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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: Newbie32 am 02.06.2021 21:06

Titel: Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 02.06.2021 21:06
Hi zusammen,

ich hatte gestern ein VG im öffentlichen Dienst und am Ende fragte mich der fachliche Vorgesetzte, ob ich nicht wissen wolle, was ich verdienen werde und sagte dann, dass sie sich im Vorfeld Gedanken gemacht haben und mir die Stufe 3 anbieten können. Vorausgesetzt meine Erfahrung wird durch mein Arbeitszeugnis bestätigt. Im Vorfeld hatte ich mir zwar als Schmerzgrenze die Stufe 3 gesetzt, aber als er das Gehalt nannte, war das zum einen die Zahl, die laut Tabelle bis 31.03.21 galt (warum nicht die neue Zahl, die laut Rechner jetzt ab dem 01.04 gilt?) und zum anderen würde ich bei der Stufe 3 tatsächlich weniger verdienen als aktuell in der Privatwirtschaft und die Stufe 3 wirklich nur mit Bauchschmerzen annehmen wollen, weil das Gesamtpaket wohl beim ÖD ein wenig besser ist. Aber dennoch wer wechselt schon aus einem unbefristeten Verhältnis ohne Grund und Not in ein Verhältnis mit Risiko ohne dabei wenigstens gleich viel zu verdienen. Eher ist es doch so, dass man mindestens 10-20% mehr verdienen will, wenn man wechselt, zumal ich mich aktuell in der Firma auch unterbezahlt fühle, da meine letzte Gehaltserhöhung auch bereits zwei Jahre zurückliegt.

Darüber hinaus lief das Gespräch einfach so gut (und ich a priori dachte, dass sie mir von sich aus nur max. die Stufe 2 geben werden), dass ich dann spontan dachte, dass ich ja mal ein wenig verhandeln kann und nannte dann eine Zahl, die zwischen der Stufe 4 und Stufe 5 liegt. Also ca. 10% mehr als das was mir angeboten wurde. Ich habe das dann auch so selbstverständlich vorgetragen, weil der Vorgesetze an meiner Reaktion gemerkt hat als er die Zahl nannte, dass ich nicht wirklich zufrieden war mit der Stufe 3, denn er meinte nur: Sagen sie mal, wo müssen wir denn hin? Dann nannte ich eben diese Zahl und er schrieb sie sich auf. Ich habe mich quasi aufgefordert gefühlt eine Zahl zu nennen.5

Ich zeigte mich aber grundsätzlich natürlich verhandlungsbereit und dass ich grundsätzlich auch von den 10% ein wenig nach unten abweichen würde. Der Verantwortliche meinte dann nur, dass er das jetzt nicht entscheiden könne und schlug vor, dass wir über das Gehalt erneut reden, wenn es konkret wird und sie sich tatsächlich für mich entscheiden.

Ich habe jetzt oft gelesen, dass sie sich sehr schnell melden, wenn sie einen wollen, aber heute kam noch keine Kontaktaufnahme. Wahrscheinlich bin ich einfach zu ungeduldig, zumal ich nicht mal weiß wann die VGs zu Ende sind, bzw. haben sie mir auch keinen konkreten Zeitpunkt genannt, sondern einfach nur bis bald gesagt. Wie lange kann sowas dauern?

Meine Frage ist nun:
Habe ich zu hoch gepokert oder wie schätzt ihr die Situation ein? Vielleicht muss er das mit dem Gehalt intern nochmal besprechen und diese Schleife dauert eben seine Zeit, weil man die Verantwortlichen eben nicht sofort greifen kann.

Bzw. ist es vllt. auch möglich, dass sie mir einfach nur die Stufe 3 anbieten und hoffen, dass ich trotzdem annehme oder sagen sie lieber gleich ab, weil den Job jemand auch in Stufe 1 machen würde?

Kann ich am Freitag noch per E-Mail (bzw. ich habe eigentlich nur seine Telefonnummer) nachfassen und mitteilen, dass ich mir Gedanken gemacht habe und die Stufe 4 vollkommen OK wäre. Mit Stufe 3 will ich mich dennoch nicht zufriedengeben, andererseits reizt mich der neue AG und die Stelle schon ein wenig. Oder lieber einfach abwarten und auf sich beruhen lassen.

Ich freue mich auf Meinungen.
Vielen Dank.

PS: Es ist mit Sicherheit eine beliebte Stelle mit mehreren Bewerbern
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 02.06.2021 21:31
Die Berücksichtigung förderlicher Zeiten über den Anspruch aus einschlägiger Berufserfahrung hinaus setzt tariflich tatbestandlich deren Vorhandensein sowie ein Personalgewinnungsproblem voraus.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: WasDennNun am 03.06.2021 07:27
Kann ich am Freitag noch per E-Mail (bzw. ich habe eigentlich nur seine Telefonnummer) nachfassen und mitteilen, dass ich mir Gedanken gemacht habe und die Stufe 4 vollkommen OK wäre. Mit Stufe 3 will ich mich dennoch nicht zufriedengeben, andererseits reizt mich der neue AG und die Stelle schon ein wenig. Oder lieber einfach abwarten und auf sich beruhen lassen.
Wenn du eine Zahl zwischen Stufe 4 und 5 genannt hast (sie aber entweder Stufe 4 oder Stufe 5 zahlen können und nichts dazwischen), dann kannst du natürlich denen mitteilen, dass du für die Stufe 4 kommen würdest, aber nicht für die Stufe 3.
Das kann denen bei ihren internen Abstimmungsprozessen durchaus helfen.

Wenn du nicht weißt, wann das letzte VG ist, was erwartest du dann von denen?
Wir informieren nach Abschluss der VGs spätestens am Folgetag die Platz 1 Kandidaten telefonisch über den Ausgang, je nach Lage auch Platz 2,3.

Am Ende müsse sie begründen können, warum sie dich mit Stufe 4 und nicht jemanden anderes mit Stufe 3 oder Stufe 1 nehmen, sprich der zweitbeste muss quasi ungeeignet sein.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Lars73 am 03.06.2021 07:44
Am Ende müsse sie begründen können, warum sie dich mit Stufe 4 und nicht jemanden anderes mit Stufe 3 oder Stufe 1 nehmen, sprich der zweitbeste muss quasi ungeeignet sein.

