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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TV-L => Thema gestartet von: Tobi2684 am 23.01.2019 06:33

Titel: Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Tobi2684 am 23.01.2019 06:33
Guten Morgen,
bei Verdi auf den Webseiten finde ich nirgends etwas über die Stufengleiche Höhergruppierung. Bei Haufe steht es dabei.

Welche Informationen stimmen denn? Wird es mitverhandelt oder nicht? Weiß hier jemand was?

Grüße
Tobias Harth
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: TV-Ler am 23.01.2019 07:33
Guten Morgen,
bei Verdi auf den Webseiten finde ich nirgends etwas über die Stufengleiche Höhergruppierung. Bei Haufe steht es dabei.

Welche Informationen stimmen denn? Wird es mitverhandelt oder nicht? Weiß hier jemand was?

Grüße
Tobias Harth
Die stufengleiche Höhergruppierung ist Teil der gewerkschaftlichen Forderungen in den seit dem Tarifabschluss von 2017 laufenden Verhandlungen mit der TdL über eine neue Entgeltordnung zum TV-L.

Vorgesehen war bislang, die neue Entgeltordnung im Zuge der 2019er Tarifverhandlungen endgültig zu beschließen und in Kraft zu setzten.

Ob das so kommt und ob dann die auch stufengleiche Höhergruppierung in der neuen EGO enthalten ist, wird sich zeigen. Die TdL-Vertreter haben das, wie auch die "Entzerrung" der EG9 in der ersten Verhandlungsrunde abgelehnt ...
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Tobi2684 am 23.01.2019 07:58
Guten Morgen,
danke! Dann warte ich mal und hoffe :)

Grüße
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: marco.berlin am 23.01.2019 20:07
Das wird sich ver.di von den 6% abziehen lassen müssen. Umsonst gibt es das nicht, weil leider die AG auch den nötigen Weitblick vermissen lassen.

Wundert mich aber nicht. Verhandlungspartner für die AG ist Berlin. Heute in den Regionalnachrichten vernommen, dass mittlerweile 15 Bundesländer Lehrkräfte wieder verbeamten. Nun mal raten in welchem Bundesland nun weiter erst einmal geprüft werden muss, ob es Sinn macht und was es kostet? Rund 500 Lehrer sollen das Bundesland deswegen jährlich verlassen... And the winner is... BERlIN. Ick liebe meen Bundesland  ;D
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Amiga am 23.01.2019 20:37
And the winner is... BERlIN. Ick liebe meen Bundesland  ;D

Ich liebe Berlin nicht. Es ist dreckig, laut und die Vetternwirtschaft (auch und gerade im öD) nimmt groteske Züge an. Wie zu den "guten alten Zeiten". Diese Bonzen hier können absolut nichts und sind eine Blamage und Fehlbesetzung ohne Gleichen.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: TV-Ler am 24.01.2019 08:28
Verhandlungspartner für die AG ist Berlin.
Verhandlungspartner für die Arbeitgeberseite ist die TdL, nicht Berlin.
Das der derzeitige Vorsitzende des Vorstandes der TdL (und damit Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite) der Finanzsenator des Landes Berlin ist, macht "Berlin" nicht zum Verhandlungspartner. Das Land Berlin hat, wie jedes andere Mitglied, der TdL eine Stimme.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 27.01.2019 16:14
Die stufengleiche Höhergruppierung  fehlt leider oft in den Auflistungen der Gewerkschaftsforderungen in den Medien. Sie ist aber tatsächlich auf der Tagesordnung. Ich fürchte, das ist symptomatisch für den Rang dieser Forderung.
Eigentlich müssten die AG sogar mehr  Interesse an der Umsetzung dieser Forderung haben. Sie würden damit die Leistungsbereitschaft und Bestenauswahl deutlich befördern. Das täte der Qualität und dem Image des Öffentlichen Dienstes gut. Die Hauptforderungen der Gewerkschaften zielen natürlich mehr auf die Interessen der breiten Masse der der AN. Das heißt: möglichst hoher allgemeiner Abschluss als Förderung einer Minderheit. Nun denn, warten wir es ab.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Reset am 29.01.2019 13:20
Die Gültigkeitsbeginn des neuen Tarifvertrages wird ja voraussichtlich auf den 01.01.19 gelegt.
Sollte die stufengleiche Höhergruppierung vereinbart werden, stellt sich mir folgende Frage:
Hat jemand, der auf Basis des derzeit gültigen Tarifvertrages bspw. zum 15.01.19 von EG14/4 nach EG15/3 höhergruppiert wurde, einen Anspruch auf Korrektur der Eingruppierung in EG15/4?
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lars73 am 29.01.2019 13:38
Es ist nicht zwingend, dass alle Regelungen des Tarifvertrages zum gleichen Tag wirksam werden. Soweit die Regelung rückwirkend in Kraft tritt werden alle entsprechenden Höhergruppierungen mit Rückstufungen im entsprechenden Zeitraum zu korrigieren sein,
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: öfföff am 29.01.2019 14:24

