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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: Admin am 18.01.2019 00:33

Titel: Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Admin am 18.01.2019 00:33
Dies ist der neue Thread zur Tarifrunde TV-L 2019.

Bitte alle Meinungsäußerungen, die über das Tarifgeschehen hinaus gehen, in die Gruppe "allgemeine Diskussion":
  https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/board,19.0.html

Off-Topic wird ohne Vorwarnung gelöscht!

Für neu Hinzugekommene: Der Vorgänger-Thread ist
  Tarifrunde 2019 - Diskussion
  https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,110899.0.html
mit 1.190 Artikeln (viel Spaß, das alles zu lesen! ;-) )
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fingernagel am 21.01.2019 07:43
Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) über
https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html (https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html)
Zitat

Die Bezahlung spielt eine Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers, aber wir werben mit qualitativen Merkmalen: Männer und Frauen bekommen im öffentlichen Dienst bei derselben Tätigkeit denselben Lohn.“ Es gebe auch mehr Möglichkeiten, in Teilzeit zu arbeiten. (phn)

wer braucht schon mehr geld... wenigstens bekommen frauen und männer für die gleiche arbeit gleich viel weniger als beim bund oder in der PW
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 21.01.2019 09:24
https://www.welt.de/wirtschaft/article187363162/Oeffentlicher-Dienst-Hier-drohen-Streiks-im-Tarifstreit.html (https://www.welt.de/wirtschaft/article187363162/Oeffentlicher-Dienst-Hier-drohen-Streiks-im-Tarifstreit.html)

Die Welt berichtet auch und verweist auch nochmal darauf das mit der aktuellen EGO Fachkräfte, wie z.B. ITler praktisch nicht mehr zu finden sind. Mal schauen was draus gemacht wird...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 21.01.2019 09:33
Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) über
https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html (https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html)
Zitat

Die Bezahlung spielt eine Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers, aber wir werben mit qualitativen Merkmalen: Männer und Frauen bekommen im öffentlichen Dienst bei derselben Tätigkeit denselben Lohn.“ Es gebe auch mehr Möglichkeiten, in Teilzeit zu arbeiten. (phn)

wer braucht schon mehr geld... wenigstens bekommen frauen und männer für die gleiche arbeit gleich viel weniger als beim bund oder in der PW

Das gleiche habe ich mir auch gedacht... Da sieht man mal wieder wie abgehoben unsere lieben Politiker sind... Und das von einem SPDler...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Admin am 21.01.2019 15:27
[Beitrag des Nutzers "Amiga" gelöscht wegen off-topic]
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ktown am 21.01.2019 16:29
Aber ist das nicht das übliche Säbelrasseln? Wäre doch ungewöhnlich, wenn die Arbeitgebervertreter nicht das Jammern anfangen würden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 21.01.2019 16:38
Das traurige ist ja die Aussage: Männer und Frauen bekommen im öffentlichen Dienst bei derselben Tätigkeit denselben Lohn.
Ich wüßte kein Tarifsystem bei dem das anders gregelt ist. Und ausserdem gilt das ja auch für die Konkurenz: TVöD
Peinliches gerassel.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 21.01.2019 17:14
Bsirske sagt, man müsse Anschluss halten und den Abstand zum Bund verkürzen. Grundsätzlich richtig, aber wohl nicht mit 6%, 200 Euro und 12 Monate Laufzeit. Kollatz räumt ein, Geld wäre zumindest da. Was gäbe ich, wenn das „übliche Verfahren“ mal nicht praktiziert würde. AG hätten ja auch mal gleich ein eigenes Angebot auf den Tisch legen können. Die wissen ja auch, um was es aktuell geht (25 % der Mitarbeiter scheiden in den kommenden Jahren aus und Nachwuchs findet sich schon jetzt häufi nicht).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Faunus am 21.01.2019 18:37
Das traurige ist ja die Aussage: Männer und Frauen bekommen im öffentlichen Dienst bei derselben Tätigkeit denselben Lohn.
Ich wüßte kein Tarifsystem bei dem das anders gregelt ist. Und ausserdem gilt das ja auch für die Konkurenz: TVöD
Peinliches gerassel.


Mich würde mal eine Statistik über "Sonstige Bschäftigte" aufgesplittet in Anzahl weiblicher und Anzahl männlicher TB z.B. im wundervoll konservativen Bayern interessieren. Gibt es sowas?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 21.01.2019 18:51
Ich kann mir nicht vorstellen das es da überhaupt übermäßig viele gibt...

Mit 3x 6% für die nächsten 36 Monate würde man durchaus den Anschluss schaffen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 21.01.2019 19:06
ich verstehe ja, dass beide Seiten versuchen, auf die Tränendrüse zu drücken, um möglichst ein Kompromiss zu finden, wobei keiner das Gesicht verliert.
Aber die Vorzüge des ÖD hervorzuheben und gleichzeitig über eine riesige Anzahl unbesetzter Stellen zu jammern und von Fachkräftemangel zu sprechen.
Die Gewerkschaften mit dem Solidaritätsgedanken abzuspeisen, so kann man doch keine Tarifverhandlungen beginnen.
Klingt nach: Seid froh, dass ihr hier arbeiten dürft und begnügt euch mit dem Gehalt, besingt eine Nullrunde, uns geht es so schlecht. ;-)

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Faunus am 21.01.2019 19:06
Den Anschluss könnten die Länder auch finden, wenn befristete Verträge grundsätzlich eine Entgeltgruppe höher bezahlt werden müssen, als die Tätigkeiten nach EGO hergeben. Bei einer unbefristeten Stelle dann wieder die den Tätigkeiten entsprechende Entgeltgruppe.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 21.01.2019 19:25
Den Anschluss könnten die Länder auch finden, wenn befristete Verträge grundsätzlich eine Entgeltgruppe höher bezahlt werden müssen, als die Tätigkeiten nach EGO hergeben. Bei einer unbefristeten Stelle dann wieder die den Tätigkeiten entsprechende Entgeltgruppe.

Genau, dass wird die Lösung sein und die ohnehin bereits am Limit arbeitende „Stammbelegschaft“ weiter motivieren, wenn nun die befristeten Kollegen besser bezahlt werden. Im Übrigen werden damit nur MA gegeneinander ausgespielt und ich wage zu behaupten, dass sich die Frage nach Befristungen schnell erübrigen werden. Finden sich nämlich kaum noch Bewerber.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 21.01.2019 19:26
Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) über
https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html (https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html)
Zitat

Die Bezahlung spielt eine Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers, aber wir werben mit qualitativen Merkmalen: Männer und Frauen bekommen im öffentlichen Dienst bei derselben Tätigkeit denselben Lohn.“ Es gebe auch mehr Möglichkeiten, in Teilzeit zu arbeiten. (phn)

wer braucht schon mehr geld... wenigstens bekommen frauen und männer für die gleiche arbeit gleich viel weniger als beim bund oder in der PW

Das gleiche habe ich mir auch gedacht... Da sieht man mal wieder wie abgehoben unsere lieben Politiker sind... Und das von einem SPDler...

Na, das ist ja mal ein treffsicheres Argument für den ÖD: Die öffentlichen Arbeitgeber halten sich ans Grundgesetz. Art. 3,2.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Faunus am 21.01.2019 19:42
Den Anschluss könnten die Länder auch finden, wenn befristete Verträge grundsätzlich eine Entgeltgruppe höher bezahlt werden müssen, als die Tätigkeiten nach EGO hergeben. Bei einer unbefristeten Stelle dann wieder die den Tätigkeiten entsprechende Entgeltgruppe.

Genau, dass wird die Lösung sein und die ohnehin bereits am Limit arbeitende „Stammbelegschaft“ weiter motivieren, wenn nun die befristeten Kollegen besser bezahlt werden. Im Übrigen werden damit nur MA gegeneinander ausgespielt und ich wage zu behaupten, dass sich die Frage nach Befristungen schnell erübrigen werden. Finden sich nämlich kaum noch Bewerber.


Bevor es ein Missverständnis gibt - ich bin so ein "unkündbarer" TB in Stufe 6.
Wie viel Befristete sind denn in einer Stufe 5 oder 6 jemals angekommen? Wenn Du hier von ausspielen schreibst: haben wir das nicht schon längst mit befristet/unbefristet?
Welcher TB kann sich irgendetwas mit einer befristeten Stelle "aufbauen"? Persönlich bin ich da schon der Meinung, dass eine Art "Entschädigung" gezahlt werden müsste.


Oder anders: Fachkräftemangel lässt sich mit unterdurchschnittlicher Bezahlung bei gleichzeitig befristetem Arbeitsverhältnis schlichtweg nicht beheben.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: The MightyOeff am 21.01.2019 19:53
Mal was anderes. Wenn der neue Tarifvertrag jetzt für zwei Jahre gilt, können wir dann in der nächsten Runde mit dem TVÖD verhandeln?
Das wäre ja durchaus erstrebenswert .....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 21.01.2019 19:57
Zitat

Bevor es ein Missverständnis gibt - ich bin so ein "unkündbarer" TB in Stufe 6.
Wie viel Befristete sind denn in einer Stufe 5 oder 6 jemals angekommen? Wenn Du hier von ausspielen schreibst: haben wir das nicht schon längst mit befristet/unbefristet?
Welcher TB kann sich irgendetwas mit einer befristeten Stelle "aufbauen"? Persönlich bin ich da schon der Meinung, dass eine Art "Entschädigung" gezahlt werden müsste.

So machen es ja die Franzosen, habe ich gehört... die befristeten bzw. die Leiharbeiter werden dort besser bezahlt...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 21.01.2019 20:00
@Lothar57... ich musste kurz auflachen. Kollatz spricht von „qualitativen Merkmalen“. Kann für einen Berliner Finazsenator nur nen Witz sein. Dienstgebäude die von innen wie außen wie kurz nach dem Krieg aussehen. Nicht mal einfachtse Dinge wie Malern wird gemacht. Büromöbel, die wie vom Sperrmüll aussehen, Technik die vorsintflutlich ist. Vielleicht auch deshalb der Hinweis, Homeoffice fördern zu wollen. Dann muss man das Elend nicht mehr sehen... Ja, ick weeß, Augen uff bei de Berufswahl   8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 21.01.2019 20:03
@Faunus... Die sachgrundlose Befristung gehört abgeschafft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 21.01.2019 20:05
Mal was anderes. Wenn der neue Tarifvertrag jetzt für zwei Jahre gilt, können wir dann in der nächsten Runde mit dem TVÖD verhandeln?
Das wäre ja durchaus erstrebenswert .....
Nein, können wir nicht und es wäre auch keineswegs erstrebenswert.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: LehrerBW am 21.01.2019 23:40
Zumal das Argument mit dem Homeoffice für Mitarbeiter im Bildungs- und Erziehungsbereich wie Hohn klingt.
Ehrlich gesagt komme ich mir ziemlich auf die Schippe genommen vor wenn gleich anfangs dargelegt wird mit der Privatwirtschaft nicht konkurrieren zu wollen....und dann dafür selbstverständliche "Vorzüge" dargelegt werden.
Ich komme mir vom Kollatz verarscht vor.
Und ein Angebot hat er auch nicht vorgelegt. Alles sehr ärgerlich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 22.01.2019 07:34
Welcher TB kann sich irgendetwas mit einer befristeten Stelle "aufbauen"? Persönlich bin ich da schon der Meinung, dass eine Art "Entschädigung" gezahlt werden müsste.
So einer wie ich z.B. 20 Jahre nur freiwillig und glücklich nur befristet Verträge. Als ITler kann man sich das auch eher erlauben.
Aber eine EG Zulage für befristete Stellen, dass wäre mal eine kreative Forderung von Ver.di (ist das schon ein Oxymoron?)

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lowsounder am 22.01.2019 07:41
Ich frage mich warum von vorn herein 3 Termine angesetzt sind. Es ist doch klar, dass sich an den ersten beiden dann nahezu nichts bewegt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 22.01.2019 07:43
Wenn man nur zwei Termine ansetzt und bei den ersten (und dann einzigen) beiden bewegt sich nichts, braucht man ohnehin einen dritten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 22.01.2019 07:51
Der Auftakt der Arbeitgebervertreter gehört schon mit Streik abgemahnt.
Jeder wusste bereits was die AN-Vertreter fordern würden, da hätten die AG-Vertreter sich auch schon Gedanken machen können. Jedesmal "unvorbereitet" in die Runde gehen zeigt, dass die AN nicht ernst genommen werden.
Dieses bewusste in die Länge ziehen sollte sofort unterbunden werden!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 22.01.2019 07:55
Jedesmal "unvorbereitet" in die Runde gehen zeigt, dass die AN nicht ernst genommen werden.
Was genau willst du mit den Anführungszeichen ausdrücken?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 22.01.2019 07:56
Der Auftakt der Arbeitgebervertreter gehört schon mit Streik abgemahnt.
Jeder wusste bereits was die AN-Vertreter fordern würden, da hätten die AG-Vertreter sich auch schon Gedanken machen können. Jedesmal "unvorbereitet" in die Runde gehen zeigt, dass die AN nicht ernst genommen werden.
Dieses bewusste in die Länge ziehen sollte sofort unterbunden werden!

Die zwei Wochen bis zur 2. Verhandlungsrunde und letztlich 4 Wochen bis zum Verhandlungsergebnis wird man ja gerade noch schaffen als Beschäftigter ;-) Außerdem brauchen die Gewerkschaften ja Zeit, um ihre Pseudostreiks durchzuführen, die keinen interessieren...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lowsounder am 22.01.2019 07:59
Jedesmal "unvorbereitet" in die Runde gehen zeigt, dass die AN nicht ernst genommen werden.
Was genau willst du mit den Anführungszeichen ausdrücken?

Nunja, die Forderungen standen vorher schon fest. Die Ablehnung dem gegenüber auch. Was ist also gestern passiert?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: 2Qt2beStr8 am 22.01.2019 08:10
Erfolgt die Lohnerhöhung denn nicht sowieso immer rückwirkend? Von daher ist es doch egal, wie viele Verhandlungsrunden es gibt und wann dann letztendlich eine Entscheidung fällt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 22.01.2019 08:10
Der Auftakt der Arbeitgebervertreter gehört schon mit Streik abgemahnt.
Jeder wusste bereits was die AN-Vertreter fordern würden, da hätten die AG-Vertreter sich auch schon Gedanken machen können. Jedesmal "unvorbereitet" in die Runde gehen zeigt, dass die AN nicht ernst genommen werden.

Wieso - die öffentlichen Arbeitgeber können doch in aller Ruhe abwarten. Erst mal schau´n , wieviele TBs sich tatsächlich bei evt.Warnstreiks mobilisieren lassen. Und wenn sich diese Zahl wie immer im bescheidenen Rahmen bewegt, haben sie doch schon die 1. Runde gewonnen.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 22.01.2019 08:13

So machen es ja die Franzosen, habe ich gehört... die befristeten bzw. die Leiharbeiter werden dort besser bezahlt...

Na, wenn's die Franzosen so machen... dann ist das wohl die Ultima ratio.
Wenigstens können sie ordentlich streiken und protestieren, dass muss man ihnen lassen 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 22.01.2019 08:16

Nein, können wir nicht und es wäre auch keineswegs erstrebenswert.

Warum wäre es deiner Meinung nach nicht erstrebenswert? Das Thema flammt ja immer wieder auf, die pros und contras würden mich mal interessieren
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TonyBox am 22.01.2019 08:29
Hallo Zusammen,

ich finde die Tarifverhandlungen wieder mal so wie Kaugummi und schon wieder das alte Argument "Schuldenbremse". Auch als die Steuereinnahmen angeblich gut waren kamen keine guten Ergebnisse immer nur 2% mehr nicht.

Der Bund hat den TV-L ja schon lange abgehangen. Bestes Beispiel in E10 TVÖD verdient man in der Stufe 1 genau so viel wie beim TV-L in der E11 Stufe eins. Das ändert sich nur in den letzten Erfahrungsstufen, wo man dann im TV-L 11 um sage und schreibe 100 EURO mehr verdient (netto) | Steuerklasse 1, keine Kinder |

Und wenn ich schon wieder höre dass:
"Der Verhandlungsführer der Länder, Matthias Kollatz, verweist dahingegen auf die Notwendigkeit der Bundesländer zur Sparsamkeit. Ab 2020 gelte die Schuldenbremse in den Ländern."


Das könnte doch schon an Fahrlässigkeit grenzen, als ob weiche Faktoren einen solchen Einfluss hätten.
Wenn keine monetären Faktoren kommen bringt es doch auch nichts. Er soll doch auch mal sagen was sich die Länder leisten können. Einfach nur sagen das "geht nicht" kann jeder.

Wenn 6% zu viel sind sollen es eben 3% sein und eine entsprechende Reduzierung der Wochenarbeitszeit.
Es ist ja nicht so, als wären die Stellen im TV-L besonders gut Bewertet...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 22.01.2019 08:36
Wieso - die öffentlichen Arbeitgeber können doch in aller Ruhe abwarten. Erst mal schau´n , wieviele TBs sich tatsächlich bei evt.Warnstreiks mobilisieren lassen. Und wenn sich diese Zahl wie immer im bescheidenen Rahmen bewegt, haben sie doch schon die 1. Runde gewonnen.

...genau so läuft das.

Es hat auch schon Arbeitgebervertreter gegeben, die zum 2. Termin einen Fernseher aufgestellt haben, den TV-Bericht zur Warnstreikaktion haben einspielen lassen und dann süffisant bemerkten "na ja, so viele haben sie ja nicht für Ihre Forderungen auf die Beine gekriegt...das zeigt doch, dass die Beschäftigten im öD offensichtlich zufrieden sind"...

...da kommt die Gegenargumentation schnell mal an ihre Grenzen!

...aber liebe Kolleginnen und Kollegen, ihr habt es ja selbst in der Hand (bzw. in den Beinen)...ich befürchte allerdings, dass die "Hintermofenhocker" nachher wieder am lautesten meckern ::) ::) ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 22.01.2019 08:40
Mal was anderes. Wenn der neue Tarifvertrag jetzt für zwei Jahre gilt, können wir dann in der nächsten Runde mit dem TVÖD verhandeln?
Das wäre ja durchaus erstrebenswert .....

...mit dem TVöD verhandeln - Nein. ...das wäre lediglich ein paralleles Verhandeln...ein Umstand, der den "mündigen Bürger" vollends verwirren würde (so manche Beschäftigte im öD übrigens auch)...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 22.01.2019 09:04

Nein, können wir nicht und es wäre auch keineswegs erstrebenswert.

Warum wäre es deiner Meinung nach nicht erstrebenswert? Das Thema flammt ja immer wieder auf, die pros und contras würden mich mal interessieren
Wir haben seit 2003 im öD getrennte Tarifverhandlungen zwischen
- VKA/Bund und Gewerkschaften einerseits und
- TdL und Gewerkschaften andererseits.

Seit 2005/2006 haben wir mit TVöD und TV-L auch zwei inhaltlich ähnliche (mit fortschreitender Entwicklung sich immer unähnlicher werdende) Tarifverträge.

Aus dem folgt, das wir allenfalls parallel laufende aber keine gemeinsamen Tarifverhandlungen haben können.
Die Gewerkschaften könnten dann Streiks synchronisieren. Das mag Vorteile in der öffentlichen Wahrnehmung bringen. Einerseits durch die dann größere "Masse" an Streikenden. Andererseits dadurch, das bei schlecht informierten Beobachtern nicht mehr der Eindruck entsteht, "der öffentliche Dienst" streikt unverschämter Weise Jahr für Jahr erneut weil er den Hals nicht voll genug kriegen kann.

Angesichts der hier schon angesprochenen geringen Einflussmöglichkeiten der Gewerkschaften auf das Gesamtvolumen der Abschlüsse ist aber fraglich ob aus gemeinsamen Streiks von TVöD/TV-L Beschäftigten irgendwelcher Nutzen tatsächlicher Art gezogen werden kann.

Jedenfalls ist dann für eine größere Zahl an Streikenden gleichzeitig Streikgeld fällig, es gibt keinen zeitlichen Puffer mehr um die Kasse bis zu den jeweils nächsten Verhandlungen wieder zu füllen.

Ein weiterer Nachteil aus parallel laufenden Tarifverhandlungen ergibt sich aus dem Umstand, das die Verhandler und die Tarifkommissionen der Gewerkschaften gleichzeitig auf zwei Hochzeiten tanzen müssen. Aus Sicht der Arbeitgeber ergeben sich dadurch phantastische Möglichkeiten mit den angebotenen Verhandlungsterminen "zu spielen" und so die gewerkschaftlichen Akteure schon im Vorfeld unter Druck zu setzen.

Mir scheint der Gedanke von "gemeinsamen" Tarifverhandlungen jedenfalls der fixen Idee geschuldet "gemeinsam sind wir stark". Bei Lichte betrachtet steckt da aber nichts hinter und genau genommen würde sich hier nur ein Siecher mit einem noch Siecheren zusammentun ...




Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 22.01.2019 09:57

Nein, können wir nicht und es wäre auch keineswegs erstrebenswert.

Warum wäre es deiner Meinung nach nicht erstrebenswert? Das Thema flammt ja immer wieder auf, die pros und contras würden mich mal interessieren

Der fehlende Streikwille ist historisch bedingt, sprich die Deutschen mussten nie wirklich für gute Arbeitsbedingungen kämpfen und/oder streiken. Es ging ja nach dem 2.WK stets steil bergauf mit Germany.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Garfield am 22.01.2019 10:18
Hallo Zusammen,

ich finde die Tarifverhandlungen wieder mal so wie Kaugummi ....


Die Tarifverhandlungen laufen ganz genau so wie erwartet und von beiden Seiten geplant.

Zum zweiten Termin am 07.02 wird AG Seite völlig schockierenderweise für Verdi auch kein Angebot vorlegen und Verdi wird entrüstet zu Warnstreiks aufrufen und nochmal auf jedem Flugblatt betonen, dass man Mitglieder werden soll um was zu verändern.

Dann wird ein bisschen geträllert und geworben und 01.03 wird nach einem nächtlichen Verhandlungsmarathon bei dem Verdi aus dem AG alles rausgequetscht hat was zu holen war bekannt gegeben, dass man sich auf 2,x %Erhöhung 2019 und 2,x % Erhöhung 2020, also auf 24 Monate geeinigt hat und somit nach Verdi Rechnung ja ziemlich nahe an den 6% sei.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 22.01.2019 10:34
Klar bekommt man mit solchen Forderungen niemanden auf die Straße. Ich bin einer der wenigen ITler im öffentlichen Dienst. Wir verdienen mal eben die hälfte von Kollegen aus der freien Wirtschaft. Offene Stellen werden auch nicht mehr besetzt, weil sich eben niemand findet. Projekte werden teuer an externe vergeben.
Wieso soll ich für diesen Laden streiken wenn ich auch einfach meine Sachen packen kann und auf einmal das doppelte habe? Inklusive Homeoffice, Firmenwagen etc. pp. Da müsste viel mehr passieren als lausige 6% mehr Gehalt. Aber juckt ja keinen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 22.01.2019 10:38
. Aber juckt ja keinen...
Dich ja auch nicht und damit geht die dumme Rechnung für den AG ja auf.
Hoffentlich machste mit deinem Spezialwissen bald eine Beraterfirma auf und zockst die Deppen als Externer ab.
Währst nicht der erste, dauert ne Weile bis erkannt wird, dass da eine Scheinselbstständikeit vorliegt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 22.01.2019 10:43
. Aber juckt ja keinen...
Dich ja auch nicht und damit geht die dumme Rechnung für den AG ja auf.
Hoffentlich machste mit deinem Spezialwissen bald eine Beraterfirma auf und zockst die Deppen als Externer ab.
Währst nicht der erste, dauert ne Weile bis erkannt wird, dass da eine Scheinselbstständikeit vorliegt.

Nach 5 Jahren im ÖD stumpft man halt ab. Und die Toleranz zur Scheinselbstständikeit ist sehr hoch. Unser aktueller Spitzenreiter ist bei 20 Jahren. 10 noch bis zur Rente. Er ist optimistisch :D
Aber ne, hab ich tatsächlich wenig Laune drauf. Wird im Sommer wohl ein kompletter Branchen wechseln.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 22.01.2019 11:14
Und wir sehen uns dann in 10 Jahren hier wieder, wenn in der Rezession die ITler als erste abgebaut werden in der "Wirtschaft". Die Idee, dass es lohnmäßig in der IT unaufhörlich nach oben geht und auch FIs bald 6-stellig verdienen, ist einfach naiv. E11 aufwärts sind solide Gehälter. E11/5 sind 60k brutto p.a. Wer gern 120k hätte (realistisch eher 80k) ist im ÖD falsch. Zudem ist 10 x 60k besser als 2 x 80, 2 x 90, 1 x 100, 2 x 2/3 von 95  und 3 x HartzIV.  :-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 22.01.2019 11:55
Und wir sehen uns dann in 10 Jahren hier wieder, wenn in der Rezession die ITler als erste abgebaut werden in der "Wirtschaft". Die Idee, dass es lohnmäßig in der IT unaufhörlich nach oben geht und auch FIs bald 6-stellig verdienen, ist einfach naiv. E11 aufwärts sind solide Gehälter. E11/5 sind 60k brutto p.a. Wer gern 120k hätte (realistisch eher 80k) ist im ÖD falsch. Zudem ist 10 x 60k besser als 2 x 80, 2 x 90, 1 x 100, 2 x 2/3 von 95  und 3 x HartzIV.  :-)
Also ich habe die letzten 20 Jahre trotz Rezessionen als ITler nie H4 bezogen und werde es auch die restlichen 20 Jahre nicht.
Allerdings wird auch in den nächsten 20 Jahren die Verwaltung von moderner IT ferngehalten bleiben. Einzig die COBOL Programmierer sind dann nicht mehr von Nöten  :o (bin Idealist).

Und ja: Wer noch im öD ist und jammert das er woanders (zu den gleichen Konditionen) das doppelte verdient, der ist unglaubwürdig.
Und ja: Wenn du dir die Gehaltskurve von "Webdesigner" ansiehst, dann sieht man wie Steil nach oben und dann wieder runter diese Tätigkeit in der letzten Dekade(n) ging. Heutzutage, kann das jeder Depp, vor 15 Jahren war das noch Nischenwissen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 22.01.2019 13:35
Die Tarifverhandlungen laufen ganz genau so wie erwartet und von beiden Seiten geplant...

es geht auch anders:

Geld- und Wertdienste: Knappe Mehrheit für Tarifabschluss mit Tarifsteigerungen bis zu 17,5 %

https://www.bdgw.de/presse/bdgw-pressemitteilungen/geld-und-wertdienste-knappe-mehrheit-fuer-tarifabschluss

Ok- natürlich haben die Arbeitgeber das "freiwillig" gemacht

 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Faunus am 22.01.2019 13:45
Also ich habe die letzten 20 Jahre trotz Rezessionen als ITler nie H4 bezogen und werde es auch die restlichen 20 Jahre nicht.

Klingt aber nach ca. 60/67% des letzten Nettogehaltes, was bei 20 Jahren Beschäftigung über befristete Zeitverträge o. weiteres möglich wäre und es wäre eigentlich nur fair, wenn sowas über z.B. höhere Entgeltgruppe, als eigentlich vorgesehen, kompensiert werden würde.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 22.01.2019 14:26
Also ich habe die letzten 20 Jahre trotz Rezessionen als ITler nie H4 bezogen und werde es auch die restlichen 20 Jahre nicht.

Klingt aber nach ca. 60/67% des letzten Nettogehaltes, was bei 20 Jahren Beschäftigung über befristete Zeitverträge o. weiteres möglich wäre und es wäre eigentlich nur fair, wenn sowas über z.B. höhere Entgeltgruppe, als eigentlich vorgesehen, kompensiert werden würde.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass diese "Flexibilität" gewürdigt werden muss. Ebenso in der freien Wirtschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 22.01.2019 14:48
Klingt aber nach ca. 60/67% des letzten Nettogehaltes, was bei 20 Jahren Beschäftigung über befristete Zeitverträge o. weiteres möglich wäre und es wäre eigentlich nur fair, wenn sowas über z.B. höhere Entgeltgruppe, als eigentlich vorgesehen, kompensiert werden würde.
Nö, (sofern nach TV-L entlohnt wurde) immer EG13 (mit entsprechenden Stufenlaufzeiten) und durchaus bei AG Wechsel - von nicht öD zu öD- auch Eintritt in die EG13S5 (damals gab es keine S6) Dazwischen halt pW mit entsprechender höheren Entlohnung (und entsprechenden Vor/Nachteilen).
Auch wenn es dumm klingt: Aber ich habe bei meinem ersten BAT IIa (als WiMi) Gehalt schon gedacht, wtf warum bekomme ich fürs Spass haben soviel Geld und denke es immer noch, habe aber überall natürlich nicht einen Cent (Pfennig) nachgelassen ein höheres Entgelt einzufordern.

Und eine Tarifautomatik für einen Aufschlag bei Zeitverträge, wäre mal ein echter Sozialfaktor den die Gewerkschaft rein bringen könnte, da würde die TdL sich ja schwerer tun dagegen zu argumentieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 22.01.2019 15:06
Was genau hat die TdL damit zu tun, wie die Arbeitgeber ihre Arbeitsverhältnisse ausgestalten? Die TdL geht immernoch vom 40 Jahre Beschäftigten aus, der einmal einen höherwertigen Job annimmt, nach ca. 20 Jahren.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 22.01.2019 15:09
Was genau hat die TdL damit zu tun, wie die Arbeitgeber ihre Arbeitsverhältnisse ausgestalten? Die TdL geht immernoch vom 40 Jahre Beschäftigten aus, der einmal einen höherwertigen Job annimmt, nach ca. 20 Jahren.

Quelle?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kommunalhesse am 22.01.2019 15:10
Auszug aus dem Kommentar von Dietrich Creutzburg in der Frankfurter Allgemeinen:
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Interessenpolitik für Geringqualifizierte

Für Bund und Kommunen haben die Tarifparteien im vergangenen Jahr unter Führung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) – bei ähnlicher Ausgangslage – überraschend einen Kompromiss mit Strukturveränderungen ausgetüftelt, die zumindest in Ansätzen den Anforderungen an einen öffentlichen Dienst im demographischen Wandel Rechnung tragen. Die Gewerkschaften ließen immerhin einige Abstriche von ihrer Interessenpolitik für Geringqualifizierte zu, und dafür wurden überproportionale Erhöhungen für gut qualifizierte Einsteiger und jüngere Führungskräfte möglich.

Die wichtigste Frage der nun bevorstehenden Tarifrunde wird sein, ob sich jenseits der unvermeidlichen Konfliktrituale auch zwischen den Vertretern der Länder und der Gewerkschaften ein solcher Gestaltungswille zeigt. Angesichts der vielen Schlüsselaufgaben, die auf Länderebene angesiedelt sind – neben Bildung und Polizei auch große Verwaltungsbereiche, die den digitalen Fortschritt und damit gefragte IT-Fachleute brauchen – müsste davon nun in der Länder-Tarifrunde sogar mehr zu sehen sein als zuvor in der Tarifrunde für Bund und Kommunen. Wenn in den öffentlichen Kassen erst wieder die altgewohnte Finanznot herrscht, wird man solche Hoffnungen begraben und sich bei der Erledigung von Staatsaufgaben auf eine ungeordnete Mangelwirtschaft einstellen müssen.
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Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Buccaneer am 22.01.2019 15:26
... Wenn in den öffentlichen Kassen erst wieder die altgewohnte Finanznot herrscht, wird man solche Hoffnungen begraben und sich bei der Erledigung von Staatsaufgaben auf eine ungeordnete Mangelwirtschaft einstellen müssen.
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...als ob das in Teilbereichen nicht schon jetzt der Fall wäre...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 22.01.2019 15:45
Was genau hat die TdL damit zu tun, wie die Arbeitgeber ihre Arbeitsverhältnisse ausgestalten? Die TdL geht immernoch vom 40 Jahre Beschäftigten aus, der einmal einen höherwertigen Job annimmt, nach ca. 20 Jahren.

Quelle?
Zuletzt sichtbar bei der Umrechung der Vergütungsgruppenzulagen in Entgeltgruppenzulagen. Es gab 14/20, weil : man ca. 20 Jahre den Job macht, aber nicht erst nach 6 Jahren (Bewährungsaufstieg) eine Zulage bekommt, sondern sofort. Daher dann 14/20. ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Sansar am 22.01.2019 18:47
Klar bekommt man mit solchen Forderungen niemanden auf die Straße. Ich bin einer der wenigen ITler im öffentlichen Dienst. Wir verdienen mal eben die hälfte von Kollegen aus der freien Wirtschaft. Offene Stellen werden auch nicht mehr besetzt, weil sich eben niemand findet. Projekte werden teuer an externe vergeben.
Wieso soll ich für diesen Laden streiken wenn ich auch einfach meine Sachen packen kann und auf einmal das doppelte habe? Inklusive Homeoffice, Firmenwagen etc. pp. Da müsste viel mehr passieren als lausige 6% mehr Gehalt. Aber juckt ja keinen...

Da frage ich mich warum noch im ÖD hocken wenn "draußen" gebratene Tauben umherflattern wie doppeltes Einkommen, Firmenwagen, Einfamilienhaus, Finca in Spanien, 15m Bayliner und nicht zu vergessen die hunderten Mädels in riesigen Champagnergläsern, die um den göttlichen IT´ler rumschwimmen.

Vielleicht liegt es auch daran das man doch nicht zu der gesuchten Gruppe der IT´ler gehört. Sondern einfach "nur" Fachadministrator ist, Arbeitsplatz-PC`s installiert, Kabel und Druckerkartuschen austauscht, Tastaturen und Mäuse rausgibt oder in der Desktop-PC Besorgung aktiv ist.
Bei mir glaubt mittlerweile die gute Hälfte der "IT´ler" das sie zum gesuchten Kreis der IT´ler gehört und die Augen werden immer größer wenn man ihnen sagt was damit genau gemeint ist.

Jetzt zum Thema, kein Angebot der AG war mittlerweile klar. Bei diesem rumbarmen, wie eng und knapp und whatever die Kassen sind, kann man nur noch den Kopf schütteln. In Runde 2 wird es wohl nicht anders laufen. Erwarten kann man nicht viel. Die ansprochenen 2,x% und ähnlich des TVÖD angepasste EG´s
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 22.01.2019 19:50
...so nimmt der MA im nichttechnischen Bereich die IT war. Welche hochtragenden Aufgaben das sein sollen, also für alle IT-ler, sehe ich nicht. Es wird nichts programmiert. Die meisten Fachanwendungen werden durch externe Dienstleister erstellt und gewartet. Also sollte auch an mancher Stelle das Augenmaß nicht vergessen werden.

Zur Demo von ver.di gestern in Berlin noch die Anmerkung, es sollen sage und schreibe ungefähr 200 (!) Personen gewesen sein und das bei 1,1 Mio. Beschäftigten. Und das Problem ist nicht einmal die Anzahl der Personen. Hat irgendwer da ein Aufruf von ver.di vernommen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 22.01.2019 19:52
Klar bekommt man mit solchen Forderungen niemanden auf die Straße. Ich bin einer der wenigen ITler im öffentlichen Dienst. Wir verdienen mal eben die hälfte von Kollegen aus der freien Wirtschaft. Offene Stellen werden auch nicht mehr besetzt, weil sich eben niemand findet. Projekte werden teuer an externe vergeben.
Wieso soll ich für diesen Laden streiken wenn ich auch einfach meine Sachen packen kann und auf einmal das doppelte habe? Inklusive Homeoffice, Firmenwagen etc. pp. Da müsste viel mehr passieren als lausige 6% mehr Gehalt. Aber juckt ja keinen...

Da frage ich mich warum noch im ÖD hocken wenn "draußen" gebratene Tauben umherflattern wie doppeltes Einkommen, Firmenwagen, Einfamilienhaus, Finca in Spanien, 15m Bayliner und nicht zu vergessen die hunderten Mädels in riesigen Champagnergläsern, die um den göttlichen IT´ler rumschwimmen.

Vielleicht liegt es auch daran das man doch nicht zu der gesuchten Gruppe der IT´ler gehört. Sondern einfach "nur" Fachadministrator ist, Arbeitsplatz-PC`s installiert, Kabel und Druckerkartuschen austauscht, Tastaturen und Mäuse rausgibt oder in der Desktop-PC Besorgung aktiv ist.
Bei mir glaubt mittlerweile die gute Hälfte der "IT´ler" das sie zum gesuchten Kreis der IT´ler gehört und die Augen werden immer größer wenn man ihnen sagt was damit genau gemeint ist.

Jetzt zum Thema, kein Angebot der AG war mittlerweile klar. Bei diesem rumbarmen, wie eng und knapp und whatever die Kassen sind, kann man nur noch den Kopf schütteln. In Runde 2 wird es wohl nicht anders laufen. Erwarten kann man nicht viel. Die ansprochenen 2,x% und ähnlich des TVÖD angepasste EG´s

Da muss ich dir uneingeschränkt beipflichten.

Ganz ehrlich. Welcher Angestellte ist so DUMM und verbleibt im ö. D., wenn er doch so hoch qualifiziert und gefragt ist auf dem Arbeitsmarkt und dort "das Doppelte" verdienen kann, einen Firmenwagen kassiert und Benefits überhäuft wird ? KEIN EINZIGER.

WAS zur Hölle hält dich davon ab, dich über einen Headhunter abwerben zu lassen, wenn du so gefragt bist in der Privatwirtschaft ? WAS hält dich von Bewerbungen ab ? Ich würde keine Sekunde zögern, vor allem als Tarifbeschäftigter, der also noch nicht mal die Privilegien des Beamten genießt.

Und auch da hat der Vorredner recht: Die von dir benannten IT'ler sind ganz sicher nicht die Admins in den Behörden ;-)


Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 22.01.2019 23:36
WAS zur Hölle hält dich davon ab, dich über einen Headhunter abwerben zu lassen, wenn du so gefragt bist in der Privatwirtschaft ? WAS hält dich von Bewerbungen ab ? Ich würde keine Sekunde zögern, vor allem als Tarifbeschäftigter, der also noch nicht mal die Privilegien des Beamten genießt.
Nun das frage ich mich auch, zumindest bei denen die <EG13 entlohnt werden und unter 50 sind.
Die Antwort ist: Solche die als Bauingeneur BER machen oder  ......
Ehrlich die Kompetenz im öD ist schon grusselig (bei den Entscheidern grausselig) und die "ITler" die bleiben sind ex Verwaltungsbeamte.
Oder arbeiten in einer freidrehenden Nische.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: yamato am 23.01.2019 07:07
If you pay Peanuts, you get monkeys  oder manchmal auch sloths.

Warum bleibt man denn im öD, wahrscheinlich wegen der besseren Lebensplanbarkeit, denn der Job ist eben doch ziemlich sicher, wenn er nicht befristet ist. Außerdem wird man in der Regel eben keine Massen an Überstunden vor sich herschieben, man kann pünktlich Feierabend machen und man hat die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten.

Die freie Wirtschaft bietet im Moment deutlich mehr Geld und Aufstiegschancen aber eben auch Unsicherheiten.
Außerdem werden gerade in der IT Überstunden vorausgesetzt. Arbeitslosigkeit ist immer möglich und in schlechteren konjunkturellen Zeiten kann diese auch mal ein paar Monate andauern.

In der Folge werden sich junge Menschen oder besonders Engagierte eher für die fW entscheiden, sicherheitsbewusste oder ältere Menschen eher für den öD
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JamesTee am 23.01.2019 07:46
Die Lohnunterschiede zwischen TVL, TVÖD und der freien Wirtschaft sind gewünscht.
Warum sollten untere Behörden und die Landesverwaltung durch hohe Löhne attraktiv gemacht werden?
Dort werden lediglich niedrige Dienste bereitgestellt. Es wird eben nicht die Creme de la Creme der Fachleute benötigt. Auch die im TVL angesiedelten IT-Jobs sind vom Niveau eher im niedrig bis mittleren Schwierigkeitsgrad angesiedelt. Ich kenne niemanden in der IT der regelmäßig auf Schulungen fährt und alle in der Wirtschaft gefragten Zertifikate besitzt.

Die echten Spezialisten werden in der Wirtschaft und teilweise in Bundesbehörden benötigt. Der Bedarf spiegelt sich in den Tarifverträgen wieder.

Klar schaut man gerne über den Tellerrand. Neid gab es immer zwischen den Menschen.
Aber wer mir hier erzählt, er könne mit den TVL Gehältern nicht gut leben, der kann allgemein nicht mit Geld umgehen.
Ich habe eine E10 und kann mir Haus, Mittelklasse-Neuwagen, Kind und drei mal Urlaub im Jahr locker leisten.
Ich wäre ja völlig irre, in die freie Wirtschaft zu gehen. Täglich mit dem Dienstwagen durch ganz Deutschland zu kutschen und die Woche über im Hotel, getrennt von der Familie, zu leben.
Wer das super findet, nur zu!

Nicht falsch verstehen, ich wünsche mir ebenfalls eine gut agierende Gewerkschaft und faire Löhne.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 23.01.2019 07:57
Ich habe eine E10 und kann mir Haus, Mittelklasse-Neuwagen, Kind und drei mal Urlaub im Jahr locker leisten.

Haha ist klar. Wohnst in Meck-Vorpommern und fährst drei mal im Jahr nach Polen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fingernagel am 23.01.2019 08:05
hab ich mich auch gerade gefragt ^^
generell kann ich dem nur wenig zustimmen...

nur niedrige dienste in der landesverwaltung. ist das so? auch bei den obersten, ministerien? das ist quatsch. es gibt eine größere vielfalt, in der spitze aber steht die landesverwaltung dem bund wohl in nichts nach. Vieles wird eh direkt vom Land umgesetzt, der Bund svhafft da oft nur den Rahmen und Vorgaben.

die creme de la creme wird auch beim bund nicht benötigt. solche leute sitzen dann eher in den renommierten UB´s und verdienen dann wirklich 100k+. was will man im öD auch mit den in der WIRTSCHAFT gefragten Zertifikaten? Der Aufbau ist ein ganz anderer.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 23.01.2019 08:09
Die Lohnunterschiede zwischen TVL, TVÖD und der freien Wirtschaft sind gewünscht.
Warum sollten untere Behörden und die Landesverwaltung durch hohe Löhne attraktiv gemacht werden?
Dort werden lediglich niedrige Dienste bereitgestellt. Es wird eben nicht die Creme de la Creme der Fachleute benötigt. Auch die im TVL angesiedelten IT-Jobs sind vom Niveau eher im niedrig bis mittleren Schwierigkeitsgrad angesiedelt. Ich kenne niemanden in der IT der regelmäßig auf Schulungen fährt und alle in der Wirtschaft gefragten Zertifikate besitzt.
Nun, wenn ich den Zustand von Themen wie eAkte oder Datenanalyse im Fahndungsbereich sehe ..., dann liegt das sicher an eben diese Haltung die du beschreibst.
Wenn selbst ITler in der Verwaltung bei Daten die nicht mehr auf eine CD passen von grossen Datenmengen sprechen ...  :'(
Leider sehe ich bundesweit nur sehr, sehr wenige Leitungskräfte, die über IT Strategien entscheiden und eine entsprechende Fachkompetenz (bzw. entsprechende Berater im Hintergrund) an den Tag legen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 23.01.2019 08:13
Ich habe eine E10 und kann mir Haus, Mittelklasse-Neuwagen, Kind und drei mal Urlaub im Jahr locker leisten.

Haha ist klar. Wohnst in Meck-Vorpommern und fährst drei mal im Jahr nach Polen?

Und wenn? Ich wohn in NRW, EG9c (TVÖD-VKA) und mir geht's ähnlich. Schon schlimm so persönliche Lebensentscheidungen...
Wer der Auffassung ist er wird im ÖD wird zu schlecht bezahlt, der muss sich halt verändern. Kann das Gejammer echt nicht mehr hören.

 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JamesTee am 23.01.2019 08:13
Ich habe eine E10 und kann mir Haus, Mittelklasse-Neuwagen, Kind und drei mal Urlaub im Jahr locker leisten.

Haha ist klar. Wohnst in Meck-Vorpommern und fährst drei mal im Jahr nach Polen?

Auch hier haben wir jemanden, der meint klüger wie andere zu sein. Der nur die eigene klügere Meinung gelten lässt. Würde ich von mir niemals behaupten. "Geschickt" zu agieren reicht völlig aus um mit dem TVL gut klar zu kommen.

Letztes Jahr war ich in Asien, Italien, an der polnischen Ostsee und in Ungarn im Urlaub. Für mich muss es nicht Sylt und die Karibik sein. Hobbys wie Oldtimer und Angeln sind ebenfalls nebenbei machbar.

Macht was aus euren Möglichkeiten, zerfresst euch nicht vom Neid und der eigenen Überschätzung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 23.01.2019 08:18

Leider sehe ich bundesweit nur sehr, sehr wenige Leitungskräfte, die über IT Strategien entscheiden und eine entsprechende Fachkompetenz (bzw. entsprechende Berater im Hintergrund) an den Tag legen.

Kann das bundesweit nicht beurteilen, aber einige kleine bis mittelgroßen Kommunen in NRW fangen so langsam an Strategien zu entwickeln. 

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JamesTee am 23.01.2019 08:26
hab ich mich auch gerade gefragt ^^
generell kann ich dem nur wenig zustimmen...

nur niedrige dienste in der landesverwaltung. ist das so? auch bei den obersten, ministerien? das ist quatsch. es gibt eine größere vielfalt, in der spitze aber steht die landesverwaltung dem bund wohl in nichts nach. Vieles wird eh direkt vom Land umgesetzt, der Bund svhafft da oft nur den Rahmen und Vorgaben.

In der Wirtschaft lautet die Devise "time is Money". Dort muss genügend kompetentes Personal vorgehalten werden, die auf Leistung getrimmt ist. Da kannst du nicht einfach mal ne halbe Stunde in der Zeitung blättern. Jede Minute muss im SAP System abgerechnet und mit gewinnbringender Arbeit belegt werden.

Es interessiert niemanden wenn in der Landesverwaltung ein Projekt verschleppt wird oder gänzlich scheitert. Dann geht es eben ohne das "neue" System im alten Trott weiter. Und da liegt der Unterschied.

Alle Mehrverdiener die ich in der freien Wirtschaft kenne, haben Schichtdienst, müssen regelmäßig an Schulungen teilnehmen und das Können anhand von Prüfungen belegen, sind die Woche über im tollen Dienstwagen in ganz Deutschland unterwegs oder regelmäßig für mehrere Monate im Ausland aktiv.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 23.01.2019 08:35
...ich fordere Gehälter wie in der freien Wirtschaft zu den Arbeitsbedingungen im öD für Alle... auch für Frauen  8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 23.01.2019 08:41
auch für Frauen  8)

Nene, das ist zu teuer!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 23.01.2019 08:41
...ich fordere Gehälter wie in der freien Wirtschaft zu den Arbeitsbedingungen im öD für Alle... auch für Frauen  8)
Bitte korrekt.."für m/w/i/d".
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Baggers am 23.01.2019 08:59
Ich habe eine E10 und kann mir Haus, Mittelklasse-Neuwagen, Kind und drei mal Urlaub im Jahr locker leisten.

Haha ist klar. Wohnst in Meck-Vorpommern und fährst drei mal im Jahr nach Polen?

Und wenn? Ich wohn in NRW, EG9c (TVÖD-VKA) und mir geht's ähnlich. Schon schlimm so persönliche Lebensentscheidungen...
Wer der Auffassung ist er wird im ÖD wird zu schlecht bezahlt, der muss sich halt verändern. Kann das Gejammer echt nicht mehr hören.

 

Meine Frau und meiner einer arbeiten beide im ÖD! Ich habe nur eine EG 8 und kann davon ein Haus abzahlen und zweimal im Jahr in den Urlaub. Ja es ist meist nur 7 Tage Wandern in Thüringen oder Nordsee, aber mir reicht das! Ich hab ein Auto und nen Chopper! Wir sind beide zufrieden! Und warum?

Weil ich heute schon weiss, dass ich im Juli oder August noch hier arbeite! Ich habe Jahrelang in der freien Wirtschaft gearbeitet. Ich habe zwei Insolvenzen mitgemacht. Bin Freitag nach Hause gekommen und hatte die Nachricht aufm AB, dass ab Montag Kurzarbeit ist. 2 Monate später stand ich ohne Job da. Bei der andren Firma bekamen wir 3 Monate kein Gehalt!!

Bei beiden Firmen, hatte ich, als es noch gut lief, knapp 1000 Euro im Monat mehr in der Tasche! (Urlaubsgeld, Prämie, Schicht). Aber heute kann ich gut Schlafen und bin sehr zufrieden. Der Mantel im ÖD ist eng, aber warm!

Ich hoffe natürlich, dass wir ab April ein paar Euros mehr in der Tasche haben (2,5% pA). Dazu sag ich natürlich nicht Nein ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 23.01.2019 09:45

Leider sehe ich bundesweit nur sehr, sehr wenige Leitungskräfte, die über IT Strategien entscheiden und eine entsprechende Fachkompetenz (bzw. entsprechende Berater im Hintergrund) an den Tag legen.

Kann das bundesweit nicht beurteilen, aber einige kleine bis mittelgroßen Kommunen in NRW fangen so langsam an Strategien zu entwickeln.
Hihi,ja fangen an! Sind also quasi nur 10 Jahre im Verzug.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 23.01.2019 09:50
Gibt es im öD eigentlich auch völlig normale Leute? Der Horizont ist bei vielen doch echt sehr begrenzt. Es geht nicht allen gleich gut, weil die Lebensverhältnisse eben nicht gleich sind. Es ist ja toll, dass es in der Lausitz Häuser für 90.000 € gibt, das heißt aber noch lange nicht, dass eines im Speckgürtel von Berlin genauso teuer ist. Da zahlt man gern das 5-fache.

Wer nicht auf Häuser steht... Manche zahlen auch Miete, haben Kinder, müssen für einen Pflegeplatz von Angehörigen bezahlen, ...

Edit: Ich warte jetzt auch nur noch darauf, dass sich eine Putzfrau mit vielleicht E4 meldet und meint, dass sie prima mit ihrem Gehalt auskommt. Dann ist der Tag für mich gerettet.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 23.01.2019 10:32
Wer im öffentlichen Dienst arbeitet und meint, sich ein Luxusleben leisten zu können, der hat irgendwie den Schuss nicht gehört!

Ich persönlich kann ebenfalls sehr gut (E11) in Mittelthüringen von meinem Gehalt leben. Ich wohne nicht am Arsch der Welt, sondern in einer der teuersten Regionen im Osten. Trotz allem ist auch hier ein Neubau, ein gehobener Mittelklassewagen, 2-3x Urlaub im Jahr etc. problemlos finanzierbar. Man muss eben mit Geld umgehen können, es zielgerichtet einsetzen und es nicht mal hier oder mal da für irgendwelchen Blödsinn sinnlos rausballern!

Verständnis habe ich dennoch für Beschäftigte in Ballungsräumen. Dort entspräche meine E11 - beim Gehalts-/Lebensniveau - wahrscheinlich einer E5. Dafür würde ich mit Sicherheit dort nicht arbeiten wollen... deswegen wäre auch ich für eine entsprechende Zulage in solchen Gebieten. Dennoch: es steht jedem frei, im ÖD zu arbeiten, es zwingt euch niemand!

Zusammengefasst kann ich für mich sagen, dass ich ein gutes, sorgen- und stressfreies Leben habe, welches ich nie für 35% mehr Gehalt in der PW aufgeben würde. Geld ist eben dann doch nicht alles!

... aber auch hier, hat ein jeder andere Ansprüche!

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 23.01.2019 10:40


Edit: Ich warte jetzt auch nur noch darauf, dass sich eine Putzfrau mit vielleicht E4 meldet und meint, dass sie prima mit ihrem Gehalt auskommt. Dann ist der Tag für mich gerettet.

Ah, sie wird "draussen" bei Zeitarbeitsunternehmen oder Dienstleistern natürlich das vielfache einer EG4 erhalten. Wer 'ne normale "Putzfrau" im ÖD nach EG4 bezahlt versteht die Eingruppierungsvorschriften nicht. EG4 oder mehr fürften die absolute Ausnahme sein!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 23.01.2019 10:40
Ich persönlich kann ebenfalls sehr gut (E11) in Mittelthüringen von meinem Gehalt leben. Ich wohne nicht am Arsch der Welt, sondern in einer der teuersten Regionen im Osten.

Eine der teuersten Regionen im Osten? lalala ... Im Thüringer Wald, da essen sie noch Hunde... nach altem Rezept... zur winterkalten Stunde...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 23.01.2019 10:43
Ich persönlich kann ebenfalls sehr gut (E11) in Mittelthüringen von meinem Gehalt leben. Ich wohne nicht am Arsch der Welt, sondern in einer der teuersten Regionen im Osten.

Eine der teuersten Regionen im Osten? lalala ... Im Thüringer Wald, da essen sie noch Hunde... nach altem Rezept... zur winterkalten Stunde...

Lies noch einmal meinen Beitrag... und vor allem, verstehe ihn richtig! Da steht nirgends Thüringer Wald!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 23.01.2019 10:51
Lies noch einmal meinen Beitrag... und vor allem, verstehe ihn richtig! Da steht nirgends Thüringer Wald!

Ich habe dich verstanden. Zum Lachen musst du in den Keller gehen  ;).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Buccaneer am 23.01.2019 10:58
Eine Tarifrunde kann und wird nie zur Zufriedenheit aller führen, schon allein, weil die Lebensumstände z.B. in Hamburg-City und Bremer Umland unterschiedlich (teuer) sind. Sie soll lediglich verhindern, dass die Unterschiede zur Privatwirtschaft allzu groß werden. Auch Arbeitsplatzsicherheit (und was dem öD noch alles zugeschrieben wird) trifft nicht überall zu. Und wenn ich jetzt schon mit meinem Lohnsäckel partout nicht auskomme, wird die Tarifrunde das nicht nennenswert ändern...
Dennoch ist das kein Freibrief dafür, den öD von der Lohnentwicklung noch weiter abzukoppeln. Wir werden uns also wieder auf die üblichen Rituale einstellen müssen, die anderweitig ja sehr schön beschrieben wurden: 1. Runde kein Ergebnis, 2.Runde ebenso, ein bißchen Streik für's gute Gewissen der Gewerkschaften, 3. Runde mit einer Annährung, vierte Runde mit einem Ergebnis, um welches "... hart gerungen wurde, welches die Grenze der Belastbarkeit darstellt, welches schmerzhafte Kompromisse erforderte,..."usw. usw.
Ein Blick über den atlantischen Teich zeigt, was es noch für Möglichkeiten im öD gibt...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JamesTee am 23.01.2019 11:48
Gibt es im öD eigentlich auch völlig normale Leute? Der Horizont ist bei vielen doch echt sehr begrenzt. Es geht nicht allen gleich gut, weil die Lebensverhältnisse eben nicht gleich sind. Es ist ja toll, dass es in der Lausitz Häuser für 90.000 € gibt, das heißt aber noch lange nicht, dass eines im Speckgürtel von Berlin genauso teuer ist. Da zahlt man gern das 5-fache.

--> Ist doch super! Speckgürtel … alles was man zum Leben braucht in greifbarer Nähe. Gute Öffi Anbindung... günstiges BVG Ticket vom Arbeitgeber. Keine Parkplatzmiete am Arbeitsort. Man ist schnell am Puls der Zeit, hat Zugang zu Museen und allem was man für die Belustigung braucht.


Wer nicht auf Häuser steht... Manche zahlen auch Miete --> auch gut, mehr Zeit für die Kinder und keine Reparaturen am Haus


haben Kinder --> auch nicht verkehrt im Speckgürtel … spart schon mal 300 EUR für Kitagebühren, da in Berlin kostenfrei. Die 300 EUR kannst du direkt in deinen Hauskredit stecken


müssen für einen Pflegeplatz von Angehörigen bezahlen --> perfekt! Direkt beim 450.000 EUR Neubau ein Zimmer mehr einplanen, Arbeitszeit verkürzen oder Heimarbeit beantragen und man kann seinen Angehörigen gleich im eigenen Heim pflegen... da kommen sicher monatlich auch ein paar Euro zusammen, die man wieder in den Hauskredit stecken kann

Verstehe den Unmut nicht. Warum wird da gemeckert?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TheITGuy am 23.01.2019 11:57
Ich möchte als IT-Gruppenleiter (vorher 25 Jahr in pW und selbstständig mit eigener Firma) hier in Bezug auf die ganzen IT-Theorien mal einen Schwank aus der Praxis erzählen.

Natürlich wird bei IT-Fachkräften oft nur an die superduper Elite und nächstens Einsteins gedacht. Das ist aber tatsächlich nicht das Problem.

Das Problem ist, dass ALLE Arbeitsbereiche, die in einer IT-Landschaft gebraucht werden signifikant in der Wirtschaft besser bezahlt werden. Da ist es egal, ob man den Benutzerservice, den Rechenzentrums-Admin oder den spezielisierten Data Analyist sucht. Jede Gruppe bekommt, in ihrem eigenen Niveau, außerhalb des öD mehr Geld. Und dann auch noch deutliche bessere Arbeitsbedingungen, den ein wirklich attraktiver Arbeitgeber ist der öD in vielen Bereichen auch nicht.

Wir haben einen Rechenzentrums-Admin gesucht: E11. Zwei Jahre, drei Ausschreibungsrunde (0 Bewerber bei der ersten, weniger als 10 bei 2. und 3.) und der gewünschte Kandidat ist nicht nur mit Stufe 4, sondern auch noch IT-Fachkräfezulage eingestellt worden.

Ende des Jahres haben wir Leute für den Helpdesk und 1st Level gesucht (E9b) -> 30 Bewerber, 1 einer war nur einladbar. Die Verhandlungen laufen noch.

Bei der Suche nach einem Programmierer (nichts besonderes, Java im Tagesgeschäft) war eine Bewerbung dabei, der hat mehr Geld als unser Präsident aufgerufen. Im Telefongespräch sagte eh, dass er bei weniger Geld sich verschlechtern würde, woraufhin ich ihm sagte, dass der Bewerbung im öD dann gar nichts erst probieren soll, die Zeit kann er sich und der Behörde sparen.

Die Stelle ist immer noch unbesetzt.

Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen: Mehr, schneller, besser verfügbar und Sicherheits-Themen sind in den letzten Jahr auch explodiert. Alle Reden von "Digitalisierung", aber niemand ahnt, was das tatsächlich meint.

Und externe Dienstleister finden wir auch nicht. Die haben selber Personalprobleme und nehmen dann lieber Kunden, die gutes Geld zahlen. Ausschreibungen zu IT-Themen werde da teilweise nicht mal mehr beantwortet.

(Kleine Anmerkung am Rand: Ich bin beim Bund, d.h. ich weiß, dass hier im TVÖD noch mehr Geld als bei den Ländern ist. Meine Kollegen in den Ländern haben mein vollstes Mitleid!)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JamesTee am 23.01.2019 12:12
Das Problem ist, dass ALLE Arbeitsbereiche, die in einer IT-Landschaft gebraucht werden signifikant in der Wirtschaft besser bezahlt werden. Da ist es egal, ob man den Benutzerservice, den Rechenzentrums-Admin oder den spezielisierten Data Analyist sucht. Jede Gruppe bekommt, in ihrem eigenen Niveau, außerhalb des öD mehr Geld. Und dann auch noch deutliche bessere Arbeitsbedingungen, den ein wirklich attraktiver Arbeitgeber ist der öD in vielen Bereichen auch nicht.

Ich habe da andere Erfahrungen. Große Unternehmen wie VW, Siemens, Thyssenkrupp stellen fast keine IT-Mitarbeiter direkt ein. Alles nur über Zeitarbeit und Personalvermittlung. Hier werden ganze Rechenzentren outgesourced. --> Gut für die Aktionäre
Die Leute in der Personalvermittlung sind die jenigen, mit dem geringen Gehalt und den unattraktiven Arbeitsbedingungen. Wenn du Glück hast, fängst du da mit 2000 Brutto im IT-Support an. Hast natürlich nicht den Siemens-Tarifvertrag.

Von welchen attraktiven Bedingungen sprichst du?
- den Dienstwagen um ganz Deutschland abzuklappern, 1500km pro Woche?
- den Arbeitsdruck, jede Minute für ein Projekt abzurechnen?
- die erwarteten Überstunden?
- jeden Tag bei jedem Kunden an einem anderen Arbeitsplatz zu sitzen?


Wenn ihr keine passenden Bewerber findet, könnten doch auch die Anforderungen zu hoch sein? Warum nicht selber Personal ausbilden?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 23.01.2019 12:19
10 ÖffentlicherDienst.ist := wenig attraktiv fuer ehrgeizige Fachkraefte
20  ÖffentlicherDienst.macht := mittelmäßige Arbeit durch wenig motivierte Mitarbeitende
30  if  Bezahlung < Durchschnitt goto 10
40  if  Höhergruppierung <> stufengleich  then goto 10

Bin selber kein Informatiker, daher Entschuldigung für den gruseligen Code.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Ines1 am 23.01.2019 12:47
Hallo,
hier wird viel über Unkündbarkeit nach 15 Jahren gesprochen.
Der TV-L §34 Abs.2 schließt das für alle Arbeitnehmer aus den neuen Bundesländern aus.
Wie begründet sich das? Warum fält das keiner Gewerkschaft als Verhandlungsziel ein, dort Gleichheit zu schaffen?
Grüße
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 23.01.2019 12:50
Für die Durchsetzung solcher Partikularinteressen müßten Zugeständnisse bei Forderungen gemacht werden, die ggfs. einen größeren Kreis betreffen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 23.01.2019 12:52
haben Kinder --> auch nicht verkehrt im Speckgürtel … spart schon mal 300 EUR für Kitagebühren, da in Berlin kostenfrei. Die 300 EUR kannst du direkt in deinen Hauskredit stecken

müssen für einen Pflegeplatz von Angehörigen bezahlen --> perfekt! Direkt beim 450.000 EUR Neubau ein Zimmer mehr einplanen, Arbeitszeit verkürzen oder Heimarbeit beantragen und man kann seinen Angehörigen gleich im eigenen Heim pflegen... da kommen sicher monatlich auch ein paar Euro zusammen, die man wieder in den Hauskredit stecken kann

Verstehe den Unmut nicht. Warum wird da gemeckert?

Ach ist die Welt doch einfach. Ist zwar offtopic, aber als Brandenburger bekommt man keinen kostenlosen Kitaplatz in Berlin. Woher hast du diesen Blödsinn oder lügst du rum, wie so viele andere hier auch? Ich muss leider 400 Euro bezahlen. Also nix mit 300 und kostenlos.

Nicht alle können es sich leisten, einfach mal kürzer zu treten. Was genau hast du also nicht verstanden?

btw: Lernt endlich richtig zu zitieren. Du machst deine Aussagen zu meinen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tomk am 23.01.2019 13:00
auch bei den obersten, ministerien?

Naja, gerade in den Ministerien ist die IT eher überschaubar. Relativ wenig Mitarbeiter mit keinen oder sehr wenigen Fachverfahren. In den Ämtern sieht das schon anders aus, je nach Regelungswut der Landtage, des Bundestags und des Europaparlaments sammelt sich da ein Zoo an Applikationen die verwaltet werden wollen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 23.01.2019 13:01
Ich möchte als IT-Gruppenleiter (vorher 25 Jahr in pW und selbstständig mit eigener Firma) hier in Bezug auf die ganzen IT-Theorien mal einen Schwank aus der Praxis erzählen.

Natürlich wird bei IT-Fachkräften oft nur an die superduper Elite und nächstens Einsteins gedacht. Das ist aber tatsächlich nicht das Problem.

Das Problem ist, dass ALLE Arbeitsbereiche, die in einer IT-Landschaft gebraucht werden signifikant in der Wirtschaft besser bezahlt werden. Da ist es egal, ob man den Benutzerservice, den Rechenzentrums-Admin oder den spezielisierten Data Analyist sucht. Jede Gruppe bekommt, in ihrem eigenen Niveau, außerhalb des öD mehr Geld. Und dann auch noch deutliche bessere Arbeitsbedingungen, den ein wirklich attraktiver Arbeitgeber ist der öD in vielen Bereichen auch nicht.

Wir haben einen Rechenzentrums-Admin gesucht: E11. Zwei Jahre, drei Ausschreibungsrunde (0 Bewerber bei der ersten, weniger als 10 bei 2. und 3.) und der gewünschte Kandidat ist nicht nur mit Stufe 4, sondern auch noch IT-Fachkräfezulage eingestellt worden.

Ende des Jahres haben wir Leute für den Helpdesk und 1st Level gesucht (E9b) -> 30 Bewerber, 1 einer war nur einladbar. Die Verhandlungen laufen noch.

Bei der Suche nach einem Programmierer (nichts besonderes, Java im Tagesgeschäft) war eine Bewerbung dabei, der hat mehr Geld als unser Präsident aufgerufen. Im Telefongespräch sagte eh, dass er bei weniger Geld sich verschlechtern würde, woraufhin ich ihm sagte, dass der Bewerbung im öD dann gar nichts erst probieren soll, die Zeit kann er sich und der Behörde sparen.

Die Stelle ist immer noch unbesetzt.

Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen: Mehr, schneller, besser verfügbar und Sicherheits-Themen sind in den letzten Jahr auch explodiert. Alle Reden von "Digitalisierung", aber niemand ahnt, was das tatsächlich meint.

Und externe Dienstleister finden wir auch nicht. Die haben selber Personalprobleme und nehmen dann lieber Kunden, die gutes Geld zahlen. Ausschreibungen zu IT-Themen werde da teilweise nicht mal mehr beantwortet.

(Kleine Anmerkung am Rand: Ich bin beim Bund, d.h. ich weiß, dass hier im TVÖD noch mehr Geld als bei den Ländern ist. Meine Kollegen in den Ländern haben mein vollstes Mitleid!)

Danke! Schaut bei uns genauso aus. Ich arbeite aktuell als Softwareentwickler  im ÖD auf einer befristeten E7 Stelle. Jede kleine Bude bietet besseres. Aber gefordert wird und können tue ich Java (SpringBoot), Angular und TypeScript und aktuell beschäftige ich mich mit Kubernetes zum schnelleren Deployen. Für die Behörde bin ich ein Glücksgriff. Aber ich hab auch keinen Bock mehr, wenn ich sehe dass ich weniger als die hälfte von dem bekommen,was alle anderen draußen bieten. Und eine E7 ist wirklich nichts besonderes. In meinen Augen läuft es so auf Altersarmut heraus. Aber ist ja top! Dafür durfte ich im ÖD arbeiten.

Nur so zum Spaß: Bei uns ist gestern eine Ausschreibung für einen Java Entwickler zu Ende gegangen. Ratet mal wieviele sich beworben haben. Richtig! 0! :D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TheITGuy am 23.01.2019 13:06
Ich habe da andere Erfahrungen. Große Unternehmen wie VW, Siemens, Thyssenkrupp stellen fast keine IT-Mitarbeiter direkt ein. Alles nur über Zeitarbeit und Personalvermittlung. Hier werden ganze Rechenzentren outgesourced. --> Gut für die Aktionäre

Die Welle ist in der Wirtschaft schon wieder in die andere Richtung geschwappt. Denen ist aufgefallen, dass Externe nicht für jedes Problem die Lösung sind.

Ich kennen einen Dienstleister genau für eine oben genannte Firma, dessen Leute für einen Bereich (Windowa Administration) haben ein Übernahmeangebot bekommen. Der Dienstleister ist angepisst, weil sich die Firma natürlich nur die besten Leute ausgesucht hat und er die aber auch braucht um andere Kunden zu bedienen.

Die Leute in der Personalvermittlung sind die jenigen, mit dem geringen Gehalt und den unattraktiven Arbeitsbedingungen. Wenn du Glück hast, fängst du da mit 2000 Brutto im IT-Support an. Hast natürlich nicht den Siemens-Tarifvertrag.

Ich selbst bekommen immer noch regelmäßig Anfragen aus meinem letzten Leben. Da ist kein Dienstleister mehr dabei. Diese Anfragen sind komplett verschwunden. Da sind nur noch Headhunter dabei, meist Projektbezogen, oft aber auch in Festanstellung. Einigen Leuten hier bei mir zwei Räume weiter geht es ähnlich. Sogar ein Beamter, der in seinem Profil "Beamter bei stehen hat", wird angeschrieben.

Von welchen attraktiven Bedingungen sprichst du?
- den Dienstwagen um ganz Deutschland abzuklappern, 1500km pro Woche?
- den Arbeitsdruck, jede Minute für ein Projekt abzurechnen?
- die erwarteten Überstunden?
- jeden Tag bei jedem Kunden an einem anderen Arbeitsplatz zu sitzen?

Dienstwagen ist mir zu hoch, ich rede eher von:
 - Tee, Kaffee und andere Getränke (ich kenne Firmen, die stellen auch Obst u.ä. zur Verfügung)
 - echte Gesundheitsvorsorge, nicht nur "wir überlassen mal ein Raum für Massage"
 - professionell organisierte Kinderbetreuung
 - echtes Job-Ticket, dass dem Namen auch Ehre macht
 - evt. auch ein Diensttelefon mit privater Nutzung -> ganz wenig Kosten, aber sehr viel Nutzen
 - Ladestationen (der Strom muss nicht kostenlos sein, nur die Infrastruktur) für Fahrräder
 - echtes flexibles Arbeiten in Bezug auf den Arbeitsort um (natürlich mit dem Vorgesetzten abgesprochen) mal kurzfristig einen Tag zu Hause zu arbeiten

Gar nicht erst reden will ich vom Krampf wie Höhergruppierungen, Zulagen, usw.

Zitat
Wenn ihr keine passenden Bewerber findet, könnten doch auch die Anforderungen zu hoch sein? Warum nicht selber Personal ausbilden?

Wie gesagt, die Anforderungen sind "Tagesgeschäft", keine Wissenschaft. Da ist nichts zu hoch, im Gegenteil haben wir sogar manchmal explizitz Berufseinsteiger nach Studium oder IT-Ausbildung erwähnt. Eigene Ausbildung machen wir, weil sonst gar nichts mehr ginge. Aber auch das geht nur begrenzt, denn zum einen dauert es, aber auch wenn Du noch so einen fähigen, erfahrenen Mitarbeiter hast, der sich perfekt auskennt: Fehlt ihm das richtige Zeugnis, bekommt er das Geld nicht - oder es gibt einen jahrelangen Verwaltungsakt, den manche Leute dann nicht durchhalten.

Überhaupt ist für mich die Verwaltung hier oft das größte Problem: Geld wäre da, Leute sind da, aber die Entscheidung trifft nicht die Führungskraft, sondern die Verwaltung. Seit Jahren kämpfe ich darum, unsere Ausscheibung attraktiver zu machen und dem biederen Verwaltungscharakter etwas zu nehmen. Ist nicht möglich, weil nicht meine Aufgabe.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 23.01.2019 13:07
Hallo,
hier wird viel über Unkündbarkeit nach 15 Jahren gesprochen.
Ach? Wo denn?
Der TV-L §34 Abs.2 schließt das für alle Arbeitnehmer aus den neuen Bundesländern aus.
Wie begründet sich das? Warum fält das keiner Gewerkschaft als Verhandlungsziel ein, dort Gleichheit zu schaffen?
Dem Satz 2 des § 34 Abs. 2 kannst du entnehmen, das es die sog. Unkündbarkeit auch im Westen nur noch als Besitzstand für "Altbeschäftigte" gibt, die bereits vor dem 31.10.2006 beschäftigt waren.

Die sog. Unkündbarkeit ist folglich auch im Westen ein Auslaufmodell.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JamesTee am 23.01.2019 13:25
haben Kinder --> auch nicht verkehrt im Speckgürtel … spart schon mal 300 EUR für Kitagebühren, da in Berlin kostenfrei. Die 300 EUR kannst du direkt in deinen Hauskredit stecken

müssen für einen Pflegeplatz von Angehörigen bezahlen --> perfekt! Direkt beim 450.000 EUR Neubau ein Zimmer mehr einplanen, Arbeitszeit verkürzen oder Heimarbeit beantragen und man kann seinen Angehörigen gleich im eigenen Heim pflegen... da kommen sicher monatlich auch ein paar Euro zusammen, die man wieder in den Hauskredit stecken kann

Verstehe den Unmut nicht. Warum wird da gemeckert?

Ach ist die Welt doch einfach. Ist zwar offtopic, aber als Brandenburger bekommt man keinen kostenlosen Kitaplatz in Berlin. Woher hast du diesen Blödsinn oder lügst du rum, wie so viele andere hier auch? Ich muss leider 400 Euro bezahlen. Also nix mit 300 und kostenlos.

Nicht alle können es sich leisten, einfach mal kürzer zu treten. Was genau hast du also nicht verstanden?

btw: Lernt endlich richtig zu zitieren. Du machst deine Aussagen zu meinen.

Getroffene Hunde bellen.


@ TheITGuy … danke für die objektive Darstellung!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 23.01.2019 13:40
Getroffene Hunde bellen.

Da pelle ich mir ein Ei drauf.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 23.01.2019 14:00
Ich möchte als IT-Gruppenleiter (vorher 25 Jahr in pW und selbstständig mit eigener Firma) hier in Bezug auf die ganzen IT-Theorien mal einen Schwank aus der Praxis erzählen.

Natürlich wird bei IT-Fachkräften oft nur an die superduper Elite und nächstens Einsteins gedacht. Das ist aber tatsächlich nicht das Problem.

Das Problem ist, dass ALLE Arbeitsbereiche, die in einer IT-Landschaft gebraucht werden signifikant in der Wirtschaft besser bezahlt werden. Da ist es egal, ob man den Benutzerservice, den Rechenzentrums-Admin oder den spezielisierten Data Analyist sucht. Jede Gruppe bekommt, in ihrem eigenen Niveau, außerhalb des öD mehr Geld. Und dann auch noch deutliche bessere Arbeitsbedingungen, den ein wirklich attraktiver Arbeitgeber ist der öD in vielen Bereichen auch nicht.

Wir haben einen Rechenzentrums-Admin gesucht: E11. Zwei Jahre, drei Ausschreibungsrunde (0 Bewerber bei der ersten, weniger als 10 bei 2. und 3.) und der gewünschte Kandidat ist nicht nur mit Stufe 4, sondern auch noch IT-Fachkräfezulage eingestellt worden.

Ende des Jahres haben wir Leute für den Helpdesk und 1st Level gesucht (E9b) -> 30 Bewerber, 1 einer war nur einladbar. Die Verhandlungen laufen noch.

Bei der Suche nach einem Programmierer (nichts besonderes, Java im Tagesgeschäft) war eine Bewerbung dabei, der hat mehr Geld als unser Präsident aufgerufen. Im Telefongespräch sagte eh, dass er bei weniger Geld sich verschlechtern würde, woraufhin ich ihm sagte, dass der Bewerbung im öD dann gar nichts erst probieren soll, die Zeit kann er sich und der Behörde sparen.

Die Stelle ist immer noch unbesetzt.

Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen: Mehr, schneller, besser verfügbar und Sicherheits-Themen sind in den letzten Jahr auch explodiert. Alle Reden von "Digitalisierung", aber niemand ahnt, was das tatsächlich meint.

Und externe Dienstleister finden wir auch nicht. Die haben selber Personalprobleme und nehmen dann lieber Kunden, die gutes Geld zahlen. Ausschreibungen zu IT-Themen werde da teilweise nicht mal mehr beantwortet.

(Kleine Anmerkung am Rand: Ich bin beim Bund, d.h. ich weiß, dass hier im TVÖD noch mehr Geld als bei den Ländern ist. Meine Kollegen in den Ländern haben mein vollstes Mitleid!)

Danke! Schaut bei uns genauso aus. Ich arbeite aktuell als Softwareentwickler  im ÖD auf einer befristeten E7 Stelle. Jede kleine Bude bietet besseres. Aber gefordert wird und können tue ich Java (SpringBoot), Angular und TypeScript und aktuell beschäftige ich mich mit Kubernetes zum schnelleren Deployen. Für die Behörde bin ich ein Glücksgriff. Aber ich hab auch keinen Bock mehr, wenn ich sehe dass ich weniger als die hälfte von dem bekommen,was alle anderen draußen bieten. Und eine E7 ist wirklich nichts besonderes. In meinen Augen läuft es so auf Altersarmut heraus. Aber ist ja top! Dafür durfte ich im ÖD arbeiten.

Nur so zum Spaß: Bei uns ist gestern eine Ausschreibung für einen Java Entwickler zu Ende gegangen. Ratet mal wieviele sich beworben haben. Richtig! 0! :D

Und die besser bezahlten Jobangebote nimmst du nicht an weil?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 23.01.2019 14:06
Das frage ich mich auch! Befristet für E7? Mal ernsthaft, dann haben sie dich ganz schön übern Tisch gezogen! Ich an deiner Stelle, würde mir schleunigst etwas anderes suchen!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 23.01.2019 14:07
Ich möchte als IT-Gruppenleiter (vorher 25 Jahr in pW und selbstständig mit eigener Firma) hier in Bezug auf die ganzen IT-Theorien mal einen Schwank aus der Praxis erzählen.

Natürlich wird bei IT-Fachkräften oft nur an die superduper Elite und nächstens Einsteins gedacht. Das ist aber tatsächlich nicht das Problem.

Das Problem ist, dass ALLE Arbeitsbereiche, die in einer IT-Landschaft gebraucht werden signifikant in der Wirtschaft besser bezahlt werden. Da ist es egal, ob man den Benutzerservice, den Rechenzentrums-Admin oder den spezielisierten Data Analyist sucht. Jede Gruppe bekommt, in ihrem eigenen Niveau, außerhalb des öD mehr Geld. Und dann auch noch deutliche bessere Arbeitsbedingungen, den ein wirklich attraktiver Arbeitgeber ist der öD in vielen Bereichen auch nicht.

Wir haben einen Rechenzentrums-Admin gesucht: E11. Zwei Jahre, drei Ausschreibungsrunde (0 Bewerber bei der ersten, weniger als 10 bei 2. und 3.) und der gewünschte Kandidat ist nicht nur mit Stufe 4, sondern auch noch IT-Fachkräfezulage eingestellt worden.

Ende des Jahres haben wir Leute für den Helpdesk und 1st Level gesucht (E9b) -> 30 Bewerber, 1 einer war nur einladbar. Die Verhandlungen laufen noch.

Bei der Suche nach einem Programmierer (nichts besonderes, Java im Tagesgeschäft) war eine Bewerbung dabei, der hat mehr Geld als unser Präsident aufgerufen. Im Telefongespräch sagte eh, dass er bei weniger Geld sich verschlechtern würde, woraufhin ich ihm sagte, dass der Bewerbung im öD dann gar nichts erst probieren soll, die Zeit kann er sich und der Behörde sparen.

Die Stelle ist immer noch unbesetzt.

Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen: Mehr, schneller, besser verfügbar und Sicherheits-Themen sind in den letzten Jahr auch explodiert. Alle Reden von "Digitalisierung", aber niemand ahnt, was das tatsächlich meint.

Und externe Dienstleister finden wir auch nicht. Die haben selber Personalprobleme und nehmen dann lieber Kunden, die gutes Geld zahlen. Ausschreibungen zu IT-Themen werde da teilweise nicht mal mehr beantwortet.

(Kleine Anmerkung am Rand: Ich bin beim Bund, d.h. ich weiß, dass hier im TVÖD noch mehr Geld als bei den Ländern ist. Meine Kollegen in den Ländern haben mein vollstes Mitleid!)

Danke! Schaut bei uns genauso aus. Ich arbeite aktuell als Softwareentwickler  im ÖD auf einer befristeten E7 Stelle. Jede kleine Bude bietet besseres. Aber gefordert wird und können tue ich Java (SpringBoot), Angular und TypeScript und aktuell beschäftige ich mich mit Kubernetes zum schnelleren Deployen. Für die Behörde bin ich ein Glücksgriff. Aber ich hab auch keinen Bock mehr, wenn ich sehe dass ich weniger als die hälfte von dem bekommen,was alle anderen draußen bieten. Und eine E7 ist wirklich nichts besonderes. In meinen Augen läuft es so auf Altersarmut heraus. Aber ist ja top! Dafür durfte ich im ÖD arbeiten.

Nur so zum Spaß: Bei uns ist gestern eine Ausschreibung für einen Java Entwickler zu Ende gegangen. Ratet mal wieviele sich beworben haben. Richtig! 0! :D

Und die besser bezahlten Jobangebote nimmst du nicht an weil?

Weil unser Projekt ein Leuchtturm Projekt ist. Wir führen diese komplett neuen Techniken ein und arbeiten als erstes Team komplett Agil nach Scrum. Das macht unheimlich Spaß. Außerdem zeigen wir damit vielen älteren gerade wie schön und effizient Moderne IT läuft. Wenn das Projekt im Sommer durch ist, werde ich mir was anderes suchen. Aber damit möchte ich noch ein Exempel hinterlassen. Denn an den Erfolg wird in der Behörde keiner mehr anschließen können. Die sollen übergeordneten Dienststellen mal erklären, wieso Leistungsträger mit Erfolg einfach gehen. Das hinterlässt hoffentlich schmerzen und fördert das denken. Ansonsten soll der Laden halt zu Grunde gehen. Nicht mein ding.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Feidl am 23.01.2019 14:15
Also so schlecht sind die Arbeitsbedingungen in der pW oftmals nicht, nicht selten sogar besser, wie ich schon oft erfahren hab, gerade für Akademiker und gut Ausgebildete.

Aber ok, lass man mal berechtigt sein, dass ein gewisses Gehaltsunterschied bestehen sein darf, trotzdem sollte dieser nicht zu groß sein, sondern findet man für den öD gar keine Leute mehr und die bisherigen wechseln oder sind demotiviert.

Aber der Unterschied zu TVöD ist völlig unberechtigt. Das angebelich die Länder nicht so kompetente (IT)-Mitarbeiter brauchen, ist ja nun völlig falsch. Ich war Kommunalbediensteter (Landkreis) und die Fachsoftware kam vom Land, und der Support auch. Hatte mit denen auch gesprochen und die haben ihr Leid geklagt, dass sie keine Programmier finden.

Außerdem können die gleichen Aufgaben beim Land oder kommunal angesiedelt sein, das ist je nach Land unterschiedlich. Wieso gelten dann für diese unterschiedliche Tarifverträgte, bzw. wieso sind die Tarifverträge so utnerschiedlich ausgestaltet, dass man beim Wechsel von Kommune/Bund zu Land, trotz gleicher Tätigkeit und Verantwortung Einbußen hinnehmen muss?

Deswegen sollte eine ordentlich Erhöhung rauskommen, die mehr ist als 2,x /a, damit eben nicht nur der Abstand zur pW sich nicht vergrößert, sondern damit man wenigstens zum Bund/Kommune wieder aufschließen kann.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TheITGuy am 23.01.2019 14:41
Aber der Unterschied zu TVöD ist völlig unberechtigt. Das angebelich die Länder nicht so kompetente (IT)-Mitarbeiter brauchen, ist ja nun völlig falsch. Ich war Kommunalbediensteter (Landkreis) und die Fachsoftware kam vom Land, und der Support auch. Hatte mit denen auch gesprochen und die haben ihr Leid geklagt, dass sie keine Programmier finden.

Bisher war bei uns immer ein Argument, die Arbeitsplatzssicherheit. Letzte Woche habe ich von einem Leistungsträger gehört, dass bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage auch die pW kaum noch ein Risiko darstellt. Und selbst wenn er dort nur 10 Jahre arbeitet, bedeutet das mehr an Geld, dass es sich danach auch eine längere Auszeit leisten kann.

Aber inhaltlich gebe ich Dir recht: Es gibt verschiedene Aufgabengebiete in der IT, aber innerhalb eines Aufgabengebietes gibt es keine geringere Kompetenz-Anforderung als zur pW. Wenn wir unsere Fachapplikationen entwickeln, damit der Rest der Behörde funktioniert, muss der Programmierer genauso viel können, wie ein Externer.

Und wenn man bedenkt, dass für Bundesbehörden das BSI-Gesetzt gilt, dann haben wir gerade bei Security manchmal sogar Anforderungen, die über die pW hinausgehen (Teilbereiche wie z.B. Banken ausgelassen) . Ich weiß gar nicht, wie oft ich Externe Netzwerk-Berater hatte, die noch nie was von (Fachbegriffe) NdB, IVBB, IVBV gehört haben und überhaupt nicht verstanden haben, wie eine saubere Netztrennung nach BSI-Vorgaben  aufgebaut wird.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 23.01.2019 14:53
Weil unser Projekt ein Leuchtturm Projekt ist. Wir führen diese komplett neuen Techniken ein und arbeiten als erstes Team komplett Agil nach Scrum. Das macht unheimlich Spaß. Außerdem zeigen wir damit vielen älteren gerade wie schön und effizient Moderne IT läuft. Wenn das Projekt im Sommer durch ist, werde ich mir was anderes suchen. Aber damit möchte ich noch ein Exempel hinterlassen. Denn an den Erfolg wird in der Behörde keiner mehr anschließen können. Die sollen übergeordneten Dienststellen mal erklären, wieso Leistungsträger mit Erfolg einfach gehen. Das hinterlässt hoffentlich schmerzen und fördert das denken. Ansonsten soll der Laden halt zu Grunde gehen. Nicht mein ding.
Das ehrt dich und ich finde es Prima, dass du damit einen klitzkleinen Beitrag für den Erkenntnisgewinn im öD machst.
Ich bin (allerdings E13) in ähnlicher Position. Wir können den anderen zeigen was ginge, wenn man die IT lassen würde. Macht Spass.
Soweit ich weiß, fängt ITZ Bund jetzt an Mitarbeiter zu Scrum Schulungen zu schicken......
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 23.01.2019 17:19
Ein ganz anderes Problem, welches ich auf Dauer auf Deutschland und den Öffentlichen Dienst zukommen sehe ist die Korruption. Bei solch geringen Gehaltssteigerungen steht der Öffentliche Dienst im Verhältnis zur Privatwirtschaft irgendwann so schlecht da wie in so manchen "aufstrebenden" Entwicklungsland. Ja jeder unterschreibt jedes Jahr, dass er es nicht macht. Personen die jedoch eh anfällig sind, ob von der Persönlichkeit und/oder der Stelle die sie inne haben werden noch anfälliger durch ein geringes Lohnniveau.

Man könnte jetzt sagen ja dann geh doch in die Privatwirtschaft. Dies passt jedoch auf viele einfach nicht, da diese wiederum direkt Verwaltungsfachangestellter oder ähnliches gelernt haben und somit in der Privatwirtschaft nichts finden werden. Selbst Ausbildungen die noch nicht lange her sind und somit mehr Anteile des privaten Sektors beinhalten befähigen einen noch lange nicht in die Privatwirtschaft zu gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 23.01.2019 20:40
Wie soll man einen armen ITler wie mich schon bestechen?

Hier haste mal 10 Euro, wenn du meine Datenbankleistung steigerst!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 23.01.2019 22:32
Wie soll man einen armen ITler wie mich schon bestechen?

Hier haste mal 10 Euro, wenn du meine Datenbankleistung steigerst!
Och da fällt mir so einiges ein, wie und wo ein ITler Dinge im Sinne von Betroffenen manipulieren kann.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 24.01.2019 04:55
Wie soll man einen armen ITler wie mich schon bestechen?

Hier haste mal 10 Euro, wenn du meine Datenbankleistung steigerst!

In der Bauverwaltung, Bürgerbüros, Polizei, etc. Da wo andere eben ein gewisses Interesse haben, dass der TB oder Beamter positiv in in einer Sache für den Bestechenden handelt. Dabei muss nicht unbedingt Geld fließen. Können auch Sachwerte oder Dienstleistungen sein...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 24.01.2019 07:12

Leider sehe ich bundesweit nur sehr, sehr wenige Leitungskräfte, die über IT Strategien entscheiden und eine entsprechende Fachkompetenz (bzw. entsprechende Berater im Hintergrund) an den Tag legen.

Kann das bundesweit nicht beurteilen, aber einige kleine bis mittelgroßen Kommunen in NRW fangen so langsam an Strategien zu entwickeln.
Hihi,ja fangen an! Sind also quasi nur 10 Jahre im Verzug.
Ja, das ist doch eine vertretbare Zeitverzögerung. Die Tarifvertragsparteien haben für die EGO länger gebraucht.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 24.01.2019 07:34

Leider sehe ich bundesweit nur sehr, sehr wenige Leitungskräfte, die über IT Strategien entscheiden und eine entsprechende Fachkompetenz (bzw. entsprechende Berater im Hintergrund) an den Tag legen.

Kann das bundesweit nicht beurteilen, aber einige kleine bis mittelgroßen Kommunen in NRW fangen so langsam an Strategien zu entwickeln.
Hihi,ja fangen an! Sind also quasi nur 10 Jahre im Verzug.
Ja, das ist doch eine vertretbare Zeitverzögerung. Die Tarifvertragsparteien haben für die EGO länger gebraucht.
5 Jahr in der Verwaltung sind ein Augenaufschlag. 10 Jahre ein blinzeln ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TheITGuy am 24.01.2019 08:55
Wie soll man einen armen ITler wie mich schon bestechen?

Hier haste mal 10 Euro, wenn du meine Datenbankleistung steigerst!
Och da fällt mir so einiges ein, wie und wo ein ITler Dinge im Sinne von Betroffenen manipulieren kann.

In der IT sind Beschaffungen ein beliebtes Gebiet, da die meisten ITler nicht unbedingt direkt mit Bürgern zu tun haben (und die Kollegen haben ja auch kein Geld :)). Bedingt wird das durch ein für diverse IT-Themen ungeeignetes Beschaffungsrecht, dass zu Mauschaleien geradezu einlädt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 24.01.2019 09:40
In der IT sind Beschaffungen ein beliebtes Gebiet, da die meisten ITler nicht unbedingt direkt mit Bürgern zu tun haben (und die Kollegen haben ja auch kein Geld :)). Bedingt wird das durch ein für diverse IT-Themen ungeeignetes Beschaffungsrecht, dass zu Mauschaleien geradezu einlädt.

Ja stimmt. So war das sogar als ich anfing zu arbeiten bei meinem derzeitigen (und nicht mehr allzu langen) Arbeitgeber. Seitdem ich da die Finger drauf habe, stimmt die Kasse. Als ich anfing war mein mir unterstelltes Konto quasi leergeräumt, obwohl die "Kollegen" gar keine Berechtigung hatten. Aber wo kein Kläger...

Zum Renteneintritt wurden einigen auch extra neue Laptops beschafft, die sie wie selbstverständlich mitnehmen durften. Oh was habe ich mich da unbeliebt gemacht, als die Praxis abgeschafft wurde von heute auf morgen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 24.01.2019 11:21
...können wir uns nicht einfach darauf einigen, dass IT-ler, wenn Sie richtig Geld verdienen wollen, in der Privatwirtschaft besser aufgehoben sind und IT-ler, die im öD arbeiten, dafür ihre durchaus nachvollziehbaren Gründe haben...

...letztendlich ist der Standort des Arbeitsplatzes eine individuelle Entscheidung, beeinflusst von Familie, Wohnort, Wohnsituation, Ausbildung und Abschlussgüte etc. ...

...wer damit nicht klar kommt, dass die Wiese des Nachbarn immer ein Stück grüner ist, sollte seine Konsequenzen ziehen, aber nicht jeden Tag aus dem Fenster gucken und jammern...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 24.01.2019 11:23
Ein ganz anderes Problem, welches ich auf Dauer auf Deutschland und den Öffentlichen Dienst zukommen sehe ist die Korruption. Bei solch geringen Gehaltssteigerungen steht der Öffentliche Dienst im Verhältnis zur Privatwirtschaft irgendwann so schlecht da wie in so manchen "aufstrebenden" Entwicklungsland. Ja jeder unterschreibt jedes Jahr, dass er es nicht macht. Personen die jedoch eh anfällig sind, ob von der Persönlichkeit und/oder der Stelle die sie inne haben werden noch anfälliger durch ein geringes Lohnniveau.

Man könnte jetzt sagen ja dann geh doch in die Privatwirtschaft. Dies passt jedoch auf viele einfach nicht, da diese wiederum direkt Verwaltungsfachangestellter oder ähnliches gelernt haben und somit in der Privatwirtschaft nichts finden werden. Selbst Ausbildungen die noch nicht lange her sind und somit mehr Anteile des privaten Sektors beinhalten befähigen einen noch lange nicht in die Privatwirtschaft zu gehen.

Ich sehe das Problem eher in der Tatsache, dass einem als Angestellter des ÖD erstmal unterstellt wird man sei grundsätzlich anfällig für Korruption. Ohne ein gewisses Grundvertrauen meines AG`s kann ich meine Arbeit  gar nicht vernünftig ausführen und werde durch dieses Grundmisstrauen und den daraus resultierenden Maßnahmen (z.B. in der Vergabepraxis, oder bei der Abrechnung von Baumaßnahmen) des AG`s ständig ausgebremst.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 24.01.2019 11:30
...wer damit nicht klar kommt, dass die Wiese des Nachbarn immer ein Stück grüner ist, sollte seine Konsequenzen ziehen, aber nicht jeden Tag aus dem Fenster gucken und jammern...

