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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: BeamtenMikado am 10.03.2024 13:29

Titel: Rente für Beamte
Beitrag von: BeamtenMikado am 10.03.2024 13:29
https://www.merkur.de/wirtschaft/in-die-rentenkasse-einzahlen-lassen-rente-wie-in-oesterreich-heil-will-beamte-92875295.html


Statt sich an sinnvolle Maßnahmen wie dem 401k Plan zu orientieren, häufen sich in linken Kreisen wieder Ideen wie oben stehende. Ich erkläre die Diskussion hiermit dann für eröffnet
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: clarion am 10.03.2024 13:54
Die Österreicher sind mir nicht als besonders links stehend bekannt.

Zur Sache, das kann man machen.  Allerdings wird es eine Generation  zunächst deutlich teurer,  da man für die jungen Beamten die RV Beiträge und gleichzeitig für die Älteren die Pension zahlen muss.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Ozymandias am 10.03.2024 14:14
MdBs könnte man schneller in die GRV überführen.  8) 8) 8)
Bei der von der Höhe miserablen GRV wäre die richterliche Unabhängigkeit gefährdet. Da hilft auch eine Zusatzversorgung wie z.B. VBL nicht viel weiter.

Selbständige und Beamte können die GRV nicht retten.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Max am 10.03.2024 14:35
Ich sehe das gar nicht so kritisch.
Ob man nun Pension oder Rente+VBL+Zuzahlung durch den Dienstherrn bekommt ist doch egal,  solange sich an der Höhe nichts ändert.
Weniger Netto, egal ob in der aktiven Dienstzeit oder im Ruhestand ist verfassungsrechtlich kaum möglich.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BeamtenMikado am 10.03.2024 14:41
Mit der Verfassung sieht man es ja ohnehin nicht so eng. Und daran gedacht, dass die Rente für Beamte entsprechend höher ausfallen müsste, hat der gute Herr Heil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit  auch nicht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 10.03.2024 17:24
Was soll das? Das ist doch ein Downgrade für die Rente! Da Beamte im Schnitt länger leben und damit länger im Bezug sind als der Durchschnitt.

Zudem gilt ja wohl weiterhin das Alimentationsprinzip.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Max am 10.03.2024 17:40
Für unsere Politiker ist das jedoch teilweise attraktiv. Die Bild-Zeitung wird jubeln und man hat auf einen Schlag für ein paar Jahrzehnte das Rentenproblem gelöst, falls man nur neue Beamte in die Rente einzahlen lässt. Wenn dann die ersten Beamten in Rente gehen und das Nullsummenspiel auffliegt, erinnert sich keiner mehr an heute.
Einzig die prekäre Haushaltslage wird das ganze wohl verhindern. Auf einen Schlag müsste man im Prinzip Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil für Rentenversicherung und VBL zusätzlich schultern.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 10.03.2024 17:54
Ob das System Rente oder Pension die billigere Variante für den Staat ist, hängt doch nur an der Verzinsung des Geldes.
Und der Rest ist halt populistisches Gebrabbel für die Bildzeitung.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 10.03.2024 17:56
Welche Kosten am "gesunden" System soll denn der Staat haben?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VaPi am 10.03.2024 18:19
Man sollte eher anfangen nicht mehr Hinz und Kunz zu verbeamten. Verwaltungsbeamte sollte es nicht mehr geben. Justiz , Polizei und Finanzen sollte reichen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Sasaeng am 10.03.2024 20:29
Schon arg, was sich da in dieser sozialistischen Alpenrepublik tut. Der öffentliche Dienst ist in Sowjetösterreich auch quasi am Abnippeln, ehemalige Bedienstete betteln vor dem Wiener Hauptbahnhof um einige Schillinge...

Als Lebenszeitverbeamteter im hD, der am Ende wahrscheinlich irgendwo ab B3 aufwärts in den Ruhestand verabschiedet wird, bin ich offen für eine Reform, die in die Überführung der meisten Beamtinnen und Beamten in die GRV und die Auflösung des Beihilfensystems mündet.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: clarion am 10.03.2024 20:36
Ob Rente und Pension  billiger ist, hängt davon ab wie alt Beamte werden. Volkswirtschaftlich verträglich stirbt der idealtypische Beamte im ersten Jahr nach der Pensionierung. Das bedeutet jede Menge ersparte Sozialversicherungsbeiträge in Verbindung mit geringen Pensionszahlungen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Umlauf am 10.03.2024 23:46
Apropos Österreich

Beiträge höher als in Deutschland

Leistung erst bei 15 Jahren Betragszahlung, in DE 5 Jahre. Damit mehr Leistungsausschlüsse.

Denen fliegt ihr System langsam trotzdem um die Ohren.

Dann müssen die Dienstherren aber ordentlich das Brutto um die bisher fehlenden Beiträge erhöhen.
Damit tauchen die Kosten im Haushalt nicht erst bei Renten-/Pensionsbeginn auf.


PS: bin selber Tb
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 11.03.2024 09:13
Die Bild-Zeitung wird jubeln und man hat auf einen Schlag für ein paar Jahrzehnte das Rentenproblem gelöst, falls man nur neue Beamte in die Rente einzahlen lässt.
Man macht sich auch neue Baustellen auf. Bei den Pensionen ist es etabliert und ohne größere/lautere Diskussionen, dass das Pensionsalter eines Verwaltungsbeamten (z.T. deutlich) höher ist als das eines Berufsfeuerwehrbeamten. Da wird nach körperlichen/psychischen Belastungen und nach tatsächlicher Arbeitszeit durch Schichtarbeit schon differenziert.
Da ist unser Rentensystem noch Lichtjahre von entfernt. Der Dachdecker soll seinen Renteneintritt oben aufm Dach am gleichen Tag feiern wie sein im Bürosessel hockender Zwillingsbruder, und fällt er vorher runter, müssen halt andere soziale Netze unterstützen.
Die Beitragszahlungen und die Leistungen sind, wenn man Renten und Pensionen mischt, vielleicht noch das kleinere Problem.

Und letztlich beraubt sich die Politik dann auch solcher Spielchen, wie sich einen Jahreshaushalt durch aufgelöste Pensionsfonds einfach mal selber schönzurechnen. Ob da jeder Finanzminister drauf verzichten mag?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 09:16
Wir stellen doch bei der GRV gerade von vorgelagerter auf nachgelagerte Besteuerung um. Ursächlich war ja die Angleichung an die Systematik bei den Beamten.

Können wird dies also schon wieder in die Tonne kloppen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 09:35
. Der Dachdecker soll seinen Renteneintritt oben aufm Dach am gleichen Tag feiern wie sein im Bürosessel hockender Zwillingsbruder, und fällt er vorher runter, müssen halt andere soziale Netze unterstützen.
Die Beitragszahlungen und die Leistungen sind, wenn man Renten und Pensionen mischt, vielleicht noch das kleinere Problem.


Naja. Die EU-Rente ist inzwischen so hoch, dass der Dachdecker recht auskömmlich mit 55 in den Ruhestand gehen kann.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 11.03.2024 09:53
. Der Dachdecker soll seinen Renteneintritt oben aufm Dach am gleichen Tag feiern wie sein im Bürosessel hockender Zwillingsbruder, und fällt er vorher runter, müssen halt andere soziale Netze unterstützen.
Die Beitragszahlungen und die Leistungen sind, wenn man Renten und Pensionen mischt, vielleicht noch das kleinere Problem.


Naja. Die EU-Rente ist inzwischen so hoch, dass der Dachdecker recht auskömmlich mit 55 in den Ruhestand gehen kann.

Nach 45 Beitragsjahren mit Durchschnittseinkommen (wo der Dachdecker eher drunter liegen dürfte) käme man auf gut 1.500 € Rente brutto. Eine EU-Rente wäre sicherlich niedriger.
 Und das ist "recht auskömmlich"?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Johann am 11.03.2024 10:01
Es gäbe kein Problem bei der Finanzierbarkeit der Pensionen, wenn
- Dienstherren die eingesparten Rentenbeiträge von Beamten konsequent in Fonds investiert hätten
- Regierungen auf allen Ebenen sich nicht wiederholt und regelmäßig an den Pensionsrücklagen vergriffen hätten
Erst gerade hat Schleswig-Holstein angekündigt, sich an der 1 Mrd. Pensionsfonds zu vergreifen und diesen restlos zu plündern, um ein Haushaltsloch zu stopfen.

Das ist ausschließlich politisches Versagen ohne auch nur einen Moment an die Zeit nach der derzeitigen Wahlperiode zu denken. Wenn es eine Sache gibt, die in diesem Land falsch konstruiert ist, dann, dass Steuern niemals zweckgebunden sind und sich faktisch jederzeit von jeder Regierung an jedem Spartopf vergriffen werden kann. Aus der 15 Jahre lang angesparten Altersvorsorge für Pensionäre wird da ganz schnell eine Bezuschussung von Klopapier, um den Preisanstieg dessen abzufedern. Das ist irre.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 10:09

Nach 45 Beitragsjahren mit Durchschnittseinkommen (wo der Dachdecker eher drunter liegen dürfte) käme man auf gut 1.500 € Rente brutto. Eine EU-Rente wäre sicherlich niedriger.
 Und das ist "recht auskömmlich"?

Beträge sind ja relativ. Ich müsste bei mir nochmal schauen, aber meine EU-Rente ist nach Bescheid gut 10 Prozent niedriger als jene Vollrente, wenn ich durcharbeiten würde. Dürfte für einen Dachdecker ebenso sein.

Auskömmlich war in Relation zum Vollrentenanspruch gemeint.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Dakmer am 11.03.2024 10:23
Ich habe da wohl nicht den richtigen Einblick in das Thema, aber ist es nicht so, dass der Steuerzahler die Pension für Beamte bezahlt? Warum? Und ich meine nicht: ja, das steht irgendwo im Gesetz. Sondern, warum wäre ein Beamter nicht in der Lage, für die Gemeinschaft etwas zu erarbeiten? Und wozu brauchen wir das Beamtengebilde?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 11.03.2024 10:37
...
Und wozu brauchen wir das Beamtengebilde?
Beamte werden gebraucht, um den Willen der Obrigkeit durchzusetzen.
Das klappt mit Leuten, die etwas enger an den Staat gebunden sind als der normale Tarif-Dödel, halt etwas besser.
Jetzt, wo politisch die Zeiten gerade etwas rauer werden, überlegt die Obrigkeit flugs am Dienstrecht herumzuschrauben, damit unbotmäßige Beamte schneller gekickt werden können (und die übrigen die A*schbacken zusammenkneifen und den Kopf einziehen)...

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 11.03.2024 10:57

Nach 45 Beitragsjahren mit Durchschnittseinkommen (wo der Dachdecker eher drunter liegen dürfte) käme man auf gut 1.500 € Rente brutto. Eine EU-Rente wäre sicherlich niedriger.
 Und das ist "recht auskömmlich"?

Beträge sind ja relativ. Ich müsste bei mir nochmal schauen, aber meine EU-Rente ist nach Bescheid gut 10 Prozent niedriger als jene Vollrente, wenn ich durcharbeiten würde. Dürfte für einen Dachdecker ebenso sein.

Auskömmlich war in Relation zum Vollrentenanspruch gemeint.

Danke. Vor allem letzteres machts klar.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 11:08
Wobei natürlich auch 1.500 Brutto auskömmlich sein können. Je nach individueller Lage.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 11.03.2024 11:33
Und wozu brauchen wir das Beamtengebilde?
U.a. auch deshalb weil ein Claus Weselsky als Gewerkschaftsführer mit Durchgriff auf den Großteil der Belegschaft einer Berufsfeuerwehr/Rettungsdienste/Polizei/Justizvollzug schon etwas doof sein könnte.

Und ja, in Verwaltungen und Schulen könnte man mit deutlich weniger Beamtentum handlungsfähig genug sein. Das Beamtentum generell abzuschaffen ohne sich um alle zu erwartenden Folgen vollumfänglich Gedanken zu machen wäre eine Riesendummheit.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 11.03.2024 11:40
U.a. auch deshalb weil ein Claus Weselsky als Gewerkschaftsführer mit Durchgriff auf den Großteil der Belegschaft einer Berufsfeuerwehr/Rettungsdienste/Polizei/Justizvollzug schon etwas doof sein könnte.

Und ja, in Verwaltungen und Schulen könnte man mit deutlich weniger Beamtentum handlungsfähig genug sein. Das Beamtentum generell abzuschaffen ohne sich um alle zu erwartenden Folgen vollumfänglich Gedanken zu machen wäre eine Riesendummheit.
In den allermeisten Staaten dieser Erde gibt es kein Beamtentum. Und die Zeiten, in denen man darauf verweisen konnte, das in Deutschland im Gegensatz zu den allermeisten Staaten dieser Erde alles wie am Schnürchen funktioniert (und dies dem Beamtentum zu verdanken sei), diese Zeiten sind lange vorbei...

Ein gewerkschaftlicher Durchgriff auf Berufsfeuerwehr/Rettungsdienste/Polizei/Justizvollzug würde möglicherweise diverse Verkrustungen in diesem unserem Lande aufbrechen helfen...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 11:52

Und ja, in Verwaltungen und Schulen könnte man mit deutlich weniger Beamtentum handlungsfähig genug sein. Das Beamtentum generell abzuschaffen ohne sich um alle zu erwartenden Folgen vollumfänglich Gedanken zu machen wäre eine Riesendummheit.

In den Unikliniken wird auch aktuell getreikt. Wäre mir aber neu, dass Not-OPs wegen des Streiks nicht stattfinden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 11:58
Das Beamtentum ist ein Anachronismus, der die Minderleistung im ÖD befeuert.
Was in meinem Umfeld inzw. an 30 - 40-Jährigen verbeamtet wird, die absolut nichts mit wichtigen Funktionsbereiche des Staates zu tun haben...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 12:00
Die Pensionen samt der Beihilfeberechtigung im Krankheits- und Pflegefall für Hinz und Kunz...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 11.03.2024 12:28
Und wozu brauchen wir das Beamtengebilde?
Ich möchte nicht das en Polizist als Tarifbeschäftigter nach 6 Monaten Ausbildung mit seiner Staatsknarre rumballern darf und vermeintliche Verbrecher jagt.
So ist es doch im gelobtem Land USA, oder?

Ich brauch an sehr vielen Verwaltungsstellen allerdings auch nicht einen Beamten, das können Verwaltungsangestellte genauso gut.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 12:34
Es gibt ganz wenig Berufsgruppen, bei den ein "überarbeitetes Beamtentum" Sinn machen würde. @MoinMoin hat ja schon die Polizei angeführt. Dann wäre da noch das Richteramt, die Steuerfahndung und Teile der Bundeswehr. Bei Staatsanwälten bin ich mir schon nicht mehr so sicher...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 11.03.2024 12:40
Umgekehrt, wenn man die Aufrechterhaltung von Infrastrukturen und Streikfestigkeit dieser betrachtet, gäbe es da einige Bereich, wo manch einer sich Beamte zurück  wünscht. 8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 12:45
Solange es mehr Asphalt als Schienen gibt, sind Beamte im ÖPNV Unsinn. Erst wenn private PKWs kein Standard mehr sind wäre die Diskussion den ÖPNV zumindest im Notdienst (um die AN zur Arbeit und nach Hause zu bringen) von Beamte fahren zu lassen.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Floki am 11.03.2024 12:45
U.a. auch deshalb weil ein Claus Weselsky als Gewerkschaftsführer mit Durchgriff auf den Großteil der Belegschaft einer Berufsfeuerwehr/Rettungsdienste/Polizei/Justizvollzug schon etwas doof sein könnte.

Und ja, in Verwaltungen und Schulen könnte man mit deutlich weniger Beamtentum handlungsfähig genug sein. Das Beamtentum generell abzuschaffen ohne sich um alle zu erwartenden Folgen vollumfänglich Gedanken zu machen wäre eine Riesendummheit.
In den allermeisten Staaten dieser Erde gibt es kein Beamtentum. Und die Zeiten, in denen man darauf verweisen konnte, das in Deutschland im Gegensatz zu den allermeisten Staaten dieser Erde alles wie am Schnürchen funktioniert (und dies dem Beamtentum zu verdanken sei), diese Zeiten sind lange vorbei...

Ein gewerkschaftlicher Durchgriff auf Berufsfeuerwehr/Rettungsdienste/Polizei/Justizvollzug würde möglicherweise diverse Verkrustungen in diesem unserem Lande aufbrechen helfen...

Welche Staaten sind das?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 12:48
Schweiz!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 11.03.2024 12:50
In den Unikliniken wird auch aktuell getreikt. Wäre mir aber neu, dass Not-OPs wegen des Streiks nicht stattfinden.
Auch wieder wahr. Als die Landesbeschäftigten im Winter streikten gabs ne kleine Anfrage im Landtag, ob das Land denn noch seinen Verkehrssicherungspflichten nachkommen würde. Antwort: Ja, weil man mit den Gewerkschaften Vereinbarungen geschlossen hätte und trotz Streiks 75% der besetzbaren Winterdienstfahrzeuge auch tatsächlich eingesetzt werden konnten.
Also ist das Streikrecht im öD praktisch eh für'n Ar***. Beamtentum abschaffen, Gewerkschaften bringen 30h-4Tage-Woche für alle, die aber alle in die Rentenkasse einzahlen, und das System ist gerettet.
Oder doch nicht?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 11.03.2024 12:54
Schweiz!
Da ist es tatsächlich relativ egal ob eine Berufsfeuerwehr streiken würde, weil man da noch die Bürger mit "Dienst oder Feuerschutzabgabe" oder gleich Dienstverpflichtung in die Feuerwehren zwingt. Versuch das mal in D so flächendeckend einzuführen...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Floki am 11.03.2024 12:58
Schweiz!
Das ist ein denkbar schlechtes Beispiel :D
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 13:26
Schweiz!
Da ist es tatsächlich relativ egal ob eine Berufsfeuerwehr streiken würde, weil man da noch die Bürger mit "Dienst oder Feuerschutzabgabe" oder gleich Dienstverpflichtung in die Feuerwehren zwingt. Versuch das mal in D so flächendeckend einzuführen...

Vielleicht werden wir mit dem verpflichtenden Dienst am Land für alle (= an unserer Gesellschaft) in Form von Feuerwehrdienst, Notdienst aller Art, Bundeswehrdienst, Sozialdienst, Umweltdienst usw. wieder unser Land mehr schätzen und Gemeinsamkeiten pflegen, anstatt ständig dem letzten Cent hinterherzuheulen, den wir nicht bekommen haben/zu viel bezahlt haben. Fast jeder in diesem Land glaubt aktuell zu kurz zu kommen!

Ausnahmedenke stelle ich nur bei denen fest, die Ehrenämter inne haben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 13:32
Die Einsicht über ungerecht Besteuerung und Belastung der mittleren Einkommensbereiche ist kein Phantom, sondern hierüber herrscht Einigkeit in Politik und Wissenschaft.

Auch mein Idealismus hat Grenzen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 13:35
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 13:45
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Dann mal rein mit der Klientel ins Ehrenamt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Pit am 12.03.2024 09:34
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Da sagt mit meine Lohnsteuerbescheinigung aber was anderes  ::)
Oder meintest du Beamte?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Floki am 12.03.2024 09:39
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Da sagt mit meine Lohnsteuerbescheinigung aber was anderes  ::)
Oder meintest du Beamte?

Und weshalb würde das einen Unterschied machen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Pit am 12.03.2024 10:13
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Da sagt mit meine Lohnsteuerbescheinigung aber was anderes  ::)
Oder meintest du Beamte?

Und weshalb würde das einen Unterschied machen?
Ich weiß es nicht. Aus den vielen Nachrichten hier im Forum lese ich immer wieder raus, dass Beamte weniger Lohnsteuer zahlen als Tarifbeschäftige.

Ok. Ich ziehe meine Frage zurück.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 12.03.2024 10:29
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Da sagt mit meine Lohnsteuerbescheinigung aber was anderes  ::)
Oder meintest du Beamte?

Und weshalb würde das einen Unterschied machen?
Ich weiß es nicht. Aus den vielen Nachrichten hier im Forum lese ich immer wieder raus, dass Beamte weniger Lohnsteuer zahlen als Tarifbeschäftige.

Ok. Ich ziehe meine Frage zurück.

Beamte zahlen doch gar keine Lohnsteuer!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 12.03.2024 10:42
Und die Mehrwertsteuer der letzten drei Kunden vorher kriegen sie direkt bar ausgezahlt, wenn sie beim Bäcker das richtige Codewort sagen.
Hoffentlich spricht sich das nicht rum.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Pit am 12.03.2024 10:52
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Da sagt mit meine Lohnsteuerbescheinigung aber was anderes  ::)
Oder meintest du Beamte?

Und weshalb würde das einen Unterschied machen?
Ich weiß es nicht. Aus den vielen Nachrichten hier im Forum lese ich immer wieder raus, dass Beamte weniger Lohnsteuer zahlen als Tarifbeschäftige.

Ok. Ich ziehe meine Frage zurück.

Beamte zahlen doch gar keine Lohnsteuer!
Sarkasmus?
Falls nein, dann hat der https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023 einen programmierten Fehler.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: FearOfTheDuck am 12.03.2024 11:00
Sarkasmus.
Das Internet ist voll davon!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 12.03.2024 11:08
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Da sagt mit meine Lohnsteuerbescheinigung aber was anderes  ::)
Oder meintest du Beamte?

Und weshalb würde das einen Unterschied machen?
Ich weiß es nicht. Aus den vielen Nachrichten hier im Forum lese ich immer wieder raus, dass Beamte weniger Lohnsteuer zahlen als Tarifbeschäftige.

Ok. Ich ziehe meine Frage zurück.

Beamte zahlen doch gar keine Lohnsteuer!
Sarkasmus?
Falls nein, dann hat der https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023 einen programmierten Fehler.
Wer kein Lohn bekommt kann doch auch keine Lohnsteuer bezahlen, aber zum Glück dürfen die Beamten Einkommenssteuer bezahlen.
Und das Gute ist, aufgrund der fehlenden Rentenzahlung müssen sie sogar mehr Steuern auf ihr Brutto zahlen als die TBler,
oder?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 12.03.2024 11:19
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Da sagt mit meine Lohnsteuerbescheinigung aber was anderes  ::)
Oder meintest du Beamte?

Und weshalb würde das einen Unterschied machen?
Ich weiß es nicht. Aus den vielen Nachrichten hier im Forum lese ich immer wieder raus, dass Beamte weniger Lohnsteuer zahlen als Tarifbeschäftige.

Ok. Ich ziehe meine Frage zurück.

Beamte zahlen doch gar keine Lohnsteuer!
Sarkasmus?
Falls nein, dann hat der https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023 einen programmierten Fehler.

na klar Sarkasmus; das Gerücht hält sich wohl beständig.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Floki am 12.03.2024 11:29
Der mittlere Einkommensbereich mit Kind/ern zahlt so gut wie keine Steuern.

Da sagt mit meine Lohnsteuerbescheinigung aber was anderes  ::)
Oder meintest du Beamte?

Und weshalb würde das einen Unterschied machen?
Ich weiß es nicht. Aus den vielen Nachrichten hier im Forum lese ich immer wieder raus, dass Beamte weniger Lohnsteuer zahlen als Tarifbeschäftige.

Ok. Ich ziehe meine Frage zurück.

Beamte zahlen doch gar keine Lohnsteuer!
Sarkasmus?
Falls nein, dann hat der https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023 einen programmierten Fehler.

Vielleicht weißt Du es tatsächlich nicht besser: Nein, Beamte zahlen nicht weniger Steuern. Oftmals ist der Lohnsteuerabzug sogar höher, da wenigere Sonderausgaben, wie z.B. Versicherungen, angerechnet werden können. Beamte haben lediglich keine monatlichen Abzüge für Sozial- und Krankenversicherungen wie Arbeitnehmer, wobei die Krankenversicherung im privaten Bereich bei Beamten noch abzuziehen ist. Denn eine Versicherungspflicht besteht auch hier.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: was_guckst_du am 12.03.2024 11:46
https://www.merkur.de/wirtschaft/in-die-rentenkasse-einzahlen-lassen-rente-wie-in-oesterreich-heil-will-beamte-92875295.html


Statt sich an sinnvolle Maßnahmen wie dem 401k Plan zu orientieren, häufen sich in linken Kreisen wieder Ideen wie oben stehende. Ich erkläre die Diskussion hiermit dann für eröffnet

..die Tarifler in D würden sich "freuen", denn der Rentenbeitragssatz ist in Ösiland erheblich höher 8)

...hier werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: was_guckst_du am 12.03.2024 11:50
...während meiner aktiven Zeit im öD habe ich mehrfach gezweifelt, ob meine Entscheidung, Beamter zu werden, wirklich die Bessere war...

...seit dem 01.01.24 bin ich pensioniert....und weiß, dass meine Entscheidung richtig war ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 11:54
Bleiben die Pensionen im Auslandsbezug eigentlich in gleicher Höhe bestehen?

Wäre es so , würde das ja bei einem Wohnsitz z. B. in Thailand dem Alimentationsprinzip widerstreben?


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 12.03.2024 14:26
Pensionierte Beamte, die ihren Wohnsitz nach Thailand verlegen, haben auch nach den von Deutschland abgeschlossenen Doppelbesteuerungsabkommen ihre Pension im Inland zu versteuern. Mit dem endgültigen Wegzug sind sie aber nicht mehr unbeschränkt steuerpflichtig und sie verlieren dann den Grundfreibetrag, müssen also bereits auf den ersten Euro Steuern zahlen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 12.03.2024 14:34
Die Eingliederung der Beamten in die Rentenversicherung dürfte grundsätzlich verfassungsrechtlich zulässig sein, wenn der Versorgungsanspruch des Beamten gegen den Dienstherrn sozusagen parallel bzw. hilfsweise bestehen bleibt.

Da der Beamte während seiner aktiven Zeit auch einen Anspruch auf eine amtsangemessene (Netto-)Alimentation hat, wäre diese Regelung für die Dienstherrn doppelt teuer: Zum einen müsste in der aktiven Phase die Alimentation um den Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung erhöht werden (rund 20 %), zum anderen müsste die gesetzliche Rente individuell durch eine dann abgespeckte Pension ergänzt werden.

Ich gehe eher davon aus, dass Herr Heil mit seiner Anspielung, die Rente müsste auf breitere Füße gestellt werden, insbesondere die Selbständigen und die berufsständisch Versorgten im Auge hat.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 12.03.2024 14:42
Pensionierte Beamte, die ihren Wohnsitz nach Thailand verlegen, haben auch nach den von Deutschland abgeschlossenen Doppelbesteuerungsabkommen ihre Pension im Inland zu versteuern. Mit dem endgültigen Wegzug sind sie aber nicht mehr unbeschränkt steuerpflichtig und sie verlieren dann den Grundfreibetrag, müssen also bereits auf den ersten Euro Steuern zahlen.

Ich glaube mich zu erinnern, dass bei gesetztlichen Rentnern die Rente sogar gekürzt wurde bei Verzug ins Ausland. ist das noch immer so?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 14:43
Pensionierte Beamte, die ihren Wohnsitz nach Thailand verlegen, haben auch nach den von Deutschland abgeschlossenen Doppelbesteuerungsabkommen ihre Pension im Inland zu versteuern. Mit dem endgültigen Wegzug sind sie aber nicht mehr unbeschränkt steuerpflichtig und sie verlieren dann den Grundfreibetrag, müssen also bereits auf den ersten Euro Steuern zahlen.

Es geht doch nicht um Steuern, es geht um einen (amts)angemessenen Lebensstil, der aufgrund niedriger Lebenshaltungskosten in anderen Ländern (aus der Nettoüberweisung) aus weniger Pension bestritten werden kann.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Thomber am 12.03.2024 14:44
Zitat
Die Eingliederung der Beamten in die Rentenversicherung
ist Ergebnis der Hoffnung, dass man dann in der Rentenkasse mehr Geld zur Verfügung hätte.
Mehr Geld? Ja, aber auch später mehr Rentner und diese leben auch noch länger....    Also alles Mumpitz, um Angestellte und Beamte mal wieder zu spalten.    Gleiche Melodie - anderer Text....
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 12.03.2024 15:17
Pensionierte Beamte, die ihren Wohnsitz nach Thailand verlegen, haben auch nach den von Deutschland abgeschlossenen Doppelbesteuerungsabkommen ihre Pension im Inland zu versteuern. Mit dem endgültigen Wegzug sind sie aber nicht mehr unbeschränkt steuerpflichtig und sie verlieren dann den Grundfreibetrag, müssen also bereits auf den ersten Euro Steuern zahlen.

Ich glaube mich zu erinnern, dass bei gesetztlichen Rentnern die Rente sogar gekürzt wurde bei Verzug ins Ausland. ist das noch immer so?

Nein, eine Kürzung sieht das Gesetz (in der Regel) nicht vor. Eine Kürzung erfolgt nur noch in Ausnahmefällen (z.B. bei Versicherungszeiten im Ausland)

Allerdings wird auch die gesetzliche Rente bei Verzug ins Ausland oft stärker besteuert als bei Aufenthalt im Inland, so dass am Ende weniger Netto übrig bleibt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 12.03.2024 15:23
Pensionierte Beamte, die ihren Wohnsitz nach Thailand verlegen, haben auch nach den von Deutschland abgeschlossenen Doppelbesteuerungsabkommen ihre Pension im Inland zu versteuern. Mit dem endgültigen Wegzug sind sie aber nicht mehr unbeschränkt steuerpflichtig und sie verlieren dann den Grundfreibetrag, müssen also bereits auf den ersten Euro Steuern zahlen.

Es geht doch nicht um Steuern, es geht um einen (amts)angemessenen Lebensstil, der aufgrund niedriger Lebenshaltungskosten in anderen Ländern (aus der Nettoüberweisung) aus weniger Pension bestritten werden kann.

Die Ausgansfrage war: Bleiben die Pensionen im Auslandsbezug eigentlich in gleicher Höhe bestehen?

Die Antwort ist: Die Bruttopension bleibt gleich, die niedrigeren Lebenshaltungskosten in anderen Ländern werden durch eine höhere steuerliche Belastung kompensiert, so dass am Ende der Pensionär auch ohne Kürzung der (Brutto-)Pension bei Aufenthalt in Thailand weniger Netto überwiesen bekommt.

Eine weitere Kürzung der (Brutto)-Pension wäre verfassungsrechtlich aus meiner Sicht nicht zu rechtfertigen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 15:38
Ist das nicht inkonsistent?

Wir wollen einen bestimmten Lebensstil sichern, eine amtsangemessene Lebensweise. Diese orientiert sich sicherlich an örtlichen und persönlichen Gegebenheiten, wie z. B. Zuschläge für Kinder, die auf das BRUTTO hinzugerechnet werden.

Und nun sagst du mir, dass andererseits eine Kürzung des Brutto wegen geringerer Lebenskosten nicht GG - konform wäre?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 12.03.2024 16:13
Ist das nicht inkonsistent?

Wir wollen einen bestimmten Lebensstil sichern, eine amtsangemessene Lebensweise. Diese orientiert sich sicherlich an örtlichen und persönlichen Gegebenheiten, wie z. B. Zuschläge für Kinder, die auf das BRUTTO hinzugerechnet werden.

Und nun sagst du mir, dass andererseits eine Kürzung des Brutto wegen geringerer Lebenskosten nicht GG - konform wäre?

Das BVerfG geht in seinen Betrachtungen immer von einer Nettoalimentation aus. Zuschläge für Kinder sind für Pensionäre äußerst selten, da diese ja eine Kindergeldberechtigung voraussetzen (und die Kinder meistens nicht mehr in einen kindergeldberechtigten Alter sind). Daher mag es für Pensionäre mit kindergeldberechtigten Kindern Ausnahmen geben, die sich aber auch schon dadurch ergeben können, dass einige Besoldungsgesetzgeber die Höhe der Familienzuschläge an der Mietenstufe orientieren und diese Zuschläge in Ermangelung einer Mietenstufe durch Verzug wegfallen dürften oder sich zumindest deutlich reduzieren dürften.

Da durch eine stärkere Besteuerung die Nettoalimentation sinkt, ist den örtlichen und persönlichen Gegebenheiten der Pension aus meiner Sicht zumindest ausreichend Rechnung getragen worden.

Während das BVerfG bei aktiven Beamten die fünf Prüfparameter aufstellt, dürfte beim Vergleich der Pensionäre auch der Rentner mit ins Boot geholt werden. Ein vergleichbarer Angestellter, der im Ruhestand ist, hat außer der anderen steuerlichen Behandlung auch keine Kürzungen der gesetzlichen oder betrieblichen Altersvorsorge zu befürchten. Im Gegenteil: Bei Verzug nach Thailand fliegt er aus der gesetzlichen Krankenversicherung raus und bekommt sogar eine höhere Auszahlung, muss sich dafür allerdings privat krankenversichern. Die Beiträge zur privaten KV in Thailand sind jedoch überschaubar, die Leistungen allerdings auch.

Auch vor diesem Hintergrund vermag ich nicht zu erkennen, warum ein Pensionär im Vergleich zu einem Rentner ein Sonderopfer erbringen soll.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 19:16
Natürlich muss er kein Sonderopfer leisten. Er muss bloß aufgrund des Alimentationsprinzips an den örtlichen Verhältnissen gemessen werden, in der Schweiz also z. B. ein aufgestockte Pension beziehen. In einem Land gibt es mehr, in einem anderen weniger.

Wieso machst du bzw. das Verfassungsgericht Unterschiede in der Betrachtung zwischen aktiven Beamten und Pensionären? Das Alimentationsprinzip gilt doch immer.

Und was noch verbleibt: eine stärke Besteuerung (oder ein niedrigere) dürfte sich ja auch auf den persönlichen Steuersatz auswirken, womit z. B. auch andere Einkünfte, z. B. Vermietung und Verpachtung (ungerechtfertigt) für den Beamten höher besteuer werden(?).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der weg auf eine Netto-Pension der richtige ist.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 13.03.2024 08:43
Zunächst muss man festhalten, dass es noch keine gefestigte Rechtsprechung zur amtsangemessenen Versorgung gibt. Gleichwohl darf man davon ausgehen, dass die Prüfung der amtsangemessenen Alimentation Hinweise darauf gibt, wie eine amtsangemessene Versorgung aussehen könnte.

Ich rekapituliere daher zunächst einmal Teile des Prüfschemas für die Betrachtung der amtsangemessenen Alimentation:

Ob die Mindestbesoldung dem Alimentationsprinzip nach Art. 33 Abs. 5 GG entspricht, prüft das BVerfG in drei Stufen.

Ein erster Parameter ist eine deutliche Differenz zwischen der Besoldungsentwicklung und den Tarifergebnissen der Angestellten im öffentlichen Dienst. Ein Indiz für eine evidente Missachtung des Alimentationsgebotes liegt in der Regel vor, wenn die Differenz zwischen den Tarifergebnissen und der Besoldungsanpassung mindestens 5 Prozent des Indexwertes der erhöhten Besoldung beträgt. Ausgehend von dem jeweils streitgegenständlichen Zeitabschnitt ist die Betrachtung dabei auf den Zeitraum der zurückliegenden 15 Jahre zu erstrecken.

Ein zweiter Parameter ist eine deutliche Abweichung der Besoldungsentwicklung von der Entwicklung des Nominallohnindex im jeweils betroffenen Land. Eine evidente Missachtung des Alimentationsgebotes ist dann gegeben, wenn die Differenz bei Zugrundelegung eines Zeitraums von 15 Jahren mindestens 5 Prozent des Indexwertes der erhöhten Besoldung beträgt.

Ein dritter Parameter ist eine deutliche Abweichung der Besoldungsentwicklung von der Entwicklung des Verbraucherpreisindex in dem jeweils betroffenen Land oder – bei der Bundesbesoldung – auf Bundesebene. Bleibt die Besoldungsentwicklung im verfahrensgegenständlichen Zeitabschnitt hinter der Entwicklung des Verbraucherpreisindex in den zurückliegenden 15 Jahren um mindestens 5 Prozent zurück, ist dies ein weiteres Indiz für die evidente Unangemessenheit der Alimentation.

Ein vierter Parameter ist der systeminterne Besoldungsvergleich. Eine deutliche Verringerung der Abstände der Bruttogehälter in den Besoldungsgruppen infolge unterschiedlich hoher linearer Anpassungen bei einzelnen Besoldungsgruppen oder zeitlich verzögerter Besoldungsanpassungen indiziert einen Verstoß gegen das Abstandsgebot. Ein Verstoß liegt in der Regel vor bei einer Abschmelzung der Abstände zwischen zwei vergleichbaren Besoldungsgruppen um mindestens 10 Prozent in den zurückliegenden fünf Jahren.

Der fünfte Parameter ist der Quervergleich mit der Besoldung des Bundes und anderer Länder. Zeigt sich eine erhebliche Gehaltsdifferenz im Vergleich zum Durchschnitt der Bezüge der jeweiligen Besoldungsgruppe im Bund oder in den anderen Ländern, spricht dies dafür, dass die Alimentation ihre qualitätssichernde Funktion nicht mehr erfüllt. Wann eine solche Erheblichkeit gegeben ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Liegt das streitgegenständliche jährliche Bruttoeinkommen einschließlich etwaiger Sonderzahlungen 10 Prozent unter dem Durchschnitt des Bundes und anderer Länder im gleichen Zeitraum, ist dies jedenfalls ein weiteres Indiz für eine verfassungswidrige Unteralimentation.

Wenn drei der oben genannten fünf Parameter erfüllt sind, besteht die Vermutung einer verfassungswidrigen Unteralimentation. Zusätzlich muss auch ein Mindestabstand zur Grundsicherung gewahrt sein. Ist dieser Mindestabstand nicht gewahrt, gilt unabhängig von den fünf Parametern die Vermutung einer verfassungswidrigen Unteralimentation. Diese Vermutung kann im Rahmen einer Gesamtabwägung durch Berücksichtigung weiterer alimentationsrelevanter Kriterien widerlegt oder weiter erhärtet werden. Zu diesen weiteren Kriterien zählen das Ansehen des Amtes in den Augen der Gesellschaft sowie die vom Amtsinhaber geforderte Ausbildung und Beanspruchung. Ob die Alimentation einem Amt, das für überdurchschnittlich qualifizierte Kräfte attraktiv sein soll, angemessen ist, zeigt schließlich auch ein Vergleich der Besoldungshöhe mit den durchschnittlichen Bruttoverdiensten sozialversicherungspflichtig Beschäftigter mit vergleichbarer Qualifikation und Verantwortung in der Privatwirtschaft. Die Besonderheiten des Status und des beamtenrechtlichen Besoldungs- und Versorgungssystems dürfen hierbei nicht außer Acht gelassen werden.

Ergibt die Gesamtschau, dass die als unzureichend angegriffene Alimentation grundsätzlich als verfassungswidrige Unteralimentation einzustufen ist, bedarf es der Prüfung, ob diese im Ausnahmefall verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein kann. Der Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation ist Teil der mit den hergebrachten Grundsätzen verbundenen institutionellen Garantie des Berufsbeamtentums nach Art. 33 Abs. 4 und Art. 33 Abs. 5 GG. Soweit er mit anderen verfassungsrechtlichen Wertentscheidungen oder Instituten kollidiert, ist er – wie dies auch sonst der Fall ist – entsprechend dem Grundsatz der praktischen Konkordanz im Wege der Abwägung zu einem schonenden Ausgleich zu bringen


Die Besonderheit bei den Beamten ist jetzt nun, dass die Alimentation auf eine vierköpfige Familie ausgelegt ist. Bei den Berechnungen des BVerfG hat sich herausgestellt, dass faktisch in allen Besoldungskreisen der kleinste Beamte mit zwei Kindern als Alleinverdiener keinen Abstand zur Grundsicherung hat, mehr noch, er sogar weniger hat als ein Empfänger von Bürgergeld. Daher rücken die anderen fünf Prüfparamater zunächst in den Hintergrund. Bei den Empfängern von Bürgergeld hat der Gesetzgeber ein soziales Existenzminimum eingeführt, welches zum einen einen Grundbedarf für jedes Haushaltsmitglied beinhaltet und zum anderen zusätzlich angemessen Kosten für Wohnung und Heizung berücksichtigt. Diese angemessenen Kosten für Wohnung und Heizung variieren je nach Wohnort, daher gibt es auch im Bereich des Bürgergeldes große, regionale Unterschiede. Hierbei gilt es zu beachten, dass der Dienstherr den Beamten quasi verpflichtet, eine Wohnung in unmittelbarer Nähe zum Dienstort zu nehmen. Es ist daher verständlich, dass sich alle in der Diskussion auf diese Prüfung stürzen. Problematisch ist jedoch, dass die Besoldungsgesetzgeber offenbar versuchen, diese Lücke allein durch höhere Familienzuschläge zum kompensieren. Damit fällt im Ergebnis zwar zunächst dieser Prüfparameter (Abstand zur Grundsicherung) raus, allerdings verletzt er dadurch mindestens drei der anderen fünf Parameter und somit greift erneut (aus anderen Gründen) die Vermutung einer verfassungswidrigen Unteralimentation. In die weiteren Prüfungsstufen steige ich nicht tiefer ein, dass kann Swen Tarnotsch in den anderen Foren viel besser. Jedenfalls erhoffen sich sehr viele von den neuen Urteilen aus Karlsruhe mehr Klarheit, ob und wie die Besoldungsgesetzgeber die Grundalimentation anheben müssen oder ob und wie die Verfassungsmäßigkeit alleine durch Zuschläge erreicht werden kann. Es gibt nicht wenige, die davon ausgehen, dass die Zuschläge tendenziell abgeschmolzen werden müssen und die Grundbesoldung eben aus diesen Gründen angehoben werden müsste.

Soweit, so gut. Bei Pensionären ist es jedoch etwas anders. Da dürfte zum einen die Pension grundsätzlich nur für maximal 2 Personen gedacht sein, weil bei Bezug einer Pension aus Altersgründen regelmäßig nicht damit zu rechnen ist, dass ein Pensionär noch kindergeldberechtigte Kinder hat. Der Strang der Pensionären mit Kindern ist sicherlich nochmal gesondert zu betrachten, wäre vermutlich aber in einem neuen Thread besser aufgehoben. Zum anderen ist der Maßstab dann eher die Grundsicherung im Alter anstatt Bürgergeld. Die Verpflichtung zur Wohnsitznahme am Dienstort fällt jedoch mit Pensionierung weg, so dass es hier sicherlich gerechtfertigt wäre, lediglich Mietenstufen im unteren Bereich anzunehmen. Ohne genaue Berechnungen angestellt zu haben, rechne ich allerdings damit, dass die Pension die Hürde, mind. 15 % über dem Grundsicherungsniveau zu sein, regelmäßig locker nimmt.

Wenn man jetzt die fünf Parameter der aktiven Beamten auf die Pensionäre übertragen würde, könnte ein Prüfschema der Pensionäre in etwa wie folgt aussehen:

1.) Der erste Parameter ist eine deutliche Differenz zwischen der Pensionsentwicklung und der Altersversorgung der Angestellten im öffentlichen Dienst. In Indiz für eine evidente Missachtung liegt in der Regel vor, wenn die Differenz zwischen den Pensionsanpassungen und Rentenanpassung (inklusive der betrieblichen Altersvorsorge) mindestes 5 % des Indexwertes beträgt, ausgehend von einem Zeitraum der letzten 15 Jahre.

2.) Ein weiterer Parameter ist eine deutliche Abweichung der Pensionsentwicklung zur Rentenanpassung oder zur Pensionsentwicklung des Bundes bzw. anderer Länder von mindestens 5 % in den letzten 15 Jahren.

3.) Ein weitere Parameter ist eine deutliche Abweichung der Pensionsentwicklung zum Verbraucherpreisindex.

4.) Ein vierter Parameter ist ein systeminterner Vergleich. Eine deutliche Verringerung der Pension im Verhältnis anderer Pensionäre.

5.) Ein fünfter Parameter wäre ein Quervergleich der Beamtenversorgung zu den Altersvorsorgeeinkünften anderer Rentner (inklusive betrieblicher Altersvorsorge).

Wenn mindestens drei der fünf Parameter verletzt sind, besteht die Vermutung einer verfassungswidrigen Unterpensionierung. Die Vermutung kann jedoch im nächsten Schritt im Rahmen einer Gesamtabwägung durch Berücksichtigung weiterer Kriterien widerlegt oder erhärtet werden.

Ergibt die Gesamtschau, dass die als unzureichend angegriffene Pension grundsätzlich als verfassungswidrig einzustufen ist, bedarf es in der dritten Prüfungsstufe der Prüfung, ob dies im Ausnahmefall verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein kann.

Ich denke, dass es schon durch die stärkere Besteuerung (die ja auch die anderen Rentner im Ausland trifft) der Besonderheit der geringeren Lebenshaltungskosten ausreichend Rechnung getragen wird. Rentner im Ausland haben dadurch weniger Haushaltseinkommen zur Verfügung als diejenigen, die sich in Deutschland aufhalten.

Eine (weitere) Kürzung der (Brutto-)Pension würde allerdings zu einem größeren Delta zwischen Tarifangestellten, der allgemeinen Bevölkerung und den Beamten führen. Ob die Pension für ein Amt, das für überdurchschnittlich qualifizierte (auch welche mit Migrationshintergrund!) Kräfte attraktiv sein soll, angemessen ist, zeigt sich auch im Vergleich mit der Altersvorsorge sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (inklusiver betrieblicher Altersvorsorge) mit vergleichbarer Qualifikation und Verantwortung in der Privatwirtschaft. Die Besonderheiten des Status und des beamtenrechtlichen Versorgungssystem dürfen hierbei nicht außer Acht gelassen werden.

Gerade durch die Qualität der Versorgung gelingt es, überdurchschnittlich qualifizierte Kräfte zu gewinnen, die vielleicht im Alter auch ins Ausland verziehen möchten. Würde die Versorgung gegenüber der Altersversorgung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten überproportional gekürzt, stände zu befürchten, dass die Versorgung ihre qualitätssichernde Funktion nicht mehr erfüllt und man insbesondere den Kampf um diese (internationalen) Fachkräfte verlieren wird.

Mir fallen jedenfalls keine verfassungsrechtlichen Begründungen ein, die eine darüber hinausgehende Kürzung der Versorgung bei Verzug ins Ausland rechtfertigen würden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 09:15
Die Antwort ist nicht ausreichend und in großen Teilen nicht einschlägig für die Fragestellung. So scheinen die Ausführungen zunächst gar nicht auf den Geist des Beamtentums in Relation zur Örtlichkeit einzugehen.

Es wäre dem Gericht und anderen Experten anzuraten, an welchem GEGENSTAND sich die Pensionierung eines Beamten im Ausland orientieren sollte. Also ob dortige Maßstäbe (in denen es die Parameter Grundsicherung und Bürgergeld meist nicht gibt) oder weiter an heimische Verhältnisse sich zu orientieren ist.

Welche Ergebnis hier - im Ergebnis auch gerne vom BVerfG - kommen sollte. Ein nicht vorhandene Abklärung dieser Konstellation - sei es durch Gesetzgeber oder höchstrichterlich - ist noch so langer Zeit des Bestehens der BRD schlicht nicht akzeptabel.

Insofern scheint - auch - aus rein strukturellen Gründen - der Konfusion im Bereich des Beamtenrechts - eine Vermischung mit dem recht klar strukturierten Rentenrecht nicht opportun zu sein.



Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 13.03.2024 09:24
Die Antwort ist nicht ausreichend und in großen Teilen nicht einschlägig für die Fragestellung. So scheinen die Ausführungen zunächst gar nicht auf den Geist des Beamtentums in Relation zur Örtlichkeit einzugehen.

Es wäre dem Gericht und anderen Experten anzuraten, an welchem GEGENSTAND sich die Pensionierung eines Beamten im Ausland orientieren sollte. Also ob dortige Maßstäbe (in denen es die Parameter Grundsicherung und Bürgergeld meist nicht gibt) oder weiter an heimische Verhältnisse sich zu orientieren ist.

Welche Ergebnis hier - im Ergebnis auch gerne vom BVerfG - kommen sollte. Ein nicht vorhandene Abklärung dieser Konstellation - sei es durch Gesetzgeber oder höchstrichterlich - ist noch so langer Zeit des Bestehens der BRD schlicht nicht akzeptabel.

Insofern scheint - auch - aus rein strukturellen Gründen - der Konfusion im Bereich des Beamtenrechts - eine Vermischung mit dem recht klar strukturierten Rentenrecht nicht opportun zu sein.

Man könnte das auch aus einem anderen, pragmatischen Blickwinkel betrachten:
Die Alimentation als Pensionär stellt (idealerweise) ein amtsangemessenes Einkommen in Deutschland sicher. Wenn der Pensionär nun aus eigenem Willen entscheidet, im Ausland zu leben, ist dies eine individuelle Entscheidung, deren Konsequenzen auch individuell zu tragen sind.

Kurzum: Warum sollte die Allgemeinheit ein Interesse haben, bzw. eine Verpflichtung sehen, für individuelle Entscheidungen wie die Verlagerung des Lebensmittelpunktes von Pensionären ins Ausland zusätzliche Auwendungen zu tragen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 09:45
Es gibt auch die individuelle Entscheidung, Kinder haben zu wollen...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 13.03.2024 09:54
Es gibt auch die individuelle Entscheidung, Kinder haben zu wollen...

Bei der es jedoch ein Interesse der Allgemeinheit gibt, dies zu fördern. Siehe auch Kindergeld, kostenloser Schulbesuch, Studium usw.
Ein solches Interesse der Allgemeinheit vermag ich für die Wohnsitznahme eines Pensionärs im Ausland nicht zu erkennen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 10:10
Hui, ernsthaft das Fass aufmachen, welches persönliche Verhalten eines Beamten für die Gesellschaft förderlich ist?

Darf er denn dann noch bei Amazon bestellen oder muss er den örtlichen Buchhandel besuchen? Oder mit dem Saufen anfangen, damit die Pension nicht so lange anfällt?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 13.03.2024 10:24
Hui, ernsthaft das Fass aufmachen, welches persönliche Verhalten eines Beamten für die Gesellschaft förderlich ist?

Darf er denn dann noch bei Amazon bestellen oder muss er den örtlichen Buchhandel besuchen? Oder mit dem Saufen anfangen, damit die Pension nicht so lange anfällt?

Nein, soweit wollte ich nicht gehen, lediglich die Frage klären, ob bei einem Umzug eine Pensionärs ins Ausland die Höhe der Pension angepasst werden müsste. Und aus den vorgenannten Gründen bin ich der Meinung: nein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 10:32
Die Beamtenbesoldung sollte für die Bevölkerung nachvollziehbar sein.

Wenn also hier - im Regelfall - zu viel gezahlt wird, halte ich es für das Berufsbeamtentum und dessen Reputation angebracht, hier die Besoldung anzupassen.

Mit persönlich geht das Thema am Arsch vorbei.

Ich wollte auch nur aufzeigen, welche Schwierigkeiten eine Zusammenführung der Systeme Rente und Pension mit sich bringen kann.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rheini am 13.03.2024 10:40
Zitat aus dem Focus:

"Da Beamte keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen – weder an die Gesetzliche Krankenversicherung noch die Rentenkasse oder die Arbeitslosenversicherung – genießen sie ein wesentlich höheres Nettogehalt. Bei einem Jahresgehalt von 50.000 Euro machen allein die Rentenbeiträge für einen normalen Arbeitnehmer schon 4650 Euro aus."

Aha  :o
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 13.03.2024 10:42
Zitat aus dem Focus:

"Da Beamte keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen – weder an die Gesetzliche Krankenversicherung noch die Rentenkasse oder die Arbeitslosenversicherung – genießen sie ein wesentlich höheres Nettogehalt. Bei einem Jahresgehalt von 50.000 Euro machen allein die Rentenbeiträge für einen normalen Arbeitnehmer schon 4650 Euro aus."

Aha  :o

Focus. sagt schon alles - es geht noch polemischer als die Bild.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 13.03.2024 11:40
Zahlen Beamte Sozialversicherungsbeiträge? Haben Sie nicht in der Tendenz ein höheres Nettogehalt?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 13.03.2024 11:42
Die Antwort ist nicht ausreichend und in großen Teilen nicht einschlägig für die Fragestellung. So scheinen die Ausführungen zunächst gar nicht auf den Geist des Beamtentums in Relation zur Örtlichkeit einzugehen.

Es wäre dem Gericht und anderen Experten anzuraten, an welchem GEGENSTAND sich die Pensionierung eines Beamten im Ausland orientieren sollte. Also ob dortige Maßstäbe (in denen es die Parameter Grundsicherung und Bürgergeld meist nicht gibt) oder weiter an heimische Verhältnisse sich zu orientieren ist.

Welche Ergebnis hier - im Ergebnis auch gerne vom BVerfG - kommen sollte. Ein nicht vorhandene Abklärung dieser Konstellation - sei es durch Gesetzgeber oder höchstrichterlich - ist noch so langer Zeit des Bestehens der BRD schlicht nicht akzeptabel.

Insofern scheint - auch - aus rein strukturellen Gründen - der Konfusion im Bereich des Beamtenrechts - eine Vermischung mit dem recht klar strukturierten Rentenrecht nicht opportun zu sein.

Der Inhalt des Alimentationsprinzips wird von verschiedenen Determinanten geprägt. Es verpflichtet den Diensherren seine Beamten sowie deren Familien lebenslang angemessen zu alimentieren und ihnen nach ihrem Dienstrang, nach der mit ihrem Amt verbundenen Verantwortung und nach der Bedeutung des Berufsbeamtentums für die Allgemeinheit entsprechend der Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse und des allgemeinen Lebensstandards einen angemessenen Lebensunterhalt zu gewähren. Damit wird der Bezug der Alimentation sowohl zu der Einkommens- und Ausgabensituation der Gesamtbevölkerung hergestellt als auch zur Lage der Staatsfinanzen.

Allein nur auf den Mindestabstand zum Grundsicherungsempfänger oder die Einkünfte der Ortsansässigen (bei Wohnort im Ausland) zu schauen, wird der Sache nicht gerecht. Auch die Tatsache, dass die Pension mindestens 15 % über dem Niveau der Grundsicherung liegen muss, bedeutet nicht, dass bei Wegfall des Anspruches auf Grundsicherung (durch Verzug ins Ausland) die Pension auf Grundsicherungsniveau gekürzt werden darf. Vielmehr sind weitere Prüfparameter tragend, die ich versucht habe, herauszustellen.

Bei dem Alimentationsprinzip geht es ja gerade darum, überdurchschnittlich qualifizierte Kräfte für den Beamtendienst anzuwerben. Es ist Realität, dass wir unter den jüngeren potenziellen Bewerbern einen hohen Anteil an Fachkräften mit Migrationshintergrund haben. Nicht nur diese sondern auch andere Beamte können sich vorstellen, im Alter woanders zu wohnen als in Deutschland. Die Höhe der späteren Versorgung spiegelt daher auch die besondere Qualität der Tätigkeit und Verantwortung eines Richters, eines Staatsanwaltes oder eines Beamten während seiner aktiven Zeit wieder und kann bei der Pensionierung (unabhängig vom Wohnort) nicht generell davon abgekoppelt werden.

Daher bleibe ich dabei: Selbstverständlich vergleichen diese jungen Menschen auch ihre Alterseinkünfte bei der Entscheidung, ob sie Beamte werden oder nicht. Das ist auch der Maßstab, Pensionen mit anderen Alterseinkünften zu vergleiche, bei der Beurteilung der Verfassungsmäßigkeit der Richtige. Welcher andere Vergleichsmaßstab sollte denn sonst genommen werden?

Die Argumentation läuft hier auch etwas quer: Es geht ja nicht darum, den Beamten bei Verlegung des Wohnsitzes in Ausland monetär besser zu stellen als bei Wohnsitz in Deutschland. Der Pensionär bekommt ja nicht mehr Geld und es entstehen keine zusätzlichen Aufwendungen der Allgemeinheit. Im Gegenteil: Es fließt durch die stärkere Besteuerung wieder mehr Steuern zurück in den Topf der Steuerzahler und der Beamte hat als Konsequenz seines Tuns einen Einkommensverlust zu erleiden. Es wird aber auch nichts gekürzt.

Allgemein geht es hier um einen Wettbewerb um die besten Köpfe, der nicht mit dem Ruhestand endet. Wenn Pensionen im Alter bei Verzug ins Ausland deutlich schlechter wären als andere Alterseinkünfte, hätte man schon in der aktiven Zeit einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Privatwirtschaft zu befürchten. Daher muss auch die Allgemeinheit bei dem Kampf um die besten Köpfe ein Interesse daran haben, die Pension nicht schlechter zu stellen als andere Alterseinkünfte, das gilt sowohl in D als auch bei Verzug ins Ausland.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 13.03.2024 11:54
Zahlen Beamte Sozialversicherungsbeiträge? Haben Sie nicht in der Tendenz ein höheres Nettogehalt?

Die Grundsätze der Alimentation orientieren sich an den Nettobezügen. Da die Beamten keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung tragen, müssen sie von dem Einkommen neben den Steuern nur die Kosten der privaten Krankenversicherung leisten.

Da die Dienstherrn ein Interesse daran haben, möglichst nicht mehr als unbedingt nötig zu zahlen, wird das Netto auf ein vergleichsweise geringes Brutto hochgerechnet. Daher erhalten Beamte im Vergleich zu einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Regel ein deutlich geringeres Brutto.

Wenn jetzt die Beamten Rentenversicherungsbeiträge von einem unveränderten Brutto zahlen müssten, würde sich das Ausmaß der verfassungswidrigen Unteralimentation entsprechend vergrößern.

Ein Beispiel aus der Praxis: Als man den Mitgliedern des Landtages NRW die Versorgungsansprüche gestrichen hat und stattdessen ein Versorgungswerk ins Leben gerufen wurde, wurden deren Bezüge um 1000 EUR angehoben für die Notwendigkeit einer zusätzlichen Altersvorsorge.

Es muss daher allen Beteiligten klar sein, dass die Einbeziehung der Beamten in das System der gesetzlichen Rentenversicherung nur dann gelingen kann, wenn die Bruttobezüge entsprechend angehoben werden und am Ende doch wieder die Dienstherrn diejenigen sind, die für die Altersversorgung der Beamten finanziell verantwortlich sind. Außerdem muss klar sein, dass es weitere Zahlungen ergänzend zur gesetzlichen Rente im Alter geben muss, um eine verfassungsgemäße Versorgung zu erreichen.

Sieht am Ende schön aus, ist aber eine Milchmädchenrechnung.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 11:55

Daher bleibe ich dabei: Selbstverständlich vergleichen diese jungen Menschen auch ihre Alterseinkünfte bei der Entscheidung, ob sie Beamte werden oder nicht. Das ist auch der Maßstab, Pensionen mit anderen Alterseinkünften zu vergleiche, bei der Beurteilung der Verfassungsmäßigkeit der Richtige. Welcher andere Vergleichsmaßstab sollte denn sonst genommen werden?


Ich habe dein Eindruck, du hast das Prinzip der Alimentation nicht durchdrungen.

Keinesfalls ist dieses an irgendwelchen Zahlen festzulegen, sondern an einem Lebensstandard, den der Beamte im aktiven und auch im passiven Dienst halten soll. Hier ist das Maßstab sicherlich nicht das Einkommen vergleichbarer Personen, sondern die Kosten der Lebensführung im jeweiligen Land.

Mit abgesenkten (oder erhöhten) Bruttobezügen wird eben die Beibehaltung dieses LEBENSSTANDARDS gefordert. Eine Einwirkung über die Besteuerung kann aufgrund weitere Einkommensarten nicht zielführend sein.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 12:06

Die Grundsätze der Alimentation orientieren sich an den Nettobezügen.

