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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Steuerinnenzahler am 28.02.2023 08:29

Titel: Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Steuerinnenzahler am 28.02.2023 08:29
Hallo zusammen,

ich arbeite in einer größeren Kommune. In meinem Bereich wird überwiegend im mittleren Dienst beschäftigt, also zu 90% A/E7, A/E8.

Die Personalfindung war früher schon manchmal schwerfällig, am Ende hat man aber doch noch irgendwie alle Stellen besetzen können. Dies ändert sich seit ca. 1-2 Jahren. Natürlich hat man auf dem Schirm gehabt, dass es mit fortschreitender Zeit immer schwieriger werden wird, Personal zu finden (und hier lasse ich das Wort "geeignet" schon weg, weil wir alles nehmen müssen), aber irgendwie scheint nun spontan ein Kipppunkt erreicht worden zu sein, der die Situation mit einem Mal schlagartig verändert hat: Ich finde NULL Bewerber mehr. ZERO! Also zumindest intern. Externe Ausschreibungen waren dann kurzzeitig der Heilsbringer, aber auch da: Nahezu null Interesse mehr.

Gründe für die Situation sind vielfältig, insbesondere ist selbst im Bereich E9a kaum noch Personal zu finden, und da in meinem Bereich sowohl Publikumsbearbeitung (ergo mehr Stress und kein Homeoffice) als auch einschränkende Gleitzeit in Form von Öffnungszeiten vorherrschen macht das meine Stellen nicht gerade attraktiv.

Es handelt sich aber um eine Pflichtaufgabe, so dass die Arbeit zwingend zu erledigen ist.

Welche Handlungsansätze seht ihr? Kann man Mitarbeiter "verpflichten", bestimmte Tätigkeiten auszuüben, obwohl ich diesen dann den Weg versperre, sich auf höherwertige Stellen zu bewerben, die in der Fläche ebenfalls verfügbar sind? Kann ich mir schlecht vorstellen, zumal dann die Flucht in andere Städte, wo die Situation nicht viel anders ist, einsetzen wird.

Aber was sonst soll man machen, wenn einfach keiner mehr auf dem Markt verfügbar ist und, wie wir ja gerade wieder merken, die Tarifverhandlungen auch nicht ansatzweise zu einer derart verbesserten Einkommenssituation führen, dass der öD attraktiver wird? Alle Stellen anheben scheitert ja an den Tätigkeitsmerkmalen. Zulagen wie bei der IT gibt es nicht.

Ideen? Lösungsansätze? Und damit meine ich nicht "Bildet doch mehr aus", ich benötige das Personal sofort und nicht erst in 2-3 Jahren, zumal man an der Front eh keinen Einfluss auf die Ausbildungssituation hat. Und wenn ich an die immer noch andauernde Verrentungs-/Pensionsflut in den nächsten Jahren denke, frage ich mich, wie der Staat das überleben will, wenn Kernaufgaben einfach nicht mehr erfüllt werden können. Ich werde mit dem Problem ja kaum allein sein.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: SVAbackagain am 28.02.2023 08:36
Der Arbeitgeber kann die auszuübende Tätigkeit ja anderen Arbeitnehmern übertragen, die eine gleichwertige Tätigkeit auszuüben haben. Eine nicht eingruppierungsrelevante Tätigkeitsänderung ist grundsätzlich von seinem Direktionsrecht gedeckt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 28.02.2023 08:49
Ideen? Lösungsansätze? Und damit meine ich nicht "Bildet doch mehr aus", ich benötige das Personal sofort und nicht erst in 2-3 Jahren, zumal man an der Front eh keinen Einfluss auf die Ausbildungssituation hat. Und wenn ich an die immer noch andauernde Verrentungs-/Pensionsflut in den nächsten Jahren denke, frage ich mich, wie der Staat das überleben will, wenn Kernaufgaben einfach nicht mehr erfüllt werden können. Ich werde mit dem Problem ja kaum allein sein.

Interessanter werden durch:
- Mehr Einkommen durch Anwendung tariflicher Regelungen für die Stufen
- Schaffung eines besseren Arbeitsumfeldes (z.B. Homeoffice mit guter technischer Ausstattung, störungsfreies Arbeiten im Büro, Feelgood-Goodies)

Verbesserung der Arbeitsabläufe
- Mehr Automatisierung zur Bearbeitung von Standardfällen ohne Personaleinsatz
- Betrachtung der Prozesse zur Effizienzsteigerung
- Verkürzung der Entscheidungswege / Zusammenfassung von Bearbeitung / Entscheidung
- Reduktion der Komplexität der Arbeitsaufgaben
- Senkung der Erwartungen an die Arbeitsqualität
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Rentenonkel am 28.02.2023 08:51
Dieses Problem hat auch bereits im Beamtenrecht das BVerfG erkannt und deswegen ja auch Anpassungen im Bereich der Beamtenbesoldung angemahnt.

Erst wenn es für wieder einen spürbaren Unterschied zum Bürgergeld und vergleichbaren Berufen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt gibt, wird sich die Anzahl der Bewerber spürbar verbessern.

Bis dahin bleibt dir nur übrig, die Stellen anzuheben (soweit möglich), Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, Gleitzeit anzubieten und auszubauen, Teilzeitmöglichkeiten und Home Office ermöglichen, durch Synergieeffekte (Digitalisierung, Modernisierung der Strukturen) und Zusammenarbeit mit anderen Kommunen Aufgaben zu bündeln, Aufsteigerkurse für den einfachen Dienst zu ermöglichen, Zugewanderte durch Sprachkurse integrieren und den Rest durch Arbeitsverdichtung zu erledigen. Man kann auch gezielt mit Bildungsträgern für Leistungen zur Teilhabe sprechen und dort Umschüler abwerben oder Crash Kurse (z.B. für Flüchtlinge mit einer vergleichbaren Ausbildung im Ausland) mit einer Übernahmegarantie ins Leben rufen.

Erst wenn das alles nicht gelingt werden wir uns alle daran gewöhnen müssen, dass bestimmte Aufgaben nicht ad hoc erledigt werden können. Vielleicht wird dann das Bewusstsein der Verantwortlichen wachsen, dass ein starker öffentlicher Dienst uns allen zu Gute kommt, aber auch seinen Preis hat.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2023 08:52
..die desolate Personalsituation existiert mittlerweile flächendeckend..da nützt auch kein internes Hinundhergeschiebene mehr (weil da Löcher an anderen Stellen entstehen)...

...in meiner Behörde wird seit ca 10 Jahren verstärkt ausgebildet (die Zahl der Auszubildenden hat sich verfünffacht)...aber auch das reicht inzwischen nicht mehr...hinzu kommt, dass in diesem Jahr aufgrund der mangelnden Bewerberlage nicht alle Ausbildungsstellen besetzt werden können (obwohl das Anspruchsniveau in den letzten Jahren schon runtergesetzt wurde)...

...da nun die Babyboomer in Rente und Pension gehen werden, wird es noch viel schlimmer werden...

...auch im öD wird es erforderlich, eine "Zeitenwende", möglichst mit einem ordentlichen "Doppelwums", einzuleiten, will man den ganzen Laden nicht in naher Zukunft komplett gegen die Wand fahren...

...wenn man sich aber aktuell die Haltung der AG in den Tarifverhandlungen ansieht oder die der Politik bei der Umsetzung einer verfassungskonformen Besoldung, kann man nur noch den Kopf schütteln...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 28.02.2023 08:56
Beantworte die Frage: Weshalb sollte ich für eine E/A 8 bei euch anfangen und nicht bei der Nachbarkommune?

Wenn dir spontan nicht mindestens 2 zutreffende und schlagkräftige Gründe einfallen, wirf einen Blick in Eure Konzepte zur Personalrekrutierung und Personalentwicklung.

Ihr habt nichts, was man als solches Konzept bezeichnen könnte oder du findest auch hier keine Gründe, weshalb ich ausgerechnet bei euch anfangen sollte? Dann ist deine Frage damit beantwortet.


Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: SVAbackagain am 28.02.2023 09:01
..die desolate Personalsituation existiert mittlerweile flächendeckend..da nützt auch kein internes Hinundhergeschiebene mehr (weil da Löcher an anderen Stellen entstehen)...

Löcher bei „hätt ich gern“ sind besser als Löcher bei Pflichtaufgaben.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2023 09:07
...die "Hättichgernstellen" sind schon lange abgegrast...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 28.02.2023 09:12
Bei uns gibt es noch jede Menge freiwillige Aufgaben, von denen man einen großen Teil direkt abschaffen könnte, ohne dass -außer den damit selbst Beschäftigten- jemand Notiz davon nehmen würde.
Die damit verbundenen Tätigkeiten sind allerdings in der Regel deutlich höher vergütet, als mit E8.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2023 09:15
...die Gleichstellungsbeauftragte ist leider eine Pflichtaufgabe 8) ;) ;D
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 28.02.2023 09:20
Die könnte man als erste durch ChatGPT ersetzen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.02.2023 09:21
an den Fragesteller:

Würdest du uns die Bereiche nennen, in denen ihr keine Stellen mehr besetzt bekommt? Und vielleicht auch grob die Region?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2023 09:22
...willst du dich bewerben? 8)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: SVAbackagain am 28.02.2023 09:36
...die "Hättichgernstellen" sind schon lange abgegrast...

Inwiefern ergäbe sich das aus dem Sachverhalt? Es wurde geschildert, es gäbe einen Bereich, der eine Pflichtaufgabe zu erledigen hat und von den Arbeitsbedingungen unattraktiver ist als andere Bereiche, so dass sich intern niemand darauf bewerbe.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2023 09:38
..ich äusserte mich über den Zustand in meiner Behörde..
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: SVAbackagain am 28.02.2023 09:44
Ausweislich Deines Beitrags erst im zweiten Absatz.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.02.2023 09:46
...willst du dich bewerben? 8)

Wer weiß...  ;)

Eher Interesse im Hinblick auf die allgemeine Problemstellung der Fachkräftegewinnung/Bindung.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: was_guckst_du am 28.02.2023 09:47
Ausweislich Deines Beitrags erst im zweiten Absatz.

...ausweislich meiner weitergehenden Beantwortung ist das ja jetzt geklärt...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Tagelöhner am 28.02.2023 10:03
Vielleicht führt der immer stärkere Arbeitskräftemangel ja endlich dazu mal einige Köpfe zu waschen und der "Staat" besinnt sich mal wieder auf seine wichtigen Kernaufgaben indem er eine dringend notwendige Aufgabenkritik durchführt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 28.02.2023 10:06
Vielleicht führt der immer stärkere Arbeitskräftemangel ja endlich dazu mal einige Köpfe zu waschen und der "Staat" besinnt sich mal wieder auf seine wichtigen Kernaufgaben indem er eine dringend notwendige Aufgabenkritik durchführt.

Zustimmung! Vor jeder Personalbetrachtung steht immer eine Aufgabenkritik und auch eine Prozessbetrachtung. Unnötige Aufgaben und schlechte Bearbeitung sollten zunächst betrachtet bzw. geändert werden.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Wasserkopp am 28.02.2023 10:29
Am Ende ist vll. zu akzeptieren, dass man die Situation zu lange verschleppt hat und nun viel zu spät reagiert. Der Arbeitsbereich war vermutlich letztes Jahr auch schon nicht sexy und im Jahr davor auch nicht.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2023 11:01
Vielleicht führt der immer stärkere Arbeitskräftemangel ja endlich dazu mal einige Köpfe zu waschen und der "Staat" besinnt sich mal wieder auf seine wichtigen Kernaufgaben indem er eine dringend notwendige Aufgabenkritik durchführt.

Zustimmung! Vor jeder Personalbetrachtung steht immer eine Aufgabenkritik und auch eine Prozessbetrachtung. Unnötige Aufgaben und schlechte Bearbeitung sollten zunächst betrachtet bzw. geändert werden.
Und eine Prise Digitalisierung für Routinearbeiten und man kommt mit der hälfte Kaffee aus.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Schokobon am 28.02.2023 12:52
Wo Personal fehlt bleibt die Arbeit liegen.
Ist eigentlich ganz einfach und nicht dein Problem - nichtmal wenn du Führungskraft im betr. Bereich bist.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.02.2023 13:21
Vielleicht führt der immer stärkere Arbeitskräftemangel ja endlich dazu mal einige Köpfe zu waschen und der "Staat" besinnt sich mal wieder auf seine wichtigen Kernaufgaben indem er eine dringend notwendige Aufgabenkritik durchführt.

Zustimmung! Vor jeder Personalbetrachtung steht immer eine Aufgabenkritik und auch eine Prozessbetrachtung. Unnötige Aufgaben und schlechte Bearbeitung sollten zunächst betrachtet bzw. geändert werden.

Ich stimme euch vollkommen zu.

Allerdings glaube ich nicht, dass das so schnell passiert. Aufgabenkritik scheint in Entscheidungskreisen des "Staats" derzeit eher unsexy zu sein.
Selbst in der kleinsten Klitsche wird ja das Feuer nicht gesehen, auch wenn die Flammen schon gefährlich lodern.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 28.02.2023 13:28
Ich stimme euch vollkommen zu.

Allerdings glaube ich nicht, dass das so schnell passiert. Aufgabenkritik scheint in Entscheidungskreisen des "Staats" derzeit eher unsexy zu sein.
Selbst in der kleinsten Klitsche wird ja das Feuer nicht gesehen, auch wenn die Flammen schon gefährlich lodern.

Dann ist es ja ganz gut, dass der reflexhafte Schrei nach "mehr Personal" als Feuerlöscher diesmal verhallt. Dann gibts wenigstens etwas Not, um über Personalressourceneinsatz und zuvor die Aufgaben(erledigung) nachzudenken.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.02.2023 13:52
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wobei dann schon ein anständiger Paradigmenwechsel nötig wäre, im Denken wie im Handeln.

Aber hey, nicht der Überfluss macht erfinderisch.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Steuerinnenzahler am 28.02.2023 13:59
Ich stimme euch vollkommen zu.

Allerdings glaube ich nicht, dass das so schnell passiert. Aufgabenkritik scheint in Entscheidungskreisen des "Staats" derzeit eher unsexy zu sein.
Selbst in der kleinsten Klitsche wird ja das Feuer nicht gesehen, auch wenn die Flammen schon gefährlich lodern.

Dann ist es ja ganz gut, dass der reflexhafte Schrei nach "mehr Personal" als Feuerlöscher diesmal verhallt. Dann gibts wenigstens etwas Not, um über Personalressourceneinsatz und zuvor die Aufgaben(erledigung) nachzudenken.

Ich glaube, du und einige andere haben mich missverstanden: Es geht nicht darum zusätzliches Personal zu finden, es geht darum die vakanten Stellen zu besetzen, die sich auf Grund der mittlerweile ja erheblichen Fluktuation (eben wegen überall freier Stellen und damit leichten Möglichkeit der Veränderung) auftun.

Natürlich wird hier "Digital First" und Aufgabenkritik auch tatsächlich gelebt, sonst bräuchte ich noch weit mehr Personal. Aber, wie erwähnt, ich erledige hier eine Pflichtaufgabe, Bundes- und Landesrecht, von daher sind sowohl das Was als auch Wie überwiegend einheitlich rechtlich und tatsächlich vorgeschrieben.

Ansonsten stimme ich mit den meisten von Euch natürlich überein: Die Misere hab nicht ich verbockt, die wurde flächendeckend verbockt. Der Knall wird kommen, das ist unaufhaltsam, aber insbesondere die Politik will es ja gar nicht sehen und schafft weiterhin munter Stellen in noch so abwegig freiwilligen Bereichen, und lässt die Kernverwaltung zusehen wie sie klar kommt. Mit Genderfahrradumweltbeauftragten ist halt mehr Presse zu machen als Personalgewinnung bei der Ausländerbehörde. Ist doch klar.

Aber auch wenn ich nicht schuld bin bin ich für meine (verbleibenden) Mitarbeiter verantwortlich und möchte, neben der Verpflichtung der Aufgabenerledigung, für diese ein noch irgendwie erträgliches Arbeitsumfeld schaffen. Und ja, ich bin von der alten Schule, ich fühle mich auch dem Bürger verpflichtet, und der hat nun mal irgendwo auch einen Anspruch darauf, nicht erst in 6 Monaten einen Termin für einen Bewohnerparkausweis zu bekommen. Man mag es kaum glauben, aber um eine Dienstleistung anbieten zu können benötige ich auch Dienstleister. Leider kommt das zu spät bei vielen an.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 28.02.2023 14:05
Ich stimme euch vollkommen zu.

Allerdings glaube ich nicht, dass das so schnell passiert. Aufgabenkritik scheint in Entscheidungskreisen des "Staats" derzeit eher unsexy zu sein.
Selbst in der kleinsten Klitsche wird ja das Feuer nicht gesehen, auch wenn die Flammen schon gefährlich lodern.

Dann ist es ja ganz gut, dass der reflexhafte Schrei nach "mehr Personal" als Feuerlöscher diesmal verhallt. Dann gibts wenigstens etwas Not, um über Personalressourceneinsatz und zuvor die Aufgaben(erledigung) nachzudenken.

Ich glaube, du und einige andere haben mich missverstanden: Es geht nicht darum zusätzliches Personal zu finden, es geht darum die vakanten Stellen zu besetzen, die sich auf Grund der mittlerweile ja erheblichen Fluktuation (eben wegen überall freier Stellen und damit leichten Möglichkeit der Veränderung) auftun.

Ich habe dich schon richtig verstanden. Wenn kein Personal für vakante Stellen gewonnen werden kann, müssen die Aufgaben und die Aufgabenerledigung betrachtet werden. Und wenn ich lese, dass für einen Parkausweis ein Termin notwendig ist, sollte dringend über die Aufgabenerledigung nachgedacht werden. Das ist ein schönes Beispiel für Automatisierung und unnötige Personalressourcen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: SVAbackagain am 28.02.2023 14:06
Ich stimme euch vollkommen zu.

Allerdings glaube ich nicht, dass das so schnell passiert. Aufgabenkritik scheint in Entscheidungskreisen des "Staats" derzeit eher unsexy zu sein.
Selbst in der kleinsten Klitsche wird ja das Feuer nicht gesehen, auch wenn die Flammen schon gefährlich lodern.

