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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Sozialarbeiter am 16.05.2022 11:31

Titel: Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 16.05.2022 11:31
Moin,

in Hamburg wird Herr Dressel (Finanzsenator, TDL-Vorstand, SPD) am Freitag (20.05.) aufgefordert im September in Verhandlung für eine Hamburg Zulage zu treten. Begleitet wird dies mit einer Übergabe von >7.500 Unterschriften von Hamburg Beschäftigten.
Wie schätzt ihr die tatsächliche Umsetzung einer Hamburg Zulage ein? Wie lief das in Berlin und München ab? Gibt es neben Berlin und München noch weitere Beispiele außertariflicher aber flächendeckender Zulagen?

Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Fritte am 16.05.2022 16:12
Spannendes Thema. Hast du weitere Infos?
Quelle? Wer ist der Unterschrifteninitiator?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: JC83 am 17.05.2022 09:19

Wie lief das in Berlin und München ab?

In Berlin war das ganze am Ende flankiert von einem Zuschuss zum ÖPNV-Ticket, d.h. die 150 € Zulage werden in einem steuerpflichtigen Teil (knapp 94 €) und einen steuerfreien Teil (knapp 56 €, je nach Ticketart) ausgezahlt.

MMn ist das sehr attraktiv, weil man für das BVG/S-Bahn-Ticket nur knapp über 30 € bezahlt. Die Zulage hebt einen in etwa auf TVöD-Bund-Niveau, sodass ein Wechsel zu einer Bundesbehörde schon eher 2x überlegt wird (andere Zulagen der Bundesbehörden mal außen vorgelassen).

Leider hat diese Zulage auch einen sozialistischen Einschlag: So erhält man die Zulage nur bis zur E13.

Weiterhin ist Berlin nun bis 2025 ruhendes Mitglied im TV-L, weil die TdL diese außertarifliche Zulage ablehnt.

Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 17.05.2022 09:30
Hintergrund ist die TVL-Runde 2021 in Hamburg. Die Tarifrunden werden gewerkschaftlich ja durch regelmäßige Veranstaltungen/Runden für Mitglieder (und Interessierte) begleitet.
Dazu zählen die Forderungsdiskussionen im Vorwege, die parallel laufenden Planungstreffen für Arbeitskampfmaßnahmen (Streiks) und weitere Veranstaltungen (Demos, PR-Aktionen) und letztlich die Auswertungsrunden. Man kann an all den Veranstaltungen im übrigen auch teilnehmen und Input/Feedback geben, ohne Gewerkschaftsmitglied zu sein.
Im Rahmen der Tarifrunde wurde deutlich, dass Hamburg zu den gewerkschaftlich organisierten"Hochburgen" gehört, die TVL Organisation Bundesweit aber sonst eher schwach ausgeprägt ist. Mit dem Wissen wurde dem Tarifergebnis zähneknirschend zugestimmt, da bundesweit nicht mehr zu holen sei. Stattdessen wurde die "Hamburg Zulage Petition" angestoßen, um die lokale Organisationsstärke zu nutzen.
 
Ich weiß nicht, ob es da offizielle Pressemeldungen auf der Website von Ver.di gibt. Auf Social Media habe ich davon schon gelesen.
Da im Herbst die Haushaltsverhandlungen für den Doppelhaushalt 2023/24 anstehen, ist das Ziel Herrn Dressel dazu zu bewegen im Etat einen Posten für eine Hamburg Zulage zu verankern.


Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Chrille1507 am 17.05.2022 13:04

Wie schätzt ihr die tatsächliche Umsetzung einer Hamburg Zulage ein?


Nun, ich persönlich schätze die Möglichkeit der Umsetzung als gering ein. In Berlin hat man das Ergebnis ja gesehen -> ruhendes Mitglied im TV-L.

Eine Petition mit rund 7500 Unterschriften finde ich auch nicht wirklich aussagekräftig. Wie viele Beschäftigte hat denn Hamburg?

Aus meiner Sicht ist es auch unerheblich, ob Hamburg eine "gewerkschaftlich organisierte Hochburg" ist.
Für eine solche Zulage müsste man ja einen gewissen "Druck" auf den Arbeitgeber aufbauen. Wie soll der denn Aussehen?

Bei Verdi wäre das wohl
Verdi: "Wir wollen 150 Euro"
Arbeitgeber: "Wir geben euch 100 Euro"
Verdi: "Ok, 50 Euro und Erhöhung der VBL-Beiträge"
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 17.05.2022 13:25
Nun, ich persönlich schätze die Möglichkeit der Umsetzung als gering ein. In Berlin hat man das Ergebnis ja gesehen -> ruhendes Mitglied im TV-L.
Aber wirklich dramatisch sind die Konsequenzen ja auch nicht? Dann wird die Zulage ab 2025 wieder zurückgenommen und alles der alte Status Quo hergestellt? Außerdem ist Dressel doch selbst TdL Vorstand.

Eine Petition mit rund 7500 Unterschriften finde ich auch nicht wirklich aussagekräftig. Wie viele Beschäftigte hat denn Hamburg?
um die 75.000 laut Personalbericht 2021. Also haben ca. 10% unterschrieben im letzten halben Jahr.

Aus meiner Sicht ist es auch unerheblich, ob Hamburg eine "gewerkschaftlich organisierte Hochburg" ist.
Für eine solche Zulage müsste man ja einen gewissen "Druck" auf den Arbeitgeber aufbauen. Wie soll der denn Aussehen?
I dont know :D
Bei Verdi wäre das wohl
Verdi: "Wir wollen 150 Euro"
Arbeitgeber: "Wir geben euch 100 Euro"
Verdi: "Ok, 50 Euro und Erhöhung der VBL-Beiträge"
Immerhin wird die Forderung vermutlich eher 300-500€ gehen ^^
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Chrille1507 am 17.05.2022 13:57
Aber wirklich dramatisch sind die Konsequenzen ja auch nicht? Dann wird die Zulage ab 2025 wieder zurückgenommen und alles der alte Status Quo hergestellt? Außerdem ist Dressel doch selbst TdL Vorstand.

Umso unwahrscheinlicher, dass er etwas durchführen wird, was seinen Bereich (Land Hamburg) bei der TdL in "Verruf" bringt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: JC83 am 18.05.2022 07:06
Nun, ich persönlich schätze die Möglichkeit der Umsetzung als gering ein. In Berlin hat man das Ergebnis ja gesehen -> ruhendes Mitglied im TV-L.
Aber wirklich dramatisch sind die Konsequenzen ja auch nicht? Dann wird die Zulage ab 2025 wieder zurückgenommen und alles der alte Status Quo hergestellt? Außerdem ist Dressel doch selbst TdL Vorstand.

Daa pikante ist ja, dass die HZL bei den Beamten in der Besoldungsordnung zementiert ist. Hier ändert sich ja nichts.
Berlin müsste die HZL also bei genau der Tarif-Klientel (< E9B) zurückdrehen, für die es letztendlich eingeführt wurde.

Es bleibt spannend.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Wabi Sabi am 18.05.2022 15:55
Spannendes Thema. Hast du weitere Infos?
Quelle? Wer ist der Unterschrifteninitiator?

https://hamburg.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++441bd286-d682-11ec-8c72-001a4a160100
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 26.05.2022 20:35
https://hamburg.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++51790058-da82-11ec-81a3-001a4a160111
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.07.2022 22:14
Mitte September soll ein "Fachgespräch" mit dem Finanzsenator Dressel stattfinden. Der genaue Termin und die Rahmenbedingungen sind noch unklar. Ebenfalls wie hoch die Forderung nun schlussendlich ausfällt. Die entscheiden die Aktiven und Mitglieder nun in den nächsten 1,5 Monaten.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 17.08.2022 11:40
Update:
Das Gespräch mit Herrn Dressel ist für den 28.09.2022, Mittwochnachmittag, angesetzt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Fritte am 28.09.2022 21:34
Moin, gibts Neuigkeiten?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 28.09.2022 22:58
Moin,
Ich berichte morgen ausführlicher. Aber als Teaser:
Es war klar, dass der Finanzsenator nicht mit Geldkoffern vorbeikommt und Geldgeschenke verteilt, aber ich denke es konnten wichtige Teilerfolge erzielt werden. Die Hamburg Zulage wurde nicht grundsätzlich abgeschmettert. Man bleibt noch während der laufenden Haushaltsverhandlungen für 2023/2024 weiter im Gespräch
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 29.09.2022 18:56
Kurze Zusammenfassung:

- Der Senator erschien mit seiner Entourage vom Personalamt.
- Man konnte ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, dass es ein Personalproblem in Hamburg gibt, man mit dem Umland in starker Konkurrenz stehe, Hamburg teuer ist und man Maßnahmen ergreifen müssen.
- Uneinigkeit bestand darüber welche Bereiche davon betroffen waren. In einigen war man sich schnell einig (Feuerwehr, Notsanis, SozPäds). Insbesondere für die niedrigeren Entgeltgruppen sah der Finanzsenator weniger Handlungsbedarf und verwies darauf, dass ja bald das Wohngeld angepasst werde (Welch ein Hohn...). Ver.di solle  dies doch bei seinen Mitgliedern bewerben und dahingehend beraten das in Anspruch zu nehmen.
- Der Finanzsenator brüstete sich als einer von uns (Sozialdemokrat, Gewerkschafter) und dass er ja schon viel mache (neue PR Kampagne) und schon viel versucht habe in der TdL, dort aber immer wieder abgeschmettert werde als einer von vierzehn im Club.
- Der Finanzsenator hätte es dabei gerne belassen und uns auf die nächste Tarifverhandlung vertröstet, wo er sich natürlich wieder für uns einsetzen würde.
- Wir konnten ihn dazu stimmen, dass das Thema dringend sei und nicht warten könnte. Er wollte Gespräch für 2023 anbieten. Dann stände ja auch schon das Entlastungspaket und alles sei eh entspannter.
- Letztlich konnten wir ihn dazu bringen, dass wir noch dieses Jahr im November die Gespräche fortführen werden. Noch im Rahmen der Haushaltsverhandlungen 2023/24 und nicht erst danach, wenn alles Geld sowieso verplant ist. In Vorbereitung zum Novembergespräch werden mit dem Personalamt noch Rechtsauffassungen ausgetauscht, um zu prüfen, inwiefern eine Zulage tarifkonform umsetzbar wäre.  Dies sagte er beim Rausgehen, wo er von weiteren Kollegen vor der Tür empfangen wurde nochmal vor der Kamera zu.


Meine Bewertung:
Ich denke, dass wir noch im Rahmen der Haushaltsverhandlungen weiter miteinander sprechen werden und das Personalamt nun aktiv in die Einschätzung und Gespräche involviert wird, ist ein Teilerfolg.
Ich denke interessant wird es, wenn tatsächlich Angebote vom Personalamt kommen sollten, diese aber dann nicht für alle Mitarbeiter sind.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: teclis22 am 01.10.2022 14:00
Aus der Beschreibung würde ich das interpretieren als: "das ist ein totes pferd"
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 19.10.2022 20:07
Am 23.11.2022 findet das nächste Gespräche mit Herrn Dressel und Personalamt statt.

Mittlerweile hat auch das Hamburg Journal (Lokalnachrichten im NDR) von der Hamburg Zulage im TV berichtet.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 05.11.2022 10:37
In der Zwischenzeit wird weiterhin die Werbetrommel gerührt. So wurden offene Bürgersprechstunden in den Stadtteilen genutzt, um das Thema zu platzieren. Dies zum Unmut von Herrn Dressel bei gleichzeitiger Unterstützung aus der Bevölkerung. Auch wurden verschiedene Parteien zu Gesprächen eingeladen. Die CDU möchte aus der Opposition heraus ggf. eine kleine Anfrage zum Thema stellen. Die Grünen (Koalitionspartner der SPD) haben um ein Gespräch mit den Aktiven zur Hamburg Zulage gebeten. Vor einem SPD Parteitag konnte der Bürgermeister informiert werden. Eine Gruppe aus der Parteibasis der SPD möchte sich auch mit uns treffen um dann parteiintern entsprechende Anträge zu stellen. Der SPD Bezirksamtschef aus Mitte zeigte sich auch sehr interessiert (zu Mal er dafür bekannt ist als Querulant eh sein eigenes Ding gegen die Parteilinie zu machen). Es gibt also durchaus politische Befürworter und man merkt, dass Dressel mit jedem Wiedersehen genervter wird :) Zu Mal das Umfeld (Bürger, eigene Parteibasis und Parteikollegen, Opposition alle gerne auf den Zug der Hamburg Zulage aufspringen)
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: NordWest am 06.11.2022 23:31
Kurze Zusammenfassung:
- Der Senator erschien mit seiner Entourage vom Personalamt.
- Man konnte ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, dass es ein Personalproblem in Hamburg gibt, man mit dem Umland in starker Konkurrenz stehe, Hamburg teuer ist und man Maßnahmen ergreifen müssen.
- Uneinigkeit bestand darüber welche Bereiche davon betroffen waren. In einigen war man sich schnell einig (Feuerwehr, Notsanis, SozPäds). Insbesondere für die niedrigeren Entgeltgruppen sah der Finanzsenator weniger Handlungsbedarf und verwies darauf, dass ja bald das Wohngeld angepasst werde (Welch ein Hohn...). Ver.di solle  dies doch bei seinen Mitgliedern bewerben und dahingehend beraten das in Anspruch zu nehmen.
- Der Finanzsenator brüstete sich als einer von uns (Sozialdemokrat, Gewerkschafter) und dass er ja schon viel mache (neue PR Kampagne) und schon viel versucht habe in der TdL, dort aber immer wieder abgeschmettert werde als einer von vierzehn im Club.
- Der Finanzsenator hätte es dabei gerne belassen und uns auf die nächste Tarifverhandlung vertröstet, wo er sich natürlich wieder für uns einsetzen würde.
- Wir konnten ihn dazu stimmen, dass das Thema dringend sei und nicht warten könnte. Er wollte Gespräch für 2023 anbieten. Dann stände ja auch schon das Entlastungspaket und alles sei eh entspannter.
- Letztlich konnten wir ihn dazu bringen, dass wir noch dieses Jahr im November die Gespräche fortführen werden. Noch im Rahmen der Haushaltsverhandlungen 2023/24 und nicht erst danach, wenn alles Geld sowieso verplant ist. In Vorbereitung zum Novembergespräch werden mit dem Personalamt noch Rechtsauffassungen ausgetauscht, um zu prüfen, inwiefern eine Zulage tarifkonform umsetzbar wäre.  Dies sagte er beim Rausgehen, wo er von weiteren Kollegen vor der Tür empfangen wurde nochmal vor der Kamera zu.

