten ist kein Geld für eine angemessene Lohnerhöhung da. Es ist fast komisch, wenn es nicht so traurig wäre.

Danke. Leider wurde mein Beitrag dazu gestern gelöscht und ich habe das Wort Flüchtlinge nicht einmal in den Mund genommen.

Weil es auch nachweislich nicht stimmt: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fluechtlinge-arbeit-114.html
Hier auch grafisch und mit jeder Menge FAQs: https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/arbeit-und-bildung.html

Interessant wären die Zahlen zu vergangenen Flüchtlingskrisen, wie z.B. Jugoslawien oder Spätaussiedler aus Russland.


Was aber bliebt: Das ganze hat genausowenig mit den Tarifverhandlungen zu tun wie alle anderen Ausgaben der Länder, des Bundes und den Kommunen. BTW: nach der Einigung heute Nacht kann die Gewerkschaft das sogar positiv in die Verhandlungen einbringen - der Bund zahlt jetzt schließlich großzügig und ungedeckelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.11.2023 14:23
Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Ein Streik im öD könnte, wenn er richtig angesetzt wird, richtig Schaden in der pW zufügen.
Keine Auszahlung von Zuwendungen, Steuervorauszahlungen  o.ä.
Von geschlossenen Kitas oder sonst was mal abgesehen.

Das würde wiederum Druck auf die Entscheidungsträger ausüben.
Die entsprechenden Stellen in den Kassen der Länder sind zum Großteil  von Landesbeamten besetzt. ;)
Die Kassen ja, aber die Rechenzentren nicht unbedingt.  :P
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 07.11.2023 14:24


ABER: Kann man zurück zum Thema kommen? Das Problem lösen wir hier nämlich nicht, egal wie.



Hier der Aktionsflyer des tbb (und GdV) aus Thüringen. Die erste Aktion ist am 18.11.23 in Erfurt:

https://www.thueringer-beamtenbund.de/fileadmin/user_upload/www_thueringer-beamtenbund_de/pdf/2023/231103__tbb-informiert_Warum_wir_am_18.11.2023_in_Erfurt_alle_auf_die_Strasse_gehen_sollten.pdf (https://www.thueringer-beamtenbund.de/fileadmin/user_upload/www_thueringer-beamtenbund_de/pdf/2023/231103__tbb-informiert_Warum_wir_am_18.11.2023_in_Erfurt_alle_auf_die_Strasse_gehen_sollten.pdf)

Der Flyer beinhaltet alle wichtigen Themen und Fragen, welche hier bereits gestellt wurden. Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, keiner muss verdi beitreten und die 60 € im Monat zahlen, es gibt eine Vielzahl von weiteren Gewerkschaften, welche direkter eure Interessen vertreten und deutlich günstiger sind. Nur mal als Beispiel, bei der GdV ist man bei 7 € im Monat dabei (egal welche EG).

Und by the way:
Ohne eine Anhebung der Bruttoentgelte würden damit auch weiterhin alle Entgeltgruppen unterhalb der E10 keinen ganzen Rentenpunkt erhalten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pädi07 am 07.11.2023 14:36
Gerade zufällig eine Kostenkalkulation mit Kommentaren im Haus für die Zeit ab Januar 2024 gesehen. Sinngemäß: "... keine prozentualen Anpassungen durch Einmalzahlung in 2024 vorgesehen, dann Kalkulation mit 3,8% ab Januar 2025...".
Wenn das so kommt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 07.11.2023 14:40
Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Ein Streik im öD könnte, wenn er richtig angesetzt wird, richtig Schaden in der pW zufügen.
Keine Auszahlung von Zuwendungen, Steuervorauszahlungen  o.ä.
Von geschlossenen Kitas oder sonst was mal abgesehen.

Das würde wiederum Druck auf die Entscheidungsträger ausüben.
Die entsprechenden Stellen in den Kassen der Länder sind zum Großteil  von Landesbeamten besetzt. ;)
Die Kassen ja, aber die Rechenzentren nicht unbedingt.  :P
Dann wären auch die Auszahlungen der Vergütungen, Besoldungen, Pensionen, Beihilfen, Reisekosten, Trennungsgelder etc. betroffen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 07.11.2023 14:57
Was folgert daraus? Ein Streik kann in der PW im Gegensatz zu einem im öD dem Arbeitgeber richtig Schaden zufügen und ihn tatsächlich unter Druck setzen.
Ein Streik im öD könnte, wenn er richtig angesetzt wird, richtig Schaden in der pW zufügen.
Keine Auszahlung von Zuwendungen, Steuervorauszahlungen  o.ä.
Von geschlossenen Kitas oder sonst was mal abgesehen.

Das würde wiederum Druck auf die Entscheidungsträger ausüben.
Die entsprechenden Stellen in den Kassen der Länder sind zum Großteil  von Landesbeamten besetzt. ;)
Die Kassen ja, aber die Rechenzentren nicht unbedingt.  :P
Dann wären auch die Auszahlungen der Vergütungen, Besoldungen, Pensionen, Beihilfen, Reisekosten, Trennungsgelder etc. betroffen....
Nein, das sind zum einen unterschiedliche Rechenzentren bzw. Rechenzentrumsbereiche.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 07.11.2023 15:06
Ich finde es geradezu niedlich, dass hier immer wieder suggeriert wird, dass wenn der Staat an anderer Stelle spare (Flüchtlinge, Deutschlandticket, Bürgergeld) oder mehr Geld einnehmen würde, er es dann natürlich direkt an uns ausschütten würde.

Gysi hat hier mal etwas dazu gesagt, ab 4:10.
https://www.youtube.com/watch?v=bM0AIh3buig

Das ist ja immer das gleiche Argument das kommt:
„Glauben Sie, dass es Ihnen besser geht, wenn wir keine Flüchtlinge hätten?“

Aber darum geht es gar nicht. Denn was viele aufregt (inklusive mir) ist einfach, dass man politisch einfach großzügig entschieden hat diese Leute ins Land zu lassen und sie versorgt, aber die Politik eben nicht mit der gleichen Gönnerhaftigkeit mit der eigenen Bevölkerung umgeht.
Und das ist der eigentliche Punkt, der diesen sozialen Sprengstoff verursacht.

Also ich war noch nie neidisch auf die Leistungen die jemand nach dem Asylrecht bekommt. Da lebe ich von meinem Job deutlich besser und muss mich auch vor keinem Amt rechtfertigen.

Es gibt nur jede Menge Leute die gerne diesen Sozialneid schüren und ständig vor sich her plappern, dass sich Arbeit nicht lohne, etc. Und deswegen wollen sie eben lieber den Armen was kürzen, anstatt z.B. den Mindestlohn zu erhöhen oder die Tarife anzupassen.

Wer glaubt wir bekommen einen besseren Abschluss, wenn weniger Flüchtlinge im Land sind hat die letzten 20 Jahre aber nicht sehr gut aufgepasst. In den dicksten Jahren mit den vollsten Kassen haben wir uns mit 3% abspeisen lassen. Komisch, oder?

Du hast es leider nicht verstanden.
Es wird von Seiten der Politiker moralisch argumentiert, dass wir dazu verpflichtet sind diese Leute bei uns aufzunehmen.
Aber wenn es darum geht für die eigene Bevölkerung gut zu sorgen, geht das plötzlich nicht.
Die Äußerungen von Herrn Dressel sind ein sehr gutes Beispiel dafür. (Ehrlich gesagt wundert mich eh dass er das so offen sagt).

Wenn jemand mit Humanität argumentiert und behauptet er wäre angeblich so ein großer Menschenfreund, sollte das doch auch für die Mitarbeiter des ÖD gelten (oder besser gesagt für die gesamte Bevölkerung)?

Sonst ist es nämlich mit zweierlei Maß messen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 07.11.2023 15:39
Das die Not dieser Menschen gönnerhaft mit Geld versorgt wird, aber die Not der eigenen Mitarbeiter nicht, ist in der Tat ein Skandal.

Ich nehme dich zum direkten Vergleich gerne mit in die Geflüchtetenunterkunft in meiner Nachbarschaft. Man kann mit den Leuten da sogar sprechen - die sind zum großen Teil echt freundlich :-)    Und dann darfst du deren Not gerne mit der Not eines Landesangestellten vergleichen. Vielleicht wollen die ja sogar tauschen.


Ähm... ich glaube, dass war Ironie mit "Skandal", aber man sieht hier ja schon langsam den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr!

Wie wäre es mit TV-L-nahem "Diskussionsstoff":

der TDL-Führung ist heute Morgen das schäbige aber wesentliche Argument (Flüchtlingskosten) mit der vom Bund verkündeten Kostenspritze an die Länder verloren gegangen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coco am 07.11.2023 15:44
Ich sehe das Problem vor allem bei den Gewerkschaften.
Während TV-ÖD Verhandlungen medienwirksam bei den entsprechenden Stellen für Druck sorgen, sieht man von den TV-L Verhandlungen einfach mal nichts. Ich hätte auch noch nie mitbekommen, dass da irgendwie großartig gestreikt worden wäre?
Dabei gehören dem TV-L auch eine ganze Menge Kinderbetreuungseinrichtungen an, wenn die mal schließen und Eltern ihre Kinder nicht mehr abliefern können, wäre das Geschrei groß... vielleicht muss man auch einfach mal standhaft bleiben?
By the Way, wer hat denn diese Stadtstaatenzulage vorgeschlagen? Was ist denn mit den Beschäftigten in anderen Ballungsräumen (z.B. München)?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Scrooge am 07.11.2023 16:08
Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, keiner muss verdi beitreten und die 60 € im Monat zahlen, es gibt eine Vielzahl von weiteren Gewerkschaften, welche direkter eure Interessen vertreten und deutlich günstiger sind. Nur mal als Beispiel, bei der GdV ist man bei 7 € im Monat dabei (egal welche EG).

Da mich die GdV als Mitarbeiter eines Leibniz-Forschungsinstitutes vermutlich nicht aufnehmen wird, würden für mich dann vermutlich am ehesten die vhw oder die Komba in Frage kommen. Leider ist das alles etwas intransparent, denn Informationen über den Mitgliedsbeitrag findet man leider nicht online, nur auf Anfrage, aber im Aufnahmeformular wird die EG angefragt. Vermutlich also auch dort wieder prozentual am Einkommen gekoppelt?

Aber trotzdem danke für den Hinweis, grundsätzlich mag ich Gewerkschaften, in die ÖTV wäre ich vermutlich damals eingetreten, aber von Verdi fühle ich mich heute nicht vertreten. Also mal anschauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coco am 07.11.2023 16:16
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.
So sieht es aus. Das ginge aber auch mit Demos am Samstag, an denen sich die Beamten locker beteiligen könnten.

Aber wenn da Bundesweit nur 5000 Menschen in rumstehen, dann sagt sich halt der AG zu recht: Wozu Lohnerhöhung, die Lemminge bleiben ja alle bei mir.

Da hast du wohl recht, aber es muss ja jemand zu Streik aufrufen, oder?
Ich kann ja nicht einfach von mir aus entscheiden, dass ich jetzt streike...
Und er AG wäre ja auch schön doof^^
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FinIT am 07.11.2023 16:18
Hier einmal aus den Pressemitteilungen des FM NRW:

Haushaltsgesetz 2023 - Personalkosten 32,1 Mrd. Euro
Haushaltsentwurf 2024 inkl. Ergänzung - Personalkosten 34,5 Mrd. Euro

https://www.finanzverwaltung.nrw.de/uebersicht-rubrik-aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/kabinett-beschliesst-2
https://www.finanzverwaltung.nrw.de/uebersicht-rubrik-aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/kabinett-beschliesst-ergaenzungsvorlage
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.11.2023 16:20
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.
So sieht es aus. Das ginge aber auch mit Demos am Samstag, an denen sich die Beamten locker beteiligen könnten.

Aber wenn da Bundesweit nur 5000 Menschen in rumstehen, dann sagt sich halt der AG zu recht: Wozu Lohnerhöhung, die Lemminge bleiben ja alle bei mir.

Da hast du wohl recht, aber es muss ja jemand zu Streik aufrufen, oder?
Ich kann ja nicht einfach von mir aus entscheiden, dass ich jetzt streike...
Und er AG wäre ja auch schön doof^^

In Hamburg waren heute beim vom NDR so titulierten "Generalstreik" wohl nur ca 1000 Leute. Damit macht man öffentlich natürlich nicht sonderlich viel her. Schade.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coco am 07.11.2023 16:27
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Aber ein Streik kann auch eine Meinungsäußerung sein. Mit öffentlichkeitswirksamen Kundgebungen bei einem massiven Streik kann man die Arbeitgeber wachrütteln, beweisen, dass man hinter den
Forderungen steht und die zunächst empörten Bürger über die Arbeitssituation aufklären.
So sieht es aus. Das ginge aber auch mit Demos am Samstag, an denen sich die Beamten locker beteiligen könnten.

Aber wenn da Bundesweit nur 5000 Menschen in rumstehen, dann sagt sich halt der AG zu recht: Wozu Lohnerhöhung, die Lemminge bleiben ja alle bei mir.

Da hast du wohl recht, aber es muss ja jemand zu Streik aufrufen, oder?
Ich kann ja nicht einfach von mir aus entscheiden, dass ich jetzt streike...
Und er AG wäre ja auch schön doof^^

In Hamburg waren heute beim vom NDR so titulierten "Generalstreik" wohl nur ca 1000 Leute. Damit macht man öffentlich natürlich nicht sonderlich viel her. Schade.

Das ist natürlich schade, wir würden gerne Streiken, aber das muss ja jemand organisieren und die entsprechenden Leute informieren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 07.11.2023 16:33
Das ist natürlich schade, wir würden gerne Streiken, aber das muss ja jemand organisieren und die entsprechenden Leute informieren?

? In Hamburg waren alle Mitarbeiter der Behörden, Landesbetriebe, Feuerwehren usw zum Streik aufgerufen. Die Kommunikation fand über Ver.Di statt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.11.2023 17:09
Ich sehe das Problem vor allem bei den Gewerkschaften.
Während TV-ÖD Verhandlungen medienwirksam bei den entsprechenden Stellen für Druck sorgen, sieht man von den TV-L Verhandlungen einfach mal nichts. Ich hätte auch noch nie mitbekommen, dass da irgendwie großartig gestreikt worden wäre?
Dabei gehören dem TV-L auch eine ganze Menge Kinderbetreuungseinrichtungen an, wenn die mal schließen und Eltern ihre Kinder nicht mehr abliefern können, wäre das Geschrei groß... vielleicht muss man auch einfach mal standhaft bleiben?
By the Way, wer hat denn diese Stadtstaatenzulage vorgeschlagen? Was ist denn mit den Beschäftigten in anderen Ballungsräumen (z.B. München)?
Schlechtes Beispiel. München hat schon eine teilweise dreistellige Zulage im Gegensatz zu den Stadtstaaten.
Bitte lese dir meinen Thread im Bereich Allgemeines zur Hamburg Zulage durch. Den bespielen ich seit 1-2 Jahren und dort kannst du die Hintergründe zur Stadtstaaten Zulage lesen.
Medien waren heute auch wieder da. NDR, Sat1, RTL. Heute morgen waren wir bei 90,3 im Radio. Das haben wir gestern noch angeleiert.
Laut Polizei vor Ort waren 3500-4000 Teilnehmer da. Damit haben wir unseren Auftaktstreik der letzten Tarifrunde verdoppelt. Ein Ergebnis der Kampagnenarbeit zur Hamburg Zulage der letzten zwei Jahre. Die Stadtstaaten-Zulage kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 07.11.2023 17:52
Da man keinen allzu großen Abstand von TVöD und TVL ab dem 1.3.2024 wünscht könnte ich mir folgendes Szenario als Ergebnis der Verhandlungen vorstellen:
vom 1.10.2023 bis 29.2.2024 Nullrunde
vom 1.3.2024 bis 31.12.2024 Auszahlung der IAP in Monatsraten zu 300.- €
ab 1.1.2025 parallel zum TVöD 200.- € + 5,5%
Laufzeit 24 Monate.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coco am 07.11.2023 18:08
Ich sehe das Problem vor allem bei den Gewerkschaften.
Während TV-ÖD Verhandlungen medienwirksam bei den entsprechenden Stellen für Druck sorgen, sieht man von den TV-L Verhandlungen einfach mal nichts. Ich hätte auch noch nie mitbekommen, dass da irgendwie großartig gestreikt worden wäre?
Dabei gehören dem TV-L auch eine ganze Menge Kinderbetreuungseinrichtungen an, wenn die mal schließen und Eltern ihre Kinder nicht mehr abliefern können, wäre das Geschrei groß... vielleicht muss man auch einfach mal standhaft bleiben?
By the Way, wer hat denn diese Stadtstaatenzulage vorgeschlagen? Was ist denn mit den Beschäftigten in anderen Ballungsräumen (z.B. München)?
Schlechtes Beispiel. München hat schon eine teilweise dreistellige Zulage im Gegensatz zu den Stadtstaaten.
Bitte lese dir meinen Thread im Bereich Allgemeines zur Hamburg Zulage durch. Den bespielen ich seit 1-2 Jahren und dort kannst du die Hintergründe zur Stadtstaaten Zulage lesen.
Medien waren heute auch wieder da. NDR, Sat1, RTL. Heute morgen waren wir bei 90,3 im Radio. Das haben wir gestern noch angeleiert.
Laut Polizei vor Ort waren 3500-4000 Teilnehmer da. Damit haben wir unseren Auftaktstreik der letzten Tarifrunde verdoppelt. Ein Ergebnis der Kampagnenarbeit zur Hamburg Zulage der letzten zwei Jahre. Die Stadtstaaten-Zulage kommt.

Wo bekommt man denn in München eine „teilweise dreistellige Zulage“? Bzw. wo kann ich die beantragen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 07.11.2023 18:13

Dass ich deshalb scheinbar gleich ein kranker Fixer bin - man man man...

Schick mir deine Adresse, ich schick dir ein Lexikon der Redensarten.

Darin kann ich bestimmt auch "Solidarität ist keine Einbahnstraße" finden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.11.2023 18:43
@coco

Ich habe gerade nochmal auf meine Abrechnung geschaut.

136,21€ bekomme ich München Zulage im TV-L  E9b/4

Die 270€ gibt es im TV-ÖD

Berlin, Frankfurt, Stuttgart würden dann eigentlich auch etwas benötigen...

In meiner internen Pressemappe aus Potsdam steht zu München:
München-Zulage für Tarifbeschäftigte der Stadt München.
Höhe bemisst sich an der Entgeltgruppe, bis zu 270€, wurde zum 01.01.2020 verdoppelt, pro Kind 50€
ca. 19.800 Tarifbeschäftige kriegen die Zulage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 07.11.2023 19:23
Unterlasst doch einfach mal eure Flüchtlings- und Migrationsdebatte... ob sachlich oder nicht, es hat nichts mit der Tarifverhandlung zu tun (und es ist in dem Zusammenhang auch egal, was der Spinner aus Hamburg dazu meint). Es ist auch absolut nicht hilfreich, wenn diese Müllbeiträge dann in Form von Vollzitaten über mehrere Seiten hinweg verschleppt werden. Lasst es einfach.

Danke @ diejenigen, die ernsthaft beim Thema bleiben und/oder fleißig die "Moderator informieren"-Funktion nutzen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 07.11.2023 19:48
Bei uns wird hausintern mit irgendwas um die 11,xx% gerechnet... auf zwei Jahre...

Ein Schelm wer böses dabei denkt, aber es scheint wie immer ein recht abgekartetes Spiel zu sein. Die Planbudgets stimmen wundersamerweise seit Jahren immer recht genau mit den Verhandlungsergebnissen der Tarifrunden überein.
 :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 07.11.2023 19:51
Das ist natürlich schade, wir würden gerne Streiken, aber das muss ja jemand organisieren und die entsprechenden Leute informieren?

? In Hamburg waren alle Mitarbeiter der Behörden, Landesbetriebe, Feuerwehren usw zum Streik aufgerufen. Die Kommunikation fand über Ver.Di statt.

Wie sieht denn so eine Kommunikation aus? In Emails wars nicht. Auch keine aushängen etc. Was hätte man denn sehen sollen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 07.11.2023 20:09
Da man keinen allzu großen Abstand von TVöD und TVL ab dem 1.3.2024 wünscht könnte ich mir folgendes Szenario als Ergebnis der Verhandlungen vorstellen:
vom 1.10.2023 bis 29.2.2024 Nullrunde
vom 1.3.2024 bis 31.12.2024 Auszahlung der IAP in Monatsraten zu 300.- €
ab 1.1.2025 parallel zum TVöD 200.- € + 5,5%
Laufzeit 24 Monate.

Nein! Wie wollen dem TVÖD nicht länger nachstehen.

Daher wäre folgendes OK:

1.1.24 1.500 EURO IAP
1.2.24 1.500 EURO IAP

Ab 1.3.24 = (Altes Monatsgehalt + 150 Euro Sockel) X 1,1. (Also darauf 10 Prozent)

Weihnachtsgeld für EG 1-9a 100 %, EG 9b - EG 12 85 %, EG 13 - EG 15 70 %.

Laufzeit bis zum 31.12.2024.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.11.2023 20:14
Das ist natürlich schade, wir würden gerne Streiken, aber das muss ja jemand organisieren und die entsprechenden Leute informieren?

? In Hamburg waren alle Mitarbeiter der Behörden, Landesbetriebe, Feuerwehren usw zum Streik aufgerufen. Die Kommunikation fand über Ver.Di statt.

Wie sieht denn so eine Kommunikation aus? In Emails wars nicht. Auch keine aushängen etc. Was hätte man denn sehen sollen?
Betriebsgruppen, wer sich zum Streik angemeldet hat bekommt einen Aufruf persönlich per Mail und auch für alle zukünftigen Warnstreiks. Ansonsten über eigene Strukturen und Kommunikationswege. Ich weiß, dass von den 80 Sportplatzwarte schon 50 organisiert sind in einer Messengergruppen und die so ihre Streiks planen. In den ASds gibt es auch eine Messenergruppe mit über 300 Teilnehmern. Und sehr viel über Betriebsgruppen Mailverteiler, Betriebsgruppen Messengergruppen und und und.
Und seit 01.11. laufen täglich arbeitsstreiks, in denen Streiktagen genutzt werden, um in die Betriebe persönlich zu fahren und zu informieren, mobilisieren, Kontakte zu sammeln, sich zu vernetzen etc. Hat ja funktioniert wie man sieht. Zum Auftaktstreik erstmal verdoppelt im Vergleich zur letzten Tarifrunde,
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 07.11.2023 21:06
Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, keiner muss verdi beitreten und die 60 € im Monat zahlen, es gibt eine Vielzahl von weiteren Gewerkschaften, welche direkter eure Interessen vertreten und deutlich günstiger sind. Nur mal als Beispiel, bei der GdV ist man bei 7 € im Monat dabei (egal welche EG).

Da mich die GdV als Mitarbeiter eines Leibniz-Forschungsinstitutes vermutlich nicht aufnehmen wird, würden für mich dann vermutlich am ehesten die vhw oder die Komba in Frage kommen. Leider ist das alles etwas intransparent, denn Informationen über den Mitgliedsbeitrag findet man leider nicht online, nur auf Anfrage, aber im Aufnahmeformular wird die EG angefragt. Vermutlich also auch dort wieder prozentual am Einkommen gekoppelt?

Aber trotzdem danke für den Hinweis, grundsätzlich mag ich Gewerkschaften, in die ÖTV wäre ich vermutlich damals eingetreten, aber von Verdi fühle ich mich heute nicht vertreten. Also mal anschauen.

Direkt bei der GdV Nachfragen. Ich bin direkt auch kein Sozialverwalter. Ansonsten wäre doch auch die GEW für dich interessant.
Wie hoch die Beiträge jeweils sind findet man stets auf der Homepage raus. Einfach googeln GEW oder VHW + Mitgliedsbeiträge.

Hier Beispiele
https://www.gew-thueringen.de/mitgliedsbeitrag/welchen-beitrag-bezahle-ich#:~:text=Derzeit%3A%203%2C96%20%E2%82%AC.,und%20Auszubildende%204%2C00%20%E2%82%AC.
 (https://www.gew-thueringen.de/mitgliedsbeitrag/welchen-beitrag-bezahle-ich#:~:text=Derzeit%3A%203%2C96%20%E2%82%AC.,und%20Auszubildende%204%2C00%20%E2%82%AC.)

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://vhw-bayern.de/wp-content/uploads/2021/07/Beitrittserklaerung-vhwby-2021.pdf&ved=2ahUKEwjklOuN2LKCAxWF2gIHHX0XBuoQFnoECA4QAQ&usg=AOvVaw1ePp4NocJrw-KdrW5s_Eeo (https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://vhw-bayern.de/wp-content/uploads/2021/07/Beitrittserklaerung-vhwby-2021.pdf&ved=2ahUKEwjklOuN2LKCAxWF2gIHHX0XBuoQFnoECA4QAQ&usg=AOvVaw1ePp4NocJrw-KdrW5s_Eeo)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 07.11.2023 22:02
Da man keinen allzu großen Abstand von TVöD und TVL ab dem 1.3.2024 wünscht könnte ich mir folgendes Szenario als Ergebnis der Verhandlungen vorstellen:
vom 1.10.2023 bis 29.2.2024 Nullrunde
vom 1.3.2024 bis 31.12.2024 Auszahlung der IAP in Monatsraten zu 300.- €
ab 1.1.2025 parallel zum TVöD 200.- € + 5,5%
Laufzeit 24 Monate.

Dann wäre das Netto ab 2025 geringer als die IAP Abschläge. Kaum denkbar. Kommt jetzt nicht mit: "Das ist doch vollkommen logisch und kein Verlust im Gehalt, weil IAP."
Es geht doch nur um das gefühlte Einkommen und wenn das auf einmal abnimmt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.11.2023 22:17
Ach dann will ich auch mal wieder Kaffeesatz lesen

- Januar 2024 IAP Einmalzahlung 1.000€
- Februar - September 2024 IAP in Raten a 250€
- ab Oktober 2024 eine Tabellenwirksame Erhöhung, inkl. Mindestbetrag von 300€.
- zzgl. SuE Zulage 130€/180€, Start in der zweiten Jahreshälfte 2024
- zzgl. Stadtstaaten Zulage 200€, Start letztes Quartal 2024
Laufzeit 24 Monate
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 07.11.2023 22:39
Wenn Stadtstaaten-Zulage halte ich durchaus auch das Berliner Modell (macht das München nicht auch?) für denkbar: Gewisser Betrag für die niedrigen EG, nichts für die höheren. Das schiebt die Tabelle weiter zusammen. Na mal sehen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 08.11.2023 06:35
Bei uns wird hausintern mit irgendwas um die 11,xx% gerechnet... auf zwei Jahre...

Ein Schelm wer böses dabei denkt, aber es scheint wie immer ein recht abgekartetes Spiel zu sein. Die Planbudgets stimmen wundersamerweise seit Jahren immer recht genau mit den Verhandlungsergebnissen der Tarifrunden überein.
 :o

Das wäre doch quasi das Ergebnis vom TVÖD? Also alles was darunter liegt, kann verdi doch auch niemanden verkaufen.

Das es (viel) mehr wird, glaube ich auch nicht. Daher wirst du mit dem Schelm wohl recht haben. Wobei ein paar Monate weniger Laufzeit oder ein paar Zehntelprozent mehr, wären für Verdi wohl schon ein riesen Erfolg.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SKHTom am 08.11.2023 06:57
Moin allen,
ich lese hier auch schon länger mit und möchte nun heute auch mal meine Glaskugel bemühen und sehe/tippe auf folgendes:

Abschluss/Einigung am Samstag 09.12.23:
10/23 bis 02/24 - Nullrunde
03/24 - IAP Einmalzahlung 1.200 Euro
04/24 - 12/24 IAP je 200 Euro monatlich
ab 01/25 - 225 Euro Sockel + 5,0%
Laufzeit 27 Monate (bis 31.12.25)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 08:28
Moin allen,
ich lese hier auch schon länger mit und möchte nun heute auch mal meine Glaskugel bemühen und sehe/tippe auf folgendes:

Abschluss/Einigung am Samstag 09.12.23:
10/23 bis 02/24 - Nullrunde
03/24 - IAP Einmalzahlung 1.200 Euro
04/24 - 12/24 IAP je 200 Euro monatlich
ab 01/25 - 225 Euro Sockel + 5,0%
Laufzeit 27 Monate (bis 31.12.25)

Alles was darunter liegt, ist eher kontraproduktiv.
Wobei  21 Monate Laufzeit - also 30.Juni 2025 - bei so einem möglichen Abschluss auch ausreichend wären.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.11.2023 08:31
Achja Funfact
Bei der Verhandlung hat die AG Seite klar gemacht ,dass sie einen Sockel ablehnen.
Darauf entgegneten wir, kein Problem, wir fordern ja auch keinen Sockel
Die AG Seite war verwirrt
Es musste erstmal erklärt werden, dass ein Mindestbetrag gefordert ist und ein Mindestbetrag was anderes ist als ein Sockelbetrag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 08.11.2023 08:38
@Sozialarbeiter
Was ist "euch" eigentlich wichtiger? Die 10,5 % oder die 500 EUR? Oder anders formuliert, von welcher Forderung würdet ihr am ehesten abrücken?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 08:44
Ob ein Mindestbetrag etwas anderes ist als ein Sockelbetrag muss die AG-Seite erst mal klären ::)
Das ist nicht funfact, das ist erschütternd-Fact.

Beim TVÖD ist ja eine Ausgleichsprämie von 3000 EUR bezahlt worden, die laut der VDK-Vorsitzenden nun in einem Referentenetwurf vorsieht, dass das Bundesinnenministerium zusätzlich plant,  diese nicht nur an Beamte, Richter und Soldaten auszuzahlen sondern von dieser IAP auch Kabinettsmitglieder und pensionierte Beamtinnen und Beamte des Bundes profitieren sollen.




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 08.11.2023 08:48
Achja Funfact
Bei der Verhandlung hat die AG Seite klar gemacht ,dass sie einen Sockel ablehnen.
Darauf entgegneten wir, kein Problem, wir fordern ja auch keinen Sockel
Die AG Seite war verwirrt
Es musste erstmal erklärt werden, dass ein Mindestbetrag gefordert ist und ein Mindestbetrag was anderes ist als ein Sockelbetrag.

Bedeutet Sockel wäre für (achtung fiktive Werte) EG 2 bei 2000€ Brutto und einem 500€ Sockel eine Erhöhung um 25%, während die EG 12 mit 5000€ Brutto und einem 500€ Sockel 10% bekäme.

Während Mindestbetrag heißt mindestens 500€, also bei EG 2 mit 2000€ Brutto sind es 25% Erhöhung, die als Vorlage dienen für alle anderen EGs, inklusive der EG 12 mit 5000€ Brutto und ebenfalls 25%, also 1250€ Erhöhung?

Edit: Option 3: Sockebetrag heißt einfach jeder kriegt einen fixen Betrag, während Mindestbetrag für untere EGs, deren prozentuale Erhöhung nicht für einen Betrag über dem Mindestbetrag reicht, einen Sockelbetrag bedeutet und für den Rest prozentuale Erhöhung?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 08:51
So würde ich den Unterschied erklären

Mindestbetrag: eine lineare Erhöung um 10 %, aber mindestens 300 EUR
Ein Gehalt von 2000 bekommt 300 EUR, weil 10 % nur 200 EUR wären.
Ein Gehalt von 3000 bekommt 300 EUR weil es genau 10 % wären.
Ein Gehalt von 4000 bekommt 400 EUR, weil das 10 % wären.

Sockelbetrag: alle bekommen 300 EUR und dann noch eine Erhöhung von 3 % auf den Gehalt drauf
Ein Gehalt von 2000 bekommt 300 EUR + 69 EUR (3%)
Ein Gehalt von 3000 bekommt 300 EUR + 99 EUR (=3 %) .
Ein Gehalt von 4000 bekommt 300 EUR + 129 EUR (=3%)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 08.11.2023 08:56
Es ist schon krass, wie unterschiedlich die Tarifverträge sich im ÖD seit Reform vom BAT entwickelt haben. Wenn ich zum Beispiel eine EG11 des TV-V mit einer EG12 im TV-L vergleiche einschließlich JSZ, so ist das schon gegenwärtig eine Hausnummer mit fast 4000 € Differenz. Ab März dann bekommen die bei EG11/6 jährlich etwas über 84.000 € und in EG12/6 sogar fast 93.000 €!!!

Für mich wird es mitterlweile sehr wahrscheinlich das ich Ende des Jahres kündige und zum TV-V wechsle. Etliche Stellen EG 11/12 für Ingenieure ohne Führungsverantwortung. Die Stadtwerke in unserer Region haben fast 70 Stellen aus allen möglichen Bereichen ausgeschrieben (keine Großstadt) und haben einen recht guten Ruf als Arbeitgeber des Jahres etc.

Wer Mut hat, sollte einen Wechsel angehen. Ich sehe zumindest als Mintler wenig Perspektive im TV-L. Selbst im Sekretariat-Bereich haben diese Woche vier Kolleginnen gekündigt. Hier geht nicht mehr viel, ein Notbetrieb rückt immer näher....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 08.11.2023 09:15
...Selbst im Sekretariat-Bereich haben diese Woche vier Kolleginnen gekündigt. Hier geht nicht mehr viel, ein Notbetrieb rückt immer näher....

Kann gar nicht sein, laut den hier anwesenden Gewerkschaftsvertretern kündigen höchstens 5%. Und da ist es völlig egal, was die - auch meine - Praxiserfahrung zeigt. Aber wahrscheinlich hält es die gewerkschaft, wie Robert:
Die MA sind nicht weg, die sind nur woanders!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 08.11.2023 09:21
Wer Mut hat, sollte einen Wechsel angehen.
Wozu braucht man da besonderen "Mut"? Inzwischen ist es so einfach, auch mit sagen wir mal eigentlich verbesserungswürdigen Bewerbungsunterlagen den Arbeitgeber zu wechseln.
Die MA sind nicht weg, die sind nur woanders!
Es sind aber insgesamt noch zu wenige.
Im öD laufen generell noch viel zu viele Arbeitnehmer rum, die augenscheinlich meinen, eine saubere Berufslaufbahn findet über jahrzehnte beim gleichen Arbeitgeber statt. Dabei wäre das genau der Punkt, an dem man die Tarifverträge im öD mal so richtig ausnutzen könnte. Wenn der TV-L nicht spürbar anzieht, wieviele Straßenwärter würden morgen mit Kusshand im kommunalen Bauhof begrüßt und vom Bürgermeister persönlich eingearbeitet werden, weil die Stellen einfach länger da und frei sind, während der TVöD-VKA dem Wechsler dann gleich mal von Haus aus eine Lohnerhöhung bringen würde? Es wechseln aber zu wenige, als dass dieser Umstand den TV-L-Verhandlungen irgendwie Auftrieb bringen würde. Und in anderen Bereichen ist es ähnlich. Würden mehr Erzieher zu freien Trägern abhauen, wie flott würde arbeitgeberseitig an der SuE-Tabelle geschraubt usw.. Die Arbeitgeber im ÖD profitieren immens von einer Wechselfaulheit ihrer AN, die aufgrund der arbeitsrechtlichen Entwicklungen eigentlich nicht mehr mit irgendwelchen traditionellen Vorzügen des öD erklärbar ist. 15min in eine 08/15-Bewerbung investiert, die als pdf irgendwo hochgeladen, und wechseln. Fertig wäre die Lohnerhöhung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 08.11.2023 09:27
Der TV-L wird fette Probleme bekommen. Bei uns kocht die Stimmung, viele -auch ältere- Kollegen haben die Schnauze gestrichen voll und schauen sich aktiv um nach Alternativen (es gibt viele). Egal ob aus der Verwaltung oder ITler und Ingenieure sowie Hausmeister. Die Stimmung ist wie beim hier diskutierten Thema Migration definitiv gekippt....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 08.11.2023 09:32
...Selbst im Sekretariat-Bereich haben diese Woche vier Kolleginnen gekündigt. Hier geht nicht mehr viel, ein Notbetrieb rückt immer näher....

Kann gar nicht sein, laut den hier anwesenden Gewerkschaftsvertretern kündigen höchstens 5%. Und da ist es völlig egal, was die - auch meine - Praxiserfahrung zeigt. Aber wahrscheinlich hält es die gewerkschaft, wie Robert:
Die MA sind nicht weg, die sind nur woanders!

Bei uns hatte bisher auch noch keiner mit Verweis aufs Gehalt gekündigt. Diesen Sommer war es dann soweit. Der Chef ist aus den Latschen gekippt, obwohl der Mitarbeiter vorher nach einer Zusage gefragt hatte, die er natürlich nicht bekommen hat.  ;D
Seit 3-4 Jahren wird es bei uns auch immer schwieriger Stellen zu besetzen. Stadtplanung ist schon recht schwierig, Bau- und Wohnungsaufsicht ziemlich unmöglich, Vermessungsamt auch schwierig, Hochbau- und Tiefbauingenieure völlig unmöglich. Dann sucht man auch seit Jahren vergeblich Ingenieure für Elektrotechnik oder Versorgungstechnik. Bei uns glaubt man fest daran, dass es diese Menschen einfach gar nicht gibt - auch nicht für mehr Geld und gute Worte.
Für Katastrophentouristen ein reines Eldorado beim schleichenden Untergang zuzusehen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coco am 08.11.2023 09:43
Bei uns wird hausintern mit irgendwas um die 11,xx% gerechnet... auf zwei Jahre...

Ein Schelm wer böses dabei denkt, aber es scheint wie immer ein recht abgekartetes Spiel zu sein. Die Planbudgets stimmen wundersamerweise seit Jahren immer recht genau mit den Verhandlungsergebnissen der Tarifrunden überein.
 :o

unser Chef hat uns schon vor einem halben Jahr (also bevor die Tarifverhandlungen im TV-L gestartet sind) gesagt, dass er die Mittel für die 3000 € Inflationsausgleich schon gesichert hat und sie uns hoffentlich bald auszahlen darf...
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 08.11.2023 10:13
@ Ulf, genau das erlebe ich so auch. Tiefbau von ehemals 5 Kollegen ist noch einer da. Versorgung Bewerberlage aussichtslos, Elektro fast genauso (wenn man von einem MA absieht, der in der Probezeit wieder weg war). Hochbau kamen zwar 2 Kolleginnen (für 10 oder 11 zu besetzende Stellen) aber, auch da nur Teilzeit und vorher lange aus dem Beruf raus. Naja, für EG 10/11 kann man auch noch lange suchen. Gibt in der Betriebswirtschaft so eine schöne Standardkurve, die den Zusammenhang zwischen Preis und Nachfrage zeigt. Die hat bei der TVL entweder noch keiner entdeckt oder hält sie mit der üblichen Arroganz für nicht zutreffend auf MA.
Diese Lage und der inzwischen dauerhafte Notbetrieb waren dann auch für mich der Grund zu gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jockel am 08.11.2023 11:08
Es ist schon krass, wie unterschiedlich die Tarifverträge sich im ÖD seit Reform vom BAT entwickelt haben. Wenn ich zum Beispiel eine EG11 des TV-V mit einer EG12 im TV-L vergleiche einschließlich JSZ, so ist das schon gegenwärtig eine Hausnummer mit fast 4000 € Differenz. Ab März dann bekommen die bei EG11/6 jährlich etwas über 84.000 € und in EG12/6 sogar fast 93.000 €!!!

Das liegt an dem Irrtum, dass die Entgeltgruppen-Nummern des TV-V mit denen des TV-L vergleichbar wären. Sind sie aber nicht. EG 11 im TV-V entspricht im TV-L der EG 13 (siehe Entgeltordnungen, "wissenschaftlicher Hochschulabschluss").
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 08.11.2023 11:17
Aber wahrscheinlich hält es die gewerkschaft, wie Robert:
Die MA sind nicht weg, die sind nur woanders!

Der ist gut, den merke ich mir.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 11:18
Es ist schon krass, wie unterschiedlich die Tarifverträge sich im ÖD seit Reform vom BAT entwickelt haben. Wenn ich zum Beispiel eine EG11 des TV-V mit einer EG12 im TV-L vergleiche einschließlich JSZ, so ist das schon gegenwärtig eine Hausnummer mit fast 4000 € Differenz. Ab März dann bekommen die bei EG11/6 jährlich etwas über 84.000 € und in EG12/6 sogar fast 93.000 €!!!

Das liegt an dem Irrtum, dass die Entgeltgruppen-Nummern des TV-V mit denen des TV-L vergleichbar wären. Sind sie aber nicht. EG 11 im TV-V entspricht im TV-L der EG 13 (siehe Entgeltordnungen, "wissenschaftlicher Hochschulabschluss").


Ist das so

Hat hier nicht schon jemand (user: aktienprimus?) mit dem Verweis auf Wechsel vom TV-L zum TV-V seine TV-L-Stelle gekündigt? Könnte dann aber ein böses Erwachen geben.
Ich hatte mich schon gewundert das " Versorgungsbetriebe" wie z.B. Stadtwerke wesentlich besser zahlen würden, aber möglich ist ja alles.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 08.11.2023 11:20
Es ist schon krass, wie unterschiedlich die Tarifverträge sich im ÖD seit Reform vom BAT entwickelt haben. Wenn ich zum Beispiel eine EG11 des TV-V mit einer EG12 im TV-L vergleiche einschließlich JSZ, so ist das schon gegenwärtig eine Hausnummer mit fast 4000 € Differenz. Ab März dann bekommen die bei EG11/6 jährlich etwas über 84.000 € und in EG12/6 sogar fast 93.000 €!!!

Das liegt an dem Irrtum, dass die Entgeltgruppen-Nummern des TV-V mit denen des TV-L vergleichbar wären. Sind sie aber nicht. EG 11 im TV-V entspricht im TV-L der EG 13 (siehe Entgeltordnungen, "wissenschaftlicher Hochschulabschluss").

In der Praxis wird im TV-V eine EG11 für Ingenieure sehr gerne verwendet ohne Führungsverantwortung. Bei den von mir angeführetem AG sind laut Telefonat mit deren Personalern alle Ingenieurstellen in EG11, ein Drittel auch in EG12 (ohne Führungsverantwortung) ausgeschrieben. Zudem lässt sich klar erkennen, das gerade bei höheren Positionen der TV-V deutlich anderes Potential bietet als der TV-L mit einer witzigen EG13 oder EG14. Einfach lachhaft.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 11:21
Es ist schon krass, wie unterschiedlich die Tarifverträge sich im ÖD seit Reform vom BAT entwickelt haben. Wenn ich zum Beispiel eine EG11 des TV-V mit einer EG12 im TV-L vergleiche einschließlich JSZ, so ist das schon gegenwärtig eine Hausnummer mit fast 4000 € Differenz. Ab März dann bekommen die bei EG11/6 jährlich etwas über 84.000 € und in EG12/6 sogar fast 93.000 €!!!

Das liegt an dem Irrtum, dass die Entgeltgruppen-Nummern des TV-V mit denen des TV-L vergleichbar wären. Sind sie aber nicht. EG 11 im TV-V entspricht im TV-L der EG 13 (siehe Entgeltordnungen, "wissenschaftlicher Hochschulabschluss").

In der Praxis wird im TV-V eine EG11 für Ingenieure sehr gerne verwendet ohne Führungsverantwortung. Bei den von mir angeführetem AG sind laut Telefonat mit deren Personalern alle Ingenieurstellen in EG11, ein Drittel auch in EG12 (ohne Führungsverantwortung) ausgeschrieben. Zudem lässt sich klar erkennen, das gerade bei höheren Positionen der TV-V deutlich anderes Potential bietet als der TV-L mit einer witzigen EG13 oder EG14. Einfach lachhaft.....

Am Telefon hat man mir auch schon viel erzählt ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 11:26
Diese Berufe werden u.a. in TV-V E9 eingruppiert:

Ingenieur der Elektrotechnik
Ingenieur Fachrichtung Bauingenieurwesen, Umwelt­ingenieurwesen, Umwelttechnik, Maschinenbau
Ingenieur der Fachrichtung Bauingenieurwesen, Umweltschutz/-technik, Versorgungstechnik oder Abfall-, Entsorgungstechnik
Ingenieur Technisches Controlling und Betriebswirtschaft
Ingenieur als Projektleiter (Umweltingenieurwissenschaften mit der Vertiefungsrichtung Wasserwirtschaft, Baubetrieb, Geotechnik, konstruktiver Ingenieurbau oder Verkehrswesen)
Instandhaltungstechniker: Bachelor Bauingenieurwesen, Bautechnik / Bauingenieurtechnik, Wirtschaftsingenieurwesen Bau, Techniker Bautechnik bzw. zertifizierter Kanalsanierungsberater

Quelle:
https://www.kommunalforum.de/e_9_tv_v.php (https://www.kommunalforum.de/e_9_tv_v.php)




Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 08.11.2023 11:28
Wer Arbeitsverträge vor der Unterschrift liest kann solche Dinge aufdecken und handeln. Papier ist geduldig. Es sei dir versichert, dass meine Informationen der praktischen Realität entspricht. Viele TV-V Betriebe gruppieren zum Beispiel Ingenieure recht häufig in EG11/12 ein wie der benannte AG. Bauleiter mit anspruchsvolleren Aufgaben sind im TV-V sogar explizit als Beispiel für EG11 benannt.

"Bauleitung von besonders schwierigen Neu- und Erweiterungsbauten im Strom- , Gas-, Wasser- oder Fernwärmenetz"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sydneeyy am 08.11.2023 11:30
Das liegt an dem Irrtum, dass die Entgeltgruppen-Nummern des TV-V mit denen des TV-L vergleichbar wären. Sind sie aber nicht. EG 11 im TV-V entspricht im TV-L der EG 13 (siehe Entgeltordnungen, "wissenschaftlicher Hochschulabschluss").

Mal ein Beispiel aus der Realität:
Bei uns hat ein Wasserversorgungsverband jetzt aktuell von TVöD-VKA (der ja schon "besser" ist als der TV-L) umgestellt, inklusive Bewertung aller Stellen nach TV-V.
Im Ergebnis sind die Personalaufwendungen des Verbands um ca. 10% gestiegen.
Offensichtlich ist der TV-V also tatsächlich deutlich "besser" als der TVöD-VKA. Der Unterschied zum TV-L dürfte dann entsprechend noch größer sein.
Hier ist es dann tatsächlich so, dass die vergleichbare Verwaltungsangestellte (zB Vorzimmer Geschäftsführer Verband gegenüber Vorzimmer Bürgermeister) bei den Mitgliedsgemeinden deutlich weniger verdienen, als beim Verband.
Dass da jetzt im technischen Bereich und insgesamt in den höheren EGs manche MA eher Abstriche machen mussten, kann ich mir kaum vorstellen. Es verdienen dort nun wohl durch die Bank alle mehr im TV-V als vorher im TVöD-VKA.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 08.11.2023 11:30
Es ist schon krass, wie unterschiedlich die Tarifverträge sich im ÖD seit Reform vom BAT entwickelt haben. Wenn ich zum Beispiel eine EG11 des TV-V mit einer EG12 im TV-L vergleiche einschließlich JSZ, so ist das schon gegenwärtig eine Hausnummer mit fast 4000 € Differenz. Ab März dann bekommen die bei EG11/6 jährlich etwas über 84.000 € und in EG12/6 sogar fast 93.000 €!!!

Das liegt an dem Irrtum, dass die Entgeltgruppen-Nummern des TV-V mit denen des TV-L vergleichbar wären. Sind sie aber nicht. EG 11 im TV-V entspricht im TV-L der EG 13 (siehe Entgeltordnungen, "wissenschaftlicher Hochschulabschluss").

In der Praxis wird im TV-V eine EG11 für Ingenieure sehr gerne verwendet ohne Führungsverantwortung. Bei den von mir angeführetem AG sind laut Telefonat mit deren Personalern alle Ingenieurstellen in EG11, ein Drittel auch in EG12 (ohne Führungsverantwortung) ausgeschrieben. Zudem lässt sich klar erkennen, das gerade bei höheren Positionen der TV-V deutlich anderes Potential bietet als der TV-L mit einer witzigen EG13 oder EG14. Einfach lachhaft.....

Am Telefon hat man mir auch schon viel erzählt ;)

Mir auch, zB. Verdi, dass ich angegeben hätte, Mitglied werden zu wollen. Dabei habe ich den Haken bei der Umfrage im September doch extra beim "Mitwirken" gemacht, nicht bei "Mitglied werden".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 08.11.2023 11:32
Einige Gegenbeispiele:

Beispiele für Stellen in Entgeltgruppe E 11 TV-V (m/w/d):

    Bachelor Wasserwirtschaft, Umwelttechnik oder Bauingenieurwesen, Fachrichtung Bau
    Bauingenieur im Einkauf für den Bereich Ingenieur- und Anlagenbau
    Bauingenieur, Wirtschaftsingenieur - Vergabevorbereitung, Tiefbau, Straßenbau, Baurecht
    Bauingenieur Bauleitung Tiefbau - medienübergreifender Netzbau
    Bauleiter Kanalbau
    Diplom / Bachelor Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen Bau, Verfahrenstechnik oder Maschinenbau
    Geoinformatiker, Ingenieur Vermessungstechnik - Auftragssteuerung, Ressourcenmanagement
    Ingenieur (Bachelor oder Master), Fachrichtung Bauingenieurwesen / Vertiefung Siedlungswasserwirtschaft

Quelle: https://www.kommunalforum.de/e_11_tv_v.php
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 11:36
Wer Arbeitsverträge vor der Unterschrift liest kann solche Dinge aufdecken und handeln. Papier ist geduldig.

Das war lange Zeit ein Problem im ÖD - egal wo. Da haben Personen Bewerbungsgespräche geführt, die keine Ahnung vom Tarif haben, Zusagen geben die nicht haltbar waren, usw. Es gibt sicherlich noch ein paar Selbstinszinierer, aber aus dem Grund sitzt bei uns inzw. immer ein Personaler und  eine Personalratsmitglied im BW dabei, dass die Entscheider keinen Unfug treiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 11:43
Einige Gegenbeispiele:

Beispiele für Stellen in Entgeltgruppe E 11 TV-V (m/w/d):

    Bachelor Wasserwirtschaft, Umwelttechnik oder Bauingenieurwesen, Fachrichtung Bau
    Bauingenieur im Einkauf für den Bereich Ingenieur- und Anlagenbau
    Bauingenieur, Wirtschaftsingenieur - Vergabevorbereitung, Tiefbau, Straßenbau, Baurecht
    Bauingenieur Bauleitung Tiefbau - medienübergreifender Netzbau
    Bauleiter Kanalbau
    Diplom / Bachelor Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen Bau, Verfahrenstechnik oder Maschinenbau
    Geoinformatiker, Ingenieur Vermessungstechnik - Auftragssteuerung, Ressourcenmanagement
    Ingenieur (Bachelor oder Master), Fachrichtung Bauingenieurwesen / Vertiefung Siedlungswasserwirtschaft

Quelle: https://www.kommunalforum.de/e_11_tv_v.php

Bevor es ein Missverständniss gibt: ich habe nicht geschrieben, dass Ing./Bc nicht in E11 kommen können - sondern, dass es auch einige Entgeltstufen unter E12 möglich ist.
Genau wie beim TV-L oder TVÖD, der vor wenigen Monaten seine Verhandlungen hinter sich gebracht hat und daher im Vergleich augenscheinlich mehr zahlt.

Mir ist der TV-V egal.
Mich interessiert, wie die AG/TdL glauben Wertschätzung vermitteln zu können, ohne entsprechende Bezahlung  im Vgl. zu anderen Tarifen/Besoldungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 08.11.2023 12:03
Es wurde hier ja scheinbar häufiger genannt: Der TVöD ist ab März dem derzeitigem TV-L je nach EG 10-14 Prozent voraus. Man muss ja auch die JSZ mit sehen. Mir ist schleierhaft wie man bei diesen Tarif-Forderungen hier wesentliche Verbesserungen beim TV-L erzielen will. Bei uns jedenfalls ist das Maß absolut voll. Wie ich erfahren habe, hat nun einer unserer besten Ingenieure gestern seine Kündigung eingereicht. Die Leute wollen einfach nicht mehr.

Wenn die AG nicht liefern wird es spürbare Abwanderungstendenzen geben. Ich werde selbst nun aktiv eine TV-V Stelle suchen. Die Auswahl ist nicht klein....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 08.11.2023 12:19
Ob ein Mindestbetrag etwas anderes ist als ein Sockelbetrag muss die AG-Seite erst mal klären ::)
Das ist nicht funfact, das ist erschütternd-Fact.

Beim TVÖD ist ja eine Ausgleichsprämie von 3000 EUR bezahlt worden, die laut der VDK-Vorsitzenden nun in einem Referentenetwurf vorsieht, dass das Bundesinnenministerium zusätzlich plant,  diese nicht nur an Beamte, Richter und Soldaten auszuzahlen sondern von dieser IAP auch Kabinettsmitglieder und pensionierte Beamtinnen und Beamte des Bundes profitieren sollen.
Was ist jetzt daran auszusetzen?
Versorgungsempfänger haben nach der vorletzten Einkommensrune lediglich die lächerlichen prozentualen Erhöhungen erhalten (aber z. B. keine Coronaprämie). Die IAP ist
entweder ein Ausgleich für die hohe Inflation, die auch Versorgungsempfänger zu spüren bekommen
oder eine versteckte Einmalzahlung (z. T. in Raten), zur Überbrückung bis zur Tabellenerhöhung ab März 2024, die auch den Versorgungsempfänger zustehen sollte.
Ansonsten hätten sie von April 2021 bis März 2024 eine Erhöhung von lediglich 3% (1,2% + 1,8%)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 13:22
TV-L-Tarifrunde 2023: Die Forderungen der Gewerkschaften nochmals im Überblick
Quelle: https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/personal-tarifrecht/tv-l-tarifrunde-2023-aktueller-stand_144_607446.html (https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/personal-tarifrecht/tv-l-tarifrunde-2023-aktueller-stand_144_607446.html)

Mir ist das Fettgeruckte im Forderungskatalog der Gewerkschaften bisher entgangen.
Kann passieren  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 08.11.2023 13:30
Vermutlich hast du das deshalb übersehen, weil es sich nur bei Haufe findet, jedoch nicht bei verdi oder dem dbb. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 08.11.2023 13:34
bessere Eingruppierung für Beschäftigte in den technischen Berufen

Damit ist es nicht getan. Bei uns sind viele Ingenieure und Itler in EG12. Generell wäre es hilfreich zum Beispiel die Stufe 6 in den höheren EGs und diese Entgeltgruppen generell weiterzuentwickeln. Die Differenz zwischen EG12 und 13 ist auch ein Witz. Und man hat wohl versäumt diese Stufe 6 (wurde wohl erst eingeführt für einige Gruppen vor ein paar Jahren?) weiter auszubauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 08.11.2023 13:39
Vermutlich hast du das deshalb übersehen, weil es sich nur bei Haufe findet, jedoch nicht bei verdi oder dem dbb. ;)


Stimmt!
Ist das dann ein Versehen?
Egal! Ist sowie so nur so eine blabla-Forderung zum Streifen - so mein Eindruck

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 08.11.2023 17:36
Stufe 6 ist ohnehin nur Augenwischerei solange jede höhergruppierung (fast) immer zu einer Reduktion der Stufe führt. Wer sich also versucht nach oben zu arbeiten wird erst sehr sehr sehr viel später in die e
Stufe 6 kommen. Daher lieber die  anderen Stufen erhöhen da kommt mehr bei rum und schlägt auch auf die 6 durch
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 08.11.2023 18:33
Also mal ehrlich, ist denn die Bewerbersituation bei Kommunen so viel besser als beim Land?

Bin Kommunalbeamter, bei uns ist der Baubereich genauso schlecht besetzt wie überall anders auch, so wie wirklich überall im öffentlichen Dienst.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.11.2023 18:36
Also mal ehrlich, ist denn die Bewerbersituation bei Kommunen so viel besser als beim Land?

Bin Kommunalbeamter, bei uns ist der Baubereich genauso schlecht besetzt wie überall anders auch, so wie wirklich überall im öffentlichen Dienst.
Nein, aber bald werden einige vom Land zur Kommune wechseln, wenn der Wechsel eine 5% Lohnerhöhung bedeutet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prince of Persia am 08.11.2023 19:27
Hier die heutige Forderung für Hessen

https://www.dbb-hessen.de/aktuelles/news/dbb-fordert-105-prozent-mindestens-aber-500-euro-mehr-fuer-beschaeftigte-in-hessen/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 08.11.2023 19:53
Also möchtest du den Tarifpartnern absprechen, dass sie kalkulieren können?
Gut, kann man natürlich machen. Wäre nur irgendwas zwischen naiv und dumm.
Auf den ersten Blick mag es logisch erscheinen, dass jemand mit einer EG5 Stufe 6 nicht in die EG8 Stufe 6 rutschen kann. Allerdings kann man dann direkt denn Sinn eines Stufenanstiegs in Frage stellen, da es Jahre dauern wird, bis sich ein merklicher Unterschied zum ehemaligen Gehalt ergeben hat.
Aber wie man hier sieht, gibt es ja offenbar noch Leute wie dich, die das auch noch verteidigen.
Ich verteidige es nicht, ich erkläre nur wertfrei den Gedanken der dahinter stand, insbesondere da oftmals diese Stufen als Erfahrungsstufen interpretiert werden.
Und wenn der EG1 aus Stufe 6 plötzlich mit dem EG10 Stufe 6 bzgl. der Erfahrung gleichgestellt wird, da wird es bestimmt auch Menschen, so wie du, geben, die es verachtenswert empfinden und Hass auf die Lebensleistung dort reininterpretieren, dass dieser unerfahren Rookie, dass gleich Geld wie man als Altgedienter verdient.

Da aber einige Menschen nur Hass als Motivation für dieses, durchaus fehlerhaftes Konstrukt (denn 6 Stufen sind eine Reine Vorenthaltung und Möhre), sehen, eine kleine Info:
Da inzwischen einige Tarifparteien diesen ersten Blick auf diese Logik als nicht mehr zielführend angesehen haben, haben sie voller Liebe den TV geändert.

Und zu guter Letzt: es herrscht Vertragsfreiheit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Highwaystar am 08.11.2023 22:03
Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.

Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 08.11.2023 22:08
Also mal ehrlich, ist denn die Bewerbersituation bei Kommunen so viel besser als beim Land?

Bin Kommunalbeamter, bei uns ist der Baubereich genauso schlecht besetzt wie überall anders auch, so wie wirklich überall im öffentlichen Dienst.
Nein, aber bald werden einige vom Land zur Kommune wechseln, wenn der Wechsel eine 5% Lohnerhöhung bedeutet.

Eben, es wird hin und her geschoben, aber ist nicht wirklich ein Argument für das gewinnen von Fachkräften. Wie bei allen Berufen im ÖD, bei denen ein Hochschulabschluss gefordert wird, bewerben sich ohnehin nur die, die eben wo anders keine Chance haben oder die Sache ruhiger angehen möchten.

Ob da nun wirklich einer seinen gewohnten Arbeitsbereich verlässt, eine Probezeit eingeht und momentan relativ zufrieden mit Kollegen ist, weil es wo anders 150 Euro netto mehr gibt? Ich weiß es nicht. Schließlich hat man sich aus bestimmten Gründen einmal für eine Behörde entschlossen, die nächste bedeutet vielleicht jeden Tag 20-30 Minuten länger fahren oder kein freies parken, schlechtere Ausstattung im Büro oder was auch immer.

Natürlich gibt es viel Geraune, aber wer lässt dem Taten folgen? Doch wohl allerhöchstens 5% der Leute.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 08.11.2023 22:26
Ich verteidige es nicht, ich erkläre nur wertfrei den Gedanken der dahinter stand, insbesondere da oftmals diese Stufen als Erfahrungsstufen interpretiert werden.
Und wenn der EG1 aus Stufe 6 plötzlich mit dem EG10 Stufe 6 bzgl. der Erfahrung gleichgestellt wird, da wird es bestimmt auch Menschen, so wie du, geben, die es verachtenswert empfinden und Hass auf die Lebensleistung dort reininterpretieren, dass dieser unerfahren Rookie, dass gleich Geld wie man als Altgedienter verdient.

Da aber einige Menschen nur Hass als Motivation für dieses, durchaus fehlerhaftes Konstrukt (denn 6 Stufen sind eine Reine Vorenthaltung und Möhre), sehen, eine kleine Info:
Da inzwischen einige Tarifparteien diesen ersten Blick auf diese Logik als nicht mehr zielführend angesehen haben, haben sie voller Liebe den TV geändert.

Und zu guter Letzt: es herrscht Vertragsfreiheit.

Ich hab mich da auch mal eingelesen, will ja schließlich hoch hinaus (oder zumindest weniger Arbeitszeit, aber das hatten wir ja schon ;D):

eigentlich ist Höhergruppierung ja nicht gleich Höhergruppierung. Im Falle eines Stellenwechsels oder dauerhafter Übertragung höherwertiger Tätigkeiten mag man diese Stufenabstiege ja vielleicht noch irgendwie begründen können, da für die neuen Tätigkeiten noch nicht soviel Erfahrung besteht. Halte ich persönlich aber auch nichts von, ist nämlich sehr arbeitnehmerfeindlich.

Was aber gar nicht geht und wo man vielleicht mal eine Grundsatzklage führen sollte, ist eine Zurückstufung bei Neubewertung der Tätigkeiten. Wenn dort eine höhere Entgeltgruppe bei herauskommt, kann und darf es nicht sein, dass dort Stufen zurückgesetzt werden. Man übt ja die gleiche Tätigkeit aus wie vorher und hat die entsprechende Erfahrung gesammelt. Das geht gar nicht!  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 08.11.2023 22:36
Meine Prognose:
(zu pessimistisch? wir werden es sehen)

ab 3/24   + 3,3% oder 150 € Mindestbetrag
6/24         1000 € IAP
ab 1/25   + 3%
Stadtstaatenzulage keine.
Laufzeit 24 Monate bis 9/25

Verdi wird wieder jubeln und von einer Erhöhung um mindestens 6,3% bis 10,1% schwafeln.
Das dies für 2 Jahre sein wird, fällt wie immer unter den Tisch.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Doso am 09.11.2023 01:50
Also mal ehrlich, ist denn die Bewerbersituation bei Kommunen so viel besser als beim Land?

Bin Kommunalbeamter, bei uns ist der Baubereich genauso schlecht besetzt wie überall anders auch, so wie wirklich überall im öffentlichen Dienst.

Ich beobachte bei meinem Arbeitgeber in den letzten Jahren eine gewisse Abwanderung vom TVL in den TVöD. Also Mitarbeiter die z.B. nach der Ausbildung zur Stadt wechseln. Weil halt TVöD etwas höher ist, Münchenzulage, ggf. höhere Entgeltgruppe für die selbe Tätigkeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 09.11.2023 06:23
Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.

Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...

Lieber Highwaystar,

bei den Forderungen müßten doch SCHALL die Türen eingerannt werden:


> Erhöhung des Bruttolohns um 33%
, mindestens 1.600 €.
• Rückwirkende Inflationsausgleichsprämie für 2022/2023 jeweils
> 3.000 € als zeitnahe, steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung
• Entschädigungszahlung für Einkommensverluste der
Vergangenheit:
> 10.000 Euro für tarifbeschäfti
gte Lehrkräfte Zusatzzahlung
• Bezahlung der Mehrarbeit:
> Jede Überstunde muss bezahlt werden
Jährliche automatische > Anpassung der Gehälter an die
Inflationsrate und Dynamisierung der Zusatzversorgung
(orientiert an der Rente)

• > Familienzuschlag auch für Tarifbeschäftigte
• > Integration der Jahressonderzahlung für tarifbeschäftigte
Lehrkräfte in das Monatsgehalt (wie bei den verbeamteten
Lehrkräften).
• > Verlängerung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
von 6 auf 26 Wochen
• > Anpassung der Eingruppierung der MPT-Kräfte an die
Lohnentwicklung der Lehrkräfte
(z.B. von EG 10 nach EG 11 bzw. von S 15 auf S 16).
• > Außerdem fordern wir:
• Öffentliche und transparente Tarifverhandlungen
• 35-Stunden-Woche für alle Lehrkräfte
(Durchschnittliche Arbeitszeit lt. Telekomstudie derzeit
50 Zeitstunden pro Woche.)
• Transparente Kriterien der Stufenzuordnung für alle Tarifbeschäftigten
• Gehaltszahlung zum Ersten eines Monats im Voraus
• Stufenmitnahme bei Beförderung
• Keine Rückstufungen bei Unterbrechungen
im Dienst- und Arbeitsverhältnis
• Zeitgemäße Mobilitätsangebote als Beitrag zum
Klimaschutz (Jobrad-Leasing, Deutschland-Ticket[/i]

Endlich mal eine Intresssensvertretung, die richtig auf den Putz haut. Das wäre doch was auch für die MINT-Leute. Da können verdi und Co direkt einpacken- und nur € 70,- Jahresbeitrag. Allerdings ist verständlich, dass Sie da nicht viel streiken können, weil die Streikasse ja sschnell aufgebraucht sein wird.Aber Streiks sind ja auch völlig überbewertet- auf die Forderungen kommt es an- zumindest hier im Forum.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Verdimmtnochmal am 09.11.2023 06:42
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 09.11.2023 06:58
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html

Wo ist das Problem?

Begründet wird die Erhöhung mit den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst sowie den stark gestiegenen Preisen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Highwaystar am 09.11.2023 06:59
Die berechtigten Forderungen von Schall sind bekannt und z. B. auch via Facebook veröffentlicht. Die 70,- wären dann monatlich fällig.

Leider sind sie kein Verhandlungspartner für den TV-L und die GEW nur eine zahme Schmusekatze.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 09.11.2023 07:00
Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.

Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...

Lieber Highwaystar,

bei den Forderungen müßten doch SCHALL die Türen eingerannt werden:


> Erhöhung des Bruttolohns um 33%
, mindestens 1.600 €.
• Rückwirkende Inflationsausgleichsprämie für 2022/2023 jeweils
> 3.000 € als zeitnahe, steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung
• Entschädigungszahlung für Einkommensverluste der
Vergangenheit:
> 10.000 Euro für tarifbeschäfti
gte Lehrkräfte Zusatzzahlung
• Bezahlung der Mehrarbeit:
> Jede Überstunde muss bezahlt werden
Jährliche automatische > Anpassung der Gehälter an die
Inflationsrate und Dynamisierung der Zusatzversorgung
(orientiert an der Rente)

• > Familienzuschlag auch für Tarifbeschäftigte
• > Integration der Jahressonderzahlung für tarifbeschäftigte
Lehrkräfte in das Monatsgehalt (wie bei den verbeamteten
Lehrkräften).
• > Verlängerung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
von 6 auf 26 Wochen
• > Anpassung der Eingruppierung der MPT-Kräfte an die
Lohnentwicklung der Lehrkräfte
(z.B. von EG 10 nach EG 11 bzw. von S 15 auf S 16).
• > Außerdem fordern wir:
• Öffentliche und transparente Tarifverhandlungen
• 35-Stunden-Woche für alle Lehrkräfte
(Durchschnittliche Arbeitszeit lt. Telekomstudie derzeit
50 Zeitstunden pro Woche.)
• Transparente Kriterien der Stufenzuordnung für alle Tarifbeschäftigten
• Gehaltszahlung zum Ersten eines Monats im Voraus
• Stufenmitnahme bei Beförderung
• Keine Rückstufungen bei Unterbrechungen
im Dienst- und Arbeitsverhältnis
• Zeitgemäße Mobilitätsangebote als Beitrag zum
Klimaschutz (Jobrad-Leasing, Deutschland-Ticket[/i]

Endlich mal eine Intresssensvertretung, die richtig auf den Putz haut. Das wäre doch was auch für die MINT-Leute. Da können verdi und Co direkt einpacken- und nur € 70,- Jahresbeitrag. Allerdings ist verständlich, dass Sie da nicht viel streiken können, weil die Streikasse ja sschnell aufgebraucht sein wird.Aber Streiks sind ja auch völlig überbewertet- auf die Forderungen kommt es an- zumindest hier im Forum.

Das wäre mal zumindest ein umfangfreicher Forderungskatalog. Laut Radio fordert Weselsky für die Bahn auch ca. 35 Punkte von mehr Geld bis hin zu weniger Wochenstunden.

Und der Verdi kommt mit seinem Mindestbetrag und 10,5 Prozent. Lachhaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 09.11.2023 07:14
Die berechtigten Forderungen von Schall sind bekannt und z. B. auch via Facebook veröffentlicht. Die 70,- wären dann monatlich fällig.

Leider sind sie kein Verhandlungspartner für den TV-L und die GEW nur eine zahme Schmusekatze.

Für so Leute wie von Schall.NRW wurde doch der Radikalenerlass geschaffen 😜
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 09.11.2023 07:20
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html

Wo ist das Problem?

Begründet wird die Erhöhung mit den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst sowie den stark gestiegenen Preisen.

Ironie?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.11.2023 07:37
Was aber gar nicht geht und wo man vielleicht mal eine Grundsatzklage führen sollte, ist eine Zurückstufung bei Neubewertung der Tätigkeiten. Wenn dort eine höhere Entgeltgruppe bei herauskommt, kann und darf es nicht sein, dass dort Stufen zurückgesetzt werden. Man übt ja die gleiche Tätigkeit aus wie vorher und hat die entsprechende Erfahrung gesammelt. Das geht gar nicht!  ::)
Das gibt es auch eigentlich gar nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es im echtem Leben Fälle gibt, bei denen ohne Tätigkeitsänderung eine Höhergruppierung erfolgt.

Ein Neubewertung  ist entweder die Korrektur eines Eingruppierungsirrtums, dann wird man nicht zurückgestuft.

Oder aber es fand eine Tätigkeitsänderung statt (evtl. fließend ohne das man es offiziell gemerkt hat) und dann ist es eine klassische HG.
(Tätigkeiten und Stellen nicht vermischen)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 09.11.2023 07:48
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html

Wo ist das Problem?

Begründet wird die Erhöhung mit den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst sowie den stark gestiegenen Preisen.

Ironie?
Steht zumindest so im verlinkten Artikel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 09.11.2023 08:06

Das gibt es auch eigentlich gar nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es im echtem Leben Fälle gibt, bei denen ohne Tätigkeitsänderung eine Höhergruppierung erfolgt.

[/quote]

Und genau da liegt eines der aus meiner Sicht großen Probleme.  Denn, auch wenn du deinen Job gut machst, musst du wechseln, um über deine EG hinaus mehr Geld zu bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pascal121 am 09.11.2023 08:09
Also mal ehrlich, ist denn die Bewerbersituation bei Kommunen so viel besser als beim Land?

Bin Kommunalbeamter, bei uns ist der Baubereich genauso schlecht besetzt wie überall anders auch, so wie wirklich überall im öffentlichen Dienst.
Nein, aber bald werden einige vom Land zur Kommune wechseln, wenn der Wechsel eine 5% Lohnerhöhung bedeutet.

Darf ich mal fragen: Ich bin seit diesem Jahr auch Landesbeamter in RLP. Und ich war und bin der Meinung - und es ist ja auch so - dass Landesbeamte nach Landesgesetz bezahlt werden. Hier haben Kommunen doch keine anderen Gesetze? Also wenn ich jetzt vom Ministerium in die KV wechsle, bleibt meine Besoldung doch gleich?
Danke!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 09.11.2023 08:25
Ja. Hier geht es ja auch um Angestellte und nicht um Beamte...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ornaki am 09.11.2023 08:39
Also mal ehrlich, ist denn die Bewerbersituation bei Kommunen so viel besser als beim Land?

Bin Kommunalbeamter, bei uns ist der Baubereich genauso schlecht besetzt wie überall anders auch, so wie wirklich überall im öffentlichen Dienst.
Nein, aber bald werden einige vom Land zur Kommune wechseln, wenn der Wechsel eine 5% Lohnerhöhung bedeutet.

Darf ich mal fragen: Ich bin seit diesem Jahr auch Landesbeamter in RLP. Und ich war und bin der Meinung - und es ist ja auch so - dass Landesbeamte nach Landesgesetz bezahlt werden. Hier haben Kommunen doch keine anderen Gesetze? Also wenn ich jetzt vom Ministerium in die KV wechsle, bleibt meine Besoldung doch gleich?
Danke!

Als Beamter gibt es in der Besoldung keinen Unterschied, egal ob Landes- oder Kommunalbeamter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.11.2023 08:58

Das gibt es auch eigentlich gar nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es im echtem Leben Fälle gibt, bei denen ohne Tätigkeitsänderung eine Höhergruppierung erfolgt.


Und genau da liegt eines der aus meiner Sicht großen Probleme.  Denn, auch wenn du deinen Job gut machst, musst du wechseln, um über deine EG hinaus mehr Geld zu bekommen.
[/quote]Nein, du kannst eine Zulage bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 09.11.2023 09:20
Nein, du kannst eine Zulage bekommen.

"Können", aber in der Realität eben nicht, aber auch wirklich gar nicht bekommen. Denn, es darf ja bloß kein Präzedenzfall geschaffen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 09.11.2023 09:35
Das gibt es auch eigentlich gar nicht.
Mir ist nicht bekannt, dass es im echtem Leben Fälle gibt, bei denen ohne Tätigkeitsänderung eine Höhergruppierung erfolgt.

Ein Neubewertung  ist entweder die Korrektur eines Eingruppierungsirrtums, dann wird man nicht zurückgestuft.

Oder aber es fand eine Tätigkeitsänderung statt (evtl. fließend ohne das man es offiziell gemerkt hat) und dann ist es eine klassische HG.
(Tätigkeiten und Stellen nicht vermischen)

Also im Bekanntenkreis gab es das hier mit der Einführung der neuen IT EGO.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 09.11.2023 09:42
Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.

Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...

Lieber Highwaystar,

bei den Forderungen müßten doch SCHALL die Türen eingerannt werden:


> Erhöhung des Bruttolohns um 33%
, mindestens 1.600 €.
• Rückwirkende Inflationsausgleichsprämie für 2022/2023 jeweils
> 3.000 € als zeitnahe, steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung
• Entschädigungszahlung für Einkommensverluste der
Vergangenheit:
> 10.000 Euro für tarifbeschäfti
gte Lehrkräfte Zusatzzahlung
• Bezahlung der Mehrarbeit:
> Jede Überstunde muss bezahlt werden
Jährliche automatische > Anpassung der Gehälter an die
Inflationsrate und Dynamisierung der Zusatzversorgung
(orientiert an der Rente)

• > Familienzuschlag auch für Tarifbeschäftigte
• > Integration der Jahressonderzahlung für tarifbeschäftigte
Lehrkräfte in das Monatsgehalt (wie bei den verbeamteten
Lehrkräften).
• > Verlängerung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
von 6 auf 26 Wochen
• > Anpassung der Eingruppierung der MPT-Kräfte an die
Lohnentwicklung der Lehrkräfte
(z.B. von EG 10 nach EG 11 bzw. von S 15 auf S 16).
• > Außerdem fordern wir:
• Öffentliche und transparente Tarifverhandlungen
• 35-Stunden-Woche für alle Lehrkräfte
(Durchschnittliche Arbeitszeit lt. Telekomstudie derzeit
50 Zeitstunden pro Woche.)
• Transparente Kriterien der Stufenzuordnung für alle Tarifbeschäftigten
• Gehaltszahlung zum Ersten eines Monats im Voraus
• Stufenmitnahme bei Beförderung
• Keine Rückstufungen bei Unterbrechungen
im Dienst- und Arbeitsverhältnis
• Zeitgemäße Mobilitätsangebote als Beitrag zum
Klimaschutz (Jobrad-Leasing, Deutschland-Ticket[/i]

Endlich mal eine Intresssensvertretung, die richtig auf den Putz haut. Das wäre doch was auch für die MINT-Leute. Da können verdi und Co direkt einpacken- und nur € 70,- Jahresbeitrag. Allerdings ist verständlich, dass Sie da nicht viel streiken können, weil die Streikasse ja sschnell aufgebraucht sein wird.Aber Streiks sind ja auch völlig überbewertet- auf die Forderungen kommt es an- zumindest hier im Forum.

Das wäre mal zumindest ein umfangfreicher Forderungskatalog. Laut Radio fordert Weselsky für die Bahn auch ca. 35 Punkte von mehr Geld bis hin zu weniger Wochenstunden.

Und der Verdi kommt mit seinem Mindestbetrag und 10,5 Prozent. Lachhaft.

DAS ist mal ein Forderungskatalog der den Namen verdient.
Also Verdi - copy paste und gut ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 09.11.2023 09:50
Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.

Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...

Lieber Highwaystar,

bei den Forderungen müßten doch SCHALL die Türen eingerannt werden:


> Erhöhung des Bruttolohns um 33%
, mindestens 1.600 €.
• Rückwirkende Inflationsausgleichsprämie für 2022/2023 jeweils
> 3.000 € als zeitnahe, steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung
• Entschädigungszahlung für Einkommensverluste der
Vergangenheit:
> 10.000 Euro für tarifbeschäfti
gte Lehrkräfte Zusatzzahlung
• Bezahlung der Mehrarbeit:
> Jede Überstunde muss bezahlt werden
Jährliche automatische > Anpassung der Gehälter an die
Inflationsrate und Dynamisierung der Zusatzversorgung
(orientiert an der Rente)

• > Familienzuschlag auch für Tarifbeschäftigte
• > Integration der Jahressonderzahlung für tarifbeschäftigte
Lehrkräfte in das Monatsgehalt (wie bei den verbeamteten
Lehrkräften).
• > Verlängerung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
von 6 auf 26 Wochen
• > Anpassung der Eingruppierung der MPT-Kräfte an die
Lohnentwicklung der Lehrkräfte
(z.B. von EG 10 nach EG 11 bzw. von S 15 auf S 16).
• > Außerdem fordern wir:
• Öffentliche und transparente Tarifverhandlungen
• 35-Stunden-Woche für alle Lehrkräfte
(Durchschnittliche Arbeitszeit lt. Telekomstudie derzeit
50 Zeitstunden pro Woche.)
• Transparente Kriterien der Stufenzuordnung für alle Tarifbeschäftigten
• Gehaltszahlung zum Ersten eines Monats im Voraus
• Stufenmitnahme bei Beförderung
• Keine Rückstufungen bei Unterbrechungen
im Dienst- und Arbeitsverhältnis
• Zeitgemäße Mobilitätsangebote als Beitrag zum
Klimaschutz (Jobrad-Leasing, Deutschland-Ticket[/i]

Endlich mal eine Intresssensvertretung, die richtig auf den Putz haut. Das wäre doch was auch für die MINT-Leute. Da können verdi und Co direkt einpacken- und nur € 70,- Jahresbeitrag. Allerdings ist verständlich, dass Sie da nicht viel streiken können, weil die Streikasse ja sschnell aufgebraucht sein wird.Aber Streiks sind ja auch völlig überbewertet- auf die Forderungen kommt es an- zumindest hier im Forum.

Umgemünzt auf Nicht-Lehrer und in den Werten halbiert und die Laufzeit auf 4 Jahre gestreckt, wäre die Umsetzung dieser Forderungen immer noch wesentlich besser als alles, was hier in der Realität bei rauskommen wird. ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 09.11.2023 09:56
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html

Wo ist das Problem?

Begründet wird die Erhöhung mit den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst sowie den stark gestiegenen Preisen.

Da ich nicht auf Bild-Artikel klicke ist die frage: Haben die das dort wirklich so geschrieben? Soweit ich mich erinnere wurden die Abgeordnetendiäten per Gesetz an den Nominallohnindex gebunden. Während Corona sind die Bezüge dann auch gesunken. Die einzige gültige Begründung kann also nur der Nominallohnindex sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 09.11.2023 09:58
Nein, du kannst eine Zulage bekommen.

"Können", aber in der Realität eben nicht, aber auch wirklich gar nicht bekommen. Denn, es darf ja bloß kein Präzedenzfall geschaffen werden.

Immer dieses Gejammer und Gelaber. Na klar sind solche Zulagen möglich und werden auch bereits heute gewährt, eben nur nicht dir. Wir haben bei uns auf der PayRoll rund 30.000 Personalfälle und kann es dir daher sogar versichern.

Wenn dein AG zu dir sagt: "Sie sind uns sehr wichtig, aber wir können Ihnen leider keine Zulage gewähren. Uns sind da von anderer Stelle die Hände gebunden, weil wir keinen Präzedenzfall schaffen dürfen. Sonst würde ja jeder eine solche Zulage wollen."

Dann meint er: "Wir zahlen dir Lappen einfach keine Zulage, weil du für unsere Gesamtorganisation schlicht und ergreifend zu unwichtig bist. Außerdem kennen wir dich und wissen, dass du eh keine Eier in der Hose hast und kündigen wirst. Wie wir dich kennen wirst du die nächste Zeit ein wenig bocken und so zeigen, dass du unzufrieden. Danach wirst du wieder wie gewohnt ranklotzen."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.11.2023 10:12
Nein, du kannst eine Zulage bekommen.

"Können", aber in der Realität eben nicht,
Richtig, genauso wie in allen anderen Arbeitsverhältnisse.
Also ist es kein Tarif Thema, sondern ein Thema von schlechtem Personalmanagment.
oder es ist so wie KDC es schreibt.

Ich kenne viele die die Zulage bekommen haben, aber auch welche die sie nicht bekommen haben und davon sind die meisten leider geblieben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 09.11.2023 10:25
...
DAS ist mal ein Forderungskatalog der den Namen verdient.
Also Verdi - copy paste und gut ist.
Verdi und dbb sagen einerseits, das die TV-L Beschäftigten nicht weiter abgehängt werden dürfen gegenüber dem TVöD, schaffen es andererseits aber nicht einmal eine naheliegende Forderung aufzustellen:
Die Übernahme der ab 03/2024 geltenden TVöD-Tabelle!

Mit den tatsächlichen Forderungen (und den erwartbaren Abstrichen daran) wird man sich der TVöD-Tabelle zwar wieder annähern, aber wie bisher in den höheren Entgeltgruppen dahinter zurück bleiben (insbesondere in der Endstufe). Der dbb beispielsweise redet von "Gleichklang" was die Entwicklung der Entgelte in TV-L und TVöD angeht, aber ausweislich der tatsächlichen Forderungen klingt diese Art Gleichklang dann doch nicht so ganz gleich...  :(

Gegen identische Tabellen lässt sich von Seiten der TdL schwer argumentieren (zumal in beiden Tarifverträgen ja ursprünglich mal mit identischen Tabellen gestartet wurde, anno 2005/2006), da die Beschreibungen der Tätigkeitsmerkmale in weiten Teilen der Entgeltordnungen noch immer wortgleich sind.

Eine solche Forderung ist auch mobilisierungsfähiger, als irgendwelche Prozente oder Mindestbeträge.
Ein plakatives "Wir wollen das Gleiche wie unsere Kollegen im TVöD" ist kurz und griffig!

Eine Forderung wie von Schall ist jedenfalls für Verdi und dbb wie von einem anderen Stern... 8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reinsch am 09.11.2023 11:29
Kein Wunder, dass die Länder kein Geld haben
https://www.steuerzahler-rheinland-pfalz.de/2021/12/16/doppelte-diaetenerhoehung-ab-1-januar-2022/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 09.11.2023 11:30
Warum sollten die AG die Ergebnisse von Verhandlungen, wo sie gar nicht beteiligt waren, übernehmen? (Analog: Warum sollte die GDL die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen DB und EVG übernehmen?) Klar, natürlich ist es für die andere Seite jeweils einfacher und "gerechter" alle mit einem Tarif-Vertrag abzudecken. Aber es gibt ja Gründe für die Zersplitterung, nämlich, dass jeweils eine Gruppe meint, bessere Ergebnisse erzielen zu können als im Verbund, wo man nur eine Stimme unter mehreren ist...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 09.11.2023 11:31
Kein Wunder, dass die Länder kein Geld haben
https://www.steuerzahler-rheinland-pfalz.de/2021/12/16/doppelte-diaetenerhoehung-ab-1-januar-2022/

Reiner Populismus. Die Abgeordnetendiäten spielen im Landeshaushalt eine doch sehr untergeordnete Rolle...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 09.11.2023 11:34
Gut das nicht jeder aufgrund der Preis-Lohn-Spirale verzichten soll

https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/geldregen-16-millionen-euro-mehr-fuer-unsere-abgeordneten-86003790.bildMobile.html

Wo ist das Problem?

Begründet wird die Erhöhung mit den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst sowie den stark gestiegenen Preisen.

Da ich nicht auf Bild-Artikel klicke ist die frage: Haben die das dort wirklich so geschrieben? Soweit ich mich erinnere wurden die Abgeordnetendiäten per Gesetz an den Nominallohnindex gebunden. Während Corona sind die Bezüge dann auch gesunken. Die einzige gültige Begründung kann also nur der Nominallohnindex sein.
Tja, so ist halt BILD. So wie ich das sehe, handelt sich nicht um die Abgeordnetendiäten sondern um Zahlungen an die Fraktionen, die damit z, B. Ihre Büro-Mitarbeiter vergüten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rowhin am 09.11.2023 11:36
Ob da nun wirklich einer seinen gewohnten Arbeitsbereich verlässt, eine Probezeit eingeht und momentan relativ zufrieden mit Kollegen ist, weil es wo anders 150 Euro netto mehr gibt? Ich weiß es nicht. Schließlich hat man sich aus bestimmten Gründen einmal für eine Behörde entschlossen, die nächste bedeutet vielleicht jeden Tag 20-30 Minuten länger fahren oder kein freies parken, schlechtere Ausstattung im Büro oder was auch immer.

Natürlich gibt es viel Geraune, aber wer lässt dem Taten folgen? Doch wohl allerhöchstens 5% der Leute.

Natürlich absolut nur subjektiv, aber ich persönlich arbeite an einer großen Uni in einer Großstadt, die keine Stadtstaatenzulage bekommt ( ;)), und wir haben in den umliegenden Abteilungen mindestens 8 Leute im letzten Jahr verloren, die zur Stadt und in den TV-ÖD gewechselt sind.

Zufällig hatten wir auch gerade Personalversammlung, und unser Kanzler hat explizit "die Diskrepanz zum TV-ÖD, dem Hauptbereich, wohin wir Abwanderungen haben" bemängelt.

Es scheint also schon merklich zu sein, auch wenn ich dir natürlich keine belastbaren Zahlen liefern kann. Ob das genug Leute sind, damit das Problem auch in den entsprechenden Ministerien und damit den Verhandlungsführern ankommt, ist ebenfalls nochmals eine ganz andere Frage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 09.11.2023 11:47
Kein Wunder, dass die Länder kein Geld haben
https://www.steuerzahler-rheinland-pfalz.de/2021/12/16/doppelte-diaetenerhoehung-ab-1-januar-2022/

Reiner Populismus. Die Abgeordnetendiäten spielen im Landeshaushalt eine doch sehr untergeordnete Rolle...
Auch wenn der Artikel schon 2 Jahre alt ist, hier geht es nicht um die Gesamtsumme der Erhöhung, sondern um die Vorgehensweise, noch dazu in Coronazeiten. (die "normalen" Bürger hatten damals vielleicht andere Sorgen).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 09.11.2023 11:53
Hier wird ein Artikel zur Diätenerhöhung gepostet und dies mit "Kein Wunder, dass die Länder kein Geld haben" eingeleitet. Das ist offensichtlich Blödsinn, da die Diäten einen verschwindend geringen Einfluss auf die Landeshaushalte haben. Dies zu bemerken, nehme ich mir durchaus heraus. Dann kann jede_r selbst bewerten, wie man den Beitrag von Reinsch einordnet...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 09.11.2023 11:55
Warum sollten die AG die Ergebnisse von Verhandlungen, wo sie gar nicht beteiligt waren, übernehmen? (Analog: Warum sollte die GDL die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen DB und EVG übernehmen?) Klar, natürlich ist es für die andere Seite jeweils einfacher und "gerechter" alle mit einem Tarif-Vertrag abzudecken. Aber es gibt ja Gründe für die Zersplitterung, nämlich, dass jeweils eine Gruppe meint, bessere Ergebnisse erzielen zu können als im Verbund, wo man nur eine Stimme unter mehreren ist...
Die besseren Ergebnisse hat die TdL in den vergangenen knapp 20 Jahren auch erzielt. Doch nun scheint ein Punkt erreicht, wo die Schere zwischen TV-L und TVöD soweit aufzugehen droht, das der fast schon zwanghafte Drang der TdL nach "billig, billig, billig" zu einem echten Problem zu werden droht. Auch wenn die hier geäußerten Abwanderungsdrohungen wahrscheinlich vielfach nur folgenloses Geraune sind, hat es solches Geraune noch in keiner Tarifrunde zuvor gegeben. Wenn nur ein Bruchteil der Beschäftigten das tatsächlich wahr macht, wird es  richtig eng mit der Aufgabenerfüllung...
...die TdL sollte daher ein Eigeninteresse erkennen, mit der TVöD-Tabelle gleichzuziehen.
Auf der Haben-Seite bleiben immer noch die nicht stufengleiche Höhergruppierung und die drastisch geringere Jahressonderzahlung in den höheren Entgeltgruppen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 09.11.2023 11:58

Verdi und dbb sagen einerseits, das die TV-L Beschäftigten nicht weiter abgehängt werden dürfen gegenüber dem TVöD, schaffen es andererseits aber nicht einmal eine naheliegende Forderung aufzustellen:
Die Übernahme der ab 03/2024 geltenden TVöD-Tabelle!

Mit den tatsächlichen Forderungen (und den erwartbaren Abstrichen daran) wird man sich der TVöD-Tabelle zwar wieder annähern, aber wie bisher in den höheren Entgeltgruppen dahinter zurück bleiben (insbesondere in der Endstufe). Der dbb beispielsweise redet von "Gleichklang" was die Entwicklung der Entgelte in TV-L und TVöD angeht, aber ausweislich der tatsächlichen Forderungen klingt diese Art Gleichklang dann doch nicht so ganz gleich...  :(

Gegen identische Tabellen lässt sich von Seiten der TdL schwer argumentieren (zumal in beiden Tarifverträgen ja ursprünglich mal mit identischen Tabellen gestartet wurde, anno 2005/2006), da die Beschreibungen der Tätigkeitsmerkmale in weiten Teilen der Entgeltordnungen noch immer wortgleich sind.

Eine solche Forderung ist auch mobilisierungsfähiger, als irgendwelche Prozente oder Mindestbeträge.
Ein plakatives "Wir wollen das Gleiche wie unsere Kollegen im TVöD" ist kurz und griffig!

Eine Forderung wie von Schall ist jedenfalls für Verdi und dbb wie von einem anderen Stern... 8)

Genau so!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 09.11.2023 12:05
Immer dieses Gejammer und Gelaber. Na klar sind solche Zulagen möglich und werden auch bereits heute gewährt, eben nur nicht dir. Wir haben bei uns auf der PayRoll rund 30.000 Personalfälle und kann es dir daher sogar versichern.


Nein, es geht eben nicht um mich. Mag ja sein, dass es bei euch so ist - hier ist def. die strikte Linie, es gibt KEINE Zulagen, um keine Präzedenzfälle zu schaffen.

Und, auch wenn es nicht innerhalb deines offensichtlich eingeschränkten Horizonts liegt, die MA jammern nicht, sie gehen. Meine aktuelle Lieblingsaussage, die in Dauerschleife grad zu hören ist: "Wir sind mangels Personal nicht mehr arbeitsfähig!" Gleichzeitig verkünden die vorgesetzten Dienststellen weiterhin, die MA dürfen doch dankbar sein, wenn sie da arbeiten dürfen.

Ich warte darauf, dass das mal direkt aufeinander trifft. Aktuell sind noch zu viele Stellen dazwischen. Zum Glück kann ich es mir, nach dem aktuellen Jobwechsel aus einer gewissen Distanz anschauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 09.11.2023 12:28
Sogar die Bahn schafft es, ein erstes Angebot zu unterbreiten:

https://www.welt.de/wirtschaft/article248439416/Deutsche-Bahn-bietet-GDL-elf-Prozent-mehr-Lohn-Vier-Tage-Woche-nicht-machbar.html

11% für 32 Monate + 2850 Inflationsmoney
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 09.11.2023 12:31
Sogar die Bahn schafft es, ein erstes Angebot zu unterbreiten:

https://www.welt.de/wirtschaft/article248439416/Deutsche-Bahn-bietet-GDL-elf-Prozent-mehr-Lohn-Vier-Tage-Woche-nicht-machbar.html

11% für 32 Monate + 2850 Inflationsmoney

Das Angebot hätte man sich aber auch klemmen können wenn man ehrlich ist. Was kommt als nächstes? 50% für 123 Monate? Dinge, die nicht ernstzunehmen sind sollte man dann auch für sich behalten.

Spannend auch, dass in einigen Meiden von einem "üppigen" Angebot zu lesen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 09.11.2023 12:35
Spannend auch, dass in einigen Meiden von einem "üppigen" Angebot zu lesen ist.

Ist auch kein Wunder. In den ganzen "Irgendwas mit Medien"-Studiengängen spielt Mathematik nur eine sehr, sehr untergeordnete Rolle. Wenn ein Journalist Dreisatz kann, ist er schon überqualifiziert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 09.11.2023 12:36
Sogar die Bahn schafft es, ein erstes Angebot zu unterbreiten:

https://www.welt.de/wirtschaft/article248439416/Deutsche-Bahn-bietet-GDL-elf-Prozent-mehr-Lohn-Vier-Tage-Woche-nicht-machbar.html

11% für 32 Monate + 2850 Inflationsmoney

Das Angebot hätte man sich aber auch klemmen können wenn man ehrlich ist. Was kommt als nächstes? 50% für 123 Monate? Dinge, die nicht ernstzunehmen sind sollte man dann auch für sich behalten.

Spannend auch, dass in einigen Meiden von einem "üppigen" Angebot zu lesen ist.

Das sind im Schnitt pro Jahr 4,125%. Ich bin mal gespannt was die Länder anbieten. 2% + Wohngeld? ;D ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ozymandias am 09.11.2023 13:30
Sachverständigen Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen:
https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/gutachten/jg202324/JG202324_Gesamtausgabe.pdf

Auf Seite 80-81 des Gutachtens, bzw. 114-115 von 455 der PDF-Datei gibt es eine interessante Zusamenstellung von anderen Tarifverhandlungen mit Laufzeitbeginn 2023.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: fuse am 09.11.2023 13:35
Ich werfe hier mal eine andere Frage in den Raum, weil in Bayern ja ab 01.11.23 von Angestellen auf die 40h/Woche übersteigende Arbeitszeit von 6 Minuten/Woche großmütig "verzichtet" wird, zumindest wurde uns das so kund getan.

Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...

In der Bekanntgabe hieß es, dass mehr Informationen wg der laufenden Tarifverhandlungen nicht preis gegeben werden... aber ob es Thema ist, ist ja noch keine schwerwiegende Information, oder?

Wäre um Insiderwissen dankbar :-)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 09.11.2023 13:53
Ich werfe hier mal eine andere Frage in den Raum, weil in Bayern ja ab 01.11.23 von Angestellen auf die 40h/Woche übersteigende Arbeitszeit von 6 Minuten/Woche großmütig "verzichtet" wird, zumindest wurde uns das so kund getan.

Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...

In der Bekanntgabe hieß es, dass mehr Informationen wg der laufenden Tarifverhandlungen nicht preis gegeben werden... aber ob es Thema ist, ist ja noch keine schwerwiegende Information, oder?

Wäre um Insiderwissen dankbar :-)

das ist eine gute Frage, wenn die uns keine Lohnerhöhung bieten können, sollten wir vllt Wohngeld + Zeitreduzierung fordern?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ACDSee am 09.11.2023 13:58
Ich werfe hier mal eine andere Frage in den Raum, weil in Bayern ja ab 01.11.23 von Angestellen auf die 40h/Woche übersteigende Arbeitszeit von 6 Minuten/Woche großmütig "verzichtet" wird, zumindest wurde uns das so kund getan.

Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...

In der Bekanntgabe hieß es, dass mehr Informationen wg der laufenden Tarifverhandlungen nicht preis gegeben werden... aber ob es Thema ist, ist ja noch keine schwerwiegende Information, oder?

Wäre um Insiderwissen dankbar :-)

Das wäre sicherlich nicht für alle wünschenswert aber ein möglicher Weg.

2 Jahre laufzeit:
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 09.11.2023 13:59
Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...
Die Regelungen zur Arbeitszeit sind nicht gekündigt.
Dennoch könnten sich die Tarifvertragsparteien auch im Rahmen dieser Tarifrunde auf Änderungen im Bereich der Arbeitszeit verständigen, wenn es denn gewollt wäre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 09.11.2023 14:05
Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...

In der Tarifeinigung vom 19. Mai 2006 haben sich die Tarifvertragsparteien auf länderspezifische Arbeitszeitregelungen geeinigt

Das für alle aufzulösen könnte schwierig sein. Eher denkbar ist, dass dort, wo der AG mehr bieten will als das, worauf die TdL sich einigt, die Arbeitszeit reduziert wird. Vielleicht statt Stadtstaatenzulage?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 09.11.2023 14:05
Ich werfe hier mal eine andere Frage in den Raum, weil in Bayern ja ab 01.11.23 von Angestellen auf die 40h/Woche übersteigende Arbeitszeit von 6 Minuten/Woche großmütig "verzichtet" wird, zumindest wurde uns das so kund getan.

Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...

In der Bekanntgabe hieß es, dass mehr Informationen wg der laufenden Tarifverhandlungen nicht preis gegeben werden... aber ob es Thema ist, ist ja noch keine schwerwiegende Information, oder?

Wäre um Insiderwissen dankbar :-)

Das wäre sicherlich nicht für alle wünschenswert aber ein möglicher Weg.

2 Jahre laufzeit:
  • 3.000 € sofort
  • 35h-Woche als neuer Standard
  • keine Lohnerhöhungen
Für mich völlig unerstrebenswert. Ich brauche Geld das ich in meiner Freizeit ausgeben kann. Und nicht mehr Freizeit um mich vom Job zu erholen ;)
Aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 09.11.2023 14:05
Ich will eine gute Erhöhung in Form von Geld oder halt Arbeitszeitreduzierung!

Könnt ihr euch aussuchen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 09.11.2023 14:05
Ich werfe hier mal eine andere Frage in den Raum, weil in Bayern ja ab 01.11.23 von Angestellen auf die 40h/Woche übersteigende Arbeitszeit von 6 Minuten/Woche großmütig "verzichtet" wird, zumindest wurde uns das so kund getan.

Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...

In der Bekanntgabe hieß es, dass mehr Informationen wg der laufenden Tarifverhandlungen nicht preis gegeben werden... aber ob es Thema ist, ist ja noch keine schwerwiegende Information, oder?

Wäre um Insiderwissen dankbar :-)

Das wäre sicherlich nicht für alle wünschenswert aber ein möglicher Weg.

2 Jahre laufzeit:
  • 3.000 € sofort
  • 35h-Woche als neuer Standard
  • keine Lohnerhöhungen

Das würde ich sofort nehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 09.11.2023 14:13
kann man sixh noch ein 450€ job suchen mit der zeit
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 09.11.2023 14:16
Ich werfe hier mal eine andere Frage in den Raum, weil in Bayern ja ab 01.11.23 von Angestellen auf die 40h/Woche übersteigende Arbeitszeit von 6 Minuten/Woche großmütig "verzichtet" wird, zumindest wurde uns das so kund getan.

Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...

In der Bekanntgabe hieß es, dass mehr Informationen wg der laufenden Tarifverhandlungen nicht preis gegeben werden... aber ob es Thema ist, ist ja noch keine schwerwiegende Information, oder?

Wäre um Insiderwissen dankbar :-)

Das wäre sicherlich nicht für alle wünschenswert aber ein möglicher Weg.

2 Jahre laufzeit:
  • 3.000 € sofort
  • 35h-Woche als neuer Standard
  • keine Lohnerhöhungen

Das würde ich sofort nehmen.

Bei den 35 Stunden gehts der Bahn auch nur um Schichtarbeitende - deiner Rechnung nach wären das dann 8% Lohnerhöhung bei 2 Jahren Laufzeit - genial.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 09.11.2023 14:21
Besser als Nix + Wohngeld….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 09.11.2023 14:38
Das wären immerhin in NDS 12% weniger Arbeitszeit. Wenn ich aufm Freitag Nachmittag dann noch einen Minijob mit 5h/Woche mache, habe ich netto ungefähr das Doppelte von dem mehr raus als das, was wir erwarten können.

Alternativ wie in der Industrie AT mit 40h anbieten für jeden der unbedingt will.
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Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.11.2023 14:49
Bisher war die Arbeitszeit noch kein Thema.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 09.11.2023 14:58
Bisher war die Arbeitszeit noch kein Thema.

Aber wollte man nicht mindestens ein Ergebnis wie beim TVöD? Da wurde ja auch die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 39 Stunden ausgehandelt, oder verwechsle ich da etwas.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 09.11.2023 15:01
Bisher war die Arbeitszeit noch kein Thema.

Aber wollte man nicht mindestens ein Ergebnis wie beim TVöD? Da wurde ja auch die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 39 Stunden ausgehandelt, oder verwechsle ich da etwas.
Nicht in der letzten Tarifrunde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dasch85 am 09.11.2023 15:05
Bei den schwachen Forderungen frage ich mich doch ernsthaft, wer da alles in den Gewerkschaften von den AG geschmiert wird. Es ist natürlich deutlich billiger ein paar 100k zu verteilen, als für die vielen Angestellten angemessene Gehaltserhöhungen zu zahlen.

Gibt es Hinweise auf solche Geschäfte? Da sollte man mal investigativ nachforschen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.11.2023 15:08
Nein, ist mir nicht bekannt.
Das hängt eher mit der verhältnismäßigen Schwäche im TV-L im Vergleich zum TVöD zusammen. Deswegen gab es auch den Strategiewechsel innerhalb der Ver.di für den TV-L.
Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage im Bereich Allgemeines hierzu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VFA West am 09.11.2023 15:13
Ich habe die Qual der Wahl:

Landesbehörde:
EG 9a, Stufe 3 TV-L mit derzeit 3.419,58 € (Tabelle bis 30.09.2023)

Kommunalbehörde:
EG 08, Stufe 4 TVöD mit 3.770,54 € (Tabelle ab 01.03.2024) bzw.
EG 9a, Stufe 4 TVöD mit 4.331,88 € (bei stufengleicher Höhergruppierung aufgrund einer baldigen Neubewertung der Stelle)

Die Tätigkeiten sind die gleichen. Kommt bei der Neubewertung wieder nur eine EG 08 raus, hätte ich an der Kommunalbehörde (kleine Klitsche) allerdings gelitten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.11.2023 15:28
Bisher war die Arbeitszeit noch kein Thema.

Aber wollte man nicht mindestens ein Ergebnis wie beim TVöD? Da wurde ja auch die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 39 Stunden ausgehandelt, oder verwechsle ich da etwas.
Ja.
Es wird nicht über ein Stundenlohnverhandelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 09.11.2023 15:30
Bei den schwachen Forderungen frage ich mich doch ernsthaft, wer da alles in den Gewerkschaften von den AG geschmiert wird. Es ist natürlich deutlich billiger ein paar 100k zu verteilen, als für die vielen Angestellten angemessene Gehaltserhöhungen zu zahlen.

Gibt es Hinweise auf solche Geschäfte? Da sollte man mal investigativ nachforschen.

Findest du die Forderung schwach? Die Forderung bedeutet für fast alle deutlich über 10% auf 12 Monate, für einige über 20%. Fraglich ist, was davon übrigbleibt. Ich finde die Forerdung ansich absolut angemessen und bin kein Freund von Mondwerten, nur weil man ja superviel Spielraum zum Verhandeln benötigt. (Siehe diese lustige Verwalterspartengewerkschaft)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 09.11.2023 15:33
Bei den schwachen Forderungen frage ich mich doch ernsthaft, wer da alles in den Gewerkschaften von den AG geschmiert wird. Es ist natürlich deutlich billiger ein paar 100k zu verteilen, als für die vielen Angestellten angemessene Gehaltserhöhungen zu zahlen.

Gibt es Hinweise auf solche Geschäfte? Da sollte man mal investigativ nachforschen.
Etwas seltsam ist es schon, wenn führende Gewerkschafter später Abgeordnete einzelner Parteien werden und damit von der Arbeitnehmer- zur Arbeitgeberseite wechseln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 09.11.2023 15:35
Um die Redkution der Wochenarbeitszeit wird man nicht drumherumkommen, sonst gibt es bald gar keine motivierten jungen Nachwuchskräfte mehr  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dasch85 am 09.11.2023 15:43
Nein, ist mir nicht bekannt.
Das hängt eher mit der verhältnismäßigen Schwäche im TV-L im Vergleich zum TVöD zusammen. Deswegen gab es auch den Strategiewechsel innerhalb der Ver.di für den TV-L.
Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage im Bereich Allgemeines hierzu.

Strategiewechsel, dass einzelne Angestellte mehr Gehalt aushandeln können? Das wäre bei uns an der Uni absolut undenkbar. Habe mitbekommen, dass das formal eingeführt wurde, aber in der Praxis wird es nicht angewendet. Da müsste schon Gott kommen, damit man begründet kriegt, dass er mehr verdient als die anderen. Und was ist mit "gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit"? Dachte das wäre bereits ein angestrebter Paradigmenwechsel im Zusammenhang mit dem Gender Pay Gap. Einfach nur lost alles. Dann sollte der TV-L doch lieber zerschlagen werden. Ich persönlich werde nicht zusehen, wie sich quasi alle anderen Tarife weiter vom TVL entfernen. Ein schlechter Abschluss wird für mich diesmal ein Kündigungsgrund sein. Nach wenigen Jahren ist man dann wieder über den zunehmenden Fachkräftemangel und die Dysfunktionalität in Verwaltung/Kitas und Co. empört.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: derSchorsch am 09.11.2023 15:48
Bei den schwachen Forderungen frage ich mich doch ernsthaft, wer da alles in den Gewerkschaften von den AG geschmiert wird. Es ist natürlich deutlich billiger ein paar 100k zu verteilen, als für die vielen Angestellten angemessene Gehaltserhöhungen zu zahlen.

Gibt es Hinweise auf solche Geschäfte? Da sollte man mal investigativ nachforschen.

Findest du die Forderung schwach? Die Forderung bedeutet für fast alle deutlich über 10% auf 12 Monate, für einige über 20%. Fraglich ist, was davon übrigbleibt. Ich finde die Forerdung ansich absolut angemessen und bin kein Freund von Mondwerten, nur weil man ja superviel Spielraum zum Verhandeln benötigt. (Siehe diese lustige Verwalterspartengewerkschaft)

Ich finde die Forderung auch schwach. Die Inflation während der Laufzeit des letzten Tarifvertrags war deutlich höher. Und die lächerliche Erhöhung in der Zeit hat sie auch noch voll aufgefressen. Die Forderung entspricht also schon jetzt einem Reallohnverlust.  Und es ist die Forderung, nicht das Ergebnis. Ist doch klar, dass dieses nochmal schlechter sein wird.

Bedenklich finde ich auch, dass die Ergebnisse der vorab durchgeführten Umfragen zur Forderung nicht veröffentlicht werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dasch85 am 09.11.2023 15:56
Bei den schwachen Forderungen frage ich mich doch ernsthaft, wer da alles in den Gewerkschaften von den AG geschmiert wird. Es ist natürlich deutlich billiger ein paar 100k zu verteilen, als für die vielen Angestellten angemessene Gehaltserhöhungen zu zahlen.

Gibt es Hinweise auf solche Geschäfte? Da sollte man mal investigativ nachforschen.

Findest du die Forderung schwach? Die Forderung bedeutet für fast alle deutlich über 10% auf 12 Monate, für einige über 20%. Fraglich ist, was davon übrigbleibt. Ich finde die Forerdung ansich absolut angemessen und bin kein Freund von Mondwerten, nur weil man ja superviel Spielraum zum Verhandeln benötigt. (Siehe diese lustige Verwalterspartengewerkschaft)

Mit 10.5% ab Okt. 23 wären wir sicher alle halbwegs zufrieden. In Anbetracht des letzten Abschlusses, der bereits unter der Inflation lag (Nullrunde und späte Mini-Erhöhung), wäre das auch dringend nötig und wirklich das Mindestmaß, was wir brauchen um Schritt halten zu können. Aber wie du schon sagst: "was davon übrig bleibt". Die AG wissen doch, dass die AN nur mit der Hälfte der Forderungen rechnen. Ich denke es geht nur mit Mondwerten bei diesen "wertschätzenden" Argumenten der AG. Diese 10.5% wurden ja bereits eiskalt abgeschmettert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 09.11.2023 16:13
Nein, ist mir nicht bekannt.
Das hängt eher mit der verhältnismäßigen Schwäche im TV-L im Vergleich zum TVöD zusammen. Deswegen gab es auch den Strategiewechsel innerhalb der Ver.di für den TV-L.
Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage im Bereich Allgemeines hierzu.

Wenn diese Schwäche erkannt wird sollte man doch wieder beide Tarife zusammenführen. Warum will Verdi das nicht fordern? Warum will Verdi, dass der TV-L schlechter bezahlt wird? Was stimmt nicht bei Verdi?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 09.11.2023 16:16
Der TV-L Pay Gap zum TvÖD muss geschlossen werden! Gleiche Tabelle für alle!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 09.11.2023 16:24
Selbst im Sekretariat-Bereich haben diese Woche vier Kolleginnen gekündigt.
Off-topic: Das lässt mich hoffen. Wenn das auch in anderen Bereichen kommt, werden vielleicht auch Stellen in jenen Bereichen frei, die bislang wegen "Gleichstellung" (a.k.a. 100%-Frauenförderung) für Männer nicht erreichbar sind ...  8)  (regelmäßige Leser kennen ja mein Leid)

Zum TV-L: Fändet ihr wirklich irgendein Ergebnis akzeptabel, bei dem das ganze Jahr 2024 mit "Tricks" wie IAP oder sonstigen Einmalzahlungen völlig ohne tabellenwirksame Erhöhung bleibt?  ???

M. E. geht übrigens eine in der PW beliebte Option derzeit völlig unter, die man ja mal durchrechnen könnte: ein 13./14. Gehalt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Maggus am 09.11.2023 16:28
Wenn diese Schwäche erkannt wird sollte man doch wieder beide Tarife zusammenführen. Warum will Verdi das nicht fordern? Warum will Verdi, dass der TV-L schlechter bezahlt wird? Was stimmt nicht bei Verdi?

Zur Historie: Die LÄNDERARBEITGEBER haben den TVöD verlassen, da ihnen die Abschlüsse zu teuer waren und sie Geld sparen wollten. Nachdem nicht genügend Druck aufgebaut werden konnte um die Arbeitgeber im TVöD zu halten kam es zu einem eigenen Tarifvertrag für die Länder - außer Hessen, die wollten noch ne "Extraworscht".

Ich fände es auch gut, wenn die Länder wieder unter den TVöD fallen würde. Ich sehe aber leider nicht wie das erreicht werden soll, solange sich die Länder noch weiter vom TVöD nach unten entfernen wollen und nicht massivster Druck aus der Masse der Beschäftigten kommt.

Forderungen sind das eine, aber sie müssen auch durchsetzbar sein und die Durchsetzung erfolgt bei Tarifverhandlungen leider nicht am Verhandlungstisch ohne entsprechenden Druck auf die Arbeitgeber.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 09.11.2023 16:30
Der TV-L Pay Gap zum TvÖD muss geschlossen werden! Gleiche Tabelle für alle!

Make love, not war!

Mal sehen, welches Gewicht unsere Forderungen haben und wie zeitnah sie umgesetzt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 09.11.2023 16:32
Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...
Das wäre in der Tat ein Ansatz. Die AG könnten ja ein Anreizmodell anbieten, bspw.:

35 Std. bei bisherigem Gehalt - oder + x % bei bisherigem Umfang

Neben dem Gehalt wird die Arbeitszeit das Thema der Zukunft. Junge Leute wollen einfach nicht mehr 40 Std. pro Woche arbeiten. (Ich mit Mitte 40 übrigens auch nicht.  ;D)

[Nachtrag] Sorry, stand bei anderen ja schon ähnlich. Ich lese die Posts eben erst nach der Arbeit in chronologischer Reihenfolge ...  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 09.11.2023 16:50
Selbst im Sekretariat-Bereich haben diese Woche vier Kolleginnen gekündigt.
Off-topic: Das lässt mich hoffen. Wenn das auch in anderen Bereichen kommt, werden vielleicht auch Stellen in jenen Bereichen frei, die bislang wegen "Gleichstellung" (a.k.a. 100%-Frauenförderung) für Männer nicht erreichbar sind ...  8)  (regelmäßige Leser kennen ja mein Leid)

Wenn ich mir die Altersstruktur bei mir in der Abteilung ansehe, verstehe ich aber auch warum nicht viel mehr Leute des Gehalts wegen kündigen: 35% sind mindestens 60 Jahre alt oder älter. Die lassen es jetzt eher einfach noch ausschleichen und gehen dann in Rente (Stufe 6 und alte Mietverträge lassen es ja zu). Demgegenüber stehen aber heute schon etliche scheinbar unbesetzbare Stellen.  ::)

Der große Knall kommt bei uns also mutmaßlich erst noch, wenn die oben genannten aus Altersgründen ausscheiden und man dann feststellen muss, dass ja keiner mehr nachkommt (oder eben deutlich zu wenige), weil man im Vergleich zu den Wohnkosten in Berlin und den gebotenen Gehältern von außen keinen mehr ran kriegt. Bewerber, die sich jetzt noch bei uns bewerben, wohnen in der Regel in der Nähe. Das wird zukünftig wohl kaum reichen, um alle Stellen nachzubesetzen. Derweil sind bei uns auch schon 20% der Planstellen unbesetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 09.11.2023 17:39
Nein, ist mir nicht bekannt.
Das hängt eher mit der verhältnismäßigen Schwäche im TV-L im Vergleich zum TVöD zusammen. Deswegen gab es auch den Strategiewechsel innerhalb der Ver.di für den TV-L.
Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage im Bereich Allgemeines hierzu.

Wenn diese Schwäche erkannt wird sollte man doch wieder beide Tarife zusammenführen. Warum will Verdi das nicht fordern? Warum will Verdi, dass der TV-L schlechter bezahlt wird? Was stimmt nicht bei Verdi?
verdi versucht derzeitig die Laufzeit dahinzubringen, dass synchron zu verhandelnd wird.
Mal schauen, ob se sich damit durchsetzen gegenüber der TdL
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 09.11.2023 17:54
Nein, ist mir nicht bekannt.
Das hängt eher mit der verhältnismäßigen Schwäche im TV-L im Vergleich zum TVöD zusammen. Deswegen gab es auch den Strategiewechsel innerhalb der Ver.di für den TV-L.
Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage im Bereich Allgemeines hierzu.

Wenn diese Schwäche erkannt wird sollte man doch wieder beide Tarife zusammenführen. Warum will Verdi das nicht fordern? Warum will Verdi, dass der TV-L schlechter bezahlt wird? Was stimmt nicht bei Verdi?
verdi versucht derzeitig die Laufzeit dahinzubringen, dass synchron zu verhandelnd wird.
Mal schauen, ob se sich damit durchsetzen gegenüber der TdL
Verdi schafft die Synchronisierung,.... mit einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags bs Dezember 2026 ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 09.11.2023 18:28
Aus eigenen Erfahrungen in meinem FB kann ich sagen, die 35 h wären sogar möglich, ohne dass sich die Zahl der bearbeiteten Vorgänge verringern würde. Müsste man halt einfach mal die soziale Interaktion etwas einschränken und sich auf den bezahlten Teil der Arbeit konzentrieren  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 09.11.2023 18:29
Dann wären sogar 30 Std. möglich!  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 09.11.2023 19:48
Bei uns ist das mit der Alterspyramide nicht anders als in anderen Behörden.
Sehr viele sind oder gehen bald in Rente/Pension.
Zur Zeit ist es noch nicht ganz soo schlimm, weil fast alle ihren Altersruhestand um ca. 1 Jahr verschieben.
Das lässt Spielraum Nachfolger zu finden, auch wenn mittlerweile Stellenausschreibungen im Schnitt 3x erfolgen müssen, bevor man die Anforderungen so weit abgesenkt hat, damit auch jemand den Gap schafft.
Das spricht natürlich nicht für die Qualität der neuen Mitarbeitenden.
Da musste man Abstriche machen. Ist so.

Als Tipp:
Schreibt weniger Anforderungen in die Stellenausschreibung/Anzeige, dann gibts auch mehr Bewerber.
Sieben kann man da immer noch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 09.11.2023 20:25
Bei uns ist es voll krass. Die nächsten 2 Jahre gehen sehr viele Kollegen in Rente.Gerade auch in Schlüsselpositionen wie technische Teamleiter mit sehr hohem Spezialwissen ohne Stellvertreter. Ich habe echt keine Ahnung wo Nachfolger herkommen sollen, die das für eine läppische EG13 mit viel Verantwortung übernehmen wollen. Und das hört man in ähnlicher Weise immer häufiger aus allen möglichen Bereichen, auch außerhalb des ÖD gibt es sehr mächtig Probleme überall. Auch als Bürger sehe ich das mit Sorge.

Der TV-L muss ordentlich liefern, sonst werden künftig gravierend Leute fehlen in allen möglichen Bereichen. Die ohnehin weniger verfügbaren jungen Leute lassen sich den Scheiß nicht bieten und kommen erst nicht. Und die mittelalten zeigen auch mit Ende 40 nach meiner Beobachtung einen massiv hohen Wechselwillen. Die wo am Schluss bleiben werden noch mehr Arbeitsverdichtung bekommen und kräftig verheizt.

Es muss ein Weckruf bei den Tarifverhandlungen kommen, sonst gehen wirklich die Lichter aus. Früher als mancher meint.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 09.11.2023 20:36
Als Tipp:
Schreibt weniger Anforderungen in die Stellenausschreibung/Anzeige, dann gibts auch mehr Bewerber.
Sieben kann man da immer noch.
Das sehe ich auch so. Viel zu oft klammert man sich in fast jeder Ausschreibung im Verwaltungsbereich an VFA oder ähnliche Qualifikationen. Klar ist das absolut nice to have, aber viele Arbeiten können auch Leute mit anderer Erwerbsbiografie lernen. Man sollte das Zeitfenster dafür nutzen, solange überhaupt noch Leute da sind, die ihr Wissen weitergeben können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ornaki am 09.11.2023 21:05
Nein, ist mir nicht bekannt.
Das hängt eher mit der verhältnismäßigen Schwäche im TV-L im Vergleich zum TVöD zusammen. Deswegen gab es auch den Strategiewechsel innerhalb der Ver.di für den TV-L.
Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage im Bereich Allgemeines hierzu.

Wenn diese Schwäche erkannt wird sollte man doch wieder beide Tarife zusammenführen. Warum will Verdi das nicht fordern? Warum will Verdi, dass der TV-L schlechter bezahlt wird? Was stimmt nicht bei Verdi?

Hat das was mit Verdi zu tun? Der TvL hat sich herausgespalten weil sich die länder die erhöhungen der Kommunen nicht leisten konnte. Oder lieg ich da falsch?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Odin81 am 09.11.2023 21:53
Aus eigenen Erfahrungen in meinem FB kann ich sagen, die 35 h wären sogar möglich, ohne dass sich die Zahl der bearbeiteten Vorgänge verringern würde.

Wir sind aktuell durch einen großen Kraftakt von einer 54-Stunden-Woche auf 48 Stunden heruntergekommen. Das ist noch ein Beispiel dafür, dass Beamte nicht immer besser dastehen als Angestellte, wenn ich jetzt den Stundenlohn ausrechne  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Django79 am 09.11.2023 23:05
Ich habe die Qual der Wahl:

Landesbehörde:
EG 9a, Stufe 3 TV-L mit derzeit 3.419,58 € (Tabelle bis 30.09.2023)

Kommunalbehörde:
EG 08, Stufe 4 TVöD mit 3.770,54 € (Tabelle ab 01.03.2024) bzw.
EG 9a, Stufe 4 TVöD mit 4.331,88 € (bei stufengleicher Höhergruppierung aufgrund einer baldigen Neubewertung der Stelle)

Die Tätigkeiten sind die gleichen. Kommt bei der Neubewertung wieder nur eine EG 08 raus, hätte ich an der Kommunalbehörde (kleine Klitsche) allerdings gelitten.

Bin doch gerade vom Stuhl gefallen, als ich mir die für 2024 zu erwartenden Lohnabstände innerhalb der EG 9a/b im Vergleich zwischen TVÖD und TV-L vor Augen geführt habe. Da geht es, je nach Erfahrungsstufe mal eben um bis zu 700 Euro zu Ungunsten des TV-L.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: CPHE am 09.11.2023 23:08
Ich habe die Qual der Wahl:

Landesbehörde:
EG 9a, Stufe 3 TV-L mit derzeit 3.419,58 € (Tabelle bis 30.09.2023)

Kommunalbehörde:
EG 08, Stufe 4 TVöD mit 3.770,54 € (Tabelle ab 01.03.2024) bzw.
EG 9a, Stufe 4 TVöD mit 4.331,88 € (bei stufengleicher Höhergruppierung aufgrund einer baldigen Neubewertung der Stelle)

Die Tätigkeiten sind die gleichen. Kommt bei der Neubewertung wieder nur eine EG 08 raus, hätte ich an der Kommunalbehörde (kleine Klitsche) allerdings gelitten.

Bin doch gerade vom Stuhl gefallen, als ich mir die für 2024 zu erwartenden Lohnabstände innerhalb der EG 9a/b im Vergleich zwischen TVÖD und TV-L vor Augen geführt habe. Da geht es, je nach Erfahrungsstufe mal eben um bis zu 700 Euro zu Ungunsten des TV-L.

Aber beim TVöD VKA auch 400€ mehr als beim Bund (Beispiel E9a).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 10.11.2023 07:20
Beim SWR steht zu lesen, dass in RLP  inzwischen vermehrt Polizisten "kündigen". Ein Hauptgrund, ist die Bezahlung! Sie wechseln zur Bundespolizei oder eben in andere Bundesländer.

Bei meiner letzten Dienststelle sind auch mehrere Kollegen nach Hessen abgewandert. Inzwischen wird dort offen davon gesprochen, dass aufgrund Personalmangel ganze Standorte bald nicht mehr arbeitsfähig sein werden. (Und, hier wird immer noch verbreitet, kaum 5% würden wirklich wechseln.)

Btw, Führungskräfte sind wohl besonders schwierig...
Bei der letzten Aussage musste ich ja sehr lachen. Wollte man mir auch mal aufdrücken. Bei der Frage der Vergütung kam, dass es mit der EG 13 bewertet ist - mehr geht halt nicht. Danke, aber nein danke!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: CK7985 am 10.11.2023 07:28
Beim SWR steht zu lesen, dass in RLP  inzwischen vermehrt Polizisten "kündigen". Ein Hauptgrund, ist die Bezahlung! Sie wechseln zur Bundespolizei oder eben in andere Bundesländer.

Bei meiner letzten Dienststelle sind auch mehrere Kollegen nach Hessen abgewandert. Inzwischen wird dort offen davon gesprochen, dass aufgrund Personalmangel ganze Standorte bald nicht mehr arbeitsfähig sein werden. (Und, hier wird immer noch verbreitet, kaum 5% würden wirklich wechseln.)

Btw, Führungskräfte sind wohl besonders schwierig...
Bei der letzten Aussage musste ich ja sehr lachen. Wollte man mir auch mal aufdrücken. Bei der Frage der Vergütung kam, dass es mit der EG 13 bewertet ist - mehr geht halt nicht. Danke, aber nein danke!

Welcher Polizist ist denn bitte tarifbeschäftigt?
In welchen Bundesländern ist das so und wer tut sich diesen Job dann an?
Mir sind nur verbeamtete Polizisten bekannt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 10.11.2023 07:44

Welcher Polizist ist denn bitte tarifbeschäftigt?
In welchen Bundesländern ist das so und wer tut sich diesen Job dann an?
Mir sind nur verbeamtete Polizisten bekannt.

Geh einfach auf SWR.de und lies den Artikel. Natürlich geht es um verbeamtete Polizisten. Nur sind eben auch diese im Land finanziell deutlich schlechter gestellt, als z.B. beim Bund. Bzw. gibt es auch hier Unterschiede in den Ländern. Da sie Beamte sind, habe ich extra das Wort kündigen in Anführungsstriche gesetzt.

Was ich damit sagen will, es ist inzwischen Tatsache, dass MA (Angestellte/Beamte) insbesondere den Landesdienst verlassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rentenonkel am 10.11.2023 08:29
Von einem starken Trend würde ich da allerdings nicht wirklich sprechen wollen. Normalerweise quittieren etwa 20 Polizistinnen und Polizisten jährlich ihren Dienst, jetzt waren es 30. Das macht auf fast 10.000 Polizisten kaum etwas aus.

Außerdem sind die Gründe hier wenig nachvollziehbar. Denkbar ist auch, dass ein Polizist in einem anderen Bundesland oder beim Bund eine Urkunde entgegen genommen hat oder aufgrund der Familiensituation bemerkt hat, dass der Job als Polizist oder Polizistin mit einem Familienleben nur sehr schwer in Einklang zu bringen ist.

Diesen Trend alleine an der Bezahlung festzumachen erscheint mir doch sehr weit hergeholt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 10.11.2023 09:01
Letztes Jahr 20, die Jahre davor 15, was mit nun 30 schlicht eine Verdopplung ist.
Und, da steht auch nicht, dass es der alleinige Grund ist, aber eben einer der Hauptgründe für einen Wechsel.

Klar, kann man auch weiterhin kein Problem sehen wollen. Grad hier hat man als AN halt den Vorteil, dass man recht einfach zB nach Hessen zum arbeiten kann, wenn man gern im ÖD bleiben will. Genau diesen Wechsel haben zuletzt auch Kollegen vollzogen.

Es ist nun einmal so, dass die AG sich derzeit in einer Konkurrenzsituation um Arbeitskräfte befinden. Und, das zu ignorieren, ist schlicht Dummheit. Wer sich mal wirklich (!) mit MA der Landesbehörden unterhält, bekommt eben ganz oft zu hören, dass die MA völlig demotiviert sind, weil sich immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt und die Argumente der TVL einfach nur Tritte in die Weichteile sind.

Als ich offiziell gemacht habe, dass ich gehe, kamen dann auch ständig die Fragen, wer meine Arbeit machen soll? Und, ob ich die Kollegen wirklich im Stich lassen will?
Nein, im Stich gelassen werden sie von den Arbeitgebern!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dasch85 am 10.11.2023 09:08
Darf ich zusammenfassen, dass viele hier befürchten, dass die Gewerkschaften sich wieder zu billig abspeisen lassen? Die Frage ist, können wir das noch in irgend einer Art beeinflussen? Klar wird es seitens der Gewerkschaften wieder vereinzelte Streiks geben, aber wohl nicht so intensiv, dass es die AG kümmert.

Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet. Der TVL hinkt schon so lange der Inflation hinterher. Man muss sich klar machen, dass bei den aktuellen Forderungen nur darüber verhandelt wird, wie hoch die Reallohnsenkung werden soll.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 10.11.2023 09:38
Die Arbeitnehmerseite sollte lieber die Verhandlungen abbrechen (den es gab ja nicht mal ein Gegenangebot der Arbeitgeberseite) und eine Empfehlung zum Wechseln in den TVöD geben.

Den gesucht wird immer und überall !
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buero 72 am 10.11.2023 09:43
Ich werfe hier mal eine andere Frage in den Raum, weil in Bayern ja ab 01.11.23 von Angestellen auf die 40h/Woche übersteigende Arbeitszeit von 6 Minuten/Woche großmütig "verzichtet" wird, zumindest wurde uns das so kund getan.

Ist in der Verhandlung auch eine Reduktion der Arbeitszeit geplant? Lesen tu ich das nämlich nirgends... aber das wäre doch auch ein sehr attraktiver Ansatzpunkt (zumindest im TVL wieder einheitliche - und natürlich die niedrigsten - Wochenarbeitszeiten anzustreben) ...

In der Bekanntgabe hieß es, dass mehr Informationen wg der laufenden Tarifverhandlungen nicht preis gegeben werden... aber ob es Thema ist, ist ja noch keine schwerwiegende Information, oder?

Wäre um Insiderwissen dankbar :-)

Das wäre sicherlich nicht für alle wünschenswert aber ein möglicher Weg.

2 Jahre laufzeit:
  • 3.000 € sofort
  • 35h-Woche als neuer Standard
  • keine Lohnerhöhungen

Würde ich auch sofort nehmen. meine 87,5 % TZ wären dann über Nacht quasi 100 % und für mich damit eine Lohnsteigerung von 12,5 %. Läuft :-)

Bei uns im Fachreferat (Ministerium) gehen 50 % der Leute in den nächsten 5 Jahren. Wir haben jetzt schon Demographie-Poolstellen genehmigt bekommen, da wir sehr spezielle Themen "bedienen". Trotzdem will kaum jemand (Geeignetes!) für E11 oder E13 kommen. Führungskräfte gibt es bei uns kaum Angestellte, es sind eigentlich alles verbeamtete Leute. Diese bekommen im Laufe der Jahre viel mehr Geld als wir Angestellten. Unter den jüngeren Kollegen ist die Abwanderungsbereitschaft eher vorhanden. ich bleibe auf jeden Fall, da es mein Traumjob ist, den es in dieser Form höchsten in einem anderen Bundesland gibt. Und Bund ist für mich auch zu weit weg (Angebote gab es).
Tja, ich wäre mit Option Mehr Geld oder mehr Zeit also zufrieden, nur die JSZ nervt mich noch. ich könnte in die E 12 wechseln, das muss ich mir aber sehr gut überlegen, da ich das Ende der Fahnenstange, äh Gruppierung schon erreicht habe. Ich hab es mir aber noch nicht wirklich durchgerechnet...vielleicht mache ich das noch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 09:48
Darf ich zusammenfassen, dass viele hier befürchten, dass die Gewerkschaften sich wieder zu billig abspeisen lassen? Die Frage ist, können wir das noch in irgend einer Art beeinflussen? Klar wird es seitens der Gewerkschaften wieder vereinzelte Streiks geben, aber wohl nicht so intensiv, dass es die AG kümmert.

Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet. Der TVL hinkt schon so lange der Inflation hinterher. Man muss sich klar machen, dass bei den aktuellen Forderungen nur darüber verhandelt wird, wie hoch die Reallohnsenkung werden soll.

Super Idee!!! Aber mit welchen Drohungen sollen die Gewerkschaften denn eskalieren? Damit, dass AN empört sind ? Damit ,dass AN mit einem Wechsel spekulieren ? Oder , dass die Gewerkschaften die ca. 5% Organsierten im TVL  zu wochenlangen Streiks aufrufen und die anderen ca. 95% brav weiterarbeiten - aber dafür immerhin hier böse Kommentare schreiben? Das wird die AGs total beeindrucken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lady Wilmore am 10.11.2023 09:49
Klar wird es seitens der Gewerkschaften wieder vereinzelte Streiks geben, aber wohl nicht so intensiv, dass es die AG kümmert.

Und damit kann man feststellen, dass die AG Seite keinen Fachkräftemangel und auch keinen Bedarf sieht, die Jobs attraktiver bzw. konkurrenzfähig zu machen.
Das ist doch auch eine Feststellung.
Es besteht damit schlicht und ergreifend kein Bedarf an Personal.
Sollte es anders sein, müssten sich die AG von selbst bewegen. Passiert aber nicht, denn wenn man die ganzen Jahre gut gefahren ist, wird man es jetzt auch tun und in die nächste Wahlperiode verschieben.
Kein Bedarf- Kein Angebot und das Geld ist eh wo anders besser aufgehoben
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 10.11.2023 09:59
Bei uns ist es voll krass.

Der TV-L muss ordentlich liefern, sonst werden künftig gravierend Leute fehlen in allen möglichen Bereichen. Die ohnehin weniger verfügbaren jungen Leute lassen sich den Scheiß nicht bieten und kommen erst nicht.

Wie gesagt… bei uns hat eine Germanistin die E13 Stelle dankend abgelehnt und ist woanders untergekommen, mit mehr Gehalt plus Home Office an fünf Tagen pro Woche.

Apropos HO… sollte das nicht bald auf 5 Tage ausgeweitet werden, sehe ich ebenfalls schwarz. Die aktuell gewährten zwei Tage sind ein Witz und auch null konkurrenzfähig mit der PW.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 10.11.2023 10:02
Bei uns ist es voll krass.

Der TV-L muss ordentlich liefern, sonst werden künftig gravierend Leute fehlen in allen möglichen Bereichen. Die ohnehin weniger verfügbaren jungen Leute lassen sich den Scheiß nicht bieten und kommen erst nicht.

Wie gesagt… bei uns hat eine Germanistin die E13 Stelle dankend abgelehnt und ist woanders untergekommen, mit mehr Gehalt plus Home Office an fünf Tagen pro Woche.

Apropos HO… sollte das nicht bald auf 5 Tage ausgeweitet werden, sehe ich ebenfalls schwarz. Die aktuell gewährten zwei Tage sind ein Witz und auch null konkurrenzfähig mit der PW.

Naja in der Privatwirtschaft rudern die Firmen zurück, den Mitarbeitern wird das Privileg größtenteils entzogen. Zumindest 3 Tage vor Ort und 2 Tage im HOmeOffice....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 10:11
Klar wird es seitens der Gewerkschaften wieder vereinzelte Streiks geben, aber wohl nicht so intensiv, dass es die AG kümmert.

Und damit kann man feststellen, dass die AG Seite keinen Fachkräftemangel und auch keinen Bedarf sieht, die Jobs attraktiver bzw. konkurrenzfähig zu machen.
Das ist doch auch eine Feststellung.
Es besteht damit schlicht und ergreifend kein Bedarf an Personal.
Sollte es anders sein, müssten sich die AG von selbst bewegen. Passiert aber nicht, denn wenn man die ganzen Jahre gut gefahren ist, wird man es jetzt auch tun und in die nächste Wahlperiode verschieben.
Kein Bedarf- Kein Angebot und das Geld ist eh wo anders besser aufgehoben

Genau das ist die Verhandlungsposition der AGs - besser hätte es man nicht beschreiben können. Den AGs ist alles scheiß egal. Wie sollen Gewerkschaften darauf reagieren ??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 10.11.2023 10:24
Hier war ja schon zu lesen dass die Gewerkschaften bei der Reform vom BAT doch zu lasch waren und dann die Zersplitterung in TV-L, TVöD, TV-N, TV-V und wie das alles heißt die Folge war. Damit hat man viel Streikmacht unwiderbringlich zerstört. Jede TV verhandelt zu unterschiedlichen Zeiten, die geballte Kombination gibt es so nicht mehr.

Effektiv (aber nicht seriös) wäre es, wenn plözlich ein Großteil der Mitarbeiter zufällig zu gleichen Zeit einige Wochen krankheitsbedingt ausfällt. Da würde die Kinnlade wirklich runterklappen bei manchem AG.

Bei uns jedenfalls machen viele AN nur noch Dienst nach Vorschrift. Das wird noch viel stärker werden. Ich bin nicht der Typ für sowas und strebe daher lieber einen Wechsel an. Auch wenn die Arbeit an sich nicht schlecht ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 10.11.2023 10:37
Hier war ja schon zu lesen dass die Gewerkschaften bei der Reform vom BAT doch zu lasch waren und dann die Zersplitterung in TV-L, TVöD, TV-N, TV-V und wie das alles heißt die Folge war. Damit hat man viel Streikmacht unwiderbringlich zerstört. Jede TV verhandelt zu unterschiedlichen Zeiten, die geballte Kombination gibt es so nicht mehr.

Effektiv (aber nicht seriös) wäre es, wenn plözlich ein Großteil der Mitarbeiter zufällig zu gleichen Zeit einige Wochen krankheitsbedingt ausfällt. Da würde die Kinnlade wirklich runterklappen bei manchem AG.

Bei uns jedenfalls machen viele AN nur noch Dienst nach Vorschrift. Das wird noch viel stärker werden. Ich bin nicht der Typ für sowas und strebe daher lieber einen Wechsel an. Auch wenn die Arbeit an sich nicht schlecht ist.

Das strebe ich nächstes Jahr an. Anders geht es nicht. Ich bin echt erschöpft.

Ich bin gesundheitlich am Ende, an den Wochenenden schlafe ich nur und muss mich erholen. Es ist viel zuviel Arbeit und nicht mehr zu schaffen.

2020 bestand unser Team noch aus 10 Personen, aktuell nur noch aus 2. Der Rest ist in Rente gegangen oder hat sich wegbeworben…

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 10.11.2023 10:40
Bei uns ist es voll krass.

Der TV-L muss ordentlich liefern, sonst werden künftig gravierend Leute fehlen in allen möglichen Bereichen. Die ohnehin weniger verfügbaren jungen Leute lassen sich den Scheiß nicht bieten und kommen erst nicht.


Apropos HO… sollte das nicht bald auf 5 Tage ausgeweitet werden, sehe ich ebenfalls schwarz. Die aktuell gewährten zwei Tage sind ein Witz und auch null konkurrenzfähig mit der PW.

Naja in der Privatwirtschaft rudern die Firmen zurück, den Mitarbeitern wird das Privileg größtenteils entzogen. Zumindest 3 Tage vor Ort und 2 Tage im HOmeOffice....

Den Unternehmen laufen aber auch die Mitarbeiter weg.

Das Privileg kann man nicht mehr rückgängig machen.

Die Mitarbeiter sind umgezogen, haben sich Haustiere angeschafft und auch die Kinderbetreuung nach HO umgestellt.

Die mir bekannten Unternehmen haben alle 5 Tage HO… die sparen dadurch auch richtig Kohle.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 10.11.2023 10:42
Naja, also 100% H-O Quote fordern um Konkurrenzfähig zu sein, halte ich für übertrieben.
Wie wäre es noch mit einem Dienstwagen und Behördenjet?
H-O sorgt auch nicht nur für zufriedene Mitarbeiter, sondern auch für Unmut.
Nicht jede Arbeitsstelle lässt H-O zu. Wer Kundenkontakt hat, schaut in die Röhre.
Diese Stellen zu halten und zu besetzen wird immer schwieriger.
Das schafft man am besten durch einen finanziellen Anreiz und einen guten Tarifabschluss.

Ich verstehe bei diesen ganzen Tarifgesprächen (eigentlich im gesamten ÖD) nicht, die Kurzsichtigkeit mit der Entscheidungen getroffen werden. Selbst als es noch genug Bewerber gab, wurden Stellen nie überlappend neu besetzt um eingearbeitet zu werden, sondern der Eine ging am 31. und am 1. kam der/die Neue. Eine Übergabe/Einführung fand nie statt.

So auch die aktuelle Kurzsichtigkeit, neue Mitarbeiter zu finden und zu halten.
Was sie heute versäumen, werden sie später einmal doppelt so teuer aufholen müssen und dann wird der Markt mit geeigneten Personen noch übersichtlicher werden, denn jeden wollen wir auch nicht.
Eine gute deutsche Sprache in Wort und Schrift ist unabdingbar. Die kannst du auch mal nicht eben im Ausland anwerben.

Die Institutionen werden bald nicht mehr arbeitsfähig sein.
Dann wird die Wirtschaft Druck machen und das zu Recht.
Trotzdem wird dann niemand oder wenige da sein, die das übernehmen können.
Und die wenigen werden noch schneller hinschmeissen.
Wir sind auf einem gefährlichen Weg.
Diese Blindheit/Ignoranz der AG kotzt mich an.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 10.11.2023 10:58

So auch die aktuelle Kurzsichtigkeit, neue Mitarbeiter zu finden und zu halten.
Was sie heute versäumen, werden sie später einmal doppelt so teuer aufholen müssen und dann wird der Markt mit geeigneten Personen noch übersichtlicher werden, denn jeden wollen wir auch nicht.
Eine gute deutsche Sprache in Wort und Schrift ist unabdingbar. Die kannst du auch mal nicht eben im Ausland anwerben.

Die Institutionen werden bald nicht mehr arbeitsfähig sein.
Dann wird die Wirtschaft Druck machen und das zu Recht.
Trotzdem wird dann niemand oder wenige da sein, die das übernehmen können.
Und die wenigen werden noch schneller hinschmeissen.
Wir sind auf einem gefährlichen Weg.
Diese Blindheit/Ignoranz der AG kotzt mich an.

Naja Who Cares? Wie schon jemand geschrieben hat: Dann wird Goldgräberstimmung sein. Durch externe Beraterbutzen oder internes Personal das solange den Job ablehnt bis das Geld stimmt.

Denke auch die AGs überlegen sich: Schaffen wir es ohne große Schäden zur nächstne Wahl? Ja ? Alles klar - läuft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 10.11.2023 11:12
Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung und erhalten 2024 7% + 3000 Euro auf 15 Monate.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 10.11.2023 11:13
Jede TV verhandelt zu unterschiedlichen Zeiten, die geballte Kombination gibt es so nicht mehr.
Ich stelle mir das schon vor, wenn Verdi es "hinbekommt", das die unterschiedlichen öD-Tarifverträge zu gleichen Zeit auslaufen und die Arbeitgeber(verbände) (Bund, VKA, TdL ...) die Verdi-Bundestarifkommission bei der Terminfindung für Verhandlungen wie wild rotieren lässt... ;D
Bund und VKA für TVöD: Wir hätten einen freien Termin am Di. xx.xx.xxxx ab 09:00 Uhr in Potsdam.
TdL für TV-L: Wir können auch nur und ausschließlich am Di. xx.xx.xxxx ab 15:00 Uhr in Hannover.
Wie Hase und Igel...
...die Arbeitgebervertreter legen gepflegt die Beine hoch und schnabulieren die hier vielzitierten Häppchen ganz allein, weil die Verdi-Truppe entweder auf An- oder Abreise ist und ansonsten vor Müdigkeit keinen Bissen runterbekommt  8)

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 10.11.2023 11:15
Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung und erhalten 2024 7% + 3000 Euro auf 15 Monate.

Das wäre aber eine böse Überraschung  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 11:19

Die Institutionen werden bald nicht mehr arbeitsfähig sein.
Dann wird die Wirtschaft Druck machen und das zu Recht.
Trotzdem wird dann niemand oder wenige da sein, die das übernehmen können.
Und die wenigen werden noch schneller hinschmeissen.
Wir sind auf einem gefährlichen Weg.
Diese Blindheit/Ignoranz der AG kotzt mich an.

Naja Who Cares? Wie schon jemand geschrieben hat: Dann wird Goldgräberstimmung sein. Durch externe Beraterbutzen oder internes Personal das solange den Job ablehnt bis das Geld stimmt.

Denke auch die AGs überlegen sich: Schaffen wir es ohne große Schäden zur nächstne Wahl? Ja ? Alles klar - läuft.

Dazu der Beitrag von @sozialarbeiter bezgl. Hamburgzulage:

"Achja, und um nochmal auf Potsdam zurückzukommen. Die AG Vertreter tragen tatsächlich nichts zur Verhandlung bei. Sie hören sich Argumente an, teilen schön aus (das ist Arbeit zweiter Klasse / eine Zulage für Sozialarbeitende geht nicht, dann würden wir das Lohngefüge zu Lehrenden kaputt machen / Der Anspruch ohne im öD ohne Transferleistungen zu leben sei zu hoch, entstigmatisieren Sie Wohngeld),
und müssen selbst viele Frage stellen. Teilweise ziehen sie sich zurück, um dann von ihren Personalämtern und Tarifreferenten unsere Angaben bestätigt zu bekommen (ja, offenbar haben wir diese Probleme, die sich ansprechen tatsächlich).

Lösungen auf die Problem und Herausforderungen der Zeit? Nada, nichts, keine. Es ging bisher ausschließlich darum unsere Vorschläge abzulehnen.
Einen tabellenwirsame Erhöhung könne es auch erst im Herbst 2024 geben. „At Front“ erstmal eine Einmalzahlung. Aber nicht unbedingt für die Beamten und Versorgungsempfänger. "
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 10.11.2023 11:40

Ich ziehe mich im Januar zwei Wochen mit einer AU raus.

Es kann nicht sein, dass ich meinen Jahresurlaub erstmal dazu nutzen muss, um meine Erschöpfung loszuwerden. Die ersten drei Tage meines Urlaubs liege ich nur im Bett und schlafe 14 Stunden!

Organisch ist alles in Ordnung, es ist einfach der Stress.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 10.11.2023 11:48

Ich ziehe mich im Januar zwei Wochen mit einer AU raus.

Es kann nicht sein, dass ich meinen Jahresurlaub erstmal dazu nutzen muss, um meine Erschöpfung loszuwerden. Die ersten drei Tage meines Urlaubs liege ich nur im Bett und schlafe 14 Stunden!

Organisch ist alles in Ordnung, es ist einfach der Stress.

Dann beschäftige dich mit Positivem, nicht hier rumärgern!!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 10.11.2023 11:49
Dafür ist aber der sog. "Erholungs-"urlaub aber auch tatsächlich da :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 10.11.2023 11:53
Dafür ist aber der sog. "Erholungs-"urlaub aber auch tatsächlich da :D


genau so! Den gibt es ja auch nur zum Erhalt der Arbeitskraft, nicht für Spaß
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 12:04

Ich ziehe mich im Januar zwei Wochen mit einer AU raus.

Es kann nicht sein, dass ich meinen Jahresurlaub erstmal dazu nutzen muss, um meine Erschöpfung loszuwerden. Die ersten drei Tage meines Urlaubs liege ich nur im Bett und schlafe 14 Stunden!


Wie geht´s Ihnen denn heute ? Wenn Sie an den WEs auch so viel schlafen, sollten Sie schleunigst zum Arzt und sich untersuchen lassen - und nicht erst im Januar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 10.11.2023 12:11
Das Problem bei den Verhandlungen ist ja eigentlich leicht zu sehen. Jeder der da für die TDL verhandelt, will da rausgehen und sagen: Ich hab viel Geld gespart, mein Job war gut. Das der nächste das ausbügeln muss oder das ganze zu kurz gedacht ist, interessiert die Verhandler doch gar nicht. Die wissen, bei der nächsten Verhandlung sitz ich eh nicht mehr da!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 10.11.2023 12:22
Bei uns gibt es Wiedereingliederungsmaßnahmen nach längerer Krankheit, vielleicht gibt es auch bei euch mehr Möglichkeiten, als bekannt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 12:26

Ich ziehe mich im Januar zwei Wochen mit einer AU raus.

Es kann nicht sein, dass ich meinen Jahresurlaub erstmal dazu nutzen muss, um meine Erschöpfung loszuwerden. Die ersten drei Tage meines Urlaubs liege ich nur im Bett und schlafe 14 Stunden!

Organisch ist alles in Ordnung, es ist einfach der Stress.

P.S. Wollten Sie sich nicht einen Job suchen oder warten Sie erst ein Mal Ihren Genesungsverlauf ab ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 10.11.2023 12:49

Ich ziehe mich im Januar zwei Wochen mit einer AU raus.

Es kann nicht sein, dass ich meinen Jahresurlaub erstmal dazu nutzen muss, um meine Erschöpfung loszuwerden. Die ersten drei Tage meines Urlaubs liege ich nur im Bett und schlafe 14 Stunden!

Organisch ist alles in Ordnung, es ist einfach der Stress.

P.S. Wollten Sie sich nicht einen Job suchen oder warten Sie erst ein Mal Ihren Genesungsverlauf ab ?

Hab ich, ein Angenot liegt vor, ist aber 50km entfernt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 10.11.2023 12:54
Wenn ich ehrlich sein soll: ich kann auch nicht mehr.
Bei mir ist es ebenfalls so, dass wenn ich 2 Wochen Urlaub habe, ich diese Zeit erstmal brauche um mich überhaupt erholen zu können. Dann geht es einem gerade wieder besser und schon wird man wieder kaputt gemacht auf der Arbeit.
Und wofür das alles? Damit man seine Miete zahlen kann und die sonstigen Lebenshaltungskosten, die immer teurer werden, während andere die gar nicht hier sein sollten, hier trotzdem versorgt werden und es völlig egal ist wenn sie nie arbeiten!

Bin nur noch wütend!


So ist es leider, wir sind nur die Arbeitsbienen und sollen funktionieren.

Die AU ist das einzige Mittel, um sich zu wehren!

In meiner Welt bedeutet Urlaub Ablenkung, wegfahren, schöne Erlebnisse mit Freunden und Mann…

Tja ich musste einige Freunde vertrösten, die Kraft reicht derzeit einfach nicht aus für Konzertbesuche oder abends was Essen gehen.

Mein Leben habe ich mir anders vorgestellt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 10.11.2023 12:55
Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung und erhalten 2024 7% + 3000 Euro auf 15 Monate.

Das wäre aber eine böse Überraschung  ;)

In 2024 rechne ich nur mit der IAP in Raten.
Eine tabellenwirksame Erhöhung dann ab 2025. Laufzeit insgesamt 27 Monate.

Keine zeitgleiche und inhaltsgleiche Übernahme (d. h. prozentual geringere Erhöhung) für die Beamten.
Keine IAP für die Versorgungsempfänger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 10.11.2023 13:00
Bei uns im Haus ist die Situation mittlerweile auch unerträglich. Krankenstand so hoch wie nie.( Liegt in der Natur der Sache wenn fast nur noch altes Personal rumläuft) Zig Stellen unbesetzt, Stellen werden zum 3. oder 4. Mal ausgeschrieben. Entweder bewirbt sich keiner, oder es bewerben sich 1,2 Leute, die früher niemals zum Vorstellungsgespräch geladen worden wären. Aus Verzweiflung stellt man dann einen von denen ein, in der Hoffnung , es könnte ja doch was werden. Meistens überleben die aber die Probezeit nicht und das Dilemma fängt von vorne an.  Unsere Hausspitze erkennt dieses Problem und motzt auch, in der Politik handelt man aber wie die drei Affen. Hoffentlich fliegt denen mal alles gehörig um die Ohren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 13:02

Ganz konkret: was genau änderst du denn damit?
Ich kenne so einige Leute bei uns die keine Lust mehr haben, und wenn du dir dann einen neuen Job suchst, landest du halt vom Regen in der Traufe.
Denn es ändert sich nicht, dass die meisten Menschen in unserer Klassengesellschaft eben lohnabhängig sind.

Und weil das so ist - und auch keine relevanten gesellschaftlichen Kräfte vorhanden sind, die das grundsätzlich verändern wollen  - muss sich jeder alleine durchschlagen oder AN-Vertretungen mit seinen Interessen beauftragen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 10.11.2023 13:05
Darf ich zusammenfassen, dass viele hier befürchten, dass die Gewerkschaften sich wieder zu billig abspeisen lassen? Die Frage ist, können wir das noch in irgend einer Art beeinflussen? Klar wird es seitens der Gewerkschaften wieder vereinzelte Streiks geben, aber wohl nicht so intensiv, dass es die AG kümmert.

Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet. Der TVL hinkt schon so lange der Inflation hinterher. Man muss sich klar machen, dass bei den aktuellen Forderungen nur darüber verhandelt wird, wie hoch die Reallohnsenkung werden soll.

Du sagst es ja schon selbst "Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet". Funktioniert bei der Bahn ja auch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 13:14
Darf ich zusammenfassen, dass viele hier befürchten, dass die Gewerkschaften sich wieder zu billig abspeisen lassen? Die Frage ist, können wir das noch in irgend einer Art beeinflussen? Klar wird es seitens der Gewerkschaften wieder vereinzelte Streiks geben, aber wohl nicht so intensiv, dass es die AG kümmert.

Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet. Der TVL hinkt schon so lange der Inflation hinterher. Man muss sich klar machen, dass bei den aktuellen Forderungen nur darüber verhandelt wird, wie hoch die Reallohnsenkung werden soll.

Du sagst es ja schon selbst "Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet". Funktioniert bei der Bahn ja auch.

Und warum funktioniert das bei der Bahn?? Ach ja- mindestens 60%-70 sind% organisiert und warten nur auf die Urabstimmung. Warum machen die Gewerkschaften im ÖD das bloß nicht ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 10.11.2023 13:30


Und wenn es jetzt einen saftigen Tarifabschluss gäbe, würde sich genau was für euch (Tariflas/Pelikan) ändern?

Geld=Wertschätzung

Zudem könnte ich mir eine Putzfrau leisten, Massagen und mehr Urlaube zur Erholung. Plus mit 63 in Rente gehen statt 68..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 13:35


Und wenn es jetzt einen saftigen Tarifabschluss gäbe, würde sich genau was für euch (Tariflas/Pelikan) ändern?

Geld=Wertschätzung

Zudem könnte ich mir eine Putzfrau leisten, Massagen und mehr Urlaube zur Erholung. Plus mit 63 in Rente gehen statt 68..

P.S. Massagen - statt mehr Geld/Urlaub  - hatte die vka in der SuE-Runde 2022 für die Erzieherinnen vorgeschlagen. Als ihnen dann klar wurde, dass dafür regelmäßige und tatsächliche Pausenzeiten notwendig werden, haben Sie sofort davon Abstand genommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 10.11.2023 13:47
off topic

Könnt ihr den zitierten Text auf das minimieren, auf was sich eure Antwort bezieht?
Hier steht x-mal mehr Text als Quote, als die Antwort dann ist.
Man darf den zitierten Text kürzen und ersetzt den Teil durch [...].
Auch kann man einfach vorhergehende Postings aus dem Quote entfernen.

Das macht alles übersichtlicher und lesbarer.

/off topic
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 10.11.2023 14:17
Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung und erhalten 2024 7% + 3000 Euro auf 15 Monate.

Das wäre aber eine böse Überraschung  ;)

In 2024 rechne ich nur mit der IAP in Raten.
Eine tabellenwirksame Erhöhung dann ab 2025. Laufzeit insgesamt 27 Monate.

Keine zeitgleiche und inhaltsgleiche Übernahme (d. h. prozentual geringere Erhöhung) für die Beamten.
Keine IAP für die Versorgungsempfänger.

Ich vermute auch, dass es auf einen Kompromiss hinaus läuft a la TVöD. Ein Teil der IAP zeitnah zu Beginn 2024, danach Restaufzehrung monatlich und ggf. ebenfalls ab drittem Quartal 2024 eine Tariferhöhung bestehend aus Sockel und Prozenten. Für die untersten EG gibts bis zu 15% insgesamt und oben rum die prophezeiten 7%.

Sonst wird meiner Erwartung nach nichts kommen. Keine Stadtstaatenzulage (jedenfalls nicht fix - höchstens die Zulage dauerhaft ermöglicht, um den Sonderfall Berlin rechtmäßig werden zu lassen), keine Arbeitszeitregelungen, keine stufengleiche Höhergruppierung, keine bessere Stufenzuordnung MINT, keine Zulagen für SuE oder sonst wen.

Es heißt dann wieder und wieder: Jetzt sind gerade sehr schwierige Zeiten. AG und Gewerkschaften haben sich geeinigt, das in einer späteren Tarifrunde noch einmal aufzugreifen. Und täglich grüßt das Murmeltier. Aber wenn sie ganz hartnäckig dran bleiben, haben meine Enkel vielleicht mal was davon ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 10.11.2023 14:32
Falls das so kommt werden gerade in den oberen Entgeltgruppen noch mehr Stellen unbesetzt bleiben bzw. noch mehr Leute wie gerade Ingenieure abwandern oder zum Minderleister. Dann können die unteren und mittleren EG gerne den Laden am laufen halten.

Ich selbst warte im Prinzip nur noch die nächste Verhandlungsrunde ab. Bei schlechtem Abschluss suche ich mir dieses Jahr gemütlich noch eine der recht zahlreichen Stellen im TV-V aus und werde durchaus mit Genuss die Kündigung einreichen. Der AG wird definitiv aus allen Wolken fallen, da es schlicht keinen Stellvertreter für meine Spezialaufgaben gibt. Ersatz wird sehr schwierig zu finden sein. Tut mir einerseits duchaus leid da ich mich als recht pflichtbewusst bezeichne, ist dann aber nicht mehr mein Bier.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 10.11.2023 15:26
Wie gesagt… bei uns hat eine Germanistin die E13 Stelle dankend abgelehnt und ist woanders untergekommen, mit mehr Gehalt plus Home Office an fünf Tagen pro Woche.
Eine Germanistin? Also den Job möchte ich gern sehen, für den man mit dieser Nischenqualifikation eine E13 ablehnt ...  ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 10.11.2023 15:33
Effektiv (aber nicht seriös) wäre es, wenn plözlich ein Großteil der Mitarbeiter zufällig zu gleichen Zeit einige Wochen krankheitsbedingt ausfällt.
Wenn man nicht krank ist, finde ich das asozial. Dann hat man nicht den Mut, "vernünftig" zu streiken bzw. seine Interessen zu vertreten.

Bei uns jedenfalls machen viele AN nur noch Dienst nach Vorschrift.
"Dienst nach Vorschrift" ist per se nichts Schlimmes. Genau genommen ist er sogar genau richtig. Damit zu drohen, dürfte keinen AG aufschrecken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 10.11.2023 15:41
In meiner Welt bedeutet Urlaub Ablenkung, wegfahren, schöne Erlebnisse mit Freunden und Mann…

Tja ich musste einige Freunde vertrösten, die Kraft reicht derzeit einfach nicht aus für Konzertbesuche oder abends was Essen gehen.

Mein Leben habe ich mir anders vorgestellt.
Man muss aber so fair sein: Das ist kein Thema/Problem des Arbeitgebers. Urlaub dient tatsächlich dem Erhalt/der Wiederherstellung der Arbeitskraft. Dass manche da eine Weltreise machen, ist individueller Wunsch - auf der Couch zu liegen, erfüllt den Anspruch genauso.

Wenn es grundlegende Probleme mit Freizeit gibt, soll tatsächlich über einen Jobwechsel oder eine andere Arbeitszeit nachgedacht werden. "AU-feiern" löst das Problem jedenfalls nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 10.11.2023 15:42
In 2024 rechne ich nur mit der IAP in Raten.
Eine tabellenwirksame Erhöhung dann ab 2025. Laufzeit insgesamt 27 Monate.
Also ein ganzes Jahr 2024 ohne tabellenwirksame Erhöhung wäre schon ein Riesen-Flop, oder? Man sollte sich da nicht von IAP oder anderen Einmaleffekten blenden lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aleksandra am 10.11.2023 15:46
Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung und erhalten 2024 7% + 3000 Euro auf 15 Monate.

Das wäre aber eine böse Überraschung  ;)
Laufen die Verhandlungen im TVL denn derzeit so gut, dass das eine Enttäuschung wäre?
7% auf 15 Monate wären 5,6% mehr Lohn pa und damit besser als die Erhöhung die man in den höheren EG-Stufen des TVÖD bekommen wird.
Klar, wir brauchen nicht darüber zu reden, dass das im Vergleich zur Inflation immer noch deutlich zu wenig ist. Aber dass man die TVÖD Ergebnisse derart überflügelt, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Aber verdient hättet ihr es. Insbesondere in den höheren EG ist der TVL ja noch ein Stückchen hinter dem TVÖD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VFA West am 10.11.2023 15:52
Ich selbst war so doof und habe meinen Job einfach gekündigt, weil es mir nicht gut ging.
Heute würde ich es definitiv anders machen: Wenn es einem nicht gut, dann lässt man sich aus dem Verkehr ziehen. Punkt. Bestenfalls kann man in dieser Zeit genug Kraft tanken und sich woanders bewerben. Ansonsten geht man dann halt irgendwann zurück und fährt sich selbst ein bisschen runter.

Krank wird man m.M.n. nur, wenn das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen nicht stimmt; man also viel zu viel gibt und viel zu viel Negatives aufnimmt. Dabei muss man das nicht. Es KANN niemand von einem erwarten, dass man allein das schafft, was zuvor 5 Leute gemacht haben. Es gibt aber Menschen (so wie ich), die sich einfach selbst zu sehr unter Druck setzen; nicht "Nein" sagen können, etc. ... In der Regel reißt einem der AG nicht den Kopf ab, wenn man ihm sagt, dass es einfach nicht geht. Solange man einen unbefristeten Vertrag hat, kann einem eigentlich überhaupt nichts passieren. Leider hatte ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht verinnerlicht und mich selbst kaputt gemacht. Aber wir "einfachen Angestellten" sind nicht verantwortlich dafür, dass der Laden läuft. Wir können nicht die Welt retten. Wir können nur das tun, was geht. Alles andere liegt nicht in unserer Verantwortung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 10.11.2023 16:08
In 2024 rechne ich nur mit der IAP in Raten.
Eine tabellenwirksame Erhöhung dann ab 2025. Laufzeit insgesamt 27 Monate.
Also ein ganzes Jahr 2024 ohne tabellenwirksame Erhöhung wäre schon ein Riesen-Flop, oder? Man sollte sich da nicht von IAP oder anderen Einmaleffekten blenden lassen.

Das war aber selbst im TvöD so. Die 3000€ IAP wurden zur Überbrückung von 14 Nullmonaten verwendet. Das würde ich also als gesetzt ansehen. Die Erhöhung erfolgt nicht vor Ende 2024. Die Frage ist nur die Art und nominale Höhe der Tabellensteigerung und die Laufzeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 17:25

Ich vermute auch, dass es auf einen Kompromiss hinaus läuft a la TVöD. Ein Teil der IAP zeitnah zu Beginn 2024, danach Restaufzehrung monatlich und ggf. ebenfalls ab drittem Quartal 2024 eine Tariferhöhung bestehend aus Sockel und Prozenten. Für die untersten EG gibts bis zu 15% insgesamt und oben rum die prophezeiten 7%.

Es heißt dann wieder und wieder: Jetzt sind gerade sehr schwierige Zeiten. AG und Gewerkschaften haben sich geeinigt, das in einer späteren Tarifrunde noch einmal aufzugreifen. Und täglich grüßt das Murmeltier. Aber wenn sie ganz hartnäckig dran bleiben, haben meine Enkel vielleicht mal was davon ;)

Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 10.11.2023 18:20
Wenn das so kommt, wird es als Brandbeschleuniger die Wechselbereitschaft gerade bei Leistungswilligen und klugen Köpfen deutlich erhöhen. Und die Zahl der Minderleister wird deutlich steigen. Gibt es den niemand, der das Füllhorn der Weisheit über die TDL ausschütten kann?

Mit Sicherheit liest die TDL hier mit:

Liebe TDL, liefern oder mit den Konsequenzen leben. Der Geiz wird schlussendlich doppelt so teuer enden. Gerade habe ich gelesen, dass der Etat für das Bürgergeld in diesem Jahr um mind. zwei Mrd. aufgestockt werden muss und weitere Mrd. Sind nicht ausgeschlossen. Für alles ist Geld da, bei uns wird geknausert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: pallas am 10.11.2023 18:29
Gerade zufällig gesehen: In Thüringen gabs einen Warnstreik an den Jenaern Hochschulen, die GEW hatte aufgerufen:

https://www.zeit.de/news/2023-11/09/warnstreik-sorgt-fuer-einschraenkungen-an-jenaer-hochschulen (https://www.zeit.de/news/2023-11/09/warnstreik-sorgt-fuer-einschraenkungen-an-jenaer-hochschulen)
https://www.gew-thueringen.de/aktuelles/detailseite/aufruf-zum-warnstreik-an-jenaer-hochschulen (https://www.gew-thueringen.de/aktuelles/detailseite/aufruf-zum-warnstreik-an-jenaer-hochschulen)

Auf dieser Seite gibts Infos zum Streikrecht im öD
https://www.uni-jena.de/universitaet/zentrale-einrichtungen/interessenvertretungen/personalrat/haeufig-nachgefragt (https://www.uni-jena.de/universitaet/zentrale-einrichtungen/interessenvertretungen/personalrat/haeufig-nachgefragt)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 10.11.2023 20:02
Ich selbst war so doof und habe meinen Job einfach gekündigt, weil es mir nicht gut ging.
Heute würde ich es definitiv anders machen: Wenn es einem nicht gut, dann lässt man sich aus dem Verkehr ziehen. Punkt. Bestenfalls kann man in dieser Zeit genug Kraft tanken und sich woanders bewerben. Ansonsten geht man dann halt irgendwann zurück und fährt sich selbst ein bisschen runter.

Krank wird man m.M.n. nur, wenn das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen nicht stimmt; man also viel zu viel gibt und viel zu viel Negatives aufnimmt. Dabei muss man das nicht. Es KANN niemand von einem erwarten, dass man allein das schafft, was zuvor 5 Leute gemacht haben. Es gibt aber Menschen (so wie ich), die sich einfach selbst zu sehr unter Druck setzen; nicht "Nein" sagen können, etc. ... In der Regel reißt einem der AG nicht den Kopf ab, wenn man ihm sagt, dass es einfach nicht geht. Solange man einen unbefristeten Vertrag hat, kann einem eigentlich überhaupt nichts passieren. Leider hatte ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht verinnerlicht und mich selbst kaputt gemacht. Aber wir "einfachen Angestellten" sind nicht verantwortlich dafür, dass der Laden läuft. Wir können nicht die Welt retten. Wir können nur das tun, was geht. Alles andere liegt nicht in unserer Verantwortung.


und leider dankt es euch auch keiner, wenn ihr mehr geben wollt, als gesund ist!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 20:06
Wenn das so kommt, wird es als Brandbeschleuniger die Wechselbereitschaft gerade bei Leistungswilligen und klugen Köpfen deutlich erhöhen. Und die Zahl der Minderleister wird deutlich steigen. Gibt es den niemand, der das Füllhorn der Weisheit über die TDL ausschütten kann?

Mit Sicherheit liest die TDL hier mit:

Liebe TDL, liefern oder mit den Konsequenzen leben. Der Geiz wird schlussendlich doppelt so teuer enden. Gerade habe ich gelesen, dass der Etat für das Bürgergeld in diesem Jahr um mind. zwei Mrd. aufgestockt werden muss und weitere Mrd. Sind nicht ausgeschlossen. Für alles ist Geld da, bei uns wird geknausert.

... und falls die TDL nicht "mitliest" , hier die Adressen für diesen und andere Beiträge :

Markus Geyer / Geschäftsführer/ info@tdl-online.de

Dr. Till Sachadae /Stellvertretender Geschäftsführer/ info@tdl-online.de 

postalisch :Georgenstraße 23 in 10117 Berlin

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 10.11.2023 20:42
...

Es heißt dann wieder und wieder: Jetzt sind gerade sehr schwierige Zeiten. AG und Gewerkschaften haben sich geeinigt, das in einer späteren Tarifrunde noch einmal aufzugreifen. Und täglich grüßt das Murmeltier.

...

Wenn man solche Argumente tatsächlich gelten lassen sollte, "unterhält" man sich aber auch in absehbarer Zeit wieder und macht keine Laufzeit von 24 Monaten oder mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 10.11.2023 21:26

Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Wurde denn gestreikt?
Soweit ich mich erinnern kann kam das Ergebnis durch eine Schlichtung zustande.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 21:44

Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Wurde denn gestreikt?
Soweit ich mich erinnern kann kam das Ergebnis durch eine Schlichtung zustande.

Natürlich wurde gestreikt - und zwar öffentlichkeitswirksam und bundesweit. Aber was hat die Schlichtung  damit zu tun ? Höchstens,dass di Streiks mit dazu geführt haben, dass die AGs in die Schlichtung gegangen sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 10.11.2023 21:48

Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Wurde denn gestreikt?
Soweit ich mich erinnern kann kam das Ergebnis durch eine Schlichtung zustande.

Natürlich wurde gestreikt - und zwar öffentlichkeitswirksam und bundesweit. Aber was hat die Schlichtung  damit zu tun ?


Naja…das Ergebnis des TVöD kam durch die Schlichtung zustande und nicht durch wochenlange Streiks.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 10.11.2023 22:08

Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Wurde denn gestreikt?
Soweit ich mich erinnern kann kam das Ergebnis durch eine Schlichtung zustande.

Natürlich wurde gestreikt - und zwar öffentlichkeitswirksam und bundesweit. Aber was hat die Schlichtung  damit zu tun ?


Naja…das Ergebnis des TVöD kam durch die Schlichtung zustande und nicht durch wochenlange Streiks.

Genau -die AGs haben einfach so die Schlichtung angerufen. Was für ein Quatsch.
    Die Gewerkschaftsseite erklären am frühen Morgen(des 30.03.2023) die Verhandlungen als gescheitert. Die Arbeitgeberseite kündigt an, die Schlichtung anzurufen." unter https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2023/

Somit haben die AGs die Urabstimmung mit weiteren Streiks zumindest nach hinten verschoben, weil während der Schlichtung Friedenspflicht besteht. Formal berührt m.E. eine Urabstimmung nicht die Friedenspflicht, hat man aber darauf verzichtet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: flip am 10.11.2023 22:22
Fazit:  Möglichst Viele sollten sich an den Warnstreiks und Aktionen beteiligen um zu zeigen, dass man ggf. auch zu Streik bereit ist, sollte kein aktzeptables Angebot kommen.
Jetzt schon zu signalisieren, dass man mit weniger zufrieden wäre und die Argumente wie "leere Kassen" ernst nimmt, ist nicht zielführend!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 11.11.2023 08:21
Gibt ja bei den TV–L Verhandlungen keine Schlichtung.
Warum eigentlich nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 11.11.2023 08:45
Gibt ja bei den TV–L Verhandlungen keine Schlichtung.
Warum eigentlich nicht?
Es gibt keine Schlichtungsvereinbarung. Im gegenseitigen Einvernehmen ist eine Schlichtung immer möglich.
Eine Schlichtungsvereinbarung sieht in der Regel vor, das sich die andere Seite darauf einlassen muss, wenn eine Seite danach verlangt.

Jetzt kannst du dir in der gegebenen Konstellation selbst ausrechnen, für welche Seite eine Schlichtungsvereinbarung vorteilhaft wäre...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.11.2023 08:47
Laufen die Verhandlungen im TVL denn derzeit so gut, dass das eine Enttäuschung wäre?
7% auf 15 Monate wären 5,6% mehr Lohn pa und damit besser als die Erhöhung die man in den höheren EG-Stufen des TVÖD bekommen wird.
Klar, wir brauchen nicht darüber zu reden, dass das im Vergleich zur Inflation immer noch deutlich zu wenig ist. Aber dass man die TVÖD Ergebnisse derart überflügelt, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Aber verdient hättet ihr es. Insbesondere in den höheren EG ist der TVL ja noch ein Stückchen hinter dem TVÖD.
Ich glaube auch nicht daran, dass es ein Ergebnis geben wird, das für mich zufriedenstellend ist. Ich fände bei aktuell knapp unter 13% Reallohnverlust seit Beginn 2021 und noch zukünftig erfolgender Inflation 7% Lohnplus bis Mitte 2025 nicht zufriedenstellend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.11.2023 08:51
Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Nunja die Behauptung, dass das tatsächlich genau so kommen würde, ist ja auch nicht belegbar. Ich habe zudem einen Arbeitsvertrag mit meinem AG, der sich in der TDL organisiert. Hat der AG das Interesse verloren mich angemessen zu entlohnen, hat er wohl entweder ein Interesse an meiner Mitarbeit verloren oder an der Qualität der Arbeitsergebnisse. Aus einem unbefriedigendem Ergebnis werde ich meine Schlüsse entsprechend ziehen. Ob jetzt hier wieder einige von kindischem Verhalten oder Vertragsbruch rumheulen ist mir vollkommen egal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 11.11.2023 09:11
Wir haben nächste Woche Personalversammlung. Ich werde vor versammelter Mannschaft in der offenen Fragerunde sehr unangenehme Fragen an Leitung und offenbar anwesenden höheren Entscheidern vom Land stellen zum Thema TV-L. Die Kollegen sind bereits intern vorgewarnt. Das wird lustig und ich freue mich drauf. Andere Kollegen wollen ebenfalls das Wort ergreifen. Wir werden die gegenwärtige Stimmung prägnant und für die Leitung unerwartet deutlich transportieren. Manchmal muss man es einfach krachen lassen. Das kann ich an allen TV-L Standorten nur empfehlen. Die Stimmung muss deutlich werden. Die TDL wird einen altmodischen Brief von mir erhalten. Und die Presse kann man durch Leserbriefe ebenfalls in Stimmung bringen. Verdi und Co. sind hier irgendwie zu brav. Ich würde es medienwirksam krachen lassen. Warum können die das nicht?

Sicherlich nur im Kleinen der Versuch was zu erreichen. Das bin ich aber auch meinen Kollegen irgendwie schuldig, die in Verwaltung, Sekretariat, Haustechnik, MINT etc. mit viel Energie den Laden am laufen halten und sich oft nicht trauen die Stimme zu erheben. Ich bin da aus anderem Holz geschnitzt, vermutlich auch durch externe Projekterfahrung. Unabhängig davon ist ein Wechsel jedoch inzwischen recht wahrscheinlich. Der TV-L ist vor allem für höhere Entgeltgruppen einfach nix.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 11.11.2023 10:07
Go for it!

Das machen wir auch natürlich auch schon!
Personalversammlungen inhaltlich bestimmen. Leider wurde die Hamburgweite Personalversammlung dieses Jahr dann untersagt, so dass wir viele kleine Personalvermsammlumgen haben.
Politisch öffentliche Terminen inhalich bestimmen und die Bevölkerung/Publikum auf unsere Seite ziehen.
Bei der wastunfuerhamburg Aktion (Signatur) haben wir schon viele hunderte Mails, teils mit langer Individualisierter Mail.
Gestern haben wir beim SPD Parteitag die Location umstellen und alle Ankömmlinge der SPD angesprochen und informiert. Es wurde so bsp. Ein Antrag gestellt, eine Stadtstaaten Zulage einzuführen. (Ich gehe davon aus, dass dieser abgelehnt wird, aber egal.)
Tschentscher und Dressel hatten da wenig Bock auf uns. Aber Falko Drossmann und viele der kleinen SPD Lichter sind offensichtlich nicht befreundet/grün mit Dressel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 11.11.2023 10:38
Go for it!

Das machen wir auch natürlich auch schon!
Personalversammlungen inhaltlich bestimmen. Leider wurde die Hamburgweite Personalversammlung dieses Jahr dann untersagt, so dass wir viele kleine Personalvermsammlumgen haben.
Politisch öffentliche Terminen inhalich bestimmen und die Bevölkerung/Publikum auf unsere Seite ziehen.
Bei der wastunfuerhamburg Aktion (Signatur) haben wir schon viele hunderte Mails, teils mit langer Individualisierter Mail.

Gestern haben wir beim SPD Parteitag die Location umstellen und alle Ankömmlinge der SPD angesprochen und informiert. Es wurde so bsp. Ein Antrag gestellt, eine Stadtstaaten Zulage einzuführen. (Ich gehe davon aus, dass dieser abgelehnt wird, aber egal.)
Tschentscher und Dressel hatten da wenig Bock auf uns. Aber Falko Drossmann und viele der kleinen SPD Lichter sind offensichtlich nicht befreundet/grün mit Dressel.

GENAU SO- die dafür Verantwortlichen anquatschen, Briefe schreiben etc. Und wenn das jeder AN mit seinem Lantagsabgeordneten machen würde...Da braucht man noch nicht ein Mal in eine Gewerkschaft einzutreten. Ok- man muß sich tatsächlich bewegen und nicht nur jammern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 11.11.2023 10:43
Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Nunja die Behauptung, dass das tatsächlich genau so kommen würde, ist ja auch nicht belegbar. Ich habe zudem einen Arbeitsvertrag mit meinem AG, der sich in der TDL organisiert. Hat der AG das Interesse verloren mich angemessen zu entlohnen, hat er wohl entweder ein Interesse an meiner Mitarbeit verloren oder an der Qualität der Arbeitsergebnisse. Aus einem unbefriedigendem Ergebnis werde ich meine Schlüsse entsprechend ziehen. Ob jetzt hier wieder einige von kindischem Verhalten oder Vertragsbruch rumheulen ist mir vollkommen egal.

Können Sie schon verraten, welche "Schlüsse" Sie möglicherweise ziehen ? Ich hoffe nur, dass es nicht "Dienst nach Vorschrift" etc ist. Denn das würde Ihren AG so richtig hart treffen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 11.11.2023 13:13
Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Nunja die Behauptung, dass das tatsächlich genau so kommen würde, ist ja auch nicht belegbar. Ich habe zudem einen Arbeitsvertrag mit meinem AG, der sich in der TDL organisiert. Hat der AG das Interesse verloren mich angemessen zu entlohnen, hat er wohl entweder ein Interesse an meiner Mitarbeit verloren oder an der Qualität der Arbeitsergebnisse. Aus einem unbefriedigendem Ergebnis werde ich meine Schlüsse entsprechend ziehen. Ob jetzt hier wieder einige von kindischem Verhalten oder Vertragsbruch rumheulen ist mir vollkommen egal.
Zitate Ulf:
"Ich glaube auch nicht daran, dass es ein Ergebnis geben wird, das für mich zufriedenstellend ist".
"Ich habe zudem einen Arbeitsvertrag mit meinem AG, der sich in der TDL organisiert".

Ja was nun. Mit deinem TDL-Arbeitsvertrag ist die Messe für dich doch schon gelesen oder was verstehe ich falsch?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 11.11.2023 13:58
Wo siehst du einen Widerspruch?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 11.11.2023 19:25
Ich rate jedem, der im TV-L bleiben will oder muss:

- jedes Jahr zusätzlichen „Urlaub“ in Form von vier Wochen AU
- nur noch Dienst nach Vorschrift
- keine Teilnahme mehr an Abendveranstaltungen oder Teamevents
- pünktlich den Stift fallen lassen

Macht euch nicht kaputt, es dankt euch keiner!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 11.11.2023 19:31
Die Punkte 3 und 4 unterschreib ich dir, auch deinen letzten Satz.

Zu Punkt 2: Wer hat dich zu mehr als das verpflichtet?

Zu Punkt 1: Zum Betrug aufzurufen, finde ich jetzt nicht so pralle!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 11.11.2023 20:19
Absolut richtig und voll meine Meinung @Fear

Ansonsten empfehle ich den Gefrusteten auch noch:
Last eure Chefs nicht hängen, aber fordert von ihnen die Anordnung von Überstunden ein.

btw
bein uns wird geraten, verwaltungstypisch aufwändig, bei den Ressorts abgefragt, was sie unternommen haben, um IT Kräfte anzuwerben….

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 11.11.2023 20:46
Ich rate jedem, der im TV-L bleiben will oder muss:

- jedes Jahr zusätzlichen „Urlaub“ in Form von vier Wochen AU
Jetzt kündigst du nicht nur Straftaten an, sondern rätst anderen noch dazu. Eine saubere Lösung sieht anders aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 11.11.2023 20:51
Ich rate jedem, der im TV-L bleiben will oder muss:

- jedes Jahr zusätzlichen „Urlaub“ in Form von vier Wochen AU
- nur noch Dienst nach Vorschrift
- keine Teilnahme mehr an Abendveranstaltungen oder Teamevents
- pünktlich den Stift fallen lassen

Macht euch nicht kaputt, es dankt euch keiner!
Mit Punkt eins widerspricht du dich hinsichtlich Punkt zwei selbst. Ich rate dir zu letzterem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Kalimochero am 11.11.2023 21:33
BVG urteilt das keine amtsangemessene Alimentierung, je nach Land 12-19% hinter der Inflation (vor 2021 Bund und Co auch nahezu immer mit besseren Abschlüssen). Wir die Beschäftigten der Länder sind die ersten die für polit Entscheidungen gerade stehen - Pandemie, Migration etc.
Alles unter dem Abschluss (die Nullnummer von 2022 war indiskutabel) von Bund/Kommunen wäre eine erneute Enttäuschung.
Das einige das hier immer noch schönreden verstehe ich nicht...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 11.11.2023 21:56
Ich rate jedem, der im TV-L bleiben will oder muss:

- jedes Jahr zusätzlichen „Urlaub“ in Form von vier Wochen AU
- nur noch Dienst nach Vorschrift
- keine Teilnahme mehr an Abendveranstaltungen oder Teamevents
- pünktlich den Stift fallen lassen

Macht euch nicht kaputt, es dankt euch keiner!

Aber auf Sie trifft der Moloch des TVL doch gar nicht mehr (lange) zu. Sie haben doch ein Angebot. Warum wechseln Sie nicht endlich. dann sind Sie endlich raus und der Stress wird sofort nachlasssen ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 12.11.2023 08:28
Ich rate jedem, der im TV-L bleiben will oder muss:

- jedes Jahr zusätzlichen „Urlaub“ in Form von vier Wochen AU
- nur noch Dienst nach Vorschrift
- keine Teilnahme mehr an Abendveranstaltungen oder Teamevents
- pünktlich den Stift fallen lassen

Macht euch nicht kaputt, es dankt euch keiner!

Aber auf Sie trifft der Moloch des TVL doch gar nicht mehr (lange) zu. Sie haben doch ein Angebot. Warum wechseln Sie nicht endlich. dann sind Sie endlich raus und der Stress wird sofort nachlasssen ?

Das ist leider falsch, weil man nur vom Regen in die Traufe kommt.
Sollte man nicht im Lotto gewinnen oder reich erben, wird man dem System Arbeit nicht entkommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 09:32
Ich rate jedem, der im TV-L bleiben will oder muss:

- jedes Jahr zusätzlichen „Urlaub“ in Form von vier Wochen AU
- nur noch Dienst nach Vorschrift
- keine Teilnahme mehr an Abendveranstaltungen oder Teamevents
- pünktlich den Stift fallen lassen

Macht euch nicht kaputt, es dankt euch keiner!

Aber auf Sie trifft der Moloch des TVL doch gar nicht mehr (lange) zu. Sie haben doch ein Angebot. Warum wechseln Sie nicht endlich. dann sind Sie endlich raus und der Stress wird sofort nachlasssen ?

Das ist leider falsch, weil man nur vom Regen in die Traufe kommt.
Sollte man nicht im Lotto gewinnen oder reich erben, wird man dem System Arbeit nicht entkommen.
Es geht darum, das Beste aus seinen Fähigkeiten innerhalb des Systems Arbeit zu erreichen und Tariflas gehört offenbar entweder zu denen die nur motzen und nicht handeln können (außer Arbeitsunfähigkeit vorzutäuschen) oder zu denen, die das System TdL AG verlassen werden, da woanders das beste rausgeholt werden kann.

Und man kann dem System Arbeit auch ohne Lotto oder Erbe noch vor der Rente entkommen, wenn man im System Arbeit sich ausreichend Vermögen angehäuft hat, welches einen bis zur Rente und darüber hinaus ernährt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Usernicht0815 am 12.11.2023 10:07
Also bei der Art den einige hier an den Tag bringen, ist gelinde gesagt zum kotzen.
Echt kein Respekt voreinander. Wenn hier schon keine Einigkeit herrscht, dann wird der Tarifabschluss nicht besonders werden, wenn es um organisieren geht. Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben. Alles in allem fehlt es an Substanz, um den Forderungen der 10,5% Nachdruck zu verleihen. Ich denke mehr als 4,x% wird nicht rausspringen werden, da die Beamten in etwa das gleiche Ergebnis erhalten werden und man natürlich die Börse auch für Beamte noch gefüllt haben muss. 5,x Mrd wären die Kosten für Angestellte und 15,x Mrd für Beamte, sprich 75% der Erhöhung gehen zugunsten der Beamten egal wieviel % erhöht wird.

Daher sollten wir uns mal damit abfinden, das Beamte auch ein Teil derjenigen sind, welche auch an den Forderungen aktiv beteiligt sein sollten. Aber es wird ja schon hier intern komplett dagegen geschossen. Das sollte Verdi mal den eigenen Leuten kommunizieren, wie das Ganze funktioniert, damit auch ihr mal den Durchblick habt, anstatt seitenweise Phrasen zu schreiben, was zusammengefasst einfach nur Schwachsinn ist. Wenige Ausnahmen sind hier konstruktiv unterwegs, die meisten aber stellen ihre Arbeitsmoral zur Schau.Haltet mal mehr zusammen, weil am Ende des Tages sind wir alle Kollegen und sollten uns auch so verhalten!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 12.11.2023 10:14
...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....

... behauptet wer ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 12.11.2023 10:49


Daher sollten wir uns mal damit abfinden, das Beamte auch ein Teil derjenigen sind, welche auch an den Forderungen aktiv beteiligt sein sollten. …

Echt jetzt? Unter der Prämisse streichen wir doch die Tarifverhandlung am besten gleich ganz, dann bleibt mehr für die Beamten. Hättest du hier aufmerksam mitgelesen, dann wäre dir bereits mehr als klar und so auch die „Rechtslage“, dass Tarifverhandlungen nur für Tarifbeschäftigte geführt gehören. Für Beamte regelt das der Gesetzgeber und wenn nicht ordentlich, dann später das BVerfG. Was ist denn, wenn wir als TB nur 4,x Prozent bekommen und das BVerfG dann sagen würde, reicht aber bei Beamten so nicht aus?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tagelöhner am 12.11.2023 10:54
...Was ist denn, wenn wir als TB nur 4,x Prozent bekommen und das BVerfG dann sagen würde, reicht aber bei Beamten so nicht aus?...

Dann lachen sie sich insgeheim ins Fäustchen, und werden bei den nächsten Tarifverhandlungen wieder vom notwendigen "Schulterschluss" zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten faseln, und dass man es nicht zulassen soll, dass der Arbeitgeber/Dienstherr einen Keil zwischen beide Gruppen treibt  ;D. Außerdem streiken sie natürlich solidarisch mit, nennt sich dann halt "Bummelstreik" im warmen Büro. Fällt nur meistens nicht auf, da der gerne sowieso bereits Alltag ist.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 12.11.2023 11:17
Wir dürfen nicht streiken, weil zu wenig Personal da ist? Dann dürfte eigentlich gar keiner mehr streiken….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 12.11.2023 12:10


Zu Punkt 1: Zum Betrug aufzurufen, finde ich jetzt nicht so pralle!


In meinem Fall ist es kein Betrug, mein Arzt wollte mich bereits mehrfach rausziehen, weil ich kurz vor m Burnout stehe!

14 Stunden Schlaf am We sind nicht so üblich...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 12.11.2023 12:12
Hier ein kleiner Auszug was gerade in Hamburg neben den Streiks noch läuft:


01. November
Andy Grote (SPD, Senator für Inneres) zum Bürgerdialog zum Thema „Migration: Chancen und Herausforderungen“ in Altona
Die Stadtstaaten Zulage wurde als Thema platziert. Wording: Das Problem sei nicht die Migration, sondern die mangelnde Infrastruktur und das mangelnde Personal um den „herausfordernden“ Herr zu werden. Man kann die Migration versuchen zu stoppen, um zB Wartezeiten zu senken.   Man könnte aber auch einfach mal den öD vernünftig ausstatten.

03. November
Bürgermeister Tschentscher Live - Hamburg Süderelbe
Das Schaulaufen seiner Lieblingsthemen und der „Bürgerdialog“ (es war ein Monolog… Man musste wirklich reingrätschen mit Fragen) konnte Tschentscher nicht wie gewünscht umsetzen. Viele KollegInnen aus dem öD waren vor Ort und haben in Fragen die Stadtstaaten-Zulage thematisiert. Am Ende gab es viel Zuspruch aus der Nachbarschaft und dem Publikum, Applaus und unangenehme Fragen wurden zum Ende hin nicht mehr von uns sondern von empörten BewohnerInnen aus Süderelbe gestellt. Herr Tschentscher fiel irgendwann aus der Fassung, da seine geliebten Themen anscheinend auf kein Interesse im „Bürgerdialog“ trafen.

7. November
Eine Gruppe war vor der SPD Zentrale und hat mehrere SPDler in Gespräche zum Thema Soziales und öffentlicher Dienst verwickelt. Es gab viel Zuspruch, viele wollen das Thema öffentliche Ausstattung iVm der Stadtstaaten Zulage in der Partei bewegen

08. November
Bürgerschaftssitzung in Hamburg
Über ein dutzend KollegInnen haben sich an den Eingängen postiert und die Abgeordneten angesprochen und über die Stadtstaaten Zulage informiert, Flyer verteilt.

09. November
Unterausschuss öffentlicher Dienst
Auch hier wurden wieder Abgeordnete und Fachpolitiker zum Thema öD abgefangen. Die Veranstaltung war zwar öffentlich aber es gab kein Rederecht für Gäste. Aber im Vorhinein und im Anschluss gab es wohl sehr konstruktive Dialoge. 

10. November
SPD Landesparteitag
Über 30 KollegInnen haben sich um die Location postiert. Flaggen und Banner zur Stadtstaaten Zulage waren präsent. Viele SPDler wurden angesprochen. Tschentscher und Dressel waren genervt. Es gab aber auch hier wieder sehr viel Zuspruch und Solidarität, auch von namenhaften SPDlern. Und viele an der Basis sind offensichtlich keine Freunde von Dressel.
Die SPD stellt einen Antrag zur Stadtstaaten Zulage. Dieser wird vermutlich abgelehnt worden sein. Aber das Thema kam auch hier wieder auf die Tagesordnung.

Und so soll es den ganzen Monat weitergehen. In der entsprechenden Messengergruppen gibt es Tabellen mit den Kontaktdaten der Politiker und den Veranstaltungskalendern der SPD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 12.11.2023 12:19
Sehr gut. Ich wünsche mir allerdings auch von den Gewerkschaften mehr medienwirksame Präsenz zum Beispiel in Interviews und Zeitungsartikel, oder auch bei Youtube. Da kommt zu wenig. Warum? Gerade Medien gilt es doch mit System zu nutzen. Da könnte manche Aufklärung und Zuspitzung erreicht werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 12.11.2023 12:32
Beackerin wir auch regelmäßig - siehe den Hamburg Zulagen Thread unter Allgemeines.
Aber letztlich entscheiden die Medien was sie gerade interessant finden. Die fragen uns an. Auf Einladungen von uns, gibt es nicht wirklich viel Rückmeldung, wenn es nicht eine parallel Aktion gibt (Brandbrief, Demonstration, Streikankündigung etc.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 12.11.2023 12:44
Das ist wohl so… Die Probleme in der Welt sind gerade so mannigfaltig, dass gerade unsere Tarifverhandlungen noch mehr Randprobleme sind als sonst. Gut für die Arbeitgeber, schlecht für uns. Auch deshalb bin ich der Meinung, dass es schon taktisch ein Fehler ist, wenn man Verhandlungen über Wochen hinzieht. Es verläuft sich halt und so wie es aussieht, wird das Interesse der Allgemeinheit größer sein, ob die Bahn über Weihnachten fährt oder der ÖD der Länder Verbesserungen erfährt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 12:57


Zu Punkt 1: Zum Betrug aufzurufen, finde ich jetzt nicht so pralle!


In meinem Fall ist es kein Betrug,
Trotzdem rufst du zum Betrug auf.

Ich rate jedem, der im TV-L bleiben will oder muss:

- jedes Jahr zusätzlichen „Urlaub“ in Form von vier Wochen AU

Von daher kann man nur froh sein, wenn du den öffentlichen Dienst verlässt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 13:00

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 12.11.2023 13:01
Das ist wohl so… Die Probleme in der Welt sind gerade so mannigfaltig, dass gerade unsere Tarifverhandlungen noch mehr Randprobleme sind als sonst. Gut für die Arbeitgeber, schlecht für uns. Auch deshalb bin ich der Meinung, dass es schon taktisch ein Fehler ist, wenn man Verhandlungen über Wochen hinzieht. Es verläuft sich halt und so wie es aussieht, wird das Interesse der Allgemeinheit größer sein, ob die Bahn über Weihnachten fährt oder der ÖD der Länder Verbesserungen erfährt.

Die AN können in diesen Wochen aber auch öffentlich zeigen, was sie von den AGs und deren Wertschätzung so halten. Wenn Sie sich denn beteiligen ... was natürlich anstrengender ist, als gar nichts zu tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 12.11.2023 13:04

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.

Wie und seit wann kann ein AG die Teilnahme am Streik verbieten, wenn gewerkschaftlich dazu aufgerufen wurde ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 13:06
Für Beamte regelt das der Gesetzgeber und wenn nicht ordentlich, dann später das BVerfG. Was ist denn, wenn wir als TB nur 4,x Prozent bekommen und das BVerfG dann sagen würde, reicht aber bei Beamten so nicht aus?
Die Prüfkriterien für eine amtsangemessenen Alimentation hat das BVerG doch inzwischen ausgearbeitet.
Eines der fünfen ist die Entgeltentwicklung im TVöD/TV-L Angestelltenbereich.

Also wenn für die Beamten auch nur 4,x rauskommt, dann müssten die anderen Kriterien anschlagen.
(Inflation dürfte anschlagen, da braucht es noch 2 weitere, Lohnentwicklung allgemein? noop ist doch auch so niedrig! Sold in den anderen BLs? noop, die machen sich nicht ausreichend Konkurrenz!)

Und bevor das BVerG darüber entscheidet, dass das Gesetzt, welches die 4,x festlegte verfassungswidrig ist, bis dahin bin ich in Rente oder unter der Erde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 13:17

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.

Wie und seit wann kann ein AG die Teilnahme am Streik verbieten, wenn gewerkschaftlich dazu aufgerufen wurde ?
Ohne ein organisierter Notdienst (also dort wo wir in der öffentlichen Daseinsfürsorge sind: Intensivstationen im Krankenhaus...) ) kann mWn ein Streik in teilen vom Gericht (auf Antrag des AGs)  unterbunden werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 12.11.2023 13:37

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.

Wie und seit wann kann ein AG die Teilnahme am Streik verbieten, wenn gewerkschaftlich dazu aufgerufen wurde ?
Ohne ein organisierter Notdienst (also dort wo wir in der öffentlichen Daseinsfürsorge sind: Intensivstationen im Krankenhaus...) ) kann mWn ein Streik in teilen vom Gericht (auf Antrag des AGs)  unterbunden werden.

ALSO: Für die von Ihnen gennannten Bereiche werden sog. Notdienstvereinbarungen von den Gewerkschaften selber angeboten und durchgeführt. Dies bedeutet dann, dass formal nur Gewerkschaftsmitglieder diesen Notdienst verrichten und die Nichtorgansierten dort nicht arbeiten dürfen.Ob der AG sie an anderer Stelle einsetzt und bezahlt, obliegt dem AG.(Aussperrung).

Die AGs im ÖD rufen während der Tarifverhandlungen regelmäßig die Arbeitsgerichte an, um Streiks verbieten zu lassen. Sie berufen sich darauf, dass die mit dem Streik verfolgte Ziele nicht tarifrechtlich zulässig sind. Zumeist scheitern sie damit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 14:00
ALSO: Für die von Ihnen gennannten Bereiche werden sog. Notdienstvereinbarungen von den Gewerkschaften selber angeboten und durchgeführt. Dies bedeutet dann, dass formal nur Gewerkschaftsmitglieder diesen Notdienst verrichten und die Nichtorgansierten dort nicht arbeiten dürfen.Ob der AG sie an anderer Stelle einsetzt und bezahlt, obliegt dem AG.(Aussperrung).

Die AGs im ÖD rufen während der Tarifverhandlungen regelmäßig die Arbeitsgerichte an, um Streiks verbieten zu lassen. Sie berufen sich darauf, dass die mit dem Streik verfolgte Ziele nicht tarifrechtlich zulässig sind. Zumeist scheitern sie damit.
Eben, weil es eben ein Notdienst gibt. Sie würde hier und da punktuell nicht scheitern, wenn es keinen Notdienst gäbe.
Also ich denke bei einem Streikaufruf für ein Krankenhaus, ohne ein Notdienst für die Intensivpatienten etc., dürfte eine Klage des AGs Aussicht auf Erfolg haben.
Aber so doof sind wir nicht, deswegen wird immer ein Notdienst organisiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 12.11.2023 15:06
Also wenn ich streike schieße ich mir selbst ins Knie und meinen Studenten. Da ich in einem Industrieprojekt arbeite und dieses auch erfolgreich abschließen will, wieso sollte ich da streiken? Und wenn ich meine Lehrveranstaltungen bestreike, dann schade ich meinen Studenten damit und wenn ich es später nachholen sollte, habe ich sogar noch nen Haufen Streß damit. Und interessieren würde weder das eine noch das andere, es sei denn das Industrieprojekt würde komplett an die Wand gefahren, dann kriegt die Hochschule wohl eher keine Aufträge mehr. Aber auch das dürfte den übergeordneten Beamtenapparat nicht stören, höchstens die Hochschulleitung und mich selbst natürlich.

Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, wieso ich dafür streiken sollte, dass gewisse Faulenzerkollegen von mir noch mehr Geld bekommen sollen. Ich wünsche mir viel eher eine Abkehr von diesem sozialistischen Einheitsbrei Richtung Marktwirschaft und die Möglichkeit mein Gehalt mit dem AG zu verhandeln oder zumindest 16.5 realistisch anwenden zu können. Aber das ist in meinem Bundesland de facto untersagt.

Weiß eigentlich zufällig jemand, wie die Lohnentwicklung der letzten Jahre in der PW so war? ggfs. auch nach Branchen differenziert? Vielleicht sieht es da ja genauso mies aus, ich stecke da nicht so drin. IGM dürfte gut sein, aber viele in der PW sind halt auch nicht IGM.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 12.11.2023 16:21
Wenn man so rangeht, dann darf man sich aber auch nicht wundern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 12.11.2023 16:25
Weiß eigentlich zufällig jemand, wie die Lohnentwicklung der letzten Jahre in der PW so war? ggfs. auch nach Branchen differenziert? Vielleicht sieht es da ja genauso mies aus, ich stecke da nicht so drin. IGM dürfte gut sein, aber viele in der PW sind halt auch nicht IGM.

Findet sich direkt alles auf der Hauptseite: https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/ (https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 12.11.2023 18:13
Findet sich direkt alles auf der Hauptseite: https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/ (https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/)
Ich meinte eher so die letzten 2-3 Jahre. Denke da wird es noch keine offiziellen Statistiken geben, aber ggfs. ist da was aus den Medien bekannt.

Wenn man so rangeht, dann darf man sich aber auch nicht wundern.
Ich wundere mich auch nicht und ziehe halt entsprechende Konsequenzen. Ich halte das jetzige System einfach auch für hochgradig ungerecht, Minderleistung wird gerade systematisch befördert. Und da setze ich meine Energie dann halt lieber in Dinge, die mich persönlich weiterbringen. Kann natürlich nur von meinen Erfahrungen sprechen (Hochschulumfeld).

Es hat persönliche Grunde weshalb ich im TV-L bin und das wird auch noch ein paar Jahre so bleiben, aber das Signal ist eigentlich klar, dass es für mich dort keine Zukunft gibt. Ich habe damit auch kein Problem. Der Staat signalisiert ja ganz klar was er will und was eben nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 12.11.2023 20:02
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Ich meinte eher so die letzten 2-3 Jahre. Denke da wird es noch keine offiziellen Statistiken geben, aber ggfs. ist da was aus den Medien bekannt.

Wenn man so rangeht, dann darf man sich aber auch nicht wundern.
Ich wundere mich auch nicht und ziehe halt entsprechende Konsequenzen. Ich halte das jetzige System einfach auch für hochgradig ungerecht, Minderleistung wird gerade systematisch befördert. Und da setze ich meine Energie dann halt lieber in Dinge, die mich persönlich weiterbringen. Kann natürlich nur von meinen Erfahrungen sprechen (Hochschulumfeld).

Es hat persönliche Grunde weshalb ich im TV-L bin und das wird auch noch ein paar Jahre so bleiben, aber das Signal ist eigentlich klar, dass es für mich dort keine Zukunft gibt. Ich habe damit auch kein Problem. Der Staat signalisiert ja ganz klar was er will und was eben nicht.

MARKUS- wie halten Sie das bloß aus - mit den ganzen Minderleistern ?? Anstatt zu wechseln, verstecken Sie Ihren Verbleib hinter "persönlichen" Gründen. Höchstwahrscheinlich haben Sie eine Abwägung vorgenommen, die einen mittelfristigen Verbleib als besseres Ergebnis sieht.Dies ist grundsätzlich auch in Ordnung, aber dann sollte man nicht so eine so große Klappe haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 20:14
Findet sich direkt alles auf der Hauptseite: https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/ (https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/)
Ich meinte eher so die letzten 2-3 Jahre. Denke da wird es noch keine offiziellen Statistiken geben, aber ggfs. ist da was aus den Medien bekannt.

Die Bundesweitestatistik über die Einkommensverhältnisse sind doch in deinem jährlichen Rentenbescheid wiederzufinden.
Branchenspezifische Infos für ITler z.B. jährliche Reports vom heise Verlage also CT / iX lesen hilft da.

und zu guter letzt, Tante Google, DuckDuck und andere helfen da auch weiter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 20:21
Und wenn ich meine Lehrveranstaltungen bestreike, dann schade ich meinen Studenten damit
Nun, wenn du nicht streikst und nicht mit deinen Studenten gemeinsam auf der Straße erscheinst, dann schadest du der nachfolgenden Generation. Denn dann werden 50 Studenten sich einen Tutor teilen, weil keiner den Job macht.
und wenn du so tust als ob du streikst und auf der Straße zum Streikzeitpunkt erscheinst und dann "klammheimlich" nach arbeitetest oder deine Studenten nach schulst, dann bist du wenigstens für die Politik sichtbar gewesen, auch ohne sich ins eigene Bein zu schießen.

Denn das was in deinem Fall stimmt, ist, dass der Schaden erst auftritt, wenn die Tarifverhandlung schon beendet ist.


Und du könntest doch auch im Streik ein Schild hochhalten:
16.5 für alle ermöglichen!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 12.11.2023 20:31
MARKUS- wie halten Sie das bloß aus - mit den ganzen Minderleistern ?? Anstatt zu wechseln, verstecken Sie Ihren Verbleib hinter "persönlichen" Gründen. Höchstwahrscheinlich haben Sie eine Abwägung vorgenommen, die einen mittelfristigen Verbleib als besseres Ergebnis sieht.Dies ist grundsätzlich auch in Ordnung, aber dann sollte man nicht so eine so große Klappe haben.
Das ist ganz einfach erklärt!
Im HS Bereich ist man für eine überschaubare zeit einfach in dem Modus:
Lehrjahre sind keine Herrenjahre unterwegs.
Man macht da 5 Jahre dieses dämliche Spiel mit und hält das locker aus (inkl. den Minderleistenden), weil man keine wissenschaftliche Karriere anstrebt und nach seiner Promotion Adieu sagt oder aber Auf Wiedersehen.

Ich kann die Markushaltung aufgrund meiner Vita sehr gut nachvollziehen.
(Bin ja promovierter ITler, der nach der pW wieder heim ins öD Reich gekommen ist).
Allerdings, habe ich in Ende der 80er als Student durchaus auch gestreikt und es gab danach Veränderungen im HS Bereich (ja ich bin ich alt, aber was waren die Unibesetztungsparties geil)

Darum auch mein Appel an die Markuse in den Unis.
Werdet Laut.
 werdet Sichtbar.
  es geht auch ohne das individuelle Projekt zu gefährden
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ornaki am 12.11.2023 21:28
Also bei der Art den einige hier an den Tag bringen, ist gelinde gesagt zum kotzen.
Echt kein Respekt voreinander. Wenn hier schon keine Einigkeit herrscht, dann wird der Tarifabschluss nicht besonders werden, wenn es um organisieren geht. Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben. Alles in allem fehlt es an Substanz, um den Forderungen der 10,5% Nachdruck zu verleihen. Ich denke mehr als 4,x% wird nicht rausspringen werden, da die Beamten in etwa das gleiche Ergebnis erhalten werden und man natürlich die Börse auch für Beamte noch gefüllt haben muss. 5,x Mrd wären die Kosten für Angestellte und 15,x Mrd für Beamte, sprich 75% der Erhöhung gehen zugunsten der Beamten egal wieviel % erhöht wird.

Daher sollten wir uns mal damit abfinden, das Beamte auch ein Teil derjenigen sind, welche auch an den Forderungen aktiv beteiligt sein sollten. Aber es wird ja schon hier intern komplett dagegen geschossen. Das sollte Verdi mal den eigenen Leuten kommunizieren, wie das Ganze funktioniert, damit auch ihr mal den Durchblick habt, anstatt seitenweise Phrasen zu schreiben, was zusammengefasst einfach nur Schwachsinn ist. Wenige Ausnahmen sind hier konstruktiv unterwegs, die meisten aber stellen ihre Arbeitsmoral zur Schau.Haltet mal mehr zusammen, weil am Ende des Tages sind wir alle Kollegen und sollten uns auch so verhalten!

Ist immernoch ein Irrglaube das Tarifverhandlungen und Beamtenbesoldung zusammen hängt. Kann sich sein dass die Beamten einfach aufgrund der aktuell schwierigen Lage leer ausgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stufenhopser am 12.11.2023 22:32
Ist immernoch ein Irrglaube das Tarifverhandlungen und Beamtenbesoldung zusammen hängt. Kann sich sein dass die Beamten einfach aufgrund der aktuell schwierigen Lage leer ausgehen.

In Brandenburg hat die Landesregierung am 18.Oktober die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des TV-L-Ergebnisses auf die Beamten und Pensionäre zugesagt:
https://www.gdp.de/gdp/gdpbra.nsf/id/DE_Attraktivitaetsverhand-erfolgreich-abgeschlossen
Siehe Punkt 4
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Usernicht0815 am 12.11.2023 23:01
...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....

... behauptet wer ?

Mit bei uns ist meine Arbeitstempel gemeint. Da wir letztens ein Treffen hatten mit allen Beteiligten der Gewerkschaft und ich meine Anzahl der Mitarbeiter kenne, weiß ich wieviel Prozent es genau sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Usernicht0815 am 12.11.2023 23:08


Daher sollten wir uns mal damit abfinden, das Beamte auch ein Teil derjenigen sind, welche auch an den Forderungen aktiv beteiligt sein sollten. …

Echt jetzt? Unter der Prämisse streichen wir doch die Tarifverhandlung am besten gleich ganz, dann bleibt mehr für die Beamten. Hättest du hier aufmerksam mitgelesen, dann wäre dir bereits mehr als klar und so auch die „Rechtslage“, dass Tarifverhandlungen nur für Tarifbeschäftigte geführt gehören. Für Beamte regelt das der Gesetzgeber und wenn nicht ordentlich, dann später das BVerfG. Was ist denn, wenn wir als TB nur 4,x Prozent bekommen und das BVerfG dann sagen würde, reicht aber bei Beamten so nicht aus?

Wenn die Scheuklappen mal abfallen, dann wäre klar, dass das Ganze auch irgendwie bezahlt werden muss und die Beamten sehr wohl eine Rolle spielen, weil bei den Forderungen doch auch der DBB dabei war und die Forderungen inhaltsgleich weitergegeben werden sollen. Daher werden die Beamten eine Rolle spielen bei der Verhandlung, schließlich müssen auch hier Gelder bewilligt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Usernicht0815 am 12.11.2023 23:22
Wir dürfen nicht streiken, weil zu wenig Personal da ist? Dann dürfte eigentlich gar keiner mehr streiken….

Es gibt einen Unterschied zu Mitarbeitern, wo es nicht auffällt ob sie 1-2 Tage weg sind und systemrelevant mit es muss der Betrieb gewährleistet sein. Da kam von ganz oben. Wem es nicht passt muss gehen was jedem selbst überlassen bleibt. Die Mühlen müssen sich weiter drehen. Alle die sagen zu wenig Gehalt gehen halt. Besser kann man nicht sagen so nicht, weil die Nachbesetzung der Stellen sich als schwierig herausstellt und man dann über extern für deutlich mehr Geld Personen einstellt. Witzigerweise arbeiten schon Leute über Extern seit Jahren. Ich habe mir auch schon überlegt über Extern mich anzustellen. Aber ich werde wahrscheinlich auch nächstes Jahr zurück in die PW gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Usernicht0815 am 12.11.2023 23:29
Sehr gut. Ich wünsche mir allerdings auch von den Gewerkschaften mehr medienwirksame Präsenz zum Beispiel in Interviews und Zeitungsartikel, oder auch bei Youtube. Da kommt zu wenig. Warum? Gerade Medien gilt es doch mit System zu nutzen. Da könnte manche Aufklärung und Zuspitzung erreicht werden.

Vielleicht weil es wichtigeres gibt wie Ukraine, Isreal, Flüchtlinge, so wie kriselnde Wirtschaft. Damit der ÖD es in die Nachrichten schafft und nicht negativ in der Presse zerrissen wird mit die wollen schon wieder mehr Geld und man lässt die Inflation und den den Reallohnverlust der letzten Jahre unter attisch den Tisch fallen, sollte man in einer Sendung solche Themen besprechen unter dem Motto wie attraktiv ist der ÖD in 2023?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Usernicht0815 am 12.11.2023 23:31

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.

Mir bekannt und es ist einer der Gründe. Aber Danke
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 13.11.2023 06:36

Wenn die Scheuklappen mal abfallen, dann wäre klar, dass das Ganze auch irgendwie bezahlt werden muss und die Beamten sehr wohl eine Rolle spielen, weil bei den Forderungen doch auch der DBB dabei war und die Forderungen inhaltsgleich weitergegeben werden sollen. Daher werden die Beamten eine Rolle spielen bei der Verhandlung, schließlich müssen auch hier Gelder bewilligt werden.

Eben nicht!
Bei den TV–L Verhandlungen werden eben keine Gelder für die Beamten bewilligt. Es wird auch nicht für die Beamten verhandelt…selbst wenn Dressel das larmoyant vorträgt und der DBB mit am Tisch sitzt.
Über die Beamtenbesoldung bestimmen alleine die Landesregierungen bzw. die Landesparlamente.

Weiterhin ist das Ergebnis nur einer von fünf Parametern die die Höhe der Beamtenbesoldung bestimmen. Kann nämlich durchaus sein, dass die Lohnerhöhung beim TV–L Abschluss unzureichend ist weil die Inflation zu hoch ist.
Das ist nämlich ein weiterer Parameter.

Dass Beamte leer ausgehen, kann natürlich auch passieren. Aber nicht in der momentanen Situation wenn überall die Löhne und staatlichen Grundbezüge massiv erhöht werden und die Inflation derartige Höhen erreicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 13.11.2023 06:47
Hessen und Thüringen und Berlin haben es im letzten Abschluss ja vorgemacht. Da wurde was zu den TV-L /TV-H Ergebnissen oben draufgepackt, weil geahnt wurde, dass vor Gericht diese unzureichende Erhöhung brenzlig werden könnte. Mal sehen wann andere Bundesländer aufwachen. Mich hat schon gewundert, dass der Bund den TV-ÖD Abschluss nicht verändert hat. Vor allem, weil dieser Pauschalbetrag nur schwer mit dem Beamtentum vereinbar ist. Um nicht wieder 10.000 Widersprüche zu bekommen müssten einige Bundesländer 20%-30% erhöhen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.11.2023 07:11

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.

Mir bekannt und es ist einer der Gründe. Aber Danke
Dann kannst du ja mal deine falsche Behauptung, dass ihr nicht streiken dürft, korrigieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 13.11.2023 07:55
Wir dürfen nicht streiken, weil zu wenig Personal da ist? Dann dürfte eigentlich gar keiner mehr streiken….

Es gibt einen Unterschied zu Mitarbeitern, wo es nicht auffällt ob sie 1-2 Tage weg sind und systemrelevant mit es muss der Betrieb gewährleistet sein. Da kam von ganz oben. Wem es nicht passt muss gehen was jedem selbst überlassen bleibt. Die Mühlen müssen sich weiter drehen. Alle die sagen zu wenig Gehalt gehen halt. Besser kann man nicht sagen so nicht, weil die Nachbesetzung der Stellen sich als schwierig herausstellt und man dann über extern für deutlich mehr Geld Personen einstellt. Witzigerweise arbeiten schon Leute über Extern seit Jahren. Ich habe mir auch schon überlegt über Extern mich anzustellen. Aber ich werde wahrscheinlich auch nächstes Jahr zurück in die PW gehen.

Mal die Frage, was sagt denn die örtliche Personalvertretung zu diesem "Verbot"?

Wenn sie das mitträgt, was mich aus Erfahrung bei meiner letzten Dienststelle nicht überraschen würde, kann ich dir wirklich nur raten zu wechseln. Und bloß nicht von dämlichen Aussagen, wie dass du dann deine Kollegen im Stich lassen würdest o.ä., verunsichern lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ornaki am 13.11.2023 09:05
Ist immernoch ein Irrglaube das Tarifverhandlungen und Beamtenbesoldung zusammen hängt. Kann sich sein dass die Beamten einfach aufgrund der aktuell schwierigen Lage leer ausgehen.

In Brandenburg hat die Landesregierung am 18.Oktober die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des TV-L-Ergebnisses auf die Beamten und Pensionäre zugesagt:
https://www.gdp.de/gdp/gdpbra.nsf/id/DE_Attraktivitaetsverhand-erfolgreich-abgeschlossen
Siehe Punkt 4

Ja es ist Wahrscheinlich das es gleich oder ähnlich übertragen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.11.2023 09:06
Wir dürfen nicht streiken, weil zu wenig Personal da ist? Dann dürfte eigentlich gar keiner mehr streiken….

Es gibt einen Unterschied zu Mitarbeitern, wo es nicht auffällt ob sie 1-2 Tage weg sind und systemrelevant mit es muss der Betrieb gewährleistet sein. Da kam von ganz oben. Wem es nicht passt muss gehen was jedem selbst überlassen bleibt. Die Mühlen müssen sich weiter drehen. Alle die sagen zu wenig Gehalt gehen halt. Besser kann man nicht sagen so nicht, weil die Nachbesetzung der Stellen sich als schwierig herausstellt und man dann über extern für deutlich mehr Geld Personen einstellt. Witzigerweise arbeiten schon Leute über Extern seit Jahren. Ich habe mir auch schon überlegt über Extern mich anzustellen. Aber ich werde wahrscheinlich auch nächstes Jahr zurück in die PW gehen.

Mal die Frage, was sagt denn die örtliche Personalvertretung zu diesem "Verbot"?
Wenn der AG der Meinung ist, dass jemand nicht streiken darf, dann muss er als bestreiktes Unternehmen zum Gericht gehen und es dort einklagen.
Der Sinn eines Streik ist es naturgemäß, dass sich die Mühlen eben nicht weiterdrehen.
Also streikt man natürlich nicht dort, wo es keine merkt, sondern dort wo eben die Mühle zum Stillstand kommt.

Wenn allerdings willfährige Lemminge kuschen und nicht streiken, weil Papa gesagt hat dududu, dann wäre es angebracht, dass dort Gewerkschaftler eine bessere Informationspolitik machen.
Der Personalrat ist da natürlich uU auch gefragt, aber er kann weder einen Streik ausrufen, noch einen verhindern, er kann nur Abmahnungen etc. die illegalerweise aus einem Streik erfolgen, entsprechend bearbeiten.

und zu den "Externen", da hoffe ich, dass da mal die Lohnsteueraussenprüfung diese Scheinselbständigen einkassiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 13.11.2023 10:45
und zu den "Externen", da hoffe ich, dass da mal die Lohnsteueraussenprüfung diese Scheinselbständigen einkassiert.

Kennst du doch selber. Die Externen sind idR auch einfach Angestellte bei Zeitarbeitsfirmen/Dienstleistern und werden eben über Jahre teuer an bedürftige Behörden vermietet, die es sich nicht leisten können, festen Angestellten ein angemessenes Gehalt zu zahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 13.11.2023 11:35
und zu den "Externen", da hoffe ich, dass da mal die Lohnsteueraussenprüfung diese Scheinselbständigen einkassiert.

Kennst du doch selber. Die Externen sind idR auch einfach Angestellte bei Zeitarbeitsfirmen/Dienstleistern und werden eben über Jahre teuer an bedürftige Behörden vermietet, die es sich nicht leisten können, festen Angestellten ein angemessenes Gehalt zu zahlen.

Hier gibts seit einigen Jahren eine Neuordnung über das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. Um hier Scheinselbstständigkeit zu betreiben muss man schon ziemlich viel Umwege gehen - meist sind die AG auch ziemlich penibel was die Regeln angeht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dasch85 am 13.11.2023 13:25
Um die Demotivation noch etwas zu stärken: Denkt mal an die bereits beschlossenen Kosten, die nächstes Jahr neu dazukommen:
- Netzentgelte +10,6 Prozent
- CO2 Abgaben + 33 Prozent
- LKW Maut + 80 Prozent

Hat wahrscheinlich niemand in den Tarifverhandlungen im Blick. Alles unter 10% ab sofort und 5% für nächstes Jahr wird definitiv eine Reallohnsenkung! Anders gesagt, bei 2 Jahren Laufzeit, müssten mindestens 15% Erhöhung abgeschlossen werden. Wir alle wissen, dass das nicht geschehen wird :(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.11.2023 13:31
Um die Demotivation noch etwas zu stärken: Denkt mal an die bereits beschlossenen Kosten, die nächstes Jahr neu dazukommen:
- Netzentgelte +10,6 Prozent
- CO2 Abgaben + 33 Prozent
- LKW Maut + 80 Prozent

Hat wahrscheinlich niemand in den Tarifverhandlungen im Blick. Alles unter 10% ab sofort und 5% für nächstes Jahr wird definitiv eine Reallohnsenkung! Anders gesagt, bei 2 Jahren Laufzeit, müssten mindestens 15% Erhöhung abgeschlossen werden. Wir alle wissen, dass das nicht geschehen wird :(
Eine Glaskugelinfo kann ich dir jetzt schon mitteilen:

Es wird (wie für alle anderen Tarifverträge auch) bei einer Reallohnsenkung bleiben (wenn man den Zeitraum 2-5 Jahre nimmt) und eine Reallohnsteigerung, wenn man den Zeitraum ab bestehen des TV-L nimmt.

Aber ich denke es wird mit einem 9-10% für alle am Ende ausgehen.
und nicht 20% für die einen und 8% für die anderen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dasch85 am 13.11.2023 13:40
An 9-10% glaube ich auch. Die Frage ist nur über welche Laufzeit. Für 2 Jahre ist das aktuell leider sehr schwach. Über 3 Jahre wäre es schon eine Katastrophe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bulette72 am 13.11.2023 13:51

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.

Mir bekannt und es ist einer der Gründe. Aber Danke
Dann kannst du ja mal deine falsche Behauptung, dass ihr nicht streiken dürft, korrigieren.

So so, es soll also eine falsche Behauptung sein wenn jemand sagt das er nicht streiken durfte ... 2008 wurde in Berlin von der obersten Polizeibehörde, mit der Gewerkschaft, vereinbart das zB der ZOS nicht streiken darf und nur 3 Dienstgruppen vom Gef, bei den letzten Tarifverhandlungen habe ich, schriftlich, ein Streikverbot ausgesprochen bekommen. (Notdienst)
Das eigentlich witzige ist das mir ständig suggeriert wird das meine Tätigkeit am unteren Ende der Nahrungskette steht aber wenn ich streiken will hängt die Sicherheit Berlins von mir ab. ^^

mfg
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.11.2023 14:16

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.

Mir bekannt und es ist einer der Gründe. Aber Danke
Dann kannst du ja mal deine falsche Behauptung, dass ihr nicht streiken dürft, korrigieren.

So so, es soll also eine falsche Behauptung sein wenn jemand sagt das er nicht streiken durfte ... 2008 wurde in Berlin von der obersten Polizeibehörde, mit der Gewerkschaft, vereinbart das zB der ZOS nicht streiken darf und nur 3 Dienstgruppen vom Gef, bei den letzten Tarifverhandlungen habe ich, schriftlich, ein Streikverbot ausgesprochen bekommen. (Notdienst)
Es wurde also mit der Gewerkschaft zusammen ein Notdienst vereinbart. Damit wurde also klar geregelt, dass du oder deine Kollegen streiken können. Und damit hat eben nicht der AG es dir nicht verboten zu Streiken, sondern er hat dich zum einvernehmlichen Streik-Notdienst eingeteilt.
Der AG kann das Streiken nämlich nicht verbieten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 13.11.2023 16:27

...Zu mal bei uns unter 10% in der Gewerkschaft sind und auch die in der Gewerkschaft nicht streiken dürfen, da wir zu wenig Personal haben....
Dir ist hoffentlich bekannt, dass es extrem Enge Grenzen gibt, in denen der Ag dein Streik recht dir untersagen kann.
Und das Streikrecht hat jeder Arbeitnehmer, der in der Gewerkschaft genauso wie der nicht organsierte.

Mir bekannt und es ist einer der Gründe. Aber Danke
Dann kannst du ja mal deine falsche Behauptung, dass ihr nicht streiken dürft, korrigieren.

So so, es soll also eine falsche Behauptung sein wenn jemand sagt das er nicht streiken durfte ... 2008 wurde in Berlin von der obersten Polizeibehörde, mit der Gewerkschaft, vereinbart das zB der ZOS nicht streiken darf und nur 3 Dienstgruppen vom Gef, bei den letzten Tarifverhandlungen habe ich, schriftlich, ein Streikverbot ausgesprochen bekommen. (Notdienst)
Das eigentlich witzige ist das mir ständig suggeriert wird das meine Tätigkeit am unteren Ende der Nahrungskette steht aber wenn ich streiken will hängt die Sicherheit Berlins von mir ab. ^^

mfg
Vermutlich geht es nur mir so. Aber manche Beiträge sind für mich schon auf Grund von Syntax, Satzzeichensetzung Rechtschreibung und Verwendung von Abkürzungen gewöhnungsbedürftig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 13.11.2023 20:40
Zwischenfrage, die vermutlich auf den 318 Seiten längst schon diskutiert wurde:

Ich habe das beim TVöD nicht verfolgt ... aber das mit der der Forderung nach 500 € Mindestbetrag: Es gibt ja viele Stellen <E10, für das ein Gehaltsplus von bis zu 25 % darstellt. Schiebt man damit nicht insgesamt die EG deutlich enger zusammen? D. h. profitieren nicht untere Einkommensgruppen deutlich überproportional, während die Steigerung für die oberen Gruppen, die um begehrte Fachkräfte kämpfen, eher gedämpft ausfällt?

Wäre da nicht X % für alle die bessere Variante?

Wie wurde das beim TVöD begründet?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 13.11.2023 20:46
An 9-10% glaube ich auch. Die Frage ist nur über welche Laufzeit. Für 2 Jahre ist das aktuell leider sehr schwach. Über 3 Jahre wäre es schon eine Katastrophe.

Die 10 % hat meine Niederlassungsleiter auch in den Raum gestellt. Also wird man diese auch entsprechend kalkuliert haben und stemmen können. Alles was weit davon weg ist, ist eigentlich ja auch nicht zu vertreten, da nunmal das TVÖD-Ergebnis da ist. Wie will man seinen Mitarbeitern sagen, dass vor einem halben Jahr die Kollegen von Bund und Kommunen knapp über 10 % im Schnitt machbar sind, aber für den TVL gibts nur 5%?. Am Ende ist der Arbeitgeber Vater-Staat.

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 13.11.2023 20:54
Zwischenfrage, die vermutlich auf den 318 Seiten längst schon diskutiert wurde:

Ich habe das beim TVöD nicht verfolgt ... aber das mit der der Forderung nach 500 € Mindestbetrag: Es gibt ja viele Stellen <E10, für das ein Gehaltsplus von bis zu 25 % darstellt. Schiebt man damit nicht insgesamt die EG deutlich enger zusammen? D. h. profitieren nicht untere Einkommensgruppen deutlich überproportional, während die Steigerung für die oberen Gruppen, die um begehrte Fachkräfte kämpfen, eher gedämpft ausfällt?

Wäre da nicht X % für alle die bessere Variante?

Wie wurde das beim TVöD begründet?

Laut Verdi ist das eine „soziale Komponente“. Das hat sich seit 2-3 Tarifrunden eingebürgert und wird immer stärker als wichtigstes Ziel propagiert. Auf Dauer ist das definitiv der falsche Weg. Die Tabellensteigerung sollte prozentual erfolgen. Wenn man die IAP pauschal für alle gleich rausgibt finde ich das persönlich ok.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 13.11.2023 21:11
Wenn man die IAP pauschal für alle gleich rausgibt finde ich das persönlich ok.
Ich würde sogar soweit gehen, einfach allen ein 13. Gehalt zu zahlen, wie es in der pW längst ein wichtiger Faktor ist. Optional dann halt auf die 12 Monate verteilt. Damit ließe sich doch in den Verhandlungen kreativ etwas anfangen ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 13.11.2023 21:36
Wenn man die IAP pauschal für alle gleich rausgibt finde ich das persönlich ok.
Ich würde sogar soweit gehen, einfach allen ein 13. Gehalt zu zahlen, wie es in der pW längst ein wichtiger Faktor ist. Optional dann halt auf die 12 Monate verteilt. Damit ließe sich doch in den Verhandlungen kreativ etwas anfangen ...

Die Angleichung der JSZ, also Richtung 100% für alle war im TvöD für ver.di „krass unsozial“. Mir ist natürlich bewusst, dass das Angebot der Arbeitgeber zu geringeren prozentualen Tabellensteigerungen geführt hätte. Die Erhöhung für alle Richtung 100% ist aber überfällig und hätte von ver.di nicht wegverhandelt werden dürfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.11.2023 22:25

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 13.11.2023 22:36
Gleichzeitig müsste aber Verdi den AG deutlich besser vermitteln, dass der große Schluck aus der Pulle auch ihnen deutlich zugute kommt (Stichworte: Fachkräftemangel vs. Stellenbesetzung vs. Aufgabenerfüllung). Ob dann gerade die Mindestbetrag-Forderung nicht zu konfrontativ ist (die aber aus Verdi-Sicht total legitim aufgestellt ist)?
An diesen Punkt scheitert Verdi regelmäßig!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 13.11.2023 22:37
Zitat von: Mario Nette
Wie will man seinen Mitarbeitern sagen, dass vor einem halben Jahr die Kollegen von Bund und Kommunen knapp über 10 % im Schnitt machbar sind, aber für den TVL gibts nur 5%?. Am Ende ist der Arbeitgeber Vater-Staat...
Informieren Sie sich über Einnahmen- und Ausgabenstruktur von Bund, Ländern und Kommunen. Ist zwar alles "Vater Staat", jedoch mit sehr unterschiedlichen Einnahmen und Ausgaben. Da kann es gut sein dass der eine Topf locker 10% mehr fürs Personal investieren kann, beim anderen jedoch werden selbst vier Prozent kritisch.

Man kann auch jeden € nur einmal ausgeben und es scheint als wären wir bei "Vater Staat" nicht gerade ganz oben auf der Prioritätenliste...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 13.11.2023 22:45
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Und was die Sockelbeträge angeht, wird das am Ende zwar für Prozentual größere Erhöhungen in den unteren Lohngruppen sorgen.
Die Motivation für eine Höhergruppierung, die idR auch mit einer größeren Verantwortung und schwierigeren Aufgaben einhergeht,
dürfte sich in Grenzen halten. Da bleiben zum Schluß nicht einmal 2€ am Tag netto mehr übrig, je nach Stufe.
Dafür macht sich niemand krumm und die Stellen in den höheren E-Stufen bleiben eher unbesetzt.
Und wenn du Pech hast, legst du durch Zeitverlust deiner gesammelten Erfahrungsstufe und geringerer JSZ drauf.
Wer will das?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 13.11.2023 22:58
Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?
Ich hoffe, dass bei einem schlechterem Ergebnis als tvöd, dies in dieser Deutlichkeit von Verdi in der Presse kundgetan wird.

Also so ein Satz wie:
Für den TvöD Abschluss haben 1 Mio Angestellte wochenlang gestreikt und waren auf den Veranstaltungen, beim tvl nur ne halbe Mio tagelang, also ist es ein grosser Erfolg, dass wir trotzdem 6% erreicht haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.11.2023 23:03
Gleichzeitig müsste aber Verdi den AG deutlich besser vermitteln, dass der große Schluck aus der Pulle auch ihnen deutlich zugute kommt (Stichworte: Fachkräftemangel vs. Stellenbesetzung vs. Aufgabenerfüllung). Ob dann gerade die Mindestbetrag-Forderung nicht zu konfrontativ ist (die aber aus Verdi-Sicht total legitim aufgestellt ist)?
An diesen Punkt scheitert Verdi regelmäßig!

Fachkräftemangel haben die AGs beim TVÖD auch geseehen- aber nur bei der Altersteilzeit. Ansonsten war für sie alles soweit in Ordnung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 13.11.2023 23:05
Ich hoffe, dass bei einem schlechterem Ergebnis als tvöd, dies in dieser Deutlichkeit von Verdi in der Presse kundgetan wird.

Das Gegenteil wird passieren.
Verdi rechnet die Prozentpunkte zusammen, vergisst dabei die lange Laufzeit des Vertrages zu erwähnen und tut so als hätten sie wer weiß was erreicht.
So lief das bisher IMMER.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.11.2023 23:33

Ich hoffe, dass bei einem schlechterem Ergebnis als tvöd, dies in dieser Deutlichkeit von Verdi in der Presse kundgetan wird.

Also so ein Satz wie:
Für den TvöD Abschluss haben 1 Mio Angestellte wochenlang gestreikt und waren auf den Veranstaltungen, beim tvl nur ne halbe Mio tagelang, also ist es ein grosser Erfolg, dass wir trotzdem 6% erreicht haben.

.. also ist es ein grosser Erfolg, dass wir trotzdem 6% erreicht haben= wird so öffentlich kommuniziert werden- wie immer

... Für den TvöD Abschluss haben 1 Mio Angestellte wochenlang gestreikt und waren auf den Veranstaltungen, beim tvl nur ne halbe Mio tagelang= wird vorallem nur intern kommunziert werden- leider. Ich trete immer dafür ein, dies und andere Sachverhalte presswirksam zu veröffentlichen.

Genauso mit dem Sachverhalt, dass die AGs ständig hochrechnen, wie viel die Forderungen der Gewerkschaften für alle AN kosten.Dem sollten die Gewerkschaften mit den tatsächlichen Kosten für die Mitglieder, für die sie ja auschließlich verhandeln, entgegentreten.

