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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: BausD am 22.05.2021 21:38

Titel: [NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BausD am 22.05.2021 21:38
Hallo  :)
Mal wieder ein nerviges PKV-Thema...

Vielleicht gibt es ja Empfehlungen oder Erfahrungsberichte hierzu...

Aktuell bei der Debeka versichert, die Pflegeversicherung wird zum 1.7. erhöht und kostet dann mit der PKV monatlich 290€.... bei A6, Stufe 3 gar nicht mal so witzig.

Jetzt habe ich online z. B. Bei der Huk ausrechnen lassen und komme auf einen Betrag von ca 247€/Monat (bei jährlicher Zahlung).

Die Huk wird mit Sicherheit nicht die einzig günstigere Pkv sein - vielleicht ist die Debeka auch einfach zu teuer?!

Wie sieht es beim Wechsel bzgl Altersrückstellungen aus, bis wann oder ab wann lohnt es sich? Hat es schon einmal jemand gemacht?
Gibt es sonst etwas zu beachten?

Lg

BausD  ::)
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: YourBunnyWrote am 22.05.2021 22:43
Wie lange bist du denn schon bei der Debeka versichert?
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BausD am 23.05.2021 16:30
6 Jahre erst. Macht das viel aus?
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BYL am 23.05.2021 17:29
Tja an anderer Stelle hatte ich vor dem Unglück PKV gewarnt. Ich zahle weit über 300 EUR. Mittlerer Dienst. Das heißt nach deiner Mitteilung wird die Debeka auch meinen Tarif verteuern. Es gibt KEINE PKV, die noch beitragsmäßig bezahlbar bleibt für den Mittleren Dienst. alles andere sind dreiste Lügen. Daher: Wenn die Grünen es schaffen einen beihilfekonformen Tarif in der GKV durchzubringen, ab und davon! Auf Dauer schön und gut die vielen Vorteile eines Privatpatienten - aber wenn es preisleistungstechnisch unerträglicher wird, ist die GKV die goldene Wahl.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: clarion am 23.05.2021 22:02
Byl,

E8  Endstufe TV-L zahlt fast 350 Euro  Kranken und Pflegeversicherung zuzüglich 380 Euro Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung. Du machst Dich doch lächerlich!
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: martin0312 am 24.05.2021 11:24
350€ BRUTTO!! Die 300€ PKV sind vom Netto
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: 2strong am 24.05.2021 11:36
Na ja, es kommt darauf an, wie man netto definiert. Die für die PKV aufzuwendenden Mittel stehen zur privaten Lebensführung nun mal nicht zur Verfügung. Insofern lässt sich der Vergleich schon ziehen.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: clarion am 24.05.2021 12:11
Martin0312, man möge die Nettos von E8 und A8 jeweils Endstufe miteinander vergleichen, einschließlich Abzug der PKV, mit Hilfe der Tarif und Besoldungsrechner ganz leicht zu bewerkstelligen. Wer da wegen 350 PKV rumheult, den kann ich nicht ernst nehmen.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: Ozymandias am 24.05.2021 12:20
350€ BRUTTO!! Die 300€ PKV sind vom Netto

Die PKV lässt sich auch absetzen. Also was zahlt man am Ende tatsächlich?

Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: WasDennNun am 24.05.2021 13:06
350€ BRUTTO!! Die 300€ PKV sind vom Netto

Die PKV lässt sich auch absetzen. Also was zahlt man am Ende tatsächlich?
Die GKV auch und zwar in gleicher höhe.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: YourBunnyWrote am 24.05.2021 13:49
6 Jahre erst. Macht das viel aus?

6 Jahre könnten schon zu viel sein. Das lässt sich leider nicht pauschal sagen und hängt von etlichen Faktoren, zb dein Gesundheitszustand, Leistungsumfang in der neuen PKV ect. ab.