Danke für Deinen Bericht!

Der Senator hat den Hintergrund der Mindestbesoldung wohl noch nicht ganz verstanden: Es geht ja nicht darum, ob niedrig besoldete Beamte irgendwie genug Geld zum Leben zusammenbekommen, wie der Verweis aufs Wohngeld nahelegt.

Es geht vielmehr darum, dass die Besoldung selbst nur dann verfassungskonform sein kann, wenn die Besoldung selbst 15% über dem H4-Niveau einer vierköpfigen Familie liegt. Mit Wohngeld mag das Gesamteinkommen zwar unter Umständen "irgendwie okay sein", aber dadurch wird längst nicht die Besoldung verfassungskonform.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Bastel am 07.11.2022 09:21
Kurze Zusammenfassung:
- Der Senator erschien mit seiner Entourage vom Personalamt.
- Man konnte ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, dass es ein Personalproblem in Hamburg gibt, man mit dem Umland in starker Konkurrenz stehe, Hamburg teuer ist und man Maßnahmen ergreifen müssen.
- Uneinigkeit bestand darüber welche Bereiche davon betroffen waren. In einigen war man sich schnell einig (Feuerwehr, Notsanis, SozPäds). Insbesondere für die niedrigeren Entgeltgruppen sah der Finanzsenator weniger Handlungsbedarf und verwies darauf, dass ja bald das Wohngeld angepasst werde (Welch ein Hohn...). Ver.di solle  dies doch bei seinen Mitgliedern bewerben und dahingehend beraten das in Anspruch zu nehmen.
- Der Finanzsenator brüstete sich als einer von uns (Sozialdemokrat, Gewerkschafter) und dass er ja schon viel mache (neue PR Kampagne) und schon viel versucht habe in der TdL, dort aber immer wieder abgeschmettert werde als einer von vierzehn im Club.
- Der Finanzsenator hätte es dabei gerne belassen und uns auf die nächste Tarifverhandlung vertröstet, wo er sich natürlich wieder für uns einsetzen würde.
- Wir konnten ihn dazu stimmen, dass das Thema dringend sei und nicht warten könnte. Er wollte Gespräch für 2023 anbieten. Dann stände ja auch schon das Entlastungspaket und alles sei eh entspannter.
- Letztlich konnten wir ihn dazu bringen, dass wir noch dieses Jahr im November die Gespräche fortführen werden. Noch im Rahmen der Haushaltsverhandlungen 2023/24 und nicht erst danach, wenn alles Geld sowieso verplant ist. In Vorbereitung zum Novembergespräch werden mit dem Personalamt noch Rechtsauffassungen ausgetauscht, um zu prüfen, inwiefern eine Zulage tarifkonform umsetzbar wäre.  Dies sagte er beim Rausgehen, wo er von weiteren Kollegen vor der Tür empfangen wurde nochmal vor der Kamera zu.

Danke für Deinen Bericht!

Der Senator hat den Hintergrund der Mindestbesoldung wohl noch nicht ganz verstanden: Es geht ja nicht darum, ob niedrig besoldete Beamte irgendwie genug Geld zum Leben zusammenbekommen, wie der Verweis aufs Wohngeld nahelegt.

Es geht vielmehr darum, dass die Besoldung selbst nur dann verfassungskonform sein kann, wenn die Besoldung selbst 15% über dem H4-Niveau einer vierköpfigen Familie liegt. Mit Wohngeld mag das Gesamteinkommen zwar unter Umständen "irgendwie okay sein", aber dadurch wird längst nicht die Besoldung verfassungskonform.
Geht es hier nicht um Angestellte?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.11.2022 11:10
Bei der Aktiven Gruppe der Hamburg Zulage sind sowohl Angestellte als auch Beamte. Die Forderung ist für Angestellte und Beamte aufgestellt und wird auch von beiden Gruppen (allerdings unterschiedlich stark...) unterstützt.

Im übrigen bekommen Beamte in Hamburg für die Jahre 2021 und 2022 eine Angleichungszulage in Höhe von 33% und für die Jahre 2023 - 2025 in Höhe von 20%. Begründung: Die verschärfte Rechtsprechung zur amtsangemessenen Alimentation.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 24.11.2022 00:01
Update:
Das Gespräch hat stattgefunden und es wurde direkt ein weiterer Dritter und relativ zeitnaher Termin abgestimmt:
07.12.2022
Das Personalamt wird aufgefordert bis dahin eine Stellungnahme zu Anwendung des Paragraphen 17.5 TVL als Werkzeug für eine pauschale Zulage vorzulegen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2022 21:11
Update:

Die SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeit in Hamburg hat eine Resolution verfasst, in der die Einführung einer Hamburg Zulage unterstützt wird. Herr Dressel wird aufgefordert entsprechende Schritte einzuleiten.

Das Personalamt ließ heute verlauten, dass eine flächendeckende Anwendung des §16.5 TV-L ohne jeweils individuelle Einzelfallprüfung nicht möglich sei. Die Thematik wird in die nächsten zwei Sitzungen der TdL mitgenommen.

Der Finanzsenator betonte, dass er in der nächsten TVL-Runde die Verhandlungsführung inne hat und sich dann für die Möglichkeit einer Berücksichtigung der Großstadtherausforderungen einsetzen möchte.

Herr Dressel, Personalamt und die Aktiven der HHZ-Initiative bleiben im Gespräch.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Fritte am 07.12.2022 23:23
Eine Kollegin war heute den Tränen nahe, war schon berührend.

Update:

Die SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeit in Hamburg hat eine Resolution verfasst, in der die Einführung einer Hamburg Zulage unterstützt wird. Herr Dressel wird aufgefordert entsprechende Schritte einzuleiten.

Die Info habe ich heute gar nicht mitbekommen, kam sie später?



Vielleicht noch eine weitere interessante Info:
Die TdL haben sich letzte Woche abgestimmt, der 3000,- Inflationsausgleich wird von keinem Land vor der Tarifrunde ausgezahlt/angegangen.

Ich zähle nun 1+1 zusammen, es wird ablaufen wie bei der letzten Tarifrunde: Der Inflationsausgleich wird die tabllenwirksame Erhöhung deutlich schmälern.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 27.12.2022 10:37
Kurz vor Weihnachten hat die Initiative der Hamburg-Zulage nochmal einen Pressetermin vereinbart. Die Artikel gingen am 23.12.2022, am Tag vor Weihnachten, online bzw. wurden im jeweiligen Medium (Tageszeitung, Radio) veröffentlicht. Mehrere Pressevertreter sind erschienen. So haben Beispielsweise die TAZ, Hamburg1 News und das Hamburger Abendblatt berichtet:

https://taz.de/Inflationsfolgen-in-Hamburg/!5901061/

https://www.hamburg1.de/news/73359

https://www.abendblatt.de/hamburg/article237215337/feuerwehr-hamburg-am-limit-feuerwehrleute-senden-notruf.html

Weiterhin gab es einen ca. 1 minütigen Beitrag bei RadioHamburg (liegt mir nur als HandyAudioAufnahme vor) sowie ein kurzes Video von den Sat1 Lokalnachrichten (liegt mir ebenfalls nur als HandyVideoAufnahme vor).


Interessant:
Gegen 9:30 Uhr des 23.12. hat sich das Personalamt proaktiv mit Bezug auf die Medienberichte bei der Initiative und Ver.di gemeldet, um noch einige Informationen auszutauschen und Daten abzugleichen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 02.02.2023 17:40
Zwischenauswertung Januar 2023:
Die Forderungshöhe der Hamburg Zulage liegt bei 300 - 400€

Der Zyklus von einem steigenden Organisationsgrad zu aktueller Tarifrunde und einem abschließenden Abfallen des Orgagrades nach bzw. zwischen den Tarifrunden wurde unterbrochen.
Im Hamburger öD ist seit Monaten ein steigender Organisationsgrad zu verzeichnen. Dies wird in direkten Zusammenhang zur Hamburg-Zulagen-Kampagne gesetzt. In der Regel stagniert oder sinkt der Organisationsgrad außerhalb regulärer Tarifrunden.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 26.02.2023 14:10
Update Februar 2023:
Mittlerweile gab es Termine mit einigen Bezirksamtsleitungen, um über die Hamburg Zulage zu sprechen.
Weiterhin: Der Bürgermeister wurde als Gast während einer Gewerkschafts-Veranstaltung über die Hamburg-Zulagen-Initiative informiert und in die Pflicht genommen, mit dem Finanzsenator über die Hamburg Zulage zu sprechen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 04.03.2023 18:16
Update Ende Februar 2023:
Die Hamburger Jugendamtsleitungen verfassten einen gemeinsamen Brandbrief, der der Presse (unter anderem dem Hamburger Abendblatt) zugespielt wurde. Am selben Tag wurde noch in den Lokalnachrichten (Hamburg Journal) zur Situation in den Jugendämtern und ASDs berichtet. Eine Verbindung zur Forderung einer Hamburg Zulage hat die Presse nicht gezogen bzw. dargestellt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 19.04.2023 21:42
Update April:
Zu 1. Mai Demonstrationen/Kundgebungen wird die Hamburg Zulage mit eigenen Transparenten vertreten sein.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: OpaJürgen am 20.04.2023 08:36
Danke für die regelmäßigen Updates! Die Finanzbehörde HH bastelt ja aktuell an einem Besoldungsstrukturgesetz. Gibt es Infos darüber, ob die „Hamburg-Zulage“ dort berücksichtigt wird?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 20.04.2023 19:15
Habe leider keine verlässlichen Verbindungen oder Netzwerke in die Finanzbehörde… Von daher weiß ich darüber nichts und gehe auch nicht davon aus, dass dies jetzt schon an dieser Stelle mit einfließt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 19.05.2023 19:55
Update Mai:

1. Mai
Wie angekündigt war die Hamburg Zulage und das Thema öffentlicher Dienst (öD) auch beim ersten Mai mit Transparenten und Redebeiträgen mit vertreten

12. - 14. Mai
- Auch bei der 5. Streikkonferenz zur gewerkschaftlichen Erneuerung wurde die Hamburg-Zulage bzw. für die Tarifrunde dann Stadtstaaten-Zulage in einem Workshop thematisiert.
- Erste Vernetzungen zwischen Stadtstaaten und den Unikliniken hat stattgefunden. ggf. wird es gemeinsame Streikaktionen geben.
- Mit verschiedenen Mitgliedern der BTK Bundestarifkommission wurde gesprochen.
- Die Vernetzung zur gemeinsamen Planung zwischen den Stadtstaaten zur anstehenden Tarifrunde konkretisiert sich zunehmend.
https://www.fr.de/wirtschaft/frax/gewerkschaftskonferenz-bochum-renaissance-der-arbeitermacht-92277228.html 
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.06.2023 18:30
Update Juni:
Für den 03. Juli ist wieder ein Termin mit Herrn Dressel (Hamburgs Finanzsenator und TdL Verhandlungsführer der kommenden TV-L Tarifrunde) angesetzt. Stichwort länderübergreifende Vernetzung: Neben Hamburgern werden auch Bremer und Berliner daran teilnehmen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Roland80 am 25.06.2023 12:06
Gibt es denn derzeit noch irgendwelche Zulagen die zur Besoldung gezahlt werden?

Wenn ich mir die Hamburger Besoldungstabelle ansehe, frage ich mich, wer sich dort freiwillig für diesen mickrigen Sold bewirbt.. zumal dann noch unterirdische Stufenlaufzeiten hinzukommen. Da überlege ich mir doch zweimal, ob ich nicht lieber in die Nachbarbundesländer wechsel.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Fritte am 25.06.2023 14:03
Für Beamte gibt es befristet bis 2025 als Resultat aus der amtsangemessenen Alimentation eine kleine jährliche Sonderzahlung. Müsste bei 25% liegen des Brutto liegen. Außerdem gibt es die allgemeine Stellenzulage (~100€ / Monat) und je nach Dienstbereich weitere Zulagen.