Mehr düngen! Aber dann kommt die DUH und flennt rum.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 24.01.2019 11:46
Ein ganz anderes Problem, welches ich auf Dauer auf Deutschland und den Öffentlichen Dienst zukommen sehe ist die Korruption. Bei solch geringen Gehaltssteigerungen steht der Öffentliche Dienst im Verhältnis zur Privatwirtschaft irgendwann so schlecht da wie in so manchen "aufstrebenden" Entwicklungsland. Ja jeder unterschreibt jedes Jahr, dass er es nicht macht. Personen die jedoch eh anfällig sind, ob von der Persönlichkeit und/oder der Stelle die sie inne haben werden noch anfälliger durch ein geringes Lohnniveau.

Man könnte jetzt sagen ja dann geh doch in die Privatwirtschaft. Dies passt jedoch auf viele einfach nicht, da diese wiederum direkt Verwaltungsfachangestellter oder ähnliches gelernt haben und somit in der Privatwirtschaft nichts finden werden. Selbst Ausbildungen die noch nicht lange her sind und somit mehr Anteile des privaten Sektors beinhalten befähigen einen noch lange nicht in die Privatwirtschaft zu gehen.

Ich sehe das Problem eher in der Tatsache, dass einem als Angestellter des ÖD erstmal unterstellt wird man sei grundsätzlich anfällig für Korruption. Ohne ein gewisses Grundvertrauen meines AG`s kann ich meine Arbeit  gar nicht vernünftig ausführen und werde durch dieses Grundmisstrauen und den daraus resultierenden Maßnahmen (z.B. in der Vergabepraxis, oder bei der Abrechnung von Baumaßnahmen) des AG`s ständig ausgebremst.

Also mir wurde in dieser Richtung noch nie und nicht mal aus Spaß aus dem Bekannte- & Freundeskreis etwas in dieser Richtung unterstellt.
Ich glaube auch das im ÖD viel weniger gemauschelt wird als in der Politik oder Wirtschaft... 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Buccaneer am 24.01.2019 12:03
Ich glaube auch das im ÖD viel weniger gemauschelt wird als in der Politik oder Wirtschaft...
...und das sollte auch so bleiben!!!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.01.2019 12:14
Einigung im Tarifstreit an den Flughäfen

Nach Angaben des Verhandlungsführers des Verbandes, Rainer Friebertshäuser, sieht die Einigung über die nächsten drei Jahre Erhöhungen von jährlich 3,5 bis 9,77 Prozent vor.


Und dies sind die Angaben der Arbeitgeber; die tatsächliche Erhöhung könnte noch durchaus höher ausfallen-warten wir mal ab .Allerdings müssen die Beschäftigten dort natürlich einen "hohen" Preis zahlen: Sie stehen unter der Knute der Gewerkschaft und sind nicht frei und selbstbestimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 24.01.2019 12:19
...können wir uns nicht einfach darauf einigen, dass IT-ler, wenn Sie richtig Geld verdienen wollen, in der Privatwirtschaft besser aufgehoben sind und IT-ler, die im öD arbeiten, dafür ihre durchaus nachvollziehbaren Gründe haben...

...letztendlich ist der Standort des Arbeitsplatzes eine individuelle Entscheidung, beeinflusst von Familie, Wohnort, Wohnsituation, Ausbildung und Abschlussgüte etc. ...

...wer damit nicht klar kommt, dass die Wiese des Nachbarn immer ein Stück grüner ist, sollte seine Konsequenzen ziehen, aber nicht jeden Tag aus dem Fenster gucken und jammern...

Dann soll man aber auch mit den Folgen leben können. Das heißt eine Rückkehr zur Verwaltung der 60er Jahre. Alles mit Stift und Papier. Wird dem Bürger und den meisten Politikern nicht einmal ansatzweise gefallen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 24.01.2019 12:42
..warum denn das?

..wenn endlich alle, die meinen "draußen" so tolle Karieren hinlegen zu können, ihren Worten mal Taten folgen ließen und den öD verlassen würden, würde der öD-AG auch endlich mal marktgerechte Gehälter zahlen, um adäquates personal zu finden und zu binden..
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 24.01.2019 12:47
Dann soll man aber auch mit den Folgen leben können. Das heißt eine Rückkehr zur Verwaltung der 60er Jahre. Alles mit Stift und Papier. Wird dem Bürger und den meisten Politikern nicht einmal ansatzweise gefallen.

Bei Stift und Papier bin ich dabei - waren meines Erachtens bessere Zeiten!

Und wenn das Lohnniveau so bleibt - also gegen eine gewissen Entschädigung könnten Masterabschlüsse auch gerne etwas besser ausfallen, so dass am Ende jeder noch zum Doktoranden wird ... in Bayern ist das ja schon so, warum nicht im Rest der Republik?

..warum denn das?

..wenn endlich alle, die meinen "draußen" so tolle Karieren hinlegen zu können, ihren Worten mal Taten folgen ließen und den öD verlassen würden, würde der öD-AG auch endlich mal marktgerechte Gehälter zahlen, um adäquates personal zu finden und zu binden..

Bei uns stöhnen auf jeden Fall bereits die letzten feurigen Anhänger der Gewerkschaften und wenn der Abschluss wie prophezeit bei 5% auf 2 Jahre liegen wird seh ich erstens Austrittswellen und zweitens werden die Büros rechts und links neben mir genauso leer werden wie die beiden Gegenüber. Ich expandiere dann einfach... 
Im Ernst - hier herrscht seit 4 Jahren Personalmangel, weil es einfach niemanden mehr gibt, der die Andforderungen erfüllen würde... Qualifizierung fehlt mir in dieser Diskussion - verpflichtende Fortbildungen / weiterführende Studien (NICHT FH) mit Kostenübernahme? Wäre das denn nicht zielführender?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 24.01.2019 13:02
...und vernünftige Personalentwicklungsstrategien, die auch gelebt werden!

...in meiner Behörde kapiert die Leitung  auch erst ganz langsam und quälend, dass der öD nicht mehr das Schlaraffenland auf dem Arbeitsmarkt ist...langsam bemüht man sich sogar selbst...nur die örtliche Politik, wo alteingesessene Provinzpolitiker auf der einen Seite stolz die nochmals erhöhte Aufwandentschädigung einstecken und auf der anderen Seite personelle Einsparungen fordern...Viele haben den Schuss einfach immer noch nicht gehört... ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 24.01.2019 13:06
..warum denn das?

..wenn endlich alle, die meinen "draußen" so tolle Karieren hinlegen zu können, ihren Worten mal Taten folgen ließen und den öD verlassen würden, würde der öD-AG auch endlich mal marktgerechte Gehälter zahlen, um adäquates personal zu finden und zu binden..

Bei uns hören zum Ende des Quartals 3 Entwickler aus einem neuen Projekt auf, was im Juni live gehen soll. Und welche Schlüsse werden daraus gezogen? Gar keine. Man kauft mal wieder externe Entwickler zum doppelten Preis, eines internen ein.
Und genau den Weg wird man dann einfach überall gehen. Und das zu höheren Kosten und weniger Flexibilität bei der Umsetzung. Alles nur weil man sich zu fein war, ordentlich zu bezahlen. Ärzte werden halt auch nicht wie ein Sachbearbeiter bezahlt. Da muss eine Abgrenzung her.

Bei Stift und Papier bin ich dabei - waren meines Erachtens bessere Zeiten!

Joar. Wir diskutieren hier definitiv auf dem Niveau des ÖD. :D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 24.01.2019 14:28
Dann soll man aber auch mit den Folgen leben können. Das heißt eine Rückkehr zur Verwaltung der 60er Jahre. Alles mit Stift und Papier. Wird dem Bürger und den meisten Politikern nicht einmal ansatzweise gefallen.

Den Stift und das Papier kauft der Arbeitnehmer aber bitteschön auf eigene Kosten und in seiner Freizeit. Es geht nicht an, dass wir hier auch noch die Arbeitsmaterialien stellen. Also wirklich!

Wenn ich lange genug suche, finde ich sicher auch noch eine Schreibmaschine. Für euch jungen unter euch: Das ist eine Art Laptop ohne Bildschirm. Nur Tastatur!

0% sind das Ziel. Vorwärts ver.di, vorwärts. Noch einmal stürmt, noch einmal Freunde. Juchu....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Chrilleger am 24.01.2019 14:42
Der Mantel wärm im ÖD doch sehr, leider ist er etwas eng.
Ich denke das man in der freien Wirtschaft auch erstmal zeigen muss, was man kann und Wert ist. Dafür muss man aber auch Verantwortung übernehmen und man steht dann auch in der Pflicht.

Im ÖD ist man da deutlich ruhiger beschäftigt. Ich kenne kein Beamten oder Angestellten der für seinen "Mist" in Regress genommen wurde.
Bsp.
Verbaue mal in der Privatwirtschaft Tempo 30 Schilder und dann stellt sich raus, dass das der totale Schwachsinn war. Dann biste definitiv deinen Job los! Im ÖD ist das egal, leider!! Was dort für Gelder verpulvert wird ist abartig. Ich für meinen Teil schreibe fast alles öffentlich aus. Abschluss Rahmenvertrag und gut ist :) Dann bewegt man sich immer im ruhigen Gewässer.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 24.01.2019 14:54
Dann beweg dich mal zur TU Berlin. Die haben fast keine Rahmenverträge und bauen im Einkauf nur Mist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 24.01.2019 15:00
Einigung im Tarifstreit an den Flughäfen

Nach Angaben des Verhandlungsführers des Verbandes, Rainer Friebertshäuser, sieht die Einigung über die nächsten drei Jahre Erhöhungen von jährlich 3,5 bis 9,77 Prozent vor.


Und dies sind die Angaben der Arbeitgeber; die tatsächliche Erhöhung könnte noch durchaus höher ausfallen-warten wir mal ab .Allerdings müssen die Beschäftigten dort natürlich einen "hohen" Preis zahlen: Sie stehen unter der Knute der Gewerkschaft und sind nicht frei und selbstbestimmt.

Wir warten immer noch auf einen Beleg des signifikant höheren Organisationsgrads in der Sicherheitsbranche - schließlich wurde dort seitens Gewerkschaftsvertretern der geringe Organisationsgrad in den letzten Jahren immer mal wieder beklagt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 24.01.2019 16:35
...können wir uns nicht einfach darauf einigen, dass IT-ler, wenn Sie richtig Geld verdienen wollen, in der Privatwirtschaft besser aufgehoben sind und IT-ler, die im öD arbeiten, dafür ihre durchaus nachvollziehbaren Gründe haben...

...letztendlich ist der Standort des Arbeitsplatzes eine individuelle Entscheidung, beeinflusst von Familie, Wohnort, Wohnsituation, Ausbildung und Abschlussgüte etc. ...

...wer damit nicht klar kommt, dass die Wiese des Nachbarn immer ein Stück grüner ist, sollte seine Konsequenzen ziehen, aber nicht jeden Tag aus dem Fenster gucken und jammern...

Sehr gut. Ich wäre dafür daß ihr Lohn um den Teil gekürzt wird und dieser Teil eine dringend benötigte Fachkraft aufgestockt bekommt. In der Hoffnung das diese ihre 3 Xe unter dem Vertrag setzt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MK am 24.01.2019 16:49
18,7 Milliarden Euro – Bundesländer erzielen neuen Rekordüberschuss
Die Bundesländer haben so viel Geld in den Kassen wie nie zuvor. Die Nachricht kommt für die Länder zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

aktuelle Quelle:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/haushalt-18-7-milliarden-euro-bundeslaender-erzielen-neuen-rekordueberschuss-/23904922.html (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/haushalt-18-7-milliarden-euro-bundeslaender-erzielen-neuen-rekordueberschuss-/23904922.html)

Jetzt sollte es keine Ausreden der TdL mehr geben, die Lücke zum TVöD kann problemlos geschlossen werden, es sollte sogar etwas darüber sein, denn beim nächsten Verhandeln sind Bund und Kommunen ja wieder dran.
Dass die Länder genug Geld haben - Rekordüberschüsse - liegt jetzt schwarz auf weiss vor.
Verdi muss nur zugreifen!!! Sollte kein Problem sein...alles andere wäre eine blanke Enttäuschung und eine knallende Ohrfeige an alle Landesbediensteten.
So Verdi, das Geld liegt vor der Nase, sorgt dafür, dass das Loch TV-L zu TVöD geschlossen wird!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 24.01.2019 16:52
Ein ganz anderes Problem, welches ich auf Dauer auf Deutschland und den Öffentlichen Dienst zukommen sehe ist die Korruption. Bei solch geringen Gehaltssteigerungen steht der Öffentliche Dienst im Verhältnis zur Privatwirtschaft irgendwann so schlecht da wie in so manchen "aufstrebenden" Entwicklungsland. Ja jeder unterschreibt jedes Jahr, dass er es nicht macht. Personen die jedoch eh anfällig sind, ob von der Persönlichkeit und/oder der Stelle die sie inne haben werden noch anfälliger durch ein geringes Lohnniveau.

Man könnte jetzt sagen ja dann geh doch in die Privatwirtschaft. Dies passt jedoch auf viele einfach nicht, da diese wiederum direkt Verwaltungsfachangestellter oder ähnliches gelernt haben und somit in der Privatwirtschaft nichts finden werden. Selbst Ausbildungen die noch nicht lange her sind und somit mehr Anteile des privaten Sektors beinhalten befähigen einen noch lange nicht in die Privatwirtschaft zu gehen.

Ich sehe das Problem eher in der Tatsache, dass einem als Angestellter des ÖD erstmal unterstellt wird man sei grundsätzlich anfällig für Korruption. Ohne ein gewisses Grundvertrauen meines AG`s kann ich meine Arbeit  gar nicht vernünftig ausführen und werde durch dieses Grundmisstrauen und den daraus resultierenden Maßnahmen (z.B. in der Vergabepraxis, oder bei der Abrechnung von Baumaßnahmen) des AG`s ständig ausgebremst.

Also mir wurde in dieser Richtung noch nie und nicht mal aus Spaß aus dem Bekannte- & Freundeskreis etwas in dieser Richtung unterstellt.
Ich glaube auch das im ÖD viel weniger gemauschelt wird als in der Politik oder Wirtschaft...

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Nicht die Bürger unterstellen das, sondern der Arbeitgeber. Anders kann ich die ganzen Hürden die bei Auftragsvergabe, Ausführung und Abrechnung mittlerweile aufgebaut werden nicht nachvollziehen. Ich kann von einem Auftragnehmer nicht mal mehr einen Kugelschreiber oder eine Tasse Kaffee annehmen ohne dass ich in den Augen meines Arbeitgebers gleich als korrupt gelte. Kann man gut finden diese Entwicklung. Ich bin mir sicher, das dass alles zu noch mehr Bürokratie führt und Bauvorhaben dadurch in Deutschland immer schwieriger umzusetzen sind. Denke da gibt es genug Beispiele.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 24.01.2019 16:59
...können wir uns nicht einfach darauf einigen, dass IT-ler, wenn Sie richtig Geld verdienen wollen, in der Privatwirtschaft besser aufgehoben sind und IT-ler, die im öD arbeiten, dafür ihre durchaus nachvollziehbaren Gründe haben...

...letztendlich ist der Standort des Arbeitsplatzes eine individuelle Entscheidung, beeinflusst von Familie, Wohnort, Wohnsituation, Ausbildung und Abschlussgüte etc. ...

...wer damit nicht klar kommt, dass die Wiese des Nachbarn immer ein Stück grüner ist, sollte seine Konsequenzen ziehen, aber nicht jeden Tag aus dem Fenster gucken und jammern...
Da kann ich mich nur drauf einigen, wenn ich akzeptieren könnte, das die Verwaltung eben auch so bleibt wie sie ist.

..warum denn das?

..wenn endlich alle, die meinen "draußen" so tolle Karieren hinlegen zu können, ihren Worten mal Taten folgen ließen und den öD verlassen würden, würde der öD-AG auch endlich mal marktgerechte Gehälter zahlen, um adäquates personal zu finden und zu binden..
Die aktuelle Situation ist doch eben genau so wie sie ist weil dass nicht passiert, denn
es werden dann immer noch und immer mehr pseudo ITler eingestellt (davon sind doch die Verwaltungen voll).

Mal geguckt wie viel Beamte in den entsprechen IuK Stabsstellen / Abteilungen etc. echte, gelernte ITler sind.
Ein Kumpel von mir bei der Polizei wurde zum Datenanalysten berufen, weil er das Word Pivottabellen hat fallen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 24.01.2019 17:04
Wenn ich hier noch Index und Indexierung anbringe, bekomme ich dann endlich mal eine E12? Alternativ auch Transaktionen oder Stored Procedures. Aber nein, mein Affe von Chef meint, ich bin zu gut bezahlt. DANKE.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 24.01.2019 19:05
18,7 Milliarden Euro – Bundesländer erzielen neuen Rekordüberschuss
Jetzt sollte es keine Ausreden der TdL mehr geben ...Verdi muss nur zugreifen!!!

Ich habe dies gerade mit Frank Bsirske besprochen- ich soll Sie lediglich  fragen, wie viel Sie denn gerne hätten? Ansonsten müssen Sie gar nichts machen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 24.01.2019 19:22
Die Nachricht klingt gut, richtig. Nur wissen die Länder das längst und haben schon vorher gemahnt, dass sich dunklere Zeiten bevorstehen, ab nächstes Jahr die Schuldenbremse gilt...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 24.01.2019 19:46
Wenn ich hier noch Index und Indexierung anbringe, bekomme ich dann endlich mal eine E12? Alternativ auch Transaktionen oder Stored Procedures. Aber nein, mein Affe von Chef meint, ich bin zu gut bezahlt. DANKE.

Noch so ein Kandidat...
Du bist unglücklich im Job ? Du beleidigst deinen Chef ? Du fühlst dich nicht angemessen bezahlt, weil du ein paar Fachbegriffe gepaukt hast ?

WARUM zum Teufel wechselt du nicht zu einem Unternehmen der Privatwirtschaft?
Du müssen sich doch die Finger nach dir lecken und Headhunter ansetzen, um dich loszueisen...

Wir alle wünschen uns eine guten, zufriedenstellenden Abschluss aber sich hinzustellen, zu klagen und selbst sein berufliches Schicksal nicht im eigenen Interesse zu verändern, bringt auch nix.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Sansar am 25.01.2019 06:28
Wenn ich hier noch Index und Indexierung anbringe, bekomme ich dann endlich mal eine E12? Alternativ auch Transaktionen oder Stored Procedures. Aber nein, mein Affe von Chef meint, ich bin zu gut bezahlt. DANKE.

Noch so ein Kandidat...
Du bist unglücklich im Job ? Du beleidigst deinen Chef ? Du fühlst dich nicht angemessen bezahlt, weil du ein paar Fachbegriffe gepaukt hast ?

WARUM zum Teufel wechselt du nicht zu einem Unternehmen der Privatwirtschaft?
Du müssen sich doch die Finger nach dir lecken und Headhunter ansetzen, um dich loszueisen...

Wir alle wünschen uns eine guten, zufriedenstellenden Abschluss aber sich hinzustellen, zu klagen und selbst sein berufliches Schicksal nicht im eigenen Interesse zu verändern, bringt auch nix.

Es ist seine Bestimmung. Purer Patriotismus in Reinkultur

oder:

durch die Vielzahl seiner Angaben in einem öffentlichen Forum wo er arbeit, in welchen Bereich und ab wann er dort ist, einfach nur mächtig dumm und in dem Glauben das keiner mitliest

oder:

einfach nur eine völlig erfundene Figur ala Märchenonkel
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 25.01.2019 07:15
Ist jetzt etwas OT, passt aber zur Situation:

Wenn es schon in Konkurrenz zur PW schwer ist neue Mitarbeitende (neues Sprech!) zu gewinnen,
sollte man dann nicht wenigstens die Leistungsfähigkeit und Kompetenzen der bestenden Mitarbeitenden erhöhen/verbessern?

Ich weiß nicht wie es bei euch ist aber bei uns tut sich auch hier kaum etwas.
Allenfalls mal eine dieser unsäglichen Inhouse-Schulungen, in der man nicht respektiert, dass man nicht mal eben zwischendurch rausgerissen werden kann, weil sonst der ganze Tag für die Katz ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Chrilleger am 25.01.2019 07:26
Dann beweg dich mal zur TU Berlin. Die haben fast keine Rahmenverträge und bauen im Einkauf nur Mist.

Ich schau mal bei bund.de oder interamt.de  ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Der Oberwitz ist, dass nächste Woche in Berlin die Kitas streiken wollen aber Verdi da nicht mit bei ist. Sind die Gewerkschaftskassen nach den unfassbaren Forderungen für ungelernte "Fachkräfte"  am Flughafen etwa schon leer?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Omikron am 25.01.2019 07:50

Tarifverhandlungen könnten unkompliziert werden

Das Klagen über Haushaltsnöte der öffentlichen Arbeitgeber ziehe nicht mehr, kommentiert Birgid Becker. Es brauche ein anständiges Angebot der Länder, nur dann könne der Öffentliche Dienst im Bezahlwettbewerb mit der Privatwirtschaft mithalten. Eine Tarifrunde, die kein großes Problem werden muss.


Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/oeffentlicher-dienst-tarifverhandlungen-koennten.720.de.html?dram:article_id=438927

Wenn man sich die bisherigen Kommentare in den Medien so anschaut, scheint tendenziell die öffentliche Meinung bei dieser Tarifrunde ja eher auf der Seite der Beschäftigen zu sein. Das war ja in der Vergangenheit meistens anders. Da wurde von den Kommentatoren bei solchen Gelegenheiten meistens das Totschlagargument des "sicheren Arbeitsplatzes" rausgezogen und dass sich die Gewerkschaften angesichts der überschuldeten Haushalte doch bitte mit ihren Forderungen mäßigen sollen. Das ist diesmal bisher nicht der Fall und könnte vielleicht ein Vorteil für die Arbeitnehmerseite bei den Verhandlungen sein. Nichts ist den meisten Politikern doch wichtiger als in der Presse möglichst gut dazustehen oder? ;-))

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 25.01.2019 07:51
Der Oberwitz ist, dass nächste Woche in Berlin die Kitas streiken wollen aber Verdi da nicht mit bei ist. Sind die Gewerkschaftskassen nach den unfassbaren Forderungen für ungelernte "Fachkräfte"  am Flughafen etwa schon leer?
Wieso leer, von denen ist doch ein Großteil nicht in der Gewerkschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Chrilleger am 25.01.2019 08:06
Kann ja sein aber wenn sich Verdi so verhält brauchen sie sich über den Mitgliederschwund nicht wundern. Ich kann nicht verstehen, warum Verdi da nicht den gesamten ÖD bestreiken lässt. Sch....auf die Paar Kohlen, ich würde da sofort mitmachen :)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 25.01.2019 08:41


Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Nicht die Bürger unterstellen das, sondern der Arbeitgeber. Anders kann ich die ganzen Hürden die bei Auftragsvergabe, Ausführung und Abrechnung mittlerweile aufgebaut werden nicht nachvollziehen. Ich kann von einem Auftragnehmer nicht mal mehr einen Kugelschreiber oder eine Tasse Kaffee annehmen ohne dass ich in den Augen meines Arbeitgebers gleich als korrupt gelte. Kann man gut finden diese Entwicklung. Ich bin mir sicher, das dass alles zu noch mehr Bürokratie führt und Bauvorhaben dadurch in Deutschland immer schwieriger umzusetzen sind. Denke da gibt es genug Beispiele.
16 Länder, 16 Bauordnungen. Schallschutz, Wärmedämmung, EnEV etc. Die Preisspirale der Baukosten und mithin die "Not" des bezahlbaren Wohnraums hat die Politik ganz allein verursacht!
Ich weiss nicht wie man dieses Rad jemals zurückdrehen könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kommunalhesse am 25.01.2019 09:46
18,7 Milliarden Euro – Bundesländer erzielen neuen Rekordüberschuss
Jetzt sollte es keine Ausreden der TdL mehr geben ...Verdi muss nur zugreifen!!!

Ich habe dies gerade mit Frank Bsirske besprochen- ich soll Sie lediglich  fragen, wie viel Sie denn gerne hätten? Ansonsten müssen Sie gar nichts machen.

Bitte teilen Sie ihm mit, er möge auf unsinnige Kommunismuspauschalen verzichten, welche zu Lasten einer angemessenen linearen Erhöhung der Tabellenentgelte in Regionen, in denen sie erforderlich sind gehen und stattdessen zusammen mit der TdL an einer zukunftsfähigen Ausgestaltung der Entgelttabelle im öD der Länder arbeiten. Damit wäre allen geholfen.

Dann bliebe möglicherweise sogar genug übrig, um zum TVöD aufzuschließen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 25.01.2019 10:16
Kann ja sein aber wenn sich Verdi so verhält brauchen sie sich über den Mitgliederschwund nicht wundern. Ich kann nicht verstehen, warum Verdi da nicht den gesamten ÖD bestreiken lässt. Sch....auf die Paar Kohlen, ich würde da sofort mitmachen :)
Ich bin für die Pflegekräfte und MTA Auszubildenden auch mit spazieren gegangen und habe meine Freizeit (ZA) dafür geopfert.
Ich würde aber nicht für 200€ (oder mehr) als Mindestbetrag auf die Strasse gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 25.01.2019 10:18


Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Nicht die Bürger unterstellen das, sondern der Arbeitgeber. Anders kann ich die ganzen Hürden die bei Auftragsvergabe, Ausführung und Abrechnung mittlerweile aufgebaut werden nicht nachvollziehen. Ich kann von einem Auftragnehmer nicht mal mehr einen Kugelschreiber oder eine Tasse Kaffee annehmen ohne dass ich in den Augen meines Arbeitgebers gleich als korrupt gelte. Kann man gut finden diese Entwicklung. Ich bin mir sicher, das dass alles zu noch mehr Bürokratie führt und Bauvorhaben dadurch in Deutschland immer schwieriger umzusetzen sind. Denke da gibt es genug Beispiele.
16 Länder, 16 Bauordnungen. Schallschutz, Wärmedämmung, EnEV etc. Die Preisspirale der Baukosten und mithin die "Not" des bezahlbaren Wohnraums hat die Politik ganz allein verursacht!
Ich weiss nicht wie man dieses Rad jemals zurückdrehen könnte.

Man stelle sich mal vor, wir müssten beispielsweise unsere bestehende Verkehrsinfrastruktur (Straßen-und Schienennetz) unter heutigen Rahmenbedingungen nochmal bauen. Oder Überregionale Versorgungsleitungen (Stichwort Ferngas und Stromtrassen). Undenkbar. Aber jetzt wirds Offtopic.   :)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 25.01.2019 11:20
Aktuell gelesen. Mieten steigen rasant. Aktuelle Studie über 79 Kommunen zeigt die Mietpreisentwicklung.

Warum ich das für die Lohnentwicklung wichtig finde? Denn der AN muss sich das wohnen leisten können. Ich denke alle größeren Behörden, Schulen etc. sind in größeren Kommunen zu finden. Da müsste, wenn die TdL kein allgemeine Lohnsteigerungen zustimmen möchte, dann doch punktuell Zulagen geben. Damit die AN sich den Arbeitsort / Wohnort leisten können. Eine Zulage gekoppelt an Mietpreisspiegel und zu Miete wohnen wäre echt ein Entgegenkommen. Oder Wohnraum zum Selbstkostenzweck anbieten

https://www.n-tv.de/ratgeber/Mieten-steigen-weiter-rasant-article20826424.html
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 25.01.2019 12:00
Dann bekommst du doch gleich von irgendwelchen von Neid zerfressenen Menschen zu hören, dass du einfach zu teuer wohnst. Mach dir ein Fass auf und zieh dann gleich da ein.  8)

Deswegen finde ich solche Aussagen meines selbsternannten Chefs ja auch absolut unverschämt, dass wir alle zu viel verdienen. Aber da wird man hier ja auch gleich blöd angemacht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 25.01.2019 12:13
Aktuell gelesen. Mieten steigen rasant. Aktuelle Studie über 79 Kommunen zeigt die Mietpreisentwicklung.

Warum ich das für die Lohnentwicklung wichtig finde? Denn der AN muss sich das wohnen leisten können. Ich denke alle größeren Behörden, Schulen etc. sind in größeren Kommunen zu finden. Da müsste, wenn die TdL kein allgemeine Lohnsteigerungen zustimmen möchte, dann doch punktuell Zulagen geben. Damit die AN sich den Arbeitsort / Wohnort leisten können. Eine Zulage gekoppelt an Mietpreisspiegel und zu Miete wohnen wäre echt ein Entgegenkommen. Oder Wohnraum zum Selbstkostenzweck anbieten

https://www.n-tv.de/ratgeber/Mieten-steigen-weiter-rasant-article20826424.html


Genau. Der Staat sorgt für Arbeit, Auskommen und Unterkunft. Der Bürger muss nichts tun ausser zu spuren und im Land zu bleiben.
Ich denke auch wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir es nochmal probieren sollten mit dem Sozialismus. Irgendwann musst das doch klappen verflixt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 25.01.2019 13:04
Aktuell gelesen. Mieten steigen rasant. Aktuelle Studie über 79 Kommunen zeigt die Mietpreisentwicklung.

Warum ich das für die Lohnentwicklung wichtig finde? Denn der AN muss sich das wohnen leisten können. Ich denke alle größeren Behörden, Schulen etc. sind in größeren Kommunen zu finden. Da müsste, wenn die TdL kein allgemeine Lohnsteigerungen zustimmen möchte, dann doch punktuell Zulagen geben. Damit die AN sich den Arbeitsort / Wohnort leisten können. Eine Zulage gekoppelt an Mietpreisspiegel und zu Miete wohnen wäre echt ein Entgegenkommen. Oder Wohnraum zum Selbstkostenzweck anbieten

https://www.n-tv.de/ratgeber/Mieten-steigen-weiter-rasant-article20826424.html


Genau. Der Staat sorgt für Arbeit, Auskommen und Unterkunft. Der Bürger muss nichts tun ausser zu spuren und im Land zu bleiben.
Ich denke auch wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir es nochmal probieren sollten mit dem Sozialismus. Irgendwann musst das doch klappen verflixt.

Du hast noch vergessen das der AN möglichst erstmal alles an Verdienst abdrücken soll. Der Staat verteilt dann schön um.

Wie sagte Schäuble mal so schön:

 „Das Bundesverfassungsgericht hat mal das Prinzip verfochten, mindestens 50 Prozent sollte jeder behalten dürfen. Juristisch finde ich das nicht zwingend.“ Die Menschen sollten wissen, „dass Geld nicht alles ist und dass viel Geld zugleich viel Verantwortung bedeutet.“

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 25.01.2019 15:44
Aktuell gelesen. Mieten steigen rasant. Aktuelle Studie über 79 Kommunen zeigt die Mietpreisentwicklung.

Warum ich das für die Lohnentwicklung wichtig finde? Denn der AN muss sich das wohnen leisten können. Ich denke alle größeren Behörden, Schulen etc. sind in größeren Kommunen zu finden. Da müsste, wenn die TdL kein allgemeine Lohnsteigerungen zustimmen möchte, dann doch punktuell Zulagen geben. Damit die AN sich den Arbeitsort / Wohnort leisten können. Eine Zulage gekoppelt an Mietpreisspiegel und zu Miete wohnen wäre echt ein Entgegenkommen. Oder Wohnraum zum Selbstkostenzweck anbieten

https://www.n-tv.de/ratgeber/Mieten-steigen-weiter-rasant-article20826424.html


Genau. Der Staat sorgt für Arbeit, Auskommen und Unterkunft. Der Bürger muss nichts tun ausser zu spuren und im Land zu bleiben.
Ich denke auch wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir es nochmal probieren sollten mit dem Sozialismus. Irgendwann musst das doch klappen verflixt.

Na dann mach ein Ausflug in die privat Wirtschaft. Mein letzter Arbeitgeber, mittelständiges Unternehmen mit ca. 70 Mitarbeitern, kein Tarifvertrag ("willkür" des Chefs ausgeliefert). gab Dienstwagen, Urlaubsgeld, Prämie, fahrgeld. Bei anderen Kollegen gab's Rewe Gutscheine (wert dreistellig), Tankgutscheine. Bei anderen Kollegen Übernahme Kita Gebühren usw.

Je nachdem wie Wert man dem Chef war.

Unternehmen hat folglich gute Mitarbeiter gehabt und Wachstum des Unternehmens war im zweistelligen % Bereich.

Oder jetzt die Frage. Was musst du brutto verdienen um 450 € Kita Gebühren zu zahlen? Was müsstest Du zahlen für ein 50.000 € Auto (Neuwagen)? Was zahlst du bei der 1% Regel, Sprit inkl.?

Und so weiter.

Auch mal überlegen: frisch von der Schule, Studium... Whatever.... Wo bewirbst du dich hin, bzw. welches Angebot nimmst an?

Bevor wieder jemand kommt und meint man müsse halt dann da hin ziehen wo keine Sonne scheint, oder halt in die private Wirtschaft gehen. Was passiert wenn alle wirklich gehen und Leistungsträger nicht nach rutschen? Macht ihr die ganze Arbeit alleine und in kürzester Zeit unter höchster Qualität?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 25.01.2019 17:53

Bitte teilen Sie ihm mit, er möge auf unsinnige Kommunismuspauschalen verzichten, welche zu Lasten einer angemessenen linearen Erhöhung der Tabellenentgelte in Regionen, in denen sie erforderlich sind gehen und stattdessen zusammen mit der TdL an einer zukunftsfähigen Ausgestaltung der Entgelttabelle im öD der Länder arbeiten. Damit wäre allen geholfen. Dann bliebe möglicherweise sogar genug übrig, um zum TVöD aufzuschließen.

Ihre Hypothese - Wegfall Sozialismuspauschalen = größere lineare Erhöhungen für "Fach- und Führungskräfte - würde selbst bei der TDL  nur ein müdes Lächeln hervorrufen. Die TDL würde sich natürlich sehr gerne die Mindesterhöhungen ersparen, profitieren würde davon materiell niemand.

Die TDL - wie auch die beiden anderen öffentlichen Arbeitgeber - sehen in den von Ihnen genannten Regionen Probleme- aber eben keine Krise. Denn erst dann würde man sich seitens der Arbeitgeber gezwungen sehen, tatsächlich zu handeln .Solange es aber "irgendwie" noch läuft´und kein wirklich öffentlicher Druck besteht,gibt es für die Arbeitgeber keine Krise.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 25.01.2019 19:46
Diese "goldene Privatwirtschaft" wird irgendwann auch wieder der Abschwung ereilen - daran führt kein Weg vorbei. Und dann wird sich zeigen auf welche Arbeitnehmer die Unternehmen verzichten können.

Klar können sie bei einem IT-Unternehmen mit 26€ die Stunde einsteigen wenn sie z.B. Systemintegration, SAP, o.Ä. beherrschen. Die Frage ist nur wie lange bleibt dieser Job erhalten?
Überstunden -als ich da zuletzt nachsah arbeitete ich 70 Stunden + die Woche ein Grund warum der Landesdienst mich eingeholt hat- werden hier nach meiner Erfahrung vorausgesetzt und nicht vergütet.
Die Sicherheitsvariante, auch was arbeitszeitliche Bestimmungen betrifft ist und muss ein Teil der Verhandlungen sein, alles andere wäre Augenwischerei. Dennoch stiegen die Gehälter, vor allem der oberen Stufen, in den letzten Jahren unterdurchschnittlich und müssen meines erachtens mit mehr als 6% bedacht werden.

Allerdings halte ich es für fatal wenn Tarifbeschäftigte argumentieren sie könnten von ihren Gehältern nicht leben. Das ist keine Diskussionsgrundlage oder ein Verhandlungsargument sondern schlicht Darstellung falscher Tatsachen oder alternativer Fakten.
Die Länder werden allerdings mittelfristig schwierigkeiten haben ihre Aufgaben zu stemmen, weil es zu wenig qualifiziertes Personal gibt. Und HIER kann Argumentiert werden, jammern hilft nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 25.01.2019 21:44
Da ver.di noch nicht bemerkt hat, dass ich bereits 2013 ausgetreten bin, bekomme ich noch E-Mails...

Folgendes wurde zum „Verhandlungsstand“ mitgeteilt (aus dem PDF-Newsletter kopiert)...

ver.di fordert
Tabellenerhöhung um 6 Prozent, mind. 200 Euro monatlich
 
Antwort Arbeitgeber
Forderung zu hoch

ver.di fordert
Zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamt*innen der Länder und Kommunen

Antwort Arbeitgeber
Keine Aussage!
 
Erwartungen an die Arbeitgeber
Entgeltordnung verbessern und in Kraft setzen

Arbeitgeber
Verbesserungen für wenige – viele sollen aber nichts bekommen, z. B. Gesundheits- berufe, Ingenieure

Erwartungen an die Arbeitgeber
– stufengleiche Höhergruppierung
– Entzerrung der Entgeltgruppe 9

Arbeitgeber
Ablehnung
Ablehnung

Erwartungen an die Arbeitgeber
Zusatzurlaub für Wechselschicht- und Schichtarbeit um 50 Prozent anheben

Arbeitgeber
auf 2. Verhandlungstermin verschoben

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 25.01.2019 23:53
Der Infoflyer liest sich eigentlich fast immer gleich, genau wie die 'Forderungen' und Argumente von Verdi. Echt keine neue Ideen die Gewerkschaft, copy/paste.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tomk am 26.01.2019 00:42
Klar können sie bei einem IT-Unternehmen mit 26€ die Stunde einsteigen wenn sie z.B. Systemintegration, SAP, o.Ä. beherrschen. Die Frage ist nur wie lange bleibt dieser Job erhalten?

Das wird seit gefühlten 20 Jahren erzählt, aber selbst in der Bankenkrise 2008ff ist in diese Richtung nichts nennenswertes passiert. Wer sich rechtzeitig mit aktuellen Themen auseinandersetzt wird auch in der nächsten Wirtschaftskrise einen sicheren Job haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 26.01.2019 11:18
Diese "goldene Privatwirtschaft" wird irgendwann auch wieder der Abschwung ereilen - daran führt kein Weg vorbei. Und dann wird sich zeigen auf welche Arbeitnehmer die Unternehmen verzichten können.
Ja, allerdings, nur die guten Bleiben, die schlechten gehen in den öD?
Wenn es gut läuft die guten Alten gehen in den öD  ;D
Bin 25 Jahre ITler und habe keine nennenswerte Arbeitsplatz Problematiken spüren können.
Die Länder werden allerdings mittelfristig schwierigkeiten haben ihre Aufgaben zu stemmen, weil es zu wenig qualifiziertes Personal gibt.
 Und HIER kann Argumentiert werden, jammern hilft nicht.
Wird ja auch :P


von den Arbeitgebern
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 26.01.2019 15:59
Diese "goldene Privatwirtschaft" wird irgendwann auch wieder der Abschwung ereilen - daran führt kein Weg vorbei. Und dann wird sich zeigen auf welche Arbeitnehmer die Unternehmen verzichten können.
Ja, allerdings, nur die guten Bleiben, die schlechten gehen in den öD?
Wenn es gut läuft die guten Alten gehen in den öD  ;D
Bin 25 Jahre ITler und habe keine nennenswerte Arbeitsplatz Problematiken spüren können.
Die Länder werden allerdings mittelfristig schwierigkeiten haben ihre Aufgaben zu stemmen, weil es zu wenig qualifiziertes Personal gibt.
 Und HIER kann Argumentiert werden, jammern hilft nicht.
Wird ja auch :P

von den Arbeitgebern

2004/5 gab es auf meinen Job 71 Bewerber, von denen es immerhin 35 in die nähere Auswahl schafften.
Damals wurde eine ganze Abteilung neu besetzt und es hatten sich hier auch "IT´ler" beworben als Seiteneinsteiger. Für so unmöglich halte ich das gar nicht.
Mein Kollege ging 2018 in Rente, es gab 2 Bewerber - keiner geeignet -. Ist die Frage: liegts am Gehalt? Antwort: JA, definitiv.

Dazu passt auch die Aussage unseres Schreinermeisters der für die Instandhaltung und Wartung des Gebäudes zuständig ist (seit 2006 bei uns): "Als unser zweites Kind geboren wurde kam mein Chef und sagte: Junge es wird zeit für den öffentlichen Dienst". Wobei ich seine Arbeit sehr schätze ... und er erfreut sich der geregelten Aufgabenbereiche und Arbeitszeiten (selbstverständlich in der E8 und ich hab ihn noch nie jammern hören).

Jeder "gute" IT-ler wird irgendwo gebraucht werden! Aber nur 38,5 bzw. die armen 39,5 Stunden? Ich glaube doch die Arbeitszeiten / Homeoffice werden / wird doch gern unterschätzt. 3% des Auftragsgewinns wirds im ÖD nie geben.

Der TVöD macht uns direkt Konkurenz, die PW macht uns uneinholbare Konkurenz, es bleiben die "zu faul zum weggehen oder anderweitig bewerben" und die '"schlechten", es kommen ... keine. Vielleicht sollten wir eine Beraterfirma gründen, dies wirds bald in Massen brauchen -spid dabei?-
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 26.01.2019 16:00
Der Infoflyer liest sich eigentlich fast immer gleich, genau wie die 'Forderungen' und Argumente von Verdi. Echt keine neue Ideen die Gewerkschaft, copy/paste.

Das stimmt- wie einfältig ist das denn, einfach immer nur Tarifsteigerungen zu fordern. Da sind die Arbeitgeber in Ihren stetigen Ablehnungen ja total creativ, weil sie zumindest abwechselnd entsprechende Totschlagargumente liefern. Vielleicht sollte verdi ja mal mit Forderungen nach Kickertischen und Pizzababenden mit Dienststellenleitern werben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 26.01.2019 16:02
Der Infoflyer liest sich eigentlich fast immer gleich, genau wie die 'Forderungen' und Argumente von Verdi. Echt keine neue Ideen die Gewerkschaft, copy/paste.

Das stimmt- wie einfältig ist das denn, einfach immer nur Tarifsteigerungen zu fordern. Da sind die Arbeitgeber in Ihren stetigen Ablehnungen ja total creativ, weil sie zumindest abwechselnd entsprechende Totschlagargumente liefern. Vielleicht sollte verdi ja mal mit Forderungen nach Kickertischen und Pizzababenden mit Dienststellenleitern werben.

Übernahme des Erststudiums - teilw. bezahlte Freistellung für ein Zweitstudium! (Fächer die gebraucht werden, bitte nicht Sozial- oder Gender- oder Ethikforschung)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 26.01.2019 21:59
Der TVöD macht uns direkt Konkurenz, die PW macht uns uneinholbare Konkurenz, es bleiben die "zu faul zum weggehen oder anderweitig bewerben" und die '"schlechten", es kommen ... keine. Vielleicht sollten wir eine Beraterfirma gründen, dies wirds bald in Massen brauchen -spid dabei?-

Was sollen Beraterfirmen denn beraten, wenn niemand da ist, der den Vorschlag "Arbeitskräfte freisetzen und outsourcen" altbacken findet?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 27.01.2019 08:06


Allerdings halte ich es für fatal wenn Tarifbeschäftigte argumentieren sie könnten von ihren Gehältern nicht leben. Das ist keine Diskussionsgrundlage oder ein Verhandlungsargument sondern schlicht Darstellung falscher Tatsachen oder alternativer Fakten.
Die Länder werden allerdings mittelfristig schwierigkeiten haben ihre Aufgaben zu stemmen, weil es zu wenig qualifiziertes Personal gibt. Und HIER kann Argumentiert werden, jammern hilft nicht.

Na. Das Argument "nicht davon Leben", würde ich jetzt anders gestalten. Dabei lohnt ein Blick Richtung selbständige Unternehmer und dessen Preisgestaltung.

Die AN verkaufen ja auch ihre Arbeitskraft und unterliegen Ausgaben. Diese Ausgaben, sei es Miete, Fahrzeug für den Arbeitsweg, Energiekosten etc., steigen auch eben Jahr für Jahr. Ob die Inflation diese Preissteigerungen und damit verbundene Gehaltsentwicklung von 2,x % abdeckt muss im einzelnen geprüft werden.
Nun kann man sagen der AN wirtschaftet schlecht. Könnte man. Aber nicht jeder ist im gleichen Haushalt unter gleichen sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen hineingeboren. Hier muss man viele Lebensumstände mit berücksichtigen werden.

Auch muss man das Lohngefüge in Frage stellen. Wenn der Nachbar, Facharbeiter, Industrie, mittelständiges Unternehmen, sich mehr leisten kann mit "bloßer" Berufsausbildung als wie der AN, studiert, Bachelor in E10.

Da muss der AN sich fragen nach der eigenen wirtschaftlichen sinnigkeit. Das Studium kostet auch Geld, auch wenn  evtl. die Eltern tatkräftig unterstützt haben. Auch ist wohl in der Zeit selten eine Vollbeschäftigte Arbeit nachgegangen worden (kein Geld verdient außer Mini Job evtl ). Wogegen der Facharbeiter schon fleißig verdient hat und in die Rente gezahlt hat.
Zum Schluss hat der Facharbeiter mit 67 mehr verdient und ein höheren Rentenanspruch als der studierte AN in ÖD.

Auch die Argumentation mit schlechtere Wirtschaftslage ist der Job in Gefahr. Erfahrungsgemäß werden die schlechten und weniger brauchbaren, so weit wie möglich, als erstes abgestoßen. Die finden dann den Weg als erstes in den ÖD?!?
In Zukunft werden auch weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte gesucht. Das liegt aber wiederum am einzelnen sein Marktwert zu steigern und so sein Risiko der Arbeitslosigkeit zu mindern.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.01.2019 13:23
Der TVöD macht uns direkt Konkurenz, die PW macht uns uneinholbare Konkurenz, es bleiben die "zu faul zum weggehen oder anderweitig bewerben" und die '"schlechten", es kommen ... keine. Vielleicht sollten wir eine Beraterfirma gründen, dies wirds bald in Massen brauchen -spid dabei?-
Auch das hört man seit Jahren und passieren tut sich da auch fast nichts. Und Beraterfirmen sind doch gerade in die Schusslinie gekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 27.01.2019 13:43

Auch muss man das Lohngefüge in Frage stellen. Wenn der Nachbar, Facharbeiter, Industrie, mittelständiges Unternehmen, sich mehr leisten kann mit "bloßer" Berufsausbildung als wie der AN, studiert, Bachelor in E10.

Da muss der AN sich fragen nach der eigenen wirtschaftlichen sinnigkeit. Das Studium kostet auch Geld, auch wenn  evtl. die Eltern tatkräftig unterstützt haben. Auch ist wohl in der Zeit selten eine Vollbeschäftigte Arbeit nachgegangen worden (kein Geld verdient außer Mini Job evtl ). Wogegen der Facharbeiter schon fleißig verdient hat und in die Rente gezahlt hat.
Zum Schluss hat der Facharbeiter mit 67 mehr verdient und ein höheren Rentenanspruch als der studierte AN in ÖD.

Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere. Er kann und darf nicht mit Ausbildungsberufen verglichen werden.
Ein Meister wird auch die Meisterschule bezahlt haben, der Facharbeiter ebenso; in der Metallindustrie mag mehr verdienen ja. Mit der herstellenden Industrie wird sich der ÖD aber nie messen können.

Die Eingruppierung richtet sich nach Tätigkeitsfeld / Beschreibung, nicht nach erlangtem Abschluss. Nur weil jemand einen Bachelor hat mus er höher als E8 eingestuft werden? Doch wohl eher nur dann wenn seine Arbeitsbeschreibung diese hergibt. Und E10 ist ein durchaus angemessenes Gehalt wie ich finde. Ich habe 15 Jahre meines Lebens mit weit weniger als E10 gelebt und nie gedarbt. Auto, Urlaub, Wohnung, alles vorhanden (in einer der teuersten Städte Deutschlands)

Zudem sind "Bachelors" nicht grundsätzlich die besseren TB ... woher dieser Neid auf die "nicht studierten"? Die freie Wirtschaft wird in ihren Lohnentwicklungen zuweilen weit über, oder weit unter dem ÖD liegen. Wenn der ÖD gute Leute haben will muss er sich dahingehend entwickeln mit dem TVöD gleich zu ziehen. Für solche Arbeiten wo keine Bewerber mehr gefunden werden muss die Eingruppierung entsprechend angepasst werden.

Entfernt werden sollten unbestimmte Begriffe wie: besonders herausfordernd oder besondere Verantwortung. Das ist Misst. Abteilungsleiter sind als solche zu bezahlen und fertig. (Egal ob Bachelor oder nicht) Wer seine Arbeit gut macht sollte Aufstiegsmöglichkeiten bekommen -bezahlt und unterstützt werden, und darüber sollten nicht Beamte entscheiden sondern TB. Damit wäre schon viel gewonnen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.01.2019 13:59
Welches Tarifwerk bundesweiter Bedeutung kommt ohne unbestimmte Rechtsbegriffe aus? Durch was sollen sie ersetzt werden? Und warum?

Wie mißt man den Wert von Abschlüssen? Daran, wie viel der Teilnehmer dafür zahlt? Daran, wie viel sie tatsächlich kosten? Daran, wie viel Lebensmehreinkommen sie regelmäßig erbringen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 27.01.2019 14:21

Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere.

Was ein Bullshit...

Und wegen den Kosten, der Meister wird dermaßen gefördert, da bleiben meist doch nur ein Drittel der Kosten tatsächlich an einem hängen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ktown am 27.01.2019 15:14

Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere.

Was ein Bullshit...
Na das würde ich nicht so vorschnell behaupten. Schauen sie sich mal die Architektenkammern an. Bis heute wird der Bachelor für eine Kammermitgliedschaft nicht anerkannt, weil die Regelstudienzeit nur 6 Semester beträgt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Tagelöhner am 27.01.2019 15:18

Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere. Er kann und darf nicht mit Ausbildungsberufen verglichen werden.
Ein Meister wird auch die Meisterschule bezahlt haben, der Facharbeiter ebenso; in der Metallindustrie mag mehr verdienen ja. Mit der herstellenden Industrie wird sich der ÖD aber nie messen können.


Dass ich hier noch eine Lanze für den Bachelor-Abschluss brechen muss...so kann man das aber nicht stehen lassen.

Wenn man sich mal mit Bachelor-Absolventen unterhält, die den sog. zweiten Bildungsweg eingeschlagen haben (Ausbildung, Fachhochschulreife, Studium), dann würde man sie herzlich über solche pauschalen Verunglimpfungen lachen hören.

Über die höhere Qualität z. B. des früheren Dipl. (FH) Abschlusses im Vergleich zu den Bachelor-Abschlüssen kann man ja gerne streiten. Dies ist mMn komplett davon abhängig, ob es sich um 6-semestrige oder 7-semestrige Bachelor-Studiengänge handelt und inwiefern die jeweilige Hochschule bei der Systemumstellung überhaupt an den Lehrinhalten etwas verändert (reduziert) hat.

Belassen wir es einfach dabei, dass beide Berufsqualifikationen nicht zu vergleichen sind und z. B. die unterschiedliche Schwerpunktsetzung in der Wissensvermittlung und auch das spätere Anforderungsprofil voneinander abweichen. Die Arbeitgeber haben zweifelsohne Bedarf für beide Berufsgruppen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.01.2019 15:19

Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere.

Was ein Bullshit...
Na das würde ich nicht so vorschnell behaupten. Schauen sie sich mal die Architektenkammern an. Bis heute wird der Bachelor für eine Kammermitgliedschaft nicht anerkannt, weil die Regelstudienzeit nur 6 Semester beträgt.

Und der Meister reicht dafür?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 27.01.2019 15:20

Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere.

Was ein Bullshit...

Und wegen den Kosten, der Meister wird dermaßen gefördert, da bleiben meist doch nur ein Drittel der Kosten tatsächlich an einem hängen...

Die Realität  tut manchmal weh - ich korrigiere seit 21 Jahren wissenschaftliche Arbeiten und entscheide seit 10 am Ende ob eine Zulassung zum Doktoranten nach dem Erreichen des Masterabschlusses in Frage kommt. Und diese Tatsache ist schlicht unumstößlich. Vergleichen sie einfach Studienzeit; Vorlesungs- und Prüfungsinhalte und die Anforderungen an die Abschlussarbeiten. Dafür können die Bachelor Anwärter ober Besitzer ja nichts, dennoch ist das Stand der Dinge.

Der Meister wird mit "Meister-Bafög" gefördert - ähnlich dem Studienbafög. Es reicht nicht zum leben und der Meisterschüler wird zudem weiterhin nebenher verdienen... also aus eigener Tasche seine Ausbildung finanzieren.

Den Wert von Abschlüssen mißt man an den Prüfungsinhalten (wenn bestanden) und der Qualität innerhalb validierter und genormter, zuvor festgesetzter, Werte. einfach, effektiv, transparent.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Tagelöhner am 27.01.2019 15:28
@ Iunius

Ihre Sichtweise ist eindeutig nicht breitgefächert genug...

Ich habe schon genug Bachelor-Arbeiten gesehen, die Diplom-Arbeiten früherer Diplom-Studiengänge sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt in nichts nachgestanden haben.

Wenn ich mich dagegen mit einem erst kürzlich frisch gebackenen Meister über seine 10-monatige Meisterausbildung unterhalte und einem anderen Meister, der nebenberuflich im Prüfungsausschuss seiner Fachrichtung aktiv ist, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, was Ihre Aussage angeht.

Da heißt es beispielsweise, dass mittlerweile fast jeder Tro**el den Meisterbrief erlangt und dieser dadurch extrem entwertet würde. Durchfallen würden am Ende nur Extremfälle, bei denen sich wirklich alle einig wären, sie gehörten dieser "Zunft" besser nicht an.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.01.2019 15:29
Den Wert von Abschlüssen mißt man an den Prüfungsinhalten (wenn bestanden) und der Qualität innerhalb validierter und genormter, zuvor festgesetzter, Werte. einfach, effektiv, transparent.

Tut man das? Und wer macht das? Und was bringt der dirigistisch durch wen auch immer festgelegte Wert? Was ist, wenn - wie beim DQR - sich die Realität dem Dirigum nicht beugen mag und der Marktwert hinter der dirigistischen Wertsetzung zurückbleibt? Oder diese übersteigt? Welchen Wert hat dann eine solche Wertsetzung?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 27.01.2019 16:25
@ Iunius

Ihre Sichtweise ist eindeutig nicht breitgefächert genug...

Ich habe schon genug Bachelor-Arbeiten gesehen, die Diplom-Arbeiten früherer Diplom-Studiengänge sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt in nichts nachgestanden haben.

Wenn ich mich dagegen mit einem erst kürzlich frisch gebackenen Meister über seine 10-monatige Meisterausbildung unterhalte und einem anderen Meister, der nebenberuflich im Prüfungsausschuss seiner Fachrichtung aktiv ist, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, was Ihre Aussage angeht.

Da heißt es beispielsweise, dass mittlerweile fast jeder Tro**el den Meisterbrief erlangt und dieser dadurch extrem entwertet würde. Durchfallen würden am Ende nur Extremfälle, bei denen sich wirklich alle einig wären, sie gehörten dieser "Zunft" besser nicht an.

Sie haben schon solche Arbeiten gesehen? Ich auch - allerdings sind das vielleicht 30 von 80 pro Semester. Die Diplomarbeiten lagen da sehr viel näher aneinander. Die Master Arbeiten tun das Heute noch...

Nun ich behaupte nicht meine Meinung auf Basis aller vorhandenen Studiengänge in der BR gebildet zu haben, soweit stimme ich zu, dass meine Meinung und die Basis auf der sie fundiert, lediglich einen Teilausschnitt abbildet - nämlich dem der "Geisteswissenschaften-.
Ob "jeder Trottel" einen Meisterabschluss bekommt kann ich nicht sagen - dahingehend fehlt mir die Erfahrung. Aber ich kann Ihnen versichern, dass die Durchfallquote bei den Bacherlostudiengängen deshalb geringer ist als bei den ehem. Diplomstudiengängen weil das politisch durch die Hochschulleitungen so gewünscht ist und das Regierungspräsidium hier in den letzten 10 Jahren mehrfach direkt Einfluss genommen hat.
Ich würde mich nicht aus dem Fenster lehnen und behaupten "jeder Idiot" bekommt einen Bachelorabschluss aber es ist schon nahe dran. Das ist politisch so gewollt und natürlich schlägt sich das in den Verdienstmöglichkeiten wieder. Das sehen sie auch in der PW, die Einstiegsgehälter von Bachelorabsolventen liegen Heute, Infaltionsbereinigt, etwa 20% unter denen der damalig Diplomierten. Auch weil es zu viele gibt.

Wenn es einen Überschuss an Ba. Absolventen gerate in WW gibt - senkt das den Marktpreis - gleiches gilt für Kunst etc. wobei in den Anspruchsvollen Bereichen niemand mehr nachrückt und Ansprüche gesenkt werden müssen um überhaupt noch Studenten zu bekommen.

Ich bin absolut für eine überdurchschnittliche Erhöhung der oberen Stufen der Entgelttabelle - aber die Argumentation muss eine andere sein als "Bachelor braucht mehr Geld". Zumindest solange meine Generation in den Ministerien und Entscheidungsfunktionen sitzt, denn die lächeln häufig nur über die "neuen Studierten". Das ist sicher auch ein Generationenproblem - auf das ich keine Lösung habe.

@spid
Das tut man, ja. Leider sind das zumeist Hochschulinterne Vorgänge und bei uns tue (unter anderen) ich das. Und der Wert basiert bei uns (anders als z.B. in Hessen oder Berlin) nicht auf den 3 Vorgängerjahren, sondern auf den erwartbaren Inhalten, Lehrinhalten sowie den zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Grundlagen - also zumeist verfügbarer Literatur. Damit nicht immer nur dazu kommt werden die Lehrinhalte durch ein externen Gremium in welchem auch die Wirtschaft vertreten ist bewertet und dann wieder intern auf die möglichen Vorlesungstermine verteilt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.01.2019 16:33
Und eine „hochschulinterne“, wie auch immer geartete Bewertung besitzt nun welchen Wert zu welchem Zweck - ich meine, so im richtigen Leben außerhalb des selbstreferentiellen Systems der spezifischen Hochschule? Und macht es jetzt inwiefern möglich, einen Vergleich zum - regelmäßig nicht an der Hochschule angebotenen - Meister zu ziehen? Und der Vorteil einer solch dirigistischen Wertzumessung gegenüber bspw. dem Marktwert wäre welcher und für wen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.01.2019 17:08
Ich habe schon genug Bachelor-Arbeiten gesehen, die Diplom-Arbeiten früherer Diplom-Studiengänge sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt in nichts nachgestanden haben.
und ich habe schon genug med. Promotionen gesehen, die nicht als Bachelor Arbeit durchgegangen wären.
Davon ab ist der Bsc eine Ausbildung, welches sich Studium nenne darf, so weit so gut.
Warum sich diese "Studierten" dann zu etwas höheren berufen fühlen und eine höhere Entlohnung wollen, als x beliebige andere mit 3 jähriger Fachausbildungen, ....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ktown am 27.01.2019 17:19

Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere.
Was ein Bullshit...
Na das würde ich nicht so vorschnell behaupten. Schauen sie sich mal die Architektenkammern an. Bis heute wird der Bachelor für eine Kammermitgliedschaft nicht anerkannt, weil die Regelstudienzeit nur 6 Semester beträgt.

Und der Meister reicht dafür?
Ich bezog das ganze nicht auf den Meisterbrief, sondern auf die Aussage, dass der Bachelor unter dem Diplomabschluss gesehen wird und Bastel dies als Bullshit bezeichnete.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.01.2019 17:43
Erkennbar hat @Bastel mehrere Sätze zitiert, von denen lediglich einer - der kürzeste - nicht vom Meister, sondern vom behaupteten Verhältnis Bachelor - Diplom handelte.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 27.01.2019 18:46
Dies ist der neue Thread zur Tarifrunde TV-L 2019.

Bitte alle Meinungsäußerungen, die über das Tarifgeschehen hinaus gehen, in die Gruppe "allgemeine Diskussion":
  https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/board,19.0.html
Off-Topic wird ohne Vorwarnung gelöscht!

Ich vermisse den Roten Faden in diesem Thread. Geht es hier wirklich noch um die Tarifrunde???
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 27.01.2019 20:15
Echt keine neue Ideen die Gewerkschaft, copy/paste.

Das stimmt- wie einfältig ist das denn, einfach immer nur Tarifsteigerungen zu fordern.

Übernahme des Erststudiums - teilw. bezahlte Freistellung für ein Zweitstudium! (Fächer die gebraucht werden, bitte nicht Sozial- oder Gender- oder Ethikforschung)

Nun ich behaupte nicht meine Meinung auf Basis aller vorhandenen Studiengänge in der BR gebildet zu haben, soweit stimme ich zu, dass meine Meinung und die Basis auf der sie fundiert, lediglich einen Teilausschnitt abbildet - nämlich dem der "Geisteswissenschaften-.

Ich habe alles gelesen, was da zu entnehmen und wert ist, in meinem Gehirn verarbeitet zu werden.  ::)

Ach ja: Ein Geisteswissenschaftler maßt sich an, über einen Handwerksmeister zu urteilen. Selbst keinen Plan haben, wie man ein Loch in die Wand und den passenden Dübel reinbekommt, aber sinnfreie Werturteile abgeben! Passt!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 27.01.2019 22:32
Und eine „hochschulinterne“, wie auch immer geartete Bewertung besitzt nun welchen Wert zu welchem Zweck - ich meine, so im richtigen Leben außerhalb des selbstreferentiellen Systems der spezifischen Hochschule? Und macht es jetzt inwiefern möglich, einen Vergleich zum - regelmäßig nicht an der Hochschule angebotenen - Meister zu ziehen? Und der Vorteil einer solch dirigistischen Wertzumessung gegenüber bspw. dem Marktwert wäre welcher und für wen?

Wenn Sie davon ausgehen das der Marktwert schon im Studium allein liegt, und nicht in dessen Inhalten - ist der Wert 0. Aber wenn sie vergleichbare Studienabschlüsse wollen, sich darauf verlassen wollen, dass ein Student mit erfolgreichem Abschluss bestimmte Kentnisse mitbringt ist das unumgänglich. Oder sie landen an der freien Universität Berlin an welcher der Inhalt des Studiums dem Studiengangsleiter unterliegt. Dann ist es schlichtweg egal, denn in der Abschlussprüfung zu Kunstgeschichte werden sie zwei Aufgaben zur Statik von Gewölbekellern finden.
Eine übergeordnete Bewertung von Abschlüssen wäre zu wünschen, scheiterte aber bereits drei mal an den CDU/CSU geführten Bundesländern, daher müssen wir weiter Uni-intern arbeiten.
Und wir freuen uns natürlich darüber, dass unsere Absolventen in besonderem Maße bei Einstellungen bevorzugt werden. Das gibt uns recht.

@Amiga: Sie haben leider meinen Post nicht verstanden, schade drum.

Wenn mehr Gehalt gefordert wird darf dies nicht auf der Basis geschehen: Ich bin Bachelor, ich brauch mehr als der Meister. Das ist mein Grundgedanke - ein Studienabschluss -vor allem Heute- ist KEIN Garant für ein überdurchschnittliches Einkommen und darf es auch nicht sein, seit jeder Studieren darf/kann (was nicht falsch ist aber die Situation einfach verändert).

Es ist keine Leistung mehr eine Fachhochschulreife zu schaffen.
Es ist eine geringe Leistung ein allgemeines Abitur zu erreichen.

Das sind keine Alleinstellungsmerkmale kleiner Gruppen mehr, sondern die Mehrheit. Und die Mehrheit kann nicht überdurchschnittlich verdienen. Das verbietet die Statistik.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 28.01.2019 06:45
Und eine „hochschulinterne“, wie auch immer geartete Bewertung besitzt nun welchen Wert zu welchem Zweck - ich meine, so im richtigen Leben außerhalb des selbstreferentiellen Systems der spezifischen Hochschule? Und macht es jetzt inwiefern möglich, einen Vergleich zum - regelmäßig nicht an der Hochschule angebotenen - Meister zu ziehen? Und der Vorteil einer solch dirigistischen Wertzumessung gegenüber bspw. dem Marktwert wäre welcher und für wen?

Wenn Sie davon ausgehen das der Marktwert schon im Studium allein liegt, und nicht in dessen Inhalten - ist der Wert 0. Aber wenn sie vergleichbare Studienabschlüsse wollen, sich darauf verlassen wollen, dass ein Student mit erfolgreichem Abschluss bestimmte Kentnisse mitbringt ist das unumgänglich. Oder sie landen an der freien Universität Berlin an welcher der Inhalt des Studiums dem Studiengangsleiter unterliegt. Dann ist es schlichtweg egal, denn in der Abschlussprüfung zu Kunstgeschichte werden sie zwei Aufgaben zur Statik von Gewölbekellern finden.
Eine übergeordnete Bewertung von Abschlüssen wäre zu wünschen, scheiterte aber bereits drei mal an den CDU/CSU geführten Bundesländern, daher müssen wir weiter Uni-intern arbeiten.
Und wir freuen uns natürlich darüber, dass unsere Absolventen in besonderem Maße bei Einstellungen bevorzugt werden. Das gibt uns recht.

Es war nie so, ist nicht und wird auch absehbar nicht so sein, daß jemand mit einem bestimmten Abschluß bestimmte Kenntnisse mitbringt. Das funktioniert aufgrund der Modularität der Studiengänge ja nicht mal studiengangsintern - und das ist auch gut so, die Studenten sollen ja selbst Schwerpunkte setzen können. Dafür gibt es ja das ToR - so weiß man, im Gegensatz zur Magisterwundertüte, wenigstens, was drin ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Chrilleger am 28.01.2019 08:23
Moin, einige sind wohl der Meinung das wenn man studiert hat ist man privilegiert und qualifiziert...........dem ist definitiv nicht so! Auch ein Facharbeiter oder Meister ist nach Beendigung seiner Ausbildung nicht automatisch für alles geeignet. Das ist alles theoretisches Wissen, dass erstmal angewendet und gelebt werden muss.
Mit 0% Berufserfahrung bringt dir kein Abschluss der Welt irgendwas.

Im ÖD wird leider nicht das Arrangement oder die Leistung entlohnt! Ein theoretisches "Wissen" ist meist in der Praxis nichts Wert. Da wird im ÖD viel Geld zum Fenster rausgehauen. Schade das der AG da kein Instrument hat.

PS Jetzt können alle, die sich auf den Schlips getreten fühlen" bei mir auf minus klicken LOL
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.01.2019 08:33
Moin, einige sind wohl der Meinung das wenn man studiert hat ist man privilegiert und qualifiziert...........dem ist definitiv nicht so! Auch ein Facharbeiter oder Meister ist nach Beendigung seiner Ausbildung nicht automatisch für alles geeignet. Das ist alles theoretisches Wissen, dass erstmal angewendet und gelebt werden muss.
Mit 0% Berufserfahrung bringt dir kein Abschluss der Welt irgendwas.

Im ÖD wird leider nicht das Arrangement oder die Leistung entlohnt! Ein theoretisches "Wissen" ist meist in der Praxis nichts Wert. Da wird im ÖD viel Geld zum Fenster rausgehauen. Schade das der AG da kein Instrument hat.

PS Jetzt können alle, die sich auf den Schlips getreten fühlen" bei mir auf minus klicken LOL
Warum sollte man. Es leuchtet doch jeden Deppen ein, das ein Berufsanfänger ein Berufsanfänger ist.
Und das man bei einem Studierten zunächst einmal davon ausgeht, dass er besser in der Lage ist, sich Wissen (und Berufserfahrung) in der Breite und in der Tiefe anzueignen liet für mich auch auf der Hand (wobei ich damit nicht Bachchelor Studies meine, die haben ein erweitertes Vordiplom als Berufsabschluss und somit ein Ausbildungsniveau vom Facharbeiter )
Und das im ÖD Leistung nicht entlohnt wird, liegt nicht daran, das der AG kein Instrument hat! Er wendet die bestehenden Instrumente nicht an. Hier liegt mEn der Hase im Pfeffer
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 28.01.2019 08:42
Wenn mehr Gehalt gefordert wird darf dies nicht auf der Basis geschehen: Ich bin Bachelor, ich brauch mehr als der Meister. Das ist mein Grundgedanke - ein Studienabschluss -vor allem Heute- ist KEIN Garant für ein überdurchschnittliches Einkommen und darf es auch nicht sein, seit jeder Studieren darf/kann (was nicht falsch ist aber die Situation einfach verändert).

Es ist keine Leistung mehr eine Fachhochschulreife zu schaffen.
Es ist eine geringe Leistung ein allgemeines Abitur zu erreichen.

Das sind keine Alleinstellungsmerkmale kleiner Gruppen mehr, sondern die Mehrheit. Und die Mehrheit kann nicht überdurchschnittlich verdienen. Das verbietet die Statistik.

...das sehe ich genau so.

...habe in diesem Zusammenhang gestern eine Staitistik gelesen, nach der die Zahl der Einser-Abiturienten zunimmt...in NRW in den letzten Jahren um 103% (also verdoppelt) in Berlin um 513%!!...das liegt bestimmt nicht daran, dass die Schüler immer besser werden, sondern eher dass die Anforderungen sinken...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 28.01.2019 09:02

Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere.

Was ein Bullshit...
Na das würde ich nicht so vorschnell behaupten. Schauen sie sich mal die Architektenkammern an. Bis heute wird der Bachelor für eine Kammermitgliedschaft nicht anerkannt, weil die Regelstudienzeit nur 6 Semester beträgt.

Ich würde die Tatsache, dass die Inhalte des Diplomstudiengangs jetzt in 6 stat 8 Semester vermittelt werden bzw. von den Bacheloranwärtern zu erbringen sind (überigens mit der doppelten Anzahl an Prüfungen), eher als Qualitätsmerkmal des Bachelorabschlusses sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 28.01.2019 10:08
Nun ich behaupte nicht meine Meinung auf Basis aller vorhandenen Studiengänge in der BR gebildet zu haben, soweit stimme ich zu, dass meine Meinung und die Basis auf der sie fundiert, lediglich einen Teilausschnitt abbildet - nämlich dem der "Geisteswissenschaften-.

In den Geisteswissenschaften gab es bis 2009 kein mit dem Bachelor vergleichbaren Abschluss. ;-) An der Uni ging da nur Diplom oder Magister. Beides Abschlüsse, die dem Master gleichgestellt sind, nicht dem Bachelor. Ich sehe auch immer nur Leute aus Bereichen am Bachelor rumnörgeln, wo es -traditionell- keine Jobs für das Bachelor-Niveau gibt. Bachelor Physik. Bachelor Kunstgeschichte. etc... Dabei gibt es schon lange FACHHOCHSCHUL-Diplome, die das normale am Markt sind. Bau-Ingenieur (FH), Wirtschaftsinformatik (FH) etc... Da nörgeln zwar auch einige rum (hier war es schon angesprochen die Architektenkammer), aber das sind Einzelfälle. "Architekt" im Sinne des Erfinders ist man ja eigentlich auch noch nie gewesen, wenn man Diplombauingenieur (FH) studiert hat. Man durfte sich aber trotzdem in die Architektenliste eintragen. Blick heben !


Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 28.01.2019 10:41
Nun ich behaupte nicht meine Meinung auf Basis aller vorhandenen Studiengänge in der BR gebildet zu haben, soweit stimme ich zu, dass meine Meinung und die Basis auf der sie fundiert, lediglich einen Teilausschnitt abbildet - nämlich dem der "Geisteswissenschaften-.

In den Geisteswissenschaften gab es bis 2009 kein mit dem Bachelor vergleichbaren Abschluss. ;-) An der Uni ging da nur Diplom oder Magister. Beides Abschlüsse, die dem Master gleichgestellt sind, nicht dem Bachelor. Ich sehe auch immer nur Leute aus Bereichen am Bachelor rumnörgeln, wo es -traditionell- keine Jobs für das Bachelor-Niveau gibt. Bachelor Physik. Bachelor Kunstgeschichte. etc... Dabei gibt es schon lange FACHHOCHSCHUL-Diplome, die das normale am Markt sind. Bau-Ingenieur (FH), Wirtschaftsinformatik (FH) etc... Da nörgeln zwar auch einige rum (hier war es schon angesprochen die Architektenkammer), aber das sind Einzelfälle. "Architekt" im Sinne des Erfinders ist man ja eigentlich auch noch nie gewesen, wenn man Diplombauingenieur (FH) studiert hat. Man durfte sich aber trotzdem in die Architektenliste eintragen. Blick heben !

2008 bitte - aber sonst fast richtig, entscheidend ist aber nicht wie die Abschlüsse genannt werden, sondern wie die Inhalte verändert wurden - da hängt die Kette im Morast.

Wenn schon die Erzieher alle Bachelor Kindheits- oder Elementarpädagogik sein müssen... und die Sekretärin einen Bachelor in BWL braucht dann sind diese Abschlüsse nicht mehr überduchschnittlich bezahlt. Das muss bedacht werden, wenn über die Tarifverhandlungen und ihre Auswirkungen diskutiert wird.
Schauen sie nur das Beispiel Hebammen ab...

@spid: Jeder Student der diese Hallen mit einem Bachelor verlässt kann zuverlässig Statistiken erstellen, auswerten, verstehen und weiß sie einzugliedern.
Er/Sie hat wissenschaftliches Arbeiten verstanden, verinnerlicht und kann dieses reproduzieren.
Die grundlagen des Studienfaches sind verstanden und die Fachsprache kann gelesen, verstanden und angewendet werden.
Das kann ich erwarten und auch vergleichen - in jedem Fach - könnte ich wenn sich alle daran halten würden :)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.01.2019 10:45
Ich würde die Tatsache, dass die Inhalte des Diplomstudiengangs jetzt in 6 stat 8 Semester vermittelt werden bzw. von den Bacheloranwärtern zu erbringen sind (überigens mit der doppelten Anzahl an Prüfungen), eher als Qualitätsmerkmal des Bachelorabschlusses sehen.
Ich denke es ist Bullshit einen Bachelor mit einem Hochschul Diplom zu vergleichen. (Nicht FH) Die BSc Absolventen die ich kennen lernen durfte (in MINT Fächern) haben nicht die Bohne ausreichendes wissenschaftliches Arbeiten oder Studium Generale hinter sich.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 28.01.2019 11:04
Ich würde die Tatsache, dass die Inhalte des Diplomstudiengangs jetzt in 6 stat 8 Semester vermittelt werden bzw. von den Bacheloranwärtern zu erbringen sind (überigens mit der doppelten Anzahl an Prüfungen), eher als Qualitätsmerkmal des Bachelorabschlusses sehen.
Ich denke es ist Bullshit einen Bachelor mit einem Hochschul Diplom zu vergleichen. (Nicht FH) Die BSc Absolventen die ich kennen lernen durfte (in MINT Fächern) haben nicht die Bohne ausreichendes wissenschaftliches Arbeiten oder Studium Generale hinter sich.

Habe ich nicht getan.
Meine Erfahrungen beziehen sich, wie auch in älteren Beiträgen zu lesen ist, auf den Vegleich B.Eng (FH) mit einem Diplom (FH). Und die sind gleichwertig. Daher ist eine verallgemeinerte Aussage, der Bachelor ist mit einem Diplom nicht gleichzusetzen, aus meiner Sicht falsch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Romsen am 28.01.2019 11:05
@iunius

Und Sie sind nun die Person welche entscheidet, in welchen Berufen sich die Ansprüche etc. so erhöht haben, dass man über ein B.Sc. nachdenken kann ? Schon ein lustiges Völkchen diese Geisteswissenschaftler.

Gruß von einem Geisteswissenschaftler ;)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 28.01.2019 11:07
@spid: Jeder Student der diese Hallen mit einem Bachelor verlässt kann zuverlässig Statistiken erstellen, auswerten, verstehen und weiß sie einzugliedern.
Er/Sie hat wissenschaftliches Arbeiten verstanden, verinnerlicht und kann dieses reproduzieren.
Die grundlagen des Studienfaches sind verstanden und die Fachsprache kann gelesen, verstanden und angewendet werden.
Das kann ich erwarten und auch vergleichen - in jedem Fach - könnte ich wenn sich alle daran halten würden :)

Warum sollte ich Statistik von einem Philosophen oder Germanisten erwarten? Wenn ich das täte, würde ich mutmaßlich einen Absolventen eines spezifischen Studienganges auswählen - wenn nicht, ist das Ballast ohne Wert. Mithin ist die Wertzuschreibung nicht generalisierbar.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schmitti am 28.01.2019 11:26
Ballast ohne Wert.
Eine treffende Bewertung dieser Diskussion angesichts des Themas "Tarifrunde 2019"  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.01.2019 11:58
Ich würde die Tatsache, dass die Inhalte des Diplomstudiengangs jetzt in 6 stat 8 Semester vermittelt werden bzw. von den Bacheloranwärtern zu erbringen sind (überigens mit der doppelten Anzahl an Prüfungen), eher als Qualitätsmerkmal des Bachelorabschlusses sehen.
Ich denke es ist Bullshit einen Bachelor mit einem Hochschul Diplom zu vergleichen. (Nicht FH) Die BSc Absolventen die ich kennen lernen durfte (in MINT Fächern) haben nicht die Bohne ausreichendes wissenschaftliches Arbeiten oder Studium Generale hinter sich.
Meine Erfahrungen beziehen sich, wie auch in älteren Beiträgen zu lesen ist, auf den Vegleich B.Eng (FH) mit einem Diplom (FH). Und die sind gleichwertig. Daher ist eine verallgemeinerte Aussage, der Bachelor ist mit einem Diplom nicht gleichzusetzen, aus meiner Sicht falsch.
Wollte ich Dir auch nicht ankreiden.

Wer jedoch Diplom schreibt, sollte eben dann auch darauf verweisen, was für ein Diplom er meint. Ob FH Diplom oder "Uni" Diplom oder ... das sind schliesslich schon gravierende Unterschiede was die Voraussetzungen zum erlangen des Diploms angeht.
Und wenn wir uns im TV befinden, dann sollte man eben auch die Unterscheidung wissenschaftliche Hochschulausbildung / nicht wissenschaftliche Hochschulausbildung sehen.
Ich würde die Tatsache, dass die Inhalte des Diplomstudiengangs jetzt in 6 stat 8 Semester vermittelt werden bzw. von den Bacheloranwärtern zu erbringen sind (überigens mit der doppelten Anzahl an Prüfungen), eher als Qualitätsmerkmal des Bachelorabschlusses sehen.
Ich denke es ist Bullshit einen Bachelor mit einem Hochschul Diplom zu vergleichen. (Nicht FH) Die BSc Absolventen die ich kennen lernen durfte (in MINT Fächern) haben nicht die Bohne ausreichendes wissenschaftliches Arbeiten oder Studium Generale hinter sich.

Habe ich nicht getan.
Meine Erfahrungen beziehen sich, wie auch in älteren Beiträgen zu lesen ist, auf den Vegleich B.Eng (FH) mit einem Diplom (FH). Und die sind gleichwertig. Daher ist eine verallgemeinerte Aussage, der Bachelor ist mit einem Diplom nicht gleichzusetzen, aus meiner Sicht falsch.
Habe ich auch nicht behauptet.
Wer Diplom schreibt, sollte eben dann auch darauf verweisen, was für ein Diplom er meint. Ob FH Diplom oder "Uni" Diplom oder ... das sind schliesslich schon gravierende Unterschiede was die Voraussetzungen zum erlangen des Diploms angeht.
Bisserl mehr Trennschärfe wäre förderlich.
Und wenn wir uns im TV befinden, dann sollte man eben auch die Unterscheidung wissenschaftliche Hochschulausbildung / nicht wissenschaftliche Hochschulausbildung sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 28.01.2019 12:04
Und wenn wir uns im TV befinden, dann sollte man eben auch die Unterscheidung wissenschaftliche Hochschulausbildung / nicht wissenschaftliche Hochschulausbildung sehen.

...und wenn wir uns in der Diskussionsrunde "Tarifrunde 2019" befinden, sollten wir beim Thema bleiben oder einen speziellen Thread eröffnen...(das dürfte doch so schwer nicht sein - selbst für Bachelor, Master, Diplomierte oder nicht, Betriebswirte, Meister und sonstige Berufene  ::) )
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.01.2019 12:52
Und wenn wir uns im TV befinden, dann sollte man eben auch die Unterscheidung wissenschaftliche Hochschulausbildung / nicht wissenschaftliche Hochschulausbildung sehen.

...und wenn wir uns in der Diskussionsrunde "Tarifrunde 2019" befinden, sollten wir beim Thema bleiben oder einen speziellen Thread eröffnen...(das dürfte doch so schwer nicht sein - selbst für Bachelor, Master, Diplomierte oder nicht, Betriebswirte, Meister und sonstige Berufene  ::) )
wenn eingruppierungsrelevante Voraussetzungen bei der Bewertung einer Änderung der EGO, die Teil der Tarifrunde 2019 zu sein scheinen und sein sollten, nicht relevant wären, würde ich Dir zustimmen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: 2Qt2beStr8 am 28.01.2019 14:16
Dies ist der neue Thread zur Tarifrunde TV-L 2019.

Bitte alle Meinungsäußerungen, die über das Tarifgeschehen hinaus gehen, in die Gruppe "allgemeine Diskussion":
  https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/board,19.0.html
Off-Topic wird ohne Vorwarnung gelöscht!

Ich vermisse den Roten Faden in diesem Thread. Geht es hier wirklich noch um die Tarifrunde???

Leider schon lange nicht mehr. Scheint aber hier so üblich zu sein :-(
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 28.01.2019 14:52
Also hier bei uns ist der Bachelorabschluss maximal mit einem Vordiplom vergleichbar. Die Bachelorarbeit ist grad mal die Zusammenfassung eines mehrwöchigen Praktikums... Kenne niemanden der das als vollwertiges "Studium" ansieht. Wie gesagt, vergleichbar mit Vordiplom. Und wer früher nach dem Vordiplom aufgehört hat, galt als Studienabbrecher...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 28.01.2019 15:40
Also hier bei uns ist der Bachelorabschluss maximal mit einem Vordiplom vergleichbar. Die Bachelorarbeit ist grad mal die Zusammenfassung eines mehrwöchigen Praktikums... Kenne niemanden der das als vollwertiges "Studium" ansieht. Wie gesagt, vergleichbar mit Vordiplom. Und wer früher nach dem Vordiplom aufgehört hat, galt als Studienabbrecher...

Hier bei uns in Taka Tukaland? So allgemein finde ich den Vergleich doch sehr oberflächlich.
Falls das "hier bei uns" doch an einer deutschen Hochschule zu verorten ist: Wie muss ich mir das vorstellen? Haben die Professoren, die Jahre-/Jahrzehntelang Lehrinhalte im Diplomstudiengang vermittelt haben, von einen auf den anderen Jahrgang das Lehren komplett eingestellt, oder lehren im Bachelorstudiengang nur noch Wiss. Hilfskräfte? Für mich alles schwer nachvollziehbar.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 28.01.2019 16:50
Kenne niemanden der das als vollwertiges "Studium" ansieht.

Ich kenne da einige die das als Studium ansehen. Nun gut, über das "vollwertig" kann man streiten, wenn man das Rigorosum abgelegt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 28.01.2019 19:48
Dieser Thread ist bezeichnend für die Tarifrunde. Es gibt einfach inhaltlich nichts, worüber man sich länger unterhalten mag.  8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 28.01.2019 19:51
Dieser Thread ist bezeichnend für die Tarifrunde. Es gibt einfach inhaltlich nichts, worüber man sich länger unterhalten mag.  8)

Hat ja letztlich auch keinen Zweck. Die endlosen Debatten führen zu nichts, sofern man nicht gewerkschaftlich organisiert ist und für seine Interessen kämpft.

Am 01.03 steht das Ergebnis.
Den einen freut es, der andere kommt aus dem Fluchen nicht mehr raus und droht mit Konsequenzen (die nie eintreten).
Und am Ende müssen alle damit leben.

That's it...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 28.01.2019 20:17
Die endlosen Debatten führen zu nichts, sofern man nicht gewerkschaftlich organisiert ist und für seine Interessen kämpft....

... muß ja nicht noch nicht ein Mal gewerkschaftlich sein; Hauptsache man TUT irgendwas ,außer Kommentare zu schreiben, was MAN mal machen sollte ...

... und der eine odere Skeptiker kann ja viel. auch seine Kinder fragen, warum sie sich in den Schülerstreiks für Ziele einsetzen, die deutlich schwerer und langfristiger zu erreichen sind, als im Gegensatz dazu profane Lohnerhöhungen und eine bessere EGO
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 28.01.2019 20:39

... und der eine odere Skeptiker kann ja viel. auch seine Kinder fragen, warum sie sich in den Schülerstreiks für Ziele einsetzen, die deutlich schwerer und langfristiger zu erreichen sind,

Vielleicht sollte man denen erstmal beibringen, das Geld nicht auf Bäumen wächst. ::)

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 29.01.2019 08:25
Vielleicht sollte man denen erstmal beibringen, das Geld nicht auf Bäumen wächst. ::)

...irgendwie eine "Nichtverstandenantwort"... ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 29.01.2019 08:54
Also hier bei uns ist der Bachelorabschluss maximal mit einem Vordiplom vergleichbar. Die Bachelorarbeit ist grad mal die Zusammenfassung eines mehrwöchigen Praktikums... Kenne niemanden der das als vollwertiges "Studium" ansieht. Wie gesagt, vergleichbar mit Vordiplom. Und wer früher nach dem Vordiplom aufgehört hat, galt als Studienabbrecher...
Der Bachelor-Abschluss ist an deutschen Universitäten mit NICHTS von vor der Reform vergleichbar, weil die Unis dieses Abschlussniveau seit Jahrhunderten nicht mehr angeboten hatten. Zu Luthers Zeiten kannte man den Baccalaureus. Ich hatte oben auch schon darauf hingewiesen, dass es durchaus ganze Zweige gibt, bei denen die Leute mit diesem Abschlussniveau prima ARBEITEN können. Nicht FORSCHEN. Behauptet aber auch keiner. Nehmen Sie das Beispiel Verwaltung. Ich habe noch keinen Verwaltungswissenschaftler mit Uni-Diplom kennengelernt, der auch nur halbwegs als Sachbearbeiter einsetzbar gewesen wäre. Ist er ja auch nicht für ausgebildet. Er soll forschen können und keine Ermessensentscheidungen treffen. Dafür kommt ein großer Teil des Rückgrades der Verwaltung mit dem FH-Diplom bzw. neu dem Bachelor prima zurecht. Niemand erwartet wissenschaftliches Arbeiten auf diesem Niveau, wohl aber die Kenntnis des Werkzeug- und Methodenkoffers und dessen Anwendung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 29.01.2019 09:20
Also hier bei uns ist der Bachelorabschluss maximal mit einem Vordiplom vergleichbar. Die Bachelorarbeit ist grad mal die Zusammenfassung eines mehrwöchigen Praktikums... Kenne niemanden der das als vollwertiges "Studium" ansieht. Wie gesagt, vergleichbar mit Vordiplom. Und wer früher nach dem Vordiplom aufgehört hat, galt als Studienabbrecher...
Der Bachelor-Abschluss ist an deutschen Universitäten mit NICHTS von vor der Reform vergleichbar, weil die Unis dieses Abschlussniveau seit Jahrhunderten nicht mehr angeboten hatten. Zu Luthers Zeiten kannte man den Baccalaureus. Ich hatte oben auch schon darauf hingewiesen, dass es durchaus ganze Zweige gibt, bei denen die Leute mit diesem Abschlussniveau prima ARBEITEN können. Nicht FORSCHEN. Behauptet aber auch keiner. Nehmen Sie das Beispiel Verwaltung. Ich habe noch keinen Verwaltungswissenschaftler mit Uni-Diplom kennengelernt, der auch nur halbwegs als Sachbearbeiter einsetzbar gewesen wäre. Ist er ja auch nicht für ausgebildet. Er soll forschen können und keine Ermessensentscheidungen treffen. Dafür kommt ein großer Teil des Rückgrades der Verwaltung mit dem FH-Diplom bzw. neu dem Bachelor prima zurecht. Niemand erwartet wissenschaftliches Arbeiten auf diesem Niveau, wohl aber die Kenntnis des Werkzeug- und Methodenkoffers und dessen Anwendung.

Ich denke die Trennlinie zwischen wissenschaftlichem arbeiten und einem eher berufsorientierten Abschluss verläuft doch eher zwischen Universität und Fachhochschule bzw. anderer Hochschulen und nicht unbedingt zwischen den einzelnen Abschlüssen. Dieser Unterschied ist mir gut bekannt und den würde ich auch nie anzweifeln. Aber wenn man die Abschlüsse an derselben Hochschule vergleicht, kann ich mir dieses Leistungsgefälle einfach nicht vorstellen. Die Profs haben sich nach der Reform doch nicht daran erinnert wie Luther das wohl vor 500 Jahren gelehrt hat, sondern wie sie selber es im letzten Jahrgang vor der Reform getan haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 29.01.2019 09:26
Das kommt sehr stark auf die Strukturen der jeweiligen Hochschule/Fakultät/Institut und die handelnden Personen an. Ich kenne Studiengänge, die nach der Reform von Grund auf neu gedacht wurden und die mit ihren Wahlmöglichkeiten für die Studierenden zur individuellen Schwerpunktsetzung vorbildlich sind - und solche, wo man den Stoff von vor der Reform einfach in sechs Semester gequetscht hat.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Der Kanzler am 29.01.2019 15:27
Wie sieht es aus mit den Verhandlung bezüglich mehr Urlaub für Schichtarbeiter, weiss jemand was?
Titel: Bitte beim Thema bleiben
Beitrag von: Lothar57 am 29.01.2019 19:45
Lieber Admin,
hattest du nicht versprochen, ganz rigide darauf zu achten, dass dieser Stream thementreu bleibt. Was hier passiert ist der totale Wildwuchs spontan aufgeworfener Themen die sich gnadenlos verselbständigt haben. Das meiste hier hat mit der Tarifrunde nur wirklich und überhaupt nix mehr zu tun.
Kannst du bitte mal ein klärendes Wort posten!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 29.01.2019 21:15
Lother57s Beitrag ist eindeutig nicht dem Themenkreis der Tarifrunde zuzuordnen.

Ich vermute, dass nächste Woche die Arbeitgeber, wenn vielleicht nicht offiziell, so doch am runden Tisch den Gewerkschaften Vorschläge unterbreiten werden. Allerdings habe ich bislang nichts weiter von Streiks o. Ä. gehört?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 29.01.2019 21:31
Warnstreiks gab es ja nun zumindest. In Berlin wurden Kitas und Jugendämter halbtags bestreikt. Mit den Jugendämtern dürften das in den Bezirksverwaltungen auch die einzigen Bereiche mit hoher Gewerkschaftsdurchdringung gewesen sein. In anderen Bereichen war alles wie immer... 8)
Titel: Antw:Bitte beim Thema bleiben
Beitrag von: 2Qt2beStr8 am 30.01.2019 06:18
Lieber Admin,
hattest du nicht versprochen, ganz rigide darauf zu achten, dass dieser Stream thementreu bleibt. Was hier passiert ist der totale Wildwuchs spontan aufgeworfener Themen die sich gnadenlos verselbständigt haben. Das meiste hier hat mit der Tarifrunde nur wirklich und überhaupt nix mehr zu tun.
Kannst du bitte mal ein klärendes Wort posten!

Lother57s Beitrag ist eindeutig nicht dem Themenkreis der Tarifrunde zuzuordnen.

Lothar hat im Gegensatz zu dir das einzig sinnvolle seit langem hier geschrieben. Leider!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Charlie am 30.01.2019 06:29
Was gibt es bei euch Heute im Amt nach der morgentlichen Kaffeerunde? Ich bin am echt am überlegen wie ich mir ein ordentliches Stück Fleisch für Mittag vorbereite, damit es auch auf Arbeit mundet. Bei uns gibt es durch den Geiz des Arbeitgebers nur Mikrowellen. Da hätte doch wenigstens mal ein 2 Plattenherd reingekonnt. Wie schaut das bei euch aus? Habt ihr vollwertige Küchen oder auch nur so eine Strahlenseuche?

Wenn sich wer fragt warum ich mir darum Gedanken mache, für den Hungerlohn versuche ich so wenig wie möglich zu arbeiten. Das reicht maximal als Schmerzensgeld, das ich anwesend bin.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 30.01.2019 07:18
Warnstreiks gab es ja nun zumindest. In Berlin wurden Kitas und Jugendämter halbtags bestreikt. Mit den Jugendämtern dürften das in den Bezirksverwaltungen auch die einzigen Bereiche mit hoher Gewerkschaftsdurchdringung gewesen sein. In anderen Bereichen war alles wie immer... 8)

... und entsprechend " wie immer" wird auch der Abschluß ausfallen. Macht aber nichts, weil ja schon in ca.2-3 Jahren eine neue Chance kommt, etwas zu verändern.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Chrilleger am 30.01.2019 07:40
Was über 20 Jahre in Berlin unter Rot-Rot regiert und "ausgehandelt" wurde, kann man in 1-2 Jahren nicht komplett umwerfen.....leider.