Der Rest - alles freiwillige Leistungen der AGs an die  Nichtorgansierten - ist doch deren fucking Problem, was sie sich selber geschaffen haben. Das ist der Wunsch vieler Mitglieder in allen Gewerkschaften mit denen ich gesprochen habe ; ist aber auf der Funktionärsebene wohl nicht durchsetzungsfähig. Wahrscheinlich hat man Angst, dass man die Mitgliederzahlen offenlegen müßte. Wobei ja ziemlich offensichtlich ist, wie schwach organisiert die Gewerkschaften insbesondere im ÖD sind.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 14.11.2023 06:30
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Gestern habe ich einen Bericht zu Online-Bewertungen von Behördern mit Parteiverkehr gelesen. Da waren etliche dabei, die durchschnittlich nur 2,5 Sterne hatten seit Jahren. Reaktion der Behördenleiter:

"Wir schauen uns die Bewertungen nicht an und reagieren dementsprechend auch nicht darauf. Warum sollten wir auch? Die Bürger müssen doch zu uns, die haben keine Wahl."

Man stelle sich mal ein Restaurant oder einen Friseur mit dieser Bewertung vor. Wie lange wäre der wohl noch am Markt?

Und genauso verhält es sich mit den Mitarbeitern. Wenn einem seine Kunden schon egal sind und man weiß, dass es als Monopolist egal ist wie gut oder schlecht man eine Dienstleistung erbringt, dann benötigt man weder entsprechend ausgebildetes Personal, noch eine entsprechende Personaldecke.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 14.11.2023 06:59

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering.


Ja, den Tag immer mit einem herzhaften Lachen beginnen. Danke dafür!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 14.11.2023 07:10

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Ist das eigentlich eine Antwort, die alle 3 Seiten einmal gepostet werden muss?

Völlig egal, wie viele Leute streiken. ÖD ist ÖD. Es wird sich am Ende die Waage halten müssen. Im schlimmsten Fall verzichtet man auf Kleinigkeiten wie angepasste Arbeitszeit oder Ähnliches, aber es wird keine Differenz von 10-15% geben. Streik ist ziemlich nutzlos im ÖD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 14.11.2023 07:15
Ich denke, dass es was anderes ist, ob die Bundesinnenministerin (+ Präsidentin der VKA) oder ob ein Finanzsenator eines Bundeslandes Verhandlungspartner ist. Wieso ist es so geregelt...beim Bund Innenministerin, beim Land Finanz?
Was wäre wohl passiert, wenn Lindner Verhandlungspartner für TVÖD gewesen wäre???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 14.11.2023 07:34
Zitat
"Das Bürgergeld soll im kommenden Jahr um mehr als zwölf Prozent steigen. Heil verwies auf den Mechanismus, dass die starke Erhöhung mit der hohen Inflation dieses Jahres zu tun habe." (Tagesschau.de)
Damit sollte doch die Messlatte offiziell klar sein?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 14.11.2023 07:52
Wie diversen Medien zu entnehmen ist, explodieren die Kosten fürs Bürgergeld. Etliche Milliarden extra sind noch dieses Jahr nötig. Da möchte man vermutlich beim TV-L Abschluss maximal sparen. Wird mittelfristig nach hinten losgehen, der Wechselwillen und Frustlevel ist so hoch wie nie. Auch unsere Leitung spürt das und hat gegen die mickrigen Forderungen von den Gewerkschaften kräftig gewettert kürzlich in einer Besprechung. Bringt nur wenig, entscheiden tun letztlich andere Ebenen welche die Suppe vor Ort dann nicht auslöffeln.

Bleibt die Option, den Hut zu nehmen und zu wechseln. Nächste Woche habe ich gleich drei Bewerbungsgespräche (TV-V und TVöD). Mal sehen was rauskommt. Ich kannn nur empfehlen den eigenen Marktwert zu checken, die Zeiten sind günstig. Der TV-L will es nicht anders.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.11.2023 08:02
Zitat
"Das Bürgergeld soll im kommenden Jahr um mehr als zwölf Prozent steigen. Heil verwies auf den Mechanismus, dass die starke Erhöhung mit der hohen Inflation dieses Jahres zu tun habe." (Tagesschau.de)
Damit sollte doch die Messlatte offiziell klar sein?
Da das Bürgergeld nur 50% des Einkommens beträgt, wäre eine 6 Prozentige Lohnsteigerung für dich ok???😇😂
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 14.11.2023 08:15
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Fluktuation ist gering? Dann ist es wohl in "meiner Behörde" eine Ausnahme. Wir hatten historisch betrachtet noch nie so viele Kündigungen und Auflösungen wie in 2023 (gemessen an der Gesamtbelegschaft >6%) - und es fehlen noch 6 Wochen bis Jahresende. Gerade in meinem Bereich verliere ich immer mehr Kollege an die PW und teils auch an den TVöD. Aber sogar in den unteren EGs <9b suchen sich immer mehr Leute einen neuen Arbeitgeber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 14.11.2023 08:17
Zitat
"Das Bürgergeld soll im kommenden Jahr um mehr als zwölf Prozent steigen. Heil verwies auf den Mechanismus, dass die starke Erhöhung mit der hohen Inflation dieses Jahres zu tun habe." (Tagesschau.de)
Damit sollte doch die Messlatte offiziell klar sein?
Da das Bürgergeld nur 50% des Einkommens beträgt, wäre eine 6 Prozentige Lohnsteigerung für dich ok???😇😂

Wenn man meine Miete und Gas übernimmt kann ich damit leben
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.11.2023 09:04
Gestern gab es ja eine allgemeine Runde im Fernsehen zum Thema Gehälter etc.. Vielleicht hat das der ein oder andere Forist gesehen. Mit an Bord auch Hubertus Heil sowie der mediale Hit von Dana Rosa (größter Nervenzusammenbruch ever...). Hubertus zeigte hier viel Verständnis.

Hier mein Vorschlag dazu: Dann soll der Mindestlohn bei 36.000 pa liegen, EG1 also gut 3000 brutto im Monat.

Von da aus baut man dann die Tabelle nach oben.

Naja, Träume halt.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 14.11.2023 09:09
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Fluktuation ist gering? Dann ist es wohl in "meiner Behörde" eine Ausnahme. Wir hatten historisch betrachtet noch nie so viele Kündigungen und Auflösungen wie in 2023 (gemessen an der Gesamtbelegschaft >6%) - und es fehlen noch 6 Wochen bis Jahresende. Gerade in meinem Bereich verliere ich immer mehr Kollege an die PW und teils auch an den TVöD. Aber sogar in den unteren EGs <9b suchen sich immer mehr Leute einen neuen Arbeitgeber.

Nein, deine Behörde ist keine Ausnahme. Ist ja mein Reden hier schon länger, aber immer die gleichen erzählen im Gegenzug immer die gleiche Mär, dass doch so wenig Leute wirklich gehen.

Bin ja selbst gewechselt und bei meiner Ex-Dienststelle wird nun auch von einer "Schieflage" aufgrund von Abgängen gesprochen. Prozentual dürften diese locker im 2-stelligen Bereich liegen. Ganze Kernbereiche sind offiziell nicht mehr arbeitsfähig. Und die Leute gehen alle lächelnd. Warum auch nicht? Das Witzige ist doch, wenn es mit dem neuen Job nichts wird, können sie jederzeit zurück. Wird ja auch gebettelt, ob sie nicht kommen.

Ohne mehr Geld, wird das nichts. Auch die aktuelle Studie zeigt doch, dass auch bei den jüngeren AN an 1. Stelle das Einkommen steht. Erst, wenn das stimmt, schaut man sich den Rest an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 14.11.2023 09:10
Zitat
"Das Bürgergeld soll im kommenden Jahr um mehr als zwölf Prozent steigen. Heil verwies auf den Mechanismus, dass die starke Erhöhung mit der hohen Inflation dieses Jahres zu tun habe." (Tagesschau.de)
Damit sollte doch die Messlatte offiziell klar sein?
Da das Bürgergeld nur 50% des Einkommens beträgt, wäre eine 6 Prozentige Lohnsteigerung für dich ok???😇😂

Wenn man meine Miete und Gas übernimmt kann ich damit leben

Wenn Du kein Vermögen aufgebaut hast bzw.willst (Eigentumswhg./Aktien bis Sparbuch/sonstige Wertanlagen) und diese auch nicht aufbauen willst, zufrieden bist mit 1 Wo. Landurlaub mit 10 EUR/Tag Unterstützung, Du gerne in den gebrauchten Sachen andere wohnst/herumlaufen magst und dann in der Rente noch bei der Tafel/Suppenküche täglich anstehen willst...

Mir persönlich sind dann die Ergebnisse der Tarifverhandlungen bei weitem näher, als Überlegungen wie ich im Alter zur Suppenküche am Rollator komme und wieder mit den Tüten von Billiglebensmitteln bepackt nach Hause komme.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 14.11.2023 09:20
Gestern gab es ja eine allgemeine Runde im Fernsehen zum Thema Gehälter etc.. Vielleicht hat das der ein oder andere Forist gesehen. Mit an Bord auch Hubertus Heil sowie der mediale Hit von Dana Rosa (größter Nervenzusammenbruch ever...). Hubertus zeigte hier viel Verständnis.

Hier mein Vorschlag dazu: Dann soll der Mindestlohn bei 36.000 pa liegen, EG1 also gut 3000 brutto im Monat.

Von da aus baut man dann die Tabelle nach oben.

Naja, Träume halt.  ;D


Da würde es völlig reichen, die Stufe 1-4 einfach zu streichen.

Aber dann jammern wieder haufenweise Leute, dass Anfänger so viel verdienen, wie sie selbst nach 20 Jahren im ÖD ::) Was ich z.T. sogar verstehen könnte. In den oberen Gehaltsklassen sind 20 Jahre definitiv etwas anderes als 3 Jahre Berufserfahrung. Sobald das Tarifmerkmal "sich selbständig einen Bereich erarbeiten" hinzukommt, trennt sich im ÖD die Spreu vom Weizen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.11.2023 09:21
Gestern gab es ja eine allgemeine Runde im Fernsehen zum Thema Gehälter etc.. Vielleicht hat das der ein oder andere Forist gesehen. Mit an Bord auch Hubertus Heil sowie der mediale Hit von Dana Rosa (größter Nervenzusammenbruch ever...). Hubertus zeigte hier viel Verständnis.

Hier mein Vorschlag dazu: Dann soll der Mindestlohn bei 36.000 pa liegen, EG1 also gut 3000 brutto im Monat.

Von da aus baut man dann die Tabelle nach oben.

Naja, Träume halt.  ;D
eg1 wirds bald nicht mehr geben so mein Tipp
und milohn wird auch weiter krass steigen
da bleibt dann nur die Frageohnt sich noch Koch zu seine, wenn der Tellerwäscher fast das gleiche bekommt😱
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 14.11.2023 09:22
Wenn ich sehe, das die AG bei der Bahn schon vor Verhandlungsbeginn ein Angebot unterbreitet haben und im TV-L noch nicht mal nach der 2. Verhandlungsrunde ein AG Angebot auf dem Tisch liegt, kann man seine eigene Stärke ja schon erahnen, bzw. wie der AG darüber denkt  ;)
Das werden "harte" drei Verhandlungstage im Dezember mit keinem Ergebnis und dann in der Nacht hat man so hart miteinander gerungen, das doch noch eine "gute" Lösung für beide Seiten rausgekommen ist.

Hurra Erfolg  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 14.11.2023 09:41
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Fluktuation ist gering? Dann ist es wohl in "meiner Behörde" eine Ausnahme. Wir hatten historisch betrachtet noch nie so viele Kündigungen und Auflösungen wie in 2023 (gemessen an der Gesamtbelegschaft >6%) - und es fehlen noch 6 Wochen bis Jahresende. Gerade in meinem Bereich verliere ich immer mehr Kollege an die PW und teils auch an den TVöD. Aber sogar in den unteren EGs <9b suchen sich immer mehr Leute einen neuen Arbeitgeber.

Und was genau ist an einer Fluktuationsrate von 6 % schlecht? Laut aktuellen Auswertungen liegt die durchschnittliche Fluktuation in der öffentlichen Verwaltung bei 13,4 % - ihr habt also eine unterdurchschnittliche Fluktuation. Es ist spannend zu sehen, wie du diese Zahl subjektiv als total schlimm wahrnimmst und zeugt davon, dass du dich mit strategischer Personalplanung noch nicht wirklich beschäftigt hast.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.11.2023 09:49
eg1 wirds bald nicht mehr geben so mein Tipp

Ich find schon jetzt auf Interamt keine EG1 mehr wenn ich auf ganz Deutschland suche...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 14.11.2023 09:56
Das werden "harte" drei Verhandlungstage im Dezember mit keinem Ergebnis und dann in der Nacht hat man so hart miteinander gerungen, das doch noch eine "gute" Lösung für beide Seiten rausgekommen ist.

Hurra Erfolg  8)

Ich überlege ob das ironisch ist :-)      Glaubst du das Ergebnis steht schon fest?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buero 72 am 14.11.2023 09:58
Wenn Verhandlungsthema wäre:
100 %ige JSZ
angeglichene Wochenarbeitszeit für alle
Verringerung AN-Anteil VBL-Ost

dann würde ich mich auch über nur 5 % Erhöhung freuen. Leider ist das kein Thema, warum???
Außerdem hat in 24 Jahren ÖD mich noch nie ein Verdi-Mitglied angesprochen, lag/hing in 5 unterschiedlichen Behörden noch nie auch nur ein Flyer oder Plakat oder war irgendwo irgendwas zu lesen über Verdi. Da die sich nicht für mich interessieren, warum sollte ich dann hunderte Euro jedes Jahr zahlen? Streik bring in meinem Bereich überhaupt nichts, wir haben keinen Öffentlichkeitsverkehr, der ein Wegbleiben bemerken könnte. Wir würden uns nur selber weh tun, weil Dinge liegen blieben, die wir hinterher aufarbeiten müssten.
Klar, ich würde solidarisch mitlaufen, um andere zu unterstützen. Nur leider habe ich noch nie einen Streikaufruf erhalten oder davon gelesen, obwohl ich die Augen offen gehalten habe.... ich würde woanders definitiv mehr Geld bekommen, habe schon etliche Anfragen erhalten. da ich aber hier 2017 meinen Traumjob gefunden habe, den es so nicht nochmal gibt (nur in einem anderen Bundesland), ist mein Wechselwille gleich NULL und ich muss wohl in den sauren Apfel beißen und das nehmen, was ich kriegen kann.

VG
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 14.11.2023 10:01
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Gestern habe ich einen Bericht zu Online-Bewertungen von Behördern mit Parteiverkehr gelesen. Da waren etliche dabei, die durchschnittlich nur 2,5 Sterne hatten seit Jahren. Reaktion der Behördenleiter:

"Wir schauen uns die Bewertungen nicht an und reagieren dementsprechend auch nicht darauf. Warum sollten wir auch? Die Bürger müssen doch zu uns, die haben keine Wahl."

Man stelle sich mal ein Restaurant oder einen Friseur mit dieser Bewertung vor. Wie lange wäre der wohl noch am Markt?

Und genauso verhält es sich mit den Mitarbeitern. Wenn einem seine Kunden schon egal sind und man weiß, dass es als Monopolist egal ist wie gut oder schlecht man eine Dienstleistung erbringt, dann benötigt man weder entsprechend ausgebildetes Personal, noch eine entsprechende Personaldecke.

Wir hatten in der ländlichen Region leidglich eine (ungeeignete) Bewerbung auf eine unbefristete E13/A13 Stelle. Höherer Dienst, und bei jedem der geht, schwitze ich, ob überhaupt jemand nachkommt. Mag in den Großstädten und in anderen Gebieten anders sein, aber alleine die Jobsicherheit lockt nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.11.2023 10:02


Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist.

Falls Sie mich meinen- ich wechsel nun in die PW, 500Euro netto mehr plus Bonus, Firmenwagen etc… ich habe den Vertrag gestern unterzeichnet.

Mir reicht’s.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 14.11.2023 10:02
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.
Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Leider vermute ich auch, dass die aktive Wechselbereitschaft über den ganzen öD der Länder betrachtet überschaubar ist. Ich hatte in einem früheren Beitrag schon einmal darauf verwiesen, warum ich mir dennoch so meine Gedanken mache. Das steht sicher exemplarisch auch für viele andere Bereiche im öD, da dieser ja bekanntermaßen in Summe ein recht hohes Durchschnittsalter aufweist.

Zitat
Wenn ich mir die Altersstruktur bei mir in der Abteilung ansehe, verstehe ich aber auch warum nicht viel mehr Leute des Gehalts wegen kündigen: 35% sind mindestens 60 Jahre alt oder älter. Die lassen es jetzt eher einfach noch ausschleichen und gehen dann in Rente (Stufe 6 und alte Mietverträge lassen es ja zu). Demgegenüber stehen aber heute schon etliche scheinbar unbesetzbare Stellen.  ::)

Der große Knall kommt bei uns also mutmaßlich erst noch, wenn die oben genannten aus Altersgründen ausscheiden und man dann feststellen muss, dass ja keiner mehr nachkommt

Daher mutmaße ich, dass es nicht zu Massenkündigungen kommen wird, wenn der Abschluss bei 8% auf 30 Monate liegt. Aber, dass alle Stellen zukünftig noch besetzt werden können, die durch die absehbaren Altersabgänge frei werden, das ist dann fraglich.
Aber das ist ja dann ein Problem zukünftiger Politikergenerationen.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.11.2023 10:04

Wir hatten in der ländlichen Region leidglich eine (ungeeignete) Bewerbung auf eine unbefristete E13/A13 Stelle. Höherer Dienst, und bei jedem der geht, schwitze ich, ob überhaupt jemand nachkommt. Mag in den Großstädten und in anderen Gebieten anders sein, aber alleine die Jobsicherheit lockt nicht mehr.

Bei uns wie gesagt auch, die Bewerberin war Germanistin und hat was Besseres gefunden…

Das Gras ist woanders deutlich grüner.
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Beitrag von: Bauernopfer am 14.11.2023 10:11
Gestern gab es ja eine allgemeine Runde im Fernsehen zum Thema Gehälter etc.. Vielleicht hat das der ein oder andere Forist gesehen. Mit an Bord auch Hubertus Heil sowie der mediale Hit von Dana Rosa (größter Nervenzusammenbruch ever...). Hubertus zeigte hier viel Verständnis.

Dann kann Herr Heil ja seinen Parteikollegen in Hamburg von seinem Verständnis überzeugen.
Aber er hält halt sein Fähnlein genauso nach dem Wind wie seinerzeit "Frau Ministerpräsidentin in Spe" Nancy Faeser, die als Wahlkämpferin im Falle eines Wahlsiegs große Reformen für den hessischen Landesdienst versprach, diese aber als Innenministerin der Bundesverwaltung bis heute verweigert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 14.11.2023 10:19
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Gestern habe ich einen Bericht zu Online-Bewertungen von Behördern mit Parteiverkehr gelesen. Da waren etliche dabei, die durchschnittlich nur 2,5 Sterne hatten seit Jahren. Reaktion der Behördenleiter:

"Wir schauen uns die Bewertungen nicht an und reagieren dementsprechend auch nicht darauf. Warum sollten wir auch? Die Bürger müssen doch zu uns, die haben keine Wahl."

Man stelle sich mal ein Restaurant oder einen Friseur mit dieser Bewertung vor. Wie lange wäre der wohl noch am Markt?

Und genauso verhält es sich mit den Mitarbeitern. Wenn einem seine Kunden schon egal sind und man weiß, dass es als Monopolist egal ist wie gut oder schlecht man eine Dienstleistung erbringt, dann benötigt man weder entsprechend ausgebildetes Personal, noch eine entsprechende Personaldecke.

Wir hatten in der ländlichen Region leidglich eine (ungeeignete) Bewerbung auf eine unbefristete E13/A13 Stelle. Höherer Dienst, und bei jedem der geht, schwitze ich, ob überhaupt jemand nachkommt. Mag in den Großstädten und in anderen Gebieten anders sein, aber alleine die Jobsicherheit lockt nicht mehr.

Wenn Jobsicherheit das einzige Argument ist, dann würde ich einen Obstkorb dazustellen (Ironie).

Es kommt doch viel auf die Ausgestaltung der Stelle und der Arbeitsbedingungen an. Für mich sind zum Beispiel folgende Punkte bei einem Job wichtig: unkomplizierte Möglichkeit für HO und mobiles Arbeiten, ausreichend Gleittage für Überstundenabbau, freie Zeiteinteilung ohne Kernzeit, aktuelle Technikausstattung. Sind diese Punkte nicht gegeben, braucht mir der AG das Gehalt gar nicht erst zu nennen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 14.11.2023 10:46
eg1 wirds bald nicht mehr geben so mein Tipp

Ich find schon jetzt auf Interamt keine EG1 mehr wenn ich auf ganz Deutschland suche...

2021 gab es im Bereich des TV-L + TV-H jedenfalls noch 725 VZÄ in der EG 1. Bei ca. 1 Mio. VZÄ insgesamt, also weniger als 1 Promille aller Stellen in diesem Bereich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.11.2023 10:52
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Fluktuation ist gering? Dann ist es wohl in "meiner Behörde" eine Ausnahme. Wir hatten historisch betrachtet noch nie so viele Kündigungen und Auflösungen wie in 2023 (gemessen an der Gesamtbelegschaft >6%) - und es fehlen noch 6 Wochen bis Jahresende. Gerade in meinem Bereich verliere ich immer mehr Kollege an die PW und teils auch an den TVöD. Aber sogar in den unteren EGs <9b suchen sich immer mehr Leute einen neuen Arbeitgeber.

Und was genau ist an einer Fluktuationsrate von 6 % schlecht? Laut aktuellen Auswertungen liegt die durchschnittliche Fluktuation in der öffentlichen Verwaltung bei 13,4 % - ihr habt also eine unterdurchschnittliche Fluktuation. Es ist spannend zu sehen, wie du diese Zahl subjektiv als total schlimm wahrnimmst und zeugt davon, dass du dich mit strategischer Personalplanung noch nicht wirklich beschäftigt hast.
Wobei die Gesamtbelegschaft wahrscheinlich auch aus Beamten besteht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 14.11.2023 11:27

Wir hatten in der ländlichen Region leidglich eine (ungeeignete) Bewerbung auf eine unbefristete E13/A13 Stelle. Höherer Dienst, und bei jedem der geht, schwitze ich, ob überhaupt jemand nachkommt. Mag in den Großstädten und in anderen Gebieten anders sein, aber alleine die Jobsicherheit lockt nicht mehr.

Nein, ist in Großstädten nicht anders. Ich würde sogar sagen, schlechter. Es ist nun einmal auch so, dass in Großstädten und deren Peripherie eine große Firmendichte herrscht und damit ein gutes Angebot an Jobs.

Grad die EG13, ist hier immer mit Personalverantwortung verbunden. Wie kommt ein AG auf die Idee, das bindet man sich ans Bein, wenn es als Schmerzensgeld grad mal die Erhöhung von 12 auf 13 gibt?

Aber btw, dass das Argument Jobsicherheit überholt ist, sollte nun auch wirklich mal der TdL bewußt werden.
Auch das Thema Ausstattung etc. ist für mich völlig uninteressant. Ob ich nun meine Ergüsse in einen Laptop hämmere oder bei gleichem Geld in ne Schiefertafel ritze, ist mir so was von egal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.11.2023 11:50
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 14.11.2023 12:03
In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.
[/quote]
Sachbearbeiter mit 4000€ Netto+ find ich gut. Wo muss man sich melden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.11.2023 12:06
Ja, schon erschreckend, dass man mit EG13 schon locker in den Top10 der Einkommenspyramide rutscht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 14.11.2023 12:10
Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.
Also wenn ich alles glaube - aber das eine Germanistin und ein Philosoph (sofern sie in diesem Bereich noch tätig sind) eine E13 ablehnen ... da stimmt doch was nicht? 99 % aller so Qualifizierten dürften sich nach solchen Stellen alle Finger lecken ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 14.11.2023 12:16
Oder der Arbeitgeber bietet ihn mangels einschlägiger Berufserfahrung für die Stelle nur Stufe 1 an... :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 14.11.2023 12:18
Selbst das dürfte für 95 % der genannten Gruppe ein überaus attraktives Gehalt sein ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 14.11.2023 12:25
Die Lücke zum TvÖD muss geschlossen werden! Das muss die Forderung sein! Vorher keine Einigung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 14.11.2023 12:35
Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.
Also wenn ich alles glaube - aber das eine Germanistin und ein Philosoph (sofern sie in diesem Bereich noch tätig sind) eine E13 ablehnen ... da stimmt doch was nicht? 99 % aller so Qualifizierten dürften sich nach solchen Stellen alle Finger lecken ...
Als nächsten bringt er einen katholischen Geistlichen ins Spiel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 14.11.2023 12:35
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 14.11.2023 12:43

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 14.11.2023 12:44


Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist.

Falls Sie mich meinen- ich wechsel nun in die PW, 500Euro netto mehr plus Bonus, Firmenwagen etc… ich habe den Vertrag gestern unterzeichnet.

Mir reicht’s.
Ist das die Stelle die 50 km entfernt ist  (siehe dein Beitrag ein paar Seiten zuvor) oder hast du 5 Tage Homeoffice zusätzlich zum Firmenwagen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 14.11.2023 12:45
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Märchenstunde mit Tariflas ;-) 

Deine 4000-5000 Netto sind Tarifgehälter von teils deutlich über 80k. Das kann man in Deutschland verdienen - es sind aber überhaupt nur 5% der Einkommensbezieher, das sollte man nicht vergessen. In meinem Bereich gibt es überdurchschnittlich viele in disem Bereich - aber selbst da ist es kein Standard.  Eine E13 3 liegt im Bereich der Top-10-Verdiener in Deutschland. Natürlich haben die dann auch meist einen wissenschaftlichen Hochschulabschluss - aber relative Unterbezahlung kann dann auch eher nicht das Thema sein.

Ich glaube daher eher, dass dein Umfeld genauso erfunden ist wie dein überaus plakativer Germanist und nun auch überraschend der Philosoph. Vielleicht hat er ja doch den Job als Wirtschaftminister angenommen, der wird deutlich besser bezahlt ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 14.11.2023 12:46

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Ohne Druckmöglichkeiten - welche auch immer - passiert nichts. Dann geht alles genauso weiter und gibt nichtmal 3%...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 14.11.2023 12:59
Ob jemand "streikbereit" ist oder nicht, spielt letztendlich keine Rolle.
Am Ende wird jedes 0,1% weniger Steigerung für eine größere Abwanderung und für geringere Neuanstellungen sorgen.

Davon gehe ich nicht aus. Die Fluktuation ist seit Jahren eher gering und die Wechselbereitschaft ist (wie man in diesem Forum sieht) auch nach wie vor gering. Da werden dann einige wieder ein paar mal trotzig mit ihrem Fuß aufstampfen und ihre "Arbeitsleistung reduzieren" für ein paar Wochen und gut ist. Aktuell haben die AG noch keine Schmerzen.

Fluktuation ist gering? Dann ist es wohl in "meiner Behörde" eine Ausnahme. Wir hatten historisch betrachtet noch nie so viele Kündigungen und Auflösungen wie in 2023 (gemessen an der Gesamtbelegschaft >6%) - und es fehlen noch 6 Wochen bis Jahresende. Gerade in meinem Bereich verliere ich immer mehr Kollege an die PW und teils auch an den TVöD. Aber sogar in den unteren EGs <9b suchen sich immer mehr Leute einen neuen Arbeitgeber.

Und was genau ist an einer Fluktuationsrate von 6 % schlecht? Laut aktuellen Auswertungen liegt die durchschnittliche Fluktuation in der öffentlichen Verwaltung bei 13,4 % - ihr habt also eine unterdurchschnittliche Fluktuation. Es ist spannend zu sehen, wie du diese Zahl subjektiv als total schlimm wahrnimmst und zeugt davon, dass du dich mit strategischer Personalplanung noch nicht wirklich beschäftigt hast.

Dann musst du richtig lesen bevor man hier solche Phrasen raus haut. Ich rede hier NUR(!) von Auflösungen und Kündigungen - das ist keine Gesamtfluktuation inkl. bspw. aller Rentenabgänge oder Nichtverlängerung befristeter Verträge, welche z.T. nach Vertragsende an einem anderen Standort ein anderes oder besseres Angebot bekommen haben (letzteres natürlich nur anekdotisch evident). Dazu haben wir in der Gesamtbelegschaft auch einen Nicht-Geringen Anteil an verbeamteten Personal die die Statistik beschönigen.

Und auch hier ... es ist natürlich von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich - dennoch gibt es mehrere Bereiche in denen wir akut Personal verlieren und somit da auch mein persönliches Bild die Lage etwas verschlimmert - dennoch sind die Anzahl der Abgänge außerordentlicher Natur besorgniserregend.

Bei uns geht man intern davon aus, dass wir ca. 180 VZÄ in den 7 Jahren bis 2030 nicht nachbesetzt bekommen und streicht perspektivisch jetzt schon Aufgabengebiete zusammen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.11.2023 13:05
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 14.11.2023 13:06
Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Einfach aus Interesse würde ich gerne mal sehen, was passieren würde, wenn Verdi den Spieß mal umdrehen würde und einfach kategorisch alles ablehnen würde, was die Arbeitgeber ihnen anbieten. Und das völlig ohne selbst Vorschläge zu unterbreiten.

Realistisch betrachtet steht Verdi aber irgendwo auch unter Druck seitens der Arbeitnehmer und Mitglieder, einen möglichst baldigen Abschluss zu liefern, damit es überhaupt eine Erhöhung gibt. Ich persönlich hätte kein Problem damit, die Verhandlungen einfach mal ungeschlichtet 15 Monate durchzuziehen ohne Erhöhungen. Sofern das Ergebnis dann entsprechend rückwirkend angewendet wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.11.2023 13:13
Wenn Verhandlungsthema wäre:
100 %ige JSZ
angeglichene Wochenarbeitszeit für alle
Verringerung AN-Anteil VBL-Ost

dann würde ich mich auch über nur 5 % Erhöhung freuen. Leider ist das kein Thema, warum???
Außerdem hat in 24 Jahren ÖD mich noch nie ein Verdi-Mitglied angesprochen, lag/hing in 5 unterschiedlichen Behörden noch nie auch nur ein Flyer oder Plakat oder war irgendwo irgendwas zu lesen über Verdi. Da die sich nicht für mich interessieren, warum sollte ich dann hunderte Euro jedes Jahr zahlen? Streik bring in meinem Bereich überhaupt nichts, wir haben keinen Öffentlichkeitsverkehr, der ein Wegbleiben bemerken könnte. Wir würden uns nur selber weh tun, weil Dinge liegen blieben, die wir hinterher aufarbeiten müssten.
Klar, ich würde solidarisch mitlaufen, um andere zu unterstützen. Nur leider habe ich noch nie einen Streikaufruf erhalten oder davon gelesen, obwohl ich die Augen offen gehalten habe.... .

VG

Ernsthaft?

https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/wir-loeffeln-gemeinsam-die-suppe-aus-am-18112023-11-14-uhr-in-erfurt/ (https://www.thueringer-beamtenbund.de/aktuelles/news/wir-loeffeln-gemeinsam-die-suppe-aus-am-18112023-11-14-uhr-in-erfurt/)

https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2023/Einkommensrunde_Laender/231114_EKR_TVL_Aufruf_Hamburg.pdf (https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2023/Einkommensrunde_Laender/231114_EKR_TVL_Aufruf_Hamburg.pdf)

https://www.dbb.de/artikel/protest-vor-justizministerkonferenz.html (https://www.dbb.de/artikel/protest-vor-justizministerkonferenz.html)

https://www.nbb.dbb.de/aktuelles/news/demonstration-am-11-november-2023-in-osnabrueck/ (https://www.nbb.dbb.de/aktuelles/news/demonstration-am-11-november-2023-in-osnabrueck/)

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++b3fc29ba-7e07-11ee-8aa5-7728e8c963e2 (https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++b3fc29ba-7e07-11ee-8aa5-7728e8c963e2)

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/verdi-warnstreiks-120.html (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/verdi-warnstreiks-120.html)

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Auch-heute-wieder-Warnstreiks-im-oeffentlichen-Dienst-im-Norden-,warnstreiks478.html (https://www.ndr.de/nachrichten/info/Auch-heute-wieder-Warnstreiks-im-oeffentlichen-Dienst-im-Norden-,warnstreiks478.html)

Einfach mal beim örtlichen Personalrat informieren oder am Schwarzen-Brett schauen. Bei uns sind überall Flyer und Plakate.

Alle Termine:
https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/termine.html (https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/termine.html)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.11.2023 13:13

Ist das die Stelle die 50 km entfernt ist  (siehe dein Beitrag ein paar Seiten zuvor) oder hast du 5 Tage Homeoffice zusätzlich zum Firmenwagen?

Nein das ist eine andere Stelle.

2 Tage beim Kunden, drei Tage HO.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.11.2023 13:14
Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.
Also wenn ich alles glaube - aber das eine Germanistin und ein Philosoph (sofern sie in diesem Bereich noch tätig sind) eine E13 ablehnen ... da stimmt doch was nicht? 99 % aller so Qualifizierten dürften sich nach solchen Stellen alle Finger lecken ...

Das dachte ich auch, entspricht aber der Wahrheit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.11.2023 13:17
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.


Richtig. Ich lüge nicht.

Andere hier haben ja ebenfalls mehrfach dargestellt, dass sie die E13 nicht besetzt bekommen!

Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 14.11.2023 13:22
[...]

Bei uns schickt die Personalabteilung sogar eine E-Mail an alle und klärt über Rechte, Pflichten und Konsequenzen bei Pflichtverletzungen (Streiken ohne vorherige Meldung) auf. Daneben steht direkt im ersten Absatz zu wann zum Streik aufgerufen wurde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lordium am 14.11.2023 13:30

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Interessante Theorie.
Als jemand der in der Verhanldungkommession von ver.di sitze las dir sagen so klappt das bestimmt nicht.

Also eine Schlichtung darf Schlichtung heißen. Es gibt nur kein vereinbartes Verfahren.

Sei dir einfach bewusst das wir nicht aus der Position der Stärke verhandeln. Da viele zum Beispiel hier Beschwerden aber nicht Kampfkraft organisieren.
Das heißt warum sollte jemand einer Schlichtung zustimmen.

Wenn ver.di nicht abschließt könnte es durch aus sein das jemand anders im Hinterzimmer abschließt. Dann ist das mit der Beteiligung von Mitgliedern vorbei.

Wenn du sagst das ver.di alleine schuld ist sagst du damit das deine Kolleg*innen die sich einbringen Schuld sind. Denn Gewerkschaft ist die selbst Organisation von Beschäftigen.

Deine Aussage zeugt von einer Verachtung für Kolleg*innen und einen verstellten Blick für die Realität.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lordium am 14.11.2023 13:32
[...]
Streiken ohne vorherige Meldung

Das ist Lustig. Denn genau das muss man nicht. Nur im Nachhinein auf die Frage ob man gestreikt hat wahrheitsgemäß antworten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 14.11.2023 13:57
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.


Richtig. Ich lüge nicht.

Andere hier haben ja ebenfalls mehrfach dargestellt, dass sie die E13 nicht besetzt bekommen!

Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus.
Du ja nicht mehr, da bist ja weg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 14.11.2023 13:58

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Dann aber bitte die 4. 5. 6. usw. Runde bitte verpflichtend remote per Zoom/Teams Sitzung. Sonst muss doch jedes mal für An/Abreise, Unterbringung, Tagungsort, Verköstigung usw. von der Allgemeinheit bezahlt werden :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 14.11.2023 14:03

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Interessante Theorie.
Als jemand der in der Verhanldungkommession von ver.di sitze las dir sagen so klappt das bestimmt nicht.

Also eine Schlichtung darf Schlichtung heißen. Es gibt nur kein vereinbartes Verfahren.

Sei dir einfach bewusst das wir nicht aus der Position der Stärke verhandeln. Da viele zum Beispiel hier Beschwerden aber nicht Kampfkraft organisieren.
Das heißt warum sollte jemand einer Schlichtung zustimmen.

Wenn ver.di nicht abschließt könnte es durch aus sein das jemand anders im Hinterzimmer abschließt. Dann ist das mit der Beteiligung von Mitgliedern vorbei.

Wenn du sagst das ver.di alleine schuld ist sagst du damit das deine Kolleg*innen die sich einbringen Schuld sind. Denn Gewerkschaft ist die selbst Organisation von Beschäftigen.

Deine Aussage zeugt von einer Verachtung für Kolleg*innen und einen verstellten Blick für die Realität.

Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.11.2023 14:07
E13 war mal ein gutes Gehalt...
Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.
Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.
Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.
nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.
Richtig. Ich lüge nicht.
Andere hier haben ja ebenfalls mehrfach dargestellt, dass sie die E13 nicht besetzt bekommen!
Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus.

Persönlich konnte ich deine Posts sehr gut nachvollziehen. Was man bei uns mit über 100 Sachbearbeitern während der Corona-Pandemie durchgezogen hat, nagt noch immer an mir. Teilweise wurden wir bis zu 1,5 Jahre abgeordnet und haben rund um die Uhr bis spät tausende IfSG-Anträge abgearbeitet. Wegbewerben war zu dieser Zeit kaum möglich. Unseren ursprünglichen Job haben wir nicht mehr gemacht bzw. manche haben versucht ihn irgendwie nebenbei zu machen. Nicht wenige hatten ihren ersten Burn- oder eben auch Bored-out (tagtäglich die selbe stupide Arbeit) gehabt. Forderungen nach Zulagen oder ähnlichem wurden stets und für jeden verwehrt. Aber stets gab es die Loblieder der oberen Führungsebene zu hören.
Zum Glück ist diese Situation bei uns seit etwas mehr als einem Jahr nicht mehr. Es nagt "nur noch" der künftige TV-L Abschluss. Wegbewerben lohnt sich auch nicht wirklich. Die nächsten interessanten Stellen sind meist über 60 km entfernt, was wiederum deutlich teurere Städte sind. Das ist einer der Nachteil bei den peripheren Außenstellen. Denn hier in diesen Gemeinden bist du oft mit einer E11 (oder weniger) besser bezahlt als der Querschnitt.

Also, mit voller Empathie für deine Situation wünsche ich viel Erfolg in der PW. Für dich und deiner beschriebenen Situation die richtige Entscheidung.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomas09 am 14.11.2023 14:14
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.

Was hat die Stelle eines Sachbearbeiters mit der eines SAP -Beraters zu tun? Nichts.

Klar kann man in der PW in einigen Stellen wesentlich besser verdienen als im ÖD. Das war noch nie anders und wird vermutlich nie anders sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 14.11.2023 14:14
[...]
Streiken ohne vorherige Meldung

Das ist Lustig. Denn genau das muss man nicht. Nur im Nachhinein auf die Frage ob man gestreikt hat wahrheitsgemäß antworten.

Du scheinst Recht zu haben. Auf den Seiten der GEW, IGM und Verdi steht ebenfalls, dass dies nicht nötig sei. Man müsse sich auch nicht ausstempeln. Der Personalabteilung nach müsse man sich aber aus sicherheitsgründen ausstempeln, weil daran festzustellen sei, wer sich noch im Gebäude befände.

Ich habe die Quellen in einer E-Mail verlinkt und als Rückfrage verfasst, woraus sich die Pflicht zur vorherigen Anmeldung zur Streikteilnahme denn ergäbe. Der verfasste Text war völlig ohne Quellenangaben versehen und im angehängten weiterführenden PDF, welches unter anderen Aspekten wie mit vorher eingetragenem Urlaub usw. vorgegangen werden solle, wurde hingegen immer brav auf den TV-L, SGB o.ä. verwiesen. In diesem angehängten Dokument stand allerdings nichts zur Abmeldung bei Vorgesetzten. Das muss also in die Zusammenfassung im E-Mail Text einfach dazugedichtet worden sein.

Bin mal gespannt was da zurückkommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 14.11.2023 14:22
Was hat die Stelle eines Sachbearbeiters mit der eines SAP -Beraters zu tun? Nichts.

Klar kann man in der PW in einigen Stellen wesentlich besser verdienen als im ÖD. Das war noch nie anders und wird vermutlich nie anders sein.

Was hat ein Sachbearbeiter mit einem Brückenbauingenieur zu tun? Genauso wenig oder eben genauso viel, dennoch ist er als Sachbearbeiter Brückenbauwerke eingestuft.

Def. Sachbearbeiter:  Sachbearbeiter kümmern sich um administrative und organisatorische Tätigkeiten ... oder aber: Ihre Funktion ist die Sachbearbeitung (Bearbeitung einer Sache).

Bearbeitet ein SAP-Berater nicht auch eine Sache, wenn er von einem Kunden angefragt wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Maggus am 14.11.2023 14:43
Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!

Schreibst Du an einem Comedy-Programm?
Arbeitgeber, die in 2-3 Verhandlungsrunden noch nicht einmal bereit sind ein Angebot auf den Tisch zu legen, lassen sich am Verhandlungstisch unter Druck bringen, während alle Mitarbeiter fleißig arbeiten und ggf. noch Mehrarbeitsstunden leisten? Das glaubst Du doch selbst nicht.
Wenn die Arbeitgeber die Gehälter so wenig wie möglich erhöhen wollen, spielt ihnen eine lange Verhandlung doch in die Karten. Es sind die Arbeitnehmer die die Erhöhung brauchen! Wie lange soll denn am Verhandlungstisch ohne Verhandlung durchgehalten werden?
Ohne Streiks der Beschäftigten und ggf. Druck der Bevölkerung läuft es nun mal nicht.
Und natürlich Druck im Internet, Social Media ist ganz ganz toll und entscheidend - und viel angenehmer als zu Streiken und auch bestimmt wahnsinnig effektiv.

Gute Tarifabschlüsse wurden nur durch entsprechenden Druck der Beschäftigten erreicht - auch bei der IG Metall!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 14.11.2023 14:59
wie bei der Bahn....da wurde vorher schon gesagt bewegt euch AG oder wir machen den laden dicht. Auch in den Ferien und zu Weihnachten, wenn es sein muss. Das hat erstmal gewirkt und ein Angebot lag sofort auf dem Tisch. Der TV-L muss erstmal zeigen das sie in der Lage sind den AG weh zu tun. Und wenn es später die Bürger sind, die Amok laufen weil nix mehr geht. Die erinnern sich dann schon noch das Politiker der Partei x oder y es nicht hinbekommen hat.
Da springt ein Politiker schonmal höher als er muss  ;)

Weil eines wollen sie unbedingt, weiter am Trog sitzen!!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 14.11.2023 15:12
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.


Richtig. Ich lüge nicht.

Andere hier haben ja ebenfalls mehrfach dargestellt, dass sie die E13 nicht besetzt bekommen!

Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus.

Dann solltet ihr auch mal eurer Recruiting überdenken. "Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus" klingt für mich total hemdsärmlig und nach Tageszeitung.

Entweder den Prozess outsourcen und Headhunter losschicken oder über die aktuellen Portale Anzeigen schalten. Bewerber schickt sein Linkedin- oder XING-Profil für den ersten Aufschlag ab und der Personaler reagiert am gleichen Tag auf die Bewerbung und kümmert sich um alles Weitere, z. B. Interview oder erfragt weitere Unterlagen. Wenn Bewerber passt und Interesse zeigt, direkt nach Zusage Vertrag rausschicken. Hier im Forum ist aber Folgendes oftmals als Standard nach einem Bewerbungsgespräch zu lesen:

Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Aleksandra am 14.11.2023 15:42
Bearbeitet ein SAP-Berater nicht auch eine Sache, wenn er von einem Kunden angefragt wird?
So gesehen sind wir alle Sachbearbeiter. Vom Astronauten bis zum Formel 1 Fahrer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 14.11.2023 15:45
Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!

Schreibst Du an einem Comedy-Programm?
Arbeitgeber, die in 2-3 Verhandlungsrunden noch nicht einmal bereit sind ein Angebot auf den Tisch zu legen, lassen sich am Verhandlungstisch unter Druck bringen, während alle Mitarbeiter fleißig arbeiten und ggf. noch Mehrarbeitsstunden leisten? Das glaubst Du doch selbst nicht.
Wenn die Arbeitgeber die Gehälter so wenig wie möglich erhöhen wollen, spielt ihnen eine lange Verhandlung doch in die Karten. Es sind die Arbeitnehmer die die Erhöhung brauchen! Wie lange soll denn am Verhandlungstisch ohne Verhandlung durchgehalten werden?
Ohne Streiks der Beschäftigten und ggf. Druck der Bevölkerung läuft es nun mal nicht.

Der Druck kommt durch Medien und Politik. Niemand dort will dass die Arbeitnehmer zu lange auf Erhöhung warten müssen. Man will sich dann lieber gönnerhaft geben und drängt die Runde auf Einigung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 14.11.2023 16:19
Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Das entspricht leider echt der Wahrheit. Von Vorstellungsgespräch bis mündliche Zusage gehts schnell und ab da dauert es. Ein Freund hat sich in meiner Abteilung Mitte August beworben, hatte Ende August sein Vorstellungsgespräch, bekam Anfang September telefonisch die mündliche Zusage und bis die Sicherheitsüberprüfung abgeschlossen war, dauert es bis vorige Woche. Zum Dezember hin kann er wohl endlich anfangen. "Wohl" deshalb, weil er den Arbeitsvertrag immer noch nicht erhalten hat.

Hätte er nach der Zusage nicht die weiteren Vorstellungsgespräche abgesagt und in der Zwischenzeit von einem anderen Unternehmen einen Arbeitsvertrag vorgelegt bekommen, hätte er sicher nicht lange überlegt den zu unterschreiben. Mich wundert es da nicht, dass mein Chef bei jeder dritten zu besetzenden Stelle erklärt, dass ein Bewerber mit Zusage die Stelle dann zwischendurch doch ganz plötzlich noch abgesagt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 14.11.2023 16:31
[...]
Streiken ohne vorherige Meldung

Das ist Lustig. Denn genau das muss man nicht. Nur im Nachhinein auf die Frage ob man gestreikt hat wahrheitsgemäß antworten.

Du scheinst Recht zu haben. Auf den Seiten der GEW, IGM und Verdi steht ebenfalls, dass dies nicht nötig sei. Man müsse sich auch nicht ausstempeln. Der Personalabteilung nach müsse man sich aber aus sicherheitsgründen ausstempeln, weil daran festzustellen sei, wer sich noch im Gebäude befände.

Ich habe die Quellen in einer E-Mail verlinkt und als Rückfrage verfasst, woraus sich die Pflicht zur vorherigen Anmeldung zur Streikteilnahme denn ergäbe. Der verfasste Text war völlig ohne Quellenangaben versehen und im angehängten weiterführenden PDF, welches unter anderen Aspekten wie mit vorher eingetragenem Urlaub usw. vorgegangen werden solle, wurde hingegen immer brav auf den TV-L, SGB o.ä. verwiesen. In diesem angehängten Dokument stand allerdings nichts zur Abmeldung bei Vorgesetzten. Das muss also in die Zusammenfassung im E-Mail Text einfach dazugedichtet worden sein.

Bin mal gespannt was da zurückkommt.

Habe Antwort: Die gewählten Formulierungen lassen offenbar auch eine Interpretation dahingehend zu, dass es nicht notwendig sei, sich abzumelden. Es sei viel mehr freiwillig und würde den Führungskräften die Planung erleichtern. Allerdings bin ich mir sicher, dass 95% derjenigen, die den Text nicht geschrieben haben, genauso davon ausgegangen wären, dass eine Abmeldung obligatorisch sei, da am Schluss auch mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht wurde.

Aber gut, Personalabteilung schreibt Texte natürlich im Sinne des Arbeitgebers. Und wenn möglichst viele denken, es wäre für den Streik notwendig, möglichst weit im Voraus bescheid zu geben, dass man an einem solchen teilnehmen würde, hat der Streik natürlich geringere Auswirkungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 14.11.2023 16:50
Dann solltet ihr auch mal eurer Recruiting überdenken. "Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus" klingt für mich total hemdsärmlig und nach Tageszeitung.

Entweder den Prozess outsourcen und Headhunter losschicken oder über die aktuellen Portale Anzeigen schalten. Bewerber schickt sein Linkedin- oder XING-Profil für den ersten Aufschlag ab und der Personaler reagiert am gleichen Tag auf die Bewerbung und kümmert sich um alles Weitere, z. B. Interview oder erfragt weitere Unterlagen. Wenn Bewerber passt und Interesse zeigt, direkt nach Zusage Vertrag rausschicken. Hier im Forum ist aber Folgendes oftmals als Standard nach einem Bewerbungsgespräch zu lesen:

Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Jetzt musste ich aber mal laut loslachen.
Je nach Stelle kostet ein Headhunter das Jahresgehalt der Person, die angeworben werden soll.
Die anderen Optionen sind auch alles andere als kostenlos.
Für jeden F*ck ist Geld da aber für die eigenen Leute nicht?
Zur Hölle mit denen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Abteilung007 am 14.11.2023 17:13
Es bleibt, wie immer bei den Verhandlungen, abzuwarten. ich finde, bisher kann man gar keine echte Tendenz erkennen, oder?

Woran liegts? Nicht erklärbar? Es wird viel auf Verdi geschimpft, aber welcher unter 35 Jährige ist denn Mitglied? Tendenz wohl weiter fallend. Verdi sieht ja auch, dass die Zahlen täglich sinken.

Eins noch, liegen die schwachen Abschlüssen auch evtl. daran, dass im TVL im Vergleich zu Kommunen bessere Entgeltgruppen vorkommen? Das Gefüge ein anderes ist. Und ja, ich weiß, man ist immer richtig eingruppiert, außer der AG irrt. Dennoch dieser Grundsatz ist ja nicht nur daher gesagt.

Meine Vermutung für den TVL: 5 % ab 01.01.2024 und 3% ab 01.01.2025, Laufzeit 24 Monate.
Keine Einmalzahlung. Jahressonderzahlung und Arbeitszeit bleiben uns so erhalten, wie bisher, ohne Anpassungen.

Beste Grüße
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 14.11.2023 17:51
das waere ne riesensauerrei wenn das so kommt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 14.11.2023 18:11
das waere ne riesensauerrei wenn das so kommt

Ja, allerdings. Historisches Inflationshoch würde mit "Anerkennung" abgegolten. Aber nichts anderes ist zu erwarten. War doch nie wirklich anders.

Es bleibt dabei: die Forderungen der Gewerkschaften sind jedesmal das eigentliche Ziel, werden aber geviertelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 14.11.2023 18:47
Ich werde am Wochendr meine Unterlagen bei einem kommunalen Versorger einreichen. Ein sehr freundliches Telefonat gab es bereits und die gebotenen Konditionen im TV-V sind wirklich sehr gut.
Bei einer Zusage warte ich das Verhandlungsergebnis ab.
Sollte es schlechter als das TVÖD Ergebnis sein und mein AG freiwillig nichts an der Situation ändern, dann Wechsel ich.
Es kann nicht sein, dass wir zu Bittstellern degradiert werden. Im Vergleich weniger zu verdienen, dass zieht sich bis zum Tod durch. Das Einkommen für einen Entgeltpunkt steigt, da die Löhne steigen. Weniger zu verdienen führt zu geringerer Rente und VBL. Warum sollte man sich das in der aktuellen Arbeitsmarktlage antun?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 14.11.2023 19:08
Die GDL macht derweil schon vor der Verhandlungsrunde Dampf:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahn-gdl-streik-110.html (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahn-gdl-streik-110.html)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 14.11.2023 19:46
Ich werde am Wochendr meine Unterlagen bei einem kommunalen Versorger einreichen. Ein sehr freundliches Telefonat gab es bereits und die gebotenen Konditionen im TV-V sind wirklich sehr gut.
Bei einer Zusage warte ich das Verhandlungsergebnis ab.
Sollte es schlechter als das TVÖD Ergebnis sein und mein AG freiwillig nichts an der Situation ändern, dann Wechsel ich.
Es kann nicht sein, dass wir zu Bittstellern degradiert werden. Im Vergleich weniger zu verdienen, dass zieht sich bis zum Tod durch. Das Einkommen für einen Entgeltpunkt steigt, da die Löhne steigen. Weniger zu verdienen führt zu geringerer Rente und VBL. Warum sollte man sich das in der aktuellen Arbeitsmarktlage antun?

Richtig so! Im übrigen gab es vor einigen paar Monaten die Aussage vom Verdi Vorsitzenden, dass die Gewerkschaft den höchsten Mitgliederzuwachs seit Gründung zu verzeichnen hat. Und auch im Saldo deutlich ein Plus erwartet. Das Jammern über schwindende Mitglieder ist daher wenig hilfreich. Hartes Vorgehen bei Verhandlungen ist ein Muss. Zu verlieren haben nur die AG. Die AN haben gute Chancen in anderen Teilen des ÖD. TV-V, TVöD, TV-N usw. nehmen fähige Leute mit Kusshand. Ich warte auch nur noch die Verhandlungen ab.

Arbeitergeber des TV-L: Zieht Euch warm an! Ihr unterschätzt die Wechselbereitschaft und Chancen für die Arbeitnehmer. Und werdet noch betteln das die guten Köpfe bleiben....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 14.11.2023 19:56
Die Lokführergewerkschaft macht ganz schön Druck, da hört und liest man von in jeder Ecke. Schade, dass wir da nicht mithalten können oder ähnliche Druckmittel haben  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 14.11.2023 20:18


Dann solltet ihr auch mal eurer Recruiting überdenken. "Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus" klingt für mich total hemdsärmlig und nach Tageszeitung.

Entweder den Prozess outsourcen und Headhunter losschicken oder über die aktuellen Portale Anzeigen schalten. Bewerber schickt sein Linkedin- oder XING-Profil für den ersten Aufschlag ab und der Personaler reagiert am gleichen Tag auf die Bewerbung und kümmert sich um alles Weitere, z. B. Interview oder erfragt weitere Unterlagen. Wenn Bewerber passt und Interesse zeigt, direkt nach Zusage Vertrag rausschicken. Hier im Forum ist aber Folgendes oftmals als Standard nach einem Bewerbungsgespräch zu lesen:

Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Dir ist aber schon klar, dass wir hier über den ÖD und nicht die PW reden? Es gibt Vorgaben, an denen kommt man eben nicht einfach mal so vorbei und ruft mal bei nem Headhunter morgens an und abends ist die Stelle besetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 14.11.2023 20:23
Funfact:
In Hamburg erhöhen sich die Abgeordneten ihre Diäten um 15%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.11.2023 20:27
Die Lokführergewerkschaft macht ganz schön Druck, da hört und liest man von in jeder Ecke. Schade, dass wir da nicht mithalten können oder ähnliche Druckmittel haben  :D

Bin grade ins Forum geschneit, um genau diesen Gedanken hier zu lassen.  ;D

Und die Bahn hat sogar schon ein Angebot gemacht - da können wir nur von träumen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 14.11.2023 20:32



Interessante Theorie.
Als jemand der in der Verhanldungkommession von ver.di sitze las dir sagen so klappt das bestimmt nicht.

Also eine Schlichtung darf Schlichtung heißen. Es gibt nur kein vereinbartes Verfahren.

Sei dir einfach bewusst das wir nicht aus der Position der Stärke verhandeln. Da viele zum Beispiel hier Beschwerden aber nicht Kampfkraft organisieren.
Das heißt warum sollte jemand einer Schlichtung zustimmen.

Wenn ver.di nicht abschließt könnte es durch aus sein das jemand anders im Hinterzimmer abschließt. Dann ist das mit der Beteiligung von Mitgliedern vorbei.

Wenn du sagst das ver.di alleine schuld ist sagst du damit das deine Kolleg*innen die sich einbringen Schuld sind. Denn Gewerkschaft ist die selbst Organisation von Beschäftigen.

Deine Aussage zeugt von einer Verachtung für Kolleg*innen und einen verstellten Blick für die Realität.

Da haben wir wieder das Henne-Ei-Prinzip… ich schreibe es gerne und immer wieder. Im PR finden sich genügend Vertreter von Gewerkschaften, aber in meinen bisherigen Dienststellen ist noch nicht einmal der Versuch unternommen worden, mich anzuwerben. Inzwischen bin ich Gewerkschaftsmitglied, aber weil ich selbst gesucht habe und selbst jetzt weiß ich nicht, wie lange die „Freundschaft“ anhält, denn es braucht einen Gegenwert. Und wenn Gewerkschaften oder deren Vertreter hier schon schreiben, dass man keine Hoffnung haben braucht, dann lassen wir es doch… Ich werde im ÖD bleiben, auch im TV-L, aber ich sortiere mich gerade innerlich neu. Hat lange gebraucht, dann bekommt der AG eben nur das was bezahlt wird. Bisher war ich da deutlich zu engagiert. Mittlere Art und Güte muss dann halt reichen…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 14.11.2023 20:33
Funfact:
In Hamburg erhöhen sich die Abgeordneten ihre Diäten um 15%.

Da wird dir gleich wer erzählen, es sei ein anderer Topf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 14.11.2023 20:49


Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Liebe/r öfföff,

Sie sind ja ein/e  richtige/r Tarifexperte/in; ich habe schon vorgeschlagen, Sie an die vorderste Verhandlungsfront mitzunehmen.  Was Sie bei Ihrer auf den "AufdenTischhauenidee" ohne Streikbereitschaft der AN vergessen:

Wenn die Entgelttabellen gekündigt sind, sind die AN formal tariflos. Das heißt, der AG ist dann an keine Tarife mehr gebunden und kann die AN bezahlen wie er will. Dies wird er natürlich nicht tun, solange formal Verhandlungen laufen. Dies könnte sich aber ändern, wenn die Gewerkschaften nur noch Njet sagen, ohne zu streiken. Denn auch Streik gehört formal zur Tarifauseinandersetzung.

Und ja- ich weiß dass es für Sie und Gleichegsinnte hart zu ertragen ist, dass die AN für das Ergebnis deer Gewerkschaften verantwortlich sind. Die Gewerkschaften sind Mitrmachvereine-keine Dienstleister. Alle verweisen gerne auf die "harte Hand" der gdl- vergessen aber dabei, dass dort ein hoher O.grad und Streikbereitschaft besteht. Denn ohne dies würde Wesselsky gar nichts machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 14.11.2023 20:54

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Dann aber bitte die 4. 5. 6. usw. Runde bitte verpflichtend remote per Zoom/Teams Sitzung. Sonst muss doch jedes mal für An/Abreise, Unterbringung, Tagungsort, Verköstigung usw. von der Allgemeinheit bezahlt werden :o

Die Gewerkschaften zahlen für sich selber und ao auch die TDL über Mitgliedsbeiträge der AGs. Die Allgemeinheit muss gar nichts zahlen- außer Ihren Stuss hier zu lesen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 14.11.2023 20:59

Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!

Wie ist der Entlastungstarifvertrag in der Pflege der Unikliniken 2022 entstanden- nach 79 Tagen Streik.
SuE 2022= 2 Regenerationstage + Zulage € 130/180 freiwllig durch die AG ? Natürlich nicht- auch hier wochenlage Streiks bundesweit. Also Fähnchen schwingen bringt doch was.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 14.11.2023 21:16

Wenn die Entgelttabellen gekündigt sind, sind die AN formal tariflos. Das heißt, der AG ist dann an keine Tarife mehr gebunden und kann die AN bezahlen wie er will.


Das ist schlicht falsch! Klar, der Tarifvertrag als Grundlage entfällt, aber für die bestehenden Arbeitsverhältnisse wirkt er mal zumindest nach und einseitig ändern geht auch nicht einfach so. Und ich stelle mal die Behauptung auf, dass aktuell kein AG der TDL bei Neueinstellungen nur AT Verträge abschließt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schinkensandwich am 14.11.2023 21:22

Die AN haben gute Chancen in anderen Teilen des ÖD. TV-V, TVöD, TV-N usw. nehmen fähige Leute mit Kusshand. Ich warte auch nur noch die Verhandlungen ab.

Arbeitergeber des TV-L: Zieht Euch warm an! Ihr unterschätzt die Wechselbereitschaft und Chancen für die Arbeitnehmer. Und werdet noch betteln das die guten Köpfe bleiben....

Ich bin mir nicht sicher, dass einerseits die Wechselbereitschaft wirklich so hoch ist. Es ist eine große Hürde für Kolleg*innen, die schon sehr lange beim gleichen Arbeitgeber arbeiten nun in den TVöD zu wechseln mit neuer Probezeit usw.

Auch sind die Wechseloptionen m.E. nicht durchweg gut (nicht jeder hier ist IT-Mitarbeiter oder Ingenieur). Man nehme mich als Beispiel: Ich bin Verwaltungsangestellter in E9b. Bei den (sehr wenigen!) Arbeitgeber die den so vielgepriesenen TV-V anwenden, sind durchweg eher wenige Stellen ausgeschrieben. In meinem Bereich habe ich hier noch nie was entdeckt (schaue aber auch nicht ständig).
Für den TVöD gibt es (natürlich) deutlich mehr Arbeitgeber, aber jetzt auch nicht wirklich Dutzende (bei kleineren Kommunen in meiner Nähe habe ich noch nie eine passende Stelle gesehen, zumindest nicht für E9b/E10). In erster Linie würde hier eine etwas größere Stadt in meiner Nähe natürlich in Frage kommen. Da waren auch immer mal Stellen ausgeschrieben, auf die mein Profil sehr gut gepasst hätte (teilweise sogar punktgenau). Mal abgesehen, dass das nicht selten Beamtenstellen der 3. QE sind, wird bei den Stellen für Tarifbeschäftigte (je nach Stellenprofil) ein BWL-Studium, auch mal ein erstes Staatsexamen (Rechtswissenschaft) o.ä. verlängert oder der Beschäftigtenlehrgang II. Das habe ich nunmal nicht. Hatte ein geisteswissenschaftliches Fach studiert und bin vor langer Zeit in die Verwaltung reingerutscht und natürlich inzwischen ein absoluter Experte auf meinem Gebiet.
Ich habe durchaus über viele viele Jahre bei den Stellenausschreibungen geschaut und habe inzwischen eigentlich resigniert - inzwischen glaube ich nicht mehr, dass ich vom jetzigen Arbeitgeber noch wegkomme (bin inzwischen auch nicht mehr der jüngste).
Kurz gesagt: Ich habe nicht den Eindruck, dass im TVöD oder TV-V usw. die Arbeitgeber dort regelrecht auf mich warten. IT-Fachleute nehmen die sicherlich mit Kusshand, aber die mittleren Verwaltungsstellen können dort wohl leicht besetzt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tigerente am 14.11.2023 21:39

Die AN haben gute Chancen in anderen Teilen des ÖD. TV-V, TVöD, TV-N usw. nehmen fähige Leute mit Kusshand. Ich warte auch nur noch die Verhandlungen ab.

Arbeitergeber des TV-L: Zieht Euch warm an! Ihr unterschätzt die Wechselbereitschaft und Chancen für die Arbeitnehmer. Und werdet noch betteln das die guten Köpfe bleiben....

Ich bin mir nicht sicher, dass einerseits die Wechselbereitschaft wirklich so hoch ist. Es ist eine große Hürde für Kolleg*innen, die schon sehr lange beim gleichen Arbeitgeber arbeiten nun in den TVöD zu wechseln mit neuer Probezeit usw.

Auch sind die Wechseloptionen m.E. nicht durchweg gut (nicht jeder hier ist IT-Mitarbeiter oder Ingenieur). Man nehme mich als Beispiel: Ich bin Verwaltungsangestellter in E9b. Bei den (sehr wenigen!) Arbeitgeber die den so vielgepriesenen TV-V anwenden, sind durchweg eher wenige Stellen ausgeschrieben. In meinem Bereich habe ich hier noch nie was entdeckt (schaue aber auch nicht ständig).
Für den TVöD gibt es (natürlich) deutlich mehr Arbeitgeber, aber jetzt auch nicht wirklich Dutzende (bei kleineren Kommunen in meiner Nähe habe ich noch nie eine passende Stelle gesehen, zumindest nicht für E9b/E10). In erster Linie würde hier eine etwas größere Stadt in meiner Nähe natürlich in Frage kommen. Da waren auch immer mal Stellen ausgeschrieben, auf die mein Profil sehr gut gepasst hätte (teilweise sogar punktgenau). Mal abgesehen, dass das nicht selten Beamtenstellen der 3. QE sind, wird bei den Stellen für Tarifbeschäftigte (je nach Stellenprofil) ein BWL-Studium, auch mal ein erstes Staatsexamen (Rechtswissenschaft) o.ä. verlängert oder der Beschäftigtenlehrgang II. Das habe ich nunmal nicht. Hatte ein geisteswissenschaftliches Fach studiert und bin vor langer Zeit in die Verwaltung reingerutscht und natürlich inzwischen ein absoluter Experte auf meinem Gebiet.
Ich habe durchaus über viele viele Jahre bei den Stellenausschreibungen geschaut und habe inzwischen eigentlich resigniert - inzwischen glaube ich nicht mehr, dass ich vom jetzigen Arbeitgeber noch wegkomme (bin inzwischen auch nicht mehr der jüngste).
Kurz gesagt: Ich habe nicht den Eindruck, dass im TVöD oder TV-V usw. die Arbeitgeber dort regelrecht auf mich warten. IT-Fachleute nehmen die sicherlich mit Kusshand, aber die mittleren Verwaltungsstellen können dort wohl leicht besetzt werden.


Möchte hier auch mal kurz meinen Senf dazu geben..
Ich bin ITler und seit 2,5 Jahren ausgelernt und seit 1 Jahr im TV-L. Man muss schon deutlich sagen, dass es im öffentlichen Dienst entspannter zu geht. Der Wechsel kam damals bei mir zustande, da ich für die Familie mehr Zeit haben wollte. Zusätzlich habe ich das Glück, 2026 verbeamtet zu werden (wäre die Option nicht gegeben wäre ich schon längst weg). Ich habe mich auch ab und zu woanders beworben um zu schauen was wo geht. Die Angebote in der PW sind schon sehr verlockend und hätte ich wie gesagt keine Beamtenstelle wäre ich weg. Es war auch mal eine Bewerbung im TV-V dabei wo mir E7 angeboten wurde und es in den Himmel gelobt, dass ich dann 100 Euro Brutto mehr im Monat verdienen würde als in E8 im TV-L. Da denke ich mir teilweise auch sind die AG so blöd einem ITler E7 anzubieten oder gibt es einfach genug Leute die für E7 arbeiten?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 14.11.2023 21:43
Verbeamtung ist nochmal ein anderes Thema. Interessant ist dass gerade die angesprochenen Itler und Ingenieure im TV-L eher schlechter wegkommen. Das wird sich massiv rächen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tigerente am 14.11.2023 21:49
Verbeamtung ist nochmal ein anderes Thema. Interessant ist dass gerade die angesprochenen Itler und Ingenieure im TV-L eher schlechter wegkommen. Das wird sich massiv rächen...
Das denke ich auch
Bei mir in der Behörde sind glücklicherweise viele ITler verbeamtet. Sonst gäbe es ein massives Problem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 14.11.2023 22:05

 Eine E13 3 liegt im Bereich der Top-10-Verdiener in Deutschland.

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.

Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…

Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 14.11.2023 22:13
Funfact:
In Hamburg erhöhen sich die Abgeordneten ihre Diäten um 15%.
Ich meine, das war Mitte 2022, unser Null-Rundenjahr:
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Buergerschaftsabgeordnete-in-Hamburg-bekommen-mehr-Geld,diaeten150.html
Amüsant ist die Begründung:
Die Anpassung sei nötig, damit die Abgeordneten den gestiegenen Anforderungen gerecht werden und ihrer parlamentarischen Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger zuverlässig nachkommen können.
Das ist wahre Wertschätzung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 14.11.2023 22:19
Die Lücke zum TvÖD muss geschlossen werden! Das muss die Forderung sein! Vorher keine Einigung!
Also du meinst die zukünftige Lücke,  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 15.11.2023 00:05
Zitat von: Tariflas

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.
Ja für die meisten Akademiker scheint es schlimm zu sein wenn andere Leute auch gutes Geld verdienen.

Zitat von: Tariflas
Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…
Dann fragen Sie doch mal die Cousine, wie viel sie dafür verkloppen muss? Da ist vermutlich nichts mit 35 Stunden ablachsen wie im öD. Der Schwager ist halt die große Ausnahme im IGM Betrieb. Der durchschnittliche Industriekaufmann dürfte sich eher über 3.200 € Brutto freuen.

Zitat von: Tariflas
Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.
Die Geschichten Ihrer Freunde von den 100.000 € Sachbearbeitern sind das eher. Das ist in D die absolute Minderheit in irgendwelchen Großkonzernen und dort auch nicht Hinz & Kunz. Den Philosophen der ne E13 ausschlägt würde ich gern mal kennen lernen.

Aber Ihnen trotzdem viel Glück. Erinnern Sie sich an die ruhige Zeit....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Romsen am 15.11.2023 01:58
Wahrscheinlich wird die Cousine, wie alle die "viel verdienen", sagen das sie kaum arbeitet und nur xyz macht.

Aber auch ich bin über dieses sehr gehobene Umfeld von Tariflas sehr überrascht. In meinem Umfeld (von Akademiker bis Einzelhandelkaufmann) verdienen von 10 Leuten ca. 3 über 3k Netto. Einer davon bin aber schon ich, der Krankenpfleger (Schichtdienst), der andere arbeitet in der Industrie (Schichtdienst) und der Akademiker ist Ingenieur bei einem KMU muss dafür aber schon ordentlich arbeiten
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 15.11.2023 05:30

Interessante Theorie.
Als jemand der in der Verhanldungkommession von ver.di sitze las dir sagen so klappt das bestimmt nicht.

Also eine Schlichtung darf Schlichtung heißen. Es gibt nur kein vereinbartes Verfahren.

Sei dir einfach bewusst das wir nicht aus der Position der Stärke verhandeln. Da viele zum Beispiel hier Beschwerden aber nicht Kampfkraft organisieren.
Das heißt warum sollte jemand einer Schlichtung zustimmen.

Wenn ver.di nicht abschließt könnte es durch aus sein das jemand anders im Hinterzimmer abschließt. Dann ist das mit der Beteiligung von Mitgliedern vorbei.

Wenn du sagst das ver.di alleine schuld ist sagst du damit das deine Kolleg*innen die sich einbringen Schuld sind. Denn Gewerkschaft ist die selbst Organisation von Beschäftigen.

Deine Aussage zeugt von einer Verachtung für Kolleg*innen und einen verstellten Blick für die Realität.

Jetzt wird es hier aber langsam zu bunt.

Kann man in der "Verhandlungskommission" plötzlich kein Deutsch mehr (unzählige Fehler), aber auf das Gendern legt man dennoch Wert?

Dann gute Nacht!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 15.11.2023 06:06
Ich werde am Wochendr meine Unterlagen bei einem kommunalen Versorger einreichen. Ein sehr freundliches Telefonat gab es bereits und die gebotenen Konditionen im TV-V sind wirklich sehr gut.
Bei einer Zusage warte ich das Verhandlungsergebnis ab.
Sollte es schlechter als das TVÖD Ergebnis sein und mein AG freiwillig nichts an der Situation ändern, dann Wechsel ich.
Es kann nicht sein, dass wir zu Bittstellern degradiert werden. Im Vergleich weniger zu verdienen, dass zieht sich bis zum Tod durch. Das Einkommen für einen Entgeltpunkt steigt, da die Löhne steigen. Weniger zu verdienen führt zu geringerer Rente und VBL. Warum sollte man sich das in der aktuellen Arbeitsmarktlage antun?

Richtig so! Im übrigen gab es vor einigen paar Monaten die Aussage vom Verdi Vorsitzenden, dass die Gewerkschaft den höchsten Mitgliederzuwachs seit Gründung zu verzeichnen hat. Und auch im Saldo deutlich ein Plus erwartet. Das Jammern über schwindende Mitglieder ist daher wenig hilfreich. Hartes Vorgehen bei Verhandlungen ist ein Muss. Zu verlieren haben nur die AG. Die AN haben gute Chancen in anderen Teilen des ÖD. TV-V, TVöD, TV-N usw. nehmen fähige Leute mit Kusshand. Ich warte auch nur noch die Verhandlungen ab.

Arbeitergeber des TV-L: Zieht Euch warm an! Ihr unterschätzt die Wechselbereitschaft und Chancen für die Arbeitnehmer. Und werdet noch betteln das die guten Köpfe bleiben....

Du bekommst immer eine Person, welche für die Hälfte des Geldes arbeitet. Gerade in Zeiten der Konkurswelle/Inflation/zu hohe Energiekosten. Viele Firmen in Deutschland bauen aktiv Arbeitsplätze ab bzw. Verlagern diese ins Ausland.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 15.11.2023 06:32

 Eine E13 3 liegt im Bereich der Top-10-Verdiener in Deutschland.

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.

Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…

Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.

Solche Vergleiche sind immer mit Vorsicht zu beachten. Wenn ich eines der Angebote annehmen würde welche von großen Unternehmen stammen, würde ich mindestens eine Gehaltsverdopplung haben. Wenn ich aber die Angebote von mittelständischen Unternehmen betrachte, sind es 30 Prozent weniger oder bis 30 Prozent mehr. Was ich damit sagen will, der ÖD kann man mit seinem Gehalt am ehesten mit mittelständischen Unternehmen verglichen werden. Mein Anreiz ist nicht primär das Gehalt mit welchem ich relativ zufrieden bin, sondern die Aufgaben und der damit verbundene Spaß. Ich denke mit 5% mehr als Abschluss wäre ich zufrieden, wenn es überhaupt 5% werden sollten. Ich gehe eher von 3,xx-4,xx% aus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 15.11.2023 06:36
Funfact:
In Hamburg erhöhen sich die Abgeordneten ihre Diäten um 15%.

Da wird dir gleich wer erzählen, es sei ein anderer Topf.

Ne, das liegt daran, weil die konsequent und ausreichend streiken und die Bevölkerung darunter leidet. Zusätzlicher Nebeneffekt, ist das Hoch der AFD ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 15.11.2023 06:42
Wahrscheinlich wird die Cousine, wie alle die "viel verdienen", sagen das sie kaum arbeitet und nur xyz macht.

Aber auch ich bin über dieses sehr gehobene Umfeld von Tariflas sehr überrascht. In meinem Umfeld (von Akademiker bis Einzelhandelkaufmann) verdienen von 10 Leuten ca. 3 über 3k Netto. Einer davon bin aber schon ich, der Krankenpfleger (Schichtdienst), der andere arbeitet in der Industrie (Schichtdienst) und der Akademiker ist Ingenieur bei einem KMU muss dafür aber schon ordentlich arbeiten

Bei mir verdienen die weit mehr. Da sind die Top Führungskräfte von Porsche, Daimler, AMG, Bosch etc. da sind Gehälter von 100k-400k normal. Ich bin einer der wenigen der unter 100k liegt. Klar liegen mir Angebote vor, um die 100k locker hinter mir zu lassen, aber ich weiß auch aus der Vergangenheit, was da gefordert und geleistet wird, da ich das über 20 Jahre gemacht hatte. Da ist nichts elitäres dran. Sind einfach Personen, welche bei den größeren Unternehmen Fuß gefasst haben und dort Karriere gemacht haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 15.11.2023 07:08

[/quote]

 Mein Anreiz ist nicht primär das Gehalt mit welchem ich relativ zufrieden bin, sondern die Aufgaben und der damit verbundene Spaß. Ich denke mit 5% mehr als Abschluss wäre ich zufrieden, wenn es überhaupt 5% werden sollten. Ich gehe eher von 3,xx-4,xx% aus.
[/quote]

Also wenn da so wenig wird, dann gute Nacht. Und wenn du damit zufrieden bist......
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: axum705 am 15.11.2023 07:24
Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…

Das kann ich bestätigen. EG 9 IGM BW sind rund 3.200 netto bei 35h Woche (ohne übertarifliche Zulagen oder Jahresprämie). Das kann z. B. der klassische Buchhaltungssachbearbeiter mit Berufserfahrung sein. Unbezahlte Überstunden kennt übrigens der tarifgebundene IGM-Mitarbeiter in der Regel nicht. Dafür aber Situationen, dass der Werkschutz nach 10 Minuten an den Arbeitsplatz kommt und man nach draußen begleitet wird, sobald die 10 Stunden Arbeitszeit gerissen werden. Ist meiner Frau schon einmal passiert inklusive Androhung einer Abmahnung bei Wiederholung.

Bitte nicht falsch verstehen: Die IGM-Welt ist sicher kein Paradies, zu dem es manche verklären. Dort herrscht insbesondere knallharte Ellbogenmentalität zwischen den Mitarbeitern, da es stets um Karriere, Aufstieg und mehr Gehalt geht. Denn: Auch die IGMler fühlen sich üblicherweise unterbezahlt. Dort werden hohe Jahresgewinne, superreiche Gesellschafter oder gierige Aktionäre gesehen und man stellt sich die Frage, warum man selbst nicht was vom Kuchen abbekommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 15.11.2023 07:26
Zitat von: Tariflas

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.
Ja für die meisten Akademiker scheint es schlimm zu sein wenn andere Leute auch gutes Geld verdienen.

Zitat von: Tariflas
Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…
Dann fragen Sie doch mal die Cousine, wie viel sie dafür verkloppen muss? Da ist vermutlich nichts mit 35 Stunden ablachsen wie im öD. Der Schwager ist halt die große Ausnahme im IGM Betrieb. Der durchschnittliche Industriekaufmann dürfte sich eher über 3.200 € Brutto freuen.

Zitat von: Tariflas
Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.
Die Geschichten Ihrer Freunde von den 100.000 € Sachbearbeitern sind das eher. Das ist in D die absolute Minderheit in irgendwelchen Großkonzernen und dort auch nicht Hinz & Kunz. Den Philosophen der ne E13 ausschlägt würde ich gern mal kennen lernen.

Aber Ihnen trotzdem viel Glück. Erinnern Sie sich an die ruhige Zeit....

Wobei man auch hier immer schauen muss, auf welches Gebiet man sich bezieht. Nicht jeder muss für ein gutes Gehalt in der PW kloppen ohne Ende. Bspw. in meinem eigenen familiären Umfeld hat meine Schwester (Fachabitur & Ausbildung) ein Gehalt mit knapp über 3k netto und einer 32h Woche als Steuerfachangestellte. Ist seit der Lehre in einem kleinen 6-"Mann" Unternehmen und es müssen zwar alle fleißig sein, es ist aber nicht so dass sie groß Überstunden zu leisten hat. Ja das sind alles keine Top-Manager-Gehälter, aber es gibt auch kleinere Unternehmen die ihre Mitarbeiter die gut arbeiten fair entlohnen. Unserem Finanzdezernat laufen gerade auch die Leute weg (zwischen E9b und E13), alle Richtung PW und keiner davon (mit denen ich Kontakt hatte) geht in große Firmen sondern alle in kleinere, regionale Unternehmungen und alle verdienen jetzt (deutlich) mehr.

Klar muss man für die TOP-Gehälter in der PW radikal Leistung bringen. Aber es ist doch auch ein Mär, dass jeder in der PW 60h Vollgas arbeiten muss, damit er >3k netto verdient und genau so ist es ein Mär, dass man im öD seine 40h nur absitzt. Wenn ich bei meiner Abteilung schaue sieht das ganz anders aus und meine Arbeitslast aktuell ist deutlich höher als früher in der PW (und bevor man hier wieder anfängt rumzuposaunen - nein der Post ist nicht in meiner Arbeitszeit)

Am Ende muss jeder mit sich selbst ausmachen, was seine Arbeitsleitung wert sein muss und ob die Rahmenbedinungen passen. Jeder hat sein eigenes Umfeld mit dem er/sie sich vergleicht und entsprechend zufriedener oder unzufriedener ist. Ich weiß ich habe bpsw. einen super Job mit tollen Aufgaben und einem tollen Team bei ... naja auskömmlichem Gehalt (aber auch nur dank §40 i.V.m. §18). Fällt das Team weg (was immer mehr passiert) sind es nur noch tolle Aufgaben und irgendwann entscheidet man sich halt für die anderen Angebote, die man mittlerweile bekommt. Aber so oder so muss man nicht erzählen wir nagen am Hungertuch. Ja es sollte mehr sein - alleine wenn man die Kolleg:innen im TVöD betrachtet. Ja - Wertschätzung sieht anders aus.

Was ich bei Tariflas aber immer noch nicht verstehe .. Wieso hat man noch so einen Kamm, wenn man längst eine neue Anstellung gefunden hat? Klar kann man sich ein paar Wochen danach immer noch ärgern, gerade wenn man seinen Job mochte. Aber meine Güte.. das geht doch schon Monate oder liege ich hier falsch. Irgendwann ist doch mal gut. Ich wäre lange nicht mehr in dem Forum wenn die Tarifverhandlungen mich nicht mehr betreffen. Mein Leben hat so viel mehr zu bieten als dass ich meine Zeit darauf verschwende mich mit den negativen Dingen im TV-L und den Verhandlungen zu beschäftigen, die mich gar nicht mehr beträfen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ITKnecht am 15.11.2023 07:34
Hallo,

ich war ITler (E11/St. 6) mit Hingabe und Herzblut, fast 30 Jahre lang. Wenn Juristen und Verwaltungs-Menschen aber nur noch "dagegen" sind, dann verliert man die Lust. Jeden Früh hab ich mich gefragt: Warum tust Du Dir das an?" Jetzt sitze ich in der selben Behörde, hab mein Hobby quasi zum Beruf gemacht, für das selbe Geld. Tut mir gut und macht mir riesigen Spaß. Die alte Stelle war über Monate ausgeschrieben, keine Anfrage geschweige denn eine Bewerbung. Meine ehemaligen Kollegen tun mir Leid, klar. Allerdings hatte ich lange Zeit klar kommuniziert, wo Probleme sind und wie sie zu lösen wären. Auch einen Weggang hatte ich langfristig angekündigt. Hat Keinen interessiert, aber plötzlich herrscht quasi IT-Notstand und die Augen wurden groß. Hausgemachtes Leid von Menschen, die nicht menschlich denken... ich bin in der Gewerkschaft und erwarte einen moderaten Abschluss. Wenn die Gleichmacherei mit Sockelbeträgen aber weitergeht, dann werde ich die Gewerkschaft verlassen, nach über 30 Jahren. Ja, und ich gehe warnstreiken!

VG vom ehemaligen ITKnecht
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 15.11.2023 07:43
Dann solltet ihr auch mal eurer Recruiting überdenken. "Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus" klingt für mich total hemdsärmlig und nach Tageszeitung.

Entweder den Prozess outsourcen und Headhunter losschicken oder über die aktuellen Portale Anzeigen schalten. Bewerber schickt sein Linkedin- oder XING-Profil für den ersten Aufschlag ab und der Personaler reagiert am gleichen Tag auf die Bewerbung und kümmert sich um alles Weitere, z. B. Interview oder erfragt weitere Unterlagen. Wenn Bewerber passt und Interesse zeigt, direkt nach Zusage Vertrag rausschicken. Hier im Forum ist aber Folgendes oftmals als Standard nach einem Bewerbungsgespräch zu lesen:

Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Jetzt musste ich aber mal laut loslachen.
Je nach Stelle kostet ein Headhunter das Jahresgehalt der Person, die angeworben werden soll.
Die anderen Optionen sind auch alles andere als kostenlos.
Für jeden F*ck ist Geld da aber für die eigenen Leute nicht?
Zur Hölle mit denen.

Deine Meinung ist also, dass Recruiting nichts kosten darf und dann wunderst du dich ernsthaft, wenn keiner kommt? Welche Kosten bzw. welche Schäden entstehen denn dadurch, wenn eine Stelle lange Zeit unbesetzt bleibt?

Wenn eine Stelle in der IT aufgrund von langsamen und hemdsärmligen Recruiting ein halbes Jahr oder länger vakant ist, kostet mich das mehr als die Kosten eines Headhunters plus einen ungestörten Geschäftsbetrieb. Natürlich kann man diese Dienstleistung dann auch extern zukaufen. Unsere Externen haben aktuell, je nach Themengebiet und Qualifikation einen Tagessatz von 1.200 bis 2.000 Euro. Da zahle ich lieber den Headhunter und habe möglichst schnell alle erforderlichen Kompetenzen wieder im Haus.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lordium am 15.11.2023 07:48
Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!

Schreibst Du an einem Comedy-Programm?
Arbeitgeber, die in 2-3 Verhandlungsrunden noch nicht einmal bereit sind ein Angebot auf den Tisch zu legen, lassen sich am Verhandlungstisch unter Druck bringen, während alle Mitarbeiter fleißig arbeiten und ggf. noch Mehrarbeitsstunden leisten? Das glaubst Du doch selbst nicht.
Wenn die Arbeitgeber die Gehälter so wenig wie möglich erhöhen wollen, spielt ihnen eine lange Verhandlung doch in die Karten. Es sind die Arbeitnehmer die die Erhöhung brauchen! Wie lange soll denn am Verhandlungstisch ohne Verhandlung durchgehalten werden?
Ohne Streiks der Beschäftigten und ggf. Druck der Bevölkerung läuft es nun mal nicht.

Der Druck kommt durch Medien und Politik. Niemand dort will dass die Arbeitnehmer zu lange auf Erhöhung warten müssen. Man will sich dann lieber gönnerhaft geben und drängt die Runde auf Einigung!

Doch, genau das wollen die. Glaub mir ich war dabei. Auch die ehrenamtlichen Kolleginnen die zeitweise mit am Verhandlungstisch gesessen haben das bestätigt. Die Arbeitgeberseite hat ein Ziel. So wenig zu Zahlen wie möglich. Das sagen sie auch ganz offen. Sie sagen ja stimmt wir haben Fachkräftemangel und uns laufen die Leute weg aber wir können uns es nicht leisten mehr zu Zahlen. Was eben nicht stimmt. Sie wollen nicht mehr Zahlen da sie dann vielleicht ihre Steuerpolitik überdenken müssten.

Da hier ja hier einige Angst haben das die Verhandlungsspitze von ver.di nicht hart genug sein kann. Ist nicht so, es gibt keinen der mir einfällt der weniger Angst hat und härter drauf ist als die. Nur eben nicht Kopflos sind wir als ver.di.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 15.11.2023 07:52


Dann solltet ihr auch mal eurer Recruiting überdenken. "Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus" klingt für mich total hemdsärmlig und nach Tageszeitung.

Entweder den Prozess outsourcen und Headhunter losschicken oder über die aktuellen Portale Anzeigen schalten. Bewerber schickt sein Linkedin- oder XING-Profil für den ersten Aufschlag ab und der Personaler reagiert am gleichen Tag auf die Bewerbung und kümmert sich um alles Weitere, z. B. Interview oder erfragt weitere Unterlagen. Wenn Bewerber passt und Interesse zeigt, direkt nach Zusage Vertrag rausschicken. Hier im Forum ist aber Folgendes oftmals als Standard nach einem Bewerbungsgespräch zu lesen:

Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Dir ist aber schon klar, dass wir hier über den ÖD und nicht die PW reden? Es gibt Vorgaben, an denen kommt man eben nicht einfach mal so vorbei und ruft mal bei nem Headhunter morgens an und abends ist die Stelle besetzt.

Und wo genau ist jetzt da das Problem? Diese Vorgaben sind meistens in aller Linie interne Vorgaben, damit sich ja keiner vor den Kopf gestoßen fühlt und der Vorgang 100 Mal abgesichert ist und keiner am Ende Verantwortung übernehmen muss. Verwaltung als Selbstzweck sozusagen.

Auch im ÖD werden täglich innerhalb eines Tages Stellen besetzt und das funktioniert auch trotz dieser Vorgaben wunderbar. Kannst du dir nicht vorstellen? Ich gebe dir ein Beispiel:

In Kindertagesstätten gelten strenge Vorgaben beim Personalschlüssel in Relation zu den Buchungszeiten der Eltern für ihre Kinder. Jedes Bundesland hat hier andere Vorgaben, die sich aber im Kern alle ähneln. In Bayern darf dieser Betreuungsschlüssel nicht schlechter als 1,0 Fachkraftstunden zu 11,0 Buchungsstunden sein. Die meisten Kitas haben einen Schlüssel von 1 : 10 - 10,9. Bei einem besseren Schlüssel ist die Einrichtung meist unrentabel. Diesen Betreuungsschlüssel musst du einhalten, um finanzielle Förderungen als Träger zu erhalten.

Es gibt Ereignisse, bei denen Fachkräfte von jetzt auf gleich aus dem Schlüssel genommen werden müssen, z. B. Beschäftigungsverbot auf Grund einer Schwangerschaft. Um in diesem Fall nicht aus der Förderung zu fallen musst du als Träger (z.B. Kommune) schnell reagieren und neues Personal an den Start bringen.

Und - grand surprise - das geht in diesem Bereich tatsächlich oftmals innerhalb eines Tages unter Beteiligung sämtlicher Gremien. Habe ich als Personaler in dieser Konstellation oft genug erlebt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 15.11.2023 07:56
Habe ich als Personaler...

Das erklärt gerade vieles. Grad die Personaler haben hier viele Leute vergrault. Insbesondere auch mit dem hier angeschlagenen Ton.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 15.11.2023 09:07
Deine Meinung ist also, dass Recruiting nichts kosten darf und dann wunderst du dich ernsthaft, wenn keiner kommt? Welche Kosten bzw. welche Schäden entstehen denn dadurch, wenn eine Stelle lange Zeit unbesetzt bleibt?

Wenn eine Stelle in der IT aufgrund von langsamen und hemdsärmligen Recruiting ein halbes Jahr oder länger vakant ist, kostet mich das mehr als die Kosten eines Headhunters plus einen ungestörten Geschäftsbetrieb. Natürlich kann man diese Dienstleistung dann auch extern zukaufen. Unsere Externen haben aktuell, je nach Themengebiet und Qualifikation einen Tagessatz von 1.200 bis 2.000 Euro. Da zahle ich lieber den Headhunter und habe möglichst schnell alle erforderlichen Kompetenzen wieder im Haus.

Niemand hat geschrieben, dass Recruiting nichts kosten darf.
Natürlich richten unbesetzte Stellen Schäden an.
Einmal bei liegengelassenen Aufgaben, die irgendwann einmal richtig weh tun können.
Und weiter natürlich bei KollegenInnen, die über ihr Limit hinausgehen und mit Krankheit ausfallen oder sich dafür entscheiden, das sinkende Schiff zu verlassen.

Du als Personaler wählst den einfachen Weg, das Problem durch Geld nach Außen zu verlagern.
Vielleicht sollte man sich selbst einmal Gedanken machen und seinen Job neu zu überdenken, um von der Personal"Verwaltung" zur Personal"Entwicklung" zu kommen. So sieht es jedenfalls bei uns aus. Ich möchte das nicht von dir behaupten, um das klarzustellen.
Die PV ist in den oberen Stellen von Beamten besetzt, die nun einmal eine andere Denkweise haben als Angestellte.
In unserer Behörde können sich Beamte nur durch Tod der Beförderung entziehen. Die Persektive ist klar.
Angestellte haben diese Perspektive nicht. Da gibt es keine Förderung. Oft nicht einmal Fortbildung.

Die Zeiten, dass jemand mit EGx eingestellt wird und damit in Rente geht sind vorbei.
Natürlich muss der AN dafür auch etwas leisten. Er muss es aber auch angeboten bekommen.
Es gibt nicht wenige, die die Verwaltungsprüfung II haben und trotzdem auf einer EG 8 dahinsiechen.
Das diese gehen, sollte jedem klar sein.

Was mich stört ist, dass für jeden Mist Geld da ist.
Recruiting, externe Berater/Dienstleister whatever.
Aber für die eigenen Leute (Angestellte) nicht.
Gerade Personaler verhalten sich so, als ob man ihnen persönlich das Geld vom Konto nehmen würde oder jede abgeschmetterte Höhergruppierungsantrag eine Prämie bringt.

Ich schätze mal, dass in 5 Jahren die Länder wegen Personalmangels nicht mehr jede ihrer gesetzlichen Aufgaben erfüllen werden können. Und dann?
Beamte können übrigens überallhin versetzt werden. Schon einmal daran gedacht?
Da schützen auch unterbesetzte Abteilungen nicht mehr davor. Da geht es um Prioritäten.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 15.11.2023 09:58
Deine Meinung ist also, dass Recruiting nichts kosten darf und dann wunderst du dich ernsthaft, wenn keiner kommt? Welche Kosten bzw. welche Schäden entstehen denn dadurch, wenn eine Stelle lange Zeit unbesetzt bleibt?

Wenn eine Stelle in der IT aufgrund von langsamen und hemdsärmligen Recruiting ein halbes Jahr oder länger vakant ist, kostet mich das mehr als die Kosten eines Headhunters plus einen ungestörten Geschäftsbetrieb. Natürlich kann man diese Dienstleistung dann auch extern zukaufen. Unsere Externen haben aktuell, je nach Themengebiet und Qualifikation einen Tagessatz von 1.200 bis 2.000 Euro. Da zahle ich lieber den Headhunter und habe möglichst schnell alle erforderlichen Kompetenzen wieder im Haus.

Niemand hat geschrieben, dass Recruiting nichts kosten darf.
Natürlich richten unbesetzte Stellen Schäden an.
Einmal bei liegengelassenen Aufgaben, die irgendwann einmal richtig weh tun können.
Und weiter natürlich bei KollegenInnen, die über ihr Limit hinausgehen und mit Krankheit ausfallen oder sich dafür entscheiden, das sinkende Schiff zu verlassen.

Du als Personaler wählst den einfachen Weg, das Problem durch Geld nach Außen zu verlagern.
Vielleicht sollte man sich selbst einmal Gedanken machen und seinen Job neu zu überdenken, um von der Personal"Verwaltung" zur Personal"Entwicklung" zu kommen. So sieht es jedenfalls bei uns aus. Ich möchte das nicht von dir behaupten, um das klarzustellen.
Die PV ist in den oberen Stellen von Beamten besetzt, die nun einmal eine andere Denkweise haben als Angestellte.
In unserer Behörde können sich Beamte nur durch Tod der Beförderung entziehen. Die Persektive ist klar.
Angestellte haben diese Perspektive nicht. Da gibt es keine Förderung. Oft nicht einmal Fortbildung.

Die Zeiten, dass jemand mit EGx eingestellt wird und damit in Rente geht sind vorbei.
Natürlich muss der AN dafür auch etwas leisten. Er muss es aber auch angeboten bekommen.
Es gibt nicht wenige, die die Verwaltungsprüfung II haben und trotzdem auf einer EG 8 dahinsiechen.
Das diese gehen, sollte jedem klar sein.

Was mich stört ist, dass für jeden Mist Geld da ist.
Recruiting, externe Berater/Dienstleister whatever.
Aber für die eigenen Leute (Angestellte) nicht.
Gerade Personaler verhalten sich so, als ob man ihnen persönlich das Geld vom Konto nehmen würde oder jede abgeschmetterte Höhergruppierungsantrag eine Prämie bringt.

Ich schätze mal, dass in 5 Jahren die Länder wegen Personalmangels nicht mehr jede ihrer gesetzlichen Aufgaben erfüllen werden können. Und dann?
Beamte können übrigens überallhin versetzt werden. Schon einmal daran gedacht?
Da schützen auch unterbesetzte Abteilungen nicht mehr davor. Da geht es um Prioritäten.

Als ich noch Personaler war, war es uns immer wichtig, dass der Laden läuft und wir vakante Stellen schnell besetzt bekommen. Und das haben wir immer geschafft, in den Kitas häufig innerhalb eines Arbeitstages. Dadurch haben wir den Dienstbetriebt dort erhalten, Kindswohlgefährdung vermieden sowie durchgängig die möglichen Fördergeder erhalten. Was genau ist jetzt daran schlecht?

Wäre es dir lieber, wenn wir hier in guter alter ÖD-Manier erstmal die Gruppe geschlossen und die Kinder nach Hause geschickt hätten, bis die Stelle in drei Monaten nachbesetzt ist? Hier habe ich mich als Personaler genauso als Dienstleister verstanden wie die Kita.

Wir haben aktiv Personalentwicklung betrieben, aber damit kannst du auch nicht jeden bis zur Rente halten. Du hast hier selbst auf den letzten Seiten mehrfach die Gehälter und Benefits gelesen, die es z.T. in der PW gibt. Da kann ich einen Mitarbeiter, den seit der Ausbildung bei uns ist und über Jahre gefördert und gefordert wurde nicht am Schreibtisch festketten, wenn er dann in einem Industriebetrieb oder woanders für die gleiche Tätigkeit 20 k mehr erhält, als hier in E11. Und solche Stellen muss ich dann eben nachbesetzen. Und bei einer normalen Fluktuation von ca. 10 % habe ich eben ständig Wechsel.

Natürlich verlagere ich Aufgaben, die jemand anders besser kann, an andere Stellen. Wenn das intern jemand gut kann ist das super. Können wir die Dienstleistung selbst nicht optimal erbringen, wird sie extern vergeben. Genauso wie in der PW. Deshalb betreiben wir z. B. kein eigenes Rechenzentrum, programmieren keine eigene Software oder bauen keine eigenen Büromöbel. Das ist alles nicht unsere Kernkompetenz.

Für die eigenen Leute ist genügend Geld da. Wir machen hier im Haus für ca. 40.000 Mitarbeiter die Payroll und ich kann dir daher versichern, dass Zulagen weder Einzelfälle, noch bestimmten Entgeltgruppen vorenthalten sind. Es kommt hier auf zwei Faktoren an:

Dein Wert für das Unternehmen und ob dein Arbeitgeber diesen auch erkennt.

Nochmal zum Thema Recruiting und Dauer Recruiting bzw Onboarding: Auf der einen Seite wird hier skandiert, dass man mit Gehältern 100 k + in der PW konkuriert und gleichzeitig will man dann Mitarbeiter aus den 1960ern gewinnen. Genau mein Humor.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 15.11.2023 10:07
Wenn eine Stelle in der IT aufgrund von langsamen und hemdsärmligen Recruiting ein halbes Jahr oder länger vakant ist, kostet mich das mehr als die Kosten eines Headhunters plus einen ungestörten Geschäftsbetrieb. Natürlich kann man diese Dienstleistung dann auch extern zukaufen. Unsere Externen haben aktuell, je nach Themengebiet und Qualifikation einen Tagessatz von 1.200 bis 2.000 Euro. Da zahle ich lieber den Headhunter und habe möglichst schnell alle erforderlichen Kompetenzen wieder im Haus.
Was mich stört ist, dass für jeden Mist Geld da ist.
Recruiting, externe Berater/Dienstleister whatever.
Aber für die eigenen Leute (Angestellte) nicht.
Gerade Personaler verhalten sich so, als ob man ihnen persönlich das Geld vom Konto nehmen würde oder jede abgeschmetterte Höhergruppierungsantrag eine Prämie bringt.

Gerade in der IT ist die Versuchung für jede Dienststelle groß einfach ein Systemhaus, Dienstleister oder sonst eine externe Firma heranzuziehen. Verwaltung lässt sich nicht so einfach auslagern wie der Support für Windows Geräte im Büro mit Office Anwendungen die es überall gibt.

Leider geht dann eigene Expertise Verloren und die Abhängigkeit von externen steigt. Die Preise bestimmen dann immer mehr die anderen und das Budget für eigenes Personal nimmt einen kleineren Posten ein...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 15.11.2023 10:32

 Eine E13 3 liegt im Bereich der Top-10-Verdiener in Deutschland.

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.

Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…

Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.

Warte mal...   Ich muss mal zwei Seiten zurückblättern...  Ahh - gefunden :-)

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Es geht doch keiner unter 4000-5000 netto arbeiten in deinem Umfeld - wo kommen denn jetzt Cousine und Schwager her, die doch deutlich darunter verdienen? Sind die nicht "dein Umfeld"?

Davon abgesehen: Nettolöhne sind nicht vergleichbar. Wenn du hier Zahlen bringst, dann bitte Brutto und im Falle von Vertrieblern darf man gerne in fixe und flexible Gehaltsbestandteile unterscheiden. Das ist vom Risiko oft dicht an einer Selbstständigkeit dran und kann kaum mit einem Festgehalt im öffentlichen Dienst vergleichen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 15.11.2023 10:41
Externe Auslagerung von Themen wie IT kann in Einzelfällen funktionieren. An Hochschulen oder technischen Einrichtungen mit oft sehr komplexer IT-Struktur jedoch ist das zum Scheitern verurteilt. Es braucht hinreichend Expertise im eigenen Laden.

Der TV-L wird künftig kräftig das Nachsehen haben, wenn der Abstand zum TVöD zu groß wird. Es kommen ja ohnehin schon in Summe weniger junge Leute nach und die Babyboomer gehen bald in Rente. Wir bekommen technische Stellen zu 90 Prozent nicht mehr besetzt. Inzwischen klemmt es auch bei Sekretariatsstellen. Trotz mehrfacher Ausschreibung und Nutzung sozialer Netzwerke und so weiter. Es hat sich rumgesprochen das der TV-L beschissen ist. Die digitale Welt hat ermöglicht Unternehmen bei denen man arbeiten will, schon vorher besser zu beurteilen. Das nutzen viele und wissen was los ist. Dinge wie Zulagen sind bei uns vom Ministerium unterbunden.

In wenigen Jahren wird in TV-L Einrichtungen nicht mehr viel laufen. Das ist für mich absehbar. Und nicht nur da. Auch in der Wirtschaft kämpfen viele Betriebe mit Nachwuchssorgen. Selbst bei unseren Stadtwerken in der Nähe mit den viel besseren TV-V sind weit über 50 Stellen vakant. Und die geben sich echt viel Mühe Leute zu locken....

Die spürbaren Unterschiede im Nettogehalt bei gehobenen Positionen zwischen Angestellten und Beamten im ÖD verschärfen das Ganze zusätzlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 15.11.2023 10:44
Es geht doch keiner unter 4000-5000 netto arbeiten in deinem Umfeld - wo kommen denn jetzt Cousine und Schwager her, die doch deutlich darunter verdienen? Sind die nicht "dein Umfeld"?
Lasst euch doch nicht ständig von diesen Tariflas-Geschichten aus dem Paulanergarten triggern. Obwohl mit 2 Master-Abschlüssen (einer davon sogar ein MBA?) trotzdem Netto-Gehaltsvergleiche angestellt werden, sagt doch eigentlich schon alles...

Gleichwohl die Kritik an Gehältern im TV-L, insbesondere in den oberen Entgeltgruppen, durchaus berechtigt sein mag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 15.11.2023 10:47
Einfach aus Interesse würde ich gerne mal sehen, was passieren würde, wenn Verdi den Spieß mal umdrehen würde und einfach kategorisch alles ablehnen würde, was die Arbeitgeber ihnen anbieten. Und das völlig ohne selbst Vorschläge zu unterbreiten.
Warum sollten die Arbeitgeber etwas anbieten?
Die Gewerkschaften haben die Entgelttabellen gekündigt, also scheinen sie dort einen Verbesserungsbedarf zu sehen. Wenn sie diesen dann nicht artikulieren... ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 15.11.2023 11:04
...
dann würde ich mich auch über nur 5 % Erhöhung freuen. Leider ist das kein Thema, warum???
Außerdem hat in 24 Jahren ÖD mich noch nie ein Verdi-Mitglied angesprochen, lag/hing in 5 unterschiedlichen Behörden noch nie auch nur ein Flyer oder Plakat oder war irgendwo irgendwas zu lesen über Verdi. Da die sich nicht für mich interessieren, warum sollte ich dann hunderte Euro jedes Jahr zahlen?
...
Rennst du auch in fünf verschiedene Clubs und sagst hinterher: Da mich keine Frau angesprochen hat, können die mich jetzt mal...  ;)
DU willst offenbar etwas, also werde aktiv. Du musst nicht mal selber von Grund auf etwas auf die Beine stellen - "zufällig" gibt es schon Gewerkschaften. Du musst nur eintreten...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 15.11.2023 11:15
Es geht doch keiner unter 4000-5000 netto arbeiten in deinem Umfeld - wo kommen denn jetzt Cousine und Schwager her, die doch deutlich darunter verdienen? Sind die nicht "dein Umfeld"?
Lasst euch doch nicht ständig von diesen Tariflas-Geschichten aus dem Paulanergarten triggern. Obwohl mit 2 Master-Abschlüssen (einer davon sogar ein MBA?) trotzdem Netto-Gehaltsvergleiche angestellt werden, sagt doch eigentlich schon alles...
....zumal er mit seiner vorgestrigen Unterschrift ja alsbald aus dem Unterirdischen hoch ins Paradies auf Erden aufsteigen wird und sich endlich in einem Umfeld mit Seinesgleichen wiederfindet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dienstbeflissen am 15.11.2023 11:21
Hier wurden die Zeichen der Zeit erkannt:

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/bg?id=bg-2024&matrix=1

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 15.11.2023 11:21
Einfach aus Interesse würde ich gerne mal sehen, was passieren würde, wenn Verdi den Spieß mal umdrehen würde und einfach kategorisch alles ablehnen würde, was die Arbeitgeber ihnen anbieten. Und das völlig ohne selbst Vorschläge zu unterbreiten.
Warum sollten die Arbeitgeber etwas anbieten?
Die Gewerkschaften haben die Entgelttabellen gekündigt, also scheinen sie dort einen Verbesserungsbedarf zu sehen. Wenn sie diesen dann nicht artikulieren... ::)

Weil der Arbeitgeber ggf. erkennt, dass er zwar auf alle Stellen, die maximal eine abgeschlossene Berufsausbildung fordern 50-100 Bewerbungen je Stelle bekommt, von denen 30-50%  qualifiziert sind, auf alle Stellen, die aber zumindest ein abgeschlossenes Hochschulstudium wenn überhaupt 3-5 Bewerbungen erhält, von denen mindestens 75% fachfremd respektive unqualifiziert sind. Und da ganz vielleicht für sich einen Handlungsbedarf sieht.

Natürlich könnte eine Folge auch sein, dass der Arbeitgeber dann ganz auf Tarifbindung verzichtet und wieder anfängt mit jedem selbst zu verhandeln. Laut den Artikeln, die ich zu dem Thema in jüngster Vergangenheit gelesen habe, wünscht sich aber gerade die politische Seite mehr Tarifbindung im Land (im Sinne von Deutschland als Ganzes). Zumal keinen Tarif zu haben auch wieder super anstrengend für die Arbeitgeberseite werden würde, weil nach dem kürzlichen Urteil zur gleichen Bezahlung trotz unterlassener Verhandlungsversuche seitens der Arbeitnehmer, die Entgeltung trotzdem nicht stark abweichen darf zu denen, die gut verhandeln. Was insbesondere bei großen Arbeitgebern zu einem großen Aufwand führt, da nichts illegales zu machen.

Ich habe Spaß daran, Simulationen mit jeweils veränderten Parametern laufen zu lassen und zu schauen, was dabei rauskommt. Ich glaube vor allem deshalb interessiert mich, was bei diesem unwirklichen Szenario herauskommen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 15.11.2023 11:27
Als ich noch Personaler war, war es uns immer wichtig, dass der Laden läuft und wir vakante Stellen schnell besetzt bekommen. Und das haben wir immer geschafft, in den Kitas häufig innerhalb eines Arbeitstages. Dadurch haben wir den Dienstbetriebt dort erhalten, Kindswohlgefährdung vermieden sowie durchgängig die möglichen Fördergeder erhalten. Was genau ist jetzt daran schlecht?

Wäre es dir lieber, wenn wir hier in guter alter ÖD-Manier erstmal die Gruppe geschlossen und die Kinder nach Hause geschickt hätten, bis die Stelle in drei Monaten nachbesetzt ist? Hier habe ich mich als Personaler genauso als Dienstleister verstanden wie die Kita.

Daran ist gar nichts schlecht. Das hat auch niemand behauptet.
Wie das innerhalb eines Tages gehen soll, ist mir allerdings schleierhaft.
Es dauert seine Zeit, bis alle Stellen (Direktion, Personalrat, Gesundheitsamt) ihr Plazet gegeben haben.

Wir haben aktiv Personalentwicklung betrieben, aber damit kannst du auch nicht jeden bis zur Rente halten. Du hast hier selbst auf den letzten Seiten mehrfach die Gehälter und Benefits gelesen, die es z.T. in der PW gibt. Da kann ich einen Mitarbeiter, den seit der Ausbildung bei uns ist und über Jahre gefördert und gefordert wurde nicht am Schreibtisch festketten, wenn er dann in einem Industriebetrieb oder woanders für die gleiche Tätigkeit 20 k mehr erhält, als hier in E11. Und solche Stellen muss ich dann eben nachbesetzen. Und bei einer normalen Fluktuation von ca. 10 % habe ich eben ständig Wechsel.

Jeden Wunsch kann man nicht erfüllen. Vor allem im Vergleich zur PW. Da bin ich bei dir.
Mittlerweile ist die Konkurrenz aber nicht nur die PW, sondern VKA und Bund.
Da hört es doch auf.
Ich frage mich aber, wieso die Finanzierung der höheren Gehälter in der Kommune möglich ist und beim Land nicht?
Dieses Abhängen des Landes geht doch schon seit 15 ! Jahren so.
Hat sich jemand einmal die Mühe gemacht, bei gleicher Eingruppierung und Stufe, den Brutto Gehaltsunterschied für die Zeit auszurechnen, der sich über die Jahre angesammelt hat?
Einfach eine Tabelle TV-L / VKA/Bund.
Das wäre doch einmal eine interessante Info.

Ob jedes erwähnte Gehalt der PW so stimmt, lasse ich mal so stehen.
Das Arbeiten kann man aber sicher nicht vergleichen.
Niemand hat etwas zu verschenken.

Natürlich verlagere ich Aufgaben, die jemand anders besser kann, an andere Stellen. Wenn das intern jemand gut kann ist das super. Können wir die Dienstleistung selbst nicht optimal erbringen, wird sie extern vergeben. Genauso wie in der PW. Deshalb betreiben wir z. B. kein eigenes Rechenzentrum, programmieren keine eigene Software oder bauen keine eigenen Büromöbel. Das ist alles nicht unsere Kernkompetenz.

Für die eigenen Leute ist genügend Geld da. Wir machen hier im Haus für ca. 40.000 Mitarbeiter die Payroll und ich kann dir daher versichern, dass Zulagen weder Einzelfälle, noch bestimmten Entgeltgruppen vorenthalten sind. Es kommt hier auf zwei Faktoren an:

Dein Wert für das Unternehmen und ob dein Arbeitgeber diesen auch erkennt.

Outsourcing sollte jeder Arbeitgeber betreiben, wo es sinnvoll ist.
Schuster bleib´ bei deinen Leisten.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 15.11.2023 11:47
Zitat von: Modulator
Outsourcing sollte jeder Arbeitgeber betreiben, wo es sinnvoll ist.
Schuster bleib´ bei deinen Leisten.

Was des Schusters Leisten sind ist aber in der Verwaltung der Computer und die Software welche drauf läuft.

Es würde doch keine Schuhfabrik auf die Idee kommen extrern für ein vielfaches der Stundensätze Leute einzustellen welche das Werkzeug Instandhalten anstatt ihren eigenen Werkzeugmeistern & Ingenieuren für einen Bruchteil der Summen die Gehälter endlich an das Branchenübliche für diese Berufe anzupassen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ITKnecht am 15.11.2023 11:59
Outsourcing im IT-Bereich ist besonders lustig. Welche Behörde hat denn "nur" Standart-APCs ohne spezielle Software? Die Dataport-Länder könnten Dir da Sachen erzählen... Und da ist ein Groß-Unternehmen eingebunden, das kleine System-Haus im Ort hat genau so gegen die "Großen" mit ihren Mega-Margen zu kämpfen. Auch da ist der Verdrängungskampf voll entbrannt. Nur die Big Player gewinnen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 15.11.2023 12:18
Zitat von: Modulator
Outsourcing sollte jeder Arbeitgeber betreiben, wo es sinnvoll ist.
Schuster bleib´ bei deinen Leisten.

Was des Schusters Leisten sind ist aber in der Verwaltung der Computer und die Software welche drauf läuft.

Es würde doch keine Schuhfabrik auf die Idee kommen extrern für ein vielfaches der Stundensätze Leute einzustellen welche das Werkzeug Instandhalten anstatt ihren eigenen Werkzeugmeistern & Ingenieuren für einen Bruchteil der Summen die Gehälter endlich an das Branchenübliche für diese Berufe anzupassen...
[/quote]

Ich möchte dein Beispiel gerne aufgreifen: Klar hat der Schuhhersteller Werkzeugmacher, die das Werkzeug instandhalten. Er hat aber keine Mitarbeiter, die eine komplette Maschine neu entwickeln und dann bauen. Die Grundmaschinen werden von einem externen Dienstleister/Hersteller gekauft und dann für den Einsatz vor Ort nur modifiziet.

Outsourcing im IT-Bereich ist besonders lustig. Welche Behörde hat denn "nur" Standart-APCs ohne spezielle Software? Die Dataport-Länder könnten Dir da Sachen erzählen... Und da ist ein Groß-Unternehmen eingebunden, das kleine System-Haus im Ort hat genau so gegen die "Großen" mit ihren Mega-Margen zu kämpfen. Auch da ist der Verdrängungskampf voll entbrannt. Nur die Big Player gewinnen...

Ich rede hier nicht von Administration, sondern von der Entwicklung/Programmierung kompletter Software. Im Bereich Personalwirtschaft greift der ÖD hier in erster Linie auf die Produkte von SAP, KIDICAP u. DATEV zurück. Ich kenne keinen Arbeitgeber im ÖD, der seine komplette Software selbst entwickelt und programmiert. Da wird immer auf Standardprodukte von Zulieferern zurückgegriffen, die dann nur angepasst u. vor Ort administriert werden.

Welche spezielle Softwares sind denn bitteschön komplette Eigenentwicklungen, die nicht eingekauft werden?
Ich rede hier jetzt nicht von Sonderlösungen für irgendwelche Nischenanwendungsbereiche, sondern von den großen Standardvorgängen.

Ich habe wie gesagt noch von keinem AG im ÖD gehört, dass er eine eigene Payroll-Maschine oder digitale Personalakte aufgesetzt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 15.11.2023 12:53
Ich möchte dein Beispiel gerne aufgreifen: Klar hat der Schuhhersteller Werkzeugmacher, die das Werkzeug instandhalten. Er hat aber keine Mitarbeiter, die eine komplette Maschine neu entwickeln und dann bauen. Die Grundmaschinen werden von einem externen Dienstleister/Hersteller gekauft und dann für den Einsatz vor Ort nur modifiziet.

Ich betreue gerade eine Software, die vom Kunden erstmalig vor mehreren Dekaden in Auftrag gegeben wurde und seither alle gesetzlichen Anforderungen dynamisch mitmachen durfte bzw. Wünsche der Landesregierung ein(- und auch wieder aus-)gebaut wurden. Da die darunter liegende Technik seit nunmehr knackigen 15 Jahren als veraltet gilt, hat sich der Kunde vor etwa 5-7 Jahren festgelegt, dass diese Software abgelöst werden soll.

Allerdings nicht durch eine Neuentwicklung, sondern durch ein Produkt eines anderen Bundeslandes, welches erstmal grob in die selbe Richtung geht. Aufgrund der teilweise doch sehr unterschiedlichen Verwaltungsstruktur der Bundesländer, müssen aber enorme Veränderungen in der Software vorgenommen werden, damit sie genau das macht, was in meinem Bundesland gewünscht bzw. gesetzlich vorgesehen ist.

Neulich habe ich einen Fahrplan des Kunden gesehen, der sehr optimistisch festlegt, dass in zwei Jahren die ersten Teilverfahren durch die neue Software übernommen und von uns entwickelte Produkte teilweise ablösen sollen. In vier Jahren soll dann die komplette Software abgelöst werden (was objektiv betrachtet sehr sportlich ist).

In der Industrie ist es wahrscheinlich gar nicht so schwierig, wenn man Schuster ist und eine Maschine kauft zum Auswuchten der Sneaker-Schuhe in Größe 46, diese anzupassen auf Schuhe der Größe 43. Wenn du aber Stiefel machst, dürfte der Umbau so viel Kapazitäten verschlingen, dass du im Grunde direkt eine neue Maschine in Auftrag geben kannst, die dir die Stiefel auswuchtet, statt eine Maschine für Sneaker aufwändigst umzubauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 15.11.2023 14:01
Einfach aus Interesse würde ich gerne mal sehen, was passieren würde, wenn Verdi den Spieß mal umdrehen würde und einfach kategorisch alles ablehnen würde, was die Arbeitgeber ihnen anbieten. Und das völlig ohne selbst Vorschläge zu unterbreiten.
Warum sollten die Arbeitgeber etwas anbieten?
Die Gewerkschaften haben die Entgelttabellen gekündigt, also scheinen sie dort einen Verbesserungsbedarf zu sehen. Wenn sie diesen dann nicht artikulieren... ::)

Weil der Arbeitgeber ggf. erkennt, dass er zwar auf alle Stellen, die maximal eine abgeschlossene Berufsausbildung fordern 50-100 Bewerbungen je Stelle bekommt, von denen 30-50%  qualifiziert sind, auf alle Stellen, die aber zumindest ein abgeschlossenes Hochschulstudium wenn überhaupt 3-5 Bewerbungen erhält, von denen mindestens 75% fachfremd respektive unqualifiziert sind. Und da ganz vielleicht für sich einen Handlungsbedarf sieht.

Natürlich könnte eine Folge auch sein, dass der Arbeitgeber dann ganz auf Tarifbindung verzichtet und wieder anfängt mit jedem selbst zu verhandeln. Laut den Artikeln, die ich zu dem Thema in jüngster Vergangenheit gelesen habe, wünscht sich aber gerade die politische Seite mehr Tarifbindung im Land (im Sinne von Deutschland als Ganzes). Zumal keinen Tarif zu haben auch wieder super anstrengend für die Arbeitgeberseite werden würde, weil nach dem kürzlichen Urteil zur gleichen Bezahlung trotz unterlassener Verhandlungsversuche seitens der Arbeitnehmer, die Entgeltung trotzdem nicht stark abweichen darf zu denen, die gut verhandeln. Was insbesondere bei großen Arbeitgebern zu einem großen Aufwand führt, da nichts illegales zu machen.

Ich habe Spaß daran, Simulationen mit jeweils veränderten Parametern laufen zu lassen und zu schauen, was dabei rauskommt. Ich glaube vor allem deshalb interessiert mich, was bei diesem unwirklichen Szenario herauskommen würde.

Es wäre schon interessant zu schauen, ob die AG-Seite sich dann entlarven oder ob sie strukturelle Probleme tatsächlich angehen würde. Könnte man das Angebot beim TVÖD zur JSZ darunter zählen? Vielleicht würde auch beides passieren, weil es nur halbherzig eingebracht würde. Und ob dann ein Ergebnis eines solchen Szenarions weit weg vom tatsächlichen Ergebnis läge?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: tv-landschaft am 15.11.2023 14:43
Mir ist beim Querlesen von Leersekommentaren von Zeitungsartikeln und generell Onlineforen diesmal aufgefallen, dass die Kommentare von mehrheitlich von der Tarifverhandlung augenscheinlich Nicht-Betroffenen diesmal schon anders sind als in den letzten Tarifrunden. Sonst hieß es mehrheitlich "ÖD hat schon genug, alle überbezahlt, sollen mal richtig arbeiten, etc."

Diesmal kam insbesondere die Wohngeld-Aussage auch in der Bevölkerung scheinbar sehr schlecht an und ganz oft wird auf die Bürgergeld-Erhöhung verwiesen und dass man es unfair findet, dass für die arbeitende Bevölkerung im ÖD dann kein Geld da ist und nichtmal ein Angebot in den 2 Runden von den AG-Seite kam (und der letzte Abschluss schon sehr schlecht war im TV-L). Ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck, aber kam mir zumindest schon anders vor als sonst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 15.11.2023 15:20

Was des Schusters Leisten sind ist aber in der Verwaltung der Computer und die Software welche drauf läuft.

Es würde doch keine Schuhfabrik auf die Idee kommen extrern für ein vielfaches der Stundensätze Leute einzustellen welche das Werkzeug Instandhalten anstatt ihren eigenen Werkzeugmeistern & Ingenieuren für einen Bruchteil der Summen die Gehälter endlich an das Branchenübliche für diese Berufe anzupassen...

In der Tat halte ich es nicht für sinnvoll die IT auszulagern.
Jedenfalls nicht alles.

Sinnvoll sind:
- Serverhosting für den externen Zugriff
- Softwareentwicklung
- Teile der Netzwerktechnik (Firewall)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 15.11.2023 16:27
Mir ist beim Querlesen von Leersekommentaren von Zeitungsartikeln und generell Onlineforen diesmal aufgefallen, dass die Kommentare von mehrheitlich von der Tarifverhandlung augenscheinlich Nicht-Betroffenen diesmal schon anders sind als in den letzten Tarifrunden. Sonst hieß es mehrheitlich "ÖD hat schon genug, alle überbezahlt, sollen mal richtig arbeiten, etc."

Diesmal kam insbesondere die Wohngeld-Aussage auch in der Bevölkerung scheinbar sehr schlecht an und ganz oft wird auf die Bürgergeld-Erhöhung verwiesen und dass man es unfair findet, dass für die arbeitende Bevölkerung im ÖD dann kein Geld da ist und nichtmal ein Angebot in den 2 Runden von den AG-Seite kam (und der letzte Abschluss schon sehr schlecht war im TV-L). Ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck, aber kam mir zumindest schon anders vor als sonst.

Gut ist das, aber die Kommunikation in den Medien zu unseren Tarifverhandlungen immer noch unterirdisch. Zum "GDL - Bahn - Thema" gibt es immerhin auf Zeit.de 7 Beiträge beim Runterscrollen. Zum TV-L - TDL - Thema nix auf der Startseite.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 15.11.2023 16:39
Zitat von: Modulator
Outsourcing sollte jeder Arbeitgeber betreiben, wo es sinnvoll ist.
Schuster bleib´ bei deinen Leisten.

Was des Schusters Leisten sind ist aber in der Verwaltung der Computer und die Software welche drauf läuft.

Es würde doch keine Schuhfabrik auf die Idee kommen extrern für ein vielfaches der Stundensätze Leute einzustellen welche das Werkzeug Instandhalten anstatt ihren eigenen Werkzeugmeistern & Ingenieuren für einen Bruchteil der Summen die Gehälter endlich an das Branchenübliche für diese Berufe anzupassen...
Du wirst lachen, dass machen nicht unerhebliche viele Firmen so.
Titel: Info #Hochschulaktionstag
Beitrag von: pallas am 15.11.2023 18:24
Zitat
Für Montag, den 20.11.23 rufen wir, ein Bündnis aus Gewerkschaften, Initiativen, Studierendenvertretungen und hochschulpolitischen Organisationen, zu einem bundesweiten #Hochschulaktionstag auf. Gemeinsam fordern wir ein Ende von prekären Arbeits- und Studienbedingungen. Her mit der Bildungswende!
(...)
Wir Hochschulbeschäftigte und Studierende kämpfen im Rahmen der Tarifrunde der Länder für höhere Löhne! Wir fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro für alle Tarifbeschäftigten. Und wir verlangen die BAföG-Sätze deutlich anzuheben. Es braucht eine BAföG-Strukturreform und Bedarfssätze, die zum Leben reichen!
(...)

Auf der Seite
https://hochschulaktionstag.de (https://hochschulaktionstag.de)
gibt es auch eine Liste mit bisher geplanten Aktionen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Prüller am 15.11.2023 20:59
Seit Wochen lese ich hier mit. Vereinzelt wirklich gute Beiträge. Schätzungen zum Ergebnis, Vergleiche zu anderen Tarifwerken, usw.
Leider habe ich aber immer mehr das Gefühl das hier fast nur noch ITler unterwegs sind die in der Privatwirtschaft 150.000€ pro Jahr verdienen könnten. Komischerweise aber irgendwo zwischen E8 und E11 eingruppiert sind und diesen Posten auch nicht verlassen. Jeden Morgen schleppt man sich also zur "Maloche", schimpft auf die schlechte Bezahlung und wartet auf den Feierabend.

Ändert doch mal etwas an eurer Situation. Selbst wenn es 20% bei einer Laufzeit von 12 Monaten geben würde ist es noch der selbe Job.
Entweder die Arbeit macht mir Spaß und das Team ist OK, oder aber ich suche mir was neues.

Geld ist sicherlich nicht zu unterschätzen aber auch nicht alles.


Sorry, das musste ich echt mal loswerden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Atzinator am 15.11.2023 21:23
Ich möchte dein Beispiel gerne aufgreifen: Klar hat der Schuhhersteller Werkzeugmacher, die das Werkzeug instandhalten. Er hat aber keine Mitarbeiter, die eine komplette Maschine neu entwickeln und dann bauen. Die Grundmaschinen werden von einem externen Dienstleister/Hersteller gekauft und dann für den Einsatz vor Ort nur modifiziet.

Ich betreue gerade eine Software, die vom Kunden erstmalig vor mehreren Dekaden in Auftrag gegeben wurde und seither alle gesetzlichen Anforderungen dynamisch mitmachen durfte bzw. Wünsche der Landesregierung ein(- und auch wieder aus-)gebaut wurden. Da die darunter liegende Technik seit nunmehr knackigen 15 Jahren als veraltet gilt, hat sich der Kunde vor etwa 5-7 Jahren festgelegt, dass diese Software abgelöst werden soll.

Allerdings nicht durch eine Neuentwicklung, sondern durch ein Produkt eines anderen Bundeslandes, welches erstmal grob in die selbe Richtung geht. Aufgrund der teilweise doch sehr unterschiedlichen Verwaltungsstruktur der Bundesländer, müssen aber enorme Veränderungen in der Software vorgenommen werden, damit sie genau das macht, was in meinem Bundesland gewünscht bzw. gesetzlich vorgesehen ist.

Neulich habe ich einen Fahrplan des Kunden gesehen, der sehr optimistisch festlegt, dass in zwei Jahren die ersten Teilverfahren durch die neue Software übernommen und von uns entwickelte Produkte teilweise ablösen sollen. In vier Jahren soll dann die komplette Software abgelöst werden (was objektiv betrachtet sehr sportlich ist).

Jezt hab ich mich nach 325 Seiten Mitlesen doch tatsächlich nur angemeldet, weil alles in dieser Nachricht für mich nach ComVor und IGVP 2.0 schreit :). Mal bitte PN wenn das stimmt (oder einfach hier :)).

Aber wäre ja witzig, wenn andere genau so arbeiten wie die Thüringer Polizei... Oder eher traurig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.11.2023 21:33

Die AN haben gute Chancen in anderen Teilen des ÖD. TV-V, TVöD, TV-N usw. nehmen fähige Leute mit Kusshand. Ich warte auch nur noch die Verhandlungen ab.

Arbeitergeber des TV-L: Zieht Euch warm an! Ihr unterschätzt die Wechselbereitschaft und Chancen für die Arbeitnehmer. Und werdet noch betteln das die guten Köpfe bleiben....

Ich bin mir nicht sicher, dass einerseits die Wechselbereitschaft wirklich so hoch ist. Es ist eine große Hürde für Kolleg*innen, die schon sehr lange beim gleichen Arbeitgeber arbeiten nun in den TVöD zu wechseln mit neuer Probezeit usw.

Auch sind die Wechseloptionen m.E. nicht durchweg gut (nicht jeder hier ist IT-Mitarbeiter oder Ingenieur). Man nehme mich als Beispiel: Ich bin Verwaltungsangestellter in E9b. Bei den (sehr wenigen!) Arbeitgeber die den so vielgepriesenen TV-V anwenden, sind durchweg eher wenige Stellen ausgeschrieben. In meinem Bereich habe ich hier noch nie was entdeckt (schaue aber auch nicht ständig).
Für den TVöD gibt es (natürlich) deutlich mehr Arbeitgeber, aber jetzt auch nicht wirklich Dutzende (bei kleineren Kommunen in meiner Nähe habe ich noch nie eine passende Stelle gesehen, zumindest nicht für E9b/E10).

Wie schon oft hier gesagt- für jemanden mit „nur“ einer Ausbildung zahlt der ÖD gut, da kann man froh sein, dort zu landen. Meine Freundin mit Hauptschulabschluss und Ausbildung zur Bürokauffrau verdient im ÖD Vka 2400€ netto. Bei ihrem alten Ag, einer KMU, ging sie vorher mit 1700€ netto heim… und ja ich spreche von Nettogehältern weil das die Beträge sind, die mir genannt werden! Sprich was sie monatlich „raushaben“.


Für Akademiker sieht es da leider ganz anders aus! Da ist das Gehalt echt Les und darüber sprechen wir hier, besonders für den Mint Bereich.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.11.2023 21:40

 Eine E13 3 liegt im Bereich der Top-10-Verdiener in Deutschland.

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.

Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…

Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.

Warte mal...   Ich muss mal zwei Seiten zurückblättern...  Ahh - gefunden :-)

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Es geht doch keiner unter 4000-5000 netto arbeiten in deinem Umfeld - wo kommen denn jetzt Cousine und Schwager her, die doch deutlich darunter verdienen? Sind die nicht "dein Umfeld"?


Uh da ist aber jemand spitzfindig… komm kriegst n Keks zur Belohnung.

Meine Familie ist dann doch was anderes als mein befreundetes Umfeld, von dem sprach ich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 15.11.2023 21:43
Zitat von: Tariflas

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.
Ja für die meisten Akademiker scheint es schlimm zu sein wenn andere Leute auch gutes Geld verdienen.

Zitat von: Tariflas
Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…
Dann fragen Sie doch mal die Cousine, wie viel sie dafür verkloppen muss? Da ist vermutlich nichts mit 35 Stunden ablachsen wie im öD. Der Schwager ist halt die große Ausnahme im IGM Betrieb. Der durchschnittliche Industriekaufmann dürfte sich eher über 3.200 € Brutto freuen.

Zitat von: Tariflas
Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.
Die Geschichten Ihrer Freunde von den 100.000 € Sachbearbeitern sind das eher. Das ist in D die absolute Minderheit in irgendwelchen Großkonzernen und dort auch nicht Hinz & Kunz. Den Philosophen der ne E13 ausschlägt würde ich gern mal kennen lernen.

Aber Ihnen trotzdem viel Glück. Erinnern Sie sich an die ruhige Zeit....

Wobei man auch hier immer schauen muss, auf welches Gebiet man sich bezieht. Nicht jeder muss für ein gutes Gehalt in der PW kloppen ohne Ende.

Was ich bei Tariflas aber immer noch nicht verstehe .. Wieso hat man noch so einen Kamm, wenn man längst eine neue Anstellung gefunden hat? Klar kann man sich ein paar Wochen danach immer noch ärgern, gerade wenn man seinen Job mochte. Aber meine Güte.. das geht doch schon Monate oder liege ich hier falsch. Irgendwann ist doch mal gut. Ich wäre lange nicht mehr in dem Forum wenn die Tarifverhandlungen mich nicht mehr betreffen.


Äääähm ich habe erst gestern gekündigt und bin noch drei Monate da, ergo betrifft mich eine rückwirkende Erhöhung oder eine anteilige IFP dennoch!!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 15.11.2023 22:37
Zitat von: Tariflas

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.
Ja für die meisten Akademiker scheint es schlimm zu sein wenn andere Leute auch gutes Geld verdienen.

Zitat von: Tariflas
Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…
Dann fragen Sie doch mal die Cousine, wie viel sie dafür verkloppen muss? Da ist vermutlich nichts mit 35 Stunden ablachsen wie im öD. Der Schwager ist halt die große Ausnahme im IGM Betrieb. Der durchschnittliche Industriekaufmann dürfte sich eher über 3.200 € Brutto freuen.

Zitat von: Tariflas
Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.
Die Geschichten Ihrer Freunde von den 100.000 € Sachbearbeitern sind das eher. Das ist in D die absolute Minderheit in irgendwelchen Großkonzernen und dort auch nicht Hinz & Kunz. Den Philosophen der ne E13 ausschlägt würde ich gern mal kennen lernen.

Aber Ihnen trotzdem viel Glück. Erinnern Sie sich an die ruhige Zeit....

Wobei man auch hier immer schauen muss, auf welches Gebiet man sich bezieht. Nicht jeder muss für ein gutes Gehalt in der PW kloppen ohne Ende.

Was ich bei Tariflas aber immer noch nicht verstehe .. Wieso hat man noch so einen Kamm, wenn man längst eine neue Anstellung gefunden hat? Klar kann man sich ein paar Wochen danach immer noch ärgern, gerade wenn man seinen Job mochte. Aber meine Güte.. das geht doch schon Monate oder liege ich hier falsch. Irgendwann ist doch mal gut. Ich wäre lange nicht mehr in dem Forum wenn die Tarifverhandlungen mich nicht mehr betreffen.


Äääähm ich habe erst gestern gekündigt und bin noch drei Monate da, ergo betrifft mich eine rückwirkende Erhöhung oder eine anteilige IFP dennoch!!
Rückwirkend für 2023? Erhöhung in 2024? Hast du Verwandte oder in deinem Umfeld Bekannte, die schon den Tarifabschluss kennen oder hast du nur süß geträumt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 15.11.2023 23:20
Gott hätte Karlsruhe nicht noch 1 oder 2 Monate warten können. Jetzt jammert die TDL noch mehr und kürzt um 1% 🤮
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 15.11.2023 23:41
Gott hätte Karlsruhe nicht noch 1 oder 2 Monate warten können. Jetzt jammert die TDL noch mehr und kürzt um 1% 🤮

Träum weiter.

Jeder hier weiß doch, dass die Tabellen vom Bund und den Kommunen stehen und unsere nicht viel schlechter bleiben können.

Sollten die es tatsächlich durchziehen und uns 10 Prozent weniger zahlen, dann werden viele Kollegen kündigen.

Wir sind jeden Euro wert.

Karlsruhe hat heute nur das geurteilt was lange offensichtlich war und ist, dass nämlich unsere Regierung ihr Handwerk nicht beherrscht. Mehr sage ich dazu nicht, ist ja kein politisches Forum.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ITKnecht am 16.11.2023 06:07
Seit Wochen lese ich hier mit. Vereinzelt wirklich gute Beiträge. Schätzungen zum Ergebnis, Vergleiche zu anderen Tarifwerken, usw.
Leider habe ich aber immer mehr das Gefühl das hier fast nur noch ITler unterwegs sind die in der Privatwirtschaft 150.000€ pro Jahr verdienen könnten. Komischerweise aber irgendwo zwischen E8 und E11 eingruppiert sind und diesen Posten auch nicht verlassen. Jeden Morgen schleppt man sich also zur "Maloche", schimpft auf die schlechte Bezahlung und wartet auf den Feierabend.

Ändert doch mal etwas an eurer Situation. Selbst wenn es 20% bei einer Laufzeit von 12 Monaten geben würde ist es noch der selbe Job.
Entweder die Arbeit macht mir Spaß und das Team ist OK, oder aber ich suche mir was neues.

Geld ist sicherlich nicht zu unterschätzen aber auch nicht alles.


Sorry, das musste ich echt mal loswerden.

done  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 16.11.2023 08:06

Wie schon oft hier gesagt- für jemanden mit „nur“ einer Ausbildung zahlt der ÖD gut, da kann man froh sein, dort zu landen. Meine Freundin mit Hauptschulabschluss und Ausbildung zur Bürokauffrau verdient im ÖD Vka 2400€ netto. Bei ihrem alten Ag, einer KMU, ging sie vorher mit 1700€ netto heim… und ja ich spreche von Nettogehältern weil das die Beträge sind, die mir genannt werden! Sprich was sie monatlich „raushaben“.


Für Akademiker sieht es da leider ganz anders aus! Da ist das Gehalt echt Les und darüber sprechen wir hier, besonders für den Mint Bereich.

Na ja, mit einer E7 S6 kommt man als normal versteuerte Sekretärin auch im öD nicht auf 2.400 €. 200 € weniger sind ehr realistisch, wenn man nicht gerade Steuerklasse 3 ist (und da holt sich im Zweifel das zu viel gezahlte Gehalt der Staat über das Finanzamt zurück). Worauf du hinaus willst gebe ich dir recht. Mit 6 Jahren Studium und 6 Jahren Berufserfahrung bin ich dann auch - ja tatsächlich - vor 6 Jahren in den öD und mit 2.400 € gestartet. Das die Sekretärin gerade mal 200 € (netto) Abstand hat, habe ich auch irgendwann festgestellt, als sie nicht mehr da war. Und das wir den Laden dann auch ohne sie gewuppt haben und konnten, macht es nur noch bitterer.
Der Grundaussage - für Akademiker ist der öD in vielen Bereich unattraktiv (geworden) - stimme ich zu. Und das sind nicht nur IT'ler - auch Ingenieure und Geisteswissenschaftler. Vor allem Ingenieure brauchen die Länder - ihre Straßenbauämter sind - auch Dank der Autobahn AG - wie leergefegt. Gerade im Bereich Straßenbau sind Stellen auf den einschlägigen Webseiten schon seit Monaten ausgeschrieben.
Genau wegen dem bin ich kein Unterstützer der Sockelbeiträge. Es macht diesen Missstand nur noch größer.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 16.11.2023 08:10
Seit Wochen lese ich hier mit. Vereinzelt wirklich gute Beiträge. Schätzungen zum Ergebnis, Vergleiche zu anderen Tarifwerken, usw.
Leider habe ich aber immer mehr das Gefühl das hier fast nur noch ITler unterwegs sind die in der Privatwirtschaft 150.000€ pro Jahr verdienen könnten. Komischerweise aber irgendwo zwischen E8 und E11 eingruppiert sind und diesen Posten auch nicht verlassen. Jeden Morgen schleppt man sich also zur "Maloche", schimpft auf die schlechte Bezahlung und wartet auf den Feierabend.

Ändert doch mal etwas an eurer Situation. Selbst wenn es 20% bei einer Laufzeit von 12 Monaten geben würde ist es noch der selbe Job.
Entweder die Arbeit macht mir Spaß und das Team ist OK, oder aber ich suche mir was neues.

Geld ist sicherlich nicht zu unterschätzen aber auch nicht alles.


Sorry, das musste ich echt mal loswerden.

Nunja, die Eingruppierung der IT in EG 8/9 entspricht zumindest bei meiner Ex-Dienststelle der Tatsache. Ist aber dem Hintergrund geschuldet, dass man seit Jahren immer wieder Stellen ausschreibt und sich wundert, warum sich mit der Einstufung niemand bewirbt. Extern vergeben bekommt man auch aus vielen Gründen nicht hin - zb müsste man ja beschreiben, was der Externe machen soll, aber wer soll dies tun? Also behilft man sich mit Bauzeichnern in der IT. Lustig wurde es dann, als einer davon nebenher eine Zusatzausbildung gemacht hat, aber sich die Pers mal wieder quer gestellt hat, die Vergütung anzupassen. Das Ergebnis hat wohl niemand, ausser wie üblich die Pers überrascht.

Die Aussage, dass Leute bleiben, die schon lang da sind, ist soweit richtig. Nur, die sind eben auch nicht mehr alnge da. Und, es ist schlicht eine Tatsache, dass niemand nachkommt. Warum wohl? Studie wurde ja grad veröffentlicht, dass auch bei jüngeren Generationen die Bezahlung ganz vorn steht.

Und, es hilft auch nicht, bei jeder Kündigung Unverständnis zu äußern und zu sagen, dass man dies nicht verstehen kann, weil die Leute doch dankbar sein können im ÖD zu arbeiten. Auch Überraschung ist nicht angebracht, denn in der Regel, wird der Wechselwille auch kommuniziert. Hab ich, wie andere Ex-Kollegen auch getan. Wer dann überrascht ist, hat einfach nicht zugehört - mMn aus Desinteresse. Erst recht nicht hilfreich sind dann noch die Standardfragen: Wer soll deine Arbeit jetzt machen? Die, sind einfach nur dämlich!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 16.11.2023 08:27
Das Problem mit den gefühlt zu geringen Gehaltsabständen ist aber eher ein Problem der Stufenstruktur im öD als der tatsächlichen Abstände, die man parallel in der Tabelle abliest.

z.B. Sekretariat / einfache Verwaltungsangestellte vs Ingenieur
E 6/1 vs E 11/1: 35.110 vs 46.547 (+32,5%)
E 6/5 vs E 11/5: 42.179 vs 66.554 (+57,8%)

Das Problem, was mE zur Demotivation führt ist sicher nicht der faktische parallele Abstand der Gehälter, sondern die eeeeeeeeewig andauernde Stufenlaufzeit und die Gehaltsspreizung zwischen den Stufen. Das demotiviert gerade Nachwuchskräfte in den ersten 10 Jahren nicht ungemein und führt auch zu fehlender Attraktivität der AG bei Neueinstellungen. (Zwischen E11/1 und E11/6 liegen ja nunmehr 22.000€ im Jahr.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 16.11.2023 08:48
Kann mir einer mal erklären, warum man sich mehr als einen Monat Zeit lässt, zwischen der 2. und 3. Verhandlungsrunde?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 16.11.2023 08:51
Vielleicht wurde der Monat als Puffer eingesetzt, weil die Bahn streiken könnte und der atlantische Lachs dann etwas länger braucht um als Häppchen serviert zu werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 16.11.2023 08:54
Zitat von: Tariflas

Ich vergleiche mich aber nicht mit der Bäckereifachangestellten oder dem Verkäufer im Supermarkt, sondern mit meinem akademischen Umfeld und da war ich bis dato das finanzielle Schlusslicht.
Ja für die meisten Akademiker scheint es schlimm zu sein wenn andere Leute auch gutes Geld verdienen.

Zitat von: Tariflas
Meine Cousine verdient selbst ohne Abitur und Studium im Vertrieb ihre 3500 Euro netto, mein Schwager als Industriekaufmann seine  3200 Euro netto- bei einer 35 Stundenwoche IGM wohlgemerkt…
Dann fragen Sie doch mal die Cousine, wie viel sie dafür verkloppen muss? Da ist vermutlich nichts mit 35 Stunden ablachsen wie im öD. Der Schwager ist halt die große Ausnahme im IGM Betrieb. Der durchschnittliche Industriekaufmann dürfte sich eher über 3.200 € Brutto freuen.

Zitat von: Tariflas
Sprich das TV L Gehalt ist unterirdisch schlecht.
Die Geschichten Ihrer Freunde von den 100.000 € Sachbearbeitern sind das eher. Das ist in D die absolute Minderheit in irgendwelchen Großkonzernen und dort auch nicht Hinz & Kunz. Den Philosophen der ne E13 ausschlägt würde ich gern mal kennen lernen.

Aber Ihnen trotzdem viel Glück. Erinnern Sie sich an die ruhige Zeit....

Wobei man auch hier immer schauen muss, auf welches Gebiet man sich bezieht. Nicht jeder muss für ein gutes Gehalt in der PW kloppen ohne Ende.

Was ich bei Tariflas aber immer noch nicht verstehe .. Wieso hat man noch so einen Kamm, wenn man längst eine neue Anstellung gefunden hat? Klar kann man sich ein paar Wochen danach immer noch ärgern, gerade wenn man seinen Job mochte. Aber meine Güte.. das geht doch schon Monate oder liege ich hier falsch. Irgendwann ist doch mal gut. Ich wäre lange nicht mehr in dem Forum wenn die Tarifverhandlungen mich nicht mehr betreffen.


Äääähm ich habe erst gestern gekündigt und bin noch drei Monate da, ergo betrifft mich eine rückwirkende Erhöhung oder eine anteilige IFP dennoch!!

Ok dann war betreffen das falsche Wort. Aber immerhin geht es hier nur um wenige Monate und ein paar Euro - da kann man doch seine Lebensmühe in was schöneres stecken, vor allem da es eh nur minimale Auswirkungen auf die Zukunft hat - weil ob man nun 20€ mehr oder weniger kriegt ist dann auch wenig relevant. Und wer weiß schon wie es kommt. TVöD bekam man ja auch erst mit 5 Monaten verspätet was und auch nur die, die dann auch noch einen Vertrag hatten.
Jeder darf natürlich machen was er/sie will. Aber es gibt doch wahrlich schöneres als sich wegen ein paar € so rum zu machen. Man ist ja immerhin bald weg.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 16.11.2023 08:58
Das Problem mit den gefühlt zu geringen Gehaltsabständen ist aber eher ein Problem der Stufenstruktur im öD als der tatsächlichen Abstände, die man parallel in der Tabelle abliest.

z.B. Sekretariat / einfache Verwaltungsangestellte vs Ingenieur
E 6/1 vs E 11/1: 35.110 vs 46.547 (+32,5%)
E 6/5 vs E 11/5: 42.179 vs 66.554 (+57,8%)

Das Problem, was mE zur Demotivation führt ist sicher nicht der faktische parallele Abstand der Gehälter, sondern die eeeeeeeeewig andauernde Stufenlaufzeit und die Gehaltsspreizung zwischen den Stufen. Das demotiviert gerade Nachwuchskräfte in den ersten 10 Jahren nicht ungemein und führt auch zu fehlender Attraktivität der AG bei Neueinstellungen. (Zwischen E11/1 und E11/6 liegen ja nunmehr 22.000€ im Jahr.)

Ein sehr guter und wichtiger Punkt, den du da machst. Kurzer Exkurs: In den privatwirtschaftlichen Tarifverträgen sterben die "Jahresringe" bzw. "Erfahrungsstufen" langsam aber sehr sicher aus. (die IGM oder auch viele Haustarife der IGBCE seihen genannt)  Dafür gibt es dann oft  weitere Stufen und explizite zuordnungen zu einer Tägigkeit. Oft gibt es in bestimmten Stufen dann 2-3 Unterteilungen, aber auch die hängen nur selten mit der Betriebszugehörigkeit bei.
Leistungszulagen und ähnliches werden dann zwischen den Stufen über Zulagen geregelt.

Die Frage ist bei einer potentiellen Umstellung immer wie man das IST überführt. So wie viele direkt mehr verdienen werden, werden andere weniger haben. Ich habe einmal einer solchen Umstellung beigewohnt und dort wurde man in die Gruppe eingeordnet, die dem IST-Gehalt entspricht. Dieses eingefrorene IST-Gehalt nahm aber an normalen Tariferhöhungen teil - nicht aber an möglichen Erfahrungsstufen oder EG-Aufstiegen. Diese wurden dann angerechnet. Ob das für den TV-L praktikabel ist weiß ich nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 16.11.2023 09:10

Wie schon oft hier gesagt- für jemanden mit „nur“ einer Ausbildung zahlt der ÖD gut, da kann man froh sein, dort zu landen. Meine Freundin mit Hauptschulabschluss und Ausbildung zur Bürokauffrau verdient im ÖD Vka 2400€ netto. Bei ihrem alten Ag, einer KMU, ging sie vorher mit 1700€ netto heim… und ja ich spreche von Nettogehältern weil das die Beträge sind, die mir genannt werden! Sprich was sie monatlich „raushaben“.


Für Akademiker sieht es da leider ganz anders aus! Da ist das Gehalt echt Les und darüber sprechen wir hier, besonders für den Mint Bereich.

Diese Aussage ist in ihrer Pauschalität ebenso unsinnig wie das vergleichen von Nettogehältern.

Ich habe "Akademiker" die auf E6 Stellen in der Verwaltung sitzen und da nie rauskommen: warum?
Weil sie nichts anderes können.
Nur weil sie nen Bachelor in irgend nem Verwaltungs- oder Kaufmänischen Bereich haben sind das noch lange keine "Akademiker" zumindest nach meinem Dafürhalten.

Ähnliches gilt für Mint - du kannst bei SAP als Systemadministrator (die laufen hier im Dutzend rum an unserer Klinik) 46k im Jahr verdienen, oder 120k oder mehr.
Das liegt schlicht an den Fähigkeiten, der Einsatzbereitschaft und Opferbereitschaft der Person.

Opferbereitschaft wird im ÖD von dir aber gar nicht verlangt, zudem sind in der PV häufiger sogenannte Scheinselbständigkeiten zu finden, gerade im Mint Bereich der Medizintechnik.

Beispiel: für eine unserer Nuklearmedizinischen Anlagen kommt seit über 15 Jahren immer der Gleiche Techniker zu Repartur und Wartung. Der ist Selbständig, wird von Fresenius Beauftragt, arbeitet NUR und ausschließlich für die.
Hat nen Stundenlohn von 113,87€, netter Kerl, wenn er in Urlaub ist bekommt er: nüx.

Du verlgeichst Äpfel mit Birnen ohne vorher zu wissen was einen Apfel von einer Birne unterscheidet.
Apropo Birne: "echt Les" - sehr akademisch, viel drin scheint nicht zu sein.


Vor allem ist dir offensichtlich die Bandbreite des ÖD nicht bewusst: es gibt so viele Behörden, Einrichtungen, Landesanstalten, etc. die den TV-L Anwenden. Das fängt schon bei den Definitionen an - vieles ist unbestimmt, Arbeitsvorgänge sind den Personalern so klar wie Cremesuppen und dann wurde hier das Hauptproblem schon benannt:
Die meisten PV-Stellen sind für Beamte ausgelegt und bearbeoten Beamten und Arbeitnehmerrecht. Und sie können es nicht außeinanderhalten.

Klar sind jetzt nur die Tabellen kündbar, aber das Grundproblem ist die Struktur des TV-L. Dieser sollte als Ganzes gekündigt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 16.11.2023 09:19
Kann mir einer mal erklären, warum man sich mehr als einen Monat Zeit lässt, zwischen der 2. und 3. Verhandlungsrunde?

Dazu muss man nur die Nachrichten verfolgen. Erst war kein Geld da, jetzt wurde bekannt, dass selbst das Geld, welches nicht da war, nie dagewesen ist und das Geld, welches zu wenig war, nun ganz weg ist. Pünktlich bis zur nächsten Verhandlungsrunde im Dezember wird man vermutlich über Präsentkörbe für den TV-L sprechen. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rentenonkel am 16.11.2023 09:42
Kann mir einer mal erklären, warum man sich mehr als einen Monat Zeit lässt, zwischen der 2. und 3. Verhandlungsrunde?

Ein Grund dürfte sein, dass sich auf der Seite der Arbeitgeber die Mitglieder der TdL zunächst einmal klar positionieren müssen, was sie bereit sind, anzubieten und wo es rote Linien gibt. Da gilt es, 15 verschiedene Stimmen aus unterschiedlichen Parteienlandschaften unter einen Hut zu bekommen. Das benötigt sicherlich etwas Zeit. Hinter den Kulissen dürfte es ordentlich knirschen und knarzen.

Auch auf Seiten der AN dient die Pause dazu, bei den verschiedenen Arbeitnehmerverbänden rote Linien abzustecken und eine Streikbereitschaft (finanziell und personell) zu evaluieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: wurstwasser am 16.11.2023 09:44
Sorry für OT, aber zum Thema IT und Ausgliederung muss ich auch mal was loswerden.

Unser Dienstleiter im Bereich IDM kommt seit 4 Jahren und rechnet den Manntag mit 1500€ ab, ohne Späsen und Fahrzeit. Der ist 2 x im Monat für 2 Tage da, also 4 Tage pro Monat und bekommt dann jeden Monat kanpp 7000€ für 4 Tage Arbeit. Das ist das Arbeitgeber Brutto für meinen Job FÜR DEN GANZEN MONAT. Das wirft doch einen Haufen an Fragen auf , oder? U.a die Wertschätzung der eigenen Angestellten und wie sich das auf die Motivation auswirkt wenn Geld bei Fremden keine Rolle spielt.

Das Kickoff wurde mit 10.000€ für 4 Tage abgerechnet, macht 5,2€ pro Minute!

Nur mal so als Einblick, kein Einzelfall hier, Beratung im Bereich Netzwerk/Storage wird ähnlich abgerechnet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 16.11.2023 10:10

Ähnliches gilt für Mint - du kannst bei SAP als Systemadministrator (die laufen hier im Dutzend rum an unserer Klinik) 46k im Jahr verdienen, oder 120k oder mehr.
Das liegt schlicht an den Fähigkeiten, der Einsatzbereitschaft und Opferbereitschaft der Person.

Was tust du wenn dein AG deine Fähigkeiten nicht einschätzen kann weil sie in keiner Richtlinie stehen aber trotzdem täglich zur Anwendung kommen?
Ich sage mal platt, die Digitalisierung/Automatisierung hat tiefe Furchen der Unkenntniss in diversen Gebieten hinterlassen und den Abstand zw.Fachleuten und Anwendern massiv vergrößert.Der Prozess ist fortlaufend.
Um halbwegs auf dem aktuellen Stand zu bleiben, bedarf einer stetigen Weiterbildung mit viel höherem Umfang als noch vor zehn Jahren. Diese WB/Zertifizierungen stehen aber in keiner anerkannten Tabelle. Die AG behelfen sich dann mit PW Vergleichsstudien wo alle Lohngruppen in einen Topf geworfen werden um festzustellen welche Gruppe denn unterepräsentiert ist. Dabei entstehen diverse blinde Flecken. Das ist der Grund warum z.b die MINT Leute schimpfen aber das beschränkt sich auch nicht nur auf MINT.

Im Prinzip braucht es eine massive Reform im Personalwesen des ÖD. Mit der Komplexität hat sich logischerweise auch die Individualität erhöht. Diese Entwicklung hat der Staat und damit auch der ÖD total verschlafen.
Wer schließt in Zukunft diese Lücke? Die Antwort wird vermutlich wie immer...der leichteste Weg sein.Das Geld was in die Tabellen fließen müsste wird per outsourcing in die PW fließen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pädi07 am 16.11.2023 10:44
Ich fände es ok, dass wir im TV-L ein Opfer - im Sinne von weniger prozentualen Erhöhungen - bringen, so dass die 60 Milliarden zum Teil besser kompensiert werden können. Da müssen jetzt alle mit anpacken, Steuererhöhungen werden ja ggf. auch kommen!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 16.11.2023 10:46

Was tust du wenn dein AG deine Fähigkeiten nicht einschätzen kann weil sie in keiner Richtlinie stehen aber trotzdem täglich zur Anwendung kommen?
Ich sage mal platt, die Digitalisierung/Automatisierung hat tiefe Furchen der Unkenntniss in diversen Gebieten hinterlassen und den Abstand zw.Fachleuten und Anwendern massiv vergrößert.Der Prozess ist fortlaufend.
Um halbwegs auf dem aktuellen Stand zu bleiben, bedarf einer stetigen Weiterbildung mit viel höherem Umfang als noch vor zehn Jahren. Diese WB/Zertifizierungen stehen aber in keiner anerkannten Tabelle. Die AG behelfen sich dann mit PW Vergleichsstudien wo alle Lohngruppen in einen Topf geworfen werden um festzustellen welche Gruppe denn unterepräsentiert ist. Dabei entstehen diverse blinde Flecken. Das ist der Grund warum z.b die MINT Leute schimpfen aber das beschränkt sich auch nicht nur auf MINT.

Im Prinzip braucht es eine massive Reform im Personalwesen des ÖD. Mit der Komplexität hat sich logischerweise auch die Individualität erhöht. Diese Entwicklung hat der Staat und damit auch der ÖD total verschlafen.
Wer schließt in Zukunft diese Lücke? Die Antwort wird vermutlich wie immer...der leichteste Weg sein.Das Geld was in die Tabellen fließen müsste wird per outsourcing in die PW fließen.

Beispiel ohne MINT:

Bei uns gibt es mehr als 60 Stationen in mehr als 5 Gebäuden.
Vor allem Intensiv- oder Bewachungspatienten müssen inkl. Bett und allem drum und dran durch Kilometer von Fluren bewegt werden um zu Behandlungen und Untersuchungen gebracht zu werden.
Viele können, andere dürfen aufgrund der Versicherungsfrage nicht laufen.
Es muss also jemand bereitstehen der diese Patienten vom Zimmer inkl. Bett, Infusor und sonstigem abholt wenn gerade Zeit oder Platz im MRT, CT, Röntgen usw. ist - auch kurzfristig.

-Also ich spreche noch nicht mal von all den geplanten OP´s-

Pflegekräfte sind rar und können das nicht noch mitleisten, unmöglich. Nach TV-L wäre diese Aufgabe dann mit E1 oder E2 zu vergüten. NIEMAND arbeitet hier für dieses Geld, NIEMAND!!!
Vor allem nicht weil die Arbeit halt nicht nur Bett von A nach B bringen ist, sondern mit der jeweiligen Diagnose des Patienten -Demenz etc.- ziemlich ... Nerfenaufreibend und schwer sein kann.

Was kann ich also tun?

Ich beauftrage ein Subunternehmen, dass jetzt Patienten in meinem Haus von A nach B nach C oder D bringt. Und zahle das Äquivalent eines Stundenlohns von E10 - natürlich ohne Sozialleistungen - und bete der Dienstleister geht nicht pleite.
Es gibt eine ganze Industrie die sich an "unseren" Krankenkassenbeiträgen satt frist nur wegen dieser Irren Regelungen an die sich die Krankenhäuser halten müssen.

Und 1500€ pro Tag für SAP klingt nach nem Super Geschäft - ich hau zuweilen 30.000 raus.
Weil ich aufgrund der Beschaffenheit des TV-L niemanden adäquat bezahlen kann...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 16.11.2023 10:53
Ich fände es ok, dass wir im TV-L ein Opfer - im Sinne von weniger prozentualen Erhöhungen - bringen, so dass die 60 Milliarden zum Teil besser kompensiert werden können. Da müssen jetzt alle mit anpacken, Steuererhöhungen werden ja ggf. auch kommen!

Sarkasmus?

Ich mein, Bürgergeld steigt um 12% mit der Begründung Inflationsausgleich. Die Angestellten des Bundes und der Kommunen bekamen/bekommen eine deutliche Erhöhung, aber die Angestellten der Länder sollen ein Opfer bringen? Ja, nee, is klar!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pädi07 am 16.11.2023 10:57
Ich fände es ok, dass wir im TV-L ein Opfer - im Sinne von weniger prozentualen Erhöhungen - bringen, so dass die 60 Milliarden zum Teil besser kompensiert werden können. Da müssen jetzt alle mit anpacken, Steuererhöhungen werden ja ggf. auch kommen!

Sarkasmus?

Ich mein, Bürgergeld steigt um 12% mit der Begründung Inflationsausgleich. Die Angestellten des Bundes und der Kommunen bekamen/bekommen eine deutliche Erhöhung, aber die Angestellten der Länder sollen ein Opfer bringen? Ja, nee, is klar!
Aber so wird es sowieso kommen - diese aktuelle Entwicklung kostet uns sicherlich 1 bis 4 Prozentpunkte Erhöhung. Da ist es besser, man arrangiert sich, dann tut es manchen weniger weh. An den Häppchen für die Verhandelnden wird vielleicht auch gespart: weniger Lachs oder so
Und: was bereits festgelegt wurde wie Bürgergeld oder TvÖD bleibt nun mal, d.h. Glück gehabt
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 16.11.2023 11:00
Wenn es so kommt, kann man der TV-L eben auch nur antworten: Du brauchst jemand, der den Job macht oder die externen überwacht? Pech gehabt.

Jetzt mit einem erwartbaren Urteil zu argumentieren ist etwas sehr naiv!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 16.11.2023 11:20
Ich fände es ok, dass wir im TV-L ein Opfer - im Sinne von weniger prozentualen Erhöhungen - bringen, so dass die 60 Milliarden zum Teil besser kompensiert werden können. Da müssen jetzt alle mit anpacken, Steuererhöhungen werden ja ggf. auch kommen!

Sarkasmus?

Ich mein, Bürgergeld steigt um 12% mit der Begründung Inflationsausgleich. Die Angestellten des Bundes und der Kommunen bekamen/bekommen eine deutliche Erhöhung, aber die Angestellten der Länder sollen ein Opfer bringen? Ja, nee, is klar!

Klar ist das Sarkasmus obwohl es in der aktuellen Regierung nicht Wenige gibt die genau so eine Forderung ohne zu zucken aufstellen würden. Sein Sie endlich zum xten Mal solidarisch.

Die Bewertungen der Länder sind längst abgeschlossen und in den kommenden Haushalten vermerkt.Steht auch hier an der ein oder anderen Stelle. Sollte trotzdem einer versuchen das als Argument ins Feld zu führen dann wissen hoffentlich alle wann der nächste Streik ist und wie man sich an der Wahlurne verhält.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 16.11.2023 11:22

Was tust du wenn dein AG deine Fähigkeiten nicht einschätzen kann weil sie in keiner Richtlinie stehen aber trotzdem täglich zur Anwendung kommen?
Ich sage mal platt, die Digitalisierung/Automatisierung hat tiefe Furchen der Unkenntniss in diversen Gebieten hinterlassen und den Abstand zw.Fachleuten und Anwendern massiv vergrößert.Der Prozess ist fortlaufend.
Um halbwegs auf dem aktuellen Stand zu bleiben, bedarf einer stetigen Weiterbildung mit viel höherem Umfang als noch vor zehn Jahren. Diese WB/Zertifizierungen stehen aber in keiner anerkannten Tabelle. Die AG behelfen sich dann mit PW Vergleichsstudien wo alle Lohngruppen in einen Topf geworfen werden um festzustellen welche Gruppe denn unterepräsentiert ist. Dabei entstehen diverse blinde Flecken. Das ist der Grund warum z.b die MINT Leute schimpfen aber das beschränkt sich auch nicht nur auf MINT.

Im Prinzip braucht es eine massive Reform im Personalwesen des ÖD. Mit der Komplexität hat sich logischerweise auch die Individualität erhöht. Diese Entwicklung hat der Staat und damit auch der ÖD total verschlafen.
Wer schließt in Zukunft diese Lücke? Die Antwort wird vermutlich wie immer...der leichteste Weg sein.Das Geld was in die Tabellen fließen müsste wird per outsourcing in die PW fließen.

Beispiel ohne MINT:

Bei uns gibt es mehr als 60 Stationen in mehr als 5 Gebäuden.
Vor allem Intensiv- oder Bewachungspatienten müssen inkl. Bett und allem drum und dran durch Kilometer von Fluren bewegt werden um zu Behandlungen und Untersuchungen gebracht zu werden.
Viele können, andere dürfen aufgrund der Versicherungsfrage nicht laufen.
Es muss also jemand bereitstehen der diese Patienten vom Zimmer inkl. Bett, Infusor und sonstigem abholt wenn gerade Zeit oder Platz im MRT, CT, Röntgen usw. ist - auch kurzfristig.

-Also ich spreche noch nicht mal von all den geplanten OP´s-

Pflegekräfte sind rar und können das nicht noch mitleisten, unmöglich. Nach TV-L wäre diese Aufgabe dann mit E1 oder E2 zu vergüten. NIEMAND arbeitet hier für dieses Geld, NIEMAND!!!
Vor allem nicht weil die Arbeit halt nicht nur Bett von A nach B bringen ist, sondern mit der jeweiligen Diagnose des Patienten -Demenz etc.- ziemlich ... Nerfenaufreibend und schwer sein kann.

Was kann ich also tun?

Ich beauftrage ein Subunternehmen, dass jetzt Patienten in meinem Haus von A nach B nach C oder D bringt. Und zahle das Äquivalent eines Stundenlohns von E10 - natürlich ohne Sozialleistungen - und bete der Dienstleister geht nicht pleite.
Es gibt eine ganze Industrie die sich an "unseren" Krankenkassenbeiträgen satt frist nur wegen dieser Irren Regelungen an die sich die Krankenhäuser halten müssen.

Und 1500€ pro Tag für SAP klingt nach nem Super Geschäft - ich hau zuweilen 30.000 raus.
Weil ich aufgrund der Beschaffenheit des TV-L niemanden adäquat bezahlen kann...

Unglaublich..
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 16.11.2023 11:49
Es ist ja jetzt nicht so, dass sowohl hier im TV-L wie auch im VKA Forum nicht oft und ausführlich auf die Missstände hingewiesen wurde.
Auch werden etliche Beispiele aus der Praxis genannt, wie auch Lösungen.

Bei allem Respekt, es interessiert weder Verdi noch die AG.

Verdi schwellt nur noch in seiner eigener Sozialismusblase und fühlt sich auch noch für die restliche Gesellschaft verantwortlich und meint in allen Punkten mitreden zu müssen. Ich sag nur, Schuster bleib bei deinen Leisten.
Dieser Moloch ist mittlerweile nicht mehr in der Lage zu agieren und die Verhandlungsführer machen sich nur noch lächerlich. Das gleiche Spektakel bei jeder Verhandlung und die Schmierenkomödie nach Tagung bis mitten in der Nacht mit dem besten Ergebnis aller Zeiten.

Die AG lehnen sich zurück und ignorieren ihrerseits die vorhandenen Probleme.

Gemeinsam wird der Karren gegen die Wand gefahren.

Vermutlich haben beide Seiten die etlichen Lachshäppchenrunden schon fest eingeplant.

Passend zum heutigen Tag, plädiere ich für den Dönnerstag. Bei leeren Kassen, ist eine Erhöhung nicht darstellbar. 1 Dönner/Woche/Mitarbeiter ist ein adäquater Ersatz einer Lohnerhöhung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 16.11.2023 11:58
Arbeitszeit runter und fertig, dann muss auch nicht viel mehr gezahlt werden. Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 16.11.2023 12:01
Passend zum heutigen Tag, plädiere ich für den Dönnerstag. Bei leeren Kassen, ist eine Erhöhung nicht darstellbar. 1 Dönner/Woche/Mitarbeiter ist ein adäquater Ersatz einer Lohnerhöhung.

Wenn sich die Preise für Döner die kommenden Jahre weiter so entwickeln wie seit letztem Jahr, wäre es bald günstiger für die TdL uns einfach flat 10% mehr zu geben.

Ich finde aber auch, dass es nun endlich mal Zeit ist, dass wir mit gutem Beispiel voran gehen und uns solidarisch zeigen mit unserer Bundesregierung. Die Armen müssen jetzt zusehen, wie sie 60.000.000.000€ ranschaffen, die sie schon fest verplant hatten und jetzt nicht bekommen, weil sie nicht wussten, dass (ansonsten illegale) Kredite aus Katastrophenzeiten anders als Steuern Zweckgebunden sind. Diese Denke ist ja völlig neu und da muss man sich erstmal dran gewöhnen.

Drum lasst uns mit gutem Beispiel voran gehen und der TdL sagen, sie soll unsere Erhöhung und die der Beamten und der Versorgungsempfänger einfach nehmen und der Bundesregierung zur Verfügung stellen. Bei 19 Mrd. € jährlich würde es nur knapp drei Jahre dauern, bis die Regierung ihre 60 Mrd. € wieder ausgeben und die Welt retten kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E15TVL am 16.11.2023 12:02
[...] Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf. ;)
Zum Glück. Meine Miete, Energiekosten, Lebensmittel usw. werden nämlich nicht in Stunden bezahlt, sondern in Euro.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SuEler am 16.11.2023 12:14
[...] Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf. ;)
Zum Glück. Meine Miete, Energiekosten, Lebensmittel usw. werden nämlich nicht in Stunden bezahlt, sondern in Euro.

Richtig, jeder kann gern seine Arbeitszeit individuell reduzieren, nachdem es zu tabellenwirksamen Erhöhungen kam. Ich gehöre hier zur "Unterschicht" (trotz Hochschulstudiums Sonderpädagogik bin ich dank starrer Tarifautomatik als Schulassistenz nur in der S4 eingruppiert, da wir in die Gruppe der Erzieher gesteckt wurden und nur staatlich anerkannte Erzieher in die S8 kommen trotz gleicher Tätigkeiten) und ich brauche jedes Prozent um meine Miete weiter zahlen zu können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 16.11.2023 12:19
[...] Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf. ;)
Zum Glück. Meine Miete, Energiekosten, Lebensmittel usw. werden nämlich nicht in Stunden bezahlt, sondern in Euro.

Richtig, jeder kann gern seine Arbeitszeit individuell reduzieren, nachdem es zu tabellenwirksamen Erhöhungen kam. Ich gehöre hier zur "Unterschicht" (trotz Hochschulstudiums Sonderpädagogik bin ich dank starrer Tarifautomatik als Schulassistenz nur in der S4 eingruppiert, da wir in die Gruppe der Erzieher gesteckt wurden und nur staatlich anerkannte Erzieher in die S8 kommen trotz gleicher Tätigkeiten) und ich brauche jedes Prozent um meine Miete weiter zahlen zu können.

Ich kenne einige die mit deinem Studium in den TVÖD abgewandert sind, beispielsweise Jugendamt (ASD) etc. und alle mindestens mit S14 oder S15 nach Hause gehen. Und dort ist ja selbst die S14 besser bezahlt als die S15 im TVL aufgrund der Zulagen. Da würde ich mich mal umschauen, wenn du mit einem Studium wirklich nach S4 bezahlt wirst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 16.11.2023 12:20
Zitat
Arbeitszeit runter und fertig, dann muss auch nicht viel mehr gezahlt werden. Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf

Dem würde eh nicht zugestimmt werden. Es fehlt ja jetzt schon überall Personal. Wenn das vorhandene Personal jetzt noch weniger arbeiten soll, dann gute Nacht.

Das ist ja auch der große Knackpunkt bei den Bahnverhandlungen. Stundenreduzierung scheuen die AG wie der Teufel das Weihwasser.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 16.11.2023 12:27
Zitat
Arbeitszeit runter und fertig, dann muss auch nicht viel mehr gezahlt werden. Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf

Dem würde eh nicht zugestimmt werden. Es fehlt ja jetzt schon überall Personal. Wenn das vorhandene Personal jetzt noch weniger arbeiten soll, dann gute Nacht.

Das ist ja auch der große Knackpunkt bei den Bahnverhandlungen. Stundenreduzierung scheuen die AG wie der Teufel das Weihwasser.

Ist ja eh schon ein Thema, wenn ein MA Arbeitszeit reduzieren will - kaum ein Problem.
Wenn dann aber passend die Arbeit reduziert werden soll - großes Problem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 16.11.2023 12:31
Arbeitszeit runter und fertig, dann muss auch nicht viel mehr gezahlt werden. Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf. ;)

Darauf warte ich auch schon...dann wechsle ich wieder auf Vollzeit, verdiene mehr als zuvor aber arbeite weniger :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 16.11.2023 12:56
Arbeitszeit runter und fertig, dann muss auch nicht viel mehr gezahlt werden. Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf. ;)

Darauf warte ich auch schon...dann wechsle ich wieder auf Vollzeit, verdiene mehr als zuvor aber arbeite weniger :-)

Da wäre ich auch dabei ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 16.11.2023 13:02
Dito, wenn es nicht mehr Geld gibt, dann wenigstens weniger Arbeitszeit.

Komplett leer ausgehen, will ich nicht!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 16.11.2023 13:06
Dito, wenn es nicht mehr Geld gibt, dann wenigstens weniger Arbeitszeit.

Komplett leer ausgehen, will ich nicht!

Ja, aber am Ende isses nicht die Zeit dafür: Wir haben (überall) zu viel Arbeit für zu wenig Leute. Stellen können jetzt schon nicht besetzt werden. Dazu kommt, dass durch die Preisssteigerungen die Forderung heißt: Cash! Verständlich.

Ich weiß nicht, wie ihr euch solche Verhandlungen vorstellt - aber man wird nicht ein "ok, ich seid geizig, dann schenkt uns statt Geld 2 Stunden" bringen. Es gibt klare Forderungen und auf diesen wird verhandelt werden. Am Ende kommt mehr Geld - die Frage ist nur welche Erhöhung man durchsetzen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 16.11.2023 13:33
Ich fände es ok, dass wir im TV-L ein Opfer - im Sinne von weniger prozentualen Erhöhungen - bringen, so dass die 60 Milliarden zum Teil besser kompensiert werden können. Da müssen jetzt alle mit anpacken, Steuererhöhungen werden ja ggf. auch kommen!

Sarkasmus?

Ich mein, Bürgergeld steigt um 12% mit der Begründung Inflationsausgleich. Die Angestellten des Bundes und der Kommunen bekamen/bekommen eine deutliche Erhöhung, aber die Angestellten der Länder sollen ein Opfer bringen? Ja, nee, is klar!
Aber so wird es sowieso kommen - diese aktuelle Entwicklung kostet uns sicherlich 1 bis 4 Prozentpunkte Erhöhung. Da ist es besser, man arrangiert sich, dann tut es manchen weniger weh. An den Häppchen für die Verhandelnden wird vielleicht auch gespart: weniger Lachs oder so
Und: was bereits festgelegt wurde wie Bürgergeld oder TvÖD bleibt nun mal, d.h. Glück gehabt
Und was haben die hausgemachten Probleme im Bundeshaushalt mit dem TvL (Bundesländer) zu tun. Meines Wissens werden unsere Vergütungen/Besoldungen/Pensionen aus den entsprechenden Länderhaushalten bestritten.
..... Steuererhöhungen werden ja ggf. auch kommen!.....
Die kommen dann aber trotz deiner "Opferbereitschaft".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 16.11.2023 13:35
Ich weiß nicht, wie ihr euch solche Verhandlungen vorstellt - aber man wird nicht ein "ok, ich seid geizig, dann schenkt uns statt Geld 2 Stunden" bringen. Es gibt klare Forderungen und auf diesen wird verhandelt werden. Am Ende kommt mehr Geld - die Frage ist nur welche Erhöhung man durchsetzen kann.

Ich bin doch nicht dafür verantwortlich, dass die (ganze) Arbeit erledigt wird!

Entweder man bezahlt mich mit Geld, oder eben mit weniger Arbeitszeit, JEDOCH bezahlt werden will ich alle mal!

Wenn der AG kein Geld hat, oder meint, kein Geld zu haben, dann soll er mir die Arbeitszeit kürzen bei vollem Gehalt.

Aber nix bieten GEHT GAR NICHT!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 16.11.2023 13:37
Zitat
Arbeitszeit runter und fertig, dann muss auch nicht viel mehr gezahlt werden. Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf

Dem würde eh nicht zugestimmt werden. Es fehlt ja jetzt schon überall Personal. Wenn das vorhandene Personal jetzt noch weniger arbeiten soll, dann gute Nacht.
Das Personal sollte doch nach der Arbeitszeitreduzierung nicht weniger arbeiten, sondern schneller ;).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 16.11.2023 13:40
Ja, aber am Ende isses nicht die Zeit dafür: Wir haben (überall) zu viel Arbeit für zu wenig Leute. Stellen können jetzt schon nicht besetzt werden. Dazu kommt, dass durch die Preisssteigerungen die Forderung heißt: Cash! Verständlich.

Ich weiß nicht, wie ihr euch solche Verhandlungen vorstellt - aber man wird nicht ein "ok, ich seid geizig, dann schenkt uns statt Geld 2 Stunden" bringen. Es gibt klare Forderungen und auf diesen wird verhandelt werden. Am Ende kommt mehr Geld - die Frage ist nur welche Erhöhung man durchsetzen kann.

Vielleicht hätten die etwas weltfremden Tarifpartner das ja direkt mit einbeziehen sollen. Woanders scheint da ja ordentlich Bewegung reinzukommen, nur hier nicht  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 16.11.2023 13:41

Richtig, jeder kann gern seine Arbeitszeit individuell reduzieren, nachdem es zu tabellenwirksamen Erhöhungen kam. Ich gehöre hier zur "Unterschicht" (trotz Hochschulstudiums Sonderpädagogik bin ich dank starrer Tarifautomatik als Schulassistenz nur in der S4 eingruppiert, da wir in die Gruppe der Erzieher gesteckt wurden und nur staatlich anerkannte Erzieher in die S8 kommen trotz gleicher Tätigkeiten) und ich brauche jedes Prozent um meine Miete weiter zahlen zu können.

Mehr Ziet für Minijob nebenbei mit Brutto=Netto  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 16.11.2023 13:54

Richtig, jeder kann gern seine Arbeitszeit individuell reduzieren, nachdem es zu tabellenwirksamen Erhöhungen kam. Ich gehöre hier zur "Unterschicht" (trotz Hochschulstudiums Sonderpädagogik bin ich dank starrer Tarifautomatik als Schulassistenz nur in der S4 eingruppiert, da wir in die Gruppe der Erzieher gesteckt wurden und nur staatlich anerkannte Erzieher in die S8 kommen trotz gleicher Tätigkeiten) und ich brauche jedes Prozent um meine Miete weiter zahlen zu können.


und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 16.11.2023 14:17
Also auf +5% zu Beginn des Jahres 2024 und noch einmal +5% ab Beginn 2025 und dafür sofort 37,5h statt derzeit 39,4h/Woche würde ich mich auch einlassen, wenn wirklich kein Geld da ist  ;)

Edit: Und für rückwirkend natürlich gern die IAP einmalig in voller Höhe kurz nach Abschluss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 16.11.2023 14:35
Also auf +5% zu Beginn des Jahres 2024 und noch einmal +5% ab Beginn 2025 und dafür sofort 37,5h statt derzeit 39,4h/Woche würde ich mich auch einlassen, wenn wirklich kein Geld da ist  ;)

Edit: Und für rückwirkend natürlich gern die IAP einmalig in voller Höhe kurz nach Abschluss.

Die Frage ist halt wie lange der Tarifvertrag dann geht: 24, 36 oder 48 Monate macht schon einen großen Unterschied.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 16.11.2023 14:38
Also auf +5% zu Beginn des Jahres 2024 und noch einmal +5% ab Beginn 2025 und dafür sofort 37,5h statt derzeit 39,4h/Woche würde ich mich auch einlassen, wenn wirklich kein Geld da ist  ;)

Edit: Und für rückwirkend natürlich gern die IAP einmalig in voller Höhe kurz nach Abschluss.

Damit wäre ich auch zufrieden. Ich glaube nur die TDL nicht......... Und setz die nicht unter Druck. Das muss doch alles dann umgesetzt werden und diese kurze Zeit. Dann kommt doch immer noch die Zeit für den redaktionellen Teil.

Sollten es wirklich am 8/9.12. zu einer Einigung kommen. Mit welcher Vorlaufzeit für tatsächliche irkungen ist zu rechnen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 16.11.2023 14:41
und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!

Ist es verwerflich bei den bald stattfindenden Demos schon jetzt Wohngeldanträge in der Menge zu verteilen? ^^
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SuEler am 16.11.2023 14:46

Richtig, jeder kann gern seine Arbeitszeit individuell reduzieren, nachdem es zu tabellenwirksamen Erhöhungen kam. Ich gehöre hier zur "Unterschicht" (trotz Hochschulstudiums Sonderpädagogik bin ich dank starrer Tarifautomatik als Schulassistenz nur in der S4 eingruppiert, da wir in die Gruppe der Erzieher gesteckt wurden und nur staatlich anerkannte Erzieher in die S8 kommen trotz gleicher Tätigkeiten) und ich brauche jedes Prozent um meine Miete weiter zahlen zu können.


und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!

Da ich in einer ostdeutschen Großstadt wohne und keine Kinder habe leider nicht möglich. Ich wollte mit meinem Kommentar hier auch eigentlich nur dem allgemeinen Tenor, dass die unteren EGs dank mangelnder (Aus)bildung sowieso nicht mehr Geld verdient haben ein bisschen Gegenwind geben.

Meine Kollegen (hauptsächlich Absolventen der Studiengänge Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften etc.) wurden vor dem Übergang in die S-Gruppen hier im TVL 2019 mit E9/E10 Gehältern angestellt. Nach dem Übergang in die S-Gruppen, der vor allem den Erziehern genützt hat, stehen wir mit einer S4 da. Der Differenzbetrag musste zurückgezahlt werden. Es tummeln sich also nicht nur "Tellerwäscher" in den unteren EGs ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 16.11.2023 15:20

Richtig, jeder kann gern seine Arbeitszeit individuell reduzieren, nachdem es zu tabellenwirksamen Erhöhungen kam. Ich gehöre hier zur "Unterschicht" (trotz Hochschulstudiums Sonderpädagogik bin ich dank starrer Tarifautomatik als Schulassistenz nur in der S4 eingruppiert, da wir in die Gruppe der Erzieher gesteckt wurden und nur staatlich anerkannte Erzieher in die S8 kommen trotz gleicher Tätigkeiten) und ich brauche jedes Prozent um meine Miete weiter zahlen zu können.


und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!

Da ich in einer ostdeutschen Großstadt wohne und keine Kinder habe leider nicht möglich. Ich wollte mit meinem Kommentar hier auch eigentlich nur dem allgemeinen Tenor, dass die unteren EGs dank mangelnder (Aus)bildung sowieso nicht mehr Geld verdient haben ein bisschen Gegenwind geben.

Meine Kollegen (hauptsächlich Absolventen der Studiengänge Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften etc.) wurden vor dem Übergang in die S-Gruppen hier im TVL 2019 mit E9/E10 Gehältern angestellt. Nach dem Übergang in die S-Gruppen, der vor allem den Erziehern genützt hat, stehen wir mit einer S4 da. Der Differenzbetrag musste zurückgezahlt werden. Es tummeln sich also nicht nur "Tellerwäscher" in den unteren EGs ;)

Wie kann jemand, der vorher Tätigkeiten einer E10 ausgeführt hat, nun in S4 sein? Ich glaube, du haust da etwas durcheinander. E10 führte meines Wissens nach in die S15.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SuEler am 16.11.2023 15:26

Richtig, jeder kann gern seine Arbeitszeit individuell reduzieren, nachdem es zu tabellenwirksamen Erhöhungen kam. Ich gehöre hier zur "Unterschicht" (trotz Hochschulstudiums Sonderpädagogik bin ich dank starrer Tarifautomatik als Schulassistenz nur in der S4 eingruppiert, da wir in die Gruppe der Erzieher gesteckt wurden und nur staatlich anerkannte Erzieher in die S8 kommen trotz gleicher Tätigkeiten) und ich brauche jedes Prozent um meine Miete weiter zahlen zu können.


und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!

Da ich in einer ostdeutschen Großstadt wohne und keine Kinder habe leider nicht möglich. Ich wollte mit meinem Kommentar hier auch eigentlich nur dem allgemeinen Tenor, dass die unteren EGs dank mangelnder (Aus)bildung sowieso nicht mehr Geld verdient haben ein bisschen Gegenwind geben.

Meine Kollegen (hauptsächlich Absolventen der Studiengänge Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften etc.) wurden vor dem Übergang in die S-Gruppen hier im TVL 2019 mit E9/E10 Gehältern angestellt. Nach dem Übergang in die S-Gruppen, der vor allem den Erziehern genützt hat, stehen wir mit einer S4 da. Der Differenzbetrag musste zurückgezahlt werden. Es tummeln sich also nicht nur "Tellerwäscher" in den unteren EGs ;)

Wie kann jemand, der vorher Tätigkeiten einer E10 ausgeführt hat, nun in S4 sein? Ich glaube, du haust da etwas durcheinander. E10 führte meines Wissens nach in die S15.

Normalerweise ja, aber die Schulassistenzen in Sachsen wurden beim Übergang in die S-Gruppen in die Tarifgruppe der Erzieher verschoben. Jeder, der kein staatlich anerkannter Erzieher ist erhält demnach die S4 als "Beschäftigte in der Tätigkeit von Erzieherinnen, Heilerziehungspflegerinnen und Heilerzieherinnen".
Siehe auch hier auf der Seite der GEW Sachsen ganz unten:
https://www.gew-sachsen.de/aktuelles/detailseite/eingruppierung

"Darüber hinaus gibt es einige Gruppen in Sachsen, für die derzeit noch keine adäquate Eingruppierungsregelung existiert. Pädagogische Fachkräfte im Unterricht und Schulassistent*innen werden derzeit mangels einer anderen Regelung wie Erzieher*innen im Landesdienst (Anlage A Teil II Abschnitt 20.6 des TV-L) eingruppiert. Alle Erzieher*innen mit staatlicher Anerkennung in diesen beiden Gruppen profitieren damit von der deutlich besseren Bezahlung der S-Tabellen. Allerdings wurden in beiden Berufsgruppen, insbesondere bei den Schulassistent*innen, gezielt Beschäftigte mit anderen Qualifikationen eingestellt. Da es in dem hilfsweise genutzten Abschnitt für die Erzieher*innen keine Entsprechung gibt, fallen die Betroffenen analog zur o. g. Regelung im TVöD in die Entgeltgruppe S 4 („Beschäftigte in der Tätigkeit von Erzieherinnen/Erziehern“)."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 16.11.2023 15:31
Eingruppierungsfeststellungsklage...
Die Bremer ASDs wurden von der E10 in die S14 übergeleitet. Sie haben geklagt und in zwei Instanzen gewonnen. Nun sind sie in der S15, auch wenn S14 eigentlich richtig wäre laut EGO
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SuEler am 16.11.2023 15:32
Eingruppierungsfeststellungsklage...
Die Bremer ASDs wurden von der E10 in die S14 übergeleitet. Sie haben geklagt und in zwei Instanzen gewonnen. Nun sind sie in der S15, auch wenn S14 eigentlich richtig wäre laut EGO

Ja die GEW Rechtschutzabteilung startet gerade eine Klage für uns. Die Herabgruppierten haben immerhin durch Druck der GEW eine Zulage bekommen, die läuft allerdings mit der Entfristung dieses Jahr aus.
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Beitrag von: LisaV am 16.11.2023 16:15
Also auf +5% zu Beginn des Jahres 2024 und noch einmal +5% ab Beginn 2025 und dafür sofort 37,5h statt derzeit 39,4h/Woche würde ich mich auch einlassen, wenn wirklich kein Geld da ist  ;)

Edit: Und für rückwirkend natürlich gern die IAP einmalig in voller Höhe kurz nach Abschluss.

Damit wäre ich auch zufrieden. Ich glaube nur die TDL nicht......... Und setz die nicht unter Druck. Das muss doch alles dann umgesetzt werden und diese kurze Zeit. Dann kommt doch immer noch die Zeit für den redaktionellen Teil.

Sollten es wirklich am 8/9.12. zu einer Einigung kommen. Mit welcher Vorlaufzeit für tatsächliche irkungen ist zu rechnen?

Ja, mit Inflationsausgleichsprämie für dieses Jahre wäre das ein Anfang und in den nächsten Verhandlungen dann kontinuierlich runter zur Viertagewoche  8)
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Beitrag von: Muschebubu am 16.11.2023 17:44
und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!

Ist es verwerflich bei den bald stattfindenden Demos schon jetzt Wohngeldanträge in der Menge zu verteilen? ^^

Wenn du die Kolleginnen und Kollegen in den Wohnungsämtern richtig ärgern willst, dann machst du das. Die sind aber in diesem Jahr dank der großartigen Leistung des Gesetzgebers schon genug gestraft.
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Beitrag von: ellie am 16.11.2023 17:50
und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!

Ist es verwerflich bei den bald stattfindenden Demos schon jetzt Wohngeldanträge in der Menge zu verteilen? ^^

Wenn du die Kolleginnen und Kollegen in den Wohnungsämtern richtig ärgern willst, dann machst du das. Die sind aber in diesem Jahr dank der großartigen Leistung des Gesetzgebers schon genug gestraft.

Es geht doch nur um die Aufmerksamkeit der Presse und Bevölkerung bei der Demo...da wird wohl kaum einer den Antrag einreichen
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Beitrag von: koala am 16.11.2023 18:15
Es ist schon bezeichnend, dass der wahrscheinlich größte erste Warnstreik (der Gew und Verdi) für TVL'ler heute in Berlin überhaupt nicht wahrgenommen oder gar diskutiert wird. Möglicherweise auch Dank der GDL.

Wahrscheinlich sind wir die einzige Gruppe, die überhaupt ein wenig öffentlichen Druck aufbauen könnTE und es scheint schon jetzt völlig verpufft zu sein.

Na dann Gute Nacht für die kommende Verhandlungsrunde   :o
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Beitrag von: koala am 16.11.2023 18:21
Ein Wechsel zum TVÖD scheint wohl unumgänglich zu sein. Für etliche Kollegen bei uns im Sozial- und Erziehungsdienst ist das eine klare Option.

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Beitrag von: skiveren am 16.11.2023 20:10
Nicht wegen der im ö.D. der Länder..Beschäftigten.
Die öffentlichen Kassen werden leerer und leerer..
Für euch ist nichts mehr übrig..
Wenn man die Bürgermeister/Landräte so hört..seid ihr überflüssig..
und der Bürger dankt euren Einsatz mit vom Balkon klatschen..
Also.., den seit Jahren gewohnten Reallohnverlust weiterhin hinnehmen!


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Beitrag von: Grandia am 16.11.2023 20:13
Nicht wegen der im ö.D. der Länder..Beschäftigten.
Die öffentlichen Kassen werden leerer und leerer..
Für euch ist nichts mehr übrig..
Wenn man die Bürgermeister/Landräte so hört..seid ihr überflüssig..
und der Bürger dankt euren Einsatz mit vom Balkon klatschen..
Also.., den seit Jahren gewohnten Reallohnverlust weiterhin hinnehmen!

Das ist neu von dir! Die Bürger klatschen ja nun doch dankend...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 16.11.2023 20:38
Zitat
Arbeitszeit runter und fertig, dann muss auch nicht viel mehr gezahlt werden. Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf

Dem würde eh nicht zugestimmt werden. Es fehlt ja jetzt schon überall Personal. Wenn das vorhandene Personal jetzt noch weniger arbeiten soll, dann gute Nacht.

....

Wenn denn wirklich so viel Arbeit liegen bleibt, sollte man seinen Mitarbeitern dann einfach anbieten, freiwillig Überstunden zu machen und diese dann entsprechend zu bezahlen. Bis zur ner 40 Stunden-Woche wäre das ja nicht unmenschlich und für denjenigen, der da Bock drauf hat und den Arbeitgeber eine Win-Win-Situation.

Das wird bestimmt tarifvertraglich nicht so einfach möglich sein. Aber die Möglichkeit kann man ja schaffen.
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Beitrag von: Zinc am 16.11.2023 21:41
Ein Wechsel zum TVÖD scheint wohl unumgänglich zu sein. Für etliche Kollegen bei uns im Sozial- und Erziehungsdienst ist das eine klare Option.

Ich würde auch gern wechseln, aber in meinem Bereich gibt es keine entsprechende Stelle im TVöD. Mal sehen, wie die Verhandlungen ausgehen und ob man sich am Ende vielleicht sogar gezwungen sieht, das eigene Berufsfeld zu wechseln.
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Beitrag von: ITKnecht am 17.11.2023 06:21
Ein Wechsel zum TVÖD scheint wohl unumgänglich zu sein. Für etliche Kollegen bei uns im Sozial- und Erziehungsdienst ist das eine klare Option.

Ich würde auch gern wechseln, aber in meinem Bereich gibt es keine entsprechende Stelle im TVöD. Mal sehen, wie die Verhandlungen ausgehen und ob man sich am Ende vielleicht sogar gezwungen sieht, das eigene Berufsfeld zu wechseln.

Der Gedankengang darf zumindest nicht fremd sein, ich hab das vor einigen Monaten getan und bin sehr glücklich damit. Jetzt, nach ca. 6 Monaten gibt es keinen Weg mehr zurück, selbst für mehr Geld wäre ich nicht dazu bereit. Gute Worte und Klatschen helfen nicht an der Supermarkt-Kasse. Ich habe fast 2 Jahre darüber nachgedacht und es jetzt umgesetzt.
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Beitrag von: KDC am 17.11.2023 07:46
Ein Wechsel zum TVÖD scheint wohl unumgänglich zu sein. Für etliche Kollegen bei uns im Sozial- und Erziehungsdienst ist das eine klare Option.

Ich würde auch gern wechseln, aber in meinem Bereich gibt es keine entsprechende Stelle im TVöD. Mal sehen, wie die Verhandlungen ausgehen und ob man sich am Ende vielleicht sogar gezwungen sieht, das eigene Berufsfeld zu wechseln.

Deine Antwort rettet gerade meinen Tag =) =) =)

Bei der Diskussion um die Tarifverhandlungen u. Abschluss des TVÖD hatten sich hier im Forum die meisten beschwert und den Abschluss als unter aller Kanone bezeichnet und einen Wechsel in die PW als einzig logische Konsequenz bezeichnet. Jetzt, ein Jahr später, stellen die nach TVL bezahlten Beschäftigten den TVÖD als das Land dar, in dem Milch und Honig fließen. Genau mein Humor.
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Beitrag von: TV-Ler am 17.11.2023 08:42
Deine Antwort rettet gerade meinen Tag =) =) =)

Bei der Diskussion um die Tarifverhandlungen u. Abschluss des TVÖD hatten sich hier im Forum die meisten beschwert und den Abschluss als unter aller Kanone bezeichnet und einen Wechsel in die PW als einzig logische Konsequenz bezeichnet. Jetzt, ein Jahr später, stellen die nach TVL bezahlten Beschäftigten den TVÖD als das Land dar, in dem Milch und Honig fließen. Genau mein Humor.
Tja, wie immer im Leben gibt es mehr als eine Perspektive...  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 17.11.2023 09:00
Deine Antwort rettet gerade meinen Tag =) =) =)

Bei der Diskussion um die Tarifverhandlungen u. Abschluss des TVÖD hatten sich hier im Forum die meisten beschwert und den Abschluss als unter aller Kanone bezeichnet und einen Wechsel in die PW als einzig logische Konsequenz bezeichnet. Jetzt, ein Jahr später, stellen die nach TVL bezahlten Beschäftigten den TVÖD als das Land dar, in dem Milch und Honig fließen. Genau mein Humor.
Tja, wie immer im Leben gibt es mehr als eine Perspektive...  8)

Dazu hat man als TV-Ler vllt die Verhandlung mit betrachtet und das Ergebnis kritisch hinterfragt - dennoch betraf es einen recht wenig. Das man aus Sicht der TVöD-Beschäftigten SEHR kritisch mit dem Ergebnis umging, war ja klar und man dort lieber in die PW gehen würde ist dann auch aus der Perspektive klar. Aber nun hat man die Perspektive der TV-L Beschäftigten deren Zahlungen schon ordentlich hinter dem des TVöD liegt... und wahrscheinlich wächst die Spanne dann in 2024 nochmal ordentlich. Natürlich ist aus "unserer" Perspektive der TVöD dann verlockender.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 17.11.2023 09:11
Deine Antwort rettet gerade meinen Tag =) =) =)

Bei der Diskussion um die Tarifverhandlungen u. Abschluss des TVÖD hatten sich hier im Forum die meisten beschwert und den Abschluss als unter aller Kanone bezeichnet und einen Wechsel in die PW als einzig logische Konsequenz bezeichnet. Jetzt, ein Jahr später, stellen die nach TVL bezahlten Beschäftigten den TVÖD als das Land dar, in dem Milch und Honig fließen. Genau mein Humor.
Tja, wie immer im Leben gibt es mehr als eine Perspektive...  8)

Dazu hat man als TV-Ler vllt die Verhandlung mit betrachtet und das Ergebnis kritisch hinterfragt - dennoch betraf es einen recht wenig. Das man aus Sicht der TVöD-Beschäftigten SEHR kritisch mit dem Ergebnis umging, war ja klar und man dort lieber in die PW gehen würde ist dann auch aus der Perspektive klar. Aber nun hat man die Perspektive der TV-L Beschäftigten deren Zahlungen schon ordentlich hinter dem des TVöD liegt... und wahrscheinlich wächst die Spanne dann in 2024 nochmal ordentlich. Natürlich ist aus "unserer" Perspektive der TVöD dann verlockender.
Meines Erachtens scheitert es schon an der Formulierung "hier im Forum" im Ausgangsbeitrag. Nein, es war dort im (TVöD)-Forum. Die im TVöd Beschäftigten haben sich im entsprechenden Forum über das vermeintlich oder tatsächlich schlechte Verhandlungsergebnis beschwert, beklagt usw...

Hat nur alles letztlich nichts mit dem TV-L zu tun.
Unterschiedliche Betroffene, unterschiedliche Ausgangslage...da ist gar kein Raum für "Deine Antwort rettet gerade meinen Tag =) =) =)"
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Beitrag von: Modulator am 17.11.2023 09:35
Zur Zeit der Tarifverhandlungen des TVöD war die Inflationsrate auch noch etwas höher als heute und die Aussicht auf eine Besserung auch noch nicht in Sicht.
Das ist heute anders.
Die IAP im TVöD hat sich natürlich mildernd ausgewirkt.
Aber wir haben die gleichen Preissteigerungen zu verkraften. Deshalb hätten wir die ebenso verdient, wobei die Bundesregierung die Arbeitgeber ja aufgefordert hat, von dieser einmaligen Pauschale reichlich gebrauch zu machen.
Da könnten die Länder diese im Grunde nicht verweigern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 17.11.2023 09:54
Zur Zeit der Tarifverhandlungen des TVöD war die Inflationsrate auch noch etwas höher als heute und die Aussicht auf eine Besserung auch noch nicht in Sicht.
Das ist heute anders.
Die IAP im TVöD hat sich natürlich mildernd ausgewirkt.
Aber wir haben die gleichen Preissteigerungen zu verkraften. Deshalb hätten wir die ebenso verdient, wobei die Bundesregierung die Arbeitgeber ja aufgefordert hat, von dieser einmaligen Pauschale reichlich gebrauch zu machen.
Da könnten die Länder diese im Grunde nicht verweigern.

Ich kann auf diese IAP gerne verzichten - vor allem so wie sie ind en Verhandlungen eingesetzt wird. Sie dient nur die prozentuale Erhöhung nach hinten zu schieben und vor allem die prozentuale Steigerung zu minimieren. Gerade diese bringt aber langfristig mehr.

Die IAP war schon beim TVöD ein Riesenkritikpunkt. Und wird hier auch nur wieder dazu dienen den Beschäftigten ein tolles Ergebnis zu verkaufen welches einfach nur eine Mogelpackung sein wird (oder "schlechter Witz")
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JM1 am 17.11.2023 09:55
Dito, wenn es nicht mehr Geld gibt, dann wenigstens weniger Arbeitszeit.

Komplett leer ausgehen, will ich nicht!

Ja, aber am Ende isses nicht die Zeit dafür: Wir haben (überall) zu viel Arbeit für zu wenig Leute. Stellen können jetzt schon nicht besetzt werden. Dazu kommt, dass durch die Preisssteigerungen die Forderung heißt: Cash! Verständlich.

Ich weiß nicht, wie ihr euch solche Verhandlungen vorstellt - aber man wird nicht ein "ok, ich seid geizig, dann schenkt uns statt Geld 2 Stunden" bringen. Es gibt klare Forderungen und auf diesen wird verhandelt werden. Am Ende kommt mehr Geld - die Frage ist nur welche Erhöhung man durchsetzen kann.
Aber glaubst du ernsthaft, wenn man auf der 40 Stunden Woche beharrt, kommen neue Leute dazu? Überall werden Leute gesucht. Die Industrie hat meist ca.35h Woche bei gleichem bis besseren Gehalt. Da muss man nicht 2 mal nachdenken. Wer nicht mitzieht verliert.
Die Zeiten sind vorbei in denen die Väter 60h Wochen gestemmt haben und damit zufrieden waren die Kinder am Sonntag mal zusehen. Willkommen in der Neuzeit.
Ich bewerbe mich parallel zur Fortsetzung meines Projekts im TV-L auch in der PW.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 17.11.2023 10:14
Die Zeiten sind vorbei in denen die Väter 60h Wochen gestemmt haben und damit zufrieden waren die Kinder am Sonntag mal zusehen. Willkommen in der Neuzeit.
Ich kann nur eine individuelle Perspektive beisteuern: Ich bin aktuell in der PW - und finde selbst 35 Std. schon zu viel. Vorher war ich selbstständig - seitdem ich in diesem Umfang im Job gebunden bin, habe ich das Gefühl, das Familienleben komplett zu verpassen.

Der öD hat hier durchaus attraktive Jobs in Teilzeit. Leider bin ich in einem Segment ohne Bewerbermangel und scheitere schon länger (zumindest ist das meine subjektive Wahrnehmung) als Mann an der übersteuerten Gleichstellung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 17.11.2023 10:14
[
Ich kenne einige die mit deinem Studium in den TVÖD abgewandert sind, beispielsweise Jugendamt (ASD) etc. und alle mindestens mit S14 oder S15 nach Hause gehen. Und dort ist ja selbst die S14 besser bezahlt als die S15 im TVL aufgrund der Zulagen.

... hier dazu die Zahlen

TVL S 14   bis 9/23            STUFE 1)3507.36 ST. 2)3804.10 ST.3)4109.21 ST.4)4419.58 ST. 5)4762.78 ST. 6)5002.98

TVÖD S14 ab 03.24 mit Zulage    1)4037,-      2)4289             3)4602,-        4)4920,-       5)5271,-     6) 5517,-


Also beträgt die Differenz ca. € 500,- . Um dies aufzuholen, müßten mindestens ca. 10%(Endstufe) her- wie auch immer, um mit den TVÖD gleichzuziehen. Ansonsten kann man nur raten, in den TVÖD zu gehen. In diesen Stadtstaaten ist im ASD sowieso bestimmt nicht so viel zu tun, so dass die Bürgermeister dem sicherlich locker entgegen sehen können ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 17.11.2023 10:31
Zur Zeit der Tarifverhandlungen des TVöD war die Inflationsrate auch noch etwas höher als heute und die Aussicht auf eine Besserung auch noch nicht in Sicht.
Das ist heute anders.

Ich verstehe nicht ganz was du mit dem Absatz zum Ausdruck bringen willst. Daher frage ich mal höflich nach: Ist deine Schlussfolgerung, dass nun der Abschluss im TV-L ja auch gar nicht mehr so hoch sein müsse wie im TVöD, weil nun die Inflationsrate wieder niedriger ist?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 17.11.2023 10:47
Dito, wenn es nicht mehr Geld gibt, dann wenigstens weniger Arbeitszeit.

Komplett leer ausgehen, will ich nicht!

Ja, aber am Ende isses nicht die Zeit dafür: Wir haben (überall) zu viel Arbeit für zu wenig Leute. Stellen können jetzt schon nicht besetzt werden. Dazu kommt, dass durch die Preisssteigerungen die Forderung heißt: Cash! Verständlich.

Ich weiß nicht, wie ihr euch solche Verhandlungen vorstellt - aber man wird nicht ein "ok, ich seid geizig, dann schenkt uns statt Geld 2 Stunden" bringen. Es gibt klare Forderungen und auf diesen wird verhandelt werden. Am Ende kommt mehr Geld - die Frage ist nur welche Erhöhung man durchsetzen kann.
Aber glaubst du ernsthaft, wenn man auf der 40 Stunden Woche beharrt, kommen neue Leute dazu? Überall werden Leute gesucht. Die Industrie hat meist ca.35h Woche bei gleichem bis besseren Gehalt. Da muss man nicht 2 mal nachdenken. Wer nicht mitzieht verliert.
Die Zeiten sind vorbei in denen die Väter 60h Wochen gestemmt haben und damit zufrieden waren die Kinder am Sonntag mal zusehen. Willkommen in der Neuzeit.
Ich bewerbe mich parallel zur Fortsetzung meines Projekts im TV-L auch in der PW.

Kurz zur Einordnung: Ich beharre auf nichts und ich glaube auch nicht, dass irgendjemand auf die 40 oder 38,5 oder 39h-Woche beharrt. Es ging mir einzig darum aufzuzeigen, dass in dieser Tarifverhadlung die Salärerhöhung die Marschroute ist.

Ich bin total dabei, wenn es darum geht die Arbeit flexibler und die Arbeitszeiten geringer auszugestalten. Aber eben nicht bei dieser Tarifverhandlung - und ich denke die Befragungen unter den Angestellten vor dem Aufstellen der Forderungen hat auch genau das ergeben.

Ein "Wenn schon keine 10%, dann wenigstens 2h" ist utopisch - dann wird man sich eben auf 3, 5 oder 8% einigen und kleine Bonmots einbauen wie z.B. die SuE-Zulage oder die option von lokalen Zuschlägen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Maikel am 17.11.2023 10:54
Wo geht denn eigentlich das Geld hin für die eh schon fehlenden Mitarbeiter? Man sollte ja eigentlich meinen, wenn ich eh schon weniger Mitarbeiter zu bezahlen habe, bekommen die anderen dementsprechend den Gegenwert mehr
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: heike2106 am 17.11.2023 11:15
Wo geht denn eigentlich das Geld hin für die eh schon fehlenden Mitarbeiter? Man sollte ja eigentlich meinen, wenn ich eh schon weniger Mitarbeiter zu bezahlen habe, bekommen die anderen dementsprechend den Gegenwert mehr

Das dient der Haushaltskonsolidierung. Ist teilweise fest im Haushaltsplan eingeplant.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 17.11.2023 12:56
Zur Zeit der Tarifverhandlungen des TVöD war die Inflationsrate auch noch etwas höher als heute und die Aussicht auf eine Besserung auch noch nicht in Sicht.
Das ist heute anders.

Ich verstehe nicht ganz was du mit dem Absatz zum Ausdruck bringen willst. Daher frage ich mal höflich nach: Ist deine Schlussfolgerung, dass nun der Abschluss im TV-L ja auch gar nicht mehr so hoch sein müsse wie im TVöD, weil nun die Inflationsrate wieder niedriger ist?

Du hast den relevanten Teil:
"Aber wir haben die gleichen Preissteigerungen zu verkraften. Deshalb hätten wir die ebenso verdient, wobei die Bundesregierung die Arbeitgeber ja aufgefordert hat, von dieser einmaligen Pauschale reichlich gebrauch zu machen. Da könnten die Länder diese im Grunde nicht verweigern."

entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.

Nochmal deutlicher: Ja, uns stünden diese IAP ebenfalls zu.
Allerdings, wenn ich zwischen einer größeren Gehaltserhöhung oder einer IAP entscheiden müsste, würde ich die größere Gehaltserhöhung wählen.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 17.11.2023 13:47

Du hast den relevanten Teil:
[...]
entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.

Nochmal deutlicher: Ja, uns stünden diese IAP ebenfalls zu.
Allerdings, wenn ich zwischen einer größeren Gehaltserhöhung oder einer IAP entscheiden müsste, würde ich die größere Gehaltserhöhung wählen.

Das ist korrekt - ich habe deinen Beitrag nicht verstanden und daher nachgefragt. Ich hatte schon Sorge, dass du darauf hinauswillst, dass die prozentuale Steigerung nicht mehr so hoch sein müsse wie im TVöD, weil die Inflationsrate zwischenzeitlich gesunken ist. Das wäre natürlich grotesk gewesen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 17.11.2023 14:47

Allerdings, wenn ich zwischen einer größeren Gehaltserhöhung oder einer IAP entscheiden müsste, würde ich die größere Gehaltserhöhung wählen.

Natürlich ist diese Wahl immer individuell:
Ich muss noch 27 Jahre arbeiten, daher wähle ich auch die Gehaltserhöhung
Würde ich noch 1 Jahr arbeiten müssen, würde ich die IAP wählen

(bei der wahl: entweder oder)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 17.11.2023 15:23
Aktionstag im Sozial- und Erziehungsdienst am 16.11. in Berlin, Bremen und Hamburg  unter ...

... https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++2e46eae4-8451-11ee-8427-83960ada02ec
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 17.11.2023 15:37

Allerdings, wenn ich zwischen einer größeren Gehaltserhöhung oder einer IAP entscheiden müsste, würde ich die größere Gehaltserhöhung wählen.

Natürlich ist diese Wahl immer individuell:
Ich muss noch 27 Jahre arbeiten, daher wähle ich auch die Gehaltserhöhung
Würde ich noch 1 Jahr arbeiten müssen, würde ich die IAP wählen

(bei der wahl: entweder oder)

Da gebe ich dir recht. Das ist sehr individuell.
Deshalb schrieb ich ja auch mit "ich würde".  :D

Allen ein schönes Wochenende, wer nur im Dienst mitliest  ...  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 17.11.2023 15:42
Aktionstag im Sozial- und Erziehungsdienst am 16.11. in Berlin, Bremen und Hamburg  unter ...

... https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++2e46eae4-8451-11ee-8427-83960ada02ec

Mhh wirklich gar nix von mitbekommen, warum wird das nicht deutschlandweit gemacht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: itthrall am 17.11.2023 17:51
Aktionstag im Sozial- und Erziehungsdienst am 16.11. in Berlin, Bremen und Hamburg  unter ...

... https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++2e46eae4-8451-11ee-8427-83960ada02ec

Mhh wirklich gar nix von mitbekommen, warum wird das nicht deutschlandweit gemacht?

Weil ver.di, meiner Meinung nach, in der Regel versucht möglichst wenig Auswirkungen durch Streiks zu erzeugen. Ich bin erst seit 4 Jahren im öfentlichen Dienst, wurde aber die 20 Berufsjahre in der PW davor auch durch ver.di "vertreten" und es war jedes mal das selbe Drama. Streiks wurden nie koordiniert durchgeführt. Wenn wir gestreikt haben waren die Kolleginnen und Kollegen im selben Team aber anderer Stadt im Dienst und konnten alles abfangen und andersrum. Wir haben zu jeder Tarifrunde drauf hingewiesen, es wurde immer als "gute Information" mitgenommen aber passiert ist nix. Das ging vielen Teams so. Ich weiß tatsächlich von keinem Bereich in dem es beim Streik mal wirklich geknallt hätte.

Während der Tarifrunde wurde von ver.di immer betont wie grandios doch unsere Unterstützung sei und die Beteiligung am Streik sei hoch (auch viele nicht-Mitglieder haben mitgestreikt), und wenn dann ein eher unakzeptables Ergebnis erzielt wurde lag es nur an der mangelnden Unterstützung und mehr sei deswegen nicht drin. Wir hatten einen Kollegen der extra vor der Tarifrunde Mitglied geworden ist weil er überzeugt war, daß es diesmal ein guter Abschluss wird. Am Ende war sein Gehaltsplus soweit ich mich erinnere geringer als sein neu zu entrichtender Mitgliedbeitrag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: yogiii am 17.11.2023 19:03
Ich finde die Einigung im TVöD schon eine Katastrophe. Das ist schon ein nicht hinnehmbarer Reallohnverlust.

Und jetzt wird gejammert, dass man selbst diese Einigung nicht einmal übernehmen möchte. Und das bei einem geringeren Basiswert!

Ich kann zu dem Post von @itthrall nichts sagen, weil mir da die Einblicke fehlen.
Aber ich finde (auch), dass wenn in der 3. Verhandlungsrunde Anfang Dezember kein wirklich vernünftiges Angebot kommt, dann sollte so richtig gestreikt werden. Lange. Und viel. Der TV ist abgelaufen und somit auch die Friedenspflicht.

Die Kassen sind leer. Sie sind immer leer. Egal wann.
In Zeiten niedriger Inflation wurde man abgespeist mit dem Hinweis auf die historisch niedrige Inflation und man hat es hingenommen. Jetzt hatten wir eine vergleichsweise hohe Inflation und man soll erneut nichts kriegen...einfach lächerlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 17.11.2023 19:08
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Ihre Einlassung ist genauso daneben weil der Datensatz max.Note 4 hat.
Unter dem Strich seit 2005 halbwegs ausgeglichen.Ergo muss der selbe Tarifabschluß her und der TV-L hinkt aktuell hinterher.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 17.11.2023 20:06
Zitat von: yogiii
Ich finde die Einigung im TVöD schon eine Katastrophe. Das ist schon ein nicht hinnehmbarer Reallohnverlust...

.. Jetzt hatten wir eine vergleichsweise hohe Inflation und man soll erneut nichts kriegen...einfach lächerlich.
Einfach lächerlich scheint eher der verbreitete Glaube im öD zu sein, der Steuerzahler hätte Reallohnverluste aka Inflation auszugleichen. Ich kennen kein Gesetz, keine Verordnung und keine Anweisung, welche einem Angestellten, ganz egal ob ÖD oder pW, einen Ausgleich von gestiegenen Lebenshaltungskosten zusichert.

Ich kenne genügend Leute aus der pW die seit mind. zwei Jahren einen Reallohnverlust haben hinnehmen müssen.

Wem es zu wenig ist der muss halt besser verhandeln, Zuschläge oder höherwertige Tätigkeiten, oder beim Vorstellungsgespräch ein höheres Gehalt aushandeln. Dass das "der Staat", "die Tarifparteien" oder sonst wer macht ist unrealistisch.Freuen wir uns also wenns etwas mehr gibt und gut ist. Würden manche soviel Zeit in ihre berufliche Weiterbildung und -Karriere wie ins Meckern investieren hätte so mancher sein Gehalt was er/sie sich so vorstellt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 17.11.2023 20:37
Zitat von: yogiii
Ich finde die Einigung im TVöD schon eine Katastrophe. Das ist schon ein nicht hinnehmbarer Reallohnverlust...

.. Jetzt hatten wir eine vergleichsweise hohe Inflation und man soll erneut nichts kriegen...einfach lächerlich.
Einfach lächerlich scheint eher der verbreitete Glaube im öD zu sein, der Steuerzahler hätte Reallohnverluste aka Inflation auszugleichen. Ich kennen kein Gesetz, keine Verordnung und keine Anweisung, welche einem Angestellten, ganz egal ob ÖD oder pW, einen Ausgleich von gestiegenen Lebenshaltungskosten zusichert.

Ich kenne genügend Leute aus der pW die seit mind. zwei Jahren einen Reallohnverlust haben hinnehmen müssen.

Wem es zu wenig ist der muss halt besser verhandeln, Zuschläge oder höherwertige Tätigkeiten, oder beim Vorstellungsgespräch ein höheres Gehalt aushandeln. Dass das "der Staat", "die Tarifparteien" oder sonst wer macht ist unrealistisch.Freuen wir uns also wenns etwas mehr gibt und gut ist. Würden manche soviel Zeit in ihre berufliche Weiterbildung und -Karriere wie ins Meckern investieren hätte so mancher sein Gehalt was er/sie sich so vorstellt.

Wenn man wirklich den Blick in die freie Wirtschaft wagen möchte dann aber auch richtig...

Als Beispiel BMW-Mitarbeiter:

"Tarifbeschäftigte in Deutschland erhalten für das erfolgreiche Jahr 2022 eine Ergebnisbeteiligung von 6.300 Euro und eine einmalige Anerkennungsprämie von 1.000 Euro. Die Auszahlung von in Summe 7.300 Euro erfolgt mit der Entgeltabrechnung im April 2023."

UND dazu zusätzlich on top:

"BMW zahlt schon im Januar 2023 die erste Hälfte der Inflationspauschale in Höhe von 1.500 Euro an die Mitarbeiter aus. Die zweite Hälfte folgt dann bis zum Februar 2024."

Alles ohne Verhandeln oder neuen Tarifabschluss.

Klar sind wir nicht die freie Wirtschaft und der Bereich Autobauer gehört zu den besserverdienern in Deutschland, ABER ist es mit Hinblick auf solche Meldungen wirklich so unrealistisch wenigstens die JSZ auf 100% anzuheben und so langsam die Inflationspauschale auszuzahlen? (Das hätten die TVL-AG nämlich rein theoretisch dieses Jahr in Hinblick auf die rennende Inflation auch ohne Tarifverhandlungen schon getan haben können)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 17.11.2023 20:52
Was ich als Thema vermisse:

An der JSZ kann man ja rumschrauben - aber warum nicht einfach ein 13. Gehalt, wie in Teilen der PW längst üblich? Und wer will, kann das in zwölf Teilen monatlich auszahlen lassen (das macht dann ad-hoc 8,3% Plus).

Vorteil aus meiner Sicht: Man hat eine klare Zahl, muss sich nicht mit Rechentricks etwas schönreden - und es bleibt das Einkommensgefüge gewahrt, ohne dass die unteren EG weiter an die oberen EG heranrücken. Für mich würde sowas nach einer pragmatischen Win-win-Situation klingen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 17.11.2023 21:20
Die JSZ soll aber weiterhin als „Bonus“ und Verhandlungsmasse verstanden werden, die man einfrieren und kürzen kann wie es gerade beliebt. Integriert man sie an das Gehalt ist das nicht mehr möglich. Ich kann mich auch nicht erinnern das die Gewerkschaften das jemals gefordert hätten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 17.11.2023 23:26
Die JSZ könnte ja einfach bleiben, wie sie ist. Das 13. Gehalt käme dann komplett "on top" ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.11.2023 23:28
Also jetzt schon 140% bis 180% JSZ als Forderung… Okay. Das wäre schon für sich genommen eine Erhöhung um ca. 8%…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 17.11.2023 23:33
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Ihre Einlassung ist genauso daneben weil der Datensatz max.Note 4 hat.
Unter dem Strich seit 2005 halbwegs ausgeglichen.Ergo muss der selbe Tarifabschluß her und der TV-L hinkt aktuell hinterher.

Der Datensatz ist genauso beliebig, wie viele andere sich einen mit der Zeit seit 2020 heraussuchen. Er zeigt — zumindest für den herausgegriffenen Zeitraum „der letzten Jahre“ —, dass für TV-L und TVöD ähnliche Abschlüsse erzielt wurden. Inwiefern jetzt die unterschiedlichen Verhandlungszeitpunkte als Argument für „hinkt hinterher“ dienen können, sofern sich dabei nicht nur allein auf die zeitliche Komponente fokussiert wird, ist zumindest einmal diskussionswürdig. Aber klar: Sollte das TV-L-Ergebnis deutlich hinter dem des TVöD zurückfallen, ist dies für die TV-L-Beschäftigten nachteilig — wo weit, so trivial…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 18.11.2023 08:46
Die JSZ könnte ja einfach bleiben, wie sie ist. Das 13. Gehalt käme dann komplett "on top" ...

Das wäre aber doch letztendlich nichts anderes als eine prozentuale Erhöhung um X %? Vor allem wenn man das 13. Gehalt dann noch auf die 12 Monate umlegt?

Die JSZ gleicht doch mehr oder weniger dem 13. Gehalt. Nur halt kein Volles.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 18.11.2023 10:23
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Auf dieser Seite kann man das ganz leicht ausrechnen: aktuell (2023) entspricht E13/3 beim TVöD Bund 61884.- € brutto gegenüber 59189.- € im TVL. Hinzu kommt ab 1.3.2024 eine Steigerung um 5,5% + 200.- € Sockelbetrag und die Zahlung der IAP, d.h. hier liegt der TVL hinter dem TVöD.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.11.2023 10:33
… und damit vergleichst du — abgesehen von fehlender Konsistenz bei den Zitaten — absolute Werte, und das z.T. auch noch zu unterschiedlichen Zeiten, nicht, wie MoinMoin, relative. Ein weiteres Problem: Du betrachtest nur eine konkrete Entgeltgruppe und darin eine Stufe, nicht das Gesamtsystem. Insbesondere in den niedrigeren Entgeltgruppen zahlt der TV-L sogar mehr als der TVöD…

Warum sage ich das? Weil die Jammerei, dass der TV-L im Vergleich zum TVöD so schlecht abschneidet, im Allgemeinen einfach nicht stimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 18.11.2023 10:42
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Ihre Einlassung ist genauso daneben weil der Datensatz max.Note 4 hat.
Unter dem Strich seit 2005 halbwegs ausgeglichen.Ergo muss der selbe Tarifabschluß her und der TV-L hinkt aktuell hinterher.

Der Datensatz ist genauso beliebig, wie viele andere sich einen mit der Zeit seit 2020 heraussuchen. Er zeigt — zumindest für den herausgegriffenen Zeitraum „der letzten Jahre“ —, dass für TV-L und TVöD ähnliche Abschlüsse erzielt wurden. Inwiefern jetzt die unterschiedlichen Verhandlungszeitpunkte als Argument für „hinkt hinterher“ dienen können, sofern sich dabei nicht nur allein auf die zeitliche Komponente fokussiert wird, ist zumindest einmal diskussionswürdig. Aber klar: Sollte das TV-L-Ergebnis deutlich hinter dem des TVöD zurückfallen, ist dies für die TV-L-Beschäftigten nachteilig — wo weit, so trivial…

Nagut, machen wir es an einem Beispiel weniger "trivial" und fassbarer:

Landesklinik - sehr groß - bietet umfassende Kinderbetreuung an inklusive Backup-Services bis Babysitter und Notfallbetreuung in der Hauptarbeitszeit unserer Kliniken an.
Direkt beschäftigte Erzieher und Fachkräfte in diesem Bereich: 8

Der Großteil unserer Mitarbeiter kann seine Kinder bevorzugt in städtischen Einrichtungen unterbingen mit denen wir mehrere Verträge haben. Wir zahlen als Klinik zusätzlich zur FAG Umlage (die ja direkt vom Land an die Kommunen geht) einen Pauschalbetrag an die Einrichtungen.

Ich lasse mich jetzt nicht zu der Sache aus, dass das Land die höheren Beträge für Erzieher in den KVA Einrichtrungen ja auch zahlt (zu 100%) und dann noch Werbegelder raushaut wie dieses hier:
http://www.erzieher-in-bw.de/
Aber nicht das Gleiche zahlen will wenn die Erzieher beim Land direkt arbeiten... zurück zum Thema:

So, ich habe also "nur" 8 Fachrkäfte die direkt dem TV-L unterliegen an meiner Klinik, die sind aber von besonderer Bedeutung: Warum?
In Notsituationen muss ich auf Ärzte und Assistensärzte zurückgreifen könnten die gerade mit ihrem Kind zu Hause sind, warum?
Weil ich 3 Schockräume durchgehend im Einsatz halten muss + eine Notstation für Säuglinge und pränatale Notfälle. Was halt so ansteht. Wenn ich dann einen Spezialisten anfordern muss, der aber nicht kommen kann weil: Kinderbetreuung stirbt halt im Besten Fall jemand, im schlimmsten Fall mehrere.
Deswegen werden bei uns im Notfall eben auch kranke Kinder betreut - ist aber die absolute Ausnahme.
Das betrifft auch Wochenenden.

Problem - derzeit, wenn es KEINE Erhöhung gäbe, was zugegeben unrealistisch ist, ab 04.2024:
(Stufe 4 gilt als Referenz - darunter stell ich eh kaum mehr ein seit 2020):
Da es sich um inklusive Kinderbetreuung handelt wende ich die S8b an.

Erzieher KVA - TVöD:
Entgelt: 4253,22 + 130€
Jahressonderzahlung: 3594,40
Jahresgehalt: >55.000€
Urlaubstage: 33
Keine Wochenenden, keine Bereitschaften
Nahverkehrsticket

Erzieher Land - TV-L:
Entgelt: 3944,47
Jahressonderzahlung: 3476,66
Jahresgehalt: 50.810,30
Urlaubstage: 30
Wochenenddienste & Bereitschaftszeiten
Verlängerte Stufenlaufzeiten

Das wäre der Stand der Dinge wenn alles so bleibt wie es ist.

Aber auch Stand JETZT - November 2023 - liegt der Unterschied beim Jahresgehalt zwischen den VKA Beschäftigten Erziehern und denen in der Klinik bei:
2000+€ und 2-4 Urlaubstagen jährlich mehr bei den TVöD Beschäftigten + bei usn gibts WE und Bereitschaft.
(OHNE INFLATIONSAUSGLEICH)

So und jetzt passiert wieder folgendes:
Ich habe derzeit nur 2 der 8 Planstellen besetzt - ist ja auch nicht Interessant beim Land zu arbeiten wenn die Kita nebenan mehr bezahlt; der Rest ist - Zauberwort: Outsourcing:
Kostet uns (den Steuerzahler am Ende) nur halt mehr und die Qualitätskontrolle geht flöten.

Rechnung für August: Dienstleistung Kinder- und Kindernotbetreuung: 42.186€



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.11.2023 10:49
Ich behaupte ja nicht, dass es keine Position gibt, die im TV-L schlechter bezahlt wird als entsprechende im TVöD. Nur ist die generelle Aussage falsch. Beispielsweise kommt eine E6 im TV-L derzeit auf ein höheres Jahresgehalt als im TVöD…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 18.11.2023 10:53
Ich behaupte ja nicht, dass es keine Position gibt, die im TV-L schlechter bezahlt wird als entsprechende im TVöD. Nur ist die generelle Aussage falsch. Beispielsweise kommt eine E6 im TV-L derzeit auf ein höheres Jahresgehalt als im TVöD…

Das stimmt, aber wer wendet denn die E6 an?
Straf mich Lügen, aber aus meiner Erfahrung ist das eine kaum besetzte Entgeltgruppe.
Entweder sie sind in E5 (Hauswirtschaft, Sekretariat etc.) oder fangen bei E8 wieder an.

Vor allem wendet der TVöD die E6 häufig für Stellen an die beim TV-L in E5 bleiben - Sekretariat z.B.
Da hab ich mich letztes Jahr schwarz geärgert (darf man das noch sagen?) eine meiner besten Sekretärinnen wechselte zur Stadt weil sie da E6 Stufe 6 direkt bekam (mit 25).
Verständlich aber für mich eine mindere Katastrophe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.11.2023 11:01
An unserer Unis sind die meisten Sekretariate mit E6 vergütet. (Ich selbst bin zwar der Meinung, dass das eigentlich eine E8 sein sollte; aber ich bin auch nicht in der Personalabteilung oder im Personalrat, um hierzu eine relevante Meinungsäußerung tätigen zu können…)

Im Übrigen ist aber auch noch eine E8 im TV-L besser bezahlt als im TVöD.

Über den Daumen gepeilt, kann man wohl feststellen, dass der TV-L eher im unteren Lohngefüge besser zahlt, der TVöD eher im oberen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 18.11.2023 11:18
An unserer Unis sind die meisten Sekretariate mit E6 vergütet. (Ich selbst bin zwar der Meinung, dass das eigentlich eine E8 sein sollte; aber ich bin auch nicht in der Personalabteilung oder im Personalrat, um hierzu eine relevante Meinungsäußerung tätigen zu können…)

Im Übrigen ist aber auch noch eine E8 im TV-L besser bezahlt als im TVöD.

Über den Daumen gepeilt, kann man wohl feststellen, dass der TV-L eher im unteren Lohngefüge besser zahlt, der TVöD eher im oberen.

Aber es geht ja um die Tarifverhandlungen!

Stand jetzt hat die E8 2023 durch den Inflationsausgleich <100€ mehr verdient als die E8 im TV-L. Also fast gleich.
Legt man 2024 als Maßstab an wäre die E8 TVöD bei 4600€ mehr als im TV-L.

Das ist natürlich utopisch unrealistisch weil niemand glaubt, dass es keinerlei Erhöhung geben wird - aber es zeigt eben welchen "Nachholbedarf" wir nach dieser TVöD Runde haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.11.2023 11:23
Es ergibt einfach keinen Sinn, einen Tarif-Vertrag kurz nach Abschluss der Tarif-Verhandlungen mit einem kurz vorher zu vergleichen… Die Situation ist doch in ein paar Monaten wieder völlig anders, je nach TV-L-Verhandlungsergebnis. Insofern ist eine solche Diskussion müßig. Und, da die Inflationsausgleichszahlung auch nicht Teil des TVöD ist, sondern „on top“ kam, um eine längere Nullrunde darin zu rechtfertigen, ist es auch müßig, diese jetzt in den Vergleich einzubeziehen, wohl wissend, dass in den TV-L-Verhandlungen durchaus eine ähnliche Regelung kommen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: yogiii am 18.11.2023 12:55
Zitat von: yogiii
Ich finde die Einigung im TVöD schon eine Katastrophe. Das ist schon ein nicht hinnehmbarer Reallohnverlust...

.. Jetzt hatten wir eine vergleichsweise hohe Inflation und man soll erneut nichts kriegen...einfach lächerlich.
Einfach lächerlich scheint eher der verbreitete Glaube im öD zu sein, der Steuerzahler hätte Reallohnverluste aka Inflation auszugleichen. Ich kennen kein Gesetz, keine Verordnung und keine Anweisung, welche einem Angestellten, ganz egal ob ÖD oder pW, einen Ausgleich von gestiegenen Lebenshaltungskosten zusichert.

Ich kenne genügend Leute aus der pW die seit mind. zwei Jahren einen Reallohnverlust haben hinnehmen müssen.

Wem es zu wenig ist der muss halt besser verhandeln, Zuschläge oder höherwertige Tätigkeiten, oder beim Vorstellungsgespräch ein höheres Gehalt aushandeln. Dass das "der Staat", "die Tarifparteien" oder sonst wer macht ist unrealistisch.Freuen wir uns also wenns etwas mehr gibt und gut ist. Würden manche soviel Zeit in ihre berufliche Weiterbildung und -Karriere wie ins Meckern investieren hätte so mancher sein Gehalt was er/sie sich so vorstellt.

Bei einem AG, der tariflich organisiert ist, erwarte ich sehr wohl, dass mein Reallohn mindestens erhalten bleibt. Ehrlicherweise erwarte ich sogar, dass mein Reallohn in einem längeren Betrachtungszeitraum sogar steigt. Und diesen Anspruch habe ich gegenüber dem TV-L, hätte ich aber auch bei einem tariflich organisierten AG in der Privatwirtschaft.

Hast du in deinem direkten Umfeld Menschen die bei der Polizei, Bundeswehr, Feuerwehr, Schule oder KiTa arbeiten? Nicht über Hörensagen, sondern aus direkter Berufserfahrung aus 1. Hand?

Bundeswehr: vieles kaputt
Polizei: massiv angehäufte Überstunden und schlechte IT-Infrastruktur
Feuerwehr: ohne den großen ehrenamtlichen Einsatz der Frewilligen Feuerwehr nicht zu stemmen
Schule: zu große Klassen, zu viel Bürokratie, schlechte Gebäude, Personalmangel
KiTa: zu große Gruppen, Personalmangel

Der Reallohn muss erhalten bleiben und die Arbeitsbedingungen müssen erheblich verbessert werden.
Sonst entscheiden sich noch weniger und/oder die Resterampe für die Arbeit beim Staat.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 18.11.2023 13:48
Es ergibt einfach keinen Sinn, einen Tarif-Vertrag kurz nach Abschluss der Tarif-Verhandlungen mit einem kurz vorher zu vergleichen… Die Situation ist doch in ein paar Monaten wieder völlig anders, je nach TV-L-Verhandlungsergebnis. Insofern ist eine solche Diskussion müßig. Und, da die Inflationsausgleichszahlung auch nicht Teil des TVöD ist, sondern „on top“ kam, um eine längere Nullrunde darin zu rechtfertigen, ist es auch müßig, diese jetzt in den Vergleich einzubeziehen, wohl wissend, dass in den TV-L-Verhandlungen durchaus eine ähnliche Regelung kommen kann.
Ich würde mir wünschen, dass dann bei allen Einkommensgruppen im TVöD und im TVL für 2023 und 2024 die gleichen Bruttobeträge erscheinen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 18.11.2023 14:16

Aber ich finde (auch), dass wenn in der 3. Verhandlungsrunde Anfang Dezember kein wirklich vernünftiges Angebot kommt, dann sollte so richtig gestreikt werden. Lange. Und viel. Der TV ist abgelaufen und somit auch die Friedenspflicht.