Weitere Zulage zur bestehenden Familienzulage könnte es für Familien mit Kindern geben, Stichwort ist hier auch amtangemessene Alimentation, aber das soll wohl noch in der Ausarbeitung sein.

Hamburg ist teuer, dass wissen alle Bediensteten. Hamburg spart an seinen Beamten, als auch an den Angestellten, das dürfte kein Geheimnis sein.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Roland80 am 25.06.2023 14:35
Meinst du mit Stellenzulage die Strukturzulage?

Und wieso passiert da nicht mehr seitens der Beamten? Sind die damit alle so einverstanden?😂 scheinbar können die sich wohl alle ein Leben dort leisten
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 05.07.2023 15:03
Ausgestrahlt am 03.07.2023, 19:30 Uhr im NDR / Hamburg Journal. Der erste Beitrag, die ersten 3-4 Minuten. Start ab 00:45.

https://www.ardmediathek.de/video/hamburg-journal/hamburg-journal-oder-03-07-2023/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjMzODE4OV9nYW56ZVNlbmR1bmc

Update Juli:
Hamburg, Bremen und Berlin waren gemeinsam auf dem Gänsemarkt und haben Hamburgs Finanzsenator / TdL Verhanungsführung Herrn Dressel 30 Brandbriefe übergeben.
Besonders dramatisch ist die Lage wohl bei Feuerwehr, Jugendamt/ASD und der Fachstelle für Wohnungsnotfälle.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: teclis22 am 05.07.2023 17:06
Nach allem was man über den Flurfunk über die politische Lage in der Finanzbehörde hört, ist die lage dort wohl mehr als angespannt. Der Senator stellt sich auf äußerst harte Verhandlungen ein. Ziel: Kosten so gering halten wie möglich.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: OpaJürgen am 06.07.2023 07:58
Danke, dass ihr den Druck aufrecht erhaltet! Wobei er sich zum Thema „Hamburg-Zulage“ ja deutlich ablehnend positioniert hat, indem er sagte, dass es nichts geben werde, womit er aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausscheren würde? Es ist wirklich absurd und unverständlich, dass die deutlich höheren Lebenshaltungskosten in HH nicht berücksichtigt werden. Und früher gab es ja sogar schonmal eine entsprechende Ortszulage.

Bezüglich den Verhandlungen ab Herbst im TV-L wäre alles unter dem Ergebnis im TVöD für die Beschäftigten nicht vermittelbar und das war ja bereits ein deutlicher Reallohnverlust. Befürchte aber auch, dass die Länder soweit drücken werden, wie möglich…
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: PiA am 06.07.2023 08:43
Wobei er sich zum Thema „Hamburg-Zulage“ ja deutlich ablehnend positioniert hat, indem er sagte, dass es nichts geben werde, womit er aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausscheren würde? Es ist wirklich absurd und unverständlich, dass die deutlich höheren Lebenshaltungskosten in HH nicht berücksichtigt werden. Und früher gab es ja sogar schonmal eine entsprechende Ortszulage.

Das verstehe ich so, dass es die Hamburg-Zulage nur in Abstimmung der TdL geben wird. HH konkurriert als Stadtstaat auf Ebene der Landesaufgaben mit dem TV-L in Niedersachsen und Schleswig-Holstein und auf Ebene der Kommunalaufgaben mit dem TVöD in den Nachbarkommunen.

Dass insb. Nds. und S-H nicht jubilieren, wenn HH ihnen durch die HH-Zulage AN abwerben könnte, ist nachvollziehbar.

Also muss HH - wenn es denn eine Zulage zahlen und in der TdL bleiben möchte - das auch dort abstimmen (Betrag, Bezugsberechtigte etc. pp.). Als Nds würde ich HH was husten, wenn die Zulage an "meine Ex-AN" gezahlt würde, die "bei mir" "günstig" wohnen und künftig des Geldes wegen für 49 EUR/Monat nach HH pendeln.

Die sog. "München-Zulage" wird auch nicht jedem AN, sondern "nur" denjenigen mit dienstlichem Wohnsitz bzw. Hauptwohnsitz im „Verdichtungsraum München“ gewährt und ist sozial gestaffelt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.07.2023 13:27
Also ich war ja bei den Gesprächen im 4. Quartal mit Herrn Dressel dabei.
Das Argument "Wir fliegen aus der TdL" beten er immer und immer wieder vor. "Wir werden nichts machen, was nicht tarifkonform ist". Damals war es aber auch noch eine politische Forderung, die über den Tarifvertrag hinaus gezahlt werden wollte. In den Gesprächen haben wir, nachdem unsere Juristen dies prüften, Wege gezeigt, wie er Tarifkonform eine solche Zulage hätte zahlen können (§ 16 Abs. 5 TV-L). Das lehnte er ab.
Stattdessen hat er immer wieder Geduld angemahnt. Er sei sich bewusst über Schwierigkeiten in einigen Bereichen (Er hat anerkannt dass im Bereich Feuerwehr, Rettungsnotdienst und SuE Personalprobleme vorherrschen). "Wir müssten unsere Hausaufgaben machen und das Thema in die Tarifrunde bringen." Dann könnte er entsprechend darauf eingehen. Denn grundsätzlich unterstütze er natürlich gezielte Verbesserungen einzelner Bereiche. Wenn eine solche Zulage tarifiert wird, ist es ja kein Problem. Eine flächendeckende Zulage lehnt er auch ab, teuer und ineffizient.

Seit dem letzten Gespräch im Dezember 2022 habe ich, glaube ich, jeden Monat einen Kollegen oder eine Kollegin aus der Fallarbeit im ASD verabschieden dürfen.
Mal ein Beispiel der Bezahlung...
Sozialarbeiter, 7 Jahre Erfahrung, Jugendamt / ASD
TVöD: S 14, Stufe 4: 4292,99€ Grundgehalt + 220,-€ Inflationszahlung + 180,-€ SuE Zulage = 4.692,99€
TV-L: S 14, Stufe 3: 4109,21€ Grundgehalt
Differenz: 4.692,99€ - 4.109,21€ = 583,78€
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: teclis22 am 07.07.2023 13:56
16.5 und 17.2 sind beides in Hamburg Regelungen ohne zentrale Vorgaben wann und wie diese anzuwenden sind.
Das bedeutet es ist immer Individuell zu prüfen, festzustellen, zu benantragen etc.
Weiß ich deswegen da ich gerade das Gespräch zur 17.2 hatte. Die Stadt könnte also die Anwendung wesentlich vereinfachen, tut sie aber nicht. Ein Schelm der Böses denkt.

Bezogen auf die oben dargelegte Beispiel Rechnung :
Ich glaube nicht das diese Differenz vollkommen aufgefangen werden wird.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Ddockz am 14.08.2023 13:27
In der aktuellen Verdiumfrage zur TVL-Tarifverhandlung heißt es neben der generellen Entgelderhöhung:

In den Stadtstaaten erledigen die Beschäftigten sowohl Landesaufgaben wie auch kommunale Aufgaben. Gleichzeitig sind die Entgelte bei den Kommunen ab März 2024 aber deutlich höher. Auch die Lebenshaltungskosten sind in Städten wie Berlin, Bremen oder Hamburg extrem hoch und die Städte stehen bei der Gewinnung von Beschäftigten in Konkurrenz zum Umland.

Könnte da also doch was ins Rollen kommen?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 21.08.2023 16:25
Zitat von: Ddockz
Könnte da also doch was ins Rollen kommen?
Worüber schreibe ich denn seit Mai 2022 :D
Im letzten allgemeinen bundesweiten Newsletter wird die neue strategische Ausrichtung auch schon mit aufgenommen. Es geht um Leuchttürme:

Zitat
Zudem gibt es weitere Themen, die zur Diskussion stehen:
In den Stadtstaaten (Berlin, Bremen und Hamburg) erledigen die Beschäftigten sowohl Landesaufgaben wie auch kommunale Aufgaben. Hier stellt sich die Frage, ob es vor diesem Hintergrund eine Zulage für diese Beschäftigtengruppe geben soll.
Im Bereich Sozial- und Erziehungsdienst gab es für die Beschäftigten in den Kommunen mit dem Abschluss 2022 eine ganze Reihe von Verbesserungen. Hier ist die Frage, ob diese auch auf die Beschäftigten der Länder übertragen werden sollen.
Im Bereich der Straßenbauverwaltung der Länder fehlt immer mehr Personal. Das liegt vor allem an der Konkurrenz zur Autobahn GmbH des Bundes. Für die Kolleg*innen dort gelten seit der Ausgliederung verbesserte Eingruppierungen. Hier stellt sich die Frage, ob diese für den Straßenbetriebsdienst und die technischen Berufe ebenfalls erfolgen sollen.
Und für studentische Beschäftigte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen geht es um nichts weniger als einen eigenen Tarifvertrag.
Ähnlich wie eine angemessene Entgelterhöhung, werden auch diese Punkte kein Selbstläufer und wir brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung um erfolgreich zu sein. Aus diesem Grund ist die Beschäftigtenbefragung auch eine Art erster Stärketest für uns selbst.
Die Beteiligung wird zeigen, welche Bereiche letztlich in die Forderung tatsächlich mit reinkommen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 30.08.2023 20:25
Heute war die Auftaktveranstaltung zur Tarifrunde in den Stadtstaaten. Hamburg, Bremen und Berlin sowie die Verhandlungsführung haben sich zusammengeschaltet, um sich gemeinsam einzustimmen. Die Beteiligung war im Vergleich zur letzten Tarifrunde bereits jetzt 10-15x so stark.
Weiterhin haben in der Onlinebefragung Stand heute schon >20.000 Menschen sich beteiligt. Davon haben >2.000 für die Stadtstaaten-Zulage gestimmt.
Im Vergleich zur Beteiligung der letzten TV-L Runde ist auch hier eine deutlich größere Beteiligung zu verzeichnen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 11.09.2023 16:37
Mittlerweile >31.000 Stimmen wurden in der Online Befragung abgegeben.
Davon stabile 10%/3.100 Stimmen weiterhin für die Stadtstaaten-Zulage.

In Hamburg geht ein erneuter Pressebericht im NDR zu den desaströsen Zuständen in den Hamburger Jugendämtern um.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.09.2023 18:16

Hier nochmal im Nachklapp zu meinem letzten Post die Verlinkung zum Pressebericht:
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburg-Mitarbeitende-beklagen-Arbeitsbedingungen-in-Jugendamt,jugendamt216.html

Außerdem das Update zu September:
Wir befinden uns nun im Endspurt zur Forderungsfindung. Eine Reihe von zweitägigen Bildungsurlauben ist nun auch fast durch und es beginnt die konkrete Streikplanungsphase. Die Ergebnisse der Befragung worden schon zu großen Teilen ausgewertet. Es gibt klare Schwerpunkt-Bereiche, die sich beteiligt haben, die Streiklustig sind und entsprechend Streikaufrufe von Ver.di einfordern. Ein starker Bereich in Hamburg ist das Jugendamt bzw. Der ASD.
Auch stehen die ersten „großen Streiktermine“ so langsam fest. 
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 28.09.2023 12:25
Update Ende September:

Nach meinem Wissensstand haben Hamburg, Bremen und Berlin ihre vereinbarten Ziele für eine Stadtstaaten-Zulage (bedingungsgebundene Forderung) erfüllt. Am 11.10.2023 tagt die BTK Bundestarifkommission und wird auf Basis der Befragung und Empfehlung der Ver.di Vorsitzenden die Forderungen beraten und beschließen.

Stand der Online Befragung: Bei knapp 58.000 Teilnehmern haben gut 7.000 für die Stadtstaaten-Zulage votiert. Ca. 12%.
Keine Ahnung wie hoch der Anteil der Stadtstaaten-TVL Beschäftigen unter allen Bundesländern ist. Wäre interessant zu wissen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 29.09.2023 18:09
Fun Fact:
Bei der BeschäftigtenBefragung der letzten Tarifrunde haben sich in Hamburg gerade mal 500 Leute beteiligt.
Heute haben wir in Hamburg online die 4.000 Marke geknackt. Es gibt also definitiv mehr Aktivität und Engagement.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 30.09.2023 01:06
Hallo Sozialarbeiter,

wie genau, also auf welcher Grundlage (Vertrag, Gesetz, …), könnte man den Beschäftigten in Hamburg eine mögliche Zulage gewähren? Welche Anforderungen müssten erfüllt sein, wenn auf beiden Seiten der Wille besteht? Wie hat es Berlin gemacht?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 30.09.2023 18:31
Grundlage wäre der Tarifvertrag der Länder (TV-L).
Dort könnte einfach vereinbart werden, dass Beschäftigten der Stadtstaaten zusätzlich zum Tabellengrundgehalt eine zusätzliche - idealerweise dynamische - Zulage in Höhe von Summe X gezahlt wird.
Darauf müssen sich die Verhandlungspartner halt drauf einigen. Sprich: Die TdL auf AG Seite und Ver.di auf der AN Seite.
In Berlin wurde das nicht tariflich vereinbart sondern einseitig als Gesetz durch die Berliner Landesregierung beschlossen. Anders als ein Tarifvertrag, kann diese Zulage aber auch einseitig von der Regierung wieder gecancelt werden.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 05.10.2023 18:43
Prognose für die TV-L Forderung aus Hamburg heraus:

12,5%, Mindestbetrag 400,-€ für Alle
+ 450,-€ Stadtstaaten-Zulage
+ SuE Angleichung (180,-€ + Weiteres)


Beispielrechnung für Gesamtvolumen der Forderung anhand TV-L S 14 Stufe 4:
Grundgehalt 4419€

+ 12,5% —> +552€
+ 450€ Stadtstaaten Zulage —> 450€
+ SuE Angleichung —> 180€

552 + 450 + 180 = 1.182€ bzw. 26-27%

4.419 + 1.182 = ca. 5600€ 
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: teclis22 am 05.10.2023 21:35
ich drücke alle Daumen die ich habe, allein mir fehlt der Glaube
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 06.10.2023 12:17
Prognose für die TV-L Forderung aus Hamburg heraus:

12,5%, Mindestbetrag 400,-€ für Alle
+ 450,-€ Stadtstaaten-Zulage
+ SuE Angleichung (180,-€ + Weiteres)


Beispielrechnung für Gesamtvolumen der Forderung anhand TV-L S 14 Stufe 4:
Grundgehalt 4419€

+ 12,5% —> +552€
+ 450€ Stadtstaaten Zulage —> 450€
+ SuE Angleichung —> 180€

552 + 450 + 180 = 1.182€ bzw. 26-27%

4.419 + 1.182 = ca. 5600€

ist die Zahl 450 in deinem Umfeld, zB durch die FB, gefallen? Das erscheint mir ziemlich hoch mit Hinblick auf Berlin und München.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Nachtigall am 06.10.2023 14:01
450 € sind nicht zu hoch. Die komplette Negierung der hohen Lebenshaltungskosten (hauptsächlich im Bereich Wohnen) in großen Städten ist eine strukturelle Benachteiligung, und das seit Jahrzehnten.
§16.5 könnte angewendet werden, passiert natürlich nicht.