Die stufengleiche Höhergruppierung ist Teil der gewerkschaftlichen Forderungen in den seit dem Tarifabschluss von 2017 laufenden Verhandlungen mit der TdL über eine neue Entgeltordnung zum TV-L.

Vorgesehen war bislang, die neue Entgeltordnung im Zuge der 2019er Tarifverhandlungen endgültig zu beschließen und in Kraft zu setzten.

Ob das so kommt und ob dann die auch stufengleiche Höhergruppierung in der neuen EGO enthalten ist, wird sich zeigen. Die TdL-Vertreter haben das, wie auch die "Entzerrung" der EG9 in der ersten Verhandlungsrunde abgelehnt ...

Was sind denn die Forderungen von verdi für eine neue EGO? Gibts irgendeine Quelle in der alle Forderungen aufgelistet sind? "Neue EGO" kann ja alles und ncihts bedeuten.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: öfföff am 29.01.2019 14:30
Das wird sich ver.di von den 6% abziehen lassen müssen. Umsonst gibt es das nicht, ...

Naja es kostet ja nunmal auch viel Geld. Ich kann mich ehrlich gesagt mit der stufengleichen HG nicht so recht anfreunden. Der einzig nachvollziehbare Grund ist für mich der, dass es auch im TVöD so geregelt wurde. Aber warum überhaupt? Woher kommt der Anspruch bei einer Beförderung, quasi gleich einen zweiten Lohnhub mitzunehmen indem man gleich noch ein paar Stufen hochrutscht? Ich meine der "Bestandsschutz, der garantiert, dass man in die Stufe kommt, so dass man nach der HG auf jeden Fall mehr in der Tasche hat, statt bei Stufe 1 anzufangen, sollte reichen. Ich finde man sollte sich dieses Geld sparen und lieber in eine saftige Erhöhung der oberen Entgeltgruppen stecken. Evtl. auch mal eine weitere Erhöhung der Stufen 6 in den EG 9-15.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: TV-Ler am 29.01.2019 14:37
Was sind denn die Forderungen von verdi für eine neue EGO? Gibts irgendeine Quelle in der alle Forderungen aufgelistet sind? "Neue EGO" kann ja alles und ncihts bedeuten.
Ich hatte dazu mal etwas gepostet:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,110891.30.html
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: MoinMoin am 29.01.2019 16:45
Woher kommt der Anspruch bei einer Beförderung, quasi gleich einen zweiten Lohnhub mitzunehmen indem man gleich noch ein paar Stufen hochrutscht?
Zum einen weil einige sich"zurückgestuft"  fühlen und zum anderen weil sie eben doch weniger Geld erhalten können (bei ungünstigen Konstellationen)
Erstes ist ein Psychoproblem
letzteres wird bei stufengleicher HG abgemildert.
Eine Lösung die da lautet, dass man Mindestens das Entgelt erhält (plus Zuschlag) wie man ohne HG erhalten hätte (also nicht nur am HG Stichtag, sondern auch in der Folgezeit), hätte/würde die Personaler (bzw. deren Software) überfordert/n.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 29.01.2019 19:56
Das wird sich ver.di von den 6% abziehen lassen müssen. Umsonst gibt es das nicht, ...