A. Sind Sie auch dabei ? B. wie viele Mitarbeitende aus Ihrem Umfeld sind dabei ??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 18.11.2023 14:31

Der Reallohn muss erhalten bleiben und die Arbeitsbedingungen müssen erheblich verbessert werden.
Sonst entscheiden sich noch weniger und/oder die Resterampe für die Arbeit beim Staat.

Aber das interessiert die AGs einen Scheißdreck. Hier noch ein Mal die Schilderung der AG-Positionen von @Sozialarbeiter bei den Verhandlungen:

Hamburg und AG Sachsen überbieten sich darin, wer nun der schlimmere Bad Cop in der Verhandlung ist.
Entlastungsbewegungen seien tarifpolitische Fehlentwicklungen. Es sei vollkommen normal, wenn öD Beschäftigte Wohngeld beziehen müssen. Das müsse man entstigmatisieren. Viele Probleme wurden gar nicht verstanden und mussten wieder und wieder neu erklärt werden. Die Randgebiete der Stadtstaaten wollen nicht, dass die Stadtstaaten für kommunale Tätigkeiten konkurrenzfähig bezahlen. Und im übrigen brauche es in Zukunft keine Investitionen in Personal. Im Gegenteil müsse man beim Personal Einsparungen treffen. Tarifverträge seien zudem grundsätzlich keine erstrebenswerte Sachen (Stichwort TVStud) und Koalitionsverträge nicht bindend für Regierungen (ich glaube in 11 Koalitionsverträgen steht eine positive Ausrichtung für TVStud drin).


Davon ausgehend verstehe ich nicht ,wie viele hier noch immer auf EINSICHT DER AGS hoffen- unfassbar. Was die TDL jetzt bräuchte, wäre - wie bei der gdl - die Ankündigung der Urabstimmung. Aber die AGs wissen, dass sie sich auf Ihre AN verlassen können. Ok- es gibt insbesondere bei den Stadtstaaten ein bißchen mehr Aufruhr- aber sonst?? Der Rest der AN  wird schön brav an den Schreibtischen sitzen und sich dort aber richtig empören. Damit sind die AGs einverstanden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 18.11.2023 17:08
Noch einmal ein Einwurf zur JSZ. Ich würde begrüßen, wenn die auf 100 Prozent angehoben und dann auf 12 Monate verteilt würde. Gerade weil die in diesem Monat wieder fällig wird und mir schon jetzt wieder „die Tränen in die Augen schießen“, wenn ich an die Abzüge denke.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 18.11.2023 17:21
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Ihre Einlassung ist genauso daneben weil der Datensatz max.Note 4 hat.
Unter dem Strich seit 2005 halbwegs ausgeglichen.Ergo muss der selbe Tarifabschluß her und der TV-L hinkt aktuell hinterher.

Der Datensatz ist genauso beliebig, wie viele andere sich einen mit der Zeit seit 2020 heraussuchen. Er zeigt — zumindest für den herausgegriffenen Zeitraum „der letzten Jahre“ —, dass für TV-L und TVöD ähnliche Abschlüsse erzielt wurden. Inwiefern jetzt die unterschiedlichen Verhandlungszeitpunkte als Argument für „hinkt hinterher“ dienen können, sofern sich dabei nicht nur allein auf die zeitliche Komponente fokussiert wird, ist zumindest einmal diskussionswürdig. Aber klar: Sollte das TV-L-Ergebnis deutlich hinter dem des TVöD zurückfallen, ist dies für die TV-L-Beschäftigten nachteilig — wo weit, so trivial…

Nagut, machen wir es an einem Beispiel weniger "trivial" und fassbarer:

Landesklinik - sehr groß - bietet umfassende Kinderbetreuung an inklusive Backup-Services bis Babysitter und Notfallbetreuung in der Hauptarbeitszeit unserer Kliniken an.
Direkt beschäftigte Erzieher und Fachkräfte in diesem Bereich: 8

Der Großteil unserer Mitarbeiter kann seine Kinder bevorzugt in städtischen Einrichtungen unterbingen mit denen wir mehrere Verträge haben. Wir zahlen als Klinik zusätzlich zur FAG Umlage (die ja direkt vom Land an die Kommunen geht) einen Pauschalbetrag an die Einrichtungen.

Ich lasse mich jetzt nicht zu der Sache aus, dass das Land die höheren Beträge für Erzieher in den KVA Einrichtrungen ja auch zahlt (zu 100%) und dann noch Werbegelder raushaut wie dieses hier:
http://www.erzieher-in-bw.de/
Aber nicht das Gleiche zahlen will wenn die Erzieher beim Land direkt arbeiten... zurück zum Thema:

So, ich habe also "nur" 8 Fachrkäfte die direkt dem TV-L unterliegen an meiner Klinik, die sind aber von besonderer Bedeutung: Warum?
In Notsituationen muss ich auf Ärzte und Assistensärzte zurückgreifen könnten die gerade mit ihrem Kind zu Hause sind, warum?
Weil ich 3 Schockräume durchgehend im Einsatz halten muss + eine Notstation für Säuglinge und pränatale Notfälle. Was halt so ansteht. Wenn ich dann einen Spezialisten anfordern muss, der aber nicht kommen kann weil: Kinderbetreuung stirbt halt im Besten Fall jemand, im schlimmsten Fall mehrere.
Deswegen werden bei uns im Notfall eben auch kranke Kinder betreut - ist aber die absolute Ausnahme.
Das betrifft auch Wochenenden.

Problem - derzeit, wenn es KEINE Erhöhung gäbe, was zugegeben unrealistisch ist, ab 04.2024:
(Stufe 4 gilt als Referenz - darunter stell ich eh kaum mehr ein seit 2020):
Da es sich um inklusive Kinderbetreuung handelt wende ich die S8b an.

Erzieher KVA - TVöD:
Entgelt: 4253,22 + 130€
Jahressonderzahlung: 3594,40
Jahresgehalt: >55.000€
Urlaubstage: 33
Keine Wochenenden, keine Bereitschaften
Nahverkehrsticket

Erzieher Land - TV-L:
Entgelt: 3944,47
Jahressonderzahlung: 3476,66
Jahresgehalt: 50.810,30
Urlaubstage: 30
Wochenenddienste & Bereitschaftszeiten
Verlängerte Stufenlaufzeiten

Das wäre der Stand der Dinge wenn alles so bleibt wie es ist.

Aber auch Stand JETZT - November 2023 - liegt der Unterschied beim Jahresgehalt zwischen den VKA Beschäftigten Erziehern und denen in der Klinik bei:
2000+€ und 2-4 Urlaubstagen jährlich mehr bei den TVöD Beschäftigten + bei usn gibts WE und Bereitschaft.
(OHNE INFLATIONSAUSGLEICH)

So und jetzt passiert wieder folgendes:
Ich habe derzeit nur 2 der 8 Planstellen besetzt - ist ja auch nicht Interessant beim Land zu arbeiten wenn die Kita nebenan mehr bezahlt; der Rest ist - Zauberwort: Outsourcing:
Kostet uns (den Steuerzahler am Ende) nur halt mehr und die Qualitätskontrolle geht flöten.

Rechnung für August: Dienstleistung Kinder- und Kindernotbetreuung: 42.186€

Danke für deine hervorragende Expertise.

Das Wort Dienstleistung die extern eingekauft wird ist das Kernelement dessen, was die Leser hier verstehen müssen. Für die eigenen Leute ist kein Geld da, aber kauft man die extren ein wird ein vielfacher Preis dessen bezahlt. Das System ist einfach nur falsch!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 18.11.2023 17:39
Ich meinte natürlich KAV und nicht KVA - hat ja nix mit Elekrizität zu tun ^^
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: yogiii am 18.11.2023 17:48

Aber ich finde (auch), dass wenn in der 3. Verhandlungsrunde Anfang Dezember kein wirklich vernünftiges Angebot kommt, dann sollte so richtig gestreikt werden. Lange. Und viel. Der TV ist abgelaufen und somit auch die Friedenspflicht.


A. Sind Sie auch dabei ? B. wie viele Mitarbeitende aus Ihrem Umfeld sind dabei ??

Um das noch kurz zu beantworten:

Ich bin verbeamtet und darf dementsprechend nicht streiken, "aber":
Ich bin noch während des Studiums und vor dem Berufseintritt in eine Gewerkschaft eingetreten und entsprechend seit über 10 Jahren Mitglied. Einfach weil Tarifbindung so wichtig ist. Leider sinkt diese ja deutschlandweit über alle Branchen, aber das ist ein anderes Thema...

An Streikkundgebungen in meiner Freizeit (=dann als Demonstrationsteilnehmer, nicht als Streikender) habe ich in der Vergangenheit teilgenommen. In dieser Tarifrunde leider noch nicht...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 18.11.2023 18:39
@DerBoss… Die Meinung gehen auseinander, ob es nun auf die Länge ankommt oder nicht  ;D, aber kann man Zustimmung zu einem Beitrag nicht auch einfach kurz, statt über ein seitenfüllendes Zitat ausdrücken? Z.B. so wie hier, mit einem „@„ und dem Namen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 18.11.2023 21:19

Der Reallohn muss erhalten bleiben und die Arbeitsbedingungen müssen erheblich verbessert werden.
Sonst entscheiden sich noch weniger und/oder die Resterampe für die Arbeit beim Staat.

Aber das interessiert die AGs einen Scheißdreck. Hier noch ein Mal die Schilderung der AG-Positionen von @Sozialarbeiter bei den Verhandlungen:

Hamburg und AG Sachsen überbieten sich darin, wer nun der schlimmere Bad Cop in der Verhandlung ist.
Entlastungsbewegungen seien tarifpolitische Fehlentwicklungen. Es sei vollkommen normal, wenn öD Beschäftigte Wohngeld beziehen müssen. Das müsse man entstigmatisieren. Viele Probleme wurden gar nicht verstanden und mussten wieder und wieder neu erklärt werden. Die Randgebiete der Stadtstaaten wollen nicht, dass die Stadtstaaten für kommunale Tätigkeiten konkurrenzfähig bezahlen. Und im übrigen brauche es in Zukunft keine Investitionen in Personal. Im Gegenteil müsse man beim Personal Einsparungen treffen. Tarifverträge seien zudem grundsätzlich keine erstrebenswerte Sachen (Stichwort TVStud) und Koalitionsverträge nicht bindend für Regierungen (ich glaube in 11 Koalitionsverträgen steht eine positive Ausrichtung für TVStud drin).


Davon ausgehend verstehe ich nicht ,wie viele hier noch immer auf EINSICHT DER AGS hoffen- unfassbar. Was die TDL jetzt bräuchte, wäre - wie bei der gdl - die Ankündigung der Urabstimmung. Aber die AGs wissen, dass sie sich auf Ihre AN verlassen können. Ok- es gibt insbesondere bei den Stadtstaaten ein bißchen mehr Aufruhr- aber sonst?? Der Rest der AN  wird schön brav an den Schreibtischen sitzen und sich dort aber richtig empören. Damit sind die AGs einverstanden.

Was ich da echt nicht mehr nachvollziehen kann ist das Verhalten des DBB. Anstatt von Kiel bis München die Parlamente vors Gericht zu zitieren und die in Grund und Boden zu klagen um die angemessene Alimentation durchzusetzen, kuscht man vor der TDL und macht den Bettvorlegen in den Verhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 18.11.2023 21:58
Noch einmal ein Einwurf zur JSZ. Ich würde begrüßen, wenn die auf 100 Prozent angehoben und dann auf 12 Monate verteilt würde. Gerade weil die in diesem Monat wieder fällig wird und mir schon jetzt wieder „die Tränen in die Augen schießen“, wenn ich an die Abzüge denke.

Und eine Aufteilung der JSZ auf Monate macht genau was besser? Zumindest von den Abgaben nimmt es sich nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 18.11.2023 22:20
Weil die Jahressonderzahlung zu den „sonstigen Bezügen“ gehört, erfolgt hier eine andere Berechnung der Lohnsteuer, folge höhere Abzüge. Und den Sinn einer JSZ verstehe ich ohnehin nicht. Es bindet niemanden, entzieht aber in 11 Monaten mir Kaufkraft. Und natürlich soll es dann ja keine Jahressonderzahlung mehr sein. Einfach den regulären Arbeitslohn um den monatlichen Teil der JSZ erhöhen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 18.11.2023 22:33
Und eine Aufteilung der JSZ auf Monate macht genau was besser? Zumindest von den Abgaben nimmt es sich nichts.

Dass sie auch gezahlt wird, wenn man innerhalb des Jahres den Arbeitgeber wechselt. Gerade im Bereich des Wissenschaftlichen Nachwuchses, wo häufiger Wechsel zwischen verschiedenen Unis (zumeist in verschiedenen Bundesländern, teilweise auch im Ausland) nicht nur erwünscht, sondern sogar nötig ist, ist es doch sehr ärgerlich, wenn man dann jedesmal größere Teile der JSZ verliert, weil man zum 1. Oktober einen neuen AG hat...
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Beitrag von: Wuppertaler am 18.11.2023 22:35
Einfach den regulären Arbeitslohn um den monatlichen Teil der JSZ erhöhen.

Ein Vergleich zwischen TVL und TvÖD zeigt doch, dass höherer Lohn und 100% JSZ zusammen möglich sind...
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Beitrag von: Iunius am 18.11.2023 22:45
Weil die Jahressonderzahlung zu den „sonstigen Bezügen“ gehört, erfolgt hier eine andere Berechnung der Lohnsteuer, folge höhere Abzüge. Und den Sinn einer JSZ verstehe ich ohnehin nicht. Es bindet niemanden, entzieht aber in 11 Monaten mir Kaufkraft. Und natürlich soll es dann ja keine Jahressonderzahlung mehr sein. Einfach den regulären Arbeitslohn um den monatlichen Teil der JSZ erhöhen.

Jeder Satz in diesem Beitrag ist falsch :)

Ob es nun monatlich oder jährlich ausgezahlt wird macht steuerlich keinen Unterschied - wenn du allerdings keine Lohnsteuererklärung abgibst um deine Steuerlast korrekt darzulegen bist du selbst Schuld.
Sachen gibts, die gibts gar nicht.
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Beitrag von: Muschebubu am 18.11.2023 23:01
Steh ich zu  :P. Bin kein Steuerrechtler. Und trotzdem ist es eine mittlerweile blödsinnige Erfindung Geld monatelang vorzuenthalten. So wie die Stufen 1-6 Blödsinn sind, ist es eine JSZ eben auch. Und was ist an den nach Satz 1 folgenden Sätzen falsch?
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Beitrag von: Iunius am 18.11.2023 23:17
Steh ich zu  :P. Bin kein Steuerrechtler. Und trotzdem ist es eine mittlerweile blödsinnige Erfindung Geld monatelang vorzuenthalten. So wie die Stufen 1-6 Blödsinn sind, ist es eine JSZ eben auch. Und was ist an den nach Satz 1 folgenden Sätzen falsch?

Die Gramatik
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Beitrag von: Tagelöhner am 19.11.2023 07:39
Fragt mal Beamte in BaWü wie die zur Jahressonderzahlung stehen. Die jüngeren und ignoranten älteren Beamten heulen euch dann die Ohren voll, dass ihnen diese vor über einem Jahrzehnt gestrichen wurde und sie gerne wieder eine hätten. Dass es aber keine Streichung sondern Überführung in den monatlichen Sold war, was zweifelsohne mehr Vor- als Nachteile hat, lässt man dabei gerne unter den Tisch fallen.  ;D
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Beitrag von: Bauernopfer am 19.11.2023 09:07
Fragt mal Beamte in BaWü wie die zur Jahressonderzahlung stehen. Die jüngeren und ignoranten älteren Beamten heulen euch dann die Ohren voll, dass ihnen diese vor über einem Jahrzehnt gestrichen wurde und sie gerne wieder eine hätten. Dass es aber keine Streichung sondern Überführung in den monatlichen Sold war, was zweifelsohne mehr Vor- als Nachteile hat, lässt man dabei gerne unter den Tisch fallen.
Die war vor der Überführung ins Monatsgehalt bereits auf ca. 80% des Monatsgehalts eingefroren und wurde nach der Überführung wieder tabellenwirksam (falls es mal eine Erhöhung gab :).
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Beitrag von: Bauernopfer am 19.11.2023 10:20
Steh ich zu  :P. Bin kein Steuerrechtler. Und trotzdem ist es eine mittlerweile blödsinnige Erfindung Geld monatelang vorzuenthalten. So wie die Stufen 1-6 Blödsinn sind, ist es eine JSZ eben auch. Und was ist an den nach Satz 1 folgenden Sätzen falsch?

Die Grammatik
..und die Orthographie/Orthografie?
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Beitrag von: MoinMoin am 19.11.2023 10:44
Noch einmal ein Einwurf zur JSZ. Ich würde begrüßen, wenn die auf 100 Prozent angehoben und dann auf 12 Monate verteilt würde. Gerade weil die in diesem Monat wieder fällig wird und mir schon jetzt wieder „die Tränen in die Augen schießen“, wenn ich an die Abzüge denke.

Und eine Aufteilung der JSZ auf Monate macht genau was besser? Zumindest von den Abgaben nimmt es sich nichts.
Das dem AN mehr ausgezahlt wird, weil er keinen Verlust hat beim ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis oder beim versterben.
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Beitrag von: Tyrion am 19.11.2023 11:06
Weil die Jahressonderzahlung zu den „sonstigen Bezügen“ gehört, erfolgt hier eine andere Berechnung der Lohnsteuer, folge höhere Abzüge. Und den Sinn einer JSZ verstehe ich ohnehin nicht. Es bindet niemanden, entzieht aber in 11 Monaten mir Kaufkraft. Und natürlich soll es dann ja keine Jahressonderzahlung mehr sein. Einfach den regulären Arbeitslohn um den monatlichen Teil der JSZ erhöhen.
Die Jahressonderzahlung wird als sonstiger Bezug anhand der voraussichtlichen Jahreslohnsteuer versteuert. Bei einer Umlage der JSZ auf zwölf Monate und einer Versteuerung nach der Monatstabelle, die ja ebenfalls die Steuerprogression abbildet, würde sich im Ergebnis eine vergleichbar hohe Steuerbelastung ergeben. Außerdem soll die JSZ ja gewissermaßen eine „Belohnung“ für die im Jahr geleistete Dienste sein, so dass die Umlage der JSZ auf alle zwölf Monate den Sinn der Zahlung verwässern würde.
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Beitrag von: InternetistNeuland am 19.11.2023 11:07
Fragt mal Beamte in BaWü wie die zur Jahressonderzahlung stehen. Die jüngeren und ignoranten älteren Beamten heulen euch dann die Ohren voll, dass ihnen diese vor über einem Jahrzehnt gestrichen wurde und sie gerne wieder eine hätten. Dass es aber keine Streichung sondern Überführung in den monatlichen Sold war, was zweifelsohne mehr Vor- als Nachteile hat, lässt man dabei gerne unter den Tisch fallen.  ;D

Wenn nach Überführung der Jahressonderzahlung das Gehalt trotzdem verfassungswidrig ist, dann gibt es exakt keinen Vorteil. Das Gehalt müsste ohne diese Überführung 15% über Grundsicherungsniveau liegen und DANN müsste es danach die Jahressonderzahlung geben.
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Beitrag von: cyrix42 am 19.11.2023 11:14
Das Gehalt müsste ohne diese Überführung 15% über Grundsicherungsniveau liegen und DANN müsste es danach die Jahressonderzahlung geben.

Das ist Quatsch. Natürlich sind sämtliche Bestandteile der Beamten-Alimentation zu berücksichtigen bei der Frage, ob die genannte Schwelle erreicht wird.
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Beitrag von: InternetistNeuland am 19.11.2023 11:15
Das Gehalt müsste ohne diese Überführung 15% über Grundsicherungsniveau liegen und DANN müsste es danach die Jahressonderzahlung geben.

Das ist Quatsch. Natürlich sind sämtliche Bestandteile der Beamten-Alimentation zu berücksichtigen bei der Frage, ob die genannte Schwelle erreicht wird.

Zulagen sind ganz sicher nicht zu berücksichtigen. Sonst müssten z.B. Polizisten ja weniger verdienen weil sie ja über die Zulagen mehr erhalten.
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Beitrag von: cyrix42 am 19.11.2023 11:19
Inwiefern würde aus dem Erhalt von Zulagen folgen, dass jemand weniger verdienen müsste? Aber klar, wenn die Besoldung ohne Zulagen nur erdachte 108% des Grundsicherungsniveaus erreichen würde, man aber mit Zulagen auf 115% käme, dann würde dies keinen Gesetzesverstoß (jedenfalls nicht bezüglich dieses Punkts) der Mindest-Alimentation darstellen.

Natürlich muss aber jeder Beamte mindestens diese 115% erreichen, d.h. unabhängig davon, ob und welche Zulagen gezahlt werden...

Aber das ganze Thema gehört nicht hierher, sondern in die Beamten-Subforen, wo auch schon mehrere hunderte Seiten lange Threads dazu existieren...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 19.11.2023 11:40

... Außerdem soll die JSZ ja gewissermaßen eine „Belohnung“ für die im Jahr geleistete Dienste sein, so dass die Umlage der JSZ auf alle zwölf Monate den Sinn der Zahlung verwässern würde.


So wie also die Stufe 6 die Belohnung ist, dass man 15 Jahre durchgehalten hat (falls man die nicht über Umwege früher erreicht)? Solch Mumpitz mit „Belohnung“ einmal im Jahr brauche ich nicht, der AG soll mich monatlich „belohnen“. Aber auch hier lohnt kein Streit. Vieles von dem was hier diskutiert wird, wird einfach nicht kommen, weil AG und Gewerkschaften nicht bereit sind, mal sich grundsätzlich mit dem TV auseinanderzusetzen. Die Punkte braucht man nicht wiederholen…

Schönen Sonntag!
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Beitrag von: Johannes1893 am 19.11.2023 11:46
Die monatliche Umlegung der JSZ ist auf beiden Seiten nicht gewünscht. Daher ist es in der Tat eine abseitige Diskussion.

In Wahrheit „freuen“ sich auch viele Arbeitnehmer über das angebliche „Extra“ und wären nicht in der Lage das Geld monatlich zu sparen wenn man es den wirklich im November in voller Höhe benötigt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 19.11.2023 12:00
Die monatliche Umlegung der JSZ ist auf beiden Seiten nicht gewünscht. Daher ist es in der Tat eine abseitige Diskussion.

In Wahrheit „freuen“ sich auch viele Arbeitnehmer über das angebliche „Extra“ und wären nicht in der Lage das Geld monatlich zu sparen wenn man es den wirklich im November in voller Höhe benötigt.

Absolut. Es stehen Weihnachten oder Winterurlaub bevor und am 01.01. fordern viele Versicherungen ihren Tribut. Damit passen Einnahmen und Ausgaben (für viele) hier gut zusammen.
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Beitrag von: Mario Nette am 19.11.2023 13:07
Die monatliche Umlegung der JSZ ist auf beiden Seiten nicht gewünscht. Daher ist es in der Tat eine abseitige Diskussion.

In Wahrheit „freuen“ sich auch viele Arbeitnehmer über das angebliche „Extra“ und wären nicht in der Lage das Geld monatlich zu sparen wenn man es den wirklich im November in voller Höhe benötigt.

Absolut. Es stehen Weihnachten oder Winterurlaub bevor und am 01.01. fordern viele Versicherungen ihren Tribut. Damit passen Einnahmen und Ausgaben (für viele) hier gut zusammen.

Naja, das kann man drehen und wenden wie man möchte.

Der eine kommt monatlich immer grade über die Runden oder würde das Zwölftel zur monatlichen Tilgung des Immobilienkredits nutzen und der andere sagt, es kommt passend zur Zahlung der Versicherungen und Weihnachtsgeschenke und ein weiterer sagt, für mich macht es keinen Unterschied.

Die sollen mal lieber zusehen, dass es wieder Richtung 100 % geht und vor allem für alle gleich hoch ist.
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Beitrag von: FearOfTheDuck am 19.11.2023 13:07
Einfach den regulären Arbeitslohn um den monatlichen Teil der JSZ erhöhen.

Ein Vergleich zwischen TVL und TvÖD zeigt doch, dass höherer Lohn und 100% JSZ zusammen möglich sind...

Dann müsste die JSZ erst einmal hier wie dort 100% betragen. ;) Selbst das scheitert leider regelmäßig.
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Beitrag von: Wuppertaler am 19.11.2023 18:50
Einfach den regulären Arbeitslohn um den monatlichen Teil der JSZ erhöhen.

Ein Vergleich zwischen TVL und TvÖD zeigt doch, dass höherer Lohn und 100% JSZ zusammen möglich sind...

Dann müsste die JSZ erst einmal hier wie dort 100% betragen. ;) Selbst das scheitert leider regelmäßig.

Die JSZ wurde damals im TVL sogar eingefroren und sinkt bei steigenden Tarifabschlüssen demnach sogar...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 19.11.2023 20:36
Einfach den regulären Arbeitslohn um den monatlichen Teil der JSZ erhöhen.

Ein Vergleich zwischen TVL und TvÖD zeigt doch, dass höherer Lohn und 100% JSZ zusammen möglich sind...

Dann müsste die JSZ erst einmal hier wie dort 100% betragen. ;) Selbst das scheitert leider regelmäßig.

Die JSZ wurde damals im TVL sogar eingefroren und sinkt bei steigenden Tarifabschlüssen demnach sogar...
Siehe meine heutige Antwort um 09.07 Uhr
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 19.11.2023 21:29
Die JSZ wurde damals im TVL sogar eingefroren und sinkt bei steigenden Tarifabschlüssen demnach sogar...

Dies war für die Jahre 2018 bis 2022 der Fall. Seitdem sind die aktuellen Prozentsätze festgeschrieben (§20 Absatz (2) TV-L). Entsprechend erhöht sich bei gleicher Gruppe und Stufe die mit dem November-Gehalt diesen Jahres auszuzahlende JSZ um die 2,8% Lohnerhöhung vom 01.12.2022 im Vergleich zur letztjährigen. Genauso würde es weitergehen, sollten sich die Tarifparteien auf eine Lohnerhöhung einigen, aber nichts weiter zur JSZ beschließen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 20.11.2023 04:09
Kann mir einer mal erklären, warum man sich mehr als einen Monat Zeit lässt, zwischen der 2. und 3. Verhandlungsrunde?

Dazu muss man nur die Nachrichten verfolgen. Erst war kein Geld da, jetzt wurde bekannt, dass selbst das Geld, welches nicht da war, nie dagewesen ist und das Geld, welches zu wenig war, nun ganz weg ist. Pünktlich bis zur nächsten Verhandlungsrunde im Dezember wird man vermutlich über Präsentkörbe für den TV-L sprechen.

 ;D Genau mein Humor. Ich hoffe sie sagen es auch so. Sollen sie einfach die Hälfte der Forderungen umsetzen 5,25% bei 18 Monaten Laufzeit und man kann sich in die Augen schauen. Wird bei Verhandlungen immer so gemacht man trifft sich mehr oder minder in der Mitte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 20.11.2023 04:29
[...] Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf. ;)
Zum Glück. Meine Miete, Energiekosten, Lebensmittel usw. werden nämlich nicht in Stunden bezahlt, sondern in Euro.

Richtig, jeder kann gern seine Arbeitszeit individuell reduzieren, nachdem es zu tabellenwirksamen Erhöhungen kam. Ich gehöre hier zur "Unterschicht" (trotz Hochschulstudiums Sonderpädagogik bin ich dank starrer Tarifautomatik als Schulassistenz nur in der S4 eingruppiert, da wir in die Gruppe der Erzieher gesteckt wurden und nur staatlich anerkannte Erzieher in die S8 kommen trotz gleicher Tätigkeiten) und ich brauche jedes Prozent um meine Miete weiter zahlen zu können.

Kleinere Wohnung oder anderer Job. Zwar hart gesagt aber lieb gemeint. Weil sowas sollte nicht sein, dass irgendwann aufgrund zu hoher Kosten am Essen gespart wird.

Miete oder Immobilienkosten sollten in der Regel 20-30% vom Haushaltseinkommen ausmachen. Maximal 40% aber nicht drüber. Mein Tipp daher unbedingt die finanzielle Bildung verbessern und somit die Gesamtsituation. viel Erfolg!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 20.11.2023 04:39
Zitat
Arbeitszeit runter und fertig, dann muss auch nicht viel mehr gezahlt werden. Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf

Dem würde eh nicht zugestimmt werden. Es fehlt ja jetzt schon überall Personal. Wenn das vorhandene Personal jetzt noch weniger arbeiten soll, dann gute Nacht.
Das Personal sollte doch nach der Arbeitszeitreduzierung nicht weniger arbeiten, sondern schneller ;).


Ich bezweifle das eine Person hier 100% Vollauslastung hat und nicht mal einen Kaffee, Wasser holt oder Zeit findet mal 5 Minuten mit den Kollegen zu sprechen oder der Toilettengang untersagt wird, da die Arbeit ansonsten nicht geschafft wird. Oder die Mittagspause regelmäßig gestrichen wird. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass trotz Arbeitszeitreduzierung um 2h die Arbeitsleistung abgenommen hatte. Lustigerweise wurde sogar mehr geschafft, da u.a. auch die Motivation der Mitarbeiter höher, Störungen oder andere Ablenkungen waren weniger. Bei einer 40h Woche wird nachweislich 30-35h produktiv gearbeitet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 20.11.2023 04:42
und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!

Ist es verwerflich bei den bald stattfindenden Demos schon jetzt Wohngeldanträge in der Menge zu verteilen? ^^

Wenn es einen Gott gibt hast den Antrag für die Hölle damit direkt ausgefüllt würden andere sagen. Ich sage du bist lustig und schwarzer Humor ist genau das was es braucht  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 07:39
[...] Kommt nur irgendwie niemand von den Verhandlern drauf. ;)
Zum Glück. Meine Miete, Energiekosten, Lebensmittel usw. werden nämlich nicht in Stunden bezahlt, sondern in Euro.
Was ist die rückwärste gerichtete Denke, mit der man sich weiterwhin selbst versklavt  ::)
Was spricht gegen weniger Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, wenn schon an Erhöhung nicht viel rumkommt? Mit der gewonnen Zeit kannst du machen, was du willst. Gerne auch nen Nebenjob (Protipp: 520 Euro brutto gleich netto), aber andere machen vielleicht was anderes Sinnvolles damit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 07:44


Ich bezweifle das eine Person hier 100% Vollauslastung hat und nicht mal einen Kaffee, Wasser holt oder Zeit findet mal 5 Minuten mit den Kollegen zu sprechen oder der Toilettengang untersagt wird, da die Arbeit ansonsten nicht geschafft wird. Oder die Mittagspause regelmäßig gestrichen wird. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass trotz Arbeitszeitreduzierung um 2h die Arbeitsleistung abgenommen hatte. Lustigerweise wurde sogar mehr geschafft, da u.a. auch die Motivation der Mitarbeiter höher, Störungen oder andere Ablenkungen waren weniger. Bei einer 40h Woche wird nachweislich 30-35h produktiv gearbeitet.

Meine Rede, letztendlich ist das alles machbar, wenn man etwas umdenkt und nicht nur sein Popochöen 40 Stunden platt sitzt. Aber selbst hier im Forum scheinen das die Rückwärtsdenkenden nicht zu verstehen, weil sie anscheinend nicht gewillt sind, an ihrer Effizienz zugunsten ihrer Freizeit zu arbeiten.

Das wird ihnen und und ihren ebenso denken Arbeitgebern aber in Kürze um die Ohren fliegen, weil dann gar kein Nachwuchs mehr kommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 20.11.2023 08:05


Ich bezweifle das eine Person hier 100% Vollauslastung hat und nicht mal einen Kaffee, Wasser holt oder Zeit findet mal 5 Minuten mit den Kollegen zu sprechen oder der Toilettengang untersagt wird, da die Arbeit ansonsten nicht geschafft wird. Oder die Mittagspause regelmäßig gestrichen wird. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass trotz Arbeitszeitreduzierung um 2h die Arbeitsleistung abgenommen hatte. Lustigerweise wurde sogar mehr geschafft, da u.a. auch die Motivation der Mitarbeiter höher, Störungen oder andere Ablenkungen waren weniger. Bei einer 40h Woche wird nachweislich 30-35h produktiv gearbeitet.

Meine Rede, letztendlich ist das alles machbar, wenn man etwas umdenkt und nicht nur sein Popochöen 40 Stunden platt sitzt. Aber selbst hier im Forum scheinen das die Rückwärtsdenkenden nicht zu verstehen, weil sie anscheinend nicht gewillt sind, an ihrer Effizienz zugunsten ihrer Freizeit zu arbeiten.


Nur, dass ich das richtig verstehe:
Weil mein AG nicht mehr zahlen will, soll ich die gleiche Arbeit in weniger Zeit erledigen, um mit der Restzeit einen Nebenjob anzufangen, um mit der zusätzlichen Arbeit, das auszugleichen, was mein AG nicht zahlen will?

Also mehr Geld durch mehr Arbeit vs. mehr Geld bei gleicher Arbeit (Wenn AG mehr zahlt)?
Ich wüsste, wofür ich mich entscheide!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 20.11.2023 08:13
Naja, die Verallgemeinerungen sind völlig fehl am Platz. Wer schon gut und effizient arbeitet, soll ja garnicht schneller arbeiten, sondern weniger für das gleiche Geld. Ob dann Arbeit liegen bleibt, ist das Problem des AG.
Wer sich den Schuh anzieht in weniger Zeit locker die selbe Arbeit verrichten zu können, wird wohl in der Vergangenheit dazu beigetragen haben, dass der öffentliche Dienst aus Kaffeetrinkern besteht.
Das dürften ja aber nicht alle sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 20.11.2023 08:21
und auch wenn es eine furchtbare Aussage ist...wenn es möglich ist, lasse Dir bitte Wohngeld auszahlen!!!!!

Ist es verwerflich bei den bald stattfindenden Demos schon jetzt Wohngeldanträge in der Menge zu verteilen? ^^

Wenn es einen Gott gibt hast den Antrag für die Hölle damit direkt ausgefüllt würden andere sagen. Ich sage du bist lustig und schwarzer Humor ist genau das was es braucht  ;D

Geschieht tatsächlich auch schon in Hamburg. Dabei werden nur die erste und letzte Seite als doppelseitigen Druck von 11seitigen Antrag in der Menge verteilt.
Da steckt aber eine andere Gruppierung hinter, als die mit den Andreas Antoinette Stickern und dem riesigen Andreas Antoinette Banner, dass letzte Woche bei einer Fußgängerbrücke über der Hauptstraße beim Standort der Sozialbehörde aufgegangen wurde.
Amüsante Aktion
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 08:22

Weil mein AG nicht mehr zahlen will, soll ich die gleiche Arbeit in weniger Zeit erledigen, um mit der Restzeit einen Nebenjob anzufangen, um mit der zusätzlichen Arbeit, das auszugleichen, was mein AG nicht zahlen will?

Also mehr Geld durch mehr Arbeit vs. mehr Geld bei gleicher Arbeit (Wenn AG mehr zahlt)?
Ich wüsste, wofür ich mich entscheide!

Ne, du hast es nicht verstanden, Aber danke für die Bestätigung der These der Rückwärtsdenkenden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 09:00
Wenn es ausschließlich auf die Reduzierung der Arbeitszeit ankommt scheint das Entgelt ja ausreichend zu sein.

Ich muss allerdings auch meine Rechnungen bezahlen und bin daher auf eine angemessene Entgelterhöhung angewiesen.

Vielleicht kann LisaV kurz erklären was genau an der Stellungnahme von troubleshooting falsch sein soll? Der Mensch hat doch recht....

Außerdem kommt man, sollte man sich für einen Nebenjob entscheiden, recht schnell in Kinflikt mit dem ArbZG....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 09:09
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 09:23
Gerade aufgrund des Fachkräftemangels sehe ich eine Reduktion der Arbeitszeit kritisch. Wer soll die anfallenden Aufgaben denn erledigen?

Unbeschadet dessen gibt es gerade  im öD viele Möglichkeiten der Effizienzsteigerung. Diese müssen allerdings erst einmal erkannt und dann auch implementiert werden. Wer soll das denn bei einer Reduktion der AZ von, sagen wir, 12,5% machen? Das heißt ja bei gegebener Arbeitsdichte nichts anderes als dass für jeweils 8 Bestandskräfte ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden müsste.

Sehe ich nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 09:32
Gerade aufgrund des Fachkräftemangels sehe ich eine Reduktion der Arbeitszeit kritisch. Wer soll die anfallenden Aufgaben denn erledigen?

Unbeschadet dessen gibt es gerade  im öD viele Möglichkeiten der Effizienzsteigerung. Diese müssen allerdings erst einmal erkannt und dann auch implementiert werden. Wer soll das denn bei einer Reduktion der AZ von, sagen wir, 12,5% machen? Das heißt ja bei gegebener Arbeitsdichte nichts anderes als dass für jeweils 8 Bestandskräfte ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden müsste.

Sehe ich nicht.

Und genau das ist das Problem - auch hier im Forum. Für wen sprichst du? AG oder AN? Es sollte Aufgabe des AG sein, das sinnvoll zu steuern. Wenn er das nicht hinkriegt, ist das sein Problem, nicht das des AN.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Illunis am 20.11.2023 09:33
...Klar sind wir nicht die freie Wirtschaft und der Bereich Autobauer gehört zu den besserverdienern in Deutschland...

Aber genau mit solchen Arbeitgebern müsste sich der gesamte ÖD eigentlich vergleichen und versuchen mit zu halten. Allein schon wegen der "Bestenauslese"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.11.2023 09:34
Gerade aufgrund des Fachkräftemangels sehe ich eine Reduktion der Arbeitszeit kritisch. Wer soll die anfallenden Aufgaben denn erledigen?

Unbeschadet dessen gibt es gerade  im öD viele Möglichkeiten der Effizienzsteigerung. Diese müssen allerdings erst einmal erkannt und dann auch implementiert werden. Wer soll das denn bei einer Reduktion der AZ von, sagen wir, 12,5% machen? Das heißt ja bei gegebener Arbeitsdichte nichts anderes als dass für jeweils 8 Bestandskräfte ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden müsste.

Sehe ich nicht.

Nochmal: Eine Reduzierung der Arbeitszeit führt nicht automatisch dazu, dass Arbeit liegen bleibt. Bei Bürojobs kannst du durch gutes Selbst- und Zeitmanagement ohne Probleme die Arbeit von 40 in 35 Stunden erledigen. Konzentriertes Arbeiten ist hier das Stichwort. Das erkennst du sehr gut in der letzten Woche bzw. am letzten Tag vor einem längeren Urlaub. Man blendet alle Störfaktoren aus und arbeitet konzentriert die wichtigsten Arbeitspakete bzw. offenen Punkte ab. Und - grand surprise - man schafft in der gleichen Zeit deutlich mehr als sonst. Intrinsische Motivation ist da auch noch ein Stichwort - man will ja fertig werden und mit gutem Gefühl in den Urlaub starten.

Wenn wir über Effizienzsteigerungen sprechen, sieht das Bild anders aus.

Hier kannst du nach entsprechender Prozessoptimierung, Digitalisierung und Automatisierung rund 30 % der Belegschaft einsparen, ohne das letzte Quäntchen noch rausgeholt zu haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 09:38
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Mehr Freizeit nützt nix, wenn man dafür einen Zweitjob braucht oder Flaschensammeln muss.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 20.11.2023 09:42

Weil mein AG nicht mehr zahlen will, soll ich die gleiche Arbeit in weniger Zeit erledigen, um mit der Restzeit einen Nebenjob anzufangen, um mit der zusätzlichen Arbeit, das auszugleichen, was mein AG nicht zahlen will?

Also mehr Geld durch mehr Arbeit vs. mehr Geld bei gleicher Arbeit (Wenn AG mehr zahlt)?
Ich wüsste, wofür ich mich entscheide!

Ne, du hast es nicht verstanden, Aber danke für die Bestätigung der These der Rückwärtsdenkenden.

Ich verstehe wiederum nicht, wie man Fakten als rückwärtsdenken bezeichnen kann. Aber ist ja eigentlich auch völlig egal, weil die Arbeitszeitreduzierung doch gar kein Thema der aktuellen Verhandlungen ist.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 09:43
[...] Bei Bürojobs kannst du durch gutes Selbst- und Zeitmanagement ohne Probleme die Arbeit von 40 in 35 Stunden erledigen. Konzentriertes Arbeiten ist hier das Stichwort. [...]

Klar, die Zigarettenpause, der Kaffee mit den Kollegen, Der Plausch auf dem Gang ... all das hält auf und reduziert den Output.

Warum die Leute aber bei verkürzter Arbeitszeit auf diese entschleunigenden Elemente verzichten würden, erschließt sich mir nicht wirklich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 20.11.2023 10:09
Muss es auch nicht. Dafür gibt es mittlerweile unzählige Studien und Experimente, die genau das belegt haben. Könnte damit zusammenhängen, dass der Körper bei einer überlangen Arbeitszeit automatisch nach Pausen sucht und schafft. Bei geringerer Arbeitszeit ist das nicht mehr erforderlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 10:14
Muss es auch nicht. Dafür gibt es mittlerweile unzählige Studien und Experimente, die genau das belegt haben. Könnte damit zusammenhängen, dass der Körper bei einer überlangen Arbeitszeit automatisch nach Pausen sucht und schafft. Bei geringerer Arbeitszeit ist das nicht mehr erforderlich.


Also:

35h = Optimales Zeitfenster für 100% produktive Arbeit
40h = überlange Arbeitszeit mit schwerer Überforderung und Ausfallerscheinungen.

Irgendwie habe ich da ein paar Zweifel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 20.11.2023 10:18
Dir steht jederzeit frei, die entsprechenden Studien zu lesen und deine persönlichen Zweifel nicht in einem Forum zu äußern, sondern zu beseitigen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 10:29

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Mehr Freizeit nützt nix, wenn man dafür einen Zweitjob braucht oder Flaschensammeln muss.

Damit stülpst du aber dein starres Modell auf alle anderen, die es vielleicht flexibler haben möchten. Ziemlich egoistisch, meisnt du nicht? Wo ist der Untscheid zwischen 40h im Erstjob und 35h im Erstjob und 4-5h im Zweijob (am Besten wie schon mehrfach beschrieben als Minijob mit Brutto=Netto)?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 10:35

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Mehr Freizeit nützt nix, wenn man dafür einen Zweitjob braucht oder Flaschensammeln muss.

Damit stülpst du aber dein starres Modell auf alle anderen, die es vielleicht flexibler haben möchten. Ziemlich egoistisch, meisnt du nicht? Wo ist der Untscheid zwischen 40h im Erstjob und 35h im Erstjob und 4-5h im Zweijob (am Besten wie schon mehrfach beschrieben als Minijob mit Brutto=Netto)?


Ich sage ja, darf gerne flexibel sein ... aber warum soll ein Zweitjob (+ zusätzliche Wege)  eine anstrebenswerte Lebensweise sein, um sein Auskommen zu sichern?

32h Arbeit = 100% Gehalt. 40h Arbeit = 125% Gehalt.

Ein "Verbot" von mehr als 32h Arbeit der Woche ist wohl wenig zielführend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 10:35
Den Unterschied merkst Du spätestens bei Renteneintritt....

Wer es flexibler haben möchte kann durchaus ein Teilzeitmodell anstreben, für diejenigen die weniger Geld benötigen ein gangbarer Weg.

Aber später dann bitte nicht jammern " ich habe 40 Jahre gearbeitet aber meine Rente reicht nicht"....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 10:37
Btw... es wird hier allmählich etwas offtopic...:-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 10:40
Btw... es wird hier allmählich etwas offtopic...:-)

Arbeitszeit und Gehalt ... würde ich schon so ganz grob in der Nähe einer Tarif-Thematik verorten  :D ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 10:47
Den Unterschied merkst Du spätestens bei Renteneintritt....

Wer es flexibler haben möchte kann durchaus ein Teilzeitmodell anstreben, für diejenigen die weniger Geld benötigen ein gangbarer Weg.

Aber später dann bitte nicht jammern " ich habe 40 Jahre gearbeitet aber meine Rente reicht nicht"....

Welche Rente meinst du? Da bleibt für die Jüngeren doch eh nichts mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 10:55
Na, dann kann man es ja so richtig krachen lassen.

Echt jetzt? Von dem Teilzeitverdienst oder aber dem nicht erhöhten Entgelt wegen Stundenreduktion werden die Jüngeren dann entsprechend privat vorsorgen um die Rentenlücke zu füllen? Oder macht man das dann über den 540- Euro- Tankstellenjob, der ohnehin vollkommen rentenanspruchsfrei abgewickelt wird?

Bin wahrscheinlich zu alt um diese vorwärtsgewandte Argumentation verstehen zu können.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 11:10
Du hast nen, wenn auch geringeren, Rentenanspruch bei nem Minijob  :P.

Davon ab - sachlich geht bei dir nicht, da muss der Oberlehrer rauskommen, nicht wahr? Um auf der Ebene zu bleiben: viel Spaß weiterhin im Hamsterrad, aber dann auch nicht meckern, dass sich überall Arbeitsbedingungen verbessern, nur nicht im öD.

Mein Ansatz war moderate Erhöhung in Kombination mit Stundenredukion, weil die TDL sich eh nicht auf die Forderungen einlassen wird. Die Stundenreduktion wurde aber von den Gewerkschaften vorab überhaupt nicht auf den Tisch gebracht - ein großer Fehler, um in der Nachwuchsgewinnung konkurrenzfähig zu bleiben.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 20.11.2023 11:10
Du denkst an die Altersvorsorge. Wer macht denn sowas heutzutage noch? Die Menschen wollen nebenher intensiv leben und nicht arbeiten, um anschließend gut zu leben.
Das ist m.E. nach der sicherste Weg in eine Verarmung. Wenn immer mehr Menschen weniger Arbeiten, dann wird auch weniger geschöpft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 11:13
Ich lebe auch während meines Erwerbslebens nicht schlecht...:-)

Aber genauso einfach ist es, wenn immer mehr Leute weniger arbeiten erfolgt weniger Wertschöpfung. Trivial, aber augenscheinlich schwer zu vermitteln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 11:23
Denkweisen von vorgestern, trivial, aber augenscheinlich schwer zu vermitteln, dass es dringend Änderungen bedarf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 11:29
Was genau wäre Dein Vorschlag?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 11:31
Das hab ich jetzt mehrfach geschrieben. Lies es einfach  ::)
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Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 11:35
Tja, hier finden wir wohl nicht zueinander:-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 11:43
Das hab ich jetzt mehrfach geschrieben. Lies es einfach  ::)

Lisa, tut mir Leid, aber ich verorte das tatsächlich unter "Wohlstandsverwahrlosung". Ganz wenig arbeiten, aber ganz viel Geld verdienen, damit es mit den mannigfaltigen Freizeitgestaltungen auch klappt.

Noch mal der Hinweis: Die Inflation hat für viele einen erheblichen Kaufkraftverlust zur Folge gehabt, den man so weit wie möglich ausgeglichen haben möchte. Mehr Freizeit bei gleichem Lohn, damit man an der Tanke jobben gehen kann, halte ich für eine grobe Fahrlässigkeit, denn dadurch steigt die Arbeitsleistung im Job definitiv nicht.

Ein flexibles Teilzeitsystem darf es ja gerne geben, aber eben nicht verpflichtend oder als Ersatz für Tarifsteigerungen. Wenn man das mehrfach so macht, dann arbeitet man zwar nur noch 20h, aber das Bürgergeld kommt strammen Schrittes immer näher.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 12:00
Das zumindest in eine Richtung flexible Teilzeitsystem gibt es bereits, in den meisten Betrieben gibt es auch flexible Arbeitszeitlösungen wie Gleitzeitvereinbarungen, Funktionsarbeitszeitsysteme usw..
Auch homeoffice wird in vielen Bereichen ermöglicht.

Entgeltanpassungen im Sinne des Inflationsausgleichs sind tariflich zwingend erforderlich. Hierbei erwarte ich aufgrund der zu bewältigenden Krisen ( erst Corona, dann die Anforderungen der Ukrainekrise) keinen 1:1 Ausgleich, aber zumindest wäre ein ernstzunehmender Vorschlag der AG wünschenswert. Die Krisenbewältigung wird schmerzen, die mannigfaltigen Kostensteigerungen werden sich m.M.n. bei allen AN durch wie auch immer geartete Reallohneinbußen bemerkbar machen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.11.2023 12:05
Bei meiner Gattin (pW) wird zum 1.1. Homeoffice gestrichen, ein Paradies in dem der öD lebt?

Es wäre ein leichtes eine 10% Stunden-Lohnerhöhung für die Ags kostenneutral zu erreichen, einfach 10% weniger Sollstunden bei vollem Lohnausgleich.
Der Rest wird durch Aufstockerverträge (also reverse Teilzeit) oder Steigerung der Leistung aufgefangen.
Warum macht da verdi nicht mit?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.11.2023 12:08
Denkweisen von vorgestern, trivial, aber augenscheinlich schwer zu vermitteln, dass es dringend Änderungen bedarf.

Ich bin beim Thema Flexibilisierung total bei dir. Der Weg dorthin ist aber verschieden gangbar:
In der Zeit des Kampfes um die z.B. 35h-Woche ging es auch darum, dass für jeden (trotz Automatisierung) Arbeit da ist. Somit hat man die Zeiten des einzelnen verringert um genug Jobs zu sichern.

Heute ist es andersrum. Mal ein Beispiel: In der IGM DARF ich als Arbeitgeber nur einen geringen Prozentsatz an Angestellten (meist 12%) länger als 35h beschäftigen. Es haben viele also garnicht die Chance länger zu arbeiten und mehr zu verdienen, selbst wenn sie wollten.
Gleichzeitig gibt es einen Rechtsanspruch auf Teilzeit. In HH sind die meisten Stellen Teilzeitfähig und bei so einer geringen Verringerung wird kaum ein AG Argumente haben. Daher kann man doch lieber die 20% (plakatives Beispiel) für alle nehmen und wer möchte nutzt das um 10 oder 20% weniger zu arbeiten. Andersrum geht es oft nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 20.11.2023 12:12
Gerade aufgrund des Fachkräftemangels sehe ich eine Reduktion der Arbeitszeit kritisch. Wer soll die anfallenden Aufgaben denn erledigen?

Unbeschadet dessen gibt es gerade  im öD viele Möglichkeiten der Effizienzsteigerung. Diese müssen allerdings erst einmal erkannt und dann auch implementiert werden. Wer soll das denn bei einer Reduktion der AZ von, sagen wir, 12,5% machen? Das heißt ja bei gegebener Arbeitsdichte nichts anderes als dass für jeweils 8 Bestandskräfte ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden müsste.

Sehe ich nicht.

Ja aber .. wie willst du dem Fachkräftemangel entgegenwirken, wenn du neben (wohlwollend) mittelmäßigen Gehalt nur lange Arbeitszeiten bietest? Klar kann jeder Teilzeit gehen, aber dann verdienst du halt auch noch deutlich weniger.

Die wenigsten der GenZ wollen noch 40h arbeiten - und ja ich kann sie verstehen. Ich frag mich auch immer wieso ich mir das antue. Die Zeiten in denen man mit einem 40h Job ein Haus usw kaufen konnte sind vorbei. Wieso eigentlich dann sich noch kaputt machen? Mich fragen auch alle, warum ich so viel arbeite.

Andere Arbeitgeber punkten bei gleichem oder besseren Gehalt halt mit weniger Arbeitszeit. Auch und gerade im öD muss man mit der Zeit gehen. Sonst sieht es in 5-10 Jahren ganz düster aus. Da bringt dir dann kein Effizienzgewinn der Welt etwas, wenn jeder zweite Arbeitsplatz unbesetzt ist.

Klar man benötigt Effizienzgewinne. Aber speziell in der Verwaltung sehe ich eher das Problem - jedes bissl Effizienzgewinn wird durch zusätzliche Regulierungen (und damit Extra-Aufgaben und Prüfschritten) zunichte gemacht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 12:20

Bei meiner Gattin (pW) wird zum 1.1. Homeoffice gestrichen, ein Paradies in dem der öD lebt?

Es wäre ein leichtes eine 10% Stunden-Lohnerhöhung für die Ags kostenneutral zu erreichen, einfach 10% weniger Sollstunden bei vollem Lohnausgleich.
Der Rest wird durch Aufstockerverträge (also reverse Teilzeit) oder Steigerung der Leistung aufgefangen.
Warum macht da verdi nicht mit?

Weil völlig unbekannt ist, wie viele von dieser reverse Teilzeit Gebrauch machen würden. Hier würde auch die AG-Seite nicht mitmachen, da absolut unbekannt wäre, wie hoch die Personalkosten künftig ausfallen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 12:28
Der Fachkräftemangel ist kein alleiniges Problem der öffentlichen AG.
Jede Fachkraft die der öD beschäftigt fehlt letztlich im Gesamtpool aller AG.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 12:29

Die wenigsten der GenZ wollen noch 40h arbeiten - und ja ich kann sie verstehen. Ich frag mich auch immer wieso ich mir das antue. Die Zeiten in denen man mit einem 40h Job ein Haus usw kaufen konnte sind vorbei. Wieso eigentlich dann sich noch kaputt machen? Mich fragen auch alle, warum ich so viel arbeite.

Miete kostet doch auch Geld und zwar nicht wenig. Das Wohnen teuerer geworden ist, kann man doch nicht mit der Hinnahme von Kaufkraftverlusten und mehr Freizeit kompensieren. Die Logik erschließt sich mir nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 20.11.2023 12:54
Denkweisen von vorgestern, trivial, aber augenscheinlich schwer zu vermitteln, dass es dringend Änderungen bedarf.

Wie kommst Du darauf, das jeder weniger arbeiten möchte? Ist auch ziemlich egoistisch so zu denken. Ich brauche keinen 2. Job und ich möchte auch keinen 2. AG haben!!!!!
Ich komme mit 40 Std gut zurecht und wer damit nicht klar kommt, soll einfach Teilzeit machen.
Und das hat nix mit 70er Jahre denken zu tun. Ich habe eine Stelle, und weil manche etwas nicht wollen, soll ich mir eine 2. Stelle suchen? Geht es Dir noch gut? Such Du dir doch einen stelle woanders, wo Du nur 35 Std arbeiten musst. Ich finde es weitaus egoistischer das Leute sich einen 2. AG suchen sollen, damit wenige ihre Wünsche bekommen.
Wenn mir das mal Zuviel ist, mache ich Teilzeit und gut ist. Aber ich suche mir doch keinen 2. Job weil mein erster nicht genug abwirft  ;D

Sorry, aber das ist meine Meinung, genau wie Du deine hast!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 13:14
Wie kommst Du darauf, das jeder weniger arbeiten möchte? Ist auch ziemlich egoistisch so zu denken. Ich brauche keinen 2. Job und ich möchte auch keinen 2. AG haben!!!!!
Ich komme mit 40 Std gut zurecht und wer damit nicht klar kommt, soll einfach Teilzeit machen.
Und das hat nix mit 70er Jahre denken zu tun. Ich habe eine Stelle, und weil manche etwas nicht wollen, soll ich mir eine 2. Stelle suchen? Geht es Dir noch gut? Such Du dir doch einen stelle woanders, wo Du nur 35 Std arbeiten musst. Ich finde es weitaus egoistischer das Leute sich einen 2. AG suchen sollen, damit wenige ihre Wünsche bekommen.
Wenn mir das mal Zuviel ist, mache ich Teilzeit und gut ist. Aber ich suche mir doch keinen 2. Job weil mein erster nicht genug abwirft  ;D

Sorry, aber das ist meine Meinung, genau wie Du deine hast!

Danke für die Bestätigung des doch sehr stark ausgeprägten Ewiggestrigentums im öD, Da freut sich der AG doch und du doch bestimmt auch, wenn du deine 5-6% auf 36 Monate ohne sonstige Vorteile kriegst  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 20.11.2023 13:17
Bei meiner Gattin (pW) wird zum 1.1. Homeoffice gestrichen, ein Paradies in dem der öD lebt?



Und das macht deine Frau mit?

Sehr unklug vom Unternehmen, die Mitarbeiter werden in Scharen abwandern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 20.11.2023 13:22
Denkweisen von vorgestern, trivial, aber augenscheinlich schwer zu vermitteln, dass es dringend Änderungen bedarf.

Wie kommst Du darauf, das jeder weniger arbeiten möchte? Ist auch ziemlich egoistisch so zu denken. Ich brauche keinen 2. Job und ich möchte auch keinen 2. AG haben!!!!!
Ich komme mit 40 Std gut zurecht und wer damit nicht klar kommt, soll einfach Teilzeit machen.
Und das hat nix mit 70er Jahre denken zu tun. Ich habe eine Stelle, und weil manche etwas nicht wollen, soll ich mir eine 2. Stelle suchen? Geht es Dir noch gut? Such Du dir doch einen stelle woanders, wo Du nur 35 Std arbeiten musst. Ich finde es weitaus egoistischer das Leute sich einen 2. AG suchen sollen, damit wenige ihre Wünsche bekommen.
Wenn mir das mal Zuviel ist, mache ich Teilzeit und gut ist. Aber ich suche mir doch keinen 2. Job weil mein erster nicht genug abwirft  ;D

Sorry, aber das ist meine Meinung, genau wie Du deine hast!

und wie sieht's aus mit:
entweder sehr schlechte Gehaltserhöhung in Form von € (zum Beispiel 4% auf 36 Monate) oder halt eine deutliche Gehaltserhöhung in Form von weniger Arbeitszeit? sagen wir runter auf 35 Stunden auf 12 Monate?

Die meisten wollen ja einfach eine gute Gehaltserhöhung haben in Form von € oder weniger Arbeitszeit.

NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.11.2023 13:28
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 20.11.2023 13:36
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.

naja aber 4% auf 36 Monate ist für mich gar nix...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 13:37
Und wie immer im Leben gilt, das Veränderungen Veränderungen bedürfen.

Denjenigen die das Entgelt bzw. die Rahmenbedingungen so  fürchterlich finden steht es frei sich anderweitig zu orientieren.
Ich befürchte nur das viele ihren eigenen Marktwert hoffnungslos überschätzen. Sehe ich im Kollegenkreis täglich.



Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 20.11.2023 13:39
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.

Es steht doch schon längst fest was wir bekommen. Alles andere ist da doch nur Theater. Das Gefühl beschleicht einem zumindest.

Für mich steht fest, es werden 27 Monate Laufzeit.

2023 = NIX
2024 = 150 Sockelbetrag und 4,5%
2025 = 75 Sockelbetrag und 2,5%

Irgendetwas in dieser Richtung wird es werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 13:39
Danke für die Bestätigung des doch sehr stark ausgeprägten Ewiggestrigentums im öD, Da freut sich der AG doch und du doch bestimmt auch, wenn du deine 5-6% auf 36 Monate ohne sonstige Vorteile kriegst  ;D

Ich bekomme das mit dem Gestrigtum nicht auf die Kette: Menschen arbeiten, um ihr Auskommen zu sichern. Jetzt fällt der Wert der Bezüge erheblich und die "moderne" Antwort soll sein: "Ja, mehr gibt's auch nicht. Dafür mehr Freizeit"?

Du erinnerst mich an eine Kollegin meiner Frau. Verbeamtet in A9 (kein Reichtum), aber: Mama und Papa haben auf einem ihrer Grundstücke ein prächtiges Häuschen gebaut, in dem dieses Kollegin jetzt kostenneutral lebt. Abendessen wird auch gekocht. Klar: Da braucht es gar kein Geld zusätzlich und Freizeit wiegt schwerer. Nur: Das ist doch nicht die "normale" Lebensrealität der Menschen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.11.2023 13:40
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.

naja aber 4% auf 36 Monate ist für mich gar nix...

Das sei dir unbenommen - es wird aber deutlich deutlich mehr als die 4% auf 36 Monate. Wieviel mehr kann hier niemand von uns wissen - daher wartet doch erstmal ab mit dem Meckern oder damit irgendwelchen halbgaren Alternativen vorzuschlagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 20.11.2023 13:43

Ich befürchte nur das viele ihren eigenen Marktwert hoffnungslos überschätzen. Sehe ich im Kollegenkreis täglich.

Hehe das glaube ich auch. Für einige dürfte dennoch positiv bereits entgegenkommen, dass ihr Marktwert sich nicht allein nach ihren Fähigkeiten richtet. Die Kollegen rechnen den Mangel auf dem Arbeitsmarkt vermutlich schon reichlich mit ein.  ;)

Bei uns hat man sich darauf verständigt keine Leute einzustellen, die unter dem Anforderungsprofil liegen. Spart eine Menge Geld ein! Diejenigen, die die Anforderungen erfüllen sagen ab, wenn sie das Gehaltsangebot hören und diejenigen, die die Anforderungen nicht erfüllen werden aussortiert. So geht eine solide Haushaltswirtschaft!  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 20.11.2023 13:46
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.

Es steht doch schon längst fest was wir bekommen. Alles andere ist da doch nur Theater. Das Gefühl beschleicht einem zumindest.

Für mich steht fest, es werden 27 Monate Laufzeit.

2023 = NIX
2024 = 150 Sockelbetrag und 4,5%
2025 = 75 Sockelbetrag und 2,5%

Irgendetwas in dieser Richtung wird es werden.

Das wären also um die 8-9% für 2024 und um die 3,5-4,5% für 2025. Weit weg von supergut - aber doch schonmal deutlich mehr als die eben angesprochenen 4% für 36 Monate.

Abwarten, rausgehen, laut sein und dann mal schauen was das Ergebnis wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 20.11.2023 13:47
Bei uns hat man sich darauf verständigt keine Leute einzustellen, die unter dem Anforderungsprofil liegen. Spart eine Menge Geld ein! Diejenigen, die die Anforderungen erfüllen sagen ab, wenn sie das Gehaltsangebot hören und diejenigen, die die Anforderungen nicht erfüllen werden aussortiert. So geht eine solide Haushaltswirtschaft!  ;D
... also stellt ihr letztlich gar niemanden ein?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 20.11.2023 13:56
Das sei dir unbenommen - es wird aber deutlich deutlich mehr als die 4% auf 36 Monate. Wieviel mehr kann hier niemand von uns wissen - daher wartet doch erstmal ab mit dem Meckern oder damit irgendwelchen halbgaren Alternativen vorzuschlagen.

Meinst du damit 4% auf 60 Monate :-D ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 13:59
Das sei dir unbenommen - es wird aber deutlich deutlich mehr als die 4% auf 36 Monate. Wieviel mehr kann hier niemand von uns wissen - daher wartet doch erstmal ab mit dem Meckern oder damit irgendwelchen halbgaren Alternativen vorzuschlagen.

Meinst du damit 4% auf 60 Monate :-D ?

Man könnte ja auch -wie in anderen Themenfeldern gerne diskutiert- auf Sachleistungen umstellen: Statt mehr Geld gibt's halt 3 Säcke Mehl, 4 Packungen Nudeln und 20 Rollen Klopapier statt einer prozentualen Erhöhung  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 20.11.2023 14:04
Wie kommst Du darauf, das jeder weniger arbeiten möchte? Ist auch ziemlich egoistisch so zu denken. Ich brauche keinen 2. Job und ich möchte auch keinen 2. AG haben!!!!!
Ich komme mit 40 Std gut zurecht und wer damit nicht klar kommt, soll einfach Teilzeit machen.
Und das hat nix mit 70er Jahre denken zu tun. Ich habe eine Stelle, und weil manche etwas nicht wollen, soll ich mir eine 2. Stelle suchen? Geht es Dir noch gut? Such Du dir doch einen stelle woanders, wo Du nur 35 Std arbeiten musst. Ich finde es weitaus egoistischer das Leute sich einen 2. AG suchen sollen, damit wenige ihre Wünsche bekommen.
Wenn mir das mal Zuviel ist, mache ich Teilzeit und gut ist. Aber ich suche mir doch keinen 2. Job weil mein erster nicht genug abwirft  ;D

Sorry, aber das ist meine Meinung, genau wie Du deine hast!

Danke für die Bestätigung des doch sehr stark ausgeprägten Ewiggestrigentums im öD, Da freut sich der AG doch und du doch bestimmt auch, wenn du deine 5-6% auf 36 Monate ohne sonstige Vorteile kriegst  ;D

Das ist doch Unfug. Wie kannst Du darauf schließen, das ich mit dem Ergebnis zufrieden wäre? Von Dir kommen nur hole Phrasen, das alles 70er ist und Ewiggestrig. Ich habe 15% als Forderung gestellt auf 1. Jahr. Was Verdi daraus gemacht hat, ist natürlich nicht annähernd das was ich möchte. Jetzt aber zu behaupten gleiches Geld und 5 Std weniger Arbeit ist die Lösung für alle, ist ja noch gestriger.
Sind in der IG Metall alle Happy und fordern deshalb jetzt auch nichts mehr? Glaube da wird auch 8,5% gefordert. Kann ja also nicht nur alleine an der Arbeitszeit liegen.
Was hält dich denn im ÖD...die gute Bezahlung...die Arbeitszeit? Mach doch einfach Teilzeit und such Dir einen 450€ Job. Oder einen ganz neuen Job, ist doch dann alles tutti für Dich.
Ich mache meinen Job wirklich gerne und kein AG kann mir das bieten, was ich gerade mache. Was bei rum kommt in den Verhandlungen werden wir ja sehen. Ich hoffe Verdi bleibt mindestens bei ihren Forderungen und geht nicht runter!!!

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.11.2023 14:19
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Als mitte 30 mit Kindern und ganz anderer Ausgabenseite sage ich:

Lieber eine Stundenreduzierung und mehr Zeit für die Kinder, als ein paar Euro mehr. Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie, dass du dich so gerne hinter deiner ach so wichtigen Arbeit versteckst? Oder ist für die Kinderbetreuung/-erziehung und Haushalt nur deine Frau zuständig?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 14:28
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Als mitte 30 mit Kindern und ganz anderer Ausgabenseite sage ich:

Lieber eine Stundenreduzierung und mehr Zeit für die Kinder, als ein paar Euro mehr. Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie, dass du dich so gerne hinter deiner ach so wichtigen Arbeit versteckst? Oder ist für die Kinderbetreuung/-erziehung und Haushalt nur deine Frau zuständig?

Ich kenne weder Deine Ausgaben- noch Einnahmenseite, aber wenn Dir die Freizeit wichtiger ist, warum dann nicht in Teilzeit mit 35h, 32,5h, 30h arbeiten? Wenn hier eine ordentliche Tariferhöhung stattfindet, ist das doch auch finanziell kein Verlust für Dich und Dein Wunsch nach mehr Zeit ist erfüllt. Nur: Warum sollte dieses Modell allen aufgezwungen werden?

... Ich arbeite übrigens zu 80% im HomeOffice bei freier Zeiteinteilung. Meine Kinder kommen nicht zu kurz und ich kann auch eine Waschmaschine bedienen :D ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: jackson22 am 20.11.2023 14:33
Ich verstehe nicht was hier diese (meiner Meinung nach) sinnfreie Diskussion über eine (sowieso nicht erfolgende) Arbeitszeitreduzierung soll - insbesondere mit diesen persönlichen Eigenheiten und Angriffen wie z.B. "Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie...".

Wer mehr Zeit für seine Familie will, soll halt mit dem AG sprechen und ggfs. seine Stunden reduzieren.  ::)

Für viele ist mehr Einkommen halt wichtiger oder gar notwendiger!

Einige tun hier ja so, als ob bei 39 oder 40 Stunden die Woche die Welt untergeht. Vor allem im ÖD, wo sich sicherlich die Hälfte der Leute nicht gerade totarbeiten ;)

Bei 60 Stunden die Woche (in der PW oder Selbständigkeit) ja nun nicht wirklich selten, könnte ich das Gejammere ja noch nachvollziehen...

Ansonsten kann man echt oft nur mit dem Kopf schütteln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 20.11.2023 14:36
Bei uns hat man sich darauf verständigt keine Leute einzustellen, die unter dem Anforderungsprofil liegen. Spart eine Menge Geld ein! Diejenigen, die die Anforderungen erfüllen sagen ab, wenn sie das Gehaltsangebot hören und diejenigen, die die Anforderungen nicht erfüllen werden aussortiert. So geht eine solide Haushaltswirtschaft!  ;D
... also stellt ihr letztlich gar niemanden ein?
Achso ich vergaß zu erwähnen, dass sich "bei uns" auf den Ingenieurbereich (Stadtplanung, Bau- und Wohnungsaufsicht, Tief-/Hochbauingenieure, Elektroingenieure und Versorgungstechnik etc.) bezieht. Da laufen die meisten Ausschreibungen mit E11 ins Leere bzw. die Stellen werden tatsächlich in aller Regelmäßigkeit nicht besetzt.
Beim Rest gehts scheinbar deutlich besser. Auch bei den Instagram-Verantwortlichen (irgendwas mit Medien)...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.11.2023 14:37
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Als mitte 30 mit Kindern und ganz anderer Ausgabenseite sage ich:

Lieber eine Stundenreduzierung und mehr Zeit für die Kinder, als ein paar Euro mehr. Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie, dass du dich so gerne hinter deiner ach so wichtigen Arbeit versteckst? Oder ist für die Kinderbetreuung/-erziehung und Haushalt nur deine Frau zuständig?

Ich kenne weder Deine Ausgaben- noch Einnahmenseite, aber wenn Dir die Freizeit wichtiger ist, warum dann nicht in Teilzeit mit 35h, 32,5h, 30h arbeiten? Wenn hier eine ordentliche Tariferhöhung stattfindet, ist das doch auch finanziell kein Verlust für Dich und Dein Wunsch nach mehr Zeit ist erfüllt. Nur: Warum sollte dieses Modell allen aufgezwungen werden?

... Ich arbeite übrigens zu 80% im HomeOffice bei freier Zeiteinteilung. Meine Kinder kommen nicht zu kurz und ich kann auch eine Waschmaschine bedienen :D ;)

Ist für mich aktuell kein Thema, weil ich jetzt erstmal für ein Jahr in Elternzeit gehe, um mehr Zeit für meine Familie zu haben. Anschließend werde ich vermutlich die Stunden reduzieren.

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.11.2023 14:39

Bei meiner Gattin (pW) wird zum 1.1. Homeoffice gestrichen, ein Paradies in dem der öD lebt?

Es wäre ein leichtes eine 10% Stunden-Lohnerhöhung für die Ags kostenneutral zu erreichen, einfach 10% weniger Sollstunden bei vollem Lohnausgleich.
Der Rest wird durch Aufstockerverträge (also reverse Teilzeit) oder Steigerung der Leistung aufgefangen.
Warum macht da verdi nicht mit?

Weil völlig unbekannt ist, wie viele von dieser reverse Teilzeit Gebrauch machen würden. Hier würde auch die AG-Seite nicht mitmachen, da absolut unbekannt wäre, wie hoch die Personalkosten künftig ausfallen.
Nun der AG hat es doch in der Hand, solange kein Anspruch auf Arbeitszeitverlängerung gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 14:41
Ich verstehe nicht was hier diese (meiner Meinung nach) sinnfreie Diskussion über eine (sowieso nicht erfolgende) Arbeitszeitreduzierung soll - insbesondere mit diesen persönlichen Eigenheiten und Angriffen wie z.B. "Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie...".

Das Thema 4-Tage-Woche ist halt medial in diesem Jahr ziemlich gehypt worden ... und vielleicht fühlt sich der ein oder andere auch "minderwertig", wenn er nur in Teilzeit arbeiten kann oder möchte, und wünscht sich aus diesem Grunde eine tarifliche Obergrenze.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 14:48

Bei meiner Gattin (pW) wird zum 1.1. Homeoffice gestrichen, ein Paradies in dem der öD lebt?

Es wäre ein leichtes eine 10% Stunden-Lohnerhöhung für die Ags kostenneutral zu erreichen, einfach 10% weniger Sollstunden bei vollem Lohnausgleich.
Der Rest wird durch Aufstockerverträge (also reverse Teilzeit) oder Steigerung der Leistung aufgefangen.
Warum macht da verdi nicht mit?

Weil völlig unbekannt ist, wie viele von dieser reverse Teilzeit Gebrauch machen würden. Hier würde auch die AG-Seite nicht mitmachen, da absolut unbekannt wäre, wie hoch die Personalkosten künftig ausfallen.
Nun der AG hat es doch in der Hand, solange kein Anspruch auf Arbeitszeitverlängerung gibt.
Das wäre aber ein Schuss ins Verdi-Knie, wenn die Arbeitszeit reduziert wird und keine garantierte Möglichkeit zur Aufstockung gewährleistet wird. Da könnte Verdi auch selbst die Wohngeldanträge verschicken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 14:53

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: HannsKanns am 20.11.2023 15:01
Was ist eigentlich mit der Inflationsprämie beim Land?!
Über die verliert keiner ein Wort.
Ich hoffe, die gibt es auch noch rückwirkend...

Kein Wunder wandern soviele von den Ländern ab -> entweder Kommune/Bund oder fW

aiaiaiai
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.11.2023 15:20
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Als mitte 30 mit Kindern und ganz anderer Ausgabenseite sage ich:

Lieber eine Stundenreduzierung und mehr Zeit für die Kinder, als ein paar Euro mehr. Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie, dass du dich so gerne hinter deiner ach so wichtigen Arbeit versteckst? Oder ist für die Kinderbetreuung/-erziehung und Haushalt nur deine Frau zuständig?

Ich kenne weder Deine Ausgaben- noch Einnahmenseite, aber wenn Dir die Freizeit wichtiger ist, warum dann nicht in Teilzeit mit 35h, 32,5h, 30h arbeiten? Wenn hier eine ordentliche Tariferhöhung stattfindet, ist das doch auch finanziell kein Verlust für Dich und Dein Wunsch nach mehr Zeit ist erfüllt. Nur: Warum sollte dieses Modell allen aufgezwungen werden?

... Ich arbeite übrigens zu 80% im HomeOffice bei freier Zeiteinteilung. Meine Kinder kommen nicht zu kurz und ich kann auch eine Waschmaschine bedienen :D ;)

Dem kann man zustimmen. Unser AG hat es uns auch ermöglicht (mit gut ausgestatteter IT) im Homeoffice zu arbeiten. Das erspart Anfahrtswege und ermöglicht so mehr Zeit für Familie. Des Wegen braucht man keine Stunden reduzieren und auf eine Entgelterhöhung verzichten. Ich denke, dass ist für viele die es nutzen können im öD (vor allem Bürosachbearbeiter) bereits ein Gewinn von 2-3 Stunden in der Woche.
Aber eine Erhöhung der Entgelte ist definitiv vorzuziehen, anstatt die Arbeitszeit zu reduzieren. Danach kann jeder für sich entscheiden, ob er weniger arbeitet. Wir haben das in der Familie so geregelt, dass meine Frau auf 30 h geht, ich habe dafür 5 Tage mehr Urlaubstage und kann unser Kind auch in den Ferien aus dem Hort für eine Woche nehmen.
Das ich aber 35 Stunden hinnehme solle statt Lohnerhöhung - weil Arbeitszeitreduktion gerade bei den TikToker'n en vogue ist - das ist für mich genauso brachial, wie LisaV ihre Meinung versucht jedem aufzuzwingen und alle anderer Meinung und mit realen Argumenten dennoch als Rückständig betitelt. Keiner geht in der Woche nochmal 5 - 8 Stunden irgendwo extra arbeiten für 540 € zusätzlich und nimmt dafür höchstwahrscheinlich einen weiteren Fahrweg in Kauf. Da fehlt mir die Logik und der Zusammenhang zu "mehr Freizeit". Mehr Freizeit hat der, der seine Arbeitszeit reduzieren möchte. Für mehr Freizeit brauche ich i.d.R. jedoch mehr Geld. Diese Entscheidung sollte jedem selber obliegen und nicht dem AG oder der Gewerkschaft.
Auch wurde schon vor 200 Seiten erklärt/gefragt, wo will der AG die bereits 400.000 fehlenden Fachkräfte im gesamten öD hernehmen und die weiteren womöglich 100.000 bei einer Reduzierung auf 35 h-Woche? Ich versuche mir immer wieder die Auswirkungen vorzustellen und wie man ohne weitere Fachkräfte, die nun mal von heute auf morgen nicht vorhanden sind, dem entgegensteuern soll? Dann gibt es eben noch weniger Unterreicht auf den Schulen, dann werden eben noch mehr OP's verschoben, dann fahren halt Nachts noch weniger Polizeistreifen, dann wartet der Bürger halt noch länger auf seinen Antrag oder auf einen Gerichtstermin.

Klar, wer 35 Stunden arbeitet, arbeitet effektiver. Der Argumentation kann ich sogar folgen. Ich persönlich hatte bereits eine 35 Stunden Woche, dafür gab es aber keine Pause sprich, 7h-non-stop-Tage. Das war dann der Kompromiss. Diesen Weg würde ich auch bedingt befürworten. Wobei das beim Pflegepersonal auch gerne mal 10-12 Stunden ohne Pause ohnehin schon die Regel ist.
Was aber nicht funktioniert ist eine radikale Änderung der Arbeitszeit auf Kosten einer Entgelterhöhung. Die Patienten bleiben deswegen nicht kürzer auf der Intensiv nach einem Verkehrsunfall. Eine so schnelle Umschichtung der Arbeitspläne inklusive Neueinstellungen ist nicht möglich - nicht in Krankenhäusern, nicht in den Schulen und auch nicht bei der Polizei. Nur weil TikTokerinnen sich über eine 40 h-Woche ausheulen heißt das nicht, dass der AG jetzt springen muss und so einen radikalen Umbruch ermöglichen soll, damit der "öD attraktiver" wird.

Die Menschen im öD arbeiten sich an den 40 Stunden nicht kaputt. Kaputt gearbeitet werden diejenigen, die schon jetzt aufgrund mangelhafter Personalpolitik und Kostenreduzierung beginnend vor über 20 Jahren leiden und deutlich über 40 Stunden in der Woche - oft ohne Pause - schuften (vor allem im Gesundheitsbereich). Wenn wir nicht mal die Probleme gelöst bekommen, wie sollen wir das mit einer 35h-Woche ändern???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 20.11.2023 15:22
Was ist eigentlich mit der Inflationsprämie beim Land?!
Über die verliert keiner ein Wort.
Ich hoffe, die gibt es auch noch rückwirkend...

Es wird laut Gewerkschaften extra so verhandelt, dass dauerhafte % einer Inflationsprämie vorzuziehen sind. Die Chance das der TVL noch etwas von der Prämie erhält besteht also nur im Kompromissvorschlag der AG.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 20.11.2023 15:25
40h die Woche gezielt und gut zu arbeiten kann doch nicht echt so stark an jedermanns Substanz ziehen. Ich kann verstehen, wenn es auf längeren Zeiträumen wesentlich mehr ist, dass dann Unzufriedenheit herrscht. Der Schrei nach mehr Freizeit führt aber unweigerlich zu noch mehr Arbeit, die nach hinten verschoben wird. Eine 35h Woche kann ich mir in Schulen und Kindergärten nicht vorstellen. Noch weniger Betreuung...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 20.11.2023 15:34
Wie kommst Du darauf, das jeder weniger arbeiten möchte? Ist auch ziemlich egoistisch so zu denken. Ich brauche keinen 2. Job und ich möchte auch keinen 2. AG haben!!!!!
Ich komme mit 40 Std gut zurecht und wer damit nicht klar kommt, soll einfach Teilzeit machen.
Und das hat nix mit 70er Jahre denken zu tun. Ich habe eine Stelle, und weil manche etwas nicht wollen, soll ich mir eine 2. Stelle suchen? Geht es Dir noch gut? Such Du dir doch einen stelle woanders, wo Du nur 35 Std arbeiten musst. Ich finde es weitaus egoistischer das Leute sich einen 2. AG suchen sollen, damit wenige ihre Wünsche bekommen.
Wenn mir das mal Zuviel ist, mache ich Teilzeit und gut ist. Aber ich suche mir doch keinen 2. Job weil mein erster nicht genug abwirft  ;D

Sorry, aber das ist meine Meinung, genau wie Du deine hast!

Danke für die Bestätigung des doch sehr stark ausgeprägten Ewiggestrigentums im öD, Da freut sich der AG doch und du doch bestimmt auch, wenn du deine 5-6% auf 36 Monate ohne sonstige Vorteile kriegst  ;D

Das ist doch Unfug. Wie kannst Du darauf schließen, das ich mit dem Ergebnis zufrieden wäre? Von Dir kommen nur hole Phrasen, das alles 70er ist und Ewiggestrig. Ich habe 15% als Forderung gestellt auf 1. Jahr. Was Verdi daraus gemacht hat, ist natürlich nicht annähernd das was ich möchte. Jetzt aber zu behaupten gleiches Geld und 5 Std weniger Arbeit ist die Lösung für alle, ist ja noch gestriger.
Sind in der IG Metall alle Happy und fordern deshalb jetzt auch nichts mehr? Glaube da wird auch 8,5% gefordert. Kann ja also nicht nur alleine an der Arbeitszeit liegen.
Was hält dich denn im ÖD...die gute Bezahlung...die Arbeitszeit? Mach doch einfach Teilzeit und such Dir einen 450€ Job. Oder einen ganz neuen Job, ist doch dann alles tutti für Dich.
Ich mache meinen Job wirklich gerne und kein AG kann mir das bieten, was ich gerade mache. Was bei rum kommt in den Verhandlungen werden wir ja sehen. Ich hoffe Verdi bleibt mindestens bei ihren Forderungen und geht nicht runter!!!

Vor gut 320 Seiten - an alle die etwas Hintergrundwissen benötigen:

Hallo!  :)

Ich bin neu hier und habe kürzlich ein Jobangebot von einem Landesbetrieb im gehobenen Dienst gesehen. Die hatten das jetzt schon zweimal ausgeschrieben, so dass ich denke, dass die Niemanden gefunden haben.  ;)

Eigentlich hat mich der öD bisher nicht so interessiert - innovative Arbeitsmodelle und gutes Gehalt sucht man ja dort vergebelich, aber mittlerweile denke ich, dass man sich ja auch in der freien Wirtschaft nicht unbedingt kaputtarbeiten sollte, Work-Life-Balance und so... Nun überlege ich, dass ich mich vielleicht doch einfach mal bewerbe.  :)

Wie seht Ihr die Chancen für die kommende Tarifrunde hinsichtlich Reduktion der Wochenarbeitszeit bzw 4 Tage-Woche? Bei ersterem ist der öD neben dem Gehalt doch ziemlich abgehängt und im Ernst - warum soll man fast 40 Stunden an der Arbeit sitzen, wenn man nur 30 bis 35 was zu tun hat. Ist doch so üblich, oder?  :D

Bei Zweiterem gilt ja Ähnliches auf die Zeit bezogen, aber hier wäre der öD ein echter Vorreiter und könnte vielleicht echt an Attraktivität gewinnen!  8)

Also her mit den Meinungen!  ;D

Liebe Grüße


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 20.11.2023 15:46
:-)

Hauptsache man arbeitet sich nicht kaputt.....

Vielleicht ist Bürgergeldbezug eine Idee?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 15:57
:-)

Hauptsache man arbeitet sich nicht kaputt.....

Vielleicht ist Bürgergeldbezug eine Idee?

In Teilen unserer politischen Kulturlandschaft ist Bürgergeld oder Grundeinkommen doch ohnehin das finale Ziel. Nur noch machen, was Spaß macht.  8) 8) 8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 20.11.2023 16:10
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Als mitte 30 mit Kindern und ganz anderer Ausgabenseite sage ich:

Lieber eine Stundenreduzierung und mehr Zeit für die Kinder, als ein paar Euro mehr. Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie, dass du dich so gerne hinter deiner ach so wichtigen Arbeit versteckst? Oder ist für die Kinderbetreuung/-erziehung und Haushalt nur deine Frau zuständig?

Ich kenne weder Deine Ausgaben- noch Einnahmenseite, aber wenn Dir die Freizeit wichtiger ist, warum dann nicht in Teilzeit mit 35h, 32,5h, 30h arbeiten? Wenn hier eine ordentliche Tariferhöhung stattfindet, ist das doch auch finanziell kein Verlust für Dich und Dein Wunsch nach mehr Zeit ist erfüllt. Nur: Warum sollte dieses Modell allen aufgezwungen werden?

... Ich arbeite übrigens zu 80% im HomeOffice bei freier Zeiteinteilung. Meine Kinder kommen nicht zu kurz und ich kann auch eine Waschmaschine bedienen :D ;)

Dem kann man zustimmen. Unser AG hat es uns auch ermöglicht (mit gut ausgestatteter IT) im Homeoffice zu arbeiten. Das erspart Anfahrtswege und ermöglicht so mehr Zeit für Familie. Des Wegen braucht man keine Stunden reduzieren und auf eine Entgelterhöhung verzichten. Ich denke, dass ist für viele die es nutzen können im öD (vor allem Bürosachbearbeiter) bereits ein Gewinn von 2-3 Stunden in der Woche.
Aber eine Erhöhung der Entgelte ist definitiv vorzuziehen, anstatt die Arbeitszeit zu reduzieren. Danach kann jeder für sich entscheiden, ob er weniger arbeitet. Wir haben das in der Familie so geregelt, dass meine Frau auf 30 h geht, ich habe dafür 5 Tage mehr Urlaubstage und kann unser Kind auch in den Ferien aus dem Hort für eine Woche nehmen.
Das ich aber 35 Stunden hinnehme solle statt Lohnerhöhung - weil Arbeitszeitreduktion gerade bei den TikToker'n en vogue ist - das ist für mich genauso brachial, wie LisaV ihre Meinung versucht jedem aufzuzwingen und alle anderer Meinung und mit realen Argumenten dennoch als Rückständig betitelt. Keiner geht in der Woche nochmal 5 - 8 Stunden irgendwo extra arbeiten für 540 € zusätzlich und nimmt dafür höchstwahrscheinlich einen weiteren Fahrweg in Kauf. Da fehlt mir die Logik und der Zusammenhang zu "mehr Freizeit". Mehr Freizeit hat der, der seine Arbeitszeit reduzieren möchte. Für mehr Freizeit brauche ich i.d.R. jedoch mehr Geld. Diese Entscheidung sollte jedem selber obliegen und nicht dem AG oder der Gewerkschaft.
Auch wurde schon vor 200 Seiten erklärt/gefragt, wo will der AG die bereits 400.000 fehlenden Fachkräfte im gesamten öD hernehmen und die weiteren womöglich 100.000 bei einer Reduzierung auf 35 h-Woche? Ich versuche mir immer wieder die Auswirkungen vorzustellen und wie man ohne weitere Fachkräfte, die nun mal von heute auf morgen nicht vorhanden sind, dem entgegensteuern soll? Dann gibt es eben noch weniger Unterreicht auf den Schulen, dann werden eben noch mehr OP's verschoben, dann fahren halt Nachts noch weniger Polizeistreifen, dann wartet der Bürger halt noch länger auf seinen Antrag oder auf einen Gerichtstermin.

Klar, wer 35 Stunden arbeitet, arbeitet effektiver. Der Argumentation kann ich sogar folgen. Ich persönlich hatte bereits eine 35 Stunden Woche, dafür gab es aber keine Pause sprich, 7h-non-stop-Tage. Das war dann der Kompromiss. Diesen Weg würde ich auch bedingt befürworten. Wobei das beim Pflegepersonal auch gerne mal 10-12 Stunden ohne Pause ohnehin schon die Regel ist.
Was aber nicht funktioniert ist eine radikale Änderung der Arbeitszeit auf Kosten einer Entgelterhöhung. Die Patienten bleiben deswegen nicht kürzer auf der Intensiv nach einem Verkehrsunfall. Eine so schnelle Umschichtung der Arbeitspläne inklusive Neueinstellungen ist nicht möglich - nicht in Krankenhäusern, nicht in den Schulen und auch nicht bei der Polizei. Nur weil TikTokerinnen sich über eine 40 h-Woche ausheulen heißt das nicht, dass der AG jetzt springen muss und so einen radikalen Umbruch ermöglichen soll, damit der "öD attraktiver" wird.

Die Menschen im öD arbeiten sich an den 40 Stunden nicht kaputt. Kaputt gearbeitet werden diejenigen, die schon jetzt aufgrund mangelhafter Personalpolitik und Kostenreduzierung beginnend vor über 20 Jahren leiden und deutlich über 40 Stunden in der Woche - oft ohne Pause - schuften (vor allem im Gesundheitsbereich). Wenn wir nicht mal die Probleme gelöst bekommen, wie sollen wir das mit einer 35h-Woche ändern???

natuerlich macht mann sich kaputt wenn jahre lang keine stellen nachbestzt wer den die leute sich im home office die eier schaukeln vorgestzte beamte einen auf Rücken machen oder zum erbsendoktor gehen ich habe nicht mal zeit für meine arztbesuche 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 20.11.2023 16:14
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Als mitte 30 mit Kindern und ganz anderer Ausgabenseite sage ich:

Lieber eine Stundenreduzierung und mehr Zeit für die Kinder, als ein paar Euro mehr. Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie, dass du dich so gerne hinter deiner ach so wichtigen Arbeit versteckst? Oder ist für die Kinderbetreuung/-erziehung und Haushalt nur deine Frau zuständig?

Jetzt kommen die Latte-Macchiato-Muttis mit ihren geistreichen Beiträgen :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 16:15
Wie kommst Du darauf, das jeder weniger arbeiten möchte? Ist auch ziemlich egoistisch so zu denken. Ich brauche keinen 2. Job und ich möchte auch keinen 2. AG haben!!!!!
Ich komme mit 40 Std gut zurecht und wer damit nicht klar kommt, soll einfach Teilzeit machen.
Und das hat nix mit 70er Jahre denken zu tun. Ich habe eine Stelle, und weil manche etwas nicht wollen, soll ich mir eine 2. Stelle suchen? Geht es Dir noch gut? Such Du dir doch einen stelle woanders, wo Du nur 35 Std arbeiten musst. Ich finde es weitaus egoistischer das Leute sich einen 2. AG suchen sollen, damit wenige ihre Wünsche bekommen.
Wenn mir das mal Zuviel ist, mache ich Teilzeit und gut ist. Aber ich suche mir doch keinen 2. Job weil mein erster nicht genug abwirft  ;D

Sorry, aber das ist meine Meinung, genau wie Du deine hast!

Danke für die Bestätigung des doch sehr stark ausgeprägten Ewiggestrigentums im öD, Da freut sich der AG doch und du doch bestimmt auch, wenn du deine 5-6% auf 36 Monate ohne sonstige Vorteile kriegst  ;D

Das ist doch Unfug. Wie kannst Du darauf schließen, das ich mit dem Ergebnis zufrieden wäre? Von Dir kommen nur hole Phrasen, das alles 70er ist und Ewiggestrig. Ich habe 15% als Forderung gestellt auf 1. Jahr. Was Verdi daraus gemacht hat, ist natürlich nicht annähernd das was ich möchte. Jetzt aber zu behaupten gleiches Geld und 5 Std weniger Arbeit ist die Lösung für alle, ist ja noch gestriger.
Sind in der IG Metall alle Happy und fordern deshalb jetzt auch nichts mehr? Glaube da wird auch 8,5% gefordert. Kann ja also nicht nur alleine an der Arbeitszeit liegen.
Was hält dich denn im ÖD...die gute Bezahlung...die Arbeitszeit? Mach doch einfach Teilzeit und such Dir einen 450€ Job. Oder einen ganz neuen Job, ist doch dann alles tutti für Dich.
Ich mache meinen Job wirklich gerne und kein AG kann mir das bieten, was ich gerade mache. Was bei rum kommt in den Verhandlungen werden wir ja sehen. Ich hoffe Verdi bleibt mindestens bei ihren Forderungen und geht nicht runter!!!

Vor gut 320 Seiten - an alle die etwas Hintergrundwissen benötigen:

Hallo!  :)

Ich bin neu hier und habe kürzlich ein Jobangebot von einem Landesbetrieb im gehobenen Dienst gesehen. Die hatten das jetzt schon zweimal ausgeschrieben, so dass ich denke, dass die Niemanden gefunden haben.  ;)

Eigentlich hat mich der öD bisher nicht so interessiert - innovative Arbeitsmodelle und gutes Gehalt sucht man ja dort vergebelich, aber mittlerweile denke ich, dass man sich ja auch in der freien Wirtschaft nicht unbedingt kaputtarbeiten sollte, Work-Life-Balance und so... Nun überlege ich, dass ich mich vielleicht doch einfach mal bewerbe.  :)

Wie seht Ihr die Chancen für die kommende Tarifrunde hinsichtlich Reduktion der Wochenarbeitszeit bzw 4 Tage-Woche? Bei ersterem ist der öD neben dem Gehalt doch ziemlich abgehängt und im Ernst - warum soll man fast 40 Stunden an der Arbeit sitzen, wenn man nur 30 bis 35 was zu tun hat. Ist doch so üblich, oder?  :D

Bei Zweiterem gilt ja Ähnliches auf die Zeit bezogen, aber hier wäre der öD ein echter Vorreiter und könnte vielleicht echt an Attraktivität gewinnen!  8)

Also her mit den Meinungen!  ;D

Liebe Grüße

Oh, klein Sebbo stlakt wieder  ;D

Ja, ich bin absolut für die 4 Tagewoche, die auch kommen wird. Aber dahin sind es noch ein paar Schritte und die Gewerkschaften haben es verpennt, die Arbeitszeit auf die Tagesordnung zu setzen. Andere tun es - schlecht für den ÖD.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.11.2023 16:15

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 20.11.2023 16:23

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.

Das hab ich schon verstanden - aber vielleicht WILL ich ja gar nicht, dass der AG sich da einen elegant schlanken Fuß machen kann  ;) ;D


Oh, klein Sebbo stlakt wieder  ;D

Ja, ich bin absolut für die 4 Tagewoche, die auch kommen wird. Aber dahin sind es noch ein paar Schritte und die Gewerkschaften haben es verpennt, die Arbeitszeit auf die Tagesordnung zu setzen. Andere tun es - schlecht für den ÖD.  ;)

Warum keine 3-Tage-Woche? Mit den ganzen Robotern und der KI sind vielleicht sogar 2 Tage drin, oder nur einer?

Hurra, die Füße hoch!  ::)

Darf ich mal fragen, wie alt Du bist und ob Dich eventuell ein auskömmliches Erbe erwartet, so dass Du finanziell ohnehin nur aus Jux und Dollerei arbeitest?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 20.11.2023 16:30
Ihr könnt nicht logisch argumentieren. Das ist doch keine Lohnerhöhung, sondern eine Arbeitszeitreduzierung. Das ist eine Stundenlohnerhöhung, die die Kaufkraft nicht erhöht. Im Gegenteil: Mehr Zeit für Konsum und Hobbies...
Der höhere Stundenlohn bei einer 35h Woche bringt doch nichts, wenn nicht auch mehr gearbeitet wird.
Und mehr zu arbeiten als tariflich festgelegt ist für den Haushalt der Länder nunmal unattraktiv.
Bitte geht da logisch ran und nicht mit wahnwitzigen Neuzeitideen, die lediglich die Altersvorsorge negativ beeinträchtigen und Schöpfungsketten bei gleichzeitigem Fachkräftemangel einschränken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.11.2023 16:56
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Als mitte 30 mit Kindern und ganz anderer Ausgabenseite sage ich:

Lieber eine Stundenreduzierung und mehr Zeit für die Kinder, als ein paar Euro mehr. Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie, dass du dich so gerne hinter deiner ach so wichtigen Arbeit versteckst? Oder ist für die Kinderbetreuung/-erziehung und Haushalt nur deine Frau zuständig?

Jetzt kommen die Latte-Macchiato-Muttis mit ihren geistreichen Beiträgen :D

Nix Mutti, bin stolzer Papa von zwei tollen Kindern. Seit der Geburt unseres ersten Kindes haben sich bei mir die Prioritäten klar in Richtung Familie verschoben. Ich erinnere mich sehr genau an meinen Vater, der bis nachts im Büro war und sogar noch am Wochenende und an Feiertagen zu seinen Kunden gegangen ist.

Das fand ich absolut grässlich und habe mir geschworen bei meinen Kindern die Prios anders zu setzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 20.11.2023 16:57


...und wie sieht's aus mit:
entweder sehr schlechte Gehaltserhöhung in Form von € (zum Beispiel 4% auf 36 Monate) oder halt eine deutliche Gehaltserhöhung in Form von weniger Arbeitszeit? sagen wir runter auf 35 Stunden auf 12 Monate?

[/quote]
...runter auf 35 Stunden auf 12 Monate ...und dann?
Wieder hoch auf 40? Super Deal :(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 20.11.2023 17:07

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.

Das stimmt so nicht ganz. Wenn die Stunden reduziert werden, müssen entsprechend weitere Mitarbeiter (die bei dem Gehalt schon mal gar nicht zu finden sind) eingestellt werden. Oder möchten Sie behaupten, dass bisher zu viel Leerlauf vorlag oder ineffizient gearbeitet wurde?
Der Stundenlohn erhöht sich, das stimmt, ja.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 20.11.2023 17:33

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.

Das stimmt so nicht ganz. Wenn die Stunden reduziert werden, müssen entsprechend weitere Mitarbeiter (die bei dem Gehalt schon mal gar nicht zu finden sind) eingestellt werden. Oder möchten Sie behaupten, dass bisher zu viel Leerlauf vorlag oder ineffizient gearbeitet wurde?
Der Stundenlohn erhöht sich, das stimmt, ja.
oder die Mitarbeiter, die wollen, können auf 40,44, 48 h erhöhen und so eine monatliches mehr erwirtschaften.
Das bei einem Wechsel auf eine 4 Tage Woche und entsprechender Stundenreduktion durchaus die gleiche Wochenleistung von den Mitarbeiter erbracht werden kann und dann -ohh Wunder- diese auch noch zufriedener sind, dass haben durchaus Firmen in Studien gezeigt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 20.11.2023 17:48
Und bei der nächsten Tarifverhandlung geht es auf 30 Std runter? Freue mich das ich kurz vor der Rente gar nicht mehr kommen muss, für dasselbe Gehalt gerade  ;D

Oder verstehe ich da was falsch?  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 20.11.2023 17:57
Und bei der nächsten Tarifverhandlung geht es auf 30 Std runter? Freue mich das ich kurz vor der Rente gar nicht mehr kommen muss, für dasselbe Gehalt gerade  ;D

Oder verstehe ich da was falsch?  ;)

Ja und zwar absichtlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 20.11.2023 18:02

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.

Das stimmt so nicht ganz. Wenn die Stunden reduziert werden, müssen entsprechend weitere Mitarbeiter (die bei dem Gehalt schon mal gar nicht zu finden sind) eingestellt werden. Oder möchten Sie behaupten, dass bisher zu viel Leerlauf vorlag oder ineffizient gearbeitet wurde?
Der Stundenlohn erhöht sich, das stimmt, ja.

Auf die Gesamtorganisation ist im ÖD sehr viel Leerlauf und es wird sehr ineffizient gearbeitet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 20.11.2023 18:09

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.

Das stimmt so nicht ganz. Wenn die Stunden reduziert werden, müssen entsprechend weitere Mitarbeiter (die bei dem Gehalt schon mal gar nicht zu finden sind) eingestellt werden. Oder möchten Sie behaupten, dass bisher zu viel Leerlauf vorlag oder ineffizient gearbeitet wurde?
Der Stundenlohn erhöht sich, das stimmt, ja.
oder die Mitarbeiter, die wollen, können auf 40,44, 48 h erhöhen und so eine monatliches mehr erwirtschaften.
Das bei einem Wechsel auf eine 4 Tage Woche und entsprechender Stundenreduktion durchaus die gleiche Wochenleistung von den Mitarbeiter erbracht werden kann und dann -ohh Wunder- diese auch noch zufriedener sind, dass haben durchaus Firmen in Studien gezeigt.

Das mag bei Firmen klappen. Jetzt beantworte mir gleich 2 Fragen.
Hast du dadurch mehr Geld?
Denkst du die Länder würden den Weg für zusätzliche Stunden on top frei machen, wenn dadurch die Planbarkeit der finanziellen Mittel des Länderhaushalts nicht gegeben ist?
Persönliche Note: Ich finde arbeiten nicht schlecht. Da steckt Teilhabe drin und ich habe 3 Kinder, mit denen ich viel Zeit verbringe. Geld nach Hause bringen ist auch ein Dienst für die Familie und der ein oder andere Zoobesuch, Urlaub und Hobbys für die kids mehr ist dadurch auch drin.
Nur weil heute vermehrt beide Partner arbeiten und in der Hinsicht gleichberechtigt sind, heißt das nicht, dass alle anderen Schemata nicht trotzdem funktionieren können, egal wie antiquiert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 20.11.2023 18:24

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.

Das stimmt so nicht ganz. Wenn die Stunden reduziert werden, müssen entsprechend weitere Mitarbeiter (die bei dem Gehalt schon mal gar nicht zu finden sind) eingestellt werden. Oder möchten Sie behaupten, dass bisher zu viel Leerlauf vorlag oder ineffizient gearbeitet wurde?
Der Stundenlohn erhöht sich, das stimmt, ja.
oder die Mitarbeiter, die wollen, können auf 40,44, 48 h erhöhen und so eine monatliches mehr erwirtschaften.
Das bei einem Wechsel auf eine 4 Tage Woche und entsprechender Stundenreduktion durchaus die gleiche Wochenleistung von den Mitarbeiter erbracht werden kann und dann -ohh Wunder- diese auch noch zufriedener sind, dass haben durchaus Firmen in Studien gezeigt.

Diese Studien sind mir durchaus bekannt. Ich musste schmunzeln als ich davon gelesen hatte.
Selbstverständlich wurden die Mitarbeiter im Vorfeld informiert. Deren Arbeit und Ergebnisse wurden begutachtet / beurteilt. Oh Wunder, die Mitarbeiter haben effizienter gearbeitet...
Mit ein bisschen Lebenserfahrung und Menschenkenntnis kann man eigentlich darauf kommen, dass diese Form der Effizienzsteigerung nur temporärer Natur ist und ein zurückfallen alter Muster unausweichlich ist.

Wie andere Foristen hier, verstehe ich die Diskussion ehrlich gesagt auch nicht. Wenn jmd "nur" 90% arbeiten möchte, kann er / sie dieses doch tun. Nichts desto trotz wären diese Mitarbeiter dennoch daran interessiert, das das Gehalt zumindest mit der Inflation steigt bzw der Abstand zum "Bürgergeld" zufriedenstellend groß genug ist. Oder?
Anscheinend haben hier einige ein Imageproblem damit, auf Teilzeit zu gehen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 20.11.2023 18:36

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.

Das stimmt so nicht ganz. Wenn die Stunden reduziert werden, müssen entsprechend weitere Mitarbeiter (die bei dem Gehalt schon mal gar nicht zu finden sind) eingestellt werden. Oder möchten Sie behaupten, dass bisher zu viel Leerlauf vorlag oder ineffizient gearbeitet wurde?
Der Stundenlohn erhöht sich, das stimmt, ja.

Auf die Gesamtorganisation ist im ÖD sehr viel Leerlauf und es wird sehr ineffizient gearbeitet.

Dies liegt aber weniger an den MA selbst als an der mangelnden Ausstattung, zu geringer Digitalisierung, Datenschutz (verhindert oft Verknüpfung mit anderen Behörden) und allgemein veralteten Strukturen. Das wird sich durch eine Stundenreduzierung wohl kaum ändern...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 20.11.2023 19:00
Diese Diskussion bringt nicht weiter. Entweder der TV-L liefert oder die klugen Köpfe schauen sich nach Alternativen in der PW, beim TVöD, TV-V, TV-N oder sonstigen um. Es gibt echt viele Möglichkeiten, selbst für Kollegen aus der Verwaltung sehe ich Optionen. Die AG werden noch um gute Leute betteln. Und dann ist es zu spät, vor allem im Bereich von MINT und gehobene Positionen geht bald ohnehin nix mehr.....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 20.11.2023 19:14
Diese Diskussion bringt nicht weiter. Entweder der TV-L liefert oder die klugen Köpfe schauen sich nach Alternativen in der PW, beim TVöD, TV-V, TV-N oder sonstigen um. Es gibt echt viele Möglichkeiten, selbst für Kollegen aus der Verwaltung sehe ich Optionen. Die AG werden noch um gute Leute betteln. Und dann ist es zu spät, vor allem im Bereich von MINT und gehobene Positionen geht bald ohnehin nix mehr.....

Es muss dann aber erst zu einer großen und spürbaren Abwanderung kommen. Das Kind muss doch immer erst in den Brunnen fallen. Ich sehe das auch noch nicht so richtig, dass die Arbeitgeber betteln werden. Es findet sich doch immer ein Hans (der Name dient lediglich als Beispiel, #no front), der den Job machen möchte. Und wenn es irgendwie läuft, juckt das auch die meisten Arbeitgeber nicht. Da werden letztendlich wieder die Kollegen betteln. Zumindest so meine Erfahrungen der letzten Jahre. Es wird sicherlich Bereiche geben, wo das anders ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein Großteil sein wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alitalia am 20.11.2023 19:54
Eine echte Abwanderung findet in vielen Bereichen des TV-L nicht statt, schlichtweg weil man am freien Markt mit den Bildungsabschlüssen nichts anfangen kann. Man kann aktuell höchstens zur Kommune wechseln. Wenn man sich da aber die Eingruppierungen teilweise anschaut, wundert es mich nicht, dass diese kein Personal finden. Grundsatzsachbearbeiter*in Tarifpersonal für A10/E9c, da bekommt man beim Land min. E11, in Ministerien E12.

Beim TVöD gibt es die Stufengleiche Höhergruppierung seit nun 4 Jahren? und beim TV-L ist das nach wie vor kein Thema?

Die steuerfreie "Einmalzahlung" wird kommen, auch wenn ich sie bescheiden finde, die lohnt sich nur für Menschen kurz vor der Rente.
Auch das es im ersten Jahr des Tarifvertrags keine echte Lohnerhöhung gibt ist mal wieder ein Witz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 20.11.2023 20:06
Optimal wäre doch die  Möglichkeit einer Arbeitszeitverkürzung auf z.B. 35, vielleicht 30 Std. bei gleichem Lohn und Verpflichtung zur ehrenamtlichen Tätigkeit :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 20.11.2023 20:57
...

Die steuerfreie "Einmalzahlung" wird kommen, auch wenn ich sie bescheiden finde, die lohnt sich nur für Menschen kurz vor der Rente.
Auch das es im ersten Jahr des Tarifvertrags keine echte Lohnerhöhung gibt ist mal wieder ein Witz.

So pauschal kann man das eigentlich nicht verurteilen.

Wenn die AG nun wie beim TVÖD 200,- + 5,5 % eine Erhöhung bieten und das für 24 Monate, macht es langfristig (!) für das Tabellenentgelt keinen Unterschied, ob diese nun am 1. Monat, am 13. Monat oder 24. Monat drauf gerechnet wird.

Nichts desto trotz gebe ich dir recht damit, dass es ein Unding ist, wenn die IAP zum Zeitschinden einsetzt wird. Das ist ja irgendwie wie legales Schwarzgeld.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Romsen am 20.11.2023 22:51

Oh, klein Sebbo stlakt wieder  ;D

Ja, ich bin absolut für die 4 Tagewoche, die auch kommen wird. Aber dahin sind es noch ein paar Schritte und die Gewerkschaften haben es verpennt, die Arbeitszeit auf die Tagesordnung zu setzen. Andere tun es - schlecht für den ÖD.  ;)

Was macht dich so sicher, dass die auch kommen wird? Nur weil es derzeitig irgendwo eine Modeerscheinung ist? Die Idee der 4 Tage Woche kommt auch aus einer Zeit wirtschaftlich guten Zeiten. Neuere Studien zeigen, dass den jungen Menschen Gehalt ebenso wichtig ist wie eine gesunde "Work Life Balance".
Es stimmt, dass die "Work Life Balance" in den letzten jahren an Gewicht zugenommen hat, dass muss aber nicht zwingend in einer 4 Tage Woche führen.

Die IG Metall meint zwar derzeitig einen Aufschlag gemacht zu haben, aber im Endeffekt sehe ich da nur eine Manifestierung ihrer monetären Ziele. Die 32/h Woche wird als erstes geopfert um den AG vertretern etwas zu geben aber dafür 1-1,5% mehr aushandeln zu können.

Wie andere schon schrieben, wer eine 32h Woche möchte kann gerne in Teilzeit gehen. Die Zeiten werden in Zukunft rauer und auch der Arbeitsmarkt sieht sowohl aus AG wie auch AN sicht nicht sooo rosig aus wie noch 2 Jahren. In meinem Umfeld gibt es einige, die Wechseln wollen (PW und öD), die finden aber nix adäquates anderes (Finanziell oder auch andere Rahmenbedingungen). Wo sie vor 2 Jahren noch 4-5 Angebote hatten, liegen jetzt nur noch max 1 vor ihnen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 23:11
Optimal wäre doch die  Möglichkeit einer Arbeitszeitverkürzung auf z.B. 35, vielleicht 30 Std. bei gleichem Lohn und Verpflichtung zur ehrenamtlichen Tätigkeit :-)

Oh Oh, da würden aber einige rotieren, weil sie ihr hohes Ego-Ross verlassen müssten ;D. Aber immerhin sitzen sie sich dann nicht wund auf ihrem Schreibtischstuhl  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LisaV am 20.11.2023 23:26

Was macht dich so sicher, dass die auch kommen wird? Nur weil es derzeitig irgendwo eine Modeerscheinung ist? Die Idee der 4 Tage Woche kommt auch aus einer Zeit wirtschaftlich guten Zeiten. Neuere Studien zeigen, dass den jungen Menschen Gehalt ebenso wichtig ist wie eine gesunde "Work Life Balance".
Es stimmt, dass die "Work Life Balance" in den letzten jahren an Gewicht zugenommen hat, dass muss aber nicht zwingend in einer 4 Tage Woche führen.

Die IG Metall meint zwar derzeitig einen Aufschlag gemacht zu haben, aber im Endeffekt sehe ich da nur eine Manifestierung ihrer monetären Ziele. Die 32/h Woche wird als erstes geopfert um den AG vertretern etwas zu geben aber dafür 1-1,5% mehr aushandeln zu können.

Wie andere schon schrieben, wer eine 32h Woche möchte kann gerne in Teilzeit gehen. Die Zeiten werden in Zukunft rauer und auch der Arbeitsmarkt sieht sowohl aus AG wie auch AN sicht nicht sooo rosig aus wie noch 2 Jahren. In meinem Umfeld gibt es einige, die Wechseln wollen (PW und öD), die finden aber nix adäquates anderes (Finanziell oder auch andere Rahmenbedingungen). Wo sie vor 2 Jahren noch 4-5 Angebote hatten, liegen jetzt nur noch max 1 vor ihnen.

Ich bin mir da ziemlich sicher, weil die Arbeitgeber, die sie testweise eingeführt haben (sogar in -laut Arbeitgeberverbänden-  achso unmöglichen Branchen wie im Bau) bisher fast durchweg positive Erfahrungen vermelden konnten und die Maßnahme verlängert haben bzw das wollen. Die Erfahrungen bezogen sich auf Mitarbeitermotivation und -selbstorganisation, Effizienz und Prozessoptimierung ("wenn wir an Mitarbeiter selber mitdenken, kommen wir locker mit der Zeit für die Arbeit klar, die wir vorher doch eher vertrödelt haben") sowie massiv verbesserten Krankenständen. Gerade Letzteres wird von den Rückwärtsdenkern regelmäßig außer Acht gelassen, obwohl es relativ einfach zu messen ist.

Die Punkte würden natürlich auch im öD gelten (besonders die Trödelei, wenn man sieht wie viele hier während der Arbeitszeit munter schreiben  8).

Böse gesagt, müsste man eigentlich im Umkehrschluss die Fünftagewoche rechtfertigen, indem man den Leuten maximal mehr Arbeit aufbürdet, um die Zeit effizient zu nutzen und indem man gleichzeitig die Krankenstände ignoriert.

 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 21.11.2023 03:42
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.

Es steht doch schon längst fest was wir bekommen. Alles andere ist da doch nur Theater. Das Gefühl beschleicht einem zumindest.

Für mich steht fest, es werden 27 Monate Laufzeit.

2023 = NIX
2024 = 150 Sockelbetrag und 4,5%
2025 = 75 Sockelbetrag und 2,5%

Irgendetwas in dieser Richtung wird es werden.

Korrigiere
2023 nix Check
2024 100 Sockelbetrag und 2,9%
2025 2,1%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 21.11.2023 04:10
40h die Woche gezielt und gut zu arbeiten kann doch nicht echt so stark an jedermanns Substanz ziehen. Ich kann verstehen, wenn es auf längeren Zeiträumen wesentlich mehr ist, dass dann Unzufriedenheit herrscht. Der Schrei nach mehr Freizeit führt aber unweigerlich zu noch mehr Arbeit, die nach hinten verschoben wird. Eine 35h Woche kann ich mir in Schulen und Kindergärten nicht vorstellen. Noch weniger Betreuung...

Wenn ich meine Teenie-Tochter frage ob sie 35h oder 40h arbeiten möchte wird sie 35h sagen, so wie jedes andere Kind auch. Merkst was die nachfolgende Generation ist nicht mehr gewillt, ihre Zeit mit Arbeit, ob sie jetzt Spaß macht oder nur Mittel zum Zweck ist zu verschwenden. Überwiegend gehen die meisten Top Fachkräfte überwiegend ins Ausland. Aber wer sich über die Arbeit definiert, soll ruhig weiter die immer leiseren Parolen von langen Arbeitszeiten singen, weil ansonsten der Laden stillstehen bleibt. Die geeigneten Bewerber bleiben zumindest fern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 21.11.2023 04:14
:-)  :P :P

Hauptsache man arbeitet sich nicht kaputt.....

Vielleicht ist Bürgergeldbezug eine Idee?

In Teilen unserer politischen Kulturlandschaft ist Bürgergeld oder Grundeinkommen doch ohnehin das finale Ziel. Nur noch machen, was Spaß macht.  8) 8) 8)

Ich wäre für Gutbürgergeld, denn auch da muss es eine 2-Klassengesellschaft geben.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 21.11.2023 04:17

Wieso Stundenreduzierung aufzwingen? Ich kenne es aus der Firma meiner Frau (IG Metall mit 35 Stunden). Dort wird jedem direkt bei der Einstellung angeboten, dass er auf 40 Stunden aufstocken kann, wenn er denn möchte. Vor allem jüngere nutzen dieses Angebot und nehmen das Geld mit.

Aber dann ist es doch Jacke wie Hose. Ob ich nun 35h arbeite mit der Option aufzustocken, oder 40h mit der Option auf Teilzeit ... wo ist da der Unterschied?

Der Kaufkraftverlust der letzten 18 Monate ist schon enorm und sollte nicht mit Freizeit kompensiert werden.
Ganz einfach wenn der ag auf 35 h reduziert macht er eine Lohnerhöhung ohne einen Euro auszugeben.

Das hab ich schon verstanden - aber vielleicht WILL ich ja gar nicht, dass der AG sich da einen elegant schlanken Fuß machen kann  ;) ;D


Oh, klein Sebbo stlakt wieder  ;D

Ja, ich bin absolut für die 4 Tagewoche, die auch kommen wird. Aber dahin sind es noch ein paar Schritte und die Gewerkschaften haben es verpennt, die Arbeitszeit auf die Tagesordnung zu setzen. Andere tun es - schlecht für den ÖD.  ;) ;D  ;D; ;DD

Warum keine 3-Tage-Woche? Mit den ganzen Robotern und der KI sind vielleicht sogar 2 Tage drin, oder nur einer?

Hurra, die Füße hoch!  ::)

Darf ich mal fragen, wie alt Du bist und ob Dich eventuell ein auskömmliches Erbe erwartet, so dass Du finanziell ohnehin nur aus Jux und Dollerei arbeitest?

Oh ist das ein erster Annäherungsversuch  ;D
Fakt ist wir werden entweder das japanische Arbeitspensum bekommen oder ein Pensum, welches weniger Arbeiten heißt. Aber spannend was die nächsten 10-30 Jahre mit sich bringt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 21.11.2023 04:21
Nein, hat er nicht. Das ist die Denke der veralteten Strukturen, dass 40h zu arbeiten und möglichst viel Geld rauszuholen das Sinnvollste ist. Das ist die Denke aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts. Natürlich ist mehr Geld immer gut, aber Flexibilisierung und Reduzierung der Arbeitszeit muss das Ziel sein, sonst gewinnt man keinen Nachwuchs mehr (die negativen gesundheitlichen Aspekte kommen nch dazu)! 40h will heute kaum jemand U30 noch arbeiten und der Arbeitsmarkt gibt es her - Fachkräftemangel. Du gewinnst niemanden mehr, wenn du sagst, "mach doch Teilzeit mit entsprechenden Abzügen, Vollzeit ist 40h". Was man dann mit der gewonnenen freien Zeit anfängt, kann dann jeder individuell entscheiden. Ob man dafür zusätzlich arbeiten gehen will, um mehr Geld zu haben, oder ob man das für Konsum/Freizeit oder soziales Engagement nutzt, ist dann die individuelle Entscheidung. Das jetzige 40h Korsett gibt das nicht her.

Man kann ja gerne über eine Flexibilisierung von Arbeitszeiten reden, dennoch halte ich es für fatal, im Rahmen einer Tarifverhandlung über eine Verkürzung der Arbeitszeit anstelle(!) einer Tariferhöhung zu diskutieren. Was U30 möchte, ist ja ganz nett, aber als Ü40 mit Kindern hat man doch eine ganz andere Ausgabenseite, in der auch die Inflation ganz anders ihre Wirkmacht entfaltet.

Als mitte 30 mit Kindern und ganz anderer Ausgabenseite sage ich:

Lieber eine Stundenreduzierung und mehr Zeit für die Kinder, als ein paar Euro mehr. Hast du kein schönes Zuhause oder keine tolle Familie, dass du dich so gerne hinter deiner ach so wichtigen Arbeit versteckst? Oder ist für die Kinderbetreuung/-erziehung und Haushalt nur deine Frau zuständig?

Jetzt kommen die Latte-Macchiato-Muttis mit ihren geistreichen Beiträgen :D

Nix Mutti, bin stolzer Papa von zwei tollen Kindern. Seit der Geburt unseres ersten Kindes haben sich bei mir die Prioritäten klar in Richtung Familie verschoben. Ich erinnere mich sehr genau an meinen Vater, der bis nachts im Büro war und sogar noch am Wochenende und an Feiertagen zu seinen Kunden gegangen ist.

Das fand ich absolut grässlich und habe mir geschworen bei meinen Kindern die Prios anders zu setzen.

Ja kenne ich und unterschreibe es. Bei mir war es die Mutter in der Geschäftsführung und ständige Dienstreisen. Das wollte ich meinem Kind und meiner Frau nicht antun. Vor meinem Kind hatte ich noch meine monatlichen mindestens 200-220h. Ab der Geburt meines Kindes bin ich straight auf die 40h Woche.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wululul am 21.11.2023 06:20
Eine echte Abwanderung findet in vielen Bereichen des TV-L nicht statt, schlichtweg weil man am freien Markt mit den Bildungsabschlüssen nichts anfangen kann. Man kann aktuell höchstens zur Kommune wechseln. Wenn man sich da aber die Eingruppierungen teilweise anschaut, wundert es mich nicht, dass diese kein Personal finden. Grundsatzsachbearbeiter*in Tarifpersonal für A10/E9c, da bekommt man beim Land min. E11, in Ministerien E12.

Beim TVöD gibt es die Stufengleiche Höhergruppierung seit nun 4 Jahren? und beim TV-L ist das nach wie vor kein Thema?

Ich bin genau in der Situation. E10 TV-L, konkrete Aussicht auf E11 im kommenden Jahr und ein Angebot E9c-VKA auf dem Tisch.
Nun ist letzteres so viel wie derzeit E11 TV-L und ich hätte dann schlicht keinen Arbeitsweg mehr, weil ich in meiner Heimatstadt arbeiten würde.

Was mich verunsichert: Ich müsste mich halt wieder in die Probezeit begeben und die Kommune hat wie alle ein astronomischen Loch im Haushalt. Ich sehe tatsächlich schon Personaleinsparungen kommen, hier wie da.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ITKnecht am 21.11.2023 06:36
Ich bin genau in der Situation. E10 TV-L, konkrete Aussicht auf E11 im kommenden Jahr und ein Angebot E9c-VKA auf dem Tisch.
Nun ist letzteres so viel wie derzeit E11 TV-L und ich hätte dann schlicht keinen Arbeitsweg mehr, weil ich in meiner Heimatstadt arbeiten würde.

Was mich verunsichert: Ich müsste mich halt wieder in die Probezeit begeben und die Kommune hat wie alle ein astronomischen Loch im Haushalt. Ich sehe tatsächlich schon Personaleinsparungen kommen, hier wie da.

Hier ähnlich, allerdings war genau die neue Probezeit für mich das nogo. Abordnung, Versetzung usw. gibts ja nicht. Danach ergab sich ein Wechsel innerhalb der Dienststelle, jetzt bin ich froh, das das so gekommen ist. Klingt blöd, aber es ergeben sich immer wieder Chancen, bzw. offene Türen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.11.2023 06:38
Guten Morgen an alle.

Nun auch Mal etwas Senf von mir zum Thema.

Ein kleiner Einblick in die arbeitswissenschaftliche Forschung zum Thema Arbeitszeit und 4-Tage-Woche.

Derzeit wird an einem neuen Arbeitszeitgesetz gearbeitet, dass eine Öffnung der derzeit starren Strukturen in den Arbeitszeitregelungen vorsehen wird. Die Tendenz geht hier klar zur Vertrauensarbeitszeit und weg von irgendwelchen 30, 35 oder 40 h Wochen. Man will und muss einfach flexibler werden, um beiden Seiten AN und AG in ihren Anforderungen einer dynamisierten Arbeits- und Wettbewerbswelt Rechnung tragen zu können. Gerade im produzierenden Gewerbe sind die Auftragslagen so schwankend, dass starre Arbeitszeitregelungen dieses nicht mehr abbilden können. Die Auftragslage erfordert MA, die an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5. Dies alles gibt das Arbeitszeitgesetz derzeit nur bedingt her. Im Blick auf die 4-Tage Woche zeigen die ersten Studien, dass die meisten MA bei einer 40 h Woche keine Stundenreduktion wünschen, sondern einfach die 40 h mit 10 h pro Tag auf 4 Tage verteilen wollen. Daher wird es vermutlich eher in diese Richtung gehen.

Klarheit verschafft uns vermutlich die GfA-Frühjahrskonferenz bei uns in Stuttgart im kommenden März
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wululul am 21.11.2023 06:52
Ich bin genau in der Situation. E10 TV-L, konkrete Aussicht auf E11 im kommenden Jahr und ein Angebot E9c-VKA auf dem Tisch.
Nun ist letzteres so viel wie derzeit E11 TV-L und ich hätte dann schlicht keinen Arbeitsweg mehr, weil ich in meiner Heimatstadt arbeiten würde.

Was mich verunsichert: Ich müsste mich halt wieder in die Probezeit begeben und die Kommune hat wie alle ein astronomischen Loch im Haushalt. Ich sehe tatsächlich schon Personaleinsparungen kommen, hier wie da.

Hier ähnlich, allerdings war genau die neue Probezeit für mich das nogo. Abordnung, Versetzung usw. gibts ja nicht. Danach ergab sich ein Wechsel innerhalb der Dienststelle, jetzt bin ich froh, das das so gekommen ist. Klingt blöd, aber es ergeben sich immer wieder Chancen, bzw. offene Türen...

Problem: Die Tätigkeit im Kommunenjob ist mein persönlicher Traumjob. 😀
Ich werde wohl erstmal eine Stufenvorwegnahme verhandeln, wenn die nichts wird, tendiere ich tatsächlich in Richtung Kommune, aber mal sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 07:24
Guten Morgen an alle.

Nun auch Mal etwas Senf von mir zum Thema.

Ein kleiner Einblick in die arbeitswissenschaftliche Forschung zum Thema Arbeitszeit und 4-Tage-Woche.

Derzeit wird an einem neuen Arbeitszeitgesetz gearbeitet, dass eine Öffnung der derzeit starren Strukturen in den Arbeitszeitregelungen vorsehen wird. Die Tendenz geht hier klar zur Vertrauensarbeitszeit und weg von irgendwelchen 30, 35 oder 40 h Wochen. Man will und muss einfach flexibler werden, um beiden Seiten AN und AG in ihren Anforderungen einer dynamisierten Arbeits- und Wettbewerbswelt Rechnung tragen zu können. Gerade im produzierenden Gewerbe sind die Auftragslagen so schwankend, dass starre Arbeitszeitregelungen dieses nicht mehr abbilden können. Die Auftragslage erfordert MA, die an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5. Dies alles gibt das Arbeitszeitgesetz derzeit nur bedingt her.
Nicht?
Was hindert denn gesetzlich jemanden daran 12 x 60h pro Woche zu arbeiten und es dann mit 20h Wochen abzubummeln?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 21.11.2023 07:30


Ich bin mir da ziemlich sicher, weil die Arbeitgeber, die sie testweise eingeführt haben (sogar in -laut Arbeitgeberverbänden-  achso unmöglichen Branchen wie im Bau) bisher fast durchweg positive Erfahrungen vermelden konnten und die Maßnahme verlängert haben bzw das wollen. Die Erfahrungen bezogen sich auf Mitarbeitermotivation und -selbstorganisation, Effizienz und Prozessoptimierung ("wenn wir an Mitarbeiter selber mitdenken, kommen wir locker mit der Zeit für die Arbeit klar, die wir vorher doch eher vertrödelt haben") sowie massiv verbesserten Krankenständen. Gerade Letzteres wird von den Rückwärtsdenkern regelmäßig außer Acht gelassen, obwohl es relativ einfach zu messen ist.

 

Nur, dass wir aus dem ÖD kaum die Chance haben, am 5. Tag unsere dienstliche Tätigkeit privat auszuüben   ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 21.11.2023 07:36
Ich bin mir da ziemlich sicher, weil die Arbeitgeber, die sie testweise eingeführt haben (sogar in -laut Arbeitgeberverbänden-  achso unmöglichen Branchen wie im Bau) bisher fast durchweg positive Erfahrungen vermelden konnten und die Maßnahme verlängert haben bzw das wollen. Die Erfahrungen bezogen sich auf Mitarbeitermotivation und -selbstorganisation, Effizienz und Prozessoptimierung ("wenn wir an Mitarbeiter selber mitdenken, kommen wir locker mit der Zeit für die Arbeit klar, die wir vorher doch eher vertrödelt haben") sowie massiv verbesserten Krankenständen. Gerade Letzteres wird von den Rückwärtsdenkern regelmäßig außer Acht gelassen, obwohl es relativ einfach zu messen ist.

Die Punkte würden natürlich auch im öD gelten (besonders die Trödelei, wenn man sieht wie viele hier während der Arbeitszeit munter schreiben  8).

Böse gesagt, müsste man eigentlich im Umkehrschluss die Fünftagewoche rechtfertigen, indem man den Leuten maximal mehr Arbeit aufbürdet, um die Zeit effizient zu nutzen und indem man gleichzeitig die Krankenstände ignoriert.

 

Lisa, bitte! Natürlich sind viele der Feldversuche erfolgreich, weil den Mitarbeitern ja eine "Belohnung" winkt. Wie sich das Lagebild zeigt, wenn die Belohnung zum Standard geworden ist, steht doch auf einem anderen Blatt. Krankenstände können auch nur sinken, wenn wir hier über psychische Leiden sprechen, Eine Grippe ist ne Grippe und damit ist man krank - unabhängig von der Wochenarbeitszeit.

Für eine ganze Reihe von Berufen ist eine 24/7 Verfügbarkeit von Nöten: Polizei, Krankenhäuser ... Hier einen Wochentag zu streichen bedeutet eben auch, dass 25% mehr Personal gebraucht wird. Ergo auch 25% mehr Kosten, wenn man die Gehälter nicht kürzt. Aber als "Vorwärtsgewadte" ist Mathe sicher auch nur eine Wissenschaft aus dem letzten Jahrtausend.

Und ja: Die Mitarbeiter im öD haben auch mal die Möglichkeit, einen Beitrag in ein Forum zu schreiben. Das  dient final dem Austausch und der Erweiterung des Horizonts. In Deiner Welt der 100%-Power-Maloche wird dafür kein Platz mehr sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 07:40

Ich bin genau in der Situation. E10 TV-L, konkrete Aussicht auf E11 im kommenden Jahr und ein Angebot E9c-VKA auf dem Tisch.
Nun ist letzteres so viel wie derzeit E11 TV-L und ich hätte dann schlicht keinen Arbeitsweg mehr, weil ich in meiner Heimatstadt arbeiten würde.

Was mich verunsichert: Ich müsste mich halt wieder in die Probezeit begeben und die Kommune hat wie alle ein astronomischen Loch im Haushalt. Ich sehe tatsächlich schon Personaleinsparungen kommen, hier wie da.
Echt jetzt? vka 9c ist derzeit so viel wie eg11 tvl?
Wie groß wird denn da erst der Abstand wenn die im März die Lohnerhöhung bekommen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 21.11.2023 07:40
Bezüglich des Themas der Arbeitszeitreduktion: Ich habe grotesker Weise als ich noch kein Kind hatte immer ein paar Stunden weniger gearbeitet (zwischen 34-36h/Woche). Bin dann auch immer gut mit dem Geld hingekommen. Dann kam der Krieg in der Ukraine, die Preise schnellten in die Höhe und um den Lebensstandard zu halten, gehe ich nun wieder Vollzeit arbeiten. Man gewöhnt sich an alles. Aber das ist auch das Ergebnis geiziger Arbeitgeber und schlecht gelaufener Tarifverhandlungen. Ich bin darüber nicht glücklich und die Liebe zum Detail auf der Arbeit hat gelitten. Ergo ich arbeite jetzt einige Stunden mehr in der Woche, aber ich denke, dass die Qualität meiner Arbeit nun etwas niedriger ist.  :-\

Also @ liebe LisaV: Lieber keine Kinder und in Teilzeit bleiben.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 21.11.2023 07:42
[...] Gerade im produzierenden Gewerbe sind die Auftragslagen so schwankend, dass starre Arbeitszeitregelungen dieses nicht mehr abbilden können. Die Auftragslage erfordert MA, die an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5. [...]

Schon mal im produzierenden Gewerbe gearbeitet?

Gerade dort sind in Linienproduktion immer volle Mannstärken erforderlich, d.h. die unterschiedliche Auslastung müsste in allen Mitarbeitern parallel gespiegelt werden. Wie das mit individueller Lebensplanung zusammengeht, erschließt sich mir nicht.

Ferner ist Vertrauensarbeitszeit doch mit dem Arbeitszeiterfassungs-Gesetz rechtlich obsolet geworden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 21.11.2023 07:48
Guten Morgen an alle.

Nun auch Mal etwas Senf von mir zum Thema.

Ein kleiner Einblick in die arbeitswissenschaftliche Forschung zum Thema Arbeitszeit und 4-Tage-Woche.

Derzeit wird an einem neuen Arbeitszeitgesetz gearbeitet, dass eine Öffnung der derzeit starren Strukturen in den Arbeitszeitregelungen vorsehen wird. Die Tendenz geht hier klar zur Vertrauensarbeitszeit und weg von irgendwelchen 30, 35 oder 40 h Wochen. Man will und muss einfach flexibler werden, um beiden Seiten AN und AG in ihren Anforderungen einer dynamisierten Arbeits- und Wettbewerbswelt Rechnung tragen zu können. Gerade im produzierenden Gewerbe sind die Auftragslagen so schwankend, dass starre Arbeitszeitregelungen dieses nicht mehr abbilden können. Die Auftragslage erfordert MA, die an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5. Dies alles gibt das Arbeitszeitgesetz derzeit nur bedingt her.
Nicht?
Was hindert denn gesetzlich jemanden daran 12 x 60h pro Woche zu arbeiten und es dann mit 20h Wochen abzubummeln?
Evtl. die angesprochene schwankende Auftragslage. Der Ausgleichszeitraum ist derzeit gesetzlich ja eher eng vorgegeben und wenn gerade dann die Auftragslage weiterhin 60h Wochen erfordern würde...
...ist schlecht planbar und damit unpraktikabel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Geist am 21.11.2023 08:04
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.

Es steht doch schon längst fest was wir bekommen. Alles andere ist da doch nur Theater. Das Gefühl beschleicht einem zumindest.

Für mich steht fest, es werden 27 Monate Laufzeit.

2023 = NIX
2024 = 150 Sockelbetrag und 4,5%
2025 = 75 Sockelbetrag und 2,5%

Irgendetwas in dieser Richtung wird es werden.

Korrigiere
2023 nix Check
2024 100 Sockelbetrag und 2,9%
2025 2,1%

Verstehe ich nicht.
Die Forderung ist doch klar: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Ich gehe nicht davon aus, dass das ein absichtlich grotesk hohes Einstiegsgebot war, damit man sich nach wochenlangen Verhandlungen irgendwo in der Mitte trifft, sondern das, was für den Frieden mindestens notwendig ist.
Auch erwarte ich nicht, dass die TdL einfach nur "Was ist letze Preis...?" fragt, sondern vielleicht versucht den einen Punkt zu drücken, indem sie den anderen hochsetzt (z.B.: 11%, mindestens 450 Euro mehr).
Ich denke, dass Verdi diesmal nachgedacht und eine vernünftige Forderung gestellt hat, von der man nicht abweichen kann und wird.
Also bin ich davon überzeugt, dass am Ende etwas sehr ähnliches rauskommen wird, wie: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 21.11.2023 08:11
Verstehe ich nicht.
Die Forderung ist doch klar: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Ich gehe nicht davon aus, dass das ein absichtlich grotesk hohes Einstiegsgebot war, damit man sich nach wochenlangen Verhandlungen irgendwo in der Mitte trifft, sondern das, was für den Frieden mindestens notwendig ist.
Auch erwarte ich nicht, dass die TdL einfach nur "Was ist letze Preis...?" fragt, sondern vielleicht versucht den einen Punkt zu drücken, indem sie den anderen hochsetzt (z.B.: 11%, mindestens 450 Euro mehr).
Ich denke, dass Verdi diesmal nachgedacht und eine vernünftige Forderung gestellt hat, von der man nicht abweichen kann und wird.
Also bin ich davon überzeugt, dass am Ende etwas sehr ähnliches rauskommen wird, wie: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Deine Überzeugung in Ehren, aber so wird es selbstverständlich nicht kommen.
Auch für den TVöD wurden im Frühjahr 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro bei 12 Monaten Laufzeit gefordert.
Herausgekommen ist etwas deutlich anderes...
Andernfalls wären es auch keine Tarifverhandlungen, sondern es handelte sich um ein Tarifdiktat seitens der Gewerkschaften.
Worauf gründet sich also deine Überzeugung, die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes wären in der Lage der TdL das "Verhandlungsergebnis" zu diktieren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sigma5345 am 21.11.2023 08:12

Verstehe ich nicht.
Die Forderung ist doch klar: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Ich gehe nicht davon aus, dass das ein absichtlich grotesk hohes Einstiegsgebot war, damit man sich nach wochenlangen Verhandlungen irgendwo in der Mitte trifft, sondern das, was für den Frieden mindestens notwendig ist.
Auch erwarte ich nicht, dass die TdL einfach nur "Was ist letze Preis...?" fragt, sondern vielleicht versucht den einen Punkt zu drücken, indem sie den anderen hochsetzt (z.B.: 11%, mindestens 450 Euro mehr).
Ich denke, dass Verdi diesmal nachgedacht und eine vernünftige Forderung gestellt hat, von der man nicht abweichen kann und wird.
Also bin ich davon überzeugt, dass am Ende etwas sehr ähnliches rauskommen wird, wie: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Da sagen die letzten Ergebnisse leider etwas anderes.
Ich denke durchschnittlich 10% werden nur erreicht, wenn man mit Wohlwollen alle Erhöhungen für die vermutlich 2 Jahre Laufzeit und die IAP mit einberechnet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 21.11.2023 08:17

Verstehe ich nicht.
Die Forderung ist doch klar: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Ich gehe nicht davon aus, dass das ein absichtlich grotesk hohes Einstiegsgebot war, damit man sich nach wochenlangen Verhandlungen irgendwo in der Mitte trifft, sondern das, was für den Frieden mindestens notwendig ist.
Auch erwarte ich nicht, dass die TdL einfach nur "Was ist letze Preis...?" fragt, sondern vielleicht versucht den einen Punkt zu drücken, indem sie den anderen hochsetzt (z.B.: 11%, mindestens 450 Euro mehr).
Ich denke, dass Verdi diesmal nachgedacht und eine vernünftige Forderung gestellt hat, von der man nicht abweichen kann und wird.
Also bin ich davon überzeugt, dass am Ende etwas sehr ähnliches rauskommen wird, wie: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR

Der Chef von verdi heißt Werneke und nicht Weselsky!

Damit sollte alles gesagt sein  ;D ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 21.11.2023 08:22
Finanzminister Christian Lindner zieht die Voll-Notbremse für den Staatshaushalt:  Er verhängt einen Ausgaben-Stopp für ALLE Bundesministerien, für alle Ausgaben, die in die nächsten Jahre – einschließlich 2024 – reichen!

Ich bin gespannt, was noch so kommen wird  ::) ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 08:32
Guten Morgen an alle.

Nun auch Mal etwas Senf von mir zum Thema.

Ein kleiner Einblick in die arbeitswissenschaftliche Forschung zum Thema Arbeitszeit und 4-Tage-Woche.

Derzeit wird an einem neuen Arbeitszeitgesetz gearbeitet, dass eine Öffnung der derzeit starren Strukturen in den Arbeitszeitregelungen vorsehen wird. Die Tendenz geht hier klar zur Vertrauensarbeitszeit und weg von irgendwelchen 30, 35 oder 40 h Wochen. Man will und muss einfach flexibler werden, um beiden Seiten AN und AG in ihren Anforderungen einer dynamisierten Arbeits- und Wettbewerbswelt Rechnung tragen zu können. Gerade im produzierenden Gewerbe sind die Auftragslagen so schwankend, dass starre Arbeitszeitregelungen dieses nicht mehr abbilden können. Die Auftragslage erfordert MA, die an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5. Dies alles gibt das Arbeitszeitgesetz derzeit nur bedingt her.
Nicht?
Was hindert denn gesetzlich jemanden daran 12 x 60h pro Woche zu arbeiten und es dann mit 20h Wochen abzubummeln?
Evtl. die angesprochene schwankende Auftragslage. Der Ausgleichszeitraum ist derzeit gesetzlich ja eher eng vorgegeben und wenn gerade dann die Auftragslage weiterhin 60h Wochen erfordern würde...
...ist schlecht planbar und damit unpraktikabel.
Ist das dein Ernst? Wenn die unplanbare Auftragslage es bedingt, dass jemand länger als 4 Monate 60h pro Woche arbeiten muss und ich dann nicht mein Personal aufstocke kann um diese Auftragslage her zu werden, dann hat das doch nichts mit schlecht planbar bzlg. Arbeitszeitgesetz zu tun, sondern einfach nur Planlosigkeit, dass man alle Aufträge annimmt ohne Personal nachzuhalten.
Und bitte schön, der AN bedankt sich wenn er monatelang so ein Pensum abreißen muss.
Dem AG stehen quasi 1152 Arbeitsstunden pro 24 Wochen frei zur Verteilung zur Verfügung. Da könnte er einen An 19 Wochen 6 Tage a 10h arbeiten lassen und müsste ihn dann 5 Monate frei stellen, oder geht das derzeitig nicht? Und ansonsten geht da doch mit tariflichlicher Regelung eine Menge mehr (als 12 statt 10h etc.)? Oder nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lukas31 am 21.11.2023 08:38
Zitat der BILD-Zeitung: "Fest zugesagte Zahlungen des Bundes für dieses Jahr dürfen weiter gezahlt werden – alles, was ins kommende oder folgende Jahre reicht, nicht. Beispiel Neueinstellungen: Unterschriebene Arbeitsverträge etwa ab dem 1. Dezember gelten. Neue, fest eingeplante Arbeitsverträge dürfen aber derzeit nicht ohne Sonder-Stempel des Finanzministeriums geschlossen werden."

Bedeutet, das ab 01.01.24 niemand mehr neues im öffentlichen Dienst eingestellt wird?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 21.11.2023 08:45
Bedeutet, das ab 01.01.24 niemand mehr neues im öffentlichen Dienst eingestellt wird?
Nein. Zum einen gilt das nur für den öffentlichen Dienst des Bundes und zu anderen ist das lediglich ein Genehmigungsvorbehalt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 21.11.2023 08:56
...
Und bitte schön, der AN bedankt sich wenn er monatelang so ein Pensum abreißen muss.
...
Eben. Bevor das Stammpersonal damit behelligt (und verärgert) wird, greift man auf Zeitarbeitspersonal zurück...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.11.2023 09:25
Zumindest wird dieser Haushaltsstop aber ein Arguemt sein, welches die Arbeitgeberinnen aufs Tableau bringen.

Wenn ich das richtig verstehe war ja nur die Umwidmung problematisch: Hätte man sich so ein Sondervermögen (ich kann das Wort aber auch nicht mehr hören) zum Thema Klima-/Energieumbau beschlossen, dann wäre alles prima gewesen, oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 21.11.2023 09:56
Zitat von: Warnstreik
Zumindest wird dieser Haushaltsstop aber ein Arguemt sein, welches die Arbeitgeberinnen aufs Tableau bringen...
Warum? Hier geht es doch um die Länder. Dass der Bund einen Ausgabenstopp verhängt hat mag ja gut und richtig sein. Die Länder haben es zumindest bis jetzt noch nicht getan.

Der Tarifabschluss wird aber ungefähr der des TVÖD-Bund entsprechen. Wie man sich höhere Beträge auch als Land aus den Rippen leiern soll bleibt mir rätselhaft. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 21.11.2023 09:58
- aus 60 Milliarden werden "260 Milliarden" klingt natürlich viel Besser!
Am besten klingt eigentlich, dass das Kreditermächtigungen für die kommenden vier Jahre sind, also wären wir praktisch bei 15Mrd pro Jahr. Der Entwurf des Haushaltsgesetzes 2024 sieht Ausgaben von 445,69 Milliarden Euro vor, also reden wir über irgendwas in einer Größenordnung von 3,3% des jährlichen Ausgabevolumens. Egal welche Farbe man liebt und welches Parteiprogramm man betet, der Hype den gerade alle um diese Größenordnung veranstalten zeigt nur, wie albern Politik heutzutage arbeitet.

Aber losgelöst davon: Selbst die Haushaltskenntnisse von Kühnert und DerabgesägteAst zusammen dürften immer noch größer sein, als die Anzahl der TV-L-Beschäftigten beim Bund ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.11.2023 10:09
Warum? Hier geht es doch um die Länder.

In der ersten Runde wurde die ungenügende Unterstützung des Bundes bei verschiedenen Aufgaben als Argument gebracht. Dann kam ja die Einigung bzgl. der Unterstützung des Bundes - hier muss man schauen, was davon wieder fällt durch den Stop.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 21.11.2023 10:18
- aus 60 Milliarden werden "260 Milliarden" klingt natürlich viel Besser!

Aber losgelöst davon: Selbst die Haushaltskenntnisse von Kühnert und DerabgesägteAst zusammen dürften immer noch größer sein, als die Anzahl der TV-L-Beschäftigten beim Bund ;-)

Außer den 60 Milliarden für den tollen Transformationsfond stehen laut Habeck weitere 200 Milliarden zur Überprüfung, die die Finanzierung der Abgabenlast für Leute wie Sie und mich übernehmen sollen.
Im Gegensatz zu klein Kevin würde ich nicht im Sozialismus das rettende Ufer sehen aber lassen wir das, ist für Sie vermutlich eh Gossip weil Geld kommt aus Leitung an Wand.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 21.11.2023 10:31
Auch da wird man feststellen, dass eine Kreditermächtigung etwas anderes ist wie tatsächlich aufgenommene/aufzunehmende Kredite. Und man wird feststellen (hat man hier und da auch schon, kapiert nur noch nicht jeder), dass in 2023 gar keine 200 Mrd. der Gesamtsumme zu überprüfen sind, sondern die tatsächlich in Anspruch genommenen 32 Mrd., und aus den Vorjahren auch noch was.
Auch das wird unterm Strich nicht dazu führen, dass Lindner seine zweite Insolvenz durchlebt, wobei das mit Habeck im Schlepptau echt Unterhaltungswert haben könnte.
Wenn es aber dazu führt, dass man sich mal wieder etwas mehr auf Haushaltsregeln besinnt, und weniger mit Sondervermögen und Wumms-Bezeichnungen arbeitet, ja bitte, dann überprüft mal alle fleißig.

Aber auch an dieser Prüfung wird der TV-L eher nicht beteiligt sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.11.2023 10:44
Guten Morgen an alle.

Nun auch Mal etwas Senf von mir zum Thema.

Ein kleiner Einblick in die arbeitswissenschaftliche Forschung zum Thema Arbeitszeit und 4-Tage-Woche.

Derzeit wird an einem neuen Arbeitszeitgesetz gearbeitet, dass eine Öffnung der derzeit starren Strukturen in den Arbeitszeitregelungen vorsehen wird. Die Tendenz geht hier klar zur Vertrauensarbeitszeit und weg von irgendwelchen 30, 35 oder 40 h Wochen. Man will und muss einfach flexibler werden, um beiden Seiten AN und AG in ihren Anforderungen einer dynamisierten Arbeits- und Wettbewerbswelt Rechnung tragen zu können. Gerade im produzierenden Gewerbe sind die Auftragslagen so schwankend, dass starre Arbeitszeitregelungen dieses nicht mehr abbilden können. Die Auftragslage erfordert MA, die an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5. Dies alles gibt das Arbeitszeitgesetz derzeit nur bedingt her.
Nicht?
Was hindert denn gesetzlich jemanden daran 12 x 60h pro Woche zu arbeiten und es dann mit 20h Wochen abzubummeln?
Evtl. die angesprochene schwankende Auftragslage. Der Ausgleichszeitraum ist derzeit gesetzlich ja eher eng vorgegeben und wenn gerade dann die Auftragslage weiterhin 60h Wochen erfordern würde...
...ist schlecht planbar und damit unpraktikabel.
Ist das dein Ernst? Wenn die unplanbare Auftragslage es bedingt, dass jemand länger als 4 Monate 60h pro Woche arbeiten muss und ich dann nicht mein Personal aufstocke kann um diese Auftragslage her zu werden, dann hat das doch nichts mit schlecht planbar bzlg. Arbeitszeitgesetz zu tun, sondern einfach nur Planlosigkeit, dass man alle Aufträge annimmt ohne Personal nachzuhalten.
Und bitte schön, der AN bedankt sich wenn er monatelang so ein Pensum abreißen muss.
Dem AG stehen quasi 1152 Arbeitsstunden pro 24 Wochen frei zur Verteilung zur Verfügung. Da könnte er einen An 19 Wochen 6 Tage a 10h arbeiten lassen und müsste ihn dann 5 Monate frei stellen, oder geht das derzeitig nicht? Und ansonsten geht da doch mit tariflichlicher Regelung eine Menge mehr (als 12 statt 10h etc.)? Oder nicht.

Ich kann und will hier nicht ins Detail gehen, das dauert einfach zu lange. Ca. 8 Vorlesungseinheiten á 90 min befassen sich mit dieser Problematik und zudem haben wir ein Projekt mit dem BMAS zu einer neuen möglichen Gesetzgebung. Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 21.11.2023 10:47


Ich bin mir da ziemlich sicher, weil die Arbeitgeber, die sie testweise eingeführt haben (sogar in -laut Arbeitgeberverbänden-  achso unmöglichen Branchen wie im Bau) bisher fast durchweg positive Erfahrungen vermelden konnten und die Maßnahme verlängert haben bzw das wollen. Die Erfahrungen bezogen sich auf Mitarbeitermotivation und -selbstorganisation, Effizienz und Prozessoptimierung ("wenn wir an Mitarbeiter selber mitdenken, kommen wir locker mit der Zeit für die Arbeit klar, die wir vorher doch eher vertrödelt haben") sowie massiv verbesserten Krankenständen. Gerade Letzteres wird von den Rückwärtsdenkern regelmäßig außer Acht gelassen, obwohl es relativ einfach zu messen ist.

 

Nur, dass wir aus dem ÖD kaum die Chance haben, am 5. Tag unsere dienstliche Tätigkeit privat auszuüben   ;)

Ja, was bei mir aber nur daran lag, dass mein Ex-AG alles geblockt hat. Den SV-Lehrgang machen? Ja, aber nebenher als SV arbeiten, bitte nicht bzw. Auflage, dass jeder einzelne Auftrag vorher geprüft und freigegeben werden müsste. Da war noch mehr, hab ich auch alles schön dokumentiert vorgebracht, als sie angeblich nicht verstanden, warum ich weg gehe.

Beim neuen AG hab ich das dann explizit vorgebracht und war keine Problem. Einfach mal ein wenig über den Tellerrand schauen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 21.11.2023 10:51
Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Das glaube ich direkt. Welche Partei(en) das aber umsetzen würde(n), z.B. auch den AG im Rahmen einer grundsätzlichen Vertrauensarbeitszeit zu ermöglichen, bedarfsweise mehrere (~)60-Stunden-Wochen hintereinander festzusetzen, dafür fehlt mir die Phantasie.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.11.2023 10:57
Ich kann da leider auch nicht in die Glaskugel schauen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 21.11.2023 10:58
Ist ein bisschen so wie zur Korrekturzeit beim Abi für die Germanisten und Anglisten. Die spreche ich aufgrund der 50 bis 60h-Wochen in der Zeit nie an. Immerhin ist mir mein Leben lieb. Sowas geht nicht auf Dauer, muss aber in einigen Bereichen und Situationen drin sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 11:18
Ich kann und will hier nicht ins Detail gehen, das dauert einfach zu lange. Ca. 8 Vorlesungseinheiten á 90 min befassen sich mit dieser Problematik und zudem haben wir ein Projekt mit dem BMAS zu einer neuen möglichen Gesetzgebung. Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Letztere brauchst du nicht erläutern.
Aber die Aussage, dass ein MA derzeitig wegen des ArbZG  nicht "an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5" ist doch nicht korrekt, machen z.B. unsere Fahrer ständig? Das geht doch mit dem dezeitigem Gesetz, insbesondere wenn man einen Tarifvertrag macht.
und was ist das für eine Aussage, dass es in Richtung Vertrauensarbeitszeit geht, wo doch die Dokumentationspflicht dwg. EuGH dies "verklomplziert" (formal  8))
Und wenn man (so wie wir) nur noch eine Funktionszeit hat, in der man individuell jederzeit auch nicht arbeiten kann, dann verstehe ich nicht wirklich was am Gesetz zwecks Flexibilisierung geändert werden müsste (aber dazu musste dich nicht äußern, da es offensichlitch 8 Vorlesungen füllt).
Klingt zumindest danach, dass man wieder viel Wind um Änderungen macht, die eigentlich schon umsetzbar sind mit bestehendem Recht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 21.11.2023 11:18
Auch da wird man feststellen, dass eine Kreditermächtigung etwas anderes ist wie tatsächlich aufgenommene/aufzunehmende Kredite. Und man wird feststellen (hat man hier und da auch schon, kapiert nur noch nicht jeder), dass in 2023 gar keine 200 Mrd. der Gesamtsumme zu überprüfen sind, sondern die tatsächlich in Anspruch genommenen 32 Mrd., und aus den Vorjahren auch noch was.
Auch das wird unterm Strich nicht dazu führen, dass Lindner seine zweite Insolvenz durchlebt, wobei das mit Habeck im Schlepptau echt Unterhaltungswert haben könnte.
Wenn es aber dazu führt, dass man sich mal wieder etwas mehr auf Haushaltsregeln besinnt, und weniger mit Sondervermögen und Wumms-Bezeichnungen arbeitet, ja bitte, dann überprüft mal alle fleißig.

Aber auch an dieser Prüfung wird der TV-L eher nicht beteiligt sein.

Sorry, die Lapalie darin kann ich nicht erkennen. Viel entscheidender als das Steuergeld ist aus meiner Sicht aber die Frage des Vertrauens. Das man augenscheinlich bereits zu Corona Zeiten wesentlichen Aufwand betrieben hat um die kommenden Probleme möglichst groß darzustellen um wiederum damit möglichst viel Geld für die eigenen aber vom Volk zu mind.2/3 unerwünschten Unternehmungen einzusammeln ist ein Taschenspielertrick und nicht Verfassungskonform. Was heißt denn das für die Themen der Ampel generell, ist vielleicht bei allen drängenden Themen der Marketing Expander dran ?

Die Sache mit dem TV-L , dass sehen wir noch.Hat nicht Dressel bereits außerordentlich hohe Belastungen wie Migration angeführt um zu suggerieren, Kasse leider leer weil leer. Dann liegt nahe das auch die Nummer jetzt ins Feld geführt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 21.11.2023 11:22
Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Das glaube ich direkt. Welche Partei(en) das aber umsetzen würde(n), z.B. auch den AG im Rahmen einer grundsätzlichen Vertrauensarbeitszeit zu ermöglichen, bedarfsweise mehrere (~)60-Stunden-Wochen hintereinander festzusetzen, dafür fehlt mir die Phantasie.

Mir stellt sich hier die grundsätzliche Frage, warum der Gesetzgeber gerade erst die Dokumentationspflicht für die Arbeitszeiten mit Nachdruck eingeführt hat.

Meine Frau hatte vor vielen Jahren eine solche Regelung mit Vertrauensarbeitszeit von 40h. Die Realität waren 45h und ernste Gespräche, wenn mal nur 40 gemacht wurden. Alles mit dem Fixgehalt abgegolten. ... die vielgerühmte 4-Tage-Woche war das nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Garfield am 21.11.2023 11:40
Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Das glaube ich direkt. Welche Partei(en) das aber umsetzen würde(n), z.B. auch den AG im Rahmen einer grundsätzlichen Vertrauensarbeitszeit zu ermöglichen, bedarfsweise mehrere (~)60-Stunden-Wochen hintereinander festzusetzen, dafür fehlt mir die Phantasie.

Mir stellt sich hier die grundsätzliche Frage, warum der Gesetzgeber gerade erst die Dokumentationspflicht für die Arbeitszeiten mit Nachdruck eingeführt hat.

Meine Frau hatte vor vielen Jahren eine solche Regelung mit Vertrauensarbeitszeit von 40h. Die Realität waren 45h und ernste Gespräche, wenn mal nur 40 gemacht wurden. Alles mit dem Fixgehalt abgegolten. ... die vielgerühmte 4-Tage-Woche war das nicht.

Weil das Europarecht ist. Womit die ganze Fantasterei eines deutschen Gesetzgebers, der das ändert, auch völlig sinnbefreit ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.11.2023 11:44
Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Das glaube ich direkt. Welche Partei(en) das aber umsetzen würde(n), z.B. auch den AG im Rahmen einer grundsätzlichen Vertrauensarbeitszeit zu ermöglichen, bedarfsweise mehrere (~)60-Stunden-Wochen hintereinander festzusetzen, dafür fehlt mir die Phantasie.

Mir stellt sich hier die grundsätzliche Frage, warum der Gesetzgeber gerade erst die Dokumentationspflicht für die Arbeitszeiten mit Nachdruck eingeführt hat.

Meine Frau hatte vor vielen Jahren eine solche Regelung mit Vertrauensarbeitszeit von 40h. Die Realität waren 45h und ernste Gespräche, wenn mal nur 40 gemacht wurden. Alles mit dem Fixgehalt abgegolten. ... die vielgerühmte 4-Tage-Woche war das nicht.

Die Frage ist fix beantwortet: Weil der EuGh vor einiger Zeit entschieden hat, dass man Arbeitszeiten erfassen MUSS. Und das ist auch richtig so - wie sonst will man Arbeitnehmerschutzgesetze auf Einhaltung prüfen und eben die Arbeitnehmer schützen? Du siehst es ja bei deiner Frau: Die besten Ausbeuter sind die Arbeitnehmer selbst, wenn sie stolz erklären, dass sie jetzt "Vertrauensarbeitszeit" hätten ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 11:51
Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Das glaube ich direkt. Welche Partei(en) das aber umsetzen würde(n), z.B. auch den AG im Rahmen einer grundsätzlichen Vertrauensarbeitszeit zu ermöglichen, bedarfsweise mehrere (~)60-Stunden-Wochen hintereinander festzusetzen, dafür fehlt mir die Phantasie.

Mir stellt sich hier die grundsätzliche Frage, warum der Gesetzgeber gerade erst die Dokumentationspflicht für die Arbeitszeiten mit Nachdruck eingeführt hat.

Meine Frau hatte vor vielen Jahren eine solche Regelung mit Vertrauensarbeitszeit von 40h. Die Realität waren 45h und ernste Gespräche, wenn mal nur 40 gemacht wurden. Alles mit dem Fixgehalt abgegolten. ... die vielgerühmte 4-Tage-Woche war das nicht.

Die Frage ist fix beantwortet: Weil der EuGh vor einiger Zeit entschieden hat, dass man Arbeitszeiten erfassen MUSS. Und das ist auch richtig so - wie sonst will man Arbeitnehmerschutzgesetze auf Einhaltung prüfen und eben die Arbeitnehmer schützen? Du siehst es ja bei deiner Frau: Die besten Ausbeuter sind die Arbeitnehmer selbst, wenn sie stolz erklären, dass sie jetzt "Vertrauensarbeitszeit" hätten ;-)
Also ich hatte lange Vertrauensarbeitzeit und 24/7 gearbeitet, allerdings nie im Schnitt mehr als 44h
Und wenn man jetzt Vertrauensarbeitszeit gegen Gleitzeit ohne Kern- oder Funktionszeit austauscht, dann hat man doch die gleiche Freiheiten und Qualität.
Bleibt nur der Ärger, dass der PR eingeschaltet werden müsste, wenn man am Sonntag mal ein Stündchen seine Daten schubst, aber die Zeit kann man dann in der regulären Zeit eintragen, weil man vertrauen hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 21.11.2023 11:53
Ich hatte in einem Planungsbüro auch einmal vor 10 Jahren Vertrauensarbeitszeit und das bei einem sehr, sehr läppischen Gehalt. Zu meiner eigenen Sicherheit habe ich einen Arbeitszeitnachweis geführt und am Ende der Woche bei Bedarf früher Feierabend gemacht oder "Sachen von zuhause bearbeitet" - ergo Stunden ausgeglichen. Ich wüsste adhoc gar nicht wie viel man mir zahlen müsste, dass Überstunden inkludiert wären. Aber es wäre schon einiges...  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.11.2023 12:01
Also ich hatte lange Vertrauensarbeitzeit und 24/7 gearbeitet, allerdings nie im Schnitt mehr als 44h

Das ist doch genau die Krux - man muss dann halt genauso viele 35h-Wochen machen wir 44h-Wochen.  Insgesamt ist viel Selbstdisziplin nötig, das haben eben viele Kollegen nicht. Sei es aus Unterwürfigkeit, Schludrigkeit oder eben hohe Motivation etwas zu schaffen.     Dass du Sonntag nicht den Rechner anmachen sollst hat schon einen Grund ;-)   (genau wie die 11h Ruhezeit) - ich habe es aber in der Coronazeit auch gemacht, eben weil man eine Menge unter einen Hut bekommen musste im Homeoffice mit zwei kleinen Kids. Aber deutlich besser fühle ich mich, wenn ich mich "offiziell" abmelde und dann ist auch Feierabend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pädi07 am 21.11.2023 12:40
Ich denke, dass das TV-L-Ergebnis dem TvöD deutlich (!) nachstehen wird. Hauptgründe:

- gesunkene Inflation (dass Nachholbedarf besteht, wird sicher vernachlässigt werden)
- das 60-Milliarden-Loch und weitere politisch-finanzielle Unsicherheiten, also enormer Einspardruck
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 21.11.2023 12:50
Ich denke, dass das TV-L-Ergebnis dem TvöD deutlich (!) nachstehen wird. Hauptgründe:

hm ja...ist es aber gefühlt irgendwie immer. Die TvöD -Verhandlungen waren schon immer ein paar Monate eher und haben gefühlt das Sahnehäubchen abgestaubt...

- das 60-Milliarden-Loch und weitere politisch-finanzielle Unsicherheiten, also enormer Einspardruck

naja betrifft das aber nicht erstmal nur den Bund? Die Länder haben doch damit direkt nichts zu tun oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 21.11.2023 13:03
Ich denke, dass das TV-L-Ergebnis dem TvöD deutlich (!) nachstehen wird. Hauptgründe:

hm ja...ist es aber gefühlt irgendwie immer. Die TvöD -Verhandlungen waren schon immer ein paar Monate eher und haben gefühlt das Sahnehäubchen abgestaubt...

- das 60-Milliarden-Loch und weitere politisch-finanzielle Unsicherheiten, also enormer Einspardruck

naja betrifft das aber nicht erstmal nur den Bund? Die Länder haben doch damit direkt nichts zu tun oder?

Die Länder sind selbstverständlich unmittelbar betroffen. In der letzten Verhandlungsrunde wurde gesagt, dass derzeit kein konkretes Angebot vorgelegt werden könne, da zunächst abzuwarten bleibt, was der Bund konkret zur Entlastung der Länder i. S. Migration vornimmt. Hier gab es zuletzt eine Einigung. Da aber nunmehr ein "Loch" von 60Milliarden im Bundeshaushalt besteht, ist die Frage, inwieweit der Bund den Ländern noch entgegen kommen möchte oder kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 21.11.2023 13:10
Ich denke, dass das TV-L-Ergebnis dem TvöD deutlich (!) nachstehen wird. Hauptgründe:

- gesunkene Inflation (dass Nachholbedarf besteht, wird sicher vernachlässigt werden)
- das 60-Milliarden-Loch und weitere politisch-finanzielle Unsicherheiten, also enormer Einspardruck

Nunja die 60 Milliarden sollten aber auch für 4 Jahre reichen. Fehlen also jährlich 15 Milliarden.

Zuletzt war der Topf zu einer Art Allzweckwaffe der Bundesregierung geworden. Wann immer es Ärger gab und zur Besänftigung Geld gebraucht wurde, bediente man sich. Insgesamt sollten für die Jahre 2024 bis 2027 für den „Klima- und Transformationsfonds“, wie er inzwischen heißt, 211,8 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Quelle: Merkur.de

Und wenn sich ein paar wohlhabende Bundesbürger weniger mit Förderung das Elektroauto finanzieren lassen und die dazugehörige Wallbox oder Solaranlage auf dem Eigenheim oder die Heizung fördern lassen, obwohl sie es selbst stemmen könnten, kann ich persönlich damit ganz gut leben, wenn die Ausgaben im Klimafonds sinken und ich dafür mehr Gehalt bekomme...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 21.11.2023 13:10
Die  frühkindliche Förderung wird vom Bund bezuschußt.
Das 49 EUR-Ticket wird vom Bund bezuschußt.
Baumaßnahmen der Länder werden von Bund bezuschußt
Die Bildungsinfrastruktuer wird vom Bund bezuschußt
....
Und ja, auch die Flüchtlingshilfe, die Ländersache ist, wird vom Bund bezuschußt.
Für manche Argumentationen ist diese Hervorhebung zwingend notwendig  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 21.11.2023 13:15
Die  frühkindliche Förderung wird vom Bund bezuschußt.
Das 49 EUR-Ticket wird vom Bund bezuschußt.
Baumaßnahmen der Länder werden von Bund bezuschußt
Die Bildungsinfrastruktuer wird vom Bund bezuschußt
....
Und ja, auch die Flüchtlingshilfe, die Ländersache ist, wird vom Bund bezuschußt.
Für manche Argumentationen ist diese Hervorhebung zwingend notwendig  8)

Falls Du meinen Post gemeint haben solltest: In der oben genannten Ankündigung der TdL sowie dem anschließenden Treffen ging es halt explizit um die Bezuschussung i. S. Migration. Da kann auch keiner etwas für. Selbst die AfD nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 21.11.2023 13:48
Die Länder sind selbstverständlich unmittelbar betroffen. In der letzten Verhandlungsrunde wurde gesagt, dass derzeit kein konkretes Angebot vorgelegt werden könne, da zunächst abzuwarten bleibt, was der Bund konkret zur Entlastung der Länder i. S. Migration vornimmt. Hier gab es zuletzt eine Einigung. Da aber nunmehr ein "Loch" von 60Milliarden im Bundeshaushalt besteht, ist die Frage, inwieweit der Bund den Ländern noch entgegen kommen möchte oder kann.

ja ...nur sollten diese Tarifverhandlungen da nicht komplett außen vor sein?
Ich meine der TVÖD bekommt ja schon mehr und das nur weil sie quasi Glück hatten dass der Tarifabschluss lange vor dem BVgr-Urteil lag.
Da finde ich es schwierig den TVl-beschäftigen nun zu sagen "tja Pech gehabt, wer zuerst kommt malt zuerst" oder so.  :D
Also... aus Gründen der Gerechtigkeit finde ich eine Angleichung schon erwartungsgemäß. Aber abwarten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 21.11.2023 13:53
Gerechtigkeit war noch nie ein Thema bei Gehaltsverhandlungen...

Naja, aber die Länder sind ja durchaus auch selbst mit Sondervermögen ausgestattet, die die Einhaltung der Schuldenbremse in den Folgejahren vereinfachen sollten. Auch das steht -- analog zum Bund -- natürlich mit dem BVerfG-Urteil in Frage. (Deshalb will man in SH z.B. eine Haushaltsnotlage erklären.) Und *das* hat natürlich direkte Auswirkungen auf die TV-L-Verhandlungen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 21.11.2023 13:54
Ich denke, dass das TV-L-Ergebnis dem TvöD deutlich (!) nachstehen wird. Hauptgründe:

- gesunkene Inflation (dass Nachholbedarf besteht, wird sicher vernachlässigt werden)
- das 60-Milliarden-Loch und weitere politisch-finanzielle Unsicherheiten, also enormer Einspardruck
Beschluss BVerfG v. 17.11.2015:
"Allein die Finanzlage der öffentlichen Haushalte oder das Ziel der Konsolidierung vermögen den Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation jedoch nicht einzuschränken; andernfalls liefe die Schutzfunktion des Art. 33 Abs. 5 GG ins Leere".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 21.11.2023 13:56
Ich denke, dass das TV-L-Ergebnis dem TvöD deutlich (!) nachstehen wird. Hauptgründe:

- gesunkene Inflation (dass Nachholbedarf besteht, wird sicher vernachlässigt werden)
- das 60-Milliarden-Loch und weitere politisch-finanzielle Unsicherheiten, also enormer Einspardruck
Beschluss BVerfG v. 17.11.2015:
"Allein die Finanzlage der öffentlichen Haushalte oder das Ziel der Konsolidierung vermögen den Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation jedoch nicht einzuschränken; andernfalls liefe die Schutzfunktion des Art. 33 Abs. 5 GG ins Leere".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 21.11.2023 13:58
Ich denke, dass das TV-L-Ergebnis dem TvöD deutlich (!) nachstehen wird. Hauptgründe:

- gesunkene Inflation (dass Nachholbedarf besteht, wird sicher vernachlässigt werden)
- das 60-Milliarden-Loch und weitere politisch-finanzielle Unsicherheiten, also enormer Einspardruck
Beschluss BVerfG v. 17.11.2015:
"Allein die Finanzlage der öffentlichen Haushalte oder das Ziel der Konsolidierung vermögen den Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation jedoch nicht einzuschränken; andernfalls liefe die Schutzfunktion des Art. 33 Abs. 5 GG ins Leere".
Die amtsangemessene Alimentation hat aber nichts mit den Tarifverhandlungen von Angestellten zu tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 21.11.2023 13:59
Gerechtigkeit war noch nie ein Thema bei Gehaltsverhandlungen...

Naja, aber die Länder sind ja durchaus auch selbst mit Sondervermögen ausgestattet, die die Einhaltung der Schuldenbremse in den Folgejahren vereinfachen sollten. Auch das steht -- analog zum Bund -- natürlich mit dem BVerfG-Urteil in Frage. (Deshalb will man in SH z.B. eine Haushaltsnotlage erklären.) Und *das* hat natürlich direkte Auswirkungen auf die TV-L-Verhandlungen...

Hat das Urteil denn Sondervermögen generell in Frage gestellt? Ich dachte, dass es lediglich um die verbindliche Nutzung ging, oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.11.2023 14:10
Ich kann und will hier nicht ins Detail gehen, das dauert einfach zu lange. Ca. 8 Vorlesungseinheiten á 90 min befassen sich mit dieser Problematik und zudem haben wir ein Projekt mit dem BMAS zu einer neuen möglichen Gesetzgebung. Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Letztere brauchst du nicht erläutern.
Aber die Aussage, dass ein MA derzeitig wegen des ArbZG  nicht "an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5" ist doch nicht korrekt, machen z.B. unsere Fahrer ständig? Das geht doch mit dem dezeitigem Gesetz, insbesondere wenn man einen Tarifvertrag macht.
und was ist das für eine Aussage, dass es in Richtung Vertrauensarbeitszeit geht, wo doch die Dokumentationspflicht dwg. EuGH dies "verklomplziert" (formal  8))
Und wenn man (so wie wir) nur noch eine Funktionszeit hat, in der man individuell jederzeit auch nicht arbeiten kann, dann verstehe ich nicht wirklich was am Gesetz zwecks Flexibilisierung geändert werden müsste (aber dazu musste dich nicht äußern, da es offensichlitch 8 Vorlesungen füllt).
Klingt zumindest danach, dass man wieder viel Wind um Änderungen macht, die eigentlich schon umsetzbar sind mit bestehendem Recht.

Ich hab doch nicht geschrieben, dass das nicht geht. Ich sagte "das ArbZG gibt es nur bedingt her". Vom Grundsatz her ist alles kritisch was derzeit über 10 h am Stück geht. Und selbstverständlich existieren Ausnahmen. Es sollte halt nicht zur Regel werden, wie es manche MA handhaben, die nach 10 h zum "Ausstempeln" gehen, um danach dann ohne Versicherungsschutz doch wieder arbeiten zu gehen. Das ist leider nach einer unserer Erhebungen in den größeren Unternehmen keine Seltenheit. Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 21.11.2023 14:11
Hat das Urteil denn Sondervermögen generell in Frage gestellt? Ich dachte, dass es lediglich um die verbindliche Nutzung ging, oder?

Zitat
Das Zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021 entspricht nicht den verfassungsrechtlichen Anforderungen an notlagenbedingte Kreditaufnahmen. Der Senat stützt seine Entscheidung auf drei, jeweils für sich tragfähige Gründe:
Erstens hat der Gesetzgeber den notwendigen Veranlassungszusammenhang zwischen der festgestellten Notsituation und den ergriffenen Krisenbewältigungsmaßnahmen nicht ausreichend dargelegt.

Zweitens widerspricht die zeitliche Entkoppelung der Feststellung einer Notlage gemäß Art. 115 Abs. 2 Satz 6 GG vom tatsächlichen Einsatz der Kreditermächtigungen den Verfassungsgeboten der Jährlichkeit und Jährigkeit. Die faktisch unbegrenzte Weiternutzung von notlagenbedingten Kreditermächtigungen in nachfolgenden Haushaltsjahren ohne Anrechnung auf die „Schuldenbremse“ bei gleichzeitiger Anrechnung als „Schulden“ im Haushaltsjahr 2021 ist demzufolge unzulässig.

Drittens verstößt die Verabschiedung des Zweiten Nachtragshaushaltsgesetzes 2021 nach Ablauf des Haushaltsjahres 2021 gegen den Haushaltsgrundsatz der Vorherigkeit aus Art. 110 Abs. 2 Satz 1 GG.
Quelle (https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/bvg23-101.html;jsessionid=D5D4011035646E26DB4205464C4EE158.internet962)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 21.11.2023 14:21
Ich kann und will hier nicht ins Detail gehen, das dauert einfach zu lange. Ca. 8 Vorlesungseinheiten á 90 min befassen sich mit dieser Problematik und zudem haben wir ein Projekt mit dem BMAS zu einer neuen möglichen Gesetzgebung. Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Letztere brauchst du nicht erläutern.
Aber die Aussage, dass ein MA derzeitig wegen des ArbZG  nicht "an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5" ist doch nicht korrekt, machen z.B. unsere Fahrer ständig? Das geht doch mit dem dezeitigem Gesetz, insbesondere wenn man einen Tarifvertrag macht.
und was ist das für eine Aussage, dass es in Richtung Vertrauensarbeitszeit geht, wo doch die Dokumentationspflicht dwg. EuGH dies "verklomplziert" (formal  8))
Und wenn man (so wie wir) nur noch eine Funktionszeit hat, in der man individuell jederzeit auch nicht arbeiten kann, dann verstehe ich nicht wirklich was am Gesetz zwecks Flexibilisierung geändert werden müsste (aber dazu musste dich nicht äußern, da es offensichlitch 8 Vorlesungen füllt).
Klingt zumindest danach, dass man wieder viel Wind um Änderungen macht, die eigentlich schon umsetzbar sind mit bestehendem Recht.

Ich hab doch nicht geschrieben, dass das nicht geht. Ich sagte "das ArbZG gibt es nur bedingt her". Vom Grundsatz her ist alles kritisch was derzeit über 10 h am Stück geht. Und selbstverständlich existieren Ausnahmen. Es sollte halt nicht zur Regel werden, wie es manche MA handhaben, die nach 10 h zum "Ausstempeln" gehen, um danach dann ohne Versicherungsschutz doch wieder arbeiten zu gehen. Das ist leider nach einer unserer Erhebungen in den größeren Unternehmen keine Seltenheit. Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.

In meinem alten Betrieb in der PW wurdest Du spätestens nach 10 Std automatisch ausgeloggt. Da war nix mit "länger" arbeiten
Zumindest nicht bezahlt   ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.11.2023 14:36
Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Das glaube ich direkt. Welche Partei(en) das aber umsetzen würde(n), z.B. auch den AG im Rahmen einer grundsätzlichen Vertrauensarbeitszeit zu ermöglichen, bedarfsweise mehrere (~)60-Stunden-Wochen hintereinander festzusetzen, dafür fehlt mir die Phantasie.

Mir stellt sich hier die grundsätzliche Frage, warum der Gesetzgeber gerade erst die Dokumentationspflicht für die Arbeitszeiten mit Nachdruck eingeführt hat.

Meine Frau hatte vor vielen Jahren eine solche Regelung mit Vertrauensarbeitszeit von 40h. Die Realität waren 45h und ernste Gespräche, wenn mal nur 40 gemacht wurden. Alles mit dem Fixgehalt abgegolten. ... die vielgerühmte 4-Tage-Woche war das nicht.

Die Erfassung von Arbeitszeiten und Vertrauensarbeitszeit sind vom Grundsatz her 2 unterschiedliche Baustellen. Die Erfassung der Zeiten ist nicht nur eine Einbahnstraße für den einzelnen MA sondern dient auch für die Arbeitgeber als z.B. Kostenkontrolle zur Berechnung von Stundensätzen etc.. um nur ein Beispiel zu nennen.

Der Ausdruck Vertrauensarbeitszeit ist im heutigen Sprachgebrauch sicherlich nicht zwingend die richtige Wortwahl, besser wäre ein "flexible Arbeitszeiten-Gesetz" oder wie man es nennen möchte.

Auch wenn MoinMoin vieles behauptet und sicherlich auch an der ein oder anderen Stelle Recht hat, geht es in den Überlegungen darum (und wir bilden halt auch Führungskräfte der Zukunft aus), die Arbeit soweit zu flexibilisieren, dass auch aus Unternehmenssicht den globalen Veränderungen besser Rechnung getragen werden kann. Es braucht sozusagen einen größeren Rahmen an Möglichkeiten, der derzeit vorhanden ist. Eine Art Baukastensystem, dass im Endeffekt viele unterschiedliche Flexibilisierungsmöglichkeiten vereint und je nachdem dann die entsprechenden Elemente gewählt werden können. Das Thema Kurzarbeit, dass ein Milliardenloch bei den Rückstellungen des BMAS für Sozialleistungen gerissen hat, hätte durch mehr Flexibilisierung vermieden werden können, in dem man z.B. durch Arbeitsverdichtung in der Hochkonjunktur Freiräume geschaffen hätte, um in Krisenzeiten diese dann zu nutzen. In Summe eine einfach spannende Thematik, die uns in naher Zukunft weiterhin beschäftigen wird und natürlich auch Auswirkungen auf die Tariflandschaft haben wird, gerade wenn es um das Thema Arbeitszeiten geht.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.11.2023 14:37
Ich kann und will hier nicht ins Detail gehen, das dauert einfach zu lange. Ca. 8 Vorlesungseinheiten á 90 min befassen sich mit dieser Problematik und zudem haben wir ein Projekt mit dem BMAS zu einer neuen möglichen Gesetzgebung. Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Letztere brauchst du nicht erläutern.
Aber die Aussage, dass ein MA derzeitig wegen des ArbZG  nicht "an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5" ist doch nicht korrekt, machen z.B. unsere Fahrer ständig? Das geht doch mit dem dezeitigem Gesetz, insbesondere wenn man einen Tarifvertrag macht.
und was ist das für eine Aussage, dass es in Richtung Vertrauensarbeitszeit geht, wo doch die Dokumentationspflicht dwg. EuGH dies "verklomplziert" (formal  8))
Und wenn man (so wie wir) nur noch eine Funktionszeit hat, in der man individuell jederzeit auch nicht arbeiten kann, dann verstehe ich nicht wirklich was am Gesetz zwecks Flexibilisierung geändert werden müsste (aber dazu musste dich nicht äußern, da es offensichlitch 8 Vorlesungen füllt).
Klingt zumindest danach, dass man wieder viel Wind um Änderungen macht, die eigentlich schon umsetzbar sind mit bestehendem Recht.

Ich hab doch nicht geschrieben, dass das nicht geht. Ich sagte "das ArbZG gibt es nur bedingt her". Vom Grundsatz her ist alles kritisch was derzeit über 10 h am Stück geht. Und selbstverständlich existieren Ausnahmen. Es sollte halt nicht zur Regel werden, wie es manche MA handhaben, die nach 10 h zum "Ausstempeln" gehen, um danach dann ohne Versicherungsschutz doch wieder arbeiten zu gehen. Das ist leider nach einer unserer Erhebungen in den größeren Unternehmen keine Seltenheit. Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.

In meinem alten Betrieb in der PW wurdest Du spätestens nach 10 Std automatisch ausgeloggt. Da war nix mit "länger" arbeiten
Zumindest nicht bezahlt   ;)
ich vermute da arbeitet keiner "bezahlt" weiter ;-) sondern weil er es MUSS. Respektive ihm das so suggeriert wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 14:39
Ich kann und will hier nicht ins Detail gehen, das dauert einfach zu lange. Ca. 8 Vorlesungseinheiten á 90 min befassen sich mit dieser Problematik und zudem haben wir ein Projekt mit dem BMAS zu einer neuen möglichen Gesetzgebung. Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Letztere brauchst du nicht erläutern.
Aber die Aussage, dass ein MA derzeitig wegen des ArbZG  nicht "an einem Tag einmal 12 h arbeiten und am anderen dann vielleicht nur 5" ist doch nicht korrekt, machen z.B. unsere Fahrer ständig? Das geht doch mit dem dezeitigem Gesetz, insbesondere wenn man einen Tarifvertrag macht.
und was ist das für eine Aussage, dass es in Richtung Vertrauensarbeitszeit geht, wo doch die Dokumentationspflicht dwg. EuGH dies "verklomplziert" (formal  8))
Und wenn man (so wie wir) nur noch eine Funktionszeit hat, in der man individuell jederzeit auch nicht arbeiten kann, dann verstehe ich nicht wirklich was am Gesetz zwecks Flexibilisierung geändert werden müsste (aber dazu musste dich nicht äußern, da es offensichlitch 8 Vorlesungen füllt).
Klingt zumindest danach, dass man wieder viel Wind um Änderungen macht, die eigentlich schon umsetzbar sind mit bestehendem Recht.

Ich hab doch nicht geschrieben, dass das nicht geht. Ich sagte "das ArbZG gibt es nur bedingt her". Vom Grundsatz her ist alles kritisch was derzeit über 10 h am Stück geht. Und selbstverständlich existieren Ausnahmen.
Also bei uns arbeiten z.B. regelmäßig die Fahrer über 10h, gesetzeskonform und tariflich geregelt.
Insofern hast du Recht, dass ArbZG alleine gibt es nur bedingt her, denn dafür müsste der AG sich auf einen Tarifvertrag mit seinen AN einigen, bzw. per DV/BV, damit er mehr als die 10h machen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 21.11.2023 14:48
Naja, aber die Länder sind ja durchaus auch selbst mit Sondervermögen ausgestattet, die die Einhaltung der Schuldenbremse in den Folgejahren vereinfachen sollten. Auch das steht -- analog zum Bund -- natürlich mit dem BVerfG-Urteil in Frage. (Deshalb will man in SH z.B. eine Haushaltsnotlage erklären.) Und *das* hat natürlich direkte Auswirkungen auf die TV-L-Verhandlungen...

ja schon... nur das kann es ja nicht sein.
Was ist wenn das Urteil des Bfvgr. erst viel später gekommen wäre...nach einem ordentlichen Abschluss für TVL?
hätte, wäre, wenn... ich weiß  ;D

Es kann ja nicht sein, dass die TVÖD-Leute irgendwie Glück hatten, dass es nochmal geklappt hat und die TVL-Leute nun das nachsehen haben. Aber gut am Ende wird es so sein, die Welt ist halt ungerecht...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 21.11.2023 14:50
Weil oben das BVerfG-Urteil Thema war: Es wäre sehr "dünn", wenn sich die TdL nun mit diesem Argument um eine angemessene Erhöhung drücken würde. Denn letztlich fallen beide Dinge (Urteil + Tarifverhandlungen) nur zufällig zeitlich zusammen.

[Edit: cyrix42 hat es gerade schon genauso zusammengefasst]

Zudem wird politisch nun sicher um einen Ausweg (für den Bund, wohlgemerkt) gerungen, den es sicher in den kommenden Wochen geben wird. Da wäre es sehr schwach, wenn die Länder nun sagen: "Schade, aber deshalb gibt es für euch nicht mehr Geld!" - und das dann mit einer Laufzeit von vielleicht 24 Monaten, nur weil Ende 2023 mal das Timing schlecht war?!

Die Länder "sparen" doch faktisch bereits durch nicht besetzte Stellen - und dieser Effekt dürfte sich eher noch verstärken. Man könnte also vermutlich sogar mit fast gleichem Personaletat den "Verbliebenen" locker mehr Geld zahlen?! Und noch mehr wäre es ein Treppenwitz, wenn nun auch Länder zur Haushaltssperre greifen - und dann nicht mal mehr Stellen besetzt werden, für die es eigentlich dringenden Bedarf gibt. Das wäre letztlich eine organisatorische Kapitulation des Staates.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 21.11.2023 14:51
Das derzeitige ArbZG wird es in absehbarer Zeit (absehbar beim Gesetzgeber in den kommenden 10 Jahren), so nicht mehr geben.
Das glaube ich direkt. Welche Partei(en) das aber umsetzen würde(n), z.B. auch den AG im Rahmen einer grundsätzlichen Vertrauensarbeitszeit zu ermöglichen, bedarfsweise mehrere (~)60-Stunden-Wochen hintereinander festzusetzen, dafür fehlt mir die Phantasie.

Mir stellt sich hier die grundsätzliche Frage, warum der Gesetzgeber gerade erst die Dokumentationspflicht für die Arbeitszeiten mit Nachdruck eingeführt hat.

Meine Frau hatte vor vielen Jahren eine solche Regelung mit Vertrauensarbeitszeit von 40h. Die Realität waren 45h und ernste Gespräche, wenn mal nur 40 gemacht wurden. Alles mit dem Fixgehalt abgegolten. ... die vielgerühmte 4-Tage-Woche war das nicht.

Die Erfassung von Arbeitszeiten und Vertrauensarbeitszeit sind vom Grundsatz her 2 unterschiedliche Baustellen. Die Erfassung der Zeiten ist nicht nur eine Einbahnstraße für den einzelnen MA sondern dient auch für die Arbeitgeber als z.B. Kostenkontrolle zur Berechnung von Stundensätzen etc.. um nur ein Beispiel zu nennen.

Der Ausdruck Vertrauensarbeitszeit ist im heutigen Sprachgebrauch sicherlich nicht zwingend die richtige Wortwahl, besser wäre ein "flexible Arbeitszeiten-Gesetz" oder wie man es nennen möchte.

Auch wenn MoinMoin vieles behauptet und sicherlich auch an der ein oder anderen Stelle Recht hat, geht es in den Überlegungen darum (und wir bilden halt auch Führungskräfte der Zukunft aus), die Arbeit soweit zu flexibilisieren, dass auch aus Unternehmenssicht den globalen Veränderungen besser Rechnung getragen werden kann. Es braucht sozusagen einen größeren Rahmen an Möglichkeiten, der derzeit vorhanden ist. Eine Art Baukastensystem, dass im Endeffekt viele unterschiedliche Flexibilisierungsmöglichkeiten vereint und je nachdem dann die entsprechenden Elemente gewählt werden können. Das Thema Kurzarbeit, dass ein Milliardenloch bei den Rückstellungen des BMAS für Sozialleistungen gerissen hat, hätte durch mehr Flexibilisierung vermieden werden können, in dem man z.B. durch Arbeitsverdichtung in der Hochkonjunktur Freiräume geschaffen hätte, um in Krisenzeiten diese dann zu nutzen. In Summe eine einfach spannende Thematik, die uns in naher Zukunft weiterhin beschäftigen wird und natürlich auch Auswirkungen auf die Tariflandschaft haben wird, gerade wenn es um das Thema Arbeitszeiten geht.

Ja, so hatte ich das befürchtet: Eine Flexibilisierung, die aus der Unternehmer-Perspektive ein höheres Maß an Gestaltungsmöglichkeit bietet und die staatlichen Kassen (Kurzarbeitergeld) entlastet. Das hat wenig mit den Bedürfnissen und Nöten der Arbeitnehmer gemein, die sich beispielsweise mit Themen wie "Familie und Beruf" auseinandersetzen müssen. Sicher spannend, aber ob das final eine sympathische Entwicklung ist, darf jeder selbst entscheiden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 21.11.2023 14:56
Das Thema Kurzarbeit, dass ein Milliardenloch bei den Rückstellungen des BMAS für Sozialleistungen gerissen hat, hätte durch mehr Flexibilisierung vermieden werden können, in dem man z.B. durch Arbeitsverdichtung in der Hochkonjunktur Freiräume geschaffen hätte, um in Krisenzeiten diese dann zu nutzen.
Das bedeutet, zukünftig werden die Krisen im Vorfeld geplant? Klingt gut, diesen Überraschungsmoment bei unseren letzten paar dutzend Krisen empfanden sicher viele als störend  ;)

Will sagen: Da muss man aber ganz genau hinsehen, wann die AG ihre AN wegen Arbeitsverdichtung länger/mehr schaffen lassen, und wie man das dann nutzt, sollten mal ne Zeitlang keine Krisen starten, und wer diese wie feststellt... Das dann noch gewürzt mit politischen Kompromissen, und meine Glaskugel zerschellt auf dem Boden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.11.2023 15:04
Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.

Wo hast du denn dieses Märchen aufgeschnappt? ;-)     Nicht nur, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen würden, behaupte ich sogar, dass es diese Funktion garnicht gibt. Ich bin mir auch recht sicher, dass automatisch erstellte Abmahnung nicht rechtmäßig wären.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 15:12
Das Thema Kurzarbeit, dass ein Milliardenloch bei den Rückstellungen des BMAS für Sozialleistungen gerissen hat, hätte durch mehr Flexibilisierung vermieden werden können, in dem man z.B. durch Arbeitsverdichtung in der Hochkonjunktur Freiräume geschaffen hätte, um in Krisenzeiten diese dann zu nutzen.
Das bedeutet, zukünftig werden die Krisen im Vorfeld geplant? Klingt gut, diesen Überraschungsmoment bei unseren letzten paar dutzend Krisen empfanden sicher viele als störend  ;)

Will sagen: Da muss man aber ganz genau hinsehen, wann die AG ihre AN wegen Arbeitsverdichtung länger/mehr schaffen lassen, und wie man das dann nutzt, sollten mal ne Zeitlang keine Krisen starten, und wer diese wie feststellt... Das dann noch gewürzt mit politischen Kompromissen, und meine Glaskugel zerschellt auf dem Boden.
Das spannende ist dabei, was das für Baukästen sein sollen:
Derzeitig kann locker 4 Monate a 60h die Woche gearbeitet werden, wie viel mehr Flexibilisierung braucht es da?
Das einzige ist da sicherlich die 10h Grenze pro Tag (mehr geht derzeitig nur via Tarif) und das man dies innerhalb 24 Monate ausgleichen muss. Ein max 12h pro Tag aber max 60h pro Woche und ausgleich in 52 Wochen würde da schon einiges entschärfen und Saisonarbeit komplett einbeziehen.
Ein Modulsystem für den AG, das dem AG es erlaubt mehr als 60h pro Woche vom AN abzurufen? Oder über einen längeren zeitraum als 4 Monate? 
Die dem AN dann irgendwann (also nach belieben und nicht innerhalb von 24 Monaten) , wenn es eine Krise gibt, wieder gutgeschrieben werden? (Und natürlich muss es auch insolvenzsicher sein)

Ich bin gespannt was da für Änderungen bei rumkommen.
Mir fehlt da ein konkretes Szenario, was mit dem jetzigen Gesetz nicht geht und wodurch das Gesetz negativ für den AN ist.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.11.2023 15:28
Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.

Wo hast du denn dieses Märchen aufgeschnappt? ;-)     Nicht nur, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen würden, behaupte ich sogar, dass es diese Funktion garnicht gibt. Ich bin mir auch recht sicher, dass automatisch erstellte Abmahnung nicht rechtmäßig wären.

Existiert, ist ein Fakt und liegt mir vor. Mehr kann und darf ich leider dazu nicht sagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 21.11.2023 15:39

Das Thema  [...]

Die dem AN dann irgendwann (also nach belieben und nicht innerhalb von 24 Monaten) , wenn es eine Krise gibt, wieder gutgeschrieben werden? (Und natürlich muss es auch insolvenzsicher sein)

Ich bin gespannt was da für Änderungen bei rumkommen.
Mir fehlt da ein konkretes Szenario, was mit dem jetzigen Gesetz nicht geht und wodurch das Gesetz negativ für den AN ist.

Insolvenzsicher, deswegen müssen ja Zeit erfasst und entsprechend Rückstellungen gebildet werden. Gleiches gilt ja auch für MA, die das Unternehmen verlassen.

Mir ging es in Summe darum zu sagen, dass wir hier eine sehr spannende Entwicklung vor uns haben werden. Wohin die Reise nachher dann auch gehen wird, ist hierbei noch völlig offen. Es wird auf alle Fälle sehr viel zu dieser Thematik derzeit diskutiert.

Falls es jemanden noch interessiert. Hier der Link zu einem Forschungsprojekt aus diesem Bereich: https://www.engineering-produktion.iao.fraunhofer.de/de/produkte-und-loesungen/produktion/flexibler-personaleinsatz-in-der-produktion-kapaflexcy.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 15:41
Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.

Wo hast du denn dieses Märchen aufgeschnappt? ;-)     Nicht nur, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen würden, behaupte ich sogar, dass es diese Funktion garnicht gibt. Ich bin mir auch recht sicher, dass automatisch erstellte Abmahnung nicht rechtmäßig wären.

Existiert, ist ein Fakt und liegt mir vor. Mehr kann und darf ich leider dazu nicht sagen.
Finde ich absolut glaubhaft und nicht märchenmäßig.
Es ist halt nur traurig, wie viele Angestellte sich durch illegale Handlungen bzw. Zeitbetrug vom AG verarschen lassen.
Und wieviele PR da mitmachen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Abteilung007 am 21.11.2023 15:55
Gibt es denn Anzeichen, dass das Ergebnis deutlicher hinter dem Ergebnis TVöD hinterherhinken wird?

Der TVöD hat ja im Schnitt 10% bekommen, womit rechnet Ihr?

Mal by the way, rechnet ihr in den nächsten Jahren mit einer Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohn oder ist das Utopie? Ich meine, aber nicht nur eine Stunden, sondern schon 2-3? Die großen Unternehmen liegen doch inzwischen fast alle bei 36-38 Stunden/WO Vollzeit.

Warum sind die Vertragsparteien beim TVL so hinterher (zB stufengleiche Höhergruppierung, JSZ, 39 Stunden/WO)? Gibts da eine schlüssige Begründung? Gibt doch kein besseres Druckmittel, als, dass der Nachbartarifvertrag diese Anwendungen schon drin hat, oder?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.11.2023 16:14
Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.

Wo hast du denn dieses Märchen aufgeschnappt? ;-)     Nicht nur, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen würden, behaupte ich sogar, dass es diese Funktion garnicht gibt. Ich bin mir auch recht sicher, dass automatisch erstellte Abmahnung nicht rechtmäßig wären.

Existiert, ist ein Fakt und liegt mir vor. Mehr kann und darf ich leider dazu nicht sagen.
Finde ich absolut glaubhaft und nicht märchenmäßig.
Es ist halt nur traurig, wie viele Angestellte sich durch illegale Handlungen bzw. Zeitbetrug vom AG verarschen lassen.
Und wieviele PR da mitmachen.

Doch, natürlich ist es ein Märchen, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen. WENN es so etwas gäbe, dann ist es ganz sicher kein Standard. Was natürlich geht, sind Ampel- oder Warnsysteme in der Arbeitszeiterfassung. Bei meinem alten Arbeitgeber hat so z.B. Vorgesetzter als auch Betriebsrat Auswertungen über Arbeitszeitverstöße bekommen. Dass diese zwingend zu einer automatischen Abmahnung führen stimmt allerdings nicht. (und wie gesagt - das ist das erste mal, dass mir das zu Ohren kommt (was nichts heißt))
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 16:16
Warum sind die Vertragsparteien beim TVL so hinterher (zB stufengleiche Höhergruppierung, JSZ, 39 Stunden/WO)? Gibts da eine schlüssige Begründung? Gibt doch kein besseres Druckmittel, als, dass der Nachbartarifvertrag diese Anwendungen schon drin hat, oder?
Weil der Druck bei TV-L geringer ist, da was zu ändern.
Und bei der JSZ sind wir im TV-L doch nicht so hinterher gegenüber dem TVöD.
TV-L über 80% bei unteren egs, tvöd unter 80%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 21.11.2023 16:16
Gibt es denn Anzeichen, dass das Ergebnis deutlicher hinter dem Ergebnis TVöD hinterherhinken wird?

Der TVöD hat ja im Schnitt 10% bekommen, womit rechnet Ihr?

Mal by the way, rechnet ihr in den nächsten Jahren mit einer Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohn oder ist das Utopie? Ich meine, aber nicht nur eine Stunden, sondern schon 2-3? Die großen Unternehmen liegen doch inzwischen fast alle bei 36-38 Stunden/WO Vollzeit.

Ich rechne bei den oberen Entgeltgruppen mit unter 10% auf 2 Jahren und bei den untersten EG mit 15% und mehr. IAP mal außen vor gelassen.

Eine Stundenreduzierung halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Der Fachkräftemangel war schon angesprochen. Ob das jetzt einige rückwärtsgewandt finden oder nicht spielt für meine Einschätzung keine Rolle. Es müssen ja nicht nur Schreibtischstühle eingesessen werden, sondern auch Kinder betreut, Objekte geschützt, Straßen repariert oder andere wertschöpfende Arbeiten erledigt werden. Warum vor dem Hintergrund von bereits jetzt bestehendem Bewerbermangel davon ausgegangen wird, dass bei einer Viertagewoche oder 35h sich ausreichend Bewerber finden, ist mir nicht klar. Es müssten dann ja noch weitaus mehr Bewerber gefunden werden als jetzt. Die fallen ja nicht plötzlich vom Himmel, bloß weil die Arbeitsbedingungen besser werden. Denn das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass es diese Menschen bereits ausgebildet gibt und sie abrufbereit irgendwo in Wartestellung sind bis sich die Bedingungen verbessern und diese dann plötzlich aus dem Standby in den Arbeitsmarkt eintreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wululul am 21.11.2023 16:21

Ich bin genau in der Situation. E10 TV-L, konkrete Aussicht auf E11 im kommenden Jahr und ein Angebot E9c-VKA auf dem Tisch.
Nun ist letzteres so viel wie derzeit E11 TV-L und ich hätte dann schlicht keinen Arbeitsweg mehr, weil ich in meiner Heimatstadt arbeiten würde.

Was mich verunsichert: Ich müsste mich halt wieder in die Probezeit begeben und die Kommune hat wie alle ein astronomischen Loch im Haushalt. Ich sehe tatsächlich schon Personaleinsparungen kommen, hier wie da.
Echt jetzt? vka 9c ist derzeit so viel wie eg11 tvl?
Wie groß wird denn da erst der Abstand wenn die im März die Lohnerhöhung bekommen?

Hoppla, dumm formuliert.

E9c TVÖD nach Tariferhöhung ist so viel wie  E11 TV-L jetzt vor der Tariferhöhung.
Ich schwanke tatsächlich noch, werde eine Stufenvorwegnahme vorschlagen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 21.11.2023 16:27
Eine Stundenreduzierung halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Der Fachkräftemangel war schon angesprochen.
Tja, man kann es von zwei Seiten sehen:

a) versuche ich neue MA zu gewinnen, indem ich den Tätigkeitsbereich attraktiver mache (und kommende Generationen wollen nunmal tendenziell keine 30-41 h/Wo. arbeiten)   ODER

b) halte ich mich krampfhaft am Ist-Zustand fest und presse die vorhandenen Mitarbeiter aus, solange es noch geht?


Es müssten dann ja noch weitaus mehr Bewerber gefunden werden als jetzt. Die fallen ja nicht plötzlich vom Himmel, bloß weil die Arbeitsbedingungen besser werden.
Ja, das alles ist kein Sprint, sondern ein Ausdauerlauf. Kurzfristig wird weder das eine noch das andere für Personalwunder sorgen. Aber HEUTE müssen die Weichen gestellt werden, damit sich junge Menschen für Jobs entscheiden, für die MORGEN Personal gebraucht wird. Wer jetzt bspw. vom Einstieg in eine Kita abgeschreckt wird, kommt tendenziell ja nicht in zehn Jahren erneut an ...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 21.11.2023 16:31
Gibt es denn Anzeichen, dass das Ergebnis deutlicher hinter dem Ergebnis TVöD hinterherhinken wird?

Der TVöD hat ja im Schnitt 10% bekommen, womit rechnet Ihr?

Mal by the way, rechnet ihr in den nächsten Jahren mit einer Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohn oder ist das Utopie? Ich meine, aber nicht nur eine Stunden, sondern schon 2-3? Die großen Unternehmen liegen doch inzwischen fast alle bei 36-38 Stunden/WO Vollzeit.

Warum sind die Vertragsparteien beim TVL so hinterher (zB stufengleiche Höhergruppierung, JSZ, 39 Stunden/WO)? Gibts da eine schlüssige Begründung? Gibt doch kein besseres Druckmittel, als, dass der Nachbartarifvertrag diese Anwendungen schon drin hat, oder?

Moin,

ich sehe die durchschnittliche Erhöhung bei 11,5%, Anhaltspunkt: Erhöhung u.a. der Amtszulagen bei den Bundesbeamten.

Ich würde so ein Ergebnis super gerne nehmen. Das war m.E. ein hervorragender Abschluss. Für den TV-L wünsche ich mir ein gleiches, maximal jedoch etwas schlechteres (vielleicht 10% - 10,5%) Ergebnis.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 16:33
Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.

Wo hast du denn dieses Märchen aufgeschnappt? ;-)     Nicht nur, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen würden, behaupte ich sogar, dass es diese Funktion garnicht gibt. Ich bin mir auch recht sicher, dass automatisch erstellte Abmahnung nicht rechtmäßig wären.

Existiert, ist ein Fakt und liegt mir vor. Mehr kann und darf ich leider dazu nicht sagen.
Finde ich absolut glaubhaft und nicht märchenmäßig.
Es ist halt nur traurig, wie viele Angestellte sich durch illegale Handlungen bzw. Zeitbetrug vom AG verarschen lassen.
Und wieviele PR da mitmachen.

Doch, natürlich ist es ein Märchen, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen. WENN es so etwas gäbe, dann ist es ganz sicher kein Standard. Was natürlich geht, sind Ampel- oder Warnsysteme in der Arbeitszeiterfassung. Bei meinem alten Arbeitgeber hat so z.B. Vorgesetzter als auch Betriebsrat Auswertungen über Arbeitszeitverstöße bekommen. Dass diese zwingend zu einer automatischen Abmahnung führen stimmt allerdings nicht. (und wie gesagt - das ist das erste mal, dass mir das zu Ohren kommt (was nichts heißt))
Das interessante ist, dass die unentgeltliche, selbst ausbeuterische Überschreitung der 10h Grenze und dem vorgeschobenen Argument, dass ein technisches System es nicht anders könnte, als Argument herhält, dass man die Flexibilität erhöhen müsste, weil angeblich das Gesetz so unflexibel ist.
Um wie viele Monate mehr als 4 Monate eine 60h Woche benötigt denn der AG, um Mitarbeiter zur Abfederung von einer (unplanbaren) Hochkonjunktur besser einsetzen zu können?
Welche Flexibilisierung brauchen wir denn da?
Ein loslösen von einer Tagesbegrenzung auf eine Wochenbegrenzung ist sicherlich ein Idee.
Aber welchen Sinn soll es machen dauerhaft mehr als 10h arbeiten zu dürfen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 21.11.2023 16:47
Ja, das alles ist kein Sprint, sondern ein Ausdauerlauf. Kurzfristig wird weder das eine noch das andere für Personalwunder sorgen. Aber HEUTE müssen die Weichen gestellt werden, damit sich junge Menschen für Jobs entscheiden, für die MORGEN Personal gebraucht wird. Wer jetzt bspw. vom Einstieg in eine Kita abgeschreckt wird, kommt tendenziell ja nicht in zehn Jahren erneut an ...

Bitte nicht falsch verstehen - ich wünsche mir auch 35 h/Woche statt derzeit 39,4 h/Woche bei vollem Lohnausgleich. Aber meine Einschätzung ist halt eine andere. Und die Tarif- und Personalpolitik wird halt nicht von jungen hippen Leuten gemacht, sondern überwiegend (wenn nicht ausschließlich) von Leuten, die davon schon weit weg sind. Daher u.a. meine Einschätzung der Lage.

Bleiben wir bei deinem Beispiel mit der angehenden Kitaerzieherin. Was macht die nun, wenn die Stundenreduzierung nicht kommt? Arbeitet sie dann aus Frust und Trotz gar nicht, liefert sie bei Lieferando so oft oder selten Pizza aus wie es ihr passt oder steckt sie bei VW die Reifen an den ID3? Oder arbeitet sie bei einem freien Träger für das gleiche Geld nur 35h/Woche oder in der Betriebskita bei BMW?

Ich will darauf hinaus, dass immer von einer endlosen Chancen- und Wahlfreiheit am Arbeitsmarkt ausgegangen wird, die es m.E. auch heute noch nicht gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 21.11.2023 17:00
Das interessante ist, dass die unentgeltliche, selbst ausbeuterische Überschreitung der 10h Grenze und dem vorgeschobenen Argument, dass ein technisches System es nicht anders könnte, als Argument herhält, dass man die Flexibilität erhöhen müsste, weil angeblich das Gesetz so unflexibel ist.
Um wie viele Monate mehr als 4 Monate eine 60h Woche benötigt denn der AG, um Mitarbeiter zur Abfederung von einer (unplanbaren) Hochkonjunktur besser einsetzen zu können?
Welche Flexibilisierung brauchen wir denn da?
Ein loslösen von einer Tagesbegrenzung auf eine Wochenbegrenzung ist sicherlich ein Idee.
Aber welchen Sinn soll es machen dauerhaft mehr als 10h arbeiten zu dürfen?

Bin ich total bei dir. Wobei man sagen muss, dass die 60 Stunden nur legal wäre, wenn man den AN tatsächlich 6 Tage die Woche arbeiten lässt.

Wichtig ist erstmal den Zweck des AZG zu verstehen - das tun viele nicht. Es ist auch absolut falsch verstandene Loyalität (die den Kollegen über sogar ins Gegenteil verkehrt werden kann) wenn man sich ausstempelt und weiter Stunden schrubbt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 17:16
Bin ich total bei dir. Wobei man sagen muss, dass die 60 Stunden nur legal wäre, wenn man den AN tatsächlich 6 Tage die Woche arbeiten lässt.
Von daher könnte ich eine Ausdehnung auf 12h pro Tag dafür Einbau von 60h max pro Woche als Flexibilisierung noch nachvollziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: itthrall am 21.11.2023 17:20
Da finde ich es schwierig den TVl-beschäftigen nun zu sagen "tja Pech gehabt, wer zuerst kommt malt zuerst" oder so.  :D

Du vielleicht, aber genau auf die Tränendrüse wird gedrückt werden. Ich wär momentan überrascht eine 3 vor dem Komma zu sehen. Traurig aber wahr.

Nachtrag: Bevor es falsch verstanden wird, ich meine damit die Erhöhungen der einzelnen "Abschnitte" über die Laufzeit hinweg. Am End der Laufzeit werden es dann hoffentlich verglichen zu jetzt mehr als 3% sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 21.11.2023 18:19
Ich wär momentan überrascht eine 3 vor dem Komma zu sehen.
13,x wäre zwar angemessen, aber wohl auch vermessen.  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Hens am 21.11.2023 18:22
Die Ganze Zeitdiskussion driftet hier aber mittlerweile schon gewaltig ab vom Thema. Dazu leider an mancher Stelle auch deutlich unter der Gürtellinie bzw. zu sehr im Angriffsmodus, was aber wohl leider die Natur eines Forums ist.

Ich bin prinzipiell zwar auch für eine Stundenreduzierung weg von der 40 Stunden Woche, aber das ist mMn der komplett falsche Zeitpunkt für so eine Diskussion. Dass es trotzdem ein wichtiges Thema ist um junge Leute zu generieren und den Beruf attraktiver zu machen ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Jedoch sind durch die ganzen Krisen und hohen Inflationsraten viele finanziell gebeutelt und eine Stundenreduktion bei gleichen Bezügen würde den finanziell Schwächsten nicht helfen und wäre daher auch ein völlig falsches Signal.

Das einzige was aus meiner Sicht überhaupt ein sinnvoller Punkt für die Verhandlungen gewesen wäre, wäre eine flächendeckende 38,5 Stunden Woche. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit unabhängig vom Bundesland oder Sparte. Zumal diese 1,5 Stunden psychologisch viel ausmachen, wenn man z.B. Freitag früher gehen kann oder dafür nicht 4 Tage länger als 8 Stunden arbeiten muss. Aber auch das steht nicht zur Diskussion und kann man daher hier vernachlässigen.

Zu den Verhandlungen im Dezember:
Ich persönlich gehe von einem vergleichbaren Ergebnis wie im TVöD aus, mit maximal minimalen Abweichungen nach oben oder (wahrscheinlicher) nach unten. Die ganzen Tarifverhandlungen sind aus meiner Sicht eine reine Farce, da es schon vorher immer gebucht ist, dass in den ersten beiden Verhandlungsrunden im Grunde niemand sich bewegt (oder gar ein realistisches Angebot macht) und am Ende kommt dann am letzten Termin das raus, was unter der Hand alle davor schon im Kopf hatten. Wird dieses Mal denke ich nicht viel anders laufen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 21.11.2023 19:12

...Ich rechne bei den oberen Entgeltgruppen mit unter 10% auf 2 Jahren und bei den untersten EG mit 15% und mehr. IAP mal außen vor gelassen...


Demnach sollen die oberen EGs schon wieder ein Sonderopfer für die unteren EG bringen? Völlig inakzeptabel!

Im Gegenteil: Man sollte für jedermann überhaupt sehr dankbar sein, der im TV-L noch eine EG11/12/13-Stelle annimmt. Und dies angemessen honorieren bzw. Solidarität üben, aber diesmal endlich in Richtung obere EGs. Weg von diesen Mindestbeträgen. Gleiche prozentuale Erhöhung für alle und Anpassung der JSZ. Sonst können untere und mittlere EG zumindest im MINT-Bereich bei uns den Laden alleine am Laufen halten...

Ich schaue mir das TV-L Schauspiel noch an und dann ist vermutlich Schicht im Schacht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Jochen1976 am 21.11.2023 19:37

...Ich rechne bei den oberen Entgeltgruppen mit unter 10% auf 2 Jahren und bei den untersten EG mit 15% und mehr. IAP mal außen vor gelassen...


Demnach sollen die oberen EGs schon wieder ein Sonderopfer für die unteren EG bringen? Völlig inakzeptabel!

Im Gegenteil: Man sollte für jedermann überhaupt sehr dankbar sein, der im TV-L noch eine EG11/12/13-Stelle annimmt. Und dies angemessen honorieren bzw. Solidarität üben, aber diesmal endlich in Richtung obere EGs. Weg von diesen Mindestbeträgen. Gleiche prozentuale Erhöhung für alle und Anpassung der JSZ. Sonst können untere und mittlere EG zumindest im MINT-Bereich bei uns den Laden alleine am Laufen halten...

Ich schaue mir das TV-L Schauspiel noch an und dann ist vermutlich Schicht im Schacht.

Es wirkt befremdlich, dass die oberen EGs schon ein Sonderopfer für die unteren EGs bringen sollen – das ist für mich völlig inakzeptabel. Aber man muss einfach klarstellen, dass die unteren EGs, vor allem im Verwaltungs-Bereich des öffentlichen Dienstes, echt den Laden am Laufen halten. Deshalb fordere ich ganz klar und ohne Umschweife: mehr Anerkennung und ordentliche finanzielle Unterstützung für diese Entgeltgruppen! Das ist nicht nur fair, sondern absolut notwendig, um die Stabilität und Effizienz des gesamten Systems sicherzustellen.

Und nicht vergessen: Die Leute in den unteren Entgeltgruppen im öffentlichen Dienst sind es, die die echte Basisarbeit machen und direkt Einfluss auf den täglichen Ablauf haben. Da muss man echt mal klare Kante zeigen und diese Gruppen ordentlich stärken. Das ist nicht nur gut für die Motivation der Mitarbeiter, sondern auch unverzichtbar, um die operativen Prozesse zu sichern. Im Gegensatz dazu haben die oberen EGs finanziell mehr Spielraum, da können ruhig ein paar Zugeständnisse gemacht werden, ohne dass der öffentliche Dienst gleich in die Knie geht. Das ist nicht nur gerecht, sondern einfach essenziell für die langfristige Stabilität des öffentlichen Dienstes.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 21.11.2023 19:47
Die unteren und mittleren EG sind im Vergleich mit der PW bereits recht gut bezahlt. Das wird auch durch Untersuchungen zum Beispiel von PwC belegt. Dringlich Handlungsbedarf besteht hingegen bei Mangelberufen wie MINT. Sonst kommt eben fast keiner der mehr und die vorhandenen gehen absehbar in Rente oder zeigen erhöht Wechselbereitschaft. So kann es nicht weitergehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: flip am 21.11.2023 19:54
Die unteren und mittleren EG sind im Vergleich mit der PW bereits recht gut bezahlt. Das wird auch durch Untersuchungen zum Beispiel von PwC belegt. Dringlich Handlungsbedarf besteht hingegen bei Mangelberufen wie MINT. Sonst kommt eben fast keiner der mehr und die vorhandenen gehen absehbar in Rente oder zeigen erhöht Wechselbereitschaft. So kann es nicht weitergehen.
Du vergisst, dass es eine Menge MINT Mitarbeiter in den sogenannten unteren EGs gibt. Diese sind im Vergleich zur Industrie deutlich schlechter bezahlt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 20:04
Natürlich halten die oberen EGs den Laden nicht am laufen.
Und natürlich wären die oberen EGs ohne die unteren EGs aufgeschmissen.
Und natürlich können die oberen EGs einmal mehr Zugeständnisse machen, damit die unteren mehr bekommen.
Und natürlich müssen die oberen EGs wegen 1 Prozent mehr oder weniger nicht Wohngeld beantragen oder zur Tafel laufen.
Und natürlich werden immer weniger offen Stellen der oberen EGs mit fähigen Mitarbeitern besetzbar sein, wenn deren Arbeit weniger Wertschätzung erfährt, als die Arbeit der unteren.
Und immer mehr aus den oberen und mittleren werden sich umorientieren.

Komisch,
ich als "obere" fände es schon revolutionär, wenn alle prozentual das gleiche an Lohnerhöhung bekämen.
Wäre aber zufrieden, wenn der Lohnerhöhungs-Gap nicht 8% (16,87% Erhöhung vs. 8,45%) Unterschied sind, sondern "nur" 2-3%.

Am Ende denke ich werden wir wieder dran sein an der VKA/Bund  Tabelle.
Ob allerdings die unteren EGs dann wieder mehr als die TVöDler (wie aktuell) verdienen werden glaube ich allerdings nicht, da wir dann ein 1-3% die die aktuell merh verdienen abgeschmolzen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Garfield am 21.11.2023 20:23

...Ich rechne bei den oberen Entgeltgruppen mit unter 10% auf 2 Jahren und bei den untersten EG mit 15% und mehr. IAP mal außen vor gelassen...


Demnach sollen die oberen EGs schon wieder ein Sonderopfer für die unteren EG bringen? Völlig inakzeptabel!

Im Gegenteil: Man sollte für jedermann überhaupt sehr dankbar sein, der im TV-L noch eine EG11/12/13-Stelle annimmt. Und dies angemessen honorieren bzw. Solidarität üben, aber diesmal endlich in Richtung obere EGs. Weg von diesen Mindestbeträgen. Gleiche prozentuale Erhöhung für alle und Anpassung der JSZ. Sonst können untere und mittlere EG zumindest im MINT-Bereich bei uns den Laden alleine am Laufen halten...

Ich schaue mir das TV-L Schauspiel noch an und dann ist vermutlich Schicht im Schacht.

Es wirkt befremdlich, dass die oberen EGs schon ein Sonderopfer für die unteren EGs bringen sollen – das ist für mich völlig inakzeptabel. Aber man muss einfach klarstellen, dass die unteren EGs, vor allem im Verwaltungs-Bereich des öffentlichen Dienstes, echt den Laden am Laufen halten. Deshalb fordere ich ganz klar und ohne Umschweife: mehr Anerkennung und ordentliche finanzielle Unterstützung für diese Entgeltgruppen! Das ist nicht nur fair, sondern absolut notwendig, um die Stabilität und Effizienz des gesamten Systems sicherzustellen.

Und nicht vergessen: Die Leute in den unteren Entgeltgruppen im öffentlichen Dienst sind es, die die echte Basisarbeit machen und direkt Einfluss auf den täglichen Ablauf haben. Da muss man echt mal klare Kante zeigen und diese Gruppen ordentlich stärken. Das ist nicht nur gut für die Motivation der Mitarbeiter, sondern auch unverzichtbar, um die operativen Prozesse zu sichern. Im Gegensatz dazu haben die oberen EGs finanziell mehr Spielraum, da können ruhig ein paar Zugeständnisse gemacht werden, ohne dass der öffentliche Dienst gleich in die Knie geht. Das ist nicht nur gerecht, sondern einfach essenziell für die langfristige Stabilität des öffentlichen Dienstes.

Wer macht denn z.B. an einer Hochschule die "echte Basisarbeit" und hält den Laden am Laufen? Die Sekretärin oder das wissenschaftliche Personal, das unterrichtet?
Ich würde ja behaupten, dass der Kernprozess der Hochschule die Lehre ist und somit alle die direkt Lehre machen die unverzichtbarsten Puzzleteile sind.

Aber vielleicht verwalten sich die Hochschulen ja demnächst einfacher, wenn die Studis zuhause bleiben, weil es kein Lehrpersonal mehr gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 21.11.2023 20:23
Ich als untere EG finde es recht dämlich, die Mitarbeiter gegeneinander auszuspielen.

ALLE benötigen als Inflationsausgleich eine prozentual gleiche ( ordentliche und tabellenwirksame ) Erhöhung.

Das Problem der Fachkräftegewinnung in bestimmten Berufsfeldern ist hiervon unabhängig zu betrachten.
Wobei davon auszugehen ist das sich aufgrund der derzeitigen Entwicklungen z.B. in der Baubranche die Gehaltsvorstellung der hier einschlägigen Berufe in den kommenden Jahren deutlich nach unten angleichen werden.

Der Linguist ist i.d.R. in EG 9-EG 13 im TVL deutlich besser bezahlt als in der pW, dies gilt für so einige akademische Berufe.  Hier besteht seitens der AG nicht grundsätzlicher Handlungsbedarf i.S.v.  erheblicher Anhebung der höheren EG´s.

In unserem Verein stelle ich weiterhin zunehmend fest, dass auch einige der MINT-Kräfte nicht mehr als das ihnen gezahlte Entgelt wert sind. Andere schon, hier differenziert der TVL anders als ein frei verhandelbares Gehalt in der pW leider nicht ausreichend aus.






Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: stiffla am 21.11.2023 20:26
Ich glaube und bin mir fast sicher, dass die TDL nun in und während der Verhandlungen die Karte mit dem Bundeshalt knallhart ausspielen wird und der Abschluss am Ende weit hinter dem des TVÖD sein wird. Unmittelbar wird das mindestens die IAP sein. Über die proz. Erhöhungen mag ich keine Prognose abgeben. Glaube ich doch eher, dass man demnächt (Dez) die Karte vom "sicheren Arbeitsplatz" ziehen wird. Die Beamten werden über den Klageweg die Erhöhungen bekommen, die Ihnen darüber de jure zustehen. Zusammenfassend glaube ich:

max 3% inkl Sockel von max 150€ auf 28 Monate
keine bis max 1000€ IAP
keine Absenkung der WAZ, oder Angleichung
keinerlei Änderung zu stufengleichen HG'en

Man mag mich für pessimistisch halten, aber die aktuelle Lage wird max augenutzt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 21.11.2023 20:39
„Deshalb fordere ich ganz klar und ohne Umschweife: mehr Anerkennung und ordentliche finanzielle Unterstützung für diese Entgeltgruppen! Das ist nicht nur fair, sondern absolut notwendig, um die Stabilität und Effizienz des gesamten Systems sicherzustellen.“

Fair ja? Fair ist schon heute, dass man Entgeltgruppen unterschiedliche JSZ zahlt, regelmäßig sozialistisch anmaßende Sockelbeträge zahlt und nun noch unterschiedliche prozentuale Erhöhungen sich wünscht. Fair wäre es, wenn diese Neiddebatten endlich aufhören würden und insbesondere nicht immer so getan wird, als spielten sich „die da oben“ den ganz lieben langen Tag an den Füßen. „Die“ wird es auch geben, ohne Frage, aber ich sehe viel anderes. Nur weil man als DK in einer niedrigeren Entgeltgruppe keine Vorstellung hat, was „die da oben“ so machen, heißt es nicht, dass die nichts machen. Ich könnte jetzt auch lamentieren, was mir von „den da unten“ nicht passt, lasse es aber besser… Ein Hoch auf die Gewerkschaften, die es doch tatsächlich geschafft haben, dass Mitarbeitende an einem Strang ziehen. Tun sie nur nicht in die gleiche Richtung. Danke ver.di!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 21.11.2023 20:43
Ich glaube und bin mir fast sicher, dass die TDL nun in und während der Verhandlungen die Karte mit dem Bundeshalt knallhart ausspielen wird und der Abschluss am Ende weit hinter dem des TVÖD sein wird.

....

Ich glaube dagegen, dass die TDL sehr wohl weiß, dass sie hier nicht mit einer durchschnittlichen Erhöhung von unter 10 % raus kommen wird. Deren Ziel wird es sein, diese halt auf 24 Monate, besser noch 2, 3 Monate mehr festzusetzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 21.11.2023 20:47
Ich glaube und bin mir fast sicher, dass die TDL nun in und während der Verhandlungen die Karte mit dem Bundeshalt knallhart ausspielen wird und der Abschluss am Ende weit hinter dem des TVÖD sein wird. Unmittelbar wird das mindestens die IAP sein. Über die proz. Erhöhungen mag ich keine Prognose abgeben. Glaube ich doch eher, dass man demnächt (Dez) die Karte vom "sicheren Arbeitsplatz" ziehen wird. Die Beamten werden über den Klageweg die Erhöhungen bekommen, die Ihnen darüber de jure zustehen. Zusammenfassend glaube ich:

max 3% inkl Sockel von max 150€ auf 28 Monate
keine bis max 1000€ IAP
keine Absenkung der WAZ, oder Angleichung
keinerlei Änderung zu stufengleichen HG'en

Man mag mich für pessimistisch halten, aber die aktuelle Lage wird max augenutzt werden.

Wir sind hier nicht beim Skat oder Romme. Wenn die mit dem Argument kommen sollten, dann sollen die erstmal konkret aufzeigen, wo genau und wie viel weniger Geld denn jetzt angeblich bei den Ländern für uns weniger zur Verfügung steht. Ich hoffe, dass unsere Vertreter sich nicht so weichbuttern lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 21.11.2023 20:49
So wird es kommen.
Und die weiteren Probleme werden auch weiterhin ungelöst bleiben, dank unflexibler Entgeltstrukturen, unflexibler AG´ usw...

Bei uns wird intern mit irgendwas um 11,xx% gerechnet. Auf 24 Monate....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 21.11.2023 20:55
So wird es kommen.
Und die weiteren Probleme werden auch weiterhin ungelöst bleiben, dank unflexibler Entgeltstrukturen, unflexibler AG´ usw...

Bei uns wird intern mit irgendwas um 11,xx% gerechnet. Auf 24 Monate....

Wie kommt ihr bitte auf sowas?  ;D Oder habt ihr das geträumt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: stiffla am 21.11.2023 20:57
Ich glaube und bin mir fast sicher, dass die TDL nun in und während der Verhandlungen die Karte mit dem Bundeshalt knallhart ausspielen wird und der Abschluss am Ende weit hinter dem des TVÖD sein wird. Unmittelbar wird das mindestens die IAP sein. Über die proz. Erhöhungen mag ich keine Prognose abgeben. Glaube ich doch eher, dass man demnächt (Dez) die Karte vom "sicheren Arbeitsplatz" ziehen wird. Die Beamten werden über den Klageweg die Erhöhungen bekommen, die Ihnen darüber de jure zustehen. Zusammenfassend glaube ich:

max 3% inkl Sockel von max 150€ auf 28 Monate
keine bis max 1000€ IAP
keine Absenkung der WAZ, oder Angleichung
keinerlei Änderung zu stufengleichen HG'en

Man mag mich für pessimistisch halten, aber die aktuelle Lage wird max augenutzt werden.

Wir sind hier nicht beim Skat oder Romme. Wenn die mit dem Argument kommen sollten, dann sollen die erstmal konkret aufzeigen, wo genau und wie viel weniger Geld denn jetzt angeblich bei den Ländern für uns weniger zur Verfügung steht. Ich hoffe, dass unsere Vertreter sich nicht so weichbuttern lassen.

Die müssen gar nix aufzeigen, sondern nur die (vermeintlich) aktuelle Lage entsprechend demagogisch darstellen und damit (im schlimmsten Fall) viele Bürger und auch AN im "Sack" haben. Es wird kein solches Ergebnis geben, wie es beim Abschluss zum TVÖD gab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 21.11.2023 21:01
Ich glaube und bin mir fast sicher, dass die TDL nun in und während der Verhandlungen die Karte mit dem Bundeshalt knallhart ausspielen wird und der Abschluss am Ende weit hinter dem des TVÖD sein wird. Unmittelbar wird das mindestens die IAP sein. Über die proz. Erhöhungen mag ich keine Prognose abgeben. Glaube ich doch eher, dass man demnächt (Dez) die Karte vom "sicheren Arbeitsplatz" ziehen wird. Die Beamten werden über den Klageweg die Erhöhungen bekommen, die Ihnen darüber de jure zustehen. Zusammenfassend glaube ich:

max 3% inkl Sockel von max 150€ auf 28 Monate
keine bis max 1000€ IAP
keine Absenkung der WAZ, oder Angleichung
keinerlei Änderung zu stufengleichen HG'en

Man mag mich für pessimistisch halten, aber die aktuelle Lage wird max augenutzt werden.

Wir sind hier nicht beim Skat oder Romme. Wenn die mit dem Argument kommen sollten, dann sollen die erstmal konkret aufzeigen, wo genau und wie viel weniger Geld denn jetzt angeblich bei den Ländern für uns weniger zur Verfügung steht. Ich hoffe, dass unsere Vertreter sich nicht so weichbuttern lassen.

Die müssen gar nix aufzeigen, sondern nur die (vermeintlich) aktuelle Lage entsprechend demagogisch darstellen und damit (im schlimmsten Fall) viele Bürger und auch AN im "Sack" haben. Es wird kein solches Ergebnis geben, wie es beim Abschluss zum TVÖD gab.

So ein Käse. Es braucht unmittelbare Folgen. Wenn diese nicht aufgezeigt werden können, ist es kein Argument. Da kann ich ja jeden Quatsch behaupten und in Kausalität bringen. Es sei denn, wie bereits erwähnt, man lässt sich weichbuttern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflas am 21.11.2023 21:18
Bei uns rechnet der Personalrat mit der Übernahme des Tvöd Ergebnisses.

Weniger ist unzumutbar.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 21.11.2023 21:23
@Zinc… leider ist die Vermutung aber nicht soweit hergeholt. Der „einfache Bürger“ sieht den Zusammenhang zwischen Bund und Land eben nicht oder das es zumindest bei den Tarifverträgen faktisch keinen gibt. Der denkt sich aktuell, halt mal, Haushaltsstopp und für den ÖD ist Geld da? Und es folgen ja auch erste Bundesländer… Berlin denkt sehr lautstark über Einsparungen nach… Ausnahme natürlich eine Magnetschwebebahn, die wird man sich ja wohl noch leisten dürfen.

Ich hoffe auch, es kommt ein vernünftiger Abschluss, mit dem wir leben können und nicht leben müssen. Ich befürchte aber, dass wir derzeit ein denkbar schlechtes Zeitfenster erwischt haben. Mögen die Taifvertragsparteien zeigen, dass wir hier häufig zu pessimistisch sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 21.11.2023 21:30
Bei uns rechnet der Personalrat mit der Übernahme des Tvöd Ergebnisses.

Weniger ist unzumutbar.

Selbst das ist nichtmal etwas was irgendeine positive Emotion wecken würde. Bin gespannt, ob es auch nur so eine blöde Staffelung der IPA geben wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Maximus2584 am 21.11.2023 21:32
Laut Dressel habe die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) angeboten, sich am Tarifabschluss zwischen den Kommunal- und Bundesbeschäftigten mit den Gewerkschaften zu orientieren. Dieser sah unter anderem eine Einmalzahlung von 1240 Euro sowie eine schrittweise Erhöhung des Lohns von zunächst 220 Euro vor.


https://www.tagesspiegel.de/berlin/kitas-schulen-burgeramter-betroffen-berliner-landesbeschaftigte-streiken-fur-mehr-lohn-10814455.html

Naja Dressel scheint ja ein Komiker zu sein bei dem Angebot🤣

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: koala am 21.11.2023 22:06
...und wieder einmal sind es die "überbezahlten, dümmeren" unteren Eg's die überhaupt ein wenig spürbaren Druck aufbauen und auf die Straße gehen! Anstatt nur das seit 300 Seiten zu beobachtende MINT-Gejammer von sich zu geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 21.11.2023 22:24
...und wieder einmal sind es die "überbezahlten, dümmeren" unteren Eg's die überhaupt ein wenig spürbaren Druck aufbauen und auf die Straße gehen! Anstatt nur das seit 300 Seiten zu beobachtende MINT-Gejammer von sich zu geben.

Diese Aussage sowie auch Forderungen nach Besserstellung von unteren und mittleren EG z.B. durch möglichst hohe Mindestbeträge und die anhaltende diskriminierende Ungleichbehandlung bei der JSZ wirken nur zusätzlich spaltend. Es gilt schlicht die Wahrheit endlich anzuerkennen und nun auch höhere Entgeltgruppen hinreichend zu berücksichtigen bei den Tarifverhandlungen. Durch gleiche prozentuale Berücksichtigung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 21.11.2023 22:28

...Ich rechne bei den oberen Entgeltgruppen mit unter 10% auf 2 Jahren und bei den untersten EG mit 15% und mehr. IAP mal außen vor gelassen...


Demnach sollen die oberen EGs schon wieder ein Sonderopfer für die unteren EG bringen? Völlig inakzeptabel!