Abhilfe schaffen könnte eine regionale Differenzierung über einen Lebenshaltungskostenindex, wie sie bei der EU und ihren Institutionen praktiziert wird. Diese Institutionen sind infolge des Proporzes über ganz Europa verteilt. Brüssel ist die Basis, in Kopenhagen gibt es 30% mehr, in Sofia und Bukarest 20% weniger. Und das Ganze auf auskömmlichem Niveau, kein race-to-the-bottom inklusive Neiddebatte wie in D.

Bis es hier soweit ist, muss eben eine Metropolzulage herhalten.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.10.2023 15:33
Wofür steht FB?

Das ist das Ergebnis der Beschäftigtenbefragung in Hamburg, an der ca. 4.200 TV-L Beschäftigte sich beteiligten. Zur Einordnung. In der letzten Tarifrunde haben gerade mal knapp 500 Leute sich beteiligt. Das ist schon eine großer Zuwachs im Größenvergleich. Natürlich mitgetragen durch die Kampagne.
Für die SuE Angleichung haben sich auch nochmal über 2.000 Leute ausgesprochen, also über die Hälfte. Dafür gab es also auch viel Zuspruch und Solidarität von Nicht-S-Tabellen-Betroffenen.

Parallel zu den Gesprächen mit Dressel im letzten Quartal 2022 hatten wir im Rahmen der Kampagne auch schon eine Befragung gemacht. Damals haben ca. 1.200 TV-L Beschäftigte sich beteiligt und eine Hamburg-Zulage in Höhe von 400,-€ gefordert. Von daher wundert mich die jetzige Größenkategorie (450,-€) jetzt auch nicht sonderlich.

Das ist aber wie gesagt nur meine Prognose aus Hamburg heraus. Keine Ahnung, wie die Auswertung in den anderen Bundesländern läuft, und wie die Bundestarifkommission (BTK, ein Gremium aus 100 ehrenamtlichen TV-L und TVöD Beschäftigten in Ver.di. Der TV-L hat leider keine eigene BTK) das am 11.10.2023 übereinanderlegt und zusammenfasst.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 06.10.2023 16:14
Wofür steht FB?

Finanzbehörde

Das ist das Ergebnis der Beschäftigtenbefragung in Hamburg, an der ca. 4.200 TV-L Beschäftigte sich beteiligten. Zur Einordnung. In der letzten Tarifrunde haben gerade mal knapp 500 Leute sich beteiligt. Das ist schon eine großer Zuwachs im Größenvergleich. Natürlich mitgetragen durch die Kampagne.
Für die SuE Angleichung haben sich auch nochmal über 2.000 Leute ausgesprochen, also über die Hälfte. Dafür gab es also auch viel Zuspruch und Solidarität von Nicht-S-Tabellen-Betroffenen.

Parallel zu den Gesprächen mit Dressel im letzten Quartal 2022 hatten wir im Rahmen der Kampagne auch schon eine Befragung gemacht. Damals haben ca. 1.200 TV-L Beschäftigte sich beteiligt und eine Hamburg-Zulage in Höhe von 400,-€ gefordert. Von daher wundert mich die jetzige Größenkategorie (450,-€) jetzt auch nicht sonderlich.

Das ist aber wie gesagt nur meine Prognose aus Hamburg heraus. Keine Ahnung, wie die Auswertung in den anderen Bundesländern läuft, und wie die Bundestarifkommission (BTK, ein Gremium aus 100 ehrenamtlichen TV-L und TVöD Beschäftigten in Ver.di. Der TV-L hat leider keine eigene BTK) das am 11.10.2023 übereinanderlegt und zusammenfasst.

Vielen Dank für die Einschätzung
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 10.10.2023 14:42
Weitere PR für die Hamburg-Stadtstaaten-Zulage:

(1)Die Ver.di Publik (Die Mitgliederzeitung mit einer Auflage von ca. 1,7 Millionen Blatt hat einen großen Artikel bzw. Eine Seite der Hamburg Zulage gewidmet. Die Leuchturmtaktik für den TVL aus Hamburg heraus wird unterstützt.

(2) Auch wurde eine weitere große Seite den Missständen in der Jugendhilfe gewidmet. Es gebe nicht ausreichend Jugendhilfe Infrastruktur um den Bedarfen Herr zu werden. ASDs berichten keine Inobhutnahmeplätze mehr zu finden und immer länger und weiter fahren zu müssen. Deckt sich mit meinen Erfahrungen.

(3) Parallel hat das Hamburger Abendblatt ebenfalls einen großen Artikel zur Überlastung des Hamburger Kinder- und Jugendnotdienstes (KJND) verfasst. Die knapp 160 Notplätze sind maßlos überfüllt. Aktuell seien knapp 220 Kinder beim KJND in Obhut untergebracht. Unterbringungen finden in Turnhallen und Containern statt. ggf. müsse man bald auf Zelten zurückgreifen? Der Krankenstand unter den SozPäds sei hoch. Neue Fachkräfte finde man nicht. Kommt mir auch bekannt vor.

Wahrscheinlich hauen wir zum Wochenende neue Pressemitteilungen raus.

Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: LogiJöw am 11.10.2023 15:28
Die Hamburg-Zulage hat es nicht in die Forderung geschafft. Dressel lacht sich mindestens den ganzen Abend schlapp.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Wabi Sabi am 11.10.2023 15:52
Doch bzw. in die „Erwartungen“  ::) :

https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023-tvl/forderung.html

Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 12.10.2023 09:07
Am 11.10. wurden in Bremen, analog zur Aktion in Hamburg, Brandbriefe verschiedener Abteilungen und Bereiche des öD an die Fraktionsvorsitzenden überreicht, mit der Aufforderung sich für eine bessere Finanzierung für die Beschäftigten der Stadt Bremen bzw. der Stadtstaaten einzusetzen. Es war auch eine Delegation aus Hamburg zur Unterstützung da.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 13.10.2023 18:46
Prognose für die TV-L Forderung aus Hamburg heraus:

12,5%, Mindestbetrag 400,-€ für Alle
+ 450,-€ Stadtstaaten-Zulage
+ SuE Angleichung (180,-€ + Weiteres)
Die Forderung wurde am 11.10.2023 durch die BTK offensichtlich noch ein wenig geglättet. Berlin und Bremen haben beide auch jeweils weniger als Hamburg gefordert. Trotzdem haben o.g. Punkte es in die Agenda geschafft:


Zur Wortwahl Forderung vs. Erwartung hat tatsächlich für große Irritationen gesorgt. Zum einem ging es hierbei darum eine Unterscheidung zwischen allgemeinen Forderungen für Alle zu den Branchen/themen/lokal-spezifischen Forderungen. Zum anderen muss auch unterschieden werden zwischen Entgelttabellen Forderungen, welche ja auch gekündigt sind und Verhandlungsthemen, die eigentlich im Mantel liegen, der ja nicht gekündigt ist, wodurch diese tarifrechtlich nicht als Forderung für die Tabellen zu benennen sind.
Letztlich kommen diese Themen aber auf den Verhandlungstisch und das ist es worauf es ankommt.

Mail-Aktion gestartet:
Man kann sich nun solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern für eine bessere Bezahlung der Beschäftigten hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Zinc am 14.10.2023 11:57
Prognose für die TV-L Forderung aus Hamburg heraus:

12,5%, Mindestbetrag 400,-€ für Alle
+ 450,-€ Stadtstaaten-Zulage
+ SuE Angleichung (180,-€ + Weiteres)
Die Forderung wurde am 11.10.2023 durch die BTK offensichtlich noch ein wenig geglättet. Berlin und Bremen haben beide auch jeweils weniger als Hamburg gefordert. Trotzdem haben o.g. Punkte es in die Agenda geschafft:

  • 10,5%, Mindest. 500,-€
  • Stadtstaaten Zulage 300,-€
  • SuE Angleichung (180,-€ und Weiteres)

Zur Wortwahl Forderung vs. Erwartung hat tatsächlich für große Irritationen gesorgt. Zum einem ging es hierbei darum eine Unterscheidung zwischen allgemeinen Forderungen für Alle zu den Branchen/themen/lokal-spezifischen Forderungen. Zum anderen muss auch unterschieden werden zwischen Entgelttabellen Forderungen, welche ja auch gekündigt sind und Verhandlungsthemen, die eigentlich im Mantel liegen, der ja nicht gekündigt ist, wodurch diese tarifrechtlich nicht als Forderung für die Tabellen zu benennen sind.
Letztlich kommen diese Themen aber auf den Verhandlungstisch und das ist es worauf es ankommt.

Mail-Aktion gestartet:
Man kann sich nun solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern für eine bessere Bezahlung der Beschäftigten hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Kein Politiker interessiert sich für euch..., für Probleme..
Seid ihr sone Träumer?
Die Politiker schüren im Gegenteil mit Hass und Unwahrheiten die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst..
Seid ihr so "Blauäugig"?
Anscheinend müssen auch in HH viele junge Mitarbeiter im öffentlichen Dienst lernen wie es läuft...Ihr seid eh die Verlierer..
MEIDET den ÖFFENTLICHEN DIENST!

Bruder was  :D
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: LogiJöw am 15.10.2023 07:07
Am besten ist es sowieso, nichts zu erwarten, dann kann man auch nicht enttäuscht werden. Der Dressel hat doch, wenn es um die Beschäftigten geht, sowieso einen Igel in der Tasche. Wenn die Forderung bzw. Erwartung aber Radweg oder noch besser Fahrradparkhaus lautete, dann würden die Füllhörner richtig ausgeschüttet, weil dann ja auch der besessene Velo-Tjarks sein Foto in der Presse sehen könnte...
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 15.10.2023 09:28
Prognose für die TV-L Forderung aus Hamburg heraus:

12,5%, Mindestbetrag 400,-€ für Alle
+ 450,-€ Stadtstaaten-Zulage
+ SuE Angleichung (180,-€ + Weiteres)
Die Forderung wurde am 11.10.2023 durch die BTK offensichtlich noch ein wenig geglättet. Berlin und Bremen haben beide auch jeweils weniger als Hamburg gefordert. Trotzdem haben o.g. Punkte es in die Agenda geschafft:

  • 10,5%, Mindest. 500,-€
  • Stadtstaaten Zulage 300,-€
  • SuE Angleichung (180,-€ und Weiteres)

Zur Wortwahl Forderung vs. Erwartung hat tatsächlich für große Irritationen gesorgt. Zum einem ging es hierbei darum eine Unterscheidung zwischen allgemeinen Forderungen für Alle zu den Branchen/themen/lokal-spezifischen Forderungen. Zum anderen muss auch unterschieden werden zwischen Entgelttabellen Forderungen, welche ja auch gekündigt sind und Verhandlungsthemen, die eigentlich im Mantel liegen, der ja nicht gekündigt ist, wodurch diese tarifrechtlich nicht als Forderung für die Tabellen zu benennen sind.
Letztlich kommen diese Themen aber auf den Verhandlungstisch und das ist es worauf es ankommt.