Naja es kostet ja nunmal auch viel Geld. Ich kann mich ehrlich gesagt mit der stufengleichen HG nicht so recht anfreunden. Der einzig nachvollziehbare Grund ist für mich der, dass es auch im TVöD so geregelt wurde. Aber warum überhaupt?

Die stufenungleiche Höhergruppierung kann im Einzelfall dazu führen, dass ein höhergruppierter  TB eine Zeitlang weniger verdient, als der Kollege, der einfach nur die nächste Stufe abgewartet hat. Das ist also nicht nur ein Problem der Befindlichkeit. Eine Höhergruppierung ist in der Regel auch mit der Wahrnehmung zusätzlicher Aufgaben und einer höheren Verantwortung verbunden. Die stufenungleiche Höhergruppierung bringt dem TB aber in den ersten Jahren nur einen minimalen Gehaltszwachs, der in keinem realistischen Verhältnis zur Mehrarbeit steht. Vor allem ältere und damit erfahrene TBs müssen sich also sehr genau überlegen, ob sich Ehrgeiz für sie noch lohnt.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: marco.berlin am 29.01.2019 21:40
Verhandlungspartner für die AG ist Berlin.
Verhandlungspartner für die Arbeitgeberseite ist die TdL, nicht Berlin.
Das der derzeitige Vorsitzende des Vorstandes der TdL (und damit Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite) der Finanzsenator des Landes Berlin ist, macht "Berlin" nicht zum Verhandlungspartner. Das Land Berlin hat, wie jedes andere Mitglied, der TdL eine Stimme.

Danke für Ihren Post. Bin mir sicher, niemand, wirklich niemand, hat verstanden, was ich gemeint habe.  ;)
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: marco.berlin am 29.01.2019 21:42
Stufengleiche Höhergruppierung wurde im ersten Termin abgelehnt, ebenso wie die Entgeltordnung.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: TV-Ler am 30.01.2019 07:04
Verhandlungspartner für die AG ist Berlin.
Verhandlungspartner für die Arbeitgeberseite ist die TdL, nicht Berlin.
Das der derzeitige Vorsitzende des Vorstandes der TdL (und damit Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite) der Finanzsenator des Landes Berlin ist, macht "Berlin" nicht zum Verhandlungspartner. Das Land Berlin hat, wie jedes andere Mitglied, der TdL eine Stimme.

Danke für Ihren Post. Bin mir sicher, niemand, wirklich niemand, hat verstanden, was ich gemeint habe.  ;)
Du hast dich missverständlich ausgedrückt (und das war jetzt geschmeichelt, denn im Grunde hast du Unsinn geschrieben) und dementsprechend wird es auch genügend Leser geben, die dich missverstanden haben.
Davon abgesehen: Unklarheit im Ausdruck verrät Unklarheit im Denken  8)
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: MoinMoin am 30.01.2019 11:18
Davon abgesehen: Unklarheit im Ausdruck verrät Unklarheit im Denken  8)
;D
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: TV-Ler am 31.01.2019 16:17
Zum einen weil einige sich"zurückgestuft"  fühlen und zum anderen weil sie eben doch weniger Geld erhalten können (bei ungünstigen Konstellationen)
Erstes ist ein Psychoproblem
letzteres wird bei stufengleicher HG abgemildert.
Im TV-BA (BA=Bundesagentur für Arbeit) hat man einen anderen Weg gewählt und statt der stufengleichen Höhergruppierung den Garantiebetrag auf 200 Euro angehoben.
Dieser Weg wäre auch für den TV-L vorstellbar ...
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 31.01.2019 18:45
Zum einen weil einige sich"zurückgestuft"  fühlen und zum anderen weil sie eben doch weniger Geld erhalten können (bei ungünstigen Konstellationen)
Erstes ist ein Psychoproblem
letzteres wird bei stufengleicher HG abgemildert.
Im TV-BA (BA=Bundesagentur für Arbeit) hat man einen anderen Weg gewählt und statt der stufengleichen Höhergruppierung den Garantiebetrag auf 200 Euro angehoben.
Dieser Weg wäre auch für den TV-L vorstellbar ...