Im Hinblick auf die Bestenauswahl halte ich einen solchen Maßstab weder für zwingend noch für geboten. Allerdings wird recht oft so verfahren. M.E. reicht ein (erheblicher) Qualitätsunterschied zum nächsten gereihten Bewerber aus.
Ansonsten bekommt der letzte gereihte Bewerber (nach Absage der anderen) wegen des dann bestehenden Personalgewinnungsproblem die Stelle für Stufe 6 ;-)
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 03.06.2021 07:58
Da der ausgewählte Bewerber einen grundrechtsgleichen Anspruch auf die Besetzung der Stelle mit ihm erlangt, bedürfte  es einer besonders starken Begründung, warum man die Stelle nicht mit ihm besetzt.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: WasDennNun am 03.06.2021 08:09
M.E. reicht ein (erheblicher) Qualitätsunterschied zum nächsten gereihten Bewerber aus.
Genau. Bei zwei einigermaßen gleich geeigneten, verliert der teurere.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 03.06.2021 08:54
Ok. Vielen Dank für die ganzen Antworten. Das hilft mir schon Mal weiter. Bin mir trotzdem noch unsicher ob ich nachfassen soll (vor allem telefonisch?) und sagen soll, dass  die Stufe 4 OK wäre. Kommt finde ich generell immer nicht so gut.

Ich hätte mich bei dem Gespräch einfach stärker an den Stufen orientieren sollen. Ich konnte Sie ja auswendig. Habe dann aber leider eben nicht gesagt z. B. die Stufe 4 wäre OK, sondern einfach ein Gehalt genannt, welches OK wäre bzw. Zahl, der wir uns nähern sollten, als er mich fragte wo wir hinmüssen. Er hat es glaube ich so aufgefasst, dass das mein aktuelles Gehalt ist an dem wir uns orientieren können.

Meine Frage ist eben, ob so ein interner Abstimmungsprozess dann einige Tage dauert oder ob der Vorgesetzte das quasi gleich am gleichen Tag besprechen kann bzw. muss er das erst besprechen, bevor er mir quasi telefonisch mitteilt, dass ich der Wunschkandidat bin?

Ich hatte einfach das Gefühl, dass der Gesprächspartner wahrscheinlich im Gespräch gemerkt hat, dass ich zu teuer sein könnte und am Ende dann quasi wissen wollte was ich verdiene, denn von selber hätte ich es nie angesprochen. Ich kenne es so, dass der AG damit erst um die Ecke kommt, wenn er interessiert ist. Und kenn es halt auch so aus der Privatwirtschaft, dass man da wirklich handelt, wenn da die erste Zahl um die Ecke kommt. Sei es im VG oder im Gehaltsgespräch und mir war es einfach zuwider, die Stufe 3 ohne verhandelt zu haben, einfach so zu akzeptieren, aber wahrscheinlich muss man das im ÖD einfach, weil das die Leute Schlange stehen und man dann einfach den nächsten nimmt.
Zu den förderlichen Zeiten. In einem Monat hätte ich dann genau 6 Jahre, die man evtl. als förderliche Zeiten gelten lassen könnte. Das ist einfach die gesamte Berufserfahrung, die ich nach dem Studium gesammelt habe. 1 Jahr davon im eigentlichen Sinne wahrscheinlich fachfremd, aber trotzdem im kaufmännischen Bereich (Finanzen) und 5 Jahre davon im Einkauf, die sie mir scheinbar als einschlägige Berufserfahrung anrechnen lassen wollen.
Ist damit überhaupt die Stufe 4 drin?

Es handelt sich um eine sehr große Kommune, wenn das bei der Entscheidungsfindung hilft und ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie z. B. gestern noch weitere VGs hatten. Von der Bewerbung bis zum VG sind auch fast 2 Monate vergangen und der fachliche Vorgesetzte hatte sich ca. 2 Wochen nach der Bewerbungsfrist bei mir per Telefon gemeldet und gemeint, dass sie mich auf jeden Fall kennenlernen wollen, aber es leider mit den Einladungen zu dem VG länger dauert, weil sie ein technisches Problem haben. Eine Woche später kam dann die Einladung. Ist das die Standardvorgehensweise?

Auch waren nur ca. 40 Min für das Gespräch veranschlagt und es dauerte am Ende dann ca. 50 Min. Wie gesagt, ich hatte bis zu Gehaltsverhandlung einfach ein sehr gutes Gefühl und meine Frage ist eben, ob ich mich dadurch einfach schon komplett rausgekickt habe? Die Zahl war jetzt auch nicht so hoch, dass sie komplett aus der Gruppe gefallen ist, sondern eben nur ca. 1,5 Stufen höher. Viel weniger hätte ich nicht fordern können, sonst wäre es lächerlich geworden. Ich meine, hier geht es um ein paar hundert Euro im Monat. Es geht um die E11. Ich dachte, wenn sie einen wirklich wollen, dann sollte das kein Problem sein. Ich wäre mit Sicherheit auch gesprächsbereit gewesen, so dass man sich bei der Mitte trifft, aber er wollte das in der großen Runde einfach nicht klären, weil da auch zwei weitere Teammitglieder im Gespräch waren, nehme ich an. Ich hatte eben keine Chance nochmal über das Gehalt zu reden bevor sie sich entscheiden. So wussten sie nur, dass die Stufe 3 weniger ist als das was ich aktuell habe und nicht zu welchen Konditionen ich final anfangen würde.  Das hat er eben „abgewürgt“ mit der Begründung, wir reden nochmal, wenn es so weit ist. Die Chance, sich wirklich darüber zu unterhalten hatte ich eben nicht und das wurmt mich ein wenig. Ich konnte natürlich sagen, dass ich andere Vorzuge habe bei der Stelle ( Sicherheit, Gemeinwohl, kürzerer Pendelweg) und dass mir grundsätzlich bewusst ist, dass ich keine Gehaltssteigerung analog zur Privatwirtschaft erwarten kann, aber zumindest in dem Rahmen das erhalte was ich davor auch hatte.  Das konnte ich noch anbringen, bevor er mich quasi abgewürgt hat. Kann natürlich auch sein, dass ich überhaupt nicht in Frage komme und er deshalb darüber nicht reden wollte oder er wirklich nicht darüber entscheiden kann. Er hätte einfach sagen können. Vielen Dank für das Gespräch, aber wir können Ihnen nur die Stufe 3 anbieten und wünschen Ihnen noch alles Gute.  Dann wüsste ich wenigstens Bescheid und würde mir keine Gedanken mehr machen. Ich hatte schon einige VGs in der Privatwirtschaft und wenn man merkt die Vorstellungen gehen zu weit auseinander, dann wird das sofort im Gespräch klar uns man wünscht sich alles Gute. Hier hatte ich das Gefühl eben nicht, weil alle so schön am Ende bis bald gesagt haben. Meinungen?