Dann ist es ja ganz gut, dass der reflexhafte Schrei nach "mehr Personal" als Feuerlöscher diesmal verhallt. Dann gibts wenigstens etwas Not, um über Personalressourceneinsatz und zuvor die Aufgaben(erledigung) nachzudenken.

Ich glaube, du und einige andere haben mich missverstanden: Es geht nicht darum zusätzliches Personal zu finden, es geht darum die vakanten Stellen zu besetzen, die sich auf Grund der mittlerweile ja erheblichen Fluktuation (eben wegen überall freier Stellen und damit leichten Möglichkeit der Veränderung) auftun.

Natürlich wird hier "Digital First" und Aufgabenkritik auch tatsächlich gelebt, sonst bräuchte ich noch weit mehr Personal. Aber, wie erwähnt, ich erledige hier eine Pflichtaufgabe, Bundes- und Landesrecht, von daher sind sowohl das Was als auch Wie überwiegend einheitlich rechtlich und tatsächlich vorgeschrieben.

Ansonsten stimme ich mit den meisten von Euch natürlich überein: Die Misere hab nicht ich verbockt, die wurde flächendeckend verbockt. Der Knall wird kommen, das ist unaufhaltsam, aber insbesondere die Politik will es ja gar nicht sehen und schafft weiterhin munter Stellen in noch so abwegig freiwilligen Bereichen, und lässt die Kernverwaltung zusehen wie sie klar kommt. Mit Genderfahrradumweltbeauftragten ist halt mehr Presse zu machen als Personalgewinnung bei der Ausländerbehörde. Ist doch klar.

Aber auch wenn ich nicht schuld bin bin ich für meine (verbleibenden) Mitarbeiter verantwortlich und möchte, neben der Verpflichtung der Aufgabenerledigung, für diese ein noch irgendwie erträgliches Arbeitsumfeld schaffen. Und ja, ich bin von der alten Schule, ich fühle mich auch dem Bürger verpflichtet, und der hat nun mal irgendwo auch einen Anspruch darauf, nicht erst in 6 Monaten einen Termin für einen Bewohnerparkausweis zu bekommen. Man mag es kaum glauben, aber um eine Dienstleistung anbieten zu können benötige ich auch Dienstleister. Leider kommt das zu spät bei vielen an.


Bürger sind ein reines Arbeitgeberproblem. Sich diesen gegenüber verpflichtet zu fühlen, ist nicht alte Schule sondern dumm. Die Rechtsbeziehung, in der Arbeit gegen Geld getauscht wird, ist eine zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, der Bürger ist unbeteiligter Dritter, der auch - wenn überhaupt - nur einen Anspruch gegen den Arbeitgeber. Wenn Du allerdings Beamter bist, sei Dir die Ableitung einer Verantwortung gegenüber dem Bürger wegen dieses Treueschwurgedöns usw. gegönnt, dann ist man halt der darauf eingeschworene Knecht.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Steuerinnenzahler am 28.02.2023 14:09
Ich stimme euch vollkommen zu.

Allerdings glaube ich nicht, dass das so schnell passiert. Aufgabenkritik scheint in Entscheidungskreisen des "Staats" derzeit eher unsexy zu sein.
Selbst in der kleinsten Klitsche wird ja das Feuer nicht gesehen, auch wenn die Flammen schon gefährlich lodern.

Dann ist es ja ganz gut, dass der reflexhafte Schrei nach "mehr Personal" als Feuerlöscher diesmal verhallt. Dann gibts wenigstens etwas Not, um über Personalressourceneinsatz und zuvor die Aufgaben(erledigung) nachzudenken.

Ich glaube, du und einige andere haben mich missverstanden: Es geht nicht darum zusätzliches Personal zu finden, es geht darum die vakanten Stellen zu besetzen, die sich auf Grund der mittlerweile ja erheblichen Fluktuation (eben wegen überall freier Stellen und damit leichten Möglichkeit der Veränderung) auftun.

Ich habe dich schon richtig verstanden. Wenn kein Personal für vakante Stellen gewonnen werden kann, müssen die Aufgaben und die Aufgabenerledigung betrachtet werden. Und wenn ich lese, dass für einen Parkausweis ein Termin notwendig ist, sollte dringend über die Aufgabenerledigung nachgedacht werden. Das ist ein schönes Beispiel für Automatisierung und unnötige Personalressourcen.

Das war nur ein Beispiel, nicht aus meinem Bereich. Nochmal: Alle Dinge in meinem Bereich die möglich sind sind digitalisiert. Es ist kein weiteres Potential vorhanden für Automatisierung, solange der Bund nicht entscheidet, dass es möglich ist. Und bis dahin kann es noch dauern, ihr kennt ihn ja.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.02.2023 14:15
Kannst und willst du deinen Bereich näher erläutern?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Thomber am 28.02.2023 14:37
Falls das nocht keiner geschrieben hat:

Wo sind bitte Deine Stellenausschreibungen?  Vielleicht gibt es ja hier Leser (m/w/d) die Dir helfen können.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 28.02.2023 14:42
Das war nur ein Beispiel, nicht aus meinem Bereich. Nochmal: Alle Dinge in meinem Bereich die möglich sind sind digitalisiert. Es ist kein weiteres Potential vorhanden für Automatisierung, solange der Bund nicht entscheidet, dass es möglich ist. Und bis dahin kann es noch dauern, ihr kennt ihn ja.

Automatisierung war auch nur ein Beispiel. Ich will nur darauf hinaus, dass es bei dauerhaftem Personalgewinnungsproblem es zweckmäßiger ist, an den Prozessen und Aufgaben zu arbeiten. Such dir dazu am besten jemand Fachfremdes, ansonsten ist man leicht in seinen gelernten Routinen gefangen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: RsQ am 28.02.2023 17:42
Das ist zwar auch kein Allheilmittel, aber ich würde mir eine Lockerung formeller Anforderungen wünschen.

Ich habe mich mehrfach (im immer noch überlaufenen Tätigkeitsfeld Presse-/Öffentlichkeitsarbeit) beworben und mich, weil es da partout keine Chance habe, umorientiert (das Problemfeld "Gleichstellung = Männerverdrängung" in Teilen des öD habe ich ja wiederholt schon beschrieben). Dabei habe ich viele spannende Aufgaben im öD entdeckt, die ich inhaltlich passend fand (thematischer Bezug vorhanden), aber bei denen zu häufig strikte formelle Anforderungen standen. Klar hätte man gern stets perfekt bzw. passend qualifizierte AN. Aber meine persönliche Erfahrung im/mit dem öD ist, dass viele Aufgaben auch relativ fix (an)gelernt werden können. Warum also nicht auf Stelleninteressenten setzen, die Interesse, Motivation und gewissen Themenkontext mitbringen? Wenn man für jeden Bürojob zwingend eine VFA-Quali fordert, wird die Suche natürlich zwangsläufig immer schwerer ...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.02.2023 21:05
In den Fällen, in denen das so ist, stellt sich der AG das Bein letztlich selbst.

Dass man für jeden Bürojob zwingend den VFA fordert, ist etwas, das ich so nicht beobachtet habe. Da wird oft auch mit vergleichbarer Qualifikation ausgeschrieben. Und wenn die Tätigkeit viel (verwaltungs)rechtlichen Schnitt erfordert, bietet sich die entsprechende Ausbildung eben an.

Ob viele Aufgaben "relativ fix (an)gelernt werden" können, weiß ich nicht. Eher denke ich, das ist im ÖD und außerhalb eher pari pari. Da gibt es mit Sicherheit genug Ungelernte, die sich in öffentlich-rechtlichen Bereichen schwer tun ohne Verwaltungshintergrund.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: clarion am 28.02.2023 21:25
Hallo,

wir schreiben im Beriech EG6 bis EG8 für alle möglichen kaufmännischen Berufe aus, und da haben wir bisher auch immer drei oder vier im Grundsatz geeignete Kandidaten pro Stelle gehabt. Bei E9a brauchen wir dann doch die spezifischere Ausbildung der VFA.

Schwierig ist es in dem Planungs- oder Ingenieurbereich ab EG10 aufwärts zu besetzen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Kaiser80 am 28.02.2023 21:43
an den Fragesteller:

Würdest du uns die Bereiche nennen, in denen ihr keine Stellen mehr besetzt bekommt? Und vielleicht auch grob die Region?
Ist es , grob gesagt, nicht (mittlerweile) sche..egal? Ist egal wen ich von den (bald  ehemaligen) Kollegen spreche: +/-600k Einwohner Kreis, berichten alle das gleiche...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 28.02.2023 22:01
an den Fragesteller:

Würdest du uns die Bereiche nennen, in denen ihr keine Stellen mehr besetzt bekommt? Und vielleicht auch grob die Region?
Ist es , grob gesagt, nicht (mittlerweile) sche..egal? Ist egal wen ich von den (bald  ehemaligen) Kollegen spreche: +/-600k Einwohner Kreis, berichten alle das gleiche...
Dann, auch wenn ich Sorge habe mich zu wiederholen, müsste man tatsächlich überlegen, wie man die Aufgaben mit weniger Leuten erledigen kann.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 28.02.2023 22:27
an den Fragesteller:

Würdest du uns die Bereiche nennen, in denen ihr keine Stellen mehr besetzt bekommt? Und vielleicht auch grob die Region?
Ist es , grob gesagt, nicht (mittlerweile) sche..egal? Ist egal wen ich von den (bald  ehemaligen) Kollegen spreche: +/-600k Einwohner Kreis, berichten alle das gleiche...

Genau das war der Hintergedanke meiner Frage. Ist es tatsächlich so sch...egal, dass man von "flächendeckend" sprechen kann, sowohl räumlich, wie auch die EG rauf und runter?
Dann ist man blindlings in die schon lange prophezeite Situation gerauscht und kommt an den Überlegungen von Organisator gar nicht vorbei.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Kaiser80 am 01.03.2023 04:55

Dann ist man blindlings in die schon lange prophezeite Situation gerauscht und kommt an den Überlegungen von Organisator gar nicht vorbei.

Ich für meinen Teil würde sagen, dass man in der Tat an einer Art "Kipppunkt" angekommen ist. Und es trifft "den ÖD" m.E. auch härter als "die PW". Ich meine der Großteil hier arbeitet ja im öD und kennt um die lahmen Prozesse, Strukturen etc...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: was_guckst_du am 01.03.2023 07:12
..gerade an den unbedingt notwendigen Digitalisierungsprozessen scheiterts ja im Allgemeinen und im öD im Besonderen..

...in meiner Behörde ist es z.B. so, dass der "Kopf" der IT aus Personen besteht, die nicht gelernte ITler sind, sondern in den "Neunzigern" irgendwie da rein gerutscht sind...jetzt, wo ein Großteil dieser Personen in Rente/Pension geht, stellt man fest, dass man zu den bisherigen Konditionen keine Fachleute findet, weil auch das starre System im öD eine marktgerechte Bezahlung regelrecht verhindert (über die möglichen Zulagen wird auf Berwerberseite nur milde gelächelt)...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Rheini am 01.03.2023 07:56
Also wenn ich mir hier den Thread durchlese und unter der Prämisse das keiner der direkt Beteiligten etwas vorzuwerfen haben würde ich den Beschäftigten des Arbeitsbereiches raten, eine Überlastungsanzeige zu schreiben, sobald diese eintritt.

Damit wird das Problem aus meiner Sicht hin zur richtigen Stelle verlagert.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 01.03.2023 08:39

Dann ist man blindlings in die schon lange prophezeite Situation gerauscht und kommt an den Überlegungen von Organisator gar nicht vorbei.

Ich für meinen Teil würde sagen, dass man in der Tat an einer Art "Kipppunkt" angekommen ist. Und es trifft "den ÖD" m.E. auch härter als "die PW". Ich meine der Großteil hier arbeitet ja im öD und kennt um die lahmen Prozesse, Strukturen etc...

Vielleicht geht es dann nur noch nach dem Motto: Lernen durch Schmerz...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: sebbo83 am 01.03.2023 13:47
Ideen? Lösungsansätze? Und damit meine ich nicht "Bildet doch mehr aus", ich benötige das Personal sofort und nicht erst in 2-3 Jahren, zumal man an der Front eh keinen Einfluss auf die Ausbildungssituation hat. Und wenn ich an die immer noch andauernde Verrentungs-/Pensionsflut in den nächsten Jahren denke, frage ich mich, wie der Staat das überleben will, wenn Kernaufgaben einfach nicht mehr erfüllt werden können. Ich werde mit dem Problem ja kaum allein sein.

Wesentliche Hinweise bleiben immer noch im Verborgenem. Wo wird für die Stellen inseriert, wie, und was sind die Anforderungen laut Stellausschreibung? Triggere ich mit dem Inserat die richtigen Leute? Ist die Region an sich attraktiv oder unattraktiv zum Wohnen, Leben für Arbeitnehmer? Gibt es Förderung bei der Suche nach Kita-Plätzen, Hilfe bei der Wohnungssuche, etc.? Vielleicht werden sogar Wohnung bei Interesse zur Verfügung gestellt. Ich glaube, München geht u.a. diesen Weg.

Ohne mehr Hinweise, kann man bei deinem Problem/deiner Fragestellung kaum sachlich helfen.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: teclis22 am 01.03.2023 13:57

Schwierig ist es in dem Planungs- oder Ingenieurbereich ab EG10 aufwärts zu besetzen.

Okay ist off-topic, aber mich interessiert es wirklich:
Welchen Ingenieur bekommt man für E10?
Jemand der im Lotto gewonnen hat und noch als Hobby Teilzeit arbeitet?
Mir fehlt da echt die Fantasie.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: teclis22 am 01.03.2023 15:16
Ich versuche mich mal an einer Beantwortung. Auch wenn da vermutlich wegen "kein Geld" scheitern wird.

a) 1 Stufe Vorweggewährung für alle Bestandsmitarbeiter, 6 Monate Rückwirkend
---> Signalwirkung: Wir sehen ihr tut was; Signal für interne MA anderer Bereiche (bei uns geht was)
b) 2 Stufen Vorweggewährung bei jeder Neueinstellung. Bei Stellenausschreibungen (aktiv bewerben in Bezahl-Plattformen) die 2 Stufen als Gehaltsrange mit angeben, kennt schließlich nicht jeder die Tabellen
c) Kulturentwicklung.
Ist schwer, gerade weil die meisten Führungskräfte das Wort nur aus dem Kreuzworträtsel kennen und noch meinen "nicht getadelt ist genug gelobt" gibt viel gute Literatur zu dem Thema. Aber Achtung dafür muss man als Führungskraft auch wirklich führen können
d) Externe Berater kaufen Teil 1
Auftrag:  Komplette Aufnahme der IST-Prozesse auf Tätigkeitsebene. Kein Theoretisches Management gequatsche im Sinne von Antrag geht ein - Antrag wird bearbeitet - Bescheid wird erteilt. Sondern genau. Was zweigt wo ab, wer ist beteilgit, welches System
e) Externe Berater kaufen Teil 2
die aufgenommenen Prozesse werden optimiert. Vorgabe 30% Einsparung holen. Wird dann wohl nur 20% werden aber besser als nix
f) Externe Berater kaufen Teil 3a
Die optimierten Prozesse werden eingeführt  in Form einer Organisationsumstrukturierung. Ziel ist nicht das Organigramm zu verändern, sondern das der Angestellte a morgen etwas anders macht als heute
g) Externe Berater kaufen 3b:
Die Änderung kommt mit Marketing, Beteiligung der MA etc. (s. o. zu Kultur)
h) kein Platz für Digitalisierung -> glaube ich nciht. es geht immer etwas. Digitalisierung heißt ja eben nicht nur, dass ein Verfahren in ein neues Online Modell verschoben werden muss. Es kann auch der Einsatz einer Prozess Automatisierung im sinne eines Software Roboters sein, der einzelne Schritte erledigt um MA zu entlasten.

Persönlich: Wie schon geschrieben wurde, wenn du dir die Probleme deins AGs zu eigen machst wirst du daran zu grunde gehen und ausbrennen. Ein gesunder Abstand ist hilfreich. Ich meine nicht Desinteresse, sondern ein profesionelles Verhalten.

Schätze die obrigen Maßnahmen würden 2-3 Jahre dauern und viel Geld kosten. Daran wirds wohl (wie oft in meiner Erfahrung) scheitern weil man Lösungen will die a) nix kosten und b) innerhalb eines Tages umgesetzt werden können :/
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: SVAbackagain am 01.03.2023 15:37
Der TVÖD VKA, der ja für den Arbeitgeber des Fragestellers mutmaßlich Anwendung findet, sieht das Instrument der Stufenvorweggewährung nur im Dienstleistungsbereich Krankenhaus vor.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Thomber am 02.03.2023 11:52

Schwierig ist es in dem Planungs- oder Ingenieurbereich ab EG10 aufwärts zu besetzen.

Okay ist off-topic, aber mich interessiert es wirklich:
Welchen Ingenieur bekommt man für E10?
Jemand der im Lotto gewonnen hat und noch als Hobby Teilzeit arbeitet?
Mir fehlt da echt die Fantasie.


Mag sein, dass man heute kaum einen dafür bekommt, aber die E10 passt grundsätzlich schon zu einem Dipl.-Ing. (FH) ganz gut
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 02.03.2023 14:30
Gibt es die eigentlich noch?
Oder sind das nicht alles BSC?
Und außerdem: Wenn man keinen dafür bekommt, dann ist es doch offensichtlich, dass es eben grundsätzlich nicht mehr passt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Kaiser80 am 02.03.2023 18:43

Vielleicht geht es dann nur noch nach dem Motto: Lernen durch Schmerz...

Lass nie den alten Grundsatz rosten, es muss weh tun und und was kosten...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: flip am 02.03.2023 19:07

Schwierig ist es in dem Planungs- oder Ingenieurbereich ab EG10 aufwärts zu besetzen.