Es ist für den ÖD beschämend, dass es je nach Bundesland oder Ebene unterschiedliche Gehälter gibt!
Der Arbeitnehmer ist der leitragende. Ein Bsp. ist die Ministerzulage etc.
Ein sehr unbefriedigter Zustand.........
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 30.01.2019 07:58
Da hätte doch wenigstens mal ein 2 Plattenherd reingekonnt. Wie schaut das bei euch aus? Habt ihr vollwertige Küchen oder auch nur so eine Strahlenseuche?

zwei Kühlschränke, vier Herdplatten + Mikrowelle! Leider keinen Backofen. Wegen den von dir genannten Gründen kocht bei uns auch jemand fast jeden Tag ;D ;D

Im Februar sind wir alle schlauer :)
Titel: Antw:Bitte beim Thema bleiben
Beitrag von: nichts_tun am 30.01.2019 09:16
Lothar hat im Gegensatz zu dir das einzig sinnvolle seit langem hier geschrieben. Leider!

Ich fand die Diskussion, wenn auch lecht off topic, nicht verkehrt und sinnvoll (auch in Anbetracht der Tarifrunde). Aber nun gut, für die einen ist Mozart und Beethoven Musik, für die anderen Helene Fischer.
Titel: Antw:Welches thema
Beitrag von: MrRossi am 30.01.2019 11:58
Was genau? Die Diskussion über die Wertigkeit und Einordnung von unterscheidlichen Studiengängen und Ausbildungsniveaus innerhalb der neu auszurichtenden EGO für die Facharbeitergewinnung meinst du hoffentlich nicht.
Wenn wenigstens die Ausbildungsniveaus komplett einbezogen würden..........
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Admin am 30.01.2019 13:07
Beitrag von "der Kanzler" gelöscht wegen Offtopic.

Bitte bleibt bei der Sache!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 30.01.2019 16:34
Ich hab meine Ausgaben von letztem Jahr zu dem neuen Jahr verglichen. Kommt hin mit 2 % Inflation. Also 2% Teuerungsrate.

Nun wenn wir alle nun 2,x % für ein Jahr bekommen. Ist das ja auf das brutto gerechnet. Netto, bleibt da weniger und real Kaufkraftverlust bzw. Lohnsenkung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Admin am 30.01.2019 16:34
8 weitere off topic postings von 7 Benutzern gelöscht.

allgemeine "Kaffeetisch-Themen" bitte nach:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/board,19.0.html
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 31.01.2019 07:27
Was über 20 Jahre in Berlin unter Rot-Rot regiert und "ausgehandelt" wurde, kann man in 1-2 Jahren nicht komplett umwerfen.....leider.

Es ist für den ÖD beschämend, dass es je nach Bundesland oder Ebene unterschiedliche Gehälter gibt!
Der Arbeitnehmer ist der leitragende. Ein Bsp. ist die Ministerzulage etc.
Ein sehr unbefriedigter Zustand.........

Ich erhalte das gleiche Gehalt, wie meine Kollegen in Bayern.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 31.01.2019 07:30
Da ja nun auch noch die Konjunkturerwartung respektive das erwartete Wirtschaftswachstum von 1,8% um 0,8% auf 1% gesenkt wurde, wird die AG Seite wohl kaum mehr als 4-5% in zwei Schritten für 24 Monate anbieten.

Auch wenn man ob der Menge nicht alles lesen konnte hier im Forum, hab ich den Eindruck, dass es den Teilnehmern hier zum TV-L deutlich eher um "Entgeltordnung/Eingruppierung" geht, während man in der TVÖD Runde relativ viele Beiträge zur "Work-Life-Balance" oder dem Wunsch nach Wahlmöglichkeiten gelesen hat.
Wenn ich bspw. meine 9c TvÖD VKA heranziehe, dann bräuchte ich im TV-L ne ganze EG (stufengleich) mehr für ein höheres Brutto, bei nahezu identischem Netto, ich schätze mal liegt an der VBL.
Die Gewerkschaften hätten m.E. den Fokus endeutig auf die Eingruppierung/EGO legen sollen und dies auch bewerben anstatt ihre  mittlerweile Standard 6% für ein Jahr zu fordern.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 31.01.2019 08:16
Die Gewerkschaften hätten m.E. den Fokus endeutig auf die Eingruppierung/EGO legen sollen und dies auch bewerben anstatt ihre  mittlerweile Standard 6% für ein Jahr zu fordern.
Da bin ich voll bei dir. Inkl. reinem Inflationsausgleich.

Ich hab meine Ausgaben von letztem Jahr zu dem neuen Jahr verglichen. Kommt hin mit 2 % Inflation. Also 2% Teuerungsrate.

Nun wenn wir alle nun 2,x % für ein Jahr bekommen. Ist das ja auf das brutto gerechnet. Netto, bleibt da weniger und real Kaufkraftverlust bzw. Lohnsenkung.
Ich bräuchte 2,8% Bruttolohnerhöhung um eine 2% Nettolohnerhöhung zu haben. Bin halt voll in der kalten Progression drin.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 31.01.2019 08:40
Wieso vergleichst du eine Bruttolohnerhöhung mit deinem Nettolohn?

Vergleich dochnach deiner Logik bitte dein Nettogehalt mit dem vor und nach einer möglichen Tariferhöhung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 31.01.2019 08:49
Ähmmmm...

Er schreibt selbst, dass er ca. 2,8% Bruttolohnerhöhung braucht, um auf eine Nettolohnerhöhung von 2,0% zu kommen, um die Inflation ausgleichen zu können. Das war nun nicht schwer nachzuvollziehen und beruht darauf, dass wir alle nur das Netto ausgeben können. Die Differenz Netto->Brutto geben andere aus.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 31.01.2019 09:16
Wieso vergleichst du eine Bruttolohnerhöhung mit deinem Nettolohn?

Vergleich dochnach deiner Logik bitte dein Nettogehalt mit dem vor und nach einer möglichen Tariferhöhung.
Wie Amiga richtig anmerkte interessieren sich die Menschen idR nur für das was auf dem Konto ankommt.
Und wenn du dich über eine Lohnerhöhung von 2% freust, ohne zu merken, dass du einen Reallohnverlust hast, dann hoffe ich das hiermit ausgeräumt habe.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 31.01.2019 15:04
Also ich finde das EGO Problem übertrieben. Verdi sollte sich auf eine hohe lineare Erhöhung konzentrieren, auf die Wahlmöglichkeit einer Stundenreduktion und eine Erhöhung der Entgeltwerte der Stufe 6 der Gruppen über 9. Ebenso die Festlegung der Jahressonderzahlung auf 80% für alle.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 31.01.2019 15:13
Könnte ich auch mit Leben,aber nur wenn die Problematik, dass man aufgrund von Selbstbeschränkungen nicht übertarifliche Zahlungen machen "darf", zusätzlich geöffnet wird (sonst fliegt ja Berlin bald wieder raus aus dem Kasperle Verein, wenn ich das alles Richtig verstanden habe)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 31.01.2019 15:17
...die übertarifliche Zahlungsverweigerung ist das Ergebnis der Arbeitgeberverbändeforderung...wenn Arbeitgeber, die Mitglied im Verband sind, übertariflich zahlen wollen, riskieren sie erhebliche Strafzahlungen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 31.01.2019 15:25
Gruppe 15 Stufe 6 plus Tarifzulage sollte ja wohl reichen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 31.01.2019 20:50
Also ich finde das EGO Problem übertrieben. Verdi sollte sich auf eine hohe lineare Erhöhung konzentrieren, auf die Wahlmöglichkeit einer Stundenreduktion und eine Erhöhung der Entgeltwerte der Stufe 6 der Gruppen über 9. Ebenso die Festlegung der Jahressonderzahlung auf 80% für alle.

Wie bitte schön soll das denn durchgesetzt werden, wenn so wenige bereit sind, sich aktiv einzubringen ? Oder man hofft natürlich darauf, dass die TDL ein "Einsehen" hat und dies freiwillig anbietet- schönes Warten noch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Neuling19 am 31.01.2019 22:46
Schade, bei der ganzen Diskussion um höhere Gehälter in der freien Wirtschaft (na dann wechsel halt dahin) über Verdi verhandelt eh wieder schlecht (Na zum Glück haben wir noch so eine Gewerkschaft, Hut ab vor eurer Leistung) vermisse ich, dass sich keiner fragt warum in Schleswig-Holstein die gleiche Arbeit innerhalb von 38:42  Wochenstunden erledigt werden kann was in allen anderen Bundesländern anscheinend viel länger dauert?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.02.2019 04:47
Da es nichts gibt, was darauf hindeutet, daß das so wäre, könnte man jemanden, der sich derlei fragt, schon als Volldepp bezeichnen. Nun ist die Wahrscheinlichkeit, in Internetforen auf Personen dieser Güte zu treffen, recht hoch, ich würde aber nicht so weit gehen, als daß ich deren Aktivitäten vermissen würde, wie Du es tust. Allerdings offenbart Frohsinn über die Existenz Verdis und die Behauptung einer Leistungsfähigkeit oder gar tatsächlichen Leistungserbringung dieser eine durchaus ähnliche Güte...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Neuling19 am 01.02.2019 06:31
Naja das habe ich mir ja nicht ausgedacht hier nachzulesen in diesem Internetportal. Wenn es solche Unterschiede in der Wochenarbeitszeit gibt fände ich es eben wert darüber zu diskutieren. Und was die Gewerkschaft angeht man ist eben nur so stark entsprechend dem Einsatz seiner Mitglieder. Na und solange man sich mehr in Internetforen engagiert als sich wirklich einzubringen wird sich wohl auch nichts ändern. Aber es kann ja auch noch andere Gründe hierfür geben, bei Dir tippe ich mal auf geschlossene.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 01.02.2019 06:37
Ich hab eben mal die tarifliche jährliche Erhöhung mit dem jeweiligen Durchschnittseinkommen welches für die Rentenpunkte herangezogen wird verglichen.

Im Ergebnis gibt's jedes Jahr "weniger Rentenpunkte"...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.02.2019 07:09
Naja das habe ich mir ja nicht ausgedacht hier nachzulesen in diesem Internetportal. Wenn es solche Unterschiede in der Wochenarbeitszeit gibt fände ich es eben wert darüber zu diskutieren.

Nun, bis Du uns darlegen kannst, wo genau in „diesem Internetportal“ stünde, daß
in Schleswig-Holstein die gleiche Arbeit innerhalb von 38:42  Wochenstunden erledigt werden kann was in allen anderen Bundesländern anscheinend viel länger dauert?
ist davon auszugehen, daß das eher eine ganz eigene wirre Idee von Dir ist. Was das mit den Unterschieden in der Wochenarbeitszeit zu tun haben soll, erschließt sich auch nicht.

NUnd was die Gewerkschaft angeht man ist eben nur so stark entsprechend dem Einsatz seiner Mitglieder. Na und solange man sich mehr in Internetforen engagiert als sich wirklich einzubringen wird sich wohl auch nichts ändern. Aber es kann ja auch noch andere Gründe hierfür geben, bei Dir tippe ich mal auf geschlossene.

Nun, was erdreistest Du Dich dann, Nichtmitgliedern Vorhaltungen zu machen? Es liegt ja schließlich nach Deiner eigenen Feststellung an der unengagierten Gurkentruppe, die Verdi verkörpert.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.02.2019 08:14
Wie bitte schön soll das denn durchgesetzt werden, wenn so wenige bereit sind, sich aktiv einzubringen ? Oder man hofft natürlich darauf, dass die TDL ein "Einsehen" hat und dies freiwillig anbietet- schönes Warten noch.
Ich kenne sehr viele, die für lohnende Ziele sich aktiv eingebracht haben (Mehr Geld für Pflegekräfte und MTA Ausbildungsvergütung sind in meinem Umfeld zum demonstrierende Spaziergang zwecks ZA genutzt worden).

Ich bleibe dabei, dass das Henne Ei Problem nicht gleöst wird, da Ver.di sehr schlechtes Marketing macht und die MA aufgrund diesem Umstand, das Geld sparen was sie der möglicherweise sinnvollen Einrichtung Gewerkschaft zu geben. GEW ist ja ein noch grösserer TB Verar* verein. Keine Ahnung, warum die Lehrer es nicht schaffen eine rein tariflich ausgerichtet Gewerkschaft aufzuziehen.

Wenn ver.di ruft werde ich trotz allem auch spaziergehen (mit diversen Beamten Kollgen)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 01.02.2019 23:27
Historisch betrachtet haben Gewerkschaften ihren Platz in der Geschichte.

Prinzipiell halte ich die Gewerkschaften auch für eine sinnvolle Institution, denn eine organisierte Belegschaft kann dem AG durchaus anders auftreten, als wenn jeder einzeln nach einer Gehaltserhöhung fragen würde.

Andererseits hat Ver.di - mal nur für den Bereich öD gesprochen - in den letzten Jahren keine wirklich überzeugenden Forderungen aufgestellt. Wie hier schon erläutert wurde, das Thema Wochenarbeitszeit scheint bspw. dieses Jahr kein Thema zu sein (wie die Jahre zuvor bzw. wie beim TVöD).

Fragen der Eingruppierung bspw. kann der AG letztlich selbst klären, insbesondere im öD, da bedarf es keiner Tarifverhandlung. Und das wurde - historisch gesehen - ja schon getan (TO.A z.B.).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.02.2019 10:17
Ob verdi ein Marketingproblem hat oder TB sich lieber 1% ihres Gehaltes sparen wollen, wenn ich sie gleichen Tarifergebnisse erhalten, sei mal dahingestellt.

Wenn sich die TB aber aus ihrer Sicht aktiv gegen eine Mitgliedschaft entscheiden, erstaunt es doch immer wieder, dass gerade von den Nichtorganiserten nach "schwachen" Tarifabschlüssen im ÖD massive Kritik an den Gewerkschaften geübt wird.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 03.02.2019 11:11
Es gibt eine Versagergurkentruppe namens Verdi. Jeder weiß, daß diese Versagergurkentruppe noch nie etwas im öD gerissen hat - und auch sonst  nur die Arbeit drittklassiger Gewerkschaftssekretäre als Service zu bieten hat, ansonsten hat man natürlich den typischen DGB-Ideologiemüll wie Friedensbewegtheit, Gleichheit, Unterstützung von Antifanten und Ökoterroristen usw. Es gibt also - es sei denn, man teilt den Ideologiemüll oder hängt der sozialromantischen Idee an, Gewerkschaften würden irgendwas „Gutes“ bewirken - keinen Grund für einen Beitritt. Der Versagergurkentruppe wird ihr erneutes Versagen prophezeit und es steht zu erwarten, daß diese Prophezeiung sich bewahrheiten wird. Die Mitglieder der Versagergurkentruppe suchen das Problem natürlich bei den völlig Unbeteiligten, weil das Eingeständnis eigenen Versagens nicht Bestandteil des Habitus von Mitgliedern von Organisationen, die vornehmlich an der Illusion der eigenen moralischen Überlegenheit interessiert sind, ist. Natürlich fällt angesichts dessen die Kritik derer, die eine gesunde Distanz zur Versagergurkentruppe haben, massiv aus - und das zurecht, denn Versagen ist Versagen ist Versagen und führt nunmal weder zu mehr Mitgliedern noch zu einer positiven Wahrnehmung durch Dritte. Man muß schon viel Pech beim Denken haben, um darüber erstaunt zu sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ktown am 03.02.2019 16:54
Wenn sich die TB aber aus ihrer Sicht aktiv gegen eine Mitgliedschaft entscheiden, erstaunt es doch immer wieder, dass gerade von den Nichtorganiserten nach "schwachen" Tarifabschlüssen im ÖD massive Kritik an den Gewerkschaften geübt wird.
Ist nur die Frage ob Verdi bereit ist die Komfortzone zu verlassen um diesen gordischen Knoten zu sprengen. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 03.02.2019 17:02
1% Mitgliedsbeitrag, gegen 2,x % Lohnerhöhung brutto. Gegenüber 2% Inflation, welche man mit dem Netto auffangen muss.

Das dies ein Minusgeschäft ist, ist klar.
Da stimme ich zu. Das Verdi aus eigenen Interessen min. Soviel durchzusetzen muss das dies für Mitglieder min. die Inflation abdeckt.

Die TdL freut sich allerdings über die momentane Position. Allerdings spüren die auch allmählich die Gesetze der Marktwirtschaft. 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 03.02.2019 18:05
Die TdL freut sich allerdings über die momentane Position. Allerdings spüren die auch allmählich die Gesetze der Marktwirtschaft.

Ach sag bloß? Was genau möchten denn die Arbeitgeber ändern, so dass sich die Lage für sie deutlich bessert? Ich kann nichts erkennen. Und ver.di kann man echt auf den Mond schießen, NEIN nicht erschießen, wie es manche linksgrüne Spinner gleich wieder in meinen Post hineininterpretieren wie im Abitur.

Noch nie ging es den Kommunen (ich sag mal angeblich) so gut wie heute. Kohle ist ohne Ende da nur adäquate Fachkräfte irgendwie nicht. Wen wundert das auch? Seit Jahren oder quasi mittlerweile seit Jahrzehnten hat ver.di nichts für die oberen EG getan. Wen wundert es da noch, dass kaum einer ab E10 gewerkschaftlich organisiert ist und für den öD arbeiten möchte? Klar daran haben auch die AG ihre Mitschuld. Wenn ich schon meine Büroausstattung aus den 70er Jahren sehe, die älter ist als ich, bekomme ich Pusteln am Arsch.

Ich bin auch (noch) ver.di Mitglied, weil ich dachte bei jeder Tarifrunde: Jetzt, ja jetzt werden sie endlich mal etwas für mich (alle >= E10) tun. Aber nein, da kam nichts. Ich wäre auch schon längst ausgetreten, aber habe mich noch einmal dazu entschlossen, es ein allerletztes Mal zu wagen und zu hoffen. Aber was soll ich von solch einem Lebensversager wie Frank Bsirske schon halten? Die Forderung von 6% ist ja schon ein Running Gag und dümpelt so seit mehreren Jahren durch die Lande. So wird das nichts und der Mann muss weg. Ich bin aber auch schon vorher weg und spare mir die Kohle.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 03.02.2019 18:34

Ich bin auch (noch) ver.di Mitglied, weil ich dachte bei jeder Tarifrunde: Jetzt, ja jetzt werden sie endlich mal etwas für mich (alle >= E10) tun. Aber nein, da kam nichts. Ich wäre auch schon längst ausgetreten, aber habe mich noch einmal dazu entschlossen, es ein allerletztes Mal zu wagen und zu hoffen. Aber was soll ich von solch einem Lebensversager wie Frank Bsirske schon halten?

1. Ja, dann raus aus dem Verein. Investiere die 1% am Kapitalmarkt!
2. Es ist ja fast peinlich, aber der letzte TVöD(VKA) Abschluss war in der Tat ganz ok. Aber ein Verdienst der AG-Seite.
3. Warum ist Bsisrke ein (Lebens-)Versager? Wenn der nicht alles richtig gemacht hat, dann weiss i auch nit.

Ob deiner recht...naja kritischen Haltung ggü "links-grün" bin ich einigermaßen überrascht, dass du Gewarkschaftsmitglied bist.

Und zu guter letzt: Kohle ist immer genug da. IMMER! Die Verteilung derer ist das Problem. Und ob die Kommunen genug haben, kann der TDL mal grds sch...egal sein



Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.02.2019 19:24
Aber was soll ich von solch einem Lebensversager wie Frank Bsirske schon halten? Die Forderung von 6% ist ja schon ein Running Gag und dümpelt so seit mehreren Jahren durch die Lande. So wird das nichts und der Mann muss weg. Ich bin aber auch schon vorher weg und spare mir die Kohle.

Da müssen Sie sich aber beeilen; letzte Tarifrunde für den Vorsitzenden
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 03.02.2019 20:25
Ob deiner recht...naja kritischen Haltung ggü "links-grün" bin ich einigermaßen überrascht, dass du Gewarkschaftsmitglied bist.

Nobody's perfect.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 04.02.2019 07:32
Guten Morgen,

Minister Scholz hat ein gutes Timing.
Die Welt geht unter, wir haben bald kein Geld mehr... Gut, dass unser Tarif gerade jetzt verhandelt wird.
Na dann... Nullrunde fürs Vaterland.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schmitti am 04.02.2019 08:16
https://www.n-tv.de/ticker/Bericht-Finanzminister-gehen-ohne-Angebot-in-Tarifrunde-article20841042.html
Zitat
Der Verhandlungsführer der Länder, Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), sagte der «Süddeutschen Zeitung», die Tarifgemeinschaft habe immer in den ersten beiden Verhandlungsrunden die Themen festgelegt und durchgesprochen. «Und dann versucht man, in der dritten Runde zu einem Paket zu kommen.»
Klingt nach den oft vermuteten gemütlichen Treffen mit Kuchenbuffett, mehr zwecks des Treffens an sich denn als tatsächlicher "Verhandlungen".
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 08:16
Zitat
GEW-Verhandlungsführer Daniel Merbitz zeigte sich nach dem Verhandlungsauftakt enttäuscht von der mangelnden Bereitschaft der Arbeitgeber, dem Fachkräftemangel durch ein attraktives Angebot entgegenzuwirken: „Alle Bundesländer suchen händeringend Lehrer*innen und Erzieher*innen. Die können sie aber nur gewinnen, wenn die Arbeitsbedingungen konkurrenzfähig sind. Deshalb sollten die Arbeitgeber sich die üblichen Rituale sparen und in der nächsten Verhandlungsrunde ein Angebot vorlegen. Damit würden sie zeigen: Gute Arbeit und gute Bildung sind uns etwas wert!“
Die Argumentation verstehe ich nicht, vielleicht kann mich hier ja einer aufklären.
In welcher Arbeitsmarkt Konkurrenzsituation befindet sich eigentlich der öD bei Lehrern und Erziehern.
Privatschulen und Kindergärten? Es das relevant am Arbeitsmarkt?


Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 04.02.2019 08:45
Es gibt genügend Kindertagesstätten und Schulen, die entweder in privater oder kirchlicher Trägerschaft sind oder von Vereinen betrieben werden. Im Bereich Kindertagesstätten wächst auch das Angebot von Betrieben, die für ihre Mitarbeiter eigene Kitas betreiben und zur Verfügung stellen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tomk am 04.02.2019 09:52
Zitat
Der Verhandlungsführer der Länder, Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), deutete an, dass Landesbeschäftigte nach wie vor weniger Geld erhalten sollen als Arbeitskräfte beim Bund und den Kommunen. "Für eine unterschiedliche Bezahlung gibt es gute Gründe", sagte er in der "SZ". "Die Länder haben mehr als doppelt so viele Beschäftigte wie Bund und Kommunen zusammen."

Das ist ja mal eine der besten "Begründungen" ever.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 04.02.2019 10:06
Zitat
Der Verhandlungsführer der Länder, Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), deutete an, dass Landesbeschäftigte nach wie vor weniger Geld erhalten sollen als Arbeitskräfte beim Bund und den Kommunen. "Für eine unterschiedliche Bezahlung gibt es gute Gründe", sagte er in der "SZ". "Die Länder haben mehr als doppelt so viele Beschäftigte wie Bund und Kommunen zusammen."

Das ist ja mal eine der besten "Begründungen" ever.

Interessanter Ansatz - ich möchte diesen SPD-Mann gerne sehen, wie er Amazon gegen Verdi unterstützt, damit Amazon möglichst geringe Löhne zahlen kann, weil die so viele AN beschäftigen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 10:08
Es gibt genügend Kindertagesstätten und Schulen, die entweder in privater oder kirchlicher Trägerschaft sind oder von Vereinen betrieben werden. Im Bereich Kindertagesstätten wächst auch das Angebot von Betrieben, die für ihre Mitarbeiter eigene Kitas betreiben und zur Verfügung stellen.
Und die Zahlen besser als der öD?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 10:10
Zitat
Der Verhandlungsführer der Länder, Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), deutete an, dass Landesbeschäftigte nach wie vor weniger Geld erhalten sollen als Arbeitskräfte beim Bund und den Kommunen. "Für eine unterschiedliche Bezahlung gibt es gute Gründe", sagte er in der "SZ". "Die Länder haben mehr als doppelt so viele Beschäftigte wie Bund und Kommunen zusammen."

Das ist ja mal eine der besten "Begründungen" ever.
Ich finde die Begründung dass Männer und Frauen im öD das gleiche Entgelt bekommen in diesem Kontext ja gleich noch viel cooler.

Aber selbst mit solchen Steilvorlagen kommt ver.di nicht klar.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 04.02.2019 10:37
Vor allem die Einleitung des Kollatz' Zitats ist herrlich: er "deutet" an. Nein, er sagt das und meint das auch so.

3. Warum ist Bsisrke ein (Lebens-)Versager? Wenn der nicht alles richtig gemacht hat, dann weiss i auch nit.

Was der Bsirske immer noch bei Ver.di macht verstehe ich auch nicht, der sollte mal in Rente gehen. Wobei ist vielleicht auch blöd: ich habe ein Interview mit Herrn Riester gelesen, der meinte, als er zum Bundesarbeitsminister ernannt wurde, war es finanziell gesehen eher ein Rückschritt; als 2. Vorsitzender der IG Metall war sein Salär höher.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 04.02.2019 10:40
Es gibt genügend Kindertagesstätten und Schulen, die entweder in privater oder kirchlicher Trägerschaft sind oder von Vereinen betrieben werden. Im Bereich Kindertagesstätten wächst auch das Angebot von Betrieben, die für ihre Mitarbeiter eigene Kitas betreiben und zur Verfügung stellen.
Und die Zahlen besser als der öD?

Gibt es den ÖD? Nein, von daher kann ich das pauschal nicht beantworten.

Was ich aber beantworten kann ist, dass pädagogisches Personal derzeit in unserer Region nur schwer anzuwerben ist und wir kurzfristige Ausfälle durch Krankheit und Beschäftigungsverbot zum Teil nicht mehr kompensieren können und so Probleme haben den staatlich vorgegeben Anstellungsschlüssel zu halten und so nicht aus der Förderung zu fallen.

Bei uns treten diese Personen bei Bewerbungsgesprächen inzwischen sehr selbstbewusst auf und präsentieren sehr konkrete Gehaltsvorstellungen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 04.02.2019 10:43
Insbesondere macht der öD sich ja auch untereinander Konkurrenz - und in kommunalen Kindergärten (TVÖD) werden Erzieher besser bezahlt als im Landesdienst.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 11:15
Es gibt genügend Kindertagesstätten und Schulen, die entweder in privater oder kirchlicher Trägerschaft sind oder von Vereinen betrieben werden. Im Bereich Kindertagesstätten wächst auch das Angebot von Betrieben, die für ihre Mitarbeiter eigene Kitas betreiben und zur Verfügung stellen.
Und die Zahlen besser als der öD?

Gibt es den ÖD? Nein, von daher kann ich das pauschal nicht beantworten.
Ja, es gibt den öD: TV-L ist hier das Thema. Und wie Spid ausführte, könnte man dann noch TVöD Kommune / Bund als die beiden anderen öDs hinzuziehen.

Zitat
Was ich aber beantworten kann ist, dass pädagogisches Personal derzeit in unserer Region nur schwer anzuwerben ist und wir kurzfristige Ausfälle durch Krankheit und Beschäftigungsverbot zum Teil nicht mehr kompensieren können und so Probleme haben den staatlich vorgegeben Anstellungsschlüssel zu halten und so nicht aus der Förderung zu fallen.

Bei uns treten diese Personen bei Bewerbungsgesprächen inzwischen sehr selbstbewusst auf und präsentieren sehr konkrete Gehaltsvorstellungen.
Heißt Ihr seit Private (tarifungebunden Unternehmen), die dann diesen Personen ein höheres Gehalt bezahlt und somit in Konkurenz zum TV-L/TVöD gebundenen Anbieter steht?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 04.02.2019 11:35
Insbesondere macht der öD sich ja auch untereinander Konkurrenz - und in kommunalen Kindergärten (TVÖD) werden Erzieher besser bezahlt als im Landesdienst.

Wenn wir als Kommune Erzieher- u.ä. Stellen ausschreiben, können wir uns vor Bewerbungen, also qualifizierten Bewerbungen, nicht retten. Und unsere Kommune ist ganz weit draussen, absolut kein Standortvorteil. Umliegendnen Kommunen  geht's ähnlich. Das Entgelt nach TVÖD liegt bei uns deutlich über dem Markt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TheITGuy am 04.02.2019 11:37
Das Entgelt nach TVÖD liegt bei uns deutlich über dem Markt.

In Berlin ging das neulich auch durch die Presse: Da die Privatschulen weniger zahlen, haben diese deutlich mehr Probleme, geeignete Lehrer zu finden.

Mit konkreten Zahlen habe ich diese Aussagen aber nicht hinterfragt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 04.02.2019 11:50
Insbesondere macht der öD sich ja auch untereinander Konkurrenz - und in kommunalen Kindergärten (TVÖD) werden Erzieher besser bezahlt als im Landesdienst.

Wenn wir als Kommune Erzieher- u.ä. Stellen ausschreiben, können wir uns vor Bewerbungen, also qualifizierten Bewerbungen, nicht retten. Und unsere Kommune ist ganz weit draussen, absolut kein Standortvorteil. Umliegendnen Kommunen  geht's ähnlich. Das Entgelt nach TVÖD liegt bei uns deutlich über dem Markt.

Hier bei uns ist es anders. Kirchliche Träger und Elterninitiativen zahlen mies und haben derbe Probleme, Stellen qualifiziert zu besetzen, KiTas in kommunaler Trägerschaft zahlen etwa im Mittelfeld, bieten aber häufig eine sehr schwierige Klientel, weshalb auch hier Besetzungsprobleme bestehen, voll private Einrichtungen zahlen regelmäßig mehr und bieten kleinere Gruppen mit üblicherweise weniger Problemkindern und vor allem weniger Problemeltern.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 04.02.2019 11:56
Es gibt genügend Kindertagesstätten und Schulen, die entweder in privater oder kirchlicher Trägerschaft sind oder von Vereinen betrieben werden. Im Bereich Kindertagesstätten wächst auch das Angebot von Betrieben, die für ihre Mitarbeiter eigene Kitas betreiben und zur Verfügung stellen.
Und die Zahlen besser als der öD?

Gibt es den ÖD? Nein, von daher kann ich das pauschal nicht beantworten.
Ja, es gibt den öD: TV-L ist hier das Thema. Und wie Spid ausführte, könnte man dann noch TVöD Kommune / Bund als die beiden anderen öDs hinzuziehen.

Zitat
Was ich aber beantworten kann ist, dass pädagogisches Personal derzeit in unserer Region nur schwer anzuwerben ist und wir kurzfristige Ausfälle durch Krankheit und Beschäftigungsverbot zum Teil nicht mehr kompensieren können und so Probleme haben den staatlich vorgegeben Anstellungsschlüssel zu halten und so nicht aus der Förderung zu fallen.

Bei uns treten diese Personen bei Bewerbungsgesprächen inzwischen sehr selbstbewusst auf und präsentieren sehr konkrete Gehaltsvorstellungen.
Heißt Ihr seit Private (tarifungebunden Unternehmen), die dann diesen Personen ein höheres Gehalt bezahlt und somit in Konkurenz zum TV-L/TVöD gebundenen Anbieter steht?

Es gibt genausowenig den ÖD wie es die freie Wirtschaft gibt. Beides hat unzählige Facetten, zwei davon sind TV-L und TVÖD.

Wir sind ein Dienstleister für kirchliche Rechtsträger und zahlen angelehnt an den TV-L, im Kita-Bereich aber mit einer abgewandelten, höheren Entgelttabelle. Ergänzend dazu arbeiten wir mit Zulagen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 04.02.2019 12:17
[...] vor allem weniger Problemeltern.

Es wäre eine Überlegung wert, "Umgang mit Problemeltern" als Tätigkeitsmerkmal aufzunehmen. ;-)
Ansonsten gilt für hier die Aussage Kaiser80s. Erzieher/-innen finden wir eigentlich ganz gut (Ostdeutschland, Großstadt).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schmitti am 04.02.2019 12:29
Wenn wir als Kommune Erzieher- u.ä. Stellen ausschreiben, können wir uns vor Bewerbungen, also qualifizierten Bewerbungen, nicht retten.
Wo liegt ihr? Und könnt ihr den Bewerbern, die ihr ablehnen müsst, mal bitte unsere Adresse nennen? ;-)
Denn hier (Region Bonn/Süd-NRW) sieht es aus wie von Spid beschrieben. Man kann froh sein über jede Erzieherin, die nicht zu den Privaten/v.a. Betriebskindergärten abhaut, und über jede kommunale Stelle, die gerade irgendwie besetzt werden kann. Und in den regionalen Wochenzeitungen hier findet man auch regelmäßg z.B. Stellenanzeigen für Kitas in Mainz, was ja nun schon eine Entfernung darstellt. Dort scheint man auch solche Probleme zu haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 04.02.2019 12:32
Der Fluch der (annähernden) Vollbeschäftigung hier - unsere Haushaltshilfe erhält ein deutlich höheres Stundenentgelt als die Erzieherinnen im kommunalen Kindergarten, für weniger ist kein brauchbares Personal zu bekommen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 04.02.2019 12:38
Zitat
GEW-Verhandlungsführer Daniel Merbitz zeigte sich nach dem Verhandlungsauftakt enttäuscht von der mangelnden Bereitschaft der Arbeitgeber, dem Fachkräftemangel durch ein attraktives Angebot entgegenzuwirken: „Alle Bundesländer suchen händeringend Lehrer*innen und Erzieher*innen. Die können sie aber nur gewinnen, wenn die Arbeitsbedingungen konkurrenzfähig sind. Deshalb sollten die Arbeitgeber sich die üblichen Rituale sparen und in der nächsten Verhandlungsrunde ein Angebot vorlegen. Damit würden sie zeigen: Gute Arbeit und gute Bildung sind uns etwas wert!“
Die Argumentation verstehe ich nicht, vielleicht kann mich hier ja einer aufklären.
In welcher Arbeitsmarkt Konkurrenzsituation befindet sich eigentlich der öD bei Lehrern und Erziehern.
Privatschulen und Kindergärten? Es das relevant am Arbeitsmarkt?

Je mehr private Einrichtungen es gibt desto mehr können die Geschäftsführer, Holdings, Investoren etc. ihre Sicht der Dinge und Anliegen unseren Kindern vermitteln. Stichwort Geschichtsverdrehung, alt. Fakten. Wer will da was gegen sagen, wenn das Monopol bei den privaten liegt?

Oder stell dich ein auf Nestlé Briefkopf bei der nächsten Wasserrechnung. Privatisierung Autobahnen etc.

Ob das alles gut ist für uns Bürger und Demokratie?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 04.02.2019 12:40
unsere Haushaltshilfe erhält ein deutlich höheres Stundenentgelt als die Erzieherinnen im kommunalen Kindergarten, für weniger ist kein brauchbares Personal zu bekommen.

...wahrscheinlich wegen der notwendigen "Erschwerniszulage" ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 04.02.2019 12:41
Der Fluch der (annähernden) Vollbeschäftigung hier - unsere Haushaltshilfe erhält ein deutlich höheres Stundenentgelt als die Erzieherinnen im kommunalen Kindergarten, für weniger ist kein brauchbares Personal zu bekommen.

Wir hatten kürzlich hier eine EG 11-Stelle extern ausgeschrieben -  Personal- und Organisationsmanagement.

Knapp 30 Bewerbungen sind darauf eingegangen (durchaus qualifizierte). Also bei uns ist der Fachkräftemangel tatsächlich noch nicht in größeren Ausmaßen zu spüren (mal abgesehen von Ingienieuren, IT-Leuten oder Ärzten).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 04.02.2019 12:50
Zitat
GEW-Verhandlungsführer Daniel Merbitz zeigte sich nach dem Verhandlungsauftakt enttäuscht von der mangelnden Bereitschaft der Arbeitgeber, dem Fachkräftemangel durch ein attraktives Angebot entgegenzuwirken: „Alle Bundesländer suchen händeringend Lehrer*innen und Erzieher*innen. Die können sie aber nur gewinnen, wenn die Arbeitsbedingungen konkurrenzfähig sind. Deshalb sollten die Arbeitgeber sich die üblichen Rituale sparen und in der nächsten Verhandlungsrunde ein Angebot vorlegen. Damit würden sie zeigen: Gute Arbeit und gute Bildung sind uns etwas wert!“
Die Argumentation verstehe ich nicht, vielleicht kann mich hier ja einer aufklären.
In welcher Arbeitsmarkt Konkurrenzsituation befindet sich eigentlich der öD bei Lehrern und Erziehern.
Privatschulen und Kindergärten? Es das relevant am Arbeitsmarkt?

Je mehr private Einrichtungen es gibt desto mehr können die Geschäftsführer, Holdings, Investoren etc. ihre Sicht der Dinge und Anliegen unseren Kindern vermitteln. Stichwort Geschichtsverdrehung, alt. Fakten. Wer will da was gegen sagen, wenn das Monopol bei den privaten liegt?

Oder stell dich ein auf Nestlé Briefkopf bei der nächsten Wasserrechnung. Privatisierung Autobahnen etc.

Ob das alles gut ist für uns Bürger und Demokratie?

Und inwiefern ist staatliche Gendergaga- und Gleicheitsindoktrination da irgendwie vorteilhafter? Warum sollte ich den nach Einkommen festgelegten Höchstbeitragssatz zahlen, um dafür die gleiche bescheidene Leistung zu bekommen, wie Menschen, die wesentlich weniger Beiträge zahlen? Da zahle ich lieber mehr, weiß, daß das Geld meinem Kind zugute kommt und bestimme als Kunde die Leistung, für die ich zahlen möchte.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 04.02.2019 12:55
...ich finde es gesellschaftspolitisch überhaupt für sehr fragwürdig, dass überhaupt Beiträge dafür zu zahlen sind, wenn der Staat es sich auf der anderen Seite z.B. leisten kann, Kerosin für Privatflugzeuge steuerlich zu subventionieren...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Der Kanzler am 04.02.2019 13:03
Zitat
...ich finde es gesellschaftspolitisch überhaupt für sehr fragwürdig, dass überhaupt Beiträge dafür zu zahlen sind, wenn der Staat es sich auf der anderen Seite z.B. leisten kann, Kerosin für Privatflugzeuge steuerlich zu subventionieren...

Da stimme ich dir vollkommen zu!!!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 04.02.2019 13:06
Und inwiefern ist staatliche Gendergaga- und Gleicheitsindoktrination da irgendwie vorteilhafter?

Aus meiner Sicht gibt's es da keine "Indoktrination", sondern ich halte es durchaus nicht für verkehrt, wenn Kinder pluralistische Sichtweisen vermittelt bekommen, in welchem Umfang und in welcher Art, ist streitbar. Grundsätzlich finde ich es allersdings nicht verkehrt.

Übrigens besteht natürlich auch die Gefahr, dass der Staat negativ Einfluss auf die Kinder nimmt, man denke nur an die NS-Zeit oder die DDR.

Warum sollte ich den nach Einkommen festgelegten Höchstbeitragssatz zahlen, um dafür die gleiche bescheidene Leistung zu bekommen, wie Menschen, die wesentlich weniger Beiträge zahlen? Da zahle ich lieber mehr, weiß, daß das Geld meinem Kind zugute kommt und bestimme als Kunde die Leistung, für die ich zahlen möchte.

Nachvollziehbare Sichtweise. Grundsätzlich halte ich jedoch die soziale Durchmischung der verschiedenen Milieus nicht für verkehrt. Daher sollten die Kita-Beiträge sollten auf ein Minimum gesenkt werden, das würde  ich begrüßen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 13:16
Es gibt genausowenig den ÖD wie es die freie Wirtschaft gibt. Beides hat unzählige Facetten, zwei davon sind TV-L und TVÖD.
Grundsätzlich richtig, in diesem Kontext aber falsch, da ich von einem kokretem Berufsfeld und deren Bezahlung in dieser Diskussion ausging. Und da gibt es nur den TV-L oder den TVöD, wo niedergeschriben steht was zu zahlen ist (von mir als den öD abgekürzt dargestellt) Sorry wenn das nicht deutlich genug herausgekommen ist.
Zitat
Wir sind ein Dienstleister für kirchliche Rechtsträger und zahlen angelehnt an den TV-L, im Kita-Bereich aber mit einer abgewandelten, höheren Entgelttabelle. Ergänzend dazu arbeiten wir mit Zulagen.
Ok, also "pW", die marktwirtschaftlich handeln können und die sich vom TV-L lösen können, ohne eine TdL Kündigung zu riskieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 13:19
Wer will da was gegen sagen, wenn das Monopol bei den privaten liegt?
Bei den privaten und Monopol ? Das ist ja ein Widerspruch. Wenn es viele private gibt, dann gibt es doch eben kein Monopol.

Wenn es nur den einen privaten Anbieter gäbe, dann bin ich bei dir.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 04.02.2019 14:15
Auf Grund sinkender Steuereinahmen, werden jetzt schon die Rotstifte beim Bund platziert:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/schwarze-null-wo-finanzminister-olaf-scholz-nun-sparen-will-a-1251444.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/schwarze-null-wo-finanzminister-olaf-scholz-nun-sparen-will-a-1251444.html)

Das Finanzministerium will zudem keine sogenannten Personalverstärkungsmittel mehr veranschlagen. Das bedeutet, dass Tariferhöhungen bei der Besoldung von Beamten und Angestellten des Bundes aus den vorhandenen Mitteln finanziert werden müssen und keine neuen Stellen in Bundesinstitutionen mehr geschaffen werden. "Die Personalausgaben werden auf dem Niveau des geltenden Finanzplans eingefroren", heißt es in der Vorlage.

Ich glaube zwar, dass der Spiegel da etwas zwischen Stellenzahl und Tariferhöhung durcheinander bringt aber wie schon gesagt wurde:
"Die fetten Jahre sind wohl vorbei."
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ktown am 04.02.2019 14:51
Welche fetten Jahre? ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 04.02.2019 15:15
Wo liegt ihr? Und könnt ihr den Bewerbern, die ihr ablehnen müsst, mal bitte unsere Adresse nennen? ;-)
Denn hier (Region Bonn/Süd-NRW) sieht es aus wie von Spid beschrieben. Man kann froh sein über jede Erzieherin, die nicht zu den Privaten/v.a. Betriebskindergärten abhaut, und über jede kommunale Stelle, die gerade irgendwie besetzt werden kann.

Wir liegen gar nicht so weit entfernt von euch, ich verorte euch mal in der Meckenheimer/Rheinbacher Ecke?

Scheint wohl ne reginale Besonderheit bei uns zu sein. Um den nächsten Betriebskindergarten zu finden, müsste man Schätzungsweise an die 30km (einfach) fahren. Macht ja keiner für das vermutlich weniger Mehr an Kohle. Ist ja nun mal so, der Großteil (bei uns) in den erzieherischen Berufen ist weiblich, Ehepartner, Mutter und sozial wie örtlich "verwurzelt". Gleichbedeutend mit: keine örtliche Flexibilität, Teilzeit, Zuverdiener in der Familie. Das kann ich für 75-90% unserer Erziehrinnen behaupten.

Wir hatten im Dezember 12 Bewerebungen+4 alte Initiativbewerbungen für 19,75Std/Woche für ne S8. Keine Bewerberin wohnte mehr als 20km entfernt! Das witzigste: 7 davon aus dem schönen Elternbeitragsfreiem RLP!

Aber wenn der TV-L eben nicht mit dem Markt mithalten kann oder will, dann ist das Unvermögen oder Unwillen.



Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 15:30
Aber wenn der TV-L eben nicht mit dem Markt mithalten kann oder will, dann ist das Unvermögen oder Unwillen.
Ich würde es mal so umformulieren:
Wenn die TdL und ver.di den TV-L weiterhin nur als bundesweite Gleichmacherei (was Lohnhöhe und was Bedarf an einzelnen Berufsgruppen angeht) betreibt und die Öffnungen für regionale und/oder Berufsgruppen Unterschiede nicht vereinfacht werden, respektive das bisserl was es dort im TV-L gibt, nicht stärker genutzt wird, dann ist es Unvermögen oder Unwissenheit oder Beamte.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 04.02.2019 15:34
Und in der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber wieder kein Angebot mitgebracht. Wieder alles schön herauszögern und einfach nichts machen.
Auch die Behauptung es gebe gute Gründe warum die TV-L Beschäftigten weniger als die vom TVöD erhalten ist einfach nur lachhaft. Ja es sind mehr beim Land, aber deshalb zu sagen man bekommt weniger? Für gleiche Arbeit weniger bekommen ist einfach nur ein Witz.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 15:53
Für gleiche Arbeit weniger bekommen ist einfach nur ein Witz.
Jaaaa, aber Frauen bekommen doch genausoviel weniger Geld, das ist doch schon was tolles!
Ich verstehe immernoch nicht, dass ver.di diese Argumenation nicht zerpflückt und in der Luft zerreisst.

TdL will nicht gleiches Geld für gleiche Arbeit, reicht doch schon, dass Frauen gleichbehandlet werden! ::)
Ichlach mich immernoch scheckig. :o
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 04.02.2019 15:53
Wer will da was gegen sagen, wenn das Monopol bei den privaten liegt?
Bei den privaten und Monopol ? Das ist ja ein Widerspruch. Wenn es viele private gibt, dann gibt es doch eben kein Monopol.

Wenn es nur den einen privaten Anbieter gäbe, dann bin ich bei dir.

Anfangs gab es viele online Bücher Shops. Heute ist Amazon ein Riese. Anfangs kannten wir neben Google viele andere Suchmaschinen. Heute ist Google ein Synonym für suchen. Microsoft, Autolobby mit wenigeren Herstellern etc.

Als würde das anders laufen in der Privatisierung der Bildung...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 04.02.2019 15:54
...und das als SPD-Politiker...

...wie "verkorkst" muss man eigentlich sein, um sich als Politiker wenigstens selbst ertragen zu können, wenn man dauernd irgendeinen Scheiss erzählt?.. 8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 16:50
Im Kern kann man es so sehen, wie du es sagst, und die Gefahr ist sicher da.
Als würde das anders laufen in der Privatisierung der Bildung...
aber ja, da eben mindestens einer neben den Privaten noch da wäre: der Staat als Bildungsanbieter.

Und zum zweiten, ich kenne neben Google, Amazon,... noch andere Nischenanbieter, die ich Nutze.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 04.02.2019 16:51
Wo liegt ihr? Und könnt ihr den Bewerbern, die ihr ablehnen müsst, mal bitte unsere Adresse nennen? ;-)
Denn hier (Region Bonn/Süd-NRW) sieht es aus wie von Spid beschrieben. Man kann froh sein über jede Erzieherin, die nicht zu den Privaten/v.a. Betriebskindergärten abhaut, und über jede kommunale Stelle, die gerade irgendwie besetzt werden kann.

Wir liegen gar nicht so weit entfernt von euch, ich verorte euch mal in der Meckenheimer/Rheinbacher Ecke?

Scheint wohl ne reginale Besonderheit bei uns zu sein. Um den nächsten Betriebskindergarten zu finden, müsste man Schätzungsweise an die 30km (einfach) fahren. Macht ja keiner für das vermutlich weniger Mehr an Kohle. Ist ja nun mal so, der Großteil (bei uns) in den erzieherischen Berufen ist weiblich, Ehepartner, Mutter und sozial wie örtlich "verwurzelt". Gleichbedeutend mit: keine örtliche Flexibilität, Teilzeit, Zuverdiener in der Familie. Das kann ich für 75-90% unserer Erziehrinnen behaupten.

Wir hatten im Dezember 12 Bewerebungen+4 alte Initiativbewerbungen für 19,75Std/Woche für ne S8. Keine Bewerberin wohnte mehr als 20km entfernt! Das witzigste: 7 davon aus dem schönen Elternbeitragsfreiem RLP!

Aber wenn der TV-L eben nicht mit dem Markt mithalten kann oder will, dann ist das Unvermögen oder Unwillen.

Also hier schließen die Kindergärten, weil es an Personal fehlt. Unsere Stadt sucht derzeit 7 pädagogische Fachkräfte über die Agentur für Arbeit -TVöD.
Weitere 17 Stellen für pädagogische Fachkräfte sind über kirchliche / private Träger ausgeschrieben - Anlehnung an den TV-L. Daran sieht man wie es weitergeht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Euphyll am 04.02.2019 17:34
"Wir müssen Polizisten, Lehrer, Krankenpfleger besser bezahlen!!1!1" Nun, ihr die Politiker (insb. SPD), seid gewissermaßen Arbeitgeber bzw. Verhandlungsführer und könntet das umsetzen. Populismus nur den anderen vorzuwerfen, während man selbsiges betreibt, ist schon...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 04.02.2019 18:22
...und das als SPD-Politiker...

...wie "verkorkst" muss man eigentlich sein, um sich als Politiker wenigstens selbst ertragen zu können, wenn man dauernd irgendeinen Scheiss erzählt?.. 8)

Oh nein, du hast doch nicht etwa etwas gelernt hier? Diesen Mist müssen wir Randberliner und Brandenburger jeden Tag ertragen und es stinkt zum Himmel.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 04.02.2019 19:07
Und inwiefern ist staatliche Gendergaga- und Gleicheitsindoktrination da irgendwie vorteilhafter?

Aus meiner Sicht gibt's es da keine "Indoktrination", sondern ich halte es durchaus nicht für verkehrt, wenn Kinder pluralistische Sichtweisen vermittelt bekommen, in welchem Umfang und in welcher Art, ist streitbar. Grundsätzlich finde ich es allersdings nicht verkehrt.

Übrigens besteht natürlich auch die Gefahr, dass der Staat negativ Einfluss auf die Kinder nimmt, man denke nur an die NS-Zeit oder die DDR.

Ich sehe da keine pluralistischen Sichtweisen. Ich sehe faschistoide Ansätze zur Vermittlung grün-linker Denkweisen, siehe auch den „Warmer-Pulli-Tag“ in Düsseldorf oder Wasser sparen für die Sahel-Zone in den 90ern.

Zitat
Warum sollte ich den nach Einkommen festgelegten Höchstbeitragssatz zahlen, um dafür die gleiche bescheidene Leistung zu bekommen, wie Menschen, die wesentlich weniger Beiträge zahlen? Da zahle ich lieber mehr, weiß, daß das Geld meinem Kind zugute kommt und bestimme als Kunde die Leistung, für die ich zahlen möchte.

Nachvollziehbare Sichtweise. Grundsätzlich halte ich jedoch die soziale Durchmischung der verschiedenen Milieus nicht für verkehrt. Daher sollten die Kita-Beiträge sollten auf ein Minimum gesenkt werden, das würde  ich begrüßen.

Ich halte die allermeisten anderen Millieus für keinen adäquaten Umgang für meine Tochter.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Uschi am 04.02.2019 19:11
Oh weh, immer das gleiche Drehbuch
Erste Runde: Alle Forderungen der Gewerkschaften werden demonstrativ abgelehnt.
Die Gewerkschaften sind empört. Der Tiger knurrt.
Zweite Runde: Alle Forderungen werden noch demonstrativer abgelehnt.
Die Gewerkschaften sind noch empörter. Der Tiger setzt zum Sprung an.
Erster Warnstreik mit gratis Kaffee, belegten Brötchen und der unvermeidlichen Sambatruppe. Die Phrasendreschmaschinenen laufen heiß. Eisernes Durchhaltevermögen der Gewerkschafts-Unterhändler wird beschworen.
Zweiter Warnstreik mit gratis Brötchen und belegten Kaffee. Die Sambatruppe ist auch wieder da.
Dritte Verhandlungsrunde: Der Tiger ist als Bettvorleger gelandet.
Letzte Phase: Das lausige Ergebnis wird schön gerechnet und als alternativlos dargestellt. EGO bleibt so wie sie ist. Erzwingungsstreiks will man nicht. Macht ja doch keiner mit. Die Basis stimmt ab und damit zu.  Wenigstens war das Wetter schön beim Streiken. Und die Samba-Truppe war mal wieder auch nicht schlecht. Man sieht sich wieder in zwei Jahren.
Zu guter Letzt: Das Ergebnis wird auf die Beamten übertragen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 04.02.2019 19:15
Tiger?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 04.02.2019 20:22
Ich habe eben gerade meine Kündigung bei ver.di verfasst. Da kann man nur ganz anachronistisch per Post kündigen laut Satzung. Kein Fax, keine E-Mail. Und dann auch nur mit drei Monaten Vorlaufzeit zum Ende des Quartals.

Egal. Zum Ende Juni können sie andere verarschen. Und die wundern sich, warum da keiner mitmachen will.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 04.02.2019 20:27
Und in der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber wieder kein Angebot mitgebracht. Wieder alles schön herauszögern und einfach nichts machen....

... eine besondere Wertschätzung der Beschäftigten
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 04.02.2019 20:29
Von denen sitzt keiner am Tisch - und nur ein winziger Bruchteil wird von einigen Anwesenden vertreten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 04.02.2019 20:33
Und in der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber wieder kein Angebot mitgebracht. Wieder alles schön herauszögern und einfach nichts machen....

... eine besondere Wertschätzung der Beschäftigten

Das ist mir persönlich egal. Wenn ich der Arbeitgeber wäre, würde ich genauso handeln. Allerdings zeigt ver.di ja keinerlei Zähne. Ich hätte denen gedroht bis aufs Blut. Endlich mal wochenlange Streiks bis sich etwas bewegt. Aber darauf können wir lange warten. Von Herrn Kollatz kam doch bisher nur Dünnschiss. Daraus hätte man so viel drehen können, aber stattdessen spielen die lieber Billard mit ihren Eiern.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 04.02.2019 20:50
Ich hätte denen gedroht bis aufs Blut. Endlich mal wochenlange Streiks bis sich etwas bewegt.

Lächerlich- womit denn ? Und wohin wochenlange Streiks führen können - ohne eine breite Unterstützung  der Öffentlichkeit - hat ja eindrucksvoll der sog. Kitastreik 2015 gezeigt.

Wobei man den ErzieherInnen ja mittlerweile raten sollte, auf Haushaltshilfe umzuschulen, wenn dabei mehr zu verdienen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 04.02.2019 21:01
Ich hätte denen gedroht bis aufs Blut. Endlich mal wochenlange Streiks bis sich etwas bewegt.

Lächerlich- womit denn ? Und wohin wochenlange Streiks führen können - ohne eine breite Unterstützung  der Öffentlichkeit - hat ja eindrucksvoll der sog. Kitastreik 2015 gezeigt.

Mit Hirn an die Sache rangehen. Die Kitas müssen z.B. gar nicht wochenlang bestreikt werden. Außerdem könnte man das eine Mal Eier in der Hose haben und sie wenigstens einmal nicht zwischen die Arschbacken klemmen. Was juckt mich, was andere über mich als öDler denken? Ich sage meine Meinung offen und frei.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 04.02.2019 21:06

Mit Hirn an die Sache rangehen. Die Kitas müssen z.B. gar nicht wochenlang bestreikt werden. Außerdem könnte man das eine Mal Eier in der Hose haben und sie wenigstens einmal nicht zwischen die Arschbacken klemmen.

Es ist noch nicht zu spät- sprechen Sie Ihre Kollegen an und berichten Sie, wie viele Sie überzeugen konnten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 04.02.2019 21:09
Für eine erweiterte EGO für die EG >=10 und endlich mal eine Lohnerhöhung, die den Namen auch verdient, würden meine Kollegen (sonstige Beschäftigte) geschlossen streiken. Gern wochenlang.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 04.02.2019 21:19
Für eine erweiterte EGO für die EG >=10 und endlich mal eine Lohnerhöhung, die den Namen auch verdient, würden meine Kollegen (sonstige Beschäftigte) geschlossen streiken. Gern wochenlang.

... dafür müßten aber auch die Kollegen der Kollegen der Kollegen der Kollegen streikbereit sein- sind sie aber nicht. Wie das funktioniert, kann man z.B. bei den Beschäftigten der Geld- und Wertdienste erfragen.Dann gibt es auch Lohnerhöhungen, die den Namen verdient.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 04.02.2019 21:19
Im Kern kann man es so sehen, wie du es sagst, und die Gefahr ist sicher da.
Als würde das anders laufen in der Privatisierung der Bildung...
aber ja, da eben mindestens einer neben den Privaten noch da wäre: der Staat als Bildungsanbieter.

Und zum zweiten, ich kenne neben Google, Amazon,... noch andere Nischenanbieter, die ich Nutze.

Ja solange der Staat noch das Monopol darauf hat. Aber wenn so viel staatliche Gewalt outgesourct wird, desto mehr Macht hat das Unternehmen seine Interessen durchzusetzen.
Ich seh das ja schon in anderen Bereichen, da stellt der "Staat" nur ein Bruchteil der eigenen Mitarbeiter zu den gesamten Personal einer Liegenschaft.

Ich sehe da zunehmend die Gefahr, dass die Unternehmerinteressen vorang zu den eigentlichen staatlichen Interessen haben.
Das sehe ich als Steuerzahler und als Bürger natürlich kritisch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 04.02.2019 21:22
... dafür müßten aber auch die Kollegen der Kollegen der Kollegen der Kollegen streikbereit sein- sind sie aber nicht. Wie das funktioniert, kann man z.B. bei den Beschäftigten der Geld- und Wertdienste erfragen.Dann gibt es auch Lohnerhöhungen, die den Namen verdient.

Das ist doch nicht meine Aufgabe andere zu überzeugen. Das ist nochmal die verdammte ***aufgabe einer Gewerkschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 04.02.2019 21:30
Das ist doch nicht meine Aufgabe andere zu überzeugen. Das ist nochmal die verdammte ***aufgabe einer Gewerkschaft.

Schade- aber 2% Lohnerhöhung ist ja auch etwas + 1% gesp. Gewerkschaftsbeitrag = 3% für Sie.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: LehrerBW am 05.02.2019 04:02
Eine kurze Verständnisfrage bezüglich brutto/netto Erhöhung.
Ich glaube es war Lothar, der sagte, dass bei ihm 2% Inflation netto 60 Euro wären und er um die 60 Euro netto mehr zu bekommen er eine Erhöhung von 2,8% brutto bräuchte.

Bei mir wären 2% netto auch 62 Euro, aber um auf die zu kommen reicht es bei mir wenn das Gehalt brutto nur um 2,2 % steigt.
Liegt das daran dass ich Beamter bin oder an meiner Steuerklasse IV, dass eigentlich selbst bei einer moderaten Erhöhung in meinen Augen doch gut was bei rumkommt?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 05.02.2019 06:21
Eine kurze Verständnisfrage bezüglich brutto/netto Erhöhung.
Ich glaube es war Lothar, der sagte, dass bei ihm 2% Inflation netto 60 Euro wären und er um die 60 Euro netto mehr zu bekommen er eine Erhöhung von 2,8% brutto bräuchte.

Bei mir wären 2% netto auch 62 Euro, aber um auf die zu kommen reicht es bei mir wenn das Gehalt brutto nur um 2,2 % steigt.
Liegt das daran dass ich Beamter bin oder an meiner Steuerklasse IV, dass eigentlich selbst bei einer moderaten Erhöhung in meinen Augen doch gut was bei rumkommt?

Vermutlich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 05.02.2019 07:49
Ich habe eben gerade meine Kündigung bei ver.di verfasst. Da kann man nur ganz anachronistisch per Post kündigen laut Satzung. Kein Fax, keine E-Mail. Und dann auch nur mit drei Monaten Vorlaufzeit zum Ende des Quartals.

Egal. Zum Ende Juni können sie andere verarschen. Und die wundern sich, warum da keiner mitmachen will.

...dann kannst du schon mal auf die "Drückerkolonne" warten, die dich doch noch mal überzeugen will... ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TheITGuy am 05.02.2019 08:45
Bei mir wären 2% netto auch 62 Euro, aber um auf die zu kommen reicht es bei mir wenn das Gehalt brutto nur um 2,2 % steigt.
Liegt das daran dass ich Beamter bin oder an meiner Steuerklasse IV, dass eigentlich selbst bei einer moderaten Erhöhung in meinen Augen doch gut was bei rumkommt?

Auch bei einem TB können die 2,2% reichen, es kann aber auch viel mehr als 2,6% notwendig sein, um am Ende netto 2,0% zu haben.

Bis zur Bemessungsgrenze wächst die Belastung der Sozialversicherung propotional mit, daher ist hier besondersder Grenzsteuersatz wichtig, da die Steuerlast ja bekanntlich progressiv ansteigt.

Ohne die persönliche Steuerlast zu kennen, ist eine Berechnung, wieviel Erhöhung brutte es braucht um auf einen bestimmten Betrag netto zu kommen, nicht möglich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 05.02.2019 09:16
Das ist doch nicht meine Aufgabe andere zu überzeugen. Das ist nochmal die verdammte ***aufgabe einer Gewerkschaft.

Schade- aber 2% Lohnerhöhung ist ja auch etwas + 1% gesp. Gewerkschaftsbeitrag = 3% für Sie.
Da der Gewerkschaftsbeitrag vom Netto abgezogen wird, als Sonderausgaben, je nach Fall anders, in der Steuererklärung abgesetzt werden kann , ist der Zugewinn (Bruttobezogen) sogar höher wie 1%.
Brutto
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 05.02.2019 09:42
Ist sowieso ein Witz, das der Beitrag vom Brutto berechnet aber vom Netto abgezogen wird...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 05.02.2019 09:57
Ist sowieso ein Witz, das der Beitrag vom Brutto berechnet aber vom Netto abgezogen wird...
Nein, es ist schlicht einfacher. Jede Privat-Versicherung macht es nicht anders.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Icke am 05.02.2019 11:24
Eine kurze Verständnisfrage bezüglich brutto/netto Erhöhung.
Ich glaube es war Lothar, der sagte, dass bei ihm 2% Inflation netto 60 Euro wären und er um die 60 Euro netto mehr zu bekommen er eine Erhöhung von 2,8% brutto bräuchte.

Bei mir wären 2% netto auch 62 Euro, aber um auf die zu kommen reicht es bei mir wenn das Gehalt brutto nur um 2,2 % steigt.
Liegt das daran dass ich Beamter bin oder an meiner Steuerklasse IV, dass eigentlich selbst bei einer moderaten Erhöhung in meinen Augen doch gut was bei rumkommt?

Natürlich liegt das daran, als Beamter zahlst du keine Sozialabgaben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 05.02.2019 14:51
Ich finde den Vergleich zwischen TVöD und TV-L, den es jetzt auf der Seite der Tarifrunde, doch sehr deutlich, wie schlecht der TV-L gegenüber seiner unmittelbaren Konkurrenz zahlt.

http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/tr/2019/
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: LehrerBW am 05.02.2019 14:54
Eigentlich ist es unfair das Ergebnis der Tarifverhandlungen auf die Beamten zu übertragen da wesentlich mehr netto bei uns rumkommt aber wir der größte Hindernisfaktor für nen guten Abschluss für die Tarifbeschäftigten sind.
Müsste eigentlich getrennt verhandelt werden.
Würde aber wohl der GEW das Genick brechen :/
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: bigbroen am 05.02.2019 15:11
Hat deine PKV nicht ihre Beiträge erhöht. Die nächste Erhöhung kommt bestimmt auch bald. Dann ist Netto bald Null.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 05.02.2019 15:15
Ich halte die allermeisten anderen Millieus für keinen adäquaten Umgang für meine Tochter.
Uneingeschränkte Zustimmung.  ;D
Und von Kerlen wie Papa auch fern halten !! ;D ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 05.02.2019 16:28
Eigentlich ist es unfair das Ergebnis der Tarifverhandlungen auf die Beamten zu übertragen da wesentlich mehr netto bei uns rumkommt aber wir der größte Hindernisfaktor für nen guten Abschluss für die Tarifbeschäftigten sind.
Müsste eigentlich getrennt verhandelt werden.
Würde aber wohl der GEW das Genick brechen :/
Danke für die Solidarität. Die Übertragung der allgemeinen Erhöhung auf die Beamten finde ich persönlich ganz o.k. Zuvor müssen aber bereits errreichte strukturellen Vorteile des Beamtentums auf die TB übertragen werden, z.b. die Paralleltabelle oder die stufengleiche Höhergruppierung. Darauf zu verzichten, um stattdessen einen höheren allgemeinen Zugewinn für beide Beschäftigtengruppen zu erzielen, wäre in der Tat unfair.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 05.02.2019 16:40
Ich sehe da keine pluralistischen Sichtweisen. Ich sehe faschistoide Ansätze zur Vermittlung grün-linker Denkweisen, siehe auch den „Warmer-Pulli-Tag“ in Düsseldorf oder Wasser sparen für die Sahel-Zone in den 90ern.

Vielleicht bin ich "grün-links" zu stark indoktriniert, aber ich sehe da keine "faschistoiden" Tendenzen.

Ich halte die allermeisten anderen Millieus für keinen adäquaten Umgang für meine Tochter.

Touché.  8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 05.02.2019 17:15
Ich sehe da keine pluralistischen Sichtweisen. Ich sehe faschistoide Ansätze zur Vermittlung grün-linker Denkweisen, siehe auch den „Warmer-Pulli-Tag“ in Düsseldorf oder Wasser sparen für die Sahel-Zone in den 90ern.

Vielleicht bin ich "grün-links" zu stark indoktriniert, aber ich sehe da keine "faschistoiden" Tendenzen.

Du siehst also keine Ansätze einer kulturstiftenden irrationalen weltlichen Ersatzreligion, die sich in alle Lebensbereiche drängt, wenn man im Winter die Heizung abstellt und die Kinder in dicke Pullover zwängt oder ihnen einredet, daß sie besser duschen statt baden sollten, weil die Menschen in der Sahel-Zone zu wenig Wasser haben? Das ist doch die Übertragung frühkarmelitischer oder albigensischer Prinzipien nicht bloß auf die kultische Organisation, sondern auf die Gesamtgesellschaft aus ähnlich irrationalen Erwägungen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 05.02.2019 17:45
Ich sehe da keine pluralistischen Sichtweisen. Ich sehe faschistoide Ansätze zur Vermittlung grün-linker Denkweisen, siehe auch den „Warmer-Pulli-Tag“ in Düsseldorf oder Wasser sparen für die Sahel-Zone in den 90ern.

Vielleicht bin ich "grün-links" zu stark indoktriniert, aber ich sehe da keine "faschistoiden" Tendenzen.

Du siehst also keine Ansätze einer kulturstiftenden irrationalen weltlichen Ersatzreligion, die sich in alle Lebensbereiche drängt, wenn man im Winter die Heizung abstellt und die Kinder in dicke Pullover zwängt oder ihnen einredet, daß sie besser duschen statt baden sollten, weil die Menschen in der Sahel-Zone zu wenig Wasser haben? Das ist doch die Übertragung frühkarmelitischer oder albigensischer Prinzipien nicht bloß auf die kultische Organisation, sondern auf die Gesamtgesellschaft aus ähnlich irrationalen Erwägungen.

Leute, Ihr seid so was von Off-Topic....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 05.02.2019 17:50
Das ist unzutreffend. Die Frage, ob die Vergütung von Erziehern im öD im allgemeinen und im TV-L im speziellen über-, unterdurchschnittlich oder durchschnlittlich ist und ob dies jeweils entweder wünschenswert, nicht wünschenswert oder gar notwendig ist, halte ich für wesentliches Element dieser Tarifrunde.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 05.02.2019 17:53
Herr Kollatz hat die Marschrichtung doch nun längst vorgegeben. Es gibt zu viele von uns, daher gibts auch nicht mehr Kohle. Ein paar Brocken vielleicht, um die sich ein paar arme Geister streiten. Mehr nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 05.02.2019 19:35
Du siehst also keine Ansätze einer kulturstiftenden irrationalen weltlichen Ersatzreligion, die sich in alle Lebensbereiche drängt, wenn man im Winter die Heizung abstellt und die Kinder in dicke Pullover zwängt oder ihnen einredet, daß sie besser duschen statt baden sollten, weil die Menschen in der Sahel-Zone zu wenig Wasser haben? Das ist doch die Übertragung frühkarmelitischer oder albigensischer Prinzipien nicht bloß auf die kultische Organisation, sondern auf die Gesamtgesellschaft aus ähnlich irrationalen Erwägungen.

...Oh mein Gott....Er ist wieder zu uns herabgestiegen und beglückt uns mit seinen philosophischen Ergüssen... ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: BeamterBR am 05.02.2019 19:44
Eigentlich ist es unfair das Ergebnis der Tarifverhandlungen auf die Beamten zu übertragen da wesentlich mehr netto bei uns rumkommt aber wir der größte Hindernisfaktor für nen guten Abschluss für die Tarifbeschäftigten sind.
Müsste eigentlich getrennt verhandelt werden.
Würde aber wohl der GEW das Genick brechen :/
Danke für die Solidarität. Die Übertragung der allgemeinen Erhöhung auf die Beamten finde ich persönlich ganz o.k. Zuvor müssen aber bereits errreichte strukturellen Vorteile des Beamtentums auf die TB übertragen werden, z.b. die Paralleltabelle oder die stufengleiche Höhergruppierung. Darauf zu verzichten, um stattdessen einen höheren allgemeinen Zugewinn für beide Beschäftigtengruppen zu erzielen, wäre in der Tat unfair.

Ich meine es hier auch schon mal gelesen zu haben aber ergänzend auch noch mal für sie:

Verdi kann NICHT und verhandelt auch NICHT die Besoldungserhöhung der Beamten. Ebenso wenig wie die Arbeitgebervertreter dazu berechtigt sind diese zu verhandeln. Die Besoldung der Beamten wird von den Landesparlamenten beschlossen und unterliegt der gerichtlichen Kontrolle. Eine Rolle bei der gerichtlichen Überprüfung der verfassungsgemäßen Besoldung spielt die tarifliche Entwicklung. Die wirkungsgleiche Übertragung zu fordern ist genauso wie Frieden für Syrien zu fordern. Für die Verhandlungen ohne Belang. Das die Arbeitgebervertreter eine Übertragung auf die Beamten berücksichtigen müssen ist aufgrund der Rechtssprechung bei Verhandlungen immer der Fall. Ob Verdi das nun fordert oder nicht ist dabei ohne Belang. Für die Beamten wird nicht verhandelt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 05.02.2019 21:42
Hat deine PKV nicht ihre Beiträge erhöht. Die nächste Erhöhung kommt bestimmt auch bald. Dann ist Netto bald Null.
Nö meine ist stabil. und damit habe ich ja sogar eine Reallohnsteigerung durch die fehlende Erhöhung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 05.02.2019 21:45
Für die Beamten wird nicht verhandelt.
Richtig, aber sie beeinflussen die Verhandlung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 05.02.2019 22:37

Verdi kann NICHT und verhandelt auch NICHT die Besoldungserhöhung der Beamten.
Das stimmt formal, im Wesen ist es aber falsch und wird nicht richtiger bei Wiederholung. Beamte und TBs werden aus dem selben Topf, nämlich den  Steuereinnahmen bezahlt. Wenn da für die TBs zu viel rausgenommen wird, bleibt für die Beamten nicht die gleiche Menge übrig. Das bringt Gewerkschaften in die Zwickmühle, die sowohl TBs als auch Beamte vertreten, wie die GEW. Fordern sie zuviel für die TBs verprellen sie ihre verbeamteten Mitglieder.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 06.02.2019 07:26
Fordern sie zuviel für die TBs verprellen sie ihre verbeamteten Mitglieder.
Und deswegen sollten alle TB aus solchen Gewerkschaften austreten und fordern, dass diese sich nicht am Verhandlungstische begeben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 06.02.2019 07:48
Ob eine solche „Gewerkschaft“ überhaupt eine Gewerkschaft ist? Das BVerfG hat ja schließlich das Merkmal der Gegnerfreiheit nicht auf AG als Gegner beschränkt, sondern allgemein „soziale Gegenspieler“ angeführt. Bei unterschiedlichen und möglicherweise gegensätzlichen Interessenlagen dieser Gruppen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 06.02.2019 10:01
Eigentlich ist es unfair das Ergebnis der Tarifverhandlungen auf die Beamten zu übertragen da wesentlich mehr netto bei uns rumkommt aber wir der größte Hindernisfaktor für nen guten Abschluss für die Tarifbeschäftigten sind.
Müsste eigentlich getrennt verhandelt werden.
Würde aber wohl der GEW das Genick brechen :/
Danke für die Solidarität. Die Übertragung der allgemeinen Erhöhung auf die Beamten finde ich persönlich ganz o.k. Zuvor müssen aber bereits errreichte strukturellen Vorteile des Beamtentums auf die TB übertragen werden, z.b. die Paralleltabelle oder die stufengleiche Höhergruppierung. Darauf zu verzichten, um stattdessen einen höheren allgemeinen Zugewinn für beide Beschäftigtengruppen zu erzielen, wäre in der Tat unfair.

Ich meine es hier auch schon mal gelesen zu haben aber ergänzend auch noch mal für sie:

Verdi kann NICHT und verhandelt auch NICHT die Besoldungserhöhung der Beamten. Ebenso wenig wie die Arbeitgebervertreter dazu berechtigt sind diese zu verhandeln. Die Besoldung der Beamten wird von den Landesparlamenten beschlossen und unterliegt der gerichtlichen Kontrolle. Eine Rolle bei der gerichtlichen Überprüfung der verfassungsgemäßen Besoldung spielt die tarifliche Entwicklung. Die wirkungsgleiche Übertragung zu fordern ist genauso wie Frieden für Syrien zu fordern. Für die Verhandlungen ohne Belang. Das die Arbeitgebervertreter eine Übertragung auf die Beamten berücksichtigen müssen ist aufgrund der Rechtssprechung bei Verhandlungen immer der Fall. Ob Verdi das nun fordert oder nicht ist dabei ohne Belang. Für die Beamten wird nicht verhandelt.

Diese Darstellung ist schlicht falsch - es geht bei den Verhandlungen in jeder Runde IMMER auch um die Beamten. Ich war bei den letzten beiden Verhandlungen selbst anwesend und kann Ihnen versichern die Beamten waren und sind stets Thema denn (wie sie selbst erklärt haben) die tarifliche Entwicklung hat immer auch mit der Beamtenbesoldung zu tun.
Deswegen sitzt der dbb auch mit am Tisch!
Und solange die Gewerkschaften die Übertragung fordern wird die Politik dem gerne entsprechen (natürlich nur hinter vorgehaltener Hand), da hier der Grundsatz gilt: Aber zu viel für die Tarifbeschäftigten darfs nicht sein weil finanziell sonst nicht übertragbar auf die Beamten. Vor allem für die GEW ist die Verzahnung mit "grün-rot" auf politisch wie personeller Ebene Lebensnotwendig, und bei Verdi sieht es wenig besser aus. 

Nochmal: 2017 fiel in den TV der Satz:
"Wir können über eine weitere Erhöhung der Entgelttabelle verhandeln, allerdings nur wenn sie auf die Forderung "Übertragung für die Beamten" verzichten".
Antwort der GEW: "Dann können wir zumachen!"

Huic nihil addendum est

 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 06.02.2019 10:07
Der dbb sitzt mit am Tisch, weil er die gewerkschaftliche Vertretung nicht unwesentlich vieler TB ist. Und am Verhandlungstisch sitzt niemand, der eine Übertragung auf die Beamten zusagen könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schmitti am 06.02.2019 11:02
Ich war bei den letzten beiden Verhandlungen selbst anwesend
Können Sie dann etwas zu der Aussage von Kollatz sagen, wonach "immer in den ersten beiden Verhandlungsrunden die Themen festgelegt und durchgesprochen" wurden und erst in der dritten Verhandlungsrunde wirklich versucht wurde, "zu einem Paket zu kommen".
Wie passt dieser offenbar feststehende Ablauf mit den gewerkschaftlichen Äußerungen und Aktionen zusammen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 06.02.2019 12:35
"Die dritte Runde ist für Ende dieses Monats geplant. Eine mögliche Einigung soll dann auf die rund 2,3 Millionen Beamten und Versorgungsempfänger in der Ländern und Kommunen übertragen werden."

Ganzer Text hier:
https://www.sr.de/sr/sr3/themen/politik_wirtschaft/zweite_tarifrunde_laender100.html

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 06.02.2019 14:47
Der dbb sitzt mit am Tisch, weil er die gewerkschaftliche Vertretung nicht unwesentlich vieler TB ist. Und am Verhandlungstisch sitzt niemand, der eine Übertragung auf die Beamten zusagen könnte.

...genau! ...deswegen sitzt ja auch dbb beamtenbund und tarifunion als dachbverband und nicht der DBB am Tisch
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 06.02.2019 14:49
"Die dritte Runde ist für Ende dieses Monats geplant. Eine mögliche Einigung soll dann auf die rund 2,3 Millionen Beamten und Versorgungsempfänger in der Ländern und Kommunen übertragen werden."

Ganzer Text hier:
https://www.sr.de/sr/sr3/themen/politik_wirtschaft/zweite_tarifrunde_laender100.html

...das ist der kleine aber feine Unterschied ziwschen soll und wird...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 06.02.2019 14:54
Der dbb sitzt mit am Tisch, weil er die gewerkschaftliche Vertretung nicht unwesentlich vieler TB ist. Und am Verhandlungstisch sitzt niemand, der eine Übertragung auf die Beamten zusagen könnte.

...genau! ...deswegen sitzt ja auch dbb beamtenbund und tarifunion als dachbverband und nicht der DBB am Tisch

Unfug, das ist beides dasselbe. §1 Abs. 1 der Satzung lautet:

"Der DBB - Beamtenbund und Tarifunion - ist die Spitzenorganisation der Gewerkschaften und Verbände des öffentlichen Dienstes und des privaten Dienstleistungssektors in Deutschland. Er kann die Kurzbezeichnung DBB führen."
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 06.02.2019 15:16
Ich kann mich erinnern, das die Ministerpräsidentin von NRW, Frau Kraft, ein Gesetz durchgebracht hat, welches zwei Nullrunden für Beamte ab, ich glaube, A13 vorsah. Die Begründung lautete u.a. „Anpasung an die Gehälter der Angestellten.
Diese „Nullvariante“ wurde vom Verfassungsgerichtshof NRW gekippt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 06.02.2019 15:37
..das betraf nicht nur ab A13 sondern ich glaube ab A11 sollte es erhebliche zeitliche Verzögerungen und finanzielle Abschläge geben ...

die Quittung bekam die von Kraft geführten SPD-Regierung dann bei der nächsten Wahl, als die Beamten mit den Füßen abstimmten... 8) 8) 8)

...seitdem übernehmen die Landesparlamente die Gesetzesvorlage mit Übernahme des Tarifergebnis auf die Beamten in schöner Regelmässigkeit... :P
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 06.02.2019 15:54
Vielleicht werden es auch nur knapp oberhalb von 0% als Erhöhung. Da werden unsere Teddybärschmeißer richtig blöd glotzen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 06.02.2019 16:45
Du siehst also keine Ansätze einer kulturstiftenden irrationalen weltlichen Ersatzreligion, die sich in alle Lebensbereiche drängt, wenn man im Winter die Heizung abstellt und die Kinder in dicke Pullover zwängt oder ihnen einredet, daß sie besser duschen statt baden sollten, weil die Menschen in der Sahel-Zone zu wenig Wasser haben? Das ist doch die Übertragung frühkarmelitischer oder albigensischer Prinzipien nicht bloß auf die kultische Organisation, sondern auf die Gesamtgesellschaft aus ähnlich irrationalen Erwägungen.

Tatsächlich sehe ich das nicht so. Unsere, vor allem im TV-L, schlecht bezahlten Erzieher/-innen sind keine Politkommissare, die den Kindern eine Ideologie einimpfen sollen. Aus meiner Sicht tun sie das auch nicht.

Dass sie auf Umweltverschmutzungen hinweisen oder die multikulturelle Vielseitigkeit finde ich insoweit nicht schlimm, da aus meiner Sicht dies durchaus die Realität abbildet. Natürlich ist es logisch betrachtet völliger Unsinn, ob das Kind duscht oder badet, das Kind in der Sahelzone wird davon auch nicht mehr oder weniger Wasser haben. Allerdings ist es nicht von der Hand zu weisen, dass auch der Einzelne hier Möglichkeiten hat, z. B. der Verzicht - soweit wie möglich - auf Plastikverpackungen und dadurch umwelterhaltendes Verhalten an den Tag legen kann. Um dies Kinder bewusst zu machen, kann diese "lieber duschen als baden"-Idee hilfreich sein, eine darüber hinausgehende Sinnhaftigkeit ist eher nicht zu sehen.

Jedenfalls die von dir betonten religiösen Prinzipien aus irrationalen Gründen würde ich hier niemanden unterstellen, da es nunmal auch Fakt ist, dass der Mensch die Umwelt verändert, wobei die Folgen schwer abzuschätzen sind. Das sollen mal die nach TVöD besser bezahlten Angestellten des Bundesumweltamtes erforschen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 06.02.2019 16:57
Du beschreibst doch gerade in Deinem Beitrag Praktiken, die Wesensmerkmal von Religion sind: irrationale Rituale (Warmer-Pulli-Tag, duschen für die Sahel-Zone), um in einem geschlossenen Glaubensmythos eine Wirkung zu erzielen, die in keinem Zusammenhang zum Ritual steht. Das ist nichts anderes als beten für den Frieden, opfern, um Odins Wohlwollen zu erringen oder arm sein, weil Jesus arm war, um Gott zu gefallen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 06.02.2019 18:14
Du beschreibst doch gerade in Deinem Beitrag Praktiken, die Wesensmerkmal von Religion sind: irrationale Rituale (Warmer-Pulli-Tag, duschen für die Sahel-Zone), um in einem geschlossenen Glaubensmythos eine Wirkung zu erzielen, die in keinem Zusammenhang zum Ritual steht. Das ist nichts anderes als beten für den Frieden, opfern, um Odins Wohlwollen zu erringen oder arm sein, weil Jesus arm war, um Gott zu gefallen.

Das ist off-Topic. Die Rubrik "Vorurteile und Fake-News" befindet sich weiter hinten im Netz.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 06.02.2019 18:17
Weißt Du, was off topic ist? Ständige Nervbeiträge, weil Dir etwas aufgrund Deines begrenzten Horizonts als off topic erscheint.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 06.02.2019 19:54
So, um mal wieder zum Thema zurückzukommen, Kollatz hat heute in der Berliner Abendschau mal einen kleinen Einblick in das Prozedere der Verhandlungen gegeben und geäußert, dass er hofft in den jetzigen 2 Verhandlungstagen einmal durch alle Verhandlungsthemen durchzukommen. Interessant in dem Bericht fand ich, dass die Tarifgemeinschaft der Länder mit den entsprechenden Mitgliedern ebenfalls vor Ort ist, parallel zu den Verhandlungen ebenfalls tagt. Beschlüsse, so Kollatz, könnten auch dort unmittelbar getroffen werden. 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 06.02.2019 20:52
Ich war bei den letzten beiden Verhandlungen selbst anwesend
Können Sie dann etwas zu der Aussage von Kollatz sagen, wonach "immer in den ersten beiden Verhandlungsrunden die Themen festgelegt und durchgesprochen" wurden und erst in der dritten Verhandlungsrunde wirklich versucht wurde, "zu einem Paket zu kommen".
Wie passt dieser offenbar feststehende Ablauf mit den gewerkschaftlichen Äußerungen und Aktionen zusammen?

Gar nicht - aber wenn der Kaffeegenuss vorrangig ist und die Frage: "Wo bleibt der Kuchen" nach weniger als 20 Minuten gestellt wird bleibt einem die Spucke weg (oder soe kommt wieder mit dem Kuchen).
Im Ernst: Erstmal schaun ob die Gewerkschaften überhaupt wen auf die Straße bekommen, die Länder lassen sich das dann statistisch errechnen ob überhaupt mit "echten" Streiks zu rechnen ist (das machen externe Berater) und entsprechend dieser Statisktik wird um 0,5 - 0,7% hoch oder runtergerechnet was das geplante Angebot von 1,9% angeht (ups ich habs verraten).

Die Gewerkschaften wieder errechnen (selbst ohne Berater) was sie ein Streik kosten würde und ob er überhaupt sinnvoll erscheint und dann wird sich getroffen. Einziger Hoffnungsschimmer: Es ist Bsirskes letzte Verhandlung - er wird seine Karriere irgendwie krönen wollen, und dafür hällt die LEGO einfach nicht her.
Lassen wir uns überraschen.

Der dbb sitzt mit am Tisch, weil er die gewerkschaftliche Vertretung nicht unwesentlich vieler TB ist. Und am Verhandlungstisch sitzt niemand, der eine Übertragung auf die Beamten zusagen könnte.
Stimmt zusagen nicht, aber massiven Einfluss nehmen - die Staatssekretäre sitzen an den Verhandlungstagen nicht umsonst länger in den Ministerien - da wird sehr schnell und sehr intensiv Rücksprache mit den Leistungsträgern der Landesregierungen gesprochen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 06.02.2019 21:07
Due derlei auch nicht zusagen können.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 06.02.2019 22:05
Im Ernst: Erstmal schaun ob die Gewerkschaften überhaupt wen auf die Straße bekommen, die Länder lassen sich das dann statistisch errechnen ob überhaupt mit "echten" Streiks zu rechnen ist (das machen externe Berater) und entsprechend dieser Statisktik wird um 0,5 - 0,7% hoch oder runtergerechnet was das geplante Angebot von 1,9% angeht (ups ich habs verraten).

Die Gewerkschaften wieder errechnen (selbst ohne Berater) was sie ein Streik kosten würde und ob er überhaupt sinnvoll erscheint und dann wird sich getroffen.

Tja - da wird´s wohl bei der überragenden Bereitschaft der TBs mal wieder auf 2,0% hinauslaufen .Aber für´s Nichtstun - immerhin.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 06.02.2019 22:10
Typisches Henne-Ei-Prinzip. Falls es gut läuft, kann ver.di sich auf die Schultern klopfen. Falls es schlecht läuft, sind die „unorganisierten“ TB‘s „schuld“.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 06.02.2019 22:41
Es geht nicht um Schuld - aber warum sollten die Arbeitgeber mehr rausrücken, als unbedingt notwendig - etwa aus Einsicht, wie so mancher hier glaubt?

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 07.02.2019 08:09
Es geht nicht um Schuld - aber warum sollten die Arbeitgeber mehr rausrücken, als unbedingt notwendig - etwa aus Einsicht, wie so mancher hier glaubt?
Ich glaube nicht, ich weiß, dass es solche Arbeitgeber gibt.
Meine bessere Hälfte hat so einen. Private Wirtschaftlicherkonzern.
Keine Lohnerhöhung in den letzten 18 Jahren die nicht zu einer Reallohnsteigerung geführt hat.
Jährlich schwankende Bonuszahlungen (zusätzlich zum fixum 13. Gehalt) zwischen 0,5 und 4 Monatsgehälter.

Alles ohne Gewerkschaft und Streiks.
(sie arbeitet in der Buchhaltung ...)

Die Antwort, warum der AG es macht? Sag du es mir!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 07.02.2019 08:19
Es geht nicht um Schuld - aber warum sollten die Arbeitgeber mehr rausrücken, als unbedingt notwendig - etwa aus Einsicht, wie so mancher hier glaubt?
Ich glaube nicht, ich weiß, dass es solche Arbeitgeber gibt.
Meine bessere Hälfte hat so einen. Private Wirtschaftlicherkonzern.
Keine Lohnerhöhung in den letzten 18 Jahren die nicht zu einer Reallohnsteigerung geführt hat.
Jährlich schwankende Bonuszahlungen (zusätzlich zum fixum 13. Gehalt) zwischen 0,5 und 4 Monatsgehälter.

Alles ohne Gewerkschaft und Streiks.
(sie arbeitet in der Buchhaltung ...)

Die Antwort, warum der AG es macht? Sag du es mir!

Ich glaube es geht hier um öffentliche Arbeitgeber, nicht um Private.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kingrakadabra am 07.02.2019 08:44
Es geht nicht um Schuld - aber warum sollten die Arbeitgeber mehr rausrücken, als unbedingt notwendig - etwa aus Einsicht, wie so mancher hier glaubt?
Ich glaube nicht, ich weiß, dass es solche Arbeitgeber gibt.
Meine bessere Hälfte hat so einen. Private Wirtschaftlicherkonzern.
Keine Lohnerhöhung in den letzten 18 Jahren die nicht zu einer Reallohnsteigerung geführt hat.
Jährlich schwankende Bonuszahlungen (zusätzlich zum fixum 13. Gehalt) zwischen 0,5 und 4 Monatsgehälter.

Alles ohne Gewerkschaft und Streiks.
(sie arbeitet in der Buchhaltung ...)

Die Antwort, warum der AG es macht? Sag du es mir!

Ich glaube es geht hier um öffentliche Arbeitgeber, nicht um Private.

Was ist denn ein "Private Wirtschaftlicherkonzern"?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 07.02.2019 09:07
Solche Arbeitgeber finde ich gut, sind aber leider nicht die Regel. Letztlich ist es in den Zeiten des Fachkräftemangels wichtig gutes Personel zu bekommen und auch zu halten. Und das geht eben nur über bestimmte Benefits und Wertschätzung für die geleistete Arbeit. Und bei beidem hakt es aus meiner Sicht im öffentlichen Dienst. Das geht los mit bei meinem Dienstgeber nicht verwendeten Zulagen, geht weiter bei der aus meiner Sicht mit sechs Erfahrungsstufen völlig aufgeblähten Entgelttabelle (wieso gibt es hier keine Verschlankung auf drei wie bei IG-Metall?) und zieht sich weiter bei Kleinigkeiten wie witzlosen Vermögenswirksamen Leistungen in Höhe von 6,65 Euro.

An Benefits wie Job-Bikes ist hier gar nicht zu denken und wird von unserem Dienstgeber komplett abgeblockt. Und dann wundern sich die Entscheidungsträger, wenn sich auf ausgeschriebene Stellen keine oder kaum passende Bewerber melden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 07.02.2019 09:21
Leider eine Unsitte, auch hier, wenn man keine Argumente hat, dann werden Schreib- oder Formulierungsfehler kritisiert. Wer das für sein Seelenfrieden braucht, bitte!

Zur Sache: Natürlich können die öffentlichen AG weiter nach dem Motto verfahren, wir geben nicht mehr und vorallem nicht ungefragt, als von den Gewerkschaften gefordert. Nur zeugt das eben nicht von Weitsicht. Das ist dann möglicherweise, was Teile in der Privatwirtschaft erkannt haben, nicht aber „der“ ÖD. In den kommenden Jahren gehen viele Kolleg*innen in den Ruhestand. Sieht man ansatzweise, dass der AG sich darüber Gedanken macht, wie die Verwaltung so aufgestellt wird, dass diese Lücken geschlossen werden? Ich sehe da nichts. Im Gegenteil, auch wenn es immer wieder wiederholt wird, auch vom derzeitigen Verhandlungsführer, dass der ÖD nicht mit der Privatwirtschaft konkurrieren kann, er muss es! Vielleicht ist nicht einmal so sehr nur das Geld das Thema, auch wenn es für alle das einfachste ist. Mit Blick nach Berlin, und da muss ich Amiga dann doch mal zustimmen, liegt in der Verwaltung einiges grundsätzliches im Argen. Bürogebäude, die runtergewirtschaftet sind, PC-Technik die veraltet und langsam ist, Personalausstattung die nicht dem Bedarf entspricht (Stichwort „Wachsende Stadt“), nur Beispiele. Und natürlich, die Bezahlung spielt dann doch eine Rolle. Klar ist, die AG werden nicht freiwillig mehr als 6 Prozent geben. Aber wie wäre es denn mit strukturellen Verbesserungen, oder das AG und Gewerkschaft zeigen, dass man in der Situation die derzeit besteht zur Abwechslung mal an einem Strang und vorallem in die gleiche Richtung zieht...!?

Ich bin gespannt...

So, und wer jetzt Fehler findet, der bekommt trotzdem kein Eis!

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 07.02.2019 09:32
Im TVÖD sind doch entsprechende Verbesserungen erzielt worden, ohne daß die Gewerkschaften dies gefordert hätten. Von den öffentlichen Arbeitgebern zu sprechen, ist also eher unpräzise.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 07.02.2019 10:02
Im TVÖD sind doch entsprechende Verbesserungen erzielt worden, ohne daß die Gewerkschaften dies gefordert hätten. Von den öffentlichen Arbeitgebern zu sprechen, ist also eher unpräzise.