Kann mir noch einer sagen, warum er die Tabelle bis April als Grundlage nimmt? Ist die Tabelle ab April nur vorläufig oder wie darf ich das verstehen?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Eukalyptus am 03.06.2021 09:01
Im konkreten Fall:

Natürlich benötigt der Arbeitgeber noch etwas Zeit, um zu klären ob eine höhere Bezahlung möglich ist, bzw. ob man dazu willens ist. Insofern abwarten.

Auch einen Anruf würde ich nicht machen, denn: Was genau der Arbeitgeber anbietet, unterliegt seinem Willensbildungsprozess. Ich vermute dass er zunächst die Bewerber reiht, und wenn du an der Spitze sein solltest, dir z.B. Stufe 4 oder eben auch nur Stufe 3 anbietet. Dann kannst du dich entscheiden. Er wird dich nicht von vorneherein aussortieren, weil die Gehaltsvorstellung etwas höher ist als das erste Gehaltsangebot.

Mach die über die Tabelle keine Gedanken, du bekommst die gültige Tabelle. Welche das zu diesem Zeitpunkt dann auch immer sein sollte.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 03.06.2021 09:10
Es gibt mehr als 10.000 kommunale AG höchst unterschiedlicher Art und Größe. Es gibt weder „den“ öD noch „die“ Privatwirtschaft - oder erwartest Du, daß Gas-Wasser-Scheiße-Röhrich und Volkswagen die selben Prozesse haben? Warum sollte das dann bei Köln und Hallenberg der Fall sein?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: WasDennNun am 03.06.2021 09:11
Meine Frage ist eben, ob so ein interner Abstimmungsprozess dann einige Tage dauert oder ob der Vorgesetzte das quasi gleich am gleichen Tag besprechen kann bzw. muss er das erst besprechen, bevor er mir quasi telefonisch mitteilt, dass ich der Wunschkandidat bin?
Das ist ja in jeder Behörde durchaus anders.
Wie gesagt:
Bei uns findet direkt nach dem letztem VG eine Gespräch statt, in dem die Reihung festgelegt wird, die dann unverbindlich den Wunschkandidaten mitgeteilt wird.
Bis dann was offizielle kommt, dauert es aber diverse Tage (weil entsprechende Gremien sich offiziell dazu äußern müssen.)
Und wenn es um freiwillige Zusatzleistungen geht, dann ist da oftmals noch ein weitere Wasserkopp, der da seinen Senf zu geben muss.

Mit 6 Jahren förderlicher Zeit ist gerade so die Stufe 4 möglich, die Stufe 5 jedoch nicht.
Damit hat sich das auch erledigt.

Also abwarten. Entweder sie melden sich mit der Info:
Wir können ihnen nur Stufe 4 anbieten oder mit der Info wir können ihnen nur Stufe 3 geben.
Oder sie sagen: Wir haben einen besseren Kandidaten gefunden.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 03.06.2021 13:15
Es ist also nicht so, dass man sich mit einer höheren Gehaltsvorstellung gleich ins Aus schießt und es wird unabhängig davon bewertet wer die Nummer 1 ist? Oder schauen sie sich das Gesamtpaket an? Wenn da einer ist der zwar schlechter ist aber auch mit der Stufe 1 zufrieden ist, nimmt man lieber diesen Bewerber?

Kann jemand hier einschätzen wie viele sich auf so eine Stelle bewerben und wie viele eingeladen werden? Kann es also sein, dass sich die VGs über mehrere Tage ziehen? Es handelt sich um eine Stelle bei der Stadtverwaltung und die Stadt ist in den Top 20 der größten Städten in Deutschland.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Bastel am 03.06.2021 13:22
Es ist also nicht so, dass man sich mit einer höheren Gehaltsvorstellung gleich ins Aus schießt und es wird unabhängig davon bewertet wer die Nummer 1 ist? Oder schauen sie sich das Gesamtpaket an? Wenn da einer ist der zwar schlechter ist aber auch mit der Stufe 1 zufrieden ist, nimmt man lieber diesen Bewerber?

Kann jemand hier einschätzen wie viele sich auf so eine Stelle bewerben und wie viele eingeladen werden? Kann es also sein, dass sich die VGs über mehrere Tage ziehen? Es handelt sich um eine Stelle bei der Stadtverwaltung und die Stadt ist in den Top 20 der größten Städten in Deutschland.

Natürlich kann sich das über mehrere Tage hinziehen... Es kommt auch auf die Bewerberzahl an. Eventuell warst du ja der Einzigste? Oder es werden noch 20 Behinderte eingeladen... Alles ist möglich.

Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: blondie am 04.06.2021 10:49
Ich habe für den Personalrat schon an Gesprächen teilgenommen, die über 3 Tage gingen. Dabei hatten sich 2 Bewerber kurzfristig krank gemeldet und diese wurden eine Woche später eingeladen. Ist nicht die Regel,aber passiert.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 04.06.2021 13:07
Gespräch war am Dienstag und gestern war hier noch ein Feiertag. D.h. dass ich noch keinen ne Rückmeldung habe, ist wahrscheinlich noch OK. Oder meint ihr es ist schon zu viel Zeit für eine Kontaktaufnahme verstrichen?
Ich mein, ich bereue es nicht so gehandelt zu haben.Ich hätte definitiv nicht zur Stufe 3 ja sagen können und wenn sie nicht bereit sind sich ein wenig zu bewegen und einfach nur friss oder stirb sagen, dann habe ich halt Pech gehabt.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Organisator am 04.06.2021 14:34
Oder meint ihr es ist schon zu viel Zeit für eine Kontaktaufnahme verstrichen?