Okay ist off-topic, aber mich interessiert es wirklich:
Welchen Ingenieur bekommt man für E10?
Jemand der im Lotto gewonnen hat und noch als Hobby Teilzeit arbeitet?
Mir fehlt da echt die Fantasie.


Mag sein, dass man heute kaum einen dafür bekommt, aber die E10 passt grundsätzlich schon zu einem Dipl.-Ing. (FH) ganz gut

Mag sein dass E10 dafür vorgesehen ist. Man kann auch E10 ohne Studium haben, im TV-V sogar ganz easy.
Mein Vorgesetzter ist auch Dipl.-Ing. -  allerdings Beamter mit B3.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 04.03.2023 12:18

Schwierig ist es in dem Planungs- oder Ingenieurbereich ab EG10 aufwärts zu besetzen.

Okay ist off-topic, aber mich interessiert es wirklich:
Welchen Ingenieur bekommt man für E10?
Jemand der im Lotto gewonnen hat und noch als Hobby Teilzeit arbeitet?
Mir fehlt da echt die Fantasie.


Mag sein, dass man heute kaum einen dafür bekommt, aber die E10 passt grundsätzlich schon zu einem Dipl.-Ing. (FH) ganz gut

Da widersprichst du dir doch selbst. Wenn man für E10 keinen bekommt,  dann passt E10 auch nicht.
Genau das ist doch das Problem des TVöD, TVL, oder Beamtenbesoldung. Man versucht, prinzipiell basierend auf dem Ausbildungsgrad,  alle über einen Kamm zu scheren ohne die Nachfrage und das Angebot der Leute zu berücksichtigen.
Ein Elektromeister ist tendenziell nunmal mehr Wert als ein Verwaltungsangestellter. Ein Dipl-Ing meist mehr als ein Gesellschaftswissenschaftler. Ein Arzt oft mehr als ein Biologe. Ein MINT Lehrer vielleicht auch mehr als ein Sozialkundelehrer.
Es wird also Zeit,  dass man Stellenausschreibungen mit der Bewerberlage und dem Gehaltslevels in der Privatwirtschaft systematisch erfasst und die Löhne dem Angebot anpasst.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: SVAbackagain am 04.03.2023 13:12
Wenn ich mich recht entsinne, gibt es doch für genau diese Differenzierung unterschiedliche Tätigkeitsmerkmale.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 05.03.2023 15:09
Dem würde ich vorsichtig widersprechen wollen, da die Tätigkeitsmerkmale augenscheinlich auf den angenommenen "Bildungswert" und dann oft auf Schwierigkeit und Verantwortung abstellen.
Das hat aber derzeit nichts mit dem Marktwert der potenziellen Bewerber und den Positionen zu tun.
Da mag funktioniert haben, aber im derzeitigen Arbeitsmarkt funktioniert es oftmals nicht mehr.

Was man so liest scheint die Beobachtung nicht auf mein Amt beschränkt zu sein.
Unter anderem bekommen wir Handwerker,  Handwerksmeister und IT Fachkräfte schlicht nicht. In anderen Bereichen wo wir Probleme hatten ausgebildetes Personal zu finden konnten wir die Lücken hingegen einfach schließen,  indem wir nun bei Stellen wo eine Berufsausbildung reicht in den Stellenausschreibungen nun auch immer ein abgeschlossenes Studium als alternative Qualifikation abgeben. Es gibt genügend Masterabsolventen die sich nach einer E8 oder E9 die Finger lecken. Da funktionieren die Tätigkeitsmerkmale, dass man nach auszuübenden Tätigkeiten und nicht nach Abschluss bezahlt wird.


Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: SVAbackagain am 05.03.2023 15:41
Und für Handwerker gibt es bei Bund und Land eigene Teile und bei den Kommunen die landesbezirklichen Entgeltgruppenverzeichnisse, für Meister und ITler jeweils eigene Abschnitte in den Entgeltordnungen. Es ist also ein Federstrich, wenn man bspw. einem Mangel an „Elektriker als Schalttafelwärter an Anlagen mit Verteileraufgaben mit einer Durchgangsleistung von über 50 MVA bei einer Spannung von mindestens 110 kV oder mit einer Durchgangsleistung von über 100 MVA“ in Kommunen in NRW damit begegnen wollte, diese aus E7 in E8 oder höher zu bewegen, ohne dass man damit irgendwen sonst bewegte.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: RsQ am 05.03.2023 15:53
indem wir nun bei Stellen wo eine Berufsausbildung reicht in den Stellenausschreibungen nun auch immer ein abgeschlossenes Studium als alternative Qualifikation abgeben. Es gibt genügend Masterabsolventen die sich nach einer E8 oder E9 die Finger lecken.
Genau das meinte ich auch weiter oben als wünschenswerte Option. Schön, dass manche diese Option doch schon erkannt haben. Leider sieht man das in den Ausschreibungen bislang noch sehr selten bis gar nicht.

Wie sind eure Erfahrungen mit den damit gewonnenen Mitarbeitern?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Eleon am 09.03.2023 11:48
Den Mangel an BewerberInnen haben wir hier im Landesdienst auch. Oftmals müssen Stellen mehrfach ausgeschrieben werden. Manchmal wird sogar die Entgeltgruppe angehoben....

Es gehen aktuell sehr viele Kolleginnen und Kollegen in Rente/Pension. Eine Tatsache, die jedem Arbeitgeber/Dienstherrn seit Jahren bekannt ist. Das war wohl nichts mit der Personalplanung.

Nun haben wir den Salat. Es fehlen neue Kollegen und die Arbeitsverdichtung nimmt ständig zu. Auch das ist der Grund, warum viele hier schon mit 63 Jahren aufhören.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Johann am 09.03.2023 12:19
Hallo zusammen,

ich arbeite in einer größeren Kommune. In meinem Bereich wird überwiegend im mittleren Dienst beschäftigt, also zu 90% A/E7, A/E8.

Die Personalfindung war früher schon manchmal schwerfällig, am Ende hat man aber doch noch irgendwie alle Stellen besetzen können. Dies ändert sich seit ca. 1-2 Jahren. Natürlich hat man auf dem Schirm gehabt, dass es mit fortschreitender Zeit immer schwieriger werden wird, Personal zu finden (und hier lasse ich das Wort "geeignet" schon weg, weil wir alles nehmen müssen), aber irgendwie scheint nun spontan ein Kipppunkt erreicht worden zu sein, der die Situation mit einem Mal schlagartig verändert hat: Ich finde NULL Bewerber mehr. ZERO! Also zumindest intern. Externe Ausschreibungen waren dann kurzzeitig der Heilsbringer, aber auch da: Nahezu null Interesse mehr.

Gründe für die Situation sind vielfältig, insbesondere ist selbst im Bereich E9a kaum noch Personal zu finden, und da in meinem Bereich sowohl Publikumsbearbeitung (ergo mehr Stress und kein Homeoffice) als auch einschränkende Gleitzeit in Form von Öffnungszeiten vorherrschen macht das meine Stellen nicht gerade attraktiv.

Es handelt sich aber um eine Pflichtaufgabe, so dass die Arbeit zwingend zu erledigen ist.

Welche Handlungsansätze seht ihr? Kann man Mitarbeiter "verpflichten", bestimmte Tätigkeiten auszuüben, obwohl ich diesen dann den Weg versperre, sich auf höherwertige Stellen zu bewerben, die in der Fläche ebenfalls verfügbar sind? Kann ich mir schlecht vorstellen, zumal dann die Flucht in andere Städte, wo die Situation nicht viel anders ist, einsetzen wird.

Aber was sonst soll man machen, wenn einfach keiner mehr auf dem Markt verfügbar ist und, wie wir ja gerade wieder merken, die Tarifverhandlungen auch nicht ansatzweise zu einer derart verbesserten Einkommenssituation führen, dass der öD attraktiver wird? Alle Stellen anheben scheitert ja an den Tätigkeitsmerkmalen. Zulagen wie bei der IT gibt es nicht.

Ideen? Lösungsansätze? Und damit meine ich nicht "Bildet doch mehr aus", ich benötige das Personal sofort und nicht erst in 2-3 Jahren, zumal man an der Front eh keinen Einfluss auf die Ausbildungssituation hat. Und wenn ich an die immer noch andauernde Verrentungs-/Pensionsflut in den nächsten Jahren denke, frage ich mich, wie der Staat das überleben will, wenn Kernaufgaben einfach nicht mehr erfüllt werden können. Ich werde mit dem Problem ja kaum allein sein.


hehehehe ich hoffe diese Erkenntnis macht die Runde und kommt irgendwann auch bei den Sparfüchsen aus der Gruppe der Tarifverhandler auf Arbeitgeberseite an. Es wird eindeutig so kommen, dass es nicht mehr genug Arbeitskräfte für alle geben wird.

Um als Betrieb oder Behörde besser dazustehen, gibts nur wenige Möglichkeiten, darunter:
- (Simpel, insbesondere auf Seiten der privaten Wirtschaft umsetzbar) Die Bezahlung anheben und sich somit attraktiver für Arbeitnehmer machen im Vergleich zu Wettbewerbern
- (Aufwändig, aber vor allem auf staatlicher Seite möglich) Darauf hinarbeiten, dass das ganze Gewächs an zwingend und optional durchzuführenden Aufgaben, was in den letzten 70 Jahren auf allen Gesetzesebenen dazugekommen ist, ausnahmsweise mal wieder schrumpft. Bestimmt ist es richtig und wichtig, dass ständig alles an jeder Stelle von x unterschiedlichen Behörden beachtet und betrachtet werden muss, aber irgendwo sollte mal überprüft werden, ob es das wirklich braucht oder man nicht auch ohne klar kommt. Außerdem können die Tätigkeiten von Angestellten mal überprüft werden, ob es das wirklich braucht oder ob man das nur macht weil mans immer schon gemacht hat, aber am Ende bringt es nichts außer einer Akte im Keller, die sich im Leben niemand mehr anschaut. Selbst wenn dadurch nur 10% Überflüssiges wegfällt, kann man viele Stellen einsparen und muss weniger neu besetzen.

Mit dem zweiten Vorschlag meine ich ausdrücklich nicht, dass die selbe Arbeit auf weniger Leute aufgeteilt werden und somit pro Person mehr erledigt werden muss. Aber ich bin mir sicher, dass auch von euch fast jeder Arbeitsvorgänge kennt, die problemlos entfallen könnten, man sie aber macht, weil ... ja warum eigentlich?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 09.03.2023 12:46

- (Aufwändig, aber vor allem auf staatlicher Seite möglich) Darauf hinarbeiten, dass das ganze Gewächs an zwingend und optional durchzuführenden Aufgaben, was in den letzten 70 Jahren auf allen Gesetzesebenen dazugekommen ist, ausnahmsweise mal wieder schrumpft. Bestimmt ist es richtig und wichtig, dass ständig alles an jeder Stelle von x unterschiedlichen Behörden beachtet und betrachtet werden muss, aber irgendwo sollte mal überprüft werden, ob es das wirklich braucht oder man nicht auch ohne klar kommt. Außerdem können die Tätigkeiten von Angestellten mal überprüft werden, ob es das wirklich braucht oder ob man das nur macht weil mans immer schon gemacht hat, aber am Ende bringt es nichts außer einer Akte im Keller, die sich im Leben niemand mehr anschaut. Selbst wenn dadurch nur 10% Überflüssiges wegfällt, kann man viele Stellen einsparen und muss weniger neu besetzen.

Mit dem zweiten Vorschlag meine ich ausdrücklich nicht, dass die selbe Arbeit auf weniger Leute aufgeteilt werden und somit pro Person mehr erledigt werden muss. Aber ich bin mir sicher, dass auch von euch fast jeder Arbeitsvorgänge kennt, die problemlos entfallen könnten, man sie aber macht, weil ... ja warum eigentlich?

Oftmals, weil "schon immer so gewesen." Oder die Dokumentations-Obsession gebietet es einfach. Ich möchte nicht behaupten, dass das anderwo nicht so ist, aber im ÖD ist beides immens ausgeprägt. Aufgabenkritik hatte Organisator bereits angemahnt. An dieser mangelt es viel zu oft.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Joschy89 am 04.04.2023 11:03
Oder treffendes Beispiel in der Behörde ich meinen mittleren Dienst absolviere, wurde Home Office abgeschafft weil man den Mitarbeitern nicht trauen kann ob Sie was machen. Schade wegen solchen Gründen werde ich mich nach meiner Ausbildung nach anderen Stellen in anderen Kommunen umschauen die, auch einen Vertrauen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 04.04.2023 11:42
 ::) Dumm...
Aber hey, was ist denn von einem AG zu erwarten, der den eigenen Mitarbeitern nicht traut? Oder aber nicht in der Lage ist, Leistung zu erkennen und zu prüfen? Außer dass der Vorgesetzte durch die Büros geschickt wird, um zu schauen, ob auch alle friedlich schlafen. ;)

Von daher: Viel Erfolg bei der Stellensuche, wenn es dann soweit ist! Andere AG werden sich freuen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MalZu am 04.04.2023 18:42
Vielleicht führt der immer stärkere Arbeitskräftemangel ja endlich dazu mal einige Köpfe zu waschen und der "Staat" besinnt sich mal wieder auf seine wichtigen Kernaufgaben indem er eine dringend notwendige Aufgabenkritik durchführt.

"Fachkräftemangel"! Wirklich, oder ist es vielmehr ein Fachkräfte-Gewinnungs-Problem?

Eine Abtl. unseres Dienstgebers (Großstadt mit entspechend hohen  Mieten) sucht seit Ende 2021 eine Sekretärin: Aufgaben: Telefondienst / Begrüßung der Klienten / leichte Schreibarbeiten Word / Postfach leeren.
Die Kollegen erhielten einige Bewerbungen, denen zu entnehmen war, dass es sich um Pflichtbewerbungen (Arge) handelte.Zudem ungeeignete Kandidatinnen; die Stelle E6 ist heute noch nicht besetzt.  Da die Dienstzeiten die Schulzeiten von Kindern abdecken, wäre dies eine ideale Beschäftigung.

Eine vielversprechende Bewerberin meinte, nachdem sie durch den MAV-Vertreter die Höhe ihres Entgeltes ( hier E6; St.2 :: Steuerklasse II ; 2 Kinder, 5 und 7 Jahre alt; Kirchenstuer : Netto  um 2002 Eur ) erfuhr, "vielen Dank"! Sie würde ja dann mit Kindergeld nur ungefähr 250 Euro über Bürgergeld erhalten; das lohne sich nicht!  Dies würde zu viel Stress als Alleinerziehende mit zwei Kinden, bedeuten.   Sie verabschiedete sich und wünschte uns "viel Erfolg"!

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 04.04.2023 22:25
Korrekt.
Weltweit kriegt jeder soviel Fachkräfte wie er haben will.
Er muss halt nur den Marktpreis dafür zahlen.

Sieht man doch auf dem Bau allen ortens.
Im Osten(Bulgarien, Rumänien, …) haben sie keine Fachkräfte mehr, weil die alle bei ums werkeln.

Alos so what?
Pay Peanuts get Monkeys
oder wie war das noch?

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: clarion am 05.04.2023 06:49
Hallo

Für E6 finden wir noch problemlos gute Leute mit kaufmännischen Ausbildungen.Schwierig wird es bei uns, Studierte ab E9b / E10 aufwärts zu finden.

Ich finde bei einer Teilzeitbeschäftigung 250 Euro über Bürgergeld mehr nun eigentlich doch Dich signifikant mehr.Wenn aber die Bezahlung ein Problem sein sollte,  warum gewährt ihr keine förderliche Zeiten.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MalZu am 05.04.2023 13:57
Hallo

Für E6 finden wir noch problemlos gute Leute mit kaufmännischen Ausbildungen.Schwierig wird es bei uns, Studierte ab E9b / E10 aufwärts zu finden.

Ich finde bei einer Teilzeitbeschäftigung 250 Euro über Bürgergeld mehr nun eigentlich doch Dich signifikant mehr.Wenn aber die Bezahlung ein Problem sein sollte,  warum gewährt ihr keine förderliche Zeiten.

Hallo und vielen Dank für Ihre Rückmeldung!
Dies ist keine Teilzeitstelle, sondern VZ. Warum nur Stufe 2 möglich war, entzieht sich meiner Kentniss. Auch Stufe 3 würde sicherlich nicht zu mehr Attraktivität führen.
Liebe Grüße!
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 05.04.2023 14:03
Hallo

Für E6 finden wir noch problemlos gute Leute mit kaufmännischen Ausbildungen.Schwierig wird es bei uns, Studierte ab E9b / E10 aufwärts zu finden.

Ich finde bei einer Teilzeitbeschäftigung 250 Euro über Bürgergeld mehr nun eigentlich doch Dich signifikant mehr.Wenn aber die Bezahlung ein Problem sein sollte,  warum gewährt ihr keine förderliche Zeiten.

Hallo und vielen Dank für Ihre Rückmeldung!
Dies ist keine Teilzeitstelle, sondern VZ. Warum nur Stufe 2 möglich war, entzieht sich meiner Kentniss. Auch Stufe 3 würde sicherlich nicht zu mehr Attraktivität führen.
Liebe Grüße!

Der Tarifvertrag beschreibt nur die Entgeltuntergrenzen. Wenn man niemand Passendes findet kann jeder Arbeitgeber regional Zuschläge gewähren. Siemens zahlt in München für vergleichbare Tätigkeiten bestimmt auch mehr als in Eisenhüttenstadt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Kaiser80 am 05.04.2023 18:29
Alos so what?

Ist das aus Harry Potter?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Kaiser80 am 05.04.2023 18:31

Der Tarifvertrag beschreibt nur die Entgeltuntergrenzen. Wenn man niemand Passendes findet kann jeder Arbeitgeber regional Zuschläge gewähren.
Nein. Einem ganzen Teil der AG des öD ist dies untersagt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 05.04.2023 20:02

Eine vielversprechende Bewerberin meinte, nachdem sie durch den MAV-Vertreter die Höhe ihres Entgeltes ( hier E6; St.2 :: Steuerklasse II ; 2 Kinder, 5 und 7 Jahre alt; Kirchenstuer : Netto  um 2002 Eur ) erfuhr, "vielen Dank"! Sie würde ja dann mit Kindergeld nur ungefähr 250 Euro über Bürgergeld erhalten; das lohne sich nicht!  Dies würde zu viel Stress als Alleinerziehende mit zwei Kinden, bedeuten.   Sie verabschiedete sich und wünschte uns "viel Erfolg"!