Und dennoch fehlt es in den Städten auch Heute noch, gerade im Bereich der Bauingenieure und verwandter Berufe, massiv an kompetentem Personal. Ich war letzten Montag auf einem Treffen des Bauamtes & Liegenschaftsamtes Heilbronn mit den anliegenden Kreisbauämtern - das Ministerium für Verkehr BW war ebenfalls vertreten. Es herrscht Personalnot in den Rängen der Planer und Architekten wohin man schaut. Vor allem im Ministerium und den Kreisbauämtern. Projekte können nicht betreut, Arbeiten nicht begonnen, Abgenommen oder Ausgeschrieben werden. Statiker gibts kaum noch, Schlösser und Alte Bauten verfallen, nciht weil das Gelld fehlt sie instand zu halten sondern weil schlicht niemand da ist der die Projekte Leiten könnte.

Unter dieses Vorraussetzungen mussten die Städte handeln (und es wird nur gaaanz langsam besser) - aber das Land (verz. die Länder) sitzen das Problem einfach aus. Es fehlt an Päd. Personal weil die in den TVöD abwandern, an den Forschungseinrichtungen fehlt es an allem - direkte PW Konkurenz. Der Tag wird kommen an dem die Grundversorgung durch den Staat nicht mehr gewährleistet werden kann.
Wenn sich nichts ändert wird das sehr bald sein, aber da fehlt die Einsicht denn es wird nur in Legislaturperioden gedacht und wie viele Montblanc Stifte ich dieses Jahr wieder kostenlos abgreifen kann...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 07.02.2019 10:17

An Benefits wie Job-Bikes ist hier gar nicht zu denken und wird von unserem Dienstgeber komplett abgeblockt. Und dann wundern sich die Entscheidungsträger, wenn sich auf ausgeschriebene Stellen keine oder kaum passende Bewerber melden.

Zum Thema Jobrad bitte nochmal genau informieren. Da hakt es einzig und allein an der Bereitschaft der Gewerkschaft. Mehr Bevormundung geht nicht, als Verdi sich bei diesem Thema rausnimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: bigbroen am 07.02.2019 10:21
Nein. Nicht nur. Für die Beamten bekommen sie es auch nicht auf die Reihe. Bei den Angestellten fordert Verdi zurecht mehr Zuschüsse von den Ags.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 07.02.2019 10:28
Nein. Nicht nur. Für die Beamten bekommen sie es auch nicht auf die Reihe. Bei den Angestellten fordert Verdi zurecht mehr Zuschüsse von den Ags.

Mag sein. Mehr geht immer.
Es gibt aber ev. auch Mitarbeiter (ich unter anderem) die ein Jobrad Angebot ihres Arbeitgebers acuh in der jetzigen Form annehmen würden. Für diese Entscheidung brauche ich keinen dritten, dass kann ich schon ganz alleine.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 07.02.2019 10:37

An Benefits wie Job-Bikes ist hier gar nicht zu denken und wird von unserem Dienstgeber komplett abgeblockt. Und dann wundern sich die Entscheidungsträger, wenn sich auf ausgeschriebene Stellen keine oder kaum passende Bewerber melden.

Zum Thema Jobrad bitte nochmal genau informieren. Da hakt es einzig und allein an der Bereitschaft der Gewerkschaft. Mehr Bevormundung geht nicht, als Verdi sich bei diesem Thema rausnimmt.
Die Gewerkschaft verbietet es deinem Arbeitgeber?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 07.02.2019 10:46
Verdi verbietet es nicht, doch dieser vertritt folgende Meinung:

Erst wenn es im Tarifvertrag als Zulage steht wird er es anbieten, weil er keine Vorreiterrolle einnehmen möchte.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 07.02.2019 11:05
Verdi verbietet es nicht, doch dieser vertritt folgende Meinung:

Erst wenn es im Tarifvertrag als Zulage steht wird er es anbieten, weil er keine Vorreiterrolle einnehmen möchte.

Und das scheitert an...?

Für Alternativvorschläge wären mein Arbeitgeber und ich dankbar! Vielleicht hat jemand welche?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 07.02.2019 11:30
Im TVÖD sind doch entsprechende Verbesserungen erzielt worden, ohne daß die Gewerkschaften dies gefordert hätten. Von den öffentlichen Arbeitgebern zu sprechen, ist also eher unpräzise.

Und dennoch fehlt es in den Städten auch Heute noch, gerade im Bereich der Bauingenieure und verwandter Berufe, massiv an kompetentem Personal. Ich war letzten Montag auf einem Treffen des Bauamtes & Liegenschaftsamtes Heilbronn mit den anliegenden Kreisbauämtern - das Ministerium für Verkehr BW war ebenfalls vertreten. Es herrscht Personalnot in den Rängen der Planer und Architekten wohin man schaut. Vor allem im Ministerium und den Kreisbauämtern. Projekte können nicht betreut, Arbeiten nicht begonnen, Abgenommen oder Ausgeschrieben werden. Statiker gibts kaum noch, Schlösser und Alte Bauten verfallen, nciht weil das Gelld fehlt sie instand zu halten sondern weil schlicht niemand da ist der die Projekte Leiten könnte.

Unter dieses Vorraussetzungen mussten die Städte handeln (und es wird nur gaaanz langsam besser) - aber das Land (verz. die Länder) sitzen das Problem einfach aus. Es fehlt an Päd. Personal weil die in den TVöD abwandern, an den Forschungseinrichtungen fehlt es an allem - direkte PW Konkurenz. Der Tag wird kommen an dem die Grundversorgung durch den Staat nicht mehr gewährleistet werden kann.
Wenn sich nichts ändert wird das sehr bald sein, aber da fehlt die Einsicht denn es wird nur in Legislaturperioden gedacht und wie viele Montblanc Stifte ich dieses Jahr wieder kostenlos abgreifen kann...

Die Arbeitgeber werden weiterhin im großen Stil auf externe Unternehmen zurückgreifen. Soweit bis eben die "Macht" offensichtlicher bei den Unternehmern liegt.

Dann lernen unsere Kinder in der Schule, plump ausgedrückt, dass Wasser von Nestlé besser ist, dass Mautgebühren sein müssen obwohl Infrastruktur schlechter ist usw.

Das Bürgerinteresse sehe ich da in Gefahr und auch die Demokratie.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 07.02.2019 11:36
Im TVÖD sind doch entsprechende Verbesserungen erzielt worden, ohne daß die Gewerkschaften dies gefordert hätten. Von den öffentlichen Arbeitgebern zu sprechen, ist also eher unpräzise.

Und dennoch fehlt es in den Städten auch Heute noch, gerade im Bereich der Bauingenieure und verwandter Berufe, massiv an kompetentem Personal. Ich war letzten Montag auf einem Treffen des Bauamtes & Liegenschaftsamtes Heilbronn mit den anliegenden Kreisbauämtern - das Ministerium für Verkehr BW war ebenfalls vertreten. Es herrscht Personalnot in den Rängen der Planer und Architekten wohin man schaut. Vor allem im Ministerium und den Kreisbauämtern. Projekte können nicht betreut, Arbeiten nicht begonnen, Abgenommen oder Ausgeschrieben werden. Statiker gibts kaum noch, Schlösser und Alte Bauten verfallen, nciht weil das Gelld fehlt sie instand zu halten sondern weil schlicht niemand da ist der die Projekte Leiten könnte.

Unter dieses Vorraussetzungen mussten die Städte handeln (und es wird nur gaaanz langsam besser) - aber das Land (verz. die Länder) sitzen das Problem einfach aus. Es fehlt an Päd. Personal weil die in den TVöD abwandern, an den Forschungseinrichtungen fehlt es an allem - direkte PW Konkurenz. Der Tag wird kommen an dem die Grundversorgung durch den Staat nicht mehr gewährleistet werden kann.
Wenn sich nichts ändert wird das sehr bald sein, aber da fehlt die Einsicht denn es wird nur in Legislaturperioden gedacht und wie viele Montblanc Stifte ich dieses Jahr wieder kostenlos abgreifen kann...

Die Arbeitgeber werden weiterhin im großen Stil auf externe Unternehmen zurückgreifen. Soweit bis eben die "Macht" offensichtlicher bei den Unternehmern liegt.

Dann lernen unsere Kinder in der Schule, plump ausgedrückt, dass Wasser von Nestlé besser ist, dass Mautgebühren sein müssen obwohl Infrastruktur schlechter ist usw.

Das Bürgerinteresse sehe ich da in Gefahr und auch die Demokratie.

Woher kommt immer diese etatistische Vorstellung, der Staat würde irgendwas besser machen als private Anbieter? Mir war in allen Situationen, in denen ich Kunde war, stets besser gedient als in jenen, in denen ich Verwaltungsobjekt war.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 07.02.2019 12:15
Zum Thema Jobrad bitte nochmal genau informieren. Da hakt es einzig und allein an der Bereitschaft der Gewerkschaft. Mehr Bevormundung geht nicht, als Verdi sich bei diesem Thema rausnimmt.

...ich bin zwar kein Freund von verdi, aber hier muss ich die Gewerkschaft mal in Schutz nehmen...die Problematik ist, dass eine solche "Entgeltumwandlung" nicht tarifvertragskonform ist (und wohl auch nicht werden wird)...

...deinem Arbeitgeber steht es aber völlig frei, seinen Beschäftigten Zuschüsse zu gewähren oder gar ein Jobrad komplett zu finanzieren etc...nur macht das im öD kein AG, weil das ja zusätzliches Geld kostet...lieber zieht er sich auf eine bequeme Position zurück von wo er auf die Gewerkschaft zeigt und sagt: "ich würde ja, aber die Gewerkschaft spielt nicht mit"...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Landsknecht am 07.02.2019 13:04
Zitat
Woher kommt immer diese etatistische Vorstellung, der Staat würde irgendwas besser machen als private Anbieter? Mir war in allen Situationen, in denen ich Kunde war, stets besser gedient als in jenen, in denen ich Verwaltungsobjekt war.

Das liegt ja wohl in der Natur der Sache.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Count am 07.02.2019 13:25
Typisches Henne-Ei-Prinzip. Falls es gut läuft, kann ver.di sich auf die Schultern klopfen. Falls es schlecht läuft, sind die „unorganisierten“ TB‘s „schuld“.

Das ist ein Denkfehler. Denn ver.di in Form von Bsirske klopft sich immer auf die Schulter. Zwei Prozent rausgeholt? Super Ergebnis, hätte nicht besser laufen können. Sieg auf ganzer Linie.

Das ist ein Grund, warum ich die ver.di-Führung auf den Tod nicht abkann- das sind alles Heuchler. Dann sollen sie doch ehrlich sein und sagen, daß Sie auf Grund vom geringen Organisationsgrad der Beschäftigten nicht mehr rausholen können. Das wäre ja ok, ist ja nicht mal gelogen. Statt dessen tut man so, als hätte man sonstwas rausverhandelt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 07.02.2019 13:27

Dann lernen unsere Kinder in der Schule, plump ausgedrückt, dass Wasser von Nestlé besser ist, dass Mautgebühren sein müssen obwohl Infrastruktur schlechter ist usw.
[/quote]

Zumindest in der Ausbildung und auch später im Studium hatte ich den Eindruck, dass die privaten Dozenten deutlich besser waren als die staatlichen Lehrer und die Inhalte deutlich besser vermittelt haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Faunus am 07.02.2019 14:05
Es geht nicht um Schuld - aber warum sollten die Arbeitgeber mehr rausrücken, als unbedingt notwendig - etwa aus Einsicht, wie so mancher hier glaubt?
Ich glaube nicht, ich weiß, dass es solche Arbeitgeber gibt.
Meine bessere Hälfte hat so einen. Private Wirtschaftlicherkonzern.
Keine Lohnerhöhung in den letzten 18 Jahren die nicht zu einer Reallohnsteigerung geführt hat.
Jährlich schwankende Bonuszahlungen (zusätzlich zum fixum 13. Gehalt) zwischen 0,5 und 4 Monatsgehälter.

Alles ohne Gewerkschaft und Streiks.
(sie arbeitet in der Buchhaltung ...)

Die Antwort, warum der AG es macht? Sag du es mir!


Wirtschaftskonzern = ist gezwungen etwas zu erwirtschaften, sonst war er Mal.
Öffentlicher Dienst = erhalten/verwalten und zwar so kostengünstig (schlecht), wie es der Wirtschaft gerade nicht schmerzt.
Der Bürger ist da als "Kleinvieh macht auch Mist" (=Steuerzahler) völlig irrelevant. Deswegen halte ich z.B. einen Kitastreik/Pflegepersonalstreik für den Müll - außer die Eltern/erwachsenen Kinder fehlen in größerer Zahl auf Kosten des AG der Wirtschaft über Wochen. Wenn also mögliche Streiks der Wirtschaft Geld kosten....

werden Verhandlungen zw. AG und AN im ÖD erst wieder interessant.
Ansonsten bleibt es bei Kaffee & Kuchen, um die Zeit hinter verschlossenen Türen totzuschlagen



Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Faunus am 07.02.2019 14:15

Dann lernen unsere Kinder in der Schule, plump ausgedrückt, dass Wasser von Nestlé besser ist, dass Mautgebühren sein müssen obwohl Infrastruktur schlechter ist usw.

Zumindest in der Ausbildung und auch später im Studium hatte ich den Eindruck, dass die privaten Dozenten deutlich besser waren als die staatlichen Lehrer und die Inhalte deutlich besser vermittelt haben.
[/quote]


Kein Wunder: wer zahlt schafft an!
Als ich 600 DM/mtl. (o. Unterhaltskosten) für meine" Fortbildung" über etliche Sem. bezahlt habe, sind wir einen Dozenten wegen mangelhafter Leistung sehr schnell erfolgreich losgeworden und das ist auch schon ein "paar" Jahre her!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 07.02.2019 14:56
Ich glaube es geht hier um öffentliche Arbeitgeber, nicht um Private.
Es geht um Arbeitgerber und die unterschwellige Behauptung, dass diese nichts freiwillig rausrücken und nur mit der Gewerkschaft eine Lohnerhöhung zu schaffen ist.
Was ist denn ein "Private Wirtschaftlicherkonzern"?
Ein Schreibfehler  ::)
Wollte sagen privater, wirtschaftlich arbeitender Konzern.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 07.02.2019 15:09
...deinem Arbeitgeber steht es aber völlig frei, seinen Beschäftigten Zuschüsse zu gewähren oder gar ein Jobrad komplett zu finanzieren etc...nur macht das im öD kein AG, weil das ja zusätzliches Geld kostet.
und er ansosnten dann auch noch aus der TdL fliegt .....Sprich selbstgemachtes Arbeitgeber "leid"
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.02.2019 21:00
Ich glaube nicht, ich weiß, dass es solche Arbeitgeber gibt.
Meine bessere Hälfte hat so einen. Private Wirtschaftlicherkonzern.
Keine Lohnerhöhung in den letzten 18 Jahren die nicht zu einer Reallohnsteigerung geführt hat.
Jährlich schwankende Bonuszahlungen (zusätzlich zum fixum 13. Gehalt) zwischen 0,5 und 4 Monatsgehälter.

Alles ohne Gewerkschaft und Streiks.
(sie arbeitet in der Buchhaltung ...)

Die Antwort, warum der AG es macht? Sag du es mir!

OK- ich kannte auch mal einen, der einen kannte, der widerum einen kannte- da haben Sie natürlich völlig Recht.
Und weil das so gut klappt, mußte gegen den ausdrücklichen Willen der Arbeitgeber der Mindestlohn eingeführt werden. Selbst die Privat-vor-Staat-Fraktion mußte einräumen, dass keine Wirtschaftlichkeit vorliegen kann, wenn Löhne von € 3,- in Vollzeit (so im Friseurhandwerk im Osten)angeboten werden und sich die Arbeitnehmer den Rest doch bitte vom Job-Center holen sollen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 07.02.2019 21:15
Der Mindestlohn mußte nicht eingeführt werden. Er ist eingeführt worden. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 07.02.2019 21:29
Der Mindestlohn mußte nicht eingeführt werden. Er ist eingeführt worden. Das ist ein wesentlicher Unterschied.

Ich bin der Meinung, dass jeder von seiner Arbeit wenigstens "leben" muss. Der Mindeslohn hat sich zumindest in einigen Bereichen positiv ausgewirkt. Allerdings ist es ein Armutszeugnis, dass es erst soweit kommen musste, so dass mit planwirtschaftlichen bzw. kommunistischen Mitteln die Kohlen aus dem Feuer geholt werden konnten.

Diese Perversität des Systems hat das alles erst verursacht und die Prostitution der Arbeitnehmer hat ihren Anteil daran. Der Steuerzahler hat diesen Mist auch noch durch ALG II zum Aufstocken finanziert und ermöglicht. Das ist das eigentlich Schlimme.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 07.02.2019 21:34
Arbeit ist das wert, was ein anderer dafür zu bezahlen bereit ist - ob er davon leben kann, hat keine Auswirkungen auf den Wert.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 07.02.2019 21:41
Stimmt. Das trifft auf fast alles zu. Ähnlich wie der nichtssagende imaginäre Wert einer Immobilie. Denn eine Immobilie ist das Wert, was ein anderer bereit ist zu bezahlen, wenn ich diese verkaufen muss.

Allerdings unterstütze ich kein System wo sich Unternehmer das Geld in die Tasche stecken und die Angestellten mit 5 Euro abgespeist werden. So ein Haarschnitt kostet in Berlin trotzdem eine Stange Geld. Aber du hast recht, mir ist es das auch nicht wert.

Ich bin auch gegen jegliche Eingriffe mit planwirtschaftlichen Mitteln. Wo das hinführt, wissen wir alle. Aber ich würde auch knallhart die Aufstockoption streichen, so dass die Leute sich solche Jobs erst gar nicht suchen. Leider müssen die sich aber prostituieren, weil es sonst Ärger gibt. Mein Gott ich klinge schon wie ein Grüner mit einem bedingungslosen Grundeinkommen (was ich ebenfalls nicht unterstütze).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 07.02.2019 22:36
"Für eine unterschiedliche Bezahlung gibt es gute Gründe. Die Länder haben mehr als doppelt so viele Beschäftigte wie Bund und Kommunen zusammen." Guter Mann. SPD!

Sehe ich das richtig:  In Berlin gibt es nur Landesbedienstete und Landesbeamten.

Nach m.M. hat er die im kommunalen Bereich wenig Ahnung .

In den Flächenländern erhalten die Angestellten im öff. Dienst Gehalt nach Tarifvertrag Bund/Kommunen.

Die Beamten in den Kommunen erhalten aber ihr Gehalt nach den Bestimmungen der Länder. Somit erhalten auch Beschäftigte bei den Kommunen weniger Geld.

Ich verstehe die Aussagen nicht. Auch nicht, dass jetzt der SPD Finanzminister sagt, die Einnahmen brechen ein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 08.02.2019 05:15
Stimmt. Das trifft auf fast alles zu. Ähnlich wie der nichtssagende imaginäre Wert einer Immobilie. Denn eine Immobilie ist das Wert, was ein anderer bereit ist zu bezahlen, wenn ich diese verkaufen muss.

Allerdings unterstütze ich kein System wo sich Unternehmer das Geld in die Tasche stecken und die Angestellten mit 5 Euro abgespeist werden. So ein Haarschnitt kostet in Berlin trotzdem eine Stange Geld. Aber du hast recht, mir ist es das auch nicht wert.

Ich bin auch gegen jegliche Eingriffe mit planwirtschaftlichen Mitteln. Wo das hinführt, wissen wir alle. Aber ich würde auch knallhart die Aufstockoption streichen, so dass die Leute sich solche Jobs erst gar nicht suchen. Leider müssen die sich aber prostituieren, weil es sonst Ärger gibt. Mein Gott ich klinge schon wie ein Grüner mit einem bedingungslosen Grundeinkommen (was ich ebenfalls nicht unterstütze).

Sittenwidrig niedrige Löhne, die gerne zur Begründung des Mindestlohns angeführt werden, waren bereits vorher rechtswidrig - dazu bräuchte es den Mindestlohn nicht, das war durch den staatlichen Ordnungsrahmen für den Markt bereits gegeben und wurde auch durchgesetzt. Das Aufstocken subventioniert keinen gering entlohnten Arbeitsplatz, sondern denjenigen, dessen Arbeitskraft von so geringem Wert ist, daß er damit das soziokulturelle Existenzminimum nicht selbst sicherstellen kann. Der Mindestlohn - jetzt wo es ihn nunmal überflüssigerweise gibt - dürfte aber eine gute Orientierungshilfe für die E1 sein. Was wen nicht einfachste Tätigkeiten sollte denn damit entgolten werden. Mit entsprechenden Abständen folgen dann E2-4, dann hat man für qualifizierte Tätigkeiten wieder mehr Luft im
Verhandlungsvolumen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 08.02.2019 09:09


Allerdings unterstütze ich kein System wo sich Unternehmer das Geld in die Tasche stecken und die Angestellten mit 5 Euro abgespeist werden.


Da hast du bestimmt auch noch ein Beispiel für uns. Die Unternehmer die ich kenne, reißen sich Tag für Tag den Arsch auf, damit ihre Angestellten auch morgen noch Arbeit haben und ihre Familien ernähren können. Die Wahrnehmung des Unternehmertums in Deutschland ist mittlerweile ganz schön verquer wie ich finde. Wenn jemand sein ganzes Leben seinem Unternehmen widmet ,20, 50 oder 100 Arbeitsplätze geschaffen und über Jahrzehnte gehalten hat und er am Ende tatsächlich 1-2 Millionen auf dem Konto hat und vier Mietshäuser besitzt, dann ist das so! Es steht jedem frei den gleichen Weg einzuschlagen!
Und wenn jetzt wieder das Beispiel der DAX Konzerne und ihrer Vorstände kommt bin ich der Meinung, dass ein Konzern der für einfachste Tätigkeiten bei einer 35 Stunden Woche 20 Euro Stundenlohn plus Zulagen bezahlt, der zahlt halt seinen Vorständen auch 7-stellige Gehälter aus. Auch hier steht es jedem frei einen solchen Posten anzustreben. 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 08.02.2019 09:50
Da hast du bestimmt auch noch ein Beispiel für uns.

Siehe oben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Pädi07 am 08.02.2019 10:06
Für mich weisen all die Meldungen zu den bisherigen Verhandnungen darauf hin, dass einige Berufsgruppen (Lehrer, Krankenpflege, IT) längs überfällige Verbesserungen in der Entgeltordnung oder der Tabellenwerte erhalten, diese Verbesserungen aber auf Kosten der allgemeinen Erhöhung gehen (Schlagwort Gegenfinanzierung).
Ich gehöre keiner der 3 oben genannten Berufsgruppen an, unterstütze aber die nötigen Verbesserungen in diesen Bereichen. Ein Problem ist aber: warum muss das gegenfinanziert werden? Derzeit sind doch die Töpfe voll und man kann einfach mal diese nötigen Verbesserungen umsetzen und GLEICHZEITIG für alle anderen Angestellten der Länder auch etwas tun, um zumindest den vielbesungenen Abstand zum TvöD und der Wirtschaft zumindest ein wenig zu verringern (keiner rechnet ja ernsthaft mit einer Angleichung). Was bitte spricht gegen so etwas wie "3,0% für alle (die erste 3 vor dem Komma seit vielen vielen Jahren) und zusätzlich Verbesserungen für bestimmte Berufgruppen"? Ich verstehe es einfach nicht...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 08.02.2019 10:14
Verdi: "Diese Maxime der Kostenneutralität ist für Bsirske in No-Go. Als Beispiel nannte er die notwendigen Attraktivitätssteigerungen in der Pflege. In der jetzigen Tarifrunde der Länder verhandelt ver.di unter anderem für die Beschäftigten der Unikliniken. Die TdL-Vertreter*innen wollen entsprechende finanzielle Verbesserungen für diese Beschäftigtengruppe auf das Volumen eines möglichen Lohnabschlusses anrechnen.

Dabei hat der Gesetzgeber sogar festgelegt, dass Kosten, die durch Tarifsteigerungen in der Pflege entstehen, refinanziert werden. Es könne nicht sein, sagte Bsirske auch mit Blick auf andere Berufsgruppen, dass Engpassbereiche aufgewertet werden und dafür andere Länderbeschäftigte keine Lohnsteigerungen erhalten sollen."

Ja, und Geld wächst auf Bäumen und Strom kommt aus der Steckdose. Die "Refinanzierung" erfolgt über Steuern oder Krankenkassenbeiträge. In jedem Fall also auch von allen anderen Beschäftigten außerhalb der Pflege. Deshalb muss man hier auch gesamtwirtschaftlich fair bleiben.

Und zur Anrechnung der Verbesserungen in der EGO auf die lineare Forderung: da das zur Verfügung stehende Budget für eine Erhöhung feststeht (hier hilft ein Blick in die von den Haushaltsgesetzgebern in die Landeshaushalte eingepreisten Lohnkostensteigerungen 2019/2020), muss NATÜRLICH alles, was etwas kostet, von diesem Budget abgezogen werden. Wie sonst ?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 08.02.2019 10:30
Mir fällt zu den ganzen Kasperletheater - sprich Tarifverhandlungen - nur folgendes ein:

"Wenn der Arbeitgeber so tut, als würde er (gut) bezahlen, dann tut der Arbeitnehmer so, als würde er arbeiten."

 ;)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 08.02.2019 10:37
War das eigentlich schon immer so das die Tarifparteien miteinander reden und die Arbeitgeber scheinbar gar nichts produktives anbieten? Sieht ja danach aus das wir jetzt mindestens 2 Monate keinen neuen Tarifvertrag haben werden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 08.02.2019 10:40
Im ÖD nichts neues.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 08.02.2019 10:44
"Wenn der Arbeitgeber so tut, als würde er (gut) bezahlen, dann tut der Arbeitnehmer so, als würde er arbeiten."

Der war gut!  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 08.02.2019 10:45
War das eigentlich schon immer so das die Tarifparteien miteinander reden und die Arbeitgeber scheinbar gar nichts produktives anbieten? Sieht ja danach aus das wir jetzt mindestens 2 Monate keinen neuen Tarifvertrag haben werden.
Da die Gewerkschaften nicht den Tarifvertrag sondern lediglich die "Entgelttabellen" , also Anlage B, C usw. gekündigt haben, ist die Annahme falsch. Die gekündigten Teile wirken im Übrigen nach. Strenggenommen besteht z.B. Streikverbot für die Durchsetzungen neuer Tätigkeitsmerkmale der EGO, weil diese nicht gekündigt ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 08.02.2019 11:24


Allerdings unterstütze ich kein System wo sich Unternehmer das Geld in die Tasche stecken und die Angestellten mit 5 Euro abgespeist werden.


Da hast du bestimmt auch noch ein Beispiel für uns. Die Unternehmer die ich kenne, reißen sich Tag für Tag den Arsch auf, damit ihre Angestellten auch morgen noch Arbeit haben und ihre Familien ernähren können.
Ich kenne beides (haufenweise): Unternehmer, die die Angestellten abspeisen und sich"Übergebühr" den Gewinn (schwarz) in die Tasche stecken und die den AN am Gewinn teilhaben lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 08.02.2019 11:25
Sittenwidrig niedrige Löhne, die gerne zur Begründung des Mindestlohns angeführt werden, waren bereits vorher rechtswidrig - dazu bräuchte es den Mindestlohn nicht, das war durch den staatlichen Ordnungsrahmen für den Markt bereits gegeben und wurde auch durchgesetzt. Das Aufstocken subventioniert keinen gering entlohnten Arbeitsplatz, sondern denjenigen, dessen Arbeitskraft von so geringem Wert ist, daß er damit das soziokulturelle Existenzminimum nicht selbst sicherstellen kann.
Das Dumme ist ja, dass diejenigen, die Tätigkeiten ausüben, die einen so geringen Marktwert haben, eben durch Ihr Verhalten (die Arbeit für den geringen Lohn zumachen)  und der Unterstützung durch den Staat (in dem er aufstockt und den Lohn nicht zu 100% abzieht) es dem Unternehmer erlauben den Marktwert der Arbeitskraft gering zuhalten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 08.02.2019 11:29
OK- ich kannte auch mal einen, der einen kannte, der widerum einen kannte- da haben Sie natürlich völlig Recht.
Und weil das so gut klappt, mußte gegen den ausdrücklichen Willen der Arbeitgeber der Mindestlohn eingeführt werden. Selbst die Privat-vor-Staat-Fraktion mußte einräumen, dass keine Wirtschaftlichkeit vorliegen kann, wenn Löhne von € 3,- in Vollzeit (so im Friseurhandwerk im Osten)angeboten werden und sich die Arbeitnehmer den Rest doch bitte vom Job-Center holen sollen.
Und was willst du uns damit sagen?
Ich übersetze es nochmal:
Dein Frage:
.... - aber warum sollten die Arbeitgeber mehr rausrücken, als unbedingt notwendig - etwa aus Einsicht, wie so mancher hier glaubt?
Meine Antwort: Ja aus Einsicht, denn es sind durchaus wirtschaftlichen Gründen, die den AG dazu bewegen, mehr als eine reine Reallohnsteigerung zu zahlen, weil er damit seine motivierten, bestens im Betrieb eingebundenen Arbeitnehmer bindet.
Wobei es eher eine philosophische Frage ist, ob er zuviel als nötig oder zuwenig als nötig rausgerückt hat.
Zuwenig ist erkennbar durch Fluktuation oder Leistungsverlust.
Zuviel durch fehlende Fluktuation oder zu hohe Personalkosten im Unternehmensvergleich.


Fakt ist: Es gibt Arbeitgeber, die ohne gewerkschaftlichen Druck, mehr als eine Reallohnerhöhung freiwillig rausrücken.
Du behauptest, das gäbe es nicht, so zumindest interpretiere ich deine Aussage.

Und jetzt mal on the Top:
Es gibt sogar Unternehmer, die aus dem privaten Unternehmensgewinn bei Verkauf des Unternehmens den ehemaligen Mitarbeitern etwas schenken, im 4-5stelligen € Bereich! (Auch hier habe ich mehrere mir bekannte Einzelfälle in meinem privatem Umfeld).
Da kann man wirklich fragen: Warum machen die sie so etwas?
Dafür habe ich nur metaphysische Antworten, wie Karmareinwaschung, Sozialismus Gedanke, ....

So etwas dürfte es nach deiner Lesart ja nicht geben!

Aber zurück zum Thema:
Im öD gibt es so etwas wie Leistungsgerechte Zahlung nicht, da das Tarifsystem es erschwert und die TdL es sich selber "verbietet"  und die Verantwortlichen nicht für ihr Handeln im Bereich Personalwirtschaft verantwortlich sind.
Und bis dort jemand merkt das der Laden personell heruntergewirtschaftes ist vergehen Dekaden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 08.02.2019 11:41


Aber zurück zum Thema:
Im öD gibt es so etwas wie Leistungsgerechte Zahlung nicht, da das Tarifsystem es erschwert und die TdL es sich selber "verbietet"  und die Verantwortlichen nicht für ihr Handeln im Bereich Personalwirtschaft verantwortlich sind.
Und bis dort jemand merkt das der Laden personell heruntergewirtschaftes ist vergehen Dekaden.

Nicht das Tarifsystem erschwert es........
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 08.02.2019 12:02
Nicht das Tarifsystem erschwert es........
Natürlich nicht wirklich, da ja ein AG jederzeit aus der TdL austreten könnte oder aber die TdL den Mitgliedern es erlauben würde nach belieben übertariflich zu zahlen.
Wenn man jedoch im Hinterkopf hat, dass die AG Seite nur sklavisch nach Tarifsystem handeln darf (jaja, selbstauferlegt), dann erschwert das Tarifsystem es durch seine einschränkenden Reglungen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 08.02.2019 12:05
Das Dumme ist ja, dass diejenigen, die Tätigkeiten ausüben, die einen so geringen Marktwert haben, eben durch Ihr Verhalten (die Arbeit für den geringen Lohn zumachen)  und der Unterstützung durch den Staat (in dem er aufstockt und den Lohn nicht zu 100% abzieht) es dem Unternehmer erlauben den Marktwert der Arbeitskraft gering zuhalten.

Ja das sehe ich ebenso. Der Steuerzahler unterstützt indirekt solche Machenschaften, weil der Staat hier meiner Meinung nach zu sozial ist. Ich bin keineswegs für die Abschaffung des Sozialstaates, aber die Option der Aufstockung sollte verboten werden. Wenn die Arbeit nicht fürs Leben reicht, stimmt etwas mit der Entgeltung nicht.

Ich kenne einen Friseur aus Berlin Charlottenburg, der fährt seinen Porsche Cayenne gern spazieren. Die Angestellten verdienen jetzt knapp über Mindestlohn, früher weniger. Auch wenn manche hier schon wieder Blödsinn interpretieren: Von mir aus kann der Inhaber 10 solche Autos fahren und 10x in den Urlaub fliegen. Aber von meinem Steuergeld möchte ich das nicht finanzieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 08.02.2019 12:09
Der Steuerzahler unterstützt indirekt solche Machenschaften...

"Unterstützung" setzte Freiwilligkeit voraus... Kaum ein Steuerzahler unterstützt (irgendwelche) Machenschaften.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 08.02.2019 12:12
Das Dumme ist ja, dass diejenigen, die Tätigkeiten ausüben, die einen so geringen Marktwert haben, eben durch Ihr Verhalten (die Arbeit für den geringen Lohn zumachen)  und der Unterstützung durch den Staat (in dem er aufstockt und den Lohn nicht zu 100% abzieht) es dem Unternehmer erlauben den Marktwert der Arbeitskraft gering zuhalten.

Ja das sehe ich ebenso. Der Steuerzahler unterstützt indirekt solche Machenschaften, weil der Staat hier meiner Meinung nach zu sozial ist. Ich bin keineswegs für die Abschaffung des Sozialstaates, aber die Option der Aufstockung sollte verboten werden. Wenn die Arbeit nicht fürs Leben reicht, stimmt etwas mit der Entgeltung nicht.

Ich kenne einen Friseur aus Berlin Charlottenburg, der fährt seinen Porsche Cayenne gern spazieren. Die Angestellten verdienen jetzt knapp über Mindestlohn, früher weniger. Auch wenn manche hier schon wieder Blödsinn interpretieren: Von mir aus kann der Inhaber 10 solche Autos fahren und 10x in den Urlaub fliegen. Aber von meinem Steuergeld möchte ich das nicht finanzieren.

Das Subventionsobjekt ist doch ganz klar der Geringverdiener. Fiele die Subvention (staatliche Sicherung des soziokulturellen Existenzminimums) fort, würde ja der gering bezahlte Job nicht wegfallen, sondern der Geringverdiener hätte entweder mehrere davon oder würde verhungern.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 08.02.2019 12:17
Das Dumme ist ja, dass diejenigen, die Tätigkeiten ausüben, die einen so geringen Marktwert haben, eben durch Ihr Verhalten (die Arbeit für den geringen Lohn zumachen)  und der Unterstützung durch den Staat (in dem er aufstockt und den Lohn nicht zu 100% abzieht) es dem Unternehmer erlauben den Marktwert der Arbeitskraft gering zuhalten.

Ja das sehe ich ebenso. Der Steuerzahler unterstützt indirekt solche Machenschaften, weil der Staat hier meiner Meinung nach zu sozial ist. Ich bin keineswegs für die Abschaffung des Sozialstaates, aber die Option der Aufstockung sollte verboten werden. Wenn die Arbeit nicht fürs Leben reicht, stimmt etwas mit der Entgeltung nicht.

Ich kenne einen Friseur aus Berlin Charlottenburg, der fährt seinen Porsche Cayenne gern spazieren. Die Angestellten verdienen jetzt knapp über Mindestlohn, früher weniger. Auch wenn manche hier schon wieder Blödsinn interpretieren: Von mir aus kann der Inhaber 10 solche Autos fahren und 10x in den Urlaub fliegen. Aber von meinem Steuergeld möchte ich das nicht finanzieren.

Den Lease oder finanziere ich auch ohne Probleme. Mit angemeldetem Gewerbe noch einfacher. Gehört dann halt eben der Bank. Das sagt aber mal gar nichts über die wirtschaftliche Situation dieses Friseurbetriebs aus.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Feidl am 08.02.2019 12:23
Ich bin auch gegen jegliche Eingriffe mit planwirtschaftlichen Mitteln. Wo das hinführt, wissen wir alle. Aber ich würde auch knallhart die Aufstockoption streichen, so dass die Leute sich solche Jobs erst gar nicht suchen.
Der Steuerzahler unterstützt indirekt solche Machenschaften, weil der Staat hier meiner Meinung nach zu sozial ist. Ich bin keineswegs für die Abschaffung des Sozialstaates, aber die Option der Aufstockung sollte verboten werden. Wenn die Arbeit nicht fürs Leben reicht, stimmt etwas mit der Entgeltung nicht.
Und noch heute mit Mindestlohn müssen Leute aufstocken, weil knapp 1600 brutto nicht reichen, um eine (größere) Familie zu ernähren. Und schon vor dem Mindestlohn waren es vor allem Familien, die aufgestockt haben und teilsweise Anspruch von über 2000€ hatten und haben. Nur weil jemand aufstocken muss, heißt es eben nicht, dass der Arbeitsgeber zu wenig zahlt, sondern das es für den AN mit seiner privaten familiären Situation nicht ausreichend ist.
Ohne Aufstockmöglichkeit würden viele niedrigqualifizierte Alleinverdiener einer Familie nie einen (ausreichend bezahlten) Job finden.


Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Landsknecht am 08.02.2019 12:44
.. und dann eventuell lieber mit Hartz IV genau soviel in der Tasche haben, da sind mir die Aufstocker schon lieber. Es müsste halt weniger davon geben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 08.02.2019 12:55
Den Lease oder finanziere ich auch ohne Probleme. Mit angemeldetem Gewerbe noch einfacher. Gehört dann halt eben der Bank. Das sagt aber mal gar nichts über die wirtschaftliche Situation dieses Friseurbetriebs aus.

Wie ich bereits oben schrieb: ...sein Porsche...

Der ist nicht nur Besitzer sondern auch Eigentümer.

Und noch heute mit Mindestlohn müssen Leute aufstocken, weil knapp 1600 brutto nicht reichen, um eine (größere) Familie zu ernähren. Und schon vor dem Mindestlohn waren es vor allem Familien, die aufgestockt haben und teilsweise Anspruch von über 2000€ hatten und haben. Nur weil jemand aufstocken muss, heißt es eben nicht, dass der Arbeitsgeber zu wenig zahlt, sondern das es für den AN mit seiner privaten familiären Situation nicht ausreichend ist.
Ohne Aufstockmöglichkeit würden viele niedrigqualifizierte Alleinverdiener einer Familie nie einen (ausreichend bezahlten) Job finden.

Das ist mir bewusst und gefällt mir ebenso wenig wie vielen anderen auch. Ich bin aber eben der Meinung, dass die Löhne so künstlich niedrig gehalten werden, da die Aufstockung so bereits vom jeweiligen Arbeitgeber eingerechnet wird.

Sicherlich ist es prinzipiell besser, wenn jemand arbeiten geht, als nur die Hand aufzuhalten. Und seien wir ehrlich: Solche Jobs werden niemals geeignet sein, sich ein Leben in Luxus zu leisten. Aber ich habe da eine Allergie, dass dafür Steuermittel verschwendet werden. Diese ganze Politik stinkt zum Himmel und niemand muss sich wundern, dass die "etablierten" Parteien weniger Stimmen abbekommen bei künftigen Wahlen.

Und ja, das macht der Steuerzahler indirekt freiwillig lieber @Kaiser80. Denn die Mehrheit wählt dieses Fallobst und merkt nicht, dass er mit daran Schuld hat. Das ist jetzt aber nicht nur auf dieses eine Thema beschränkt. Wir geben so viel Geld für Schwachsinn aus und haben an anderer Stelle nichts mehr übrig.

Dazu passend: In den Nachrichten gerade kam eben etwas vom warmen Pullitag in NRW. Ich dachte Spid spinnt rum und der hat seinen Klebstoff geschnüffelt. Was läuft hier eigentlich noch alles falsch?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 08.02.2019 14:39

Sehe ich das richtig:  In Berlin gibt es nur Landesbedienstete und Landesbeamten.


In Berlin fallen unter den TVÖD die Schwimmbäder, BSR, einige Krankenhäuser und die Wasserbetriebe.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 08.02.2019 16:32
Wieder keine extra Berücksichtigung von IT-Fachkräften durch die TDL ?

https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201902/07/309098.html

Beim Thema Konkurrenz aus der freien Wirtschaft sagt Kollatz, dass es den Bundesländern in den letzten Jahren gelungen sei, ihren Personalbestand zu erhöhen. Aber: "Es gibt auch Bereiche, in denen es sinnvoll ist, darüber nachzudenken, wie wir die Strukturen verbessern. Da müssen wir jetzt versuchen, mit den Gewerkschaften einen gemeinsamen Weg zu finden." Konkret nannte Kollatz zwei Berufsgruppen: Die sozialen Erziehungsdienste und Rettungssanitäter.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 08.02.2019 17:37
Anders ausgedrückt, selber schuld, wenn es jetzt nicht mehr Geld gibt. Er hat definitiv den Knall nicht gehört.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lowsounder am 08.02.2019 17:57
Wieder keine extra Berücksichtigung von IT-Fachkräften durch die TDL ?

https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201902/07/309098.html

Beim Thema Konkurrenz aus der freien Wirtschaft sagt Kollatz, dass es den Bundesländern in den letzten Jahren gelungen sei, ihren Personalbestand zu erhöhen. Aber: "Es gibt auch Bereiche, in denen es sinnvoll ist, darüber nachzudenken, wie wir die Strukturen verbessern. Da müssen wir jetzt versuchen, mit den Gewerkschaften einen gemeinsamen Weg zu finden." Konkret nannte Kollatz zwei Berufsgruppen: Die sozialen Erziehungsdienste und Rettungssanitäter.

Ja, er hat aber gesagt, dass mehr gibt und diese beiden nur als Beispiel genannt. Ich denk mal schon, dass es für die IT´ler eine Anpassung der EGO gibt
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 08.02.2019 20:12
Vielleicht gibt es auch eine etwas großzügigere Lohnerhöhung von 2 oder 3 %, dafür wird dann aber auch nur noch Dienstags und Donnerstags auf 19°C geheizt. An den übrigen Tagen steht warmes Wasser für Tee und ein Pirelli-Kalender für ein paar warme Gedanken für die Herren bereit.

Alternativ gibt es für zwischendurch "Glühwein" (max. 25°C) und Männer haben für ihre weiblichen Kollegen einen Mankini zu tragen.  8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 09.02.2019 08:52
Männer haben für ihre weiblichen Kollegen einen Mankini zu tragen.  8)
Das würde bei uns unter Körperverletzung fallen.


Für die Frauen natürlich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 09.02.2019 09:35
Nach Kollatz: Die Stadt Köln hat 15x soviel Beschäftigte wie Bergisch Gladbach. Also dürfen/müssen die Kölner Kollegen
umsonst arbeiten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Der Kanzler am 09.02.2019 10:02
Tja da hätte sich die Rot-Grüne Regierung damals Gedanken machen sollen!

Wenn ich heute die Ausschreibungen im öffentlichen Dienst sehe, flexible Arbeitszeiten , bgm usw. da kann ich nur lachen !!!! Bzw weinen
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tomk am 09.02.2019 11:46
Diese ganze Politik stinkt zum Himmel und niemand muss sich wundern, dass die "etablierten" Parteien weniger Stimmen abbekommen bei künftigen Wahlen.

Bist du Wahrsager? Ich bräuchte da mal die Lottozahlen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 09.02.2019 11:59
Diese ganze Politik stinkt zum Himmel und niemand muss sich wundern, dass die "etablierten" Parteien weniger Stimmen abbekommen bei künftigen Wahlen.

Bist du Wahrsager? Ich bräuchte da mal die Lottozahlen...

Ich bin auf alle Fälle Realist. Würde so manch anderem auch gut tun.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 09.02.2019 14:00
Punktuelle höhere Lohnsteigerungen finde ich sinnvoll. Es gibt auch Berufsgruppen, welche im Vergleich gut dastehen. Aber ich befürchte das die Tarifparteien sich Oberfläch auf eine kleine Berufsgruppe einlässt.
Erheblicher Personalbedarf besteht auch im Bauwesen. Nicht nur im ÖD. Einige Ämter stehen schon vor dem Kollaps weil Elektroingenieure fehlen und abwandern.

Die Arbeitgeber können bedingt mit Neueinstellungen durch Berufsanfängern gegen halten. Diese verlassen aber, sobald ein besseres Angebot vor liegt, wieder den ÖD. Zudem fehlt für die Abarbeitung der Arbeiten an Erfahrungen und Kompetenzen. Nichts gegen die Berufsanfänger, aber Anfänger ist Anfänger und bloßes Studium macht kein erfolgreichen Planer und Bauleiter oder Projektleiter. Ein Amt voller Anfänger liefert entsprechende Qualität ab. Die Mitarbeiter tun sich dagegen auch kein gefallen und kann da nur raten da hin zu wechseln in den Unternehmen, welche auf Erfahrene zurückgreifen kann. Bzw. kann ich den verantwortlichen in ÖD nur bitten Kompetenzen zu binden. Diese "ziehen" ja auch den Nachwuchs auf.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 09.02.2019 15:53
Nicht nur im ÖD. Einige Ämter stehen schon vor dem Kollaps weil Elektroingenieure fehlen und abwandern.
Aber der öD ist doch so toll: Arbeitplatzsicherheit, Frauen bekommen das gleiche Entgelt wie Männern.....

So etwas habe ich grade letztens wieder mitbekommen, dass man ja keine Problem hat Leute zu finden und man das doch monetär "einpreisen" sollte.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 09.02.2019 19:59
Aber der öD ist doch so toll: Arbeitplatzsicherheit, Frauen bekommen das gleiche Entgelt wie Männern.....

Das ist auch so wieder so eine Frechheit, die sich rausgenommen wird. Soll das ein Argument sein? Der Arbeitsplatz ist auf jeden Fall nicht mehr so sicher, wie es früher mal der Fall war. Außerdem erhalten dann nach Logik des Herrn Kollatz Frauen und Männer gleich wenig und sind zu viele.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 09.02.2019 20:28
*...* Frauen bekommen das gleiche Entgelt wie Männern.....
Das ist auch so wieder so eine Frechheit, die sich rausgenommen wird. Soll das ein Argument sein?

Soso...  und dann schön nachträglich ändern :)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 09.02.2019 23:05
Soso...  und dann schön nachträglich ändern :)
Sag mal, hat dich deine Mutter zu oft fallengelassen, als du klein warst?

Ich kann hier keine für den Topic relevanten Inhalte erkennen, wohl aber viel über den "Zustand" mancher Diskussionsteilnehmer. Daran erkennt man auch gleich die Notlage der Länder gutes Personal zu finden - wenn das kein Argument für bessere Bedingungen und gleichzeitig schärfere Auswahlkriterien ist weiss ich auch nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 10.02.2019 09:34
Treffend beschrieben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 10.02.2019 10:57
Wem wollt ihr Gefallen, wenn ihr euch gegenseitig lächerlich macht und beschimpft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 11.02.2019 06:43
Ist eigentlich geplant, die EG 9 mal etwas anders zu gestalten, sprich E9a, b usw? Im gD werden wir da ja echt erheblich schlechter bezahlt, als die Kolleginnen und Kollegen von Bund und Kommunen. Und das ist für die Nachwuchsgewinnung eher suboptimal.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 11.02.2019 06:49
Im gD werden wir da ja echt erheblich schlechter bezahlt, als die Kolleginnen und Kollegen von Bund und Kommunen. Und das ist für die Nachwuchsgewinnung eher suboptimal.

Werden Kommunalbeamte nicht wie Landesbeamte besoldet?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 11.02.2019 06:58
Hihi, das dämliche gD hD denken ist selbst aus den TBs nicht zu vertreiben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 11.02.2019 07:03
Das hat mit dämlichen Denken nichts zu tun. Die Unterschiede in der Bezahlung sorgen insbesondere in ländlichen Gebieten dafür, dass die Landesbehörden keine Nachwuchskräfte bekommen und gestandene Mitarbeiter aus dem gD in die Kommune wechseln. Mehr Geld zieht eben. Und wir reden ja nicht über 25,- € sondern in einigen Stufen auch über 350 - 400 € brutto pro Monat, die es in den Kommunen mehr gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 11.02.2019 07:05
Im gD werden wir da ja echt erheblich schlechter bezahlt, als die Kolleginnen und Kollegen von Bund und Kommunen. Und das ist für die Nachwuchsgewinnung eher suboptimal.

Werden Kommunalbeamte nicht wie Landesbeamte besoldet?

Das mag sein. Aber im Bereich der Tarifbeschäftigten gibt es erhebliche Unterschiede.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 11.02.2019 07:13
... dass die Landesbehörden keine Nachwuchskräfte bekommen und gestandene Mitarbeiter aus dem gD in die Kommune wechseln....

Na dann hat sich zumindest die Argumentation von Herrn Kollatz bezgl. geringer Bezahlung ja irgendwann auch erledigt
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 11.02.2019 07:19
... dass die Landesbehörden keine Nachwuchskräfte bekommen und gestandene Mitarbeiter aus dem gD in die Kommune wechseln....

Na dann hat sich zumindest die Argumentation von Herrn Kollatz bezgl. geringer Bezahlung ja irgendwann auch erledigt

Überhaupt nicht. Er schürt damit nur die Unzufriedenheit. Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 11.02.2019 07:21
Im gD werden wir da ja echt erheblich schlechter bezahlt, als die Kolleginnen und Kollegen von Bund und Kommunen. Und das ist für die Nachwuchsgewinnung eher suboptimal.

Werden Kommunalbeamte nicht wie Landesbeamte besoldet?

Das mag sein. Aber im Bereich der Tarifbeschäftigten gibt es erhebliche Unterschiede.

Im Bereich der TB gibt es keinen gD.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 11.02.2019 07:23
Im gD werden wir da ja echt erheblich schlechter bezahlt, als die Kolleginnen und Kollegen von Bund und Kommunen. Und das ist für die Nachwuchsgewinnung eher suboptimal.

Werden Kommunalbeamte nicht wie Landesbeamte besoldet?

Das mag sein. Aber im Bereich der Tarifbeschäftigten gibt es erhebliche Unterschiede.

Im Bereich der TB gibt es keinen gD.

Sei doch nicht so kleinlich  ;) Ich meine den Bereich E9 - E12 TV-L. Für mich heißt das noch gD der TB.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 11.02.2019 07:28
Oh, geben wir Dingen jetzt komische Namen? Dann heißt das für mich jetzt Kartoffelbrei.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 11.02.2019 07:43
Sei doch nicht so kleinlich  ;) Ich meine den Bereich E9 - E12 TV-L. Für mich heißt das noch gD der TB.
Doch bin ich, es ist Falsch und zeigt eine Assimilierung des Beamtendenk in den Bereich der mit Beamten nichts zu tun hat.
Zeigt sich unter anderem daran, dass solche TBs die diese geistige Trennschärfe nicht vollziehen, Dinge die bei Beamten in Personalfragen notwendige sind, unsinnigerweise auf tarifliche Fragestellungen übertragen.
z.B. wo ist die knallharte Trennschärfe bzgl. persönlicher Voraussetzungen im Tarifsystem? Nicht vorhanden, das Tarifrecht lässt es zu, dass jemand ohne Ausbildung eine E15 Stelle bekommen kann.

Ich will nicht sagen wehret den Anfängen, denn ist ist ja schon zu spät.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 11.02.2019 08:05
Ja gut, dann eben Allgemeine Dienste, E9 mit der 2. Angestelltenprüfung (Angestelltenlehrgang 2 absolviert)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 11.02.2019 08:12
Geht doch  ;)
Mir hätte auch gereicht: in den höheren EGs

BTW:
Hat jemand aus dem Norden schon was von "Streikplänen" gehört. Würde gerne wieder bisserl ZA in Verdningung mit einem Spaziergang machen wollen, aber hier bekommt man ja nichts mit.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lowsounder am 11.02.2019 08:29
Wieder keine extra Berücksichtigung von IT-Fachkräften durch die TDL ?

https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201902/07/309098.html

Beim Thema Konkurrenz aus der freien Wirtschaft sagt Kollatz, dass es den Bundesländern in den letzten Jahren gelungen sei, ihren Personalbestand zu erhöhen. Aber: "Es gibt auch Bereiche, in denen es sinnvoll ist, darüber nachzudenken, wie wir die Strukturen verbessern. Da müssen wir jetzt versuchen, mit den Gewerkschaften einen gemeinsamen Weg zu finden." Konkret nannte Kollatz zwei Berufsgruppen: Die sozialen Erziehungsdienste und Rettungssanitäter.


Aus der Pressemitteilung der Ver.di vom 07.02.18:

"Bislang sei noch gar nicht über Fragen eines Lohnabschlusses geredet worden. Stattdessen sei es in erster Linie um notwendige Regelungen für einzelne Berufsgruppen zum Beispiel im IT-Bereich oder in der Krankenpflege gegangen. Hier sei aber deutlich geworden, dass die Arbeitgeber die notwendigen strukturellen Verbesserungen mit möglichen Lohnerhöhungen verrechnen wollten. "
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 11.02.2019 08:52
Im Bereich der TB gibt es keinen gD.

Könnten Sie das bitte unserer PA erklären? ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 11.02.2019 09:28
Aus der Pressemitteilung der Ver.di vom 07.02.18:

"Bislang sei noch gar nicht über Fragen eines Lohnabschlusses geredet worden. Stattdessen sei es in erster Linie um notwendige Regelungen für einzelne Berufsgruppen zum Beispiel im IT-Bereich oder in der Krankenpflege gegangen. Hier sei aber deutlich geworden, dass die Arbeitgeber die notwendigen strukturellen Verbesserungen mit möglichen Lohnerhöhungen verrechnen wollten. "

Wenn nur ein paar Berufsgruppen eine Besserstellung bekommen und die anderen sich dafür etwas anrechnen lassen müssen, wäre das ebenfalls eine Frechheit sondergleichen. Auch wenn mir das zu Gute kommt als ITler, kann es nicht sein, dass hier eine Gruppe gegen die andere aufgerechnet wird. Außerdem glaube ich kaum, dass für die ITler solche großen Sprünge bei rumkommen werden. Vielleicht wird das auch nur eine freiwillige Leistungszulage "IT" für die Arbeitgeber und da kann ich bei der TU Berlin lange darauf warten. Selbst die Anpassung der EGO in Anlehnung an die Kommunen bringt mir so erst einmal nichts, da ich noch immer auf Gedeih und Verderb auf meinen AG angewiesen bin, dass er mich z.B. auf eine E12 hochgruppiert, was derzeit nicht möglich ist.

Also ich sage euch, das wird eine richtig große Sch...e diesmal bei den TV.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 11.02.2019 10:46
Oh, geben wir Dingen jetzt komische Namen? Dann heißt das für mich jetzt Kartoffelbrei.
Auch wenn es eine Enttäuschung ist und eine unglaubliche Blasphemie... selbst die Handelnden der Tarifvertragsparteien (Tarifreferenten) sagen "gehobener Dienst", weil "die Beschäftigten der EG9 (ohne verlängerte Stufenlaufzeiten) bis EG 12 (bzw. manchmal EG13)" zu sperrig ist. Der Begriff ist schlicht die geläufige Umschreibung. In Niederschriften/Protokollen etc. natürlich dann immer die juristisch korrekte Bezeichnung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 11.02.2019 10:51
Wieder keine extra Berücksichtigung von IT-Fachkräften durch die TDL ?

https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201902/07/309098.html

Beim Thema Konkurrenz aus der freien Wirtschaft sagt Kollatz, dass es den Bundesländern in den letzten Jahren gelungen sei, ihren Personalbestand zu erhöhen. Aber: "Es gibt auch Bereiche, in denen es sinnvoll ist, darüber nachzudenken, wie wir die Strukturen verbessern. Da müssen wir jetzt versuchen, mit den Gewerkschaften einen gemeinsamen Weg zu finden." Konkret nannte Kollatz zwei Berufsgruppen: Die sozialen Erziehungsdienste und Rettungssanitäter.


Aus der Pressemitteilung der Ver.di vom 07.02.18:

"Bislang sei noch gar nicht über Fragen eines Lohnabschlusses geredet worden. Stattdessen sei es in erster Linie um notwendige Regelungen für einzelne Berufsgruppen zum Beispiel im IT-Bereich oder in der Krankenpflege gegangen. Hier sei aber deutlich geworden, dass die Arbeitgeber die notwendigen strukturellen Verbesserungen mit möglichen Lohnerhöhungen verrechnen wollten. "

Super - vor allem da es die Ausbildung zum Rettungssanitäter seit 2015 nicht mehr gibt und diese durch den Notfallsanitäter ersetzt wurden - aber das nur am Rande.
Die Tabelle muss eben in der Form angepasst werden, dass solche IT-ler und Berufsgruppen besser eingestuft werden wenn sie gebraucht werden. IT-ler ist da ein irreführender Begriff der etwa 20 verschiedene Ausbildungen und Studiengänge umfasst. Und bei einigen (z.B. dem Fachinformatiker - Systemintegration) herrscht mal gar keine Not - die gibts wie Sand am Meer. Warum denen also mehr bezahlen? Der Markt regelt hier das Angebot schon herunter.
Während über 30.000 Stellen in der Pflege fehlen. Da muss mehr investiert und auch die Einstufung überdacht werden. Zudem gehört die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich gekürzt. Das ist Schwerstarbeit zu dumpingpreisen und zar staatlich verordnet (Stichwort dritter Sektor).

Oh, geben wir Dingen jetzt komische Namen? Dann heißt das für mich jetzt Kartoffelbrei.
Auch wenn es eine Enttäuschung ist und eine unglaubliche Blasphemie... selbst die Handelnden der Tarifvertragsparteien (Tarifreferenten) sagen "gehobener Dienst", weil "die Beschäftigten der EG9 (ohne verlängerte Stufenlaufzeiten) bis EG 12 (bzw. manchmal EG13)" zu sperrig ist. Der Begriff ist schlicht die geläufige Umschreibung. In Niederschriften/Protokollen etc. natürlich dann immer die juristisch korrekte Bezeichnung.

Gehörte ich dazu, hab ich nie gehört. Hier wird vom "oberen Tabellenbereich" gesprochen. Gehobener Dienst kenne ich nur aus Beamtensprech.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 11.02.2019 11:13
Oh, geben wir Dingen jetzt komische Namen? Dann heißt das für mich jetzt Kartoffelbrei.
Auch wenn es eine Enttäuschung ist und eine unglaubliche Blasphemie... selbst die Handelnden der Tarifvertragsparteien (Tarifreferenten) sagen "gehobener Dienst", weil "die Beschäftigten der EG9 (ohne verlängerte Stufenlaufzeiten) bis EG 12 (bzw. manchmal EG13)" zu sperrig ist. Der Begriff ist schlicht die geläufige Umschreibung. In Niederschriften/Protokollen etc. natürlich dann immer die juristisch korrekte Bezeichnung.

Es gibt auch viele Leute, die Expresso statt Espresso sagen. Macht es nicht besser - hilft aber dabei, einen Crétin zu erkennen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 11.02.2019 11:16
Oh, geben wir Dingen jetzt komische Namen? Dann heißt das für mich jetzt Kartoffelbrei.
Auch wenn es eine Enttäuschung ist und eine unglaubliche Blasphemie... selbst die Handelnden der Tarifvertragsparteien (Tarifreferenten) sagen "gehobener Dienst", weil "die Beschäftigten der EG9 (ohne verlängerte Stufenlaufzeiten) bis EG 12 (bzw. manchmal EG13)" zu sperrig ist.

Das macht es weder korrekt, noch sinniger; vielmehr zeigt es entsprechende Inkompetenz der Handelnden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 11.02.2019 11:16
Und bei einigen (z.B. dem Fachinformatiker - Systemintegration) herrscht mal gar keine Not - die gibts wie Sand am Meer. Warum denen also mehr bezahlen? Der Markt regelt hier das Angebot schon herunter.

gibt es die? mag sein... die wollen aber nicht in den ÖD... zumindest hier habe ich in den letzten Jahren, wenn ich Stellen ausgeschrieben habe, ein einziger Bewerber unter den wenigen, die sich überhaupt beworben haben, war ein ausgebildeter Fachinformatiker.
Und der hat grinsend abgelehnt als ich ihm die Gehaltsmöglichkeiten aufgezählt habe.
Das mag gefallen oder nicht, gerecht sein oder nicht... aber der Arbeitsmarkt ist momentan Arbeitnehmer gesteuert, die legen die Gehälter fest und nicht der Arbeitgeber.
Und mit den momentan verfügbaren Regularien ist es fast unmöglich jemanden zu finden. Leider.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 11.02.2019 11:22
Oh, geben wir Dingen jetzt komische Namen? Dann heißt das für mich jetzt Kartoffelbrei.
Auch wenn es eine Enttäuschung ist und eine unglaubliche Blasphemie... selbst die Handelnden der Tarifvertragsparteien (Tarifreferenten) sagen "gehobener Dienst", weil "die Beschäftigten der EG9 (ohne verlängerte Stufenlaufzeiten) bis EG 12 (bzw. manchmal EG13)" zu sperrig ist. Der Begriff ist schlicht die geläufige Umschreibung. In Niederschriften/Protokollen etc. natürlich dann immer die juristisch korrekte Bezeichnung.

Es gibt auch viele Leute, die Expresso statt Espresso sagen. Macht es nicht besser - hilft aber dabei, einen Crétin zu erkennen.

… oder Leute mit Stock im Po.  ;D  Geht es auch ein bisschen weniger harsch. Ist nur ein Begriff. Ich esse jetzt mal einen Schokokuss. afk
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 11.02.2019 11:41
Es gibt auch viele Leute, die Expresso statt Espresso sagen. Macht es nicht besser - hilft aber dabei, einen Crétin zu erkennen.

...das sind doch die Leute, die ihren Espresso auf Ex trinken und das ganz schnell oder?....  8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 11.02.2019 11:45
Oh, geben wir Dingen jetzt komische Namen? Dann heißt das für mich jetzt Kartoffelbrei.
So heisst der Hexenbesen von Bibi Blocksberg, überleg dir was anderes.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 11.02.2019 11:56
Oh, geben wir Dingen jetzt komische Namen? Dann heißt das für mich jetzt Kartoffelbrei.
So heisst der Hexenbesen von Bibi Blocksberg, überleg dir was anderes.

Mehrfachbelegungen sind zulässig, siehe „gehobener Dienst“.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 11.02.2019 12:44
Wenn nur ein paar Berufsgruppen eine Besserstellung bekommen und die anderen sich dafür etwas anrechnen lassen müssen, wäre das ebenfalls eine Frechheit sondergleichen.
Nun denn, aber genau das fordert Herr B. (Stichwort Mindestbetrag).
Zitat
Also ich sage euch, das wird eine richtig große Sch...e diesmal bei den TV.
Bist noch nicht so lange dabei, gell?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 11.02.2019 12:47
Auch wenn es eine Enttäuschung ist und eine unglaubliche Blasphemie... selbst die Handelnden der Tarifvertragsparteien (Tarifreferenten) sagen "gehobener Dienst", weil "die Beschäftigten der EG9 (ohne verlängerte Stufenlaufzeiten) bis EG 12 (bzw. manchmal EG13)" zu sperrig ist. Der Begriff ist schlicht die geläufige Umschreibung. In Niederschriften/Protokollen etc. natürlich dann immer die juristisch korrekte Bezeichnung.
Was wiedermal die fehlende Flexibilität und das Beharrungsvermögen in den Köpfen dieser Personen zeigt.
Denn es werden damit automatisch immer noch gewissen Strukturen gedacht, die nicht mehr da sind.
 :'( :'(
BTW: Selbst bei vielen Beamten gibt es diese ständedenkende Unterscheidung nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 11.02.2019 12:54
Und mit den momentan verfügbaren Regularien ist es fast unmöglich jemanden zu finden. Leider.
Deswegen müssen ja die Möglichkeiten zu Berufszulagen her, dass allerdings, könnten die AG auch ohne ver.di machen. Die EGO muss da nicht prinzipiell geändert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 11.02.2019 13:06
Bist noch nicht so lange dabei, gell?

Gefühlt viel zu lange. Gewerkschaftlich habe ich aber noch nicht so viel Geld rausgeschmissen. Hab mich mal ködern lassen und wie beim Lotto verloren. Aber diesmal wird das nach meinem Gefühl nur Mist.

Und nur wenn die Aufschläge für bestimmte Berufsgruppen verpflichtend sind, bringt mir das etwas.

Diesmal wären die >= E10 mit einem deutlichen Aufschlag dran, aber da kommt doch wieder nichts, weil die Planwirtschaft Einzug hält, so wie es unsere Träumer des Landes alle wollen. Dann will ich eben eine bedingungslose Gehaltsaufwertung haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 11.02.2019 14:32
Selbst bei vielen Beamten gibt es diese ständedenkende Unterscheidung nicht mehr.

Schade eigentlich. Ich wollte damit anfangen, "König auf der Burg" zu spielen. Ich sitze auf meinem Thron und wer etwas von mir möchte, muss zu mir die Stufen erklimmen und demütig darum bitten.

Stattdessen läuft es so: "Ey du da. Hier haste mal meinen Laptop (älter als die Kanzlerschaft der Merkel). Der ist letzte Woche ausgefallen, aber ich brauche den nachher dringend. Wir fahren auf Exkursion."

Wehe man erdreistet sich zu fragen, weshalb er über eine Woche braucht, um mir das mitzuteilen. Wenn man gerade auf dem Pott eine bezahlte Pause macht, suchen die einen auch schon mal dort auf. Echt grandios.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nrwabc am 11.02.2019 15:27
Liebe Forumsmitglieder,

eine kurze Frage: als Nicht Gewerkschaftsmitglied möchte ich an den kommenden Warnstreiks teilnehmen.
Wie genau berechnet das Land den Gehaltsabzug?
Lohn / 28 Tage (= Februar)?

Danke und besten Gruß.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 11.02.2019 15:44
Kann dir da leider nicht weiterhelfen. Gleitzeit kannst du nicht nehmen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lars73 am 11.02.2019 16:30
Wenn man Gleitzeit nimmt ist es kein Streik sondern nur demonstrieren.

Die Berechnung erfolgt nach § 24 (3) und (4)  TV-L.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nrwabc am 11.02.2019 16:49
Danke @Lars73.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: teclis22 am 11.02.2019 17:00
Wenn man Gleitzeit nimmt ist es kein Streik sondern nur demonstrieren.
*snip*

Was eine interessante Frage aufwirft. Für die Außenwirkung der Ver.di Aktion, sprich Menschen auf der Straße, ist es doch unerheblich ob demonstrieren oder streiken, oder ?

Die Dienststelle selber - die von einem Streik betroffen wäre - entscheidet ja nicht über die Verhandlungsergebnisse.
Oder werden "Streiktage" irgendwie weitergemeldet?

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 11.02.2019 17:20
Die durch die AG aufgeworfenen Kompensationen (Stufenverbesserung gegen Basispunkte) sind schon ein starkes Stueck. So bezahlen die Bediensteten ja ihre eigene Job- Atrfaktivitaet quasi mit. Da heisst es gegenhalten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lars73 am 11.02.2019 17:43
Zumindest beim Bund gibt es eine Meldung der Streikteilnahme aus den einzelnen Dienststellen. Ich nehem an in den Ländern ist es ähnlich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Texter am 11.02.2019 17:49
Auch wenn es eine Enttäuschung ist und eine unglaubliche Blasphemie... selbst die Handelnden der Tarifvertragsparteien (Tarifreferenten) sagen "gehobener Dienst", weil "die Beschäftigten der EG9 (ohne verlängerte Stufenlaufzeiten) bis EG 12 (bzw. manchmal EG13)" zu sperrig ist. Der Begriff ist schlicht die geläufige Umschreibung. In Niederschriften/Protokollen etc. natürlich dann immer die juristisch korrekte Bezeichnung.
Was wiedermal die fehlende Flexibilität und das Beharrungsvermögen in den Köpfen dieser Personen zeigt.
Denn es werden damit automatisch immer noch gewissen Strukturen gedacht, die nicht mehr da sind.
 :'( :'(
BTW: Selbst bei vielen Beamten gibt es diese ständedenkende Unterscheidung nicht mehr.

Gab es mal ein "gehobenes Angestelltenverhältnis"?
Ich meine mich zu erinnern, dass auch in älteren BAG-Urteilen immer mal wieder ein Vergleich gezogen wird. Kann aber auch ein Irrtum sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 11.02.2019 20:00
Die durch die AG aufgeworfenen Kompensationen (Stufenverbesserung gegen Basispunkte) sind schon ein starkes Stueck. So bezahlen die Bediensteten ja ihre eigene Job- Atrfaktivitaet quasi mit. Da heisst es gegenhalten.
Volle Zustimmung. Die jahrelangen Versäumnisse in der Personalpolitik müssen korrigiert werden, damit der Laden nicht zusammenbricht. Bezahlen sollen es aber die TB durch Verzicht auf eine angemessene Gehaltssteigerung. Das ist dann ja mal endlich wie in der freien Wirtschaft: Das Management baut Mist, die Arbeitnehmer zahlen die Rechnung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Dienstbeflissen am 11.02.2019 20:56
Geht doch  ;)
Mir hätte auch gereicht: in den höheren EGs

BTW:
Hat jemand aus dem Norden schon was von "Streikplänen" gehört. Würde gerne wieder bisserl ZA in Verdningung mit einem Spaziergang machen wollen, aber hier bekommt man ja nichts mit.

Aus HH.

GDP und DpolG haben für morgen aufgerufen. Viele Kollegen sind such dabei, aber hier ist der Orga-Grad auch ungleich höher als bei den ver.di Heinis...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 11.02.2019 21:29
Die durch die AG aufgeworfenen Kompensationen (Stufenverbesserung gegen Basispunkte) sind schon ein starkes Stueck. So bezahlen die Bediensteten ja ihre eigene Job- Atrfaktivitaet quasi mit. Da heisst es gegenhalten.

Wieso- was sich im TVÖD 2016 unsetzen ließ, wird für die TDL doch wohl ein Kinderspiel werden. Wenn die Gewerkschaften dies ablehnen, heißt es, sie seien Modernitätsverweigerer. Wenn sie dem zustimmen, heißt es, sie haben sich über den Tisch ziehen lassen.

Mitarbeiter maulen zwar, lassen dies letztlich aber brav über sich ergehen.Tja-irgendwie schön, Arbeitgeber im ÖD zu sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 12.02.2019 06:26
Die durch die AG aufgeworfenen Kompensationen (Stufenverbesserung gegen Basispunkte) sind schon ein starkes Stueck. So bezahlen die Bediensteten ja ihre eigene Job- Atrfaktivitaet quasi mit. Da heisst es gegenhalten.

Wieso- was sich im TVÖD 2016 unsetzen ließ, wird für die TDL doch wohl ein Kinderspiel werden. Wenn die Gewerkschaften dies ablehnen, heißt es, sie seien Modernitätsverweigerer. Wenn sie dem zustimmen, heißt es, sie haben sich über den Tisch ziehen lassen.

Mitarbeiter maulen zwar, lassen dies letztlich aber brav über sich ergehen.Tja-irgendwie schön, Arbeitgeber im ÖD zu sein.
Wenn sie zustimmen, dann heisst es sie haben sich über den Tisch ziehen lassen?
Doch nur weil sie diesen offensichtlich notwendig Schritt nicht selber vorgeschlagen haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 12.02.2019 06:52
Es wäre absurd, wenn die Gewerkschaft den "notwendigen" Schritt - Stufenverbesserungen gegen Basispunkte-  vorschlägt. Wie schon weiter oben beschrieben, bezahlen die TBs ihre Verbesserungen dann selber - komische Ansicht der Arbeitnehmerinteressen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 12.02.2019 06:58
Was genau soll dieses „Stufenverbesserungen gegen Basispunkte“ eigentlich sein?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 12.02.2019 07:08
...habe ich mich auch gerade gefragt...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 12.02.2019 08:40
Es wäre absurd, wenn die Gewerkschaft den "notwendigen" Schritt - Stufenverbesserungen gegen Basispunkte-  vorschlägt. Wie schon weiter oben beschrieben, bezahlen die TBs ihre Verbesserungen dann selber - komische Ansicht der Arbeitnehmerinteressen.
Es ist absurd zu glauben, dass es nicht eine fixe Verteilungsmasse gibt.

Und wenn ver.di eine Ungleichheit der prozentualen Erhöhung fordert, dann ist es doch eben das was du da (glaube ich) mit Stufenverbesserungen gegen Basispunkte meinst.
Sie fordern 6% und 200€ minimum. Wenn sie auf die 200€ minimum verzichten würen, dann könnten sie (bei gleicher Verteilungsmasse für den AG) auch 6,2% für alle fordern.
Wenn sie jetzt eine EGO Änderung gefordert hätten, mit minimum x% wäre es möglicherwiese ebenfalls die gleiche Gesamtsumme.
Und wenn sie zu guter letzt auch noch eine individuelle, ggfls. befristete Fachkräftezulage gefordert hätten (welche eine kann Regelung wäre und somit 0€ vom Gesamtpott auffrist) dann hätten sie auch noch mal mehr sich feiern lassen können.


Titel: Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: Lothar57 am 12.02.2019 22:30
"...Streiken macht Spaß! Oder etwa nicht? Langweilige Reden auf langen Kundgebungen bei eisiger Winterkälte? Nein, Streiken ist viel mehr. Wenn man sich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen auf die Tarifrunde vorbereitet, andere engagierte Menschen kennenlernt, Plakate und Transparente malt, zusammen singt, klatscht, trommelt ... "
Zitat aus der aktuellen E&W Zeitschrift der GEW

Arbeitskampf als Fun-Event. Singen, klatschen, trommeln, malen. Und wer ein neues Mitlglied wirbt, bekommt ein kostenloses Weinset oder einen Kinogutschein.

Ja, geht's noch?! Nimmt sich diese Gewerkschaft eigentlich noch selber ernst? Gewerkschaften müssen Ergebnisse liefern und keine Smoothiemaker, Toaster oder Wasserkocher. Nur dann kann sie auch ihre Mitglieder halten und neue Gewinnen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 12.02.2019 23:32
 Darf man eigentlich auf so einer Veranstaltung auch gegen Verdi demonstrieren?
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: TV-Ler am 13.02.2019 07:19
... Singen, klatschen, trommeln, malen.
Erlernen von singen und klatschen - ist es nicht dieses "Niveau" das manchen Schulformen heutzutage unterstellt wird?
Insofern passt das doch zur GEW wie die Faust aufs Auge!
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.02.2019 07:31
... Gewerkschaften müssen Ergebnisse liefern und keine Smoothiemaker, Toaster oder Wasserkocher. Nur dann kann sie auch ihre Mitglieder halten und neue Gewinnen.

Wenn sich von 90.000 Landesbeschäftigten in Hamburg nur 1.500 am Warnstreik beteiligen,sind ja ca. 98,4 % der Beschäftigten sehr zufrieden mit ihrem Arbeitgeber- ein schönes Signal an die TDL. Welche Ergebnisse sollen denn damit "geliefert" werden?.Es sei denn, man glaubt, Tarifverhandlungen laufen wie beim Trödeltrupp - was ist dein bester Preis ?

Und ja- wenn man mit den Gewerkschaften unzufrieden ist; diese kapern und eigene Themen durchdrücken. Aber auch dafür reicht es nicht aus, lediglich Kommentare zu schreiben.
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: tomk am 13.02.2019 07:39
Wenn sich von 90.000 Landesbeschäftigten in Hamburg nur 1.500 am Warnstreik beteiligen,sind ja ca. 98,4 % der Beschäftigten sehr zufrieden mit ihrem Arbeitgeber [...]

Cum hoc ergo propter hoc würde der Lateiner jetzt sagen.

Aber auch dafür reicht es nicht aus, lediglich Kommentare zu schreiben.

Mein Großmutter sagte immer "Wenn du mit dem Finger auf andere zeigst zeigen drei Finger auf dich".
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 13.02.2019 07:41
Interessant... wenn ich also unzufrieden mit der Politik von NPD, Grünen, Linkspartei oder AfD unzufrieden bin, soll ich einfach dort Mitglied werden und sie ändern? Das wäre doch die Analogie zu diesem grandiosen Vorschlag. Oder ist es nicht vielmehr so, daß Organisationen, deren Geschäftsmodell auf freiwilliger Mitgliedschaft beruht, um eben solche Mitglieder werben, daß man eine Leistung erbringt, die für diese attraktiv ist?
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: Lothar57 am 13.02.2019 07:47
... Gewerkschaften müssen Ergebnisse liefern und keine Smoothiemaker, Toaster oder Wasserkocher. Nur dann kann sie auch ihre Mitglieder halten und neue Gewinnen.

... Und ja- wenn man mit den Gewerkschaften unzufrieden ist; diese kapern und eigene Themen durchdrücken. Aber auch dafür reicht es nicht aus, lediglich Kommentare zu schreiben.

Zur Klarstellung: Ich bin seit 30 Jahren in der Gewerkschaft und werde es auch bleiben. Ich war viele Jahre Mitglied im Lehrerrat. Und genau deshalb ärgere ich mich über solche Art von Streik- und Mitgliederwerbung. Auch in diesem Jahr habe ich wieder im Kollegium und darüber hinaus für die Beteiligung am Arbeitskampf geworben, aber nie mit dem Argument, dass das ganze ja schließlich auch Spaß macht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 13.02.2019 08:06
Apropos Streik:

Am Freitag streikt die BVG Berlin - DAS wird RICHTIG weh tun, bzw. spürbar sein...
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: daseinsvorsorge am 13.02.2019 08:09
Zur Klarstellung: Ich bin seit 30 Jahren in der Gewerkschaft und werde es auch bleiben. Ich war viele Jahre Mitglied im Lehrerrat. Und genau deshalb ärgere ich mich über solche Art von Streik- und Mitgliederwerbung. Auch in diesem Jahr habe ich wieder im Kollegium und darüber hinaus für die Beteiligung am Arbeitskampf geworben, aber nie mit dem Argument, dass das ganze ja schließlich auch Spaß macht.
Umso besser- es geht direkt um Inhalte. Wieviele Kolleginnen konnten Sie denn überzeugen und was waren Gründe für ablehnende Haltungen ?
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: Kaiser80 am 13.02.2019 08:26
"....Wenn man sich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen auf die Tarifrunde vorbereitet, andere engagierte Menschen kennenlernt, Plakate und Transparente malt, zusammen singt, klatscht, trommelt ... "
Zitat aus der aktuellen E&W Zeitschrift der GEW


Also wenn die GEW "Tarifrunde" durch "Spiel" ersetzt könnte sie Werbebeiträge für Fussball-Ultras schreiben! Is auch mal 'ne neue Idee um Mitglieder zu generieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Finanzer am 13.02.2019 09:09
Genau, gamification ist der neue Trend, da könnten die Gewerkschaften mit punkten :-D

@Lothar 57: Wie hoch war die Resonanz im Kollegium?
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: kommunalhesse am 13.02.2019 09:22
"...Streiken macht Spaß! Oder etwa nicht? Langweilige Reden auf langen Kundgebungen bei eisiger Winterkälte? Nein, Streiken ist viel mehr. Wenn man sich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen auf die Tarifrunde vorbereitet, andere engagierte Menschen kennenlernt, Plakate und Transparente malt, zusammen singt, klatscht, trommelt ... "

Die Gewerkschaften werden immer peinlicher. Selbst wenn nun alle auf die Straße rennen, wer soll denn so einen "Streik"-Aufruf ernst nehmen? Wurden Warnstreiks bisher als Folklore-Veranstaltungen, Fahnenschwenken und Pfeifchen trällern bisher nur verunglimpft, so schreibt die GEW diese spätestens jetzt offiziell als Wandertag der Waldorfschule ab.
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: teclis22 am 13.02.2019 10:42


Wenn sich von 90.000 Landesbeschäftigten in Hamburg nur 1.500 am Warnstreik beteiligen,sind ja ca. 98,4 % der Beschäftigten sehr zufrieden mit ihrem Arbeitgeber

*snip*

Ahhh in Hamburg war Streik?
Habe davon überhauptnichts mit bekommen. Bei uns kam keine Mail, kein Fleyer irgendwo - nichts. Eventuell fehl den Gewerkschaften ein Fuß in der Tür irgendwo?
Titel: Antw:Singen, klatschen, trommeln
Beitrag von: MoinMoin am 13.02.2019 11:12


Wenn sich von 90.000 Landesbeschäftigten in Hamburg nur 1.500 am Warnstreik beteiligen,sind ja ca. 98,4 % der Beschäftigten sehr zufrieden mit ihrem Arbeitgeber

*snip*

Ahhh in Hamburg war Streik?
Habe davon überhauptnichts mit bekommen. Bei uns kam keine Mail, kein Fleyer irgendwo - nichts. Eventuell fehl den Gewerkschaften ein Fuß in der Tür irgendwo?
Tja hätte daseinsvorsorge hier:  https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,111354.0.html
etwas eingetragen, wären sicher 2 % mehr gekommen!
Einmal mehr Marketingversagen der Gewerkschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TheITGuy am 13.02.2019 13:24
Am Freitag streikt die BVG Berlin - DAS wird RICHTIG weh tun, bzw. spürbar sein...

Ja, allerdings nur für die Berliner, Gäste und Pendler, die aufgrund einer falschen Wohnungspolitik immer weiter aus der Stadt getrieben werden.

Für die BVG ist das bei wenigen Tagen ein Plusgeschäft -> Monatskarten laufen weiter, Gehälter werden gespart.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 13.02.2019 17:25
Apropos Streik:

Am Freitag streikt die BVG Berlin - DAS wird RICHTIG weh tun, bzw. spürbar sein...

Und in der S-Bahn fahren die alle wie in einer Legebatterie. Festhalten muss man sich dann jedenfalls nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 13.02.2019 18:16
Ich sehe das auch so, dass die Gewerkschaften ein Image Problem haben. Ich kenne diese auch nur von "hören und sagen".

Wer nicht wirbt, der stirbt.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 14.02.2019 00:46
Bin auf Grund von Arbeitgeberwechsel wieder in der Probezeit im TVL. Eigentlich mache ich mir keine Sorgen das ich diese nicht überstehen werde.

Morgen wird in meiner Stadt gestreikt. Arbeite in einem Bereich wo es eigentlich niemanden interessiert wenn wir streiken. Ich hatte mich da in der Vergangenheit meist passiv daran beteiligt, bin also einfach nicht zur Arbeit gegangen, auch wenn ich keiner Gewerkschaft angehöre. Zuhause bleiben oder nicht.. hmm...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kaiser80 am 14.02.2019 06:57
Ich sehe das auch so, dass die Gewerkschaften ein Image Problem haben.


Unabhängig von meiner persönlichen Meinung zu Verdi & Co. frage ich mich doch, warum in Frankreich, Greichenland oder auch aktuell in Belgien de facto das öffentliche Leben stillsteht wenn zum Streik aufgerufen wird. Hier in D fühlt sich ein Streik an wie ein stiller kleiner Furz. Stinkt unmittlbar lokal ein bissl, verzieht sich aber schnell wieder. Geht's den deutschen AN zu gut? Haben die Gewrkschaften ein "Deutsches" Problem? Haben die Deutschen ein Gewerkschaftsproblem? Ich finde das schon irgendwie erstaunlich
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 14.02.2019 07:06
In Frankreich liegt der Organisationsgrad insgesamt im einstelligen Bereich. Streiks - egal ob politische oder tarifliche - werden größtenteils durch unorganisierte AN getragen, die von den Gewerkschaftsforderungen überzeugt sind.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 14.02.2019 07:26
Franzosen stecken auch gerne mal ihren eigenen Betrieb in Brand oder entführen die Manager, wenn es sein muss.
Anderes Volk eben... da können wir nicht mithalten.
Ob das nun gut oder schlecht ist, kann nur jeder für sich selbst beantworten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Finanzer am 14.02.2019 07:30
In Frankreich liegt der Organisationsgrad insgesamt im einstelligen Bereich. Streiks - egal ob politische oder tarifliche - werden größtenteils durch unorganisierte AN getragen, die von den Gewerkschaftsforderungen überzeugt sind.

.... und von den Gewerkschaften entsprechend informiert wurden. Sollte es in Hessen zu Streiks kommen werde ich mal die Informationslage als Nichtgewerkschafter mitteilen. Zumindest unser Ortsverband der DstG verhält sich eher wie eine abgeschlossene Sekte als eine offene, um Mitglieder werbende Gewerkschaft.

@Doso: Gönnen Sie sich doch einen Tag an der frischen Luft, das Wetter soll die nächsten Tage ganz annehmbar werden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 14.02.2019 07:59
Das Problem bei den Streiks ist aber auch, dass viele Behörden, z.B. in den großen Bundesländern, so wenig Außenwirkung haben, dass es verpufft. In Niedersachsen ist der ÖPNV meist ein kommunaler Betrieb. Das stören die Verhandlungen zum TV-L nicht. Wir selber sind ein interner Dienstleister des Landes. Da stört es die Bevölkerung auch nicht, wenn wir dicht machen, sondern die Kolleginnen und Kollegen. Die Einzigen, die beim Streik weh tun können, sind die angestellten Lehrer, die Landeskrankenhäuser, Unis, Straßenmeistereien, Autobahnmeistereien, usw. Und da merken es auch nicht so viele, als wenn in den Kommunen mal die Kindergärten dicht machen.

Natürlich merken es die Menschen draußen, wenn die Schulen Probleme haben, aber es hat eben nicht die große Wirkung, die Verdi eigentlich verdient hätte.

In Hamburg, Bremen und Berlin sieht das sicherlich anders aus, da dort die Aufgaben anders verteilt sind. Also nicht pauschal sehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 14.02.2019 08:15
Da stört es die Bevölkerung auch nicht, wenn wir dicht machen, sondern die Kolleginnen und Kollegen.
Hier liegt ja auch der Hase im Pfeffer:
Streik hat zwei Wirkungen: Öffentlichkeit bringen: Sprich BILDschlagzeile: 100.000 Beschäftigte belagern bundesweit die Finanzämter. So etwas könnte man im TV-L Bereich schaffen.

2. Wirkung: Druck aufbieten, dass es monetären oder politischen Schaden gibt.
Müllberge auf der Strasse, Arbeitszeitausfälle weil Kinder betreut werden müssen....
Das kann die Kommune wg. Arbeitsbereiche besser als wir im TV-L
Alleine die Lehrer, hätten hier (in einigen Ländern) einen Hebel, aber die Gewerkschaft ist ja in sich zerrissen (Beamte vs. TV) 

Ersteres Könnte man auch mit einem "Streik" äääh meine Demo am Samstag schaffen und da könnte man uU auch mehr Beamte aktivieren und die Streikkasseneinsparungen würde man für Bustransfer nutzen.

Und in  Frankreich, Griechenland, Belgien gibt es mWn auch ein anderes Streikrecht. Generalstreik ist in D nicht möglich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lowsounder am 14.02.2019 09:19
Das Problem bei den Streiks ist aber auch, dass viele Behörden, z.B. in den großen Bundesländern, so wenig Außenwirkung haben, dass es verpufft. In Niedersachsen ist der ÖPNV meist ein kommunaler Betrieb. Das stören die Verhandlungen zum TV-L nicht. Wir selber sind ein interner Dienstleister des Landes. Da stört es die Bevölkerung auch nicht, wenn wir dicht machen, sondern die Kolleginnen und Kollegen. Die Einzigen, die beim Streik weh tun können, sind die angestellten Lehrer, die Landeskrankenhäuser, Unis, Straßenmeistereien, Autobahnmeistereien, usw. Und da merken es auch nicht so viele, als wenn in den Kommunen mal die Kindergärten dicht machen.

Natürlich merken es die Menschen draußen, wenn die Schulen Probleme haben, aber es hat eben nicht die große Wirkung, die Verdi eigentlich verdient hätte.

In Hamburg, Bremen und Berlin sieht das sicherlich anders aus, da dort die Aufgaben anders verteilt sind. Also nicht pauschal sehen.

Du hast Recht. In Bremen sind die ganzen BürgerServiceCentren etc. im Bereich des TV-L. In Bremerhaven allerdings nicht. 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Kraeuterwiese am 14.02.2019 14:22


Ich finde es schade, wenn man sich im öD immer selbst als unwichtig und klein betrachtet. Das wird natürlich gern vom Gegenüber so wahrgenommen und ausgenutzt. Es gibt durchaus kleine und auf den ersten Blick nicht so bedeutende Bereiche wie z. B. die Bibliotheken... wenn diese aber in der Prüfungszeit mal ne Weile dichtmachen, dann hätten viele Studenten echt krasse Probleme... Leider sind aber auch die Bibliothekare, Archivare und Dokumentare nicht gerade das Klientel, was lauthals seine Forderungen durchsetzt. Aber vielleicht wird das ja noch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Poggeliese am 14.02.2019 15:20


Ich finde es schade, wenn man sich im öD immer selbst als unwichtig und klein betrachtet. Das wird natürlich gern vom Gegenüber so wahrgenommen und ausgenutzt. Es gibt durchaus kleine und auf den ersten Blick nicht so bedeutende Bereiche wie z. B. die Bibliotheken... wenn diese aber in der Prüfungszeit mal ne Weile dichtmachen, dann hätten viele Studenten echt krasse Probleme... Leider sind aber auch die Bibliothekare, Archivare und Dokumentare nicht gerade das Klientel, was lauthals seine Forderungen durchsetzt. Aber vielleicht wird das ja noch.

Ich füge noch die Prüfungsämter/ImmaÄmter/IOs hinzu...
Gibt es denn streikfreundliche Hochschulen? Vor allem in Mitteldeutschland...?!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 14.02.2019 15:27
Immer diese Merkwürdigkeiten - erst dieses „Stufenverbesserungen gegen Basispunkte“, was offenbar keiner erklären kann, und nun "streikfreundliche Hochschulen"... Was soll das bitte sein?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Poggeliese am 14.02.2019 15:43
Immer diese Merkwürdigkeiten - erst dieses „Stufenverbesserungen gegen Basispunkte“, was offenbar keiner erklären kann, und nun "streikfreundliche Hochschulen"... Was soll das bitte sein?

Für dich SPID: Gibt es Hochschulen in Mitteldeutschland, an denen Mitarbeiter "lauthals Forderungen durchsetzen"[Kraeuterwiese] Es wurden Bibliothekare genannt, ich fügte Prüfungsämter etc. hinzu.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 14.02.2019 15:45
Es gibt durchaus kleine und auf den ersten Blick nicht so bedeutende Bereiche wie z. B. die Bibliotheken... wenn diese aber in der Prüfungszeit mal ne Weile dichtmachen, dann hätten viele Studenten echt krasse Probleme...

In der Praxis haben viele Bibliotheken dann halt noch einen großen Teil Beamte und und an der Theke sitzen in einigen wissenschaftlichen Bibliotheken oft studentische Hilfskräfte. Dazu ist die Beteiligung an den Streiks recht gering, entsprechend haben die Streiks auch so gut wie keine Auswirkungen. Da haut ja der Streik der Studentenwerke noch mehr rein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 14.02.2019 15:49
entsprechend haben die Streiks auch so gut wie keine Auswirkungen.
Ichbleibe dabei: Im TV haben die Streiks nie eine Auswirkung, das ist der falsche Ansatz.
Sie sollen eine Außenwirkung haben!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Poggeliese am 14.02.2019 15:58
entsprechend haben die Streiks auch so gut wie keine Auswirkungen.
Ichbleibe dabei: Im TV haben die Streiks nie eine Auswirkung, das ist der falsche Ansatz.
Sie sollen eine Außenwirkung haben!

Die Außenwirkung wird dadurch erzielt, wenn alle Mitarbeiter an den Hochschulen, welche nach TVL bezahlt werden (sind doch einige...) einfach die Arbeit liegen lassen. Die Studenten würden sich in den sozialen Medien aufregen...

Wer sitzt denn dann den Prüfungen als Aufsicht - der Professor?? Wenn Prüfungen ausfallen, keiner da ist, bei dem man sich mal schnell beschweren kann... 
Mir ist echt kaum bekannt, dass es noch häufig verbeamtete MA (keine Profs) an den HS gibt. Das ist eher selten, lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 14.02.2019 16:36
Sind die nicht alle mit Kettenverträgen befristet? Da würd ich mir das 3x überlegen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 14.02.2019 19:09
Sind die nicht alle mit Kettenverträgen befristet? Da würd ich mir das 3x überlegen.

Nö :)  - aber ich bin auch nicht Mitteldeutschland
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 14.02.2019 21:53
Was genau soll dieses „Stufenverbesserungen gegen Basispunkte“ eigentlich sein?

Erinnert mich an den Marx'schen Gegensatz von Überbau und Basis. Tarifverhandlungen sind ja auch eine Art Dialektik des Materialismus, hier Stufenverbesserungen gegen Basispunkte. Nach meinem Dafürhalten werden die Stufen verbessert, gleichgültig in welcher Höhe die Basispunkte - deren genauere Definition mir auch nicht in der gebotenen Tiefe geläufig sind - dagegen angeführt werden.

Übrigens habe ich von den Streiks bislang nichts gespürt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Poggeliese am 15.02.2019 07:36
Sind die nicht alle mit Kettenverträgen befristet? Da würd ich mir das 3x überlegen.