Das kommt auf dein Bauchgefühl an. Ich habe von Zusagen am selben Tag gehört oder auch von Zusagen nach mehreren Wochen. Wenn du meinst mal nachfragen zu wollen, wird es dann wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt sein.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 04.06.2021 14:37
Es wäre ja ggfs. ohnehin die Widerspruchsfrist des PR abzuwarten.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 04.06.2021 20:32
Kriegt man auch Bescheid wenn man nur zweiter oder dritter auf der Liste ist?
Ich habe eigentlich immernoch nicht verstanden ob es nachteilig war die Stufe 3 nicht zu akzeptieren?
Würde die Entscheidung anders ausfallen, hätte ich ja zu Stufe 3 gesagt oder spielt das keine Rolle bei der Entscheidung und sie bieten mir einfach das an was sie können/ wollen.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: WasDennNun am 05.06.2021 09:34
Kriegt man auch Bescheid wenn man nur zweiter oder dritter auf der Liste ist?
Ja, nein, vielleicht!
Das wird dir keiner beantworten können, weil es ungefähr 1000 unterschiedliche Wege gibt wie der AG das handhabt.
Wir teilen unmittelbar nach der Entscheidung über das Ranking den Plätzen 1-3 mit, welchen Platz sie haben, schreiben die Absagen für die, die sowieso ein no Go sind. und den Plätzen 3ff dann, wenn alles in trockenen Tüchern ist.
Zitat
Ich habe eigentlich immernoch nicht verstanden ob es nachteilig war die Stufe 3 nicht zu akzeptieren?
Würde die Entscheidung anders ausfallen, hätte ich ja zu Stufe 3 gesagt oder spielt das keine Rolle bei der Entscheidung und sie bieten mir einfach das an was sie können/ wollen.
oft wird erst das fachliche Ranking gemacht, dann weiter geschaut, wer eingestellt wird

Unter der Annahme du bist Platz 1:

Natürlich war es nachteilig für den gesamten Prozess.
Hättest du gesagt: für die Stufe 3 komme ich, dann würde der AG nicht begründen müssen, warum er dich für eine Stufe 4 einstellen will und hätte evtl. schon mündlich zugesagt.
Wenn du aber nicht mehr als Stufe 3 verlangst, dann hat er auch keinen Grund sich darüber Gedanken zu machen, ob er dir evtl. mehr gibt.

Wenn die Handelnden jetzt feststellt, dass sie es intern nicht durch bekommrn dir die Stufe 4 zu geben, dann wird idR angerufen und gefragt, ob du auch für die 3 kommen würdest.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 06.06.2021 00:02
Das sind doch schon Mal super Informationen. Vielen Dank.
Mal sehen, vielleicht bin ich ja auch nicht auf Nummer 1.
Du scheint Erfahrung mit VGs im öffentlichen Dienst zu haben @WasDennNun.
Spricht man bei jedem Kandidaten am Ende das Gehalt an?
Bzw. war es der genaue Wortlaut schon ziemlich ungewöhnlich.
Er hat mich gefragt, ob ich nicht wissen will, was ich verdienen werde. Als ich dann gesagt habe, dass das weniger ist als aktuell habe, hat er gleich nachgehakt mit "Ja, sagen Sie doch mal, wo müssen wir denn hin?"
Also, in meiner Welt ist das auf jeden Fall als Interesse zu deuten. Oder übersehe ich hier irgendwas und das ist alles Standard und ich sollte mir keine Hoffnungen machen?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 06.06.2021 07:53
Du übersiehst, daß es mehr als 10.000 kommunale AG gibt, die das allesamt völlig unterschiedlich handhaben können - und dies auch tun. Die Bandbreite reicht von nur einem Gespräch, in dem sowohl Vorstellung als auch Gehalt abgefrühstückt werden und dann ein Friß-oder-Stirb-Angebot per Post in Form eines Arbeitsvertrags kommt über das völlige Ignorieren der Möglichkeit, die Stufe zu verhandeln und den Hinweis, diese würde nach Arbeitsbeginn festgesetzt, egal, was besprochen worden ist, bis hin zu einer völligen Trennung von Vorstellungsgespräch und Gehaltsverhandlungen - wobei dann trotzdem im VG nach den Gehaltsvorstellungen gefragt werden kann, um Bewerber mit unrealistischen Vorstellungen auszusieben.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: WasDennNun am 06.06.2021 13:15
Er hat mich gefragt, ob ich nicht wissen will, was ich verdienen werde. Als ich dann gesagt habe, dass das weniger ist als aktuell habe, hat er gleich nachgehakt mit "Ja, sagen Sie doch mal, wo müssen wir denn hin?"
Also, in meiner Welt ist das auf jeden Fall als Interesse zu deuten. Oder übersehe ich hier irgendwas und das ist alles Standard und ich sollte mir keine Hoffnungen machen?
Zum einen müssen sie natürlich einen Grund haben, damit sie versuchen können mehr als das mindeste zu zahlen.
Denn wenn der Bewerber nicht mitteilt, dass er erwartet, dass die kann Regelungen des TV genutzt werden, gibt es keine Veranlassung, die kann Regelungen anzuwenden und die Enttäuschung ist dann groß, wenn der Bewerber den AV ablehnt oder erst dann mit "aber unter Stufe 4 komme ich nicht" um die Ecke kommt.

Es ist mEn kein Zeichen von Interesse, sondern ein Zeichen dafür, dass man alle Informationen zusammentragen möchte, die für den Einstellungsprozess notwendig sind.
Evtl. ist es auch nur persönliche Neugierde zu erfahren, was man denn da "draußen" so verdient.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Lars73 am 06.06.2021 13:29
Bei uns spricht man routinemäßig darüber. Es mag sein, dass man bei offensichtlich ungeeigneten Bewerbern auf die Nachfrage verzichtet hätte. Aber ich würde die Frage nicht überbewerten.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 06.06.2021 17:18
Ja gut, dann weiß ich wenigstens Bescheid. Dann warte ich einfach mal ab. Man kann es eh nicht mehr ändern.

wobei dann trotzdem im VG nach den Gehaltsvorstellungen gefragt werden kann, um Bewerber mit unrealistischen Vorstellungen auszusieben.

Sind ca. 10% mehr als angeboten unrealistisch? Wenn man sich gleichzeitig auch gesprächsbereit zeigt?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 06.06.2021 17:27
Unrealistisch ist grundsätzlich jede Gehaltsvorstellung, die sich nicht durch die tariflichen Regelungen abbilden ließe.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 06.06.2021 17:39
Ich weiß man kann es nicht verallgemeinern. So weit habe ich das jetzt schon verstanden.  Aber so rein von der Logik. In der freien Wirtschaft versucht man ja Bewerber runterzudrücken und so günstig wie möglich einzukaufen. Hier ist es zwar auch verallgemeinert, ich weiß, aber nehmen wir an einer gibt eine Gehaltsspanne an, dann wäre das Unternehmen doof nicht das untere Ende zu nehmen.