Sonderopfer hin oder her, WARUM ist die Arbeitszeit eines Ingenieurs oder Informatikers  denn so viel mehr wert, als die eines Mitarbeiters in unteren EG? Wir haben uns dafür entschieden, einen anspruchsvolleren Weg zu gehen - eigene Entscheidung - vermutlich weil wir uns als was Besseres fühlen? Wenn man studiert, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man die Arbeit machen muss, die niemand freiwillig machen will...? Davor schützt man sich in gewisser Weise. ABER auch wenn wir ein  paar Jahre mehr in die Ausbildung investiert haben, finde ich den Gedanken, den Abstand so groß wie möglich halten zu wollen, sehr unangenehm. Ich möchte lieber, dass die Kollegen anständig verdienen, als dass wieder die "arbeiten lohnt sich gar nicht" Debatte losgetreten wird.  Sicherlich haben die Tätigkeiten im IT-Bereich größere Auswirkungen auf den gesamten Betrieb und sparen u.U. Mitarbeiter niedriger EG ein. Dennoch verstehe ich nicht, wieso einige auf den großen Abstand pochen! Mit welchem Recht?? Es geht ja nicht um den absoluten Betrag, sondern um die Relation.
Ich will weit über ihnen stehen, um zufrieden zu sein!?
Mein Beileid! Wünsche gute Besserung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 21.11.2023 22:44
Gerechtigkeit im Sinne gleicher prozentualer Steigerungen sind eher nicht zu viel verlangt. Ebenso die Anerkennung real massiv vorhandener Probleme insbesondere in Mangelberufen wie zum Beispiel (nicht ausschließlich) MINT und deren tarifliche hinreichende Berücksichtigung. Gerade hier wird in den nächsten Jahren der Wettbewerb um kluge Köpfe erheblich zunehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 21.11.2023 23:00
Ich glaube alle wären zufrieden wenn die JSZ einheitlich wäre und künftig die Tabellenerhöhung wieder prozentual erfolgt. Was ist daran zu viel verlangt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: koala am 21.11.2023 23:00
Spaltend empfinde ich vor allem das immer gleiche Argument des Lohnabstandes und Stauchung der Gruppen. Davon das gebetsmühlenartig zu wiederholen, hast du am Ende nämlich keinen einzigen Cent mehr in der Tasche! Von den Auswirkungen der zum Beispiel streikenden Erzieher*innen allerdings schon !
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 21.11.2023 23:05
Ich glaube alle wären zufrieden wenn die JSZ einheitlich wäre und künftig die Tabellenerhöhung wieder prozentual erfolgt. Was ist daran zu viel verlangt?

So ist es....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 21.11.2023 23:40

...Ich rechne bei den oberen Entgeltgruppen mit unter 10% auf 2 Jahren und bei den untersten EG mit 15% und mehr. IAP mal außen vor gelassen...


Demnach sollen die oberen EGs schon wieder ein Sonderopfer für die unteren EG bringen? Völlig inakzeptabel!

Sonderopfer hin oder her, WARUM ist die Arbeitszeit eines Ingenieurs oder Informatikers  denn so viel mehr wert, als die eines Mitarbeiters in unteren EG? Wir haben uns dafür entschieden, einen anspruchsvolleren Weg zu gehen - eigene Entscheidung - vermutlich weil wir uns als was Besseres fühlen? Wenn man studiert, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man die Arbeit machen muss, die niemand freiwillig machen will...? Davor schützt man sich in gewisser Weise. ABER auch wenn wir ein  paar Jahre mehr in die Ausbildung investiert haben, finde ich den Gedanken, den Abstand so groß wie möglich halten zu wollen, sehr unangenehm. Ich möchte lieber, dass die Kollegen anständig verdienen, als dass wieder die "arbeiten lohnt sich gar nicht" Debatte losgetreten wird.  Sicherlich haben die Tätigkeiten im IT-Bereich größere Auswirkungen auf den gesamten Betrieb und sparen u.U. Mitarbeiter niedriger EG ein. Dennoch verstehe ich nicht, wieso einige auf den großen Abstand pochen! Mit welchem Recht?? Es geht ja nicht um den absoluten Betrag, sondern um die Relation.
Ich will weit über ihnen stehen, um zufrieden zu sein!?
Mein Beileid! Wünsche gute Besserung!
Aua!

Warum koste der eine Apfel mehr als der andere Apfel?

Also die Frage warum meine Arbeit weniger wert ist, als die Arbeit eines anderen Menschen, ist praktisch damit zu erklären, dass es jemanden gibt, der bereit ist dafür mehr zu zahlen.

Und theoretisch damit, dass der eine mehr an Mehrwert produziert als der andere, also seine Arbeit wirtschaftlich gesehen eben deswegen mehr Wert ist.

Und die Stimmen die ich hier lese, pochen nicht auf den großen Abstand, um oder weil sie sich besser fühlen, sondern diese Scheiß Marktwirtschaft erzeugt diesen Abstand und daher wollen einiger nicht ungleich (gegenüber anderen) behandelt werden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 22.11.2023 01:04
Laut Dressel habe die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) angeboten, sich am Tarifabschluss zwischen den Kommunal- und Bundesbeschäftigten mit den Gewerkschaften zu orientieren. Dieser sah unter anderem eine Einmalzahlung von 1240 Euro sowie eine schrittweise Erhöhung des Lohns von zunächst 220 Euro vor.


https://www.tagesspiegel.de/berlin/kitas-schulen-burgeramter-betroffen-berliner-landesbeschaftigte-streiken-fur-mehr-lohn-10814455.html

Naja Dressel scheint ja ein Komiker zu sein bei dem Angebot🤣

Kommt das von Dressel, oder hat da der Tagesspiegel nur extrem schlecht recherchiert? Hier wird nur die in Raten ausgezahlte IAP erwähnt, nicht die darauf folgende Lohnerhöhung…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 22.11.2023 03:46
Ich denke, dass das TV-L-Ergebnis dem TvöD deutlich (!) nachstehen wird. Hauptgründe:

hm ja...ist es aber gefühlt irgendwie immer. Die TvöD -Verhandlungen waren schon immer ein paar Monate eher und haben gefühlt das Sahnehäubchen abgestaubt...

- das 60-Milliarden-Loch und weitere politisch-finanzielle Unsicherheiten, also enormer Einspardruck

naja betrifft das aber nicht erstmal nur den Bund? Die Länder haben doch damit direkt nichts zu tun oder?

Haben die späteren Erhöhungen der Beamten auch nicht und wurden als Argument gebracht. Hier wird gesamtheitlich gedacht was ja wirtschaftlich gesehen gut ist, aber für Arbeitnehmer wiederum schlecht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 22.11.2023 04:20
Allein schon auf der Basis, dass die SAP-Systeme nichts anderes zulassen, ohne dass automatisch z.B. Abmahnungen verschickt werden.

Wo hast du denn dieses Märchen aufgeschnappt? ;-)     Nicht nur, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen würden, behaupte ich sogar, dass es diese Funktion garnicht gibt. Ich bin mir auch recht sicher, dass automatisch erstellte Abmahnung nicht rechtmäßig wären.

Existiert, ist ein Fakt und liegt mir vor. Mehr kann und darf ich leider dazu nicht sagen.
Finde ich absolut glaubhaft und nicht märchenmäßig.
Es ist halt nur traurig, wie viele Angestellte sich durch illegale Handlungen bzw. Zeitbetrug vom AG verarschen lassen.
Und wieviele PR da mitmachen.

Doch, natürlich ist es ein Märchen, dass SAP-Systeme das nicht anders zulassen. WENN es so etwas gäbe, dann ist es ganz sicher kein Standard. Was natürlich geht, sind Ampel- oder Warnsysteme in der Arbeitszeiterfassung. Bei meinem alten Arbeitgeber hat so z.B. Vorgesetzter als auch Betriebsrat Auswertungen über Arbeitszeitverstöße bekommen. Dass diese zwingend zu einer automatischen Abmahnung führen stimmt allerdings nicht. (und wie gesagt - das ist das erste mal, dass mir das zu Ohren kommt (was nichts heißt))
Das interessante ist, dass die unentgeltliche, selbst ausbeuterische Überschreitung der 10h Grenze und dem vorgeschobenen Argument, dass ein technisches System es nicht anders könnte, als Argument herhält, dass man die Flexibilität erhöhen müsste, weil angeblich das Gesetz so unflexibel ist.
Um wie viele Monate mehr als 4 Monate eine 60h Woche benötigt denn der AG, um Mitarbeiter zur Abfederung von einer (unplanbaren) Hochkonjunktur besser einsetzen zu können?
Welche Flexibilisierung brauchen wir denn da?
Ein loslösen von einer Tagesbegrenzung auf eine Wochenbegrenzung ist sicherlich ein Idee.
Aber welchen Sinn soll es machen dauerhaft mehr als 10h arbeiten zu dürfen?
also wenn ich über 10h arbeite, muss ich über ein anderes System die Zeiten angeben, damit die Zeiten auch vom SAP-System freigegeben werden. Die Beantragung zur Freigabe erhalten die FK zur Freigabe, daher ist das völlig egal ob 40 oder 100 Woche. Solange die FK freigibt und das begründen kann klappt das bei uns. Jedoch können wir als MA sagen sorry mache ich nicht zum zehnten Mal stellt mehr Leute ein. Deswegen klappt das bei uns auch gut und keiner muss komplett überarbeiten und 70h Wochen schieben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 22.11.2023 04:32
Ich glaube und bin mir fast sicher, dass die TDL nun in und während der Verhandlungen die Karte mit dem Bundeshalt knallhart ausspielen wird und der Abschluss am Ende weit hinter dem des TVÖD sein wird. Unmittelbar wird das mindestens die IAP sein. Über die proz. Erhöhungen mag ich keine Prognose abgeben. Glaube ich doch eher, dass man demnächt (Dez) die Karte vom "sicheren Arbeitsplatz" ziehen wird. Die Beamten werden über den Klageweg die Erhöhungen bekommen, die Ihnen darüber de jure zustehen. Zusammenfassend glaube ich:

max 3% inkl Sockel von max 150€ auf 28 Monate
keine bis max 1000€ IAP
keine Absenkung der WAZ, oder Angleichung
keinerlei Änderung zu stufengleichen HG'en

Man mag mich für pessimistisch halten, aber die aktuelle Lage wird max augenutzt werden.

Ich würde sogar den Sockel streichen und die Laufzeit da gehe ungefähr mit. IAP würde ich streichen, da gespart werden muss.

Oder anderes Szenario 5% ab 2026 und Laufzeit bei 30er Zahl und Folgeverhandlung wird 0 Runde werden, weil es gab ja 5% vor kurzem.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: marcodoncarlos am 22.11.2023 04:44
Bei uns rechnet der Personalrat mit der Übernahme des Tvöd Ergebnisses.

Weniger ist unzumutbar.

Könnten wir deinen Personalrat nicht verhandeln lassen  ;) Das Ergebnis würde uns allen zusagen. Ich befürchte aber durch die 60 Mrd. und immer der Äußerung zu den Beamten müssen einkalkuliert werden, das wir vielleicht auch mit einem Trostpreis besänftigt werden könnten. Die Beamten sich mehr einklagen und wir über die nächsten 3-4 Vertragsrunden im Jahr 2026, 2028-2029, 2031-2032 dann vielleicht das Gap aufholen könnten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 22.11.2023 06:19
[
Warum koste der eine Apfel mehr als der andere Apfel?

Also die Frage warum meine Arbeit weniger wert ist, als die Arbeit eines anderen Menschen, ist praktisch damit zu erklären, dass es jemanden gibt, der bereit ist dafür mehr zu zahlen.

Und theoretisch damit, dass der eine mehr an Mehrwert produziert als der andere, also seine Arbeit wirtschaftlich gesehen eben deswegen mehr Wert ist.

Und die Stimmen die ich hier lese, pochen nicht auf den großen Abstand, um oder weil sie sich besser fühlen, sondern diese Scheiß Marktwirtschaft erzeugt diesen Abstand und daher wollen einiger nicht ungleich (gegenüber anderen) behandelt werden.

Danke! Gerechtigkeit und Solidarität sind keine Einbahnstraße, welche nur von höheren Entgeltgruppen in Richtung mittlere und kleine Entgeltgruppen funktioniert. Daher gleiche prozentuale Steigerung und endlich Verbesserungen bei der JSZ für höhere Entgeltgruppen. Damit die anhaltende Benachteiligung beim Thema JSZ auch endlich ein Ende findet. Ich sehe sonst echt schwarz für Stellenbesetzungen bei höheren EG im TV-L.

Letztlich ist es auch im Interesse der unteren und mittleren EG, wenn da brauchbare Leute sitzen. Und die werden in Zukunft definitiv ein knappes Gut sein und vermehrt einen Bogen um den TV-L machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 22.11.2023 07:14
Ich habe bezüglich der immer wieder angesprochenen Stauchung der Tabelle mal stichprobenweise die Brutto-Jahresgehälter 2011 und 2023 der Stufen 4 in den Entgeltgruppen 5, 6, 8 , 11, 13 verglichen. Kurzum es gab sie, aber ggf. ist sie geringer als so manch einer dachte.

             5           6          8          11        13
2011: 29.662  30.964  33.430  45.163  49.990
2023: 39.592  41.122  44.048  58.674  65.012
%:      +33,5   +32,8   +31,8   +29,9   +30,1

(Bei Stufe 5 ist es sehr ähnlich (6 gab es da ja noch nicht)
%:      +32,9   +32,4   +31,2   +29,8   +30,0)

Edit: Außerdem habe ich mir mal die Studie von PwC 2022 "Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor" angesehen und da wird neuerdings vermiesen darauf hinzuweisen, dass die unteren EG schon im Vergleich zur Privatwirtschaft gut verdienen. Ich kenne diese Aussage auch aus früheren Studien von PwC. Diesmal fehlt sie jedoch. Vielmehr wird allgemein von marktüblich gesprochen. Jetzt kann man das natürlich so interpretieren wie man will. Vielleicht haben sie es vergessen, vielleicht sind sie von verdi unterwandert worden, vielleicht wollten sie politisch korrekt bleiben oder der öD hat auch unter Fachhandwerkern und Pädagogen seine Vormachtstellung bei der Bezahlung verloren...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LogiJöw am 22.11.2023 07:31
Sollten sich Herr Dressel und Konsorten darauf zurückziehen, dass durch das fulminante Haushalten des Bundes auf einmal auch im TdL-Bereich kein Spielraum mehr für Tariferhöhungen da sein sollte, dann hat sich für mich persönlich das Gastspiel schnell beendet. Nicht nur in der IT, sondern auch im Verwaltungsbereich wird in gewissen Bereichen händeringend nach Personal gesucht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 22.11.2023 07:44
Aua!

Warum koste der eine Apfel mehr als der andere Apfel?

Also die Frage warum meine Arbeit weniger wert ist, als die Arbeit eines anderen Menschen, ist praktisch damit zu erklären, dass es jemanden gibt, der bereit ist dafür mehr zu zahlen.

Und theoretisch damit, dass der eine mehr an Mehrwert produziert als der andere, also seine Arbeit wirtschaftlich gesehen eben deswegen mehr Wert ist.

Und die Stimmen die ich hier lese, pochen nicht auf den großen Abstand, um oder weil sie sich besser fühlen, sondern diese Scheiß Marktwirtschaft erzeugt diesen Abstand und daher wollen einiger nicht ungleich (gegenüber anderen) behandelt werden.

Kleiner Einwand an dieser Stelle (weil ich ja ebenfalls als ITler im Staatsdienst unterwegs bin):

Der Wert eines Mitarbeiters sollte sich nicht allein über seine formale Qualifikation bemessen, sondern eben auch über die Leistung, die er im Job zu erbringen vermag. Ich habe hier den ein oder anderen Fachinformatiker um mich herum, der die Funktion einer Firewall nicht mal in rudimentären Ansätzen erklären kann. Solche Leute gehen mit einer E10 oder E11 nach Hause und ganz ehrlich: Da gibt's Haustechniker mit einer E7, die leisten mehr.

Grundsätzlich bin ich kein Freund von Sockel- oder Mindestbeträgen, weil die Tabellen ohnehin recht gestaucht sind und in der pW nochmal ganz andere Beträge möglich sind. Eine explizite Sonderbehandlung für MINT-Personal betrachte ich aber auch nicht als zwingend notwendig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: untersterDienst am 22.11.2023 07:45
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie selbstverständlich hier davon geschrieben wird....
Ja die Beamten klagen sich mehr ein...
Ja wenn es so einfach wäre...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 08:00
Kleiner Einwand an dieser Stelle (weil ich ja ebenfalls als ITler im Staatsdienst unterwegs bin):

Der Wert eines Mitarbeiters sollte sich nicht allein über seine formale Qualifikation bemessen, sondern eben auch über die Leistung, die er im Job zu erbringen vermag. Ich habe hier den ein oder anderen Fachinformatiker um mich herum, der die Funktion einer Firewall nicht mal in rudimentären Ansätzen erklären kann. Solche Leute gehen mit einer E10 oder E11 nach Hause und ganz ehrlich: Da gibt's Haustechniker mit einer E7, die leisten mehr.

Der Wert eines Mitarbeiters sollte sich alleinig über die ausgeübten Tätigkeiten und darüber wie er diesen Job zu erbringen vermag bemessen.

Und da darf dann mal ein promovierter Informatiker gerne nur EG9b verdienen, weil er nur ne DMZ verwaltet.
Und ein Haustechniker EG11 weil er komplexe Haustechnik verwaltet.

Die Ausbildung ist doch nur notwendig um abschätzen zu können, welches Grundwissen und welches geistige Abstraktionsvermögen jemand hat.
Zitat
Grundsätzlich bin ich kein Freund von Sockel- oder Mindestbeträgen, weil die Tabellen ohnehin recht gestaucht sind und in der pW nochmal ganz andere Beträge möglich sind. Eine explizite Sonderbehandlung für MINT-Personal betrachte ich aber auch nicht als zwingend notwendig.
MINT braucht keine Sonderbehandlung, korrekt.
Aber die AGs müssen besser in die Lage versetzt werden Posten die schwer zu besetzen sind mittels monetäre Anreize besetzbar zu machen.
Dazu gehört Einstellung von fähiges Personal im Personalbereich und mehr Zulage Möglichkeiten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 08:03
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie selbstverständlich hier davon geschrieben wird....
Ja die Beamten klagen sich mehr ein...
Ja wenn es so einfach wäre...
Einfach ist es, aber es dauert halt Dekaden, bis auch der letzte Politker Honk kapiert was amtsangemessen ist.
Aber da es auch Dekaden gebraucht hat, bis der Beamte kapiert hat, dass er mit Kindern nicht amtsangemessen Besoldet wird hat es ja auch Dekaden gebraucht, denn diese Zustand ist ja schon in den 80er so gewesen, oder war da ein Beamte in A2 mit 2 Kindern und Partner zuhause 15% über minimum?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 22.11.2023 08:13
Zitat

Der Wert eines Mitarbeiters sollte sich alleinig über die ausgeübten Tätigkeiten und darüber wie er diesen Job zu erbringen vermag bemessen.
Zitat

Der Meinung bin ich keinesfalls, der Wert eines Mitarbeiters sollte sich an dem Wert des MA für das Unternehmen orientieren. Formale Qualifikation recht eben nicht aus.
Genau deswegen laufen so viele Flachpfeifen im öD herum.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: koala am 22.11.2023 08:46

...Ich rechne bei den oberen Entgeltgruppen mit unter 10% auf 2 Jahren und bei den untersten EG mit 15% und mehr. IAP mal außen vor gelassen...


Demnach sollen die oberen EGs schon wieder ein Sonderopfer für die unteren EG bringen? Völlig inakzeptabel!

Sonderopfer hin oder her, WARUM ist die Arbeitszeit eines Ingenieurs oder Informatikers  denn so viel mehr wert, als die eines Mitarbeiters in unteren EG? Wir haben uns dafür entschieden, einen anspruchsvolleren Weg zu gehen - eigene Entscheidung - vermutlich weil wir uns als was Besseres fühlen? Wenn man studiert, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man die Arbeit machen muss, die niemand freiwillig machen will...? Davor schützt man sich in gewisser Weise. ABER auch wenn wir ein  paar Jahre mehr in die Ausbildung investiert haben, finde ich den Gedanken, den Abstand so groß wie möglich halten zu wollen, sehr unangenehm. Ich möchte lieber, dass die Kollegen anständig verdienen, als dass wieder die "arbeiten lohnt sich gar nicht" Debatte losgetreten wird.  Sicherlich haben die Tätigkeiten im IT-Bereich größere Auswirkungen auf den gesamten Betrieb und sparen u.U. Mitarbeiter niedriger EG ein. Dennoch verstehe ich nicht, wieso einige auf den großen Abstand pochen! Mit welchem Recht?? Es geht ja nicht um den absoluten Betrag, sondern um die Relation.
Ich will weit über ihnen stehen, um zufrieden zu sein!?
Mein Beileid! Wünsche gute Besserung!
Aua!

Warum koste der eine Apfel mehr als der andere Apfel?

Also die Frage warum meine Arbeit weniger wert ist, als die Arbeit eines anderen Menschen, ist praktisch damit zu erklären, dass es jemanden gibt, der bereit ist dafür mehr zu zahlen.

Und theoretisch damit, dass der eine mehr an Mehrwert produziert als der andere, also seine Arbeit wirtschaftlich gesehen eben deswegen mehr Wert ist.

Und die Stimmen die ich hier lese, pochen nicht auf den großen Abstand, um oder weil sie sich besser fühlen, sondern diese Scheiß Marktwirtschaft erzeugt diesen Abstand und daher wollen einiger nicht ungleich (gegenüber anderen) behandelt werden.


Offensichtlich scheint ja der Marktwert einiger Professionen der unteren Entgeldgruppen gestiegen zu sein.
Vielleicht sollte also generell über die Eingruppierung derer sinniert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 22.11.2023 08:51

Offensichtlich scheint ja der Marktwert einiger Professionen der unteren Entgeldgruppen gestiegen zu sein.
Vielleicht sollte also generell über die Eingruppierung derer sinniert werden.

So würde ich das unterschreiben:

Offensichtlich scheint ja der Marktwert einiger Professionen der unteren Entgeltgruppen gestiegen zu sein.
Vielleicht sollte also generell über die Eingruppierung derer sinniert werden.

Die grundlegende Überarbeitung der Entgeltordnung scheint mir über die gesamte Breite der Tabelle notwendig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: koala am 22.11.2023 09:02

Offensichtlich scheint ja der Marktwert einiger Professionen der unteren Entgeldgruppen gestiegen zu sein.
Vielleicht sollte also generell über die Eingruppierung derer sinniert werden.

So würde ich das unterschreiben:

Offensichtlich scheint ja der Marktwert einiger Professionen der unteren Entgeltgruppen gestiegen zu sein.
Vielleicht sollte also generell über die Eingruppierung derer sinniert werden.

Die grundlegende Überarbeitung der Entgeltordnung scheint mir über die gesamte Breite der Tabelle notwendig.

Würde ich mitgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 22.11.2023 09:11
Das wäre auch durchaus ein richtiger Schritt. Nur sehe ich den Willen dazu auf keiner Seite des Tariftischchens.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 22.11.2023 09:12
also wenn ich über 10h arbeite, muss ich über ein anderes System die Zeiten angeben, damit die Zeiten auch vom SAP-System freigegeben werden. Die Beantragung zur Freigabe erhalten die FK zur Freigabe, daher ist das völlig egal ob 40 oder 100 Woche. Solange die FK freigibt und das begründen kann klappt das bei uns. Jedoch können wir als MA sagen sorry mache ich nicht zum zehnten Mal stellt mehr Leute ein. Deswegen klappt das bei uns auch gut und keiner muss komplett überarbeiten und 70h Wochen schieben.

Naja, wenn du über 10h arbeitest und nicht von einer der vom AZG vorgesehenen Sonderfällen bist, dann begeht dein Arbeitgeber erstmal einen Gesetzesbruch. Ich kenne die genaue Ausgestaltung nicht - aber eine Zeit-Nebenbuchhaltung um zu lange Arbeitszeiten am Zeiterfassungssystem vorbei zu buchen, könnte schon als Vorsatz gelten. Eventuell will man das aber nutzen um transparent zu machen, wenn mal so eine Grenze gerissen werden musste.

Ist aber alles OT :-)



Das Problem der höheren EGs ist nicht die Fairness - ich gönne gerade den Leuten an der Basis (also die, die sich mit Menschen beschäftigen) jeden Euro. Es ist aber nunmal ein betriebswirtschaftliches Problem, dass das Geld die Resourcenallokation bestimmt. Zahlt die PW deutlich besser (was sie in einigen Bereichen tut), dann wird es schwer wichtige Positionen zu besetzen oder auch nur die Leute zu halten. Das ist im allgemeinen in den EGs unter 10 vielleicht nicht so der Fall.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 22.11.2023 09:23
Und natürlich spielt an der Stelle auch die grundsätzliche Wechselwilligkeit der öD-Beschäftigten mit rein. Es mag manche Jobs geben, da ist der Sprung zu anderen TV-Ebenen oder zur Privatwirtschaft nicht so einfach möglich, aber es gibt auch sehr viele, die könnten das mit Angebot-Nachfrage zu ihren Gunsten nutzen, wenn sie nur mal sich bequemen würden eine Bewerbung woandershin abzuschicken. Wenn man sich aber nicht an externer Nachfrage orientiert, kann man sich auch nicht auf einen "Marktwert" berufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Hochschulabsolvent am 22.11.2023 09:25
Ich habe hier eine Weile etwas mitgelesen. Meine Perspektive: Als E13, bald E14, werde ich den TV-L nach Berufseinstieg verlassen und mich selbstständig machen. Der sozialistische Ansatz, dass für die oberen EGs weniger verhandelt zu werden scheint, regt mich zunehmend auf. Nach einem längeren Bildungsweg und entsprechend teurerem Einstieg in Eigentum (Inflation), ist das einfach zunehmend ärgerlich. Warum meine Arbeitszeit mehr wert ist?  1. Nur mit meiner Qualifikation darf man meine Tätigkeit überhaupt ausführen. 2. Es gibt extrem wenige Bewerber im Vergleich zu den unteren EGs. Teilweise hat man fast ein Jahr nach neuen Kollegen gesucht, nachdem wegen der frustrierendern Arbeitslast und dem naja-geht-so-Gehalt gekündigt wurde. Soviel jedenfalls aus einem wissenschaftlichen Bereich mit Patientenkontakt. Und zu individuellen Gehaltsverhandlungen: Tja, wenn da nicht die fachfremde Verwaltung ewig blocken und es verkomplizieren würde oder aus irgendeinem Grund wieder gespart werden soll. Sehr undurchsichtiges System. Hat man einfach nicht nötig. Inzwischen bin ich soweit: Dann lieber mehr Risiko, mehr Flexibilität und mehr Gehalt außerhalb des TV-L.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 22.11.2023 09:31
Ich habe hier eine Weile etwas mitgelesen. Meine Perspektive: Als E13, bald E14, werde ich den TV-L nach Berufseinstieg verlassen und mich selbstständig machen. Der sozialistische Ansatz, dass für die oberen EGs weniger verhandelt zu werden scheint, regt mich zunehmend auf. Nach einem längeren Bildungsweg und entsprechend teurerem Einstieg in Eigentum (Inflation), ist das einfach zunehmend ärgerlich. Warum meine Arbeitszeit mehr wert ist?  1. Nur mit meiner Qualifikation darf man meine Tätigkeit überhaupt ausführen. 2. Es gibt extrem wenige Bewerber im Vergleich zu den unteren EGs. Teilweise hat man fast ein Jahr nach neuen Kollegen gesucht, nachdem wegen der frustrierendern Arbeitslast und dem naja-geht-so-Gehalt gekündigt wurde. Soviel jedenfalls aus einem wissenschaftlichen Bereich mit Patientenkontakt. Und zu individuellen Gehaltsverhandlungen: Tja, wenn da nicht die fachfremde Verwaltung ewig blocken und es verkomplizieren würde oder aus irgendeinem Grund wieder gespart werden soll. Sehr undurchsichtiges System. Hat man einfach nicht nötig. Inzwischen bin ich soweit: Dann lieber mehr Risiko, mehr Flexibilität und mehr Gehalt außerhalb des TV-L.

Den TV-L zu verlassen ist in gewissen Bereichen auch der beste Weg.
Zu dem letzten Punkt muss man die Verwaltung auch ein wenig in Schutz nehmen. In unserem Land bspw. muss JEDER(!) außertarifliche bzw. individuell verhandelte durch das Finanzministerium freigegeben werden. Der Aufwand ist immens und die Erfolgschance auch eher schlecht. Da ich im Hochschulbereich tätig bin haben wir das Glück den §40 i.V.m §18 nutzen zu können und unsere Verwaltung macht davon auch gut Gebrauch wenn nötig. Aber auch hier muss man sagen. Bei ca. 5.000 Beschäftigten haben wir nicht mal eine handvoll AT'ler - einfach weil das Ministerium nicht mit macht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 09:33
Ich bin ja gerne provokativ ;-)

Zuerst einmal und das trifft auf uns alle zu: "Jeder ist seines Glückes Schmied", heißt es doch so schön.

Und das gilt für Schule und Ausbildung (in welcher Form auch immer) genauso wie für die folgende Arbeitsplatzwahl.

Meine Sekretärin arbeitet die Prozesse stupide ab, die ich vorab definiert habe. Und sie sagt selbst, dass wenn sie in der Schule mehr getan und aufgepasst hätte, sie sicherlich weitergekommen wäre. Ihr waren allerdings Freizeitvergnügen etc. wichtiger als Lernen und Ausbildung. Entsprechend hat sie es "nur" zur Bürokauffrau gebracht (ihre Aussage). Daher findet sie es völlig ok, wenn andere mehr verdienen und deren langer und vielleicht auch steiniger Weg in der universitären Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt und somit honoriert wird. Irgendwann müsste sich dieses für die ja lohnen. So ihre Aussage. Daher geht sie auch völlig mit, wenn die oberen EGs mehr bekommen würden, als ihre Stufe, denn sie sieht auch, wie schwer es ist, entsprechende Stellen im wissenschaftlichen Dienst nach zu besetzen. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht auch etwas vom Kuchen abbekommen möchte.

Das noch zum Thema von mir.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 22.11.2023 09:42
Pareto....

Niemand kann wollen dass die oberen EG je nach Qualifikation NICHT mehr verdienen sollten.
Das sollte aber nicht zu Lasten der unteren EG gehen. Auch die benötigen einen Inflationsausgleich.


Auch wenn es gleich einen Aufschrei gibt sehe ich gerade die Geisteswissenschaften, Pädagogen usw. mit i.d.R. EG 13 ausreichend bezahlt, hier gibt die pW weit weniger her.
Für manche Ing´s, IT´ler usw.  ist die 13 allerdings weit zuwenig , da wird eben in der pW mehr verdient.

Eine vernünftige Ausdifferenzierung gibt aber die EGO nicht her. Das ist hier die Krux....

 

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 22.11.2023 09:43
Ich bin ja gerne provokativ ;-)

Zuerst einmal und das trifft auf uns alle zu: "Jeder ist seines Glückes Schmied", heißt es doch so schön.

Und das gilt für Schule und Ausbildung (in welcher Form auch immer) genauso wie für die folgende Arbeitsplatzwahl.

Meine Sekretärin arbeitet die Prozesse stupide ab, die ich vorab definiert habe. Und sie sagt selbst, dass wenn sie in der Schule mehr getan und aufgepasst hätte, sie sicherlich weitergekommen wäre. Ihr waren allerdings Freizeitvergnügen etc. wichtiger als Lernen und Ausbildung. Entsprechend hat sie es "nur" zur Bürokauffrau gebracht (ihre Aussage). Daher findet sie es völlig ok, wenn andere mehr verdienen und deren langer und vielleicht auch steiniger Weg in der universitären Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt und somit honoriert wird. Irgendwann müsste sich dieses für die ja lohnen. So ihre Aussage. Daher geht sie auch völlig mit, wenn die oberen EGs mehr bekommen würden, als ihre Stufe, denn sie sieht auch, wie schwer es ist, entsprechende Stellen im wissenschaftlichen Dienst nach zu besetzen. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht auch etwas vom Kuchen abbekommen möchte.

Das noch zum Thema von mir.

Das sehen sicherlich viele so. Ich stimme dem auch in Teilen zu. Dennoch sei hier erneut gesagt, dass nachweisbar ist, dass wir keine echte Chencengleichheit in Deutschland haben. Kinder aus besserverdienenden Familien haben im Schnitt bessere Chancen:

https://www.sueddeutsche.de/bildung/allmendinger-bildungsarmut-bildungschancen-1.4548771

Darüber reden wir in Deutschland seit mindestens 20 Jahren, ohne dass es sich geändert hätte (hier ein Artikel aus dem Jahr 2004):

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/mythos-chancengleichheit-soziale-herkunft-schlaegt-leistung-a-306425.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Coffee86 am 22.11.2023 09:59
Pareto....

Niemand kann wollen dass die oberen EG je nach Qualifikation NICHT mehr verdienen sollten.
Das sollte aber nicht zu Lasten der unteren EG gehen. Auch die benötigen einen Inflationsausgleich.


Auch wenn es gleich einen Aufschrei gibt sehe ich gerade die Geisteswissenschaften, Pädagogen usw. mit i.d.R. EG 13 ausreichend bezahlt, hier gibt die pW weit weniger her.
Für manche Ing´s, IT´ler usw.  ist die 13 allerdings weit zuwenig , da wird eben in der pW mehr verdient.

Eine vernünftige Ausdifferenzierung gibt aber die EGO nicht her. Das ist hier die Krux....

Das ist es ja. Die EGO ist halt absoluter Mumpitz und schränkt viel zu sehr ein. Es fehlen EGs nach oben und entsprechende Tätigkeiten die so bewertet werden - langfristig werden so die Leute einfach nur gehen (oder gar nicht erst kommen). Ich würde sogar soweit gehen dass in vielen Bereichen die Qualifikation einfach hinterfragt werden sollte. Wir haben bei uns Leute in Positionen die dank einer Promotion in Geisteswissenschaften höhere Chancen in der Verwaltung haben, als ein B.Sc. in BWL mit Erfahrung und entsprechender Denkweise. Auch hier ist der starre Apparat "wissenschaftliches Hochschulstudium" ab EG13 in vielen Bereichen einfach unnötig.


Ich bin ja gerne provokativ ;-)

Zuerst einmal und das trifft auf uns alle zu: "Jeder ist seines Glückes Schmied", heißt es doch so schön.

Und das gilt für Schule und Ausbildung (in welcher Form auch immer) genauso wie für die folgende Arbeitsplatzwahl.

Meine Sekretärin arbeitet die Prozesse stupide ab, die ich vorab definiert habe. Und sie sagt selbst, dass wenn sie in der Schule mehr getan und aufgepasst hätte, sie sicherlich weitergekommen wäre. Ihr waren allerdings Freizeitvergnügen etc. wichtiger als Lernen und Ausbildung. Entsprechend hat sie es "nur" zur Bürokauffrau gebracht (ihre Aussage). Daher findet sie es völlig ok, wenn andere mehr verdienen und deren langer und vielleicht auch steiniger Weg in der universitären Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt und somit honoriert wird. Irgendwann müsste sich dieses für die ja lohnen. So ihre Aussage. Daher geht sie auch völlig mit, wenn die oberen EGs mehr bekommen würden, als ihre Stufe, denn sie sieht auch, wie schwer es ist, entsprechende Stellen im wissenschaftlichen Dienst nach zu besetzen. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht auch etwas vom Kuchen abbekommen möchte.

Das noch zum Thema von mir.

Das sehen sicherlich viele so. Ich stimme dem auch in Teilen zu. Dennoch sei hier erneut gesagt, dass nachweisbar ist, dass wir keine echte Chencengleichheit in Deutschland haben. Kinder aus besserverdienenden Familien haben im Schnitt bessere Chancen:

https://www.sueddeutsche.de/bildung/allmendinger-bildungsarmut-bildungschancen-1.4548771

Darüber reden wir in Deutschland seit mindestens 20 Jahren, ohne dass es sich geändert hätte (hier ein Artikel aus dem Jahr 2004):

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/mythos-chancengleichheit-soziale-herkunft-schlaegt-leistung-a-306425.html

Aber jetzt werden doch auch Äpfel mit Birnen vermischt. Was hat denn jetzt Bildungsarmut mit der TV-L Verhandlung zu tun. Ich glaube das Groß der Beschäftigten im öD verdienen zumindest so gut, dass man nicht von Armutsbetroffenheit reden muss (wenn man seine Ausgaben im Blick hat). Die hier beschriebenen Fälle sind eher wirklich aus der sozialen Unterschicht welche im öD nur die allerwenigsten Betreffen dürfte. Das ist hier einfach nur unpassend. Keiner will den unteren EG was wegnehmen - nur eben eine gleiche prozentuale Erhöhung für Alle. Sonst weiß ich irgendwann nicht mehr, wofür ich mir den Stress antue, wenn ich auch eine einfach Sachbearbeitung haben könnte für 100€ weniger.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 10:08
Eine vernünftige Ausdifferenzierung gibt aber die EGO nicht her. Das ist hier die Krux....
Bekanntermassen sind ITler in der EGO schon besser gestellt als andere Ausbildungen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 22.11.2023 10:09
Bildungsarmut zu bekämpfen heißt im Grunde aber auch, dass der Staat mehr in solche Familienverhältnisse eingreifen (dürfen und können) muss, in denen die Eltern das RTL2-Programm gerne ganztags genießen, Schule und Lehrer noch doofer finden als die Schüler selber und somit die heimische Unterstützung für die Kinder, die vielleicht in vielen Fällen eigentlich mehr drauf hätten, einfach nicht gegeben ist. Das kostet dann aber wiederum Geld, das braucht Stellen und Kräfte (vom rechtlichen Rahmen mal abgesehen). Und da landen wir dann auch wieder im Bereich der Tarifverhandlungen im öD.
Mit den unbesetzten Stellen im öD wird man bei der Bildungsarmut keinen Millimeter weiter nach vorne kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 22.11.2023 10:18
Eine vernünftige Ausdifferenzierung gibt aber die EGO nicht her. Das ist hier die Krux....
Bekanntermassen sind ITler in der EGO schon besser gestellt als andere Ausbildungen.

Absolut! Als Fachinformatiker geht es bis E12, in Einzelfällen E13. Davon träumt der Elektriker mit Meistertitel im öD höchstens.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: koala am 22.11.2023 10:41
Ich bin ja gerne provokativ ;-)

Zuerst einmal und das trifft auf uns alle zu: "Jeder ist seines Glückes Schmied", heißt es doch so schön.

Und das gilt für Schule und Ausbildung (in welcher Form auch immer) genauso wie für die folgende Arbeitsplatzwahl.

Meine Sekretärin arbeitet die Prozesse stupide ab, die ich vorab definiert habe. Und sie sagt selbst, dass wenn sie in der Schule mehr getan und aufgepasst hätte, sie sicherlich weitergekommen wäre. Ihr waren allerdings Freizeitvergnügen etc. wichtiger als Lernen und Ausbildung. Entsprechend hat sie es "nur" zur Bürokauffrau gebracht (ihre Aussage). Daher findet sie es völlig ok, wenn andere mehr verdienen und deren langer und vielleicht auch steiniger Weg in der universitären Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt und somit honoriert wird. Irgendwann müsste sich dieses für die ja lohnen. So ihre Aussage. Daher geht sie auch völlig mit, wenn die oberen EGs mehr bekommen würden, als ihre Stufe, denn sie sieht auch, wie schwer es ist, entsprechende Stellen im wissenschaftlichen Dienst nach zu besetzen. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht auch etwas vom Kuchen abbekommen möchte.

Das noch zum Thema von mir.

Dann haben wir ja jetzt alle Absolution dank deiner Sekretärin! Ihre Auffassung steht natürlich sinnbildlich für den Werdegang aller in den unteren Berufsgruppen.   ???

Dass es möglicherweise Menschen gibt, die sich einen Beruf aus tiefster Überzeugung ausgesucht haben und danach welche Fähigkeiten sie haben, ist wohl eher unwahrscheinlich ?

Zu dem langen Weg der Ausbildung von Akademikern möchte ich sagen, dass auch ein Erzieher in der Regel (zumindest in Thüringen) 5 Jahre braucht, um die staatliche Anerkennung zu erreichen. Dass das in anderen Bundesländern aufgeweicht wird, zeugt ja nur von dem Mangel der besteht und wird sich leider weiterhin auf die Qualität niederschlagen.
Letztendlich verdient er aber dennoch zu wenig, für die Verantwortung die er am Ende des Tages (für Menschen) hat.

"Leider" wird in sozialen Berufen kein Geld verdient, sondern nur ausgegeben. Es muss halt investiert werden.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Poincare am 22.11.2023 10:55
Mir wäre es lieber, man würde das Wirtschaftssystem den Notwendigkeiten unterordnen, statt die Entgeltstruktur dem Wirtschaftssystem mit Angebot und Nachfrage anzupassen. Entweder man macht es richtig, dann ist es zu unflexibel (man kann ja nicht jedes Mal das Tarifsystem anpassen, wenn sich was ändert, a la: Es gibt jetzt genug ITler, du wirst von E13 wieder auf E11 gesetzt). Oder man gibt zu viele Freiheiten, dann macht jeder was es will und es ist schwer das korrekt zu halten.

Insgesamt ist es halt in unserem Wirtschaftssystem so, dass du mehr Geld bekommen kannst, wenn mit dir mehr Geld verdient werden kann, und das ist selten im sozialen Bereich der Fall. Bei den Lehrkräften finde ich es schon grenzwertig, zu meiner Studienzeit an der Uni gab es viele PH-Studierende, die da hauptsächlich wegen des sicheren Jobs und weniger wegen der Arbeitsinhalte waren. Das kann im sozialen Bereich deutlich schief gehen.

Das Tarifsystem wird so oder so ähnlich bleiben müssen, man muss halt einfach davon wegkommen alles minimal zu halten. Vielleicht kann man ja übrige Coronagelder zu Gehältern umwidmen!?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 11:06
Ich bin ja gerne provokativ ;-)

Zuerst einmal und das trifft auf uns alle zu: "Jeder ist seines Glückes Schmied", heißt es doch so schön.

Und das gilt für Schule und Ausbildung (in welcher Form auch immer) genauso wie für die folgende Arbeitsplatzwahl.

Meine Sekretärin arbeitet die Prozesse stupide ab, die ich vorab definiert habe. Und sie sagt selbst, dass wenn sie in der Schule mehr getan und aufgepasst hätte, sie sicherlich weitergekommen wäre. Ihr waren allerdings Freizeitvergnügen etc. wichtiger als Lernen und Ausbildung. Entsprechend hat sie es "nur" zur Bürokauffrau gebracht (ihre Aussage). Daher findet sie es völlig ok, wenn andere mehr verdienen und deren langer und vielleicht auch steiniger Weg in der universitären Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt und somit honoriert wird. Irgendwann müsste sich dieses für die ja lohnen. So ihre Aussage. Daher geht sie auch völlig mit, wenn die oberen EGs mehr bekommen würden, als ihre Stufe, denn sie sieht auch, wie schwer es ist, entsprechende Stellen im wissenschaftlichen Dienst nach zu besetzen. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht auch etwas vom Kuchen abbekommen möchte.

Das noch zum Thema von mir.

Dann haben wir ja jetzt alle Absolution dank deiner Sekretärin! Ihre Auffassung steht natürlich sinnbildlich für den Werdegang aller in den unteren Berufsgruppen.   ???

Dass es möglicherweise Menschen gibt, die sich einen Beruf aus tiefster Überzeugung ausgesucht haben und danach welche Fähigkeiten sie haben, ist wohl eher unwahrscheinlich ?

Zu dem langen Weg der Ausbildung von Akademikern möchte ich sagen, dass auch ein Erzieher in der Regel (zumindest in Thüringen) 5 Jahre braucht, um die staatliche Anerkennung zu erreichen. Dass das in anderen Bundesländern aufgeweicht wird, zeugt ja nur von dem Mangel der besteht und wird sich leider weiterhin auf die Qualität niederschlagen.
Letztendlich verdient er aber dennoch zu wenig, für die Verantwortung die er am Ende des Tages (für Menschen) hat.

"Leider" wird in sozialen Berufen kein Geld verdient, sondern nur ausgegeben. Es muss halt investiert werden.

Natürlich nicht sinnbildlich ... man hätte auch mit Hauptschulabschluss Maschinenschlosser*in werden können, um in Schichtarbeit bei einem der größeren Player bei uns in der Region zu arbeiten und dann mit fast mehr als einer EG13 nach Hause zu gehen. ;-) So bei einem ehemaligen Sportkammeraden von mir, der gefühlt alle 4 Wochen eine Woche im Urlaub auf irgendeiner Insel weilt (Bilder auf Facebook).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Markus am 22.11.2023 11:07
Insgesamt ist es halt in unserem Wirtschaftssystem so, dass du mehr Geld bekommen kannst, wenn mit dir mehr Geld verdient werden kann, und das ist selten im sozialen Bereich der Fall.
Das liegt daran, dass der Staat in diesem Bereich den Markt ausgeschalten hat über seine zu niedrigen Tariflöhne. In einem freien Markt würde sich die Bezahlung von z.B. einer Krankenschwester so lange erhöhen bis der Mangel ausgeglichen ist. Da der Staat aber die Entlohnung diktiert bleibt es halt wie es ist und die privaten orientieren sich natürlich auch daran. Soweit ich weiß würde man mit der gleichen Qualifikation im Ausland z.B. Schweiz, Schweden, UK deutlich mehr verdienen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 22.11.2023 11:16
Insgesamt ist es halt in unserem Wirtschaftssystem so, dass du mehr Geld bekommen kannst, wenn mit dir mehr Geld verdient werden kann, und das ist selten im sozialen Bereich der Fall.
Das liegt daran, dass der Staat in diesem Bereich den Markt ausgeschalten hat über seine zu niedrigen Tariflöhne. In einem freien Markt würde sich die Bezahlung von z.B. einer Krankenschwester so lange erhöhen bis der Mangel ausgeglichen ist. Da der Staat aber die Entlohnung diktiert bleibt es halt wie es ist und die privaten orientieren sich natürlich auch daran. Soweit ich weiß würde man mit der gleichen Qualifikation im Ausland z.B. Schweiz, Schweden, UK deutlich mehr verdienen.

Leider nein, denn in einem "freien Markt" würde das Krankenhaus diese Kosten an die Patienten weitergeben und diese müssten ihre Rechnungen selbst begleichen. Gehen die Kosten durch die Decke, gehen die Menschen auch nicht mehr ins Krankenhaus und schon braucht es weniger Krankenschwestern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 22.11.2023 11:19
https://x.com/adressel/status/1727270043203862696?s=46&t=KfrrrTnK0yvq7PwHTGdEYA

war zufällig jemand dabei, der berichten kann, was genau gesagt wurde?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 22.11.2023 11:37

Absolut! Als Fachinformatiker geht es bis E12, in Einzelfällen E13. Davon träumt der Elektriker mit Meistertitel im öD höchstens.

also hier bei uns definitiv nicht. Da blockt unser Personaldezernat komplett...sogar wenn das Geld da ist in einer Drittmittelstelle.  Allerhöchstens E9 mit "nur" einer Ausbildung und selbst das ist nicht sicher.
Erstaunlich wie unterschiedlich, dass in den öffentlichen Stellen doch gehandhabt wird...

https://x.com/adressel/status/1727270043203862696?s=46&t=KfrrrTnK0yvq7PwHTGdEYA

war zufällig jemand dabei, der berichten kann, was genau gesagt wurde?

naja mal sehn...
Ich gehe davon aus, dass eine 1:1 Übernahme der Struktur des TvÖD Abschlusses der Arbeitgeberseite too much sein wird. Aber abwarten....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 22.11.2023 11:37
Ich bin ja gerne provokativ ;-)

Meine Sekretärin arbeitet die Prozesse stupide ab, die ich vorab definiert habe. Und sie sagt selbst, dass wenn sie in der Schule mehr getan und aufgepasst hätte, sie sicherlich weitergekommen wäre. Ihr waren allerdings Freizeitvergnügen etc. wichtiger als Lernen und Ausbildung. Entsprechend hat sie es "nur" zur Bürokauffrau gebracht (ihre Aussage). Daher findet sie es völlig ok, wenn andere mehr verdienen und deren langer und vielleicht auch steiniger Weg in der universitären Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt und somit honoriert wird. Irgendwann müsste sich dieses für die ja lohnen. So ihre Aussage. Daher geht sie auch völlig mit, wenn die oberen EGs mehr bekommen würden, als ihre Stufe, denn sie sieht auch, wie schwer es ist, entsprechende Stellen im wissenschaftlichen Dienst nach zu besetzen. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht auch etwas vom Kuchen abbekommen möchte.


Du betrachtest Dich mit dem Beschriebenen als provokativ und ich schäme mich gerade dafür fremd.

Aber wie heißt es so schön: Gleiches gesellt sich zu Gleichem oder jeder hat nach 2 Jahren den MA, den er verdient!
Auch ich bin gerne provokativ ;-)


Und je mehr ich hier mitlese, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass eine Besserstellung der EG5-9 gegenüber allen anderen Entgeltgruppen - also auch meiner - dringend geboten ist.

Der Fachkräftemangel bezieht sich auf die Leute, die Probleme tatsächlich selbständig praktisch lösen können und nicht auf die durchschnittlichen, heutigen Hochschulabsolventen, die ein Problem nicht mal erkennen. Die können gerne in die PW gehen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 22.11.2023 11:40

Natürlich nicht sinnbildlich ... man hätte auch mit Hauptschulabschluss Maschinenschlosser*in werden können, um in Schichtarbeit bei einem der größeren Player bei uns in der Region zu arbeiten und dann mit fast mehr als einer EG13 nach Hause zu gehen. ;-) So bei einem ehemaligen Sportkammeraden von mir, der gefühlt alle 4 Wochen eine Woche im Urlaub auf irgendeiner Insel weilt (Bilder auf Facebook).

oder noch provokativer. Für ein gutes E13 Gehalt reicht heutzutage mitunter schon ein gut besuchter onlyfans-Account  :D  :)
Die Frage ist halt wie nachhaltig das ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 12:01
Mir wäre es lieber, man würde das Wirtschaftssystem den Notwendigkeiten unterordnen, statt die Entgeltstruktur dem Wirtschaftssystem mit Angebot und Nachfrage anzupassen. Entweder man macht es richtig, dann ist es zu unflexibel (man kann ja nicht jedes Mal das Tarifsystem anpassen, wenn sich was ändert, a la: Es gibt jetzt genug ITler, du wirst von E13 wieder auf E11 gesetzt). Oder man gibt zu viele Freiheiten, dann macht jeder was es will und es ist schwer das korrekt zu halten.
Bleibt nur noch die Frage, wer definiert was korrekt ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 12:04
wenn man mit Onlyfans in 1-2 Jahren ein paar Mios verdient, muss es nicht nachhaltig sein...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 12:09

Absolut! Als Fachinformatiker geht es bis E12, in Einzelfällen E13. Davon träumt der Elektriker mit Meistertitel im öD höchstens.

also hier bei uns definitiv nicht. Da blockt unser Personaldezernat komplett...sogar wenn das Geld da ist in einer Drittmittelstelle.  Allerhöchstens E9 mit "nur" einer Ausbildung und selbst das ist nicht sicher.
Erstaunlich wie unterschiedlich, dass in den öffentlichen Stellen doch gehandhabt wird...
Entweder ihr habt diese Tätigkeiten nicht, dann kann man sie auch nicht verteilen.
Oder ihr habt sie, aber übertragt sie nicht an FIler, so dass diese EG10,11,12 bekommen und die Arbeit wird nicht ausgeübt oder nur an BSCler übertragen.
Oder ihr habt die Tätigkeiten, lasst sie von einem FIler ausüben ohne sie ihm zu übertragen und die Angestellten sind selber Schuld, dass sie sich ausbeuten lassen und nicht merken, dass sie betrogen werden.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 12:15
Ich bin ja gerne provokativ ;-)

Meine Sekretärin arbeitet die Prozesse stupide ab, die ich vorab definiert habe. Und sie sagt selbst, dass wenn sie in der Schule mehr getan und aufgepasst hätte, sie sicherlich weitergekommen wäre. Ihr waren allerdings Freizeitvergnügen etc. wichtiger als Lernen und Ausbildung. Entsprechend hat sie es "nur" zur Bürokauffrau gebracht (ihre Aussage). Daher findet sie es völlig ok, wenn andere mehr verdienen und deren langer und vielleicht auch steiniger Weg in der universitären Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt und somit honoriert wird. Irgendwann müsste sich dieses für die ja lohnen. So ihre Aussage. Daher geht sie auch völlig mit, wenn die oberen EGs mehr bekommen würden, als ihre Stufe, denn sie sieht auch, wie schwer es ist, entsprechende Stellen im wissenschaftlichen Dienst nach zu besetzen. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht auch etwas vom Kuchen abbekommen möchte.


Du betrachtest Dich mit dem Beschriebenen als provokativ und ich schäme mich gerade dafür fremd.

Aber wie heißt es so schön: Gleiches gesellt sich zu Gleichem oder jeder hat nach 2 Jahren den MA, den er verdient!
Auch ich bin gerne provokativ ;-)


Und je mehr ich hier mitlese, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass eine Besserstellung der EG5-9 gegenüber allen anderen Entgeltgruppen - also auch meiner - dringend geboten ist.

Der Fachkräftemangel bezieht sich auf die Leute, die Probleme tatsächlich selbständig praktisch lösen können und nicht auf die durchschnittlichen, heutigen Hochschulabsolventen, die ein Problem nicht mal erkennen. Die können gerne in die PW gehen.

Ich finde es schon immer spannend, was von Stellen auf denen Sachbearbeitende sitzen angeblich verlangt wird. Die Verwaltung ist doch mitunter dafür da Aufgaben anhand vordefinierten Prozessen (Reisebuchungen, Abrechnungen etc.) zu bearbeiten, damit diese effektiv und effizient und idealerweise so kostengünstig wie möglich erledigt werden. Daher kommt doch auch die Diskussion des Einsparungspotentials durch die Ersetzung dieser Tätigkeiten z.B. durch eine KI.

Und von dir wurde doch erkannt, dass sich der Fachkräftemangel auf einen Personenkreis bezieht, der Probleme erkennt und idealerweise direkt selbständig löst. Entsprechend müsste genau dieser, und solch einen Personenkreis bilden wir im universitären Bildungssystem aus, durch ein ansprechendes Gehalt entlohnt und gebunden werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sh196 am 22.11.2023 12:36
Andreas Dressel heute auf Twitter:

„Habe auf der Personalversammlung der @FHH_FB ausführlich zum Stand der Tarifverhandlungen zum TVL berichtet. Haben dabei Struktur des TVöD & Volumen deutlich über letztem TVL angeboten sowie zu allen Forderungen konkrete Vorschläge gemacht. Fortsetzung 7.12. in Potsdam“
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 12:41
Wäre interessant zu wissen, ob hier einer dabei war und was genau gesagt worden ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 12:45
Zitat

Der Wert eines Mitarbeiters sollte sich alleinig über die ausgeübten Tätigkeiten und darüber wie er diesen Job zu erbringen vermag bemessen.
Zitat

Der Meinung bin ich keinesfalls, der Wert eines Mitarbeiters sollte sich an dem Wert des MA für das Unternehmen orientieren. Formale Qualifikation recht eben nicht aus.
Genau deswegen laufen so viele Flachpfeifen im öD herum.
Du bist also nicht der Meinung, dass der Wert eines Mitarbeiter sich aus den auszuübenden und ausgeübten Tätigkeiten und der Güte wie er sie (unabhängig von seiner formalen Qualifikation) ausfüllt ergibt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 22.11.2023 13:03
Wäre interessant zu wissen, ob hier einer dabei war und was genau gesagt worden ist.

Es wird nix Neues gewesen sein ... so viel "Profi" ist ein Dressel wohl schon.

Die Struktur im TVöD bedeutet zunächst eine Nullrunde und nach(!) erfolgtem Abschluss eine Kompensation über monatliche Häppchen von der IAP (Lustigerweise habe ich mir das damals beim TVöD bereits vor den Verhandlungen so gedacht - bin da sehr stolz auf meine Glaskugel  ;D ;) ) Im Anschluss dann für uns vielleicht Anfang 2025 Sockel + Prozente.

Ein höherers "Volumen als im letzten TVL" sollte angesichts der Teuerungsraten der letzten 18 Monate wohl mehr als selbstverständlich sein.

Aber: Eine Erhöhung wie beim TVöD wird es wohl nicht werden. Zum einen haben wir ja eine üppige(!) Erhöhung in 12/22 erhalten, zum anderen werden die Finanzschwierigkeiten des Bundes in die Länder ausstrahlen. Die Wirkmacht unserer Streiks ist ebenfalls begrenzt. Mein Tipp: 2000 Euro IAP gestückelt zu je 200Euro ab 03/24 und ab 01/25 200€ Sockel + 3,7%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 13:48
Ich fand den X-Text sehr missverständlich "Haben dabei Struktur des TVöD & Volumen deutlich über letztem TVL angeboten (was auch immer das heißt, für mich kein deutscher Satz) sowie zu allen Forderungen konkrete Vorschläge gemacht." zu lesen. Zu interpretierbar, daher wäre eine Aussage und nicht die Glaskugel aus den Reihen, die vielleicht vor Ort waren, hilfreich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 22.11.2023 13:49
Und je mehr ich hier mitlese, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass eine Besserstellung der EG5-9 gegenüber allen anderen Entgeltgruppen - also auch meiner - dringend geboten ist.

Der Fachkräftemangel bezieht sich auf die Leute, die Probleme tatsächlich selbständig praktisch lösen können und nicht auf die durchschnittlichen, heutigen Hochschulabsolventen, die ein Problem nicht mal erkennen. Die können gerne in die PW gehen.

Und wenn man dich falsch verstehen wollte, würde man sofort die Faust zum Gruße strecken und anfangen zu singen: "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, ..."

Aber ich glaube verstanden zu haben, dass du nicht die absolute Besserstellung meinst, sondern einen besseren prozentualen Abschluss bei der aktuellen Runde ggü. den übrigen Entgeltgruppen?  ;)

Ich persönlich sehe das übrigens nicht so. Aber es wird vermutlich so kommen - nur eben für die EG 1-9x.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 22.11.2023 13:53
Ich fand den X-Text sehr missverständlich "Haben dabei Struktur des TVöD & Volumen deutlich über letztem TVL angeboten (was auch immer das heißt, für mich kein deutscher Satz) sowie zu allen Forderungen konkrete Vorschläge gemacht." zu lesen. Zu interpretierbar, daher wäre eine Aussage und nicht die Glaskugel aus den Reihen, die vielleicht vor Ort waren, hilfreich.

Ich glaube, dass das einfach nur heißen sollte: "Ja, wir müssen verrückt sein, aber wir haben mehr als +2,8% auf 24 Monate angeboten!!!"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 13:58
das ist halt alles Glaskugel....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 22.11.2023 13:59
Andreas Dressel heute auf Twitter:

„Habe auf der Personalversammlung der @FHH_FB ausführlich zum Stand der Tarifverhandlungen zum TVL berichtet. Haben dabei Struktur des TVöD & Volumen deutlich über letztem TVL angeboten sowie zu allen Forderungen konkrete Vorschläge gemacht. Fortsetzung 7.12. in Potsdam“
"Volumen deutlich über letztem TVL-Angebot"

Laut letztem TV waren das 2,8% für eine Laufzeit von 2 Jahren (01.10.2021 bis 30.09.2023) bzw. mittlerweile bis mindestens 12/2023. Da mit rückwirkenden Zahlungen nicht zu rechnen ist, war das, verteilt auf 27 Monate, eine jährlichen Erhöhung von ca. 1,25 %
(Die seinerzeitige steuerfreie Corona-Einmalzahlung von 1300 Euro stellte "eine Anerkennung für die besonderen Leistungen zur Abgeltung dienstlicher Mehrbelastungen dar" und ist nicht dem Volumen des letzten TVL zuzurechnen.)

Obige Aussage Dressels könnte man demzufolge auch so interpretieren:
Laufzeit 2 Jahre
bis Ende 2024 wird die IAP abgestottert
ab Januar 2025 erfolgt eine tabellenwirksame Erhöhung (Sockelerhöhung + Prozentsatz), die "im Volumen erheblich" über 1,25% liegt.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 22.11.2023 14:01
das ist halt alles Glaskugel....

Richtig. Die Lebenserfahrung sollte einem aber durchaus sagen, dass auf einer solchen Veranstaltung KEINE weiteren, belastbaren Informationen preisgegeben werden.

Das meinte ich mit "Dressel ist wohl Profi genug"
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 14:03
das wäre ja die Frage an diejenigen gewesen, die vielleicht dabei waren.

Man kann halt 2 unterschiedliche Sätze herauslesen:

1. Wir haben die Struktur des TVöD & dessen Volumen also deutlich über dem letzten TVL-Abschluss angeboten

oder

2. Wir haben die Struktur des TVöD & ein Volumen deutlich über dem letzten TVL-Abschluss angeboten

Darum für mich kein richtiges und eindeutiges Deutsch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 22.11.2023 14:08
Als AG würde ich aus dem Lachen nicht mehr raus kommen, wenn ich das hier lesen würde!

Da muss man ja eigentlich die Chance nutzen den Preis zu drücken.  :D

Hier geht es Mint´ler gegen andere Berufsgruppen....Obere EG gegen Mittlere und Untere...Freizeit Bevorzuger gegen Gehaltsforder...Kinderlose gegen Familienmenschen...TVL bleiber vs Wechselwillige...Gewerkschafter gegen Unorganisierte.

Ich lass mich einfach mal überraschen und entscheide danach, ob ich weine oder lache danach  ;)

Morgen ist bei uns Streik, bin mal gespannt wer von den oben genannten sich da so alles tummelt und für seinen  Wunsch einsteht. Ich bin übrigens nicht in der Gewerkschaft gehe trotzdem und verzichte auf Gehalt an dem Tag.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.11.2023 14:09
Struktur des TVöD, also Einmalzahlung, dann IAP in Raten und eine tabellenwirksame Erhöhung erst nach einem Jahr.
Und ein Volumen über dem letzten TVL Ergebnis und unter dem letzten TVöD Ergebnis.

Im übrigen waren in Hamburg heute über 6.500 und in Berlin über 10.000 im Streik.
Einmalige Zahlen in der Geschichte des TV-L!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 22.11.2023 14:11
das wäre ja die Frage an diejenigen gewesen, die vielleicht dabei waren.
Dressel wiederholte hier wohl lediglich sein Posting, das er am 04.11.2023 nach der 2. Verhandlungsrunde absetzte:
https://twitter.com/adressel/status/1720819050794688909?s=46&t=KfrrrTnK0yvq7PwHTGdEYA
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 22.11.2023 14:20
Im übrigen waren in Hamburg heute über 6.500 und in Berlin über 10.000 im Streik.
Einmalige Zahlen in der Geschichte des TV-L!

Klingt doch gut! In Hamburg und Berlin hat man es verstanden. Ich muss gestehen bei uns in Stuttgart nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 22.11.2023 14:36
Andreas Dressel heute auf Twitter:

„Habe auf der Personalversammlung der @FHH_FB ausführlich zum Stand der Tarifverhandlungen zum TVL berichtet. Haben dabei Struktur des TVöD & Volumen deutlich über letztem TVL angeboten sowie zu allen Forderungen konkrete Vorschläge gemacht. Fortsetzung 7.12. in Potsdam“

Eine Unverschämtheit.
Das heißt dann am Ende 2,9% auf 24 Monate?
Aber Hauptsache in dieses Land kann jeder kommen und bekommt Bürgergeld (ab Januar sind es 560€) + die Übernahme der Miete und Heizkosten + Anspruch auf alle gesetzlichen Leistungen der Krankenversicherung + weitere Vergünstigungen.
ABER alles klar, WIR haben ja KEIN Geld!
Es ist einfach ohne Worte!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.11.2023 14:38
Zitat eines Kollegen:
Ich habe einen guten Arbeitgeber. Er Sponsort mir mein Deutschlandticket und ich bekommen 10% Rabatt. Ich arbeite samstags bei Budni.

Wer es nicht weiß, Budnikowsky ist ein regionaler Drogeriemarkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.11.2023 14:41
Im übrigen waren in Hamburg heute über 6.500 und in Berlin über 10.000 im Streik.
Einmalige Zahlen in der Geschichte des TV-L!

Klingt doch gut! In Hamburg und Berlin hat man es verstanden. Ich muss gestehen bei uns in Stuttgart nicht.
Hamburg und Bremen verzeichnen aber auch 60% aller Ver.di Neugewinne bundesweit...
Und es sind auch die einzigen Städte, die so organisiert sind einen längeren Streik durchzuziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 22.11.2023 14:58
Zitat eines Kollegen:
Ich habe einen guten Arbeitgeber. Er Sponsort mir mein Deutschlandticket und ich bekommen 10% Rabatt. Ich arbeite samstags bei Budni.

Wer es nicht weiß, Budnikowsky ist ein regionaler Drogeriemarkt.

Ich hab den Witz bzw. die Intention des Zitates nicht verstanden - kannst du aufklären? (Budni kenne ich) :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 22.11.2023 15:04
Zitat

Der Wert eines Mitarbeiters sollte sich alleinig über die ausgeübten Tätigkeiten und darüber wie er diesen Job zu erbringen vermag bemessen.
Zitat

Der Meinung bin ich keinesfalls, der Wert eines Mitarbeiters sollte sich an dem Wert des MA für das Unternehmen orientieren. Formale Qualifikation recht eben nicht aus.
Genau deswegen laufen so viele Flachpfeifen im öD herum.
Du bist also nicht der Meinung, dass der Wert eines Mitarbeiter sich aus den auszuübenden und ausgeübten Tätigkeiten und der Güte wie er sie (unabhängig von seiner formalen Qualifikation) ausfüllt ergibt?


Der Meinung bin ich schon, ich stelle aber insbesondere auf die Güte der ausgeübten Tätigkeiten ab.

Es erfolgt hinsichtlich der Güte eben keine Ausdifferenzierung innerhalb des TVL. Mittlere Art und Güte reicht, mehr wird weder verlangt noch in irgendeiner Weise honoriert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 22.11.2023 15:05
Nun ja...wie gesagt wenn man eine geringere Erhöhung als wie die im TVöD mit den Einsparungen begründet, die ja jetzt aufgrund der Bvfgr.-Entscheidung kommen... dann möge man doch bitte die bereits beschlossene Erhöhung des TVöD auch wieder zurücknehmen und sie dem TVL angleichen  :D

alles andere wäre mehr als unverständlich. jeder der im TVöD sitzt muss ich doch ins Fäustchen lachen und sich denken "haach Glück gehabt".
So geht es ja nun nicht!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 22.11.2023 15:23
Nun ja...wie gesagt wenn man eine geringere Erhöhung als wie die im TVöD mit den Einsparungen begründet, die ja jetzt aufgrund der Bvfgr.-Entscheidung kommen... dann möge man doch bitte die bereits beschlossene Erhöhung des TVöD auch wieder zurücknehmen und sie dem TVL angleichen  :D

alles andere wäre mehr als unverständlich. jeder der im TVöD sitzt muss ich doch ins Fäustchen lachen und sich denken "haach Glück gehabt".
So geht es ja nun nicht!

Nunja, natürlich kann man auch mit sowas mal Glück haben und mal nicht. Dass man einen abgeschlossenen Tarifvertrag nicht mehr zurücknehmen kann ist doch auch klar. Aber deinem Smiley entnehme ich, dass du das auch so siehst ;-)

Wartet doch mal ab und malt nicht den Teufel an die Wand. Es wird einen ganz guten Abschluss geben - da bin ich mir recht sicher. Jeder muss seine Rolle spielen - sei es Dressel als Verhandlungsführer oder die Gewerkschaften als Lahm-Leger. Was wir tun können ist eine Seite unterstützen, am besten durch gut getimte Streiks und Öffentlichkeit.

Persönliche Diffamierungen der Verantwortlichen finde ich auf beiden Seiten nicht angebracht - sei es z.B. gegegenüber Dressel oder den Wieselskys dieser Welt. Beide haben einen Job, den sie machen und am Ende kommt etwas heraus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 22.11.2023 15:29
Genauso wird es werden, und das Ergebnis wird nahe am TVöD- Ergebnis liegen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 15:50
Der Meinung bin ich schon, ich stelle aber insbesondere auf die Güte der ausgeübten Tätigkeiten ab.

Es erfolgt hinsichtlich der Güte eben keine Ausdifferenzierung innerhalb des TVL. Mittlere Art und Güte reicht, mehr wird weder verlangt noch in irgendeiner Weise honoriert.
Ja. umgesetzt wird da in der Tat keine Ausdifferenzierung im öD.
Das einzige was der TV-L (theoretisch) vorsieht ist, die Stufenlaufzeitverkürzung bei erheblich überdurchschnittlicher Leistung und die Stufenverlängerung für Minderleistende.
Mittlere Art und Güte reicht um nach 15 Jahren Stufe 6 erreicht zu haben.
Bleibt noch die Möglichkeit die Zulage nach 16.5, die ist aber nicht als Leistungszahlung ausgestaltet.

Frage: Wie wird dieses Problem denn in anderen Tarifverträgen gelöst?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 22.11.2023 15:57
Dies sieht der TVL zwar vor, wird aber in den wenigsten Betrieben gelebt.
Andere TV sehen meiner Kenntnis nach die Gewährung von Leistungszulagen oder -prämien vor. Weiterhin werden die Leistungsträger häufig außertariflich entlohnt. Dies geht in den öD- Tarifen regelmäßig nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 15:59
Genauso wird es werden, und das Ergebnis wird nahe am TVöD- Ergebnis liegen.
Ich gehe davon aus, dass die unteren EGs dann nicht 1-3% mehr verdienen als die TVöDs, so wie jetzt.
Und oberen EGs weiterhin 2-5% weniger als TVöD verdienen werden.
Glaube sogar daran, dass Stufe 6 der oberen EGs ein extra Schuß bekommen könnte.
Eine Lineare Erhöhung von 10% würde da den Gap zum TVöD wieder schließen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.11.2023 16:00
Zitat eines Kollegen:
Ich habe einen guten Arbeitgeber. Er Sponsort mir mein Deutschlandticket und ich bekommen 10% Rabatt. Ich arbeite samstags bei Budni.

Wer es nicht weiß, Budnikowsky ist ein regionaler Drogeriemarkt.

Ich hab den Witz bzw. die Intention des Zitates nicht verstanden - kannst du aufklären? (Budni kenne ich) :-)
Der Kollege arbeitet in Vollzeit für den öD in Hamburg, und muss sich einen Nebenjob suche (am Wochenende beim Drogeriemarkt aushelfen), um über die Runden zu kommen…
Er hat einen guten Arbeitgeber, aber er meint Budni und nicht die Stadt Hamburg ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 16:07
Dies sieht der TVL zwar vor, wird aber in den wenigsten Betrieben gelebt.
Andere TV sehen meiner Kenntnis nach die Gewährung von Leistungszulagen oder -prämien vor.
Ja der TVöD z.B. hat doch eine LOB.
Nur in welcher Höhe und mit welchen Ergebnis  :o

Also von daher eine schlichte Erweiterung des 16.5 wäre schön:
1Zur regionalen Differenzierung, zur Deckung des Personalbedarfs, zur Bindung von qualifizierten Fachkräften, als Leistungsprämie oder zum Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten kann Beschäftigten abweichend von der tarifvertraglichen Einstufung ein bis zu zwei Stufen höheres Entgelt ganz oder teilweise vorweg gewährt werden.
2 Beschäftigte mit einem Entgelt der Endstufe der Stufe 5 o. 6 können bis zu 20 v.H. der Stufe 2 3 zusätzlich erhalten.

Zitat
Weiterhin werden die Leistungsträger häufig außertariflich entlohnt. Dies geht in den öD- Tarifen regelmäßig nicht.
Außertariflich geht überall, weil es ist doch außertariflich.  ::)
Was du meinst, das der AG sich scheut, außer- oder übertariflich zu bezahlen.
Aber das hat eben wie es schon sagt, nichts mit dem Tarif zu tun!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: hugodehippo am 22.11.2023 16:17
Ich sprach eher von trarifgebundenen Unternehmen der pW.
Aber Du hast natürlich recht, der öD könnte wenn er denn wollte.

Bei uns wird niemand at entlohnt:-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 16:24
Es gibt - so weit mir bekannt - in der pW auch keine Tarifgemeinschaft welche eine übertarifliche Entlohnung untersagt, daher ist in der pW der Tarifvertrag nur die Untergrenze.
Während im öD es idR die Ober und Untergrenze ist. :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 22.11.2023 17:08
Es gibt - so weit mir bekannt - in der pW auch keine Tarifgemeinschaft welche eine übertarifliche Entlohnung untersagt, daher ist in der pW der Tarifvertrag nur die Untergrenze.
Während im öD es idR die Ober und Untergrenze ist. :o

Oben/Untergrenze + Wohngeld nicht vergessen :P
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Hohe Schule am 22.11.2023 17:18
Was ich hier noch gar nicht gelesen habe, ist der Umgang mit der Jahressonderzahlung - war als "Neueinsteiger" erstaunt bis entsetzt über die Reduzierung der Jahressonderzahlung je nach EG auf 88 / 74 / 46 / 33  Prozent!  Völlig ohne Befristung dieser Regelung, und in Tarifverhandlung hört man kein Wort darüber.

Ist ja weiterer gravierender Schlag ins Gesicht der TV-Ler gegenüber TVöD und in der Sache (ist meine Arbeit sowenig "Wert"?!) für mich nicht nachzuvollziehen..

Finde das hätte in der Tarif-Forderung mit betrachtet werden können / müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 22.11.2023 17:30
das wäre ja die Frage an diejenigen gewesen, die vielleicht dabei waren.

Man kann halt 2 unterschiedliche Sätze herauslesen:

1. Wir haben die Struktur des TVöD & dessen Volumen also deutlich über dem letzten TVL-Abschluss angeboten

oder

2. Wir haben die Struktur des TVöD & ein Volumen deutlich über dem letzten TVL-Abschluss angeboten

Darum für mich kein richtiges und eindeutiges Deutsch.

Weiß nicht wie du auf die erste Variante kommst? Wunschdenken?
Also letzter Abschluss war Nullrunde und dann 2,8% auf insgesamt 24 Monate. Struktur des TVÖD würde bedeuten, erstmal die IAP gestreckt auf x Monate und danach eine % Steigerung, die der Nettoerhöhung durch die IAP entspricht.

Höheres Volumen erreicht man ja fast schon durch die IAP. Insofern würde ich vermuten, eine etwas höhere Einmalzahlung, um anschließend monatlich deutlich unter 200€ zu bleiben. Dann ab dem 14 Monat ein Sockel + 3% damit man Netto genauso viel hat wie mit der IAP.

Man könnte auch sagen, ein Tritt in die Weichteile mit 14 Monaten Anlauf.
Titel: Ist das wirklich so teuer?
Beitrag von: Zerschmetterling am 22.11.2023 19:10
Hallo ihr lieben!
Mich würde mal interessieren wie viel so eine Lohnerhöhung wirklich mehr kostet.

Erstes Stichwort ist die Steuerprogression. Wenn Frau Mustermann durch eine Lohnerhöhung
plötzlich 1 % mehr auf ihr gesamtes Einkommen an Steuern zahlen muss.

Als zweites empfinde ich eine Lohnsteigerung im öffentlichen Dienst als Wirtschaftsförderung. Natürlich kann ich hier nur für mich sprechen. Ich werde eine Gehaltserhöhung fast zur Gänze im Inland ausgeben. Sei es für die gestiegene Versicherungsprämie oder den Liter Milch.
Und an dieser Stelle greifen doch auch viele Steuern.  Es gab da, glaube ich, mal so einen Stichtag im Sommer ab wann man seine Steuerlast bezahlt hat.
Und alle die, die an diesem Liter Milch mitverdienen, geben meinen Euro ja auch wieder versteuert für irgendwas aus. Und so weiter.

Vielleicht findet sich hier ja jemand der das ein bisschen wissenschaftlicher Ausdrücken kann. Ich finde, dass unsere Arbeitgeber aufschreien, weil 500€ zu viel seien, aber unterm Strich ein riesiger Batzen an sie zurückfließt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 22.11.2023 20:42
Was ich hier noch gar nicht gelesen habe, ist der Umgang mit der Jahressonderzahlung - war als "Neueinsteiger" erstaunt bis entsetzt über die Reduzierung der Jahressonderzahlung je nach EG auf 88 / 74 / 46 / 33  Prozent!  Völlig ohne Befristung dieser Regelung, und in Tarifverhandlung hört man kein Wort darüber.

Ist ja weiterer gravierender Schlag ins Gesicht der TV-Ler gegenüber TVöD und in der Sache (ist meine Arbeit sowenig "Wert"?!) für mich nicht nachzuvollziehen..

Finde das hätte in der Tarif-Forderung mit betrachtet werden können / müssen.
Ich meine gehört zu haben, dass die AG Seite laut über eine Angleichungder JSZ  nachgedacht hat, dieses aber von verdi gleich als unsozial abgewatscht wurde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Alitalia am 22.11.2023 20:57


Ich bin genau in der Situation. E10 TV-L, konkrete Aussicht auf E11 im kommenden Jahr und ein Angebot E9c-VKA auf dem Tisch.
Nun ist letzteres so viel wie derzeit E11 TV-L und ich hätte dann schlicht keinen Arbeitsweg mehr, weil ich in meiner Heimatstadt arbeiten würde.

Was mich verunsichert: Ich müsste mich halt wieder in die Probezeit begeben und die Kommune hat wie alle ein astronomischen Loch im Haushalt. Ich sehe tatsächlich schon Personaleinsparungen kommen, hier wie da.

Die nächsten Jahre gehen so viele Personen in Rente/Pension, dass sich gewiss auch in der eigenen oder einer am Ort befindlichen Dienststelle etwas besseres ergibt.

Bei einer größeren Kommune kann es zudem viel eher dazu kommen, dass man hin und her versetzt wird bzw. sich das Dienstgebäude ändert. Beim Land habe ich das bisher eher wenig miterlebt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 22.11.2023 21:29
Was ich hier noch gar nicht gelesen habe, ist der Umgang mit der Jahressonderzahlung - war als "Neueinsteiger" erstaunt bis entsetzt über die Reduzierung der Jahressonderzahlung je nach EG auf 88 / 74 / 46 / 33  Prozent!  Völlig ohne Befristung dieser Regelung, und in Tarifverhandlung hört man kein Wort darüber.

Ist ja weiterer gravierender Schlag ins Gesicht der TV-Ler gegenüber TVöD und in der Sache (ist meine Arbeit sowenig "Wert"?!) für mich nicht nachzuvollziehen..

Finde das hätte in der Tarif-Forderung mit betrachtet werden können / müssen.
Ich meine gehört zu haben, dass die AG Seite laut über eine Angleichungder JSZ  nachgedacht hat, dieses aber von verdi gleich als unsozial abgewatscht wurde.

Hat Verdi auch schon in den Verhanlungen zu TVöD gemacht. Kein Wunder, dass das Hauptklientel aus den unteren Tarifgruppen besteht, wenn auch diese dermaßen stark bedient werden. Das ist auch ein Kreislauf. Denn das Hauptklientel muss ja bedient werden, damit die bleiben.
Titel: Antw:Ist das wirklich so teuer?
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 07:03
Hallo ihr lieben!
Mich würde mal interessieren wie viel so eine Lohnerhöhung wirklich mehr kostet.

Erstes Stichwort ist die Steuerprogression. Wenn Frau Mustermann durch eine Lohnerhöhung
plötzlich 1 % mehr auf ihr gesamtes Einkommen an Steuern zahlen muss.

Als zweites empfinde ich eine Lohnsteigerung im öffentlichen Dienst als Wirtschaftsförderung. Natürlich kann ich hier nur für mich sprechen. Ich werde eine Gehaltserhöhung fast zur Gänze im Inland ausgeben. Sei es für die gestiegene Versicherungsprämie oder den Liter Milch.
Und an dieser Stelle greifen doch auch viele Steuern.  Es gab da, glaube ich, mal so einen Stichtag im Sommer ab wann man seine Steuerlast bezahlt hat.
Und alle die, die an diesem Liter Milch mitverdienen, geben meinen Euro ja auch wieder versteuert für irgendwas aus. Und so weiter.

Vielleicht findet sich hier ja jemand der das ein bisschen wissenschaftlicher Ausdrücken kann. Ich finde, dass unsere Arbeitgeber aufschreien, weil 500€ zu viel seien, aber unterm Strich ein riesiger Batzen an sie zurückfließt.
Mit der Argumentation könnte man die Bürgergelderhöhungen auch begründen 😝
Ist doch nur eine Wirtschaftsförderung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 23.11.2023 07:14
Na passt doch. Davon wird ja auch prozentual reichlich Gebrauch gemacht. Absolut ist der Bürgergeld Zuwachs sicher "überschaubar". Ähnliche Erhöhungen beim Mindestlohn zuletzt.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 23.11.2023 07:29
Hat Verdi auch schon in den Verhanlungen zu TVöD gemacht. Kein Wunder, dass das Hauptklientel aus den unteren Tarifgruppen besteht, wenn auch diese dermaßen stark bedient werden. Das ist auch ein Kreislauf. Denn das Hauptklientel muss ja bedient werden, damit die bleiben.
Diese Sichtweise setzt voraus, das "die Gewerkschaft" eine Art Dienstleister ist, und die Mitglieder eine Art Kunden, die bedient werden wollen.
Jedoch sind die Mitglieder "die Gewerkschaft", auch wenn es einen hauptamtlichen Apparat gibt, der die Geschäfte führt (und der mindestens im Fall Verdi auch ein gewisses Eigenleben führt und Süppchen kocht...)...
Die Bundestarifkommission für den öD besteht aus Ehrenamtlichen.
Und da die Mitgliedschaft nun mal weit überwiegend in EG < 9 angesiedelt ist, vertreten diese folglich vornehmlich entsprechende Interessen.
Natürlich haben die auch ein Einsehen, wenn es um die Belange der EG >8 geht, aber eben nur sehr begrenzt.

Ist wie beim Fußball - du bejubelst die Tore deiner Mannschaft und bist bestenfalls zähneknirschend bereit zuzugeben, das die andere Mannschaft einen super Spielzug hingelegt hat...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 07:36
Absolut korrekt.
Das Problem ist doch, das nur einsehr  kleiner Teil der Gewerkschaftsmitglieder aus dem Bereich TVL kommen, da verdi ja die eierlegende Wollmilchsau ist und x andere Tarifverträge aushandelt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 23.11.2023 07:39
Das kann doch aber keine Begründung sein, obere Entgeltgruppen derart massiv bei der Jahressonderzahlung zu benachteiligen. Das ist finanziell deutlich spürbar. Im Sinne einer ganzheitlichen Gewerkschaftspolitik sollte man auch das Klientel der oberen Entgeltgruppen nicht vollständig vergraulen durch solche Aktionen. Vor allem wenn man neue Mitglieder gewinnen möchte.

Da auch GEW und DBB mit am Tisch sitzen ist diese gravierende Ungleichbehandlung nicht nachvollziehbar.

Würden sich untere und mittlere Entgeltgruppen über eine JSZ von üppigen 33 / 46 Prozent freuen?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 23.11.2023 07:54
Genauso wird es werden, und das Ergebnis wird nahe am TVöD- Ergebnis liegen.
...
Glaube sogar daran, dass Stufe 6 der oberen EGs ein extra Schuß bekommen könnte.
...
Das wäre sicher sehr wünschenswert und auch ganz im Sinne der TdL. Macht es sich doch zumindest kosmetisch gut. Es wäre wirklich interessant, zu wissen wie groß der Anteil der Stufe 6 in den oberen Entgeltgruppen (> EG12) speziell im Wissenschaftsbereich ist!?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 23.11.2023 08:04
Absolut korrekt.
Das Problem ist doch, das nur einsehr  kleiner Teil der Gewerkschaftsmitglieder aus dem Bereich TVL kommen, da verdi ja die eierlegende Wollmilchsau ist und x andere Tarifverträge aushandelt.

Verdi verhandelt nicht für x andere, die TdL wendet es auf alle an. Soweit mir bekannt ist, wollte Verdi auch schonmal x ausschließen. Die TdL ist da einfach Schlau. Wie groß und mächtig wäre Verdi, wenn alle eintreten müssten, um zu profitieren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 23.11.2023 08:05
...
Vor allem wenn man neue Mitglieder gewinnen möchte.
Es sind zwei Seiten, die einen (Tarif)Vertrag schließen. Und die eine Seite möchte, aufgrund der relativ großen Zahl an Beschäftigten in EG > 12 die Kosten für die JSZ in diesem Bereich überschaubar halten und hat gleichzeitig sicher auch keinerlei Interesse, das die andere Vertragspartei in diesem Bereich Mitglieder gewinnt...

Da auch GEW und DBB mit am Tisch sitzen ist diese gravierende Ungleichbehandlung nicht nachvollziehbar.
Nicht? Diese Ungleichbehandlung ist doch real, wenn sie nicht nachvollziehbar wäre, bleibe doch nur eine Verschwörung(stheorie) übrig  8)

Würden sich untere und mittlere Entgeltgruppen über eine JSZ von üppigen 33 / 46 Prozent freuen?
Warum sollten die sich auch nur Gedanken machen, ob sie sich darüber freuen würden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 23.11.2023 08:05
Absolut korrekt.
Das Problem ist doch, das nur einsehr  kleiner Teil der Gewerkschaftsmitglieder aus dem Bereich TVL kommen, da verdi ja die eierlegende Wollmilchsau ist und x andere Tarifverträge aushandelt.

Verdi verhandelt nicht für x andere, die TdL wendet es auf alle an. Soweit mir bekannt ist, wollte Verdi auch schonmal x ausschließen. Die TdL ist da einfach Schlau. Wie groß und mächtig wäre Verdi, wenn alle eintreten müssten, um zu profitieren?
Du hast da etwas missverstanden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 08:11
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.

Es steht doch schon längst fest was wir bekommen. Alles andere ist da doch nur Theater. Das Gefühl beschleicht einem zumindest.

Für mich steht fest, es werden 27 Monate Laufzeit.

2023 = NIX
2024 = 150 Sockelbetrag und 4,5%
2025 = 75 Sockelbetrag und 2,5%

Irgendetwas in dieser Richtung wird es werden.

Korrigiere
2023 nix Check
2024 100 Sockelbetrag und 2,9%
2025 2,1%

Verstehe ich nicht.
Die Forderung ist doch klar: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Ich gehe nicht davon aus, dass das ein absichtlich grotesk hohes Einstiegsgebot war, damit man sich nach wochenlangen Verhandlungen irgendwo in der Mitte trifft, sondern das, was für den Frieden mindestens notwendig ist.
Auch erwarte ich nicht, dass die TdL einfach nur "Was ist letze Preis...?" fragt, sondern vielleicht versucht den einen Punkt zu drücken, indem sie den anderen hochsetzt (z.B.: 11%, mindestens 450 Euro mehr).
Ich denke, dass Verdi diesmal nachgedacht und eine vernünftige Forderung gestellt hat, von der man nicht abweichen kann und wird.
Also bin ich davon überzeugt, dass am Ende etwas sehr ähnliches rauskommen wird, wie: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR

Da musste ich herzhaft lachen, schauen Sie mal bitte die letzten Tarifrunden an. Die Forderungen weichen immer von den Ergebnissen ab.

Die Übersicht der letzten Ergebnisse

2011 gefordert 50 Euro plus 3% erhalten 1,5%
2013 gefordert 6,5% erhalten 3,5%
2015 gefordert 5,5% erhalten 2,1%
2017 gefordert 6% erhalten 2%
2019 gefordert 6% erhalten 3,01%
2021 gefordert 5% erhalten 2,8%

Daten sind von https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/tr/2021/

2023 gefordert 10,5% und jetzt sollen wir 10,5% erhalten? Im Trend zeichnet sich ab, dass die Forderungen meist 40-60 Prozent erfüllt werden.
Der liebe Finanzminister Hr. Dressel verweist in dem Interview bereits auf die Haushaltskrise, somit können die 10,5% geviertelt werden wenn überhaupt.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/streik-stadtstaaten-100.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 08:15
Absolut korrekt.
Das Problem ist doch, das nur einsehr  kleiner Teil der Gewerkschaftsmitglieder aus dem Bereich TVL kommen, da verdi ja die eierlegende Wollmilchsau ist und x andere Tarifverträge aushandelt.

Verdi verhandelt nicht für x andere, die TdL wendet es auf alle an. Soweit mir bekannt ist, wollte Verdi auch schonmal x ausschließen. Die TdL ist da einfach Schlau. Wie groß und mächtig wäre Verdi, wenn alle eintreten müssten, um zu profitieren?
Ich meinte nicht Personen, sondern die Tarifverträge die Verdi aushandelt. Alleine im öD sind es doch ein einige: also TVöD Bund, TVöD VKA, TV-L, TV-V, ...
Und dann verhandelt verdi auch noch für


    Besondere Dienstleistungen
    Bund und Länder
    Banken
    Versicherungen
    Sparkassen
    Gemeinden
    Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft
    Handel
    Industrie
    Kultur
    Medien
    Postdienste, Speditionen und Logistik
    Sozialversicherung
    Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung
    Ver- und Entsorgung
    Verkehr

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 08:26
Genauso wird es werden, und das Ergebnis wird nahe am TVöD- Ergebnis liegen.
...
Glaube sogar daran, dass Stufe 6 der oberen EGs ein extra Schuß bekommen könnte.
...
Das wäre sicher sehr wünschenswert und auch ganz im Sinne der TdL. Macht es sich doch zumindest kosmetisch gut. Es wäre wirklich interessant, zu wissen wie groß der Anteil der Stufe 6 in den oberen Entgeltgruppen (> EG12) speziell im Wissenschaftsbereich ist!?
Also im Unibereich eher  exotisch (Die Landesstellen sind ja zeitlich begrenzt und bleiben nur die die Promovieren und dann Habilitieren und dabei diverse Drittmittelzeitverträge benötigen)
Lehrer sind da eher ein TdL Kostenfaktor.
Und dann wären da noch die wenigen Behördenstellen, wo es sich recht gut zum Anwerben machen würde, wenn man da mehr als 86T€ anbieten könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 23.11.2023 09:01
Genauso wird es werden, und das Ergebnis wird nahe am TVöD- Ergebnis liegen.
...
Glaube sogar daran, dass Stufe 6 der oberen EGs ein extra Schuß bekommen könnte.
...
Das wäre sicher sehr wünschenswert und auch ganz im Sinne der TdL. Macht es sich doch zumindest kosmetisch gut. Es wäre wirklich interessant, zu wissen wie groß der Anteil der Stufe 6 in den oberen Entgeltgruppen (> EG12) speziell im Wissenschaftsbereich ist!?
...
Lehrer sind da eher ein TdL Kostenfaktor.
...
Da läge dann vermutlich der Knackpunkt. Es gibt das eine oder andere Land, mit einer Vielzahl von angestellten Lehrern. Diese Länder könnten sich innerhalb der TdL dagegen stellen und es somit für alle verhindern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.11.2023 09:16
Lehrer sind da eher ein TdL Kostenfaktor.

... wobei es ja keine neue Erfindung wäre, den Lehrkräften eine Sonder- (= Schlechter-)Behandlung zukommen zu lassen. Jedenfalls gab es im TV-L 2009 bis 2017 für die Lehrkräfte "Kürzungsbeträge", die diese weniger an Bruttogehalt erhielten als die übrigen TV-L-Angestellten der gleichen Gruppe und Stufe. (Wenn man wollte, könnte man also in der obigen Überlegung die Lehrkräfte einfach herausnehmen. Ob das so gut für die Gewerkschaften aussehen würde, vage ich aber zu bezweifeln.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: chester00 am 23.11.2023 09:19
Seien wir mal ehrlich: Das Urteil des BVerfG ist für die TV-L Verhandlungen der absolute Super-GAU. Wenn man sich das Gejammere der Länder bei den bisherigen Verhandlungsrunden ansieht, kann man sich gut vorstellen, wie sie dieses Urteil bei der 3. Runde ausschlachten werden. Da werden dann kurz vorher noch ein paar öffentlichkeitswirksame Interviews in der Boulevardpresse gegeben, wie groß die Haushaltsnotlage ist. Dass diese selbstverschuldet ist und die Angestellten im öffentlichen Dienst dafür nichts können, wird natürlich weggelassen.

Ich hatte bisher keine großen Hoffnungen auf einen einigermaßen akzeptablen Abschluss (das wäre für mich der TvÖD-Abschluss), aber nach diesem Urteil rechne ich mit einem extrem ernüchternden Ergebnis.

Ich habe immerhin noch das Glück, dass ich von der Angleichung der Lehrerbesoldung in Niedersachsen von A12 auf A13 ab August 24 sowieso eine Besoldungserhöhung ansteht, aber das betrifft ja nur eine kleine Anzahl an Personen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 23.11.2023 09:26
Seien wir mal ehrlich: Das Urteil des BVerfG ist für die TV-L Verhandlungen der absolute Super-GAU. Wenn man sich das Gejammere der Länder bei den bisherigen Verhandlungsrunden ansieht, kann man sich gut vorstellen, wie sie dieses Urteil bei der 3. Runde ausschlachten werden. Da werden dann kurz vorher noch ein paar öffentlichkeitswirksame Interviews in der Boulevardpresse gegeben, wie groß die Haushaltsnotlage ist. Dass diese selbstverschuldet ist und die Angestellten im öffentlichen Dienst dafür nichts können, wird natürlich weggelassen.

Ich hatte bisher keine großen Hoffnungen auf einen einigermaßen akzeptablen Abschluss (das wäre für mich der TvÖD-Abschluss), aber nach diesem Urteil rechne ich mit einem extrem ernüchternden Ergebnis.

Ich habe immerhin noch das Glück, dass ich von der Angleichung der Lehrerbesoldung in Niedersachsen von A12 auf A13 ab August 24 sowieso eine Besoldungserhöhung ansteht, aber das betrifft ja nur eine kleine Anzahl an Personen.

Alle nicht gymnasialen Lehrer in NDS, also alle 12.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bibliothekar am 23.11.2023 09:27
Seien wir mal ehrlich: Das Urteil des BVerfG ist für die TV-L Verhandlungen der absolute Super-GAU. Wenn man sich das Gejammere der Länder bei den bisherigen Verhandlungsrunden ansieht, kann man sich gut vorstellen, wie sie dieses Urteil bei der 3. Runde ausschlachten werden. Da werden dann kurz vorher noch ein paar öffentlichkeitswirksame Interviews in der Boulevardpresse gegeben, wie groß die Haushaltsnotlage ist. Dass diese selbstverschuldet ist und die Angestellten im öffentlichen Dienst dafür nichts können, wird natürlich weggelassen.

Ich hatte bisher keine großen Hoffnungen auf einen einigermaßen akzeptablen Abschluss (das wäre für mich der TvÖD-Abschluss), aber nach diesem Urteil rechne ich mit einem extrem ernüchternden Ergebnis.

Ich habe immerhin noch das Glück, dass ich von der Angleichung der Lehrerbesoldung in Niedersachsen von A12 auf A13 ab August 24 sowieso eine Besoldungserhöhung ansteht, aber das betrifft ja nur eine kleine Anzahl an Personen.

Alle nicht gymnasialen Lehrer in NDS, also alle 12.

Förderschullehrkräfte werden auch A13 besoldet
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 23.11.2023 09:35
Damit sind es dann in der Summe 20 Lehrkräfte. Die Berufung Lehrer war mal so hoch, dass nicht jeder Lehrer wurde, der wollte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 23.11.2023 09:51
NIX bieten ist halt unterste Schublade...

Soweit sind die doch noch garnicht. Es wird ein Gebot geben und am Ende auch eine Einigung. Es wird defintiv nicht sein: Garnichts oder Arbeitszeitverringung.

Es steht doch schon längst fest was wir bekommen. Alles andere ist da doch nur Theater. Das Gefühl beschleicht einem zumindest.

Für mich steht fest, es werden 27 Monate Laufzeit.

2023 = NIX
2024 = 150 Sockelbetrag und 4,5%
2025 = 75 Sockelbetrag und 2,5%

Irgendetwas in dieser Richtung wird es werden.

Korrigiere
2023 nix Check
2024 100 Sockelbetrag und 2,9%
2025 2,1%

Verstehe ich nicht.
Die Forderung ist doch klar: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR
Ich gehe nicht davon aus, dass das ein absichtlich grotesk hohes Einstiegsgebot war, damit man sich nach wochenlangen Verhandlungen irgendwo in der Mitte trifft, sondern das, was für den Frieden mindestens notwendig ist.
Auch erwarte ich nicht, dass die TdL einfach nur "Was ist letze Preis...?" fragt, sondern vielleicht versucht den einen Punkt zu drücken, indem sie den anderen hochsetzt (z.B.: 11%, mindestens 450 Euro mehr).
Ich denke, dass Verdi diesmal nachgedacht und eine vernünftige Forderung gestellt hat, von der man nicht abweichen kann und wird.
Also bin ich davon überzeugt, dass am Ende etwas sehr ähnliches rauskommen wird, wie: 10,5 PROZENT, MINDESTENS ABER 500 EURO MEHR

Da musste ich herzhaft lachen, schauen Sie mal bitte die letzten Tarifrunden an. Die Forderungen weichen immer von den Ergebnissen ab.

Die Übersicht der letzten Ergebnisse

2011 gefordert 50 Euro plus 3% erhalten 1,5%
2013 gefordert 6,5% erhalten 3,5%
2015 gefordert 5,5% erhalten 2,1%
2017 gefordert 6% erhalten 2%
2019 gefordert 6% erhalten 3,01%
2021 gefordert 5% erhalten 2,8%

Daten sind von https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/tr/2021/

2023 gefordert 10,5% und jetzt sollen wir 10,5% erhalten? Im Trend zeichnet sich ab, dass die Forderungen meist 40-60 Prozent erfüllt werden.
Der liebe Finanzminister Hr. Dressel verweist in dem Interview bereits auf die Haushaltskrise, somit können die 10,5% geviertelt werden wenn überhaupt.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/streik-stadtstaaten-100.html

Es ist doch noch viel schlimmer. Gefordert wurden bspw. 6% auf ein Jahr. Bekommen hat man 2% auf zwei Jahre. Zudem gilt die Erhöhung gerne nicht zu Beginn des betroffenen Zeitraums. Nicht 50 -60% von der Forderung werden durchgesetzt, sondern maximal 25%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 23.11.2023 09:54
Seien wir mal ehrlich: Das Urteil des BVerfG ist für die TV-L Verhandlungen der absolute Super-GAU. Wenn man sich das Gejammere der Länder bei den bisherigen Verhandlungsrunden ansieht, kann man sich gut vorstellen, wie sie dieses Urteil bei der 3. Runde ausschlachten werden. Da werden dann kurz vorher noch ein paar öffentlichkeitswirksame Interviews in der Boulevardpresse gegeben, wie groß die Haushaltsnotlage ist. Dass diese selbstverschuldet ist und die Angestellten im öffentlichen Dienst dafür nichts können, wird natürlich weggelassen.

Na, ist doch dann eine super Sparmöglichkeit. Es sind jetzt schon in vielen Bereichen viel zu wenige Arbeitskräfte vorhanden. Alte gehen in Rente, andere wechseln mit zunehmender Dynamik raus aus dem TV-L, junge kommen nicht nach - also, sind auch viel weniger Gelder zur Vergütung des Rests erforderlich. Das dieser zunehmend weniger handlungsfähig ist, "wird natürlich weggelassen".

Wenn es so sein soll? Gut, dann ist es halt so! Nur, sollten die verbleibenden dann auch so konsequent sein, und sich nicht verheizen lassen. Solange es nicht wirklich kracht, gibt es kein Verbesserungszwang.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Nordlicht am 23.11.2023 09:59
Seien wir mal ehrlich: Das Urteil des BVerfG ist für die TV-L Verhandlungen der absolute Super-GAU. Wenn man sich das Gejammere der Länder bei den bisherigen Verhandlungsrunden ansieht, kann man sich gut vorstellen, wie sie dieses Urteil bei der 3. Runde ausschlachten werden. Da werden dann kurz vorher noch ein paar öffentlichkeitswirksame Interviews in der Boulevardpresse gegeben, wie groß die Haushaltsnotlage ist. Dass diese selbstverschuldet ist und die Angestellten im öffentlichen Dienst dafür nichts können, wird natürlich weggelassen.

Ich hatte bisher keine großen Hoffnungen auf einen einigermaßen akzeptablen Abschluss (das wäre für mich der TvÖD-Abschluss), aber nach diesem Urteil rechne ich mit einem extrem ernüchternden Ergebnis.

Ich habe immerhin noch das Glück, dass ich von der Angleichung der Lehrerbesoldung in Niedersachsen von A12 auf A13 ab August 24 sowieso eine Besoldungserhöhung ansteht, aber das betrifft ja nur eine kleine Anzahl an Personen.

Ist das tatsächlich nur eine "kleine Anzahl" an Personen? ???
Auf das ganze Bundesland betrachtet würde ich die Anzahl der A12-besoldeten Lehrer nun nicht gerade als klein bezeichnen.
Das sind dann m.E. mindestens schon mal alle Grundschullehrer (sofern sie nicht gerade die Schulleitung innehaben und somit ohnehin schon nach A13 besoldet werden).

Oder liege ich da falsch?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 23.11.2023 10:53
Nun ja...wie gesagt wenn man eine geringere Erhöhung als wie die im TVöD mit den Einsparungen begründet, die ja jetzt aufgrund der Bvfgr.-Entscheidung kommen... dann möge man doch bitte die bereits beschlossene Erhöhung des TVöD auch wieder zurücknehmen und sie dem TVL angleichen  :D

alles andere wäre mehr als unverständlich. jeder der im TVöD sitzt muss ich doch ins Fäustchen lachen und sich denken "haach Glück gehabt".
So geht es ja nun nicht!


WIESO sollten die über uns lachen? Würden Sie so tun??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rentenonkel am 23.11.2023 11:03
Nun ja...wie gesagt wenn man eine geringere Erhöhung als wie die im TVöD mit den Einsparungen begründet, die ja jetzt aufgrund der Bvfgr.-Entscheidung kommen... dann möge man doch bitte die bereits beschlossene Erhöhung des TVöD auch wieder zurücknehmen und sie dem TVL angleichen  :D

alles andere wäre mehr als unverständlich. jeder der im TVöD sitzt muss ich doch ins Fäustchen lachen und sich denken "haach Glück gehabt".
So geht es ja nun nicht!


WIESO sollten die über uns lachen? Würden Sie so tun??

Es wird seitens der Verhandlungsführer der Länder argumentiert, dass die Kommunen aufgrund des hohen Tarifabschlusses im TVöD große Löcher in den Haushaltskassen haben und durch die Länder daher finanziell stärker gestützt werden müssen, als zunächst geplant wurde.

Somit wirkt der TVöD Abschluss auch mittelbar auf die Länder, die dann aufgrund der Mehrausgaben für die Kommunen für die eigenen Mitarbeiter weniger finanziellen Spielraum haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.11.2023 11:17
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflheini am 23.11.2023 11:25
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 23.11.2023 11:29
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.

Ich habe dafür kein Verständnis. Hast du in den fetten Jahren davon gehört, dass die Länder aufgrund der tollen Haushaltslage ordentlich etwas draufgelegt haben? Ich nicht. Aktuell könnte gerade der private Konsum eine Stütze sein. Der kann aber nur stattfinden, wenn die Menschen auch Geld zum Konsumieren haben. Und es nicht hinnehmbar, dass Bund, Kommunen und die Parlamentarier ordentliche Erhöhungen bekommen und die Landesbediensteten zum Amt gehen sollen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.11.2023 11:30
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.

Außer die Mitarbeiter im TVöD!  :P
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflheini am 23.11.2023 11:33
Vielleicht kann ja eine Lösung sein, dass wir jetzt nichts paar Jahre bekommen und später eben wir dann was bekommen und der TVöD dafür nichts. So könnte es gehen und wäre dann ausgeglichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 23.11.2023 11:44


Ist wie beim Fußball - du bejubelst die Tore deiner Mannschaft und bist bestenfalls zähneknirschend bereit zuzugeben, das die andere Mannschaft einen super Spielzug hingelegt hat...

höhere EG gegen niedrigere EG v.v????
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 23.11.2023 11:46
Nun ja...wie gesagt wenn man eine geringere Erhöhung als wie die im TVöD mit den Einsparungen begründet, die ja jetzt aufgrund der Bvfgr.-Entscheidung kommen... dann möge man doch bitte die bereits beschlossene Erhöhung des TVöD auch wieder zurücknehmen und sie dem TVL angleichen  :D

alles andere wäre mehr als unverständlich. jeder der im TVöD sitzt muss ich doch ins Fäustchen lachen und sich denken "haach Glück gehabt".
So geht es ja nun nicht!

WIESO sollten die über uns lachen? Würden Sie so tun??

ja. also ich würde mich als TvöD-Angestellter freuen dass ich die dicke Erhöhung noch bekommen habe, der TVL'ler aber nicht. Ich meine ist doch genial... Haushaltsloch, alle müssen sparen...aber mich betrifft es nicht da der Tarifabschluss mit 10,5% eben schon durch ist...  :D bestes Leben!

Wie gesagt im Grunde wäre alles andere als diese 10,5% eine Farce...ich befruchte aber, dass es so kommt.

Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

ja, schön. Beim Personal begonnen.... aber eben nicht bei denen die ihre Erhöhung schon bekommen haben, also TVöd.  ;)
Gerecht ist das nicht.

Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.

Außer die Mitarbeiter im TVöD!  :P
richtig! Tarifabschluss ist lange unter Dach und Fach. Dran glauben müssen wir nun....

Vielleicht kann ja eine Lösung sein, dass wir jetzt nichts paar Jahre bekommen und später eben wir dann was bekommen und der TVöD dafür nichts. So könnte es gehen und wäre dann ausgeglichen.

ja klar...
das wird der TVöD wohl anders sehen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: simon1979 am 23.11.2023 11:48
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.

Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 23.11.2023 11:56
Du bist kein Realist, sondern machst deinem Username "Heini" alle Ehre. Es ist ja wohl jetzt angesagt, den Reallohnverlust etwas abzumildern und nicht erst in 10 Jahren. Und wer davon träumt, jetzt zig Jahre dem Staat mit Lohnverzicht helfend unter die Arme zu greifen und als Dank dann irgendwann 20 oder 30 % auf einen Schlag bekommt, ist wohl alles Andere als ein Realist. Den TVÖD werden wir nie mehr einholen. So realistisch bin ich. warum müssen immer die Angestellten der Länder den Gürtel enger schnallen? In Zeiten guter Haushaltslage gab es nicht viel und jetzt soll es also noch weniger geben? Die regierenden Herrschaften sollten mal lieber realistisch sein und Ihre aberwitzigen Idiologien mal über Bord werfen. Deutschland wird nicht die Welt retten, sondern frontal vor die Wand fahren. Mit dem Geldkoffer durch die Welt jetten, unsere Wirtschaft vor die Wand fahren, den Sozialstaat immer weiter aufblähen, grüner als grün werden, koste es was es wolle und wir sollen dafür den Gürtel enger schnallen? Nee, is klar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 12:00
ein linearer Tarifabschluss von 10% würde TVöD und TV-L wieder Einigermassen in den Gleichklang bringen, der GAP zum TVöD wäre dann idR unter einem Prozent
Also dürfte es auf 8+x% hinaus laufen, linear.
Oder 100€ fix und 6% damit wäre oben der Abstand verringert und unten würden sie fast das selbe wie tvöd bekommen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MonteCristo am 23.11.2023 12:02
Vielleicht kann ja eine Lösung sein, dass wir jetzt nichts paar Jahre bekommen und später eben wir dann was bekommen und der TVöD dafür nichts. So könnte es gehen und wäre dann ausgeglichen.

Du bist ein richtiger Troll.  ::)

Nein, ich bin Realist und schwebe nicht in irgendwelchen Sphären.

Das ist nicht realistisch sondern extrem naiv. Alles was sie jetzt nicht bekommen, wird niemals irgendwann ausgeglichen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 23.11.2023 12:04
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.

Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.


Endlich mal jemand der sagt, dass er früher mit dem Lohn klar kam, jetzt nicht mehr ohne gesteigerte Ansprüche und deshalb mehr (10%) benötigt. Nicht immer nur "TVÖD hat aber mehr, das dürfen sie nicht..." "Ich muss auch mehr haben, weil sonst die Lücke zu groß wird..."
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 23.11.2023 12:05
ein linearer Tarifabschluss von 10% würde TVöD und TV-L wieder Einigermassen in den Gleichklang bringen, der GAP zum TVöD wäre dann idR unter einem Prozent


die Frage ist, warum gibt es diesen Gap überhaupt? Ist das irgendwie historisch begründet oder weil die Kommunen und der Bund allgemein mehr Geld haben, oder wie?

Warum ist es der TVöD immer voraus?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Tariflheini am 23.11.2023 12:08
Du bist kein Realist, sondern machst deinem Username "Heini" alle Ehre. Es ist ja wohl jetzt angesagt, den Reallohnverlust etwas abzumildern und nicht erst in 10 Jahren. Und wer davon träumt, jetzt zig Jahre dem Staat mit Lohnverzicht helfend unter die Arme zu greifen und als Dank dann irgendwann 20 oder 30 % auf einen Schlag bekommt, ist wohl alles Andere als ein Realist. Den TVÖD werden wir nie mehr einholen. So realistisch bin ich. warum müssen immer die Angestellten der Länder den Gürtel enger schnallen? In Zeiten guter Haushaltslage gab es nicht viel und jetzt soll es also noch weniger geben? Die regierenden Herrschaften sollten mal lieber realistisch sein und Ihre aberwitzigen Idiologien mal über Bord werfen. Deutschland wird nicht die Welt retten, sondern frontal vor die Wand fahren. Mit dem Geldkoffer durch die Welt jetten, unsere Wirtschaft vor die Wand fahren, den Sozialstaat immer weiter aufblähen, grüner als grün werden, koste es was es wolle und wir sollen dafür den Gürtel enger schnallen? Nee, is klar.

Ich träume von gar nix, auch nicht von 20 oder 30 % weil ich eben Realist bin.
Ich frage mich auch echt woher immer der Anspruch kommt, dass TV-L und TVöD gleich sein müssen? Was soll da die rechtliche Grundlage sein? Wenn eine Putzfrau irgendwo im Haushalt putzt bekommt sie Summe X. Wenn eine. andere Putzfrau dasselbe tut in einem anderen Haushalt bekommt sie Summe Y. Kann jetzt Putzfrau X sagen, ich will auch das gleiche wie Putzfrau Y, weil ich ja den gleichen Job mache? Meiner Ansicht nach nicht.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Steve 69 am 23.11.2023 12:17
Die Kommunen haben mal gar nix. Die Länder haben sich damals aus dem gemeinsamen Tarifvertrag verabschiedet, da sie die hohen Abschlüsse des Bundes nicht mehr mitgehen konnten oder wollten. Die Kommunen sind als eigentlich schwächstes Glied in der Kette dabei geblieben und jammern seither regelmäßig über gestiegene Personalkosten und betteln die Länder um Geld an. Wir bezahlen mit unseren schlechten Abschlüssen quasi den besseren Verdienst der Mitarbeiter in den Kommunen mit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cop of MV am 23.11.2023 12:30
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.



Zitat
Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.

Das ist aber selbst gewähltes Leid.
Bin selber im m.D. A8/6 beim Land.
Ich lege monatlich um und bei 1300€-1400€ zurück.

Habe stets selbst verhütet und es nie einer Bekanntschaft/Freundin überlassen.
Als meine Ex-Freundin mich vor sie Wahl stellte sie oder ein Kind, habe ich ihr gesagt, dass wenn ich vom Spätdienst wieder zu Hause bin, sie ihre Sachen gepackt hat und verschwunden ist.

1000€ Unterhalt?! Das muss man sich mal vorstellen! Das ist meine gesamte Miete, Lebensmittel und Gym.
1000€ weg für nix  :o
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ornaki am 23.11.2023 12:46
Ich glaube alle wären zufrieden wenn die JSZ einheitlich wäre und künftig die Tabellenerhöhung wieder prozentual erfolgt. Was ist daran zu viel verlangt?

Wegen? Die JSZ in den höheren Gruppen ist zwar prozentual geringer, der Geldwert in € beträgt aber vmtl trotzdem mehr wie die Geldsumme in den unteren EGs. Genau so bei einer gleichen Prozentualen erhöhung, wenn die unteren egs z.B. 10% bekommen und die oberen 8% erhöhung, haben die oberen EGs von ihren 8% trotzdem mehr Geldwert?? Ich sehe darin kein Problem. Alle bekommen mehr, nur weil es Prozentual "weniger" ist ist es ja nicht schlechter, wenn es gleich wäre, würde die Spanne zwischen den EGs ja nur noch größer werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: simon1979 am 23.11.2023 12:46
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.



Zitat
Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.

Das ist aber selbst gewähltes Leid.
Bin selber im m.D. A8/6 beim Land.
Ich lege monatlich um und bei 1300€-1400€ zurück.

Habe stets selbst verhütet und es nie einer Bekanntschaft/Freundin überlassen.
Als meine Ex-Freundin mich vor sie Wahl stellte sie oder ein Kind, habe ich ihr gesagt, dass wenn ich vom Spätdienst wieder zu Hause bin, sie ihre Sachen gepackt hat und verschwunden ist.

1000€ Unterhalt?! Das muss man sich mal vorstellen! Das ist meine gesamte Miete, Lebensmittel und Gym.
1000€ weg für nix  :o

Schön für dich!

Die ca. 1000 Euro (ca. 500 Euro pro Kind) ergeben sich aus der Düsseldorfer Tabelle, die bei Unterhaltszahlungen herangezogen werden. Und das ist nur der Mindestbetrag.

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 12:48
ein linearer Tarifabschluss von 10% würde TVöD und TV-L wieder Einigermassen in den Gleichklang bringen, der GAP zum TVöD wäre dann idR unter einem Prozent


die Frage ist, warum gibt es diesen Gap überhaupt? Ist das irgendwie historisch begründet oder weil die Kommunen und der Bund allgemein mehr Geld haben, oder wie?

Warum ist es der TVöD immer voraus?
Die unteren EG bekommen derzeitig im TVöD weniger als im TV-L!
Also wer ist wem voraus?
Der unterschied liegt daran, dass mit unterschiedlichen Mindestbeträge in den letzten Jahren die Tabelle unterschiedlich stark gestaucht wurde.

Warum das so ist?
Im TV-L ist die Mehrheit in der oberen EGs und im TVöD umgekehrt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 23.11.2023 12:59
Warte... Die Mehrheit ist in den oberen EGs aber die meisten Verdi Mitglieder kommen aus den unteren EGs?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Desperado177 am 23.11.2023 13:06
Wir TV-L Beschäftigten werden uns noch mehr als alle anderen Bürger in wenigen Wochen fragen: was hätten wir uns lieber gewünscht: einen verfassungsgemässen  Haushalt oder einen Haushalt mit Tricksereien….
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 23.11.2023 13:10
Ich merke schon, die nächste Runde wird richtig lustig. Bin gespannt, ob und welches Angebot von AG-Seite vorgelegt wird.

Die diversen Diskussionen über Einnahmen und Ausgaben des Staates werden überdies dafür sorgen, dass es wenig Unterstützung seitens der nicht im öD beschäftigten Menschen geben wird (das war schon bei den Warnstreiks beim TVöD zu beobachten, als die Busse mal nicht fuhren). Sollte die "Ampel" wackeln, wird es ganz finster.

Nicht so die beste Zeit für Tarifverhandlungen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 23.11.2023 13:28

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Da ist auch nicht viel zu zu sagen, das scheint einfach ein armer Mensch zu sein. Umso besser, dass es Menschen wie dich gibt, die zu ihren Kindern stehen egal wie die Beziehung dazu gelaufen ist.   
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 23.11.2023 13:35
Ich merke schon, die nächste Runde wird richtig lustig. Bin gespannt, ob und welches Angebot von AG-Seite vorgelegt wird.

Die diversen Diskussionen über Einnahmen und Ausgaben des Staates werden überdies dafür sorgen, dass es wenig Unterstützung seitens der nicht im öD beschäftigten Menschen geben wird (das war schon bei den Warnstreiks beim TVöD zu beobachten, als die Busse mal nicht fuhren). Sollte die "Ampel" wackeln, wird es ganz finster.

Nicht so die beste Zeit für Tarifverhandlungen.

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 23.11.2023 13:38
Ich merke schon, die nächste Runde wird richtig lustig. Bin gespannt, ob und welches Angebot von AG-Seite vorgelegt wird.

Die diversen Diskussionen über Einnahmen und Ausgaben des Staates werden überdies dafür sorgen, dass es wenig Unterstützung seitens der nicht im öD beschäftigten Menschen geben wird (das war schon bei den Warnstreiks beim TVöD zu beobachten, als die Busse mal nicht fuhren). Sollte die "Ampel" wackeln, wird es ganz finster.

Nicht so die beste Zeit für Tarifverhandlungen.

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

*gääähn* wie lange wollte ihr euch eigentlich noch in der Opferrolle suhlen? Es wird ein ordentliches Ergebnis bei rumkommen. Natürlich muss jeder für sich definieren, was das eigentlich ist, aber 4%  werden es sicher nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 23.11.2023 13:45
Ich merke schon, die nächste Runde wird richtig lustig. Bin gespannt, ob und welches Angebot von AG-Seite vorgelegt wird.

Die diversen Diskussionen über Einnahmen und Ausgaben des Staates werden überdies dafür sorgen, dass es wenig Unterstützung seitens der nicht im öD beschäftigten Menschen geben wird (das war schon bei den Warnstreiks beim TVöD zu beobachten, als die Busse mal nicht fuhren). Sollte die "Ampel" wackeln, wird es ganz finster.

Nicht so die beste Zeit für Tarifverhandlungen.

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

*gääähn* wie lange wollte ihr euch eigentlich noch in der Opferrolle suhlen? Es wird ein ordentliches Ergebnis bei rumkommen. Natürlich muss jeder für sich definieren, was das eigentlich ist, aber 4%  werden es sicher nicht.

Wir sprechen im neuen Jahr nochmal.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 13:48

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Da ist auch nicht viel zu zu sagen, das scheint einfach ein armer Mensch zu sein. Umso besser, dass es Menschen wie dich gibt, die zu ihren Kindern stehen egal wie die Beziehung dazu gelaufen ist.
+1
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 13:48
Warte... Die Mehrheit ist in den oberen EGs aber die meisten Verdi Mitglieder kommen aus den unteren EGs?
Es wird vermutet, dass der Organisationsgrad bei verdi in den unteren EGs höher ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 13:50
Ich merke schon, die nächste Runde wird richtig lustig. Bin gespannt, ob und welches Angebot von AG-Seite vorgelegt wird.

Die diversen Diskussionen über Einnahmen und Ausgaben des Staates werden überdies dafür sorgen, dass es wenig Unterstützung seitens der nicht im öD beschäftigten Menschen geben wird (das war schon bei den Warnstreiks beim TVöD zu beobachten, als die Busse mal nicht fuhren). Sollte die "Ampel" wackeln, wird es ganz finster.

Nicht so die beste Zeit für Tarifverhandlungen.

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

*gääähn* wie lange wollte ihr euch eigentlich noch in der Opferrolle suhlen? Es wird ein ordentliches Ergebnis bei rumkommen. Natürlich muss jeder für sich definieren, was das eigentlich ist, aber 4%  werden es sicher nicht.

Wir sprechen im neuen Jahr nochmal.
glaubst du , dass die Ags sich einen 10% Gap zum TVöd leisten werden?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cream1978 am 23.11.2023 13:52

Wir sprechen im neuen Jahr nochmal.

Wer sagt denn das 3% oder 4% akzeptiert werden muss. Wenn es zu keiner "guten" Einigung kommt dann wird halt mal richtig gestreikt, Verdi ist ja nicht gezwungen ein schlechtes Ergebnis zu akzeptieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Dnjl am 23.11.2023 13:52

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Da ist auch nicht viel zu zu sagen, das scheint einfach ein armer Mensch zu sein. Umso besser, dass es Menschen wie dich gibt, die zu ihren Kindern stehen egal wie die Beziehung dazu gelaufen ist.
+1

+2
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 23.11.2023 13:59
Ich merke schon, die nächste Runde wird richtig lustig. Bin gespannt, ob und welches Angebot von AG-Seite vorgelegt wird.

Die diversen Diskussionen über Einnahmen und Ausgaben des Staates werden überdies dafür sorgen, dass es wenig Unterstützung seitens der nicht im öD beschäftigten Menschen geben wird (das war schon bei den Warnstreiks beim TVöD zu beobachten, als die Busse mal nicht fuhren). Sollte die "Ampel" wackeln, wird es ganz finster.

Nicht so die beste Zeit für Tarifverhandlungen.

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

*gääähn* wie lange wollte ihr euch eigentlich noch in der Opferrolle suhlen? Es wird ein ordentliches Ergebnis bei rumkommen. Natürlich muss jeder für sich definieren, was das eigentlich ist, aber 4%  werden es sicher nicht.

Wir sprechen im neuen Jahr nochmal.
glaubst du , dass die Ags sich einen 10% Gap zum TVöd leisten werden?

Ja.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 23.11.2023 14:01


Wer sagt denn das 3% oder 4% akzeptiert werden muss. Wenn es zu keiner "guten" Einigung kommt dann wird halt mal richtig gestreikt, Verdi ist ja nicht gezwungen ein schlechtes Ergebnis zu akzeptieren.

Streik kostet die Gewerkschaften Geld.
Streik kostet die AG kein Geld. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 23.11.2023 14:18
glaubst du , dass die Ags sich einen 10% Gap zum TVöd leisten werden?
[/quote]

Ja.
[/quote]
Fein, dann sehen wir dort alle TVLer in den nächsten Jahren im TVöD wieder, wenn da die Rentnerwelle beginnt und Stellen besetzt werden müssen.
Zumindest die, die nicht in die pW wechseln können (wg. falscher Beruf) oder wollen (wg. zu Riskant)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 23.11.2023 14:31
glaubst du , dass die Ags sich einen 10% Gap zum TVöd leisten werden?

Ja.
[/quote]
Fein, dann sehen wir dort alle TVLer in den nächsten Jahren im TVöD wieder, wenn da die Rentnerwelle beginnt und Stellen besetzt werden müssen.
Zumindest die, die nicht in die pW wechseln können (wg. falscher Beruf) oder wollen (wg. zu Riskant)
[/quote]

Glaube ich nicht das viele wirklich wechseln werden. Größe Töne spucken, aber durchziehen werden es die wenigsten. Und die Gewerkschaften denken mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht so weit. Die verkaufen das dann wieder super. Wie immer. Ihr habt doch ordentlich Prozente bekommen. Nur das 12 Monate Laufzeit gefordert war und die Verträge immer über mehr als 2 Jahre abgeschlossen wurden interessiert niemanden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 23.11.2023 15:03
Glaube ich nicht das viele wirklich wechseln werden. Größe Töne spucken, aber durchziehen werden es die wenigsten. Und die Gewerkschaften denken mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht so weit. Die verkaufen das dann wieder super. Wie immer. Ihr habt doch ordentlich Prozente bekommen. Nur das 12 Monate Laufzeit gefordert war und die Verträge immer über mehr als 2 Jahre abgeschlossen wurden interessiert niemanden.

Sehe ich tatsächlich ähnlich. Meine Frau arbeitet im TVöD in der Kommunalverwaltung einer kleinen Gemeinde und verdient eine EG weniger als ich. Dafür hat sie das Doppelte an Arbeit, kein HomeOffice, mehr Konkurrenzdenken unter den Mitarbeitern und zu viel Kontakt zu den Lokalpolitikern (Das ist auf dem Land manchmal echt abenteuerlich!). Ich würde für 10% mehr Gehalt nicht dahin wechseln  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 23.11.2023 15:04
ok ok ok
.... wie ließe sich denn eine Angleichung an den TvöD von Arbeitnehmerseite aus erzwingen? Wir haben es ja letztendlich in der Hand.
Doch nur durch massive Streiks die dann wirklich alle betreffen, oder?
oder ist eine Angleichung das schlichtweg unrealistisch zur Zeit? ob nun Streiks oder nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 23.11.2023 15:20
Warte... Die Mehrheit ist in den oberen EGs aber die meisten Verdi Mitglieder kommen aus den unteren EGs?
Es wird vermutet, dass der Organisationsgrad bei verdi in den unteren EGs höher ist.

Gibt es dazu keine verlässlichen Zahlen oder Quellen? Vielleicht ist das Verhältnis obere/untere EGs bei Verdi sogar besser als gedacht?

So oder so wird ein schlechter Abschluss natürlich Konsequenzen haben: Die Motivation wird bei den Mitarbeitern deutlich sinken. Einige werden wechseln. Vor Ort geht so manches noch langsamer oder gar nicht mehr voran. Bei uns stehen etliche Projekte still. Sehr teure Ausrüstung wurde angeschafft auf Kosten des Steuerzahlers. Es ist niemand da der es betreuen kann. Auf wiederholte Stellenausschreibungen keinen Erfolg. Und das wird sich in den nächsten Jahren zuspitzen, auch durch Berentung der Babyboomer.

Interessanterweise kündigen nicht nur MINTler, auch eine wirklich sehr gute Sekretärin hat nun das Handtuch geschmissen bei uns. Sogar der Vize-Verwaltungschef denkt laut über einen Wechsel nach....

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.11.2023 15:20
Ich hoffe wirklich, dass Verdi Arsch zeigt und sich nicht von der aktuellen Situation weichklopfen lässt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 23.11.2023 15:23
ok ok ok
.... wie ließe sich denn eine Angleichung an den TvöD von Arbeitnehmerseite aus erzwingen? Wir haben es ja letztendlich in der Hand.
Doch nur durch massive Streiks die dann wirklich alle betreffen, oder?
oder ist eine Angleichung das schlichtweg unrealistisch zur Zeit? ob nun Streiks oder nicht?
Für massive Streiks fehlt den Gewerkschaften jedes Potential.
Die Begriffe "erzwingen" und "TV-L" schließen sich gegenseitig völlig aus!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 23.11.2023 15:26
Nicht vergessen: Ein schlechtes Ergebnis kann nur kommen wenn Ver.Di einknickt und am Verhandlungstisch zustimmt.
--> Nein sagen bis das Ergebnis gut ist!
 Ver.Di trägt die volle Verantwortung für ein mieses Ergebnis.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 23.11.2023 15:28
Nicht vergessen: Ein schlechtes Ergebnis kann nur kommen wenn Ver.Di einknickt und am Verhandlungstisch zustimmt.
--> Nein sagen bis das Ergebnis gut ist!
 Ver.Di trägt die volle Verantwortung für ein mieses Ergebnis.

Ist das so? Kann Verdi nach der 3. Runde ohne Abstimmung zu langanhaltenden Streiks aufrufen?
Wenn mehr 1/3 zufrieden ist mit wenig, was dann?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 23.11.2023 15:32
Nicht vergessen: Ein schlechtes Ergebnis kann nur kommen wenn Ver.Di einknickt und am Verhandlungstisch zustimmt.
--> Nein sagen bis das Ergebnis gut ist!
 Ver.Di trägt die volle Verantwortung für ein mieses Ergebnis.
Das ist peinlicher Unsinn.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 23.11.2023 16:08
Nicht vergessen: Ein schlechtes Ergebnis kann nur kommen wenn Ver.Di einknickt und am Verhandlungstisch zustimmt.
--> Nein sagen bis das Ergebnis gut ist!
 Ver.Di trägt die volle Verantwortung für ein mieses Ergebnis.

Ist das so? Kann Verdi nach der 3. Runde ohne Abstimmung zu langanhaltenden Streiks aufrufen?
Wenn mehr 1/3 zufrieden ist mit wenig, was dann?

Ver.Di muss dann nicht zwingend zu Streiks aufrufen. Einfach nicht zustimmen solange das Angebot mies ist. Der öffentliche Druck durch Politik wird dann nach und nach die Arbeitgeber zu einem besseren Angebot zwingen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 23.11.2023 16:15
Nicht vergessen: Ein schlechtes Ergebnis kann nur kommen wenn Ver.Di einknickt und am Verhandlungstisch zustimmt.
--> Nein sagen bis das Ergebnis gut ist!
 Ver.Di trägt die volle Verantwortung für ein mieses Ergebnis.

Ist das so? Kann Verdi nach der 3. Runde ohne Abstimmung zu langanhaltenden Streiks aufrufen?
Wenn mehr 1/3 zufrieden ist mit wenig, was dann?

Ver.Di muss dann nicht zwingend zu Streiks aufrufen. Einfach nicht zustimmen solange das Angebot mies ist. Der öffentliche Druck durch Politik wird dann nach und nach die Arbeitgeber zu einem besseren Angebot zwingen.

Nur, wenn nicht zugestimmt wird. Aber das haben wir ja beim letzten Mal gesehen, wie schnell da dann doch zugestimmt wurde, obwohl man wusste, welchen Shitstorm es geben wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: browny am 23.11.2023 16:28
Und, wen hat der shitstorm interessiert? Genau, kein Hahn hat danach gekräht. Wir können froh sein wenn eine 3 vor dem Prozentzeichen steht. Erwartet wenig, dann seit ihr auch nicht so enttäuscht.Ich erwarte übrigens gar nichts.Das hilft ungemein und die Enttäuschung hält sich in verschmerzenbaren Grenzen.So läufts halt und wir kleinen sind doch immer die dummen und ab Januar greift man uns doch wieder schön in den Geldbeutel. Wir können es doch zahlen……
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 17:03
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.

Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.


Endlich mal jemand der sagt, dass er früher mit dem Lohn klar kam, jetzt nicht mehr ohne gesteigerte Ansprüche und deshalb mehr (10%) benötigt. Nicht immer nur "TVÖD hat aber mehr, das dürfen sie nicht..." "Ich muss auch mehr haben, weil sonst die Lücke zu groß wird..."
Im TVÖD weiterarbeiten oder im TV-V, weil die Handlungsfähigkeit fängt bei der Wertschätzung des AG an und hört bei der Wertschätzung des AN auf. Ich schaue mich bereits um, warte aber noch auf das Ergebnis. Alles unter 3 Prozent wäre für mich ein Grund zu gehen. Bei 5% wäre ich relativ zufrieden und bei 7-8% wäre das ein Riesen Erfolg und bei 9-10,5% würde ich Verdi ein Dankesschreiben zusenden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: öfföff am 23.11.2023 17:07
Auf 12 Monate wären 7% in Ordnung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 17:11
Wir TV-L Beschäftigten werden uns noch mehr als alle anderen Bürger in wenigen Wochen fragen: was hätten wir uns lieber gewünscht: einen verfassungsgemässen  Haushalt oder einen Haushalt mit Tricksereien….

Und oben denkt man sich nice, wir tricksen weiter, um zukünftig keine höheren Löhne zu zahlen. Irgendwann stellt der Staat 1 Euro Jobber ein, welche Leistung beziehen und im ÖD arbeiten  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: iiiiiiiiiii am 23.11.2023 17:14
Ich glaube alle wären zufrieden wenn die JSZ einheitlich wäre und künftig die Tabellenerhöhung wieder prozentual erfolgt. Was ist daran zu viel verlangt?

Wegen? Die JSZ in den höheren Gruppen ist zwar prozentual geringer, der Geldwert in € beträgt aber vmtl trotzdem mehr wie die Geldsumme in den unteren EGs. Genau so bei einer gleichen Prozentualen erhöhung, wenn die unteren egs z.B. 10% bekommen und die oberen 8% erhöhung, haben die oberen EGs von ihren 8% trotzdem mehr Geldwert?? Ich sehe darin kein Problem. Alle bekommen mehr, nur weil es Prozentual "weniger" ist ist es ja nicht schlechter, wenn es gleich wäre, würde die Spanne zwischen den EGs ja nur noch größer werden.

Hi,

das ist ein Trugschluss, den man so häufiger sieht. Aufgrund der Inflation müssen die relativen Abstände gleich bleiben und nicht die absoluten.

Hier ein kleines Beispiel, um den Sachverhalt zu verdeutlichen:
Nehmen wir an im Jahre 2003 war Lohnunterschied zwischen zwei Entgeltgruppen 100€ und die Tariflohnerhöhungen wurden so gestaltet (z.B. durch Mindestbeträge), dass der absolute Abstand zwischen den Entgeltgruppen auch bei 100€ bleibt.
Im Jahre 2003 hat ein Big Mac (oder ein Döner) etwa 2,5€ gekostet. Jetzt 2023 kostet er etwa 5€. Der Preis des Big Macs (Döner, Benzin, "Warenkorb Verbraucherpreisindex) hat sich also etwa verdoppelt.
Die 100€ von 2003 sind also heute noch etwa die Hälfte wert (Kaufkraftverlust durch Inflation). Der 100€ Abstand zwischen den Entgeltgruppen ist also auch nur noch halb so groß. Würde man nun so weiter machen, dann ist der Unterschied zwischen zwei Entgeldgruppen irgendwann nur noch einen Big Mac wert (Stauchung der Tabelle).

Aus diesem Grund ist eine Erhöhung der Tabellenentgelte aller Gruppen um den selben Prozentsatz fair und führt auch nicht zu einer Vergrößerung der Spanne zwischen den Entgeltgruppen.


Und jetzt noch die Bonusfrage: Würden Sie dann einige Jahre weitergedacht für umgerechnet einen oder zwei Big Macs mehr im Monat Führungsverantwortung übernehmen? Schwierigere Aufgaben übernehmen? Eine Weiterbildung anstreben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 17:14

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Da ist auch nicht viel zu zu sagen, das scheint einfach ein armer Mensch zu sein. Umso besser, dass es Menschen wie dich gibt, die zu ihren Kindern stehen egal wie die Beziehung dazu gelaufen ist.

Ja schließe mich als Vater einer funktionierenden Ehe an. Halte durch und mache einen Nebenjob, dann kannst dir auch noch was leisten. Freundin macht es auch so. Bekommt ca. 4500 Brutto und mit Nebenjob bei 5800 Brutto nach Steuern und Unterhalt bleibt ihr so viel wie jemand der 2600 Brutto hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 17:21
Ich merke schon, die nächste Runde wird richtig lustig. Bin gespannt, ob und welches Angebot von AG-Seite vorgelegt wird.

Die diversen Diskussionen über Einnahmen und Ausgaben des Staates werden überdies dafür sorgen, dass es wenig Unterstützung seitens der nicht im öD beschäftigten Menschen geben wird (das war schon bei den Warnstreiks beim TVöD zu beobachten, als die Busse mal nicht fuhren). Sollte die "Ampel" wackeln, wird es ganz finster.

Nicht so die beste Zeit für Tarifverhandlungen.

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

*gääähn* wie lange wollte ihr euch eigentlich noch in der Opferrolle suhlen? Es wird ein ordentliches Ergebnis bei rumkommen. Natürlich muss jeder für sich definieren, was das eigentlich ist, aber 4%  werden es sicher nicht.

Wir sprechen im neuen Jahr nochmal.
glaubst du , dass die Ags sich einen 10% Gap zum TVöd leisten werden?


Ja weil die meisten hier eh nur rumlabern und heulen wegen Probezeit bei einem neuen Arbeitgeber oder längerer Arbeitsweg. Wenn sie denn so gut sind, müsste man doch sicher sein, dass es beim neuen Arbeitgeber klappt oder man bewirbt sich weiter.
Das weiß auch unser AG und kann daher sagen. Leute es gibbet nix oder seid froh wir konnten oben noch 2% rausholen, trotz aller Verbote neue Gelder zu bewilligen. Alle Jammerer werden dann sagen, es ist so schlimm hier aber besser als nichts. Die anderen werden wechseln und denken nur, ein Glück das ich da nicht mehr bin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 17:35
Ich hoffe wirklich, dass Verdi Arsch zeigt und sich nicht von der aktuellen Situation weichklopfen lässt.

Wenn sie dann spätestens kein Geld mehr haben und das geht schnell. Denn von einem Euro sind 84 Cent weg und 16 Cent welche noch versteuert werden müssen bleiben noch wenige Cents übrig.
https://www.verdi.de/ueber-uns/++co++d75d2e70-8419-11ec-a7b1-001a4a16012a
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 17:37
Nicht vergessen: Ein schlechtes Ergebnis kann nur kommen wenn Ver.Di einknickt und am Verhandlungstisch zustimmt.
--> Nein sagen bis das Ergebnis gut ist!
 Ver.Di trägt die volle Verantwortung für ein mieses Ergebnis.

Nein die Mitglieder bzw. die Beschäftigen. Wenn alle damit drohen zu kündigen, dann würde man schnell einknicken und auch 15% zahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 17:41
Und, wen hat der shitstorm interessiert? Genau, kein Hahn hat danach gekräht. Wir können froh sein wenn eine 3 vor dem Prozentzeichen steht. Erwartet wenig, dann seit ihr auch nicht so enttäuscht.Ich erwarte übrigens gar nichts.Das hilft ungemein und die Enttäuschung hält sich in verschmerzenbaren Grenzen.So läufts halt und wir kleinen sind doch immer die dummen und ab Januar greift man uns doch wieder schön in den Geldbeutel. Wir können es doch zahlen……

Da hat jemand ein ganz schön kleines Selbstbewusstsein. Sei selbstbewusster und bewerbe dich einfach. Habe es immer so gehandhabt, anstatt mich abzufinden aktiv die Veränderung herbeizuführen. Daher Kopf hoch du bestimmst dein Glück selbst!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schinkensandwich am 23.11.2023 17:51
Warte... Die Mehrheit ist in den oberen EGs aber die meisten Verdi Mitglieder kommen aus den unteren EGs?
Es wird vermutet, dass der Organisationsgrad bei verdi in den unteren EGs höher ist.

Gibt es dazu keine verlässlichen Zahlen oder Quellen? Vielleicht ist das Verhältnis obere/untere EGs bei Verdi sogar besser als gedacht?


Das obere EGs quasi heimlich und unentdeckt doch in größere Zahl in der Gewerkschaft sind, ist natürlich absurd. Ich selber hab dazu zwar jetzt auch keine konkreten Zahlen parat, aber dass Gewerkschaftsmitglieder eher bei den niedrigeren EG vertreten sind, ist doch völlig klar und nicht nur eine bloße Vermutung. Ich hatte schon mehrere Arbeitgeber im Bereich des TV-L und da war so gut wie niemand in den höheren EGs in einer Gewerkschaft (aus der Verwaltung sowieso niemand), hingegen die die ganzen Arbeiter, Handwerker, Techniker, Meister usw. in relativ hoher Zahl (vermutlich werben da Neue immer gleich angeworben).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: egotrip am 23.11.2023 17:52
Mein, nun ehemaliger, Arbeitgeber (Anstalt des öffentlichen Rechts) kündigte vor wenigen Wochen an, bei Ergebnissen die für den Arbeitgeber nicht tragbar sind, alle Stellenbeschreibungen und Stellenzuschnitte zu prüfen und neu bewerten zu lassen.

In der Konsequenz sind neben mir weitere 17 Kolleginnen und Kollegen den Weg zurück in die Wirtschaft und in die Industrie gegangen, und keiner von uns ging diesen Schritt, ohne das Jahresbrutto um einen 5stelligen Betrag verbessert zu haben.

Ich will nicht sagen, dass mein ehemaliger Arbeitgeber ein schlechter ist, aber wir müssen nun mal alle sehen, dass wir mit dem Arsch über Wasser bleiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 17:56
Ja so geht es mir auch würde auch fünfstellig mehr bekommen, aber es macht mir noch Spaß und solange ich mir die Butter auf dem Brot leisten kann arbeite ich gerne im ÖD. Aber die Angebote spätestens in 2-3 Jahren überlege ich mir stark.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 23.11.2023 17:58
Freundin macht es auch so. Bekommt ca. 4500 Brutto und mit Nebenjob bei 5800 Brutto nach Steuern und Unterhalt bleibt ihr so viel wie jemand der 2600 Brutto hat.

Der Vergleichsmaßstab ist hier aber falsch gewählt. Tatsächlich sollte man schauen, wie viel der Vergleichsperson nach Abzug der Unterhaltskosten für den Nachwuchs verbleibt. Diese Kosten entstehen ja auch, wenn die Familie zusammenlebt. Nur werden sie oft nicht extern ausgewiesen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lukas31 am 23.11.2023 20:35
In Österreich innerhalb kurzer Zeit ein gutes Ergebnis für alle Beschäftigen im öffentlichen Dienst durchgesetzt:
 https://www.goed.at/themen/gehaltsverhandlungen-fuer-2024 (https://www.goed.at/themen/gehaltsverhandlungen-fuer-2024)

Und letztes Jahr ebenfalls ähnlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Cop of MV am 23.11.2023 20:38
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.



Zitat
Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.

Das ist aber selbst gewähltes Leid.
Bin selber im m.D. A8/6 beim Land.
Ich lege monatlich um und bei 1300€-1400€ zurück.

Habe stets selbst verhütet und es nie einer Bekanntschaft/Freundin überlassen.
Als meine Ex-Freundin mich vor sie Wahl stellte sie oder ein Kind, habe ich ihr gesagt, dass wenn ich vom Spätdienst wieder zu Hause bin, sie ihre Sachen gepackt hat und verschwunden ist.

1000€ Unterhalt?! Das muss man sich mal vorstellen! Das ist meine gesamte Miete, Lebensmittel und Gym.
1000€ weg für nix  :o

Schön für dich!

Die ca. 1000 Euro (ca. 500 Euro pro Kind) ergeben sich aus der Düsseldorfer Tabelle, die bei Unterhaltszahlungen herangezogen werden. Und das ist nur der Mindestbetrag.

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Dass die 1000€ für die beiden Kinder sind, weiß ich.
Ich weiß auch aus dem Freundes-/Kollegenkreis was die Düsseldorfer Tabelle ist.
Nichtsdestotrotz würde mir die Kohle so unendlich weh tun.

A8/6 in meinem Fall und A8/8 in deinem Fall ist super gutes Geld.
Auch wenn ich freie Heilfürsorge habe + steuerfreien Duz+ Polizeizulage= 3000€/netto.

Du würdest mit +1000€ mehr nicht so rumjammern. Hast dir selbst ausgesucht.
 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 23.11.2023 20:43

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

Selbst wenn man das Argument der Haushaltslage akzeptieren und demnach diese 3 bis 4 % zustimmen würde, warum zur Hölle sollte man dann noch eine Laufzeit von 27 Monaten zustimmen? Minus x Minus ist doch nicht Plus.

Dann würde man sagen, ja die Lage ist schwierig, wir haben Verständnis, wir nehmen die 3 bis 4 %. Aber dafür unterhalten wir uns im Herbst 2024 wieder.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 23.11.2023 20:49
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.



Zitat
Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.

Das ist aber selbst gewähltes Leid.
Bin selber im m.D. A8/6 beim Land.
Ich lege monatlich um und bei 1300€-1400€ zurück.

Habe stets selbst verhütet und es nie einer Bekanntschaft/Freundin überlassen.
Als meine Ex-Freundin mich vor sie Wahl stellte sie oder ein Kind, habe ich ihr gesagt, dass wenn ich vom Spätdienst wieder zu Hause bin, sie ihre Sachen gepackt hat und verschwunden ist.

1000€ Unterhalt?! Das muss man sich mal vorstellen! Das ist meine gesamte Miete, Lebensmittel und Gym.
1000€ weg für nix  :o

Schön für dich!

Die ca. 1000 Euro (ca. 500 Euro pro Kind) ergeben sich aus der Düsseldorfer Tabelle, die bei Unterhaltszahlungen herangezogen werden. Und das ist nur der Mindestbetrag.

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Dass die 1000€ für die beiden Kinder sind, weiß ich.
Ich weiß auch aus dem Freundes-/Kollegenkreis was die Düsseldorfer Tabelle ist.
Nichtsdestotrotz würde mir die Kohle so unendlich weh tun.

A8/6 in meinem Fall und A8/8 in deinem Fall ist super gutes Geld.
Auch wenn ich freie Heilfürsorge habe + steuerfreien Duz+ Polizeizulage= 3000€/netto.

Du würdest mit +1000€ mehr nicht so rumjammern. Hast dir selbst ausgesucht.

Das hat er sich mit bei Beginn seiner Ausbildung vermutlich auch genau so "ausgesucht".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 23.11.2023 21:17

Ich denke das wir maximal 3-4% auf 27 Monate bekommen werden. Da wird jetzt nur auf die Haushaltslage verwiesen und wir sin die Dummen.

Selbst wenn man das Argument der Haushaltslage akzeptieren und demnach diese 3 bis 4 % zustimmen würde, warum zur Hölle sollte man dann noch eine Laufzeit von 27 Monaten zustimmen? Minus x Minus ist doch nicht Plus.

Dann würde man sagen, ja die Lage ist schwierig, wir haben Verständnis, wir nehmen die 3 bis 4 %. Aber dafür unterhalten wir uns im Herbst 2024 wieder.

Ich habe dafür kein Verständnis. Nicht, wenn ich lesen muss, dass sich Abgeordnete mal eben plus 15% gegönnt haben. Das müssten doch die ersten sein, die als Vorbildfunktion verzichten sollten.
Und nach dem letzten miesen Abschluss, ist für mich die Entscheidung gefallen. Unter TVÖD und ich werde das für mich beste Alternative Angebot annehmen.
Jetzt wiede etu verzichten, dass zieht sich bis zum Lebensende durch. Wieviele Entgeltpunktr man bei der gesetzlichen Rente erhält, dass hängt vom Verhältnis zum Durchschnittseinkommen ab. Wenn jetzt die Mehrheit ordentliche Erhöhungen bekommen und wir nicht, dann verzichten wir nicht nur jetzt, sondern bis zum Tod.
Warum sollten wir das tun?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 23.11.2023 21:25
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Tarifabschluss-Diakonie-Beschaeftigte-erhalten-mehr-Geld,aktuellhannover14954.html

Die Diakonie macht ungefähr 10% auf zwei Jahre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Reisinger850 am 23.11.2023 21:49
Hatten die auch nur erbärmliche 2,8% innerhalb der letzten drei Jahre ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 23.11.2023 21:57
Ich bin genau in der Situation. E10 TV-L, konkrete Aussicht auf E11 im kommenden Jahr und ein Angebot E9c-VKA auf dem Tisch.
Nun ist letzteres so viel wie derzeit E11 TV-L und ich hätte dann schlicht keinen Arbeitsweg mehr, weil ich in meiner Heimatstadt arbeiten würde.

Was mich verunsichert: Ich müsste mich halt wieder in die Probezeit begeben und die Kommune hat wie alle ein astronomischen Loch im Haushalt. Ich sehe tatsächlich schon Personaleinsparungen kommen, hier wie da.

Da würd ich lieber die TVL E11 nehmen als die VKA E9c, da niemand wissen kann wie sich die Tarifverträge in den nächsten 10 oder sogar 20 Jahren entwickeln werden.

Vielleicht gibt es ja irgendwann wieder einen einheitlichen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst und dann lieber schon auf E11 stehen als in der E9c.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 23.11.2023 22:05
Letztlich gilt es sein ganzes Leben irgendwelche großen oder kleinen Entscheidungen zu treffen. Betrifft auch das eigene Vorgehen nach vorliegendem Ergebnis der "Tarifrunde TV-L 2023". Probezeit sind in diesen Zeiten eines Arbeitnehmermarkts eher keine großen Hürden. Wenn man selbst fachlich was taugt, findet sich immer was brauchbares am Arbeitsmarkt. Es gilt den Mut für Entscheidungen aufzubringen. Habe ich bereits wiederholt getan und stehe in den nächsten Wochen vermutlich vor erneuter Weichenstellung. So ist nun mal das Leben...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 23.11.2023 22:30
Ich bin genau in der Situation. E10 TV-L, konkrete Aussicht auf E11 im kommenden Jahr und ein Angebot E9c-VKA auf dem Tisch.
Nun ist letzteres so viel wie derzeit E11 TV-L und ich hätte dann schlicht keinen Arbeitsweg mehr, weil ich in meiner Heimatstadt arbeiten würde.

Was mich verunsichert: Ich müsste mich halt wieder in die Probezeit begeben und die Kommune hat wie alle ein astronomischen Loch im Haushalt. Ich sehe tatsächlich schon Personaleinsparungen kommen, hier wie da.


10-20 Jahre 😂 wer Karriere machen will, wechselt alle 3-5 Jahre die Stelle bzw. den Arbeitgeber. Wer seine Tätigkeit bis zum Ende ausüben will, sollte dort arbeiten, wo es am besten gefällt auch wenn es heißt den ein oder anderen Hunderter weniger zu bekommen. Wichtig ist man muss zufrieden sein, da sich nicht alles um das liebe Geld dreht.
Da würd ich lieber die TVL E11 nehmen als die VKA E9c, da niemand wissen kann wie sich die Tarifverträge in den nächsten 10 oder sogar 20 Jahren entwickeln werden.

Vielleicht gibt es ja irgendwann wieder einen einheitlichen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst und dann lieber schon auf E11 stehen als in der E9c.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dasch85 am 23.11.2023 22:53


Wer sagt denn das 3% oder 4% akzeptiert werden muss. Wenn es zu keiner "guten" Einigung kommt dann wird halt mal richtig gestreikt, Verdi ist ja nicht gezwungen ein schlechtes Ergebnis zu akzeptieren.

Streik kostet die Gewerkschaften Geld.
Streik kostet die AG kein Geld.

Einfach mal ALLE TVL Angestellten gleichzeitig eine Woche Krank machen. Die Situation geht natürlich aufs Gemüt und rechtfertigt eine AU wegen Überlastung. Das ist dann kein Streik, der die Gewerkschaften Geld kostet, aber die Message dürfte deutlich bei den AG ankommen. Anders werden sie wahrscheinlich nicht kapieren, dass sie die AN brauchen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 23.11.2023 22:58
Hatten die auch nur erbärmliche 2,8% innerhalb der letzten drei Jahre ?
Gerade bei Maybrit Illner:
Dort ist u a. der Finanzminister von Ba-Wü zu Gast. Jedes zweite Wort von ihm lautet "sparen" und danach folgt "keine weitere Schulden" und "Finanzierungsprojekt des Bundes ist gescheitert". Schöne Aussichten für die Dezember-Verhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 23.11.2023 23:02
Gerade bei Maybrit Illner:
Dort ist u a. der Finanzminister von Ba-Wü zu Gast. Jedes zweite Wort von ihm lautet "sparen" und danach folgt "keine weitere Schulden" und "Finanzierungsprojekt des Bundes ist gescheitert". Schöne Aussichten für die Dezember-Verhandlungen.
Dann wäre es konsequent, gleich gänzlich auf Personal zu verzichten. Das spart dann richtig Geld!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stinkstiefel am 24.11.2023 00:02
In Österreich innerhalb kurzer Zeit ein gutes Ergebnis für alle Beschäftigen im öffentlichen Dienst durchgesetzt:
 https://www.goed.at/themen/gehaltsverhandlungen-fuer-2024 (https://www.goed.at/themen/gehaltsverhandlungen-fuer-2024)

Und letztes Jahr ebenfalls ähnlich.


Gegen Österreich verlieren wir ja mittlerweile sogar beim Fußball.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 24.11.2023 00:17

Ich habe dafür kein Verständnis. Nicht, wenn ich lesen muss, dass sich Abgeordnete mal eben plus 15% gegönnt haben. Das müssten doch die ersten sein, die als Vorbildfunktion verzichten sollten.


Du sprichst von Hamburg. Hamburg ist das letzte Teilzeitparlament in Deutschland. Die Erhöhungen sollen die gestiegenen Anforderungen Rechnung tragen. Die Diäten liegen (vor der Erhöhung) bei durchschnittlich 50% der anderen 15 Bundesländer. Ich will hier keine Partei ergreifen, aber der Eindruck hier erhöht sich jemand den Lohn um 15% ist nur die halbe Wahrheit - der zeitliche Aufwand stieg in ähnlichem Maße.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: simon1979 am 24.11.2023 07:05
Ich habe vorhin das erste Mal in den Nachrichten gehört, dass nun alle den Gürtel enger schnallen müssen und beim Personal im öffentlichen Dienst begonnen werden sollte. Da werden sich jetzt wohl so nach und nach einige ins Fäustchen lachen.

Naja, aber es ist halt nun mal so dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, daher habe ich schon Verständnis für die Lage der Länder und sehe auch nicht viel Spielraum für die Verhandlungen. Daher müssen wir uns eben damit abfinden jetzt und hoffen dass es in paar Jahren wieder mehr gibt.



Zitat
Nein, einfach nur nein.

Ich bin Unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern. Aufgrund meines Einkommens als A8/8 zahle ich jeden Monate insgesamt knapp 1000 € Unterhalt für meine beiden Kinder an meine Exfrau. Ich mache das gerne, weil ich weiß, dass das Geld für meine Kinder ist.
Aber aufgrund der gestiegenen Inflation und den miesen Tarifabschlüssen der letzten Jahre, habe ich jeden Monat ca. 200 € weniger, als die ich Ausgeben kann.
Das heißt, die letzten drei Jahre bin ich bei meiner Bank jeden Monat um 200 € tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Wohngeld habe ich beantragt, aber als A8/8er ist mein Einkommen zu hoch um Wohngeldberechtigt zu sein.

Ab Januar werden die Beiträge der Düsseldorfer Tabelle analog zur Bürgergelderhöhung angepasst, was wiederum bedeutet, dass ich noch weniger Geld zur Verfügung habe und noch weiter in die roten Zahlen rutsche.

Und das alles als Beamter im mittleren Dienst. Wahnsinn. Tut mir Leid, aber alles unter einer Erhöhung von 10 % ist für mich nicht mehr zu rechtfertigen.

Das ist aber selbst gewähltes Leid.
Bin selber im m.D. A8/6 beim Land.
Ich lege monatlich um und bei 1300€-1400€ zurück.

Habe stets selbst verhütet und es nie einer Bekanntschaft/Freundin überlassen.
Als meine Ex-Freundin mich vor sie Wahl stellte sie oder ein Kind, habe ich ihr gesagt, dass wenn ich vom Spätdienst wieder zu Hause bin, sie ihre Sachen gepackt hat und verschwunden ist.

1000€ Unterhalt?! Das muss man sich mal vorstellen! Das ist meine gesamte Miete, Lebensmittel und Gym.
1000€ weg für nix  :o

Schön für dich!

Die ca. 1000 Euro (ca. 500 Euro pro Kind) ergeben sich aus der Düsseldorfer Tabelle, die bei Unterhaltszahlungen herangezogen werden. Und das ist nur der Mindestbetrag.

Zu dem anderen Geschriebenen spare ich mir jeden Kommentar.

Dass die 1000€ für die beiden Kinder sind, weiß ich.
Ich weiß auch aus dem Freundes-/Kollegenkreis was die Düsseldorfer Tabelle ist.
Nichtsdestotrotz würde mir die Kohle so unendlich weh tun.

A8/6 in meinem Fall und A8/8 in deinem Fall ist super gutes Geld.
Auch wenn ich freie Heilfürsorge habe + steuerfreien Duz+ Polizeizulage= 3000€/netto.

Du würdest mit +1000€ mehr nicht so rumjammern. Hast dir selbst ausgesucht.

Absolut! Verantwortung für andere zu übernehmen und eine Familie zu gründen war schon immer mein Traum und ich bereue keinen einzigen Tag, meiner 15 jährigen Ehe!

Du bist einfach ein ganz armer Mensch, dem dein Egoismus wichtiger ist, als Verantwortung für andere zu übernehmen. Viel Spaß im Leben und werde glücklich damit, aber erspare mir dein überhebliches getue.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 24.11.2023 07:08
Was bisher im Zusammenhang mit den Tarifverhandlungen weniger thematisiert wurde:

Die Tarifangestellten im TV-L und Landesbeamten mit Familien sind vermutlich auch keine ganz unwichtige Wählergruppe. Vielleicht gibt es Entscheider, welche auch derartige Aspekte im Zuge der Tarifverhandlungen mit betrachten....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 24.11.2023 07:34
...
Du bist einfach ein ganz armer Mensch, dem dein Egoismus wichtiger ist, als Verantwortung für andere zu übernehmen. Viel Spaß im Leben und werde glücklich damit, aber erspare mir dein überhebliches getue.
Stimme dir vollkommen zu.
Und ergänze: Die Vorstellung, das eine derart Empathie-Befreite Type im Polizeidienst tätig ist, lässt einen erschaudern... :-\
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 24.11.2023 07:41
Was bisher im Zusammenhang mit den Tarifverhandlungen weniger thematisiert wurde:

Die Tarifangestellten im TV-L und Landesbeamten mit Familien sind vermutlich auch keine ganz unwichtige Wählergruppe. Vielleicht gibt es Entscheider, welche auch derartige Aspekte im Zuge der Tarifverhandlungen mit betrachten....

Interressant! Und wenn die Erhöhung zufriedenstellt, wählt man die Landesregierung wieder? Und wenn nicht, wählt man AFD? Sind es mehr Familien als Singles im TV-L?? Wieder gegeneinander ausspielen? Singles gegen Familien???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 24.11.2023 08:00
Eigentlich kann man es auf folgendes reduzieren. Bei der letzten Verhandlungsrunde hieß es, dass durch Corona die Haushalte so stark belastet sind und mehr war einfach nicht drin. Dafür gab es schließlich auch Beifall vom Balkon. Bei uns war es so, dass in der Coronazeit eine Dienstvereinbarung abgeschlossen wurde und wir 6-Tage die Woche arbeiten mussten.
Wertschätzung dafür waren 2,8% Erhöhung auf 23 Monate und einmalig 1300,- €. Die 1300,- € waren ein minimaler Ausgleich für die enormen Mehrbelastungen und können nicht als Tariferhöhung gesehen werden.
Wir haben also stark verzichten müssen.

In der aktuellen Hausaltslage sind die Argumente Ukraine und Energiewende. Das die Inflation das verfügbare Einkommen der Beschäftigten weginflationiert, dass wird nicht erwähnt. Und wieder sollen wir Verluste in Kauf nehmen. Spannend find eich, dass hier im Forum tatsächlich einige wieder einknicken und das hinnehmen möchten. Ich bin nicht bereit dazu. Abschluss kleiner TVÖD und man sollte kündigen. Abschluss gleich TVÖD sollte der minimalste Kompromiss sein. Besser als TVÖD, dann kann man vorsichtig über Wertschätzung sprechen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 24.11.2023 08:03
@Ellie und andere: Befremdlicher ist doch eher, dass die Abgeordneten, die nachher wieder Landesangestellte in ihren Büros sitzen haben, sich die Diäten um x % erhöhen und auch noch einen Preisindex-Ausgleich in der Aufwandsentschädigung erhalten (habe ich gerade beim Stöbern, wie hoch die Diäten in den Bundesländern so sind und wie viele Prozent es dieses Jahr on Top gab, gelesen). Wie vermittle ich meiner/m Angestellte/n DU bekommst nix und ich 6 %. Das stärkt sicherlich jegliche Arbeitsmoral.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 24.11.2023 08:24
@Ellie und andere: Befremdlicher ist doch eher, dass die Abgeordneten, die nachher wieder Landesangestellte in ihren Büros sitzen haben, sich die Diäten um x % erhöhen und auch noch einen Preisindex-Ausgleich in der Aufwandsentschädigung erhalten (habe ich gerade beim Stöbern, wie hoch die Diäten in den Bundesländern so sind und wie viele Prozent es dieses Jahr on Top gab, gelesen). Wie vermittle ich meiner/m Angestellte/n DU bekommst nix und ich 6 %. Das stärkt sicherlich jegliche Arbeitsmoral.

Ich kenne es so, dass Mitarbeiterinnen im Ministerium höhere Eingruppierungen haben als im Landesamt. Da arbeitet einfach besseres Personal!!! Dafür müssen sie dann die Nebenbedingungen hinnehmen  ;)
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Beitrag von: Oliver1976 am 24.11.2023 08:34
Hier eine ausgeschriebene Assistenzstelle im Staatsministerium:

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/stellen/stellenboerse-des-landes/stellenangebot-einzelansicht/job/assistenz-wmd-im-buero-der-abteilungsleitung

Eingruppierung EG 7

Meine Sekretärin an der Uni hat EG 8....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 24.11.2023 08:36
@Ellie und andere: Befremdlicher ist doch eher, dass die Abgeordneten, die nachher wieder Landesangestellte in ihren Büros sitzen haben, sich die Diäten um x % erhöhen und auch noch einen Preisindex-Ausgleich in der Aufwandsentschädigung erhalten (habe ich gerade beim Stöbern, wie hoch die Diäten in den Bundesländern so sind und wie viele Prozent es dieses Jahr on Top gab, gelesen). Wie vermittle ich meiner/m Angestellte/n DU bekommst nix und ich 6 %. Das stärkt sicherlich jegliche Arbeitsmoral.

Wo steht denn, dass die Angestellten nichts bekommen? Was soll die Polemik? Die Verhandlungen laufen und natürlich wird es einen Abschluss mit einer Erhöhung geben.

Die Diäten der meisten Landesparlamente sind ganz einfach per Gesetz an die durchschnittliche Einkommensentwicklung des jeweiligen Bundeslandes der Vorjahre gekoppelt. So wurden die Diäten in SH um 4,3% und in Bayern um 3,7% erhöht.

Hamburg ist wie gesagt eine Ausnahme, da es sich hier eben nicht um ein Vollzeitparlament handelt. Hier ist der zeitliche Aufwand gestiegen (mehr und frühere Sitzungen/Tagungen) und dementsprechend ist die Grundentschädigung auch gestiegen.




Ich finde es schade, dass man seine berechtigten Forderungen oft untermauert mit Tritten nach unten (Bürgergelddebatte) oder eben nach oben (Landesparlamente). Das bringt niemanden weiter. 
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Beitrag von: Oliver1976 am 24.11.2023 08:45
@Warmstreik: Das war nur eine Feststellung. Und Menschen ticken nun einmal so. Die Neiddebatte ist doch unendlich. Ich kenne niemanden, der vorbehaltslos einem anderen etwas gönnt.
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Beitrag von: ellie am 24.11.2023 08:51
@Warmstreik: Das war nur eine Feststellung. Und Menschen ticken nun einmal so. Die Neiddebatte ist doch unendlich. Ich kenne niemanden, der vorbehaltslos einem anderen etwas gönnt.
komm aus deiner Blase :-)
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Beitrag von: Mint am 24.11.2023 08:57
Was bisher im Zusammenhang mit den Tarifverhandlungen weniger thematisiert wurde:

Die Tarifangestellten im TV-L und Landesbeamten mit Familien sind vermutlich auch keine ganz unwichtige Wählergruppe. Vielleicht gibt es Entscheider, welche auch derartige Aspekte im Zuge der Tarifverhandlungen mit betrachten....

Interressant! Und wenn die Erhöhung zufriedenstellt, wählt man die Landesregierung wieder? Und wenn nicht, wählt man AFD? Sind es mehr Familien als Singles im TV-L?? Wieder gegeneinander ausspielen? Singles gegen Familien???
Warum jetzt die AFD thematisiert wird ist mir etwas schleierhaft. Ich dachte eher an das bisher bekannte Wechselspiel zwischen Rot und Schwarz. Die Blauen will bekanntlich keine der etablierten Parteien (bisher) in einer Koalition sehen. So oder so ist es vermutlich nicht abwägig, dass manche der Entscheider auch entsprechende Gedankengänge mit tragen um Wählergruppen nicht völlig zu verkraulen.
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Beitrag von: NelsonMuntz am 24.11.2023 08:58

Ich kenne es so, dass Mitarbeiterinnen im Ministerium höhere Eingruppierungen haben als im Landesamt. Da arbeitet einfach besseres Personal!!! Dafür müssen sie dann die Nebenbedingungen hinnehmen  ;)

HaHaaa, der war gut  ;D ;)
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Beitrag von: Grandia am 24.11.2023 09:25
Gute Übersetzung: Von deutsch zu deutsch.

Die TdL könnte auch einfach 10% geben, so wie es in Hsmburg gemunkelt wird. Der Sockel ist glaube ich nicht geeignet. 500€ Brutto macht in niedrigeren EGs dermaßen viel aus. Will die TdL überhaupt einen Sockel. Auf lange Sicht kann die Gleichmacherei/Annäherung der EGs nicht das Ziel sein, denn irgendwann muss die Tabelle dann wieder gestreckt werden. Entweder indem die unteren EGs schlechter abschneiden oder die oberen inm besonderen Maße.
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Beitrag von: troubleshooting am 24.11.2023 10:08
Ja weil die meisten hier eh nur rumlabern und heulen wegen Probezeit bei einem neuen Arbeitgeber oder längerer Arbeitsweg. Wenn sie denn so gut sind, müsste man doch sicher sein, dass es beim neuen Arbeitgeber klappt oder man bewirbt sich weiter.
Das weiß auch unser AG und kann daher sagen. Leute es gibbet nix oder seid froh wir konnten oben noch 2% rausholen, trotz aller Verbote neue Gelder zu bewilligen. Alle Jammerer werden dann sagen, es ist so schlimm hier aber besser als nichts. Die anderen werden wechseln und denken nur, ein Glück das ich da nicht mehr bin.

Ja, und genau deshalb gibt es diesen extremen Mangel an Arbeitskräften im ÖD. Nicht, weil die letzten Abschlüsse ein Tritt in die Weichteile waren. Nicht, weil die Arbeitsbedingungen immer noch hoch spießig sind. Nicht, weil die AN im ÖD immer die Deppen sind, egal ob ein Schuldiger von Seiten der Bevölkerung oder der vorgesetzten Politiker gesucht wird....

Ja, ich habe gewechselt und denke jeden Tag mehrfach: Gut, dass ich nicht mehr im operativen Geschäft des Landes bin. Ja, der Arbeitsweg ist jetzt länger - satte 150m!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schmitti am 24.11.2023 10:13
Selbst wenn man das Argument der Haushaltslage akzeptieren und demnach diese 3 bis 4 % zustimmen würde, warum zur Hölle sollte man dann noch eine Laufzeit von 27 Monaten zustimmen? Minus x Minus ist doch nicht Plus.

Dann würde man sagen, ja die Lage ist schwierig, wir haben Verständnis,...
Einfache Frage als Gegenargument: Wann war die Lage denn mal nicht schwierig?  ???

(Und falls wirklich jemand meint, einen Zeitraum zu kennen: Haben die Beschäftigten in der Phase davon besonders oder wenigstens angemessen profitiert?)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 24.11.2023 10:20
In Österreich innerhalb kurzer Zeit ein gutes Ergebnis für alle Beschäftigen im öffentlichen Dienst durchgesetzt:
 https://www.goed.at/themen/gehaltsverhandlungen-fuer-2024 (https://www.goed.at/themen/gehaltsverhandlungen-fuer-2024)

Und letztes Jahr ebenfalls ähnlich.

Ich habe mir die Tabellen dazu angesehen und habe mir dann gedacht: "Was zur Hölle ist das denn???"

Einfach mal die Tabellen inkl. Einstiegs- und Endgehälter anschauen. Ganz ehrlich: Da ist dieser Abschluss auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
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Beitrag von: knopper am 24.11.2023 10:38
Und wenn nicht, wählt man AFD? Sind es mehr Familien als Singles im TV-L?? Wieder gegeneinander ausspielen? Singles gegen Familien???

der ein oder andere könnte dies durchaus in Betracht ziehen. Da ein Drücken des Ergebnisses halt eben suggeriert, dass der Staat hier ordentlich sparen möchte, wobei er das Geld ja eigentlich hat. Für diverse andere Aufwendungen sag ich mal.
überall ist Geld da, es geht immer weiter und weiter aber beiden Angestellten wird gedrückt und gedrückt...so doch der Eindruck der dabei entsteht.

Abschluss kleiner TVÖD und man sollte kündigen. Abschluss gleich TVÖD sollte der minimalste Kompromiss sein. Besser als TVÖD, dann kann man vorsichtig über Wertschätzung sprechen.

finde ich auch.
Kündigen hingegen wird aber wohl bei den allerwenigsten die Option sein...und das weiß die Arbeitgeberseite.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 11:09
.... Wenn alle damit drohen zu kündigen, dann würde man schnell einknicken und auch 15% zahlen.

Wenn " alle" drohen zu kündigen/krank zu sein etc. Das sind doch Wunschträume und entbehrt  jeglicher Realität.

Wie wär´s denn mit Streiken ? OK- entbehrt für viele im TVL auch jeglicher Realität. Ja- dann bleibt natürlich nur noch Kommentare schreiben und beten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 24.11.2023 11:12
Der Blick nach Östereich lohnt sich zumindest mal insoweit, dass dort offenbar immer die (rollierende) Inflation als Maßstab und unterste Grenze genommen wird…

 https://www.derstandard.at/story/3000000196618/sind-91-prozent-mehr-lohn-fuer-beamte-ein-unleistbares-geschenk?ref=rss (https://www.derstandard.at/story/3000000196618/sind-91-prozent-mehr-lohn-fuer-beamte-ein-unleistbares-geschenk?ref=rss)

…und im Beitrag wird zurecht die Frage, ob man sich die Erhöhung leisten kann, mit Ja beantwortet. Man höre und staune, Inflation bedeutet nämlich auch höhere Steuereinnahmen. Irgendwas muss bei uns (mal die aktuellen Haushaltsfragen außen vor gelassen) anders laufen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 24.11.2023 11:28
Und um noch etwas mehr „neidisch“ sein zu dürfen  ;)

Bäcker: +9,71%
Brauereien: +9,2%
Textilreinigung: +9,0%
Molkereien und Käsereien: +9,15%
Schuhmacher: +8,8%
Öffentlicher Dienst: +9,1%

… so ein Kommentar unter dem Artikel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 24.11.2023 11:47
ja das wundert mich nicht da ich meine dass auch das Kurzarbeitergeld in Österreich viel höher war, bis zu 90%!
Da fragt man sich doch wirklich wie kann das sein?

Ein großes reiches Industrieland wie Deutschland drückt die Gehälter seiner Angestellten runter mit "ach wir können ja nicht" "schlechte Haushaltslage", "mehr ist einfach nicht drin" etc, und Österreich als kleiner, ärmerer Nachbar erreicht einen guten Tarifabschluss. irgendwas muss doch da falsch laufen hierzulande.

Evt. sollte es wirklich mal einen großen Streik geben wo wirklich alle TVL-beschäftigen zuhause bleiben und zwar für eine ganze Woche. Inkl. Lehrer, ÖPNV, Verwaltungen, Universitäten etc. alles komplett lahmlegen.
Ich bin mir ziemlich sicher dass man sehr schnell mit der TVöD-Angleichung um die Ecke kommen würde.  ;) :D da der Schockeffekt sicher nicht unerblich sein dürfte...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ronnster am 24.11.2023 11:57


…und im Beitrag wird zurecht die Frage, ob man sich die Erhöhung leisten kann, mit Ja beantwortet. Man höre und staune, Inflation bedeutet nämlich auch höhere Steuereinnahmen. Irgendwas muss bei uns (mal die aktuellen Haushaltsfragen außen vor gelassen) anders laufen.

Das sind die vielen Geschenke, die wir in der letzten Zeit und vor Allem seit Corona an alle verteilen.

Eine Subvention hier, ein Förderprogramm da, ein Sondervermögen dort, eine Beihilfe obendrauf und alle werden befriedigt. Das kann nur nach hinten losgehen. Das Ganze auf tönernen Füßen und Schwups stehen wir mit dem Rücken zur Wand.

Leider für uns zur Unzeit, denn jetzt haben die AGs Argumente, die sie erstmal ins Feld führen, die entkräftet werden müssen. Das ist alles wieder Zeit oder Geld (..das uns fehlen wird).

Seit letzter Woche sehe ich schwarz für die Verhandlungen. Das wird im Vergleich zum TVöD bitter werden. Die IP sehe ich eigentlich garnicht mehr und die prozentuale Erhöhung viel moderater als 10%. Auch wenn dies erstmal den Bund betrifft, schlägt das durch bis auf Länderebene und Kommunen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 12:03


Ein großes reiches Industrieland wie Deutschland drückt die Gehälter seiner Angestellten runter mit "ach wir können ja nicht" "schlechte Haushaltslage", "mehr ist einfach nicht drin" etc, und Österreich als kleiner, ärmerer Nachbar erreicht einen guten Tarifabschluss. irgendwas muss doch da falsch laufen hierzulande.

Evt. sollte es wirklich mal einen großen Streik geben wo wirklich alle TVL-beschäftigen zuhause bleiben und zwar für eine ganze Woche. Inkl. Lehrer, ÖPNV, Verwaltungen, Universitäten etc. alles komplett lahmlegen.
Ich bin mir ziemlich sicher dass man sehr schnell mit der TVöD-Angleichung um die Ecke kommen würde.  ;) :D

Streiken - und das ALLE und auch noch für eine Woche- WIE STELLEN SIE SICH DAS DENN VOR ??  DAS GEHT NICHT UND WÄRE AUCH ZU EINFACH!!

Einige fühlen sich von den Gewerkschaften diskriminiert, können deshalb nicht streiken und hoffen auf die AGs. Einige werden von den Gewerkschaften nicht von zuhause zum Streik abgeholt. Wieder andere haben gerade ein ganz "wichtiges" Projekt, was sie nicht unbetreut lassen können. Wiederum andere sind völlig unersetzlich auf der Arbeit  und "müssen" bleiben- wer macht denn sonst die ganze Arbeit ??

Tja -da wird´ s dann wohl ein Ergebnis um ca. 70% des TVÖDs- na ja- besser als gar nichts. Vorallem dann, wenn man gar nichts dafür tun muss. Ein Schlaraffenland
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 24.11.2023 12:08
Die Gewerkschaften sollen einen massiven flächendeckenden Generalstreik ankündigen bzw. organisieren und möglichst die Info auch effektiv streuen. Ich bin dabei, meine Kollegen auch. Gerne auch zwei oder drei Wochen. Aber es muss richtig fett gestreikt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 24.11.2023 12:12
Streiks sind doch nur möglich, wenn die Gewerkschaft dazu aufgerufen hat, oder? Sprich, ich darf als Gewerkschaftsmitglied nicht einfach selber streiken?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 24.11.2023 12:16
Keine Ahnung. Würden die Gewerkschaften aber zu wirklich massiven Streiks aufrufen, wären bei uns hier sicherlich rund 60-70 Prozent dabei. Ich vermisse hier ordentlich Biss der Gewerkschaften. Die Stimmung ist so beschissen das viele da mitgehen ohne Gewerkschafter zu sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 12:18
Die Gewerkschaften sollen einen massiven flächendeckenden Generalstreik ankündigen bzw. organisieren und möglichst die Info auch effektiv streuen. Ich bin dabei, meine Kollegen auch. Gerne auch zwei oder drei Wochen. Aber es muss richtig fett gestreikt werden.

Sprechen Sie die örtliche Streikleitung an, wie viele KollegInnen streikbereit sind. Erst wenn eine ausreichende Anzahl vorhanden ist, macht es Sinn, für Ihren Bereich zum Streik aufzurufen. ABER: Sind Sie und Ihre KollegInnen auch bereit mehrere Wochen zu streiken, falls Sie nicht organsiert sein sollten und alles aus eigener Tasche zahlen müßten ? Wenn ja- RESPEKT
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 24.11.2023 12:19
Die Gewerkschaften sollen einen massiven flächendeckenden Generalstreik ankündigen bzw. organisieren und möglichst die Info auch effektiv streuen. Ich bin dabei, meine Kollegen auch. Gerne auch zwei oder drei Wochen. Aber es muss richtig fett gestreikt werden.

ja irgendwie so etwas in die Richtung. Ansonsten wird die Arbeitgeberseite stets am längeren Hebel sitzen.
Mich interessiert auch immer noch das genau Argument, wenn es denn dazu kommt, warum man nicht an den TvöD angleicht?
Sind wir etwa wirklich 2. Klasse? haben die Kommunen wirklich mehr Geld? Das sind für mich alles keine wirklichen Argumente die da von Arbeitgebersite kommen könnten.
und selbst das gestrichene Sondervermögen ist kein Argument, das betrifft nämlich den Bund und nicht die Länder, ganz einfach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 12:26
Streiks sind doch nur möglich, wenn die Gewerkschaft dazu aufgerufen hat, oder? Sprich, ich darf als Gewerkschaftsmitglied nicht einfach selber streiken?

Die Gewerkschaften müssen Ihren Bereich oder ggf. Sie als Einzelperson aufrufen. Ansonten sind Streiks nicht erlaubt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Stefan35347 am 24.11.2023 12:27

[/quote]

ja irgendwie so etwas in die Richtung. Ansonsten wird die Arbeitgeberseite stets am längeren Hebel sitzen.
Mich interessiert auch immer noch das genau Argument, wenn es denn dazu kommt, warum man nicht an den TvöD angleicht?
Sind wir etwa wirklich 2. Klasse? haben die Kommunen wirklich mehr Geld? Das sind für mich alles keine wirklichen Argumente die da von Arbeitgebersite kommen könnten.
und selbst das gestrichene Sondervermögen ist kein Argument, das betrifft nämlich den Bund und nicht die Länder, ganz einfach.
[/quote]

genau so......
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 24.11.2023 12:32
@Ellie und andere: Befremdlicher ist doch eher, dass die Abgeordneten, die nachher wieder Landesangestellte in ihren Büros sitzen haben, sich die Diäten um x % erhöhen und auch noch einen Preisindex-Ausgleich in der Aufwandsentschädigung erhalten (habe ich gerade beim Stöbern, wie hoch die Diäten in den Bundesländern so sind und wie viele Prozent es dieses Jahr on Top gab, gelesen). Wie vermittle ich meiner/m Angestellte/n DU bekommst nix und ich 6 %. Das stärkt sicherlich jegliche Arbeitsmoral.

Wo steht denn, dass die Angestellten nichts bekommen? Was soll die Polemik? Die Verhandlungen laufen und natürlich wird es einen Abschluss mit einer Erhöhu⁷jng geben.

Die Diäten der meisten Landesparlamente sind ganz einfach per Gesetz an die durchschnittliche Einkommensentwicklung des jeweiligen Bundeslandes der Vorjahre gekoppelt. So wurden die Diäten in SH um 4,3% und in Bayern um 3,7% erhöht.

Hamburg ist wie gesagt eine Ausnahme, da es sich hier eben nicht um ein Vollzeitparlament handelt. Hier ist der zeitliche Aufwand gestiegen (mehr und frühere Sitzungen/Tagungen) und dementsprechend ist die Grundentschädigung auch gestiegen.




Ich finde es schade, dass man seine berechtigten Forderungen oft untermauert mit Tritten nach unten (Bürgergelddebatte) oder eben nach oben (Landesparlamente). Das bringt niemanden weiter.
Ohne Polemik: Die o. g. Prozenterhöhungen sind wohlgemerkt jährlich. Nicht mit Laufzeiten von 24 Monaten und mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 24.11.2023 12:42
Der Blick nach Östereich lohnt sich zumindest mal insoweit, dass dort offenbar immer die (rollierende) Inflation als Maßstab und unterste Grenze genommen wird…

 https://www.derstandard.at/story/3000000196618/sind-91-prozent-mehr-lohn-fuer-beamte-ein-unleistbares-geschenk?ref=rss (https://www.derstandard.at/story/3000000196618/sind-91-prozent-mehr-lohn-fuer-beamte-ein-unleistbares-geschenk?ref=rss)

…und im Beitrag wird zurecht die Frage, ob man sich die Erhöhung leisten kann, mit Ja beantwortet. Man höre und staune, Inflation bedeutet nämlich auch höhere Steuereinnahmen. Irgendwas muss bei uns (mal die aktuellen Haushaltsfragen außen vor gelassen) anders laufen.
Interessanter Beitrag. In Österreich gab es also im öffentlichen Dienst eine Lohnsteigerung von 19,5%, dem steht in Deutschland im TVL eine Erhöhung von 2,8% und eine Gewerkschaftsforderung von 10,5% gegenüber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 12:47


ja irgendwie so etwas in die Richtung. Ansonsten wird die Arbeitgeberseite stets am längeren Hebel sitzen.
Mich interessiert auch immer noch das genau Argument, wenn es denn dazu kommt, warum man nicht an den TvöD angleicht?
Sind wir etwa wirklich 2. Klasse? haben die Kommunen wirklich mehr Geld? Das sind für mich alles keine wirklichen Argumente die da von Arbeitgebersite kommen könnten.
und selbst das gestrichene Sondervermögen ist kein Argument, das betrifft nämlich den Bund und nicht die Länder, ganz einfach.
[/quote]

genau so......
[/quote]

Ja- aber was folgt daraus ?? Nur mit Beschreibungen der Problemlage und Empörung gibt´s keinen cent mehr!! AUF ZUM STREIK !! Oder weiter Kommentare schreiben und mit dem bescheidenen Ergebnis zufrieden sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.11.2023 12:58
Zu einem Streik aufzurufen wo nur 3 Leute stehen bringt gar nichts. Es braucht Aktive, die zur Gewerkschaft gehen und sagen: Jau! Wir wollen streiken!
So kommen wir in Hamburg auch dieses Mal auf unsere 4-6 Streikwochen und nicht wie letztes Mal nur 3-5 Streiktage.
Und dann braucht es auch Leute, die helfen zu organisieren. Gewerkschaft läuft zu >90% ehrenamtlich. Was meinst du wo die ganzen Ordner etc. herkommen, um eine Demo mit 7.000 Leuten wie in Hamburg anzumelden und durchzuführen? Das sind alles Beschäftige und keine hauptamtlich bezahlten Verdi-Leute.

Die Realität ist, neben den Stadtstaaten, wo wir 7.000 (Hamburg) und 10.000 (Berlin) auf die Straße gebracht haben, folgen den Aufrufen von Ver.di in den anderen Städten immer nur wenige hundert Leute.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 13:07
Zu einem Streik aufzurufen wo nur 3 Leute stehen bringt gar nichts. Es braucht Aktive, die zur Gewerkschaft gehen und sagen: Jau! Wir wollen streiken!


Genau so ist es- Gewerkschaften sind wie alle anderen Vereine auch MITMACHVEREINE- Frage nicht, was die Gewerkschaft für Dich tun kann - Frage Dich, was Du für die Gewerkschaft tun kannst...

.. oder man schreibt weiter Kommentare und empört sich so richtig- immerhin auch was und besser als gar nichts tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 24.11.2023 13:10
@Ellie und andere: Befremdlicher ist doch eher, dass die Abgeordneten, die nachher wieder Landesangestellte in ihren Büros sitzen haben, sich die Diäten um x % erhöhen und auch noch einen Preisindex-Ausgleich in der Aufwandsentschädigung erhalten (habe ich gerade beim Stöbern, wie hoch die Diäten in den Bundesländern so sind und wie viele Prozent es dieses Jahr on Top gab, gelesen). Wie vermittle ich meiner/m Angestellte/n DU bekommst nix und ich 6 %. Das stärkt sicherlich jegliche Arbeitsmoral.

Wo steht denn, dass die Angestellten nichts bekommen? Was soll die Polemik? Die Verhandlungen laufen und natürlich wird es einen Abschluss mit einer Erhöhu⁷jng geben.

Die Diäten der meisten Landesparlamente sind ganz einfach per Gesetz an die durchschnittliche Einkommensentwicklung des jeweiligen Bundeslandes der Vorjahre gekoppelt. So wurden die Diäten in SH um 4,3% und in Bayern um 3,7% erhöht.

Hamburg ist wie gesagt eine Ausnahme, da es sich hier eben nicht um ein Vollzeitparlament handelt. Hier ist der zeitliche Aufwand gestiegen (mehr und frühere Sitzungen/Tagungen) und dementsprechend ist die Grundentschädigung auch gestiegen.




Ich finde es schade, dass man seine berechtigten Forderungen oft untermauert mit Tritten nach unten (Bürgergelddebatte) oder eben nach oben (Landesparlamente). Das bringt niemanden weiter.
Ohne Polemik: Die o. g. Prozenterhöhungen sind wohlgemerkt jährlich. Nicht mit Laufzeiten von 24 Monaten und mehr.

Ja, es ist ja auch ein Automatismus und richtet sich an der Lohnentwicklung - wenn der TV-L für 24 Monate abschließt, wird er auch mehr als die 3-4% bekommen. Beim TVöD lag der Abschluss ja nach Gruppe zwischen 9 und 20%, im Mittel so um die 11-12. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 24.11.2023 13:10
Zu einem Streik aufzurufen wo nur 3 Leute stehen bringt gar nichts. Es braucht Aktive, die zur Gewerkschaft gehen und sagen: Jau! Wir wollen streiken!
So kommen wir in Hamburg auch dieses Mal auf unsere 4-6 Streikwochen und nicht wie letztes Mal nur 3-5 Streiktage.
Und dann braucht es auch Leute, die helfen zu organisieren. Gewerkschaft läuft zu >90% ehrenamtlich. Was meinst du wo die ganzen Ordner etc. herkommen, um eine Demo mit 7.000 Leuten wie in Hamburg anzumelden und durchzuführen? Das sind alles Beschäftige und keine hauptamtlich bezahlten Verdi-Leute.

Die Realität ist, neben den Stadtstaaten, wo wir 7.000 (Hamburg) und 10.000 (Berlin) auf die Straße gebracht haben, folgen den Aufrufen von Ver.di in den anderen Städten immer nur wenige hundert Leute.

Liegt vielleicht daran, dass die Stadtstaaten diesmal einen viel größeren Schluck aus der Pulle für sich beanspruchen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 24.11.2023 13:26
Sinnvoll wäre es, wenn die Gewerkschaften zu flächendeckenden, anhaltend massiven Streiks aufrufen. Medienwirksam selbstverständlich. Ich verzichte notfalls zwei oder drei Wochen auf das Gehalt. Es muss richtig bumms her, sonst kapieren die AG das nicht. Aber die Intitialzündung sollte von den oberen Gewerkschaftsentscheidern ausgehen durch eindeutige Info und Medienkracher. Mit Sicherheit werden sich doch etliche finden die mit machen.

Offensichtlich wurde kürzlich zum Beispiel auch unser Bereich bestreikt. Ich habe es nicht mal mitbekommen dass es einen Aufruf von Vedi gab. Das darf so nicht passieren. Da muss die Kommunikation effektiv besser werden....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.11.2023 13:27
Ja, aber das kommt auch nicht von ungefähr, dass die Stadtstaaten mehr fordern. Darauf wurde auch hingearbeitet. Siehe den Thread zur Hamburg-Zulage, der seit 1,5 Jahren von mir im Bereich Allgemeines gepflegt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 24.11.2023 13:40
Ja, aber das kommt auch nicht von ungefähr, dass die Stadtstaaten mehr fordern. Darauf wurde auch hingearbeitet. Siehe den Thread zur Hamburg-Zulage, der seit 1,5 Jahren von mir im Bereich Allgemeines gepflegt wird.

Mag sein ... Aber man kann von den Beschäftigten in Düsseldorf (sehr teures Pflaster, auch das Umland) nicht erwarten, dass hier massiv gestreikt wird und dabei "Pro-Hamburg"-Parolen skandiert werden.

Für die Geschlossenheit der Arbeitnehmerschaft ist das eher Gift - ähnlich auch wie die oft ins Spiel gebrachte MINT-Zulage. Eine Besserstellung von Landesbeschäftigten mit kommunalen Aufgaben (wie das ja bei dem Thema gerne angeführt wird) wäre über die EGO in meinen Augen klüger umgesetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 24.11.2023 13:43
Streiks sind doch nur möglich, wenn die Gewerkschaft dazu aufgerufen hat, oder? Sprich, ich darf als Gewerkschaftsmitglied nicht einfach selber streiken?

Die Gewerkschaften müssen Ihren Bereich oder ggf. Sie als Einzelperson aufrufen. Ansonten sind Streiks nicht erlaubt.

Dann frage ich mich, wieso die hiesigen Gewerkschaften immer "getrennt" zum Streik aufrufen. Es sind immer einzelne Behörden und hier noch nicht mal das gesamte Personal, obwohl mehr Streikbereitschaft, im Gegensatz zu früher da ist. Erst ruft die eine Gewerkschaft für A-B auf, dann die nächste für C-D und so weiter. Zuletzt gab es sogar fast einen gemeinsamen Aufruf, aber Treffpunkt an unterschiedlichen Orten und man solle darauf achten, dass man beim richtigen Treffpunkt ist und sich nicht vermischt. Auf der Arbeit fehlen sie zwar alle, aber einen öffentlichen Eindruck hinterlässt man so nicht. Auch die getrennten und vereinzelten Streikaufrufe tangieren die hiesigen Arbeitgeber 0.
Die Leute zum Streik sind ausnahmsweise da, aber hier versauen es tatsächlich die Gewerkschaften mit unterirdischer Kommunikation und Organisation.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 13:50
Sinnvoll wäre es, wenn die Gewerkschaften zu flächendeckenden, anhaltend massiven Streiks aufrufen. Medienwirksam selbstverständlich. Ich verzichte notfalls zwei oder drei Wochen auf das Gehalt. Es muss richtig bumms her, sonst kapieren die AG das nicht. Aber die Intitialzündung sollte von den oberen Gewerkschaftsentscheidern ausgehen durch eindeutige Info und Medienkracher. Mit Sicherheit werden sich doch etliche finden die mit machen.

Offensichtlich wurde kürzlich zum Beispiel auch unser Bereich bestreikt. Ich habe es nicht mal mitbekommen dass es einen Aufruf von Vedi gab. Das darf so nicht passieren. Da muss die Kommunikation effektiv besser werden....

Wie schon mehrfach angeführt; erst müssen sich ausreichend streikbereite AN zusammenfinden oder die Gerwerkschaften schließen aus Erfahrung daraus, dass ausreichend Streikbereite vorhanden sind- erst dann werden die Gewerkschaften zu (flächendeckenden, anhaltend massiven) Streiks aufrufen.

Bevor Informationen zu Ihnen  kommen, muß es erst ein Mal Ehrenamtliche geben, die die Infos verteilen. Keine Mitglieder- wenig bis gar keine Infos . Aber wenn Sie doch grundsätzlich streikbereit sind; warum fragen Sie nicht beim PR oder direkt bei den Gewerkschaften nach ?

Somit muß aber die Intitialzündung von den AN ausgehen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 13:53
Streiks sind doch nur möglich, wenn die Gewerkschaft dazu aufgerufen hat, oder? Sprich, ich darf als Gewerkschaftsmitglied nicht einfach selber streiken?

Die Gewerkschaften müssen Ihren Bereich oder ggf. Sie als Einzelperson aufrufen. Ansonten sind Streiks nicht erlaubt.

Dann frage ich mich, wieso die hiesigen Gewerkschaften immer "getrennt" zum Streik aufrufen. Es sind immer einzelne Behörden und hier noch nicht mal das gesamte Personal, obwohl mehr Streikbereitschaft, im Gegensatz zu früher da ist. Erst ruft die eine Gewerkschaft für A-B auf, dann die nächste für C-D und so weiter. Zuletzt gab es sogar fast einen gemeinsamen Aufruf, aber Treffpunkt an unterschiedlichen Orten und man solle darauf achten, dass man beim richtigen Treffpunkt ist und sich nicht vermischt. Auf der Arbeit fehlen sie zwar alle, aber einen öffentlichen Eindruck hinterlässt man so nicht. Auch die getrennten und vereinzelten Streikaufrufe tangieren die hiesigen Arbeitgeber 0.
Die Leute zum Streik sind ausnahmsweise da, aber hier versauen es tatsächlich die Gewerkschaften mit unterirdischer Kommunikation und Organisation.

Na ja-jede Gewerkschaft  -insbesodnere die kleineren -wollen ja auch zeigen, wie wichtig sie sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 24.11.2023 13:55
Das ist aber ziemlich sinnlos. Aber tatsächlich reden wir hier sogar von großen Gewerkschaften.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 24.11.2023 13:58
Sinnvoll wäre es, wenn die Gewerkschaften zu flächendeckenden, anhaltend massiven Streiks aufrufen. Medienwirksam selbstverständlich. Ich verzichte notfalls zwei oder drei Wochen auf das Gehalt. Es muss richtig bumms her, sonst kapieren die AG das nicht. Aber die Intitialzündung sollte von den oberen Gewerkschaftsentscheidern ausgehen durch eindeutige Info und Medienkracher. Mit Sicherheit werden sich doch etliche finden die mit machen.

Offensichtlich wurde kürzlich zum Beispiel auch unser Bereich bestreikt. Ich habe es nicht mal mitbekommen dass es einen Aufruf von Vedi gab. Das darf so nicht passieren. Da muss die Kommunikation effektiv besser werden....

Wie schon mehrfach angeführt; erst müssen sich ausreichend streikbereite AN zusammenfinden oder die Gerwerkschaften schließen aus Erfahrung daraus, dass ausreichend Streikbereite vorhanden sind- erst dann werden die Gewerkschaften zu (flächendeckenden, anhaltend massiven) Streiks aufrufen.

Bevor Informationen zu Ihnen  kommen, muß es erst ein Mal Ehrenamtliche geben, die die Infos verteilen. Keine Mitglieder- wenig bis gar keine Infos . Aber wenn Sie doch grundsätzlich streikbereit sind; warum fragen Sie nicht beim PR oder direkt bei den Gewerkschaften nach ?

Somit muß aber die Intitialzündung von den AN ausgehen.

Na oder vom Personalrat, der die Infos streuen könnte. Hier bei uns wurde eine Personalversammlung angekündigt und das Thema Tarifverhandlungen steht nicht einmal auf der Tagesordnung... das sehe ich dann als Armutszeugnis an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 14:04
Sinnvoll wäre es, wenn die Gewerkschaften zu flächendeckenden, anhaltend massiven Streiks aufrufen. Medienwirksam selbstverständlich. Ich verzichte notfalls zwei oder drei Wochen auf das Gehalt. Es muss richtig bumms her, sonst kapieren die AG das nicht. Aber die Intitialzündung sollte von den oberen Gewerkschaftsentscheidern ausgehen durch eindeutige Info und Medienkracher. Mit Sicherheit werden sich doch etliche finden die mit machen.

Offensichtlich wurde kürzlich zum Beispiel auch unser Bereich bestreikt. Ich habe es nicht mal mitbekommen dass es einen Aufruf von Vedi gab. Das darf so nicht passieren. Da muss die Kommunikation effektiv besser werden....

Wie schon mehrfach angeführt; erst müssen sich ausreichend streikbereite AN zusammenfinden oder die Gerwerkschaften schließen aus Erfahrung daraus, dass ausreichend Streikbereite vorhanden sind- erst dann werden die Gewerkschaften zu (flächendeckenden, anhaltend massiven) Streiks aufrufen.

Bevor Informationen zu Ihnen  kommen, muß es erst ein Mal Ehrenamtliche geben, die die Infos verteilen. Keine Mitglieder- wenig bis gar keine Infos . Aber wenn Sie doch grundsätzlich streikbereit sind; warum fragen Sie nicht beim PR oder direkt bei den Gewerkschaften nach ?

Somit muß aber die Intitialzündung von den AN ausgehen.

Na oder vom Personalrat, der die Infos streuen könnte. Hier bei uns wurde eine Personalversammlung angekündigt und das Thema Tarifverhandlungen steht nicht einmal auf der Tagesordnung... das sehe ich dann als Armutszeugnis an.

Dann sprechen Sie den PR darauf an
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 14:08
Das ist aber ziemlich sinnlos. Aber tatsächlich reden wir hier sogar von großen Gewerkschaften.

Welche großen Gewerkschaften meinen Sie ? Wenn hier nur gew+dbb etc. verhandeln würden, wären die Streikmaßnahmen für die AGs noch nicht ein Mal ein laues Lüftlichen.

Insbesondere bei der GEW; Es gibt mindestens 250.000 angestellte Lehrkräfte; die müßte man doch ziemlich einfach begeistern können. Zumal die wirklich Chaos - wie bei Kitas - anrichten können. Woran liegt es ??
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Floki am 24.11.2023 14:12
Das ist aber ziemlich sinnlos. Aber tatsächlich reden wir hier sogar von großen Gewerkschaften.

Welche großen Gewerkschaften meinen Sie ? Wenn hier nur gew+dbb etc. verhandeln würden, wären die Streikmaßnahmen für die AGs noch nicht ein Mal ein laues Lüftlichen.

Insbesondere bei der GEW; Es gibt mindestens 250.000 angestellte Lehrkräfte; die müßte man doch ziemlich einfach begeistern können. Zumal die wirklich Chaos - wie bei Kitas - anrichten können. Woran liegt es ??
Hier in dem Bereich? Na an der mangelnden Kommunikation und Organisation: Selbst die Beamten wurden schriftlich für eine Streikmaßnahme für den 16.11.2023....am......trommelwirbel....... am 16.11.2023 informiert und um Mithilfe gebeten. Die Schreiben selber waren bereits etliche Wochen alt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 24.11.2023 14:16
@Ellie und andere: Befremdlicher ist doch eher, dass die Abgeordneten, die nachher wieder Landesangestellte in ihren Büros sitzen haben, sich die Diäten um x % erhöhen und auch noch einen Preisindex-Ausgleich in der Aufwandsentschädigung erhalten (habe ich gerade beim Stöbern, wie hoch die Diäten in den Bundesländern so sind und wie viele Prozent es dieses Jahr on Top gab, gelesen). Wie vermittle ich meiner/m Angestellte/n DU bekommst nix und ich 6 %. Das stärkt sicherlich jegliche Arbeitsmoral.

Wo steht denn, dass die Angestellten nichts bekommen? Was soll die Polemik? Die Verhandlungen laufen und natürlich wird es einen Abschluss mit einer Erhöhu⁷jng geben.

Die Diäten der meisten Landesparlamente sind ganz einfach per Gesetz an die durchschnittliche Einkommensentwicklung des jeweiligen Bundeslandes der Vorjahre gekoppelt. So wurden die Diäten in SH um 4,3% und in Bayern um 3,7% erhöht.
Ohne Polemik: Die o. g. Prozenterhöhungen sind wohlgemerkt jährlich. Nicht mit Laufzeiten von 24 Monaten und mehr.

Ja, es ist ja auch ein Automatismus und richtet sich an der Lohnentwicklung - wenn der TV-L für 24 Monate abschließt, wird er auch mehr als die 3-4% bekommen. Beim TVöD lag der Abschluss ja nach Gruppe zwischen 9 und 20%, im Mittel so um die 11-12.
Das Anpassungsprinzip ist mir durchaus bekannt. Und ich weiß auch, der Anteil am Gesamtvolumen der Länderhaushalte ist ja sooooooooo gering. Dazu spendeten die Abgeordneten auch noch Anteile der Erhöhung. Und dennoch:
Dein Beispiel Bayern:
Diäten 2022 +4,3%  dazu Kostenpauschale 2022 +3,8%
Diäten 2023 +3,7%  dazu Kostenpauschale 2023 +6,9%
...den letzten Abschluss TV-L ö. kennen wir ja zur genüge.

"wenn der TV-L für 24 Monate abschließt, wird er auch mehr als die 3-4% bekommen"
Es müssten demnach mindestens 8% - 9% sein. Ganz ehrlich, die Erfahrungen der letzten Abschlüsse lehren mich leider etwas anderes.

 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 14:25
Das ist aber ziemlich sinnlos. Aber tatsächlich reden wir hier sogar von großen Gewerkschaften.

Welche großen Gewerkschaften meinen Sie ? Wenn hier nur gew+dbb etc. verhandeln würden, wären die Streikmaßnahmen für die AGs noch nicht ein Mal ein laues Lüftlichen.

Insbesondere bei der GEW; Es gibt mindestens 250.000 angestellte Lehrkräfte; die müßte man doch ziemlich einfach begeistern können. Zumal die wirklich Chaos - wie bei Kitas - anrichten können. Woran liegt es ??
Hier in dem Bereich? Na an der mangelnden Kommunikation und Organisation: Selbst die Beamten wurden schriftlich für eine Streikmaßnahme für den 16.11.2023....am......trommelwirbel....... am 16.11.2023 informiert und um Mithilfe gebeten. Die Schreiben selber waren bereits etliche Wochen alt.

Ja- das passiert. Auch ich verzweifele manchmal an solchen Aktionen. Aber wenn ich als angest. Lehrer für Streik brenne, kann ich mich doch auch selber  informieren ? Gerade dann, wenn es bei der Orga hapert.

Und wenn Sie noch aktives Gewerkschaftsmitglied sind, muss man nicht nur Beiträge zahlen, sondern sich auch viel ehrenamtlich engagieren. 1000 Gespräche zur Verteilung von Infos, organisieren, Streikmaßnahmen vorbereiten etc. Da ist die Streikteilnahme noch das Leichteste. Insbesondere während der Tarifverhandlungen kommen da sehr, sehr viele Stunden zusammen, während andere nur meckern, gar nichts tun und noch auf die Gewerkschaften eindreschen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 24.11.2023 14:34
Ich werde unseren Personalrat zu dem Thema ansprechen. Gibt es die Möglichkeit irgendwie an Plakate von Verdi und Co. zu kommen? Wir werden hier mal einiges aufhängen um die Tarifverhandlungen sichtbarer zu machen....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 14:39
Ich werde unseren Personalrat zu dem Thema ansprechen. Gibt es die Möglichkeit irgendwie an Plakate von Verdi und Co. zu kommen? Wir werden hier mal einiges aufhängen um die Tarifverhandlungen sichtbarer zu machen....
Sprechen Sie Ihren verdibezirk , der für Sie zuständig ist, an.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: itthrall am 24.11.2023 14:47
Die Leute zum Streik sind ausnahmsweise da, aber hier versauen es tatsächlich die Gewerkschaften mit unterirdischer Kommunikation und Organisation.

Persönlich habe ich es leider noch nie anders erlebt. Trotz diverser Hinweise Richtung Verdi war die Koordination der Streiks in meinem Umfeld immer unterirdisch und auch immer so geplant, dass es wirklich so gut wie keine Auswirkungen auf den Tagenbetrieb hatte. Bei einem schlechten Abschluß war aber natürlich immer die schlechte Streikbeteiligung die Ursache.

Edit: Diese Woche wurde übrigens bei uns gestreikt. Erfahren habe ich davon erst in der wöchentlichen Montagsrunde in der unser Chef auf die aktuell dünne Personaldecke wegen Krankheit und Streik hingewiesen hat. Bravo.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 24.11.2023 14:53
Na oder vom Personalrat, der die Infos streuen könnte. Hier bei uns wurde eine Personalversammlung angekündigt und das Thema Tarifverhandlungen steht nicht einmal auf der Tagesordnung... das sehe ich dann als Armutszeugnis an.

Beim Armutszeugnis ausstellen immer schön vorsichtig sein, sonst steht man selbst mal im Kopfbogen ;-)   

Der Personalrat (gilt auch für Betriebsräte) als Organ hat in Tarifverhandlungen eine Neutralitätspflicht. Er darf (also Organ) weder zum Streik aufrufen, noch Streikaufrufe verbreiten. Natürlich kann er über den Stand informieren - das macht aber eigentlich die Gewerkschaft - die sollte auch aktiv z.B. Flugzettel oder Flyer verteilen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 24.11.2023 15:01
Es müssten demnach mindestens 8% - 9% sein. Ganz ehrlich, die Erfahrungen der letzten Abschlüsse lehren mich leider etwas anderes.

Ja, die müssten es sein und die werden es für 24 Monate auch mindestens werden, da bin ich relativ sicher. Am Ende sieht man aber hauptsächlich, wie bescheiden der Abschluss 2021 eigentlich war. Umso mehr muss man dieses mal das Bein steiff halten. Ein Abschluss wie im TVöD wäre - auch im Verhältnis zu anderen Branchen - wirklich gut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 24.11.2023 15:28

Interessanter Beitrag. In Österreich gab es also im öffentlichen Dienst eine Lohnsteigerung von 19,5%, dem steht in Deutschland im TVL eine Erhöhung von 2,8% und eine Gewerkschaftsforderung von 10,5% gegenüber.

ja ich sag ja, irgendwas läuft hierzulande falsch... ist aber vielleicht auch unsere ganze Gesellschaft bzw. die deutsche Kultur...
Ein Abschluss wie im TVöD wäre - auch im Verhältnis zu anderen Branchen - wirklich gut.

ja wäre er auch. Wie gesagt ich bekomme es manchmal direkt zu hören. Ein Bekannter arbeitet bei einer größeren Stadt und meint regelmäßig "das in eurem Tarifvertrag wäre mir zu wenig".
Soviel dazu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 24.11.2023 15:40
Noch zwei Wochen bis zur 3. und damit letzten Verhandlungsrunde...

Was passiert eigentlich wenn dort wieder kein Ergebnis zustandekommt?

Vor Weihnachten wird es dann ja keine 4. geben  :(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 24.11.2023 15:54
Na oder vom Personalrat, der die Infos streuen könnte. Hier bei uns wurde eine Personalversammlung angekündigt und das Thema Tarifverhandlungen steht nicht einmal auf der Tagesordnung... das sehe ich dann als Armutszeugnis an.

Beim Armutszeugnis ausstellen immer schön vorsichtig sein, sonst steht man selbst mal im Kopfbogen ;-)   

Der Personalrat (gilt auch für Betriebsräte) als Organ hat in Tarifverhandlungen eine Neutralitätspflicht. Er darf (also Organ) weder zum Streik aufrufen, noch Streikaufrufe verbreiten. Natürlich kann er über den Stand informieren - das macht aber eigentlich die Gewerkschaft - die sollte auch aktiv z.B. Flugzettel oder Flyer verteilen.

Wie man es nimmt... aus einem Flugblatt der GEW

"Rechte der Personalratsmitglieder
Mitglieder von Personalräten sind „ganz normale“ Arbeitnehmer mit allen Rechten und Pflichten. Sie haben das  Recht zu streiken, sie können als Gewerkschaftsvertreter zum Streik aufrufen und diesen organisieren, Mitglied der Arbeitskampfleitung sein oder weitere gewerkschaftliche Aufgaben im Streik wahrnehmen (z.B. Notdienstvereinbarungen aushandeln).Dies gilt ohne Einschränkung auch dann, wenn sie für ihre Personalratstätigkeit voll oder teilweise freigestellt sind.

Neutralitätspflicht des Personalrats
Der Personalrat als Organ muss sich im Arbeitskampf neutral verhalten. Er darf nicht zu Streiks aufrufen und an seinem „Schwarzen Brett“ auch keine Streikaufrufe veröffentlichen. Er ist auch nicht zuständig für den Abschluss von Notdienstvereinbarungen – diese sind Sache der streikführenden Gewerkschaft und des Arbeitgebers.  Doch auch vor und während eines Streiks kann und darf der Personalrat die Beschäftigten informieren. Dazu gehören auch Informationen über die Tarifforderungen der Tarifvertragsparteien sowie über Verlauf und Stand  der Tarifauseinandersetzungen.

Einladung zur Personalversammlung
Auch während einer Tarifauseinandersetzung haben  Personalräte das Recht, eine außerordentliche Personalversammlung während der Arbeitszeit einzuberufen.  Schließlich ist das Informationsbedürfnis der Beschäftigten in dieser Zeit besonders groß! Hier kann der Personalrat die Tarifverhandlungen auf die Tagesordnung setzen und mit der Belegschaft darüber  diskutieren. Es empfiehlt sich, hier zu Gewerkschaftsvertreter einzuladen. Eine Verletzung der Neutralitätspflicht ist das nicht – auch wenn Arbeitgeber dies gerne so darstellen."

Und nehme ich den Betriebsrat einer Partnerinstitution, der hat sich mal gar nicht an die Neutralitätspflicht gehalten und mehrfach aktiv zum Streik aufgerufen bei den TVöD-Verhandlungen. Konsequenzen für diesen: Keine!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 24.11.2023 15:55
Ich werde unseren Personalrat zu dem Thema ansprechen. Gibt es die Möglichkeit irgendwie an Plakate von Verdi und Co. zu kommen? Wir werden hier mal einiges aufhängen um die Tarifverhandlungen sichtbarer zu machen....

Mit hier meinst du aber nicht in der Dienststelle, vermute ich oder doch? Muss der Arbeitgeber keinesfalls dulden und wahrscheinlich verbietet er es sogar.

Und zur Streikbereitschaft, ich halt den Zeitpunkt schon geschickt gewählt für die Tarifrunde. So im Frühjahr bei angenehmen Temperaturen streikt es sich leichter, als im November, Dezember bei niedrigen Temperaturen und scheußlichem Wetter.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: derSchorsch am 24.11.2023 16:16
Schon interessant, wer da verhandelt.
https://www.spiegel.de/panorama/hamburg-vorwurf-der-vetternwirtschaft-gegen-andreas-dressel-a-e574e0c3-3cd5-4fe0-a8c4-a86c1ea1ef72
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 24.11.2023 16:18
Und nehme ich den Betriebsrat einer Partnerinstitution, der hat sich mal gar nicht an die Neutralitätspflicht gehalten und mehrfach aktiv zum Streik aufgerufen bei den TVöD-Verhandlungen. Konsequenzen für diesen: Keine!

Das ist ja das was oben ausgedrückt werden soll: Ganz scharf lässt sich sich das nicht trennen, da oft Personalrats- und Betriebsratsmitglieder auch in der gewerkschaftlichen Organisation engagiert sind. Ein "Streikaufruf" ist ja erstmal sowieso einer Gewerkschaft vorbehalten. Bei uns war es früher so, dass wir ein Schwarzes Brett für den BR und eines für die Gewerkschaftsarbeit hatten. Gefüllt haben die Bretter/Schaukästen dann dieselben Leute. Auch können Betriebsräte als Gewerkschafter ihre Meinung kundtun und über Tarifverhandlungen und auch Streiks informieren. Der Übergang ist dann fließend. Ich finde aber gut, wenn die offizielle Information auf der Gewerkschaftsebene bleibt und der Personalrat sich in Personalversammlungen auf seine Themen konzentriert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 24.11.2023 17:08
Und nehme ich den Betriebsrat einer Partnerinstitution, der hat sich mal gar nicht an die Neutralitätspflicht gehalten und mehrfach aktiv zum Streik aufgerufen bei den TVöD-Verhandlungen. Konsequenzen für diesen: Keine!

Das ist ja das was oben ausgedrückt werden soll: Ganz scharf lässt sich sich das nicht trennen, da oft Personalrats- und Betriebsratsmitglieder auch in der gewerkschaftlichen Organisation engagiert sind. Ein "Streikaufruf" ist ja erstmal sowieso einer Gewerkschaft vorbehalten. Bei uns war es früher so, dass wir ein Schwarzes Brett für den BR und eines für die Gewerkschaftsarbeit hatten. Gefüllt haben die Bretter/Schaukästen dann dieselben Leute. Auch können Betriebsräte als Gewerkschafter ihre Meinung kundtun und über Tarifverhandlungen und auch Streiks informieren. Der Übergang ist dann fließend. Ich finde aber gut, wenn die offizielle Information auf der Gewerkschaftsebene bleibt und der Personalrat sich in Personalversammlungen auf seine Themen konzentriert.

Problem ist aber, dass viele der jungen MAs von diesen ganzen Thematiken keine Ahnung mehr haben. Die wissen ja teilweise nicht einmal was ein Personal- oder Betriebsrat ist und für was beide zuständig sind. Geschweige denn, welche Gewerkschaft sie vertritt.

Wir haben bei uns am Institut nur ein schwarzes Brett, da wird nichts getrennt, alleine weil es nur dieses eine gibt.

Ich finde es trotzdem nicht sehr gut, wenn ein Unternehmen mit 5500 MA (hat die Uni Stuttgart) im Rahmen einer angekündigten Personalversammlung das Thema "Tarifverhandlungen" völlig außen vor lässt. Sehe ich kritisch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 24.11.2023 18:02
Noch zwei Wochen bis zur 3. und damit letzten Verhandlungsrunde...

Was passiert eigentlich wenn dort wieder kein Ergebnis zustandekommt?
Dann wird die Sache für die TdL vermutlich noch billiger ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 24.11.2023 18:03
Schon interessant, wer da verhandelt.
https://www.spiegel.de/panorama/hamburg-vorwurf-der-vetternwirtschaft-gegen-andreas-dressel-a-e574e0c3-3cd5-4fe0-a8c4-a86c1ea1ef72

hat er wohl vom Vorgänger Olaf gelernt...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 19:33

Persönlich habe ich es leider noch nie anders erlebt. Trotz diverser Hinweise Richtung Verdi war die Koordination der Streiks in meinem Umfeld immer unterirdisch und auch immer so geplant, dass es wirklich so gut wie keine Auswirkungen auf den Tagenbetrieb hatte. Bei einem schlechten Abschluß war aber natürlich immer die schlechte Streikbeteiligung die Ursache.

Edit: Diese Woche wurde übrigens bei uns gestreikt. Erfahren habe ich davon erst in der wöchentlichen Montagsrunde in der unser Chef auf die aktuell dünne Personaldecke wegen Krankheit und Streik hingewiesen hat. Bravo.

Ja- das kann passieren:

Vatriante 1: tatsächlich schlechte kommuikation- hab ich auch schon öfters erlebt. Helfen tut nur, die Gewerksschaftssekretäre direkt darauf anzusprechen.

Varaiante 2. Es sind zu wenige Mitglieder, die die Infos streuen können.

Mal zur Größenordnung:Gewerkschaftssekretäre können  für ca. 5-7000 Mitglieder zuständig sein. Daran sieht man, dass es vorallem über die ehrenmatlichen Mitglieder geht. Keine bis wenige Mitglieder- wenig Infos.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.11.2023 19:52
Aber dafür muss man sich organisieren.
In Hamburg gibt es um Wochenende hin immer ein Zoom Meeting mit 70 betrieblichen Streikleitungen, in dem die nächste Woche vorbesprochen wird. Diese 70 tragen es dann in ihre 70 Betriebe und Standorte schon Mal weiter.
Darüber hinaus gibt es viele unterschiedliche Vernetzungsgruppen.
Auch gibt es einen Link, der wöchentlich um die Aktionen der Folgewoche aktualisiert wird. Man kann sich zu den Aktionen anmelden und erhält die Infos (Streikaufruf etc.) via Mail und teilweise als SMS Erinnerung. Für den Anmeldelink gibt es natürlich einen QR Code. Der hängt auch in den Betrieben und wird bei jedem Streik beworben.
Und 5-7.000 pro Gewerkschaftssekretär ist wenig. Ich würde da eher eine Null anhängen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.11.2023 20:30
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 24.11.2023 20:55
Die realen Ergebnisse der GDL waren in den letzten Jahren weit schlechter als die mediale Profilierung von Weselsky und die allgemeine Aufmerksamkeit.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BlackVoodoo am 24.11.2023 20:59
Darf ich mal in die Runde fragen was passiert, wenn in der dritten Verhandlungsrunde wieder kein Angebot von der Gegenseite vorgelegt wird oder das vorgelegte Angebot von unserer Seite abgelehnt wird?

Wie ist dann der weitere Ablauf?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 24.11.2023 21:01
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Soviel Kritik an Verdi hätte ich dir heute gar nicht zugetraut. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 24.11.2023 21:04
Darf ich mal in die Runde fragen was passiert, wenn in der dritten Verhandlungsrunde wieder kein Angebot von der Gegenseite vorgelegt wird oder das vorgelegte Angebot von unserer Seite abgelehnt wird?

Wie ist dann der weitere Ablauf?

Das ist offen. Auf jeden Fall ist keine verpflichtende Schlichtung vorgesehen wenn eine Seite diese fordert. Im Gegensatz zum TvöD.

Mein Tipp wäre das große Empörung seitens Verdi artikuliert wird und Anfang Januar dann geräuschlos abgeschlossen wird. Größere Streiks, geschweige denn unbefristet wird es nicht geben und das wissen die Arbeitgeber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.11.2023 21:10
Es würde wohl erstmal auf einen 4. Termin hinauslaufen.
In Hamburg machen wir uns schon Gedanken über längere Streiks.
Ein unbefristeter Streik ist aber unwahrscheinlich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: E13 am 24.11.2023 22:30
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Würde ich in dieser Form als falsch werten. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Menschen, sondern die Kombination aus Arbeitsbereich und Anzahl. Das beste Beispiel sind die Universitätskliniken in NRW. Diese haben letztes Jahr ca. 100 Tage durchgehend gestreikt. Daran waren ca. 300-400 Personen pro Klinikum beteiligt, bei ca. 10-11 K Mitarbeitern pro Klinikum. Nachdem der Druck durch Patienten groß genug geworden ist, wurde das Hochschulgesetz in NRW durch den neuen Landtag geändert und Kliniken sind aus dem TVL ausgetreten (zuvor mussten die UKs Teil des TVL sein). Dadurch war es möglich im Durchschnitt eine zusätzliche Woche Urlaub auszuhandeln. Diese kann wahlweise in Geld ausgezahlt werden.
Insofern ist das entscheidende Kriterium das Druckmittel.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: skiveren am 25.11.2023 00:46
In den letzten, vielen Jahren hat Ver.di überwiegend Minusrunden erreicht..
Wer bitte, soll da noch Mitglied sein..?
Nichtmitglieder erhalten die Entgelterhöhungen auch..
Der typisch Deutsche rechnet jeden Cent..ist geizig sieht/wünscht nur seine Vorteile.
Der wirtschaftliche Abstieg Deutschlands läuft längst.., man will es nur noch nicht sehen..
Das Aufwachen wird wehtun..

Sogar die deutschen Rentner sind dumm..., merken nicht das Entgelterhöhungen wichtig sind für spätere Rentenerhöhungen..
Dumm Deutschland..> Abstieg..

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 25.11.2023 03:49
Ja, aber das kommt auch nicht von ungefähr, dass die Stadtstaaten mehr fordern. Darauf wurde auch hingearbeitet. Siehe den Thread zur Hamburg-Zulage, der seit 1,5 Jahren von mir im Bereich Allgemeines gepflegt wird.

Dann raus aus dem Basis TV-L und macht es wie Hessen. Weil eure extra Zulagen kosten den anderen wertvolle Prozente was Erhöhungen angeht. Ist nicht böse gemeint, aber als Bayer oder Baden Württemberger fühlt man sich verarscht, da ist es nämlich teurer zu leben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 25.11.2023 03:58
Noch zwei Wochen bis zur 3. und damit letzten Verhandlungsrunde...

Was passiert eigentlich wenn dort wieder kein Ergebnis zustandekommt?

Vor Weihnachten wird es dann ja keine 4. geben  :(

Weihnachtsfeiern und Ferien. Fische für weitere Lachshäppchenrunden müssen gefischt werden und neuer Zündstoff muss politisch gesammelt werden  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 25.11.2023 04:12
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Würde ich in dieser Form als falsch werten. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Menschen, sondern die Kombination aus Arbeitsbereich und Anzahl. Das beste Beispiel sind die Universitätskliniken in NRW. Diese haben letztes Jahr ca. 100 Tage durchgehend gestreikt. Daran waren ca. 300-400 Personen pro Klinikum beteiligt, bei ca. 10-11 K Mitarbeitern pro Klinikum. Nachdem der Druck durch Patienten groß genug geworden ist, wurde das Hochschulgesetz in NRW durch den neuen Landtag geändert und Kliniken sind aus dem TVL ausgetreten (zuvor mussten die UKs Teil des TVL sein). Dadurch war es möglich im Durchschnitt eine zusätzliche Woche Urlaub auszuhandeln. Diese kann wahlweise in Geld ausgezahlt werden.
Insofern ist das entscheidende Kriterium das Druckmittel.

Wir werden auch in x Jahren austreten was beschlossene Sache ist. Hoffe dann auf bessere Verhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LogiJöw am 25.11.2023 07:42
Auf jeden Fall wissen wir nun, was auf die nächsten Verhandlungen zukommt:

https://www.welt.de/wirtschaft/article248716202/Verdi-plant-kuerzere-Arbeitszeiten-im-oeffentlichen-Dienst-bei-vollem-Lohnausgleich.html
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 25.11.2023 09:22
Ja, aber das kommt auch nicht von ungefähr, dass die Stadtstaaten mehr fordern. Darauf wurde auch hingearbeitet. Siehe den Thread zur Hamburg-Zulage, der seit 1,5 Jahren von mir im Bereich Allgemeines gepflegt wird.

Dann raus aus dem Basis TV-L und macht es wie Hessen. Weil eure extra Zulagen kosten den anderen wertvolle Prozente was Erhöhungen angeht. Ist nicht böse gemeint, aber als Bayer oder Baden Württemberger fühlt man sich verarscht, da ist es nämlich teurer zu leben.

Kann ich nur zustimmen!
Finde die Stadtstaatenzulage auch nicht gerecht.
Was ist mit Städten wie Köln in NRW oder München in Bayern?
Auch da ist es teuer zu wohnen.
Dann sollte so eine Zulage für ALLE geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: neodeo2 am 25.11.2023 09:50
Ja, aber das kommt auch nicht von ungefähr, dass die Stadtstaaten mehr fordern. Darauf wurde auch hingearbeitet. Siehe den Thread zur Hamburg-Zulage, der seit 1,5 Jahren von mir im Bereich Allgemeines gepflegt wird.

Dann raus aus dem Basis TV-L und macht es wie Hessen. Weil eure extra Zulagen kosten den anderen wertvolle Prozente was Erhöhungen angeht. Ist nicht böse gemeint, aber als Bayer oder Baden Württemberger fühlt man sich verarscht, da ist es nämlich teurer zu leben.

Kann ich nur zustimmen!
Finde die Stadtstaatenzulage auch nicht gerecht.
Was ist mit Städten wie Köln in NRW oder München in Bayern?
Auch da ist es teuer zu wohnen.
Dann sollte so eine Zulage für ALLE geben.

Ok, was ist den mit den Städten Köln oder München, fordern die auch eine Zulage?

Habe ich irgendwie nie von gehört…

Ihr seid echt geil. Gönnt den anderen NIX, und selbst fordert es aber nicht :-D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 25.11.2023 09:56
Ja, aber das kommt auch nicht von ungefähr, dass die Stadtstaaten mehr fordern. Darauf wurde auch hingearbeitet. Siehe den Thread zur Hamburg-Zulage, der seit 1,5 Jahren von mir im Bereich Allgemeines gepflegt wird.

Dann raus aus dem Basis TV-L und macht es wie Hessen. Weil eure extra Zulagen kosten den anderen wertvolle Prozente was Erhöhungen angeht. Ist nicht böse gemeint, aber als Bayer oder Baden Württemberger fühlt man sich verarscht, da ist es nämlich teurer zu leben.

Kann ich nur zustimmen!
Finde die Stadtstaatenzulage auch nicht gerecht.
Was ist mit Städten wie Köln in NRW oder München in Bayern?
Auch da ist es teuer zu wohnen.
Dann sollte so eine Zulage für ALLE geben.

Ok, was ist den mit den Städten Köln oder München, fordern die auch eine Zulage?

Habe ich irgendwie nie von gehört…

Ihr seid echt geil. Gönnt den anderen NIX, und selbst fordert es aber nicht :-D

Weil es um die Verhandlungen der Länder geht!
Man kann ja schlecht argumentieren, dass in jedem Bundesland teure Ecken zum wohnen sind (was ja nun mal so ist).
Dann kann man lieber für alle Länder mehr fordern, denn es ist doch offensichtlich, dass die Mieten nicht nur in den Stadtstaaten hoch sind (das ist mit Sicherheit auch denen bewusst, die diese Forderung überhaupt erst gestellt haben!)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 25.11.2023 10:01
Was ist im Verhältnis mit kleineren Städten wie Heidelberg? Die durchschnittliche Miete liegt da bei rund 15 Euro pro Quadratmeter. Auch nicht wenig...

Am Warnstreik am Mittwoch haben sich in Berlin ca. 10.000 Beschäftigte beteiligt. Nicht so schlecht bzgl. der oft beklagten Streikbeteiligung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.11.2023 10:57
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Würde ich in dieser Form als falsch werten. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Menschen, sondern die Kombination aus Arbeitsbereich und Anzahl. Das beste Beispiel sind die Universitätskliniken in NRW. Diese haben letztes Jahr ca. 100 Tage durchgehend gestreikt. Daran waren ca. 300-400 Personen pro Klinikum beteiligt, bei ca. 10-11 K Mitarbeitern pro Klinikum. Nachdem der Druck durch Patienten groß genug geworden ist, wurde das Hochschulgesetz in NRW durch den neuen Landtag geändert und Kliniken sind aus dem TVL ausgetreten (zuvor mussten die UKs Teil des TVL sein). Dadurch war es möglich im Durchschnitt eine zusätzliche Woche Urlaub auszuhandeln. Diese kann wahlweise in Geld ausgezahlt werden.
Insofern ist das entscheidende Kriterium das Druckmittel.

Na ja- der Arbeitsbereich ist auch nicht unwichtig. Aber im Bereich des TVL ist es erst ein mal wichtig, überhaupt AN auf die Strasse zu bekommen. Und da haperts ja - bis auf die Statdtstaaten - ja gewaltig. Und vor dem Hintergrund des geringen O.grad des TVL ist Ihr Beispiel m.E. nicht so ganz zielführend:

Die Pflegekräfte hatten ein 100-Tage-Ultimatum gestellt, dass die Politik hat einfach verstreichen lassen, bis dann 79 Tage gestreikt wurde. Und diese "300-400 Personen" waren mindestens 30-40 % aller Pflegekräfte je Uniklinkum . Also wenn der TVL diese Prozentzahlen an AN auf die Strasse brächte, würde der Druck auf die Politik immens steigen. Davon ist derzeit aber nicht auszugehn, weil die meisten dann doch lieber im warmen Büro sind und ihre Arbeit machen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.11.2023 11:17
Ja, aber das kommt auch nicht von ungefähr, dass die Stadtstaaten mehr fordern. Darauf wurde auch hingearbeitet. Siehe den Thread zur Hamburg-Zulage, der seit 1,5 Jahren von mir im Bereich Allgemeines gepflegt wird.

Dann raus aus dem Basis TV-L und macht es wie Hessen. Weil eure extra Zulagen kosten den anderen wertvolle Prozente was Erhöhungen angeht. Ist nicht böse gemeint, aber als Bayer oder Baden Württemberger fühlt man sich verarscht, da ist es nämlich teurer zu leben.

Kann ich nur zustimmen!
Finde die Stadtstaatenzulage auch nicht gerecht.
Was ist mit Städten wie Köln in NRW oder München in Bayern?
Auch da ist es teuer zu wohnen.
Dann sollte so eine Zulage für ALLE geben.

Das ist schon merkwürdig: Gefordert werden hier regelmäßige harte, intensikve Streikmaßnahmen. In den Stadtstaaten wir dies jetzt umgesetzt und deshalb werden dort auch entsprechende Forderungen gestellt.

Solche und ähnliche  Forderungen können überall im Bereich des TVL gestellt werden, wenn sich eben genug AN zusammenfinden - wie in den Stadtsstaaten - um die AGs unter Druck zu setzen. Weil das aber nicht passiert; sollen die AN in den Stadtstaaten jetzt von ihren Forderungen zurücktreten und "Rücksicht" auf die anderen AN nehmen, weil die nicht in der Lage/willens sind, sich zu organsieren?

Insbesondere verdi hat angekündigt und teilweise auch schon umgesetzt, sich nur noch in Fachbereichen zu engagieren (also Streikmaßnahmen und spezielle Forderungen z.B. SuE), wo sich auch ausreichend AN organisiert haben Das ist auch gut so, weil die Mitglieder die Schnauze voll haben, auch für alle Unorganiserten zu streiken. Und ja- verdi muss dies natürlich dann zukünftig auch besser kommunizieren:

Wenn die AGs wieder die Kosten der Forderungen für alle AN + Beamte berechnen, muss verdi öffentllichkeitswirksam mitteilen, dass die Kosten nur z.B. 10% betragen, wenn nur 10% organsiert sind. Der Rest der Kosten  ist das f*ng Problem der AGs, das sie sich selber geschaffen haben. Das ist aber ein ganz dickes Brett, weil nur schwer zu thematiseren in den hauptamtlichen Gremien.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 25.11.2023 13:03

...Solche und ähnliche  Forderungen können überall im Bereich des TVL gestellt werden, wenn sich eben genug AN zusammenfinden - wie in den Stadtsstaaten - um die AGs unter Druck zu setzen. Weil das aber nicht passiert; sollen die AN in den Stadtstaaten jetzt von ihren Forderungen zurücktreten und "Rücksicht" auf die anderen AN nehmen, weil die nicht in der Lage/willens sind, sich zu organsieren?...


Ich bin mir da nicht sicher. Gerade in eher ländlicheren Regionen bei Einrichtungen des TV-L (gibt es auch) ist das eben nicht so einfach mit der Organisation und Streiks. Die Stadtstaaten haben es da schon etwas "leichter".
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 25.11.2023 15:50

...Solche und ähnliche  Forderungen können überall im Bereich des TVL gestellt werden, wenn sich eben genug AN zusammenfinden - wie in den Stadtsstaaten - um die AGs unter Druck zu setzen. Weil das aber nicht passiert; sollen die AN in den Stadtstaaten jetzt von ihren Forderungen zurücktreten und "Rücksicht" auf die anderen AN nehmen, weil die nicht in der Lage/willens sind, sich zu organsieren?...


Ich bin mir da nicht sicher. Gerade in eher ländlicheren Regionen bei Einrichtungen des TV-L (gibt es auch) ist das eben nicht so einfach mit der Organisation und Streiks. Die Stadtstaaten haben es da schon etwas "leichter".

Genau nehmen wir mal Hamburg, ist ne größere Stadt aber überschaubare Behörden und auch nicht so viel Organisationsaufwand wie ein Bayern mit mehreren Städten und viel größerer Fläche. Hoffe die Stadtzulage wird nicht durchkommen. Wenn im TV-L es sich nur in den Städten lohnt zu arbeiten mit Zulage ist das vergleichbar mit dem Fachpersonal bei Ärzten, alle wollen sie urban in der Stadt sein und das Land stirbt aus, weil man da weniger verdient. Ein Tarif besteht doch daher, dass alle einheitlich das Gleiche verdienen, weil ansonsten streichen wir das Ganze und jeder verhandelt für sich selbst. Mir recht, dann bekomme ich deutlich mehr, da ich gerne in so Verhandlungen gegangen bin.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Julyvee am 25.11.2023 16:09
Aufruf für Düsseldorf am 05.12. von DSTG, DBB + DGB

Für die Tarifbeschäftigten gilt: DBB und DSTG rufen für diesen Tag zum Warnstreik auf. Details zur Abwicklung und zum Streikgeld für Mitglieder erfahren Regierungsbeschäftigte bei ihren Ortsverbänden.