Stimmt, da gebe ich dir recht. Die befristeten MA scheuen sich sicherlich davor. Da diese MA-Gruppe (vermutlich) den größeren Anteil an HS ausmacht, werden sich (vermutlich) auch nur wenige lauthals auf die Straße stellen.

Schade eigentlich!

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 15.02.2019 08:15
Was genau soll dieses „Stufenverbesserungen gegen Basispunkte“ eigentlich sein?

Erinnert mich an den Marx'schen Gegensatz von Überbau und Basis. Tarifverhandlungen sind ja auch eine Art Dialektik des Materialismus, hier Stufenverbesserungen gegen Basispunkte. Nach meinem Dafürhalten werden die Stufen verbessert, gleichgültig in welcher Höhe die Basispunkte - deren genauere Definition mir auch nicht in der gebotenen Tiefe geläufig sind - dagegen angeführt werden.

Wie in der gesamten Marxschen Denke bedarf es jedoch eines Gegensatzes. Hier geht es aber doch wohl um „Stufenverbesserungen“ - also die Anhebung des Tabellenentgelts - und „Basispunkte“ - also die Anhebung des Tabellenentgelts.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 15.02.2019 08:53
Ich bin vollkommen ohne Probleme einmal quer durch Berlin S-Bahn gefahren. Läuft. :)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tomk am 15.02.2019 09:29
Ich bin vollkommen ohne Probleme einmal quer durch Berlin S-Bahn gefahren. Läuft. :)

Ein Hoch auf die Tarifverträge der Deutschen Bahn.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 09:38
In einem früheren Leben bin ich auch schon einmal bedingt durch Streik nicht mehr nach Hause gekommen, bzw. war es dann erst spät am Abend.

Das hat noch gezogen bei den Leuten auch wenn es schon bald zur Lynchjustiz gekommen wäre. Was juckt eine Bulette heute denn schon, wenn morgens die Bahnen nicht fahren? Dann kommt man eben später... Aber wenn man nicht mehr nach Hause kommt - au weia.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 15.02.2019 10:02
ich weiß nicht, ob das schon erwähnt wurde, aber Herr Kollatz beziffert die geforderten Strukturverbesserungen mit weiteren 4 % für dieses Jahr...

"Nach Berechnungen der Länder machen die von den Gewerkschaften geforderten Strukturverbesserungen zusätzlich zu den linearen Gehaltserhöhungen noch einmal vier Prozent aus. "Und zehn Prozentpunkte für ein Jahr ist einfach zu viel", so Kollatz. "Deswegen verhandeln wir aber", fügte er hinzu. "In der Vergangenheit war es auch so, dass der Abschluss das Eine und die vorherigen Forderungen das Andere waren." Bei den Ländern sei jedenfalls der Wille da, eine Lösung zu erreichen."
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lowsounder am 15.02.2019 10:31
ich weiß nicht, ob das schon erwähnt wurde, aber Herr Kollatz beziffert die geforderten Strukturverbesserungen mit weiteren 4 % für dieses Jahr...

"Nach Berechnungen der Länder machen die von den Gewerkschaften geforderten Strukturverbesserungen zusätzlich zu den linearen Gehaltserhöhungen noch einmal vier Prozent aus. "Und zehn Prozentpunkte für ein Jahr ist einfach zu viel", so Kollatz. "Deswegen verhandeln wir aber", fügte er hinzu. "In der Vergangenheit war es auch so, dass der Abschluss das Eine und die vorherigen Forderungen das Andere waren." Bei den Ländern sei jedenfalls der Wille da, eine Lösung zu erreichen."

Hast du eine Quelle? Grad beim Googlen nichts gefunden
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schnuffi am 15.02.2019 10:38
Es wäre schön, wenn für uns Sekretärinnen/Vorzimmer/Geschäftszimmer mal was getan wird. Früher wurden wir noch als "Schreibkraft" betitelt. Heute werden wir zwar immer noch wie eine "Schreibkraft" bezahlt, aber die Tätigkeiten und auch die Menge der Arbeit hat nichts mehr mit einer "Schreibkraft" zu tun. Und irgendwann hat man, was die Tariftabelle betrifft, das Ende der Fahnenstange (Stufe 6) erreicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 15.02.2019 10:42
Es wäre schön, wenn für uns Sekretärinnen/Vorzimmer/Geschäftszimmer mal was getan wird. Früher wurden wir noch als "Schreibkraft" betitelt. Heute werden wir zwar immer noch wie eine "Schreibkraft" bezahlt, aber die Tätigkeiten und auch die Menge der Arbeit hat nichts mehr mit einer "Schreibkraft" zu tun. Und irgendwann hat man, was die Tariftabelle betrifft, das Ende der Fahnenstange (Stufe 6) erreicht.

TB sind entsprechend ihrer nicht nur vorübegehend auszuübenden Tätigkeit eingruppiert, mithin führen höherwertige auszuübende Tätigkeiten im relevanten Umfang entsprechend auch zu einer höheren Eingruppierung. Die Menge der Arbeit ist tariflich unbeachtlich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schnuffi am 15.02.2019 11:30
Das ist mir schon klar, aber Sekretärinnen/Schreibkräfte werden anders behandelt. Da hat es schon immer Probleme mit Höhergruppierungen gegeben. Ich spreche aus Erfahrung...mache diesen Job seit fast 30 Jahren. Der ehemalige BAT sagt, dass höherwertige Tätigkeiten in einem Sekretariat/Vorzimmer nicht vorgesehen sind. Heißt: man müsste eine Sachbearbeiter-Stelle bekommen und raus aus dem Vorzimmer...ist aber nicht möglich, wenn keine Stelle vorhanden ist bzw. wenn man seine Vorzimmertätigkeit nicht gar nicht aufgeben möchte.
Kurz gesagt: höherwertige Tätigkeit bzw. Mehrarbeit ja, mehr Geld nein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 15.02.2019 11:31
Nein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lars73 am 15.02.2019 11:46
@Schnuffi
Die Tätigkeiten welche viele Sekretärinnen/Schreibkräfte als höherwertig ansehen sind aus Sicht des Tarifvertrages keine solchen. Wenn man wirklich höherwertige Tätigkeiten übertragen bekommt kann man eine höhere Eingruppierung durchsetzen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 15.02.2019 11:53
Es wäre schön, wenn für uns Sekretärinnen/Vorzimmer/Geschäftszimmer mal was getan wird. Früher wurden wir noch als "Schreibkraft" betitelt. Heute werden wir zwar immer noch wie eine "Schreibkraft" bezahlt, aber die Tätigkeiten und auch die Menge der Arbeit hat nichts mehr mit einer "Schreibkraft" zu tun. Und irgendwann hat man, was die Tariftabelle betrifft, das Ende der Fahnenstange (Stufe 6) erreicht.
Wenn du höherwertige Tätigkeiten übertragen bekommen hast, dann solltest du schleunigst das höhere Entgelt einfordern. Da wurde schon was für euch gemacht.
Welche EG bist du denn jetzt (Stufen haben ja nichts mit der Tätigkeiten zu tun)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: QuietscheEnte am 15.02.2019 12:18
Bei uns sind diese Damen in der E8 oder E9, ich glaube gerade die "kaufmännischen Berufsgruppen" dürfen sich nicht beschweren.
Da sieht es bei technischen Angestellten leider schon ganz anders aus.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 15.02.2019 12:44
EG 6 Stufe 6 sind 40.331.89 €. Der Durchschnittsverdienst aller (Renten-)Versicherten 2018 = 37.873 €
1,065 Rentenpunkte jährlich. Ich kann da für Vorzimmertätigkeiten keinen "was-machen-Bedarf" erkennen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tv-landschaft am 15.02.2019 13:33
EG 6 Stufe 6 sind 40.331.89 €. Der Durchschnittsverdienst aller (Renten-)Versicherten 2018 = 37.873 €
1,065 Rentenpunkte jährlich. Ich kann da für Vorzimmertätigkeiten keinen "was-machen-Bedarf" erkennen.

auch wenn ich das ähnlich sehe, dass Sekretärinnen schon sehr gut bezahlt sind mit EG 6 Stufe 6: Bei dem Durchschnittsentgelt sind auch Teilzeitkräfte mit drin und der Durchschnitt sagt halt auch einfach mal nichts aus, weil ein paar wenige oben ihn auch stark verzerren können.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 14:45
EG 6 Stufe 6 sind 40.331.89 €. Der Durchschnittsverdienst aller (Renten-)Versicherten 2018 = 37.873 €
1,065 Rentenpunkte jährlich. Ich kann da für Vorzimmertätigkeiten keinen "was-machen-Bedarf" erkennen.

Bei welchem TV bist du?

Laut Rechner TV-L West sind es in E6 Stufe 6 "Jahres-Brutto: 39157.17 €". Bei TV-L Ost sind es noch einmal 140€ weniger.

An der TU Berlin werden die Sekretärinnen und Sekretäre flächendeckend bei E6 eingruppiert. Also nichts mit E8 oder E9 @QuietscheEnte.

Das Ganze sehe ich hier jetzt einmal ohne Wertung.

auch wenn ich das ähnlich sehe, dass Sekretärinnen schon sehr gut bezahlt sind mit EG 6 Stufe 6: Bei dem Durchschnittsentgelt sind auch Teilzeitkräfte mit drin und der Durchschnitt sagt halt auch einfach mal nichts aus, weil ein paar wenige oben ihn auch stark verzerren können.

Gibt es da auch den Median statt Durchschnitt? Der wäre vielleicht aufschlussreicher.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 15.02.2019 14:49
An der TU Berlin werden die Sekretärinnen und Sekretäre flächendeckend bei E6 eingruppiert. Also nichts mit E8 oder E9 @QuietscheEnte.

Dann werden diese auch nur auszuübende Tätigkeiten dieser Wertigkeit haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 16:16
An der TU Berlin werden die Sekretärinnen und Sekretäre flächendeckend bei E6 eingruppiert. Also nichts mit E8 oder E9 @QuietscheEnte.

Dann werden diese auch nur auszuübende Tätigkeiten dieser Wertigkeit haben.

Für gewöhnlich haben diese das ja. Teilweise machen sie aber auch eine höherwertige Tätigkeit laut EGO, aber eine Höhergruppierung wird nicht gewährt. Ausrede ist, dass man mind. 30% Unterschied zur bisherigen Tätigkeit haben muss, was natürlich Quatsch ist. Aber da haben die Leute entsprechend Angst, etwas zu unternehmen.

Allerdings haben nahezu alle alten Sekretärinnen, die noch unter dem BAT angestellt waren, eine E8 bekommen. Von daher ist es durchaus ungerecht, wie das hier abläuft. Das wird auch nicht angefasst oder offiziell thematisiert. Mir fällt es nur auf.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 15.02.2019 16:31
Also es gibt schon prozentuale „Unterschiede“, die sich z.B. bei 33 Prozent oder 50 Prozent selbstständiger Tätigkeiten bewegen müssen, um zu einer entsprechenden Bewertung zu führen und die klassische „nur Schreibkraft“, wird wohl selten die E9 erreichen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 15.02.2019 16:36
An der TU Berlin werden die Sekretärinnen und Sekretäre flächendeckend bei E6 eingruppiert. Also nichts mit E8 oder E9 @QuietscheEnte.

Dann werden diese auch nur auszuübende Tätigkeiten dieser Wertigkeit haben.

Für gewöhnlich haben diese das ja. Teilweise machen sie aber auch eine höherwertige Tätigkeit laut EGO, aber eine Höhergruppierung wird nicht gewährt. Ausrede ist, dass man mind. 30% Unterschied zur bisherigen Tätigkeit haben muss, was natürlich Quatsch ist. Aber da haben die Leute entsprechend Angst, etwas zu unternehmen.

Allerdings haben nahezu alle alten Sekretärinnen, die noch unter dem BAT angestellt waren, eine E8 bekommen. Von daher ist es durchaus ungerecht, wie das hier abläuft. Das wird auch nicht angefasst oder offiziell thematisiert. Mir fällt es nur auf.

Da die Rechtsmeinung des AG die Eingruppierung nicht berührt, kann eine Höhergruppierung auch nicht gewährt oder nicht gewährt werden. TB sind entsprechend ihrer nicht nur vorübergehend auszuübenden Tätigkeit eingruppiert.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 16:39
Da die Rechtsmeinung des AG die Eingruppierung nicht berührt, kann eine Höhergruppierung auch nicht gewährt oder nicht gewährt werden. TB sind entsprechend ihrer nicht nur vorübergehend auszuübenden Tätigkeit eingruppiert.

Dann müsste man aber klagen und das traut sich keiner. Die TU Berlin lehnt es jedenfalls ab, eine höherwertige Tätigkeit zu sehen, die laut EGO definitiv bei einigen Sekretärinnen vorhanden ist. Wohlgemerkt nicht bei allen und auch nicht flächendeckend!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 15.02.2019 16:55
Selbst schuld!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 17:00
Selbst schuld!

Ich verstehe dieses Duckmäusertum auch nicht wirklich. Meine Wenigkeit hat sich einfach mal ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen und darauf hingewiesen, dass ich mich wegbewerbe bzgl. meiner "abgelehnten" Höhergruppierung.

Das ging ganz schnell und innerhalb von drei Wochen war das Thema durch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 15.02.2019 17:04
Gibt es da auch den Median statt Durchschnitt? Der wäre vielleicht aufschlussreicher.
Vollzeit:
https://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/
3771€ = 45252 Jahr brutto
Median wäre sicherlich interessant, aber hier nicht zielführend
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 15.02.2019 17:07
Dann müsste man aber klagen und das traut sich keiner.
Warum nicht?
Schlechte Gewerkschaftsberatung?
Schlechte Arbietsrechtversicherung?
Schlechtes Karma?

Als ob es den direkten Vorgesetzten juckt (ist ja nicht seine Kohle) und als ob man dadurch gekündigt wird ....
Also selber Schuld, eingeschränktes Mitleid.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 17:21
Dann müsste man aber klagen und das traut sich keiner.
Warum nicht?
Schlechte Gewerkschaftsberatung?
Schlechte Arbietsrechtversicherung?
Schlechtes Karma?

Ich kann es dir auch nicht erklären und ist mir selbst nicht klar, weshalb die das nicht machen. Ich habe die EGO schon einmal aus Nächstenliebe verteilt und hinreichend darauf hingewiesen. Wenn daraus nichts wird, hat Spid die richtige Antwort gegeben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schnuffi am 15.02.2019 17:38
Ich lese in einigen Beiträgen von euch E8 oder E9. Ich bin in E5 Stufe 6 und das seit einigen Jahren. Und von der Personalstelle wurde mir immer wieder vermittelt, dass nicht mehr geht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 17:53
Ich lese in einigen Beiträgen von euch E8 oder E9. Ich bin in E5 Stufe 6 und das seit einigen Jahren. Und von der Personalstelle wurde mir immer wieder vermittelt, dass nicht mehr geht.

Die Personalstelle hat gar nichts. Weder vermitteln die, noch haben die Ahnung. Einzig und allein die EGO ist ausschlaggebend. Zu finden unter "TV-L Anlage A, Entgeltordnung zum TV-L"

Link: https://www.tdl-online.de/tv-l/tarifvertrag.html (https://www.tdl-online.de/tv-l/tarifvertrag.html)

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 15.02.2019 18:47
Wie in der gesamten Marxschen Denke bedarf es jedoch eines Gegensatzes. Hier geht es aber doch wohl um „Stufenverbesserungen“ - also die Anhebung des Tabellenentgelts - und „Basispunkte“ - also die Anhebung des Tabellenentgelts.

Jetzt hast du meine philosophischen Überlegungen einfach so zerstört. :(

Die Personalstelle hat gar nichts. Weder vermitteln die, noch haben die Ahnung. Einzig und allein die EGO ist ausschlaggebend. Zu finden unter "TV-L Anlage A, Entgeltordnung zum TV-L"

Das ist so nicht korrekt. Sollte die Eingruppierung aufgrund der auszuübenden Tätigkeiten dazu führen, dass kein geeignetes Personal gefunden werden kann, könnte eine übertarifliche Eingruppierung oder Zulage gezahlt werden. Das entscheidet die Personalstelle oder eine sonstige vom AG berufene Stelle. Ähnliches gibt es im Bereich der obersten Bundesbehörden - siehe BMI-Rundschreiben von 2010 (http://www.bmi.bund.de/SiteGlobals/Forms/suche/rundschreibensuche-formular.html;jsessionid=7CF6AC98B31F0328CA78B2AC0733B432.1_cid295?resourceId=9390264&input_=9390274&pageLocale=de&templateQueryString=vorzimmerdienst&submit.x=0&submit.y=0). Aber der Klageweg ist möglich und sollte beschritten werden. Erst kürzlich wurde bei der Tätigkeit als Geschäftstellenleiterin bei einem Gericht die EG 9a festgestellt (Bereich Bund). BAG, Urteil vom 28.2.2018, 4 AZR 816/16.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schnuffi am 15.02.2019 19:54
Hallo, hier ist nochmal die "Schreibkraft". Mein ehemaliger Chef meinte mal, dass Schreibkräfte/Sekretärinnen eh überbezahlt sind, denn schließlich haben sie Hilfsmittel wie z. B. Computer, und nicht mehr wie früher Schreibmaschine und Kohlepapier. Unverschämt oder? Ich würde also auf hohem Niveau jammern. Er selber wurde fürstlich bezahlt...B2-Besoldung und tönt rum, dass er kein Geld hat und dementsprechend oft mit kuputten Socken ins Büro kam. Als soll ich davon halten? Arrogant oder einfach nur weltfremd?

Würde mich über Rückmeldungen von Schreibkräften/Sekretärinnen freuen. 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 20:04
Würde mich über Rückmeldungen von Schreibkräften/Sekretärinnen freuen.

Dann mach bitte einen eigenen Thread auf. Hier verliert sich das nur und es wird unübersichtlich. Hier prügeln wir auf ver.di, unsere Arbeitgeber und uns selbst ein und schätzen ab, wer die größten Idioten sind.

Wenn der Thread von dir erstellt wurde, möchte ich gerne eine realistische Einschätzung von dir anhand der EGO-Kriterien erfahren. Wie du dich also eingruppieren würdest und weshalb oder weshalb nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schnuffi am 15.02.2019 20:24
Auweia...nicht lachen. Bin neu in diesem Forum. Muss erst mal schauen, wie das funktioniert mit dem Thread.  :-[
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 15.02.2019 21:04
Hallo, hier ist nochmal die "Schreibkraft". Mein ehemaliger Chef meinte mal, dass Schreibkräfte/Sekretärinnen eh überbezahlt sind, denn schließlich haben sie Hilfsmittel wie z. B. Computer, und nicht mehr wie früher Schreibmaschine und Kohlepapier. Unverschämt oder? Ich würde also auf hohem Niveau jammern. Er selber wurde fürstlich bezahlt...B2-Besoldung und tönt rum, dass er kein Geld hat und dementsprechend oft mit kuputten Socken ins Büro kam. Als soll ich davon halten? Arrogant oder einfach nur weltfremd?

Würde mich über Rückmeldungen von Schreibkräften/Sekretärinnen freuen.

Bei uns gibt es den bekannten Spruch: "Ab A13 beginnt die Armut!"
Von unten betrachtet.
Da wird um kürzeste Dienstreisen (2km) gestritten, 50¢ Parkgebühren abgerechnet, uswusf ...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 15.02.2019 21:46
Auch beliebt bei einem Kollegen waren abgeschnittene Jeans, weil das Angestelltengehalt (E13) ja nicht reicht. Der fuhr auch einen uralten Ford Escort. Schwierig schwierig alles. Zum Leben hat es nie gereicht, aber zum Sterben war er dann doch zu geizig.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 16.02.2019 08:28
Das dürfte halbwegs normal sein. Ich habe es bisher auch geschafft, jede Gehaltserhöhung komplett umzusetzen. Wenn man 40% mehr netto hat, müsste man eben in der 65qm-Mietwohnung wohnen bleiben, weiter nach Angeboten schauen usw... macht aber keiner. Die Kosten haben es bisher immer geschafft, mit Gehaltssteigerungen mitzuhalten. 😂
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 16.02.2019 12:57
Das dürfte halbwegs normal sein. Ich habe es bisher auch geschafft, jede Gehaltserhöhung komplett umzusetzen. Wenn man 40% mehr netto hat, müsste man eben in der 65qm-Mietwohnung wohnen bleiben, weiter nach Angeboten schauen usw... macht aber keiner. Die Kosten haben es bisher immer geschafft, mit Gehaltssteigerungen mitzuhalten. 😂

Gejammert wird immer gleich, das Niveau ändert sich nur ;-)
Das nennt man dann Erhöhung des Lebenstandards, Geld zum Sparen hat man dennoch keines.
Mir persönlich geht es gut, so wie es ist, deshalb freue ich mich über jede Erhöhung, egal wie hoch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 16.02.2019 15:09
Bezüglich Eingruppierung, auch wenn das hier etwas Off topic ist. Ich habe den Eindruck, dass durch hohe Fluktuation die Leute nicht wissen (können) ob diese richtig eingruppiert sind. Auch fehlen da Leute, Vertrauenspersonen, welche mal den AN den Tarifvertrag erklären und prüfen ob die Leute richtig eingruppiert sind. Denn die Erfahrung, welche ich gemacht habe, ist das die Kollegen, trotz gleicher Arbeit zwischen A10 und A12 sind oder zwischen E9k und E13. Personalrat argumentiert hier das es an der Ausbildung liegt. Aber wenn ich das hier richtig gelesen habe, wird nach der ausgeübten Tätigkeit eingestellt?

Das wäre auch mal Richtung Verdi mal gefeuert. Die könnten durch "Hausbesuche" und Aufklärungsarbeit Leute gewinnen. Aber so wie ich das erfahren durfte, hat der AG / Leitung die Möglichkeit nach "belieben" einzugruppieren. Und der Personalrat erweckt den Eindruck, dass er im Interessenkonflikt zu seinen persönlichen (Karriere) Chancen steht.  Denn da wo kein Kläger, da kein Richter.

Auch die meisten Infos erhalte ich hier über das Forum...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 16.02.2019 15:46
Sowas gibt es doch. Rechtsberatung ist doch eine flächendeckend verfügbare Dienstleistung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 16.02.2019 17:34
Weder auf ver.di, noch auf den PR sollte man da warten. Auch wenn ich mir das wünschen würde, gerade im Sinne einer „Kundenaquise“. Letztlich haben aber weder ver.di, noch der PR die notwendigen Kenntnisse und wenn doch, dann wird das Wissen trotzdem nicht weitergegeben, weil man lieber mit sich selbst, als mit den Kollegen beschäftigt ist... Klingt komisch, ist aber leider so. Auch die Arbeitgeber machen eine Geheimwissenschaft daraus. Keine Ahnung, wie das in anderen Dienststellen gehandhabt wird, hier sind Bewertungsvorgänge nahezu „streng geheime Verschlusssachen“. Wundert mich aber auch nicht, wenn man doch über Ecken mal Bewertungen zu sehen bekommt und man da so Sätze liest, höhere Bewertung als X nicht möglich, weil auch in keinem anderen Bezirk höher bewertet... :o

Hier im Forum tummeln sich ja eine Menge Foristen, die durchaus über Fachwissen verfügen, in dem ein oder anderen Fall könnte man ja mal in separaten Themen ein BAK „bewerten“. Kein ausführliches Gutachten, das wäre sicherlich zu viel des Guten. Dann würde der ein oder andere Forist mal was sinnvolles mit seiner oder ihrer Zeit anstellen... ;)...

Grüße zum Wochenende
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 16.02.2019 17:41
Das wäre auch mal Richtung Verdi mal gefeuert. Die könnten durch "Hausbesuche" und Aufklärungsarbeit Leute gewinnen. Aber so wie ich das erfahren durfte, hat der AG / Leitung die Möglichkeit nach "belieben" einzugruppieren. Und der Personalrat erweckt den Eindruck, dass er im Interessenkonflikt zu seinen persönlichen (Karriere) Chancen steht.  Denn da wo kein Kläger, da kein Richter.

Eine Gewerkschaft kann wohl keine "Hausbesuche" bei bestimmten AGs machen, um die korrekte Eingruppierung zu prüfen. Allerdings kann der gemeine Beschäftigte sich an die Gewerkschaften wenden und sich in Fragen der Eingruppierung beraten lassen.

Und wenn du dich so unterbezahlt fühlst, dann geh zu einer Rechtsberatung und beschreite den Klageweg oder bewirb dich auf eine höher eingruppierte Stelle.

Wundert mich aber auch nicht, wenn man doch über Ecken mal Bewertungen zu sehen bekommt und man da so Sätze liest, höhere Bewertung als X nicht möglich, weil auch in keinem anderen Bezirk höher bewertet... :o

Sofern ein ähnliches organisatorischem Gefüge vorliegt, finde ich die Aussage nachvollziehbar. Wäre ja auch etwas merkwürdig, wenn bpsw. Politessen (Überwachung ruhender Verkehr) im Bezirk Spandau nach EG 8 vergütet werden und im Bezirk Mitte nach EG 4.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 16.02.2019 18:03

Wundert mich aber auch nicht, wenn man doch über Ecken mal Bewertungen zu sehen bekommt und man da so Sätze liest, höhere Bewertung als X nicht möglich, weil auch in keinem anderen Bezirk höher bewertet... :o

Sofern ein ähnliches organisatorischem Gefüge vorliegt, finde ich die Aussage nachvollziehbar. Wäre ja auch etwas merkwürdig, wenn bpsw. Politessen (Überwachung ruhender Verkehr) im Bezirk Spandau nach EG 8 vergütet werden und im Bezirk Mitte nach EG 4.

Die Bewertung kann ja am Ende durchaus richtig sein, keine Frage. Die Bewertungsentscheidung in einem anderen Bezirk kann aber nicht das Ergebnis vorgeben. Die Bewertungsgutachten bauen sich ja von Entgeltgruppe zu Entgeltgruppe auf und wenn bei Bewertungsgruppe X sinngemäß dieser Satz steht, dann ist das eine verfehlte Entscheidung. Aber auch an dem Punkt hilft dann letztlich nur das Arbeitsgericht...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 16.02.2019 18:07
Um mal zum Thema kurz was beizusteuern, ver.di kündigt aktuell weitere Warnstreiks an, weil sich die Arbeitgeber noch nicht mit einem Vorschlag bewegt haben. Geht es nur mir so, dass die aktuellen Warnstreiks auch einfach zeitlich unklug gewählt sind? Die Verhandlungen gehen ja nun erst am 28.02. weiter, warum sollte die AG da jetzt schon zucken... Oder ver.di denkt sich, wir machen das jetzt, dann sind die Mitglieder bis zum 28.02. so „gelangweilt“, dass denen das Ergebnis auch schon wieder egal ist  8).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Garfield am 16.02.2019 19:39
Um mal zum Thema kurz was beizusteuern, ver.di kündigt aktuell weitere Warnstreiks an, weil sich die Arbeitgeber noch nicht mit einem Vorschlag bewegt haben. Geht es nur mir so, dass die aktuellen Warnstreiks auch einfach zeitlich unklug gewählt sind? Die Verhandlungen gehen ja nun erst am 28.02. weiter, warum sollte die AG da jetzt schon zucken... Oder ver.di denkt sich, wir machen das jetzt, dann sind die Mitglieder bis zum 28.02. so „gelangweilt“, dass denen das Ergebnis auch schon wieder egal ist  8).

Zeitlich passt das alles ins Drehbuch. Verdi macht jetzt seine Streiks und wirbt damit neue Mitglieder und in der dritten Verhandlungsrunde kommt urplötzlich und völlig unerwartet Bewegung rein und man verkündet am 01.03 nach "ganz schwierigen Verhandlungen" die die ganze Nacht gingen das Ergebnis.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 16.02.2019 22:40
Dann wage ich mal eine Abschlussprognose:
2,4 Prozent allgemeine Erhöhung im ersten Jahr, 2,2 Prozent im zweiten Jahr.
30 Euro pauschal für die unteren Gehaltsgruppen.
Pflegetabelle wird ebenfalls um 30 Euro erhöht, aber erst im nächsten Jahr.
Stufengleiche Höhergruppierung und Paralleltabelle werden im Vorfeld der nächsten Tarifrunde erneut diskutiert.
Kein Festbetrag für Azubis.

Wer hält dagegen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 17.02.2019 10:51
2,7% allg. Erhöhung, 2,4% Erhöhung verteilt auf zwei weitere Termine für alle Beschäftigten (inkl. Pflege).
Kein Sockelbetrag.

Stufengleiche Höhergruppierung wird beschlossen zum Stichtag X (das Absehen von dieser Regelung kann sich der TV-L im Wettbewerb zum TVöD m. E. nicht mehr leisten). Verhandlungen zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung werden aufgenommen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 17.02.2019 11:48
Auch beliebt bei einem Kollegen waren abgeschnittene Jeans, ... Der fuhr auch einen uralten Ford Escort.

So, und genau so, werden die meisten Wohlhabenden wohlhabend. Leben unter ihren Verhältnissen und investieren clever in Vermögenswerte und nicht in Verbindlichkeiten.
Aber natürlich heulen die nicht ob ihres Gehalts rum.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 17.02.2019 12:09
...Verhandlungen zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung werden aufgenommen.

Sind die nicht bereits aufgenommen und wollten die AG die Ergebnisse nicht zur Verhandlungsmasse in den aktuellen Verhandlungen machen? Davon abgesehen, dass man aktuell eigentlich nicht weiß, was die AG (konkret) wollen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 17.02.2019 12:57
Dann wage ich mal eine Abschlussprognose:
2,4 Prozent allgemeine Erhöhung im ersten Jahr, 2,2 Prozent im zweiten Jahr....

Maximal 4,8 % auf 2 Jahre;natürlich noch abzüglich jeder Verbesserung in der EGO
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 17.02.2019 13:21
Sind die nicht bereits aufgenommen und wollten die AG die Ergebnisse nicht zur Verhandlungsmasse in den aktuellen Verhandlungen machen? Davon abgesehen, dass man aktuell eigentlich nicht weiß, was die AG (konkret) wollen.

Gemäß Einigungspapier vom 17.02.2017, Textziffer III Nr. 1 i. V.m. Anlage 2 wurde eine Prozessvereinbarung zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung des TV-L vereinbart. Soweit mir bekannt ist, ist dies die Prozessveeinbarung aber nur schleppend umgesetzt geworden. Daher meine Vermutung, die EGO wird dieses Jahr nicht in größerem Maße thematisiert werden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 17.02.2019 13:29
Gemäß Einigungspapier vom 17.02.2017, Textziffer III Nr. 1 i. V.m. Anlage 2 wurde eine Prozessvereinbarung zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung des TV-L vereinbart. Soweit mir bekannt ist, ist dies die Prozessveeinbarung aber nur schleppend umgesetzt geworden. Daher meine Vermutung, die EGO wird dieses Jahr nicht in größerem Maße thematisiert werden.

... waren im Juli 2018 von der TDL abgebrochen worden, weil verdi zu Streiks an den Unikliniken aufgerufen hatte. Muß man ja auch verstehen, weil direkter Zusammenhang.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: teclis22 am 17.02.2019 13:31
mein tipp:

laufzeit 24 monate
2,5% + 2,2%
60€ Sockelbetrag

keine weiteren Änderungen an der EGO
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 17.02.2019 13:42
Gemäß Einigungspapier vom 17.02.2017, Textziffer III Nr. 1 i. V.m. Anlage 2 wurde eine Prozessvereinbarung zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung des TV-L vereinbart. Soweit mir bekannt ist, ist dies die Prozessveeinbarung aber nur schleppend umgesetzt geworden. Daher meine Vermutung, die EGO wird dieses Jahr nicht in größerem Maße thematisiert werden.

... waren im Juli 2018 von der TDL abgebrochen worden, weil verdi zu Streiks an den Unikliniken aufgerufen hatte. Muß man ja auch verstehen, weil direkter Zusammenhang.

Warum sollte es eines direkten Zusammenhangs bedürfen? Weil es sonst Gewerkschaftsfuzzis zu hoch ist?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 17.02.2019 13:54
Dieser ganze Zirkus um Prozente sollte einfach wegfallen. Nur heisse Luft und insgesamt gesehen schlechte Ergebnisse... Jaehrliche Steigerungen per Gesetz gekoppelt an den Durchschnitt der tarifgebundenen gewerblichen Wirtschaft wuerde dem oeffentlichen Dienst dauerhaft mehr bringen. Dann haette man endlich Zeit, sich kompensationsbefreit um die EGO zu kuemmern... Und es wuerde die einfache Gleichung gelten ... geht es der Wirtschaft gut ... dann geht es dem oeffentlichen Dienst gut ....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 17.02.2019 14:03
Dieser ganze Zirkus um Prozente sollte einfach wegfallen. Nur heisse Luft und insgesamt gesehen schlechte Ergebnisse... Jaehrliche Steigerungen per Gesetz gekoppelt an den Durchschnitt der tarifgebundenen gewerblichen Wirtschaft wuerde dem oeffentlichen Dienst dauerhaft mehr bringen. Dann haette man endlich Zeit, sich kompensationsbefreit um die EGO zu kuemmern... Und es wuerde die einfache Gleichung gelten ... geht es der Wirtschaft gut ... dann geht es dem oeffentlichen Dienst gut ....

Ja!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 17.02.2019 14:06
Könnte die Gewerkschaften rechtlich nicht abhalten, für höhere oder andere Abschlüsse zu streiken.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 17.02.2019 14:30
Aber wenn ich das hier richtig gelesen habe, wird nach der ausgeübten Tätigkeit eingestellt?
Nein, man wird nach seinen auszuübenden Tätigkeiten bezahlt.
Und das die Unwissenheit der Personalräte und Sachbearbeiter ist grusselig, aber leider Realität. Es wird sich aber nichts ändern, wenn die Menschen es mit sich machen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 17.02.2019 15:59
Könnte die Gewerkschaften rechtlich nicht abhalten, für höhere oder andere Abschlüsse zu streiken.

Wenn das alles so "rechtlich" einfach ist, wieso hat sie es dann die letzten Jahre nicht gemacht..... statt dessen permanent halbgare Abschluesse ... jeweils mit einem Ende als Bettvorleger....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 17.02.2019 16:03
Ich rate dazu, meine Beiträge entweder verstehend zu lesen. Dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, Unfug darauf zu antworten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 17.02.2019 22:48
You see, but you do not observe. The distinction is clear.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 18.02.2019 08:17
Mal ernsthaft: was nützt es, wenn man die Gehälter im Schnitt jährlich um 2,xx% anhebt, gleichzeitig aber die "Neueinsteiger" in den ÖD immer niedriger eingruppiert - wohlgemerkt bei gleichem Aufgabengebiet? Diese Entwicklung beobachte ich nun schon seit Jahren und ist auch an meiner Hochschule gelebte traurige Realität!

Darüber hinaus werden Stellen - meiner Meinung nach, ziemlich willkürlich bewertet. Vor kurzem sind mir 2 Anzeigen ins Auge gefallen, mit exakt den gleichen Anforderungen und Tätigkeitsmerkmalen. Man könnte meinen, die Personaler hätten voneinander abgeschrieben... Jedenfalls war die eine Stelle mit E9 und die andere mit E12 eingruppiert. Und ich rede hier nicht von Brandenburg und München!

Das Ganze erweckt nur noch den Eindruck, dass hier vieles nach Lust und Laune passiert bzw. so, wie es gerade am Besten (Haushaltstechnisch) passt!

Für mich ist dieser zweijährige "Konflikt" um ein paar Prozentpünktchen absoluter Kindergarten! Entweder man möchte grundlegend etwas verändern oder man will es eben nicht - wobei man bei den diesjährigen Tarifverhandlungen wieder deutlich merkt, dass leider Letzteres der Fall ist!
Fachkräfte gewinnt man eben nicht mit 3,50 € mehr in der Tasche bzw. ohne irgendwelche "Benefits"... und ebensolche werden auch nicht lange bleiben, wenn die Perspektiven einfach nicht gegeben sind.
Und genau hier müsste komplett neu angesetzt werden: weg von verstaubter Personalverwaltung und hin zu moderner Personalentwicklung!

Darüber hinaus könnte der ÖD auch mit anderen Dingen "glänzen" und müsste vor allem gerade in folgenden Bereichen - die in den meisten Branchen schon Standard sind, viel flexibler werden:

35h/Woche
kostenfreie Kita-Plätze für jeden
Altersteilzeitmodelle
moderne Büroausstattung
volle Vermögenswirksame Leistungen
Home-Office

und und und....

Mein Tipp für die aktuellen Tarifverhandlungen:

im ersten Jahr:
+ 2,75 %

im zweiten Jahr:
+75€ und +2,5%
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 18.02.2019 08:38
@Arno: Ich klatsche Beifall. Aber das ist eben wie bei der SPD. Es wird viel erzählt und noch mehr gefordert. Hinten kommt aber immer noch nichts bei raus, weil alle unter Darmverschluss leiden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 18.02.2019 08:44
Von der Personalverwaltung zur Personalentwicklung...
Wie oft habe ich das in den vergangenen Wochen zu meinen Kollegen gesagt.
Du sprichst mir aus der Seele.
Da gehört aber noch mehr dazu als die Optionen.
Die Personaler sollten auch Mal Willens sein, diese Arbeit auch zu tun.
Hier wird geprüft und verwaltet... Mehr nicht
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 18.02.2019 08:58

kostenfreie Kita-Plätze für jeden


....ich bin ebenfalls der Meinung, dass viele im öD nochmals dringend einer frühkindlichen Förderung bedürfen... 8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 18.02.2019 09:06
Mal ernsthaft: was nützt es, wenn man die Gehälter im Schnitt jährlich um 2,xx% anhebt, gleichzeitig aber die "Neueinsteiger" in den ÖD immer niedriger eingruppiert - wohlgemerkt bei gleichem Aufgabengebiet? Diese Entwicklung beobachte ich nun schon seit Jahren und ist auch an meiner Hochschule gelebte traurige Realität!

"Man" gruppiert nicht ein, TB sind aufgrund der tariflichen Regelungen eingruppiert.

Darüber hinaus werden Stellen - meiner Meinung nach, ziemlich willkürlich bewertet. Vor kurzem sind mir 2 Anzeigen ins Auge gefallen, mit exakt den gleichen Anforderungen und Tätigkeitsmerkmalen. Man könnte meinen, die Personaler hätten voneinander abgeschrieben... Jedenfalls war die eine Stelle mit E9 und die andere mit E12 eingruppiert. Und ich rede hier nicht von Brandenburg und München!

Das Ganze erweckt nur noch den Eindruck, dass hier vieles nach Lust und Laune passiert bzw. so, wie es gerade am Besten (Haushaltstechnisch) passt!

Da Stellenanzeigen üblicherweise keine Arbeitsvorgänge mit Zeitanteilen enthalten, könnte ich leicht zwei identische Stellenanzeigen stricken für auszuübende Tätigkeiten, die einmal in die E6 und einmal in die E13 führen. Hinzu tritt, daß Stellen nicht eingruppiert sind, TB sind es - und zwar entsprechend ihrer nicht nur vorübergehend auszuübenden Tätigkeit und völlig unabhängig von haushaltsrechtlichen Beschränkungen.

Darüber hinaus könnte der ÖD auch mit anderen Dingen "glänzen" und müsste vor allem gerade in folgenden Bereichen - die in den meisten Branchen schon Standard sind, viel flexibler werden:

35h/Woche
kostenfreie Kita-Plätze für jeden
Altersteilzeitmodelle
moderne Büroausstattung
volle Vermögenswirksame Leistungen
Home-Office

Ich frage mich, was alle immer mit kürzeren arbeitszeiten wollen . und warum sie dann nicht einfach in TZ gehen. Kostenfreie Kita-Plätze sind dann auch nur Sachen, die Leute unter 45 interessieren und VL bringt doch nur armen Schluckern etwas, die Anspruch auf die ANSpZ haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 18.02.2019 09:10

kostenfreie Kita-Plätze für jeden


....ich bin ebenfalls der Meinung, dass viele im öD nochmals dringend einer frühkindlichen Förderung bedürfen... 8)

Gut, nicht richtig ausgedrückt! Damit meinte ich lediglich, dass der AG solche Plätze kostenfrei für jeden seiner MA zur Verfügung stellen sollte!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 18.02.2019 09:11
... Jaehrliche Steigerungen per Gesetz gekoppelt an den Durchschnitt der tarifgebundenen gewerblichen Wirtschaft wuerde dem oeffentlichen Dienst dauerhaft mehr bringen ....

Sehe ich ganz genauso. Dazu passend eine Meldung über die Diätenerhöhung im Deutschen Bundestag:
https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/1657862/bericht-diaeten-fuer-bundestagsabgeordnete-steigen-auf-mehr-als-10-000-euro (https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/1657862/bericht-diaeten-fuer-bundestagsabgeordnete-steigen-auf-mehr-als-10-000-euro)

Weiß jemand ob auch, und wenn ja welche, Länderparlamente den Anstieg der Diäten an die Nominallöhne angepasst haben? Warum nicht auch bei den Tarifanpassungen so verfahren. Aber ich denke auch die Gewerkschaften hätten daran kein Interesse.

Ansonsten kann ich für mich sagen, dass ich aus Verdi austreten werde, sollte der Tarifabschluss für das erste Jahr wieder unter dem TVÖD liegen. Bei allem unter 3% bin ich definitiv weg...

Schätzen würde ich 2,4%, ist genauso nämlich bei uns im Stellenplan für 2019 als Größe angenommen worden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 18.02.2019 09:21
... Jaehrliche Steigerungen per Gesetz gekoppelt an den Durchschnitt der tarifgebundenen gewerblichen Wirtschaft wuerde dem oeffentlichen Dienst dauerhaft mehr bringen ....

Sehe ich ganz genauso. Dazu passend eine Meldung über die Diätenerhöhung im Deutschen Bundestag:
https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/1657862/bericht-diaeten-fuer-bundestagsabgeordnete-steigen-auf-mehr-als-10-000-euro (https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/1657862/bericht-diaeten-fuer-bundestagsabgeordnete-steigen-auf-mehr-als-10-000-euro)

Weiß jemand ob auch, und wenn ja welche, Länderparlamente den Anstieg der Diäten an die Nominallöhne angepasst haben? Warum nicht auch bei den Tarifanpassungen so verfahren. Aber ich denke auch die Gewerkschaften hätten daran kein Interesse.

Eine gesetzliche Regelung würde nicht die Tarifautonomie aufheben - es könnte dennoch für bessere/andere Erhöhungen gestreikt werden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Raute1 am 18.02.2019 09:56
Alles unter 3,09 % (TVÖD-Abschluss 2019) wäre ein Schlag ins Gesicht eines jeden Beschäftigten der Länder ! Es müsste eigentlich eher 3,5 % geben, um den Abstand zu verringern !
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 18.02.2019 10:40

kostenfreie Kita-Plätze für jeden


....ich bin ebenfalls der Meinung, dass viele im öD nochmals dringend einer frühkindlichen Förderung bedürfen... 8)



Gut, nicht richtig ausgedrückt! Damit meinte ich lediglich, dass der AG solche Plätze kostenfrei für jeden seiner MA zur Verfügung stellen sollte!

...um es mal abschließend richtig auszudrücken: ...für alle Kinder im Kindergartenalter der im öD Beschäftigten...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 18.02.2019 10:42
Niemand und schon gar nicht die TdL hält die Dienststellen ihrer Mitglieder davon ab, Personalentwicklung zu betreiben. Das hat aber mit dem Tarifvertrag nur bedingt etwas zu tun und mit der Lohnrunde überhaupt nichts.

zur Kita : die armen Kinder ! Lasst sie doch bitte mit ihren Nachbarskindern (mit denen sie ganz überwiegend die Grundschule teilen werden) in der lokalen Kita aufwachsen. Haben alle was davon.


Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 18.02.2019 12:51
Dafür müssten auch Plätze da sein. Wobei der Ort der Kita egal sein kann. Der AG kann ja über finanzielle Anreize sich an die Kitagebühr beteiligen.

Auch das Argument wegen der richtigen Eingruppierung und Rechtsberatung sehe ich da eher praktisch. Wer möchte ein Konflikt anfangen mit ein gewisses Risiko und das Risiko Repressalien zu erwarten? Da wird lieber der einfache Weg gewählt und sich wegbeworben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 18.02.2019 12:59
Auch das Argument wegen der richtigen Eingruppierung und Rechtsberatung sehe ich da eher praktisch. Wer möchte ein Konflikt anfangen mit ein gewisses Risiko und das Risiko Repressalien zu erwarten?
Im TV-L sehe ich die Eingruppierungs-Entscheider und die Cheffs doch sehr weit voneinander entfernt und emotionslos was dies Thema angeht.
In eine Kommune, wo der Chef der Bgm ist und der sich als göttliche Instanz ansieht, kann ich das Argument nachvollziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 18.02.2019 13:02
...wie heisst es so schön...wer sich nicht wehrt hat schon verloren!

...ich verstehe es nie, wie manche sich über den Leisten ziehen lassen und dann nicht mehr als Jammern dagegen unternehmen...

...ich habe meinen Dienstherrn (wobei es da immer die Personalabteilung war) bereits zweimal gerichtlich über mehrere Instanzen überzeugen lassen müssen, wie es richtig geht...

...mit einem starken Partner an der Seite (Gewerkschaft oder Rechtschutzversicherung) ist das doch kein Problem...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 18.02.2019 16:02
Also zum EGO, findet sich folgendes bei ver.di:

Zitat
Nachdem die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zwischenzeitlich alle Tarifverhandlungen abgebrochen hatte (wir berichteten...), sollen die Verhandlungen zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung der Länder jetzt am 29. Oktober, 5. und 6. November, 21. und 22. November und 4. und 5. Dezember 2018 in der zentralen Verhandlungsgruppe fortgesetzt werden.

Die als Teil der Tarifeinigung vom 17. Februar 2017 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vereinbarten Verhandlungen über die Weiterentwicklung der Entgeltordnung der Länder wurden am 20. Juli 2017 mit einem Verfahrensgespräch begonnen. Darin wurden insbesondere folgende Punkte verabredet:

Es werden insgesamt fünf gemeinsame Verhandlungsgruppen („Arbeitsgruppen“) in der Zusammensetzung etwa 6 : 6 (TdL : Gewerkschaften) eingerichtet, in denen alle Abschnitte der Entgeltordnung der Länder sowie die allgemeinen Eingruppierungsvorschriften einschließlich der Fragen der stufengleichen Höhergruppierung und der Entzerrung der Entgeltgruppe 9 bearbeitet werden sollen.
Die Arbeitsgruppen sollen bis zum September 2017 das erste Mal zusammengetreten sein und bis Ende Februar 2018 die erste Phase ihrer Arbeit abgeschlossen haben. In dieser ersten Phase soll festgestellt werden, ob die bestehenden speziellen Tätigkeitsmerkmale weiter vereinbart werden sollen oder an ihrer Stelle die allgemeinen Tätigkeitsmerkmale gelten sollen, ob die vorhandenen speziellen Tätigkeitsmerkmale inhaltlich verändert werden müssen oder nicht, ob neue spezielle Tätigkeitsmerkmale vereinbart werden sollen und worüber sonst noch verhandelt werden muss. In der zweiten Phase sollen dann die inhaltlichen Verhandlungen einschließlich der Zuordnung
zu den Entgeltgruppen stattfinden.
Was bisher geschah?

In den im Zeitraum vom 5. Oktober 2017 bis zum 25./26. Januar 2018 in den Arbeitsgruppen geführten Beratungen der ersten Phase hat ver.di unsere gewerkschaftlichen Forderungen zur Veränderung bzw. Weiterentwicklung der Entgeltordnung vorgestellt und begründet, die zuvor in zu den Arbeitsgruppen gebildeten Beratungskreisen unserer betrieblichen Experten*innen aus den jeweiligen Berufsfeldern vorbereitet wurden. Eine inhaltliche Stellungnahme zu den ver.di-Forderungen durch die Vertreterinnen und Vertreter der TdL erfolgte dabei ebenso wenig wie eine Darlegung eigener Vorstellungen zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung.

In einem zweiten Verfahrensgespräch auf Ebene der Koordinierungsgruppe teilte die TdL am 4. Mai 2018 mit, dass ihre Mitgliederversammlung Anfang Juni 2018 eine Bewertung der Gewerkschaftsforderungen vornehmen werde, und schlug vor, die Verhandlungen danach aus Gründen der Zeitökonomie in einer zentralen Verhandlungsgruppe fortzusetzen - denn die hierbei verabredeten Verbesserungen in der Entgeltordnung soll(t)en im Zuge der TV-L Tarifrunde 2019 bereits tarifiert werden.

In dieser zentralen Verhandlungsgruppe sollen zunächst die grundsätzlichen Fragen

stufengleiche Höhergruppierung,
„Entzerrung“ der Entgeltgruppe 9,
Nutzung der Entgeltgruppen 4 und 7,
Einführung gesonderter Entgelttabellen für den Pflegedienst und für den Sozial- und Erziehungsdienst)
und anschließend die einzelnen Abschnitte der Entgeltordnung bearbeitet werden.

Die ersten Termine der zentralen Verhandlungsgruppe waren für Juli 2018 vorgesehen. Im Juli 2018 sagte die TdL kurzfristig die bereits vereinbarten Verhandlungstermine zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung für Lehrkräfte, zur Tarifierung der betrieblich-schulischen Ausbildungsverhältnisse in Gesundheitsberufen und zur Weiterentwicklung der allgemeinen Entgeltordnung ab. Begründet hat die TdL ihre Absage damit, dass ver.di in der Auseinandersetzung um die Entlastung des Pflegepersonals in den Universitätskliniken Düsseldorf und Essen zu Arbeitskampfmaßnahmen aufgerufen hatte (siehe o.a. Link).

Nachdem ver.di sowohl in diesen Tarifauseinandersetzungen als auch in der entsprechenden Auseinandersetzung mit den Universitätskliniken des Saarlandes Vereinbarungen erzielen konnte, hat die TdL ihre Verweigerungshaltung aufgegeben und mit ver.di die Fortsetzung der Verhandlungen zur Weiterentwicklung der Entgeltordnung in der zentralen Verhandlungsgruppe am 29. Oktober, 5./6. November, 21./22. November und 4./5. Dezember 2018 verabredet. Wir werden weiter berichten ...

Man hat in der Öffentlichkeit nicht zum Thema vernommen, aber da nichts anderes zu finden ist, gehe ich erst einmal davon aus, das die Termine auch stattgefunden haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 18.02.2019 17:48
...wie heisst es so schön...wer sich nicht wehrt hat schon verloren!

...ich verstehe es nie, wie manche sich über den Leisten ziehen lassen und dann nicht mehr als Jammern dagegen unternehmen...

...ich habe meinen Dienstherrn (wobei es da immer die Personalabteilung war) bereits zweimal gerichtlich über mehrere Instanzen überzeugen lassen müssen, wie es richtig geht...

...mit einem starken Partner an der Seite (Gewerkschaft oder Rechtschutzversicherung) ist das doch kein Problem...

Seit ich den ÖD kennenlernen durfte als Arbeitnehmer, seit dem bin ich auch Berufsrechtschutz versichert. Davor in der privaten Wirtschaft war das Vertrauen zu den Arbeitgebern stark genug um solche Versicherung nicht als notwendig zu betrachten.

Auch wenn man sich wehren sollte (kann), so habe ich die Erfahrung gesammelt, dass eben viele den einfachen Weg nutzen. Sich wegbeworben haben zu einem AG der zudem mehr bietet als nur besseres Gehalt.

Ich sehe das sehr kritisch und würde das als Unternehmer als Suizidalität der Führungskräfte empfinden. Denn so verlassen die falschen den ÖD, die guten Mitarbeiter...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 18.02.2019 18:08

Seit ich den ÖD kennenlernen durfte als Arbeitnehmer, seit dem bin ich auch Berufsrechtschutz versichert. Davor in der privaten Wirtschaft war das Vertrauen zu den Arbeitgebern stark genug um solche Versicherung nicht als notwendig zu betrachten.


Dein Vertrauen in die Privatwirtschaft in allen Ehren, ob man eine Rechtsschutzversicherung braucht oder nicht, zeigt im Zweifel immer die konkreten Situation und die kann sich auch außerhalb des ÖD mal ergeben!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 18.02.2019 18:10
Dein Vertrauen in die Privatwirtschaft in allen Ehren, ob man eine Rechtsschutzversicherung braucht oder nicht, zeigt im Zweifel immer die konkreten Situation und die kann sich auch außerhalb des ÖD mal ergeben!
In meinem Umfeld sind mehr aus der pW die einen Anwalt brauchten als im öD.
Zumindestens bekommen wir alle uns Geld pünktlich und Frauen bekommen genausoviel wie Männer.  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 18.02.2019 20:29
Zumindestens bekommen wir alle uns Geld pünktlich und Frauen bekommen genausoviel wie Männer.  ::)

Ein besonderes Anliegen des Herrn Kollatz war es ja auch, diesbezüglich auch noch einmal extra darauf hinzuweisen in der aktuellen Muppet show.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 18.02.2019 20:35
Huch nanu... Da ist ein Fehler in der Matrix.

https://www.zeit.de/news/2019-02/18/bundestagsdiaeten-steigen-auf-mehr-als-10000-euro-im-monat-190218-99-29231 (https://www.zeit.de/news/2019-02/18/bundestagsdiaeten-steigen-auf-mehr-als-10000-euro-im-monat-190218-99-29231)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 18.02.2019 21:04
Also zum EGO, findet sich folgendes bei ver.di:

Zitat
[Viel Text zur Weiterentwicklung der EGO des TV-L.]

Man hat in der Öffentlichkeit nicht zum Thema vernommen, aber da nichts anderes zu finden ist, gehe ich erst einmal davon aus, das die Termine auch stattgefunden haben.

Danke für die Info. Wie gesagt, ich denke, die stufengleiche Höhergruppierung kommt, weil das recht einfach zu tarifieren und umzusetzen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: mpai am 18.02.2019 21:58
Alles unter 3,09 % (TVÖD-Abschluss 2019) wäre ein Schlag ins Gesicht eines jeden Beschäftigten der Länder ! Es müsste eigentlich eher 3,5 % geben, um den Abstand zu verringern !
Sehr gerne. Aber hat hier nicht ein Kollege bereits was von 1,9% berichtet?
Ich rechne mit je 2,0% jeweils zum 01.03. und keine Verbesserungen im Bereich EGO etc..
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 18.02.2019 22:01
Alles unter 3,09 % (TVÖD-Abschluss 2019) wäre ein Schlag ins Gesicht eines jeden Beschäftigten der..

Na dann halt schonmal die Rechte und linke Backe hin ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 18.02.2019 22:03
Vielleicht sollten wir TB bei gofundme eine Spendenaktion für den armen öD initiieren?! Statt +3% dann quasi -3% oder so ähnlich auf 24 Monate.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Pädi07 am 19.02.2019 10:31
Ich will ja kein Pessimist sein, aber ich bezweifle auch, dass es ca. 3,0% (vergleichbar TvöD) geben wird. Ich rechne mit irgendwas zwischen 2,2% und maximal 2,5%.
Nach einigen Tarifrunden bin ich auch überzeugt, dass das niemals besser werden wird. Offenbar gibt es für die AG keinen Grund, mehr zu geben oder Abstände zu wem auch immer zu verringern. Jedes Jahr das Minimum - um keine unangenehmen Nullrunden machen zu müssen - aber mehr wird es nie geben. Hin und wieder die Beiträge zur VBL erhöhen - das ist nicht so sichtbar - und gut ist.
Hauptgründe: 1. Beamte/Pensionen werden mitverhandelt, da hängt also viel mit dran 2. Streiks sind wenig sichtbar und spürbar und Beamte können immer einspringen und den Laden am Laufen halten 3. Beamte sitzen sowieso auf den Schlüsselstellen, d.h. weniger Druck, der von den TB ausgeübt werden kann.
Dass letztes Mal die Stufe 6 kam (wenn auch in geringem Umfang) war die allergrößte Überraschung, die wir jemals erlebt haben werden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 19.02.2019 10:45
Dass letztes Mal die Stufe 6 kam (wenn auch in geringem Umfang) war die allergrößte Überraschung, die wir jemals erlebt haben werden.
Tja, dass kam ja auch vom AG freiwillig und ohne Wunsch von ver.di (weil ja ihre Mitglieder davon nichts haben)

Und ansonsten können TdL ja jederzeit einen Fachkräfte Zulage ohne ver.di beschliessen um die Mangelberufe dann zu bedienen ohne sich in ein EGO Korset zu sperren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 19.02.2019 10:48
"erlebt haben werden". Futur II ? In einem ÖD Forum. Respekt ! :)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 19.02.2019 10:59
...als "Pädi" hat man das drauf... ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 19.02.2019 11:12
Und ansonsten können TdL ja jederzeit einen Fachkräfte Zulage ohne ver.di beschliessen um die Mangelberufe dann zu bedienen ohne sich in ein EGO Korset zu sperren.

Macht nur keiner. Man empört sich in Bewerbungsgesprächen lieber über die dreisten Bewerber. Heult dann intern ein bisschen rum und kauft anschließend externe zum dreifachen Preis. So läuft bei uns jedenfalls die suche nach Softwareentwicklern seit 3 Jahren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 19.02.2019 11:21
Macht nur keiner. Man empört sich in Bewerbungsgesprächen lieber über die dreisten Bewerber. Heult dann intern ein bisschen rum und kauft anschließend externe zum dreifachen Preis. So läuft bei uns jedenfalls die suche nach Softwareentwicklern seit 3 Jahren.
Und wie habt Ihr diese Misswirtschaft dokumentiert? Und was sagt der Rechnungshof dazu?
Bei uns gibt es E13/E14 Diplom Informatiker.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 19.02.2019 11:22
Ich kenne das Spiel direkt aus Sicht der Personalabteilung: Neue Person wird eingestellt mit diversen Zulagen, damit die Stelle besetzt wird. Personalsachbearbeiter frägt nach, ob er auch eine Zulage erhalten kann für das was er macht. Antwort Arbeitgeber: Nö, machen wir nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 19.02.2019 11:25
Ich kenne das Spiel direkt aus Sicht der Personalabteilung: Neue Person wird eingestellt mit diversen Zulagen, damit die Stelle besetzt wird. Personalsachbearbeiter frägt nach, ob er auch eine Zulage erhalten kann für das was er macht. Antwort Arbeitgeber: Nö, machen wir nicht.
Personsachbearbeiter winkt mit Einladungsschreiben (oder AV) von anderen AGs. Arbeitgeber sagt, ok, dann doch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 19.02.2019 11:30
Macht nur keiner. Man empört sich in Bewerbungsgesprächen lieber über die dreisten Bewerber. Heult dann intern ein bisschen rum und kauft anschließend externe zum dreifachen Preis. So läuft bei uns jedenfalls die suche nach Softwareentwicklern seit 3 Jahren.
Und wie habt Ihr diese Misswirtschaft dokumentiert? Und was sagt der Rechnungshof dazu?
Bei uns gibt es E13/E14 Diplom Informatiker.

Weiß ich nicht wie das Dokumentiert wird und was der Rechnungshof dazu sagt. Ich hab mit meinen Aufgaben in der IT mehr als genug zu tun.
Und E13/E14 wäre ein Träumchen. :D Fängt bei uns bei E7 für die Fachinformatiker an und hört bei E11 für Master/Diplom Informatiker auf. Man findet über die ganze Bandbreite nichts mehr. Der Personalrat war letztens Empört weil ein Fachinformatiker ein Angebot einer anderen Behörde vorgelegt hat, wo er eine E11 bekommt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 19.02.2019 11:39
...das eine sind Personalkosten und externe Vergabe sind Sachmittelkosten..

...während die Personalkosten von Politik und Öffentlichkeit mit Argusaugen beobachtet werden und dort "der Daumen draufliegt", ist es überwiegend scheissegal, was so an Sachkosten rausgepfeffert wird...

...man kann da nur noch mit dem Kopf schütteln, was das insbesondere bei den Kommunen für Stilblüten treibt...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 19.02.2019 12:15
Dass letztes Mal die Stufe 6 kam (wenn auch in geringem Umfang) war die allergrößte Überraschung, die wir jemals erlebt haben werden.
Tja, dass kam ja auch vom AG freiwillig und ohne Wunsch von ver.di (weil ja ihre Mitglieder davon nichts haben)
Nein. Die Stufe 6 in den EG 9-15 wurde vom Bund in die Verhandlungen zum TVöD 2016 eingebracht. In den TV-L Verhandlungen 2017 waren die Gewerkschaften dann gleichsam gezwungen, auch hier die Stufe 6 zu fordern. Die TdL hat das nicht von sich aus angeboten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 19.02.2019 13:07
Tja, dass kam ja auch vom AG freiwillig und ohne Wunsch von ver.di (weil ja ihre Mitglieder davon nichts haben)
Nein. Die Stufe 6 in den EG 9-15 wurde vom Bund in die Verhandlungen zum TVöD 2016 eingebracht. In den TV-L Verhandlungen 2017 waren die Gewerkschaften dann gleichsam gezwungen, auch hier die Stufe 6 zu fordern. Die TdL hat das nicht von sich aus angeboten.
Also Jein: Es kam von AG Seite (Bund) und nicht von ver.di (Bund)  ;) und es wurde von ver.di (Land) eingebracht, bevor es AG (Land) einbringen konnte (da die ja eh nie was vor der dritten Runde einbringen)  :P
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 19.02.2019 13:17
Weiß ich nicht wie das Dokumentiert wird und was der Rechnungshof dazu sagt. Ich hab mit meinen Aufgaben in der IT mehr als genug zu tun.
Tja, dann solltest du den Bereich wechseln und dem Rechnungshof mitteilen, dass hier Gelder verschwendet werden durch unsinnig teuren Beraterverträge oder aber das Finanzamt, dass Ihr Scheinselbständige beschäftigt.
 
Zitat
Und E13/E14 wäre ein Träumchen. :D Fängt bei uns bei E7 für die Fachinformatiker an und hört bei E11 für Master/Diplom Informatiker auf.
Und warum üben die nicht Tätigkeiten eines Diplom Informatiker aus?
Zitat
Man findet über die ganze Bandbreite nichts mehr. Der Personalrat war letztens Empört weil ein Fachinformatiker ein Angebot einer anderen Behörde vorgelegt hat, wo er eine E11 bekommt.
Was hat der Personalrat sich denn da zu empören? Die sollten sich doch eigentlich über die Überlastung der verbliebenen MA empören.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 19.02.2019 13:42
Also Jein: Es kam von AG Seite (Bund) und nicht von ver.di (Bund)  ;) und es wurde von ver.di (Land) eingebracht, bevor es AG (Land) einbringen konnte (da die ja eh nie was vor der dritten Runde einbringen)  :P
Doch doch, die TdL bringt auch in den ersten Runden stets etwas ein: Ihr kategorisches nein zu allen Forderungen! Und damit auch die Ablehnung der gewerkschaftlich geforderten Stufe 6.
Am Ende hat sich die TdL darauf eingelassen, weil, ganz im eigenen Interesse, dadurch ein Teil des Volumens auf die höheren Entgeltgruppen verteilt werden konnte.
Ob die TdL die Stufe 6 irgendwann von sich aus angeboten hätte (wie der Bund im Jahr zuvor) bleibt reine Spekulation.
Von daher bleibt es bei meinem nein zu der Aussage:
Zitat
Tja, dass kam ja auch vom AG freiwillig und ohne Wunsch von ver.di (weil ja ihre Mitglieder davon nichts haben)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 19.02.2019 13:54
Weiß ich nicht wie das Dokumentiert wird und was der Rechnungshof dazu sagt. Ich hab mit meinen Aufgaben in der IT mehr als genug zu tun.
Tja, dann solltest du den Bereich wechseln und dem Rechnungshof mitteilen, dass hier Gelder verschwendet werden durch unsinnig teuren Beraterverträge oder aber das Finanzamt, dass Ihr Scheinselbständige beschäftigt.

Im Grunde hast du recht. Nur wird dann wahrscheinlich einfach der Laden dicht gemacht und alles geht an eine externe Firme. Für die Organisation werden ein paar neue Beamtenstellen im entsprechenden Ministerium geschaffen und die fleißigen hier gucken in die Röhre.

Und E13/E14 wäre ein Träumchen. :D Fängt bei uns bei E7 für die Fachinformatiker an und hört bei E11 für Master/Diplom Informatiker auf.
Und warum üben die nicht Tätigkeiten eines Diplom Informatiker aus?

Ich weiß nicht was eine Diplom Informatiker Tätigkeit ist, aber hier wird nur nach der Ausbildung bezahlt und eingestuft. Ich bin Fachinformatiker, habe eine stellvertretende technische Projektleiterrolle, bin in einem Lenkungskreis für die Entwicklungsstrategie des Hauses und entwickel moderne Webanwendungen. Zusätzlich führe ich moderne Tools ein. Und bekomme eine E7. Andere auf einer E11 Stelle programmieren den ganzen Tag nur stupide ihre Anforderungen und brauchen Hilfe sobald es um Probleme mit Frameworks oder Updates geht. Aber so ist das Leben halt...

Man findet über die ganze Bandbreite nichts mehr. Der Personalrat war letztens Empört weil ein Fachinformatiker ein Angebot einer anderen Behörde vorgelegt hat, wo er eine E11 bekommt.
Was hat der Personalrat sich denn da zu empören? Die sollten sich doch eigentlich über die Überlastung der verbliebenen MA empören.

Unser Personalrat besteht fast nur aus Menschen aus der Verwaltung oder Informatikern die kurz vor der Rente sind und noch nie in der freien Wirtschaft waren. Die haben gar keine Ahnung mehr was draußen vor sich geht. Sie sehen ihre Grundlagen für die Eingruppierung und das ist es. Wenn man auf die Differenz zur freien Wirtschaft hinweist, bekommt man nur zu hören das wir uns mit denen nicht vergleichen können und lieber auf die Kommunen schauen sollen. Weltfremd hoch 10.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 19.02.2019 14:16
Im Grunde hast du recht. Nur wird dann wahrscheinlich einfach der Laden dicht gemacht und alles geht an eine externe Firme.
Wäre doch großartig, die würden dir bestimmt ein attraktives Angebot machen.
Zitat
Ich weiß nicht was eine Diplom Informatiker Tätigkeit ist,
Das was ein Bachelor Informatiker macht nur wesentlicher mehr in der Breite und in der Tiefe der Materie, gepaart mit der würze der wissenschaftlichen Ausbildung (sprich kann über den Tellerrand gucken und ist Generalist)
Zitat
aber hier wird nur nach der Ausbildung bezahlt und eingestuft.
Hier wäre mein Vorschlag: Versicherung abschliesen und Anwalt nehmen.
Denn man wird nach seinen auszuübenden Tätigkeiten bezahlt und nicht primär nach seiner Ausbildung, nur man muss es auch einfordern.
Zitat
Ich bin Fachinformatiker, habe eine stellvertretende technische Projektleiterrolle, bin in einem Lenkungskreis für die Entwicklungsstrategie des Hauses und entwickel moderne Webanwendungen. Zusätzlich führe ich moderne Tools ein. Und bekomme eine E7. Andere auf einer E11 Stelle programmieren den ganzen Tag nur stupide ihre Anforderungen und brauchen Hilfe sobald es um Probleme mit Frameworks oder Updates geht. Aber so ist das Leben halt...
Ja, so ist das Leben halt, wenn man die einem zustehenden Dingen nicht einfordert. Wo in der EGO bist du angesiedelt?
Klingt nach 11.2 IT Organisation, da gibt es keine EG7 (fängt bei EG9 an) und selbst in der Programmierung 11.3. fängt es bei EG8 an.
Einer meiner Freunde ist auch Fachinformatiker, verdient zwischen 70-80T€ als Projektmanager, wäre das nichts für dich?
Zitat
Unser Personalrat besteht fast nur aus Menschen aus der Verwaltung oder Informatikern die kurz vor der Rente sind und noch nie in der freien Wirtschaft waren. Die haben gar keine Ahnung mehr was draußen vor sich geht. Sie sehen ihre Grundlagen für die Eingruppierung und das ist es. Wenn man auf die Differenz zur freien Wirtschaft hinweist, bekommt man nur zu hören das wir uns mit denen nicht vergleichen können und lieber auf die Kommunen schauen sollen. Weltfremd hoch 10.
Und wer hat sie gewählt? Und wieso haben die keine Ahnung von Eingruppierung? Und wo haben sie dich jetzt in der EGO eingruppiert?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 19.02.2019 14:38
Für die Organisation werden ein paar neue Beamtenstellen im entsprechenden Ministerium geschaffen und die fleißigen hier gucken in die Röhre.

...Beamtenbashing in Reinkultur.. ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MaryAnne am 19.02.2019 14:52
Wenn ich raten müsste, würde ich vermuten, dass es (wie gehabt) nach der 3. Runde ganz schnell geht, es wird 2,9% geben mit einer Sonderzahlung für die ersten 3 Monate von je 150 €. Die Laufzeit wird 14 Monate betragen, oder es wird nach 14 Monaten weitere 2,6 % geben. Das ganze wird dann in den Nachrichten als "Im öffentlichen Dienst bekommen die Beschäftigten 5,4 % mehr. Angesichts der Haushaltswarnung vom Finanzminister Scholz wird man leider davon Abstand nehmen müssen, die stufengleiche Höhergruppierung in Angriff nehmen zu können.
Wie gesagt, so würde es ablaufen, wenn ich raten könnte.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 19.02.2019 14:53
Im Grunde hast du recht. Nur wird dann wahrscheinlich einfach der Laden dicht gemacht und alles geht an eine externe Firme.
Wäre doch großartig, die würden dir bestimmt ein attraktives Angebot machen.
Ich weiß nicht. Wir haben schon einen Teil unserer Anwendungen an eine externe Firma vergeben. Die sitzt aber im letzten Winkel Ostdeutschlands und die technische Qualität war auch eher Mau. Will eigentlich einen besseren Arbeitgeber als aktuell finden und mich nicht noch weiter veschlechetern...
[/quote]

Ich bin Fachinformatiker, habe eine stellvertretende technische Projektleiterrolle, bin in einem Lenkungskreis für die Entwicklungsstrategie des Hauses und entwickel moderne Webanwendungen. Zusätzlich führe ich moderne Tools ein. Und bekomme eine E7. Andere auf einer E11 Stelle programmieren den ganzen Tag nur stupide ihre Anforderungen und brauchen Hilfe sobald es um Probleme mit Frameworks oder Updates geht. Aber so ist das Leben halt...
Ja, so ist das Leben halt, wenn man die einem zustehenden Dingen nicht einfordert. Wo in der EGO bist du angesiedelt?
Klingt nach 11.2 IT Organisation, da gibt es keine EG7 (fängt bei EG9 an) und selbst in der Programmierung 11.3. fängt es bei EG8 an.
Einer meiner Freunde ist auch Fachinformatiker, verdient zwischen 70-80T€ als Projektmanager, wäre das nichts für dich?
Ne. Ich bin in die Richtung technische Projektleitung nur gedrängt worden, weil ich noch einen technischen Überblick habe. Andere Kollegen haben den nicht mehr und können/wollen sich den auch nicht mehr zulegen. Ich bin erst mitte 20 und will eigentlich noch länger Programmieren. in 15/20 Jahren kann man mal überlegen zu wechseln. Aber dafür ist es noch viel zu früh. Wie ich Verwaltungstechnisch eingruppiert bin weiß ich adhoc nicht genau. Bin aber in einem Dezernat was nur Entwicklungsarbeit betreibt. Würde also schon sagen, dass ich unter diese 11.3 falle. Die geringe Einstufung ist bei uns soweit ich weiß damit begründet das ein Fachinformatiker nicht selbstständig arbeiten könnte. Kann stimmen, muss aber nicht.

Unser Personalrat besteht fast nur aus Menschen aus der Verwaltung oder Informatikern die kurz vor der Rente sind und noch nie in der freien Wirtschaft waren. Die haben gar keine Ahnung mehr was draußen vor sich geht. Sie sehen ihre Grundlagen für die Eingruppierung und das ist es. Wenn man auf die Differenz zur freien Wirtschaft hinweist, bekommt man nur zu hören das wir uns mit denen nicht vergleichen können und lieber auf die Kommunen schauen sollen. Weltfremd hoch 10.
Und wer hat sie gewählt? Und wieso haben die keine Ahnung von Eingruppierung? Und wo haben sie dich jetzt in der EGO eingruppiert?

Wir sind zwar eine Behörde die ausschließlich Softwareentwicklung betreibt, aber von 190 Angestellten sind 150 keine Softwareentwickler. Viel Verwaltung um die Anforderungen definieren zu können. Da gehen unsere Belange regelmäßig unter. Wie ich genau eingruppiert bin weiß ich nicht. Müsste ich mal nachfragen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 19.02.2019 14:54
Für die Organisation werden ein paar neue Beamtenstellen im entsprechenden Ministerium geschaffen und die fleißigen hier gucken in die Röhre.

...Beamtenbashing in Reinkultur.. ::)

Ist nicht böse gemeint. Im Ministerium gibt es viele coole Beamte. Aber unsere Behörde lebt von TB. Wir würden definitiv alle bei so einer Aktion den kürzeren ziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schmitti am 19.02.2019 14:58
Immer wieder schön, unter Streikaufrufen Zusätze zu lesen wie z.B.:
Zitat
Wir weisen vorsorglich darauf hin,
- dass Beamte nicht streiken können, aber an der Veranstaltung teilnehmen sollten, da es um einen möglichst hohen Tarifabschluss und die Übernahme auf die Beamten geht.
- dass kommunale Bedienstete nicht streiken können, da es sich um Tarifverhandlungen der Länder handelt
(DPolG RLP)
Klingt irgendwie nach: Hallo Arbeitgeberseite, wir zeigen es euch so richtig - und wir vertreten auch die Doofen  ;) ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Pädi07 am 19.02.2019 15:11
Wenn ich raten müsste, würde ich vermuten, dass es (wie gehabt) nach der 3. Runde ganz schnell geht, es wird 2,9% geben mit einer Sonderzahlung für die ersten 3 Monate von je 150 €. Die Laufzeit wird 14 Monate betragen, oder es wird nach 14 Monaten weitere 2,6 % geben. Das ganze wird dann in den Nachrichten als "Im öffentlichen Dienst bekommen die Beschäftigten 5,4 % mehr. Angesichts der Haushaltswarnung vom Finanzminister Scholz wird man leider davon Abstand nehmen müssen, die stufengleiche Höhergruppierung in Angriff nehmen zu können.
Wie gesagt, so würde es ablaufen, wenn ich raten könnte.

Ich denke auch, dass es nach der 3. Runde schnell geht - war ja auch bei den letzten Tarifrunden immer so. Das Ergebnis steht ja sowieso schon seit Monaten ziemlich fest, gesprochen wird höchstens noch über kleine Details. Ich glaube aber nicht an hohe 2,9% zzgl. einer Einmalzahlung und 2,6% 2020. Meine Vermutung liegt leider deutlich darunter...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 19.02.2019 15:24
Der Tarif- Abschluß im Sicherheitsgewerbe/Flughäfen wurde gerade durch die VERDI-Mitglieder mit 55% abgelehnt. Das ist doch mal ne Ansage ... kann es ja im TV-L dann auch geben....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 19.02.2019 15:27
Ich möchte mich korrigieren zu Außenwirkung von Streiks in Bibliotheken. An der Universitätsbibliothek in München mussten bei den Streiks letzte Woche zwei Teilbibliotheken ein paar Stunden geschlossen bleiben. Personaldecke war wohl an den Standorten dann doch etwas dünn.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 19.02.2019 15:30
Bin aber in einem Dezernat was nur Entwicklungsarbeit betreibt. Würde also schon sagen, dass ich unter diese 11.3 falle. Die geringe Einstufung ist bei uns soweit ich weiß damit begründet das ein Fachinformatiker nicht selbstständig arbeiten könnte. Kann stimmen, muss aber nicht.
Nicht einstufung, sondern Eingruppierung und 11.3 fängt mit EG8 an.
Du solltest heute noch schriftlich dein Entgelt der EG8 einfrordern!! Den es gibt keine Einschränkung bzgl. der Ausbildung bei diesen EGs! Für alles weitere solltest du einen eigenen Thread eröffnen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 19.02.2019 15:40
Zitat
Und E13/E14 wäre ein Träumchen. :D Fängt bei uns bei E7 für die Fachinformatiker an und hört bei E11 für Master/Diplom Informatiker auf.
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Und warum üben die nicht Tätigkeiten eines Diplom Informatiker aus?
Ich weiß nicht was eine Diplom Informatiker Tätigkeit ist, aber hier wird nur nach der Ausbildung bezahlt und eingestuft. Ich bin Fachinformatiker, habe eine stellvertretende technische Projektleiterrolle, bin in einem Lenkungskreis für die Entwicklungsstrategie des Hauses und entwickel moderne Webanwendungen. Zusätzlich führe ich moderne Tools ein. Und bekomme eine E7. Andere auf einer E11 Stelle programmieren den ganzen Tag nur stupide ihre Anforderungen und brauchen Hilfe sobald es um Probleme mit Frameworks oder Updates geht. Aber so ist das Leben halt...

Sorry, ich will Dir weiß Gott nicht zu nahe treten. Aber welcher Fachinformatiker arbeitet noch für eine E7, gerade in der heutigen Zeit UND bei deinem Aufgabengebiet?! Fachinformatiker werden bei uns grundsätzlich mit E8/E9k, teilweise E10 eingruppiert!

Wenn Du so gut sein solltest wie Du schreibst, warum stellst Du dann nicht einen Antrag auf Höhergruppierung etc.?
Und wenn sich diesbzgl. nichts tut, kehrst Du der Bude eben den Rücken! Daran bist ausschließlich Du selbst schuld und nicht dein AG (der wieder mal einen Dummen gefunden hat, der für wenig Geld arbeitet).
Ist wirklich nicht böse gemeint, aber denk mal drüber nach!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 19.02.2019 15:47
Wenn man etwas sucht, findet man mittlerweile auch als FA etwas mit einer E11. Zumindest in Berlin will doch keiner so richtig arbeiten und es gibt in der EG jede Menge Angebote. Also das würde ich auf jeden Fall probieren. Verlieren kann man ja nichts, nur an Erfahrung gewinnen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 19.02.2019 20:00
Auch wenn es auf Bundesebene ist so ist es doch wieder schön anzuschauen wie sich die Parlamentarier hier wieder eine schöne Erhöhung ihrer Diäten gönnen. Diese ist nämlich an die durchschnittliche Lohnerhöhung gebunden und diese fällt bekanntlich i.d.R. deutlich höher aus als die Abschlüsse im Öffentlichen Dienst. Nächstes Jahr erzählen genau die Politiker jedoch dann den TVöD Leuten sie haben kein Geld.

Bezüglich der Lohnerhöhung bei den aktuellen Verhandlungen. Alles über 2% je Jahr würde mich doch stark überraschen. Änderungen bei der Entgeltordnung etc. wird es natürlich weiterhin nicht geben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 19.02.2019 21:29
Auch wenn es auf Bundesebene ist so ist es doch wieder schön anzuschauen wie sich die Parlamentarier hier wieder eine schöne Erhöhung ihrer Diäten gönnen. Diese ist nämlich an die durchschnittliche Lohnerhöhung gebunden und diese fällt bekanntlich i.d.R. deutlich höher aus als die Abschlüsse im Öffentlichen Dienst. Nächstes Jahr erzählen genau die Politiker jedoch dann den TVöD Leuten sie haben kein Geld.

Die Gruppe der "Parlamentarier" dürfte mengenmäßig aber deutlich geringer sein als die Gruppe der unter den Geltungsbereich des TV-L oder TVöD fallenden Beschäftigten. In Summe dürften Erhöhung letzterer Gruppe folglich höheres Finanzvolumen beanspruchen und damit anders zu beurteilen sein.

Und es wurde hier ja schon gesagt: Tarifabschlüsse können über der durchschnittliche Lohnerhöhung liegen (gern öfter und gern im TV-L oder TVöD).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 19.02.2019 22:48
Wenn ich raten müsste, würde ich vermuten, dass es (wie gehabt) nach der 3. Runde ganz schnell geht, es wird 2,9% geben mit einer Sonderzahlung für die ersten 3 Monate von je 150 €. Die Laufzeit wird 14 Monate betragen, oder es wird nach 14 Monaten weitere 2,6 % geben. Das ganze wird dann in den Nachrichten als "Im öffentlichen Dienst bekommen die Beschäftigten 5,4 % mehr. Angesichts der Haushaltswarnung vom Finanzminister Scholz wird man leider davon Abstand nehmen müssen, die stufengleiche Höhergruppierung in Angriff nehmen zu können.
Wie gesagt, so würde es ablaufen, wenn ich raten könnte.

Diese Prognose würde ich schon als äußert optimistisch bezeichnen.
Ich denke nicht, dass wir bei einem Abschluss über 24 Monate an der 3% Marke kratzen, was die jährliche Anpassung betrifft.

Ich rechne eher mit:

2019: mind. 100 Euro bzw. 2,5 - 2,6%
2020: 2,6 - 2,7%

Wenn das nicht immer noch zu optimistisch ist bei dem Gegenüber am Verhandlungstisch...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 20.02.2019 08:04
In Summe dürften Erhöhung letzterer Gruppe folglich höheres Finanzvolumen beanspruchen und damit anders zu beurteilen sein.
Nö, warum mit welcher Begründung solch eine Pauschale Aussage. Da könnte man genauso argumentieren:
 Da es mehr Menschen betrifft, trifft es auch mehr Menschen die es verdient haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 20.02.2019 08:48
Die ganze Diskussion um das verfügbare Finanzvolumen, welches verteilt werden kann wird schnell seitens der AG sehr scheinheilig geführt. Es wird offensichtlich bewusst (kann manin diesem Kontext auch vorsätzlich nennen) nicht getrennt zwischen dem Volumen für allgemeine Tarifsteigerungen (sagen wir mal pauschaler Finanzplanungsansatz im Haushalt von 2% mehr jährlich) und Maßnahmen zur Steigerung von Attraktivität sowie Stellenmehrung infolge erhöhtem Bedarfs. Diese Kosten müssten nämlich separat bzw. zusätzlich im Haushalt geplant und somit nicht gegengerechnet werden. Das grundsätzliche Mißverständnis besteht offensichtlich darin,  dass Kosten die der Qualität, Leistung und Stärke des ÖD dienen (mehr Polizei/Justiz/Pflege/Lehrer) nicht als Investitionen betrachtet werden. Stattdessen rechnet man sie den Personalkosten gegen.... und spielt sie somit gegen das Bestandspersonal aus. Genau hier muss eine Gewerkschaft gegenhalten....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 20.02.2019 09:44
Der Tarif- Abschluß im Sicherheitsgewerbe/Flughäfen wurde gerade durch die VERDI-Mitglieder mit 55% abgelehnt. Das ist doch mal ne Ansage ... kann es ja im TV-L dann auch geben....
Hier erkennbar das nicht die Gewerkschaft für Tarifabschlüsse verantwortlich ist, sondern die Mitglieder.
Das fängt bei der Festsetzung der Ziele an,und hört auf beim Annehmen der Ergebnisse. Natürlich muss man sich den Entscheidungen unterwerfen wenn man nicht mitgestaltet hat (Mitgliedsbeitrag gespart) oder überstimmt wurde (ist halt so bei Mehrheitsentscheidungen).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Franky am 20.02.2019 10:05

Hier erkennbar das nicht die Gewerkschaft für Tarifabschlüsse verantwortlich ist, sondern die Mitglieder.
Das fängt bei der Festsetzung der Ziele an,und hört auf beim Annehmen der Ergebnisse. Natürlich muss man sich den Entscheidungen unterwerfen wenn man nicht mitgestaltet hat (Mitgliedsbeitrag gespart) oder überstimmt wurde (ist halt so bei Mehrheitsentscheidungen).


Nur das ich in über 15 Jahren Gewerkschaftszugehörigkeit (ÖTV, Verdi) nie gefragt wurde ob ich mit dem Abschluss einverstanden bin.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 20.02.2019 10:12
? Das ist das obligatorische Verfahren. Urabstimmung zur Annahme.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 20.02.2019 10:15

Hier erkennbar das nicht die Gewerkschaft für Tarifabschlüsse verantwortlich ist, sondern die Mitglieder.
Das fängt bei der Festsetzung der Ziele an,und hört auf beim Annehmen der Ergebnisse. Natürlich muss man sich den Entscheidungen unterwerfen wenn man nicht mitgestaltet hat (Mitgliedsbeitrag gespart) oder überstimmt wurde (ist halt so bei Mehrheitsentscheidungen).


Nur das ich in über 15 Jahren Gewerkschaftszugehörigkeit (ÖTV, Verdi) nie gefragt wurde ob ich mit dem Abschluss einverstanden bin.
"Scheinbar" aber deine gewählten Vertreter.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lars73 am 20.02.2019 10:19
? Das ist das obligatorische Verfahren. Urabstimmung zur Annahme.

Nein eine Urabstimmung findet nur statt, wenn es vorher eine Urabstimmung zum Streik gab. In der Regel finden im öffentlichen Dienst nur Warnstreiks statt. Da findet dann nur eine unverbindlichen Mitgliederbefragung statt. Nicht alle Betriebsgruppen stellen dabei dann sicher, dass die Beteiligung niedrigschwellig ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 20.02.2019 10:39
Auch wenn es auf Bundesebene ist so ist es doch wieder schön anzuschauen wie sich die Parlamentarier hier wieder eine schöne Erhöhung ihrer Diäten gönnen. Diese ist nämlich an die durchschnittliche Lohnerhöhung gebunden und diese fällt bekanntlich i.d.R. deutlich höher aus als die Abschlüsse im Öffentlichen Dienst. Nächstes Jahr erzählen genau die Politiker jedoch dann den TVöD Leuten sie haben kein Geld.

Bezüglich der Lohnerhöhung bei den aktuellen Verhandlungen. Alles über 2% je Jahr würde mich doch stark überraschen. Änderungen bei der Entgeltordnung etc. wird es natürlich weiterhin nicht geben.

Warum nutzt du deine Zeit nicht, um selbst produktiv zu werden, dich weiterzubilden, selbständig zu machen, einen Nebenjob ausüben, um ein öffentlliches Amt bemühen etc. pp., statt neidvoll auf andere zu schauen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 20.02.2019 10:54
...eine nicht am TVöD orientierte EGO kann sich die TdL gar nicht leisten...diesen Frosch wird sie auf jeden Fall schlucken...

...darüber hinaus erwarte ich ebenfalls eine dreijährige Laufzeit des neuen Tarifvertrages mit einem Gesamtvolumen von 6 %...

...damit bewahren beide Verhandlungspartner ihr Gesicht...denn das ist der eigentliche Grund von Tarifverhandlungen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 20.02.2019 11:01
Nö, warum mit welcher Begründung solch eine Pauschale Aussage. Da könnte man genauso argumentieren:
 Da es mehr Menschen betrifft, trifft es auch mehr Menschen die es verdient haben.

Das ist Quatsch. Natürlich haben Tarifverhandlungen regelmäßig ein höheres Finanzvolumen zur Folge als irgendwelche Diätenerhöhungen von "Parlamentarieren" und das ist keine pauschale Aussage, sondern Empirie.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 20.02.2019 11:08
Die Argumentation an sich ist aber fehlerhaft. Nur weil es mehr Leute betrifft sollte man damit nicht die geringe Lohnerhöhung begründen. Man muss sich doch einfach mal die Wirkung angucken. Wir (die Parlamentarier) stecken uns jedes Jahr 4% in die Tasche aber wenn es um euch geht haben wir kein Geld.
Von mir aus sollen Politiker noch viel mehr Geld bekommen, gerne das Doppelte und mehr. Dafür müssten sie dann aber ein absolutes Verbot von Nebenjobs erhalten, es sei denn es ist die eigene Firma, die man vorher eh schon hatte. Politiker sitzen gewiss nicht wegen ihrer Fähigkeiten in Aufsichtsräten, sondern nur wegen ihres Postens.
Das hat null mit Neid zu tun. Als "Normalo" kommt man zudem sowieso nie so hoch, dass man von dem Job Politiker leben kann.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 20.02.2019 11:10
...eine nicht am TVöD orientierte EGO kann sich die TdL gar nicht leisten...diesen Frosch wird sie auf jeden Fall schlucken...

Na warte mal ab. Ich habe da keine große Hoffnung im Moment. Ich denke eher, dass nur wenige Berufszweige überhaupt bessergestellt sein werden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 20.02.2019 11:48
Ihrer gehört sicher dazu. Das ist schon verabredet. Fehlt nur noch eine Gesamteinigung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Schinkensandwich am 20.02.2019 16:04
Zitat von: MoinMoin
[/quote
Nicht einstufung, sondern Eingruppierung und 11.3 fängt mit EG8 an.
Du solltest heute noch schriftlich dein Entgelt der EG8 einfrordern!! Den es gibt keine Einschränkung bzgl. der Ausbildung bei diesen EGs! Für alles weitere solltest du einen eigenen Thread eröffnen.

Naja, bei uns werden Fachinformatiker (zumindest nach der Ausbildung) auch nach E7 vergütet. Natürlich kommt es auf die Aufgaben an, aber E7 ist nach meiner Erinnerung durchaus die korrekte Eingruppierung. So werden Fachinformatiker und IT-Systemelektroniker nach Teil II, Abschnitt 22.2 (also wie Techniker) eingruppiert. Hierzu müsste es ein entsprechendes Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums geben, dass für diesen Personenkreis die Tätigkeitsmerkmale für Techniker heranzuziehen sind (also Eingruppierung nach E7 oder E9).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 20.02.2019 16:56
Bei uns ist immer die Rede davon, dass die E7 nur durch die Überleitung vom BAT in den TVL vergeben wurde.
Ansonsten gibt es niemanden in E7 bei uns.

Und was Fachinformatiker angeht, sind die bei uns in der E8 und der kleinen E9 eingruppiert.
Je nach Aufgabenbereich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 21.02.2019 10:24
Eingruppierung von Beschäftigten, die Aufgaben im IT Bereich wahrnehmen, für die kein Bachelor-Studium nötig ist:

gemäß TdL Arbeitgeberrichtlinien: E7/9k/9 wie Techniker (z.B. Bayern)
Länder, die das nicht so machen: Teil I E5-E9k (z.B. Berlin)

Tariflich dürfte die letzte Variante korrekt sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 21.02.2019 11:00
Das hängt maßgeblich davon ab, ob 1. der entsprechende Unterabschnitt des Abschnitts 11 nicht entsprechnde Tätigkeitsmerkmale auch für Tätigkeiten ohne Hochschulstudium vorliegen und 2. die beschränkte Auffangfunktion der allg. Tätigkeitsmerkmale im jeweiligen Einzelfall greift. Falls 1. zu bejahen ist, ist der TB entsprechend der Tätigkeitsmerkmale in Abschnitt 11 eingruppiert. Falls 1. zu verneinen ist, aber 2. zu bejahen, dann ist der TB entsprechend der allg. Tätigkeitsmerkmale eingruppiert. Falls beides zu verneinen ist, können, die Arbeitsvertragsparteien eine beliebige Vergütung vereinbaren, da es keine Regelungen zur Eingruppierung gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 21.02.2019 13:36
Und weil die Landesverwaltungen nichts mehr hassen, als freies Ermessen ohne Ausführungsvorschriften, gibt es in der Praxis ganz überwiegend die oben genannten beiden Varianten für die nicht von Abschnitt II.11 erfassten Tätigkeiten. Obergerichtliche Rechtsprechung dazu kenne ich nicht. So ist das die Realität. Die TdL ist der letzte Bereich, bei dem das noch so läuft. Spätestens seit dem Urteil zu den hamburger Deichläufern wird kaum eine Dienststelle die Auffangfunktion eng auslegen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 21.02.2019 14:15
Vielleicht sollten die Damen und Herren Politiker einfach mal beschließen, dass ihre Diäten immer so erhöht werden, wie die Einkommen im öffentlichen Dienst. Also wenn wir nur 2,1 % bekommen, bekommen sie auch nur 2,1 %. Da würden wir auch mal von der 3 vor dem Komma träumen dürfen. Pro Jahr.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Wastelandwarrior am 21.02.2019 15:20
? Im Vorstand der TdL sitzen aktuell die Finanzminister (bzw. -senatoren) von Sachsen, Berlin und Niedersachsen. Berlin hat den Vorsitz. Was genau hat das mit der -gesetzlich geregelten- Diätenerhöhung der Bundestagsabgeordneten zu tun ? Die Minister/Senatoren erhalten Bezüge wie Landesbeamte (In Berlin auf Basis B11) und verhandeln mittelbar auch für sich selbst, wenn das Ergebnis auf die Landesbeamten übertragen werden sollte.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 21.02.2019 15:40
Warum wird soviel über die IT-Leute geredet? Die Pflegekräft sind mindestens genauso relevant.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 21.02.2019 15:45
Für wen? Und warum thematisiert dieser jemand es nicht selbst? Braucht er dazu einen Redenschreiber?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lowsounder am 21.02.2019 15:46
Warum wird soviel über die IT-Leute geredet? Die Pflegekräft sind mindestens genauso relevant.