Ich habe hier im Hause noch keine Prüfung erlebt, ob eine Teilzeitbeschäftigung des Beamten den Lebensstandard - möglicherweise aufgrund besonderer Konstellationen - halten kann. Sie wäre aber insofern nötig.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 13.03.2024 12:18

Ich habe dein Eindruck, du hast das Prinzip der Alimentation nicht durchdrungen.

Keinesfalls ist dieses an irgendwelchen Zahlen festzulegen, sondern an einem Lebensstandard, den der Beamte im aktiven und auch im passiven Dienst halten soll. Hier ist das Maßstab sicherlich nicht das Einkommen vergleichbarer Personen, sondern die Kosten der Lebensführung im jeweiligen Land.

Mit abgesenkten (oder erhöhten) Bruttobezügen wird eben die Beibehaltung dieses LEBENSSTANDARDS gefordert. Eine Einwirkung über die Besteuerung kann aufgrund weitere Einkommensarten nicht zielführend sein.

Den Eindruck, dass wir unterschiedliche Auffassung von dem Sinn der Alimentation haben, teile ich. Dabei gehe ich allerdings davon aus, dass Du das System nicht durchdrungen hast.

Grundsätzlich orientiert sich die Höhe der Alimentation (auch im Pensionsalter) an dem Amt. Deswegen heißt es ja auch amtsangemessen.

Das, was Du meinst, ist lediglich einer von vielen Prüfpunkten, an denen sich das BVerfG orientiert, um zu prüfen, ob es eine verfassungswidrige Unteralimentation gibt. Diese Untergrenze orientiert sich an der Grundsicherung und einem Abstand von mindestens 15 % dazu.

Während man bei den anderen Prüfparametern mindestens drei von fünf benötigt, um eine verfassungswidrige Unteralimentation zu indizieren, ist eine solche immer dann indiziert, wenn der Mindestabstand zu Grundsicherung nicht gewahrt ist. 

Wenn ich Dich richtig verstehe, leitest Du davon ab, dass es legitim ist, die Versorgung bei Verzug ins Ausland beliebig zu verringern, weil dann der Abstand zur (ortsüblichen) Grundsicherung viel geringer ist.

Dabei übersiehst Du allerdings, dass es noch weitere Prüfparameter gibt, um eine verfassungsgemäße Besoldung oder Versorgung gerichtlich überprüfen zu können.

Es dürfen allerdings auch nicht das Prinzip einer (amtsangemessenen) Besoldung und die Kriterien, mit denen das Gericht eine verfassungswidrige Unterschreitung prüft, miteinander vermischt werden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 13.03.2024 12:20
Das System lässt sich ändern:
1. Verbeamtung massiv nach unten fahren (bei und wird aktuell alles was zw. 30-40 Jahre, männlich und nicht bei drei auf dem Bäumen ist, verbeamtet)
2. Jeden zukünnftige verbeamtung kann gerne besser alimentiert werden, ABER es muss neu udn eindeutig definier sein, was hoheitliche Aufgaben eigentlich sind und die daraus sich ergebenden Verpflichtungen sind festzulegen sowie einzufordern.
3. Ein Entfernen aus dem Beamtenverhältnis wegen unpassendem Verhalten muss schärfer geregelt werden - alle (End-)Verurteilungen müssen zu einem Aufhebung des Beamtenverhältnisses führen.

Da kann sicherlich noch sehr vieles ergänzt und genauer durchdacht werden. Aber wenn ich als Steuerzahler letztlich für eine Gruppe von "Arbeitnehmern in Sonderstellung" aufkommen soll, dann möchte ich einen entsprechenden Gegenwert (= meine Freheit und die Freiheit jedes anderen und damit den Frieden in diesem Land schützt)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Thomber am 13.03.2024 12:29
Kommt immer darauf an, wo man arbeitet.

Beamtenstellen/ Beamtenausschreibungen findet man unterhalb der Bundesebene nicht so oft. Die meisten Stellen (deutlich!) sind Tarifstellen. Bei uns haben wir nicht mehr als 10% Beamte, eher wohl 5%.   
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 13.03.2024 13:28
In Deutschland komplett (2022):
5,2 Mio TA gegenüber 1,9 Mio. Beamte + 1,8 Mio Versorgungsempfänger + 170.500 Berufs- und Zeitsoldaten

In den Ländern zusammen (2022):
2,6 Mio TA gegenüber 1,37 Mio Beamte (wovon "nur" 237.300 Polizei sind) + knapp 1 Mio Versorgungsempfänger

In den Kommunen zusammen (2022)
1,7 Mio TA gegenüber 188.400 Beamte

Der Rest sind Sozialvers. mit 380.000 TA gegenüber 25.500 Beamte (in 2022)

Ich würde jetzt gerne wissen, was 1,37 Mio Beamte in den Ländern so machen. Das sind ganz bestimmt nicht alles Richter, Justizvollzugsbeamte (ich gehe davon aus, dass diese nicht bei der Polizei mit eingerechnet werden), Steuerfahnder, Zollbeamte (Land oder nur Bund?)...

Mir scheint, jedem Länderchef sein Königreich!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 13:28


Den Eindruck, dass wir unterschiedliche Auffassung von dem Sinn der Alimentation haben, teile ich. Dabei gehe ich allerdings davon aus, dass Du das System nicht durchdrungen hast.


Nö, umgekehrt. Du stützt dich nämlich nicht auf das System, sondern auf Vorgaben des BVerfG, die ich schlicht nicht teile (wie oft in den letzten Jahren).

Es sei dir unbenommen, dich hierauf zu stützen, aber erlaube mir, hiervon abzuweichen, allein schon, weil es die geforderten Vergleichsparameter in anderen Ländern teils nicht gibt bzw. sie z. B. bei Kriegslagen zu einer massiven Reduktion der Alimentation führen würde.

Zumal wir ja nicht nur von Pensionären, sondern auch von aktiven Beamten sprechen, die aufgrund Ihrer Vita im Ausland sind. Ich bin Standesamtsaufsicht und habe denn doch mit einigen Botschaften zu tun. Die verbleiben dann in der Pension halt auch in Caracas, Brasilia oder Dubai.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 13.03.2024 13:36
...
Ich würde jetzt gerne wissen, was 1,37 Mio Beamte in den Ländern so machen.
...
Es handelt sich in großer Zahl um sog. "Lehrer" - du hörtest evtl. bereits davon?  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Britta2 am 13.03.2024 14:10
Hatte heute auch in den online Nachrichten darüber gelesen. Beamte sind intelligenter als normale Arbeitnehmer und leben länger. Es wäre unverhältnismäßig, müssten die Rentenkassen künftig Renten an Beamte auszahlen und sofort würden die zu zahlenden Beiträge auch für die Arbeitnehmer mit normaler Rente deutlich steigen müssen.

Ich sage es mal so --- Gehirnwäsche der üblichen Art. Die Masse wirds schon schlucken und glauben. Damit ein Ende der leidigen Sozialneid-Debatte in Deutschland. Das Ziel ist der Weg ... (so wie in Schulen ab Klasse 1 die Lehrpläne aufgebaut sind --- je öfter es wiederholt wird, um so mehr wird verinnerlicht "wird schon stimmen")
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 14:14
Das System ist nicht das Problem, aber Populismus nimmt überhand.

Wobei Herr Heil wohl auf eine Interimsphase schaut, in der teils keine Kosten (für den normalen Rentner durch den Systemwechsel entstehen), jedoch der politische Gewinn enorm ist,

Wobei ich mich  jetzt schon frage, ob das Rentensystem durch die Übertragung der Besteuerungsform für Beamte (vor- bzw. nachgelagerte Besteuerung) bereits Schaden genommen hat. Ob man da noch einen draufsetzen muss?

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 13.03.2024 15:12
...
Ich würde jetzt gerne wissen, was 1,37 Mio Beamte in den Ländern so machen.
...
Es handelt sich in großer Zahl um sog. "Lehrer" - du hörtest evtl. bereits davon?  8)


Yeap, 820000 verbeamteten Lehrkräften für allgemeinbildenden Schulen der Bundesländer.
Unsere Gesellschaft lässt sich die Bildung der Kinder richtig was kosten  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Saggse am 13.03.2024 15:54
Yeap, 820000 verbeamteten Lehrkräften für allgemeinbildenden Schulen der Bundesländer.
Unsere Gesellschaft lässt sich die Bildung der Kinder richtig was kosten  8)
Wenn man dem mal die tatsächliche Arbeitsleistung der Lehrer vor allem im Grundschulbereich und in bestimmten Fächern gegenüber stellt, eigentlich nicht. Die strikte Einhaltung der mit anderen Beamten vereinbarte Wochenarbeitszeit (40-41h) oder selbst der Gesetze, welche die Höchstarbeitszeit betreffen, hätte vielerorts katastrophale Auswirkungen auf den Unterrichtsbetrieb. (Bei Lehrern in Teilzeit, wo man die Zeiten freilich noch herunterrechnen müsste, ist die Lage oft noch viel prekärer.) Klar nagen Lehrer nicht am Hungertuch, keine Frage, aber "so richtig was kosten lassen" sieht dann auch wieder anders aus... Dass es natürlich auch ein paar Kandidaten gibt, die ihr Gehalt nicht mal ansatzweise wert sind, ist unbenommen...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 19:27
Das Teilzeit-System bei Beamten hatte ich ja schon oben weiter hinterfragt; dürfte auch bei den Lehrern nicht besser sein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: modesty am 13.03.2024 20:15
Yeap, 820000 verbeamteten Lehrkräften für allgemeinbildenden Schulen der Bundesländer.
Unsere Gesellschaft lässt sich die Bildung der Kinder richtig was kosten  8)
Wenn man dem mal die tatsächliche Arbeitsleistung der Lehrer vor allem im Grundschulbereich und in bestimmten Fächern gegenüber stellt, eigentlich nicht. Die strikte Einhaltung der mit anderen Beamten vereinbarte Wochenarbeitszeit (40-41h) oder selbst der Gesetze, welche die Höchstarbeitszeit betreffen, hätte vielerorts katastrophale Auswirkungen auf den Unterrichtsbetrieb. (Bei Lehrern in Teilzeit, wo man die Zeiten freilich noch herunterrechnen müsste, ist die Lage oft noch viel prekärer.) Klar nagen Lehrer nicht am Hungertuch, keine Frage, aber "so richtig was kosten lassen" sieht dann auch wieder anders aus... Dass es natürlich auch ein paar Kandidaten gibt, die ihr Gehalt nicht mal ansatzweise wert sind, ist unbenommen...

Grundschullehrer steigen nach 3jährigem Studium (zumindest schrittweise in Hessen) mit A13 ein. Ich denke schon, dass sich die Länder das was kosten lassen. Ich stimme dir aber zu, dass da einige deutlich überbezahlt sind.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bastel am 14.03.2024 06:19
In Deutschland komplett (2022):
5,2 Mio TA gegenüber 1,9 Mio. Beamte + 1,8 Mio Versorgungsempfänger + 170.500 Berufs- und Zeitsoldaten

In den Ländern zusammen (2022):
2,6 Mio TA gegenüber 1,37 Mio Beamte (wovon "nur" 237.300 Polizei sind) + knapp 1 Mio Versorgungsempfänger

In den Kommunen zusammen (2022)
1,7 Mio TA gegenüber 188.400 Beamte

Der Rest sind Sozialvers. mit 380.000 TA gegenüber 25.500 Beamte (in 2022)

Ich würde jetzt gerne wissen, was 1,37 Mio Beamte in den Ländern so machen. Das sind ganz bestimmt nicht alles Richter, Justizvollzugsbeamte (ich gehe davon aus, dass diese nicht bei der Polizei mit eingerechnet werden), Steuerfahnder, Zollbeamte (Land oder nur Bund?)...

Mir scheint, jedem Länderchef sein Königreich!

Als Linker müsste dir doch ein starker Staat mit vielen Staatsbediensteten gefallen?

Hier findest du ein paar Berufsfelder für Beamte:
https://karriere.unicum.de/berufe/beamten-berufe
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 06:49

@Faunus
https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentlicher-Dienst/Publikationen/_publikationen-innen-personal.html

Fachserie 14 Reiher 6 gibt da sicher Auskunft:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentlicher-Dienst/Publikationen/Downloads-Oeffentlicher-Dienst/personal-oeffentlicher-dienst-2140600217005.xlsx?__blob=publicationFile

Guckst du unter 4.1.1 (Stichtag 30.6.21)
1,3 mio Landesbeamte
0,7 im "Bildungswesen, Wissenschaft, Forschung,kulturelle Angelegenheiten"
davon 0,64 Schule
davon 0,14 Grundschule
bzw, 0,33 weiterführende
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 14.03.2024 09:02
Immer wieder wird die Frage erläutert, ob es nicht „billiger“ ist, Angestellte einzustellen statt Beamte zu ernennen. Ein besonderes Phänomen ergibt sich hierbei bei den Beschäftigten der Rentenversicherung in Bayern. Hier werden völlig unterschiedliche Wege beschritten.

Der Grund für eine Beschäftigung von Angestellten statt Beamten – soweit dies nach dem Funktionsvorbehalt des Art. 33 Abs. 4 GG überhaupt verfassungsrechtlich möglich ist – besteht in den Augen der Öffentlichkeit allein darin, Personalkosten zu sparen. Fraglich scheint dabei allerdings zu sein, ob sich eine solche Umstellung tatsächlich langfristig rechnet.

So stellt etwa die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd (München und Landshut) ausschließlich Nachwuchskräfte im Angestelltenverhältnis ein, die nach ihrer Ausbildung auch weiterhin im Angestelltenverhältnis bleiben, während die Rentenversicherungen Bayern Nord (Würzburg und Bayreuth) und Schwaben (Augsburg) nach wie vor auf Nachwuchskräfte zählen, die bereits im Beamtenverhältnis ausgebildet werden und auch – im Regelfall – später im Beamtenverhältnis bleiben.

Zu dem finanziellen Vergleich der beiden Beschäftigungsverhältnisse stellte der Bundesrechnungshof als unabhängige Stelle in einem im vollen Umfang einsehbaren Gutachten folgendes fest:

„Einige Bundesländer sind unter dem Druck enger haushaltspolitischer Spielräume dazu übergegangen, bisher von Beamten wahrgenommene Aufgaben, schwerpunktmäßig im Kultusbereich, Arbeitnehmern zuzuweisen. Nach den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung kann diese Vorgehensweise nicht empfohlen werden.

Einzelwirtschaftliche, betriebswirtschaftlich und finanzwirtschaftlich orientierte Überlegungen sprechen gegen einen Ersatz von Beamten durch Arbeitnehmer.

Zwar übersteigen die laufenden Ausgaben des Dienstherrn für die Bezüge von Beamten unter Einbeziehung der Altersversorgung die vergleichbaren Ausgaben des öffentlich-rechtlichen Arbeitgebers für einen Arbeitnehmer, dies wird aber dadurch überkompensiert, dass die Finanzierung der Ausgaben, die für Arbeitnehmer im Schwerpunkt früher anfallen, bei Beamten geringere Ausgaben verursacht, insgesamt gesehen also die Beschäftigung von Beamten günstiger erscheint.

Es zeigt sich nach den Ausführungen des Rechnungshofes außerdem, dass der Status des Beamten am besten auf die Ansprüche der einzelnen Dienstherren abgestimmt ist. Dies ergibt sich – so diese unabhängige Stelle – insbesondere aus folgenden Tatsachen:

Zahlungen für die Altersversorgung von Beamten fallen erst nach dem Dienstverhältnis an.

Zahlungen an die Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) brauchen nicht geleistet werden, da der Dienstherr für das Beschäftigungsrisiko selbst einsteht.

Anstelle von permanenten Beiträgen an die gesetzliche Krankenversicherung treten Beihilfeleistungen, die der einzelne Dienstherr nur im Bedarfsfall zu leisten hat.

Als Ergebnis dieser Untersuchung des Bundesrechnungshofes wurde festgestellt, dass der Personalbereich der öffentlichen Hand nicht durch die Wahl des Status der Beschäftigten entscheidend entlastet werden kann.2

Neben diesen vom Bundesrechnungshof durch eindeutige und nachlesbare Berechnungen bewiesenen Tatsachen spricht aber auch noch ein weiteres Argument für die einheitliche Ernennung von Beamten bei der Deutschen Rentenversicherung in Bayern:

Die Personalfluktuation ist in Bereichen, in denen ein Beamtenverhältnis nicht besteht, wesentlich höher.

Weiterhin stellt sich die Frage, ob die Aufgaben der Rentenversicherung nicht vielleicht doch von ihrem Stellenwert her in den Kernbereich der Tätigkeiten der öffentlichen Verwaltung nach Art. 33 Abs. 4 GG (Funktionsvorbehalt) einzuordnen und deswegen von Beamten auszuüben sind. Dies ist sicher eine Auslegungsfrage. Sollte dies aber nicht der Fall sein: Könnte man diese Aufgaben dann vielleicht in Zukunft sogar ganz privatisieren?

Auch diese Frage wurde in der Vergangenheit oft diskutiert. Wenn man sich an die 90er Jahre zurück erinnern vermag, wurde die Parole "Privat vor Staat" ausgerufen und unter anderem wurde die Bahn seinerzeit privatisiert.

Die dann "armen" Angestellten der Bahn haben jedoch von Ihrem Recht Gebrauch gemacht, sich in Gewerkschaften wie der "GdL" zu organisieren und durch Arbeitskampfmaßnahmen sowohl deutliche Gehaltserhöhungen als auch geringere Wochenarbeitszeiten mit abnehmender Tendenz durchzusetzen. Daher sind die Personalkosten der Deutsche Bahn mehr gestiegen, als sie es bei Beibehaltung des Berufsbeamtentums wären. Der darüber hinaus durch Arbeitskämpfe verursachte, volkswirtschaftliche Schaden muss ja ebenfalls die Gesellschaft tragen.

Wenn man also fordert, das Berufsbeamtentums weitestgehend abzuschaffen, muss man auch mit den Konsequenzen leben; und die sind gerade in der aktuellen Situation mehr als ernüchternd.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 09:26
Eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit bringt in der Regel eine Überkompensation durch Effizienzsteigerung. Durch gesetzliche Vorgaben wird man nie aus der Ineffizienz des Beamtentums in diesem Bezug auf andere Arbeitszeiten kommen.

Ein reiner Blick auf die Kosten - unter Vernachlässigung des Outputs - ist - zumindest solange die Beschäftigen endlich die 35 Stunden erreichen - schlicht stümperhaft.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 14.03.2024 09:27
...
Zahlungen für die Altersversorgung von Beamten fallen erst nach dem Dienstverhältnis an.
...
Welche Zahlungen fallen denn nach Ende des lebenslangen Dienst- und Treueverhältnisses (also nach dem Tod des Beamten) noch an?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 14.03.2024 09:30
Zahlungen für die Altersversorgung von Beamten fallen erst nach dem Dienstverhältnis an.

Diese Feststellung des BRH wundert mich. Ggf. auf Landesebene mag das so sein, aber beim Bund werden Alterssrückstellungen für Beamte von ca. 30% des Bruttolohns vorgenommen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.03.2024 09:36
Man kann, je nach Gusto Annahmen treffen, die die Rentabilität von Beamten erhöht oder verringert. Wenn ich davon ausgehe, dass die gesparten Sozialabgaben zu 20% am Kapitalmarkt angelegt werden, ist der Beamte natürlich preiswerter.

Ich könnte auch annehmen, dass die meisten Beamten kurz vor dem Abtreten intensivmedizinisch versorgt werden oder ins Koma fallen und 80% der Kosten beim Dienstherrn hängen bleiben. Zudem bleiben Kosten, die sonst von den Sozialversicherungssystemen aufgefangen werden vollständig beim Dienstherrn. Dauererkankungen zum Beispiel.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 14.03.2024 09:51
Zahlungen für die Altersversorgung von Beamten fallen erst nach dem Dienstverhältnis an.

Diese Feststellung des BRH wundert mich. Ggf. auf Landesebene mag das so sein, aber beim Bund werden Alterssrückstellungen für Beamte von ca. 30% des Bruttolohns vorgenommen.

Die Versorgungsrücklage des Bundes wird durch das Bundesministerium des Innern verwaltet. Hierzu bedient sich das Innenministerium der Bundesbank (§ 5 VersRücklG). Die angesammelten Gelder einschließlich der Erträge sind in handelbaren Schuldverschreibungen des Bundes zu marktüblichen Bedingungen anzulegen. Die im Sondervermögen „Versorgungsrücklage des Bundes“ bis zum Jahr 2017 angesparten Mittel werden in den folgenden 15 Jahren zur schrittweisen Entlastung der öffentlichen Haushalte von Versorgungsaufwendungen eingesetzt (§ 7 VersRücklG).

Das bedeutet de facto nichts anderes, als dass das Geld, welches für die Versorgungsrücklage gedacht ist, den öffentlichen Haushalten als Kredit angeboten wird und entsprechend marktüblich verzinst wird. Das Geld bleibt also bis es entnommen werden muss in den öffentlichen Haushalten. Höchstens 10 % dürfen in Aktien angelegt werden, so dass die erwartbare Rendite eher gering ist.

Bei Finanzierung über die Rentenversicherung werden die Beiträge aufgrund des Umlageverfahrens jedoch unmittelbar für die Finanzierung der Ausgaben verwendet und sind somit tatsächlich weg. Sie können nicht über Umwege den öffentlichen Haushalten als Kredit angeboten werden.

Es handelt sich bei den Altersrückstellungen daher eher um einen haushaltsrechtlichen Trick, um die Kosten transparenter zu machen, aber nicht um echte "Mehrausgaben" oder echtes, zusätzliches Sparen der Dienstherren.   

@TV-Ler: gemeint ist das "aktive" Dienstverhältnis ...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 14.03.2024 09:52
Ich könnte auch annehmen, dass die meisten Beamten kurz vor dem Abtreten intensivmedizinisch versorgt werden oder ins Koma fallen und 80% der Kosten beim Dienstherrn hängen bleiben.

Da kann man gute Vergleiche ziehen, nämlich indem man die Kosten für die Beihilfe denen der Beiträge für die GKV gegenüberstellt. Beihilfe ist da in der Tat günstiger.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.03.2024 10:52
Ich könnte auch annehmen, dass die meisten Beamten kurz vor dem Abtreten intensivmedizinisch versorgt werden oder ins Koma fallen und 80% der Kosten beim Dienstherrn hängen bleiben.

Da kann man gute Vergleiche ziehen, nämlich indem man die Kosten für die Beihilfe denen der Beiträge für die GKV gegenüberstellt. Beihilfe ist da in der Tat günstiger.
Ich hege daran große Zweifel. Es gibt zwei Anstellungstypen, einer ist besser versorgt, kostet den Staat aber weniger, der andere ist schlechter vesorgt und kostet den Staat mehr. Irgendwie widersprüchlich.

Zudem haben die meisten Dienstherren keine Rückstellungen gebildet, so dass die Finanzierung der Pensionen durch zusätzliche Schulden Zinskosten hervorrufen, die mit einbezogen werden müssen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 10:57
Gäbe es nicht im Rahmen der Mitbestimmung, der Sozialwahl, die Möglichkeiten der Versicherten eine Einbeziehung der Beamten abzulehnen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 14.03.2024 11:17
Ich könnte auch annehmen, dass die meisten Beamten kurz vor dem Abtreten intensivmedizinisch versorgt werden oder ins Koma fallen und 80% der Kosten beim Dienstherrn hängen bleiben.

Da kann man gute Vergleiche ziehen, nämlich indem man die Kosten für die Beihilfe denen der Beiträge für die GKV gegenüberstellt. Beihilfe ist da in der Tat günstiger.
Ich hege daran große Zweifel. Es gibt zwei Anstellungstypen, einer ist besser versorgt, kostet den Staat aber weniger, der andere ist schlechter vesorgt und kostet den Staat mehr. Irgendwie widersprüchlich.

Zudem haben die meisten Dienstherren keine Rückstellungen gebildet, so dass die Finanzierung der Pensionen durch zusätzliche Schulden Zinskosten hervorrufen, die mit einbezogen werden müssen.

Dass die GKV teurer ist als die Beihilfe, liegt an vielen Faktoren, z.B. sind Familienversicherungen in der GKV kostenfrei und die Gesamtheit der GKV-Versicherten ist häufiger krank als die Gesamtheit der Beamten.

Weiterhin bilden alle Dienstherren auf Bundesebene Rückstellungen für die Finanzierung der Pensionen in Höhe von ca. 30 % der Bezüge.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 11:21
Kann es vielleicht auch sein, dass die GKV - Versicherter kranken sind als die Privaten, weil sie oft Monate auf einen Termin warten?
Da werden Krankheiten nicht besser.

Davon ab, dürfte dennoch im Bereich der KV eine Einbeziehung der Beamten ein Upgrade sein, in der RV definitiv ein Downgrade.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 12:51
Also bei uns sind die hD und höheren EGs weniger krank als die unteren Besoldungsgruppen / EGs.
Und die TBler mehr als die Beamten (im direktem Vergleich der Ebenen)
Insofern, kann ich der Vermutung das es an der schlechteren Terminvergabe liegt, durchaus unterstützen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Saggse am 14.03.2024 13:56
Ich hege daran große Zweifel. Es gibt zwei Anstellungstypen, einer ist besser versorgt, kostet den Staat aber weniger, der andere ist schlechter vesorgt und kostet den Staat mehr. Irgendwie widersprüchlich.
Nicht wirklich, da sich der Staat bei der Berufung der Beamten quasi die Rosinen rauspickt, während die GKV jeden nehmen muss - sowohl im Hinblick auf gesundheitliche Vorbelastungen als auch auf Einkommen. Beamte leben übrigens auch länger, weswegen man der Rentenkasse einen Bärendienst erweisen würde, wenn diese für die lebenslange, amtsangemessene Alimentation aufkommen müsste... ;-)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.03.2024 14:21
Ich könnte auch annehmen, dass die meisten Beamten kurz vor dem Abtreten intensivmedizinisch versorgt werden oder ins Koma fallen und 80% der Kosten beim Dienstherrn hängen bleiben.

Da kann man gute Vergleiche ziehen, nämlich indem man die Kosten für die Beihilfe denen der Beiträge für die GKV gegenüberstellt. Beihilfe ist da in der Tat günstiger.
Ich hege daran große Zweifel. Es gibt zwei Anstellungstypen, einer ist besser versorgt, kostet den Staat aber weniger, der andere ist schlechter vesorgt und kostet den Staat mehr. Irgendwie widersprüchlich.

Zudem haben die meisten Dienstherren keine Rückstellungen gebildet, so dass die Finanzierung der Pensionen durch zusätzliche Schulden Zinskosten hervorrufen, die mit einbezogen werden müssen.

Dass die GKV teurer ist als die Beihilfe, liegt an vielen Faktoren, z.B. sind Familienversicherungen in der GKV kostenfrei und die Gesamtheit der GKV-Versicherten ist häufiger krank als die Gesamtheit der Beamten.

Weiterhin bilden alle Dienstherren auf Bundesebene Rückstellungen für die Finanzierung der Pensionen in Höhe von ca. 30 % der Bezüge.
Es liegt der Verdacht nahe, dass die Beamten gesünder sind, weil sie besser versorgt sind. Die Familienversicherung kostet, das ist korrekt, dies ist aber nur ein kleiner Teil, wenn ich vergleiche, dass Beamte ein Leben lang Kosten bei ihrem Dienstherrn verursachen. Besoldungserhöhungen, Krankheiten, Pension (bezogen auf das letzte Gehalt). In den meisten Fällen wurden leider keine Rückstellungen gebildet, so dass schlimmstenfalls zur Finanzierung Schulden gemacht werden, die wiederum Zinskosten hervorrufen.

Die Bundesbeamten machen nur einen Bruchteil aller Beamten aus. Wird wirklich Geld weggelegt und verzinst, wo kann ich das einsehen oder wird nur buchhalterisch eine Rückstellung gebildet, die letztlich doch aus dem Haushalt finanziert werden muss? Seit wann wird das gemacht? Schon seit Jahrzehnten, was notwendig wäre, um die geburtenstarken Jahrgänge abzudecken oder erst seit kurzem?

Zitat
Nicht wirklich, da sich der Staat bei der Berufung der Beamten quasi die Rosinen rauspickt, während die GKV jeden nehmen muss - sowohl im Hinblick auf gesundheitliche Vorbelastungen als auch auf Einkommen. Beamte leben übrigens auch länger, weswegen man der Rentenkasse einen Bärendienst erweisen würde, wenn diese für die lebenslange, amtsangemessene Alimentation aufkommen müsste... ;-
Ich zweifele daran, dass das PM diese Rosinen rauspicken kann. Die Beamten sind nicht gesund, weil die Personaler den 16jährigen oder 18jährigen so gut im Hinblick auf später eintretende Krankheiten einschätzen kann, sondern weil die Versorung besser ist.

Beamte leben länger weil sie, wie gesagt, besser versorgt sind.
Es würde sich schon lohnen, da es eine Maximalrente gibt, die weit unterhalb der Maximalpension liegt. Das dürfte rechtlich schwierig umsetzbar sein, daher bin ich kein Verfechter der Übernahme von Beamten in die GRV. Ich plädiere vielmehr für die Abschaffung oder starke Reduzierung des Berufsbeamtentums, da es zu teuer und antiquiert ist. Wird aber nie passieren, weil die Beamtenlobby härter zuschlägt als die tschetschenische Mafia. :)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 14:26

Es würde sich schon lohnen, da es eine Maximalrente gibt, die weit unterhalb der Maximalpension liegt. Das dürfte rechtlich schwierig umsetzbar sein, daher bin ich kein Verfechter der Übernahme von Beamten in die GRV. Ich plädiere vielmehr für die Abschaffung oder starke Reduzierung des Berufsbeamtentums, da es zu teuer und antiquiert ist. Wird aber nie passieren, weil die Beamtenlobby härter zuschlägt als die tschetschenische Mafia. :)

Es gibt eigentlich keine Höchstrente, sondern insbesondere einen Höchstbeitrag, der diese Zahl verursacht; von daher scheinen mir Forderungen nach Abschaffung bzw. starken Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze hier ins Bild zu passen. Wohl aber eher zufällig.

Zumal in der Summe, auch ein mittlerer Rente mal 105 Jahre alt wird und damit mehr Rente erhält als jener mit Höchstrente, der mit 70 vor einen Baum fährt. Versicherung halt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.03.2024 15:40

Es würde sich schon lohnen, da es eine Maximalrente gibt, die weit unterhalb der Maximalpension liegt. Das dürfte rechtlich schwierig umsetzbar sein, daher bin ich kein Verfechter der Übernahme von Beamten in die GRV. Ich plädiere vielmehr für die Abschaffung oder starke Reduzierung des Berufsbeamtentums, da es zu teuer und antiquiert ist. Wird aber nie passieren, weil die Beamtenlobby härter zuschlägt als die tschetschenische Mafia. :)

Es gibt eigentlich keine Höchstrente, sondern insbesondere einen Höchstbeitrag, der diese Zahl verursacht; von daher scheinen mir Forderungen nach Abschaffung bzw. starken Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze hier ins Bild zu passen. Wohl aber eher zufällig.

Zumal in der Summe, auch ein mittlerer Rente mal 105 Jahre alt wird und damit mehr Rente erhält als jener mit Höchstrente, der mit 70 vor einen Baum fährt. Versicherung halt.
Der Punkt ist, dass diejenigen, die eine Übernahme der Beamten in die Rentenversicherung befürworten, dies mit einer Kürzung der Pension auf Rentenniveau gleichsetzen. Und das ist rechtlich nicht machbar. Egal ob Höchst-, Hoch-, Mittel- oder Fantasmagorente.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 14.03.2024 15:53
Es liegt der Verdacht nahe, dass die Beamten gesünder sind, weil sie besser versorgt sind. Die Familienversicherung kostet, das ist korrekt, dies ist aber nur ein kleiner Teil, wenn ich vergleiche, dass Beamte ein Leben lang Kosten bei ihrem Dienstherrn verursachen. Besoldungserhöhungen, Krankheiten, Pension (bezogen auf das letzte Gehalt). In den meisten Fällen wurden leider keine Rückstellungen gebildet, so dass schlimmstenfalls zur Finanzierung Schulden gemacht werden, die wiederum Zinskosten hervorrufen.

Die Bundesbeamten machen nur einen Bruchteil aller Beamten aus. Wird wirklich Geld weggelegt und verzinst, wo kann ich das einsehen oder wird nur buchhalterisch eine Rückstellung gebildet, die letztlich doch aus dem Haushalt finanziert werden muss? Seit wann wird das gemacht? Schon seit Jahrzehnten, was notwendig wäre, um die geburtenstarken Jahrgänge abzudecken oder erst seit kurzem?

Es gibt viele Gründe, warum die GKV teurer ist, als die Beihilfe. Einer von vielen könnte auch der von dir angesprochene sein. Ein wesentlicher ist, dass Leute mit geringem Einkommen häufiger krank sind. Beamte haben eher ein mittleres bis überdurchschnittliches Einkommen.



Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.03.2024 16:03
Es liegt der Verdacht nahe, dass die Beamten gesünder sind, weil sie besser versorgt sind. Die Familienversicherung kostet, das ist korrekt, dies ist aber nur ein kleiner Teil, wenn ich vergleiche, dass Beamte ein Leben lang Kosten bei ihrem Dienstherrn verursachen. Besoldungserhöhungen, Krankheiten, Pension (bezogen auf das letzte Gehalt). In den meisten Fällen wurden leider keine Rückstellungen gebildet, so dass schlimmstenfalls zur Finanzierung Schulden gemacht werden, die wiederum Zinskosten hervorrufen.

Die Bundesbeamten machen nur einen Bruchteil aller Beamten aus. Wird wirklich Geld weggelegt und verzinst, wo kann ich das einsehen oder wird nur buchhalterisch eine Rückstellung gebildet, die letztlich doch aus dem Haushalt finanziert werden muss? Seit wann wird das gemacht? Schon seit Jahrzehnten, was notwendig wäre, um die geburtenstarken Jahrgänge abzudecken oder erst seit kurzem?

Es gibt viele Gründe, warum die GKV teurer ist, als die Beihilfe. Einer von vielen könnte auch der von dir angesprochene sein. Ein wesentlicher ist, dass Leute mit geringem Einkommen häufiger krank sind. Beamte haben eher ein mittleres bis überdurchschnittliches Einkommen.
Die Kosten, so sie denn da sind, werden durch diejenigen, die ich genannt habe meines Erachtens nach überkompensiert. Nur durch Annahmen, man würd die gesparten Sozialbeiträge anlegen, lässt sich kostenseitig pro Beamter argumentieren.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Saggse am 14.03.2024 16:30
Es liegt der Verdacht nahe, dass die Beamten gesünder sind, weil sie besser versorgt sind.
Dass sie überproportional häufig Akademiker sind, hat damit ganz sicher rein gar nichts zu tun...

Zitat
Die Familienversicherung kostet, das ist korrekt, dies ist aber nur ein kleiner Teil, wenn ich vergleiche, dass Beamte ein Leben lang Kosten bei ihrem Dienstherrn verursachen. Besoldungserhöhungen, Krankheiten, Pension (bezogen auf das letzte Gehalt). In den meisten Fällen wurden leider keine Rückstellungen gebildet, so dass schlimmstenfalls zur Finanzierung Schulden gemacht werden, die wiederum Zinskosten hervorrufen.
Es ist ja nicht nur die Familienversicherung, die bei der GKV zusätzliche Kosten verursacht, sondern ganz allgemein die Einkommensstruktur bei den Versicherten. Der Lehrer im Angestelltenverhältnis muss mit seinen Beiträgen bei der GKV auch den Friseur mitfinanzieren, der in absoluten Zahlen natürlich viel weniger zahlt. Die GKV würde sich sicher freuen, wenn alle Beamten bei ihr pflichtversichert wären.

Zitat
Ich zweifele daran, dass das PM diese Rosinen rauspicken kann. Die Beamten sind nicht gesund, weil die Personaler den 16jährigen oder 18jährigen so gut im Hinblick auf später eintretende Krankheiten einschätzen kann, sondern weil die Versorung besser ist.
Er trifft zumindest eine Vorauswahl und es ist erwiesenermaßen so, dass es Menschen gibt, denen die Berufung in das Beamtenverhältnis aus gesundheitlichen Gründen verwehrt wird. Diese Möglichkeit hat die GKV schlicht nicht.

Zitat
Ich plädiere vielmehr für die Abschaffung oder starke Reduzierung des Berufsbeamtentums, da es zu teuer und antiquiert ist.
Ein legitimer Standpunkt, keine Frage, aber das hätte eben auch Schattenseiten... Wenn bei der Bahn alle im Beamtenverhältnis wären, könnte man denen jetzt einfach den Stinkefinger zeigen und auf den Rechtsweg verweisen, wenn sie die - natürlich völlig absurde - Einschätzung vertreten, sie würden nicht genug Geld kriegen. Sollen sie doch klagen, wenn es ihnen nicht passt! Vielleicht gibt's dann irgendwann nach 10 oder 20 Jahren eine Nachzahlung, aber auch nur, wenn diese einem nicht aufgrund einer juristischen Spitzfindigkeit verwehrt wird. Höhere Gehälter muss die Bahn so oder so zahlen, von den volkswirtschaftlichen Kosten der Streiks will ich gar nicht erst reden...

Zitat
Wird aber nie passieren, weil die Beamtenlobby härter zuschlägt als die tschetschenische Mafia. :)
...und wie genau will diese Lobby dann "zuschlagen"? Ja, die können bissel schimpfen und meckern, aber ansonsten kommt dabei nicht viel rum. Wie auch?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 14.03.2024 16:35

Der Punkt ist, dass diejenigen, die eine Übernahme der Beamten in die Rentenversicherung befürworten, dies mit einer Kürzung der Pension auf Rentenniveau gleichsetzen. Und das ist rechtlich nicht machbar. Egal ob Höchst-, Hoch-, Mittel- oder Fantasmagorente.

Gesetze kann man ändern, erneuern, neu gestalten....
Die notwendigen Änderungen sind im Reich der Phantasie anzusiedeln, weil es Beamte sind, die das ändern müssten und wer wird kargere Kost wählen, wenn er ein Tischlein-deck-dich hat.

Persönlich bin ich ratlos, wie man auf Dauer den inneren Frieden (und alle anderen natürlich) halten kann, wenn uns die Geschichte eindeutig etwas anderes lehrt!

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 17:06
Beamte leben länger weil sie, wie gesagt, besser versorgt sind.
Korrekt, nicht Beamte leben länger, sondern die Kohorte in der die meisten Beamten sind, leben länger.
Das "Beamte sein" ist nicht der Grund dafür.

So wie Menschen mit großen Schuhen statistisch auch ein höheres Einkommen haben.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Treudiener am 14.03.2024 21:04
Hier mal ein wirklich interessanter Artikel dazu:
https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/hoehere-kosten-mehr-gerechtigkeit-das-wuerde-passieren-wenn-beamte-in-die-rentenversicherung-einzahlen-muessten_id_259753215.html
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: clarion am 14.03.2024 22:11
Der Artikel geht nicht darauf ein, dass Beamte ein um Tausende Euro geringeres Brutto haben als Tarifbeschäftigte mit vergleichbarer Qualifikation.  Man müsste also die Bruttogehälter kräftig erhöhen, das wiederum würde dazu führen,  dass der Systemwechsel sich noch weniger bezahlt macht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 15.03.2024 07:34

Der Punkt ist, dass diejenigen, die eine Übernahme der Beamten in die Rentenversicherung befürworten, dies mit einer Kürzung der Pension auf Rentenniveau gleichsetzen. Und das ist rechtlich nicht machbar. Egal ob Höchst-, Hoch-, Mittel- oder Fantasmagorente.

Gesetze kann man ändern, erneuern, neu gestalten....
Die notwendigen Änderungen sind im Reich der Phantasie anzusiedeln, weil es Beamte sind, die das ändern müssten und wer wird kargere Kost wählen, wenn er ein Tischlein-deck-dich hat.
Es gibt zumindest Menschen in der Materie, die das Berufsbeamtentum auf Art 20 GG zurückführen.

Zitat
Ein legitimer Standpunkt, keine Frage, aber das hätte eben auch Schattenseiten... Wenn bei der Bahn alle im Beamtenverhältnis wären, könnte man denen jetzt einfach den Stinkefinger zeigen und auf den Rechtsweg verweisen, wenn sie die - natürlich völlig absurde - Einschätzung vertreten, sie würden nicht genug Geld kriegen. Sollen sie doch klagen, wenn es ihnen nicht passt! Vielleicht gibt's dann irgendwann nach 10 oder 20 Jahren eine Nachzahlung, aber auch nur, wenn diese einem nicht aufgrund einer juristischen Spitzfindigkeit verwehrt wird. Höhere Gehälter muss die Bahn so oder so zahlen, von den volkswirtschaftlichen Kosten der Streiks will ich gar nicht erst reden...
Das kann ich auch preiswerter haben, die Bahn ist ein Staatskonzern. Einfach zerschlagen und neuaufsetzen, in der Weise, dass die GDL durch das Tarifeinheitsgesetz gezähmt wird.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 15.03.2024 07:48
...
Es gibt zumindest Menschen in der Materie, die das Berufsbeamtentum auf Art 20 GG zurückführen.
...
Sagen wir: Art. 33 GG  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 15.03.2024 08:05
...
Es gibt zumindest Menschen in der Materie, die das Berufsbeamtentum auf Art 20 GG zurückführen.
...
Sagen wir: Art. 33 GG  8)
Nein, ich meinte Art. 20. Einer von zwei Artikeln mit Ewigkeitsklausel.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 15.03.2024 08:08
Hier mal ein wirklich interessanter Artikel dazu:
https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/hoehere-kosten-mehr-gerechtigkeit-das-wuerde-passieren-wenn-beamte-in-die-rentenversicherung-einzahlen-muessten_id_259753215.html

Für den Focus ein erstaunlich durchschnittliches Niveau. Das meine ich positiv.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 15.03.2024 08:45
Hubertus Heil hat gesagt, dass er sich eine Reform nach dem Modell Österreichs vorstellen könnte.

Dieses Modell ist jedoch anders, als viele glauben. So wurde in Österreich neben den bisherigen Säulen der Rentenversicherung eine weitere Säule eingeführt: Die Versicherungsanstalt für öffentlich Bedienstete.

In dieser Säule sind Beamte nicht pflichtversichert, dennoch müssen sie sukzessive einen Eigenbeitrag mit einzahlen. Das hängt ab vom Geburtsdatum und auch vom Zeitpunkt der erstmaligen Verbeamtung. Zusätzlich zu diesem Eigenbeitrag muss auch der Dienstherr einen Beitrag leisten.

Die Einnahmen kommen allerdings nicht der Sozialversicherung zugute, sondern werden dem österreichischen Bundesbudget zugerechnet. Die Versicherungsanstalt für öffentlich Bedienstete legt das Geld also wieder beim Staat als Darlehen an. Über diesen Umweg profitiert die Versicherungsanstalt davon, dass sie zunächst Gelder einnimmt, ohne tatsächlich Ausgaben zu produzieren. Die jetzigen Alt-Pensionäre müssen von den österreichischen Dienstbehörden zusätzlich alimentiert werden. Bei denjenigen, die teilweise eingezahlt haben, gibt es eine komplizierte Mischberechnung.

Beamte erhalten dafür einen Ruhegenuss vom Staat und leisten dafür einen Beitrag in der Höhe von 12,55 % ihrer Bemessungsgrundlage. Diese besteht aus dem Gehalt und den als ruhegenussfähig erklärten Zulagen (ohne Höchstgrenze). Der Ruhegenuss beträgt für jedes ruhegenussfähige Dienstjahr 2,2222% der RGB; mit 45 Jahren werden 100% der RGB erreicht. (Vorher lediglich 80 %). Da mit dem Eigenbeitrag auch eine spürbare Verbesserung in der Altersvorsorge erreicht wurde, hat man auch die Beamten mit ins Boot geholt.

Angestellte zahlen dagegen nur 10,25 % von ihrem Brutto, erhalten dafür allerdings auch weniger Rente. Pro Versicherungsjahr werden lediglich 1,78 % der Berechnungsgrundlage für die Rentenberechnung berücksichtigt. 

Allerdings ist das System so ausgelegt, dass (ähnlich wie bei uns die VBL) der Dienstherr durch seinen Beitrag die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ausgleichen muss. Österreich erhofft sich, dass die zusätzlichen Beiträge in Zukunft durch wegfallende Alt Pensionen aufgefangen werden können. Abwarten, ob die Rechnung aufgeht.

Vielleicht übernimmt in D die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) diese Aufgabe.

Ein solches Umschichten könnte daher für größere Akzeptanz in der Bevölkerung für höhere Alterseinkünfte sorgen (die Beamten haben ja mehr eingezahlt), dient auch der Transparenz und dient auch, vor dem Hintergrund des Urteils des BVerfG, dem Umgehen der Schuldenbremse.

Wie hier schon mehrfach angedeutet wurde, müssten dann allerdings in D voraussichlich die Bruttobezüge der Beamten steigen, damit das Ausmaß der Unteralimentation nicht noch größer wird. Bei einer Verbesserung der staatlichen Altersbezüge würden allerdings die vom BVerfG angesetzten Ausgaben für die zusätzliche Altersvorsorge wegfallen und somit müssten die Dienstherrn diesen Beitrag nicht vollständig, aber doch in wesentlichen Teilen ausgleichen.

Kurzum: Wenn sich die Pension durch einen eigenen Beitrag spürbar verbessern würde und die Bruttobezüge dann auch noch etwas angehoben würden, ist der Vorschlag von Hubertus Heil überlegenswert.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 15.03.2024 09:40
Und wo ist nun die Verbesserung für das allgemeine Rentensystems zu finden?

Wir ja immer besser...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 15.03.2024 11:09
Um die ganze Hin- und Herrechnerei zu bewerkstelligen, werden ja wieder einige Stellen benötigt, auf die man dann Beschäftigte setzt, die damit dann Rentenbeiträge zahlen  ::)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 15.03.2024 14:16
Und wo ist nun die Verbesserung für das allgemeine Rentensystems zu finden?

Wir ja immer besser...

Dies ist aus meiner Sicht eine Scheindiskussion.
Eine Verbesserung im Sinne von Einsparung wäre nur dann gegeben, wenn dem einen oder dem anderen die Altersbezüge gekürzt werden würden. Ob man dazu nun Systeme zusammenwirft oder dies in separaten Systemen macht, ist egal.

Interessant wäre der Grund, warum so eine Diskussion geführt wird.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 17.03.2024 10:36
Na, ob nicht sowieso schon eine Kürzung da ist wegen der steigenden nachgelagerten Besteuerung der Renten?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: 2strong am 17.03.2024 12:47
Der Heil war diese Woche ja bei der Illner. Das qar in .einen Augen eine der besten Sendungen seit Ewigkeiten. Was mir z. B. nicht in diesem Ausmaß bewusst war: Für jeden Monat, den man in der GRV über die Altersgrenze hinaus arbeitet, erhöht sich der Rentenbezug um 0,5%. Nach einem Jahr sind das also 6%, nach zwei Jahren 12% und wer - von heute an gerechnet bis fast - 70 arbeitet, bekommt 18% mehr. Das fand ich schon erstaunlich. Und wäre tatsächlich für man einen eine deutliche Verbesserung. Denn allein von <50% des Durchschnittssalärs leben zu müssen, ist keine rosige Aussicht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Britta2 am 17.03.2024 13:07
Hubertus Heil hat gesagt, dass er sich eine Reform nach dem Modell Österreichs vorstellen könnte. ...

Vorstellen-grübeln-träumen-wünschen-planen- ....  (seit wann wird darüber bereits diskutiert OHNE irgendwelche BESCHLÜSSE und ÄNDERUNGEN?) - das wird doch nie was! Das ist nur "wir reden mal drüber und beruhigen das Volk"
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 17.03.2024 13:22
Der Heil war diese Woche ja bei der Illner. Das qar in .einen Augen eine der besten Sendungen seit Ewigkeiten. Was mir z. B. nicht in diesem Ausmaß bewusst war: Für jeden Monat, den man in der GRV über die Altersgrenze hinaus arbeitet, erhöht sich der Rentenbezug um 0,5%. Nach einem Jahr sind das also 6%, nach zwei Jahren 12% und wer - von heute an gerechnet bis fast - 70 arbeitet, bekommt 18% mehr. Das fand ich schon erstaunlich. Und wäre tatsächlich für man einen eine deutliche Verbesserung. Denn allein von <50% des Durchschnittssalärs leben zu müssen, ist keine rosige Aussicht.
Ein AN der 45 Jahre Durchschnittseinzahler war bekommt ungefähr 58% seines letzten Nettoeinkommens als Nettorente ausgezahlt (wenn er zu denen gehört die 100% Rentenbesteuerung haben), also nicht <50% des letzten Salärs, aber ohne VBL und andere Einkünfte durchaus mäßig.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: 2strong am 17.03.2024 15:43
Die Nettobedingungen sind ja stets individuell. Das Rentenniveau liegt bei 48% des Lebensdurchschnittseinkommens innerhalb der Grenzen der Beitragsbemessungsgrenze.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 17.03.2024 16:50
Wenn das Haus abgezahlt ist und saniert, ich ein durchschnittlicher Beschäftigter im öD bin und noch VBL habe, dürfte ich ab Rentenbeginn mehr Geld haben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 17.03.2024 20:34
Die Nettobedingungen sind ja stets individuell. Das Rentenniveau liegt bei 48% des Lebensdurchschnittseinkommens innerhalb der Grenzen der Beitragsbemessungsgrenze.

man lebt aber nicht vom Bruttosalär, sondern vom Nettosalär und wie jedem klar ist, sind die Abgaben während des Lebensdurchschnittseinkommen um einiges höher als die zur Rentenzeit, also ist die Aussage, dass man 48% hat einfach nichtssagend bzgl. der Reduktion des zur Verfügung stehende Geld zur Rentenzeit.
 
Aber wer sich schlecht fühlen will, der kann natürlich stumpf davon ausgehen, dass er weniger 50% als vorher hat, wenn er in Rente geht und sich dann von der Realität freudig überrascht fühlen.

Ach ja, die Renteneinzahlungszeiten und höhen sind im übrigen auch stets individuell, also warum sollte man dann nicht auch den Nettobetrag auf dieser Weise betrachten dürfen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: 2strong am 18.03.2024 00:49
Die 48% vom Durchschnittsbrutto sind immerhin der zentrale Orientierungswert der gesamten gesetzlichen Rentensystematik. Und im Gegensatz zu allen von Dir angeführten Parametern ist dieser der einzige objektive und damit generalisierbare. Und wenn man Pech hat, verdient liegt das Einkommen noch oberhalb der JAEG und dann fällt der Cut sogar noch höher aus.

Was den Nettovergleich betrifft:
Selbstverständlich darf man den vergleichen. Auf individueller Ebene ist das vermutlich auch der interessantere Wert. Nur für einen Vergleich über eine heterogene Personengruppe ist er halt untauglich. Und deshalb arbeitet die Rentenversicherung mit diesem Wert auch nicht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 18.03.2024 07:38
Der Heil war diese Woche ja bei der Illner. Das qar in .einen Augen eine der besten Sendungen seit Ewigkeiten. Was mir z. B. nicht in diesem Ausmaß bewusst war: Für jeden Monat, den man in der GRV über die Altersgrenze hinaus arbeitet, erhöht sich der Rentenbezug um 0,5%. Nach einem Jahr sind das also 6%, nach zwei Jahren 12% und wer - von heute an gerechnet bis fast - 70 arbeitet, bekommt 18% mehr. Das fand ich schon erstaunlich. Und wäre tatsächlich für man einen eine deutliche Verbesserung. Denn allein von <50% des Durchschnittssalärs leben zu müssen, ist keine rosige Aussicht.
Ein AN der 45 Jahre Durchschnittseinzahler war bekommt ungefähr 58% seines letzten Nettoeinkommens als Nettorente ausgezahlt (wenn er zu denen gehört die 100% Rentenbesteuerung haben), also nicht <50% des letzten Salärs, aber ohne VBL und andere Einkünfte durchaus mäßig.
@2Strong:
Deine ob fettmarkierte Aussage ist natürlich korrekt, dass damit leben nicht rosig ist.
Allerdings wird der Durchschnittssalärrentner, der eine Bruttorente in Höhe von 48% Prozent seines letzten Bruttogehalt erhält, wesentlich mehr als die von dir angedeuteten unter 50% seines letzten zur Verfügung stehendem Nettogehaltes als Nettorente erhalten, als Single wird er dann ~58% Prozent bekommen (was auch nicht rosig ist).
Ich habe mit Single und 100% Versteuerung der Rente gerechnet, dürfte also in der Regel in der nächsten Zeit noch höher sein, oder?
Die Nettobedingungen sind ja stets individuell. Das Rentenniveau liegt bei 48% des Lebensdurchschnittseinkommens innerhalb der Grenzen der Beitragsbemessungsgrenze.

Natürlich hängt das von seinen individuellen Lebenssituation ab, da gebe ich dir auch recht, sollte er als Rentner noch Kinder bekommen, sieht es anders aus, auch wenn er heiratet, aber das sind nur Detailfragen denken.
In der Regel gibt es doch nur 2 Varianten: Single oder verheiratet. Und bei letzter Konstellation ist da natürliche der Steuerklassen Faktor, also der Einkommensgap, zu berücksichtigen.

Frage: Das Rentenniveau liegt doch nicht bei 48% des Lebensdurchschittseinkommens?
Ich dachte die 48% ist das Rentenniveau bezogen auf das letzte Einkommen, wenn man lebenslang das Durchschnittseinkommen verdient (also 1 Rentenpunkt pro Jahr).   
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.03.2024 09:02
Der Heil war diese Woche ja bei der Illner. Das qar in .einen Augen eine der besten Sendungen seit Ewigkeiten.

Natürlich war sie das, recht interessante Gäste, eine gute Kontroverse und nicht zum 1000. Mal Putin.

Interessant, wie offen Heil Fakten nicht als Maßstab für seine Politik annehmen möchte. Auch eine Form von Mut und Ehrlichkeit.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.03.2024 09:04

Frage: Das Rentenniveau liegt doch nicht bei 48% des Lebensdurchschittseinkommens?
Ich dachte die 48% ist das Rentenniveau bezogen auf das letzte Einkommen, wenn man lebenslang das Durchschnittseinkommen verdient (also 1 Rentenpunkt pro Jahr).   

Ja, sicher. Wieso kommst du auf etwas Anderes?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 18.03.2024 10:24

Frage: Das Rentenniveau liegt doch nicht bei 48% des Lebensdurchschittseinkommens?
Ich dachte die 48% ist das Rentenniveau bezogen auf das letzte Einkommen, wenn man lebenslang das Durchschnittseinkommen verdient (also 1 Rentenpunkt pro Jahr).   
Ja, sicher. Wieso kommst du auf etwas Anderes?

Ich nicht @2Strong aber, siehe sein posting.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 18.03.2024 11:10
Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 18.03.2024 11:17
Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.

Stimmt, allerdings sollte jeder Einzelne etwas dagegen tun und nicht die Allgemeinheit. So kann man selbst entscheiden, ob und wie man zusätzlich für das Alter vorsorgen möchte (Betriebsrente, Aktienfond, Sparplan, Immobilie, Münzsammlung, Kinder usw.) und muss nicht irgendwelchen Vorgaben folgen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.03.2024 11:20
Da kann man viel gegen tun. Aber sicherlich nicht mit dem Downgrade - Vorschlag von Herrn Heil.

Was da allein an Kosten aufkommen für die Rente mit 63 und die Mütterente (die scheinbar teils aus Beiträgen und nicht aus Steuermitteln gezahlt werden).

Da muss mehr Ehrlichkeit in die Diskussion. Auch insofern als das der Blick auf eine durchschnittliche Rente nicht verfängt, sondern jene auf "Bedarfsgemeinschaften".

Bei uns auf dem Land scheissen die meisten Rentner vor Geld.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 18.03.2024 11:22
Da muss mehr Ehrlichkeit in die Diskussion. Auch insofern als das der Blick auf eine durchschnittliche Rente nicht verfängt, sondern jene auf "Bedarfsgemeinschaften".

Eben. Wenn jemand X € Rente erhält, sagt das noch nichts über seine weitere Lebens- und Einkommenssituation aus.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: 2strong am 18.03.2024 11:40
Frage: Das Rentenniveau liegt doch nicht bei 48% des Lebensdurchschittseinkommens?
Ich dachte die 48% ist das Rentenniveau bezogen auf das letzte Einkommen, wenn man lebenslang das Durchschnittseinkommen verdient (also 1 Rentenpunkt pro Jahr).   
Damit hast Du auch Recht. Das Einkommen pro Berufsjahr wird ins Verhältnis zum Durchschnittseinkommen des jeweiligen Jahres gesetzt und dann einem Rentenpunkt zugeordnet (oder eben nur einem halben, wenn man weniger verdient hat, oder 1,5, wenn man mehr verdient hat etc.). Und am Ende des Berufslebens werden diese Rentenpunkte zusammengezählt und mit dem aktuellen Rentenwert versehen (ca. 37€). Man hat also keinen Nachteil dadurch, dass das Durchschnittseinkommen 1994 nur halb so hoch lag wie heute.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 18.03.2024 13:03
Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.

Das Rentensystem hat so gut wie keinen Sozialausgleich - bis auf als gesellschaftlich wichtig anerkannte Aufgaben wie die Mütterrente oder die "Respektsrente" - von daher kriegt man das für das man eingezahlt hat. (im Verhältnis) Flaschensammeln muss indes niemand, wenns nicht reicht kann man Wohngeld oder Aufstockung beantragen, dann zahlt die Gesellschaft für das, was man selbst nicht vorsorgen konnte.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 18.03.2024 14:30
Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.

Das Rentensystem hat so gut wie keinen Sozialausgleich - bis auf als gesellschaftlich wichtig anerkannte Aufgaben wie die Mütterrente oder die "Respektsrente" - von daher kriegt man das für das man eingezahlt hat. (im Verhältnis) Flaschensammeln muss indes niemand, wenns nicht reicht kann man Wohngeld oder Aufstockung beantragen, dann zahlt die Gesellschaft für das, was man selbst nicht vorsorgen konnte.

Wenn es nur um die Rentenhöhe geht, ist das zutreffend. Alle anderen Leistungen der GRV (z.B. medizinische und berufliche Rehabilitaion) sind unabhängig von der Beitragshöhe.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 18.03.2024 14:35
Das Rentenniveau wird als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Von der standardisierten Rente (45 Jahre mit Durchschnittsgehalt, also 45 Entgeltpunkte) werden die Sozialabgaben (Kranken- und Pflegeversicherung) abgezogen. Vom durchschnittlichen Brutto-Einkommen werden ebenfalls die Sozialabgaben (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) abgezogen. Steuern werden nicht berücksichtigt, da mit Einführung der nachgelagerten Besteuerung seit 2005 Renten nicht mehr einheitlich besteuert werden.

Seit 2005 hat sich die Definition des Rentenniveaus verschoben. Vorher war es erklärtes Ziel, dass der Nettoverdienst des Durchschnittsverdieners in etwa 70 % der Nettorente des Eckrentners erreichen soll. Bei der Rente kann man jedoch seit 2005 nicht mehr so einfach die steuerliche Belastung errechnen, da die individuelle steuerliche Belastung als Rentner unterschiedlich hoch ist. Deswegen hat sich der Gesetzgeber für eine veränderte Definition des Rentenniveaus entschieden. Diese Definition ist jedoch nur eine politische Zahl, die der Grundlage für politische Entscheidungen dient. Sie sagt nichts darüber aus, wie hoch die Rente im Einzelfall ist. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass die gesetzliche Rente zwar die wichtigste Säule im Alter ist, aber nicht die Einzige. Neben der gesetzlichen Rente bezieht ein Großteil der Rentner auch eine betriebliche Altersvorsorge und eine private Altersvorsorge (bspw. Riester Rente).