Hmm.. interessant. Das würde bedeuten, dass
502 EUR Regelsatz Alleinerziehnde
348 EUR KInd 7
318 EUR Kind 5
= 1168 + Kaltmiete + Heizkosten
(Kindergeld ist mit dem Regelsatz abgegolten)

gegenüber.

2002 EUR Vollzeitarbeit E6/2 II
200 EUR Wohngeld ungefähr in Gegenden wie Düsseldorf, Hamburg, München
250 EUR Kindergeld 1. Kind
250 EUR Kindergeld 2. KInd
= 2500 komplett zum mtl. Leben

Da müssten rund 1100 EUR an Kaltmiete und Heizkosten anfallen, damit lediglich 250 EUR mehr beim Arbeiten in einem Vollzeitjob gegenüber Bürgergeld rumkommen.

Also wenn ein verantwortungbewußter Alleinerziehender sich zw. vollständig den Kindern widmen für 1170 EUR/mtl. 
und Vollzeitarbeiten, und daher die Kinder nur noch abends "organisieren",  für 1420 EUR./mtl. entscheiden müsste...Ich denke, die Entscheidung für 100%  Kinder ist nachvollziehbar und mit 5 Std. in der Wo. zusätzlicher Arbeit lassen sich die 250 EUR reinholen.

Auch finde ich es etwas zynisch den Vollzeitjob mit "die Schulzeit von Kindern abdeckt" zu positivieren. 




 
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 05.04.2023 20:09
Hallo zusammen,

ich arbeite in einer größeren Kommune. .....

Hat die größere Kommune eigentlich keinen Wohnraum, den sie  neben dem Gehalt anbieten könnte?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 05.04.2023 21:59

Eine vielversprechende Bewerberin meinte, nachdem sie durch den MAV-Vertreter die Höhe ihres Entgeltes ( hier E6; St.2 :: Steuerklasse II ; 2 Kinder, 5 und 7 Jahre alt; Kirchenstuer : Netto  um 2002 Eur ) erfuhr, "vielen Dank"! Sie würde ja dann mit Kindergeld nur ungefähr 250 Euro über Bürgergeld erhalten; das lohne sich nicht!  Dies würde zu viel Stress als Alleinerziehende mit zwei Kinden, bedeuten.   Sie verabschiedete sich und wünschte uns "viel Erfolg"!

Hmm.. interessant. Das würde bedeuten, dass
502 EUR Regelsatz Alleinerziehnde
348 EUR KInd 7
318 EUR Kind 5
= 1168 + Kaltmiete + Heizkosten
(Kindergeld ist mit dem Regelsatz abgegolten)

gegenüber.

2002 EUR Vollzeitarbeit E6/2 II
200 EUR Wohngeld ungefähr in Gegenden wie Düsseldorf, Hamburg, München
250 EUR Kindergeld 1. Kind
250 EUR Kindergeld 2. KInd
= 2500 komplett zum mtl. Leben

Da müssten rund 1100 EUR an Kaltmiete und Heizkosten anfallen, damit lediglich 250 EUR mehr beim Arbeiten in einem Vollzeitjob gegenüber Bürgergeld rumkommen.

Also wenn ein verantwortungbewußter Alleinerziehender sich zw. vollständig den Kindern widmen für 1170 EUR/mtl. 
und Vollzeitarbeiten, und daher die Kinder nur noch abends "organisieren",  für 1420 EUR./mtl. entscheiden müsste...Ich denke, die Entscheidung für 100%  Kinder ist nachvollziehbar und mit 5 Std. in der Wo. zusätzlicher Arbeit lassen sich die 250 EUR reinholen.

Auch finde ich es etwas zynisch den Vollzeitjob mit "die Schulzeit von Kindern abdeckt" zu positivieren.

Zumal es nicht die Alternative gibt, einfach nur Bürgergeld zu beziehen. Jeder ist verpflichtet, seine Arbeitskraft einzusetzen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: WasDennNun am 06.04.2023 07:58

Eine vielversprechende Bewerberin meinte, nachdem sie durch den MAV-Vertreter die Höhe ihres Entgeltes ( hier E6; St.2 :: Steuerklasse II ; 2 Kinder, 5 und 7 Jahre alt; Kirchenstuer : Netto  um 2002 Eur ) erfuhr, "vielen Dank"! Sie würde ja dann mit Kindergeld nur ungefähr 250 Euro über Bürgergeld erhalten; das lohne sich nicht!  Dies würde zu viel Stress als Alleinerziehende mit zwei Kinden, bedeuten.   Sie verabschiedete sich und wünschte uns "viel Erfolg"!

Hmm.. interessant. Das würde bedeuten, dass
502 EUR Regelsatz Alleinerziehnde
348 EUR KInd 7
318 EUR Kind 5
= 1168 + Kaltmiete + Heizkosten
(Kindergeld ist mit dem Regelsatz abgegolten)

gegenüber.

2002 EUR Vollzeitarbeit E6/2 II
200 EUR Wohngeld ungefähr in Gegenden wie Düsseldorf, Hamburg, München
250 EUR Kindergeld 1. Kind
250 EUR Kindergeld 2. KInd
= 2500 komplett zum mtl. Leben

Da müssten rund 1100 EUR an Kaltmiete und Heizkosten anfallen, damit lediglich 250 EUR mehr beim Arbeiten in einem Vollzeitjob gegenüber Bürgergeld rumkommen.

Also wenn ein verantwortungbewußter Alleinerziehender sich zw. vollständig den Kindern widmen für 1170 EUR/mtl. 
und Vollzeitarbeiten, und daher die Kinder nur noch abends "organisieren",  für 1420 EUR./mtl. entscheiden müsste...Ich denke, die Entscheidung für 100%  Kinder ist nachvollziehbar und mit 5 Std. in der Wo. zusätzlicher Arbeit lassen sich die 250 EUR reinholen.

Auch finde ich es etwas zynisch den Vollzeitjob mit "die Schulzeit von Kindern abdeckt" zu positivieren.

Zumal es nicht die Alternative gibt, einfach nur Bürgergeld zu beziehen. Jeder ist verpflichtet, seine Arbeitskraft einzusetzen.
Und der Vater der Kinder auch was zum Einkommen beitragen muss.

Aber das Beispiel zeigt halt, dass es sich eher lohnt einen kleinen Job in so einer Situation anzunehmen, der das Bürgergeld aufpeppt als dass man sich den "Stress" antut.
man kann sich in solch einer Einkommenssituation halt keine Kinder "leisten" und man kann froh sein, dass wir Bürgergeld haben.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bastel am 06.04.2023 09:19

Eine vielversprechende Bewerberin meinte, nachdem sie durch den MAV-Vertreter die Höhe ihres Entgeltes ( hier E6; St.2 :: Steuerklasse II ; 2 Kinder, 5 und 7 Jahre alt; Kirchenstuer : Netto  um 2002 Eur ) erfuhr, "vielen Dank"! Sie würde ja dann mit Kindergeld nur ungefähr 250 Euro über Bürgergeld erhalten; das lohne sich nicht!  Dies würde zu viel Stress als Alleinerziehende mit zwei Kinden, bedeuten.   Sie verabschiedete sich und wünschte uns "viel Erfolg"!

Hmm.. interessant. Das würde bedeuten, dass
502 EUR Regelsatz Alleinerziehnde
348 EUR KInd 7
318 EUR Kind 5
= 1168 + Kaltmiete + Heizkosten
(Kindergeld ist mit dem Regelsatz abgegolten)

gegenüber.

2002 EUR Vollzeitarbeit E6/2 II
200 EUR Wohngeld ungefähr in Gegenden wie Düsseldorf, Hamburg, München
250 EUR Kindergeld 1. Kind
250 EUR Kindergeld 2. KInd
= 2500 komplett zum mtl. Leben

Da müssten rund 1100 EUR an Kaltmiete und Heizkosten anfallen, damit lediglich 250 EUR mehr beim Arbeiten in einem Vollzeitjob gegenüber Bürgergeld rumkommen.

Also wenn ein verantwortungbewußter Alleinerziehender sich zw. vollständig den Kindern widmen für 1170 EUR/mtl. 
und Vollzeitarbeiten, und daher die Kinder nur noch abends "organisieren",  für 1420 EUR./mtl. entscheiden müsste...Ich denke, die Entscheidung für 100%  Kinder ist nachvollziehbar und mit 5 Std. in der Wo. zusätzlicher Arbeit lassen sich die 250 EUR reinholen.

Auch finde ich es etwas zynisch den Vollzeitjob mit "die Schulzeit von Kindern abdeckt" zu positivieren.

+Zugang zur Tafel
+GEZ Befreiung
+andere soziale Wohltaten
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 06.04.2023 09:34
Bei Arbeitsaufnahme würde höchstwahrscheinlich ein Anspruch auf Wohngeld und Kinderzuschlag bestehen. Insofern war die Dame schlecht informiert.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 10:11
Wohngeld wurde einberechnet.
Untergaltsgeld vom Vater wird bei den Regelsätzen der Kinder abgezogen (gerade nachgelesen und für jedne hier möglich)
Welcher ominösen Kinderzuschlag?
Die Privatinitiative "Tafel" aufzuführen ist zynisch und scheinbar ist hier nicht angekommen, dass die Tafeln es nicht mehr schaffen.


Welche Wohltaten gibt es denn sonst noch, neben der GEZ und geringere Telefon- (ohne Internet) Gebühren?
Strom?
Rentenaufbau?
Soziale Teilhabe?

.


 
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 06.04.2023 10:31
Eigentlich ein Witz, auch mit der GEZ. Etc. Hartz IV wurde für vorübergehende Zahlungen gedacht. Da sind aber sicherlich schon so einige seit 20 Jahren befreit.  ;)

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.04.2023 10:44
Wohngeld wurde einberechnet.
Untergaltsgeld vom Vater wird bei den Regelsätzen der Kinder abgezogen (gerade nachgelesen und für jedne hier möglich)
Welcher ominösen Kinderzuschlag?
Die Privatinitiative "Tafel" aufzuführen ist zynisch und scheinbar ist hier nicht angekommen, dass die Tafeln es nicht mehr schaffen.


Welche Wohltaten gibt es denn sonst noch, neben der GEZ und geringere Telefon- (ohne Internet) Gebühren?
Strom?
Rentenaufbau?
Soziale Teilhabe?

.

Bildung und Teilhabe-Leistungen für die Kinder. Die aber auch bei Erhalt von Wohngeld zustehen. Oder bei Kinderzuschlag.

Kinderzuschlag:
https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/kinderzuschlag-verstehen/kinderzuschlag-anspruch-hoehe-dauer
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 11:00
Lesen Sie eigentlich die Inhalte der Links die sie posten?

Es geht um Bürgergeld bei Alleinerziehendem/r mit 2 Kindern im Alter von 5 und 7 Jahren.


+8/-21

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.04.2023 11:52
Die Gegenüberstellung Bürgergeld vs. Vollzeitarbeit kam von dir.

In der Folge der Diskussion fragtest du einerseits nach dem "ominösen" Kinderzuschlag und welche Wohltaten es noch gäbe.

Ich ergänzte dazu BuT-Leistungen, mit dem Hinweis, dass es diese aber auch bei Wohngeld oder Kinderzuschlag gibt. Dazu habe ich dann einen Link zum Kinderzuschlag beigestellt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 06.04.2023 11:59
Sollten weitere Zulagen ( oder Vater soll arbeiten !! und so kluge Ratschläge>!!) das geringe Netto-Einkommen einer E6 TB erhöhen, sollten wir doch hinterfragen, dass die E6 sich um die Grundsicherung tummelt. Was bedeutet dies für unsere Gesellschaft? 
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 12:06
Die Gegenüberstellung Bürgergeld vs. Vollzeitarbeit kam von dir.

In der Folge der Diskussion fragtest du einerseits nach dem "ominösen" Kinderzuschlag und welche Wohltaten es noch gäbe.

Ich ergänzte dazu BuT-Leistungen, mit dem Hinweis, dass es diese aber auch bei Wohngeld oder Kinderzuschlag gibt. Dazu habe ich dann einen Link zum Kinderzuschlag beigestellt.


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Gibt es den Kinderzuschlag von 250 EUR bei Bürgergeld für Alleinerziehende mit 2 Kindern im Alter von 5 und 7 Jahren?


Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 06.04.2023 12:09
Lesen Sie eigentlich die Inhalte der Links die sie posten?

Es geht um Bürgergeld bei Alleinerziehendem/r mit 2 Kindern im Alter von 5 und 7 Jahren.


+8/-21
Kinderzuschlag hätte die Frau bekommen können, wenn sie die Arbeit angenommen hätte und einen Anspruch auf Wohngeld hätte.

Der Kinderzuschlag von bis zu 250 Euro pro Kind könnte den Abstand von 250 auf 750 Euro erhöhen. Insofern ist dies eine relevante Information. Da du anscheinend noch nichts davon gehört hast, fand ich es sehr aufmerksam von Organisator, die Quelle nachzureichen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 06.04.2023 12:18
Lesen Sie eigentlich die Inhalte der Links die sie posten?

Es geht um Bürgergeld bei Alleinerziehendem/r mit 2 Kindern im Alter von 5 und 7 Jahren.


+8/-21
Kinderzuschlag hätte die Frau bekommen können, wenn sie die Arbeit angenommen hätte und einen Anspruch auf Wohngeld hätte.

Der Kinderzuschlag von bis zu 250 Euro pro Kind könnte den Abstand von 250 auf 750 Euro erhöhen. Insofern ist dies eine relevante Information. Da du anscheinend noch nichts davon gehört hast, fand ich es sehr aufmerksam von Organisator, die Quelle nachzureichen.

Danke für die Blumen, aber es war wohl FotD ;)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 12:19
Mein bisheriger Wissenstand:
1. Bürgergeld und Kinderzuschlag können nicht gleichzeitig bezogen werden.
2. Bezug von Kindergeldzuschlag bei Einkommen und Vermögen unter 1.503,02 Euro (Höchsteinkommensgrenze) l
Es wäre nett und hilfreich mich auf den neusten Wissensstand zu bringen.


+8/-25

Anders formuliert: Hat der Kindergeldzuschlag in diesem Fall mit den geschilderten beiden Situationen eine Relevanz?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: brian am 06.04.2023 12:39

Der Tarifvertrag beschreibt nur die Entgeltuntergrenzen. Wenn man niemand Passendes findet kann jeder Arbeitgeber regional Zuschläge gewähren.

Nein kann er nicht. Hatten wir bei den Kollegen vom Jobcenter, weil die BA für die gleichen Tätigkeiten besser zahlt als die Kommune wurde nach Zulagen gefragt. Geht nicht, gibt Urteile.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.04.2023 12:45
Mein bisheriger Wissenstand:
1. Bürgergeld und Kinderzuschlag können nicht gleichzeitig bezogen werden.
2. Bezug von Kindergeldzuschlag bei Einkommen und Vermögen unter 1.503,02 Euro (Höchsteinkommensgrenze) l
Es wäre nett und hilfreich mich auf den neusten Wissensstand zu bringen.


+8/-25

Anders formuliert: Hat der Kindergeldzuschlag in diesem Fall mit den geschilderten beiden Situationen eine Relevanz?

2. Kommt drauf an. Wohnkosten spielen z.B. eine Rolle. Man müsste also erst alle Parameter kennen.
Davon ab, war der Link erstmal ergänzend gedacht.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 06.04.2023 12:47

Der Tarifvertrag beschreibt nur die Entgeltuntergrenzen. Wenn man niemand Passendes findet kann jeder Arbeitgeber regional Zuschläge gewähren.

Nein kann er nicht. Hatten wir bei den Kollegen vom Jobcenter, weil die BA für die gleichen Tätigkeiten besser zahlt als die Kommune wurde nach Zulagen gefragt. Geht nicht, gibt Urteile.
Es gibt in der Tat der AG im Bereich TVöD Kommune, die durch Selbstbeschränkung oder durch externe Vorgaben nicht mehr als Tarifbezahlen. Die anderen (TV-L / TVöD Bund) können alle Zulagen bezahlen, wenn sie wollen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 06.04.2023 12:57
Lesen Sie eigentlich die Inhalte der Links die sie posten?

Es geht um Bürgergeld bei Alleinerziehendem/r mit 2 Kindern im Alter von 5 und 7 Jahren.


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Kinderzuschlag hätte die Frau bekommen können, wenn sie die Arbeit angenommen hätte und einen Anspruch auf Wohngeld hätte.

Der Kinderzuschlag von bis zu 250 Euro pro Kind könnte den Abstand von 250 auf 750 Euro erhöhen. Insofern ist dies eine relevante Information. Da du anscheinend noch nichts davon gehört hast, fand ich es sehr aufmerksam von Organisator, die Quelle nachzureichen.

Was verstehen Sie unter "Kindezuschlag"?
Meinen Sie das Kindergeld in Höhe von 250,00 ?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 06.04.2023 13:13
Was verstehen Sie unter "Kindezuschlag"?

Der Linkt von FotD weiter oben gibt dazu Infos.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 06.04.2023 13:25

Es gibt in der Tat der AG im Bereich TVöD Kommune, die durch Selbstbeschränkung oder durch externe Vorgaben nicht mehr als Tarifbezahlen. Die anderen (TV-L / TVöD Bund) können alle Zulagen bezahlen, wenn sie wollen.