Pflegekräfte haben nicht die Möglichkeit die ganze Zeit in Foren zu diskutieren.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 21.02.2019 15:53
Das könnte allerdings stimmen ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tomk am 21.02.2019 20:08
Pflegekräfte haben nicht die Möglichkeit die ganze Zeit in Foren zu diskutieren.  ;)

Warum? Haben die eine andere Arbeitszeitregelung?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 21.02.2019 20:56
Tatsächlich haben sie die :)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fingernagel am 22.02.2019 07:34
genau. in der bezahlten mittagspause könnte man doch gut schreiben ;)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 22.02.2019 07:59
...Pflegekräfte haben oft noch nicht mal Zeit, auf´s WC zu gehen oder können ihre Pausenzeiten nicht einhalten...drüber sollte man auch hier keine Witze machen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fingernagel am 22.02.2019 08:15
das gleiche, was für die leute hier gilt, gilt auch für die pflegekräfte.
wer es mit sich machen lässt ist selbst schuld.
oft leist man ja hier, mund aufmachen, wenn sich nichts ändert, wegbewerben.
ich wüsste nicht, wieso das für pflegekräfte nicht auch gelten sollte.

mal ganz davon abgesehen, dass die pflege (im kh) wohl mit einer der am best bezahltesten jobs nach abschluss einer ausbildung ist. es gibt zb auch stationen, auf denen ist vom notstand nicht viel zu hören, gerade im bereich gyn, baby etc. habe da jemanden im engen familienkreis. wer sich auf ner inneren kaputt machen lässt, ist selbst schuld, siehe oben ;) aber gibts ja nach tvl-abschluss wieder deutlich mehr geld für die pflege, dann finden sich schon wieder ein paar.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 22.02.2019 08:25
mal ganz davon abgesehen, dass die pflege (im kh) wohl mit einer der am best bezahltesten jobs nach abschluss einer ausbildung ist.

ja nee...is klar ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 22.02.2019 08:48
war es nicht der Pflegeberuf, der bisher in der Ausbildung kein Azubi-Gehalt zahlt?
Da wäre ich vorsichtig mit solchen polemischen Aussagen... Wer schon einmal Pflege gemacht hat, der weiß, was ich meine.
Ich war 1,5 Jahre damals Zivi in der ISB. Das hat mich geprägt... die Leute geben den Kranken ein bisschen Lebensqualität und Würde zurück und dafür darf man sie nicht mit geringen Gehältern abspeisen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fingernagel am 22.02.2019 09:08
scheinbar gibt es da dann erhebliche Unterschiede. Es ging auch nicht um die Wertung des Berufsfeldes, wenn ich aber lese, die haben keine Zeit hier zu schreiben muss man das relativieren. Natürlich klagt jeder über sein eigenes Leid... Sieht man ja auf den hunderten Seiten hier. Und soviel mimimi wie aus der Pflege hört man sonst von keinem und hier ist es schon schlimm. Also gehen die Leute und die Pflege lockt mit finanziellen Verbesserungen neue Leute an. Dieses ganze mimimi und keine Zeit für Veränderungen zu kämpfen nervt...
Ich bin mit meiner E11 auch unzufrieden, also tue ich was dagegen. Habe mit meiner E11 netto auch "nur" genauso viel wie eine Krankenschwester in E8 mit Zulagen ;) Das mein ich mit Meckern auf hohem Niveau. Es ist eine Ausbildung und wird durch Zulagen bezahlt wie ein Studium. Das das gerechtfertigt ist wegen den körperlichen Anforderungen und hoher Verantwortung sehe ich genauso. Wem das immer noch zu wenig ist der hat genügend Möglichkeiten was anderes zu machen.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 22.02.2019 09:09
mal ganz davon abgesehen, dass die pflege (im kh) wohl mit einer der am best bezahltesten jobs nach abschluss einer ausbildung ist.

ja nee...is klar ::)
Da liegt schon Wahrheit in der Aussage wenn es um eine 3 Jährige Ausbildung geht.
Ein Pfleger mit 3-Jähriger Ausbildung und entsprechenden Tätigkeiten bekommt sogar mehr wie ein Meister! mit entsprechender Tätigkeit im TVÖD.
Das die Belastung stellenweise sehr hoch ist, steht auf einem anderen Blatt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 22.02.2019 09:11
... da meine Ehefrau exam. Krankenschwesetr ist, weiß ich, wovon ich rede...#

...arbeiten in Wechselschicht...jedes zweite Wochenende Dienst...teilweise 9 Arbeitstage am Stück...unterbesetzte Stationen...Nachtschichten teilweise allein mit 50 Patienten...Ärzte, die nur rudimentär die deutsche Sprache beherrschen...

....nicht wirklich Zeit für die Pflege der Patienten...pflegefremde Tätigkeiten wie Essen verteilen und abräumen, Reinigen der Kaffeevollautomaten...

...und um sich herum nicht nur normale Erkrankte, denen auch geholfen werden kann.. wirkliche Schicksale in jedem Alter, die hoffen, die aber nur noch zum Sterben da sind...

...wechseln bringt nichts, da der Pflegenotstand flächendeckend ist...und wechseln will ja auch nicht jeder, wenn man z.B. in einem Team arbeitet, wo Kollegialität noch zählt...

...so was muss man können...dafür muss man geboren sein...für mich wäre das nichts...

...aber hier von einer der besten Entlohnungen zu sprechen???...diese Aussage mag jeder für sich bewerten
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 22.02.2019 09:40
das gleiche, was für die leute hier gilt, gilt auch für die pflegekräfte.
wer es mit sich machen lässt ist selbst schuld.
oft leist man ja hier, mund aufmachen, wenn sich nichts ändert, wegbewerben.
ich wüsste nicht, wieso das für pflegekräfte nicht auch gelten sollte.

mal ganz davon abgesehen, dass die pflege (im kh) wohl mit einer der am best bezahltesten jobs nach abschluss einer ausbildung ist. es gibt zb auch stationen, auf denen ist vom notstand nicht viel zu hören, gerade im bereich gyn, baby etc. habe da jemanden im engen familienkreis. wer sich auf ner inneren kaputt machen lässt, ist selbst schuld, siehe oben ;) aber gibts ja nach tvl-abschluss wieder deutlich mehr geld für die pflege, dann finden sich schon wieder ein paar.

Ich kann da nur hoffen Sie werden alsbald auch die Erfahrung der Pflege hinter sich haben.

Zu Ihrer Behauptung:
Brutto Durchschnitsverdienste bei 39 h/w 2017 in Pflegeberufen:

Krankenpfleger/in: 2559€
Altenpfleger/in: 2321€

Danke für Ihren Besuch!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fingernagel am 22.02.2019 09:44
... da meine Ehefrau exam. Krankenschwesetr ist, weiß ich, wovon ich rede...#

...arbeiten in Wechselschicht...jedes zweite Wochenende Dienst...teilweise 9 Arbeitstage am Stück...unterbesetzte Stationen...Nachtschichten teilweise allein mit 50 Patienten...Ärzte, die nur rudimentär die deutsche Sprache beherrschen...

....nicht wirklich Zeit für die Pflege der Patienten...pflegefremde Tätigkeiten wie Essen verteilen und abräumen, Reinigen der Kaffeevollautomaten...

...und um sich herum nicht nur normale Erkrankte, denen auch geholfen werden kann.. wirkliche Schicksale in jedem Alter, die hoffen, die aber nur noch zum Sterben da sind...

...wechseln bringt nichts, da der Pflegenotstand flächendeckend ist...und wechseln will ja auch nicht jeder, wenn man z.B. in einem Team arbeitet, wo Kollegialität noch zählt...

...so was muss man können...dafür muss man geboren sein...für mich wäre das nichts...

...aber hier von einer der besten Entlohnungen zu sprechen???...diese Aussage mag jeder für sich bewerten

rein finanziell gesehen schon. wofür man entlohnt wird ist was anderes. es geht aber auch anders...

wochenbett station, dadurch doppeltes personal weil Mutter und Kind gepflegt werden und viels natürlich die mutter selbst machen möchte nach Hilfestellung.
d.h. nachtdienste zu zweit, tagdienste auch immer mind. 1 krankenschwester mehr als im normalen betrieb, meist also zu dritt im dienst, schöne momente da neues leben, für pflegefremde tätigkeiten gibt es pflegeassistenten und praktikanten usw, keine fremdlieger, zeit für wichtige dinge wie stillberatung, enger kontakt zu den müttern und vätern, viel aufrichtiger Dank usw...

immer alles eine frage der perspektive.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 22.02.2019 09:47
...und um sich herum nicht nur normale Erkrankte, denen auch geholfen werden kann.. wirkliche Schicksale in jedem Alter, die hoffen, die aber nur noch zum Sterben da sind...


Das ist das einzige was man so nicht auch woanders findet. Und das ist monetär nicht wirklich auszugleichen, dafür muss man geboren sein. Nur hat das meiner Meinung nach nichts mit der Eingangsfeststellung zu tun.

Ich kenne Leute die arbeiten Vollkontischicht in der Lebensmittelbranche, haben es mit ständig wechselnde Zeitarbeitern mit entsprechend schlechten Sprachkennntnissen zu tun, müssen die Produktion und Produktsicherheit aufrechterhalten. Kämpfen mit Staub, Hitze, Lärm. Leisten akkordähnliche Leistung. Und liegen immer noch deutlich unter dem Gehalt der Pflegekraft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fingernagel am 22.02.2019 09:52
das gleiche, was für die leute hier gilt, gilt auch für die pflegekräfte.
wer es mit sich machen lässt ist selbst schuld.
oft leist man ja hier, mund aufmachen, wenn sich nichts ändert, wegbewerben.
ich wüsste nicht, wieso das für pflegekräfte nicht auch gelten sollte.

mal ganz davon abgesehen, dass die pflege (im kh) wohl mit einer der am best bezahltesten jobs nach abschluss einer ausbildung ist. es gibt zb auch stationen, auf denen ist vom notstand nicht viel zu hören, gerade im bereich gyn, baby etc. habe da jemanden im engen familienkreis. wer sich auf ner inneren kaputt machen lässt, ist selbst schuld, siehe oben ;) aber gibts ja nach tvl-abschluss wieder deutlich mehr geld für die pflege, dann finden sich schon wieder ein paar.

Ich kann da nur hoffen Sie werden alsbald auch die Erfahrung der Pflege hinter sich haben.

Zu Ihrer Behauptung:
Brutto Durchschnitsverdienste bei 39 h/w 2017 in Pflegeberufen:

Krankenpfleger/in: 2559€
Altenpfleger/in: 2321€

Danke für Ihren Besuch!

da das geld einer krankenschwester auf mein (unser konto) geht, weiß ich, was da monatlich rum kommt ;)

AVR Caritas, P8-3
3117.28 brutto
2020.27 netto
+ ~250€ Schichtzulagen
= 2270 netto in Stkl. 4

kannst du dir hier gern selbst nachrechnen
https://oeffentlicher-dienst.info/caritas/anlage-31/
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 22.02.2019 10:02
....achso...du bist in EG 11 Stufe 1...da kann man (wenn man denn seine eigene tägliche Arbeitsleistung mal aussen vor lässt) schon mal neidisch werden?...

...in den Stufen darüber wird sich das nicht nur ausgleichen, sondern unvergleichbar werden...

...ich möchte die Arbeit einer Krankenschwester nicht machen, auch nicht für mei A13 Gehalt....und ehrlich gesagt....im Vergleich zu meiner Ehefrau fühle ich mich überbezahlt...

...und ich würde mal den Blickwinkel "rosa Babystation" verlassen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: GofX am 22.02.2019 10:09
Vielleicht ganz interessant, wenn es um das Thema "Tarifrunde" geht:

 Statistisches Bundesamt
Staat erzielt 2018 Rekordüberschuss  (https://www.tagesschau.de/inland/staatsueberschuss-105.html)

Aber keine Sorge, unsere gewählten "Interessenvertreter" werden das schon gezielt überspielen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 22.02.2019 10:14
...die werden sich eher auf die beschriebenen zu erwartenden Ergebnislücken stürzen...

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 22.02.2019 10:29
das gleiche, was für die leute hier gilt, gilt auch für die pflegekräfte.
wer es mit sich machen lässt ist selbst schuld.
oft leist man ja hier, mund aufmachen, wenn sich nichts ändert, wegbewerben.
ich wüsste nicht, wieso das für pflegekräfte nicht auch gelten sollte.

mal ganz davon abgesehen, dass die pflege (im kh) wohl mit einer der am best bezahltesten jobs nach abschluss einer ausbildung ist. es gibt zb auch stationen, auf denen ist vom notstand nicht viel zu hören, gerade im bereich gyn, baby etc. habe da jemanden im engen familienkreis. wer sich auf ner inneren kaputt machen lässt, ist selbst schuld, siehe oben ;) aber gibts ja nach tvl-abschluss wieder deutlich mehr geld für die pflege, dann finden sich schon wieder ein paar.

Ich kann da nur hoffen Sie werden alsbald auch die Erfahrung der Pflege hinter sich haben.

Zu Ihrer Behauptung:
Brutto Durchschnitsverdienste bei 39 h/w 2017 in Pflegeberufen:

Krankenpfleger/in: 2559€
Altenpfleger/in: 2321€

Danke für Ihren Besuch!

da das geld einer krankenschwester auf mein (unser konto) geht, weiß ich, was da monatlich rum kommt ;)

AVR Caritas, P8-3
3117.28 brutto
2020.27 netto
+ ~250€ Schichtzulagen
= 2270 netto in Stkl. 4

kannst du dir hier gern selbst nachrechnen
https://oeffentlicher-dienst.info/caritas/anlage-31/

Es handelt sich hier um eine der wenigen besser bezahlten, weil spezialisierten, Stellen.

Das Groß der Pfleger/innen verdient dies nicht - private Pflegedienste und Einrichtungen zahlen weder Kirchliche noch öffentliche Tarife. Schauen Sie über ihren Tellerrand hinaus, Respekt für den Beruf Ihrer Frau, aber das ist nicht die Große Masse (wobei sich dies nicht auf das Gewich ihrer Frau bezieht).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fingernagel am 22.02.2019 10:30
....achso...du bist in EG 11 Stufe 1...da kann man (wenn man denn seine eigene tägliche Arbeitsleistung mal aussen vor lässt) schon mal neidisch werden?...

...in den Stufen darüber wird sich das nicht nur ausgleichen, sondern unvergleichbar werden...

...ich möchte die Arbeit einer Krankenschwester nicht machen, auch nicht für mei A13 Gehalt....und ehrlich gesagt....im Vergleich zu meiner Ehefrau fühle ich mich überbezahlt...

...und ich würde mal den Blickwinkel "rosa Babystation" verlassen...

ich habe dir lediglich gezeigt, dass es auch anders gehen kann. ansonsten kann ich dir empfehlen, deiner frau dasselbe zu sagen, was du hier so oft den anderen forenteilnehmern entgegnest. das es auch anders geht und rosarote welten in der pflege gibt weißt du ja jetzt

...wie heisst es so schön...wer sich nicht wehrt hat schon verloren!

...ich verstehe es nie, wie manche sich über den Leisten ziehen lassen und dann nicht mehr als Jammern dagegen unternehmen...

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 22.02.2019 10:37
...genau das sage ich auch meiner Frau...ich habe mehrere Schreiben auf meiner Festplatte, die ich nicht abschicken durfte...

...aber so ist das halt mit den Ehefrauen...die hören heutzutage nicht immer auf ihre Männer... 8)

...und Menschen, die ihren Beruf aus Berufung machen, haben in dieser Hinsicht eine bemerkenswert hohe Schmerzgrenze...

...aber trotzdem Danke für deine Bemühungen, meinen Account hier zu durchforsten ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tomk am 22.02.2019 10:40
Das Groß der Pfleger/innen verdient dies nicht - private Pflegedienste und Einrichtungen zahlen weder Kirchliche noch öffentliche Tarife. Schauen Sie über ihren Tellerrand hinaus, Respekt für den Beruf Ihrer Frau, aber das ist nicht die Große Masse (wobei sich dies nicht auf das Gewich ihrer Frau bezieht).

Aber das hier ist doch das TV-L Forum oder? Es arbeite in D ja generell nur etwa 50% der AN in einem tarifgebundenen Unternehmen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 22.02.2019 12:06
Meine Erfahrungen sind, dass viele IT-Leute, für das was sie leisten, überbezahlt sind. Spezielle Zuschläge für IT-ler lehne ich daher ab. Für mich ist das eine Gespensterdiskussion die aufGrund viel Jammerei entstanden ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: meh am 22.02.2019 12:20
Meine Erfahrungen sind, dass viele IT-Leute, für das was sie leisten, überbezahlt sind. Spezielle Zuschläge für IT-ler lehne ich daher ab. Für mich ist das eine Gespensterdiskussion die aufGrund viel Jammerei entstanden ist.

Schön für dich.
Und wir denken das selbe über Kita-Personal und andere professionelle Bastelhilfen.
Am besten wir zeigen uns alle im Kreis den Mittelfinger und stellen keine Forderungen an unsere Arbeitgeber.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 22.02.2019 12:41
Eine Nullrunde, und dafür mehr Spielraum für neue Stellen, wäre in der Tat vorzuziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 22.02.2019 13:00
Eine Nullrunde, und dafür mehr Spielraum für neue Stellen, wäre in der Tat vorzuziehen.

Es ist nicht Sache der Arbeitnehmer im TV-L, eine ggf. erforderliche Stellenmehrung durch eigene Lohnzurückhaltung, quasi in Eigenleistung, zu erwirtschaften. 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 22.02.2019 13:03
Es ist dem AN aber auch nicht verboten, auch aus Eigennutz, eine Stellenmehrung durch Lohnverzicht zu forcieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 22.02.2019 13:04
Meine Erfahrungen sind, dass viele IT-Leute, für das was sie leisten, überbezahlt sind. Spezielle Zuschläge für IT-ler lehne ich daher ab. Für mich ist das eine Gespensterdiskussion die aufGrund viel Jammerei entstanden ist.



// improved version

bool doesColleagueEarnTooMuch(Colleague colleague)
{
    if (colleague.name == "öfföff") return(true);
   
    return(colleague.isITPro ? true : false); // simpler is "return(colleague.isITPro)"
}

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Tagelöhner am 22.02.2019 13:13
Es ist dem AN aber auch nicht verboten, auch aus Eigennutz, eine Stellenmehrung durch Lohnverzicht zu forcieren.

Wenn ich mir meine Dienststelle so jeden Tag anschaue, ist das bis auf den Lohnverzicht die Normalität. Jeder ächzt vor Überlastung, den Vorgesetzten wird das irgendwann tatsächlich glaubhaft gemacht und tatsächlich weiteres neues Personal eingestellt.

Die allgemeine Leistungsfähigkeit der Behörde steigt dann aber nicht linear, sondern die übrige Belegschaft fährt das Engagement sukzessive weiter zurück und die unproduktiven Phasen (Tratsch, verlängerte Pausen usw.) nehmen zu. Sind dann irgendwann genug neue Stellen geschaffen, wird mit aufsummierten Urlaubs- und Krankheitstagen der vorhandenen Mitarbeiter der Bedarf für weitere Stellen begründet.

Das Arbeit auch mal unbearbeitet einige Wochen liegen bleiben kann, ohne dass die Welt untergeht, interessiert offiziell niemand.

Der Öffentliche Dienst bleibt an vielerlei Stellen auch ein Auffangbecken für Arbeitskräfte, die in der freien Wirtschaft nicht lange überlebensfähig wären. Daher sind allgemein geringere Löhne (wie bei Tarifbeschäftigten, Beamte verdienen ja gerne auch mal deutlich mehr, als sie entsprechend ihrer Fähigkeiten in der freien Wirtschaft verdienen würden) auch legitim.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 22.02.2019 13:43
Meine Erfahrungen sind, dass viele IT-Leute, für das was sie leisten, überbezahlt sind. Spezielle Zuschläge für IT-ler lehne ich daher ab. Für mich ist das eine Gespensterdiskussion die aufGrund viel Jammerei entstanden ist.

Angebot und Nachfrage gibt hier halt den Ton an.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 22.02.2019 13:55
Meine Erfahrungen sind, dass viele IT-Leute, für das was sie leisten, überbezahlt sind. Spezielle Zuschläge für IT-ler lehne ich daher ab. Für mich ist das eine Gespensterdiskussion die aufGrund viel Jammerei entstanden ist.

Hol schon mal Block und Stift raus. Ohne uns ITler gehen hier die Lichter aus ;-)

Oder ist das etwa der pure Neid den falschen Beruf auszuüben? Viele ITler haben halt ihr Hobby zum Beruf gemacht. Was Spaß macht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 22.02.2019 14:01
Hol schon mal Block und Stift raus. Ohne uns ITler gehen hier die Lichter aus ;-)

Oder ist das etwa der pure Neid den falschen Beruf auszuüben? Viele ITler haben halt ihr Hobby zum Beruf gemacht. Was Spaß macht.

Vor allem sind das die Neunmalklugen, die einen empfehlen sich eine andere Stelle zu suchen oder meinen, dass man den falschen Beruf ausübt. Andersherum darf man das natürlich nicht betrachten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: teclis22 am 22.02.2019 14:04
Ein schöner Beweis dafür das es DEN öd nicht gibt. Können wir nicht wieder zurück zu  Spatengewerkschaften ?
Da könnte für alle Beteiligten mehr bei rumkommen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lisa am 22.02.2019 14:07
Eine Nullrunde, und dafür mehr Spielraum für neue Stellen, wäre in der Tat vorzuziehen.
Ich frage mich nur, was das bringen soll. Ob jetzt 5 offene Stellen, die nicht besetzt werden können, da sind oder 50 macht keinen Unterschied.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 22.02.2019 14:45
Als ob jemand wirklich glaubt, dass die öff. AG auch nur eine neue Stelle schaffen,
wenn die AN sich bei der Lohnerhöhung zurückhalten.
Das versandet alles im Haushaltssumpf.

Der neue Digitalpakt wird auch nicht zu einer besseren nachhaltigen Ausstattung der Schulen führen.
Allenfalls marginal.
Zuerst müsste in die digitale Infrastruktur investiert werden.
Die einmalige Ausstattung mit Tabletts o. ä. bringt nix.
In 4 Jahren sind neue fällig und wer zahlt die dann?
Wer wartet die in der Zwischenzeit?
Alles Fragen, die zuerst geklärt werden müssen und ich weiß es aus erster Hand.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 22.02.2019 14:51
Vielleicht würde es Sinn machen die IT-Abteilungen extern zu betreiben? Die neuen Chefs der IT-GmbHs könnten den IT-lern dann auch soviel zahlen wie sie für richtig halten. Dann hätte man dieses Problem nicht mehr innerhalb der Tarifverhandlungen. Und IT-ler würden sich nicht mehr über die "miese" Bezahlung im öD beschweren können, weil sie nur noch Dienstleister für den öD sind.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: meh am 22.02.2019 15:01
Vielleicht würde es Sinn machen die IT-Abteilungen extern zu betreiben? Die neuen Chefs der IT-GmbHs könnten den IT-lern dann auch soviel zahlen wie sie für richtig halten.

Wo immer outsourced wurde, kam es dann richtig dicke. Das haben hier in der Gegend einige Vollzugsanstalten mit ihrer IT Abteilung versucht und waren dabei eher leidlich erfolgreich. Ich meine zu nem mindestens 20-30% Lohnplus würde ich sicher nicht nein sagen. Auch wenn der Steuerzahler in mir damit eher weniger einverstanden wäre.

Wir haben hier auch in Brandenburg z.B. das ZIT-BB (Brandenburgischer IT Dienstleister) an das outgesourced wird. Da funktioniert nicht mal der First-Level Support in irgendeiner Weise. Keiner fühlt sich zuständig, keiner ist erreichbar.

Du bist auf jeden Fall ein netter Troll. Deine Fachwissen-freien Sticheleien halten den Thread unterhaltend am Leben.

Euch ein schönes Wochenende!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 22.02.2019 16:08
Zuerst müsste in die digitale Infrastruktur investiert werden.
Die einmalige Ausstattung mit Tabletts o. ä. bringt nix.
In 4 Jahren sind neue fällig und wer zahlt die dann?
Wer wartet die in der Zwischenzeit?
Alles Fragen, die zuerst geklärt werden müssen und ich weiß es aus erster Hand.

Dachte ich auch schon... jedes Kind hat dann ein Tablet auf dem Pult liegen, es gibt nur kein WLAN oder wenn es das gibt, zu schwach oder die Anbindung ins Internet ebenfalls zu mau, dass 30 Kinder gleichzeitig etwas im Internet suchen könnten ;-)
Und einen IT-Admin für Schulen einstellen? Gibt es sowas?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 22.02.2019 17:08
Dachte ich auch schon... jedes Kind hat dann ein Tablet auf dem Pult liegen, es gibt nur kein WLAN oder wenn es das gibt, zu schwach oder die Anbindung ins Internet ebenfalls zu mau, dass 30 Kinder gleichzeitig etwas im Internet suchen könnten ;-)
Und einen IT-Admin für Schulen einstellen? Gibt es sowas?

An groooßen BBSen manchmal.

Meistens machen das Lehrer für 1 bis 2 Anrechnungsstunden pro Woche. Die sind richtig gefi**t.
Die Zeit reicht niemals. In den Pausen ruft die Schulsekretärin, weil das Icon verschwunden ist.
Und wenn sie die Schnauze voll haben und das nicht mehr machen wollen, trifft sie der Zorn des Vorgesetzten,
der sich ein neues Opfer suchen muss.

Das allermeistens die fachliche Kompetenz fehlt, merken sie früher oder später selbst.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Fakon am 22.02.2019 17:43
Das Arbeit auch mal unbearbeitet einige Wochen liegen bleiben kann, ohne dass die Welt untergeht, interessiert offiziell niemand.

Der Öffentliche Dienst bleibt an vielerlei Stellen auch ein Auffangbecken für Arbeitskräfte, die in der freien Wirtschaft nicht lange überlebensfähig wären. Daher sind allgemein geringere Löhne (wie bei Tarifbeschäftigten, Beamte verdienen ja gerne auch mal deutlich mehr, als sie entsprechend ihrer Fähigkeiten in der freien Wirtschaft verdienen würden) auch legitim.

Die Aussagen sind zu Allgemein. Wenn man in der ÖD-IT tätig ist, eventuell in einem öffentlichen Krankenhaus, da einfach mal die Arbeit einige Wochen liegen lassen bis die ersten Patienten sterben? Oder an einer Hochschule .. bis die ersten Studenten mit Rechtsanwälten kommen weil die Noten falsch sind? Da gibt es bestimmt noch hunderte Beispiele wo man sofort handeln muss. Oder die Feuerwehr .. die kann auch nicht einige Wochen warten wenn es brennt?  ;D

"if you pay peanuts you get monkeys" .. dieser Spruch gilt auch andersrum, natürlich gibt es viele unkritische Bürojobs wo die Leute - meist älteren Semesters "arbeitsunwillig" sind - erlebe ich jeden Tag. Aber wenn man das verallgemeinert tut mit den meist jungen engagierten unrecht. Das diese sich dann in den Jahrzehnten zu "Monkeys" entwickeln wenn du ihnen ein Leben lang nur Peanuts hinwirfst, sollte jedem klar sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Tagelöhner am 22.02.2019 18:08
Die Aussage war auch allein auf meine Dienststelle/Behörde bezogen.

Dass es auch Stellen im ÖD gibt, bei denen ein Liegenbleiben von Arbeit zügig zu richtigen Problemen führt ist klar. Normalerweise werden bei solchen wichtigen Stellen aber genügend Kollegen eingesetzt oder ordentliche Vertretungsregelungen getroffen, ansonsten handelt es sich schlicht um Organisationsversagen der Dienststelle.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 22.02.2019 19:02
"Die fetten Jahre sind vorbei!"
Dieser Aussage sollten die Überschüsse von 58 Milliarden € etwas den Wind aus den Segeln genommen haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 22.02.2019 19:34
Können wir nicht wieder zurück zu  Spatengewerkschaften ?
Da könnte für alle Beteiligten mehr bei rumkommen.
Falls es statt Spaten auch Dachlatten sein dürfen?
Dann bin ich mir sicher, das da zukünftig mehr bei rumkommt!
So eine Dachlattengewerkschaft holt bestimmt einiges raus - den Vertretern der TdL ratzfatz mal ein paar über den Schädel gezogen und schon sprudelt die Kohle für uns nur so ... ;D
... so einen „Wink“ verstehen die auf Anhieb ;)
Zur Not geht es aber vermutlich auch mit Spaten. Müssen Bsirske und Co. halt ein bisschen aufpassen und die Schläge gut dosieren. Nicht das sie noch wegen Mord oder so dran sind!  8)

Oder ging es dir etwa um Spartengewerkschaften?
Was sollen die bringen? Wo sollen die ansetzen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 22.02.2019 19:56
Können wir nicht wieder zurück zu  Spatengewerkschaften ?
Da könnte für alle Beteiligten mehr bei rumkommen.

Ist doch schon längst Standart.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 23.02.2019 10:46
Aktuell ist der Abstand tvl tvöd ja noch überschaubar. Aber wie soll das weitergehen? Was wenn in 10 Jahren hier ein riesen gap vorliegt?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 23.02.2019 11:29
@öffi

Du verdienst doch eh zu viel für das Geleistete. Von daher erübrigt sich eine Gehaltserhöhung für dich die nächsten zehn Jahre.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 24.02.2019 08:56
Meine Erfahrungen sind, dass viele IT-Leute, für das was sie leisten, überbezahlt sind. Spezielle Zuschläge für IT-ler lehne ich daher ab. Für mich ist das eine Gespensterdiskussion die aufGrund viel Jammerei entstanden ist.
Meine Erfahrung ist, dass ich meistens weit und breit keine IT-Leute im öD sehe, sondern nur um-operierte Verwaltungsmenschen, die tatsächlich überbezahlt sind.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 24.02.2019 09:02
Vielleicht würde es Sinn machen die IT-Abteilungen extern zu betreiben? Die neuen Chefs der IT-GmbHs könnten den IT-lern dann auch soviel zahlen wie sie für richtig halten.

Wo immer outsourced wurde, kam es dann richtig dicke. Das haben hier in der Gegend einige Vollzugsanstalten mit ihrer IT Abteilung versucht und waren dabei eher leidlich erfolgreich. Ich meine zu nem mindestens 20-30% Lohnplus würde ich sicher nicht nein sagen. Auch wenn der Steuerzahler in mir damit eher weniger einverstanden wäre.

Wir haben hier auch in Brandenburg z.B. das ZIT-BB (Brandenburgischer IT Dienstleister) an das outgesourced wird. Da funktioniert nicht mal der First-Level Support in irgendeiner Weise. Keiner fühlt sich zuständig, keiner ist erreichbar.
Oftmals sind das ja pseudo Behörden (ITZ Bund, Dataport, IT-N und wie sie alle heißen) , wo die fähigeren öD Angestellten hingwandert sind, aber die weit entfernt von einem pW geführten Unternehmen sind.
Da wird der (einzige) Kunde schlecht behandelt, weil der ja nicht weg geht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 24.02.2019 18:28
Geht es jetzt um die Bezahlung Krankenschwester vs IT Angestellte? Die Zulagen der Krankenpfleger sind „Schmerzensgeld“ hat mir ein TVÖDler verraten. Wer einmal im Schichtdienst die Nachtschicht geleistet hat, weiß wie besch.. das ist. Meiner Meinung nach müssen die „Nachtschichtler „ auch mit 60 ohne Abschläge in Rente gehen können. Wiese nur die Feuerwehrleute?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 24.02.2019 18:51
Wer einmal im Schichtdienst die Nachtschicht geleistet hat, weiß wie besch.. das ist. Meiner Meinung nach müssen die „Nachtschichtler „ auch mit 60 ohne Abschläge in Rente gehen können. Wiese nur die Feuerwehrleute?

Oder die Polizisten...Aber das ist vermutlich eine Frage, die die TVP kaum beantworten werden können. Dafür ist eher das BMAS zuständig. Übrigens wollen sehr viele "Baby-Boomer" (Jg. 1959-1965) früher in Rente, https://www.tagesschau.de/inland/arbeitnehmer-rente-101.html.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 24.02.2019 19:26
...Meiner Meinung nach müssen die „Nachtschichtler „ auch mit 60 ohne Abschläge in Rente gehen können. Wiese nur die Feuerwehrleute?

Ist das sinnvoll, wenn sich mehr und mehr ein Fachkräftemangel abzeichnet und die Menschen im älter werden? Vielleicht sollte man eher schauen, ob die Schichtmodelle im Alter angepasst werden können?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Max am 24.02.2019 21:22
Ich kann gut nachvollziehen,  dass Nachtschichten belastend sind und man das keinem über 60 zumuten sollte. Hier ist primär der AG gefragt,  Modelle zu schaffen die es älteren AN erlaubt nur Früh und Tagschicht zu arbeiten.
Einen staatlich finanzierten abschlagsfreien Renteneintritt halte ich für falsch.  Der AN kann gerne von den Steuer- und abgabenfreien Schichtzuschlägen entsprechend vorsorgen um die Kürzung zu kompensieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: 30sabo am 25.02.2019 07:41
Nach Durchwühlen dieses Threads steht für mich fest, dass es im TVL drastischere Probleme gibt, als Lohnerhöhungen i.H.v. 200 EUR. Sind wir auch mal ehrlich, keiner der im gD oder sogar hD ist, nagt am Hungertuch. Jedoch ist der TVL zu unflexibel. Ich habe jahrelang mit Kollegen der Bundesagentur für Arbeit zusammengearbeitet. Da bietet der TV-BA ganz andere Möglichkeiten über Zulagen etc. Da wird Engagement belohnt. Im TVL wurde den Beamten ein Teil der Besoldung gestrichen, damit man sich diese über LOB zurückholen kann. Doof nur, dass LOB für Beamte nur durchgeführt wird, wenn die Stadt genug Kohle hat....das nenne ich eine Motivationsspritze....
Und lasst erstmal die Babyboomer Generation Wegsein, dann bricht das ganze Konstrukt zusammen....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 07:58
Bei TB gibt es weder hD noch gD.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 08:03
Im TVL wurde den Beamten ein Teil der Besoldung gestrichen, damit man sich diese über LOB zurückholen kann. Doof nur, dass LOB für Beamte nur durchgeführt wird, wenn die Stadt genug Kohle hat....

...Hääääh??
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 25.02.2019 08:19
ahh... Onkel Google hilft, gerade gefunden und vielleicht interessant für die Diskussion "Sockelbetrag".

https://www.dbb.de/fileadmin/pdfs/2019/zdf_2019.pdf

Weiter unten im Dokument (Seite 18 und 20) wirds interessant.

##Gibt es eigentlich irgendwo eine Statistik wie viele TB in welcher EG beheimatet sind?
##Ich bin auf der Suche nach der Begründung für den Sockelbetrag.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: hnl96 am 25.02.2019 08:44
In diesem Artikel steckt viel Wahrheit:
https://www.cicero.de/innenpolitik/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-beamte-tarif-vertraege (https://www.cicero.de/innenpolitik/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-beamte-tarif-vertraege)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 08:57
In diesem Artikel steckt viel Wahrheit:
https://www.cicero.de/innenpolitik/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-beamte-tarif-vertraege (https://www.cicero.de/innenpolitik/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-beamte-tarif-vertraege)

...nach der Devise, ich mach mir meine Wahrheit, wie sie mir passt... ;D ;D ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 09:00
...dachte ich es mir doch: https://www.sueddeutsche.de/medien/neues-heft-stuerme-von-gestern-1.3656454
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 09:04
Inwiefern? Der Bok-Artikel ist zwar ziemlich schlecht, er ist aber in Cicero und nicht in Cato erschienen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 25.02.2019 09:09
##Gibt es eigentlich irgendwo eine Statistik wie viele TB in welcher EG beheimatet sind?
##Ich bin auf der Suche nach der Begründung für den Sockelbetrag.
Hier: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/FinanzenSteuern/OeffentlicherDienst/PersonaloeffentlicherDienst2140600177004.pdf?__blob=publicationFile

Ab Seite 29 ...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 25.02.2019 09:15
10 Jahre Nachtdienst = 2 Jahre kürzere Lebenserwartung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 09:31
Inwiefern? Der Bok-Artikel ist zwar ziemlich schlecht, er ist aber in Cicero und nicht in Cato erschienen.

https://www.der-rechte-rand.de/archive/3224/cicero-der-rechte-rand/
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 09:34
Inwiefern? Der Bok-Artikel ist zwar ziemlich schlecht, er ist aber in Cicero und nicht in Cato erschienen.

https://www.der-rechte-rand.de/archive/3224/cicero-der-rechte-rand/

Und was soll uns diese Antifa-Postille an Informationen bieten? Anklicken tue ich das bestimmt nicht...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 25.02.2019 09:42
In diesem Artikel steckt viel Wahrheit:
https://www.cicero.de/innenpolitik/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-beamte-tarif-vertraege (https://www.cicero.de/innenpolitik/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-beamte-tarif-vertraege)

...nach der Devise, ich mach mir meine Wahrheit, wie sie mir passt... ;D ;D ;D

Inwiefern? Das liest sich für mich recht schlüssig.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 09:43
...genau soviel, wie cicero am anderen Rand.. da lohnt das Anklicken auch nicht
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 09:46
@JC83

...der Artikel strotzt nur so von Unwissen, Halbwahrheiten und Spekulation...

...allein schon die Forderung, der "Bund der Steuerzahler" gehöre mit an den Verhandlungstisch, ist doch an Blödsinn nicht zu überbieten... ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 10:00
...genau soviel, wie cicero am anderen Rand.. da lohnt das Anklicken auch nicht

Das eine ist eine nach Einschätzung des Verfassungsschutzes linksextremistische Publikation, das andere eine liberale Publikation deutlich im nichtextremistischrn politischen Spektrum.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 25.02.2019 11:41
@JC83

...der Artikel strotzt nur so von Unwissen, Halbwahrheiten und Spekulation...

...allein schon die Forderung, der "Bund der Steuerzahler" gehöre mit an den Verhandlungstisch, ist doch an Blödsinn nicht zu überbieten... ::)

Dass die Presse keine tiefergreifenden Tarifkenntnisse aufweist, sehe ich nicht wirklich problematisch.

Die Intention des Artikel sind doch nicht solche Pille-Palle-Kleinigkeiten, sondern eher "das große Ganze". Und hier liegt der Autor mEn nicht so dermaßen daneben, z.B.:

"Verdi-Chef Frank Bsirske (67), der sich bei seiner letzten Tarifrunde mit einem satten Gehaltzuschlag für seine Mitglieder in den Ruhestand verabschieden will, begründet die Lohnforderung, die vierfach über der Inflationsrate liegt, mit „notwendiger Attraktivitätssteigerung“ gerade in „Engpassbereichen wie Pflege und IT“. In Wahrheit bedeutet die Mindestforderung von 200 Euro jedoch in den unteren Lohngruppen ein Plus von bis zu 11,4 Prozent – also dort, wo der Staat wegen der deutlich besseren Arbeitsbedingungen gar keine Personalsorgen hat. "

"Hört man in den Staatsdienst hinein, so ist es selten die Bezahlung, die beklagt wird, sondern eine mangelnde Wertschätzung. Wenn Polizisten die Bodycam verweigert oder Justizbediensteten die politische Rückendeckung versagt wird, sorgt dies weit mehr für schlechte Stimmung. Wenn etwa Grüne die Ausweitung sicherer Herkunftsländer blockieren, bedeutet das für Verwaltungsrichter, dass der Berg an Asylklagen weiter anwächst. Und wenn Bauämter heute bis zu 20.000 Regeln berücksichtigen müssen, ist die Überlastung der Planungsbehörden hausgemacht."

"Grundlegende Strukturreformen – weniger Vorschriften, mehr Leistungslohn und eine digitale Modernisierung – bleiben so auf der Strecke.  "
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 12:02
...bei den genannten Punkten gebe ich dir teilweise Recht...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 25.02.2019 12:32
Wobei TB und Beamte wieder in einen Topf geworfen werden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 25.02.2019 13:10
Wobei TB und Beamte wieder in einen Topf geworfen werden.

Unwichtige Details. Für die Allgemeinheit ist es vollkommen unerheblich, ob der Antrag von einem Tb od. B bearbeitet wird.

Sehr wohl interessiert aber, dass durch etwaige Tarif- und Besoldungserhöhungen Einsparungen oder auch Gebührenerhöhungen an anderer Stelle einhergehen (sofern das überhaupt so passiert.).
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 13:15
Wobei TB und Beamte wieder in einen Topf geworfen werden.

Unwichtige Details. Für die Allgemeinheit ist es vollkommen unerheblich, ob der Antrag von einem Tb od. B bearbeitet wird.

Wenn im Rahmen von Tarifverhandlungen Vorteile angeführt werden, die TB nicht haben, zeigt das in erster Linie die intellektuelle Minderwertigkeit eines Textes. Da hilft es nur wenig, wenn der Autor an anderer Stelle punktuell recht hat - da ist dann eher davon auszugehen, daß er mal kurz Glück beim Denken gehabt hat.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 25.02.2019 13:46
Jedoch ist der TVL zu unflexibel.

Wenn man will ist der TVL durchaus flexibel. Vor allem in Bereichen wo man Probleme hat Personal zu finden hat geht so einiges. Nur die meisten Arbeitgeber wollen halt nicht sondern verstecken sich hinter dem Tarifvertrag oder die Personaler haben keine Lust oder/und keine Ahnung. Der Tarifvertrag und seine Ergänzungen haben hier doch einiges an Spielraum, nur muss man das auch machen. Das ist aber nichts was man durch diese Verhandlungen ändern wird.

"Wir können sie nicht verbeamten weil.." Bullshit! Ist nur ggf. langwierig und komplex und sollte eher die Ausnahme sein. Aber es geht.
"Wir können sie nicht höher gruppieren weil..." Bullshit! Wenn man wirklich will kann man verdammt viel Erfahrung anrechnen.
"Wir können nicht mehr als Gruppe E sowieso zahlen weil der Bildungsabschluss fehlt" Bullshit, notfalls halt Zulagen geben oder großzügig Erfahrung anrechnen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tv-landschaft am 25.02.2019 13:53
Jedoch ist der TVL zu unflexibel.

"Wir können sie nicht höher gruppieren weil..." Bullshit! Wenn man wirklich will kann man verdammt viel Erfahrung anrechnen.
"Wir können nicht mehr als Gruppe E sowieso zahlen weil der Bildungsabschluss fehlt" Bullshit, notfalls halt Zulagen geben oder großzügig Erfahrung anrechnen.

Zur Not als "Sonstigen" einstellen und fertig.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 25.02.2019 13:53
"Wir können sie nicht verbeamten weil.." Bullshit! Ist nur ggf. langwierig und komplex und sollte eher die Ausnahme sein. Aber es geht.
"Wir können sie nicht höher gruppieren weil..." Bullshit! Wenn man wirklich will kann man verdammt viel Erfahrung anrechnen.
"Wir können nicht mehr als Gruppe E sowieso zahlen weil der Bildungsabschluss fehlt" Bullshit, notfalls halt Zulagen geben oder großzügig Erfahrung anrechnen.
Sehe ich genau so.
Die Angst vor den Prüfern des Landesrechnungshof ist groß... wobei ich die Gelegenheit hatte, mit so jemanden persönlich zu sprechen.
Und selbst die finden die Regeln, denen sie folgen müssen nicht mehr zeitgemäß.
Jeder findet es doof, fragt man sich, warum es nicht geändert wird.

Zu den oben genannten Statistiken finde ich ein Punkt beeindruckend.
Der Großteil der "normalen" Beamten (A-Besoldung) sind in A13 eingruppiert und von denen sind über die Hälfte Frauen.
Soll mal noch einer sagen, die Gleichstellung wäre hier nicht angekommen ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 13:55
Lehrer
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 13:57
 ;D...die Unwissenheit ist nicht nur bei den externen groß..
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 25.02.2019 14:10
Wobei TB und Beamte wieder in einen Topf geworfen werden.

Unwichtige Details. Für die Allgemeinheit ist es vollkommen unerheblich, ob der Antrag von einem Tb od. B bearbeitet wird.

Wenn im Rahmen von Tarifverhandlungen Vorteile angeführt werden, die TB nicht haben, zeigt das in erster Linie die intellektuelle Minderwertigkeit eines Textes. Da hilft es nur wenig, wenn der Autor an anderer Stelle punktuell recht hat - da ist dann eher davon auszugehen, daß er mal kurz Glück beim Denken gehabt hat.

Welche Passage meinst du?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 14:20
„Zumal dann, wenn man nicht nur die Bruttolöhne vergleicht, sondern auch die Absicherung im Alter und den Kündigungsschutz berücksichtigt.“
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 25.02.2019 14:28
„Zumal dann, wenn man nicht nur die Bruttolöhne vergleicht, sondern auch die Absicherung im Alter und den Kündigungsschutz berücksichtigt.“

Habe ich vermutet. Aus diesem Satz eine intellektuelle Minderwertigkeit zu konstatieren... nun gut. Ob der Autor hier B und TB vermischt hat, weiß er nur selber; zwingend ableiten kann ich das nicht.

Wobei "Kündigungsschutz" keine beamtenrechtliche Begrifflichkeit ist(?); und auch hier: Betriebsbedingte Kündigungen im öD sind mutmaßlich so selten, dass man hier durchaus von einer erhöhten Arbeitsplatzsicherheit ausgehen kann.

Zur Altersabsicherung: Die staatliche Rente plus VBL sehe ich durchaus als Absicherung im Alter an.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Peter am 25.02.2019 14:35
Hi Leute
eine kleine Frage: betrifft der landesweite Streik morgen nur bestimmte Berufsgruppen oder Behörden, oder kann da jeder dran teilnehmen, egal in welcher Gewerkschaft, welchem Arbeitgeber und welcher Tätigkeit man nachgeht?
Ich habe bei einem Streik noch nie mitgemacht, daher kenne ich mich wirklich 0 damit aus.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 14:45
„Zumal dann, wenn man nicht nur die Bruttolöhne vergleicht, sondern auch die Absicherung im Alter und den Kündigungsschutz berücksichtigt.“

Habe ich vermutet. Aus diesem Satz eine intellektuelle Minderwertigkeit zu konstatieren... nun gut. Ob der Autor hier B und TB vermischt hat, weiß er nur selber; zwingend ableiten kann ich das nicht.

Wobei "Kündigungsschutz" keine beamtenrechtliche Begrifflichkeit ist(?); und auch hier: Betriebsbedingte Kündigungen im öD sind mutmaßlich so selten, dass man hier durchaus von einer erhöhten Arbeitsplatzsicherheit ausgehen kann.

Zur Altersabsicherung: Die staatliche Rente plus VBL sehe ich durchaus als Absicherung im Alter an.

Die betriebliche Altersvorsorge ist nun beim besten Willen keine Besonderheit des öD - und in der konkreten Ausgestaltung weder besonders lukrativ noch besonders begünstigend. Und wenn mich nicht alles täuscht, gibt es die gesetzliche Rente auch außerhalb des öD. Auch ein besonderer Kündigungsschutz für alle TB im öD besteht nicht. Also war der Autor entweder zu dumm, dies zu begreifen, oder zu faul, es zu recherchieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 15:02
Also war der Autor entweder zu dumm, dies zu begreifen, oder zu faul, es zu recherchieren.

...wahrscheinlich beides...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 15:05
Hi Leute
eine kleine Frage: betrifft der landesweite Streik morgen nur bestimmte Berufsgruppen oder Behörden, oder kann da jeder dran teilnehmen, egal in welcher Gewerkschaft, welchem Arbeitgeber und welcher Tätigkeit man nachgeht?
Ich habe bei einem Streik noch nie mitgemacht, daher kenne ich mich wirklich 0 damit aus.

...Warnstreik nur im Bereich TV-L...

...aus diesem Bereich darf jeder teilnehmen...Streikgelder erhalten jedoch nur Gewerkschaftsmitglieder...den anderen Teilnehmern wird das Gehalt entsprechend gekürzt...Beamte können auch mitmachen (müssen aber Urlaub oder Überstunden investieren - wg. Streikverbot)...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 25.02.2019 15:22
Wobei "Kündigungsschutz" keine beamtenrechtliche Begrifflichkeit ist(?); und auch hier: Betriebsbedingte Kündigungen im öD sind mutmaßlich so selten, dass man hier durchaus von einer erhöhten Arbeitsplatzsicherheit ausgehen kann.
Genauso wie bei Siemens, VW, ......
Wenn Ämer zudammen gelegt werden oder Fusioniert oder oder ... dann wird tatsächlich niemanden gekündigt.
Aber das Thema ist ja schon zu genüge durchgekaut.
Und wir haben VBL jipppiiii andere große Läden haben ähnliches.
Ichbleibe dabei: Für mich persönlich wäre eine Reallohnausgleich absolut tolerabel, sofern die Stufe 1 und 2 für die neuen Kollegen aus den Mangelberufen (IT, Pflege, Bausachverständige, ....) wegfallen würde.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Peter am 25.02.2019 15:25
@was_guckst_du
Danke

wieso finde ich auf der Ver.di Seite eigentlich keine Pressemitteilung zum Streik? Nimmt die Ver.di in Düsseldorf überhaupt dran teil? Oder ist das nur die DSTG?
Hier bei mir auf der Arbeit weiß niemand so wirklich Bescheid.
Richtig schlecht organisiert von den Gewerkschaften wie ich finde.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 15:35
...da auch Bsirske in Düsseldorf spricht, werden DGB Gewerkschaften (verdi, GEW, GdP) auch teilnehmen...allgemein ist jedoch zu beobachten, dass speziell verdi die Tarifverhandlungen TV-L stiefmütterlich behandelt (im Gegensatz zu TVöD)...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Peter am 25.02.2019 15:52
Und noch eien letzte Frage: Mein Chef und auch die Personalabteilung ist der Meinung, ich müsse Urlaub nehmen für morgen.
Bei den DSTG organisierten scheint das nicht der Fall zu sein.
Ist das so? Ich finde das falsch, aber wie belege ich denen das?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 16:01
...jeder darf streiken, auch wenn er nicht in einer Gewerkschaft organisiert ist. Entscheidend ist, dass der Streik von einer Gewerkschaft organisiert ist (also kein wilder Streik)...streiken ist ein Grundrecht!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 25.02.2019 16:04
...hier z.b. ein Hinweis von verdi: https://www.verdi.de/service/fragen-antworten/++co++cca53144-a946-11e0-43aa-00093d114afd
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 25.02.2019 16:07
Wobei "Kündigungsschutz" keine beamtenrechtliche Begrifflichkeit ist(?); und auch hier: Betriebsbedingte Kündigungen im öD sind mutmaßlich so selten, dass man hier durchaus von einer erhöhten Arbeitsplatzsicherheit ausgehen kann.
Genauso wie bei Siemens, VW, ......
Wenn Ämer zudammen gelegt werden oder Fusioniert oder oder ... dann wird tatsächlich niemanden gekündigt.
Aber das Thema ist ja schon zu genüge durchgekaut.
Und wir haben VBL jipppiiii andere große Läden haben ähnliches.
Ichbleibe dabei: Für mich persönlich wäre eine Reallohnausgleich absolut tolerabel, sofern die Stufe 1 und 2 für die neuen Kollegen aus den Mangelberufen (IT, Pflege, Bausachverständige, ....) wegfallen würde.

Demnach ist der öD gar nicht so grottig, wie alle behaupten :) ...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 25.02.2019 16:10
„Zumal dann, wenn man nicht nur die Bruttolöhne vergleicht, sondern auch die Absicherung im Alter und den Kündigungsschutz berücksichtigt.“

Habe ich vermutet. Aus diesem Satz eine intellektuelle Minderwertigkeit zu konstatieren... nun gut. Ob der Autor hier B und TB vermischt hat, weiß er nur selber; zwingend ableiten kann ich das nicht.

Wobei "Kündigungsschutz" keine beamtenrechtliche Begrifflichkeit ist(?); und auch hier: Betriebsbedingte Kündigungen im öD sind mutmaßlich so selten, dass man hier durchaus von einer erhöhten Arbeitsplatzsicherheit ausgehen kann.

Zur Altersabsicherung: Die staatliche Rente plus VBL sehe ich durchaus als Absicherung im Alter an.

Die betriebliche Altersvorsorge ist nun beim besten Willen keine Besonderheit des öD - und in der konkreten Ausgestaltung weder besonders lukrativ noch besonders begünstigend. Und wenn mich nicht alles täuscht, gibt es die gesetzliche Rente auch außerhalb des öD.

Trotzdem reicht die Konstellation aus, um ein gesichertes Leben im Alter zu führen; darum ging es doch in der Ausgangsaussage - Altersabsicherung. Dass hier keine Finka auf den Kanaren finanziert werden kann, ist daher auch klar. Wenn das gewünscht ist, muss man eben noch anderweitig vorsorgen. Aber das trifft (vermutlich) auch auf Beamte, VWler und auch Siemensler zu.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 16:24
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV. Also, inwiefern heben sich die TB im öD heraus?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 25.02.2019 19:08
Und noch eien letzte Frage: Mein Chef und auch die Personalabteilung ist der Meinung, ich müsse Urlaub nehmen für morgen.

Wenn du Angestellter im TVL bist und eine verhandlungsführende Gewerkschaft wie bei uns ver.di zu einem (Warn)streik aufruft musst du nichts dergleichen machen. Musst halt nur darauf achten ob es dich betrifft und ggf. auf die Zeiten. Im TVL ist das meist immer ganztägig. Dabei ist erst mal egal ob du in der Gewerkschaft bist oder nicht. Bei uns gibt es eine kleine Ver.Di Betriebsgruppe und eine E-Mail Kette wo man die entsprechenden Aufrufe eigentlich mit bekommt.

Du musst dann nicht Mal irgendwem Bescheid geben, du kommst einfach nicht und fertig. Irgendein Beamter oder so wird dich halt dann irgendwie aufschreiben und dann wird dir in einigen Monaten Geld vom Gehalt für den einen Tag abgezogen und das war es auch schon.

Ich weiß das Vorgesetzte sich da gerne mal irgendwas einfallen lassen um so ein bisserl Druck aufzubauen: Urlaub, Bescheid sagen, Termine erfüllen, 'aber sie müssen doch', blahblubb. Aber in der Realität ist das sehr viel langweiliger. Man kommt nicht, das kostet einem je nach Gehalt pro Tag irgendwo 100 Euro rum und das war es.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 25.02.2019 19:13
...da auch Bsirske in Düsseldorf spricht, werden DGB Gewerkschaften (verdi, GEW, GdP) auch teilnehmen...allgemein ist jedoch zu beobachten, dass speziell verdi die Tarifverhandlungen TV-L stiefmütterlich behandelt (im Gegensatz zu TVöD)...

Die Betriebsgruppen bei uns sind dieses Mal durchaus fleißig. Studentenwerk und Unibibliotheken hatten durchaus mit Einschränken zu kämpfen.

Mir fehlt es aber auch ein bisserl an der Informationspolitik auf den Webseiten von ver.di. Ich bin mir z.B. immer noch nicht sicher wer morgen in München alles am Warnstreik teilnimmt. Unikliniken zeigt eigentlich das es etwas größer ist, aber so wirklich Infos dazu finde ich nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 25.02.2019 19:21
...genau soviel, wie cicero am anderen Rand.. da lohnt das Anklicken auch nicht

Das eine ist eine nach Einschätzung des Verfassungsschutzes linksextremistische Publikation, das andere eine liberale Publikation deutlich im nichtextremistischrn politischen Spektrum.

Hier handelt es sich um eine vom Verfassungsschutz beobachtete, weil als rechtsradikal eingestufte, Herausgebergruppe. Daher ist diese Aussage falsch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 19:31
...genau soviel, wie cicero am anderen Rand.. da lohnt das Anklicken auch nicht

Das eine ist eine nach Einschätzung des Verfassungsschutzes linksextremistische Publikation, das andere eine liberale Publikation deutlich im nichtextremistischrn politischen Spektrum.

Hier handelt es sich um eine vom Verfassungsschutz beobachtete, weil als rechtsradikal eingestufte, Herausgebergruppe. Daher ist diese Aussage falsch.

Da hätte ich dann doch gerne einen Beleg, daß Schwennicke und/oder Marguier (die Herausgeber) einzeln oder als Gruppe vom Verfassungsschutz beobachtet und/oder als rechtsradikal eingestuft würden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Iunius am 25.02.2019 20:40
...genau soviel, wie cicero am anderen Rand.. da lohnt das Anklicken auch nicht

Das eine ist eine nach Einschätzung des Verfassungsschutzes linksextremistische Publikation, das andere eine liberale Publikation deutlich im nichtextremistischrn politischen Spektrum.

Hier handelt es sich um eine vom Verfassungsschutz beobachtete, weil als rechtsradikal eingestufte, Herausgebergruppe. Daher ist diese Aussage falsch.

Da hätte ich dann doch gerne einen Beleg, daß Schwennicke und/oder Marguier (die Herausgeber) einzeln oder als Gruppe vom Verfassungsschutz beobachtet und/oder als rechtsradikal eingestuft würden.

Az: 1 BvR 538/06

In der Verhandlung wurden Agenten des Verfassungsschutzes zu den Vorgängen befragt - diese gaben an rechtsnationale und radikale Tendenzen untersucht zu haben.

Ich muss mich jedoch entschuldigen, es handelt sich hier um die Vorgänger der derzeitigen Herausgeber - ich bin zu alt :(
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 25.02.2019 21:10
Az: 1 BvR 538/06

In der Verhandlung wurden Agenten des Verfassungsschutzes zu den Vorgängen befragt - diese gaben an rechtsnationale und radikale Tendenzen untersucht zu haben.

Ich muss mich jedoch entschuldigen, es handelt sich hier um die Vorgänger der derzeitigen Herausgeber - ich bin zu alt :(

Nun gut, nur weil der Verfassungsschutz prüft und ermittelt, heißt das aber noch lange nicht, dass der Cicero rechtsextremistische Tendenzen hat. Dass der Cicero ein liberal-konservatives Weltbild bedient, ist ja wohl unstrittig.

Übrigens finde ich diesen Bok-Artikel merkwürdig: eine Wertschätzung durch Entbürokratisierung für die Beschäftigten ist schon eine hanebüchene Aussage.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 25.02.2019 21:29
...genau soviel, wie cicero am anderen Rand.. da lohnt das Anklicken auch nicht

Das eine ist eine nach Einschätzung des Verfassungsschutzes linksextremistische Publikation, das andere eine liberale Publikation deutlich im nichtextremistischrn politischen Spektrum.

Hier handelt es sich um eine vom Verfassungsschutz beobachtete, weil als rechtsradikal eingestufte, Herausgebergruppe. Daher ist diese Aussage falsch.

Da hätte ich dann doch gerne einen Beleg, daß Schwennicke und/oder Marguier (die Herausgeber) einzeln oder als Gruppe vom Verfassungsschutz beobachtet und/oder als rechtsradikal eingestuft würden.

Az: 1 BvR 538/06

In der Verhandlung wurden Agenten des Verfassungsschutzes zu den Vorgängen befragt - diese gaben an rechtsnationale und radikale Tendenzen untersucht zu haben.

Ich muss mich jedoch entschuldigen, es handelt sich hier um die Vorgänger der derzeitigen Herausgeber - ich bin zu alt :(

Wirklich? Ich habe das Verfahren seinerzeit recht aufmerksam verfolgt, diese Befragung muß mir entgangen sein. Mal schauen, Willi wird zwar auch langsam alt, aber er wird sich sicher erinnern. War ja doch recht aufsehenerregend damals und müßte eines seiner ersten in scharlach gewesen sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 26.02.2019 07:08
Willi wird zwar auch langsam alt, aber er wird sich sicher erinnern. War ja doch recht aufsehenerregend damals und müßte eines seiner ersten in scharlach gewesen sein.

...ach...alter Kumpel also?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 26.02.2019 07:13
Ziemlich alt...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MK am 26.02.2019 08:33
Und noch eien letzte Frage: Mein Chef und auch die Personalabteilung ist der Meinung, ich müsse Urlaub nehmen für morgen.

Wenn du Angestellter im TVL bist und eine verhandlungsführende Gewerkschaft wie bei uns ver.di zu einem (Warn)streik aufruft musst du nichts dergleichen machen. Musst halt nur darauf achten ob es dich betrifft und ggf. auf die Zeiten. Im TVL ist das meist immer ganztägig. Dabei ist erst mal egal ob du in der Gewerkschaft bist oder nicht. Bei uns gibt es eine kleine Ver.Di Betriebsgruppe und eine E-Mail Kette wo man die entsprechenden Aufrufe eigentlich mit bekommt.

Du musst dann nicht Mal irgendwem Bescheid geben, du kommst einfach nicht und fertig. Irgendein Beamter oder so wird dich halt dann irgendwie aufschreiben und dann wird dir in einigen Monaten Geld vom Gehalt für den einen Tag abgezogen und das war es auch schon.

Ich weiß das Vorgesetzte sich da gerne mal irgendwas einfallen lassen um so ein bisserl Druck aufzubauen: Urlaub, Bescheid sagen, Termine erfüllen, 'aber sie müssen doch', blahblubb. Aber in der Realität ist das sehr viel langweiliger. Man kommt nicht, das kostet einem je nach Gehalt pro Tag irgendwo 100 Euro rum und das war es.

Vielleicht meint es dein Chef oder deine Personalabteilung nur gut mit dir...
Denn wenn du Urlaub oder ZAG nimmst, geht dir als Nichtmitglied die Bezahlung an dem Tag nicht flöten...
Würde ich bevorzugen, als einen Tag Geld weniger.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MK am 26.02.2019 08:40
18,7 Milliarden Euro – Bundesländer erzielen neuen Rekordüberschuss
Die Bundesländer haben so viel Geld in den Kassen wie nie zuvor. Die Nachricht kommt für die Länder zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

aktuelle Quelle:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/haushalt-18-7-milliarden-euro-bundeslaender-erzielen-neuen-rekordueberschuss-/23904922.html (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/haushalt-18-7-milliarden-euro-bundeslaender-erzielen-neuen-rekordueberschuss-/23904922.html)

Jetzt sollte es keine Ausreden der TdL mehr geben, die Lücke zum TVöD kann problemlos geschlossen werden, es sollte sogar etwas darüber sein, denn beim nächsten Verhandeln sind Bund und Kommunen ja wieder dran.
Dass die Länder genug Geld haben - Rekordüberschüsse - liegt jetzt schwarz auf weiss vor.
Verdi muss nur zugreifen!!! Sollte kein Problem sein...alles andere wäre eine blanke Enttäuschung und eine knallende Ohrfeige an alle Landesbediensteten.
So Verdi, das Geld liegt vor der Nase, sorgt dafür, dass das Loch TV-L zu TVöD geschlossen wird!

Da diese Woche die dritte und vorerst letzte Verhandlungsrunde statt findet, erinnere ich gerne nochmal an den Rekord-Überschuss der Länder!!! Geld ist also da, um die Lücke zum TVöD zu schließen und auch um den TVöD temporär zu überholen. Also Verdi, die Kohle liegt auf dem Tisch...Ihr müsst nur zugreifen...das solltet Ihr schaffen...die Situation war nie einfacher als jetzt! Die fetten Jahre sind jetzt da!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 26.02.2019 09:10
Da diese Woche die dritte und vorerst letzte Verhandlungsrunde statt findet, erinnere ich gerne nochmal an den Rekord-Überschuss der Länder!!! Geld ist also da, um die Lücke zum TVöD zu schließen und auch um den TVöD temporär zu überholen. Also Verdi, die Kohle liegt auf dem Tisch...Ihr müsst nur zugreifen...das solltet Ihr schaffen...die Situation war nie einfacher als jetzt! Die fetten Jahre sind jetzt da!

Das ist doch zu spät jetzt. Was meinst du, weshalb ich mich hier schon aufgeregt habe, weswegen man so wenig fordert? Wer viel fordert, bekommt nicht automatisch viel. Aber wer wenig fordert, bekommt automatisch wenig. Da die sechs Prozent nun auf dem Tisch liegen, wird sich daran nichts mehr ändern. Unsere kommunistischen Statthalter müssen ja auch noch die 200€ Sockelbetrag für die unteren EG verbraten. Die EGO soll ja auch noch angepasst werden, wobei man davon schon gar nichts mehr hört.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Germanmann am 26.02.2019 09:53
Ich hoffe, dass sich die TdL gedanken gemacht hat und kommt mit einer Überraschung raus. Notwendig aller mal ware mindestens:
- Anpassung der Jahressonderzahlung - EG 1 - 9 (95-100%) EG 10 - 13 (80%) EG 14/15 (50-60%)
- Stufengleiche Hohergruppierung
- Verbesserte EGO oder punktuelle Zulage ( Lehrer/Pflegekraft)
- Für EG10 und EG11 zusätzliche Verbesserung wie bei TVöD, so dass junge Menschen noch in die OD kommen können, da die meistens Jobs hier angesidelt sind.
- Gehaltssteigerung für alle  2,2% 2019 und 2,3% 2020.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 26.02.2019 10:01
Ich hoffe, dass sich die TdL gedanken gemacht hat und kommt mit einer Überraschung raus. Notwendig aller mal ware mindestens:
- Anpassung der Jahressonderzahlung - EG 1 - 9 (95-100%) EG 10 - 13 (80%) EG 14/15 (50-60%)
- Stufengleiche Hohergruppierung
- Verbesserte EGO oder punktuelle Zulage ( Lehrer/Pflegekraft)
- Für EG10 und EG11 zusätzliche Verbesserung wie bei TVöD, so dass junge Menschen noch in die OD kommen können, da die meistens Jobs hier angesidelt sind.
- Gehaltssteigerung für alle  2,2% 2019 und 2,3% 2020.

Steigerung der Attraktivität und spezielle Zulagen sind von AG- Seite durch zusätzliche Mittel aufzubringen und nicht durch die allg. Lohnerhöhung zu kompensieren. Deshalb min. 2,8% dieses und 2,7% nächstes Jahr.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Chrilleger am 26.02.2019 10:58
Ich hoffe, dass sich die TdL gedanken gemacht hat und kommt mit einer Überraschung raus. Notwendig aller mal ware mindestens:
- Anpassung der Jahressonderzahlung - EG 1 - 9 (95-100%) EG 10 - 13 (80%) EG 14/15 (50-60%)
- Stufengleiche Hohergruppierung
- Verbesserte EGO oder punktuelle Zulage ( Lehrer/Pflegekraft)
- Für EG10 und EG11 zusätzliche Verbesserung wie bei TVöD, so dass junge Menschen noch in die OD kommen können, da die meistens Jobs hier angesidelt sind.
- Gehaltssteigerung für alle  2,2% 2019 und 2,3% 2020.

WOW, das wäre es!!! Bravo
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 26.02.2019 11:13
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 26.02.2019 11:20
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?

https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 26.02.2019 11:31
Ich hoffe, dass sich die TdL gedanken gemacht hat und kommt mit einer Überraschung raus. Notwendig aller mal ware mindestens:
- Anpassung der Jahressonderzahlung - EG 1 - 9 (95-100%) EG 10 - 13 (80%) EG 14/15 (50-60%)
- Stufengleiche Hohergruppierung
- Verbesserte EGO oder punktuelle Zulage ( Lehrer/Pflegekraft)
- Für EG10 und EG11 zusätzliche Verbesserung wie bei TVöD, so dass junge Menschen noch in die OD kommen können, da die meistens Jobs hier angesidelt sind.
- Gehaltssteigerung für alle  2,2% 2019 und 2,3% 2020.

Ich hoffe auf
- gleiche Jahressonderzahlung für ALLE EG: 80% (Senkung bei den unteren Gruppen, als Ausgleich für den unsinnigen Sockelbetrag)
- keine Stufengleiche Höhergruppierung, evtl. Überbrückungsbonus verlängern (doppelte Gehaltserhöhung vermeiden)
- möglichst geringer Sockelbetrag
- Erhöhung um 2 mal 2,7 für alle
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Count am 26.02.2019 13:13
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/

Sorry, aber bitte nochmal die eigene Quelle nachlesen. Da steht nicht, daß 80% der Beschäftigten eine bAV haben, sondern daß das im Kredit- und Versicherungsgewerbe so ist. "Derzeit besitzen rund 17 Millionen Personen in Deutschland eine Betriebsrente bzw. haben Anspruch auf eine Betriebsrente im Haushalt. " Bei 42 Millionen Beschäftigten also eine Minderheit.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 26.02.2019 13:23
- keine Stufengleiche Höhergruppierung, evtl. Überbrückungsbonus verlängern (doppelte Gehaltserhöhung vermeiden)
Genau: auch eine Stufengleiche HG kann zu Einkommensverlusten führen! Aber das kapieren ja die meisten nicht, denn es geht vielen nur um den Status keine "Stufen" zu verlieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 26.02.2019 14:09
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/

Sorry, aber bitte nochmal die eigene Quelle nachlesen. Da steht nicht, daß 80% der Beschäftigten eine bAV haben, sondern daß das im Kredit- und Versicherungsgewerbe so ist. "Derzeit besitzen rund 17 Millionen Personen in Deutschland eine Betriebsrente bzw. haben Anspruch auf eine Betriebsrente im Haushalt. " Bei 42 Millionen Beschäftigten also eine Minderheit.

Ich habe die verlinkte Quelle nicht gelesen - sie war auch nicht Grundlage meiner Aussage. Eine Aussage, die sich auf die Menge der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft zählt, damit in Zweifel zu ziehen, daß Du ihr die Gesamtzahl der Beschäftigten gegenüberstellst, halte ich für eher unglücklich.

In der Untersuchung des BMAS (https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/fb-475-bav-endbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=3), auf die sich meine Aussage bezog, stehen ca. 25.774.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft 2015 ca. 15.028.000 aktiv Versicherten aus der Privatwirtschaft entgegen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 26.02.2019 14:10
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/

Sorry, aber bitte nochmal die eigene Quelle nachlesen. Da steht nicht, daß 80% der Beschäftigten eine bAV haben, sondern daß das im Kredit- und Versicherungsgewerbe so ist. "Derzeit besitzen rund 17 Millionen Personen in Deutschland eine Betriebsrente bzw. haben Anspruch auf eine Betriebsrente im Haushalt. " Bei 42 Millionen Beschäftigten also eine Minderheit.
- Spid hat eine Behauptung aufgestellt
- ich habe nach einer Quelle gefragt
- JC83 hat kommentarlos eine Quelle geliefert

Wie wissen nicht, ob JC83 Spids Behauptung mit dieser Quelle bestätigen oder widerlegen will ...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 26.02.2019 14:11
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/



1. Bin ich nicht spid.
2. Er schrieb nichts von 80%.
3. Siehe Link: "Verbreitungsquote der betrieblichen Altersversorgung (bAV) - 57%"
Sorry, aber bitte nochmal die eigene Quelle nachlesen. Da steht nicht, daß 80% der Beschäftigten eine bAV haben, sondern daß das im Kredit- und Versicherungsgewerbe so ist. "Derzeit besitzen rund 17 Millionen Personen in Deutschland eine Betriebsrente bzw. haben Anspruch auf eine Betriebsrente im Haushalt. " Bei 42 Millionen Beschäftigten also eine Minderheit.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: JC83 am 26.02.2019 14:13
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/

Sorry, aber bitte nochmal die eigene Quelle nachlesen. Da steht nicht, daß 80% der Beschäftigten eine bAV haben, sondern daß das im Kredit- und Versicherungsgewerbe so ist. "Derzeit besitzen rund 17 Millionen Personen in Deutschland eine Betriebsrente bzw. haben Anspruch auf eine Betriebsrente im Haushalt. " Bei 42 Millionen Beschäftigten also eine Minderheit.
- Spid hat eine Behauptung aufgestellt
- ich habe nach einer Quelle gefragt
- JC83 hat kommentarlos eine Quelle geliefert

Wie wissen nicht, ob JC83 Spids Behauptung mit dieser Quelle bestätigen oder widerlegen will ...

Da der Link 57% aufweist, wäre die Info geeignet, Spids Aussage zu bestätigen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Count am 26.02.2019 15:19
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/

Sorry, aber bitte nochmal die eigene Quelle nachlesen. Da steht nicht, daß 80% der Beschäftigten eine bAV haben, sondern daß das im Kredit- und Versicherungsgewerbe so ist. "Derzeit besitzen rund 17 Millionen Personen in Deutschland eine Betriebsrente bzw. haben Anspruch auf eine Betriebsrente im Haushalt. " Bei 42 Millionen Beschäftigten also eine Minderheit.

Ich habe die verlinkte Quelle nicht gelesen - sie war auch nicht Grundlage meiner Aussage. Eine Aussage, die sich auf die Menge der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft zählt, damit in Zweifel zu ziehen, daß Du ihr die Gesamtzahl der Beschäftigten gegenüberstellst, halte ich für eher unglücklich.

Ich habe nicht auf dich geantwortet. Sondern lediglich auf JC83. Somit wollte ich mit meinem Hinweis dich auch nicht widerlegen.

Zitat
In der Untersuchung des BMAS (https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/fb-475-bav-endbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=3), auf die sich meine Aussage bezog, stehen ca. 25.774.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft 2015 ca. 15.028.000 aktiv Versicherten aus der Privatwirtschaft entgegen.

Seite 14, Tabelle Z-1 Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung in der Privatwirtschaft nach Betriebsstätten
und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten:

- Dezember 2001, Dezember 2014 und Dezember 2015 (in %)
Betriebsstätten 31 49 49
Beschäftigte insgesamt 38 48 47

Woher hast du deine Zahlen? In deiner Quelle wird eine Zahl von 47% der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten mit einer Betriebsversorgung angegeben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Count am 26.02.2019 15:20
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/



1. Bin ich nicht spid.
2. Er schrieb nichts von 80%.
3. Siehe Link: "Verbreitungsquote der betrieblichen Altersversorgung (bAV) - 57%"
Sorry, aber bitte nochmal die eigene Quelle nachlesen. Da steht nicht, daß 80% der Beschäftigten eine bAV haben, sondern daß das im Kredit- und Versicherungsgewerbe so ist. "Derzeit besitzen rund 17 Millionen Personen in Deutschland eine Betriebsrente bzw. haben Anspruch auf eine Betriebsrente im Haushalt. " Bei 42 Millionen Beschäftigten also eine Minderheit.
Mein Fehler, habe den Link zu den 57% übersehen, im Text stand etwas von 80%. Ich dachte, du beziehst dich darauf.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Count am 26.02.2019 15:25
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Hallo Spid, hast du da mal eine Quelle?
https://de.statista.com/themen/1127/betriebliche-altersversorgung/

Sorry, aber bitte nochmal die eigene Quelle nachlesen. Da steht nicht, daß 80% der Beschäftigten eine bAV haben, sondern daß das im Kredit- und Versicherungsgewerbe so ist. "Derzeit besitzen rund 17 Millionen Personen in Deutschland eine Betriebsrente bzw. haben Anspruch auf eine Betriebsrente im Haushalt. " Bei 42 Millionen Beschäftigten also eine Minderheit.
- Spid hat eine Behauptung aufgestellt
- ich habe nach einer Quelle gefragt
- JC83 hat kommentarlos eine Quelle geliefert

Wie wissen nicht, ob JC83 Spids Behauptung mit dieser Quelle bestätigen oder widerlegen will ...

Da der Link 57% aufweist, wäre die Info geeignet, Spids Aussage zu bestätigen.

Der Link ist leider hinter einer paywall, aber aus der Beschreibung:

"Die Verbreitungsquote beschreibt den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einer betrieblichen Altersversorgung an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland."

An ALLEN sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. Nix Privatwirtschaft. Der ÖD ist mit drin.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 26.02.2019 15:34
In der Untersuchung des BMAS (https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/fb-475-bav-endbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=3), auf die sich meine Aussage bezog, stehen ca. 25.774.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft 2015 ca. 15.028.000 aktiv Versicherten aus der Privatwirtschaft entgegen.
In der Quelle heißt es auf Seite 16 unter "Gesamtüberblick: Die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung in Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst 2001 - 2015"

"Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Privatwirtschaft mit Zusatzversorgung ist in Deutschland zwischen Dezember 2001 und Dezember 2015 von 38% auf 47%, d. h. um 9 Prozentpunkte, gestiegen (Tabelle Z-1). 2014 betrug der Anteil noch 48%, somit einen Prozentpunkt mehr."

Die Zahl von 15.028.000 gibt nicht die Anzahl der aktiv Versicherten in der Privatwirtschaft an, sondern es handelt sich hierbei um die Anzahl der Anwartschaften. Aufgrund von Mehrfachanwartschaften stehen lediglich 12.629.000 Versicherte dahinter (S. 104).

Das sind dann weniger als die Hälfte von 25.774.000.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 26.02.2019 15:47
Der deutlich größere Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Privatwirtschaft kommt in den Genuß einer bAV.
Tatsächlich scheint es ausweislich deiner Quelle eher so zu sein, das eine - wenn auch recht große - Minderheit der Beschäftigten in der Privatwirtschaft über eine bAV verfügt.

Auf der Seite 42 der Quelle heißt es:

"In der Arbeitgeberbefragung BAV 2015 wurden die Betriebe erstmals danach gefragt, ob eine oder mehrere
der im Betrieb angebotenen betrieblichen Altersversorgungen einen Invaliditätsschutz beinhalten, also im
Fall z.B. von Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung Leistungen für die Versicherten bereitstellen. 
 
Wie Tabelle 6.3 zeigt, ist ein Invaliditätsschutz im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung eher selten
enthalten: Nur in etwa jedem vierten Betrieb (24%) mit betrieblicher Altersversorgung beinhaltet
mindestens eines der den Mitarbeitern angebotenen Altersvorsorgeprodukte auch einen Schutz bei
Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung. In 72% der Betriebe enthält dagegen keines der BAV-Produkte
einen Invaliditätsschutz, 4% der Befragten konnten hierzu keine Auskunft geben."


Nachdem in der Zusatzversorgung des öD durchgängig auch Erwerbsminderung abgesichert ist, scheint auch ein qualitativer Unterschied zur bAV in der Privatwirtschaft zugunsten der Zusatzversorgung im öD zu bestehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 26.02.2019 15:49
Ja, weil dort aus Gründen den Zahlen aus der AG-Befragung gegenüber den ebenfalls aufgeführten Zahlen der Träger der Vorzug gegeben wird - und ich gebe, aus Gründen (die üblichen Unsicherheiten solcher Befragungen angefangen bei der Rücklaufquote bis hin zur Unsicherheit, ob der befragte AG zutreffende Angaben - aufgrund von Unwissenheit oder aus Absicht - macht) den in der Publikation ebenfalls genannten Zahlen der Träger den Vorzug.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 26.02.2019 16:42
Genau: auch eine Stufengleiche HG kann zu Einkommensverlusten führen! Aber das kapieren ja die meisten nicht, denn es geht vielen nur um den Status keine "Stufen" zu verlieren.

Das hört man leider immer wieder, aber dadurch wird es nicht richtiger. Das Argument wird gerne von jenen Gruppen verwendet, denen es vor allem um eine möglichst hohe lineare Erhöhung der Tabellentgelte geht. Die stufengleiche Höhergruppierung kostet die AGs richtig Geld und wird daher mit Klauen und Zähnen abgewehrt bzw. soll mit der allgemeinen Erhöhung verrechnet werden. Das hat auch nix mit Psychologie zu tun, sondern einfach mit Arithmetik.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 26.02.2019 16:53
Genau: auch eine Stufengleiche HG kann zu Einkommensverlusten führen! Aber das kapieren ja die meisten nicht, denn es geht vielen nur um den Status keine "Stufen" zu verlieren.

Das hört man leider immer wieder, aber dadurch wird es nicht richtiger. Das Argument wird gerne von jenen Gruppen verwendet, denen es vor allem um eine möglichst hohe lineare Erhöhung der Tabellentgelte geht. Die stufengleiche Höhergruppierung kostet die AGs richtig Geld und wird daher mit Klauen und Zähnen abgewehrt bzw. soll mit der allgemeinen Erhöhung verrechnet werden. Das hat auch nix mit Psychologie zu tun, sondern einfach mit Arithmetik.

Eigentlich sind die Kosten der stufengleichen Höhergruppierung ziemlich überschaubar - eben wegen der Effekte, die @MoinMoin anriß, aber auch aufgrund der Struktur der TB wie der Entgelttabelle. Sie werden nur durch die Lehrer, deren Besonderheiten bei der Höhergruppierung und der dortigen Beschäftigtenstruktur stark verteuert. Die Lösung ist daher einfach: traditionell kommen tarifbeschäftigte Lehrer nicht in den Genuß vorteilhafter Regelungen, also die Lehrer bei der stufengleichen Höhergruppierung einfach außen vorlassen. Mit Traditionen sollte man nicht brechen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Pan Tau am 26.02.2019 17:02
- keine Stufengleiche Höhergruppierung, evtl. Überbrückungsbonus verlängern (doppelte Gehaltserhöhung vermeiden)
Genau: auch eine Stufengleiche HG kann zu Einkommensverlusten führen! Aber das kapieren ja die meisten nicht, denn es geht vielen nur um den Status keine "Stufen" zu verlieren.

Dann erklären Sie doch bitte einmal, unter welchen Umständen eine stufengleiche Höhergruppierung zu Einkommensverlusten führen kann- dann kapieren es die Meisten vielleicht…
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Tagelöhner am 26.02.2019 17:07
Ich vermute MoinMoin stellt auf die Fälle ab, in denen eine Behörde bei der Höhergruppierung keine Rücksicht auf einen baldigen sowieso bevorstehenden und damit regulären Stufenaufstieg nimmt und die Höhergruppierung durch Übertragung der höherwertigeren auszuübenden Tätigkeit zeitlich davor und damit zum Nachteil des Mitarbeiters initiiert.

Damit beginnt mWn die Stufenlaufzeit wieder von vorne. Man möge mich korrigieren, wenn ich Unsinn schreibe.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Highwaystar am 26.02.2019 17:16
Ich wünsche mir nicht weniger als endlich GLEICHEN LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT!

Konkret würde dies für tarifbeschäftigte LehrerInnen ein Bruttolohnplus von Euro 1.000,-/monatlich bedeuten. Netto wären diese dann etwa auf Netto-Beamtenentgelt.

Mehr dazu hier:
https://www.schall-nrw.de
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 26.02.2019 17:19
Seit wann ist der AG für das Nettogehalt verantwortlich?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Highwaystar am 26.02.2019 17:30
...deswegen ja plus 1000,- Brutto.

 ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 26.02.2019 17:45
... Eigentlich sind die Kosten der stufengleichen Höhergruppierung ziemlich überschaubar - eben wegen der Effekte, die @MoinMoin anriß, aber auch aufgrund der Struktur der TB wie der Entgelttabelle. Sie werden nur durch die Lehrer, deren Besonderheiten bei der Höhergruppierung und der dortigen Beschäftigtenstruktur stark verteuert. Die Lösung ist daher einfach: traditionell kommen tarifbeschäftigte Lehrer nicht in den Genuß vorteilhafter Regelungen, also die Lehrer bei der stufengleichen Höhergruppierung einfach außen vorlassen. Mit Traditionen sollte man nicht brechen.

Genauso wird es laufen. Deswegen gibt es ja für die Lehrer eine eigene Entgeltordnung, in die man diese kostensparende Ausnahme hineinschreiben kann.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 26.02.2019 17:51
...deswegen ja plus 1000,- Brutto.

 ::)

Und das wäre dann im Vergleich zum Beamtenbrutto inwiefern „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Highwaystar am 26.02.2019 18:29
Richtig! Oder können Sie von Ihrem Bruttolohn einkaufen gehen und Miete etc. bezahlen..?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 26.02.2019 18:32
- keine Stufengleiche Höhergruppierung, evtl. Überbrückungsbonus verlängern (doppelte Gehaltserhöhung vermeiden)
Genau: auch eine Stufengleiche HG kann zu Einkommensverlusten führen! Aber das kapieren ja die meisten nicht, denn es geht vielen nur um den Status keine "Stufen" zu verlieren.

Statt dann aber auf die stufengleiche Höhergruppierung zu verzichten, wäre dann nicht sinnvoll auch diese „Ungerechtigkeit“ zu beseitigen? Knackpunkt ist in den Fällen, soweit ich das sehe, dass die Jahressonderzahlung z.B, von der E11 zur E12 sich verringert...

Mit etwas Glück wissen wir ja in 4 Tagen Bescheid, wenn/falls das Drehbuch abgearbeitet wurde.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 26.02.2019 18:48
Richtig! Oder können Sie von Ihrem Bruttolohn einkaufen gehen und Miete etc. bezahlen..?

Meine Frage läßt die Antwort „richtig“ nicht zu.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 26.02.2019 19:04
Ich wünsche mir nicht weniger als endlich GLEICHEN LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT!

Konkret würde dies für tarifbeschäftigte LehrerInnen ein Bruttolohnplus von Euro 1.000,-/monatlich bedeuten. Netto wären diese dann etwa auf Netto-Beamtenentgelt.

Mehr dazu hier:
https://www.schall-nrw.de

So einen Schwachsinn liest man selten...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 26.02.2019 19:14
- keine Stufengleiche Höhergruppierung, evtl. Überbrückungsbonus verlängern (doppelte Gehaltserhöhung vermeiden)
Genau: auch eine Stufengleiche HG kann zu Einkommensverlusten führen! Aber das kapieren ja die meisten nicht, denn es geht vielen nur um den Status keine "Stufen" zu verlieren.

Statt dann aber auf die stufengleiche Höhergruppierung zu verzichten, wäre dann nicht sinnvoll auch diese „Ungerechtigkeit“ zu beseitigen? Knackpunkt ist in den Fällen, soweit ich das sehe, dass die Jahressonderzahlung z.B, von der E11 zur E12 sich verringert...

Mit etwas Glück wissen wir ja in 4 Tagen Bescheid, wenn/falls das Drehbuch abgearbeitet wurde.

Nicht mal unbedingt das. Eine Höhergruppierung zur Unzeit - am Ende der Stufenlaufzeit kurz vor einem Stufenaufstieg - kann durchaus auch bei stufengleicher Höhergruppierung zu Einkommenseinbußen führen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 26.02.2019 19:43
Dann erklären Sie doch bitte einmal, unter welchen Umständen eine stufengleiche Höhergruppierung zu Einkommensverlusten führen kann- dann kapieren es die Meisten vielleicht…
Unter den gleichen wie eine es derzeitig zu Einkommensverluste führen kann.
z.B. E12 Stufe 3 (und noch x Monate in dieser Stufe) auf E13 Stufe 3
Da hat man x Monate 130€ mehr Geld dafür 36-x Monate 315€ weniger und dann 12+x Monate 106€ mehr und dann wieder 417€ weniger .....
Ich vermute MoinMoin stellt auf die Fälle ab, in denen eine Behörde bei der Höhergruppierung keine Rücksicht auf einen baldigen sowieso bevorstehenden und damit regulären Stufenaufstieg nimmt und die Höhergruppierung durch Übertragung der höherwertigeren auszuübenden Tätigkeit zeitlich davor und damit zum Nachteil des Mitarbeiters initiiert.

Damit beginnt mWn die Stufenlaufzeit wieder von vorne. Man möge mich korrigieren, wenn ich Unsinn schreibe.
Genau!
Kommt halt darauf an wie lange man noch in seiner alten EG Stufe verweilt. jeder möge das X selber ausrechnen ab wann es ein Minusgeschäft ist bzw. wann man den Break Even Point erreicht.
Dabei muss man natürlich die "ungerechte" unterschiedliche Höhe der JSZ mit einrechnen.

Die stufengleiche HG mindert das Problem, löst es aber nicht strukturell. Ein garantierter Mindesbetrag auf die Vertragslaufzeit beim AG wäre da hilfreicher! Überfordert aber mathematisch bzw. verwaltungstechnisch die Personaler (oder die Programmierer der Lohnsoftware).

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 26.02.2019 19:49
Möglich, das ich den Link zu folgenden Artikel hier überlesen habe.
Falls ja, einfach ignorieren.

Berliner Morgenpost vom 25.2.

Tarifstreit “Forderungspaket würde Berlin 900 Millionen Euro kosten“
https://www.morgenpost.de/berlin/article216517459/Das-Forderungspaket-wuerde-Berlin-900-Millionen-Euro-kosten.html (https://www.morgenpost.de/berlin/article216517459/Das-Forderungspaket-wuerde-Berlin-900-Millionen-Euro-kosten.html)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Germanmann am 26.02.2019 19:59
Dann erklären Sie doch bitte einmal, unter welchen Umständen eine stufengleiche Höhergruppierung zu Einkommensverlusten führen kann- dann kapieren es die Meisten vielleicht…
Unter den gleichen wie eine es derzeitig zu Einkommensverluste führen kann.
z.B. E12 Stufe 3 (und noch x Monate in dieser Stufe) auf E13 Stufe 3
Da hat man x Monate 130€ mehr Geld dafür 36-x Monate 315€ weniger und dann 12+x Monate 106€ mehr und dann wieder 417€ weniger .....
Ich vermute MoinMoin stellt auf die Fälle ab, in denen eine Behörde bei der Höhergruppierung keine Rücksicht auf einen baldigen sowieso bevorstehenden und damit regulären Stufenaufstieg nimmt und die Höhergruppierung durch Übertragung der höherwertigeren auszuübenden Tätigkeit zeitlich davor und damit zum Nachteil des Mitarbeiters initiiert.

Damit beginnt mWn die Stufenlaufzeit wieder von vorne. Man möge mich korrigieren, wenn ich Unsinn schreibe.
Genau!
Kommt halt darauf an wie lange man noch in seiner alten EG Stufe verweilt. jeder möge das X selber ausrechnen ab wann es ein Minusgeschäft ist bzw. wann man den Break Even Point erreicht.
Dabei muss man natürlich die "ungerechte" unterschiedliche Höhe der JSZ mit einrechnen.

Die stufengleiche HG mindert das Problem, löst es aber nicht strukturell. Ein garantierter Mindesbetrag auf die Vertragslaufzeit beim AG wäre da hilfreicher! Überfordert aber mathematisch bzw. verwaltungstechnisch die Personaler (oder die Programmierer der Lohnsoftware).

Wegen solche Fälle sollte die stufengleiche Hohergruppierung nicht kommen? Ich bitte dich. Genauso können tausende auch darstellen, wieso die stufengleiche Hohergruppierung notwendig wäre. Ich denke allein als Strukturverbesserung gegenüber dem Beamtentum sollte es kommen. Vor allem für Lehrer. Wir sollten nicht vergessen, dass diese Menschengruppe für die Zukunft dieses Landes sehr wichtig sind. Wenn der Beruf mangelnden Beruf wird werden wir alle die Zeche zahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 26.02.2019 20:28
Wegen solche Fälle sollte die stufengleiche Hohergruppierung nicht kommen? Ich bitte dich. Genauso können tausende auch darstellen, wieso die stufengleiche Hohergruppierung notwendig wäre. Ich denke allein als Strukturverbesserung gegenüber dem Beamtentum sollte es kommen. Vor allem für Lehrer. Wir sollten nicht vergessen, dass diese Menschengruppe für die Zukunft dieses Landes sehr wichtig sind. Wenn der Beruf mangelnden Beruf wird werden wir alle die Zeche zahlen.

Also bitte. Jetzt regt ihr euch darüber auf? Das Kind ist doch nun wahrlich schon seit 20 Jahren oder gar länger in den Brunnen gefallen. Zumindest in Berlin und vielen anderen Ballungsräumen. Wenn man als Lehrer erst einmal ein oder zwei Fremdsprachen und Kulturen erlernen muss, hat da nur noch eine verblendete Minderheit Lust drauf. Und denen muss man nicht noch mehr Kohle geben, da diese den Job aus Überzeugung machen.

Die Zeche zahlt man doch schon längst, wenn ich mir die ganzen Frankensteins so ansehe.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 26.02.2019 20:38
Jede tarifliche Regelung hat ihre Vor- und Nachteile. Die jetzt noch in TV-L praktizierte beitragsmäßige Höhergruppierung halte ich für weitaus nachteiliger als eine stufengleiche Höhergruppierung.

Abgesehen von der Änderung der auszuübenden Tätigkeiten, die eine Höhergruppierung zur Folge hat und welche von den Beschäftigten nicht immer beeinflußt werden kann, so ist der - aus meiner Sicht - nicht zu unterschätzende Vorteil der stufengleichen Höhergruppierung der, dass ein Beschäftigter, der sich auf eine höher bewertete Stelle bewirbt und genommen wird, seine Stufe mitnehmen kann und damit effektiv ein höheres Bruttoeinkommen erzielt (wiederum unberücksichtigt die Konstellation, das damit eine Änderung der Jahressonderzahlung einhergeht) und damit die Wahrnehmung von im Regelfall komplexerer, schwierigerer oder verantwortungsvollerer Tätigkeiten stärker honoriert wird als bisher. Den Zeitpunkt der Bewerbung kann sich der Beschäftigte im Übrigen selbst aussuchen (sinnvollerweise nicht einen Monat vor der nächsten Höhergruppierung).