Spontan würde ich tippen, dass sich ein Wechsel nicht mehr lohnt. Die einzige Möglichkeit dies herauszufinden wäre wohl ein Honorarberater, der dir auch ein Verbleib empfehlen kann.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: EiTee am 24.05.2021 14:05
E8 mit A8 vergleichen, Äpfel mit Birnen. 
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: ChrBY am 24.05.2021 15:39
Hier geht leider einiges durcheinander.

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, daß bei einem Wechsel der PKV nur derjenige Anteil an Altersrückstellungen erhalten bleibt, der auf den Basistarif entfällt. Ganz grob: Man verliert ca. zwei Drittel der bereits gebildeten Altersrückstellungen bei einem Wechsel des Versicherungsunternehmens.

Ohne Verluste möglich ist jedoch ein Wechsel innerhalb des eigenen Versicherers in einen neuen Tarif. Hier bitte unbedingt beraten lassen.

Zur steuerlichen Behandlung: Zwar stimmt es, daß GKV- und PKV-Beiträge prinzipiell steuerlich absetzbar sind, jedoch nur derjenige Anteil, der auf die Basisversorgung entfällt, und maximal 1900 Euro jährlich als Sonderausgabe, was in der Regel durch den Lohnsteuerabzug bereits berücksichtigt wurde, so daß bei erneuter Angabe in der Steuererklärung keine weitere Erstattung mehr erfolgt.

Drittens ist es nicht so, daß man im mittleren Dienst mit PKV schlechter steht als ein vergleichbarer TV-L-Beschäftigter in der GKV.
Ja, es ist korrekt, daß Besoldungsgruppe A 6 und TV-L E 6 so nicht direkt miteinander vergleichbar sind, aber wenn man sieht, daß in etlichen Ämtern in Kommunen A-6-Beamte und E-6-Beschäftigte nebeneinandersitzen und die gleiche Tätigkeit verrichten, so kann man sich zumindest die Zahlen einmal anschauen:

(Alle Berechnungen legen die sogenannte »Günther-Jauch-Gruppe« zugrunde: ledig, Single, keine Kinder (zusätzlich noch konfessionslos und als GKV bei der Techniker Krankenkasse versichert).)

Beim Einstieg:

NRW A 6, Stufe 1: 2.137,81 Euro netto, bei 300 Euro PKV verbleiben 1.837,81 Euro netto.
NRW TV-L E 6, Stufe 1: 1.731,30 Euro netto.

Als Beamter hat man am Anfang folglich gut 100 Euro mehr (und dies bei wesentlich besseren Versicherungsleistungen).

Am Ende der Laufbahn (ohne jegliche Beförderung):

NRW A 6, Stufe 10: 2.559,20 Euro netto, bei 300 Euro PKV verbleiben 2.259,20 Euro netto.
NRW TV-L E 6, Stufe 6: 2.055,00 Euro netto.

Als Beamter hat man am Ende folglich gut 200 Euro mehr (und dies bei wesentlich besseren Versicherungsleistungen).

(Natürlich wird die PKV in Zukunft teurer werden, die GKV allerdings auch – wie auch schon in der Vergangenheit beides laufend teurer geworden ist.)

Hinzu kommt, daß es im Beamtenrecht durchaus sogenannte Sitzbeförderungen gibt, während man als Tarifbeschäftigter stets durch die auszuübende Tätigkeit eindeutig eingruppiert ist.