Die stufenungleiche Höhergruppierung ist eine absolute Ehrgeizbremse. Ein Beispiel: Eine Erzieherin (EG8,4 ) bekommt im letzten Jahr ihrer Stufenlaufzeit das Angebot, die Kindergartenleitung zu übernehmen. Zuerst freut sie  sich. Dann aber schaut sie in die Tabelle. Nach Übernahme der Leitung bekäme sie EG9,3. Das entspricht  einer Entgeltsteigerung von 95 Euro. Würde sie die Leiterinnenstelle nicht annehmen, käme sie im kommenden Jahr in die EG8,5. Das entspräche einer Entgeltsteigerung von 125 Euro. Drei Jahre lang, bis zum nächsten Stufenaufstieg, würde sie also als Leiterin weniger verdienen, als eine dienstaltersgleiche, einfache Erzieherin. Erst danach bekäme sie mehr, wobei die nicht höhergruppierte Kollegin ja auch in der Stufe aufsteigt. Besonders präkär würde es, wenn die Kindergartenleiterin noch vor dem Ende ihrer neu einsetzenden Stufenlaufzeit z.B. zur Fachberaterin weiter aufsteigen würde.
Im letzten Drittel des Berufslebens muss sich Leistung also nicht unbedingt lohnen.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: MoinMoin am 01.02.2019 07:58
Die stufenungleiche Höhergruppierung ist eine absolute Ehrgeizbremse.
Nein, stufenungleiche Höhergruppierung zu einem ungünstigen zeitpunkt ist es.
Auch stufengleiche HG kann dazu führen, dass man in der Summer weniger erhält, bzw. lange Zeit nicht wirklich mehr.

Beispiel E11s2 zu E12s2 kurz vor erreichen der Stufe 3
Ein zwei Monate bekommt es ~130€ mehr dann aber fast zwei Jahre lang 120€ weniger......
Ein Garantiebetrag über die Laufzeit des AV wäre da zielführender.

Meine Beobachtung: Selbst diejenigen die bei einer stufenungleichen HG monetär nicht benachteiligt sind, jammern jedoch auch über die Herabstufung!
Reines Kopfkino.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 01.02.2019 19:53
Die stufenungleiche Höhergruppierung ist eine absolute Ehrgeizbremse.
Reines Kopfkino.

Das solltest du dann unbedingt auch mal den Vertretern der TDL erklären. Die glauben nämlich, dass sie die Einführung der Stufengleichen Höhergruppierung sehr viel Geld kostet und lehnen daher diese Forderung zum wiederholten Male kategorisch ab. Wenn das alles nur Kopfkino ist...

Ein Blick in die Tabelle zeigt eine andere Wahrheit. Hier nur ein paar Beispiele:
EG15,5 zu EG15,4 = 485 € Differenz
EG13,5 zu EG13,4 = 585 € Differenz
EG9,4 zu EG9,3 = 388 € Differenz
Faustregel: Je höher die Gehaltsgruppe desto größer ist die Entgeltdifferenz zwischen den Stufen.

Und die TDL hat gute Chancen auch in dieser Runde ungeschoren davon zu kommen. Die Gewerkschaften vertreten nämlich nicht nur die Interessen der rund 1,1 Mio TBs, sondern auch die Anliegen der 1,3 Mio Beamten. Für letztere Gruppe sind strukturelle Verbesserungen für die TBs von geringerem Interesse. Sie sind vor allem an einem hohen allgemeinen Abschluss interessiert, in der Hoffnung, dass dieser auf sie übertragen wird.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Spid am 01.02.2019 20:00
Die Gewerkschaften vertreten nämlich nicht nur die Interessen der rund 1,1 Mio TBs, sondern auch die Anliegen der 1,3 Mio Beamten.

Nein, weder das eine noch das andere ist zutreffend.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Amiga am 01.02.2019 20:13
Die Gewerkschaften vertreten nämlich nicht nur die Interessen der rund 1,1 Mio TBs, sondern auch die Anliegen der 1,3 Mio Beamten.