Mail-Aktion gestartet:
Man kann sich nun solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern für eine bessere Bezahlung der Beschäftigten hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

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Für Skivieren, ein Ausschnitt aus dem anderen Thread. Es geht mir hierbei um das anekdotische Hamburger Beispiel.
Und warum sollen denn jetzt in Städten, wo nichts los ist, keiner aktiv ist, für die Nicht-Organisierten etwas verhandelt werden

Weil auch dort Wettbewerb herrscht und neue qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden, welche nur durch gute Tarifabschlüsse eine attraktive Gehaltstabelle geboten werden können und deren Entscheidung dann nicht auf die Privatwirtschaft fällt.
Joa, sorry. Aber da hört es für mich dann auf. Das sind dann Arbeitgeberprobleme in München, Frankfurt etc. Wenn die Leute für ihre Sache aktiv werden und wir mehr oder weniger ein selben Ziel haben, dann erkläre ich mich da gerne solidarisch und wir können gemeinsam für mehr eintreten. Aber ich mach hier jetzt aus Hamburg heraus keine Stellvertreter Verhandlungspolitik für die ganze Bundesrepublik. Wenn die Arbeitnehmerschaft dort nicht will, ist das für mich ok. Dann mach ich mein Ding in Hamburg eben ohne die. Und klar, in den Diskussionen haben andere Bundesländer dann auch Sonderlocken angemeldet. Die wurden aber auch schön zurückgepfiffen, weil die alle nichts (sogenannte „Stärketests“, Presseberichte, Aktivität etc.) vorweisen konnten.

Wie schon geschrieben, Ver.di ist kein Lohn-Verhandlungs-Dienstleister und eine Gewerkschaft ist die Selbstorganisation der Arbeitnehmerschaft. Dort kann man dann vorhandene Strukturen für sich nutzen und einfordern (was ja in Hamburg für mich soweit ja auch funktioniert).

Und klar, man kann sagen, ich Wechsel meinen AG wenn mir das Geld nicht passt. Wenn die meisten anderen Faktoren aber passen und es nur das Geld ist, kann man da auch anders gegen vorgehen. So wie viele im Forum Berichten (AG Bösglaubig machen, für Schäden in die Verantwortung ziehen, Zulagen durchboxen etc.) oder halt die Spielregeln der Tarifautonomie mitspielen und die eigenen Interessen dort mit entsprechenden Merhheiten die es zu bilden gibt durchzusetzen.

Und zum Punkt „Es bringt nichts mit der Fahne vor dem Rathaus zu stehen“. Am Ende geht es hier auch um Politik und da wirkt sowas tatsächlich. Es geht um Wählerschaft, Popularität, um Presse, um persönliche Karrieren, um Machtverhältnisse und parteipolitisches Kalkül, um Außenwirkung und und und….
Kleine Hamburgische Anekdote:
Ausgangslage: Die Sportplatzwarte betreuen seit gefühlt 100 Jahren jeweils eigene Sportplätze. Dazu gehören alle Vereine von den Kleinen die gerade Laufen bis hin zu den Profis, Schulbetriebe etc. Pp. Man kennt sich persönlich. Bei Schwierigkeiten wissen die Leute wen sie ansprechen und wo sie zeitnah kompetente Hilfe und Unterstützung bekommen.
Idee der Hamburger Politik: Wir stellen um von Sportplatzbezogener Betreuung zu Kolonnen. Die Sportplatzwarte sind nicht mehr vor Ort, passen auch nicht mehr auf, sind nicht mehr ansprechbar, sondern fahren vor allem Touren und sollen nur noch aufräumen und reparieren.
Gewerkschaftliches Gegengewicht: Die Jungs dort haben die Vereine und Nachbarschaft informiert und sich die dann Solidarität aller ihrer betreuenden Vereine, darunter auch Spitzen/Profiverine geholt. Schriftlich, als Papier, mit Vereinsstempel usw. An einem Organisationsentwicklungstag,, wo „wichtige“ Leute den Sportplatzwarten dann die nächsten Organisationsanpassungen verkaufen wollten, hat ein Kollege 25 Solidaritätserklärungen auf den Tisch geklatscht. Die Sportplatzwarte sollten den Raum verlassen, damit die hohen Tiere sich beraten können. Ende vom Lied: Der Prozess der Organisationsentwicklung ist erstmal beendet.

Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 15.10.2023 12:00
https://www.zeit.de/news/2023-10/13/verdi-stadtstaaten-schwerpunkt-in-tarifrunde?utm_referrer=android-app%3A%2F%2Fcom.google.android.googlequicksearchbox%2F

Pressebericht zum Schwerpunkt Stadtstaaten-Zulage.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 18.10.2023 13:29
Bitte an Admins / Moderation:
Kann dieser Thread in "Verlauf Hamburg / Stadtstaaten-Zulage" umbenannt werden?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 23.10.2023 13:38
Die Streikplanung für den November ist im vollem Gange. Die jetzige Streikplanung übersteigt die Streikaktivität der letzten TVL Runde in Hamburg um ein Vielfaches. Basis hierfür bildet wieder die Aktivität der BeschäftiGuten, welche sich in Gruppen organisieren und großes Interesse zeigen.
Neben großen zentralen GesamtStreiks wird es eine Reihe regionaler Streiks sowie themen- und branchenspezifische Streikaktionen geben.
Ich rechne mit wöchentlich mehreren Streiks im November, die bis in den Dezember hineingehen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 25.10.2023 21:34
Und mal wieder ein Beitrag im NDR / Hamburg Journal:

https://www.ardmediathek.de/video/hamburg-journal/tarifverhandlungen-der-laender-die-hamburger-erwartungen/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9hOGYxNDc0OC1iNmM2LTQzNTktOTRkZi0wN2Q5MWQ5ZGYwNmU

Die Stadtstaaten-Zulage wurde explizit wieder genannt. Die SuE Angleichung hat es leider nicht in den Bericht geschafft.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 25.10.2023 22:54
Und mal wieder ein Beitrag im NDR / Hamburg Journal:

https://www.ardmediathek.de/video/hamburg-journal/tarifverhandlungen-der-laender-die-hamburger-erwartungen/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9hOGYxNDc0OC1iNmM2LTQzNTktOTRkZi0wN2Q5MWQ5ZGYwNmU

Die Stadtstaaten-Zulage wurde explizit wieder genannt. Die SuE Angleichung hat es leider nicht in den Bericht geschafft.

macht aber Hoffnung, dass er einen “kräftigen” Abschluss zumindest für notwendig betrachtet.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 26.10.2023 16:33
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-start-100.html

Und die Stadtstaaten Zulage findet nicht nur bei den "regionalen" Medien ihren Platz sondern findet sich auch überregional im ZDF wieder. Sehr schön
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Zinc am 26.10.2023 16:58
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-start-100.html

Und die Stadtstaaten Zulage findet nicht nur bei den "regionalen" Medien ihren Platz sondern findet sich auch überregional im ZDF wieder. Sehr schön

Hast du interne Infos zur SuE-Zulage? Die wird ja wirklich nirgendwo erwähnt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 27.10.2023 18:20
Für die Tarifbotschafter gab es gesternabend noch einen Zoom Stream mit den Ver.di Verhandlungsführungen.
Das erste Treffen ging nur wenige Stunden und Ver.di hat v.a. seinen Verhandlungstisch bereitet und dargestellt. Von der AG Seite gab es keinen Input. Aber es gab Statements zu verschiedenen Punkten von Ver.di sowie eigene Angriffe auf die Belegschaft.

Beispiele:
Man müsse sich nun auf neues Personal und die Akquise kümmern. Beamte und Versorgungsempfänger müssen da ggf. zurückstecken. Eine zeitgleiche Übertragung der Ergebnisse wird massivst in Frage gestellt. Auch wird in Frage gestellt, ob das Ergebnis überhaupt in voller Höhe übertragen werden sollte, insbesondere für Versorgungsempfänger.

Es sei durchaus zu vertrete, dass öD Beschäftige auch in Vollzeit noch Wohngeld beziehen

Bei TVstud gebe es große Uneinigkeit auf AG Seite. Man konnte sich noch zu keinem Statement durchringen.

Beim SuE Bereich müssen man noch weitere Zahlen und Statistiken analysieren und auswerten.

______

 Beim Zoom Meeting hat die Verhandlungsführung Christine Behle Hamburg mehrfach hervorgehoben und sich stark für die Forderung der Stadtstaaten Zulage ausgesprochen.

Bezüglich der SuE Zulage. Ja leider läuft die weniger prominent in den Medien, ist aber ebenfalls Gegenstand.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: VaPi am 28.10.2023 15:05
Dort steht doch 300€. Realistisch sind also , wenn es überhaupt kommt, 150-200€ .
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 01.11.2023 22:44
Heute bei einem offenen Abendgespräch mit Andy Grote (Innensenator) für die Hamburger Bevölkerung wurde die Hamburg- bzw. Stadtstaaten-Zulage vielfach thematisiert. Sowohl SPD Funktionäre als auch weitere Gäste interessierten sich sehr für das Thema und die Flugblätter. Im Einzelgespräch habe Andy wohl zugesichert, dass es einen Tarifabschluss mit mindest. 10% für uns gebe.
(Anmerkung: ich war in Hamburg nicht dabei. Ich berichte ggf. Morgen aus Potsdam heraus.)
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Warnstreik am 02.11.2023 14:47
Heute bei einem offenen Abendgespräch mit Andy Grote (Innensenator) für die Hamburger Bevölkerung wurde die Hamburg- bzw. Stadtstaaten-Zulage vielfach thematisiert. Sowohl SPD Funktionäre als auch weitere Gäste interessierten sich sehr für das Thema und die Flugblätter. Im Einzelgespräch habe Andy wohl zugesichert, dass es einen Tarifabschluss mit mindest. 10% für uns gebe.
(Anmerkung: ich war in Hamburg nicht dabei. Ich berichte ggf. Morgen aus Potsdam heraus.)

Da hat sich aber der kompetenteste aus unserem Senat zu Wort gemeldet.

Eine Prozentzahl ohne Laufzeit und Startzeitpunkt anzukündigen hat natürlich schon etwas witziges...    Aber die 10% rückwirkend zum Oktober mit Laufzeit 12 Monate nehmen wir natürlich gerne.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: OpaJürgen am 02.11.2023 17:42
Dank dir für die regelmäßigen Updates und deinen Einsatz für die Sache, Sozialarbeiter!

Und ich denke leider auch, dass - falls die Zulage überhaupt kommt - eine solche sich max. im Rahmen 150-200€ bewegen wird, da nur 300€ gefordert wurden (notwendig wären mMn vor dem Hintergrund der hohen Wohnkosten sicherlich eher 500€).

Hätte eine Stadtstaatenzulage für die AG (bzw. alle Seiten) nicht auch den Vorteil, dass man hierdurch Berlin im TV-L halten könnte, die doch - soweit ich das richtig verstanden habe - wegen Ihrer eigenmächtig eingeführten 150€-Zulage ausscheiden werden?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 02.11.2023 20:32
Mit Berlin wird es wohl erst nach der Tarifrunde wieder Gespräche über eine Rückkehr in die volle und stimmberechtigte Mitgliedschaft des Arbeitgeberverbandes geben.

Heute ging es in Potsdam v.a. die sogenannten Erwartungen bzw. Weiteren Themen neben der Zentralforderun.

AG Sprech:
AG Hamburg und AG Sachsen überbieten sich darin, wer nun der schlimmere Bad Cop in der Verhandlung ist.
Entlastungsbewegungen seien tarifpolitische Fehlentwicklungen. Es sei vollkommen normal, wenn öD Beschäftigte Wohngeld beziehen müssen. Das müsse man entstigmatisieren. Viele Probleme wurden gar nicht verstanden und mussten wieder und wieder neu erklärt werden. Die Randgebiete der Stadtstaaten wollen nicht, dass die Stadtstaaten für kommunale Tätigkeiten konkurrenzfähig bezahlen. Und im übrigen brauche es in Zukunft keine Investitionen in Personal. Im Gegenteil müsse man beim Personal Einsparungen treffen. Tarifverträge seien zudem grundsätzlich keine erstrebenswerte Sachen (Stichwort TVStud) und Koalitionsverträge nicht bindend für Regierungen (ich glaube in 11 Koalitionsverträgen steht eine positive Ausrichtung für TVStud drin).
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 02.11.2023 20:38
Die Hälfte der Kita Eigenbetriebe in Berlin waren heute geschlossen bzw. Im Streik zur Kundgebung in Potsdam.

https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2023/11/brandenburg-potsdam-zweite-runde-tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-warnstreik-verdi.html

Hamburger und Bremer sind auch angereist und haben ein lautstarkes Zei hin auf der Ver.di Kundgebung gesetzt. Ich behaupte einfach mal, dass wir neben den Berliner Kitabetrieben, welche einfach zahlenmäßig super viele waren, am präsentesten von allen sichtbar waren,
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: OpaJürgen am 03.11.2023 11:55
Danke für die Infos. Das sind ja wirklich bittere Aussagen, die mit der Wirklichkeit wenig bis garnichts zu tun haben bzw massiv enttäuschen. Wohngeld als fester Bestandteil des Lohns quasi, für die Länder natürlich praktisch, da der Bund von diesem die Hälfte zahlt. Und die Behauptung, dass Investitionen ins Personal nicht notwendig seien, hinterlässt einen nur fassungslos im Anbetracht der grassierenden Unterbesetzung und der Stimmungslage bei den Beschäftigten. Dass es auch faktisch einfach nur Unsinn ist, zeigt sich ja gerade in Hamburg. Laut eigener Aussage der Justizbehörde konnten aufgrund der Höhergruppierung der (bisher nur tariflichen) Geschäftsstellen im Zuge des BAG-Urteils die Bewerberzahlen spürbar gesteigert werden. Wie kann man sich da hinstellen und behaupten, mehr Geld im Personalbereich sei nicht notwendig? Nunja, man kann nur hoffen, dass es sich um Verhandlungsgeplänkel handelt und sich die AN-Seite dem entsprechend entschieden entgegenstellt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 13:23


AG Sprech:
AG Hamburg und AG Sachsen überbieten sich darin, wer nun der schlimmere Bad Cop in der Verhandlung ist.
Entlastungsbewegungen seien tarifpolitische Fehlentwicklungen. Es sei vollkommen normal, wenn öD Beschäftigte Wohngeld beziehen müssen. Das müsse man entstigmatisieren. Viele Probleme wurden gar nicht verstanden und mussten wieder und wieder neu erklärt werden. Die Randgebiete der Stadtstaaten wollen nicht, dass die Stadtstaaten für kommunale Tätigkeiten konkurrenzfähig bezahlen. Und im übrigen brauche es in Zukunft keine Investitionen in Personal. Im Gegenteil müsse man beim Personal Einsparungen treffen. Tarifverträge seien zudem grundsätzlich keine erstrebenswerte Sachen (Stichwort TVStud) und Koalitionsverträge nicht bindend für Regierungen (ich glaube in 11 Koalitionsverträgen steht eine positive Ausrichtung für TVStud drin).