Ein Absinken des Rentenniveaus nach der neuen Berechnungsmethode heißt jedoch nicht, dass die Renten tatsächlich gesunken sind. Das ist durch die Rentengarantie sogar gesetzlich ausgeschlossen.

Durch eine zu erwartende Zunahme an Rentnern und einen immer kleineren Teil der Beitragszahler wurde ein Quotient in die Rentenanpassungsformel eingeführt, der das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern widerspiegelt.

Wenn sich das Verhältnis ungünstig verändert und dadurch das Rentenniveau sinkt, können die Renten weiter steigen, aber nicht so stark wie die Einkommen. Sobald die Boomer Generation allerdings aus der Rentenstatistik wieder verschwinden, könnte das Rentenniveau wieder steigen und zwar stärker als die die Einkommen.

Wie sich das Verhältnis in Zukunft verändern wird, hängt auch davon ab, in welchem Umfang es Zuwanderung gibt und es gelingt, die Zugewanderten in die Arbeitswelt zu integrieren.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.03.2024 15:52

Eben. Wenn jemand X € Rente erhält, sagt das noch nichts über seine weitere Lebens- und Einkommenssituation aus.

Leider vermisse ich diesen Aspekt immer wieder in den Diskussionen, wie auch gerade noch bei Illner. Die Lage bei den Empfänger ist halt sehr heterogen, natürlich sind da auch viele bei, bei denen es knapp ist. Wenn das allerdings auf z. B. nur 36 Jahren und noch viel mit Teilzeit beruht, kann auch das System sowas nicht retten.

ABer dieses Pauschale "mit 1000 €" Rente kann man nicht leben, ist nicht richtig.

Sind denn bei den Durchschnittsrenten nicht wohl auch die Beamten dabei, die aus einer früheren Beschäftigung noch 100 € Rente "angerechnet" bekommen, die Zahnarztgattin mit ihren 400 € aus 15 Jahren Vorzimmer.

Die Diskussion muss ehrlich geführt werden, insbesondere auch, dass die GRV keine Vollkasko ist.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: 2strong am 18.03.2024 16:46
Da hast m. E. zwar grundsätzlich Recht, in irgendeiner Weise vorausschauend vorgesorgt hat aber sicherlich nur etwa die Hälfte der Rentner. Und größer als bei den derzeitigen Rentnern oder bald aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Rentnern dürfte die Perspektive für die Jüngeren sein. Denn der Anteil der Eigentümer nimmt weiter ab, die Tendenz zu langer Ausbildungszeit und Teilzeit nimmt zu. Ist in vielen Fällen Ignoranz. Wird aber bestimmt ein kolossales Problem werden
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 18.03.2024 17:21
Und größer als bei den derzeitigen Rentnern oder bald aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Rentnern dürfte die Perspektive für die Jüngeren sein. Denn der Anteil der Eigentümer nimmt weiter ab, die Tendenz zu langer Ausbildungszeit und Teilzeit nimmt zu. Ist in vielen Fällen Ignoranz.
Die jüngeren Generationen haben ihre Präferenzen zu Ungunsten einer vernünftigen privaten und staatlichen Vorsorge, aber waren denn die früheren Jahrgänge besser?
Die Anzeichen für die Entwicklung der Renten gibts ja nicht erst seit gestern, selbst in den 80ern gabs diese Diskussionen schon immer wieder (z.B. bei Einführung von Witwenrenten o.ä.), genau wie die Aufrufe, auch selber was zu tun. Was hat die arbeitende Gesellschaft damals gemacht? Häuser paar Quadratmeter größer gebaut als man brauchte, und 2-3 Urlaube im Jahr. Eigenvorsorge zur Ergänzung der Rente? Interessierte keinen. Erst als der Staat anfing, das zu fördern, sprang der ein oder andere auf, aber mehr wegen dem Gedanken Förderungen abzugreifen, und nicht mit Blick auf die tatsächliche Altersversorgung.
Und plötzlich ist man Rentner, und total überrascht was man dann wirklich aufm Kontoauszug findet.
Ja, da ist viel Ignoranz dabei, aber absolut generationenübergreifend.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 18.03.2024 18:39
Ja, Ignoranz, bzw. "falsche" Prio
Zum "Problem" werden jedoch nur die, die staatliche Zuschüssen benötigen.
Was wäre der "Grenzbetrag" denn heute?
1200€ Rente? also bei 37,60€ Rentenwert, braucht man also rund 32 Rentenpunkte
und da landet man bei 45 Jahren Vollzeit wenn man konstant bei 70% des Durchschnittseinkommen ist.
Also rund 30t€ Jahresbrutto.
Also der EG1er ist da genau auf der Grenze.
Und braucht als Rentner Zuschüsse, wenn er weniger arbeitet.
Oder ist da was in dieser platten Rechnung grundsätzlich falsch?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.03.2024 19:11
Putzfrauen sind sehr oft mit Klempner zusammen oder haben in Ihrer Heimat weniger an Lebenshaltungskosten.

Nein, im Ernst. Natürlich besteht eine Rentenplanung auch in Bezug auf Beziehung, Familie.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: 2strong am 18.03.2024 21:25
Die jüngeren Generationen haben ihre Präferenzen zu Ungunsten einer vernünftigen privaten und staatlichen Vorsorge, aber waren denn die früheren Jahrgänge besser?
Da kann ich auch nur Anekdotisches zu beitragen. Im Gegensatz zu heute kenne ich jedenfalls ne Reihe Leute, die auch mit einfacher Qualifikation ein ordentliches Auskommen erreicht haben. Aber dann wurden eben auch jahrelang Doppelschichten geschoben, man fuhr Fiesta statt BMW und auch der Wohnstandard war deutlich niedriger als heute. Auslandsurlaub hat von denen auch niemand betrieben. Dafür Ofenholz selbst gemacht und Kohlen eingelagert.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: clarion am 18.03.2024 23:22
Wenn ich meine Eltern, Onkel und Tanten und deren Freundeskreis aus der gleichen Generation betrachte, die haben vorgesorgt. Ein eigenes Haus haben bis auf ein einziges Paar alle, die allermeisten sind keine Akademiker. Und je nach Lust und Laune sind ein bis drei oder vier Urlaube im Jahr drin, davon auch hin und wieder eine Fernreise.

Und die waren alle allerspätestens zum 65. Geburtstag zu Hause.

Heute ist es im Gegensatz zu früher fast unmöglich mit einem Verdienst von E6 bis E8 eine Immobilie zu finanzieren.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 18.03.2024 23:32
...selbst in den 80ern gabs diese Diskussionen schon immer wieder (z.B. bei Einführung von Witwenrenten o.ä.), genau wie die Aufrufe, auch selber was zu tun.
Witwenrente in der GRV gibt es seit 1911...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 19.03.2024 03:09
Natürlich steht auch jeder Einzelne selbst in der Verantwortung, das stimmt. Es gibt aber öfter mal private Gründe, die es einem schwerer machen, ein höheres Einkommen und damit mehr Rentenansprüche zu erzielen. Hier sollte die gesetzliche Rente mindestens ein einigermaßen lebenswürdiges Leben im Alter sichern. Das Vorbild Österreich finde ich sehr erstrebenswert, da nach Vergleichsberechnungen die Rente dort 800€ mtl. höher ist als in Deutschland. Was soll daran schlecht sein?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 06:56
Heute ist es im Gegensatz zu früher fast unmöglich mit einem Verdienst von E6 bis E8 eine Immobilie zu finanzieren.
Heute leider ja, aber vor 2 Jahren war es noch locker drin, wenn man die Maßstäbe der Vorgeneration nimmt.
Aber da wiederhole ich mich zum hundertsten male.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 07:02
Natürlich steht auch jeder Einzelne selbst in der Verantwortung, das stimmt. Es gibt aber öfter mal private Gründe, die es einem schwerer machen, ein höheres Einkommen und damit mehr Rentenansprüche zu erzielen. Hier sollte die gesetzliche Rente mindestens ein einigermaßen lebenswürdiges Leben im Alter sichern. Das Vorbild Österreich finde ich sehr erstrebenswert, da nach Vergleichsberechnungen die Rente dort 800€ mtl. höher ist als in Deutschland. Was soll daran schlecht sein?
Die wesentlich höheren Rentenbeiträge?
Oder warum bist du nicht bereit 22% mehr für deine Rente auszugeben, steckten diese 4% monatliches Einkommens seit 30 Jahren in ETFs, dann würdest du auch im Geld "schwimmen".
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 07:38
40 Jahre monatlich 100€ sind bei konservative 6% ETF 192T€
Sind bei 20 Rentenjahre  800€ mehr Rente.

Oh Wunder, passt zum Ösi Konzept (wenn da in D nicht die Steuern wären, die es abschwächen)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 19.03.2024 08:55
Ja, Ignoranz, bzw. "falsche" Prio
Zum "Problem" werden jedoch nur die, die staatliche Zuschüssen benötigen.
Was wäre der "Grenzbetrag" denn heute?
1200€ Rente? also bei 37,60€ Rentenwert, braucht man also rund 32 Rentenpunkte
und da landet man bei 45 Jahren Vollzeit wenn man konstant bei 70% des Durchschnittseinkommen ist.
Also rund 30t€ Jahresbrutto.
Also der EG1er ist da genau auf der Grenze.
Und braucht als Rentner Zuschüsse, wenn er weniger arbeitet.
Oder ist da was in dieser platten Rechnung grundsätzlich falsch?
Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 08:57
Die Rente ist nicht dazu gedacht persönliche Lebensschicksale zu berücksichtigen und Guttis zu verteilen an die, die aus welchen persönlichen Gründen auch immer wenig/kurz eingezahlt haben und daher wenig bekommen. 

Es ist verständlich, dass jeder seine Ansprüche an das System hat, aber dafür muss man auch in entsprechende Vorleistiung treten. Und da habe ich immer wieder ein Problem mit den Beamtenpensionen!
Die Mehrheit der Beamten leistet genau was dafür?
Als Bürger stelle ich einfach fest, dass ich auf alles exorbitant lang warten muss, nichts mehr selbständig/serviceorientiert läuft, immer häufiger auftretende "Fehler" in selbstverständliche Abläufe nur unter größtem Einsatz meinerseits zu eliminieren sind...
Was ich in den letzten 2 Jahren an Einschreiben an den bürokratischen Apparat versendet habe, habe ich die 30 Jahre davor nicht benötigt und die Beamtenzahl ist in den letzten Jahren wieder gestiegen - an zu wenig kann es also nicht liegen.

Scheinbar kann man von der Alimentierung auch so gut leben, dass immer mehr Beamte (vorzugsweise Lehrer) schon relativ jung in Teilzeit gehen. Die ATZ bei Beamte wird nach wie vor gefördert, während diese bei den TB abgeschafft wurde.








Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.03.2024 08:58

Oh Wunder, passt zum Ösi Konzept (wenn da in D nicht die Steuern wären, die es abschwächen)

Und wegen der Unsicherheit der Besteuerung von Versicherungen, Kapital, etc. ist halt Betongold das Beste.

Obwohl der Staat auch hiergegen agiert.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.03.2024 09:18

Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.

Kannst oder willst du es nicht kapieren? Folgst du der Diskussion nicht? Es gibt tausende individuelle Situationen, ein plattes "davon kann man nicht leben oder muss bis 100 arbeiten" ist genauso falsch wie" alle haben ausreichend Rente".
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 19.03.2024 11:05

Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.

Kannst oder willst du es nicht kapieren? Folgst du der Diskussion nicht? Es gibt tausende individuelle Situationen, ein plattes "davon kann man nicht leben oder muss bis 100 arbeiten" ist genauso falsch wie" alle haben ausreichend Rente".
Langsam Brauner. Ich habe nichts dergleichen gesagt und darf mich hier an der Diskussion beteiligen wie jeder andere auch.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 19.03.2024 11:22
Die in der gesetzlichen Rentenversicherung erworbenen Anwartschaften spiegeln das gesamte Erwerbsleben wider – wer viel eingezahlt hat, bekommt eine hohe Rente, wer wenig eingezahlt hat, eine geringe. Viel eingezahlt haben in der Regel abhängig Beschäftigte, die kontinuierlich und in Vollzeit erwerbstätig waren. Wenig eingezahlt haben in der Regel Beschäftigte, die lange Phasen der Krankheit oder der Arbeitslosigkeit erlebt haben sowie Phasen der Erwerbsunterbrechung etwa zur Ausübung privater Sorgearbeit. Außerdem haben diejenigen wenig eingezahlt, die weniger verdienen, was zu einem großen Teil das höhere Armutsrisiko von Frauen oder auch das viel höhere Armutsrisiko von Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit erklärt.

Im Alter von Armut betroffen zu sein, kann also verschiedene individuelle und biografische, aber auch strukturelle und systembedingte Gründe haben. Als biografische Faktoren, die zu diskontinuierlichen Erwerbs- und Versicherungsverläufen führen und somit das Risiko für Armut im Alter erhöhen, sind erstens gesundheitliche Beeinträchtigungen, Krankheit und Erwerbsunfähigkeit sowie Behinderung zu nennen. Mehr als 1,8 Millionen Menschen beziehen Erwerbsminderungsrenten, deren Beträge nicht immer für ein individuelles Einkommen oberhalb der Armutsschwelle ausreichen. Dem begegnet der Gesetzgeber durch Erhöhung der Zurechnungszeit für Neurentner und Erhöhung der bisherigen Renten wegen Erwerbsminderung ab Juli 2024. 

Zweitens sind familiäre Verpflichtungen zu nennen. Menschen unterbrechen ihre Erwerbsarbeit oder reduzieren den Stundenumfang in verschiedenen Phasen des Familienlebens. Bei der Geburt von Kindern sind es meist die Mütter, die ihre Erwerbsarbeit unterbrechen. Bei den heute Älteren war der Anteil von Hausfrauen noch besonders hoch. Nicht zu unterschätzen ist auch, wie viele Angehörige Pflegebedürftige – meist die Eltern, aber auch Partnerinnen und Partner oder kranke Kinder – betreuen. Und während durch Anerkennung von Erziehungszeiten, Anerkennung von Pflegezeiten und die gemeinsame Altersvorsorge im Haushaltskontext inklusive der Hinterbliebenenabsicherung der gesetzlichen Rentenversicherung oft Armut im Alter abgewendet wird, bergen Trennung und Scheidung vor allem für Frauen ohne ausreichende eigene Anwartschaften ein hohes Armutsrisiko – auch beim sogenannten Versorgungsausgleich im Rahmen der Scheidung.

Drittens ist der Faktor Migration zu nennen. Wer einen Teil seines Erwerbslebens außerhalb des bundesdeutschen Systems verbracht hat, dem fehlen möglicherweise entsprechende Anwartschaften bei der Deutschen Rentenversicherung. Prinzipiell können ältere Menschen auch aus mehreren Ländern Renten beziehen, die hohen Armutsquoten der älteren Migrantinnen und Migranten verweisen jedoch darauf, dass dies insbesondere für die heute Älteren kaum in nennenswertem Umfang der Fall ist. Das liegt auch daran, dass Deutschland nicht mit allen Ländern Sozialversicherungsabkommen hat und es auch in vielen Ländern kein vergleichbares Rentenversicherungssystem gibt. Zudem haben Ältere mit Migrationshintergrund auch häufiger durch geringe Einkommen und Arbeitslosigkeit geprägte Erwerbsverläufe in Deutschland.

Viertens ist der Faktor Selbständigkeit zu nennen. Wer ein Teil seines Erwerbslebens in einer Selbständigkeit verbracht hat, hat oft nicht oder nicht ausreichend vorgesorgt. Das Risiko, als Selbständiger in die Altersarmut zu kommen, ist siebenmal höher als ein Arbeitnehmer. Das liegt auch daran, dass manche Sparmodelle für den Fall einer Insolvenz nicht ausreichend geschützt sind oder bei Rückkehr in ein Arbeitnehmerverhältnis nicht mehr bespart werden können. Vielfach sind auch gesundheitliche Gründe und eine mangelnde Absicherung bei Erwerbsminderung der Grund, warum Selbständige bei Krankheit häufiger von Armut betroffen sind als Arbeitnehmer. Diese Personen hat Hubertus Heil daher besonders im Blick, wenn er für eine Altersvorsorgepflicht plädiert.

Zu den gravierendsten Veränderungen des Arbeitsmarktes der vergangenen Jahrzehnte zählen der Ausbau des Niedriglohnsektors, die Ausweitung der atypischen Beschäftigung sowie die Zunahme hybrider Selbstständigkeit und das Ausüben mehrerer Beschäftigungsverhältnisse. Sowohl die dauerhafte Beschäftigung im Niedriglohnsektor als auch eine dauerhafte Tätigkeit in Teilzeit führen zu geringen Rentenanwartschaften. Bei den heutigen Rentnerinnen und Rentnern haben zudem Phasen hoher Arbeitslosigkeit, aber auch neue Formen der nicht-sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung wie Minijobs – neben der klassischen Schattenwirtschaft – zu vielen vergleichsweise geringen Renten beigetragen. Insbesondere in Ostdeutschland wird sich die hohe Arbeitslosigkeit nach der Wiedervereinigung bis zum Ende der Finanzkrise in den nächsten Jahren wahrscheinlich in noch stärkerem Maße im Anstieg der Armutsquote der rentennahen Jahrgänge zeigen.

Zu den alterssicherungspolitischen Faktoren gehören mangelnde Vorsorgefähigkeit und -bereitschaft. Nur wer Erwerbseinkommen in ausreichender Höhe und über einen ausreichenden Zeitraum erzielt, kann individuell ausreichend Anwartschaften auf Leistungen aus einem Alterssicherungssystem erwerben. Die Vorsorgebereitschaft ist nicht nur voraussetzungsreich, weil sie Vorsorgefähigkeit benötigt. Um langfristig und vorausschauend vorsorgen zu können, benötigen Menschen ausreichendes Wissen über die Notwendigkeit und die Möglichkeiten einer adäquaten Altersvorsorge. Dem steht sowohl die Komplexität der Alterssicherungssysteme entgegen, die durch die Teilprivatisierung im Mehrschichtsystem stark gestiegen ist, als auch die Schwierigkeit, zukünftige Entwicklungen der Kapitalmärkte korrekt einschätzen zu können. So hat sich die Riester Rente beispielsweise nicht vollständig etabliert. Von über 40 Mio Förderberechtigten haben nur etwa 17 Mio einen Vertrag. Davon werden nur noch etwa 10 Mio bespart, über die Hälfte der Sparer erhält allerdings nicht die volle Förderung, da der Sparbeitrag zu gering ist.

Diese Diskussion hat allerdings alles wenig mit der Ausgangsfrage zu tun, ob Beamte nun wie Arbeitnehmer eigene Beiträge für ihre Altersvorsorge aufbringen sollten oder müssten oder ob Heils Vorschlag realistisch zeitnah umgesetzt werden wird.

Politisch lässt sich die Vorsorgepflicht für Selbständige voraussichtlich deutlich besser durchsetzen, wenn es auch im Beamtenrecht eine solche Verpflichtung zum Eigenbeitrag geben würde.

Wenn damit auch eine Leistungsverbesserung für Beamte einhergeht, wäre ich sogar dafür.

Das mit einer solchen Einführung der Beamten die Rentner besser gestellt würden, vermag ich nicht zu erkennen.  Wie ich schon mal erwähnt habe, gibt es bei der Rentenanpassung einen Dämpfungsfaktor, wenn sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern ungünstig verschiebt. Da das Verhältnis von aktiven Beamten zu Pensionären deutlich ungünstiger ist als das Verhältnis von Arbeitnehmern zu Rentnern, hätte die Einbeziehung der Beamten in das Rentensystem für alle Rentner die Konsequenz, dass zukünftige Rentenanpassungen kleiner ausfallen würden.

Alles in allem darf man jedoch nicht vergessen, dass der Anteil an Beziehern von ergänzenden Sozialleistungen im Alter im Verhältnis zu den übrigen Bevölkerungsschichten nach wie vor sehr gering ist. Bei Einführung der Grundsicherung im Jahr 2003 bezogen 257734 Personen Grundsicherung im Alter, ein Anteil von 1,7 Prozent. Im Jahr 2020 waren es mit 564110 Personen bereits weit mehr als doppelt so viele, ein Anteil von 3,2 Prozent. Dabei ist der Anteil der Männer mit 3,3 Prozent ähnlich hoch wie der Anteil der Frauen mit 3,2 Prozent.

Große Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen Menschen mit und Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit: Während unter denjenigen mit deutscher Staatsangehörigkeit lediglich 2,6 Prozent der Männer und 2,4 Prozent der Frauen Grundsicherung im Alter beziehen, sind es in der Gruppe ohne deutsche Staatsangehörigkeit 15,0 Prozent der Männer und 19,2 Prozent der Frauen. Die große Mehrheit der Empfängerinnen und Empfänger stocken eine niedrige Rente durch Grundsicherungsleistungen auf, nur etwa ein Viertel von ihnen ist ohne Rentenanspruch.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.03.2024 11:26

Langsam Brauner. Ich habe nichts dergleichen gesagt und darf mich hier an der Diskussion beteiligen wie jeder andere auch.

Selbstredend, aber was willst du denn aussagen? Bezweifelst du die Rechnung von Moin Moin? Zumal die entsprechende Klientel bereits mit 60 oder 61 die 45 Versicherungsjahre erreicht haben dürfte?

Falls sie Wehrpflicht abgeleistet haben, sind sogar ein oder zwei Jahre mit erhöhten Rentenpunkten dabei.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 11:58
Ja, Ignoranz, bzw. "falsche" Prio
Zum "Problem" werden jedoch nur die, die staatliche Zuschüssen benötigen.
Was wäre der "Grenzbetrag" denn heute?
1200€ Rente? also bei 37,60€ Rentenwert, braucht man also rund 32 Rentenpunkte
und da landet man bei 45 Jahren Vollzeit wenn man konstant bei 70% des Durchschnittseinkommen ist.
Also rund 30t€ Jahresbrutto.
Also der EG1er ist da genau auf der Grenze.
Und braucht als Rentner Zuschüsse, wenn er weniger arbeitet.
Oder ist da was in dieser platten Rechnung grundsätzlich falsch?
Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.
Nun, wenn man davon ausgeht, dass ein Grossteil der Erwerbstätigenbiografien bei 70% des Durchschnittseinkommen liegen und nicht mit 22 fertig ausgebildet sind, dann mag das stimmen.
Da aber ein großer Teil der Menschen in Ausbildungsberufen mit 22 anfgefangen habe Vollzeit arbeiten zu können, dürften sie die 45 Jahre in ihrer normalen Zeit erreichen.
Der Student, der mit 25 angefangen hat, der dürfte nicht bei 70% liegen und kann diese marke dann auch mit weniger Jahren erreichen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 12:08

Diese Diskussion hat allerdings alles wenig mit der Ausgangsfrage zu tun, ob Beamte nun wie Arbeitnehmer eigene Beiträge für ihre Altersvorsorge aufbringen sollten oder müssten oder ob Heils Vorschlag realistisch zeitnah umgesetzt werden wird.

Politisch lässt sich die Vorsorgepflicht für Selbständige voraussichtlich deutlich besser durchsetzen, wenn es auch im Beamtenrecht eine solche Verpflichtung zum Eigenbeitrag geben würde.

Wenn damit auch eine Leistungsverbesserung für Beamte einhergeht, wäre ich sogar dafür.

Das mit einer solchen Einführung der Beamten die Rentner besser gestellt würden, vermag ich nicht zu erkennen.  Wie ich schon mal erwähnt habe, gibt es bei der Rentenanpassung einen Dämpfungsfaktor, wenn sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern ungünstig verschiebt. Da das Verhältnis von aktiven Beamten zu Pensionären deutlich ungünstiger ist als das Verhältnis von Arbeitnehmern zu Rentnern, hätte die Einbeziehung der Beamten in das Rentensystem für alle Rentner die Konsequenz, dass zukünftige Rentenanpassungen kleiner ausfallen würden.




Aktuell bekommt ein/e Rentner/in, der/die 45 Jahre lang 2 Rentenpunkte pro Jahr erhalten hat (mehr geht nicht) eine Rente von ca. 3400 EUR. Das würde ich als auskömmliche Rente bezeichnen und der Personenkreis verdiente so viel in seinem Leben, dass ein "Vermögensaufbau" (Haus, private Rente, was auch immer...) möglich ist. Ob das passiert oder das Lebensgeld verpulvert wird und am Ende der Pflegeplatz noch über SGB mitfinanziert werden muss, weil die Pflegeleistung dass nicht abdeckt....

Das wäre mit den Pensionen im "nur" gehobenen Dienst nach bereits 40 Jahren vergleichbar.
(Das schafft übrigens kein TB in E12 mit 40 Jahren - egal!)
Sozialvers. und Steuern gehen von diesen Altersbezügen immer ähnlicher ab, aber ich denke ein Beamter wird keinen Antrag auf Sozialleistungen stellen müssen, wenn er ins Pflegeheim kommt - die Beihilfe (Steuerzahler) sorgt dafür.

Was mir als Bürger nicht mehr zu vermitteln ist, dass der höhere Dienst, der sich wahrlich ein eigenes "Polster" von den an ihn gezahlten Alimenten anlegen kann, keine Begrenzung der Pensionen erfährt. Über die Höhe lässt sich diskutieren.

Mir geht es dabei nicht darum vordergründig den Rentner allg. besser zu stellen, sondern das System  "Ruhestand" auf einer möglichst breiten Basis finanzierbar zu halten. Da man schon bei der Rentenkasse die Mütterrente, die Erwerbsminderungsrenete, die Anerkennung von Pflegezeiten.... untergebracht hat, anstatt diese Leistungen aus dem Steueraufkommen zu finanzieren und nun auch noch immense Pensionsleistungen aus den Haushalten bezahlt werden müssen.... irgendwoher muss das Geld kommen und wenn es über Umverteilung der Beamtenpensionen fianziert werden kann, die letztlich ein Abschmelzen an hohen Pensionen darstellt.








Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 12:14
Langsam Brauner.

Eine Entschuldigung für diese Entgleisung wäre angebracht  ???
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 12:30
Ja, Ignoranz, bzw. "falsche" Prio
Zum "Problem" werden jedoch nur die, die staatliche Zuschüssen benötigen.
Was wäre der "Grenzbetrag" denn heute?
1200€ Rente? also bei 37,60€ Rentenwert, braucht man also rund 32 Rentenpunkte
und da landet man bei 45 Jahren Vollzeit wenn man konstant bei 70% des Durchschnittseinkommen ist.
Also rund 30t€ Jahresbrutto.
Also der EG1er ist da genau auf der Grenze.
Und braucht als Rentner Zuschüsse, wenn er weniger arbeitet.
Oder ist da was in dieser platten Rechnung grundsätzlich falsch?
Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.


Also ich komme beim aktuellen Medianeinkommen von 44.407 EUR/a innerhalb von 45 Jahren auf rund 39 Rentenpunkte = 1448 EUR Bruttorente mtl. bei einem Durchschnittgehalt von aktuell 51.876 EUR/a.

Es spielt keine Rolle ob 1200 oder 1450 EUR pro Monat. Wenn der Pflegeplatz mit 3800 aufwärts fällig wird, bleibt das Taschengeld von 152,01 um alle Bedürfnisse (Pyjama, Wäsche, Hygieneartikel wie Zahnpasta, Shampoo, Kukidents..., Medikamente, kleine Sonderwünsche wie Saft/Obst/Mussik-Cds/usw.) mtl. abzudecken übrig.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: 2strong am 19.03.2024 12:54
Bei Musik-CDs könnte man schon mal sparen und eher Radio hören   ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 13:38
Statt auf Hörspiele-Cds könnte man auch auf Schmerzmittel (Zuzahlungsbetrag bis 10 EUR) verzichten. Schmerzen kann man aushalten, wenn man nicht mehr arbeiten muss und sowieso nur den ganzen lieben langen Tag im (Pflege-) Bett verbringt ;)

*Zynismus* (bevor es zu Missverständnissen kommt)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 14:10
Langsam Brauner.

Eine Entschuldigung für diese Entgleisung wäre angebracht  ???
Mit langsam Brauner ist in einem Sprachgebrauch, langsam Pferd gemeint und nicht das andere, aber missverständlich ist es natürlich und unangebracht sowieso.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.03.2024 14:13
Das habe ich auch nicht als Beleidung empfunden, nutze den Spruch ja selbst.

Für das Pflegeheim gilt seit den Unisextarifen: alles durchbraten vorher und nur auf Sozialhilfe setzen - bei Unterhaltspflichtigen natürlich vorher Rückgriffsmöglichkeiten prüfen.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 14:13
Ja, Ignoranz, bzw. "falsche" Prio
Zum "Problem" werden jedoch nur die, die staatliche Zuschüssen benötigen.
Was wäre der "Grenzbetrag" denn heute?
1200€ Rente? also bei 37,60€ Rentenwert, braucht man also rund 32 Rentenpunkte
und da landet man bei 45 Jahren Vollzeit wenn man konstant bei 70% des Durchschnittseinkommen ist.
Also rund 30t€ Jahresbrutto.
Also der EG1er ist da genau auf der Grenze.
Und braucht als Rentner Zuschüsse, wenn er weniger arbeitet.
Oder ist da was in dieser platten Rechnung grundsätzlich falsch?
Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.


Also ich komme beim aktuellen Medianeinkommen von 44.407 EUR/a innerhalb von 45 Jahren auf rund 39 Rentenpunkte = 1448 EUR Bruttorente mtl. bei einem Durchschnittgehalt von aktuell 51.876 EUR/a.

Es spielt keine Rolle ob 1200 oder 1450 EUR pro Monat. Wenn der Pflegeplatz mit 3800 aufwärts fällig wird, bleibt das Taschengeld von 152,01 um alle Bedürfnisse (Pyjama, Wäsche, Hygieneartikel wie Zahnpasta, Shampoo, Kukidents..., Medikamente, kleine Sonderwünsche wie Saft/Obst/Mussik-Cds/usw.) mtl. abzudecken übrig.
Ja, schon traurig, was man da im Pflegeheim noch über hat.
Ist man dann eigentlich dann im staatlichem Zuschussfenster?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 14:20
Langsam Brauner.

Eine Entschuldigung für diese Entgleisung wäre angebracht  ???
Mit langsam Brauner ist in einem Sprachgebrauch, langsam Pferd gemeint und nicht das andere, aber missverständlich ist es natürlich und unangebracht sowieso.


Oh, ich bin nicht auf der Rennbahn unterwegs.
Dann tut mir der Verdacht leid  :-[
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Johann am 19.03.2024 14:29
Langsam Brauner.

Eine Entschuldigung für diese Entgleisung wäre angebracht  ???
Mit langsam Brauner ist in einem Sprachgebrauch, langsam Pferd gemeint und nicht das andere, aber missverständlich ist es natürlich und unangebracht sowieso.


Oh, ich bin nicht auf der Rennbahn unterwegs.
Dann tut mir der Verdacht leid  :-[
Und offensichtlich bist du auch kein Freund von Opern. So stammt diese Redenswendung doch ursprünglich aus Richard Wagners Oper "Der Ring des Nibelungen" von 1870.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 14:30

Also ich komme beim aktuellen Medianeinkommen von 44.407 EUR/a innerhalb von 45 Jahren auf rund 39 Rentenpunkte = 1448 EUR Bruttorente mtl. bei einem Durchschnittgehalt von aktuell 51.876 EUR/a.

Es spielt keine Rolle ob 1200 oder 1450 EUR pro Monat. Wenn der Pflegeplatz mit 3800 aufwärts fällig wird, bleibt das Taschengeld von 152,01 um alle Bedürfnisse (Pyjama, Wäsche, Hygieneartikel wie Zahnpasta, Shampoo, Kukidents..., Medikamente, kleine Sonderwünsche wie Saft/Obst/Mussik-Cds/usw.) mtl. abzudecken übrig.
Ja, schon traurig, was man da im Pflegeheim noch über hat.
Ist man dann eigentlich dann im staatlichem Zuschussfenster?


Da greift das SGB - aktuell.
Pflegefall hat 1450 EUR Bruttorente + 1200 EUR aus der Pflegeversicherung und die fehlenden 1150 EUR werden vom Staat draufgelegt plus aktuell 152,01 EUR sogenanntes Taschengeld für alles was an Kosten/mtl. aufläuft.
Dazu gehören z.B. die Zuzahlungen für die Medikamente/Windeln oder die Physiotherapie....


Wie das in 25 Jahren aussieht, weiß Gott alleine. Aber nach den neusten CDU-Plänen dürften die Pflegefälle  in 20-Betten-Saal bei Wasser und Brot mit angeschlossenem Kack-Beutel der 1x am Tag ausgetauscht wird untergebracht werden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 14:34
Langsam Brauner.

Eine Entschuldigung für diese Entgleisung wäre angebracht  ???
Mit langsam Brauner ist in einem Sprachgebrauch, langsam Pferd gemeint und nicht das andere, aber missverständlich ist es natürlich und unangebracht sowieso.


Oh, ich bin nicht auf der Rennbahn unterwegs.
Dann tut mir der Verdacht leid  :-[
Und offensichtlich bist du auch kein Freund von Opern. So stammt diese Redenswendung doch ursprünglich aus Richard Wagners Oper "Der Ring des Nibelungen" von 1870.

Nur der instrumentelle Teil ist für mich hörbar. Da habe ich sagar eine CD - "Der Ring ohne Worte" oder so ähnlich ;) Bei dem menschlichen Gewinsel setzen Fluchtreflexe bei mir ein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 19.03.2024 14:36
Natürlich steht auch jeder Einzelne selbst in der Verantwortung, das stimmt. Es gibt aber öfter mal private Gründe, die es einem schwerer machen, ein höheres Einkommen und damit mehr Rentenansprüche zu erzielen. Hier sollte die gesetzliche Rente mindestens ein einigermaßen lebenswürdiges Leben im Alter sichern. Das Vorbild Österreich finde ich sehr erstrebenswert, da nach Vergleichsberechnungen die Rente dort 800€ mtl. höher ist als in Deutschland. Was soll daran schlecht sein?
Die wesentlich höheren Rentenbeiträge?
Oder warum bist du nicht bereit 22% mehr für deine Rente auszugeben, steckten diese 4% monatliches Einkommens seit 30 Jahren in ETFs, dann würdest du auch im Geld "schwimmen".

Wer sagt denn, dass ich nicht bereit bin, mehr einzuzahlen? Ich denke, jeder wäre bereit, mehr einzuzahlen, wenn er wüsste, dass er dafür auch mehr herausbekommen kann. 22 % mehr als in Deutschland zahlen die Österreicher/innen aber ganz sicher nicht ein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.03.2024 14:48
Natürlich wäre ich dazu nicht bereit, mehr einzuzahlen. Bei meiner Lebenserwartung als männlicher Raucher.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 19.03.2024 15:06
Natürlich wäre ich dazu nicht bereit, mehr einzuzahlen. Bei meiner Lebenserwartung als männlicher Raucher.
Und warum zahlst du jetzt 18,6 % ? Nach deiner Logik müsstest du dazu auch nicht bereit sein.
Wie auch immer, es ist auch nicht jeder bereit, Rundfunkgebühren zu zahlen. Die meisten aber schon.
Somit korrigiere ich meine Aussage ,dass jeder bereit wäre. Die meisten wären aber definitiv nicht nur bereit, sondern würden es auch sehr begrüßen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 15:13
Nein, mehr einzahlen macht keinen Sinn mehr, weil zu vieles aus dieser Kasse bezahlt wird, was nicht von den Einzahlern gekommen ist (hat Rentenonkel doch wunderbar zusammengefasst).
Daher sollten wir uns endlich daran gewöhnen, selbst für unseren "auskömmlichen" Ruhestand zu sorgen und nur eine Rente zu garantieren, die das notwendige ein bischen mehr oder weniger abdeckt - ja nach Höhe des bisherigen Einkommens.

Der Anspruch "Reisen im Ruhestand" sollte von der staatl.  Rente oder Pension finanzierbar sein, wird und kann auf Dauer nicht funktionieren.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.03.2024 15:33

Und warum zahlst du jetzt 18,6 % ? Nach deiner Logik müsstest du dazu auch nicht bereit sein.
Wie auch immer, es ist auch nicht jeder bereit, Rundfunkgebühren zu zahlen. Die meisten aber schon.
Somit korrigiere ich meine Aussage ,dass jeder bereit wäre. Die meisten wären aber definitiv nicht nur bereit, sondern würden es auch sehr begrüßen.

Natürlich halte ich - nur für meinen Fall - Zwangsrentensystem für teils überflüssig (VBL) oder zu hoch (GRV). Und meine Beiträge habe ich durch Teilzeit zumindest betragsmäßig senken können. Raus aus diesen Systemen, soweit es geht! Und bisher sind für mich Beiträge in Höhe von 250.000,00 € entrichtet worden, und wenn ich morgen vor den Baum fahre wird noch nicht mal Witwenrente fällig. Das System ist insofern auch nicht wirklich gerecht austariert.

Aber auch die Masse wäre dazu wohl eher nicht bereit (mehr zu zahlen), Faunus hat ja auch schon Ausführungen zu Systematiken gemacht, die das System wackelig werden lässt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 19.03.2024 15:41
Nein, mehr einzahlen macht keinen Sinn mehr, weil zu vieles aus dieser Kasse bezahlt wird, was nicht von den Einzahlern gekommen ist (hat Rentenonkel doch wunderbar zusammengefasst).
Daher sollten wir uns endlich daran gewöhnen, selbst für unseren "auskömmlichen" Ruhestand zu sorgen und nur eine Rente zu garantieren, die das notwendige ein bischen mehr oder weniger abdeckt - ja nach Höhe des bisherigen Einkommens.

Der Anspruch "Reisen im Ruhestand" sollte von der staatl.  Rente oder Pension finanzierbar sein, wird und kann auf Dauer nicht funktionieren.
Da bin ich bei Dir. Dann sollte der Staat einem da aber auch nicht noch zusätzlich an den Dauerlutscher packen. Steuerfreiheit von Kapitalerträgen nach einem Jahr Haltedauer, deal?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 16:07
Nach einem, zwei  oder drei Jahr Haltezeit steuerfrei Kapitalerträge zu gewährleisten- könnte man machen oder den Sparerpauschbetrag z.B. verzehnfachen oder... 

Ich bin auch der Meinung, dass die Besteuerung von Kleinvermögen und deren Erträge mit dem gleichzeitigen Aufforderung der Politik sich doch bitte an der Finanzierung des Ruhestands selbst zu beteiligen etwas bizarr ist.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 19.03.2024 16:11
Nein, mehr einzahlen macht keinen Sinn mehr, weil zu vieles aus dieser Kasse bezahlt wird, was nicht von den Einzahlern gekommen ist (hat Rentenonkel doch wunderbar zusammengefasst).
Daher sollten wir uns endlich daran gewöhnen, selbst für unseren "auskömmlichen" Ruhestand zu sorgen und nur eine Rente zu garantieren, die das notwendige ein bischen mehr oder weniger abdeckt - ja nach Höhe des bisherigen Einkommens.

Der Anspruch "Reisen im Ruhestand" sollte von der staatl.  Rente oder Pension finanzierbar sein, wird und kann auf Dauer nicht funktionieren.
Da bin ich bei Dir. Dann sollte der Staat einem da aber auch nicht noch zusätzlich an den Dauerlutscher packen. Steuerfreiheit von Kapitalerträgen nach einem Jahr Haltedauer, deal?

Ich fasse zusammen; ihr möchtet keine gute Rente haben?!
Jetzt macht so einiges Sinn .. dieses Forum spiegelt perfekt die Problematik unserer Gesellschaft wider:
Deutsche Bürger/innen, die keine Verbesserungen ihrer Lebensverhältnisse wünschen.  :)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 16:18
Umlageverfahren?

In der gesetzlichen Rentenversicherung bedeutet Umlageverfahren, dass die Beitragszahler nicht einen Kapitalbestand für ihre eigene Rente aufbauen, sondern die Bezüge der aktuellen Rentenbezieher finanzieren. Sie erwerben nur einen Anspruch auf eine spätere eigene Rente.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 18:35
Natürlich steht auch jeder Einzelne selbst in der Verantwortung, das stimmt. Es gibt aber öfter mal private Gründe, die es einem schwerer machen, ein höheres Einkommen und damit mehr Rentenansprüche zu erzielen. Hier sollte die gesetzliche Rente mindestens ein einigermaßen lebenswürdiges Leben im Alter sichern. Das Vorbild Österreich finde ich sehr erstrebenswert, da nach Vergleichsberechnungen die Rente dort 800€ mtl. höher ist als in Deutschland. Was soll daran schlecht sein?
Die wesentlich höheren Rentenbeiträge?
Oder warum bist du nicht bereit 22% mehr für deine Rente auszugeben, steckten diese 4% monatliches Einkommens seit 30 Jahren in ETFs, dann würdest du auch im Geld "schwimmen".

Wer sagt denn, dass ich nicht bereit bin, mehr einzuzahlen? Ich denke, jeder wäre bereit, mehr einzuzahlen, wenn er wüsste, dass er dafür auch mehr herausbekommen kann. 22 % mehr als in Deutschland zahlen die Österreicher/innen aber ganz sicher nicht ein.
Wenn jeder dafür bereit wäre, dann würde jeder 4% zusätzlich beiseite legen für die Rente, macht aber nicht jeder, weil er nur unter Zwang es machen würde? und nur dann Glücklich wäre.
Somit sind nach deinem Menschenbild diejenigen, die das nicht machen unglücklich, weil sie nicht gezwungen werden mehr Geld fürs Alter zurückzulegen.
Also frage ich mich, wenn du dazu bereit bist, warum hast du es nicht getan?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 18:41
Nein, mehr einzahlen macht keinen Sinn mehr, weil zu vieles aus dieser Kasse bezahlt wird, was nicht von den Einzahlern gekommen ist (hat Rentenonkel doch wunderbar zusammengefasst).
Daher sollten wir uns endlich daran gewöhnen, selbst für unseren "auskömmlichen" Ruhestand zu sorgen und nur eine Rente zu garantieren, die das notwendige ein bischen mehr oder weniger abdeckt - ja nach Höhe des bisherigen Einkommens.

Der Anspruch "Reisen im Ruhestand" sollte von der staatl.  Rente oder Pension finanzierbar sein, wird und kann auf Dauer nicht funktionieren.
Da bin ich bei Dir. Dann sollte der Staat einem da aber auch nicht noch zusätzlich an den Dauerlutscher packen. Steuerfreiheit von Kapitalerträgen nach einem Jahr Haltedauer, deal?

Ich fasse zusammen; ihr möchtet keine gute Rente haben?!
Jetzt macht so einiges Sinn .. dieses Forum spiegelt perfekt die Problematik unserer Gesellschaft wider:
Deutsche Bürger/innen, die keine Verbesserungen ihrer Lebensverhältnisse wünschen.  :)
Ich fasse für mich zusammen:
Ich habe eine gute Rente (so wie die in Österreich), weil ich die drei Säulen bedient habe und dafür Geld in die Hand genommen habe (so wie die in Österreich)
Das Forum spiegelt perfekt die Problematik unserer Gesellschaft wider:
Deutsche Bürger/innen, die das Leben, Verbesserungen ihrer Lebensverhältnisse und die Rente vom Staat geregelt haben wollen.
:) ?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.03.2024 19:22
Das Problem ist ja nicht, dass die Leute genuin so drauf sind, sondern das ist so angezüchtet über Jahrzehnte, und die Selbständigkeit lässt mir jeder weiteren Sozialleistung etwas weiter ab.

Gilt auch für viele Konsumprodukte oder den Konsum an sich.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 19.03.2024 19:28
@MoinMoin: Nicht jeder kennt sich mit ETFs aus. Ich z.B. hatte mal eine zusätzliche Rentenversicherung bei einem privaten Anbieter geschlossen und dafür 200 € mtl. gezahlt. Danach wurde ich von einem anderen Versicherungsvertreter "beraten", der mir sagte, dass diese Versicherung nichts taugt. Ich solle lieber bei ihm etwas abschließen. Demnächst habe ich bei der Sparkasse einen "Beratungstermin", wo mir vermutlich gesagt wird, dass beide Versicherungen nichts taugen.

Jetzt erzähl mal jemandem, der ein geringes Einkommen hat, z.B. 1.500 Euro netto im Monat, er soll jetzt noch 200 Euro in irgendwelche dubiosen Versicherungen stecken. Würde es ein Rentensystem wie in Österreich geben, würde er mit 4 % (weniger als 200€) aber eine um 800€ höhere Rente erhalten.

Das gute an der Rentenversicherung in Österreich ist doch eben genau, dass diese 4 % mehr dann aber auch sicher sind. Und wenn du doch eh die Bereitschaft mitbringst, zusätzlich zu zahlen, warum hast du dann etwas dagegen, wenn andere auch 800€ mehr Rente erhalten? Hier solltest du dich echt mal hinterfragen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.03.2024 19:30
Ab 50 kannst du - dein evtl. mit Festgeld angespartes Geld - zusätzlich in die GRV einzahlen. Deinem Anliegen ist längst abgeholfen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 19.03.2024 20:17
Ab 50 kannst du - dein evtl. mit Festgeld angespartes Geld - zusätzlich in die GRV einzahlen. Deinem Anliegen ist längst abgeholfen.
??
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 19.03.2024 22:37
Ab 50 kannst du - dein evtl. mit Festgeld angespartes Geld - zusätzlich in die GRV einzahlen. Deinem Anliegen ist längst abgeholfen.
??

Vereinfacht: Alle Lücken/Ausfallzeiten ab dem 18 Lebensjahr füllen und die Abschläge ab 63 als Renteneintrittsalter ausgleichen.  Den gezahlte Betrag kann man wieder steuerlich geltend machen. Ob mann dann mit 63 Jahren oder 67 Jahren geht. und ob sich das lohnt?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
 
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2024 23:29
@MoinMoin: Nicht jeder kennt sich mit ETFs aus. Ich z.B. hatte mal eine zusätzliche Rentenversicherung bei einem privaten Anbieter geschlossen und dafür 200 € mtl. gezahlt. Danach wurde ich von einem anderen Versicherungsvertreter "beraten", der mir sagte, dass diese Versicherung nichts taugt. Ich solle lieber bei ihm etwas abschließen. Demnächst habe ich bei der Sparkasse einen "Beratungstermin", wo mir vermutlich gesagt wird, dass beide Versicherungen nichts taugen.

Jetzt erzähl mal jemandem, der ein geringes Einkommen hat, z.B. 1.500 Euro netto im Monat, er soll jetzt noch 200 Euro in irgendwelche dubiosen Versicherungen stecken. Würde es ein Rentensystem wie in Österreich geben, würde er mit 4 % (weniger als 200€) aber eine um 800€ höhere Rente erhalten.

Das gute an der Rentenversicherung in Österreich ist doch eben genau, dass diese 4 % mehr dann aber auch sicher sind. Und wenn du doch eh die Bereitschaft mitbringst, zusätzlich zu zahlen, warum hast du dann etwas dagegen, wenn andere auch 800€ mehr Rente erhalten? Hier solltest du dich echt mal hinterfragen.
Gerne hinterfrage ich mich.
Aber zunächst mal:
1500€ Netto Ösi bekommt also 800€ mehr Rente im Ösi System? Als der entsprechende D-Rentner.
Interessant wusste ich nicht: Quelle, damit ich es nachvollziehen kann?
Der 1500€ Netto D Mensch (also jemand mit weniger als EG1 S 6, als Single) würde rund 90€ vom Brutto also 4% mehr abgeben, als Ösi.
Also etwas weniger als:
40 Jahre monatlich 100€ sind bei konservative 6% ETF 192T€
Sind bei 20 Rentenjahre  800€ mehr Rente.

Oh Wunder, passt zum Ösi Konzept (wenn da in D nicht die Steuern wären, die es abschwächen)
Dort schrieb ich übrigens von 100€, keine Ahnung was deine 200€ da sollen: Tja, halt überlesen, flüchtig gelesen, könnte man hinterfragen.
Rechne ich also mit 90€ auf 45 Jahre (weil locker ab 22 Vollzeit am arbeiten)
macht: 240T€ bei Renteneintritt
https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php
und 174T€ wenn er nur 40 Jahre buckelt.

Fazit: Wenn man also dieses Mehr an Geld, welche deiner Meinung nach die Leute gerne geben würde, in eine 6% Rendite gesteckt hätte, hätten man locker das Ösi System geschlagen.

Also zunächst gönne ich es alle,
freue mich, wenn die Menschen lernen diese 4% selbst in anderen Anlagen (die riskanter sein können, als die Basis, die Rente die immer sicher ist, weil Umlageverfahren) stecken
und damit locker die 800€ mehr selbst für diesen 1500€ Menschen ermöglicht hätte.
Du siehst ich gönne es ihnen und ich zeige auf, wie jederman es selbst machen könnte, mit 90€ monatlich!
(Die du als kein Problem ansiehst, die jeder gerne geben würde)

Also man sollte hinterfragen, warum der Staat diese Form nicht platt und stumpf als Anlageweg gewählt hat
(meine pauschale einfache Antwort: Weil dann die Riester Lobbiesten nicht Geld damit verdient hätten)

Also selber Rechnen und verstehen was am Ösi tatsächlich anders ist, oder ob es wirklich so anders ist (Erwerbsunfähigkeitrente erst nach 15 Jahre und nicht nach 5, ist glaube auch so ein Kosteneinsparungsfaktor)

Da muss ich zunächst hinterfragen, wissen Leute, die vom tollen Ösi Sytem reden überhaupt von den Unterschieden? Also ich weiß sie nur ganz marginal und weiß, dass alle nur mit Wasser kochen.
Das kann ich in der Tat bei mir hinterfragen.

Was ich aber wesentlicher Hinterfragen muss, warum ich als Nicht Gönner rüberkomme, wo ich eigentlich (meine offensichtlich Selbstwahrnehmung) hier den Ösi Rentenunterschied und plattes Beispiel-Rechnen aufstelle, die ich gerne korrigiert haben möchte. (und zeige wie man selbstbestimmt zu den Ösi Ergebnis kommen kann mit Spardisziplin)

Bei dir hatte ich die Wahrnehmung, als ob die Ösis 800€ mehr Rente ausspucken als wir, ohne das von denen was vom An vorher abverlangt wurde.
Und das auch der 1500€ Netto Ösi diese 800€ bekommt.
Das darfst du gerne hinterfragen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 19.03.2024 23:42
Hier hast du deine Quelle;
https://youtu.be/08s9SxS_His?si=NjN_UJQHhOFDVcEA
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: clarion am 20.03.2024 06:45
Ausschließlich auf Aktien zu setzen halte ich für riskant.

Zum Einen ist es nicht gegeben, dass eine langfristige Rendite von 6% erzielt werden kann. Es kann richtig blöd laufen.

Ich halte das Riestern in einem Fonds für besser als seinen Ruf, zwar bringt ein ETF oder reiner Aktiensparplan idR. eine bessere Rendite, aber Riester hat weniger Risiken und die Zulagen sind je nach Familienkonstellationen doch recht einträglich.

Die Mischung macht es, eine dritte Säule des Vermögensaufbau sollte m.M. nach Wohneigentum sein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 20.03.2024 07:25
Ab 50 kannst du - dein evtl. mit Festgeld angespartes Geld - zusätzlich in die GRV einzahlen. Deinem Anliegen ist längst abgeholfen.
??

Vereinfacht: Alle Lücken/Ausfallzeiten ab dem 18 Lebensjahr füllen und die Abschläge ab 63 als Renteneintrittsalter ausgleichen.  Den gezahlte Betrag kann man wieder steuerlich geltend machen. Ob mann dann mit 63 Jahren oder 67 Jahren geht. und ob sich das lohnt?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ok, ich nahm an es gäbe wieder die Möglichkeit zur freiwilligen Höherversicherung auch für Pflichtversicherte.
Das wäre mir neu gewesen.
Aber es geht um das "abkaufen" von Rentenabschlägen bei vorzeitigem Rentenbeginn, ohne dann tatsächlich vorzeitig in Rente zu gehen...
...das ist in der Tat ein alter Hut.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2024 07:44
Ausschließlich auf Aktien zu setzen halte ich für riskant.

Zum Einen ist es nicht gegeben, dass eine langfristige Rendite von 6% erzielt werden kann. Es kann richtig blöd laufen.
Darum ja die 4% on Top zur totsicheren GRV um damit locker 800€ Rente mehr in 40 Jahren zu erwirtschaften.
Und natürlich ist niemals gegeben, dass eine langfristige Rendite von 6% erzielt werden kann.
(Ein Atomkrieg machts kaputt, ein Ukrainekrieg überhaupt nicht und explodierende Atomkraftewerke und Coronas auch nicht)
Es gibt halt Analysen, dass eben bei entsprechend langer Haltezeit (also>15 Jahren), solche Renditen immer erreicht wurden, auch wenn man zum schlechtesten Zeitpunkt eingestiegen ist.
https://aktienbaum.de/aktien/rendite-etf-nach-jahren/

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2024 08:43
Hier hast du deine Quelle;
https://youtu.be/08s9SxS_His?si=NjN_UJQHhOFDVcEA
Danke für die Quell.
Dort kann ich entnehmen, dass der Durchschnitts Ö Rentner 535€ Euro mehr hat als der Durchschnitts D Rentner.
Ich entnehme auch, dass dort alleinig auf GRV gemacht wird und in D auch auf weitere Säulen gesetzt wurde bei den Reformen.
Leider wird dort nicht thematisiert, worin die unterschiede liegen (höherer Beitrag wird nicht erwähnt).
Und das jemand rechnerisch bei 2800€ Brutto Einkommen
2187 Bruttorente und 1834 NettoRente ö
vs
1264 und 1070 Netto in D
(Eintritt 2035) bekommt.
Danke für die Infos.
Bleibt die Frage, ob man in D diesen Gap mit den 117,60€, die monatlich mehr in Ö vom AN genommen wird, einholen könnte, wenn der Staat es erlaubt hätte es komplett am Kapitalmarkt zu mehren.
Die Antwort dazu habe ich ja gegeben.
Weiterer Lesestoff:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/vorbild-oesterreich-darum-ist-die-rente-so-viel-hoeher-als-in-deutschland/29161018.html
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 08:50

Ok, ich nahm an es gäbe wieder die Möglichkeit zur freiwilligen Höherversicherung auch für Pflichtversicherte.
Das wäre mir neu gewesen.
Aber es geht um das "abkaufen" von Rentenabschlägen bei vorzeitigem Rentenbeginn, ohne dann tatsächlich vorzeitig in Rente zu gehen...

Oder sogar noch über das Regelalter hinaus weiter zu arbeiten, ob aber dieser weitere Trick zulässig ist...?

@MoinMoin: bedenkst du auch, dass diese vier Prozent mehr nicht zur Hälfte vom Arbeitgeber übernommen werden?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 20.03.2024 09:26
Im Prinzip muss ein TB sich um seine Alterseinkünfte möglichst früh kümmern und der angehende Pensionär eher nicht. Inwieweit eine Änderung der Alterseinkünfte für den Steuerzahler günstiger wäre...
Allerdings wird bei einem Pflegeplatz der Unterschied zw. den beiden "Systemen" richtig deutlich.
Das riecht nach Zweiklassengesellschaft und ich würde gerne wissen, was dem Steuerzahler die Beihilfe bei Beamte im Pensionsalter kostet - neben den Pensionen, die aus dem jeweiligen Haushalt und damit dem Steueraufkommen, gezahlt werden müssen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Johann am 20.03.2024 09:52
@MoinMoin: Nicht jeder kennt sich mit ETFs aus. Ich z.B. hatte mal eine zusätzliche Rentenversicherung bei einem privaten Anbieter geschlossen und dafür 200 € mtl. gezahlt. Danach wurde ich von einem anderen Versicherungsvertreter "beraten", der mir sagte, dass diese Versicherung nichts taugt. Ich solle lieber bei ihm etwas abschließen. Demnächst habe ich bei der Sparkasse einen "Beratungstermin", wo mir vermutlich gesagt wird, dass beide Versicherungen nichts taugen.
Zunächst sollte man es verbieten, dass Verkäufer allgemeinhin als Berater betitelt werden. Das gilt sowohl für Versicherungsvertreter, als auch für Bank"berater".

Darüber hinaus finde ich es immer erstaunlich, wie lange und intensiv sich viele mit dem Kauf von irgendwelchen Konsumgütern wie einem großen TV auseinandersetzen können, aber nicht eine Minute versuchen zu verstehen, wie ihre Altersvorsorge funktioniert bzw. am Effizientesten aufgebaut sein könnte.

Ich halte das Riestern in einem Fonds für besser als seinen Ruf, zwar bringt ein ETF oder reiner Aktiensparplan idR. eine bessere Rendite, aber Riester hat weniger Risiken und die Zulagen sind je nach Familienkonstellationen doch recht einträglich.
Der einzige Grund, weshalb man überhaupt übers Riestern nachdenken könnte, sind eben die staatlichen Zuschüsse. Aber alleine die werden fast vollständig vom Kostenkonstrukt der Riesterversicherung aufgefressen.
Aber jetzt stell dir mal vor, wie gut wir alle Altersvorsorgebezogen aufgestellt wären, wenn man statt in eine extrem überteuerte Riesterversicherung stattdessen in reine ETFs zu reinen ETF-Kosten von 0,2% p.a. investieren könnte.
Das ist einfach so irre: Weil ETFs ja so unsicher sind und es in der Theorie auch mal 50% nach unten gehen kann, nehmen wir lieber ein Konstrukt wie die Riester, wo man garantiert 30-50% der möglichen Rendite verliert.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 20.03.2024 09:58
...
Darüber hinaus finde ich es immer erstaunlich, wie lange und intensiv sich viele mit dem Kauf von irgendwelchen Konsumgütern wie einem großen TV auseinandersetzen können, aber nicht eine Minute versuchen zu verstehen, wie ihre Altersvorsorge funktioniert bzw. am Effizientesten aufgebaut sein könnte.
...
Von einem neuen TV-Gerät hast du sofort etwas bzw. ärgerst dich sofort über eine Fehlentscheidung.
Von der Altersvorsorge hast du erst viiiiiel später etwas, deshalb kannst du dir ja auch noch später darum Gedanken machen...  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 20.03.2024 10:03
@MoinMoin: Nicht jeder kennt sich mit ETFs aus. Ich z.B. hatte mal eine zusätzliche Rentenversicherung bei einem privaten Anbieter geschlossen und dafür 200 € mtl. gezahlt. Danach wurde ich von einem anderen Versicherungsvertreter "beraten", der mir sagte, dass diese Versicherung nichts taugt. Ich solle lieber bei ihm etwas abschließen. Demnächst habe ich bei der Sparkasse einen "Beratungstermin", wo mir vermutlich gesagt wird, dass beide Versicherungen nichts taugen.

Jetzt erzähl mal jemandem, der ein geringes Einkommen hat, z.B. 1.500 Euro netto im Monat, er soll jetzt noch 200 Euro in irgendwelche dubiosen Versicherungen stecken.
ETFs bespare ich bei meiner (Direkt)bank, mit ein paar Mausklicks eingerichtet ist man praktisch in irgendwas um die 3.600 Unternehmen investiert. Was soll man sich dazu groß auskennen, wozu brauche (und bezahle) ich da einen Versicherungsvertreter, oder Bänker?
Das komische ist doch, dass solche "dubiosen Versicherungen", an denen sich die Anbieter ne goldene Nase holen, dem deutschen immer noch so herzenslieb sind, und die Safe-and-Simple-Varianten, die es ja durchaus gibt, werden dagegen ignoriert oder als das eigentlich dubiose gesehen.