Sag mal, was gibt man euch Lehrern eigentlich zu rauchen? Das Zeug muss echt gut sein. Du bist Staatsdiener, also diene deinem Staat. Tarifbeschäftigte sind genau das - Beschäftigte. Was juckt uns euer Verhältnis zum Arbeitgeber? Das ist euer Bier, wenn ihr eure Arbeitskraft verpfändet auf Lebenszeit und tragt eure Probleme nicht auf dem Rücken der TB aus.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 01.02.2019 20:45
Die Gewerkschaften vertreten nämlich nicht nur die Interessen der rund 1,1 Mio TBs, sondern auch die Anliegen der 1,3 Mio Beamten.

Sag mal, was gibt man euch Lehrern eigentlich zu rauchen? Das Zeug muss echt gut sein. Du bist Staatsdiener, also diene deinem Staat. Tarifbeschäftigte sind genau das - Beschäftigte. Was juckt uns euer Verhältnis zum Arbeitgeber? Das ist euer Bier, wenn ihr eure Arbeitskraft verpfändet auf Lebenszeit und tragt eure Probleme nicht auf dem Rücken der TB aus.

Knapp vorbei ist auch daneben. Ich bin TB.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Highwaystar am 02.02.2019 10:59
Ich teile die Gedanken von Lothar in vollem Umfang!

Ein Beispiel aus meiner Lebensrealität:
Ich befinde mich als angesteller Lehrer aktuell in 13/5, in wenigen Jahren wird die Stelle des Schulleiters neu zu besetzen sein und bei einer Beförderung wäre momentan meine neue Tarifeinstufung 15/4. Dies entspricht einem Nettomehrverdienst in Höhe von 157,- Euro monatlich, die geringere Jahressonderzahlung eingerechnet.

Dass diese Erhöhung unverhältnismäßig gering ist, werden auch Personen nachvollziehen können, die mit diesem Aufgabengebiet nicht vertraut sind. Da helfen mir auch keine 3,x% Tarifsteigerung...
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Spid am 02.02.2019 11:15
Auch diese Lebensrealität entfaltet nur Mitleidspotential - bei solchen, die derlei überhaupt empfinden - unter der Prämisse, man ginge zwei Wochen nach der Höhergruppierung in Rente - und daß die persönlichen Lebensumstände, die sich in LStAM und Krankenversicherungsbeiträgen widerspiegeln, bei einer solchen Betrachtung eine Rolle spielten. Tun sie nicht, die steuer- und sozialversicherungsmäßigen Abzugstatbestände sind keine, die im Binnenverhältnis AN-AG eine Rolle spielen. Und auch die Aussage, die Gewerkschaften würden die Interessen der 1,1 Mio. TB und die Anliegen der 1,3 Mio. Beamten vertreten, wird durch die vorgebrachte Lebensrealität nicht wahrer. Im Prinzip bleibt aus dem Beitrag übrig: @Highwaystar möchte aufgrund einer Momentaufnahme und der sich in dieser Momentaufnahme ergebenden geringen finanziellen Besserstellung unter Ausblendung eines deutlich höheren Zieleinkommens nicht Schulleiter werden. Möglicherweise ist das ja Bestandteil der Bestenauslese.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Highwaystar am 02.02.2019 11:41
Ich bin (fast) schon überrascht und erstaunt über soviel Dummheit, gepaart mit Ignoranz.  >:(
Hier ziehen gewiss nicht alle an einem Strang.