Für Beamte gilt: Freie Zeit einsetzen, Protest lohnt sich! Es geht auch um die Besoldung!

https://www.dstg-nrw.de/aktuelles/aktuelles/startseite/datum/2023/11/21/einkommensrunde-2023-demoaufruf-fuer-duesseldorf-am-05122023/

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 25.11.2023 16:22

...Solche und ähnliche  Forderungen können überall im Bereich des TVL gestellt werden, wenn sich eben genug AN zusammenfinden - wie in den Stadtsstaaten - um die AGs unter Druck zu setzen. Weil das aber nicht passiert; sollen die AN in den Stadtstaaten jetzt von ihren Forderungen zurücktreten und "Rücksicht" auf die anderen AN nehmen, weil die nicht in der Lage/willens sind, sich zu organsieren?...


Ich bin mir da nicht sicher. Gerade in eher ländlicheren Regionen bei Einrichtungen des TV-L (gibt es auch) ist das eben nicht so einfach mit der Organisation und Streiks. Die Stadtstaaten haben es da schon etwas "leichter".

Genau nehmen wir mal Hamburg, ist ne größere Stadt aber überschaubare Behörden und auch nicht so viel Organisationsaufwand wie ein Bayern mit mehreren Städten und viel größerer Fläche. Hoffe die Stadtzulage wird nicht durchkommen. Wenn im TV-L es sich nur in den Städten lohnt zu arbeiten mit Zulage ist das vergleichbar mit dem Fachpersonal bei Ärzten, alle wollen sie urban in der Stadt sein und das Land stirbt aus, weil man da weniger verdient. Ein Tarif besteht doch daher, dass alle einheitlich das Gleiche verdienen, weil ansonsten streichen wir das Ganze und jeder verhandelt für sich selbst. Mir recht, dann bekomme ich deutlich mehr, da ich gerne in so Verhandlungen gegangen bin.

Der Tarifvertrag muss insgesamt massiv besser werden. Zumal das Leben in kleineren, aber international bekannten Uni-Städten wie Heidelberg nicht günstiger ist als in Hamburg. Im Gegenteil: Bei Statista liegt im 3. Quartal 2023 Heidelberg mit 15,84 €/qm noch vor Hamburg mit 14,68 €/qm Miete.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 25.11.2023 16:57
Die kleineren Entgeltgruppen gönnen gefühlt den höheren nichts, der allgemeine Verwaltungsdienst gefühlt nicht den MINTlern und umgekehrt, die Flächenländer nichts den Stadtstaaten und umgekehrt Klasse, es läuft…  :o… Keiner weiß doch, wie die Stadtstaatenzulage am Ende aussieht. Wir erinnern uns daran, dass Berlin dafür droht aus der TDL zufliegen, wenn ich mich richtig erinnere, sind die Stimmrechte von Berlin „suspendiert“? Vielleicht wird das ganze so ausgestaltet, dass jedes Land am Ende selbst entscheiden kann, ob die Option gezogen werden kann oder nicht. Ich verstehe die Diskussion aber an dem Punkt nicht, weil dies für die Flächenländer Prozente kosten soll. Wo besteht der Zusammenhang? Am Ende muss jedes Bundesland aus dem eigenen Topf die Gehälter der Beschäftigten zahlen. Die Devise ist also 10,5 Prozent und wenn die Stadtstaaten es sich leisten können, dann vielleicht die Stadtstaatenzulage. Oder die wird als Zusatz nur für die Stadtstaaten verhandelt. Aber wir sollten hier echt mal aufhören alles abzulehnen, nur weil das ein anderer nicht bekommt. Sonst müssen wir uns den gesamten TV-L vornehmen und zusammenstreichen.

Thema Arbeitszeit… vielleicht hätte ver.di mal die eigene Befragung im Vorfeld ausgewertet? Ich meine mich zu erinnern, dass dort auch Fragen zur Arbeitszeit gestellt wurden, oder nicht!? Falls nicht, hätten sie es mal getan… Und auf Arbeitgeberseite hat man wieder den Schuss nicht gehört. 300.000 unbesetzte Stellen sind wohl kaum das Problem der aktuellen Belegschaften. Und sollte jemals die Digitalisierung kommen, dann wird sich der Bedarf mit Sicherheit etwas, sicherlich aber auch nicht vollständig, minimieren.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 25.11.2023 19:18
Die letzten Beiträge mal zusammengefasst: Vielleicht ist ein so breit gefasster Tarifvertrag einfach nicht mehr geeignet, die unzähligen Arbeitsfelder und regionalen Besonderheiten "mit der Gießkanne" abzudecken?  ???
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 25.11.2023 19:41
Klappt im Bund auch. Vielleicht ist es so, dass persönliche Lebensumstände manchmal nicht zum Lohn passen. Mein Kumpel wohnt in München und eines wusste er sofort: Kleinere Wohnung und in der Nähe der Arbeit oder Fahrtweg für die Möglichkeit von was schönerem.
Einige passen sich den Gegebenheiten an, andere passen die Gegebenheiten an.
Manche wollen, dass man sich Ihnen anpasst.
Damit spreche ich niemanden gezielt an, aber wem dieser Schuh passt...
Manchmal macht es hier den Eindruck als wenn jede Besonderheit auch besondere Aufmerksamkeit verdient.
Es geht in diesen Verhandlungen "nur" und eine Lohnerhöhung.
Arbeitszeit, JSZ, besondere Stellung von IT/Mint, gehören weder zu den Forderungen noch zu den "sozial gerechten" Angeboten.

Im übrigen: 500€ mindestens Brutto wären fast 24% mehr für EG1/2 aber nichtmal 7% für EG15Ü/6. 10,5% dagegen sind etwas über 200€ mehr Brutto für EG1/2 und mehr als 800€ mehr an Brutto für EG15Ü/6.
Die Forderung nach 10,5% aber mindestens 500€ ist unter diesen Gesichtspunkten doch schon krass oder?
Da bleiben für die unteren EGs, da sie höchstwahrscheinlich nicht an den Spitzensteuersatz rankommen, sicher über 300€ übrig.
Wünschenswert aber das klingt nach nem riesen Sprung.
Korrigiert mich, wenn ich da irre.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 25.11.2023 20:03
Auf jeden Fall wissen wir nun, was auf die nächsten Verhandlungen zukommt:

https://www.welt.de/wirtschaft/article248716202/Verdi-plant-kuerzere-Arbeitszeiten-im-oeffentlichen-Dienst-bei-vollem-Lohnausgleich.html


hab ich auch auf ndr info gehört...die Verdimitglieder sollen nächstes Jahr befragt :-) also erstmal Mitglied werden!!!
Ich denke aber, das wird schon kommen...und bei der nächsten Tarifverhandlung dann umgesetzt - alle nur noch 38 Stunden arbeiten und 1% Lohnerhöhung oder ähnlich. Das hat ja noch Zeit, trotzdem interessant, dass Werneke das jetzt zum Thema macht. Und Lisa hat doch recht :-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 25.11.2023 20:24
Auf jeden Fall wissen wir nun, was auf die nächsten Verhandlungen zukommt:

https://www.welt.de/wirtschaft/article248716202/Verdi-plant-kuerzere-Arbeitszeiten-im-oeffentlichen-Dienst-bei-vollem-Lohnausgleich.html


hab ich auch auf ndr info gehört...die Verdimitglieder sollen nächstes Jahr befragt :-) also erstmal Mitglied werden!!!
Ich denke aber, das wird schon kommen...und bei der nächsten Tarifverhandlung dann umgesetzt - alle nur noch 38 Stunden arbeiten und 1% Lohnerhöhung oder ähnlich. Das hat ja noch Zeit, trotzdem interessant, dass Werneke das jetzt zum Thema macht. Und Lisa hat doch recht :-)

Soll bestimmt auf alle Beamten umgelegt werden, mit sofortiger Wirkung. Ich kann mir das als Lehrer garnicht vorstellen. Dann müssten die Wochenarbeitsstunden im Unterricht ja sinken... wie?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 25.11.2023 20:29
Klar hat Lisa recht, dass es kommen wird. Muss ja, denn es will keiner mehr 40h arbeiten. Und da gewinnt nunmal derjenige mit weniger Arbeitszeit bei gleicher Vergütung.
Das steht nicht zur Debatte...
Aber ist das denn in allen Bereichen sinnvoll?
Es gibt Bereiche, die müssen abgedeckt sein, damit Leute überhaupt erst arbeiten können. Das fängt im Kindergarten an. Da herrscht Mangel, der durch geringere Arbeitszeiten nicht verbessert wird. Und schneller/effizienter Betreuen ist keine Alternative.
Ich sehe einfach nicht, dass es ein Allheilmittel ist, sondern, dass es auch zu Problemen führen kann.
Ich gehe sogar einen Schritt weiter und denke, dass es nur funktioniert, solange wir im Wohlstand leben und die Arbeitszeitverkürzung zum Abbau dessen führen kann.
Ich bin heute echt forsch... Zu viele wirre Gedanken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.11.2023 21:28
Dann müssten die Wochenarbeitsstunden im Unterricht ja sinken... wie?

Da das Deputat nicht direkt von der Wochenarbeitszeit abhängt, müsste das in jedem Land einzeln durch das jeweilige Schul-/Kultusministerium geregelt werden. (Die Deputatsverordnungen kommen ja jeweils von dort.) Das wäre also eine Stelle, wo man nach den Tarif-Verhandlungen jeweils weiterschauen müsste.

Wenn keine Deputatsreduktion angedacht ist, würde man sich bei den angestellten Lehrkräften irgendeine Regelung ausdenken müssen, die die reduzierte Wochenarbeitszeit in irgendeiner Form „abbildet“, also z.B. weniger Gremientätigkeit o.Ä. Ob diese Regelung dann tatsächlich zu einer geringeren Wochenarbeitszeit führt, wäre dann im Zweifelsfall nur gerichtlich zu klären…

Allerdings sind m.E. die Kindergärten kein Gegenbeispiel gegen geringere Wochenarbeitszeiten. Das Krankenhauspersonal, welches dem TV-L unterliegt, hat schon jetzt eine abweichende Wochenarbeitszeit von 35 Stunden. Und dort hat man ja noch viel mehr die Aufgabe, mit einem Schichtdienst eine Versorgung rund um die Uhr abzudecken. Also sollte dies in abgeschwächter Form für die Kindertagesstädten auch möglich sein — im Zweifel muss halt mehr Personal eingestellt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 25.11.2023 22:03
Dann müssten die Wochenarbeitsstunden im Unterricht ja sinken... wie?

Da das Deputat nicht direkt von der Wochenarbeitszeit abhängt, müsste das in jedem Land einzeln durch das jeweilige Schul-/Kultusministerium geregelt werden. (Die Deputatsverordnungen kommen ja jeweils von dort.) Das wäre also eine Stelle, wo man nach den Tarif-Verhandlungen jeweils weiterschauen müsste.

Wenn keine Deputatsreduktion angedacht ist, würde man sich bei den angestellten Lehrkräften irgendeine Regelung ausdenken müssen, die die reduzierte Wochenarbeitszeit in irgendeiner Form „abbildet“, also z.B. weniger Gremientätigkeit o.Ä. Ob diese Regelung dann tatsächlich zu einer geringeren Wochenarbeitszeit führt, wäre dann im Zweifelsfall nur gerichtlich zu klären…

Allerdings sind m.E. die Kindergärten kein Gegenbeispiel gegen geringere Wochenarbeitszeiten. Das Krankenhauspersonal, welches dem TV-L unterliegt, hat schon jetzt eine abweichende Wochenarbeitszeit von 35 Stunden. Und dort hat man ja noch viel mehr die Aufgabe, mit einem Schichtdienst eine Versorgung rund um die Uhr abzudecken. Also sollte dies in abgeschwächter Form für die Kindertagesstädten auch möglich sein — im Zweifel muss halt mehr Personal eingestellt werden.

Da gehe ich nur bedingt mit. Das Stundendeputat wird anhand von Faktoren für Vor- und Nachbereitung der jeweiligen Stunden definiert. Gremientätigkeiten werden zu Pflichten, nicht aber zu den Berechnungen des Deputats benannt. Ich bin weiß Gott zufrieden mit meiner Arbeitsbelastung. Allerdings bin ich auch nur Lehrer in Mathematik, Chemie und Informatik.
Es gibt sicherlich hunderte von Möglichkeiten offizielle Entlastungen zu schaffen... offizielle.
In puncto Kindergärten: Diese sind doch unterbewesetzt, weil es kaum Nachwuchs gibt. Entweder werden die Voraussetzungen aufgelockert oder Personal wird hergezaubert.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 25.11.2023 22:17
Über Details lohnt es doch noch nicht in dieser Runde zu sprechen. Ver.di spricht von den nächsten TVÖD-Verhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 25.11.2023 22:20
Wie gesagt, es gibt keinen Automatismus für eine Umrechnung von Wochenarbeitszeit in Deputatsstunden. Das merkt man schon daran, dass die Regelungen je nach Bundesland sehr unterschiedlich sind. Mal werden Fächer, mal die Klassenstufen, mal, ob man eine Klassenleitung inne hat, oder mal auch gar nichts davon berücksichtigt, ob es Anrechnungsstunden gibt, oder nicht. Und außerdem „startet“ man sowieso überall von verschiedenem derzeitigen Gesamt-Deputat für eine volle Stelle.

Zwar sind auch die Wochenarbeitszeiten im TV-L je nach Bundesland unterschiedlich — dies findet sich aber in den Deputatsverordnungen nicht entsprechend abgebildet. Entsprechend werden auch die Tätigkeiten neben der eigentlichen Unterrichtszeit verschieden bewertet. Was jetzt hier wie Berücksichtigung findet, wäre entsprechend zu klären. Jedenfalls gilt, dass bei einer Pflicht zur Teilnahme an einer Sitzung diese natürlich Teil der Arbeitszeit ist. Entsprechend müsste im Zweifel dargelegt werden — für die angestellten Lehrkräfte; für die Beamten wage ich da keine Aussage zu treffen — dass die vereinbarte Wochenarbeitszeit durch die verschiedenen Tätigkeiten in Summe nicht überschritten wird. Also spielen hier Deputat und Tätigkeiten neben dem Unterrichten natürlich gemeinsam hinein…


Und: Wie löst man einen Bewerber-Mangel auf? Indem man die Stelle attraktiver macht. Das kann u.A. via Gehaltssteigerungen geschehen, oder eben auch auf andere Art und Weise, z.B. geringere Wochenarbeitszeit… Bei der zweiten Variante ist natürlich klar, dass entsprechend mehr Personal gewonnen werden muss. Es ist jedoch nicht per se klar, dass dies ein Problem darstellt, da die Stellen ja jetzt attraktiver sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 25.11.2023 22:32
Und: Wie löst man einen Bewerber-Mangel auf? Indem man die Stelle attraktiver macht. Das kann u.A. via Gehaltssteigerungen geschehen, oder eben auch auf andere Art und Weise, z.B. geringere Wochenarbeitszeit… Bei der zweiten Variante ist natürlich klar, dass entsprechend mehr Personal gewonnen werden muss. Es ist jedoch nicht per se klar, dass dies ein Problem darstellt, da die Stellen ja jetzt attraktiver sind.
Genau das! Dass große Teile der heutigen (und wohl auch künftigen) Arbeitnehmer sich kürzere Wochenarbeitszeiten wünschen, ist ja belegbar. In diesem Wissen macht man Stellen bzw. Jobs nicht attraktiver, wenn man sich gegen diesen Trend wehrt und das noch vorhandene Personal bis auf die letzte auspresst, damit möglichst lange noch alles so bleibt, wie es ist. Das wird sich rächen - denn wer morgen einen Beruf nicht attraktiv findet, ist die fehlende Fachkraft von übermorgen. Es geht längst nicht mehr nur ums Geld.

Btw: Meine Frau ist Lehrerin. Unfassbar, wieviel allein in diesem Bereich vom persönlichen Engagement abhängt. Über diesen Grad von "Material selbst kaufen, damit überhaupt etwas läuft" würde man in der Privatwirtschaft entsetzt aufschreien.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 25.11.2023 23:05
Ob ein Bereich oder Berufszweig als solcher von einer Arbeitszeitverkürzung profitiert oder nicht, müsste im Einzelnen geschaut werden. Wenn angenommen im KiTa-Bereich eher Teilzeit gearbeitet wird, dann profitieren diese Mitarbeiter zumindest indirekt. Dann wäre jeder näher am Vollzeitgehalt oder hätte es erreicht. Was in dem Bereich dann evtl. den Arbeitsplatz attraktiver macht.

Vielleicht kommt es auch zu flexibleren Ausgestaltungen?
Vielleicht erleben wir irgendwann, dass ein reguläres WE 3 Tage lang ist?

Was aber in jedem Fall gerade im ÖD nötig ist - und dieser Hinweis sollte eher Richtung AG und Politik gehen: Eine umfassende Aufgaben- und Ausgabenkritik.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 26.11.2023 00:39
Wieso man zusammen mit der GEW selten was wird: In MV hat die GEW für potentielle Warnstreiks eine Notdienstvereinbarung getroffen. Wieso? MV hat zumindest einige Beamte, die Kinder betreuen könnten. Hort-Betreuung, die zt auch Vormittags eingesetzt werden könnte, ist gutteils nicht im TV-L organisiert.
Wieso enteiert man sich für Warnstreiks schon im Vorfeld? Bei echten, längerwierigen Streiks verstünde ich das ja,aber ist das jetzt sinnvoll Oder hat gar einen Grund, den ich nicht sehe?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Schokobon am 26.11.2023 02:56
Wenn wegen geringerer Wochenarbeitszeit mehr Personal eingestellt werden muss: Wer soll das machen? Wo sind die ausgebildeten Fachkräfte dafür? Hocken daheim und warten bis man nur noch 35 h buckeln muss?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 26.11.2023 06:03
Wenn wegen geringerer Wochenarbeitszeit mehr Personal eingestellt werden muss: Wer soll das machen? Wo sind die ausgebildeten Fachkräfte dafür? Hocken daheim und warten bis man nur noch 35 h buckeln muss?

Gegenfrage wenn die rentenfähigen Menschen ihren Ruhestand beginnen, wer tritt dann die Nachfolge an? Es müssen sich so oder so neue Bewerber finden, ansonsten wird die Kita kürzere Betreuungszeiten anbieten müssen.

Zudem haben wir durch die vielen Flüchtlinge einiges an Fachpersonal welches man nur noch die Sprachbarrieren einbinden könnte. Hier ist leider der Flaschenhals der deutsche Staat, welcher zu wenig Personal hat, um Kurse anzubieten. Alle Flüchtlinge sollten direkt ein Zugang zu Deutschkursen erhalten und weil es zu wenig Lehrer dafür gibt, macht man es einfach virtuell und teilt die teilnehmenden Personen in die jeweiligen Sprachen auf mit Gruppen von 100 Personen. Das zweite die Anerkennung der jeweilen Jobs. Auch hier könnte man Tests bereitstellen, welche digital bestanden werden müssen. So bekommt man die Menschen in den Arbeitsmarkt, welche dringend Leute braucht. Stand jetzt 2-3 Jahre warten bis erste Deutschkurse angeboten werden und arbeiten dürfen Sie auch nicht.

Damit löst man das Problem der Arbeitszeitreduzierung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Odin81 am 26.11.2023 08:56
Wir arbeiten bei der Feuerwehr in der 48 Std. Woche. Das wird auch anders nicht funktionieren. Soviel zur Anpassung der Gehaltsstruktur über Reduzierung der Wochenstunden…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.11.2023 08:58
Wir arbeiten bei der Feuerwehr in der 48 Std. Woche. Das wird auch anders nicht funktionieren.

Aha. Und wie kommst du zu der Einschätzung, dass keine 40h/Woche, oder 35, oder … bei euch möglich wäre? Schaffen ja andere Institutionen auch, einen entsprechenden Schichtplan zu erstellen. Im Übrigen würde mich mal interessieren, wo diese 48h-Woche steht. Der TV-L sagt dazu m.W. jedenfalls nichts. Oder rechnest du einfach die Zeiten der Rufbereitschaft mit ein? Das ist ja nicht volle Arbeitszeit, sollte es nicht zu einem Einsatz gekommen sein…

Edit: Ich muss mich korrigieren: Der TV-L sagt in §47, dass für Beschäftigte im Feuerwehr-Dienst Berlin und Hamburg nicht die im TV-L vereinbarte Arbeitszeiten gelten, sondern die entsprechenden Regelungen der Beamten in den beiden Stadtstaaten; und zumindest Hamburg lässt die eigenen Feuerwehr-Beamten in zwei 24h-Schichten/ Woche arbeiten.

Natürlich ließen sich hier auch andere Dienstpläne erstellen. Jedenfalls sehe ich keinen Grund, der dagegen spricht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 26.11.2023 09:57
@Moderation… danke für die schnelle Reaktion. Und rechtspolemisches Stammtischgebrabbel darf gerne aus dieser Diskussion rausgehalten werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 26.11.2023 10:06
Man darf auch mal in sich gehen und überlegen, warum der eigene Beitrag gelöscht wurde, lieber Pelikan.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Lämpel am 26.11.2023 11:00
Alle Flüchtlinge sollten direkt ein Zugang zu Deutschkursen erhalten und weil es zu wenig Lehrer dafür gibt, macht man es einfach virtuell und teilt die teilnehmenden Personen in die jeweiligen Sprachen auf mit Gruppen von 100 Personen.

Ich mache Sprachkurse für Flüchtlinge, und das ist leider eine reichlich illusorische Vorstellung. Die Leute kommen mit stark unterschiedlichen Vorkenntnissen und Motivationen, so dass man sie nicht einfach mit einem einheitlichen Programm beschallen kann sondern sehr direkt und individuell arbeiten muss. Im Prinzip ist eine Gruppe von 10 da bereits recht groß. (Außerdem ist es hilfreich wenn die Gruppe ausgangssprachlich heterogen ist, damit nicht alle ständig in ihre eigene Sprache ausweichen.)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 26.11.2023 12:49
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Soviel Kritik an Verdi hätte ich dir heute gar nicht zugetraut. ;)

Wo bitte schön ist das Kritik an verdi?? das ist Kritik an den ANs, die sich nicht in Gewerkschaften organiseren und trotzdem noch meckern.

P.S. Auch ich habe Kritik an Gewerkschaften. Führt aber nicht dazu, die Grundidee infrage zu stellen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 26.11.2023 12:54
Darf ich mal in die Runde fragen was passiert, wenn in der dritten Verhandlungsrunde wieder kein Angebot von der Gegenseite vorgelegt wird oder das vorgelegte Angebot von unserer Seite abgelehnt wird?

Wie ist dann der weitere Ablauf?

Das ist offen. Auf jeden Fall ist keine verpflichtende Schlichtung vorgesehen wenn eine Seite diese fordert. Im Gegensatz zum TvöD.

Mein Tipp wäre das große Empörung seitens Verdi artikuliert wird und Anfang Januar dann geräuschlos abgeschlossen wird. Größere Streiks, geschweige denn unbefristet wird es nicht geben und das wissen die Arbeitgeber.

Tja- das ist eben der Unterschied z.B. zur gdl. Dort gibt es einen so hohen O.grad- da kann sich Wesselsky erlauben, sofort die Verhandlungen abzubrechen und die Urabstimmung einzuberufen. Bei maximal 10% O.grad im TVL- womit sollen die Gewerkschaften drohen ?? Dass ca. 90% brav am Arbeitsplatz sind und empörende Kommentare schreiben ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 26.11.2023 13:41
Es muss doch Quellen geben zum Organisationsgrad im TV-L? Bisher liest man hier über niedrige Beteiligung und das die unteren Entgeltgruppen stärker vertreten sind. Wo finden sich aber konkrete Details zu diesen Annahmen?

Ein mächtiges Instrument bei Tarifverhandlungen sind -auch ohne Streik- die Medien und deren professionelle Nutzung. Ich sehe hier massive Defizite bei den Gewerkschaften...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 26.11.2023 13:57
Es muss doch Quellen geben zum Organisationsgrad im TV-L? Bisher liest man hier über niedrige Beteiligung und das die unteren Entgeltgruppen stärker vertreten sind. Wo finden sich aber konkrete Details zu diesen Annahmen?

Ein mächtiges Instrument bei Tarifverhandlungen sind -auch ohne Streik- die Medien und deren professionelle Nutzung. Ich sehe hier massive Defizite bei den Gewerkschaften...

Zitat
Gute Nachrichten für die Gewerkschaften kommen aus dem öffentlichen Dienst. Der öffentliche Sektor ist grundsätzlich überdurchschnittlich organisiert. Das wird darauf zurückgeführt, dass dieser Wirtschaftszweig eine leichter zu organisierende, homogene Struktur mit beständiger Zielgruppe aufweist (Schnabel, 2016). So wird denn auch der rein deskriptiv gemessene Anstieg des gesamten Organisationsgrads in den ALLBUS-Daten 2021 vor allem von den Beamten angetrieben. Im Vergleich zu den Vorjahren sind Personen mit Beamtenstatus tendenziell wieder deutlich besser organisiert. Durch einen Anstieg um mehr als 10 Prozentpunkte gegenüber der Erhebung aus dem Jahr 2018 liegt der Organisationsgrad sogar nur leicht unter dem Durchschnittswert von 39,8 Prozent, der für die Erhebungsjahre 2002 bis 2006 ermittelt wurde (Biebeler/Lesch, 2007).

https://www.iwkoeln.de/studien/carolin-denise-fulda-weniger-repraesentativitaet-durch-strukturdefizite.html

Beim TV-L hat man vermutlich das große Problem, dass vor allem Angestellte und Akademiker sich nicht für Gewerkschaften interessieren.

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Beitrag von: daseinsvorsorge am 26.11.2023 16:23

....der Tarifabschluss wird so ziemlich unabhängig davon laufen. Im Grunde fehlt nur der Wille, nicht das Etat.

Und den politischen Willen werden die Verantwortlichen nur aufbringen, wenn die AN/Öffentlichkeit sie dazu zwingen.
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Beitrag von: cyrix42 am 26.11.2023 17:03
Wenn wegen geringerer Wochenarbeitszeit mehr Personal eingestellt werden muss: Wer soll das machen? Wo sind die ausgebildeten Fachkräfte dafür? Hocken daheim und warten bis man nur noch 35 h buckeln muss?

In den alten Bundesländern ist die Frauen-Erwerbstätigkeit noch immer deutlich unter der der Männer; und das auch  nach der Elternzeit. Auch arbeiten gerade Frauen deutlich häufiger in Teilzeit. Eine kürzere generelle Vollzeit könnte also durchaus dazu führen, dass Väter kürzer arbeiten, mehr Betreuungs- und Haushaltsaufgaben übernehmen und Mütter vermehrt bzw. länger berufstätig sind.
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Beitrag von: Mint am 26.11.2023 18:37
Es gibt verschiedene Faktoren und Möglichkeiten hier Einfluss zu nehmen. Beispiele: 2023 gibt es laut Statista im Schnitt rund 3,9 Millionen erwerbsfähige Bürgergeldbezieher in D. Könnten hier bereits rund 10 Prozent dauerhaft in Vollzeit in den Arbeitsmarkt, wäre das sicherlich hilfreich.

Wenn man unserem Bundeskanzler Scholz (Zitat vor rund einem Jahr auf einer DBB -Tagung) glauben schenken darf gilt folgendes für den ÖD:

„Deutschland braucht einen starken öffentlichen Dienst – gerade jetzt in diesen Krisenzeiten“


Dazu zählen nach seinem Vortrag auch wettbewerbsfähige Gehälter. Vielleicht sollten die Gewerkschaften das medienwirksame ausschlachten. Mit Blick auf die TDL.Gerade die Medienarbeit der Gewerkschaften ist stark verbesserungswürdig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 26.11.2023 18:38
So nach der Logik: Mein Mann arbeitet 5h weniger, also arbeite ich mehr als 5h mehr. Klingt logisch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.11.2023 18:45
So nach der Logik: Mein Mann arbeitet 5h weniger, also arbeite ich mehr als 5h mehr. Klingt logisch.

Unklar, was du damit sagen willst.

Die Frage war, wo qualifiziertes Personal zu finden ist. Antwort: Unter Anderem gutausgebildete Frauen, die derzeit noch häufig maßgeblich sich mit Kinderbetreuung aus dem Beruf deutlich zurückgezogen haben. Eine Verringung der Vollzeittätigkeit könnte also durchaus animieren, stärker wieder beruflich tätig werden zu können.

Und das ist dann nicht nur ein reines Nullsummenspiel, was hier unterstellt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 26.11.2023 18:51
Das ist es aber nur ne Vermutung/Meinung. Wer selber Kinder hat, wird wissen, dass das Gleichgewicht in der Zeit mit den Kindern zwar zwischen den Eltern verschoben werden kann, aber weniger Stunden insgesamt das ganze Gleichgewicht verschiebt. Wenn also auf einmal Zeit für eine Arbeitsaufnahme eines Elternteils da ist, weil der Partner 5h weniger hat, muss Betreuung her oder weniger Zeit in die Kinder investiert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.11.2023 18:54
muss Betreuung her

Natürlich, der Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz muss hierfür nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern tatsächlich vorhanden sein. Und das auch nicht nur von Frühstück bis Mittag…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 26.11.2023 19:00
Eben und da beißt sich sogar manchmal die Katze in den Schwanz. Keine Betreuung --> Keine Arbeitsgelegenheit --> Keine Betreuung (Ne Freundin ist Erzieherin und bekommt ohne Vertrag keinen Platz, aber musste einen Vertrag absagen, weil der Platz nicht gewährt wurde, da KiGa voll mit doppelerwerbstätigen Eltern.)
Ich bin im übrigen nicht gegen die Ideen, bin nur kritisch aufgestellt. Das klingt alles immer einfach wie eine Einbahnstraße. Die Löcher und Baustellen werden nie genannt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: FearOfTheDuck am 26.11.2023 19:05
Und bevor jetzt viele wieder in´s Schwärmen für die gdl kommen und sich solche Maßnahmen- Erklärung des Scheiterns der Verhandlungen -  auch von den Gewerkschaften im ÖD wünschen:

Dafür müßte man auch einen Organisationsgrad wie die gdl haben; meiner Einschätzung nach ca. 65-70%. Da wird klar, wie weit man davon im Bereich des TVL entfernt ist und man somit deutlich kleinere Brötchen backen muss.

Also ist jede/r aufegrufen, das zu ändern, wenn man bessere Ergebnisse will. Ansonsten bleibt natürlich immer noch, sich über Kommentare zu empören. Besser als gar nichts tun.

Soviel Kritik an Verdi hätte ich dir heute gar nicht zugetraut. ;)

Wo bitte schön ist das Kritik an verdi?? das ist Kritik an den ANs, die sich nicht in Gewerkschaften organiseren und trotzdem noch meckern.

P.S. Auch ich habe Kritik an Gewerkschaften. Führt aber nicht dazu, die Grundidee infrage zu stellen.

Das weiß ich doch, daher mein Augenzwinkern. Aber:

Ein Organisationsgrad hat schließlich 2 Beteiligte. Da ist der AN, der sich der Gewerkschaft anschließt oder eben nicht und da ist die Gewerkschaft, die sich um den AN bemüht oder nicht. Und da stellt sich schon die Frage, was die GDL in dieser Beziehung besser macht. Ist eine Lokführergewerkschaft naturgemäß näher am Lokführer und somit Verdi für den ÖD-AN zu beliebig? Liegt es daran, dass sich innerhalb der Sparte die 75-80% der Lokführer und 40 % der Zugbegleiter gut vertreten fühlen, sich aber viele Gruppen des ÖD nicht? Vielleicht ist eine unpolitische Gewerkschaft für manche AN attraktiver als eine politische?

https://www.gdl.de/ueber-uns/grundsaetze/

Vielleicht ist es auch recht profan und die jeweilige Wirkmächtigkeit lockt oder lockt nicht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 26.11.2023 19:19
GDL und ver.di wird man leider nicht vergleichen können. Die GDL ist halt nur eine Spartengewerkschaft. Gleichwohl scheint sie aber innerhalb der Sparte großen Zulauf zu genießen. Vielleicht auch, weil die Gewerkschaft maßvoll bei den Beiträgen ist, manchmal sind die Dinge halt profan… GDL 0,7 Prozent max. 40 Euro, ver.di 1 Prozent max. nach oben offen + 1 Prozent von Einmalzahlungen nach Tariferhöhungen.

Und wenig hilfreich sind auch Äußerungen, dass Angleichungen von JSZ unsozial sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Erpelente am 26.11.2023 22:04


In den alten Bundesländern ist die Frauen-Erwerbstätigkeit noch immer deutlich unter der der Männer; und das auch  nach der Elternzeit. Auch arbeiten gerade Frauen deutlich häufiger in Teilzeit. Eine kürzere generelle Vollzeit könnte also durchaus dazu führen, dass Väter kürzer arbeiten, mehr Betreuungs- und Haushaltsaufgaben übernehmen und Mütter vermehrt bzw. länger berufstätig sind.

Warum so frauenfeindlich? Hier insbesondere Familienfeindlich.

Nicht jede Mutter in Teilzeit wünscht sich nichts mehr als endlich mehr zu arbeiten. Schon sehr billig, Mütter vorzuschieben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 26.11.2023 22:21
Warum so frauenfeindlich? Hier insbesondere Familienfeindlich.

Nicht jede Mutter in Teilzeit wünscht sich nichts mehr als endlich mehr zu arbeiten. Schon sehr billig, Mütter vorzuschieben.

Ich bin weder Frauen- noch Familien-feindlich. Bestenfalls äußere ich mich kritisch ggü. einem Familienbild der 1950er der BRD. Aber nicht einmal das; es geht ja um diejenigen, die arbeiten wollen, aber nicht können.

Mal davon abgesehen davon, dass die teure Ausbildung sich auch lohnen sollte…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: K am 27.11.2023 02:49
GDL und ver.di wird man leider nicht vergleichen können. Die GDL ist halt nur eine Spartengewerkschaft. Gleichwohl scheint sie aber innerhalb der Sparte großen Zulauf zu genießen. Vielleicht auch, weil die Gewerkschaft maßvoll bei den Beiträgen ist, manchmal sind die Dinge halt profan… GDL 0,7 Prozent max. 40 Euro, ver.di 1 Prozent max. nach oben offen + 1 Prozent von Einmalzahlungen nach Tariferhöhungen.

Der ver.di-Mitgliedsbeitrag beträgt 1% vom monatlichen Grundentgelt. Auf Einmalzahlungen, Zuschläge, Jahressonderzahlung, Vermögenswirksame Leistungen usw. wird kein zusätzlicher Mitgliedsbeitrag erhoben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.11.2023 07:30
Beim TV-L hat man vermutlich das große Problem, dass vor allem Angestellte und Akademiker sich nicht für Gewerkschaften interessieren.

Falsch, sie interessieren schon dafür. Nur, sie hinterfragen auch bzw. fragen, was die Gewerkschaft für sie konkret bringt? Und das ist wenig bis gar nichts! Daher: Danke, aber nein danke!


Im übrigen finde ich die Arbeitszeitreduktion einfach nur unsinnig. Glaubt wirklich jemand, dass mit 4-5h Arbeitszeit weniger auch der Arbeitsumfang reduziert wird? Also gleiche Arbeit in weniger zeit und das zu dem Gehalt, was immer weniger wert ist. Das soll jetzt erstrebenswert sein?
Toll, ich kann dann 13.30 statt 14.30 heim gehen. Super erstrebenswert!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 08:00
Warum so frauenfeindlich? Hier insbesondere Familienfeindlich.

Nicht jede Mutter in Teilzeit wünscht sich nichts mehr als endlich mehr zu arbeiten. Schon sehr billig, Mütter vorzuschieben.

Ich bin weder Frauen- noch Familien-feindlich. Bestenfalls äußere ich mich kritisch ggü. einem Familienbild der 1950er der BRD. Aber nicht einmal das; es geht ja um diejenigen, die arbeiten wollen, aber nicht können.

Mal davon abgesehen davon, dass die teure Ausbildung sich auch lohnen sollte…

Kurzer Einspruch: 2 Elternteile a 40h/Woche sind vielleicht nicht die beste Grundlage für erfolgreiche Kindererziehung - aber natürlich ein Traum für Wirtschaft und Industrie.

Was die Aufteilung von Care-Arbeit anbelangt: Das ist eine gesellschaftliche Frage und muss letztlich von den Eltern definiert werden. Aber da kann und muss sich jeder selbst hinterfragen.

- und EDIT: Das ist natürlich schwer offtoptic  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.11.2023 08:04

Kurzer Einspruch: 2 Elternteile a 40h/Woche sind vielleciht nicht die beste Grundlage für erfolgreiche Kindererziehung - aber natürlich ein Traum für Wirtschaft und Industrie.

Was die Aufteilung von Care-Arbeit anbelangt: Das ist eine gesellschaftliche Frage und muss letztlich von den Eltern definiert werden. Aber da kann und muss sich jeder selbst hinterfragen.

Ah, eine(r) daheim am Herd ist also besser? Was ein Unsinn! 39h Woche geht gut aufzuteilen. Müssen ja nicht immer beide Elternteile Frühprogramm machen oder daheim sein, wenn die Schule aus ist. Zudem gibt es noch so lustige neumodische Erfindungen, wie homeoffice.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 27.11.2023 08:30
Beim TV-L hat man vermutlich das große Problem, dass vor allem Angestellte und Akademiker sich nicht für Gewerkschaften interessieren.

Falsch, sie interessieren schon dafür. Nur, sie hinterfragen auch bzw. fragen, was die Gewerkschaft für sie konkret bringt? Und das ist wenig bis gar nichts! Daher: Danke, aber nein danke!

Alleine für die Versicherungen lohnt es sich schon. Zumindest hier beim VBE/DBB. So günstig komme ich da persönlich nicht ran. Keine Ahnung wie das bei Verdi ist.

Ansonsten muss man halt sagen, von nix kommt auch nix. Ist halt immer ein Henne/Ei Problem. MIt wenigen Mitgliedern kann die Gewerkschaft kaum gute Ergebnisse durchsetzen. Schlechte Ergebnisse sind nicht unbedingt ein Anreiz in die Gewerkschaft einzutreten. Schlechte Ergebnisse...


Zitat
Im übrigen finde ich die Arbeitszeitreduktion einfach nur unsinnig. Glaubt wirklich jemand, dass mit 4-5h Arbeitszeit weniger auch der Arbeitsumfang reduziert wird? Also gleiche Arbeit in weniger zeit und das zu dem Gehalt, was immer weniger wert ist. Das soll jetzt erstrebenswert sein?
Toll, ich kann dann 13.30 statt 14.30 heim gehen. Super erstrebenswert!

Ich fände sie toll. Na ja mir würde es schon reichen nicht jede Woche unbezahlte Überstunden leisten zu müßen. Aber man kämpft hier leider nicht nur gegen den Arbeitgeber, sondern auch gegen viel zu viele Kollegen und Kolleginnen. Mal gespannt ob die Gewerkschaften hier wenigsten die gerichtlichen Vorlagen aufgreifen oder ob man wieder den Kopf in den Sand steckt wie bei der Allimentation.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 08:32

Kurzer Einspruch: 2 Elternteile a 40h/Woche sind vielleciht nicht die beste Grundlage für erfolgreiche Kindererziehung - aber natürlich ein Traum für Wirtschaft und Industrie.

Was die Aufteilung von Care-Arbeit anbelangt: Das ist eine gesellschaftliche Frage und muss letztlich von den Eltern definiert werden. Aber da kann und muss sich jeder selbst hinterfragen.

Ah, eine(r) daheim am Herd ist also besser? Was ein Unsinn! 39h Woche geht gut aufzuteilen. Müssen ja nicht immer beide Elternteile Frühprogramm machen oder daheim sein, wenn die Schule aus ist. Zudem gibt es noch so lustige neumodische Erfindungen, wie homeoffice.

Ne, hast Du falsch verstanden. Kinder machen Arbeit, viel Arbeit. Von Haushalt über Schule, Kinderhobbys und, und und. Das kostet Zeit und Kraft und nicht jeder hat Oma, Opa, Onkel und Tanten um die Ecke. Home-Office hilft auch nicht viel, wenn man 2 Stunden mit dem Kind Physik lernt (es sei denn, Du lässt Deine Uhr in dieser Zeit fröhlich weiterlaufen). Ich habe lediglich das Narrativ hinterfragt, so schnell wie möglich mit maximaler Arbeitsleistung der Wirtschaft zur Verfügung stehen zu müssen, und dafür das (unterdrückerische?) "daheim" im Chaos versinkt. Tatsächlich haben wohl die Wenigsten das Privileg, eine oder gar mehrere Haushaltshilfen beschäftigen zu können. Herd, Waschmaschine und Abwasch machen wohl die meisten von uns selbst - und zwar: daheim!

Aber wie erwähnt: offtopic.

Ach ja, weil Geld nicht vom Baum fällt und Kinder tatsächlich eine Menge kosten: Warum statt einer Stadtstaaten-Zulage nicht eine Kinderzulage in den Tarif bekommen? Dann reicht es vielleicht für die Haushaltshilfe und 100% stehen dem Arbeitgeber wieder an Leistung zur Verfügung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 27.11.2023 08:42

Kurzer Einspruch: 2 Elternteile a 40h/Woche sind vielleciht nicht die beste Grundlage für erfolgreiche Kindererziehung - aber natürlich ein Traum für Wirtschaft und Industrie.

Was die Aufteilung von Care-Arbeit anbelangt: Das ist eine gesellschaftliche Frage und muss letztlich von den Eltern definiert werden. Aber da kann und muss sich jeder selbst hinterfragen.

Ah, eine(r) daheim am Herd ist also besser? Was ein Unsinn! 39h Woche geht gut aufzuteilen. Müssen ja nicht immer beide Elternteile Frühprogramm machen oder daheim sein, wenn die Schule aus ist. Zudem gibt es noch so lustige neumodische Erfindungen, wie homeoffice.

Schonmal homeoffice, also Arbeitszeit, mit Kindern verbracht?
Soll sehr zielführend und gesund sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 08:56
Kurzer Einspruch: 2 Elternteile a 40h/Woche sind vielleicht nicht die beste Grundlage für erfolgreiche Kindererziehung - aber natürlich ein Traum für Wirtschaft und Industrie.

Nu, das scheint eher eine gesellschaftliche Debatte zu sein, die unterschiedlich beantwortet wurde und wird. Aber das ist auch gar nicht das Thema, sondern, dass diejenigen, die arbeiten wollen, dies auch können, und nicht aufgrund der Umstände, veralteter Rollenbilder, fehlender Kinderbetreuungs-Angebote u.Ä. daran gehindert werden.

Ich kenne jedenfalls durchaus junge Akademikerinnen, die gern Mutter sind, sich aber nicht auf diese Rolle beschränkt sehen wollen, aber aufgrund fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten dazu genötigt sehen, gar nicht oder nur in geringer Teilzeit wieder ihrem Job nachzugehen. Und solchen Frauen zu ermöglichen, ihre intellektuelle Erfüllung auch wieder im Berufsleben zu finden, darum geht es. Da kann eine geringere Vollzeit-Tätigkeit für alle durchaus ein Baustein sein, der mehr Zeit für eine ausgeglichenere Work-Life-Balance zur Verfügung stellt. 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 27.11.2023 09:02
Zitat
junge Akademikerinnen, die gern Mutter sind, sich aber nicht auf diese Rolle beschränkt sehen wollen,

Dieser Satz gibt ´nen Punkt für wokeness extra!  :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 09:15
Kurzer Einspruch: 2 Elternteile a 40h/Woche sind vielleicht nicht die beste Grundlage für erfolgreiche Kindererziehung - aber natürlich ein Traum für Wirtschaft und Industrie.

Nu, das scheint eher eine gesellschaftliche Debatte zu sein, die unterschiedlich beantwortet wurde und wird. Aber das ist auch gar nicht das Thema, sondern, dass diejenigen, die arbeiten wollen, dies auch können, und nicht aufgrund der Umstände, veralteter Rollenbilder, fehlender Kinderbetreuungs-Angebote u.Ä. daran gehindert werden.

Ich kenne jedenfalls durchaus junge Akademikerinnen, die gern Mutter sind, sich aber nicht auf diese Rolle beschränkt sehen wollen, aber aufgrund fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten dazu genötigt sehen, gar nicht oder nur in geringer Teilzeit wieder ihrem Job nachzugehen. Und solchen Frauen zu ermöglichen, ihre intellektuelle Erfüllung auch wieder im Berufsleben zu finden, darum geht es. Da kann eine geringere Vollzeit-Tätigkeit für alle durchaus ein Baustein sein, der mehr Zeit für eine ausgeglichenere Work-Life-Balance zur Verfügung stellt.

Ja, diesen Punkt kann ich nachvollziehen, halte ihn aber nicht unbedingt für allgemeingültig - Allein die Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen keine akademische Ausbildung besitzt, zeigt hier doch den speziellen Blickwinkel. Auch der Anspruch "Ich will Mutter sein UND Karriere machen" kann gerne hinterfragt werden. Ich (als Mann) nehme mir viel Freiraum für meine Kinder heraus - was aber tatsächlich auch dazu führt, dass ich manche Leistungsspitzen im Beruf einfach nicht mitgehen kann und auch will - warum das bei Frauen jetzt anders sein soll, erschließt sich mir nicht.

In der Work-Life-Balance sind Eltern gegenüber Kinderlosen übrigens immer benachteiligt. Wie wäre es denn, die Arbeitszeit exklusiv für Eltern mit zu versorgenden Kindern bei vollem Lohn zu verkürzen? Ich meine das durchaus ernst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 27.11.2023 09:22

....Ach ja, weil Geld nicht vom Baum fällt und Kinder tatsächlich eine Menge kosten: Warum statt einer Stadtstaaten-Zulage nicht eine Kinderzulage in den Tarif bekommen? Dann reicht es vielleicht für die Haushaltshilfe und 100% stehen dem Arbeitgeber wieder an Leistung zur Verfügung.


Gab es beim BAT. Wurde dann bis auf Besitzstandsregelungen meine ich meist eingestampft bei der Überführung in die TVs.

Für Familien durchaus eine Verschlechterung. Singles und kinderlose Paare haben möglicherweise andere Meinungen dazu.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.11.2023 09:38
Mit drei Kindern würde sich ein Beamtenverhältnis lohnen, jedenfalls in BaWü (für das 3. Kind gibts 750 € on Top als Familienzuschlag). Mich hat letztens wieder der Schlag getroffen, dass nun Winterschuhe (Markenqualität wie Superfit etc.) für Kinder auch schon weit über 100 € kosten. Das wird langsam auch echt in diesem Segment Luxus. Mit Kindern und mehreren wird man mehr und mehr benachteiligt. ich will da gar nicht an Hort oder ähnliches denken. Hat bei uns im Ort um 30 % zum 01.09. aufgeschlagen.

Das ist auch das große Problem, wieso viele Frauen (oder im Rahmen der Gleichberechtigung auch Männer) als Zweitverdiener nicht Vollzeit arbeiten. Die Betreuungskosten sind ab einem gewissen Grad derart hoch, dass sich die Arbeit nicht mehr lohnt, weil man alles in diese Kosten steckt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 27.11.2023 10:08
Kurzer Einspruch: 2 Elternteile a 40h/Woche sind vielleicht nicht die beste Grundlage für erfolgreiche Kindererziehung - aber natürlich ein Traum für Wirtschaft und Industrie.

Nu, das scheint eher eine gesellschaftliche Debatte zu sein, die unterschiedlich beantwortet wurde und wird. Aber das ist auch gar nicht das Thema, sondern, dass diejenigen, die arbeiten wollen, dies auch können, und nicht aufgrund der Umstände, veralteter Rollenbilder, fehlender Kinderbetreuungs-Angebote u.Ä. daran gehindert werden.

Ich kenne jedenfalls durchaus junge Akademikerinnen, die gern Mutter sind, sich aber nicht auf diese Rolle beschränkt sehen wollen, aber aufgrund fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten dazu genötigt sehen, gar nicht oder nur in geringer Teilzeit wieder ihrem Job nachzugehen. Und solchen Frauen zu ermöglichen, ihre intellektuelle Erfüllung auch wieder im Berufsleben zu finden, darum geht es. Da kann eine geringere Vollzeit-Tätigkeit für alle durchaus ein Baustein sein, der mehr Zeit für eine ausgeglichenere Work-Life-Balance zur Verfügung stellt.

Ja, diesen Punkt kann ich nachvollziehen, halte ihn aber nicht unbedingt für allgemeingültig - Allein die Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen keine akademische Ausbildung besitzt, zeigt hier doch den speziellen Blickwinkel. Auch der Anspruch "Ich will Mutter sein UND Karriere machen" kann gerne hinterfragt werden. Ich (als Mann) nehme mir viel Freiraum für meine Kinder heraus - was aber tatsächlich auch dazu führt, dass ich manche Leistungsspitzen im Beruf einfach nicht mitgehen kann und auch will - warum das bei Frauen jetzt anders sein soll, erschließt sich mir nicht.

In der Work-Life-Balance sind Eltern gegenüber Kinderlosen übrigens immer benachteiligt. Wie wäre es denn, die Arbeitszeit exklusiv für Eltern mit zu versorgenden Kindern bei vollem Lohn zu verkürzen? Ich meine das durchaus ernst.

Also ich kann nur hoffen, dass sich ein solches Gedankengut niemals durchsetzen wird.
Wieso sollten denn Leute mit Kindern weniger arbeiten müssen bei gleichem Lohn?
Kinder sind Privatsache und ich sehe ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich den Wunsch von anderen Leuten, Kinder in die Welt zu setzen und zwangszubeglücken, finanzieren soll!
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und ich will gar nicht, dass andere meine Rente finanzieren. Es sollte jeder selbst für sich verantwortlich sein und die Rentenbeiträge sollten nur für einen selbst ausgegeben werden. Deshalb gehört die Umlagefinanzierung schon lange abgeschafft!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.11.2023 10:09
Ist es sinnhaft Kinder zu bekommen, um diese dann 40 Stunden in Kindergrippe/-garten/-hort zu geben?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: teclis22 am 27.11.2023 10:12


Also ich kann nur hoffen, dass sich ein solches Gedankengut niemals durchsetzen wird.
Wieso sollten denn Leute mit Kindern weniger arbeiten müssen bei gleichem Lohn?
Kinder sind Privatsache und ich sehe ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich den Wunsch von anderen Leuten, Kinder in die Welt zu setzen und zwangszubeglücken, finanzieren soll!
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und ich will gar nicht, dass andere meine Rente finanzieren. Es sollte jeder selbst für sich verantwortlich sein und die Rentenbeiträge sollten nur für einen selbst ausgegeben werden. Deshalb gehört die Umlagefinanzierung schon lange abgeschafft!

+1. Hätte gerne Kinder, das Glück war mir aber versagt. Und ich sehe es nicht mal ansatzweise ein, mehr zu arbeiten für andere.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 27.11.2023 10:13
Ist es sinnhaft Kinder zu bekommen, um diese dann 40 Stunden in Kindergrippe/-garten/-hort zu geben?

Das müssen die potentiellen Eltern selbst wissen! Ich sehe es jedenfalls nicht ein dafür zu bezahlen! Ich finde schon allein das Kindergeld eine Zumutung!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 27.11.2023 10:17
Aber: um zum Thema zurück zu kommen, ja: wenn man uns im TV-L sagt, dass kein Geld für eine Erhöhung wie im TVÖD vorhanden ist, stelle ich die Forderung, dass im Gegenzug unsere Arbeitszeit radikal verkürzt werden muss. Was vorher eine Vollzeitstelle mit 40 Stunden war, ist dann eben schon mit 20 Stunden eine!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 10:24


Also ich kann nur hoffen, dass sich ein solches Gedankengut niemals durchsetzen wird.
Wieso sollten denn Leute mit Kindern weniger arbeiten müssen bei gleichem Lohn?
Kinder sind Privatsache und ich sehe ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich den Wunsch von anderen Leuten, Kinder in die Welt zu setzen und zwangszubeglücken, finanzieren soll!
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und ich will gar nicht, dass andere meine Rente finanzieren. Es sollte jeder selbst für sich verantwortlich sein und die Rentenbeiträge sollten nur für einen selbst ausgegeben werden. Deshalb gehört die Umlagefinanzierung schon lange abgeschafft!

+1. Hätte gerne Kinder, das Glück war mir aber versagt. Und ich sehe es nicht mal ansatzweise ein, mehr zu arbeiten für andere.

Da geht es um soziale Verantwortung und den Fortbestand einer Gesellschaft - bin auch nie arbeitslos gewesen, trotzdem zahle ich AV und finanziere mit Steuern das Bürgergeld und beschwere mich nicht.

Ist es sinnhaft Kinder zu bekommen, um diese dann 40 Stunden in Kindergrippe/-garten/-hort zu geben?

Das müssen die potentiellen Eltern selbst wissen! Ich sehe es jedenfalls nicht ein dafür zu bezahlen! Ich finde schon allein das Kindergeld eine Zumutung!

Pelikan, Du wählst ja auch blau - ich glaube, da müssen wir jetzt nicht über das steuerfreie Existenzminimum und so weiter diskutieren. Das wird hier Deine kognitiven Fähigkeiten sicher an Grenzen führen.  ;D 8)

Einfache Erläuterung: Keine Kinder heißt: Niemand putzt Dir im Alter den Popo ab, wenn Du das nicht mehr kannst - völlig egal, wie viel PV Du am Ende bezahlt hast.

Für mich hier: Ende des Offtopics.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 27.11.2023 10:31


Also ich kann nur hoffen, dass sich ein solches Gedankengut niemals durchsetzen wird.
Wieso sollten denn Leute mit Kindern weniger arbeiten müssen bei gleichem Lohn?
Kinder sind Privatsache und ich sehe ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich den Wunsch von anderen Leuten, Kinder in die Welt zu setzen und zwangszubeglücken, finanzieren soll!
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und ich will gar nicht, dass andere meine Rente finanzieren. Es sollte jeder selbst für sich verantwortlich sein und die Rentenbeiträge sollten nur für einen selbst ausgegeben werden. Deshalb gehört die Umlagefinanzierung schon lange abgeschafft!

+1. Hätte gerne Kinder, das Glück war mir aber versagt. Und ich sehe es nicht mal ansatzweise ein, mehr zu arbeiten für andere.

Da geht es um soziale Verantwortung und den Fortbestand einer Gesellschaft - bin auch nie arbeitslos gewesen, trotzdem zahle ich AV und finanziere mit Steuern das Bürgergeld und beschwere mich nicht.

Ist es sinnhaft Kinder zu bekommen, um diese dann 40 Stunden in Kindergrippe/-garten/-hort zu geben?

Das müssen die potentiellen Eltern selbst wissen! Ich sehe es jedenfalls nicht ein dafür zu bezahlen! Ich finde schon allein das Kindergeld eine Zumutung!

Pelikan, Du wählst ja auch blau - ich glaube, da müssen wir jetzt nicht über das steuerfreie Existenzminimum und so weiter diskutieren. Das wird hier Deine kognitiven Fähigkeiten sicher an Grenzen führen.  ;D 8)

Einfache Erläuterung: Keine Kinder heißt: Niemand putzt Dir im Alter den Popo ab, wenn Du das nicht mehr kannst - völlig egal, wie viel PV Du am Ende bezahlt hast.

Für mich hier: Ende des Offtopics.

Da irrst du dich leider, weil die AfD in diesem Punkt eine ganz andere Meinung hat als ich.

Und leider bist du offenbar auch nicht gut in Statistik, denn die Weltbevölkerung wird explodieren in den nächsten Jahrzehnten, es gibt also genug Leute für die Pflege! Und ja, jetzt bricht wahrscheinlich dein Weltbild ein: aber Leute die arbeiten wollen, dürfen von mir aus gerne in unser Land kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VaPi am 27.11.2023 10:37
Bundesbeamte können die Arbeitszeit um eine Stunde verkürzen pro Woche wenn sie Kinder haben. Bei gleichem Lohn. Ich finde das wichtig und richtig. Gern auch 3 bis 5 Stunden weniger. Familien mit Kindern sind essenziell für unsere Gesellschaft. Wer das negiert, wird die Grenzen im Sozialstaat sehr schnell kennenlernen.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 10:41
Da irrst du dich leider, weil die AfD in diesem Punkt eine ganz andere Meinung hat als ich.

Und leider bist du offenbar auch nicht gut in Statistik, denn die Weltbevölkerung wird explodieren in den nächsten Jahrzehnten, es gibt also genug Leute für die Pflege! Und ja, jetzt bricht wahrscheinlich dein Weltbild ein: aber Leute die arbeiten wollen, dürfen von mir aus gerne in unser Land kommen.

Dein Weltbild und Deine Ideen in Bezug auf soziale Themen sind stramm blau. Beißt die Maus keinen Faden ab  8)

Der kleine Köder meinerseits mit dem steuerfreien Existenzminimums hat keine Antwort von Dir erhalten - Ich gehe hier also wie bereits vermutet von kognitiver Überforderung aus  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.11.2023 11:00
Bundesbeamte können die Arbeitszeit um eine Stunde verkürzen pro Woche wenn sie Kinder haben. Bei gleichem Lohn. Ich finde das wichtig und richtig. Gern auch 3 bis 5 Stunden weniger. Familien mit Kindern sind essenziell für unsere Gesellschaft. Wer das negiert, wird die Grenzen im Sozialstaat sehr schnell kennenlernen.

Das Argument "Kinder" von einigen Eltern liegt für mich inzwischen auf dem gleichen Niveau wie das Argument "Arbeitsplätze" der Wirtschaft, um eigene Gewinnmaximierung durchzusetzten. Könnten wir uns der Kinder zuliebe davon lösen. Ich bin auch lieber mit den Kindern zusammen als an meinem Arbeitsplatz - meistens ;).

Übrigens holen wir gerade jede Menge Menschen ins Land um unseren Wirtschaftsstandort/unsere Renten zu sichern. Persönlich bin ich der Meinung, dass zur Zukunftssicherung für die Kinder von Morgen auch bei Eltern mit Kindern gespart werden muss. Alle haben zusparen und den Gürtel enger zu Schnallen und nicht immer nur "der anderen, weil ich ja Kinder haben".

Und da sind wir wieder beim TV-L.
Eine Erhöhung, wie bei TVÖD, ist nicht inflationsausgleichend, aber das Maximum, was auch die Länder bewerkstelligen könnten. Wenn diese das anders sehen, dann sollten Sie sich überlegen, an der Wochenstundenzahl zu "schrauben" und/oder z.B. Lebenszeitarbeitskonten verpflichtend einzuführen.
Sie könnten die JSZ auf 12 Monate verteilen und damit "Sachbearbeiter" einsparen.
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Beitrag von: Albeles am 27.11.2023 11:00
Das ist doch ein super Plan hier...keiner bekommt mehr Kinder und in 100 Jahren hat sich das erledigt. keiner muss mehr Arbeiten...der Umwelt geht es viel besser und keiner wird benachteiligt oder genießt Vorteile.

Ich halte es da wie Einstein:

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Im übrigen halte ich auch die Ausreden von: "Ich Erfahre hier nichts über einen Streik" als fragwürdig. Jeder hier in der Runde weiß das es Verhandlungen und Streiks gibt. Da informiere ich mich einfach selber. Hab ich auch getan und bin hingegangen. Und ich bin nicht in der Gewerkschaft und der Tag wird mir vom Gehalt gekürzt. Aber da sch....ß ich drauf, denn ohne Streik ist ein schlechtes Ergebnis auf jeden Fall garantiert.  ;)
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Beitrag von: Schmitti am 27.11.2023 11:02
Bundesbeamte können die Arbeitszeit um eine Stunde verkürzen pro Woche wenn sie Kinder haben. Bei gleichem Lohn. Ich finde das wichtig und richtig.
Ich bezweifel in der Größenordnung einen irgendwie spürbaren Effekt. Die eine Stunde macht in der Arbeitswoche wieviel mehr Kontakt zu den Kids aus? 12min am Tag? Eine Stunde an lediglich einem Tag? Verbringt der Bundesbeamte diese Zeit dann auch wirklich mit seinem Kind, holt es entsprechend früher aus der Kita/der Nachmittagsbetreuung in der Grundschule? Oder hat der Bundesbeamte mit Kind es einfach leichter, nen Friseurtermin wahrzunehmen?
Ich vermute, unter 5 Stunden/Woche wird das mit Blick auf die Kinder überhaupt keinen Sinn ergeben. Und auch dann muss unsere Gesellschaft in weiten Teilen erst wieder lernen, dass es Kindern auch sehr gut tun kann, Zeit mit den eigenen Eltern zu verbringen, anstatt schon in der Kita Richtung Abitur programmiert zu werden.
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Beitrag von: Pelikan am 27.11.2023 11:03
Da irrst du dich leider, weil die AfD in diesem Punkt eine ganz andere Meinung hat als ich.

Und leider bist du offenbar auch nicht gut in Statistik, denn die Weltbevölkerung wird explodieren in den nächsten Jahrzehnten, es gibt also genug Leute für die Pflege! Und ja, jetzt bricht wahrscheinlich dein Weltbild ein: aber Leute die arbeiten wollen, dürfen von mir aus gerne in unser Land kommen.

Dein Weltbild und Deine Ideen in Bezug auf soziale Themen sind stramm blau. Beißt die Maus keinen Faden ab  8)

Der kleine Köder meinerseits mit dem steuerfreien Existenzminimums hat keine Antwort von Dir erhalten - Ich gehe hier also wie bereits vermutet von kognitiver Überforderung aus  8)

Nun, was das steuerfreie Existenzminimum mit deinen Ideen einer steuerfinanzierten Kinderbetreuung zu tun hat, wirst du mir sicher gleich erklären 😅
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Beitrag von: Umlauf am 27.11.2023 11:06
Nur als Verdeutlichung: Eine Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 100% des Tabellenentgelts entspricht einer Erhöhung des Jahreslohns

in der EG 1 bis 8 um ca. 1%,
in der EG 9a bis 11 um ca. 2%,
in der EG 12 und 13 um ca. 4,3% und
in der EG 14 und 15 um ca. 5,4%.

Dies sollte man bei der Bewertung der hier vorgestellten möglichen Forderungen berücksichtigen.

Was man nicht vergessen sollte:
Die 100% wären nur die Wiederherstellung des Zustandes von vor 2 Jahrzehnten.
Das hat sich Verdi damals abschwatzen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.11.2023 11:07
Das ist doch ein super Plan hier...keiner bekommt mehr Kinder und in 100 Jahren hat sich das erledigt. keiner muss mehr Arbeiten...der Umwelt geht es viel besser und keiner wird benachteiligt oder genießt Vorteile.


Es wird von 200 Jahren ausgegangen... ob mit oder ohne Kinder, spielt keine Rolle, wenn es so weiter geht!
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Beitrag von: Muschebubu am 27.11.2023 11:08

Der ver.di-Mitgliedsbeitrag beträgt 1% vom monatlichen Grundentgelt. Auf Einmalzahlungen, Zuschläge, Jahressonderzahlung, Vermögenswirksame Leistungen usw. wird kein zusätzlicher Mitgliedsbeitrag erhoben.

§ 14 Nr. 1 Satz 4 der Satzung, da steht ausdrücklich, dass Einmalzahlungen aufgrund Tariferhöhungen beitragspflichtig sind und ja, 1 Prozent, aber nicht gedeckelt. Können eben auch 50, 60 Euro usw. sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 27.11.2023 11:12

Da ist mir die GdP um Meilen sympathischer, wenn sie unmissverständlich klarstellt, dass sie für ihre Mitglieder verhandelt und sonst für niemanden.

Meine Kollegin hat es so verstanden, dass die GdP nur für GdP-Mitglieder verhandelt. Das kann aber doch nicht sein, die Erhöhung muss ja für alle im TV-L gelten.

Nein, die Erhöhung muss nicht für alle gelten. Das wäre erst der Fall, wenn ein Tarifvertrag gesetzliche für Allgemeingültig in einer Branche erklärt werden würde. Das passiert i.R. dort, wo die Arbeitsbedingungen/Bezahlung prekär sind.

Ansonsten verhandeln Gewerkschaften formal nur für ihre Mitglieder.
Die öffentlichen Arbeitgeber sind aber sehr geschickt beim Thema „Wie halte ich mir die Gewerkschaften schwach und klein.“
Sie übertragen einfach den Tarif auf alle. Dann haben die meisten keinen Grund einzutreten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 12:07
Nun, was das steuerfreie Existenzminimum mit deinen Ideen einer steuerfinanzierten Kinderbetreuung zu tun hat, wirst du mir sicher gleich erklären 😅

Du hast Dich über das Kindergeld beschwert, aber erinnerst Dich schon nicht mehr. Ich sage es ja: Kognitive Überforderung.

Zur steuerfinanzierten Kinderbetreuung für Dich der Einfachheit halber: Wir haben auch eine steuerfinanzierte Polizei und Feuerwehr, obwohl diese Leistungen bei den meisten kaum "abgerufen" werden. Vielleicht zündest Du ja mal Deine Wohnung an, dann bekommst Du endlich was für DEIN(!) Geld  8) ;D

😂 Dir ist der Unterschied aber schon bewusst, oder? Polizei und Feuerwehr braucht man, um eben die Ordnung noch so halbwegs aufrechterhalten zu können (klappt ja leider auch immer weniger……).
Kinder braucht man allerdings nicht zwingend!
Mich wundert übrigens deine Aussage bezüglich der AfD. Denn mit deinen Ansichten zu dem Thema sehe ich dich an dieser Partei um einiges näher als mich. Wie gesagt, die AfD vertritt in diesem Punkt eher deine Position als meine 😅

Ja, das hätte man den Eltern des Pelikan mal stecken müssen  ;D.

Zu Deinen anderen "Argumenten" äußere ich mich nicht mehr - Nur als Hinweis am Rande: Um Kinder zu bekommen, braucht man erstmal eine Freundin. Arbeite doch mal daran!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 27.11.2023 12:08


Also ich kann nur hoffen, dass sich ein solches Gedankengut niemals durchsetzen wird.
Wieso sollten denn Leute mit Kindern weniger arbeiten müssen bei gleichem Lohn?
Kinder sind Privatsache und ich sehe ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich den Wunsch von anderen Leuten, Kinder in die Welt zu setzen und zwangszubeglücken, finanzieren soll!
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und ich will gar nicht, dass andere meine Rente finanzieren. Es sollte jeder selbst für sich verantwortlich sein und die Rentenbeiträge sollten nur für einen selbst ausgegeben werden. Deshalb gehört die Umlagefinanzierung schon lange abgeschafft!

+1. Hätte gerne Kinder, das Glück war mir aber versagt. Und ich sehe es nicht mal ansatzweise ein, mehr zu arbeiten für andere.

Da geht es um soziale Verantwortung und den Fortbestand einer Gesellschaft - bin auch nie arbeitslos gewesen, trotzdem zahle ich AV und finanziere mit Steuern das Bürgergeld und beschwere mich nicht.

Ist es sinnhaft Kinder zu bekommen, um diese dann 40 Stunden in Kindergrippe/-garten/-hort zu geben?

Das müssen die potentiellen Eltern selbst wissen! Ich sehe es jedenfalls nicht ein dafür zu bezahlen! Ich finde schon allein das Kindergeld eine Zumutung!

Pelikan, Du wählst ja auch blau - ich glaube, da müssen wir jetzt nicht über das steuerfreie Existenzminimum und so weiter diskutieren. Das wird hier Deine kognitiven Fähigkeiten sicher an Grenzen führen.  ;D 8)

Einfache Erläuterung: Keine Kinder heißt: Niemand putzt Dir im Alter den Popo ab, wenn Du das nicht mehr kannst - völlig egal, wie viel PV Du am Ende bezahlt hast.

Für mich hier: Ende des Offtopics.

Da irrst du dich leider, weil die AfD in diesem Punkt eine ganz andere Meinung hat als ich.

Und leider bist du offenbar auch nicht gut in Statistik, denn die Weltbevölkerung wird explodieren in den nächsten Jahrzehnten, es gibt also genug Leute für die Pflege! Und ja, jetzt bricht wahrscheinlich dein Weltbild ein: aber Leute die arbeiten wollen, dürfen von mir aus gerne in unser Land kommen.
Die, denen selbst du gestattest, in unser Land zu kommen, werden allerdings schnell merken, mit was für einem Egoisten sie es zu tun haben und deshalb gerne auf die Ehre verzichten, dir den A... oder ähnliches abzuputzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 27.11.2023 12:34
Wenn man uns in 1,5 Wochen keine Erhöhung wegen leerer Kassen beim Abschluss gewähren will, fordere ich im Gegenzug eine Reduzierung der Arbeitszeit um 50%!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 13:03
Kannst du machen, nennt sich Teilzeit.
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Beitrag von: knopper am 27.11.2023 13:15
Wie gesagt noch einmal.... das Bvfgr.-Urteil zu den 60 Mrd. sollte für diese Verhandlungen hier absolut keine Rolle spielen bzw. vollkommen entkoppelt sein.
Es gibt X Gründe.... Betrifft in 1. Linie den Bundeshaushalt, die Tarifrunde der Länder begann VOR dem Urteil. TvÖD hat auch eine Erhöhung bekommen etc etc...
Also falls wirklich etwas Mageres herauskommt wie 2% oder so möchte ich gern mal die Begründung hören....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 27.11.2023 13:22
Kannst du machen, nennt sich Teilzeit.

Teilzeit wäre dann nur noch 10 Stunden in der Woche.
Ich behalte lieber mein jetziges Geld und arbeite 20 Stunden.
Damit müsste man Herrn Dressel knallhart konfrontieren, wenn es schon nicht mehr Geld geben soll!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 13:22
Betrifft in 1. Linie den Bundeshaushalt,

Falsch, auch die Länder haben ähnliche Probleme mit Sondervermögen und der Ausgabe von Mitteln über mehrere Jahre.

Zitat

die Tarifrunde der Länder begann VOR dem Urteil.

Und? Warum sollte irgendwer die Informationen, die er seitdem erhalten hat, ignorieren?

Zitat
TvÖD hat auch eine Erhöhung bekommen etc etc...

"Aber der Theo hat von seinem Papa auch ein Eis bekommen, ich will auch!!!!"

Zitat
so möchte ich gern mal die Begründung hören....

Wird in der entsprechenden Pressekonferenz gern erläutert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Pelikan am 27.11.2023 13:34
@cyrix

Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?
Das kann man nicht vermitteln.
Wie gesagt, wenn Herr Dressel sich sperrt, würde ich klar auf einer radikalen Reduzierung der Arbeitszeit beharren!
Haben wir nicht auch das Recht Forderungen zu stellen und uns nicht zu wehren gegen diese frechen Äußerungen?!?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 13:39
Betrifft in 1. Linie den Bundeshaushalt,

Falsch, auch die Länder haben ähnliche Probleme mit Sondervermögen und der Ausgabe von Mitteln über mehrere Jahre.

Zitat

die Tarifrunde der Länder begann VOR dem Urteil.

Und? Warum sollte irgendwer die Informationen, die er seitdem erhalten hat, ignorieren?

Zitat
TvÖD hat auch eine Erhöhung bekommen etc etc...

"Aber der Theo hat von seinem Papa auch ein Eis bekommen, ich will auch!!!!"

Zitat
so möchte ich gern mal die Begründung hören....

Wird in der entsprechenden Pressekonferenz gern erläutert werden.

Muss hier vollumfänglich zustimmen. Kein Geld kann eben tatsächlich kein Geld bedeuten.

Die interessanten "Nebeneffekte", wie weitergehende Unattraktivität des öD, werden dabei schlicht in Kauf genommen. Bei uns gehen in den kommenden 7 Jahren fast 40% aller Mitarbeiter in den Ruhestand, das werden wir durch Neueinstellungen nicht kompensieren können. Also werden bestimmte Leistungen externalisiert und Projekte dauern künftig einfach viel, viel länger. Anders als die Wirtschaft, sind wir im öD weder einem Wettbewerb unterworfen, noch muss unser Handeln Gewinn abwerfen bzw. Kunden zufrieden machen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 27.11.2023 13:42

Falsch, auch die Länder haben ähnliche Probleme mit Sondervermögen und der Ausgabe von Mitteln über mehrere Jahre.

Aber sie haben eben auch ihre eigenen Haushalte.


Zitat
TvÖD hat auch eine Erhöhung bekommen etc etc...

"Aber der Theo hat von seinem Papa auch ein Eis bekommen, ich will auch!!!!"

also bitte...da sist doch kein valides Argument sondern eher Kindergarten...
Hier geht es um Gerechtigkeit und Inflationsausgleich und nicht um "jaa der hat aber mehr bekommen ich will auch".


Und? Warum sollte irgendwer die Informationen, die er seitdem erhalten hat, ignorieren?

weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.
Ansonsten drängt sich schon sehr der Eindruck auf dass man zuerst bei denen kürzt die es sowieso schlucken und nicht groß aufmucken....

@cyrix

Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?
Das kann man nicht vermitteln.


ganz genau.
Es ist beides öffentlicher Dienst. Das ist der Kernpunkt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 13:48
Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 13:54
Aber sie haben eben auch ihre eigenen Haushalte.

Richtig. Und die sind genauso von dem Urteil betroffen wie der Bundeshaushalt...

Zitat
also bitte...da sist doch kein valides Argument sondern eher Kindergarten...

Wie gut, dass du dies bemerkt hast. In die Kategorie fällt ja auch deine Äußerung.

Zitat
Hier geht es um Gerechtigkeit und Inflationsausgleich und nicht um "jaa der hat aber mehr bekommen ich will auch".

"Gerechtigkeit" ist keine Kategorie, die für Gehaltsverhandlungen taugt. Relevant ist eher, wie viel Mehrwert deine Tätigkeit liefert. Wenn du aufzeigen kannst, dass diese in gleichem Rahmen wie die Inflation zugelegt hat, dann hast du gute Karten für einen Inflationsausgleich. Ansonsten ist es nur inhaltsleeres Rumjammern; und genau das hast du oben zur Schau gestellt.

Zitat

Und? Warum sollte irgendwer die Informationen, die er seitdem erhalten hat, ignorieren?

weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

Und du legst fest, dass die Länder jetzt ignorieren sollen, dass sie z.T. ihre geplanten Ausgaben nicht so finanzieren können, wie sie sollten, damit du mehr Geld bekommst? Bist du so weltfremd, oder tust du nur so?

Zitat

ganz genau.
Es ist beides öffentlicher Dienst. Das ist der Kernpunkt.

Die Bundesländer sind nicht der Bund und auch nicht die Kommunen. War dir oben noch wichtig, hier ignorierst du es. Oder gibt es irgendein (Natur-)Gesetz, dass alle Firmen der gleichen Branche das gleiche zahlen müssten?!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 27.11.2023 13:54
Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?

Herr Dressel hat doch verlautbaren lassen, dass die Arbeitnehmer zurecht eine angemessene und faire Vergütung erwarten dürfen.

Außerdem sehe ich es im öffentlichen Dienst etwas anders. Die Aufspaltung war nur von den Ländern so gewollt. Wo ist der Unterschied, ob man seine Arbeit für den Bund, Kommune oder das Land leistet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 13:57
Herr Dressel hat doch verlautbaren lassen, dass die Arbeitnehmer zurecht eine angemessene und faire Vergütung erwarten dürfen.

Jo, und zu definieren, was "angemessen" und "fair" ist, ist ja gerade Teil der Tarifverhandlungen...

Zitat
Außerdem sehe ich es im öffentlichen Dienst etwas anders. Die Aufspaltung war nur von den Ländern so gewollt. Wo ist der Unterschied, ob man seine Arbeit für den Bund, Kommune oder das Land leistet.

Der Unterschied liegt darin, dass die Länder als AG sich nicht dazu in der Lage (und auch nicht Willens) sahen/ sehen, das gleiche zu zahlen wie Bund und Kommunen. Sie sind andere Arbeitgeber und wollten eigenständig verhandeln.

Und nu? Es gibt keinen Grund, warum ein AG sich in seinen Gehaltsverhandlungen an denen eines anderen orientieren muss...

edit: Worauf ich hinaus will: Jammern ist kein Argument. Es braucht aber echte Argumente, damit man in den Verhandlungen auftrumpfen kann!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 27.11.2023 14:05

Die interessanten "Nebeneffekte", wie weitergehende Unattraktivität des öD, werden dabei schlicht in Kauf genommen. Bei uns gehen in den kommenden 7 Jahren fast 40% aller Mitarbeiter in den Ruhestand, das werden wir durch Neueinstellungen nicht kompensieren können. Also werden bestimmte Leistungen externalisiert und Projekte dauern künftig einfach viel, viel länger. Anders als die Wirtschaft, sind wir im öD weder einem Wettbewerb unterworfen, noch muss unser Handeln Gewinn abwerfen bzw. Kunden zufrieden machen.

Hehe - den muss ich mir merken. Wenn wieder einer rumheult, weil mein Bebauungsplanverfahren zu lange dauert und es keinen Wohnungsbau gibt, werde ich das mal zum besten geben...  ;D

Bei uns ist es übrigens ähnlich wie bei dir geschildert. Ich fürchte, wenn man eher als Katastrophentourist unterwegs ist, wird man in den kommenden Jahren im öffentlichen Dienst auf seine Kosten kommen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: sebbo83 am 27.11.2023 14:08
Vielleicht steigert diese Meldung etwas mehr Selbstbewusstsein

https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-11/deutschland-gewerkschaft-verdi-zuwachs-mitglieder (https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-11/deutschland-gewerkschaft-verdi-zuwachs-mitglieder)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 27.11.2023 14:09
"Gerechtigkeit" ist keine Kategorie, die für Gehaltsverhandlungen taugt. Relevant ist eher, wie viel Mehrwert deine Tätigkeit liefert. Wenn du aufzeigen kannst, dass diese in gleichem Rahmen wie die Inflation zugelegt hat,

Naja - im öffentlichen Dienst leistet man ja oft keinen "Mehrwert" - man stellt die gesellschaftliche Grundlage, damit eben andere Leben, arbeiten und Geld verdienen können.

Von daher halte ich die Argumentation mit der Steigerung des Mehrwertes nur für eines von zwei Themen. Ansonsten müsste man sich eigentlich hauptsächlich an den Steigerungen im Arbeitsmarkt orientieren - ähnlich wie es bei der Diätierung vieler Parlamente ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 27.11.2023 14:12
@cyrix

Damit müsste man Herrn Dressel knallhart konfrontieren, wenn es schon nicht mehr Geld geben soll!

Wie gesagt, wenn Herr Dressel sich sperrt, würde ich klar auf einer radikalen Reduzierung der Arbeitszeit beharren!
Haben wir nicht auch das Recht Forderungen zu stellen und uns nicht zu wehren gegen diese frechen Äußerungen?!?
Warum verwendest du in deinen Bemerkungen immer den Konjunktiv (würde) und Indefinitpronomen (man)?
Du brauchst doch sonst auch niemanden (Keine Kinder, keine Einzahler in die Sozial/-Rentenversicherung. Auf gehts, selbst ist der Mann :) :).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 27.11.2023 14:13

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?

es ist ja kein anderer Arbeitgeber, es ist der Staat in dem Falle das Land.

Wenn du aufzeigen kannst, dass diese in gleichem Rahmen wie die Inflation zugelegt hat, dann hast du gute Karten für einen Inflationsausgleich. Ansonsten ist es nur inhaltsleeres Rumjammern; und genau das hast du oben zur Schau gestellt.


ja das kann ich gerne aufzeigen.
Ich sehe darin nichts Inhaltsleeres. Warum soll ich einfach die Inflation, für dich ich ja im Grunde nichts kann, hinnehmen?

Die Bundesländer sind nicht der Bund und auch nicht die Kommunen. War dir oben noch wichtig, hier ignorierst du es. Oder gibt es irgendein (Natur-)Gesetz, dass alle Firmen der gleichen Branche das gleiche zahlen müssten?!

Es ist am Ende aber ein Staat. Bund, Länder  TvÖD, Tvl etc....
das sind ja mehr oder weniger nur logische bzw. rechtliche Unterteilungen....


Außerdem sehe ich es im öffentlichen Dienst etwas anders. Die Aufspaltung war nur von den Ländern so gewollt. Wo ist der Unterschied, ob man seine Arbeit für den Bund, Kommune oder das Land leistet.

ja ganz genau.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 27.11.2023 14:21
Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?
Weil die TdL in Konkurrenz zu anderen AGs um die Ressource Mitarbeiter steht, so wie Opel es natürlich interessiert wieviel ein MA bei VW bekommt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 14:29
Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?
Weil die TdL in Konkurrenz zu anderen AGs um die Ressource Mitarbeiter steht, so wie Opel es natürlich interessiert wieviel ein MA bei VW bekommt.

Das interessiert den AG aber nicht wirklich, weil wir im öD nicht gewinnorientiert operieren und final auch in keinem Wettbewerb stehen. Wenn die MA gehen (und das tun in den kommenden Jahren sehr viele in Richtung Ruhestand), dann dauern Prozesse eben deutlich länger, manche werden vielleicht ganz eingestellt. Fertig. Das sehe ich bei uns in einem großen Landesbetrieb übrigens genau so, wie in der Kommunalverwaltung bei meiner Frau. Bleiben Stellenausschreibungen ohne Erfolg, dann ist das halt Pech. Panik schiebt deswegen doch niemand.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 14:42
Von daher halte ich die Argumentation mit der Steigerung des Mehrwertes nur für eines von zwei Themen. Ansonsten müsste man sich eigentlich hauptsächlich an den Steigerungen im Arbeitsmarkt orientieren - ähnlich wie es bei der Diätierung vieler Parlamente ist.

Dem würde ich nicht pauschal so zustimmen, bzw. es eher mit der Frage verknüpfen, ob geeignete Mitarbeiter_innen gewonnen werden können. So wäre zwar mittelbar der übrige Arbeitsmarkt ein Gradmesser, aber eben auch nicht pauschal die Gießkanne notwendig/ angebracht.

Und, wenn man mit weniger Lohnkosten wegkommt als die Konkurrenz, umso besser für die eigenen Finanzen. (Bzw.: Man hat mehr Gestaltungsspielräume für andere Projekte. Natürlich kann auch ein gutbezahlter öffentlicher Dienst ein solches politisches Projekt sein; typischerweise werden die Verantwortlichen aber für andere Dinge gewählt...)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 27.11.2023 14:54
Dem würde ich nicht pauschal so zustimmen, bzw. es eher mit der Frage verknüpfen, ob geeignete Mitarbeiter_innen gewonnen werden können. So wäre zwar mittelbar der übrige Arbeitsmarkt ein Gradmesser, aber eben auch nicht pauschal die Gießkanne notwendig/ angebracht.

Und, wenn man mit weniger Lohnkosten wegkommt als die Konkurrenz, umso besser für die eigenen Finanzen. (Bzw.: Man hat mehr Gestaltungsspielräume für andere Projekte. Natürlich kann auch ein gutbezahlter öffentlicher Dienst ein solches politisches Projekt sein; typischerweise werden die Verantwortlichen aber für andere Dinge gewählt...)

Niemand spricht von Gießkanne - es gibt aber ein gewisses Lohngefüge in Deutschland. Große Teiles des Öffentlichen Dienstes schaffen nunmal per Definition keinen echten, direkt messbaren Mehrwert, an dem man eine Partizipation argumentieren könnte.

Mir ging es nur darum vernünftige Argumentationen zu finden: "Wir leisten wichtige Grundlagen für das Funktionieren unserer Gesellschaft und wollen deshalb auch so bezahlt werden, wie die Gesellschaft". Oder: "Durchschnittlich 6% Lohnsteigerungen in der Wirtschaft bedeuten 7% mehr Steuereinnahmen. Es wäre nur richtig einen Teil davon (6%) an die Beschäftigten weiterzugeben". Das ganze reichert man dann natürlich mit dem schwierigen Kampf um gute Köpfe, hohe Arbeitsbelastung etc an. Ganz plakativ: Wenn der Verkäufer, der ITler, der Arzt, der Lokführer oder der Mechaniker im Schnitt 6% mehr bekommen, wieso gibt man das den Leuten im ÖD nicht auch? (Stichwort wirtschaftliche Entwicklung, direkte Steuerentwicklung und eben auch Geldentwertung)

Dass das dann bessere Verhandler als ich in gute Positionspapiere umwandeln und verhandeln ist doch klar ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 14:59
Die FDP-Position wäre doch aber: Wenn ich als Bäcker besser wirtschafte, deshalb mehr Steuern zahle, warum soll dann die öD-Schreibkraft mehr Geld erhalten, wo sie doch gar nicht mehr getan hat? Lieber sollten doch die Steuern sinken...

Inofern muss auch die öD-Schreibkraft rechtfertigen, warum sie mehr Gehalt bekommen soll. Eine Möglichkeit dazu wäre, dass man argumentiert, dass erst durch sie entsprechender Aufschwung in der Privatwirtschaft möglich wurde. Aber das erscheint mir doch recht indirekt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 27.11.2023 15:00
Hmmm, dann müssen diese besseren Verhandler nur noch irgendwo ausgebuddelt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 27.11.2023 15:14
Die FDP-Position wäre doch aber: Wenn ich als Bäcker besser wirtschafte, deshalb mehr Steuern zahle, warum soll dann die öD-Schreibkraft mehr Geld erhalten, wo sie doch gar nicht mehr getan hat? Lieber sollten doch die Steuern sinken...

Ganz einfache Antwort: knapp 60% der Menschen im öffentlichen Dienst der Länder sind Beamte. Hier regelt das Gesetz die "Amtsangemessene Alimentierung" - und diese bemisst sich nunmal relativ (nach einem undefinierbaren Schema) aber unmittelbar an anderen Einkommen. Über diesen Rückschluss hängt der TV-L somit genauso an den Beamten wie umgekehrt, ich halte es nicht für möglich Beamte wirklich deutlich besser zu bezahlen als ihre Schreibtischnachbarn aus dem TV-L.

Andererseits ist deine FDP-Position schon ziemlich weit hergeholt: Im allerseltensten Fall ist irgendeine Gehaltserhöhung auf ein "besseres Wirtschaften" der Angestellten zurückzuführen. Natürlich gibt es Produktivitätsgewinne - die liegen aber oft in der Nutzung von Technik. Ansonsten ist es eben eine der wirtschaftlichen Lage angepasste Steigerung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 15:17
Die FDP-Position wäre doch aber: Wenn ich als Backer besser wirtschafte, deshalb mehr Steuern zahle, warum soll dann die öD-Schreibkraft mehr Geld erhalten, wo sie doch gar nicht mehr getan hat? Lieber sollten doch die Steuern sinken...

Inofern muss auch die öD-Schreibkraft rechtfertigen, warum sie mehr Gehalt bekommen soll. Eine Möglichkeit dazu wäre, dass man argumentiert, dass erst durch sie entsprechender Aufschwung in der Privatwirtschaft möglich wurde. Aber das erscheint mir doch recht indirekt.

Ich könnte dazu wieder etwas sagen.
Aber man würde mir wieder vorwerfen, dass es „rechts“ wäre und das ja ein ganz anderes Thema ist.

Dann wird es wohl auch rechts sein ... aus "Bäcker" und "Schreibkraft" kann man nur etwas formulieren, was rechts wirkt, wenn man auch wirklich rechts ist. Mir fiele da tatsächlich nix zu ein.  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 15:25
[...] Über diesen Rückschluss hängt der TV-L somit genauso an den Beamten wie umgekehrt, ich halte es nicht für möglich Beamte wirklich deutlich besser zu bezahlen als ihre Schreibtischnachbarn aus dem TV-L.

Die Tarifverhandlungen im TV-L haben aber per se, wie du selbst richtigerweise feststellst, nicht viel mit der Beamtenbesoldung zu tun. (Dass eines der fünf Prüfkriterien für die Verfassungsmäßigkeit der Beamtenbesoldung der Vergleich mit der Bezahlung der Angestellten im öD ist, sei hier geschenkt.) Das durch die Verfassung garantierte Recht auf amtsangemessene Alimentation haben eben nur Beamte, nicht die Angestellten...

Und zum letzten zitierten Satz: Schon mal in eine Schule geschaut und beobachtet, wie angestellte und verbeamtete Lehrkräfte trotz gleichen Alters und gleicher Ausbildung sowie gleicher Tätigkeit nebeneinander sitzen, aber mehrere hundert Euro Netto-Unterschiede jeden Monat haben? Will sagen: Es geht durchaus, und wird auch bisher schon so gehandhabt.

Zitat
Andererseits ist deine FDP-Position schon ziemlich weit hergeholt: Im allerseltensten Fall ist irgendeine Gehaltserhöhung auf ein "besseres Wirtschaften" der Angestellten zurückzuführen. Natürlich gibt es Produktivitätsgewinne - die liegen aber oft in der Nutzung von Technik. Ansonsten ist es eben eine der wirtschaftlichen Lage angepasste Steigerung.

Nun, ein "die Preise sind gestiegen, ich kann mir jetzt weniger leisten" dürfte eher selten ein gutes Argument in der Gehaltsverhandlung sein. "Ich habe das letzte Projekt gut abgeschlossen und die Firma hat dadurch soundso viel Gewinn gemacht" eher schon...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 27.11.2023 15:30

Da ist mir die GdP um Meilen sympathischer, wenn sie unmissverständlich klarstellt, dass sie für ihre Mitglieder verhandelt und sonst für niemanden.

Meine Kollegin hat es so verstanden, dass die GdP nur für GdP-Mitglieder verhandelt. Das kann aber doch nicht sein, die Erhöhung muss ja für alle im TV-L gelten.


Nein, die Erhöhung muss nicht für alle gelten. Das wäre erst der Fall, wenn ein Tarifvertrag gesetzliche für Allgemeingültig in einer Branche erklärt werden würde. Das passiert i.R. dort, wo die Arbeitsbedingungen/Bezahlung prekär sind.

Ansonsten verhandeln Gewerkschaften formal nur für ihre Mitglieder.
Die öffentlichen Arbeitgeber sind aber sehr geschickt beim Thema „Wie halte ich mir die Gewerkschaften schwach und klein.“
Sie übertragen einfach den Tarif auf alle. Dann haben die meisten keinen Grund einzutreten.
Hintergrundinformation des Beamtenbund Ba-Wü zum Streikaufruf am 30. November 2023:

Der TV-L ist ein Flächentarifvertrag zwischen dem dbb, ver.di und der Tarifgemeinschaft der Länder
(TdL). Das bedeutet, er gilt für die Arbeitnehmenden, die in einem Arbeitsverhältnis zu einem
Arbeitgeber stehen, der Mitglied der TdL ist, so auch Baden-Württemberg.

Wer also beim Land Baden-Württemberg beschäftigt ist, für den gilt in der Regel der TV-L. Allerdings
gilt er unmittelbar nur für Beschäftigte, die Mitglied bei einer Mitgliedsgewerkschaft sind. Mittelbar
gilt er aber üblicherweise auch für die übrigen Arbeitnehmenden, weil in den Arbeitsverträgen häufig Bezug auf den TV-L genommen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 15:31

Nun, ein "die Preise sind gestiegen, ich kann mir jetzt weniger leisten" dürfte eher selten ein gutes Argument in der Gehaltsverhandlung sein. "Ich habe das letzte Projekt gut abgeschlossen und die Firma hat dadurch soundso viel Gewinn gemacht" eher schon...

Der öD macht keinen Gewinn und steht mit seinen Leistungen auch nicht im Wettbewerb mit anderen Anbietern.

Hier müssten dann eigentlich die Gehälter dauerhaft eingefroren werden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 27.11.2023 15:38
[...] Über diesen Rückschluss hängt der TV-L somit genauso an den Beamten wie umgekehrt, ich halte es nicht für möglich Beamte wirklich deutlich besser zu bezahlen als ihre Schreibtischnachbarn aus dem TV-L.

Die Tarifverhandlungen im TV-L haben aber per se, wie du selbst richtigerweise feststellst, nicht viel mit der Beamtenbesoldung zu tun. (Dass eines der fünf Prüfkriterien für die Verfassungsmäßigkeit der Beamtenbesoldung der Vergleich mit der Bezahlung der Angestellten im öD ist, sei hier geschenkt.) Das durch die Verfassung garantierte Recht auf amtsangemessene Alimentation haben eben nur Beamte, nicht die Angestellten...

Und zum letzten zitierten Satz: Schon mal in eine Schule geschaut und beobachtet, wie angestellte und verbeamtete Lehrkräfte trotz gleichen Alters und gleicher Ausbildung sowie gleicher Tätigkeit nebeneinander sitzen, aber mehrere hundert Euro Netto-Unterschiede jeden Monat haben? Will sagen: Es geht durchaus, und wird auch bisher schon so gehandhabt.

Zitat
Andererseits ist deine FDP-Position schon ziemlich weit hergeholt: Im allerseltensten Fall ist irgendeine Gehaltserhöhung auf ein "besseres Wirtschaften" der Angestellten zurückzuführen. Natürlich gibt es Produktivitätsgewinne - die liegen aber oft in der Nutzung von Technik. Ansonsten ist es eben eine der wirtschaftlichen Lage angepasste Steigerung.

Nun, ein "die Preise sind gestiegen, ich kann mir jetzt weniger leisten" dürfte eher selten ein gutes Argument in der Gehaltsverhandlung sein. "Ich habe das letzte Projekt gut abgeschlossen und die Firma hat dadurch soundso viel Gewinn gemacht" eher schon...

Und um noch eins drauf zu setzen: Die Angestellten und verbeamteten Lehrer wissen von der Diskrepanz und arbeiten trotzdem zusammen im Sinne der Schüler. Ich empfinde das zwar nicht als gerecht, aber als professionell.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 27.11.2023 15:39
Die Tarifverhandlungen im TV-L haben aber per se, wie du selbst richtigerweise feststellst, nicht viel mit der Beamtenbesoldung zu tun. (Dass eines der fünf Prüfkriterien für die Verfassungsmäßigkeit der Beamtenbesoldung der Vergleich mit der Bezahlung der Angestellten im öD ist, sei hier geschenkt.) Das durch die Verfassung garantierte Recht auf amtsangemessene Alimentation haben eben nur Beamte, nicht die Angestellten...

Und zum letzten zitierten Satz: Schon mal in eine Schule geschaut und beobachtet, wie angestellte und verbeamtete Lehrkräfte trotz gleichen Alters und gleicher Ausbildung sowie gleicher Tätigkeit nebeneinander sitzen, aber mehrere hundert Euro Netto-Unterschiede jeden Monat haben? Will sagen: Es geht durchaus, und wird auch bisher schon so gehandhabt.

Doch - es hängt zusammen, auch wenn der Zusammenhang nicht per Gesetz besteht. Zumindest die Entwicklung zwischen Beamten und Angestellten ist bisher fast immer ähnlich und auch abhängig. Dass das nicht immer so sein muss steht auf einem anderen Blatt: Deshalb würde ich mir von VerDi eine Trennung vom DBB und ein Abschied von der Forderung an Angleichung  wünschen. Zumindest solange die Übernahme des Ergebnisses auf die Beamten ein (valides) Gegenargument ist. Angestellte haben sich - Beamte haben sowohl die Angestellten als auch das Gesetz. Ich denke die können gut auf eines von beiden Verzichten - am Ende kommts eh aufs selbe hinaus.

Nun, ein "die Preise sind gestiegen, ich kann mir jetzt weniger leisten" dürfte eher selten ein gutes Argument in der Gehaltsverhandlung sein. "Ich habe das letzte Projekt gut abgeschlossen und die Firma hat dadurch soundso viel Gewinn gemacht" eher schon...

Das ist ja genau dein Fehlschluss: Es geht hier nicht um Gehaltsverhandlungen sondern um Tarifverhandlungen. Da ist die individuelle Arbeitsleistung erstmal total egal - und bei der kollektiven Leistungen kann sich die Argumentation schnell umdrehen: Eine funktional bessere Verwaltung kann es nur mit besseren Bedingungen geben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 15:39
Der öD macht keinen Gewinn und steht mit seinen Leistungen auch nicht im Wettbewerb mit anderen Anbietern.

Tatsächlich stellt sich mir die Frage, warum es nicht-verbeamteten öffentlichen Dienst gibt. Entweder, es handelt sich um hoheitliche Aufgaben, die man unbedingt in staatlicher Hand behalten sollte. Dann muss man die Leute, die diese Aufgaben ausführen, auch verbeamten. Oder aber, es handelt sich um Aufgaben, die eigentlich auch privat organisiert werden kann. Warum gibt es dann keine Konkurrenz -- warum wird diese Aufgabe dann nicht privatisiert?

Und, bevor hier wieder falsche Vermutungen aufkommen: Ich selbst bin Angestellter im öD, frage mich also gerade, ob mein Job an einer Uni eher privatisiert oder verbeamtet gehört; ist tertiäre Bildung hoheitliche Aufgabe?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Grandia am 27.11.2023 15:44
Soweit ich mich erinnern kann, ist die Bildung in allgemein bildenden Schulen ebenfalls nicht hoheitlich...
Bildung kann also auch privat erfolgen. Stimmt sogar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Faunus am 27.11.2023 15:51

Tatsächlich stellt sich mir die Frage, warum es nicht-verbeamteten öffentlichen Dienst gibt. Entweder, es handelt sich um hoheitliche Aufgaben, die man unbedingt in staatlicher Hand behalten sollte. Dann muss man die Leute, die diese Aufgaben ausführen, auch verbeamten. Oder aber, es handelt sich um Aufgaben, die eigentlich auch privat organisiert werden kann. Warum gibt es dann keine Konkurrenz -- warum wird diese Aufgabe dann nicht privatisiert?

Und, bevor hier wieder falsche Vermutungen aufkommen: Ich selbst bin Angestellter im öD, frage mich also gerade, ob mein Job an einer Uni eher privatisiert oder verbeamtet gehört; ist tertiäre Bildung hoheitliche Aufgabe?

Ketzer ;)

Aber ernsthaft: ich finde die Frage mehr als berechtigt! Die Aufgaben des Staates samt dem Beamtenstatus müssten eigentlich auf den Prüfstand. Aber das wird nicht freiwillig passieren. So wenig wie die vollmundigen Versprechungen, dass die Steuererklärung auf einen Biedeckel passen soll.

Also abwarten und Tee trinken.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 27.11.2023 17:03
Der öD macht keinen Gewinn und steht mit seinen Leistungen auch nicht im Wettbewerb mit anderen Anbietern.

Tatsächlich stellt sich mir die Frage, warum es nicht-verbeamteten öffentlichen Dienst gibt. Entweder, es handelt sich um hoheitliche Aufgaben, die man unbedingt in staatlicher Hand behalten sollte. Dann muss man die Leute, die diese Aufgaben ausführen, auch verbeamten. Oder aber, es handelt sich um Aufgaben, die eigentlich auch privat organisiert werden kann. Warum gibt es dann keine Konkurrenz -- warum wird diese Aufgabe dann nicht privatisiert?

Und, bevor hier wieder falsche Vermutungen aufkommen: Ich selbst bin Angestellter im öD, frage mich also gerade, ob mein Job an einer Uni eher privatisiert oder verbeamtet gehört; ist tertiäre Bildung hoheitliche Aufgabe?

Es ist übrigens nicht ganz korrekt, dass der ÖD keine Gewinne erwirtschaftet. Ich denke hier nur an die Drittmittelforschung mit Industrieunternehmen an den Universitäten oder Hochschulen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: dregonfleischer am 27.11.2023 17:10
oder bussgeld stellen
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 27.11.2023 17:23



Ich könnte dazu wieder etwas sagen.
Aber man würde mir wieder vorwerfen, dass es „rechts“ wäre und das ja ein ganz anderes Thema ist.


Du könntest einfach Stammtischparolen weglassen, darum ging es gestern. Willst nicht als Blauwähler wahrgenommen werden, verhältst dich aber pausenlos so hier, einschließlich der Opferrolle, was man alles nicht sagen darf. Richtig, alles darf man eben nicht sagen und schon gar nicht muss ein Forum für den ÖD alles dulden. Gang runter schalten, angemessen artikulieren und gut ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 27.11.2023 17:29
Es ist übrigens nicht ganz korrekt, dass der ÖD keine Gewinne erwirtschaftet. Ich denke hier nur an die Drittmittelforschung mit Industrieunternehmen an den Universitäten oder Hochschulen.

ganz genau!
das sind leider auch oft die Stellen die öfters in die Kritik geraten als "Faulenzerstellen" was meines Erachtens völlig unberechtigt ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 27.11.2023 17:29
@cyrix42… Auch private oder natürliche juristische Personen können öffentlich rechtlich agieren… Stichwort Verwaltungshelfer, Beliehener.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 27.11.2023 18:28
Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?
Weil die TdL in Konkurrenz zu anderen AGs um die Ressource Mitarbeiter steht, so wie Opel es natürlich interessiert wieviel ein MA bei VW bekommt.

Mir wurde zugetragen, letzte Woche bei einem Streik (Demo...Informantin ist Beamtin) in Hannover wurde von einem AG-Vertreter gesagt, der ÖD stehe nicht im Wettbewerb mit der PW - man wolle der PW die Fachkräfte nicht streitig machen! BÄNG!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 27.11.2023 19:56
Kurzer Einspruch: 2 Elternteile a 40h/Woche sind vielleicht nicht die beste Grundlage für erfolgreiche Kindererziehung - aber natürlich ein Traum für Wirtschaft und Industrie.

Nu, das scheint eher eine gesellschaftliche Debatte zu sein, die unterschiedlich beantwortet wurde und wird. Aber das ist auch gar nicht das Thema, sondern, dass diejenigen, die arbeiten wollen, dies auch können, und nicht aufgrund der Umstände, veralteter Rollenbilder, fehlender Kinderbetreuungs-Angebote u.Ä. daran gehindert werden.

Ich kenne jedenfalls durchaus junge Akademikerinnen, die gern Mutter sind, sich aber nicht auf diese Rolle beschränkt sehen wollen, aber aufgrund fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten dazu genötigt sehen, gar nicht oder nur in geringer Teilzeit wieder ihrem Job nachzugehen. Und solchen Frauen zu ermöglichen, ihre intellektuelle Erfüllung auch wieder im Berufsleben zu finden, darum geht es. Da kann eine geringere Vollzeit-Tätigkeit für alle durchaus ein Baustein sein, der mehr Zeit für eine ausgeglichenere Work-Life-Balance zur Verfügung stellt.

Ja, diesen Punkt kann ich nachvollziehen, halte ihn aber nicht unbedingt für allgemeingültig - Allein die Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen keine akademische Ausbildung besitzt, zeigt hier doch den speziellen Blickwinkel. Auch der Anspruch "Ich will Mutter sein UND Karriere machen" kann gerne hinterfragt werden. Ich (als Mann) nehme mir viel Freiraum für meine Kinder heraus - was aber tatsächlich auch dazu führt, dass ich manche Leistungsspitzen im Beruf einfach nicht mitgehen kann und auch will - warum das bei Frauen jetzt anders sein soll, erschließt sich mir nicht.

In der Work-Life-Balance sind Eltern gegenüber Kinderlosen übrigens immer benachteiligt. Wie wäre es denn, die Arbeitszeit exklusiv für Eltern mit zu versorgenden Kindern bei vollem Lohn zu verkürzen? Ich meine das durchaus ernst.

Also ich kann nur hoffen, dass sich ein solches Gedankengut niemals durchsetzen wird.
Wieso sollten denn Leute mit Kindern weniger arbeiten müssen bei gleichem Lohn?
Kinder sind Privatsache und ich sehe ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich den Wunsch von anderen Leuten, Kinder in die Welt zu setzen und zwangszubeglücken, finanzieren soll!
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und ich will gar nicht, dass andere meine Rente finanzieren. Es sollte jeder selbst für sich verantwortlich sein und die Rentenbeiträge sollten nur für einen selbst ausgegeben werden. Deshalb gehört die Umlagefinanzierung schon lange abgeschafft!

Dankeschön für diese Worte, ich stimme dir voll zu. Kinder zu bekommen ist Privatsache. Gehört hier grundsätzlich in dieses Thema aber auch nicht herein. Genau so wenig wie Beamtenthemen.

Ich trage nochmal meine aktualisierte Forderung für den 7. und 8.12 zusammen:

Identische Tabelle des TVÖD für den TV-L zum 01.03.2024.

Für Oktober 2023 - Februar 2024 IAP in Höhe von 2.500,00 Euro (monatlich 500,00 Euro) zum 01.02.2024.

Laufzeit 15 Monate bis zum 31.12.2024.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 20:02
Jetzt wäre noch interessant zu wissen, wie du gedenkst, deine Forderungen durchzusetzen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 27.11.2023 20:13
Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?

Natürlich beäugen sich Opel und VW gegenseitig. Sie haben ähnliche Käuferschichten. So ist es auch mit dem TVÖD und TVL. Die Mitarbeiter haben ähnliche Qualifikationen. Und es ist schon schräg, dass das Land weniger bezahlt als die Kommune und der Bund. Gleiches Geld für gleiche Arbeit - na wie wärs?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 27.11.2023 20:19
Abgesehen von der Mitgliederbefragung zur Zustimmung einer Tarifeinigung,
die schon so ausfällt, dass die wählenden Mitglieder entsprechend begünstigt werden.

Gibt es noch die Möglichkeit eines Misstrauensvotums ggü. den Vertretern der Gewerkschaft?

Damit meine ich nicht nur die Ablehnung einer Einigung, sondern auch den Entzug des Mandats die Vertretung bei den Tarifgesprächen zu übernehmen, wenn man den Eindruck hat, dass sie ungeeignet (zu sanft) sind.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 20:20
Ich sollte klarer formulieren: Wenn ein Bandarbeiter bei Opel zur seinem Vorgesetzten geht und sagt „Die bei VW bekommen mehr, das will ich auch“, dann wird da müde drüber gelächelt, mehr aber auch nicht.

Wenn der Bandarbeiter darauf antwortet „wenn ihr mir nicht das gleiche zahlt, dann gehe ich dahin“, und Opel Probleme hätte, die Stelle adäquat nachzubesetzen, wäre das ein Argument. Das ist aber ein völlig anderes. Allein aus der gleichen Branche folgen noch lange nicht gleiche Gehälter…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 20:21
Damit meine ich nicht nur die Ablehnung einer Einigung, sondern auch den Entzug des Mandats die Vertretung bei den Tarifgesprächen zu übernehmen, wenn man den Eindruck hat, dass sie ungeeignet (zu sanft) sind.

Wie die GDL: Eigene Gewerkschaft gründen, Mehrheit beim entsprechenden AG organisieren und selbst verhandeln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 20:24
Zitat von: DerBoss
Dankeschön für diese Worte, ich stimme dir voll zu. Kinder zu bekommen ist Privatsache. Gehört hier grundsätzlich in dieses Thema aber auch nicht herein. Genau so wenig wie Beamtenthemen.

Ich trage nochmal meine aktualisierte Forderung für den 7. und 8.12 zusammen:

Identische Tabelle des TVÖD für den TV-L zum 01.03.2024.

Für Oktober 2023 - Februar 2024 IAP in Höhe von 2.500,00 Euro (monatlich 500,00 Euro) zum 01.02.2024.

Laufzeit 15 Monate bis zum 31.12.2024.

Was willst Du mit dem ganzen Zaster ohne Kinder?  3xMalle im Jahr und regelmäßig ins Laufhaus?

Frage nur nach... ist natürlich "Privatsache"  : ;D ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 27.11.2023 20:27
Jetzt wäre noch interessant zu wissen, wie du gedenkst, deine Forderungen durchzusetzen.

Diese Forderungen setzen hoffentlich die in der Verhandlung Zuständigen um.

Meine Meinung ist klar und fokussiert: Wir im öffentlichen Dienst der Länder sind genauso viel Wert wie die Kollegen im TV-ÖD und beim Bund und haben daher auch das gleiche Recht auf diese Bezahlung. Wir verdienen es nicht, schlechter bezahlt zu werden.

Das wir unterschiedlich hohe Arbeitsstunden und eine andere Jahressonderzahlung haben ist schon schlimm genug und gehört dann in der nächsten Tarifrunde bereinigt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 20:31
Ok, du hast also eine Meinung, aber keine Argumente, deine Forderungen auch umzusetzen. Erscheint mir geeignet, um von der Realität enttäuscht zu werden…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 27.11.2023 20:36
Zitat von: DerBoss
Dankeschön für diese Worte, ich stimme dir voll zu. Kinder zu bekommen ist Privatsache. Gehört hier grundsätzlich in dieses Thema aber auch nicht herein. Genau so wenig wie Beamtenthemen.

Ich trage nochmal meine aktualisierte Forderung für den 7. und 8.12 zusammen:

Identische Tabelle des TVÖD für den TV-L zum 01.03.2024.

Für Oktober 2023 - Februar 2024 IAP in Höhe von 2.500,00 Euro (monatlich 500,00 Euro) zum 01.02.2024.

Laufzeit 15 Monate bis zum 31.12.2024.

Was willst Du mit dem ganzen Zaster ohne Kinder?  3xMalle im Jahr und regelmäßig ins Laufhaus?

Frage nur nach... ist natürlich "Privatsache"  : ;D ;)

Ganz und gar nicht. Ich verreise nicht mit dem Flieger und im Allgemeinen auch wenig. Ich versuche ein Haus zu finanzieren, so viel zu deiner privaten Frage.

Im Übrigen frage ich mich immer wieder, wie man es sich finanziell leisten kann im TV-L Kinder zu bekommen. Ich kann es mir mit meinem kleinen Gehalt nicht leisten.

Ich brauche die Tabelle des TVÖD um meine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und um weiterhin meine laufenden Kosten gut decken zu können. Die Zeit seit dem Krieg haben bei mir Mehrkosten in Höhe von 500,00 Euro pro Monat verursacht, die kaum kompensiert wurden durch Entgelterhöhungen (nur die 2,8 Prozent und 1.300 Euro einmalig). Ich bin sicher auch andere brauchen hier dringend eine Entgelterhöhung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 27.11.2023 20:39
Beim TV-L hat man vermutlich das große Problem, dass vor allem Angestellte und Akademiker sich nicht für Gewerkschaften interessieren.

Falsch, sie interessieren schon dafür. Nur, sie hinterfragen auch bzw. fragen, was die Gewerkschaft für sie konkret bringt? Und das ist wenig bis gar nichts! Daher: Danke, aber nein danke!


Lieber trouleshooting,

konkret "bringen" die Gewerkschaften Tarifverträge, von denen leider auch die Nichtorganisierten profitieren, ohne dafür einen Handschlag tun zu müsssen. Denn Tarifverträge gibt´s nur mit Gewerkschaften. Und wenn alle austreten würden, gäb´s auch keine Tarifverträge. Auch wenn Sie das vielleicht nicht wahrhaben wollen.

Wenn AN Gewerkschaften nicht beitreten wollen - OK. Aber bitte dann auch "Fresse halten", wenn man dann  nicht für sich selber verhandeln kann oder will. DANKE
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 27.11.2023 20:40
Ok, du hast also eine Meinung, aber keine Argumente, deine Forderungen auch umzusetzen. Erscheint mir geeignet, um von der Realität enttäuscht zu werden…

Willst du denn weiterhin weniger verdienen als deine Kollegen von der Kommune und vom Bund?

Welche Argumente könntest du jetzt Verdi und DBB ganz konkret nennen, damit eine Erhöhung der Tabellen wie von mir und auch in etwa von denen gefordert ERREICHT WERDEN KANN, für 12 MONATE?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: thesisko am 27.11.2023 20:44
Ok, du hast also eine Meinung, aber keine Argumente, deine Forderungen auch umzusetzen. Erscheint mir geeignet, um von der Realität enttäuscht zu werden…

Von verschiedenen Verdifunktionären habe ich die gleiche Aussage gehört. Die TDL geht auf keine noch so guten Argumente ein. Es ginge nur um Macht. Es gibt wohl 1,2 Millionen Arbeitnehmer, welche dem TV-L unterlägen. Wenn diese gemeinsam nur einen Tag streiken würden, dann wäre eine Einigung sofort unterzeichnet.
Gibt es im TV-L aber nicht.
Und welche Argumente willst du vorbringen?

PW zahlt besser: Gehen sie doch die PW
TVÖD zahlt besser: Dann wechseln sie doch
Fachkräftemangel: Hat die PW auch

Welches Argumebt könnte die AG überzeugen?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 20:49

Zitat von: DerBoss
Dankeschön für diese Worte, ich stimme dir voll zu. Kinder zu bekommen ist Privatsache. Gehört hier grundsätzlich in dieses Thema aber auch nicht herein. Genau so wenig wie Beamtenthemen.

Ich trage nochmal meine aktualisierte Forderung für den 7. und 8.12 zusammen:

Identische Tabelle des TVÖD für den TV-L zum 01.03.2024.

Für Oktober 2023 - Februar 2024 IAP in Höhe von 2.500,00 Euro (monatlich 500,00 Euro) zum 01.02.2024.

Laufzeit 15 Monate bis zum 31.12.2024.

Was willst Du mit dem ganzen Zaster ohne Kinder?  3xMalle im Jahr und regelmäßig ins Laufhaus?

Frage nur nach... ist natürlich "Privatsache"  : ;D ;)

Ganz und gar nicht. Ich verreise nicht mit dem Flieger und im Allgemeinen auch wenig. Ich versuche ein Haus zu finanzieren, so viel zu deiner privaten Frage.

Im Übrigen frage ich mich immer wieder, wie man es sich finanziell leisten kann im TV-L Kinder zu bekommen. Ich kann es mir mit meinem kleinen Gehalt nicht leisten.

Ich brauche die Tabelle des TVÖD um meine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und um weiterhin meine laufenden Kosten gut decken zu können. Die Zeit seit dem Krieg haben bei mir Mehrkosten in Höhe von 500,00 Euro pro Monat verursacht, die kaum kompensiert wurden durch Entgelterhöhungen (nur die 2,8 Prozent und 1.300 Euro einmalig). Ich bin sicher auch andere brauchen hier dringend eine Entgelterhöhung.

Jetzt mal ohne Kram: Gibt's ein Grundrecht auf eine Immobilie, oder ist das nicht auch Privatsache? Die Mehrkosten mit Kindern sind übrigens höher - nur am Rande.

Ich habe übrigens 2 Kinder und ein Haus im Grünen. Selbst finanziert, nicht geerbt und mit viel Eigenleistung.

... wenn man mal 100 qm Fliesen verlegen möchte, weiß man die Mithilfe von Kindern (so ab 12) übrigens sehr zu schätzen.   ;D ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 20:52
Willst du denn weiterhin weniger verdienen als deine Kollegen von der Kommune und vom Bund?

Was ich will, ist aber leider nur ein Teil der Gemengelage. Die TDL will offenkundig etwas anderes. Und da wir offenbar nicht das gleiche wollen, müssen wir uns in den Verhandlungen irgendwo einigen (bzw. die Gewerkschaftsdelegation und die TDL-Vertreter; ich verhandle ja nicht mit)…

Zitat
Welche Argumente könntest du jetzt Verdi und DBB ganz konkret nennen, damit eine Erhöhung der Tabellen wie von mir und auch in etwa von denen gefordert ERREICHT WERDEN KANN, für 12 MONATE?

Tja, das ist halt die Frage. Das Abwanderungspotential/ Nachwuchsprobleme wurden schon genannt. Aber wenn die AG-Seite dies nicht als Problem ansieht, muss man eben auch abwandern. Ansonsten war das nur eine leere Drohung…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 27.11.2023 20:59
Ok, du hast also eine Meinung, aber keine Argumente, deine Forderungen auch umzusetzen. Erscheint mir geeignet, um von der Realität enttäuscht zu werden…

Von verschiedenen Verdifunktionären habe ich die gleiche Aussage gehört. Die TDL geht auf keine noch so guten Argumente ein. Es ginge nur um Macht. Es gibt wohl 1,2 Millionen Arbeitnehmer, welche dem TV-L unterlägen. Wenn diese gemeinsam nur einen Tag streiken würden, dann wäre eine Einigung sofort unterzeichnet.
Gibt es im TV-L aber nicht.
Und welche Argumente willst du vorbringen?

PW zahlt besser: Gehen sie doch die PW
TVÖD zahlt besser: Dann wechseln sie doch
Fachkräftemangel: Hat die PW auch

Welches Argumebt könnte die AG überzeugen?

Nur STREIK- es würden dazu auch 10% der 1,20 Millionen reichen. Wie Sie aber schon richtig bemerken, schaffen die AN im TVL dies nicht. Und somit können sich die AGs locker zurücklehnen und die Gewerkschaften fragen, womit sie denn drohen wollen, wenn die AGs die Forderungen nicht erfüllen ?

Und somit wird´s am Ende ein lausiges Ergebnis deutlich unterhalb des TVÖD, wofür natürlich die Gewerkschaften verantwortlich sind, während man selber meist gar nichts gemacht hat- außer empörende Kommentare zu schreiben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 27.11.2023 20:59
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks? 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 27.11.2023 21:02
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Nochmal:Womit können die Gewerkschaften drohen, um ein zu niedriges Angebot abzulehnen ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 27.11.2023 21:35
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Nochmal:Womit können die Gewerkschaften drohen, um ein zu niedriges Angebot abzulehnen ?

Gegenfragen stellen ist unhöflich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 27.11.2023 21:38
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 27.11.2023 21:47
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?
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Beitrag von: NelsonMuntz am 27.11.2023 22:06
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?

Das  Wohngeld wurde ausgeweitet, um breiteren Schichten Zugang zu ermöglichen. Daher lautet die Antwort: Ja.


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Beitrag von: Zinc am 27.11.2023 22:26
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?

Was sind denn das für Konstellationen, dass diese Wohngeld beantragen müssen? Sind das so Fälle wie- mehreren Kindern unterhaltspflichtig und niedrige EG?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerBoss am 27.11.2023 22:37
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?

Was sind denn das für Konstellationen, dass diese Wohngeld beantragen müssen? Sind das so Fälle wie- mehreren Kindern unterhaltspflichtig und niedrige EG?

Naja je nach Stadt und dortigen Wohnkosten kannst du Wohngeld beantragen auch ohne Kinder. Es kommt ja drauf an, wie hoch dein Gehalt ist und wie hoch die Miete ist.

Theoretisch könnte auch jemand mit EG 15, 1. Stufe Wohngeld beantragen, wenn er 20 Stunden in Teilzeit ist, keine Kinder hat. Ist jetzt ziemlich konstruiert, aber denkbar ist es.
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Beitrag von: Buchstabensalat am 27.11.2023 22:40
Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?
Weil die TdL in Konkurrenz zu anderen AGs um die Ressource Mitarbeiter steht, so wie Opel es natürlich interessiert wieviel ein MA bei VW bekommt.

Mir wurde zugetragen, letzte Woche bei einem Streik (Demo...Informantin ist Beamtin) in Hannover wurde von einem AG-Vertreter gesagt, der ÖD stehe nicht im Wettbewerb mit der PW - man wolle der PW die Fachkräfte nicht streitig machen! BÄNG!

Dann dürfen eben diese diese AG diese Arbeit besser selbst ausführen, wenn alle weg sind. Doppelbäng oder war es Wums  ;D
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Beitrag von: Buchstabensalat am 27.11.2023 22:49
Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

Warum sollte es die TDL interessieren, was andere AG anderen AN bezahlen? Oder was  sollte es Opel interessieren, was VW bezahlt?

Wäre gut, aber das Kündigungsverhalten im ÖD ist sehr gering, weil viele Angst in der PW vor Probezeit, mehr Arbeiten, längere Arbeitszeiten, unsicherer Job nicht kündigen werden und daher alles stumpf hinnehmen werden, aber streiken wollen sie, bis Verdi sich sagt Jungs und Mädels die Kassen sind leer wir haben die Reste also das beste Angebot verhandeln können. Daher rechne ich mit 2-3,8% Erhöhung.

Natürlich beäugen sich Opel und VW gegenseitig. Sie haben ähnliche Käuferschichten. So ist es auch mit dem TVÖD und TVL. Die Mitarbeiter haben ähnliche Qualifikationen. Und es ist schon schräg, dass das Land weniger bezahlt als die Kommune und der Bund. Gleiches Geld für gleiche Arbeit - na wie wärs?
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Beitrag von: Buchstabensalat am 27.11.2023 23:11
Ok, du hast also eine Meinung, aber keine Argumente, deine Forderungen auch umzusetzen. Erscheint mir geeignet, um von der Realität enttäuscht zu werden…

Willst du denn weiterhin weniger verdienen als deine Kollegen von der Kommune und vom Bund?

Welche Argumente könntest du jetzt Verdi und DBB ganz konkret nennen, damit eine Erhöhung der Tabellen wie von mir und auch in etwa von denen gefordert ERREICHT WERDEN KANN, für 12 MONATE?
[/quote :D]

Streiken damit KI endlich mal das Ruder übernimmt und man für den Steuerzahler Entlastungen schafft.
Zentralisierung der Behörden bundeslandübergreifend um weiteres Personal einsparen zu können.

Achso für die AN in realistisch ;D

Streiken solange bis die Streikkassen leer sind, um dann das nächstbeste Angebot anzunehmen.
Die Politiker involvieren, bis sie merken der Staatsapparat ist zu aufgebläht und in manchen Positionen einfach minderbesetzt und man ganz viele Ungelernte in alle Stellen nachbesetzt.
Die Medien auf die eigene Seite schlagen, damit das gemeine Volk sieht welches nicht immer bei einer AG mit Gewerkschaft arbeitet und noch weniger verdient, voller Stimmung sich gegen die Erhöhung ausspricht.

Achso mehr positiver gestimmt  :D

Streiken bis der letzte Bürger sieht wie wichtig eine gute Bezahlung ist, damit wir die anstrengenden Dienste auch bewältigen können, denn wir brauchen dringend überall mehr Personal, um noch besser zu arbeiten.
Den AG sagen, wir müssen die Inflation schlagen, indem wir alle mehr verdienen - ok die rosarote Welt als Optimist durch und durch sorry kann und will ich nicht.
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Beitrag von: Buchstabensalat am 27.11.2023 23:14

Zitat von: DerBoss
Dankeschön für diese Worte, ich stimme dir voll zu. Kinder zu bekommen ist Privatsache. Gehört hier grundsätzlich in dieses Thema aber auch nicht herein. Genau so wenig wie Beamtenthemen.

Ich trage nochmal meine aktualisierte Forderung für den 7. und 8.12 zusammen:

Identische Tabelle des TVÖD für den TV-L zum 01.03.2024.

Für Oktober 2023 - Februar 2024 IAP in Höhe von 2.500,00 Euro (monatlich 500,00 Euro) zum 01.02.2024.

Laufzeit 15 Monate bis zum 31.12.2024.

Was willst Du mit dem ganzen Zaster ohne Kinder?  3xMalle im Jahr und regelmäßig ins Laufhaus?

Frage nur nach... ist natürlich "Privatsache"  : ;D ;)

Ganz und gar nicht. Ich verreise nicht mit dem Flieger und im Allgemeinen auch wenig. Ich versuche ein Haus zu finanzieren, so viel zu deiner privaten Frage.

Im Übrigen frage ich mich immer wieder, wie man es sich finanziell leisten kann im TV-L Kinder zu bekommen. Ich kann es mir mit meinem kleinen Gehalt nicht leisten.

Ich brauche die Tabelle des TVÖD um meine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und um weiterhin meine laufenden Kosten gut decken zu können. Die Zeit seit dem Krieg haben bei mir Mehrkosten in Höhe von 500,00 Euro pro Monat verursacht, die kaum kompensiert wurden durch Entgelterhöhungen (nur die 2,8 Prozent und 1.300 Euro einmalig). Ich bin sicher auch andere brauchen hier dringend eine Entgelterhöhung.

Jetzt mal ohne Kram: Gibt's ein Grundrecht auf eine Immobilie, oder ist das nicht auch Privatsache? Die Mehrkosten mit Kindern sind übrigens höher - nur am Rande.

Ich habe übrigens 2 Kinder und ein Haus im Grünen. Selbst finanziert, nicht geerbt und mit viel Eigenleistung.

... wenn man mal 100 qm Fliesen verlegen möchte, weiß man die Mithilfe von Kindern (so ab 12) übrigens sehr zu schätzen.   ;D ;D

Ich stelle mir das so vor du im Liegestuhl mit einem Bier gebracht von der Frau und die Kinder verlegen die Fliesen. Die Kinder so, wenn ich mal groß bin will ich wie Papa werden, endlich nicht mehr arbeiten ob Zuhause oder auf Arbeit.  ;D ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 27.11.2023 23:18
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Nochmal:Womit können die Gewerkschaften drohen, um ein zu niedriges Angebot abzulehnen ?

Mit unzureichenden Verhandlungsgeschick schaue mir die letzten Verhandlungsjahre an. Ehrlich im Dezember wird in 2 Tagen ein Ergebnis stehen und Respekt an Dressel, da ist ein starker Verhandlungspartner bei Verdi leider nicht. Genau deswegen gibt es immer mehr, die bei Verdi und langfristig aus dem TV-L austreten durch Abwanderung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 28.11.2023 06:42
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Nochmal:Womit können die Gewerkschaften drohen, um ein zu niedriges Angebot abzulehnen ?

Ist das denn das einzige Argument was wir haben?

Sollte es nicht eigentlich eher so sein, dass der Arbeitgeber auch eine Fürsorgepflicht hat, die auch beinhaltet, dass seine Arbeitnehmer vom Gehalt das Leben finanzieren können und im Idealfall auch noch nen Euro für "Luxus" haben? Vorallem wenn der AG Vaterstaat ist, sollte das meiner Meinung nach so sein.

Ich erwarte ja gar nicht, dass uns das Geld per Schubkarre in den Geldbunker gefahren wird. Aber man darf doch schonmal erwarten, dass ein Angebot kommt, dass den gestiegenen (Lebensunterhalts-)Kosten prozentual nahe kommt. Und im Idealfall ist das dann noch um ein, zwei oder von mir aus auch 0,x % darüber geht.

Dieses "wir können uns das nicht leisten" kenne ich nur von geldgeilen AG aus der PW, die AN als Massenverbrauchsgut betrachten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mint am 28.11.2023 06:53
Fürsorgepflicht? Wenn die Milliardenlöcher im Bundes- und Landeshaushalt zu groß sind gibt es noch andere Möglichkeiten. Wie viele Jahre war Deutschland in der EU größter Nettozahler? Weltbank, EU und Internationaler Währungsfonds können sicherlich helfen. Nicht nur geben, auch nehmen...

Ich habe gestern final meinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Es gibt für mich definitiv kein zurück mehr in den TV-L. Ich verbleibe damit im sicheren ÖD, allerdings im TV-V, noch dazu in gleicher EG. Bedeutet in wenigen Monaten für mich eine Steigerung vom Jahresgehalt (zum gegenwärtigen TV-L-Niveau) von rund 17.000 €. Volle JSZ, etwas weniger Wochenarbeitszeit, mehr Homeoffice als vorher und zusätzliche Prämien. Arbeitsweg etwa fast gleich.

Gutes Gelingen für die TV-L Verhandlungen. Wer den Mut hat sollte einen Wechsel in Betracht ziehen. Der TV-L wird immer eher schlecht bleiben. Ich melde mich hiermit ab aus dem Forum...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 06:53
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?
Wieso haben sie noch kein Wohngeld beantragt?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 06:57
Ok, du hast also eine Meinung, aber keine Argumente, deine Forderungen auch umzusetzen. Erscheint mir geeignet, um von der Realität enttäuscht zu werden…

Willst du denn weiterhin weniger verdienen als deine Kollegen von der Kommune und vom Bund?

Welche Argumente könntest du jetzt Verdi und DBB ganz konkret nennen, damit eine Erhöhung der Tabellen wie von mir und auch in etwa von denen gefordert ERREICHT WERDEN KANN, für 12 MONATE?
Der EG8er und drunter verdient derzeitig mehr als der TVöD Kollege.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 07:00
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Nochmal:Womit können die Gewerkschaften drohen, um ein zu niedriges Angebot abzulehnen ?

Ist das denn das einzige Argument was wir haben?

Sollte es nicht eigentlich eher so sein, dass der Arbeitgeber auch eine Fürsorgepflicht hat, die auch beinhaltet, dass seine Arbeitnehmer vom Gehalt das Leben finanzieren können und im Idealfall auch noch nen Euro für "Luxus" haben? Vorallem wenn der AG Vaterstaat ist, sollte das meiner Meinung nach so sein.

Ich erwarte ja gar nicht, dass uns das Geld per Schubkarre in den Geldbunker gefahren wird. Aber man darf doch schonmal erwarten, dass ein Angebot kommt, dass den gestiegenen (Lebensunterhalts-)Kosten prozentual nahe kommt. Und im Idealfall ist das dann noch um ein, zwei oder von mir aus auch 0,x % darüber geht.

Dieses "wir können uns das nicht leisten" kenne ich nur von geldgeilen AG aus der PW, die AN als Massenverbrauchsgut betrachten.
Die letzte Dekade wurde vom AG stets am Ende so ein Angebot erzwungen.
Und auch dieses mal wird ein Angebot erzwungen werden, welches knapp hinter TVöd liegen wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 07:28
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?

Was sind denn das für Konstellationen, dass diese Wohngeld beantragen müssen? Sind das so Fälle wie- mehreren Kindern unterhaltspflichtig und niedrige EG?

Wenn niedrige EG für dich zB EG9x bedeutet und ein Elternteil in TZ oder Minijob arbeitet, dann ja. Es ist einfach unfassbar, dass man mit einer soliden Ausbildung im öD nur noch als Doppelverdiener über dem Existenzminimum (= Bürgergeld) liegt. Die Gehälter sind durch die Bank schlichtweg 30% zu niedrig, weil wir (Mitarbeiter im öD) seit ca. 20 Jahren verarscht werden...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.11.2023 07:43

Sollte es nicht eigentlich eher so sein, dass der Arbeitgeber auch eine Fürsorgepflicht hat, die auch beinhaltet, dass seine Arbeitnehmer vom Gehalt das Leben finanzieren können und im Idealfall auch noch nen Euro für "Luxus" haben? Vorallem wenn der AG Vaterstaat ist, sollte das meiner Meinung nach so sein.

Musste ich zweimal lesen, weil es mir so viel Spaß gemacht hat  ;D.

Fürsorgepflicht bedeutet zum Beispiel, dass der AG darauf achtet, dass Du Deine Ruhezeiten einhälst oder Urlaub nimmst, um Dich zu erholen. Zweck der Sache ist die Erhaltung Deiner Arbeitsleistung und nicht die Gewähr von Luxus.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: KDC am 28.11.2023 08:00
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?

Was sind denn das für Konstellationen, dass diese Wohngeld beantragen müssen? Sind das so Fälle wie- mehreren Kindern unterhaltspflichtig und niedrige EG?

Wenn niedrige EG für dich zB EG9x bedeutet und ein Elternteil in TZ oder Minijob arbeitet, dann ja. Es ist einfach unfassbar, dass man mit einer soliden Ausbildung im öD nur noch als Doppelverdiener über dem Existenzminimum (= Bürgergeld) liegt. Die Gehälter sind durch die Bank schlichtweg 30% zu niedrig, weil wir (Mitarbeiter im öD) seit ca. 20 Jahren verarscht werden...

Wenn du mit dem Geld nicht zurechtkommst, solltest du mal so wie unser Staat deine Ausgsbenseite überdenken. Die letzten Jahre ist bei vielen ein sehr großes Anspruchsdenken entstanden mit zum Teil sehr hohen Kosten für Luxus. Früher hattest du pro Familie einen Telefonanschluss plus GEZ als fixe Kommunikations- und Unterhaltungskosten. Heute kommen da noch je Familienmitglied ein Handyvertrag dazu. Natürlich gibt's auch Prime, Netflix und/oder DAZN. Der normale Telefontarif reicht auch nicht, es muss Glasfaser sein. TV kommt nicht mehr aus der Dose in der Wand, jedes Familienmitglied hat einen eigenen TV mit WLAN-TV-Box, die natürlich beim Streaminganbieter gemietet ist. Zack - schon haste nur bei diesem Posten 200 Euro mehr monatliche Ausgaben als früher.

Und so ist es inzwischen bei vielen anderen Dingen. Vollgemüllt vor lauter Kommerz und Konsum merken viele gar nicht mehr, wie sie ihr Gwld raushauen und jammern dann, dass es hinten und vorne nicht mehr reicht.

Da werden auf Teufel komm raus irgendwelche teuren Kärrem geleast oder finanziert und dann später gejammert, dass man Keim Eigenkapital für eine Immobilie hat.

Hier wird ja dreimal pro Woche essen gehen, vier mal pro Jahr in Urlaub fahren und 120 m2 Wohnfläche als Grundrecht angesehen, das der Arbeitgeber jedem Sesselfurzer, Postwagenachubser und Sachbearbeiter ermöglichen muss.

Jeder ab E5 Stufe 1 verdient mindestens 25 % als jeder Job, der nach Mindestlohn bezahlt wird. Die Leute dort jammern auch, haben aber ganz klar ihre Ausgaben besser an ihre Einnahmen angepasst als die meisten Jammerlappen hier und kommen damit zurecht
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bastel am 28.11.2023 08:06
Warum sollte jemand mit Ausbildung nicht 25% mehr als ein Gemüseschnippler bekommen?
Was sind die 25% in Zahlen? Netto 200-250€?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 08:19
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?

Was sind denn das für Konstellationen, dass diese Wohngeld beantragen müssen? Sind das so Fälle wie- mehreren Kindern unterhaltspflichtig und niedrige EG?

Wenn niedrige EG für dich zB EG9x bedeutet und ein Elternteil in TZ oder Minijob arbeitet, dann ja. Es ist einfach unfassbar, dass man mit einer soliden Ausbildung im öD nur noch als Doppelverdiener über dem Existenzminimum (= Bürgergeld) liegt. Die Gehälter sind durch die Bank schlichtweg 30% zu niedrig, weil wir (Mitarbeiter im öD) seit ca. 20 Jahren verarscht werden...

Wenn du mit dem Geld nicht zurechtkommst, solltest du mal so wie unser Staat deine Ausgsbenseite überdenken. Die letzten Jahre ist bei vielen ein sehr großes Anspruchsdenken entstanden mit zum Teil sehr hohen Kosten für Luxus. Früher hattest du pro Familie einen Telefonanschluss plus GEZ als fixe Kommunikations- und Unterhaltungskosten. Heute kommen da noch je Familienmitglied ein Handyvertrag dazu. Natürlich gibt's auch Prime, Netflix und/oder DAZN. Der normale Telefontarif reicht auch nicht, es muss Glasfaser sein. TV kommt nicht mehr aus der Dose in der Wand, jedes Familienmitglied hat einen eigenen TV mit WLAN-TV-Box, die natürlich beim Streaminganbieter gemietet ist. Zack - schon haste nur bei diesem Posten 200 Euro mehr monatliche Ausgaben als früher.

Und so ist es inzwischen bei vielen anderen Dingen. Vollgemüllt vor lauter Kommerz und Konsum merken viele gar nicht mehr, wie sie ihr Gwld raushauen und jammern dann, dass es hinten und vorne nicht mehr reicht.

Da werden auf Teufel komm raus irgendwelche teuren Kärrem geleast oder finanziert und dann später gejammert, dass man Keim Eigenkapital für eine Immobilie hat.

Hier wird ja dreimal pro Woche essen gehen, vier mal pro Jahr in Urlaub fahren und 120 m2 Wohnfläche als Grundrecht angesehen, das der Arbeitgeber jedem Sesselfurzer, Postwagenachubser und Sachbearbeiter ermöglichen muss.

Jeder ab E5 Stufe 1 verdient mindestens 25 % als jeder Job, der nach Mindestlohn bezahlt wird. Die Leute dort jammern auch, haben aber ganz klar ihre Ausgaben besser an ihre Einnahmen angepasst als die meisten Jammerlappen hier und kommen damit zurecht

Ich komme wunderbar zurecht :), kann aber auch rechnen und weiß daher, dass wir vom Gehaltsniveau ungefähr auf dem Niveau von 2001 festhängen. Ebenso sieht es auch das BVerfG, Stichwort verfassungswidrige Alimentierung, wenn diese bereits verfassungswidrig zu niedrig ist, was ist dann die Angestelltenbezahlung? Aber sind bestimmt auch nur Jammerlappen, diese Verfassungsrichter.

Man sollte auch anderen nicht den eigenen bescheidenen Lebensstil aufs Auge drücken wollen. De facto sind die Gehälter zu niedrig und das führt insbesondere ab EG13 oder A13 bereits jetzt zu massiven Problemen die Stellen besetzen zu können, da die Privatwirtschaft hier in der Regel sechsstellig bezahlt.

Und ich persönlich finde es traurig, wenn "Gemüseschnippler" auf Bürgergeld Niveau rumdümpeln, dafür aber täglich ab 6 Uhr dein Gemüse schnippeln, damit auch pünktlich um 12 Uhr der Hunger gestillt werden kann.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 08:25
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?

Was sind denn das für Konstellationen, dass diese Wohngeld beantragen müssen? Sind das so Fälle wie- mehreren Kindern unterhaltspflichtig und niedrige EG?

Wenn niedrige EG für dich zB EG9x bedeutet und ein Elternteil in TZ oder Minijob arbeitet, dann ja. Es ist einfach unfassbar, dass man mit einer soliden Ausbildung im öD nur noch als Doppelverdiener über dem Existenzminimum (= Bürgergeld) liegt. Die Gehälter sind durch die Bank schlichtweg 30% zu niedrig, weil wir (Mitarbeiter im öD) seit ca. 20 Jahren verarscht werden...
Interessante These, aber unzutreffende Selbstwahrnehmung.
Denn bekanntermaßen werden auch die Kollegen aus der pW verarscht.
Bekanntermaßen bezahlt der öD in den unteren Egs durchaus auf pW Niveau.

Und ja es ist eine Trauerspiel, dass ein Bürger als Alleinverdiener und 2 Kindern selbst wenn er ein Mediangehalt hat schnell mal Bürgergeldbezieher ist (oder sein könnte, bzw. 300-500€ Wohngeldanspruch hat).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 08:28
Warum sollte jemand mit Ausbildung nicht 25% mehr als ein Gemüseschnippler bekommen?
Was sind die 25% in Zahlen? Netto 200-250€?
es sind eher 40-45% und 500 netto
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 08:31
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…


Die Kollegen sind teilweise finanziell blank. Klar ich jammer auch rum aber wir haben echt Kollegen, die jeden Euro umdrehen müssen. Wir können uns eigentlich nicht erlauben nochmal Monate ins Land gehen zu lassen. Oder sollen unsere Kollegen wirklich Wohngeld beantragen?

Wertschätzung und Respekt - das dürfte ich doch erwarten, oder?

Was sind denn das für Konstellationen, dass diese Wohngeld beantragen müssen? Sind das so Fälle wie- mehreren Kindern unterhaltspflichtig und niedrige EG?

Wenn niedrige EG für dich zB EG9x bedeutet und ein Elternteil in TZ oder Minijob arbeitet, dann ja. Es ist einfach unfassbar, dass man mit einer soliden Ausbildung im öD nur noch als Doppelverdiener über dem Existenzminimum (= Bürgergeld) liegt. Die Gehälter sind durch die Bank schlichtweg 30% zu niedrig, weil wir (Mitarbeiter im öD) seit ca. 20 Jahren verarscht werden...
Interessante These, aber unzutreffende Selbstwahrnehmung.
Denn bekanntermaßen werden auch die Kollegen aus der pW verarscht.
Bekanntermaßen bezahlt der öD in den unteren Egs durchaus auf pW Niveau.

Und ja es ist eine Trauerspiel, dass ein Bürger als Alleinverdiener und 2 Kindern selbst wenn er ein Mediangehalt hat schnell mal Bürgergeldbezieher ist (oder sein könnte, bzw. 300-500€ Wohngeldanspruch hat).

Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.

Deshalb wiederhole ich meine Forderung für einen konkurrenzfähigen öD: Einfach pauschal die Entgelttabellen und Zuschläge um 30% erhöhen. Im Bund haben wir ja ca. 10% in 2024, sowas nun in jedem Jahr und ich wäre noch zufriedener.

Solange aber der TV-Ler im Vergleich zum NRW Beamten mit Kindern dank der BVerfG Urteile rund 2000 netto weniger im Sack hat, sehe ich angesichts der Tatsache, dass in den nächsten Jahren 40% der Belegschaft in Rente gehen, komplett schwarz. Und nochmal: Nicht drr Beamte oder Bürgergeld Empfänger hat zuviel, die Gehälter sind einfach zu niedrig.

Ausserdem verdienen meine Mitarbeiter eine korrekte Bezahlung.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.11.2023 08:32

Und ja es ist eine Trauerspiel, dass ein Bürger als Alleinverdiener und 2 Kindern selbst wenn er ein Mediangehalt hat schnell mal Bürgergeldbezieher ist (oder sein könnte, bzw. 300-500€ Wohngeldanspruch hat).

Genau das ist der Punkt! Es ist für viele Familien ohne Sozialtransfers gar nicht mehr möglich, aus eigener Kraft das Existenzminimum zu erwirtschaften.

Dabei geht es nur um die Relation, nicht um die Höhe des Minimums.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 08:42
Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.
Interessant, wenn ich sehe wie viele Menschen prozentual in NI als Angestellter über 100T€ verdienen knapp 3% (auch ich habe solche Bekannte) und wenn ich sehe wie viele (MINT) Studenten wir in den letzten 30 Jahren hatten, dann kann deine Aussage halt nur eins sein: Einen erlesenen Bekanntenkreis den du da hast.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 08:46

Und ja es ist eine Trauerspiel, dass ein Bürger als Alleinverdiener und 2 Kindern selbst wenn er ein Mediangehalt hat schnell mal Bürgergeldbezieher ist (oder sein könnte, bzw. 300-500€ Wohngeldanspruch hat).

Genau das ist der Punkt! Es ist für viele Familien ohne Sozialtransfers gar nicht mehr möglich, aus eigener Kraft das Existenzminimum zu erwirtschaften.

Dabei geht es nur um die Relation, nicht um die Höhe des Minimums.
Korrekt, es ist als Alleinverdiener nicht mehr möglich.
Liegt aber vielleicht auch daran, dass die Menschen früher unterhalb dieses Minimums als Alleinverdiener gelebt haben (also ich habe kein eigenes Kinderzimmer gehabt)
Allein schon, dass die Beamten in den unteren A Besoldungen seit über 20 Jahren unterhalb des Minimums lebten zeigt doch wo die Reise hingeht.

Es ist ein Trauerspiel wie sich das (auch ausserhalb des öDs) nach unten bewegt hat, obwohl Geld genug da wäre.

EDIT:
Trotzdem halt ich es nicht für Falsch, wenn ein angelernter Gemüseputzer auch im öD nur knapp über Mindestlohn bekommt, denn das ist doch genau dass was den Mindestlohn ausmacht: einfachste Tätigketien
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 08:51

Und ja es ist eine Trauerspiel, dass ein Bürger als Alleinverdiener und 2 Kindern selbst wenn er ein Mediangehalt hat schnell mal Bürgergeldbezieher ist (oder sein könnte, bzw. 300-500€ Wohngeldanspruch hat).

Genau das ist der Punkt! Es ist für viele Familien ohne Sozialtransfers gar nicht mehr möglich, aus eigener Kraft das Existenzminimum zu erwirtschaften.

Dabei geht es nur um die Relation, nicht um die Höhe des Minimums.

Sie schaffen es nur, wenn sie so wie vom Kollegen weiter oben dargestellt, auf Vieles verzichten und am besten in Tiny Häusern leben. Arbeit muss sich lohnen und dies beinhaltet das angemessene Wohnen ebenso wie die Anzahl der Fernurlaube und eine hochwertige Ernährung sowie Freizeit-/Sportaktivitäten, nennt sich Lebensqualität. Wer auf alles verzichten muss, lebt am Existenzminimum und davon sollte jeder im öD, auch der "Gemüseschnippler" weit entfernt sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 28.11.2023 08:56
… oder, indem man sich vom Familien-Modell der 50er Jahre der BRD verabschiedet. Doppelverdiener-Haushalte sind ja nun bei Weitem keine Seltenheit mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 08:57
Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.
Interessant, wenn ich sehe wie viele Menschen prozentual in NI als Angestellter über 100T€ verdienen knapp 3% (auch ich habe solche Bekannte) und wenn ich sehe wie viele (MINT) Studenten wir in den letzten 30 Jahren hatten, dann kann deine Aussage halt nur eins sein: Einen erlesenen Bekanntenkreis den du da hast.

Ich sprach von denen mit Studium und außerdem sind wir schon alte Säcke Ü40. Laut Statistik sind es 7,5%

https://de.statista.com/infografik/30336/verteilung-der-einkommensteuerpflichtigen-in-deutschland-nach-dem-gesamtbetrag-der-einkuenfte/
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 28.11.2023 09:00
Also, ich glaube jetzt dreht die Diskussion in die falsche Richtung.

Die Frage, ob man mit dem Gehalt leben oder überleben kann, ist eine Seite - mMn nach eine individuelle.

Eine übergeordnete Frage ist doch, wie es mit dem ÖD weitergehen soll? Will man Arbeitskräfte, halten, bei Ruheständen ersetzen, neue gewinnen können? Ja? Dann müssen auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und, die sind, wie die aktuelle Befragung der jüngeren Generation zeigt, vor allem monetärer Natur! Nicht Obstkorb, nicht der Tischkicker - Gehalt!

Alternativ, will man das alles nicht? OK, auch gut. Aber dann bitte klar kommunizieren und dicht der Laden!

Dieses, wir wollen einen starken ÖD und blablabla, aber der darf nichts kosten, ist einfach nur dämlich.
Und, um es noch schlimmer zu machen, wird das Spiel nicht nur von AG-Seite gespielt, sondern eben auch von Verdi (wer hat denn den letzten Abschluss als einzige Gewerkschaft als Erfolg verkauft?).
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.11.2023 09:00

Und ja es ist eine Trauerspiel, dass ein Bürger als Alleinverdiener und 2 Kindern selbst wenn er ein Mediangehalt hat schnell mal Bürgergeldbezieher ist (oder sein könnte, bzw. 300-500€ Wohngeldanspruch hat).

Genau das ist der Punkt! Es ist für viele Familien ohne Sozialtransfers gar nicht mehr möglich, aus eigener Kraft das Existenzminimum zu erwirtschaften.

Dabei geht es nur um die Relation, nicht um die Höhe des Minimums.

Sie schaffen es nur, wenn sie so wie vom Kollegen weiter oben dargestellt, auf Vieles verzichten und am besten in Tiny Häusern leben. Arbeit muss sich lohnen und dies beinhaltet das angemessene Wohnen ebenso wie die Anzahl der Fernurlaube und eine hochwertige Ernährung sowie Freizeit-/Sportaktivitäten, nennt sich Lebensqualität. Wer auf alles verzichten muss, lebt am Existenzminimum und davon sollte jeder im öD, auch der "Gemüseschnippler" weit entfernt sein.

Ob jetzt jährliche Flugreisen zu Fernzielen zum Existenzminimum gehören, kann man durchaus kritisch diskutieren. Ich bin jetzt nicht in der Nähe des Mindestlohns, aber mit der Familie um die Welt zu jetten, wäre mir zu teuer bzw. ich müsste andere Dinge seinlassen. Die Erwartung, bereits ohne Berufsausbildung ein Leben mit maximaler Qualität "verdienen" zu können oder müssen, stelle ich hier doch in Frage.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 28.11.2023 09:00
… oder, indem man sich vom Familien-Modell der 50er Jahre der BRD verabschiedet. Doppelverdiener-Haushalte sind ja nun bei Weitem keine Seltenheit mehr.

Da frage ich mich aber auch, wieso es heutzutage so einen krassen Fachkräftemangel gibt oder geben soll. Eigentlich müsste durch die Anzahl arbeitender Frauen im Vergleich zu den 50ern eine enorme Flut an fähigen Arbeitskräften auf den Arbeitsmarkt gespült worden sein. Das würde zumindest nach Angebot/Nachfrageprinzip die niedrigen Löhne erklären, die eine Ein-Verdiener-Familienkonstellation nur noch seltenst zulassen.
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Beitrag von: KDC am 28.11.2023 09:02
Warum sollte jemand mit Ausbildung nicht 25% mehr als ein Gemüseschnippler bekommen?
Was sind die 25% in Zahlen? Netto 200-250€?

Ich habe mindestens geschrieben. Ab Stufe 2 und E6 wird der Abstand größer.
Du unterstellst direkt,dass jemand mit Mindestlohn ungelernt ist. Wie arrogant ist das denn?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.11.2023 09:17
Warum sollte jemand mit Ausbildung nicht 25% mehr als ein Gemüseschnippler bekommen?
Was sind die 25% in Zahlen? Netto 200-250€?

Ich habe mindestens geschrieben. Ab Stufe 2 und E6 wird der Abstand größer.
Du unterstellst direkt,dass jemand mit Mindestlohn ungelernt ist. Wie arrogant ist das denn?

Das ist nicht arrogant, sondern sollte selbstverständlich sein. Dass es in der Realität so aber auch zutrifft, ist natürlich traurig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 28.11.2023 09:36

Da frage ich mich aber auch, wieso es heutzutage so einen krassen Fachkräftemangel gibt oder geben soll. Eigentlich müsste durch die Anzahl arbeitender Frauen im Vergleich zu den 50ern eine enorme Flut an fähigen Arbeitskräften auf den Arbeitsmarkt gespült worden sein. Das würde zumindest nach Angebot/Nachfrageprinzip die niedrigen Löhne erklären, die eine Ein-Verdiener-Familienkonstellation nur noch seltenst zulassen.

Also, wenn du dich das fragst, hast du den demografischen Wandel irgendwie verpasst. Ist ja nicht so, als steht bei der ordentlichen Menge an Baby-boomern grad die Rente an und gleichzeitig sind die jüngeren, nachfolgenden Generationen immer dünner besetzt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 09:41
… oder, indem man sich vom Familien-Modell der 50er Jahre der BRD verabschiedet. Doppelverdiener-Haushalte sind ja nun bei Weitem keine Seltenheit mehr.

Da frage ich mich aber auch, wieso es heutzutage so einen krassen Fachkräftemangel gibt oder geben soll. Eigentlich müsste durch die Anzahl arbeitender Frauen im Vergleich zu den 50ern eine enorme Flut an fähigen Arbeitskräften auf den Arbeitsmarkt gespült worden sein. Das würde zumindest nach Angebot/Nachfrageprinzip die niedrigen Löhne erklären, die eine Ein-Verdiener-Familienkonstellation nur noch seltenst zulassen.


Demografischer Wandel, der schlichtweg grob fahrlässig von der B+ Ebene verpennt wurde in Kombination mit einer jungen Generation, die - mit Recht - bei guter Ausbildung auch ein gutes Gehalt erwartet, um sich ein Leben fernab vom Existenzminimum zu ermöglichen und selbst entscheiden möchte, wie sie wohnt und welche Luxusgüter sie konsumiert. Auch wenn die älteren Kollegen lieber sparen für die Rente, die ja bekanntlich sicher ist 😂

Wenn nun aber bereits das BVerfG öffentlich sagt, dass das Abstandsgebot zu Hartz 4 nicht eingehalten wird, warum sollten die sich dann für einen Job beim Land oder Bund oder besser noch bei der kommunalen Ausländerbehörde entscheiden? Und da für 2k netto 40h malochen, um nach Abzug der Miete und Lebenshaltungskosten dann 500 Euro über dem Existenzminimum zu leben?

Und die Abteilungsleiter haben das Problem, dass sie die offenen Stellen nicht besetzt kriegen. Ich sehe wie die restlichen Mitglieder des Teams auf 130% zu Lasten ihrer Gesundheit laufen, kann aber nicht mehr als SOS an die Behördenleitung funken. Und versaue mir mit klaren Ansagen die eigene Karriere, was mir aber inzwischen komplett latte ist, da ich das System so nicht mehr weiter trage. Da wird halt die Überlastung der Truppe angezeigt und fertig.

Andere hingegen bauen Druck auf, das Allerletzte wie ich finde. Und wie gesagt, der Hammer kommt in den nächsten Jahren, wenn 30 bis 40% einfach in Rente sind oder schlicht keine Lust mehr haben und diese ggf. sogar vorziehen.

Hierfür gibt es keine Lösungsansätze, von blabla und Wertschätzung kann sich keiner was kaufen, die Löhne müssen jetzt rauf sonst können sie den Laden bald dichtmachen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 09:53
Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.
Interessant, wenn ich sehe wie viele Menschen prozentual in NI als Angestellter über 100T€ verdienen knapp 3% (auch ich habe solche Bekannte) und wenn ich sehe wie viele (MINT) Studenten wir in den letzten 30 Jahren hatten, dann kann deine Aussage halt nur eins sein: Einen erlesenen Bekanntenkreis den du da hast.

Ich sprach von denen mit Studium und außerdem sind wir schon alte Säcke Ü40. Laut Statistik sind es 7,5%

https://de.statista.com/infografik/30336/verteilung-der-einkommensteuerpflichtigen-in-deutschland-nach-dem-gesamtbetrag-der-einkuenfte/
Ich sprach von Angestellten.
edit:
und ich bin auch bei ~100T€ Einkommenssteuerpflicht als öDler.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 10:05
Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.
Interessant, wenn ich sehe wie viele Menschen prozentual in NI als Angestellter über 100T€ verdienen knapp 3% (auch ich habe solche Bekannte) und wenn ich sehe wie viele (MINT) Studenten wir in den letzten 30 Jahren hatten, dann kann deine Aussage halt nur eins sein: Einen erlesenen Bekanntenkreis den du da hast.

Ich sprach von denen mit Studium und außerdem sind wir schon alte Säcke Ü40. Laut Statistik sind es 7,5%

https://de.statista.com/infografik/30336/verteilung-der-einkommensteuerpflichtigen-in-deutschland-nach-dem-gesamtbetrag-der-einkuenfte/
Ich sprach von Angestellten.
edit:
und ich bin auch bei ~100T€ Einkommenssteuerpflicht als öDler.

Möglich. Deine Aussage sollte meinen Bekanntenkreis als erlesen darstellen, wobei ich nur darauf hingewiesen habe, dass alle Bekannten mit Studium in Vollzeit mindestens 100k verdienen. Dies halte ich nicht für ungewöhnlich, wenn 7,5% der Deutschen in diesem Bereich liegen. Im übrigen sind das bei 13 Gehältern auch nur runde 4k netto, ich sehe hier also keinen "erlesenen" Kreis und auch keine sonderlich hohen Gehälter in Anbetracht des Bildungsabschlusses.

Das sich die Doppelverdiener darunter mit guten 8k Haushaltsnetto keine Gedanken machen müssen, ist natürlich klar. Das muss das Oberstudienrat-Paar in NRW aber auch nicht.

Das Problem ist vielmehr, dass diese Bekannten jährlich gute 5 bis 10% Steigerung pro Jahr einfahren, unser Dienstherr uns hingegen mit fadenscheinigen Argumenten - verfassungsgerichtlich bestätigt - verarscht.

Edit: Über 100k im TV L ist doch super, da bekomme ich unsere Bewerber aktuell selbst mit E15 nicht hingehoben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.11.2023 10:17

Möglich. Deine Aussage sollte meinen Bekanntenkreis als erlesen darstellen, wobei ich nur darauf hingewiesen habe, dass alle Bekannten mit Studium in Vollzeit mindestens 100k verdienen. Dies halte ich nicht für ungewöhnlich, wenn 7,5% der Deutschen in diesem Bereich liegen. Im übrigen sind das bei 13 Gehältern auch nur runde 4k netto, ich sehe hier also keinen "erlesenen" Kreis und auch keine sonderlich hohen Gehälter in Anbetracht des Bildungsabschlusses.

Wenn alle Studierten über 100k verdienen und 7,5% aller Arbeitnehmer in diesem Bereich liegen, dann folgt daraus, dass höchstens 7,5% aller Mitbürger ein Studium abgeschlossen haben.

Ich wage hier durchaus Zweifel anzumelden.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 10:21

Möglich. Deine Aussage sollte meinen Bekanntenkreis als erlesen darstellen, wobei ich nur darauf hingewiesen habe, dass alle Bekannten mit Studium in Vollzeit mindestens 100k verdienen. Dies halte ich nicht für ungewöhnlich, wenn 7,5% der Deutschen in diesem Bereich liegen. Im übrigen sind das bei 13 Gehältern auch nur runde 4k netto, ich sehe hier also keinen "erlesenen" Kreis und auch keine sonderlich hohen Gehälter in Anbetracht des Bildungsabschlusses.

Wenn alle Studierten über 100k verdienen und 7,5% aller Arbeitnehmer in diesem Bereich liegen, dann folgt daraus, dass höchstens 7,5% aller Mitbürger ein Studium abgeschlossen haben.

Ich wage hier durchaus Zweifel anzumelden.

Googel mal Akademikerquote 😉

Die Diskussion geht aber auch nicht um meinen Bekanntenkreis oder soll ich auch von den Einkommen der Unternehmer (ohne Studium) berichten?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 28.11.2023 10:35
Edit: Über 100k im TV L ist doch super, da bekomme ich unsere Bewerber aktuell selbst mit E15 nicht hingehoben.

Nicht mal mit 16.5? Grob überschlagen sollten das in Stufe 6 mit 20% Stufe 2 Zulage ziemlich genau 100k sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.11.2023 10:36

Möglich. Deine Aussage sollte meinen Bekanntenkreis als erlesen darstellen, wobei ich nur darauf hingewiesen habe, dass alle Bekannten mit Studium in Vollzeit mindestens 100k verdienen. Dies halte ich nicht für ungewöhnlich, wenn 7,5% der Deutschen in diesem Bereich liegen. Im übrigen sind das bei 13 Gehältern auch nur runde 4k netto, ich sehe hier also keinen "erlesenen" Kreis und auch keine sonderlich hohen Gehälter in Anbetracht des Bildungsabschlusses.

Wenn alle Studierten über 100k verdienen und 7,5% aller Arbeitnehmer in diesem Bereich liegen, dann folgt daraus, dass höchstens 7,5% aller Mitbürger ein Studium abgeschlossen haben.

Ich wage hier durchaus Zweifel anzumelden.

Googel mal Akademikerquote 😉

Die Diskussion geht aber auch nicht um meinen Bekanntenkreis oder soll ich auch von den Einkommen der Unternehmer (ohne Studium) berichten?

Ich habe die Zahlen ja nicht in den Raum geworfen, sondern interpretiere sie nur. Nicht jeder Hochschulabsolvent steigt in die Region jenseits der 100k auf. Ein Diplom-Sozialpädagoge wird das eher selten schaffen, ebenso ein Germanist.

Unternehmer sind übrigens keine Einkommensbezieher und kommen in Gehaltsstatistiken so nicht vor.

Kurzum: Ich kann Deine Wünsche/Ansprüche hier nicht einschätzen bzw. verstehen. Die Gehälter im öD waren Dir sicher bei Einstellung bekannt, ebenso, dass es sich um ein eher starres Konstrukt ohne besonders dynamische Entwicklung handelt. Final bleibt der Kaufkrafterhalt immer das Ziel der Tarif-Verhandlungen. Über reale Steigerungen kann man erst sprechen, wenn die wirtschaftliche Gesamtentwicklung in diesem Land eben auch selbige erwirtschaftet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 28.11.2023 10:43
Edit: Über 100k im TV L ist doch super, da bekomme ich unsere Bewerber aktuell selbst mit E15 nicht hingehoben.

Nicht mal mit 16.5? Grob überschlagen sollten das in Stufe 6 mit 20% Stufe 2 Zulage ziemlich genau 100k sein.

Was bringt der 16.5 wenn er, wie schon häufig erwähnt, in einigen Bundesländern keine Anwendung findet. Und da kann noch alles begründet werden und es führt zu nichts. Auch wenn manch einer das hier anders sieht.

zur Statistik: Die ist ja auch auf das gesamte Bundesgebiet bezogen und nachdem es räumliche Verwerfungen gibt, denke ich, sind die Zahlen halbwegs realistisch. Man kann diese halt nicht auf die Ballungsräume wie München oder Stuttgart übertragen, dort wird im der PW zur Haltung der MA einfach übertariflich bezahlt und es sind Summen von 100k € und mehr einfach die Normalität. Ich hatte ja schon erwähnt, dass unsere Studierenden derzeit zwischen 65.000 - 85.000 €/Jahr in den ersten Job einsteigen. Und fragt man den gleichen Personenkreis 3 Jahre später, dann bewegen wir uns bei allen im Bereich > 100k  €. Und das ist definitiv u.a. auch dem Fachkräftemangel geschuldet. Die PW hat das erkannt, der ÖD leider noch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 10:51
Edit: Über 100k im TV L ist doch super, da bekomme ich unsere Bewerber aktuell selbst mit E15 nicht hingehoben.
Ich habe halt Einnahmen aus Beratungen und Vermietung und komme somit über die 100T.
Deine 7,5% sind die einkommenssteuerpflichtigen Einkünfte, dass beinhaltet auch nicht sozialversicherungspflichtes Einkommen, so wie bei mir!

Und natürlich erlangt man in der pW als auch als Angestellter die 100T.
Es sind aber in NI nur rund 3% der Angestellten, die diese Marke reißen.

Also die Luft da ist dünner und selbst nicht jeder studierte MINTler bekommt ein solches Gehalt in der pW.
Ergo: Deine Bekannten sind ein erlesener Haufen.
Von meinen studierten Bekannten bekommen das als SV Lohn nicht alle hin, dafür ein paar nicht Studierte als SV Lohn aber durchaus ebenfalls 8) und die Selbständigen ebenfalls.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 28.11.2023 10:54

Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.


Jetzt mal Halblang - ich verwalte hier Monatlich mehr als 2.000 Angestellte "Studierte" und da ist ein weit höherer Anteil unter den 100.000€ - selbst leitende Ärzte verdienen das erstmal nicht.
Dieser Argumentation kann ich nicht folgen, und sie lässt sich auch statistisch nicht halten. Mag sein, dass du dich  in deinem Bekanntenkreis sehr einschränkst und Menschen in deinem Umfeld nach Steuererklärungen aussuchst, aber im Median ist das nicht darstellbar.

Es gibt genug Studiengänge die auf Dauer keine Aussicht auf ein Jahresgehalt oberhalb der 100.000 haben. Ein Studium allein ist dafür überhaupt kein Kriterium.

Das hängt an der persönlichen Leistungs- und Belastungsfähigkeit und einer guten Portion Selbstdarstellung - vor allem in der PW.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 10:57

Möglich. Deine Aussage sollte meinen Bekanntenkreis als erlesen darstellen, wobei ich nur darauf hingewiesen habe, dass alle Bekannten mit Studium in Vollzeit mindestens 100k verdienen. Dies halte ich nicht für ungewöhnlich, wenn 7,5% der Deutschen in diesem Bereich liegen. Im übrigen sind das bei 13 Gehältern auch nur runde 4k netto, ich sehe hier also keinen "erlesenen" Kreis und auch keine sonderlich hohen Gehälter in Anbetracht des Bildungsabschlusses.

Wenn alle Studierten über 100k verdienen und 7,5% aller Arbeitnehmer in diesem Bereich liegen, dann folgt daraus, dass höchstens 7,5% aller Mitbürger ein Studium abgeschlossen haben.

Ich wage hier durchaus Zweifel anzumelden.

Googel mal Akademikerquote 😉

Die Diskussion geht aber auch nicht um meinen Bekanntenkreis oder soll ich auch von den Einkommen der Unternehmer (ohne Studium) berichten?

Ich habe die Zahlen ja nicht in den Raum geworfen, sondern interpretiere sie nur. Nicht jeder Hochschulabsolvent steigt in die Region jenseits der 100k auf. Ein Diplom-Sozialpädagoge wird das eher selten schaffen, ebenso ein Germanist.

Unternehmer sind übrigens keine Einkommensbezieher und kommen in Gehaltsstatistiken so nicht vor.

Kurzum: Ich kann Deine Wünsche/Ansprüche hier nicht einschätzen bzw. verstehen. Die Gehälter im öD waren Dir sicher bei Einstellung bekannt, ebenso, dass es sich um ein eher starres Konstrukt ohne besonders dynamische Entwicklung handelt. Final bleibt der Kaufkrafterhalt immer das Ziel der Tarif-Verhandlungen. Über reale Steigerungen kann man erst sprechen, wenn die wirtschaftliche Gesamtentwicklung in diesem Land eben auch selbige erwirtschaftet.

Zum Zeitpunkt meiner damaligen Entscheidung war das System noch in Ordnung. Ich folge lediglich der Argumentation des BVerfG und des Richterbunds, wonach sich die Verfassungswidrigkeit in den letzten 10 Jahren eingestellt hat. Ich weiß, dass dies im TV L Bereich nicht passt, aber mittelbar wird der TV L hiervon profitieren.

https://www.drb.de/fileadmin/DRB/pdf/Stellungnahmen/2023/DRB_230228_Stn_Nr_5_BBVAngG.pdf

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 11:01
Zum Zeitpunkt meiner damaligen Entscheidung war das System noch in Ordnung. Ich folge lediglich der Argumentation des BVerfG und des Richterbunds, wonach sich die Verfassungswidrigkeit in den letzten 10 Jahren eingestellt hat.
Nein, der A1/2/3er mit 2 Kinder und Frau war schon vor mehr als 20 Jahren unterhalb der heute festgestellten Grenze.
Also diese Verfassungswidrigkeit hat sich nicht in den letzten 10 Jahren eingestellt, sie wurde nur erst jetzt festgestellt!
Edit:
Oder konnte man 2001 tatsächlich mit Brutto ~1400€ eine 4köpfige Familie amtsangemessen ernähren?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 28.11.2023 11:07
Nein, der A1/2/3er mit 2 Kinder und Frau war schon vor mehr als 20 Jahren unterhalb der heute festgestellten Grenze.
Also diese Verfassungswidrigkeit hat sich nicht in den letzten 10 Jahren eingestellt, sie wurde nur erst jetzt festgestellt!

Tatsache ist aber auch, dass sich die Tarifbeschäftigten dieses Problem nicht auch noch ans Bein binden müssen. Die vielen Beamten der Länder waren ja bisher eher eine Bremse bei den Lohnverhandlungen als eine Stütze.
Auch deshalb hat der TVöD die Nase hier vorn.

Auch lässt sich die verfassungsrechtlich bedenkliche untere A - Besoldung nicht in einer Lohnrunde der Angestellten lösen. Das wäre die Aufgabe der Landesparlamente und allen Angestellten wäre geholfen wenn die Aufgabe auch genau dorthin verwiesen werden würde.
Aber die Gewerkschaften wollen ja nicht auf die Einnahmen durch ihre verbeamteten Mitglieder verzichten und so dreht sich das Ganze wieder im Kreise.

Im Übrigen werden 2 von 5 Landeskliniken in der ersten Jahreshälfte 2024 pleite sein - hat darüber eigentlich schon jemand berichtet?
Es fehlt an allem, Personal, Geld für Strom und Heizung - das wird die Länder zusätzlich belasten, es fehlt Geld und je näher wir dem Jahresende kommen, desto düsterer wird mein Ausblick auf die Lohnrunde.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 11:08

Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.


Jetzt mal Halblang - ich verwalte hier Monatlich mehr als 2.000 Angestellte "Studierte" und da ist ein weit höherer Anteil unter den 100.000€ - selbst leitende Ärzte verdienen das erstmal nicht.
Dieser Argumentation kann ich nicht folgen, und sie lässt sich auch statistisch nicht halten. Mag sein, dass du dich  in deinem Bekanntenkreis sehr einschränkst und Menschen in deinem Umfeld nach Steuererklärungen aussuchst, aber im Median ist das nicht darstellbar.

Es gibt genug Studiengänge die auf Dauer keine Aussicht auf ein Jahresgehalt oberhalb der 100.000 haben. Ein Studium allein ist dafür überhaupt kein Kriterium.

Das hängt an der persönlichen Leistungs- und Belastungsfähigkeit und einer guten Portion Selbstdarstellung - vor allem in der PW.


Wer bitte sucht sich den Freudeskreis nach Einkommen, Sold oder Vermögen aus 😁? Anscheinend habe ich bei einigen Obrigkeitshörigen den richtigen Nerv getroffen.

Es geht mir darum aufzuzeigen, wie extrem die Schere öD und PW auseinanderdriftet und dass wir in Zukunft keine Chance auf geeignete Bewerber haben werden. Als Beispiel habe ich hierzu mir persönlich bekannte Personen herangezogen, die für mich eine höhere Aussagekraft besitzen als irgendwelche Statistiken mit Teilzeit-Ärzten. Der Gesundheitsbereich ist natürlich ebenfalls ein Sektor mit immensem Nachholbedarf.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.11.2023 11:12
Zum Zeitpunkt meiner damaligen Entscheidung war das System noch in Ordnung. Ich folge lediglich der Argumentation des BVerfG und des Richterbunds, wonach sich die Verfassungswidrigkeit in den letzten 10 Jahren eingestellt hat.
Nein, der A1/2/3er mit 2 Kinder und Frau war schon vor mehr als 20 Jahren unterhalb der heute festgestellten Grenze.
Also diese Verfassungswidrigkeit hat sich nicht in den letzten 10 Jahren eingestellt, sie wurde nur erst jetzt festgestellt!

Hier könnte man jetzt noch mal auf den Gemüse-Schnippler von vorhin zurückkommen: Wenn er als Rbr wirkt, ist das in Ordnung, als Beamter wären seine Bezüge verfassungswidrig.

Ich sehe das durchaus mit gemischten Gefühlen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 28.11.2023 11:15
Wer bitte sucht sich den Freudeskreis nach Einkommen, Sold oder Vermögen aus 😁? Anscheinend habe ich bei einigen Obrigkeitshörigen den richtigen Nerv getroffen.

Es geht mir darum aufzuzeigen, wie extrem die Schere öD und PW auseinanderdriftet und dass wir in Zukunft keine Chance auf geeignete Bewerber haben werden. Als Beispiel habe ich hierzu mir persönlich bekannte Personen herangezogen, die für mich eine höhere Aussagekraft besitzen als irgendwelche Statistiken mit Teilzeit-Ärzten. Der Gesundheitsbereich ist natürlich ebenfalls ein Sektor mit immensem Nachholbedarf.

Das "Obrigkeitshörig" lasse ich jetzt unkommentiert.

Du unterschlägst, dass der ÖD in vielen Bereichen auch vor der PW liegt.
Beispiel: Hauswirtschaft, Gartenbau, Soziale Dienste etc.

Da für dich "irgendwelche Statistiken" irrelevant sind bedarf es auch hier keiner weiteren Diskussion, denn es wird immer um das Groß der Angestellten gehen in den Tarifverhandlungen und nicht um deine privaten Bekanntschaften.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Unteralimentierter am 28.11.2023 11:22
Wer bitte sucht sich den Freudeskreis nach Einkommen, Sold oder Vermögen aus 😁? Anscheinend habe ich bei einigen Obrigkeitshörigen den richtigen Nerv getroffen.

Es geht mir darum aufzuzeigen, wie extrem die Schere öD und PW auseinanderdriftet und dass wir in Zukunft keine Chance auf geeignete Bewerber haben werden. Als Beispiel habe ich hierzu mir persönlich bekannte Personen herangezogen, die für mich eine höhere Aussagekraft besitzen als irgendwelche Statistiken mit Teilzeit-Ärzten. Der Gesundheitsbereich ist natürlich ebenfalls ein Sektor mit immensem Nachholbedarf.

Das "Obrigkeitshörig" lasse ich jetzt unkommentiert.

Du unterschlägst, dass der ÖD in vielen Bereichen auch vor der PW liegt.
Beispiel: Hauswirtschaft, Gartenbau, Soziale Dienste etc.

Da für dich "irgendwelche Statistiken" irrelevant sind bedarf es auch hier keiner weiteren Diskussion, denn es wird immer um das Groß der Angestellten gehen in den Tarifverhandlungen und nicht um deine privaten Bekanntschaften.

Bestätigt meine Einschätzung 😊. Wenn aus Deiner Sicht also alles in Ordnung ist mit den Tabellenentgelten und der Gehaltsentwicklung, dann weiter wie bisher. Schnallen wir einfach alle den Gürtel etwas enger, essen weniger auswärts, verzichten auf das neue Auto etc.

Blöd für "die da unten", aber hier oben mit E16/5 und Mieteinnahmen im 100k+ Bereich lässt es sich gut leben? Diese Einstellung kommt mir wie bereits zuvor erwähnt sehr bekannt vor....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 28.11.2023 11:32
Blöd für "die da unten", aber hier oben mit E16/5 und Mieteinnahmen im 100k+ Bereich lässt es sich gut leben? Diese Einstellung kommt mir wie bereits zuvor erwähnt sehr bekannt vor....

Bisschen offtopic, aber sofern man es nicht geerbt hat, bedeuten Mieteinnahmen erstmal für 20+ Jahre vor allem eines: Verzicht. Und Arbeit. Viel Arbeit. ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Angelsaxe am 28.11.2023 11:36
Wer bitte sucht sich den Freudeskreis nach Einkommen, Sold oder Vermögen aus 😁? Anscheinend habe ich bei einigen Obrigkeitshörigen den richtigen Nerv getroffen.

Es geht mir darum aufzuzeigen, wie extrem die Schere öD und PW auseinanderdriftet und dass wir in Zukunft keine Chance auf geeignete Bewerber haben werden. Als Beispiel habe ich hierzu mir persönlich bekannte Personen herangezogen, die für mich eine höhere Aussagekraft besitzen als irgendwelche Statistiken mit Teilzeit-Ärzten. Der Gesundheitsbereich ist natürlich ebenfalls ein Sektor mit immensem Nachholbedarf.



Das "Obrigkeitshörig" lasse ich jetzt unkommentiert.

Du unterschlägst, dass der ÖD in vielen Bereichen auch vor der PW liegt.
Beispiel: Hauswirtschaft, Gartenbau, Soziale Dienste etc.

Da für dich "irgendwelche Statistiken" irrelevant sind bedarf es auch hier keiner weiteren Diskussion, denn es wird immer um das Groß der Angestellten gehen in den Tarifverhandlungen und nicht um deine privaten Bekanntschaften.

Zustimmung. Je nach Region und Fach gibt es sogar technische Bereiche in denen man im ÖD mehr bekommt als in der PW.

Obrigkeitshörig bin ich vor allem gegenüber meiner heimischen Vorgesetzten. :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VFA West am 28.11.2023 12:07
Warum genau wird eigentlich dieses Mal die stufengleiche Höhergruppierung noch nicht einmal mehr gefordert? Soweit ich mich richtig erinnere, war dies in den letzten Runden immer eine Forderung der Gewerkschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 28.11.2023 12:30
Warum genau wird eigentlich dieses Mal die stufengleiche Höhergruppierung noch nicht einmal mehr gefordert? Soweit ich mich richtig erinnere, war dies in den letzten Runden immer eine Forderung der Gewerkschaft.

Das war jedesmal eine Streichforderung (also etwas, was man einfach aufgibt, um etwas aufzugeben). Das war die Antwort meines letzten Personalratsvorsitzenden, auf meine Frage hin, wie es damit aussieht?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Der Obelix am 28.11.2023 12:39
Ich denke erstmal Nebenforderung. Diese Forderungen sind sozusagen in der zweiten Reihe. Dies ist immer dann schwierig, wenn sich die Arbeitgeber bereits bei den Hauptforderungen (Entgelt) mehr als störrisch zeigen.....

Von freiwillig streichen kann also keine Rede sein.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VFA West am 28.11.2023 12:42
Selbst, wenn es eine "Streichforderung" wäre, dann hätte es doch Sinn gemacht, sie wieder zu fordern, damit man sie eben "aufgeben" kann, wenn die AG-Seite der Gewerkschaft in anderen Punkten (Entgelt) entgegenkommt.

Die stufengleiche Höhergruppierung hingegen gar nicht erst zu fordern, halte ich für sehr schwach.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 28.11.2023 12:44
Warum genau wird eigentlich dieses Mal die stufengleiche Höhergruppierung noch nicht einmal mehr gefordert? Soweit ich mich richtig erinnere, war dies in den letzten Runden immer eine Forderung der Gewerkschaft.

...ist das denn aber nicht sowieso der Fall?
Also wenn ich schon eine Entgelt gruppe mehr bekomme, dann doch bitteschön in derselben Stufe in der ich jetzt schon bin, ansonsten ist es doch jedes Mal wie "schade, bitte einmal zurück auf Start"   :D und das kann es doch nicht sein.

Wie sieht da denn die genaue Regelung aus? Ich frage da dies bei mir demnächst auch evt. ansteht...und sehe nicht so recht den Sinn einer Höhergruppierung, wenn ich jedes Mal wieder bei 1 anfange und somit sogar weniger habe…
ist doch total unlogisch  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 28.11.2023 12:47
Ich denke erstmal Nebenforderung. Diese Forderungen sind sozusagen in der zweiten Reihe. Dies ist immer dann schwierig, wenn sich die Arbeitgeber bereits bei den Hauptforderungen (Entgelt) mehr als störrisch zeigen.....

Von freiwillig streichen kann also keine Rede sein.

Freiwillig war auch nicht die Aussage. Aber, angeblich nur für wenige relevant. Hab ihn gefragt, ob er das selber glaubt? Das ist ja eben ein Grund, warum es sich für mich mit Gewerkschaften erledigt hat. Da machst bei Umfragen mit, schreibst dir die Finger wund, was dir und deinen Kollegen wichtig ist. und, die lapidare Antwort jedesmal, sind Sonderfälle und man kann ja nicht auf jeden dieser Spezialfälle Rücksicht nehmen. Ja, aber dann wundern, wenn die Leute austreten? ja nee, is klar.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: VFA West am 28.11.2023 12:55
@knopper:
Im TV-L gibt es keine stufengleiche Höhergruppierung (anders als im TVöD). Im TV-L wirst du bei Höhergruppierung der Stufe zugeordnet, in der du mindestens das Entgelt erhältst, welches du in der niedrigeren Entgeltgruppe verdient hast (mindestens aber der Stufe 2). D.h. du wirst zum Beispiel von der EG 9a, Stufe 4 in die EG 10, Stufe 2 höhergruppiert. Die Stufenlaufzeit beginnt dann sogar auch von Neuem. Ist der Höhergruppierungsgewinn kleiner als der sog. "Garantiebetrag", erhältst du auf jeden Fall den Garantiebetrag (100€ bei Höhergruppierungen bis zur EG 8, 180€ ab der EG 9a). Eine Höhergruppierung lohnt sich somit zwar in den meisten Fällen zwar schon, aber der Gewinn ist eben manchmal sehr dürftig. Auch hier m.M.n. nicht nachvollziehbar, warum man nicht die entsprechende Regelung aus dem TVöD endlich übernimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 28.11.2023 13:23
@knopper:
Im TV-L gibt es keine stufengleiche Höhergruppierung (anders als im TVöD). Im TV-L wirst du bei Höhergruppierung der Stufe zugeordnet, in der du mindestens das Entgelt erhältst, welches du in der niedrigeren Entgeltgruppe verdient hast (mindestens aber der Stufe 2). D.h. du wirst zum Beispiel von der EG 9a, Stufe 4 in die EG 10, Stufe 2 höhergruppiert. Die Stufenlaufzeit beginnt dann sogar auch von Neuem. Ist der Höhergruppierungsgewinn kleiner als der sog. "Garantiebetrag", erhältst du auf jeden Fall den Garantiebetrag (100€ bei Höhergruppierungen bis zur EG 8, 180€ ab der EG 9a). Eine Höhergruppierung lohnt sich somit zwar in den meisten Fällen zwar schon, aber der Gewinn ist eben manchmal sehr dürftig. Auch hier m.M.n. nicht nachvollziehbar, warum man nicht die entsprechende Regelung aus dem TVöD endlich übernimmt.

ah ok verstehe. Ja gut ich bin jetzt eh erst Stufe 2, d.h. von 8 auf 9 sollte es ja dann mind. die 2 werden.... ich lass mich mal überraschen.
Aber interessant im TVöD auch wieder anders geregelt.... irgendwie schein es wirklich 2 Klassen an ÖD-Beschäftigten zu geben...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 28.11.2023 13:43
Könnte mir kurz einer erklären, was nach dem 08.12.2023 passiert, wenn Verdi hoffentlich!!!!! das wohl sehr geringe Angebot der Arbeitgeber ablehnen wird? Gibt es dann eine vierte Verhandlungsrunde, nochmal Streiks?

Dass Ver.Di und Co. zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen, kann ich mir ehrlicherweise nicht vorstellen. Insofern gehe ich von einer vierten Verhandlungsrunde und weiteren Warnstreiks aus. Ggf. einigt man sich auch schon auf eine Schlichtung…

Dürfte man bestimmte Bereiche gezielt zu unbefristeten Streiks aufrufen oder nur den ganzen Tarifbereich? Wer müsste das via Urabstimmung beschließen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 28.11.2023 13:44
ah ok verstehe. Ja gut ich bin jetzt eh erst Stufe 2, d.h. von 8 auf 9 sollte es ja dann mind. die 2 werden.... ich lass mich mal überraschen.
Aber interessant im TVöD auch wieder anders geregelt.... irgendwie schein es wirklich 2 Klassen an ÖD-Beschäftigten zu geben...

Bei einer Höhergruppierung muss im TV-L immer mindestens die Stufe 2 gewährt werden (§ 17 Absatz 4, Satz 1):
Zitat
Bei Eingruppierung in eine höhere Entgeltgruppe werden die Beschäftigten derjenigen Stufe zugeordnet, in der sie mindestens ihr bisheriges Tabellenentgelt erhalten, mindestens jedoch der Stufe 2.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Muschebubu am 28.11.2023 17:48



Naja je nach Stadt und dortigen Wohnkosten kannst du Wohngeld beantragen auch ohne Kinder. Es kommt ja drauf an, wie hoch dein Gehalt ist und wie hoch die Miete ist.

Theoretisch könnte auch jemand mit EG 15, 1. Stufe Wohngeld beantragen, wenn er 20 Stunden in Teilzeit ist, keine Kinder hat. Ist jetzt ziemlich konstruiert, aber denkbar ist es.

Beantragen kann jeder Wohngeld, nur ob er es auch bekommz  ;)… In deinem konkreten Fall würde ich den Mitarbeitenden aber auf die Finger hauen, würden sie Wohngeld bewilligen. Stichwort wäre hier die Rechtsmissbräuchlichkeit… ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 28.11.2023 20:27



Naja je nach Stadt und dortigen Wohnkosten kannst du Wohngeld beantragen auch ohne Kinder. Es kommt ja drauf an, wie hoch dein Gehalt ist und wie hoch die Miete ist.

Theoretisch könnte auch jemand mit EG 15, 1. Stufe Wohngeld beantragen, wenn er 20 Stunden in Teilzeit ist, keine Kinder hat. Ist jetzt ziemlich konstruiert, aber denkbar ist es.

Beantragen kann jeder Wohngeld, nur ob er es auch bekommz  ;)… In deinem konkreten Fall würde ich den Mitarbeitenden aber auf die Finger hauen, würden sie Wohngeld bewilligen. Stichwort wäre hier die Rechtsmissbräuchlichkeit… ;D

Meine Kollegin zahlt aktuell 2000 Euro Miete im Monat, weil ihr Freund sich getrennt hat und durchgebrannt ist. Ich bezweifle stark, dass man ihr das Wohngeld genehmigen würde. Eher würde man doch in solchen Fällen die Verhältnismäßigkeit in Frage stellen und sie muss sich eine günstigere Wohnung suchen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 28.11.2023 21:10



Naja je nach Stadt und dortigen Wohnkosten kannst du Wohngeld beantragen auch ohne Kinder. Es kommt ja drauf an, wie hoch dein Gehalt ist und wie hoch die Miete ist.

Theoretisch könnte auch jemand mit EG 15, 1. Stufe Wohngeld beantragen, wenn er 20 Stunden in Teilzeit ist, keine Kinder hat. Ist jetzt ziemlich konstruiert, aber denkbar ist es.

Beantragen kann jeder Wohngeld, nur ob er es auch bekommz  ;)… In deinem konkreten Fall würde ich den Mitarbeitenden aber auf die Finger hauen, würden sie Wohngeld bewilligen. Stichwort wäre hier die Rechtsmissbräuchlichkeit… ;D

Meine Kollegin zahlt aktuell 2000 Euro Miete im Monat, weil ihr Freund sich getrennt hat und durchgebrannt ist. Ich bezweifle stark, dass man ihr das Wohngeld genehmigen würde. Eher würde man doch in solchen Fällen die Verhältnismäßigkeit in Frage stellen und sie muss sich eine günstigere Wohnung suchen?
Soweit ich mich erinnere ist Wohngeld ein Zuschuss, der begrenzt ist.
Also bei nem Jahreseinkommen von 20T€ würde sie in Düsseldorf 262 € Wohngeld bekommen.

Sie würde aber auch bei einer Miete von 700€ die 262€ bekommen.

Aber mit 2000€ Miete würde sie wahrscheinlich sogar Bürgergeld bekommen, was mehr als die 262€ wäre. 8)

https://service.duesseldorf.de/suche/-/egov-bis-detail/dienstleistung/606/show
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 29.11.2023 01:32
Die Tarifverhandlungen im TV-L haben aber per se, wie du selbst richtigerweise feststellst, nicht viel mit der Beamtenbesoldung zu tun. (Dass eines der fünf Prüfkriterien für die Verfassungsmäßigkeit der Beamtenbesoldung der Vergleich mit der Bezahlung der Angestellten im öD ist, sei hier geschenkt.) Das durch die Verfassung garantierte Recht auf amtsangemessene Alimentation haben eben nur Beamte, nicht die Angestellten...

Und zum letzten zitierten Satz: Schon mal in eine Schule geschaut und beobachtet, wie angestellte und verbeamtete Lehrkräfte trotz gleichen Alters und gleicher Ausbildung sowie gleicher Tätigkeit nebeneinander sitzen, aber mehrere hundert Euro Netto-Unterschiede jeden Monat haben? Will sagen: Es geht durchaus, und wird auch bisher schon so gehandhabt.

Doch - es hängt zusammen, auch wenn der Zusammenhang nicht per Gesetz besteht. Zumindest die Entwicklung zwischen Beamten und Angestellten ist bisher fast immer ähnlich und auch abhängig. Dass das nicht immer so sein muss steht auf einem anderen Blatt: Deshalb würde ich mir von VerDi eine Trennung vom DBB und ein Abschied von der Forderung an Angleichung  wünschen. Zumindest solange die Übernahme des Ergebnisses auf die Beamten ein (valides) Gegenargument ist. Angestellte haben sich - Beamte haben sowohl die Angestellten als auch das Gesetz. Ich denke die können gut auf eines von beiden Verzichten - am Ende kommts eh aufs selbe hinaus.

Nun, ein "die Preise sind gestiegen, ich kann mir jetzt weniger leisten" dürfte eher selten ein gutes Argument in der Gehaltsverhandlung sein. "Ich habe das letzte Projekt gut abgeschlossen und die Firma hat dadurch soundso viel Gewinn gemacht" eher schon...

Das ist ja genau dein Fehlschluss: Es geht hier nicht um Gehaltsverhandlungen sondern um Tarifverhandlungen. Da ist die individuelle Arbeitsleistung erstmal total egal - und bei der kollektiven Leistungen kann sich die Argumentation schnell umdrehen: Eine funktional bessere Verwaltung kann es nur mit besseren Bedingungen geben.


Die Beamten komplett ignorieren wird für verdi schwierig.
Zitat des zuständigen verdi-Fachbereichs: „ver.di ist die Gewerkschaft für die Beamt*innen des Bundes, der Länder und der Kommunen.“
Gleiches gilt übrigens auch für Richter.
Ebenso tritt verdi bei vielen Personalratswahlen mit Beamtenlisten an.

Der dbb sitzt nicht wegen der Beamten in den Tarifverhandlungen. Das Kürzel dbb steht für dbb Beamtenbund und Tarifunion. Der Teilbereich Tarifunion ist die Vertretung für Tarifbeschäftigte. Gegründet wurde dieser Bereich als Gemeinschaft von Gewerkschaften und Verbänden des öffentlichen Dienstes (GGVöD) und ist seit 1974 zu Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zugelassen. Von 1976 bis 1994 bestand eine Tarifgemeinschaft mit der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) und dem Marburger Bund. Im Zuge der gewerkschaftlichen Konzentration wurde „dbb Beamtenbund und Tarifunion“ gebildet. Gleiches geschah 2001 mit der heutigen verdi.

Hier also die Vertretung der Tarifbeschäftigten indirekt auszuschließen, die Mitglied einer der Gewerkschaften des dbb Beamtenbund und Tarifunion sind, ist schon mehr als dreist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 29.11.2023 07:18
Verdi hat bekanntlich seit einigen Jahren Mindestbeträge zum wichtigsten Thema erklärt. Ich wage die These, dass dies auch in kommenden Entgeltrunden der Fall sein wird. Diese wirken sich bei Beamten stärker aus, da beispielsweise keine Einkommenssteuer anfällt. Da die finanziellen Auswirkungen der Tarifergebnisse in Summe betrachtet werden ist das für Tarifergebnisse nachteilig. Stichwort „Verteilungsspielraum“.

Ich verstehe den Ansatz der Kopplung. Das ist einfach und spart Diskussionen. Ungleiches zu vergleichen ist aber auf Dauer nicht gut.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: TV-Ler am 29.11.2023 07:32
Diese wirken sich bei Beamten stärker aus, da beispielsweise keine Einkommenssteuer anfällt.
Ach was!?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 29.11.2023 07:34
Diese wirken sich bei Beamten stärker aus, da beispielsweise keine Einkommenssteuer anfällt.
Ach was!?


Ich schließe mich kopfschütteln und eine Träne abwischend an.  *unglaublich, was man hier zu lesen bekommt*
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Riconr1 am 29.11.2023 07:35
"Diese wirken sich bei Beamten stärker aus, da beispielsweise keine Einkommenssteuer anfällt."

 ;D  Woher weißt Du das? Ist das so? Ich frage für einen Freund  :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johann am 29.11.2023 07:37
Ich habe gerade eine Übersicht über die Anzahl externer Mitarbeiter in meiner Behörde mit Schwerpunkt IT gefunden. Dabei kommt auf zwei festangestellte Mitarbeiter ungefähr ein externer Mitarbeiter. Ein externer Mitarbeiter kostet inkl. Steuern usw. durchschnittlich 1.500€ pro Tag. Werden die Externen in Vollzeit gebucht (und das werden hier viele), kostet das also mehr als 30.000€. Jeden Monat. Je externem Mitarbeiter.

Davon könnte man 4 Mitarbeiter in Vollzeit anstellen und mehr als fürstlich bezahlen. Aber das wäre ja zu teuer. ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buchstabensalat am 29.11.2023 08:04
Ich habe gerade eine Übersicht über die Anzahl externer Mitarbeiter in meiner Behörde mit Schwerpunkt IT gefunden. Dabei kommt auf zwei festangestellte Mitarbeiter ungefähr ein externer Mitarbeiter. Ein externer Mitarbeiter kostet inkl. Steuern usw. durchschnittlich 1.500€ pro Tag. Werden die Externen in Vollzeit gebucht (und das werden hier viele), kostet das also mehr als 30.000€. Jeden Monat. Je externem Mitarbeiter.

Davon könnte man 4 Mitarbeiter in Vollzeit anstellen und mehr als fürstlich bezahlen. Aber das wäre ja zu teuer. ;D

Bei uns lassen sich viele Festangestellte über diese Externen Firmen anstellen, damit die auf einen Schlag 30% mehr verdienen. Aber sowas wird oben bei Dressel und Co nicht gesehen. Seis drum that’s life und nicht änderbar. Lieber Wechsel ich, als daran zu verzweifeln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: fmd am 29.11.2023 08:13
Ich habe gerade eine Übersicht über die Anzahl externer Mitarbeiter in meiner Behörde mit Schwerpunkt IT gefunden. Dabei kommt auf zwei festangestellte Mitarbeiter ungefähr ein externer Mitarbeiter. Ein externer Mitarbeiter kostet inkl. Steuern usw. durchschnittlich 1.500€ pro Tag. Werden die Externen in Vollzeit gebucht (und das werden hier viele), kostet das also mehr als 30.000€. Jeden Monat. Je externem Mitarbeiter.

Davon könnte man 4 Mitarbeiter in Vollzeit anstellen und mehr als fürstlich bezahlen. Aber das wäre ja zu teuer. ;D

Das Problem haben wir auch.
Auf 30 Festangestellte IT'ler kommen derzeit 5 Externe, die jetzt schon fast genau ein Jahr da sind und noch bis 01.01.2025 da sein werden. Verlängerung und Ausweitung nicht ausgeschlossen, da nächstes Jahr 3 Mitarbeiter in Rente gehen und die Nachbesetzungen bisher äußerst schleppend laufen. Drei Stellen in Vollzeit sind offen, nächstes Jahr kommen drei weitere Stellen dazu. Die Bewerberlage ist eine Katastrophe - manchmal keine Bewerber, manchmal nur Bewerber, die schon an den formalen Voraussetzungen scheitern.

Gleichzeitig wird sich geweigert, die gut integrierten und voll produktiv eingesetzten Azubis nach der Lehre vernünftig einzugruppieren. Die sind dann meistens nach der Ausbildung weg (oder lassen sich erst noch das Studium bezahlen und sind dann weg), obwohl sie die Arbeit gut finden und voll produktiv eingesetzt sind.
Auch nach dem Studium kommen sich viele Absolventen veräppelt vor, wenn man ihnen die E9 mit Aussicht auf E10 anbietet.
Lustigerweise hatten wir schon den Fall, dass eine dieser von uns ausgebildeten Personen dann zwei Jahre später als externer Entwickler von einem IT-Dienstleister an uns ausgeliehen wurde und plötzlich rund 1000€ netto am Tag gekostet hat, obwohl er weitestgehend den gleichen Job wie früher gemacht hat.

Der Unmut unter den schon länger angestellten IT'lern wächst auch stetig, da in den benachbarten Bundes- und Kommunalverwaltungen der Lohn deutlich höher ist und die Höhergruppierungsanträge für IT-Fachkräfte aus dem letzten Tarifvertrag zu einem sehr großen Teil nun schon seit rund drei Jahren unbeantwortet sind. Aktuell hängt es wohl am Finanzministerium.

Mit dieser Sparpolitik wird man in der IT auf keinen grünen Ast kommen, obwohl die offenen Baustellen gewaltig sind und wenn man wirklich die Potenziale umfangreicher Digitalisierung heben wollte, müsste da noch viel mehr investiert werden. Ganz davon abgesehen, dass es in Sachen Digitalisierung an übergeordneter Führung mangelt und oftmals rein juristische Probleme existieren, die zu umständlichen Medienbrüchen mit viel Handarbeit in den Verwaltungen führen und damit ein Großteil des Potenzials verschenken.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 29.11.2023 08:18
Nachdem erst gerichtlich festgestellt werden musste, dass die Alimentation der Beamteten viel zu gering ist.
Wie hat denn Verdi auf diese Feststellung reagiert?
Sie sehen sich ja als Vertreter der Beamteten.
Verdi hat letztendlich durch die Zustimmung zu den Tarifgesprächen und der damit faktisch bekannten Übernahme für die Beamteten durch die Parlamente, ebenso ein Ohrfeige durch die Gerichte erhalten.
In Hessen wurden deshalb außer der Reihe 2x Aufschläge für die Beamteten beschlossen.

Ja, es ist rechtlich etwas anderes Angestellter zu sein.
Ist das nicht letztlich ebenso als Hinweis auf die Entlohnung der Angestellten zu beziehen?

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: LehrerBW am 29.11.2023 08:52
Nachdem erst gerichtlich festgestellt werden musste, dass die Alimentation der Beamteten viel zu gering ist.
Wie hat denn Verdi auf diese Feststellung reagiert?
Sie sehen sich ja als Vertreter der Beamteten.


Ver.di und dbb kann man da getrost vergessen. Nutzloser Haufen.
Musterklagen hätten kaum Aufwand gekostet...sehen es aber anscheinend als unnötig an und lassen zumindest in BW nur den Richterbund klagen.

Jetzt wird bei der Runde auch nicht viel bei rumkommen. Man merkt es ja schon an den Kommentaren von daseinsvorsorge. Schuld am zu erwartenden miesen Ergebnis sind die Gewerkschaftsmitglieder weil sie nicht streiken oder die anderen AN weil sie nicht Mitglied in der Gewerkschaft sind.

Wirkt wie eine Fußballmannschaft, die ihr mieses Abschneiden mit der fehlenden Unterstützung der Fans begründet.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.11.2023 08:55
Nachdem erst gerichtlich festgestellt werden musste, dass die Alimentation der Beamteten viel zu gering ist.
Wie hat denn Verdi auf diese Feststellung reagiert?
Sie sehen sich ja als Vertreter der Beamteten.


Ver.di und dbb kann man da getrost vergessen. Nutzloser Haufen.
Musterklagen hätten kaum Aufwand gekostet...sehen als aber anscheinend als unnötig an und lassen zumindest in BW nur den Richterbund klagen.

Jetzt wird bei der Runde auch nicht viel bei rumkommen. Man merkt es ja schon an den Kommentaren von daseinsvorsorge. Schuld am zu erwartenden miesen Ergebnis sind die Gewerkschaftsmitglieder weil sie nicht streiken oder die anderen AN weil sie nicht Mitglied in der Gewerkschaft sind.

Wirkt wie eine Fußballmannschaft, die ihr mieses Abschneiden mit der fehlenden Unterstützung der Fans begründet.
nein, Schuld sind die Mitarbeiter, die sich beklagen und nicht wechseln und somit dem AG recht geben, dass die Kohle ausreichend ist.

btw: Sind Musterklagen vom dbb im Beamtenbereich wg. Alimentation möglich?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: JC83 am 29.11.2023 08:56
"Diese wirken sich bei Beamten stärker aus, da beispielsweise keine Einkommenssteuer anfällt."

 ;D  Woher weißt Du das? Ist das so? Ich frage für einen Freund  :)

Hm, also das Konstrukt "Beamtentum" ist gesellschaftlich betrachtet natürlich asozial, aber sooo schlimm wie o.g. nun auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 29.11.2023 09:18
Der dbb sitzt nicht wegen der Beamten in den Tarifverhandlungen. Das Kürzel dbb steht für dbb Beamtenbund und Tarifunion. Der Teilbereich Tarifunion ist die Vertretung für Tarifbeschäftigte. Gegründet wurde dieser Bereich als Gemeinschaft von Gewerkschaften und Verbänden des öffentlichen Dienstes (GGVöD) und ist seit 1974 zu Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zugelassen. Von 1976 bis 1994 bestand eine Tarifgemeinschaft mit der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) und dem Marburger Bund. Im Zuge der gewerkschaftlichen Konzentration wurde „dbb Beamtenbund und Tarifunion“ gebildet. Gleiches geschah 2001 mit der heutigen verdi.

Hier also die Vertretung der Tarifbeschäftigten indirekt auszuschließen, die Mitglied einer der Gewerkschaften des dbb Beamtenbund und Tarifunion sind, ist schon mehr als dreist.

Danke für die Ausführungen - da habe ich etwas gelernt, dass es viele Angestellt im DBB gibt und gab war mir nicht bewusst.

Dann konkreter: Verhandeln sollte man dann nur (egal ob VerDi oder DBB) für Mitarbeiter, für die man ein Mandat hat. Beamte werden nicht entlohnt sondern besoldet und das ist nicht das Thema für Tarifverhandlungen. Wieso man es dazu macht und ob das klug ist: Da bin ich mir nicht sicher (ist aber sicher diskutabel)

Weil es aber so ist wie es ist hat man - und darauf wollte ich in dem alten Post hinaus - auch einen (zumindest moralischen) Rückschluss: Erhöht man die Beamtenbezüge durch Gerichtsurteile signifikant würde ich das genauso für die Tarifangestellten einfordern bzw. würde von den Beamten dann auch erwarten, dass sie dafür "kämpfen", dass auch Angestellte bessergestellt werden. ( denkt euch hier einen entsprechenden Smiley )
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DoB am 29.11.2023 09:22



Naja je nach Stadt und dortigen Wohnkosten kannst du Wohngeld beantragen auch ohne Kinder. Es kommt ja drauf an, wie hoch dein Gehalt ist und wie hoch die Miete ist.

Theoretisch könnte auch jemand mit EG 15, 1. Stufe Wohngeld beantragen, wenn er 20 Stunden in Teilzeit ist, keine Kinder hat. Ist jetzt ziemlich konstruiert, aber denkbar ist es.

Beantragen kann jeder Wohngeld, nur ob er es auch bekommz  ;)… In deinem konkreten Fall würde ich den Mitarbeitenden aber auf die Finger hauen, würden sie Wohngeld bewilligen. Stichwort wäre hier die Rechtsmissbräuchlichkeit… ;D

Meine Kollegin zahlt aktuell 2000 Euro Miete im Monat, weil ihr Freund sich getrennt hat und durchgebrannt ist. Ich bezweifle stark, dass man ihr das Wohngeld genehmigen würde. Eher würde man doch in solchen Fällen die Verhältnismäßigkeit in Frage stellen und sie muss sich eine günstigere Wohnung suchen?

Im Wohngeld gibt es keine Verhältnismäßigkeit. Allerdings könnte die Kollegin an der Plausi scheitern. Ab nächstem Jahr müsste sie 2.563 Netto im Durchschnitt haben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DoB am 29.11.2023 09:26



Naja je nach Stadt und dortigen Wohnkosten kannst du Wohngeld beantragen auch ohne Kinder. Es kommt ja drauf an, wie hoch dein Gehalt ist und wie hoch die Miete ist.

Theoretisch könnte auch jemand mit EG 15, 1. Stufe Wohngeld beantragen, wenn er 20 Stunden in Teilzeit ist, keine Kinder hat. Ist jetzt ziemlich konstruiert, aber denkbar ist es.

Beantragen kann jeder Wohngeld, nur ob er es auch bekommz  ;)… In deinem konkreten Fall würde ich den Mitarbeitenden aber auf die Finger hauen, würden sie Wohngeld bewilligen. Stichwort wäre hier die Rechtsmissbräuchlichkeit… ;D

Ich habe WoG schon für eine Bundesbeamtin in A14 bewilligt. Es machen halt immer die Umstände aus, insbesondere die Anzahl der Haushaltsmitglieder. Dann knallt die dauerhafte Komponente bei den Heizkosten so richtig.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 29.11.2023 09:31

nein, Schuld sind die Mitarbeiter, die sich beklagen und nicht wechseln und somit dem AG recht geben, dass die Kohle ausreichend ist.


Also, für die zurückbleibenden sind immer die die gehen schuld. Weil sie sich (mal ein paar Zitate, die ich zu hören bekommen habe) vom Acker machen und die Kollegen im Stich lassen oder lieber wegrennen, als etwas verändern zu wollen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 29.11.2023 09:33
Warum genau wird eigentlich dieses Mal die stufengleiche Höhergruppierung noch nicht einmal mehr gefordert? Soweit ich mich richtig erinnere, war dies in den letzten Runden immer eine Forderung der Gewerkschaft.

...ist das denn aber nicht sowieso der Fall?
Also wenn ich schon eine Entgelt gruppe mehr bekomme, dann doch bitteschön in derselben Stufe in der ich jetzt schon bin, ansonsten ist es doch jedes Mal wie "schade, bitte einmal zurück auf Start"   :D und das kann es doch nicht sein.

Du sagst es. Ich habe den stellvertretenden Abteilungsleiter abgelehnt. Es ist im ÖD ja nicht möglich, ohne Angestelltenlehrgang II diese Position zu bekleiden. Also hätte ich 2 Jahre den Lehrgang machen müssen. Wäre in Stufe 2 zurückgestuft wurden. Hätte Stufen 6 vor meinen Renteneintritt nicht erreicht. Klar hätte es sich finanziell irgendwann doch noch ein bißchen gelohnt. Aber der Aufwand und das mehr an Verantwortung stehen nicht im Einklang mit dem Mehr an Verdienst. Hätte den 10 Jahre früher kommen müssen, dann hätte ich es gemacht. Ist eigentlich nur traurig.

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Beamter am 29.11.2023 09:37
Diese wirken sich bei Beamten stärker aus, da beispielsweise keine Einkommenssteuer anfällt.

Ach Du Backe. Hier steht viel Nonsens. Aber das ist derber Unfug. Keine Einkommenssteuer bei Beamten. „BILD hast diesen Trick.“ …

Und ganz nebenbei: Verdi fordert das, um den unteren Entgeltgruppen mehr zu kommen zu lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.11.2023 09:42
Da hat halt jemand die Einkommensteuer mit den Sozialversicherungen verwechselt, die Beamte ja tatsächlich nicht zahlen -- auch wenn sie sich dennoch krankenversichern müssen...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.11.2023 09:53

nein, Schuld sind die Mitarbeiter, die sich beklagen und nicht wechseln und somit dem AG recht geben, dass die Kohle ausreichend ist.


Also, für die zurückbleibenden sind immer die die gehen schuld. Weil sie sich (mal ein paar Zitate, die ich zu hören bekommen habe) vom Acker machen und die Kollegen im Stich lassen oder lieber wegrennen, als etwas verändern zu wollen...
Die die gehen erhöhen für die die bleiben den Handlungsdruck auf dem AG, sind also diejenigen, die für die Kollegen ein persönliches Risiko auf sich nehmen (Arbeitslosigkeit), damit diese eine besser Handlungsfähigkeit gegenüber dem Ag haben!
Die die bleiben, müssen dann halt sich entweder dafür entscheiden nicht zu jammern, weil sie nichts erreicht haben oder zufrieden damit sein, was sie erreicht haben.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Thomber am 29.11.2023 10:01
Soz-Abgaben durch Beamte:

Abgesehen von der aaaalten Geschichte von den durch unsere bisherigen Regierungen nicht gebildeten Pensionsfonds (!), die ich hier nich erneut runterbeten mag, habe ich aber mal gehört, dass Beamte, weil die Politik halt keine Gelder, wie geplant angespart hat, von jeder Besoldungserhöhung 0,2% für die verspätet eingeführte Rücklagenbildung selbst aufbringen müssen. Sie zahlen also demnach für ihre Pension etwas ein. Einen Ausgleich in Form von Anhebung des Brutto gab es dafür natürlich nicht.
 
Warum man für eine Pension, die ja im Grunde nichts anderes ist, als eine Betriebsrente überhaupt selbst etwas einzahlen muss, mag ich nicht diskutieren.  Ebenso ist es sinnfrei über Einzahlungen in die Arbeitslosenkasse zu reden, denn Beamte bekommen aus dieser Kasse, soweit ich weiß, ja auch kein Geld.
Solche Debatten sind nur Zeitverschwendung oder willkommene Ablenkung von....
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 29.11.2023 10:07
Die die gehen erhöhen für die die bleiben den Handlungsdruck auf dem AG, sind also diejenigen, die für die Kollegen ein persönliches Risiko auf sich nehmen (Arbeitslosigkeit), damit diese eine besser Handlungsfähigkeit gegenüber dem Ag haben!
Die die bleiben, müssen dann halt sich entweder dafür entscheiden nicht zu jammern, weil sie nichts erreicht haben oder zufrieden damit sein, was sie erreicht haben.  ;D

Ja, beim Handlungsdruck bin ich voll bei dir. Tatsächlich habe ich so langsam die Hoffnung, dass der Druck das kritische Maß erreicht hat und es eben in die Ministerien rein eskaliert.

Nur, das Risiko Arbeitslosigkeit ist recht überschaubar. Wer es nicht packt, wurde immer zurück genommen. Bzw. erlebe ich ja selbst, dass regelmäßig nachgefragt wird, ob man nicht doch wieder zurück kommen wolle?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.11.2023 10:12
Richtig und in der jetzigen Arbeitsmarktlage sowieso ein überschaubares Risiko.
Aber ich hab halt auch schon Kollegen erlebt, die zu träge waren sich pro forma weg zu bewerben um damit die 16.5 zu bekommen und dann trotzdem jammern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 29.11.2023 10:13
Soz-Abgaben durch Beamte:

Abgesehen von der aaaalten Geschichte von den durch unsere bisherigen Regierungen nicht gebildeten Pensionsfonds (!), die ich hier nich erneut runterbeten mag, habe ich aber mal gehört, dass Beamte, weil die Politik halt keine Gelder, wie geplant angespart hat, von jeder Besoldungserhöhung 0,2% für die verspätet eingeführte Rücklagenbildung selbst aufbringen müssen. Sie zahlen also demnach für ihre Pension etwas ein. Einen Ausgleich in Form von Anhebung des Brutto gab es dafür natürlich nicht.

Naja, dass bei 500€ Brutto bei einem Beamten in etwa vergleichbarer Besoldungsstufe mehr hängen bleibt als bei einem Angestellten ist aber schon klar. Das wäre zwar bei prozentualen Erhöhungen auch so - würde aber aufgrund des etwas niedrigeren Bruttoniveaus deutlich weniger ausmachen.  Mir ist es egal was der Gesetzgeber seinen Beamten an Sold zahlt - ich gönne jedem ein auskömmliches Einkommen. Er soll es aber bitte nicht als Argument für schlechte Gehälter seiner Angestellten vorschieben.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 29.11.2023 10:16

nein, Schuld sind die Mitarbeiter, die sich beklagen und nicht wechseln und somit dem AG recht geben, dass die Kohle ausreichend ist.


Also, für die zurückbleibenden sind immer die die gehen schuld. Weil sie sich (mal ein paar Zitate, die ich zu hören bekommen habe) vom Acker machen und die Kollegen im Stich lassen oder lieber wegrennen, als etwas verändern zu wollen...
Die die gehen erhöhen für die die bleiben den Handlungsdruck auf dem AG, sind also diejenigen, die für die Kollegen ein persönliches Risiko auf sich nehmen (Arbeitslosigkeit), damit diese eine besser Handlungsfähigkeit gegenüber dem Ag haben!
Die die bleiben, müssen dann halt sich entweder dafür entscheiden nicht zu jammern, weil sie nichts erreicht haben oder zufrieden damit sein, was sie erreicht haben.  ;D

.. oder STREIKEN, bis der Arzt kommt - Hauptsache irgentwas was tun außer JAMMERN
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 29.11.2023 10:17
Richtig und in der jetzigen Arbeitsmarktlage sowieso ein überschaubares Risiko.
Aber ich hab halt auch schon Kollegen erlebt, die zu träge waren sich pro forma weg zu bewerben um damit die 16.5 zu bekommen und dann trotzdem jammern.

Vom Grundsatz her ist das ja auch irgendwo asozial anderen Arbeitgebern gegenüber denen Mühen und Kosten zu verursachen, um dann mit dem eigenen AG doch noch zu Potte zu kommen, obwohl man vornherein weiß, dass man gar nicht dorthin wechseln möchte.

Da bleibe ich doch lieber unzufrieden und mache meinen Job schlecht, als so einen Zirkus zu veranstalten. (Achtung Ironie!) Oder ich gehe am besten gleich ganz.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 29.11.2023 10:19
.. oder STREIKEN, bis der Arzt kommt - Hauptsache irgentwas was tun außer JAMMERN

Können sich das die Gewerkschaften denn überhaupt leisten (Stichwort: Streikgeld)? Immerhin sind es ja diese, die in der Regel nur in homöopathischen Dosen zu kleineren Warnstreiks aufrufen und nach der dritten Verhandlungsrunde weitere Konflikte scheuen?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 29.11.2023 10:28

Vom Grundsatz her ist das ja auch irgendwo asozial anderen Arbeitgebern gegenüber denen Mühen und Kosten zu verursachen, um dann mit dem eigenen AG doch noch zu Potte zu kommen, obwohl man vornherein weiß, dass man gar nicht dorthin wechseln möchte.

Da bleibe ich doch lieber unzufrieden und mache meinen Job schlecht, als so einen Zirkus zu veranstalten. (Achtung Ironie!) Oder ich gehe am besten gleich ganz.

Das ist ja, zumindest hier auch der Fall. Allein die Forderung, dass man ein konkretes Jobangebot vorlegen muss (!) bevor überhaupt geprüft wird, ist ja schon eben asozial. Tatsächlich gehen die Leute dann eben auch oder alt. haben sie sich eine abgesprochene proforma Zusage besorgt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: cyrix42 am 29.11.2023 10:29
Soz-Abgaben durch Beamte: [...]

Ich schrieb von keiner Wertung, historischer Herleitung, Begründung oder ähnlichem, sondern einfach nur den Stand der Dinge, dass das Beamten-Brutto nicht durch die Sozialversicherungspflicht belastet wird (i.A. das Netto aber durch den PKV-Beitrag). Dass die entsprechende Absicherung durch den Dienstherrn auf andere Weise finanziert wird und sich dies in einer alternativen Welt als höheres Beamten-Brutto ggü. dieser Welt übersetzen ließe, ist dem unbenommen, aber für den reinen Fakt unbedeutend.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: knopper am 29.11.2023 10:54

Davon könnte man 4 Mitarbeiter in Vollzeit anstellen und mehr als fürstlich bezahlen. Aber das wäre ja zu teuer. ;D

ja...  :D
und bei so etwas frage ich mich ganz ehrlich, was für einen Unterschied es denn nun wirklich machen würde wenn man nicht an den TvÖD angleicht und weiter nach unten drückt?
also sagen wir mal es kommen am Ende so 6 -8%  mehr raus, anstatt 10%. Wieviel spart man denn da wirklich ein? also zig Mrd. werden es kaum sein.
Es ist für alles und jederzeit Geld da, Sozialleistungen, Verteidigungshaushalt etc.... wir sind immer noch ein reiches Land.
Warum dann also nicht diese paar "Peanuts"? also eine vollständige Angleichung an den TVöD?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Abteilung007 am 29.11.2023 11:02
...Viele Themen abseits der Tarifrunde, auch wenn natürlich wichtig zu betrachten.

Aber was wird es denn am Ende nun tendenziell? Etwas unter dem Ergebnis vom TVöD oder doch deutlich darunter:

Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Grüße
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 29.11.2023 11:12
Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Also das wäre ein massiver Schlag ins Gesicht. (Nicht dass man daran im TV-L nicht gewöhnt wäre, aber das ginge dann doch zu weit.) Ich erwarte in Summe min. über 10% auf 24 Monate und die volle IAP in Höhe von 3.000 € vermutlich zu einem geringen Teil als Sofortzahlung und der Rest dann irgendwie auch so wunderschön gestückelt. Alles andere wäre ja echt nur noch Hohn und Spott wert.
Also ja, ich erwarte mindestens den TVöD-Abschluss und ggf. in meiner EG auch minimalst darüber.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Wuppertaler am 29.11.2023 11:14
...Viele Themen abseits der Tarifrunde, auch wenn natürlich wichtig zu betrachten.

Aber was wird es denn am Ende nun tendenziell? Etwas unter dem Ergebnis vom TVöD oder doch deutlich darunter:

Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Grüße

Ich tippe auf einen Abschluss, welcher an dem vom TöVD orientiert ist PLUS einen Zusatz (höherer Sockelbetrag oder höhere Inflationsprämie als beim TöVD usw.) 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 29.11.2023 11:19
...Viele Themen abseits der Tarifrunde, auch wenn natürlich wichtig zu betrachten.

Aber was wird es denn am Ende nun tendenziell? Etwas unter dem Ergebnis vom TVöD oder doch deutlich darunter:

Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Grüße

Ja, das bleibt die spannende Frage. Ich fürchte, der Abschluss wird etwas unterhalb des TVöD liegen, aber von der Struktur her ähnlich sein - Final ist die IAP ja auch genau für diesen Zweck erdacht worden.

Mein Tipp:
Ab 03/24 200€ IAP pro Monat, keine Einmalzahlung, endend 12/24 (in Summe also nur 2000)
Ab 01/25 200€ Sockel + 3,7% oben drauf.
Laufzeit bis 12/25
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Meierheim am 29.11.2023 11:57

Davon könnte man 4 Mitarbeiter in Vollzeit anstellen und mehr als fürstlich bezahlen. Aber das wäre ja zu teuer. ;D

ja...  :D
und bei so etwas frage ich mich ganz ehrlich, was für einen Unterschied es denn nun wirklich machen würde wenn man nicht an den TvÖD angleicht und weiter nach unten drückt?
also sagen wir mal es kommen am Ende so 6 -8%  mehr raus, anstatt 10%. Wieviel spart man denn da wirklich ein? also zig Mrd. werden es kaum sein.
Es ist für alles und jederzeit Geld da, Sozialleistungen, Verteidigungshaushalt etc.... wir sind immer noch ein reiches Land.
Warum dann also nicht diese paar "Peanuts"? also eine vollständige Angleichung an den TVöD?
Peanuts sind das bestimmt nicht. Bei ca. 2 Millionen Betroffenen (bei Übertragung auf die Beamtinnen und Beamten) würde das vermutlich 10 Milliarden kosten.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Hauruck am 29.11.2023 11:59
Zitat
Die Kaufkraft in Deutschland ist zuletzt so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Das hängt mit steigenden Löhnen und der sinkenden Inflation zusammen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.
Im dritten Quartal sind die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent gewachsen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 5,7 Prozent.
Das ist der zweite Zuwachs bei den Reallöhnen in Folge. Ökonomen erwarten, dass der Trend anhält und der private Konsum weiter zunimmt.
Quelle: Inforadio
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 29.11.2023 12:07
Zitat
Die Kaufkraft in Deutschland ist zuletzt so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Das hängt mit steigenden Löhnen und der sinkenden Inflation zusammen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.
Im dritten Quartal sind die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent gewachsen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 5,7 Prozent.
Das ist der zweite Zuwachs bei den Reallöhnen in Folge. Ökonomen erwarten, dass der Trend anhält und der private Konsum weiter zunimmt.
Quelle: Inforadio

Aber nicht im TV-L. Wir haben in den letzten 3 Jahren einen kräftigen Kaufkraftverlust hinnehmen müssen.

2021: 3,1% Inflation --> 1,29% Erhöhung
2022: 6,9% Inflation --> 2,80% Erhöhung
2023: 6,1% Inflation --> 0,00% Erhöhung

Gesamt: - 12,01%
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Zinc am 29.11.2023 12:26
Zitat
Die Kaufkraft in Deutschland ist zuletzt so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Das hängt mit steigenden Löhnen und der sinkenden Inflation zusammen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.
Im dritten Quartal sind die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent gewachsen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 5,7 Prozent.
Das ist der zweite Zuwachs bei den Reallöhnen in Folge. Ökonomen erwarten, dass der Trend anhält und der private Konsum weiter zunimmt.
Quelle: Inforadio

Aber nicht im TV-L. Wir haben in den letzten 3 Jahren einen kräftigen Kaufkraftverlust hinnehmen müssen.

2021: 3,1% Inflation --> 1,29% Erhöhung
2022: 6,9% Inflation --> 2,80% Erhöhung
2023: 6,1% Inflation --> 0,00% Erhöhung

Gesamt: - 12,01%

heute großer Artikel:
"Endlich gute Nachrichten für unser Geld. Löhne steigen stärker als die Inflation!"
"Im dritten Quartal 2023 stiegen die Löhne um 6,3 Prozent in Deutschland, die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um lediglich 5,7 Prozent."


Es muss ja immer eine Ausnahme von der Regel geben, die sind dann wohl wir  :-[ :D ;D :'(
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Albeles am 29.11.2023 12:39
Dann wart mal ab Januar 2024 die Gaspreisbremse, die Co2 Steuer und die MWST in der Gastro hoch gehen. Mal schauen wo die Inflation dann steht  8)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 29.11.2023 12:55
Dann wart mal ab Januar 2024 die Gaspreisbremse, die Co2 Steuer und die MWST in der Gastro hoch gehen. Mal schauen wo die Inflation dann steht  8)

Dann ist sie wieder bei 8-9%.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.11.2023 13:10
Zitat
Die Kaufkraft in Deutschland ist zuletzt so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Das hängt mit steigenden Löhnen und der sinkenden Inflation zusammen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.
Im dritten Quartal sind die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent gewachsen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 5,7 Prozent.
Das ist der zweite Zuwachs bei den Reallöhnen in Folge. Ökonomen erwarten, dass der Trend anhält und der private Konsum weiter zunimmt.
Quelle: Inforadio

Aber nicht im TV-L. Wir haben in den letzten 3 Jahren einen kräftigen Kaufkraftverlust hinnehmen müssen.

2021: 3,1% Inflation --> 1,29% Erhöhung
2022: 6,9% Inflation --> 2,80% Erhöhung
2023: 6,1% Inflation --> 0,00% Erhöhung

Gesamt: - 12,01%
Zitat
Die Kaufkraft in Deutschland ist zuletzt so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Das hängt mit steigenden Löhnen und der sinkenden Inflation zusammen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.
Im dritten Quartal sind die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent gewachsen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 5,7 Prozent.
Das ist der zweite Zuwachs bei den Reallöhnen in Folge. Ökonomen erwarten, dass der Trend anhält und der private Konsum weiter zunimmt.
Quelle: Inforadio

Aber nicht im TV-L. Wir haben in den letzten 3 Jahren einen kräftigen Kaufkraftverlust hinnehmen müssen.

2021: 3,1% Inflation --> 1,29% Erhöhung
2022: 6,9% Inflation --> 2,80% Erhöhung
2023: 6,1% Inflation --> 0,00% Erhöhung

Gesamt: - 12,01%

heute großer Artikel:
"Endlich gute Nachrichten für unser Geld. Löhne steigen stärker als die Inflation!"
"Im dritten Quartal 2023 stiegen die Löhne um 6,3 Prozent in Deutschland, die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um lediglich 5,7 Prozent."


Es muss ja immer eine Ausnahme von der Regel geben, die sind dann wohl wir  :-[ :D ;D :'(
Solche Aussagen sind ja schön, aber irrelevant, da man immer von einem zeitpunkt X als index sehen kann wohin die REsie gieht und wo der Reallohn ist.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 29.11.2023 13:27
Solche Aussagen sind ja schön, aber irrelevant, da man immer von einem zeitpunkt X als index sehen kann wohin die REsie gieht und wo der Reallohn ist.

Meines Erachtens darfst du aber auch bei der immer während gleichen Diskussion - man solle das mal auf 20 Jahre oder so sehen eins nicht vergessen: Der Betrachtungszeitraum ist für jeden recht individuell. Nicht jeder ist schon allein aus Altersgründen seit 15 oder 20 Jahren dabei und hat insofern deutliche Reallohnzuwächse miterlebt. Für Leute, die erst ein paar Jahre dabei sind, ging es erst gemächlich bergauf als in der Wirtschaft Rekordumsätze und Lohnsteigerungen erzielt wurden und jetzt gehts massiv bergab. Das kann die Sichtweise individuell anders aussehen lassen.

Als zweites verstehe ich auch nicht bei der Diskussion warum ich mir fröhlich die Wurst vom Teller ziehen lassen sollte und dabei zufrieden wie Buddha in mich reingrinsen sollte beim Gedanken daran, dass 2006 ja alles noch schlechter war? ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 29.11.2023 13:28
Zitat
Die Kaufkraft in Deutschland ist zuletzt so stark gestiegen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Das hängt mit steigenden Löhnen und der sinkenden Inflation zusammen, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.
Im dritten Quartal sind die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent gewachsen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 5,7 Prozent.
Das ist der zweite Zuwachs bei den Reallöhnen in Folge. Ökonomen erwarten, dass der Trend anhält und der private Konsum weiter zunimmt.
Quelle: Inforadio

Aber nicht im TV-L. Wir haben in den letzten 3 Jahren einen kräftigen Kaufkraftverlust hinnehmen müssen.

2021: 3,1% Inflation --> 1,29% Erhöhung
2022: 6,9% Inflation --> 2,80% Erhöhung
2023: 6,1% Inflation --> 0,00% Erhöhung

Gesamt: - 12,01%

heute großer Artikel:
"Endlich gute Nachrichten für unser Geld. Löhne steigen stärker als die Inflation!"
"Im dritten Quartal 2023 stiegen die Löhne um 6,3 Prozent in Deutschland, die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um lediglich 5,7 Prozent."


Es muss ja immer eine Ausnahme von der Regel geben, die sind dann wohl wir  :-[ :D ;D :'(

Kaufkraft ist in DE regional stark unterschiedlich. Kann jeder beim Institut für Wirtschaftsfortschung nachlesen.Mein Standort liegt im Bundesdurchschnitt tiefer als -10%. Deswegen ist es völlig egal was in Ampel PR Artikeln steht.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 29.11.2023 13:39

Kaufkraft ist in DE regional stark unterschiedlich. Kann jeder beim Institut für Wirtschaftsfortschung nachlesen.Mein Standort liegt im Bundesdurchschnitt tiefer als -10%. Deswegen ist es völlig egal was in Ampel PR Artikeln steht.

Kaufkraft divergiert vor Allem wegen der Wohnkosten und ein wenig auch wegen Energiekosten. Ja, das ist zum Teil ungerecht. Da diese Differenzen aber nichts mit dem Tarif per se zu tun haben, gehört das eigentlich nicht im Rahmen einer allgemeinen Tarifsteigerung betrachtet. Höchstens in Form eines "Regio-Faktors" vielleicht - aber mit der Inflation hat das nix zu tun.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Garfield am 29.11.2023 13:56
Dann wart mal ab Januar 2024 die Gaspreisbremse, die Co2 Steuer und die MWST in der Gastro hoch gehen. Mal schauen wo die Inflation dann steht  8)

Gas und Strompreisbremse haben seit Monaten gar keine Auswirkung. Ihr Wegfall wird also auch keine steigende Inflation verursachen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: DerabgesägteAst am 29.11.2023 14:15

Kaufkraft ist in DE regional stark unterschiedlich. Kann jeder beim Institut für Wirtschaftsfortschung nachlesen.Mein Standort liegt im Bundesdurchschnitt tiefer als -10%. Deswegen ist es völlig egal was in Ampel PR Artikeln steht.

Kaufkraft divergiert vor Allem wegen der Wohnkosten und ein wenig auch wegen Energiekosten. Ja, das ist zum Teil ungerecht. Da diese Differenzen aber nichts mit dem Tarif per se zu tun haben, gehört das eigentlich nicht im Rahmen einer allgemeinen Tarifsteigerung betrachtet. Höchstens in Form eines "Regio-Faktors" vielleicht - aber mit der Inflation hat das nix zu tun.

Hab ich auch nicht behauptet das es betrachtet gehört. Wenn ich jedoch Erfolgsmeldungen auswerfe die eine steigende Kaufkraft suggerieren muss ich mir die Details schon gefallen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ulf am 29.11.2023 14:16
@ Garfield - schön wärs. Bei uns kostet die kw/h Fernwärme aktuell 11,81 ct. Der Preisdeckel liegt bei 9,5 ct. Sollte der Preis zum Jahreswechsel nicht schlagartig um 19,5% sinken, bliebe die wegfallende Preisbremse wohl bei der Inflationsermittlung sehr relevant. Aktuell ist sie in noch höherem Maße noch relevant gerade im zukünftigen Rückblick auf die Kosten in 2023. Wir haben es hier in Berlin (Vattenfall Wärme) gerade vom zweiten auf das vierte Quartal gerade einmal geschafft, dass die Preise seit Peak (13,098 ct) um 9,9% gefallen sind.

Für jeden, der ohne Preisbremse auskommt, freue ich mich natürlich. Bei Strom gelang uns das auch.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Ingenieur am 29.11.2023 14:43
Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Ich habe einige Jahre in einer Kommune gearbeitet und danach noch ein paar Jahre als Ingenieur im TVL. Überall das gleiche. Immer weniger Mitarbeiter für immer mehr Arbeit und das im Vergleich zur PW deutlich schlechtere Einkommen bei mehr Wochenstunden. Bin daraufhin in die PW gewechselt und kann es nur jedem empfehlen. In der PW sind die Jobs relativ sicher in der heutigen Zeit. Dieses Argument ist völlig überholt. Wer die Chance hat sollte sofort wechseln. Ich genieße jetzt meine 35h/Woche und verdiene zudem deutlich mehr. Bekomme Provisionen, Urlaubsgeld und "richtiges" Weihnachtsgeld. Alle Abteilungen bekommen frisches Obst und sämtliche Getränke gestellt. Brauch ich nicht unbedingt aber wenn es angeboten wird.... Warum sollte man im ÖD bleiben und verzichten oder sogar um diese paar Prozent betteln. Das kann heutzutage doch nicht mehr wahr sein. Gute Jobs gibt es zu genüge. Es gibt nichts zu verlieren. Die guten Arbeitgeber in der PW haben verstanden das sie ihre Mitarbeiter gut behandeln müssen. Anders als im ÖD. Ein Wechsel lohnt sich. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Nicht länger ärgern, einfach handeln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.11.2023 14:44
Solche Aussagen sind ja schön, aber irrelevant, da man immer von einem zeitpunkt X als index sehen kann wohin die REsie gieht und wo der Reallohn ist.

Meines Erachtens darfst du aber auch bei der immer während gleichen Diskussion - man solle das mal auf 20 Jahre oder so sehen eins nicht vergessen: Der Betrachtungszeitraum ist für jeden recht individuell. Nicht jeder ist schon allein aus Altersgründen seit 15 oder 20 Jahren dabei und hat insofern deutliche Reallohnzuwächse miterlebt. Für Leute, die erst ein paar Jahre dabei sind, ging es erst gemächlich bergauf als in der Wirtschaft Rekordumsätze und Lohnsteigerungen erzielt wurden und jetzt gehts massiv bergab. Das kann die Sichtweise individuell anders aussehen lassen.
Absolut korrekt.
Ich finde als Betrachtungszeitraum sollte aber die Zeit seit des letzten Abschlusses durchaus als Arbeitsgrundlage dienen dürfen:
Also wo stehen wir im Verhältnis zum 1.10.2021:
Verbraucherpreisindex gestiegen um 12,9% bis Oktober 2023.
TV-L Lohn ist in dieser Zeit um 2,8% gestiegen.
Bei einer Lohnerhöhung von 9,825% zum 1.10.23 sind wir auch bei 12,9% in der Zeit bis zum 1.10.23.
Haben also die Vergangenheit egalisiert (und in dieser Zeit einen Reallohnverlust kompensieren müssen), aber noch nichts für die Zukunft draufgepackt.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 29.11.2023 14:48
Inflation bei 3,2% im November.