Auch den Kommunen ist der Weg eröffnet, durch die Einführung eines Mindestbetrages bei den VL.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 06.04.2023 13:37
Nach Eingabe der in diesem Thread vorliegenden Angaben hätte die Frau Anspruch auf 392 Euro Wohngeld, 180,72 Euro Kinderzuschlag, 500 Euro Kindergeld und ein Monatsnetto von 2.002 Euro, insgesamt also 3.074,72 Euro im Monat.
Das liegt doch einiges über dem, was Faunus berechnet hat (wobei er den Mehrbedarf für Alleinerziehende gem. SGB II vergessen hat).
Dafür ist aber das Monatsnetto auch nicht richtig, denn der Rechner hier schmeißt 2.102 Euro aus und nicht 2.002, wenn man den Jahresbetrag durch 12 teilt. Und die Frau wird ja wohl keine 100 Euro Kirchensteuer zahlen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 14:36
@Opa

Also als alleinerziehende/r Arbeitnehmer/in mit zwei Kindern ein Nettoeinkommen von 3174 € - oder?
Da könnten noch 3240 EUR Steuern durch diverse Geltenmachungen beim Steuerjahresausgleich auch noch  dazukommen.

Kanst Du bitte jetzt noch das Bürgergeld für Alleinerziehende mit 2 Kindern im Alter von 5 und 7 (kein Kindergeld, kein Kindergeldzuschlag, abzügl. Unterhaltsgeld vom Partner) ohne Wohngeld bei der vorgegebenen Miete gegenrechnen?


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Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 14:51
@Opa

Also als alleinerziehende/r Arbeitnehmer/in mit zwei Kindern ein Nettoeinkommen von 3174 € - oder?
Da könnten noch 3240 EUR Steuern durch diverse Geltenmachungen beim Steuerjahresausgleich auch noch  dazukommen.

Kanst Du bitte jetzt noch das Bürgergeld für Alleinerziehende mit 2 Kindern im Alter von 5 und 7 (kein Kindergeld, kein Kindergeldzuschlag, abzügl. Unterhaltsgeld vom Partner) ohne Wohngeld und Übernahme der vollen Miete mit  80 EUR HK (k.A. ob das für eine 3 köpfige Familie realistisch ist)


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Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 06.04.2023 15:24
Nach Eingabe der in diesem Thread vorliegenden Angaben hätte die Frau Anspruch auf 392 Euro Wohngeld, 180,72 Euro Kinderzuschlag, 500 Euro Kindergeld und ein Monatsnetto von 2.002 Euro, insgesamt also 3.074,72 Euro im Monat.
Das liegt doch einiges über dem, was Faunus berechnet hat (wobei er den Mehrbedarf für Alleinerziehende gem. SGB II vergessen hat).
Dafür ist aber das Monatsnetto auch nicht richtig, denn der Rechner hier schmeißt 2.102 Euro aus und nicht 2.002, wenn man den Jahresbetrag durch 12 teilt. Und die Frau wird ja wohl keine 100 Euro Kirchensteuer zahlen.

392 Euro  Wohngeld, ohne die genaue Warmmiete zu kennen?
 Ich schätze, dass eine geeignete Wohnung (Großstadt)   mit 75 m2:: mind. 750 kalt zzgl. 170 NK und zzgl. 330 Heizung, also bei rund  1250 Euro zzgl. Strom 150 bei 1400 Warm liegen dürfte! Würde dann ein TB 392 Euro Wohngeld erhalten?
Ich habe einen Wohngeldrechner bemüht, welcher bei dieser  Kaltmiete von 950 Euro "nur" 280 Euro errechnet.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 06.04.2023 15:30

Eine vielversprechende Bewerberin meinte, nachdem sie durch den MAV-Vertreter die Höhe ihres Entgeltes ( hier E6; St.2 :: Steuerklasse II ; 2 Kinder, 5 und 7 Jahre alt; Kirchenstuer : Netto  um 2002 Eur ) erfuhr, "vielen Dank"! Sie würde ja dann mit Kindergeld nur ungefähr 250 Euro über Bürgergeld erhalten; das lohne sich nicht!  Dies würde zu viel Stress als Alleinerziehende mit zwei Kinden, bedeuten.   Sie verabschiedete sich und wünschte uns "viel Erfolg"!

Hmm.. interessant. Das würde bedeuten, dass
502 EUR Regelsatz Alleinerziehnde
348 EUR KInd 7
318 EUR Kind 5
= 1168 + Kaltmiete + Heizkosten
(Kindergeld ist mit dem Regelsatz abgegolten)

gegenüber.

2002 EUR Vollzeitarbeit E6/2 II
200 EUR Wohngeld ungefähr in Gegenden wie Düsseldorf, Hamburg, München
250 EUR Kindergeld 1. Kind
250 EUR Kindergeld 2. KInd
= 2500 komplett zum mtl. Leben

Da müssten rund 1100 EUR an Kaltmiete und Heizkosten anfallen, damit lediglich 250 EUR mehr beim Arbeiten in einem Vollzeitjob gegenüber Bürgergeld rumkommen.

Also wenn ein verantwortungbewußter Alleinerziehender sich zw. vollständig den Kindern widmen für 1170 EUR/mtl. 
und Vollzeitarbeiten, und daher die Kinder nur noch abends "organisieren",  für 1420 EUR./mtl. entscheiden müsste...Ich denke, die Entscheidung für 100%  Kinder ist nachvollziehbar und mit 5 Std. in der Wo. zusätzlicher Arbeit lassen sich die 250 EUR reinholen.

Auch finde ich es etwas zynisch den Vollzeitjob mit "die Schulzeit von Kindern abdeckt" zu positivieren.

Zumal es nicht die Alternative gibt, einfach nur Bürgergeld zu beziehen. Jeder ist verpflichtet, seine Arbeitskraft einzusetzen.

Somit hätte diese Alleinerziehende Mutter mit E6 ( nach Abzug der Miete: In einer Großstadt bei zB. 75 qm : um 1400 Warm, dann noch 1 100 Euro zum Leben! Weniger als das Bürgergeld. Und ich staune.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 15:33
Kaltmiete Düsseldorf Hamburg München bei 75 m2 bei 1000-1500.
Aber ich meine es wurden von mir ganz schnöde 1100 EUR Kaltmiete in den Ring geworfen.  330 EUR Heizkosten/mtl. sind bei 75 m2 trotz Preissteigerung etwas überhöht.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 15:51
@Opa

Also als alleinerziehende/r Arbeitnehmer/in mit zwei Kindern ein Nettoeinkommen von 3174 € - oder?
Da könnten noch 3240 EUR Steuern durch diverse Geltenmachungen beim Steuerjahresausgleich auch noch  dazukommen.

Kanst Du bitte jetzt noch das Bürgergeld für Alleinerziehende mit 2 Kindern im Alter von 5 und 7 (kein Kindergeld, kein Kindergeldzuschlag, abzügl. Unterhaltsgeld vom Partner) ohne Wohngeld bei der vorgegebenen Miete gegenrechnen?


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Falsch @Bob Kelso

Ein/e vollzeitarbeitende/r Alleinerziehende/r hat mit allem ca. 41300 EUR/Jahr Einkommen.
Ein/e bürgergeldempfangende/r Alleinerziehende/r hat mit allem ca. 28700 EUR/Jahr Einkommen. (Enthalten Regelbetrag Alleinerziehend, Kind 7, Kind 5 sowie Miete, Heizkosten, GEZ, Telefon)

Oder habe ich da immer noch Wissenslücken/Rechenfehler/etc. drin? Die Unwägbarkeit der Miete... sei's drum. Für mich ist das schon ein ordentlicher Unterschied. Ob es Sinn macht zwei Kinder in erzieherischgelernte Hände 5 Tage die Woche zu geben...


Mir ging es um den Inhalt dieser Aussage, den ich so nicht glauben wollte. Da ich diesen nun nicht ad hoc wiederlegen konnte habe ich ein wenig von den Fähigkeiten der anderen profitiert.  Danke @opa ;-)

[/quote]
Eine vielversprechende Bewerberin meinte, nachdem sie durch den MAV-Vertreter die Höhe ihres Entgeltes ( hier E6; St.2 :: Steuerklasse II ; 2 Kinder, 5 und 7 Jahre alt; Kirchenstuer : Netto  um 2002 Eur ) erfuhr, "vielen Dank"! Sie würde ja dann mit Kindergeld nur ungefähr 250 Euro über Bürgergeld erhalten; das lohne sich nicht!  Dies würde zu viel Stress als Alleinerziehende mit zwei Kinden, bedeuten.   Sie verabschiedete sich und wünschte uns "viel Erfolg"!
[/quote]
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 06.04.2023 15:53

Eine vielversprechende Bewerberin meinte, nachdem sie durch den MAV-Vertreter die Höhe ihres Entgeltes ( hier E6; St.2 :: Steuerklasse II ; 2 Kinder, 5 und 7 Jahre alt; Kirchenstuer : Netto  um 2002 Eur ) erfuhr, "vielen Dank"! Sie würde ja dann mit Kindergeld nur ungefähr 250 Euro über Bürgergeld erhalten; das lohne sich nicht!  Dies würde zu viel Stress als Alleinerziehende mit zwei Kinden, bedeuten.   Sie verabschiedete sich und wünschte uns "viel Erfolg"!

Hmm.. interessant. Das würde bedeuten, dass
502 EUR Regelsatz Alleinerziehnde
348 EUR KInd 7
318 EUR Kind 5
= 1168 + Kaltmiete + Heizkosten
(Kindergeld ist mit dem Regelsatz abgegolten)

gegenüber.

2002 EUR Vollzeitarbeit E6/2 II
200 EUR Wohngeld ungefähr in Gegenden wie Düsseldorf, Hamburg, München
250 EUR Kindergeld 1. Kind
250 EUR Kindergeld 2. KInd
= 2500 komplett zum mtl. Leben

Da müssten rund 1100 EUR an Kaltmiete und Heizkosten anfallen, damit lediglich 250 EUR mehr beim Arbeiten in einem Vollzeitjob gegenüber Bürgergeld rumkommen.

Also wenn ein verantwortungbewußter Alleinerziehender sich zw. vollständig den Kindern widmen für 1170 EUR/mtl. 
und Vollzeitarbeiten, und daher die Kinder nur noch abends "organisieren",  für 1420 EUR./mtl. entscheiden müsste...Ich denke, die Entscheidung für 100%  Kinder ist nachvollziehbar und mit 5 Std. in der Wo. zusätzlicher Arbeit lassen sich die 250 EUR reinholen.

Auch finde ich es etwas zynisch den Vollzeitjob mit "die Schulzeit von Kindern abdeckt" zu positivieren.

Zumal es nicht die Alternative gibt, einfach nur Bürgergeld zu beziehen. Jeder ist verpflichtet, seine Arbeitskraft einzusetzen.

Somit hätte diese Alleinerziehende Mutter mit E6 ( nach Abzug der Miete: In einer Großstadt bei zB. 75 qm : um 1400 Warm, dann noch 1 100 Euro zum Leben! Weniger als das Bürgergeld. Und ich staune.

Opa hat ein verfügbares Gesamteinkommen von ca. 3.000 € berechnet. Abzüglich 1.400 € Miete komme ich auf 1.600 € zum Leben.

Ab davon ist jeder verpflichtet, seine Arbeitsleistung zum Lebensunterhalt einzusetzen. Wenns finanziell nicht reicht, gäbe es ergänzende (und nicht ersetzende) Leistungen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 16:17
Ab davon ist jeder verpflichtet, seine Arbeitsleistung zum Lebensunterhalt einzusetzen. Wenns finanziell nicht reicht, gäbe es ergänzende (und nicht ersetzende) Leistungen.

Eine Vollzeitstelle für eine/n Alleinerziehende/n von zwei Kindern mit 5 und 7 Jahren... das kann nicht funktionieren und da meine ich nicht das Einkommen, sondern die Folgeschäden für unsere Gesellschaft.

Aber das ist nicht das Thema.

Personal bekommt und hält man u.U. bei geeigneten Rahmenbedingungen. Haben die Kommunen keine Wohungen, keine Autos (Autosharing, Jobticket) , keine Schrebergärten (günstige Pacht, Bauhofunterstützung), keine Veranstaltungen (vergünstigte Tickets), ... Wertschätzung (bitte nicht als hohle Schlagworthülse missverstehen)  ist ein entscheidender Faktor neben einem Gehalt, von dem man "gut" leben möchte.


+8/-28
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 06.04.2023 16:26

Eine Vollzeitstelle für eine/n Alleinerziehende/n von zwei Kindern mit 5 und 7 Jahren... das kann nicht funktionieren und da meine ich nicht das Einkommen, sondern die Folgeschäden für unsere Gesellschaft.


Gut möglich. Dann muss ich genauer formulieren; Einsatz der Arbeitsleistung zum Lebensunterhalt im Rahmen der individuellen Möglichkeiten. Diese sind bei zwei Kindern im genannten Alter möglicherweise nicht Vollzeit.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 16:32

Eine Vollzeitstelle für eine/n Alleinerziehende/n von zwei Kindern mit 5 und 7 Jahren... das kann nicht funktionieren und da meine ich nicht das Einkommen, sondern die Folgeschäden für unsere Gesellschaft.


Gut möglich. Dann muss ich genauer formulieren; Einsatz der Arbeitsleistung zum Lebensunterhalt im Rahmen der individuellen Möglichkeiten. Diese sind bei zwei Kindern im genannten Alter möglicherweise nicht Vollzeit.

Da gehe ich d'accord.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 06.04.2023 16:51
Nu wurde fleißig hin und her gerechnet! Sogar der bedeutsame Umstand der "Kinderbetreuung" wurde eingebracht!
So komme auch ich zur Erkenntnis, warum wir ein - wie ich gelesen hatte- Fachkräfte-Gewinnung-Problem- haben.

Unabhängig von der Motivation und der Gründe, muss ich erkennen, dass Bürgergeld auskömmlicher zu sein scheint, als 39 Std. / Wo (mit zwei Kindern)  in E6 Entgelt zu arbeiten. Sicherlich sind das größte Hemmnis die immensen Mietkosten.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 17:03
Und erst die auskömmlichen Renten der Bürgergeldempfänger. Da erblassen wir alle vor Neid ;-)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 06.04.2023 17:43
Und erst die auskömmlichen Renten der Bürgergeldempfänger. Da erblassen wir alle vor Neid ;-)

Die haben doch ausgesorgt, wenn der Bezug von Hartz IV lange genug ist. Geht eh in die Grundsicherung für Rentner.

Die Einzahler die knapp darüber liegen haben die Arschkarte.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: RsQ am 06.04.2023 17:52
Unabhängig von der Motivation und der Gründe, muss ich erkennen, dass Bürgergeld auskömmlicher zu sein scheint, als 39 Std. / Wo (mit zwei Kindern)  in E6 Entgelt zu arbeiten.
Ist das (wirklich) überraschend? Die Lücke zwischen sozialer Grundsicherung und unteren/geringen mittleren Einkommen ist fast nicht mehr vorhanden, entsprechende Auswirkungen hat das auf die Motivation zur Erwerbsarbeit.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 17:55
Ich verstehe einfach nicht dieses Sozial-Bashing.

Extrem ausgedrückt: fühlt man sich besser, wenn der andere hungern muss oder kriegt man 'en Kick, alte Menschen in öffentl. Mülleimern nach Pfandflaschen wühlen zu sehen?


+8/-31


Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 18:07
Beim Thema Personalgewinnung fällt mir ein, dass von den gerade frisch geschlüpften Akademiker:innen immer wieder bei Vorstellungsgesprächen kommt, dass sie nur noch Teilzeit (zw. 60-75%) arbeiten wollen, weil das ihrer Vorstellung von Work-Life-Balance entgegkommt.
Der Hinweis, dass damit nur der entsprechende Teilzeit-Gehalt bezahlt wird... "das habe ich mir schon ausgerechnet und passt". Hinweis "Rente" - wir werden freudlicherweise nicht ausgelacht usw.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 06.04.2023 18:23
Wahrscheinlich muss sich in Zukunft da auch einiges bewegen, was Arbeitszeit usw. angeht. Also in Richtung 32-35h Vollzeit und 4-Tage-Woche. Ob jetzt aus der Not heraus, weil einfach anders kein Personal zu finden ist (also organisatorisch) oder weil sich auch zunehmend der Bezug zum Thema Arbeit in den nachkommenden Generationen geändert hat.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 06.04.2023 18:34
Ich verstehe einfach nicht dieses Sozial-Bashing.

Extrem ausgedrückt: fühlt man sich besser, wenn der andere hungern muss oder kriegt man 'en Kick, alte Menschen in öffentl. Mülleimern nach Pfandflaschen wühlen zu sehen?


+8/-31

Das nehmen Sie wohl so wahr. Wenn man die Erkenntnis gewinnt, dass man ohne Schutzkleidung bei Regen naß wird, wird weder die Person noch der Regen schlecht gemacht. Es ist eine reine Erkenntnis! 

Meine Einlassung: Kann mit  Arbeit ( in bestimmten Entgelt-Gruppen) der Lebensunterhalt verdient werden.
Und es geht um den medialen " Fachkräfte-Mangel" bei MIO Arbeit suchenden!
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Phoenix am 06.04.2023 18:35
Beim Thema Personalgewinnung fällt mir ein, dass von den gerade frisch geschlüpften Akademiker:innen immer wieder bei Vorstellungsgesprächen kommt, dass sie nur noch Teilzeit (zw. 60-75%) arbeiten wollen, weil das ihrer Vorstellung von Work-Life-Balance entgegkommt.
Der Hinweis, dass damit nur der entsprechende Teilzeit-Gehalt bezahlt wird... "das habe ich mir schon ausgerechnet und passt". Hinweis "Rente" - wir werden freudlicherweise nicht ausgelacht usw.

Die jungen Menschen haben eben kapiert, dass es für sie eh keine Rente mehr geben wird.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 18:40
Seit den 50er Jahren des 20. Jhd. wird jedes Jahrzehnt, die Sau "keine Rente" für die nächste Generation durch's Dorf getrieben.

+8/-32
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: clarion am 06.04.2023 18:42
Zitat von: Phoenix
Die jungen Menschen haben eben kapiert, dass es für sie eh keine Rente mehr geben wird.

Dann sollte man aber meinen,  dass man Geld für die private Vorsorge benötigt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 18:47
Zitat von: Phoenix
Die jungen Menschen haben eben kapiert, dass es für sie eh keine Rente mehr geben wird.

Dann sollte man aber meinen,  dass man Geld für die private Vorsorge benötigt.

