Forum Öffentlicher Dienst
Beamte und Soldaten => Beamte des Bundes und Soldaten => Thema gestartet von: herbstsonne83 am 05.07.2021 14:41
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Hallo Ihr Lieben,
es ist wie folgt. Ich bin adipös, BMI 41, hab Diabetes Typ 2, und Arthrosen in Knie und Sprunggelenken. Die PKV hat den Antrag im Februar bereits genehmigt. Die Beihilfe will davon aber nichts wissen und windet sich wie ein Aal. Das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt einen Anwalt einschalten musste und das Ganze jetzt vor dem Verwaltungsgericht gelandet ist. Hat jemand eine Ahnung wie lange sowas dauert? Der Anwalt schrieb ich solle nicht in Tage und Wochen sondern in Monaten und Jahren rechnen. Na Glückwunsch. Hat jemand von euch vielleicht den Kampf gegen die Beihilfe geführt und gewonnen?
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Ist jetzt nur rudimentär skizziert der Sachverhalt, aber ja... ohne Eilrechtschutzverfahren kann es (je nach Kammerauslastung) durchaus passieren, dass die streitenden Parteien beim VG ein paar Monate eingeräumt bekommen, um überhaupt die ersten Schriftsätze auszutauschen... Ende offen (mitunter 36 Monate plus X). :-\
Haben Sie bei sich in der Behörde kein zentrales Gesundheitsmanagement, eine schlagkräftige Personalvertretung oder sonst was, um zumindest mal fundiert erklärt zu bekommen, wieso/weshalb eine Leistung nicht bewilligt wird?
Kann ja nicht sein, dass man (ohne Info) - so lese ich das zumindest heraus - in einen Rechtsstreit getrieben wird.
In meinen Leistungsbescheiden die (selten) in Teilen mal abgelehnt wurden, standen zumindest ein paar erläuternde Sätze, mit denen ich mittels Widerspruch meine Ansprüche geltend machen oder zumindest nachvollziehen konnte, weswegen ich mich in Hinblick auf vermeintliche Leistungsansprüche geirrt habe. So was sollte Standard sein in jeder halbwegs gut organisierten Beihilfe-Stelle.
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Ganz einfach. Sofort krank melden und die Bezüge weiterhin kassieren. Als Beamtin hast du das Recht dazu, wenn die so unverschämt und dreist zu dir sind, du sitzt am längeren Hebel. Bezüge kassieren fürs Nichtstun und abnehmen, das würde ich machen.
Lieben Gruß
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Einfach mal abnehmen......
Was meinst Du wohl, was Herbstsonne versucht hat? So eine OP bekommt man nicht einfach so. Man muss nachweisen, dass man sich um eine Gewichtsreduktion bemüht hat.
Ich würde aufgrund der gesundheitlichen Gefährdung über den Eilrechtsschutz gehen. Hol Dir ein Attest, welche dauerhaften Folgen aus einer weiter bestehenden Adipositas entstehen und dass mit der OP eine vorzeitige Pensionierung weniger wahrscheinlich ist.
Gibt es im Bund eine zentrale Anlaufstelle für gesundheitliche Belastungen, analog zu Care in Niedersachsen? Die kümmern sich eigentlich eher um die Psyche. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie auch in so einem Fall tätig werden können.
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Was ist mit dem beihilfeergänzung tarif deiner PKV? Dafür hat man den doch
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Was ist mit dem beihilfeergänzung tarif deiner PKV? Dafür hat man den doch
Aha und in den Bedingungen steht, wir bezahlen alles was die Beihilfe nicht zahlt?
Natürlich deckt die Beihilfeergänzung auch nur im Vertrag definierte Bereiche ab.
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Klar steht es so drin (Ausnahme: Brillen). Voraussetzung ist natürlich ein guter Beihilfeergänzungstarif. Bei deinem (vermutlichen) Schnäppchen Tarif sucht man danach natürlich vergebens.
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Hallo und vielen Dank für die Nachrichten. Einige Sachen sind mir in der Tat neu, aber als Bundesbeamte scheint man da bei sowas nicht besonders viel Unterstützung zu bekommen.
Ich habe bei der Beihilfe Atteste vorgelegt, Urteile und die S3 Leitlinie... und obwohl sich die Beihilfe auf vieles von der GKV bezieht, stellt sie sich dann doof und sagt, dass sie ihre eigenen Vorgaben haben. Die Tatsache, das Adipositas durch den BUNDESTAG im Juli 2020 klar als schwere Erkrankung anerkannt wurde, interessiert hierbei nicht. Es wurde bei der Ablehnung alles auseinander gepflückt und abgetan. Es ärgert mich so extrem, aber gut.
Dauerkrank ... naja, durch meine Depression bin ich in den letzten Jahren eh mehr krank als im Dienst gewesen. Würde ich das Durchziehen, würde mir dann wahrscheinlich dann eine Frühpension nahelegen und das wäre momentan finanziell eher kontraproduktiv. So werde ich also jede Menge Arzttermine und Rezepte hoen und die damit die nächsten Jahre zuballern... vielleicht nochmal ne böse Mail an die Trutsche schicken, die mir die Ablehnung geschickt hat... aber mehr fällt mir dazu jetzt auch nicht ein :/
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Böse Mail bringt nichts, eine Klage schon. Kannst Du nicht Eilrechtsschutzverfahren mit Hilfe eines Attestes deines Arztes beantragen, wegen Gefahr durch Adipositas dauerhaften Schaden zu erleiden? Allein die Diabetes, keine billige Krankheit, müsste doch hinreichendes Argument sein.
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Und dann hofft exakt mir das was ich bereits am Anfang geschrieben habe — den Status als Bundesbeamte nutzen, sich krank melden mit laufenden vollen Bezügen bis zum Sankt Nimmerleinstag. Das ist ja das schöne, wenn die nicht wollen und blödsinnige Argumente gegen die op vor ihnen - du bist am längeren Hebel. Melde dich krank, nimm die Bezüge und fertig
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Und dann hofft exakt mir das was ich bereits am Anfang geschrieben habe — den Status als Bundesbeamte nutzen, sich krank melden mit laufenden vollen Bezügen bis zum Sankt Nimmerleinstag. Das ist ja das schöne, wenn die nicht wollen und blödsinnige Argumente gegen die op vor ihnen - du bist am längeren Hebel. Melde dich krank, nimm die Bezüge und fertig
Ach Dümmerlein, die Möglichkeit der vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand durch den Dienstherrn ist dir auch, wie so vieles, nicht bekannt?
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Ich gehe mal davon aus, dass Herbstsonne gesund werden will bzw. lebensverkürzende und lebenseinschränkende Folgen der Adipositas mildern oder beseitigen will. Der Vorschlag auf krank zu machen hilft bei der Zielereichung null weiter.
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Wie soll sie denn gesund werden wenn die op nicht gestattet wird? Natürlich kann sie doch immer mal eine Woche wieder „gesund“ sein und dann wieder krank. Wie gesagt unser Statuts als Bundesbeamte macht es möglich gesund zu werden mit laufenden Bezügen nicht wie bei den Tariflern mit 6 Wochen AU und dann Theater mit der Krankenkasse und Krankengeld. Gute Besserung
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@Kimonbo, Dein Hinweis ist nicht zielführend. Als dauerkranke Beamtin kann Herbstsonne schneller beim Amtsarzt sitzen als ihr lieb ist. Und dann gibt es nicht nur keine OP sondern auch noch die Mindestpension. Manche Dienstherren fackeln nicht lange. Beamte sind schneller und leichter in Pension zu schicken als TB in Rente.