Vielleicht wäre der wichtigste Baustein für eine sichere Altersvorsorge einfach mal eine vernünftige Finanzbildung ab der 5. Klasse aufwärts. Nicht einfach alles kaufen, was der liebe Versicherungsonkel aus seiner Tasche zieht, wenn er zum Abendessen vorbei kommt und Kulis verschenkt. Selber denken, selber machen. Und für die, die das nicht können/wollen, müsste dann der Staat entsprechende Sachen fördern. Aber das ist schon wieder Träumerei.

Als im Februar der Finanzausschuss des Bundestages zum Thema "Kapitalmarkt für Kleinanleger attraktiver machen“ tagte, war jeder Lobbyverband als Sachverständiger da, den man sich vorstellen kann. Bundesverband Deutscher Vermögensberater, Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Die alle wollen ja weiter durchgefüttert werden von der altersvorsorgenden Bevölkerung. Leute die meinen, sich mit ETFs "auskennen" und ihre Versicherungsanbieter pudern zu müssen, passen da halt gut ins Bild. Besser als solche, die einfach drauf los sparen (egal in welcher Höhe).
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 20.03.2024 10:13

Oder sogar noch über das Regelalter hinaus weiter zu arbeiten, ob aber dieser weitere Trick zulässig ist...?



Da es keine Hinzuverdienstgrenze mehr gibt, wäre es zu überlegen, ob dieser Trick wirklich ein Trick ist. Zunächst einmal müsste man ja auf die eigentlich zustehende Rente verzichten. Nehmen wir mal an, diese würde 2000 EUR betragen. Wenn man jetzt ein Jahr auf 2000 EUR verzichtet, dann wächst die Rente um 12 mal 0,5 %, also 6 % also 120 EUR. Das hört sich verlockend an, aber man hat in dem einem Jahr auch auf 12 * 2000 EUR, also 24.000 EUR verzichtet.

Den Rentenzuwachs aus der laufenden Beschäftigung lasse ich bewusst außen vor, weil man den durch einen freiwilligen Verzicht auf die Versicherungsfreiheit trotz des Rentenbezuges erzielen kann. 

Wenn man aufgrund von Schwerbehinderung oder 45 Jahren schon 2 Jahre vor der Altersgrenze eine Rente in Anspruch nehmen könnte, wird es noch absurder. Dann müsste man sogar auf 36 Monate Rente verzichten, um die 6 % mehr Rente zu erwirtschaften, also 72.000 EUR zu 120 EUR mehr. Der Rentenzuwachs bemisst sich nämlich nicht ab dem frühestmöglichen Rentenbeginn, sondern erst ab Beginn der Regelaltersgrenze.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 10:38
Ich denke man müsste für dieses Kontstrukt nicht bevorzugt den Rechner anwerfen, sondern

* seinen Arzt befragen
* im Ausweis oder Hose schauen, ob man Mann oder Frau oder Taucher ist
* im Bett nachschauen, ob da noch jemand dauerhaft zu liegen gekommen ist

Es ist halt schwierig, eine pauschale Versicherung für eine sehr heterogene Gruppe zu machen. Ob das ganze Konstrukt aus dem 19. Jahrhundert noch ausreichend ist für eine diverse Gesellschaft im 21. Jahrhundert?

Ich denke, es ist gut, eine Rentenversicherung zu haben, sie sollte sich aber eher auf eine "Grundsicherung" beschränken.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 20.03.2024 10:41

Da es keine Hinzuverdienstgrenze mehr gibt, wäre es zu überlegen, ob dieser Trick wirklich ein Trick ist. Zunächst einmal müsste man ja auf die eigentlich zustehende Rente verzichten. Nehmen wir mal an, diese würde 2000 EUR betragen. Wenn man jetzt ein Jahr auf 2000 EUR verzichtet, dann wächst die Rente um 12 mal 0,5 %, also 6 % also 120 EUR. Das hört sich verlockend an, aber man hat in dem einem Jahr auch auf 12 * 2000 EUR, also 24.000 EUR verzichtet.


Bisher war ich der Meinung, dass bei einem Rentenbezug von z.B. 2000 EUR im Jahr 6300 EUR ohne Folgen für die 2000 EUR mtl. sind. Ich kann aber auch mtl. 1000 EUR hinzuverdienen, die dann (12.000 -6300 EUR)  mit 2,280 EUR (40% von 5700) an die Rente angerechnet werden => mtl rente dann 2000-190 EUr.

Also jeden Monat Rente von 1810 EUR + 1000 EUR Hinzuverdienst brutto.

Was habe ich falsch verstanden?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 20.03.2024 10:44
Im Prinzip muss ein TB sich um seine Alterseinkünfte möglichst früh kümmern und der angehende Pensionär eher nicht. Inwieweit eine Änderung der Alterseinkünfte für den Steuerzahler günstiger wäre...

Ein TB erhält im Alter und bei Krankheit neben der gesetzlichen Rente auch noch eine Zusatzversorgung. Ursprünglich war die Zusatzversorgung dazu ausgelegt, die Lücke in der Altersversorgung zwischen vergleichbaren Beamten und Angestellten zu schließen. Dieses Sicherungsziel hat man im Jahre 2002 ein Stück weit aufgegeben, insbesondere im Hinblick auf eine Mindestversorgung.

Im Kern ist das Sicherungsziel zumindest bei der Absicherung im Alter gleich geblieben. Wenn man die Gesamtversorgung betrachtet sind die Unterschiede nicht so groß, wie Du vermutest.

Wenn man die Versorgungen nach 40 Dienstjahren vergleicht, beträgt der Nettounterschied etwa 6 bis 16 %. Für jedes weitere Beschäftigungsjahr schmilzt der finanzielle Vorsprung allerdings, da das Pensionsniveau stehen bleibt, während die Gesamtversorgung des TB weiter wächst. Nach 45 Jahren ist der Nettounterschied nur noch 2 bis 5 %.

Durch die Riester Treppe ist im Übrigen auch die Beamtenversorgung gesunken. Daher muss sich auch ein Beamter Gedanken über seine Altersvorsorge machen. Im Gegensatz zum TB besteht für ihn allerdings bisher keine Möglichkeit, über eine Entgeltumwandlung in eine betriebliche Altersvorsorge einzuzahlen. Er kann sich im Rahmen der geförderten Vorsorge nur für (Wohn-)Riester oder Rürup entscheiden.

Alimentations- und Lebensprinzip sind Ansprüche, keine Privilegien, und damit Kehrseite der Pflichten. Hier kommt die Verantwortung des Dienstherrn aus dem gegenseitigen Treueverhältnis zum Tragen. Denn die hohen Ansprüche an die Person und die Arbeitsleistung eines Beamten können nur abverlangt werden, wenn auf der anderen Seite auch die Gegenleistung stimmt. Dazu gehört neben der allgemeinen Fürsorgepflicht des Dienstherrn ganz konkret auch die materielle Absicherung im Alter.

Es wäre daher aus meiner Sicht nicht mit der Verfassung vereinbar, wenn Versorgungsempfänger stärker belastet würden als Rentner. Mehr noch, es wäre nicht erklärbar, dass die gesetzliche Rente ständig Verbesserungen erfährt (Grundrente, Rentenerhöhung, Mütterrente, usw.), während auf der anderen Seite Versorgungsempfänger ein Sonderopfer tragen sollen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 20.03.2024 10:45

Da es keine Hinzuverdienstgrenze mehr gibt, wäre es zu überlegen, ob dieser Trick wirklich ein Trick ist. Zunächst einmal müsste man ja auf die eigentlich zustehende Rente verzichten. Nehmen wir mal an, diese würde 2000 EUR betragen. Wenn man jetzt ein Jahr auf 2000 EUR verzichtet, dann wächst die Rente um 12 mal 0,5 %, also 6 % also 120 EUR. Das hört sich verlockend an, aber man hat in dem einem Jahr auch auf 12 * 2000 EUR, also 24.000 EUR verzichtet.


Bisher war ich der Meinung, dass bei einem Rentenbezug von z.B. 2000 EUR im Jahr 6300 EUR ohne Folgen für die 2000 EUR mtl. sind. Ich kann aber auch mtl. 1000 EUR hinzuverdienen, die dann (12.000 -6300 EUR)  mit 2,280 EUR (40% von 5700) an die Rente angerechnet werden => mtl rente dann 2000-190 EUr.

Also jeden Monat Rente von 1810 EUR + 1000 EUR Hinzuverdienst brutto.

Was habe ich falsch verstanden?
Bei der DRV heißt es:
"Altersrenten können ab 1. Januar 2023 unabhängig von der Höhe des Hinzuverdienstes in voller Höhe bezogen werden. Die bisher geltende Hinzuverdienstgrenze für vorgezogene Altersrenten wurde aufgehoben."
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 20.03.2024 10:48

Da es keine Hinzuverdienstgrenze mehr gibt, wäre es zu überlegen, ob dieser Trick wirklich ein Trick ist. Zunächst einmal müsste man ja auf die eigentlich zustehende Rente verzichten. Nehmen wir mal an, diese würde 2000 EUR betragen. Wenn man jetzt ein Jahr auf 2000 EUR verzichtet, dann wächst die Rente um 12 mal 0,5 %, also 6 % also 120 EUR. Das hört sich verlockend an, aber man hat in dem einem Jahr auch auf 12 * 2000 EUR, also 24.000 EUR verzichtet.


Bisher war ich der Meinung, dass bei einem Rentenbezug von z.B. 2000 EUR im Jahr 6300 EUR ohne Folgen für die 2000 EUR mtl. sind. Ich kann aber auch mtl. 1000 EUR hinzuverdienen, die dann (12.000 -6300 EUR)  mit 2,280 EUR (40% von 5700) an die Rente angerechnet werden => mtl rente dann 2000-190 EUr.

Also jeden Monat Rente von 1810 EUR + 1000 EUR Hinzuverdienst brutto.

Was habe ich falsch verstanden?

Das war einmal. Seit dem 01.01.2023 kann ich neben der Rente soviel dazu verdienen, wie ich möchte.

Wenn ich also mit 65 Jahren 2000 EUR erhalte und daneben 50.000 EUR im Monat als Cheftrainer der Nationalmannschaft erhalte, bekomme ich die Rente trotzdem ungekürzt weiter.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 20.03.2024 10:50
Ich denke, es ist gut, eine Rentenversicherung zu haben, sie sollte sich aber eher auf eine "Grundsicherung" beschränken.

Ja! Und was soll mit den Pensionen und den zugehörigen Beihilfeansprüchen passieren?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: FearOfTheDuck am 20.03.2024 10:58
@Rentenonkel

Wie verhält ab diesem Zeitpunkt bei Bezug mehrerer Renten, z.B. einer Rente aus der gesetzlichen Unfallversicherung? Hier wird weiterhin "verrechnet", oder?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 20.03.2024 11:02
Ich habe mich mit der Hinzuverdienstsache nie beschäftigt, da diese für mich ab Renteneintritt irrelevant ist.
Naja, vielleicht ein Ehrenamt, aber da hat man eine Übungsleiter-/ Unkostenpauschale, die  steuerlich geltend gemacht werden kann und die Rente nicht beeinflußt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 11:09
Auch wenn nicht gekürtzt wird, oder gerade dann, immer auch die Steuersache beachten.

Faunus: es nervt, ja Beamtenregelungen nerven Dich, wir wissen es langsam.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 20.03.2024 11:20
Thread-Titel gelesen?

Ich habe keine Probleme mit der Diskussion um Renten für (Tarif-) Angestellte in diesem Thread.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 11:25
Es geht um das Rentensystem. Und ob Beamte integriert werden sollen. Das ist eigentlich anerkannt ein dauerhaftes Downgrade. Damit ist die Diskussion hierzu eigentlich dicht.

Zur Kritisierung des Beamtensystems kann man ja einen eigenen Auskotz-Thread machen. Das gehört auch nie in den Strang "neue Tarifrunde". Es sind zwei verschiedene System, zu denen im Kern jeder einen Zugang hat.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 20.03.2024 11:29
@Rentenonkel

Wie verhält ab diesem Zeitpunkt bei Bezug mehrerer Renten, z.B. einer Rente aus der gesetzlichen Unfallversicherung? Hier wird weiterhin "verrechnet", oder?

Trifft eine Versichertenrente aus der Unfallversicherung (Verletztenrente) mit einer Versichertenrente aus der Rentenversicherung (Erwerbsminderungsrente, Altersrente, Erziehungsrente) zusammen, wird bei Überschreiten eines Grenzbetrags die Rente der gesetzlichen Rentenversicherung insoweit nicht gezahlt.

Der Grenzbetrag orientiert sich dabei an dem Jahresarbeitsverdienst, der der Berechnung der Verletztenrente zugrunde liegt. Bei der Ermittlung der Summe der Rentenbeträge bleiben bestimmte Rententeile unberücksichtigt. So ist von der Verletztenrente aus der gesetzlichen Unfallversicherung bundeseinheitlich der jeweilige Grundrentenbetrag (West) nach dem BVG abzusetzen.

Eine Verletztenrente führt daher nicht immer zu einer Kürzung der Rente der gesetzlichen Rentenversicherung, es ist aber möglich.

Diese Anrechnungsvorschrift ist nicht abgeschafft worden und beim Zusammentreffen beider Renten unabhängig vom übrigen Hinzuverdienst immer zu prüfen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 20.03.2024 13:13
Es geht um das Rentensystem. Und ob Beamte integriert werden sollen. Das ist eigentlich anerkannt ein dauerhaftes Downgrade. Damit ist die Diskussion hierzu eigentlich dicht.


Um eine Diskussion "Beamte in das vorhandenen Rentensystem integrieren" führen zu können, muss doch erst Mal festgestellt werden, was das Beamtensystem dem Steuerzahler kostet, was das Rentensystem dem Steuerzahler "kostet", warum wir eigentlich die beiden nicht vergleichbaren Systeme haben und in wie weit Änderungen an beiden/einem gerechtfertigt wären. Es gibt noch viele Fragen mehr. Sind Beamte in diesen Massen zeitgemäß?


Aber eine meiner Fragen war: Was kostet die Beihilfe dem Steuerzahler bei Pensionären?
Ergänzung: was kostet die Rentner dem Steuerzahler im Gesundheitswesen? Was muss zugeschossen werden zu Kranken- und Pflegekassen?
Was kann man daran ändern, was ist gerechtfertigt?
Kann das Beste aus beiden bezahlt werden - mit entsprechenden Änderungen?

Und die Denke bis zum nächten Haushaltsloch/bis zur nächsten Wahl irgendwie mit viel Tamtam ein biserl flickschustern zu können, um größere Einschnitte zu vermeiden...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 13:16
Eine Änderung oder Streichung der Alimentierung aus dem GG käme einer Streichung des Sozialsstaates im Grundgesetz gleich.

Verstehe es doch endlich, die Alimentierung kann nicht so einfach geändert werden, aufgrund so einiger Gerichtsurteile eher noch oben. Ist das dein Ziel einer Änderung?

Allein über die Anzahl der Beamten könnte man sprechen, aber was macht das für das Rentensystem aus?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 20.03.2024 13:17
Es geht um das Rentensystem. Und ob Beamte integriert werden sollen. Das ist eigentlich anerkannt ein dauerhaftes Downgrade. Damit ist die Diskussion hierzu eigentlich dicht.


Um eine Diskussion "Beamte in das vorhandenen Rentensystem integrieren" führen zu können, muss doch erst Mal festgestellt werden, was das Beamtensystem dem Steuerzahler kostet, was das Rentensystem dem Steuerzahler "kostet", warum wir eigentlich die beiden nicht vergleichbaren Systeme haben und in wie weit Änderungen an beiden/einem gerechtfertigt wären. Es gibt noch viele Fragen mehr. Sind Beamte in diesen Massen zeitgemäß?


Aber eine meiner Fragen war: Was kostet die Beihilfe dem Steuerzahler bei Pensionären?
Ergänzung: was kostet die Rentner dem Steuerzahler im Gesundheitswesen? Was muss zugeschossen werden zu Kranken- und Pflegekassen?
Was kann man daran ändern, was ist gerechtfertigt?
Kann das Beste aus beiden bezahlt werden - mit entsprechenden Änderungen?

Und die Denke bis zum nächten Haushaltsloch/bis zur nächsten Wahl irgendwie mit viel Tamtam ein biserl flickschustern zu können, um größere Einschnitte zu vermeiden...

Ich würde noch sogar einen Schritt weiter vorne anfangen. Wenn alle Personengruppen weiterhin die selben Leistungen wie aktuell erhalten sollen, ändert sich an den Kosten nichts. Nur wenn es zur Leistungseinschnitten kommt, wären auch die Kosten geringer.

--> Was soll eine Zusammenführung, wenn nicht abzusehen ist, dass dadurch die Kosten sinken?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: FearOfTheDuck am 20.03.2024 13:30
@Rentenonkel

Wie verhält ab diesem Zeitpunkt bei Bezug mehrerer Renten, z.B. einer Rente aus der gesetzlichen Unfallversicherung? Hier wird weiterhin "verrechnet", oder?

Trifft eine Versichertenrente aus der Unfallversicherung (Verletztenrente) mit einer Versichertenrente aus der Rentenversicherung (Erwerbsminderungsrente, Altersrente, Erziehungsrente) zusammen, wird bei Überschreiten eines Grenzbetrags die Rente der gesetzlichen Rentenversicherung insoweit nicht gezahlt.

Der Grenzbetrag orientiert sich dabei an dem Jahresarbeitsverdienst, der der Berechnung der Verletztenrente zugrunde liegt. Bei der Ermittlung der Summe der Rentenbeträge bleiben bestimmte Rententeile unberücksichtigt. So ist von der Verletztenrente aus der gesetzlichen Unfallversicherung bundeseinheitlich der jeweilige Grundrentenbetrag (West) nach dem BVG abzusetzen.

Eine Verletztenrente führt daher nicht immer zu einer Kürzung der Rente der gesetzlichen Rentenversicherung, es ist aber möglich.

Diese Anrechnungsvorschrift ist nicht abgeschafft worden und beim Zusammentreffen beider Renten unabhängig vom übrigen Hinzuverdienst immer zu prüfen.

Vielen Dank für die (wie immer) fundierten und ausführlichen Ausführungen zu meiner hier etwas abseits stehende Frage! :)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2024 13:32
Ich bin so mal so naiv zu behaupten, dass die Zufuhr der Beamten zum Rentensystem, für das Rentensystem als Umlageverfahren sich nachteilig auswirken dürfte.
Grund: Beamte arbeiten in Tätigkeiten, die einen längeren Rentenbezug mit sich bringen.
Oder Bild mässige, Beamte leben länger.

Und ein Problem unseres System ist doch die Bezugsdauer, die steigt.
Wenn wir also jetzt die Langzeitrentner mit ins Boot holen, dann dürfte das doch dieses Problem verschärfen.
Oder ist das zu naiv gedacht.

Das Gute daran wäre:
Alle im gleichem Boot und ein Faunus müsste sich nicht mehr aufregen oder fragen, ob es ungerecht, ungünstig oder doof ist, so wie es ist.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 20.03.2024 13:59
Das Gute daran wäre:
Alle im gleichem Boot und ein Faunus müsste sich nicht mehr aufregen oder fragen, ob es ungerecht, ungünstig oder doof ist, so wie es ist.
Das heißt, die unterschiedlichen Pensionsaltersgrenzen für verschiedene Laufbahnen/Verwendungen bei Beamten fallen alle weg? Bei den Soldaten auch?
Nee nee, für die Faunusse der Gesellschaft wird es schon noch genug Aufreger geben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 20.03.2024 14:04
https://www.ihre-vorsorge.de/rechner/freiwillige-rentenversicherung
Hier kann man sich ausrechnen, was zusätzliche freiwillige Einzahlungen in die DRV bringen. Zahlt man 45 Jahre 160€ mtl. ein, erhält man immerhin brutto 405€ mtl. mehr an Rente.
Fragt sich nur, ob die DRV in 45 Jahren wirklich noch so sicher ist bzw. was die bis dahin erworbenen Rentenpunkte dann noch wert sind.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 14:07
Oder wie dann die Besteuerung ausfällt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 20.03.2024 14:16
Oder wie dann die Besteuerung ausfällt.
Ab 2040 doch 100% . Mehr geht nicht oder?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Johann am 20.03.2024 14:21
Oder wie dann die Besteuerung ausfällt.
Ab 2040 doch 100% . Mehr geht nicht oder?
Mehr geht immer. Man braucht nur einen neuen Soli für irgendetwas erfinden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 14:22
Nein, es ist die Frage, wie hoch diese 100 % besteuert werden. Und welche weiteren Abgaben fällig sind.

Sehr alte Leute haben doch teils recht mit Goldlöffeln und so... ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 20.03.2024 14:50
Ich bin so mal so naiv zu behaupten, dass die Zufuhr der Beamten zum Rentensystem, für das Rentensystem als Umlageverfahren sich nachteilig auswirken dürfte.
Grund: Beamte arbeiten in Tätigkeiten, die einen längeren Rentenbezug mit sich bringen.
Oder Bild mässige, Beamte leben länger.

Und ein Problem unseres System ist doch die Bezugsdauer, die steigt.
Wenn wir also jetzt die Langzeitrentner mit ins Boot holen, dann dürfte das doch dieses Problem verschärfen.
Oder ist das zu naiv gedacht.

Das Gute daran wäre:
Alle im gleichem Boot und ein Faunus müsste sich nicht mehr aufregen oder fragen, ob es ungerecht, ungünstig oder doof ist, so wie es ist.

Nach meinem Verständnis möchte Hubertus Heil eine Altersvorsorgepflicht für alle (also auch für Selbständige und Beamte) nach dem Vorbild Österreichs.

Beamte zahlen zwar in Österreich einen eigenen Beitrag, allerdings nicht in die "normale" Rentenversicherung ein.  Für sie wurde ein eigenes Versorgungswerk ins Leben gerufen, dass außerhalb der Sozialversicherung angesiedelt ist. Das Kapital aus diesem Versorgungswerk wird dem Bund als Darlehen zur Verfügung gestellt.

Ganz vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, dass nach dem Modell Österreichs zukünftig alle Beamten in eine Versorgungsanstalt wie die VBL Beiträge wie ein gesetzlich Versicherter einzahlen könnten und von dieser Versorgungsanstalt dann die Pension erhalten werden. Die Differenz zwischen den Ausgaben und den Einnahmen zahlen dann die Dienstherren als fiktiven Arbeitgeberanteil ein, der in etwa so hoch sein dürfte, als der Arbeitgeberanteil für Arbeitnehmer plus Arbeitgeberanteil für die Betriebliche AV.

Das hat nur insoweit was mit der gesetzlichen Rentenversicherung zu tun, als dass die Höhe der eigenen Beiträge der Beamten sich an dem Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung orientieren sollen.

In Österreich stand diese Reform allerdings auch im Einklang mit einer dortigen Verbesserung der Versorgung, diese vermag ich aus dem Vorschlag Heils allerdings bisher nicht zu erkennen. Eine Verschlechterung darf es allerdings auch nicht geben.

Eine Veränderung für alle anderen, normalen Arbeitnehmer bei der Rente ergab sich nicht in Österreich und sollte daher auch zu keiner Veränderung in D führen.

Dieser politische Vorschlag hat an ein paar Stellen einen Vorteil:

1.) Man könnte so die Schuldenbremse umgehen

2.) Eine Verpflichtung zur Altersvorsorge für Selbständige lässt sich mit der FDP nur machen, wenn auch Beamte einen Eigenanteil zur Altersvorsorge aufbringen müssen. Somit ist die Pflicht für beide Personengruppen in der Ampel politisch einfacher durchzusetzen als wenn nur Selbständige zahlen müssten.

3.) Die Neiddebatte, dass Beamte keine eigenen Beiträge zahlen, würde ein Ende finden. Dass man dafür die Bezüge anheben muss, fällt schlicht unter den Tisch  ;D
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 20.03.2024 14:52
Oder wie dann die Besteuerung ausfällt.
Ab 2040 doch 100% . Mehr geht nicht oder?

Der schrittweise Übergang zur nachgelagerten Besteuerung soll verlangsamt werden.

Der Anstieg des Besteuerungsanteils je Kohorte wird gestreckt. Ab dem Jahr 2023 wird der Anstieg des Besteuerungsanteils für jeden neuen Renteneintrittsjahrgang auf einen halben Prozentpunkt jährlich reduziert. Für die Kohorte 2023 wird beispielsweise der maßgebliche Besteuerungsanteil statt 83 Prozent nur noch 82,5 Prozent betragen. Erst im Jahr 2058 (bisher 2040) liegt der Besteuerungsanteil der Rente bei 100 Prozent.

(hervorgehobene Passage ist aus dem Wachstumschancengesetz, liegt derzeit im Vermittlungsausschuß und ist noch kein Gesetz)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2024 15:59
Danke Rentenonkel.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 20.03.2024 16:21

3.) Die Neiddebatte, dass Beamte keine eigenen Beiträge zahlen, würde ein Ende finden. Dass man dafür die Bezüge anheben muss, fällt schlicht unter den Tisch  ;D


... und es hätte damit den Vorteil, dass nicht mehr Hinz&Kunz verbeamtet werden würde und "hoheitliche Aufgaben" nicht mehr eine inhaltslose Worthülse darstellen. ;D



Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2024 16:50

3.) Die Neiddebatte, dass Beamte keine eigenen Beiträge zahlen, würde ein Ende finden. Dass man dafür die Bezüge anheben muss, fällt schlicht unter den Tisch  ;D


... und es hätte damit den Vorteil, dass nicht mehr Hinz&Kunz verbeamtet werden würde und "hoheitliche Aufgaben" nicht mehr eine inhaltslose Worthülse darstellen. ;D
Weil, dadurch auch das besondere Dienst und Treueverhältnis nicht mehr existieren würde?
Oder weil huk bessere kapieren auf was sie sich einlassen?
oder wie jetzt?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 20.03.2024 22:42
Weil, dadurch auch das besondere Dienst und Treueverhältnis nicht mehr existieren würde?
Oder weil huk bessere kapieren auf was sie sich einlassen?
oder wie jetzt?

Ich denke, ich habe geschrieben, dass ich den Beamtenstatus als wichtig erachte. wenn es um Polizei, Richter und Steuerfahnder geht. Nur was inzwischen aus dem besonderen Dienst- und Treueverhältnis geworden ist,  passt m.M. nach nicht mehr. Könnten wir Personen verbeamten, die sich bewährt haben, verstehen auf was sie sich einlassen und nicht weil sie zufälligerweise gerade den passenden Beruf haben!.
Da fällt mir der verbeamtete Geschichtslehrer in Hessen ein, der sich für eine politische Karriere beurlauben lassen hat und  wie lange schon vom Verfassungsschutz als rechtsradikal eingestuft wird?  Stimmt, als Angehöriger eines Parlaments genießt er ja besonderen Schutz. 8)




Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 21.03.2024 02:34
https://www.ihre-vorsorge.de/rechner/freiwillige-rentenversicherung
Hier kann man sich ausrechnen, was zusätzliche freiwillige Einzahlungen in die DRV bringen. Zahlt man 45 Jahre 160€ mtl. ein, erhält man immerhin brutto 405€ mtl. mehr an Rente.
Fragt sich nur, ob die DRV in 45 Jahren wirklich noch so sicher ist bzw. was die bis dahin erworbenen Rentenpunkte dann noch wert sind.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Freiwillig einzahlen können nur jene, die nicht pflichtversichert sind. Schade. Damit könnte man seine Rente aufbessern, es scheint aber nicht gewollt zu sein.  :o
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 21.03.2024 08:13
https://www.ihre-vorsorge.de/rechner/freiwillige-rentenversicherung
Hier kann man sich ausrechnen, was zusätzliche freiwillige Einzahlungen in die DRV bringen. Zahlt man 45 Jahre 160€ mtl. ein, erhält man immerhin brutto 405€ mtl. mehr an Rente.
Fragt sich nur, ob die DRV in 45 Jahren wirklich noch so sicher ist bzw. was die bis dahin erworbenen Rentenpunkte dann noch wert sind.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Freiwillig einzahlen können nur jene, die nicht pflichtversichert sind. Schade. Damit könnte man seine Rente aufbessern, es scheint aber nicht gewollt zu sein.  :o
Aber es gibt 20 weitere Wege wie du mit diesem Geld deine Rente aufbessern kannst.
Und sogar mehr bekommst als bei der GRV.
Kannst dir ja mal ausrechnen, wie hoch eine Rendite sein muss, wenn man 45 Jahre 160€ monatlich anspart um dann 405€ Rente zubekommen.
Das geht auch ohne ETFs oder echte Risikoanlagen.
Kleiner Tipp weit unter 1% Rendite reicht bei 45J 405 rein und 30J 160€ raus.
Bei 25% Kapsteuer kann sogar für 30 Jahre 800€ entnehmen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 21.03.2024 08:52
Seit dem 1. Januar 1992 – also mit Einführung des Sozialgesetzbuchs (SGB) – sind im SGB VI Abschläge für die vorzeitige Inanspruchnahme einer Altersrente vorgesehen. Die Regelungen zu den Altersgrenzen wurden seither mehrfach modifi ziert. Im Rahmen dieser Veränderungen wurde auch die Möglichkeit geschaffen, die bei einem vorzeitigen Rentenbeginn anfallenden Abschläge durch zusätzliche Beitragszahlungen auszugleichen.

Diese Regelung ist seit 1997 in Kraft. Sie ist den meisten Versicherten aber wohl nicht im Einzelnen bekannt und auch durchaus komplex.

Um entsprechende Beiträge zu zahlen, ist ein Antrag notwendig, in dem die Absicht erklärt wird, dass die Rente
voraussichtlich vorzeitig in Anspruch genommen wird. Dieser kann frühestens in dem Jahr gestellt werden, in
dem das 50. Lebensjahr vollendet wird.

Außerdem ist es erforderlich, dass die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bezug der Rente in der verbleibenden Zeit erfüllt werden können. Die Wartezeit von 35 Jahren muss also erfüllt werden, da eine vorgezogene Rente mit Minderung nur noch für langjährig Versicherte oder für schwerbehinderte Menschen in Betracht kommt. Die Wartezeit muss zum Zeitpunkt der Antragstellung jedoch noch nicht erfüllt sein. Es ist ausreichend, wenn diese bis zum beabsichtigten Rentenbeginn noch erfüllt werden kann.

Wenn man sich zu einem späteren Zeitpunkt doch entscheidet, die Rente erst zu einem Zeitpunkt in Anspruch zu nehmen, zu dem die Rente ungemindert gezahlt wird, behält die Rentenversicherung die Beiträge ein und zahlt dann später eine höhere Rente aus.

Je höher die zu erwartende monatliche Rente ausfällt und je früher die Rentenzahlung beginnen soll, desto höher fällt auch die notwendige Beitragszahlung zum Ausgleich der Minderung aus. Ob es vorteilhaft ist, die Ausgleichszahlung in einer Summe zu zahlen oder Teilzahlungen vorzunehmen, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Wichtig sind dabei folgende Überlegungen:

• Eine Einmalzahlung kann sich positiv auf die Höhe einer möglichen Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit und Hinterbliebenenrente auswirken. Bei einer Teilzahlung fällt eine Erhöhung entsprechend geringer aus.

• Bei einer Teilzahlung können unter Umständen alle gezahlten Beiträge als Sonderausgabenabzug steuerlich berücksichtigt werden. Da die Zahlungen zu den Sonderausgaben nach §10 EStG gehören, können sie gegebenenfalls nicht in voller Höhe berücksichtigt werden. Daher kann es steuerlichen Gesichtspunkten geschickt sein, die Einzahlungen auf mehrere Jahre zu verteilen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 21.03.2024 09:02
Die Toprendite gibt es in der EU-Rente. Viele halten ihre Leiden unter dem Tisch. ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 21.03.2024 09:08
Es gibt verschiedene, biometrische Risiken. Diese sind Erwerbsminderung, Tod und Langlebigkeit.

Einzahlungen in die Rentenversicherungen sichern diese Risiken mit ab. Wenn man frühzeitig erwerbsgemindert wird, bekommt man eine (höhere) Erwerbsminderungsrente. Wenn man verstirbt, erhalten der Partner und die minderjährigen Kinder Hinterbliebenenrenten. Wenn man lange lebt, zahlt die Rentenversicherung ein Leben lang.

Wenn man in ETF anlegt, blendet man entweder diese Risiken aus oder man sichert sie zusätzlich ab. Diese Risiken kosten aber dann Geld.

Das Risiko der Erwerbsminderung müsste man durch eine private Erwerbsminderungsrente absichern, die allerdings auch nicht jeder bekommt. Private Versicherungen reagieren auf Risikoversicherte mit Vorerkrankungen entweder mit hohen Aufschlägen oder mit Ablehnung.

Das Risiko der Hinterbliebenenabsicherung ist sicherlich nicht für jeden was, müsste aber für den Fall der Fälle durch eine Risikolebensversicherung abgesichert werden. Private Versicherungen ... den Rest siehe oben  ;)

Dem Risiko der Langlebigkeit wird dadurch begegnet, dass bei ETF Riester ein Teil des Geldes dazu verwendet wird, eine private Rentenversicherung mit Beginn 80. Lebensjahr abzuschließen und die Restsumme auf 15 Jahre (65. Lebensjahr bis 80. Lebensjahr) zu verteilen. Problematisch ist dabei, dass die Versicherungen immer die Sterbetafeln nehmen zum Zeitpunkt des Abschlusses der Versicherung. Wer 2002 eine private Lebensversicherung abgeschlossen hat, bekam noch 30 bis 35 EUR Rente pro 10.000 EUR Kapital. Heute bekommt man nur noch 18 bis 25 EUR pro 10.000 EUR Kapital. Obwohl also durch ETF das Kapital gestiegen ist, ist die monatliche Auszahlungssumme gesunken. Und am Ende des Tages geht es ja nicht darum, wieviel Kapital ich anspare, sondern wie viel ich monatlich zum Ausgeben zur Verfügung habe. Daher birgt ein Sparen in ETF auch zukünftig die Gefahr, dass mit steigendem Lebensalter die Sterbetafeln sich zu Ungunsten der Sparer verändern.

Wenn man ohne Riester in ETF spart, kann man das natürlich selbst entscheiden, wie der Auszahlungsplan aussehen soll. Ohne eine wie auch immer geartete private Rentenversicherung blendet man dann aber das Risiko der Langlebigkeit komplett aus.

Auch wenn es schwierig ist, zu sagen, wie hoch die Sparquote bei den Einzahlungen wäre, kann man grob sagen, dass die Rentenversicherung etwa 20 % des Beitrages für diese Risiken ausgibt. Wenn man also die gleichen Leistungen wie in der Rentenversicherung mit ETF erreichen will, muss man sowohl den Risikoanteil mit hineinrechnen und auch den steuerlichen Vorteil bedenken.

Wenn ich beispielsweise netto 100 EUR sparen möchte, kann ich bei einem steuerlichen Vorteil von 25 % etwa 130 EUR brutto in die Rentenversicherung sparen. Beim ETF Sparen müsste ich dagegen etwa 20 EUR für Risikoversicherungen ausgeben und könnte so nur 80 EUR sparen. Bei der Rente wird die Auszahlung später besteuert, bei den ETF kann es auch schon in der Ansparphase zu einer steuerlichen Belastung kommen. Nach Abzug der Steuern von 6 % auszugehen erscheint mir daher tendenziell auch eher mutig anstatt konservativ. Dafür werden am Ende die Auszahlungen aber auch wieder unterschiedlich besteuert, so dass je nach individueller Belastung der Vorsprung der Rentenversicherung wieder schmelzen kann. Es ist also schwer vorhersehbar, womit man besser fährt.

Was ich damit sagen will: ETF Sparen kann im Einzelfall günstig sein, allerdings sollte man nur mit dem Geld in ETF gehen, welches nach der Risikoabsicherung noch übrig ist. Andernfalls rutscht man entweder selbst oder seine Lieblingsmenschen bei Eintreten eines der biometrischen Risiken in eine Armutsfalle.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Johann am 21.03.2024 09:38
https://www.ihre-vorsorge.de/rechner/freiwillige-rentenversicherung
Hier kann man sich ausrechnen, was zusätzliche freiwillige Einzahlungen in die DRV bringen. Zahlt man 45 Jahre 160€ mtl. ein, erhält man immerhin brutto 405€ mtl. mehr an Rente.
Fragt sich nur, ob die DRV in 45 Jahren wirklich noch so sicher ist bzw. was die bis dahin erworbenen Rentenpunkte dann noch wert sind.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Freiwillig einzahlen können nur jene, die nicht pflichtversichert sind. Schade. Damit könnte man seine Rente aufbessern, es scheint aber nicht gewollt zu sein.  :o
Aber es gibt 20 weitere Wege wie du mit diesem Geld deine Rente aufbessern kannst.
Und sogar mehr bekommst als bei der GRV.
Kannst dir ja mal ausrechnen, wie hoch eine Rendite sein muss, wenn man 45 Jahre 160€ monatlich anspart um dann 405€ Rente zubekommen.
Das geht auch ohne ETFs oder echte Risikoanlagen.
Kleiner Tipp weit unter 1% Rendite reicht bei 45J 405 rein und 30J 160€ raus.
Bei 25% Kapsteuer kann sogar für 30 Jahre 800€ entnehmen.
Irgendwo hat sich da etwas vertauscht. Im zitierten Abschnitt ist von 160€ monatlich rein und 405€ monatlich raus die Rede. Wie hoch muss da die Rendite sein beim Beispiel 45J einzahlen, 30J auszahlen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 21.03.2024 09:40
Wäre es nicht konsequent, dass man bei Aufnahme der versicherungsfremden Leistung "Mütterrente" nicht die Familienplanung komplett in die GRV aufnimmt? Also geringere Beiträge für kinderlose Singles, da ja das Versicherungsmerkmal Hinterbliebenenversorge nie in Anspruch genommen wird?

Und wenn man dann noch Raucher ist...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 21.03.2024 09:48
Was ich damit sagen will: ETF Sparen kann im Einzelfall günstig sein, allerdings sollte man nur mit dem Geld in ETF gehen, welches nach der Risikoabsicherung noch übrig ist.

Weise Worte ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 21.03.2024 09:52
Wäre es nicht konsequent, dass man bei Aufnahme der versicherungsfremden Leistung "Mütterrente" nicht die Familienplanung komplett in die GRV aufnimmt? Also geringere Beiträge für kinderlose Singles, da ja das Versicherungsmerkmal Hinterbliebenenversorge nie in Anspruch genommen wird?

Und wenn man dann noch Raucher ist...


... kostete man der Krankenkasse mit Lungenerkrankungen, diverse Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zur Amputation, usw. wieder viel Geld. So gleicht sich das aus ;).
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 21.03.2024 09:54
https://www.ihre-vorsorge.de/rechner/freiwillige-rentenversicherung
Hier kann man sich ausrechnen, was zusätzliche freiwillige Einzahlungen in die DRV bringen. Zahlt man 45 Jahre 160€ mtl. ein, erhält man immerhin brutto 405€ mtl. mehr an Rente.
Fragt sich nur, ob die DRV in 45 Jahren wirklich noch so sicher ist bzw. was die bis dahin erworbenen Rentenpunkte dann noch wert sind.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Freiwillig einzahlen können nur jene, die nicht pflichtversichert sind. Schade. Damit könnte man seine Rente aufbessern, es scheint aber nicht gewollt zu sein.  :o
Aber es gibt 20 weitere Wege wie du mit diesem Geld deine Rente aufbessern kannst.
Und sogar mehr bekommst als bei der GRV.
Kannst dir ja mal ausrechnen, wie hoch eine Rendite sein muss, wenn man 45 Jahre 160€ monatlich anspart um dann 405€ Rente zubekommen.
Das geht auch ohne ETFs oder echte Risikoanlagen.
Kleiner Tipp weit unter 1% Rendite reicht bei 45J 405 rein und 30J 160€ raus.
Bei 25% Kapsteuer kann sogar für 30 Jahre 800€ entnehmen.
Irgendwo hat sich da etwas vertauscht. Im zitierten Abschnitt ist von 160€ monatlich rein und 405€ monatlich raus die Rede. Wie hoch muss da die Rendite sein beim Beispiel 45J einzahlen, 30J auszahlen?
Ups:
Also 45 Jahre 160€ rein und 30 Jahre 405€ raus (sprich man hat 75 Jahre Anspar- und Entnahmezeit geplant € und steht dann mit 97 ohne diese zusätzliche Rente von 405€ da )
Da reichen 2% jährliche Verzinsung
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 21.03.2024 10:03
Was ich damit sagen will: ETF Sparen kann im Einzelfall günstig sein, allerdings sollte man nur mit dem Geld in ETF gehen, welches nach der Risikoabsicherung noch übrig ist. Andernfalls rutscht man entweder selbst oder seine Lieblingsmenschen bei Eintreten eines der biometrischen Risiken in eine Armutsfalle.
Was ich sagen wollte, ist, dass es sich lohnt darüber nachzudenken nicht in die Rente zusätzlich einzuzahlen, sondern dieses Geld anderswo anzulegen, da man was Erwerbsunfähigkeit und Langlebigkeit schon eine Absicherung hat.
Es soll nur die weitere Säule beschreiben, wenn die Risikoabsicherung schon erledigt ist.
Und dass die GRV wegen der vielfältigen zusätzliche Risikoabdeckungen nicht so profitabel wie ein ETF Fond sein kann, sollte klar sein. Und das ETF immer eine Glaskugel ist, auch.
Aber das man mit 160 Euro pro Monat zusätzliche, eine "lebenslange" 460€ Rente erwirtschaftet, ist vielen nicht klar.
Wenn ich die ETF Entwicklung der letzte 50Jahre betrachte oder konservativ eine Rendite von 3% nehme, dann kann ich über 50Jahre dieses Geld entnehmen.
Was nicht heißt, dass es sicher ist, aber was die Dimensionen von Zinsfaktoren bedeutet.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 21.03.2024 10:24

... kostete man der Krankenkasse mit Lungenerkrankungen, diverse Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zur Amputation, usw. wieder viel Geld. So gleicht sich das aus ;).

Abgesehen davon, dass zweigübergreifende Vergleiche nicht wirklich statthaft sind, gleicht sich das im vorgenannten Fall schon mit der Zahlung von Höchstbeiträgen aus, die dürften bei einer Berechnung nach Kosten da eher niedriger sein.

(mit Höchstbeitragen meine ich das Zusammenfallen von BBG und dem Fehlen von Familienversicherten)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 21.03.2024 10:55

... kostete man der Krankenkasse mit Lungenerkrankungen, diverse Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zur Amputation, usw. wieder viel Geld. So gleicht sich das aus ;).

Abgesehen davon, dass zweigübergreifende Vergleiche nicht wirklich statthaft sind, gleicht sich das im vorgenannten Fall schon mit der Zahlung von Höchstbeiträgen aus, die dürften bei einer Berechnung nach Kosten da eher niedriger sein.

(mit Höchstbeitragen meine ich das Zusammenfallen von BBG und dem Fehlen von Familienversicherten)

Auch ich scherze hin und wieder - vielleicht ein wenig schräg ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 21.03.2024 10:58
Nun, scherzen ist immer gut, auch für die Gesundheit. :D

Aber dem Umverteilungswahn stelle ich mich inzwischen entgegen, wo es geht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 21.03.2024 11:18

Und dass die GRV wegen der vielfältigen zusätzliche Risikoabdeckungen nicht so profitabel wie ein ETF Fond sein kann, sollte klar sein. Und das ETF immer eine Glaskugel ist, auch.


Meinst Du, dass ein ETF grundsätzlich profitabler ist als die GRV- oder sein oder auch nicht sein kann?
Auf 40 Jahre gerechnet.... ja, Glaskugel!
An Aktien traut sich kaum noch ein Durchschittsverdiener seit Dotcom-Crash (2000), Lehmann-Pleite (2008) usw. ran.
Also haben die Vermögensberater einen neuen Verkaufsschlager kreiert. Wie war das noch mal mit den Vermögensberatern? Sollte es da nicht eigentlich Vermögensverkäufer (was für eine Doppeldeutigkeit) heißen?

Wie bei Aktien, Fond Anleihen... muss man sich auch mit ETFs ebenso befassen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Umlauf am 21.03.2024 11:54
Wäre es nicht konsequent, dass man bei Aufnahme der versicherungsfremden Leistung "Mütterrente" nicht die Familienplanung komplett in die GRV aufnimmt? Also geringere Beiträge für kinderlose Singles, da ja das Versicherungsmerkmal Hinterbliebenenversorge nie in Anspruch genommen wird?

Und wenn man dann noch Raucher ist...


Hieße ab der späten Heirat bzw. ab dem ersten späten Kind erheblich höhere Beiträge als bei einem früheren Eintreten. Denn die Zeit zum Einzahlen für das höhere Risiko ist ja kürzer.
Dieser privatrechtliche Ansatz ist zwar interessant, führt aber dem Ansinnen des gesetzlichen System nach, nicht mehr in die ursprüngliche angedachte Richtung.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 21.03.2024 12:03
Natürlich ist der Ansatz Unfug, aber mit privatrechtlichen Sachen wie der Mütterrente habe ich ja nicht den ersten Schritt gemacht ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 21.03.2024 12:38

Und dass die GRV wegen der vielfältigen zusätzliche Risikoabdeckungen nicht so profitabel wie ein ETF Fond sein kann, sollte klar sein. Und das ETF immer eine Glaskugel ist, auch.


Meinst Du, dass ein ETF grundsätzlich profitabler ist als die GRV- oder sein oder auch nicht sein kann?
Auf 40 Jahre gerechnet.... ja, Glaskugel!
An Aktien traut sich kaum noch ein Durchschittsverdiener seit Dotcom-Crash (2000), Lehmann-Pleite (2008) usw. ran.
Nun, ich vertraue der Erfahrung aus der Vergangenheit einerseits und die sagen trotz DotCom, Post, Lehmann immer nur das eine:
Nicht auf ein Pferd setzen.
ETF waren bei 30 Jahre Haltezeit wohl nie unter 5% jährliche Rendite.
Also rechne ich mit 3%
Und wer in Einzel-Aktien gemacht hat (habe ich auch) der hätte wissen müssen, dass es reines zocken ist.
Wer auf den Weltweiten Markt in seiner Verteiltheit setzt, der weiß das er weniger Rendite gegenüber den Zockern hat, aber auch weniger Risiko.
Zitat
Also haben die Vermögensberater einen neuen Verkaufsschlager kreiert. Wie war das noch mal mit den Vermögensberatern? Sollte es da nicht eigentlich Vermögensverkäufer (was für eine Doppeldeutigkeit) heißen?

Wie bei Aktien, Fond Anleihen... muss man sich auch mit ETFs ebenso befassen.
Sicher muss man dass, so wie man sich mit Rente oder Krediten befassen muss, wenn man damit was machen will.
So wie man sich mit der PS Zahl seines Pferdes befasst oder der Auflösung seines TVs.

Aber das sind doch alles Binsenweisheiten.
Wer auf 100% Sicherheit gehen will, der geht halt auf GRV zusätzliche Einzahlung.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 21.03.2024 13:20
@MoinMoin
Ich bin schon ein "paar" Jahre auf dem  Geldmarkt unterwegs. In den letzten Jahren eher risikoscheu.

Irgendwie erinnert mich der Hype um die ETFs stark an den um die Aktien vom "Neuen Markt" kurz vor 2000.
Jeder schwätzt darüber und keiner kennt sich aus. Lemminge?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 21.03.2024 13:30
Also haben die Vermögensberater einen neuen Verkaufsschlager kreiert. Wie war das noch mal mit den Vermögensberatern? Sollte es da nicht eigentlich Vermögensverkäufer (was für eine Doppeldeutigkeit) heißen?

Wie bei Aktien, Fond Anleihen... muss man sich auch mit ETFs ebenso befassen.

Kein "Vermögensberater" bzw. "Vermögensverkäufer" wird ETF verkaufen bzw. bewerben. Sogar eher im Gegenteil - Geld verdienen sie damit nämlich nicht. Die haben lieber den Versicherungsmantel um irgendwelche entweder windigen, teuren oder renditeschwachen Produkte. ETF waren nicht als Produkte für Privatanleger konzipiert - sondern eben für institutionelle, die Geld in bestimmten Märkten "parken" wollten oder mussten. Da die Technik soweit ist, konnte man das dann auch im Kleinen verkaufen.


Natürlich ist der Ansatz Unfug, aber mit privatrechtlichen Sachen wie der Mütterrente habe ich ja nicht den ersten Schritt gemacht ;)

Wo machst du denn den Unterschied zwischen "privatrechtlich" und...  und was eigentlich? Strafrechtlich? Sozialrechtlich?   
Am Ende ist die Zuteilung der Rentenbezüge eine politische Entscheidung - genauso wie es eine politische Entscheidung ist, wer überhaupt einzahlen muss bzw. darf.   
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 21.03.2024 13:51
Privatrecht hat Umlauf in den Umlauf gebracht ;)

Ich denke, er meinte privat.

Und auch politische Entscheidungen müssen zumindest etwas konsistent sein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 21.03.2024 14:18

Kein "Vermögensberater" bzw. "Vermögensverkäufer" wird ETF verkaufen bzw. bewerben.

Also ich höre fast täglich im Radio eine Firma "XX Vermögensverwaltung" Werbung mit ETFs machen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TVL2023 am 21.03.2024 15:37
Man könnte das Thema im groben auch beenden, in dem man nur noch für die wichtigsten Aufgaben das "Beamtentum" anbietet. In der Justiz braucht man es z.B. in den Geschäftsstellen gar nicht mehr, aber auch dort wird fleißig verbeamtet.  ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 21.03.2024 15:43
Irgendwie erinnert mich der Hype um die ETFs stark an den um die Aktien vom "Neuen Markt" kurz vor 2000.
Jeder schwätzt darüber und keiner kennt sich aus. Lemminge?
Definitiv muss man da schon zwischen ETF und ETF differenzieren. Wenn ich von ETF rede, denke ich praktisch nur an die All World oder World Variante, meinetwegen auch einzelne Märkte oder (mit vielen Einschränkungen) auch Kontinente.
Daneben gibt es halt als Extremkontrast auch immer wieder so lustige Sparten-ETFs, die in 10-15 Unternehmen investiert sind, die alle in der gleichen Branche sind, sich tlw. dann auch noch selbst gegenseitig gehören und gerade in aller Munde sind, weils vermeintlich super läuft. Die kauft dann jeder Lemming kurz nach dem Allzeithoch, verscherbelt die Reste paar Monate später unter schmerzhaftem Verlust und findet dann die Börse doof.
Ein AllWorld oder auch ein S&P500 wird unsere GRV immer noch toppen, ein ETF über "Die 10 nachhaltigsten Firmen des Westens die E-Autos ohne Plastik und Strom häkeln während Kind und Hund im Betriebsgebäude schlafen dürfen" wird das eben nicht.
Und während ich das schreibe, bekomme ich gerade etwas Angst, wozu die Verwalter unseres Generationenkapitals wohl eher greifen würden  :o
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 21.03.2024 16:14
Irgendwie erinnert mich der Hype um die ETFs stark an den um die Aktien vom "Neuen Markt" kurz vor 2000.
Jeder schwätzt darüber und keiner kennt sich aus. Lemminge?
Definitiv muss man da schon zwischen ETF und ETF differenzieren. Wenn ich von ETF rede, denke ich praktisch nur an die All World oder World Variante, meinetwegen auch einzelne Märkte oder (mit vielen Einschränkungen) auch Kontinente.
Daneben gibt es halt als Extremkontrast auch immer wieder so lustige Sparten-ETFs, die in 10-15 Unternehmen investiert sind, die alle in der gleichen Branche sind, sich tlw. dann auch noch selbst gegenseitig gehören und gerade in aller Munde sind, weils vermeintlich super läuft. Die kauft dann jeder Lemming kurz nach dem Allzeithoch, verscherbelt die Reste paar Monate später unter schmerzhaftem Verlust und findet dann die Börse doof.
Ein AllWorld oder auch ein S&P500 wird unsere GRV immer noch toppen, ein ETF über "Die 10 nachhaltigsten Firmen des Westens die E-Autos ohne Plastik und Strom häkeln während Kind und Hund im Betriebsgebäude schlafen dürfen" wird das eben nicht.
Und während ich das schreibe, bekomme ich gerade etwas Angst, wozu die Verwalter unseres Generationenkapitals wohl eher greifen würden  :o

Und wenn man schneller reich werden will nimmt man Smart-Betas oder Short-ETF ;-)    Aber auch daran verdient ein klassischer Finanzvertreter nix (der Anleger aber auch nicht ;-) )

So wie du schreibst: Investitionen in den SP500, World, All-World, EM, ACWI oder auch große Indizes auf die EU oder Asia/Pacific haben nichts mit dem neuen Markt zu tun. Am neuen Markt wurde heiße Luft gekauft. Firmen die teils aus Ideen bestanden ohne Business-Plan oder ähnliches. Heute sind die Highfliyer, die den Markt maßgeblich beeinflussen grundsolide, gut finanzierte und gewinnträchtige Unternehmen.

Aber genug Off-Topic. Es bleibt meines erachtens dabei: So wie das deutsche Rentensystem aufgestellt ist, kann man an drei ecken ziehen: Der Beitragshöhe, der Rentenhöhe oder das Renteneingangsalter. Um es fair zu machen, sollte man an allen drehen - leider fehlt da der politische Mut. Viele, die es jetzt betreffen würde, wissen eh seit 25 Jahren, dass man privat vorsorgen sollte, wenn man wirklich gut leben möchte.

Das Thema Beamte in der GRV ist von der Sache her total egal. Das wäre ein Nullsummenspiel. Relevant wird es eben dann, wenn sich durch die oben genannten Anpassungen an der GRV für die Angestellten des Öffentlichen Dienstes ein zu großes GAP zu der Altersversorgung der Beamten bildet. Manche mögen es dann Neid nennen, manche Ungerechtigkeit. Manche fragen aber einfach, ob man die Lasten der alternden Gesellschaft nicht besser verteilen kann. (das Geld für Pensionen fällt ja auch nicht vom Himmel)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 21.03.2024 16:42
Man könnte das Thema im groben auch beenden, in dem man nur noch für die wichtigsten Aufgaben das "Beamtentum" anbietet. In der Justiz braucht man es z.B. in den Geschäftsstellen gar nicht mehr, aber auch dort wird fleißig verbeamtet.  ;)

Wäre das von mir gekommen, hieße es wieder "Neid auf Beamte".
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 21.03.2024 19:26

Aber genug Off-Topic. Es bleibt meines erachtens dabei: So wie das deutsche Rentensystem aufgestellt ist, kann man an drei ecken ziehen: Der Beitragshöhe, der Rentenhöhe oder das Renteneingangsalter. Um es fair zu machen, sollte man an allen drehen - leider fehlt da der politische Mut. Viele, die es jetzt betreffen würde, wissen eh seit 25 Jahren, dass man privat vorsorgen sollte, wenn man wirklich gut leben möchte.


Man muss natürlich an das Eintrittsalter ran, denn diese Schieflage verursacht ja die Schieflage. Weder tun es die Beiträge noch die Rentenhöhe, da hat sich nicht viel geändert.
Und auch mit dieser Änderung kann die RV dauerhaft nur eine Grundsicherung sein. MEhr sollte sie auch nicht sein.

Und denke wird doch mal anders. Lassen wir 20, 30 oder 40 Milliarden von den Steuer- Zuschüssen weg, haben eine niedrige Rente, könnten dafür aber die MEhrwertsteuer erheblich senken, für LEbensmittel z. B. ganz, für den ganzen Rest 10 % oder so...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 21.03.2024 22:07
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: clarion am 21.03.2024 23:14
Wahrscheinlich  weil es für den Staat teurer ist. Leute die Geld für eine gute Altersvorsorge haben,  haben auch eine höhere Lebenserwartung.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 21.03.2024 23:37
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
"Früher" war es möglich, auch als Pflichtversicherter zusätzliche Beiträge einzuzahlen, nannte sich Höherversicherung. Anfang der 1990er wurde diese Möglichkeit eingeschränkt und Ende der 1999er ganz abgeschafft.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Umlauf am 22.03.2024 02:10
Natürlich ist der Ansatz Unfug, aber mit privatrechtlichen Sachen wie der Mütterrente habe ich ja nicht den ersten Schritt gemacht ;)

Mütterrente, das ist ein gesamtgesellschaftliches Ding. Deswegen kommt das Geld hierfür aus dem Steuertopf in die Rentenkasse. Zu mindest hoffe ich, dass alles dafür aus dem Steuertopf kommt.

Natürlich hätte man auch ein neues Bundesamt für die Mütterrente gründen können. Dann doch lieber jemanden damit beauftragen, der mit dieser Thematik zu tun hat und vor allem das notwendige
Know how.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 22.03.2024 04:10
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
"Früher" war es möglich, auch als Pflichtversicherter zusätzliche Beiträge einzuzahlen, nannte sich Höherversicherung. Anfang der 1990er wurde diese Möglichkeit eingeschränkt und Ende der 1999er ganz abgeschafft.

Sehr schade. Zumal man dann ja auch aus dem Schneider wäre, nach dem Motto "wer eine höhere Rente haben möchte, der kann sie durch zusätzliche Einzahlungen doch erhalten".

Es bleibt also nur die Option mit der Einzahlung von Zusatzbeiträgen ab dem 50. Lebensjahr.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 07:26
Wahrscheinlich  weil es für den Staat teurer ist. Leute die Geld für eine gute Altersvorsorge haben,  haben auch eine höhere Lebenserwartung.
Das würde sich doch rechnen lassen.
Also wenn du für einen Euro einzahlen soviel Rente mehr bekommst, dass dieser eine Euro für 25 Jahre reicht, dann geht es sich statistisch mit Sicherheit aus.
Die Abschläge sind zumindest so berechnet, dass man ein Minusgeschäft macht, wenn man länger als statistisch lebt. Also Rente 63 nehmen 4 JAhre früher kassieren, 14,4 % abzug, da ist der Break Even so bei 80. Wirste Älter, machste "Miese".

Ich denke das da ein Gedanke sein könnte, dass du dieses Geld woanders reinstecken sollst (Riester etc.) damit du mehr mehr von dem Geld hast und die Versicherungswirtschaft was vom Kuchen abbekommt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: clarion am 22.03.2024 07:35
Am Kapitalmarkt erwirtschaftetes Geld lässt sich wenigstens vererben, wenn man doch früher als geplant abtreten muss.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 07:49
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
"Früher" war es möglich, auch als Pflichtversicherter zusätzliche Beiträge einzuzahlen, nannte sich Höherversicherung. Anfang der 1990er wurde diese Möglichkeit eingeschränkt und Ende der 1999er ganz abgeschafft.

Sehr schade. Zumal man dann ja auch aus dem Schneider wäre, nach dem Motto "wer eine höhere Rente haben möchte, der kann sie durch zusätzliche Einzahlungen doch erhalten".

Es bleibt also nur die Option mit der Einzahlung von Zusatzbeiträgen ab dem 50. Lebensjahr.
Der Staat sagt doch jetzt schon seit vielen Dekaden:
"wer eine höhere Rente haben möchte, der kann sie durch zusätzliche Einzahlungen in die 3. Rentensäule doch erhalten.".
Jetzt im Ernst: Wenn du 100€ 45 Jahre einzahlst um dann bis du Hundert wirst (also 23 Jahre von 67-100) 400€ Rente haben willst, dann braucht es eine durchschnittliche Verzinsung von 2,05%
https://www.zinsen-berechnen.de/rentenversicherung.php?paramid=lkf3gf76ot

Um 400€ mehr Rente zu bekommen brauchst du 400 / 37,60 (akt. Wert Rentenpunkt) = 10,64 Rentenpunkte / 45 Jahre = 0,24 rentenpunkt pro Jahr mehr (also das was man einzahlen muss)
43142 (Rentendurch.E) * 0,24 = 10199€ Jährlich einzahlen um die 0,24 Punkte jährlich zu bekommen = 849€ monatlich.