Waren wir schon Erben-Generation, ist das die Erben-Erben-Generation. Und ETFs werden es schon richten, so zumindest wird es mir von den jungen Leuten vermittelt.

 +8/-33
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: clarion am 06.04.2023 18:50
Aber auch für ETF braucht man Geld.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 06.04.2023 18:56
Hmm... noch eine AG-Möglichkeit: 50 EUR Entgeltumwandlung steuer- und sozialversicherungsfrei in ETFs angelegt zur MA-Gewinnung.
Das geht ja nur über die VBL und die bietet das nicht mehr an. Die wirklich erfolgreiche Dynamik-VBL gibt es nur noch bei Altverträgen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Schokobon am 06.04.2023 21:04
Nein kann er nicht. Hatten wir bei den Kollegen vom Jobcenter, weil die BA für die gleichen Tätigkeiten besser zahlt als die Kommune wurde nach Zulagen gefragt. Geht nicht, gibt Urteile.

Link zu den Urteilen?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 07.04.2023 08:22
Nu wurde fleißig hin und her gerechnet! Sogar der bedeutsame Umstand der "Kinderbetreuung" wurde eingebracht!
So komme auch ich zur Erkenntnis, warum wir ein - wie ich gelesen hatte- Fachkräfte-Gewinnung-Problem- haben.

Unabhängig von der Motivation und der Gründe, muss ich erkennen, dass Bürgergeld auskömmlicher zu sein scheint, als 39 Std. / Wo (mit zwei Kindern)  in E6 Entgelt zu arbeiten. Sicherlich sind das größte Hemmnis die immensen Mietkosten.
Man hat als arbeitender Menschimmer mehr Geld zur Verfügung als jemand der Bürgergeld bezieht.
Wenn es knapp wird, dann halt als Aufstocker.
Das ändert ghz, und Tafel auch nicht, denn beides kann man auch als arbeitender Mensch wie der Bürgergeld Empfänger nutzen, wenn das Geld knapp wird.

Aber in der Tat kann man sich überlegen, ob es sich menschlich lohnt und die verlorene Zeit mit den Kinder es Wert ist.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 07.04.2023 08:25
Hmm... noch eine AG-Möglichkeit: 50 EUR Entgeltumwandlung steuer- und sozialversicherungsfrei in ETFs angelegt zur MA-Gewinnung.
Das geht ja nur über die VBL und die bietet das nicht mehr an. Die wirklich erfolgreiche Dynamik-VBL gibt es nur noch bei Altverträgen.
Entgeltumwandlung ist doch tariflich idR nicht möglich.
verdi sei Dank.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 07.04.2023 09:20
Hmm... noch eine AG-Möglichkeit: 50 EUR Entgeltumwandlung steuer- und sozialversicherungsfrei in ETFs angelegt zur MA-Gewinnung.
Das geht ja nur über die VBL und die bietet das nicht mehr an. Die wirklich erfolgreiche Dynamik-VBL gibt es nur noch bei Altverträgen.
Entgeltumwandlung ist doch tariflich idR nicht möglich.
verdi sei Dank.

Ähm..ich habe seit dem Vertragsabschlüssen zur Entgeltumwandlung vor knapp 20 Jahren diese einfach nur noch laufen lassen und wie heute die Situation ist...

https://www.tdl-online.de/fileadmin/downloads/rechte_Navigation/G._Zusatzversorgung__Entgeltumwandlung/02_TV_EntgeltU-B-L__2011_/TV_Entgeltumwandlung_Bund.TdL.pdf (https://www.tdl-online.de/fileadmin/downloads/rechte_Navigation/G._Zusatzversorgung__Entgeltumwandlung/02_TV_EntgeltU-B-L__2011_/TV_Entgeltumwandlung_Bund.TdL.pdf)
Gilt der TV Entgeltumwandlung nicht mehr oder hat sich so verschlechtert, dass er sich nicht mehr lohnt oder wie ist Deine Aussage zu verstehen?

 +8/-37
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 07.04.2023 12:36
mWn ist halt nur eine Entgeltumwandlung zur betrieblichen Altersversorgung möglich und ETFs gehören wohl eher nicht dazu.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 07.04.2023 13:05
Ne, ne ETFs gehörten nie dazu und Aktien(fonds) gibt es nur noch bei Altverträgen und das war für die VBL wohl etwas zu riskant. Die VBL hat damals Garantiebeträge zugesichert und ist wahrscheinlich um jede vorzeitige Auflösung dankbar.

In wie weit da die Gewerkschaften involviert waren, dass Aktien abgeschaftt wurden bzw. ETFs nicht angeboten werden...davon weiß ich nichts.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 07.04.2023 14:46
Ne, ne ETFs gehörten nie dazu und Aktien(fonds) gibt es nur noch bei Altverträgen und das war für die VBL wohl etwas zu riskant. Die VBL hat damals Garantiebeträge zugesichert und ist wahrscheinlich um jede vorzeitige Auflösung dankbar.

In wie weit da die Gewerkschaften involviert waren, dass Aktien abgeschaftt wurden bzw. ETFs nicht angeboten werden...davon weiß ich nichts.
Das entsprechende Dokument hast du doch selbst verlinkt ;)
Die Gewerkschaften sind idR gegen Entgeltumwandlung (s.Jobrad Diskussion) uU auch weil sie dadurch weniger Einnahmen haben.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 07.04.2023 15:12

Die Gewerkschaften sind idR gegen Entgeltumwandlung (s.Jobrad Diskussion) uU auch weil sie dadurch weniger Einnahmen haben.

Irgendwie bin ich wohl zu naiv für die Welt. Ich habe nicht mal im Entferntesten daran gedacht, dass die  "Gewerkschaften" die Blockierer sein könnten, weil Ihnen 0,1 % beim einen oder anderen Mitglied flöten gehen könnte. Obwohl, auch der eine oder andere "Verband" kämpft um sein Überleben und wenn er dabei über die eine oder andere Leiche eines Mitglieds steigen muss.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 08.04.2023 01:09
Nu wurde fleißig hin und her gerechnet! Sogar der bedeutsame Umstand der "Kinderbetreuung" wurde eingebracht!
So komme auch ich zur Erkenntnis, warum wir ein - wie ich gelesen hatte- Fachkräfte-Gewinnung-Problem- haben.

Unabhängig von der Motivation und der Gründe, muss ich erkennen, dass Bürgergeld auskömmlicher zu sein scheint, als 39 Std. / Wo (mit zwei Kindern)  in E6 Entgelt zu arbeiten. Sicherlich sind das größte Hemmnis die immensen Mietkosten.
Man hat als arbeitender Menschimmer mehr Geld zur Verfügung als jemand der Bürgergeld bezieht.
Wenn es knapp wird, dann halt als Aufstocker.
Das ändert ghz, und Tafel auch nicht, denn beides kann man auch als arbeitender Mensch wie der Bürgergeld Empfänger nutzen, wenn das Geld knapp wird.

Aber in der Tat kann man sich überlegen, ob es sich menschlich lohnt und die verlorene Zeit mit den Kinder es Wert ist.

Bemerkenswert ist diese Tatsache und Ihre Problemlösung: Für einige / viele / zahlt  sich Arbeit nicht aus,  "können dann ja aufstocken"!
... oder gleich zu Hause bleiben und statt "harzen" nun "bürgern"! Dieses Verb verwenden bereits Kinder!

Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 08.04.2023 10:26
Nu wurde fleißig hin und her gerechnet! Sogar der bedeutsame Umstand der "Kinderbetreuung" wurde eingebracht!
So komme auch ich zur Erkenntnis, warum wir ein - wie ich gelesen hatte- Fachkräfte-Gewinnung-Problem- haben.

Unabhängig von der Motivation und der Gründe, muss ich erkennen, dass Bürgergeld auskömmlicher zu sein scheint, als 39 Std. / Wo (mit zwei Kindern)  in E6 Entgelt zu arbeiten. Sicherlich sind das größte Hemmnis die immensen Mietkosten.
Man hat als arbeitender Menschimmer mehr Geld zur Verfügung als jemand der Bürgergeld bezieht.
Wenn es knapp wird, dann halt als Aufstocker.
Das ändert ghz, und Tafel auch nicht, denn beides kann man auch als arbeitender Mensch wie der Bürgergeld Empfänger nutzen, wenn das Geld knapp wird.

Aber in der Tat kann man sich überlegen, ob es sich menschlich lohnt und die verlorene Zeit mit den Kinder es Wert ist.

Bemerkenswert ist diese Tatsache und Ihre Problemlösung: Für einige / viele / zahlt  sich Arbeit nicht aus,  "können dann ja aufstocken"!
... oder gleich zu Hause bleiben und statt "harzen" nun "bürgern"! Dieses Verb verwenden bereits Kinder!

"Leider" ist das Bürgergeld eine Zuwendung, welches aus dem GG erwachsen ist.

Bemerkenswert ist es durchaus, dass die Freibeträge für die Aufstocker mit Kinder nicht entsprechend hoch sind, damit sich da die Arbeit lohnt.
dann wäre diese leidige Diskussion beendet.

Zitat
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann gehen die Kinder anschaffen oder gehen klauen anstelle zu bürgern, so wir es ja aus den vielen anderen Staaten kennen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 08.04.2023 11:41
Nu wurde fleißig hin und her gerechnet! Sogar der bedeutsame Umstand der "Kinderbetreuung" wurde eingebracht!
So komme auch ich zur Erkenntnis, warum wir ein - wie ich gelesen hatte- Fachkräfte-Gewinnung-Problem- haben.

Unabhängig von der Motivation und der Gründe, muss ich erkennen, dass Bürgergeld auskömmlicher zu sein scheint, als 39 Std. / Wo (mit zwei Kindern)  in E6 Entgelt zu arbeiten. Sicherlich sind das größte Hemmnis die immensen Mietkosten.
Man hat als arbeitender Menschimmer mehr Geld zur Verfügung als jemand der Bürgergeld bezieht.
Wenn es knapp wird, dann halt als Aufstocker.
Das ändert ghz, und Tafel auch nicht, denn beides kann man auch als arbeitender Mensch wie der Bürgergeld Empfänger nutzen, wenn das Geld knapp wird.

Aber in der Tat kann man sich überlegen, ob es sich menschlich lohnt und die verlorene Zeit mit den Kinder es Wert ist.

Bemerkenswert ist diese Tatsache und Ihre Problemlösung: Für einige / viele / zahlt  sich Arbeit nicht aus,  "können dann ja aufstocken"!
... oder gleich zu Hause bleiben und statt "harzen" nun "bürgern"! Dieses Verb verwenden bereits Kinder!

"Leider" ist das Bürgergeld eine Zuwendung, welches aus dem GG erwachsen ist.

Bemerkenswert ist es durchaus, dass die Freibeträge für die Aufstocker mit Kinder nicht entsprechend hoch sind, damit sich da die Arbeit lohnt.
dann wäre diese leidige Diskussion beendet.

Zitat
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann gehen die Kinder anschaffen oder gehen klauen anstelle zu bürgern, so wir es ja aus den vielen anderen Staaten kennen.

... und sicherlich auch die verbliebenen einheimischen Kinder?!
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 08.04.2023 12:33
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann gehen die Kinder anschaffen oder gehen klauen anstelle zu bürgern, so wir es ja aus den vielen anderen Staaten kennen.

... und sicherlich auch die verbliebenen einheimischen Kinder?!
Nur wenn sie auch was aus dem Wasserloch wollen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 08.04.2023 12:36
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann gehen die Kinder anschaffen oder gehen klauen anstelle zu bürgern, so wir es ja aus den vielen anderen Staaten kennen.


... und sicherlich auch die verbliebenen einheimischen Kinder?!
Nur wenn sie auch was aus dem Wasserloch wollen.

Sollen diese, Ihrer Meinung nach, alles aufgeben und verdursten?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Britta2 am 08.04.2023 13:37
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann gehen die Kinder anschaffen oder gehen klauen anstelle zu bürgern, so wir es ja aus den vielen anderen Staaten kennen.


... und sicherlich auch die verbliebenen einheimischen Kinder?!
Nur wenn sie auch was aus dem Wasserloch wollen.

Sollen diese, Ihrer Meinung nach, alles aufgeben und verdursten?

Weil weltoffen und solidarisch statt engstirnig egoistisch.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 08.04.2023 14:57
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann gehen die Kinder anschaffen oder gehen klauen anstelle zu bürgern, so wir es ja aus den vielen anderen Staaten kennen.


... und sicherlich auch die verbliebenen einheimischen Kinder?!
Nur wenn sie auch was aus dem Wasserloch wollen.

Sollen diese, Ihrer Meinung nach, alles aufgeben und verdursten?
Wieso sollten sie denn das wollen? Und wieso sollte ich der Meinung sein, dass sie alles aufgeben und verdursten sollen. Das scheint eher ihre Meinung zu sein, dass man das Bürgergeld abschaffen sollte, weil dadurch die Wasserlöcher leergesoffen werden.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 08.04.2023 22:00
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann gehen die Kinder anschaffen oder gehen klauen anstelle zu bürgern, so wir es ja aus den vielen anderen Staaten kennen.


... und sicherlich auch die verbliebenen einheimischen Kinder?!
Nur wenn sie auch was aus dem Wasserloch wollen.

Sollen diese, Ihrer Meinung nach, alles aufgeben und verdursten?
Wieso sollten sie denn das wollen? Und wieso sollte ich der Meinung sein, dass sie alles aufgeben und verdursten sollen. Das scheint eher ihre Meinung zu sein, dass man das Bürgergeld abschaffen sollte, weil dadurch die Wasserlöcher leergesoffen werden.
Nein, natürlich nicht! Solidarität und Gemeinwohl zeichnen eine friedvolle Gesellschaft aus!

Bedeutsam und zu analysieren ist die Kehrseite der Medaille! 
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 09.04.2023 21:10
Leider vermisse ich bisher da eine Analyse irrerseits.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Johann am 11.04.2023 11:32
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?

Dann passiert das, was in vielen Staaten mit kaputten Regierungen ohne Geld bereits heute gemacht wird. Korruption, Kriminalität, Reichenflucht und Armut. Dann wird "Wir sind ein so reiches Land, da können wir doch auch mal xyz" nur noch eine Erinnerung sein.

Aber so etwas passiert eben, wenn man eine derart Wirtschaftsfeindliche Regierung hat, die an allen Seiten Äste lokalisiert, auf denen wir als Gesellschaft sitzen, um dann mal mehr, mal weniger geheim daran zu sägen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FGL am 11.04.2023 14:21
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann entfällt der Anreiz, weitere Kinder in den Leistungsbezug zu gebären.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MalZu am 11.04.2023 20:23
Eine Anmerkung sei noch gestattet: Irgendwann sind die Wasserlöcher leergesoffen. Und dann?
Dann entfällt der Anreiz, weitere Kinder in den Leistungsbezug zu gebären.
Dies wird die Massen-Immigration nicht abhalten! Da wird "Sonder-vermögen" gebildet!
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: brian am 12.04.2023 08:50
Nein kann er nicht. Hatten wir bei den Kollegen vom Jobcenter, weil die BA für die gleichen Tätigkeiten besser zahlt als die Kommune wurde nach Zulagen gefragt. Geht nicht, gibt Urteile.

Link zu den Urteilen?

Musst Du unseren Personalrat nach fragen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: JC83 am 14.04.2023 18:15
Bei E9a brauchen wir dann doch die spezifischere Ausbildung der VFA.


Das ist einfach nur Bullshit (Verzeihung), da es keinen E8-Arbeitsvorgang gibt, zeigt aber auch ein Teil des Problems auf: Unfähige Personaler.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Markus1979 am 16.04.2023 11:44
Okay das wir ein Problem haben ist ja nun ausführlich diskutiert.
Meiner Meinung nach darf Nichtstun (ausgenommen Krankheit) niemals so gut bezahlt werden wie ein Vollzeitjob im Mindestlohn + eine Summe x als Abstandgebot.

Auch wir haben das Problem keine Mitarbeiter mehr zu finden. Besonders im einfachen und mittleren Dienst. Hier wird auch bei uns nicht verbeamtet sodass die wenigen Interessenten auch da lieber zum Bund gehen.
Und ehrlich, ich kann es verstehen. Ein Bewerber hat es bei uns treffend formuliert. "Warum soll ich für Eg3 überhaupt aufstehen? Mit dem Bürgergeld muss ich nichmal darüber nachdenken ob ich meine Heizung runter drehen muss. Ein aufstocken heißt doppelte Arbeit. Arbeit im Unternehmen und Anträge bei den Ämtern".

Leider ist auch hier nichts zu machen wenn wir weiter an einen irrwitzigen Tarifvertrag gebunden sind.
Die Schere Eg15 und eg3 ist mittlerweile abartig weit auseinander. Unten wurde jahrelang nur ein Mindestbetrag aufgestockt während oben ein vierstelligen Betrag als Zuwachs eingegangen ist.
Die Gewerkschaften sollten die nächsten Jahre nur noch Festbeträge verhandeln in meinen Augen. Beispiel 500€ plus für alle. Unten hilft sowas viel und oben tut es nicht weh wenn das Plus Mal etwas geringer ausfällt. Aber ich vergaß, wer am Verhandlungstisch sitzt, ist ja in den oberen Gruppen 😏

Fazit, man braucht kein Häuptling ohne Indianer. Wenn wir unten nicht kräftig was tun, bricht auf lange Sicht das System zusammen.

P.s. ich würde mich dennoch freuen wenn zumindest ein verbeamten durch alle Gruppen hinweg bei uns möglich wäre.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 16.04.2023 12:20
Wie kommst du auf die Idee,  dass die Schere zwischen oben und unten auseinandergegangen ist? Das Gegenteil ist der Fall und der Schlichterspruch würde die Unterschiede durch den Sockelbetrag weiter einebnen.
Gerade E14 und vor allem E15 ist ein schlechter Witz. Da haben wir vor Jahren bereits aufgegeben in einigen Fachrichtungen passendes Personal zu rekrutieren, sondern man muss auf unerfahrene Personen zielen die eine weniger nachgefragte thematisch angrenzende Erfahrung haben.