2,8% mehr Gehalt gab es vor einem Jahr. Also fehlen jetzt nur noch 0,4%. Hurra!  ;D ;D ;D ;)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: yogiii am 29.11.2023 14:52
Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Ich habe einige Jahre in einer Kommune gearbeitet und danach noch ein paar Jahre als Ingenieur im TVL. Überall das gleiche. Immer weniger Mitarbeiter für immer mehr Arbeit und das im Vergleich zur PW deutlich schlechtere Einkommen bei mehr Wochenstunden. Bin daraufhin in die PW gewechselt und kann es nur jedem empfehlen. In der PW sind die Jobs relativ sicher in der heutigen Zeit. Dieses Argument ist völlig überholt. Wer die Chance hat sollte sofort wechseln. Ich genieße jetzt meine 35h/Woche und verdiene zudem deutlich mehr. Bekomme Provisionen, Urlaubsgeld und "richtiges" Weihnachtsgeld. Alle Abteilungen bekommen frisches Obst und sämtliche Getränke gestellt. Brauch ich nicht unbedingt aber wenn es angeboten wird.... Warum sollte man im ÖD bleiben und verzichten oder sogar um diese paar Prozent betteln. Das kann heutzutage doch nicht mehr wahr sein. Gute Jobs gibt es zu genüge. Es gibt nichts zu verlieren. Die guten Arbeitgeber in der PW haben verstanden das sie ihre Mitarbeiter gut behandeln müssen. Anders als im ÖD. Ein Wechsel lohnt sich. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Nicht länger ärgern, einfach handeln.

Das freut mich wirklich für dich und das meine ich ernst.

Es gibt aber auch Berufsgruppen im TV-L, die keine Möglichkeit haben in die PW zu wechseln: bspw. Polizisten & Lehrer (:
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.11.2023 14:58
Es gibt aber auch Berufsgruppen im TV-L, die keine Möglichkeit haben in die PW zu wechseln: bspw. Polizisten & Lehrer (:
Also Lehrer können es auf alle Fälle, private Schulen und Bildungswerke gibt es doch zu hauf!
Und Polizisten sind Beamte, das ist was anderes, aber auch die können ihr KnowHow in der pW ausüben.
Ich kenne auch Soldaten und Feuerwehr die in der pW gegangen sind.
Finanzbeamte erst Recht.

Also so richtig wüßte ich nicht, wer nicht welche Berufsgruppe nicht in der pW arbeiten könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: BTSV1 am 29.11.2023 15:12

[/quote]

Das freut mich wirklich für dich und das meine ich ernst.

Es gibt aber auch Berufsgruppen im TV-L, die keine Möglichkeit haben in die PW zu wechseln: bspw. Polizisten & Lehrer (:
[/quote]

Mit einem Angestelltenlehrgang nimmt dich auch niemand in der PW.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 29.11.2023 15:29
Mit einem Angestelltenlehrgang nimmt dich auch niemand in der PW.
Auch in der pW werden Verwaltungs- und Bürokräfte benötigt, auch welche die sich mit der spezifischen Verwaltung des Staates auskennen.

Aber ihr habt Recht es gibt einige Ausbildungen, da ist es schwieriger in der pW unterzukommen.
Insbesondere ohne Umzusatteln.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 29.11.2023 15:50
...Viele Themen abseits der Tarifrunde, auch wenn natürlich wichtig zu betrachten.

Aber was wird es denn am Ende nun tendenziell? Etwas unter dem Ergebnis vom TVöD oder doch deutlich darunter:

Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Grüße


Ich tippe auf einen Abschluss, welcher an dem vom TöVD orientiert ist PLUS einen Zusatz (höherer Sockelbetrag oder höhere Inflationsprämie als beim TöVD usw.)
Höhere IAP als beim TVöD? Ich dachte, die 3000€ sind bereits der höchstmögliche Betrag.
Aber vielleicht werden auch hier die Gesetze nicht beachtet :)
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Bauernopfer am 29.11.2023 16:01
Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Ich habe einige Jahre in einer Kommune gearbeitet und danach noch ein paar Jahre als Ingenieur im TVL. Überall das gleiche. Immer weniger Mitarbeiter für immer mehr Arbeit und das im Vergleich zur PW deutlich schlechtere Einkommen bei mehr Wochenstunden. Bin daraufhin in die PW gewechselt und kann es nur jedem empfehlen. In der PW sind die Jobs relativ sicher in der heutigen Zeit. Dieses Argument ist völlig überholt. Wer die Chance hat sollte sofort wechseln. Ich genieße jetzt meine 35h/Woche und verdiene zudem deutlich mehr. Bekomme Provisionen, Urlaubsgeld und "richtiges" Weihnachtsgeld. Alle Abteilungen bekommen frisches Obst und sämtliche Getränke gestellt. Brauch ich nicht unbedingt aber wenn es angeboten wird.... Warum sollte man im ÖD bleiben und verzichten oder sogar um diese paar Prozent betteln. Das kann heutzutage doch nicht mehr wahr sein. Gute Jobs gibt es zu genüge. Es gibt nichts zu verlieren. Die guten Arbeitgeber in der PW haben verstanden das sie ihre Mitarbeiter gut behandeln müssen. Anders als im ÖD. Ein Wechsel lohnt sich. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Nicht länger ärgern, einfach handeln.

Das freut mich wirklich für dich und das meine ich ernst.

Es gibt aber auch Berufsgruppen im TV-L, die keine Möglichkeit haben in die PW zu wechseln: bspw. Polizisten & Lehrer (:
Vor allem "sämtliche Getränke" liest sich gut. Na dann mal "Prost"!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Iunius am 29.11.2023 19:13
Privatwirtschaft klingt immer alles toll aber ich gebe hier zu bedenken, dass niemand auch nur im Ansatz versteht was dies für die medizinische Versorgung bedeuten würde.

Die Landeskliniken sind, neben den Kreiskliniken, die letzten Garanten für schnelle Notaufnahmen und der Versorgung von "echten" komplexen Notfällen sowie komplexen, multimodalen Behandlungsansätzen.

Die privat geführten leisten das schlichtweg nicht.

Und wir gehen nicht nur Pleite weil uns das Geld fehlt (wir haben wirklich genug Probleme), wir gehen am Stock weil wir zu geringe Gehälter zahlen weil die Techniker und sonstigen Beschäftigten nicht an unsere Konkurrenzfähigkeit glauben. Es hängen Menschenleben von diesen Verhandlungen ab.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Mario Nette am 29.11.2023 20:45
...Viele Themen abseits der Tarifrunde, auch wenn natürlich wichtig zu betrachten.

Aber was wird es denn am Ende nun tendenziell? Etwas unter dem Ergebnis vom TVöD oder doch deutlich darunter:

Meine Vorstellung: 8% auf 24 Monaten Laufzeit? (evtl. Erhöhung/Anpassung zum 01.01.2024-31.12.2025) oder doch zwei Stufen --> 4% und einige Monate später nochmal 4%?

Grüße

Ich tippe auf einen Abschluss, welcher an dem vom TöVD orientiert ist PLUS einen Zusatz (höherer Sockelbetrag oder höhere Inflationsprämie als beim TöVD usw.)

Ich hoffe auch auf mindestens das TVÖD-Ergebnis mit einem kleinen Plus in Form von geringerer Laufzeit oder ein, zwei Zehntel Prozent mehr. Ansonsten wäre ich auch mit den mindestens 340,- Euro zu frieden auf 24 Monate zufrieden.

Aber so kreativ wie Verdi agiert und gefühlt in jeder Verhandlung Pauschal mindestens 500,-, ansonsten 10,5 % mehr fordert, wird dann vermutlich auch in jeder Verhandlung mit dem selben Ergebnis einverstanden sein. Vermutlich sogar, wenn dies bereits in der ersten Runde als Angebot vorliegt :D
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: ellie am 29.11.2023 21:27
Ab Mitternacht gibt es einen Warnstreik in SH, bei dem der Winterdienst deutlich eingeschränkt werden soll.
Verdi hat wohl alle Beschäftigten der 22 Straßenmeistereien in Schleswig-Holstein für Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen. Einen Winternotdienst soll es nicht geben,  aber sichergestellt werden, dass Gefahrenstellen entschärft  werden können und Fremdfirmen sollen den Ausfall der streikenden Mitarbeiter kompensieren.

Es wird überfrierende Nässe erwartet...
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Johannes1893 am 29.11.2023 22:19
Da hat halt jemand die Einkommensteuer mit den Sozialversicherungen verwechselt, die Beamte ja tatsächlich nicht zahlen -- auch wenn sie sich dennoch krankenversichern müssen...

Exakt. Sorry
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Warnstreik am 29.11.2023 22:19
Ab Mitternacht gibt es einen Warnstreik in SH, bei dem der Winterdienst deutlich eingeschränkt werden soll.
Verdi hat wohl alle Beschäftigten der 22 Straßenmeistereien in Schleswig-Holstein für Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen. Einen Winternotdienst soll es nicht geben,  aber sichergestellt werden, dass Gefahrenstellen entschärft  werden können und Fremdfirmen sollen den Ausfall der streikenden Mitarbeiter kompensieren.

Es wird überfrierende Nässe erwartet...

So funktioniert effizientes Streiken. Punktuell und konsequent.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Umlauf am 29.11.2023 22:20
Dann konkreter: Verhandeln sollte man dann nur (egal ob VerDi oder DBB) für Mitarbeiter, für die man ein Mandat hat. Beamte werden nicht entlohnt sondern besoldet und das ist nicht das Thema für Tarifverhandlungen. Wieso man es dazu macht und ob das klug ist: Da bin ich mir nicht sicher (ist aber sicher diskutabel)

Da bin ich dabei. Die Forderungen bzw. die Anmerkungen zur Besoldung sollten im Nachgang zu den Tarifverhandlungen erfolgen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: RsQ am 29.11.2023 22:57
Ab Mitternacht gibt es einen Warnstreik in SH, bei dem der Winterdienst deutlich eingeschränkt werden soll.
Verdi hat wohl alle Beschäftigten der 22 Straßenmeistereien in Schleswig-Holstein für Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen. Einen Winternotdienst soll es nicht geben,  aber sichergestellt werden, dass Gefahrenstellen entschärft  werden können und Fremdfirmen sollen den Ausfall der streikenden Mitarbeiter kompensieren.

Es wird überfrierende Nässe erwartet...

So funktioniert effizientes Streiken. Punktuell und konsequent.
Das dürfte Zufall sein. Die Glätte ist seit gestern angekündigt, der Streik schon ein paar Tage länger.

Aber fürs Anliegen ist es sicher gut, wenn es so passt. Manch Autofahrer wird fluchen.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Modulator am 30.11.2023 07:39
Ab Mitternacht gibt es einen Warnstreik in SH, bei dem der Winterdienst deutlich eingeschränkt werden soll.
Verdi hat wohl alle Beschäftigten der 22 Straßenmeistereien in Schleswig-Holstein für Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen. Einen Winternotdienst soll es nicht geben,  aber sichergestellt werden, dass Gefahrenstellen entschärft  werden können und Fremdfirmen sollen den Ausfall der streikenden Mitarbeiter kompensieren.

Es wird überfrierende Nässe erwartet...

So leid es mir für den Fernverkehr tut, denn ich muss ja auch fahren.
Aber das ist ein Hebel, an dem man ansetzen kann, der auch Wirkung hat.
Gut ist, dass dies die Städte nicht direkt betrifft, sondern die Autobahnen/Bundesstraßen.
Somit werden die Leute weiterhin zum Arzt gehen und Einkaufen können aber der Fernverkehr sollte Probleme bekommen.
Der Winter spielt uns also in die Hände.

Die GDL macht mit dem Steik der Lokführer exakt das Gleiche.
Dort ansetzen, wo es Wirkung hat.


Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 30.11.2023 08:26
So leid es mir für den Fernverkehr tut, denn ich muss ja auch fahren.
Aber das ist ein Hebel, an dem man ansetzen kann, der auch Wirkung hat.
Gut ist, dass dies die Städte nicht direkt betrifft, sondern die Autobahnen/Bundesstraßen.
Somit werden die Leute weiterhin zum Arzt gehen und Einkaufen können aber der Fernverkehr sollte Probleme bekommen.
Der Winter spielt uns also in die Hände.
Autobahnen sind nicht TV-L mWn
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 30.11.2023 08:41
Der Streik der Streudienste ist auf alle Fälle medial präsent und das ist ja schon einmal etwas.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: troubleshooting am 30.11.2023 08:41

Autobahnen sind nicht TV-L mWn

Oft doch noch. Es ist ja grad bei den Strassenmeistereien aufgefallen, dass es nun mit der neuen Bundesbehörde Doppelstrukturen bräuchte. Aber, auch dafür braucht es Leute. Und, wie üblich wollten die Angestellten die Überführung erst einmal klar geregelt haben. An der Stelle sind sie oft noch und daher weiter BAB räumen per Organleihe.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: MoinMoin am 30.11.2023 09:31
Danke für die Info, dass ist ja in diesem Falle erfreulich.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 30.11.2023 09:36
Nachdem erst gerichtlich festgestellt werden musste, dass die Alimentation der Beamteten viel zu gering ist.
Wie hat denn Verdi auf diese Feststellung reagiert?
Sie sehen sich ja als Vertreter der Beamteten.


Ver.di und dbb kann man da getrost vergessen. Nutzloser Haufen.
Musterklagen hätten kaum Aufwand gekostet...sehen es aber anscheinend als unnötig an und lassen zumindest in BW nur den Richterbund klagen.

Jetzt wird bei der Runde auch nicht viel bei rumkommen. Man merkt es ja schon an den Kommentaren von daseinsvorsorge. Schuld am zu erwartenden miesen Ergebnis sind die Gewerkschaftsmitglieder weil sie nicht streiken oder die anderen AN weil sie nicht Mitglied in der Gewerkschaft sind.

Wirkt wie eine Fußballmannschaft, die ihr mieses Abschneiden mit der fehlenden Unterstützung der Fans begründet...
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
 
Lächerliche "1000 Streikende in Karlsruhe- darunter Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte haben ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Länder gezeigt- zu einem Aufruf der GEW zum „Streiktag Bildung“ "https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/20000-beim-streiktag-bildung-auf-der-strasse

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Oliver1976 am 30.11.2023 09:51
@daseinsvorsorge: Ich vermute das war vorgestern dem Wetter geschuldet. Man ist teilweise nicht mehr von A nach B gekommen, je nachdem wo man in BW wohnt. Bei uns war das Wetterchaos erst am Dienstag und nicht wie in Hessen oder der Pfalz schon am Sonntag auf Montag. Schule ist deswegen auf alle Fälle ausgefallen. Jedenfalls bei meinen Kindern. Ich sollte natürlich erwähnen, nicht wegen dem Wetter sondern wegen den streikenden angestellten Lehrern.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 30.11.2023 10:19
Nachdem erst gerichtlich festgestellt werden musste, dass die Alimentation der Beamteten viel zu gering ist.
Wie hat denn Verdi auf diese Feststellung reagiert?
Sie sehen sich ja als Vertreter der Beamteten.


Ver.di und dbb kann man da getrost vergessen. Nutzloser Haufen.
Musterklagen hätten kaum Aufwand gekostet...sehen es aber anscheinend als unnötig an und lassen zumindest in BW nur den Richterbund klagen.

Jetzt wird bei der Runde auch nicht viel bei rumkommen. Man merkt es ja schon an den Kommentaren von daseinsvorsorge. Schuld am zu erwartenden miesen Ergebnis sind die Gewerkschaftsmitglieder weil sie nicht streiken oder die anderen AN weil sie nicht Mitglied in der Gewerkschaft sind.

Wirkt wie eine Fußballmannschaft, die ihr mieses Abschneiden mit der fehlenden Unterstützung der Fans begründet...
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
 
Lächerliche "1000 Streikende in Karlsruhe- darunter Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte haben ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Länder gezeigt- zu einem Aufruf der GEW zum „Streiktag Bildung“ "https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/20000-beim-streiktag-bildung-auf-der-strasse

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: iiiiiiiiiii am 30.11.2023 11:00

... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
 
Lächerliche "1000 Streikende in Karlsruhe- darunter Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte haben ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Länder gezeigt- zu einem Aufruf der GEW zum „Streiktag Bildung“ "https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/20000-beim-streiktag-bildung-auf-der-strasse

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!


Ich bin angestellter Lehrer (mit Staatsexamina) und gefühlt werden meine Interessen eher von den Arbeitgebern vertreten, als von den verhandelnden Gewerkschaften (Schall hat ja leider keinerlei messbaren Einfluss).

Forderungen, wie

"mindestens 500,- Euro für alle" und
"Stadtstaatenzulage" kosten mich persönlich Geld, da dies im Gesamtvolumen des Abschlusses einfließen wird. DAFÜR WERDE ICH GANZ SICHER NICHT STREIKEN GEHEN!

Und ja, meine soziale Solidarität ist mit meinem Spitzensteuersatz von 42% und Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung erschöpft.


Daher:

3000,- IAP in 02/24 (für mich wie 6000,- brutto)
8,5 % für alle ab 10/23 (der Tarifvertrag galt bis zum 30.09.23!) für 12 Monate, ab 10/24 plus 7% für alle
100% JSZ für alle

Leider nur Wunschdenken...

Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 30.11.2023 11:03

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

Ein hoher Frauenanteil (oder selbst nur 50/50)  ist m.E. auch ein wichtiger Hinweis, warum es mit dem O.grad/Streikbereitschaft - gerade im Vergleich zur eher männerbestimmten IGM oder gdl -auch bei den anderen Gewerkschaften im ÖD eher mau aussieht.

Zudem sind Frauen  -was den Einsatz für die eigenen beruflichen Belange betrifft - nicht so streitbereit wie Männer, was ich bedauere. Streikteilnahme von berufstätigen Müttern in meinem beruflichen Umfeld eher selten. Es sei denn, die Kinder sind schon eher im jugendlichen Alter.

 
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: NelsonMuntz am 30.11.2023 11:11

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

Ein hoher Frauenanteil (oder selbst nur 50/50)  ist m.E. auch ein wichtiger Hinweis, warum es mit dem O.grad/Streikbereitschaft - gerade im Vergleich zur eher männerbestimmten IGM oder gdl -auch bei den anderen Gewerkschaften im ÖD eher mau aussieht.

Zudem sind Frauen  -was den Einsatz für die eigenen beruflichen Belange betrifft - nicht so streitbereit wie Männer, was ich bedauere. Streikteilnahme von berufstätigen Müttern in meinem beruflichen Umfeld eher selten. Es sei denn, die Kinder sind schon eher im jugendlichen Alter.

Warum eigentlich? Die Teilnahme an offiziellen Streikmaßnahmen können/dürfen dem Arbeitnehmer unabhängig vom Geschlecht nicht zur Last gelegt werden. in der pW könnte ich da Hemmungen noch verstehen -schließlich muss der AG die Mehrkosten erwirtschaften-, aber wir werden final doch aus Töpfen bezahlt, deren Dimension politisch bestimmt wird.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 30.11.2023 11:17

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

Ein hoher Frauenanteil (oder selbst nur 50/50)  ist m.E. auch ein wichtiger Hinweis, warum es mit dem O.grad/Streikbereitschaft - gerade im Vergleich zur eher männerbestimmten IGM oder gdl -auch bei den anderen Gewerkschaften im ÖD eher mau aussieht.

Zudem sind Frauen  -was den Einsatz für die eigenen beruflichen Belange betrifft - nicht so streitbereit wie Männer, was ich bedauere. Streikteilnahme von berufstätigen Müttern in meinem beruflichen Umfeld eher selten. Es sei denn, die Kinder sind schon eher im jugendlichen Alter.

Warum eigentlich? Die Teilnahme an offiziellen Streikmaßnahmen können/dürfen dem Arbeitnehmer unabhängig vom Geschlecht nicht zur Last gelegt werden. in der pW könnte ich da Hemmungen noch verstehen -schließlich muss der AG die Mehrkosten erwirtschaften-, aber wir werden final doch aus Töpfen bezahlt, deren Dimension politisch bestimmt wird.

Beispielhafte O-Ton Aussagen :

1.) Ich schaffe meine Arbeit sowieso nicht- ich kann nicht noch mehr Rückstände aushalten.

2.) Ich habe wichtige Gespräche mit Kunden, die ich nicht ausfallen lassen kann.

2.) Mein Tag ist komplett durchgeplant- da bringt mich ein Streiktag nur aus dem Konzept.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SuEler am 30.11.2023 12:33
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
 
Lächerliche "1000 Streikende in Karlsruhe- darunter Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte haben ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Länder gezeigt- zu einem Aufruf der GEW zum „Streiktag Bildung“ "https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/20000-beim-streiktag-bildung-auf-der-strasse

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: daseinsvorsorge am 30.11.2023 12:54
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
...

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Buero 72 am 30.11.2023 13:11

Die GEW sieht sich zuerst als bildungspolitische Interessenvertretung. Das ist ihr wichtig. Das sie auch eine Gewerkschaft ist, ist da ja teilweise sogar hinderlich. Fordert man doch schon seit Jahren Dinge, die eine Gewerkschaft grundsätzlich ablehnen müßte. Entsprechend zieht sie Mitglieder an, die weniger an einer Gewerkschaft als vielmehr bildungspolitisch aktiv sein möchten. Die sind für schöde Streiks für besseres Gehalt nicht zu bewegen. Ich hab da schon ganz oft den Spruch gehört, man verdiene doch genug. Selbst von solchen, die mit einer Teilzeitstelle in E9 und E10 abhängen, weil das Ministerium ihr abgeschloßenes Master/Diplom-Studium nicht anerkennt.

Dazu der hohe Frauenanteil. Ein großer Teil setzt da einfach die vollkommen falschen Prioritäten. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn mal ein Tag ausfällt. Das das langfristig absolut schädlich ist bzw. der eine Tag langfristig die Situation für alle verbessern würde, wird überhaupt nicht erfasst.

Ein hoher Frauenanteil (oder selbst nur 50/50)  ist m.E. auch ein wichtiger Hinweis, warum es mit dem O.grad/Streikbereitschaft - gerade im Vergleich zur eher männerbestimmten IGM oder gdl -auch bei den anderen Gewerkschaften im ÖD eher mau aussieht.

Zudem sind Frauen  -was den Einsatz für die eigenen beruflichen Belange betrifft - nicht so streitbereit wie Männer, was ich bedauere. Streikteilnahme von berufstätigen Müttern in meinem beruflichen Umfeld eher selten. Es sei denn, die Kinder sind schon eher im jugendlichen Alter.
Sagt wer? Gibt es dazu Quellen? Finde ich absolut nicht in Ordnung, wie hier über Frauen geschrieben und teilweise hergezogen wird! Achtung, das ist jetzt nicht explizit auf dieses Posting bezogen!
Das spielt genau in der Liga wie damals unsere Professoren: Frauen gehörten nicht in ein Ingenieursstudium!  >:(

Würden die Männer ihre Frauen mal unterstützen und einmal weniger zu ihren Stammtischen gehen, könnten sie ja auch mal die Kinder übernehmen und ihre Frauen streiken lassen.
Ist mit Absicht genauso polemisch formuliert wie die Aussgage über Frauen... vielleicht begreift es ja jeMANNd
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Anadur am 30.11.2023 13:12
Zitat
In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

Also bei uns kommt dann immer:


dann muss die Stunde ja vertreten werden
dann fällt die Stunde ja aus
wer passt denn dann auf die Schüler auf
die Eltern müßen doch arbeiten
ich brauche noch Noten
also jetzt die Stunde brauche ich wirklich, weil ich hab die ja jetzt schon drei Wochen nicht mehr gehabt
das ist heute mein freier Tag
ich hab nur zwei Stunden heute
das Elterngespräch kann ich jetzt nicht mehr absagen
wir haben noch Konferenz
[/list]
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: SuEler am 30.11.2023 13:24
... wobei die von Ihnen gemeinten Fans ihre Manchaft lautstark am TV unterstützen anstatt in´s Stadion zu gehen.

Wo sind die angestellten Lehrkräfte in BW (12900 Stand 2019), die der GEW doch jetzt die Bude einrennen müsten, um endlich streiken zu können? Die könnten medial richtig was bewirken, wenn Schulen dann völlig abkacken und die Schüler nach Hause schicken müssen. WO IST DIE GEW??
...

Was ist los mit den angestellten Lehrkräften im Ländle? Scheinbar sind sie doch zufrieden, zumal befristet beschäftigte Lehrkräfte sich jetzt nicht mehr nach den Sommerferien arbeitslos melden müssen. ALSO ALLES GUT!!

In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

Haupttenor war, dass die Bezahlung ausreiche und ihnen andere Dinge (Klassengröße/Mehr I-Stunden/Recht auf Teilzeit etc.) wichtiger wären.
Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
Beitrag von: Rowhin am 30.11.2023 13:26
    Zitat
    In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

    Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

    Also bei uns kommt dann immer:


    dann muss die Stunde ja vertreten werden
    dann fällt die Stunde ja aus
    wer passt denn dann auf die Schüler auf
    die Eltern müßen doch arbeiten
    ich brauche noch Noten
    also jetzt die Stunde brauche ich wirklich, weil ich hab die ja jetzt schon drei Wochen nicht mehr gehabt
    das ist heute mein freier Tag
    ich hab nur zwei Stunden heute
    das Elterngespräch kann ich jetzt nicht mehr absagen
    wir haben noch Konferenz
    [/list]

    Teilweise (! teilweise !) kann ich das schon nachvollziehen. Es ist halt nicht so wie sagen wir mal bei der Bahn, wenn durch den Streik x% Züge nicht fahren an dem Tag, aber am nächsten Tag dann wieder einigermaßen Normalbetrieb ist (sofern die Bahn noch Normalbetrieb hat, aber anderes Thema). Stattdessen muss man selbst schauen, wie man dann mit noch X Stunden weniger durch den Stoff kommt, die fehlenden Noten noch einsammelt, etc. Man macht den Stress nicht dem AG, sondern sich selbst.

    Die AGs wissen das natürlich. Und solange streikende Arbeitnehmer die Streiklast hinterher selber wieder auffangen (meinen zu müssen), oder deswegen gar nicht erst streiken, umso besser für den AG.
    Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    Beitrag von: Albeles am 30.11.2023 13:26
    Das sind doch nur Ausreden für..."Im Grunde nehme ich auch die Kröte, egal wie bitter sie ist"
    Und an der Armutsgrenze nagt man ab einer bestimmten EG auch nicht mehr, von daher kann man von den Kollegen eh nichts erwarten. Damit passen sie ja gut zum AG, denn da erwarte ich auch nicht sehr viel. Sieht man ja daran, das es noch nicht mal ein verhandelbares Angebot auf dem Tisch gab von deren Seite.
    Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
    Beitrag von: daseinsvorsorge am 30.11.2023 13:32
      Zitat
      In Leipzig waren wir immerhin 7000 Menschen beim Streiktag Bildung. Ich war als pädagogische Fachkraft von unserer Schule allerdings die einzige, die sich beteiligt hat.

      Was sagen Ihre KollegInnen, warum Sie nicht streiken ?

      Also bei uns kommt dann immer:


      dann muss die Stunde ja vertreten werden
      dann fällt die Stunde ja aus
      wer passt denn dann auf die Schüler auf
      die Eltern müßen doch arbeiten
      ich brauche noch Noten
      also jetzt die Stunde brauche ich wirklich, weil ich hab die ja jetzt schon drei Wochen nicht mehr gehabt
      das ist heute mein freier Tag
      ich hab nur zwei Stunden heute
      das Elterngespräch kann ich jetzt nicht mehr absagen
      wir haben noch Konferenz
      [/list]

      Und genau das wissen die AGs und lehnen sich locker zurück. Womit sollen die Gewerkschaften drohen? Das fast alle arbeiten gehen ??

      Solche Aussagen bei den hier viel gelobten IGM + gdl nicht im Traum vorstellbar- da gäb´s auch Ärger mit den Kollegen.

      Tja- und weil das so ist, sind die Abschlüssse auch so mies. Na ja- ca. 75% des Ergbnisses des TVÖD sind ja auch was- für die Nichtorgansierten sowieo .Und die nächste Tarifrunde kommt bestimmt und es wird alles besser ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johann am 30.11.2023 16:18
      Teilweise (! teilweise !) kann ich das schon nachvollziehen. Es ist halt nicht so wie sagen wir mal bei der Bahn, wenn durch den Streik x% Züge nicht fahren an dem Tag, aber am nächsten Tag dann wieder einigermaßen Normalbetrieb ist (sofern die Bahn noch Normalbetrieb hat, aber anderes Thema). Stattdessen muss man selbst schauen, wie man dann mit noch X Stunden weniger durch den Stoff kommt, die fehlenden Noten noch einsammelt, etc. Man macht den Stress nicht dem AG, sondern sich selbst.

      Die AGs wissen das natürlich. Und solange streikende Arbeitnehmer die Streiklast hinterher selber wieder auffangen (meinen zu müssen), oder deswegen gar nicht erst streiken, umso besser für den AG.

      Naja, als Lehrkraft planst du dir ja auch ein, dass du für Thema soundso so viele Unterrichtsstunden benötigst, für Thema soundso² so viele² Unterrichtsstunden benötigst usw.
      Wenn du dann halt mal z.B. immer Dienstags in den Mathestunden der 7b streikst und sie deswegen keine Substitution lernen können und am Ende deshalb durchfallen, bist ja nicht du schuld, sondern dein Arbeitgeber.

      Ich weiß berufsbedingt recht gut, welche Daten und Statistiken die Kultusministerien so erfragen. Und wie überall im öD wird da nur dann reagiert und gegengesteuert, wenn etwas gehörig gegen die Wand fährt.

      Es würde definitiv auffallen, wenn plötzlich ganze Klassen in mehreren Fächern durchfallen oder zumindest erheblich schlechtere Noten haben als in den Jahren zuvor. Insbesondere wenn das nicht nur an einer Schule, sondern Landes- bzw. Bundesweit passiert. Da gibt es Mitarbeiter, die dann eine Art Gutachten erzeugen, aus dem die Gründe dafür hervorgehen und am Ende der Landesverwaltung Rede und Antwort stehen müssen, wenns dahingehend Fragen gibt. Und die wird es geben.

      Und wenn die Antwort ist, weil die Lehrkräfte gestreikt haben wird die Landesregierung von sich aus bei den nächsten Tarifverhandlungen eventuell von sich aus darauf hinwirken, in diesem besonderen Bereich Maßnahmen zu ergreifen, die die Streikwahrscheinlichkeit minimieren. Im Bildungsbereich beispielsweise durch noch mehr Verbeamtung.

      Klar, die Leidtragenden sind am Ende die Schüler. Aber ohne Opfer erzeugst du halt keinen Druck.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Anadur am 30.11.2023 16:31

      Sagt wer? Gibt es dazu Quellen? Finde ich absolut nicht in Ordnung, wie hier über Frauen geschrieben und teilweise hergezogen wird! Achtung, das ist jetzt nicht explizit auf dieses Posting bezogen!
      Das spielt genau in der Liga wie damals unsere Professoren: Frauen gehörten nicht in ein Ingenieursstudium!  >:(

      Würden die Männer ihre Frauen mal unterstützen und einmal weniger zu ihren Stammtischen gehen, könnten sie ja auch mal die Kinder übernehmen und ihre Frauen streiken lassen.
      Ist mit Absicht genauso polemisch formuliert wie die Aussgage über Frauen... vielleicht begreift es ja jeMANNd

      Also da musst du dir wirklich nicht auf die Füße getreten fühlen. Das ist nun mal der Stand der Dinge.
      Eine ganz gute Zusammenfassung findest du hier:

      Zitat
      Wie etwa Linda Babcock und Sara Laschever in einer 2009 erschienenen Studie zeigen, verhandeln Frauen weniger häufig um Gehaltserhöhungen. Dies könnte auch eine Folge von Unterschieden in den Persönlichkeitseigenschaften sein.

      Gerade weil Frauen im Durchschnitt konfliktscheuer sind, könnten sich beispielsweise Männer in Gehaltsverhandlungen eher durchsetzen und deshalb trotz gleicher Produktivität mehr verdienen. Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Gewissenhaftigkeit könnten sich auch auf die Produktivität auswirken. Wenn sich dieses Merkmal zwischen Männern und Frauen unterscheidet, könnte es zur Lohnlücke zwischen den Geschlechtern beitragen.
      ...

      Deskriptive Auswertungen dieser Daten zeigen, dass sich erwerbstätige Männer und Frauen bei fast allen Maßen unterscheiden (siehe Abbildung 1). Demnach sind Männer im Durchschnitt deutlich risikobereiter als Frauen. Zugleich weisen Männer geringere Werte bei Verträglichkeit und Neurotizismus auf. Letzteres bedeutet, dass sie sich weniger Sorgen machen und weniger schnell nervös werden.

      ...

      Betrachtet man die Ergebnisse der Studie genauer, so zeigt sich, dass vor allem Geschlechterunterschiede bei Verträglichkeit und Kontrollüberzeugung die Ergebnisse beeinflussen. So ist denkbar, dass „verträglichere“ Personen bei Gehaltsverhandlungen defensiver auftreten. Ebenso könnte eine hohe externale Kontrollüberzeugung darauf hindeuten, dass man seltener Gehaltsverhandlungen anstrebt, weil man sich davon ohnehin nur wenig verspricht.

      https://www.iab-forum.de/persoenlichkeitsmerkmale-tragen-insbesondere-bei-hohen-einkommen-zur-lohnluecke-zwischen-den-geschlechtern-bei/


      Es geht hier natürlich nicht um den Einzelfall, sondern eben um den großen Durchschnitt und da sind Frauen halt Frauen. Man kann das den Geschlechtern nicht vorwerfen, dass sie andere Merkmale und eben Prioritäten haben. Wenn dann muss man eher mal fragen, warum das Gewerkschaften, die absolut Frauendominiert sind wie die GEW oder Verdi nicht kapieren und ihren Arbeitskampf nicht entsprechend ausrichten und aufbauen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflas am 30.11.2023 16:54

      Ohne Frage werden in der PW auch genügend verarscht, hier geht es aber um uns. In meinem Bekanntenkreis sind jedenfalls die mit Studium alle über 100k, teils deutlich, bei ähnlichen Annehmlichkeiten wie im öD. Und ja, sobald die Gehaltsschere noch weiter auseinandergeht, lohnt sich der Wechsel auch für den Verbeamteten. Die Abwerbeversuche kennen wir ja alle.



      Amen, genau mein Reden.

      Der ÖD ist echt ein Witz gehaltstechmisch.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Rowhin am 30.11.2023 17:47
      Teilweise (! teilweise !) kann ich das schon nachvollziehen. Es ist halt nicht so wie sagen wir mal bei der Bahn, wenn durch den Streik x% Züge nicht fahren an dem Tag, aber am nächsten Tag dann wieder einigermaßen Normalbetrieb ist (sofern die Bahn noch Normalbetrieb hat, aber anderes Thema). Stattdessen muss man selbst schauen, wie man dann mit noch X Stunden weniger durch den Stoff kommt, die fehlenden Noten noch einsammelt, etc. Man macht den Stress nicht dem AG, sondern sich selbst.

      Die AGs wissen das natürlich. Und solange streikende Arbeitnehmer die Streiklast hinterher selber wieder auffangen (meinen zu müssen), oder deswegen gar nicht erst streiken, umso besser für den AG.

      Naja, als Lehrkraft planst du dir ja auch ein, dass du für Thema soundso so viele Unterrichtsstunden benötigst, für Thema soundso² so viele² Unterrichtsstunden benötigst usw.
      Wenn du dann halt mal z.B. immer Dienstags in den Mathestunden der 7b streikst und sie deswegen keine Substitution lernen können und am Ende deshalb durchfallen, bist ja nicht du schuld, sondern dein Arbeitgeber.

      Ich weiß berufsbedingt recht gut, welche Daten und Statistiken die Kultusministerien so erfragen. Und wie überall im öD wird da nur dann reagiert und gegengesteuert, wenn etwas gehörig gegen die Wand fährt.

      Es würde definitiv auffallen, wenn plötzlich ganze Klassen in mehreren Fächern durchfallen oder zumindest erheblich schlechtere Noten haben als in den Jahren zuvor. Insbesondere wenn das nicht nur an einer Schule, sondern Landes- bzw. Bundesweit passiert. Da gibt es Mitarbeiter, die dann eine Art Gutachten erzeugen, aus dem die Gründe dafür hervorgehen und am Ende der Landesverwaltung Rede und Antwort stehen müssen, wenns dahingehend Fragen gibt. Und die wird es geben.

      Und wenn die Antwort ist, weil die Lehrkräfte gestreikt haben wird die Landesregierung von sich aus bei den nächsten Tarifverhandlungen eventuell von sich aus darauf hinwirken, in diesem besonderen Bereich Maßnahmen zu ergreifen, die die Streikwahrscheinlichkeit minimieren. Im Bildungsbereich beispielsweise durch noch mehr Verbeamtung.

      Klar, die Leidtragenden sind am Ende die Schüler. Aber ohne Opfer erzeugst du halt keinen Druck.

      Klar, da gebe ich dir inhaltlich überall recht. Natürlich liegt die Schuld bei den AGs.

      Allerdings, selbst aus einer Familie mit einer hohen Anzahl an Lehrer:innen in den verschiedensten Schulformen kommend, würde ich wagen zu behaupten, dass viele potenziell Streikende in diesen Feld sich doch schwertun, das für sich auch so zu sehen. Und nicht zu denken "darunter dürfen die Schüler:innen auf keinen Fall leiden, das ist unfair denen gegenüber, dann mach ich lieber selbst Abstriche".

      Und auch medientechnisch würde die AG-Seite das sicherlich entsprechend ausschlachten und die armen, armen Kinder in den Vordergrund rücken, die unter den bösen Streikenden leiden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Newbie1234 am 01.12.2023 07:01
      @cyrix

      Warum bitte sollten es 800.000 Angestellte der Länder akzeptieren, dass sie leer ausgehen, obwohl die Kollegen in Bund und Kommunen um die 500€ mehr haben werden?

      Also ich habe als Bundesbeamtin A9 ab März 20,-€ netto mehr als gerade mit der monatlichen IAP von 220,-€ netto.... das ist echt ein Witz!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 01.12.2023 07:17
      Na klar ist das ein Witz, weil es fast so ist, als würde man nur eine Erhöhung bekommen. Aber tatsächlich ist das perfekt. Nach der IAP ist die Besoldung auf keinen Fall niedriger als zuvor.
      Aber: Während andere Abschlüsse die volle IAP nutzen, um einen Bonus zu geben, wird sie hier "mißbraucht", um die echte Erhöhung nach hinten zu schieben.
      Im Gegensatz zu einer linearen Erhöhung leidet die Pension minimal, das Portemonnaie monatlich garnicht, die Gesamtsumme der IAP auch nicht, aber das Geld in der Tasche.
      Nun hätte der AG im Bund auch die IAP weglassen können. Dies ist aber wesentlich teurer, da das Brutto zum IAP-Netto mindestens 200€ + 5,5% hätte sein müssen und nicht alle Steuern zurück in den Bund fließen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 01.12.2023 07:25
      Na klar ist das ein Witz, weil es fast so ist, als würde man nur eine Erhöhung bekommen. Aber tatsächlich ist das perfekt. Nach der IAP ist die Besoldung auf keinen Fall niedriger als zuvor.
      Aber: Während andere Abschlüsse die volle IAP nutzen, um einen Bonus zu geben, wird sie hier "mißbraucht", um die echte Erhöhung nach hinten zu schieben.
      Im Gegensatz zu einer linearen Erhöhung leidet die Pension minimal, das Portemonnaie monatlich garnicht, die Gesamtsumme der IAP auch nicht, aber das Geld in der Tasche.
      Nun hätte der AG im Bund auch die IAP weglassen können. Dies ist aber wesentlich teurer, da das Brutto zum IAP-Netto mindestens 200€ + 5,5% hätte sein müssen und nicht alle Steuern zurück in den Bund fließen.

      Ich glaube, Du irrst hier ein wenig. Die IAP wurde während der "konzertierten Aktion" zu genau diesem Zwecke erschaffen: Beschäftigten ein Mehr an Netto ermöglichen, ohne dass hier die Wucht von Steuern und Abgaben das Ganze einkürzt bzw. für den AG weiter verteuert.

      Der TVöD ist wahrscheinlich der erste Tarif, der das konsequent so genutzt hat, wie es gemeint war.

      Unser großes Pech im TV-L ist an dieser Stelle, dass unser Tarifvertrag noch so lange während der Inflation lief. Hier wäre ein rückwirkender Ausgleich wirklich angebracht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Meierheim am 01.12.2023 08:02
      Gestern stand in der Zeitung, dass der bayerische Finanzminister durch die Tarifverhandlungen mit Mehrkosten von bis zu zwei Milliarden pro Jahr ausgeht. Bei 800.000 Beschäftigten im bayerischen öffentlichen Dienst rechnet er also mit einem Abschluss weit unter 10%.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 01.12.2023 08:08
      Na klar ist das ein Witz, weil es fast so ist, als würde man nur eine Erhöhung bekommen. Aber tatsächlich ist das perfekt. Nach der IAP ist die Besoldung auf keinen Fall niedriger als zuvor.
      Aber: Während andere Abschlüsse die volle IAP nutzen, um einen Bonus zu geben, wird sie hier "mißbraucht", um die echte Erhöhung nach hinten zu schieben.
      Im Gegensatz zu einer linearen Erhöhung leidet die Pension minimal, das Portemonnaie monatlich garnicht, die Gesamtsumme der IAP auch nicht, aber das Geld in der Tasche.
      Nun hätte der AG im Bund auch die IAP weglassen können. Dies ist aber wesentlich teurer, da das Brutto zum IAP-Netto mindestens 200€ + 5,5% hätte sein müssen und nicht alle Steuern zurück in den Bund fließen.

      Ich glaube, Du irrst hier ein wenig. Die IAP wurde während der "konzertierten Aktion" zu genau diesem Zwecke erschaffen: Beschäftigten ein Mehr an Netto ermöglichen, ohne dass hier die Wucht von Steuern und Abgaben das Ganze einkürzt bzw. für den AG weiter verteuert.

      Der TVöD ist wahrscheinlich der erste Tarif, der das konsequent so genutzt hat, wie es gemeint war.

      Unser großes Pech im TV-L ist an dieser Stelle, dass unser Tarifvertrag noch so lange während der Inflation lief. Hier wäre ein rückwirkender Ausgleich wirklich angebracht.

      Klar war das so gedacht, jedoch, zumindest zu Beginn, nicht so kommuniziert.
      Es heißt immer noch Prämie.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 01.12.2023 08:10
      Gestern stand in der Zeitung, dass der bayerische Finanzminister durch die Tarifverhandlungen mit Mehrkosten von bis zu zwei Milliarden pro Jahr ausgeht. Bei 800.000 Beschäftigten im bayerischen öffentlichen Dienst rechnet er also mit einem Abschluss weit unter 10%.

      Das ist einfach die Inflationsausgleichszahlung für 2024. (3k€/Person * 0.8M Personen = 2.4 G€.) Die Bruttolohn-Erhöhung wird doch da noch gar nicht zum Tragen kommen…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 01.12.2023 08:23

      Und genau das wissen die AGs und lehnen sich locker zurück. Womit sollen die Gewerkschaften drohen? Das fast alle arbeiten gehen ??


      Das unterschlägt mal wieder den bereits überbordenden Mangel an MA. Ja, aber warum auch Gedanken machen, wieso jede Menge MA weggehen und Neue nicht in den ÖD wollen? Lieber, die Zahlen klein reden (wie zB daseinsvorsorge stellvertretend für die Aussagen von Verdi hier so gern) und was von Fachkräftemangel labern (die AG).

      Wertschätzung von Entlohnung trennen - so kommen wir sicher voran!

      Ich pers. bin ja lieber für ehrliche Worte. ÖD bietet Rudis Resterampe einen sicheren Jobhafen, aber dafür ist halt die Bezahlung mies. Und alles schlägt sich natürlich im output nieder. Wollt ihr (Bevölkerung/Politik als AG) mehr? Dann investiert mehr. Investitionen sind nicht drin? Dann erwartet auch bitte schön keine Ergebnisse.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Schmitti am 01.12.2023 08:37
      You get what you pay for. And if you pay with peanuts, you will get monkeys.
      Oder so.

      Ich glaube aber nicht, dass das die Bevölkerung überzeugen würde, für eine bessere Bezahlung zu sein. Denn gewisse Vorurteile gegenüber den Beschäftigten im öD gibt es ja nun doch schon ein paar Jahrzehnte, auf den Gedanken, da mehr Lockstoffe in Richtung der Helden der freien Wirtschaft zu senden, ist man ja nun noch nicht wirklich gekommen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 01.12.2023 08:42
      Wenn dann muss man eher mal fragen, warum das Gewerkschaften, die absolut Frauendominiert sind wie die GEW oder Verdi nicht kapieren und ihren Arbeitskampf nicht entsprechend ausrichten und aufbauen.
      Wenn ich das in den vorherigen Posts geschriebene richtig interpretiere, neigen Frauen eher als Männer dazu, Streikaufrufen nicht Folge zu leisten.
      Wie willst du denn dann einen "Arbeitskampf ohne Arbeitskampf" ausrichten und aufbauen?
      Vielleicht wissen ja die intelligenten und studienbelesenen "Dominas" in GEW und Verdi das Arbeitskampf besser funktioniert, wenn er auf risikobereite, sorglose Männer ausgerichtet ist?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 01.12.2023 09:16
      You get what you pay for. And if you pay with peanuts, you will get monkeys.
      Oder so.

      Ich glaube aber nicht, dass das die Bevölkerung überzeugen würde, für eine bessere Bezahlung zu sein. Denn gewisse Vorurteile gegenüber den Beschäftigten im öD gibt es ja nun doch schon ein paar Jahrzehnte, auf den Gedanken, da mehr Lockstoffe in Richtung der Helden der freien Wirtschaft zu senden, ist man ja nun noch nicht wirklich gekommen.

      Ja, insbesondere wenn ich Aussagen lese, dass man nicht in Konkurrenz zur PW gehen will.

      Das kann man so machen, nur fehlt dann eben der 2. Schritt: Welche Arbeitskräfte will man denn gewinnen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Schmitti am 01.12.2023 09:27
      Das kann man so machen, nur fehlt dann eben der 2. Schritt: Welche Arbeitskräfte will man denn gewinnen?
      Will man das denn? Man spart Personalkosten, kann zwar damit auch nicht jedes Wunschprojekt vernünftig (oder wenigstens irgendwie) anpacken, aber das spart auch wieder Geld, und mit den ganzen Einsparungen kann man dann ja weitere Wunschprojekte planen, bei denen man dann weiter spart. Ein Win-Win-Win-Perpetuum mobile  ;-)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 01.12.2023 09:45
      Das kann man so machen, nur fehlt dann eben der 2. Schritt: Welche Arbeitskräfte will man denn gewinnen?
      Will man das denn? Man spart Personalkosten, kann zwar damit auch nicht jedes Wunschprojekt vernünftig (oder wenigstens irgendwie) anpacken, aber das spart auch wieder Geld, und mit den ganzen Einsparungen kann man dann ja weitere Wunschprojekte planen, bei denen man dann weiter spart. Ein Win-Win-Win-Perpetuum mobile  ;-)

      Eben, ich habe immer geschult, man muss die Fragen:
      Was will ich? Und, was habe ich dafür zur Verfügung? Grundsätzlich zusammen stellen.
      Denn, passen die Antworten nicht zusammen, muss ich mind. an einer Stelle nachsteuern. Entweder Anforderungen runter schrauben oder Ressourcen rauf oder beides.

      Hier ist es so, dass die AG sagen, wir wollen einen starken ÖD! Super, aber stehen dafür ausreichende Mittel zur Verfügung?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: knopper am 01.12.2023 10:46
      Eben, ich habe immer geschult, man muss die Fragen:
      Was will ich? Und, was habe ich dafür zur Verfügung? Grundsätzlich zusammen stellen.
      Denn, passen die Antworten nicht zusammen, muss ich mind. an einer Stelle nachsteuern. Entweder Anforderungen runter schrauben oder Ressourcen rauf oder beides.

      Hier ist es so, dass die AG sagen, wir wollen einen starken ÖD! Super, aber stehen dafür ausreichende Mittel zur Verfügung?

      naja das sieht man ja sowieso schon vermehrt... gerade an Unis / Hochschulen war vor einigen Jahren selbstverständlich noch Bachelor oder Master als Vorrausetzung bevorzugt, gerade bei Stellen im IT-Bereich.
      Das wendet sich nun aber immer mehr da die ganzen Bachelor und Master eben in die FW gehen und kein Bock auf ÖD E10 haben oder so, also muss man das gleiche jetzt mitunter eben schon dem Fachinformatiker zahlen.

      Zumal ich das Ganze mit den Abschlüssen sowieso für Schwachfug halte, da es letztendlich auf die Leistung ankommt.
      Was hat denn z.b. ein Fachinformatiker der als Programmierer arbeitet, und z.b. zuvor sein Studium abgebrochen hat, nicht gegenüber einem mittelmäßigem Absolvent mit Bachelor oder Master?
      Ist der dümmer IT-Systeme zu bedienen, kann der nicht so gut programmieren, weil er keinen Bachelor hat oder wie, oder was?
      Natürlich kann ich verstehen, dass ein Studium aufwendiger ist und man Gerechtigkeit in der Bezahlung möchte...aber am Ende kommt es halt auf die Leistung an und nicht ob jemand der studiert es schwerer hatte als ein einfacher Fachinformatiker in der Ausbildung.
      Bin gespannt wie sich das noch dreht in den nächsten Jahren...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: neodeo2 am 01.12.2023 11:01
      Bin gespannt wie sich das noch dreht in den nächsten Jahren...

      Wir sind aufm Amt! such dir was aus:

      - es ist historisch gewachsen
      - es war schon immer so

      und daher wird sich NIE was ändern.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 01.12.2023 11:07
      Das war/ist nicht nur im IT-Bereich so. Ich hatte einen Kollegen, der auch immer noch Ingenieure im Nachtragsmanagement geschult hat. Da der war aber "nur" Meister war, wurden alle Anträge auf Höhergruppierung, die der Vorgesetzte immer mit ordentlich begründet hat, abgelehnt. Also hat der Kollege aufgehört Ing. zu schulen.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johann am 01.12.2023 11:14
      Was hat denn z.b. ein Fachinformatiker der als Programmierer arbeitet, und z.b. zuvor sein Studium abgebrochen hat, nicht gegenüber einem mittelmäßigem Absolvent mit Bachelor oder Master?

      Das stimmt wirklich. Bei uns gibts ausgebildete ITler, die vom Gefühl her wesentlich mehr machen und wissen als ich mit Bachelor. Trotzdem hängen die in E9a fest und ich lasse es mir mit einer E11 gut gehen.

      Trotzdem mache ich nebenher noch den Master und werde mich dann sowieso umorientieren müssen. Als Softwareentwickler ist nach der EGO eben maximal die E11 drin. Für eine E13 muss man dann Software Architekt sein, wo man dann nahezu gar nicht mehr programmiert. Da bleibt dann nur der Weg in die pW, weil man da E13/E14 mit dem verdienen kann, was man gerne macht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 01.12.2023 11:18
      Bin gespannt wie sich das noch dreht in den nächsten Jahren...

      Wir sind aufm Amt! such dir was aus:

      - es ist historisch gewachsen
      - es war schon immer so

      und daher wird sich NIE was ändern.

      Das stimmt doch aber nicht. Gerade im TV-L für die IT ist mit der Änderung zum 1.1.21 doch vieles besser und flexibler geworden. Wenn ich mich nicht vertue, steht jetzt jedem der Weg bis in die 13 allen offen - je nach übertragenen Aufgaben und nicht mehr nach Abschuss.

      Ansonsten ist es aber auch nicht einfach bei Neueinstellungen ohne Einordnung des Berufs- oder Studienabschlusses auf die Fähigkeiten zu kommen. So zeigt eine Ausbildung ja ansich immer ein Grundset an handwerklichen Fähigkeiten (Handwerk sinnbildlich) und ein Studium dazu noch diverse Metafähigkeiten (Führung, vertiefte Kenntnisse, eigenständiges Arbeiten, wissenschaftliches Arbeiten).

      Ich würde niemandem, der schon beschäftigt ist einen Weg verbauen, weil er vielleicht kein Studium hat. Aber bei Neueinstellungen braucht man durchaus irgendwelche Schubladen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 01.12.2023 11:23
      Trotzdem mache ich nebenher noch den Master und werde mich dann sowieso umorientieren müssen. Als Softwareentwickler ist nach der EGO eben maximal die E11 drin.

      Diese konkrete Aussage gibt die EGO meines Erachtens nicht (mehr) her. Theoretisch steht dir bis zur 13 alles offen. Wenn man bei euch Entwickler aber nur bis zur 11 eingruppiert, dann liegt das an deinem Arbeitgeber, nicht aber an der EGO.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 01.12.2023 11:27
      Das kann man so machen, nur fehlt dann eben der 2. Schritt: Welche Arbeitskräfte will man denn gewinnen?
      Will man das denn? Man spart Personalkosten, kann zwar damit auch nicht jedes Wunschprojekt vernünftig (oder wenigstens irgendwie) anpacken, aber das spart auch wieder Geld, und mit den ganzen Einsparungen kann man dann ja weitere Wunschprojekte planen, bei denen man dann weiter spart. Ein Win-Win-Win-Perpetuum mobile  ;-)

      Eben, ich habe immer geschult, man muss die Fragen:
      Was will ich? Und, was habe ich dafür zur Verfügung? Grundsätzlich zusammen stellen.
      Denn, passen die Antworten nicht zusammen, muss ich mind. an einer Stelle nachsteuern. Entweder Anforderungen runter schrauben oder Ressourcen rauf oder beides.

      Hier ist es so, dass die AG sagen, wir wollen einen starken ÖD! Super, aber stehen dafür ausreichende Mittel zur Verfügung?

      Lieber troubleshooting,

      Tarifverhandlungen im ÖD laufen inhaltlich eben nicht ab wie Ihre Schulungen. Die AGs haben ganz andere Definitionen von Problembeschreibungen und auch "Lösungen". Ihr Argument- Abwanderung der AN - interessiert die AGs einen Scheißdreck.

      Lieblingsargument der AGs dazu ist immer: Ja- aber von Fachkräftemangel sind alle Brachen betroffen- warum sollte es beim ÖD anders sein ? Ein differentzierter Blick findet nicht statt und wird von den AGs auch nicht für notwendig gehalten.


      Solange die Aufgaben noch "irgendwie" erledigt werden können(Qualität bis 4-) - oder ggf. auch mit deutlich teuerer Vergabe an Fremdfirmen - gibt´s für die AGs keine Krise. Zudem verlassen dann doch nicht so viele AN wie "angekündigt" den TVL- trotz schaum vor´m Mund.

      Plötzlich stellen viele dann doch fest, dass sie grade ein Haus bauen, ein Kind geboren wurde, die Schwiegermutter gepflegt werden muss, der neue Arbeitspaktz mit viel mehr Fahrzeit verbunden ist etc,. Das wissen die AGs und freuen sich. Zudem kommen immer noch ein  paar Berufsanfänger/Quereinsteiger in den ÖD

      Krise liegt für die AGs erst dann vor, wenn für sie absehbar ist, dass (bald)wirklich nichts mehr geht. Siehe Tarifverhandlungen SuE oder Pflege Unikliniken beide in 2022. Aber auch hier waren zuvor masssive Streiks notwendig- bei der Pflege sogar 79 Tage Dauerstreik und zuvor ein abgelaufenes 100 Tage Ultimatum. Zuletzt: Nicht besetzte Stellen minimieren die Etatlöcher.

      Deshalb helfen  nur massive Streiks und dass Bürger ihre Wut und Enttäuschung über zulange Wartezeiten etc. nicht gegen die AN richten, sondern gegen die AGs, die diese Probleme verursachen. Aber von beidem sind wir leider sehr,sehr weit entfrent. Aber die nächsten Tarifverhandlungen kommen bestimmt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 01.12.2023 11:29
      Und was spricht dagegen diese Schubladen rein aus der Tätigkeit abzuleiten?

      Wenn man jemand aus der Erfahrung und dem Vorstellungsgespräch heraus für eine Tätigkeit für geeignet hält, muss das reichen. Für alles Weitere, gibt es die Probezeit.
      Wo ist denn rein objektiv die Rechtfertigung für zB die -1 Regel? Da wirds schon dünn mit gleiche Arbeit, gleicher Lohn.
      Auch bei eben interner Übertragung anderer/zusätzlicher Aufgaben: Dem geht ja idR immer eine Eignungsprüfung voraus. Und, wenn nur aus der Beurteilung des Vorgesetzten = dem trau ich das zu, der kann das!
      Wenn er/sie es dann auch packt, warum wird dann die volle Vergütung verweigert?

      Meiner Erfahrung nach, wird sich stur hinter Vorschriften versteckt, anstatt einfach mal drüber nachzudenken, ob diese noch Sinn machen oder auch schon immer Unsinn waren.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 01.12.2023 11:29
      Was hat denn z.b. ein Fachinformatiker der als Programmierer arbeitet, und z.b. zuvor sein Studium abgebrochen hat, nicht gegenüber einem mittelmäßigem Absolvent mit Bachelor oder Master?

      Das stimmt wirklich. Bei uns gibts ausgebildete ITler, die vom Gefühl her wesentlich mehr machen und wissen als ich mit Bachelor. Trotzdem hängen die in E9a fest und ich lasse es mir mit einer E11 gut gehen.

      Trotzdem mache ich nebenher noch den Master und werde mich dann sowieso umorientieren müssen. Als Softwareentwickler ist nach der EGO eben maximal die E11 drin. Für eine E13 muss man dann Software Architekt sein, wo man dann nahezu gar nicht mehr programmiert. Da bleibt dann nur der Weg in die pW, weil man da E13/E14 mit dem verdienen kann, was man gerne macht.

      Bei uns werden Fachinformatiker mit entsprechender Berufserfahrung auch in die E10-E12 eingruppiert. Mit dedizierter Verfahrensverantwortung ist sogar die E13 drin (was ja aber finanziell kaum was von der E12 unterscheidet). Die "harte" Grenze ist dann die LG2.2, wo entweder der universitäre Master/Diplom gefordert wird, oder eine mehrjährige Qualifizierung durchlaufen werden muss, nachdem man einige Jahre mit E12 und Führungsverantwortung gewirkt hat.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 01.12.2023 11:44
      An welcher Stelle verbietet denn die EGO, dass Personen ohne entsprechenden Abschluss irgendwelche Aufgaben übertragen bekommen können, nach welchen Sie dann entlohnt werden? Ist in der EGO für eine bestimmte Entgeltgruppe eine Voraussetzung in der Person formuliert, welche nicht vorliegt, wird doch nicht von der Übertragung der Aufgaben abgesehen, sondern "nur" entsprechend der darunterliegenden EG bezahlt. Insofern ist auch für den ungelernten Schulabbrecher die Übertragung von Tätigkeiten der EG 15 möglich, was dann i.A. zu einer Bezahlung entsprechend der EG 14 führen wird...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tagelöhner am 01.12.2023 12:08
      So sieht es aus der Tarifvertrag lässt flexibel genug zu, es sind die Arbeitgeber, die sich hier selbst gesetzten Handlungsbeschränkungen unterziehen und versuchen nachteilige Systematiken aus dem Beamtensystem 1 zu 1 auf den Tarifbereich anzuwenden. Oftmals auch aus direkter Missgunst, dass tarifliche Vorteile, von denen die verbeamteten Entscheidungsträger selber nicht profitieren konnten, Angestellten als Mitarbeiter "zweiter Klasse" nicht zu Gute kommen sollen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: CPHE am 01.12.2023 12:08
      Was hat denn z.b. ein Fachinformatiker der als Programmierer arbeitet, und z.b. zuvor sein Studium abgebrochen hat, nicht gegenüber einem mittelmäßigem Absolvent mit Bachelor oder Master?

      Das stimmt wirklich. Bei uns gibts ausgebildete ITler, die vom Gefühl her wesentlich mehr machen und wissen als ich mit Bachelor. Trotzdem hängen die in E9a fest und ich lasse es mir mit einer E11 gut gehen.

      Trotzdem mache ich nebenher noch den Master und werde mich dann sowieso umorientieren müssen. Als Softwareentwickler ist nach der EGO eben maximal die E11 drin. Für eine E13 muss man dann Software Architekt sein, wo man dann nahezu gar nicht mehr programmiert. Da bleibt dann nur der Weg in die pW, weil man da E13/E14 mit dem verdienen kann, was man gerne macht.

      Bei uns bekommen selbst Fachanwendungsbetreuer die E12 (auch mit einem nicht IT Studium). Ohne Studium dann aber nur die E8.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 01.12.2023 12:10
      An welcher Stelle verbietet denn die EGO, dass Personen ohne entsprechenden Abschluss irgendwelche Aufgaben übertragen bekommen können, nach welchen Sie dann entlohnt werden? Ist in der EGO für eine bestimmte Entgeltgruppe eine Voraussetzung in der Person formuliert, welche nicht vorliegt, wird doch nicht von der Übertragung der Aufgaben abgesehen, sondern "nur" entsprechend der darunterliegenden EG bezahlt. Insofern ist auch für den ungelernten Schulabbrecher die Übertragung von Tätigkeiten der EG 15 möglich, was dann i.A. zu einer Bezahlung entsprechend der EG 14 führen wird...

      Eben, genau das meine ich ja. Warum -1? Entweder kann der/diejenige die Aufgaben ausführen oder nicht!

      Das war übrigens ein großer Unterschied zu meinem Job vor dem ÖD in der PW. Kollegin und ich hatten den gleichen Job und damit den gleichen Lohn. Sie kaufm. Ausbildung, ich handwerkliche Ausbildung+Studium.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 01.12.2023 12:13
      An welcher Stelle verbietet denn die EGO, dass Personen ohne entsprechenden Abschluss irgendwelche Aufgaben übertragen bekommen können, nach welchen Sie dann entlohnt werden? Ist in der EGO für eine bestimmte Entgeltgruppe eine Voraussetzung in der Person formuliert, welche nicht vorliegt, wird doch nicht von der Übertragung der Aufgaben abgesehen, sondern "nur" entsprechend der darunterliegenden EG bezahlt. Insofern ist auch für den ungelernten Schulabbrecher die Übertragung von Tätigkeiten der EG 15 möglich, was dann i.A. zu einer Bezahlung entsprechend der EG 14 führen wird...

      Eben, genau das meine ich ja. Warum -1? Entweder kann der/diejenige die Aufgaben ausführen oder nicht!

      Das war übrigens ein großer Unterschied zu meinem Job vor dem ÖD in der PW. Kollegin und ich hatten den gleichen Job und damit den gleichen Lohn. Sie kaufm. Ausbildung, ich handwerkliche Ausbildung+Studium.

      Was hat Sie denn in den ÖD verschlagen, deren Eingruppierung etc. Sie jetzt so kritisieren ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johann am 01.12.2023 12:16
      Kam evtl. falsch rüber. Was ich aber meinte ist, dass ungeachtet der Tätigkeit unsere ausgebildeten ITler, die typischerweise eine E9a Tätigkeit übernehmen, mir gegenüber oftmals einen ausgesprochen fleißigen und von Fachwissen gespickten Eindruck machen. Wenn ich dann meinen Ehrgeiz an manchen Tagen danebenstelle, bin ich schon erstaunt, wie viel so mancher bereit ist für sein Entgelt zu tun, während ich meines im Grunde als gegeben annehme und einen schlechten Tag durchaus mal einen schlechten Tag sein lasse.

      Als ich noch studiert habe, waren E10+ Stellen stets mit absolviertem Studium oder dem Sonstigen Beschäftigten ausgeschrieben. Das hat sich in den letzten ca. 2 Jahren aber sehr dahin verändert, dass mittlerweile fast jede Stelle auch bereits in der Ausschreibung Menschen ohne Studium, aber mit entsprechend förderlicher Berufserfahrung offensteht.

      Mit der EGO seit 2021 scheint ihr Recht zu haben. In der Alten war noch unterteilt in Beschäftigte in der Programmierung usw. usw. usw.
      In der seit 2021 sieht es aus, als gäbe es nur noch einen allgemeinen Teil. Und dann kommts nur noch drauf an, wie man für sich die jeweilige Heraushebung an Verantwortlichkeit und Spezialwissen definiert.

      Das erklärt aber auch, wieso in einer Abteilung die Tätigkeiten von E10/E11 plötzlich auf E12 angehoben werden konnten. Da sind 13 Stellen frei und vor der Änderung waren nur noch 3 Leute da, die den Job gemacht haben. Der Rest ist gewechselt, weils einfach wesentlich mehr Geld gab.

      Aber gut zu wissen, dass meine Behörde dann im Grunde selbst Schuld ist, wenn sie bestimmte IT Stellen nicht besetzt bekommt. Wenn sie wollte, könnte sie für sich entscheiden, dass die unbesetzbaren Stellen solche Tätigkeiten haben, dass ihrer Meinung nach eine Eingruppierung nach E13 in Frage kommt.

      Nice, man lernt nie aus.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 01.12.2023 12:21
      Gestern stand in der Zeitung, dass der bayerische Finanzminister durch die Tarifverhandlungen mit Mehrkosten von bis zu zwei Milliarden pro Jahr ausgeht. Bei 800.000 Beschäftigten im bayerischen öffentlichen Dienst rechnet er also mit einem Abschluss weit unter 10%.

      Das ist einfach die Inflationsausgleichszahlung für 2024. (3k€/Person * 0.8M Personen = 2.4 G€.) Die Bruttolohn-Erhöhung wird doch da noch gar nicht zum Tragen kommen…

      Es könnte sein, dass genau dieser Betrag bis 12/24 ausgezahlt wird und erst 01/25 die erste Erhöhung kommt.
      Also so wie im TVöD ohne Bruttolohnerhöhung im 1. Jahr.
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 01.12.2023 12:27
      Zumal ich das Ganze mit den Abschlüssen sowieso für Schwachfug halte, da es letztendlich auf die Leistung ankommt.
      Was hat denn z.b. ein Fachinformatiker der als Programmierer arbeitet, und z.b. zuvor sein Studium abgebrochen hat, nicht gegenüber einem mittelmäßigem Absolvent mit Bachelor oder Master?
      Ist der dümmer IT-Systeme zu bedienen, kann der nicht so gut programmieren, weil er keinen Bachelor hat oder wie, oder was?
      Natürlich kann ich verstehen, dass ein Studium aufwendiger ist und man Gerechtigkeit in der Bezahlung möchte...aber am Ende kommt es halt auf die Leistung an und nicht ob jemand der studiert es schwerer hatte als ein einfacher Fachinformatiker in der Ausbildung.
      Ein Masterinformatiker der programmiert ist genauso gut eingesetzt wie ein Architekt, der den Dachstuhl zusammen nagelt. Oder der Statiker, der Stahlträger zusammenschweißt.
      Da hast du natürlich Recht.

      Was der Fachinformatiker gegenüber dem Masterinformatiker idR nicht hat, ist die Brille um über den Tellerrand zu schauen und die Fähigkeit sich in fremden Wissensdomainen zurechtzufinden.
      Was er aber mehr hat, ist das er sein Handwerk besser beherrscht.

      Welche Arbeit dann wieviel wert ist sei mal dahingestellt.
      Aber das schöne an der EGO-IT im TV-L ist doch, dass der Fachinformatiker genauso viel verdient wie der Bachelor wie der Schulabbrecher!
      Also es wird nach Tätigkeiten und deren Wertigkeit bezahlt!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 01.12.2023 12:30
      Gestern stand in der Zeitung, dass der bayerische Finanzminister durch die Tarifverhandlungen mit Mehrkosten von bis zu zwei Milliarden pro Jahr ausgeht. Bei 800.000 Beschäftigten im bayerischen öffentlichen Dienst rechnet er also mit einem Abschluss weit unter 10%.

      Das ist einfach die Inflationsausgleichszahlung für 2024. (3k€/Person * 0.8M Personen = 2.4 G€.) Die Bruttolohn-Erhöhung wird doch da noch gar nicht zum Tragen kommen…
      Er benannte ja die Höhe der "Mehrkosten". Zumindest ein Teil der Erhöhung müsste im HHPlan 2024 bereits veranschlagt sein.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 01.12.2023 12:30
      Bei uns bekommen selbst Fachanwendungsbetreuer die E12 (auch mit einem nicht IT Studium). Ohne Studium dann aber nur die E8.
      und das auch nur, weil sie nicht das ihnen zustehende Entgelt einfordern!(oder einklagen)
      Selber Schuld!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 01.12.2023 12:35
      An welcher Stelle verbietet denn die EGO, dass Personen ohne entsprechenden Abschluss irgendwelche Aufgaben übertragen bekommen können, nach welchen Sie dann entlohnt werden? Ist in der EGO für eine bestimmte Entgeltgruppe eine Voraussetzung in der Person formuliert, welche nicht vorliegt, wird doch nicht von der Übertragung der Aufgaben abgesehen, sondern "nur" entsprechend der darunterliegenden EG bezahlt. Insofern ist auch für den ungelernten Schulabbrecher die Übertragung von Tätigkeiten der EG 15 möglich, was dann i.A. zu einer Bezahlung entsprechend der EG 14 führen wird...

      Eben, genau das meine ich ja. Warum -1? Entweder kann der/diejenige die Aufgaben ausführen oder nicht!

      Das war übrigens ein großer Unterschied zu meinem Job vor dem ÖD in der PW. Kollegin und ich hatten den gleichen Job und damit den gleichen Lohn. Sie kaufm. Ausbildung, ich handwerkliche Ausbildung+Studium.
      Die -1 bekommt man doch nur, weil man eben es nicht kann, also nicht als sB anerkannt wird.
      Oder es eben nicht nachweisen kann, dass man als sonstiger Beschäftigter nicht die minus eins bekommt.
      Oder eben so faul zum wechseln ist, dass man trotzdem die Stelle annimmt.

      In meinem Jobs vor dem öD haben selbst Führungskräfte, die "über mir" standen, durchaus weniger bekommen als ich, weil sie nicht verhandelt oder überzeugt haben.
      Undenkbar im öD
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 01.12.2023 12:36
      Ein Masterinformatiker der programmiert ist genauso gut eingesetzt wie ein Architekt, der den Dachstuhl zusammen nagelt.

      Und ich dachte immer, das wären künstlerisch begabte Maurer ;-)

      Nein, Spaß beiseite - die Anforderungen sind natürlich total verschieden. Am Ende kann der Master genauso Programmierer sein, aber wenn es keine speziellen Rollen in der Programmiererriege gibt, gibt es eben auch keinen Grund wegen des Abschlusses mehr zu zahlen als Marktüblich.
      Ansonsten sind aber auch nicht alle Master-ITler Architekten oder Prozessberater, es gibt eben auch viele Zwischenbereiche, wo auch tiefe technische Kenntnisse durchaus wichtig sind und man tatsächlich auch mal was codet ;-)    (wobei mein ABAP tatsächlich schlechter ist als das der Fulltime-Entwickler)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 01.12.2023 12:36
      An welcher Stelle verbietet denn die EGO, dass Personen ohne entsprechenden Abschluss irgendwelche Aufgaben übertragen bekommen können, nach welchen Sie dann entlohnt werden? Ist in der EGO für eine bestimmte Entgeltgruppe eine Voraussetzung in der Person formuliert, welche nicht vorliegt, wird doch nicht von der Übertragung der Aufgaben abgesehen, sondern "nur" entsprechend der darunterliegenden EG bezahlt. Insofern ist auch für den ungelernten Schulabbrecher die Übertragung von Tätigkeiten der EG 15 möglich, was dann i.A. zu einer Bezahlung entsprechend der EG 14 führen wird...

      Ja, ist vergleichbar mit "vom Tellerwäscher zum Millionär". Hat in den USA so in etwa bei 2 von 5 Millionen in den letzten 100 Jahren geklappt.  ;)



      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 01.12.2023 12:48
      Bei uns bekommen selbst Fachanwendungsbetreuer die E12 (auch mit einem nicht IT Studium). Ohne Studium dann aber nur die E8.
      und das auch nur, weil sie nicht das ihnen zustehende Entgelt einfordern!(oder einklagen)
      Selber Schuld!

      @moinmoin

      Was soll den jemand mit einem ArbeitsUmfeld, dass nur bei erfolgreicher Klage bereit ist die Arbeitsleistung/das Engagement/ die Arbeitsflexibilität zu honorieren? Der Brunnen wäre vergiftet!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: knopper am 01.12.2023 12:59

      Was der Fachinformatiker gegenüber dem Masterinformatiker idR nicht hat, ist die Brille um über den Tellerrand zu schauen und die Fähigkeit sich in fremden Wissensdomainen zurechtzufinden.
      Was er aber mehr hat, ist das er sein Handwerk besser beherrscht.

      Welche Arbeit dann wieviel wert ist sei mal dahingestellt.
      Aber das schöne an der EGO-IT im TV-L ist doch, dass der Fachinformatiker genauso viel verdient wie der Bachelor wie der Schulabbrecher!
      Also es wird nach Tätigkeiten und deren Wertigkeit bezahlt!

      hm Frage dazu. Lernt man so etwas wirklich in einem Studium bzw. wird das umfangreich vermittelt?  :)

      Studium ist doch auch häufig zu einem großen Teil "macht mal selber, ich kann euch nicht alles vorkaufen wie in der Schule ihr seid Studenten"
      ...und dieses selber machen bzw. lernen sieht bei vielen Studenten nicht wie über den Tellerand hinausschauen aus....


      Also es wird nach Tätigkeiten und deren Wertigkeit bezahlt!

      ja so sollte es ja auch sein.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 01.12.2023 13:04
      Bei uns bekommen selbst Fachanwendungsbetreuer die E12 (auch mit einem nicht IT Studium). Ohne Studium dann aber nur die E8.
      und das auch nur, weil sie nicht das ihnen zustehende Entgelt einfordern!(oder einklagen)
      Selber Schuld!

      @moinmoin

      Was soll den jemand mit einem ArbeitsUmfeld, dass nur bei erfolgreicher Klage bereit ist die Arbeitsleistung/das Engagement/ die Arbeitsflexibilität zu honorieren? Der Brunnen wäre vergiftet!
      Wenn ein Ag sich nicht an die gemeinsam geschlossenen vertraglichen Regelungen (hier die EGO und deren Regeln) hält, dann IST der Brunnen schon längst vergiftet!
      Oder findest du es normal, dass der AG dem Fachanwendungsbetreuer, der kein Studium hat, mit einer Tätigkeit EG12 nur EG8 auszahlt? Und damit die vertraglich vereinbarte Entlohnung vorenthält?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 01.12.2023 13:21

      Was der Fachinformatiker gegenüber dem Masterinformatiker idR nicht hat, ist die Brille um über den Tellerrand zu schauen und die Fähigkeit sich in fremden Wissensdomainen zurechtzufinden.
      Was er aber mehr hat, ist das er sein Handwerk besser beherrscht.

      Welche Arbeit dann wieviel wert ist sei mal dahingestellt.
      Aber das schöne an der EGO-IT im TV-L ist doch, dass der Fachinformatiker genauso viel verdient wie der Bachelor wie der Schulabbrecher!
      Also es wird nach Tätigkeiten und deren Wertigkeit bezahlt!

      hm Frage dazu. Lernt man so etwas wirklich in einem Studium bzw. wird das umfangreich vermittelt?  :)
      Ich habe mein breites und tiefes Wissen und wie ich es eigenständig vermehren kann durchaus im Studium gelernt.
      War aber noch zu Diplomzeiten.

      Kann sein, dass durch die Verschulung und dem eingeschobenen Bsc hier dieses lehren zum lernen weniger gut vermittelt wird.

      Zitat
      Studium ist doch auch häufig zu einem großen Teil "macht mal selber, ich kann euch nicht alles vorkaufen wie in der Schule ihr seid Studenten"
      ...und dieses selber machen bzw. lernen sieht bei vielen Studenten nicht wie über den Tellerand hinausschauen aus....
      ersteres sorgt uU dazu, dass man es lernt zu lernen. Und dabei hier und da in die Brotkrumen rechts links des Wegesrandes einzutauchen.
      Wenn man den Stoff von 2 Jahren in der (Vor)diplomsprüfung parat haben muss, dann bleibt durchaus was haften.
      Wenn man nur pro Kurs Bulemielernen macht wahrscheinlich weniger.

      Und klar gibt es ne Menge, die das Studium geschafft haben, aber keine geistige Flexibilität und oder ein Abstraktionsvermögen haben und dabei noch nicht mal das Handwerk können.
      Und umgekehrt gibt es selfmade ITler, ohne Ausbildung die eben über den Tellerrand schauen können und die geistige Flexibilität mitbringen.

      Aber zu sagen, dass das Abschlüsse Schwachfug sind ist für mich Dummfug.
      Ob jemand was kann wird man so oder so in der Probezeit feststellen.
      Aber die Wahrscheinlichkeit das ein Studierter das notwendige Abstraktionsvermögen hat, ist eben höher als bei einem nicht studierten.
      Ich bin als Promovierter auch nicht schlauer oder besser als andere, ich hab mit der Promotion nur gezeigt, dass ich durchhalten kann ein Thema erfolgreich zum Ende zu bringen, mehr nicht.

      Und so sehe ich alle Ausbildungsnachweise. Aber ich sehe durchaus, wie wie viele Basics der IT den selbsternannten ITler fehlt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 01.12.2023 14:12

      Was der Fachinformatiker gegenüber dem Masterinformatiker idR nicht hat, ist die Brille um über den Tellerrand zu schauen und die Fähigkeit sich in fremden Wissensdomainen zurechtzufinden.
      Was er aber mehr hat, ist das er sein Handwerk besser beherrscht.

      Welche Arbeit dann wieviel wert ist sei mal dahingestellt.
      Aber das schöne an der EGO-IT im TV-L ist doch, dass der Fachinformatiker genauso viel verdient wie der Bachelor wie der Schulabbrecher!
      Also es wird nach Tätigkeiten und deren Wertigkeit bezahlt!

      hm Frage dazu. Lernt man so etwas wirklich in einem Studium bzw. wird das umfangreich vermittelt?  :)
      Ich habe mein breites und tiefes Wissen und wie ich es eigenständig vermehren kann durchaus im Studium gelernt.
      War aber noch zu Diplomzeiten.

      Kann sein, dass durch die Verschulung und dem eingeschobenen Bsc hier dieses lehren zum lernen weniger gut vermittelt wird.

      Zitat
      Studium ist doch auch häufig zu einem großen Teil "macht mal selber, ich kann euch nicht alles vorkaufen wie in der Schule ihr seid Studenten"
      ...und dieses selber machen bzw. lernen sieht bei vielen Studenten nicht wie über den Tellerand hinausschauen aus....
      ersteres sorgt uU dazu, dass man es lernt zu lernen. Und dabei hier und da in die Brotkrumen rechts links des Wegesrandes einzutauchen.
      Wenn man den Stoff von 2 Jahren in der (Vor)diplomsprüfung parat haben muss, dann bleibt durchaus was haften.
      Wenn man nur pro Kurs Bulemielernen macht wahrscheinlich weniger.

      Und klar gibt es ne Menge, die das Studium geschafft haben, aber keine geistige Flexibilität und oder ein Abstraktionsvermögen haben und dabei noch nicht mal das Handwerk können.
      Und umgekehrt gibt es selfmade ITler, ohne Ausbildung die eben über den Tellerrand schauen können und die geistige Flexibilität mitbringen.

      Aber zu sagen, dass das Abschlüsse Schwachfug sind ist für mich Dummfug.
      Ob jemand was kann wird man so oder so in der Probezeit feststellen.
      Aber die Wahrscheinlichkeit das ein Studierter das notwendige Abstraktionsvermögen hat, ist eben höher als bei einem nicht studierten.
      Ich bin als Promovierter auch nicht schlauer oder besser als andere, ich hab mit der Promotion nur gezeigt, dass ich durchhalten kann ein Thema erfolgreich zum Ende zu bringen, mehr nicht.

      Und so sehe ich alle Ausbildungsnachweise. Aber ich sehe durchaus, wie wie viele Basics der IT den selbsternannten ITler fehlt.

      Wenn auch OT, finde ich das zu 100% richtig. Abschlüsse zeigen, wie selbstständig und abstrakt die Person agieren kann. Natürlich gibt es schon Schülerinnen und Schüler, die viel intelligenter sind als ich, aber es adäquat aufs Papier zu bringen, gehört eben auch dazu.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 01.12.2023 14:48
      Meine Prognose:

      10/23-09/24:   Nullrunde
      02/24-09/24:   1.250€ einmalig als Inflationsausgleich im 02/24, danach ab 03/24 bis 09/24 mtl. 250€ (insg. 3.000€)
      10/24-12/25:   Entgelterhöhung um einen Sockelbetrag von ~225€ plus ~6,25% (halt so, dass es unterm Strich netto mtl. ~250€ mehr gibt)

      Laufzeit:   27 Monate

      Im Prinzip also minimal besser als die Erhöhung im TVöD, dafür aber wie immer erst ca. 1 Jahr später.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 01.12.2023 15:00
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 01.12.2023 15:19
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Meierheim am 01.12.2023 15:37
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 01.12.2023 15:50
      Leute, keine Sorge. Es wird never ever ein schlechteres Ergebnis als im TVöD geben!

      Es wird ein minimal besseres Ergebnis erzielt werden, dafür aber wie immer erst zeitverzögert und evtl. mit einer längeren Laufzeit.

      Sonst gäbe es ja zwei Benachteiligungen: Schlechtere Tabelle + zeitliche Verzögerung
      Und das wird die Gewerkschaft niemals mitmachen.

      Es wird im Prinzip wie immer kommen: Ein MINIMAL besseres Ergebnis, dafür aber zeitlich so versetzt, dass man (weiterhin) immer ein Jahr hinterher hinkt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: dregonfleischer am 01.12.2023 15:52
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 01.12.2023 16:06
      Ich wollte lediglich sagen, dass es stark gekoppelt ist. Kein Grund, um jetzt tatsächlich unendlich Ideen hin und her zu schieben. Es wird nicht gut aber jeder sollte etwas mehr in der Tasche haben, um ruhi schlafen zu können. Ist nur knapp ne Woche. Dann wissen wir alles.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 01.12.2023 16:31
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      1. - 5. "Rate" als Einmalzahlung 1.000 € 2/24
      6. - 15. Rate 200 € von 3/24 - 12/24
      zusammen 3.000 €. Warum sollte das nicht gehen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 01.12.2023 16:59
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      1. - 5. "Rate" als Einmalzahlung 1.000 € 2/24
      6. - 15. Rate 200 € von 3/24 - 12/24
      zusammen 3.000 €. Warum sollte das nicht gehen?

      Verstehe ich auch nicht. Bestimmt geht das. Wird aber so nicht kommen. Ich tippe auf 250€-Raten und danach um eine Steigerung, sodass auch 2025 ca. 250€ mtl. mehr rausspringen. Eben etwas besser als im TVöD - dafür aber mit der zeitlichen Verzögerung und längeren Laufzeit. Wie immer. Also keine Panik.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 01.12.2023 17:05
      Ich stelle folgende Forderung an den neuen Tarifvertrag:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * +12% Erhöhung für jede EG
      * Inflationsausgleichsgeld pauschal 2000€, gezahlt im Januar 2024
      * Übernahme der Kosten des Deutschlandtickets
      * Anhebung der Jszg auf 100% für jede EG
      * Einführung der stufengleichen Höhergruppierung


      Alternativ, falls man kein Geld für uns ausgeben will:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * Verkürzung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden für alle Bundesländer (ausgenommen Hessen).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 01.12.2023 17:13
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      1. - 5. "Rate" als Einmalzahlung 1.000 € 2/24
      6. - 15. Rate 200 € von 3/24 - 12/24
      zusammen 3.000 €. Warum sollte das nicht gehen?

      Verstehe ich auch nicht. Bestimmt geht das. Wird aber so nicht kommen. Ich tippe auf 250€-Raten und danach um eine Steigerung, sodass auch 2025 ca. 250€ mtl. mehr rausspringen. Eben etwas besser als im TVöD - dafür aber mit der zeitlichen Verzögerung und längeren Laufzeit. Wie immer. Also keine Panik.
      Etwas Panik wäre da schon da:
      Entgelterhöhung TVöD ab 01.03.2024 war: +200 € +5,5%; mindestens insgesamt 340 €
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 01.12.2023 17:32
      Ich stelle folgende Forderung an den neuen Tarifvertrag:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * +12% Erhöhung für jede EG
      * Inflationsausgleichsgeld pauschal 2000€, gezahlt im Januar 2024
      * Übernahme der Kosten des Deutschlandtickets
      * Anhebung der Jszg auf 100% für jede EG
      * Einführung der stufengleichen Höhergruppierung


      Alternativ, falls man kein Geld für uns ausgeben will:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * Verkürzung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden für alle Bundesländer (ausgenommen Hessen).

      ...und ab 01.01.2025 wieder 39 Stunden oder was? ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Jochen1976 am 01.12.2023 17:57
      Ich stelle folgende Forderung an den neuen Tarifvertrag:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * +12% Erhöhung für jede EG
      * Inflationsausgleichsgeld pauschal 2000€, gezahlt im Januar 2024
      * Übernahme der Kosten des Deutschlandtickets
      * Anhebung der Jszg auf 100% für jede EG
      * Einführung der stufengleichen Höhergruppierung


      Alternativ, falls man kein Geld für uns ausgeben will:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * Verkürzung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden für alle Bundesländer (ausgenommen Hessen).


      Meine Forderung hierzu:

      Für den Zeitraum vom 1.10.2023 bis 31.12.2024:

      1. Gigantische Gehaltserhöhung von +25% für jede Entgeltgruppe.
      2. Unvorstellbarer Inflationsausgleich von 5000€, als Barauszahlung im Januar 2024.
      3. Komplett kostenfreies Deutschlandticket mit exklusivem Chauffeur-Service und persönlichem Butler.
      4. Jahressonderzahlung auf schwindelerregende 200% für jede Entgeltgruppe.
      5. Blitzschnelle stufengleiche Höhergruppierung, begleitet von einem Feuerwerk.

      Als extrem alternativen Vorschlag:

      1. Völlig utopische Wochenarbeitszeit von strahlenden 5 Stunden für alle Bundesländer (inkl. Hessen).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 01.12.2023 17:58
      Ich stelle folgende Forderung an den neuen Tarifvertrag:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * +12% Erhöhung für jede EG
      * Inflationsausgleichsgeld pauschal 2000€, gezahlt im Januar 2024
      * Übernahme der Kosten des Deutschlandtickets
      * Anhebung der Jszg auf 100% für jede EG
      * Einführung der stufengleichen Höhergruppierung


      Alternativ, falls man kein Geld für uns ausgeben will:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * Verkürzung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden für alle Bundesländer (ausgenommen Hessen).


      12% + 100% JSZ wären für mich fast 17% mehr Einkommen im Jahr, aber weniger für die unteren EGs. Niemals lässt Verdi sowas unsoziales zu. Verdi steht da nicht mal auf deiner Seite! Du wirst nur enttäuscht sein, glaub mir.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 01.12.2023 18:00
      Ich stelle folgende Forderung an den neuen Tarifvertrag:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * +12% Erhöhung für jede EG
      * Inflationsausgleichsgeld pauschal 2000€, gezahlt im Januar 2024
      * Übernahme der Kosten des Deutschlandtickets
      * Anhebung der Jszg auf 100% für jede EG
      * Einführung der stufengleichen Höhergruppierung


      Alternativ, falls man kein Geld für uns ausgeben will:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * Verkürzung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden für alle Bundesländer (ausgenommen Hessen).


      Meine Forderung hierzu:

      Für den Zeitraum vom 1.10.2023 bis 31.12.2024:

      1. Gigantische Gehaltserhöhung von +25% für jede Entgeltgruppe.
      2. Unvorstellbarer Inflationsausgleich von 5000€, als Barauszahlung im Januar 2024.
      3. Komplett kostenfreies Deutschlandticket mit exklusivem Chauffeur-Service und persönlichem Butler.
      4. Jahressonderzahlung auf schwindelerregende 200% für jede Entgeltgruppe.
      5. Blitzschnelle stufengleiche Höhergruppierung, begleitet von einem Feuerwerk.

      Als extrem alternativen Vorschlag:


      1. Völlig utopische Wochenarbeitszeit von strahlenden 5 Stunden für alle Bundesländer (inkl. Hessen).


      Danke, du bist mein Held. Du hast allerdings die Stammtischparolen vergessen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 01.12.2023 20:17
      Ich stelle folgende Forderung an den neuen Tarifvertrag:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * +12% Erhöhung für jede EG
      * Inflationsausgleichsgeld pauschal 2000€, gezahlt im Januar 2024
      * Übernahme der Kosten des Deutschlandtickets
      * Anhebung der Jszg auf 100% für jede EG
      * Einführung der stufengleichen Höhergruppierung


      Alternativ, falls man kein Geld für uns ausgeben will:

      Lautzeit: 1.10.2023 - 31.12.2024
      * Verkürzung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden für alle Bundesländer (ausgenommen Hessen).


      Meine Forderung hierzu:

      Für den Zeitraum vom 1.10.2023 bis 31.12.2024:

      1. Gigantische Gehaltserhöhung von +25% für jede Entgeltgruppe.
      2. Unvorstellbarer Inflationsausgleich von 5000€, als Barauszahlung im Januar 2024.
      3. Komplett kostenfreies Deutschlandticket mit exklusivem Chauffeur-Service und persönlichem Butler.
      4. Jahressonderzahlung auf schwindelerregende 200% für jede Entgeltgruppe.
      5. Blitzschnelle stufengleiche Höhergruppierung, begleitet von einem Feuerwerk.

      Als extrem alternativen Vorschlag:


      1. Völlig utopische Wochenarbeitszeit von strahlenden 5 Stunden für alle Bundesländer (inkl. Hessen).


      Danke, du bist mein Held. Du hast allerdings die Stammtischparolen vergessen.

      Es muss ja auch niemand dem 1. Vorschlag zustimmen.
      Wenn wir nicht mehr Geld bekommen, wäre der 2. Vorschlag völlig ok um wieder Parität mit dem TVÖD herzustellen. Und das ist auch mein völliger Ernst, oder was glaubt ihr, was man uns im Gegenzug zu KEINER Erhöhung anbieten könnte?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Mario Nette am 01.12.2023 21:02
      Leute, keine Sorge. Es wird never ever ein schlechteres Ergebnis als im TVöD geben!

      Es wird ein minimal besseres Ergebnis erzielt werden, dafür aber wie immer erst zeitverzögert und evtl. mit einer längeren Laufzeit.

      Sonst gäbe es ja zwei Benachteiligungen: Schlechtere Tabelle + zeitliche Verzögerung
      Und das wird die Gewerkschaft niemals mitmachen.

      Es wird im Prinzip wie immer kommen: Ein MINIMAL besseres Ergebnis, dafür aber zeitlich so versetzt, dass man (weiterhin) immer ein Jahr hinterher hinkt.

      Verdi stellt überall die gleichen Forderungen. Die sind da ja irgendwie nicht so kreativ. Daher hab ich die Vermutung, dass die auch überall mit der selben Einigung einverstanden wäre. Die TDL wäre eigentlich doof, wenn sie minimal mehr bieten würde. Auch wenn ich den Wunsch eigentlich auch hätte.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 01.12.2023 21:14
      Vielleicht hat auch bei ver.di der Fachkräftemangel zugeschlagen? Gibt nur noch einen, der die Forderungen ausgedacht, niedergeschrieben hat und nun in jeder x-beliebigen Verhandlungsrunde vorträgt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 01.12.2023 22:28
      Leute, keine Sorge. Es wird never ever ein schlechteres Ergebnis als im TVöD geben!

      Es wird ein minimal besseres Ergebnis erzielt werden, dafür aber wie immer erst zeitverzögert und evtl. mit einer längeren Laufzeit.

      Sonst gäbe es ja zwei Benachteiligungen: Schlechtere Tabelle + zeitliche Verzögerung
      Und das wird die Gewerkschaft niemals mitmachen.

      Es wird im Prinzip wie immer kommen: Ein MINIMAL besseres Ergebnis, dafür aber zeitlich so versetzt, dass man (weiterhin) immer ein Jahr hinterher hinkt.

      Verdi stellt überall die gleichen Forderungen. Die sind da ja irgendwie nicht so kreativ. Daher hab ich die Vermutung, dass die auch überall mit der selben Einigung einverstanden wäre. Die TDL wäre eigentlich doof, wenn sie minimal mehr bieten würde. Auch wenn ich den Wunsch eigentlich auch hätte.

      Naja, dafür müssen die TV-L-Bediensteten aber immer ein Jahr warten, um überhaupt auf den Stand des TVöD zu kommen. Insofern halte ich eine minimal stärkere Erhöhung schon für realistisch, da erst ab 01/25. Zumal genau ab 01/25 die TVöDler ja wieder eine Erhöhung erhalten werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 01.12.2023 22:31
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      1. - 5. "Rate" als Einmalzahlung 1.000 € 2/24
      6. - 15. Rate 200 € von 3/24 - 12/24
      zusammen 3.000 €. Warum sollte das nicht gehen?

      Verstehe ich auch nicht. Bestimmt geht das. Wird aber so nicht kommen. Ich tippe auf 250€-Raten und danach um eine Steigerung, sodass auch 2025 ca. 250€ mtl. mehr rausspringen. Eben etwas besser als im TVöD - dafür aber mit der zeitlichen Verzögerung und längeren Laufzeit. Wie immer. Also keine Panik.
      Etwas Panik wäre da schon da:
      Entgelterhöhung TVöD ab 01.03.2024 war: +200 € +5,5%; mindestens insgesamt 340 €
      Ja, denke genau so etwas wird im TV-L ja auch kommen, nur eben minimal höher und erst ab 01/25, da man die Zeit bis dahin mit der Inflationsausgleichszahlung überbrücken wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 01.12.2023 22:47
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      1. - 5. "Rate" als Einmalzahlung 1.000 € 2/24
      6. - 15. Rate 200 € von 3/24 - 12/24
      zusammen 3.000 €. Warum sollte das nicht gehen?

      Verstehe ich auch nicht. Bestimmt geht das. Wird aber so nicht kommen. Ich tippe auf 250€-Raten und danach um eine Steigerung, sodass auch 2025 ca. 250€ mtl. mehr rausspringen. Eben etwas besser als im TVöD - dafür aber mit der zeitlichen Verzögerung und längeren Laufzeit. Wie immer. Also keine Panik.
      Etwas Panik wäre da schon da:
      Entgelterhöhung TVöD ab 01.03.2024 war: +200 € +5,5%; mindestens insgesamt 340 €
      Ja, denke genau so etwas wird im TV-L ja auch kommen, nur eben minimal höher und erst ab 01/25, da man die Zeit bis dahin mit der Inflationsausgleichszahlung überbrücken wird.

      Im Grunde ist das ja egal, weil es ja aufs gleiche hinaus kommt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 01.12.2023 22:51
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      1. - 5. "Rate" als Einmalzahlung 1.000 € 2/24
      6. - 15. Rate 200 € von 3/24 - 12/24
      zusammen 3.000 €. Warum sollte das nicht gehen?

      Verstehe ich auch nicht. Bestimmt geht das. Wird aber so nicht kommen. Ich tippe auf 250€-Raten und danach um eine Steigerung, sodass auch 2025 ca. 250€ mtl. mehr rausspringen. Eben etwas besser als im TVöD - dafür aber mit der zeitlichen Verzögerung und längeren Laufzeit. Wie immer. Also keine Panik.
      Etwas Panik wäre da schon da:
      Entgelterhöhung TVöD ab 01.03.2024 war: +200 € +5,5%; mindestens insgesamt 340 €
      Ja, denke genau so etwas wird im TV-L ja auch kommen, nur eben minimal höher und erst ab 01/25, da man die Zeit bis dahin mit der Inflationsausgleichszahlung überbrücken wird.

      Im Grunde ist das ja egal, weil es ja aufs gleiche hinaus kommt.
      Naja, nicht wirklich. Für das Rentenbrutto ist es definitiv schlechter, wenn die Entgelte erst 2025 steigen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 01.12.2023 22:58
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      1. - 5. "Rate" als Einmalzahlung 1.000 € 2/24
      6. - 15. Rate 200 € von 3/24 - 12/24
      zusammen 3.000 €. Warum sollte das nicht gehen?

      Verstehe ich auch nicht. Bestimmt geht das. Wird aber so nicht kommen. Ich tippe auf 250€-Raten und danach um eine Steigerung, sodass auch 2025 ca. 250€ mtl. mehr rausspringen. Eben etwas besser als im TVöD - dafür aber mit der zeitlichen Verzögerung und längeren Laufzeit. Wie immer. Also keine Panik.
      Etwas Panik wäre da schon da:
      Entgelterhöhung TVöD ab 01.03.2024 war: +200 € +5,5%; mindestens insgesamt 340 €
      Ja, denke genau so etwas wird im TV-L ja auch kommen, nur eben minimal höher und erst ab 01/25, da man die Zeit bis dahin mit der Inflationsausgleichszahlung überbrücken wird.

      Im Grunde ist das ja egal, weil es ja aufs gleiche hinaus kommt.
      Naja, nicht wirklich. Für das Rentenbrutto ist es definitiv schlechter, wenn die Entgelte erst 2025 steigen.

      Glaubst du denn, dass das noch eine Rolle spielen wird?
      Das Rentensystem steht vor dem Kollaps und wird in einigen Jahren wegen Überlastung zusammenbrechen.
      Es ist völlig egal was auf dem Bescheid steht, den man jedes Jahr von der Rentenkasse zugeschickt bekommt (ich würde behaupten, es ist für alle Jahrgänge ab 1980 nicht mehr relevant).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 02.12.2023 06:14
      Leute, keine Sorge. Es wird never ever ein schlechteres Ergebnis als im TVöD geben!

      Es wird ein minimal besseres Ergebnis erzielt werden, dafür aber wie immer erst zeitverzögert und evtl. mit einer längeren Laufzeit.

      Sonst gäbe es ja zwei Benachteiligungen: Schlechtere Tabelle + zeitliche Verzögerung
      Und das wird die Gewerkschaft niemals mitmachen.

      Es wird im Prinzip wie immer kommen: Ein MINIMAL besseres Ergebnis, dafür aber zeitlich so versetzt, dass man (weiterhin) immer ein Jahr hinterher hinkt.

      Den Optimismus hätten wir gerne alle.
      Als Realist sage ich die Inflationsrate hatte dem TVÖD positiv in die Karten gespielt wir liegen bei 3,2% und weiter sinkend.
      https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/

      Dann das große Haushaltsloch welche zum Jahresende diskutiert wird. Überall wird der Rotstift angesetzt.
      Die bislang langen Laufzeiten des TV-L.
      Der Umschwung das es zu viele Stellen und zu wenige Bewerber gab dreht sich gerade.

      All das sind Faktoren, warum es keinen so hohen Abschluss geben kann. Wer jetzt damit kommt egal ich muss überleben hat das wirtschaftliche Handeln nicht verstanden.

      Man wird sich auf was einigen was den Arbeitnehmern sauer aufstoßen wird und wird sich für das gute Ergebnis feiern.Ich bin schon froh wenn 3% rausspringen würden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 02.12.2023 07:45
      Hoffen wir, dass Verdi der TDL die Prozentrechnung nochmal erklärt. Die Inflationsrate mag gesunken sein, nur kumuliert sich unser Rwallhnverlust immer weiter.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflas am 02.12.2023 08:02
      Insofern halte ich eine minimal stärkere Erhöhung schon für realistisch, da erst ab 01/25. Zumal genau ab 01/25 die TVöDler ja wieder eine Erhöhung erhalten werden.

      Ganz genau.

      Keine Sorge, das Ergebnis nächste Woche wird nicht schlecht werden. Ich habe gestern wieder mit dem Personalrat gesprochen.

      Einen schlechten Abschluss als den TVÖD kann man uns einfach nicht anbieten, dann würden noch mehr Leute kündigen und es wäre einfach wahnsinnig ungerecht.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 02.12.2023 08:34
      Hoffen wir, dass Verdi der TDL die Prozentrechnung nochmal erklärt. Die Inflationsrate mag gesunken sein, nur kumuliert sich unser Rwallhnverlust immer weiter.
      Daher wird es auf 9-10% rauslaufen (hoffentlich linear!), denn dann sind wir wieder beim TVöD (die einen drüber, die anderen drunter) und man ist beim Reallohn wieder dort wo wir vor 2 Jahren waren, oder?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 08:44
      Insofern halte ich eine minimal stärkere Erhöhung schon für realistisch, da erst ab 01/25. Zumal genau ab 01/25 die TVöDler ja wieder eine Erhöhung erhalten werden.

      Ganz genau.

      Keine Sorge, das Ergebnis nächste Woche wird nicht schlecht werden. Ich habe gestern wieder mit dem Personalrat gesprochen.

      Einen schlechten Abschluss als den TVÖD kann man uns einfach nicht anbieten, dann würden noch mehr Leute kündigen und es wäre einfach wahnsinnig ungerecht.

      Das wäre es tatsächlich, aber glaube nicht, dass die TDL und insbesondere Herrn Dressel das interessieren würde.
      Wenn es wirklich so kommen wird, werde ich auf jeden Fall in den inneren Streik gehen (mit allem was dazu gehört), und dieser Streik wird dann im wahrsten Sinne des Wortes unbefristet sein.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 02.12.2023 08:48
      Das Rentensystem steht vor dem Kollaps und wird in einigen Jahren wegen Überlastung zusammenbrechen.

      Die Aussage, wenn auch öfter wiederholt, ist Quatsch. Die Umlagefinanzierung sichert doch geradezu prototypisch vor einem totalen Zusammenbruch — anders als bei einer Kapitalanlage ist ein Totalverlust praktisch ausgeschlossen.

      Was aber natürlich passieren wird (demographischer Wandel), ist, dass die Umlagefinanzierung allein nur einen immer geringeren Lebensstandard sichern kann. Es wird also darauf hinauslaufen, dass das Rentensystem in Verbindung mit der Grundsicherung im Alter einen größeren Steuerzuschuss benötigt und andererseits für die Leute, die mehr als die Grundsicherung erhalten wollen, weniger verbleibt. Sprich: Es wird sich in die Richtung bewegen, dass mehr und mehr Leute eine „Einheitsrente“ a‘la „Grundsicherung im Alter“ erhalten.

      Nichtdestotrotz gibt es keine gerechtfertigten Gründe, hier Hiobsbotschaften vom Untergang des Rentensystems zu verbreiten…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 02.12.2023 09:05
      Das Blüm'che die Rente ist sicher ist immer noch wahr, so wie war bleibt, dass die Höhe nicht sicher ist.
      Aber solange der Staat auf Steuereinahmen bei den Rentner (viele müsste einen Steuererklärung machen, mache sie aber nicht und er Staat guckt zu) verzichtet, scheinst es uns doch gut zu gehen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 09:12
      Das Rentensystem steht vor dem Kollaps und wird in einigen Jahren wegen Überlastung zusammenbrechen.

      Die Aussage, wenn auch öfter wiederholt, ist Quatsch. Die Umlagefinanzierung sichert doch geradezu prototypisch vor einem totalen Zusammenbruch — anders als bei einer Kapitalanlage ist ein Totalverlust praktisch ausgeschlossen.

      Was aber natürlich passieren wird (demographischer Wandel), ist, dass die Umlagefinanzierung allein nur einen immer geringeren Lebensstandard sichern kann. Es wird also darauf hinauslaufen, dass das Rentensystem in Verbindung mit der Grundsicherung im Alter einen größeren Steuerzuschuss benötigt und andererseits für die Leute, die mehr als die Grundsicherung erhalten wollen, weniger verbleibt. Sprich: Es wird sich in die Richtung bewegen, dass mehr und mehr Leute eine „Einheitsrente“ a‘la „Grundsicherung im Alter“ erhalten.

      Nichtdestotrotz gibt es keine gerechtfertigten Gründe, hier Hiobsbotschaften vom Untergang des Rentensystems zu verbreiten…

      Also so kann man sich das alles natürlich auch schön reden:
      Das Rentensystem ist aus deiner Sicht noch intakt, so lange jemand nach 45 Jahren des Einzahlens noch mindestens 1€ daraus beziehen kann. Eigentlich ohne weiteren Kommentar.

      Bin mal gespannt was man machen wird, wenn erste Probleme bei der Generation X auftreten werden.
      Ist ja nicht so, als wenn die Lücke zwischen denjenigen, die nie gearbeitet haben und denen die Jahrzehnte hinter sich haben größer werden würde, das Gegenteil ist eher der Fall. Aber na ja was weiß ich schon
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 02.12.2023 10:23
      Bin mal gespannt was man machen wird, wenn erste Probleme bei der Generation X auftreten werden.
      Ist ja nicht so, als wenn die Lücke zwischen denjenigen, die nie gearbeitet haben und denen die Jahrzehnte hinter sich haben größer werden würde, das Gegenteil ist eher der Fall. Aber na ja was weiß ich schon
      Das große immer wiederkehrende Missverständnis des Rentensystems ist doch, dass einige glauben, dass es was mit der Anzahl der Kinder oder der Generationen zu tun hat.
      Es hat einzig was damit zu tun, wie viele Einzahler (sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze) man im Verhältnis zu den Auszahlern (Rentenbezieher) hat.
      Und letztere sind halt länger im Rentenbezug und dadurch steigt dessen Anzahl.
      Dummerweise sind die, die eine hohe Rente bekommen, statistisch die, die länger Rente bekommen und früher in Rente gehen.
      Und damit ist es egal welcher Generation die sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer angehören oder wessen Kinder sie sind, Hauptsache jemand zahlt ein, aber da wir die Pilleknickjahre nicht durch eigenes Menschenmaterialaufgefüllt bekommen müssen die verbleibenden halt mehr einzahlen oder mehr externe reinholen.

      So wie im öD die Jobs von den externen gemacht werden müssen, weil wir keine eigenen Nachwuchs haben (damit es nicht zu offtopic ist)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.12.2023 11:19
      Insofern halte ich eine minimal stärkere Erhöhung schon für realistisch, da erst ab 01/25. Zumal genau ab 01/25 die TVöDler ja wieder eine Erhöhung erhalten werden.

      Ganz genau.

      Keine Sorge, das Ergebnis nächste Woche wird nicht schlecht werden. Ich habe gestern wieder mit dem Personalrat gesprochen.

      Einen schlechten Abschluss als den TVÖD kann man uns einfach nicht anbieten, dann würden noch mehr Leute kündigen und es wäre einfach wahnsinnig ungerecht.

      Also-es ist schon erstaunlich, wie sehr hier mit einem ähnlichen Abschluss wie im TVÖD gerechnet wird - mit ein paar Zehnteln nach oben oder unten- je nach Laufzeit. Einfach nur lustig.

      Wir erinnern uns an die Ausgangslage im TVÖD vor einem Jahr; sehr hohe Inflationsraten von bis zu 8% und wochenlange, massive bundesweite Streiks führten zu dem bekannten Ergebnis.

      Wir schauen uns die aktuelle Lage an: Inflationsraten (aktuell bei ca 3-4%(Prognose nächstes Jahr weiter sinkend), keine öffentlich wahrnehmbaren Streiks- bis auf die Stadtstaaten und ein Gerichtsurteil, dass bereits jetzt Haushaltssperren/Haushaltsnotlagen für 2024 in einigen Ländern zur Folge hat.

      Warum soltenn die Länder vor diesem Hintergrund einem Abschluss in der Höhe des TVÖD zustimmmen?? Die hier genannten Argumente; "es wäre ungerecht- einen schlechteren Abschluss kann man niemanden verkaufen - dann werden noch mehr kündigen - oder für mich der Beste: ich trete in den inneren Streik -  interssiert die TDL nicht die Bohne.

      Deshalb sehe ich folgendes Angebot der TDL: es gibt für alle ca. 2/3 des TVÖD- Abschlusses- in den Streikhochburgen können die Länder noch was drauflegen. Und die Gewerkschaften werden dem zustimmen müssen, weil kein Drohpotential besteht. Ich freue mich schon auf die Reaktionen wie z.B. :nur weil ich nicht gestreikt habe, soll ich weniger kriegen- Unverschämtheit.

      Tariflas: Von diesem Horrorszenario sind Sie ja nicht mehr betroffen, weil Sie gekündigt haben. In der PW steigen Sie 2024 in den 100k -Bereich auf und müssen sich nicht mehr vor Ihren Bekannten schämen .
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Markus am 02.12.2023 11:30
      Warum soltenn die Länder vor diesem Hintergrund einem Abschluss in der Höhe des TVÖD zustimmmen??
      Ganz einfach, weil das Delta TVL zu TVÖD irgendwann so groß wird, dass sich im TVL keiner mehr bewirbt oder es eine aktive Abwanderung von TVL nach TVÖD gibt. Mal davon abgesehen sehe ich nicht was die aktuelle Inflationsrate mit den Lohnverhandlungen zu tun hat, wenn es eh nur darum geht, der bereits erlittenen Reallohnverlust ein Stück weit zu kompensieren.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 02.12.2023 11:39
      Leute, keine Sorge. Es wird never ever ein schlechteres Ergebnis als im TVöD geben!

      Es wird ein minimal besseres Ergebnis erzielt werden, dafür aber wie immer erst zeitverzögert und evtl. mit einer längeren Laufzeit.

      Sonst gäbe es ja zwei Benachteiligungen: Schlechtere Tabelle + zeitliche Verzögerung
      Und das wird die Gewerkschaft niemals mitmachen.

      Es wird im Prinzip wie immer kommen: Ein MINIMAL besseres Ergebnis, dafür aber zeitlich so versetzt, dass man (weiterhin) immer ein Jahr hinterher hinkt.

      Den Optimismus hätten wir gerne alle.
      Als Realist sage ich die Inflationsrate hatte dem TVÖD positiv in die Karten gespielt wir liegen bei 3,2% und weiter sinkend.
      https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/

      Dann das große Haushaltsloch welche zum Jahresende diskutiert wird. Überall wird der Rotstift angesetzt.
      Die bislang langen Laufzeiten des TV-L.
      Der Umschwung das es zu viele Stellen und zu wenige Bewerber gab dreht sich gerade.

      All das sind Faktoren, warum es keinen so hohen Abschluss geben kann. Wer jetzt damit kommt egal ich muss überleben hat das wirtschaftliche Handeln nicht verstanden.

      Man wird sich auf was einigen was den Arbeitnehmern sauer aufstoßen wird und wird sich für das gute Ergebnis feiern.Ich bin schon froh wenn 3% rausspringen würden.
      Zumindest in Ba-Wü verschlechtert sich die Ausgangslage weiter:

      https://www.n-tv.de/regionales/baden-wuerttemberg/Preissteigerungen-Land-plant-Finanzspritze-fuer-die-Wilhelma-article24572929.html

      Selbst bei den Affen in der Wilhelma ist die hohe Inflationsrate angekommen.
      Da bleibt für die TVöDler immer weniger übrig. ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflas am 02.12.2023 11:43


      Tariflas: Von diesem Horrorszenario sind Sie ja nicht mehr betroffen, weil Sie gekündigt haben. In der PW steigen Sie 2024 in den 100k -Bereich auf und müssen sich nicht mehr vor Ihren Bekannten schämen .


      Allerdings, dennoch muss ich noch drei Monate arbeiten und darf mich so oder so hier dennoch zu Wort melden, oder?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 02.12.2023 11:44
      [...]
      Die Bruttolohnerhöhung müsste also auch demnach garnicht für 2024 zum Tragen kommen, denn es gibt da einfach keine.

      Wahrscheinlich meinst du genau das…

      Jep, genau. Ich würde vermuten, dass die Kröte, die die Gewerkschaften (und mit ihr wir) im TV-L ggü. dem TVöD schlucken muss, i.W. eine längere Laufzeit und spätere Erhöhung ist. Bezüglich der Prozentzahlen bzw. des Mindestbetrags der Lohnerhöhung für insbesondere die unteren Entgeltgruppen wird sich Ver.Di nicht wesentlich vom TVöD-Ergebnis wegverhandeln lassen, weil sie das nicht vermitteln können. Bleibt als Verhandlungsmasse die Laufzeit und ab wann was greift. (Natürlich kann man sich auch noch vorstellen, dass die oberen Entgeltgruppen noch ein wenig geschröpft werden, also bei einer Konstruktion wie im TVöD ein höherer Sockel dafür geringere prozentuale Erhöhung... Da würde ich aber hoffen, dass die TDL dann doch mal einsieht, dass sie sich damit keinen Gefallen täte, was die Gewinnung und das Halten von gut qualifiziertem Personal angeht.)
      Zum letzten Punkt: Der Sockel +% hängt ganz deutlich von der monatlichen IAP ab, denn Sockel + IAP können zwar rein theoretisch unter der IAP liegen. Aber das kannst du doch niemandem verkaufen...
      Mehr ab 2024 aber etwas weniger 2025 als im Vorjahr? Unvorstellbar zu argumentieren.
      Unendlich lässt sich das nicht verschieben. Die 200€ + 5,5% sind nach Abzug in der niedrigsten EG etwas mehr als 220€ Netto. 250€ + 3% bietet das z.B. nicht.
      Zahlenwischerei, ich weiß...
      Das bedeutet auch: Will der AG den Sockel + % drücken,  muss der IAP-Abschlag runter.
      Man kann die 3000.- € bis 12/24 auch in 15 Raten stückeln, dann gibt es 2/24 eine Einmalzahlung von 1000.- € für 10/23 bis 2/24 und ab 3/24 200.- €/Monat und schon hat man weniger als 250€ + 3% für 2025.

      Wenn man keine ahnung hat soll man sowas nicht posten es sind gar keine 15 raten möglich sollte man aberw isseen
      1. - 5. "Rate" als Einmalzahlung 1.000 € 2/24
      6. - 15. Rate 200 € von 3/24 - 12/24
      zusammen 3.000 €. Warum sollte das nicht gehen?

      Verstehe ich auch nicht. Bestimmt geht das. Wird aber so nicht kommen. Ich tippe auf 250€-Raten und danach um eine Steigerung, sodass auch 2025 ca. 250€ mtl. mehr rausspringen. Eben etwas besser als im TVöD - dafür aber mit der zeitlichen Verzögerung und längeren Laufzeit. Wie immer. Also keine Panik.
      Etwas Panik wäre da schon da:
      Entgelterhöhung TVöD ab 01.03.2024 war: +200 € +5,5%; mindestens insgesamt 340 €
      Ja, denke genau so etwas wird im TV-L ja auch kommen, nur eben minimal höher und erst ab 01/25, da man die Zeit bis dahin mit der Inflationsausgleichszahlung überbrücken wird.

      Im Grunde ist das ja egal, weil es ja aufs gleiche hinaus kommt.
      Naja, nicht wirklich. Für das Rentenbrutto ist es definitiv schlechter, wenn die Entgelte erst 2025 steigen.

      Glaubst du denn, dass das noch eine Rolle spielen wird?
      Das Rentensystem steht vor dem Kollaps und wird in einigen Jahren wegen Überlastung zusammenbrechen.
      Es ist völlig egal was auf dem Bescheid steht, den man jedes Jahr von der Rentenkasse zugeschickt bekommt (ich würde behaupten, es ist für alle Jahrgänge ab 1980 nicht mehr relevant).
      Ich denke schon, dass es eine Rolle spielt. Sehe das Problem mit der Rente zwar auch, aber ich denke nicht, dass das System wirklich zusammenbrechen wird. Das halte ich für Panikmache.

      Deswegen gehe ich auch nicht von einem schlechteren Abschluss als im TVöD aus. Nur eben mit zeitlicher Verzögerung, was schon heftig genug ist, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2024 die Rentenbruttos in der gleichen Entgeltgruppe sich dann gerne mal um 5.000/Jahr unterscheiden. Das IST bereits ein fetter Nachteil der TV-L-Beschäftigten gegenüber den TVöD-Beschäftigten. Deshalb WIRD es 2025 eine Erhöhung mindestens auf dem TVöD-Niveau von 2024 geben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 11:52
      Insofern halte ich eine minimal stärkere Erhöhung schon für realistisch, da erst ab 01/25. Zumal genau ab 01/25 die TVöDler ja wieder eine Erhöhung erhalten werden.

      Ganz genau.

      Keine Sorge, das Ergebnis nächste Woche wird nicht schlecht werden. Ich habe gestern wieder mit dem Personalrat gesprochen.

      Einen schlechten Abschluss als den TVÖD kann man uns einfach nicht anbieten, dann würden noch mehr Leute kündigen und es wäre einfach wahnsinnig ungerecht.

      Warum soltenn die Länder vor diesem Hintergrund einem Abschluss in der Höhe des TVÖD zustimmmen?? Die hier genannten Argumente; "es wäre ungerecht- einen schlechteren Abschluss kann man niemanden verkaufen - dann werden noch mehr kündigen - oder für mich der Beste: ich trete in den inneren Streik -  interssiert die TDL nicht die Bohne.

      Ganz genau!
      Und aus dem Grund gibt es aus meiner Sicht nur eine einzige Möglichkeit, um wieder Parität mit dem TVÖD herzustellen.
      Und diese Idee sieht so aus, dass unsere Wochenarbeitszeit im Gegenzug auf 20 Stunden (also um 50%) reduziert wird.
      Und an alle die, die jetzt lachen und das für unrealistisch halten: WIR als Angestellte haben die Macht! NIEMAND kann uns aufhalten, wenn wir ALLE die Arbeit niederlegen, um diese Forderung durchzusetzen!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.12.2023 12:13

      Und diese Idee sieht so aus, dass unsere Wochenarbeitszeit im Gegenzug auf 20 Stunden (also um 50%) reduziert wird.

      Und an alle die, die jetzt lachen und das für unrealistisch halten:

      WIR als Angestellte haben die Macht! NIEMAND kann uns aufhalten, wenn wir ALLE die Arbeit niederlegen,

      um diese Forderung durchzusetzen!

      Lieber Pelikan,

      grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, wenn auch nicht in diesem Punkt. Tariferhöhungen von 50% würden noch nicht ein Mal die Gewerkschaften fordern ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflheini am 02.12.2023 12:19
      Ich denke nicht dass die Arbeitgeber unfair sind und mit Absicht weniger zahlen möchten. Die aktuelle Lage gibt es momentan eben nicht her da sollte jeder ein wenig Einsehen haben und vielleicht auch etwas weniger gierig sein.

      Jetzt kommt ja erstmal die besinnliche Weihnachtszeit, daher sollte jeder mal einen Gang zurückschalten und sich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren und das ist sicher nicht das Geld.

      Diese Neiddebatte zwischen TvÖD und TV-L ist nicht zielführend.

      Das ist nur meine Meinung zu dem ganzen Tariftheater.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 02.12.2023 12:24
      Diese Neiddebatte zwischen TvÖD und TV-L ist nicht zielführend.
      Sind jetzt die TVöDler aktuell Neidisch auf die TV-Ler die mehr bekommen?

      Ich sehe ganz klar, dass in einigen Ländern die Verhandlungsführer sich sehr wohl bewusst sind, dass ein zu großer Gap zwischen den TVs ihnen das leben schwer machen wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.12.2023 12:28


      Tariflas: Von diesem Horrorszenario sind Sie ja nicht mehr betroffen, weil Sie gekündigt haben. In der PW steigen Sie 2024 in den 100k -Bereich auf und müssen sich nicht mehr vor Ihren Bekannten schämen .


      Allerdings, dennoch muss ich noch drei Monate arbeiten und darf mich so oder so hier dennoch zu Wort melden, oder?

      Unbedingt- teilen Sie uns ab April 2024 mit: Was ist - von der Bezahlung abgesehen - noch besser als bei Ihrem jetzigen AG - was ggf- schlechter. Ich freue mich auf Ihre Beiträge - auch schon vorher.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 12:50

      Und diese Idee sieht so aus, dass unsere Wochenarbeitszeit im Gegenzug auf 20 Stunden (also um 50%) reduziert wird.

      Und an alle die, die jetzt lachen und das für unrealistisch halten:

      WIR als Angestellte haben die Macht! NIEMAND kann uns aufhalten, wenn wir ALLE die Arbeit niederlegen,

      um diese Forderung durchzusetzen!

      Lieber Pelikan,

      grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, wenn auch nicht in diesem Punkt. Tariferhöhungen von 50% würden noch nicht ein Mal die Gewerkschaften fordern ;)

      Wieso ERHÖHUNGEN? Die TDL wird uns wahrscheinlich eine Erhöhung mit Verweis auf leere Kassen verweigern!
      Da aber die Parität zum TVÖD gewahrt bleiben muss, haben wir als Alternative ja nur eine massive Reduzierung der Arbeitszeit! Wenn man uns kein Geld geben will, welche Möglichkeit haben wir dann noch als Ausgleich?! DARÜBER sollte man doch reden!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: smiteme am 02.12.2023 12:51
      Das ganze läuft dich immer gleich ab....

      Als wären die Parameter nicht von vornherein klar abgestimmt.

      Evtl. Wird ja diesmal noch so getan als würde es richtig haarig, bevor das Ergebnis präsentiert wird.

      "Eegebnis vor Weihnachten" würde ich mal so interpretieren das die nächste Verhandlung erst mal Ergebnislos verläuft, alle Seiten rufen "wie schrecklich" und dann in einer Sonderrunde kurz vor Weihnachten das hart umkämpfte Ergebnis kommt, was dann ca 80% des Ergebnis vom TVÖD ist... und alle sind zufrieden  8)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 12:52
      Ich denke nicht dass die Arbeitgeber unfair sind und mit Absicht weniger zahlen möchten. Die aktuelle Lage gibt es momentan eben nicht her da sollte jeder ein wenig Einsehen haben und vielleicht auch etwas weniger gierig sein.

      Jetzt kommt ja erstmal die besinnliche Weihnachtszeit, daher sollte jeder mal einen Gang zurückschalten und sich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren und das ist sicher nicht das Geld.

      Diese Neiddebatte zwischen TvÖD und TV-L ist nicht zielführend.

      Das ist nur meine Meinung zu dem ganzen Tariftheater.

      Na ja gut, aber der TVÖD-Abschluss ist deshalb so gut ausgefallen, weil damals die Inflation so hoch war (wobei ehrlich gesagt, ich sehe nicht dass die Preise im Supermarkt wirklich fallen - wie kommt man bitte auf sowas?!). Wie auch immer, ich will sagen, nach dieser Logik müsste ja jetzt der TVÖD wieder einen Teil seiner Erhöhungen zurück geben, weil wir ja angeblich weniger Inflation haben. Das wird aber nicht passieren, also haben wir im TV-L das Recht auf einen entsprechenden Ausgleich, wenn man uns nicht die gleiche Summe gewähren will! Also sage ich: 50% weniger Arbeitszeit für die Angestellten des TV-L bei gleichbleibendem Lohn! DAS wäre fair aus meiner Sicht. Wenn es dem TDL rein darum geht NICHT MEHR GELD auszugeben, müsste das doch möglich sein!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.12.2023 13:01
      Ich denke nicht dass die Arbeitgeber unfair sind und mit Absicht weniger zahlen möchten. Die aktuelle Lage gibt es momentan eben nicht her da sollte jeder ein wenig Einsehen haben und vielleicht auch etwas weniger gierig sein.

      Jetzt kommt ja erstmal die besinnliche Weihnachtszeit, daher sollte jeder mal einen Gang zurückschalten und sich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren und das ist sicher nicht das Geld.

      Diese Neiddebatte zwischen TvÖD und TV-L ist nicht zielführend.

      Das ist nur meine Meinung zu dem ganzen Tariftheater.

      Na ja gut, aber der TVÖD-Abschluss ist deshalb so gut ausgefallen, weil damals die Inflation so hoch war (wobei ehrlich gesagt, ich sehe nicht dass die Preise im Supermarkt wirklich fallen - wie kommt man bitte auf sowas?!). Wie auch immer, ich will sagen, nach dieser Logik müsste ja jetzt der TVÖD wieder einen Teil seiner Erhöhungen zurück geben, weil wir ja angeblich weniger Inflation haben. Das wird aber nicht passieren, also haben wir im TV-L das Recht auf einen entsprechenden Ausgleich, wenn man uns nicht die gleiche Summe gewähren will! Also sage ich: 50% weniger Arbeitszeit für die Angestellten des TV-L bei gleichbleibendem Lohn! DAS wäre fair aus meiner Sicht. Wenn es dem TDL rein darum geht NICHT MEHR GELD auszugeben, müsste das doch möglich sein!

      Aber führt Ihr Vorschlag nicht auch zu höheren Kosten durch Neueinstellungen? Wer macht dann die nicht erledigte Arbeit, wenn alle nur 50% arbeiten ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 13:05
      Ich denke nicht dass die Arbeitgeber unfair sind und mit Absicht weniger zahlen möchten. Die aktuelle Lage gibt es momentan eben nicht her da sollte jeder ein wenig Einsehen haben und vielleicht auch etwas weniger gierig sein.

      Jetzt kommt ja erstmal die besinnliche Weihnachtszeit, daher sollte jeder mal einen Gang zurückschalten und sich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren und das ist sicher nicht das Geld.

      Diese Neiddebatte zwischen TvÖD und TV-L ist nicht zielführend.

      Das ist nur meine Meinung zu dem ganzen Tariftheater.

      Na ja gut, aber der TVÖD-Abschluss ist deshalb so gut ausgefallen, weil damals die Inflation so hoch war (wobei ehrlich gesagt, ich sehe nicht dass die Preise im Supermarkt wirklich fallen - wie kommt man bitte auf sowas?!). Wie auch immer, ich will sagen, nach dieser Logik müsste ja jetzt der TVÖD wieder einen Teil seiner Erhöhungen zurück geben, weil wir ja angeblich weniger Inflation haben. Das wird aber nicht passieren, also haben wir im TV-L das Recht auf einen entsprechenden Ausgleich, wenn man uns nicht die gleiche Summe gewähren will! Also sage ich: 50% weniger Arbeitszeit für die Angestellten des TV-L bei gleichbleibendem Lohn! DAS wäre fair aus meiner Sicht. Wenn es dem TDL rein darum geht NICHT MEHR GELD auszugeben, müsste das doch möglich sein!

      Aber führt Ihr Vorschlag nicht auch zu höheren Kosten durch Neueinstellungen? Wer macht dann die nicht erledigte Arbeit, wenn alle nur 50% arbeiten ?

      TJA!
      DAS ist ja dann das Problem des TDL! Der sagt eben, er will den Angestellten nicht mehr zahlen, also muss er damit zurecht kommen, dass dann Arbeit liegen bleibt und Fälle langsamer erledigt werden!!!
      DAS wäre dann die Konsequenz: Eine langsamere öffentliche Verwaltung im TV-L.
      Aber MEHR sind wir ja offenbar auch nicht wert!
      Ich sehe dann aber keinen anderen Ausweg!

      Jetzt mal  ganz ehrlich! Soll ich vielleicht noch umsonst arbeiten oder Geld mitbringen?!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 02.12.2023 13:13
      Naja, um das Verhältnis zwischen TVöD und TV-L wiederherzustellen, müsste man ja nicht die Arbeitszeit auf 50% reduzieren. Eine Reduzierung auf 35 Stunden wäre sicher schon ausreichend und ggf. müsste nicht mal mehr Personal eingestellt werden. Die Idee halte ich gar nicht mal für schlecht. Schließlich könnte jeder dann für sich selbst entscheiden, was er mit den gewonnenen 4 Stunden anfangen möchte (z.B. einen kleinen Minijob ausüben).

      Aber ...

      Die Gewerkschaft fordert es halt nicht. Das ist das alte Spiel. Wer nichts fordert, bekommt auch nichts. Die AG kommen da bestimmt nicht selbst drauf, die Arbeitszeit zu reduzieren, wenn die Gewerkschaft kein Interesse daran hat. Genau wie mit der stufengleichen Höhergruppierung. Warum sollen die AG sie einführen, wenn die Gewerkschaft scheinbar kein Interesse daran hat und diese nicht mal fordert? Warum sollte die Arbeitszeit vereinheitlicht werden, wenn die Gewerkschaft scheinbar kein Interesse daran hat? u.s.w. ... :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 13:20
      Naja, um das Verhältnis zwischen TVöD und TV-L wiederherzustellen, müsste man ja nicht die Arbeitszeit auf 50% reduzieren. Eine Reduzierung auf 35 Stunden wäre sicher schon ausreichend und ggf. müsste nicht mal mehr Personal eingestellt werden. Die Idee halte ich gar nicht mal für schlecht. Schließlich könnte jeder dann für sich selbst entscheiden, was er mit den gewonnenen 4 Stunden anfangen möchte (z.B. einen kleinen Minijob ausüben).

      Aber ...

      Die Gewerkschaft fordert es halt nicht. Das ist das alte Spiel. Wer nichts fordert, bekommt auch nichts. Die AG kommen da bestimmt nicht selbst drauf, die Arbeitszeit zu reduzieren, wenn die Gewerkschaft kein Interesse daran hat. Genau wie mit der stufengleichen Höhergruppierung. Warum sollen die AG sie einführen, wenn die Gewerkschaft scheinbar kein Interesse daran hat und diese nicht mal fordert? Warum sollte die Arbeitszeit vereinheitlicht werden, wenn die Gewerkschaft scheinbar kein Interesse daran hat? u.s.w. ... :)

      35 Stunden?!
      DAS halte ich aber nicht für gerecht, weil man das kaum merken wird.
      Wir reden hier über +200€ und nochmal +5,5% zusätzlich für den TVÖD! Inflationsausgleichsgeld kam ja noch dazu!
      Da wären 35 Stunden Arbeitszeit für uns aber etwas wenig als Ausgleich würde ich sagen!

      Aber du hast recht, es wird niemand fordern, aber vielleicht kommt man im Gespräch ja auch von selbst drauf!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Markus am 02.12.2023 13:29
      wobei ehrlich gesagt, ich sehe nicht dass die Preise im Supermarkt wirklich fallen - wie kommt man bitte auf sowas?!
      Mir scheint du hast ein Verständnisproblem. Dass die Inflationsrate sinkt bedeutet nicht, dass die Preise sinken, sondern nur, dass sie etwas weniger schnell steigen im Vergleich zum Vorjahr. Die Geldentwertung als solche schreitet natürlich voran.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 13:34
      wobei ehrlich gesagt, ich sehe nicht dass die Preise im Supermarkt wirklich fallen - wie kommt man bitte auf sowas?!
      Mir scheint du hast ein Verständnisproblem. Dass die Inflationsrate sinkt bedeutet nicht, dass die Preise sinken, sondern nur, dass sie etwas weniger schnell steigen im Vergleich zum Vorjahr. Die Geldentwertung als solche schreitet natürlich voran.

      Umso schlimmer, dass der TDL sagt, wir im TV-L hätten keine Erhöhung nötig!!!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 02.12.2023 13:41
      Naja, um das Verhältnis zwischen TVöD und TV-L wiederherzustellen, müsste man ja nicht die Arbeitszeit auf 50% reduzieren. Eine Reduzierung auf 35 Stunden wäre sicher schon ausreichend und ggf. müsste nicht mal mehr Personal eingestellt werden. Die Idee halte ich gar nicht mal für schlecht. Schließlich könnte jeder dann für sich selbst entscheiden, was er mit den gewonnenen 4 Stunden anfangen möchte (z.B. einen kleinen Minijob ausüben).

      Aber ...

      Die Gewerkschaft fordert es halt nicht. Das ist das alte Spiel. Wer nichts fordert, bekommt auch nichts. Die AG kommen da bestimmt nicht selbst drauf, die Arbeitszeit zu reduzieren, wenn die Gewerkschaft kein Interesse daran hat. Genau wie mit der stufengleichen Höhergruppierung. Warum sollen die AG sie einführen, wenn die Gewerkschaft scheinbar kein Interesse daran hat und diese nicht mal fordert? Warum sollte die Arbeitszeit vereinheitlicht werden, wenn die Gewerkschaft scheinbar kein Interesse daran hat? u.s.w. ... :)

      35 Stunden?!
      DAS halte ich aber nicht für gerecht, weil man das kaum merken wird.
      Wir reden hier über +200€ und nochmal +5,5% zusätzlich für den TVÖD! Inflationsausgleichsgeld kam ja noch dazu!
      Da wären 35 Stunden Arbeitszeit für uns aber etwas wenig als Ausgleich würde ich sagen!

      Aber du hast recht, es wird niemand fordern, aber vielleicht kommt man im Gespräch ja auch von selbst drauf!
      Niemals. Eine Gewerkschaft, die scheinbar wunschlos glücklich ist, wird sicher nichts von den AG geschenkt bekommen.  :D

      Habe übrigens gerade mal ein paar fiktive Berechnungen gemacht. Vergleicht man die TV-L-Tabelle 2023 mit der TVöD-Tabelle 2024, kommt man sogar tatsächlich auf ziemlich genau einen Unterschied von 4-5 Stunden. Also die TVöDler müssten nur 34-35 Stunden arbeiten, um auf das Entgelt zu kommen, welches die TV-Ler für 39 Stunden erhalten. Heftig ...

      Danke, beste Gewerkschaft.  :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 02.12.2023 13:44
      Das einige hier immer von den angeblich leeren Kassen sprechen. Sind das Arbeitgebertrolle?
      Die Steuereinnahmen des Staates klettern auf fast 1
      Billion Euro. Welche leeren Kassen?

      Dann die sinkenden Inflationsraten. Hier wird festgestellt, dass die Preise im Supermaekr nicht sinken. Können Sie auch nicht oder haben wir eine Deflation? Sie steigen lediglich langsamer.
      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflas am 02.12.2023 13:47

      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Das sagte unser Personalrat auch.

      Alternativ wäre eine 4 Tagewoche für die Kollegen auch was Feines- jeden Fr. frei. Mal eben von Donnerstag Abend bis Sonntag nach Mallorca, herrlich.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 13:58

      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Das sagte unser Personalrat auch.

      Alternativ wäre eine 4 Tagewoche für die Kollegen auch was Feines- jeden Fr. frei. Mal eben von Donnerstag Abend bis Sonntag nach Mallorca, herrlich.

      Ich glaube das alles hat auch weniger mit fehlenden Argumenten zu tun, als viel eher mit dem fehlenden Willen.
      Wenn ich kein Geld ausgeben will, betone ich halt eher Gründe, die eigentlich keine sind. Auch wenn die Gegenseite etwas anderes sagt, kann ich ja trotzdem bei meiner Meinung bleiben, wohlwissend, dass ich selbst natürlich unrecht habe.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 02.12.2023 14:04
      Es hat vielleicht auch einfach mit dem fehlenden Willen der Gewerkschaft zu tun. Da würde ich als AG ehrlich gesagt nur noch drüber lachen. Vielleicht ein Grund, warum noch nicht mal ein Gegenangebot vorgelegt wurde. ...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 02.12.2023 14:13

      Und diese Idee sieht so aus, dass unsere Wochenarbeitszeit im Gegenzug auf 20 Stunden (also um 50%) reduziert wird.

      Und an alle die, die jetzt lachen und das für unrealistisch halten:

      WIR als Angestellte haben die Macht! NIEMAND kann uns aufhalten, wenn wir ALLE die Arbeit niederlegen,

      um diese Forderung durchzusetzen!

      Lieber Pelikan,

      grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, wenn auch nicht in diesem Punkt. Tariferhöhungen von 50% würden noch nicht ein Mal die Gewerkschaften fordern ;)

      Wieso ERHÖHUNGEN? Die TDL wird uns wahrscheinlich eine Erhöhung mit Verweis auf leere Kassen verweigern!
      Da aber die Parität zum TVÖD gewahrt bleiben muss, haben wir als Alternative ja nur eine massive Reduzierung der Arbeitszeit! Wenn man uns kein Geld geben will, welche Möglichkeit haben wir dann noch als Ausgleich?! DARÜBER sollte man doch reden!

      Welche Parität? Es war nun mal damals erklärtes Ziel der TDL mit einem eigenen TV Geld gegenüber den anderen, ehemaligen Partnern zu sparen. Und da die TDL den Schuss noch nicht gehört hat, sagt sie sich, dass genau das doch wunderbar klappt. Sie denkt also: wieso sollen wir einen völlig anderen TV als Vergleich heranziehen? Wir vergleichen uns ja auch nicht mit IG-Metall o.ä.

      Die bisherigen Anzeichen machen deutlich, dass für die TDL der Baum noch nicht genug brennt. Das allein ist schon ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter.

      Und Verdi kann für die unteren Gruppen, die hauptsächlich ihre Mitarbeiter ausmachen, ein akzeptables Ergebnis rausholen, da hier der Abstand zum TVÖD geringer ist und Mindestbeträge u.ä. hier mehr bringen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 02.12.2023 14:49

      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Das sagte unser Personalrat auch.

      Alternativ wäre eine 4 Tagewoche für die Kollegen auch was Feines- jeden Fr. frei. Mal eben von Donnerstag Abend bis Sonntag nach Mallorca, herrlich.

      Und Leute, die beispielsweise 30 Stunden gehen und das in Form einer 4-Tage Woche, gehen dann nur 3 Tage? Sowas kann man doch nur schwer flächendeckend auf alle Bereiche übertragen. Dann doch lieber die Stundenreduzierung. Die 4-Tage Woche kannst du ja jetzt auch schon umsetzen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 15:28

      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Das sagte unser Personalrat auch.

      Alternativ wäre eine 4 Tagewoche für die Kollegen auch was Feines- jeden Fr. frei. Mal eben von Donnerstag Abend bis Sonntag nach Mallorca, herrlich.

      Die 4-Tage Woche kannst du ja jetzt auch schon umsetzen.

      Aber nicht bei gleichbleibendem Lohn, und allein darum geht es ja (außer du arbeitest von Mo - Do 10 Stunden... - weiß aber gar nicht wie das dann rechtlich ist und mit der Pause).
      Was bringt es, wenn man weniger arbeitet und dann auch weniger Lohn hat?
      Genau das wäre ja ein alternativer Kompromiss beim TV-L, dass wir im Gegensatz zum TVÖD keine Lohnerhöhung bekommen, aber dafür die Arbeitszeit gekürzt wird (ohne Lohnabzug)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 02.12.2023 15:49

      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Das sagte unser Personalrat auch.

      Alternativ wäre eine 4 Tagewoche für die Kollegen auch was Feines- jeden Fr. frei. Mal eben von Donnerstag Abend bis Sonntag nach Mallorca, herrlich.

      Die 4-Tage Woche kannst du ja jetzt auch schon umsetzen.

      Aber nicht bei gleichbleibendem Lohn, und allein darum geht es ja (außer du arbeitest von Mo - Do 10 Stunden... - weiß aber gar nicht wie das dann rechtlich ist und mit der Pause).
      Was bringt es, wenn man weniger arbeitet und dann auch weniger Lohn hat?
      Genau das wäre ja ein alternativer Kompromiss beim TV-L, dass wir im Gegensatz zum TVÖD keine Lohnerhöhung bekommen, aber dafür die Arbeitszeit gekürzt wird (ohne Lohnabzug)

      Das ist kein Kompromiss, das ist einfach nur vom Schreibtisch bis zur Wand gedacht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Markus am 02.12.2023 16:39
      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.
      Doch: Weil sie es können.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 02.12.2023 17:32
      Das mit der Stundenreduzierung hatten wir doch nun schon. Dadurch steigt für niemanden das Einkommen. Punkt 1. Punkt 2, steht überhaupt nicht zur Debatte und wird weder von ver.di, noch der TDL gefordert oder gewünscht. Punkt 3, soll wirklich die Alternative sein, dass man aus einem Vollzeitjob auf x-Stunden die Arbeitszeit reduziert, dass dann das, was aktuell in der Lohntüte fehlt, mit einem Minijob aufgefangen wird? Hier wurde bereits lange zum Thema Attraktivität geschrieben. Am Ende wollen die Leute vom Einkommen leben. Was dann, wenn der TVÖD dann auch die Stunden reduziert oder jeder andere vergleichbare TV? Nur haben die bereits die Prozente eingefahren.

      Und Pelikan, bei allem Verständnis, es geht um 10,5 Prozent, wie kommst du darauf, dass man stattdessen die Arbeitszeit um 50 Prozent reduzieren sollte? Dann muss man es wie Tarifatlas machen und im TV-L die Arbeitszeit um 100 Prozent reduzieren…

      @all… Mal wieder die Bitte, beim zitieren nur die Passagen zu übernehmen, die wirklich relevant sind. Es macht das hier alles noch unübersichtlicher, wenn seitenlange Zitate erfolgen. Und eine Zitat ist nicht notwendig, wenn man direkt antwortet… Danke!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: RsQ am 02.12.2023 18:20
      Warum schafft man nicht Attraktivität, indem es die Wahl zwischen - X Stunden weniger oder alternativ X Prozent mehr Gehalt gibt? Das könnte doch eine Win-win-Situation werden? (Die einen gewinnen auf Wunsch mehr Freizeit, die anderen mehr Geld - und die Arbeitgeber müssen nicht mit der Gießkanne das Maximum an mehr Geld raushauen.) Zumal ja relativ valide erwiesen ist, dass die meiste Menschen in weniger Arbeitszeit effizienter arbeiten, mitunter also sogar das gleiche Ergebnis abliefern.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Markus am 02.12.2023 18:39
      Was soll denn das mit den weniger Stunden? Man braucht doch im Gegenzug neues Personal, das die Lücke füllt. Damit ist nichts gespart. Und wenn eh schon unterbesetzt, wieso dann Stunden reduzieren? Zumindest aus AG-Sicht kommt das nicht in Frage.

      Und z.B. in meinem Job würde das eh bedeuten, die gleiche Arbeit in weniger (vergüteter) Zeit zu machen. Denn wenn ich in einem Projekt arbeite interessiert einzig das Ergebnis, wie viele Stunden ich gebraucht habe um dazu zu kommen, juckt keinen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: RsQ am 02.12.2023 18:45
      Früher oder später wird die Arbeitszeit ein zentraler Faktor für die Attraktivität von Arbeitsplätzen. Die Generation U30 hat zunehmend keine Lust mehr auf 40 Stunden pro Woche - da geht es nicht mehr um Einkommensmaximierung. Das kann man bedauern, aber wenn man mittel- und langfristig AN finden will, muss man an das Thema ran. Das wäre doch ein Wahlmodell ein guter Einstieg.

      Und bzgl. "Wer soll die Arbeit machen?" - die Frage stellt sich doch jetzt schon. Klar gibt es ein generelles Verfügbarkeitsproblem (Stichwort Demographieknick). Man kann sich die 40-Stunden-Pflicht noch eine Weile reiten (bis halt keiner vom Bestandspersonal mehr da ist) - aber cleverer wäre es m. E., jetzt schon mit flexibleren Arbeitszeiten um Mitarbeiter zu werben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Markus am 02.12.2023 18:45
      Umso schlimmer, dass der TDL sagt, wir im TV-L hätten keine Erhöhung nötig!!!
      Sagen die das wirklich? Quelle? Das wäre ja vollkommen indiskutabel. Wie gesagt, bis zum Exzess können die das Spiel eh nicht treiben. Ich meine in meiner Stufe E12-3 haben wir derzeit nach Anwendung des neuen Tarifabschluss ein Delta von 14% zum TVÖD wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Alles unter +10% im TVL kann man sich da eigentlich nicht leisten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Markus am 02.12.2023 18:50
      Die Generation U30 hat zunehmend keine Lust mehr auf 40 Stunden pro Woche - da geht es nicht mehr um Einkommensmaximierung.
      Dabei wird übersehen, dass wir in internationalem Wettbewerb mit z.B. China und Indien stehen, die mittlerweile auch richtig gute Ingenieure haben. Natürlich kann man so eine Soja-Sören-Arbeitsmoral an den Tag legen wie von dir beschrieben, aber dann werden sich die Menschen hier bald wundern (in negativem Sinne) wo der Wohlstand hin ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Joulupukki am 02.12.2023 18:53
      Das IW Köln warnt (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarife-finale-im-laender-tarifstreit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231202-99-154265) vor den Folgen der erneuten Umsetzung einer, um es mit dem Begriff eines bekannten (Ex-)Foristen zu sagen, "Sozialismuspauschale", die wieder Teil der Forderungen der Gewerkschaften ist und übt Kritik an der insgesamten Stauchung des Gehaltsgefüges in der jüngeren Vergangenheit.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Mario Nette am 02.12.2023 19:04
      Das IW Köln warnt (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarife-finale-im-laender-tarifstreit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231202-99-154265) vor den Folgen der erneuten Umsetzung einer, um es mit dem Begriff eines bekannten (Ex-)Foristen zu sagen, "Sozialismuspauschale", die wieder Teil der Forderungen der Gewerkschaften ist und übt Kritik an der insgesamten Stauchung des Gehaltsgefüges in der jüngeren Vergangenheit.

      Dann einfach für jeden die 23,x % und der Drops ist gelutscht. So schwer ist das doch eigentlich gar nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johannes1893 am 02.12.2023 19:44
      Das IW Köln warnt (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarife-finale-im-laender-tarifstreit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231202-99-154265) vor den Folgen der erneuten Umsetzung einer, um es mit dem Begriff eines bekannten (Ex-)Foristen zu sagen, "Sozialismuspauschale", die wieder Teil der Forderungen der Gewerkschaften ist und übt Kritik an der insgesamten Stauchung des Gehaltsgefüges in der jüngeren Vergangenheit.

      Das interessiert Verdi aber nicht. Und ich glaube sogar das es nicht nur reine Klientelpolitik ist, sondern wirklich als „sozial“ angesehen wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Hochschulabsolvent am 02.12.2023 20:10
      Das IW Köln warnt (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarife-finale-im-laender-tarifstreit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231202-99-154265) vor den Folgen der erneuten Umsetzung einer, um es mit dem Begriff eines bekannten (Ex-)Foristen zu sagen, "Sozialismuspauschale", die wieder Teil der Forderungen der Gewerkschaften ist und übt Kritik an der insgesamten Stauchung des Gehaltsgefüges in der jüngeren Vergangenheit.

      Das interessiert Verdi aber nicht. Und ich glaube sogar das es nicht nur reine Klientelpolitik ist, sondern wirklich als „sozial“ angesehen wird.

      Das glaube ich. Am Ende leiden aber langfristig nicht die höheren EGs darunter, sondern alle Patienten/Kunden/Kollegen, die auf deren Zuarbeit angewiesen sind (Freigaben von med. Gerätebeschaffungen, IT- und Geräte-Wartung bis hin zu Patientenuntersuchungen und -behandlungen, Studien). Die höheren EGs sind dann eben mal ein paar Tage mehr krank, vllt. mit Kindern (wurde mir von einem Vorgesetzten sogar gegen Frustgefühle empfohlen, also auch mal eine Auszeit zu nehmen, die Zeit im ÖD für Familienplanung zu nutzen) und verschwinden schließlich dorthin, wo sie gewertschätzt werden. Es finden sich nun v.a. mit den vielen Renteneintritten zunehmend mehr attraktive Möglichkeiten. Bei dem andauernden Vetreten von offenen Stellen bei hoher Verantwortung (weitgehend ohne standardisierte Arbeitsabläufe) und dem Gehalt, kann man als AG auch nicht mehr erwarten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 02.12.2023 20:19


      Wir erinnern uns an die Ausgangslage im TVÖD vor einem Jahr; sehr hohe Inflationsraten von bis zu 8% und wochenlange, massive bundesweite Streiks führten zu dem bekannten Ergebnis.

      Wir schauen uns die aktuelle Lage an: Inflationsraten (aktuell bei ca 3-4%(Prognose nächstes Jahr weiter sinkend), keine öffentlich wahrnehmbaren Streiks- bis auf die Stadtstaaten und ein Gerichtsurteil, dass bereits jetzt Haushaltssperren/Haushaltsnotlagen für 2024 in einigen Ländern zur Folge hat.



      Und wo warst Du, als die Inflationsrate 8% war? Hast Du das nicht ebenso erlebt, wie alle anderen? Wieso sollte die ebenso durchlebte Inflation denn für TVÖD berücksichtigt werden und für TV-L nicht? Verstehst Du nicht, dass sich quasi alle aufsummiert? Wir haben doch zwischenzeitig keine Deflation gehabt!? Bin ratlos...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 02.12.2023 20:25
      Die Generation U30 hat zunehmend keine Lust mehr auf 40 Stunden pro Woche - da geht es nicht mehr um Einkommensmaximierung.
      Dabei wird übersehen, dass wir in internationalem Wettbewerb mit z.B. China und Indien stehen, die mittlerweile auch richtig gute Ingenieure haben. Natürlich kann man so eine Soja-Sören-Arbeitsmoral an den Tag legen wie von dir beschrieben, aber dann werden sich die Menschen hier bald wundern (in negativem Sinne) wo der Wohlstand hin ist.

      *Schallend lautes lachen*
      Und du glaubst in China ist alles super?
      Die haben gerade ein richtiges Problem, weil die Jugend immer mehr aufmuckt und langsam das ganze System hinterfragt, da die Millionen Absolventen keine freien Stellen mehr finden und deshalb ein studierter Ingenieur auf dem Reisfeld im Hinterland arbeiten muss. Heißt, das System dort erfüllt nicht mehr das Wohlstandsversprechen für alle (das war die Bedingung der Bevölkerung, die KP so agieren zu lassen wie sie will, damit es keinen Volksaufstand gibt)

      PS: "Soja-Sören" ist übrigens IB- bzw. JA-Sprech....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 02.12.2023 21:06
      Natürlich wird die Arbeitszeit verhandelt. Allerdings erst frühestens 2026. Denn 2025 ist ja der TVöD dran. :-)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflas am 03.12.2023 08:15
      Bei dem andauernden Vetreten von offenen Stellen bei hoher Verantwortung (weitgehend ohne standardisierte Arbeitsabläufe) und dem Gehalt, kann man als AG auch nicht mehr erwarten.

      Du sagst es.

      Als ich vor einigen Jahren in unserer Behörde anfing, bestand unser Team noch aus 12 Mitarbeitenden. Nun sind wir nur noch zu viert... nach meinem Weggang 2024 zu dritt.

      Die Arbeit hat sich aber nicht verringert, sondern eher verdreifacht:

      - Planung einer Digitalisierungsstrategie
      - daher deutlich mehr Arbeitskreise
      - mehr Auswahlverfahren
      - doppelte Duchführung von Schulungsveranstaltungen
      - mehr Konzeptarbeit zwecks zahlreichen Umstrukturierungsmaßnahmen

      ...

      Sprich unser Gehalt hätte eigentlich aufgrund der hohen Mehrarbeit um mind. 25% angehoben werden müssen!

      Wenn man in der PW Zusatzaufgaben bekommt oder eine höhere Funktion, bekommt man ebenfalls mehr Gehalt- tja bei uns ÖD kann man die Leute mit Arbeit zuschmeißen und das fürs alte Gehalt...

      Es ist wirklich ein Witz.

      Der Krankenstand ist aktuell enorm. Die Kollegen sind völlig ausgebrannt.


      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 03.12.2023 08:31
      Wenn dann keiner mehr da ist, wird das einfach outgesourct wie überall. Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflas am 03.12.2023 08:53
      Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

      Richtig, ich habe es ja auch so gemacht.

      Die drei Kollegen sind allerdings Mitte 40 bis 50, eine hat drei Kinder, der andere muss noch sein Haus abbezahlen und Kollege 3 hat starke gesundheitliche Probleme... eine Probezeit würde er woanders wohl nicht mehr bestehen oder erst gar nicht eingestellt.

      Das sind dann die Leute, die bleiben. Alle anderen wurden vergrault. Bravo TDL... ihr habt ganze Arbeit geleistet.

      Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

      Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

      Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
      Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

      Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

      Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

      Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: KDC am 03.12.2023 09:05
      Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

      Richtig, ich habe es ja auch so gemacht.

      Die drei Kollegen sind allerdings Mitte 40 bis 50, eine hat drei Kinder, der andere muss noch sein Haus abbezahlen und Kollege 3 hat starke gesundheitliche Probleme... eine Probezeit würde er woanders wohl nicht mehr bestehen oder erst gar nicht eingestellt.

      Das sind dann die Leute, die bleiben. Alle anderen wurden vergrault. Bravo TDL... ihr habt ganze Arbeit geleistet.

      Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

      Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

      Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
      Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

      Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

      Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

      Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.

      Was ein mimimi und Gejammer. Und du willst Akademiker sein? Und dann immer diese leidige Netto-Vergleich mit anderen Leuten. Vergleiche fairerweise bitte immer das Brutto. Je nach persönlichen Umständen kannst du aus 4.000 brutto zwischen 2.300 und 3.200 netto rausholen.

      Wenn du so sehr mit deinem netto unzufrieden bist, dann hole dir einen guten Steuerberater und Finanzberater, die helfen dir dann bei der Optimierung. Für dein persönliches Netto sind weder TDL, noch dein Arbeitgeber sind für dein mieses netto verantwortlich. Daran bist rein du selbst schuld
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 03.12.2023 09:09
      Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

      Richtig, ich habe es ja auch so gemacht.

      Die drei Kollegen sind allerdings Mitte 40 bis 50, eine hat drei Kinder, der andere muss noch sein Haus abbezahlen und Kollege 3 hat starke gesundheitliche Probleme... eine Probezeit würde er woanders wohl nicht mehr bestehen oder erst gar nicht eingestellt.

      Das sind dann die Leute, die bleiben. Alle anderen wurden vergrault. Bravo TDL... ihr habt ganze Arbeit geleistet.

      Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

      Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

      Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
      Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

      Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

      Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

      Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.

      Diese Denkweise, dass ein hoher Bildungsabschluss automatisch ein hohes Einkommen bedeutet, ist doch heute sowieso nicht mehr gültig.
      Das Denken "Ich gehe nach der Grundschule aufs Gymnasium, mache Abitur, studiere Medizin und werde Arzt und verdiene einen Haufen Kohle, während derjenige, der nach der Grundschule auf die Hauptschule geht und ein Leben als Versager vorprogrammiert wird" ist SO 1990!!

      Wir haben heute eine Fülle an Möglichkeiten um Geld zu verdienen.
      Ich selbst habe zB vor Jahren sehr viel Geld in Bitcoin investiert, als der Kurs noch sehr niedrig war...Und ich habe volles Risiko gefahren in dem Bewusstsein, dass ich alles verlieren könnte..Heute freue ich mich...

      Oder es gibt massenhaft Influencer, die im Monat 10.000 Euro verdienen, obwohl sie weder eine Ausbildung noch ein Studium haben (manchmal sogar noch nicht mal einen Schulabschluss).

      Und ganz ehrlich? Ich find's richtig so!
      Wieso sollte man denn NUR mit Abitur und einem Studium erfolgreich sein?

      Ich habe zB nur meinen Realschulabschluss und meine Berufsausbildung und arbeite aber trotzdem daran, dass ich deutlich vor 67 nicht mehr arbeiten muss, weil ich mich seit Jahren mit Krypto & Co. beschäftige, und wie man sieht, war das genau der richtige Weg für mich.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 03.12.2023 09:27
      Bestenfalls sieht man daran, dass man auch im Lotto gewinnen kann. Über Wahrscheinlichkeiten macht das aber keine Aussagen…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 03.12.2023 10:04
      Bestenfalls sieht man daran, dass man auch im Lotto gewinnen kann. Über Wahrscheinlichkeiten macht das aber keine Aussagen…

      OK Boomer

      Man fragt sich, lieber Pelikan, was du eigentlich im öD machst: Du bist dank Bitcoin schwer vermögend  (oder war das volle Risiko etwa nur der Rest vom Taschengeld am Ende des Monats?), du weißt, wie man blitzschnell 10.000 brutto im Monat als Influenzer verdienst, und Du hast bereits am Beispiel von China ausgeführt, dass mehr Arbeit nicht mehr Wohlstand bedeutet.

      Also, was machst Du eigentlich im öD?

      Pelikan, ich bin auch dick in Bitcoin investiert.

      Warum wundert mich das jetzt nicht?   ;D ;D 8)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 03.12.2023 10:06
      Spricht ja auch nichts dagegen, Lotto zu spielen. Allein, ob dies eine sinnvolle Zukunftsinvestition ist, darf doch jeder selbst entscheiden. Jedenfalls darf bezweifelt werden, dass die Wertentwicklung entsprechender hochspekulativer Anlagen das gesicherte Erwerbseinkommen sinnvoll ersetzen kann (um mal wieder auf das Thema des Threads zurückzukommen).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tagelöhner am 03.12.2023 10:07
      Als Kryptojünger kann man im ÖD halt beruhigt eine ruhige Kugel schieben... ;D Mitnahmeeffekt lässt grüßen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 03.12.2023 10:12
      Bestenfalls sieht man daran, dass man auch im Lotto gewinnen kann. Über Wahrscheinlichkeiten macht das aber keine Aussagen…

      OK Boomer

      Man fragt sich, lieber Pelikan, was du eigentlich im öD machst: Du bist dank Bitcoin schwer vermögend  (oder war das volle Risiko etwa nur der Rest vom Taschengeld am Ende des Monats?), du weißt, wie man blitzschnell 10.000 brutto im Monat als Influenzer verdienst, und Du hast bereits am Beispiel von China ausgeführt, dass mehr Arbeit nicht mehr Wohlstand bedeutet.

      Also, was machst Du eigentlich im öD?

      Pelikan, ich bin auch dick in Bitcoin investiert.

      Warum wundert mich das jetzt nicht?   ;D ;D 8)

       ;D ;D ;D
      Was für ein Geschwurbel.
      Wo schrieb ich denn, dass ICH Influencer bin oder dass ICH (schon) Millionär bin? (Lesen muss gelernt sein)
      Ich sage einfach nur, dass Abitur und Studium im Jahr 2023 keine zwingenden Voraussetzungen sind um Wohlstand zu erreichen (und das ist auch absolut richtig so).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 03.12.2023 10:17
      Aber wenn man eine ruhige Kugel schieben möchte, dann sind die vielfältigen Klagen über das Einkommen doch eher eine Last für das Wohlbefinden.

      @Pelikan: Ich kenne Hauptschüler, die fahren nach 30 harten  Jahren Arbeit heute einen Tesla und haben ein eigenes Haus. Aber Arbeit ist ja so ein "Boomer-Ding", stimmt's?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 03.12.2023 10:21
      Aber wenn man eine ruhige Kugel schieben möchte, dann sind die vielfältigen Klagen über das Einkommen doch eher eine Last für das Wohlbefinden.

      @Pelikan: Ich kenne Hauptschüler, die fahren nach 30 harten  Jahren Arbeit heute einen Tesla und haben ein eigenes Haus. Aber Arbeit ist ja so ein "Boomer-Ding", stimmt's?

      Vor 30 Jahren war es für die aller meisten auch noch wesentlich einfacher eine Immobilie zu erwerben, bei einem Leitzins der nicht bei 4% lag so wie jetzt. Frag dich mal wie viele der 20 und 30jährigen heute ein eigenes Haus kaufen können. Manche machen das tatsächlich (ich übrigens auch), aber dann eben mit dem Risiko, dass es oft selbst in der Rente noch nicht abbezahlt ist. Das Problem hatte die alte Generation eben nicht (so wie vieles andere auch nicht...die Konsequenzen müssen halt nicht sie ausbaden, sondern die junge Generation....aber davon will ich jetzt besser nicht wieder anfangen, sonst werden wieder Beiträge gemeldet...)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 03.12.2023 10:31
      Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

      Richtig, ich habe es ja auch so gemacht.

      Die drei Kollegen sind allerdings Mitte 40 bis 50, eine hat drei Kinder, der andere muss noch sein Haus abbezahlen und Kollege 3 hat starke gesundheitliche Probleme... eine Probezeit würde er woanders wohl nicht mehr bestehen oder erst gar nicht eingestellt.

      Das sind dann die Leute, die bleiben. Alle anderen wurden vergrault. Bravo TDL... ihr habt ganze Arbeit geleistet.

      Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

      Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

      Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
      Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

      Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

      Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

      Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.

      Mittlerweile ist das doch schon lange überholt. Wenn ich in meinen Freundes-/ Bekanntenkreis schaue, sind eher die Akademiker diejenigen, die weniger verdienen. Und ich als Akademiker im TV-L sowieso  ;D Eine Freundin arbeitet bei Porsche in der Kundenbetreuung, also an der Info, und verdient auch mehr als ich. Die bekommen viele finanzielle Zuckerlis über das Jahr verteilt. Sie hat auch nie studiert, kein Abitur und ist gelernte Friseurin.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tagelöhner am 03.12.2023 10:34
      Für manche Jobs reicht halt eine gute Ausstrahlung, ein gepflegtes Äußeres, ein freundliches Wesen und eine Grundintelligenz. Porsche ist ja dann sowieso die crème de la crème der Arbeitgeber, da sie weltweit gefragte Luxusgüter verkaufen, was mit entsprechender Marge verbunden ist.

      Sich als 0815-ÖDler damit zu vergleichen hinkt nicht nur ein wenig.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 03.12.2023 10:46
      Pelikan, die schiere Menge an Nichtwissen ist schon unglaublich. Einfach mal recherchieren, wie sich Zinsen entwickelt haben. Vor 30 Jahren war ja wohl vor deiner Zeit. Auch die Mär, Häuser seien zu Rentenbeginn abbezahlt gewesen, entstammt eher deiner Phantasie, als der Realität. Das haben die Banken erst nach der Finanzkrise.....

      Du hast den Weg in den öD selbst gewählt. Du kannst damit klarkommen, oder eben was anderes machen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 03.12.2023 10:48
      Ist es nicht sowieso immer der Nachfrage geschuldet?
      Dienstleistungen sind in Zeiten von Angebotsblasen und durchschnitttliche Ausgaben über durchschnittliche Einkommen gefragter als Forschung.
      Jetzt frag ich mich, warum Lehrer nicht ein bisschen besser verdienen... Beste Dienstleistung: Betreuung + eventuelle Bildung. (Überspitzter Scherz, bitte keine Gewalt)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 03.12.2023 10:50
      Pelikan, die schiere Menge an Nichtwissen ist schon unglaublich. Einfach mal recherchieren, wie sich Zinsen entwickelt haben. Vor 30 Jahren war ja wohl vor deiner Zeit. Auch die Mär, Häuser seien zu Rentenbeginn abbezahlt gewesen, entstammt eher deiner Phantasie, als der Realität. Das haben die Banken erst nach der Finanzkrise.

      Du hast den Weg in den öD selbst gewählt. Du kannst damit klarkommen, oder eben was anderes machen.
      Ich war bis vor kurzem an ein Reihenendhaus interessiert:
      Laut Bank hätte ich ca. 200k in weniger als 18 Jahren abzählen können. A13/6, 3 Kinder. Wäre gerade groß genug für uns und klein genug, um nicht mehr Arbeit, Heizkosten, etc als nötig zu haben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 03.12.2023 11:01
      Grandia, Hauskauf ist ja eine individuelle Entscheidung. Hat Vor- und Nachteile. Wenn man nicht unbedingt in feiner Lage wohnen muss und auch auf den ein oder anderen Luxus verzichten kann, dann "lohnt" sich das auch.

      ... wenn man aber in der LG1.2 mit maximalem Spaßanspruch durch das Leben wandelt (wie mancher Mitforist), dann sollte man da grundsätzlich die Finger von lassen   8)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 03.12.2023 11:12
      Grandia, Hauskauf ist ja eine individuelle Entscheidung. Hat Vor- und Nachteile. Wenn man nicht unbedingt in feiner Lage wohnen muss und auch auf den ein oder anderen Luxus verzichten kann, dann "lohnt" sich das auch.

      ... wenn man aber in der LG1.2 mit maximalem Spaßanspruch durch das Leben wandelt (wie mancher Mitforist), dann sollte man da grundsätzlich die Finger von lassen   8)

      100% richtig.
      Der von Pelikan angesprochene Kaufkraftverlust kommt sicherlich auch von den neuzeitlichen Anforderungen daher. Rein subjektiv, aber manchmal schaue oh nach links und rechts und sehe Arme Leute mit sehr vielen Luxusgütern. Alles Standard heutzutage. Das ist jedem selbst überlassen, ist aber m.E. nicht gesund. Zugespitzt: Wer mit EG1 vom 100qm Haus, einem dicken E-Auto, 50 Zoll Plasmabildschirm, IPhone 15 Ultra, etc. träumt, ist...
      Warum nicht das gebrauchte Handy vom Onkel, das kleinstnötigste Haus, Auto, etc?
      Dumme Grundsatzdiskussion, ist mir bewusst. Aber ein ganz klein wenig Wahrheit steckt da drinnen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: LehrerBW am 03.12.2023 12:11


      Dann die sinkenden Inflationsraten. Hier wird festgestellt, dass die Preise im Supermaekr nicht sinken. Können Sie auch nicht oder haben wir eine Deflation? Sie steigen lediglich langsamer.
      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Natürlich gibt es kein nachvollziehbares Argument. Interessiert nur halt leider die zahnlosen Gewerkschaften nicht 🤷‍♂️
      Die werden das erste Angebot der Arbeitgeberseite annehmen weil sie wissen, dass sie keine Chance haben irgendwas durchzusetzen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 03.12.2023 12:52
      Pelikan, die schiere Menge an Nichtwissen ist schon unglaublich. Einfach mal recherchieren, wie sich Zinsen entwickelt haben. Vor 30 Jahren war ja wohl vor deiner Zeit. Auch die Mär, Häuser seien zu Rentenbeginn abbezahlt gewesen, entstammt eher deiner Phantasie, als der Realität. Das haben die Banken erst nach der Finanzkrise.

      Du hast den Weg in den öD selbst gewählt. Du kannst damit klarkommen, oder eben was anderes machen.
      Ich war bis vor kurzem an ein Reihenendhaus interessiert:
      Laut Bank hätte ich ca. 200k in weniger als 18 Jahren abzählen können. A13/6, 3 Kinder. Wäre gerade groß genug für uns und klein genug, um nicht mehr Arbeit, Heizkosten, etc als nötig zu haben.
      Eine der großen Vorteile im ÖD ist eine gewisse Planungssicherheit und damit meine ich die Lebensplanung, zumindest bis zum Eintritt in Rente oder Pension. Ich habe Ende der 80er geheiratet/geh. nichttechn. Dienst.
      Gemeinsames Ziel: Kinder und bis zur Pension abbezahltes Eigenheim. Begonnen mit einer zu ca. 8,5% Darl.-Zinsen finanzierter ETW (zuzügl. ab 17. Lebensjahr angesparte BSV + Darlehen LKB + Eigenheimzulage).
      Aktuell: mit 46 DJ und A13 in Pension, erwachsene Kinder, abbezahlte DHH.
      Wie Grandia oben erwähnt, man kann damit klarkommen, aber man muß wissen, dass man nicht in der oberen Liga mitspielt und auch auf Dinge verzichten muss, die nicht lebensnotwendig sondern eher "nice to have" sind. Habe nie in Finanzen gezockt (Neuer Markt oder jetzt BitCoin) früher eher "BSV -heute ETF-Typ".Und ganz wichtig: nicht immer glauben, was andere einem vorgaukeln und sich damit vergleichen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.12.2023 13:01


      Dann die sinkenden Inflationsraten. Hier wird festgestellt, dass die Preise im Supermaekr nicht sinken. Können Sie auch nicht oder haben wir eine Deflation? Sie steigen lediglich langsamer.
      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Natürlich gibt es kein nachvollziehbares Argument. Interessiert nur halt leider die zahnlosen Gewerkschaften nicht 🤷‍♂️
      Die werden das erste Angebot der Arbeitgeberseite annehmen weil sie wissen, dass sie keine Chance haben irgendwas durchzusetzen.

      Jetzt die Masterfrage an Sie: Warum haben die Gewerkschaften keine Chance , mehr durchzusetzen ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Lady Wilmore am 03.12.2023 13:47


      Jetzt die Masterfrage an Sie: Warum haben die Gewerkschaften keine Chance , mehr durchzusetzen ?


      Weil es keinen Fachkräftemangel gibt. Jedenfalls keinen, den die AG wahr genommen hätten. Weil der Laden noch läuft. Und alles was außerhalb der Wahlperiode von Politikern passieren könnte, ist denen schnuppe.
      Und so ein bisschen Streik? Come on.....
      Erst wenn die so weit runter gespart haben, dass das System kollabiert, werden die rumlamentieren, dass das ja so nicht vorhersehbar war.
      Nur dann das System wieder ans Laufen bekommen. Da hoffe ich dann, dass ich dann schon raus bin.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 03.12.2023 15:02


      Dann die sinkenden Inflationsraten. Hier wird festgestellt, dass die Preise im Supermaekr nicht sinken. Können Sie auch nicht oder haben wir eine Deflation? Sie steigen lediglich langsamer.
      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Natürlich gibt es kein nachvollziehbares Argument. Interessiert nur halt leider die zahnlosen Gewerkschaften nicht 🤷‍♂️
      Die werden das erste Angebot der Arbeitgeberseite annehmen weil sie wissen, dass sie keine Chance haben irgendwas durchzusetzen.

      Jetzt die Masterfrage an Sie: Warum haben die Gewerkschaften keine Chance , mehr durchzusetzen ?
      Weil sie nicht die Mehrheit der TV-L Angestellten vertritt.
      Sowohl inhaltlich, als auch was die Mitgliederanzahl angeht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.12.2023 19:26

      Dann die sinkenden Inflationsraten. Hier wird festgestellt, dass die Preise im Supermaekr nicht sinken. Können Sie auch nicht oder haben wir eine Deflation? Sie steigen lediglich langsamer.
      Es gibt kein einstiges nachvollziehbares Argument, warum wir nicht einen TVÖD+ Abschluss bekommen sollen.

      Natürlich gibt es kein nachvollziehbares Argument. Interessiert nur halt leider die zahnlosen Gewerkschaften nicht 🤷‍♂️
      Die werden das erste Angebot der Arbeitgeberseite annehmen weil sie wissen, dass sie keine Chance haben irgendwas durchzusetzen.

      Jetzt die Masterfrage an Sie: Warum haben die Gewerkschaften keine Chance , mehr durchzusetzen ?
      Weil sie nicht die Mehrheit der TV-L Angestellten vertritt.
      Sowohl inhaltlich, als auch was die Mitgliederanzahl angeht.

      Soweit so gut- aber ein Widerspruch bleibt ja. Wenn sich die Mehrzahl nicht vertreten fühlt, müßte dieser Personenkreis nicht

      1.) so wie Sie z.B. eigene Verhandlungen mit dem AG führen ?
      2.) eine eigene Gewerkschaft gründen, von der man sich endlich vertreten fühlt ?
      3.) den AG wechseln ?

      Aber was ist hier von der Mehrheit, die sich nicht vertreten fühlt, stattdessen zu lesen: Es wird trotzdem erwartet, dass die Gewerkschaften "gute" Ergebnisse verhandeln, von dem sie automatisch profitieren.

      Das ist so armselig, andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen, anstatt selber aktiv zu werden. Und das von der Fach-und Führungselite EG> 9a.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DerabgesägteAst am 03.12.2023 20:02
      Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

      Richtig, ich habe es ja auch so gemacht.

      Die drei Kollegen sind allerdings Mitte 40 bis 50, eine hat drei Kinder, der andere muss noch sein Haus abbezahlen und Kollege 3 hat starke gesundheitliche Probleme... eine Probezeit würde er woanders wohl nicht mehr bestehen oder erst gar nicht eingestellt.

      Das sind dann die Leute, die bleiben. Alle anderen wurden vergrault. Bravo TDL... ihr habt ganze Arbeit geleistet.

      Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

      Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

      Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
      Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

      Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

      Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

      Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.

      Diese Denkweise, dass ein hoher Bildungsabschluss automatisch ein hohes Einkommen bedeutet, ist doch heute sowieso nicht mehr gültig.
      Das Denken "Ich gehe nach der Grundschule aufs Gymnasium, mache Abitur, studiere Medizin und werde Arzt und verdiene einen Haufen Kohle, während derjenige, der nach der Grundschule auf die Hauptschule geht und ein Leben als Versager vorprogrammiert wird" ist SO 1990!!

      Wir haben heute eine Fülle an Möglichkeiten um Geld zu verdienen.
      Ich selbst habe zB vor Jahren sehr viel Geld in Bitcoin investiert, als der Kurs noch sehr niedrig war...Und ich habe volles Risiko gefahren in dem Bewusstsein, dass ich alles verlieren könnte..Heute freue ich mich...

      Oder es gibt massenhaft Influencer, die im Monat 10.000 Euro verdienen, obwohl sie weder eine Ausbildung noch ein Studium haben (manchmal sogar noch nicht mal einen Schulabschluss).

      Und ganz ehrlich? Ich find's richtig so!
      Wieso sollte man denn NUR mit Abitur und einem Studium erfolgreich sein?

      Ich habe zB nur meinen Realschulabschluss und meine Berufsausbildung und arbeite aber trotzdem daran, dass ich deutlich vor 67 nicht mehr arbeiten muss, weil ich mich seit Jahren mit Krypto & Co. beschäftige, und wie man sieht, war das genau der richtige Weg für mich.

      Was für eine Upside hattest du denn oder reden wir über Buchgewinne? Wieviel Taschengeld war oder ist denn tatsächlich im Feuer? Lasst euch nichts erzählen über die ganzen Krypto Millionäre. Das interessierte Klientel hat zw.500 und max.5k investiert und dann max. Faktor 10+ erreicht. Das ist ganz nett aber weit, weit weg von ausgesorgt.
      Wieviel Jahre ein monatlich fünfstelliges Influencer Einkommen rollt, dass faktisch ohne Produktionskosten auskommt, kann sich jeder an einer Hand abzählen. Alles andere kostet richtig Geld und ist hauptberuflich zu betreiben. Von Kindern und Familie nicht zu sprechen, nur mit Content ist es nicht getan. Das sind also richtig nachhaltige Beispiele und Alternativen zur akademischen Laufbahn die der junge Mensch hier geliefert hat.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflheini am 03.12.2023 20:06
      Wir werden mehr bekommen🙏

      https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/686-personalchefs-aus-industrie-handel-und-dienstleistung-befragt-2024-gibts-meh-86310226.bildMobile.html
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HerrS am 03.12.2023 20:55
      Herr Dressel hat der Süddeutschen Zeitung ein Interview gegeben, leider nur für Abonnenten sichtbar:

      https://www.sueddeutsche.de/politik/oeffentlicher-dienst-bundeslaender-inflation-tarifrunde-1.6313296?reduced=true

      Steht dort etwas weltbewegendes drin?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johannes1893 am 03.12.2023 21:22
      Silberbach sagt im neuesten Interview folgendes: „Aber in den letzten Tagen haben wir von mindestens vier Länderfinanzministern ausdrücklich gesagt bekommen, dass sie in der am Donnerstag beginnenden Runde einen Knopf dran machen wollen – und dass sie beim Entgelt auf Augenhöhe zu Bund und Kommunen bleiben wollen. Es gab zwischendurch ein paar Unkenrufe, ob vielleicht eine vierte Verhandlungsrunde nötig sei. Ich gehe davon aus, dass wir uns bis zum nächsten Wochenende verständigen – mit einem Abschluss, der die Länderbeschäftigten mit den kommunalen Mitarbeitern wieder gleichstellt.“

      https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.beamtenbund-chef-silberbach-die-gdl-wird-vor-weihnachten-noch-duftmarken-setzen.b23194f2-a96d-4ea9-8574-aaa8bdfd3abd.html

      Ich finde es von Beginn an ambitionslos und auch strategisch falsch, das in vielen Punkten ausdrücklich nicht gute Ergebinis des TVöD zum Verhandlungsziel zu erklären.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: iiiiiiiiiii am 03.12.2023 21:30
      So ganz grob aus dem sz interview:

      „Wir haben den Gewerkschaften deutlich gemacht, dass wir zu einem Lohnabschluss bereit sind, der von der Struktur vergleichbar ist mit dem für Bund und Kommunen: Also mit steuer- und abgabenfreien Einmalzahlungen und einer dauerhaften Lohnerhöhung, die wegen der hohen Inflation deutlich über dem letzten Lohnabschluss von 2,8 Prozent liegen muss.„

      Warum nicht einfach den Abschluss tvöd übernehmen?

      Abschluss tvöd als Orientierungsmarke, aber: Land hat höhere Personalkosten. Haushaltslage in den Ländern dramatisch

      Wie will das Land sicherstellen, dass nicht einfach alle zu Bund und Kommunen wechseln?

      Wir sehen die Notwendigkeit, durch einen guten Abschluss auch Arbeitskräfte zu halten und zu gewinnen. Wir brauchen aber einen für beide Seiten fairen Kompromiss“

      Ansonsten relativ viele Aussagen dazu, warum die Länder kein Geld haben und wer alles daran Schuld ist.

      Edit: die Aussage vielleicht noch interessant, die im Zusammenhang mit dem „Wohngeldthema“ gefallen ist:

      „Richtig ist: Wir sind bereit zu einem sozialen Abschluss, der insbesondere den Beschäftigten hilft, die eher wenig verdienen.“
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 03.12.2023 21:34
      Silberbach sagt im neuesten Interview folgendes: „Aber in den letzten Tagen haben wir von mindestens vier Länderfinanzministern ausdrücklich gesagt bekommen, dass sie in der am Donnerstag beginnenden Runde einen Knopf dran machen wollen – und dass sie beim Entgelt auf Augenhöhe zu Bund und Kommunen bleiben wollen. Es gab zwischendurch ein paar Unkenrufe, ob vielleicht eine vierte Verhandlungsrunde nötig sei. Ich gehe davon aus, dass wir uns bis zum nächsten Wochenende verständigen – mit einem Abschluss, der die Länderbeschäftigten mit den kommunalen Mitarbeitern wieder gleichstellt.“

      https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.beamtenbund-chef-silberbach-die-gdl-wird-vor-weihnachten-noch-duftmarken-setzen.b23194f2-a96d-4ea9-8574-aaa8bdfd3abd.html

      Ich finde es von Beginn an ambitionslos und auch strategisch falsch, das in vielen Punkten ausdrücklich nicht gute Ergebinis des TVöD zum Verhandlungsziel zu erklären.

      Der Abschluss des TVöD war letztlich absolut in Ordnung. Einen vollständigen Ausgleich der Reallohnverluste kann man angesichts der Gesamtentwicklung kaum erwarten. Wenn der TV-L hier auf Augenhöhe abschließt, können wir wirklich zufrieden sein.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johannes1893 am 03.12.2023 21:40
      „Struktur“ heißt ja nur wir machen dieselbe linke Nummer mit ewig lang gezogener Stückelung der IAP und dann Sockel + Prozente.

      Da die Gewerkschaften jetzt schon den Eindruck vermitteln das TVöD Ergebnis wäre gigantisch toll und das Maximum, kann man noch mit der ein oder anderen Kröte rechnen.

      10/23 - 02/24 = 1000€ Einmalzahlung
      03/24 - 12/24 = 200€ monatlich
      ab 01.01.25 = 200€ Sockel + 4,5%
      26 Monate Laufzeit = bis 31.12.2025

      Werneke: „bestes Ergebnis aller Zeiten“
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: öfföff am 03.12.2023 22:04
      Das Ergebnis muss mindestens so hoch ausfallen wie das vom TvÖD, alles andere wäre eine Farce und ein Fiasko für das Landespersonal inkl. Landes-/Unikliniken.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 03.12.2023 22:08

      „Richtig ist: Wir sind bereit zu einem sozialen Abschluss, der insbesondere den Beschäftigten hilft, die eher wenig verdienen.“

      Sind damit diese Sockelbeträge gemeint, wodurch eher die unteren Entgeltgruppen profitieren?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johannes1893 am 03.12.2023 22:54

      „Richtig ist: Wir sind bereit zu einem sozialen Abschluss, der insbesondere den Beschäftigten hilft, die eher wenig verdienen.“

      Sind damit diese Sockelbeträge gemeint, wodurch eher die unteren Entgeltgruppen profitieren?

      Natürlich. Was denn sonst? Und die IAP, die durch die Stückelung den Charakter einer Prämie verliert, sondern als Lohnersatz dient und für alle in gleicher Höhe gezahlt wird. Quasi der Traum eines jeden Verdi Funktionärs.

      Aber jammern hilft in der Tat nicht. Entweder muss man sich anderweitig umschauen oder intern mehr raushandeln. Der Leidensdruck der Arbeitgeber scheint nicht hoch genug.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johannes1893 am 03.12.2023 22:57
      Das Ergebnis muss mindestens so hoch ausfallen wie das vom TvÖD, alles andere wäre eine Farce und ein Fiasko für das Landespersonal inkl. Landes-/Unikliniken.

      Müssen tut es gar nix und wenn man den TVöD Abschluss bereits öffentlich zur Benchmark erhebt, geht es nur um die Frage wie weit man davon weg bleibt. Von der Forderung angefangen gab es keinerlei Versuche eigene Impulse zu setzen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 04.12.2023 06:48
      Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

      Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

      Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

      Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
      Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

      Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

      Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

      Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.

      Die meisten davon in BW haben ein Studium und (Top-)Führungskräfte bei Porsche, Daimler und Bosch. Sind zwischen 7500-35000 Brutto. Die anderen haben kein Studium und arbeiten im Kundenservice oder Vertrieb oder in technischen Bereichen und bekommen von 2600-6500 Brutto. Im ÖD kannst du nur knapp über 100k verdienen. Damit wird man nicht reich, aber vorher sollte man verbeamtet sein, ansonsten lohnen die Positionen finanziell nicht wenn man das Alter noch nicht erreicht hat.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 04.12.2023 07:03
      Daher sollten deine anderen 3 Kollegen sich was anderes suchen. So mache ich das auch, wenn ich nicht mehr möchte oder der Kahn sinkt. Wieso ausbrennen lassen, wenn man damit seine Gesundheit kaputt macht.

      Richtig, ich habe es ja auch so gemacht.

      Die drei Kollegen sind allerdings Mitte 40 bis 50, eine hat drei Kinder, der andere muss noch sein Haus abbezahlen und Kollege 3 hat starke gesundheitliche Probleme... eine Probezeit würde er woanders wohl nicht mehr bestehen oder erst gar nicht eingestellt.

      Das sind dann die Leute, die bleiben. Alle anderen wurden vergrault. Bravo TDL... ihr habt ganze Arbeit geleistet.

      Mein aktuelles Gehalt sind 3100 Euro, das ist nach 15 Jahren Berufserfahrung einfach ein Witz als Akademiker.

      Fragt mal bitte in eurem Bekanntenkreis nach, was die als Akademiker so verdienen...

      Meine Freundin hat wie gesagt "nur" einen Hauptschulabschluss und Bürokauffrau gelernt- 2400 Euro netto Gehalt.
      Eine andere Freundin arbeitet als Industriekauffrau, 35 Stundenwoche und verdient deutlich mehr als ich. Da sie kein Studium absolviert hat, konnte sie einen Batzen Kohle ansparen und hat ihr Haus mittlerweile abbezahlt... die lacht sich ins Fäustchen über uns "dumme" Akademiker. Aso Bonus und Firmenwagen hat sie obendrein, sprich Tanken ist für sie auch kostenlos- nochmal 200 Euro monatlich gespart.

      Das sollte der TDL eigentlich bewusst sein, dass man sich auch mal mit seinen Freunden und Bekannten austauscht und dann mittlerweile hohe Zahlen genannt werden.

      Ich vergaß, die Inflationspauschale von 3000 Euro haben beide Freundinnen ebenfalls bereits 2021 und 2022 erhalten...

      Die TDL kann froh sein, dass die Deutschen so obrigkeitshörig sind. In Frankreich würden schon die Mülltonnen brennen.

      Mittlerweile ist das doch schon lange überholt. Wenn ich in meinen Freundes-/ Bekanntenkreis schaue, sind eher die Akademiker diejenigen, die weniger verdienen. Und ich als Akademiker im TV-L sowieso  ;D Eine Freundin arbeitet bei Porsche in der Kundenbetreuung, also an der Info, und verdient auch mehr als ich. Die bekommen viele finanzielle Zuckerlis über das Jahr verteilt. Sie hat auch nie studiert, kein Abitur und ist gelernte Friseurin.

      Klar lohnt sich das Studium, nur wenn man Studiengänge mit Sachen studieren muss was keiner braucht und sich dann aufregen muss nichts zu verdienen das ist lächerlich. Ein Studium ist klassisch Medizin, Jura, IT, Maschinenbau, etc. Alle Abgänger davon verdienen sehr gut. Deswegen sind eure Bekannten kein repräsentatives Beispiel. Mit Studium verdient man ca. Ein Drittel mehr als Menschen mit Ausbildung im Laufe des kompletten Arbeitsleben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 04.12.2023 07:18
      Drückt für diese Woche die Daumen und es wird alles gut  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 04.12.2023 07:32
      Einfach die Forderungen von 10.5% bei 12 Monaten Laufzeit erfüllen - und alles wird gut  8)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 04.12.2023 08:36
      Nu, für die unteren Entgeltgruppen wird es schon die 10% geben… Aber auch die werden mehr als 12 Monate bis zur nächsten Verhandlung warten dürfen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Daniel82 am 04.12.2023 08:41
      Zitat
      Der Abschluss ist für uns eine Orientierungsmarke. Aber einfach übernehmen können wir ihn nicht. Beim Bund ist der Anteil der Personalkosten anders als bei uns relativ gering. Und es geht ja nicht nur um die rund 850 000 Angestellten des öffentlichen Dienstes, sondern um weitere 1,2 Millionen Beamte und über 900 000 Pensionäre, auf die der Abschluss übertragen werden soll. Die Forderungen der Gewerkschaften umzusetzen, würde uns über 20 Milliarden Euro kosten - und das jetzt: Die Haushaltslage ist dramatisch.
      Also wenn ich mir das Interview von Herrn Dressel durchlese und dann das oben genannte Zitat, rechne ich mit einem schlechteren Abschluss, als beim TVöD und ganz vielen Abgängen von Land zu Bund/Kommune.
      Ich finde es lächerlich, dass immer auf die höhere Anzahl an Personals verwiesen wird. Ich kenne keinen Firme/Betrieb oder sonstige Organisation, die bei Ihren AN argumentiert. "Die Firma x hat weniger Personal, deswegen können die AN auch mehr verdienen".
      Aber im Gegenzug immer mecken, das uns Personal fehlt.
      Einfach nur traurig!!!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 04.12.2023 08:42
      Soweit so gut- aber ein Widerspruch bleibt ja. Wenn sich die Mehrzahl nicht vertreten fühlt, müßte dieser Personenkreis nicht

      1.) so wie Sie z.B. eigene Verhandlungen mit dem AG führen ?
      2.) eine eigene Gewerkschaft gründen, von der man sich endlich vertreten fühlt ?
      3.) den AG wechseln ?

      Aber was ist hier von der Mehrheit, die sich nicht vertreten fühlt, stattdessen zu lesen: Es wird trotzdem erwartet, dass die Gewerkschaften "gute" Ergebnisse verhandeln, von dem sie automatisch profitieren.
      Da ich die Struktur der hier schreibende Kenne Maße ich mir nicht an darüber zu urteilen, ob sie >9a und nicht in der Gewerkschaft sind und nicht streiken gehen und trotzdem gute Ergebnisse erwarten.
      Zitat
      Das ist so armselig, andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen, anstatt selber aktiv zu werden. Und das von der Fach-und Führungselite EG> 9a.
      wie oben schon erläutert, weiß ich nicht ob die hier Schreibenden Motzkies zu dieser Zunft der Fach/Führungselite.
      Stimme dem aber zu, dass jemand der nur mosert und motzt und nichts ändert armselig ist.
      Ich persönlich erwarte von den Gewerkschaften natürlich auch "gute" Ergebnisse, was soll man denn sonst erwarten.

      Das beste Ergebnis wäre in meinen Augen das zeitgleiche Verhandeln mit TVöD zu erreichen. Das wäre mir eine Nullrunde wert.  ::)
      Ansonsten sehe ich die Angestellten des TV-Ls als zahnlose Tiger, da kein Streik Wums da ist, unabhängig vom Organisationsgrad.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 04.12.2023 10:14
      ...
      Ich finde es lächerlich, dass immer auf die höhere Anzahl an Personals verwiesen wird. Ich kenne keinen Firme/Betrieb oder sonstige Organisation, die bei Ihren AN argumentiert. "Die Firma x hat weniger Personal, deswegen können die AN auch mehr verdienen".
      Aber im Gegenzug immer mecken, das uns Personal fehlt.
      Einfach nur traurig!!!
      Der Dressel sagte "Beim Bund ist der Anteil der Personalkosten anders als bei uns relativ gering.".
      Das ist zunächst mal ein Fakt. Aus diesem Fakt muss nicht folgen, das der Abschluss im TV-L schlechter ausfällt, als im TVöD. Das ist eine Frage der Prioritäten.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 04.12.2023 10:18
      Na, wenn ich das jetzt hier alles so lese, dann scheint ja jetzt hier die Mehrheit der Meinung zu sein, dass allein alle, welche nicht streiken, am erwartbar schlechten Ergebnis schuld sind.

      Bloß keine Selbstkritik aufkommen lassen, warum die MA 1. nichts mehr von Gewerkschaften halten und/oder nicht streiken.

      Tatsächlich hoffe ich inzwischen darauf, dass die AG-Seite mehrheitlich Erfolg haben wird. Schon jetzt wird das Grinsen mit jedem Anruf aus der Ex-Dienststelle breiter. Das Wissen fehlt? Ja, selbst schuld!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buero 72 am 04.12.2023 10:26
      Was soll denn das mit den weniger Stunden? Man braucht doch im Gegenzug neues Personal, das die Lücke füllt. Damit ist nichts gespart. Und wenn eh schon unterbesetzt, wieso dann Stunden reduzieren? Zumindest aus AG-Sicht kommt das nicht in Frage.

      Und z.B. in meinem Job würde das eh bedeuten, die gleiche Arbeit in weniger (vergüteter) Zeit zu machen. Denn wenn ich in einem Projekt arbeite interessiert einzig das Ergebnis, wie viele Stunden ich gebraucht habe um dazu zu kommen, juckt keinen.

      Das Gute an einer generellen Reduzierung der Arbeitszeit wäre halt ein Plus für die Teilzeitkräfte. Davon gibt es im ÖD ja immer sehr viele! Meine 87,5 % Teilzeit wären bei Absenkung auf 35 Wochenstunden plötzlich Vollzeit und ich hätte ohne irgendwas zu tun 12,5 % Gehaltssteigerung. ist doch super, nehme ich sofort!
      Klar, das ist ungerecht den Vollzeitkräften gegenüber. Außerdem verringert sich die Arbeitsbelastung dadurch nicht wirklich, man muss die selbe Arbeit in weniger Zeit erbringen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür dann bei uns z. B. 2 neue Leute eingestellt werden. Wer bei uns TZ beantragt, hat nicht weniger auf dem Schreibtisch. Das liegt bei uns daran, dass wir keine ständigen Vorgänge, sondern Grundsatz/Strategie-Themen im jeweiligen Fachgebiet bearbeiten. Anträge kommen bei uns fachbezogen und unregelmäßig... und Mitarbeit in Fachgremien lässt sich auch nicht runterschrauben.
      Wenn wir streiken würden, wäre das für die Katz. Die Öffentlichkeit würde es gar nicht merken. Ich würde solidarisch bei anderen Streikenden mitlaufen, allerdings hat mich hier in meiner Behörde noch nie auch nur eine Zeile von Verdi erreicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 04.12.2023 10:27
      ...
      Das beste Ergebnis wäre in meinen Augen das zeitgleiche Verhandeln mit TVöD zu erreichen. Das wäre mir eine Nullrunde wert.  ::)
      Ich bleibe dabei: Die verschiedenen Arbeitgeber hätten dann ihren Spaß, mit den Gewerkschaften Hase und Igel zu spielen, indem sie die Verhandlungskommissionen der Gewerkschaften mit Reisetätigkeiten auf Trab halten...
      Dazu brauchen die sich lediglich informell über mögliche Termine abstimmen, die den Gewerkschaften angeboten werden:
      20.03.25, 10:00 Uhr in Potsdam: Bund/Kommunen für TVöD
      20.03.25, 15:00 Uhr in Hannover: TdL für TV-L
      usw.
      Andere Termine, die nicht mehr oder weniger kollidieren sind natürlich leider überhaupt nicht möglich, weil die Damen und Herren Minister überaus volle Terminkalender haben. Das es bei allen gerade nur der 20.03.25 sein kann ist selbstverständlich reiner Zufall, liebe Gewerkschaften...

      Die Gewerkschaften haben ihre Verhandlungsressourcen nun mal nicht doppelt "vorrätig", um damit gleichzeitig auf zwei Hochzeiten tanzen zu können.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 04.12.2023 10:39

      .....Soweit so gut- aber ein Widerspruch bleibt ja. Wenn sich die Mehrzahl nicht vertreten fühlt, müßte dieser Personenkreis nicht

      1.) so wie Sie z.B. eigene Verhandlungen mit dem AG führen ?
      2.) eine eigene Gewerkschaft gründen, von der man sich endlich vertreten fühlt ?
      3.) den AG wechseln ?

      Aber was ist hier von der Mehrheit, die sich nicht vertreten fühlt, stattdessen zu lesen: Es wird trotzdem erwartet, dass die Gewerkschaften "gute" Ergebnisse verhandeln, von dem sie automatisch profitieren.

      Das ist so armselig, andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen, anstatt selber aktiv zu werden. Und das von der Fach-und Führungselite EG> 9a.

      Quellen? Möglicherweise sind (im TV-L) die EG > 9a sogar besser vertreten bei Verdi als die unteren EGs? Ich habe jedenfalls noch keine verlässlichen Quellen zur Mitgliederstruktur gesehen. Bei Gewerkschaften des DBB und der GEW ist es ebenfalls möglich.

      Und warum sollte man von Gewerkschaften kein gutes Ergebnis erwarten dürfen? Hat der Verdi-Vorsitzende in einem Interview kürzlich nicht sogar den höchsten Mitgliederzuwachs seit Gründung verkündet? Wo ist also das Problem?

      Sollte der TV-L nicht liefern, wird es bei uns absehbar etliche Kündigungen geben (bereit zum Teil der Fall). Mehrere Ingenieure, Itler und Verwaltungskollegen haben drastische Konsequenzen angekündigt. Es ist doch kein Geheimnis, dass wir derzeit eine Art Arbeitnehmermarkt haben. Ich selbst habe Ende der Woche ein erstes Vorstellungsgespräch (im TV-V). Veränderung ist nicht verkehrt.

      Verbleibende Kollegen werden vermutlich tendenziell die Definition von "Arbeit mittlerer Art und Güte" neu für sich bewerten. Mit negativen Folgen für AG und Bürger insgesamt....

      TV-L Ergebnisse beurteilen. Dann Konsequenzen ziehen oder aber akzeptieren. Oder auch bereits vorab aktiv werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 04.12.2023 10:46
      Na, wenn ich das jetzt hier alles so lese, dann scheint ja jetzt hier die Mehrheit der Meinung zu sein, dass allein alle, welche nicht streiken, am erwartbar schlechten Ergebnis schuld sind.

      Bloß keine Selbstkritik aufkommen lassen, warum die MA 1. nichts mehr von Gewerkschaften halten und/oder nicht streiken.
      Warum sollte ich als einzelner Mitarbeiter, Gewerkschaftsmitglied und ggf. Streikender Selbstkritik üben? Weil  andere Mitarbeiter nicht auch Gewerkschaftsmitglieder sind und sich nicht an Streiks beteiligen?

      Wenn von 10 Gewerkschaftsmitgliedern 8 in EG < 9 und nur 2 in EG > 8 und ich zu der größeren Gruppe gehöre, dann ist doch klar, das ich vornehmlich an Abschlüssen interessiert bin, die meinen Interessen am besten dienen (z.B. fette Sockelbeträge). Das die Verhandlungskommission verstärkt Rücksicht auf die Interessen der größeren Gruppe nimmt und jenen der kleinen Gruppe nur am Rande Beachtung schenkt, erscheint auch völlig selbstverständlich und ist sogar demokratisch.

      Wenn man am Ende mangels Masse nichts dolles beschickt, ist es selbstverständlich die eher Schuld derer, die nicht mitmachen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 04.12.2023 10:55
      Quellen? Möglicherweise sind (im TV-L) die EG > 9a sogar besser vertreten bei Verdi als die unteren EGs? Ich habe jedenfalls noch keine verlässlichen Quellen zur Mitgliederstruktur gesehen. Bei Gewerkschaften des DBB und der GEW ist es ebenfalls möglich.

      Und warum sollte man von Gewerkschaften kein gutes Ergebnis erwarten dürfen? Hat der Verdi-Vorsitzende in einem Interview kürzlich nicht sogar den höchsten Mitgliederzuwachs seit Gründung verkündet? Wo ist also das Problem?
      Du könntest einfach mal auf eine Verdi-Veranstaltung gehen und einfach nur zuhören. Dann könntest du schon einiges über die Mitgliederstruktur erfahren...

      Warum du von Gewerkschaften (des öD) kein gutes Ergebnis erwarten darfst?
      Evtl. weil die für das Ergebnis nicht allein verantwortlich sind...
      ...sondern Arbeitgeber im Spiel sind, die sich nicht über "Produktionsausfälle" Gedanken machen müssen wenn gestreikt wird und die auch keine Sorge vor Insolvenz haben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 04.12.2023 11:44
      Und wie wollen Gewerkschaften ihren Mitgliedern einen evtl. schlechteren Tarifabschluss als beim TVöD konkret verkaufen?

      Ich sehe derzeit eher einen klaren Vorteil bei den Gewerkschaften. Aufgrund des klaren Arbeitnehmermarkts, der Vorlage des TVöD und die laut Werneke gewachsenen Mitgliederzahl. Seine Aussage in einem Bericht der Welt vom 27.05.23:

      „Die Beteiligung in den Tarifrunden ist so groß wie seit vielen Jahren nicht mehr“.

      Liefern! Nicht Schuldige suchen....

      Dann klappt es auch mit noch mehr Mitgliedern.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 04.12.2023 11:54
      Und wie wollen Gewerkschaften ihren Mitgliedern einen evtl. schlechteren Tarifabschluss als beim TVöD konkret verkaufen?
      Was gibt es da zu "verkaufen"?
      Wenn das Ergebnis steht, gibt es eine Mitgliederbefragung.
      Falls mehrheitlich abgelehnt wird, steht ein Erzwingungsstreik im Raum...
      ...dazu müssen die Mitglieder bereit sein.

      Was das liefern angeht: "Die" Gewerkschaft sind die Mitglieder. Folglich beliefern sich die Mitglieder selbst. Alle anderen sind bloß Zuschauer...Trittbrettfahrer usw., die können sich gerne das Maul zerreißen, ist aber bedeutungslos. Haben ja nichts zum Ergebnis beigetragen...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ulf am 04.12.2023 12:00
      Verbleibende Kollegen werden vermutlich tendenziell die Definition von "Arbeit mittlerer Art und Güte" neu für sich bewerten. Mit negativen Folgen für AG und Bürger insgesamt....

      Na das hoffe ich doch nicht. Das wäre ja kindisches Geplärre und Vertragsbruch!!! Usw. usw. usw. ...
      Dass es in der Realität hin und wieder sicher dazu kommt, lassen wir mal außen vor - oder nein: Schuld daran sind dann unfähige Vorgestzte und Personaler, die den Abschaum nicht sofort auf die Straße setzen und sich dann auf dem jetzt aber überbordenden Arbeitsmarkt einfach neues und willigeres Personal besorgen.  ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 04.12.2023 12:31
      Der DBB-Chef hält einen unbefristeten Arbeitskampf für möglich (Vollstreik) laut DBB-Homepage. Räumt selbst aber auch ein, dass sich das nicht unmittelbar auf die Bürger auswirkt. War zu Zeiten des BAT eben anders. Aber auch da gab es oft nur mäßige Abschlüsse. Trotz Rekordzahl an Mitgliedern.

      Eigentlich ist es auch fast (aber nur fast) egal: Wer den Mut hat, kann bei vielen Berufsgruppen (ja, nicht alle so ganz einfach) derzeit häufig eine vernünftige andere Stelle im ÖD beim TV-V, TV-N oder TVöD ergattern. Die Stadtwerke um die Ecke suchen zum Beispiel extrem viele Leute. Und das zu Bedingungen des besseren TV-V wohlgemerkt. Habe ich in der Fülle so heftig noch nie wahrgenommen. Und das wird erst der Anfang sein. Wenn die Babybommer in Rente gehen, klappert es richtig. Auch im ÖD

      Ich sehe allerdings auch als Bürger die ganze Entwicklung kritisch. Eine angemessene Bezahlung sorgt eben mit auch für motivierte Mitarbeiter zum Beispiel an Kliniken oder Hochschulen. Wenn man den TV-L -vor allem in mittleren und den höheren EG- weiter abhängt wird es definitiv kritisch.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflheini am 04.12.2023 12:35
      Ich könnte auch gut mit einen oder zwei Nullrunden leben, wenn es so schlecht aussieht.
      Dann muss aber wirklich versprochen werden, dass sich im dritten Jahr wirklich eine größere Erhöhung ergibt mit der alle zufrieden sind.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pit am 04.12.2023 12:47
      Ich könnte auch gut mit einen oder zwei Nullrunden leben, wenn es so schlecht aussieht.
      Dann muss aber wirklich versprochen werden, dass sich im dritten Jahr wirklich eine größere Erhöhung ergibt mit der alle zufrieden sind.

      Wenn da nicht immer nur diese Langzeitgedächtnislücken wären...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ulf am 04.12.2023 12:48
      Ich könnte auch gut mit einen oder zwei Nullrunden leben, wenn es so schlecht aussieht.
      Dann muss aber wirklich versprochen werden, dass sich im dritten Jahr wirklich eine größere Erhöhung ergibt mit der alle zufrieden sind.

      Ich nicht. Meine Haushaltslage ist auch sehr angespannt und ich brauche auch viele Mittel für die wichtigen Zukunftsaufgaben "laufenden (Lebens-)unterhalt", "Bildung", "Sozialausgaben" und "Anpassung an den Klimawandel". Leider kostet mich das alles zukünftig mehr Geld. Daher muss ich in meinem Haushalt auch sehr auf die Einnahmenseite achten. Da habe ich zwar nicht die Möglichkeiten "Steuern" einzunehmen, aber die "Gebühren" für meine Arbeit müssen rauf. Meine private "Schuldenbremse" lässt nichts anderes zu. ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pit am 04.12.2023 12:58
      Ich könnte auch gut mit einen oder zwei Nullrunden leben, wenn es so schlecht aussieht.
      Dann muss aber wirklich versprochen werden, dass sich im dritten Jahr wirklich eine größere Erhöhung ergibt mit der alle zufrieden sind.

      Ich nicht. Meine Haushaltslage ist auch sehr angespannt und ich brauche auch viele Mittel für die wichtigen Zukunftsaufgaben "laufenden (Lebens-)unterhalt", "Bildung", "Sozialausgaben" und "Anpassung an den Klimawandel". Leider kostet mich das alles zukünftig mehr Geld. Daher muss ich in meinem Haushalt auch sehr auf die Einnahmenseite achten. Da habe ich zwar nicht die Möglichkeiten "Steuern" einzunehmen, aber die "Gebühren" für meine Arbeit müssen rauf. Meine private "Schuldenbremse" lässt nichts anderes zu. ;)

      +1
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thomask1984 am 04.12.2023 13:00
      Ich könnte auch gut mit einen oder zwei Nullrunden leben, wenn es so schlecht aussieht.
      Dann muss aber wirklich versprochen werden, dass sich im dritten Jahr wirklich eine größere Erhöhung ergibt mit der alle zufrieden sind.

      Versprechen alleine reicht nicht. Mit einer Laufzeit von 36 Monaten und einer ersten Erhöhung  von 20%  ab dem 25. Monat könnte ich leben.  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MDB am 04.12.2023 13:39
      Was mir in dieser ganzen Diskussion fehlt sind Angestellte/Dokotranden an den Universitäten:

      - Uns bringen Studenreduzierungen nichts. Wir machen unbezahlte Überstunden ohne ende, auch weil man seinen Dissertationsfortschritt sonst selbst behindert, sich also ins eigene Fleisch schneidet

      - Lange Nullrunden sind ebenfalls fatal, weil man bei uns idr. nur einige Jahre ist. Von Veränderungen in 2 Jahren haben also die meisten heute nichts

      - Die Bezahlung ist im Vergleich zur Industrie unterirdisch, gerade für Ingenieure. Ja der durchschnittliche Ingenieur verdient ungefähr auf E13 Niveau zum Einstieg. Es promovieren aber nicht die durchschnittlichen Ingenieure, sondern die, die auch ohne Probleme in großen Industrieunternehmen anfangen könnten, wo man ohne Probleme 20-30% mehr zum Einstieg bekommt, bei Besserer Gehaltsentwicklung und kürzeren Arbeitszeiten

      - Durch die idr. nur kurzen befristeten Verträge hat man natürlich auch keine Chance auf Verbeamtung, weil es diese Stellen gar nicht gibt. Schon jetzt haben wir Probleme Stellen für wirklich spannende und industrierelevante Projekte zu besetzen

      - Wir bilden hier die Ingenieure von morgen aus und forschen selbst um den Industriestandort Deutschland am leben zu halten und dafür 30% weniger als in der Industrie ist schon echt mager. Mein Kollege wechselt jetzt gegen ende seiner Promotion in die Industrie und kriegt auf einen Schlag fast 70% MEHR Gehalt als hier und das trotz 100% E13 Stelle und obwohl die Promotion noch nicht abgeschlossen ist, also obwohl er noch nicht Dr.-ing. ist (man muss dazu sagen, er hatte auch viel Glück bei der Stelle aber dennoch).

      Einfach mal um meinem Unmut hier Luft zu lassen. In Forschung und Entwicklung ist der TVL Dienst sowohl für Dokotranden als auch für Post-Docs unglaublich unattraktiv und wird es von Tag zu Tag mehr.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 04.12.2023 14:02
      Moin MDB,

      die Probleme des Wissenschaftlichen Mittelbaus in Deutschland sind mannigfaltig. Die Bezahlung ist da auch nur ein Punkt unter mehreren...

      - Uns bringen Studenreduzierungen nichts. Wir machen unbezahlte Überstunden ohne ende, auch weil man seinen Dissertationsfortschritt sonst selbst behindert, sich also ins eigene Fleisch schneidet

      Mit einer vollen Stelle hat man im TV-L eine vereinbarte Wochenarbeitszeit von (je nach Bundesland) 38,7 bis 40,1h. Nicht mehr und auch nicht weniger. Ist die Promotion Dienstaufgabe, so ist dieser dafür ein geeigneter zeitlicher Anteil (d.h. min. ein Drittel) einzuräumen.

      Alles an weiteren Aufgaben, oder die Erwartung für eine halbe bezahlte Stelle Vollzeit Leistung (z.B. in der Lehre) zu erhalten, ist einfach Ausbeutung und würde vor keinem Arbeitsgericht standhalten. Aber wer klagt denn schon gegen die Leute, von denen man direkt abhängig ist...

      Zitat
      - Die Bezahlung ist im Vergleich zur Industrie unterirdisch, gerade für Ingenieure.

      Je nach Berufsgruppe hast du recht. Geisteswisenschaftler sind mit E13 typischerweise ganz gut bedient (haben aber typischerweise auch keine Doktorandenstellen...), während es im MINT-Bereich (oder auch bei den Wirtschaftswissenschaften) anders ausschaut.

      Zitat
      - Durch die idr. nur kurzen befristeten Verträge hat man natürlich auch keine Chance auf Verbeamtung, weil es diese Stellen gar nicht gibt. Schon jetzt haben wir Probleme Stellen für wirklich spannende und industrierelevante Projekte zu besetzen

      Die Befristungs-Thematik ist im Mittelbau ja *das* prägende Thema überhaupt. Hier werden Daueraufgaben durch befristetes Personal übernommen, was außerhalb des Wissenschaftsbereichs ein NoGo im deutschen Arbeitsrecht wäre. Abre es gibt ja das Wissenschaftszeitvertragsgesetz, was genau dies zulässt... Das ist zwar gerade in Überarbeitung, aber als im Sommer der Referentenentwurf dazu veröffentlicht wurde, wurde dieser in der Luft zerrissen, die Ministerin musste ihn wieder einkassieren und hat eine badige Überarbeitung versprochen. Bis jetzt ist davon nichts zu sehen, und das Jahr ist fast rum.

      Die präkere Beschäftigungssituation zwischen Studienabschluss und Übernahme Professur mit immer auf wenige Jahre befristeten Stellen, dem Zwang, ständig umzuziehen und der Ungewissheit, ob man eine Anschlussstelle bekommt, ist ja auch ein nicht zu unterschätzender Grund, warum gerade Frauen weniger häufig diesen ungewissen weil unplanbaren Weg einschlagen -- wenn einem gerade in der Phase der potentiellen Familiengründung möglichst viele Steine in den Weg gelegt werden. Und dann wundert man sich, warum die Frauenquote immer weiter abnimmt, je höher das Qualifikationsniveau ist...

      btw: Lebenszeitverbeamtungen gehen natürlich nur auf unbefristet zur Verfügung stehenden Stellen. Wenn man die Aufgaben im Hochschuldienst als solche betrachtet, die von Beamten durchgeführt werden können und sollten, dann muss man zuerst überhaupt an die Entfristung gehen.

      Ich selbst habe das große Glück, auf einer unbefristeten Mittelbaustelle zu sitzen. Erkauft habe ich mir das dadurch, dass ich eigentlich nur für die Lehre beschäftigt bin; das Forschen mache ich in meiner Freizeit...

      Zitat
      In Forschung und Entwicklung ist der TVL Dienst sowohl für Dokotranden als auch für Post-Docs unglaublich unattraktiv und wird es von Tag zu Tag mehr.

      Die großen Unternehmen zahlen mehr, jep. Andererseits habe ich auch schon in der Industrie gearbeitet -- und zumindest dort habe ich auch viele unbezahlte Überstunden geleistet. ("Etwaige Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten.") Da hat sich also nicht viel verändert -- mit der Ausnahme, dass ich jetzt in meiner Freizeit zumindest an Dingen arbeite, die mich interessieren, und nicht dafür, dass die Gesellschafter der Firma, für die ich arbeite, mehr Gewinn erhalten...

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MDB am 04.12.2023 14:17

      Mit einer vollen Stelle hat man im TV-L eine vereinbarte Wochenarbeitszeit von (je nach Bundesland) 38,7 bis 40,1h. Nicht mehr und auch nicht weniger. Ist die Promotion Dienstaufgabe, so ist dieser dafür ein geeigneter zeitlicher Anteil (d.h. min. ein Drittel) einzuräumen.

      Alles an weiteren Aufgaben, oder die Erwartung für eine halbe bezahlte Stelle Vollzeit Leistung (z.B. in der Lehre) zu erhalten, ist einfach Ausbeutung und würde vor keinem Arbeitsgericht standhalten. Aber wer klagt denn schon gegen die Leute, von denen man direkt abhängig ist...


      Die Promotion ist ja Privatvergnügen. Nur gibt es idr. eine hohe Überschneidung zwischen der Forschung im Projekt und der eigenen Promotion. Und klar, man kann nach 40h aufhören aber dann promoviert man halt nicht nach 5-6 Jahren sondern nach 10. Das ist bei uns nicht so schlimm, da wir eine hohe drittmittelquote haben und uns das Wissenschaftszeitvertragsgesetz damit keinen Strich durch die Rechnung macht. Aber es hält einen halt selbst zurück, man arbeitet eben doch am meisten für sich selbst

      Zitat
      Je nach Berufsgruppe hast du recht. Geisteswisenschaftler sind mit E13 typischerweise ganz gut bedient (haben aber typischerweise auch keine Doktorandenstellen...), während es im MINT-Bereich (oder auch bei den Wirtschaftswissenschaften) anders ausschaut.

      Ist richtig, die haben nur idr. keine vollen Stellen und arbeiten dennoch Vollzeit, siehe die Personalmittelsätze von der DFG:
      https://www.dfg.de/formulare/60_12/v/60_12_-2022-_de.pdf

      Zitat
      Die großen Unternehmen zahlen mehr, jep. Andererseits habe ich auch schon in der Industrie gearbeitet -- und zumindest dort habe ich auch viele unbezahlte Überstunden geleistet. ("Etwaige Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten.") Da hat sich also nicht viel verändert -- mit der Ausnahme, dass ich jetzt in meiner Freizeit zumindest an Dingen arbeite, die mich interessieren, und nicht dafür, dass die Gesellschafter der Firma, für die ich arbeite, mehr Gewinn erhalten...

      Ist mir klar. Ist ja hier auch so. Nur in der Wirtschaft wird man entsprechend entlohnt mit 50% und mehr Gehalt im vergleich zu ner E13 100% Stelle, wenn man zu den großen OEMs geht. Dabei ist mir auch egal für wen ich arbeite auch in der Industrie gibt es Stellen mit interessanten Themen. Die befristete Anstellung stört mich dabei eigentlich gar nicht so, aber das niedrigere Gehalt mit der Begründung der Jobsicherheit, die wir hier schlichtweg nicht haben passt einfach nicht zusammen. Und auch die konstante Erhöhung in den Stufen bringt uns nicht, weil man idr. nur 5-6 Jahre angestellt ist. Man kommt also maximal in Stufe 3.

      Um ansatzweise finanziell und nicht nur ideell attraktiv zu sein, müsste man bei uns Ingenieuren die WiMis nach E15 bezahlen, das wird aber nicht passieren ist mir klar.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 04.12.2023 14:31

      .....Soweit so gut- aber ein Widerspruch bleibt ja. Wenn sich die Mehrzahl nicht vertreten fühlt, müßte dieser Personenkreis nicht

      1.) so wie Sie z.B. eigene Verhandlungen mit dem AG führen ?
      2.) eine eigene Gewerkschaft gründen, von der man sich endlich vertreten fühlt ?
      3.) den AG wechseln ?

      Aber was ist hier von der Mehrheit, die sich nicht vertreten fühlt, stattdessen zu lesen: Es wird trotzdem erwartet, dass die Gewerkschaften "gute" Ergebnisse verhandeln, von dem sie automatisch profitieren.

      Das ist so armselig, andere für das eigene Versagen verantwortlich zu machen, anstatt selber aktiv zu werden. Und das von der Fach-und Führungselite EG> 9a.

      Quellen? Möglicherweise sind (im TV-L) die EG > 9a sogar besser vertreten bei Verdi als die unteren EGs? Ich habe jedenfalls noch keine verlässlichen Quellen zur Mitgliederstruktur gesehen. Bei Gewerkschaften des DBB und der GEW ist es ebenfalls möglich.

      Und warum sollte man von Gewerkschaften kein gutes Ergebnis erwarten dürfen? Hat der Verdi-Vorsitzende in einem Interview kürzlich nicht sogar den höchsten Mitgliederzuwachs seit Gründung verkündet? Wo ist also das Problem?

      Sollte der TV-L nicht liefern, wird es bei uns absehbar etliche Kündigungen geben (bereit zum Teil der Fall). Mehrere Ingenieure, Itler und Verwaltungskollegen haben drastische Konsequenzen angekündigt. Es ist doch kein Geheimnis, dass wir derzeit eine Art Arbeitnehmermarkt haben. Ich selbst habe Ende der Woche ein erstes Vorstellungsgespräch (im TV-V). Veränderung ist nicht verkehrt.

      Verbleibende Kollegen werden vermutlich tendenziell die Definition von "Arbeit mittlerer Art und Güte" neu für sich bewerten. Mit negativen Folgen für AG und Bürger insgesamt....

      TV-L Ergebnisse beurteilen. Dann Konsequenzen ziehen oder aber akzeptieren. Oder auch bereits vorab aktiv werden.

      Ich vermute, wer in diesen Punkten keine Unterstützung braucht und sich selbst um seine Angelegenheiten kümmern kann, der fühlt sich nicht vertreten, das sind meist die Personen in höheren EGs ergo werden die niedrigeren  EGs stärker vertreten sein.
      https://www.verdi.de/ueber-uns/verdi-international/++co++3751f256-1ab1-11e3-bdf2-5254008a33df

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 04.12.2023 14:35
      Ich könnte auch gut mit einen oder zwei Nullrunden leben, wenn es so schlecht aussieht.
      Dann muss aber wirklich versprochen werden, dass sich im dritten Jahr wirklich eine größere Erhöhung ergibt mit der alle zufrieden sind.

      Versprechen alleine reicht nicht. Mit einer Laufzeit von 36 Monaten und einer ersten Erhöhung  von 20%  ab dem 25. Monat könnte ich leben.  ;)

      Das sagst du jetzt...ohne die Zukunft zu kennen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: öfföff am 04.12.2023 14:58
      Das Gute an einer generellen Reduzierung der Arbeitszeit wäre halt ein Plus für die Teilzeitkräfte. Davon gibt es im ÖD ja immer sehr viele! Meine 87,5 % Teilzeit wären bei Absenkung auf 35 Wochenstunden plötzlich Vollzeit und ich hätte ohne irgendwas zu tun 12,5 % Gehaltssteigerung. ist doch super, nehme ich sofort!

      Das kommt drauf an was in deinem Arbeitsvertrag steht. Bei uns gibt es Mitarbeiter da steht zb. 0,8 von Vollzeit gem. TV-L. Dann reduzieren sich die Wochenstunden einfach weiter.
      Wenn allerdings eine fixe Stundenzahl drin steht, dann erhöht sich das Gehalt. Solche Verträge gibt es hier auch (eher schon etwas älter).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 04.12.2023 15:08
      Die perfekte Welt: Das Gehalt wird für 100%, also 40h pro Woche ausgelegt und jeder darf selber entscheiden, wieviel er arbeitet. Alles von 50% bis 150% ist drin und wird auch Brutto so vergütet.
      Das wäre natürlich ein Alptraum für diejenigen, die sich gerne mit Vollzeit brüsten, denn 150% könnte das neue 100% werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johann am 04.12.2023 15:23
      Dass man gerade in der Wissenschaft so ausbeuterisch unterwegs ist, finde ich auch unter aller Sau. Gerade da sollte es mal zumindest auf die Dauer der Promotion ausgelegte Stellen geben, bei denen man nicht nur deshalb eventuell seine Promotion abbrechen muss, weil man die Gesetze zur Einhaltung der Arbeitszeit achtet.

      Bei euch werden teilweise Dinge entwickelt und gefunden, die signifikant dazu beitragen können, dass Deutschland weltweit als fortschrittlicher Staat (wieder) anerkannt wird. Dass man genau an dieser Stelle dann mit befristeten Verträgen arbeitet und in anderen Fachrichtungen dann trotz 100% Arbeitszeit auch nur mit 50% vergütet spricht eher für Ausbeuterstaat bzw. einem Staat, dem die Forschung völlig egal ist.

      Was sich aber auch mit einem ordentlichen Lohnplus nicht ändern wird. Wichtiger wäre es da, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass Forschende nicht 48 Stunden am Tag arbeiten müssen, nur um die Gewissheit zu haben, ihre Promotion abschließen zu können und nicht die bereits geleisteten Jahre womöglich in die Tonne zu werfen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VaPi am 04.12.2023 15:39
      Die perfekte Welt: Das Gehalt wird für 100%, also 40h pro Woche ausgelegt und jeder darf selber entscheiden, wieviel er arbeitet. Alles von 50% bis 150% ist drin und wird auch Brutto so vergütet.
      Das wäre natürlich ein Alptraum für diejenigen, die sich gerne mit Vollzeit brüsten, denn 150% könnte das neue 100% werden.

      Es wäre ja schon schön, wenn im öffentlichen Dienst endlich mal eine adäquate Lösung gefunden wird, Überstunden ordentlich zu bezahlen, anstatt nur Stunden aufzubauen, die man eh kaum nehmen kann.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 04.12.2023 15:42
      Keine Ahnung wovon du redest. Meine Überstunden werden mit Eintritt in die Pension ausgezahlt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 04.12.2023 15:45
      Keine Ahnung wovon du redest. Meine Überstunden werden mit Eintritt in die Pension ausgezahlt.
      Du bist im falschem Forum, hier geht es nicht um Beamte 8)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 04.12.2023 15:56
      Es wäre ja schon schön, wenn im öffentlichen Dienst endlich mal eine adäquate Lösung gefunden wird, Überstunden ordentlich zu bezahlen, anstatt nur Stunden aufzubauen, die man eh kaum nehmen kann.

      Ich hatte ja bei der letzten Umfrage u.a. ein Lebensarbeitszeitkonto angeregt. Antwort der Gewerkschaft war: Das möchten die AG mangels Planbarkeit nicht und das würden sie (die Gewerkschaft) auch so sehen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 04.12.2023 15:56
      Überstunden (also die freiwillig geleisteten) auf einem Gleitzeitkonto finde ich eigentlich recht praktisch. Damit komme ich im Jahr auf gut 10 freie Tage extra.

      Macht natürlich nur Sinn, wenn diese Tage auch so genommem werden können.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 04.12.2023 17:15
      Keine Ahnung wovon du redest. Meine Überstunden werden mit Eintritt in die Pension ausgezahlt.
      Du bist im falschem Forum, hier geht es nicht um Beamte 8)

      Stimmt, aber ich fühle mich den angestellten Kollegen sehr nahe, zumindest in Zeiten von Tarifabschlüssen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Lordium am 05.12.2023 07:30
      Es wäre ja schon schön, wenn im öffentlichen Dienst endlich mal eine adäquate Lösung gefunden wird, Überstunden ordentlich zu bezahlen, anstatt nur Stunden aufzubauen, die man eh kaum nehmen kann.

      Ich hatte ja bei der letzten Umfrage u.a. ein Lebensarbeitszeitkonto angeregt. Antwort der Gewerkschaft war: Das möchten die AG mangels Planbarkeit nicht und das würden sie (die Gewerkschaft) auch so sehen.

      Warum willst du das nur anregen? Dein Arbeitgeber könnte das längst schon eingerichtet haben. Nach §10 Abs. 6 TV-L kann man ein Langzeitarbeitskonto einrichten. Also wenn er will.

      Also hat die Gewerkschaft schon längst die Sache ermöglicht. Aber vor allem die Arbeitgeber wollen so etwas nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 07:44
      Also hat die Gewerkschaft schon längst die Sache ermöglicht. Aber vor allem die Arbeitgeber wollen so etwas nicht.
      Ähm...nicht "die Gewerkschaft" hat das ermöglicht, sondern "die Tarifvertragsparteien".
      Bzw. die Tarifvertragsparteien haben das 2006 in den Tarifvertrag aufgenommen, die Arbeitgeber machen seitdem davon keinen Gebrauch und die Gewerkschaft(en) lassen das Thema seitdem links liegen...
      Diese tarifliche Regelung ist folglich das Papier und die Tinte nicht wert.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 08:02
      Was auch nicht verwundert, da es tief in die Planbarkeit der Ressourcen des AGs eingreift, wenn man es als muss Angebot in den TV einbringt und der AG es aus betrieblichen Gründen verneint und die AN dann es einklagen müssten.

      Insofern ist sehr wohl seine Tinte wert, weil es dem willigen AG alles ermöglicht und der Unwillige halt eben nicht die ArbG beschäftigt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 08:12
      Was auch nicht verwundert, da es tief in die Planbarkeit der Ressourcen des AGs eingreift, wenn man es als muss Angebot in den TV einbringt und der AG es aus betrieblichen Gründen verneint und die AN dann es einklagen müssten.

      Insofern ist sehr wohl seine Tinte wert, weil es dem willigen AG alles ermöglicht und der Unwillige halt eben nicht die ArbG beschäftigt.
      Ja, so kann man das sehen.
      Leider habe ich keinen Überblick, in welchem Umfang im Bereich des TV-L Langzeitarbeitskonten eingerichtet sind.
      Mir sind keine Fälle bekannt (was natürlich nichts heißen will). Sollte es so sein, das eine tarifliche Regelung seit 2006 = seit 17 Jahren nicht angewendet wird, dann bleibt es dabei: Papier und Tinte nicht wert...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Summer am 05.12.2023 08:59
      https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/personal-tarifrecht/dbb-und-verdi-kaempferisch-naechste-verhandlungsrunde-tv-l_144_611236.html
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BTSV1 am 05.12.2023 09:03
      https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/personal-tarifrecht/dbb-und-verdi-kaempferisch-naechste-verhandlungsrunde-tv-l_144_611236.html

      Verdi wie immer ein Witz.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 09:34
      Was auch nicht verwundert, da es tief in die Planbarkeit der Ressourcen des AGs eingreift, wenn man es als muss Angebot in den TV einbringt und der AG es aus betrieblichen Gründen verneint und die AN dann es einklagen müssten.

      Insofern ist sehr wohl seine Tinte wert, weil es dem willigen AG alles ermöglicht und der Unwillige halt eben nicht die ArbG beschäftigt.
      Ja, so kann man das sehen.
      Leider habe ich keinen Überblick, in welchem Umfang im Bereich des TV-L Langzeitarbeitskonten eingerichtet sind.
      Mir sind keine Fälle bekannt (was natürlich nichts heißen will). Sollte es so sein, das eine tarifliche Regelung seit 2006 = seit 17 Jahren nicht angewendet wird, dann bleibt es dabei: Papier und Tinte nicht wert...
      und zwar solange bis er mal eingesetzt wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 05.12.2023 09:37
      https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/personal-tarifrecht/dbb-und-verdi-kaempferisch-naechste-verhandlungsrunde-tv-l_144_611236.html

      Verdi wie immer ein Witz.

      Was genau ist da "ein Witz"?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 05.12.2023 09:52
      Scauen wir mal. Es ist wirklich Druck auf dem Kessel. Das allererste Mal in der Geschichte gab es Streikbeteiligungen bei uns in der Kammer. Und es werden mehr. Morgen wird eine ordentliche Anzahl von Beschäftigten von uns streiken. Das hat unsere Dienststellenleitung ordentlich wachgerüttelt.

      Hoffen wir, dass die TDL ein Einsehen hat.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 10:05
      Was auch nicht verwundert, da es tief in die Planbarkeit der Ressourcen des AGs eingreift, wenn man es als muss Angebot in den TV einbringt und der AG es aus betrieblichen Gründen verneint und die AN dann es einklagen müssten.

      Insofern ist sehr wohl seine Tinte wert, weil es dem willigen AG alles ermöglicht und der Unwillige halt eben nicht die ArbG beschäftigt.
      Ja, so kann man das sehen.
      Leider habe ich keinen Überblick, in welchem Umfang im Bereich des TV-L Langzeitarbeitskonten eingerichtet sind.
      Mir sind keine Fälle bekannt (was natürlich nichts heißen will). Sollte es so sein, das eine tarifliche Regelung seit 2006 = seit 17 Jahren nicht angewendet wird, dann bleibt es dabei: Papier und Tinte nicht wert...
      und zwar solange bis er mal eingesetzt wird.
      Ich tippe auf Totgeburt!
      Eingebracht von Gewerkschaftsseite, von der Arbeitgeberseite unter der Bedingung einer "kann"-Bestimmung gebilligt (mit dem unausgesprochenen Hintergedanken: Werden wir niemals anwenden!).
      17 Jahre Nichtanwendung sind ein klares Statement...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pit am 05.12.2023 10:09
      Getreu dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut, wurde es bei uns nun eingeführt  ;D

      Aber die Konditionen zur Auflösung des Langzeitarbeitskontos sind so dermaßen schräg, dass es wahrscheinlich niemand in Anspruch nehmen wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Garfield am 05.12.2023 10:12
      Getreu dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut, wurde es bei uns nun eingeführt  ;D

      Aber die Konditionen zur Auflösung des Langzeitarbeitskontos sind so dermaßen schräg, dass es wahrscheinlich niemand in Anspruch nehmen wird.

      Interessant.
      Kannst du mal beschreiben, wie das insgesamt bei euch nun gehandhabt wird?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 05.12.2023 10:18
      Die Anfrage habe ich damals an den Personalratsvorsitzenden gestellt, welcher eben auch der Gewerkschaftsvertreter "meiner" Gewerkschaft war. Also, wenn neben AG auch Personalrat und Gewerkschaft keinerlei Ambitionen zeigen, ist es auch in meinen Augen eine Totgeburt.

      Klage ist übrigens eine nette Sache, aber bei einer "Kann"-Regelung recht aussichtslos.

      Witzig finde ich dennoch die Argumentation "Planbarkeit", wo doch zumindest hier die AG jedes einzelne Mal überrascht sind, wenn eine Kollegin/ein Kollege sich in die Rente verabschiedete. Deshalb gab es ja auch nie eine saubere Übergabe - "Akten findet ihr im Zimmer und tschüß" war der Regelfall.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 11:03
      Getreu dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut, wurde es bei uns nun eingeführt  ;D

      Aber die Konditionen zur Auflösung des Langzeitarbeitskontos sind so dermaßen schräg, dass es wahrscheinlich niemand in Anspruch nehmen wird.
      Erzähl uns bitte ALLES darüber!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 11:06
      Was auch nicht verwundert, da es tief in die Planbarkeit der Ressourcen des AGs eingreift, wenn man es als muss Angebot in den TV einbringt und der AG es aus betrieblichen Gründen verneint und die AN dann es einklagen müssten.

      Insofern ist sehr wohl seine Tinte wert, weil es dem willigen AG alles ermöglicht und der Unwillige halt eben nicht die ArbG beschäftigt.
      Ja, so kann man das sehen.
      Leider habe ich keinen Überblick, in welchem Umfang im Bereich des TV-L Langzeitarbeitskonten eingerichtet sind.
      Mir sind keine Fälle bekannt (was natürlich nichts heißen will). Sollte es so sein, das eine tarifliche Regelung seit 2006 = seit 17 Jahren nicht angewendet wird, dann bleibt es dabei: Papier und Tinte nicht wert...
      und zwar solange bis er mal eingesetzt wird.
      Ich tippe auf Totgeburt!
      Eingebracht von Gewerkschaftsseite, von der Arbeitgeberseite unter der Bedingung einer "kann"-Bestimmung gebilligt (mit dem unausgesprochenen Hintergedanken: Werden wir niemals anwenden!).
      17 Jahre Nichtanwendung sind ein klares Statement...
      Wieso gehst du davon aus, dass keiner der 1000 TV AGs es macht?