Solche Gedanken spielen im ÖD keine Rolle oder? Also dass sie sich z.B. denken, der verdient in der freien Wirtschaft wesentlich mehr und wir könnten ihn für günstiger einkaufen als er Wert ist. Dann bieten sie so einem lieber etwas weniger an als er sich vorstellt als einen einzustellen für den der Wechsel sogar eine Verbesserung darstellt.

Also das man sich quasi du die Forderung bzw. klare Aussage, dass man die Stufe 3 nicht akzeptiert, attraktiver für den AG gemacht hat?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 06.06.2021 17:50
Sofern „freie Wirtschaft“ das Antonym zum öD sein soll, ist die Annahme, daß man dort versuche, Gehälter weitestmöglich zu drücken, in dieser Pauschalität unzutreffend. Sowohl innerhalb wie außerhalb des öD zahlen gute AG angemessene Entgelte - und schlechte AG versuchen, sie zu drücken.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: WasDennNun am 06.06.2021 18:06
Ich weiß man kann es nicht verallgemeinern. So weit habe ich das jetzt schon verstanden.  Aber so rein von der Logik. In der freien Wirtschaft versucht man ja Bewerber runterzudrücken und so günstig wie möglich einzukaufen. Hier ist es zwar auch verallgemeinert, ich weiß, aber nehmen wir an einer gibt eine Gehaltsspanne an, dann wäre das Unternehmen doof nicht das untere Ende zu nehmen.
Blödsinn. Ich habe solche Unternehmen nicht kennengelernt, die so handeln.
Ich kenne Unternehmen, die machen jährlich eine Lohnerhöhung von Inflation+1-2%
(ohne Streiks, ohne gemurre und ohne Gewerkschaftskaspereien)
Und wenn es gut läuft, dann kriegen die MA 0,5-4 Monatsgehälter on the Top Bonus. (ohne das so etwas im AV stehen würde)
Also erzähle nicht so ein Märchen das in der freien Wirtschaft nur gedrückt wird. und nur das absolut minimalste zahlt.
Zitat
Solche Gedanken spielen im ÖD keine Rolle oder? Also dass sie sich z.B. denken, der verdient in der freien Wirtschaft wesentlich mehr und wir könnten ihn für günstiger einkaufen als er Wert ist. Dann bieten sie so einem lieber etwas weniger an als er sich vorstellt als einen einzustellen für den der Wechsel sogar eine Verbesserung darstellt.
Nein, solche Gedanken spielen im öD keine Rolle.
Es gibt klare Regeln, was dir Zusteht.
Dazu gibt es die Möglichkeiten Dinge wie förderliche Zeiten unter gewissen Bedingungen anzuerkennen und so einem Mitarbeiter mehr zuzahlen, als der AG müsste.
Die Hansels und Gretels, die jedoch im VG sitzen haben meistens nicht die Entscheidungsgewalt darüber, ob der AG auch bereit ist, dieses Geld zu bezahlen.
Wenn du da also irgendeine Zahl nennst, dann müssen sie versuchen,dass irgendwie ins tarifliche Korsett rein zubekommen und den AG überzeugen, das du das Wert bist und es seitens der Bewerberlage keine Alternative gibt.
Zitat
Also das man sich quasi du die Forderung bzw. klare Aussage, dass man die Stufe 3 nicht akzeptiert, attraktiver für den AG gemacht hat?
Blödsinn.
Attraktiv ist man durch das was man ist. Nicht durch Ansagen was man haben will.
Aber damit der AG dir mehr als die Stufe 3 zahlen kann, musst du als AN es fordern.


Und im Übrigen: Deine Arbeit ist monetär soviel Wert, wie du bereit bist für sie zuarbeiten und jemanden findest der bereit ist das zu zahlen.

Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 06.06.2021 18:21
Ich seh schon ihr seid ein wenig in einer Bubble und der bias ist doch ziemlich ausgeprägt.

Ich habe selber geschrieben, dass man es nicht verallgemeinern kann, aber nicht jeder arbeitet in einem tarifgebundenen Unternehmen oder gar im IGM Disneyland Tarif.

Fakt ist, der Mittelstand ist der größte AG in Deutschland und da gibt es mit Sicherheit keine automatische Inflationsanpassung etc. Ich arbeite ja selber in einem kleinen Unternehmen und hier gibt es AN, die haben seit Jahren keine Gehaltserhöhung gesehen und ich glaube nicht, dass wir die einzige Firma sind bei der es so läuft.

Also erst Mal ein bisschen über den Tellerrand gucken, bevor man so einen Schmarrn schreibt und es ist sicher auch keine Seltenheit,  dass am unteren Ende angefangen wird. Warum sollte ein Unternehmen ohne Grund mehr zahlen?

Naja, ich seh schon, ich glaube im ÖD geht dann irgendwie der Blick verloren wie es in der normalen Ökonomie so läuft.
Aber ich danke euch trotzdem.


Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 06.06.2021 18:28
Fakt ist, daß „der Mittelstand“ als AG ebenso heterogen wie der gesamte Rest der AG - und Du hast offenkundig eher anekdotische Kenntnis der AG des Mittelstandes. Und ebenso offenkundig auch eher mit dem Bodensatz. Wer hier arbeitet denn im öD?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.06.2021 18:34
Ich arbeite ja selber in einem kleinen Unternehmen und hier gibt es AN, die haben seit Jahren keine Gehaltserhöhung gesehen und ich glaube nicht, dass wir die einzige Firma sind bei der es so läuft.

[...]Warum sollte ein Unternehmen ohne Grund mehr zahlen?[...]
Genauso wie es Beispiele in die eine Richtung gibt, gibt es Beispiele in die andere :) Eine Bekannte von mir die in einem 15 Personenbetrieb arbeitet hat dieses Jahr "ungefragt" 100€ Brutto mehr pro Monat bekommen. Können wir beides nicht verallgemeinern.

Du gehst davon aus, dass es keinen Grund gibt mehr zu zahlen?
Es gibt aber Gründe ungefragt mehr zu zahlen. zB Mitarbeitermotivation/-bindung.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Eukalyptus am 06.06.2021 18:55
Ich seh schon ihr seid ein wenig in einer Bubble und der bias ist doch ziemlich ausgeprägt.
...
Also erst Mal ein bisschen über den Tellerrand gucken, bevor man so einen Schmarrn schreibt und es ist sicher auch keine Seltenheit,  dass am unteren Ende angefangen wird. Warum sollte ein Unternehmen ohne Grund mehr zahlen?