Die Aussage, daß man als Beamter im mittleren Dienst gegenüber halbwegs vergleichbaren Tarifbeschäftigten finanziell benachteiligt ist, kann man folglich nicht stehenlassen.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: newT am 24.05.2021 16:17
Zur steuerlichen Behandlung: Zwar stimmt es, daß GKV- und PKV-Beiträge prinzipiell steuerlich absetzbar sind, jedoch nur derjenige Anteil, der auf die Basisversorgung entfällt, und maximal 1900 Euro jährlich als Sonderausgabe
Insgesamt gut ausgeführt, aber hier ist ein Fehler. Vorsorgeaufwendungen, die auf die Basisversorgung entfallen, sind stehts in voller Höhe absetzbar.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BYL am 24.05.2021 20:17
Nach den +50 EUR zum 01.01.2021 werden die weiteren +50 EUR zum 01.01.2022 aufgrund Niedrigzinsen und Pandemie kommen. Wir sehen uns wieder in einem Jahr... Dann ist die Rede von mtl. 400 EUR. Im Übrigen vergleiche ich A6 mit E8 nicht aus irgendwelchen theoretischen Gründen, sondern weil E8 bei meiner Behörde für Arbeitnehmer auf dem Dienstposten fix bestimmt ist. Ich vergleiche auch nicht mit fiktiven Endstufen, sondern mit der Stufe, die ich erhielte wenn ich in E8 eingruppiert wäre.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BYL am 24.05.2021 20:19
Nach den +50 EUR zum 01.01.2021 werden die weiteren +50 EUR zum 01.01.2022 aufgrund Niedrigzinsen und Pandemie kommen. Wir sehen uns wieder in einem Jahr... Dann ist die Rede von mtl. 400 EUR. Im Übrigen vergleiche ich A6 mit E8 nicht aus irgendwelchen theroretischen GRünden sondern weil E8 bei meiner Behörde für AN bestimmt ist. Und auch nicht die Endstufe, sondern das was ich aktuelle erhielte
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: clarion am 24.05.2021 20:40
Im Übrigen vergleiche ich A6 mit E8 nicht aus irgendwelchen theoretischen Gründen, sondern weil E8 bei meiner Behörde für Arbeitnehmer auf dem Dienstposten fix bestimmt ist. Ich vergleiche auch nicht mit fiktiven Endstufen, sondern mit der Stufe, die ich erhielte wenn ich in E8 eingruppiert wäre.

Wenn Du perspektivisch viele Jahre bei A6 verharren würdest, hätte Deine Berechnung vielleicht  Hand und Fuß. Meiner persönlichen Erfahrung in mehreren Ämtern ist noch niemand ohne Grund lange bei A6 geblieben. Die Beförderung  ging auch fixer als bei Tarifbeschäftigten. Zu den Stufen bleibt mir zu sagen, dass Dir es wohl an langfristiger Denkweise mangelt, mal abgesehen von der Tatsache,  dass Tarifbeschäftigte im Gegensatz zu Beamten nicht stufengleich befördert werden.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BausD am 24.05.2021 21:31
Byl,

E8  Endstufe TV-L zahlt fast 350 Euro  Kranken und Pflegeversicherung zuzüglich 380 Euro Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung. Du machst Dich doch lächerlich!

Naja, wenn ich A6 mit Eg9a (welches der Stellenwert seit drei Jahren ist - die Beförderung wird dank Corona vermutlich noch einige Jahre dauern), vergleiche, wäre mir das mit der GKV/PKV auch egal. Unsere Angestellten der Kommune kommen durch Weihnachtsgeld, LOB und direkt Eg9a auf ca. 5000€ mehr Netto pro Jahr - übrigens auch jeden Monat schöne 1000€ mehr Brutto :-) wenn man es mal vergleichen will.
Sobald die drei Beförderungen durch sind (ich rechne mit guten 5-10 Jahren), steht man als A9 mD natürlich ok da.

Die GKV ohne Zuschuss vom Dienstherrn steht für mich allerdings außer Frage. Ich nehme die BRE gerne mit und hoffe das Beste. Vielleicht wird allerdings auch irgendwann gewechselt. Oder mal alle Ärzte abgeklappert damit sich das viele Geld auch lohnt  :o
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BausD am 24.05.2021 21:34
Hier geht leider einiges durcheinander.

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, daß bei einem Wechsel der PKV nur derjenige Anteil an Altersrückstellungen erhalten bleibt, der auf den Basistarif entfällt. Ganz grob: Man verliert ca. zwei Drittel der bereits gebildeten Altersrückstellungen bei einem Wechsel des Versicherungsunternehmens.