Oh Wunder, wo ist mein Rechenfehler??? Das kann doch nicht sein, dass ich 849€ einzahlen muss um 400 Euro mehr Rente zu bekommen. :o
(ok, nicht dynamisiert)

Wenn ich also fix 100€ zahle und 3% jährliche Rentensteigerung will, dann muss ich 2,9% erwirtschaften.

hilfe! Kann da mal einer mir erklären wo mein Denkfehler ist.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: ElBarto am 22.03.2024 08:14
@ MoinMoin:

Ich prüfe jetzt nicht ob die Rechnung richtig ist, allerdings kann sie nicht aufgehen, da der monatliche, maximale Rentenbeitrag ca. 150 EUR unter den 849 EUR liegt die Du errechnest.

Die Deckelung liegt derzeit bei 2,03 Entgeltpunkten im Jahr.

Damit man aber den Maximalbeitrag erreicht braucht man 7,5 k brutto im Monat. Ich denke wenn man das verdient kann man leichter anderweitig für das Alter vorsorgen als über die gesetzliche Rente.

Netterweise habe ich auch erst wo gehört, dass es gerade mal 50 Leute gibt deren Rente über 3 000 EUR im Monat liegt. KV/PV und Steuer kommen dann auch noch weg.

Es gibt m.E. nur 3 Strategien um für das Alter vorzusorgen:

1. Nach Möglichkeit frühzeitig sparen und das in einer Form die wenigsten etwas Zinsen bringt
2. Erwerb von Eigenheim und einer Immobilie zum vermieten
3. Eine Regierung wählen die das Rentenniveau steigert indem Steuergelder für diejenigen ausgegeben werden die einen Beitrag zum System leisten.

Wie wahrscheinlich das Erreichen der Punkte ist sei dahingestellt. Eine Kombination aus allen 3 Punkten wäre natürlich schön, wirklich beeinflussen kann man aber nur Punkt 1 und 2. 
Für diejenigen die bereits älter sind und kurz vor der Rente stehen mag sparen  oder eine Wohnung nicht mehr ganz in Reichweite sein. Aber es wäre zu überlegen ob sich nicht ein vorzeitgier Rentenbeginn und weiterarbeiten bis zum Erreichen des Regelaltersrentenalter rentiert. In diesen paar Jahren erhält man einen deutlich größeren Brocken des Bruttogehalts (Brutto=Netto stimmt hier nicht ganz), erwirtschaftet weitere Entgeltpunkte und erhält neben dem erhöhten Einkommen eine verminderte Rentenzahlung. Wenn man es schafft diese Plus an Einnahmen auf die Seite zu bringen und z.B. als Tagesgeld anzulegen bleiben einiges an Zinsen übrig. Evtl. braucht es mehrere Tagesgeldkonten, aber wenn man annimmt, dass in den 4 Jahren Zusatzarbeit ca. 50000 EUR an Rente und ca. 50000 EUR an Zusatzeinkommen (ggfs. + Ersparnisse) zusammenkommen, dann hat man 100.000 EUR. Die zu 4% Zinsen als Tagesgeld angelegt, bleiben 3250 EUR übrig. Damit hat man monatlich 270 EUR mehr Auskommen ober ein Polster für Schwankungen bei den Unterhaltkosten. Zusätzlich hat man ein gutes Polster um die selbstbewohnte Immobilie in Schuss zu halten.
 Eine weitere Alternative wäre das selbstbewohnte Haus -wenn es zu anstrengend wird- zu vermieten und davon in eine Mietwohnung zu gehen, deren Kosten durch die Mieteinnahmen mindestens abgedeckt sind. Und ja, das Haus in dem man sein Leben verbracht hat "aufzugeben" ist ein schwerer Schritt, so hat man aber bei entsprechender Mieterwahl jemand der es evtl. besser in Schuss hält und später wenn es ins Heim geht kann man es immer noch zu einem besseren Preis veräußern und den Nachkommen noch mit warmen Händen geben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 08:38
Mich wundert gerade bei der Diskussion, dass die VBL hier garnicht berücksichtigt wird. Die ist ja für jeden TB möglich.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 08:40

Mütterrente, das ist ein gesamtgesellschaftliches Ding.

Warum?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 22.03.2024 08:46

Um 400€ mehr Rente zu bekommen brauchst du 400 / 37,60 (akt. Wert Rentenpunkt) = 10,64 Rentenpunkte / 45 Jahre = 0,24 rentenpunkt pro Jahr mehr (also das was man einzahlen muss)
43142 (Rentendurch.E) * 0,24 = 10199€ Jährlich einzahlen um die 0,24 Punkte jährlich zu bekommen = 849€ monatlich.

Oh Wunder, wo ist mein Rechenfehler??? Das kann doch nicht sein, dass ich 849€ einzahlen muss um 400 Euro mehr Rente zu bekommen. :o
(ok, nicht dynamisiert)

Wenn ich also fix 100€ zahle und 3% jährliche Rentensteigerung will, dann muss ich 2,9% erwirtschaften.

hilfe! Kann da mal einer mir erklären wo mein Denkfehler ist.

Der Denkfehler liegt daran, dass Du mit dem Bruttoverdienst rechnest. Der Beitrag zur Rentenversicherung liegt allerdings bei 18,6 %.

Um also einen Rentenpunkt aktuell zu erwerben sieht die Rechnung wie folgt aus: 45.358 EUR * 18,6 % = 8436,60 EUR / Jahr oder 703,05 EUR pro Monat.

Um die von dir genannten 0,24 EP zu erreichen, müsste man demnach 168,73 EUR monatlich aufwenden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 08:48

Mütterrente, das ist ein gesamtgesellschaftliches Ding.

Warum?

Weil man Kinder heute nicht mehr bekommt, um sein gemeinsamens Leben zu vervollständigen, sondern ein Geschäftsmodell daraus geworden ist?  Zumindest klingt es für mich teilweise so, wenn ich manche Eltern höre.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 08:52
Die Mütterrente ist nachträglich für Kinder eingeführt worden, die längst da sind....teils volljährig. Also welches gesellschaftliches Interesse unterstellst du?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 08:53
@ MoinMoin:

Ich prüfe jetzt nicht ob die Rechnung richtig ist, allerdings kann sie nicht aufgehen, da der monatliche, maximale Rentenbeitrag ca. 150 EUR unter den 849 EUR liegt die Du errechnest.
Es war keine Rechnung die aufgehen soll, sondern eine exemplarische Rechnung die aufzeigen soll, was man in die Rente reihstecken muss um x € monatlich rauszubekommen.
Sprich wenn du 50€ Rente mehr haben willst, dann musst monatlich 106€ mehr SV pflichtige Einkommen haben zahlen.
Und während ich es schreibe fällt der Groschen: 106€ mehr SV pflichtige Einkommen (für die Rentenpunkte)  heißt nicht 106€ zahlen sondern 106€ *18,6%  = 19,76€ einzahlen!
Und bei 400€ = 158,09€
 
Also welche Rendite brauch ich am Kapitalmarkt für dieses Ergebnis: 45Jx19,76 einzahlen und 23Jx50€ Renten bekommen? (bei 3% Dynamisierung, der Rente?)  1,67%
Wer sich das nicht zutraut oder die anderen Vorteile der Rente haben möchte, der ist mit der Erhöhung der Einzahlung gut bedient.
Wer es breitgestreut und "risikoarm" (mit Restrisiko) in ETF o.ä. steckt (Annahme 5%) kann 23 Jahre 180€ sich rausnehmen.

edit
Ups, danke Rentenonkel für die Bestätigung und Uff, glück gehabt...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 09:08
@BAT

Ich bin jetzt nicht @Umlauf, aber antworte mal:

Für die Babyboomer-Generation, die selbst kurz vor der Rente steht, beziehen die Mütter, die das damalig vorherrschende Hausfrauendasein gelebt haben, eine entsprechende Mütterrente. Für diese Generation von Müttern war die Entscheidung der zusätzlichen Rente existenziell, da die große Witwenrente alleine massenweise diese Frauen in die Armut geführt hätte.
Ein Lebensmodell schon fast aufzwingen, um 40 Jahre später zu sagen ätschbätsch, kann sich eine Gesellschaft wie die unsrige nicht leisten.
 
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 09:09
Für diejenigen die bereits älter sind und kurz vor der Rente stehen mag sparen  oder eine Wohnung nicht mehr ganz in Reichweite sein. Aber es wäre zu überlegen ob sich nicht ein vorzeitgier Rentenbeginn und weiterarbeiten bis zum Erreichen des Regelaltersrentenalter rentiert. In diesen paar Jahren erhält man einen deutlich größeren Brocken des Bruttogehalts (Brutto=Netto stimmt hier nicht ganz), erwirtschaftet weitere Entgeltpunkte und erhält neben dem erhöhten Einkommen eine verminderte Rentenzahlung. Wenn man es schafft diese Plus an Einnahmen auf die Seite zu bringen und z.B. als Tagesgeld anzulegen bleiben einiges an Zinsen übrig. Evtl. braucht es mehrere
Sehe ich auch so:
zwei Punkte:
1.) man zahlt weniger Steuern auf seine Alters-Rente, weil dann 4% weniger zu versteuern ist von der Rente.
klar hat man 14,4 & Rentenabzug, welches man erst ab 80 als Verlust verbuchen kann.
2.) Man hat das GEld, wenn man damit noch was anfangen kann und nicht mehr, wenn man einen Turbo Rollator damit finanzieren könnte.


Zitat
Tagesgeldkonten, aber wenn man annimmt, dass in den 4 Jahren Zusatzarbeit ca. 50000 EUR an Rente und ca. 50000 EUR an Zusatzeinkommen (ggfs. + Ersparnisse) zusammenkommen, dann hat man 100.000 EUR. Die zu 4% Zinsen als Tagesgeld angelegt, bleiben 3250 EUR übrig. Damit hat man monatlich 270 EUR mehr Auskommen ober ein Polster für Schwankungen bei den Unterhaltkosten. Zusätzlich hat man ein gutes Polster um die selbstbewohnte Immobilie in Schuss zu halten.
blöde Rehcnung:
Wenn ich 50T€ in 4 Jahre rente on Top habe (steuern mal aussen vor)
Dann habe ich 1040 monatliche Rente und hätte eine 1190 monatliche Rente als Altersrente ohne Abschlag gehabt.
Sprich ich verzichte ab 67 auf 150€ monatlich
Bei einer Dynamisierung von 3% und einer Rendite von 3% kann ich 27 Jahre den Rentenverlust kompensieren.
(2% 24 Jahre, 1% 22 Jahre 0% 20jahre)
stimmt mich nachdenklich.
Zitat
Eine weitere Alternative wäre das selbstbewohnte Haus -wenn es zu anstrengend wird- zu vermieten und davon in eine Mietwohnung zu gehen, deren Kosten durch die Mieteinnahmen mindestens abgedeckt sind. Und ja, das Haus in dem man sein Leben verbracht hat "aufzugeben" ist ein schwerer Schritt, so hat man aber bei entsprechender Mieterwahl jemand der es evtl. besser in Schuss hält und später wenn es ins Heim geht kann man es immer noch zu einem besseren Preis veräußern und den Nachkommen noch mit warmen Händen geben.
Auch sehr richtig.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 22.03.2024 09:17
Jetzt im Ernst: Wenn du 100€ 45 Jahre einzahlst um dann bis du Hundert wirst (also 23 Jahre von 67-100) 400€ Rente haben willst, dann braucht es eine durchschnittliche Verzinsung von 2,05%
https://www.zinsen-berechnen.de/rentenversicherung.php?paramid=lkf3gf76ot
Hmm...100-67 sind nicht 23, sondern mehr so 33... ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 09:24
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
"Früher" war es möglich, auch als Pflichtversicherter zusätzliche Beiträge einzuzahlen, nannte sich Höherversicherung. Anfang der 1990er wurde diese Möglichkeit eingeschränkt und Ende der 1999er ganz abgeschafft.

Sehr schade. Zumal man dann ja auch aus dem Schneider wäre, nach dem Motto "wer eine höhere Rente haben möchte, der kann sie durch zusätzliche Einzahlungen doch erhalten".

Es bleibt also nur die Option mit der Einzahlung von Zusatzbeiträgen ab dem 50. Lebensjahr.

Nun, wenn "zusätzliches Ansparen für den Rentenfall" mit der GRV nicht möglich ist, Du Dir den Aktienmarkt nicht zutraust, dann schau Dir mal die Angebote des Betriebsrentenversicherers im ÖD an. Ich denke, die sind immer noch besser als die Privatanbieter im Versicherungsbereich. Allerdings habe ich mich damit schon lange nicht mehr beschäftigt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 09:34
@BAT

Ich bin jetzt nicht @Umlauf, aber antworte mal:

Für die Babyboomer-Generation, die selbst kurz vor der Rente steht, beziehen die Mütter, die das damalig vorherrschende Hausfrauendasein gelebt haben, eine entsprechende Mütterrente. Für diese Generation von Müttern war die Entscheidung der zusätzlichen Rente existenziell, da die große Witwenrente alleine massenweise diese Frauen in die Armut geführt hätte.
Ein Lebensmodell schon fast aufzwingen, um 40 Jahre später zu sagen ätschbätsch, kann sich eine Gesellschaft wie die unsrige nicht leisten.

Und welches gesellschaftliches INteresse bringst du nun vor? Das sind Klientel-Interessen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 22.03.2024 09:36
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
"Früher" war es möglich, auch als Pflichtversicherter zusätzliche Beiträge einzuzahlen, nannte sich Höherversicherung. Anfang der 1990er wurde diese Möglichkeit eingeschränkt und Ende der 1999er ganz abgeschafft.

Sehr schade. Zumal man dann ja auch aus dem Schneider wäre, nach dem Motto "wer eine höhere Rente haben möchte, der kann sie durch zusätzliche Einzahlungen doch erhalten".

Es bleibt also nur die Option mit der Einzahlung von Zusatzbeiträgen ab dem 50. Lebensjahr.

Nun, wenn "zusätzliches Ansparen für den Rentenfall" mit der GRV nicht möglich ist, Du Dir den Aktienmarkt nicht zutraust, dann schau Dir mal die Angebote des Betriebsrentenversicherers im ÖD an. Ich denke, die sind immer noch besser als die Privatanbieter im Versicherungsbereich. Allerdings habe ich mich damit schon lange nicht mehr beschäftigt.
Bedenke aber, dass die RZVK die Renten der freiwilligen Einzahler kürzen musste, nachdem die FDP-Fraktion die Beiträge für ihre Mitarbeiter des Bundestages nicht gezahlt hat und nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag nie nachgezahlt hat.

Mein Ratschlag an alle zu dem Thema: Tauscht euer Geld nicht gegen Punkte und ein Versprechen ein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 09:49
Ups.
1. Der geschilderte Umstand ist mir neu - auch die RZVK. Und warum hat man die Auszahlungen bei den FDPlern nicht um das gekürzt, was durch deren eigene Partei fehlte?
2. Ich hatte die die VBL eigentlich gemeint. Aber wie schon geschrieben, den aktuellen Stand kenne ich nicht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 09:53
@BAT

Ich bin jetzt nicht @Umlauf, aber antworte mal:

Für die Babyboomer-Generation, die selbst kurz vor der Rente steht, beziehen die Mütter, die das damalig vorherrschende Hausfrauendasein gelebt haben, eine entsprechende Mütterrente. Für diese Generation von Müttern war die Entscheidung der zusätzlichen Rente existenziell, da die große Witwenrente alleine massenweise diese Frauen in die Armut geführt hätte.
Ein Lebensmodell schon fast aufzwingen, um 40 Jahre später zu sagen ätschbätsch, kann sich eine Gesellschaft wie die unsrige nicht leisten.

Und welches gesellschaftliches INteresse bringst du nun vor? Das sind Klientel-Interessen.

Nicht ganz. Ich könnte mir vorstellen, dass durch diese deutlich sichtbare Massenverelendung möglicherweise eine Geburtenrate nicht wesentlich über 0 % u.U. zur Konsequenz gehabt hätte. Das wäre für jede Gesellschaft ungünstig.
Anders gesagt: Elend schreckt ab!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 09:59
Persönlich finde ich es eher bemerkenswert, dass
auf der einen Seite ein Kinderloser die Mütterrente mittragen darf und auf der anderen Seite muss ein Kinderloser zusätzlich in die Pflegeversicherung einzahlen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 10:09

Nicht ganz. Ich könnte mir vorstellen, dass durch diese deutlich sichtbare Massenverelendung möglicherweise eine Geburtenrate nicht wesentlich über 0 % u.U. zur Konsequenz gehabt hätte. Das wäre für jede Gesellschaft ungünstig.
Anders gesagt: Elend schreckt ab!

Ich weiß nicht, wovon du sprichst....
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 10:18
Jetzt im Ernst: Wenn du 100€ 45 Jahre einzahlst um dann bis du Hundert wirst (also 23 Jahre von 67-100) 400€ Rente haben willst, dann braucht es eine durchschnittliche Verzinsung von 2,05%
https://www.zinsen-berechnen.de/rentenversicherung.php?paramid=lkf3gf76ot
Hmm...100-67 sind nicht 23, sondern mehr so 33... ;)
Tja, immer ein kleines Easter Egg zum kontrollieren ;9
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 22.03.2024 10:20
Persönlich finde ich es eher bemerkenswert, dass
auf der einen Seite ein Kinderloser die Mütterrente mittragen darf und auf der anderen Seite muss ein Kinderloser zusätzlich in die Pflegeversicherung einzahlen.

Kinderlose finanzieren die Mütterrente der eigenen Mutter mit ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 22.03.2024 10:28
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
"Früher" war es möglich, auch als Pflichtversicherter zusätzliche Beiträge einzuzahlen, nannte sich Höherversicherung. Anfang der 1990er wurde diese Möglichkeit eingeschränkt und Ende der 1999er ganz abgeschafft.

Sehr schade. Zumal man dann ja auch aus dem Schneider wäre, nach dem Motto "wer eine höhere Rente haben möchte, der kann sie durch zusätzliche Einzahlungen doch erhalten".

Es bleibt also nur die Option mit der Einzahlung von Zusatzbeiträgen ab dem 50. Lebensjahr.

Nun, wenn "zusätzliches Ansparen für den Rentenfall" mit der GRV nicht möglich ist, Du Dir den Aktienmarkt nicht zutraust, dann schau Dir mal die Angebote des Betriebsrentenversicherers im ÖD an. Ich denke, die sind immer noch besser als die Privatanbieter im Versicherungsbereich. Allerdings habe ich mich damit schon lange nicht mehr beschäftigt.
Bedenke aber, dass die RZVK die Renten der freiwilligen Einzahler kürzen musste, nachdem die FDP-Fraktion die Beiträge für ihre Mitarbeiter des Bundestages nicht gezahlt hat und nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag nie nachgezahlt hat.

Mein Ratschlag an alle zu dem Thema: Tauscht euer Geld nicht gegen Punkte und ein Versprechen ein.

Ein erworbener VBL-Punkt ist seit über 20 Jahren immernoch spektakuläre 4,00 € wert. Zudem steigt die VBL-Rente jedes Jahr um ganze 1,00 %. Ich glaube nicht, dass zusätzliche Zahlungen in die VBL so sinnvoll sind. Werde mich aber jetzt mal schlau machen, was die so bieten.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 10:29

Kinderlose finanzieren die Mütterrente der eigenen Mutter mit ;)

Die ist in meinem Fall mit drei kleinen Renten und ca. 600 € sehr gut ausgekommen, hat allerdings ein Wohnrecht auf dem Hof gehabt, war eine der ganz sparsamen Generationen und konnte hiervon noch Geld zurück legen.

Die Umverteilung in der GKV war aber der reine Wahnsinn, wenn man sich im höheren Alter die Kosten und die Beiträge aus 600 € anschaut.

Fun Fact zur GKV: nun war ich doch so zufrieden mit dem E-Rezept, musste aber gestern feststellen, dass es mir doch nichts bringt, da ich meine Tabeletten alle 100 Tage abholen muss, aber quartalsweise immer noch die Versichertenkarte in der Arztpraxis vorgezeigt werden muss. Super :P
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 22.03.2024 10:33
Ein erworbener VBL-Punkt ist seit über 20 Jahren immernoch spektakuläre 4,00 € wert. Zudem steigt die VBL-Rente jedes Jahr um ganze 1,00 %. Ich glaube nicht, dass zusätzliche Zahlungen in die VBL so sinnvoll sind. Werde mich aber jetzt mal schlau machen, was die so bieten.

Dafür werden mit steigendem Einkommen auch immer mehr VBL-Punkte erworben. Ein Ausgleich ist also da.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 22.03.2024 10:35
Ein erworbener VBL-Punkt ist seit über 20 Jahren immernoch spektakuläre 4,00 € wert. Zudem steigt die VBL-Rente jedes Jahr um ganze 1,00 %. Ich glaube nicht, dass zusätzliche Zahlungen in die VBL so sinnvoll sind. Werde mich aber jetzt mal schlau machen, was die so bieten.

Dafür werden mit steigendem Einkommen auch immer mehr VBL-Punkte erworben. Ein Ausgleich ist also da.

Mit zunehmendem Alter dafür immer weniger, selbst wenn das Einkommen steigt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 10:53
Persönlich finde ich es eher bemerkenswert, dass
auf der einen Seite ein Kinderloser die Mütterrente mittragen darf und auf der anderen Seite muss ein Kinderloser zusätzlich in die Pflegeversicherung einzahlen.

Kinderlose finanzieren die Mütterrente der eigenen Mutter mit ;)
Und zahlen eine erhöhtes Pflegeversicherung , weil sie schneller dieses in Anspruch nehmen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 10:57

Und zahlen eine erhöhtes Pflegeversicherung , weil sie schneller dieses in Anspruch nehmen.

Ist das nachgewiesen? Gerade ohne Kinder hat der Partner/ Ehegatte doch mehr Zeit für die private Pflege.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 22.03.2024 11:00

Aber genug Off-Topic. Es bleibt meines erachtens dabei: So wie das deutsche Rentensystem aufgestellt ist, kann man an drei ecken ziehen: Der Beitragshöhe, der Rentenhöhe oder das Renteneingangsalter. Um es fair zu machen, sollte man an allen drehen - leider fehlt da der politische Mut. Viele, die es jetzt betreffen würde, wissen eh seit 25 Jahren, dass man privat vorsorgen sollte, wenn man wirklich gut leben möchte.


Man muss natürlich an das Eintrittsalter ran, denn diese Schieflage verursacht ja die Schieflage. Weder tun es die Beiträge noch die Rentenhöhe, da hat sich nicht viel geändert.
Und auch mit dieser Änderung kann die RV dauerhaft nur eine Grundsicherung sein. MEhr sollte sie auch nicht sein.

Und denke wird doch mal anders. Lassen wir 20, 30 oder 40 Milliarden von den Steuer- Zuschüssen weg, haben eine niedrige Rente, könnten dafür aber die MEhrwertsteuer erheblich senken, für LEbensmittel z. B. ganz, für den ganzen Rest 10 % oder so...

Zum einen ist es nur ein Punkt, der die Schieflage verursacht. (der andere ist natürlich die deutlich zu niedrige Geburtenziffer)  Was es aber nicht heißt ist, dass man diese Punkte stumpf die Probleme beheben kann, dann könnte man nämlich recht einfach sagen: 100% Rente nur bei mindestens zwei eigenen Nachkommen und Renteneintrittsalter für alle bei 71 Jahren. Dass das Quatsch ist, ist augenscheinlich.

Was man will: Eine verlässliche gesetzliche Rente. Und es bleibt dabei, dass man an genau den drei von mir genannten Punkten drehen kann. Ich persönlich würde die Beiträge deckeln (auf einem Niveau höher als heute), das Rentenalter abhängig der Beitragsjahre erhöhen oder komplett auf Beitragsjahre festzurren (100% gibts dann nur bei Jahreszahl von X) und die Rentenhöhe dynamisch geringer steigen lassen und das Geld dann in einen Nachhaltigkeitspuffer stecken um mal niedrig-Konjunkturphasen auszugleichen.

Ist dir bewußt, was ein Prozent MwSt bedeutet? Deine Zielwerte würden eher an die 200Mrd statt 30Mrd kosten.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 11:01

Und zahlen eine erhöhtes Pflegeversicherung , weil sie schneller dieses in Anspruch nehmen.

Ist doch nachgewiesen. Gerade ohne Kinder hat der Partner/ Ehegatte doch mehr Zeit für die private Pflege.
Oje, was für arme Menschen, die den Partner pflegen müssen, obwohl die Kinder noch nicht außer Haus sind.
So jung Pflegefall oder so alt Eltern geworden?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 11:04
Zum einen ist es nur ein Punkt, der die Schieflage verursacht. (der andere ist natürlich die deutlich zu niedrige Geburtenziffer sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer)  Was es aber nicht heißt ist, dass man diese Punkte stumpf die Probleme beheben kann, dann könnte man nämlich recht einfach sagen: 100% Rente nur bei mindestens zwei eigenen einzahlende Nachkommen  und Renteneintrittsalter für alle bei 71 Jahren. Dass das Quatsch ist, ist augenscheinlich.
Ich habe es mal nachgebessert.  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 22.03.2024 11:10
Zum einen ist es nur ein Punkt, der die Schieflage verursacht. (der andere ist natürlich die deutlich zu niedrige Geburtenziffer sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer)  Was es aber nicht heißt ist, dass man diese Punkte stumpf die Probleme beheben kann, dann könnte man nämlich recht einfach sagen: 100% Rente nur bei mindestens zwei eigenen einzahlende Nachkommen  und Renteneintrittsalter für alle bei 71 Jahren. Dass das Quatsch ist, ist augenscheinlich.
Ich habe es mal nachgebessert.  8)

Jetzt bist du aber kleinkariert ;-)        Es geht schlicht um die Altersstruktur der Gesellschaft - und die hat (postiive) Probleme nach oben und Probleme von Unten. Dadurch sind wir halt auf Zuwanderung angewiesen, diese Probleme haben die USA und Frankreich nicht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 11:11


Oje, was für arme Menschen, die den Partner pflegen müssen, obwohl die Kinder noch nicht außer Haus sind.
So jung Pflegefall oder so alt Eltern geworden?

Entscheidend ist doch die Frage, ob Kinderlose früher die Versicherung in Anspruch nehmen? Oder wird hier eine nicht wirklich zulässige Verbindung, kinderlos - familienlos, insinuiert?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 11:16
Jetzt bist du aber kleinkariert ;-)        Es geht schlicht um die Altersstruktur der Gesellschaft - und die hat (postiive) Probleme nach oben und Probleme von Unten. Dadurch sind wir halt auf Zuwanderung angewiesen, diese Probleme haben die USA und Frankreich nicht.
Also USA hat keine Problem mit der Einwanderung? hihi Trump wirds richten.
Fertilität USA 1,64 klingt nach Bevölkerungsexplosion gegenüber den 1,53 der Deutschen (2020) aber Sichtum gegenüber den 1,83 der Fs
Da gebe ich dir Recht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 11:18


Oje, was für arme Menschen, die den Partner pflegen müssen, obwohl die Kinder noch nicht außer Haus sind.
So jung Pflegefall oder so alt Eltern geworden?

Entscheidend ist doch die Frage, ob Kinderlose früher die Versicherung in Anspruch nehmen? Oder wird hier eine nicht wirklich zulässige Verbindung, kinderlos - familienlos, insinuiert?
Nur anekdotisch kann ich sagen: Ja, aktuell nehmen sie es früher in Anspruch.
Die Kinderlosen haben niemanden der mit ihnen Einkaufen fährt.
Aber ich denke, das wird zukünftig anders aussehen, da die Kinder nicht nur außer Haus, sondern stärker auch außerhalb des Landes und des Ortes sind.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 22.03.2024 11:36
Also USA hat keine Problem mit der Einwanderung? hihi Trump wirds richten.

Das habe ich nirgendwo geschrieben. [/quote]

Fertilität USA 1,64 klingt nach Bevölkerungsexplosion gegenüber den 1,53 der Deutschen (2020) aber Sichtum gegenüber den 1,83 der Fs
Da gebe ich dir Recht.

Dann schau mal nicht auf den (halbwegs) aktuellen Wert sondern die letzten Jahre. Die USA hat den Einbruch auf unter-2 erst vor wenigen Jahren erlitten. Deutschland liegt seit Anfang der 70igern auf unter 1,5 und ist erst jetzt wieder halbwegs über 1,5. Dein Vergleich springt also deutlich zu kurz.  Diese 50 Jahre defizit holst du halt aus der eigenen Bevölkerung nicht mehr auf, egal wie fruchtbar der Boden wird ;-)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 11:42

Zum einen ist es nur ein Punkt, der die Schieflage verursacht. (der andere ist natürlich die deutlich zu niedrige Geburtenziffer)  Was es aber nicht heißt ist, dass man diese Punkte stumpf die Probleme beheben kann, dann könnte man nämlich recht einfach sagen: 100% Rente nur bei mindestens zwei eigenen Nachkommen und Renteneintrittsalter für alle bei 71 Jahren. Dass das Quatsch ist, ist augenscheinlich.

Ist dir bewußt, was ein Prozent MwSt bedeutet? Deine Zielwerte würden eher an die 200Mrd statt 30Mrd kosten.

Nein, es ist nur einer von deinen genannten Punkten, der das Ungleichgewicht verursacht. Du fügst nun einen hinzu, zu geringe Kinderzahl. Das ist natürlich methodisch Unsinn. Im Kern gab es früher eher zu viele Kinder. Das hat aber mit der Rente eher weniger zu tun. Wenn ich bedenke, wieviel Totgeburten und im Säuglingsalter verstorben Kinder hatten, allleine in unsere Familie. Die Leute woll doch damals schon nicht so viele Kinder.

Deine Renten nach Beitragsjahren wird doch bereits berücksichtigt. Dadurch dass der Akademiker in vielleicht 35 Jahren seine Beiträge einzahlt, der Handwerker aber in 47 Jahren. Das gibt natürlich unterschiedliche Ansprüche in der Höhe.

Und welche Zahlen man auch immer nimmt. Aber merkst du den Kreislauf nicht? Der Staat muss immer mehr in die Rente zuschiessen, also erhöht er die Einnahmen, da das Leben hierdurch teuer wird, muss die Rente höher sein, also muss der Staat mehr zuschiessen, also muss er die Einnahmen erhöhren, da dadurch das Leben teuer wird....
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 11:53
Nur anekdotisch kann ich sagen: Ja, aktuell nehmen sie es früher in Anspruch.
Die Kinderlosen haben niemanden der mit ihnen Einkaufen fährt.


Also bist du von einer klaren Aussage jetzt bei Anekdoten?

Wobei ein Partner auch nicht ewig pflegen kann und dann eher die PV greift. Aber oha, haben Kinderlose nicht statistisch auch eine niedrige Lebenserwartung? Dann sind wir jetzt weg von Anekdoten...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 22.03.2024 11:54


Oje, was für arme Menschen, die den Partner pflegen müssen, obwohl die Kinder noch nicht außer Haus sind.
So jung Pflegefall oder so alt Eltern geworden?

Entscheidend ist doch die Frage, ob Kinderlose früher die Versicherung in Anspruch nehmen? Oder wird hier eine nicht wirklich zulässige Verbindung, kinderlos - familienlos, insinuiert?

Vergleicht man die Gruppe der Eltern mit den Kinderlosen, so sind erhebliche Unterschiede im Aufwand bei stationärer Pflege nicht nachweisbar. Der Sachverständige Professor Dr. Schmähl hat ausgeführt, es lägen derzeit keine repräsentativen empirischen Daten vor, ob stationäre Pflege von Kinderlosen häufiger in Anspruch genommen wird als von Pflegebedürftigen mit Kindern. Zwar gebe es einige Anhaltspunkte dafür, dass sich ältere Pflegebedürftige ohne Kinder im Vergleich zu Pflegebedürftigen mit Kindern relativ häufiger in stationärer als in häuslicher Pflege befänden, jedoch scheine der Unterschied nicht allzu ausgeprägt zu sein.

Für die Gesamtgruppe der stationär Pflegebedürftigen dürfte sich dieses Bild nicht wesentlich ändern, denn der Anteil der Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen, die jünger als 60 Jahre sind, beträgt ohnehin nur 7 % (vgl. Schneekloth/Müller, S. 132). Es lässt sich deshalb für diese Leistungen der Pflegeversicherung nicht feststellen, dass pflegebedürftige Eltern die Pflegeversicherung finanziell nennenswert weniger belasten als kinderlose Pflegebedürftige. Hinzu kommt, dass - wie vom Gutachter ausgeführt - eigene Kinder nur einer von mehreren Faktoren für die Entscheidung zur häuslichen oder stationären Pflege sind und dieser Faktor derzeit nicht gewichtet werden kann.

Dagegen hat im ambulanten Pflegebereich die Pflege durch Kinder Einfluss auf den Umfang der Leistungsgewährung. Der Sachverständige hat hierzu überzeugend festgestellt, dass die Elterneigenschaft, wenn auch nicht die Zahl der Kinder, die Wahl zwischen den verschiedenen Leistungsarten der ambulanten Pflege entscheidend bestimmt. Die Auswertung der von ihm erhobenen Daten ergibt folgendes Bild: In der Gruppe der über 60-Jährigen - zu denen über 80 % der Pflegebedürftigen zählen -, die ambulant gepflegt werden, ist ein signifikanter Unterschied zu beobachten. Pflegebedürftige Eltern nehmen zu 75,8 % Pflegegeld und nur zu 24,2 % andere, aufwendigere Leistungsarten (Sachleistung, Kombinationsleistung, teilstationäre Leistung) in Anspruch. Für kinderlose Pflegebedürftige gilt dagegen ein Verhältnis von 66 % zu 34 %. Würden Kinder - und hier weit überwiegend Töchter und Schwiegertöchter -, die rund 38 % der Pflegepersonen darstellen (siehe Schneekloth/Müller, S. 52 ff.), ihre Eltern und Schwiegereltern nicht pflegen, wären der Pflegeversicherung im Jahre 2000 Mehrkosten von 3,53 Mrd. DM entstanden. Selbst unter Berücksichtigung des Aufwands für die zugunsten von Pflegepersonen zu zahlenden Rentenversicherungsbeiträge hätten die Mehrkosten noch 2,695 Mrd. DM betragen. Dies entspricht etwa 8 % des gegenwärtigen Leistungsvolumens der sozialen Pflegeversicherung.

Dem steht nicht entgegen, dass die Leistungsausgaben im ambulanten Bereich insbesondere in der nach dem vorhandenen Datenmaterial aussagekräftigsten Pflegestufe II - bezogen auf alle Altersgruppen - für Pflegebedürftige mit Kindern etwas höher sind als die für Pflegebedürftige ohne Kinder. Denn entscheidend ist, dass insgesamt die Leistungsausgaben für Pflegebedürftige ohne Kinder, die 60 Jahre und älter sind, um 10 % höher sind als für gleichaltrige Pflegebedürftige mit Kindern. Die Altersgruppe der Pflegebedürftigen unter 60 Jahren weist insoweit Besonderheiten auf, als zu vermuten ist, dass für ihre Pflege weniger das Vorhandensein von Kindern maßgeblich ist. Sie werden häufig noch durch ihre Eltern gepflegt. Für diese Kinderpflege wird in erheblich größerem Umfang das Pflegegeld gewählt als im Falle der Elternpflege. So erklärt sich nach Auffassung des Sachverständigen auch, dass bezogen auf alle Altersgruppen pflegebedürftige Kinderlose im Durchschnitt geringfügig geringere Pflegekosten verursachen als Pflegebedürftige mit Kindern.

Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil vom 3. April 2001 (vgl. BVerfGE 103, 242 ff.) daher festgestellt, dass es mit Art. 3 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 6 Abs. 1 GG nicht zu vereinbaren ist, dass Mitglieder der sozialen Pflegeversicherung, die Kinder betreuen und erziehen und damit neben dem Geldbeitrag einen generativen Beitrag zur Funktionsfähigkeit eines umlagefinanzierten Sozialversicherungssystems leisten, mit einem gleich hohen Pflegeversicherungsbeitrag wie Mitglieder ohne Kinder belastet werden. Es hat dem Gesetzgeber aufgegeben, bis zum 31. Dezember 2004 eine Regelung zu treffen, welche die Kindererziehungsleistung in der umlagefinanzierten sozialen Pflegeversicherung bei der Beitragsbemessung berücksichtigt und beitragspflichtige Versicherte mit einem oder mehreren Kindern bei der Bemessung der Beiträge relativ entlastet.

Diese Antwort hat mit der Ausgangsfrage allerdings so gar nichts mehr zu tun  ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bauernopfer am 22.03.2024 11:57
@ MoinMoin:

Ich prüfe jetzt nicht ob die Rechnung richtig ist, allerdings kann sie nicht aufgehen, da der monatliche, maximale Rentenbeitrag ca. 150 EUR unter den 849 EUR liegt die Du errechnest.

Die Deckelung liegt derzeit bei 2,03 Entgeltpunkten im Jahr.

Damit man aber den Maximalbeitrag erreicht braucht man 7,5 k brutto im Monat. Ich denke wenn man das verdient kann man leichter anderweitig für das Alter vorsorgen als über die gesetzliche Rente.

Netterweise habe ich auch erst wo gehört, dass es gerade mal 50 Leute gibt deren Rente über 3 000 EUR im Monat liegt. KV/PV und Steuer kommen dann auch noch weg.

Es gibt m.E. nur 3 Strategien um für das Alter vorzusorgen:

1. Nach Möglichkeit frühzeitig sparen und das in einer Form die wenigsten etwas Zinsen bringt
2. Erwerb von Eigenheim und einer Immobilie zum vermieten
3. Eine Regierung wählen die das Rentenniveau steigert indem Steuergelder für diejenigen ausgegeben werden die einen Beitrag zum System leisten.

Wie wahrscheinlich das Erreichen der Punkte ist sei dahingestellt. Eine Kombination aus allen 3 Punkten wäre natürlich schön, wirklich beeinflussen kann man aber nur Punkt 1 und 2. 
Für diejenigen die bereits älter sind und kurz vor der Rente stehen mag sparen  oder eine Wohnung nicht mehr ganz in Reichweite sein. Aber es wäre zu überlegen ob sich nicht ein vorzeitgier Rentenbeginn und weiterarbeiten bis zum Erreichen des Regelaltersrentenalter rentiert. In diesen paar Jahren erhält man einen deutlich größeren Brocken des Bruttogehalts (Brutto=Netto stimmt hier nicht ganz), erwirtschaftet weitere Entgeltpunkte und erhält neben dem erhöhten Einkommen eine verminderte Rentenzahlung. Wenn man es schafft diese Plus an Einnahmen auf die Seite zu bringen und z.B. als Tagesgeld anzulegen bleiben einiges an Zinsen übrig. Evtl. braucht es mehrere Tagesgeldkonten, aber wenn man annimmt, dass in den 4 Jahren Zusatzarbeit ca. 50000 EUR an Rente und ca. 50000 EUR an Zusatzeinkommen (ggfs. + Ersparnisse) zusammenkommen, dann hat man 100.000 EUR. Die zu 4% Zinsen als Tagesgeld angelegt, bleiben 3250 EUR übrig. Damit hat man monatlich 270 EUR mehr Auskommen ober ein Polster für Schwankungen bei den Unterhaltkosten. Zusätzlich hat man ein gutes Polster um die selbstbewohnte Immobilie in Schuss zu halten.
 Eine weitere Alternative wäre das selbstbewohnte Haus -wenn es zu anstrengend wird- zu vermieten und davon in eine Mietwohnung zu gehen, deren Kosten durch die Mieteinnahmen mindestens abgedeckt sind. Und ja, das Haus in dem man sein Leben verbracht hat "aufzugeben" ist ein schwerer Schritt, so hat man aber bei entsprechender Mieterwahl jemand der es evtl. besser in Schuss hält und später wenn es ins Heim geht kann man es immer noch zu einem besseren Preis veräußern und den Nachkommen noch mit warmen Händen geben.
Tagesgeldanlage mit 4%, ist das nicht sehr optimistisch oder doch mit hohem Risiko verbunden?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 12:04
Na ja abgesehen davon, dass die Aussage - wenn auch nicht so gemeint - auch höhere Beiträge für Personen mit Kindern zulässt ist ein reiner Verweis auf die KOSTEN der Pflege verkürzt. Beim Blick auf die Refinanzierung - dies allerdings nur anekdotisch - aus dem eigenen Erfahrungsbereich werden die Kosten bei Kinderlosen (oft durch höheren Vermögenseinsatz) mehr verkürzt als bei Personen mit den Kindern, die inzwischen sehr hohe Freibeträge (100.000,00 €) haben.

Ich denke diese Erhöhung ist nicht in das seinerzeitige Verfassungsurteil eingegangen und wurde bisher höchstrichterlich nicht erneut überprüft.

Daher sind dein Aussage nicht nur zu bezweifeln, sondern mE rechtlich überholt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 12:06
Dann schau mal nicht auf den (halbwegs) aktuellen Wert sondern die letzten Jahre. Die USA hat den Einbruch auf unter-2 erst vor wenigen Jahren erlitten. Deutschland liegt seit Anfang der 70igern auf unter 1,5 und ist erst jetzt wieder halbwegs über 1,5. Dein Vergleich springt also deutlich zu kurz.  Diese 50 Jahre defizit holst du halt aus der eigenen Bevölkerung nicht mehr auf, egal wie fruchtbar der Boden wird ;-)
Ja, haste Recht, hab nur die letzten Zahlen angesehen.
Aber trotz der niedrigen Rate haben wir (noch) keinen Bevölkerungseinbruch in D, dank der Migration.
Aber die Überalterung ist natürlich damit nicht vom Tisch.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 12:08
Tagesgeldanlage mit 4%, ist das nicht sehr optimistisch oder doch mit hohem Risiko verbunden?
Was soll an Tagesgeld mit einem hohem Risiko verbunden sein, wenn man auf die Einlagesicherung vertraut und diese beachtet.
Klar ist es Dumm 70T€ auf nur einem TG Konto zu parken, aber ....
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 22.03.2024 12:08
Nein, es ist nur einer von deinen genannten Punkten, der das Ungleichgewicht verursacht. Du fügst nun einen hinzu, zu geringe Kinderzahl. Das ist natürlich methodisch Unsinn. Im Kern gab es früher eher zu viele Kinder. Das hat aber mit der Rente eher weniger zu tun.

Methodisch Unsinn? Die eine Gruppe wird kleiner - die andere Größer. Und nur die eine Seite macht methodisch Sinn? Faktisch gibt es zwei Gruppen - eine bekommt, eine zahlt, so funktioniert Umlage. Die Gruppe die bekommt wird größer - das ist klar. Die Gruppe die gibt ist deutlich kleiner als sie sein könnte - man ist auf Zuwanderung angewiesen, die man aber nicht vernünftig managt. Läge die Geburtenziffer halbwegs konstant bei knapp 2, hätte das Rentensystem weniger Probleme als heute.
Man muss derzeit eine Sache festhalten: es gibt heute schon zu viel Arbeit für zuwenig Menschen. Gut für die Arbeitnehmer, schlecht für die Gesellschaft. Löcher stopft man notdürftig mit Migration.

Deine Renten nach Beitragsjahren wird doch bereits berücksichtigt. Dadurch dass der Akademiker in vielleicht 35 Jahren seine Beiträge einzahlt, der Handwerker aber in 47 Jahren. Das gibt natürlich unterschiedliche Ansprüche in der Höhe.

Es geht darum, wie lange ich meine vollen Ansprüche einzahlen muss. Körperlich arbeitende zahlen länger ein (unabhängig von dem was sie einzahlen), haben eine höhere Chance am Ende nicht arbeitend bis zur Rente zu kommen (was dann den Großteil der nicht-Renten-Vorsorge vernichten kann) und leben am Ende statistisch weniger. Dass für diese Kohorte ein genereller Renteneintritt >70 oft nicht möglich ist, sollte klar sein.  Man könnte vom Eintrittsalter weggehen: 45Jahre ermöglichen 100% Rente - egal wie alt. Alle, die darunter sind, könnten ab 67 (oder 65 oder 73) mit entsprechenden Abschlägen in Rente gehen.

Und welche Zahlen man auch immer nimmt. Aber merkst du den Kreislauf nicht? Der Staat muss immer mehr in die Rente zuschiessen, also erhöht er die Einnahmen, da das Leben hierdurch teuer wird, muss die Rente höher sein, also muss der Staat mehr zuschiessen, also muss er die Einnahmen erhöhren, da dadurch das Leben teuer wird....

Hast du meinen Beitrag gelesen? Genau das sage ich doch: Zuschüsse nur für die Ausführung von gesellschaftlichen aufgaben, für die man die GRV als Ausführer nimmt. Die Rentenhöhe würde ich explizit NICHT fördern. Ich würde Beträge deckeln, Renteneintritt anheben und ggf. auch die Renten kürzen. Für alles andere muss/soll man halt selbst vorsorgen - und wenn man das halt nicht schafft muss man eben aufstocken oder andere Hilfen nutzen, Wohngeld z.B..
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bauernopfer am 22.03.2024 12:29
Tagesgeldanlage mit 4%, ist das nicht sehr optimistisch oder doch mit hohem Risiko verbunden?
Was soll an Tagesgeld mit einem hohem Risiko verbunden sein, wenn man auf die Einlagesicherung vertraut und diese beachtet.
Klar ist es Dumm 70T€ auf nur einem TG Konto zu parken, aber ....
Ich stoße mich an den 4% Zinsen, die sind eher für Neukunden und für ein paar Monate, danach ist man schnell < 3%.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 12:36

Methodisch Unsinn? Die eine Gruppe wird kleiner - die andere Größer. Und nur die eine Seite macht methodisch Sinn?

Hiermit meinte ich, Kinderreichtum gesellschaftlich durchsetzen zu wollen. Ich denke schon, die Leute bekommen die Kindern schon so, wie sie es wollen. Im Gegensatz zu früher. Hier scheint eher die Unsicherheit (Ukraine-Krieg, etc.) für eine Delle zu sorgen, als irgendwelche Anreizsysteme.

Wie lange soll denn der Akademiker arbeiten? Mit 74 die volle Rente  für den Arzt?

Wenn du auch für einen Abbau des staatlichen Zuschusses zur Rente bist, sind wir hier ja d àccord.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 22.03.2024 12:41
@BAT: Das Hauptargument war ja ein anderes: Pflegebedürftige mit Kindern werden deutlich öfter bei den niedrigeren Pflegestufen zu Hause gepflegt als Menschen ohne Kinder.

Die stationäre Aufnahme von Pflegebedürftigen erfolgt dagegen bei kinderlosen Pflegebedürftigen früher und verursacht daher dementsprechend bei gleicher Pflegestufe höhere Kosten.

Diese Tendenz besteht sicherlich auch heute noch, auch wenn die Freibeträge deutlich erhöht wurden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 12:47
Nun ja, früher aufgenommen, bedeutet ja nicht höhere Kosten, wenn sie - wie es die Statistik nahelegt - auch früher versterben. Insofern kann ja nur die Dauer der Pflege einschlägig sein.

Sollte sie es sein, warum wird denn dann im anderen Zweig, der DRV, nicht ebenso gehandhabt, ob der höhren Kosten für Personen mit Kindern?

Diese Inkonsistenz gilt es aufzulösen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 22.03.2024 12:50
Hiermit meinte ich, Kinderreichtum gesellschaftlich durchsetzen zu wollen. Ich denke schon, die Leute bekommen die Kindern schon so, wie sie es wollen. Im Gegensatz zu früher. Hier scheint eher die Unsicherheit (Ukraine-Krieg, etc.) für eine Delle zu sorgen, als irgendwelche Anreizsysteme.

Von Kinderreichtum spricht ja auch niemand - eine Reproduktionsrate, die ausreicht um die Gesellschaft annährend stabil zu halten, würde ja schon ausreichen.

Wie lange soll denn der Akademiker arbeiten? Mit 74 die volle Rente  für den Arzt?

Ja, zum Beispiel. (ich würde da auch reinfallen)  Nur wird kaum ein Arzt Probleme damit haben dann mit 67 mit entsprechenden Abschlägen in den Ruhestand zu gehen. Man hätte dann - ähnlich wie jetzt, aber ohne den inkonsquenten Deckel zwischen 65 und 67 - ein System was Arbeit und nicht Einkommen belohnt und die Realitäten besser abbildet. Mit einem 70jährigen Artzt wird niemand Probleme haben - das sieht bei und für die 70-jährige Pflegekraft anders aus.

Wenn du auch für einen Abbau des staatlichen Zuschusses zur Rente bist, sind wir hier ja d àccord.

Genau. Wer im Alter gut leben will, muss im Arbeitsleben eben etwas mehr verzichten oder etwas mehr Gas geben. Da wo es sinnvoll und möglich ist, finde ich mehr Eigenverantwortung und weniger Gemecker super.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 22.03.2024 12:55
Eigentlich sollten Kinderlose einen Zuschlag zu ihrer Rente erhalten, da sie nicht auf die Unterstützung von Kindern/Enkelkindern hoffen können.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 22.03.2024 13:00
Sollte sie es sein, warum wird denn dann im anderen Zweig, der DRV, nicht ebenso gehandhabt, ob der höhren Kosten für Personen mit Kindern?

Diese Inkonsistenz gilt es aufzulösen.

Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Dieses wird man natürlich (und das ist auch gut so) nie auflösen - aber das sind die Gründe, wieso man denjenigen, die zurückstecken um die nächste Einzahlergeneration (die neben der Rente auch die ganze Gesellschaft am laufen hält) großzuziehen (und damit eben auch Nachteile in der Vorsorge erleiden)  einige Entlastungen ermöglicht. Das sind ja nicht nur die 3 Entgeltpunkte  (von denen Gutverdienern eh kaum was haben)  sondern auch die Ansprüche auf Kinderbetreuung und Elternzeit-/Geldregelungen.  Am Ende will man damit nicht nur die Geburtenziffer steigern sondern auch WER Kinder bekommt. Mein Umfeld/Freundeskreis (Akademikergeprägt) hat die 2 nun überschritten - und das eben auch, weil es für die Frauen die Lebensaspekte deutlich besser vereinbar sind als z.B. in den 1990iger Jahren.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 13:17
Tagesgeldanlage mit 4%, ist das nicht sehr optimistisch oder doch mit hohem Risiko verbunden?
Was soll an Tagesgeld mit einem hohem Risiko verbunden sein, wenn man auf die Einlagesicherung vertraut und diese beachtet.
Klar ist es Dumm 70T€ auf nur einem TG Konto zu parken, aber ....
Ich stoße mich an den 4% Zinsen, die sind eher für Neukunden und für ein paar Monate, danach ist man schnell < 3%.
Ok.
Ja, 4% Tagesgeld ist aktuelle mit Arbeit verbunden.
Aber ich stoße mich an Tagesgeld, bei einer Anlage die man zum Teil Jahre liegen lässt.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 13:38
Sollte sie es sein, warum wird denn dann im anderen Zweig, der DRV, nicht ebenso gehandhabt, ob der höhren Kosten für Personen mit Kindern?

Diese Inkonsistenz gilt es aufzulösen.

Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?


Weil Steuerklasse I mehr zur Aus-(Bildung) und Unterhalt der Kinder sowie der kompletten Infrastruktur dieser Gesellschaft beisteuert?! Mit Lehrer ausgestattet Schulen, Kindergeld und deren Freibeträge & zusätzlich absetzbare durch Kinder verursachte Kosten fallen doch nicht vom Himmel.
Ich habe kein Prob das zu finanzieren. Aber ich habe es langsam ziemlich satt so eine einseitige Diskussion über Kostenverursacher in unserer Gesellschaft zu haben.

Wir haben 3 unproduktive, kostenintensive große Gruppen: Rentner, Kinder und alle anderen "Nichtarbeiter" vorzugsweise Migranten ohne Arbeitserlaubnis, Arbeitslose, Sozialhilfeempänger (in der Gruppe stecken dann wieder einige Rentner)

Warum man ständig ausblendet, dass Kinder der Gesellschaft viel kosten (freie KV, freie Bildung, Unterhaltszuschüsse) und auf allen anderen unproduktiven Gruppen wird mehr oder weniger rumgehackt.
Woran liegt das?
Ich könnte mir auch vorstellen, dass immer weniger zukünftige erwachsene  Kinder bereit sein werden ihre Eltern zu pflegen. So wie jetzt schon immer mehr gerade fertig ausgebildete erwachsene Kinder in Teilzeitjobs streben, weil sie was vom Leben haben wollen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 22.03.2024 13:55
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 14:33
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.


Nur zu den Kita-Kosten:
Jüngerer Arbeitskollege hat jetzt wegen der Verdopplung der Kosten von 200 auf 400 EUR geheult.  Familien bekämen keine Unterstützung in D.
Er war etwas verschnupft, als ich meinte, ob es im lieber wäre die Gesamtkosten von 8282 EUR/Jahr für sein Kind zu zahlen.
Beschämt war er, als ich auf die "Anlage Kind" mit der Absetzung unter Sonderausgaben verwiesen habe: Zwei Drittel von maximal 6.000€ pro Jahr = 4.000€ im Jahr sind absetzbar. In seinem Fall: 3200 EUR von 4800 EUR.

Ich bin mir sicher, dass der absetzbare Maximalbetrag  in absehbarer Zeit angehoben wird.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 22.03.2024 14:50
--> Sozialstaatsprinzip.

So wie jetzt schon immer mehr gerade fertig ausgebildete erwachsene Kinder in Teilzeitjobs streben, weil sie was vom Leben haben wollen.
Nicht nur, weil sie was vom Leben haben wollen, sondern oft auch, weil wir das Sozialstaatsprinzip an manchen Stellen soweit treiben, dass man mit simplen Berechnungen sagen kann: Bis zur Wochenarbeitsstunde X bleibt mir Y% des Einkommens für mich, ab Stunde Z sinkt dieser Anteil zugunsten der Abgaben soweit, dass es für mich keinen Sinn ergibt, diesen Anteil überhaupt noch anzustreben.
Das System ist insgesamt festgefahren.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 14:55
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.
So ist es durchaus.

Aber was ich absolut nicht verstehe, ist diese absolut nervige Aussage, dass es wir in einem Umlagesystem zwischen Eltern Kinder Generation leben.

Das ist falsch. Da es kein Umlagesystem zwischen Eltern und Kindern ist!

Es ist eine Solidargemeinschaft, der ehemaligen Sozialversicherungspflichtigen mit der aktuellen sozialversicherungspflichtigen Generationen von Menschen.

Und nicht Teil dieser Gemeinschaft sind die die Selbstständig/Beamte/Migranten(also raus aus D) oder Bürgergeldempfänger sind.

Ich zahle jetzt Geld für die die vorher Geld gezahlt haben, ich zahle NULL Euro für meine Eltern, (Fun Fakt: die bekommen fast nichts aus der Rentenkasse).
Und ob und wieviel meine Kinder einzahlen, hängt doch alleinig von dem Werdegang ab,
wenn sie Beamte werden - Mist, brauch ich andere SV AN
wenn sie ins Ausland gehen und migrieren - Mist, brauch ich andere SV AN
wenn sie sich Selbstständig machen  - Mist, brauch ich andere SV AN
wenn sie Drogensüchtige Junkies werden und in der Gosse landen  - Mist, brauch ich andere SV AN

Also wenn man so etwas wie Eltern sein für die Rentenkasse belohnen will, dann doch nur in dem man zusätzliche Rentenpunkte bekommt für die SV Beiträge, die die Kinder einbringen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bauernopfer am 22.03.2024 15:01
Tagesgeldanlage mit 4%, ist das nicht sehr optimistisch oder doch mit hohem Risiko verbunden?
Was soll an Tagesgeld mit einem hohem Risiko verbunden sein, wenn man auf die Einlagesicherung vertraut und diese beachtet.
Klar ist es Dumm 70T€ auf nur einem TG Konto zu parken, aber ....
Ich stoße mich an den 4% Zinsen, die sind eher für Neukunden und für ein paar Monate, danach ist man schnell < 3%.
Ok.
Ja, 4% Tagesgeld ist aktuelle mit Arbeit verbunden.
Aber ich stoße mich an Tagesgeld, bei einer Anlage die man zum Teil Jahre liegen lässt.
Deshalb bin ich für diese Langfrist-Anlage bei den breitgestreute ETFs mit Schwerpunkt Nordamerika, denn, ob es einem gefällt oder nicht, dort spielt halt die Musik.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 17:08

Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?


Voll finanziert wird die ja nicht, bei Singles entfallen Ansprüche auf Witwenrente. Man hat also ein geringeres Versicherungsrisiko, zahlt aber den vollen Beitrag, bei kürzerer Lebenserwartung.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.03.2024 17:16
Nicht nur, weil sie was vom Leben haben wollen, sondern oft auch, weil wir das Sozialstaatsprinzip an manchen Stellen soweit treiben, dass man mit simplen Berechnungen sagen kann: Bis zur Wochenarbeitsstunde X bleibt mir Y% des Einkommens für mich, ab Stunde Z sinkt dieser Anteil zugunsten der Abgaben soweit, dass es für mich keinen Sinn ergibt, diesen Anteil überhaupt noch anzustreben.
Das System ist insgesamt festgefahren.

Das ist mir bei vielen jungen Leuten auch schon aufgefallen, wobei Work-Life-Balance (da reichen schon die 30 oder 32 Wochenstunden) gefühlt im Vordergrund steht, sehr aber auch die Abgabenlast. Ich denke, da wird noch ein Rattenschwanz hinterher kommen und Vollzeit eher zu einem Modell von vielen, wenn nicht sogar einem Minderheitenmodell werden.

Ärgerlich das unser Personalamt gleich beleidigt ist, wenn die Bewerber auf Vollzeitstellen offen sagen, sie wollen dann aber möglichst schnell mit den Stunden runter.

Fazit: die Gerwerkschaften müssen endlich 30 bis 35 Stunden Wochen durchsetzen und der Staat endlich mal die Belastungskurve abflachen.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 22.03.2024 17:27

So wie jetzt schon immer mehr gerade fertig ausgebildete erwachsene Kinder in Teilzeitjobs streben, weil sie was vom Leben haben wollen.
Nicht nur, weil sie was vom Leben haben wollen, sondern oft auch, weil wir das Sozialstaatsprinzip an manchen Stellen soweit treiben, dass man mit simplen Berechnungen sagen kann: Bis zur Wochenarbeitsstunde X bleibt mir Y% des Einkommens für mich, ab Stunde Z sinkt dieser Anteil zugunsten der Abgaben soweit, dass es für mich keinen Sinn ergibt, diesen Anteil überhaupt noch anzustreben.
Das System ist insgesamt festgefahren.

Naja, Ihre Rentenanwartschaft wird dann halt auch eher mäßig und ich habe nicht den Eindruck, dass diese "im -Rechnen-schlauen" Kids anderweitig vorsorgen. Etwaige Sozialleistungen werden auf das, was sie zum Zeitpunkt X verdient haben - wie bei allen -  berechnet und kann zu maximal Bürgergeld bei Arbeitslosigkeit, Krankengeld, Erwerbsminderungsrente, etc. führen.
Vielleicht ist noch garnicht aufgefallen, dass immer mehr aus der gesetzlichen Krankenversicherung in private Vorsorgeversicherungen verlagert wurde bzw. für vieles selbst gezahlt bzw. anteilig gezahlt werden muss. Das ist ausbaufähig - umso mehr, je mehr meinen, dass sie das Solidaritätsprinzip überlisten können.
Ich denke, die Schlau-Rechenkünstler wird man mit 50 am Gebiß erkennen  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 22.03.2024 17:50
Naja, Ihre Rentenanwartschaft wird dann halt auch eher mäßig und ich habe nicht den Eindruck, dass diese "im -Rechnen-schlauen" Kids anderweitig vorsorgen.
Ja, aber aus gleicher Denkweise: "Von dem was ich für mich zurück lege, gebe ich eh wieder viel zu viel ab zur Unterstützung derer, die gar nichts zurücklegen können oder wollen. Also lebe ich eben jetzt, und rufe halt im Zweifel später auch nach dem Staat."
Das war gar nicht so selten zu hören/lesen, z.B. als viele jetzt erstmals von der Vorabpauschale auf ihre in ETF angelegten Gelder gehört haben.