      Ich kenne welche, die gehen über diesen Weg in die "Altersteilzeit" (weiß aber nicht ob es tatsächlich via 10.6 ist), sprich reduzieren die Arbeitszeit, arbeiten weiter Vollzeit und Sammeln Stunden um dann früher nicht mehr zur Arbeit zu müssen.
      Und wenn ich hier einige Stimmen im Forum höre, scheinen es andere AGs wohl doch zu machen, also Tinte ist doch was wert? Nur bei eurem AG nicht?
      So wie der 16.5?

      Aber was wäre gewonnen, wenn man so etwas als muss Regelung tariflich vereinbart hätte?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 11:07
      Klage ist übrigens eine nette Sache, aber bei einer "Kann"-Regelung recht aussichtslos.
      Ich hatte MoinMoin an der Stelle so verstanden, das bei einer "Muss"-Regelung (ggf. ergänzt um: "sofern es betrieblich darstellbar ist") es (verstärkt) zu Klagen kommen könnte, falls der AG mit der Begründung "geht hier aus betrieblichen Gründen leider nicht" verweigert.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 05.12.2023 11:11
      Klage ist übrigens eine nette Sache, aber bei einer "Kann"-Regelung recht aussichtslos.
      Ich hatte MoinMoin an der Stelle so verstanden, das bei einer "Muss"-Regelung (ggf. ergänzt um: "sofern es betrieblich darstellbar ist") es (verstärkt) zu Klagen kommen könnte, falls der AG mit der Begründung "geht hier aus betrieblichen Gründen leider nicht" verweigert.

      Habs nochmal nachgelesen "Der Arbeitgeber kann mit der/dem Beschäftigten..."
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 11:12
      Wieso gehst du davon aus, dass keiner der 1000 TV AGs es macht?
      ...Aber was wäre gewonnen, wenn man so etwas als muss Regelung tariflich vereinbart hätte?
      Weil es dann mit großer Wahrscheinlichkeit u.a. in diesem Forum regelmäßig Thema wäre - was es aber nicht ist.
      Daraus schließe ich, das macht (so gut wie) kein AG im Bereich der TdL.

      Wenn es als "Muss"-Regelung vereinbart wäre (mit der Einschränkung aus meinem vorherigen Posting), könnte es - nach 17 Jahren - evtl. inzwischen höchstrichterlich Ausgeurteilt sein  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 11:15
      Klage ist übrigens eine nette Sache, aber bei einer "Kann"-Regelung recht aussichtslos.
      Ich hatte MoinMoin an der Stelle so verstanden, das bei einer "Muss"-Regelung (ggf. ergänzt um: "sofern es betrieblich darstellbar ist") es (verstärkt) zu Klagen kommen könnte, falls der AG mit der Begründung "geht hier aus betrieblichen Gründen leider nicht" verweigert.

      Habs nochmal nachgelesen "Der Arbeitgeber kann mit der/dem Beschäftigten..."
      Ja, und MoinMoin hatte ein "was wäre wenn" ins Spiel gebracht um den Vorteil einer "Kann"-Regelung an dieser Stelle herauszuarbeiten: "Insofern ist sehr wohl seine Tinte wert, weil es dem willigen AG alles ermöglicht und der Unwillige halt eben nicht die ArbG beschäftigt."
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 11:22
      Wieso gehst du davon aus, dass keiner der 1000 TV AGs es macht?
      ...Aber was wäre gewonnen, wenn man so etwas als muss Regelung tariflich vereinbart hätte?
      Weil es dann mit großer Wahrscheinlichkeit u.a. in diesem Forum regelmäßig Thema wäre - was es aber nicht ist.
      Daraus schließe ich, das macht (so gut wie) kein AG im Bereich der TdL.
      Und wenn es nur einer macht, dann ist die Tinte schon mal nicht wertlos.
      Das da der öD nicht gerade als Innovationsmotor gilt ist klar.
      Zitat
      Wenn es als "Muss"-Regelung vereinbart wäre (mit der Einschränkung aus meinem vorherigen Posting), könnte es - nach 17 Jahren - evtl. inzwischen höchstrichterlich Ausgeurteilt sein  ;)
      Die internen betrieblichen Vereinbarungen, die der AG dann als DV mit PR zusammenbastelt?
      Da wird es kaum viel rechtliche Eingriffsmöglichkeiten geben (wg. Vertragsfreiheit und so), oder gibt es zu anderen DVs wie Gleitzeitregelungen höchstrichterliche Urteile?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 11:23
      Getreu dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut, wurde es bei uns nun eingeführt  ;D

      Aber die Konditionen zur Auflösung des Langzeitarbeitskontos sind so dermaßen schräg, dass es wahrscheinlich niemand in Anspruch nehmen wird.
      Erzähl uns bitte ALLES darüber!
      jipp erzähl mehr
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: x3cowee am 05.12.2023 11:40
      https://www.iwkoeln.de/studien/hagen-lesch-lohnentwicklung-und-lohnstauchung-im-oeffentlichen-dienst.html (https://www.iwkoeln.de/studien/hagen-lesch-lohnentwicklung-und-lohnstauchung-im-oeffentlichen-dienst.html)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 05.12.2023 11:40
      Ja, und MoinMoin hatte ein "was wäre wenn" ins Spiel gebracht um den Vorteil einer "Kann"-Regelung an dieser Stelle herauszuarbeiten: "Insofern ist sehr wohl seine Tinte wert, weil es dem willigen AG alles ermöglicht und der Unwillige halt eben nicht die ArbG beschäftigt."

      Ich habe bisher immer eine recht einfache Vorgehensweise. Ich trage ein Anliegen bei der zuständigen Stelle einmal vor. Kommt dann nichts, frage ich genau einmal zum Stand nach. Kommt dann wieder nichts Konkretes, wäge ich ab, wie wichtig ist es mir pers.? Wichtig (Gehalt z.B.): Dann bewerbe ich mich und war auch immer recht zügig weg.

      Nicht wichtig: Dann kommt es auf die Liste. Stehen da irgendwann genug Punkte drauf, die allein nicht wichtig sind, in der Masse aber dann doch - siehe wichtig! Wir haben halt einen Markt, der entsprechend ausgebildete AN begünstigt. Warum also die Gerichte beschäftigen und Jahre auf eine positive Entscheidung hoffen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 11:40

      Und wenn es nur einer macht, dann ist die Tinte schon mal nicht wertlos.
      Zugegeben: völlig wertlos dann nicht mehr...

      Die internen betrieblichen Vereinbarungen, die der AG dann als DV mit PR zusammenbastelt?
      Da wird es kaum viel rechtliche Eingriffsmöglichkeiten geben (wg. Vertragsfreiheit und so), oder gibt es zu anderen DVs wie Gleitzeitregelungen höchstrichterliche Urteile?
      Auch Tarifverträge sind Verträge und die Vertragsfreiheit geht nicht soweit, als das sie einer richterlichen Kontrolle per se nicht zugänglich wären.
      Warum sollte das also bei DVen anders sein?

      Im übrigen eröffnet ja §10 TV-L auch die Möglichkeit, landesbezirkliche Tarifverträge abzuschließen, falls Dienstvereinbarungen nicht zustande kommen.

      Von solchen landesbezirklichen Tarifverträgen ist mir nichts bekannt (was immer noch nichts heißen soll, zugegeben). Entweder wird also §10 umfangreich angewendet, es wird aber unter der Decke gehalten  8)
      Oder es besteht auch von gewerkschaftlicher Seite kein sonderliches Interesse, dieses Feld für die Beschäftigten zu beackern... :(
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pit am 05.12.2023 11:56
      Getreu dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut, wurde es bei uns nun eingeführt  ;D

      Aber die Konditionen zur Auflösung des Langzeitarbeitskontos sind so dermaßen schräg, dass es wahrscheinlich niemand in Anspruch nehmen wird.
      Erzähl uns bitte ALLES darüber!
      jipp erzähl mehr

      Zunächst wird die Vereinbarung unterschrieben, mit der ich maximal etwas über 2000h ansparen kann und mit der auch entsprechende Mehrarbeit vereinbart wird.

      Die Mehrarbeit wird automatisch auf das LZAK gebucht.
      Später habe ich dann die Möglichkeit aus diesen Stunden immer mind. 10 AT abzurufen. Oder aber die tägliche Arbeitszeit reduzieren.

      Eigentlich will man ja für kurz vor der Rente aufsparen.
      Für den Fall darf ich nur meine Arbeitszeit um max. der Hälfte reduzieren  :o

      Das ist aber keine Willkür, sondern gesetzlich so festgelegt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 12:00
      Entweder wird also §10 umfangreich angewendet, es wird aber unter der Decke gehalten  8)
      Oder es besteht auch von gewerkschaftlicher Seite kein sonderliches Interesse, dieses Feld für die Beschäftigten zu beackern... :(
      Wieso gewerkschaftlich. Erstmal müsste die PRs in den einzelnen Dienststellen von den MA beauftragt werden, dass sie in die Bütt gehen und das Langzeitkonto vom AG fordern.
      Wenn dann der Wunsch der Belegschaft tatsächlich so groß ist und viele AGs sich sträuben, dann kann man das Landesweit - wie bei HO in NI via 81er o.ä. Vereinbarung fixieren.

      Aber erst wenn dokumentiert ist, dass es die Tinte nicht wert ist, weil da die Belegschaft das will und der AG sich verweigert, dann kann es zu einem Thema in den Verhandlungen gemacht werden, da sonst die AGs (vorgeschoben) sagen: Die PRs fordern das nicht, wo ist das Problem, wir wollen nicht unnötig die Betriebe belasten?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Iunius am 05.12.2023 12:11
      Wieso gehst du davon aus, dass keiner der 1000 TV AGs es macht?
      ...Aber was wäre gewonnen, wenn man so etwas als muss Regelung tariflich vereinbart hätte?
      Weil es dann mit großer Wahrscheinlichkeit u.a. in diesem Forum regelmäßig Thema wäre - was es aber nicht ist.
      Daraus schließe ich, das macht (so gut wie) kein AG im Bereich der TdL.

      Wenn es als "Muss"-Regelung vereinbart wäre (mit der Einschränkung aus meinem vorherigen Posting), könnte es - nach 17 Jahren - evtl. inzwischen höchstrichterlich Ausgeurteilt sein  ;)

      Ich kann dich beruhigen, die Landeskliniken in BW nutzen dies. Thema ist es hier wohl kaum weil die Regelungen klar, transparent und eindeutig sind und hier vorrangig solche TV-L Beschäftigte angemeldet sind die zu viel Freizeit während der Arbeit haben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 05.12.2023 12:14
      https://www.iwkoeln.de/studien/hagen-lesch-lohnentwicklung-und-lohnstauchung-im-oeffentlichen-dienst.html (https://www.iwkoeln.de/studien/hagen-lesch-lohnentwicklung-und-lohnstauchung-im-oeffentlichen-dienst.html)

      Interessant. Und leider ist klar, dass die oberen Entgeltgruppen systematisch stark benachteiligt werden. Ein Satz aus diesem verlinkten Artikel fasst es gut zusammen:

      "Dadurch verlieren qualifizierte Jobs im Vergleich zu weniger qualifizierten an Attraktivität."
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 05.12.2023 12:17
      Getreu dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut, wurde es bei uns nun eingeführt  ;D

      Aber die Konditionen zur Auflösung des Langzeitarbeitskontos sind so dermaßen schräg, dass es wahrscheinlich niemand in Anspruch nehmen wird.
      Erzähl uns bitte ALLES darüber!
      jipp erzähl mehr

      Zunächst wird die Vereinbarung unterschrieben, mit der ich maximal etwas über 2000h ansparen kann und mit der auch entsprechende Mehrarbeit vereinbart wird.

      Die Mehrarbeit wird automatisch auf das LZAK gebucht.
      Später habe ich dann die Möglichkeit aus diesen Stunden immer mind. 10 AT abzurufen. Oder aber die tägliche Arbeitszeit reduzieren.

      Eigentlich will man ja für kurz vor der Rente aufsparen.
      Für den Fall darf ich nur meine Arbeitszeit um max. der Hälfte reduzieren  :o

      Das ist aber keine Willkür, sondern gesetzlich so festgelegt.

      So hätte ich das gerne vor Jahren gehabt, aber da mein AG-Vertreter bockte,  kam ich an der Kann-Situation einfach nicht vorbei. Einen anderen MA beim ÖD-Land, der in diese Situation gekommen war,  kannte ich nicht!
      Einen aktiven Altfall, der noch in ATZ bei Tarifangestellten unterwegs war schwirrte auch nicht mehr rum, aber ein Beamter, der im Sabbatjahr war - auch eine Kann-Situation (gewesen - inzw. in den DV.). Das führte mit vielen Gesprächen zum Erfolg, so dass ich das letzte ArbeitsJahr für meine anzurechnenden 45 Rentenjahre mit 90% meiner Bezüge 0% AZ für 12 Monate habe.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 05.12.2023 12:29
      https://www.iwkoeln.de/studien/hagen-lesch-lohnentwicklung-und-lohnstauchung-im-oeffentlichen-dienst.html (https://www.iwkoeln.de/studien/hagen-lesch-lohnentwicklung-und-lohnstauchung-im-oeffentlichen-dienst.html)

      Interessant. Und leider ist klar, dass die oberen Entgeltgruppen systematisch stark benachteiligt werden. Ein Satz aus diesem verlinkten Artikel fasst es gut zusammen:

      "Dadurch verlieren qualifizierte Jobs im Vergleich zu weniger qualifizierten an Attraktivität."

      Amen!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 12:54
      ...und hier vorrangig solche TV-L Beschäftigte angemeldet sind die zu viel Freizeit während der Arbeit haben.
      Wie recht du doch hast!  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FinIT am 05.12.2023 13:25
      Getreu dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut, wurde es bei uns nun eingeführt  ;D

      Aber die Konditionen zur Auflösung des Langzeitarbeitskontos sind so dermaßen schräg, dass es wahrscheinlich niemand in Anspruch nehmen wird.
      Erzähl uns bitte ALLES darüber!

      jipp erzähl mehr

      Zunächst wird die Vereinbarung unterschrieben, mit der ich maximal etwas über 2000h ansparen kann und mit der auch entsprechende Mehrarbeit vereinbart wird.

      Die Mehrarbeit wird automatisch auf das LZAK gebucht.
      Später habe ich dann die Möglichkeit aus diesen Stunden immer mind. 10 AT abzurufen. Oder aber die tägliche Arbeitszeit reduzieren.

      Eigentlich will man ja für kurz vor der Rente aufsparen.
      Für den Fall darf ich nur meine Arbeitszeit um max. der Hälfte reduzieren  :o

      Das ist aber keine Willkür, sondern gesetzlich so festgelegt.

      Zufällig Teil der Finanzverwaltung NRW? Hier wurde zu Dezemberbeginn nämlich die LAK genau so ausgestaltet.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pit am 05.12.2023 13:37
      Getreu dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut, wurde es bei uns nun eingeführt  ;D

      Aber die Konditionen zur Auflösung des Langzeitarbeitskontos sind so dermaßen schräg, dass es wahrscheinlich niemand in Anspruch nehmen wird.
      Erzähl uns bitte ALLES darüber!

      jipp erzähl mehr

      Zunächst wird die Vereinbarung unterschrieben, mit der ich maximal etwas über 2000h ansparen kann und mit der auch entsprechende Mehrarbeit vereinbart wird.

      Die Mehrarbeit wird automatisch auf das LZAK gebucht.
      Später habe ich dann die Möglichkeit aus diesen Stunden immer mind. 10 AT abzurufen. Oder aber die tägliche Arbeitszeit reduzieren.

      Eigentlich will man ja für kurz vor der Rente aufsparen.
      Für den Fall darf ich nur meine Arbeitszeit um max. der Hälfte reduzieren  :o

      Das ist aber keine Willkür, sondern gesetzlich so festgelegt.

      Zufällig Teil der Finanzverwaltung NRW? Hier wurde zu Dezemberbeginn nämlich die LAK genau so ausgestaltet.

       ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 05.12.2023 14:05
      So langsam gehts aufs Finale zu. Ich bin ehrlich gespannt was man verhandeln und durchsetzen kann - ich habe aber auch ehrlich keine Idee, was die TDL im Hinterkopf hat.

      In Hamburg klappen die Streiks gut - heute war zu lesen, dass die Spediteure echt sauer sind, da das Veterinäramt im Hafen streikt. Und wenn es nicht streikt scheinen die Schneeräumer zu streiken ;-)

      Tatsächlich kommt dann immer dasselbe Argument: Sie täten so ja nicht der Tarifpartei sondern der PW weh. Aber genau das (die Hafenwirtschaft) ist das, was z.B. Dressel weh tun wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Cruze am 05.12.2023 14:35
      Warten wir jetzt eigentlich wie jedes Mal auf die 3. Runde in der es dann "oh Wunder" eine halbgare lustlose unkreative Einigung gibt.


      Die feiern wir dann und dann geht der Deckel wieder zu....


      gab es jemals Einigungen in den ersten 2 Runden?

      Es ist einfach nur lächerlich was hier abgeht im ÖD.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Doso am 05.12.2023 14:58
      Großer Streiktag heute in Bayern. Arbeitgeber hat viele Standorte mit Kundenkontakt, scheinbar musste kein einziger früher schließen. Beteiligung am Warnstreik geht also wohl wieder Richtung "interessiert keine Sau". Mit der fehlenden Unterstützung kann Verdi dann die Tage wieder nur umfallen. Abschluss wird eine Enttäuschung und wir haben es genau so verdient.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 05.12.2023 15:20
      Keine hohen Erwartungen haben, dann wirst du nicht enttäuscht   ;) und bleibst besser gelaunt

      wenn du mehr zum Leben brauchst, suche einen besser bezahlten Job

      wenn du zu viele Ausgaben für dein Einkommen hast - überflüssige Verträge kündigen - bzw. neu abschließen (spart teilweise ungemein)

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 15:29
      gab es jemals Einigungen in den ersten 2 Runden?

      Es ist einfach nur lächerlich was hier abgeht im ÖD.
      Stimmt ist außerhalb des öDs viel Geiler.
      Da verabredet man sich zur 2. Verhandlung und kommt einfach nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ulf am 05.12.2023 15:49
      Spielst du auf das Verkehrsunternehmen an, das sich zu 100% im Besitz des Bundes befindet?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 05.12.2023 15:51
      Wann ist mit einem Ergebnis zu rechnen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 16:29
      https://www.iwkoeln.de/studien/hagen-lesch-lohnentwicklung-und-lohnstauchung-im-oeffentlichen-dienst.html (https://www.iwkoeln.de/studien/hagen-lesch-lohnentwicklung-und-lohnstauchung-im-oeffentlichen-dienst.html)

      Toll, in dem Artikel werden mal wieder nur die ganz niedrigen oder ganz hohen Gruppen besprochen und welche Auswirkung eine Anhebung auf diese haben müsste.
      Aber die mittleren Gruppen (wie zB meine E8) kommen da gar nicht vor…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ineluki am 05.12.2023 16:31
      Großer Streiktag heute in Bayern. Arbeitgeber hat viele Standorte mit Kundenkontakt, scheinbar musste kein einziger früher schließen. Beteiligung am Warnstreik geht also wohl wieder Richtung "interessiert keine Sau". Mit der fehlenden Unterstützung kann Verdi dann die Tage wieder nur umfallen. Abschluss wird eine Enttäuschung und wir haben es genau so verdient.

      Liegt in Bayern bestimmt am Wetter. In NRW sah es heute anders aus. Trotz Kälte und Nieselregen ca. 15.000 Teilnehmer an der Demo. Das hat Eindruck gemacht.
      https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-grossdemonstration-des-oeffentlichen-dienstes_aid-102777495
      "Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, mussten nahezu alle angesetzten Strafprozesstermine kurzfristig annulliert werden, da sich fast sämtliche Protokollkräfte am Warnstreik beteiligten." So ein zahnloser Tiger sind wir nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pit am 05.12.2023 16:41
      Großer Streiktag heute in Bayern. Arbeitgeber hat viele Standorte mit Kundenkontakt, scheinbar musste kein einziger früher schließen. Beteiligung am Warnstreik geht also wohl wieder Richtung "interessiert keine Sau". Mit der fehlenden Unterstützung kann Verdi dann die Tage wieder nur umfallen. Abschluss wird eine Enttäuschung und wir haben es genau so verdient.

      Liegt in Bayern bestimmt am Wetter. In NRW sah es heute anders aus. Trotz Kälte und Nieselregen ca. 15.000 Teilnehmer an der Demo. Das hat Eindruck gemacht.
      https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-grossdemonstration-des-oeffentlichen-dienstes_aid-102777495
      "Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, mussten nahezu alle angesetzten Strafprozesstermine kurzfristig annulliert werden, da sich fast sämtliche Protokollkräfte am Warnstreik beteiligten." So ein zahnloser Tiger sind wir nicht.

      Wow, hätte nicht damit gerechnet, dass so viele zusammen kommen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FinIT am 05.12.2023 16:52
      Großer Streiktag heute in Bayern. Arbeitgeber hat viele Standorte mit Kundenkontakt, scheinbar musste kein einziger früher schließen. Beteiligung am Warnstreik geht also wohl wieder Richtung "interessiert keine Sau". Mit der fehlenden Unterstützung kann Verdi dann die Tage wieder nur umfallen. Abschluss wird eine Enttäuschung und wir haben es genau so verdient.

      Liegt in Bayern bestimmt am Wetter. In NRW sah es heute anders aus. Trotz Kälte und Nieselregen ca. 15.000 Teilnehmer an der Demo. Das hat Eindruck gemacht.
      https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-grossdemonstration-des-oeffentlichen-dienstes_aid-102777495
      "Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, mussten nahezu alle angesetzten Strafprozesstermine kurzfristig annulliert werden, da sich fast sämtliche Protokollkräfte am Warnstreik beteiligten." So ein zahnloser Tiger sind wir nicht.

      Wow, hätte nicht damit gerechnet, dass so viele zusammen kommen.

      Ich auch nicht. Als die Tage hausintern vom DSTG der Aufruf zur Demo und einem spontanen Flashmob zu dieser Demo kam, war ich amüsiert. So kurz vor knapp Leute zu organisieren klang schon danach, dass es zum Scheitern verurteilt war. Aber andere Ämter in NRW waren da wohl langfristig besser organisiert. Allein bei IT.NRW soll der Orgagrad ja äußert hoch sein.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 17:08
      Großer Streiktag heute in Bayern. Arbeitgeber hat viele Standorte mit Kundenkontakt, scheinbar musste kein einziger früher schließen. Beteiligung am Warnstreik geht also wohl wieder Richtung "interessiert keine Sau". Mit der fehlenden Unterstützung kann Verdi dann die Tage wieder nur umfallen. Abschluss wird eine Enttäuschung und wir haben es genau so verdient.

      Liegt in Bayern bestimmt am Wetter. In NRW sah es heute anders aus. Trotz Kälte und Nieselregen ca. 15.000 Teilnehmer an der Demo. Das hat Eindruck gemacht.
      https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-grossdemonstration-des-oeffentlichen-dienstes_aid-102777495
      "Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, mussten nahezu alle angesetzten Strafprozesstermine kurzfristig annulliert werden, da sich fast sämtliche Protokollkräfte am Warnstreik beteiligten." So ein zahnloser Tiger sind wir nicht.
      Leider doch zahnlos, da es genügend Beamte gibt, die in Zukunft dafür einspringen würden, wenn es mehrtägige Streiks sind.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 05.12.2023 17:12
      Wer sagt denn das? Beamte müssen nicht einspringen. Sie können und sollten remonstrieren, denn Streiks und den dadurch folgenden Arbeitsausfall zu kompensieren, ist widerrechtlich.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ineluki am 05.12.2023 17:20
      Achtung falsche Abzweigung. Bitte nicht schon wieder die olle Beamten-Angestellten Diskussion.
      Wie man an den Bildern schön erkennen kann waren auch die Kolleginnen und Kollegen der Polizei, Feuerwehr und bestimmt auch Verwaltungsbeamte dabei. Auch Beamte haben den Papp auf. 

      https://rp-online.de/nrw/landespolitik/15000-landesbeschaeftigten-erhoehen-druck-mit-warnstreik-in-duesseldorf_aid-102776553
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 05.12.2023 17:57
      Wer sagt denn das? Beamte müssen nicht einspringen. Sie können und sollten remonstrieren, denn Streiks und den dadurch folgenden Arbeitsausfall zu kompensieren, ist widerrechtlich.
      Beamten können nicht streiken und können auch nicht dagegen remonstrieren, dass sie wegen Streik  Dienstverpflichtet werden.
      Also doch sie müssen einspringen!

      Das ist einer der wenigen Gründe, warum es Beamte gibt: Sie stehen dem Dienstherren immer und zu jederzeit zur Verfügung, ob sie wollen oder nicht.
      Um so erfreulicher ist es doch, wenn Beamte ihre Freizeit für Demonstrationen nutzen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Lämpel am 05.12.2023 18:19
      Gibt es für den Einsatz von Beamten auf bestreikten Arbeitsplätzen denn inzwischen eine rechtliche Grundlage? Denn 1993 entschied das BVerfG:

      Zitat
      Bei einem rechtmäßigen Streik darf die Deutsche Bundespost nicht den Einsatz von Beamten auf bestreikten Arbeitsplätzen anordnen, solange dafür keine gesetzliche Regelung vorhanden ist.

      https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/1993/03/rs19930302_1bvr121385.html
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 05.12.2023 18:20
      Ich weiß nicht ob es schon jemand gepostet hat.

      Hier ein Interview mit Andreas Dressel von heute.

      Ab Minute 20 ca. gehts um die Tarifverhandlungen


      https://www.hamburg-zwei.de/hoeren/podcasts/Der-Stadtnachrichten-Podcast-Der-Wochenausblick-mit-Mathias-Adler-id816768.html
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 05.12.2023 18:25
      Ich weiß nicht ob es schon jemand gepostet hat.

      Hier ein Interview mit Andreas Dressel von heute.

      Ab Minute 20 ca. gehts um die Tarifverhandlungen


      https://www.hamburg-zwei.de/hoeren/podcasts/Der-Stadtnachrichten-Podcast-Der-Wochenausblick-mit-Mathias-Adler-id816768.html


      - Es wird auf den Abschluss des TVöD zulaufen mit zügiger Erstzahlung der IAP
      - keine Stadtstaatenzulage
      - er will wohl keinen großen Gap zwischen den Tarifverträgen
      - Einigung vor Weihnachten erwünscht und er sei zuversichtlich
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BlackVoodoo am 05.12.2023 18:35
      Ich weiß nicht ob es schon jemand gepostet hat.

      Hier ein Interview mit Andreas Dressel von heute.

      Ab Minute 20 ca. gehts um die Tarifverhandlungen


      https://www.hamburg-zwei.de/hoeren/podcasts/Der-Stadtnachrichten-Podcast-Der-Wochenausblick-mit-Mathias-Adler-id816768.html


      - Es wird auf den Abschluss des TVöD zulaufen mit zügiger Erstzahlung der IAP
      - keine Stadtstaatenzulage
      - er will wohl keinen großen Gap zwischen den Tarifverträgen
      - Einigung vor Weihnachten erwünscht und er sei zuversichtlich

      Was er will wollen viele von uns. Wenn das wirklich so eintreten sollte dann heut schon mal Frohe Weihnachten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 18:41
      Naja, vor der großen Freude, bitte einmal genau anhören… Die Struktur des Abschlusses soll übernommen werden und der Abschluss soll „ein Stück Anschluss an den TVÖD“ bringen. Das kann also auch ein Abschluss deutlich unter 100 Prozent des Abschlusses des TVÖD sein.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MDB am 05.12.2023 18:47
      Wie kann es eigentlich sein, dass Herr Dressel als AG Vertreter zum Teil bessere Vorschläge macht als Verdi, die ja eigentlich die AN Vertretung sind? Gerade im Bereich Stadtstaatenzulage wo Herr Dressel sagt man sollte auch Lösungen finden die andere Ballungsgebiete wie Stuttgart etc. mitberücksichtigt. Gefühlt verpennt Verdi im ÖD diverse Möglichkeiten mal echt die Situation der Beschäftigten zu verbessern
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 05.12.2023 18:51
      Wie kann es eigentlich sein, dass Herr Dressel als AG Vertreter zum Teil bessere Vorschläge macht als Verdi, die ja eigentlich die AN Vertretung sind? Gerade im Bereich Stadtstaatenzulage wo Herr Dressel sagt man sollte auch Lösungen finden die andere Ballungsgebiete wie Stuttgart etc. mitberücksichtigt. Gefühlt verpennt Verdi im ÖD diverse Möglichkeiten mal echt die Situation der Beschäftigten zu verbessern


      Ich dachte es gäbe auch in anderen teuren Städten wie München eine Zulage !?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: aronzo am 05.12.2023 18:58
      https://www.hamburg-zwei.de/hoeren/podcasts/Der-Stadtnachrichten-Podcast-Der-Wochenausblick-mit-Mathias-Adler-id816768.html

      Sehr angenehmes Interview, Dankeschön! Ich hatte letzte Woche ein Gespräch zu Haushaltlage mit einem kommunalen Spitzenbeamten, sehr pragmatisch und angenehm trotz absoluter Schieflage. Klar verhandeln TDL und Verdi hart, aber wohl mit Augenmaß. So hoffe ich doch!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 18:59
      @MDB… So wie ich es verstehe, lehnt er die Zulage ab. Ein guter Vorschlag wäre, einführen und in das „Ermessen“ der jeweiligen Länder stellen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 05.12.2023 19:02
      Ich höre Folgendes/folgenden Trick:
      - Sehr schnelle IAP gleich zu Beginn des Jahres, 1020€ im Januar oder 1200 im Februar und anschließend 180€ bis 12/24
      - Lineare Erhöhung von 160€ + 5% ab 01/25
      - Laufzeit 27 Monate.

      Das ist TVöD-Minus, aber wir glänzen alle mit einer sehr schnellen IAP...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 19:06
      Das ist der Knackpunkt. Man will die Struktur übernehmen und den Abschluss soll ein Stück den Anschluss halten. Also keinesfalls ein Ergebnis 1:1. Der Abstand wird wachsen. Klar ist aber wohl die Untergrenze, der Abschluss soll deutlich besser als 2,8 Prozent sein… Also 3 Prozent !?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 05.12.2023 19:11
      Er hat die 3000 IAP klar benannt und ebenso eine schnelle Auszahlung einer Einmalzahlung, ebenso die Struktur des TVöD-Abschlusses, also Sockel + %. Somit geht's nur noch um wieviel weniger unser Abschluss wird. Und zwar die Lineare Erhöhung ab 2025 wird. Mich würde eine Differenz von 40€ und bis zu 1% nicht wundern.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 05.12.2023 19:14
      160€ + 4,5% ist in EG 1/1 etwas mehr als 180€ Netto...
      Es gibt sicherlich noch andere Möglichkeiten aber sowas in der Art strebt die TDL wohl an.
      Das wäre effektiv mehr als 12% Brutto mehr für EG 1/1 und mehr als 6% für EG 15.5/6
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 05.12.2023 19:14
      Das ist der Knackpunkt. Man will die Struktur übernehmen und den Abschluss soll ein Stück den Anschluss halten. Also keinesfalls ein Ergebnis 1:1. Der Abstand wird wachsen. Klar ist aber wohl die Untergrenze, der Abschluss soll deutlich besser als 2,8 Prozent sein… Also 3 Prozent !?

      Deutlich besser als 2,8 % sind nicht 3 %
      Das sollte doch eigentlich auf der Hand liegen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 19:20
      Von jemandem, der Wohngeld für die eigenen Beschäftigten für eine tolle Sache hält, würde ich auch so ein großartiges Ergebnis wie eine 3 vor dem Komma erwarten, angesichts der besonderen haushalterischen Herausforderungen. Ich lasse mich gerne eines besseren Belehren… mal was „positives“ von der Streikfront. In meinem Bereich bin ich seit über 10 Jahren und in der Zeit habe ich noch keine Streikteilnahme von Mitarbeitenden erlebt. Anders diesmal, es sind 2-stellige Teilnehmerzahlen angekündigt.

      Ich drücke uns die Daumen, dass Arbeitgeber und Gewerkschaften uns gewaltig ein Schnippchen schlagen und es tatsächlich das beste Ergebnis seit Erfindung von Tarifverhandlungen wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 05.12.2023 19:22
      Auch interessant: Vielleicht sollte man überlegen TV-L und TVöD zusammen zu legen.
      Sowas ähnliches von Dressel. Seine erste gute Idee.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 05.12.2023 19:25
      Insgesamt menschelte man fast mit ihm   ::)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 05.12.2023 19:37
      Insgesamt kann der Herr Dressel sehr eloquent und schnell zwischen dem Verhandeln für alle Bundesländer und Verhandeln im Sinne einzelner Bundesländer wechseln.
      Auch hat er viele Argumente und wenig Füll- wie Schlagwörter.
      Ich wäre ihm fast verfallen. Bin aber schon verheiratet.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 19:42
      Na ich hoffe, dass die Gewerkschaftsvertreter aufmerksam genug sind und ihm nicht verfallen  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 05.12.2023 19:42
      Ich wäre ihm fast verfallen. Bin aber schon verheiratet.
      ;D ;D ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 05.12.2023 19:51
      Dass er ein mögliche Einigung so schnell wie möglich umsetzen und zur Auszahlung bringen will - er spricht von der Bürgerschaft, also meint er hier wahrscheinlich in erster Linie die Beamten - überrascht und freut mich.

      Insgesamt macht es Mut. Hoffen wir auf etwas Spruchreifes am Freitag Nachmittag/Samstag Mittag.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Cruze am 05.12.2023 20:04
      ....mal was „positives“ von der Streikfront. In meinem Bereich bin ich seit über 10 Jahren und in der Zeit habe ich noch keine Streikteilnahme von Mitarbeitenden erlebt. Anders diesmal, es sind 2-stellige Teilnehmerzahlen angekündigt.

      Hier bei uns auch...90% aller Mitarbeiter (IT) waren auf der Straße. Die Minister wollten auf die Bühne und was sagen, dass wurde aber nicht zugelassen. Selbst bei den Beamten gab es einige, die privat mitmarschiert sind. This Time is different.

      Es geht um Gerechtigkeit und faire Bezahlung. Wir hinken auch mit 20% der PW noch hinterher (ab EG10). Mit Wochenstunden oder anderen "Benefits" können wir auch nicht trumpfen. Sicherheit? -> pah im Arbeitnehmermarkt ist es fast überall sicher. Alles unter 50 ist doch zumeist wechselfähig (MINT) und größtenteils bereit dazu.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 20:07
      Hab es mir noch einmal angehört… hab ja hier gelernt, das man dem Charme schnell erliegen kann  ;D

      Ja, positive Dinge sind rauszuhören. Aber auch da frage ich mich, warum macht man es aber dann nicht. Er erweckt den Eindruck, als hätte er das Problem zwischen TVÖD und TV-L als AG-Vertreter verstanden. Ich kann mir nicht vorstellen, das ver.di dagegen wäre, würde der TVÖD auch für den TV-L in Gänze übernommen. Die Verhandlungen könnten nach 1 Stunde erledigt sein. Ergebnis der Verhandlungen 1:1 übernehmen und für den Rest des TVÖD eben eine Übergangsfrist bis Datum x.

      Was die Auszahlung bis Januar in Hamburg anbelangt, ich glaube, da kennt der Herr Senator nicht die internen Abläufe. Ich gehe davon aus, dass auch in Hamburg die Zahlungen für Ende Dezember bzw. bei den Beamten dann Anfang Januar noch im ersten Drittel des Monats bearbeitet dein müssen. Aber richtig ist, kommt die IAP, dann muss die auch schnell ausgezahlt werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 05.12.2023 20:11
      Naja, vor der großen Freude, bitte einmal genau anhören… Die Struktur des Abschlusses soll übernommen werden und der Abschluss soll „ein Stück Anschluss an den TVÖD“ bringen. Das kann also auch ein Abschluss deutlich unter 100 Prozent des Abschlusses des TVÖD sein.
      Ein Stück Anschluss soll größerer abstand werden???
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 05.12.2023 20:16
      Wurde auch etwas über die SuE-Zulage erwähnt, wenn es die Stadtstaatenzulage nicht geben wird? Sofern es diese auch nicht geben wird, wird ja auch der Abstand zum TVöD durch ein paar Prozente mehr nicht wirklich kleiner.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 05.12.2023 20:24
      Selbst wenn der TVöD-Abschluss leicht unterschritten wird, sind die unteren EGs des TV-L fast gleich auf, zumindest Netto ab der ersten IAP-Rate.
      Die oberen EGs können sich das eh abschminken. Das sogenannte Delta wird da etwas größer aber auch nicht riesig.
      Präziser: bei 160€ + 4,5% sind die unteren EGs identisch bis auf wenige Cents und €
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 20:33
      Aus einem anderen Beitrag haben wir doch bereits heute gelernt, dass es bei den unteren EGs im TV-L nichts nach oben, sondern eher nach unten anzugleichen gäbe. Also wenn man konsequent an der Idee einer Angleichung der TV anknüpfen wollte, dann gibt es diesmal mehr für die da oben und weniger für die anderen.

      Und von SuE war in dem Beitrag nichts zu hören.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 20:35
      Naja, vor der großen Freude, bitte einmal genau anhören… Die Struktur des Abschlusses soll übernommen werden und der Abschluss soll „ein Stück Anschluss an den TVÖD“ bringen. Das kann also auch ein Abschluss deutlich unter 100 Prozent des Abschlusses des TVÖD sein.
      Ein Stück Anschluss soll größerer abstand werden???

      Wie beim Fussball der berühmte Anschlusstreffer. Heißt ja auch nicht Gleichstand, sondern man kann trotzdem mit 0 Punkten vom Platz gehen, freut sich aber wie Bolle, dass man mit nur einem Tor Abstand verloren hat,
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 05.12.2023 20:45
      Und wie im Fußball steigst du am Ende ab, wenn sich dieses Szenario zu oft wiederholt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 20:50
      Ich weiß nicht ob es schon jemand gepostet hat.

      Hier ein Interview mit Andreas Dressel von heute.

      Ab Minute 20 ca. gehts um die Tarifverhandlungen


      https://www.hamburg-zwei.de/hoeren/podcasts/Der-Stadtnachrichten-Podcast-Der-Wochenausblick-mit-Mathias-Adler-id816768.html

      Ich muss sagen, dass ich Herrn Dressel für seine Aussagen bezüglich der Stadtstaatenzulage dankbar bin und hier auch die Beispiele wie Stuttgart und Köln erwähnt wurden!
      Finde es eine bodenlose Frechheit, dass nur Hamburg, Bremen und Berlin 300€ mehr bekommen sollen, wenn es nach den Gewerkschaften geht! Gibt schließlich auch bei uns in NRW den angesprochenen Kölner Raum, wo Lebenshaltungskosten extrem teuer sind!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 05.12.2023 20:52
      Also die "Stadtstaatenzulage" war ja nicht als Verbot gedacht, dass andere Bundesländer nicht auch Ballungsraumzulagen (wie Bayern in München) zahlen können. Es war nur eine höhere Forderung für HB, HH und BE im Vergleich zur Forderung in den anderen Ländern...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 05.12.2023 20:55
      Also die "Stadtstaatenzulage" war ja nicht als Verbot gedacht, dass andere Bundesländer nicht auch Ballungsraumzulagen (wie Bayern in München) zahlen können. Es war nur eine höhere Forderung für HB, HH und BE im Vergleich zur Forderung in den anderen Ländern...

      Ich vermute ganz stark, dass sie nicht kommen wird. Die Position der TDL ist da sehr deutlich.

      Frage mich aber dennoch, welche "kreative Antwort" er darauf gegeben hat.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 20:57
      Also die "Stadtstaatenzulage" war ja nicht als Verbot gedacht, dass andere Bundesländer nicht auch Ballungsraumzulagen (wie Bayern in München) zahlen können. Es war nur eine höhere Forderung für HB, HH und BE im Vergleich zur Forderung in den anderen Ländern...

      So etwas geht aber letztlich auf Kosten von allen.
      Wenn jetzt Bremen, Hamburg und Berlin und meinetwegen für die Ballungsräume Stuttgart, Köln oder München eine Zulage verhandelt wird, geht das zu Lasten von ALLEN ANDEREN!
      Vor allem: Wie will man das genau definieren welche Städte darunter fallen? Das kann man sicher machen in dem bestimmte Grenzwerte festgelegt werden, aber ehrlich gesagt gibt es diese Zeit gar nicht, weil es nur 3 Verhandlungstage sind.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 21:01
      PS: Was mir noch gerade eingefallen ist.
      Gibt ja auch etliche Leute, die in den Stadtstaaten zB eine Immobilie gekauft haben und mit festem Zinssatz abzahlen. Auch in dem Fall ist die Zulage ungerecht, weil sie ja nur dazu dienen würde den Kredit besser zu bedienen, und diesen Vorteil hätten dann andere nicht, die vielleicht aber auch eine Immobilie abbezahlen, aber irgendwo in NRW wohnen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Garfield am 05.12.2023 21:22
      Also die "Stadtstaatenzulage" war ja nicht als Verbot gedacht, dass andere Bundesländer nicht auch Ballungsraumzulagen (wie Bayern in München) zahlen können. Es war nur eine höhere Forderung für HB, HH und BE im Vergleich zur Forderung in den anderen Ländern...

      So etwas geht aber letztlich auf Kosten von allen.
      Wenn jetzt Bremen, Hamburg und Berlin und meinetwegen für die Ballungsräume Stuttgart, Köln oder München eine Zulage verhandelt wird, geht das zu Lasten von ALLEN ANDEREN!
      Vor allem: Wie will man das genau definieren welche Städte darunter fallen? Das kann man sicher machen in dem bestimmte Grenzwerte festgelegt werden, aber ehrlich gesagt gibt es diese Zeit gar nicht, weil es nur 3 Verhandlungstage sind.

      Und wo wird eigentlich belegt, dass das Leben in diesen Städten teurer ist als anderswo?
      Jaja, die Mieten. Aber dafür hat derjenige, der in diesen Städten lebt auch nicht 2 Autos nötig.
      Und die sind auch nicht billig und werden im laufenden Betrieb durch steigende Spritkosten teurer, während Stadtbewohner mit dem 49 Euro Ticket milliardenschwer unterstützt werden.

      Oder nehmen wir die durchschnittliche Familie mit 2 Kindern in Berlin: Kann sich 2 Autos einsparen und zahlt KEINE Kitagebühren. Das sind dann alleine schon 400-700 Euro die man bei uns hier monatlich Mehrbelastung hat. Dazu 2 Autos, die zu bezahlen sind. Also davon kann ich in Berlin auch Miete zahlen.

      Und ansonsten kostet die Milch im Aldi in München oder Berlin gleich viel, wie woanders auch.

      Diese Stadtstaatenzulage ist einfach eine dumme Idee. Gut, wenn die AG das nicht mittragen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 05.12.2023 21:25
      Ich bin mir recht sicher, dass sie Zulage kommen wird (bzw. weitergezahlt wird, auch nach 25 noch), da die Streikbereitschaft gerade in Berlin besonders hoch ist. Und ich finds super! :)

      Und wie gesagt in München gibt es z.B ebenfalls eine Zulage für im öffentlichen Dienst Beschäftigte.
      E 1 bis E 9; S 2 bis S 15 = 270 Euro
      E 10 bis E 15; S 16 bis S 18 = 135 Euro
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 21:26
      Also die "Stadtstaatenzulage" war ja nicht als Verbot gedacht, dass andere Bundesländer nicht auch Ballungsraumzulagen (wie Bayern in München) zahlen können. Es war nur eine höhere Forderung für HB, HH und BE im Vergleich zur Forderung in den anderen Ländern...

      So etwas geht aber letztlich auf Kosten von allen.
      Wenn jetzt Bremen, Hamburg und Berlin und meinetwegen für die Ballungsräume Stuttgart, Köln oder München eine Zulage verhandelt wird, geht das zu Lasten von ALLEN ANDEREN!
      Vor allem: Wie will man das genau definieren welche Städte darunter fallen? Das kann man sicher machen in dem bestimmte Grenzwerte festgelegt werden, aber ehrlich gesagt gibt es diese Zeit gar nicht, weil es nur 3 Verhandlungstage sind.

      Und wo wird eigentlich belegt, dass das Leben in diesen Städten teurer ist als anderswo?
      Jaja, die Mieten. Aber dafür hat derjenige, der in diesen Städten lebt auch nicht 2 Autos nötig.
      Und die sind auch nicht billig und werden im laufenden Betrieb durch steigende Spritkosten teurer, während Stadtbewohner mit dem 49 Euro Ticket milliardenschwer unterstützt werden.

      Oder nehmen wir die durchschnittliche Familie mit 2 Kindern in Berlin: Kann sich 2 Autos einsparen und zahlt KEINE Kitagebühren. Das sind dann alleine schon 400-700 Euro die man bei uns hier monatlich Mehrbelastung hat. Dazu 2 Autos, die zu bezahlen sind. Also davon kann ich in Berlin auch Miete zahlen.

      Und ansonsten kostet die Milch im Aldi in München oder Berlin gleich viel, wie woanders auch.

      Diese Stadtstaatenzulage ist einfach eine dumme Idee. Gut, wenn die AG das nicht mittragen.

      Sehr gute Argumente!!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 05.12.2023 21:36
      Also die "Stadtstaatenzulage" war ja nicht als Verbot gedacht, dass andere Bundesländer nicht auch Ballungsraumzulagen (wie Bayern in München) zahlen können. Es war nur eine höhere Forderung für HB, HH und BE im Vergleich zur Forderung in den anderen Ländern...

      So etwas geht aber letztlich auf Kosten von allen.
      Wenn jetzt Bremen, Hamburg und Berlin und meinetwegen für die Ballungsräume Stuttgart, Köln oder München eine Zulage verhandelt wird, geht das zu Lasten von ALLEN ANDEREN!
      Vor allem: Wie will man das genau definieren welche Städte darunter fallen? Das kann man sicher machen in dem bestimmte Grenzwerte festgelegt werden, aber ehrlich gesagt gibt es diese Zeit gar nicht, weil es nur 3 Verhandlungstage sind.

      Und wo wird eigentlich belegt, dass das Leben in diesen Städten teurer ist als anderswo?
      Jaja, die Mieten. Aber dafür hat derjenige, der in diesen Städten lebt auch nicht 2 Autos nötig.
      Und die sind auch nicht billig und werden im laufenden Betrieb durch steigende Spritkosten teurer, während Stadtbewohner mit dem 49 Euro Ticket milliardenschwer unterstützt werden.

      Oder nehmen wir die durchschnittliche Familie mit 2 Kindern in Berlin: Kann sich 2 Autos einsparen und zahlt KEINE Kitagebühren. Das sind dann alleine schon 400-700 Euro die man bei uns hier monatlich Mehrbelastung hat. Dazu 2 Autos, die zu bezahlen sind. Also davon kann ich in Berlin auch Miete zahlen.

      Und ansonsten kostet die Milch im Aldi in München oder Berlin gleich viel, wie woanders auch.

      Diese Stadtstaatenzulage ist einfach eine dumme Idee. Gut, wenn die AG das nicht mittragen.

      Wie schon geschrieben haben die MA in München sogar bis zu 120 Euro mehr als die MA in Berlin um sich die Milch im Aldi zu kaufen ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 21:41
      @Garfield… dann streichen wir aber bitte auch alle Subventionen für die Häuslebauer und die Penlerpauschale. Warum soll ich als Stadtmensch eigentlich finanzieren, dass die Leute erst auf‘s Land ziehen und sich dann den weiten Weg zur Arbeit subventionieren lassen.

      Und Berlin hat u.a. die Zulage nicht mit den Wohnkosten, sondern der Konkurrenz zum TVÖD begründet. Ich persönlich wäre dafür, dass Berlin sich einfach insgesamt für den TVÖD erwärmt und die TDL, TDL sein lässt. Und gut wäre es. Denen, die die Zulage ablehnen. Die TDL sollte die Option schaffen, für alle und grundsätzlich und die jeweiligen Finanzminister oder Senatoren sollte das Thema dann den Dienststellen überlassen und nicht die Anwendung ausschließen…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 05.12.2023 21:45
      Bekommt in München nur jemand die Zulage, der in München arbeitet und wohnt, oder auch derjenige der im Umland wohnt und in München arbeitet?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Beamter am 05.12.2023 21:49
      Ich bin mir recht sicher, dass sie Zulage kommen wird (bzw. weitergezahlt wird, auch nach 25 noch), da die Streikbereitschaft gerade in Berlin besonders hoch ist. Und ich finds super! :)

      Und wie gesagt in München gibt es z.B ebenfalls eine Zulage für im öffentlichen Dienst Beschäftigte.
      E 1 bis E 9; S 2 bis S 15 = 270 Euro
      E 10 bis E 15; S 16 bis S 18 = 135 Euro

      Nicht TV-L
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 21:50
      Mal an die Tarifexperten die Frage… Gibt nicht § 16 Abs. 5 TV-L ohnehin die Möglichkeit einer „Stadtstaatenzulage“? Ich könnte doch mit etwaigen Lebenshaltungskosten jedem die zustehende Stufe gewähren und dann eben die Vorweggewährumg der nächsten Stufe mit einem Betrag von X. Ich muss mich mal schlau machen, wie Berlin die Zulage rechtlich begründet hat und die TDL es dennoch als Verstoß gegen den TV ansieht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 05.12.2023 21:50
      Bekommt in München nur jemand die Zulage, der in München arbeitet und wohnt, oder auch derjenige der im Umland wohnt und in München arbeitet?

      Laut Info von der Stadtseite auch MA, die im Umland wohnen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 05.12.2023 21:57
      Ich bin mir recht sicher, dass sie Zulage kommen wird (bzw. weitergezahlt wird, auch nach 25 noch), da die Streikbereitschaft gerade in Berlin besonders hoch ist. Und ich finds super! :)

      Und wie gesagt in München gibt es z.B ebenfalls eine Zulage für im öffentlichen Dienst Beschäftigte.
      E 1 bis E 9; S 2 bis S 15 = 270 Euro
      E 10 bis E 15; S 16 bis S 18 = 135 Euro

      Nicht TV-L


      Um so wichtiger sie auch für Ballungsräume wie München im TVL zu fordern.
      Aber nicht laut zu schreien wie @Pelikan, dass andere sie nicht (mehr) bekommen sollen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 21:58
      Vielleicht würde es einfach Sinn machen diesen ganzen Unsinn mit TV-L und TV-ÖD oder TV-H aufzulösen und mal einen einzigen Tarifvertrag für alle auszuhandeln...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 05.12.2023 22:00
      Und warum sollte die TDL das wollen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 22:01
      Herr Dressel hat das sogar selbst vorgeschlagen!
      Abgesehen davon ist nicht die Frage ob die TDL das will, sondern was die Mehrheit aller Beschäftigten möchte!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 05.12.2023 22:02
      Nö, Dressel hat nur über den Zeitpunkt der Wirksamkeit der Erhöhungen gesprochen, nicht über die gleichen Abschlüsse in einer gemeinsamen Verhandlung.

      Und, warum sollte es die AG interessieren, was die Beschäftigten „wollen“? Ok, wenn jetzt Ver.Di mit einem Erzwingungsstreik die Rückkehr zum BAT o.Ä. lancieren würde, könnten sie das vielleicht erreichen. Aber so? Weil einige Leute in einem unbedeutenden Forum dies „fordern“? …
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 22:04
      In dem Interview von heute hat er klar gesagt, dass es doch viel sinnvoller wäre, dass sich beide Tarifverträge generell wieder annähern würden! Und was soll ich sagen, er hat absolut recht! Schon traurig, dass so eine Forderung von einem TDL-Vertreter kommt anstatt von der Gewerkschaft (die ja eigentlich UNSERE Interessen im Blick haben sollte)  ;D ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 05.12.2023 22:05
      Wollen wir jetzt den Wortlaut des Interviews durchgehen? Dressel sagt doch klar, dass das TVöD-Ergebnis eine Orientierung darstellt, mehr aber auch nicht. Er hat sich über den Zeitpunkt, dass es im TVöD jetzt schon mehr Geld gibt, im TV-L aber noch nicht, geäußert. Als TDL-Chefverhandler hat er kein Interesse an einer Zusammenführung von TVöD und TV-L.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Modulator am 05.12.2023 22:06
      Was hindert die Länder oder Stadtstaaten ihren Bediensteten einen Zuschlag zu zahlen?
      Falls es im Tarifvertrag verboten ist, den Passus löschen und loslegen.

      Die Ortszuschläge wurden zwar mit dem TV-L abgeschafft aber wie man sieht, sind sie doch notwendig.
      Allerdings sollte man ihn nicht an die Zahl der Kinder binden wie früher.
      Das hat mit der Arbeit nichts zu tun und sind rein privater Natur.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 22:18
      Wollen wir jetzt den Wortlaut des Interviews durchgehen? Dressel sagt doch klar, dass das TVöD-Ergebnis eine Orientierung darstellt, mehr aber auch nicht. Er hat sich über den Zeitpunkt, dass es im TVöD jetzt schon mehr Geld gibt, im TV-L aber noch nicht, geäußert. Als TDL-Chefverhandler hat er kein Interesse an einer Zusammenführung von TVöD und TV-L.

      Zitat von Dressel bei 25:08:
      "Ich finde, man kann auch mal darüber nachdenken, ob man die Tarifverträge nicht wieder ein Stück zusammenführt."

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 05.12.2023 22:19
      Jep. Da sprach er vom Zeitpunkt…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 05.12.2023 22:24
      Jep. Da sprach er vom Zeitpunkt…

      Nein, da sprach er von der Sinnhaftigkeit, dass Verdi für TV-L un TVöD unabhängig verhandelt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 05.12.2023 22:26
      Jep. Da sprach er vom Zeitpunkt…

      Nein, er erklärt dem Moderator, dass es 2 Tarifverträge gibt, aber es die gleiche Gewerkschaft ist und er hinterfragt hier klar die Sinnhaftigkeit dieser beiden paralell existierenden Verträge.
      Aber na ja...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 05.12.2023 22:29
      Bekommt in München nur jemand die Zulage, der in München arbeitet und wohnt, oder auch derjenige der im Umland wohnt und in München arbeitet?

      Laut Info von der Stadtseite auch MA, die im Umland wohnen.

      Dann ergibt es Sinn. Und dann hat eine derartige Zulage auch den Effekt die höheren Wohnkosten in Ballungsräumen (an sich) etwas abzufedern. Denn auch im Umland der Großstadt sind die Preise fast identisch zur Stadt, wenn nicht sogar teilweise gleich teuer. Ich wohne knapp 30 km außerhalb von Stuttgart und ein Hauskauf, hier auf dem Land, liegt auch bei knapp 800.000 € derzeit. Miete entsprechend.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: RsQ am 05.12.2023 22:44
      Tja, aber wo/wie will man da eine sinnvolle, allgemein akzeptierte Grenze ziehen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 05.12.2023 23:56
      Jep. Da sprach er vom Zeitpunkt…

      Nein, er erklärt dem Moderator, dass es 2 Tarifverträge gibt, aber es die gleiche Gewerkschaft ist und er hinterfragt hier klar die Sinnhaftigkeit dieser beiden paralell existierenden Verträge.
      Aber na ja...

      Zitat Dressel:

      Zitat
      Wir haben ein Delta. Das heißt, das ist ja klar. Der Kommunen-Abschluss ist vorausgelaufen auf der Zeitachse. Das wir müssen jetzt — nein, das ist dieselbe Gewerkschaft und das sind zwei Tarif-Verträge; einmal für Kommunen und Bund, und einmal jetzt für die Länder, kann man lange überlegen, ob das jetzt so schlau ist. So, ich finde, man kann auch mal darüber nachdenken, ob man die Tarifverträge auch mal wieder ein Stück zusammenführt, aber nützt uns jetzt nichts

      Es geht offensichtlich bloß um den Verhandlungszeitpunkt, *nicht* um einen gemeinsamen Tarifvertrag für Bund, Länder und Kommunen. Das wird auch dadurch deutlich, dass explizit nicht die Übernahme des TVöD-Ergebnis gewünscht ist, sondern nur dessen Struktur…

      Höre doch einfach mal zu.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 00:36
      Und hier noch einmal mit Fortsetzung, die noch einmal deutlich macht, dass Dressel mit dem herausgegriffenen Satz sich bloß auf die Verhandlungszeitpunkte bezieht und nicht die Zusammenlegung der Tarif-Verträge vorschlägt.

      (Das Ganze in einem neuen Beitrag, da die Editier-Zeit abgelaufen ist)

      Zitat
      Wir haben ein Delta. Das heißt, das ist ja klar. Der Kommunen-Abschluss ist vorausgelaufen auf der Zeitachse. Das wir müssen jetzt — nein, das ist dieselbe Gewerkschaft und das sind zwei Tarif-Verträge; einmal für Kommunen und Bund, und einmal jetzt für die Länder, kann man lange überlegen, ob das jetzt so schlau ist. So, ich finde, man kann auch mal darüber nachdenken, ob man die Tarifverträge auch mal wieder ein Stück zusammenführt, aber nützt uns jetzt nichts Das heißt, natürlich wird es darum gehen, dass auch der Abschluss für die Länder ein Stück Anschluss hält zum Kommunal-Abschluss. Richtig, wie viel — das werden wir gemeinsam ausloten. Das ist ja auch eine Frage auf der Zeit-Achse: Wie kriegt man das auch ein Stück mehr synchronisiert.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 06.12.2023 03:58
      Ja, und MoinMoin hatte ein "was wäre wenn" ins Spiel gebracht um den Vorteil einer "Kann"-Regelung an dieser Stelle herauszuarbeiten: "Insofern ist sehr wohl seine Tinte wert, weil es dem willigen AG alles ermöglicht und der Unwillige halt eben nicht die ArbG beschäftigt."

      Ich habe bisher immer eine recht einfache Vorgehensweise. Ich trage ein Anliegen bei der zuständigen Stelle einmal vor. Kommt dann nichts, frage ich genau einmal zum Stand nach. Kommt dann wieder nichts Konkretes, wäge ich ab, wie wichtig ist es mir pers.? Wichtig (Gehalt z.B.): Dann bewerbe ich mich und war auch immer recht zügig weg.

      Nicht wichtig: Dann kommt es auf die Liste. Stehen da irgendwann genug Punkte drauf, die allein nicht wichtig sind, in der Masse aber dann doch - siehe wichtig! Wir haben halt einen Markt, der entsprechend ausgebildete AN begünstigt. Warum also die Gerichte beschäftigen und Jahre auf eine positive Entscheidung hoffen?

      Genau geht man erst vor Gericht, ist es definitiv der falsche Arbeitgeber egal warum. Deine Methodik zum entscheiden ist wirklich straight und gut. Leider ist der Markt gerade beim Drehen und es gibt nicht mehr überall ein Überangebot an Jobs. In der IT läuft es noch anders. Ich entscheide ähnlich wie du, nur habe ich meist dann schon einen neuen Job in Aussicht welcher genau dann startet wenn die Kündigungsfrist mit du musst 3 Monate bleiben etc. abgelaufen ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 06.12.2023 04:25
      Insgesamt kann der Herr Dressel sehr eloquent und schnell zwischen dem Verhandeln für alle Bundesländer und Verhandeln im Sinne einzelner Bundesländer wechseln.
      Auch hat er viele Argumente und wenig Füll- wie Schlagwörter.
      Ich wäre ihm fast verfallen. Bin aber schon verheiratet.

      Hat dein Partner die Verhandlungsrunde doch gewonnen  ;)

      Spaß beiseite ja er wirkte wirklich nett und ein Typ mit dem man reden und gut verhandeln kann. Daraus entnehme ich, entweder wirken die Streiks, oder er ist genervt von der Dauer und will endlich einen Schlusspunkt machen, bzw. Verdi hat keine guten Verhandlungsführer. Ich tippe aus einer Kobi von mehreren Sachen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 06.12.2023 04:30
      Und wie im Fußball steigst du am Ende ab, wenn sich dieses Szenario zu oft wiederholt.

      Und wie beim Fußball wenn du absteigst, verlierst du deine Besten Spieler (Angestellten).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 06.12.2023 04:33
      Also die "Stadtstaatenzulage" war ja nicht als Verbot gedacht, dass andere Bundesländer nicht auch Ballungsraumzulagen (wie Bayern in München) zahlen können. Es war nur eine höhere Forderung für HB, HH und BE im Vergleich zur Forderung in den anderen Ländern...

      Ich vermute ganz stark, dass sie nicht kommen wird. Die Position der TDL ist da sehr deutlich.

      Frage mich aber dennoch, welche "kreative Antwort" er darauf gegeben hat.

      Einfach nein 😂
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 06.12.2023 04:37
      Also die "Stadtstaatenzulage" war ja nicht als Verbot gedacht, dass andere Bundesländer nicht auch Ballungsraumzulagen (wie Bayern in München) zahlen können. Es war nur eine höhere Forderung für HB, HH und BE im Vergleich zur Forderung in den anderen Ländern...

      So etwas geht aber letztlich auf Kosten von allen.
      Wenn jetzt Bremen, Hamburg und Berlin und meinetwegen für die Ballungsräume Stuttgart, Köln oder München eine Zulage verhandelt wird, geht das zu Lasten von ALLEN ANDEREN!
      Vor allem: Wie will man das genau definieren welche Städte darunter fallen? Das kann man sicher machen in dem bestimmte Grenzwerte festgelegt werden, aber ehrlich gesagt gibt es diese Zeit gar nicht, weil es nur 3 Verhandlungstage sind.

      Anhand der Mietstufen von 1-6 und das ist in 5 Minuten erledigt. Man macht es prozentual wobei 1 der Ausgangspunkt ist und 2 bekommt ein wenig Geld, 3 etwas mehr etc. Oder ab 5-6 gibt es Geld, weil das die teuren Pflaster sind.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 06:26
      Jep. Da sprach er vom Zeitpunkt…

      Nein, er erklärt dem Moderator, dass es 2 Tarifverträge gibt, aber es die gleiche Gewerkschaft ist und er hinterfragt hier klar die Sinnhaftigkeit dieser beiden paralell existierenden Verträge.
      Aber na ja...

      Zitat Dressel:

      Zitat
      Wir haben ein Delta. Das heißt, das ist ja klar. Der Kommunen-Abschluss ist vorausgelaufen auf der Zeitachse. Das wir müssen jetzt — nein, das ist dieselbe Gewerkschaft und das sind zwei Tarif-Verträge; einmal für Kommunen und Bund, und einmal jetzt für die Länder, kann man lange überlegen, ob das jetzt so schlau ist. So, ich finde, man kann auch  :Dmal darüber nachdenken, ob man die Tarifverträge auch mal wieder ein Stück zusammenführt, aber nützt uns jetzt nichts

      Es geht offensichtlich bloß um den Verhandlungszeitpunkt, *nicht* um einen gemeinsamen Tarifvertrag für Bund, Länder und Kommunen. Das wird auch dadurch deutlich, dass explizit nicht die Übernahme des TVöD-Ergebnis gewünscht ist, sondern nur dessen Struktur…

      Höre doch einfach mal zu.

       :D
      Du entkräftest hiermit rein gar nichts.
      Natürlich ist es richtig, dass bei DIESER Tarifverhandlung dieses Ziel einer Zusammenlegung nicht mehr erreicht werden könnte. Heißt aber nicht, dass es in der Zukunft nicht irgendwann passiert.
      Die Aussage von Herr Dressel ist sowas von eindeutig. Er ist grundsätzlich für eine Verschmelzung von TVÖD und TVL. Das geht ganz klar aus seinen Aussagen hervor.
      Haben ja auch schon andere hier geschrieben ;-)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 06.12.2023 06:38
      Pelikan, Du musst noch einiges lernen  ;)

      Die Aussagen von Dressel und deine Interpretation derselben liegen schon sehr weit auseinander. Mir fehlen auch die grundsätzlichen Argumente, die es für einen Arbeitgeber attraktiv erscheinen lassen, sich an einen deutlich finanzstärkeren "Partner" mit deutlich weniger Personalkosten wie dem Bund in ein Boot zu setzen. Die Kommunen zählen hier nicht wirklich, weil die meisten ohnehin so gut wie pleite und von Fördermitteln abhängig sind.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 06.12.2023 06:54
      Ich bin auch der Meinung er hätte seinem Gegenüber nach der nebensächlichen Nennung der Zeitachse, mit einer nachgestellten genaueren Erklärung, verdeutlicht, dass Verdi für 2 Verträge verhandelt.
      Die Wortwahl ist doch klar. Es ging hier nicht um die Zusammenlegung der Verhandlungen, sondern der Verträge.
      Alles andere ist Interpretation und was Herr Dressel damit gemeint hat, weiß auch nur er zu 100%.
      Natürlich ist der TVöD-Abschluss nicht gewollt und eine Übernahme der Tabelle schon garnicht. Das heißt aber keinen Falls, dass er die Trennung von TV-L und TVöD für sinnvoll erachtet.
      Seine Pflicht ist das Volumen klein zu halten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 07:03
      Pelikan, Du musst noch einiges lernen  ;)

      Die Aussagen von Dressel und deine Interpretation derselben liegen schon sehr weit auseinander. Mir fehlen auch die grundsätzlichen Argumente, die es für einen Arbeitgeber attraktiv erscheinen lassen, sich an einen deutlich finanzstärkeren "Partner" mit deutlich weniger Personalkosten wie dem Bund in ein Boot zu setzen. Die Kommunen zählen hier nicht wirklich, weil die meisten ohnehin so gut wie pleite und von Fördermitteln abhängig sind.

      Ach Nelson - du musst einfach nur zuhören und verstehen - ist gar nicht so schwer 😅
      Wie gesagt hat Herr Dressel nie behauptet, dass das Ziel dieser Tarifverhandlungen wäre, TVÖD und TVL zusammenzulegen. Er hat hier einfach nur seine Meinung geäußert wie ER das ganz generell sieht. Und das heißt auch nicht, dass es die Meinung der gesamten TDL wäre.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 07:07
      Die Wortwahl ist doch klar. Es ging hier nicht um die Zusammenlegung der Verhandlungen, sondern der Verträge.
      Alles andere ist Interpretation und was Herr Dressel damit gemeint hat, weiß auch nur er zu 100%.
      Natürlich ist der TVöD-Abschluss nicht gewollt und eine Übernahme der Tabelle schon garnicht. Das heißt aber keinen Falls, dass er die Trennung von TV-L und TVöD für sinnvoll erachtet.
      Seine Pflicht ist das Volumen klein zu halten.

      Genau so ist es!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 07:08
      Sowohl vor als auch nach dem Satz, den Pelikan herausgepickt hat, geht es um die Zeit, wann welcher Tarif-Vertrag verhandelt wird, siehe entsprechende Transkription, die ich vor ein paar Beiträgen dazu geschrieben habe. Die Interpretation, dass er sich ausgerechnet in dem Satz dazwischen nicht auch darauf bezogen haben soll, ist reines Wunschdenken.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 07:10
      Sowohl vor als auch nach dem Satz, den Pelikan herausgepickt hat, geht es um die Zeit, wann welcher Tarif-Vertrag verhandelt wird, siehe entsprechende Transkription, die ich vor ein paar Beiträgen dazu geschrieben habe. Dass er sich ausgerechnet in dem Satz dazwischen nicht auch darauf bezogen haben soll, ist reines Wunschdenken.

      Cyrix, ändert aber rein gar nichts daran, dass Herr Dressel von der Trennung zwischen TVL und TVÖD ganz grundsätzlich nichts hält..
      Mann Mann Mann…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 07:15
      Ist ja gut, dass du seine Einstellung kennst, ohne, dass er darüber geredet hätte. Ich wage es nicht, mich zu so einer Einschätzung hinreißen zu lassen…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 07:18
      Ist ja gut, dass du seine Einstellung kennst, ohne, dass er darüber geredet hätte. Ich wage mich nicht, zu so einer Einschätzung hinreißen zu lassen…

      Was er im einzelnen genau denkt weiß sowieso nur er!
      Es geht einfach um die Aussage die getroffen wurde, und aus der geht eben ganz klar hervor wie er darüber denkt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 06.12.2023 07:20
      Pelikan, wenn ich in exponierter Position wie Dressel grundsätzliche Kritik an der Trennung der Tarifverträge äußern möchte, dann spicke ich diese Aussage doch mit dem ein oder anderen Argument. Ferner würde es ihn als AG-Vertreter nun in der Verhandlung auch indirekt unter Druck setzen, die Tabellen möglichst anzugleichen. Da könnte er direkt neben Werneke Platz nehmen.

      Eine zeitliche Zusammenlegung der Verhandlungen ist eine andere Geschichte und wurde hier auch bereits erörtert. Natürlich freut sich die AG-Seite, wenn die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften durch parallele Verhandlungen geschwächt wird.

      Aber welchen Vorteil böte die Zusammenlegung der Tarife? Der Bund könnte seinen Angestellten noch mal 10% mehr zahlen, ohne hier finanziell signifikant belastet zu werden (bzw. ohne dass die ohnehin vorhandenen Finanzierungslöcher dramatisch wachsen).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 07:21
      @Pelikan: Glaubst du. Ist aber nur dein Wunschdenken, denn im Kontext des Gesagten ging es nur um die Verhandlungszeitpunkte von TVöD und TV-L, die Dressel gern synchronisiert sehen würde, damit es nicht zu solchen Debatten, wie die, auf die er gerade vom Moderator angesprochen wird, kommt, dass Angestellte in den Kommunen durch den früheren Abschluss jetzt schon deutlich mehr erhalten…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 07:23
      Pelikan, wenn ich in exponierter Position wie Dressel grundsätzliche Kritik an der Trennung der Tarifverträge äußern möchte, dann spicke ich diese Aussage doch mit dem ein oder anderen Argument. Ferner würde es ihn als AG-Vertreter nun in der Verhandlung auch indirekt unter Druck setzen, die Tabellen möglichst anzugleichen. Da könnte er direkt neben Werneke Platz nehmen.

      Eine zeitliche Zusammenlegung der Verhandlungen ist eine andere Geschichte und wurde hier auch bereits erörtert. Natürlich freut sich die AG-Seite, wenn die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften durch parallele Verhandlungen geschwächt wird.

      Aber welchen Vorteil böte die Zusammenlegung der Tarife? Der Bund könnte seinen Angestellten noch mal 10% mehr zahlen, ohne hier finanziell signifikant belastet zu werden (bzw. ohne dass die ohnehin vorhandenen Finanzierungslöcher dramatisch wachsen).

      Das alles hier sind deine eigenen Interpretationen: Wieso, weshalb, warum bla bla bla
      Es geht einfach nur darum, dass er geäußert hat wie er zu der Trennung zwischen TVL und TVÖD steht.
      Was er selbst für Ideen hätte wie so ein einziger Tarifvertrag aussehen könnte, steht auf einem ganz anderen Blatt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 07:25
      Es geht einfach nur darum, dass er geäußert hat wie er zu der Trennung zwischen TVL und TVÖD steht.

      Nur hat er das nicht — du willst es nur nicht verstehen. Er hat sich für synchrone Verhandlungen von TV-L und TVöD ausgesprochen, nicht für einen gemeinsamen Tarif-Vertrag.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 07:25
      @Pelikan: Glaubst du. Ist aber nur dein Wunschdenken, denn im Kontext des Gesagten ging es nur um die Verhandlungszeitpunkte von TVöD und TV-L, die Dressel gern synchronisiert sehen würde, damit es nicht zu solchen Debatten, wie die, auf die er gerade vom Moderator angesprochen wird, kommt, dass Angestellte in den Kommunen durch den früheren Abschluss jetzt schon deutlich mehr erhalten…

      Ok, du behauptest also weiterhin etwas das nicht so ist - lassen wir mal dahin gestellt.
      Der Podcast ist ja online und jeder kann diesen hören und sich eine eigene Meinung bilden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 07:27
      Der Podcast ist ja online und jeder kann diesen hören und sich eine eigene Meinung bilden.

      Das Transskript der relevanten Stelle inklusive Kontext der davor und danach gesagten Sätze, die den Punkt zeigen, dass deine Interpretation des aus dem Zusammenhang gerissenen Satzes falsch ist, finden sich ja hier in diesem Thread ein paar Beiträge weiter oben/ vorn.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 07:28
      Es geht einfach nur darum, dass er geäußert hat wie er zu der Trennung zwischen TVL und TVÖD steht.

      Nur hat er das nicht — du willst es nur nicht verstehen. Er hat sich für synchrone Verhandlungen von TV-L und TVöD ausgesprochen, nicht für einen gemeinsamen Tarif-Vertrag.

      „Tarifverträge ein Stück zusammenführt“

      Das ist aber etwas ganz anders als die Forderung nach synchronen Verhandlungen!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 07:29
      Gut, dann noch hier einmal der Abschnitt, auch wenn du weiterhin nicht einsehen wirst, dass es nur um die Verhandlungszeitpunkte geht…

      Zitat
      Wir haben ein Delta. Das heißt, das ist ja klar. Der Kommunen-Abschluss ist vorausgelaufen auf der Zeitachse. Das wir müssen jetzt — nein, das ist dieselbe Gewerkschaft und das sind zwei Tarif-Verträge; einmal für Kommunen und Bund, und einmal jetzt für die Länder, kann man lange überlegen, ob das jetzt so schlau ist. So, ich finde, man kann auch mal darüber nachdenken, ob man die Tarifverträge auch mal wieder ein Stück zusammenführt, aber nützt uns jetzt nichts Das heißt, natürlich wird es darum gehen, dass auch der Abschluss für die Länder ein Stück Anschluss hält zum Kommunal-Abschluss. Richtig, wie viel — das werden wir gemeinsam ausloten. Das ist ja auch eine Frage auf der Zeit-Achse: Wie kriegt man das auch ein Stück mehr synchronisiert.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 06.12.2023 07:34
      Ich höre Folgendes/folgenden Trick:
      - Sehr schnelle IAP gleich zu Beginn des Jahres, 1020€ im Januar oder 1200 im Februar und anschließend 180€ bis 12/24
      - Lineare Erhöhung von 160€ + 5% ab 01/25
      - Laufzeit 27 Monate.

      Das ist TVöD-Minus, aber wir glänzen alle mit einer sehr schnellen IAP...
      Klingt sehr plausibel.
      Aber:
      160€ + 5% ist aber keine Lineare Erhöhung.
      Und zumindest einige "untere" im TV-L würden dann wieder weiterhin mehr verdienen im TV-L als im TVöD.

      und "oben" wäre man ~3% vom TVöD entfernt (Da wechselt doch auch niemand für)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 07:34
      Gut, dann noch hier einmal der Abschnitt, auch wenn du weiterhin nicht einsehen wirst, dass es nur um die Verhandlungszeitpunkte geht…

      Zitat
      Wir haben ein Delta. Das heißt, das ist ja klar. Der Kommunen-Abschluss ist vorausgelaufen auf der Zeitachse. Das wir müssen jetzt — nein, das ist dieselbe Gewerkschaft und das sind zwei Tarif-Verträge; einmal für Kommunen und Bund, und einmal jetzt für die Länder, kann man lange überlegen, ob das jetzt so schlau ist. So, ich finde, man kann auch mal darüber nachdenken, ob man die Tarifverträge auch mal wieder ein Stück zusammenführt, aber nützt uns jetzt nichts Das heißt, natürlich wird es darum gehen, dass auch der Abschluss für die Länder ein Stück Anschluss hält zum Kommunal-Abschluss. Richtig, wie viel — das werden wir gemeinsam ausloten. Das ist ja auch eine Frage auf der Zeit-Achse: Wie kriegt man das auch ein Stück mehr synchronisiert.

      DAS steht da aber nicht!!
      JA! Er bemängelt auch, dass beide Verhandlungen nie synchron laufen!
      Er schreibt am Ende aber von zusammenführen!!!
      Dann hätte er auch schreiben können es soll in Zukunft zeitgleich verhandelt werden, was er aber NICHT schreibt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 07:39
      JA! Er bemängelt auch, dass beide Verhandlungen nie synchron laufen!
      Er schreibt am Ende aber von zusammenführen!!!

      Ja, der Verhandlungszeitpunkte. Über was anderes spricht er — bis auf den kurzen Einwurf, dass über die Höhe noch verhandelt wird — nicht.

      Zitat
      Dann hätte er auch schreiben können es soll in Zukunft zeitgleich verhandelt werden, was er aber NICHT schreibt.

      Es ist das Transkript eines Interviews, wo Dressel auf eine Frage (die sich darauf bezieht, dass jetzt, im Moment, Angestellte im TVöD deutlich mehr erhalten) antwortet, dass dies an den unterschiedlichen Verhandlungszeitpunkten liegt und er dies in Frage stellt. Sich nun einen Satz seiner Antwort, die nur genau darauf zielt, herauszupicken, und dann umzuinterpretieren, wird der Sache nicht gerecht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 06.12.2023 07:57
      @Pelikan: Ich glaube, es ist relativ sinnlos, hier weiter zu diskutieren. Das bringt nix.

      [...] und "oben" wäre man ~3% vom TVöD entfernt (Da wechselt doch auch niemand für)

      So sieht es aus. Ich sehe das Ergebnis tatsächlich in ziemlich ähnlicher Dimension.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Umlauf am 06.12.2023 07:59
      Jep. Da sprach er vom Zeitpunkt…

      Nein, da sprach er von der Sinnhaftigkeit, dass Verdi für TV-L un TVöD unabhängig verhandelt.

      Es waren doch die Länder, die keinen einheitlichen Tarif mehr wollten. Ihr Ziel war es ihren eigenen Tarif zu drücken. 
      Das war nicht die Idee der Gewerkschaften.

      Warum sollte er die höhere Bezahlung aus dem TVÖD der höheren EG auf die Länder übertragen wollen, wenn ständig gesagt wird, dass die Länder mehr höhere EG als der TVÖD haben und sich eine TVÖD-Erhöhung deswegen nicht leisten können.

      Das passt nicht…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 06.12.2023 08:36
      Dressel macht einen Einwurf und trennt da nicht wortscharf… ihr streitet weiter, ich hol mir Popkorn. Nebenbei genieße ich den Fakt, dass es unbedeutend ist aber alle Recht haben. Im großen Kontext schreit es tatsächlich nach Zeitschiene, im Wortlaut und Nebensatz nach Tarif. GROßBUCHSTABEN helfen sicherlich bei der Diskussion. Ich schreie mein Bildschirm immer an.
      Tut mir leid, dass ich das dumme Thema angeschnitten habe. Können wir nun zusammen den Schwamm-drüber-Blues singen?
      Im übrigen macht der frühere Abschluss der TVöD Netto nicht so den großen Unterschied, zumindest in den unteren EGs mal wieder nicht, da die IAP-Abschläge die Differenz zur früheren linearen Erhöhung des TVöD im Vergleich zum TV-L abschmelzen.
      Mir ist bewusst, dass es einen formalen Unterschied zwischen lin. Erhöhung und der IAP gibt. Das dürfte aber insbesondere das Portemonnaie nicht groß interessieren.
      Die IAP als Verschiebung der linearen Erhöhung zu nutzen, ist in dem Sinne sogar sinnvoll, sofern der Abschlag nicht zu niedrig ist.
      Dien Gefahr ist für mich die Verblendung: Eine zu hohe Einmalzahlung führt unweigerlich zu Freude, Euphorie und unbedachten Käufen, mindert aber die monatlichen IAP-Abschläge, sodass der anschließende Sockel + % niedriger ausfallen können. Ich hoffe immer noch auf einen geringen IAP-Abschlag.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 06.12.2023 08:57
      Ich frage mich noch immer, in welcher Form wir uns überhaupt an den TVöD annähern... ich sehe das nicht.

      Derzeit ist der Abstand in der EG13/6 knapp 1500 € (Brutto) und würde sich nichts bis zum 3/24 ändern, wären es 8352 € (Brutto).
      In der EG14/6 sind es derzeit 3363 € (Brutto) und zum 3/24 dann 10568 € (Brutto). Das holt doch keine IAP mit 3000 € in 24 ein. Nicht einmal ansatzweise. Auch in Steuerklasse I wären 10000 € Differenz noch locker über 4500 € netto.

      Wir wissen ja schon, dass wenn man die Forderung der 10,5 % und mind. 500 € in den oberen EGs nimmt, man nicht einmal hier den TVöD einholt. Die Differenz liegt in der EG14/6 noch immer dann bei 2200 € (Brutto). Mit Abschluss des TVöD-Ergebnisses sind es 3600 €, also sogar mehr als die derzeitigen 3363 €. Da ist der Wechselwille in den höheren EGs definitiv noch gegeben.

      Ich sehe das weiterhin kritisch, vor allem wie bei uns (aber das hatte ich schon erwähnt) in einem gemeinsamen Forschungsbetrieb zwischen MAs des TVöD (Fraunhofer) und TV-L der Universität.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 06.12.2023 09:20
      Beim Warnstreik in RLP gab es ein nettes Plakat:

      Gute Bedingungen im Landesdienst = Wir bleiben

      Schlechte Bedingungen = Bund und Kommunen warten schon auf uns!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 10:16
      Wir werden eh sehen was uns morgen erwartet.
      Ich bin immer noch von Herrn Dressel überrascht, der erst vor wenigen Wochen den unteren Gruppen empfohlen hat Wohngeld zu beantragen, und nun hört es sich plötzlich so an, als wäre ihm die Ungerechtigkeit über die klaffende Lücke zwischen TVÖD und TVL sehr bewusst. Ob das eine Taktik ist - keine Ahnung!
      Mal sehen was da jetzt kommt!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 06.12.2023 10:20
      Wir wissen ja schon, dass wenn man die Forderung der 10,5 % und mind. 500 € in den oberen EGs nimmt, man nicht einmal hier den TVöD einholt.
      Komisch, wenn ich es ausrechne, dann komme ich bei 10,5% auf einem plus von 0,5% tvl eg13/6 vs tvöd
      und minus 0,3% bei 14/6
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 06.12.2023 10:23
      Wir werden eh sehen was uns morgen erwartet.
      Ich bin immer noch von Herrn Dressel überrascht, der erst vor wenigen Wochen den unteren Gruppen empfohlen hat Wohngeld zu beantragen, und nun hört es sich plötzlich so an, als wäre ihm die Ungerechtigkeit über die klaffende Lücke zwischen TVÖD und TVL sehr bewusst. Ob das eine Taktik ist - keine Ahnung!
      Mal sehen was da jetzt kommt!

      Jemand hatte dir hier mal vorgeworfen, dass bei dir, Pelikan, das gesprochene Wort und deiner Interpretation dessen teils sehr weit auseinander klaffen.

      Dies kann ich jetzt auch noch mal bestätigen. Herr Dressel hat mit Sicherheit keiner Beschäftigungsgruppe vorgeschlagen, Wohngeld zu beantragen. Die zugegebenermaßen etwas unglückliche Äußerung wurde aus dem Zusammenhang gerissen und in alter BILD Manier aufgebauscht.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 10:43
      Wir werden eh sehen was uns morgen erwartet.
      Ich bin immer noch von Herrn Dressel überrascht, der erst vor wenigen Wochen den unteren Gruppen empfohlen hat Wohngeld zu beantragen, und nun hört es sich plötzlich so an, als wäre ihm die Ungerechtigkeit über die klaffende Lücke zwischen TVÖD und TVL sehr bewusst. Ob das eine Taktik ist - keine Ahnung!
      Mal sehen was da jetzt kommt!

      Jemand hatte dir hier mal vorgeworfen, dass bei dir, Pelikan, das gesprochene Wort und deiner Interpretation dessen teils sehr weit auseinander klaffen.

      Dies kann ich jetzt auch noch mal bestätigen. Herr Dressel hat mit Sicherheit keiner Beschäftigungsgruppe vorgeschlagen, Wohngeld zu beantragen. Die zugegebenermaßen etwas unglückliche Äußerung wurde aus dem Zusammenhang gerissen und in alter BILD Manier aufgebauscht.

      Das sagt doch Verdi selbst!

      https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++fb87de1c-7981-11ee-b5cb-001a4a16012a

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 06.12.2023 10:48
      Wir werden eh sehen was uns morgen erwartet.
      Ich bin immer noch von Herrn Dressel überrascht, der erst vor wenigen Wochen den unteren Gruppen empfohlen hat Wohngeld zu beantragen, und nun hört es sich plötzlich so an, als wäre ihm die Ungerechtigkeit über die klaffende Lücke zwischen TVÖD und TVL sehr bewusst. Ob das eine Taktik ist - keine Ahnung!
      Mal sehen was da jetzt kommt!

      Jemand hatte dir hier mal vorgeworfen, dass bei dir, Pelikan, das gesprochene Wort und deiner Interpretation dessen teils sehr weit auseinander klaffen.

      Dies kann ich jetzt auch noch mal bestätigen. Herr Dressel hat mit Sicherheit keiner Beschäftigungsgruppe vorgeschlagen, Wohngeld zu beantragen. Die zugegebenermaßen etwas unglückliche Äußerung wurde aus dem Zusammenhang gerissen und in alter BILD Manier aufgebauscht.

      Das sagt doch Verdi selbst!

      https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++fb87de1c-7981-11ee-b5cb-001a4a16012a

      mal selber nachdenken vielleicht?

      Selbstverständlich sagt die Arbeitnehmerseite alles, was die Gegenseite schlecht darstellt. Ich habe in diesem Arbeitskampf auch gelernt, dass Informationen, die der eine über den anderen sagt, nicht immer stimmen müssen. Wir haben keinen neutralen Berichterstatter, der mit am Verhandlungstisch sitzt. Aus diesem Grund würde ich mich nie über Dinge aufregen, die nicht verifiziert sind. Auch die Causa Ofarim war ein Weckruf an uns alle
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 06.12.2023 10:51
      @MoinMoin:

      Derzeit TV-L Tabelle 2023: EG13/6: 75254,13 €, TVöD Tabelle 2022: EG13/6: 76727,95 €, ab 03/24: 83606,54 €

      Prognose: TV-L Tabelle 2024 mit 10,5 % EG13/6: 83155,81 € das liegt meines Erachtens nach unter 83606,54 €

      -0,54% zum TVöD

      in der EG14/6 komme ich auf 87623,09 € (TV-L) vs. 89864,84 € (TVöD)

      -2,56% zu TVöD
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 10:56
      Ich vermute, dass Oliver1976 die unterschiedliche Höhe der JSZ miteinberechnet.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 06.12.2023 10:59
      @cyrix42: das gesamte Jahresbrutto mit der entsprechenden JSZ, um das geht es schlussendlich ja auch.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 11:04
      Wir werden eh sehen was uns morgen erwartet.
      Ich bin immer noch von Herrn Dressel überrascht, der erst vor wenigen Wochen den unteren Gruppen empfohlen hat Wohngeld zu beantragen, und nun hört es sich plötzlich so an, als wäre ihm die Ungerechtigkeit über die klaffende Lücke zwischen TVÖD und TVL sehr bewusst. Ob das eine Taktik ist - keine Ahnung!
      Mal sehen was da jetzt kommt!

      Jemand hatte dir hier mal vorgeworfen, dass bei dir, Pelikan, das gesprochene Wort und deiner Interpretation dessen teils sehr weit auseinander klaffen.

      Dies kann ich jetzt auch noch mal bestätigen. Herr Dressel hat mit Sicherheit keiner Beschäftigungsgruppe vorgeschlagen, Wohngeld zu beantragen. Die zugegebenermaßen etwas unglückliche Äußerung wurde aus dem Zusammenhang gerissen und in alter BILD Manier aufgebauscht.

      Das sagt doch Verdi selbst!

      https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++fb87de1c-7981-11ee-b5cb-001a4a16012a

      mal selber nachdenken vielleicht?

      Selbstverständlich sagt die Arbeitnehmerseite alles, was die Gegenseite schlecht darstellt. Ich habe in diesem Arbeitskampf auch gelernt, dass Informationen, die der eine über den anderen sagt, nicht immer stimmen müssen. Wir haben keinen neutralen Berichterstatter, der mit am Verhandlungstisch sitzt. Aus diesem Grund würde ich mich nie über Dinge aufregen, die nicht verifiziert sind. Auch die Causa Ofarim war ein Weckruf an uns alle

      Was hat er denn deiner Meinung nach gesagt?
      Denn bisher steht dieser Vorwurf im Raum und ich habe auch nichts gegenteiliges gehört, dass er dies abgestritten hätte etc
      Was Gil Ofarim betrifft - der Typ ist ein Lügner
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 06.12.2023 11:09
      @MoinMoin:

      Derzeit TV-L Tabelle 2023: EG13/6: 75254,13 €, TVöD Tabelle 2022: EG13/6: 76727,95 €, ab 03/24: 83606,54 €

      Prognose: TV-L Tabelle 2024 mit 10,5 % EG13/6: 83155,81 € das liegt meines Erachtens nach unter 83606,54 €

      -0,54% zum TVöD

      in der EG14/6 komme ich auf 87623,09 € (TV-L) vs. 89864,84 € (TVöD)

      -2,56% zu TVöD

      Das wäre doch noch völlig im Rahmen. Plus/Minus Kleinkram, zumindest nicht die 10000er Unterschiede, die manch einer im Kopf hat.

      Das Problem ist aber, dass 10,5% für die oberen EGs nunmal nicht kommen, sondern selbst mit dem TVöD-Abschluss allenfalls 8% in den oberen EGs. Die ganze 10,5% Debatte hat sich für die Oberen schon erledigt. Wir könnten auf einen geringeren Sockel + höhere % hoffen, ist aber unsozial...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 06.12.2023 11:19
      das ist doch das Problem, dass vermutlich das Geforderte so nicht kommt und die Lücke groß bleibt, oder sogar noch größer wird. Und das ist schwer vermittelbar, wenn im gleichen Büro zwei MA sitzen und am gleichen Projekt arbeiten und der eine nach TVöD und der andere nach TV-L bezahlt wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Meierheim am 06.12.2023 11:42
      @MoinMoin:

      Derzeit TV-L Tabelle 2023: EG13/6: 75254,13 €, TVöD Tabelle 2022: EG13/6: 76727,95 €, ab 03/24: 83606,54 €

      Prognose: TV-L Tabelle 2024 mit 10,5 % EG13/6: 83155,81 € das liegt meines Erachtens nach unter 83606,54 €

      -0,54% zum TVöD

      in der EG14/6 komme ich auf 87623,09 € (TV-L) vs. 89864,84 € (TVöD)

      -2,56% zu TVöD

      Das wäre doch noch völlig im Rahmen. Plus/Minus Kleinkram, zumindest nicht die 10000er Unterschiede, die manch einer im Kopf hat.

      Das Problem ist aber, dass 10,5% für die oberen EGs nunmal nicht kommen, sondern selbst mit dem TVöD-Abschluss allenfalls 8% in den oberen EGs. Die ganze 10,5% Debatte hat sich für die Oberen schon erledigt. Wir könnten auf einen geringeren Sockel + höhere % hoffen, ist aber unsozial...
      Das Problem ist auch, dass die 8% sicher auch nicht zum 1.1.2024 kommen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: A6 ist das neue A10 am 06.12.2023 11:49
      Mit Cyrix zu reden hat immer viel Sinn. - nicht

      Wir haben ein Delta. Das heißt, das ist ja klar. (Kritik Differenz TVÖD zu TVL)

      Der Kommunen-Abschluss ist vorausgelaufen auf der Zeitachse. (Verhandlung 1 vor Verhandlung 2)

      Das wir müssen jetzt — nein, das ist dieselbe Gewerkschaft und das sind zwei Tarif-Verträge; einmal für Kommunen und Bund, und einmal jetzt für die Länder, kann man lange überlegen, ob das jetzt so schlau ist.
      (Kritik an zwei Verhandlungszeitpunkten)

      So, ich finde, man kann auch mal darüber nachdenken, ob man die Tarifverträge auch mal wieder ein Stück zusammenführt, aber nützt uns jetzt nichts. (Anm.: DIE TARIFVERTRÄGE, nicht VERHANDLUNGEN!!)

      Das heißt, natürlich wird es darum gehen, dass auch der Abschluss für die Länder ein Stück Anschluss hält zum Kommunal-Abschluss. (Wieder Kritik Differenz TVL TVÖD)

      Richtig, wie viel — das werden wir gemeinsam ausloten. Das ist ja auch eine Frage auf der Zeit-Achse: Wie kriegt man das auch ein Stück mehr synchronisiert. (Wieder Kritik an zwei Verhandlungszeitpunkten)

      Wenn Cyrix jetzt meint den Bogen schlagen zu müssen bittesehr, aber konkret ging es bei Zusammenlegen NICHT zwangsläufig um die Zeitpunkte.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 12:09
      Bis auf die eine Stelle ohne Bezug zu den Verhandlungs-Zeitpunkten tauchen sie überall auf. Er redet die ganze Zeit über die Zeitpunkte, entgegnet der kritischen Nachfrage des Moderators, warum denn TVöD-Kommunen-Beschäftigte gerade deutlich mehr erhalten, ausschließlich mit der Bemerkung der unterschiedlichen Verhandlungszeitpunkte. Wer jetzt meint, dass er in der kurzen Passage zwischen seinen Bemerkungen dazu plötzlich das Thema wechselt und nicht mehr über die Verhandlungszeitpunkte redet, auch wenn er es nicht explizit sagt, redet sich die Sache schön.

      Dressel in seiner Funktion als TDL-Verhandlungsführer will weder an dieser Stelle noch sonst im Interview den TV-L wieder in den TVöD integrieren. Einen Satz aus dem Zusammenhang zu reißen, hilft hier nicht weiter…

      Glaubt ihr wirklich, dass eine solche deutliche Umkehr — die TDL ist aus dem BAT ausgestiegen, was zur Aufspaltung in TVöD, TV-L und TV-H geführt hat, da die Länder sich nicht in der Lage sahen, die gleichen Tarif-Ergebnisse wie der Bund stemmen zu können — in einem Nebensatz, ohne weitere Einbettung, in einem Interview mit einem regionalen Podcaster verkündet wird? Erscheint doch recht unrealistisch, oder…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 12:15
      Mit Cyrix zu reden hat immer viel Sinn. - nicht

      Wir haben ein Delta. Das heißt, das ist ja klar. (Kritik Differenz TVÖD zu TVL)

      Der Kommunen-Abschluss ist vorausgelaufen auf der Zeitachse. (Verhandlung 1 vor Verhandlung 2)

      Das wir müssen jetzt — nein, das ist dieselbe Gewerkschaft und das sind zwei Tarif-Verträge; einmal für Kommunen und Bund, und einmal jetzt für die Länder, kann man lange überlegen, ob das jetzt so schlau ist.
      (Kritik an zwei Verhandlungszeitpunkten)

      So, ich finde, man kann auch mal darüber nachdenken, ob man die Tarifverträge auch mal wieder ein Stück zusammenführt, aber nützt uns jetzt nichts. (Anm.: DIE TARIFVERTRÄGE, nicht VERHANDLUNGEN!!)

      Das heißt, natürlich wird es darum gehen, dass auch der Abschluss für die Länder ein Stück Anschluss hält zum Kommunal-Abschluss. (Wieder Kritik Differenz TVL TVÖD)

      Richtig, wie viel — das werden wir gemeinsam ausloten. Das ist ja auch eine Frage auf der Zeit-Achse: Wie kriegt man das auch ein Stück mehr synchronisiert. (Wieder Kritik an zwei Verhandlungszeitpunkten)

      Wenn Cyrix jetzt meint den Bogen schlagen zu müssen bittesehr, aber konkret ging es bei Zusammenlegen NICHT zwangsläufig um die Zeitpunkte.

      Danke für deinen Beitrag! 👍
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 06.12.2023 12:19
      Mein Gott ist das nervig. Es sind mehrere Gedankengänge möglich. Nur um Recht zu haben, sich immer und immer wiederholen, ist nicht zielführend. Andere Argumente vollständig abzuerkennen übrigens auch nicht, egal wie sehr die eigene Logik einem die Fähigkeit zur Angemessenheit nimmt.
      Man kann sich darin auch einig sein eben nicht einig zu sein, Kinder. Lernt man auf dem Weg Erwachsen zu werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 12:57
      Man kann sich darin auch einig sein eben nicht einig zu sein, Kinder.

      Das ist kein Argument, sondern nur die Anerkennung, dass mindestens eine Seite nicht einsieht, dass sie falsch liegt. Nicht mehr…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 06.12.2023 13:19
      @MoinMoin:

      Derzeit TV-L Tabelle 2023: EG13/6: 75254,13 €, TVöD Tabelle 2022: EG13/6: 76727,95 €, ab 03/24: 83606,54 €

      Prognose: TV-L Tabelle 2024 mit 10,5 % EG13/6: 83155,81 € das liegt meines Erachtens nach unter 83606,54 €

      -0,54% zum TVöD

      in der EG14/6 komme ich auf 87623,09 € (TV-L) vs. 89864,84 € (TVöD)

      -2,56% zu TVöD
      Ups, meine Zahlen beruhen auf den monatlichen Zahlungen, durch die höhere JSZ kippt das dann.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 06.12.2023 13:28
      Meint wirklich jemand dass Interesse besteht, die vorhandenen Probleme anzugehen?
      Gut, es ist bald Weihnachten und Wünsche dürfen geäußert werden.

      Mit Einführung des TVÖD haben sich im Vergleich zum BAT, die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert und dies weil der damalige Verdi Chef Bsirske sich ein Denkmal setzen wollte. Bewusst und auf Kosten der Beschäftigten.
      Jahrelang wurde danach gestreikt und verhandelt um das Niveau des alten BAT wieder zu erreichen.
      Auf Kosten der Beschäftigten wird dies auch weiterhin konsequent und bei jeder Verhandlung genau so weitergeführt. Bedröppelt stehen Morgens, nach Verhandlung bis tief in die Nacht, die Gewerkschaftsfunktionäre vor den Kameras und erzählen von den besten Tarifergebnissen aller Zeiten. Leider oft und zu Ungunsten der Beschäftigten und mit Taschenspielertricks verschönert.
      - Spaltung VKA/TV-L
      - unterschiedliche JSZ (warum bitte?)
      - Streichung Urlaubsgeld
      - massive Verschlechterung (in den ersten Jahren) bei Einstellungen
      - massive Einbußen bei Höhergruppierungen (Thema Erfahrungsstufen)
      - Verschlechterungen bei der Betriebsrente

      Nun driften die unterschiedlichen Tarifverträge immer weiter auseinander und werden sich m.E auch nicht mehr annähern. Ob VKA zu TV-V (Welten dazwischen), oder zu TV-L.
      Für mich ein hausgemachtes Problem der Gewerkschaft, die sich mit Einführung des TVÖD so richtig hat veräppeln lassen.
      Die Gewerkschaft schwächst sich selbst. Massiver Mitgliederverlust und keiner nimmt die mehr ernst.
      Arbeitnehmer wechseln dann halt, in der gleichen Stadt zum VKA oder TV-V und erhalten für die gleichen Tätigkeiten deutlich mehr Gehalt. Die Länder können und müssen sich halt aus der Reste Rampe bedienen.
      Rosige Aussichten in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ulf am 06.12.2023 14:22
      Meint wirklich jemand dass Interesse besteht, die vorhandenen Probleme anzugehen?

      Also in Berlin sicher nicht. Hier hat man seit Jahren folgendes Selbstverständnis bei der Personalgewinnung:

      "Unter dem Motto “Arbeiten für die beste Stadt der Welt” werden zukünftige “Hauptstadtmacherinnen und Hauptstadtmacher” live und online angesprochen und auf die vielfältigen und spannenden Jobs im Land Berlin aufmerksam gemacht."

      Lauter kann man Realitätsverweigerung nicht heraus schreien.  ;D

      Der Rest der Länder hat den Knall m.E. auch noch nicht gehört. Personal ist nur eine lästige Stellschraube an der auf "Sparen" gedreht werden muss. Es fährt jetzt schon einiges an die Wand. Ich mache mir schon einmal das Popcorn warm und schaue mir jeden Tag eine neue Folge "Realer Irrsinn" live an.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 06.12.2023 14:33
      Darum lohnt es sich, den Blick schweifen zu lassen. Ich stehe in Kürze vor zwei Gesprächen (im TV-V) und die Chancen stehen vermutlich sehr gut. Sollte das klappen und passen, war es das mit dem TV-L. Wie zu erwarten massiv bessere Konditionen.

      Die Gewerkschaften haben bei der (durchaus notwendigen) Reform des BAT superheftig verkackt. Trotz seinerzeit noch guter Mitgliedszahlen. Viel zu wenig Widerstand. Ich würde diesen Fehler sogar als historisch bezeichnen. Der ÖD hat sich zersplittern lassen mit bekannten Folgen und vielen Nachteilen. Die Streik- und Durchsetzungsfähigkeit wurde heftig beschnitten. Nun wird gejammert über schwindende Mitgliedszahlen (Herr Werneke berichtet gegenteiliges in Interviews). Anstatt bitternötige Selbstreflexion und Reformen sowie bei Verdi die viel zu hohen Mitgliedsbeiträge anzugehen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Modulator am 06.12.2023 14:38
      Ich bin einmal gespannt, wie sich das miserable Abschneiden bei der Pisa-Studie in Zukunft auswirken wird.
      Hier ist ja ganz klar der eklatante Unterrichtsausfall durch Lehrermangel eine der Ursachen.
      Da die Lehr- und pädagogischen Kräfte aus dem Landestopf beglichen werden, bin ich mal auf die Gegenmaßnahmen gespannt.
      Den Mangel kann man auch nicht mal eben durch Neueinstellungen beheben, denn selbst wenn man Menschen für diese undankbare Arbeit gewinnen kann, braucht es Zeit diese durch das Studium zu bringen.
      Ob Quereinsteiger die Lösung sind? Keine Ahnung.

      Eine Arbeitszeitverkürzung wie im Forum bereits angesprochen, ist bei Lehrern schwierig, da sich deren Arbeitszeit durch die 12 Wochen Ferien im Jahr anders auf die Wochenstunden verteilt. Diese liegen dadurch eher bei 45-46 Wochenstunden während der Schulwochen. Eine allgemeine Reduzierung der Wochenarbeitszeit wird aktuell also dort eher nicht zur Diskussion stehen. Zumal durch Pensionierungen der Mangel eher verstärkt wird.

      Bis auf durch die Flüchtlinge gestiegenen Schülerzahlen, war alles lange vorher bekannt und wurde geflissentlich ignoriert.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 06.12.2023 15:06
      Meint wirklich jemand dass Interesse besteht, die vorhandenen Probleme anzugehen?
      Gut, es ist bald Weihnachten und Wünsche dürfen geäußert werden.

      Mit Einführung des TVÖD haben sich im Vergleich zum BAT, die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert und dies weil der damalige Verdi Chef Bsirske sich ein Denkmal setzen wollte. Bewusst und auf Kosten der Beschäftigten.
      Jahrelang wurde danach gestreikt und verhandelt um das Niveau des alten BAT wieder zu erreichen.
      Auf Kosten der Beschäftigten wird dies auch weiterhin konsequent und bei jeder Verhandlung genau so weitergeführt. Bedröppelt stehen Morgens, nach Verhandlung bis tief in die Nacht, die Gewerkschaftsfunktionäre vor den Kameras und erzählen von den besten Tarifergebnissen aller Zeiten. Leider oft und zu Ungunsten der Beschäftigten und mit Taschenspielertricks verschönert.
      - Spaltung VKA/TV-L
      - unterschiedliche JSZ (warum bitte?)
      - Streichung Urlaubsgeld
      - massive Verschlechterung (in den ersten Jahren) bei Einstellungen
      - massive Einbußen bei Höhergruppierungen (Thema Erfahrungsstufen)
      - Verschlechterungen bei der Betriebsrente

      ....teilweise unterschiedliche Wochenarbeitszeiten...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Organisator am 06.12.2023 15:12
      Wenn man sich mal anschaut was Bürgergeldempfänger bekommen, kann man nur noch wütend werden.

      Neid auf Leute, die z.B. intellektuell oder gesundheitlich nicht in der Lage sind für ihren Lebensunterhalt zu sorgen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: hugodehippo am 06.12.2023 15:14
      Diese polemische Aussage greift in dieser Debatte deutlich zu kurz....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 15:17
      Wenn man sich mal anschaut was Bürgergeldempfänger bekommen, kann man nur noch wütend werden.

      Neid auf Leute, die z.B. intellektuell oder gesundheitlich nicht in der Lage sind für ihren Lebensunterhalt zu sorgen?

      Hör bitte mit der Märchenstunde auf.
      Die, die auf das Bürgergeld wirklich angewiesen sind (Alte, Kranke) sind in der Minderheit.

      Und wenn du jetzt wieder ankommst mit dem Satz „nach unten treten“, kann ich darauf nur antworten, dass die Politik ja auch wirklich alles dafür getan hat, dass es so gekommen ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Organisator am 06.12.2023 15:18
      Diese polemische Aussage greift in dieser Debatte deutlich zu kurz....

      Der damit implizierte Hinweis, sein Glück nicht durch den Vergleich mit anderen zu suchen, eher nicht. Oder sollte ich neidisch auf Schwerbehinderte sein, weil sie weniger Steuern zahlen als ich?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Organisator am 06.12.2023 15:20
      Und wenn du jetzt wieder ankommst mit dem Satz „nach unten treten“, kann ich darauf nur antworten, dass die Politik ja auch wirklich alles dafür getan hat, dass es so gekommen ist.

      Nicht nach unten treten, sondern andere Schuld für die eigene Misere geben. Bürgegeldempfänger und Politiker sind da leichte Ziele.

      Ansonten inwieweit Märchenstunde - hast du da belastbare Daten für Deine Behauptung?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 06.12.2023 15:20

      Dazu kommen 250€ Kindergeld pro Kind = 1000 Euro



      Der Regelsatz des Kindes verkürzt sich um das Kindergeld, da Kindergeld als Einkommen des Kindes betrachtet wird.

      Also in Deiner Rechnung schon 1000 EUR weniger bei 4 Kindern!

      Deine ewigen Falschinformationen und unzulässigen Vergleiche (dein Nettoeinkommen als Alleinstehender vgl. mit dem Gesamtbürgergeld einer 6-köpfigen Familie) sind einfach nur noch dämlich und öde.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Dummbeutel am 06.12.2023 15:23

      Aber die mittleren Gruppen (wie zB meine E8) kommen da gar nicht vor…

      Was machst du hier eigentlich für eine Welle?

      Falls du tatsächlich eine E8 hast wurdest du im TV-L jahrelang besser bezahlt als im TVÖD. Welche Lücke muss denn in deinem Fall geschlossen werden?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 15:23

      Dazu kommen 250€ Kindergeld pro Kind = 1000 Euro



      Der Regelsatz des Kindes verkürzt sich um das Kindergeld, da Kindergeld als Einkommen des Kindes betrachtet wird.

      Also in Deiner Rechnung schon 1000 EUR weniger bei 4 Kindern!

      Ich habe ja geschrieben, dass das Kindergeld angerechnet wird!
      Trotzdem kommt diese Summe raus, du kannst es ja selbst nachrechnen und dann hier posten, wenn du zu einem anderen Ergebnis gekommen bist.

      Und nein, der Vergleich ist nicht unzuverlässig, sondern mehr als angemessen, da es einfach nur unmöglich ist!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ulf am 06.12.2023 15:25

      Ich habe folgende fiktive Zahlen in den Bürgergeldrechner eingegeben:

      Ich habe auch mal mit fiktiven Zahlen gerechnet - alleinerziehend mit 15 Kindern. 5 x 0-5 / 5x 6-13 / 5x 14-17

      Kaltmiete: 3500€
      Nebenkosten: 700€
      Heizkosten: 500€.

      Abzgl. Kindergeld (15x250€) 3750€ (!!!!!!!)

      Bürgergeldanspruch: 7585.20€


      Ich könnte ko**en... >:(
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Organisator am 06.12.2023 15:26
      Und nein, der Vergleich ist nicht unzuverlässig, sondern mehr als angemessen, da es einfach nur unmöglich ist!

      Wenn, wie in deinem Beispiel genannt, pro Person 500,-- € im Monat bei Vorhandensein einer warmen Wohnung zum weiteren Lebensunterhalt zur Verfügung stehen, finde ich das nicht gerade üppig sondern eher angemessen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 06.12.2023 15:28
      Ich bin echt gespannt, ob oder wie sich TD-L & Ver.di aus der Affäre Morgen ziehen werden/wollen.

      Ich war vor einiger Zeit noch der Hoffnung, dass ein vergleichbarer Abschluss wie im TVÖD kommt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 06.12.2023 15:31
      Wenn man sich mal anschaut was Bürgergeldempfänger bekommen, kann man nur noch wütend werden.
      Ich habe folgende fiktive Zahlen in den Bürgergeldrechner eingegeben:

      1 Paar und 4 Kinder unter 18:

      Miete von 800€ + 100€ Nebenkosten (wird vom Staat übernommen)
      Dazu kommen 250€ Kindergeld pro Kind = 1000 Euro

      Zu den 1000€ Kindergeld die ausgezahlt und auf das Bürgergeld angerechnet werden, kommt ein Anspruch von 2204€ für das Paar.
      Das macht insgesamt 2204€ + 1000€ + 900€ Miete (letzteres wird nicht in bar ausgezahlt) = 4104€

      Davon werden 3204€ ausgezahlt auf das Konto, über das komplett selbst verfügt werden kann.
      Bei sehr vielen Menschen (inklusive mir) entspricht diese Zahl ungefähr dem Bruttogehalt!
      Einzig die Stromkosten müssen selbst getragen werden.

      Darüber hinaus werden je nach Bundesland auch die Kitagebühren bis zu einer bestimmten Höhe übernommen.
      UND freier Zugang zur gesetzlichen Krankenkasse kommt dazu!

      Ich bin echt nur noch fassungslos.

      Wenn man das Bürgergeld ab Januar um 61€ erhöht, hat der TV-L ja wohl mindestens 500€ verdient.
      Lieber Pelikan, darf ich dich noch ein bisschen mehr in Wallung bringen?
      ....Bürgergeldempfänger sind in der gesetzlichen Krankenkasse (und Pflegekasse) pflichtversichert. Die Beiträge werden vom Staat getragen, Übernahme Mieterhöhung, GEZ-Befreiung, tw. Erstattung Schulunterlagen und Nachhilfeunterricht, Zuschuss bei Schulreisen, tw. freier Eintritt Theater, Museen, tw. freier ÖPNV....und dennoch  habe ich deswegen und selbst nach der Erhöhung um 12% im kommenden Januar keinen Cent weniger in meiner Tasche, klingt nach Zauberei, ist aber so.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 06.12.2023 15:32

      Ich habe folgende fiktive Zahlen in den Bürgergeldrechner eingegeben:

      Ich habe auch mal mit fiktiven Zahlen gerechnet - alleinerziehend mit 15 Kindern. 5 x 0-5 / 5x 6-13 / 5x 14-17

      Kaltmiete: 3500€
      Nebenkosten: 700€
      Heizkosten: 500€.

      Abzgl. Kindergeld (15x250€) 3750€ (!!!!!!!)

      Bürgergeldanspruch: 7585.20€


      Ich könnte ko**en... >:(

      Und wo bekomme ich auf die schnelle 15 Kinder her, die nix essen, nix anziehen und nix brauchen, damit ich mit 7585,20 EUR 'ne Sause machen kann  :P
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: yogiii am 06.12.2023 15:34
      Leute, ignoriert @Pelikan doch bitte. Da kommt ein Troll-Post und schon geht es nur wieder um sein Troll-Thema anstatt sich inhaltlich mit der Tarifverhandlung zu beschäftigten.

      Ich bin gespannt auf morgen: werde ich nur enttäuscht sein oder sauer und enttäuscht...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 06.12.2023 15:36
      Wenn man sich mal anschaut was Bürgergeldempfänger bekommen, kann man nur noch wütend werden.
      Ich habe folgende fiktive Zahlen in den Bürgergeldrechner eingegeben:

      1 Paar und 4 Kinder unter 18:

      Miete von 800€ + 100€ Nebenkosten (wird vom Staat übernommen)
      Dazu kommen 250€ Kindergeld pro Kind = 1000 Euro

      Zu den 1000€ Kindergeld die ausgezahlt und auf das Bürgergeld angerechnet werden, kommt ein Anspruch von 2204€ für das Paar.
      Das macht insgesamt 2204€ + 1000€ + 900€ Miete (letzteres wird nicht in bar ausgezahlt) = 4104€

      Davon werden 3204€ ausgezahlt auf das Konto, über das komplett selbst verfügt werden kann.
      Bei sehr vielen Menschen (inklusive mir) entspricht diese Zahl ungefähr dem Bruttogehalt!
      Einzig die Stromkosten müssen selbst getragen werden.

      Darüber hinaus werden je nach Bundesland auch die Kitagebühren bis zu einer bestimmten Höhe übernommen.
      UND freier Zugang zur gesetzlichen Krankenkasse kommt dazu!

      Ich bin echt nur noch fassungslos.

      Wenn man das Bürgergeld ab Januar um 61€ erhöht, hat der TV-L ja wohl mindestens 500€ verdient.

      Leider sehr ermüdend!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: hugodehippo am 06.12.2023 15:38
      Wenn man sich mal anschaut was Bürgergeldempfänger bekommen, kann man nur noch wütend werden.
      Ich habe folgende fiktive Zahlen in den Bürgergeldrechner eingegeben:

      1 Paar und 4 Kinder unter 18:

      Miete von 800€ + 100€ Nebenkosten (wird vom Staat übernommen)
      Dazu kommen 250€ Kindergeld pro Kind = 1000 Euro

      Zu den 1000€ Kindergeld die ausgezahlt und auf das Bürgergeld angerechnet werden, kommt ein Anspruch von 2204€ für das Paar.
      Das macht insgesamt 2204€ + 1000€ + 900€ Miete (letzteres wird nicht in bar ausgezahlt) = 4104€

      Davon werden 3204€ ausgezahlt auf das Konto, über das komplett selbst verfügt werden kann.
      Bei sehr vielen Menschen (inklusive mir) entspricht diese Zahl ungefähr dem Bruttogehalt!
      Einzig die Stromkosten müssen selbst getragen werden.

      Darüber hinaus werden je nach Bundesland auch die Kitagebühren bis zu einer bestimmten Höhe übernommen.
      UND freier Zugang zur gesetzlichen Krankenkasse kommt dazu!

      Ich bin echt nur noch fassungslos.

      Wenn man das Bürgergeld ab Januar um 61€ erhöht, hat der TV-L ja wohl mindestens 500€ verdient.
      Lieber Pelikan, darf ich dich noch ein bisschen mehr in Wallung bringen?
      ....Bürgergeldempfänger sind in der gesetzlichen Krankenkasse (und Pflegekasse) pflichtversichert. Die Beiträge werden vom Staat getragen, Übernahme Mieterhöhung, GEZ-Befreiung, tw. Erstattung Schulunterlagen und Nachhilfeunterricht, Zuschuss bei Schulreisen, tw. freier Eintritt Theater, Museen, tw. freier ÖPNV....und dennoch  habe ich deswegen und selbst nach der Erhöhung um 12% im kommenden Januar keinen Cent weniger in meiner Tasche, klingt nach Zauberei, ist aber so.

      Und wofür geht dann eigentlich der EG5er arbeiten? Gehört überhaupt nicht in diese Diskussion, aber das Bürgergeld schafft wenig Anreize zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.

      Mindestlohnarbeiter: 12€x160Std/Monat= 1920 brutto. Da kann man auch gleich stempeln gehen...

      Außerdem liegt ein Trugschluss vor. Natürlich haben alle weniger Wohlstand dadurch dass sich einige nicht an der Wertschöpfung beteiligen, sondern die der anderen aufzehren. Das ist nun wirklich trivial:-)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 06.12.2023 15:40
      Wir leben nun einmal in einem Sozialstaat. Auch ich bin mit vielem nicht einverstanden (horrende Krankenkassenbeiträge und nachher bei Behandlungen trotzdem noch Unsummen an Zuzahlungen, die man leisten muss), aber kann auch nachvollziehen, weswegen diese Thematik (vergleiche man einmal mit den USA etc.) dem gesetzgebenden Organ so wichtig ist. Vielleicht wurde hier an der ein oder anderen Stelle das Augenmaß verloren und es kommt bei einzelnen zu Situationen, in denen sich die Erwerbsarbeit im Gegensatz zum Bürgergeld nicht mehr lohnt, ich würde allerdings schon sagen, dass das bisher noch nicht die Regel ist. Wie sich dies weiter entwickelt, hängt u.a. auch von Tarifverhandlungen, wie der unsrigen nun ab.

      Ab einem gewissen Zeitpunkt ist ein Grenzwert erreicht, wo sich dann arbeiten nicht mehr lohnt und das wird sicherlich dann auch ausgenutzt werden. Eigentlich eine logische Schlussfolgerung. Aber so weit sind wir meines Erachtens nach, derzeit noch nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 06.12.2023 15:41


      Ich bin echt gespannt, ob oder wie sich TD-L & Ver.di aus der Affäre Morgen ziehen werden/wollen.

      Ich war vor einiger Zeit noch der Hoffnung, dass ein vergleichbarer Abschluss wie im TVÖD kommt.


      Ich schätze vor allem enttäuscht, aber auch aus Enttäuschung kann man etwas Positives basteln - ob das meinem AG-Vertreter aber schmecken wird...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Organisator am 06.12.2023 15:43
      Und wofür geht dann eigentlich der EG5er arbeiten? Gehört überhaupt nicht in diese Diskussion, aber das Bürgergeld schafft wenig Anreize zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.

      Weil er Bürgergeld nur bekommt, wenn er einen Bedarf hat und diesen nachweislich nicht aus eigener Kraft decken kann. Außerdem ist E5/2 als Single in etwa netto doppelt so hoch wie das Bürgergeld.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 06.12.2023 15:43
      [....]
      Ich habe auch mal mit fiktiven Zahlen gerechnet - alleinerziehend mit 15 Kindern. 5 x 0-5 / 5x 6-13 / 5x 14-17
      [....]

       ;D ;) ... wirklich spannend werden hier Konzepte mit Mehrfachehen. Und bitte die kommende Kindergrundsicherung bei der Berechnung nicht vergessen.

      @Pelikan: Das Thema Kinder und dazugehörige Kosten ist komplex (vielleicht wirst Du das ja mal eines Tages erleben, wenn Du mal groß bist  ;) ) ... Aber das gehört eigentlich nicht in den Tarif, sondern zum Thema Einkommensbesteuerung (Freibeträge, Kindergeld, Familien- statt Ehegattensplitting).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 15:57
      Und wofür geht dann eigentlich der EG5er arbeiten? Gehört überhaupt nicht in diese Diskussion, aber das Bürgergeld schafft wenig Anreize zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.

      Weil er Bürgergeld nur bekommt, wenn er einen Bedarf hat und diesen nachweislich nicht aus eigener Kraft decken kann. Außerdem ist E5/2 als Single in etwa netto doppelt so hoch wie das Bürgergeld.

      Mir fehlen gerade schlicht die Worte.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Organisator am 06.12.2023 15:59
      Und wofür geht dann eigentlich der EG5er arbeiten? Gehört überhaupt nicht in diese Diskussion, aber das Bürgergeld schafft wenig Anreize zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.

      Weil er Bürgergeld nur bekommt, wenn er einen Bedarf hat und diesen nachweislich nicht aus eigener Kraft decken kann. Außerdem ist E5/2 als Single in etwa netto doppelt so hoch wie das Bürgergeld.

      Mir fehlen gerade schlicht die Worte.

      Dann frage ich mich etwas nach dem Sinn deines Postings. Aber vielleicht kommen die Worte ja wieder.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 06.12.2023 16:02
      Und wofür geht dann eigentlich der EG5er arbeiten? Gehört überhaupt nicht in diese Diskussion, aber das Bürgergeld schafft wenig Anreize zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.

      Weil er Bürgergeld nur bekommt, wenn er einen Bedarf hat und diesen nachweislich nicht aus eigener Kraft decken kann. Außerdem ist E5/2 als Single in etwa netto doppelt so hoch wie das Bürgergeld.

      Mir fehlen gerade schlicht die Worte.
      Hoffentlich bleibt uns dieser Zustand lange erhalten!!!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 06.12.2023 16:05
      @all: Wir leben in einem Land mit noch halbwegs vorhandener Meinungsfreiheit. Die darf daher auch Pelikan haben. Darum plädiere ich dafür, seine Standpunkte als Meinung stehen zu lassen und diese zu respektieren, auch wenn man selbst vielleicht anderer Meinung ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Abteilung007 am 06.12.2023 16:17
      Mal eine Frage zur oft angesprochenen Spaltung bzw. das Auseinandergehen TVL vs. TVöD:

      Sollte die Tariferhöhung jetzt ca. 7-8% betragen, wovon eigentlich auszugehen ist, worin bestehen dann die großen Unterschiede vom TVL zum TVöD?

      Bekannt ist mir:
      - keine stufengleich Höhergruppierung im TVL
      - 2-3% Unterschied zur Gehaltstabelle im Schnitt (bei o.g. Prognose)
      - 40 Stunden/Woche im TVL vs. 39 Stunden/Woche im TVöD

      Habe ich etwas vergessen? Ansonsten finde ich das nicht so krass, wie teilweise dargestellt. Zumal man bedenken muss, dass das Land meiner Ansicht nach, zumindest im Vergleich zur Kommune, oft 1-2 EG höher ausschreibt...

      Ps. Wo finden sich eig. Stellen im allg. Verwaltungsbereich die dem TV-V angehörig sind? Ich habe in meiner Region keine einzige Stelle/AG gefunden...

      Gruß
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 06.12.2023 16:23
      @all: Wir leben in einem Land mit noch halbwegs vorhandener Meinungsfreiheit. Die darf daher auch Pelikan haben. Darum plädiere ich dafür, seine Standpunkte als Meinung stehen zu lassen und diese zu respektieren, auch wenn man selbst vielleicht anderer Meinung ist.

      Glücklicherweise!

      Allerdings muss man es dann auch aushalten können für die immer gleichen Vergleiche kritisiert zu werden
      und möglicherweise auf den Pfad des Themas zurückgeführt zu werden.


      Hoffentlich hat das Warten auf ein einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis bald ein Ende.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 06.12.2023 16:28
      @Abteilung007: bei einem 7%-Abschluss wäre bei einer EG14/6 die Differenz zum TVöD bei 5,9% (finde ich persönlich schon viel)

      im TVöD sind Boni/Leistungszulagen unproblematisch und in § 18, wenn ich mich nicht irre geregelt und auch Teil des Entgeltsystems per Zielvereinbarung.

      im TV-L gibts den § 16 Abs. 5, der aber in einigen Bundesländern keine Anwendung findet.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 16:36
      @all: Wir leben in einem Land mit noch halbwegs vorhandener Meinungsfreiheit. Die darf daher auch Pelikan haben. Darum plädiere ich dafür, seine Standpunkte als Meinung stehen zu lassen und diese zu respektieren, auch wenn man selbst vielleicht anderer Meinung ist.

      Glücklicherweise!

      Allerdings muss man es dann auch aushalten können für die immer gleichen Vergleiche kritisiert zu werden
      und möglicherweise auf den Pfad des Themas zurückgeführt zu werden.


      Hoffentlich hat das Warten auf ein einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis bald ein Ende.

      Natürlich hat das Thema Bürgergeld mit allen arbeitenden Menschen zu tun.
      Das Thema könnte genau so gut von Mitarbeitern eines Unternehmens aufgegriffen werden, das in der freien Wirtschaft ist.
      Es ist menschlich, dass dem Wunsch nach Ausgleich von Leistung und Gerechtigkeit Rechnung getragen wird.

      Ich finde es auch absurd wie man sich hier über meine angebrachten Zahlen lustig macht, so als wenn dies nicht der Realität entsprechen würde. Es gibt diese Leute in zahlreicher Weise und nur weil man in seiner eigenen Bubble hängt, heißt das nicht, dass das nicht der Fall ist.

      Und ja, ist mir selbst klar: ein niedriges Bürgergeld bedeutet nicht zwangsläufig einen höheren Tarifabschluss. Aber man sollte doch schon darauf achten, dass es sich zumindest die Waage hält, gerade weil das Bürgergeld letztlich eh nur ein „Schutzgeld“ ist, damit bestimmte Leute nicht auf die Straße gehen und randalieren.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Abteilung007 am 06.12.2023 16:41
      @Abteilung007: bei einem 7%-Abschluss wäre bei einer EG14/6 die Differenz zum TVöD bei 5,9% (finde ich persönlich schon viel)

      im TVöD sind Boni/Leistungszulagen unproblematisch und in § 18, wenn ich mich nicht irre geregelt und auch Teil des Entgeltsystems per Zielvereinbarung.

      im TV-L gibts den § 16 Abs. 5, der aber in einigen Bundesländern keine Anwendung findet.

      Stimmt, das LOB ist im TVöD besser und einfacher geregelt und man kommt in den Genuss, was beim Land selten der Fall ist. Danke, hatte ich ganz vergessen. Ansonsten bin ich bei dir, knappt 6% sind viel, aber das ist nicht in allen EG so drastisch... Bei der EG 12/4 sind es "nur" 2,5 %, bei o.g. Steigerung
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Abteilung007 am 06.12.2023 16:45
      @Abteilung007: bei einem 7%-Abschluss wäre bei einer EG14/6 die Differenz zum TVöD bei 5,9% (finde ich persönlich schon viel)

      im TVöD sind Boni/Leistungszulagen unproblematisch und in § 18, wenn ich mich nicht irre geregelt und auch Teil des Entgeltsystems per Zielvereinbarung.

      im TV-L gibts den § 16 Abs. 5, der aber in einigen Bundesländern keine Anwendung findet.

      ... komme aber tatsächlich bei 7% Tarifabschluss nur auf eine Differenz von 3,5 % und nicht auf deine 5,9 % bei der EG 14/6 (7132,13 € vs. 6.884,03€ --> 3,5 %)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 06.12.2023 16:47
      @Abteilung007: ich rechne immer inklusive der Jahressonderzahlung, die gehört nun einmal zum Gesamtbrutto dazu.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 06.12.2023 16:51
      Pelikan, du könntest auch die Kosten für Verteidigung gegenrechnen, oder diejenigen für Kulturförderung oder Umweltschutzmaßnahmen. Das bringt nix.

      Die Höhe des Bürgergelds ist gesetzlich geregelt, ein zu geringer Lohnabstand ist natürlich in bestimmten Regionen problematisch, aber in Tarifverhandlungen ist das definitiv kein Argument.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 06.12.2023 17:02
      Es stimmt schon, dass beim Land Stellen meist deutlich besser bewertet sind. Bekommt man dort für eine Stelle die EG 9a, so würde man für die gleiche Arbeit an der Kommune nur die EG 08 oder sogar EG 07 bekommen und wäre somit finanziell wieder schlechter gestellt. Das muss man auch bedenken.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 17:05
      Pelikan, du könntest auch die Kosten für Verteidigung gegenrechnen, oder diejenigen für Kulturförderung oder Umweltschutzmaßnahmen. Das bringt nix.

      Die Höhe des Bürgergelds ist gesetzlich geregelt, ein zu geringer Lohnabstand ist natürlich in bestimmten Regionen problematisch, aber in Tarifverhandlungen ist das definitiv kein Argument.

      Könnte man tatsächlich, aber dennoch hat es sehr wenig miteinander zu tun. Ich kann zB für oder gegen mehr Geld für Klimaschutz sein. Hier geht es aber um das konkrete Empfinden, dass der Staat Menschen unterschiedlich behandelt bzw. in dem Fall eben bevorteilt, und das hat eben nichts mit dem Verteidigungshaushalt zu tun.
      Das ist einfach nur eine ganz sachliche Feststellung und mehr nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Umlauf am 06.12.2023 17:05
      Bürgergeldvergleiche mit 4 bis 15 Kindern bringen mir und vermutlich den meisten hier relativ wenig.

      Eher wären 0 bis 2 Kinder eine Vergleichsbasis.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 06.12.2023 17:05
      @Abteilung007: ich rechne immer inklusive der Jahressonderzahlung, die gehört nun einmal zum Gesamtbrutto dazu.

      So ist es. Und da liegen wir bei 12/4 schon bei rund 5,3 Prozent im Vergleich zu den Kollegen vom Bund. Ich finde das nicht wenig...

      @Bürgergeld: Ich kann den Unmut verstehen. 2022 gab es rund 119.000 Fälle von Leistungsmissbrauch oder Verdacht auf Leistungsmissbrauch die dokumentiert sind. Es ist wohldavon auszugehen, dass die Dunkelziffer eher deutlich höher liegt. Eine Reform wäre sicherlich angebracht, auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu verspielen und gewissen Parteien in die Karten zu spielen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Abteilung007 am 06.12.2023 17:20
      Es stimmt schon, dass beim Land Stellen meist deutlich besser bewertet sind. Bekommt man dort für eine Stelle die EG 9a, so würde man für die gleiche Arbeit an der Kommune nur die EG 08 oder sogar EG 07 bekommen und wäre somit finanziell wieder schlechter gestellt. Das muss man auch bedenken.

      Korrekt. In richtig tiefen ländlichen Regionen ist bei Kommunen die EG 5/EG 6 (z.B. SB/in Kasse, Kämmerei, auch im Ordnungsamt oder Hauptamt) noch immer oftmals der Standard und dann hast du nicht mal eine Vertretung... Oder Amtsleiter bei einer Stadtverwaltung mit der EG 10 oder maximal EG 11, darüber kommt nur der HVB/BGM. Vergleicht mal da die Verantwortung und Arbeitsbelastung als Amtsleiter zu einem "normalen" Referenten beim Land...
      Ein Referent hat mind. EG 13, meist EG 14 und da kommen noch 2-3 Etagen Führungskräfte drüber. Ich finde, dass ist ein wichtiger Aspekt bei den Quervergleichen: TVL vs. TVöD.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Jerry am 06.12.2023 17:40


      Sollte die Tariferhöhung jetzt ca. 7-8% betragen, wovon eigentlich auszugehen ist, worin bestehen dann die großen Unterschiede vom TVL zum TVöD?

      Bekannt ist mir:
      - keine stufengleich Höhergruppierung im TVL
      - 2-3% Unterschied zur Gehaltstabelle im Schnitt (bei o.g. Prognose)
      - 40 Stunden/Woche im TVL vs. 39 Stunden/Woche im TVöD

      Habe ich etwas vergessen?
      ja, Jahressonderzahlung: für E13/E15 mach ne große unterschied. Für mich z. B. 1100 euro weniger Jahressonderzahlung als gleiche Entgeltgruppe und Stufe von TVöD VKA und insgesamt jährlich ca. 2500 euro weniger.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 06.12.2023 17:51
      Pelikan, du könntest auch die Kosten für Verteidigung gegenrechnen, oder diejenigen für Kulturförderung oder Umweltschutzmaßnahmen. Das bringt nix.

      Die Höhe des Bürgergelds ist gesetzlich geregelt, ein zu geringer Lohnabstand ist natürlich in bestimmten Regionen problematisch, aber in Tarifverhandlungen ist das definitiv kein Argument.

      Könnte man tatsächlich, aber dennoch hat es sehr wenig miteinander zu tun. Ich kann zB für oder gegen mehr Geld für Klimaschutz sein. Hier geht es aber um das konkrete Empfinden, dass der Staat Menschen unterschiedlich behandelt bzw. in dem Fall eben bevorteilt, und das hat eben nichts mit dem Verteidigungshaushalt zu tun.
      Das ist einfach nur eine ganz sachliche Feststellung und mehr nicht.
      Du meinst die sachliche Feststellung, dass die Höhe des Bürgergeldes vom BVerG vorgegeben wurde und daran zu drehen ziemlich dem politischem Willen entzogen ist?
      (Auch wenn gerade Lindner und der Ich-bin-nur-Mittelstand CDU Chef anderes behaupten?)
      Immerhin haben die Bürgergeldempfänger keinen Anspruch auf Weihnachtsbäume!
      Das müssen sie sich von den anderen Posten absparen.
      Aber da du ja gut Bescheid weißt: Könnte man am Warenkorb GG fest was drehen? Und falls ja? Was?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 17:55
      Pelikan, du könntest auch die Kosten für Verteidigung gegenrechnen, oder diejenigen für Kulturförderung oder Umweltschutzmaßnahmen. Das bringt nix.

      Die Höhe des Bürgergelds ist gesetzlich geregelt, ein zu geringer Lohnabstand ist natürlich in bestimmten Regionen problematisch, aber in Tarifverhandlungen ist das definitiv kein Argument.

      Könnte man tatsächlich, aber dennoch hat es sehr wenig miteinander zu tun. Ich kann zB für oder gegen mehr Geld für Klimaschutz sein. Hier geht es aber um das konkrete Empfinden, dass der Staat Menschen unterschiedlich behandelt bzw. in dem Fall eben bevorteilt, und das hat eben nichts mit dem Verteidigungshaushalt zu tun.
      Das ist einfach nur eine ganz sachliche Feststellung und mehr nicht.
      Du meinst die sachliche Feststellung, dass die Höhe des Bürgergeldes vom BVerG vorgegeben wurde und daran zu drehen ziemlich dem politischem Willen entzogen ist?
      (Auch wenn gerade Lindner und der Ich-bin-nur-Mittelstand CDU Chef anderes behaupten?)
      Immerhin haben die Bürgergeldempfänger keinen Anspruch auf Weihnachtsbäume!
      Das müssen sie sich von den anderen Posten absparen.
      Aber da du ja gut Bescheid weißt: Könnte man am Warenkorb GG fest was drehen? Und falls ja? Was?

      Im Grundgesetz steht, dass alle Menschen gleich sind.
      Das heißt, wenn die Regierung verfassungskonform handeln würde, müsste sie dafür sorgen, dass Menschen die 40 Stunden in der Woche arbeiten, wesentlich mehr Geld haben als die, die nicht arbeiten. Könnte man ja machen! Ist aber politisch nicht gewollt! Und wenn man das kritisiert, kommt wieder der allseits bekannte Vorwurf, dass man ja nach unten treten würde und man nicht mehr Geld haben würde, weil andere weniger haben bla bla bla etc etc pp
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VaPi am 06.12.2023 18:11
      Zitat
      Ps. Wo finden sich eig. Stellen im allg. Verwaltungsbereich die dem TV-V angehörig sind? Ich habe in meiner Region keine einzige Stelle/AG gefunden...

      Bei uns in der Gegend ist es auch nicht anders. Sämtliche „Versorgungsbetriebe“ wurden in Eigenbetriebe (GmbH) umgelabelt und zahlen wahnsinnig gut. Nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Modulator am 06.12.2023 18:24
      Dieser Thread ist nur noch ermüdend und sinnlos.
      Gibts hier keinen Moderator?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Marten am 06.12.2023 18:25
      Es stimmt schon, dass beim Land Stellen meist deutlich besser bewertet sind. Bekommt man dort für eine Stelle die EG 9a, so würde man für die gleiche Arbeit an der Kommune nur die EG 08 oder sogar EG 07 bekommen und wäre somit finanziell wieder schlechter gestellt. Das muss man auch bedenken.

      Also bei Meister /Techniker Abschlüssen wird im TVöd deutliche besser eingruppiert. 9c vs lächerlich 9a im TV-L.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 06.12.2023 18:40
      Pelikan, du könntest auch die Kosten für Verteidigung gegenrechnen, oder diejenigen für Kulturförderung oder Umweltschutzmaßnahmen. Das bringt nix.

      Die Höhe des Bürgergelds ist gesetzlich geregelt, ein zu geringer Lohnabstand ist natürlich in bestimmten Regionen problematisch, aber in Tarifverhandlungen ist das definitiv kein Argument.

      Könnte man tatsächlich, aber dennoch hat es sehr wenig miteinander zu tun. Ich kann zB für oder gegen mehr Geld für Klimaschutz sein. Hier geht es aber um das konkrete Empfinden, dass der Staat Menschen unterschiedlich behandelt bzw. in dem Fall eben bevorteilt, und das hat eben nichts mit dem Verteidigungshaushalt zu tun.
      Das ist einfach nur eine ganz sachliche Feststellung und mehr nicht.
      Du meinst die sachliche Feststellung, dass die Höhe des Bürgergeldes vom BVerG vorgegeben wurde und daran zu drehen ziemlich dem politischem Willen entzogen ist?
      (Auch wenn gerade Lindner und der Ich-bin-nur-Mittelstand CDU Chef anderes behaupten?)
      Immerhin haben die Bürgergeldempfänger keinen Anspruch auf Weihnachtsbäume!
      Das müssen sie sich von den anderen Posten absparen.
      Aber da du ja gut Bescheid weißt: Könnte man am Warenkorb GG fest was drehen? Und falls ja? Was?

      Im Grundgesetz steht, dass alle Menschen gleich sind.
      Das heißt, wenn die Regierung verfassungskonform handeln würde,  dass Menschen die 40 Stunden in der Woche arbeiten, wesentlich mehr Geld haben als die, die nicht arbeiten. Könnte man ja machen! Ist aber politisch nicht gewollt! Und wenn man das kritisiert, kommt wieder der allseits bekannte Vorwurf, dass man ja nach unten treten würde und man nicht mehr Geld haben würde, weil andere weniger haben bla bla bla etc etc pp
      Zum einen hat der Mensch der 40 Stunden die Woche arbeitet mehr Geld (obs wesentlich ist sei dahingestellt) als der der nicht arbeitet, da es einen Freibetrag auf seinen Lohn gibt (finde ich absolut zu niedrig insbesondere wenn man Kinder hat). Somit hat er als arbeitender Bürgergeldempfänger immer mehr Geld, als der, der in gleichen Lebensumständen ist und nicht arbeitet.
      Also an der Stelle scheint es zu klappen mit der Verfassungsmäßigkeit bzgl. Bürgergeld und dein Vorwurf an die Politik ist schlicht und ergreifend falsch!

      Wenn dem aber nicht so wäre, was eben deine Behauptung ist (also weil der Abstand zu klein ist), dann frage ich mich warum du nur moserst und nicht das BVerG bemühst hier dieses illegale Verhalten der Politik geradezurücken?
      Noch leben wir doch in einem Rechtstaat.

      Ob es Verfassungswidrig ist, dass ein nicht Bürgergeldberechtigter durch das andere Gedöns wie GHZ Befreiung, etc. weniger zur Verfügung hat, als der Bürgergeldler bei gleichen Lebensumständen, ist durchaus eine interessante Frage.
      Also wann klagst du gegen ghz Befreiung, Tafelgutschein, freies Theater, ....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 06.12.2023 18:50
      Pelikan, du könntest auch die Kosten für Verteidigung gegenrechnen, oder diejenigen für Kulturförderung oder Umweltschutzmaßnahmen. Das bringt nix.

      Die Höhe des Bürgergelds ist gesetzlich geregelt, ein zu geringer Lohnabstand ist natürlich in bestimmten Regionen problematisch, aber in Tarifverhandlungen ist das definitiv kein Argument.

      Könnte man tatsächlich, aber dennoch hat es sehr wenig miteinander zu tun. Ich kann zB für oder gegen mehr Geld für Klimaschutz sein. Hier geht es aber um das konkrete Empfinden, dass der Staat Menschen unterschiedlich behandelt bzw. in dem Fall eben bevorteilt, und das hat eben nichts mit dem Verteidigungshaushalt zu tun.
      Das ist einfach nur eine ganz sachliche Feststellung und mehr nicht.
      Du meinst die sachliche Feststellung, dass die Höhe des Bürgergeldes vom BVerG vorgegeben wurde und daran zu drehen ziemlich dem politischem Willen entzogen ist?
      (Auch wenn gerade Lindner und der Ich-bin-nur-Mittelstand CDU Chef anderes behaupten?)
      Immerhin haben die Bürgergeldempfänger keinen Anspruch auf Weihnachtsbäume!
      Das müssen sie sich von den anderen Posten absparen.
      Aber da du ja gut Bescheid weißt: Könnte man am Warenkorb GG fest was drehen? Und falls ja? Was?


      Vielleicht mal die Position "kulturelle Teilhabe" überdenken und die arbeitende Bevölkerung mit Durchschnittseinkommen (oder die mit Mindestlohn?) fragen, was sie dafür ausgibt? Daraus dann einen um 30% reduzierten Betrag ermitteln, der angerechnet werden darf - vermutlich so ca. 2 Mark 50
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 06.12.2023 18:58
      Ich bin einmal gespannt, wie sich das miserable Abschneiden bei der Pisa-Studie in Zukunft auswirken wird.
      Hier ist ja ganz klar der eklatante Unterrichtsausfall durch Lehrermangel eine der Ursachen.
      Da die Lehr- und pädagogischen Kräfte aus dem Landestopf beglichen werden, bin ich mal auf die Gegenmaßnahmen gespannt.
      Den Mangel kann man auch nicht mal eben durch Neueinstellungen beheben, denn selbst wenn man Menschen für diese undankbare Arbeit gewinnen kann, braucht es Zeit diese durch das Studium zu bringen.
      Ob Quereinsteiger die Lösung sind? Keine Ahnung.

      Eine Arbeitszeitverkürzung wie im Forum bereits angesprochen, ist bei Lehrern schwierig, da sich deren Arbeitszeit durch die 12 Wochen Ferien im Jahr anders auf die Wochenstunden verteilt. Diese liegen dadurch eher bei 45-46 Wochenstunden während der Schulwochen. Eine allgemeine Reduzierung der Wochenarbeitszeit wird aktuell also dort eher nicht zur Diskussion stehen. Zumal durch Pensionierungen der Mangel eher verstärkt wird.

      Bis auf durch die Flüchtlinge gestiegenen Schülerzahlen, war alles lange vorher bekannt und wurde geflissentlich ignoriert.
      erst mal alle Lehrer verbeamten und dann die Arbeitsstunden betrachten!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 19:21
      Pelikan, du könntest auch die Kosten für Verteidigung gegenrechnen, oder diejenigen für Kulturförderung oder Umweltschutzmaßnahmen. Das bringt nix.

      Die Höhe des Bürgergelds ist gesetzlich geregelt, ein zu geringer Lohnabstand ist natürlich in bestimmten Regionen problematisch, aber in Tarifverhandlungen ist das definitiv kein Argument.

      Könnte man tatsächlich, aber dennoch hat es sehr wenig miteinander zu tun. Ich kann zB für oder gegen mehr Geld für Klimaschutz sein. Hier geht es aber um das konkrete Empfinden, dass der Staat Menschen unterschiedlich behandelt bzw. in dem Fall eben bevorteilt, und das hat eben nichts mit dem Verteidigungshaushalt zu tun.
      Das ist einfach nur eine ganz sachliche Feststellung und mehr nicht.
      Du meinst die sachliche Feststellung, dass die Höhe des Bürgergeldes vom BVerG vorgegeben wurde und daran zu drehen ziemlich dem politischem Willen entzogen ist?
      (Auch wenn gerade Lindner und der Ich-bin-nur-Mittelstand CDU Chef anderes behaupten?)
      Immerhin haben die Bürgergeldempfänger keinen Anspruch auf Weihnachtsbäume!
      Das müssen sie sich von den anderen Posten absparen.
      Aber da du ja gut Bescheid weißt: Könnte man am Warenkorb GG fest was drehen? Und falls ja? Was?

      Im Grundgesetz steht, dass alle Menschen gleich sind.
      Das heißt, wenn die Regierung verfassungskonform handeln würde,  dass Menschen die 40 Stunden in der Woche arbeiten, wesentlich mehr Geld haben als die, die nicht arbeiten. Könnte man ja machen! Ist aber politisch nicht gewollt! Und wenn man das kritisiert, kommt wieder der allseits bekannte Vorwurf, dass man ja nach unten treten würde und man nicht mehr Geld haben würde, weil andere weniger haben bla bla bla etc etc pp
      Zum einen hat der Mensch der 40 Stunden die Woche arbeitet mehr Geld (obs wesentlich ist sei dahingestellt)

      Und genau darum geht es.
      Ein einzelner Bürgergeldempfänger mit einer Warmmiete von 800 Euro (Heizkosten inbegriffen) und 502 Euro verursacht Kosten in Höhe von 1302 Euro (andere Kosten wie GEZ gar nicht eingerechnet). Jemand mit einer EG5, Stufe 6 hat dagegen 791 Euro mehr. Dazu muss man aber nun sagen, dass der Bürgergeldempfänger seine ganze Tageszeit für sich selbst hat und der Arbeitnehmer 40 Stunden in der Woche arbeiten muss. Ich finde 791 Euro Unterschied ist da einfach nicht fair und im Gegenteil eine Frechheit.

      Aber im Grunde ist es auch egal ob es in dem Fall nur 791 Euro Unterschied sind. Fakt ist ja, dass es noch tausende solche Fälle gibt und es ganze (Groß-)Familien gibt, die in dieses Land kommen und es richtig finden andere für sich arbeiten zu  lassen, während die Ehefrau viele Kinder gebärt und so noch mehr Anspruch auf Sozialleistungen entstehen.

      Zitat
      Also wann klagst du gegen ghz Befreiung, Tafelgutschein, freies Theater, ....

      Andersrum wird ein Schuh draus. Die Politik könnte ja auch einfach beschließen, dass niemand mehr GEZ bezahlen muss? Genau so wie in anderen Bereichen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.12.2023 19:23
      @all: Wir leben in einem Land mit noch halbwegs vorhandener Meinungsfreiheit. Die darf daher auch Pelikan haben. Darum plädiere ich dafür, seine Standpunkte als Meinung stehen zu lassen und diese zu respektieren, auch wenn man selbst vielleicht anderer Meinung ist.

      Richtig und für unsere Demokratie unerlässlich!

      Allerdings ist Meinungsfreiheit keine Einbahnstraße und da muss man dann auch entsprechend mit Gegenverkehr rechnen. Zumal, wenn man ein Thema in die Diskussion wirft, dass anderorts im Forum doch reichlich behandelt wird. Vielleicht fehlt mir auch der direkte, relevante Bezug...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 19:26
      Eine Arbeitszeitverkürzung wie im Forum bereits angesprochen, ist bei Lehrern schwierig, da sich deren Arbeitszeit durch die 12 Wochen Ferien im Jahr anders auf die Wochenstunden verteilt. Diese liegen dadurch eher bei 45-46 Wochenstunden während der Schulwochen. Eine allgemeine Reduzierung der Wochenarbeitszeit wird aktuell also dort eher nicht zur Diskussion stehen. Zumal durch Pensionierungen der Mangel eher verstärkt wird.

      Nun wird die Arbeitszeit von Landesbeamten vom jeweiligen Land geregelt, genauso wie auch das Deputat für angestellte Lehrkräfte. Letzte haben jedoch dennoch eine tarifvertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit (bei einer 100%-Stelle). Wird jetzt letztere tarifvertraglich verändert, so hat dies direkte Rückwirkung auf den Umfang der übertragenen Tätigkeiten: Dieser muss dann entsprechend angepasst werden. Das muss nicht durch eine Deputatsreduktion geschehen -- es können auch andere Aufgaben entfallen. Wenn eine Reduktion der Wochenarbeitszeit um z.B. 10% vereinbart werden würde, so wäre es auch ein leichtes, dies auch für angestellte Lehrkräfte entsprechend umzusetzen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 06.12.2023 19:32
      @Abteilung007: ich rechne immer inklusive der Jahressonderzahlung, die gehört nun einmal zum Gesamtbrutto dazu.

      So ist es. Und da liegen wir bei 12/4 schon bei rund 5,3 Prozent im Vergleich zu den Kollegen vom Bund. Ich finde das nicht wenig...

      @Bürgergeld: Ich kann den Unmut verstehen. 2022 gab es rund 119.000 Fälle von Leistungsmissbrauch oder Verdacht auf Leistungsmissbrauch die dokumentiert sind. Es ist wohldavon auszugehen, dass die Dunkelziffer eher deutlich höher liegt. Eine Reform wäre sicherlich angebracht, auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu verspielen und gewissen Parteien in die Karten zu spielen.


      Ich vermisse den Aufschrei wegen der 50-100 Mrd. an Steuern die jedes Jahr hinterzogen werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 19:37
      @Abteilung007: ich rechne immer inklusive der Jahressonderzahlung, die gehört nun einmal zum Gesamtbrutto dazu.

      So ist es. Und da liegen wir bei 12/4 schon bei rund 5,3 Prozent im Vergleich zu den Kollegen vom Bund. Ich finde das nicht wenig...

      @Bürgergeld: Ich kann den Unmut verstehen. 2022 gab es rund 119.000 Fälle von Leistungsmissbrauch oder Verdacht auf Leistungsmissbrauch die dokumentiert sind. Es ist wohldavon auszugehen, dass die Dunkelziffer eher deutlich höher liegt. Eine Reform wäre sicherlich angebracht, auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu verspielen und gewissen Parteien in die Karten zu spielen.


      Ich vermisse den Aufschrei wegen der 50-100 Mrd. an Steuern die jedes Jahr hinterzogen werden.

      Diesen Aufschrei kann es gar nicht geben, weil die Politiker die regieren, einschließlich der CDU, die Gesetze so gemacht haben, dass man durch etliche Tricks Steuern einsparen kann, wenn man gut betucht ist.

      In Deutschland gibt es 2 Gruppen, die von der Politik gefördert werden:

      - Die, die nicht arbeiten
      und
      - Die, die reich sind.

      Aber die Arbeitnehmer, die klar die größte Gruppe sind, werden nur missbraucht, um dieses ungerechte System weiter zu finanzieren.

      Allerdings muss ich auch sagen, dass das Steueraufkommen immer größer wird (1 Bio. Euro in 2024). Und wenn man damit nicht zurecht kommt und es nicht gerecht verteilen kann, ist man selbst das Problem.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Lämpel am 06.12.2023 20:10
      Das muss nicht durch eine Deputatsreduktion geschehen -- es können auch andere Aufgaben entfallen. Wenn eine Reduktion der Wochenarbeitszeit um z.B. 10% vereinbart werden würde, so wäre es auch ein leichtes, dies auch für angestellte Lehrkräfte entsprechend umzusetzen.

      Was schlägst du denn zur Streichung vor? Hofaufsicht? Anwesenheit beim Elternsprechtag? Eine Klassenarbeit pro Halbjahr? Konferenzteilnahme? Klassenfahrten? Aufgaben jenseits des Deputats sind unterm Strich eigentlich immer on top, selbst wenn es dafür Ausgleichsstunden geben sollte (also die Unterrichtsverpflichtung sinkt).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 20:21
      Ich habe keine AHnung, was die jeweiligen Länder für eine Aufgaben-Verteilung für ihre angestellten Lehrkräfte vorsehen. Gibt es unterschiedliche Arbeitszeiten für verbeamtete und angestellte Lehrkräfte, muss sich ja schon allein dies in unterschiedlichen Aufgaben (bzw. unterschiedlichem Umfang) auswirken. Es wäre sicherlich interessant zu klären, was denn da offiziell von verbeamteten Kolleg_innen geleistet werden soll, was den angestellten nicht übertragen wird.

      Ich sitze an einer Uni und habe neben dem Deputat tatsächlich noch 10% Arbeitszeit für Forschung, Selbstverwaltung u.Ä. zur Verfügung. Wird jetzt die Arbeitszeit um 10% gekürzt, könnte die Personalabteilung auf die Idee kommen, dass wir als Uni doch nicht mehr forschen müssen, und mir diese Dienstaufgabe kürzen, ohne das Deputat senken zu müssen. Ähnliche Taschenspielertricks sollten auch bei Lehrkräften an Schulen möglich sein...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Romsen am 06.12.2023 20:37
      @Abteilung007: ich rechne immer inklusive der Jahressonderzahlung, die gehört nun einmal zum Gesamtbrutto dazu.

      So ist es. Und da liegen wir bei 12/4 schon bei rund 5,3 Prozent im Vergleich zu den Kollegen vom Bund. Ich finde das nicht wenig...

      @Bürgergeld: Ich kann den Unmut verstehen. 2022 gab es rund 119.000 Fälle von Leistungsmissbrauch oder Verdacht auf Leistungsmissbrauch die dokumentiert sind. Es ist wohldavon auszugehen, dass die Dunkelziffer eher deutlich höher liegt. Eine Reform wäre sicherlich angebracht, auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu verspielen und gewissen Parteien in die Karten zu spielen.


      Ich vermisse den Aufschrei wegen der 50-100 Mrd. an Steuern die jedes Jahr hinterzogen werden.

      Man darf hierbei dann nicht vergessen, dass dann auch schnell das narrativ ein anderes ist:

      Armer Mensch und/oder Migrant erschleicht sich sozialleistungen bzw trickst o.ä.:" Betrüger... Sozialschmarotzer"

      Ein Reicher hinterzieht Steuern oder erschleicht sich Leistungen:" Da hat er einfach die Lücken im Gesetz clever genutzt..."
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 20:47
      @Abteilung007: ich rechne immer inklusive der Jahressonderzahlung, die gehört nun einmal zum Gesamtbrutto dazu.

      So ist es. Und da liegen wir bei 12/4 schon bei rund 5,3 Prozent im Vergleich zu den Kollegen vom Bund. Ich finde das nicht wenig...

      @Bürgergeld: Ich kann den Unmut verstehen. 2022 gab es rund 119.000 Fälle von Leistungsmissbrauch oder Verdacht auf Leistungsmissbrauch die dokumentiert sind. Es ist wohldavon auszugehen, dass die Dunkelziffer eher deutlich höher liegt. Eine Reform wäre sicherlich angebracht, auch um die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu verspielen und gewissen Parteien in die Karten zu spielen.


      Ich vermisse den Aufschrei wegen der 50-100 Mrd. an Steuern die jedes Jahr hinterzogen werden.

      Man darf hierbei dann nicht vergessen, dass dann auch schnell das narrativ ein anderes ist:

      Armer Mensch und/oder Migrant erschleicht sich sozialleistungen bzw trickst o.ä.:" Betrüger... Sozialschmarotzer"

      Ein Reicher hinterzieht Steuern oder erschleicht sich Leistungen:" Da hat er einfach die Lücken im Gesetz clever genutzt..."

      Ich muss aber auch zugeben, dass ich für Reiche tatsächlich einen Ticken mehr Verständnis habe.
      Klar ist manches sicher nicht in Ordnung, aber ich kann verstehen, wenn manche einfach sagen, dass sie nicht einsehen, dass der Staat ihnen mehr Geld abknüpft, damit eine Ricarda Lang ohne Berufsausbildung oder Studium selbstherrlich über dieses Geld entscheidet (und dieses würde sie wahrscheinlich auch eher dafür benutzen, um das Bürgergeld weiter zu erhöhen und nicht um Arbeitnehmer zu entlasten).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 06.12.2023 20:48
      Ich habe keine AHnung, was die jeweiligen Länder für eine Aufgaben-Verteilung für ihre angestellten Lehrkräfte vorsehen. Gibt es unterschiedliche Arbeitszeiten für verbeamtete und angestellte Lehrkräfte, muss sich ja schon allein dies in unterschiedlichen Aufgaben (bzw. unterschiedlichem Umfang) auswirken. Es wäre sicherlich interessant zu klären, was denn da offiziell von verbeamteten Kolleg_innen geleistet werden soll, was den angestellten nicht übertragen wird.

      Ich sitze an einer Uni und habe neben dem Deputat tatsächlich noch 10% Arbeitszeit für Forschung, Selbstverwaltung u.Ä. zur Verfügung. Wird jetzt die Arbeitszeit um 10% gekürzt, könnte die Personalabteilung auf die Idee kommen, dass wir als Uni doch nicht mehr forschen müssen, und mir diese Dienstaufgabe kürzen, ohne das Deputat senken zu müssen. Ähnliche Taschenspielertricks sollten auch bei Lehrkräften an Schulen möglich sein...

      Wir beide hatten das ja schonmal. Ich sehe da auch sehr wenig Spielraum. Dazu müsste sich die gesamte Lernlandschaft einschließlich der Dienstleistung, die wir anscheinend bieten, ändern

      Es gibt zu viele Pflichten, die durch Erlasse mit dem Alltag verbunden sind und wir versuchen ja schon Arbeitshygiene noch und nöcher zu betreiben, Arbeitsabläufe zu digitalisieren und optimieren sowie Daten auf Knopfdruck parat zu haben.

      Es ist sogar so, dass Teilzeitler nie genausoviel Anteile arbeiten, wie sie monetär Anteilig bekommen, weil sie um Konferenzen und Dienstbesprechungen trotz Teilzeit nicht anteilig drum rum kommen.
      Es gibt noch soooo viele Dinge die gesetzlich oben auf die Arbeitszeit kommen, dazu kommen unsere Schüler, die wir auch gerne betreuen. Zumindest die Kinder, die mal ne Gehhilfe brauchen.
      Im Beamtenforum gibt's recht gute Posts von ST, die du sicher gelesen hast.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johann am 06.12.2023 21:35
      Man darf hierbei dann nicht vergessen, dass dann auch schnell das narrativ ein anderes ist:

      Armer Mensch und/oder Migrant erschleicht sich sozialleistungen bzw trickst o.ä.:" Betrüger... Sozialschmarotzer"

      Ein Reicher hinterzieht Steuern oder erschleicht sich Leistungen:" Da hat er einfach die Lücken im Gesetz clever genutzt..."

      Ich vermute mal, dass die größten Posten der Steuerhinterziehung sind, dass steuerneutrale Nachbarschaftshilfe gewählt wird, wenn man entsprechende Fachleute kennt, der Restaurantbesuch in den Unterlagen des Betreibers höchstens auftaucht, wenn es um Absetzbarkeiten wie zu viel produziertes Essen geht und der Friseur auch wesentlich weniger Umsatz gemacht hat, als die realen täglichen Besucherzahlen zu vermuten ließen.

      Steuerhinterziehung von gut betuchten Personen sowie Konzernen ist ja keine Steuerhinterziehung, sondern legale Steuervermeidung. Der Schaden hieraus dürfte die 50-100 Mrd. aber locker um mehrere Faktoren übersteigen.

      Ein kleines Beispiel von dem, was ich persönlich ungerecht finde:
      Legal: Du hast kein Erwerbseinkommen. Deine (ggf. geerbten) Vermögenswerte haben dieses Jahr 3 Mrd. Euro Wertzuwachs erlebt. Du willst dir eine neue Villa für 10 Mio kaufen. Du verkaufst entsprechende Vermögenswerte und zahlst lediglich auf deren Zugewinne Steuern. Der Rest deines Vermögenszuwachses bleibt unversteuert liegen und kann sich weiter vermehren.

      Nicht legal: Du bist Arbeitnehmer, verdienst 60 tsd Euro. Du brauchst dieses Jahr nur 18 tsd Euro zum Leben. Also versteuerst du nur den Teil, der dir die benötigten 18 tsd Euro zum Leben sichert. Den Rest kannst du zum Vermehren anlegen und musst ihn erst versteuern, wenn du ihn brauchst.

      Insbesondere bei sehr großen Vermögen wird so im Grunde nie eine Versteuerung des Zugewinns vorgenommen. Und wer weiß, ob nach der Weitergabe an die nachfolgenden Generationen überhaupt noch irgendwer die Übersicht hat, was wann zu welchem Preis erworben wurde und seither wie viel (eigentlich) zu versteuernder Gewinn bei Veräußerung zu Debatte stünde. Möglichkeiten, wie man die Vermögenswerte dann auch an der Erbsteuer vorbei bekommt, gibts darüber hinaus auch zu hauf für Menschen mit Möglichkeiten.

      Klar ist es ein sehr heikles Thema und ich wüsste jetzt auch nicht, wie man das anpasst, dass nicht immer nur die Menschen mit Erwerbseinkommen den größten Teil der Steuerlast tragen, aber irgendwas muss doch mal passieren.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 06.12.2023 21:47
      Dieser Thread ist nur noch ermüdend und sinnlos.
      Gibts hier keinen Moderator?

      +1

      Der macht scheinbar Urlaub.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 06.12.2023 22:13
      Es stimmt schon, dass beim Land Stellen meist deutlich besser bewertet sind. Bekommt man dort für eine Stelle die EG 9a, so würde man für die gleiche Arbeit an der Kommune nur die EG 08 oder sogar EG 07 bekommen und wäre somit finanziell wieder schlechter gestellt. Das muss man auch bedenken.

      Also bei Meister /Techniker Abschlüssen wird im TVöd deutliche besser eingruppiert. 9c vs lächerlich 9a im TV-L.
      Techniker sind in beiden Tarifverträgen bis 9b eingruppiert.
      Für Meister gibt's im TV-L die 9b zuzüglich Entgeltgruppenzulage als "Technische Beschäftigte mit besonderen Aufgaben".
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 06.12.2023 22:34
      Ich verstehe nicht, wieso man es hier nicht wie in Italien macht.
      Frau Meloni hat das Bürgergeld dort einfach radikal für die aller meisten gestrichen, und zwar ohne Diskussion!
      Eine solche Maßnahme wäre in Deutschland leider undenkbar, denn es würde wahrscheinlich sofort als "rechts" bezeichnet werden.

      Nu, wenn man sich an einer Partei orientieren will, die im Parteiwappen der lodernden Flamme des Geistes Mussolinis (https://www.sueddeutsche.de/politik/italien-giorgia-meloni-fratelli-d-italia-faschismus-1.5639437) huldigt, muss man sich nicht wundern, wenn man korrekt als "rechtsextrem" einsortiert wird. Klar kann man die Politik von Neofaschisten betrachten, sollte aber klar einordnen, wo diese herkommt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.12.2023 22:36
      Ich verstehe nicht, wieso man es hier nicht wie in Italien macht.
      Frau Meloni hat das Bürgergeld dort einfach radikal für die aller meisten gestrichen, und zwar ohne Diskussion!
      Eine solche Maßnahme wäre in Deutschland leider undenkbar, denn es würde wahrscheinlich sofort als "rechts" bezeichnet werden.
      Das wäre wohl verfassungswidrig und würde die nächste Schlappe für die Regierung bedeuten.
      Die Antwort auf ein steigendes Existenzminimum sollte nicht heißen, dieses den Menschen nicht mehr zu gewähren. Die Antwort muss lauten, die Löhne anzupassen. Ich versteh nicht, wieso dieses „Arbeit muss sich wieder Lohnen“ immer mit Kürzungen im Sozialbereich einhergeht. Für mich ist die logische Konsequenz aus Arbeit muss sich wieder Lohnen, dass höhere Gehälter gezahlt werden müssen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.12.2023 22:49
      Ich habe nicht vom Mindestlohn gesprochen, sondern allgemein von Gehältern.
      Und wenn es kein Bürgergeld gibt, „lohnt sich“ meine Arbeit deswegen nicht mehr für mich. ,
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 06.12.2023 22:53
      Und wenn es kein Bürgergeld gibt, „lohnt sich“ meine Arbeit deswegen nicht mehr für mich. ,

      Und warum kümmern sich Politiker nur um das Bürgergeld und nicht darum, dass sich auch deine Arbeit lohnt?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MDB am 06.12.2023 22:59
      "Aber die Länder haben erkannt, dass ihre Wettbewerbssituation sie zu einem vergleichbaren Abschluss wie mit Bund und Kommunen zwingt, weil sonst der Abstand bei den Gehältern dramatisch zunimmt. Da gibt es Einkommensgruppen mit einem Unterschied zwischen acht und zehn Prozent für eine vergleichbare Tätigkeit" Zitat DBB Chef aus https://www-news4teachers-de.cdn.ampproject.org/v/s/www.news4teachers.de/2023/12/vor-dritter-verhandlungsrunde-im-tarifstreit-dbb-chef-sind-zum-vollstreik-bereit/?amp=&amp_gsa=1&amp_js_v=a9&usqp=mq331AQGsAEggAID#amp_tf=Von%20%251%24s&aoh=17018993271575&csi=0&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.news4teachers.de%2F2023%2F12%2Fvor-dritter-verhandlungsrunde-im-tarifstreit-dbb-chef-sind-zum-vollstreik-bereit%2F

      Wie kann man so kapitulieren? 1. Sagt er ja schon defacto, dass man nur TVöD - rausbekommt.

      2. Ist seine Aussage zu den 8-10% einfach faktisch falsch. In E13 S2  ist man ab März knapp 12% hinter dem Bund in E15 S6 sogar 12,5%. Selbst wenn also die Forderung 1:1 umgesetzt werden würde, was sie nicht wird, wären die Stufen immer noch schlechter gestellt als beim Bund und den ach so armen Kommunen, die ja wegen ihrer klammen Kassen von den Ländern unterstützt werden müssen. Wie kann das sein? Wie kann sich so jemand ARBEITNEHMERvertreter nennen? Anstatt zu sagen, dass wir bis zu 12,5% Lücke haben werden und die geschlossen werden müssen, vollständig, wird von 8-10% Lücke geredet... unglaublich
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 06.12.2023 23:03
      "Aber die Länder haben erkannt, dass ihre Wettbewerbssituation sie zu einem vergleichbaren Abschluss wie mit Bund und Kommunen zwingt, weil sonst der Abstand bei den Gehältern dramatisch zunimmt. Da gibt es Einkommensgruppen mit einem Unterschied zwischen acht und zehn Prozent für eine vergleichbare Tätigkeit" Zitat DBB Chef aus https://www-news4teachers-de.cdn.ampproject.org/v/s/www.news4teachers.de/2023/12/vor-dritter-verhandlungsrunde-im-tarifstreit-dbb-chef-sind-zum-vollstreik-bereit/?amp=&amp_gsa=1&amp_js_v=a9&usqp=mq331AQGsAEggAID#amp_tf=Von%20%251%24s&aoh=17018993271575&csi=0&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.news4teachers.de%2F2023%2F12%2Fvor-dritter-verhandlungsrunde-im-tarifstreit-dbb-chef-sind-zum-vollstreik-bereit%2F

      Wie kann man so kapitulieren? 1. Sagt er ja schon defacto, dass man nur TVöD - rausbekommt.

      2. Ist seine Aussage zu den 8-10% einfach faktisch falsch. In E13 S2  ist man ab März knapp 12% hinter dem Bund in E15 S6 sogar 12,5%. Selbst wenn also die Forderung 1:1 umgesetzt werden würde, was sie nicht wird, wären die Stufen immer noch schlechter gestellt als beim Bund und den ach so armen Kommunen, die ja wegen ihrer klammen Kassen von den Ländern unterstützt werden müssen. Wie kann das sein? Wie kann sich so jemand ARBEITNEHMERvertreter nennen? Anstatt zu sagen, dass wir bis zu 12,5% Lücke haben werden und die geschlossen werden müssen, vollständig, wird von 8-10% Lücke geredet... unglaublich

      Es muss eben nur hoch genug sein, dass nicht zu viele vom TVL weg wechseln. Alles andere ist ok, weil unterschiedliche AG.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.12.2023 23:43
      Und wenn es kein Bürgergeld gibt, „lohnt sich“ meine Arbeit deswegen nicht mehr für mich. ,

      Und warum kümmern sich Politiker nur um das Bürgergeld und nicht darum, dass sich auch deine Arbeit lohnt?
      In Hamburg sehen sich die SPD Spitzenpolitiker dafür schlicht weg nicht verantwortlich. Bei diversen Terminen ("Tschentscher Live") wird das immer wieder thematisiert. Aber je höher die Politiker in ihrer Funktion stehen, desto weniger interessiert sie das
       Kann ich dir auch nicht beantworten.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Admin2 am 07.12.2023 00:08
      Bitte beim Thema bleiben. Verschiedene Mitglieder beschweren sich.

      Danke.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflheini am 07.12.2023 00:20
      Pelikan, du könntest auch die Kosten für Verteidigung gegenrechnen, oder diejenigen für Kulturförderung oder Umweltschutzmaßnahmen. Das bringt nix.

      Die Höhe des Bürgergelds ist gesetzlich geregelt, ein zu geringer Lohnabstand ist natürlich in bestimmten Regionen problematisch, aber in Tarifverhandlungen ist das definitiv kein Argument.

      Könnte man tatsächlich, aber dennoch hat es sehr wenig miteinander zu tun. Ich kann zB für oder gegen mehr Geld für Klimaschutz sein. Hier geht es aber um das konkrete Empfinden, dass der Staat Menschen unterschiedlich behandelt bzw. in dem Fall eben bevorteilt, und das hat eben nichts mit dem Verteidigungshaushalt zu tun.
      Das ist einfach nur eine ganz sachliche Feststellung und mehr nicht.
      Du meinst die sachliche Feststellung, dass die Höhe des Bürgergeldes vom BVerG vorgegeben wurde und daran zu drehen ziemlich dem politischem Willen entzogen ist?
      (Auch wenn gerade Lindner und der Ich-bin-nur-Mittelstand CDU Chef anderes behaupten?)
      Immerhin haben die Bürgergeldempfänger keinen Anspruch auf Weihnachtsbäume!
      Das müssen sie sich von den anderen Posten absparen.
      Aber da du ja gut Bescheid weißt: Könnte man am Warenkorb GG fest was drehen? Und falls ja? Was?

      Im Grundgesetz steht, dass alle Menschen gleich sind.
      Das heißt, wenn die Regierung verfassungskonform handeln würde, müsste sie dafür sorgen, dass Menschen die 40 Stunden in der Woche arbeiten, wesentlich mehr Geld haben als die, die nicht arbeiten. Könnte man ja machen! Ist aber politisch nicht gewollt! Und wenn man das kritisiert, kommt wieder der allseits bekannte Vorwurf, dass man ja nach unten treten würde und man nicht mehr Geld haben würde, weil andere weniger haben bla bla bla etc etc pp

      wäre mir neu, dass das so im Grundgesetz steht. Welche Ausgabe haben Sie?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 06:17
      Andreas Dressel hat auf Instagram ein Hamburger Streikfoto von gestern gepostet. Untertitel:

      Danke für das Demo-Foto, das mich heute erreicht hat. Exakt das hat der TdL Nikolaus 🎅 zwar nicht im Gepäck (sind ja auch VERHANDLUNGEN), aber wesentliche Konkretisierungen zu unseren Angeboten, die uns weiterbringen. Wir kommen kompromissbereit nach Potsdam, wir wollen uns einigen. Einmal werden wir noch wach, dann ist Verhandlungstag

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Der Obelix am 07.12.2023 07:08
      Diese polemische Aussage greift in dieser Debatte deutlich zu kurz....

      Der damit implizierte Hinweis, sein Glück nicht durch den Vergleich mit anderen zu suchen, eher nicht. Oder sollte ich neidisch auf Schwerbehinderte sein, weil sie weniger Steuern zahlen als ich?

      Das ist eine sehr sehr gute Sichtweise. Diese kommt immer mehr zu kurz heutzutage. Neid ist ein falscher Antrieb.

      So sehe ich das auch.

      Ich will eine vernünftige Erhöhung. Nicht mehr und nicht weniger.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Der Obelix am 07.12.2023 07:09
      Andreas Dressel hat auf Instagram ein Hamburger Streikfoto von gestern gepostet. Untertitel:

      Danke für das Demo-Foto, das mich heute erreicht hat. Exakt das hat der TdL Nikolaus 🎅 zwar nicht im Gepäck (sind ja auch VERHANDLUNGEN), aber wesentliche Konkretisierungen zu unseren Angeboten, die uns weiterbringen. Wir kommen kompromissbereit nach Potsdam, wir wollen uns einigen. Einmal werden wir noch wach, dann ist Verhandlungstag

      Dressels Märchenstunde nach 7 Glühwein.

      Hat bestimmt sein 3.0 Prozent Angebot gemeint mit 3 Jahren Laufzeit und 333€ Einmalzahlung gestreckt auf 8 Monate.....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 07.12.2023 07:15
      Wer auch als Kollege der Verwaltung etwas flexibel ist, kommt zum Beispiel beim TV-V (zu in der Regel besseren Konditionen) unter. Ein Verwaltungskollege hat bei uns gekündigt und ist nun bei den Stadtwerken in der Nähe im Bereich Abrechnung Strom/Beschwerdemanagment unterwegs. Ich habe dieser Tage erst mit ihm telefoniert und er ist begeistert! Klar hat jeder Wechsel auch ein Risiko, aber in diesen Zeiten eher kein großes Problem wenn man die eigene Komfortzone verlässt.

      Der TV-L will es nicht anders, ich selbst bin auf meine TV-V Termine gespannt...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 07.12.2023 07:28
      Und genau darum geht es.
      Ein einzelner Bürgergeldempfänger mit einer Warmmiete von 800 Euro (Heizkosten inbegriffen) und 502 Euro verursacht Kosten in Höhe von 1302 Euro (andere Kosten wie GEZ gar nicht eingerechnet). Jemand mit einer EG5, Stufe 6 hat dagegen 791 Euro mehr. Dazu muss man aber nun sagen, dass der Bürgergeldempfänger seine ganze Tageszeit für sich selbst hat und der Arbeitnehmer 40 Stunden in der Woche arbeiten muss. Ich finde 791 Euro Unterschied ist da einfach nicht fair und im Gegenteil eine Frechheit.

      Aber im Grunde ist es auch egal ob es in dem Fall nur 791 Euro Unterschied sind. Fakt ist ja, dass es noch tausende solche Fälle gibt und es ganze (Groß-)Familien gibt, die in dieses Land kommen und es richtig finden andere für sich arbeiten zu  lassen, während die Ehefrau viele Kinder gebärt und so noch mehr Anspruch auf Sozialleistungen entstehen.
      Dir ist hoffentlich bekannt, dass es von der Struktur der BGler nur eine Minderheit sein kann, die diesem Menschenbild entsprechen könnte.
      Denn die wenigsten BGLer sind erwerbsfähige Arbeitslose BGler!!! Aber das begreifst du offenbar nicht, da dein Menschenbild alleinig aus Kinder produzierende in diesem Land migrierte BGler besteht.
      Also wenn du so eine Meinung hast, dann differenziere diese Problematik bitte und schmeiße nicht die Mehrheit in diesen (durchaus vorhandenen) Topf. Und Rede über das Problem, wie man mit diesem kleinere Teil der BGler, die Sozialschmarotzer sind, umgehen soll.
      Denn das ist ein Problem, was überhaupt nichts mit der grundgesetzlich geschützten Höhe des BG Geldes zu tun hat.
      Oder ist das dir zu anstrengend, diese Sachlage zu erfassen? Und es ist einfach Einfacher solch ein Menschenbild zu pflegen?

      Um auf dein Beispiel zurückzukommen:
      Du findest es ist nicht genug, dass der EG5S6 rund 1,5 fache für sich zum ausgeben hat, gegenüber den hilfebedürftigen BG Empfänger?
      Welche konkrete monetäre Summe wäre für dich denn angemessen?
      Der Staat könnte da ja 400€ Netto mehr druffpacken, in dem dieser Mensch keine Steuer zahlen muss, also Freibetrag hoch! Jipp ein guter Gedanke.
      Alternative?
      Sprich wie hoch muss der Mindestlohn sein, damit es keine Frechheit ist?
      (Denn als nächstes kommt dann ja der EG2S6 der mit dem gleichen Argument und 40 Stunden Arbeit zu wenig abstand hat)
      Denn wie wir alle wissen? ist das BG Geld ja nach unten grundgesetzlich begrenzt und diese Stellschraube haben wir leider nicht wirklich!

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 07.12.2023 07:32
      Andreas Dressel hat auf Instagram ein Hamburger Streikfoto von gestern gepostet. Untertitel:

      Danke für das Demo-Foto, das mich heute erreicht hat. Exakt das hat der TdL Nikolaus 🎅 zwar nicht im Gepäck (sind ja auch VERHANDLUNGEN), aber wesentliche Konkretisierungen zu unseren Angeboten, die uns weiterbringen. Wir kommen kompromissbereit nach Potsdam, wir wollen uns einigen. Einmal werden wir noch wach, dann ist Verhandlungstag

      Sogar Dressel spricht von Verhandlungen. Daher verwundert es mich imme rmehr, dass Verdi lediglich die gleiche Forderung wie fast 1 Jahr zvor beim TVÖD gefordert hat. Da es Verhandlungen sind, kann das tatsächliche Ergebnis nur nach unten abweichen...

      Trotzdem bin ich etwas optimistischer. Für die TDL ist es neu, dass soviele streiken und es viel Ggeenwind gibt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 07.12.2023 07:33
      @MoinMoin: Problem bei allem ist, dass es solche aktuellen Artikel (https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/spd-chefin-esken-gibt-zu-mit-buergergeld-laesst-es-sich-wunderbar-gut-gehen-86345536.bild.html (https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/spd-chefin-esken-gibt-zu-mit-buergergeld-laesst-es-sich-wunderbar-gut-gehen-86345536.bild.html)) gibt, die genau etwas anderes befeuern. Und wenn man diese unreflektiert liest, dann sind alle BG-Empfänger nicht arbeitswillig und Sozialschmarotzer.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ptrf am 07.12.2023 07:43
      Denn die wenigsten BGLer sind erwerbsfähige Arbeitslose BGler!!! und schmeiße nicht die Mehrheit in diesen (durchaus vorhandenen) Topf. Und Rede über das Problem, wie man mit diesem kleinere Teil der BGler, die Sozialschmarotzer sind, umgehen soll

      Ich habe täglich mit Menschen zu tun, die arbeiten können. Die Mehrzahl ist uneingeschränkt erwerbsfähig - aber nicht erwerbswillig.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 07.12.2023 07:44
      Vielleicht mal die Position "kulturelle Teilhabe" überdenken und die arbeitende Bevölkerung mit Durchschnittseinkommen (oder die mit Mindestlohn?) fragen, was sie dafür ausgibt? Daraus dann einen um 30% reduzierten Betrag ermitteln, der angerechnet werden darf - vermutlich so ca. 2 Mark 50
      Dir ist bekannt, dass der Warenkob genauso wie du es forderst ermittelt wird?
      Es wird ermittelt, wieviel und wofür die untere Einkommensschicht (unteren 30%?)  der arbeitenden Bevölkerung
      ausgibt. Es werden da diverse Positionen gestrichen, die nicht notwendig zur Existenzsicherung gelten (Schnittblumen, sprich Weihnachtsbaum ist da mein Lieblingsposten) und fertig.

      Sicherlich kann man darüber nachdenken, so etwas wie Freizeit, Unterhaltung, Kultur einzudampfen.
      Interessant fände ich den Ansatz zwei Warenkörbe zu haben: Einen für die die erwerbsfähig Arbeitslos sind und einen für den Rest. Und beim Topf der ersteren ein härteren Cut anzulegen, was notwendig für die Existenzsicherung ist. Hat der erwerbsfähige nicht arbeitende BGler eine Notwendigkeit / ein Recht auf "soziale Teilhabe" wie Kino, Telefon, Kultur, Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen?
      Die anderen mit Sicherheit, darum sind diese Pötte auch drin.
      Was käme dann hinten raus? 100€ weniger Bürgergeld für den "faulen" BGler!
      Lohnt sich dadurch wieder die Arbeit für die anderen??
      Und würden dann die Pelikane dieser Welt zufrieden sein?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 07.12.2023 07:51
      Denn die wenigsten BGLer sind erwerbsfähige Arbeitslose BGler!!! und schmeiße nicht die Mehrheit in diesen (durchaus vorhandenen) Topf. Und Rede über das Problem, wie man mit diesem kleinere Teil der BGler, die Sozialschmarotzer sind, umgehen soll

      Ich habe täglich mit Menschen zu tun, die arbeiten können. Die Mehrzahl ist uneingeschränkt erwerbsfähig - aber nicht erwerbswillig.
      Deswegen sind sie aber trotzdem nicht die Mehrheit der BGler. Und hat das was mit der Höhe des Bgs oder unserem Lohn zu tun?
      Ichglaube wer so ein Sozialschmarotzer ist, der wird wie die reichen Steuervermeider, immer Wege finden.

      Und man kann darüber diskutieren, wie man diese Menschen zur Arbeit bringt, oder wie man hier "kürzen" kann ohne wieder Bürokratie-und Sanktionierungsmonster zu produzieren.
      siehe mein post oben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 07.12.2023 07:55
      Ich gebe Dir ja sogar etwas Recht, Demso, aber mit polemischer Replik packst Du einen weiteren Scheit auf das Feuer.

      Insgesamt gehören aber weder Bürgergeld noch Migration hierher. Solche Postings hören auch nur auf, wenn sie konsequent ins Leere laufen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: KDC am 07.12.2023 08:15
      Man mag zwar über Pelikan und seine immer auf das gleiche hinauslaufenden Argumentationen (𝕬𝖚𝖘𝖑ä𝖓𝖉𝖊𝖗 𝖚𝖓𝖉 𝕹𝖎𝖈𝖍𝖙𝖘𝖓𝖚𝖙𝖟𝖊 𝖘𝖎𝖓𝖉 𝖘𝖈𝖍𝖑𝖊𝖈𝖍𝖙 𝖋ü𝖗 𝖉𝖆𝖘 𝕯𝖊𝖚𝖙𝖘𝖈𝖍𝖊 𝖁𝖔𝖑𝖐) lachen und sich darüber amüsieren, dass er als Protoincel keinen Sex hat, aber dafür viel Bitterheit und einen Gamingchair sein Eigen nennt. Allerdings sollten wir uns hier gut mit ihm stellen, denn er hat er eine niedrige Mitgliedsnummer und kann bestimmt was drehen, wenn in ein paar Jahren das neue Regime wieder selektiert.

      Das ist nicht wirklich sehr sachlich... Pelikan hat niemanden beleidigt, sondern vertritt seine eigene Meinung reflektiert. Vielleicht ist das nicht deine, aber deswegen muss man nicht ausfallen werden!

      Also wenn eine protofaschistische Meinung ruhig und reflektiert vorgetragen wird, dann ist alles tutti? Er ist ein beständiges rechtspopulistisches Störfeuer in diesem Thread.

      Und ich denke mir nach meinem letzten Krankenhausaufenthalt so:

      Zum Glück haben wir hier so viele Ausländer, die den Laden am Laufen halten. Von den zehn Ärzten auf Station ( 1 x Chef, 3 x Ober, 6 x Assistenz) waren genau null Deutsch, beim Pflegepersonal kam die Hälfte aus dem Ausland, Gebäudereinigung null Deutsche und Facility Management war die Hälfte nicht von hier. Wo die Küchenmitarbeiter herkommen habe ich auch so eine Ahnung.

      Während des Aufenthalts habe ich schön gesehen, dass wir eben nicht nur die hochqualifizierten Ärzte benötigen, sondern auch die mittelqualifizierten Pfleger sowie angelernten Reinigungskräfte. In unserer Wohngegend ist die Arbeitslosenquote bei 3 % - die Stellen könnten also auch nicht mit anderen gestopft werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 07.12.2023 08:54

      Und ich denke mir nach meinem letzten Krankenhausaufenthalt so:

      Zum Glück haben wir hier so viele Ausländer, die den Laden am Laufen halten. Von den zehn Ärzten auf Station ( 1 x Chef, 3 x Ober, 6 x Assistenz) waren genau null Deutsch, beim Pflegepersonal kam die Hälfte aus dem Ausland, Gebäudereinigung null Deutsche und Facility Management war die Hälfte nicht von hier. Wo die Küchenmitarbeiter herkommen habe ich auch so eine Ahnung.

      Während des Aufenthalts habe ich schön gesehen, dass wir eben nicht nur die hochqualifizierten Ärzte benötigen, sondern auch die mittelqualifizierten Pfleger sowie angelernten Reinigungskräfte. In unserer Wohngegend ist die Arbeitslosenquote bei 3 % - die Stellen könnten also auch nicht mit anderen gestopft werden.

      Aber da gehört auch zur Wahrheit, dass es durchaus im medizinischen Bereich gut ausgebildete Inländer gibt, nur arbeiten die entweder in der Privatmedizin oder in Skandinavien. Womit wir wieder beim Gehalt sind bzw. der Frage, ist es OK, wenn wir hier nur ausbilden - diese Fachkräfte dann aber abwandern?

      Kein Vorwurf an alle, die abwandern - das verstehe ich. Die Rahmenbedingungen, insbesondere die Entlohnung sind halt im Vergleich mies!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 07.12.2023 09:05
      Jetzt haben wir schon über 400 Seiten voll, dabei steht das Ergebnis noch gar nicht fest.  :D

      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 07.12.2023 09:12
      Man mag zwar über Pelikan und seine immer auf das gleiche hinauslaufenden Argumentationen (𝕬𝖚𝖘𝖑ä𝖓𝖉𝖊𝖗 𝖚𝖓𝖉 𝕹𝖎𝖈𝖍𝖙𝖘𝖓𝖚𝖙𝖟𝖊 𝖘𝖎𝖓𝖉 𝖘𝖈𝖍𝖑𝖊𝖈𝖍𝖙 𝖋ü𝖗 𝖉𝖆𝖘 𝕯𝖊𝖚𝖙𝖘𝖈𝖍𝖊 𝖁𝖔𝖑𝖐) lachen und sich darüber amüsieren, dass er als Protoincel keinen Sex hat, aber dafür viel Bitterheit und einen Gamingchair sein Eigen nennt. Allerdings sollten wir uns hier gut mit ihm stellen, denn er hat er eine niedrige Mitgliedsnummer und kann bestimmt was drehen, wenn in ein paar Jahren das neue Regime wieder selektiert.

      Das ist nicht wirklich sehr sachlich... Pelikan hat niemanden beleidigt, sondern vertritt seine eigene Meinung reflektiert. Vielleicht ist das nicht deine, aber deswegen muss man nicht ausfallen werden!

      Also wenn eine protofaschistische Meinung ruhig und reflektiert vorgetragen wird, dann ist alles tutti? Er ist ein beständiges rechtspopulistisches Störfeuer in diesem Thread.

      Und ich denke mir nach meinem letzten Krankenhausaufenthalt so:

      Zum Glück haben wir hier so viele Ausländer, die den Laden am Laufen halten. Von den zehn Ärzten auf Station ( 1 x Chef, 3 x Ober, 6 x Assistenz) waren genau null Deutsch, beim Pflegepersonal kam die Hälfte aus dem Ausland, Gebäudereinigung null Deutsche und Facility Management war die Hälfte nicht von hier. Wo die Küchenmitarbeiter herkommen habe ich auch so eine Ahnung.

      Während des Aufenthalts habe ich schön gesehen, dass wir eben nicht nur die hochqualifizierten Ärzte benötigen, sondern auch die mittelqualifizierten Pfleger sowie angelernten Reinigungskräfte. In unserer Wohngegend ist die Arbeitslosenquote bei 3 % - die Stellen könnten also auch nicht mit anderen gestopft werden.

      Diese Aussage kann ich aus eigener Erfahrung zu 100% bestätigen.
      Aber genau ein solches Beispiel habe ich nie in Abrede gestellt.
      Wenn man einen Migrationshintergrund hat und in der Pflege arbeitet (oder wo auch immer),
      erfährt man doch ebenso die Nachteile dieser Politik.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: neodeo2 am 07.12.2023 09:17
      Jetzt haben wir schon über 400 Seiten voll, dabei steht das Ergebnis noch gar nicht fest.  :D

      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Das beste Ergebnis, welches wir bis dato hatten :-D

      Back to Topic, werden eigt heute irgendwelche Infos preisgegeben?
      verhandelt wird ja von heute bis Samstag ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 07.12.2023 09:20
      Jetzt haben wir schon über 400 Seiten voll, dabei steht das Ergebnis noch gar nicht fest.  :D

      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Das beste Ergebnis, welches wir bis dato hatten :-D

      Back to Topic, werden eigt heute irgendwelche Infos preisgegeben?
      verhandelt wird ja von heute bis Samstag ?

      Offiziell bis morgen. Wenn sie der Dramaturgie folgen, dann muss so getan werden, als wenn sie sich erst am Samstag um 4 Uhr morgens nach 20 Stunden ununterbrochener Verhandlung geeinigt hätten. Es will keine Seite das Gesicht verlieren und sich vorwerfen lassen, dass man nicht alles gegeben hätte.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ulf am 07.12.2023 09:22
      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Na das stand ja schon vor Verhandlungsbeginn fest. Die Pressemitteilungen sind ja auch schon blanko vorbereitet. Muss man nur noch 5 Zahlen und die Daten einfügen:
      - die Anzahl der Monate auf die die IAP gestückelt wird
      - die Höhe der gestückelten IAP
      - ggf. die Höhe einer Einmalzahlung IAP zu Monat x in Jahr y (hier bitte den Monat und das Jahr noch eintragen!)
      - Höhe des Sockelbetrags zu Monat x in Jahr z (hier bitte den Monat und das Jahr noch eintragen!)
      - Höhe der prozentualen Erhöhung zum Sockelbetrag

      Weitere Phrasen stehen ja auch schon fest: Trotz schrecklich schwerer Haushaltslage ordentlichen Kompromiss abgerungen +++ Kassen leer, dennoch ein Abschluss, der die Anerkennung ausdrückt, den die Mitarbeiter im öD verdienen +++ Jahrtausendergebnis! +++ ordentlicher Schluck aus der Pulle +++ ja sogar eine zu erwartende Reallohnerhöhung in den kommenden Jahren +++ usw.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 07.12.2023 09:53
      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Na das stand ja schon vor Verhandlungsbeginn fest. Die Pressemitteilungen sind ja auch schon blanko vorbereitet. Muss man nur noch 5 Zahlen und die Daten einfügen:
      - die Anzahl der Monate auf die die IAP gestückelt wird
      - die Höhe der gestückelten IAP
      - ggf. die Höhe einer Einmalzahlung IAP zu Monat x in Jahr y (hier bitte den Monat und das Jahr noch eintragen!)
      - Höhe des Sockelbetrags zu Monat x in Jahr z (hier bitte den Monat und das Jahr noch eintragen!)
      - Höhe der prozentualen Erhöhung zum Sockelbetrag

      Weitere Phrasen stehen ja auch schon fest: Trotz schrecklich schwerer Haushaltslage ordentlichen Kompromiss abgerungen +++ Kassen leer, dennoch ein Abschluss, der die Anerkennung ausdrückt, den die Mitarbeiter im öD verdienen +++ Jahrtausendergebnis! +++ ordentlicher Schluck aus der Pulle +++ ja sogar eine zu erwartende Reallohnerhöhung in den kommenden Jahren +++ usw.

      Öffentlicher Dienst wieder einmal mit Milliarden mehr ausgestattet. Beamte räumen ebenso ab.
      Nebenher noch Bild aus der Karibik, wo die Menschen aus dem öffentlichen Dienst statt Kaffee auch mal Alkohol trinken.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: untersterDienst am 07.12.2023 10:01
      Hier muss ich ganz kurz einschreiten!
      Bei meinem Tauchurlaub auf Tobago vor ca. 10-12 Jahren habe ich folgendes erlebt.

      Offiziell gab es zu dieser Zeit keine Arbeitslosen oder vom Staat abhängige auf Tobago.
      Die, welche wir hier als Bürgergeldler bezeichnen würden, waren da ganz "offiziell" beim Staat angestellt und haben Gras am Rande der Straßen gemäht. Dies wurde auch tatsächlich 1x am Tag, i.d.R. am Vormittag von einem "höheren" kontrolliert, danach war dann klar: Es kommt keiner mehr und los zum "After Work Lime" mit Bier und Joint.
      Schade das unsere Bürgergeldler nicht auch arbeiten dürfen/können, da wäre am Hbf in München grade was zu tun gewesen, aber die brauchen die Bahn ja auch nicht um in die Arbeit zu fahren.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ulf am 07.12.2023 10:03
      Öffentlicher Dienst wieder einmal mit Milliarden mehr ausgestattet. Beamte räumen ebenso ab.
      Nebenher noch Bild aus der Karibik, wo die Menschen aus dem öffentlichen Dienst statt Kaffee auch mal Alkohol trinken.

      Leider liegt die Qualität der Berichterstattung über Tarifabschlüsse allgemein auf BILD-Niveau. Da nehme ich auch den öffentlich rechtlichen Rundfunk nicht aus. Da wird das genau so verkürzt und verzerrt dargestellt wie in Bild, RTL II und Konsorten.
      Aber, um vor Kritik gefeit zu sein, wird es im örR natürlich einmal richtig ausführlich in der Nacht behandelt wo keiner zuschaut (bei ARD vielleicht in den Tagesthemen nach 22 Uhr oder beim ZDF heute journal update nach 00:00 Uhr). In den restlichen Sendungen wird so stark verkürzt, dass ein angenommener weiterhin bestehender Reallohnverlust von 4% verkauft wird als bekäme der MA im öD noch 4 % Reallohngewinn bei raus und eine dicke Prämie oben drauf. Und das alles auf Steuerzahlerkosten!!!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 07.12.2023 10:12
      Öffentlicher Dienst wieder einmal mit Milliarden mehr ausgestattet. Beamte räumen ebenso ab.
      Nebenher noch Bild aus der Karibik, wo die Menschen aus dem öffentlichen Dienst statt Kaffee auch mal Alkohol trinken.

      Leider liegt die Qualität der Berichterstattung über Tarifabschlüsse allgemein auf BILD-Niveau. Da nehme ich auch den öffentlich rechtlichen Rundfunk nicht aus. Da wird das genau so verkürzt und verzerrt dargestellt wie in Bild, RTL II und Konsorten.
      Aber, um vor Kritik gefeit zu sein, wird es im örR natürlich einmal richtig ausführlich in der Nacht behandelt wo keiner zuschaut (bei ARD vielleicht in den Tagesthemen nach 22 Uhr oder beim ZDF heute journal update nach 00:00 Uhr). In den restlichen Sendungen wird so stark verkürzt, dass ein angenommener weiterhin bestehender Reallohnverlust von 4% verkauft wird als bekäme der MA im öD noch 4 % Reallohngewinn bei raus und eine dicke Prämie oben drauf. Und das alles auf Steuerzahlerkosten!!!

      Das ist nicht nur Darstellung, sondern auch selektive Wahrnehmung der Abonnenten.
      Das Stichwort ist das selbe wie hier oft: Neid
      Und das ist menschlich. Ich bin sicherlich auch oft neidisch auf die Schokoladenberge meiner Kinder.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: browny am 07.12.2023 10:25
      Jetzt haben wir schon über 400 Seiten voll, dabei steht das Ergebnis noch gar nicht fest.  :D

      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Das beste Ergebnis, welches wir bis dato hatten :-D

      Back to Topic, werden eigt heute irgendwelche Infos preisgegeben?
      verhandelt wird ja von heute bis Samstag ?

      Noch schlechter als das letzte Ergebnis kann es ja eigentlich nicht werden, vielleicht, evtl., mal sehen, 2,9% ab Dezember 2024 wären ja quasi auch eine signifikante Steigerung und eine Wertschätzung für alle Kollegen. Wir müssen halt alle den Gürtel enger Schnallen und der Bundeskanzler hat doch nicht ohne Grund vom Doppelwums gesprochen, er hat nur vergessen zu erwähnen wo der Doppelwums einschlägt. Und der Herr Habeck hat doch noch Anfang des Jahres in diversen Talkshows rumgetönt das keiner weniger im Geldbeutel hat, im Gegenteil alle werden mehr haben . Also habt vertrauen..... ;) Ich persönlich befürchte ja eher das es eher mehr Luft in meinem Geldbeutel gibt, das ist aber nur meine persönliche Ansicht. Ich warte ja noch sehnsüchtig auf die fette Überweisung aus den Wirtschaftsministerium.....

      Ja, Mitte 2021 war die Welt noch in Ordnung, so ab Minute 3 wird von Hr. Habeck erklärt wie das mit dem Geld funktioniert: https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/fruehstart/Wer-Gruene-waehlt-kriegt-am-Ende-des-Jahres-mehr-Geld-article22603555.html
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 07.12.2023 10:38
      Jetzt haben wir schon über 400 Seiten voll, dabei steht das Ergebnis noch gar nicht fest.  :D

      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Das beste Ergebnis, welches wir bis dato hatten :-D

      Back to Topic, werden eigt heute irgendwelche Infos preisgegeben?
      verhandelt wird ja von heute bis Samstag ?

      Noch schlechter als das letzte Ergebnis kann es ja eigentlich nicht werden, vielleicht, evtl., mal sehen, 2,9% ab Dezember 2024 wären ja quasi auch eine signifikante Steigerung und eine Wertschätzung für alle Kollegen. Wir müssen halt alle den Gürtel enger Schnallen und der Bundeskanzler hat doch nicht ohne Grund vom Doppelwums gesprochen, er hat nur vergessen zu erwähnen wo der Doppelwums einschlägt. Und der Herr Habeck hat doch noch Anfang des Jahres in diversen Talkshows rumgetönt das keiner weniger im Geldbeutel hat, im Gegenteil alle werden mehr haben . Also habt vertrauen..... ;) Ich persönlich befürchte ja eher das es eher mehr Luft in meinem Geldbeutel gibt, das ist aber nur meine persönliche Ansicht. Ich warte ja noch sehnsüchtig auf die fette Überweisung aus den Wirtschaftsministerium.....

      Ja, Mitte 2021 war die Welt noch in Ordnung, so ab Minute 3 wird erklärt wie das mit dem Geld funktioniert: https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/fruehstart/Wer-Gruene-waehlt-kriegt-am-Ende-des-Jahres-mehr-Geld-article22603555.html

      Ja, dieser Satz mit dem mehr Geld in der Tasche.
      Echt unglaublich 🙈
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Jochen1976 am 07.12.2023 11:02
      Zitat
      Die Arbeitgeber behaupten, dass sie gezwungen sind, ihre Handlungsspielräume zu beschränken. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), beziffert die Kosten einer vollständigen Übernahme der Gewerkschaftsforderungen auf enorm belastende 20,7 Milliarden Euro. Dressel warnt drastisch vor den verheerenden Auswirkungen des Karlsruher Haushaltsurteils, das laut ihm zu einer drastischen Kürzung der verfügbaren Mittel der Länder in zweistelliger Milliardenhöhe führen könnte. Seine Worte unterstreichen, dass die Länder kaum in der Lage sein werden, dies ohne erhebliche Beeinträchtigungen zu kompensieren, was ihren ohnehin begrenzten Verteilungsspielraum noch weiter einschränken würde.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 07.12.2023 11:32
      Ein Gedankemgang am Rande:
      - Die volle IAP für 2024 würde den Ländern 10,5 Mrd. Kosten.
      - Der TVÖD-Abschluss kostet den Ländern 17 Mrd.

      Die Länder können sich 2024 also 10 5 Mrd. leisten, wissen jetzt aber schon, dass 17 Mrd. in 2025 zu viel sind?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 07.12.2023 12:05
      Die Zeichen stehen super für einen Dreifach Wumms :-)

      Wer´s glaubt........

      By the way: Das Amtsleiter im TVÖD (Stadt) in E10 oder E11 eingruppiert werden, ist schon lange nicht mehr der Fall. Unter E13 wird sich kaum noch einer finden
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 07.12.2023 12:12
      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Na das stand ja schon vor Verhandlungsbeginn fest. Die Pressemitteilungen sind ja auch schon blanko vorbereitet. Muss man nur noch 5 Zahlen und die Daten einfügen:
      - die Anzahl der Monate auf die die IAP gestückelt wird
      - die Höhe der gestückelten IAP
      - ggf. die Höhe einer Einmalzahlung IAP zu Monat x in Jahr y (hier bitte den Monat und das Jahr noch eintragen!)
      - Höhe des Sockelbetrags zu Monat x in Jahr z (hier bitte den Monat und das Jahr noch eintragen!)
      - Höhe der prozentualen Erhöhung zum Sockelbetrag

      Weitere Phrasen stehen ja auch schon fest: Trotz schrecklich schwerer Haushaltslage ordentlichen Kompromiss abgerungen +++ Kassen leer, dennoch ein Abschluss, der die Anerkennung ausdrückt, den die Mitarbeiter im öD verdienen +++ Jahrtausendergebnis! +++ ordentlicher Schluck aus der Pulle +++ ja sogar eine zu erwartende Reallohnerhöhung in den kommenden Jahren +++ usw.
      Genau so wird's kommen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 07.12.2023 12:56
      Wann gehts los, 13 Uhr?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 07.12.2023 13:02
      Wann gehts los, 13 Uhr?

      Erst wenn die Lachshäppchen geliefert wurden.

      Edit: Die Visagisten für das Kasperletheater "übermüdete Gesichter, nach Tagung bis Mitten in der Nacht", müssen ja Heute noch nicht kommen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 07.12.2023 13:09
      Wann gehts los, 13 Uhr?

      Erst wenn die Lachshäppchen geliefert wurden.

      Edit: Die Visagisten für das Kasperletheater "übermüdete Gesichter, nach Tagung bis Mitten in der Nacht", müssen ja Heute noch nicht kommen.

      ich denke, auch da muss mittlerweile gespart werden. Hoffentlich bekommt keiner eine Fischvergiftung.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 07.12.2023 13:15
      Man kann ja über Weselsky geteilter Meinung sein und gewiss überzieht er auch.
      Andererseits hat der Mann "Ei..er" und bricht sofort ab.
      Da könnte sich manch ein Verdi Verhandlungsführer eine Scheibe von abschneiden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: dregonfleischer am 07.12.2023 13:20
      ja schade das nicht wie beim tvöd jemand live von den verhandlungen berichtet
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: browny am 07.12.2023 13:23
      ja schade das nicht wie beim tvöd jemand live von den verhandlungen berichtet
      Das wäre ja eine Katastrophe, da ja dann jeder mitbekommen würde das ja doch nicht "gerungen", "gekämpft" und "gerade so mit ach und krach" ein "vertretbares Ergebnis" "verhandelt" wurde.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Caesar42 am 07.12.2023 13:30
      Jetzt haben wir schon über 400 Seiten voll, dabei steht das Ergebnis noch gar nicht fest.  :D

      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Das beste Ergebnis, welches wir bis dato hatten :-D

      Back to Topic, werden eigt heute irgendwelche Infos preisgegeben?
      verhandelt wird ja von heute bis Samstag ?

      Noch schlechter als das letzte Ergebnis kann es ja eigentlich nicht werden, vielleicht, evtl., mal sehen, 2,9% ab Dezember 2024 wären ja quasi auch eine signifikante Steigerung und eine Wertschätzung für alle Kollegen. Wir müssen halt alle den Gürtel enger Schnallen und der Bundeskanzler hat doch nicht ohne Grund vom Doppelwums gesprochen, er hat nur vergessen zu erwähnen wo der Doppelwums einschlägt. Und der Herr Habeck hat doch noch Anfang des Jahres in diversen Talkshows rumgetönt das keiner weniger im Geldbeutel hat, im Gegenteil alle werden mehr haben . Also habt vertrauen..... ;) Ich persönlich befürchte ja eher das es eher mehr Luft in meinem Geldbeutel gibt, das ist aber nur meine persönliche Ansicht. Ich warte ja noch sehnsüchtig auf die fette Überweisung aus den Wirtschaftsministerium.....

      Ja, Mitte 2021 war die Welt noch in Ordnung, so ab Minute 3 wird erklärt wie das mit dem Geld funktioniert: https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/fruehstart/Wer-Gruene-waehlt-kriegt-am-Ende-des-Jahres-mehr-Geld-article22603555.html

      Ja, dieser Satz mit dem mehr Geld in der Tasche.
      Echt unglaublich 🙈

      Meine Güte, was redet der Mann da???? Der sollte wieder Kinderbücher schreiben!

      Ludwig Erhard rotiert bestimmt in seinem Grab...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 13:37
      Wann gehts los, 13 Uhr?
      Kein pünktlicher Start. Moni Heinold verspätete sich.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Meierheim am 07.12.2023 13:45
      Jetzt haben wir schon über 400 Seiten voll, dabei steht das Ergebnis noch gar nicht fest.  :D

      Es wird ein gutes Ergebnis, ein "sehr gutes". Macht euch nicht bekloppt.  ;)

      Das beste Ergebnis, welches wir bis dato hatten :-D

      Back to Topic, werden eigt heute irgendwelche Infos preisgegeben?
      verhandelt wird ja von heute bis Samstag ?

      Noch schlechter als das letzte Ergebnis kann es ja eigentlich nicht werden, vielleicht, evtl., mal sehen, 2,9% ab Dezember 2024 wären ja quasi auch eine signifikante Steigerung und eine Wertschätzung für alle Kollegen. Wir müssen halt alle den Gürtel enger Schnallen und der Bundeskanzler hat doch nicht ohne Grund vom Doppelwums gesprochen, er hat nur vergessen zu erwähnen wo der Doppelwums einschlägt. Und der Herr Habeck hat doch noch Anfang des Jahres in diversen Talkshows rumgetönt das keiner weniger im Geldbeutel hat, im Gegenteil alle werden mehr haben . Also habt vertrauen..... ;) Ich persönlich befürchte ja eher das es eher mehr Luft in meinem Geldbeutel gibt, das ist aber nur meine persönliche Ansicht. Ich warte ja noch sehnsüchtig auf die fette Überweisung aus den Wirtschaftsministerium.....

      Ja, Mitte 2021 war die Welt noch in Ordnung, so ab Minute 3 wird erklärt wie das mit dem Geld funktioniert: https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/fruehstart/Wer-Gruene-waehlt-kriegt-am-Ende-des-Jahres-mehr-Geld-article22603555.html

      Ja, dieser Satz mit dem mehr Geld in der Tasche.
      Echt unglaublich 🙈
      Stimmt doch, wir haben im TVL 2,8% mehr Geld in der Tasche, ist halt nur weniger wert.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Caesar42 am 07.12.2023 14:02
      Dann geb ich 2,5 % wieder zurück.... ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NoRhWe am 07.12.2023 14:29
      Das Schlimme ist:

      Wir alle sind im öffentlichen Dienst. Dienst. Dienen unserem Land. Und dann haben hier alle, alle (!!), das Gefühl geringschätzt zu werden. Was sagt das über unsere Regierungen und die Gesellschaft aus?

      Wir alle, alle (!!), können hier zahlreiche Beispiele aus unserem täglichen Dienstalltag berichten, wo Geld sinnlos ver(sch)wendet wird. Und das ist es, was uns eigentlich frustriert: Dass die Regierungen die tägliche Geldverschwendung nicht begrenzen, aber sich gleichzeitig hinstellen und erklären, dass für uns, die Beschäftigten unseres Landes, kein Geld da sein soll.

      Solange die Regierungen diesen eklatanten Widerspruch nicht anfangen aufzulösen, fehlt Vertrauen, fehlt Glaubwürdigkeit, fehlt Hoffnung auf Besserung.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflas am 07.12.2023 14:35
      Man kann ja über Weselsky geteilter Meinung sein und gewiss überzieht er auch.
      Andererseits hat der Mann "Ei..er" und bricht sofort ab.
      Da könnte sich manch ein Verdi Verhandlungsführer eine Scheibe von abschneiden.


      Absolut korrekt, ich feier den Mann!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: browny am 07.12.2023 14:41
      Das Schlimme ist:

      Wir alle sind im öffentlichen Dienst. Dienst. Dienen unserem Land. Und dann haben hier alle, alle (!!), das Gefühl geringschätzt zu werden. Was sagt das über unsere Regierungen und die Gesellschaft aus?

      Wir alle, alle (!!), können hier zahlreiche Beispiele aus unserem täglichen Dienstalltag berichten, wo Geld sinnlos ver(sch)wendet wird. Und das ist es, was uns eigentlich frustriert: Dass die Regierungen die tägliche Geldverschwendung nicht begrenzen, aber sich gleichzeitig hinstellen und erklären, dass für uns, die Beschäftigten unseres Landes, kein Geld da sein soll.

      Solange die Regierungen diesen eklatanten Widerspruch nicht anfangen aufzulösen, fehlt Vertrauen, fehlt Glaubwürdigkeit, fehlt Hoffnung auf Besserung.

      Da bin ich bei Dir.

      Ich nehme es mit Humor, da sitzen halt Entscheidungsträger / Verhandlungsführer die ein mehrfaches meines Gehalts im Monat zur Verfügung haben.
      Wenn ich z.b. mit 7500 € Netto jeden Monat nach Hause gehe ist es mir relativ Wurst warum die alle Meckern, "uns" gehts doch gut.
      Die haben halt den Kontakt zur Basis völlig verloren und was will man da erwarten? Da kann man nichts erwarten weil die in einem ganz anderen System unterwegs sind als wir kleine Lurche. Da kann man zwar auf das System schimpfen, zu recht, aber es ändert halt nichts, da die, die uns vertreten sollen, gar nicht in/auf unserem Level Leben sondern weit darüber und so mit unsere Probleme gar nicht nachvollziehen können.

      Ich schrieb mal irgendwo weiter oben: Ich erwarte von den Verhandlungen gar nichts, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden.  Irgendwer schrieb dann darauf, das ich nicht Selbstbewußt wäre oder mich unter Wert verkaufen würde....irgend so ein Quatsch.  Nö bin ich nicht, ich habe halt nur keine Erwartungshaltung und damit bisher ganz gut gefahren. Die Lachshappen sollten mittlerweile verspeist sein  8)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Thomas09 am 07.12.2023 15:02
      Aber wenn man die Verhandlungsführer nicht in der Lage sieht die eigenen Interessen zu vertreten, warum nicht in die PW gehen und der Gehalt ohne die Zwänge eines Tarifvertrages eigenständig verhandeln?

      Gut statistisch  sind die Arbeitsbedingungen und Löhne bei Tarifgebundenen AGs besser als bei AGs die nicht Teil eines Tarifvertrages sind aber Fakten werden doch sowieso überbewertet.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 07.12.2023 15:05
      Das Schlimme ist:

      Wir alle sind im öffentlichen Dienst. Dienst. Dienen unserem Land. Und dann haben hier alle, alle (!!), das Gefühl geringschätzt zu werden. Was sagt das über unsere Regierungen und die Gesellschaft aus?

      Wir alle, alle (!!), können hier zahlreiche Beispiele aus unserem täglichen Dienstalltag berichten, wo Geld sinnlos ver(sch)wendet wird. Und das ist es, was uns eigentlich frustriert: Dass die Regierungen die tägliche Geldverschwendung nicht begrenzen, aber sich gleichzeitig hinstellen und erklären, dass für uns, die Beschäftigten unseres Landes, kein Geld da sein soll.

      Solange die Regierungen diesen eklatanten Widerspruch nicht anfangen aufzulösen, fehlt Vertrauen, fehlt Glaubwürdigkeit, fehlt Hoffnung auf Besserung.

      Richtig!
      Und ganz ehrlich: ich finde, dass wir alle zusammen halten sollten!
      Eigentlich will der Arbeitgeber, dass wir uns gegenseitig alle fertig machen, aber warum nur?!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Organisator am 07.12.2023 15:07
      Aber wenn man die Verhandlungsführer nicht in der Lage sieht die eigenen Interessen zu vertreten, warum nicht in die PW gehen und der Gehalt ohne die Zwänge eines Tarifvertrages eigenständig verhandeln?

      Gut statistisch  sind die Arbeitsbedingungen und Löhne bei Tarifgebundenen AGs besser als bei AGs die nicht Teil eines Tarifvertrages sind aber Fakten werden doch sowieso überbewertet.

      Genau. Und die da oben mit der fetten Kohle haben ja keine Ahnung, wies uns geht. Berater oder gesunden Menschverstand haben sie auch nicht. Wer hat sie bloß als Aushängeschild einer Organisation dahingebracht. Wahlen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Organisator am 07.12.2023 15:08
      Das Schlimme ist:

      Wir alle sind im öffentlichen Dienst. Dienst. Dienen unserem Land. Und dann haben hier alle, alle (!!), das Gefühl geringschätzt zu werden.

      speak for yourself. Auch mit Ausrufezeichen wirds nicht wahrer.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 07.12.2023 15:16
      Wir alle, alle (!!), können hier zahlreiche Beispiele aus unserem täglichen Dienstalltag berichten, wo Geld sinnlos ver(sch)wendet wird. Und das ist es, was uns eigentlich frustriert:
      Mich frustriert noch mehr, dass ihr alle (!!) zahlreiche Beispiele kennt und sie nicht entsprechend stark bekämpft.
      Also ich stecke da in unseren Berichten und in Bund Länder AGs und und stets meine Finger in diese Wunden und unterfüttere es mit belastbaren Zahlen.
      Klar ändert es nichts sofort, aber nach 10 Jahren sind einige "höhere" Herren wacher und mit mehr Bewusstsein dabei, was diese IT Verschwendungen angeht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fresena am 07.12.2023 15:55
      Ich bin echt gespannt was dabei rum kommt. Sockelbetrag 200 € plus 5 % müssen es schon sein. Ich denke mal ab Dezember 2024 oder Januar 2025. Vorher gestückelt die IAP. In den ländlichen Gegenden bekommt unsere Dienststelle schon kaum noch Personal, weil Bundesbehörden und Kommunen uns das Wasser abgraben. Einige Kolleginnen und Kollegen warten nur noch das rauskommt um sich dann ggf anders zu orientieren. Dann wird es dunkel in den Landesbehörden. Aber es wird ja dann auch Energie gespart. Weniger Büros besetzt, die Licht und Wärme brauchen.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 07.12.2023 16:52
      Hat schon jemand ein paar News, oder essen die noch?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: CPHE am 07.12.2023 16:55
      Irgendwie glaube ich nicht, dass  es heute schon zu einer Einigung kommt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 07.12.2023 16:57
      Kann mir vorstellen, dass man frühestens Freitag Nachmittag was hört.

      Eventuell wird heute ein Angebot vorgelegt und unter Verschluss diskutiert. Würde keinen Sinn ergeben, konkrete Fakten inmitten des Prozesses nach draußen zu leaken.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Garfield am 07.12.2023 17:01
      Hat schon jemand ein paar News, oder essen die noch?

      Irgendwie belustigend, wie immer so getan wird, als sei vorher sowieso alles klar und "die" würden sich nur zu Häppchen treffen und dann trotzdem am ersten Verhandlungstag alle 3 Minuten hier nach "News" gegeiert wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 07.12.2023 17:08
      Hat schon jemand ein paar News, oder essen die noch?

      Irgendwie belustigend, wie immer so getan wird, als sei vorher sowieso alles klar und "die" würden sich nur zu Häppchen treffen und dann trotzdem am ersten Verhandlungstag alle 3 Minuten hier nach "News" gegeiert wird.

      Ich habe ein MiMiMi vernommen. Entschuldigung, wenn deine Gefühle verletzt wurden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 17:10
      Kann mir vorstellen, dass man frühestens Freitag Nachmittag was hört.

      Eventuell wird heute ein Angebot vorgelegt und unter Verschluss diskutiert. Würde keinen Sinn ergeben, konkrete Fakten inmitten des Prozesses nach draußen zu leaken.
      jep

      Edit: Ein Angebot liegt bereits jetzt schon vor.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 07.12.2023 17:15
      Das man die Struktur vom TVÖD übernimmt, dass scheint doch schon länger festzustehen.
      Diskutiert man jetzt 2 Tage darüber, welche Werte man einsetzt?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 17:16
      Gibt ja auch noch Themen wie TVStud, Stadtstaaten Zulage, SuE Zulagen, Laufzeiten...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 07.12.2023 17:17
      Das man die Struktur vom TVÖD übernimmt, dass scheint doch schon länger festzustehen.
      Diskutiert man jetzt 2 Tage darüber, welche Werte man einsetzt?

      ja
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zeussowitz am 07.12.2023 17:18
      Wie läuft so eine Verhandlung überhaupt ab? Die Argumente sind ja endlich. Wie kann man sich das vorstellen? Sagt die AG Seite „hier ist unser Angebot“ und die Gewerkschaften ziehen sich dann 2 Stunden ins Strategiemeeting zurück bevor es dann eine Antwort gibt, woraufhin die AG Seite wieder rausgeht und sich bespricht?

      Oder sind es 8 Stunden „Nein“, „Doch“, „Nein“,“Doch!“

      Würde mich wirklich interessieren
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 07.12.2023 17:22
      Kann mir vorstellen, dass man frühestens Freitag Nachmittag was hört.

      Eventuell wird heute ein Angebot vorgelegt und unter Verschluss diskutiert. Würde keinen Sinn ergeben, konkrete Fakten inmitten des Prozesses nach draußen zu leaken.
      jep

      Edit: Ein Angebot liegt bereits jetzt schon vor.

      Wie sieht das denn aus? Oder ist das "top secret"?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 17:24
      Wie läuft so eine Verhandlung überhaupt ab? Die Argumente sind ja endlich. Wie kann man sich das vorstellen? Sagt die AG Seite „hier ist unser Angebot“ und die Gewerkschaften ziehen sich dann 2 Stunden ins Strategiemeeting zurück bevor es dann eine Antwort gibt, woraufhin die AG Seite wieder rausgeht und sich bespricht?

      Oder sind es 8 Stunden „Nein“, „Doch“, „Nein“,“Doch!“

      Würde mich wirklich interessieren
      man darf auch nicht vergessen, dass so ein Angebot nicht in 2 Minuten dargelegt ist.
      Beispiel SuE Angleichung an den SuE Abschluss im TVöD 2022. Das ist ein großes Sammelsurium an verschiedenen Zulagen und unterschiedlichen Maßnahmen (Entlastungstage, Stufenlaufzeiten etc.).
      Hier heißt es nicht Komplett Ja oder komplett Nein, sondern zu jedem einzelnen Posten gibt es ein Statement.

      Edit
      Und jeder Posten hat unterschiedliche Auswirkungen auf das Gesamtvolumen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Der Obelix am 07.12.2023 17:34
      Wie läuft so eine Verhandlung überhaupt ab? Die Argumente sind ja endlich. Wie kann man sich das vorstellen? Sagt die AG Seite „hier ist unser Angebot“ und die Gewerkschaften ziehen sich dann 2 Stunden ins Strategiemeeting zurück bevor es dann eine Antwort gibt, woraufhin die AG Seite wieder rausgeht und sich bespricht?

      Oder sind es 8 Stunden „Nein“, „Doch“, „Nein“,“Doch!“

      Würde mich wirklich interessieren

      die Gewerkschaften sind ihrerseits nochmal unterteilt in Arbeitsgruppen vor Ort. In denen wird dann über ein Angebot das vorliegt beraten.

      Gleichzeitig arbeitet die Arbeitgeberseite in ihren Arbeitsgruppen, um die Höhe und Finanzierbarkeit zu bewerten.

      Erst wenn es gewisse Einigkeit in den Hauptforderung gibt und man einen Prozess des Annährens feststellen kann, kommen die sogenannten Nebenforderungen ins Spiel . Diese aber wirklich erst, wenn es irgendwas positives bei den Hauptforderungen gibt.

      Bedingt durch die schwierigen Berechnungen und Recherchen treffen sich auch nicht nur 5:5 Arbeitsgruppen, sondern die Teilnehmerzahlen sind bedeutend größer.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 17:44
      Erst wenn es gewisse Einigkeit in den Hauptforderung gibt und man einen Prozess des Annährens feststellen kann, kommen die sogenannten Nebenforderungen ins Spiel . Diese aber wirklich erst, wenn es irgendwas positives bei den Hauptforderungen gibt.
      Gut, dass kann ich jetzt so nicht bestätigen. Die "Erwartungen" sind durchaus schon Thema.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VaPi am 07.12.2023 17:58
      Stadtstaatenzulage wurde ja schon mehr oder weniger als „unfair“ abgebügelt. Hat er sich im Podcast ja klar positioniert.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: dregonfleischer am 07.12.2023 18:02
      wieso unfair dann eben nich tvl und tvöd in der gleichen stadt mit verschiedenen gehältern anbieten kann ich auch sagen ist unfair
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 07.12.2023 18:08
      wieso unfair dann eben nich tvl und tvöd in der gleichen stadt mit verschiedenen gehältern anbieten kann ich auch sagen ist unfair

      Das ist doch aber kein Argument, weil das nicht nur in den Stadtstaaten so ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: niedersachse02 am 07.12.2023 18:12
      "Update 18:10 Uhr: Die Zeichen stehen auf Durchbruch. Zwar gibt es noch kein Ergebnis, aber das Ergebnis soll nicht mehr lange auf sich warten lassen.

      Heute starten die dritten Tarifverhandlungen in Potsdam für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder. Ursprünglich wurde die Tarifrunde auf zwei Tage, den 7. und den 8. Dezember, anberaumt. Nun wird bekannt, wie Medien berichten, dass wegen der Differenzen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber, diese sich auch bis ins Wochenende ziehen kann."
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 18:16
      Keine Ahnung welche Zeichen hier auf Durchbruch deuten ^^
      Und ich glaube niemand von der Ver.di würde nein sagen, wenn die anstelle einer Stadtstaaten Zulage eine Metropolzulage anbieten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 07.12.2023 18:26
      "Update 18:10 Uhr: Die Zeichen stehen auf Durchbruch. Zwar gibt es noch kein Ergebnis, aber das Ergebnis soll nicht mehr lange auf sich warten lassen.

      Heute starten die dritten Tarifverhandlungen in Potsdam für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder. Ursprünglich wurde die Tarifrunde auf zwei Tage, den 7. und den 8. Dezember, anberaumt. Nun wird bekannt, wie Medien berichten, dass wegen der Differenzen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber, diese sich auch bis ins Wochenende ziehen kann."

      Durchbruch oder zieht sich?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 07.12.2023 18:29
      Keine Ahnung welche Zeichen hier auf Durchbruch deuten ^^
      Und ich glaube niemand von der Ver.di würde nein sagen, wenn die anstelle einer Stadtstaaten Zulage eine Metropolzulage anbieten.

      Was aber tatsächlich eine sozial gerechtere und akzeptablere Lösung wäre als die Stadtstaatenzulage, bei der die Realität von tausenden Beschäftigten in Frankfurt/Main, Köln oder Stuttgart etc. ausgeblendet wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 07.12.2023 18:30
      Der Durchbruch zieht sich...  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 07.12.2023 18:37
      Wir haben es fast geschafft!!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Simia am 07.12.2023 18:39
      Wer hier ernsthaft noch glaubt das vor morgen spätabends irgendeine echte Info oder Einigung rauskommt, dem ist nicht zu helfen. Legt euch hin, entspannt euch und wartet auf morgen Abend.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: CPHE am 07.12.2023 18:50
      Keine Ahnung welche Zeichen hier auf Durchbruch deuten ^^
      Und ich glaube niemand von der Ver.di würde nein sagen, wenn die anstelle einer Stadtstaaten Zulage eine Metropolzulage anbieten.

      Was aber tatsächlich eine sozial gerechtere und akzeptablere Lösung wäre als die Stadtstaatenzulage, bei der die Realität von tausenden Beschäftigten in Frankfurt/Main, Köln oder Stuttgart etc. ausgeblendet wird.

      Was ist mit strukturschwachen Regionen, in denen die Mieten sehr günstig sind. Gibt es dort dann einen Abzug statt einer Zulage?  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 07.12.2023 18:54
      Keine Ahnung welche Zeichen hier auf Durchbruch deuten ^^
      Und ich glaube niemand von der Ver.di würde nein sagen, wenn die anstelle einer Stadtstaaten Zulage eine Metropolzulage anbieten.

      Was aber tatsächlich eine sozial gerechtere und akzeptablere Lösung wäre als die Stadtstaatenzulage, bei der die Realität von tausenden Beschäftigten in Frankfurt/Main, Köln oder Stuttgart etc. ausgeblendet wird.

      Was ist mit strukturschwachen Regionen, in denen die Mieten sehr günstig sind. Gibt es dort dann einen Abzug statt einer Zulage?  ;)

      Du kannst ja einen alternativen Vorschlag machen!
      Ich kann die Forderung teils schon verstehen, obwohl ich eher nicht von ihr profitieren würde.
      Es geht einfach nur darum, dass man es nicht einseitig auf die Stadtstaaten beziehen kann,
      weil man es ganzheitlich betrachten muss.
      Ich glaube auch nicht, dass solche Dinge nur im Öffentlichen Dienst ausgehandelt werden, sondern es auch Unternehmen gibt, wo man den Leuten an ihrem Standort mehr bezahlt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Albeles am 07.12.2023 18:58
      Ich bin zu 100% gegen eine Stadtstaatenzulage. Es gibt überall hohe Kosten und nicht nur in den S Staaten. Dann möchte ich auch eine Kinder Zulage. Und eine für BMI > 25.
      Alles Dinge die teuer sind!

      Pech....zieh um....benutze Kondome...nimm ab!

      Das ist natürlich alles extra überzogen und soll nur verdeutlichen das ich diese Lösung für nicht gut halte. Dann lieber etwas nach Mietspiegel oder so, denn Köln und Umland sind auch kein Billigwohnland.

      Und jetzt träume ich von meinen geforderten 15%  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: E15TVL am 07.12.2023 19:00
      Der Durchbruch zieht sich...  ;)
      Vielleicht auch ein Darmdurchbruch von zu vielen Lachshäppchen?

      Mal im Ernst... heute kommt da nichts mehr  ::)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: neodeo2 am 07.12.2023 19:05
      Wir haben es fast geschafft!!

      Das hört sich so an, wie die Reportage über die Küchenblech Mafia. Der Tresor ist fast auf :-D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 19:09
      Der Durchbruch zieht sich...  ;)
      Vielleicht auch ein Darmdurchbruch von zu vielen Lachshäppchen?

      Mal im Ernst... heute kommt da nichts mehr  ::)
      Gab/gibt heute keine Lachshäppchen.
      Kasseler und Sauerkraut zum Abendessen. Falafalebällchen und anderer Gemüsekram als vegetarische Variante.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 07.12.2023 19:20
      Der Durchbruch zieht sich...  ;)
      Vielleicht auch ein Darmdurchbruch von zu vielen Lachshäppchen?

      Mal im Ernst... heute kommt da nichts mehr  ::)
      Gab/gibt heute keine Lachshäppchen.
      Kasseler und Sauerkraut zum Abendessen. Falafalebällchen und anderer Gemüsekram als vegetarische Variante.


      Sitzt du mit am Tisch?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 19:30
      Ich glaube zum Verhandlungstisch, wird kein zusätzliches Catering bestellt, sondern nur Getränke gereicht. Die Verhandlungsführung isst vom selben Buffet wie die Verhandlungskommission.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.12.2023 19:46
      Man kann ja über Weselsky geteilter Meinung sein und gewiss überzieht er auch.
      Andererseits hat der Mann "Ei..er" und bricht sofort ab.
      Da könnte sich manch ein Verdi Verhandlungsführer eine Scheibe von abschneiden.

      Von den organisierten AN bei der gdl sollten sich die allermeisten AN im ÖD mal ´ne Scheibe abschneiden. Nicht nur Kommentare schreiben und meckern, sondern sich engagieren. Dann könnten die Verhandlunsgführer der Gewerkschaften im ÖD auftreten wie Wesselsky und direkt den Abbruch der  Verhandlungen erklären. Aber ca. 5-10 % Organsierten wird´s schwer, mit was auch immer zu drohen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Lämpel am 07.12.2023 20:30
      Ich kann es kaum erwarten, bis ein Ergebnis steht und ich nicht mehr das fast schon stockholmartige Verlangen habe, diesen fürchterlichen Thread mit seinen hoch frustrierten Usern zu frequentieren.

      Keine Sorge, nach der Bekanntgabe des Ergebnisses wird bestimmt direkt einer neuer Thread "Tarifrunde TV-L 2025" aufgemacht.  ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 07.12.2023 20:31
      @daseinsvorsorge… Keine Sorge, die Verhandlungen würden unter Teilnahme der hier Schreibenden an Streiks weder erfolgreicher, noch weniger erfolgreicher. Ich weiß, dass wir alle hier die wichtigsten Mitarbeitenden in unseren Dienststellen sind, aber das wird ob der Handvoll von hier Schreibenden keinen Einfluss haben… :P
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TVWaldschrat am 07.12.2023 20:34
      Ich kann es kaum erwarten, bis ein Ergebnis steht und ich nicht mehr das fast schon stockholmartige Verlangen habe, diesen fürchterlichen Thread mit seinen hoch frustrierten Usern zu frequentieren.

      Keine Sorge, nach der Bekanntgabe des Ergebnisses wird bestimmt direkt einer neuer Thread "Tarifrunde TV-L 2025" aufgemacht.  ;D

      Da ist jemand optimistisch bei der Laufzeit ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 07.12.2023 20:34
      Ich kann es kaum erwarten, bis ein Ergebnis steht und ich nicht mehr das fast schon stockholmartige Verlangen habe, diesen fürchterlichen Thread mit seinen hoch frustrierten Usern zu frequentieren.

      Keine Sorge, nach der Bekanntgabe des Ergebnisses wird bestimmt direkt einer neuer Thread "Tarifrunde TV-L 2025" aufgemacht.  ;D

      2026?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cherrys am 07.12.2023 20:44
      Man kann ja über Weselsky geteilter Meinung sein und gewiss überzieht er auch.
      Andererseits hat der Mann "Ei..er" und bricht sofort ab.
      Da könnte sich manch ein Verdi Verhandlungsführer eine Scheibe von abschneiden.

      Von den organisierten AN bei der gdl sollten sich die allermeisten AN im ÖD mal ´ne Scheibe abschneiden. Nicht nur Kommentare schreiben und meckern, sondern sich engagieren. Dann könnten die Verhandlunsgführer der Gewerkschaften im ÖD auftreten wie Wesselsky und direkt den Abbruch der  Verhandlungen erklären. Aber ca. 5-10 % Organsierten wird´s schwer, mit was auch immer zu drohen.