Ohne Verluste möglich ist jedoch ein Wechsel innerhalb des eigenen Versicherers in einen neuen Tarif. Hier bitte unbedingt beraten lassen.



Beim Einstieg:

NRW A 6, Stufe 1: 2.137,81 Euro netto, bei 300 Euro PKV verbleiben 1.837,81 Euro netto.
NRW TV-L E 6, Stufe 1: 1.731,30 Euro netto.

Als Beamter hat man am Anfang folglich gut 100 Euro mehr (und dies bei wesentlich besseren Versicherungsleistungen).

Am Ende der Laufbahn (ohne jegliche Beförderung):

NRW A 6, Stufe 10: 2.559,20 Euro netto, bei 300 Euro PKV verbleiben 2.259,20 Euro netto.
NRW TV-L E 6, Stufe 6: 2.055,00 Euro netto.

Als Beamter hat man am Ende folglich gut 200 Euro mehr (und dies bei wesentlich besseren Versicherungsleistungen).


Dankeschön. Bzgl der PKV werde ich mich beraten lassen.

Zu dem Rechenexempel muss man dann allerdings auch die 39h zur 41h-Woche in Relation setzen und dem Angestellten fairerweise noch sein Weihnachtsgeld und LOB anteilig auf das monatliche Gehalt rechen...
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: clarion am 24.05.2021 21:45
Hallo BausD,

Dann muss man auch die höhere Pension im Vergleich zur Rente und im Fall einer Familiengründung die anscheinend verfassungsmäßig zu niedrigen Famienzuschläge zusätzlich zur Grundbesoldung berücksichtigen.

Zusammenfassend gesagt, es mag Fallkonstellationen geben, bei denen eine Tarifbeschäftigung monetär die bessere Lösung darstellen., das m.E. die eher die ausgefallenen und damit nicht so häufigen Fallkonstellationen.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BausD am 24.05.2021 22:00
Hallo BausD,

Dann muss man auch die höhere Pension im Vergleich zur Rente und im Fall einer Familiengründung die anscheinend verfassungsmäßig zu niedrigen Famienzuschläge zusätzlich zur Grundbesoldung berücksichtigen.

Zusammenfassend gesagt, es mag Fallkonstellationen geben, bei denen eine Tarifbeschäftigung monetär die bessere Lösung darstellen., das m.E. die eher die ausgefallenen und damit nicht so häufigen Fallkonstellationen.

Das mag durchaus so sein, wird im mittleren Dienst aber selten der Fall sein. Grade mit Hinblick auf die Zusatzversorgung VBL bei uns in der Kommune kein Unterschied. Bei uns gibt es aber auch durchweg nur Eg8/Eg9-Stellen für 80% des mittleren Dienstes.

Aber das mag sich in kleineren Kommunen vermutlich auch unterscheiden.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: newT am 24.05.2021 22:39
Nach den +50 EUR zum 01.01.2021 werden die weiteren +50 EUR zum 01.01.2022 aufgrund Niedrigzinsen und Pandemie kommen. Wir sehen uns wieder in einem Jahr...
Eine weitere Senkung des Rechnungszinses zum neuen Jahr kann natürlich sein, aber eine Kostensteigerung durch die Pandemie sehe ich in der PKV nicht, im Gegenteil. Die Anzahl der Arztkontakte sind im Lockdown zurückgegangen.
Der hohe Verlust der GKV erklärt sich ja durch die niedrigeren Beitragszahlungen infolge von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, etc. Die Festbeiträge in der PKV sind hier ja nicht betroffen.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: WasDennNun am 25.05.2021 08:17
Zu dem Rechenexempel muss man dann allerdings auch die 39h zur 41h-Woche in Relation setzen und dem Angestellten fairerweise noch sein Weihnachtsgeld und LOB anteilig auf das monatliche Gehalt rechen...
Richtig und fairerweise die BU und private Zusatz RV (um die fehlenende 5% bei der NettoRente trotz VBL auszugleichen) und die private Zusatz KV auf der anderen.