Ich melde mich hiermit ab..!
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Spid am 02.02.2019 11:53
Genau, mach den Habeck.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: marco.berlin am 02.02.2019 12:21
@Highwaystar... Sie sind  aus Sicht von ver.di und des AG wohl leider ein bedauerlicher Einzelfall. Und für den gilt leider, dass auf Einzelschicksale keine Rücksicht genommen werden kann. Irgendwer findet sich immer, der auch für den von Ihnen als „gering“ empfundenen Aufschlag die Aufgabe noch übernehmen würde. Es braucht seine Zeit diesen „Mangel“ zu akzeptieren und lässt nur zwei Optionen zu. Aufgabe nicht übernehmen und weiter die bisherige Tätigkeit ausüben oder sich was anderes suchen. Klingt komisch, ist aber leider so.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 02.02.2019 20:40
@Highwaystar... Sie sind  aus Sicht von ver.di und des AG wohl leider ein bedauerlicher Einzelfall. Und für den gilt leider, dass auf Einzelschicksale keine Rücksicht genommen werden kann. Irgendwer findet sich immer, der auch für den von Ihnen als „gering“ empfundenen Aufschlag die Aufgabe noch übernehmen würde. Es braucht seine Zeit diesen „Mangel“ zu akzeptieren und lässt nur zwei Optionen zu. Aufgabe nicht übernehmen und weiter die bisherige Tätigkeit ausüben oder sich was anderes suchen. Klingt komisch, ist aber leider so.

Leider kein Einzelfall. Ich bin mindestens der zweite.

Die Effekte sollten auch den AG zu denken geben. Viele Ausschreibungen für Funktionsstellen im Schuldienst laufen leer, oder die Anzahl der Bewerber bleibt im Singular. Seit Einführung des TV-L kenne ich persönlich - außer mir selber - keinen TB-Lehrer, der sich auf eine Funktionstelle beworben hat. Auch wenn meine persönliche Beobachtung natürlich nicht repräsentativ ist, dürfte die Zahl der Funktionsträger (Schulleiter, stellv. Schulleiter, Koordinatoren, Abteilungsleiter etc.) unter den TB deutlich unterrepräsentiert sein.
Finanziell lohnenswert ist so ein Job allenfalls für Beamte, die ja stufengleich befördert werden.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: marco.berlin am 02.02.2019 22:10
Ich weiß selbst, dass die „Einzelfälle“ sich durchaus häufen. Ändert nur nichts daran, dass hier bisher keine ernsthafte Änderungsabsicht erkennbar ist. Das Problem mit den Funktionsstellen gibt es so auch im übrigen Verwaltungsdienst. Versuchen Sie z.B. mal jemanden für eine Stelle zu finden, wenn die SB E9 Fgr. 3 bekommen und die Führungskraft „nur“ die E9 Fgr. 1 oder SB die E10 erhalten und die Führungskraft „nur“ die E11. Der Abstand ist halt tatsächlich vielen einfach für das Mehr an Verantwortung zu gering.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 02.02.2019 22:53
Ich weiß selbst, dass die „Einzelfälle“ sich durchaus häufen.

Gehäufte Einzelfälle? Da wird der Singular zum Plural. :-)
Ansonsten bin ich voll Deiner Meinung. Das ist personalpolitischer Diletantismus von Seite der AG.

Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: MoinMoin am 03.02.2019 12:02
Finanziell lohnenswert ist so ein Job allenfalls für Beamte, die ja stufengleich befördert werden.
Aber nicht mit Übernahme der höherwertigen Stelle. Das kann dann auch schon mal 2-13 Jahre dauern.
Aber ich gebe euch natürlich Recht, dass da das Tarifsystem nicht sonderliche monetäre Anreize schafft und der AG die tariflichen Möglichkeiten (eine entsprechende Zulage zu geben) nur dann anwenden würde, wenn man tatsächlich der einzige Depp ist, der die Stelle nimmt und dabei eben eine solche Zulage aushandelt.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 03.02.2019 12:44
Finanziell lohnenswert ist so ein Job allenfalls für Beamte, die ja stufengleich befördert werden.
Aber nicht mit Übernahme der höherwertigen Stelle. Das kann dann auch schon mal 2-13 Jahre dauern.
Diese Wartezeiten treffen leider auch auf TBs zu.

Aber ich gebe euch natürlich Recht, dass da das Tarifsystem nicht sonderliche monetäre Anreize schafft und der AG die tariflichen Möglichkeiten (eine entsprechende Zulage zu geben) nur dann anwenden würde, wenn man tatsächlich der einzige Depp ist, der die Stelle nimmt und dabei eben eine solche Zulage aushandelt.

