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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: hullaupp am 18.11.2022 08:13
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Hallo,
hab grad von nem Kollegen gehört, dass es wohl Bestandteil der Tarifverhandlungen 23 sein soll, dass die wöchentlichen Arbeitszeiten von 39 auf 35 Stunden reduziert werden sollen.
Stimmt das 1. wirklich?
Falls ja, was ist da am Ende realistisch?
Und, wo liegen da Vor- und Nachteile?
i
Höre z. B. immer wieder aus dem Bekanntenkreis, dass für sie der ÖD nur infrage kommen würde, wenn die Arbeitszeiten geringer wären. Die arbeiten ausschließlich in der Privaten mit 30 - 35 Stunden, aber dort als Vollzeit.
Danke.
MfG
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Mir fallen keine Vorteile ein. Nachteil wäre, daß man noch mehr Mehrarbeit macht, da man ansonsten seine Arbeit aufgrund des fehlenden Personals nicht schafft. WEiterer Nachteil, es gibt nicht mehr GEld.
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Mir fallen keine Vorteile ein. Nachteil wäre, daß man noch mehr Mehrarbeit macht, da man ansonsten seine Arbeit aufgrund des fehlenden Personals nicht schafft.
Wie wäre es nach 35h einfach heim zu gehen?
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Du hast zwar nicht mehr Geld auf dem Konto, aber mehr Freizeit.
Ich wäre da jedenfalls dafür.
Die typische 40h Woche gibt es doch so gut wie in keiner Firma mehr.
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Vorteil ist, dass man mehr Überstunden angeordnet bekommen kann, die ja besser vergütet werden, als die reguläre Arbeitszeit ;D
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Mir fallen keine Vorteile ein. Nachteil wäre, daß man noch mehr Mehrarbeit macht, da man ansonsten seine Arbeit aufgrund des fehlenden Personals nicht schafft.
Wie wäre es nach 35h einfach heim zu gehen?
Und den REst machen Heinzelmännchen?
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Mir fallen keine Vorteile ein. Nachteil wäre, daß man noch mehr Mehrarbeit macht, da man ansonsten seine Arbeit aufgrund des fehlenden Personals nicht schafft.
Wie wäre es nach 35h einfach heim zu gehen?
Und den REst machen Heinzelmännchen?
Nein, die vom AG vorgesehen Arbeitskräfte.
Entweder durch Personalaufstockung oder durch Anordnung von Überstunden oder durch Streichung der Tätigkeiten.
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Wen interessierts, wer den Rest mach? Das ist doch ein reines Arbeitgeberproblem.
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35h sind doch Forderungen für Anfänger, geht zur SPD, die träumen äh fordern jetzt die 25h-Woche: https://www.businessinsider.de/politik/spd-fordert-die-25-stunden-woche-fuer-alle-bei-vollem-lohnausgleich-so-realistisch-ist-der-beschluss-des-parteikonvents-a/
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Ich sehe die größten Vorteile bei AN die bereits in Teilzeit sind.
Beispielweise hat ein AN der aktuell eine Teilzeitvereinbarung für 19,5h Stunden vorliegen hat mehr Geld bei gleicher Arbeit - der AN der aktuell in Vollzeit arbeitet kann seine Stunden nicht über die 39h hinaus aufstocken, um den selben monetären Effekt zu erzielen.
Ich sehe hier aber eine organisatorische Schwierigkeit:
Wenn aktuell eine Vollzeitstelle mit zwei 50%-Kräften besetzt ist, dann ergibt sich hier 112%-Stelle, wenn beide AN auf die vereinbarte Teilzeit von 19,5h bestehen. Ich sehe im TzBfG bei einer Verringerung der Arbeitszeit nach § 8 keine einseitige Möglichkeit des AG die Teilzeitvereinbarung zu ändern. Und auch bei Anwendung von § 11 TVöD bestehen die selben Bedenken.
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Der AG kann aber jederzeit Mehrarbeit oder Überstunden einfordern.
Und da sehe ich die Vollzeitkraft im Vorteil, wg. besserer Vergütung dieser Stunden.
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Mir fallen keine Vorteile ein. Nachteil wäre, daß man noch mehr Mehrarbeit macht, da man ansonsten seine Arbeit aufgrund des fehlenden Personals nicht schafft.
Wie wäre es nach 35h einfach heim zu gehen?
Und den REst machen Heinzelmännchen?
Ich bin mir sehr sicher, dass mindestens 70% der Arbeitenden im öD ihre Arbeit, die sie jetzt in 39 Stunden machen, auch in 35 Stunden schaffen. Und wenn nicht, dann ist das ja auch nicht das Problem des Arbeitnehmers.