Was natürlich richtig ist, dass ein A6er mit zwei Kinder und Frau zuhause alle via PKV versichert ziemlich schlecht dasteht gegenüber einem EX TBler.

Was natürlich derzeit noch Bullshit ist, das es keine PKV gibt, die noch beitragsmäßig bezahlbar bleibt für den Mittleren Dienst und die TBler wegen GKV im Geld schwimmen.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: Feidl am 03.06.2021 10:34
Nach den +50 EUR zum 01.01.2021 werden die weiteren +50 EUR zum 01.01.2022 aufgrund Niedrigzinsen und Pandemie kommen. Wir sehen uns wieder in einem Jahr... Dann ist die Rede von mtl. 400 EUR. Im Übrigen vergleiche ich A6 mit E8 nicht aus irgendwelchen theoretischen Gründen, sondern weil E8 bei meiner Behörde für Arbeitnehmer auf dem Dienstposten fix bestimmt ist. Ich vergleiche auch nicht mit fiktiven Endstufen, sondern mit der Stufe, die ich erhielte wenn ich in E8 eingruppiert wäre.
Also meine PKV hat anfang des Jahres meinen Beitrag gesenkt (wenn auch nur um 5€). Das hat auch die jetzige gesetzlich verlangte Erhöhung der Pflegepflichtversicherung (+10€) teilweise kompensiert.

Und wer glaubt, dass in der GKV günstiger kommt, sollte mal abwarten. Es wird ein "Beitrags-Tsunami" in der GKV angekündigt.
Zitat
Eine Erhöhung der Beiträge ist für die Kassen unausweichlich, schätzt Günter Neubauer. Der Experte des Instituts für Gesundheitsökonomik in München sagte der „Bild“, dass er für das kommende Jahr einen rekordhohen Anstieg der Beiträge von 15,9 auf 17,2 Prozent erwartet.
https://www.focus.de/finanzen/versicherungen/institut-rechnet-vor-beitragstsunami-krankenkasse-kostet-im-neuen-jahr-bis-zu-360-euro-mehr_id_13236952.html

Wer jetzt kommt und sagt, dass PKV wegen Corona ja auch höhere Kosten hat und daher ebenso höhere Beiträge, dem muss man widersprechen. Die Gesundheitskosten steigen zwar auch für PKV, aber auf der Einnahmeseite sieht es deutlich besser aus. Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, sinkende Löhne, das alles führt automatisch zu geringeren Einnahmen für die GKV. Die PKV Beiträge und damit die Einnahmen sind aber nicht davon abhängig und die Hälfte der PKV Versicherten besteht sowieso aus Beamten, die keine Einkommensverluste haben.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BStromberg am 07.06.2021 06:44
Wechsel in der Hoffnung, dass es bei einem anderen Anbieter dauerhaft günstiger ist (bei identischen Leistungen) würde ich mir sehr gut überlegen. Ich bin bei der HUK und hatte in der Vergangenheit auch immer mal geliebäugelt mit einem Wechsel zu anderen "Größen der Branche" wie z.B. zur besagten Debeka.

Auf einen längeren Zeitraum von 5-10 Jahren bezogen werden sich die Preisanpassungen der Versicherer untereinander nivellieren.

Kurzum: (wie schon in einem anderen Beitrag mal intensiv erörtert)
"Versicherungshopping" dürfte nicht rentabel sein, weil das Grundproblem von Preisanpassungen bestehen bleibt. Die Einbeziehung der Langfrist-Rückstellungen, die im Wechselfall ggf. verloren sind, tun ihr Übriges.