Unser Problem verläuft auch nicht zwischen hohen und niedrigen EG sondern zwischen technischen Tätigkeiten und wenigen bestimmten Studienabschlüssen und andererseits
Verwaltung bzw. Geisteswissenschaften. Letztere stehen Schlange, egal auf welchem Level.

Bis auf wenige Ausnahmen kann ich mir keine Aufgabe im einfachen und mittleren Dienst vorstellen,  die eine Verbeamtung rechtfertigen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 16.04.2023 12:32
Zustimmung. Festbeträge würden sie ohnehin im Vergleich gut bezahlten unteren Entgeltgruppen weiter besserstellen, so dass dort keine Leute mehr eingestellt werden dürften, sondern aus wirtschaftlichen Gründen outsourced werden müssten. Wenn trotz guter Bezahlung kein Personal zu finden ist, müsste man mal über den Tellerrand hinausschauen und Alternativen überlegen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Markus1979 am 16.04.2023 12:55
Wow, erstaunliche Einstellung.
Und genau deshalb findet man auch im MD und ED niemanden mehr.
Vergeben wir also alles lieber in endlosen Vergabeverfahren an Außenstehende bei erfahrungsgemäß unterdurchschnittlicher Zufriedenheit bei deutlicher Ausgabensteigerung.

Ein Blick in die Entwicklung der Entgelttabelle zeigt wie unterschiedlich der Verlauf der einzelnen Gruppen ist. Im gd verzichte ich lieber auf einer Erhöhung um x% und wähle einen Festbetrag (auch wenn ich dadurch weniger erhalte) wenn der Unterbau dafür wieder funktioniert.

Der Hass auf den öffentlichen Dienst ist deutlich vorhanden. Besonders auf Beamte des höheren Dienstes (und Politiker im Bundestag). Gesellschaftlich kann ich es nicht erklären wieso jemand unten um 70€ eine Aufstockung erhält während oben 700€ gezahlt werden. Weh tut es unten. Leider sind es oft die einfachen Bediensteten die den Frust und die Wut abbekommen. Gewalt hat zugenommen gegen Personal.

Wenn man Mal ins Schulsystem schaut wird auch das zukünftige Problem sichtbar. Der deutlich größere Teil will studieren. Das ist einerseits schön, aber beispielsweise ein Krankenhaus funktioniert nicht nur mit Ärzten 🤷 Kita, Behörde, Pflegeheim....

Was für mich grundsätzlich eine Verbeamtung überlegenswert ist: Pflegekräfte, Hausmeister, Küchenpersonal, IT.
Auch weil die Eingruppierung nach Tarifvertrag oft schlechter ausfällt als die Bewertung nach KGST im Beamtenrecht.

Aber gut, die Grundfrage im Fred war nach Personal im mittleren Dienst. Mit der derzeitigen Bezahlung einfach nicht zu lösen 😏
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 16.04.2023 13:21
Kannst du mal konkrete Beispiele nennen wofür du im ED und MD keine Bewerber hast?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 16.04.2023 13:27
Hausmeister sind ein gutes Beispiel. Ähnlich wie Reinigungskräfte sind sie im Vergleich zur Privatwirtschaft so gut bezahlt, dass ein Outsourcing wirtschaftlicher ist. Daher sind Stellenausschreibungen, so es sie in diesen Bereichen überhaupt nicht gibt, schnell und erfolgreich zu besetzen.
In den Entgeltgruppen ab E5 sieht es ganz ähnlich aus, auch hier ist der öD sehr konkurrenzfähig. Personalmangel trifft hier allen Branchen gleichermaßen.
Lösungen für diesen Bereich hatte ich früher in diesem Threads andiskutiert.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Nanum am 16.04.2023 13:51
Okay das wir ein Problem haben ist ja nun ausführlich diskutiert.
Meiner Meinung nach darf Nichtstun (ausgenommen Krankheit) niemals so gut bezahlt werden wie ein Vollzeitjob im Mindestlohn + eine Summe x als Abstandgebot.

Auch wir haben das Problem keine Mitarbeiter mehr zu finden. Besonders im einfachen und mittleren Dienst. Hier wird auch bei uns nicht verbeamtet sodass die wenigen Interessenten auch da lieber zum Bund gehen.
Und ehrlich, ich kann es verstehen. Ein Bewerber hat es bei uns treffend formuliert. "Warum soll ich für Eg3 überhaupt aufstehen? Mit dem Bürgergeld muss ich nichmal darüber nachdenken ob ich meine Heizung runter drehen muss. Ein aufstocken heißt doppelte Arbeit. Arbeit im Unternehmen und Anträge bei den Ämtern".

Leider ist auch hier nichts zu machen wenn wir weiter an einen irrwitzigen Tarifvertrag gebunden sind.
Die Schere Eg15 und eg3 ist mittlerweile abartig weit auseinander. Unten wurde jahrelang nur ein Mindestbetrag aufgestockt während oben ein vierstelligen Betrag als Zuwachs eingegangen ist.
Die Gewerkschaften sollten die nächsten Jahre nur noch Festbeträge verhandeln in meinen Augen. Beispiel 500€ plus für alle. Unten hilft sowas viel und oben tut es nicht weh wenn das Plus Mal etwas geringer ausfällt. Aber ich vergaß, wer am Verhandlungstisch sitzt, ist ja in den oberen Gruppen 😏

Fazit, man braucht kein Häuptling ohne Indianer. Wenn wir unten nicht kräftig was tun, bricht auf lange Sicht das System zusammen.

P.s. ich würde mich dennoch freuen wenn zumindest ein verbeamten durch alle Gruppen hinweg bei uns möglich wäre.
Hallo,
dem stimme ich grundsätzlich zu. Was mir aber (erst seit knapp 5 Jahren im öD) schon mehrfach von den "Häuptlingen" mehr oder weniger offen schonungslos kommuniziert wurde war aber auch:
Man braucht die unten nur, um die Pyramide nach oben zu rechtfertigen.

Dies lies mich dann bisweilen mit einem großen Fragezeichen sprachlos zurück in mein Büro wackeln. Wohl wissend, dass ich genug zu tun habe. Während nebenan das tägliche, morgendliche Kaffeekränzchen (Dauer tgl. 1h) abgehalten wird. Von der "inoffiziellen" 1h Mittags- und Nachmittags(kaffee)pause mal ganz zu schweigen.

Liegt wohl eher am Realitätsverlust des Dienstherren. Leistung ist irrelevant. Es zählt offensichtlich nur die Angehörigkeitszeit.
Bei mir gibt es eine Person, die von 19 Jahren 18 Jahre im Krankenstand ist. Kommt immer wieder kurz um die 6 Wochen zu resetten. Getan wurde nichts. Schafft super Motivation wenn man das weiß.

Bei uns ist das Problem eher, dass Hinz- und Kunz den Aufstieg machen und dadurch dann in den Mittleren EG fehlen. So on
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Markus1979 am 16.04.2023 14:23

Hallo,
dem stimme ich grundsätzlich zu. Was mir aber (erst seit knapp 5 Jahren im öD) schon mehrfach von den "Häuptlingen" mehr oder weniger offen schonungslos kommuniziert wurde war aber auch:
Man braucht die unten nur, um die Pyramide nach oben zu rechtfertigen.

Hut ab, da ist jemand ziemlich ehrlich. Den tatsächlich ist es wahres dran, auch wenn es nicht auf alle Bereiche zutrifft.

Aufstieg ist immer so eine Sache. Persönlich für die Entwicklung und Motivation hervorragend. Wenn dadurch aber eine MD Stelle dauerhaft in eine gd Stelle umwandelt wird, stimmt das Kartenhaus bald wieder nicht.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 16.04.2023 15:12
Organisationen haben keine Selbstzweck, sondern dienen z.B. im öd zur Umsetzung von Gesetzen. Dazu braucht es Mitarbeiter, die die konkreten Aufgaben umsetzen können, bzw. die die Umsetzung sicherstellen. Oben, unten und die Mitte braucht es auch nur dafür und nicht für irgendeine Rechtfertigung.

Auch Mitarbeiterentwicklung ändert nichts an den Aufgaben, nur die Person, die die Aufgabe übernimmt.

Insofern, Stichwort Aufgabenkritik, muss sich jeder allenfalls dafür rechtfertigen, welche Aufgeben er wahrnimmt und warum er das tut.

Wenn zwar Leute da sind, aber nicht oder zu wenig arbeiten ist dies Führungsversagen, hat aber nichts mit der Bezahlung der betroffenen Mitarbeiter zu tun.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: RsQ am 16.04.2023 15:52
@Markus1979: Ich würde das alles komplett so unterschreiben - mit einer Ausnahme:
P.s. ich würde mich dennoch freuen wenn zumindest ein verbeamten durch alle Gruppen hinweg bei uns möglich wäre.
M. E. wird jetzt schon zu viel verbeamtet. Man sollte m. E. dahin kommen, nur in unmittelbar hoheitlichen Bereichen noch zu verbeamten (Polizei, Justiz, ...) - Lehrer zählen da m. E. nicht dazu. Hier tut es auch ein gut ausgestaltetes Angestelltenverhältnis.

Wenn die Verbeamtung das einzig Attraktive einer Stelle ist, stimmt irgendwas nicht ...
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: RsQ am 16.04.2023 15:58
Unser Problem verläuft auch nicht zwischen hohen und niedrigen EG sondern zwischen technischen Tätigkeiten und wenigen bestimmten Studienabschlüssen und andererseits
Verwaltung bzw. Geisteswissenschaften. Letztere stehen Schlange, egal auf welchem Level.
Als jemand, auf den das zutrifft, mal meine persönliche Meinung: Ich denke, dass hier eine Menge ungenutztes Potenzial steckt. Viele haben ja durchaus fachliche und berufliche Erfahrungen, die sich mit mehr "Mut" zum Anlernen in vielen öD-Bereichen nutzen ließen. Ich sehe oft interessante Ausschreibungen, die sich dann mit sehr engen Formalia (bspw. VFA-Ausbildung, VL, ...) unnötig einengen - und dann wird gejammert, dass man Stellen nicht besetzen kann.

Es gibt bestimmt noch mehr Leute wie mich, denen Formalia a la "Hui, ich habe studiert" nicht ganz so wichtig sind und die Bock auf eine spannende Aufgabe haben - auch wenn's eben "nur" EG8 oder EG9x ist ... Momentan passiert da jedenfalls (fast) nichts - die PW ist bei solcher Quereinsteiger-Gewinnung deutlich flexibler.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 16.04.2023 21:37
Ist das tatsächlich so, dass das in der PW derart deutlich flexibler ist?
Wenn Spedition X einen Berufskraftfahrer sucht, dann schaut sie auch auf die nötigen Qualifikationen oder qualifiziert nach, wenn der Bewerber passt.
Wenn VW einen IT-Spezialisten sucht, werden sie auch nicht den KFZ-Mechatroniker nehmen.
Sicherlich gibt es auch genug Bereiche, in denen man ohne die passende Ausbildung arbeiten kann, aber ob es diese nun im ÖD so gar nicht gibt oder außerhalb eher, weil breiter gefächert, weiß ich nicht.

Gerade bei VFA-Stellen findet sich auch häufig der Zusatz, dass auch ähnliche Berufe sich bewerben können. Und  manchmal zeigt sich dann, dass gerade der verwaltungsrechtliche Part eben doch erst einmal drauf geschafft werden muss.

Und gerade der Verwaltungsbereich bietet auch für Quereinsteiger mit verkürzten Ausbildungen und Lehrgängen seine Möglichkeiten. 
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Johann am 17.04.2023 11:57
Wenn VW einen IT-Spezialisten sucht, werden sie auch nicht den KFZ-Mechatroniker nehmen.

Der Unterschied zwischen VW und dem öD ist aber, dass (zumindest ab E9b) VW ausreichend Bewerbungen bekommt, sodass nicht auf KFZ-Mechatroniker zurückgegriffen werden müsste, weil sich genug IT-Spezialisten beworben haben.

Wenn ich mir da hingegen die IT-Stellenausschreibungen mit meist E11 anschaue, wie sie wieder und wieder ausgeschrieben werden, glaube ich kaum, dass der öD hier noch großartig die Wahl hat. Und tatsächlich werden viele der IT-Stellen mittlerweile ausgeschrieben mit "(Fach-)Hochschulabschluss oder mehrjährige Berufserfahrung im gesuchten Feld".
Wenn also der gelernte KFZ-Mechatroniker bei seinem ehemaligen Arbeitgeber nebenher 5 Jahre lang die Datenbanken administriert hat, ist er ggf. qualifiziert genug, hier anzufangen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 17.04.2023 13:54
Also ist der Quereinstieg auch im ÖD keinesfalls ausgeschlossen, bzw. das Abweichen von bestimmten "Qualifikationsmustern".

Wird teilweise und zukünftig auch kaum anders gehen, wenn wie im Bsp. die Bewerbungen aus den bekannten Gründen an VW und Co. gehen und nicht an die Stadtverwaltung Pimpelberg.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 17.04.2023 15:52
Die Agentur für Arbeit hat bereits mit Hartz III (Dezember 2003) begonnen, etwa ein Drittel ihres Personalbedarfs mit Quereinsteigern zu decken. Neben den gewünschten Effekten (wirtschaftsnähere Erfahrungen und Sichtweisen) hat das auch den einen oder anderen Geisteswissenschaftler beschert, der nach dem 26. Semester Kommunikationswissenschaften keine andere berufliche Perspektive hatte. Ziemlich schwierige Klientel. Unterm Strich ist es trotzdem ganz gut gelaufen.

Gleiches gilt für die Jobcenter, die nach dem Personalübergang 2005 vor zunehmenden Schwierigkeiten standen, Personal mit klassischer Verwaltungsausbildung zu finden. Da arbeiten dann Volljuristen (mit 3er Examen oder schlechter) auf E10-Stellen in der Leistungssachbearbeitung oder Veranstaltungskaufleute als Integrationsfachkraft.

Insofern ist das zumindest für die Arbeitsverwaltung ein 20 Jahre alter Hut.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: PiA am 17.04.2023 17:12
Wobei die wenigen Volljuristen mit "Vollbefriedigend" oder besser vermutlich als Richter, Staatsanwälte oder im hD tätig sind und die mit weniger immer noch adäquat ausgebildet sind und ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen können... 8)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: TVWaldschrat am 17.04.2023 23:07
Also ist der Quereinstieg auch im ÖD keinesfalls ausgeschlossen, bzw. das Abweichen von bestimmten "Qualifikationsmustern".

Wird teilweise und zukünftig auch kaum anders gehen, wenn wie im Bsp. die Bewerbungen aus den bekannten Gründen an VW und Co. gehen und nicht an die Stadtverwaltung Pimpelberg.

Ist der Ruf einmal ruiniert, lebt es sich ganz ohne neue Bewerbungen von extern.

Der Quereinstieg ist im öD möglich, wenn man fähige, und noch nicht allzu sehr verbitterte Personaler hat. (Unmöglichkeit) Einfacher ist es aber immer noch in der pW.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: JC83 am 21.04.2023 08:55
Also ist der Quereinstieg auch im ÖD keinesfalls ausgeschlossen, bzw. das Abweichen von bestimmten "Qualifikationsmustern".

Wird teilweise und zukünftig auch kaum anders gehen, wenn wie im Bsp. die Bewerbungen aus den bekannten Gründen an VW und Co. gehen und nicht an die Stadtverwaltung Pimpelberg.

Ist der Ruf einmal ruiniert, lebt es sich ganz ohne neue Bewerbungen von extern.

Der Quereinstieg ist im öD möglich, wenn man fähige, und noch nicht allzu sehr verbitterte Personaler hat. (Unmöglichkeit) Einfacher ist es aber immer noch in der pW.

Wir haben bei uns im Land eigene Qualifikationsreihen, in denen Quereinsteiger aus der pW zum Personalsachbearbeiter umgeschult werden; und das läuft erstaunlich gut.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Landsknecht am 21.04.2023 09:17
Also ist der Quereinstieg auch im ÖD keinesfalls ausgeschlossen, bzw. das Abweichen von bestimmten "Qualifikationsmustern".

Wird teilweise und zukünftig auch kaum anders gehen, wenn wie im Bsp. die Bewerbungen aus den bekannten Gründen an VW und Co. gehen und nicht an die Stadtverwaltung Pimpelberg.

Ist doch schon lange Realität, wenn ich mir anschaue was unsere Kommune alles einstellt >:( Solche Bewerber wären früher nicht mal eingeladen worden.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 21.04.2023 10:06
Das ist leider die Kehrseite der Medaille, könnte aber mit solchen Modellen gemildert werden, wie JC83 sie eben beschrieb.

Wenn man aber denjenigen einstellt, den man eigentlich für nicht geeignet hält, dann aber nicht unterstützt, schult, also diese Eignung zukommen lässt, sieht man, was dabei rauskommt. Von Motivation, Bereitschaft und Willen mancher Bewerber schweigen wir lieber.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Alphonso am 21.04.2023 10:52
Wir sind da noch auf der Schiene unterwegs: Lücke statt Krücke. Und damit fahren wir tatsächlich besser, nachdem wir auch andersherum die ,auch von euch erwähnten, Erfahrungen gemacht haben.
Eine Stelle zu besetzen nur um der Besetzung willen ist nie zielführend. So ein umfangreiches Fortbildungskonzept und so ein Aufwand steht häufig in keinem Verhältnis zum Output eines, übertrieben formulierten, Minderleisters.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: woodcockskirt am 21.04.2023 13:47
Es gibt einige Handlungsoptionen, die Sie in Betracht ziehen könnten:

1. Flexiblere Arbeitsmodelle anbieten, wie zum Beispiel Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten, um die Stellen attraktiver zu machen.

2. Job-Sharing oder Teilzeitarbeit fördern, um mehr Bewerber zu erreichen.

3. Einen Talentpool aufbauen, um potenzielle Mitarbeiter im Voraus zu identifizieren und zu kontaktieren.

4. Die Vergütung und Arbeitsbedingungen prüfen, um sicherzustellen, dass diese wettbewerbsfähig sind.

5. Neue Wege der Personalgewinnung ausprobieren, wie zum Beispiel soziale Netzwerke oder andere Online-Plattformen.

6. Über interne Umstrukturierungen nachdenken, um Arbeitsbelastungen zu reduzieren und den Bedarf an neuen Mitarbeitern zu minimieren.