Ich denke, die Schlau-Rechenkünstler wird man mit 50 am Gebiß erkennen  8)
Ich denke auch, irgendwann wird diese Waage, die jetzt schon arg im Ungleichgewicht ist, dümmstenfalls komplett umfallen, mindestens aber stark reparaturbedürftig sein. Und dann wird man vielen einzelnen Teilen dieses Systems auch ansehen, für welche Seite sie sich entschieden haben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 23.03.2024 10:48
Wie verträgt sich eigentlich der sachlich zu begründende Wechsel von vor- zu nachgelagerter Besteuerung der Renten mit den Änderungen durch das Wachstumschancengesetzt. Das ist doch kein Würfelspiel?

Und warum passt man das Angestellten- an das Beamtensystem an und nicht umgekehrt?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: 2strong am 23.03.2024 11:58
Zumal die nachgelagerte Besteuerung ja nur einen Vorteil böte, wenn auf das Alterseinkommen kein Spitzensteuersatz fällig würde.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 23.03.2024 14:34
Wie verträgt sich eigentlich der sachlich zu begründende Wechsel von vor- zu nachgelagerter Besteuerung der Renten mit den Änderungen durch das Wachstumschancengesetzt. Das ist doch kein Würfelspiel?

Und warum passt man das Angestellten- an das Beamtensystem an und nicht umgekehrt?

Egal von welcher Seite aus die beiden Systeme betrachtet werden, ich finde es logisch, dass der Unterhalt von zwei Systemen teurer ist als von einem System. Wenn das Beamtensystem so viel günstiger ist (ein häufiges Argument, um daran festzuhalten), kann man gerne alle TB des ÖD verbeamten und Dienst- und Treueverhältnis gilt dann halt für alle, die im ÖD arbeiten.

Kann alles diskutiert werden, aber es muss insgesamt weniger Steuergelder verschlucken. Das ist das Ziel!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 23.03.2024 18:18
Kann alles diskutiert werden, aber es muss insgesamt weniger Steuergelder verschlucken. Das ist das Ziel!
Ob ein Beamter während seiner Gesamtenlebenszeit genauso teuer ist wie ein TBler während seiner gesamten Arbeitszeit hängt doch primär an der Verzinsung der Eingesparten Kosten während der Arbeitszeit vs der mehr Ausgaben während der Pensionszeit.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 25.03.2024 07:10
Kann alles diskutiert werden, aber es muss insgesamt weniger Steuergelder verschlucken. Das ist das Ziel!
Ob ein Beamter während seiner Gesamtenlebenszeit genauso teuer ist wie ein TBler während seiner gesamten Arbeitszeit hängt doch primär an der Verzinsung der Eingesparten Kosten während der Arbeitszeit vs der mehr Ausgaben während der Pensionszeit.
Ergänzen würde ich die Zeiten, die Beamte den Dienstherrn etwas kosten, weil sie krank sind.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 25.03.2024 08:21
Lohnfortzahlung gibt es auch bei Angestellten.
Kenne keine Statistik die ein Unterschied bzgl  Langzeitkrankentage zwischen denen aufzeigt.
Überraschend ist unsere aktuelle Fehlzeit Statistik, TBler haben dort einen höheren Krankenstand.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 25.03.2024 09:21
Lohnfortzahlung gibt es auch bei Angestellten.
Kenne keine Statistik die ein Unterschied bzgl  Langzeitkrankentage zwischen denen aufzeigt.
Überraschend ist unsere aktuelle Fehlzeit Statistik, TBler haben dort einen höheren Krankenstand.
Der Dienstherr ist bei den Krankheitskosten mit 50% dabei .
Der Arbeitgeber zahlt seinen Anteil an die Krankenkasse und ist raus, egal was die Krankheit des TB tatsächlich kostet...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 25.03.2024 10:04
Lohnfortzahlung gibt es auch bei Angestellten.
Kenne keine Statistik die ein Unterschied bzgl  Langzeitkrankentage zwischen denen aufzeigt.
Überraschend ist unsere aktuelle Fehlzeit Statistik, TBler haben dort einen höheren Krankenstand.
Müsste schon ein Mordszufall sein, wenn die Tage in etwa gleich sind, wenn auf der anderen Seite überhaupt kein Druck besteht wieder in den Dienst zurück zu kehren.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 25.03.2024 10:37
Weil Steuerklasse I mehr zur Aus-(Bildung) und Unterhalt der Kinder sowie der kompletten Infrastruktur dieser Gesellschaft beisteuert?!

Was hat jetzt die Steuerklasse mit dem Thema zu tun? Diese sagt nüscht über die gezahlten Steuern aus - die im Übrigen grundsätzlich erstmal alle zahlen.

Warum man ständig ausblendet, dass Kinder der Gesellschaft viel kosten (freie KV, freie Bildung, Unterhaltszuschüsse) und auf allen anderen unproduktiven Gruppen wird mehr oder weniger rumgehackt.
Woran liegt das?

Wieso wird das ausgeblendet? Fakt ist doch, dass keine Gesellschaft ohne Nachwuchs überlebensfähig ist. Rentner hat man aber auch, und die haben auch das gute Recht nach einem arbeitsamen Leben den Ruhestand sorgenfrei zu verbringen. Die Justierung übernimmt die Politik in Abstimmung mit der Gesellschaft. Ich persönlich finde die Balance derzeit ziemlich gut. Das magst du anders sehen. Wird sich in den Verhältnissen mit Sicherheit auch wieder ändern - bei der Rente MUSS es sich halt ändern, das ist so klar wie das Amen in der Kirche.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 25.03.2024 10:39
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.

Nur ganz nebenbei: Diese Kosten zahlen Eltern genauso.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 25.03.2024 11:56
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.

Nur ganz nebenbei: Diese Kosten zahlen Eltern genauso.

Eben, Sozialstaatsprinzip. Ansonsten müssten Kinderlose (nur) für Ihre Rente selbst sorgen und Eltern für die Betreuung und Beschulung der Kinder selbst aufkommen, was dann mal locker nen Tausender pro Kind und Monat ausmachen würde.

Das wäre gut für die Kinderlosen, da die Kosten für die Altersvorsorge (rücklagenfinanziert) in etwa gleich hoch sein dürfte aber dafür die ganzen Kosten für die Kinder anderer wegfallen würden.

Ist nur die Frage, ob man das will, oder das Verteilen der Kinderkosten auf alle sozialer ist.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 25.03.2024 12:12
Weil Steuerklasse I mehr zur Aus-(Bildung) und Unterhalt der Kinder sowie der kompletten Infrastruktur dieser Gesellschaft beisteuert?!

Was hat jetzt die Steuerklasse mit dem Thema zu tun? Diese sagt nüscht über die gezahlten Steuern aus - die im Übrigen grundsätzlich erstmal alle zahlen.

Warum man ständig ausblendet, dass Kinder der Gesellschaft viel kosten (freie KV, freie Bildung, Unterhaltszuschüsse) und auf allen anderen unproduktiven Gruppen wird mehr oder weniger rumgehackt.
Woran liegt das?

Wieso wird das ausgeblendet? Fakt ist doch, dass keine Gesellschaft ohne Nachwuchs überlebensfähig ist. Rentner hat man aber auch, und die haben auch das gute Recht nach einem arbeitsamen Leben den Ruhestand sorgenfrei zu verbringen. Die Justierung übernimmt die Politik in Abstimmung mit der Gesellschaft. Ich persönlich finde die Balance derzeit ziemlich gut. Das magst du anders sehen. Wird sich in den Verhältnissen mit Sicherheit auch wieder ändern - bei der Rente MUSS es sich halt ändern, das ist so klar wie das Amen in der Kirche.


Warum so selektiv?

Sollte sie es sein, warum wird denn dann im anderen Zweig, der DRV, nicht ebenso gehandhabt, ob der höhren Kosten für Personen mit Kindern?

Diese Inkonsistenz gilt es aufzulösen.

Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?


Weil Steuerklasse I mehr zur Aus-(Bildung) und Unterhalt der Kinder sowie der kompletten Infrastruktur dieser Gesellschaft beisteuert?! Mit Lehrer ausgestattet Schulen, Kindergeld und deren Freibeträge & zusätzlich absetzbare durch Kinder verursachte Kosten fallen doch nicht vom Himmel.
Ich habe kein Prob das zu finanzieren. Aber ich habe es langsam ziemlich satt so eine einseitige Diskussion über Kostenverursacher in unserer Gesellschaft zu haben.

Wir haben 3 unproduktive, kostenintensive große Gruppen: Rentner, Kinder und alle anderen "Nichtarbeiter" vorzugsweise Migranten ohne Arbeitserlaubnis, Arbeitslose, Sozialhilfeempänger (in der Gruppe stecken dann wieder einige Rentner)

Warum man ständig ausblendet, ....
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 25.03.2024 12:15
Die Inkonsistenz ist eine andere, und die wirst du sicher nicht auflösen können: In einem Umlagesystem zahlt Genereation für ihr Eltern- und Großelterngeneration. Konsequent und konsistent müsste man fragen: Wieso sollten meine Kinder die Rente von meinen Kinderlosen Nachbarn voll finanzieren?

Weil dein kinderloser Nachbar die Kosten für Kita, Schule, Studium, Kindergeld, Elterngeld, Kindererziehungszeiten usw. bezahlt. Und vielleicht als Selbständiger auch noch selbst seine Rente finanzieren muss.

--> Sozialstaatsprinzip.

Nur ganz nebenbei: Diese Kosten zahlen Eltern genauso.

Stimmt. Nerven! Vor allem beim Jahreseinkommensteuerausgleich  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 25.03.2024 12:21
Und das war ein Scherz!

Selbstredend kosten Kinder auch den Eltern Geld, aber Kinder werden ordentlich von der Gemeinschaft mitfinanziert. Das ständig in der Diskussion zur umlagenfinanzierten Rente unter den Tisch fallen zu lassen...

Verstehen kann ich es, wenn "Eltern" noch mehr für sich und Ihre Kinder aus der Gemeinschaft rausschlagen wollen, aber für richtig muss ich es nicht halten!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 25.03.2024 12:37
Lohnfortzahlung gibt es auch bei Angestellten.
Kenne keine Statistik die ein Unterschied bzgl  Langzeitkrankentage zwischen denen aufzeigt.
Überraschend ist unsere aktuelle Fehlzeit Statistik, TBler haben dort einen höheren Krankenstand.
Der Dienstherr ist bei den Krankheitskosten mit 50% dabei .
Der Arbeitgeber zahlt seinen Anteil an die Krankenkasse und ist raus, egal was die Krankheit des TB tatsächlich kostet...


Im Prinzip müsste man sämtliche Kosten, die aus Steuergeldern bestritten werden vonb beiden Gruppen vergelichen.
Da gehören di ePflegekosten von TB, di eüber SBG bezuschußt werden genauso dazo, wi edie Pflegekostenbeihilfe bei Beamte.  Manche TB sind auch beihilfeberechtigt. Was ist mit den Kosten für Beamte auf Zeit, wenn diese aus dem Dienst ausscheiden und doch noch in die Wirtschaft gehen?
Das Problem ist, dass die beiden Systeme durch die vielfältige Flickschusterei kaum vergleichbar sind. 
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 25.03.2024 14:16
Lohnfortzahlung gibt es auch bei Angestellten.
Kenne keine Statistik die ein Unterschied bzgl  Langzeitkrankentage zwischen denen aufzeigt.
Überraschend ist unsere aktuelle Fehlzeit Statistik, TBler haben dort einen höheren Krankenstand.
Müsste schon ein Mordszufall sein, wenn die Tage in etwa gleich sind, wenn auf der anderen Seite überhaupt kein Druck besteht wieder in den Dienst zurück zu kehren.
Also du meinst ein Krebskranker TBler gesundet schneller als ein Krebskranker Beamter, weil der TBler merh monetären Druck hat?
Das Blaumachen ist bei beiden Volksgruppen doch gleich, würde ich sagen. und der AN muss nur aufpassen, dass er nicht 42 Tage voll bekommt mit der gleichen ICD
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 25.03.2024 14:52
Selbstredend kosten Kinder auch den Eltern Geld, aber Kinder werden ordentlich von der Gemeinschaft mitfinanziert. Das ständig in der Diskussion zur umlagenfinanzierten Rente unter den Tisch fallen zu lassen...

Die ganze Diskussion ist doch nur als Antwort auf einen User hochgekommen, der über die "Mütterrente" gemeckert hat.

Ansonsten sind wir uns doch einig, dass es nicht "mehr" an Familienförderung sein muss, weil es (zumindest in meinen Augen) gut ausbalanciert ist. Ich persödnlich stehe zum Beispiel der Gießkannen-Kindergrundsicherung eher kritisch gegenüber, eben weil es nicht in allen Fällen bei den Kindern ankommen wird. Und nein, die Aussage "Die Eltern wissen am besten wie sie das (Gemeinschafts-)Geld für ihre Kinder allokieren", finde ich grundweg falsch.

Ansonsten hast du bei einem Punkt Recht: Man muss Gesellschaftspolitik Themenübergreifend sehen. Nur auf die Rente abstellen macht aus keiner Sicht Sinn.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 25.03.2024 15:06
Lohnfortzahlung gibt es auch bei Angestellten.
Kenne keine Statistik die ein Unterschied bzgl  Langzeitkrankentage zwischen denen aufzeigt.
Überraschend ist unsere aktuelle Fehlzeit Statistik, TBler haben dort einen höheren Krankenstand.
Müsste schon ein Mordszufall sein, wenn die Tage in etwa gleich sind, wenn auf der anderen Seite überhaupt kein Druck besteht wieder in den Dienst zurück zu kehren.
Also du meinst ein Krebskranker TBler gesundet schneller als ein Krebskranker Beamter, weil der TBler merh monetären Druck hat?
Das Blaumachen ist bei beiden Volksgruppen doch gleich, würde ich sagen. und der AN muss nur aufpassen, dass er nicht 42 Tage voll bekommt mit der gleichen ICD

Krankheitstage Beamte               21,64 Tage (2018) und 20,66 Tage (2019)
Krankheitstage Tarifangestellte 23,04 Tage (2018) und 22,51 Tage (2019)

1. Grund - Einstellungsvoraussetzungen
Angehende Beamte müssen zum Amtsarzt und sollten sie schwerbehindert sein, können sie eingestellt werden, wenn...
Bei Angestellten ist es nicht so restriktiv.

2. Grund - Frauen sind angeblich häufiger krankgemeldet
Grob die Hälfte der Verbeamtungen trifft Frauen
Bei den TB sind es angeblich knapp 2/3 Frauen.
Was mich wundert, da ich bei der riesigen Gruppe der  Lehrer vor allem Lehrerinnen vermutet hatte. Ist halt inz. ein klassischer Teilzeitjob, von dem man immer noch ganz gut leben kann.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 25.03.2024 16:08
Ich könnte mir vorstellen, dass diejenigen Beamten, die dauerhaft erkrankt sind und daraufhin vom Dienstherrn in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurden, nicht in die Krankanstatistik mit aufgenommen werden, sondern unter Ruheständler geführt werden. :)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 25.03.2024 16:33
Ich kann mir nicht vorstellen, wegen Krankeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden zu können.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 26.03.2024 08:37
Ich könnte mir vorstellen, dass diejenigen Beamten, die dauerhaft erkrankt sind und daraufhin vom Dienstherrn in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurden, nicht in die Krankanstatistik mit aufgenommen werden, sondern unter Ruheständler geführt werden. :)
Und die Angestellten als nicht mehr Beschäftigte.
Aber die Zahlen zeigen zumindest, dass die These, dass Beamter kosten dem Staat mehr weil sie bezahlt krank sind, nicht so ganz haltbar zu sein scheint.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 26.03.2024 09:09
Diese einfachen Betrachtungsweisen haben noch nie wirklich funktioniert, außer beim Dummenfang.

Wie ich schon schrieb, sollte man sich auch mal die Zusammensetzung der beiden Gruppen ansehen, bevor über die unterschiedliche Anzahl an Krankheitstagen geurteilt wird. Auch denke ich, dass es da sicherlich noch mehr Aspekte gibt. Wie viele Handwerker sind eigentlich im ÖD verbeamtet? Da dürfte die Unfallsituation häufiger vorliegen und damit der Krankenstand höher sein.

Es wurde immer behauptet "der Beamte käme dem Staat günstiger als ein TB" und als Beleg wurde immer nur der Vergleich zw. Alimentation und Gehalt herangezogen. Meiner Meinung nach haben sich nur wegen dieser einfachen Betrachtungsweise die Pensionsansprüche im Hintergrund auftürmen können, die immer noch kleingeredet werden.
Wieso wird um den immensen Berg an zu finanzierender Pensionen nicht genauso lautstark diskutiert wie um den Rententopf, der auch "Fremdleistung" finanzieren muss. Diese Fremdleistungen werden zwar durch Steuergelder bezuschußt, da wird dann aber wieder so getan, als wenn die Renten grundsätzlich aus Steuergeldern mitfinanzieren werden müssten.  Es sind aber die Pensionen, die ausschließlich durch Steuergelder fianziert werden müssen.

Ich fühle mich bei der Diskussion von sämtlichen Volksvertretern veräppelt, weil jeder nur parteipolitisch das hervorhebt, was ihm selbst wahlpolitisch nützt. Dieser alles andere als lösungsorientierte Dummenfang nervt gewaltig!
 

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Thomber am 26.03.2024 10:02
Solange wir mit uns selbst beschäftigt sind, Neid und fruchtlose Diskussionen uns ablenken, läuft alles nach Plan.   ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: was_guckst_du am 26.03.2024 10:51
Ideologie ist immer der Grundstein allen Versagens, da man sich selbst und alle Möglichkeiten durch eben diese eingrenzt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Thomber am 26.03.2024 11:10
Ideologie ist immer der Grundstein allen Versagens, da man sich selbst und alle Möglichkeiten durch eben diese eingrenzt.

Ist das noch Weisheit oder schon rechtsextreme Regierungskritik?     ::)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 26.03.2024 11:19
Ideologie ist immer der Grundstein allen Versagens, da man sich selbst und alle Möglichkeiten durch eben diese eingrenzt.

Was genau ist denn (für dich) Ideologie? Es gibt da ja von den alten Griechen über Marx bis in die Soziologie diverse Defintitionen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Sasaeng am 26.03.2024 22:38
Ideologie ist immer der Grundstein allen Versagens, da man sich selbst und alle Möglichkeiten durch eben diese eingrenzt.

Was genau ist denn (für dich) Ideologie? Es gibt da ja von den alten Griechen über Marx bis in die Soziologie diverse Defintitionen.
Ideologie ist stets nur der Splitter im Auge des anderen :).
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 27.03.2024 09:23
Meine Ideologie ist es, keine Ideologie zu haben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 27.03.2024 16:25
Meine Ideologie ist es, keine Ideologie zu haben.
Das sind die schlimmsten Schlingel ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 27.03.2024 18:17
Meine Ideologie ist es, keine Ideologie zu haben.

Gerade bei dir stimmt das defintiv nicht - und das ist nichtmal böse gemeint.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 27.03.2024 18:46
Ich denke nicht, dass sie aus diesem Forum hervorgeht oder erkannt wird.  ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: was_guckst_du am 27.03.2024 19:10
Ist das noch Weisheit oder schon rechtsextreme Regierungskritik?     ::)

...um diese Regierung kritisieren zu können, muss man nicht mal rechtsextrem sein...

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 28.03.2024 09:54
Ist das noch Weisheit oder schon rechtsextreme Regierungskritik?     ::)

...um diese Regierung kritisieren zu können, muss man nicht mal rechtsextrem sein...
Die Aussage gilt seit zwei Dekaden.
Die vorherige Regierung hat leider genauso viel verbockt wie die aktuelle.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 28.03.2024 10:26
Nein, das würde ich anders sehen.

Ausgangspunkt war ja eine politische Einstellung, also Kritik in der Sache.

Der Unterschied der aktuellen zu den alten Regierungen ist ja, dass sie oft gar nichts oder viel zu spät entscheidet. Ob das dann Unfug ist, einem gefällt oder nicht ist doch sekundär.

Es war schon gut, dass die alte Regierung recht einig und konsequent teils auch Unfug beschlossen hat.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 28.03.2024 10:48

Es war schon gut, dass die alte Regierung recht einig und konsequent teils auch Unfug beschlossen hat.


Pardon?
Ene Demokratie lebt vom Diskurs! Das macht sie lebendig und agil.
Ich wünschte allerdings das Niveau wäre höher. Mag aber verlernt worden sein durch die Kuscheleinigkeit der letzten 20 Jahre vor den letzten Wahlen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 28.03.2024 11:05
Welches Diskurs soll im Parlament, im Alltag aufkommen zu einer Regierung, die selbst völlig uneinig ist, was sie überhaupt will?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 28.03.2024 14:16
Welches Diskurs soll im Parlament, im Alltag aufkommen zu einer Regierung, die selbst völlig uneinig ist, was sie überhaupt will?

Es ist doch völlig wumpe, ob man unterschiedliche Standpunkte hat. Das was durch den Diskurs am Ende entschieden wird, zählt. Und ich bin der Meinung, dass es in 2 Jahren mehr an Entscheidungen/Gesetzten/Veränderungen/Rücknahmen gab als die 5 Jahre vor der der letzten Bundestagswahl.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 28.03.2024 14:26
Es gibt doch oft gar keinen (einheitlichen) Standpunkt in der Regierung.

Du redest von der Demokratie, die Regierung ist EIN Partner, der keinen Standpunkt erkennen lässt, da ist ein Diskurs müssig.

Der Diskurs innerhalb der Regierung gehört nicht zum demokratischen Prozess.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 28.03.2024 14:46
Es gibt doch oft gar keinen (einheitlichen) Standpunkt in der Regierung.

Du redest von der Demokratie, die Regierung ist EIN Partner, der keinen Standpunkt erkennen lässt, da ist ein Diskurs müssig.

Der Diskurs innerhalb der Regierung gehört nicht zum demokratischen Prozess.

Das mag  bei einer Regierung, deren Vertreter nur von einer Partei gestellt werden noch halbwegs einheitlich nach außen wirken... aber bitte doch nicht, wenn von 3 Parteien mit völlig unterschiedlichen Parteiprogrammen eine Regierung gebildet wird. Liegt in der Natur der Situation!
Für naiv habe ich dich nicht gehalten!

Und nochmal: Durch die enormen Unterschiede von den Programmen der SPD, Grüne und FDP kann doch nur scheppern, aber es ist trotzdem in den 2 Jahren mehr rumgekommen, als in den 5 Jahren vor der Bundestagswahl.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 28.03.2024 14:56
Eine Regierung muss ihren Standpunkt finden, Punkt. Nur darum geht es.

ANSCHLIEßEND erfolgt ein politischer Diskurs im Parlament.

Also nochmals für Anfänger, du stehst da mit dem Hundeverein und möchtest über die Anlage eines neuen Zaunes einen Diskurs führen. Aber der Verein, weiß selbst nicht was er dann will. Welchen Diskurs möchtest du jetzt mit diesem Verein führen?


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 28.03.2024 15:58
Und nochmal: Durch die enormen Unterschiede von den Programmen der SPD, Grüne und FDP kann doch nur scheppern, aber es ist trotzdem in den 2 Jahren mehr rumgekommen, als in den 5 Jahren vor der Bundestagswahl.

@BAT einen aus vorgenannten Gründen offensichtlich erfolgreichen Diskurs. Von dem durch die Berichterstattung kolportieren Bild sollte man sich nicht irritieren lassen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: was_guckst_du am 28.03.2024 17:02
Und nochmal: Durch die enormen Unterschiede von den Programmen der SPD, Grüne und FDP kann doch nur scheppern, aber es ist trotzdem in den 2 Jahren mehr rumgekommen, als in den 5 Jahren vor der Bundestagswahl.

...das muss dann wohl an der fdp und den grünen liegen, denn die spd war ja auch schon vor der letzten bundestagswahl in der regierung... :D
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 28.03.2024 17:25

@BAT einen aus vorgenannten Gründen offensichtlich erfolgreichen Diskurs. Von dem durch die Berichterstattung kolportieren Bild sollte man sich nicht irritieren lassen.

Man, Man, wie oft noch: es geht um das Stattfinden, die Möglichkeit eines Diskurses in vielen, nicht allen Fällen, nicht um den Inhalt oder irgendwelches reüssieren.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 28.03.2024 18:43
Und nochmal: Durch die enormen Unterschiede von den Programmen der SPD, Grüne und FDP kann doch nur scheppern, aber es ist trotzdem in den 2 Jahren mehr rumgekommen, als in den 5 Jahren vor der Bundestagswahl.

...das muss dann wohl an der fdp und den grünen liegen, denn die spd war ja auch schon vor der letzten bundestagswahl in der regierung... :D
Ja, so könnte man es sehen.
Aber wir wissen doch alle, daß es NUR an der SPD liegt, das es endlich voran und aufwärts geht in Deutschland!
Schließlich war die SPD in der letzten Regierung nur Juniorpartner, jetzt hingegen hat sie den bestimmenden Einfluß... 8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: was_guckst_du am 28.03.2024 19:42
...ist schon komisch, was aus der Partei von Brandt, Schmidt und ein wenig Schröder (der aber nur in seiner aktiven Zeit) geworden ist... ::)

...ich hatte ein wenig Hoffnung bei Klingbeil....das hat sich nach dem allgemeinem Versagen der SPD aber auch erledigt ...Klingbeil muss sich jedesmal dreimal um die eigene Achse winden, um seine Partei und insbesondere den Bundeskanzler zu erklären (man sieht förmlich, wie weh ihm das jedesmal tut)...die Esken scheint ganz abgetaucht zu sein (ist auch besser so) und der Mützenich hat den Schuss im wahrsten Sinne nicht gehört (dafür verhält er sich immer noch so, als stünden hinter der SPD noch 40 % Wählerpotenzial)...

...wenn das nicht alles so traurig wäre, müsste man den ganzenj Tag lachen...

...wenigstens macht die Nationalelf wioeder Spass ;)

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 29.03.2024 14:44
Der Diskurs innerhalb der Regierung gehört nicht zum demokratischen Prozess.

Da gibt es ein paar Leute, die das auch so sehen: Autokraten, Diktatoren, Tyrannen und ist häufig beim Volk mit dem Ruf nach "starken Mann/starker Frau" zu hören.

Aber ich bin in sofern bei Dir, dass diese populistischen, alleine destruktiven und z.T auch völlig undurchdachten (=idiotischen) Äußerungen, die auch aus den eigenen Reihen kommen, nervtötend sind. Frau Merkel hatte ihre parteiinternen Gegner scheinbar besser im Griff, weil sie einen anderen Führungsstil hatte. Ob der besser war? Er war auf jeden Fall anderes.

Fakt ist, dass sich in den letzten 20 Jahren erhebliche Probleme durch Aussitzen aufbauen konnten wie zum Beispiel dieses:
https://www.iwkoeln.de/studien/martin-beznoska-tobias-hentze-pensionszusagen-setzen-oeffentlichen-haushalten-zu-486771.html (https://www.iwkoeln.de/studien/martin-beznoska-tobias-hentze-pensionszusagen-setzen-oeffentlichen-haushalten-zu-486771.html)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 29.03.2024 16:27
Du merkst den Widerspruch zwischen der Regierung, von der ich sprach, und deinen angebrachten Äußerungen aus den eigenen Reihen?

Beschäftigte dich mal damit, was eine Regierung eigentlich ist.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: was_guckst_du am 29.03.2024 18:07

https://www.iwkoeln.de/studien/martin-beznoska-tobias-hentze-pensionszusagen-setzen-oeffentlichen-haushalten-zu-486771.html (https://www.iwkoeln.de/studien/martin-beznoska-tobias-hentze-pensionszusagen-setzen-oeffentlichen-haushalten-zu-486771.html)

...gibt es noch irgendeine Leistung, die nicht den öffentlichen Haushalten zusetzt?...

...Pensionszusagen gehören zwar auch dazu, diese wären aber weniger schmerzlich, wenn die jeweiligen Regierungen auf Bundes- u. Landesebene nicht die entsprechenden Rücklagen geplündert hätten (die übrigens durch prozentualen Abzug bei den Gehaltssteigerungen durch die Beamtenschaft selbst finanziert wurden ,neben der höheren Wochenarbeitszeit ohne finanziellen Ausgleich)...


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 29.03.2024 19:58

https://www.iwkoeln.de/studien/martin-beznoska-tobias-hentze-pensionszusagen-setzen-oeffentlichen-haushalten-zu-486771.html (https://www.iwkoeln.de/studien/martin-beznoska-tobias-hentze-pensionszusagen-setzen-oeffentlichen-haushalten-zu-486771.html)

...gibt es noch irgendeine Leistung, die nicht den öffentlichen Haushalten zusetzt?...

...Pensionszusagen gehören zwar auch dazu, diese wären aber weniger schmerzlich, wenn die jeweiligen Regierungen auf Bundes- u. Landesebene nicht die entsprechenden Rücklagen geplündert hätten (die übrigens durch prozentualen Abzug bei den Gehaltssteigerungen durch die Beamtenschaft selbst finanziert wurden ,neben der höheren Wochenarbeitszeit ohne finanziellen Ausgleich)...

Alles setzt den öffentlichen Haushalten zu - manches mehr und anderes weniger.
Aber irgendwie wird es weitergehen - nur mit Umschichten funktioniert es halt nicht mehr und das wird uns halt auch allen mehr oder weniger weh tun.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 29.03.2024 20:29
Beschäftigte dich mal damit, was eine Regierung eigentlich ist.

Die Russische Föderation hat eine Regierung mit ihrem Regierungschef Mischustin
Deutschland hat eine Regierung mit dem Bundeskanzler.
Wo liegt der Unterschied

Ich bin in einer Demokratie aufgewachsen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass in der DDR mit deren sozialistischen (oder diktatorischen) Regierungsform das demokratische Grundverständnis vielleicht nicht so ausgeprägt  war. Dort hat die Regierung sehr einig die Staatsgewalt ausgeübt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 02.04.2024 12:59
Beschäftigte dich mal damit, was eine Regierung eigentlich ist.

Die Russische Föderation hat eine Regierung mit ihrem Regierungschef Mischustin
Deutschland hat eine Regierung mit dem Bundeskanzler.
Wo liegt der Unterschied

Ich bin in einer Demokratie aufgewachsen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass in der DDR mit deren sozialistischen (oder diktatorischen) Regierungsform das demokratische Grundverständnis vielleicht nicht so ausgeprägt  war. Dort hat die Regierung sehr einig die Staatsgewalt ausgeübt.

Natürlich gehört der Diskurs in jede Regierung - das Problem ist doch, dass mittlerweile alles und jede Differenz nach Außen getragen wird. Sowas sollte man intern behandeln und dann nach Außen mit einer Stimme sprechen. Das kann aber die FDP garnicht und die Grünen oft nicht. Da werden gemeinsame Entscheidungen schon am Tag danach kritisiert. Auch dauern die Diskussionen und Beschlüsse zu lange - man hat das Gefühl, dass man sich lieber blockiert um garkeine Lösung finden zu müssen.

Am Ende ist das immer der Nachteil wenn viele Parteien im Parlament landen: Fürs Parlament super, für die Regierung ungemein schwierig.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 02.04.2024 13:21
Weder die FDP noch die Grünen sind in der Regierung.

Es sind Mitglieder dieser Parteien, die ein Ministeramt ausüben. Dazu der Kanzler.

Auch die können gerne einen Diskurs führen, dies gehört jedoch nicht zum demokratischen Prozess, der ist mit der Wahl abgeschlossen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 02.04.2024 13:33

Natürlich gehört der Diskurs in jede Regierung - das Problem ist doch, dass mittlerweile alles und jede Differenz nach Außen getragen wird. Sowas sollte man intern behandeln und dann nach Außen mit einer Stimme sprechen. Das kann aber die FDP garnicht und die Grünen oft nicht. Da werden gemeinsame Entscheidungen schon am Tag danach kritisiert. Auch dauern die Diskussionen und Beschlüsse zu lange - man hat das Gefühl, dass man sich lieber blockiert um garkeine Lösung finden zu müssen.

Am Ende ist das immer der Nachteil wenn viele Parteien im Parlament landen: Fürs Parlament super, für die Regierung ungemein schwierig.

Vor der Wende gab es CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis90/Grüne. Den Rest konnte man getrost vergessen - auch die Republikaner und in Regierungsverantwortung waren immer 1-2 Parteien.

Heute haben wir SPD, CDU/CSU,  Bündnis90/Die Grünen, FDP, AfD, Linke 28, BSW und fraktionslos
und eine Regierung, die sich aus 3 Parteien zusammensetzt.
Jede einzelne kleinere Parteien macht heute so viel Getöse , wire die Großen. Es ist das Zeitalter der Profilierungssucht Einzelner ausgebrochen - und ich unterstelle nur wenigen, dass sie dabei tatsächlich dem Staat dienen wollen!

Mich nervt der Mist auch und es wäre schön, dass manch einer seine unsinnige als Dummenfang gedachten Schenkelklopfer unterlassen würde. Das alleine würde schon viel helfen!




Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 02.04.2024 13:35
Auch die können gerne einen Diskurs führen, dies gehört jedoch nicht zum demokratischen Prozess, der ist mit der Wahl abgeschlossen.
Das sieht Putin auch so!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 02.04.2024 13:36
Jede einzelne kleinere Parteien macht heute so viel Getöse , wire die Großen. Es ist das Zeitalter der Profilierungssucht Einzelner ausgebrochen - und ich unterstelle nur wenigen, dass sie dabei tatsächlich dem Staat dienen wollen!
das liegt aber daran das wir nur noch kleinere Parteien haben und keine mit 40+
Aber damals als wir noch eine 3 Parteien System hatten, hat die FDP halt die Glocken geläutet.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 02.04.2024 16:05
Jede einzelne kleinere Parteien macht heute so viel Getöse , wire die Großen. Es ist das Zeitalter der Profilierungssucht Einzelner ausgebrochen - und ich unterstelle nur wenigen, dass sie dabei tatsächlich dem Staat dienen wollen!
das liegt aber daran das wir nur noch kleinere Parteien haben und keine mit 40+
Aber damals als wir noch eine 3 Parteien System hatten, hat die FDP halt die Glocken geläutet.

Was hat mein Vater geschimpft, dass das Leichtgewicht sich immer als "Zünglein an der Waage" im Koalitionsvertrag durchsetzten konnte.
Als Pendant die SED im Ein-Parteien-Staat DDR. Da gab es sicherlich auch keine Dauerdiskussion um jede Entscheidung.

Ich denke, das ist ein Grund, warum die AFD so einen Zulauf hat. Viele sind mit der Demokratie und den Dauerdiskussionen überfordert und erhoffen sich einen "starkenMann/starke Frau" als Macher, der/die nicht lange "fackelt" und gleich alles anzündet 8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Schmitti am 03.04.2024 09:57
Früher war die CDU/SPD/FDP/Grüne nach meiner Erinnerung aber auch eher als solche über die verschiedenen Ebenen hinweg erkennbar. Heute hast du Bundes-CDU, 16 Landes-CDUen und auf kommunaler Ebene ist dann alles durcheinander. SPD, FDP, Grüne dito. Heute merken die kommunalen und auch die Landes-Grünen (z.B.) was die Entscheidungen der Bundesgrünen bei ihnen für Aufwand und Kosten verursachen, und wenn auf Parteitagen von unten etwas nach oben getragen wird ist es dort am nächsten Tag vergessen. Grüne hier als Beispiel, bei den anderen ist es genau das gleiche. Die CDU unter Merkel hat sich von der CDU-Basis in Teilen so weit entfernt wie es nur ging.
Und das sorgt der AfD auch für mächtig Zulauf. Da hatten die verschiedenen Ebenen im Grunde noch gar nicht die Möglichkeit, sich allzu weit von einander zu entfernen, daher kommt das vielen noch eher als eine Partei vor.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Britta2 am 03.04.2024 10:18
Als Pendant die SED im Ein-Parteien-Staat DDR. Da gab es sicherlich auch keine Dauerdiskussion um jede Entscheidung.

Ich bin ein DDR-Ableger und sollte beruflich bedingt unbedingt in die SED. Hatte mich schnellstmöglich in die LDPD angemeldet und damit Ruhe - gefolgt von Verachtung der Vorgesetzten. Ich war die einzige Kollegin, die mit "Sie" angesprochen wurde und morgens nicht begrüßt wurde.

Und trotzdem wage ich zu sagen, dass es heute in vielen Bereichen nicht anders läuft. Wer nicht exakt das nachblökt, was von der Leitung als "einzig richtige Wahrheit" verkündet wird - und deren Erwartungen nicht widerspruchslos erfüllt - ist "unerwünscht" gerade im Öffentlichen Dienst.

Dann wird enrgisch von "Demokratie" geschwafelt - und die Forderung an die nächste Generation bzw Schüler gestellt! Was nicht sein darf, existiert eben nicht - und umgekehrt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 08.04.2024 09:55
Als Pendant die SED im Ein-Parteien-Staat DDR. Da gab es sicherlich auch keine Dauerdiskussion um jede Entscheidung.

Ich bin ein DDR-Ableger und sollte beruflich bedingt unbedingt in die SED. Hatte mich schnellstmöglich in die LDPD angemeldet und damit Ruhe - gefolgt von Verachtung der Vorgesetzten. Ich war die einzige Kollegin, die mit "Sie" angesprochen wurde und morgens nicht begrüßt wurde.

Und trotzdem wage ich zu sagen, dass es heute in vielen Bereichen nicht anders läuft. Wer nicht exakt das nachblökt, was von der Leitung als "einzig richtige Wahrheit" verkündet wird - und deren Erwartungen nicht widerspruchslos erfüllt - ist "unerwünscht" gerade im Öffentlichen Dienst.

Dann wird enrgisch von "Demokratie" geschwafelt - und die Forderung an die nächste Generation bzw Schüler gestellt! Was nicht sein darf, existiert eben nicht - und umgekehrt.

Das ist doch nicht/kaum Vergleichbar: Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist. Auch gibt es heute kein aktives Interesse des Arbeitgebers an deiner poltischen Einstellung. Was du am Mittagsstisch oder beim Kaffee preisgibst ist deine Sache - genauso wie es die Sache deiner Kollegen ist, wie sie das finden. Vom Staat wirst du weder verfolgt noch benachteiligt.  (Ausnahmen gibt/gab es aufgrund einzelner Personen immer)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Thomber am 08.04.2024 12:27
Zitat
Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist.

Kann es andere Parteien überhaupt von der Definition her geben?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 08.04.2024 15:34
Zitat
Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist.

Kann es andere Parteien überhaupt von der Definition her geben?

Ja, natürlich. Gibt es aktuell, gab es in der Vergangenheit und wird es auch in der Zukunft geben. NSDAP, KPD, SED, Teile der AfD. Im Grunde alle, die die Demokratie nutzen und sie dann (mindestens zu großen Teilen) abzuschaffen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Thomber am 09.04.2024 09:53
Zitat
Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist.

Kann es andere Parteien überhaupt von der Definition her geben?

Ja, natürlich. Gibt es aktuell, gab es in der Vergangenheit und wird es auch in der Zukunft geben. NSDAP, KPD, SED, Teile der AfD. Im Grunde alle, die die Demokratie nutzen und sie dann (mindestens zu großen Teilen) abzuschaffen.


Gut, dass ich nachfragte.
Ich ging davon aus, dass mit "Partei" nur Partei gemeint waren, die auch erlaubt/zugelassen sind, denn in der Diskussion steht soweit ich weiß, ja nicht das Sympathisieren mit verbotenen Parteien.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: ElBarto am 09.04.2024 10:43
Als Pendant die SED im Ein-Parteien-Staat DDR. Da gab es sicherlich auch keine Dauerdiskussion um jede Entscheidung.

Ich bin ein DDR-Ableger und sollte beruflich bedingt unbedingt in die SED. Hatte mich schnellstmöglich in die LDPD angemeldet und damit Ruhe - gefolgt von Verachtung der Vorgesetzten. Ich war die einzige Kollegin, die mit "Sie" angesprochen wurde und morgens nicht begrüßt wurde.

Und trotzdem wage ich zu sagen, dass es heute in vielen Bereichen nicht anders läuft. Wer nicht exakt das nachblökt, was von der Leitung als "einzig richtige Wahrheit" verkündet wird - und deren Erwartungen nicht widerspruchslos erfüllt - ist "unerwünscht" gerade im Öffentlichen Dienst.

Dann wird enrgisch von "Demokratie" geschwafelt - und die Forderung an die nächste Generation bzw Schüler gestellt! Was nicht sein darf, existiert eben nicht - und umgekehrt.

Das ist doch nicht/kaum Vergleichbar: Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist. Auch gibt es heute kein aktives Interesse des Arbeitgebers an deiner poltischen Einstellung. Was du am Mittagsstisch oder beim Kaffee preisgibst ist deine Sache - genauso wie es die Sache deiner Kollegen ist, wie sie das finden. Vom Staat wirst du weder verfolgt noch benachteiligt.  (Ausnahmen gibt/gab es aufgrund einzelner Personen immer)

Naja, ist es nicht -ganz-.

Bewirb Dich mal im öffentlichen Dienst. Irgendwann im Einstellungsverfahren wird abgefragt ob man Reichsbürger ist, Scientology angehört oder verbotenen Parteien wie NPD/DVU usw. angehört.
Wird schwer Job dann noch zu kriegen wenn man da was bejaht.

Auch ist es garnicht egal was man am Mittagstisch oder im Büro äußert. Auch da gab es schon Kündigungen.
Immerhin unterschreibt man auch etwas das man nichts macht das dem Ansehen des Dienstherren schadet.
Sogar Äußerungen/Taten im Privatleben können hier zum Verlust des Jobs führen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 09.04.2024 11:47
Bewirb Dich mal im öffentlichen Dienst. Irgendwann im Einstellungsverfahren wird abgefragt ob man Reichsbürger ist, Scientology angehört oder verbotenen Parteien wie NPD/DVU usw. angehört.
Wird schwer Job dann noch zu kriegen wenn man da was bejaht.

Auch ist es garnicht egal was man am Mittagstisch oder im Büro äußert. Auch da gab es schon Kündigungen.
Immerhin unterschreibt man auch etwas das man nichts macht das dem Ansehen des Dienstherren schadet.
Sogar Äußerungen/Taten im Privatleben können hier zum Verlust des Jobs führen.

Und genau solche im ersten Absatz genannte Organisationen befinden sich nicht im Rahmen der FDGO und Sympathien dorthin lassen auf einen Mangel an objektiver Amtsausübung schließen.

Solche Sympathisanten haben im öD auch nichts zu suchen, denn wie soll man z.B. den Staat vertreten, dessen Existenz man  leugnet.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Thomber am 10.04.2024 14:13
Zitat
wie soll man z.B. den Staat vertreten, dessen Existenz man  leugnet.

Ich ergänze mal:
Wie soll man einen Staat vertreten, wenn man Vaterlandsliebe zum Kotzen findet?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 10.04.2024 15:03
Deswegen kann man aber trotzdem das Recht auf Unversehrtheit des Einzelnen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, Hautfarbe. usw leben und die sanktionieren, die meinen dagegen verstoßen zu müssen. Für die Sanktionen brauchen wir Regeln in einer Gesellschaft und da entscheidet nun mal die Mehrheit.

Ob jemand die Nationalhymne mit patriotischer Inbrunst singt oder den Text nicht  mal kennt, ist kein Grund das Grundgesetz unseres Staates in Frage zu stellen oder es zum "kotzen" zu finden!

Seit  40-50 Jahren kann ich die Regierungspartei meines Bundeslandes nicht abhaben, aber ein paar Sachen habe sie gut gemacht und andere haben "Demonstranten" gut  gemacht ;)
Und ich bin noch nie für meine Meinung oder Telnahme an Demonstration als ÖDler im TV-L benachteiligt worden oder.... was auch immer, weil ich immer das Grundgesetz geachtet habe!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Candide die Optimistische am 10.04.2024 15:20
Zitat
wie soll man z.B. den Staat vertreten, dessen Existenz man  leugnet.

Ich ergänze mal:
Wie soll man einen Staat vertreten, wenn man Vaterlandsliebe zum Kotzen findet?

zwischen identifikation und liebe ist ein himmelweiter unterschied. ich hab bisher auch keine firma in der privatwirtschaft geliebt, für die ich gearbeitet habe.
wenn ich mich nicht mit der demokratischen grundordnung identifiziere, bin ich im ÖD völlig fehl am platze.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 10.04.2024 18:27
MütterInnenlandsliebe bitte schön.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 10.04.2024 19:38
Zitat
wie soll man z.B. den Staat vertreten, dessen Existenz man  leugnet.

Ich ergänze mal:
Wie soll man einen Staat vertreten, wenn man Vaterlandsliebe zum Kotzen findet?

Hast du das entsprechende Buch, aus dem du einen Satz aus einem komplexen Zitat reißt, gelesen? (Wenn ja Respekt, das ist nämlich vergriffen und kostet antiquarisch richtig richtig Kohle)

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass fast alle, die mit "Vaterlandsliebe" hausieren gehen, Arschlöcher und meist deshalb sogar Lügner sind.

@ElBarto
Das schrieb ich doch: Natürlich muss der Staat dich checken, ob du einen verfassungsfeindlichen Hintergrund hast. Bei der Bundeswehr damals musste ich da auch einige Kreuze machen.
Die Äußerungen, die du ansprichst, sind aber so gut wie immer justiziabel. Gerade in den öffentlichen Netzwerken haben sich einige selbst enttarnt und sind dann geflogen. Das hat aber nichts mit Meinungsdiktaktur oder sonst was zu tun und schon gar nicht mit dem Staat. Wenn jemand nicht ins Team passt wird er entweder garnicht erst ein gestellt oder ist eben der erste, der wieder geht, wenn er Ärger macht. Und da ist meiner Erfahrung nach der öffentliche Dienst noch um einiges "toleranter" als die Privatwirtschaft.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Thomber am 11.04.2024 10:13
Zitat
Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass fast alle, die mit "Vaterlandsliebe" hausieren gehen, Arschlöcher und meist deshalb sogar Lügner sind.

Das negative Framing, wonach Vaterlandsliebende Lügner sind, ist neu, oder? Aber irrelevant, weil es Deine Erfahrung ist, zu der ich nichts sagen kann, weil in meinem Umfeld weder der Begriff Vaterlandsliebe noch das Lügen gebäuchlich sind. 

Dann bleiben wir halt bei den Transparenten, mit „Deutschland verrecke!“, hinter denen Deutsche Politiker:innen stolz marschiert sind…bevor sie in ihrer Panzer-Limo verschwunden sind…  Nein, Spaß.  Ich muss jetzt arbeiten, damit die B-besoldeten auch was zu essen haben.  bye
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 11.04.2024 15:37
Das negative Framing, wonach Vaterlandsliebende Lügner sind, ist neu, oder?

Das ist nicht neu - die Aussagen wie du oben stellst habe ich auch so nicht getätigt. Ich kenne viele, die sich für die Gesellschaft einsätzen - niemand von den nutzt aber die "Vaterlandsliebe" oder den "Stolz aufs eigene Land" um sich zu profilieren. (genau wie du sagst)
Im Gegensatz sind diejenigen, die mit genau diesem Gebrüll in die Öffentlichkeit gehen (sei es auf den Fascho-Demos im Osten, Pegida oder am Stammtisch), oft keine, die ihr Land lieben. Und damit Lügner.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 11.04.2024 18:29
Das negative Framing, wonach Vaterlandsliebende Lügner sind, ist neu, oder?

Das ist nicht neu - die Aussagen wie du oben stellst habe ich auch so nicht getätigt. Ich kenne viele, die sich für die Gesellschaft einsätzen - niemand von den nutzt aber die "Vaterlandsliebe" oder den "Stolz aufs eigene Land" um sich zu profilieren. (genau wie du sagst)
Im Gegensatz sind diejenigen, die mit genau diesem Gebrüll in die Öffentlichkeit gehen (sei es auf den Fascho-Demos im Osten, Pegida oder am Stammtisch), oft keine, die ihr Land lieben. Und damit Lügner.

Lügner. Nö, falsch verstandene (Vaterlands-)Liebe.
Stalker denken auch, dass sie lieben.
Prügelnde Männer/Eltern glauben auch, dass es Liebe ist.
usw.
Für mich hat das eher etwas pathologisch.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 12.04.2024 09:06
Freunde, ich bin mir sicher, dass es für "Vaterlandsliebe" separate Foren im Internet gibt. In diesem hier ging es ursprünglich einfach nur darum, ob Beamte auch in die gesetzliche Rente einzahlen sollen. Bitte beim Thema bleiben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: was_guckst_du am 14.04.2024 15:43
MütterInnenlandsliebe bitte schön.
...die habe ich schon mit der Vatermilch aufgesogen 8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 14.04.2024 15:58
Ich warte mal drauf, dass man neben seinem Geschlecht auch das Geburtsdatum ändern kann, dann sieht es gut aus mit der Rente.  :)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 14.04.2024 16:33
Macht ihr euch gerade lustig über Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörung?

.. ihr habt Probleme
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 14.04.2024 16:36
Bei mir kriegt jeder sein Fett weg, mehr Gleichstellung geht nicht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 14.04.2024 16:41
Bei mir kriegt jeder sein Fett weg, mehr Gleichstellung geht nicht.

Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörung erleben oft ein unermessliches Leid.

Aber wenn's dir damit besser geht und du sonst nichts sinnvolleres zu tun hast, okay.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 14.04.2024 16:45
Mein Gott, ich beschäftige mich als Standesamtsaufsicht dienstlich damit. Mir ist das mehr als bekannt.

Wir können als Gesellschaft nichts mehr ertragen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Sasaeng am 15.04.2024 01:15
Nach kursorischer Durchsicht dieses Threads habe ich mehr Herz für Beamtenbashing denn je. Immer druff, man trifft kaum mal wen unverdient.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 15.04.2024 07:53
Wir können als Gesellschaft nichts mehr ertragen.
Daherum gibt es ja inzwischen auch ein passendes Gesetz, um derartige ungeheuerliche Entgleisungen zu sanktionieren!

§ 192a StGb
Verhetzende Beleidigung

"Wer einen Inhalt (§ 11 Absatz 3), der geeignet ist, die Menschenwürde anderer dadurch anzugreifen, dass er eine durch ihre nationale, rassische, religiöse oder ethnische Herkunft, ihre Weltanschauung, ihre Behinderung oder ihre sexuelle Orientierung bestimmte Gruppe oder einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, an eine andere Person, die zu einer der vorbezeichneten Gruppen gehört, gelangen lässt, ohne von dieser Person hierzu aufgefordert zu sein, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 09:06
Eben. Läuft...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bastel am 15.04.2024 09:47
Im Kriegsfall bekennt sich der Staat auch nur zu zwei Geschlechtern. Es ist also alles rot-grüner Quatsch...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 15.04.2024 09:54
Es ist also alles rot-grüner Quatsch...
Dummerweise ist der rot-grüne Quatsch derzeit auch unter dem Namen Recht und Gesetz unterwegs...  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 15.04.2024 10:04
MütterInnenlandsliebe bitte schön.

Ein ernst gemeinter Tipp von mir (weil ich selbst so war wie du, von dem was ich hier von dir so lese):

Wenn du das stoisch wegatmest und keine entsprechenden medialen Ergüsse dazu konsumierst, geht es dir viel besser und du wirst feststellen, dass das Thema Gendern in deinem Alltag zu 99,99% überhaupt keine Rolle spielt. Warum sich daher von irgendeinem Problem im Nachkommabereich triggern lassen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 15.04.2024 11:09
Im Kriegsfall bekennt sich der Staat auch nur zu zwei Geschlechtern. Es ist also alles rot-grüner Quatsch...

Das im Jahre 2000 eingeführte "Hen" (Gendern auf Schwedisch) ist n der schwedischen Sprache  nicht mehr wegzudenken.
Die Englische Sprache ist viel weiter, wobei einzelne Wörter wie "men" für "Menschen" noch Verwendung finden - vor allem von einem Hillbilly. Barak Obama sagte als Präsident z.B. folks anstatt men für Menschen. Trump wird wahrscheinlich wohl dem Hillbilly geistig näher stehen als Barak Obama ;-) und eher nicht gendern.
 
Ich verstehe einfach nicht, was an Sprachentwicklung so verwerflich ist. Wer heute ein 200 Jahre altes Schriftstück im Original liest, muss schon sehr belesen sein, um es zu verstehen.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 11:20
Nun, bei der aktuellen Sprache ist es schlicht so, dass sie sich zurück entwickelt in vielen Fällen.

So ist mit dem generischen Maskulinem jeder angesprochen, nicht jedoch mit MitarbeiterInnnen, da sind es z. B. nur zwei Geschlechter. Ich unterstellen den Menschen mit solchen Sprachweisen ein rückwärtsgewandtes Menschenbild, bin mir jedoch sicher, dass es viele einfach nicht merken, wie sie mit dem Gendern die Diversität missachten.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 15.04.2024 12:01
Wir können als Gesellschaft nichts mehr ertragen.
Den Eindruck habe ich bei einigen hier auch. :)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 15.04.2024 13:19
Ich verstehe einfach nicht, was an Sprachentwicklung so verwerflich ist. Wer heute ein 200 Jahre altes Schriftstück im Original liest, muss schon sehr belesen sein, um es zu verstehen.
An Sprachentwicklung ist nichts verwerflich.
Verordnete Retortensprache dagegen schon...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 13:34
Ich verstehe einfach nicht, was an Sprachentwicklung so verwerflich ist. Wer heute ein 200 Jahre altes Schriftstück im Original liest, muss schon sehr belesen sein, um es zu verstehen.
An Sprachentwicklung ist nichts verwerflich.
Verordnete Retortensprache dagegen schon...
Da bin ich voll bei dir, aber war und ist es nicht auch schon vor 200,100,50 Jahren so das ein Teil der Sprachentwicklungen aus der "Retorte" kam?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 13:39
Es geht doch nicht um die Sprache, es ist die Einstellung. Ernsthaft: denkt ihr bei dem Wort Studenten wirklich nur an männliche Personen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: bebolus am 15.04.2024 14:12
Kann der Thread bitte geändert werden (Rente für Beamt:innen oder Rente für Beamte (m/w/d)) Danke!

Und @Admin bitte noch ne einfügbare Regenbogenflagge zu den Smilies hinzubasteln..

 ;D
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 15.04.2024 14:13
Es geht doch nicht um die Sprache, es ist die Einstellung. Ernsthaft: denkt ihr bei dem Wort Studenten wirklich nur an männliche Personen?

Ich z.B. nicht, manch andere schon, je jünger desto öfter würde ich schätzen. Mach dich einfach locker.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 14:18
Und neulich bei einer Ausstellung, wo es um drei Künstlerinnen ging, da wurde plötzlich von KünsterInnen gesprochen.
Das nenne ich dann mal einen Sprachfehler im Gehirn.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 15.04.2024 14:26
Im Kriegsfall bekennt sich der Staat auch nur zu zwei Geschlechtern. Es ist also alles rot-grüner Quatsch...

Ich verstehe einfach nicht, was an Sprachentwicklung so verwerflich ist. Wer heute ein 200 Jahre altes Schriftstück im Original liest, muss schon sehr belesen sein, um es zu verstehen.
Ich finde jeder sollte so sprechen, wie es ihm beliebt auch auf die Gefahr hin, dann halt nicht oder falsch verstanden zu werden.
Es gibt Menschen, die vertreten dich Ansicht, dass die Sprache an sich Einfluss auf das Denken nimmt. Demnach hätte jemand, der Kontrolle über die Worte hat auch ein Stück weit Kontrolle über die Gedanken. Das kann erstrebenswert oder erschreckend sein. Ich vermute, dass deshalb so verbittert darüber diskutiert wird.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 14:27

Ein ernst gemeinter Tipp von mir (weil ich selbst so war wie du, von dem was ich hier von dir so lese):

Wenn du das stoisch wegatmest und keine entsprechenden medialen Ergüsse dazu konsumierst, geht es dir viel besser und du wirst feststellen, dass das Thema Gendern in deinem Alltag zu 99,99% überhaupt keine Rolle spielt. Warum sich daher von irgendeinem Problem im Nachkommabereich triggern lassen?

Öh, das ist genau umgekehrt. Ich hatte das Genderwort hier eingebracht und die Foristen füheln sich getriggert, so wie du. Ich bin durchaus entspannt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 15.04.2024 14:27
Es geht doch nicht um die Sprache, es ist die Einstellung. Ernsthaft: denkt ihr bei dem Wort Studenten wirklich nur an männliche Personen?

Wenn ich die Studentenschaft  ansprechen will: "Studierende" und nicht "Studenten" und schon garnicht Student:innen oder sowas konstruiertes. Ich schätze in 50 Jahren wird das dann kein Thema mehr sein, aber dafür etwas anderes ;)

Natürlich kann man durch häufigen entsprechenden Sprachgebrauch das Gendern in den Fokus rücken und das überlasse ich gerne den Jüngeren aber gleich ein Verbot zu erlassen...*kopfschüttel*

Ich lasse mir weder das eine noch das andere Vorschreiben & gehe da ganz entspannt ran - so wie an die neue deutsche Rechtschreibung: vieles geht inzw. ganz gut von der Hand & anderes werde ich nie anwenden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: bebolus am 15.04.2024 14:28
Mach dich einfach locker.

Genau.. dieses sinnlose Gegendere wird von alleine wieder verschwinden, außer vielleicht beim Deutschlandfunk.. Da wird demnächst wohl auch der Zebrastreifen gegendert oder -wegen kultureller Aneignung- gecancelt..
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 14:29

Es gibt Menschen, die vertreten dich Ansicht, dass die Sprache an sich Einfluss auf das Denken nimmt. Demnach hätte jemand, der Kontrolle über die Worte hat auch ein Stück weit Kontrolle über die Gedanken. Das kann erstrebenswert oder erschreckend sein. Ich vermute, dass deshalb so verbittert darüber diskutiert wird.

Zumindest scheint das Gendern gerade bei Ausländern nicht gut anzukommen, die ehe Probleme mit dem Erwerb der recht schwierigen deutschen Sprache haben. Da hat sich glaube ich auch schon so manch Mensch als Integrationshelfer beschwert...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 15.04.2024 14:35

Ein ernst gemeinter Tipp von mir (weil ich selbst so war wie du, von dem was ich hier von dir so lese):

Wenn du das stoisch wegatmest und keine entsprechenden medialen Ergüsse dazu konsumierst, geht es dir viel besser und du wirst feststellen, dass das Thema Gendern in deinem Alltag zu 99,99% überhaupt keine Rolle spielt. Warum sich daher von irgendeinem Problem im Nachkommabereich triggern lassen?

Öh, das ist genau umgekehrt. Ich hatte das Genderwort hier eingebracht und die Foristen füheln sich getriggert, so wie du. Ich bin durchaus entspannt.

Ne, du hast einen klassischen Boomer-Move wie er im Buche steht vollzogen und ohne Not und Bedarf diesen Quatsch gebracht:

Zitat von: BAT

MütterInnenlandsliebe bitte schön.