Maximal könnte man den Vertrag leistungstechnisch einer Optimierungsprüfung unterziehen und schauen, ob da ggf. noch etwas zu sparen ist... wobei man da auch höllisch aufpassen muss, sich keine Eier ins Nest zu legen (ungewollte Leistungskürzung).
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BYL am 07.06.2021 16:40
Es geht um einen beihilfekonformen Tarif in der GKV. Der wäre für alle Mittleren Dienstler günstiger. Um die 200 EUR statt wie jetzt 250-350 EUR in der PKV. Natürlich rede ich von den Normalos (50 %) und nicht andere, die aufgrund privater Umstände (nicht leistungsabhängig) 70 % BMS haben! ´

Nach den +50 EUR zum 01.01.2021 werden die weiteren +50 EUR zum 01.01.2022 aufgrund Niedrigzinsen und Pandemie kommen. Wir sehen uns wieder in einem Jahr... Dann ist die Rede von mtl. 400 EUR. Im Übrigen vergleiche ich A6 mit E8 nicht aus irgendwelchen theoretischen Gründen, sondern weil E8 bei meiner Behörde für Arbeitnehmer auf dem Dienstposten fix bestimmt ist. Ich vergleiche auch nicht mit fiktiven Endstufen, sondern mit der Stufe, die ich erhielte wenn ich in E8 eingruppiert wäre.
Also meine PKV hat anfang des Jahres meinen Beitrag gesenkt (wenn auch nur um 5€). Das hat auch die jetzige gesetzlich verlangte Erhöhung der Pflegepflichtversicherung (+10€) teilweise kompensiert.

Und wer glaubt, dass in der GKV günstiger kommt, sollte mal abwarten. Es wird ein "Beitrags-Tsunami" in der GKV angekündigt.
Zitat
Eine Erhöhung der Beiträge ist für die Kassen unausweichlich, schätzt Günter Neubauer. Der Experte des Instituts für Gesundheitsökonomik in München sagte der „Bild“, dass er für das kommende Jahr einen rekordhohen Anstieg der Beiträge von 15,9 auf 17,2 Prozent erwartet.
https://www.focus.de/finanzen/versicherungen/institut-rechnet-vor-beitragstsunami-krankenkasse-kostet-im-neuen-jahr-bis-zu-360-euro-mehr_id_13236952.html

Wer jetzt kommt und sagt, dass PKV wegen Corona ja auch höhere Kosten hat und daher ebenso höhere Beiträge, dem muss man widersprechen. Die Gesundheitskosten steigen zwar auch für PKV, aber auf der Einnahmeseite sieht es deutlich besser aus. Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, sinkende Löhne, das alles führt automatisch zu geringeren Einnahmen für die GKV. Die PKV Beiträge und damit die Einnahmen sind aber nicht davon abhängig und die Hälfte der PKV Versicherten besteht sowieso aus Beamten, die keine Einkommensverluste haben.
Titel: Antw:[NW] Wechsel PKV
Beitrag von: BausD am 08.06.2021 13:39
Vielen Dank erst einmal für die Antworten! Dann werde ich meinen Frust wohl einfach runterschlucken und es über mich ergehen lassen. Mal schauen, ob die Tarifverhandlungen die Kosten einigermaßen dämpfen  ;D


Es geht um einen beihilfekonformen Tarif in der GKV. Der wäre für alle Mittleren Dienstler günstiger. Um die 200 EUR statt wie jetzt 250-350 EUR in der PKV. Natürlich rede ich von den Normalos (50 %) und nicht andere, die aufgrund privater Umstände (nicht leistungsabhängig) 70 % BMS haben!

Das stimmt so nicht unbedingt... freiwillig gesetzlich versichert wäre man in NRW, A6, Stufe 2 mit ca. 2600€ Brutto auch bei 250€ GKV/Pflegeversicherung... Gut, man spart etwas, aber spätestens ab A6, Stufe 7 wäre es gleich. Alternativ auch A8, Stufe 5... was jetzt nicht allzu weit weg voneinander ist.