Auch davon machen die AGs in der Regel keinen Gebrauch, selbst wenn man der einzige "Depp" ist, der die Stelle wollte. Sogar dann nicht, wenn die Stelle gleichermaßen für Beamte und TBs ausgeschrieben war. Das Geld, das man für den Beamten hätte ausgeben müssen, wird beim erfolgreichen TB-Bewerber gnadenlos eingespart. Zumindest scheint das in NRW so zu sein.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Spid am 03.02.2019 12:51
Finanziell lohnenswert ist so ein Job allenfalls für Beamte, die ja stufengleich befördert werden.
Aber nicht mit Übernahme der höherwertigen Stelle. Das kann dann auch schon mal 2-13 Jahre dauern.
Diese Wartezeiten treffen leider auch auf TBs zu.

Nur bei Lehrkräften kann das überhaupt vorkommen, ansonsten erfolgt die Höhergruppierung unmittelbar.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 03.02.2019 18:41
... und darum ist die derzeitige Tarifrunde die Nagelprobe für die GEW mit Blick auf die TB-Lehrer. Mit der TV EntgO-L haben die Gewerkschaften ihren organisierten TB-Lehrkräften eine richtig bittere Pille zu schlucken gegeben. Alle Nachteile der Tarifbeschäftigung genial kombiniert mit den schönsten Nachteilen der Verbeamtung. Liebe GEW, ihr habt hoch und heilig versprochen, dass dieser Zustand schnellstmöglich behoben wird. 2017 hat es nicht geklappt. Jetzt müsst ihr liefern!
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: MoinMoin am 04.02.2019 08:01
Ich glaube da erst dran, wenn sich die GEW zu einer reinen TB Gewerkschaft wandelt.
Man muss sich ja echt Fragen, ob die TB-GEW Gewerkschaftler sich nicht zu einer eigenen rein TB orientierten Gewerkschaft wandeln und dann mal so richtig GAS geben, wenn da 20% und mehr Lehrer mal zünftig in den Grundschulen streiken, dann würde da irgendwann mal gesellschaftlicher Druck aufgebaut werden.
Aber so knicken die Luschen vor den "Bedürfnissen" der Beamten ein.
Selber Schuld ....
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Highwaystar am 16.02.2019 14:43
Auffällig ist, dass dieses Thema mit großem Abstand die meisten Aufrufe erhält. Das Interesse ist unter den TB beträchtlich, hoffentlich wird es bei den Verhandlungen entsprechend berücksichtigt!
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: BeamterBR am 16.02.2019 15:18
Auffällig ist, dass dieses Thema mit großem Abstand die meisten Aufrufe erhält. Das Interesse ist unter den TB beträchtlich, hoffentlich wird es bei den Verhandlungen entsprechend berücksichtigt!

Hoffentlich findet es bei den Tarifverhandlungen keine Beachtung. Aus persönlichem Egoismus habe ich natürlich diese Meinung.

Im übrigen hat die Diskussionsrunde zu den Tarifverhandlungen 10 mal mehr Aufrufe. Der Warnstreikkalender hat auch mehr und die Neuigkeiten zur Tarifrunde haben noch mal mehr als die Diskussionsrunde.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 16.02.2019 22:29
Auffällig ist, dass dieses Thema mit großem Abstand die meisten Aufrufe erhält. Das Interesse ist unter den TB beträchtlich, hoffentlich wird es bei den Verhandlungen entsprechend berücksichtigt!

Hoffentlich findet es bei den Tarifverhandlungen keine Beachtung. Aus persönlichem Egoismus habe ich natürlich diese Meinung.