Aus meiner Sicht hätte es z. B. im TVöD die Regelung geben sollen, dass bei der stufengleichen Höhergruppierung aus der Stufe 6 grundsätzlich der Beschäftigte in die Stufe 5 der höheren Entgeltgruppe eingestuft wird (und Stufenlaufzeit beginnt von vorn). Damit noch ein Anreiz vorhanden ist, sich in der höheren Entgeltgruppe zu entwickeln. Aber auf mich wurde bekanntlich nicht gehört.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 27.02.2019 06:19
Grummel. Ich als nicht organisierter Angestellter in Probezeit beteilige mich am Warnstreik. Quasi unkündbare Mitglieder von ver.di rufen zum Warnstreik auf, arbeiten dann aber. Und am Ende wird wieder über die schlechte Beteiligung und den Tarifabschluss gejammert....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 08:00
Wegen solche Fälle sollte die stufengleiche Hohergruppierung nicht kommen? I
Sie ist mEn (ausser bei Lehrer,da aber da ist ja eh alles anders) ein nachrangieges Problem.
Jede tarifliche Regelung hat ihre Vor- und Nachteile. Die jetzt noch in TV-L praktizierte beitragsmäßige Höhergruppierung halte ich für weitaus nachteiliger als eine stufengleiche Höhergruppierung.
Echt jetzt?
Nochmal zum Nachdenken, warum eine schlechte Regelung, die Nachteile durch eine Höhergruppierung schaffen kann, durch eine Neuregelung ändern, die weiterhin Nachteile (aber seltener) bei eine Höhergruppierung schaffen kann?
Die Antwort: weil es die Masse nicht schnallt? Und sie auch bei einer monetären Besserstellung rumheult, weil sie eine Stufe verliert?
Zitat
Abgesehen von der Änderung der auszuübenden Tätigkeiten, die eine Höhergruppierung zur Folge hat und welche von den Beschäftigten nicht immer beeinflußt werden kann, so ist der - aus meiner Sicht - nicht zu unterschätzende Vorteil der stufengleichen Höhergruppierung der, dass ein Beschäftigter, der sich auf eine höher bewertete Stelle bewirbt und genommen wird, seine Stufe mitnehmen kann und damit effektiv ein höheres Bruttoeinkommen erzielt (wiederum unberücksichtigt die Konstellation, das damit eine Änderung der Jahressonderzahlung einhergeht) und damit die Wahrnehmung von im Regelfall komplexerer, schwierigerer oder verantwortungsvollerer Tätigkeiten stärker honoriert wird als bisher.
1.) auch ohne Änderung bei der JSZ kann eine stufengleiche HG zu monetären Nachteilen führen!!
2.) Natürlich soll jemand der höherwertige Arbeit macht besser monetär entlohnt werden, und natürlich wird bei eine stufengleichen HG die monetäre Ausbeute grösser, als bei einer betragsmäßigen. Aber natürlich (und das haste nicht kapiert, so scheint es) behebt es das Übel nicht bei der Wurzel, und darum geht es mir! Ein ausreichend hoher Garantiebetrag wäre die korrekte Lösung.
3.) Mir wäre es wichtiger, dass wir Mechanismen finden um gute Leute zu halten und sehr gute neue Leute in den öD holen. Und für beides ist die stufengeliche HG nicht relevant und wenn man dem AG etwas geben sollte, was er streichen kann, dann eben diesen Punkt.
Zitat
Den Zeitpunkt der Bewerbung kann sich der Beschäftigte im Übrigen selbst aussuchen (sinnvollerweise nicht einen Monat vor der nächsten Höhergruppierung).
Oh Gott: Er kann jetzt selber entscheiden, wann seine HG Stelle ausgeschrieben wird? Und hat es plötzlich doch selber in der Hand, obwohl du ob was anderes sagtest?
Zitat
Aus meiner Sicht hätte es z. B. im TVöD die Regelung geben sollen, dass bei der stufengleichen Höhergruppierung aus der Stufe 6 grundsätzlich der Beschäftigte in die Stufe 5 der höheren Entgeltgruppe eingestuft wird (und Stufenlaufzeit beginnt von vorn). Damit noch ein Anreiz vorhanden ist, sich in der höheren Entgeltgruppe zu entwickeln. Aber auf mich wurde bekanntlich nicht gehört.
Ist auch gut so, jetzt  plädierst du dafür, dass jemand sich Höhergruppieren lassen  soll um weniger Geld zu verdienen?? Nur zur Info: EGyS6 nicht zwingend kleiner als EG(y+1)S5 Autsch!

Fazit, die korrekte Lösung wäre: Betragsmäßige HG mit einem Garantiebetrag bezogen auf alte EG und Stufenentwicklung inkl. JSZ.
So einfach wären das monetäre Problem zu lösen (ausser das Problem, dass dann immernoch die Leute heulen, weil Ihnen eine Stufe geklaut wurde!)

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 08:04
Nein, die korrekte Lösung wäre, die Stufen 2-5 abzuschaffen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 27.02.2019 08:31
Nein, die korrekte Lösung wäre, die Stufen 2-5 abzuschaffen.

Naja ein bisschen Arbeitserfahrung - und sei es wie man richtig tratscht - muss sich auch irgendwo wiederfinden. Oder reicht dafür der Sprung zur Stufe 6 aus? Ein bisschen sehr viel wie ich finde. Letzten Endes ist es aber Wurst wie hier verfahren wird. Es wird immer an der einen oder anderen Stelle ungerecht sein.

Seid bloß vorsichtig mit euren Vorschlägen: Vielleicht schaffen sie auch die Stufen 3 bis 6 ab.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 08:32
Nein, die korrekte Lösung wäre, die Stufen 2-5 abzuschaffen.
Ja, wäre die bessere Lösung.
Sofern immer die Stufe 6 betragsmäßig höher ist als die Stufe 1 der nächst höheren EG  :o
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 08:34
Es wird immer an der einen oder anderen Stelle ungerecht sein.
Warum? Es gibt auch Lösungen(s.o.), die nicht (monetär) ungerecht sind.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 08:41
Nein, die korrekte Lösung wäre, die Stufen 2-5 abzuschaffen.
Ja, wäre die bessere Lösung.
Sofern immer die Stufe 6 betragsmäßig höher ist als die Stufe 1 der nächst höheren EG  :o

Da die Stufenlaufzeit in Stufe 1 nur 1 Jahr beträgt, sehe ich da kein Problem. Ist halt die Einarbeitungszeit.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: DiVO am 27.02.2019 09:04
Die Aufeiltung in sechs Erfahrungsstufen mit insgesamt 15 Jahren Laufzeit sind für mich eine reine Sparmaßnahme für die Dienstgeber. Ein Blick in andere Tarifverträge, z.B. IG-Metall zeig doch sehr anschaulich, dass drei Stufen innerhalb der Entgeltgruppen völlig ausreichend sind.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 09:36
Die Aufeiltung in sechs Erfahrungsstufen mit insgesamt 15 Jahren Laufzeit sind für mich eine reine Sparmaßnahme für die Dienstgeber. Ein Blick in andere Tarifverträge, z.B. IG-Metall zeig doch sehr anschaulich, dass drei Stufen innerhalb der Entgeltgruppen völlig ausreichend sind.
Ja ist richtig, aber früher zu BAT Zeiten waren es ja noch viel mehr  :-X
Und dann auf 5/6 runterbrechen ist doch schon ausreichend revolutionär für den öD
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 27.02.2019 09:37
Warum? Es gibt auch Lösungen(s.o.), die nicht (monetär) ungerecht sind.

Ach dann heult einer rum, wegen der Steuerprogression und versteht es gar nicht. Oder einer fühlt sich gegenüber seinen Kollegen unterbezahlt (wie ich allerdings auch). Dem anderen ist es trotzdem zu wenig Gehalt usw. usf. Gemeckert wird doch immer. Mir ist die stufengleiche Höhergruppierung nicht so wichtig.

Anstatt ver.di nun aber endlich mal die Angleichung an den TVöD fordert und das als alleiniges Ziel ausgibt und sich dafür einsetzt, machen die wieder den selben Mist wie immer. Ich hätte knallhart darauf abgezielt, das unterschiedlich bezahlt wird und genüsslich die Argumente der TdL auseinandergenommen. Gern medienwirksam im Fernsehen.

Aber diesmal wird es wieder nichts.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 27.02.2019 09:53
Wegen solche Fälle sollte die stufengleiche Hohergruppierung nicht kommen? Ich bitte dich. Genauso können tausende auch darstellen, wieso die stufengleiche Hohergruppierung notwendig wäre. Ich denke allein als Strukturverbesserung gegenüber dem Beamtentum sollte es kommen. Vor allem für Lehrer. Wir sollten nicht vergessen, dass diese Menschengruppe für die Zukunft dieses Landes sehr wichtig sind. Wenn der Beruf mangelnden Beruf wird werden wir alle die Zeche zahlen.

Also bitte. Jetzt regt ihr euch darüber auf? Das Kind ist doch nun wahrlich schon seit 20 Jahren oder gar länger in den Brunnen gefallen. Zumindest in Berlin und vielen anderen Ballungsräumen. Wenn man als Lehrer erst einmal ein oder zwei Fremdsprachen und Kulturen erlernen muss, hat da nur noch eine verblendete Minderheit Lust drauf. Und denen muss man nicht noch mehr Kohle geben, da diese den Job aus Überzeugung machen.

Die Zeche zahlt man doch schon längst, wenn ich mir die ganzen Frankensteins so ansehe.

Migration. Die Mutter aller Probleme.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 27.02.2019 09:56
Warum? Es gibt auch Lösungen(s.o.), die nicht (monetär) ungerecht sind.

Ach dann heult einer rum, wegen der Steuerprogression und versteht es gar nicht. Oder einer fühlt sich gegenüber seinen Kollegen unterbezahlt (wie ich allerdings auch). Dem anderen ist es trotzdem zu wenig Gehalt usw. usf. Gemeckert wird doch immer. Mir ist die stufengleiche Höhergruppierung nicht so wichtig.

Anstatt ver.di nun aber endlich mal die Angleichung an den TVöD fordert und das als alleiniges Ziel ausgibt und sich dafür einsetzt, machen die wieder den selben Mist wie immer. Ich hätte knallhart darauf abgezielt, das unterschiedlich bezahlt wird und genüsslich die Argumente der TdL auseinandergenommen. Gern medienwirksam im Fernsehen.

Aber diesmal wird es wieder nichts.

Dann fordere ich direkt mal die Angleichung des TVÖD an den TV-V!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 27.02.2019 10:19
Migration. Die Mutter aller Probleme.

Das ist meiner Meinung nach ein ernstes und schwerwiegendes Problem ja. Aber man darf es ja nicht ansprechen in der BRD.

Allerdings ist das nicht die Mutter aller Probleme. Die Mutter aller Probleme ist die Politik, völlig egal von wem sie ausgeht. Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist verdammt, sie zu wiederholen. Das trifft auf alle Lebenslagen zu. Die Fehler der Vergangenheit werden erneut gemacht obwohl man es besser wissen müsste.

Dann fordere ich direkt mal die Angleichung des TVÖD an den TV-V!

Träumen darf man noch. Realistisch mit Druck fände ich die Angleichung an den VKA und Bund.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 27.02.2019 11:06
https://amp.tagesspiegel.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-sollte-das-kreuz-gebrochen-werden/24030958.html (https://amp.tagesspiegel.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-sollte-das-kreuz-gebrochen-werden/24030958.html)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 27.02.2019 12:00
Migration. Die Mutter aller Probleme.

Das ist meiner Meinung nach ein ernstes und schwerwiegendes Problem ja. Aber man darf es ja nicht ansprechen in der BRD.

Allerdings ist das nicht die Mutter aller Probleme. Die Mutter aller Probleme ist die Politik, völlig egal von wem sie ausgeht. Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist verdammt, sie zu wiederholen. Das trifft auf alle Lebenslagen zu. Die Fehler der Vergangenheit werden erneut gemacht obwohl man es besser wissen müsste.

Dann fordere ich direkt mal die Angleichung des TVÖD an den TV-V!

Träumen darf man noch. Realistisch mit Druck fände ich die Angleichung an den VKA und Bund.

Hab mich nicht präzise ausgedrückt. Wenn der TV-L an den TVÖD-VKA angepasst wird, fordere ich die Anpassung des TVÖD-VKA an den TV-V. Warum sollte ein Ingenieur der Länder so viel bekommen wie ich, ich aber nicht so viel wie ein Ingenieur der Stadtwerke. Es wird immer jemanden geben der bei einer Anpassung auch wieder angepasst werden will. Das ist vergleichbar mit dem Dilemma beim Mindestlohn. Sollte der auf 12 Euro erhöht werden; was sagt da wohl der mit 12 Euro/h bezahlte Facharbeiter zu? Der will dann 17 Euro/h, woraufhin sein Meister sagt, halt mal ich hätte gerne...., woraufhin der Ingenieur sagt, wartet mal da passt was nicht und so weiter und so weiter. Also ganz einfach: Mehr Geld für alle! Nur zum bezahlen müsste sich wie immer noch jemand finden. Aber das wird schon.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 27.02.2019 13:13
Der Unterschied der verschiedenen Tarifverträge ist doch Absicht, Länder haben weniger Geld zur Verfügung als der Bund, ergo bekommen die einen eigenen Tarifvertrag, damit sie die Gehälter "anpassen" können.

Aber halt... die Flüchtlinge waren sicher 2006 schon schuld an oben genannter These. So wird es sein  ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 27.02.2019 13:40
Aber halt... die Flüchtlinge waren sicher 2006 schon schuld an oben genannter These. So wird es sein  ::)

Lass das lieber. Niemand hier hat dergleichen behauptet.

@Keeper: Achso, ja das würde dann so kommen. Aber vergleichbare Tätigkeiten beim TV-L wie auch TVöD können doch auch gleichwertig entlohnt werden. Was unterscheidet einen Ing. vom Land Berlin zur Kommune in Kleinmachnow?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Bastel am 27.02.2019 13:41
https://amp.tagesspiegel.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-sollte-das-kreuz-gebrochen-werden/24030958.html (https://amp.tagesspiegel.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-sollte-das-kreuz-gebrochen-werden/24030958.html)

Schöner Artikel. Jetzt weis ich auch warum wir in Bayern 40,1 h/Woche arbeiten...

@Corsi: Dafür kann man mal 20-30 Mrd/Jahr locker machen. Für Senkung der Steuer und höhere Gehälter im Öff. ist kein Geld da. Die fetten Jahre sind ja vorbei ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 13:43
Aber halt... die Flüchtlinge waren sicher 2006 schon schuld an oben genannter These. So wird es sein  ::)

Lass das lieber. Niemand hier hat dergleichen behauptet.

@Keeper: Achso, ja das würde dann so kommen. Aber vergleichbare Tätigkeiten beim TV-L wie auch TVöD können doch auch gleichwertig entlohnt werden. Was unterscheidet einen Ing. vom Land Berlin zur Kommune in Kleinmachnow?

Der AG.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 27.02.2019 14:08
Ein Putzmann bei Siemens bekommt ja auch ein anderes Gehalt als ein Putzmann bei der Schreinerei Müller Kleintuppfing. Insofern sehe in kein Problem darin, dass Länder aufgrund ihrer finanziellen Lage anders entlohnen als der Bund. Ich sehe die Lohnzurückhaltung der Länder mehr als Vorteil, denn als Nachteil. Wer will schon überschuldete Länder die kein neues Personal mehr einstellen können?
Insbesondere Bayern und BW profitieren vom TV-L. Die Löhne können sich diese Länder locker leisten, da sie von den armen Ländern etwas unten gehalten werden. Gleichzeitig ist es nach wie vor hochattraktiv beim Land zu arbeiten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 27.02.2019 14:22
Aber halt... die Flüchtlinge waren sicher 2006 schon schuld an oben genannter These. So wird es sein  ::)

Lass das lieber. Niemand hier hat dergleichen behauptet.

@Keeper: Achso, ja das würde dann so kommen. Aber vergleichbare Tätigkeiten beim TV-L wie auch TVöD können doch auch gleichwertig entlohnt werden. Was unterscheidet einen Ing. vom Land Berlin zur Kommune in Kleinmachnow?

Wenn dann der Ing. der Kommune Kleinmachnow auch so viel bekommt wie der Ing. mit gleichwertigen Tätigkeiten bei den Stadtwerken Potsdam bin ich dabei. Und schon dreht sich das Rad wieder.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: LehrerBW am 27.02.2019 14:30
Ich wünsche mir nicht weniger als endlich GLEICHEN LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT!

Konkret würde dies für tarifbeschäftigte LehrerInnen ein Bruttolohnplus von Euro 1.000,-/monatlich bedeuten. Netto wären diese dann etwa auf Netto-Beamtenentgelt.

Mehr dazu hier:
https://www.schall-nrw.de

Brutto bekommen Angestellte dasselbe Gehalt wie verbeamtete Lehrer....im Saarland sogar mehr.
Das netto bei den Beamten mehr rauskommt hat was mit deren Sozialabgaben zu tun.
Desweiteren bekommen Beamte in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Gehälter während das Tarifgebiet der Länder in West/Ost eingeteilt ist.
Theoretisch müsste man, wenn man denn den angestellten ein gleiches Netto wie den entsprechenden Beamten zugestehen wollte, für jedes Bundesland eine eigene Angestelltenlehrertabelle einführen.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass zumindest bei der jährlichen Erhöhunh die Angestellten ruhig mehr bekommen könnten, weil bei uns ja keine Sozialabgaben auf das Gehaltsplus anfallen.


Und was ganz persönliches...ich finde Schall NRW tritt extremst provokant auf. Die müssen sich nicht wundern wenn auf sie keiner hört.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Finanzer am 27.02.2019 14:35
@LehrerBW: Der Vergleich hinkt. Der Beamte muss von seinem Netto noch die Krankenversicherung bezahlen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: LehrerBW am 27.02.2019 14:41
@LehrerBW: Der Vergleich hinkt. Der Beamte muss von seinem Netto noch die Krankenversicherung bezahlen.

Stimmt...trotzdem kommt bei Beamten nette schon wesentlich mehr raus.
Aber das liegt nicht an der Ungleichbezahlung wie es immer suggeriert wird sondern an den Beamtenprivilegien.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 14:43
@LehrerBW: Der Vergleich hinkt. Der Beamte muss von seinem Netto noch die Krankenversicherung bezahlen.
Der Vergleich hinkt auch dann weiter: Der TB muss von seinem Netto eine zusätzliche Rentenversicherung, BU, KV bezahlen, damit "die Leistung" vergleichbar wird.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 14:47
Jedwede Nettovergleiche hinken - weil sie im Binnenverhältnis AG-AN unbeachtlich sind. Weder Steuern noch Sozialabgaben stehen zur Disposition der Arbeitsvertragsparteien oder der Tarifparteien.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 14:51
...der Blick auf den immer grüneren Rasen des Nachbarn ist einfach unvergleichbar... ::)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: LehrerBW am 27.02.2019 14:53
Der Vergleich hinkt auch dann weiter: Der TB muss von seinem Netto eine zusätzliche Rentenversicherung, BU, KV bezahlen, damit "die Leistung" vergleichbar wird.

Meines Erachtens ist der Arbeitgeber aber nicht für das Netto verantwortlich wie bereits oben gesagt wurde.
Klar ist es für die Angestellten unfair, dass sie netto weniger bekommen...aber von einer ungleichen Bezahlung kann keine Rede sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 14:57
...verstehen kann ich den "Unmut" allerdings schon...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: bigbroen am 27.02.2019 15:01
Und wie seht ihr das dann mit den Familienzuschlägen für Beamte. Achso ja ist ja Alimentation. Bloß nicht Sold mit Gehalt vergleichen. Bloß kein Netto vergleich. Ihr könntet auch für die tdl verhandeln.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 15:02
Mein Verständnis für Neid und Mißgunst ist eher begrenzt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 27.02.2019 15:08
Meines auch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 15:11
..Aus Sicht meines Kollegen (EG 12) bedeutet dies, dass er, um mein Netto (A13, PKV schon abgezogen) zu erreichen, eigentlich nach EG 15 bezahlt werden müsste...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: LehrerBW am 27.02.2019 15:12
Und wie seht ihr das dann mit den Familienzuschlägen für Beamte. Achso ja ist ja Alimentation. Bloß nicht Sold mit Gehalt vergleichen. Bloß kein Netto vergleich. Ihr könntet auch für die tdl verhandeln.

Familienzuschläge bei Beamten und/oder Weihnachtsgeld bei Angestellten haben auch nichts mit der momentanen Tarifrunde zu tun.
Ich kann den Unmut auch verstehen. Trotzdem...
Es hätte aber jeder die Chance bei uns Lehrern gehabt sich verbeamten zu lassen, derjenige hat halt in seinem Leben andere Entscheidungen getroffen.
Oder war halt gesundheitlich nicht fit genug. Bei uns in BW kommt man nichtmal mit E15Ü an die A13 Eingangsbesoldung ran. Man müsste eine E16 einführen.

Ich finde die SchallNRW einfach nur dreist und unverschämt
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Finanzer am 27.02.2019 15:19
Richtig. Den meisten Menschen steht die Möglichkeit offen, eine Beamtenlaufbahn einzuschlagen.
Vergessen wurde auch die allgemein bekannte Tatsache, das Beamte keine Steuern zahlen müssen... wurde mir neulich erst wieder an den Kopf geworfen  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 27.02.2019 15:20
..Aus Sicht meines Kollegen (EG 12) bedeutet dies, dass er, um mein Netto (A13, PKV schon abgezogen) zu erreichen, eigentlich nach EG 15 bezahlt werden müsste...

Er soll aber doch gar nicht Dein Netto erreichen. Er ist ja kein Beamter!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: bigbroen am 27.02.2019 15:23
Aus Sicht meines Kollegen (EG 12) bedeutet dies, dass er, um mein Netto (A13, PKV schon abgezogen) zu erreichen, eigentlich nach EG 15 bezahlt werden müsste...

Wieso PKV abziehen. Man müsste Beihilfe Zuschüsse addieren. Wer will in der Gehaltsklasse schon auf Wahlleistung, Zahnzusatz und andere PKV Vorteile verzichten. Das ist doch eine Milchmädchenrechnung.


Wieso PKV abziehen. Man müsste Beihilfe Betrag addieren. Wer will in der Gehaltsklasse schob
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 27.02.2019 15:34
Ein Beamtenverhältnis ist eben grundlegend anders als das eines Tarifbeschäftigten und kann meiner Meinung nach nur bedingt verglichen werden. In meinem näheren Umfeld sehe ich gerade, wie sie rücksichtslos mit den Beamten umgehen - und das in Bayern ohje.. Ich persönlich möchte mein Leben nicht in den Dienst eines einzelnen AG stellen, weil ich dann so gut wie jeder persönlichen weiteren Entscheidung im Arbeitsleben beraubt werde.

Wenn die mir als TB so richtig auf den Sack gehen, wechsle ich einfach. Als Beamter geht das eben nicht oder es werden einem große Steine in den Weg gerollt. Die PKV sind auch nicht mehr das, was die mal waren und bin glücklich mit der GesKV. Das eine Mal im Leben brauche ich kein Einzelzimmer im KH oder zahle eben was drauf.

Allerdings könnten sie im TV-L auch den Bagagenzuschlag einführen oder bei den Beamten abschaffen. Kinder sind eine höchstpersönliche Entscheidung und dafür sollte jeder selbst sorgen. Besser fände ich es ja, wenn hier ein gesamtheitliches Angebot geschaffen würde für Betreuung usw.. Aber man kann nicht alles haben.

Ich fordere Freibier für alle...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Keeper83 am 27.02.2019 15:37


Ich fordere Freibier für alle...

Da bin ich dabei. Leider muss selbst das irgendjemand bezahlen.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 15:37
Aus Sicht meines Kollegen (EG 12) bedeutet dies, dass er, um mein Netto (A13, PKV schon abgezogen) zu erreichen, eigentlich nach EG 15 bezahlt werden müsste...

Wieso PKV abziehen. Man müsste Beihilfe Zuschüsse addieren. Wer will in der Gehaltsklasse schon auf Wahlleistung, Zahnzusatz und andere PKV Vorteile verzichten. Das ist doch eine Milchmädchenrechnung.


Wieso PKV abziehen. Man müsste Beihilfe Betrag addieren. Wer will in der Gehaltsklasse schob

...da ist der Neidsabber wohl auf die Tastatur getropft... ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: bigbroen am 27.02.2019 15:42
bin selber Beamter mit drei $$$ Kindern. Das dritte habe ich Goldesel genannt. Ich verdiene mehr als meine Vorgesetzten und knapp das doppelte der Angestellten. Natürlich Netto. Das kann halt auch nicht sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 15:45



ja, nee...is klar

...das muss ja ein scheiß Leben für dich sein...immer dieses schlechte Gewissen 8)...wie konntest du dich nur so verbiegen? :P
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MrRossi am 27.02.2019 15:48
bin selber Beamter mit drei $$$ Kindern. Das dritte habe ich Goldesel genannt. Ich verdiene mehr als meine Vorgesetzten und knapp das doppelte der Angestellten. Natürlich Netto. Das kann halt auch nicht sein.
mit "verdienen" würde ich mich hier zurückhalten.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: minimalaktivist am 27.02.2019 15:54
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/tarifrunde-oeffentlicher-dienst-arbeitgeber-torpedieren-bisheriges-ergebnis-beamtenbund-chef-silberbach-wirft-laendern-trickserei-vor/24045340.html?ticket=ST-999778-TIKKvVZHrD6cMlQzdavd-ap4
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 27.02.2019 15:55
Ich finde die SchallNRW einfach nur dreist und unverschämt

....früher wären die unter den sogen. "Radikalenerlass" gefallen... :D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: bigbroen am 27.02.2019 15:56
stimmt, ich bin ja kein IT-ler. ich kann noch nicht mal das Kommentar Dings richtig bedienen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 27.02.2019 16:04
Es gibt aber auch andere Beispiele: Mein Mann hat sich vor einigen Jahren verbeamten lassen (bei einer Kommune). Als Angestellter wurde er nach dem TVÖD bezahlt, als Beamter nach den Landestarifen. Er würde momentan 250 € Netto mehr verdienen + mehr Sonderzahlung + Leistungsentgelt, insgesamt ca. 3700 € im Jahr. Dadurch dass er bei der Verbeamtung in das Einstiegsamt heruntergestuft wurde, waren es am Anfang sogar 380 Euro weniger, im Monat!

Wer immer davon redet Beamte würden stets mehr verdienen als Angestellte, irrt gewaltig.

Das ist kein Klagen, seine Entscheidung war ja freiwillig und hatte andere Gründe, aber es soll nur zeigen, dass es nicht immer so einfach ist wie behauptet.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 16:27
Jedwede Nettovergleiche hinken - weil sie im Binnenverhältnis AG-AN unbeachtlich sind. Weder Steuern noch Sozialabgaben stehen zur Disposition der Arbeitsvertragsparteien oder der Tarifparteien.
Jedweder Bruttovergleich hinken ja ebenso (eigentlich hinken alle Vergleiche), wenn man nicht das Gesamtpaket, das ein AG dem AN für seine Arbeitsleistung als Entlohnung zur Verfügung stellt, vergleicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 16:30
Was ja einen Vergleich mit Beamten per se ausschließt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 16:49
Der Vergleich hinkt auch dann weiter: Der TB muss von seinem Netto eine zusätzliche Rentenversicherung, BU, KV bezahlen, damit "die Leistung" vergleichbar wird.

Meines Erachtens ist der Arbeitgeber aber nicht für das Netto verantwortlich wie bereits oben gesagt wurde.
Klar ist es für die Angestellten unfair, dass sie netto weniger bekommen...aber von einer ungleichen Bezahlung kann keine Rede sein.
Es geht immer um das Gesamtpaket. Und die einfache Aussage, der AG ist nicht für das Netto verantwortlich ist ja durchaus korrekt. Aber der AG kann das Gesamtpaket beeinflussen (Mehr Brutto, Mehr individuelle Zuschüsse, Mehr Kindergarten, önv Tickets, betriebliche Altersvorsorge, mehr )

Fazit: Wenn zwei das gleiche Brutto bekommen der eine aber dazu noch kostenfreie andere Vergünstigungen, dann ist es keine ungleiche Bezahlung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2019 16:52
Was ja einen Vergleich mit Beamten per se ausschließt.
Nein. Man kann auch Beamte mit irgendwas vergleichen, alles nur eine Frage der Parametrisierung und Normierung innerhalb der Fragestellung.

Äpfel und Birnen sind ja schliesslich auch vergleichbar.

Über die Sinnhaftigkeit oder Zielführung der Vergleiche, da kann man jedoch wahrlich streiten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 27.02.2019 17:03
Da es da aber weder einen AG noch einen AN noch die Erfordernis einer Arbeitsleistung noch eine Entlohnung für diese gibt, ist ein solcher Vergleich eben sehr wohl ausgeschlossen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 27.02.2019 18:48
2.) Natürlich soll jemand der höherwertige Arbeit macht besser monetär entlohnt werden, und natürlich wird bei eine stufengleichen HG die monetäre Ausbeute grösser, als bei einer betragsmäßigen. Aber natürlich (und das haste nicht kapiert, so scheint es) behebt es das Übel nicht bei der Wurzel, und darum geht es mir! Ein ausreichend hoher Garantiebetrag wäre die korrekte Lösung.

Der sich umständlich berechnen lässt? Völliger Unfug, da ist das System der stufengleichen Höhergruppierung leichter anzuwenden und transparent.

Oh Gott: Er kann jetzt selber entscheiden, wann seine HG Stelle ausgeschrieben wird? Und hat es plötzlich doch selber in der Hand, obwohl du ob was anderes sagtest?

Ich sprach von "Bewerbung". Es soll vorkommen, dass sich Beschäftigte bei demselben AG auf eine höher eingruppierte Stelle bewerben. Und diesen Zeitpunkt, ab wann er die neue Stelle antritt, kann er durchaus selbst wählen, wenn er mit seinem  über seine Höhergruppierung aufgrund einer erfolgreichen Bewerbung verhandelt.

Ist auch gut so, jetzt  plädierst du dafür, dass jemand sich Höhergruppieren lassen  soll um weniger Geld zu verdienen?? Nur zur Info: EGyS6 nicht zwingend kleiner als EG(y+1)S5 Autsch!

Richtig, ich habe die TVöD-Tabelle 2019 vor Augen gehabt. Dieses von dir scharfsinnigerweise erkannte Problem gibt es zwischen EG 2 zu EG 3 und EG 9a zu EG 9b, wo die Stufe 6 niedriger als die Stufe 5 der Ausgangsentgeltgruppe ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2019 08:50
2.) Natürlich soll jemand der höherwertige Arbeit macht besser monetär entlohnt werden, und natürlich wird bei eine stufengleichen HG die monetäre Ausbeute grösser, als bei einer betragsmäßigen. Aber natürlich (und das haste nicht kapiert, so scheint es) behebt es das Übel nicht bei der Wurzel, und darum geht es mir! Ein ausreichend hoher Garantiebetrag wäre die korrekte Lösung.

Der sich umständlich berechnen lässt? Völliger Unfug, da ist das System der stufengleichen Höhergruppierung leichter anzuwenden und transparent.
Tja, da liegt ja besagter Haken, lieber ein ungerechtes System, welches einfach und für jeden Deppen verständlich ist, als ein gerechtes System, welches nicht zuläßt, dass einzelne Nachteile haben.
FAZIT: Weil die PA und die Programmierer unfähig sind, akzeptieren wir eine kleine Verbesserung anstelle es gleich richtig zu machen? Typisch öD.
Und schwierig ist da gleich nüscht dran. Könnte man selbst mit Excel lösen.
Zitat
Ich sprach von "Bewerbung". Es soll vorkommen, dass sich Beschäftigte bei demselben AG auf eine höher eingruppierte Stelle bewerben. Und diesen Zeitpunkt, ab wann er die neue Stelle antritt, kann er durchaus selbst wählen, wenn er mit seinem  über seine Höhergruppierung aufgrund einer erfolgreichen Bewerbung verhandelt.
Ja und wer bestimmt, wann die Bewerbung stattfindet? Wann die Stelle ausgeschrieben wird, wann die Übertragung stattfindet. Mann, hast Recht! da hat der Mitarbeiter ja alles selber in der Hand. :-\

Zitat
Richtig, ich habe die TVöD-Tabelle 2019 vor Augen gehabt. Dieses von dir scharfsinnigerweise erkannte Problem gibt es zwischen EG 2 zu EG 3 und EG 9a zu EG 9b, wo die Stufe 6 niedriger als die Stufe 5 der Ausgangsentgeltgruppe ist.
Und , 9b zu 9c, E12 zu E13 wollen wir ja auch nicht unterschlagen gell  :-* Sprich 4 von 16
In 25% der Möglichkeiten werden die MA benachteiligt!  Super System.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Pädi07 am 28.02.2019 09:28
Mal ein paar  Einschätzungsfragen:
1. Wie wahrscheinlich ist denn nun ernsthaft ein Erreichen der geforderten 6% auf 2 - 2,5  Jahre (2,5% + 2,5% + 1,0%)?
2. Wie wahrscheinlich ist eine Besserstellung bestimmter Berufsgruppen (Pflege, IT, Erzieher)
3. Wie wahrscheinlich ist eine Einmalzahlung?
4. Wie wahrscheinlich ist ein Sockelbetrag?

Mich würden ein paar Meinungen sehr interessieren...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 28.02.2019 09:35
Mal ein paar  Einschätzungsfragen:
1. Wie wahrscheinlich ist denn nun ernsthaft ein Erreichen der geforderten 6% auf 2 - 2,5  Jahre (2,5% + 2,5% + 1,0%)?

Wie hoch waren denn die Abschlüsse der letzten Runden? Frage beantwortet?

2. Wie wahrscheinlich ist eine Besserstellung bestimmter Berufsgruppen (Pflege, IT, Erzieher)

Ich bin selbst ITler. Ich glaube nicht, dass für die derzeit Beschäftigten eine Besserstellung (oder bestenfalls eine marginale) kommen wird. Vielleicht so etwas in der Art von Garantiebeträgen von Stufe 1 & 2 auf Stufe 3. Das heißt, alle die bereits >= Stufe 3 sind, gucken in die Röhre. Das garantiert aber immerhin gelegentlich frischen Personalwind, weil die Wechselwilligen nicht aufgehalten werden.

3. Wie wahrscheinlich ist eine Einmalzahlung?

Sehr wahrscheinlich. Zur Überbrückung der Zeit vom 01.01.2019 bis Tag X (heute?) und vielleicht mal wieder einen Bonus für EG 1 bis 8 (die haben ja so wenig).

4. Wie wahrscheinlich ist ein Sockelbetrag?

Kommt. [Zitat Erich H.] Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. [Zitat Ende]



Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2019 09:48
Mal ein paar  Einschätzungsfragen:
1. Wie wahrscheinlich ist denn nun ernsthaft ein Erreichen der geforderten 6% auf 2 - 2,5  Jahre (2,5% + 2,5% + 1,0%)?
2. Wie wahrscheinlich ist eine Besserstellung bestimmter Berufsgruppen (Pflege, IT, Erzieher)
3. Wie wahrscheinlich ist eine Einmalzahlung?
4. Wie wahrscheinlich ist ein Sockelbetrag?

Mich würden ein paar Meinungen sehr interessieren...
Zu 1.) das wäre ja mehr als 6% also mehr als unwahrscheinlich
zu 2.) Bei den Sozialen Berufen könnte ich mir das vorstellen, bei den ITler nicht, da ist einfach der AG selber gefordert mit dem Problem umzugehen.
zu 3.) die wird kommen, damit ver.di was von traumhaften Ergebnissen in Höhe von 10% reden kann (für die 60 Menschen aus der EG1)
zu 4.) alternative zu 3.)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 28.02.2019 10:25
Mal ein paar  Einschätzungsfragen:
1. Wie wahrscheinlich ist denn nun ernsthaft ein Erreichen der geforderten 6% auf 2 - 2,5  Jahre (2,5% + 2,5% + 1,0%)?
2. Wie wahrscheinlich ist eine Besserstellung bestimmter Berufsgruppen (Pflege, IT, Erzieher)
3. Wie wahrscheinlich ist eine Einmalzahlung?
4. Wie wahrscheinlich ist ein Sockelbetrag?

Mich würden ein paar Meinungen sehr interessieren...

Ich ergänze:
5. Wie wahrscheinlich ist die Paralleltabelle für TB Lehrkräfte
6. Wie wahrscheinlich ist die Einführung der Stufengleichen Höhergruppierung
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2019 10:30
Ich ergänze:
5. Wie wahrscheinlich ist die Paralleltabelle für TB Lehrkräfte
6. Wie wahrscheinlich ist die Einführung der Stufengleichen Höhergruppierung
zu 5.) gegen 0, da die GEW als Gewerkschaft daran kein Interesse hat.
zu 6.) sie wird kommen, allerdings wird es Außnahmen für Lehrer geben (Begründung wie bei 5.)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 28.02.2019 10:37
Mal ein paar  Einschätzungsfragen:
1. Wie wahrscheinlich ist denn nun ernsthaft ein Erreichen der geforderten 6% auf 2 - 2,5  Jahre (2,5% + 2,5% + 1,0%)?
2. Wie wahrscheinlich ist eine Besserstellung bestimmter Berufsgruppen (Pflege, IT, Erzieher)
3. Wie wahrscheinlich ist eine Einmalzahlung?
4. Wie wahrscheinlich ist ein Sockelbetrag?

Mich würden ein paar Meinungen sehr interessieren...

Ich ergänze:
5. Wie wahrscheinlich ist die Paralleltabelle für TB Lehrkräfte
6. Wie wahrscheinlich ist die Einführung der Stufengleichen Höhergruppierung

Und hier meine Einschätzung:
1. Die 5 vor dem Komma ist psychologisch wichtig. Daher im ersten Jahr 2,6 % im zweiten Jahr 2,5 Prozent. Das Ergebnis wird - obwohl rechnerisch falsch - als 5,1 % mehr Gehalt verkauft.
2. Da wird sich etwas tun, aber nur im symbolischen Bereich
3. Sehr wahrscheinlich als Ersatz für einen Sockelbetrag
4. Unwahrscheinlich. Siehe 3.
5. Unwahrscheinlich. Wird erneut vertagt. Verkauft wird das unter dem Motto: Wir haben darüber hart verhandelt. Während der Tariflaufzeit wird darüber weiter beraten, um in der nächsten Runde zu einer Lösung zu kommen.
6. Da bin ich leider pessimistisch. Die AG wehren sich mit Zähnen und Klauen, obwohl die stufenungleiche Höhergruppierung vor allem in den höheren Gehaltsgruppen eine echte Ehrgreizbremse ist. Aber: Sparen und das allgemeine Ergebnis haben vorrang.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2019 10:43
1. 2,5% plus 2,5% plus 1% auf 2,5 Jahre halte ich ebenfalls für realistisch. Das ist auch nicht höher als die
    Forderung (wie MoinMoin meint), da 6 % für 12 Monate gefordert wurde

2. Besserstellung bestimmter Personengruppen wird kommen (zumindest für Erziehungs-/Pflegebereich)

3. Einmalzahlung wird eher nicht kommen

4. Sockelbetrag wird kommen (ist ja immer eine Kernforderung der Gewerkschaften für die größte Klientelgruppe)
    Werden aber nicht mehr als 75 €

5. Stufengleiche Höhergruppierung wird kommen, allerdings nicht ohne entsprechende Kompensation (z.B.
    Kürzung Weihnachtsgeld etc)

Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Verhandlungsrunde bzw. weitere Warnstreiks ist m.E. ziemlich hoch, da die Ag-Seite doch sehr mauert bzw. stufengleiche Höhergruppierungen nur bei bestimmten Gruppen zulassen will.


Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Garfield am 28.02.2019 13:25
1. 2,5% plus 2,5% plus 1% auf 2,5 Jahre halte ich ebenfalls für realistisch. Das ist auch nicht höher als die
    Forderung (wie MoinMoin meint), da 6 % für 12 Monate gefordert wurde

2. Besserstellung bestimmter Personengruppen wird kommen (zumindest für Erziehungs-/Pflegebereich)

3. Einmalzahlung wird eher nicht kommen

4. Sockelbetrag wird kommen (ist ja immer eine Kernforderung der Gewerkschaften für die größte Klientelgruppe)
    Werden aber nicht mehr als 75 €

5. Stufengleiche Höhergruppierung wird kommen, allerdings nicht ohne entsprechende Kompensation (z.B.
    Kürzung Weihnachtsgeld etc)

Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Verhandlungsrunde bzw. weitere Warnstreiks ist m.E. ziemlich hoch, da die Ag-Seite doch sehr mauert bzw. stufengleiche Höhergruppierungen nur bei bestimmten Gruppen zulassen will.

Seh ich nicht so, bisher ist die AG Seite noch jedes mal ohne Angebot in die dritte Runde. Da wird man sich schon einig, dafür hat Verdi viel zu viel Angst davor mal in echte Streiks gehen zu müssen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: seberus am 28.02.2019 13:42
1. 2,5% plus 2,5% plus 1% auf 2,5 Jahre halte ich ebenfalls für realistisch. Das ist auch nicht höher als die
    Forderung (wie MoinMoin meint), da 6 % für 12 Monate gefordert wurde

2. Besserstellung bestimmter Personengruppen wird kommen (zumindest für Erziehungs-/Pflegebereich)

3. Einmalzahlung wird eher nicht kommen

4. Sockelbetrag wird kommen (ist ja immer eine Kernforderung der Gewerkschaften für die größte Klientelgruppe)
    Werden aber nicht mehr als 75 €

5. Stufengleiche Höhergruppierung wird kommen, allerdings nicht ohne entsprechende Kompensation (z.B.
    Kürzung Weihnachtsgeld etc)

Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Verhandlungsrunde bzw. weitere Warnstreiks ist m.E. ziemlich hoch, da die Ag-Seite doch sehr mauert bzw. stufengleiche Höhergruppierungen nur bei bestimmten Gruppen zulassen will.

Seh ich nicht so, bisher ist die AG Seite noch jedes mal ohne Angebot in die dritte Runde. Da wird man sich schon einig, dafür hat Verdi viel zu viel Angst davor mal in echte Streiks gehen zu müssen.

Mit wem soll verdi auch in einen echten Steik gehen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2019 14:44
Seh ich nicht so, bisher ist die AG Seite noch jedes mal ohne Angebot in die dritte Runde. Da wird man sich schon einig, dafür hat Verdi viel zu viel Angst davor mal in echte Streiks gehen zu müssen.
Noch kann mEn Ver.di ja nicht in einen echten Streik gehen, da man ja noch in der Verhandlung ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 28.02.2019 15:04
Was soll das eigentlich mit den 30 Monaten Laufzeit? Wem nützen die pi x Daumen 1% für zusätzliche 6 Monate wirklich etwas? Richtig! Nur dem AG! Ich hoffe, dass sich Verdi hier nicht über den Tisch ziehen lässt!

Oder ist das jetzt ein neues Hilfsmittel, um der Öffentlichkeit die (vielleicht) erreichten 6% wieder
"wunderbar verkaufen" zu können?!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 28.02.2019 15:09
Es muss eine deutliche Erhöhung kommen so der Verhandlungsführer VERDI. Deutlich bedeutet für mich, endlich mal über 3% und im zweiten Jahr nochmals mindestens 3%.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 28.02.2019 15:10
Seh ich nicht so, bisher ist die AG Seite noch jedes mal ohne Angebot in die dritte Runde. Da wird man sich schon einig, dafür hat Verdi viel zu viel Angst davor mal in echte Streiks gehen zu müssen.
Noch kann mEn Ver.di ja nicht in einen echten Streik gehen, da man ja noch in der Verhandlung ist.

Der Vorsitzende des dbb rechnet mit einem Verhandlungsergebnis an diesem Wochenende. Nachzulesen im Handelsblatt. Ver.di wird sich hüten, in einen Erzwingungsstreik zu gehen. Die Gewerkschaft müsste ein Vielfaches der AN mobilisieren als bisher, um überhaupt in der Öffentlichkeit spürbar zu sein. Kitas, Krankenhäuser sind meist in kommunaler Trägerschaft und fallen daher gar nicht unter den TV-L. Und ob in der Verwaltung die IT-Techniker streiken, interessiert allenfalls den chinesischen Bauer, dessen Reissack gerade geplatzt ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2019 15:11
Was soll das eigentlich mit den 30 Monaten Laufzeit? Wem nützen die pi x Daumen 1% für zusätzliche 6 Monate wirklich etwas? Richtig! Nur dem AG! Ich hoffe, dass sich Verdi hier nicht über den Tisch ziehen lässt!

Oder ist das jetzt ein neues Hilfsmittel, um der Öffentlichkeit die (vielleicht) erreichten 6% wieder
"wunderbar verkaufen" zu können?!

...das ist das Mittel der "Gesichtswahrung"...hier können beide Seiten behaupten, sich durchgesetzt zu haben...es sind 6 % als absolute Zahl (Gewerkschaften) und doch keine 6 %, weil die Laufzeit ja nicht 1 Jahr sondern 36 Monate sind (TdL)...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 28.02.2019 15:14
Was soll das eigentlich mit den 30 Monaten Laufzeit? Wem nützen die pi x Daumen 1% für zusätzliche 6 Monate wirklich etwas? Richtig! Nur dem AG! Ich hoffe, dass sich Verdi hier nicht über den Tisch ziehen lässt!

Oder ist das jetzt ein neues Hilfsmittel, um der Öffentlichkeit die (vielleicht) erreichten 6% wieder
"wunderbar verkaufen" zu können?!

30 Monate Laufzeit wird es mit Sicherheit nicht geben. Denn dann würden die nächsten Tarifverhandlungen in der wärmeren Jahreszeit geführt. Bei sommerlichen Temperaturen lassen sich vermutlich mehr AN mobilisieren für einen Warnstreik, als bei winterlichen Minusgraden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lowsounder am 28.02.2019 15:23
... Und ob in der Verwaltung die IT-Techniker streiken, interessiert allenfalls den chinesischen Bauer, dessen Reissack gerade geplatzt ist.

Eine Woche kompletter Streik der IT? Dann würde gar nichts mehr laufen. Absolut nichts. Wer soll denn bitte die Druckerpatronen wechseln ohne sich dabei tödlich zu verletzen oder wer erklärt der Sachbearbeiterin zum hundersten mal die Summenfunktion in Excel und wer resettet denn die Windows Kennwörter Montag morgens wenn übers Wochenende mal wirder das Hirn resettet wurde?   ;) >:(
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2019 15:45
Und ob in der Verwaltung die IT-Techniker streiken, interessiert allenfalls den chinesischen Bauer, dessen Reissack gerade geplatzt ist.
Wenn sie strategisch Streiken könnten, so dass z.B. die Umsatzsteuererstattung etc. nicht an die Unternehmen gezahlt werden, dann würde da evtl. doch der eine oder der andere Mucken.
Leider gibt es da aber Beamte, die dann in die Büt müßten. Und es würde auch zu lange dauern, bis dass Publikumswirksam ist.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2019 15:51
Wenn sie strategisch Streiken könnten, so dass z.B. die Umsatzsteuererstattung etc. nicht an die Unternehmen gezahlt werden, dann würde da evtl. doch der eine oder der andere Mucken.
Leider gibt es da aber Beamte, die dann in die Büt müßten. Und es würde auch zu lange dauern, bis dass Publikumswirksam ist.

...wer kauft denn dann die 50 Marken-T-Shirts?  ;D

P.S.: war ein "Insider"
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 28.02.2019 15:55
...wer kauft denn dann die 50 Marken-T-Shirts?  ;D

P.S.: war ein "Insider"

Ich kugel mich weg. Aber da ginge doch noch was als Privatauslage. Da braucht man keinen Informationstechniker für.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2019 15:58
...und dann streikt der Geldautomat :o
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 28.02.2019 19:36
Tja, da liegt ja besagter Haken, lieber ein ungerechtes System, welches einfach und für jeden Deppen verständlich ist, als ein gerechtes System, welches nicht zuläßt, dass einzelne Nachteile haben.
FAZIT: Weil die PA und die Programmierer unfähig sind, akzeptieren wir eine kleine Verbesserung anstelle es gleich richtig zu machen? Typisch öD.
Und schwierig ist da gleich nüscht dran. Könnte man selbst mit Excel lösen.

Sehe ich nicht so.

Ja und wer bestimmt, wann die Bewerbung stattfindet? Wann die Stelle ausgeschrieben wird, wann die Übertragung stattfindet. Mann, hast Recht! da hat der Mitarbeiter ja alles selber in der Hand. :-\

Ich habe mich beworben, wenn mir die ausgeschrieben Stellen von den Tätigkeiten her zugesagt haben, wenn möglich mit einer höheren Entgeltgruppe. Den Zeitpunkt meiner Bewerbungen habe ich selbst bestimmt.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Doso am 28.02.2019 21:04
... Und ob in der Verwaltung die IT-Techniker streiken, interessiert allenfalls den chinesischen Bauer, dessen Reissack gerade geplatzt ist.

Eine Woche kompletter Streik der IT? Dann würde gar nichts mehr laufen. Absolut nichts. Wer soll denn bitte die Druckerpatronen wechseln ohne sich dabei tödlich zu verletzen oder wer erklärt der Sachbearbeiterin zum hundersten mal die Summenfunktion in Excel und wer resettet denn die Windows Kennwörter Montag morgens wenn übers Wochenende mal wirder das Hirn resettet wurde?   ;) >:(

Zentrales IT System fällt aus. Keiner da der es repariert. Ein paar hundert Leute drehen Däumchen. Das passiert leider manchmal sogar einfach so, ganz ohne Warnstreik. So und jetzt sind wir eine Woche nicht da. Irgendwann ist auch die letzte Kaffeemaschine entkalkt, fangen die Leute dann wieder an mit Papier und Stift zu arbeiten oder wie?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 28.02.2019 21:10
...in der Verwaltung die IT-Techniker...

Wir arbeiten mit modernster IT-Technologie. Techno im Quadrat. Sorry der musste sein.  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: NBG am 28.02.2019 22:05
Es muss eine deutliche Erhöhung kommen so der Verhandlungsführer VERDI. Deutlich bedeutet für mich, endlich mal über 3% und im zweiten Jahr nochmals mindestens 3%.

Das hieße aber auch Verdi fordert 100% und gibt sich dann mit läppischen 50% zufrieden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 28.02.2019 22:27
Es muss eine deutliche Erhöhung kommen so der Verhandlungsführer VERDI. Deutlich bedeutet für mich, endlich mal über 3% und im zweiten Jahr nochmals mindestens 3%.

Das hieße aber auch Verdi fordert 100% und gibt sich dann mit läppischen 50% zufrieden.

Wobei die Gewerkschaften zu Beginn immer höhere Prozentpunkte fordern und sich dann runterhandeln lassen. Übel finde ich, dass die Gewerkschaften ihren Sockelbetrag von 200 EUR vor sich hertragen, als ob das sonst was Tolles wäre. Aber vielleicht haben so die Beschäftigten in der EG 1 oder 2 wengistens ihre 6% Entgelterhöhung und Bsirske kann schulterklopfend in Rente gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: NBG am 28.02.2019 22:33
Wobei die Gewerkschaften zu Beginn immer höhere Prozentpunkte fordern und sich dann runterhandeln lassen.

Ja aber 50% Nachlass sind schon arg...

Versteckt auf 2 Jahre gestreckt isses ja noch mieser.

Übel finde ich, dass die Gewerkschaften ihren Sockelbetrag von 200 EUR vor sich hertragen, als ob das sonst was Tolles wäre.

Wieso übel? Das ist wenigstens eine Hausnummer. Davon kommen ja immerhin mind. 50% netto an.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 28.02.2019 22:36
Das war immer so in den vergangenen Jahren, das nur 50% der Forderungen erfüllt wurden. Vor Jahrzehnten wurden noch rund Zweidrittel der Forderungen erfüllt. Heute wird soviel hin und her gerechnet, das VerDi auf 100% kommt, was natürlich nicht stimmt.
Bei den nächsten Tarifverhandlungen sollten sie nur 4% fördern und dann hart verhandeln meinetwegen bis auf 3,2% sich runter verhandeln lassen. Dann hätten wir ein ehrliches Ergebnis.
Aber 6% fordern, und dann nur 2,8% bekommen ist doch lachhaft und gegenüber den Mitgliedern unehrlich.
Den Mitgliedern dies zu erklären erfordert Mut und ist unglaubwürdig.
Die Forderungen werden doch von niemanden mehr ernst genommen. Es bleibt eine Lachnummer.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Admin am 01.03.2019 00:07
Bitte im Falle eines Tarifergebnisses einen neuen Thread eröffnen:
Tarifrunde 2019 - Diskussion - Tarifergebnis
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 06:48
Tja, da liegt ja besagter Haken, lieber ein ungerechtes System, welches einfach und für jeden Deppen verständlich ist, als ein gerechtes System, welches nicht zuläßt, dass einzelne Nachteile haben.
FAZIT: Weil die PA und die Programmierer unfähig sind, akzeptieren wir eine kleine Verbesserung anstelle es gleich richtig zu machen? Typisch öD.
Und schwierig ist da gleich nüscht dran. Könnte man selbst mit Excel lösen.

Sehe ich nicht so.

Ja und wer bestimmt, wann die Bewerbung stattfindet? Wann die Stelle ausgeschrieben wird, wann die Übertragung stattfindet. Mann, hast Recht! da hat der Mitarbeiter ja alles selber in der Hand. :-\

Ich habe mich beworben, wenn mir die ausgeschrieben Stellen von den Tätigkeiten her zugesagt haben, wenn möglich mit einer höheren Entgeltgruppe. Den Zeitpunkt meiner Bewerbungen habe ich selbst bestimmt.
Was siehst du nicht so? Oder willst Du mir mit der Aussage nur bestätigen, dass mein Vorschlag den durchschnittlichen öDler überfordert?
Und Glückwunsch, dass für Dich Stellen akzakt zu dem Zeitpunkt frei sind und ausgeschrieben werden, wenn es Dir aufgrund Deine Stufensituation passt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: yamato am 01.03.2019 07:03
30 Monate Laufzeit wird es mit Sicherheit nicht geben. Denn dann würden die nächsten Tarifverhandlungen in der wärmeren Jahreszeit geführt. Bei sommerlichen Temperaturen lassen sich vermutlich mehr AN mobilisieren für einen Warnstreik, als bei winterlichen Minusgraden.

Nicht nur das, die Verhandlungen würden auch zu nah an die nächste Bundestagswahl im (vermutlich) September 2021 rankommen. Das könnten die Gewerkschaften ausnutzen und es auf echte Streiks ankommen lassen, die dann direkt um die Wahl stattfinden. Das wäre den Politikern (Auch den Landespolitikern) ein zu großes Risiko
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Arno-Nühm am 01.03.2019 07:09
Gibt’s eigentlich schon was neues von der Verhandlungsfront zu berichten?

Oder haben sie sich mal wieder verschanzt und stellen sich bis Freitagnacht tot, um dann - wie aus dem Nichts heraus, ein Ergebnis zu präsentieren!?  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 08:07
Da es da aber weder einen AG noch einen AN noch die Erfordernis einer Arbeitsleistung noch eine Entlohnung für diese gibt, ist ein solcher Vergleich eben sehr wohl ausgeschlossen.
Unsinn (insbesondere mathematisch gesehen), alles eine Frage der Parametrisierung und Normierung. Nur weil man von falschen Vergleichsparametern (ja, der eine wird für eine durchschnittliche Arbeitsleistung bezahlt, der andere für die reine Anwesenheit)  ausgeht, heißt das doch nicht, dass solche Dinge nicht vergleichbar sind.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 08:15
Da es da aber weder einen AG noch einen AN noch die Erfordernis einer Arbeitsleistung noch eine Entlohnung für diese gibt, ist ein solcher Vergleich eben sehr wohl ausgeschlossen.
Unsinn (insbesondere mathematisch gesehen), alles eine Frage der Parametrisierung und Normierung. Nur weil man von falschen Vergleichsparametern (ja, der eine wird für eine durchschnittliche Arbeitsleistung bezahlt, der andere für die reine Anwesenheit)  ausgeht, heißt das doch nicht, dass solche Dinge nicht vergleichbar sind.
Das ist unzutreffend. Neben dem Umstand, daß Beamte nicht für ihre Anwesenheit bezahlt werden, sondern vielmehr entpsrechend ihres Amtes alimentiert werden (weder Anwesenheit noch Arbeitsleistung sind relevant), schriebst Du:
Jedweder Bruttovergleich hinken ja ebenso (eigentlich hinken alle Vergleiche), wenn man nicht das Gesamtpaket, das ein AG dem AN für seine Arbeitsleistung als Entlohnung zur Verfügung stellt, vergleicht.

Das Gesamtpaket, das ein AN von seinem AG als Entlohnung für seine Arbeitsleistung erhält, kann nur dann verglichen werden, wenn es AG, AN und Entlohnung für Arbeitsleistung gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 08:41
Da es da aber weder einen AG noch einen AN noch die Erfordernis einer Arbeitsleistung noch eine Entlohnung für diese gibt, ist ein solcher Vergleich eben sehr wohl ausgeschlossen.
Unsinn (insbesondere mathematisch gesehen), alles eine Frage der Parametrisierung und Normierung. Nur weil man von falschen Vergleichsparametern (ja, der eine wird für eine durchschnittliche Arbeitsleistung bezahlt, der andere für die reine Anwesenheit)  ausgeht, heißt das doch nicht, dass solche Dinge nicht vergleichbar sind.
Das ist unzutreffend. Neben dem Umstand, daß Beamte nicht für ihre Anwesenheit bezahlt werden, sondern vielmehr entpsrechend ihres Amtes alimentiert werden (weder Anwesenheit noch Arbeitsleistung sind relevant), schriebst Du:
Jedweder Bruttovergleich hinken ja ebenso (eigentlich hinken alle Vergleiche), wenn man nicht das Gesamtpaket, das ein AG dem AN für seine Arbeitsleistung als Entlohnung zur Verfügung stellt, vergleicht.

Das Gesamtpaket, das ein AN von seinem AG als Entlohnung für seine Arbeitsleistung erhält, kann nur dann verglichen werden, wenn es AG, AN und Entlohnung für Arbeitsleistung gibt.
Stimmt. Ist ja auch eine falsche Annahme das vergleichen zu wollen. Und widerlegt mitnichten die Aussage, dass man etwas vergleichen kann.

Ein möglicher Ansatz (in diesem Umfeld) wäre:
 So erhalten beide Vergleichsgruppen im Laufe eines Monates eine Summe X € von einer Stelle Y (warum auch immer: für Ihrer Existienz oder ....) auf ein Konto überwiesen.  Das inkl. einige weiterer Korrekturfaktoren ist vergleichbar. Sogar mathematisch.
Ob und Was man alles versucht in das Vergleichsmodell einzurechen (Sozialleistungen, Versicherungsleistungen, gefühlte Sicherheit, ...) und wie es zu bewerten ist, sei dahingestellt.
Ob dann hinterher etwas als Vergleich rauskommt was einem hilft, ebenfalls.
Und solange es Ttägikeitsbereiche gibt, die sowohl von TBs als auch Beamten ausgeübt werden (können) ist mEn der Vergleich sogar statthaft.

Etwas abstrakter Formuliert: Was wenn es keine Beamten gäbe im öD oder umgekehrt keine TBs.
Beides denkbar und umsetzbar. Es zwingt niemanden einen Staat Beamtum überall einzusetzten oder TBs nicht überall einzusetzen. Insofern könnte man somit soweit gehen und komplett durchrechnen, was eine Umsetzung dieser beiden (ins extreme gedachte) Modelle unter den aktuellen Regluarien (TV/Alimentation) kostet.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 08:51
Da es da aber weder einen AG noch einen AN noch die Erfordernis einer Arbeitsleistung noch eine Entlohnung für diese gibt, ist ein solcher Vergleich eben sehr wohl ausgeschlossen.
Unsinn (insbesondere mathematisch gesehen), alles eine Frage der Parametrisierung und Normierung. Nur weil man von falschen Vergleichsparametern (ja, der eine wird für eine durchschnittliche Arbeitsleistung bezahlt, der andere für die reine Anwesenheit)  ausgeht, heißt das doch nicht, dass solche Dinge nicht vergleichbar sind.
Das ist unzutreffend. Neben dem Umstand, daß Beamte nicht für ihre Anwesenheit bezahlt werden, sondern vielmehr entpsrechend ihres Amtes alimentiert werden (weder Anwesenheit noch Arbeitsleistung sind relevant), schriebst Du:
Jedweder Bruttovergleich hinken ja ebenso (eigentlich hinken alle Vergleiche), wenn man nicht das Gesamtpaket, das ein AG dem AN für seine Arbeitsleistung als Entlohnung zur Verfügung stellt, vergleicht.

Das Gesamtpaket, das ein AN von seinem AG als Entlohnung für seine Arbeitsleistung erhält, kann nur dann verglichen werden, wenn es AG, AN und Entlohnung für Arbeitsleistung gibt.
Stimmt. Ist ja auch eine falsche Annahme das vergleichen zu wollen. Und widerlegt mitnichten die Aussage, dass man etwas vergleichen kann.

Selbstverständlich widerlegt es die Aussage - man ist an diesem Vergleich gehindert aus dem gleichen Grund, warum man die Flugeigenschaften einer Boeing 747 nicht mit denen eines fliegenden Teppichs vergleichen kann. Es gibt keinen fliegenden Teppich und genausowenig gibt es bei Beamten einen AN der von seinem AG ein Gesamtpaket als Entlohnung für seine Arbeitsleistung erhält, weil es sowohl am AG als auch am AN als auch an einer Entlohnung für Arbeitsleistung fehlt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Dude23 am 01.03.2019 08:56
Gibt’s eigentlich schon was neues von der Verhandlungsfront zu berichten?

Oder haben sie sich mal wieder verschanzt und stellen sich bis Freitagnacht tot, um dann - wie aus dem Nichts heraus, ein Ergebnis zu präsentieren!?  ;D

Laut DBB will Kollatz bis heute Abend ein Paket schnüren...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 01.03.2019 09:05
...der soll ein vernünftiges Angebot machen...wenn er Pakete schnüren will, soll er sich bei DHL melden ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 09:06
Pakete schnürt man wohl eher im Handel, DHL transportiert die nur.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 01.03.2019 09:08
...und Erbsenzähler werden bei Bonduelle gesucht... 8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 01.03.2019 09:40
Gibt’s eigentlich schon was neues von der Verhandlungsfront zu berichten?

Oder haben sie sich mal wieder verschanzt und stellen sich bis Freitagnacht tot, um dann - wie aus dem Nichts heraus, ein Ergebnis zu präsentieren!?  ;D

Sie ringen noch hart. Allerdings flüchtet Herr Kollatz gerade, so dass Herr Bsirske ihn mit aller Macht festhalten muss.  Hier das Beweisfoto.

(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/62/Mansour_Barzegar_vs_Adolf_Seger_1973.jpg)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 01.03.2019 09:44
...der Kollatz hat bei den Verhandlungen extra sein schönstes SPD-Trikot angezogen...

...P.S.: auch wenn es nach hartem Kampf aussehen soll...es wird wieder nur ein Unentschieden..
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 01.03.2019 09:46
Sie ringen noch hart. Allerdings flüchtet Herr Kollatz gerade, so dass Herr Bsirske ihn mit aller Macht festhalten muss.  Hier das Beweisfoto.

(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/62/Mansour_Barzegar_vs_Adolf_Seger_1973.jpg)
Von wegen Bsirske! Der im blauen Trikot ist doch ganz eindeutig der Cem Özdemir  8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: was_guckst_du am 01.03.2019 09:49
...typisch Politiker...ist die Kamera an, fängt er an zu grinsen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 01.03.2019 10:01
keiner kann aber behaupten, dass die Herren sich nicht ins Zeug legen und mit aller Kraft kämpfen. Respekt.  ;)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Dude23 am 01.03.2019 10:42
...der soll ein vernünftiges Angebot machen...wenn er Pakete schnüren will, soll er sich bei DHL melden ;D

Das hab ich mir auch gedacht  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: HSVOstfriese am 01.03.2019 11:17
Das wird ganz einfach verkauft und nur die Vorteile werden genannt:

Rückwirkend zum 01.01.19 gibt es 2,01 % mehr
01.01.2020 nochmal 1,9 %

Dieser Erfolg musste natürlich teuer erkauft werden. So wird die Jahressonderzahlung auf höchstens 75 % runtergefahren. Eine neue E9b wird es nicht geben, da es in den Kommunen und beim Bund ja weniger Mitarbeiter gibt und die daher viel mehr verdienen müssen als die Landesbediensteten.

Und schon jubeln alle freudig, insbesondere die TdL *ironie aus*
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 12:04
Selbstverständlich widerlegt es die Aussage - man ist an diesem Vergleich gehindert aus dem gleichen Grund, warum man die Flugeigenschaften einer Boeing 747 nicht mit denen eines fliegenden Teppichs vergleichen kann. Es gibt keinen fliegenden Teppich und genausowenig gibt es bei Beamten einen AN der von seinem AG ein Gesamtpaket als Entlohnung für seine Arbeitsleistung erhält, weil es sowohl am AG als auch am AN als auch an einer Entlohnung für Arbeitsleistung fehlt.
Schade, dass du meinen Erläuterungen nicht folgen wolltest.

PS: Man kann diese Flugeigenschaften miteinander vergleichen. Schmeissen den Teppich aus einem Fenster und er fliegt. Hilfsweise, bastel eine Motor mit Propeller dran und er fliegt weiter.


PPS
Es gibt Beamte, die machen was für einen Dienstherren und sie bekommen Geld
Es gibt TB die machen das gleiche (aus der Sicht der Tätigkeit) für einen Arbeitgeber und bekommen Geld.
Finde die Überdeckungen und parametriesiere die Leistungen, fällt dir schwer, mir auch, geht aber.

Alternative: Analysiere alle Aufgaben die eine Dienststelle hat und übersetzte diese in AV und finde die EG die dieser entspricht  (und umgekehrt in Richtung Beamte) schon hast du auch hier einen Vergleich. Geht nicht?  Natürlich müßte man hier und da einige Selbstbeschränkungen die sich der "Betreiber" der Dienststelle (Staat?) unterworfen hat auflösen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 12:39
Selbstverständlich widerlegt es die Aussage - man ist an diesem Vergleich gehindert aus dem gleichen Grund, warum man die Flugeigenschaften einer Boeing 747 nicht mit denen eines fliegenden Teppichs vergleichen kann. Es gibt keinen fliegenden Teppich und genausowenig gibt es bei Beamten einen AN der von seinem AG ein Gesamtpaket als Entlohnung für seine Arbeitsleistung erhält, weil es sowohl am AG als auch am AN als auch an einer Entlohnung für Arbeitsleistung fehlt.
Schade, dass du meinen Erläuterungen nicht folgen wolltest.

PS: Man kann diese Flugeigenschaften miteinander vergleichen. Schmeissen den Teppich aus einem Fenster und er fliegt. Hilfsweise, bastel eine Motor mit Propeller dran und er fliegt weiter.


PPS
Es gibt Beamte, die machen was für einen Dienstherren und sie bekommen Geld
Es gibt TB die machen das gleiche (aus der Sicht der Tätigkeit) für einen Arbeitgeber und bekommen Geld.
Finde die Überdeckungen und parametriesiere die Leistungen, fällt dir schwer, mir auch, geht aber.

Alternative: Analysiere alle Aufgaben die eine Dienststelle hat und übersetzte diese in AV und finde die EG die dieser entspricht  (und umgekehrt in Richtung Beamte) schon hast du auch hier einen Vergleich. Geht nicht?  Natürlich müßte man hier und da einige Selbstbeschränkungen die sich der "Betreiber" der Dienststelle (Staat?) unterworfen hat auflösen.

Dir geht die Logik ab. Einen fliegenden Teppich kann man nicht aus dem Fenster schmeisse, weil es keine fliegenden Teppiche gibt. Somit hat er auch keine Flugeigenschaften und es gibt auch keine Möglichkeit, ihn mit Motor/Propeller auszustatten.

Und auch wenn es Beamte geben mag, die etwas für ihren Dienstherrn tun, erhalten sie dafür kein Geld. Sie werden einzig und allein entsprechend ihres Amtes - das in einem Zusammenhang zu einer bestimmten Tätigkeit stehen kann, aber nicht muß - alimentiert, und zwar unabhängig davon, ob sie überhaupt einer Tätigkeit tatsächlich oder rechtlich nachgehen oder nachgehen sollen. Mithin fehlt es in beiden von Dir dargestellten Alternativen an einem Zusammenhang zwischen Tätigkeit und Entlohnungspaket. Genau genommen fehlt es bereits an diesem.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 12:54
Mithin fehlt es in beiden von Dir dargestellten Alternativen an einem Zusammenhang zwischen Tätigkeit und Entlohnungspaket.
Nein, Blackboxbehörde erledigt Dinge und es wird dafür Geld ausgegeben. Die innere Struktur (nur Beamte/TBler oder Mischlinge) und warum einer was macht ob er es machen müßte etc. ist irrelvant und nur von akademischen juristischer Natur.
 
Dafür werden entweder X Beamte eingesetzt oder y TB.
Kraft das faktischen besteht dort ein Zusammenhang (Aufgabe der Blackboxbehörde). Ein Beamter macht was, ein Beamter bekommt Geld überwiesen. Das Bindeglied ist und bleiben Tätigkeiten (warum auch immer), die erledigt werden (von wem auch immer) und dass dafür Geld ausgegeben wird (wieviel auch immer).

PS: Doch per meiner Definition existieren somit fliegenden Teppiche die mit eine Boing verglichen werden kann. Alles eine Frage der Parametrisierung und Definitionen.
Ist wie in der Mathematik: Da kann ich auch ein System entwickeln, so dass 7+9 = 10 ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 13:07
Natürlich ist das nur eine Frage der Definition - man kann zu einem Hubschrauber auch Teppich sagen und schon fliegt er. Führt aber Gespräche ad absurdum, wenn man feststehende Begriffe nicht so verwendet, wie sie üblicherweise verwendet werden. Zudem unterliegst Du einem ökologischen Fehlschluß, wenn Du hinsichtlich Deiner Black Box Behörde derart argumentierst. Da es keinen Zusammenhang zwischen Tätigkeit und Alimentation auf Individualebene gibt, kannst Du einen solchen nicht über die Aggregatebene konstruieren - zumindest nicht dann, wenn Du anschließend wieder die Individualebene vergleichen möchtest.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 14:27
Wer sagt denn dass ich es zwingend auf die Individualebene zurückführen möchte.
Bei Tarifrunden geht es ja auch nicht um die Individualebene.
Und es ist natürlich juristisch richtig, bzgl. Kosten einer Behörde aber irrelvant, wenn man sagt, dass ein Beamter nicht für auszuübenden Tätigkeiten Geld bekommt.
Denn eine Behörde kostet Geld und das will ein Politker verwalten. Auch wenn dort keine oder nur Beamten drin sitzten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 14:55
Das mußt Du zwangsläufig, wenn Du Vergütungspakete anhand von Tätigkeit vergleichen wolltest.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: BeamterBR am 01.03.2019 15:21
Wer sagt denn dass ich es zwingend auf die Individualebene zurückführen möchte.
Bei Tarifrunden geht es ja auch nicht um die Individualebene.
Und es ist natürlich juristisch richtig, bzgl. Kosten einer Behörde aber irrelvant, wenn man sagt, dass ein Beamter nicht für auszuübenden Tätigkeiten Geld bekommt.
Denn eine Behörde kostet Geld und das will ein Politker verwalten. Auch wenn dort keine oder nur Beamten drin sitzten.

Fall 1:

In Behörde A sitzen zwölf Beamte mit der Besoldungsgruppe A9 auf A12 Planstellen. In Behörden B sitzen zwölf Beamte mit der Besoldungsgruppe A12 auf A12 Planstellen. Behörde A und Behörde B haben den gleichen Aufgabenbereich und die gleichen Tätigkeiten sollen auf den Planstellen ausgeübt werden.

Wie willst du die Personalkosten vergleichen ohne auf die Individualebene zu kommen?

Fall 2:
Die gleichen Mitarbeiter auf den gleichen Planstellen in Behörden A und B aus Fall 1. Diesmal hat Behörde A und Behörde B andere Aufgaben. Die Tarifangestellten in Behörde A mit den gleichen Aufgaben und Tätigkeitszuschnitten sind aufgrund ihrer auszuübenden Tätigkeiten in EG 12 eingruppiert. Die Tarifangestellten in Behörde B mit den gleichen Aufgaben und Tätigkeitzuschnitten sind aufgrund ihrer auszuübenden Tätigkeiten in EG 9 eingruppiert.

WIE soll man zwischen Beamten und Angestellten in diesen Fällen irgendwas vergleichen? Es ist nicht vergleichbar.

Noch verrückter wird das Ganze wenn die Beamten aus Fall A in Behörde B alle verheiratet sind und 4 Kinder haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 01.03.2019 15:27
Ich versteh die Diskussion hier nicht. Natürlich kann ich einen TB mit E11, Tätigkeit X, mit einem Beamten A12, Tätigkeit X in der gleichen Dienststelle miteinander vergleichen. Warum auch nicht!? Ich kann alles mit allem vergleichen! Die Frage ist nur, welchen Erkenntnisgewinn man dadurch erzielt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: BeamterBR am 01.03.2019 15:29
Ich versteh die Diskussion hier nicht. Natürlich kann ich einen TB mit E11, Tätigkeit X, mit einem Beamten A12, Tätigkeit X in der gleichen Dienststelle miteinander vergleichen. Warum auch nicht!? Ich kann alles mit allem vergleichen! Die Frage ist nur, welchen Erkenntnisgewinn man dadurch erzielt.

Keinen. Denn die gleiche Tätigkeit könnte auch ein Beamter A9 machen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 01.03.2019 15:39
Richtig, ein A9er kann das machen, auch ein A10er, A11er, so gar ein A12er und spätestens dann, wird der TB sich mit genau diesem A12er vergleichen und er wird da für sich Schlüsse daraus ziehen. Klingt komisch, ist aber dennoch so.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 01.03.2019 15:45
Um mal wieder auf das eigentliche Thema zu kommen - was meint ihr, wie geht es weiter?

A Einigung heute bzw. noch an diesem Wochenende
B noch eine Verhandlungsrunde
C Scheitern der Verhandlungen und Urabstimmung
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 01.03.2019 15:45
Spannender wären ja Postings über die Tarifrunde  :P
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 01.03.2019 15:47
A
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 15:50
Fall 1:

In Behörde A sitzen zwölf Beamte mit der Besoldungsgruppe A9 auf A12 Planstellen. In Behörden B sitzen zwölf Beamte mit der Besoldungsgruppe A12 auf A12 Planstellen. Behörde A und Behörde B haben den gleichen Aufgabenbereich und die gleichen Tätigkeiten sollen auf den Planstellen ausgeübt werden.

Wie willst du die Personalkosten vergleichen ohne auf die Individualebene zu kommen?
Sind das A12er Planstellen? Dann sind die Kosten für die A12 Planstellen in das Modelleinzurechnen. Wo ist das Problem?
Wenn du es näher an der Lebenswirklichkeit haben willst, dann fügst du ein Besetzungsmodell inkl. demografischen Wandel hinzu.  Da sehe ich absolut kein Problem.
Zitat
Fall 2:
Die gleichen Mitarbeiter auf den gleichen Planstellen in Behörden A und B aus Fall 1. Diesmal hat Behörde A und Behörde B andere Aufgaben. Die Tarifangestellten in Behörde A mit den gleichen Aufgaben und Tätigkeitszuschnitten sind aufgrund ihrer auszuübenden Tätigkeiten in EG 12 eingruppiert. Die Tarifangestellten in Behörde B mit den gleichen Aufgaben und Tätigkeitzuschnitten sind aufgrund ihrer auszuübenden Tätigkeiten in EG 9 eingruppiert.

WIE soll man zwischen Beamten und Angestellten in diesen Fällen irgendwas vergleichen? Es ist nicht vergleichbar.
Wo ist hier denn ein Problem ich sehe es nicht:
Es sind hier ebenfalls die Modelle rechenbar.
Wenn ich 4 100% E12 Tätigkeiten hab und 5 100% E9er , dann kann ich natürlich 4x E12 rechnen und 5 x E9, ebenso kann ich 9x E9 Rechnen (bei allen sind die 12er Tätigkeiten <50%) und umgekehrt.

Zitat
Noch verrückter wird das Ganze wenn die Beamten aus Fall A in Behörde B alle verheiratet sind und 4 Kinder haben.
Auch hier ist doch nicht eine Bohne ein Problem beim errechnen der Varianten (die idealerweise mit Lebenswirklichkeitsnormierungsparameter gefüttert werden).

Schon süß wie ein kleiner hupferl Komplexität ein Geht-nicht-Reflex auslöst.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 15:51
Spannender wären ja Postings über die Tarifrunde  :P
Sind in einem anderen Thread zu finden
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 01.03.2019 15:53
Es gibt ja nichts zu berichten, deshalb werden Dikussionen um Hölzchen und Stöckchen geführt  ;)... Aber um die Frage zu beantworten, es wird eine Lösung geben. Beim lezten Mal was es glaube ich Samstagfrüh soweit... Hätte ver.di gewollt, hätten sie sonst gestern schon abbrechen sollen, nach dem die AG immer noch kein Angebot vorlegen wollten. Da aber aktuell wohl noch nicht abgebrochen wurde, wäre es jetzt sehr befremdlich, wenn es nun keine Einigung gäbe. Möglich ist aber alles.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 16:16
@MoinMoin: Es geht nicht um Komplexität, es geht darum, daß auf der Individualebene bei Beamten Alimentation und Tätigkeit einander nicht bedingen - und es somit nichts zu vergleichen gibt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2019 16:22
@MoinMoin: Es geht nicht um Komplexität, es geht darum, daß auf der Individualebene bei Beamten Alimentation und Tätigkeit einander nicht bedingen - und es somit nichts zu vergleichen gibt.
Nicht bedingen, aber existieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 16:40
Du möchtest Alimentation und Entgelt plus der jeweiligen Extras anhand von Tätigkeiten vergleichen, zwischen den Variablen Alimentation und Tätigkeit besteht aber keine Abhängigkeit -> geht nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 01.03.2019 17:44
Kann man mal wieder zum Topic kommen?
Seit zwei Seiten nur Vergleiche die keinen interessieren.
War nicht mal die Rede davon alles OT kommentarlos zu löschen? Bitteschön.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 01.03.2019 17:51
So ist richtig. Was soll der Mist? Ich kann auch noch was von meiner Oma erzählen. Ich denke, hier geht es um die Tarifverhandlungen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 01.03.2019 17:52
Wir diskutieren eine von einem Mitdiskutanten hier eingebrachte Forderung der SchaLL-NRW für diese Tarifrunde und damit eines nicht ganz unerheblichen Akteurs. Was ist daran off topic?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 01.03.2019 19:01
Das über zwei Seiten x-mal das Gleiche gesagt wurde und man es wohl nicht über sein Ego bringen kann,
etwas unkommentiert zu lassen.
Schwanzvergleich auf andere Weise.

Um nicht selbiges zu tun, war dies mein letzter Post dazu.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Funker23 am 01.03.2019 19:01
Ob es heute noch eine Meldung zum Stand der verhandlungen geben wird?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 01.03.2019 19:06
Ob es heute noch eine Meldung zum Stand der verhandlungen geben wird?

Ja, bestimmt gegen 23:55 Uhr, schweißnass werden sie vor die Kamera treten...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 01.03.2019 19:09
Ob es heute noch eine Meldung zum Stand der verhandlungen geben wird?

Würde mich auch mal interessieren. Habe es in den letzten Jahren nicht so verfolgt, wie dieses Mal. Einfach weil ich bei einem schlechten Ergebnis Konsequenzen ziehe und aus der Gewerkschaft austreten werde. Hat jemand Erfahrungen, wie es in den Verhandlungen früher so ablief?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Funker23 am 01.03.2019 19:13

[/quote]

Würde mich auch mal interessieren. Habe es in den letzten Jahren nicht so verfolgt, wie dieses Mal. Einfach weil ich bei einem schlechten Ergebnis Konsequenzen ziehe und aus der Gewerkschaft austreten werde. Hat jemand Erfahrungen, wie es in den Verhandlungen früher so ablief?
[/quote]

kannst du im verlauf bei öffentlicherdienst.info sehen.. ;)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 01.03.2019 19:23
Ich finde es bemerkenswert, dass ver.di offensichtlich nicht anders kann und alle 2 Jahre das gleiche Procedere mitmacht. Sowie es aktuell läuft, stelle ich mir das Ganze so vor...

1. Runde

Ver.di: Hier sind unsere Forderungen.
Kollaz: Nö.
Ver.di: Na gut.

2. Runde

Ver.di: Hier sind unsere Forderungen.
Kollaz: Nö.
Ver.di: Na gut.

3. Runde / 1. Tag

Ver.di: Hier sind unsere Forderungen.
Kollaz: Nö.
Ver.di: Na gut.

3. Runde / 2. Tag

Ver.di: Hier sind unsere Forderungen.
Kollaz: Nö, aber hier ist unser Angebot.
Ver.di: Na gut.

Fertig!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 01.03.2019 20:02
Ich muss mich korrigieren. Rbb Abendschau meldet gerade Vertagung auf morgen 9 Uhr.

Kollaz hat auch heute Abend gesagt, so der rbb: Nö!
Und verd.di dann wohl wieder: Na gut!

... Traurig. Für den AG, weil es ein verheerendes Bild ist, wenn einem die AN offenbar nicht einmal ein Angebot wert sind und ver.di, die nicht mehr die Kraft zum Abbruch aufbringen. 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 01.03.2019 20:09
Erfahrungsgemäß geht jetzt alles sehr schnell. Zu Beginn und zwischendurch noch ein paar markige Worte von Seiten führender Gewerkschafter und demonstratives Schweigen der AG. Die Verhandlungstüren schließen sich und gehen am Sonntagmorgen wieder auf.
Zwei sichtlich erschöpfte Hauptverhandler treten erleichtert vor die Presse und präsentieren ihr hart errungenes Ergebnis. Herr Bsirske wird die auf zwei Jahre verteilten Entgelterhöhungen kurzerhand addieren und so einen tollen Verhandlungserfolg präsentieren, der nur knapp unter den geforderten 6 Prozent bei einer geforderten Laufzeit von einem Jahr liegen. Die Misserfolge beim Abschluss verschwinden zunächst mal im Kleingedruckten oder werden verschwommen dargestellt.
Herr Kollatz wird betonen, dass man bei dem Verhandlungsergebnis deutlich über die Schmerzgrenze hinaus gegangen sei, aber dennoch den Verhandlungstisch mit einem guten Gefühl verlasse.
Abschließend wird das Ergebnis von den Gewerkschaftsmitgliedern per Briefabstimmung zähneknirschend abgenickt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 01.03.2019 20:19
Abschließend wird das Ergebnis von den Gewerkschaftsmitgliedern per Briefabstimmung zähneknirschend abgenickt.

Dazu bedarf es doch erst einmal einer Urabstimmung. Ohne diese werde auch die Mitglieder nicht befragt, was sie davon halten. Sonst hätte ich die letzten Runden jedes Mal mit NEIN gestimmt.

@Stephi: Ich bin vor ein paar Tagen ausgetreten. Achtung das geht nur per Post - kein Fax, keine E-Mail und auch nur zum Ende des nächsten Quartals (wenn du diesen Monat noch kündigst dann zum 01.07.2019). Es kam ein Mimimi-Bettelbrief zurück. Ich soll es mir doch noch einmal überlegen. Und wie schön ich es doch habe bei ver.di und wie toll und überhaupt... Danke, nein!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 01.03.2019 20:52
... Traurig. Für den AG, weil es ein verheerendes Bild ist, wenn einem die AN offenbar nicht einmal ein Angebot wert sind und ver.di, die nicht mehr die Kraft zum Abbruch aufbringen.

.,, mit welcher Drohung von verdi sollte denn abgebrochen werden ? Etwa, dass wieder so "verheerende" Auswirkungen wie bei den Warnstreiks eintreten ?

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 01.03.2019 21:37
Nicht die AG, für die läuft es. Ver.di, hätte eigentlich mal zeigen müssen, dass das so nicht geht. Kein Angebot bisher und das lässt man sich bieten? Macht man, weil ver.di eben eine schwache Geschwerkschaft ist. Also doch wie erwartet.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 01.03.2019 22:18
Nicht die AG, für die läuft es. Ver.di, hätte eigentlich mal zeigen müssen, dass das so nicht geht. Kein Angebot bisher und das lässt man sich bieten? Macht man, weil ver.di eben eine schwache Geschwerkschaft ist. Also doch wie erwartet.
Wie du trotz Frustabbaus verdi noch korrekt schreibst - einfach klasse  ;D

Ich finde es ist zu früh, um schon Bewertungen abzugeben. Ich bin noch wertfrei, es gibt eben Gepflogenheiten bei solchen Verhandlungen und auch eine Gewerkschaft sollte mit Anstand verhandeln. Erst am Ende sollte man Verhandlungen platzen lassen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: NBG am 01.03.2019 22:41
Ich finde es ist zu früh, um schon Bewertungen abzugeben. Ich bin noch wertfrei, es gibt eben Gepflogenheiten bei solchen Verhandlungen und auch eine Gewerkschaft sollte mit Anstand verhandeln.

Ver.di verhandelt eher mit "Abstand"  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 01.03.2019 23:07
Ob heute noch was passiert?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 01.03.2019 23:11
Ob heute noch was passiert?

Der Tag ist vorbei.
Morgen gehts weiter.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Corsi am 01.03.2019 23:16
Essen ist fertig, die Zigarren im Herrenzimmer geraucht... das Dessert verputzt... morgen nach dem Frühstück geht es weiter ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 02.03.2019 08:33
Nicht die AG, für die läuft es. Ver.di, hätte eigentlich mal zeigen müssen, dass das so nicht geht. Kein Angebot bisher und das lässt man sich bieten? Macht man, weil ver.di eben eine schwache Geschwerkschaft ist. Also doch wie erwartet.
Wie hätte denn die - wie du selber erkannt hast - schwache Gewerkschaft Verdi zeigen können, dass das so nicht geht?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TV-Ler am 02.03.2019 08:35
Wir diskutieren eine von einem Mitdiskutanten hier eingebrachte Forderung der SchaLL-NRW für diese Tarifrunde und damit eines nicht ganz unerheblichen Akteurs. Was ist daran off topic?
Inwieweit ist denn SchaLL-NRW Akteur in dieser Tarifrunde?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 02.03.2019 08:45
Na, SchaLL NRW hat eine sozial relevante Handlung im Hinblick auf die Tarifrunde unternommen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Highwaystar am 02.03.2019 08:55
Nun, für die berechtigten Forderungen von SchaLL würde ich zumindest wochenlang (!) in den Streik treten, auch ohne Lohnfortzahlung. Von den anderen Gewerkschaften fühlt man sich als TB-Lehrer ja nur halbherzig vertreten, aber warten wir mal das Wochenende ab.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 02.03.2019 09:55
Von den anderen Gewerkschaften fühlt man sich als TB-Lehrer ja nur halbherzig vertreten, aber warten wir mal das Wochenende ab.
drittel herzig wäre korrekter
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.03.2019 10:10
Nun, für die berechtigten Forderungen von SchaLL würde ich zumindest wochenlang (!) in den Streik treten, auch ohne Lohnfortzahlung. Von den anderen Gewerkschaften fühlt man sich als TB-Lehrer ja nur halbherzig vertreten, aber warten wir mal das Wochenende ab.

Warum abwarten ?- wenigstens 50% der ca. 200.000 TB-Lehrer sind - wo auch immer - organisiert und belegen- wie vom BvfG betont - dass die besonderen Belange dieser Berufsgruppe  nicht ausreichend von den anderen Gewerkschaften berücksichtigt werden. Und schon sitzt man am Verhandlungstisch. Wo ist das Problem ??
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: mpai am 02.03.2019 10:14
Laut der FB-Seite des dbb immer noch keine Einigung in Sicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: NBG am 02.03.2019 10:35
"Experten mahnen die Verhandler derweil zur Vorsicht. Besonders die Pensionsansprüche ehemaliger Beamter belasteten derzeit die Staatskasse bereits stark, kritisiert der Freiburger Finanzwissenschaftler Raffelhüschen. Auf Länderebene mache das schon jetzt ein Zehntel der Ausgaben aus. Auch der Präsident des Bundes Deutscher Steuerzahler, Holznagel, warnt vor dauerhaften Mehrausgaben."

Was sind denn das beide für A.... ?!?!? >:(
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 02.03.2019 10:37
Warum abwarten ?- wenigstens 50% der ca. 200.000 TB-Lehrer sind - wo auch immer - organisiert und belegen- wie vom BvfG betont - dass die besonderen Belange dieser Berufsgruppe  nicht ausreichend von den anderen Gewerkschaften berücksichtigt werden. Und schon sitzt man am Verhandlungstisch. Wo ist das Problem ??

BVFG = Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz )  ;D
Jetzt weiß ich endlich zu welche Gruppe ich als TB-Lehrer gehöre. Nix für ungut liebe Daseinsvorsorge  :)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 02.03.2019 10:39
@daseinsvorsorge: Das Problem ist z.B., dass die tarifbeschäftigten Lehrkräfte selbst eine äußerst heterogene Gruppe sind.

Da sind die Lehrkräfte mit Laufbahnbefähigung und identischer Qualifikation wie die Beamten (das sind jene, die am meisten beachteiligt sind), dann solche nur mit 1. Staatsexamen und soclhe, die als Vertretungskräfte tätig sind (und irgendwann mal Beamte werden bzw. dies anstreben).

Dann gibt es auch noch solche, die in Ausbildungsmaßnahmen sind und denen danach Beamtenstellen sicher sind.

Übrigens beziehen sich (fast) alle Verbesserungen in den letzten Jahren auf die Lehrkräfte ohne 2. Staatsexamen, nuja, die können ja auch noch evtl. Beamte werden....für die setzen sich halt Gewerkschaften und Arbeitgeber ein (bei den Lehrkräften mit 2. Stex auf Planstellen ist dies durchgehend wegen Alter bzw. Krankheit ausgeschlossen - jene waren in den letzten Jahren von Strukturverbesserungen quasi ausgeschlossen, mit Ausnahme der 6.Erfahrungsstufe).

Ökonomisch gesehen ist es selbstschädigend als TBler, das (oftmals extrem unangenehme) Referendariat zu machen, man sollte versuchen lediglich mit dem 1. Stex. eine Planstelle zu ergattern.

Mit Ausnahme von Bayern ist die Verbeamtung als Lehrkraft mit 2. Staatsexamen übrigens völlig leistungsunabhängig - der 42jährigen mit 2 Staatsexamina mit 4,0 wird z.B. in NRW halt verbeamtet, der 43jährige mit zweimal 1,0 nicht.

Berlin ist mittlerweile das einzige Bundesland, dass Lehrer nicht mehr durchgehend verbeamtet (in Sachsen wird seit diesem Jahr verbeamtet, mit der absurden Konstellation, dass ein verbeamteter Berufsanfänger an seiner Schule mehr Nettogehalt haben kann als sein Schulleiter - man sieht, dass da 'Widerstandspotenzial' vorhanden ist, GEW und DBB-Gewerkschaften wird es aber sicher gelingen, dies zu kanalisieren und zu unterdrücken, bzw. für Beamtenzwecke zu instrumentalisieren)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.03.2019 10:53
Warum abwarten ?- wenigstens 50% der ca. 200.000 TB-Lehrer sind - wo auch immer - organisiert und belegen- wie vom BvfG betont - dass die besonderen Belange dieser Berufsgruppe  nicht ausreichend von den anderen Gewerkschaften berücksichtigt werden. Und schon sitzt man am Verhandlungstisch. Wo ist das Problem ??

BVFG = Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz )  ;D
Jetzt weiß ich endlich zu welche Gruppe ich als TB-Lehrer gehöre. Nix für ungut liebe Daseinsvorsorge  :)

OK- ich ergänze auf BVerfG -ändert nur nichts an der grundsätzlichen Fragestellung
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 02.03.2019 11:02
"Experten mahnen die Verhandler derweil zur Vorsicht. Besonders die Pensionsansprüche ehemaliger Beamter belasteten derzeit die Staatskasse bereits stark, kritisiert der Freiburger Finanzwissenschaftler Raffelhüschen. Auf Länderebene mache das schon jetzt ein Zehntel der Ausgaben aus. Auch der Präsident des Bundes Deutscher Steuerzahler, Holznagel, warnt vor dauerhaften Mehrausgaben."
Was sind denn das beide für A.... ?!?!? >:(

Unrecht hat er damit aber nicht. Das werden die AG mit bedenken müssen, da der Tarifabschluss wirkungsgleich auf die Beamten respektive Pensionäre übertragen werden muss.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 02.03.2019 11:03
"Experten mahnen die Verhandler derweil zur Vorsicht. Besonders die Pensionsansprüche ehemaliger Beamter belasteten derzeit die Staatskasse bereits stark, kritisiert der Freiburger Finanzwissenschaftler Raffelhüschen. Auf Länderebene mache das schon jetzt ein Zehntel der Ausgaben aus. Auch der Präsident des Bundes Deutscher Steuerzahler, Holznagel, warnt vor dauerhaften Mehrausgaben."