Naja, ich seh schon, ich glaube im ÖD geht dann irgendwie der Blick verloren wie es in der normalen Ökonomie so läuft.
Aber ich danke euch trotzdem.

Du fragst in inzwischen 9 Beiträgen mehr oder weniger dasselbe, möchtest immer wieder gepampert werden und dessen versichert dass alles gut ist, was dir auch dein gesunder Menschenverstand (oder die ersten drei Antworten) hätte sagen können. Schließlich beschimpfst du die Forenteilnehmer.  Weiter so!  ::)
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 06.06.2021 19:34
Das ist doch kein Beschimpfen. Und ich nehme an, wenn die Leute hier so detailliert von ihren Erfahrungen aus VGs erzählen, dass sie diese auch tatsächlich erfahren haben und nicht angelesen, wenn ich die auf die Frage von Spid, wer hier denn im ÖD arbeite, antworten darf.
Wie gesagt, ich fands einfach nur witzig, wie man selbstverständlich von Unternehmen redet, die automatisch jährliche Gehaltsanpassungen machen. 2019 waren nur noch ca. 47% Arbeitnehmer tarifgebunden. Bei denen funktioniert das vielleicht noch automatisch.
@Spid
Du hast doch selbst von Gas-Wasser-Scheiße-Röhrich gesprochen. Du glaubst jetzt allen Ernstes, dass hier jetzt der Chef Herr Scheiße Röhrich den MA jährlich das Gehalt anpasst. Fast kein Chef macht das automatisch ohne dass man nachfragt.
Und das sage ich obwohl genau das bei mir schon Mal passiert ist, aber das ist die absolute Ausnahme.
Und zur Motivationsgeschichte. Also einen MA, denn man schon
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 06.06.2021 20:15
Welchen Zusammenhang siehst Du zwischen einer aktuellen Beschäftigung im öD und der Erfahrung aus VG in diesem? Dazu bedarf es nicht einmal einer vergangenen Beschäftigung im öD. Oder auch nur einer Bewerbung im öD. Und welcher Bedeutung mißt Du der Tarifbindung von AN zu? Und ja, die Handwerksbetriebe, die ich häufiger beauftrage, erhöhen ihren AN regelmäßig das Gehalt, sonst könnten sie sie auch gar nicht auf Dauer halten. Und die AG, bei denen ich beschäftigt war oder die ich beraten habe, die keinen Tarifvertrag anwenden, tun dies überwiegend ebenso. Und auch Mitgliedsunternehmen von Unternehmensverbänden, bei denen ich tätig war, verfuhren zum großen Teil so. Nicht für alle AN im gleichen Maße - aber warum sollte man das auch tun?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 06.06.2021 21:03
mißt

Ich verstehe dieses Wort nicht und der Rest ist auch ziemlich wirr und zusammenhangslos geschrieben, aber Danke trotzdem für deine Mühe.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 06.06.2021 21:12
Das nimmt nicht Wunder, denn Deine eher gewöhnliche Auffassungsgabe hattest Du bereits zur Genüge offenbart.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 06.06.2021 21:42
Für gewöhnlich höre ich nur auf, weitere Energie zu investieren, wenn ich bemerke, dass die einfachsten Regeln der Orthographie missachtet werden. Trotzdem bedanke ich mich sehr herzlich für deine Mühe.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 06.06.2021 22:03
Für gewöhnlich nehme ich Fahrt auf, wenn das Gegenüber mit seiner Einfältigkeit große Erheiterung verspricht. Los, amüsiere mich und nenne mir die allgemeinverbindlichen Regelungen der Orthographie. Ich spoiler mal: Es gibt sie nämlich nicht - weshalb nicht wenige öffentliche AG ihren AN auch eine bestimmte Orthographie verordnen. Die entspricht auch manchmal der des - nicht allgemeinverbindlichen - amtlichen Regelwerk und manchmal hat sie Sonderzeichen mitten im Wort, um Deppenpausen zu signalisieren. Und ich habe bei meinem AG, der nicht zum öD gehört, in dessen Namen die Rechtschreibung nach der 20. Auflage des Dudens festgelegt.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 07.06.2021 11:15
Dann solltest du aber wissen wie man misst schreibt. Du brauchst dich nicht rausreden. Das ist einfach nur schlecht und deswegen hast du dich als Gesprächspartner leider disqualifiziert.

 
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 07.06.2021 11:32
Und wo fände sich nun die allgemeinverbindliche Regelung, die derlei festlegte?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Organisator am 07.06.2021 11:55
Fehlende Argumente rauen den Ton. Oder intensivieren die Suche nach (vermeintlichen) Rechtschreibfehlern.
Gings nicht mal um die Gehaltsverhandlung?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: FGL am 07.06.2021 12:07
Dann solltest du aber wissen wie man misst schreibt. Du brauchst dich nicht rausreden. Das ist einfach nur schlecht und deswegen hast du dich als Gesprächspartner leider disqualifiziert.
Das weiß er. Da er aus Prinzip die 20. Auflage des Duden nutzt und Dir dies aufgrund dieses Beitrags...

Und ich habe bei meinem AG, der nicht zum öD gehört, in dessen Namen die Rechtschreibung nach der 20. Auflage des Dudens festgelegt.
... hätte bekannt sein können, erscheint Dein Auftreten als Rechtschreib-Nazi doch eher kindisch.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: superbraz am 07.06.2021 13:25
Irgendwie wirkt es in den Beiträgen so, als ist eher Unsicherheit als Selbstvertrauen vorhanden...ob es da eine Zusage gibt? ich verfolge das mal weiter hier...
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 07.06.2021 18:49
Habe immer noch nichts gehört. Morgen ist es eine Woche her.
Es wird also immer unwahrscheinlicher eine Zusage zu bekommen.