Danke für deine Offenheit und Ehrlichkeit. Du brauchst dir aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Sorgen zu machen. Strukturelle Verbesserungen für TB standen bisher immer hintenan auf der Liste und wurden als Teil der Verhandlungsmasse als erstes gecancelt. Weder die Paralleltabelle für TB Lehrer, noch die stufengleiche Höhergruppierung werden sich in dieser Runde durchsetzen. Die TB sind in vielen Gewerkschaften im ÖD in der Minderheit gegenüber den Beamten. Sie taugen zwar gut als Streikpotential, am Ende müssen sie ihre Forderungen aber opfern zugunsten einer möglichst hohen allgemeinen Entgelterhöhung, die vor allem im Interesse der Beamtenschaft ist. Darum ist die Streikbeteiligung ja so gering, weil die TBs nicht das Gefühl haben in eigenen Sache zu kämpfen.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: MoinMoin am 17.02.2019 14:32
Darum ist die Streikbeteiligung ja so gering, weil die TBs nicht das Gefühl haben in eigenen Sache zu kämpfen.
Interessante These. Ich frage mich weiterhin warum es keine TB Lehrer Gewerkschaft gibt.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 17.02.2019 16:59
Darum ist die Streikbeteiligung ja so gering, weil die TBs nicht das Gefühl haben in eigenen Sache zu kämpfen.
Interessante These. Ich frage mich weiterhin warum es keine TB Lehrer Gewerkschaft gibt.
Es gibt in NRW die SchaLL, Schutzgemeinschaft angestellter Lehrerinnen und Lehrer. Leider ist diese nicht tariffähig.
https://www.schall-nrw.de/
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: daseinsvorsorge am 17.02.2019 18:25
Wieviele der 200.00 TBs sind denn dort wohl schätzungsweise Mitglieder ?
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Spid am 17.02.2019 18:34
Und bei Verdi?
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: MrRossi am 18.02.2019 11:54
ich schätze mehr
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Spid am 18.02.2019 12:11
Und ich weniger.
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: mentho am 19.02.2019 08:27
Danke für deine Offenheit und Ehrlichkeit. Du brauchst dir aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Sorgen zu machen. Strukturelle Verbesserungen für TB standen bisher immer hintenan auf der Liste und wurden als Teil der Verhandlungsmasse als erstes gecancelt. Weder die Paralleltabelle für TB Lehrer, noch die stufengleiche Höhergruppierung werden sich in dieser Runde durchsetzen. Die TB sind in vielen Gewerkschaften im ÖD in der Minderheit gegenüber den Beamten. Sie taugen zwar gut als Streikpotential, am Ende müssen sie ihre Forderungen aber opfern zugunsten einer möglichst hohen allgemeinen Entgelterhöhung, die vor allem im Interesse der Beamtenschaft ist. Darum ist die Streikbeteiligung ja so gering, weil die TBs nicht das Gefühl haben in eigenen Sache zu kämpfen.

Absolut!!! Aus diesem Grund überlege ich auch, nicht zu streiken. Wenn es nur um die Verbesserung des TV-L gehen würde - sofort!!! Aber so habe hab ich kein Interesse. Wir streiken zu Gunsten einer Miterhöhung der Besoldungen oder auch Versorgungen? D a s geht dann nämlich richtig ins Geld - strukturelle Verbesserungen im TV-L sind dann plötzlich nicht mehr bezahlbar...Nein, Danke...
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Highwaystar am 27.02.2019 17:47
Die momentan an den Verhandlungen beteiligten Gewerkschaften, insbesondere die GEW, benötigen im Bereich der Stufengleichen Höhergruppierung im TV-L dringend einen Verhandlungserfolg, wenn sie die große Anzahl der tarifbeschäftigten LehrerInnen auch in Zukunft vertreten möchten. Dort ist diese Forderung weit oben auf der Agenda!
Titel: Antw:Tarifverhandlungen Stufengleiche Höhergruppierung
Beitrag von: Lothar57 am 28.02.2019 08:52
Die momentan an den Verhandlungen beteiligten Gewerkschaften, insbesondere die GEW, benötigen im Bereich der Stufengleichen Höhergruppierung im TV-L dringend einen Verhandlungserfolg, wenn sie die große Anzahl der tarifbeschäftigten LehrerInnen auch in Zukunft vertreten möchten. Dort ist diese Forderung weit oben auf der Agenda!

Die GEW hat sich schon bei der EntgO-L mächtig über den Tisch ziehen lassen. Es ist fraglich, ob sie dieses Mal Fortschritte für die TB-Lehrer erzielt.  Die Mitglieder der GEW sind zu zwei Dritteln verbeamtet. Nach dem Wochenende wissen wir mehr.