Vorteil ist halt relativ simpel - mehr Freizeit!
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Absolut - aber dafür müsste der AG auch formell Überstunden fordern, wovon nicht in dem Maße Gebrauch gemacht wird, eben wegen der entsprechenden Vergütung. Eher werden ja "freiwillige" Mehrstunden gemacht und der AG lacht sich ins Fäustchen.
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Wen interessierts, wer den Rest mach? Das ist doch ein reines Arbeitgeberproblem.
Genauso. Leute Leute, ihr macht euch Gedanken. Einfach nichts machen und nach 35h gehen, kann doch nicht so schwer sein diesem Drang man müsse leisten und gute Arbeit ableisten endlich mal abzulegen. Ist auch besser für die Psyche
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Mir fallen keine Vorteile ein. Nachteil wäre, daß man noch mehr Mehrarbeit macht, da man ansonsten seine Arbeit aufgrund des fehlenden Personals nicht schafft.
Wie wäre es nach 35h einfach heim zu gehen?
Und den REst machen Heinzelmännchen?
Wie bereits von anderen Usern dargelegt ist das nicht das Problem des AN.
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Doch ist es. Die Bürger wthen am Schreibtisch des Arbeitnehmers, nicht des Arbeitgebers.
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Probleme um die man sich während seiner 35h kümmern kann und danach hat man Freizeit.
Für alles andere gibt es im Zweifelsfall Überlastungsanzeigen
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Ist das eine Nebelkerze dieses Gerücht. Es wäre mehr als erstaunlich, wenn gerade jetzt eine Verkürzung der WAZ im Raume steht.
Die SPD bzw. die Jusos sollten sich mal mit dem Begriff der Tarifautonomie auseinander setzen.
Vier Stunden weniger wären schlagartig ein Vorteil für die AN, da dann die Aufgaben neu definiert werden. Bei 1-Stunden-Schritten wird wohl nichts an den persönlichen Aufgaben geändert, auch nicht bei vier Schritten nacheinander ;)
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Doch ist es. Die Bürger wthen am Schreibtisch des Arbeitnehmers, nicht des Arbeitgebers.
Und was machen die da so, wenn ihnen niemand gegenüber sitzt?
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Doch ist es. Die Bürger wthen am Schreibtisch des Arbeitnehmers, nicht des Arbeitgebers.
Während der Arbeitszeit sollst du sie doch auch bedienen.. Wenn du nicht da bist, können sie wüten, so viel sie wollen.
@Bat: Denke auch nicht, dass es realistisch ist - aber diskussionswürdig allemal.
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Der AG kann aber jederzeit Mehrarbeit oder Überstunden einfordern.
Und da sehe ich die Vollzeitkraft im Vorteil, wg. besserer Vergütung dieser Stunden.
Die unterschiedliche Vergütung von Mehrarbeit und Überstunden ist ja gerichtlich gekippt. Und zu Mehrarbeit und Überstunden sind TZBeschäftigte nur verpflichtet, wenn das vereinbart worden ist.
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Wenn die Angestellten die 35h Woche bekommen, werden für die Beamten halt 45h Stunden ohne Lohnausgleich angeordnet.
Schon jetzt arbeiten die Beamten in den meisten Ländern zwei Stunden mehr die Woche.... und hat bisher auch keinen Politiker interessiert oder gar eine Gewerkschaft. Und wen es eine Stunde gesenkt werden sollte, kam direkt "oh, das geht nicht - zu wenig Personal, wer soll das ausgleichen....bla bla bla".
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Schon jetzt arbeiten die Beamten in den meisten Ländern zwei Stunden mehr die Woche....
Nö, in den meisten Ländern ist das nicht der Fall.
In den meisten Ländern, Bund und Kommune arbeiten die TVler zwischen 39 und 40 h
und die Beamten 40h
Die Aussage ist einzig für SH zutreffend.
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Schon jetzt arbeiten die Beamten in den meisten Ländern zwei Stunden mehr die Woche....
Nö, in den meisten Ländern ist das nicht der Fall.
In den meisten Ländern, Bund und Kommune arbeiten die TVler zwischen 39 und 40 h
und die Beamten 40h
Die Aussage ist einzig für SH zutreffend.
nein auch in NRW arbeiten Beamte 41 Stunden im Vergleich zu Angestellten mit 39 Stunden
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Ein Vorteil für viele dürfte sicherlich auch sein, dass die meisten inzwischen in Gleitzeit arbeiten.
Gerade in Stoßzeiten ist es dann viel einfacher Mehrarbeit aufzubauen und in Flaute-Zeiten abzubauen.