Warum wollen so viele AN dieses Gebahren der AGs  nicht wahrhaben ?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 03.11.2023 13:57
Die Wartezeiten für uns, die nicht direkt in der Verhandlung sitzen, werden aus Hamburg aus aktiv genutzt für Vernetzungsgespräche, Pressegespräche. Die Ver.di Kampagnenseite hat einige Updates bekommen. Viele für mich Hamburger Gesichter sind nun zu sehen.
Es gibt in der nächsten Ausgabe der Ver.di Publik natürlich auch wieder einen großen Beitrag mit Unterstützung aus Hamburg heraus.

Zur Verhandlung. Heute Vormittag wurden die Themen von Gestern (die weiteren Erwartungen weiter vertieft. Jetzt ist Mittagspause. Am Nachmittag geht es dann um die Hauptforderung, wobei die AG Seite sehr kryptisch mitteilte nicht über konkrete Zahlen sprechen zu wollen und auch kein konkretes Angebot vorlegen zu wollen.

Edit:
Was ich aus Hamburg mitbekomme, das dort die AG Seite unglaublich nervös geworden ist. Es werden viele Schreiben vom Personalamt, von Amtsleitungen, Schulleitungen mit falsch Informationen verschickt. (zB Einseitige Anordnung von Notdiensten, man müsse sich von Streiks abmelden, personalrechtliche Konsequenzen und Abmahnungen wenn x und y passiert. Das war in der letzten Tarifrunnde nicht ansatzweise so.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.11.2023 15:18

Edit:
Was ich aus Hamburg mitbekomme, das dort die AG Seite unglaublich nervös geworden ist. Es werden viele Schreiben vom Personalamt, von Amtsleitungen, Schulleitungen mit falsch Informationen verschickt. (zB Einseitige Anordnung von Notdiensten, man müsse sich von Streiks abmelden, personalrechtliche Konsequenzen und Abmahnungen wenn x und y passiert. Das war in der letzten Tarifrunnde nicht ansatzweise so.

Das Beste ist und bleibt; sich zum Streik/vom Streik abmelden. Aber es gibt genügend ANs, die sich dadurch verunsichern lasen. Allein dafür hätte Hamburg einen Extratstreiktag verdient.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Warnstreik am 03.11.2023 15:22
Die Wartezeiten für uns, die nicht direkt in der Verhandlung sitzen, werden aus Hamburg aus aktiv genutzt für Vernetzungsgespräche, Pressegespräche. Die Ver.di Kampagnenseite hat einige Updates bekommen. Viele für mich Hamburger Gesichter sind nun zu sehen.
Es gibt in der nächsten Ausgabe der Ver.di Publik natürlich auch wieder einen großen Beitrag mit Unterstützung aus Hamburg heraus.

Zur Verhandlung. Heute Vormittag wurden die Themen von Gestern (die weiteren Erwartungen weiter vertieft. Jetzt ist Mittagspause. Am Nachmittag geht es dann um die Hauptforderung, wobei die AG Seite sehr kryptisch mitteilte nicht über konkrete Zahlen sprechen zu wollen und auch kein konkretes Angebot vorlegen zu wollen.

Edit:
Was ich aus Hamburg mitbekomme, das dort die AG Seite unglaublich nervös geworden ist. Es werden viele Schreiben vom Personalamt, von Amtsleitungen, Schulleitungen mit falsch Informationen verschickt. (zB Einseitige Anordnung von Notdiensten, man müsse sich von Streiks abmelden, personalrechtliche Konsequenzen und Abmahnungen wenn x und y passiert. Das war in der letzten Tarifrunnde nicht ansatzweise so.

Solche Gebahren sollte man als Gewerkschaft sammeln und entweder einstweilige Verfügungen (Ansprechpartner in HH ist ja zentral die FHH) erwirken oder/und im Nachgang den juristischen Weg einschlagen und mal prüfen ob da zumindest Nötigungen vorliegen.

Danke für deine Berichte :-)
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: cyrix42 am 03.11.2023 16:09
Ja was tragen denn eigentlich die AG-Vertreter zu den Verhandlungen bei? Bisher hört es sich immer so an, als ob die Gewerkschaften ihre Forderungen und „Erwartungen“ formulieren, die AG-Seite sagt „Nö“; und das war‘s. Müsste nicht auch die AG-Seite sagen, wo ihr der Schuh drückt, wo man also ihrer Meinung nach in einer geeigneten Weise reagieren sollte?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 03.11.2023 19:38
Ich schreibe die Tage nochmal was. Muss mich jetzt auch erstmal sortieren. Die Streiks gehen morgen schon los. Die Sportplatzwarte machen den Anfang und bringen den Spielbetrieb ein wenig durcheinander ;)

https://www.abendblatt.de/sport/article239942598/Fussballspiele-in-Hamburg-gefaehrdet-Platzwarte-streiken.html
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.11.2023 20:11
Heute war der Auftaktstreik. Zum Ende hin hatten wir über 4.000 Teilnehmer. Die Beteiligung der ASD war großartig mit über 2/3 aller ASD Abteilungen in Beteiligung und über 200 mitstreitende ASDler.

Insgesamt haben wir unseren Auftaktstreik (ca. 2.000) aus der letzten Tarifrunde verdoppelt und jetzt schon die Spitze der letzten Tarifrunde (ca. 3.400) geknackt.

Hamburger Morgenpost, Hamburger Abendblatt, RTL, SAT1, Radio 90,3, NDR, Hamburg Journal und viele weitere Medien berichten. Natürlich auch viel in Social Media, Instagram etc.


Achja, und um nochmal auf Potsdam zurückzukommen. Die AG Vertreter tragen tatsächlich nichts zur Verhandlung bei. Sie hören sich Argumente an, teilen schön aus (das ist Arbeit zweiter Klasse / eine Zulage für Sozialarbeitende geht nicht, dann würden wir das Lohngefüge zu Lehrenden kaputt machen / Der Anspruch ohne im öD ohne Transferleistungen zu leben sei zu hoch, entstigmatisieren Sie Wohngeld),
und müssen selbst viele Frage stellen. Teilweise ziehen sie sich zurück, um dann von ihren Personalämtern und Tarifreferenten unsere Angaben bestätigt zu bekommen (ja, offenbar haben wir diese Probleme, die sich ansprechen tatsächlich).
Lösungen auf die Problem und Herausforderungen der Zeit? Nada, nichts, keine. Es ging bisher ausschließlich darum unsere Vorschläge abzulehnen.
Einen tabellenwirsame Erhöhung könne es auch erst im Herbst 2024 geben. „At Front“ erstmal eine Einmalzahlung. Aber nicht unbedingt für die Beamten und Versorgungsempfänger.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.11.2023 20:18
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal_1800/Hamburg-Journal-1800,hamj140924.html

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Oeffentlicher-Dienst-Heute-grosser-Warnstreik-in-Hamburg,warnstreik2584.html

https://www.mopo.de/hamburg/droht-hamburg-das-grosse-streik-chaos-am-dienstag/

https://www.prosieben.de/serien/newstime/news/grosser-streik-chaos-in-hamburg-verdi-ruft-zu-arbeitsniederlegungen-auf-326706

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verdi-warnstreiks-norden-100.html
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.11.2023 22:56
https://www.tagesschau.de/inland/regional/hamburg/ndr-oeffentlicher-dienst-grosser-warnstreik-am-dienstag-in-hamburg-100.html

https://www.sat1regional.de/verdi-ruft-zu-warnstreiks-im-oeffentlichen-dienst-in-hamburg-und-schleswig-holstein-auf/

https://youtu.be/i4PDapGhqu4?si=sfYhKko7mj0a5YR2
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 09.11.2023 14:19
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++9cd22590-7e08-11ee-81f0-67183a0d5a8c

Hier ein 5:33 Minutenvideo auf der bundesweiten Kampagnen-Ver.di-Seite explizit zum Thema Stadtstaaten Zulage.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 10.11.2023 09:59
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++9cd22590-7e08-11ee-81f0-67183a0d5a8c

Hier ein 5:33 Minutenvideo auf der bundesweiten Kampagnen-Ver.di-Seite explizit zum Thema Stadtstaaten Zulage.

Sehr starkes Video.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 12.11.2023 12:09
So, ich fasse jetzt nochmal ein paar Aktivitäten und Aktionen der letzten Wochen zusammen.
Momentan ist alles sehr dynamisch und vieles läuft auch außerhalb meines Radars. Das freut mich natürlich, da ich mich dadurch auf andere wichtige Dinge (wie Potsdam) konzentrieren kann und gleichzeitig das Wissen, dass die Menge an Aktiven, die Bereit ist auch etwas zu tun immer größer wird.
Ziel ist es im Rahmen einer Schienbeintreter / Wadenbeißer Kampagne, die Stadtstaaten Zulage in der Öffentlichkeit möglichst bekannt und populär zu machen, Solidarität der Stadt einzufahren und der SPD keinen öffentlichen Termin mehr zu geben, ohne mit der Stadtstaaten Zulage konfrontiert zu werden.

01. November
Andy Grote (SPD, Senator für Inneres) zum Bürgerdialog zum Thema „Migration: Chancen und Herausforderungen“ in Altona
Die Stadtstaaten Zulage wurde als Thema platziert. Wording: Das Problem sei nicht die Migration, sondern die mangelnde Infrastruktur und das mangelnde Personal um den „herausfordernden“ Herr zu werden. Man kann die Migration versuchen zu stoppen, um zB Wartezeiten zu senken.   Man könnte aber auch einfach mal den öD vernünftig ausstatten.


03. November
Bürgermeister Tschentscher Live - Hamburg Süderelbe
Das Schaulaufen seiner Lieblingsthemen und der „Bürgerdialog“ (es war ein Monolog… Man musste wirklich reingrätschen mit Fragen) konnte Tschentscher nicht wie gewünscht umsetzen. Viele KollegInnen aus dem öD waren vor Ort und haben in Fragen die Stadtstaaten-Zulage thematisiert. Am Ende gab es viel Zuspruch aus der Nachbarschaft und dem Publikum, Applaus und unangenehme Fragen wurden zum Ende hin nicht mehr von uns sondern von empörten BewohnerInnen aus Süderelbe gestellt. Herr Tschentscher fiel irgendwann aus der Fassung, da seine geliebten Themen anscheinend auf kein Interesse im „Bürgerdialog“ trafen.

7. November
Eine Gruppe war vor der SPD Zentrale und hat mehrere SPDler in Gespräche zum Thema Soziales und öffentlicher Dienst verwickelt. Es gab viel Zuspruch, viele wollen das Thema öffentliche Ausstattung iVm der Stadtstaaten Zulage in der Partei bewegen

08. November
Bürgerschaftssitzung in Hamburg
Über ein dutzend KollegInnen haben sich an den Eingängen postiert und die Abgeordneten angesprochen und über die Stadtstaaten Zulage informiert, Flyer verteilt.

09. November
Unterausschuss öffentlicher Dienst
Auch hier wurden wieder Abgeordnete und Fachpolitiker zum Thema öD abgefangen. Die Veranstaltung war zwar öffentlich aber es gab kein Rederecht für Gäste. Aber im Vorhinein und im Anschluss gab es wohl sehr konstruktive Dialoge. 

10. November
SPD Landesparteitag
Über 30 KollegInnen haben sich um die Location postiert. Flaggen und Banner zur Stadtstaaten Zulage waren präsent. Viele SPDler wurden angesprochen. Tschentscher und Dressel waren genervt. Es gab aber auch hier wieder sehr viel Zuspruch und Solidarität, auch von namenhaften SPDlern. Und viele an der Basis sind offensichtlich keine Freunde von Dressel.
Die SPD stellt einen Antrag zur Stadtstaaten Zulage. Dieser wird vermutlich abgelehnt worden sein. Aber das Thema kam auch hier wieder auf die Tagesordnung.