Somit bedanke ich mich ganz herzlich für die hilfreichen Rückmeldungen.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: WasDennNun am 09.06.2021 19:53
Ich seh schon ihr seid ein wenig in einer Bubble und der bias ist doch ziemlich ausgeprägt.
Nein, nur kenne ich zumeist nur Leute die sich nicht von Ihrem AG abspeisen lassen (müssen) bzw. sich einem AG aussuchen, der ihnen passt.
Deswegen kenne ich halt nicht solche AGs, ich habe nicht gesagt, dass sie nicht gibt.
Zitat
Naja, ich seh schon, ich glaube im ÖD geht dann irgendwie der Blick verloren wie es in der normalen Ökonomie so läuft.
Ich habe mehr als 50% meiner Arbeitszeit in der normalen Ökonomie verbracht und 90% meiner Freunde und Bekannten sind dort tätig.
Ich bin also ganz gut im Bilde, und sehe halt welche Möglichkeiten man hat, wenn man flexibel ist und seinen A hochbekommt.

Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Alien1973 am 10.06.2021 15:01
In meinem VG an einem Dienstag habe ich auf die Gehaltsfrage gesagt:

- für die Stufe 3 komme ich nicht
- Stufe 4 wäre OK
- Stufe 5 wäre wünschenswert

Dann wurde nach meinem aktuellen Gehalt gefragt und ich sagte einfach, dass die Stufe 5 immer noch weniger als mein momentanes Gehalt wäre.
Die Frage nach dem Gehalt stellte jedoch nicht der mögliche zukünftige Amtsleiter, sondern der anwesende Personalchef.

Mir wurde gleich beim VG eine Einladung für eine zweite Runde gegeben, die 3 Tage später am Freitag stattgefunden hat. Wir waren nur noch zu dritt. Große Runde mit Oberbürgermeister und Personalausschuss.

Am Montag wurde ich angerufen und mir wurde mitgeteilt, dass sie mich gerne einstellen würden, mit der Stufe 5. Ich habe dies schriftlich verlangt, denn vorher wollte ich nicht kündigen. Wenn ich es bis Ende der Woche nicht schriftlich habe, müssen sie 1 Monat länger auf mich warten wenn sie mich haben wollen wegen Kündigungsfrist beim momentanen AG. Am Freitag erhielt ich dann ein Schreiben des 2ten Bürgermeisters bezüglich Einstellung, EG und Stufe. Am darauffolgenden Montag hab ich gekündigt...

So kanns auch gehen....  ;)


Also nicht verzagen und wenn man das Gefühl hat man sollte es tun auch mal nachfragen. Warum denn nicht?
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Organisator am 10.06.2021 15:11
Glückwunsch und vielen Dank fürs Berichten!
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 10.06.2021 17:08
Danke für deinen Erfahrungsbericht Alien.
Endlich mal eine Erfahrung aus erster Hand wie es laufen kann.
Du scheinst ja auch genug Erfahrung zu haben, wenn man von Jahrgang 1973 ausgehen darf? Bei mir wäre ja formal maximal nur Stufe 4 drin, und auch nur wenn sie alles im Lebenslauf quasi als förderliche Zeiten akzeptieren sowie noch einen einem Monat warten, weil das hätte ich erst 6 Jahre Berufserfahrung. Also aktuell ist also wahrscheinlich, wie sie sich bereits ausgerechnet haben wohl nur Stufe 3 drin und vielleicht war Ihnen das auch einfach zu viel Aufwand um das Ganze durchzubringen.
Um welche Gruppe geht es bei dir wenn ich fragen darf?


Ich hätte es aber immer wieder so gemacht, da die Stufe 3 einfach zu wenig ist. Mit der nächsten Gehaltsanpassung bei mir in der Firma, die spätestens nächstes Jahr kommt, verdiene ich mehr als bei Stufe 6. Wie lange würde ich wohl brauchen um von Stufe 3 oder 4 auf 6 zukommen. Gar nicht mal davon gesprochen was ich in der Zwischenzeit in der freien Wirtschaft verdienen würde. Das würde gar keinen Sinn machen. Also alles richtig gemacht. Warum sollte man in einer Gruppe/Stufe anfangen womit man schon von Anfang an nicht zufrieden ist.
Mich hätte es einfach nur interessiert, was für einen Verlauf das Ganze genommen hätte wenn ich einfach zu Stufe 3 ja gesagt hätte. Ob der Ausgang ein anderer wäre. Das ist mir immer noch nicht ganz so klar und ich werde es wohl auch nie erfahren.
Nachfragen werde ich nicht mehr. Jetzt ist es über eine Woche her und ich habe keine Rückmeldung erhalten. Somit ist das Ganze abgehakt, weil es doch sehr unwahrscheinlich ist das jetzt noch was kommt. Aber alles halb so schlimm. Es werden sich noch andere Möglichkeiten kommen, vielleicht auch nochmal im ÖD.

Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 10.06.2021 17:22
Inwiefern sollte eine Zeit von einer Woche es unwahrscheinlich machen, der ausgewählte Bewerber zu sein? Wenn sich der AG für einen Bewerber entschieden hat, bedarf es eines expliziten Verzichts des PR auf den Widerspruch gegen die Einstellung oder eines Verstreichens der grundsätzlich zweiwöchigen Widerspruchsfrist, um die Einstellung vornehmen zu dürfen. Ersteres bedarf eines Beschlusses des Gremiums, das dazu erstmal tagen müßte. Sofern keine Eile geboten ist, bedarf es auch keiner Verhandlungen mit dem Bewerber, dessen Einstellung ja ggfs. widersprochen würde.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 10.06.2021 22:47
Ich weiß, es kommt immer drauf an und es ist immer überall unterschiedlich, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ziemlich schnell benachrichtigt wird, wenn man die auserwählte Person ist. Das Gespräch war 01.06 und bis jetzt kam noch keine Rückmeldung. Man hätte ja zumindest Mal unverbindlich anrufen können um unverbindlich zuzusagen bzw. unter Vorbehalt eben. Ich kenn mich mit den Prozessen bei einer größeren Kommune nicht aus, aber ich habe schon eher mit einem Anruf gerechnet wobei der Prozess generell nicht der schnellste ist.

Bewerbung 10. April
Anfang Mai: Anruf fachlicher Vorgesetzter, dass durch interne Schwierigkeiten die digitale Einladung noch auf sich warten lässt
Ca. eine Woche drauf, dann die digitale Einladung zum VG am 01.06.