Was sind denn das beide für A.... ?!?!? >:(

Es ist schon interessant, dass die Tarifbeschäftigten im ÖD die Pensionen der Beamten (im besonderen Maße) finanzieren sollen...

Wo bleibt (gegenüber der durchaus verbreiteten Argumentation von Raffelhüschen und Co) der energische Widerspruch der Gewerkschaften?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 02.03.2019 11:16
Warum sollte es da Widerspruch geben? Die Beamten sitzen mit dem dbb am Tisch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 02.03.2019 11:19
Wo bleibt (gegenüber der durchaus verbreiteten Argumentation von Raffelhüschen und Co) der energische Widerspruch der Gewerkschaften?
Von welcher? die wo die Beamten maßgeblich mit am Tisch sitzen?
Oder von der, die noch nicht mal beim Käse: "öD ist Super weil wir ja Frauen das gleiche Geld wie Männer geben" reagiert haben: z.B. Anzeigen schalten um diese Farce ins lächerliche zu ziehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 02.03.2019 11:51
"Experten mahnen die Verhandler derweil zur Vorsicht. Besonders die Pensionsansprüche ehemaliger Beamter belasteten derzeit die Staatskasse bereits stark, kritisiert der Freiburger Finanzwissenschaftler Raffelhüschen. Auf Länderebene mache das schon jetzt ein Zehntel der Ausgaben aus. Auch der Präsident des Bundes Deutscher Steuerzahler, Holznagel, warnt vor dauerhaften Mehrausgaben."

Was sind denn das beide für A.... ?!?!? >:(

Es ist schon interessant, dass die Tarifbeschäftigten im ÖD die Pensionen der Beamten (im besonderen Maße) finanzieren sollen...

Wo bleibt (gegenüber der durchaus verbreiteten Argumentation von Raffelhüschen und Co) der energische Widerspruch der Gewerkschaften?

Wuerde der Staat die bei aktiven Beamten gesparten Bruttogehaelter (ca. 20% RV, 3% AV) sauber in die Pensionsruecklage ueberfuehren gebe es diese Probleme nicht. Das nennt man unserioese Buchfuehrung...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 02.03.2019 13:19
Das Problem: Während die Regierung den Arbeitnehmern private Rentenvorsorge predigt, hat der Staat es selber versäumt, adäquate Rücklagen für die Pensionswelle der nächsten Jahre zu bilden. Zwar versucht der Bund seit 2007, ein Polster anzulegen. Doch das beläuft sich bisher auf gerade einmal 14 Milliarden Euro. Jahrzehntelang hat er hohe Pensionszusagen gegeben, „aber zunächst lange keine Rücklagenbildung“ betrieben, kritisiert Raffelhüschen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 02.03.2019 13:20
Wuerde der Staat die bei aktiven Beamten gesparten Bruttogehaelter (ca. 20% RV, 3% AV) sauber in die Pensionsruecklage ueberfuehren gebe es diese Probleme nicht. Das nennt man unserioese Buchfuehrung...
Absolut richtig, der Beamte "gibt" dem Staat ja ein Darlehen (Der Staat muss heute nichts aufwenden für die Pension/Rente), welches er irgendwann zahlen muss. Ob isch diese Rechnung lohnt hängt mehr oder weniger vom Kapitalmarktzins ab.
Derzeit sind da die Tarifbeschäftigten die billigere Alternative.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Anton1963 am 02.03.2019 13:46
Das Bundesversorgungsreformgesetz vom 20.07.1957 sah vor, dass die Beamtengehälter ab
1957 um sieben Prozent gekürzt wurden, um den dadurch entstandenen Betrag für die spätere Versorgung der Beamten zu verwenden. Von 1957 bis 2007 soll ein (theoretischer) Betrag von einer Billion Euro zustande kommen, mit Arbeitgeberanteil entsprechend Rentenrecht sogar 2 Billionen Euro. Dieser Betrag wurde nirgendwo verbucht, sondern verschwand in den öffentlichen Haushalten.
Seit Jahren wird die Besoldungsanpassungen zum Aufbau einer Versorgungsrücklage jährlich 0,2 % reduziert.
Rechnet man die Prozente zusammen kommt man auf einen ähnlichen Wert wie jeder andere Arbeitnehmer.
Das Problem ist nur wie erwähnt, dass der Staat, sprich die Politiker, das Geld anders verwendet haben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.03.2019 14:05
@daseinsvorsorge: Das Problem ist z.B., dass die tarifbeschäftigten Lehrkräfte selbst eine äußerst heterogene Gruppe sind...

... und nicht zu vergessen, dass man als Mitglied einer Organisation auch einen Obulus leisten müßte- von ehrenamtlicher Arbeit nach Feierbend mal ganz abgesehen.

Hört sich - natürlich unter anderen Vorraussetzungen -nach gleichen Problemstellungen wie bei den anderen etablierten Organisationen an. Somit scheint sich auch bei der TB- Lehrerschaft -  wie bei vielen anderen Berufsgruppen -der Leidensdruck noch in Grenzen zu halten, was vorallem die jeweiligen Arbeitgeber freut.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 02.03.2019 14:36
Auch das ist Raffelhüschen.
Was bleibt nun von der ganzen Diskussion? Unter dem Strich, so Experte Raffelhüschen, sind alle eigentlich ganz froh, dass die Beamten im Bundeshaushalt und in den Landeshaushalten angesiedelt sind. "Den Beamten-Bestand will keiner haben, nicht mal in der gesetzlichen Krankenversicherung", so der Rentenforscher.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Funker23 am 02.03.2019 16:53
Bis heute Nachmittag noch kein Angebot der AG. Ich kotze gleich.. Vorab wäre ich für Streiks über Wochen!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 02.03.2019 17:05
Das sag ich doch. Ver.di hat keine Eier. Wenn nach 3 Tagen in der eigentlich letzten angesetzten Runde noch immer kein Angebot auf dem Tisch liegt, worüber unterhält man sich dann? Abbruch der Verhandlungen, das wäre mal ein Zeichen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 02.03.2019 17:13
Das sag ich doch. Ver.di hat keine Eier. Wenn nach 3 Tagen in der eigentlich letzten angesetzten Runde noch immer kein Angebot auf dem Tisch liegt, worüber unterhält man sich dann? Abbruch der Verhandlungen, das wäre mal ein Zeichen...

Ist doch ganz klar woran es hakt... Die strukturellen Verbesserungen der Entgeltordnung (durch die AG mit 4% Volumen beziffert) sollen die Beschaeftigten natuerlich selber zahlen... Dann bleibt nicht viel uebrig fuer allgemeine Lohnsteigerungen... d.h. der Hausmeister, der einfache Angestellte bezahlt die strukturelle Lohnerhoehung der Erzieher, der Pflege, der Grundschullehrer mit einer niedrigen Gesamterhoehung... so geht das nicht!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Highwaystar am 02.03.2019 17:18
4,5 % für alle für 12 Monate, dafür ohne Extrawürste, wären auch akzeptabel!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: allesok am 02.03.2019 17:20
Ich habe mal gehört: Man kann über alles reden, nur nicht über 20 Minuten.
Oder: Es ist ja schon alles gesagt, aber nicht von Allen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 02.03.2019 17:56
4,5 % für alle für 12 Monate, dafür ohne Extrawürste, wären auch akzeptabel!

Jo, wenn man die Probleme die der ÖD in den Ländern hat ausblendet, dann ist das Ergebnis akzeptabel. Dann gehen auch 200 Euro für alle, oder wir lassen es einfach wie es ist... :o
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Germanmann am 02.03.2019 18:11
Zitat
Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen gibt es weiter Differenzen in vielen Details. In den Verhandlungen spielte demnach eine zentrale Rolle, in welchen Berufen besonders großer Fachkräftemangel herrscht - etwa bei IT-Experten, Ingenieuren und Technikern. Vor allem dort wollten die Länder sich auf eine bessere Bezahlung einlassen, wie es hieß.

Zudem ging es demnach darum, dass die Länder in vielen Fällen bereits heute Fachkräfte durch Zulagen in Mangelberufen anlocken wollen. Die Gewerkschaften favorisieren dagegen eine generell lukrativere Eingruppierung dieser Mitarbeiter - aber nicht auf Kosten anderer Beschäftigter in weniger gefragten Berufen, wie es hieß. 

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 02.03.2019 18:31
Und das zeigt mir, dass man das Problem nicht verstanden hat. Ja, es gibt Berufgruppen, in denen eine besondere Mangellage herrscht, aber der ÖD in den Ländern hat nicht nur in diesen Gruppen Probleme. Irgendwie habe ich nicht den Eindruck, das man den demographischen Wandel, der sich gerade vollzieht, nur immer häufiger nicht mehr mit Erfolg im ÖD gekrönt, nicht erkannt hat... Ich bin gespannt wie Bolle, was man uns als Erfolg präsentiert.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 02.03.2019 18:31
Zitat
Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen gibt es weiter Differenzen in vielen Details. In den Verhandlungen spielte demnach eine zentrale Rolle, in welchen Berufen besonders großer Fachkräftemangel herrscht - etwa bei IT-Experten, Ingenieuren und Technikern. Vor allem dort wollten die Länder sich auf eine bessere Bezahlung einlassen, wie es hieß.

Zudem ging es demnach darum, dass die Länder in vielen Fällen bereits heute Fachkräfte durch Zulagen in Mangelberufen anlocken wollen. Die Gewerkschaften favorisieren dagegen eine generell lukrativere Eingruppierung dieser Mitarbeiter - aber nicht auf Kosten anderer Beschäftigter in weniger gefragten Berufen, wie es hieß.


Die AG muessen begreifen, dass strukturelle Verbesserungen als Finanzoffensive Oeffentlicher Dienst zu sehen sind... durch zusaetzliche Mittel ... und nicht aus dem Volumen der allgemeinen Lohnkostenentwicklung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 02.03.2019 18:36
Zitat
Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen gibt es weiter Differenzen in vielen Details. In den Verhandlungen spielte demnach eine zentrale Rolle, in welchen Berufen besonders großer Fachkräftemangel herrscht - etwa bei IT-Experten, Ingenieuren und Technikern. Vor allem dort wollten die Länder sich auf eine bessere Bezahlung einlassen, wie es hieß.

Zudem ging es demnach darum, dass die Länder in vielen Fällen bereits heute Fachkräfte durch Zulagen in Mangelberufen anlocken wollen. Die Gewerkschaften favorisieren dagegen eine generell lukrativere Eingruppierung dieser Mitarbeiter - aber nicht auf Kosten anderer Beschäftigter in weniger gefragten Berufen, wie es hieß.


Die AG muessen begreifen, dass strukturelle Verbesserungen als Finanzoffensive Oeffentlicher Dienst zu sehen sind... durch zusaetzliche Mittel ... und nicht aus dem Volumen der allgemeinen Lohnkostenentwicklung.

Warum? Was spricht dagegen, strukturelle Verbesserungen bspw. durch Nullrunden in den überdurchschnittlich entgoltenen unteren EG zu finanzieren?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 02.03.2019 18:46
Zitat
Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen gibt es weiter Differenzen in vielen Details. In den Verhandlungen spielte demnach eine zentrale Rolle, in welchen Berufen besonders großer Fachkräftemangel herrscht - etwa bei IT-Experten, Ingenieuren und Technikern. Vor allem dort wollten die Länder sich auf eine bessere Bezahlung einlassen, wie es hieß.

Zudem ging es demnach darum, dass die Länder in vielen Fällen bereits heute Fachkräfte durch Zulagen in Mangelberufen anlocken wollen. Die Gewerkschaften favorisieren dagegen eine generell lukrativere Eingruppierung dieser Mitarbeiter - aber nicht auf Kosten anderer Beschäftigter in weniger gefragten Berufen, wie es hieß.


Die AG muessen begreifen, dass strukturelle Verbesserungen als Finanzoffensive Oeffentlicher Dienst zu sehen sind... durch zusaetzliche Mittel ... und nicht aus dem Volumen der allgemeinen Lohnkostenentwicklung.

Warum? Was spricht dagegen, strukturelle Verbesserungen bspw. durch Nullrunden in den überdurchschnittlich entgoltenen unteren EG zu finanzieren?

Weil es gerade den oeffentlichen Arbeitbebern schlecht zu Gesicht steht, nach dem Prinzip "teile und herrsche" zu verfahren... und es zweitens nicht die Schuld der "unteren Entgeltgruppen" ist, dass die Tabelle eine derartige Schieflage hat... Ich lehne es ganz einfach ab, dass hier Berufsgruppen gegeneinander ausgespielt werden... Die Politik hat Leistung durch Bereitstellung entgsprender Mittel bedarfsgerecht zu honorieren... Ein funktionierendes Gemeinwesen ist eben eine Leistung, die Geld kostet. Ganz offensichtlich wurde da bisher nur einseitig auf die Kosten geschaut.. und zu viel gespart.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 02.03.2019 19:00
Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 02.03.2019 19:04
Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.

Das zeugt von unheimlicher Hochachtung gegenueber bestimmten Taetigkeitsprofilen ... zumal es E1er oder E2er ohnehin kaum noch gibt... bei der oeffentlichen Hand.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 02.03.2019 19:06
Wie wahrscheinlich ist aber, dass es Gruppen im unteren Bereich der Tabelle geben wird, die eine „Nullrunde“ verpasst bekommen. Dann kann ver.di direkt selbst den Mitgliedern kündigen und muss nicht warten, bis die das tun  ;D
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 02.03.2019 19:07
Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.

Das zeugt von unheimlicher Hochachtung gegenueber bestimmten Taetigkeitsprofilen ... zumal es E1er oder E2er ohnehin kaum noch gibt... bei der oeffentlichen Hand.

Ja, ich schätze geringwertige Arbeit gering - und?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 02.03.2019 19:08
Wie wahrscheinlich ist aber, dass es Gruppen im unteren Bereich der Tabelle geben wird, die eine „Nullrunde“ verpasst bekommen. Dann kann ver.di direkt selbst den Mitgliedern kündigen und muss nicht warten, bis die das tun  ;D

Wer glaubt, daß Verdi die Macht hätte, das zu verhindern, wenn die AG das wirklich wollten?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 02.03.2019 19:10
Wie wahrscheinlich ist aber, dass es Gruppen im unteren Bereich der Tabelle geben wird, die eine „Nullrunde“ verpasst bekommen. Dann kann ver.di direkt selbst den Mitgliedern kündigen und muss nicht warten, bis die das tun  ;D

Das grundsaetzliche Missverstaendnis einiger hier... Nicht die "Unteren" bekommen zu viel... die "Oberen" bekommen zu wenig ... weil.... erstens die Spreizung der Tabelle zu gering ist... und zweitens weil viele "Obere" falsch eingruppiert sind....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ChrBY am 02.03.2019 19:14
Wie wahrscheinlich ist aber, dass es Gruppen im unteren Bereich der Tabelle geben wird, die eine „Nullrunde“ verpasst bekommen.
Wahrscheinlichkeit: null Prozent.

Zitat
Dann kann ver.di direkt selbst den Mitgliedern kündigen und muss nicht warten, bis die das tun  ;D
Korrekt.

Allerdings halte ich inzwischen ein weiteres Vertagen der Verhandlungen – wie bereits 2015 – nicht mehr für ganz ausgeschlossen. Die Arbeitgeber haben davor wenig Angst. Die Streikbereitschaft der TV-L-Beschäftigten scheint derzeit so gering wie selten zuvor ausgeprägt zu sein – warum auch immer.

Am Ende wird es (möglicherweise erst nach der vierten Verhandlungsrunde) irgendeinen Nebelkerzenabschluß mit zweimal 2 % auf zwei Jahre, irgendeinem Mindestbetrag für EG1 bis EG8 o. ä. und einer »strukturellen Verbesserung« (von der kaum jemand betroffen sein wird) geben.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 02.03.2019 19:14
Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.

Das zeugt von unheimlicher Hochachtung gegenueber bestimmten Taetigkeitsprofilen ... zumal es E1er oder E2er ohnehin kaum noch gibt... bei der oeffentlichen Hand.

Ja, ich schätze geringwertige Arbeit gering - und?

Das grundsaetzliche Missverstaendnis einer einseitigen Sicht auf Arbeit... sie ist nicht "geringwertig"... weil sie nicht unwichtig ist... sie ist in der Regel nur anders wichtig....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 02.03.2019 19:35
Eben - bedarfsgerecht. Da kann es für die bestbezahlten Spülhilfen und Postwagenschubser auch ne Nullrunde sein. Und ja, so ein rationales und zielführendes Handeln stünde den öffentlichen AG bestens zu Gesicht.

Das zeugt von unheimlicher Hochachtung gegenueber bestimmten Taetigkeitsprofilen ... zumal es E1er oder E2er ohnehin kaum noch gibt... bei der oeffentlichen Hand.

Ja, ich schätze geringwertige Arbeit gering - und?

Das grundsaetzliche Missverstaendnis einer einseitigen Sicht auf Arbeit... sie ist nicht "geringwertig"... weil sie nicht unwichtig ist... sie ist in der Regel nur anders wichtig....

Es ist unerheblich, ob sie wichtig ist - Arbeit ist ein handelbares Gut, hat somit einen Wert, manchmal halt einen geringen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Suntzu am 02.03.2019 19:42
Die Vertreter der Tarifparteien lesen hier mit. Sobald hier im Topic eine Übereinstimmung und Akzeptanz zu einem möglichen Abschluss "diskutiert" wird, wird dies als Einigung übernommen.

Warum kein Angebot der AG vorliegt? Hier hat noch keiner im Interesse der AG geschrieben...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Funker23 am 02.03.2019 19:45
Für den Fall das es heute keinen Abschluss gibt, würde ich gerne bis zum endgültigen Ergebnis streiken!
Die Frage ist nur wie reagiert die ver.di? Wird das erst beste angenommen?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ChrBY am 02.03.2019 19:46
Die Vertreter der Tarifparteien lesen hier mit.
Daß (zumindest manche) Unterhändler zwischen Kaffee, Kuchen und Schnittchen an ihrem Handy spielen und dabei diesen Thread hier lesen, ist in der Tat möglich.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 02.03.2019 19:47
 
Die Vertreter der Tarifparteien lesen hier mit. Sobald hier im Topic eine Übereinstimmung und Akzeptanz zu einem möglichen Abschluss "diskutiert" wird, wird dies als Einigung übernommen.

Warum kein Angebot der AG vorliegt? Hier hat noch keiner im Interesse der AG geschrieben...

Unter dem TVÖD-Ergebnis bekommt von mir gar nichts eine Akzeptanz. Mindestens eine 3 vor dem Komma im ersten Jahr muss sein!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Pädi07 am 02.03.2019 20:16

Warum kein Angebot der AG vorliegt? Hier hat noch keiner im Interesse der AG geschrieben...

Unter dem TVÖD-Ergebnis bekommt von mir gar nichts eine Akzeptanz. Mindestens eine 3 vor dem Komma im ersten Jahr muss sein!
[/quote]

Hahahaha, der war gut! Ich bin mittlerweile echt froh, wenn eine 2 vor dem Komma steht!!!!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 02.03.2019 20:20
Bist du in einer Gewerkschaft? Ich nämlich schon. Falls du recht behalten solltest, werde ich eben mit den Füßen abstimmen und Verdi verlassen. Es gibt nicht wenige, die so denken wie ich. Zumindest in unserer Belegschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Lothar57 am 02.03.2019 20:28
Bist du in einer Gewerkschaft? Ich nämlich schon. Falls du recht behalten solltest, werde ich eben mit den Füßen abstimmen und Verdi verlassen. Es gibt nicht wenige, die so denken wie ich. Zumindest in unserer Belegschaft.

Volle Zustimmung!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.03.2019 20:38
Es bleibt erstaunlich- die TDL legt noch immer kein Angebot vor - der Frust richtet sich gegen die Gewerkschaften - schöne neue Arbeitswelt
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Pädi07 am 02.03.2019 20:39
Aber das juckt Herrn Bsirske nicht mehr...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 20:39
Meine Kündigung verdaut ver.di gerade. Allerdings betteln sie um meine Aufmerksamkeit.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 02.03.2019 20:56
Meine Kündigung verdaut ver.di gerade. Allerdings betteln sie um meine Aufmerksamkeit.

Deine Kündigung ist VERDI scheiß egal.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 21:22
Deine Kündigung ist VERDI scheiß egal.

Nö anscheinend nicht. Sonst wären nicht schon zwei Bettelbriefe hier.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: nichts_tun am 02.03.2019 22:02
Warum? Was spricht dagegen, strukturelle Verbesserungen bspw. durch Nullrunden in den überdurchschnittlich entgoltenen unteren EG zu finanzieren?

Es muss ja nicht gleich eine Nullrunde geben, aber warum nicht wie letztes Jahr im TVöD keine lineare Erhöhung, sondern pro Entgeltgruppe und Stufe spezifische Erhöhungen festlegen? Auf alle Fälle soll der Sockelbetrag fallen, den halte ich für nicht zielführend, weil er vor allem den unteren EGs nutzt.

Prinzipiell finde ich die Zulagenzahlungen sinnvoll, das sollten die AGs forcieren. Sofern das außertarifliche Zulagen sind, kann die Gewerkschaft auch nicht reingrätschen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Germanmann am 02.03.2019 22:05
Zitat
Im Tarifstreit der öffentlichen Dienste der Länder haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auch am Samstag ein zähes Ringen geliefert. Es soll aber Bewegung geben, berichtet die Deutsche Presseagentur und beruft sich auf Teilnehmerkreise.

Demnach beraten die Gewerkschaften über den Verhandlungsstand. Verdi-Chef Frank Bsirske trug nach stundenlangen Beratungen vor Gewerkschaftsmitgliedern in Potsdam das bis dahin erreichte Ergebnis vor. Danach sollte die Bundestarifkommission von Verdi beraten. 

 

Anscheinend Angebot vom Arbeitgeber schon vorhanden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 22:09
Alles unter 2 mal 3,0% wäre ein Versagen der Gewerkschaft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 02.03.2019 22:12
Nö, auch das nicht! Ein Gesamtpaket, mit Änderung der EGO und nicht nur für bestimmte Berufsfelder. Dann kann auch 2 x 2,9 % ein Erfolg sein.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 22:22
FOCUS Online meldet gerade:

In den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Diensts der Länder haben sich die Verhandlungsführer beider Seiten geeinigt. Demnach ist eine stufenweise Anhebung der Einkommen von rund einer Millionen Beschäftigten geplant, wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstagabend in Potsdam aus Verhandlungskreisen erfuhr. Am Abend berieten die Gewerkschaftsgremien darüber.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 22:24
:-o
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 22:28
Wird es eine Stellungnahme auf Phoenix geben?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 22:33
Wird es eine Stellungnahme auf Phoenix geben?

Welche Stellung hättest du denn gern im TV gesehen? Dass sie zusammen im Bett liegen, könnte man fast vermuten. 8)

Auf Phoenix kommen gerade abgehalfterte Menschen.
N-TV bringt endlich mal wieder Heinrich Himmler. Der war ja seit '45 von der Bildfläche und Mattscheibe verschwunden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 22:34
22:45 kommt das heute journal. Evtl. gibts bis dahin ja mehr und ne Liveschalte!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 22:41
Bis zur Liveschalte nehme ich Wetten entgegen. Mein Buchmacher treibt eure Schulden dann aber auch ein...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 02.03.2019 22:44
Bis zur Liveschalte nehme ich Wetten entgegen. Mein Buchmacher treibt eure Schulden dann aber auch ein...

Bitte zunächst selbst einen Tipp abgeben ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 22:45
Wow. Angeblich rund 8% auf 33 Monate und 200 Euro Sockel.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 02.03.2019 22:46
Ergebnis ist da:

8% mehr Lohn, mindestens 240 Euro
Laufzeit: 33 Monate

Hab ich grad im ZDF aufgeschnappt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 22:49
Na da kann ich den Verbrechern des dritten Reiches wieder meine Zeit widmen.

8 Prozent? Bestimmt bekommen die unteren EG wieder deutlich mehr und wir in den oberen EG entsprechend weniger.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: tomk am 02.03.2019 22:50
8% mehr Lohn, mindestens 240 Euro
Laufzeit: 33 Monate

Na ist ja dicht dran an 6% für 12 Monate. lul
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ChrBY am 02.03.2019 22:51
Wow. Angeblich rund 8% auf 33 Monate und 200 Euro Sockel.
Dies entspräche einer jährlichen Erhöhung von ziemlich exakt 2,84 % und zusätzlich dem genannten Sockelbetrag. Fast nicht zu glauben – außer bei einer Integration von einem (wie auch immer gearteten) Pferdefuß im Abschluß.

Andere Quellen berichten hingegen von »mindestens 240 Euro« (also kein Sockel). Und wie dieser Mindestbetrag auf die 2,75 Jahre verteilt werden soll, wäre auch noch interessant.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 02.03.2019 22:52
Wow. Angeblich rund 8% auf 33 Monate und 200 Euro Sockel.
Dies entspräche einer jährlichen Erhöhung von ziemlich exakt 2,84 % und zusätzlich dem genannten Sockelbetrag. Fast nicht zu glauben – außer bei einer Integration von einem (wie auch immer gearteten) Pferdefuß im Abschluß.

Andere Quellen berichten hingegen von »mindestens 240 Euro« (also kein Sockel). Und wie dieser Mindestbetrag auf die 2,75 Jahre verteilt werden soll, wäre auch noch interessant.

Genau die Frage stelle ich mir, auch wie der Sockelbetrag zu verstehen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 22:52
Nun das macht rechnerisch also 2,9 + 2,9 + 2,2 (letzteres für 9 Monate)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: marco.berlin am 02.03.2019 22:53
Das wird schon was gekostet haben. Ich tippe die geänderte EGO!?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 22:53
Andere Quellen berichten hingegen von »mindestens 240 Euro« (also kein Sockel). Und wie dieser Mindestbetrag auf die 2,75 Jahre verteilt werden soll, wäre auch noch interessant.

Mein Fehler. 240 Euro scheint richtig.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Nephoi am 02.03.2019 22:53
aber in Summe klingt es doch erstmal hoffnungmachend. Weit weg von dem pessimistischen "ich bin froh, wenn es keine Nullrunde wird"
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: LehrerBW am 02.03.2019 22:54
Das ist doch mal ne richtig gute Neuigkeit
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Highwaystar am 02.03.2019 22:56
8% sind - auch auf die lange Laufzeit bezogen - sehr gut.
Ich bin auf die Details gespannt...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 02.03.2019 22:58
8% sind - auch auf die lange Laufzeit bezogen - sehr gut.
Ich bin auf die Details gespannt...

Sind 8% / 2,75 = 2,91% auf volle Jahre gerechnet.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 22:58


Eigentlich ganz OK.

Ob das nun rückwirkend ab 1.1.2019 gilt?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ChrBY am 02.03.2019 23:00
8% sind - auch auf die lange Laufzeit bezogen - sehr gut.
Ich bin auf die Details gespannt...

Sind 8% / 2,75 = 2,91% auf volle Jahre gerechnet.
Nicht ganz. Finanzmathematisch muß man die 2,75te Wurzel aus 1,08 ziehen, also 1,08 hoch (1/2,75) = 1,028381115, was eine jährliche Erhöhung von knapp 2,84 % bedeutet.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Icke am 02.03.2019 23:01
Aber schon krass, mit dem Mindestbetrag von 240 Euro. In E1/Stufe 1 würde das 13,35% Gehaltserhöhung bedeuten...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Germanmann am 02.03.2019 23:02
Zitat
Gehälter sollen rückwirkend zum 1. Januar 2019 in einem Gesamtvolumen um 3,2 Prozent steigen, mindestens um 100 Euro. Eine weitere Erhöhung um 3,2 Prozent, mindestens 90 Euro, soll es am 1. Januar 2020 geben. Zum 1. Januar 2021 soll es 1,4 Prozent mehr geben, mindestens 50 Euro. 

Zudem einigten sich die Tarifparteien auf Verbesserungen etwa für Pflegekräfte. Das Ergebnis soll auch auf rund 2,3 Millionen Beamte und Pensionäre übertragen werden. 



Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Otanes am 02.03.2019 23:07
Die wichtigsten Ergebnisse:
Anhebung der Tabellenentgelte in drei Schritten um 3,2 Prozent (1.1.2019), 3,2 Prozent (1.1.2020) und 1,4 Prozent (1.1.2021). Bis zum 1.1.2021 mindestens um insgesamt 240 Euro (Laufzeit 33 Monate)
Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte in zwei Schritten um 50 Euro (1.1.2019) und 50 Euro (1.1.2020)
Erhöhung der Pflegetabelle um zusätzlich 120 Euro
Erhöhung der Angleichungszulage für Lehrkräfte um 75 auf 105 Euro (1.1.2019)

https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/silberbach-angriff-auf-die-grundlagen-der-entgeltordnung-abgewehrt.html
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 23:08
Und wo finden sich da die ITler in der EGO wieder? Läuft...

Schön auch: Der Tarifvertrag läuft Ende September aus. Dann bisschen Gequatsche und schon kommen endlich mal fette Streiks im Winter.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 23:10
D.h. die Periode läuft zum 30.September2021 aus. Die nächsten Verhandlungen sind also kurz nach der Bundestagswahl  2021  8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 23:12
D.h. die Periode läuft zum 30.Oktober 2021 aus. Die nächsten Verhandlungen sind also kurz nach der Bundestagswahl  2021  8)

Oktober bei 33 Monaten? Justiere mal deine Exceltabelle nach.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 23:13
Und wo finden sich da die ITler in der EGO wieder? Läuft...


ITler sind nicht auf höhere öD Löhne angewiesen. Für ITler gibt es die Möglichkeit sein Gehalt mit mehr Arbeitsengangement in der Privatwirtschaft zu erhöhen. Pflegekräfte können das nicht, die werden in der PW noch  mieser bezahlt. Insofern ein gutes Ergebnis. Der öD benötigt nicht die besten ITler Deutschlands.. Die wesentlichen kreativen und bahnbrechenden Neuschöpfungen kommen ohnehin in Form von Software von aussen.
Der öD wird sich zB. nie ein eigenes Betriebssystem programmieren müssen.. Lizenz fürs neueste Windows und den besten Virenscanner etc. kaufen und gut is. Wer richtig absahnen will kann zu Microsoft gehen und Windows 13 programmieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Solitair am 02.03.2019 23:14
Auf 24 Monate könnte man das gerade noch akzeptieren. Auf 33 Monate ist es erbärmlich und bedeutet im 3. Jahr fast eine Nullrunde.
Wäre ich in einer der daran beteiligten Gewerkschaften würde ich am Montag austreten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 02.03.2019 23:14
Ich glaube nicht so ganz daran, dass die derzeitige Regierung bis dahin durchhält. Aber ja angenommen sie schaffen es doch ist das taktisch sehr klug von den Arbeitgebern gestaltet worden.
Eine solch lange Laufzeit hat Vor und Nachteile, insgesamt finde ich das jedoch eher schlecht.
Sofern keine Änderungen der EGO vorgenommen wurde muss man noch länger warten/hoffen, dass sich etwas ändert. Angeblich soll es ja aber Änderungen geben. Vielleicht übernehmen sie ja doch ganz stumpf die Regelungen vom TVöD bezüglich der E9.
Gibt es überhaupt noch Leute mit E1? Bei uns ist E3 das Mindeste.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 02.03.2019 23:16
Auf 24 Monate könnte man das gerade noch akzeptieren. Auf 33 Monate ist es erbärmlich und bedeutet im 3. Jahr fast eine Nullrunde.
Wäre ich in einer der daran beteiligten Gewerkschaften würde ich am Montag austreten.

Im 3. Jahr macht man effektiv sogar minus wenn man es genau nimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 23:16
ITler sind nicht auf höhere öD Löhne angewiesen. Für ITler gibt es die Möglichkeit sein Gehalt mit mehr Arbeitsengangement in der Privatwirtschaft zu erhöhen. Pflegekräfte können das nicht, die werden in der PW noch  mieser bezahlt. Insofern ein gutes Ergebnis. Der öD benötigt nicht die besten ITler Deutschlands.. Die wesentlichen kreativen und bahnbrechenden Neuschöpfungen kommen ohnehin in Form von Software von aussen.
Der öD wird sich zB. nie ein eigenes Betriebssystem programmieren müssen.. Lizenz fürs neueste Windows und den besten Virenscanner etc. kaufen und gut is.

Willst du mich ärgern?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Nephoi am 02.03.2019 23:17
Auf 24 Monate könnte man das gerade noch akzeptieren. Auf 33 Monate ist es erbärmlich und bedeutet im 3. Jahr fast eine Nullrunde.
Wäre ich in einer der daran beteiligten Gewerkschaften würde ich am Montag austreten.

Im 3. Jahr macht man effektiv sogar minus wenn man es genau nimmt.

wie kommst du da drauf?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 02.03.2019 23:18
D.h. die Periode läuft zum 30.September2021 aus. Die nächsten Verhandlungen sind also kurz nach der Bundestagswahl  2021  8)

Besser wäre es aber, sie lägen vor der Wahl ;-)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 23:19
ITler sind nicht auf höhere öD Löhne angewiesen. Für ITler gibt es die Möglichkeit sein Gehalt mit mehr Arbeitsengangement in der Privatwirtschaft zu erhöhen. Pflegekräfte können das nicht, die werden in der PW noch  mieser bezahlt. Insofern ein gutes Ergebnis. Der öD benötigt nicht die besten ITler Deutschlands.. Die wesentlichen kreativen und bahnbrechenden Neuschöpfungen kommen ohnehin in Form von Software von aussen.
Der öD wird sich zB. nie ein eigenes Betriebssystem programmieren müssen.. Lizenz fürs neueste Windows und den besten Virenscanner etc. kaufen und gut is.

Willst du mich ärgern?

Nein. Ich finde es nur nicht sinnvoll derart teure IT Leistungen innerhalb des öD zu finanzieren. Sorry.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Dienstbeflissen am 02.03.2019 23:19
..Sofern keine Änderungen der EGO vorgenommen wurde muss man noch länger warten/hoffen, dass sich etwas ändert. Angeblich soll es ja aber Änderungen geben....
Hast Du eine Quelle dafür, dass Änderungen der EGO vereinbart wurden?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 02.03.2019 23:20
Nein. Ich finde es nur nicht sinnvoll derart teure IT Leistungen innerhalb des öD zu finanzieren. Sorry.

Dann läuft es aber auch Outsourcing hinaus. Das Zauberwort, was alles noch teurer und langsamer macht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: öfföff am 02.03.2019 23:26
Nein. Ich finde es nur nicht sinnvoll derart teure IT Leistungen innerhalb des öD zu finanzieren. Sorry.

Dann läuft es aber auch Outsourcing hinaus. Das Zauberwort, was alles noch teurer und langsamer macht.


Bei manchen Projekten würde es teurer, ja. In viiiiiiiiiiiiiiiiiielen Bereichen aber billiger. Nämlich in all den Bereichen in denen ITler nur einen ruhigen bequemen Job ohne Stress wollen und haben... Und da kenne ich viele. Aber egal heute gehts ja um die Tarifeinigung.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 02.03.2019 23:28
..Sofern keine Änderungen der EGO vorgenommen wurde muss man noch länger warten/hoffen, dass sich etwas ändert. Angeblich soll es ja aber Änderungen geben....
Hast Du eine Quelle dafür, dass Änderungen der EGO vereinbart wurden?

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Durchbruch-bei-Tarifverhandlungen-der-Laender-article20884968.html

@ Nephoi: Die Inflationsrate wird definitiv über 1,4% liegen, auch wenn wir uns jetzt vermeintlich in einem konjunkturellen Abschwung befinden.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 02.03.2019 23:30
Die wichtigsten Ergebnisse:
Anhebung der Tabellenentgelte in drei Schritten um 3,2 Prozent (1.1.2019), 3,2 Prozent (1.1.2020) und 1,4 Prozent (1.1.2021). Bis zum 1.1.2021 mindestens um insgesamt 240 Euro (Laufzeit 33 Monate)
Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte in zwei Schritten um 50 Euro (1.1.2019) und 50 Euro (1.1.2020)
Erhöhung der Pflegetabelle um zusätzlich 120 Euro
Erhöhung der Angleichungszulage für Lehrkräfte um 75 auf 105 Euro (1.1.2019)

https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/silberbach-angriff-auf-die-grundlagen-der-entgeltordnung-abgewehrt.html

Besser als der TVÖD Abschluss. Jetzt schreib ich Ver.di auch wieder richtig.  8)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Scanner am 02.03.2019 23:32
Also ich bin super froh über ein wirklich gutes Ergebnis.
Ja gut, die 8% sind halt auf 33 Monate. Aber es hätte doch auch deutlich schlechter ausfallen können.
Will mir gar nicht ausmalen wie viele Leute meckern würden, wenn auf 2 Jahre nur 4% gekommen wären!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: ChrBY am 02.03.2019 23:37
Das hiesige Portal meldet:

Zitat
Update 23:30:
01.01.2019: +3,01% linear
01.01.2020: +3,12% linear
01.01.2021: +1,29% linear
zuzüglich jeweils noch nicht veröffentlichte Zulagen für bestimmte Entgeltgruppen und -stufen
Laufzeit: 33 Monate!

Dies wäre dann doch deutlich schlechter als das, was bislang so verbreitet wurde, und entspräche lediglich einer jährlichen Erhöhung von 2,697 % ...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 02.03.2019 23:40
Vorsicht!
Es ist immer nur von einer linearen Erhöhung von 3,01% , 3,12% und 1,29% die Rede.
Die 3,2%, 3,2% und 1,4% beziehen sich wohl auf die Gesamterhöhung inkl. der erwähnten Strukturverbesserungen, Mindestsockelbeträge etc.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 02.03.2019 23:44
Könntet ihr bitte dazu immer die Quellen nennen? Dbb spricht ja von 3.2% und führt die Strukturverbesserungen extra auf.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 02.03.2019 23:46
Quelle: http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/tr/2019/ (http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/tr/2019/)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 02.03.2019 23:50
Da haben wir uns wohl zu früh gefreut. Naja ich hatte mit noch weniger gerechnet. Die Ver.di wird sich so oder so wieder feiern.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Ur8s am 02.03.2019 23:57
Wieso?! Das ist doch das alt-bekannte Blendspiel von Verdi wie nach jedem Abschluss.
Verstehe gar nicht, wie man dan noch Mitglied sein kann.

Quelle siehe: https://www.tdl-online.de/presseinfo/presseinformationen-detail/artikel/nr-12019-dr-kollatz-das-ergebnis-ist-ein-guter-kompromiss.html

Der Abschluss bewegt sich damit ca. in Höhe von TVÖD von daher kann von Verbesserung (also Schließen der Lücke zum TVöD) keine Rede sein
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Seppel84 am 03.03.2019 00:03
Unfassbar auf die sich eingelassen haben.

Lächerlicher hätte man sich damit nicht machen können.

Warum wird nicht gleich für jedes Jahr automatisch 2,5% festgelegt und gut ist.

So spart man sich viel Geld und die Mühe sinnloser Verhandlungsrunden. 
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 03.03.2019 00:06
Sehe ich nicht so. Abschluss ist so auch noch ok, nicht super klar, aber in Ordnung. Mit diesem Ergebnis kannst du keine Urabstimmung etc. rechtfertigen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: lazyb am 03.03.2019 00:12
Sehe ich nicht so. Abschluss ist so auch noch ok, nicht super klar, aber in Ordnung. Mit diesem Ergebnis kannst du keine Urabstimmung etc. rechtfertigen.

Der Abschluß ist bei einer Einstiegsforderung von 6 % über 12 Monate ein völliger Witz! Wie der Vorredner schon sagte: Hätte man gleich 2,5 % jedes Jahr machen können.

Ich frage mich, was die für diesen Abschluß 3 Termine und zum Schluß noch nen extra Tag gebraucht haben. Bei dem Witz hätte man das in ner halben Stunden beim Pils klar machen können.

So nach dem Motto: 2 Pils für die Verhandlungsführer. Während das Bier gebracht wird: 1 Jahr und 6 %? Nee, lass ma 3 Jahre machen. Okay.....und die üblichen 2,5 %. Alles klar.....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 03.03.2019 00:18
Keine stufengleiche Höhergruppierung....

Das wird im Lehrerbereich für Verbitterung sorgen, wo viele Beamte (Grund- und Hauptschullehrer) jetzt bzw. demnächst in höherer Besoldungsgruppen kommen (in dem Bereich gibt es eine Kopplung, dass TBs folgen, also dann statt E11 nunmehr E13). Tarifbeschäftigte werden von den Höhergruppierungen der Beamten kaum profitieren, da sie bekanntlich Erfahrungsstufenverluste hinnehmen.

Die stufengleiche Höhergruppierung war eine (wenn nicht die) Hauptforderung der DBB-Lehrerverbände (v.a. z.B. in Sachsen, wo sehr viele angestellte Lehrer betroffen sind).

Die Schere zwischen Beamten und TBs wird im Lehrerbereich noch stärker auseinandergehen...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: BeamterBR am 03.03.2019 00:20
Die Vertreter der Tarifparteien lesen hier mit. Sobald hier im Topic eine Übereinstimmung und Akzeptanz zu einem möglichen Abschluss "diskutiert" wird, wird dies als Einigung übernommen.

Warum kein Angebot der AG vorliegt? Hier hat noch keiner im Interesse der AG geschrieben...

Unter dem TVÖD-Ergebnis bekommt von mir gar nichts eine Akzeptanz. Mindestens eine 3 vor dem Komma im ersten Jahr muss sein!

Bist du in einer Gewerkschaft? Ich nämlich schon. Falls du recht behalten solltest, werde ich eben mit den Füßen abstimmen und Verdi verlassen. Es gibt nicht wenige, die so denken wie ich. Zumindest in unserer Belegschaft.
Sehe ich nicht so. Abschluss ist so auch noch ok, nicht super klar, aber in Ordnung. Mit diesem Ergebnis kannst du keine Urabstimmung etc. rechtfertigen.

Also ich mag mich mit meinen Berechnungen täuschen, aber unter Berücksichtigung der Laufzeit (33 Monate nicht wie bei TVÖD 30 Monate) liegt der Abschluss unter dem TVÖD Ergebnis.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 03.03.2019 00:24
Ich frage mich, was dieses Geschwafel vor den Verhandlungen immer nur soll?
Da soll dies und jenes berücksichtigt werden.
Hier und da Verbesserungen erreicht werden.
Und was bleibt?
Der übliche Kram, ohne wirklich auf die Problemfelder einzugehen.
So ändert sich nichts. Der Laden fährt langsam aber sicher gehen die Wand.

Hatte gerade Freitag das Thema mit einem externen Dienstleister, der sich mal beworben hatte.
Nachdem er erfuhr, wo sie ihn eingruppieren wollen, hat er zurückgezogen.
Wir können unsere freien Stellen nicht mehr besetzen. Das ist ein Fakt.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: meh am 03.03.2019 00:30
Bedeutet die Laufzeit das beim nächsten Mal die Verhandlung mit dem TVÖD zusammen fällt?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Dienstbeflissen am 03.03.2019 00:31
Keine stufengleiche Höhergruppierung....

Sicher?!
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 03.03.2019 00:35
Zitat
Mit einem Einigungspapier wurden unter anderem folgende Ergebnisse vereinbart:

Die lineare Erhöhung beträgt im Gesamtvolumen jeweils 3,2% für die Jahre 2019 und 2020 und 1,4% ab dem 1.1.2021.

Ab dem 1. Januar 2019 werden die Entgelte die Stufen 1 der Entgeltgruppen 2 bis 15 werden um 4,5 Prozent erhöht, die übrigen Stufen um 3,01 Prozent, mindestens 100 Euro
Ab dem 1. Januar 2020 werden die Entgelte der Stufen 1 der Entgeltgruppen 2 bis 15 werden um 4,3 Prozent erhöht, die übrigen Stufen um 3,12 Prozent, mindestens 90 Euro
Ab dem 1. Januar 2021 werden die Entgelte der Stufen 1 der Entgeltgruppen 2 bis 15 werden um 1,8 Prozent erhöht, die übrigen Stufen um 1,29 Prozent, mindestens 50 Euro
Die Entgeltregelungen des Sozial- und Erziehungsdienstes aus dem TVöD werden auf den Landesdienst "umgeklappt".
Erhöhung der Angleichungszulage um 75 Euro auf 105 Euro ab dem 1.1.2019
Die Garantiebeträge bei der Höhergruppierung werden in den Entgeltgruppen 1-8 auf 100 Euro, in den Entgeltgruppen 9-15 auf 180 Euro erhöht.
Die Jahressonderzahlungen werden 2019 an die Beträge im Tarifbereich West angeglichen und bleiben dann für vier Jahre unverändert.
Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 33 Monate.
Das bedeutet neben den Entgelterhöhungen:

Die pädagogischen Mitarbeiter*innen erhalten ab 2020 nach der Überleitung die gleichen Entgelte wie die Beschäftigten im TVöD, die teils erheblich höher sind.
Die Paralleltabelle haben wir nicht erreicht, nur eine Verbesserung in der Anhöhung der Angleichungszulage auf 105 Euro. Dies gilt für die Lehrkräfte in den den Entgeltgruppen 9, 10 und 11.
Die stufengleiche Höhergruppierung haben wir auch nicht erreicht, nur eine Erhöhung des Garantiebetrages auf 100 Euro bzw. 180 Euro.
Für die Weiterentwicklung des TV Entgeltordnung sollen nach Abschluss der Tarifrunde 2019 Tarifverhandlungen geführt werden.
Als Kompensation für die Verbesserungen in der Entgeltordnung wird die Jahressonderzahlung 2019 zunächst angeglichen an die Beträge im TVL West. Diese Beträge werden für vier Jahre eingefroren.
Dies soll nur eine erste Information sein. Die Bewertung des Tarifergebnisses erfolgt demnächst.
https://gew-sachsenanhalt.net/tarifrunde-2019?fbclid=IwAR1geJ-GZdY7w9hgE0A4s6Fw0c4xrNtG1KzdBIfd3ZSUw2iTrymJguU3828

@dienstbeflissen: keine stufengleiche Höhergruppierung, aber Garantiebeträge werden nach der GEW Sachsen-Anhalt erhöht
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 03.03.2019 00:36
Wieso?! Das ist doch das alt-bekannte Blendspiel von Verdi wie nach jedem Abschluss.
Verstehe gar nicht, wie man dan noch Mitglied sein kann.

Quelle siehe: https://www.tdl-online.de/presseinfo/presseinformationen-detail/artikel/nr-12019-dr-kollatz-das-ergebnis-ist-ein-guter-kompromiss.html

Der Abschluss bewegt sich damit ca. in Höhe von TVÖD von daher kann von Verbesserung (also Schließen der Lücke zum TVöD) keine Rede sein

Die Lücke wird auch nicht geschlossen werden.
Die Personalkosten machen einen erheblichen Anteil der öffentlichen Haushalte der Länder aus.
Gerade finanzschwache Länder können hohe Tarifabschlüsse nur bedingt kompensieren.

Im Bereich des Bundes sind Personalkosten ein Tropfen auf den heißen Stein des gigantischen Haushalts.
Da tun 3% Erhöhung nicht weh.

Im Bereich der Länder kann und sollte man froh sein, einen Abschluss wie diesen bekommen zu haben.
Im Durchschnitt 2,7% p. a. finde ich ok. Niemand hat ernsthaft erwartet, dass jedes Jahr eine 3 vor dem Komma steht.

Wir sind nicht bei der IG Metall...Schau dir die Grafik an. Die sagt alles ;-)

https://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/tr/2019/
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Germanmann am 03.03.2019 00:49
Zitat
Die Jahressonderzahlungen werden 2019 an die Beträge im Tarifbereich West angeglichen und bleiben dann für vier Jahre unverändert.

Die JSZ sollte für alle 4 Jahre lang eingefroren werden  Oder nur in Osten?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 03.03.2019 00:51
Bedeutet die Laufzeit das beim nächsten Mal die Verhandlung mit dem TVÖD zusammen fällt?

Nein, TVöD geht bis 31.08.2020.

Was heißt eigentlich die JSZ einfrieren? Was muss man darunter verstehen? Die Lohnerhöhungen vom normalen Gehalt finden hier keine Berücksichtigung?

Klar sind die Belastungen eines Landeshaushalts durch Gehaltszahlungen prozentual viel gravierender. Wir haben aber auch ganz andere Aufgabenbereiche und somit ganz andere Ausgaben. Man könnte aber auch einfach sagen die Beamten bekommen eine geringere Erhöhung bzw. anstatt der 71,75% maximaler Versorgungsbezüge nur noch 50%, den Rest müssen sie privat vorsorgen, so wie jeder Angestellte auch. Besoldungsfortzahlung nach 6 Wochen nur in verminderter Höhe, es gäbe so viele Sparmöglichkeiten aber dieser heilige Grahl wird nie angegriffen werden.
 
Erst wenn keiner mehr in den Ämtern sitzt wird man wenn überhaupt aufwachen. Dann wird besser bezahlt werden müssen bzw. man muss halt wieder ungelernte einstellen. Die Alternative wären Beamte, da kommt die böse Rechnung halt eben erst später. In einigen Ämtern ist das schon gängig, man hofft so tatsächlich den Abgang gegenüber Azubis zu reduzieren.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 00:56
Bedeutet die Laufzeit das beim nächsten Mal die Verhandlung mit dem TVÖD zusammen fällt?

Nein, TVöD geht bis 31.08.2020.

Was heißt eigentlich die JSZ einfrieren? Was muss man darunter verstehen? Die Lohnerhöhungen vom normalen Gehalt finden hier keine Berücksichtigung?

Klar sind die Belastungen eines Landeshaushalts durch Gehaltszahlungen prozentual viel gravierender. Wir haben aber auch ganz andere Aufgabenbereiche und somit ganz andere Ausgaben. Man könnte aber auch einfach sagen die Beamten bekommen eine geringere Erhöhung bzw. anstatt der 71,75% maximaler Versorgungsbezüge nur noch 50%, den Rest müssen sie privat vorsorgen, so wie jeder Angestellte auch. Besoldungsfortzahlung nach 6 Wochen nur in verminderter Höhe, es gäbe so viele Sparmöglichkeiten aber dieser heilige Grahl wird nie angegriffen werden.
 
Erst wenn keiner mehr in den Ämtern sitzt wird man wenn überhaupt aufwachen. Dann wird besser bezahlt werden müssen bzw. man muss halt wieder ungelernte einstellen. Die Alternative wären Beamte, da kommt die böse Rechnung halt eben erst später. In einigen Ämtern ist das schon gängig, man hofft so tatsächlich den Abgang gegenüber Azubis zu reduzieren.

Eine geringere Erhoehung fuer die Beamten... das hatten wir alles schon ... bis es das Bundesverfassungsgericht unterbunden hat.... und saftige Nachzahlungen folgten....

Und dann gibt es fuer die Angestellten im Oeffentlichen Dienst die Zusatzversorgung, so dass die Rente oberhalb der 50% liegen duerfte... zu versteuern nach Ertragsanteil ... und nicht voll wie bei den Beamten....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 03.03.2019 01:03
Kann man ganz einfach umgehen, indem man z.B. das Hauptaugenmerk auf Strukturverbesserungen im TV-L legt...(und dort z.B. Sachen einführt, die bei Beamten seit jeher selbstverständlich sind - wie stufengleiche Höhergruppierung).

Aber das ist nicht gewollt...

Da der Schwerpunkt auch dieses Tarifabschlusses auf direkte Gehaltserhöhungen liegt, wird auch dieser Abschluss die Schere zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten im Nettobereich weiter öffnen...(v.a. in den oberen Entgeltgruppen)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 01:06
Kann man ganz einfach umgehen, indem man z.B. das Hauptaugenmerk auf Strukturverbesserungen im TV-L legt...(und dort z.B. Sachen einführt, die bei Beamten seit jeher selbstverständlich sind - wie stufengleiche Höhergruppierung).

Aber das ist nicht gewollt...

Ganz so einfach ist es leider nicht... Die Kriterien des Bundesverfassungsgerichtes zur verfassungskonformen Beamtenbesoldung erwarten eine Uebertragung im Volumen (wirkungs- und inhaltsgleich) ... nicht nur linear...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 01:08
Ganz ehrlich, warum sollten Angestellte den Beamten gleichgesetzt werden? Im Schuldienst geht man z.T. einige Hürden , die man als Angestellter nicht zwingend gehen muss-Stichwort Referendariat. Miese Bezahlung, rund um die Uhr Stress...steht ja jedem frei dies auch zu tun- schafft jedoch nicht jeder.

Ich fühle mich z.T. ein wenig verschaukelt, wenn ich sehe, dass untere Lohngruppen prozentual immer stärker profitieren, als höher qualifizierte Lohngruppen. Irgendwo muss das Verhältnis da auch noch stimmen.

Mögen die unteren Tarifgruppen sicher anders sehen, aber irgendwann ist die Spanne dann nicht mehr akzeptabel.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 03.03.2019 01:09
@tz-Steinbock:Inwiefern wurden denn eigentlich die Verschlechterungen beim Übergang vom BAT auf den TV-L bzw. Tvöd auf den Beamtenbereich übertragen? (von der Vbl-'Reform' will ich gar nicht erst anfangen). Okay, rhetorische Frage...

@Gajus: Viele Angestellte im Schuldienst haben das Referendariat absolviert - übrigens mit dem Resultat, dass sie monetär kaum bessergestellt sind als jene ohne Referendariat (Lebenseinkommensbilanz wird bei manchem sogar eher negativ sein)

Jene ohne Referendariat erfreuen sich übrigens durchaus Besserstellungen durch die Tarifparteien in letzter Zeit - nuja, da ist ja mancher dabei, der doch noch das 2. Staatsexamen nachholt und dann Beamter wird (da wird sich dann drum 'gekümmert' - wahrend die Dauerhaft-Nichtbeamten mit 2. Stex. als hoffnungslose Fälle eigentlich völlig ignoriert werden und zudem noch alle Nachteile des Beamtendaseins zu tragen haben, wegen der unzähligen Verweise im TB-Lehrerbereich auf das Beamtenrecht )
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 03.03.2019 01:20
Für Beamte werden halt meist nur die positiven Punkte mitgenommen. Gut die JSZ gibt es nicht für sie.
Dennoch gibt es nach wie vor oft den Quark, dass Beamte einfach mal eine Gruppe höher besoldet werden als die Angestellten.

Die VBL zahlt der Arbeitgeber übrigens nicht alleine, jeder Angestellte muss da selbst ordentlich mit einzahlen, seit der letzten Tarifrunde übrigens mehr. Und selbst damit wird man nicht annähernd auf die Versorgung eines Beamten gelangen. Bei Angestellten lohnt sich ein goldener Handschlag halt nicht und wird deshalb auch nicht durchgeführt.

Bei den "normalen" Beamten gibt es nur den Vorbereitungsdienst und der ist zumindest im 1. LG 2 EA kürzer als bei vergleichbaren Angestellten. Lehrer sind ja seit jeher etwas besonderes ;-)

Bei den Entscheidungen der Gerichte muss man immer bedenken, dass diese ja selbst auch besoldet werden^^
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 01:26
@tz-Steinbock:Inwiefern wurden denn eigentlich die Verschlechterungen beim Übergang vom BAT auf den TV-L bzw. Tvöd auf den Beamtenbereich übertragen? (von der Vbl-'Reform' will ich gar nicht erst anfangen). Okay, rhetorische Frage...


Offensichtlich so sehr und uebertrieben, dass das Bundesverfassungsgericht allein in Sachsen 2 mal korrigierend eingreifen musste....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 01:31

Bei den Entscheidungen der Gerichte muss man immer bedenken, dass diese ja selbst auch besoldet werden^^

Sicher, nur das hier Bundesbeamte entscheiden und Regelungen fuer Landesbeamte erwirken... der Bund als Arbeitgeber selber hat sich noch kein Besoldungsurteil "erarbeitet"...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 01:35
Klar, gibt es auch die Angestellten im Schuldienst, die das 2. Staatsexamen haben-diese werden aber in der Regel auch noch verbeamtet, bzw. gibt es das in einigen Bundesländern jetzt quasi nicht mehr. Aber ja- wer ein gutes 2. Staatsexamen macht, sollte auch verbeamtet werden. Möchte er/sie das nicht (weil es eben auch Nachteile mit sich bringt), so ist es die eigene Entscheidung. Die Anpassung darf nicht zu Lasten der Beamten gehen.

Wie schon erwähnt wurde, muss ich nach Studium und Ref noch viele viele Jahre arbeiten, um Angestellte einzuholen, die in den unteren Tarifgruppen direkt nach der Schule mit einer Ausbildung begonnen haben. Ich finde einfach, dass  sich diese Unterschiede in den Qualifikationen spürbar auf dem Gehaltszettel bemerkbar machen müssen.

Als Beispiel: ich habe Mathe auf Lehramt studiert. Meine Schwester Mathe auf Diplom, Freunde von mir ebenso. Zu 95% die gleichen Anforderungen und dazu hab ich das Red absolviert. Im der freien Wirtschaft verdienen die sich zum Teil ne goldene Nase und ich eben nicht- war meine Entscheidung, aber ich sehe es nicht als fair an, dass die Gehaltssteigerungen der "niedriger" Qualifizierten (niedrigere Tarifgruppen) immer auf Kosten der höheren Tarifgruppen gehen (sollen). Da stimmt das Verhältnis irgendwann nicht mehr.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Alitalia am 03.03.2019 01:42
aber ich sehe es nicht als fair an, dass die Gehaltssteigerungen der "niedriger" Qualifizierten (niedrigere Tarifgruppen) immer auf Kosten der höheren Tarifgruppen gehen (sollen). Da stimmt das Verhältnis irgendwann nicht mehr.

Beispiel E5 S6 vs. E9 S6 macht "nur" 500€ Netto, dabei macht der E5er nur Zuarbeiten und der E9er hat ggf. schon Führungsverantwortung. Das passt einfach nicht zusammen. Diese "Sozialkomponente" werden wir wohl nie loswerden.


Bei den Entscheidungen der Gerichte muss man immer bedenken, dass diese ja selbst auch besoldet werden^^

Sicher, nur das hier Bundesbeamte entscheiden und Regelungen fuer Landesbeamte erwirken... der Bund als Arbeitgeber selber hat sich noch kein Besoldungsurteil "erarbeitet"...

Ist mir schon klar, Beamte untereinander stellen den anderen aber kein Bein.
Würden sie solche "Kürzungen" durchgehen lassen hätte das zudem Signalwirkung für den Bund und somit für sie selbst. Gut Richter sind ja nochmal unter den Beamten eine Extraklasse.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 03.03.2019 01:43
@Gajus: Es gibt einen ganzen Haufen Lehrer mit 2. Staatsexamen, die nicht verbeamtet sind und das auch nicht mehr werden (primär wegen Alter, aber auch Gesundheit)

In NRW wurde z.B. einige Zeit nur bis zum 35. Lebensjahr verbeamtet, in den neuen Bundesländern gar nicht (in Sachsen z.B. erst seit diesem Jahr - alle bis 42. Wer älter ist, bleibt TB).

Berlin verbeamtet Lehrer als nunmehr einziges Bundesland nicht mehr, als Kompensation werden voll ausgebildete Lehrer gleich bei Anstellung in die höchste Erfahrungsstufe eingruppiert (in allen anderen Bundesländern haben tarifbeschäftigte Lehrer keinerlei 'Extra-Kompensation', okay in Sachsen jetzt eine quasi symbolische. Hat da halt Staub aufgewirbelt, dass der Berufsanfänger urplötzlich netto mehr verdienen kann als der Direktor. Aber der Berufsanfänger als Beamter ist ja nicht vergleichbar mit einem tarifbeschäftigten Direktor...von daher: rechtlich alles superkorrekt)

@alitalia: Nicht nur Richter sind übrigens Beamte, sondern auch die Rechtsprofessoren usw. Eigentlich ist ja auch jeder, der in diesem Staat etwas zu sagen hat, verbeamtet oder ist zumindest nicht in einer Sozialversicherung (oder hat halt großzügige Sondersysteme wie die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 03.03.2019 01:46
Die Vertreter der Tarifparteien lesen hier mit. Sobald hier im Topic eine Übereinstimmung und Akzeptanz zu einem möglichen Abschluss "diskutiert" wird, wird dies als Einigung übernommen.

Warum kein Angebot der AG vorliegt? Hier hat noch keiner im Interesse der AG geschrieben...

Unter dem TVÖD-Ergebnis bekommt von mir gar nichts eine Akzeptanz. Mindestens eine 3 vor dem Komma im ersten Jahr muss sein!

Bist du in einer Gewerkschaft? Ich nämlich schon. Falls du recht behalten solltest, werde ich eben mit den Füßen abstimmen und Verdi verlassen. Es gibt nicht wenige, die so denken wie ich. Zumindest in unserer Belegschaft.
Sehe ich nicht so. Abschluss ist so auch noch ok, nicht super klar, aber in Ordnung. Mit diesem Ergebnis kannst du keine Urabstimmung etc. rechtfertigen.

Also ich mag mich mit meinen Berechnungen täuschen, aber unter Berücksichtigung der Laufzeit (33 Monate nicht wie bei TVÖD 30 Monate) liegt der Abschluss unter dem TVÖD Ergebnis.

Da hat sich aber jemand Mühe gegeben. Fein gemacht. Meine Antwort steht oben, man müsste sich nur mal die Mühe geben und genau lesen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 01:52
Es gibt einen ganzen Haufen Lehrer mit 2. Staatsexamen, die nicht verbeamtet sind und das auch nicht mehr werden (primär wegen Alter, aber auch Gesundheit)

In NRW wurde z.B. einige Zeit nur bis zum 35. Lebensjahr verbeamtet, in den neuen Bundesländern gar nicht (in Sachsen z.B. erst seit diesem Jahr - alle bis 42. Wer älter ist, bleibt TB)

Ja, die angestellten Lehrer sind vergleichsweise schlechter gestellt, deshalb sollten alle Tabellenwerte ab E9 kuenftig ueberproportional erhoeht bzw. gespreizt werden. E9 pauschal+100 bis E15 pauschal+600, dann braucht sich Politik auch nicht mehr in Beamte fluechten, wenn es richtig eng wird...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: BeamterBR am 03.03.2019 01:55
@tz-Steinbock:Inwiefern wurden denn eigentlich die Verschlechterungen beim Übergang vom BAT auf den TV-L bzw. Tvöd auf den Beamtenbereich übertragen? (von der Vbl-'Reform' will ich gar nicht erst anfangen). Okay, rhetorische Frage...

Es ist aber schon bekannt, dass in einigen Bundesländern für die Beamten nochmal 0,2 Prozent abgehen aufgrund einer Versorgungsrücklage?

Ebenfalls sollte bekannt sein, dass in der Vergangenheit die Verfassungsmäßigkeit der Besoldung bis zum äußersten ausgereizt wurde in dem Erhöhungen des TV-L schlichtweg viel zu tief übernommen wurden, weil die Haushaltslage das "nicht hergab".
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 01:58
@Gajus: Es gibt einen ganzen Haufen Lehrer mit 2. Staatsexamen, die nicht verbeamtet sind und das auch nicht mehr werden (primär wegen Alter, aber auch Gesundheit)

In NRW wurde z.B. einige Zeit nur bis zum 35. Lebensjahr verbeamtet, in den neuen Bundesländern gar nicht (in Sachsen z.B. erst seit diesem Jahr - alle bis 42. Wer älter ist, bleibt TB).

Berlin verbeamtet Lehrer als nunmehr einziges Bundesland nicht mehr, als Kompensation werden voll ausgebildete Lehrer gleich bei Anstellung in die höchste Erfahrungsstufe eingruppiert (in allen anderen Bundesländern haben tarifbeschäftigte Lehrer keinerlei 'Extra-Kompensation')

@alitalia: Nicht nur Richter sind übrigens Beamte, sondern auch die Rechtsprofessoren usw. Eigentlich ist ja auch jeder, der in diesem Staat etwas zu sagen hat, verbeamtet oder ist zumindest nicht in einer Sozialversicherung (oder hat halt großzügige Sondersysteme wie die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten)

Das stimmt ja alles, aber wenn man sich erst mit 40 oder 50 überlegt, dass man doch lieber nochmal in den öffentlichen Dienst wechseln möchte, dann hat man ja die Wahl ob man die dortigen Gegebenheiten annimmt, oder nicht.

Was die Nichtverbeamtung wegen der Gesundheit angeht - ist halt so. Ist doch überall so, ich kann ja auch kein NBA-Profi werden, wenn ich ein kaputtes Knie hab.

Ich weiß, dass ich hier Extremfälle anbringen, aber soll halt nur deutlich machen, worauf ich hinaus will. Ich fände persönlich auch eine leistungsbezogene Komponente für Beamte interessant und würde diese befürworten. Dann wäre es mit den faulen Kollegen vielleicht auch mal vorbei, bzw. man wüsste wenigstens, wofür man sich über das Geforderte hinaus engagiert.

Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 02:01
aber ich sehe es nicht als fair an, dass die Gehaltssteigerungen der "niedriger" Qualifizierten (niedrigere Tarifgruppen) immer auf Kosten der höheren Tarifgruppen gehen (sollen). Da stimmt das Verhältnis irgendwann nicht mehr.

Beispiel E5 S6 vs. E9 S6 macht "nur" 500€ Netto, dabei macht der E5er nur Zuarbeiten und der E9er hat ggf. schon Führungsverantwortung. Das passt einfach nicht zusammen. Diese "Sozialkomponente" werden wir wohl nie loswerden.


Bei den Entscheidungen der Gerichte muss man immer bedenken, dass diese ja selbst auch besoldet werden^^

Sicher, nur das hier Bundesbeamte entscheiden und Regelungen fuer Landesbeamte erwirken... der Bund als Arbeitgeber selber hat sich noch kein Besoldungsurteil "erarbeitet"...

Ist mir schon klar, Beamte untereinander stellen den anderen aber kein Bein.
Würden sie solche "Kürzungen" durchgehen lassen hätte das zudem Signalwirkung für den Bund und somit für sie selbst. Gut Richter sind ja nochmal unter den Beamten eine Extraklasse.

Ja, die ewige Sozialkomponente ist leider nicht weg zu bekommen. Leben ja aber eigentlich nicht im Sozialismus, trotzdem bekommt man immer mehr das Gefühl-aber die Diskussion würde wohl zu weit führen
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 02:07
Zitat von: Gajus

Ich weiß, dass ich hier Extremfälle anbringen, aber soll halt nur deutlich machen, worauf ich hinaus will. Ich fände persönlich auch eine leistungsbezogene Komponente für Beamte interessant und würde diese befürworten. Dann wäre es mit den faulen Kollegen vielleicht auch mal vorbei, bzw. man wüsste wenigstens, wofür man sich über das Geforderte hinaus engagiert.

Leistung und deren separate Honorierung ... das geht leider im Oeffentlichen Dienst derzeit noch gar nicht zusammen. Da gibt es neben faulen Beamten auch faule Angestellte und sehr viel Gleichmacherei sowie viel zu wenig Durchlaessigkeit im Tarif- bzw. Besoldungsgefuege....
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 03.03.2019 02:11
Okay, festzuhalten bleibt:

Das Nichtdurchsetzen der stufengleichen Höhergruppierung wird im Arbeitnehmerlager für Ärger sorgen. Beim sächischen Lehrerverband (DBB) war das z.B. gar die Hauptforderung, für die anderen Lehrergewerkschaften auch sehr wichtig (und Lehrer sind ein großer Block bei den Landesbeschäftigten). Die verschiedenen Gewerkschaften sind ja auch nicht ein homogener Block.

Tja, wer hat es verhindert? Nuja, für verdi hatte es sicher nicht so große Priorität....(ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass stufengleiche Höhergruppierung nun ein absolutes Schreckgespenst bei den Arbeitgebern ist...)
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 02:20
Zitat von: Gajus

Ich weiß, dass ich hier Extremfälle anbringen, aber soll halt nur deutlich machen, worauf ich hinaus will. Ich fände persönlich auch eine leistungsbezogene Komponente für Beamte interessant und würde diese befürworten. Dann wäre es mit den faulen Kollegen vielleicht auch mal vorbei, bzw. man wüsste wenigstens, wofür man sich über das Geforderte hinaus engagiert.

Leistung und deren separate Honorierung ... das geht leider im Oeffentlichen Dienst derzeit noch gar nicht zusammen. Da gibt es neben faulen Beamten auch faule Angestellte und sehr viel Gleichmacherei sowie viel zu wenig Durchlaessigkeit im Tarif- bzw. Besoldungsgefuege....

Volle Zustimmung. Gleichmacherei geht mir so gegen den Strich. Sei es bei engagiert gegen faul/bequem oder untere Tarifgruppen/obere Tarifgruppen, oder oder oder.

Wenn ich sehe, was Beschäftigte in anderen Berufsgruppen zum Teil für Tarifabschlüsse bekommen....Lokführer beispielsweise. Die machen mittlerweile nichts anderes als einen Knopf alle 2 min zu drücken. Gut, will ich nicht machen, aber wie begründet man das, dass deren Gehälter stärker steigt, als das von Polizisten/Lehrern etc? Weitere Beispiele sind schnell zu finden
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Admin am 03.03.2019 03:36
bitte Diskussionen zum Tarifergebnis hier
  https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,111487.0.html
weiterführen. 
Dieser Thread hier wird demnächst geschlossen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Solitair am 03.03.2019 05:25
Jetzt bin ich mal gespannt, was in Hessen passiert. Ob das Ergebnis einfach übernommen wird oder ob es mehr/weniger gibt.
Irgendwie hört man aus Hessen gar nichts. Haben die eigentlich schon mal verhandelt?
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: micha77 am 03.03.2019 06:48
Jetzt bin ich mal gespannt, was in Hessen passiert. Ob das Ergebnis einfach übernommen wird oder ob es mehr/weniger gibt.
Irgendwie hört man aus Hessen gar nichts. Haben die eigentlich schon mal verhandelt?

Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 28. und 29. März 2019 im südhessischen  Dietzenbach anberaumt.  Die Verhandlungen für alle anderen Bundesländer – diese sind in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TDL) zusammengeschlossen – könnten bereits am kommenden Wochenende  in Potsdam zu Ergebnissen führen.

Bin auch mal gespannt, aber die knappe 3 vor dem Komma (für 2019 und 2020) sollte schon stehen bleiben. Für die Beamten wird es vermutlich wie letztes Mal auch, erst mit Verzögerung übertragen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: GofX am 03.03.2019 06:51
Jetzt bin ich mal gespannt, was in Hessen passiert.

Das ist mir im Moment auch noch nicht klar.

Laut neuem Koalitionsvertrag CDU/Grüne (wir hatten ja vor Kurzem Wahlen!) sollen Gespräche aufgenommen werden, "ob und wie das Land Hessen unter Beibehaltung der Vorteile des TV-H in die TdL zurückkehren kann".

Immerhin haben wir in Hessen die Kinderzulage, das Landesticket, die stufengleiche Höhergruppierung und eine höhere prozentuale Jahressonderzahlung ab E12. Die Gehaltsgruppen darunter erhalten nur eine niedrigere JSZ, was mich persönlich aber nicht betrifft. Die Gehaltstabellen sind nahezu identisch.

Auf diese Vorteile will ich natürlich nicht verzichten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: wossen am 03.03.2019 07:55
Nuja, zumindest die DBB-Gewerkschaften fordern die Anwendung des TVLs in Hessen - und damit die Streichung der Vorteile des TV-H (vor einiger Zeit haben die dafür sogar eine Demo veranstaltet)

Da wird die hessische Landesregierung gegen die Gewerkschaften kämpfen müssen, um die Vorteile des TV-H für ihre Beschäftigten auch bei einer generellen Anwendung des TV-L in Hessen beizubehalten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 03.03.2019 08:02
Und wo finden sich da die ITler in der EGO wieder? Läuft...


ITler sind nicht auf höhere öD Löhne angewiesen. Für ITler gibt es die Möglichkeit sein Gehalt mit mehr Arbeitsengangement in der Privatwirtschaft zu erhöhen. Pflegekräfte können das nicht, die werden in der PW noch  mieser bezahlt. Insofern ein gutes Ergebnis. Der öD benötigt nicht die besten ITler Deutschlands.. Die wesentlichen kreativen und bahnbrechenden Neuschöpfungen kommen ohnehin in Form von Software von aussen.
Der öD wird sich zB. nie ein eigenes Betriebssystem programmieren müssen.. Lizenz fürs neueste Windows und den besten Virenscanner etc. kaufen und gut is. Wer richtig absahnen will kann zu Microsoft gehen und Windows 13 programmieren.
Ich als ITler finde es prima, dass Pflegekräfte gestärkt werden.
Ich finde es schade, dass die EGO nicht dahingehend geändert wird, dass die AG einfachere und mehr Möglichkeiten haben Fachinformatiker auf gut bezahlten Stellen einzustellen.
Die EGO der VKA ist da mEn besser.
Und im Kern hast du Recht, dass man ITler AG Seitig auch anders fördern könnte: zB. Fachkräfte Zulagen können befristet und einseitig von der TdL vereinbart werden. Dieses hätte ich mir als Forderung der Gewerkschaften gewünscht.
Zitat
Bei den IT-Fachkräften sieht Silberbach noch erheblichen Nachholbedarf und beklagte, dass die Arbeitgeber hier inzwischen außertariflich bezahlten.
Ach ja und eine Herabsenkung der Personaler, da die meistens überbezahlt sind bei den Leistungen die die bringen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: 2Qt2beStr8 am 03.03.2019 08:13
Wenn man die ursprüngliche Forderung von 6% aber mindestens 200 Euro auf 12 Monate mit dem jetzigen Ergebnis vergleicht, ist es einfach nur lächerlich. Aber klar wird es die tolle ver.di wieder als überragenden Sieg verkaufen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 03.03.2019 08:21
Ich finde es schade, dass die EGO nicht dahingehend geändert wird, dass die AG einfachere und mehr Möglichkeiten haben Fachinformatiker auf gut bezahlten Stellen einzustellen.

Die AG haben dazu jede Möglichkeit und werden durch die EGO nicht daran gehindert.
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Beitrag von: MoinMoin am 03.03.2019 08:44
Ich finde es schade, dass die EGO nicht dahingehend geändert wird, dass die AG einfachere und mehr Möglichkeiten haben Fachinformatiker auf gut bezahlten Stellen einzustellen.

Die AG haben dazu jede Möglichkeit und werden durch die EGO nicht daran gehindert.
Aber der verlängerter Arm in Form von Personaler kommen geistig nicht mit diesen theoretischen Möglichkeiten klar.
Die klare Einordnung der Berufsgruppe der Fachinformatiker fehlt in der EGO komplett.
Und so ist in 11.4 der BSC als pers. Voraussetzun mEn fehl am Platze, zumindest für die EG bis 11. Und auch der sonstige Beschäftigte hilft da nicht.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 03.03.2019 08:52
Die EGO beschränkt die Einstellung in keinster Weise, man kann den Fachinformatiker auch als Tierarzt anstellen - und zwar nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch. Den „sonstigen“ braucht es dafür nicht, ist dann halt Ex-1 - auch praktisch und nicht theoretisch.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 03.03.2019 08:59
Schön das du das Begriffen hast.
Daher einige erläuternde Erklärungen (Protokollnotizen) für den Schema F denkenden Personaler wären ja schon eine Vereinfachung. Darauf wollte ich eigentlich primär hinaus.
Die erzählen dann immer diese Lügen: Ich kann sie nicht einstellen, sie haben keinen Bsc !
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Modulator am 03.03.2019 09:05

Die AG haben dazu jede Möglichkeit und werden durch die EGO nicht daran gehindert.

Leider sieht sich die Personaler, übrigens alle verbeamtet, als VERWALTUNG und nicht das was sie sollten, als ENTWICKLUNG.
Das geht nicht in deren Köpfe rein.

Innerhalb der nâchsten 10 Jahre werden mehr als 30% in den Ruhestand verabschiedet.
Innerhalb der nächsten 20 Jahre mehr als 60%.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 03.03.2019 09:10

Die AG haben dazu jede Möglichkeit und werden durch die EGO nicht daran gehindert.

Leider sieht sich die Personaler, übrigens alle verbeamtet, als VERWALTUNG und nicht das was sie sollten, als ENTWICKLUNG.
Das geht nicht in deren Köpfe rein.

Innerhalb der nâchsten 10 Jahre werden mehr als 30% in den Ruhestand verabschiedet.
Innerhalb der nächsten 20 Jahre mehr als 60%.

Sehen wir es realistisch. Was an externe vergeben werden kann, wird auch vergeben werden. Bis der ÖD nur noch aus einer kleinen Verwaltung besteht... Wer 20 ist und nicht in der Verwaltung arbeitet hat denke ich kaum eine Chance hier in Rente zu gehen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Spid am 03.03.2019 09:11
Wozu Protokollnotizen? Es handelt sich um die Entgeltordnung und nicht um eine Einstellungsordnubg - es erwartet auch keiner, daß die Straßenverkehrsordnung den Eisenbahnverkehr regelt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 03.03.2019 10:13
Bedeutet die Laufzeit das beim nächsten Mal die Verhandlung mit dem TVÖD zusammen fällt?

Nein, TVöD geht bis 31.08.2020.

Was heißt eigentlich die JSZ einfrieren? Was muss man darunter verstehen? Die Lohnerhöhungen vom normalen Gehalt finden hier keine Berücksichtigung?

Klar sind die Belastungen eines Landeshaushalts durch Gehaltszahlungen prozentual viel gravierender. Wir haben aber auch ganz andere Aufgabenbereiche und somit ganz andere Ausgaben. Man könnte aber auch einfach sagen die Beamten bekommen eine geringere Erhöhung bzw. anstatt der 71,75% maximaler Versorgungsbezüge nur noch 50%, den Rest müssen sie privat vorsorgen, so wie jeder Angestellte auch. Besoldungsfortzahlung nach 6 Wochen nur in verminderter Höhe, es gäbe so viele Sparmöglichkeiten aber dieser heilige Grahl wird nie angegriffen werden.
 
Erst wenn keiner mehr in den Ämtern sitzt wird man wenn überhaupt aufwachen. Dann wird besser bezahlt werden müssen bzw. man muss halt wieder ungelernte einstellen. Die Alternative wären Beamte, da kommt die böse Rechnung halt eben erst später. In einigen Ämtern ist das schon gängig, man hofft so tatsächlich den Abgang gegenüber Azubis zu reduzieren.

Eine derart drastische Reduzierung der Pension widerspräche dem Besoldungs, bzw. Alimentationsprinzip.

Die durch höchstrichterliche Rechtsprechung Anforderungen an eine angemessene Besoldung wurden ja hinreichend definiert. Damit ist einer drastischen Abschmelzung der Pensionen ein Riegel vorgeschoben. Und das ist gut so.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Karsten am 03.03.2019 11:01
Bedeutet die Laufzeit das beim nächsten Mal die Verhandlung mit dem TVÖD zusammen fällt?

Nein, TVöD geht bis 31.08.2020.

Was heißt eigentlich die JSZ einfrieren? Was muss man darunter verstehen? Die Lohnerhöhungen vom normalen Gehalt finden hier keine Berücksichtigung?

Klar sind die Belastungen eines Landeshaushalts durch Gehaltszahlungen prozentual viel gravierender. Wir haben aber auch ganz andere Aufgabenbereiche und somit ganz andere Ausgaben. Man könnte aber auch einfach sagen die Beamten bekommen eine geringere Erhöhung bzw. anstatt der 71,75% maximaler Versorgungsbezüge nur noch 50%, den Rest müssen sie privat vorsorgen, so wie jeder Angestellte auch. Besoldungsfortzahlung nach 6 Wochen nur in verminderter Höhe, es gäbe so viele Sparmöglichkeiten aber dieser heilige Grahl wird nie angegriffen werden.
 
Erst wenn keiner mehr in den Ämtern sitzt wird man wenn überhaupt aufwachen. Dann wird besser bezahlt werden müssen bzw. man muss halt wieder ungelernte einstellen. Die Alternative wären Beamte, da kommt die böse Rechnung halt eben erst später. In einigen Ämtern ist das schon gängig, man hofft so tatsächlich den Abgang gegenüber Azubis zu reduzieren.

Eine derart drastische Reduzierung der Pension widerspräche dem Besoldungs, bzw. Alimentationsprinzip.

Die durch höchstrichterliche Rechtsprechung Anforderungen an eine angemessene Besoldung wurden ja hinreichend definiert. Damit ist einer drastischen Abschmelzung der Pensionen ein Riegel vorgeschoben. Und das ist gut so.

Das ist Unsinn, da der Vergleichsmaßstab für die Pensionen nicht die Tarifabschlüsse sind, sondern das Versorgungsniveau der gesetzlichen Rentenversicherung und der 2. Säule der betriebliche Altersvorsorge. Kommt ein durchschnittlich verdienender Angestellter des ö.D. als Ecktentner auf eine Rente von 1.500€ und 500€ Betriebsrente und dies entspricht 65% Versorgungsniveau seines letzten Gehaltes, dann ist eine Absenkung von 71,75% möglich. Aus dem gleichen Grund wurden die Pensionen ja von 75% auf 71,75% gesenkt, da die gesetzliche Rente auch gesunken war nach der Rentenreform 2001.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Scanner am 03.03.2019 11:36
Schade dass die Jahressonderzahlung für die nächsten Jahre auf dem Niveau von 2018 bleibt.
Eigentlich hätte man uns auch noch das Jobticket schenken können, so wie es in Hessen ist.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: stephi am 03.03.2019 11:42
Damit meine erste Einschätzung einige Seiten vorher so nicht stehen bleibt. Schaut man sich das Ergebnis im Detail an, ist es ein Schlag ins Gesicht für z.B. eine Ingenieurin mit E10 wie mich.

So wird der ÖD die Fachkräfte nicht halten können, und Verdi immer mehr in bei den Gruppen >= 9 an Mitgliedern verlieren. Auch die Wirtschaft hat immer mehr verstanden, dass sie Fachkräfte mit einer guten Work-Life-Balance ködern müssen. Dieses Argumentfür den öD zieht schon lange nicht mehr. Der öD gerade der Länder MUSS seine Entgeltstruktur komplett überdenken, lange geht das nicht gut. Bleiben werden dann nämlich nur die Schlechtesten.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Scanner am 03.03.2019 11:57
Zitat
Damit meine erste Einschätzung einige Seiten vorher so nicht stehen bleibt. Schaut man sich das Ergebnis im Detail an, ist es ein Schlag ins Gesicht für z.B. eine Ingenieurin mit E10 wie mich.

Na ja ganz so einfach ist es nicht.
Ich mag dieses Bild nicht, das immer gezeichnet wird vom "bösen ÖD" und der "guten Wirtschaft".
Wir haben doch auch ein Menge Vorteile gegenüber der Wirtschaft.
Unsere Arbeitsplätze (sofern sie unbefristet sind) sind im Prinzip so gut wie sicher und wir wissen, dass wir unser Gehalt immer bekommen werden - was da auch kommen möge.
Eine Betriebsrente haben wir auch alle, was sich später bei der Rente positiv auswirkt (denn nicht alle freien Arbeitgeber bieten ihren Angestellten das an).
Ich möchte mich bei einem Arbeitgeber in der freien Wirtschaft auch ehrlich gesagt nicht dafür rechtfertigen, warum meine "Zahlen" jetzt so und so aussehen und beim Kollegen X aber so, und ich möchte ihm auch nicht erklären wieso meiner Meinung nach eine Gehaltserhöhung gerechtfertigt wäre (was der Chef in den meisten Fällen natürlich anders sieht) und mich dann mit anderen vergleichen lassen.

Nicht zu vergessen die Digitalisierung. Wir werden in einigen Jahren Massenarbeitslosigkeit bekommen, weil viele Tätigkeiten einfach automatisiert werden.
Was ist aber, wenn man einen Kredit bei der Bank abzahlen muss und dann den Arbeitsplatz nicht mehr hat.

Und die nächsten IT-Leute und Ingenieure holt sich die Wirtschaft sowieso im Nicht-EU-Ausland für billiges Geld. Man ist nicht so unersetzbar und einzigartig wie man vielleicht denkt...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: CK7985 am 03.03.2019 12:31
Damit meine erste Einschätzung einige Seiten vorher so nicht stehen bleibt. Schaut man sich das Ergebnis im Detail an, ist es ein Schlag ins Gesicht für z.B. eine Ingenieurin mit E10 wie mich.

So wird der ÖD die Fachkräfte nicht halten können, und Verdi immer mehr in bei den Gruppen >= 9 an Mitgliedern verlieren. Auch die Wirtschaft hat immer mehr verstanden, dass sie Fachkräfte mit einer guten Work-Life-Balance ködern müssen. Dieses Argumentfür den öD zieht schon lange nicht mehr. Der öD gerade der Länder MUSS seine Entgeltstruktur komplett überdenken, lange geht das nicht gut. Bleiben werden dann nämlich nur die Schlechtesten.

Was für ein Ingenieur bist du denn und in welchem Bereich eingesetzt ?

Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie ein kompetenter, gut ausgebildeter Ingenieur sich aus freien Stücken für eine Tätigkeit entscheiden kann, die nach E10 vergütet ist. Sobald sich eine Stelle in der Wirtschaft auftut, wäre ich wohl weg. Das steht dir natürlich auch frei. Der ö. D. wird mit den Gehältern in der Wirtschaft nie konkurrieren können. Da hat die Arbeitgeberseite schon recht. Sicherheit und hohe Gehälter können nicht korrelieren. Das ist wie bei der Geldanlage: Höhere Rendite geht immer mit höherem Risiko einher.

Ich glaub bei einer E10 in der Stellenausschreibung würde mein Frau (Wirtschaftsingenieurin, wäre mit ihrer Berufserfahrung in Stufe 4) sich nicht bewerben da sie heute bereits weit mehr verdient.

Insofern hast du recht. Gerade in dem Bereich müsste mehr passieren.
Was aber gar nicht geht, ist, dass die Masse hinsichtlich der strukturellen Verbesserung einzelner Beschäftigtengruppen stark leiden muss. Insofern fand man diesmal einen guten Kompromiss, gerade was Lehrkräfte und die Pflege betrifft.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: kanute1 am 03.03.2019 12:34
Zitat
Damit meine erste Einschätzung einige Seiten vorher so nicht stehen bleibt. Schaut man sich das Ergebnis im Detail an, ist es ein Schlag ins Gesicht für z.B. eine Ingenieurin mit E10 wie mich.

Na ja ganz so einfach ist es nicht.
Ich mag dieses Bild nicht, das immer gezeichnet wird vom "bösen ÖD" und der "guten Wirtschaft".
Wir haben doch auch ein Menge Vorteile gegenüber der Wirtschaft.
Unsere Arbeitsplätze (sofern sie unbefristet sind) sind im Prinzip so gut wie sicher und wir wissen, dass wir unser Gehalt immer bekommen werden - was da auch kommen möge.
Eine Betriebsrente haben wir auch alle, was sich später bei der Rente positiv auswirkt (denn nicht alle freien Arbeitgeber bieten ihren Angestellten das an).
Ich möchte mich bei einem Arbeitgeber in der freien Wirtschaft auch ehrlich gesagt nicht dafür rechtfertigen, warum meine "Zahlen" jetzt so und so aussehen und beim Kollegen X aber so, und ich möchte ihm auch nicht erklären wieso meiner Meinung nach eine Gehaltserhöhung gerechtfertigt wäre (was der Chef in den meisten Fällen natürlich anders sieht) und mich dann mit anderen vergleichen lassen.

Nicht zu vergessen die Digitalisierung. Wir werden in einigen Jahren Massenarbeitslosigkeit bekommen, weil viele Tätigkeiten einfach automatisiert werden.
Was ist aber, wenn man einen Kredit bei der Bank abzahlen muss und dann den Arbeitsplatz nicht mehr hat.

Und die nächsten IT-Leute und Ingenieure holt sich die Wirtschaft sowieso im Nicht-EU-Ausland für billiges Geld. Man ist nicht so unersetzbar und einzigartig wie man vielleicht denkt...

Abwarten wie unkündbar wir sind. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Rechtlich sind wir nämlich nicht besser gestelltt. Und wenn der ÖD weiterhin so massiv an Arbeitnehmern verliert, wird alles was möglich ist an externe vergeben. Die internen werden überflüssig und gekündigt. Zu tun wird es für sie nämlich nichts mehr geben.
Das einzige was gegen dieses Szenario helfen würde, wäre den ÖD für Fachkräfte wie ITler und Ingenieure Attraktiv und Konkurrenzfähig zur freien Wirtschaft zu machen. Aber das würde Minimum ein Gehalts plus von 30% plus Weihnachts und Urlaubsgeld brauchen. So sieht es aktuell nämlich in der freien Wirtschaft aus. Ob man es wahr haben möchte oder nicht...
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 03.03.2019 12:47
Nicht zu vergessen die Digitalisierung. Wir werden in einigen Jahren Massenarbeitslosigkeit bekommen, weil viele Tätigkeiten einfach automatisiert werden.
Stimmt, das ist ja auch schon seit 30 Jahren so, dass wir eine Massenarbeitslosigkeit durch die Modernisierung bekommen haben.
Als der erste Fließband Roboter ....
Die letzte echte Massenarbeitslosigkeit die wir in der Industrialisierung hatte war durch die Einführung der mechanischen Webstühle und selbst diese Delle wurde wieder aufgefangen.

Am Ende werden einfache und mechanische Tätigkeiten durch qualitativ höherwertige wertige ersetzt. Damit geht Arbeitsverdichtung einher. Tippsen sind überflüssig, Chef schreibt selber......
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 03.03.2019 14:44
Nicht zu vergessen die Digitalisierung. Wir werden in einigen Jahren Massenarbeitslosigkeit bekommen, weil viele Tätigkeiten einfach automatisiert werden.

Also da kann ich die als erfahrener IT-Ler versichern, dass das so nicht kommen kann und auch nicht kommen wird. Erst, falls die künstliche Intelligenz geschaffen wurde, die sich auch selbst reproduzieren kann, wird es übergangsweise so sein. Bis dahin ist es ein sehr weiter Weg. Nicht einmal die vielgepriesenen selbstfahrenden Autos sind 100% verlässlich. Von Quantencomputern kann man auch viel lesen, aber das ist rein akademischer Natur und hat praktisch keinerlei Bedeutung.

Auch der viel kolportierte Fachkräftemangel in Deutschland ist so nicht vorhanden - nicht einmal in der IT. Wenn dem so wäre, würden die Löhne schon längst am Markt explodieren. Nur die ganzen Startups und der öD haben ein Problem in dieser Hinsicht, weil die Bezahlung einfach nicht stimmt.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: MoinMoin am 03.03.2019 15:38
Von Quantencomputern kann man auch viel lesen, aber das ist rein akademischer Natur und hat praktisch keinerlei Bedeutung.
Ups......für den öD vielleicht, woanders mitnichten.
Zitat
Auch der viel kolportierte Fachkräftemangel in Deutschland ist so nicht vorhanden - nicht einmal in der IT. Wenn dem so wäre, würden die Löhne schon längst am Markt explodieren. Nur die ganzen Startups und der öD haben ein Problem in dieser Hinsicht, weil die Bezahlung einfach nicht stimmt.
Ich würde sagen, er ist nicht in der Dramatik vorhanden, wie er dargestellt wird, da die einen Firmen abwandern ins Ausland, wenn man keine MA bekommt und die anderen halt weniger stark Wachsen.
Der andere Fachkräfte Mangel im Handwerk hat es da leichter:
ein befreundete Heizungsbauer hat zum Glück gute Migranten als Auszubildende (und als übernommene) Fachkräfte, die den Mangel im diesen Bereich auffangen.
Titel: Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
Beitrag von: Amiga am 03.03.2019 16:12
Von Quantencomputern kann man auch viel lesen, aber das ist rein akademischer Natur und hat praktisch keinerlei Bedeutung.
Ups......für den öD vielleicht, woanders mitnichten.


Ups? Welchen Mehrwert bieten denn Quantencomputer im Bereich der angewandten IT (da wo noch gearbeitet wird)? Um kryptografische Algorithmen zu knacken, reichen die derzeitigen Qubits keinesfalls aus und werden auch nicht auf absehbare Zeit ausreichen. Symmetrische Algorithmen wie AES, Twofish, Serpent sind mit verdoppelter Schlüssellänge (ev. Blocklänge) so sicher wie vorher und für die asymmetrische Kryptografie sind neue Algorithmen schon in Arbeit.