Und so soll es den ganzen Monat weitergehen. In der entsprechenden Messengergruppen gibt es Tabellen mit den Kontaktdaten der Politiker und den Veranstaltungskalendern der SPD.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: OpaJürgen am 13.11.2023 20:14
Super, danke fürs Dranbleiben!
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 13.11.2023 20:34
Regionalstreik heute in Hamburg Bergedorf
500 Teilnehmer laut Polizei vor Ort

https://www.sat1regional.de/warnstreiks-im-offentlichem-dienst-wann-wird-wo-im-norden-gestreikt/

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal_1800/Warnstreik-im-oeffentlichen-Dienst-Demo-in-Bergedorf,hamj141152.html

Und heute ist auch wieder irgendeine Veranstaltung mit Tschenter live. KollegInnen sind auch wieder vor Ort.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 14.11.2023 20:12
Streikaktivität
13.11.2023
Korrektur zum Regionalstreik Hamburg Bergedorf
650 Teilnehmer

14.11.2023
Regionalstreik Mitte
800 Teilnehmer

Politische Aktivität
Ergänzung zum 13.11
Kolleginnen waren bei „Tschenter Live im Bürgerdialog“
Alles sehr schwierig. Tarifpolitik nicht sein Ding. Er will sich nicht einmischen.
Es werde aber ein sehr hohes Ergebnis für Hamburg geben. Und Hamburg habe weniger Probleme ein hohes Ergebnis umzusetzen als die anderen Bundesländer.
Evtl. Ein Hint zur Stadtstaaten Zulage?

Auch am 13.11.
Kolleginnen waren noch bei einer Parallelvernastaltung der SPD mit der Sozialsenatorin.. Vor Ort waren auch sich solidarisierende Fußballvereine und ein sich solidarisierender türkischen Gemeinde. Die brachten ohne unser zu tun die Stadtstaaten Zulage als Thema auf.
Die sozialsenatorin lege ihren Schwerpunkt aber auf Sozialleistungen und nicht auf Bezahlpolitik. Sie verteidigte Dressel, der einen Blick auf die Finanzen haben muss. O-Ton: zu hohe Personalkosten und die Dame hat kein Angela mehr für ihre politischen Sozialleistungen aka Wohngeld und sozialer Wohnungsbau, worauf sie sehr stolz war und immer wieder betonen wollte. Einige SPDler waren aber sehr interessiert und suchen noch aktiv Gespräche nach der Veranstaltung.

Aktivität und Solidarität
Einfach Wahnsinn… mittlerweile sind 100 Leute in der Vernetzungsgruppe für die politischen Aktionen und es gibt immer mehr solidarische Kommentare aus dem Publikum bzw. Nicht öDler die Reden halten auf unseren Kundgebungen wie wichtig sie uns finden.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 15.11.2023 15:19
15.11.2023
Regionalstreik Hamburg Nord - Volksdorf
600 Teilnehmer
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 16.11.2023 14:11
16.11.2023
Regionalstreik  Hamburg Wandsbek
Themenschwerpunkt SuE
1.200 Teilnehmer

Nahezu alle ASDs haben ihren Regelbetrieb geschlossen, werden bestreikt und leisten mit einer Mindestbesetzung lediglich noch akute Notarbeiten (Inobhutnahmen).

Das Personalamt war gestern schon so nervös, dass gestern Abend Notdienstanordnungen via Kurier zu den KollegInnen persönlich nach Hause zugestellte worden. KollegInnen berichteten, dass ihre schlafenden Kinder durch das Sturmgeklingel wach worden.
Gestern Abend haben wir dem Personalamt noch geschrieben, dass dies unzulässig ist. Das Personalamt ruderte heute früh auch zurück und hat diese einseitige Notdienstanordnungen zurückgenommen. Die betroffenen KollegInnen waren heute natürlich im Streik.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 16.11.2023 20:59
16.11.2023
Politische Aktion
In der Bezirksversammlung Wandsbek wurde die Notwendigkeit einer Stadtstaaten Zulage in der offenen Fragestunde platziert. Alle Fraktionen unterstützen das Anliegen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: daseinsvorsorge am 17.11.2023 09:24


Nahezu alle ASDs haben ihren Regelbetrieb geschlossen, werden bestreikt und leisten mit einer Mindestbesetzung lediglich noch akute Notarbeiten (Inobhutnahmen).


WIE GEIL IST DAS DENN ? Gibt es Notdienstvereinbarungen ?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 17.11.2023 19:18


Nahezu alle ASDs haben ihren Regelbetrieb geschlossen, werden bestreikt und leisten mit einer Mindestbesetzung lediglich noch akute Notarbeiten (Inobhutnahmen).


WIE GEIL IST DAS DENN ? Gibt es Notdienstvereinbarungen ?

Ne, das lehnt das Personalamt (noch) ab. Stattdessen haben sie ja versucht Mittwoch nach Feierabend via Kurier die Leute dazu zu nötigen auf ihre Streikrecht zu verzichten und einseitige Notdienstanordnungen via Kurier zu den Leuten nach Hause geschickt (zwischen 16 und 18 Uhr), wo das Personalamt natürlich nicht mehr erreichbar war.
Wir haben uns in der ASD Streikleitung am Abend noch vernetzt via Zoom und die Ver.di hat am Abend noch ein gepfeffertes Schreiben an das Personalamt verschickt, um es in ihre Schranken zu weisen.
Donnerstagfrüh ist das Personalamt auch zurückgerudert und hat ihre einseitigen Notdienstanordnungen zurückgezogen.
Die Betroffenen KollegInnen haben natürlich alle gestreikt.
Jetzt finden noch ein paar Zwischengespräche statt. Wir werden die Arbeitgeber aber sicherlich noch in Notdienstverhandlungen drücken, wenn nach der o.g. Aktion des Arbeitgebers ist die Motivation im ASD erst recht zu steigen deutlich gestiegen.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 17.11.2023 19:39
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/tarifkonflikt-im-oeffentlichen-dienst-ver-di-ruft-zum-stadtstaaten-streiktag-in-hamburg-und-berlin-auf-a-25da4e4d-cc57-42a6-a280-19b41bc9adba?sara_ref=re-so-app-sh

https://www.mopo.de/hamburg/droht-am-mittwoch-riesen-chaos-verdi-ruft-stadtstaaten-streiktag-aus/

Und die Medien kündigen unseren nächsten großen Streik am 22.11. auch an :D
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 22.11.2023 14:07
Streikaktivität
22.11.2023
Stadtstaaten Aktionstag
 > 6.500 in Hamburg
 > 10.000 in Berlin

Ich glaube diese Ausmaße gab es im TV-L Bereich in Hamburg noch nie!
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 23.11.2023 18:40
Streikaktivität
23.11.2023
Regionalstreik Hamburg Wilhelmsburg
knapp 1.000 Streikende!
Fridays for Future war auch da und hat bekräftigt, dass es einen starken öffentlichen Dienst braucht, um Klimaschutz umzusetzen und öffentlicher Dienst und die Klimaschutzbewegung sich nicht gegeneinander ausspielen lassen sondern zusammenstehen.



NDR berichtete wieder
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Oeffentlicher-Dienst-Demo-in-Hamburg-bei-Stadtstaatenstreik,warnstreik2636.html

Und in der Tagesschau waren wir gestern auch!
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 27.11.2023 14:43
Streikaktivität
27.11.2023
Regionalstreik Hamburg-Barmbek
600 Streikende

Bei durchgängigen Regen und Graupel haben wir selbst an einem weniger besuchten Streiktag wie heute immernoch sehr stabile Zahlen, die weit über den Zahlen der letzten Tarifrunde liegen.
Eine Feuerwache war komplett geschlossen, da zufälligerweise alle MA krank/AU sind.
Weitere Feuerewachen haben weiße Fahnen/Laken aus den Fenstern gehisst.

Und auch am Wochenende hat eine Kollegin in einem 10 minütigen Gespräch mit Dressel bei einem Marktstand diesen wunderbar in die Ecke gebracht. Erst ging es um das Thema wohnen, dann um das Thema Schule und zum Abschluss sagte sie noch, dass sie ja für die Stadt Hamburg arbeitet.
Ernst gemeinter Tipp von Dressel: rechnen sie sich das mit ihrem Kind durch und verlassen sie ggf. Die Stadt.
Aber er wäre natürlich froh, wenn sie in der Stadt bleibt (wohnlich und als Arbeitnehmerin)
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Lämpel am 27.11.2023 16:08
Ernst gemeinter Tipp von Dressel: rechnen sie sich das mit ihrem Kind durch und verlassen sie ggf. Die Stadt.

Wow.  :o

In welcher Partei ist der Mann nochmal...?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 28.11.2023 08:06
Das Hamburger Abendblatt berichtet auch zur geschlossen Feuerwache
https://www.abendblatt.de/hamburg/hamburg-mitte/article240685866/Am-Streiktag-Ganze-Schicht-der-Feuerwehr-meldet-sich-krank.html
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: cyrix42 am 28.11.2023 14:40
Begehen da die Leute Arbeitszeitbetrug? Wer sich arbeitsunfähig meldet, ohne es zu sein, betrügt seinen AG. Das dürfte das Vertrauensverhältnis zum AG deutlich erschüttern, sodass ggf. sogar eine fristlose Kündigung rechtfertigen.

Und ggf. beteiligte und entsprechend handelnde Beamte dürften zumindest mal nen deutliches Diziplinarverfahren riskieren...
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Warnstreik am 28.11.2023 17:10
Begehen da die Leute Arbeitszeitbetrug? Wer sich arbeitsunfähig meldet, ohne es zu sein, betrügt seinen AG. Das dürfte das Vertrauensverhältnis zum AG deutlich erschüttern, sodass ggf. sogar eine fristlose Kündigung rechtfertigen.

Und ggf. beteiligte und entsprechend handelnde Beamte dürften zumindest mal nen deutliches Diziplinarverfahren riskieren...

Ja, natürlich. Musst du natürlich nachweisen können (und nachweisen wollen). 
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 30.11.2023 16:45
Dienstag am 28.11.2023 hat die GEW ca. 4.000 Leute in Hamburg versammelt.
Heute im Regionalstreik Hamburg-Harburg waren auch wieder 1.000 Leute.
Jede ASD Abteilung Hamburgweit wurde bestreikt. Viele Abteilungen mussten schließen. Für Notarbeiten, wurden die verbliebenden KollegInnen bezirksorganisiert zusammengelegt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: LogiJöw am 01.12.2023 17:01
Heute mitbekommen, dass auf der Personalversammlung eines Hamburger Landesbetriebes bis auf den Vertreter einer Polizeigewerkschaft niemand von Seiten der anderen Gewerkschaften aufgelaufen ist trotz Einladung (und auch nicht abgesagt hat). Ebenso wurde wohl auch kaum ein Ton zur jetzigen Tarifverhandlung gesagt.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 02.12.2023 09:18
Ich frag mich halt auch warum die Personalräte im Streikmonat, wo die Hauptamtlichen 24/7 mit Streikplanung eingebunden sind auf die Idee kommen Personalversammlungen abzuhalten… wir schicken vermehrt ehrenamtliche zu den Personalversammlungen. Kommt auch gut an.

Korrektur zum Harburg Streik, das Hamburger Abendblatt hat von 1.200 TeilnehmerInnen berichtet.
Am 04., 05., 06. Dezember geht es weiter. Drei Tage am Stück vor der dritten Verhandlungsrunde die Am 07. weitergeht.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.12.2023 11:27
Dienstag am 28.11.2023 hat die GEW ca. 4.000 Leute in Hamburg versammelt.
Heute im Regionalstreik Hamburg-Harburg waren auch wieder 1.000 Leute.
Jede ASD Abteilung Hamburgweit wurde bestreikt. Viele Abteilungen mussten schließen. Für Notarbeiten, wurden die verbliebenden KollegInnen bezirksorganisiert zusammengelegt.

Können Sie in etwa schätzen, wie viele KollegInnen im ASD jetzt organisiert sind und tatsächlich auch streiken ?
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: LogiJöw am 02.12.2023 18:33
Ich frag mich halt auch warum die Personalräte im Streikmonat, wo die Hauptamtlichen 24/7 mit Streikplanung eingebunden sind auf die Idee kommen Personalversammlungen abzuhalten… wir schicken vermehrt ehrenamtliche zu den Personalversammlungen. Kommt auch gut an.
...

Das kann man auch anders sehen. Einfacher als bei solchen Versammlungen bekommt man kaum das Klientel zusammen. Wenn dann da "nur" ein Ehrenamtlicher kommt, könnte man, wenn man böswillig denkt, auch meinen: Mehr sind wir also der Gewerkschaft nicht wert. Zumal bei einer Pers.-Versammlung eines anderen LB überhaupt niemand von irgendeiner Gewerkschaft da war, nur die Vertrauensperson, die sowieso dort arbeitet.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Lämpel am 04.12.2023 15:11
Zitat
Die Hauptstadtzulage, die das Land Berlin seit November 2020 einem Großteil seiner Landesbeschäftigten zahlt, ist laut dem Berliner Verwaltungsgericht verfassungswidrig. Sie verstößt nach Auffassung des Gerichts gegen das besoldungsrechtliche Abstandsgebot, da die Zulage nur bis zu einer bestimmten Besoldungsstufe gezahlt wird.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-klage-von-beamtem-hauptstadtzulage-laut-berliner-verwaltungsgericht-verfassungswidrig-10877395.html
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 06.12.2023 22:30
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Warnstreiks-im-oeffentlichen-Dienst-Hamburgs-Spediteure-sauer,spediteure112.html#:~:text=Hamburgs%20Spediteurinnen%20und%20Spediteure%20sind,und%20anderen%20Lebensmitteln%20stauen%20sich.
Der Streikmonat bringt Auswirkungen zu Tage, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Schön, dass die Kolleg dort auch stabil streiken.