Also schnell ist für mich anders, aber es ist jetzt auch nicht ungewöhnlich langsam.
Jedenfalls fand ich das schon irgendwie bemerkenswert, dass ich angerufen und zum VG eingeladen wurde und dass es sich eben nur verzögert. Oder ist so ein Vorgehen gewöhnlich und er ruft alle persönlich an?Ich meine die eine Woche bis zur digitalen Einladung hätte ich auch noch warten können.
Für mich, macht es eher den Anschein, dass er am Anfang sehr interessiert war und deswegen hätte ich mir jetzt auch eher einen Anruf erwartet, wenn das Interesse noch so groß wäre.
Aber gut, das ist nur meine Sichtweise.


Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Bastel am 11.06.2021 07:12
Ich hätte es aber immer wieder so gemacht, da die Stufe 3 einfach zu wenig ist. Mit der nächsten Gehaltsanpassung bei mir in der Firma, die spätestens nächstes Jahr kommt, verdiene ich mehr als bei Stufe 6.

Ca. 17% bei einer Gehaltsanpassung, nicht schlecht!

Warum verschwendest du noch irgendeinen Gedanken an den ÖD? Läuft doch bei dir.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 11.06.2021 10:14
Das mit den 17% könnte gut hinkommen. Bei der letzten Anpassung Ende 2019 waren es immerhin knapp 19%.
Mit 20% werde ich dieses Mal auch reingehen. Die letzte Anpassung war übrigens ohne mein Zutun. Einfach so von meinem Chef initiiert (soviel schlechte Firma und Bodensatz).
Aktuell kriege ich auch sehr viel Lob und ich glaube sie merken, dass ich unzufrieden bin und da dürfte dieser Gehaltssprung nach knapp 3 Jahren schon drin sein, zumal ich zurzeit auf Eigeninitiative einen Master nebenberuflich mache. Die Kosten will ich auch so ein bisschen einpreisen.

Zu der Frage warum ÖD. Die ist definitiv legitim. Mein Ziel ist es einfach in eine größere Organisation zu kommen. Die aktuelle Firma ist sehr klein (100 MA) und die Entwicklungsmöglichkeiten sind dementsprechend nicht sehr hoch obwohl mein Chef immer wieder mit einer zukünftigen Führungsposition für mich um die Ecke kommt. Aber das kann auch nur bei Laune halten sein. Ihr wisst schon, Karotte und so.

Und im Gegensatz zu dem üblichen Narrativ über den ÖD schätze ich meine perspektiven Chance gar nicht so schlecht ein. Ich bin 32 und muss wahrscheinlich bis 75 arbeiten. Da ist also noch viel Entwicklungspotential, dennoch habe ich eben auch schon gehört, dass man jetzt nicht wegen Karriere und Gehalt in den ÖD wechselt. Aber wenn man in dem Bereich 60-70K im Jahr verdient, zählen für mich andere Werte.

Mal sehen, mit der Stelle habe ich so halb abgeschlossen, aber wird, wie gesagt, wahrscheinlich nicht die letzte Chance sein und unter Wert wollte ich mich auch nicht verkaufen.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Max am 13.06.2021 10:02
Newbie32, vor allem die Fachentscheider haben kein Interesse ein paar Euro beim Gehalt zu sparen,  egal ob Privatwirtschaft oder öD. Wenn man den besten Kandidaten schon am Anfang mit einem als unpassend wahrgenommenen Gehalt demotiviert, wird er sein Potenzial nicht abrufen können.

Ich weiß natürlich nicht wie es andere halten,  aber bei meinen Verfahren wurde im Vorfeld bereits der Stellenzuschnitt optimiert um die maximale EG herauszuholen. Im VG teilt die Personalabteilung die vorläufig ermittelte Stufe und das zugehörige Entgelt mit. Dies sind konservative Schätzungen,  da zu einem so frühen Zeitpunkt keine Minute pro Bewerber investiert wird um das abzuschätzen.   
Ich wäre durchaus bereit mich für den Bewerber zu engagieren und im Rahmen der Möglichkeiten die höchste Stufe für den gewünschten Kandidaten rauszuholen.
Zu meiner Überraschung hat jedoch bisher noch nie jemand verhandelt.

Deine Wahrnehmung,  dass Unternehmen ohne Tarifbindung versuchen das Gehalt zu drücken, teile ich nicht.
Ganz im Gegenteil sehe ich dort häufig eine große Wertschätzung für Leistungsträger,  welche sich auch in einer Vielzahl von Nettigkeiten und anlassbezogenen finanziellen Zuwendungen ausdrückt, neben den üblichen Lohnsteigerungen und Boni, welche so unkompliziert in Firmen mit Strukturen zur Gleichmacherei wohl nicht möglich wären.

Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 23.06.2021 11:28
Um hier Mal ein abschließendes Feedback zu geben. Heute kam schriftlich per Email die Absage.
Keine Ahnung, woran es gelegen hat. Hatte beim Gespräch eigentlich ein gutes Gefühl. Vielleicht an der Gehaltsvorstellung oder es waren einfach bessere Bewerber. Ich werde es nie erfahren. Aber alles halb so schlimm. Ich suche mir das nächste Mal einfach eine Stelle raus bei der ich von Anfang an mit der Gruppe zufrieden bin.
Danke auch allen trotzdem.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Spid am 23.06.2021 11:31
Da der öffentliche AG auf Verlangen die Auswahlerwägungen in dem Umfang offenlegen muß, daß der unterlegene Bewerber darauf über die Einreichung einer Konkurrentenklage entscheiden kann, liegt Unkenntnis über die Gründe der Absage lediglich am Verzicht auf die Rechtsausübung.
Titel: Antw:Bewerbungsgespräch Gehaltsverhandlung
Beitrag von: Newbie32 am 28.07.2021 09:28
Aber sehr gut, dass sie mir nichts zugesagt bzw. die Stufe 4 (ca. 58k) angeboten haben. Hab jetzt ein Angebot über 70K (ansonsten sehr gute Rahmenbedingungen, wenn wahrscheinlich auch nicht so traumhaft wie im ÖD), welches ich wahrscheinlich annehmen werden. Das meinte ich eben mit, dass sie mich hätten wahrscheinlich günstiger bekommen können. Aber sich wohl eher für denjenigen entschieden haben, der der Job für die Stufe 1 auch macht. Wie gesagt, alles nur reine Vermutung.
Bei der Stufe 4 hätte ich es mir wirklich überlegt. Nur so zum Schluss. Ich danke auch zum Abschluss erneut.
Der ÖD muss wohl auf mich ein wenig warten. Vielleicht probiere ich es in 10 Jahren nochmal. Bis dahin euch alles Gute.