Sprich irgendeinen sarkastischen over-the-Top-Bullshit schreiben, um deinen Unmut auszudrücken.

"Entspannt" wäre es, so einen Quark gar nicht schreiben.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 15.04.2024 14:38
Mach dich einfach locker.

Da wird demnächst wohl auch der Zebrastreifen gegendert oder -wegen kultureller Aneignung- gecancelt..

Das "Boomer"-Dasein, ganz unabhängig von Alter, muss im Alltag schrecklich anstrengend sein. Du solltest weniger Social Media konsumieren. Das hilft.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 15.04.2024 14:41
Das Latschen auf Zebrasteifen ist doch eher etwas für den Tierschutz. Was hat das jetzt mit Boomer zu tun  :o
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 15.04.2024 14:46
Kommen wir mal wieder zurück zum Thema:

Beamte haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mindestpension. Die lag 2022 für Bundesbeamte bei rund 1.866 Euro brutto im Monat bei 40 5 Jahren Dienst. Das ist mehr als bei einem besonders langjährigen versicherten Rentner, der nach 45 Arbeits- und Beitragsjahren auf 1.636 Euro kommt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 14:49
Das würde doch sicher bei einer Übertragung der Beamten in die allgemeine Rentenversicherung nicht übernommen werden.

Aber es ist doch eigentlich alles geklärt, Beamte wären ob ihrer längeren Bezugszeit ein Downgrade für die Rentenversicherung.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: bebolus am 15.04.2024 14:53
Mach dich einfach locker.

Da wird demnächst wohl auch der Zebrastreifen gegendert oder -wegen kultureller Aneignung- gecancelt..

Das "Boomer"-Dasein, ganz unabhängig von Alter, muss im Alltag schrecklich anstrengend sein. Du solltest weniger Social Media konsumieren. Das hilft.

Es wäre weniger anstrengend, wenn ich nicht an meinem Dienstgebäude aufgezwungene Regenbogenflaggen ertragen müsste. Ich denke auch, dass sich meine Doppelpunkttaste nicht mehr rechts sondern eher links, ganz weit links, auf meiner Tastatur wiederfinden wird. Und spätestens dann werde ich jährlich mein Geschlecht und meinen Vornamen wechlselseitig ändern, nur um herauszufinden, welche Sauna besser ist. Und dann verusuche ich ein Kind aus meinem Penis zu gebähren und anschließend mit Vatermilch groß zu ziehen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 15.04.2024 14:54
Nicht wenn die AG Ihren Anteil und die Beamten Ihren Anteil abführen und übergangsweise der Steuerzahler weiter aufkommt wie bisher.

Das gilt auch für die ganzen Selbständigen in diesem Land. Z.zt. ist ja die Schauspielerriege am Heulen, wie wenig sie bekommen.  Nach dem Motto: die Beamten zahlen nix ein und sind gut versorgt, dann machen wird das auch so.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: bebolus am 15.04.2024 14:55
achso.. und dabei kiffe ich dann noch..

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 15.04.2024 14:56
Kommen wir mal wieder zurück zum Thema:

Beamte haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mindestpension. Die lag 2022 für Bundesbeamte bei rund 1.866 Euro brutto im Monat bei 40 5 Jahren Dienst. Das ist mehr als bei einem besonders langjährigen versicherten Rentner, der nach 45 Arbeits- und Beitragsjahren auf 1.636 Euro kommt.

Na der passende Vergleich wäre doch eher die gesetzliche Erwerbsminderungsrente und zusätzlich die betriebliche Erwerbsminderungsrente. Wie hoch wäre diese denn nach 5 Jahren durchschnittlicher Einzahlungshöhe?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 14:57
Nicht wenn die AG Ihren Anteil und die Beamten Ihren Anteil abführen und übergangsweise der Steuerzahler weiter aufkommt wie bisher.


Das musst du näher erklären? Also doch nur so halb in das System mit den Beamten? Steuerausgleich? Höhere Rentengrenzen für Beamte?

Wie willst du ein System verbessern, wenn die eine Gruppe mit aufnimmst, du auf der Auszahlungssystem eher profitiert als die Bestandsmitglieder?

(ich denke, dass dies einige Politiker durchaus durchblicken, aber - wie immer - kurzfristige starke Einnahmezuwächse da sind, aber der Batzen, der dann irgendwann zur Auszahlung kommen muss, interessiert mich heute nicht).
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 15.04.2024 15:04
Mach dich einfach locker.

Da wird demnächst wohl auch der Zebrastreifen gegendert oder -wegen kultureller Aneignung- gecancelt..

Das "Boomer"-Dasein, ganz unabhängig von Alter, muss im Alltag schrecklich anstrengend sein. Du solltest weniger Social Media konsumieren. Das hilft.

Es wäre weniger anstrengend, wenn ich nicht an meinem Dienstgebäude aufgezwungene Regenbogenflaggen ertragen müsste. Ich denke auch, dass sich meine Doppelpunkttaste nicht mehr rechts sondern eher links, ganz weit links, auf meiner Tastatur wiederfinden wird. Und spätestens dann werde ich jährlich mein Geschlecht und meinen Vornamen wechlselseitig ändern, nur um herauszufinden, welche Sauna besser ist. Und dann verusuche ich ein Kind aus meinem Penis zu gebähren und anschließend mit Vatermilch groß zu ziehen.

Grundgütiger, wie kann man sich nur dermaßen nicht im Griff haben?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 15.04.2024 15:06
Nicht wenn die AG Ihren Anteil und die Beamten Ihren Anteil abführen und übergangsweise der Steuerzahler weiter aufkommt wie bisher.


Das musst du näher erklären? Also doch nur so halb in das System mit den Beamten? Steuerausgleich? Höhere Rentengrenzen für Beamte?

Wie willst du ein System verbessern, wenn die eine Gruppe mit aufnimmst, du auf der Auszahlungssystem eher profitiert als die Bestandsmitglieder?

(ich denke, dass dies einige Politiker durchaus durchblicken, aber - wie immer - kurzfristige starke Einnahmezuwächse da sind, aber der Batzen, der dann irgendwann zur Auszahlung kommen muss, interessiert mich heute nicht).

Zumal man in dieser Diskussion offenbar davon ausgeht, dass das Umlagesystem noch funktionieren würde ?
Das tut es ja bereits jetzt nicht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 15.04.2024 15:15
Nicht wenn die AG Ihren Anteil und die Beamten Ihren Anteil abführen und übergangsweise der Steuerzahler weiter aufkommt wie bisher.


Das musst du näher erklären? Also doch nur so halb in das System mit den Beamten? Steuerausgleich? Höhere Rentengrenzen für Beamte?

Wie willst du ein System verbessern, wenn die eine Gruppe mit aufnimmst, du auf der Auszahlungssystem eher profitiert als die Bestandsmitglieder?

(ich denke, dass dies einige Politiker durchaus durchblicken, aber - wie immer - kurzfristige starke Einnahmezuwächse da sind, aber der Batzen, der dann irgendwann zur Auszahlung kommen muss, interessiert mich heute nicht).

Zumal man in dieser Diskussion offenbar davon ausgeht, dass das Umlagesystem noch funktionieren würde ?
Das tut es ja bereits jetzt nicht.

Mir fehlt da das Grundverständnis. Was sollte man in einem gemeinsamen System besser bzw. günstiger funktionieren, wenn die Leistungen bzw. die Leistungshöhen dieselben wären?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 15.04.2024 15:23
Mach dich einfach locker.

Da wird demnächst wohl auch der Zebrastreifen gegendert oder -wegen kultureller Aneignung- gecancelt..

Das "Boomer"-Dasein, ganz unabhängig von Alter, muss im Alltag schrecklich anstrengend sein. Du solltest weniger Social Media konsumieren. Das hilft.

Es wäre weniger anstrengend, wenn ich nicht an meinem Dienstgebäude aufgezwungene Regenbogenflaggen ertragen müsste. Ich denke auch, dass sich meine Doppelpunkttaste nicht mehr rechts sondern eher links, ganz weit links, auf meiner Tastatur wiederfinden wird. Und spätestens dann werde ich jährlich mein Geschlecht und meinen Vornamen wechlselseitig ändern, nur um herauszufinden, welche Sauna besser ist. Und dann verusuche ich ein Kind aus meinem Penis zu gebähren und anschließend mit Vatermilch groß zu ziehen.

Wenn dich eine 🌈-Flagge so triggert, solltest du dir wirklich Gedanken um deinen Seelenzustand machen. Vielleicht verbergen sich dahinter unterdrückte Gefühle?!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: bebolus am 15.04.2024 15:48
Mach dich einfach locker.

Da wird demnächst wohl auch der Zebrastreifen gegendert oder -wegen kultureller Aneignung- gecancelt..

Das "Boomer"-Dasein, ganz unabhängig von Alter, muss im Alltag schrecklich anstrengend sein. Du solltest weniger Social Media konsumieren. Das hilft.

Es wäre weniger anstrengend, wenn ich nicht an meinem Dienstgebäude aufgezwungene Regenbogenflaggen ertragen müsste. Ich denke auch, dass sich meine Doppelpunkttaste nicht mehr rechts sondern eher links, ganz weit links, auf meiner Tastatur wiederfinden wird. Und spätestens dann werde ich jährlich mein Geschlecht und meinen Vornamen wechlselseitig ändern, nur um herauszufinden, welche Sauna besser ist. Und dann verusuche ich ein Kind aus meinem Penis zu gebähren und anschließend mit Vatermilch groß zu ziehen.

Wenn dich eine 🌈-Flagge so triggert, solltest du dir wirklich Gedanken um deinen Seelenzustand machen. Vielleicht verbergen sich dahinter unterdrückte Gefühle?!

Warum denn gleich persönlich werden..?

Die kann sich von mir aus jeder in den Garten hängen oder Nr. 1 am Arm tragen. Aber an einer IM odercan Bundesbehörden hat sie mE nix zu suchen. 😁
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: bebolus am 15.04.2024 16:15
Und ich bin richtig gespannt, was passiert, wenn ich dann ( nach Geschlechterwechsel) in der Damendusche auftauche. Die Empörung dürfte zurecht groß sein. Ich muss dann aber leider zur GleiB und auf meine Diskriminierung hinweisen. Wahnsinn mit Ansage.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 15.04.2024 16:53
Und ich bin richtig gespannt, was passiert, wenn ich dann ( nach Geschlechterwechsel) in der Damendusche auftauche. Die Empörung dürfte zurecht groß sein. Ich muss dann aber leider zur GleiB und auf meine Diskriminierung hinweisen. Wahnsinn mit Ansage.

Du hast auch och nie eine Sauna von innen gesehen!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 17:25
Das würde doch sicher bei einer Übertragung der Beamten in die allgemeine Rentenversicherung nicht übernommen werden.

Aber es ist doch eigentlich alles geklärt, Beamte wären ob ihrer längeren Bezugszeit ein Downgrade für die Rentenversicherung.
Und das ist das was mich am meisten bei der Diskussion aufregt.
Die Beamten wären für die nächsten und aktuellen Rentenbezieher uU eine Ent“lastung“, sind aber eben aufgrund ihrer Struktur der Beschäftigten eher Langzeitbezieher und dann eine Belastung der Renten“kasse“.
Was mehrheitlich dann zu Lasten der „einfacheren“ Leute geht die idR kürzer die Rente kriegen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: bebolus am 15.04.2024 18:13
Und ich bin richtig gespannt, was passiert, wenn ich dann ( nach Geschlechterwechsel) in der Damendusche auftauche. Die Empörung dürfte zurecht groß sein. Ich muss dann aber leider zur GleiB und auf meine Diskriminierung hinweisen. Wahnsinn mit Ansage.

Du hast auch och nie eine Sauna von innen gesehen!

Sauna? Dusche!

Dienstliche Dusche.. 😁
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 15.04.2024 18:55
Mach dich einfach locker.

Da wird demnächst wohl auch der Zebrastreifen gegendert oder -wegen kultureller Aneignung- gecancelt..

Das "Boomer"-Dasein, ganz unabhängig von Alter, muss im Alltag schrecklich anstrengend sein. Du solltest weniger Social Media konsumieren. Das hilft.

Es wäre weniger anstrengend, wenn ich nicht an meinem Dienstgebäude aufgezwungene Regenbogenflaggen ertragen müsste. Ich denke auch, dass sich meine Doppelpunkttaste nicht mehr rechts sondern eher links, ganz weit links, auf meiner Tastatur wiederfinden wird. Und spätestens dann werde ich jährlich mein Geschlecht und meinen Vornamen wechlselseitig ändern, nur um herauszufinden, welche Sauna besser ist. Und dann verusuche ich ein Kind aus meinem Penis zu gebähren und anschließend mit Vatermilch groß zu ziehen.

Wenn dich eine 🌈-Flagge so triggert, solltest du dir wirklich Gedanken um deinen Seelenzustand machen. Vielleicht verbergen sich dahinter unterdrückte Gefühle?!

Warum denn gleich persönlich werden..?

Die kann sich von mir aus jeder in den Garten hängen oder Nr. 1 am Arm tragen. Aber an einer IM odercan Bundesbehörden hat sie mE nix zu suchen. 😁

Ich meine es nur gut. Wie gesagt - wer sich von einer Flagge getriggert fühlt, sollte sich m.M.n. fragen, warum.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 15.04.2024 21:21
Ich meine es nur gut. Wie gesagt - wer sich von einer Flagge getriggert fühlt, sollte sich m.M.n. fragen, warum.
Das kann man auch umdrehen: Wer sich von einer Regenbogenflagge an einer (Bundes)Behörde nicht getriggert fühlt, sollte sich fragen, warum.  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 15.04.2024 23:03
Ich meine es nur gut. Wie gesagt - wer sich von einer Flagge getriggert fühlt, sollte sich m.M.n. fragen, warum.
Das kann man auch umdrehen: Wer sich von einer Regenbogenflagge an einer (Bundes)Behörde nicht getriggert fühlt, sollte sich fragen, warum.  8)

 ;D .. na, wenn du das meinst ...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 16.04.2024 07:09
Ich meine es nur gut. Wie gesagt - wer sich von einer Flagge getriggert fühlt, sollte sich m.M.n. fragen, warum.
Das kann man auch umdrehen: Wer sich von einer Regenbogenflagge an einer (Bundes)Behörde nicht getriggert fühlt, sollte sich fragen, warum.  8)

 ;D .. na, wenn du das meinst ...
Ganz recht, wenn du das meinst... 8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 16.04.2024 09:03
Ich meine es nur gut. Wie gesagt - wer sich von einer Flagge getriggert fühlt, sollte sich m.M.n. fragen, warum.
Das kann man auch umdrehen: Wer sich von einer Regenbogenflagge an einer (Bundes)Behörde nicht getriggert fühlt, sollte sich fragen, warum.  8)

 ;D .. na, wenn du das meinst ...
Ganz recht, wenn du das meinst... 8)
;D die Sonnenbrille hast du scheinbar trotzdem nötig ^^
Hoffe, sie schützt gut vor dem bunten Licht 🌈 :)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 16.04.2024 09:07
Ich meine es nur gut. Wie gesagt - wer sich von einer Flagge getriggert fühlt, sollte sich m.M.n. fragen, warum.
Das kann man auch umdrehen: Wer sich von einer Regenbogenflagge an einer (Bundes)Behörde nicht getriggert fühlt, sollte sich fragen, warum.  8)

 ;D .. na, wenn du das meinst ...
Ganz recht, wenn du das meinst... 8)
;D die Sonnenbrille hast du scheinbar trotzdem nötig ^^
Hoffe, sie schützt gut vor dem bunten Licht  :)
Richtig, lediglich scheinbar.  ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: FearOfTheDuck am 16.04.2024 09:32
Steht Empörung eigentlich mittlerweile außerhalb der "political correctnes"? Mal davon ab, wer sich wie worüber auch immer aufregt und ob es für den Puls desjenigen förderlich ist oder nicht; anscheinend sitzen die selbsternannten Sittenwächter und Anzeigenhauptmeister hinter jedem Busch.

Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 16.04.2024 09:38
Das würde doch sicher bei einer Übertragung der Beamten in die allgemeine Rentenversicherung nicht übernommen werden.

Aber es ist doch eigentlich alles geklärt, Beamte wären ob ihrer längeren Bezugszeit ein Downgrade für die Rentenversicherung.
Und das ist das was mich am meisten bei der Diskussion aufregt.
Die Beamten wären für die nächsten und aktuellen Rentenbezieher uU eine Ent“lastung“, sind aber eben aufgrund ihrer Struktur der Beschäftigten eher Langzeitbezieher und dann eine Belastung der Renten“kasse“.
Was mehrheitlich dann zu Lasten der „einfacheren“ Leute geht die idR kürzer die Rente kriegen.

So einfach ist die Gleichung aber nicht. Folgendes muss nicht zwingend meiner Meinung entsprechen, stellt also erstmal eine Dikussionsgrundlage da, weil das ein Argument ist, das vorgebracht wird.
Auf jeden Fall muss man eben auch die Versorgungshöhre betrachten. Und die ist (gesetzlich so vorgeschrieben) eben deutlich deutlich höher als die von Angestellten. Durch die fehlenden Sozialversicherungen gibt es zusätzlich noch indirekte Steuervorteile. Diese Dinge werden am Ende durch Steuern, also durch alle Bürger bezahlt. In der gesetzlichen Rentenversicherung ändern sich Beiträge oder das Rentenniveau - z.B. auch durch den Nachhaltigkeitsfaktor in der Rente.
Ein weiterer Punkt ist, dass sich die gesetzliche Rente aus der Lebensarbeit herleitet - die Beamtenpension aus den letzten beiden Jahren.

Ohne Neiddiskussion ist es eben so, dass die Verteilung der Kosten der sicher ändernden Demografie stark zulasten der Angestellten geht. Sie zahlen mehr und bekommen weniger, während Selbstständige nichts bekommen aber auch nichts zahlen und Beamte nichts zahlen aber gleichzeitig mehr bekommen.

Eine gute und faire Variante wäre, wenn man die GRV entweder komplett steuerfinanziert oder eben alle mit aufnimmt. Leistungen über die GRV hinaus kann dann ja der Dienstherr gewähren - analog VBL, ZV FHH oder einer betrieblichen Altersvorsorge. Dann wären die Altersbezüge transparent und die Kosten dafür fair geteilt. Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden. 
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 16.04.2024 09:41
Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?
Mich triggert es gar nicht sonderlich. Aber warum sollte man jenen, die sich getriggert fühlen, unwidersprochen das Feld überlassen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 16.04.2024 10:21
Steht Empörung eigentlich mittlerweile außerhalb der "political correctnes"? Mal davon ab, wer sich wie worüber auch immer aufregt und ob es für den Puls desjenigen förderlich ist oder nicht; anscheinend sitzen die selbsternannten Sittenwächter und Anzeigenhauptmeister hinter jedem Busch.

Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?

Weil die Getriggerten regelmäßig im Rahmen ihres boomerhaften Auftretens zusätzlich Fake News verbreiten, klassische Strohmänner benutzen und zumeist sehr vulgär sind.

Und wenn man sie erwischt, wird geheult, dass man ja nix mehr sagen darf und so oder man versteckt sich hinter Ironie und Sarkasmus.

Anzumerken ist zudem, dass es extrem auffällig ist, dass jene eine erstaunliche Schnittmenge an Zustimmung mit dem üblichen Schwurbel-Themen haben: Corona, Trump, Putin, Great Reset, Klaus Schwab, AFD, Bargeld, Mobilität...

Es ist immer das gleiche: Man schaut sich via Social Media irgendeinen Schwurbelkanal an, der sehr komplexe Sachverhalte vereinfacht dargestellt mit dem Hinweis alles ist Scheisse, selbstverständlich ohne konkrete Lösungsansätze zu bieten.

Back to Topic wer mag....
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 10:31

Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden.

Du verrennst dich da. Man riecht einfach, dass dir die Beamtenkonditionen nicht passen. Kann man ja auch so sehen. Aber in Bezug auf die Renten bringt das alles nichts.

Wie MoinMoin hier schon schrieb: nicht weil man Beamter ist, lebt man länger und bezieht länger Alterssicherung, sondern es ist die Kohorte, die verbeamtet wird. Baff gesagt: etwas bessere Leute.

Du kannst also diese Kohorte übertragen auf die bisherige Rentenversicherung und auch da haben diese eine bessere Absicherung als der Rest qua Ausbildung, Herkunft, etc.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 16.04.2024 11:05
Du kannst also diese Kohorte übertragen auf die bisherige Rentenversicherung und auch da haben diese eine bessere Absicherung als der Rest qua Ausbildung, Herkunft, etc.

Wer ist denn "der Rest"? Angestellte Frauen leben deutlich länger als verbeamtete Männer. Angestellte ITler leben länger als verbeamtete Streifenpolizisten. Wieso müssen die ersteren Einzahlen und die Letzteren nicht? Daher zieht eben diese Kohortenargumentation nicht.

Außerdem geht es doch genau darum: Da am Ende Alle Alles zahlen, wieso werden die Unprivilegierten und Previligierten nicht zumindest gleich behandelt? Wieso nicht transparent für alle gleiche Beiträge Grundbeiträge und gleiche Grundleistungen und dann einen "betrieblichen" Anteil, der dann für Angestellte und Beamte durchaus unterschiedlich ausgestaltet sein kann.

Was ich auch so sehe: Einfach Beamte irgendwie in die GKV stecken ist zu kurz gedacht. Man sollte das Umlagesystem neu denken. Ich würde auch ein Umlagesystem beibehalten - aber eben neu gedacht und tatsächlich für jede Beschäftigungsart.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 11:06
Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden.

Ist das so? Eine Rente kostet so ca. 20 % vom Brutto, die Betriebsrente (im öD) ca. 9 %.
Die Beamtenpension kostet (beim Bund) Rückstellungen von ca. 30 % vom Brutto.

Wären also bei annähernd gleichen Leistungen auch annähernd gleiche Kosten.

Ansonsten stellt sich immernoch die Ausgangsfrage - wie wollte man bei gleichen Leistungsansprüchen nur durch einen Systemwechsel Kosten sparen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 16.04.2024 11:29
Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden.

Ist das so? Eine Rente kostet so ca. 20 % vom Brutto, die Betriebsrente (im öD) ca. 9 %.
Die Beamtenpension kostet (beim Bund) Rückstellungen von ca. 30 % vom Brutto.

Wären also bei annähernd gleichen Leistungen auch annähernd gleiche Kosten.

Ansonsten stellt sich immernoch die Ausgangsfrage - wie wollte man bei gleichen Leistungsansprüchen nur durch einen Systemwechsel Kosten sparen?

Eine Pension von 3000€ kostet 3000€, eine Rente inklusive VbL von 2000€ kostet 2000€. Alles andere ist Augenwischerei und vor allem Schönfärberei. Wenn es doch keinen "echten" Unterschied gibt (wie man häufig in Flyern und ähnlichem lesen kann), dann dürfte es doch kein Problem sein auch das Beamtentum auf GRV und VbL umzustellen. Oder lieber nicht?


Edit: Die Leistungsansprüche sind eben nicht identisch. Die müsste man dann identisch machen unter der Prämisse, dass jeder Angestellte und Beamte bei gleicher Dienstzeit jeweils eine angemessene Rente/Pension bekommt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 11:39
Ich bin für die vollständige Abschaffung von Pensionen und der Rente.

Steuerfinanziert sollte eine Grundsicherung im Alter ausgezahlt werden und alle darüber hinausgehenden Wünsche sollten durch einen Erwerb von Anteilen an einem Staatsfond finanziert werden, bei deren Veräußerung keine Kapitalertragssteuern fällig werden. Die Mittel dazu erhalten AN durch den entfallenden RV-Beitrag, Beamte bekommen dann eine entsprechende Zulage.

Einfach, fair und eigenverantwortlich.  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: FearOfTheDuck am 16.04.2024 11:48
Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?
Mich triggert es gar nicht sonderlich. Aber warum sollte man jenen, die sich getriggert fühlen, unwidersprochen das Feld überlassen?

War weniger auf dich gemünzt. Mich wunderte eher VfA-Wests reflexartige Reaktion auf eine gewisse Empörung und sein Hinweis, es stimme etwas mit dem Seelenleben nicht.

@JC83: richtig, es entlarvt sich aber zumeist relativ schnell, so dass es mich i.d.R. gar nicht mehr triggert. Du hast natürlich recht: Meinungsfreiheit ist keine einspurige Autobahn, oftmals eher ein viel befahrener Gehweg. Da ist dann das Ertragen ein wesentlicher Teil des Ganzes, genauso wie es auch die Gegenrede ist.

Aber wie gesagt: Back to the Rente für Beamte.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 11:53
Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden.

Ist das so? Eine Rente kostet so ca. 20 % vom Brutto, die Betriebsrente (im öD) ca. 9 %.
Die Beamtenpension kostet (beim Bund) Rückstellungen von ca. 30 % vom Brutto.

Wären also bei annähernd gleichen Leistungen auch annähernd gleiche Kosten.

Ansonsten stellt sich immernoch die Ausgangsfrage - wie wollte man bei gleichen Leistungsansprüchen nur durch einen Systemwechsel Kosten sparen?

Eine Pension von 3000€ kostet 3000€, eine Rente inklusive VbL von 2000€ kostet 2000€. Alles andere ist Augenwischerei und vor allem Schönfärberei. Wenn es doch keinen "echten" Unterschied gibt (wie man häufig in Flyern und ähnlichem lesen kann), dann dürfte es doch kein Problem sein auch das Beamtentum auf GRV und VbL umzustellen. Oder lieber nicht?


Edit: Die Leistungsansprüche sind eben nicht identisch. Die müsste man dann identisch machen unter der Prämisse, dass jeder Angestellte und Beamte bei gleicher Dienstzeit jeweils eine angemessene Rente/Pension bekommt.

Die Leistungsansprüche sind in etwa identisch bei vergleichbaren Erwerbsbiographien im öffentlichen Dienst. Zumindest bis in etwa A12/E12.

Ich sehe nur keinen Sinn in einer Umstellung, zumal die zugrunde liegenden rechtlichen Voraussetzungen sehr unterschiedlich sind. Wenn man das Thema anpackt, sollte es einen Nutzen haben, den ich nicht zu erkennen vermag.

Dann sollte man viel eher grundsätzliche Überlegungen anstellen, ob das Berufsbeamtentum hergebrachter Art noch zweckmäßig ist. Insbesondere die Erosion bei den unteren Besoldungsgruppen (vgl. dazu auch die "amtsangemessene Alimentation"), die über die Jahrzehnte immer höhere Bewertung von den Aufgaben (Referatsleiter im Ministerium war mal A14) und die zunehmende Verringerung hoheitlicher Aufgaben (Lehrer, Post, Telekommunikation) zeigt die Reformbedüftigkeit des Beamtensystems.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 12:00
Nun stellen wir uns mal vor, im Jahre 2090 kommen auf einen Rentner doch wieder acht Beitragszahler. Womöglich sind dann die Renten in der Fläche wieder höher als die Pensionen. Alles möglich.

Wenn man also die aktuellen Probleme aus der Demographie durch die Beamten lösen möchte, ist das schon etwas cherry picking und löst das Grundproblem in keiner Weise.

Rente soll und kann mittelfristig nur eine Art Grundsicherung sein. Und das muss auch so kommuniziert werden.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: VFA West am 16.04.2024 12:06
Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?
Mich triggert es gar nicht sonderlich. Aber warum sollte man jenen, die sich getriggert fühlen, unwidersprochen das Feld überlassen?

War weniger auf dich gemünzt. Mich wunderte eher VfA-Wests reflexartige Reaktion auf eine gewisse Empörung und sein Hinweis, es stimme etwas mit dem Seelenleben nicht.

@JC83: richtig, es entlarvt sich aber zumeist relativ schnell, so dass es mich i.d.R. gar nicht mehr triggert. Du hast natürlich recht: Meinungsfreiheit ist keine einspurige Autobahn, oftmals eher ein viel befahrener Gehweg. Da ist dann das Ertragen ein wesentlicher Teil des Ganzes, genauso wie es auch die Gegenrede ist.

Aber wie gesagt: Back to the Rente für Beamte.

Was heißt "triggern" ? Mich triggert die Flagge ja eben nicht. Es interessiert mich nur, warum sie andere triggert. Eine Flagge, die für die Rechte einer strukturell unterdrücken Minderheit steht.

Das interessiert mich nur. Und bis jetzt habe ich darauf noch keine Antwort erhalten.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 12:08
Rente soll und kann mittelfristig nur eine Art Grundsicherung sein. Und das muss auch so kommuniziert werden.

Wie ich weiter oben ja auch geschrieben habe. Die aktuelle, demographische Entwicklung ist seit bestimmt 30 Jahren absehbar gewesen - Hätte man Mitte der Neunziger mit einer langsamen Umstellung begonnen, gäbe es heute nicht so viele Tränen und auch weniger Neid.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 12:13
Wobei die aktuellen Personen, die bei uns im Hause in Rente gehen, ein sehr auskömmliches Alterseinkommen haben, mit der "Rente mit 63" ein großes Grinsen im Gesicht.

Der Grenzverlauf ist doch oft nicht Beamter/ Beschäftigter, sondern öD, nicht öD.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 16.04.2024 13:00
Wenn man also die aktuellen Probleme aus der Demographie durch die Beamten lösen möchte, ist das schon etwas cherry picking und löst das Grundproblem in keiner Weise.

Es geht doch garnicht um das Lösen des Problems durch Beamte - es geht darum diese gesamtgesellschaftliche Problematik auch gesamtgesellschaftlich zu lösen.
Wenn das bedeutet die gesetzliche Rente komplett abzuschaffen, würde ich auch darüber diskutieren. Ersatz schaffen könnte eine steuerfreie Zahlung auf Bürgergeldnivau, die bei Rente und EU zahlt. Der Rest ist dann jedem von dem dann deutlich höheren Gehalt selbst überlassen. 


Rente soll und kann mittelfristig nur eine Art Grundsicherung sein. Und das muss auch so kommuniziert werden.

Das weiß im Grunde doch schon jeder seit ca 25 Jahren - und sollte entsprechend agiert haben. Es bleibt aber dabei, dass diese Umstellung ausnahmslos von angestellten Arbeitnehmern finanziert wird. Das kann und könnte man auf breitere Beine stellen, indem man schlicht alles von Beitrags- auf Steuerfinanzierung umstellt oder eben alle an den Pflicht-Beiträgen teilhaben lässt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 13:03
. Es bleibt aber dabei, dass diese Umstellung ausnahmslos von angestellten Arbeitnehmern finanziert wird

100 Milliarden schießt der Steuerzahler - inklusive Beamte, Selbständige etc. - jährlich zur GRV dazu.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 16.04.2024 13:05
. Es bleibt aber dabei, dass diese Umstellung ausnahmslos von angestellten Arbeitnehmern finanziert wird

100 Milliarden schießt der Steuerzahler - inklusive Beamte, Selbständige etc. - jährlich zur GRV dazu.
Und welchen Anteil an diesen 100 Milliarden umfassen die versicherungsfremden Leistungen - also Leistungen, denen keine Beitragszahlungen gegenüber stehen, die aber vom Gesetzgeber der Rentenversicherung übergestülpt worden sind?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 16.04.2024 13:07
. Es bleibt aber dabei, dass diese Umstellung ausnahmslos von angestellten Arbeitnehmern finanziert wird

100 Milliarden schießt der Steuerzahler - inklusive Beamte, Selbständige etc. - jährlich zur GRV dazu.

Das kürzt sich aber weg, da die Gruppe der Angestellten genauso (eher mehr) Steuern zahlen als Beamte und Selbstständige. Es bleiben Beiträge, die eben nur die Angestellten zahlen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 13:10
. Es bleibt aber dabei, dass diese Umstellung ausnahmslos von angestellten Arbeitnehmern finanziert wird

100 Milliarden schießt der Steuerzahler - inklusive Beamte, Selbständige etc. - jährlich zur GRV dazu.

Das kürzt sich aber weg, da die Gruppe der Angestellten genauso (eher mehr) Steuern zahlen als Beamte und Selbstständige. Es bleiben Beiträge, die eben nur die Angestellten zahlen.

Das verstehe ich nicht. Ein Beamter zahlt Steuern und davon bezogen einen bestimmten Prozentsatz für die GRV, ohne Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Was kürzt sich da weg?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 13:12

Wenn das bedeutet die gesetzliche Rente komplett abzuschaffen, würde ich auch darüber diskutieren. Ersatz schaffen könnte eine steuerfreie Zahlung auf Bürgergeldnivau, die bei Rente und EU zahlt. Der Rest ist dann jedem von dem dann deutlich höheren Gehalt selbst überlassen. 


Ich bin ja durchaus für Radikallösungen zu haben. Beim Rentensystem ist es aber halt schwierig, weil das über Jarhzehnte umgestellt werden muss. Es muss ja für die Leute, die nun zig Jahren im Beruf sind, eine Verlässlichkeit geben.

Nein, das dauert alles zu lange. Alleine die Umstellung von vor- zu nachgelagerter Besteuerung nimmt ja Jahrzente in Anspruch und könnte trotzdem noch nicht mal rechtsfest sein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 13:18

Wenn das bedeutet die gesetzliche Rente komplett abzuschaffen, würde ich auch darüber diskutieren. Ersatz schaffen könnte eine steuerfreie Zahlung auf Bürgergeldnivau, die bei Rente und EU zahlt. Der Rest ist dann jedem von dem dann deutlich höheren Gehalt selbst überlassen. 


Ich bin ja durchaus für Radikallösungen zu haben. Beim Rentensystem ist es aber halt schwierig, weil das über Jarhzehnte umgestellt werden muss. Es muss ja für die Leute, die nun zig Jahren im Beruf sind, eine Verlässlichkeit geben.

Nein, das dauert alles zu lange. Alleine die Umstellung von vor- zu nachgelagerter Besteuerung nimmt ja Jahrzente in Anspruch und könnte trotzdem noch nicht mal rechtsfest sein.

Korrekt. Wie ich ja schon geschrieben habe: Mit einer solchen Reform hätte man Mitte der Neunziger beginnen müssen. Die Entwicklung der Demographie war seinerzeit auch bereits absehbar.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 13:28
Hat denn konkret jemand hier im Forum ernsthafte Probleme mit seiner Altersversorgung?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Johann am 16.04.2024 14:20
Hat denn konkret jemand hier im Forum ernsthafte Probleme mit seiner Altersversorgung?
Das nicht. Aber solange die Boomer in Rente sind und noch nicht auf den Respawn warten, wird es verdammt haarig, für alle, die die Ruhestandsgehälter bezahlen müssen. Wenn dann irgendwann eine 1:1 Beziehung zwischen Arbeitnehmer und zu unterhaltendem Ruheständler, können Arbeitnehmer nur über jeden Alten froh sein, der sein Leben durchgespielt hat und ins Ziel gelangt.

Es wäre einfach sinnig gewesen, schon vor vielen Jahrzehnten schrittweise die Umlagefinanzierte Rente zumindest durch ein Kapitalgedecktes Verfahren zu ergänzen. Das würde die Arbeitnehmer entlasten, während der Boomer-Rentenphase.

Sobald diese Beule in der Grafik abgeebbt ist, dürfte es hingegen wieder etwas besser aussehen und eher frische Arbeitnehmer belasten in ihrem Ruhestand die dann arbeitenden Menschen nicht so stark. Dennoch braucht es eine unterstützende Form, die über die Umlage hinausgeht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 16.04.2024 16:05
Hat denn konkret jemand hier im Forum ernsthafte Probleme mit seiner Altersversorgung?

Ganz frisch aus der Digitalen Rentenauskunft für das Jahr 2050 - jeweils Brutto versteht sich:

Garantiert erreichbare Rente + VBL: 3183 €

Prognostiziert erreichbare Rente + VBL: 4951 € (also mit moderaten Steigungen der letzten Jahre)

Grundsätzlich dürfte beides noch steigen weil ich noch ein paar Stufen-Steigerungen und mindestens eine Höhergruppierung erwarte.

Jetzt die Frage: Ist das viel, wenig, mittel?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 16.04.2024 17:45

Eine gute und faire Variante wäre, wenn man die GRV entweder komplett steuerfinanziert oder eben alle mit aufnimmt.


...ergibt ein System, dessen Verwaltung schlanker ist, als bei zwei oder mehr Systemen und damit schon Mal der 1. Schritt zu finanzierbar "halten" bei Pensionen, Renten, Bürgergeld darstellt.

Unser Nachwuchs ist im Vergleich zu  früher weder besser im Internationalen Vergleich ausgebildet noch leistungswillig.
Dauerbrenner: verkürzte AZ bei zu wenig AN mit überhöhten Ansprüchen bedeutet doch letztlich, dass  Unternehmen in Länder abwandern, die vergleichbar gut/schlecht ausbilden, aber leistungswillere & anspruchslosere AN bieten.  Sogar Schwellenländer halten inzw. mit uns diesbezüglich mit.

Das bedeutet aber, dass Steuereinnahmen von abgewanderten Unternehmen wegfallen und AN-Gehälter geringer ausfallen und damit Sozialkassen und Finanzamt weniger erhalten. Gleichzeitig aber sind die Boomer (Beamte wie Rentner) im Ruhestand - so in 15 Jahren fast vollständig!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 18:42

Garantiert erreichbare Rente + VBL: 3183 €

Prognostiziert erreichbare Rente + VBL: 4951 € (also mit moderaten Steigungen der letzten Jahre)

Grundsätzlich dürfte beides noch steigen weil ich noch ein paar Stufen-Steigerungen und mindestens eine Höhergruppierung erwarte.

Jetzt die Frage: Ist das viel, wenig, mittel?

Natürlich ist das ausreichend, da gibt es sicherlich andere. Also ich halte die Rentenpolitik ebenso missraten wie die Cassandra - Rufe übertrieben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 16.04.2024 19:52
"Das ist kompliziert weil es langwierig ist" lass ich nicht gelten. Politische Entscheidungsträger sind dafür da, genau sowas durchdenken zu lassen und mutig zu entscheiden. Natürlich sind aber auch Politiker getriebene - sie müssen sich vielen Gruppen gegenüber rechtfertigen. Solche Generationenentscheidungen sollten vielleicht doch eher durch geloste statt gewählte Gremien ausgearbeitet werden. Ideen gibt es genug.



Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: ElBarto am 17.04.2024 08:15

Garantiert erreichbare Rente + VBL: 3183 €

Prognostiziert erreichbare Rente + VBL: 4951 € (also mit moderaten Steigungen der letzten Jahre)

Grundsätzlich dürfte beides noch steigen weil ich noch ein paar Stufen-Steigerungen und mindestens eine Höhergruppierung erwarte.

Jetzt die Frage: Ist das viel, wenig, mittel?

Natürlich ist das ausreichend, da gibt es sicherlich andere. Also ich halte die Rentenpolitik ebenso missraten wie die Cassandra - Rufe übertrieben.


Ob das ausreichend ist weiß man erst in einigen Jahren, wenn man näher an der Rente ist.
Bis dahin gibt es noch soviele Veränderungen durch Kaufkraftverlust, allgemein gestiegenen Unterhaltskosten, Abgaben, Beitragsänderungen, Kind(er zieht/ziehen aus, Kostenfalle E-Auto und Fernwärme, Rentenbesteuerung...

Außerdem ist hier die VBL mit reingerechnet. Ohne diese sähe der ÖD wirklich schlecht aus, ist doch das Einkommen gegenüber der Wirtschaft ohnehin kastriert.

Ich denke es gibt derzeit zwei Hauptprobleme bei der Altersversorgung.

1. Die Rentenhöhe
2. Die Ungerechtigkeit

48% oder was vom letzten Brutto ist ein nicht greifbarer Wert der auch noch irreführend ist.
Setzt sich die gesetzliche Rente doch aus den Anwartschaften zusammen die man im gesamten Arbeitsleben angesammelt hat.
Der Beamte hingegen bekommt mit ein paar Jährchen bereits 70 % vom letzten Gehalt und oder eine Mindestpension von 1800 EUR.
Das allein ist ein Wer der über dem Durchschnitt der Renten liegt.
Jemand der nichts tut und nur den Steuerzahler Geld kostet erhält mehr Rente als jemand der 30 Jahre+ am unteren Ende der Gehaltstabellen gearbeitet hat.

Und das bei steigenden Steuereinnahmen des Staats und immer noch mehr Geld das vom Verdiener abfließt und anderweitig verwendet wird.
Gleichzeitig wird der Wohlstandsmotor Wirtschaft vernichtet.

Die Beamten mit in die Rentenkasse einzahlen zu lassen wäre auch nur Geld umhergeschiebe.
Es gibt m.E. überhaupt zuviele Beamte in zuvielen Bereichen wo sie nicht nötig sind.
Und auch Angestellte im ÖD schieben nur Steuergelder hin und her.
Es gibt also nur zwei Möglichkeiten um die Renten gesichert zu steigern.
Mehr Wirtschaft, weniger Steuern/Abgaben und dafür mehr Zuschüsse zur Rente durch den Staat.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 17.04.2024 08:34

Garantiert erreichbare Rente + VBL: 3183 €

Prognostiziert erreichbare Rente + VBL: 4951 € (also mit moderaten Steigungen der letzten Jahre)

Grundsätzlich dürfte beides noch steigen weil ich noch ein paar Stufen-Steigerungen und mindestens eine Höhergruppierung erwarte.

Jetzt die Frage: Ist das viel, wenig, mittel?

Natürlich ist das ausreichend, da gibt es sicherlich andere. Also ich halte die Rentenpolitik ebenso missraten wie die Cassandra - Rufe übertrieben.


Außerdem ist hier die VBL mit reingerechnet. Ohne diese sähe der ÖD wirklich schlecht aus, ist doch das Einkommen gegenüber der Wirtschaft ohnehin kastriert.


NATÜRLICH ist die VBL mit enthalten, schließlich sichert diese mir eine Nettorente (nach Einrechnung aller heute bekannten Faktoren) von knapp 2 k Netto in 2050. Find ich gut.

Der Mythos, dass "die Wirtschaft" immer besser zahlen würde, erschließt sich mir überhaupt nicht - Kommt es doch regelmäßig auf den Einzelfall an.

Der öD liegt gehaltsmäßig mEn mittig - und das ist völlig ok. Für manch einen unakademisch geprägten AN wie mich liegt er am oberen Ende: Mit Stufensteigerung dieses Jahr und Höhergruppierung nächstes Jahr bin ich im "schlechten" TV-L plus Ballungsraumzulage bei knapp 80 k brutto - und das mit einem schnöden VL II. Die private Firmae möchte ich sehen, dir mir das bei meinem Jobprofil zahlt - und nein bin kein ITler.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 08:49

Ob das ausreichend ist weiß man erst in einigen Jahren, wenn man näher an der Rente ist.
Bis dahin gibt es noch soviele Veränderungen durch Kaufkraftverlust, allgemein gestiegenen Unterhaltskosten, Abgaben, Beitragsänderungen, Kind(er zieht/ziehen aus, Kostenfalle E-Auto und Fernwärme, Rentenbesteuerung...


Die Zahlen sind nicht so wichtig. Ich glaube JC hat mal geschrieben, dass es sich um EG11/12 handelt. Nun mal ganz ehrlich, wenn es dann für so eine Person nicht reicht, für wen dann?

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bastel am 17.04.2024 08:51
Es kommt vermutlich wie so oft auf den Einzelfall an.

Bei uns starten Ings. mit Bachelor in der E11 -> 46k im Jahr. In der Industrie ca. 60-66k, das ist schon sportlich.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 17.04.2024 09:06

Ob das ausreichend ist weiß man erst in einigen Jahren, wenn man näher an der Rente ist.
Bis dahin gibt es noch soviele Veränderungen durch Kaufkraftverlust, allgemein gestiegenen Unterhaltskosten, Abgaben, Beitragsänderungen, Kind(er zieht/ziehen aus, Kostenfalle E-Auto und Fernwärme, Rentenbesteuerung...


Die Zahlen sind nicht so wichtig. Ich glaube JC hat mal geschrieben, dass es sich um EG11/12 handelt. Nun mal ganz ehrlich, wenn es dann für so eine Person nicht reicht, für wen dann?

Korrekt. Im Prinzip bin ich mit Altersvorsorge schon durch. Also wenn man sich außerhalb der "German Angst" bewegt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 09:08
Es kommt vermutlich wie so oft auf den Einzelfall an.

Bei uns starten Ings. mit Bachelor in der E11 -> 46k im Jahr. In der Industrie ca. 60-66k, das ist schon sportlich.

Von meinen Industriekontakten und unseren Absolventen weiß ich, das B.Eng. irgendwo zw 38-45 k Anfangsgehalt liegen und Master als Anfangsgehalt zw. 50 -60k erwarten können - wohlgemerkt Vollzeitgehalt!
Wo 66k für Anfänger mit 7 Sem. Bachelor.-Studium gezahlt werden, würde ich jetzt schon gerne wissen.

Außerdem landen Anfänger bei Konzernen immer noch in sogenannten Traineejobs mit Mindestlohn für 2 Jahre.

Kann es sein, dass Du hier den Durchschnittsgehalt einer Branche im Ing.-Bereich angegeben hast?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 17.04.2024 09:13
Es kommt vermutlich wie so oft auf den Einzelfall an.

Bei uns starten Ings. mit Bachelor in der E11 -> 46k im Jahr. In der Industrie ca. 60-66k, das ist schon sportlich.
Bei uns starten sie mit 53k nach einem Jahr 58k und erst nach 3 Jahren 66k, wenn sie auch was taugen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bastel am 17.04.2024 09:14
Es kommt vermutlich wie so oft auf den Einzelfall an.

Bei uns starten Ings. mit Bachelor in der E11 -> 46k im Jahr. In der Industrie ca. 60-66k, das ist schon sportlich.

Von meinen Industriekontakten und unseren Absolventen weiß ich, das B.Eng. irgendwo zw 38-45 k Anfangsgehalt liegen und Master als Anfangsgehalt zw. 50 -60k erwarten können - wohlgemerkt Vollzeitgehalt!
Wo 66k für Anfänger mit 7 Sem. Bachelor.-Studium gezahlt werden, würde ich jetzt schon gerne wissen.

Außerdem landen Anfänger bei Konzernen immer noch in sogenannten Traineejobs mit Mindestlohn für 2 Jahre.

Kann es sein, dass Du hier den Durchschnittsgehalt einer Branche im Ing.-Bereich angegeben hast?

Ja klar. Leben deine Kontakte irgendwo in Afrika?

IG Metall Bayern: Bachelor -> E9

https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#bayern

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/rechner_neu.php?id=tv-l&tarifgebiet=bayern&entgeltgruppe=9&erhoehung=062023&stufe=1&sonderzahlung=55&arbeitszeit=100&zulage=6&stj=2016&steuerklasse=0&faktor=&zkf=0&kinderlos=1&krv=0&kirchensteuer=0&kvsatz=14%2C6&zusatzbeitrag=1%2C3

Wer stellt Trainies zum Mindestlohn ein? Sogar Master Trainees bei Nestle (Kapitalismus in Reinkultur) bekommen ca. 3.500-3.800€ brutto.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 09:32
Hat denn konkret jemand hier im Forum ernsthafte Probleme mit seiner Altersversorgung?

Ganz frisch aus der Digitalen Rentenauskunft für das Jahr 2050 - jeweils Brutto versteht sich:

Garantiert erreichbare Rente + VBL: 3183 €

Prognostiziert erreichbare Rente + VBL: 4951 € (also mit moderaten Steigungen der letzten Jahre)

Grundsätzlich dürfte beides noch steigen weil ich noch ein paar Stufen-Steigerungen und mindestens eine Höhergruppierung erwarte.

Jetzt die Frage: Ist das viel, wenig, mittel?

Mein Vater ist Mitte der 90er Jahren mit gut über 4000 DM  Gesamtrente (waren auch schon aus verschiedenen Quellen) vorzeitig in den Ruhestand gegangen und war damit trotzdem ein "König" unter den Rentenbeziehern. Außerdem hat er Gott-sei-Dank für meine Mutter (Hausfrau) auch noch eingezahlt, so dass diese heute eine auskömmlich Rente als Witwe hat.
Aber:  Es kam die Umstellung auf den EUR, dann jede Menge 0-Runden bei den Rentenerhöhungen trotz (geringfügiger Inflation) und 25 Jahre nach Renteneintritt wurde mein Vater zum Pflegefall. Das Vermögen war aufgezehrt und es mussten auf einen Schlag rund 5000 EUR/mtl. für den Haushalt meiner Mutter und die Pflegestelle meines Vaters aufgebracht werden (inzw. dürften es 6000 EUR oder mehr sein) Die damaligen 1400 EUR aus der Pflegekasse haben die Lücke nicht mal ansatzweise decken können.

Mich hat das damals sehr nachdenklich gemacht, zumal die Vita meines Vaters eine für mich erstaunliche Bildungs- und Leistungsfähigkeit zeigt.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 17.04.2024 09:39
Hat denn konkret jemand hier im Forum ernsthafte Probleme mit seiner Altersversorgung?

Ganz frisch aus der Digitalen Rentenauskunft für das Jahr 2050 - jeweils Brutto versteht sich:

Garantiert erreichbare Rente + VBL: 3183 €

Prognostiziert erreichbare Rente + VBL: 4951 € (also mit moderaten Steigungen der letzten Jahre)

Grundsätzlich dürfte beides noch steigen weil ich noch ein paar Stufen-Steigerungen und mindestens eine Höhergruppierung erwarte.

Jetzt die Frage: Ist das viel, wenig, mittel?

Mein Vater ist Mitte der 90er Jahren mit gut über 4000 DM  Gesamtrente (waren auch schon aus verschiedenen Quellen) vorzeitig in den Ruhestand gegangen und war damit trotzdem ein "König" unter den Rentenbeziehern. Außerdem hat er Gott-sei-Dank für meine Mutter (Hausfrau) auch noch eingezahlt, so dass diese heute eine auskömmlich Rente als Witwe hat.
Aber:  Es kam die Umstellung auf den EUR, dann jede Menge 0-Runden bei den Rentenerhöhungen trotz (geringfügiger Inflation) und 25 Jahre nach Renteneintritt wurde mein Vater zum Pflegefall. Das Vermögen war aufgezehrt und es mussten auf einen Schlag rund 5000 EUR/mtl. für den Haushalt meiner Mutter und die Pflegestelle meines Vaters aufgebracht werden (inzw. dürften es 6000 EUR oder mehr sein) Die damaligen 1400 EUR aus der Pflegekasse haben die Lücke nicht mal ansatzweise decken können.

Mich hat das damals sehr nachdenklich gemacht, zumal die Vita meines Vaters eine für mich erstaunliche Bildungs- und Leistungsfähigkeit zeigt.

Was willst du denn aussagen? Früher gab es mehr Rente? Ja, war so.

Trotzdem wären heutige 2000 € Netto-Rente für eine Person vollkommen okay. Und da lande ich halt evtl.

Wer tatsächlich Angst vor Pflegekosten hat, schließt ohnehin ne Versicherung ab, statt das aus seinem Vermögen zu zahlen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 09:46

https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#bayern

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/rechner_neu.php?id=tv-l&tarifgebiet=bayern&entgeltgruppe=9&erhoehung=062023&stufe=1&sonderzahlung=55&arbeitszeit=100&zulage=6&stj=2016&steuerklasse=0&faktor=&zkf=0&kinderlos=1&krv=0&kirchensteuer=0&kvsatz=14%2C6&zusatzbeitrag=1%2C3

Wer stellt Trainies zum Mindestlohn ein? Sogar Master Trainees bei Nestle (Kapitalismus in Reinkultur) bekommen ca. 3.500-3.800€ brutto.

Bei Dir wird also jeder B.Eng, der nicht im ÖD ist, nach IG Metall-Tarif bezahlt!

Und natürlich bekommen Master beim Konzern Nestle ein höheres Salär für ihren Traineejob, von dem die erforderlichen "Wohnsitzwechsel" selbst bestritten werden müssen, bevor dann einer von 10 eine Festanstellung bekommt oder sind es schon 3 von 10?
Bachelor müssen bei den Traineejobs eher nicht Zwangsreisen.

Aber halten wir fest: Anfangsgehalt eines Master nach 7 + 4 Semestern mit Abschluß liegt bei Nestle doch nur bei rund 50.000 EUR/jährlich.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 09:48

Was willst du denn aussagen? Früher gab es mehr Rente? Ja, war so.

Trotzdem wären heutige 2000 € Netto-Rente für eine Person vollkommen okay. Und da lande ich halt evtl.

Wer tatsächlich Angst vor Pflegekosten hat, schließt ohnehin ne Versicherung ab, statt das aus seinem Vermögen zu zahlen.

Ich wollte keine Angst verbreiten, aber mich hat der Ablauf sehr nachdenklich gemacht und das auch so weitergeben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 09:48

Wer tatsächlich Angst vor Pflegekosten hat, schließt ohnehin ne Versicherung ab, statt das aus seinem Vermögen zu zahlen.

Nur, wer Erbe sichern will. Die Pflegeversicherung ist keine Versicherung zur Pflege, sondern eine Erbausfallversicherung.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 17.04.2024 09:52

Wer tatsächlich Angst vor Pflegekosten hat, schließt ohnehin ne Versicherung ab, statt das aus seinem Vermögen zu zahlen.

Nur, wer Erbe sichern will. Die Pflegeversicherung ist keine Versicherung zur Pflege, sondern eine Erbausfallversicherung.

Ich meine entsprechende Zusatzversicherung so wie hier vorgestellt:

https://www.finanztip.de/pflegezusatzversicherung/
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 09:54
Ja, nur interessant für Personen, die vererben möchten.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 10:03
Vieles ja gar nicht so verkehrt beschrieben, aber hier:

Mehr Wirtschaft, weniger Steuern/Abgaben und dafür mehr Zuschüsse zur Rente durch den Staat.

stelle ich mir doch die Frage, wie man bei weniger Einnahmen mehr Zuschüsse realisieren soll?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bastel am 17.04.2024 10:10

https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#bayern

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/rechner_neu.php?id=tv-l&tarifgebiet=bayern&entgeltgruppe=9&erhoehung=062023&stufe=1&sonderzahlung=55&arbeitszeit=100&zulage=6&stj=2016&steuerklasse=0&faktor=&zkf=0&kinderlos=1&krv=0&kirchensteuer=0&kvsatz=14%2C6&zusatzbeitrag=1%2C3

Wer stellt Trainies zum Mindestlohn ein? Sogar Master Trainees bei Nestle (Kapitalismus in Reinkultur) bekommen ca. 3.500-3.800€ brutto.

Bei Dir wird also jeder B.Eng, der nicht im ÖD ist, nach IG Metall-Tarif bezahlt!

Und natürlich bekommen Master beim Konzern Nestle ein höheres Salär für ihren Traineejob, von dem die erforderlichen "Wohnsitzwechsel" selbst bestritten werden müssen, bevor dann einer von 10 eine Festanstellung bekommt oder sind es schon 3 von 10?
Bachelor müssen bei den Traineejobs eher nicht Zwangsreisen.

Aber halten wir fest: Anfangsgehalt eines Master nach 7 + 4 Semestern mit Abschluß liegt bei Nestle doch nur bei rund 50.000 EUR/jährlich.

Wer hat behauptet das Konzerne Trainees nur den Mindestlohn für zwei Jahre zahlen?

Natürlich gibt es nicht nur IG Metall, aber deine Zahlen sind einfach so absurd lächerlich. Nenne doch einmal Ross und Reiter.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 10:11
Ja, nur interessant für Personen, die vererben möchten.

und Aktionäre der Versicherungen ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 10:21

https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#bayern

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/rechner_neu.php?id=tv-l&tarifgebiet=bayern&entgeltgruppe=9&erhoehung=062023&stufe=1&sonderzahlung=55&arbeitszeit=100&zulage=6&stj=2016&steuerklasse=0&faktor=&zkf=0&kinderlos=1&krv=0&kirchensteuer=0&kvsatz=14%2C6&zusatzbeitrag=1%2C3

Wer stellt Trainies zum Mindestlohn ein? Sogar Master Trainees bei Nestle (Kapitalismus in Reinkultur) bekommen ca. 3.500-3.800€ brutto.

Bei Dir wird also jeder B.Eng, der nicht im ÖD ist, nach IG Metall-Tarif bezahlt!

Und natürlich bekommen Master beim Konzern Nestle ein höheres Salär für ihren Traineejob, von dem die erforderlichen "Wohnsitzwechsel" selbst bestritten werden müssen, bevor dann einer von 10 eine Festanstellung bekommt oder sind es schon 3 von 10?
Bachelor müssen bei den Traineejobs eher nicht Zwangsreisen.

Aber halten wir fest: Anfangsgehalt eines Master nach 7 + 4 Semestern mit Abschluß liegt bei Nestle doch nur bei rund 50.000 EUR/jährlich.

Wer hat behauptet das Konzerne Trainees nur den Mindestlohn für zwei Jahre zahlen?

Ich!



Natürlich gibt es nicht nur IG Metall, aber deine Zahlen sind einfach so absurd lächerlich. Nenne doch einmal Ross und Reiter.

Alles was nicht nach IG Metall bezahlt wird



Vielleicht solltest Du es ebenso differenziert sehen wie Studierende-Portale es darstellen können:
https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur (https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur):

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 10:38
Diese Mär speziell in diesem Forum von Spitzengehältern in der PW gegenüber den Gehältern im ÖD ist schon langsam lächerlich!

Du findest immer jemanden für eine ÖD-Gehalt. Was nicht mehr funktioniert, ist dass leistungswillige Personen mit dem gleichen Gehalt abgespeist werden können wie "Low-Performer".
Der Staat verliert also auf Grund der geringeren Auswahl an Fachkräften mögliche Systemträger, weil diese entweder die höhere Leistung verweigern oder aber sich die Anerkennung Ihres Engagement woanders suchen.

Da hat die PW immer schon die Nase vorne gehabt: Sie kann AN differenziert nach Leistung bezahlen, nur jetzt fällt es bei der geringen Auswahl an nachrückenden AN, die auch noch durchschnittlich weniger Leistungsfähigkeit mitbringen, ins Gewicht.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 17.04.2024 10:47

https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#bayern

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/rechner_neu.php?id=tv-l&tarifgebiet=bayern&entgeltgruppe=9&erhoehung=062023&stufe=1&sonderzahlung=55&arbeitszeit=100&zulage=6&stj=2016&steuerklasse=0&faktor=&zkf=0&kinderlos=1&krv=0&kirchensteuer=0&kvsatz=14%2C6&zusatzbeitrag=1%2C3

Wer stellt Trainies zum Mindestlohn ein? Sogar Master Trainees bei Nestle (Kapitalismus in Reinkultur) bekommen ca. 3.500-3.800€ brutto.

Bei Dir wird also jeder B.Eng, der nicht im ÖD ist, nach IG Metall-Tarif bezahlt!

Und natürlich bekommen Master beim Konzern Nestle ein höheres Salär für ihren Traineejob, von dem die erforderlichen "Wohnsitzwechsel" selbst bestritten werden müssen, bevor dann einer von 10 eine Festanstellung bekommt oder sind es schon 3 von 10?
Bachelor müssen bei den Traineejobs eher nicht Zwangsreisen.

Aber halten wir fest: Anfangsgehalt eines Master nach 7 + 4 Semestern mit Abschluß liegt bei Nestle doch nur bei rund 50.000 EUR/jährlich.

Wer hat behauptet das Konzerne Trainees nur den Mindestlohn für zwei Jahre zahlen?

Ich!



Natürlich gibt es nicht nur IG Metall, aber deine Zahlen sind einfach so absurd lächerlich. Nenne doch einmal Ross und Reiter.