      Soviele Mitglieder sind in den Gewerkschaften der Bahn garnicht, es ist vorallem überhaupt nicht genau zu eruieren. Ich hatte die Tage irgendwann gelesen, dass auch noch extrem viele "Senioren" die garnicht mehr aktiv arbeiten noch in den Gewerkschaften der DB drin sind, und der Weselsky tritt nicht so auf, weil er so viele in der Gewerkschaft hat, sondern weil er -zum Vorteil der Bahnmitarbeiter- etwas übergeschnappt ist. Zumal da schon eine wichtige Strecke reicht, sagen wir FFM/Mannheim und deren Stellwerke inkl Lockführer und das macht enorm Probleme, da merkt man eben schnell wenn etwas nicht läuft, was wohl auch daran liegt, dass die Bahn immernoch eine Art Monopol betreibt, trotz mittlerweile etwas Konkurrenz

      BTT:
      ich denke auch nicht, dass da heute irgendwas kommt, ich habe vorhin irgendwann gegen 17 Uhr -glaube bei der ARD- o.ä. gelesen, dass ein "Durchbruch" bevorstünde, ohne genauere Infos oder sonstiges, das ist wohl eher Clickbait und es würde auch nicht dazu passen, dass zuvor überhaupt nichts kam und dann kommt direkt etwas was beiden passt, innerhalb von 5-6h... ich halte das für eher unwahrscheinlich. Aber bei den Streiks waren zumindest viele mit dabei, da hat man gemerkt, dass es vielen einfach reicht und die Streikbereitschaft groß war, dass letzte Mal bei Verdi wo ich dabei war, dass war echt lächerlich... das waren so 500 Leute und das wars.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 20:50
      Jup, die Streikaktivität ist deutlich deutlich gestiegen. Heute waren auch wieder über 10.000 in Potsdam vor der Tür.
      Ich sag nur 26 Streiktage in Hamburg.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: hugodehippo am 07.12.2023 20:54
      Nun hört endlich auf hier aufeinander einzudreschen. Ist kein Politikforum.
      Warten wir einfach ab wie das Ergebnis nach durchzechten Nächten ausfallen wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 07.12.2023 21:00
      Ich kann es kaum erwarten, bis ein Ergebnis steht und ich nicht mehr das fast schon stockholmartige Verlangen habe, diesen fürchterlichen Thread mit seinen hoch frustrierten Usern zu frequentieren.

      Keine Sorge, nach der Bekanntgabe des Ergebnisses wird bestimmt direkt einer neuer Thread "Tarifrunde TV-L 2025" aufgemacht.  ;D

      Ich werde mein Augenmerk im Anschluss an den Besoldungsrunde Thread der Länder widmen. 😎
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 07.12.2023 21:01
      Ich kann es kaum erwarten, bis ein Ergebnis steht und ich nicht mehr das fast schon stockholmartige Verlangen habe, diesen fürchterlichen Thread mit seinen hoch frustrierten Usern zu frequentieren.

      ebenso!   :D

      Fühlte sich immer wie leichter Kontrollverlust an  :D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 07.12.2023 21:21
      Ich sag nur 26 Streiktage in Hamburg.

      Dann mal schauen, was es gebracht hat...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 21:30
      Die AG haben ihr erstes Angebot vom Nachmittag heute Abend nach oben hin angepasst.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 07.12.2023 21:35
      Die AG haben ihr erstes Angebot vom Nachmittag heute Abend nach oben hin angepasst.

      Dann wäre es doch interessant zu erfahren, wo wir uns denn jetzt bewegen. ;-) Und ob die Gewerkschaften das für verhandlungsfähig halten
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 21:40
      Nein. Heute Abend wird es keine Annahme von uns geben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: LehrerBW am 07.12.2023 21:46
      Die AG haben ihr erstes Angebot vom Nachmittag heute Abend nach oben hin angepasst.

      Wie hoch war denn das Nachmittagsangebot? Bzw. in welchem Bereich bewegt es sich gerade?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 07.12.2023 21:47
      Nein. Heute Abend wird es keine Annahme von uns geben.

      Damit hat glaube ich keiner gerechnet.
      Ich gehe davon aus, dass auch in der Runde keine Verbesserungen für Ausbilder in Sicht sind?

      Sind die nachgebesserten Zahlen der TDL noch zu wenig oder habt es an anderer Stelle?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 07.12.2023 21:48
      @Sozialarbeiter:

      Wäre tatsächlich ja auch unerwartet, wenn es direkt zu einer Einigung käme. Aber es gibt ja durchaus verschiedene denkbare Szenarien, wie die Gewerkschaften dieses AG-Angebot einschätzen:

      *) "Das Angebot ist schon mal ganz gut, aber da geht noch mehr";
      *) "Ein Schritt in die richtige Richtung, aber die AG-Seite muss sich noch deutlich bewegen";
      *) "Das soll doch wohl ein Witz sein?!"

      Von außen betrachtet, die Interviews von Dressel und einigen Gewerkschaftsfunktionären im Vorfeld miteinbeziehend würde ich auf irgendwas zwischen der ersten und zweiten Variante tippen, habe aber natürlich keinerlei Einblick.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 07.12.2023 21:51
      Nein. Heute Abend wird es keine Annahme von uns geben.

      Musst ja keine Zahlen nennen, aber bei allen Unkenrufen hier, geht es denn wenigstens spürbar in die richtige Richtung?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Admin am 07.12.2023 21:56
      Die AG haben ihr erstes Angebot vom Nachmittag heute Abend nach oben hin angepasst.

      Und was bedeutet das jeweils in konkreten Zahlen? :-)  Unser Beispielrechnungsmann langweilt sich zu tode..

      btw: wir haben ein paar OT postings gelöscht
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Admin am 07.12.2023 21:57
      Ich kann es kaum erwarten, bis ein Ergebnis steht und ich nicht mehr das fast schon stockholmartige Verlangen habe, diesen fürchterlichen Thread mit seinen hoch frustrierten Usern zu frequentieren.

      Die "Abkürzung" ist der Neuigkeiten-Thread https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,121670.0.html
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 22:10
      @Sozialarbeiter:

      Wäre tatsächlich ja auch unerwartet, wenn es direkt zu einer Einigung käme. Aber es gibt ja durchaus verschiedene denkbare Szenarien, wie die Gewerkschaften dieses AG-Angebot einschätzen:

      *) "Das Angebot ist schon mal ganz gut, aber da geht noch mehr";
      *) "Ein Schritt in die richtige Richtung, aber die AG-Seite muss sich noch deutlich bewegen";
      *) "Das soll doch wohl ein Witz sein?!"

      Von außen betrachtet, die Interviews von Dressel und einigen Gewerkschaftsfunktionären im Vorfeld miteinbeziehend würde ich auf irgendwas zwischen der ersten und zweiten Variante tippen, habe aber natürlich keinerlei Einblick.

      Von "insgesamt Variante 3" zu "in einigen Punkten Variante 2, und ich glaube bei einem Mini-Punkt Variante 1, aber insgesamt weiterhin Variante 3."

      Und für heute sind wir nun endgültig auseinander gegangen. Morgen geht's dann weiter.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BW am 07.12.2023 22:12
      Das die Leute sich immer alles aus der Nase ziehen lassen ::)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 07.12.2023 22:12
      Ok, danke für den Einblick! Na dann noch Viel Erfolg noch! :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 07.12.2023 22:12
      @Sozialarbeiter:

      Wäre tatsächlich ja auch unerwartet, wenn es direkt zu einer Einigung käme. Aber es gibt ja durchaus verschiedene denkbare Szenarien, wie die Gewerkschaften dieses AG-Angebot einschätzen:

      *) "Das Angebot ist schon mal ganz gut, aber da geht noch mehr";
      *) "Ein Schritt in die richtige Richtung, aber die AG-Seite muss sich noch deutlich bewegen";
      *) "Das soll doch wohl ein Witz sein?!"



      Von außen betrachtet, die Interviews von Dressel und einigen Gewerkschaftsfunktionären im Vorfeld miteinbeziehend würde ich auf irgendwas zwischen der ersten und zweiten Variante tippen, habe aber natürlich keinerlei Einblick.

      Von "insgesamt Variante 3" zu "in einigen Punkten Variante 2, und ich glaube bei einem Mini-Punkt Variante 1, aber insgesamt weiterhin Variante 3."

      Und für heute sind wir nun endgültig auseinander gegangen. Morgen geht's dann weiter.

      Wird mit einer Einigung - wenn sie denn in dieser Runde erreicht wird - am Freitag oder doch in der Nacht zum Samstag hin gerechnet? Wie ist die Einschätzung?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 22:15
      Da wir uns insgesamt noch bei Variante 3 befinden, sehe ich noch keine Einigung in Sicht. Weder für Freitag, noch für Samstag.

      Edit
      Ich bin ehrlich gesagt noch ziemlich unsicher, wie wir was wo und wann kommunizieren etc pp
      Bin selbst kein Tarifrunden Veteran
      Die konkreten Zahlen und Eckpunkte werden aktuell nur an bestimmte Leute in Hamburg weitergegeben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Modulator am 07.12.2023 22:19
      Niemand weiß wann eine Eingung kommen wird.
      Wenn sie da ist, ist sie da.
      Möglich, dass man sich um 1/10 Prozentpunkte tagelang uneins sein kann.
      Fragen sind zwecklos.
      Es sei denn, jemand bringt endlich mal die Glaskugel in die Politur.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 07.12.2023 22:20
      Da wir uns insgesamt noch bei Variante 3 befinden, sehe ich noch keine Einigung in Sicht. Weder für Freitag, noch für Samstag.

      mon dieu :S 
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 22:23
      Niemand weiß wann eine Eingung kommen wird.
      Wenn sie da ist, ist sie da.
      Möglich, dass man sich um 1/10 Prozentpunkte tagelang uneins sein kann.
      Fragen sind zwecklos.
      Es sei denn, jemand bringt endlich mal die Glaskugel in die Politur.
      Es geht aber nicht nur um zehntel Prozentpunkte. Die Vorstellungen der AG sind in anderen Dimension…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 07.12.2023 22:27
      Also reden wir von Angeboten der Arbeitgeberseite, bei denen Claus Wesselsky aufgestanden wäre und auf dem Weg nach draußen den Weihnachtsbaum umgeworfen hätte..

      Es wird düster(er), liebe Genossinnen und Genossen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 07.12.2023 22:29
      Also doch "Streik bis zum Sommer"  :o
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Romsen am 07.12.2023 22:32
      Morgen früh um 8:15 wird das Ergebnis nach einer "schlaflosen Nacht"  verkündet
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Thomas09 am 07.12.2023 22:37
      Ich denke eine Einigung wird es erst im Rahmen einer Schlichtung im neuen Jahr geben
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 07.12.2023 22:42
      Nu, dann sind wir -- Glaskugel, reine Spekulation -- doch bei einem AG-Angebot von
      2024: Inflationsausgleichszahlung 3k€
      2025: Entgelterhöhung um 5%; mindestens 150€
      Laufzeit bis 31.12.2025
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: RedDearTiger am 07.12.2023 22:44
      Das wäre echt ziemlich dürftig...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 07.12.2023 22:57
      Ich bin mir sicher, es wird ein Ergebnis auf TVöD-Niveau verhandelt werden. Alles gut Leute, geht ins Vertrauen. Es wird gut, sehr gut sogar. :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 22:59
      @Koala
      Ja, geht morgen ab 10 weiter

      @Dirty…
      Maybe, ja

      @Koala
      Nein, nicht bis Sommer. Aber Hamburg bereitet sich auf den Januar vor

      @Thomas
      Eine Schlichtung ist nicht vorgesehen.

      @cyrix
      Keinen Kommentar

      @RedDearTiger
      Stimme zu, sowas wie von Cyrix beschrieben gehört in die Kategorie Variante 3

      @VFA West
      Schön auch mal Optimismus zu lesen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: öfföff am 07.12.2023 23:01
      Nicht vergessen: Das Ergebnis kann nur dann mies sein, wenn Ver.Di einem miesen Angebot zustimmt, statt "Nein" zu sagen und weiterzuverhandeln.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 00:47
      Nicht vergessen: Das Ergebnis kann nur dann mies sein, wenn Ver.Di einem miesen Angebot zustimmt, statt "Nein" zu sagen und weiterzuverhandeln.

      Was SIE schreiben, ist zum Vergessen
      . Wenn die Gewerkschaften zu einem Zeitpunkt X feststellen, dass sie ein Angebot nicht annehmen können und die TDL das Angebot nicht mehr aufstocken will: Was sollen denn dann weitere Verhandlungen ergeben?? Vorallem- warum sollte die TDL weiter verhandeln ? Was hätten Sie denn zu befürchten ??

      Zu befürchten hätte die TDL eigentlich den Abbruch der Verhandlungen und die Einleitung der Urabstimmung durch die Gewerkschaften - wie bei der gdl. Wenn von den ca. 1,1 Mio Tarifbeschäftigten(-Hessen) vielleicht 10% organsiert sind - und davon vielleicht 2% zu Dauerstreiks bereit sind: Was soll die TDL denn befürchten?? GAR NICHTS

      Als TDL würde ich mich zurücklehnen und sagen: Streikt doch - zeigt was ihr auf die Straße bekommt. Und weil dies eben nicht ausreicht, muß man ganz vorsichtig sein, den Abbruch der Verhandlungen zu erklären. Wenn Sie und der überwiegende Teil der AN im TVL sich mehr engagieren und nicht so unsinnige Kommentare schreiben würden, könnten die Gewerkschaften auch bessere Ergebnisse erzielen.

      Und nebenbei: Die Nichtorganisierten verhandeln sowieso für sich selbst. Das verstehen die allermeisten natürlich nicht, weil sie sich daran gewöhnt haben, dass die AGs ihnen die Tarifergebnissse frei  Haus liefern. Weil man damit aber nicht zufrieden ist, versucht man dann, das eigene Versagen auch noch auf die Gewerkschaften abzuschieben - ein Traum für die AGs.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 00:58
      Nicht vergessen: Das Ergebnis kann nur dann mies sein, wenn Ver.Di einem miesen Angebot zustimmt, statt "Nein" zu sagen und weiterzuverhandeln.

      Was SIE schreiben, ist zum Vergessen
      . Wenn die Gewerkschaften zu einem Zeitpunkt X feststellen, dass sie ein Angebot nicht annehmen können und die TDL das Angebot nicht mehr aufstocken will: Was sollen denn dann weitere Verhandlungen ergeben?? Vorallem- warum sollte die TDL weiter verhandeln ? Was hätten Sie denn zu befürchten ??

      Zu befürchten hätte die TDL eigentlich den Abbruch der Verhandlungen und die Einleitung der Urabstimmung durch die Gewerkschaften - wie bei der gdl. Wenn von den ca. 1,1 Mio Tarifbeschäftigten(-Hessen) vielleicht 10% organsiert sind - und davon vielleicht 2% zu Dauerstreiks bereit sind: Was soll die TDL denn befürchten?? GAR NICHTS

      Als TDL würde ich mich zurücklehnen und sagen: Streikt doch - zeigt was ihr auf die Straße bekommt. Und weil dies eben nicht ausreicht, muß man ganz vorsichtig sein, den Abbruch der Verhandlungen zu erklären. Wenn Sie und der überwiegende Teil der AN im TVL sich mehr engagieren und nicht so unsinnige Kommentare schreiben würden, könnten die Gewerkschaften auch bessere Ergebnisse erzielen.

      Und nebenbei: Die Nichtorganisierten verhandeln sowieso für sich selbst. Das verstehen die allermeisten natürlich nicht, weil sie sich daran gewöhnt haben, dass die AGs ihnen die Tarifergebnissse frei  Haus liefern. Weil man damit aber nicht zufrieden ist, versucht man dann, das eigene Versagen auch noch auf die Gewerkschaften abzuschieben - ein Traum für die AGs.

      Mit anderen Worten: Sobald die TDL nicht weiter gesprächsbereit ist, ist alles ausgereizt?
      Die Beteiligung auf den Straßen ist doch gerade sehr rege. Selbst das ist nicht genug?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: öfföff am 08.12.2023 01:01
      Nicht vergessen: Das Ergebnis kann nur dann mies sein, wenn Ver.Di einem miesen Angebot zustimmt, statt "Nein" zu sagen und weiterzuverhandeln.

      ...
      . Wenn die Gewerkschaften zu einem Zeitpunkt X feststellen, dass sie ein Angebot nicht annehmen können und die TDL das Angebot nicht mehr aufstocken will: Was sollen denn dann weitere Verhandlungen ergeben?? Vorallem- warum sollte die TDL weiter verhandeln ? Was hätten Sie denn zu befürchten ??

      Den öffentlichen Druck durch Politik und Medien, dass kein Abschluss für die Beschäftigten zustande kommt. Streiks auf der Strasse sind irrelevant und weit überbewertet.  Nur Ver.Di ist verantwortlich für einen miesen Deal, wenn sie einem solchen zustimmen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 01:35

      Mit anderen Worten: Sobald die TDL nicht weiter gesprächsbereit ist, ist alles ausgereizt?
      Die Beteiligung auf den Straßen ist doch gerade sehr rege. Selbst das ist nicht genug?

      Das ist richtig; die größten Streikmaßnahmen im Bereich der Länder seit ca. 30 Jahren. Und trotzdem müssen Sie sehen, dass dies Eintagesstreikmaßnahmen sind. Ein dauerhafter Streik -also Erzwingungsstreik - hat in der Pflege 2022, bei dem die AGs den Forderungen doch nachgegeben haben, insgesamt 77 Tage ( in Worten siebundsiebzig) gedauert - und zuvor gab es noch ein 100 Tage Ultimatum.

      Wer bitte schön kann sich einen so langen Streik vorstellen? Von den Nichtorganisierten, die hier Dauerstreiks fordern,sich aber selber maximal 2-3 Tage auf eigene Kosten beteiligen würden - mal ganz zu schweigen. Und im Gegensatz zur Pflege haben die AGs  bei diesen Tarifverhandlungen doch nichts zu befürchten - weder finanziell noch von der Anzahl der Streikenden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 01:46
      Nicht vergessen: Das Ergebnis kann nur dann mies sein, wenn Ver.Di einem miesen Angebot zustimmt, statt "Nein" zu sagen und weiterzuverhandeln.

      ...
      . Wenn die Gewerkschaften zu einem Zeitpunkt X feststellen, dass sie ein Angebot nicht annehmen können und die TDL das Angebot nicht mehr aufstocken will: Was sollen denn dann weitere Verhandlungen ergeben?? Vorallem- warum sollte die TDL weiter verhandeln ? Was hätten Sie denn zu befürchten ??

      Den öffentlichen Druck durch Politik und Medien, dass kein Abschluss für die Beschäftigten zustande kommt. Streiks auf der Strasse sind irrelevant und weit überbewertet.  Nur Ver.Di ist verantwortlich für einen miesen Deal, wenn sie einem solchen zustimmen.

      Ok- also die (Landes-)Politiker, die bereits jetzt Haushaltssperren erlassen/Haushaltsnotlagen erklären, machen dann Druck auf die TDL, endlich einen Abschluss zustande zu bringen, der auch noch sehr hohe Tarifsteigerungen beinhaltet=WAS FÜR EIN SCHWACHSINN - sorry

      Also - die Medien, die bislang nicht in der Lage sind, Tarifergebnisse richtig zu erklären, so dass weite Teile der Öffentlichkeit z.B. davon ausgehen, dass das Ergebnis im TVÖD aus diesem Jahr 10,5 % und IAP € 3000,- für 12 Monate beträgt: Damit lösen die Medien Empörung in der Öffentlichkeit aus, die dann Druck auf die TDL macht= WAS FÜR EIN SCHWACHSINN - sorry
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Otto1 am 08.12.2023 03:02
      Ich weiß gar nicht warum sich alle so aufregen. Erstens ist es immer das Gleiche. Und zweitens gibt es genau einen Grund warum die Arbeitgeber die Gehälter anpassen: wir leben im Kapitalismus.

      Sind die Arbeitgeber nicht mehr attraktiv im Vergleich zur Konkurrenz, so müssen sie sich bewegen. Alles andere ist ohne ein Drohszenario a la Lokführer irrelevant. Und selbst bei den Lokführern dürfte die Bahn gern das Geld mit vollen Händen verteilen, da diese dringend gebraucht werden. Die Arbeitgeber brauchen aber einen Rechtfertigungsgrund warum zukünftig die Tickets teurer werden und brauchen ein dementsprechendes Theater, damit sie nicht Schuld sind…

      Unserem lieben Staat gehen überall die qualifizierten Leute aus. Gleichzeitig trifft dies aber auch für die Wirtschaft zu. Daher wird es im kommenden Jahrzehnt um Bürokratieabbau gehen und vielleicht auch ein wenig um bessere Arbeitsbedingungen für die verbleibenden Mitarbeiter…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Thomas09 am 08.12.2023 03:15
      Nicht vergessen: Das Ergebnis kann nur dann mies sein, wenn Ver.Di einem miesen Angebot zustimmt, statt "Nein" zu sagen und weiterzuverhandeln.

      Was SIE schreiben, ist zum Vergessen
      . Wenn die Gewerkschaften zu einem Zeitpunkt X feststellen, dass sie ein Angebot nicht annehmen können und die TDL das Angebot nicht mehr aufstocken will: Was sollen denn dann weitere Verhandlungen ergeben?? Vorallem- warum sollte die TDL weiter verhandeln ? Was hätten Sie denn zu befürchten ??

      Zu befürchten hätte die TDL eigentlich den Abbruch der Verhandlungen und die Einleitung der Urabstimmung durch die Gewerkschaften - wie bei der gdl. Wenn von den ca. 1,1 Mio Tarifbeschäftigten(-Hessen) vielleicht 10% organsiert sind - und davon vielleicht 2% zu Dauerstreiks bereit sind: Was soll die TDL denn befürchten?? GAR NICHTS

      Als TDL würde ich mich zurücklehnen und sagen: Streikt doch - zeigt was ihr auf die Straße bekommt. Und weil dies eben nicht ausreicht, muß man ganz vorsichtig sein, den Abbruch der Verhandlungen zu erklären. Wenn Sie und der überwiegende Teil der AN im TVL sich mehr engagieren und nicht so unsinnige Kommentare schreiben würden, könnten die Gewerkschaften auch bessere Ergebnisse erzielen.

      Und nebenbei: Die Nichtorganisierten verhandeln sowieso für sich selbst. Das verstehen die allermeisten natürlich nicht, weil sie sich daran gewöhnt haben, dass die AGs ihnen die Tarifergebnissse frei  Haus liefern. Weil man damit aber nicht zufrieden ist, versucht man dann, das eigene Versagen auch noch auf die Gewerkschaften abzuschieben - ein Traum für die AGs.


      Ganz so Schwach würde ich die Gewerkschaften nicht einschätzen, zum einen denke ich das ein Scheitern der Verhandlungen ein beträchtliches Mobilisierungspotential unter den Beschäftigten hätte und zum anderen ist der öffentliche Dienst im Normalzustand schon auf Kante genäht von daher reichen schon ein paar Beschäftigte im Streik um das gesamte System in die Nähe des Zusammenbrechens zu bringen und das Wissen die Arbeitgeber
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Buchstabensalat am 08.12.2023 04:47
      Nein wird so nicht kommen. Ich höre bei mir nur 3 Lager.

      Die einen welche mit 55 Aufwärts meinen, sie suchen sich keinen Job mehr und müssen nur noch ein paar Jahre arbeiten und nicht in der Gewerkschaft sind und kein Bock auf Streik haben und die letzten Jahre in Ruhe gelassen werden wollen.
      Die jungen, welche nicht in der Gewerkschaft sind und sich wegbewerben.
      Die in der Gewerkschaft sind aber davon nicht alle streiken gehen. Hier ist die Masse zu wenig.

      Ich würde doch einfach vorschlagen sagt Dressel die 10.5% oder mindestens 500€ für 12 Monate wird gestrichen und wir wollen nur 3,2% Stand Oktober Inflation ohne Sockel, dafür jährliche Inflationsanpassung und gerne mal ein Zehntel on Top. Weil dann gibt es keinen Reallohnverlust mehr. Einfach immer den Jahresendwert heranziehen und gut ist. Damit würde der AG jetzt Milliarden sparen und langfristig den AN helfen und es gäbe keine Streiks mehr, höchstens mit Stundenreduzierung oder mehr Urlaub. Klar auf lange Sicht kostet das, aber man kann kalkulieren und weiß was auf einen an Kosten zukommt
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fresena am 08.12.2023 06:17
      Keine Ahnung welche Zeichen hier auf Durchbruch deuten ^^
      Und ich glaube niemand von der Ver.di würde nein sagen, wenn die anstelle einer Stadtstaaten Zulage eine Metropolzulage anbieten.

      Was aber tatsächlich eine sozial gerechtere und akzeptablere Lösung wäre als die Stadtstaatenzulage, bei der die Realität von tausenden Beschäftigten in Frankfurt/Main, Köln oder Stuttgart etc. ausgeblendet wird.

      Was ist mit strukturschwachen Regionen, in denen die Mieten sehr günstig sind. Gibt es dort dann einen Abzug statt einer Zulage?  ;)

      Ne, das geht nicht. Wir benötigen unsere Autos um zur Dienststelle zu kommen und wieder nach Hause. Der ÖPNV hat es hier nicht so mit alle 10 Minuten eine S-Bahn oder ähnliches. Also wäre da eher eine ländliche Fortbewegungszulage nötig  ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Pelikan am 08.12.2023 07:20
      Diese Ausreden, dass eine Erhöhung von 500€ die Länder 20 Milliarden Euro kosten würde und daher nicht finanzierbar ist, ist einfach so unfassbar lächerlich. 20 Milliarden aufgeteilt auf 15 Bundesländer(!) sind Peanuts im Vergleich dazu wo täglich Geld für ausgegeben wird. Und wenn man sich anschaut, dass das gesamte Steueraufkommen nächstes Jahr 1 Billionen Euro sein wird, mutet das alles noch absurder an.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 08.12.2023 07:30
      [

      Und nebenbei: Die Nichtorganisierten verhandeln sowieso für sich selbst. Das verstehen die allermeisten natürlich nicht, weil sie sich daran gewöhnt haben, dass die AGs ihnen die Tarifergebnissse frei  Haus liefern. Weil man damit aber nicht zufrieden ist, versucht man dann, das eigene Versagen auch noch auf die Gewerkschaften abzuschieben - ein Traum für die AGs.

      Ja, für sich selbst verhandeln wäre schön, Im Gegensatz zu deiner beschränkten Meinung dieser doch offensichtlich sehr großen Gruppe, verstehen das fast alle und würden es sich wünschen. Siehe auch die vielen Fragen zu §16 (5). Leider verstecken sich die AG hinter dem viel zu starr ausgelegtem TV-L und die Gewerkschaften in persona jene dort organisierten Personalräte mischen da munter mit, indem sie alle Abweichungen blocken! Man sieht es ja an deinen regelmässig abfälligen und passend arroganten Äusserungen.

      Der TV-L ist ein Traum - ja, aber nur für die arbeitgebenden Länder. Für alle MA, welche möchten, dass gute Arbeit auch gut entlohnt wird, ist er ein Albtraum. Damit kann man sich arrangieren oder eben nicht darunter arbeiten. Ersteres trifft offensichtlich immer weniger zu, denn wenn neue Stellen nicht besetzt werden können, kann man das auf Fachkräftemangel schieben. Aber, wenn gut ausgebildete, motivierte sich wegbewerben - dann sollte man mal nachdenken.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NelsonMuntz am 08.12.2023 07:42
       troubleshooting, "für sich selbst verhandeln" bedeutet AT, also ohne Tarif und 16.5

      In den kleinen Kommunen bei uns gibt's das tatsächlich gar nicht so selten. Aber die Personalabteilungen im Land machen das wohl eher selten mit.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 08.12.2023 07:49
      Im universitären System nur auf der Ebene der Professoren (sonst würde auch da keiner mehr kommen, denn mit einer W3-Professur verdient man auch nichts), nicht auf der Ebene der normalen Angestellten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johann am 08.12.2023 07:55
      troubleshooting, "für sich selbst verhandeln" bedeutet AT, also ohne Tarif und 16.5

      In den kleinen Kommunen bei uns gibt's das tatsächlich gar nicht so selten. Aber die Personalabteilungen im Land machen das wohl eher selten mit.

      Wenn ich mir mal den Bericht der Gemeinde hier anschaue, gibt es genau einen verbeamteten Mitarbeiter. Das dürfte der Bürgermeister sein. Für den Fall, dass das in vielen anderen Gemeinden nicht anders aussieht heißt das, dass die kommunalen Personalabteilungen sich wesentlich weniger zwischen Tarif- und Beamtenrecht verlieren können, als es bei den Ländern mit einer erstaunlich hohen Beamtenquote der Fall ist.

      Bei mir selbst kam das auch schon öfter vor, dass die Personalabteilung da irgendwas zusammenschmeißen wollte. Ich bin TB, habe angefragt von Mo-Do je 9h täglich arbeiten zu wollen. Da hieß es erstmal (weil das bei uns für Beamte gilt), dass man nur dann einen Tag wegrationalisieren könnte, wenn man zumindest um 20% reduziert. Für TB gibt es dahingehend aber keine gesonderte Regelung, die über die normalen Gesetze hinausgehen würden. Also wurde der Fall prompt an unser übergordnetes Ministerium abgegeben und seitdem hat man nie wieder was gehört. (Falls es wen interessiert, als unter der Hand Kompromiss habe ich jetzt einfach 4,5 Tage und darf jeden Freitag Zeitausgleich buchen)

      Um zum Thema zurückzukommen: Ich glaube, dass nicht viele Personaler beim Land wissen, dass AT überhaupt möglich ist. Und wenn sie es wissen, werden sie wohl den Aufwand scheuen, der mit den Arbeitsverträgen einhergeht, weil der Arbeitsvertrag dann doch etwas länger wird als eine Seite, die auf den TV-L verweist. Dann entscheidet man sich vielleicht lieber die Stelle neu auszuschreiben oder den Kandidaten zu nehmen, der mit Tarifbindung zufrieden ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 08:18
      Diese Ausreden, dass eine Erhöhung von 500€ die Länder 20 Milliarden Euro kosten würde und daher nicht finanzierbar ist, ist einfach so unfassbar lächerlich. 20 Milliarden aufgeteilt auf 15 Bundesländer(!) sind Peanuts im Vergleich dazu wo täglich Geld für ausgegeben wird. Und wenn man sich anschaut, dass das gesamte Steueraufkommen nächstes Jahr 1 Billionen Euro sein wird, mutet das alles noch absurder an.

      Dressels Zahl bezieht sich nur auf die Mehrkosten durch die Forderung; das bisherige Gehalt sollte aber doch bitte schön auch noch weiter gezahlt werden — ich jedenfalls käme nicht weit, wenn ich ab sofort nur noch 10,5% meines bisherigen Gehalts bekäme…

      Es ist schon so, dass eine entsprechende Erhöhung der Löhne durch den höheren Anteil der Lohnkosten im Haushalt die Länder stärker betrifft als den Bund, siehe z.B. https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++ddcdf306-4ad0-11ed-9367-001a4a160129

      Dort findet man Zahlen aus dem Jahr 2021: Der Bund gibt demnach keine 7% des Haushalts fürs eigene Personal aus, die Länder dagegen ca. 30%. Eine Erhöhung der Löhne um 10% (bei sonst gleichbleibenden Randbedingungen) führt also im Bund dazu, dass Ausgaben für „den Rest“ um knapp 1% gekürzt werden müssten; in den Ländern aber um ca. 4%. Das ist schon ne andere Hausnummer…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 08:19
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      Und nebenbei: Die Nichtorganisierten verhandeln sowieso für sich selbst. Das verstehen die allermeisten natürlich nicht, weil sie sich daran gewöhnt haben, dass die AGs ihnen die Tarifergebnissse frei  Haus liefern. Weil man damit aber nicht zufrieden ist, versucht man dann, das eigene Versagen auch noch auf die Gewerkschaften abzuschieben - ein Traum für die AGs.

      Ja, für sich selbst verhandeln wäre schön...

      Lieber troubleshooting,

      verhandeln wäre nicht nur schön, sondern ist schön- auch wenn Sie´s scheinbar nicht verstehen (wollen)-Die AGs machen den Nichtorganisierten ein Angebot- nämlich das Tarifergebnis. Jeder Nichtorganisierte kann erklären, dass nehme ich nicht an und fordere mehr direkt mit der Drohung, den AG zu verlassen, wenn die Forderungen nicht erfüllt werden.

      Wenn ca. 95% der Nichtorgansierten das Angebot der AGs annehmen- dann war das formal eine Verhandlung. Was verstehen Sie daran nicht?? Im Gegenatz zu ca. 5% der Nichtorganisierten wie dem Foristen @ Moin Moin, dessen Marktwert für seinen AG so hoch sein muß, dass dieser freiwillig mehr Kohle/Sonstiges als das Tarifergebnis auf den Tisch legen muß, damit der AN nicht wechselt.

      Deshalb stößt es sehr bitter auf, wenn ein Großteil der 95% Nichtorgansierten ihr eigene VERSAGEN dann auch noch auf die Gewerkschaften abwälzen wollen, anstatt sich selber kritisch zu hinterfragen, warum sie ihren AG nicht wechseln, wenn sie doch einen so hohen Marktwert haben. Nachdem Ihnen die AGs das Tarifergebnis - ohne eignes Zutun  - bereits frei Haus geliefert haben. Da wäre eigentlich mal  "die Fresse halten" angesagt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 08.12.2023 08:23
      Diese Ausreden, dass eine Erhöhung von 500€ die Länder 20 Milliarden Euro kosten würde und daher nicht finanzierbar ist, ist einfach so unfassbar lächerlich. 20 Milliarden aufgeteilt auf 15 Bundesländer(!) sind Peanuts im Vergleich dazu wo täglich Geld für ausgegeben wird. Und wenn man sich anschaut, dass das gesamte Steueraufkommen nächstes Jahr 1 Billionen Euro sein wird, mutet das alles noch absurder an.

      Dressels Zahl bezieht sich nur auf die Mehrkosten durch die Forderung; das bisherige Gehalt sollte aber doch bitte schön auch noch weiter gezahlt werden — ich jedenfalls käme nicht weit, wenn ich ab sofort nur noch 10,5% meines bisherigen Gehalts bekäme…

      Es ist schon so, dass eine entsprechende Erhöhung der Löhne durch den höheren Anteil der Lohnkosten im Haushalt die Länder stärker betrifft als den Bund, siehe z.B. https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++ddcdf306-4ad0-11ed-9367-001a4a160129

      Dort findet man Zahlen aus dem Jahr 2021: Der Bund gibt demnach keine 7% des Haushalts fürs eigene Personal aus, die Länder dagegen ca. 30%. Eine Erhöhung der Löhne um 10% (bei sonst gleichbleibenden Randbedingungen) führt also im Bund dazu, dass Ausgaben für „den Rest“ um knapp 1% gekürzt werden müssten; in den Ländern aber um ca. 4%. Das ist schon ne andere Hausnummer…

      wichtige Informationen! Allerdings darf man die Kommunen nicht außer Acht lassen. Personalkosten dort: 25% (Delta: 5 Prozentpunkte). Also wenn der Abschluss beim TVöD den Kommunen zugemutet werden kann, dann sollten die Länder es auch stemmen können.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 08:28
      Ich denke auch, dass das machbar ist (und auch so, oder so ähnlich kommen wird). Aber das Argument der TDL, dass die Länder aufgrund der anderen Situation eben nicht mit dem Bund einfach mitziehen können, ist halt durchaus auch da. (Drum gibt es auch keinerlei Bestrebungen der TDL, die ja selbst die Verhandlungsgemeinschaft mit Bund und Kommunen aufgekündigt hat, was erst zur Entstehung des TV-L geführt hat, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Auch, wenn manche Foristen hier dies gerne so sähen…)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 08.12.2023 09:04
      Im Gegenatz zu ca. 5% der Nichtorganisierten wie dem Foristen @ Moin Moin, dessen Marktwert für seinen AG so hoch sein muß, dass dieser freiwillig mehr Kohle/Sonstiges als das Tarifergebnis auf den Tisch legen muß, damit der AN nicht wechselt.
      Nur zur Klarstellung: Ich werde nicht über oder aussertariflich bezahlt!
      Ich habe durch Verhandlung durchgedrückt, dass ich das maximale, was tariflich möglich ist bezahlt bekommen.

      Und jeder der nichtorganiserten so wie der organisierten, die keine förderlicher Zeiten oder  16.5 Zulage bekommen, sollen genau das eine machen:
      Einfach mal in sich gehen und nicht jammern ver.di sei eine Versager und macht einen schlechten Abschluß!
      Denn den schlechten Abschluss macht man selber, in dem man nicht das tarifliche Maximum rausholt.
      Und die organisierten, die gegen einen Abschluss gestimmt haben, die dürfen natürlich jammern, dass die Kollegen nicht mitziehen!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.12.2023 09:20
      So ganz kann man die jeweiligen % für die Personalausgaben in Bund, Land und Kommune aber auch nicht heranziehen. Dafür sind die Haushalte viel zu unterschiedlich. Genauso müsste man ins Verhältnis setzen, welche übertragenen Aufgaben mit diesen Personalausgaben bestritten werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 09:25
      Inwiefern haben die unterschiedlichen Aufgabenbereiche jetzt Auswirkungen darauf, welche Einsparungsaufträge das jeweilige Finanzministerium den übrigen Ministerien durch den höheren Lohnabschluss nun geben muss?

      (Hinzu kommt ja, dass der Bund einfach die Einnahmenseite durch Steuererhöhungen verbessern könnte; die Länder sind da deutlich eingeschränkter; der größte Teil ihrer Einnahmen kommt ja aus Steuern, die bundeseinheitlich erhoben werden, sodass man eben nicht einfach lokal mal schnell was daran drehen kann. Ja, Grunderwerbssteuer usw. sind reines Landesgeschäft; aber deren Umfang ist im Vergleich mit der Mehrwert-/ Umsatzsteuer, der Lohn- und der Körperschaftssteuer dann doch eher gering.)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 08.12.2023 09:45
      Dort findet man Zahlen aus dem Jahr 2021: Der Bund gibt demnach keine 7% des Haushalts fürs eigene Personal aus, die Länder dagegen ca. 30%. Eine Erhöhung der Löhne um 10% (bei sonst gleichbleibenden Randbedingungen) führt also im Bund dazu, dass Ausgaben für „den Rest“ um knapp 1% gekürzt werden müssten; in den Ländern aber um ca. 4%. Das ist schon ne andere Hausnummer…

      Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit: Das Steueraufkommen hat sich - über Bund, Länder und Gemeinden, seit 2019 um ca. 15% erhöht. (ganz genaue Zahlen hab ich auf die Schnelle nicht gefunden) Die Schuldenquote ist gleichzeitig gut gefallen.

      Man könnte also Kostenneutral die 15%, die auf den Personalanteil abfallen auch an den Personalanteil weitergeben und müsste NIRGENDWO SPAREN. Nirgendwo! Dass man dem eigenen Personal unterproportional wenig vom Kuchen geben will ist das eigentlich dramatische. Das Geld ist da.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Schmitti am 08.12.2023 09:51
      Man könnte also Kostenneutral die 15%, die auf den Personalanteil abfallen auch an den Personalanteil weitergeben und müsste NIRGENDWO SPAREN. Nirgendwo! Dass man dem eigenen Personal unterproportional wenig vom Kuchen geben will ist das eigentlich dramatische. Das Geld ist da.
      Das Geld wäre wohl auch so da, meine These: Mindestens 9 von 10 Dienststellen könnten selbst eine sehr üppige Erhöhung alleine schon mit den im Stellen-/Haushaltsplan bereits berücksichtigten, aber schlicht unbesetzten Stellen abdecken.

      Die AGs machen den Nichtorganisierten ein Angebot- nämlich das Tarifergebnis. Jeder Nichtorganisierte kann erklären, dass nehme ich nicht an und fordere mehr direkt mit der Drohung, den AG zu verlassen, wenn die Forderungen nicht erfüllt werden.
      Das ist größtenteils richtig. "Größtenteils" wegen den Stellen, wo gesetzliche Regelungen besagen, dass sich die Entgelte im Rahmen des Tarifvertrages bewegen müssen. Da sind die Möglichkeiten für die Nichtorganisierten zu eigenen Verhandlungen geringer, denn der AG hat praktisch gar keine andere Wahl, als das Tarifergebnis anzubieten. Da müssten sie dann eben gleich den ÖD verlassen, und an der Stelle muss man einfach sehen, dass die Bereitschaft zu Arbeitgeberwechseln, egal in welchem Bereich des öD, einfach lächerlich klein ist. Die Arbeitgeberseite, jetzt gerade auch bei den TV-L-Verhandlungen, kann doch ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass 99% derer, die jetzt vom Tarifergebnis betroffen sind, unabhängig davon zur Weihnachtsfeier 2024 immer noch in der gleichen Dienststelle hocken, egal wie zufrieden oder unzufrieden, und egal ob organisiert oder nicht, sie sind. Da schielt man doch gerne lieber etwas Richtung Haushaltsrecht, und weniger in Richtung der Positionierung als finanziell attraktiver Arbeitgeber in einem Arbeitnehmermarkt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: troubleshooting am 08.12.2023 10:04
      Da müssten sie dann eben gleich den ÖD verlassen, und an der Stelle muss man einfach sehen, dass die Bereitschaft zu Arbeitgeberwechseln, egal in welchem Bereich des öD, einfach lächerlich klein ist. Die Arbeitgeberseite, jetzt gerade auch bei den TV-L-Verhandlungen, kann doch ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass 99% derer, die jetzt vom Tarifergebnis betroffen sind, unabhängig davon zur Weihnachtsfeier 2024 immer noch in der gleichen Dienststelle hocken, egal wie zufrieden oder unzufrieden, und egal ob organisiert oder nicht, sie sind. Da schielt man doch gerne lieber etwas Richtung Haushaltsrecht, und weniger in Richtung der Positionierung als finanziell attraktiver Arbeitgeber in einem Arbeitnehmermarkt.

      Und wieder diese falsche Aussage! Ich habe hier die entsprechende Studie des BMI, das "Bleibebarometer" mehrfach verlinkt. Klar, kann man ignorieren. Genauso, wie man die immer mehr unbesetzten Stellen ignorieren kann.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 10:05

      Die AGs machen den Nichtorganisierten ein Angebot- nämlich das Tarifergebnis. Jeder Nichtorganisierte kann erklären, dass nehme ich nicht an und fordere mehr direkt mit der Drohung, den AG zu verlassen, wenn die Forderungen nicht erfüllt werden.

      Das ist größtenteils richtig. "Größtenteils" wegen den Stellen, wo gesetzliche Regelungen besagen, dass sich die Entgelte im Rahmen des Tarifvertrages bewegen müssen. Da sind die Möglichkeiten für die Nichtorganisierten zu eigenen Verhandlungen geringer, denn der AG hat praktisch gar keine andere Wahl, als das Tarifergebnis anzubieten. Da müssten sie dann eben gleich den ÖD verlassen, und an der Stelle muss man einfach sehen, dass die Bereitschaft zu Arbeitgeberwechseln, egal in welchem Bereich des öD, einfach lächerlich klein ist. Die Arbeitgeberseite, jetzt gerade auch bei den TV-L-Verhandlungen, kann doch ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass 99% derer, die jetzt vom Tarifergebnis betroffen sind, unabhängig davon zur Weihnachtsfeier 2024 immer noch in der gleichen Dienststelle hocken, egal wie zufrieden oder unzufrieden, und egal ob organisiert oder nicht, sie sind.

      Also das alleinige Problem der AN-nicht der Gewerkschaften. Vor dem Hintergrund des derzeitgen Arbeitsmarktes nicht mehr nachvollziehbar, wenn man als AN so unzufrieden ist. Aber es natürlich leichter, andere - hier die Gewerkschaften - für sein eigenes Versagen verantwortlich zu machen, als sich selbst kritisch zu hinterfragen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 08.12.2023 10:05
      Das ist größtenteils richtig. "Größtenteils" wegen den Stellen, wo gesetzliche Regelungen besagen, dass sich die Entgelte im Rahmen des Tarifvertrages bewegen müssen. Da sind die Möglichkeiten für die Nichtorganisierten zu eigenen Verhandlungen geringer, denn der AG hat praktisch gar keine andere Wahl, als das Tarifergebnis anzubieten.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gesetzliche Regelungen gibt, die den Einsatz vom §16.5 verbieten.

      Auch würde es mich interessieren, ob tatsächlich und wenn ja wo und wie im Bereich TV-L AT/ÜT Verträge gesetzlich verboten sind.



      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.12.2023 10:09
      Inwiefern haben die unterschiedlichen Aufgabenbereiche jetzt Auswirkungen darauf, welche Einsparungsaufträge das jeweilige Finanzministerium den übrigen Ministerien durch den höheren Lohnabschluss nun geben muss?

      (Hinzu kommt ja, dass der Bund einfach die Einnahmenseite durch Steuererhöhungen verbessern könnte; die Länder sind da deutlich eingeschränkter; der größte Teil ihrer Einnahmen kommt ja aus Steuern, die bundeseinheitlich erhoben werden, sodass man eben nicht einfach lokal mal schnell was daran drehen kann. Ja, Grunderwerbssteuer usw. sind reines Landesgeschäft; aber deren Umfang ist im Vergleich mit der Mehrwert-/ Umsatzsteuer, der Lohn- und der Körperschaftssteuer dann doch eher gering.)

      Im ersten Moment und für eine Lohnsteigerung keine. Mein Gedanke ging eher dahin, dass die Prozente der eigentlichen Lohnausgaben schon in einem Missverhältnis stehen und das wirkt sich und verstärkt sich noch durch die Erhöhungen. Da müsste viel mehr gelten: Bund will den Wumms und Bumms, dann muss Bund auch den Wumms und Bumms (mehr) zahlen und das bis hinunter zu anständigen und marktgerechten Gehältern. So aber bummst und wummst der Bund und lässt letztendlich Länder und Kommunen und damit ganz am Ende die AN und Beamten die Zeche zahlen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 10:25
      Da müssten sie dann eben gleich den ÖD verlassen, und an der Stelle muss man einfach sehen, dass die Bereitschaft zu Arbeitgeberwechseln, egal in welchem Bereich des öD, einfach lächerlich klein ist. Die Arbeitgeberseite, jetzt gerade auch bei den TV-L-Verhandlungen, kann doch ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass 99% derer, die jetzt vom Tarifergebnis betroffen sind, unabhängig davon zur Weihnachtsfeier 2024 immer noch in der gleichen Dienststelle hocken, egal wie zufrieden oder unzufrieden, und egal ob organisiert oder nicht, sie sind. Da schielt man doch gerne lieber etwas Richtung Haushaltsrecht, und weniger in Richtung der Positionierung als finanziell attraktiver Arbeitgeber in einem Arbeitnehmermarkt.

      Und wieder diese falsche Aussage! Ich habe hier die entsprechende Studie des BMI, das "Bleibebarometer" mehrfach verlinkt. Klar, kann man ignorieren. Genauso, wie man die immer mehr unbesetzten Stellen ignorieren kann.

      Wo ist denn in der Studie unter -https://nextpublic.de/wp-content/uploads/Studie_Bleibebarometer_Oeffentlicher_Dienst.pdf - nachzulesen, wieviele AN  konkret den ÖD verlassen wollen ?

      Und selbst wenn es immer mehr unbesetzte Stellen gibt-wen intersssiert das schon? Beschwerden aus der Bevölkerung nehme ich kaum wahr, die die AGs veranlassen würden, etwas zu tun. So what-die AGs freut´s.

      Und nebenbei: Die Zeiten werden sich wieder ändern und die Krisen wie zwischen ca. 2003-2010 zurückkommen. Heute kaum vorstellbar- da waren die allermeisten einafch nur froh, überhaupt einen Arbeitsplatz zu haben. Da hat man kaum gehört, dass mit einem AG-Wechsel geliebäugelt wurde. Da gab es im ÖD von 2005-2007 drei Nullrunden hintereinander.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 08.12.2023 10:54
      Sehe ich anders. Das Gegenteil ist der Fall. Kliniken, Bildungsstätten, Kindergärten, IT, Polizei, Bundeswehr, Bahn, ÖPNV, Stadtwerke, Ingenieurbüros, Handwerksbetriebe, Handel... finden immer schwieriger überhaupt Personal. Das wird sich verschärfen mit der Berentung der Babybommer. Die Zeiten für taugliche Arbeitnehmer sind hervorragend. Das gilt es auch in den TV-L Verhandlungen rüberzubringen. Falls die AG den Laden künftig noch am Laufen halten wollen muss jetzt geliefert werden.

      Und bei uns ist die Fluktuation seit zwei Jahren massivst gestiegen. In allen Bereichen, vor allem aber bei MINT. Selbst erfahrene Kollegen mit 25 Jahren Betriebserfahrung hauen ab. Vorher undenkbar.....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 11:05

      Und bei uns ist die Fluktuation seit zwei Jahren massivst gestiegen. In allen Bereichen, vor allem aber bei MINT. Selbst erfahrene Kollegen mit 25 Jahren Betriebserfahrung hauen ab. Vorher undenkbar.....

      Und- mit welchen Folgen für den AG , dass er sich zum Handeln gezwungen sieht? Ich tippe mal auf O
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 08.12.2023 11:28
      Das ist den Kollegen die den AG verlassen sicherlich egal. Der örtliche AG sind deutlich den Handlungsbedarf. Kämpft aber bei den oberen Stellen gegen Windmühlen wie beim Thema §16.5. Die Auswirkungen kommen zeitversetzt und dafür nun sehr deutlich hervor. Wichtige zukunftsträchtige Projekte liegen aktuell auf Eis, teuer beschaffte Ausrüstung stapelt sich und kann nicht eingesetzt werden. Neu geplante Studiengänge wurde gestrichen mangels Personal, vorhandene Gelder für Projekte können nicht abgerufen werden. Innovative Ideen bleiben liegen, mehr oder weniger läuft alles auf Kante genäht. Noch....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: NvB am 08.12.2023 11:34

      Und bei uns ist die Fluktuation seit zwei Jahren massivst gestiegen. In allen Bereichen, vor allem aber bei MINT. Selbst erfahrene Kollegen mit 25 Jahren Betriebserfahrung hauen ab. Vorher undenkbar.....

      Und- mit welchen Folgen für den AG , dass er sich zum Handeln gezwungen sieht? Ich tippe mal auf O

      Für dir AG keine. Für die AN natürlich... Die dürfen den nicht besetzten Platz kompensieren und die AG freut es "Oh bleibt ja alles wie es ist, fällt ja gar nicht auf...Im Gegenteil... Die buckeln sich sogar noch mehr kaputt und ich kann mir die Stelle sparen."

      Die AN lassen es ja mit sich machen. Insbesondere damit, dass viele noch nicht mal den Sinn sehen, in eine Gewerkschaft zu sein.
      Eigentlich seid ihr selbst schuld...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 11:40
      Jeder hier will Recht haben. Warum ist euch das so wichtig?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 08.12.2023 11:41
      Eigentlich seid ihr selbst schuld...
      nicht nur eigentlich
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Albeles am 08.12.2023 11:45
      Ich rechne fest mit einer Erhöhung und bin mir sicher das ich nicht weniger im Januar bekomme  ;D

      Meine Glaskugel ist eh kaputt und Samstag gibt es das beste Ergebnis ever das je eine Tarifverhandlung ausgehandelt hat.

      Sanfte Grüße

      P.S.: Was in dem Text ironisch gemeint war, darf jeder für sich selbst entscheiden!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: bodo am 08.12.2023 11:46
      Gibt es denn gar nix relevantes von den Verhandlungen, sondern nur den Kindergarten hier?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 11:46
      Das ist den Kollegen die den AG verlassen sicherlich egal. Der örtliche AG sind deutlich den Handlungsbedarf. Kämpft aber bei den oberen Stellen gegen Windmühlen wie beim Thema §16.5. Die Auswirkungen kommen zeitversetzt und dafür nun sehr deutlich hervor. Wichtige zukunftsträchtige Projekte liegen aktuell auf Eis, teuer beschaffte Ausrüstung stapelt sich und kann nicht eingesetzt werden. Neu geplante Studiengänge wurde gestrichen mangels Personal, vorhandene Gelder für Projekte können nicht abgerufen werden. Innovative Ideen bleiben liegen, mehr oder weniger läuft alles auf Kante genäht. Noch....
      Die AN können bei den Gewerkschaften erfragen, welche Protestaktionen möglich sind, um auf diese Dilemma aufmerksam zu machen. Ein paar AN sollten natürlich schon organisiert sein, sonst wird´s schwierig.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Beamter am 08.12.2023 11:56
      Gibt es denn gar nix relevantes von den Verhandlungen, sondern nur den Kindergarten hier?

      Gut erkannt. Neben dem "Kindergarten" hier, gibt es einen zweiten Thread mit sinnvollen Informationen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Albeles am 08.12.2023 11:58
      Es wurde doch kurz angerissen wie der Stand ist. Und das die Verhandlungen heute um 10:00 Uhr wieder aufgenommen werden. Was erwartet ihr 2 Std später????

      (Siehe Seite 421 Aussagen von Sozialarbeiter)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 08.12.2023 12:09
      Das ist größtenteils richtig. "Größtenteils" wegen den Stellen, wo gesetzliche Regelungen besagen, dass sich die Entgelte im Rahmen des Tarifvertrages bewegen müssen. Da sind die Möglichkeiten für die Nichtorganisierten zu eigenen Verhandlungen geringer, denn der AG hat praktisch gar keine andere Wahl, als das Tarifergebnis anzubieten.

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gesetzliche Regelungen gibt, die den Einsatz vom §16.5 verbieten.

      Auch würde es mich interessieren, ob tatsächlich und wenn ja wo und wie im Bereich TV-L AT/ÜT Verträge gesetzlich verboten sind.

      Ich denke nicht, dass hier gemeint war, dass §16.5 vom TV-L gesetzlich verboten wurde. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es beim einen oder anderen Landesministerium im Amtsblättchen an die eigenen Verwaltungsstellen steht "§16.5 erfährt keine Umsetzung, bis Regelungen zur Umsetzung da sind", der dann einfach ignoriert wird , bis diese "nichtvorhandenen Reglungen"  dann irgendwann bei erkannter Notwendiglkeit  geliefert werden oder auch nicht. Aussitzen ist da angesagt.
      Da es sich um "kann"bei 16.5 handelt, ist es auch nicht einklagbar.

      Ganz im Gegensatz zur Bezahlung nach Tätigkeit, die einklagbar ist - auch wenn Sie nicht im engeren Sinne "übertragen" wurde 8)
      Und da könnte der eine oder andere Nichtorganisierte ansetzten.
      Man muss dazu aber Mut, Kampfgeist und Zeit mitbringen. Eine Arbeitstrechtschutz wäre auch von Vorteil.
      Das habe ich schon oft genug gepostet.

      Näher möchte ich mch zu meiner Situation nicht äußern, um solchen "Anfeindungen" nicht ausgesetzt zu sein:

      Im Gegenatz zu ca. 5% der Nichtorganisierten wie dem Foristen @ Moin Moin, dessen Marktwert für seinen AG so hoch sein muß, dass dieser freiwillig mehr Kohle/Sonstiges als das Tarifergebnis auf den Tisch legen muß, damit der AN nicht wechselt.
      Nur zur Klarstellung: Ich werde nicht über oder aussertariflich bezahlt!
      Ich habe durch Verhandlung durchgedrückt, dass ich das maximale, was tariflich möglich ist bezahlt bekommen.


      Es grenzt schon an ein Wunder, dass es so lange gedauert hat, bis die "Neid-Spitze" kam, oder habe ich diese bisher übersehen?

      @moinmoin schreibt hier schon gebetsmühlenartig, dass es die Möglichkeit §16.5 gibt, die bei ihm funktioniert hat. Der Tarif bietet aber noch andere Möglichkeiten und der eine oder andere sollte sich einfach mal damit auseinandersetzten und Möglichkeiten für sich entdecken und Strategien entwickeln.

      Jammern und auf das Verhandlungsergebnis warten ist keine Strategie!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 12:16
      Gibt es denn gar nix relevantes von den Verhandlungen, sondern nur den Kindergarten hier?

      Wenn Ihnen das Thema Tarifverhandlungen einfach zu komplex ist-OK. Dann warten Sie doch die Tarifeinigung ab.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 12:20

      Ganz im Gegensatz zur Bezahlung nach Tätigkeit, die einklagbar ist - auch wenn Sie nicht im engeren Sinne "übertragen" wurde 8)
      Und da könnte der eine oder andere Nichtorganisierte ansetzten.
      Man muss dazu aber Mut, Kampfgeist und Zeit mitbringen. Eine Arbeitstrechtschutz wäre auch von Vorteil.
      Das habe ich schon oft genug gepostet.


      Ich bin ein junger Kollege, von daher die Frage:
      Lohnt ein Arbeitsrechtschutz für Beamte neben einer Gewerkschaft. Als Beamter lege ICH ja Widersprüche ein und provoziere eventuelle Verfahren.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 08.12.2023 12:21

      Ganz im Gegensatz zur Bezahlung nach Tätigkeit, die einklagbar ist - auch wenn Sie nicht im engeren Sinne "übertragen" wurde 8)
      Und da könnte der eine oder andere Nichtorganisierte ansetzten.
      Man muss dazu aber Mut, Kampfgeist und Zeit mitbringen. Eine Arbeitstrechtschutz wäre auch von Vorteil.
      Das habe ich schon oft genug gepostet.


      Ich bin ein junger Kollege, von daher die Frage:
      Lohnt ein Arbeitsrechtschutz für Beamte neben einer Gewerkschaft. Als Beamter lege ICH ja Widersprüche ein und provoziere eventuelle Verfahren.

      Beim Beamtenstatus kann ich das nicht beurteilen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: neodeo2 am 08.12.2023 12:26
      Gibt es denn gar nix relevantes von den Verhandlungen, sondern nur den Kindergarten hier?

      Wenn Ihnen das Thema Tarifverhandlungen einfach zu komplex ist-OK. Dann warten Sie doch die Tarifeinigung ab.

      Sehe ich aber auch so! Hier wird ständig nur off Topic gequatscht -.-*
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Hammersbald am 08.12.2023 12:34
      Sehe ich aber auch so! Hier wird ständig nur off Topic gequatscht -.-*

      Leider. Ich mein die Themen sind ja interessant, aber dafür würde sich dann ein eigener Thread besser machen. Wenn es aus dem Kontext heraus entsteht ist das ja noch irgendwie nachvollziehbar, aber gerade die Frage nach der Beamten-Rechschutzversicherung ist aus meiner Sicht hier halt fehl am Platz.

      Und zum anderen: wir warten schon recht lange auf einen Wasserstand, wo wir denn stehen, vorallem auch, weil die Länder kein Angebot gemacht haben. Aus taktischen Gründen kann ich verstehen, dass Forderungen nicht direkt veröffentlich werden, aber ein wenig mehr als die Einschätzung "wir sind bei Aussage 3 (Angebot ist ein Witz)" könnte schon drin sein. Und ja, ich bin "Sozialarbeiter" dankbar, dass er hier überhaupt was schreibt, das soll kein Vorwurf an ihn sein, ohne ihn wüßte man gar nichts und natürlich darf und sollte auch er nicht alles sagen. Ich beziehe mich auf offizielle Aussagen/Pressestatements.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 08.12.2023 12:41
      Sehe ich aber auch so! Hier wird ständig nur off Topic gequatscht -.-*

      Leider. Ich mein die Themen sind ja interessant, aber dafür würde sich dann ein eigener Thread besser machen. Wenn es aus dem Kontext heraus entsteht ist das ja noch irgendwie nachvollziehbar, aber gerade die Frage nach der Beamten-Rechschutzversicherung ist aus meiner Sicht hier halt fehl am Platz.

      Und zum anderen: wir warten schon recht lange auf einen Wasserstand, wo wir denn stehen, vorallem auch, weil die Länder kein Angebot gemacht haben. Aus taktischen Gründen kann ich verstehen, dass Forderungen nicht direkt veröffentlich werden, aber ein wenig mehr als die Einschätzung "wir sind bei Aussage 3 (Angebot ist ein Witz)" könnte schon drin sein. Und ja, ich bin "Sozialarbeiter" dankbar, dass er hier überhaupt was schreibt, das soll kein Vorwurf an ihn sein, ohne ihn wüßte man gar nichts und natürlich darf und sollte auch er nicht alles sagen. Ich beziehe mich auf offizielle Aussagen/Pressestatements.

      Nein - kann nicht. Es wäre absolut unprofessionell aus laufenden Verhandlungen irgendwelche Zwischenstände nach Außen zu geben. Alle, die müssen wissen Bescheid - es wird spätestens morgen abgestimmte Nachrichten geben - ob das dann schon Ergebnisse sind muss man schauen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johann am 08.12.2023 12:42
      Die Frage nach der Rechtsschutz hat sich doch aus dem Kontext ergeben und war dann entsprechend schnell abgehandelt.

      Klar wollen wir gerne alle wissen, was genau besprochen wurde um die Aussagen jeder Seite in der Luft zerreißen zu können. Aber ich glaube man nimmt beide Seiten jeweils ernster am Verhandlungstisch, wenn nichts konkretes nach außen dringt. Und "Angebot ist ein Witz" mit leichten Tendenzen in manchen Punkten hin zu wäre gerade so vertretbar ist schon mehr als man sonst so mitbekäme.

      Ich meine wenn da mehr käme, würde bald irgendein Journalist vom NDR hier posten, dass er Leute für ein Interview sucht und man sich doch mal da und da melden sollte um seine Meinung kundzutun. ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.12.2023 12:48
      Ich mein die Themen sind ja interessant, aber dafür würde sich dann ein eigener Thread besser machen. Wenn es aus dem Kontext heraus entsteht ist das ja noch irgendwie nachvollziehbar, aber gerade die Frage nach der Beamten-Rechschutzversicherung ist aus meiner Sicht hier halt fehl am Platz.



      Bi auf die Beamten-Rechschutzversicherung - was war sonst off-topic ?? Leider sind Tarifverhandlungen nun ein  Mal sehr komplex- insbesondere im ÖD. Deshalb dauert´s auch so lange. Wer auf komplexe Fragen einfache Antworten will, darf sich an die Regierungszeit von Helmut Kohl zurückerinnern.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 08.12.2023 12:51

      Und zum anderen: wir warten schon recht lange auf einen Wasserstand, wo wir denn stehen, vorallem auch, weil die Länder kein Angebot gemacht haben. Aus taktischen Gründen kann ich verstehen, dass Forderungen nicht direkt veröffentlich werden, aber ein wenig mehr als die Einschätzung "wir sind bei Aussage 3 (Angebot ist ein Witz)" könnte schon drin sein. Und ja, ich bin "Sozialarbeiter" dankbar, dass er hier überhaupt was schreibt, das soll kein Vorwurf an ihn sein, ohne ihn wüßte man gar nichts und natürlich darf und sollte auch er nicht alles sagen. Ich beziehe mich auf offizielle Aussagen/Pressestatements.


      rechne nach TV-L aus, was dir das TVÖD Ergebnis gebracht hätte (also dein Brutto +200€ (bei mir 3,5%) , dann von allem plus 5,5% - ergibt bei mir +9,2%)  und ziehe vom Netto 50€ ab, das wird es mindestens werden...sagt meine Kugel  :D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 13:14
      Nu, der TVöD läuft bis Ende 2024; vielleicht wird ja der TV-L gestreckt, dass der TVöD dann mit seiner übernächsten Runde ungefähr mit der nächsten des TV-Ls zusammenfällt...

      Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass die Gewerkschaften eine hohe prozentuale Erhöhung (bzw. hohen Mindestbetrag) haben wollen, dann aber die Kröte der langen Laufzeit schlucken müssen. Vielleicht kommen wir tatsächlich bei 3 Jahren raus, was dann auf Nullrunden o.Ä. für das dritte Jahr hinauslaufen würde.

      edit: Das Szenario in Zahlen:

      Februar 2024: Einmalzahlung 1000€ IAP
      März -- Dezember 2024: je 200€ IAP
      Januar 2025: knapp unter TVöD-Ergebnis (+200€ + 5%)
      2026: Nullrunde
      Laufzeit: bis Ende 2026
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 08.12.2023 13:22
      Andreas Dressel auf X:

      https://x.com/adressel/status/1733099306570125547?s=46&t=KfrrrTnK0yvq7PwHTGdEYA

      wenigstens hat man Spaß :D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 08.12.2023 13:27
      Das ist den Kollegen die den AG verlassen sicherlich egal. Der örtliche AG sind deutlich den Handlungsbedarf. Kämpft aber bei den oberen Stellen gegen Windmühlen wie beim Thema §16.5. Die Auswirkungen kommen zeitversetzt und dafür nun sehr deutlich hervor. Wichtige zukunftsträchtige Projekte liegen aktuell auf Eis, teuer beschaffte Ausrüstung stapelt sich und kann nicht eingesetzt werden. Neu geplante Studiengänge wurde gestrichen mangels Personal, vorhandene Gelder für Projekte können nicht abgerufen werden. Innovative Ideen bleiben liegen, mehr oder weniger läuft alles auf Kante genäht. Noch....
      Meine Erfahrung ist, dass man entsprechend berichtet muss (Wer schreibt der Bleibt und Verwaltung bekämpft man mit Verwaltung und Bösgläubig machen sind meine Schlagwörter dazu)
      Also ein offizieller Bericht, das wenn 16.5 nicht gewährt wird, Mitarbeiter X uns verlassen muss und dadurch wahrscheinlich der Schaden y eintreten wird.
      Wenn dann sehenden Auges und ohne Gegenwehr Schaden Y eingetreten ist(jubel jubel), dann Berichtet man ebenfalls, dass durch die Entscheidung 16.5 nicht zu nutzen ein 10 Facher monetäre und entsprechender nicht monetär bezifferbarer (Reputations)schaden entstanden ist, den die Entscheider mit dieser Entscheidung wissentlich herbeigeführt haben (wer eier hat nennt es zu verantworten haben), zK an den LRH, Präsi oder andere Übergeordnete Adressen.
      Und dann gleich die nächste Runde: Ohne Bewilligung von 16.5 ......
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 08.12.2023 13:32

      Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass die Gewerkschaften eine hohe prozentuale Erhöhung (bzw. hohen Mindestbetrag) haben wollen, dann aber die Kröte der langen Laufzeit schlucken müssen. Vielleicht kommen wir tatsächlich bei 3 Jahren raus, was dann auf Nullrunden o.Ä. für das dritte Jahr hinauslaufen würde.


      Eine hohe prozentuale Erhöhung wäre ja 10 % + und das können wir uns sicherlich abschminken. Sofern nun eine geringe Erhöhung erreicht wird kann man nur hoffen, dass die sich auf eine kurze Laufzeit einigen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: ellie am 08.12.2023 13:39
      Nu, der TVöD läuft bis Ende 2024; vielleicht wird ja der TV-L gestreckt, dass der TVöD dann mit seiner übernächsten Runde ungefähr mit der nächsten des TV-Ls zusammenfällt...

      Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass die Gewerkschaften eine hohe prozentuale Erhöhung (bzw. hohen Mindestbetrag) haben wollen, dann aber die Kröte der langen Laufzeit schlucken müssen. Vielleicht kommen wir tatsächlich bei 3 Jahren raus, was dann auf Nullrunden o.Ä. für das dritte Jahr hinauslaufen würde.

      edit: Das Szenario in Zahlen:

      Februar 2024: Einmalzahlung 1000€ IAP
      März -- Dezember 2024: je 200€ IAP
      Januar 2025: knapp unter TVöD-Ergebnis (+200€ + 5%)
      2026: Nullrunde
      Laufzeit: bis Ende 2026
      oder...wir bekommen keine Einigung, der AG zahlt aber IAP bis Ende 2024 - quasi wie Du es schreibst und wir verhandeln dann zum nächsten Neujahr parallel mit TVÖD?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Hammersbald am 08.12.2023 13:50
      Darf ich mal anmerken, dass ich die IAP in meiner Situation als "egal" betrachte, die gerne on-top kommen kann, die aber in meiner Betrachtung für das Ergebnis keine Rolle spielt. Von daher wäre ein 2024 mit nur IAP eine weitere Nullrunde für mich in einer Hochinflationsphase.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 08.12.2023 13:53
      Nu, der TVöD läuft bis Ende 2024; vielleicht wird ja der TV-L gestreckt, dass der TVöD dann mit seiner übernächsten Runde ungefähr mit der nächsten des TV-Ls zusammenfällt...

      Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass die Gewerkschaften eine hohe prozentuale Erhöhung (bzw. hohen Mindestbetrag) haben wollen, dann aber die Kröte der langen Laufzeit schlucken müssen. Vielleicht kommen wir tatsächlich bei 3 Jahren raus, was dann auf Nullrunden o.Ä. für das dritte Jahr hinauslaufen würde.

      edit: Das Szenario in Zahlen:

      Februar 2024: Einmalzahlung 1000€ IAP
      März -- Dezember 2024: je 200€ IAP
      Januar 2025: knapp unter TVöD-Ergebnis (+200€ + 5%)
      2026: Nullrunde
      Laufzeit: bis Ende 2026
      oder...wir bekommen keine Einigung, der AG zahlt aber IAP bis Ende 2024 - quasi wie Du es schreibst und wir verhandeln dann zum nächsten Neujahr parallel mit TVÖD?

      Das wäre die schlechteste aller möglichen Lösungen - dann hängt der TV-L nämlich nochmal 200€+5,5% hintendran. Man könnte direkt eine "kleine IAP" zahlen - sagen wir mal 1500€ und dann zum 1.7. die 200€+5,5% geben und dann direkt ab 2025 zusammen verhandeln. Eventuell könnte man auf die IAP sogar ganz verzichten. Wichtig wäre aber im Fall einer Laufzeitangleichung, dass die vorrübergehende Zahlung Tabellenwirksam ist.

      Ich glaube aber nicht, dass die TDL ein zusammen-verhandeln mit Bund und Kommunen will. Dann würde VerDi nämlich auch zusammen streiken, was deutlich mehr Druck ausübt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Warnstreik am 08.12.2023 13:55
      Darf ich mal anmerken, dass ich die IAP in meiner Situation als "egal" betrachte, die gerne on-top kommen kann, die aber in meiner Betrachtung für das Ergebnis keine Rolle spielt. Von daher wäre ein 2024 mit nur IAP eine weitere Nullrunde für mich in einer Hochinflationsphase.

      Sie nimmt ja die Erhöhung ein Jahr später nur (für beide Seiten lukrativ) vorweg. Oder glaubst du man hätte für zwei Jahre sonst in einer Tranche ~10-18% gegeben?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 08.12.2023 14:04
      Das ist den Kollegen die den AG verlassen sicherlich egal. Der örtliche AG sind deutlich den Handlungsbedarf. Kämpft aber bei den oberen Stellen gegen Windmühlen wie beim Thema §16.5. Die Auswirkungen kommen zeitversetzt und dafür nun sehr deutlich hervor. Wichtige zukunftsträchtige Projekte liegen aktuell auf Eis, teuer beschaffte Ausrüstung stapelt sich und kann nicht eingesetzt werden. Neu geplante Studiengänge wurde gestrichen mangels Personal, vorhandene Gelder für Projekte können nicht abgerufen werden. Innovative Ideen bleiben liegen, mehr oder weniger läuft alles auf Kante genäht. Noch....

      Schon Mal Deinen "örtlichen AG" mit einem "nur" Staats-Sekretäre erlebt?!
      Da ist nur Platz für die eigenen (persönlichen) Interessen. Selbst einen Staatssekretärposten/sonstiges Pöstchen ergattern oder gar Ministerposten? Immer schön willfährig sein, das richtige Parteibuch haben und beim eigenen Personal möglichst viel Selbst-Performance für möglichst wenig Gegenleistung rausziehen!

      Es wird hier in aller Deutlichkeit erklärt wie z.B. "unliebsame" Fakten für den Einsatz des $16.5 gennutzt werden. Eine Klage am Landesarbeitsgereicht gegen den Landes-AG, die für den Landes-AG der örtliche AG zu verantworten hätte...überhaupt nicht  fördrerlich für die eigne Karriere des örtl. AG..

      Wer für sich selbst nicht kämpfen kann/keine Zähne zeigen will, ist eigentlich auf eine Gewerkschaft zum Verhandeln  angewiesen. 
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 14:24
      Könnten die Verhandlungen auch deshalb so zäh verlaufen, weil die 1:1 Übertragung auf die Beamten und Pensionäre gefordert wird seitens der Gewerkschaft ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 14:27
      Natürlich. Für die Tarif-Beschäftigten würden die Forderungen nur etwa ein Drittel der in den Raum gestellten Kosten ausmachen...

      Andererseits: Schon allein aus Gründen der amtsangemessenen Besoldung können Beamte und Versorgungsempfänger_innen nicht mit einer Nullrunde abgespeist werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 14:30
      Na hervorragend :/

      Wieso wird das dann so praktiziert obwohl Beamte danach ganz andere Mittel haben um ihre Forderungen durchsetzen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 14:32
      Und wird dadurch nicht unsere eh schon kleinere Streikmacht auf zu vielen Schultern getragen ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Faunus am 08.12.2023 14:32
      Könnten die Verhandlungen auch deshalb so zäh verlaufen, weil die 1:1 Übertragung auf die Beamten und Pensionäre gefordert wird seitens der Gewerkschaft ?

      Nein.
      Die Zähigkeit liegt in der Natur der Sache: der eine will möglichs viel Geld für möglichst wenig Leistung haben und der andere will möglich wenig Geld für möglichst viel Gegenleistung zahlen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 14:37
      Wobei die Gewerkschaftsforderungen wohl einfacher umsetzbar wären, wenn sie sich nur auf die TV-L-Beschäftigten beziehen würden. Über die Beamtenbesoldung kann eh niemand am Verhandlungstisch entscheiden...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 14:40
      Der Schrei nach Trennung von Beamten und Angestellten in den Verhandlungen ist groß.
      Das Argument ist ja immer, dass die Beamten Grund für eine schlechtere Verhandlungsbasis ist. Dabei ist es aber nunmal auch so, dassder Beamte "Nur" das bekommt, was in den Verhandlungen erreicht wird.
      Trennen wir das ganze und Beamte müssten unabhängig Besoldet werden, (was eigentlich auch so ist, da die Vesoldung auf Gesetze beruht) wäre die Alimentation evtl. Sogar höher...
      Daraus resultieren viel höhere Kosten für die Länder.
      Es ist nicht schwer zu raten, wer dann mit leeren Taschen zu den Tarifverhandlungen der Angestellten kommt.
      Ich kann mir sogar vorstellen, dass die Schuldzuweisung bei einigen die selbe bleibt: Die Beamten kosten den Angestellten gute Erhöhungen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 14:42
      Wobei die Gewerkschaftsforderungen wohl einfacher umsetzbar wären, wenn sie sich nur auf die TV-L-Beschäftigten beziehen würden. Über die Beamtenbesoldung kann eh niemand am Verhandlungstisch entscheiden...

      Wird aber gefordert und oft aus Gemütlichkeit genauso umgesetzt.

      Stell dir vor die Länder könnten sich nicht nach den TV-L richten. Welches Zugpferd nehmen sie dann? Etwa die Rechtsprechung des BVerG?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 14:48
      Dabei ist es aber nunmal auch so, dassder Beamte "Nur" das bekommt, was in den Verhandlungen erreicht wird.

      Nein, Beamte bekommen das, was ihnen gesetzlich als amtsangemessene Besoldung zusteht -- bzw., wenn nicht, dann können (und leider müssen) sie sich dies gerichtlich erstreiten.

      Angestellte erhalten, was sie vertraglich aushandeln. Da hilft dann auch nachträglich kein Gericht, wenn das Ergebnis mies war.

      Zitat
      Trennen wir das ganze und Beamte müssten unabhängig Besoldet werden, (was eigentlich auch so ist, da die Vesoldung auf Gesetze beruht) wäre die Alimentation evtl. Sogar höher...

      Da die Rechtslage zwischen Angestellten und Beamten grundverschieden ist, gibt es eine Trennung. Sie wird nur offenbar von relevanten Personen ignoriert.

      Zitat
      Daraus resultieren viel höhere Kosten für die Länder.

      Jep, was man an den Versuchen, irgendwie mit recht "kreativen Methoden" die amtsangemessene Besoldung herzustellen, auch sieht. Nur: Dazu sind die Länder (und der Bund) gesetzlich verpflichtet. Da wäre es auch kein Argument, dass die Angestellten ja weniger bekommen, also die Beamten auch nicht so viel brauchen. Sprich: Die Kosten für die Beamten sind sowieso da -- und sollten in den Verhandlungen über die Bezahlung der Angestellten also auch keine Rolle spielen. Dort geht es darum, wie viel die Arbeitskraft der Angestellten wert ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 08.12.2023 14:49
      Gerade zufällig gesehen und gelesen https://www.dbb.de/artikel/solidaritaets-kundgebung-in-potsdam.html (https://www.dbb.de/artikel/solidaritaets-kundgebung-in-potsdam.html)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Fragepudel am 08.12.2023 14:52
      Es schadet sicherlich nicht, den eigenen Marktwert zu checken. Ich stecke grade in dieser Phase und kann es eigentlich nur empfehlen. Im TV-L ist auch nicht alles schlecht. Aber gerade in den oberen Entgeltgruppen ist es wirklich an der Zeit, zum Beispiel auch die JSZ aufzubessern. Und jawohl, auch Verdi und Co. haben ihre Berechtigung. Wobei Verdi über seine Beiträge nachdenken sollte. Es gibt auch Kollegen, die auf ein Streikgeld verzichten können. Warum gibt es dafür kein eigenes, günstigeres Modell der Mitgliedschaft?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 08.12.2023 15:16
      @moinmoin schreibt hier schon gebetsmühlenartig, dass es die Möglichkeit §16.5 gibt, die bei ihm funktioniert hat. Der Tarif bietet aber noch andere Möglichkeiten und der eine oder andere sollte sich einfach mal damit auseinandersetzten und Möglichkeiten für sich entdecken und Strategien entwickeln.

      Jammern und auf das Verhandlungsergebnis warten ist keine Strategie!
      Korrekt. Und bei uns musste ich auch erst bei den "Oberen" die Lügen der Personaler aufdecken ("mehr als Stufe 3 geht nicht!") und den Mehrwert und das Wissen über den tariflichen Möglichkeiten in die Köpfe der Entscheider hämmern.
      Nach 3 Jahren war sie dann soweit, von nix kommt nix.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 08.12.2023 15:33
      Dann würde VerDi nämlich auch zusammen streiken, was deutlich mehr Druck ausübt.
      Wie kommt es zu diesem vermehrten Druck?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: mpai am 08.12.2023 15:56
      Einigung erzielt! :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: dregonfleischer am 08.12.2023 16:00
      wurde auch zeit
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 16:03
      quelle?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 16:07
      Hab mir die letzten Seiten seit gestern Abend nicht durchgelesen. (Seite 421/422 bis hier)
      Nach Angebot 1 und Angebot 2 vom AG gestern, haben wir heute Vormittag unser erstes Gegenangebot mit Entgegenkommen erstellt und heute am frühen Nachmittag überreicht.

      Es gibt bei einigen Nebenbereichen schon Annäherungen zu Szenario 1.
      Aber die großen Brocken sind noch in Szenario 3.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: IT404 am 08.12.2023 16:08
      Da bin ich neugierig. Ich nehme an, die offizielle Ankündigung steht noch aus, und darauf würde ich mich erst verlassen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: GutenAppetit am 08.12.2023 16:09
      Wie sieht denn das Ergebnis nun aus?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 16:10
      AG Seite sind noch hinter verschlossenen Türen und bewerten unser Gegenangebot
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 16:11
      Also keine Einigung ...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Oliver1976 am 08.12.2023 16:11
      Gibt es doch nicht, sonst hätte Sozialarbeiter schon etwas anderes geschrieben.

      Ich hoffe das Entgegenkommen war nicht zu viel.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: GutenAppetit am 08.12.2023 16:12
      Hab mir die letzten Seiten seit gestern Abend nicht durchgelesen. (Seite 421/422 bis hier)
      Nach Angebot 1 und Angebot 2 vom AG gestern, haben wir heute Vormittag unser erstes Gegenangebot mit Entgegenkommen erstellt und heute am frühen Nachmittag überreicht.

      Es gibt bei einigen Nebenbereichen schon Annäherungen zu Szenario 1.
      Aber die großen Brocken sind noch in Szenario 3.

      Was sind denn für dich die großen Brocken? So aus Neugier.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 16:14
      Sicherlich u.a. die Stadtstaatenzulage, für die er ja schon seit einiger Zeit kämpft.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Mitleser am 08.12.2023 16:15
      Einigung erzielt! :)

      Wie kommst du darauf?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: GutenAppetit am 08.12.2023 16:18
      Anscheinend wurde sietena Gewerkschaft ein Gegenangebot gemacht. So wie ich es verstehe, hat der TdL da noch nicht zugestimmt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 16:20
      Wenn ich mal wieder spekulieren darf: Der AG-Seite war die Mindesterhöhung zu hoch; insofern könnte das Gegenangebot jetzt gewesen sein, dass man wie im TVöD-Schlichtungsergebnis Sockel + lineare Erhöhung mit moderatem Mindestbetrag vorschlägt. Natürlich gibt es auch da noch viele Stellschrauben...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 16:22
      Es wäre ja verwegen wenn die Politik wenigstens noch eine Verhandlung dieses Jahr auf die Reihe bekommt. Vielleicht wird’s ja unsere 🥹
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: mpai am 08.12.2023 16:23
      Einigung erzielt! :)

      Wie kommst du darauf?

      Kleiner Scherz  ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 16:23
      Es wird alles gut. :) Geht ins Vertrauen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 16:24
      ist die Stadtstaatenzulage überhaupt noch "auf dem Tisch"?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 16:24
      Wenn ich mal wieder spekulieren darf: Der AG-Seite war die Mindesterhöhung zu hoch; insofern könnte das Gegenangebot jetzt gewesen sein, dass man wie im TVöD-Schlichtungsergebnis Sockel + lineare Erhöhung mit moderatem Mindestbetrag vorschlägt. Natürlich gibt es auch da noch viele Stellschrauben...

      Klingt plausibel.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Haxley am 08.12.2023 16:27
      Was viele immer vergessen: Im TvÖD ist die Arbeitszeit bereits auf 38,5h vereinbart worden. Heißt selbst bei Übernahme des TvÖD Ergebnisses wäre es eine Schlechterstellung!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 16:32
      Nu, ich rege mich mit 38,7h offizieller Wochenarbeitszeit da mal nicht drüber auf...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 08.12.2023 16:32
      Diese Spannung vor der Enttäuschung. Fühle mich großartig :o

      Jetzt lasset weißen Rauch aufsteigen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Der Obelix am 08.12.2023 16:33
      Das sind  dann  ca 55 Stunden im Jahr mehr.

      Dann rechnen wir mal mit nem Bruttostundensatz von 23 € (bei ner EG8) und Schwupps sind das für 55 Stunden dann mal der Gegenwert von 1300 €.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: dregonfleischer am 08.12.2023 16:34
       man kommt dem arbeitgeber ja entgegen wenn man nach den verhandlungen weniger hier im forum ist
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 16:37
      Ab wann gilt denn im TVöD die 38,5h-Woche?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Schwarztee am 08.12.2023 16:41
      Ich denke, man kommt bei TVÖD minus "unwesentlich" raus. Zu wenig, um zufrieden zu sein, gerade genug, um den Massenexodus zu verhindern.

      Wie schon mal gesagt, wenn das verhauen wird, war es das -vorerst- auf der Ebene der Bezirksverwaltungen.
      Dienstgebäude marode, IT vorsintflutlich, Arbeitspensum abartig, Stimmung mies, Gehalt mies, Strukturen marode, geil.

      Das werden auch die AG wissen, bei uns laufen Stellenausschreibungen, und zwar keine Ingenieure, 5-7x, bis sich irgendwer bewirbt.

      Man müsste eben endlich mal die Entgeltordnung anfassen, um dem entgegenzuwirken.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Wean25 am 08.12.2023 16:41
      Was viele immer vergessen: Im TvÖD ist die Arbeitszeit bereits auf 38,5h vereinbart worden. Heißt selbst bei Übernahme des TvÖD Ergebnisses wäre es eine Schlechterstellung!

      In welchem TVöD gibt es einen 38,5 Stundenwoche? Also in dem einzigen, den ich kenne gibt es eine Arbeitszeit vom 39 Stunden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 16:44
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 16:45
      Achja und Jugend/Azubis/Dualis ist natürlich auch noch ein Thema.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 16:48
      Stufengleiche Höhergruppierung
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: mpai am 08.12.2023 16:48
      Entscheidend ist, was hinten rauskommt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 16:49
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)


      Bei der aktuellen großen Nachfrage an Pflegepersonal und SuE könnte ich mir vorstellen sind diese Posten bereits in Kategorie 1 aufzufinden
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Schwarztee am 08.12.2023 16:51
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 16:52
      Wäre auch meine Vermutung. Genauso könnte Starßenbau gut laufen, da man da in direkter Konkurrenz zum TVöD ist. Anders sieht es bei den Studierenden aus; da würde ich doch eher vermuten, dass da wenig Lobby einerseits und wenig Entgegenkommen von den AG andererseits da sein wird -- ich vermute, der TVStud fällt unter "da konnten wir leider nichts erreichen"...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: mpai am 08.12.2023 16:52
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Entscheidend ist nur die Höhe des Abschlusses. Die ganzen Themen jucken doch kaum einen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 16:55
      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      Nu, warum Leute mit (noch laufender) Hochschulausbildung, die Aufgaben aus der Lehre übernehmen, teilweise nur mit Mindestlohn nach Hause geschickt werden, und solche mit abgeschlossener Hochschulausbildung ggf. nur mit z.B. 14€/h; also in etwa der EG 2, ist schon verwunderlich...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Haxley am 08.12.2023 16:56
      Ab wann gilt denn im TVöD die 38,5h-Woche?
      https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/tvoed-office-professional/arbeitszeit-211-regelungen-des-tvoed-unter-beruecksichtigung-der-sich-aus-den-aktuellen-tarifabschluessen-ergebenden-aenderungen_idesk_PI13994_HI1562241.html
      Ist schon über 4 Jahre vereinbart und wird Schrittweise umgesetzt, aktuell bei 39h.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 16:57
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Entscheidend ist nur die Höhe des Abschlusses. Die ganzen Themen jucken doch kaum einen.
      Ist so ... Und wenn überhaupt noch die stufengleiche Höhergruppierung, die dieses Jahr nicht mal gefordert wurde.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: m0nkeyy am 08.12.2023 16:57
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)


      Bei der aktuellen großen Nachfrage an Pflegepersonal und SuE könnte ich mir vorstellen sind diese Posten bereits in Kategorie 1 aufzufinden

      Das will ich mal hoffen :D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 17:01
      da kommt doch heute eh nichts mehr. morgen sind wir schlauer
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 08.12.2023 17:01
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Entscheidend ist nur die Höhe des Abschlusses. Die ganzen Themen jucken doch kaum einen.

      Da liegst du aber gewaltig falsch. Gerade im SuE liegt der TV-L viel weiter zurück aufgrund der extra SuE-Zulage, die im TvÖD gezahlt wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 17:05
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Entscheidend ist nur die Höhe des Abschlusses. Die ganzen Themen jucken doch kaum einen.

      Da liegst du aber gewaltig falsch. Gerade im SuE liegt der TV-L viel weiter zurück aufgrund der extra SuE-Zulage, die im TvÖD gezahlt wird.
      Denke aber ehrlich gesagt auch, das interessiert nicht so viele ...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: GutenAppetit am 08.12.2023 17:06
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)


      Bei der aktuellen großen Nachfrage an Pflegepersonal und SuE könnte ich mir vorstellen sind diese Posten bereits in Kategorie 1 aufzufinden

      Was ist SuE?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 17:07
      Sozial- und Erziehungsdienst, was im TV-L durch die S-Tabelle abgebildet wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 08.12.2023 17:07
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Entscheidend ist nur die Höhe des Abschlusses. Die ganzen Themen jucken doch kaum einen.

      Da liegst du aber gewaltig falsch. Gerade im SuE liegt der TV-L viel weiter zurück aufgrund der extra SuE-Zulage, die im TvÖD gezahlt wird.
      Denke aber ehrlich gesagt auch, das interessiert nicht so viele ...

      Sonst wäre es nicht dauernd Thema, wenn es niemanden interessieren würde.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: GutenAppetit am 08.12.2023 17:07
      da kommt doch heute eh nichts mehr. morgen sind wir schlauer

      Können die uns nicht einfach mehr Geld geben und das Wochenende geniessen?  :'( :'(
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: GutenAppetit am 08.12.2023 17:09
      Was mir genügen würde:
      Sockel 200 + 5,5 %
      IAP 3000€
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 08.12.2023 17:14
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Welche Forderungen gibt es denn für das Pflegepersonal an Unikliniken? Mir sind keine bekannt....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 17:19
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Entscheidend ist nur die Höhe des Abschlusses. Die ganzen Themen jucken doch kaum einen.

      Da liegst du aber gewaltig falsch. Gerade im SuE liegt der TV-L viel weiter zurück aufgrund der extra SuE-Zulage, die im TvÖD gezahlt wird.
      Denke aber ehrlich gesagt auch, das interessiert nicht so viele ...

      Na wenn du das nicht denkst, wird’s auch nicht so sein 😎

      Nachrichten geguckt in letzter Zeit ?.

      Ich glaube schon dass diese Berufsgruppen daran interessiert sind.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 08.12.2023 17:28
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Entscheidend ist nur die Höhe des Abschlusses. Die ganzen Themen jucken doch kaum einen.

      Da liegst du aber gewaltig falsch. Gerade im SuE liegt der TV-L viel weiter zurück aufgrund der extra SuE-Zulage, die im TvÖD gezahlt wird.
      Denke aber ehrlich gesagt auch, das interessiert nicht so viele ...

      Na wenn du das nicht denkst, wird’s auch nicht so sein 😎

      Nachrichten geguckt in letzter Zeit ?.

      Ich glaube schon dass diese Berufsgruppen daran interessiert sind.

      lasst euch doch nicht so triggern. Skivieren hat mit Sicherheit 2 neue Accounts geschaffen.

      Einfach links liegen lassen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 17:37
      Dabei ist es aber nunmal auch so, dassder Beamte "Nur" das bekommt, was in den Verhandlungen erreicht wird.

      Nein, Beamte bekommen das, was ihnen gesetzlich als amtsangemessene Besoldung zusteht -- bzw., wenn nicht, dann können (und leider müssen) sie sich dies gerichtlich erstreiten.

      Angestellte erhalten, was sie vertraglich aushandeln. Da hilft dann auch nachträglich kein Gericht, wenn das Ergebnis mies war.

      Zitat
      Trennen wir das ganze und Beamte müssten unabhängig Besoldet werden, (was eigentlich auch so ist, da die Vesoldung auf Gesetze beruht) wäre die Alimentation evtl. Sogar höher...

      Da die Rechtslage zwischen Angestellten und Beamten grundverschieden ist, gibt es eine Trennung. Sie wird nur offenbar von relevanten Personen ignoriert.

      Zitat
      Daraus resultieren viel höhere Kosten für die Länder.

      Jep, was man an den Versuchen, irgendwie mit recht "kreativen Methoden" die amtsangemessene Besoldung herzustellen, auch sieht. Nur: Dazu sind die Länder (und der Bund) gesetzlich verpflichtet. Da wäre es auch kein Argument, dass die Angestellten ja weniger bekommen, also die Beamten auch nicht so viel brauchen. Sprich: Die Kosten für die Beamten sind sowieso da -- und sollten in den Verhandlungen über die Bezahlung der Angestellten also auch keine Rolle spielen. Dort geht es darum, wie viel die Arbeitskraft der Angestellten wert ist.

      Du Verwechselst Realität mit Gesetzgebung.
      Natürlich sollte der Beamte bekommen, was ihm zusteht oder er kann es einklagen. Aber tatsächlich übernehmen die Länder "nur" die Tarifabschlüsse.

      Was glaubst du wie viele Beamte das ruhig stellt?

      Auf jeden Fall sehe ich die Trennung der beiden nicht notwendigerweise als Gewinn für die Verhandlungen der Angestellten.
      Würde die Gesetzgebung umgesetzt werden, müssten die Beamten und Versorgungsempfänger zwar nicht mehr von der TDL bei Verhandlungen mit in Betracht gezogen werden. Aber hohe Summen würden für eben die Beamten und Versorgungsempfänger im Kostenpunkt des Haushalts auftauchen und von vornherein nicht zur Verfügung stehen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.12.2023 17:52
      Ab wann gilt denn im TVöD die 38,5h-Woche?
      https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/tvoed-office-professional/arbeitszeit-211-regelungen-des-tvoed-unter-beruecksichtigung-der-sich-aus-den-aktuellen-tarifabschluessen-ergebenden-aenderungen_idesk_PI13994_HI1562241.html
      Ist schon über 4 Jahre vereinbart und wird Schrittweise umgesetzt, aktuell bei 39h.

      Wo liest du das denn hier? Oder im TVÖD?
      2020 wurde lediglich die Angleichung der Arbeitszeit Ost an West beschlossen, also auf 39h.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Meierheim am 08.12.2023 17:54
      Dabei ist es aber nunmal auch so, dassder Beamte "Nur" das bekommt, was in den Verhandlungen erreicht wird.

      Nein, Beamte bekommen das, was ihnen gesetzlich als amtsangemessene Besoldung zusteht -- bzw., wenn nicht, dann können (und leider müssen) sie sich dies gerichtlich erstreiten.

      Angestellte erhalten, was sie vertraglich aushandeln. Da hilft dann auch nachträglich kein Gericht, wenn das Ergebnis mies war.

      Zitat
      Trennen wir das ganze und Beamte müssten unabhängig Besoldet werden, (was eigentlich auch so ist, da die Vesoldung auf Gesetze beruht) wäre die Alimentation evtl. Sogar höher...

      Da die Rechtslage zwischen Angestellten und Beamten grundverschieden ist, gibt es eine Trennung. Sie wird nur offenbar von relevanten Personen ignoriert.

      Zitat
      Daraus resultieren viel höhere Kosten für die Länder.

      Jep, was man an den Versuchen, irgendwie mit recht "kreativen Methoden" die amtsangemessene Besoldung herzustellen, auch sieht. Nur: Dazu sind die Länder (und der Bund) gesetzlich verpflichtet. Da wäre es auch kein Argument, dass die Angestellten ja weniger bekommen, also die Beamten auch nicht so viel brauchen. Sprich: Die Kosten für die Beamten sind sowieso da -- und sollten in den Verhandlungen über die Bezahlung der Angestellten also auch keine Rolle spielen. Dort geht es darum, wie viel die Arbeitskraft der Angestellten wert ist.

      Du Verwechselst Realität mit Gesetzgebung.
      Natürlich sollte der Beamte bekommen, was ihm zusteht oder er kann es einklagen. Aber tatsächlich übernehmen die Länder "nur" die Tarifabschlüsse.

      Was glaubst du wie viele Beamte das ruhig stellt?

      Auf jeden Fall sehe ich die Trennung der beiden nicht notwendigerweise als Gewinn für die Verhandlungen der Angestellten.
      Würde die Gesetzgebung umgesetzt werden, müssten die Beamten und Versorgungsempfänger zwar nicht mehr von der TDL bei Verhandlungen mit in Betracht gezogen werden. Aber hohe Summen würden für eben die Beamten und Versorgungsempfänger im Kostenpunkt des Haushalts auftauchen und von vornherein nicht zur Verfügung stehen.
      Nein, die Länder übernehmen nicht automatisch die Tarifabschlüsse des TVL für die Beamten. Zwar ist der DBB an den Tarifverhandlungen beteiligt, über die Umsetzung der Ergebnisse entscheiden dann aber die Landesparlamente. Daher ist ja die Besoldung in jedem Bundesland unterschiedlich. In den letzten Jahren hat man sich weitgehend am TVL-Ergebnis orientiert, aber fast immer mit prozentualen Abschlägen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 18:14
      Das macht es doch nicht besser...
      Der TVL legt vor und die Länderbesoldung bleibt gleich oder etwas niedriger.
      Was würde eurer Meinung denn geschehen, wenn die Beamtenbesoldung garnicht mehr an die Verhandlungen angelehnt werden?
      Ich lese immer nur, dass es zu trennen ist, aber nie was das genau bedeuten könnte.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Wean25 am 08.12.2023 18:17
      Ab wann gilt denn im TVöD die 38,5h-Woche?
      https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/tvoed-office-professional/arbeitszeit-211-regelungen-des-tvoed-unter-beruecksichtigung-der-sich-aus-den-aktuellen-tarifabschluessen-ergebenden-aenderungen_idesk_PI13994_HI1562241.html
      Ist schon über 4 Jahre vereinbart und wird Schrittweise umgesetzt, aktuell bei 39h.
      § 6 TVöD

      (1) Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt ausschließlich der Pausen für
      a) die Beschäftigten des Bundes durchschnittlich 39 Stunden wöchentlich,

      b)die Beschäftigten der Mitglieder eines Mitgliedverbandes der VKA im Tarifgebiet West durchschnittlich 39 Stunden wöchentlich; im Tarifgebiet Ost durchschnittlich 40 Stunden wöchentlich,

      ab dem 1. Januar 2022 durchschnittlich 39,5 Stunden wöchentlich und
      ab dem 1. Januar 2023 durchschnittlich 39,0 Stunden wöchentlich.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 18:18
      @Grandia: Ganz einfach: Gewerkschaften und TDL machen ihren Job und verhandeln über die Gehälter der Beschäftigten, während die Landesparlamente den ihren machen und die jeweiligen Beamten entsprechend ihrer Vorgaben besolden. Dazu haben sie vom Bundesverfassungsgericht Prüfkritierien an die Hand bekommen, wovon eines unter mehreren die vergleichende Betrachtung mit der Bezahlung der Angestellten im öffentlichen Dienst ist. Eines, nicht das einzige und auch nicht das wesentliche...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 18:25
      @Grandia: Ganz einfach: Gewerkschaften und TDL machen ihren Job und verhandeln über die Gehälter der Beschäftigten, während die Landesparlamente den ihren machen und die jeweiligen Beamten entsprechend ihrer Vorgaben besolden. Dazu haben sie vom Bundesverfassungsgericht Prüfkritierien an die Hand bekommen, wovon eines unter mehreren die vergleichende Betrachtung mit der Bezahlung der Angestellten im öffentlichen Dienst ist. Eines, nicht das einzige und auch nicht das wesentliche...

      Klar, das wäre total toll und schön.
      Aber auch in diesem Fall gibt es nicht unendlich Geld zu verteilen. Wer zuerst kommt, gewinnt?

      Ich will doch nur sagen: So unterschiedlich die Gelder verteilt werden, so wenig können die Gesamten Ausgaben, also auch die von Beamten und Angestellten einfach außer Acht gelassen werden, um "bessere" Abschlüsse zu erzielen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 18:27
      Es macht manchmal den Eindruck als wenn hier Leute schreiben, die einfach unendlich Kredite aufnehmen, wenn die Haushaltsplanung nicht alle Wünsche erfüllen kann.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Meierheim am 08.12.2023 18:28
      Das macht es doch nicht besser...
      Der TVL legt vor und die Länderbesoldung bleibt gleich oder etwas niedriger.
      Was würde eurer Meinung denn geschehen, wenn die Beamtenbesoldung garnicht mehr an die Verhandlungen angelehnt werden?
      Ich lese immer nur, dass es zu trennen ist, aber nie was das genau bedeuten könnte.
      Ich könnte mir vorstellen, dass dann der DBB gesondert mit den Ländern verhandeln würde. Ob damit etwas gewonnen ist wage ich zu bezweifeln.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 18:30
      Ich verfange mich hier wieder...
      Zu viel Zeit, wenn Korrekturen und Woche durch sind.
      Notfalls muss da ein Admin ran, falls es wieder zu OT ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 08.12.2023 18:31
      Das macht es doch nicht besser...
      Der TVL legt vor und die Länderbesoldung bleibt gleich oder etwas niedriger.
      Was würde eurer Meinung denn geschehen, wenn die Beamtenbesoldung garnicht mehr an die Verhandlungen angelehnt werden?
      Ich lese immer nur, dass es zu trennen ist, aber nie was das genau bedeuten könnte.
      Ich könnte mir vorstellen, dass dann der DBB gesondert mit den Ländern verhandeln würde. Ob damit etwas gewonnen ist wage ich zu bezweifeln.
      Worüber soll der DBB gesondert verhandeln?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VaPi am 08.12.2023 18:42
      Wenn die Länder anfangen würden die Beamten korrekt zu alimentieren, wäre für die Angestellten gar nix mehr da :).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 18:44
       Die Beamten freut‘s und die Angestellten finden es eher doof!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 18:50
      Also die Hauptforderung ist natürlich ein großer Brocken
      Und bei den Erwartungen gibt es ja 6 Themen
      - Stadtstaaten
      - SuE
      - TVSTUD
      - Pflege in Justiz, Maßregelvollzug, Unikliniken
      - Gesundheitsdienste, Psychiatrie
      - Straßenbau Straßenverwaltung

      Ich mache jetzt keine Einschätzung, was große Brocken und was kleine Brocken sind ;)

      Habe, ehrlich gesagt, keine hohe Meinung von der TV-Stud-Diskussion.

      ALLE anderen Punkte sind imho wichtiger.
      Entscheidend ist nur die Höhe des Abschlusses. Die ganzen Themen jucken doch kaum einen.

      Da liegst du aber gewaltig falsch. Gerade im SuE liegt der TV-L viel weiter zurück aufgrund der extra SuE-Zulage, die im TvÖD gezahlt wird.
      Denke aber ehrlich gesagt auch, das interessiert nicht so viele ...

      Na wenn du das nicht denkst, wird’s auch nicht so sein 😎

      Nachrichten geguckt in letzter Zeit ?.

      Ich glaube schon dass diese Berufsgruppen daran interessiert sind.
      Klar interessiert es diese Berufsgruppen, aber die bilden glaube ich noch nicht die Mehrheit oder? Also handelt es sich eher um eine Minderheit, das war damit gemeint. Und wenn du regelmäßig Nachrichten schaust, dann weißt du ja, dass wir gerade noch ganz andere Probleme auf der Welt haben. Dann muss man nicht direkt so emotional reagieren.

      Leute, könnt ihr mal bitte alle etwas runter kommen?

      Es wird ein gutes Ergebnis geben.  :) Ihr müsst halt schon ein bisschen ins Vertrauen gehen. So wie hier einige drauf sind, wundert es mich nämlich nicht, dass noch immer keine Einigung erzielt wurde ...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: TV-Ler am 08.12.2023 18:56
      Was hat das Draufsein der Leute hier im Forum mit dem Ergebnis der Verhandlungen zu tun?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 19:02
      Was hat das Draufsein der Leute hier im Forum mit dem Ergebnis der Verhandlungen zu tun?

      Ich für meinen Teil bin einfach nur gern am spekulieren bzw. Streite gerne...
      Klar wird es eine Einigung geben.
      Notfalls im Januar, wenn die Wernecke und Weselsky ein paar Tage zusammen für gebündelt Streiks aufrufen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Luadsr am 08.12.2023 19:03
      Ein Glück geht Berlin in Bezug auf die Verhandlungen einen eigenen Weg. Die Beamten in Berlin gehen in den nächsten Jahren so oder so mit einem Plus nach Hause.


      https://www.tagesspiegel.de/berlin/mehr-geld-fur-berliner-beamte-anpassung-an-bundesniveau-wurde-uber-200-millionen-euro-kosten-10481473.html
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: GutenAppetit am 08.12.2023 19:03
      @sozialarbeiter: gibt's schon was neues?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Simia am 08.12.2023 19:06
      Ein Glück geht Berlin in Bezug auf die Verhandlungen einen eigenen Weg. Die Beamten in Berlin gehen in den nächsten Jahren so oder so mit einem Plus nach Hause.


      https://www.tagesspiegel.de/berlin/mehr-geld-fur-berliner-beamte-anpassung-an-bundesniveau-wurde-uber-200-millionen-euro-kosten-10481473.html

      Berlin kann sowas auch einfach machen, die hängen am Steuertopf von Brandenburg und geben damit deren Geld aus.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 19:09
      Gegen 17 Uhr wurde als Reaktion auf unser Gegenangebot ein uns alle vollkommendes überraschendes drittes Angebot von AG Seite gemacht. Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause. Für die, sich immer drüber lustig machen: ich bekomme nun den sagenumwobenen Lachs zum Abendessen bekommen.  Unsere Reaktion wird gleich an die AG überreicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 19:10
      Endlich: Lachs-Happchen! ;-)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 19:14
      Das klingt ja nach Einigung :-)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 19:18
      Jetzt einmal beherzt durch die Hose atmen.
      🧘
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Lämpel am 08.12.2023 19:19
      Gegen 17 Uhr wurde als Reaktion auf unser Gegenangebot ein uns alle vollkommendes überraschendes drittes Angebot von AG Seite gemacht. Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause. Für die, sich immer drüber lustig machen: ich bekomme nun den sagenumwobenen Lachs zum Abendessen bekommen.  Unsere Reaktion wird gleich an die AG überreicht.

      Komm schon, raus mit den Details!  :)

      Wie war der Lachs?!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 19:22
      3 Jahre, 3k IAP und 15% in 2 Schritten in 2025 und 2026?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: RubberDuck am 08.12.2023 19:23
      Gegen 17 Uhr wurde als Reaktion auf unser Gegenangebot ein uns alle vollkommendes überraschendes drittes Angebot von AG Seite gemacht. Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause. Für die, sich immer drüber lustig machen: ich bekomme nun den sagenumwobenen Lachs zum Abendessen bekommen.  Unsere Reaktion wird gleich an die AG überreicht.

      Die Frage hier ist eher in welche Richtung es geht mit dem Angebot. Kann ja auch Schockstarre auslösen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 19:24
      das würde man denke anders formulieren
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Krokodigel am 08.12.2023 19:28
      Ist das spannend ...  ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 08.12.2023 19:29
      wie lange dauert die Verschnaufpause? Wir sind alle gespannt und ihr wollt doch sicherlich bald ins Wochenende starten...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HammerImaSchon am 08.12.2023 19:30
      Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause.

      Wenn es ein gutes Angebot gewesen wäre, dann gäbs wohl keine hitzigen Diskussionen.

      Klingt eher nach zwei Lagern:
      A: "Das ist etwas besser als zuvor, aber nach wie vor ein Witz!"
      B: "TDL ist so stur! Da wird nicht mehr drin sein. Können wir das nicht schon als Erfolg verkaufen?!"
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cherrys am 08.12.2023 19:31
      Gegen 17 Uhr wurde als Reaktion auf unser Gegenangebot ein uns alle vollkommendes überraschendes drittes Angebot von AG Seite gemacht. Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause. Für die, sich immer drüber lustig machen: ich bekomme nun den sagenumwobenen Lachs zum Abendessen bekommen.  Unsere Reaktion wird gleich an die AG überreicht.

      moin, ich hab die 400 Seiten hier nicht alle gelesen, aber woher ist denn deine Quelle?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 08.12.2023 19:32
      Als Erfolg wird selbst das schlechteste Ergebnis verkauft.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 08.12.2023 19:33
      Gegen 17 Uhr wurde als Reaktion auf unser Gegenangebot ein uns alle vollkommendes überraschendes drittes Angebot von AG Seite gemacht. Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause. Für die, sich immer drüber lustig machen: ich bekomme nun den sagenumwobenen Lachs zum Abendessen bekommen.  Unsere Reaktion wird gleich an die AG überreicht.

      moin, ich hab die 400 Seiten hier nicht alle gelesen, aber woher ist denn deine Quelle?

      Er ist die Quelle!

      Das wollte ich schon immer mal sagen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 08.12.2023 19:34
      Darf die Quelle denn hier posten? 
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 19:36
      ist doch recht anonym
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: koala am 08.12.2023 19:37
      Ich will mir bis 20 Uhr noch einen Frisörtermin buchen, wäre schön wenn’s bis dahin gedroppt wäre 🥲
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 08.12.2023 19:37
      Das stimmt... Inhaltlich gibt er ja auch nicht wirklich brauchbare Informationen weiter...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 19:40
      Geht jetzt alle bitte ins Vertrauen, es scheint ernst zu werden. Wenn wir alle positive Energie schicken, dann kann es gut werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cherrys am 08.12.2023 19:45
      Geht jetzt alle bitte ins Vertrauen, es scheint ernst zu werden. Wenn wir alle positive Energie schicken, dann kann es gut werden.

      ja, die positiven chakren reißens bestimmt raus  ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Highwaystar am 08.12.2023 19:45
      C'mon:

      1.500,- IAP in 03/24
      1.500,- IAP in 04/24
      Verzicht auf eine fällige Erhöhung bereits ab 10/23
      100% JSZ für alle ab 10/2024
      7,5% für alle ab 05/24
      weitere 5,5% ab 05/25
      keine willkürlichen Zulagen für einzelne Städte
      Stufe 6 weitere 5% plus...

      Bitte SO abschließen, danke!

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: mpai am 08.12.2023 19:47
      Gegen 17 Uhr wurde als Reaktion auf unser Gegenangebot ein uns alle vollkommendes überraschendes drittes Angebot von AG Seite gemacht. Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause. Für die, sich immer drüber lustig machen: ich bekomme nun den sagenumwobenen Lachs zum Abendessen bekommen.  Unsere Reaktion wird gleich an die AG überreicht.
      Ich würde lieber Currywurst mit Pommes essen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 19:51
      Gegen 17 Uhr wurde als Reaktion auf unser Gegenangebot ein uns alle vollkommendes überraschendes drittes Angebot von AG Seite gemacht. Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause. Für die, sich immer drüber lustig machen: ich bekomme nun den sagenumwobenen Lachs zum Abendessen bekommen.  Unsere Reaktion wird gleich an die AG überreicht.
      Ich würde lieber Currywurst mit Pommes essen.
        ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 19:55
      weiß jmd wann man mit irgendeiner Erklärung rechnen kann?
      Sei es positiv oder eben negativ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Modulator am 08.12.2023 20:01
      weiß jmd wann man mit irgendeiner Erklärung rechnen kann?
      Sei es positiv oder eben negativ?

      Nein.
      Nicht einmal die Teilnehmer der Runde wissen das.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MarieH am 08.12.2023 20:02
      Gegen 17 Uhr wurde als Reaktion auf unser Gegenangebot ein uns alle vollkommendes überraschendes drittes Angebot von AG Seite gemacht. Das wurde lange hitzig diskutiert. Jetzt eine kleine Verschnaufpause. Für die, sich immer drüber lustig machen: ich bekomme nun den sagenumwobenen Lachs zum Abendessen bekommen.  Unsere Reaktion wird gleich an die AG überreicht.
      Ich würde lieber Currywurst mit Pommes essen.
      Für uns gibt's zu Besprechungen nicht mal mehr Kaffee /Tee oder eine Flasche Wasser. Aber für eurer leibliches Wohl ist scheinbar bestens gesorgt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.12.2023 20:03
      Kommt drauf an, wie weit man auseinanderliegt.
      Entweder man vertagt sich oder man rauft sich irgendwann zusammen und das kann jeweils jetzt gleich oder spät in der Nacht sein. Dementsprechend kann auch eine Erklärung schnell kommen oder eben nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Erpelente am 08.12.2023 20:06
      Dieser Eiertanz, der hier über 2 Monate aufgeführt wurde, ist einfach nur noch peinlich.

      Wie kann man von Anfang an 3 Runden planen und 1 Monat Pause zwischen Runde 2 und Runde 3 festlegen? Dafür gibt es absolut keinen Grund.

      Kommt man sich nicht dumm dabei vor, 2 völlig sinnlose Treffen abzuhalten?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Prüller am 08.12.2023 20:15
      Das war ja mal eine sehr gute Berichterstattung bei der ARD Tagesschau.......
      Das Interesse ist schon klasse.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Bauernopfer am 08.12.2023 20:21
      Dieser Eiertanz, der hier über 2 Monate aufgeführt wurde, ist einfach nur noch peinlich.

      Wie kann man von Anfang an 3 Runden planen und 1 Monat Pause zwischen Runde 2 und Runde 3 festlegen? Dafür gibt es absolut keinen Grund.
      Na Erpelente, wenn sich einer mit Eiertänzen auskennt, dann wohl du :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Doppelkeks am 08.12.2023 20:21
      Dieser Eiertanz, der hier über 2 Monate aufgeführt wurde, ist einfach nur noch peinlich.

      Wie kann man von Anfang an 3 Runden planen und 1 Monat Pause zwischen Runde 2 und Runde 3 festlegen? Dafür gibt es absolut keinen Grund.

      Kommt man sich nicht dumm dabei vor, 2 völlig sinnlose Treffen abzuhalten?

      Ein Schelm wer da böses denkt ;-)

      Zum einen hat es System, so kann man immer sagen, war eine schwere Verhandlung.
      Zum anderen ist es in Potsdam immer einen Ausflug Wert, lecker Verköstigung ist ebenso vorhanden....

      Aber du hast vollkommen Recht, das ist alles recht absurd und wirkt maximal konstruiert. Allein die schlechte Vorbereitung auf diese Verhandlungen und das nicht Existieren von Angeboten nach zwei Runden ist echt ein Armutszeugnis von beiden Seiten!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 20:23
      Meine quelle bin ich selbst und meine 600 bisherigen Beiträge, die darauf vermuten lassen, dass ich kein Troll bin, der nur müll schreibt.

      Gab jetzt mehrere 4 Augengespräche zwischen Frank und Andreas. Haben uns wieder auf den vorigen Verhandlungsstand mit deutlichen Schritt zu uns bewegt.
      Zwischendurch hatte ich aber schon Herzkasper.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 08.12.2023 20:27
      Meine quelle bin ich selbst und meine 600 bisherigen Beiträge, die darauf vermuten lassen, dass ich kein Troll bin, der nur müll schreibt.

      Gab jetzt mehrere 4 Augengespräche zwischen Frank und Andreas. Haben uns wieder auf den vorigen Verhandlungsstand mit deutlichen Schritt zu uns bewegt.
      Zwischendurch hatte ich aber schon Herzkasper.

      Danke für deine Berichterstattung, sonst würden wir hier alle auf dem Trockenen sitzen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MasterNoname89 am 08.12.2023 20:28
      Meine quelle bin ich selbst und meine 600 bisherigen Beiträge, die darauf vermuten lassen, dass ich kein Troll bin, der nur müll schreibt.

      Gab jetzt mehrere 4 Augengespräche zwischen Frank und Andreas. Haben uns wieder auf den vorigen Verhandlungsstand mit deutlichen Schritt zu uns bewegt.
      Zwischendurch hatte ich aber schon Herzkasper.

      Wie lange gehen denn die Verhandlungen heute noch und ist absehbar, dass es auf ein Ergebnis hinauslaufen wird oder eher nicht?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussio
      Beitrag von: Muschebubu am 08.12.2023 20:29



      Berlin kann sowas auch einfach machen, die hängen am Steuertopf von Brandenburg und geben damit deren Geld aus.

      Nur aus reinem Interesse, welchen Steuertopf meinst du da genau? Den, dass auch Brandenburg Gelder aus dem Länderfinanzausgleich bezieht, also ebenso Nehmerland ist?

      Und nun nicht ungeduldig werden. Wir haben mühsam mit viel Offtopic dieses Thema am Laufen gehalten, da wird uns doch nun nicht die Puste ausgehen  8)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 20:37
      Nachträglich wäre mal interessant, wie die Verhandlungen gelaufen sind: Wer hat was wann angeboten; und wie ist man dann doch zusammengekommen? (Das unterstellt natürlich eine Einigung, die hoffentlich zu Gunsten der AN-Seite ausfällt...)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Hurbert am 08.12.2023 20:38
      Meine quelle bin ich selbst und meine 600 bisherigen Beiträge, die darauf vermuten lassen, dass ich kein Troll bin, der nur müll schreibt.

      Gab jetzt mehrere 4 Augengespräche zwischen Frank und Andreas. Haben uns wieder auf den vorigen Verhandlungsstand mit deutlichen Schritt zu uns bewegt.
      Zwischendurch hatte ich aber schon Herzkasper.

      Das hört sich ja fast so an, als ob die TdL mitten in den Verhandlungen ihr "Angebot" zurückgezogen hätte und ein schlechteres gefolgt sei... Und jetzt gibt man sich großzügig und kehrt in die Nähe des ursprünglichen Angebots zurück? Würde mich ehrlich gesagt nicht einmal wundern :-X.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Alitalia am 08.12.2023 20:43
      Das mit der Stadtstaatenzulage ist schon recht unfair, als ob es z.B. in den Landeshauptstädten der anderen Bundesländer nicht teuer wäre. Sollen sie halt wieder eine Wohnortzulage gewähren, das wäre fairer, aber auch teurer, da mehr davon profitieren würden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Mario Nette am 08.12.2023 20:44
      Meine quelle bin ich selbst und meine 600 bisherigen Beiträge, die darauf vermuten lassen, dass ich kein Troll bin, der nur müll schreibt.

      Gab jetzt mehrere 4 Augengespräche zwischen Frank und Andreas. Haben uns wieder auf den vorigen Verhandlungsstand mit deutlichen Schritt zu uns bewegt.
      Zwischendurch hatte ich aber schon Herzkasper.

      Das hört sich ja fast so an, als ob die TdL mitten in den Verhandlungen ihr "Angebot" zurückgezogen hätte und ein schlechteres gefolgt sei... Und jetzt gibt man sich großzügig und kehrt in die Nähe des ursprünglichen Angebots zurück? Würde mich ehrlich gesagt nicht einmal wundern :-X.

      Kann ja auch einfach heißen, dass man sich schon in einem Punkt einig war (z. B. (!) 8 % mehr auf die Tabelle) und man dann noch in anderen Bereichen eine Einigung brauchte und dann gesagt hat, wir kommen euch bei Punkt x entgegen, dafür könne wir aber nur nocb 7 % bieten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 20:48
      Das mit der Stadtstaatenzulage ist schon recht unfair, als ob es z.B. in den Landeshauptstädten der anderen Bundesländer nicht teuer wäre. Sollen sie halt wieder eine Wohnortzulage gewähren, das wäre fairer, aber auch teurer, da mehr davon profitieren würden.

      Dieser Neid ist nicht zielführend. Der Frankfurter und die Kölnerin bekommen keinen Cent mehr oder weniger, wenn der Hamburger oder die Berlinerin eine Zulage erhält. Die müssten eben Hamburg oder Berlin zahlen; damit haben Hessen und NRW immer noch die gleichen Ausgaben, können sich also auch das gleiche leisten.

      Und warum sollen gut organisierte Gruppen nicht entsprechend mehr herausholen können? Das ist ja gerade das Druckmittel, was Gewerkschaften haben, dass sie bei hohem Organisationsgrad dem AG Schaden zufügen können, und deshalb entsprechend mehr fordern können...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Reisinger850 am 08.12.2023 20:51
      Kommst du aus HH oder Berlin?
      Wenn mehr für die einen bei rauskommt, drückt man damit sicher den Gesamtunfang
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cherrys am 08.12.2023 20:53
      Meine quelle bin ich selbst und meine 600 bisherigen Beiträge, die darauf vermuten lassen, dass ich kein Troll bin, der nur müll schreibt.

      Gab jetzt mehrere 4 Augengespräche zwischen Frank und Andreas. Haben uns wieder auf den vorigen Verhandlungsstand mit deutlichen Schritt zu uns bewegt.
      Zwischendurch hatte ich aber schon Herzkasper.

      Nicht gleich unter Generalverdacht stellen, ich hab nirgendwo was von Troll geschrieben, nur wenn jemand scheinbar so genau gezielt berichtet und keine Quelle angibt, kann ja ganz normal gefragt werden, es könnte ja auch sein, dass das von irgendeinem Twitter Account, Gewerkschaftswebsite etc ist. dann könnte man es auch direkt dort verfolgen -wenn es von extern wäre-
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 20:58
      Kommst du aus HH oder Berlin?
      Wenn mehr für die einen bei rauskommt, drückt man damit sicher den Gesamtunfang

      Das ist eben Quatsch: Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder werden von den entsprechenden Ländern bezahlt; jedes Land bezahlt die eigenen Angestellten. Da wird nicht alles in einen Topf geworfen und dann wieder aufgeteilt. Und wenn die TdL zustimmt, dass die Stadtstaaten eine Zulage zahlen dürfen, dann erhöht dies die Ausgaben ausschließlich für diese, nicht für die anderen.

      btw: Nein, ich würde nicht von einer Stadtstaaten-Zulage profitieren.

      Hier scheint bei einigen nicht klar zu sein, dass Angestellte nicht alimentiert werden. Es ist der AG-Seite völlig egal, was man sich als AN vom Gehalt leisten kann. Als Angestellte_r tauscht man Arbeit gegen Geld; und im Vertrag legt man fest, wie der Umrechnungskurs dafür ist. Die Gewerkschaften vertreten dabei als Zusammenschluss die AN-Seite. (Ja, das ist verkürzt.) Relevant ist nun in den Verhandlungen nur, wie man Einfluss auf diesen Umrechnungskurs nehmen kann. Man kann sagen, dass man ja soundsoviel Gewinn für das Unternehmen erwirtschaftet hat, die eigene Arbeit also soundso wertvoll ist, und man auch entsprechend entlohnt werden will. Oder man kann sagen, dass man soundso viel wert ist, da die Konkurrenz entsprechend zahlt -- und wenn man dies hier nicht bekommt, dann geht man eben zu ihr. Oder man kann sagen, "liebe AG, wenn ihr uns nicht soundso viel zahlt, dann dreht sich hier kein Rad mehr". Jeweils könnte die AG-Seite sagen, "mach doch" -- muss dann aber mit den Konsequenzen umgehen. Jammern dagegen wird niemanden beindrucken...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Alitalia am 08.12.2023 21:00
      Das mit der Stadtstaatenzulage ist schon recht unfair, als ob es z.B. in den Landeshauptstädten der anderen Bundesländer nicht teuer wäre. Sollen sie halt wieder eine Wohnortzulage gewähren, das wäre fairer, aber auch teurer, da mehr davon profitieren würden.

      Dieser Neid ist nicht zielführend. Der Frankfurter und die Kölnerin bekommen keinen Cent mehr oder weniger, wenn der Hamburger oder die Berlinerin eine Zulage erhält. Die müssten eben Hamburg oder Berlin zahlen; damit haben Hessen und NRW immer noch die gleichen Ausgaben, können sich also auch das gleiche leisten.

      Und warum sollen gut organisierte Gruppen nicht entsprechend mehr herausholen können? Das ist ja gerade das Druckmittel, was Gewerkschaften haben, dass sie bei hohem Organisationsgrad dem AG Schaden zufügen können, und deshalb entsprechend mehr fordern können...

      Das hat null mit Neid zu tun, es ist viel mehr die Frage warum nur "einige wenige" die unter den heftigen Mieten in Großstädten leiden eine Entlastung erhalten sollen und andere mit dem gleichen Problem gehen leer aus, das ist einfach eine Frage der Gleichbehandlung und Gerechtigkeit. Im Zweifel sind die Mieten in Bremen lächerlich niedrig im Vergleich zu München und dennoch erhält die Person in Bremen eine Zulage.
      Es kann je nachdem wie es umgesetzt wird sogar zu der Variante kommen, arbeitet in Bremen, wohnt in Nds 20km entfernt aufm Dorf und zahlt eine niedrige Miete, bekommt aber dennoch die Zulage, also sinn an sich verfehlt.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 21:01
      Ansonsten braucht man es doch nicht im Gesamten verhandeln?!?

      Die TdL muss den betroffenen Ländern erlauben, entsprechende Zulagen zu zahlen. Derzeit gilt ja noch, dass Berlin, was eigenmächtig eine entsprechende Zulage eingeführt hat, mit Wirkung 2025 von der TdL ausgeschlossen wird...

      Und die AN-Seite will natürlich, dass die entsprechende Zulage nicht nur eine jederzeit widerrufbare Geste der aktuellen Landesregierung ist (wie es in Berlin derzeit rechtlich der Fall ist), sondern als Teil des Tarif-Vertrags fixiert wird, also nur in Tarifverhandlungen wieder aufgehoben werden kann.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Alitalia am 08.12.2023 21:03
      Mich würde interessieren ob und in wie fern sich etwas beim Thema Jahressonderzahlung und stufengleiche Höhergruppierung getan hat.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 21:05
      Das hat null mit Neid zu tun

      Wenn du nicht weniger bekommst, jemand anderes aber mehr; und du dies der Person nicht gönnst; was anderes als Neid ist das dann?

      Zitat
      , es ist viel mehr die Frage warum nur "einige wenige" die unter den heftigen Mieten in Großstädten leiden eine Entlastung erhalten sollen und andere mit dem gleichen Problem gehen leer aus, das ist einfach eine Frage der Gleichbehandlung und Gerechtigkeit. Im Zweifel sind die Mieten in Bremen lächerlich niedrig im Vergleich zu München und das bei gleichem Gehalt.

      Die "Argumentation" mit den "Mieten" kommt von dir. Es geht um den besseren Organisationsgrad, den die Gewerkschaften in den Stadtstaaten erreicht haben. (Außerdem geht es um die Konkurrenz-Situation, dass kommunale Angestellte dort nach dem TV-L, im Umland aber nach dem TVöD bezahlt werden.)

      Schau mal in den Thread im "Allgemeinen"-Forum, wo Sozialarbeiter von den Aktionen in Hamburg berichtet. Da ist deutlich mehr los gewesen als in den Flächenländern...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 21:06
      stufengleiche Höhergruppierung

      Da weder Gewerkschaften noch AG hier eine Äußerung im Vorfeld dazu getroffen haben, ist es eher unwahrscheinlich, dass man sich überhaupt darüber unterhalten hat.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HammerImaSchon am 08.12.2023 21:07
      @Sozialarbeiter:[...]
      *) "Das Angebot ist schon mal ganz gut, aber da geht noch mehr";
      *) "Ein Schritt in die richtige Richtung, aber die AG-Seite muss sich noch deutlich bewegen";
      *) "Das soll doch wohl ein Witz sein?!"
      [...]

      Von "insgesamt Variante 3" zu "in einigen Punkten Variante 2, und ich glaube bei einem Mini-Punkt Variante 1, aber insgesamt weiterhin Variante 3."

      [...]
      Nach Angebot 1 und Angebot 2 vom AG gestern, haben wir heute Vormittag unser erstes Gegenangebot mit Entgegenkommen erstellt und heute am frühen Nachmittag überreicht.

      Es gibt bei einigen Nebenbereichen schon Annäherungen zu Szenario 1.
      Aber die großen Brocken sind noch in Szenario 3.
      [...]
      Gab jetzt mehrere 4 Augengespräche zwischen Frank und Andreas. Haben uns wieder auf den vorigen Verhandlungsstand mit deutlichen Schritt zu uns bewegt.
      Zwischendurch hatte ich aber schon Herzkasper.

      Ist der Verhandlungsstand also derzeit in etwa:
      "Das soll doch Wohl ein Witz sein?! Das aktuelle Angebot ist ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung, aber nach wie vor ein Witz!"?

      Kam der Herzkasper davon, dass Teile der AN-Seite das schon als ein Erfolg verkaufen wollten a la:
      "TDL hat sich auf uns zu bewegt. Wir haben uns 'quasi in der Mitte getroffen'. Dies ist ein Erfolg für beide Seiten!"
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 08.12.2023 21:11
      Ich glaube, der Herzkasper kam, weil alle, auch die ungestellten Forderungen erfüllt werden sollten und man sogar 20 Prozent geboten hat. Man war dann sichtlich so irritiert auf AN-Seite, dass die AG wieder zum vorherigen, schlechterem Angebot zurückgekehrt sind  :D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Lämpel am 08.12.2023 21:19
      AG: "Nächstes Jahr wird jeder zehnte AN gevierteilt."
      AN: "Unmöglich, nicht mit uns!"
      AG: "Okay, neues Angebot: Nächstes Jahr wird jeder zehnte AN gevierteilt und vorher noch gerädert."
      AN: "WAS? Unerhört, das wird ja immer schlimmer! Dann streiken wir!"
      AG: "Na gut, wir streichen das mit dem Rädern. Aber nächstes Jahr wird jeder zehnte AN gevierteilt."
      AN:

      Haben uns wieder auf den vorigen Verhandlungsstand mit deutlichen Schritt zu uns bewegt.
      Zwischendurch hatte ich aber schon Herzkasper.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 21:35
      Gab es in der Vergangenheit mal eine Mitteilung aus den Verhandlungen um diese Uhrzeit, oder erfolgt das dann direkt am nächsten morgen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Alitalia am 08.12.2023 21:37
      Das hat null mit Neid zu tun

      Wenn du nicht weniger bekommst, jemand anderes aber mehr; und du dies der Person nicht gönnst; was anderes als Neid ist das dann?

      Zitat
      , es ist viel mehr die Frage warum nur "einige wenige" die unter den heftigen Mieten in Großstädten leiden eine Entlastung erhalten sollen und andere mit dem gleichen Problem gehen leer aus, das ist einfach eine Frage der Gleichbehandlung und Gerechtigkeit. Im Zweifel sind die Mieten in Bremen lächerlich niedrig im Vergleich zu München und das bei gleichem Gehalt.

      Die "Argumentation" mit den "Mieten" kommt von dir. Es geht um den besseren Organisationsgrad, den die Gewerkschaften in den Stadtstaaten erreicht haben. (Außerdem geht es um die Konkurrenz-Situation, dass kommunale Angestellte dort nach dem TV-L, im Umland aber nach dem TVöD bezahlt werden.)

      Schau mal in den Thread im "Allgemeinen"-Forum, wo Sozialarbeiter von den Aktionen in Hamburg berichtet. Da ist deutlich mehr los gewesen als in den Flächenländern...

      Gleich auf Neid zu schließen und das man es den anderen nicht gönnt, nur weil man meint das die Regelung unausgegoren ist...na wenn du meinst :-)

      Und weil "alle" artig in der Gewerkschaft dort sind sollen sie ein extra Bonbon erhalten :D

      Als ob es die Konkurrenzsituation nicht auch an anderen Orten, vornehmlich in den Landeshauptstädten geben würde. Bei uns sind schon diverse zur Kommune gewechselt und ich denke es werden noch weitere tun.

      Wenn ich streike juckt es niemanden, da es noch diverse andere Personen gibt die die gleiche Aufgabe erledigen können. Selbst wenn wir alle streiken würden, es bleiben "interne Leistungen", wie es eben oftmals bei TV-L Beschäftigten der Fall ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: m0nkeyy am 08.12.2023 21:39
      Das mit der Stadtstaatenzulage ist schon recht unfair, als ob es z.B. in den Landeshauptstädten der anderen Bundesländer nicht teuer wäre. Sollen sie halt wieder eine Wohnortzulage gewähren, das wäre fairer, aber auch teurer, da mehr davon profitieren würden.

      Es geht auch darum, dass in den Stadtstaaten Kommunalaufgaben erledigt werden.

      „ Für die Beschäftigten in den Stadtstaaten erwarten wir eine Zulage von 300 Euro, für Nachwuchskräfte 150 Euro. Denn sie erledigen neben Landesaufgaben auch kommunale Aufgaben.“
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Modulator am 08.12.2023 21:41
      Da gleich 22 Uhr ist, wird man sich wohl wieder vertagen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BeamterBR am 08.12.2023 21:41
      Meine Vermutung zum Herzkasper ist, dass die Arbeitgeber eine relativ annehmbare Erhöhung angeboten haben, aber ohne die Stadtstaatenzulage und man Angst hatte die Verdi-Führung könnte dies annehmen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 21:44
      Ich dachte morgen sei noch eine Art "backuptag"...

      Da gleich 22 Uhr ist, wird man sich wohl wieder vertagen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 21:46
      Und weil "alle" artig in der Gewerkschaft dort sind sollen sie ein extra Bonbon erhalten :D

      Nein, sondern weil sie es können. Wenn die GDL streikt, hat das Einfluss, weil dann die Züge auch stillstehen, eben weil so viele Lokführer mitstreiken. Wenn aber nur 1% der Züge ausfallen würde, würde das nicht mal auffallen im Tagesgeschäft; und würde die DB-Verhandlungsseite nur zu einem müden Lächeln bewegen. Da sie aber besser organisiert sind, können sie auch mehr Druck ausüben und höhere Forderungen durchsetzen. Anders ist es im öD auch nicht.

      Zitat
      Als ob es die Konkurrenzsituation nicht auch an anderen Orten, vornehmlich in den Landeshauptstädten geben würde.

      Nicht in dem Maße, da hier ja die TV-L-Angestellten keine kommunalen Aufgaben übernehmen. (Das ist ja gerade die Sonderstellung der Stadtstaaten, dass sie Land und Kommune in einem sind.)

      Zitat
      Wenn ich streike juckt es niemanden, da es noch diverse andere Personen gibt die die gleiche Aufgabe erledigen können. Selbst wenn wir alle streiken würden, es bleiben "interne Leistungen", wie es eben oftmals bei TV-L Beschäftigten der Fall ist.

      Nu, siehe entsprechender Thread, die Streiks in Hamburg sind offenbar durchaus aufgefallen. Was schließen wir daraus? Die können mehr durchsetzen als du; was sich auch in den Forderungen widergespiegelt hat.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MoinMoin am 08.12.2023 21:47
      Meine Vermutung zum Herzkasper ist, dass die Arbeitgeber eine relativ annehmbare Erhöhung angeboten haben, aber ohne die Stadtstaatenzulage und man Angst hatte die Verdi-Führung könnte dies annehmen.
      Die einzigen. die einen Stadstaatenzuschlag wirklich brauchen, sind doch die die schon das maximale der TariflichenMöglichkeiten haben.
      Alle anderen können ihn doch schon jetzt bekommen, ist doch tariflich schon inkludiert, als Kann Regelung.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 21:49
      Die einzigen. die einen Stadstaatenzuschlag wirklich brauchen, sind doch die die schon das maximale der TariflichenMöglichkeiten haben.
      Alle anderen können ihn doch schon jetzt bekommen, ist doch tariflich schon inkludiert, als Kann Regelung.

      Das Wörtchen "Kann" ist ja aus AN-Sicht genau das Problem: Einseitig widerrufbar soll die Zulage ja gerade nicht sein...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BeamteMeUpScotty am 08.12.2023 21:52
      Ich dachte morgen sei noch eine Art "backuptag"...

      Ich schätze, wenn man einer Einigung wirklich dran ist, gehören auch der Sonntag und Sonntagnacht noch zum "Backup" dazu...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 21:54
      16.5 wurde im Rahmen der Hamburg Zulage ausgiebig diskutiert. Für die Bezirksämter wird dies aber Kategorisch abgelehnt.

      Wir warten jetzt auf Schriftmaterial von der AG Seite. Wird wohl eine lange Nacht, wenn wir die Sachen dann auseinandernehmen.
      Eine Einigung erscheint für die meisten Landesbezirke scheinbar mittlerweile in Reichweite.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 21:56
      Danke fürs Update.

      Die meisten wird ja die Stadtstaaten ausklammern. Wie erwartet, keine Zulage seitens der AG.


      16.5 wurde im Rahmen der Hamburg Zulage ausgiebig diskutiert. Für die Bezirksämter wird dies aber Kategorisch abgelehnt.

      Wir warten jetzt auf Schriftmaterial von der AG Seite. Wird wohl eine lange Nacht, wenn wir die Sachen dann auseinandernehmen.
      Eine Einigung erscheint für die meisten Landesbezirke scheinbar mittlerweile in Reichweite.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Simia am 08.12.2023 22:00
      16.5 wurde im Rahmen der Hamburg Zulage ausgiebig diskutiert. Für die Bezirksämter wird dies aber Kategorisch abgelehnt.

      Wir warten jetzt auf Schriftmaterial von der AG Seite. Wird wohl eine lange Nacht, wenn wir die Sachen dann auseinandernehmen.
      Eine Einigung erscheint für die meisten Landesbezirke scheinbar mittlerweile in Reichweite.

      Ich trink ein Bier auf dich. Vielen Dank für die Transparenz und für dein Engagement.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 08.12.2023 22:00
      @HamburgerJung… Wo hat Sozialarbeiter davon geschrieben, dass es bei der Frage bereits eine Ablehnung gibt? Und richtig, § 16 Abs. 5 kann die Lösung nicht sein. „Kann“ und „widerruflich“.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 08.12.2023 22:03
      War nur eine Vermutung. Ist ja bekannt, dass Dressel die definitiv nicht möchte.

      @HamburgerJung… Wo hat Sozialarbeiter davon geschrieben, dass es bei der Frage bereits eine Ablehnung gibt?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 08.12.2023 22:06
      Na nicht, dass ihr unter völliger Übermüdung noch ein lächerliches Angebot annehmt. Dann doch lieber noch den Samstag und Sonntag nutzen  ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Highwaystar am 08.12.2023 22:22
      Selbstverständlich kostet eine Stadtstaatenzulage im Paket alle anderem Geld. Wer was anderes behauptet ist naiv. Das ist dann auch keine Frage von Neid, sondern von Gerechtigkeit. Die Forderungen ist eigentlich absurd!!!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: m0nkeyy am 08.12.2023 22:23
      Selbstverständlich kostet eine Stadtstaatenzulage im Paket alle anderem Geld. Wer was anderes behauptet ist naiv. Das ist dann auch keine Frage von Neid, sondern von Gerechtigkeit. Die Forderungen ist eigentlich absurd!!!


      Auf die Begründung dieser wilden These bin ich ja mal gespannt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Invitto am 08.12.2023 22:23
      Das mit der Stadtstaatenzulage ist schon recht unfair, als ob es z.B. in den Landeshauptstädten der anderen Bundesländer nicht teuer wäre. Sollen sie halt wieder eine Wohnortzulage gewähren, das wäre fairer, aber auch teurer, da mehr davon profitieren würden.
      Es geht nicht um höhere Mieten oder ähnliches sondern das es in Bremen,  Hamburg und Berlin keine eigene Kommunen gibt. Die kommunalen Aufgaben werden in den 3 Städten mit TV-L bezahlt obwohl Sie eigentlich klassisch TVÖD einzuordnen wären. Um diesen finanziellen Unterschied auszugleichen soll die Zulage sein. Das die Lebensunterhaltskosten höher sind kommt noch als zusätzlicher Malus dazu.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 22:32
      https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++9cd22590-7e08-11ee-81f0-67183a0d5a8c

      Du gehst von der Prämisse aus, der Kuchen steht schon vorher fest.
      Ich glaube daran, dass die Bewegung der Hamburg und nun Stadtstaaten Zulage den Kuchen insgesamt überhaupt vergrößert hat.
      Die Befindlichkeiten mit denen Dressel reagiert, die Tatsache dass ihn Parteikollegen und Bundestagsangebot darauf ansprechen, dass die Tschentscher Live Tour ein totales Debakel waren, das Wohngeld Gate. In der Presse werden unsere Argumentationslinien aufgegriffen. Die letzten Artikel im Hamburger Abendblatt gingen verhältnismäßig richtig in die Tiefe.
      Ich glaube nicht daran, dass der Verteilungskuchen eine feste Größe ist, sondern variablen aufzeigt, die durch solche Aktionen vergrößerbar sind.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.12.2023 22:40
      Anders kann es gar auch nicht sein, die AG-Seite legt nur jeweils fest, wie groß sie den Kuchen backen will, muss aber immer noch ein paar Zutaten im Schrank haben. Es kommt also auch darauf an, wie groß die hungrigen Augen der Gewerkschaft sind. Und bei einer Stadtstaaten-Zulage, müsste jeweils nur der dortige AG den Zutatenschrank aufmachen.

      Nach der Definition von @Invitto: Wäre die Zulage dann obsolet, wenn man +/- den TVÖD erreichte?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 22:43
      Selbstverständlich kostet eine Stadtstaatenzulage im Paket alle anderem Geld. Wer was anderes behauptet ist naiv. Das ist dann auch keine Frage von Neid, sondern von Gerechtigkeit. Die Forderungen ist eigentlich absurd!!!

      Hm, wenn in Hamburg, Bremen und Berlin die Gehälter einiger dort steuerpflichtiger Personen steigt, erhalten diese Bundesländer entsprechend mehr Einkommensteuer; der Durchschnitt gezahlter Einkommensteuer steigt bundesweit an, was für alle anderen Nehmerländer (außer HB und BB) mehr Zuschüsse aus dem Länderfinanzausgleich bzw. für die Geberländer (außer HH) weniger Einzahlungen in diesen bedeutet.

      Tatsächlich steigen also durch die Stadtstaatenzulage für alle anderen Bundesländer die Einnahmen, sodass diese auch mehr an ihr jeweils eigenes Personal ausschütten könnten. ;-)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Invitto am 08.12.2023 23:04
      Anders kann es gar auch nicht sein, die AG-Seite legt nur jeweils fest, wie groß sie den Kuchen backen will, muss aber immer noch ein paar Zutaten im Schrank haben. Es kommt also auch darauf an, wie groß die hungrigen Augen der Gewerkschaft sind. Und bei einer Stadtstaaten-Zulage, müsste jeweils nur der dortige AG den Zutatenschrank aufmachen.

      Nach der Definition von @Invitto: Wäre die Zulage dann obsolet, wenn man +/- den TVÖD erreichte?
      Würde die Forderung von Verdi voll erfüllt wäre der TV-L adäquat zum TVÖD. Realistisch das das passiert? Nein. Die Zulage kann im wesentlichen auch nur in Tarifverhandlungen verhandelt werden,  denn die Stadtstaaten werden sicher nicht aus der TDL austreten da der TV-L selbst mit Zulage noch immer billiger ist als der TVÖD zb. Geschätzt sind 80 % in den Stadtstaaten direkt oder teilweise direkt mit kommunalen Aufgaben befasst.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Muschebubu am 08.12.2023 23:11
      Spannend wird, was eigentlich Berlin macht, sollte die Zulage nicht kommen. Geht man dann die endgültige Trennung ein und verhandelt dann künftig mit verdi allein oder geht zum TVÖD? Will das die TDL tatsächlich und kann dies verdi wollen?… Hach einmal schlafen noch und dann gibt es hoffentlich für all unsere Fragen die Auf- und Erlösung.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: EDV Sachverständiger am 08.12.2023 23:11
      Anders kann es gar auch nicht sein, die AG-Seite legt nur jeweils fest, wie groß sie den Kuchen backen will, muss aber immer noch ein paar Zutaten im Schrank haben. Es kommt also auch darauf an, wie groß die hungrigen Augen der Gewerkschaft sind. Und bei einer Stadtstaaten-Zulage, müsste jeweils nur der dortige AG den Zutatenschrank aufmachen.

      Nach der Definition von @Invitto: Wäre die Zulage dann obsolet, wenn man +/- den TVÖD erreichte?
      Würde die Forderung von Verdi voll erfüllt wäre der TV-L adäquat zum TVÖD. Realistisch das das passiert? Nein. Die Zulage kann im wesentlichen auch nur in Tarifverhandlungen verhandelt werden,  denn die Stadtstaaten werden sicher nicht aus der TDL austreten da der TV-L selbst mit Zulage noch immer billiger ist als der TVÖD zb. Geschätzt sind 80 % in den Stadtstaaten direkt oder teilweise direkt mit kommunalen Aufgaben befasst.
      Dann kann man ja auch die drei Stadtstaaten auflösen, in die umliegenden Bundesländer integrieren und endlich wieder kommunale Aufgaben nach TVÖD bezahlen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 23:13
      Nu, die "Wiedervereinigung" von Brandenburg und Berlin zu einem Bundesland "Preußen" ist ja bekanntlich in den 1990ern an den Bevölkerungen gescheitert...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Lämpel am 08.12.2023 23:19
      Nu, die "Wiedervereinigung" von Brandenburg und Berlin zu einem Bundesland "Preußen" ist ja bekanntlich in den 1990ern an den Bevölkerungen gescheitert...

      Nicht an beiden. In Berlin gab es eine Mehrheit dafür (53% Ja), aber die Brandenburger wollten sehr deutlich nicht (63% Nein, bei höherer Wahlbeteiligung als in Berlin).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Alitalia am 08.12.2023 23:20
      Oder allgemein die Stadtstaaten auflösen und in die nächstgrößeren Bundesländer integrieren :D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 23:28
      Nicht an beiden. In Berlin gab es eine Mehrheit dafür (53% Ja), aber die Brandenburger wollten sehr deutlich nicht (63% Nein, bei höherer Wahlbeteiligung als in Berlin).

      Danke für die Korrektur! :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.12.2023 23:29
      Die nächstgrößeren?

      Was gäbe das dann:
      Berlin-Saarland, Hamburg-Thüringen und Bremen-Schleswig-Holstein?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Alitalia am 08.12.2023 23:36
      Die nächstgrößeren?

      Was gäbe das dann:
      Berlin-Saarland, Hamburg-Thüringen und Bremen-Schleswig-Holstein?

      nächstgrößeren umliegenden...wenn man es halt falsch verstehen will.

      Bremen in Nds, Hamburg in S-H und Berlin in Brandenburg. Die jeweilige Landeshauptstadt und Regierungssitz wäre dann noch zu verhandeln.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 08.12.2023 23:40
      Meine Güte, die AG sind immer noch dabei ihre Textvorlagen zu schreiben. Liegt immer noch nichts verschriftliches für uns vor.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 08.12.2023 23:41
      Meine Güte, die AG sind immer noch dabei ihre Textvorlagen zu schreiben. Liegt immer noch nichts verschriftliches für uns vor.
      Es wird zu einer Einigung kommen. Alles wird gut.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: sebbo83 am 08.12.2023 23:48
      Die nächstgrößeren?

      Was gäbe das dann:
      Berlin-Saarland, Hamburg-Thüringen und Bremen-Schleswig-Holstein?

      Hamburg-Thüringen halte ich für absolut sinnvoll und logisch. Endlich Zugang zum Meer. Die Thüringer Nordseeflotte sitzt schon viel zu lange auf dem Trocknen.  ::)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 08.12.2023 23:54
      Nu, niemand hat behauptet, dass die Bundesländer ein zusammenhängendes Gebiet haben müssten. ;-) (Ist ja auch mit Bremen + Bremerhaven nicht der Fall.)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Alitalia am 08.12.2023 23:59
      Wenn das Ergebnis vom TVöD am Ende doch nahezu komplett übernommen wird, stellt man sich dann doch wieder die Frage wofür man diesen ganzen Aufriss gemacht hat. Wenn es nicht dazu kommt und der Abschluss merklich schlechter ist, braucht sich keiner wundern, dass es eine Abwanderung gibt (in jeglicher Hinsicht).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DerabgesägteAst am 09.12.2023 00:03
      Meine Güte, die AG sind immer noch dabei ihre Textvorlagen zu schreiben. Liegt immer noch nichts verschriftliches für uns vor.

      Nicht das ihr noch Opfer der chinesischen "bis in den Morgen verhandeln" Taktik werdet  :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 09.12.2023 00:05
      Meine Güte, die AG sind immer noch dabei ihre Textvorlagen zu schreiben. Liegt immer noch nichts verschriftliches für uns vor.

      Nicht das ihr noch Opfer der chinesischen "bis in den Morgen verhandeln" Taktik werdet  :)
      Genau das.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Jochen1976 am 09.12.2023 01:11
      @Sozialarbeiter: Während die Tarifverhandlungen laufen, gibt es noch was Leckeres auf dem Buffet oder haben die Verhandler alles weggesnackt?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 01:57
      Finito. AG kriegen es nicht geschissen sich auf ein Papier zu einigen. Wir machen morgen weiter.

      Es gab jetzt für Spät noch Cracker, Brezel, Butter,
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Jochen1976 am 09.12.2023 02:00
      Finito. AG kriegen es nicht geschissen sich auf ein Papier zu einigen. Wir machen morgen weiter.

      Es gab jetzt für Spät noch Cracker, Brezel, Butter,

      Danke für deine Rückmeldung!  8)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 09.12.2023 02:32
      Es wird zu einer Einigung kommen, glaubt mir. Wir müssen nur ins Vertrauen kommen.  :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: öfföff am 09.12.2023 04:05
      Stadtstaatenzulage muss verhindert werden. Wäre sehr unfair gegenüber anderen Großstädten.
      Desweiteren muss mindestens das TvÖD Ergebnis her, eher mehr um die Lücke zu schließen!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 09.12.2023 05:35
      Das wurde doch jetzt schon zur Genüge durchgekaut: Nein, sie wäre nicht unfair; niemand würde dadurch weniger erhalten, wenn es eine Stadtstaatenzulage gäbe. Und die Stadtstaaten befinden sich in einer besonderen Situation ggü. den übrigen Großstädten, da sie zugleich Kommune und Land sind, was sich darin auswirkt, dass ihre Beschäftigten auch kommunale Aufgaben erfüllen, die überall sonst gemäß TVöD entlohnt werden, sie also in einer besonderen Konkurrenz-Situation zum Umland stehen, die in den übrigen Großstädten nicht gegeben ist.

      Sickert das langsam mal ein?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Otto1 am 09.12.2023 05:49
      Das wurde doch jetzt schon zur Genüge durchgekaut: Nein, sie wäre nicht unfair; niemand würde dadurch weniger erhalten, wenn es eine Stadtstaatenzulage gäbe. Und die Stadtstaaten befinden sich in einer besonderen Situation ggü. den übrigen Großstädten, da sie zugleich Kommune und Land sind, was sich darin auswirkt, dass ihre Beschäftigten auch kommunale Aufgaben erfüllen, die überall sonst gemäß TVöD entlohnt werden, sie also in einer besonderen Konkurrenz-Situation zum Umland stehen, die in den übrigen Großstädten nicht gegeben ist.

      Sickert das langsam mal ein?

      TVL Besserstellung als TVöD? In Frankfurt a M gibt es die kommunale Verwaltung und Landesbehörden. Bekommen die jetzt auch eine Stadtstaatenregelung?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BeamterBR am 09.12.2023 06:17
      Das wurde doch jetzt schon zur Genüge durchgekaut: Nein, sie wäre nicht unfair; niemand würde dadurch weniger erhalten, wenn es eine Stadtstaatenzulage gäbe. Und die Stadtstaaten befinden sich in einer besonderen Situation ggü. den übrigen Großstädten, da sie zugleich Kommune und Land sind, was sich darin auswirkt, dass ihre Beschäftigten auch kommunale Aufgaben erfüllen, die überall sonst gemäß TVöD entlohnt werden, sie also in einer besonderen Konkurrenz-Situation zum Umland stehen, die in den übrigen Großstädten nicht gegeben ist.

      Sickert das langsam mal ein?

      Ohne Position zu beziehen zur Stadtstaatenzulage an sich ist das Argument der kommunalen Aufgaben unsinnig. Je nach Land und Regelung sind die Aufgaben unterschiedlich verteilt. Kommunale Aufgabe ist auch nicht gleich TVÖD in den Kommunen, weil eine Auslagerung in Gesellschaften möglich und durch die Kommunen häufiger vorgenommen wird je größer die Stadt ist. Diese Gesellschaften werden häufig auch nicht nach TVÖD bezahlt.



      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: hugodehippo am 09.12.2023 06:55
      Auch die Konkurrenzsituation zum Umland taugt als Argument wenig.
      Wer schon mal in Hamburg oder Bremen war sollte das Umland kennen. Wo sind denn da die Jobs zu denen die MA abwandern könnten? Da ist überall tiefste Pampa...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Caesar42 am 09.12.2023 07:03
      Nanana.... Bremer Umland ist auch Delmenhorst und Oldenburg. Oldenburg hat ne Uni und eine Hochschule... Da von Pampa zu reden ist schon diskriminierend  :D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BeamteMeUpScotty am 09.12.2023 07:07
      Stadtstaatenzulage muss verhindert werden. Wäre sehr unfair gegenüber anderen Großstädten.
      Desweiteren muss mindestens das TvÖD Ergebnis her, eher mehr um die Lücke zu schließen!

      Ich habe vielmehr den Eindruck, dass von Tarifverhandlung zu Tarifverhandlung werden jedes Mal mehr "Nebenkriegsschauplätze" eröffnet. Leider fehlt mir das Insiderwissen, um beurteilen zu können, von welcher Seite zu welchem Zweck das ausgeht. Von den Gewerkschaften, um sich einzelne Gruppen "warm" zu halten oder von AG-Seite, um das Endergebnis drücken zu können, in dem man mehr Kompromisse einfordern kann, damit "Minderheiten" von Gewerkschaftsseite nicht enttäuscht werden? Und ja, ich glaube nicht daran, dass der Kuchen durch diese vielen Forderungen wächst und sich mit den jeweiligen "Neben-"Forderungen noch erweitert, sondern ich denke auch, dass es ein bestimmtes Budget und Schmerzgrenzen dazu gibt und damit die Berücksichtigungen der "Neben"-Forderungen eine Gesamterhöhung für alle spürbar mindern. Viele verschiedene Esser, machen den Kuchen ja auch nicht automatisch größer, sondern reduzieren nur die Menge, die jeder maximal zu essen bekommt.

      Ich bin auch schon ein paar Jahr(zehnt)e dabei, um feststellen zu müssen, dass hier kurz vor der Einigung immer ein paar schon nicht so tolle Ergebnisse fest in Aussicht gestellt werden, nur um am Ende noch ordentlich von der tatsächlichen Einigung unterboten zu werden. Die Hoffnung, dass es dieses eine Mal anders sein möge, stirbt natürlich zuletzt.

      Und dann möchte ich zur Freude meines AG noch anmerken, dass man von den hiesig verstreuten Chakren "Alles wird gut" und "wir müssen nur ins Vertrauen gehen" usw. genauso wenig an der Supermarktkasse zahlen kann, wie mit "Wir danken für die dargebrachte Leistung und wissen Ihr überdurchschnittliches Arbeitspensum sehr zu schätzen.....können (=wollen) Ihnen aber keinerlei Anerkennung über diese warmen Worte hinaus zukommen lassen.".  :P
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: hondafahrer26 am 09.12.2023 07:16
      Es ist schon etwas komisch, die Bevorzugung weniger zu fordern um dann wenn der Rest das hinterfragt Neid zu unterstellen. Folgerichtig müsste man im ersten Fall dann Gier unterstellen. ::)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Hens am 09.12.2023 07:18
      Das wurde doch jetzt schon zur Genüge durchgekaut: Nein, sie wäre nicht unfair; niemand würde dadurch weniger erhalten, wenn es eine Stadtstaatenzulage gäbe. Und die Stadtstaaten befinden sich in einer besonderen Situation ggü. den übrigen Großstädten, da sie zugleich Kommune und Land sind, was sich darin auswirkt, dass ihre Beschäftigten auch kommunale Aufgaben erfüllen, die überall sonst gemäß TVöD entlohnt werden, sie also in einer besonderen Konkurrenz-Situation zum Umland stehen, die in den übrigen Großstädten nicht gegeben ist.

      Sickert das langsam mal ein?

      Wurde hier die letzten Seiten zu genüge oberflächlich mit gegenseitigen Vorwürfen und in schwarz weiß diskutiert.

      Natürlich zahlen erstmal die Stadtstaaten die Zulage und nicht die anderen Bundesländer. Nur müssen die Stadtstaaten letzten Endes auch noch den anderen Änderungen zustimmen und glaubst du/ihr tatsächlich, dass man ohne weiteres in Berlin mal eben eine Stadtstaatenzulage über mehrere hundert Euro + einen richtig hohen Abschluss zustimmt?

      Das wage ich persönlich stark zu bezweifeln und wenn dem so ist, dann würde es unter Umständen sehr wohl auf Kosten der Einigung für die restlichen Bundesländer gehen, wenn sich die Vertreter der Bundesländer nicht auf eine höhere prozentuale Beteiligung einigen können, weil die Vertretung der Stadtstaaten einen Zuschlag und dafür eine weniger hohe generelle Steigerung fordern. Ist ja durchaus logisch, dass diese eben nicht für die unteren Gruppen bis zu 30 % Steigerung wollen und daher muss das aus Sicht der Stadtstaaten als Konglomerat gesehen werden. Und der Sozialarbeiter (danke an der Stelle für die Insider Infos) hat ja in seinem letzten Post aufgezeigt, dass ein gutes Angebot durchaus daran scheitert, dass sich die Bundesländer nicht einig werden. Sehe da die Stadtstaatenzulage als einen möglichen Knackpunkt. Denn neben den ggf zu hohen Gesamtkosten gibt es zusätzlich (nicht hauptursächlich) auch noch das Problem der Vergleichbarkeit unter den (Groß-) Städten in Deutschland.

      Ich wäre daher auch klar gegen eine Stadtstaatenzulage und wenn überhaupt nur für eine deutschlandweite Maßnahme. Entweder alle Städte zb über 100.000 und nicht einige wenige. Wobei dann immer die restlichen Zahlungen darunter leiden und da stellt sich die Frage, ob das wirklich fair ist. Ich selbst wohne in der Stadt, muss mir daher nicht zwingend ein Auto leisten. Bei Paaren im ländlichen Regionen müssen diese sich teils gleich zwei Autos leisten, um auf die Arbeit zu kommen. Das kann und darf man aus meiner Sicht keinesfalls ausblenden. Auch hier übrigens der Vorteil in Großstädten wie Berlin - hier sind meist auch die peripheren Bereiche gut mit der Infrastruktur ausgebaut und die Leute können eher auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen und dadurch Geld sparen. Ist es also im Stadtstaat Berlin tatsächlich teurer als andernorts oder ist das nur Gejammer, was eigentlich für alle zutrifft? Ich selbst habe die letzten Jahre in Würzburg und Freiburg gewohnt, da sind die Mietkosten auch unwesentlich geringer.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Eule am 09.12.2023 07:21
      Hamburg sollte lieber gleich ganz aus der TDL austreten und ihr eigenes Ding machen, um nicht noch mehr Mitarbeiter an die „Pampa“, also Lüneburg, Lübeck, Norderstedt, Buxtehude, Stade usw. zu verlieren.
      NYC zahlt seinen Beschäftigten ja auch nicht das gleiche wie Main.

      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Iunius am 09.12.2023 07:33
      Das wurde doch jetzt schon zur Genüge durchgekaut: Nein, sie wäre nicht unfair; niemand würde dadurch weniger erhalten, wenn es eine Stadtstaatenzulage gäbe. Und die Stadtstaaten befinden sich in einer besonderen Situation ggü. den übrigen Großstädten, da sie zugleich Kommune und Land sind, was sich darin auswirkt, dass ihre Beschäftigten auch kommunale Aufgaben erfüllen, die überall sonst gemäß TVöD entlohnt werden, sie also in einer besonderen Konkurrenz-Situation zum Umland stehen, die in den übrigen Großstädten nicht gegeben ist.

      Sickert das langsam mal ein?

      Das Einzige was hier "EINSICKERT" ist, dass du grundlegende Arbeitgeberinteressen mit denen der Arbeitnehmer verwechselst. Sie ist nicht "unfair" in der Grundidee, sehr wohl aber ein Partikularinteresse für welches die Gewerkschaften alle einstehen lassen. Das passiert wiederum wegen politischer Interessen. Und das macht es unfair gegenüber allen anderen Beschäftigten. Wie man es auch dreht und wendet: die Idee der Stadtstaatenzulage liegt nicht im Interesse der Gewerkschaften sondern wenn überhaupt nur in dem der Arbeitgeber. Sie hat hier nichts verloren.

      Wenn wir in ein paar Tagen oder Wochen vor dem Scherbenhaufen dieser Verhandlungen stehen kann man sich dann darüber freuen wenigstens in Bremerhaven (wo die Lebenshaltungskoste 25% unter denen in BaWü liegen) noch auf die Gewerkschaften verlassen. So geht im Übrigen gewerkschaftlicher Selbdtmord.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BeamteMeUpScotty am 09.12.2023 07:34
      Das wurde doch jetzt schon zur Genüge durchgekaut: Nein, sie wäre nicht unfair; niemand würde dadurch weniger erhalten, wenn es eine Stadtstaatenzulage gäbe. Und die Stadtstaaten befinden sich in einer besonderen Situation ggü. den übrigen Großstädten, da sie zugleich Kommune und Land sind, was sich darin auswirkt, dass ihre Beschäftigten auch kommunale Aufgaben erfüllen, die überall sonst gemäß TVöD entlohnt werden, sie also in einer besonderen Konkurrenz-Situation zum Umland stehen, die in den übrigen Großstädten nicht gegeben ist.

      Sickert das langsam mal ein?

      Wurde hier die letzten Seiten zu genüge oberflächlich mit gegenseitigen Vorwürfen und in schwarz weiß diskutiert.

      Natürlich zahlen erstmal die Stadtstaaten die Zulage und nicht die anderen Bundesländer. Nur müssen die Stadtstaaten letzten Endes auch noch den anderen Änderungen zustimmen und glaubst du/ihr tatsächlich, dass man ohne weiteres in Berlin mal eben eine Stadtstaatenzulage über mehrere hundert Euro + einen richtig hohen Abschluss zustimmt?

      Ich persönlich füchte auch, die Stadtstaatenzulage ist an diesem Wochenende Teil des Budgets, dass die TdL vergeben (können/dürfen), auch wenn es am Ende nur die Stadtstaaten selber zahlen (müssen), und mindert dadurch das Gesamtergebnis aller, auch wenn es eigentlich aus einem anderen Topf gezahlt werden muss. Von daher ist es mMn. ein unnötiger Nebenkriegschauplatz, den man da eröffnet hat.

      Als Neid möchte ich das aber nicht verstanden wissen, es ist mehr eine strategische Analyse Verhandlungspositionen!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Batzo321 am 09.12.2023 07:35
      Das wurde doch jetzt schon zur Genüge durchgekaut: Nein, sie wäre nicht unfair; niemand würde dadurch weniger erhalten, wenn es eine Stadtstaatenzulage gäbe. Und die Stadtstaaten befinden sich in einer besonderen Situation ggü. den übrigen Großstädten, da sie zugleich Kommune und Land sind, was sich darin auswirkt, dass ihre Beschäftigten auch kommunale Aufgaben erfüllen, die überall sonst gemäß TVöD entlohnt werden, sie also in einer besonderen Konkurrenz-Situation zum Umland stehen, die in den übrigen Großstädten nicht gegeben ist.

      Sickert das langsam mal ein?

      Wurde hier die letzten Seiten zu genüge oberflächlich mit gegenseitigen Vorwürfen und in schwarz weiß diskutiert.

      Natürlich zahlen erstmal die Stadtstaaten die Zulage und nicht die anderen Bundesländer. Nur müssen die Stadtstaaten letzten Endes auch noch den anderen Änderungen zustimmen und glaubst du/ihr tatsächlich, dass man ohne weiteres in Berlin mal eben eine Stadtstaatenzulage über mehrere hundert Euro + einen richtig hohen Abschluss zustimmt?



      Berlin hat aber derzeit nichts zu melden. Stilles Mitglied in der TDL ohne Stimmrecht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 07:36
      Man muss die Dinge auch etwas strategisch langfristig und nicht nur von Tarifrunde zu Tarifrunde sehen. Die AG haben tierische Panik vor einer Stadtstaaten Zulage. Die Idee war ja als Leuchtturm großgezogen. Siehe mein Hamburg Zulage Thread. Zum einen um besonders in Hamburg zu mobilisieren. Zum anderen wäre das aber auch ein Fuß in der Tür für eine Großstadtzulage oder oder oder. Und das ist es wovor die AG Seite schiss hat und versucht diesen Neu überdurchschnittlich entstandenen Drive abzuwürgen.
      Und auch sowas wie TVSTUD. Da sind 300.000 Beschäftigte betroffen, wo aktuell prekäre Arbeitsbedingungen liegen. Da liegt auch ein unfassbares Mobilisierungspotential + der Punkt einer langfristigen Stärkung des TVL Bereich.

      Und in der Strategieplanung 2023 haben wir uns dagegen entschlossen als Hamburg ein komplettes eigenes Ding zu setzen. Man hat als einer der wenigen noch existierenden Flächentarifverträge auch eine gewisse Verantwortung und ich vermute, wenn der TV-L zerbricht, Hamburg immer besser als andere Länder abschneiden würde - das Gesamtbild deutschlandweit aber schwächer wäre als gemeinsam. Und man durch den Motor Hamburg und Berlin da eine andere Dynamik reinbringt, die auch zu Angeboten im Gesamtvolumen führt, die es ohne die Nebenthemen sicherlich nicht gegeben hätte.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Hens am 09.12.2023 07:46
      Man muss die Dinge auch etwas strategisch langfristig und nicht nur von Tarifrunde zu Tarifrunde sehen. Die AG haben tierische Panik vor einer Stadtstaaten Zulage. Die Idee war ja als Leuchtturm großgezogen. Siehe mein Hamburg Zulage Thread. Zum einen um besonders in Hamburg zu mobilisieren. Zum anderen wäre das aber auch ein Fuß in der Tür für eine Großstadtzulage oder oder oder. Und das ist es wovor die AG Seite schiss hat und versucht diesen Neu überdurchschnittlich entstandenen Drive abzuwürgen.
      Und auch sowas wie TVSTUD. Da sind 300.000 Beschäftigte betroffen, wo aktuell prekäre Arbeitsbedingungen liegen. Da liegt auch ein unfassbares Mobilisierungspotential + der Punkt einer langfristigen Stärkung des TVL Bereich.

      Und in der Strategieplanung 2023 haben wir uns dagegen entschlossen als Hamburg ein komplettes eigenes Ding zu setzen. Man hat als einer der wenigen noch existierenden Flächentarifverträge auch eine gewisse Verantwortung und ich vermute, wenn der TV-L zerbricht, Hamburg immer besser als andere Länder abschneiden würde - das Gesamtbild deutschlandweit aber schwächer wäre als gemeinsam. Und man durch den Motor Hamburg und Berlin da eine andere Dynamik reinbringt, die auch zu Angeboten im Gesamtvolumen führt, die es ohne die Nebenthemen sicherlich nicht gegeben hätte.

      Danke auch hier nochmal für die Insides!

       Ich denke auch, dass man wegkommen soll von dieser Vorwurf und Neiddebatte. Man profitiert als ganzes von der Streikbereitschaft und den Wünschen u.a. aus Hamburg, gleichzeitig verkompliziert es diesmal vermutlich die Einigung. Ist eben nicht nur schwarz- und weiß sondern hat alles zumindest auf Sicht seine pros und Kontras. Wobei ich vermuten würde, dass eine vernünftige Einigung dieses mal vermutlich ohne der Zusatzdiskussion über die Stadtstaatenzulage einfacher wäre.

      Btw war anscheinend eine kurze Nacht für dich  ;D
      Wann gehen denn die Verhandlungen weiter bzw wie ist man gestern auseinander gegangen? Ich hoffe eine Einigung kommt heute noch zustande. Denke nicht, dass ein weiteres verzögern an den Grundhaltungen etwas ändert.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BeamteMeUpScotty am 09.12.2023 07:47
      Und in der Strategieplanung 2023 haben wir uns dagegen entschlossen als Hamburg ein komplettes eigenes Ding zu setzen. Man hat als einer der wenigen noch existierenden Flächentarifverträge auch eine gewisse Verantwortung und ich vermute, wenn der TV-L zerbricht, Hamburg immer besser als andere Länder abschneiden würde - das Gesamtbild deutschlandweit aber schwächer wäre als gemeinsam. Und man durch den Motor Hamburg und Berlin da eine andere Dynamik reinbringt, die auch zu Angeboten im Gesamtvolumen führt, die es ohne die Nebenthemen sicherlich nicht gegeben hätte.

      Ich schätze Deine Insiderinfos sehr und wünschte mir, wir AN würden mehr über solche Überlegungen informiert, als am Ende den Forderungskatalog vorgesetzt zu bekommen. Man könnte jetzt sagen, diese (die von Dir geschilderten) Überlegungen machen alle Sinn, ob es mit nur Kernforderungen (prozentuale Erhöhung + Laufzeit) anders/besser/einfacher wäre, werden wir und ihr aber so nie erfahren, weil schon seit mehreren Verhandlungsrunden scheinbar über diese "Neben"-Forderungen versucht wird, entsprechende Bewegungen zu mobilisieren bzw. Mobilisierungspotential abzurufen.

      Ich für meinen Teil bin mit den letzten Abschlüssen in Anbetracht der Entwicklung von Arbeitsbelastung und Austattung des Arbeitsplatzes (hallo Softwareentwickler, die uns immer Wilderes auftischen) mittlerweile maximal frustriert. Gehöre aber der Gruppe an, die nur noch ein paar Jahre "aushalten" muss, so dass ich mir einen Arbeitsplatzwechsel auf die letzten Meter nicht mehr antun möchte. Hätte ich aber um ca. 2005 eine Glaskugel besessen, hätte ich mit Freude meinen Hut genommen. Aber so...habe ich leider aufs falsche Pferd gesetzt.

      Ich wünsche Dir und Euch, lieber Sozialarbeiter, für heute und ggf. die noch kommenden Tage viel Erfolg und Verhandlungsgeschick! Ich möchte nicht undankbar klingen, kann aber leider die Diskrepanz zwischen Arbeitsrealität und nicht vorhandener Wertschätzung des AG nicht ignorieren. Das Problem lässt sich aber in alle paar Jahren stattfindenden Verhandlungen nicht lösen. Von daher: Gutes Gelingen! Ohren steif halten!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Erpelente am 09.12.2023 07:51


      Und in der Strategieplanung 2023 haben wir uns dagegen entschlossen als Hamburg ein komplettes eigenes Ding zu setzen. Man hat als einer der wenigen noch existierenden Flächentarifverträge auch eine gewisse Verantwortung und ich vermute, wenn der TV-L zerbricht, Hamburg immer besser als andere Länder abschneiden würde - das Gesamtbild deutschlandweit aber schwächer wäre als gemeinsam. Und man durch den Motor Hamburg und Berlin da eine andere Dynamik reinbringt, die auch zu Angeboten im Gesamtvolumen führt, die es ohne die Nebenthemen sicherlich nicht gegeben hätte.

      Ob das Angebot durch Hamburg tatsächlich groß anders ist? Ein Gefälle von 10% zwischen TVöD und Tvl wird es nicht geben, weil es nicht erklärbar ist. Das macht diese ganzen Verhandlungen ja auch zu einem Witz.

      In den Medien hört man ohnehin nur etwas vom Gesamtvolumen, zu dem dann auch eine solche Zulage zählt.

       Und wenn man ehrlich ist, ist doch letztlich nur die Berichterstattung relevant. Ob da jetzt ein Antrag 3 Tage länger liegt oder nicht, juckt keine Sau.

      Was für ein Motor Hamburg da sein soll, weiß ich nicht. Im besten Fall ein paar schöne Streikbilder.

      Vor allem, wenn du sagst, TVL würde Stadtstaatenzulage unbedingt verhindern wollen, wird es auch nur Angebote geben, bei denen die Zulage zu einer massiven Verringerung für den Rest führt, sodass die Gewerkschaften es nur ablehnen können. Wenn man nun sagt, das sei das Opfer wert, weil es ja vielleicht in 10 Jahren auch etwas für andere abwirft, ist das unvermittelbar.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 09.12.2023 08:00
      Rechnest du heute mit einer Einigung?



      Man muss die Dinge auch etwas strategisch langfristig und nicht nur von Tarifrunde zu Tarifrunde sehen. Die AG haben tierische Panik vor einer Stadtstaaten Zulage. Die Idee war ja als Leuchtturm großgezogen. Siehe mein Hamburg Zulage Thread. Zum einen um besonders in Hamburg zu mobilisieren. Zum anderen wäre das aber auch ein Fuß in der Tür für eine Großstadtzulage oder oder oder. Und das ist es wovor die AG Seite schiss hat und versucht diesen Neu überdurchschnittlich entstandenen Drive abzuwürgen.
      Und auch sowas wie TVSTUD. Da sind 300.000 Beschäftigte betroffen, wo aktuell prekäre Arbeitsbedingungen liegen. Da liegt auch ein unfassbares Mobilisierungspotential + der Punkt einer langfristigen Stärkung des TVL Bereich.

      Und in der Strategieplanung 2023 haben wir uns dagegen entschlossen als Hamburg ein komplettes eigenes Ding zu setzen. Man hat als einer der wenigen noch existierenden Flächentarifverträge auch eine gewisse Verantwortung und ich vermute, wenn der TV-L zerbricht, Hamburg immer besser als andere Länder abschneiden würde - das Gesamtbild deutschlandweit aber schwächer wäre als gemeinsam. Und man durch den Motor Hamburg und Berlin da eine andere Dynamik reinbringt, die auch zu Angeboten im Gesamtvolumen führt, die es ohne die Nebenthemen sicherlich nicht gegeben hätte.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 08:00
      In Hamburg klären wir schon das ganze Jahr über Betriebsgruppen, im Sommer über die Streikplanung Bildungaurlaube, in den Streikversammlungen etc mit. Siehe mein Hamburg zulage Thread.

      Man sieht sehr deutlich, welche Landesbezirke wie in der Vorbereitung mit ihren Zahlen aufgetreten sind und welche Landesbezirke am schnellsten einknicken und bereit wären richtig Mist zu fressen.
      Hamburg und Berlin halten dagegen. Für uns ist ja auch eine 4. Verhandlung kein Problem. Da drehen wir weiter auf. Auch das wollen die AG unbedingt vermeiden. Und das sollen die sich dann was kosten lassen. Nur schwierig wenn viele andere landesbezirke sagen - ja noch mehr Streik? Puh.
      In Hamburg heißt es, auf die nächsten 26 Streiktage.
      Und wir haben ja Auswirkungen, siehe Hamburg Thread.
      Ich sehe eher, dass das Gesamtergebnis immer weiter hoch geht und auf die Schwelle gewartet wird, wo die meisten Länder kippen und sich dann von TVStud Stadtstaaten Zulage SuE Zulage (für das Gesamtergebnis) verabschieden. Also ein Gewinn für diese Strategie.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 08:05
      Ich glaube, dass wir uns heute leider ja auf eine Einigung zu bewegen.

      Und ganz ehrlich, die Nebenplätze sind Peanuts. Wenn dann hier und da 160mio veranschlagt werden bei den ganzen mrd. Gesamtvolumen. Das senkt die individuelle Erhöhung dann um 0,x%, dafür dass man zB TVSTUD erschließt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BeamteMeUpScotty am 09.12.2023 08:09
      In Hamburg klären wir schon das ganze Jahr über Betriebsgruppen, im Sommer über die Streikplanung Bildungaurlaube, in den Streikversammlungen etc mit. Siehe mein Hamburg zulage Thread.

      Man sieht sehr deutlich, welche Landesbezirke wie in der Vorbereitung mit ihren Zahlen aufgetreten sind und welche Landesbezirke am schnellsten einknicken und bereit wären richtig Mist zu fressen.
      Hamburg und Berlin halten dagegen. Für uns ist ja auch eine 4. Verhandlung kein Problem. Da drehen wir weiter auf. Auch das wollen die AG unbedingt vermeiden. Und das sollen die sich dann was kosten lassen. Nur schwierig wenn viele andere landesbezirke sagen - ja noch mehr Streik? Puh.
      In Hamburg heißt es, auf die nächsten 26 Streiktage.
      Und wir haben ja Auswirkungen, siehe Hamburg Thread.
      Ich sehe eher, dass das Gesamtergebnis immer weiter hoch geht und auf die Schwelle gewartet wird, wo die meisten Länder kippen und sich dann von TVStud Stadtstaaten Zulage SuE Zulage (für das Gesamtergebnis) verabschieden. Also ein Gewinn für diese Strategie.

      Ja, ich hab schon eine Ahnung, wie in meinem Bundesland der Hase läuft. Danke für die Bestätigung.
      Mehr Streik wäre für meine Kollegen und mich auch gar kein Problem, aber bei uns ist mehr "Kuscheln" mit den oberen Posten angesagt, als tougher Arbeitskampf.

      Für "uns" ganz unten braucht es kein schnelles Ergebnis noch vor Weihnachten! Wir freuen uns über ein gutes Ergebnis und wenn es dazu Herbst werden muss...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: bodo am 09.12.2023 08:11
      Ich glaube, dass wir uns heute leider ja auf eine Einigung zu bewegen.

      Und ganz ehrlich, die Nebenplätze sind Peanuts. Wenn dann hier und da 160mio veranschlagt werden bei den ganzen mrd. Gesamtvolumen. Das senkt die individuelle Erhöhung dann um 0,x%, dafür dass man zB TVSTUD erschließt.

      Puh, das klingt ja nicht so positiv?
      Sind die anderen Landesbezirke wirklich mit so wenig zufrieden?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 08:15
      Für mich geht es um 9 Uhr in die nächste Sitzung besprechung. Die Taktung mit den verschiedenen Themen, Untergruppen, Kommissionen ist aber auch hoch. Und zwischendurch Rücksprache mit den KollegInnen in Hamburg und die anderen Landesbezirke beackern.
      Keine Ahnung wie der Fahrplan von Christine und Frank ist. Ich weiß auch noch nicht, ob es mittlerweile Schriftvorlagen gibt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 09.12.2023 08:15
      BTW: Kann sich noch jemand erinnern, dass ich hier mal den MINT-Bereich (oder Lehrkräfte; wenn der Mathe-Unterricht ausfällt, käme das nach PISA gerade besonders gut…) als potentielles Zugpferd für TV-L-Verhandlungen ausgemacht hatte, weil man dort (qua Konkurrenzsituation mit der besser zahlenden Privatwirtschaft) relevante Argumente für eine deutliche Lohnsteigerung hat? Natürlich ist das ein Partikular-Interesse, kann aber dann als Vehikel zur allgemeinen Lohnsteigerung für alle verwendet werden.

      Nun ist Ver.Di nicht den Weg gegangen, entsprechend MINTler anzusprechen und hier z.B. einfach mal die IT in den Behörden lahmzulegen (genauer: einfach mal nicht für Anfragen zur Verfügung zu stehen). Aber man hat sich andere Schwerpunkte gesucht, die ggf. ähnlich als Zugpferd dienen können.

      Was nicht heißt, dass Personen oder Gruppen von solchen, die ein besseres Argument (und sei es, mehr Durchschlagskraft im Streik) haben, nicht auch für sich selbst höhere Forderungen stellen können. Das ist Marktwirtschaft.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 08:20
      Es wird offen nach überall hin nach Leuchttürmen geguckt. aber die ITler sind da sehr speziell. Die kassieren ihre 1.000€ und fühlen sich wie Götter.
      Für die Ingenieure wird in den Fachbehörden der 16.5 auch ausgebreitet. In den Bezirksämtern und Landesbetrieben nicht. Hier verhindert der AG durch seine Förderung nach Gutsherrenart bisher eine Mobilisierung Recht gut.
      Klappt am ehesten noch mit dem Ingenieur, der dann sagt " ja meine Frau ist ja auch Erzieherin, da bin ich solidarisch"
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BeamterSH am 09.12.2023 08:26
      @Sozialarbeiter

      Ist Frau Heinold noch dabei oder hat sie sich für heute schon abgemeldet?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Erpelente am 09.12.2023 08:34
      Für uns ist ja auch eine 4. Verhandlung kein Problem. Da drehen wir weiter auf. Auch das wollen die AG unbedingt vermeiden.

      Warum? Es gibt doch in der Realität überhaupt keinen Druck.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 08:37
      Frau Heinold, habe ich heute noch nicht gesehen.
      Falls die sich abgemeldet hat, würde ich die Info aber auch sicherlich nicht als einer der ersten kriegen.

      Keine Ahnung, was dahinter steckt. Aber Dressel hat überall und in social Media ja ziemlich getönt, dass sie einen Abschluss wollen. Und auch in den Verhandlungen wurde immer wieder betont, dass Ihnen das wichtig ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: itthrall am 09.12.2023 08:40
      Ich glaube, dass wir uns heute leider ja auf eine Einigung zu bewegen.

      "Leider" weil du ein eher schlechtes Ergebnis erwartest oder weils dann erstmal um is mit Lachs und Butterbrezen? :)

      Danke fuers informieren hier!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 08:47
      Weil ich glaube, dass in Hamburg mit einer 4. Verhandlung noch richtig was zu reißen wäre. Und der Strukturaufbau und Organisations- und Informatiosnnetzwerkaufbau mit Beendigung von Tarifrunden erfahrungsgemäß ja immer erstmal einen Dämpfer erfährt.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 08:48
      Und ja ich bin sehr positiv vom Catering überrascht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VaPi am 09.12.2023 08:58
      Warum kann man denn nicht einfach nach GDL Manier abbrechen, den schwarzen Peter zu der TDL schieben über die Medien und noch mal streiken ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 09.12.2023 09:00
      Vermutlich, weil dies nicht mehrheitsfähig auf der AN-Seite ist…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: seberus am 09.12.2023 09:01
      Warum kann man denn nicht einfach nach GDL Manier abbrechen, den schwarzen Peter zu der TDL schieben über die Medien und noch mal streiken ?

      ich würde sagen, damit kann man halt nur drohen, wenn man den nötigen Organisationsgrad und Streikbereitschaft hat. Bei uns an der Dienststelle ist z.B. nach 3 Warnstreiktagen die Luft schon ziemlich raus. Da bekommt man halt korrekterweise die Antwort: "wenn ich schon wieder streike macht keiner meine Arbeit und ich habe am nächsten Tag dann das doppelte auf dem Schreibtisch"
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Berliner72 am 09.12.2023 09:04
      Vielleicht bin ich da etwas naiv unterwegs aber warum gibt man, dem TV-L, nicht einfach die Möglichkeit das die Städte selber über eine Ballungsraumzulage entscheiden können ohne gleich, wie im Fall Berlin, ausgeschlossen zu werden. Da können sich alle den Schaum vor dem Mund abwischen und Neid- bzw Gierdebatten wären obsolet.
      mfg
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: seberus am 09.12.2023 09:06
      Vielleicht bin ich da etwas naiv unterwegs aber warum gibt man, dem TV-L, nicht einfach die Möglichkeit das die Städte selber über eine Ballungsraumzulage entscheiden können ohne gleich, wie im Fall Berlin, ausgeschlossen zu werden. Da können sich alle den Schaum vor dem Mund abwischen und Neid- bzw Gierdebatten wären obsolet.
      mfg
      Weil das Umland, dann die Sorge hat, dass sie ihre Mitarbeiter verlieren.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 09.12.2023 09:07
      Wenn, dann müssten die Länder entscheiden, ob sie ggf. eine Ballungsraumzulage für (einige) Städte zahlen. Und, wenn die TdL dies will, dann wird die Gewerkschaftsseite dazu sicherlich nicht „nein“ sagen; auch wenn sie natürlich weitergehende Forderungen hat (dass dies nicht nur freiwillig geschieht, sondern auch festgeschrieben wird).
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Dummbeutel am 09.12.2023 09:12
      Das wurde doch jetzt schon zur Genüge durchgekaut: Nein, sie wäre nicht unfair; niemand würde dadurch weniger erhalten, wenn es eine Stadtstaatenzulage gäbe. Und die Stadtstaaten befinden sich in einer besonderen Situation ggü. den übrigen Großstädten, da sie zugleich Kommune und Land sind, was sich darin auswirkt, dass ihre Beschäftigten auch kommunale Aufgaben erfüllen, die überall sonst gemäß TVöD entlohnt werden, sie also in einer besonderen Konkurrenz-Situation zum Umland stehen, die in den übrigen Großstädten nicht gegeben ist.

      Sickert das langsam mal ein?

      Das Einzige was hier "EINSICKERT" ist, dass du grundlegende Arbeitgeberinteressen mit denen der Arbeitnehmer verwechselst. Sie ist nicht "unfair" in der Grundidee, sehr wohl aber ein Partikularinteresse für welches die Gewerkschaften alle einstehen lassen. Das passiert wiederum wegen politischer Interessen. Und das macht es unfair gegenüber allen anderen Beschäftigten. Wie man es auch dreht und wendet: die Idee der Stadtstaatenzulage liegt nicht im Interesse der Gewerkschaften sondern wenn überhaupt nur in dem der Arbeitgeber. Sie hat hier nichts verloren.

      Wenn wir in ein paar Tagen oder Wochen vor dem Scherbenhaufen dieser Verhandlungen stehen kann man sich dann darüber freuen wenigstens in Bremerhaven (wo die Lebenshaltungskoste 25% unter denen in BaWü liegen) noch auf die Gewerkschaften verlassen. So geht im Übrigen gewerkschaftlicher Selbdtmord.

      Was hat denn Bremerhaven mit einer Stadtstaatenzulage zu tun? Bremerhaven zahlt nach TVÖD und hat mit diesen Tarifverhandlungen überhaupt nichts zu tun.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BA1657 am 09.12.2023 09:22
      Lieber @Sozialarbeiter!
      Vielen Dank für dein Engagement und die vielen interessanten Informationen.

      Ich freue mich auf deine weiteren Rückmeldungen über den Tag.

      Allerdings verstehe ich trotzdem nicht, warum das/die AG-Angebot/e geheim gehalten wird bzw. werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: seberus am 09.12.2023 09:25
      Lieber @Sozialarbeiter!
      Vielen Dank für dein Engagement und die vielen interessanten Informationen.

      Ich freue mich auf deine weiteren Rückmeldungen über den Tag.

      Allerdings verstehe ich trotzdem nicht, warum das/die AG-Angebot/e geheim gehalten wird bzw. werden.
      Sind halt Verhandlungen. Und die sollten nicht in der Öffentlichkeit aufgetragen werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: BA1657 am 09.12.2023 09:27
      Lieber @Sozialarbeiter!
      Vielen Dank für dein Engagement und die vielen interessanten Informationen.

      Ich freue mich auf deine weiteren Rückmeldungen über den Tag.

      Allerdings verstehe ich trotzdem nicht, warum das/die AG-Angebot/e geheim gehalten wird bzw. werden.
      Sind halt Verhandlungen. Und die sollten nicht in der Öffentlichkeit aufgetragen werden.

      Ich kann mich noch erinnern, dass bei einer TVöD-Tarifverhandlung gleich die Meldungen kamen, wenn es ein Angebot gab. Aber mal sehen, was der Tag so bringt...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Ptrf am 09.12.2023 09:33
      Warum kann man denn nicht einfach nach GDL Manier abbrechen, den schwarzen Peter zu der TDL schieben über die Medien und noch mal streiken ?

      Dort verhandelt Werneke als SPD-Mitglied mit einem Parteikollegen. Das glaubst du doch nicht selbst, dass das passieren würde…
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Schwarztee am 09.12.2023 09:33
      Lieber @Sozialarbeiter!
      Vielen Dank für dein Engagement und die vielen interessanten Informationen.

      Ich freue mich auf deine weiteren Rückmeldungen über den Tag.

      Allerdings verstehe ich trotzdem nicht, warum das/die AG-Angebot/e geheim gehalten wird bzw. werden.
      Sind halt Verhandlungen. Und die sollten nicht in der Öffentlichkeit aufgetragen werden.

      Ich kann mich noch erinnern, dass bei einer TVöD-Tarifverhandlung gleich die Meldungen kamen, wenn es ein Angebot gab. Aber mal sehen, was der Tag so bringt...

      Wird wohl damit zu tun haben, dass man nicht will, dass die Betriebsgruppen direkt lospöbeln und so die Verhandlungen torpedieren. Die einzelnen Tarifgruppen haben teilweise diametral entgegengesetzte Interessen, siehe Stadtzulage.

      Wir sind in einer schlechteren Position als im TVÖD, deswegen würde ich da auch nichts riskieren.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 09.12.2023 09:49
      Mal eine technische Frage:

      Wenn heute eine Ergebnis verkündet wird, hat es direkt Bestand, oder?

      Oder braucht es noch eine Mitgliederbefragung bei Verdi?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 09.12.2023 09:52
      Ne müsste dann gleich bestand haben
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 09.12.2023 09:53
      Ne müsste dann gleich bestand haben

      Danke min Jung
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 09.12.2023 09:55
      Hm? Natürlich müssten die Gewerkschaften zustimmen. Aber klar, diese Zustimmung muss nicht per Urabstimmung abgefragt werden.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 09.12.2023 09:56
      Ich hatte ja die Hoffnung aufzuwachen und direkt zur Flasche greifen zu können.

      Nochmal ab ins Bett und nochmals von IAP, 220€ und 6% träumen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 09.12.2023 10:03
      Weil ich glaube, dass in Hamburg mit einer 4. Verhandlung noch richtig was zu reißen wäre. Und der Strukturaufbau und Organisations- und Informatiosnnetzwerkaufbau mit Beendigung von Tarifrunden erfahrungsgemäß ja immer erstmal einen Dämpfer erfährt.

      Notfalls kann die Tarifrunde auch im kommenden Jahr weitergeführt werden, oder? Ein Abschluss wäre schön, aber wenn wirklich noch mehr zu reißen wäre, muss man ja heue nichts unterschreiben. Zumindest so die Theorie in meinem Kopf  :D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Jockel am 09.12.2023 10:13
      Mal eine technische Frage:

      Wenn heute eine Ergebnis verkündet wird, hat es direkt Bestand, oder?

      Oder braucht es noch eine Mitgliederbefragung bei Verdi?
      Die BTK ist hier, aber es gibt eine Erklärungsfrist. Wie immer.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 10:28
      Ich glaube, dass wir uns heute leider ja auf eine Einigung zu bewegen.

      Und ganz ehrlich, die Nebenplätze sind Peanuts. Wenn dann hier und da 160mio veranschlagt werden bei den ganzen mrd. Gesamtvolumen. Das senkt die individuelle Erhöhung dann um 0,x%, dafür dass man zB TVSTUD erschließt.

      Dann hoffe ich mal, dass Deine Befürchtungen eintreten und es heute wirklich zu einer Einigung kommt. Die viel diskutierte Zulage kann dafür gerne geopfert werden. Dann würden wir uns auch das Geld für weitere Verhandlungen sparen. 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe. Eine Empfehlung für alle!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 09.12.2023 10:35
      Ich glaube, dass wir uns heute leider ja auf eine Einigung zu bewegen.

      Und ganz ehrlich, die Nebenplätze sind Peanuts. Wenn dann hier und da 160mio veranschlagt werden bei den ganzen mrd. Gesamtvolumen. Das senkt die individuelle Erhöhung dann um 0,x%, dafür dass man zB TVSTUD erschließt.

      Dann hoffe ich mal, dass Deine Befürchtungen eintreten und es heute wirklich zu einer Einigung kommt. Die viel diskutierte Zulage kann dafür gerne geopfert werden. Dann würden wir uns auch das Geld für weitere Verhandlungen sparen. 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe. Eine Empfehlung für alle!

      Kann ich nicht verstehen. Wenn Verdi jetzt wirklich was raus holt, dann sind die Beiträge es doch Wert gewesen. Ich kann das so nicht weiterempfehlen. Ohne Gewerkschaft und der hohe Organisaionsgrad wäre dieses mal wohl so 3% runterkommen. Zumindest, wenn man sich einige Haushaltsplanungen und Mehrausgaben für den öffentlichen Dienst in 2024 anschaut.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 10:36
      Für uns ist ja auch eine 4. Verhandlung kein Problem. Da drehen wir weiter auf. Auch das wollen die AG unbedingt vermeiden.

      Warum? Es gibt doch in der Realität überhaupt keinen Druck.

      Eine 4. Verhandlungsrunde hätte auch den Vorteil, dass die Verhandlungsführer weiterhin beschäftigt und bezahlt werden. Die meisten Gewerkschaftsmitarbeiter machen ihren Job dort doch nur, damit sie nicht mehr in ihrem ursprünglichem Job zu miesen Gehältern arbeiten müssen. Die wissen doch gar nicht mehr wie es an der Basis aussieht. Dieses Problem fängt doch in der Regel schon bei allen freistellten Personalratsmitgliedern an....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 10:38
      Ich glaube, dass wir uns heute leider ja auf eine Einigung zu bewegen.

      Und ganz ehrlich, die Nebenplätze sind Peanuts. Wenn dann hier und da 160mio veranschlagt werden bei den ganzen mrd. Gesamtvolumen. Das senkt die individuelle Erhöhung dann um 0,x%, dafür dass man zB TVSTUD erschließt.

      Dann hoffe ich mal, dass Deine Befürchtungen eintreten und es heute wirklich zu einer Einigung kommt. Die viel diskutierte Zulage kann dafür gerne geopfert werden. Dann würden wir uns auch das Geld für weitere Verhandlungen sparen. 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe. Eine Empfehlung für alle!

      Kann ich nicht verstehen. Wenn Verdi jetzt wirklich was raus holt, dann sind die Beiträge es doch Wert gewesen. Ich kann das so nicht weiterempfehlen. Ohne Gewerkschaft und der hohe Organisaionsgrad wäre dieses mal wohl so 3% runterkommen. Zumindest, wenn man sich einige Haushaltsplanungen und Mehrausgaben für den öffentlichen Dienst in 2024 anschaut.

      Da gebe ich Dir recht! Verdi ist für mich allerdings keine richtige Gewerkschaft! Meine Empfehlung bleibt daher spart Euch die Beiträge....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 10:46
      Leider bekommt man zunehmend das Gefühl, dass ver.di hier bewusst mit verdeckten Karten spielt. Man hat im Vorwege den Mund zu weit aufgerissen und steht nun ernüchtert vor den Angeboten der Gegenseite. Dass diese deutlich unter dem Abschluss von Bund und Kommunen liegen, ist hier denk ich jedem Bewusst — auch wenn die Gewerkschaft es totschweigt.

      Es hat aber natürlich für die Gewerkschaft einen unheimlichen Reiz, die Angebote totzuschweigen. So kann man dann die marginale Differenz zwischen (geheimen) Angebot und Tarifabschluss als heldenhaften Kampf und glorreichen Sieg verkaufen.  ;D Freuen wir uns doch einfach, wenn es keine Nullrunde wird.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 10:52
      Und ja ich bin sehr positiv vom Catering überrascht.

      Dann war die Tarifverhandlung ja zumindest für Sie ein Erfolg. Wer keine Erwartungen hat, freut sich auch über ein gutes Catering. Hoffentlich ist die Laufzeit für den neuen Tarifvertrag nicht zu lang, sonst gibt es in den nächsten 27 Monaten ein Catering weniger und ganz viel Freizeit!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 09.12.2023 11:02
      Ich glaube, dass wir uns heute leider ja auf eine Einigung zu bewegen.

      Und ganz ehrlich, die Nebenplätze sind Peanuts. Wenn dann hier und da 160mio veranschlagt werden bei den ganzen mrd. Gesamtvolumen. Das senkt die individuelle Erhöhung dann um 0,x%, dafür dass man zB TVSTUD erschließt.

      Dann hoffe ich mal, dass Deine Befürchtungen eintreten und es heute wirklich zu einer Einigung kommt. Die viel diskutierte Zulage kann dafür gerne geopfert werden. Dann würden wir uns auch das Geld für weitere Verhandlungen sparen. 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe. Eine Empfehlung für alle...

      ... wenn es irgendwann keine Tariferträge mehr geben soll, weil alle Mitglieder Ihrer "Empfehlung" gefolgt sind und aus den Gewerkschaften ausgetreten. Das zeigt, wie clever Sie und einige andere hier im Forum unterwegs sind.

      Denn ohne Gewerkschaften gibts keine Tarifverträge. Das ist kein Spruch, sondern Gesetzeslage. Ok- ich halte Ihnen zugute, dass Sie das mit den Gesetzen nicht mehr so genau nehmen, wenn  die Regierung das schon nicht mehr tut.

      Noch ein weitere Frage: Wenn Sie den dann ausgetreten sind, zu welcher Kathegorie gehören Sie dann:

      1.) Sie hoffen natürlich weiter auf Tarifverträge; das sollen aber gefälligst andere machen- damit haben Sie nichts mehr zu tun. Sie sind einfach nur clever und sparen 1%.

      2.) Wie 1)- aber schimpfen noch zusätzlich auf die Gwerkschaften und fordern z.B. Dauerstreiks, wähernd Sie natürlich nicht einen Tag auf eigene Kosten streiken würden.

      3.) Sie haben Eier ,knallen Ihrem AG Ihre Forderungen auf den Tisch und drohen mit Wechel, wenn er diese nicht erfüllt.

      Sprechen Sie ganz offen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Spencer69 am 09.12.2023 11:03

      ... 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe...

      Sogar noch mehr, Pisa lässt grüßen ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 09.12.2023 11:04
      Der Frust ist sicherlich groß, wird aber an der falschen Stelle abgelassen. Auf der Straße wäre er angebracht, gegen Sozialarbeiter eher nicht, egal ob man einer Meinung ist oder nicht.

      Im übrigen finde ich es richtig Menschen für mehr Engagement auf Metaebenen auch mehr Geld oder Entlastung zukommen zu lassen, immerhin sind Verantwortung und Abstraktionsgrad höher. Personalratsmitglieder sind ebenfalls bestenfalls fortgebildet.
      Wer seinem Joballtag etwas entkommen möchte aber gleichzeitig trotzdem effizient an einer Verbesserung arbeitet, hat m.E. auch was verdient.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 09.12.2023 11:07
      Lange nix vom Sozialarbeiter gehört, wird wohl hitzig debattiert
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Roland80 am 09.12.2023 11:08
      Langsam wird’s etwas albern nach 3 Monaten zu keinem Ergebnis zu finden… 😴🥱
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 09.12.2023 11:09
      Lange nix vom Sozialarbeiter gehört, wird wohl hitzig debattiert

      Naja, ne Stunde in einer Sitzung wäre ja nicht viel. Auch soll er mal in erster Linie dort arbeiten -- und nicht nur für uns Informationen besorgen...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 11:10

      ... 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe...

      Sogar noch mehr, Pisa lässt grüßen ;)

      Spare nur 1% - auf meinen außertariflichen Anteil in Höhe von 600 € (den ich selbst für mich verhandelt habe) habe ich in den vergangen Jahren keinen Beitrag gezahlt.

      ver.di der 7 und 8. Dezember waren als dritte und letzte Runde angesetzt. Wir haben nun den 9. Dezember und es kommt keinerlei Information. Dies ist absolut respektlos allen Mitgliedern und Betroffenen gegenüber. Diese Geheimniskrämerei öffnet leider dem Verdacht der Mauschelei Tür und Tor.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 09.12.2023 11:12
      Lange nix vom Sozialarbeiter gehört, wird wohl hitzig debattiert

      Naja, ne Stunde in einer Sitzung wäre ja nicht viel. Auch soll er mal in erster Linie dort arbeiten -- und nicht nur für uns Informationen besorgen...

      Du hast wohl Gedankenlesen studiert. Hahaha. Sicherlich schreibt er in den Pausen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 11:12
      Lange nix vom Sozialarbeiter gehört, wird wohl hitzig debattiert

      Frühstück
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 09.12.2023 11:13

      ... 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe...

      Sogar noch mehr, Pisa lässt grüßen ;)

      Spare nur 1% - auf meinen außertariflichen Anteil in Höhe von 600 € (den ich selbst für mich verhandelt habe) habe ich in den vergangen Jahren keinen Beitrag gezahlt.

      ver.di der 7 und 8. Dezember waren als dritte und letzte Runde angesetzt. Wir haben nun den 9. Dezember und es kommt keinerlei Information. Dies ist absolut respektlos allen Mitgliedern und Betroffenen gegenüber. Diese Geheimniskrämerei öffnet leider dem Verdacht der Mauschelei Tür und Tor.

      Falsch, war von vornherein auf 07.12. bis 09.12. angesetzt.
      Zumindest nach dem öffentlichen Dienst.

      https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/tr/2023/
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zabri am 09.12.2023 11:14
      Hallo zusammen.

      Ich habe mich nach Wochen des stillen Mitlesens hier jetzt doch (zumindest mal temporär) angemeldet, weil ich einige Dinge loswerden möchte:

      1) Danke an @Sozialarbeiter für Dein Engagement, Deine Updates und vor allem Dein dickes Fell. Ich bin sicher es gäbe spaßigere Wege ins Wochenende zu starten als sich in Potsdam die Nacht um die Ohren zu schlagen. Was mich direkt zum nächsten Punkt führt:

      2) Ich empfinde so einige Äußerungen in diesem Forum nicht nur als unpassend, sondern vielmehr als absolut unverschämt und anmaßend. Da sitzt der vorgenannte User Freitag Nacht in irgendeiner Verhandlungsrunde und wartet stundenlang auf ein verschriftlichen Angebot der AG-Seite. In den Stunden und Tagen zuvor hat er immer wieder in diesem Forum (naturgemäß verklausuliert) aus den Verhandlungen berichtet und uns allen so einen wie ich finde großen Dienst erwiesen. Und dann muss er sich hier einen das eigene Engagement abwertenden, Gewerkschaften generell verteufelnden, das Buffet sarkastisch hervorhebenden Kommentar nach dem Anderen reinziehen.
      Der User sitzt dort für sich, aber insbesondere für uns alle. Und dieser kämpft aktiv für bessere Gehälter von uns allen, inklusive derer die solche Kommentare vom Sofa aus unbedacht in ihr Smartphone hacken. Denkt doch bitte mal nach bevor ihr euch bspw. sarkastisch freut dass es im Potsdamer Sitzungsmarathon ein Buffet gibt und dringend loswerden müsst dass in eurer Dienststelle Kaffee eingespart würde. Unmöglich!

      3) Ich hoffe auf einen guten Abschluss, auch wenn ich desillusioniert bin. Das geht sicher nicht nur mir so und ich kann's gut verstehen. Fangt sinnvollerweise an Eure Wut auf diejenigen zu kanalisieren, die Euch nach Inflation und Co finanziell zunehmend schlechter stellen: Eure Arbeitgeber. Organisiert Euch, macht was! Daheim sitzen und nörgeln hat noch niemandem was wirklich substanzielles gebracht -  auch und insbesondere Euch selbst nicht.

      Für ein bisschen besseres Miteinander, ein bisschen mehr Solidarität, ein bisschen weniger Bullshit und Verhöhnung. Wir sitzen im selben Boot, auch wenn das offensichtlich bei einigen noch nicht angekommen ist.

      Schönes Wochenende Euch.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 09.12.2023 11:21
      man muss die frustrierten 50-jährigen Franks dieser Welt einfach ausblenden und dann ist das doch alles halb so wild. :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 09.12.2023 11:21

      ... 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe...

      Sogar noch mehr, Pisa lässt grüßen ;)

      Spare nur 1% - auf meinen außertariflichen Anteil in Höhe von 600 € (den ich selbst für mich verhandelt habe) habe ich in den vergangen Jahren keinen Beitrag gezahlt.

      ver.di der 7 und 8. Dezember waren als dritte und letzte Runde angesetzt. Wir haben nun den 9. Dezember und es kommt keinerlei Information. Dies ist absolut respektlos allen Mitgliedern und Betroffenen gegenüber. Diese Geheimniskrämerei öffnet leider dem Verdacht der Mauschelei Tür und Tor.

      Wer außertariflich verhandeln kann, braucht tatsächlich keine Gewerkschaft- Respekt- Trifft aber nur auf ca. 5% der Nichtorganisierten zu. 95% davon haben nur eine große Klappe und verstecken sich hinter der Aussage der AGs, dass diese nicht verhandeln würden und sind somit sehr auf Tarifverträge angewiesen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: CodeGuru87 am 09.12.2023 11:22
      Top Worte Zabri und danke an den Sozialarbeiter.

      Das Niveau von hier kennt man sonst nur auf X oder Facebook. Wenn sich hier die Hobbylobbyisten in die Verhandlungen setzen würden, hätten wir locker 20% mehr und eine Einmalzahlung von 20k bei 20 Wochenstunden.

      Echt nicht auszuhalten!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 11:27
      Der Frust ist sicherlich groß, wird aber an der falschen Stelle abgelassen. Auf der Straße wäre er angebracht, gegen Sozialarbeiter eher nicht, egal ob man einer Meinung ist oder nicht.

      Im übrigen finde ich es richtig Menschen für mehr Engagement auf Metaebenen auch mehr Geld oder Entlastung zukommen zu lassen, immerhin sind Verantwortung und Abstraktionsgrad höher. Personalratsmitglieder sind ebenfalls bestenfalls fortgebildet.
      Wer seinem Joballtag etwas entkommen möchte aber gleichzeitig trotzdem effizient an einer Verbesserung arbeitet, hat m.E. auch was verdient.

      Wen dem so wäre gebe ich Ihnen vollkommen recht. Wir haben über 11.000 Mitarbeiter und einen großen Personalrat. Dieser besteht jedoch zum überwiegendem Teil aus Mitgliedern, die nicht oder nur sehr schlecht fort "gebildet" sind. Unterstützung und richtige Auskünfte erhalten wir von den Mitarbeitern aus der Personalverwaltung. Diese sind bei uns zum Glück sehr Mitarbeiterorientiert. Auch unser Vorstand bringt mehr für die Mitarbeiter als unser Personalratsverein. Vielleicht habe andere ja bessere Erfahrungen gemacht. Das gönne ich jedem Mitarbeiter!   
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 11:31

      ... 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe...

      Sogar noch mehr, Pisa lässt grüßen ;)

      Spare nur 1% - auf meinen außertariflichen Anteil in Höhe von 600 € (den ich selbst für mich verhandelt habe) habe ich in den vergangen Jahren keinen Beitrag gezahlt.

      ver.di der 7 und 8. Dezember waren als dritte und letzte Runde angesetzt. Wir haben nun den 9. Dezember und es kommt keinerlei Information. Dies ist absolut respektlos allen Mitgliedern und Betroffenen gegenüber. Diese Geheimniskrämerei öffnet leider dem Verdacht der Mauschelei Tür und Tor.

      Wer außertariflich verhandeln kann, braucht tatsächlich keine Gewerkschaft- Respekt- Trifft aber nur auf ca. 5% der Nichtorganisierten zu. 95% davon haben nur eine große Klappe und verstecken sich hinter der Aussage der AGs, dass diese nicht verhandeln würden und sind somit sehr auf Tarifverträge angewiesen.

      Deshalb ärgert mich diese Gewerkschaft ja so. Ich denke eher an meine Mitarbeiter als an mich. Mir geht es gut und ich könnte auch eine Nullrunde verkraften. Aber bei vielen Mitarbeitern sieht es ganz anders aus.... Diese brauchen jeden Euro und werden durch diese Gewerkschaft leider nicht ausreichend vertreten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 09.12.2023 11:35
      Was wäre denn "ausreichend vertreten" ? 500€ Mindestbrutto?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Berliner72 am 09.12.2023 11:42
      Man kann es momentan überhaupt nicht abschätzen wie "hart" der Kampf um den Tarifvertrag geführt wird da kaum Informationen von AG Seite vorliegen und dies unterscheidet die Verhandlungen schon von anderen.
      Ich zumindest finde es, trotz magerer vergangener Abschlüsse, erfrischend wenn sich jemand für mein Gehalt stark macht ... dies hatte ich in der PW nicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Frank73 am 09.12.2023 11:42
      Auf jeden Fall drücke ich allen die Daumen, dass sich Ihre persönlichen Erwartungen erfüllen. Ich wünsche allen ein schönes Wochenende, Zufriedenheit im Job und vor allem ein erfülltes Privatleben! 

      Ganz so frustriert bin ich auch mit 50 nicht  :)   
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 09.12.2023 11:42

      ... 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe...

      Sogar noch mehr, Pisa lässt grüßen ;)

      Spare nur 1% - auf meinen außertariflichen Anteil in Höhe von 600 € (den ich selbst für mich verhandelt habe) habe ich in den vergangen Jahren keinen Beitrag gezahlt.

      ver.di der 7 und 8. Dezember waren als dritte und letzte Runde angesetzt. Wir haben nun den 9. Dezember und es kommt keinerlei Information. Dies ist absolut respektlos allen Mitgliedern und Betroffenen gegenüber. Diese Geheimniskrämerei öffnet leider dem Verdacht der Mauschelei Tür und Tor.

      Wer außertariflich verhandeln kann, braucht tatsächlich keine Gewerkschaft- Respekt- Trifft aber nur auf ca. 5% der Nichtorganisierten zu. 95% davon haben nur eine große Klappe und verstecken sich hinter der Aussage der AGs, dass diese nicht verhandeln würden und sind somit sehr auf Tarifverträge angewiesen.

      Deshalb ärgert mich diese Gewerkschaft ja so. Ich denke eher an meine Mitarbeiter als an mich. Mir geht es gut und ich könnte auch eine Nullrunde verkraften. Aber bei vielen Mitarbeitern sieht es ganz anders aus.... Diese brauchen jeden Euro und werden durch diese Gewerkschaft leider nicht ausreichend vertreten.

      Frank der Samariter  ;D ;D ;D
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: RLP91 am 09.12.2023 11:43
      Mich würde ja interessieren, wie schlecht das erste Angebot der AG war 😃
      Wahrscheinlich 3 Prozent und 100 Euro Sockel auf 2 Jahre sowie 1500 Euro IAP 😂
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: RickHH am 09.12.2023 11:46
      Mich würde ja interessieren, wie schlecht das erste Angebot der AG war 😃
      Wahrscheinlich 3 Prozent und 100 Euro Sockel auf 2 Jahre sowie 1500 Euro IAP 😂

      Das würde mich auch total interessieren. Von den Angeboten der AG hört man ja leider gar nichts.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tariflheini am 09.12.2023 11:47
      Habe langsam das Gefühl, dass die Luft raus ist.

      Wie wäre es liebe Tarifverhandler das ganze abzubrechen, Euch zu sammeln und erholt und frisch Anfang Februar weiterzuverhandeln? Dann ist jeder erholt und hat einen kühlen Kopf! Überstürzen bringt niemanden etwas!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: seberus am 09.12.2023 11:47

      ... 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe...

      Sogar noch mehr, Pisa lässt grüßen ;)

      Spare nur 1% - auf meinen außertariflichen Anteil in Höhe von 600 € (den ich selbst für mich verhandelt habe) habe ich in den vergangen Jahren keinen Beitrag gezahlt.

      ver.di der 7 und 8. Dezember waren als dritte und letzte Runde angesetzt. Wir haben nun den 9. Dezember und es kommt keinerlei Information. Dies ist absolut respektlos allen Mitgliedern und Betroffenen gegenüber. Diese Geheimniskrämerei öffnet leider dem Verdacht der Mauschelei Tür und Tor.

      Wer außertariflich verhandeln kann, braucht tatsächlich keine Gewerkschaft- Respekt- Trifft aber nur auf ca. 5% der Nichtorganisierten zu. 95% davon haben nur eine große Klappe und verstecken sich hinter der Aussage der AGs, dass diese nicht verhandeln würden und sind somit sehr auf Tarifverträge angewiesen.

      Deshalb ärgert mich diese Gewerkschaft ja so. Ich denke eher an meine Mitarbeiter als an mich. Mir geht es gut und ich könnte auch eine Nullrunde verkraften. Aber bei vielen Mitarbeitern sieht es ganz anders aus.... Diese brauchen jeden Euro und werden durch diese Gewerkschaft leider nicht ausreichend vertreten.
      Da gehörst du von den höheren EG's leider zu den wenigen hier, die das den kleineren gönnen. Die meisten beschweren sich doch immer, dass Verdi nur die unteren EG's vertritt?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 09.12.2023 11:47
      Ich musste grad an das Angebot des Bundes in der 2. Runden der TVöD Verhandlungen denken.

      3k IAP Auszahlung sowie einer Erhöhung von 8%, mindestens jedoch 300€.

      ...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: daseinsvorsorge am 09.12.2023 11:47

      Deshalb ärgert mich diese Gewerkschaft ja so. Ich denke eher an meine Mitarbeiter als an mich. Mir geht es gut und ich könnte auch eine Nullrunde verkraften. Aber bei vielen Mitarbeitern sieht es ganz anders aus.... Diese brauchen jeden Euro und werden durch diese Gewerkschaft leider nicht ausreichend vertreten.

      Na ja- es gibt noch andere Gewerkschaften im ÖD. Oder Ihre Mitarbeiter gründen selbst eine Gewerkschaft, die deren Interessen endlich vertreten. Das ist nämlich der Grund, den der Gesetzgeber zur Gründung von konkurrierenden Gewerkschaften zugelassen hat.

      Muß man halt nur gut begründen- aber da können Sie ja helfen. Oder wäre das dann doch zuviel Aufwand und Ihre Mitarbeiter folgen Ihrer Empfehlung, treten aus/erst gar nicht ein , sparen 1% und sind einfach nur clever. Aber das Problem der Unzufriedenheit bleibt. WAS TUN ?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: seberus am 09.12.2023 11:48
      Ich musste grad an das Angebot des Bundes in der 2. Runden der TVöD Verhandlungen denken.

      3k IAP Auszahlung sowie einer Erhöhung von 8%, mindestens jedoch 300€.

      ...
      kommt halt immer auch auf die Laufzeit an.
      Für 1 Jahr klasse
      für 3 Jahre...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: KarlHeinzel am 09.12.2023 11:49
      Mich würde ja interessieren, wie schlecht das erste Angebot der AG war 😃
      Wahrscheinlich 3 Prozent und 100 Euro Sockel auf 2 Jahre sowie 1500 Euro IAP 😂

      Das war wahrscheinlich nicht das erste Angebot, sondern der Abschluss am Ende ;)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 09.12.2023 11:54
      Ich musste grad an das Angebot des Bundes in der 2. Runden der TVöD Verhandlungen denken.

      3k IAP Auszahlung sowie einer Erhöhung von 8%, mindestens jedoch 300€.

      ...
      kommt halt immer auch auf die Laufzeit an.
      Für 1 Jahr klasse
      für 3 Jahre...

      Ich glaube, solche Konstellation sind vom Tisch. Dass die echte, tabellenwirksame Erhöhung erst sehr spät im Jahr, wenn nicht sogar im nächsten, greift, wird wohl ein großes Anliegen der AG sein. Dass würde nochmal Zeit geben, die Haushaltspläne mit etwas Vorlauf anzupassen. Eine gestückelte Auszahlung der IAP sehen wohl alle Parteien als gegeben an.

      Und dann sehen wir uns alle Anfang 2026 wieder...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Kalimochero am 09.12.2023 12:06
      Nochmal zur Erinnerung.
      Bund/Kommunen Abschluss war 200€ Anhebung (1. Schritt) und 5,5% (2. Schritt)... +IAP.

      Das sollte dann heute der Mindestabschluss sein.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 09.12.2023 12:06
      träumen kann man ja


      Nochmal zur Erinnerung.
      Bund/Kommunen Abschluss war 200€ Anhebung (1. Schritt) und 5,5% (2. Schritt)... +IAP.

      Das sollte dann heute der Mindestabschluss sein.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: chris9n am 09.12.2023 12:07
      Steht eigentlich auch die Absenkung der Wochenarbeitszeit für die Beamten von 41 auf 38,5 Stunden zur Debatte?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Reisinger850 am 09.12.2023 12:09
      Allein schon weil man fast die komplette Hochinflationsphase ohne Erhöhung durchgemacht hat und man wegen Corona ja letztes mal verzichtet hat, wäre eine IPA über das Gesamtjahr 2024 ein unfassbarer Schlag ins Gesicht.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 09.12.2023 12:09
      Steht eigentlich auch die Absenkung der Wochenarbeitszeit für die Beamten von 41 auf 38,5 Stunden zur Debatte?

      Kann ja gar nicht, da dies nicht von den Tarifparteien, sondern nur von den jeweiligen Dienstherrn der Beamten beschlossen werden könnte.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Tagelöhner am 09.12.2023 12:09
      Steht eigentlich auch die Absenkung der Wochenarbeitszeit für die Beamten von 41 auf 38,5 Stunden zur Debatte?

      Was hat das in den Tarifverhandlungen verloren? Das soll die Beamtenlobby mal schön selber durchboxen, oder wird dann im gleichen Atemzug die wöchentliche Arbeitszeit von Angestellten auch reduziert?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MarieH am 09.12.2023 12:10
      https://www.zeit.de/news/2023-12/08/tarifverhandlungen-fuer-oeffentlichen-dienst-gehen-weiter
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: neodeo2 am 09.12.2023 12:10
      Habe langsam das Gefühl, dass die Luft raus ist.

      Wie wäre es liebe Tarifverhandler das ganze abzubrechen, Euch zu sammeln und erholt und frisch Anfang Februar weiterzuverhandeln? Dann ist jeder erholt und hat einen kühlen Kopf! Überstürzen bringt niemanden etwas!

      Finde den Vorschlag gut!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Caesar42 am 09.12.2023 12:10
      Mich würde ja interessieren, wie schlecht das erste Angebot der AG war 😃
      Wahrscheinlich 3 Prozent und 100 Euro Sockel auf 2 Jahre sowie 1500 Euro IAP 😂

      Ich tippe auf Essensmarken für die Kantine in der Hamburger Finanzbehörde....
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Reisinger850 am 09.12.2023 12:11
      https://www.zeit.de/news/2023-12/08/tarifverhandlungen-fuer-oeffentlichen-dienst-gehen-weiter

      Das ist doch von gestern
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: MarieH am 09.12.2023 12:13
      https://www.zeit.de/news/2023-12/09/laender-tarifstreit-geht-weiter

      Sorry, das ist der richtige Link
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Reisinger850 am 09.12.2023 12:14
      Super danke!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 09.12.2023 12:15
      Ich glaube, dass wir uns heute leider ja auf eine Einigung zu bewegen.

      Und ganz ehrlich, die Nebenplätze sind Peanuts. Wenn dann hier und da 160mio veranschlagt werden bei den ganzen mrd. Gesamtvolumen. Das senkt die individuelle Erhöhung dann um 0,x%, dafür dass man zB TVSTUD erschließt.

      Dann hoffe ich mal, dass Deine Befürchtungen eintreten und es heute wirklich zu einer Einigung kommt. Die viel diskutierte Zulage kann dafür gerne geopfert werden. Dann würden wir uns auch das Geld für weitere Verhandlungen sparen. 1% bekomme ich ab Januar auf jeden Fall mehr, da ich meine Mitgliedschaft bei Verdi gekündigt habe. Eine Empfehlung für alle!
      Willkommen im Club!

      Zum Thema Streiken: Für eine einfache Büroangestellte lohnt sich das doch eh nicht. Die Arbeit bleibt halt liegen und muss am nächsten Tag bearbeitet werden. Und auffallen tut es auch nicht unbedingt, dass man nicht da ist. Ans Telefon geht inzwischen nämlich eh noch kaum jemand. Die Kundschaft hat sich daran gewöhnt. Gewissermaßen ist also sowieso bereits fast täglich "Streik" angesagt. Willkommen in Deutschland 2023.  :)

      Das einzige was wirklich hilft, ist in die positive Energie zu kommen. Keine Gewerkschaft dieser Welt wird uns retten oder uns helfen können, glücklicher zu werden. Wir müssen das Licht in uns selbst sehen. Dann wird es gut kommen. Ganz egal, welche Prozente heute für welche Laufzeit verhandelt werden oder nicht. Kommt ins Vertrauen. Das ist viel mehr wert.  :)
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Caesar42 am 09.12.2023 12:16
      https://www.zeit.de/news/2023-12/09/laender-tarifstreit-geht-weiter

      Sorry, das ist der richtige Link


      .... Das mindestens dem Ergebnis des TVöD entspricht....

      Keine Rede mehr von Angleichung an den TVöD.

      So schnell lässt man sich weichkochen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: HamburgerJung am 09.12.2023 12:28
      Ich wäre zufrieden bei einer Einigung analog zum TVÖD.


      https://www.zeit.de/news/2023-12/09/laender-tarifstreit-geht-weiter

      Sorry, das ist der richtige Link


      .... Das mindestens dem Ergebnis des TVöD entspricht....

      Keine Rede mehr von Angleichung an den TVöD.

      So schnell lässt man sich weichkochen
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Dokumentenfahrer am 09.12.2023 12:29
      https://www.zeit.de/news/2023-12/09/laender-tarifstreit-geht-weiter

      Sorry, das ist der richtige Link


      .... Das mindestens dem Ergebnis des TVöD entspricht....

      Keine Rede mehr von Angleichung an den TVöD.

      So schnell lässt man sich weichkochen

      Das war auch nie Forderung der Gewerkschaften.

      Inhaltlich bin ich bei dir. Diese Angleichung muss perspektivisch kommen, um die Stellen irgendwie attraktiv zu halten.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: thesisko am 09.12.2023 12:32
      Liebe Kolleg:innen,

      wir haben in der dritten Verhandlungsrunde eine Einigung für die Länder-Beschäftigten erreicht. Details seht ihr in Kürze im Livestream:

      Facebook https://wapo.do/rHqypg
      Instagram https://wapo.do/seuSOZ

      Solidarische Grüße
      Euer ver.di Online-Team
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johannes1893 am 09.12.2023 12:32
      https://www.zeit.de/news/2023-12/09/laender-tarifstreit-geht-weiter

      Sorry, das ist der richtige Link

      Sowohl aus den Aussagen von @Sozialarbeiter, als auch auch aus diesem Artikel lese ich raus das bisher nur die „Struktur“ des TVöD angeboten wird, aber keinesfalls die Höhe.

      Ich bin gespannt wo man da dann landet. Eine Tabellenerhöhung vor 2025 wird es vermutlich nicht geben.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 12:32
      War durchgängig bis jetzt in Sitzung.
      Abstimmung durch.
      Ergebnis insgesamt gut.
      Mal schauen ob ich heute Abend einige Details zum Verlauf mitteilen kann.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Grandia am 09.12.2023 12:32
      Steht eigentlich auch die Absenkung der Wochenarbeitszeit für die Beamten von 41 auf 38,5 Stunden zur Debatte?

      Kurz: Nein
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.12.2023 12:33
      Hallo zusammen.

      Ich habe mich nach Wochen des stillen Mitlesens hier jetzt doch (zumindest mal temporär) angemeldet, weil ich einige Dinge loswerden möchte:

      1) Danke an @Sozialarbeiter für Dein Engagement, Deine Updates und vor allem Dein dickes Fell. Ich bin sicher es gäbe spaßigere Wege ins Wochenende zu starten als sich in Potsdam die Nacht um die Ohren zu schlagen. Was mich direkt zum nächsten Punkt führt:

      2) Ich empfinde so einige Äußerungen in diesem Forum nicht nur als unpassend, sondern vielmehr als absolut unverschämt und anmaßend. Da sitzt der vorgenannte User Freitag Nacht in irgendeiner Verhandlungsrunde und wartet stundenlang auf ein verschriftlichen Angebot der AG-Seite. In den Stunden und Tagen zuvor hat er immer wieder in diesem Forum (naturgemäß verklausuliert) aus den Verhandlungen berichtet und uns allen so einen wie ich finde großen Dienst erwiesen. Und dann muss er sich hier einen das eigene Engagement abwertenden, Gewerkschaften generell verteufelnden, das Buffet sarkastisch hervorhebenden Kommentar nach dem Anderen reinziehen.
      Der User sitzt dort für sich, aber insbesondere für uns alle. Und dieser kämpft aktiv für bessere Gehälter von uns allen, inklusive derer die solche Kommentare vom Sofa aus unbedacht in ihr Smartphone hacken. Denkt doch bitte mal nach bevor ihr euch bspw. sarkastisch freut dass es im Potsdamer Sitzungsmarathon ein Buffet gibt und dringend loswerden müsst dass in eurer Dienststelle Kaffee eingespart würde. Unmöglich!

      3) Ich hoffe auf einen guten Abschluss, auch wenn ich desillusioniert bin. Das geht sicher nicht nur mir so und ich kann's gut verstehen. Fangt sinnvollerweise an Eure Wut auf diejenigen zu kanalisieren, die Euch nach Inflation und Co finanziell zunehmend schlechter stellen: Eure Arbeitgeber. Organisiert Euch, macht was! Daheim sitzen und nörgeln hat noch niemandem was wirklich substanzielles gebracht -  auch und insbesondere Euch selbst nicht.

      Für ein bisschen besseres Miteinander, ein bisschen mehr Solidarität, ein bisschen weniger Bullshit und Verhöhnung. Wir sitzen im selben Boot, auch wenn das offensichtlich bei einigen noch nicht angekommen ist.

      Schönes Wochenende Euch.
      Danke
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: m0nkeyy am 09.12.2023 12:34
      War durchgängig bis jetzt in Sitzung.
      Abstimmung durch.
      Ergebnis insgesamt gut.
      Mal schauen ob ich heute Abend einige Details zum Verlauf mitteilen kann.

      Es gab eine Einigung oder welche Abstimmung ist durch?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Johannes1893 am 09.12.2023 12:36
      War durchgängig bis jetzt in Sitzung.
      Abstimmung durch.
      Ergebnis insgesamt gut.
      Mal schauen ob ich heute Abend einige Details zum Verlauf mitteilen kann.

      Das wäre wirklich klasse. Das hilft ggf. den Ablauf dieser Verhandlungen und wie das Ergebnis zustande kommt zu verstehen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: IT404 am 09.12.2023 12:37
      Lt Verdi Kanal gibt es eine Einigung und die wollen sobald einen livestream auf Social Media aufbauen um das Ergebnis mitzuteilen.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: cyrix42 am 09.12.2023 12:38
      Liebe Kolleg:innen,

      wir haben in der dritten Verhandlungsrunde eine Einigung für die Länder-Beschäftigten erreicht. Details seht ihr in Kürze im Livestream:

      Facebook https://wapo.do/rHqypg
      Instagram https://wapo.do/seuSOZ

      Solidarische Grüße
      Euer ver.di Online-Team

      Gibt es den Stream auch igendwo ohne Anmelde-Pflicht? Kann ja nicht sein, dass man für Gewerkschaftsinformationen erst einmal die eigene Identität an Facebook verkaufen muss...
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: KarlHeinzel am 09.12.2023 12:40
      Liebe Kolleg:innen,

      wir haben in der dritten Verhandlungsrunde eine Einigung für die Länder-Beschäftigten erreicht. Details seht ihr in Kürze im Livestream:

      Facebook https://wapo.do/rHqypg
      Instagram https://wapo.do/seuSOZ

      Solidarische Grüße
      Euer ver.di Online-Team

      Gibt es den Stream auch igendwo ohne Anmelde-Pflicht? Kann ja nicht sein, dass man für Gewerkschaftsinformationen erst einmal die eigene Identität an Facebook verkaufen muss...


      Mit geduld wird es ja dann auch nach und nach überall zu lesen sein was raus gekommen ist.
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: OpaJürgen am 09.12.2023 13:03
      Hallo zusammen.

      Ich habe mich nach Wochen des stillen Mitlesens hier jetzt doch (zumindest mal temporär) angemeldet, weil ich einige Dinge loswerden möchte:

      1) Danke an @Sozialarbeiter für Dein Engagement, Deine Updates und vor allem Dein dickes Fell. Ich bin sicher es gäbe spaßigere Wege ins Wochenende zu starten als sich in Potsdam die Nacht um die Ohren zu schlagen. Was mich direkt zum nächsten Punkt führt:

      2) Ich empfinde so einige Äußerungen in diesem Forum nicht nur als unpassend, sondern vielmehr als absolut unverschämt und anmaßend. Da sitzt der vorgenannte User Freitag Nacht in irgendeiner Verhandlungsrunde und wartet stundenlang auf ein verschriftlichen Angebot der AG-Seite. In den Stunden und Tagen zuvor hat er immer wieder in diesem Forum (naturgemäß verklausuliert) aus den Verhandlungen berichtet und uns allen so einen wie ich finde großen Dienst erwiesen. Und dann muss er sich hier einen das eigene Engagement abwertenden, Gewerkschaften generell verteufelnden, das Buffet sarkastisch hervorhebenden Kommentar nach dem Anderen reinziehen.
      Der User sitzt dort für sich, aber insbesondere für uns alle. Und dieser kämpft aktiv für bessere Gehälter von uns allen, inklusive derer die solche Kommentare vom Sofa aus unbedacht in ihr Smartphone hacken. Denkt doch bitte mal nach bevor ihr euch bspw. sarkastisch freut dass es im Potsdamer Sitzungsmarathon ein Buffet gibt und dringend loswerden müsst dass in eurer Dienststelle Kaffee eingespart würde. Unmöglich!

      3) Ich hoffe auf einen guten Abschluss, auch wenn ich desillusioniert bin. Das geht sicher nicht nur mir so und ich kann's gut verstehen. Fangt sinnvollerweise an Eure Wut auf diejenigen zu kanalisieren, die Euch nach Inflation und Co finanziell zunehmend schlechter stellen: Eure Arbeitgeber. Organisiert Euch, macht was! Daheim sitzen und nörgeln hat noch niemandem was wirklich substanzielles gebracht -  auch und insbesondere Euch selbst nicht.

      Für ein bisschen besseres Miteinander, ein bisschen mehr Solidarität, ein bisschen weniger Bullshit und Verhöhnung. Wir sitzen im selben Boot, auch wenn das offensichtlich bei einigen noch nicht angekommen ist.

      Schönes Wochenende Euch.

      Kann ich nur unterschreiben!!
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Börliner am 09.12.2023 14:40
      was ist mit der stadtstattenzulage warum kann verdi das nicvht vernunftig ausdruecken in ihrer press mitteilung
      Die Hauptstadtzulage wird tarifiert und für Bremen und Hamburg gibt's eine Gesprächszusage für "Mitte 2025".

      Was bedeutet das denn für Berlin? Weiterhin nur für unmittelbare Landesbedienstete?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Zinc am 09.12.2023 14:41
      Soll jetzt diese SuE-Zulage wirklich nur für die Stadtstaaten gelten? Bei den Angestellten im TVöD erhalten ja alle diese Zulage. Oder habe ich das falsch gelesen?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Jon Doe am 09.12.2023 14:41
      was ist mit der stadtstattenzulage warum kann verdi das nicvht vernunftig ausdruecken in ihrer press mitteilung
      Die Hauptstadtzulage wird tarifiert und für Bremen und Hamburg gibt's eine Gesprächszusage für "Mitte 2025".

      Das lese ich jetzt als : Berlinzulage + Zulage für den SuED in Berlin. Korrekt?
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: Admin am 09.12.2023 14:42
      Nachdem die Tarifeinigung erfolgt ist, wird dieses Thema nun geschlossen.

      zur Tarifeinifung:
      https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/tr/2023/

      weiterführendes Diskussionsthema:
      https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,122238.0.html
      Titel: Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
      Beitrag von: VFA West am 09.12.2023 14:43
      Leute, jetzt nicht aufregen und die Nerven verlieren. Das Ergebnis ist jetzt da. Ihr wisst hoffentlich, was zu tun ist. Bewerben, bewerben, bewerben. Ganz einfach. DAS ist die einzige Lösung. Die Gewerkschaft wird uns nicht retten. Nicht jetzt, nicht 2025. Wir sind es selbst, die uns helfen müssen und können. Ich schicke euch allen positive Energie.  :)