Immerhin kann man dann, wenn man schon von der Arbeit nicht wegkommt, weil viel zu tun ist 3 Mehrarbeitsstunden aufbauen und hat dadurch automatisch viel mehr Spielraum wertvolle freie Tage zu nehmen.
Edit: Ich bin mir aber sehr sicher, dass nichtsdergleichen kommt. Derzeit steht das Entgelt über allem, aufgrund der aktuellen Situation. Daher wird es nur um Tabellenerhöhungen gehen.
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Schon jetzt arbeiten die Beamten in den meisten Ländern zwei Stunden mehr die Woche....
Nö, in den meisten Ländern ist das nicht der Fall.
In den meisten Ländern, Bund und Kommune arbeiten die TVler zwischen 39 und 40 h
und die Beamten 40h
Die Aussage ist einzig für SH zutreffend.
nein auch in NRW arbeiten Beamte 41 Stunden im Vergleich zu Angestellten mit 39 Stunden
Nicht alle Beamte 41h und nicht alle Angestellte nur 39h
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Ich würde für die Senkung der Wochenarbeitszeit auch eine Nullrunde in Kauf nehmen. 36 Stunden Wochenarbeitszeit wäre beispielsweise jeden zweiten Freitag Zeitausgleich. Da könnte ich mich dran gewöhnen.
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Genau dafür gibt es doch bereits sowohl gesetzliche als auch tarifliche Regelungen. Du könntest das also bereits jetzt problemlos haben.
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Teilzeit wäre aber mit Lohneinbuße und geringeren Pension verbunden. Ich bekomme meine 40 Jahre eh nicht voll.
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Beamtenprobleme sind keine tariflichen Probleme.
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Man ersetze Besoldung gegen Entlohnung und Pension gegen Rente und hege die nicht unrealistische Erwartung, dass Tarifabschlüsse auf Beamte übertragen werden. Das ist keine besonders schwierige Transferleistung.
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Schon jetzt arbeiten die Beamten in den meisten Ländern zwei Stunden mehr die Woche....
Nö, in den meisten Ländern ist das nicht der Fall.
In den meisten Ländern, Bund und Kommune arbeiten die TVler zwischen 39 und 40 h
und die Beamten 40h
Die Aussage ist einzig für SH zutreffend.
Stimmt nicht!
Beamte des Bundes arbeiten grundsätzlich 41h. In sehr vielen Kommunen im Osten ebenso.
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Man ersetze Besoldung gegen Entlohnung und Pension gegen Rente und hege die nicht unrealistische Erwartung, dass Tarifabschlüsse auf Beamte übertragen werden. Das ist keine besonders schwierige Transferleistung.
Ob das eine schwierige Transferleistung ist, kann dahingestellt bleiben. Ebenso der Umstand, ob Tarifabschlüsse auf Beamte übertragen werden würden, was zumindest hinsichtlich Regelungen zur Arbeitszeit seit Ablösung des BAT eher die Ausnahme denn die Regel darstellte. Es ist ein Problem, das sich beim Arbeitnehmer nicht stellt, denn ob er eine Nullrunde bei den Entgelttabellen hinnimmt und dafür als VZ-Beschäftigter 6% weniger Arbeitszeit leisten muss oder sich die Entgelttabellen um 6% erhöhen und er im gleichen Maße seine individuelle Arbeitszeit reduziert, wirkt sich lediglich im Bereich von Rundungsdifferenzen aus.
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Schon jetzt arbeiten die Beamten in den meisten Ländern zwei Stunden mehr die Woche....
Nö, in den meisten Ländern ist das nicht der Fall.
In den meisten Ländern, Bund und Kommune arbeiten die TVler zwischen 39 und 40 h
und die Beamten 40h
Die Aussage ist einzig für SH zutreffend.
Stimmt nicht!
Beamte des Bundes arbeiten grundsätzlich 41h. In sehr vielen Kommunen im Osten ebenso.
und die Tarifangestellten im Osten arbeiteten dort also zwei Stunden weniger?
Und Bund ist mir fälschlicherweise dazwischen gerutscht, danke für den Hinweis.
was ich ausdrücken wollte ist, das die Mehrheit der Beamten in den Ländern nicht 2h mehr arbeiten als die vergleichbaren Angestellten. So wie es oben behauptet wurde.
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Für die Länder ist es wohl so.
Ja, beim Bund arbeiten die Beamten 2h mehr als die TBler.
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Wir haben im Osten ja jetzt gesehen, wie das mit dem Herabsetzen der WAZ funktioniert.
2022 halbe Stunde weniger, 2023 halbe Stunde weniger auf 39 Stunden.
Bis wir also weitere 4 Stunden runter gehen, dauert es mindestens 8 Jahre...