—————

Montag am 04.12. haben wir nochmal 5.000 auf die Straße gebracht.
Auch gestern und heute waren trotz Wetter, Schnee, Verkehrschaos etc. Ganz stabil im Streik. Immer noch vierstellig.

Gestern waren in NRW 15.000 auf der Straße. Heute in Berlin 13.500. Sehr schöne Zahlen für den TVL Bereich.

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Der ASD Streik von letzter Woche hat auch für viele Interviews und mehrere Zeitungsartikel gesorgt.
Es gibt ungefähr 470 Vollzeitäquivalente VZÄ, 10% Stellenvakanz (bleiben 430 VZÄ). Mit Teilzeitlern TZ würde ich knapp 500 MA sagen.  Damit meine MAs in der ASD Kernarbeit. Wenn man da noch gewisse sozialpädagogische Stellen zuzählt, die zum ASD gehören, aber nicht die klassische ASD Arbeit machen (Kinderschutzkoordination, Netzwerkmanagement etc.) kann man evtl. auf 600 kommen.

Von den 500 waren im Streikmonat November ca. 100-150 stabil im Streik.
Zeitweise waren ca. 150+/- MA anderweitig abwesend gemeldet (AU, Urlaub..)
An den zentralen Tagen haben bis zu 300 gestreikt.
Zum ASD Streik sogar weit über 300. Mit den sonstig Abwesenden haben da maximal 50 Leute statt 500 Notarbeit für ganz Hamburg geleistet.
Im Organisationsrad müssten ich jetzt sehr grob schätzen und +/-50% raushauen.

—————

Was die Personalversammlungen betrifft, habe ich die Erfahrung, dass der Besuch von Ehrenamtlichen sogar besser ankommt. Genau so bei den Delegiertenstreiks. Wir planen ja auch teilweise die Routen selbst, die inhaltlichen Redebeiträge, Abläufe etc.
Ist sowieso utopisch, dass die paar Ver.di Hauptamtlichen alleine 26 Streiktage organisieren sollen und dann noch selbst ein halbes Dutzend Personalversammlungen abklappern sollen.

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In der aktuellen Episode vom Organize Podcast wird auch die Stadtstaaten Zulage mit aufgegriffen.
http://organize-podcast.de/
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Sozialarbeiter am 07.12.2023 08:45
Ach und was die politische Kampagne betrifft. Im Streikmonat November bis gestern wurden 14 politische Aktionen (Tschenter Live, offene Bürgersprechstunden, öffentliche Ausschusssitzungen etc.) gekapert. Jedes Mal war die Solidarität der Bevölkerung groß.
Keiner in der SDP kann sich der Auseinandersetzung mit dem Thema Stadtstaaten Zulage noch verweigern.

Dazu gibt es >1.500 solidarische Mails über wastunfuerhamburg.de
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Nachtigall am 11.12.2023 09:43
Nachdem nun die Einigung erzielt wurde, bin ich zwiegespalten, was ich von dem Ergebnis halten soll. Einerseits ist es ein Erfolg, dass nun die Erziehungs- und Sozialdienste eine Stadtstaatenzulage bekommen. Das zeigt, dass persönliches Engagement  von @Sozialarbeiter und Mitstreiter sich auszahlt. Auch das Ansprache und Mobilisierung in HH war gut und konnte viele Leute zum Mitmachen bewegen.

Dass nun lediglich bestimmte Beschäftigte bedacht werden, sehe ich für zukünftige Kampagnen als Bürde an, denn alle nicht bedachten Gruppen dürften sich nun veräppelt vorkommen. Wenn man den Wortlaut der Einigung liest, hätte man das Thema auch mit einer SuE Zulage angehen können. Bei "Stadtstaatenzulage" fühlten sich alle angesprochen und motiviert, nun die Ernüchterung.

Eine weitergefasste Stadtstaatenzulage zur Adressierung der hohen Wohnkosten hätte ich sinnvoller gefunden. Vor allem im Hinblick auf künftige Kampagnen und deren Unterstützung durch die Beschäftigten.

Aber auch strategisch, denn wird dieses Thema unter dem Aspekt Lebenshaltungskosten behandelt, so hätten sich die AGs bei der nächsten Runde des Themas regionale Lebenshaltungskosten annähern müssen, denn klar ist auch, dass viele andere Regionen hohe Lebenshaltungskosten haben.

Viel "hätte" im Text, nun denn, der Drops ist gelutscht.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Zinc am 14.12.2023 09:35
Nachdem nun die Einigung erzielt wurde, bin ich zwiegespalten, was ich von dem Ergebnis halten soll. Einerseits ist es ein Erfolg, dass nun die Erziehungs- und Sozialdienste eine Stadtstaatenzulage bekommen. Das zeigt, dass persönliches Engagement  von @Sozialarbeiter und Mitstreiter sich auszahlt. Auch das Ansprache und Mobilisierung in HH war gut und konnte viele Leute zum Mitmachen bewegen.

Dass nun lediglich bestimmte Beschäftigte bedacht werden, sehe ich für zukünftige Kampagnen als Bürde an, denn alle nicht bedachten Gruppen dürften sich nun veräppelt vorkommen. Wenn man den Wortlaut der Einigung liest, hätte man das Thema auch mit einer SuE Zulage angehen können. Bei "Stadtstaatenzulage" fühlten sich alle angesprochen und motiviert, nun die Ernüchterung.

Eine weitergefasste Stadtstaatenzulage zur Adressierung der hohen Wohnkosten hätte ich sinnvoller gefunden. Vor allem im Hinblick auf künftige Kampagnen und deren Unterstützung durch die Beschäftigten.

Aber auch strategisch, denn wird dieses Thema unter dem Aspekt Lebenshaltungskosten behandelt, so hätten sich die AGs bei der nächsten Runde des Themas regionale Lebenshaltungskosten annähern müssen, denn klar ist auch, dass viele andere Regionen hohe Lebenshaltungskosten haben.

Viel "hätte" im Text, nun denn, der Drops ist gelutscht.

Von den bisherigen Rückmeldungen gab es bei uns bisher auch nur großes Unverständnis im Hinblick darauf, dass diese SuE Zulage nur den Stadtstaatlern zugesprochen wurde. Die Leute fühlen sich ziemlich veräppelt, vor allem die Gewerkschaftsmitglieder. Man geht auch nicht davon aus, dass das so explizit nochmal Thema in den nächsten Verhandlungen werden wird und man einfach den Anschluss verloren hat. In dem Bereich, gerade auch in den weiteren Großstädten wie Leipzig, Dresden usw. wird man so keine neuen Mitglieder gewinnen können.

Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Warnstreik am 14.12.2023 09:45
Nachdem nun die Einigung erzielt wurde, bin ich zwiegespalten, was ich von dem Ergebnis halten soll. Einerseits ist es ein Erfolg, dass nun die Erziehungs- und Sozialdienste eine Stadtstaatenzulage bekommen. Das zeigt, dass persönliches Engagement  von @Sozialarbeiter und Mitstreiter sich auszahlt. Auch das Ansprache und Mobilisierung in HH war gut und konnte viele Leute zum Mitmachen bewegen.

Dass nun lediglich bestimmte Beschäftigte bedacht werden, sehe ich für zukünftige Kampagnen als Bürde an, denn alle nicht bedachten Gruppen dürften sich nun veräppelt vorkommen. Wenn man den Wortlaut der Einigung liest, hätte man das Thema auch mit einer SuE Zulage angehen können. Bei "Stadtstaatenzulage" fühlten sich alle angesprochen und motiviert, nun die Ernüchterung.

Eine weitergefasste Stadtstaatenzulage zur Adressierung der hohen Wohnkosten hätte ich sinnvoller gefunden. Vor allem im Hinblick auf künftige Kampagnen und deren Unterstützung durch die Beschäftigten.

Aber auch strategisch, denn wird dieses Thema unter dem Aspekt Lebenshaltungskosten behandelt, so hätten sich die AGs bei der nächsten Runde des Themas regionale Lebenshaltungskosten annähern müssen, denn klar ist auch, dass viele andere Regionen hohe Lebenshaltungskosten haben.

Viel "hätte" im Text, nun denn, der Drops ist gelutscht.

Von den bisherigen Rückmeldungen gab es bei uns bisher auch nur großes Unverständnis im Hinblick darauf, dass diese SuE Zulage nur den Stadtstaatlern zugesprochen wurde. Die Leute fühlen sich ziemlich veräppelt, vor allem die Gewerkschaftsmitglieder. Man geht auch nicht davon aus, dass das so explizit nochmal Thema in den nächsten Verhandlungen werden wird und man einfach den Anschluss verloren hat. In dem Bereich, gerade auch in den weiteren Großstädten wie Leipzig, Dresden usw. wird man so keine neuen Mitglieder gewinnen können.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege: der SuE ist doch in den Flächenländern im TVöD enthalten und diese haben eine SuE-Zulage in den 22iger Verhandlungen erhalten.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: McOldie am 14.12.2023 09:51
Nachdem nun die Einigung erzielt wurde, bin ich zwiegespalten, was ich von dem Ergebnis halten soll. Einerseits ist es ein Erfolg, dass nun die Erziehungs- und Sozialdienste eine Stadtstaatenzulage bekommen. Das zeigt, dass persönliches Engagement  von @Sozialarbeiter und Mitstreiter sich auszahlt. Auch das Ansprache und Mobilisierung in HH war gut und konnte viele Leute zum Mitmachen bewegen.

Dass nun lediglich bestimmte Beschäftigte bedacht werden, sehe ich für zukünftige Kampagnen als Bürde an, denn alle nicht bedachten Gruppen dürften sich nun veräppelt vorkommen. Wenn man den Wortlaut der Einigung liest, hätte man das Thema auch mit einer SuE Zulage angehen können. Bei "Stadtstaatenzulage" fühlten sich alle angesprochen und motiviert, nun die Ernüchterung.

Eine weitergefasste Stadtstaatenzulage zur Adressierung der hohen Wohnkosten hätte ich sinnvoller gefunden. Vor allem im Hinblick auf künftige Kampagnen und deren Unterstützung durch die Beschäftigten.

Aber auch strategisch, denn wird dieses Thema unter dem Aspekt Lebenshaltungskosten behandelt, so hätten sich die AGs bei der nächsten Runde des Themas regionale Lebenshaltungskosten annähern müssen, denn klar ist auch, dass viele andere Regionen hohe Lebenshaltungskosten haben.

Viel "hätte" im Text, nun denn, der Drops ist gelutscht.

Von den bisherigen Rückmeldungen gab es bei uns bisher auch nur großes Unverständnis im Hinblick darauf, dass diese SuE Zulage nur den Stadtstaatlern zugesprochen wurde. Die Leute fühlen sich ziemlich veräppelt, vor allem die Gewerkschaftsmitglieder. Man geht auch nicht davon aus, dass das so explizit nochmal Thema in den nächsten Verhandlungen werden wird und man einfach den Anschluss verloren hat. In dem Bereich, gerade auch in den weiteren Großstädten wie Leipzig, Dresden usw. wird man so keine neuen Mitglieder gewinnen können.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege: der SuE ist doch in den Flächenländern im TVöD enthalten und diese haben eine SuE-Zulage in den 22iger Verhandlungen erhalten.

Hier wird vom TV-L gesprochen. Der von dir zitierte TVöD gilt nicht für Beschäftigte der Länder (dazu gehören auch die Stadtstaaten)
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Warnstreik am 14.12.2023 10:04
Hier wird vom TV-L gesprochen. Der von dir zitierte TVöD gilt nicht für Beschäftigte der Länder (dazu gehören auch die Stadtstaaten)

Das ist mir wohl bewußt. Worauf ich hinauswollte: Wieviel SuE-Beschäftigte im Tarifbereich der Länder (TV-L) gibt es denn in den Großstädten der Flächenländer? (Dresden, Leipzig, Köln...)
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Zinc am 14.12.2023 10:10
Hier wird vom TV-L gesprochen. Der von dir zitierte TVöD gilt nicht für Beschäftigte der Länder (dazu gehören auch die Stadtstaaten)

Das ist mir wohl bewußt. Worauf ich hinauswollte: Wieviel SuE-Beschäftigte im Tarifbereich der Länder (TV-L) gibt es denn in den Großstädten der Flächenländer? (Dresden, Leipzig, Köln...)

Ziemlich viele.
Titel: Antw:Einschätzung zur Hamburg Zulage
Beitrag von: Warnstreik am 14.12.2023 10:29
Hier wird vom TV-L gesprochen. Der von dir zitierte TVöD gilt nicht für Beschäftigte der Länder (dazu gehören auch die Stadtstaaten)

Das ist mir wohl bewußt. Worauf ich hinauswollte: Wieviel SuE-Beschäftigte im Tarifbereich der Länder (TV-L) gibt es denn in den Großstädten der Flächenländer? (Dresden, Leipzig, Köln...)

Ziemlich viele.

Das war mir nicht bewußt - ich dachte dieser Bereich wird in den Flächenländern eben über die Kommunen (und damit einen anderen Tarifbereich) bedient. Mea culpa!