Alles was nicht nach IG Metall bezahlt wird



Vielleicht solltest Du es ebenso differenziert sehen wie Studierende-Portale es darstellen können:
https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur (https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur):

Das stimmt so nicht - es gibt Branchen, die DEUTLICH besser als die Metallbranche. Zum Beispiel die Energie- und Chemiebranche. Ich kenne mich innerhalb der IGBCE ziemlich gut aus - vor allem die großen Haustarifverträge sind wirklich gut.
Am ende geht es aber tatsächlich weniger um die Branche sondern mehr um die Region und die Unternehmensgröße. In den Metropolen bzw. bei den großen Konzernen fängt derzeit kein Ingenieur unter 40k an - die 50k als Einstieg sollte man fast immer übertreffen.

Am Ende ist es aber auch egal, weil es nicht um Ingenieure, ITler oder BWLler geht sondern um Medianverdiener. Und diese müssen eben mindestens nochmal 10%, besser 20% ihres Nettos weglegen um eine auskömmliche Altersvorsorge zu haben. Das ist jedem klar und wurde auch von der Politik um das Jahr 2000 rum genauso kommuniziert. Diese Demografielasten tragen eben aber (ich wiederhole mich gerne) eben nur Angestellte Arbeitnehmer. Weder Beamte sind vollversorgt und Selbstständige haben die Wahlfreiheit, ob sie in die GRV einzahlen. Die Begründungen sowohl für die Versicherungspflicht der Angestellten als auch der Beamtenalimentation sind 100 Jahre alt und aus meiner Sicht so schlicht nicht mehr zeitgemäß.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 17.04.2024 10:56
Du findest immer jemanden für eine ÖD-Gehalt. Was nicht mehr funktioniert, ist dass leistungswillige Personen mit dem gleichen Gehalt abgespeist werden können wie "Low-Performer".

Das stimmt in der Absolutheit definitiv nicht.

Da hat die PW immer schon die Nase vorne gehabt: Sie kann AN differenziert nach Leistung bezahlen, nur jetzt fällt es bei der geringen Auswahl an nachrückenden AN, die auch noch durchschnittlich weniger Leistungsfähigkeit mitbringen, ins Gewicht.

Auch das stimmt nicht. Die großen Tarifverträge (egal ob IGM, IGBCE oder teilweise Verdi) haben dieselben Korsette wie der ÖD. Es gibt Tarifgruppen in die je nach Tätigkeit (oder früher nach Abschluss) einsortiert wird. Dazu gab es früher oft feste Jahresringe, heute sind es Zusatzgruppen. Dazu gibt es Zulagen, die es aber im ÖD auch gibt. Der Unterschied ist tatsächlich die entsprechende Gehaltsgruppe, hier sind die althergebrachten Einordnungen schlicht unsinnig. Ich habe für eine Stelle als  SAP-Entwickler/Berater im Finanzamt mal ein Angebot für eine EG10 bekommen. Damit bekommst du schlicht niemanden aus dem technischen Bereich. Nicht umsonst hat man zumindest bei den IT-Stellenzuordnungen dezent nachgebessert.
Es gibt meiner Beobachtung nach entweder den ÖD-Überzeugungstäter (der mag die Aufgabe oder das vergleichsweise ruhige Leben) oder eben die Leute, die die Privatwirtschaft nicht will. Ein "fairer" Wettbewerb um die guten Leute ist meiner Auffassung nach nicht/kaum möglich.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 17.04.2024 10:58
Diese Demografielasten tragen eben aber (ich wiederhole mich gerne) eben nur Angestellte Arbeitnehmer.

Und auch da wiederhole ich gerne meinen Widerspruch - die GKV erhält mit dem jährlichen Zuschuss aus Steuermitteln von ca. 100 Mrd € gut 11% der gesamten Steuereinnahmen Deutschlands. Auch von Steuerpflichtigen, die keinen Anspruch auf Leistungen aus der GRV haben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bastel am 17.04.2024 11:16
Vielleicht solltest Du es ebenso differenziert sehen wie Studierende-Portale es darstellen können:
https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur (https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur):

Ein sehr seröses Portal:

In Spanien und Italien ist die Situation ganz anders: Im Durchschnitt verdienen spanische Ingenieure /-innen etwa 23.000 Euro brutto im Jahr während es in Italien sogar nur 17.000 Euro sind.

Vielleicht sollte unsere Dienststelle in Italien Werbung machen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 17.04.2024 11:26
Diese Demografielasten tragen eben aber (ich wiederhole mich gerne) eben nur Angestellte Arbeitnehmer.

Und auch da wiederhole ich gerne meinen Widerspruch - die GKV erhält mit dem jährlichen Zuschuss aus Steuermitteln von ca. 100 Mrd € gut 11% der gesamten Steuereinnahmen Deutschlands. Auch von Steuerpflichtigen, die keinen Anspruch auf Leistungen aus der GRV haben.
Nochmal die Frage: Wie groß ist der Anteil der versicherungsfremden Leistungen (Leistungen der GRV, der keine Beitragseinnahmen gegenüberstehen, die aber der GRV vom Gesetzgeber übergestülpt wurden) an diesen 100 Mrd.?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 11:38

Es gibt meiner Beobachtung nach entweder den ÖD-Überzeugungstäter (der mag die Aufgabe oder das vergleichsweise ruhige Leben) oder eben die Leute, die die Privatwirtschaft nicht will. Ein "fairer" Wettbewerb um die guten Leute ist meiner Auffassung nach nicht/kaum möglich.

Hmm.. bei den BoomerJahrgängen sind viele gute Köpfe mangels stringentem Lebenslauf von der PW aussortiert worden. Die habe sich im ÖD wiedergefunden und das sind m.M. nach die von Dir erwähnten ÖD-Überzeugungstäter.

Aber Du hast recht, ein fairer Wettbewerb war damals und ist heute nicht möglich.

Letztlich sind die Diskussionen/der Meinungsaustausch ein netter Zeitvertreib und wird nichts an der Zukunft ändern. Die kommt, wie sie kommt  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 17.04.2024 11:45
Hmm.. bei den BoomerJahrgängen sind viele gute Köpfe mangels stringentem Lebenslauf von der PW aussortiert worden. Die habe sich im ÖD wiedergefunden und das sind m.M. nach die von Dir erwähnten ÖD-Überzeugungstäter.

Genau -  aber wir sprachen ja von Berufseinsteigern heute. Die Situation von Arbeitnehmern ist in den letzten 5 Jahren das erste mal wirklich gut geworden. Vorher saßen die AG am längeren Heben und die AN mussten oft viele Kröten schlucken. z.B. lief der Einstieg als Ingenieur oder ITler fast immer über Zeitarbeit bzw. Beratung - und da hat man dann die besten abgeworben. Das kann sich heute kein Arbeitgeber mehr leisten - man will schon die jungen Köpfe fest haben.
Vielleicht basiert auch deine Wahrnehmung der jungen Generation auf dieser derzeitigen Situation: Man weiß was man wert ist und der Kampf ist vom AN auf den AG übergegangen. Da ist die Verhandlungspostion natürlich deutlich besser - man wäre doof wenn man das nicht nutzen würde, die Zeiten werden sich auch wieder ändern.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 11:52
Vielleicht solltest Du es ebenso differenziert sehen wie Studierende-Portale es darstellen können:
https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur (https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur):

Ein sehr seröses Portal:

In Spanien und Italien ist die Situation ganz anders: Im Durchschnitt verdienen spanische Ingenieure /-innen etwa 23.000 Euro brutto im Jahr während es in Italien sogar nur 17.000 Euro sind.

Vielleicht sollte unsere Dienststelle in Italien Werbung machen.

Schon mal hinterfragt, ob die Zahlen stimmen könnten/ob die so sein könnten?
Oder schießt Du einfach aus der Hüfte?

Ich gebe zu bedenken (ohne nachzulesen), dass Spanien
1. die höchste Arbeitslosenrate bei jungen Menschen zu verzeichnen hat ( knapp 30%, genaue Zahl bitte nachlesen)
2. vom Tourismus lebt. Da wird es eher schwierig für Ingenieure Spitzengehältern beim Bettenbeziehn zu verdienen, weil man keine adäquate Arbeit findet.

Es könnte möglicherweise auch weitere Gründe für diese Zahlen aus der Deiner Meinung nach "unseriösen" Quelle geben. Ich wage zu Bezweifeln, dass Deine Beurteilung von den "Universitäten in Deutschland geteilt wird?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 17.04.2024 11:58
Es gibt meiner Beobachtung nach entweder den ÖD-Überzeugungstäter (der mag die Aufgabe oder das vergleichsweise ruhige Leben) oder eben die Leute, die die Privatwirtschaft nicht will. Ein "fairer" Wettbewerb um die guten Leute ist meiner Auffassung nach nicht/kaum möglich.
Korrekt.
Und ich hörte schon häufiger aus höheren Führungsebenen, dass man der Industrie auch nicht die Fachkräfte wegnehmen will.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Faunus am 17.04.2024 12:16
Es gibt meiner Beobachtung nach entweder den ÖD-Überzeugungstäter (der mag die Aufgabe oder das vergleichsweise ruhige Leben) oder eben die Leute, die die Privatwirtschaft nicht will. Ein "fairer" Wettbewerb um die guten Leute ist meiner Auffassung nach nicht/kaum möglich.
Korrekt.
Und ich hörte schon häufiger aus höheren Führungsebenen, dass man der Industrie auch nicht die Fachkräfte wegnehmen will.

Und wie "will" man dann den Laden am Laufen halten? Hat sich da die Führungsebene geäußert? Wollen Sie vielleicht selbst die Ärmel hochkrempeln und "KI" als Lösung zählt nicht!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 17.04.2024 12:25
Es gibt meiner Beobachtung nach entweder den ÖD-Überzeugungstäter (der mag die Aufgabe oder das vergleichsweise ruhige Leben) oder eben die Leute, die die Privatwirtschaft nicht will. Ein "fairer" Wettbewerb um die guten Leute ist meiner Auffassung nach nicht/kaum möglich.
Korrekt.
Und ich hörte schon häufiger aus höheren Führungsebenen, dass man der Industrie auch nicht die Fachkräfte wegnehmen will.

Und wie "will" man dann den Laden am Laufen halten? Hat sich da die Führungsebene geäußert? Wollen Sie vielleicht selbst die Ärmel hochkrempeln und "KI" als Lösung zählt nicht!
Tja, sind halt die üblichen B2 Häuptlinge die so was brabbeln.

Wo sie Recht haben, ist die Tatsache, dass der Staat das monetäre Rennen um die Besten nicht schaffen kann oder gewinnen wird. 
Das inzwischen vereinzelt Spezialisten mit bsc auf eg13 und Dipl eg14/15 bzw. A15 gesetzt werden, ist schon mal ein Anfang.
Und ich bin der festen Überzeugung, das man durchaus gute MINTler mit EG13/14 bekommt, wenn man die ersten Stufen ausschaltet (also für die 60k-92k bekommt man in nicht Ballungszentren durchaus Menschen) ;D
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 17.04.2024 12:26
Es gibt meiner Beobachtung nach entweder den ÖD-Überzeugungstäter (der mag die Aufgabe oder das vergleichsweise ruhige Leben) oder eben die Leute, die die Privatwirtschaft nicht will. Ein "fairer" Wettbewerb um die guten Leute ist meiner Auffassung nach nicht/kaum möglich.
Korrekt.
Und ich hörte schon häufiger aus höheren Führungsebenen, dass man der Industrie auch nicht die Fachkräfte wegnehmen will.

Ich weiß nicht, wie du diese Äußerung aufnimmst, aber das klingt stark nach Ausrede.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 17.04.2024 12:55
Diese Demografielasten tragen eben aber (ich wiederhole mich gerne) eben nur Angestellte Arbeitnehmer.

Und auch da wiederhole ich gerne meinen Widerspruch - die GKV erhält mit dem jährlichen Zuschuss aus Steuermitteln von ca. 100 Mrd € gut 11% der gesamten Steuereinnahmen Deutschlands. Auch von Steuerpflichtigen, die keinen Anspruch auf Leistungen aus der GRV haben.
Nochmal die Frage: Wie groß ist der Anteil der versicherungsfremden Leistungen (Leistungen der GRV, der keine Beitragseinnahmen gegenüberstehen, die aber der GRV vom Gesetzgeber übergestülpt wurden) an diesen 100 Mrd.?

das weiß ich nicht, aber inwieweit wäre das relevant?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 17.04.2024 13:12
Diese Demografielasten tragen eben aber (ich wiederhole mich gerne) eben nur Angestellte Arbeitnehmer.

Und auch da wiederhole ich gerne meinen Widerspruch - die GKV erhält mit dem jährlichen Zuschuss aus Steuermitteln von ca. 100 Mrd € gut 11% der gesamten Steuereinnahmen Deutschlands. Auch von Steuerpflichtigen, die keinen Anspruch auf Leistungen aus der GRV haben.
Nochmal die Frage: Wie groß ist der Anteil der versicherungsfremden Leistungen (Leistungen der GRV, der keine Beitragseinnahmen gegenüberstehen, die aber der GRV vom Gesetzgeber übergestülpt wurden) an diesen 100 Mrd.?

das weiß ich nicht, aber inwieweit wäre das relevant?

Weil du einen Beitrag von nicht-Betragszahlern suggerierst, der schlicht nicht merkbar vorhanden ist. Zum einen ist ein Großteil davon für Aufgaben, die nichts mit der Rentenversicherung selbst zu tun haben. Zum anderen ist sind das eben Steuer- und keine Beitragsgelder. Diese Steuern sind zum einen nicht zuordbar und werden zum anderen von allen entrichtet.


Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bastel am 17.04.2024 13:56
Vielleicht solltest Du es ebenso differenziert sehen wie Studierende-Portale es darstellen können:
https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur (https://karriere.unicum.de/gehalt/ingenieur):

Ein sehr seröses Portal:

In Spanien und Italien ist die Situation ganz anders: Im Durchschnitt verdienen spanische Ingenieure /-innen etwa 23.000 Euro brutto im Jahr während es in Italien sogar nur 17.000 Euro sind.

Vielleicht sollte unsere Dienststelle in Italien Werbung machen.

Schon mal hinterfragt, ob die Zahlen stimmen könnten/ob die so sein könnten?
Oder schießt Du einfach aus der Hüfte?

Ich gebe zu bedenken (ohne nachzulesen), dass Spanien
1. die höchste Arbeitslosenrate bei jungen Menschen zu verzeichnen hat ( knapp 30%, genaue Zahl bitte nachlesen)
2. vom Tourismus lebt. Da wird es eher schwierig für Ingenieure Spitzengehältern beim Bettenbeziehn zu verdienen, weil man keine adäquate Arbeit findet.

Es könnte möglicherweise auch weitere Gründe für diese Zahlen aus der Deiner Meinung nach "unseriösen" Quelle geben. Ich wage zu Bezweifeln, dass Deine Beurteilung von den "Universitäten in Deutschland geteilt wird?

Durchschnittseinkommen in Italien und Spanien lag 2023 bei ca. 33-35k. Und ein Ing. arbeitet für die Hälfte? Ja ok. Lebe weiter in deiner Bubble, ich bleibe in meiner. In meiner verdient man wenigstens mehr Geld.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: MoinMoin am 17.04.2024 14:00
Es gibt meiner Beobachtung nach entweder den ÖD-Überzeugungstäter (der mag die Aufgabe oder das vergleichsweise ruhige Leben) oder eben die Leute, die die Privatwirtschaft nicht will. Ein "fairer" Wettbewerb um die guten Leute ist meiner Auffassung nach nicht/kaum möglich.
Korrekt.
Und ich hörte schon häufiger aus höheren Führungsebenen, dass man der Industrie auch nicht die Fachkräfte wegnehmen will.

Ich weiß nicht, wie du diese Äußerung aufnimmst, aber das klingt stark nach Ausrede.
Ja.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 17.04.2024 14:39
Diese Demografielasten tragen eben aber (ich wiederhole mich gerne) eben nur Angestellte Arbeitnehmer.

Und auch da wiederhole ich gerne meinen Widerspruch - die GKV erhält mit dem jährlichen Zuschuss aus Steuermitteln von ca. 100 Mrd € gut 11% der gesamten Steuereinnahmen Deutschlands. Auch von Steuerpflichtigen, die keinen Anspruch auf Leistungen aus der GRV haben.
Nochmal die Frage: Wie groß ist der Anteil der versicherungsfremden Leistungen (Leistungen der GRV, der keine Beitragseinnahmen gegenüberstehen, die aber der GRV vom Gesetzgeber übergestülpt wurden) an diesen 100 Mrd.?

das weiß ich nicht, aber inwieweit wäre das relevant?
Der Rentenversicherung sind eine Reihe von Aufgaben gesetzlich zugewiesen, die keine originären Aufgaben der Rentenversicherung sind. Die aus diesen Aufgaben resultierenden Ausgaben erstattet der Bund durch entsprechende Zuschüsse an die Rentenversicherung.

Da wäre es doch äußerst interessant, zu wissen, welchen Anteil diese Zuschüsse ausmachen!?
Wenn einfach nur 100 Mrd. in den Raum geworfen werden, suggeriert das einen eine Fehlbetrag in eben dieser Höhe. Und das ist irreführend.

Um beim Thema "Rente für Beamte" zu bleiben:
Der Bundestag könnte ja morgen ein Gesetz beschließen, das da lautet:
§1 Die Pensionen der Bundesbeamten werden von der gesetzlichen Rentenversicherung ausgezahlt.
§2 Die diesbezüglichen Aufwendungen der Rentenversicherung werden aus dem Bundeshaushalt erstattet.

Übermorgen liest man dann in der Boulevardpresse "Neuer Rentenskandal! Bundeszuschuss an die Rentenkasse steigt von 100 Mrd. auf 200 Mrd.!"  8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: ElBarto am 17.04.2024 14:50
Vieles ja gar nicht so verkehrt beschrieben, aber hier:

Mehr Wirtschaft, weniger Steuern/Abgaben und dafür mehr Zuschüsse zur Rente durch den Staat.

stelle ich mir doch die Frage, wie man bei weniger Einnahmen mehr Zuschüsse realisieren soll?

Das ist natürlich etwas unklar ausgedrückt.
Mehr Wirtschaft=Mehr Steuern ist denke ich klar.
Weniger Steuern/Abgaben bezieht sich dann wiederum auf die Rente selbst und evtl. passive Belastungen wie die Mehrwertsteuer.
Mehr Zuschüsse bezieht sich dann wieder auf den Rententopf, finanziert durch das Mehr an Steuern aus der Wirtschaft und die sinnvollere Verwendung der Steuergelder im eigenen Land.
Auch werden manche Zuschüsse nicht gezahlt oder umgedeutet und anderweitig zurückgeholt die eigentlich für KV/AV/RV usw. gedacht wären.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 17.04.2024 14:59
Diese Demografielasten tragen eben aber (ich wiederhole mich gerne) eben nur Angestellte Arbeitnehmer.

Und auch da wiederhole ich gerne meinen Widerspruch - die GKV erhält mit dem jährlichen Zuschuss aus Steuermitteln von ca. 100 Mrd € gut 11% der gesamten Steuereinnahmen Deutschlands. Auch von Steuerpflichtigen, die keinen Anspruch auf Leistungen aus der GRV haben.
Nochmal die Frage: Wie groß ist der Anteil der versicherungsfremden Leistungen (Leistungen der GRV, der keine Beitragseinnahmen gegenüberstehen, die aber der GRV vom Gesetzgeber übergestülpt wurden) an diesen 100 Mrd.?

das weiß ich nicht, aber inwieweit wäre das relevant?
Der Rentenversicherung sind eine Reihe von Aufgaben gesetzlich zugewiesen, die keine originären Aufgaben der Rentenversicherung sind. Die aus diesen Aufgaben resultierenden Ausgaben erstattet der Bund durch entsprechende Zuschüsse an die Rentenversicherung.

Da wäre es doch äußerst interessant, zu wissen, welchen Anteil diese Zuschüsse ausmachen!?
Wenn einfach nur 100 Mrd. in den Raum geworfen werden, suggeriert das einen eine Fehlbetrag in eben dieser Höhe. Und das ist irreführend.

Ich wollte darauf hinweisen, dass die Lasten der Demographie (weniger Beitragszahler pro Rentner = weniger Rente) eben nicht nur von den Beitragszahlern getragen werden, sondern auch zu einem erheblichen Teil durch die Steuerzahler, die keinerlei Leistungen aus der GRV erhalten. Ob die Leistungen dabei versicherungsfremt sind oder nicht wäre dabei irrelevant, da es nunmal Leistungen sind.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 15:03
Na aus diesen Leistungen erhalte ich teils auch als Beitragszahler qua Familienstand nie etwas (Hinterbliebenenzahlungen)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 17.04.2024 15:23
Diese Demografielasten tragen eben aber (ich wiederhole mich gerne) eben nur Angestellte Arbeitnehmer.

Und auch da wiederhole ich gerne meinen Widerspruch - die GKV erhält mit dem jährlichen Zuschuss aus Steuermitteln von ca. 100 Mrd € gut 11% der gesamten Steuereinnahmen Deutschlands. Auch von Steuerpflichtigen, die keinen Anspruch auf Leistungen aus der GRV haben.
Nochmal die Frage: Wie groß ist der Anteil der versicherungsfremden Leistungen (Leistungen der GRV, der keine Beitragseinnahmen gegenüberstehen, die aber der GRV vom Gesetzgeber übergestülpt wurden) an diesen 100 Mrd.?

das weiß ich nicht, aber inwieweit wäre das relevant?
Der Rentenversicherung sind eine Reihe von Aufgaben gesetzlich zugewiesen, die keine originären Aufgaben der Rentenversicherung sind. Die aus diesen Aufgaben resultierenden Ausgaben erstattet der Bund durch entsprechende Zuschüsse an die Rentenversicherung.

Da wäre es doch äußerst interessant, zu wissen, welchen Anteil diese Zuschüsse ausmachen!?
Wenn einfach nur 100 Mrd. in den Raum geworfen werden, suggeriert das einen eine Fehlbetrag in eben dieser Höhe. Und das ist irreführend.

Ich wollte darauf hinweisen, dass die Lasten der Demographie (weniger Beitragszahler pro Rentner = weniger Rente) eben nicht nur von den Beitragszahlern getragen werden, sondern auch zu einem erheblichen Teil durch die Steuerzahler, die keinerlei Leistungen aus der GRV erhalten. Ob die Leistungen dabei versicherungsfremt sind oder nicht wäre dabei irrelevant, da es nunmal Leistungen sind.
1. Auch (Renten)Beitragszahler sind Steuerzahler. Die zahlen sich den Zuschuss also (zum Teil) selbst.
2. Die Frage ist eben, wie erheblich der von dir behauptete "erhebliche Teil" ist.
3. Selbstverständlich ist es nicht irrelevant, wenn die Rentenversicherung per gesetzlicher Regelung Leistungen bereitstellt, die keine originären Leistungen der Rentenversicherung sind. Selbstverständlich ist einzig und allein, das der Bund und somit der Steuerzahler diese Leistungen per Zuschuss erstattet.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 17.04.2024 16:05
1. Auch (Renten)Beitragszahler sind Steuerzahler. Die zahlen sich den Zuschuss also (zum Teil) selbst.
2. Die Frage ist eben, wie erheblich der von dir behauptete "erhebliche Teil" ist.
3. Selbstverständlich ist es nicht irrelevant, wenn die Rentenversicherung per gesetzlicher Regelung Leistungen bereitstellt, die keine originären Leistungen der Rentenversicherung sind. Selbstverständlich ist einzig und allein, das der Bund und somit der Steuerzahler diese Leistungen per Zuschuss erstattet.

Ich versuche zum Ausdruck zu bringen, dass 11 % des gesamten Steueraufkommens für die GRV aufgewendet werden und somit auch von Personen, die keine Leistungen daraus beziehen können. Ob dies nun versicherungstypische oder versicherungsfremde Leistungen sind sei dahingestellt, da diese Leistungen eben nicht von diesem Personenkreis bezogen werden können.

Ich finde dabei 11 % insoweit erheblich, dass z.B. nur bei der Betrachtung der Lohn- und Mehrwertsteuer bei einem Einkommen von 4.000 € und einem damit verbundenen Steueraufkommen von 1.400 € insgesamt ca. 140 € monatlich für die GRV aufgewendet werden, ohne eine Liestung aus der GRV erhalten zu können. Selbst wenn es nur 50 € im Monat wären, ist dies aus meiner Sicht erheblich.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 18.04.2024 08:11
1. Auch (Renten)Beitragszahler sind Steuerzahler. Die zahlen sich den Zuschuss also (zum Teil) selbst.
2. Die Frage ist eben, wie erheblich der von dir behauptete "erhebliche Teil" ist.
3. Selbstverständlich ist es nicht irrelevant, wenn die Rentenversicherung per gesetzlicher Regelung Leistungen bereitstellt, die keine originären Leistungen der Rentenversicherung sind. Selbstverständlich ist einzig und allein, das der Bund und somit der Steuerzahler diese Leistungen per Zuschuss erstattet.

Ich versuche zum Ausdruck zu bringen, dass 11 % des gesamten Steueraufkommens für die GRV aufgewendet werden und somit auch von Personen, die keine Leistungen daraus beziehen können. Ob dies nun versicherungstypische oder versicherungsfremde Leistungen sind sei dahingestellt, da diese Leistungen eben nicht von diesem Personenkreis bezogen werden können.

Ich finde dabei 11 % insoweit erheblich, dass z.B. nur bei der Betrachtung der Lohn- und Mehrwertsteuer bei einem Einkommen von 4.000 € und einem damit verbundenen Steueraufkommen von 1.400 € insgesamt ca. 140 € monatlich für die GRV aufgewendet werden, ohne eine Liestung aus der GRV erhalten zu können. Selbst wenn es nur 50 € im Monat wären, ist dies aus meiner Sicht erheblich.

Ganz naive Frage: Ist es nicht egal, woher das Geld für diesen oder jene Leistung aufgewendet wird? Ich bezahle mir meinen Steuern ja bereits jetzt vermutliche unzählige Dinge, die ich nicht nutzen oder nutzen kann. Ob man das am Ende nun Steuer, Rente oder Versicherung nennt, ist doch im Prinzip egal.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 18.04.2024 08:16
1. Auch (Renten)Beitragszahler sind Steuerzahler. Die zahlen sich den Zuschuss also (zum Teil) selbst.
2. Die Frage ist eben, wie erheblich der von dir behauptete "erhebliche Teil" ist.
3. Selbstverständlich ist es nicht irrelevant, wenn die Rentenversicherung per gesetzlicher Regelung Leistungen bereitstellt, die keine originären Leistungen der Rentenversicherung sind. Selbstverständlich ist einzig und allein, das der Bund und somit der Steuerzahler diese Leistungen per Zuschuss erstattet.

Ich versuche zum Ausdruck zu bringen, dass 11 % des gesamten Steueraufkommens für die GRV aufgewendet werden und somit auch von Personen, die keine Leistungen daraus beziehen können. Ob dies nun versicherungstypische oder versicherungsfremde Leistungen sind sei dahingestellt, da diese Leistungen eben nicht von diesem Personenkreis bezogen werden können.

Ich finde dabei 11 % insoweit erheblich, dass z.B. nur bei der Betrachtung der Lohn- und Mehrwertsteuer bei einem Einkommen von 4.000 € und einem damit verbundenen Steueraufkommen von 1.400 € insgesamt ca. 140 € monatlich für die GRV aufgewendet werden, ohne eine Liestung aus der GRV erhalten zu können. Selbst wenn es nur 50 € im Monat wären, ist dies aus meiner Sicht erheblich.
Man lagere sämtliche versicherungsfremden Leistungen aus der GRV aus, schaffe eine eigene Behörde dafür und schon ist es völlig selbstverständlich, das für diese Leistungen (und den Bestand dieser Behörde) Steuermittel verwendet werden. Beispielsweise auch für die "Mütterrente" für vor 1992 geborene Kinder, in deren Genuß auch Frauen kommen, die ansonsten nicht in der GRV versicherungspflichtig sind (soviel zu der Behauptung, nur Beitragszahler kämen in den Genuß dieser versicherungsfremden Leistungen).

Der Bundeszuschuss an die GRV sinkt entsprechend und es kommt mehr Transparenz ins System.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: AndreasS am 18.04.2024 08:17
https://www.ifo.de/DocDL/sd-2024-04-werding-etal-reform-beamtenversorgung.pdf (https://www.ifo.de/DocDL/sd-2024-04-werding-etal-reform-beamtenversorgung.pdf)

Ein guter Artikel zum Thema. Dieser zeigt deutlich auf, dass eine Integration von Beamten und Beamtinnen in die GRV nicht zielführend ist.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 18.04.2024 08:18
1. Auch (Renten)Beitragszahler sind Steuerzahler. Die zahlen sich den Zuschuss also (zum Teil) selbst.
2. Die Frage ist eben, wie erheblich der von dir behauptete "erhebliche Teil" ist.
3. Selbstverständlich ist es nicht irrelevant, wenn die Rentenversicherung per gesetzlicher Regelung Leistungen bereitstellt, die keine originären Leistungen der Rentenversicherung sind. Selbstverständlich ist einzig und allein, das der Bund und somit der Steuerzahler diese Leistungen per Zuschuss erstattet.

Ich versuche zum Ausdruck zu bringen, dass 11 % des gesamten Steueraufkommens für die GRV aufgewendet werden und somit auch von Personen, die keine Leistungen daraus beziehen können. Ob dies nun versicherungstypische oder versicherungsfremde Leistungen sind sei dahingestellt, da diese Leistungen eben nicht von diesem Personenkreis bezogen werden können.

Ich finde dabei 11 % insoweit erheblich, dass z.B. nur bei der Betrachtung der Lohn- und Mehrwertsteuer bei einem Einkommen von 4.000 € und einem damit verbundenen Steueraufkommen von 1.400 € insgesamt ca. 140 € monatlich für die GRV aufgewendet werden, ohne eine Liestung aus der GRV erhalten zu können. Selbst wenn es nur 50 € im Monat wären, ist dies aus meiner Sicht erheblich.

Ganz naive Frage: Ist es nicht egal, woher das Geld für diesen oder jene Leistung aufgewendet wird? Ich bezahle mir meinen Steuern ja bereits jetzt vermutliche unzählige Dinge, die ich nicht nutzen oder nutzen kann. Ob man das am Ende nun Steuer, Rente oder Versicherung nennt, ist doch im Prinzip egal.

Natürlich. Steuern dienen der allgemeinen Staatsfinanzierung und sind in der Regel nicht zweckgebunden. Hier ging es aber um den Einwand, dass demographische Lasten der gesetztlichen Rente ausschließlich von den Beitragszahlern getragen werden und dies sehe ich auch vorgenannten Gründen anders.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 18.04.2024 08:21
Man lagere sämtliche versicherungsfremden Leistungen aus der GRV aus, schaffe eine eigene Behörde dafür und schon ist es völlig selbstverständlich, das für diese Leistungen (und den Bestand dieser Behörde) Steuermittel verwendet werden. Beispielsweise auch für die "Mütterrente" für vor 1992 geborene Kinder, in deren Genuß auch Frauen kommen, die ansonsten nicht in der GRV versicherungspflichtig sind (soviel zu der Behauptung, nur Beitragszahler kämen in den Genuß dieser versicherungsfremden Leistungen).

Der Bundeszuschuss an die GRV sinkt entsprechend und es kommt mehr Transparenz ins System.

Das würde es transparenter machen. Würde aber nichts an der Tatsache ändern, dass auch Steuerzahler für Leistungen der GRV aufkommen, die nicht in den Genuss von entsprechenden Leistungen kommen können.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 18.04.2024 08:21
1. Auch (Renten)Beitragszahler sind Steuerzahler. Die zahlen sich den Zuschuss also (zum Teil) selbst.
2. Die Frage ist eben, wie erheblich der von dir behauptete "erhebliche Teil" ist.
3. Selbstverständlich ist es nicht irrelevant, wenn die Rentenversicherung per gesetzlicher Regelung Leistungen bereitstellt, die keine originären Leistungen der Rentenversicherung sind. Selbstverständlich ist einzig und allein, das der Bund und somit der Steuerzahler diese Leistungen per Zuschuss erstattet.

Ich versuche zum Ausdruck zu bringen, dass 11 % des gesamten Steueraufkommens für die GRV aufgewendet werden und somit auch von Personen, die keine Leistungen daraus beziehen können. Ob dies nun versicherungstypische oder versicherungsfremde Leistungen sind sei dahingestellt, da diese Leistungen eben nicht von diesem Personenkreis bezogen werden können.

Ich finde dabei 11 % insoweit erheblich, dass z.B. nur bei der Betrachtung der Lohn- und Mehrwertsteuer bei einem Einkommen von 4.000 € und einem damit verbundenen Steueraufkommen von 1.400 € insgesamt ca. 140 € monatlich für die GRV aufgewendet werden, ohne eine Liestung aus der GRV erhalten zu können. Selbst wenn es nur 50 € im Monat wären, ist dies aus meiner Sicht erheblich.

Ganz naive Frage: Ist es nicht egal, woher das Geld für diesen oder jene Leistung aufgewendet wird? Ich bezahle mir meinen Steuern ja bereits jetzt vermutliche unzählige Dinge, die ich nicht nutzen oder nutzen kann. Ob man das am Ende nun Steuer, Rente oder Versicherung nennt, ist doch im Prinzip egal.

Natürlich. Steuern dienen der allgemeinen Staatsfinanzierung und sind in der Regel nicht zweckgebunden. Hier ging es aber um den Einwand, dass demographische Lasten der gesetztlichen Rente ausschließlich von den Beitragszahlern getragen werden und dies sehe ich auch vorgenannten Gründen anders.
Wer hat den Einwand erhoben, die demographischen Lasten der gesetzlichen Rente würden ausschließlich von den Beitragszahlern getragen?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 18.04.2024 08:29
Man lagere sämtliche versicherungsfremden Leistungen aus der GRV aus, schaffe eine eigene Behörde dafür und schon ist es völlig selbstverständlich, das für diese Leistungen (und den Bestand dieser Behörde) Steuermittel verwendet werden. Beispielsweise auch für die "Mütterrente" für vor 1992 geborene Kinder, in deren Genuß auch Frauen kommen, die ansonsten nicht in der GRV versicherungspflichtig sind (soviel zu der Behauptung, nur Beitragszahler kämen in den Genuß dieser versicherungsfremden Leistungen).

Der Bundeszuschuss an die GRV sinkt entsprechend und es kommt mehr Transparenz ins System.

Das würde es transparenter machen. Würde aber nichts an der Tatsache ändern, dass auch Steuerzahler für Leistungen der GRV aufkommen, die nicht in den Genuss von entsprechenden Leistungen kommen können.
Es ist offensichtlich komplizierter. Es geht in die eine wie in die andere Richtung.
Selbst Experten sind sich uneinig. Die versicherungsfremden Leistungen sollen, je nach Betrachtungsweise, einen Umfang von 37-93 Mrd. Euro umfassen...
...dann bleiben vom Bundeszuschuss "nur" 7 bis 63 Mrd. Euro übrig für die Abfederung der Demografielasten der Rente.
 
Eine Vermischung, wie sie praktiziert wird, nützt allein der jeweiligen Bundesregierung, weil hier eine intransparente Verschiebemasse in Milliardenhöhe besteht, an der man mehr oder weniger unauffällig herummanipulieren kann. Hilft sicherlich dabei, in Problemsituationen einen verfassungskonformen Haushalt aufstellen zu können... 8)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.04.2024 09:08
Mal ein ganz anderer Gedanke zum Thema Rente:

Wäre es nicht auch zweckmäßig, das Berufsleben - also die Beitragszahlung - wieder früher beginnen zu lassen bzw. darauf hinzuwirken?

Müssen denn so viele Leute Abi machen plus noch ein Jahr Auslandserfahrung plus noch demnächst wieder Wehrpflicht?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 18.04.2024 09:18
Man lagere sämtliche versicherungsfremden Leistungen aus der GRV aus, schaffe eine eigene Behörde dafür und schon ist es völlig selbstverständlich, das für diese Leistungen (und den Bestand dieser Behörde) Steuermittel verwendet werden. Beispielsweise auch für die "Mütterrente" für vor 1992 geborene Kinder, in deren Genuß auch Frauen kommen, die ansonsten nicht in der GRV versicherungspflichtig sind (soviel zu der Behauptung, nur Beitragszahler kämen in den Genuß dieser versicherungsfremden Leistungen).

Der Bundeszuschuss an die GRV sinkt entsprechend und es kommt mehr Transparenz ins System.

Das würde es transparenter machen. Würde aber nichts an der Tatsache ändern, dass auch Steuerzahler für Leistungen der GRV aufkommen, die nicht in den Genuss von entsprechenden Leistungen kommen können.
Es ist offensichtlich komplizierter. Es geht in die eine wie in die andere Richtung.
Selbst Experten sind sich uneinig. Die versicherungsfremden Leistungen sollen, je nach Betrachtungsweise, einen Umfang von 37-93 Mrd. Euro umfassen...
...dann bleiben vom Bundeszuschuss "nur" 7 bis 63 Mrd. Euro übrig für die Abfederung der Demografielasten der Rente.
 
Eine Vermischung, wie sie praktiziert wird, nützt allein der jeweiligen Bundesregierung, weil hier eine intransparente Verschiebemasse in Milliardenhöhe besteht, an der man mehr oder weniger unauffällig herummanipulieren kann. Hilft sicherlich dabei, in Problemsituationen einen verfassungskonformen Haushalt aufstellen zu können... 8)

Ich glaube, wir betrachten das von unterschiedlichen Ebenen. Versicherungsfremde Leistungen an sich sind ein Thema, Zahlungen von Steuerpflichtigen in ein System, von dem sie nicht profitieren können, etwas anderes.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 18.04.2024 09:35
Man lagere sämtliche versicherungsfremden Leistungen aus der GRV aus, schaffe eine eigene Behörde dafür und schon ist es völlig selbstverständlich, das für diese Leistungen (und den Bestand dieser Behörde) Steuermittel verwendet werden. Beispielsweise auch für die "Mütterrente" für vor 1992 geborene Kinder, in deren Genuß auch Frauen kommen, die ansonsten nicht in der GRV versicherungspflichtig sind (soviel zu der Behauptung, nur Beitragszahler kämen in den Genuß dieser versicherungsfremden Leistungen).

Der Bundeszuschuss an die GRV sinkt entsprechend und es kommt mehr Transparenz ins System.

Das würde es transparenter machen. Würde aber nichts an der Tatsache ändern, dass auch Steuerzahler für Leistungen der GRV aufkommen, die nicht in den Genuss von entsprechenden Leistungen kommen können.
Es ist offensichtlich komplizierter. Es geht in die eine wie in die andere Richtung.
Selbst Experten sind sich uneinig. Die versicherungsfremden Leistungen sollen, je nach Betrachtungsweise, einen Umfang von 37-93 Mrd. Euro umfassen...
...dann bleiben vom Bundeszuschuss "nur" 7 bis 63 Mrd. Euro übrig für die Abfederung der Demografielasten der Rente.
 
Eine Vermischung, wie sie praktiziert wird, nützt allein der jeweiligen Bundesregierung, weil hier eine intransparente Verschiebemasse in Milliardenhöhe besteht, an der man mehr oder weniger unauffällig herummanipulieren kann. Hilft sicherlich dabei, in Problemsituationen einen verfassungskonformen Haushalt aufstellen zu können... 8)

Ich glaube, wir betrachten das von unterschiedlichen Ebenen. Versicherungsfremde Leistungen an sich sind ein Thema, Zahlungen von Steuerpflichtigen in ein System, von dem sie nicht profitieren können, etwas anderes.
Ebenso, wie Leistungen aus Beiträgen an Personen, die keine Beiträge geleistet haben. Wie z.B. im Fall der "Mütterrente"...

Deswegen: Auseinanderklamüsern und schon ist es transparent.
Außerdem: Wenn es eines Sozialstaates würdig ist, beispielsweise ein Bürgergeld aus Steuermitteln an Personen zu zahlen die "gar nichts" leisten, dann sollte es für diesen Sozialstaat ebenfalls würdig sein, ein weitgehend beitragsfinanziertes System mit Steuermitteln (die überdies auch von Beitragszahlern erbracht werden) zu stützen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Organisator am 18.04.2024 10:05
Ebenso, wie Leistungen aus Beiträgen an Personen, die keine Beiträge geleistet haben. Wie z.B. im Fall der "Mütterrente"...

Deswegen: Auseinanderklamüsern und schon ist es transparent.
Außerdem: Wenn es eines Sozialstaates würdig ist, beispielsweise ein Bürgergeld aus Steuermitteln an Personen zu zahlen die "gar nichts" leisten, dann sollte es für diesen Sozialstaat ebenfalls würdig sein, ein weitgehend beitragsfinanziertes System mit Steuermitteln (die überdies auch von Beitragszahlern erbracht werden) zu stützen.

Da bin ich bei dir. Ich hatte mich nur an dem Punkt mit den Demographielasten und und den Beitragszahlern aufgehangen.

Reine steuerfinanzierte Leistungen kann im Bedarfsfall jeder in Inanspruch nehmen (Kindergeld, Bürgergeld usw.), wohingegen steuerunterstützte Leistungen, wie die GRV nicht jedem zur Verfügung steht. Man unterstützt also ein System, ohne eine Chance auf Nutzung zu haben. Sozialstaatlichkeit ist der Grund dafür und im Zweifel hinzunehmen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 18.04.2024 10:50
Ebenso, wie Leistungen aus Beiträgen an Personen, die keine Beiträge geleistet haben. Wie z.B. im Fall der "Mütterrente"...

Deswegen: Auseinanderklamüsern und schon ist es transparent.
Außerdem: Wenn es eines Sozialstaates würdig ist, beispielsweise ein Bürgergeld aus Steuermitteln an Personen zu zahlen die "gar nichts" leisten, dann sollte es für diesen Sozialstaat ebenfalls würdig sein, ein weitgehend beitragsfinanziertes System mit Steuermitteln (die überdies auch von Beitragszahlern erbracht werden) zu stützen.

Da bin ich bei dir. Ich hatte mich nur an dem Punkt mit den Demographielasten und und den Beitragszahlern aufgehangen.

Reine steuerfinanzierte Leistungen kann im Bedarfsfall jeder in Inanspruch nehmen (Kindergeld, Bürgergeld usw.), wohingegen steuerunterstützte Leistungen, wie die GRV nicht jedem zur Verfügung steht. Man unterstützt also ein System, ohne eine Chance auf Nutzung zu haben. Sozialstaatlichkeit ist der Grund dafür und im Zweifel hinzunehmen.

Ich habe geschrieben, dass die Demografiekosten ausnahmslos von gesetzlich Versicherten gezahlt werden - und dabei bleibe ich.
 
Von den Demografiebedingten MEHRkosten hat kein aktueller Beitragszahler auch nur irgendwas. Es ist eben demografiebedingt. Die Zuschüsse für die Demografie sind ein Teil der Steuermittel - und die zahlt eben jeder mit seinen Steuern - daher war/bin ich der Meinung kann man diese herauskürzen.
Im neuen Rentenpaket zahlen mal wieder nur die Jungen Angestellten die Zeche: Das Niveau wird festgeschrieben, alle Mehrkosten werden über flexible Beiträge eingestellt. Momentan funktioniert das noch über den starken Arbeitmarkt - das wird sich aber bald ändern. Wenn wir dann bei (vorsichtig) prognostizierten 23% Rentenbeiträgen in 10 Jahren angekommen sind (die NUR Angestellte zahlen), wird genau diese Generation deutlich weniger Rente bekommen.

Am Ende bleibt es dabei: Das Verhältnis Beamte-Pensionäre ist mindestens, wenn nicht sogar deutlich schlechter als das Verhältnis Arbeitnehmer-Renter. Aktuelle und zukünftige Pensionäre müssen hier aber weder steigende Beiträge noch durch sinkende Pensionen befürchten. Diese Demografielasten zahlt nämlich der Steuerzahler und damit alle. Genauso müsste man damit - wenn man überhaupt will, dass es für jeden gleichermaßen fair zugeht - die höheren Kosten der gesetzlichen Rente durch Steuermittel aufbringen. Teaser: Wird nie passieren ;-)


Reine steuerfinanzierte Leistungen kann im Bedarfsfall jeder in Inanspruch nehmen (Kindergeld, Bürgergeld usw.), wohingegen steuerunterstützte Leistungen, wie die GRV nicht jedem zur Verfügung steht.

Dann nehme ich den Antrag zur Gewährung einer Pension gerne entgegen. Ups - komisch, kann ich nicht in Anspruch nehmen? ;-)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 18.04.2024 11:16
Mal ein ganz anderer Gedanke zum Thema Rente:

Wäre es nicht auch zweckmäßig, das Berufsleben - also die Beitragszahlung - wieder früher beginnen zu lassen bzw. darauf hinzuwirken?

Müssen denn so viele Leute Abi machen plus noch ein Jahr Auslandserfahrung plus noch demnächst wieder Wehrpflicht?

Ausgehend vom Umlagesystem: Wäre interessant zu sehen, wie stark der Unterschied tatsächlich ist, zwischen dem 16-Jährigen, der eine Ausbildung macht und danach gleich arbeitet und dem Abiturienten, der Auslandsjahr macht und danach noch 4 Jahre studiert; macht ja knappe 7-8 Jahre Vorsprung.

Stärker wirkt sich mMn ohnehin die Art des Jobs aus: Hast du den gut bezahlten Job ab 16 Jahre in der Industrie, mit anschließendem Meister/Techniker und gehst dann ohne Studium trotzdem mit 80 k nach Hause (oder der FiSi, der in der IT dann mit Anfang 20 schon 60 k ohne Probleme macht) oder fährt man nach dem Japanologie-Master jahrelang Taxi...

P.S.: Die Wehrpflicht wird doch als rentenversicherungspflichtige Zeit anerkannt?!
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.04.2024 11:22


P.S.: Die Wehrpflicht wird doch als rentenversicherungspflichtige Zeit anerkannt?!

Natürlich. Ich glaube mit dem Durchschnittwert seinerzeit...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: JC83 am 18.04.2024 11:25


P.S.: Die Wehrpflicht wird doch als rentenversicherungspflichtige Zeit anerkannt?!

Natürlich. Ich glaube mit dem Durchschnittwert seinerzeit...

Es klang im Rahmen deiner Aufzählung nicht anrechenbarer Zeiten so.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 18.04.2024 11:27
Mal ein ganz anderer Gedanke zum Thema Rente:

Wäre es nicht auch zweckmäßig, das Berufsleben - also die Beitragszahlung - wieder früher beginnen zu lassen bzw. darauf hinzuwirken?

Müssen denn so viele Leute Abi machen plus noch ein Jahr Auslandserfahrung plus noch demnächst wieder Wehrpflicht?

Ausgehend vom Umlagesystem: Wäre interessant zu sehen, wie stark der Unterschied tatsächlich ist, zwischen dem 16-Jährigen, der eine Ausbildung macht und danach gleich arbeitet und dem Abiturienten, der Auslandsjahr macht und danach noch 4 Jahre studiert; macht ja knappe 7-8 Jahre Vorsprung.

Stärker wirkt sich mMn ohnehin die Art des Jobs aus: Hast du den gut bezahlten Job ab 16 Jahre in der Industrie, mit anschließendem Meister/Techniker und gehst dann ohne Studium trotzdem mit 80 k nach Hause (oder der FiSi, der in der IT dann mit Anfang 20 schon 60 k ohne Probleme macht) oder fährt man nach dem Japanologie-Master jahrelang Taxi...

P.S.: Die Wehrpflicht wird doch als rentenversicherungspflichtige Zeit anerkannt?!

Die Frage von BAT ist in dem Kontext gerechtfertigt. Wirklich merkt man es erst um die vermeintliche Wohltat der Rente mit 63 (mittlerweile/bald 65). Hier wird angeprangert, dass das ja ein Wählergeschenk sei und man einige Menschen so früh in Rente lässt.
Dass das aber Menschen sind, die schon länger gearbeitet haben als es ein Akademiker wohl im Schnitt schaffen wird, wird außenvor gelassen. Ich finde es gut, wenn sowohl die Arbeitsjahre als auch der Beschäftigungsgrad  einen Einfluss auf die Rente - z.B. den Eintrittszeitpunkt - haben. Momentan gibt es ja einige Stellen in den Gesetzen, wo das so ist.

Allgemein sollte aber jeder die Freiheit haben mit sein Leben zu leben und zu planen wie er es für richtig hält - solange er es selbst finanzieren kann. Ein Abitur ist aus meiner Sicht auch für Kinder sinnvoll, die nicht unbedingt ein akademisches Studium anstreben - man wird ja durch die Inhalte eher nicht dümmer ;-) Daher sollte eben diese Schuloption auch jedem offenstehen - auch wenn einige Argen/Sozialämter das in der Vergangenheit anders gesehen/gehandhabt haben.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.04.2024 11:53

Es klang im Rahmen deiner Aufzählung nicht anrechenbarer Zeiten so.

Mir ging es darum aufzuführen, wie lange und warum Menschen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Das ganze System ist doch daruf angelegt, dass man im System ist und seine Beiträge zahlt.

Mir ist jetzt aber auch nicht bewusst, ob diese Beiträge nur für den Anspruch des Wehrpflichtigen gezählt werden, oder ob tatsächlich vom Staat Einzahlungen in die Rentenkasse erfolgen; das ist glaube ich im großen Steuerzuschuss mit drin.

Wenn ich allerdings die Einkommenseinbussen sehe, dann wären das mit Verzinsung bis heute schon an die 30.000,00 €, dass kann auch keine Rente ausgleichen.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.04.2024 11:54

Allgemein sollte aber jeder die Freiheit haben mit sein Leben zu leben und zu planen wie er es für richtig hält - solange er es selbst finanzieren kann. Ein Abitur ist aus meiner Sicht auch für Kinder sinnvoll, die nicht unbedingt ein akademisches Studium anstreben - man wird ja durch die Inhalte eher nicht dümmer ;-) Daher sollte eben diese Schuloption auch jedem offenstehen - auch wenn einige Argen/Sozialämter das in der Vergangenheit anders gesehen/gehandhabt haben.

Ist halt die Frage, ob das heutige Abi ob der Masse der Abiturienten nicht eher das Niveau eines Realschulabschlusses aus den 80er hat?  ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Warnstreik am 18.04.2024 13:43

Allgemein sollte aber jeder die Freiheit haben mit sein Leben zu leben und zu planen wie er es für richtig hält - solange er es selbst finanzieren kann. Ein Abitur ist aus meiner Sicht auch für Kinder sinnvoll, die nicht unbedingt ein akademisches Studium anstreben - man wird ja durch die Inhalte eher nicht dümmer ;-) Daher sollte eben diese Schuloption auch jedem offenstehen - auch wenn einige Argen/Sozialämter das in der Vergangenheit anders gesehen/gehandhabt haben.

Ist halt die Frage, ob das heutige Abi ob der Masse der Abiturienten nicht eher das Niveau eines Realschulabschlusses aus den 80er hat?  ;)

Und wieder die beliebte "Die faule, dumme, (denkt euch was aus)... Jugend". ;-)

Aber selbst wenn dem so wäre (was ich defintiv nicht glaube), dann wäre es ja ein doppeltes Arguement allen Schülern zumindest das Bildungsniveau "eines Realschulabschlusses aus den 80igern" zu ermöglichen. Meine Kids haben die Wahl - ich habe ihnen aber auch recht früh erklärt, dass sich ihre Optionen für die Zukunft massiv aus der Schulwahl nach Klasse 4 ergeben. Ob man das mit 8 schon versteht? Ich hoffe, zumindest unterbewußt ;-)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.04.2024 14:15
Natürlich sollen sie machen, was sie wollen. Aber es muss auch effizient sein. Auch gesamtgesellchaftlich.

So ist ja wohl die Abiturquote auf 40 Prozent gestiegen, die Akademiker nur auf 24 Prozent. Will sagen, diese Abschlüsse führen ja nicht dahin, wo sie sollen. Wie oft sitzen hier inzwischen Personen mit Abitur auf typischen Ausbildungsberufen.

Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 18.04.2024 14:36
Mir ist jetzt aber auch nicht bewusst, ob diese Beiträge nur für den Anspruch des Wehrpflichtigen gezählt werden, oder ob tatsächlich vom Staat Einzahlungen in die Rentenkasse erfolgen; das ist glaube ich im großen Steuerzuschuss mit drin.
Ich vermute mal, sowohl als auch  8)
In meinen jährlichen Rentenmitteilungen finden sich auf der Rückseite immer die Beträge der bisher gezahlten Beiträge von AG, AN und "aus öffentlichen Kassen" - in meinem Fall kann es sich dabei nur um den für meine Zeit bei der BW geleisteten Beitrag handeln.
Da wird also wohl etwas berechnet und gezahlt worden sein.
In der Darstellung wird das aber in dem Betrag enthalten sein, den der Bund jährlich an die GRV überweist.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 18.04.2024 14:37
Stimmt, da steht bei mir auch sowas. Ist halt die Frage, ob die Höhe der Einzahlung an die GRV nach dem Wehrsold bemessen hat oder nach dem Durchschnittswert (Rentenpunkte), die dem Versicherten gutgeschrieben wurden.

Kommt ja bald wieder... :o
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 19.04.2024 10:39
Die Höhe der vom Bund zu zahlenden Beiträge für Zeiten des Wehrdienstes und des Zivildienstes für die Rente richtet sich nicht nach dem tatsächlich gezahlten Wehrsold oder Verdienst.

Maßgeblich hierfür ist regelmäßig ein fiktiver Verdienst auf der Basis der sogenannten Bezugsgröße,

Je nachdem, wann genau der Wehrdienst war, wurden zwischen 60 bis 100 Prozent der monatlichen Bezugsgröße als fiktiver Verdienst zugrunde gelegt.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.04.2024 10:53
Ist dir auch bekannt, wie mit der VBL in diesem Bezug umgegangen wurde?

Insbesondere 1993?
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Bastel am 19.04.2024 11:07

Allgemein sollte aber jeder die Freiheit haben mit sein Leben zu leben und zu planen wie er es für richtig hält - solange er es selbst finanzieren kann. Ein Abitur ist aus meiner Sicht auch für Kinder sinnvoll, die nicht unbedingt ein akademisches Studium anstreben - man wird ja durch die Inhalte eher nicht dümmer ;-) Daher sollte eben diese Schuloption auch jedem offenstehen - auch wenn einige Argen/Sozialämter das in der Vergangenheit anders gesehen/gehandhabt haben.

Ist halt die Frage, ob das heutige Abi ob der Masse der Abiturienten nicht eher das Niveau eines Realschulabschlusses aus den 80er hat?  ;)

Und in den 40ern war sogar die Grundschule so schwer wie das heutige Abitur. Lass mich kurz überlegen. Nein.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 19.04.2024 11:21
Ist dir auch bekannt, wie mit der VBL in diesem Bezug umgegangen wurde?

Insbesondere 1993?


Das weiß ich nicht ganz genau, tendenziell meine ich aber in Erinnerung zu haben, dass es darauf ankommt, ob man bereits unmittelbar vor dem Beginn des Wehr- oder Zivildienst in der VBL pflichtversichert war.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 19.04.2024 12:30
Ist dir auch bekannt, wie mit der VBL in diesem Bezug umgegangen wurde?

Insbesondere 1993?
Habe gerade mal meine VBL-Versicherungsnachweise angeschaut:
Wenn ich das Jahr vor dem Wehrdienst als Basis betrachte, so scheint die VBL von dem Entgelt ausgegangen zu sein, das ohne Wehrdienst erzielt worden wäre.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.04.2024 12:44
Hui, jetzt wird's schwierig. Das Kalenderjahr davor?

Ich habe die Ausbildung Juni 93 beendet, von Juni 93 bis Januar 94 "normal gearbeitet" und dann als Zivi von Februar 94 bis April 95 gedient.

Das Nettogehalt ist damit von 1.700 DM auf 700 DM gesunken.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 19.04.2024 13:43
Ja, das Kalenderjahr davor, passt bei mir zufällig:
Ausbildung Mitte Januar 1986 beendet, dann bis Dezember "normal gearbeitet" und ab Januar 1987 Wehrdienst.
Das VBL-Entgelt für 1986 setzt sich also zusammen aus 11,5 Monaten "normal Gehalt" + 0,5 Monate Azubi-Vergütung, fast ein volles "normales" Jahresgehalt. Damit ganz gut zum Vergleich mit dem der VBL für 1987 gemeldeten Entgelt geeignet.

Das 1987er Entgelt liegt um ca. 1.500 DM über dem von 1986. Somit gehe ich davon aus, das mein AG der VBL ein fiktives Entgelt gemeldet hat, das dem Entgelt entspricht, das ich erzielt hätte wenn ich 1987 "normal" in Dienst gewesen wäre.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 19.04.2024 16:19
Tja, Rente ist manchmal auch ein Glücksspiel ;)

Wäre ich zwei Tage früher geboren hätte ich einen Monat mehr Rente und das am besten wie früher noch vorschüssig. ;)
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: TV-Ler am 20.04.2024 07:31
Tja, Rente ist manchmal auch ein Glücksspiel ;)

Wäre ich zwei Tage früher geboren hätte ich einen Monat mehr Rente und das am besten wie früher noch vorschüssig. ;)
Na also, nun nicht gleich unverschämt werden!
Sei froh, daß du dereinst ein paar Krumen bekommen wirst  8)

Und nochmal zur VBL bzw. Anwartschaft aus der Zeit vor 2001:
Das ist doch eh alles 2001 per Startschlechtschrift in das neue System brutalstmöglich entwertet worden!
Und bis zum Renteneintritt um 2030 herum wird diese Startschlechtschrift per Inflation 30 Jahre lang nochmals brutalstmöglich weiter entwertet worden sein...
...Es ist also völlig egal, wie die Wehrdienstzeit in der VBL berücksichtigt wird - in der Endabrechnung ist das nur der Krumen eines Krumens eines Krumens... >:(
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 20.04.2024 15:26
Da stellt sich natürlich die Frage, ob Tarifpartner über die Steuergelder im Zusammenhang mit der Wehrpflicht überhaupt verfügen können...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 22.04.2024 08:37
Da stellt sich natürlich die Frage, ob Tarifpartner über die Steuergelder im Zusammenhang mit der Wehrpflicht überhaupt verfügen können...

Wieso Steuergelder? Die Versorgungspunkte, die für den Wehr- oder Zivildienst zugrunde gelegt werden, werden ganz normal über die VBL Umlage der Arbeitgeber und Arbeitnehmer refinanziert.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.04.2024 09:40
Also hat der Arbeitgeber - bei mir das DRK - statt auf 700 DM Brutto Umlagen für 2500 DM brutto abgeführt? - Zahlen geschätzt...
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: Rentenonkel am 22.04.2024 09:59
Ich habe es nochmal nachgelesen und muss mich teilweise korrigieren:

Der Arbeitgeber hat während des Wehrdienstes die Beiträge in die VBL (Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteil) weiterzuentrichten, und zwar in der Höhe, in der sie zu entrichten gewesen wären, wenn das Arbeitsverhältnis aus Anlaß der Einberufung des Arbeitnehmers nicht ruhen würde.

Nach Ende des Wehrdienstes meldet der Arbeitgeber die auf die Zeit des Wehrdienstes entfallenden Beiträge beim Bundesminister der Verteidigung oder der von ihm bestimmten Stelle zur Erstattung an.


Es wird also doch durch Steuergelder und nicht durch Beiträge refinanziert.
Titel: Antw:Rente für Beamte
Beitrag von: BAT am 22.04.2024 10:34
Alles andere wäre ja auch Unfug. Insofern stellt sich schon die Frage der procura für die Tarifparteien zur Verhandlung über Steuergelder.

Fun Fact: ich saß seinerzeit auf einer 5c - Stelle mit VIII - Vergütung. Aber war ich jung, naiv....