Es ist wichtig zu betonen, dass jede Lösung individuell an die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen angepasst werden muss.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bob Kelso am 21.04.2023 16:32
Es gibt einige Handlungsoptionen, die Sie in Betracht ziehen könnten:

1. Flexiblere Arbeitsmodelle anbieten, wie zum Beispiel Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten, um die Stellen attraktiver zu machen.

2. Job-Sharing oder Teilzeitarbeit fördern, um mehr Bewerber zu erreichen.

3. Einen Talentpool aufbauen, um potenzielle Mitarbeiter im Voraus zu identifizieren und zu kontaktieren.

4. Die Vergütung und Arbeitsbedingungen prüfen, um sicherzustellen, dass diese wettbewerbsfähig sind.

5. Neue Wege der Personalgewinnung ausprobieren, wie zum Beispiel soziale Netzwerke oder andere Online-Plattformen.

6. Über interne Umstrukturierungen nachdenken, um Arbeitsbelastungen zu reduzieren und den Bedarf an neuen Mitarbeitern zu minimieren.

Es ist wichtig zu betonen, dass jede Lösung individuell an die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen angepasst werden muss.

7.  Gesellschaftlich die Einsicht  und einen Veränderungswillen generieren, dass jegliche Arbeit (vor allem Facharbeit) sich für Familien deutlich von der Höhe des Bürgergelds (zu beachten sind die immens hohen Warmmieten) unterscheiden. Und zwar nach "oben"!
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 22.04.2023 09:58
7.  Gesellschaftlich die Einsicht  und einen Veränderungswillen generieren, dass jegliche Arbeit (vor allem Facharbeit) sich für Familien deutlich von der Höhe des Bürgergelds (zu beachten sind die immens hohen Warmmieten) unterscheiden. Und zwar nach "oben"!
Alternative:
Den sozialversicherungspflichtg Beschäftigten für Ihre Kinder genauso viel vom Staat zukommen lassen, wie den Bürgergeldbeziehern oder zukünftig den Beamten.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Johann am 23.04.2023 04:28
7.  Gesellschaftlich die Einsicht  und einen Veränderungswillen generieren, dass jegliche Arbeit (vor allem Facharbeit) sich für Familien deutlich von der Höhe des Bürgergelds (zu beachten sind die immens hohen Warmmieten) unterscheiden. Und zwar nach "oben"!
Alternative:
Den sozialversicherungspflichtg Beschäftigten für Ihre Kinder genauso viel vom Staat zukommen lassen, wie den Bürgergeldbeziehern oder zukünftig den Beamten.

Alternative:
Den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten genauso wenig vom Vermögenszuwachs wegnehmen, wie denen, die prozentual tausendfach mehr Zugewinn zu verzeichnen haben (weil sie die legalen Möglichkeiten haben).
Stell dir vor, als Angestellter hättest du auch nur 15% Abgaben. Da bräuchtest du vielfach überhaupt keine Zuwendungen vom Staat mehr.

In den Medien liest man auch ständig auf allen Ebenen von der EU zu den Kommunen, dass wieder irgendwelche Behörden mit x zu alimentierenden Top-Beamten neu gegründet werden, aber sehr selten bis überhaupt nicht, dass irgendwelche Behörden auch wieder eingestampft werden. Wenn überhaupt werden sie unter neuer Regierung umbenannt, machen aber faktisch das Selbe. Dadurch wird der Verwaltungsapparat immer größer, was ein paar Jahrzehnte in die Zukunft geschaut nicht gerade dazu beiträgt, die staatliche Ausgabenseite zu vermindern.

Irgendwie bräuchte es einen Reset-Knopf, der all die "Wir erhöhen ja nur um 0,x%, das ist nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat" rückgängig macht und man sich mal wieder auf die Basics besinnt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 23.04.2023 07:37
Alternative:
Den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten genauso wenig vom Vermögenszuwachs wegnehmen, wie denen, die prozentual tausendfach mehr Zugewinn zu verzeichnen haben (weil sie die legalen Möglichkeiten haben).
Stell dir vor, als Angestellter hättest du auch nur 15% Abgaben. Da bräuchtest du vielfach überhaupt keine Zuwendungen vom Staat mehr.
So ganz verstehe deine Alternative nicht?
Willst du damit sagen, dass zu viele Menschen verbeamtet werden?
Das denke ich auch, dass der Staat nur im Kerngeschäft und nicht zur Personalgewinnung verbeamten sollte.
Ansonsten:
Welche Personen meinst du mit nur 15% Abgaben?
Und welche Abgaben meinst? Steuern? RV, AV, KV?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: RsQ am 23.04.2023 09:10
In den Medien liest man auch ständig auf allen Ebenen von der EU zu den Kommunen, dass wieder irgendwelche Behörden mit x zu alimentierenden Top-Beamten neu gegründet werden,
Ist das so? Welche Medien, welche Behörden, wie sehr "ständig"? Das klingt mir doch etwas sehr nach Populismus.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Eukalyptus am 23.04.2023 09:31
In den Medien liest man auch ständig auf allen Ebenen von der EU zu den Kommunen, dass wieder irgendwelche Behörden mit x zu alimentierenden Top-Beamten neu gegründet werden,
Ist das so? Welche Medien, welche Behörden, wie sehr "ständig"? Das klingt mir doch etwas sehr nach Populismus.
Ein Beispiel: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/buerokratie-wie-eine-kleine-metzgerei-in-die-muehlen-des-lieferkettengesetzes-geriet/29083752.html (https://www.wiwo.de/politik/deutschland/buerokratie-wie-eine-kleine-metzgerei-in-die-muehlen-des-lieferkettengesetzes-geriet/29083752.html). Drei neue Referate, 100 neue Stellen, all das natürlich im Interesse des Guten. Das muss man doch verstehen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Johann am 24.04.2023 12:13
Alternative:
Den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten genauso wenig vom Vermögenszuwachs wegnehmen, wie denen, die prozentual tausendfach mehr Zugewinn zu verzeichnen haben (weil sie die legalen Möglichkeiten haben).
Stell dir vor, als Angestellter hättest du auch nur 15% Abgaben. Da bräuchtest du vielfach überhaupt keine Zuwendungen vom Staat mehr.
So ganz verstehe deine Alternative nicht?
Willst du damit sagen, dass zu viele Menschen verbeamtet werden?
Das denke ich auch, dass der Staat nur im Kerngeschäft und nicht zur Personalgewinnung verbeamten sollte.
Ansonsten:
Welche Personen meinst du mit nur 15% Abgaben?
Und welche Abgaben meinst? Steuern? RV, AV, KV?

Beamte oder normale Angestellte ohne Gesellschafteranteile meine ich damit nicht einmal. Nicht einmal Fußballspieler meine ich, die zahlen ganz normal Steuern und Abgaben auf ihr Gehalt.
Das "Problem" steckt eher in Kapitaleignern. Bei Angestellten und Beamten werden Steuern und Abgaben immer sofort oder bspw. bei Mieteinnahmen zumindest im Folgejahr fällig.

Bei Kapital werden Steuern erst in dem Moment fällig, sobald Gewinne tatsächlich realisiert werden. Werden Gewinne erst gar nicht realisiert, werden die Steuern nie fällig. Ein beliebtes Modell bei Menschen mit einer hohen "potentiellen Steuerlast" in den USA war in den Jahren der Niedrigzinsen, dass Kapitalwerte beliehen werden, statt sie zu veräußern, damit man sich als Privatmensch bspw. eine Villa davon kaufen kann. Weil das bisschen Zinsen zu zahlen lange Zeit günstiger war, als das entsprechene Kapital zu verkaufen und damit auf den Zinseszins zu verzichten, der durch die (noch) nicht gezahlten Steuern auch noch gehebelt wird. So kann/konnte das Kapital genutzt werden, um sich davon als Privatmensch tolle Dinge zu kaufen, ohne dafür Steuern auf den zuvor entstandenen Vermögenszuwachs zahlen zu müssen.

In Deutschland gibt es auch steuerliche Firmenkonstrukte, die es ermöglichen, innerhalb dessen, < 15% Steuern zu zahlen. Dafür benötigst du im Grunde nur wenigstens eine GmbH und zwei Holdings. Der Gewinn aus der operativen GmbH kann in die erste Holding verschoben (durch z.B. Ausschüttung) werden, wo dort aufgrund der Steuergesetze 15% Steuern anfielen, durch eine weitere Verschiebung in die übergeordnete Holding fallen dann aber nur noch 2-3% Steuern an. Gibt sehr interessante Artikel dazu von Prof. Christoph Juhn (Stichwort Doppelte Holding).

Und da meine ich eben, wenn es die Möglichkeit für den normalen Bürger gäbe, ebenfalls solcherlei Konstrukte zu erzeugen, indem - nur als Beispiel - ein beliebiger Teil des Entgelts vom Arbeitgeber direkt in einen Vermögenswert wie z.B. einen ETF gesteckt wird und erst in dem Moment Steuern und Abgaben anfallen, wo der ETF veräußert wird und somit der Gewinn bzw. das Entgelt realisiert wird, könnte man als Angestellter genauso von Steuerstundungseffekten profitieren und über viele Jahre wesentlich mehr Vermögen aufbauen.

Leider bleibt diese Möglichkeit in diesem Land nur den Personen und Gesellschaften vorbehalten, die sowieso im Leben nicht mehr arbeiten müssten.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 24.04.2023 15:53
Ok, verstanden worauf du hinaus wolltest.

Du willst eine andere Besteuerung der Unternehmen, also des Kapitals und des Vermögens, bzw. das ganze geraffel der Gewinnverschiebung, Verrechnungspreise, etc. unterbinden.
Leider habe wir ja (anders als die versteuerte Arbeitsraft) hier eine höhere internationale Mobilität des Geldes.

Die Möglichkeit hat der Bürger ja (theoretisch) mit seinem überschüssigem Geld auch, bzw. er kann ja (zumindest in der EU) locker da hin gehen wo der Steuersatz besser für ihn ist (Zynik aus)

Interessanter Gedanke ist in der Tat eine Entgeltumwandlung in Form von ETFs und damit das drücken der AV,KV,RV,PV und Steuer abgaben.

Leider ist es so (merke ich persönlich selber), da wo Geld ist, scheißt das Geld noch mehr Geld.
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Beitrag von: JC83 am 24.04.2023 16:40
Wir sind da noch auf der Schiene unterwegs: Lücke statt Krücke. Und damit fahren wir tatsächlich besser, nachdem wir auch andersherum die ,auch von euch erwähnten, Erfahrungen gemacht haben.
Eine Stelle zu besetzen nur um der Besetzung willen ist nie zielführend. So ein umfangreiches Fortbildungskonzept und so ein Aufwand steht häufig in keinem Verhältnis zum Output eines, übertrieben formulierten, Minderleisters.

Aus den Erfahrungen von drei "Jahrgängen" kann ich Folgendes (subjektiv) berichten:

Die Bewerber aus der pW waren durch die Bank weg motivierter und leistungswilliger als das Stammpersonal und auch die Azubis & Studenten aus dem öD; hier traf Klischee auf Realität aufeinander - die Neuen wunderten sich explizit darüber, wie lasch und locker der öD, sowohl bei der Erbringung von Leistung, als auch Einhaltung üblicher AG-AN-Regeln ist; ich sage es ganz ehrlich, den meisten kam das wie Urlaub vor.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Ozymandias am 24.04.2023 16:47
Alternative:
Den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten genauso wenig vom Vermögenszuwachs wegnehmen, wie denen, die prozentual tausendfach mehr Zugewinn zu verzeichnen haben (weil sie die legalen Möglichkeiten haben).
Stell dir vor, als Angestellter hättest du auch nur 15% Abgaben. Da bräuchtest du vielfach überhaupt keine Zuwendungen vom Staat mehr.
So ganz verstehe deine Alternative nicht?
Willst du damit sagen, dass zu viele Menschen verbeamtet werden?
Das denke ich auch, dass der Staat nur im Kerngeschäft und nicht zur Personalgewinnung verbeamten sollte.
Ansonsten:
Welche Personen meinst du mit nur 15% Abgaben?
Und welche Abgaben meinst? Steuern? RV, AV, KV?

Beamte oder normale Angestellte ohne Gesellschafteranteile meine ich damit nicht einmal. Nicht einmal Fußballspieler meine ich, die zahlen ganz normal Steuern und Abgaben auf ihr Gehalt.
Das "Problem" steckt eher in Kapitaleignern. Bei Angestellten und Beamten werden Steuern und Abgaben immer sofort oder bspw. bei Mieteinnahmen zumindest im Folgejahr fällig.

Bei Kapital werden Steuern erst in dem Moment fällig, sobald Gewinne tatsächlich realisiert werden. Werden Gewinne erst gar nicht realisiert, werden die Steuern nie fällig. Ein beliebtes Modell bei Menschen mit einer hohen "potentiellen Steuerlast" in den USA war in den Jahren der Niedrigzinsen, dass Kapitalwerte beliehen werden, statt sie zu veräußern, damit man sich als Privatmensch bspw. eine Villa davon kaufen kann. Weil das bisschen Zinsen zu zahlen lange Zeit günstiger war, als das entsprechene Kapital zu verkaufen und damit auf den Zinseszins zu verzichten, der durch die (noch) nicht gezahlten Steuern auch noch gehebelt wird. So kann/konnte das Kapital genutzt werden, um sich davon als Privatmensch tolle Dinge zu kaufen, ohne dafür Steuern auf den zuvor entstandenen Vermögenszuwachs zahlen zu müssen.

In Deutschland gibt es auch steuerliche Firmenkonstrukte, die es ermöglichen, innerhalb dessen, < 15% Steuern zu zahlen. Dafür benötigst du im Grunde nur wenigstens eine GmbH und zwei Holdings. Der Gewinn aus der operativen GmbH kann in die erste Holding verschoben (durch z.B. Ausschüttung) werden, wo dort aufgrund der Steuergesetze 15% Steuern anfielen, durch eine weitere Verschiebung in die übergeordnete Holding fallen dann aber nur noch 2-3% Steuern an. Gibt sehr interessante Artikel dazu von Prof. Christoph Juhn (Stichwort Doppelte Holding).

Und da meine ich eben, wenn es die Möglichkeit für den normalen Bürger gäbe, ebenfalls solcherlei Konstrukte zu erzeugen, indem - nur als Beispiel - ein beliebiger Teil des Entgelts vom Arbeitgeber direkt in einen Vermögenswert wie z.B. einen ETF gesteckt wird und erst in dem Moment Steuern und Abgaben anfallen, wo der ETF veräußert wird und somit der Gewinn bzw. das Entgelt realisiert wird, könnte man als Angestellter genauso von Steuerstundungseffekten profitieren und über viele Jahre wesentlich mehr Vermögen aufbauen.

Leider bleibt diese Möglichkeit in diesem Land nur den Personen und Gesellschaften vorbehalten, die sowieso im Leben nicht mehr arbeiten müssten.

Das eine sind eben Überschuss- und das andere Gewinneinkünfte.
Das Problem ist, dass du in deinem Beitrag nur die Gesellschaftsebene betrachtest.

Ja eine GmbH und Holding oder doppelstöckige Holding zahlt minimal Steuern. Wenn man aber das Geld in seinem Privatvermögen haben will, dann zahlt man insgesamt höhere Steuern*.
*Je nach persönlichem Steuersatz, es gibt aber keinen Zwang das Vermögen ins Privatvermögen zu überführen.
In Gesellschaften vermehrt es sich besser.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Johann am 24.04.2023 17:00
Das eine sind eben Überschuss- und das andere Gewinneinkünfte.
Das Problem ist, dass du in deinem Beitrag nur die Gesellschaftsebene betrachtest.

Ja eine GmbH und Holding oder doppelstöckige Holding zahlt minimal Steuern. Wenn man aber das Geld in seinem Privatvermögen haben will, dann zahlt man insgesamt höhere Steuern*.
*Je nach persönlichem Steuersatz, es gibt aber keinen Zwang das Vermögen ins Privatvermögen zu überführen.
In Gesellschaften vermehrt es sich besser.

Genau aus dem Grund habe ich ja zuvor das Beispiel mit den Amerikanern genannt, die sich lieber Geld leihen, weils opportunitätsmäßig günstiger ist, als ihre Assets anteilig zu verkaufen.

Wenn du das Geld hast, kannst du enorm kreativ werden, wie du das Geld möglichst kostengünstig ins Privatvermögen bekommst. Wenn du die Feinheiten beachtest, kannst du (bzw. ihr) dir das Geld aus der GmbH auch mit flattax 25% ausschütten. Und trotzdem wirds dann mehr sein, weil es sich über viele Jahre erst einmal vermehren konnte, bevor du es rausgeholt hast.

Spontan würde mir auch so etwas lustiges einfallen wie:
Du kaufst dir privat eine Immobilie, egal welchen Wertes. Irgendwann nach mindestens 10 Jahren möchtest du dann bspw. 3 Millionen € aus deiner GmbH rausholen. Dann gehst du halt hin und verkaufst deiner GmbH deine Immobilie für 3 Millionen €. Nach 10 Jahren Haltedauer sind Gewinne bei nicht selbstbewohnten Immobilien steuerfrei. Fallen nur Gebühren für Notar (usw.) und Grunderwerbssteuer an, die wiederum von der GmbH gezahlt und abgesetzt werden können.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Ozymandias am 24.04.2023 17:31
Dafür sind dann die Wertsteigerungen der Immobilie in der GmbH voll steuerpflichtig.

Es gibt viele Möglichkeiten, das stimmt. Aber nicht alles ist immer sinnvoll.  Hat man viel Geld kann man mehr Gestaltungen machen,  auch das stimmt.

Auch ein relativ einfacher Arbeitnehmer kann 200.000 Euro sparen und sein Vermögen in einer GmbH verwalten.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 25.04.2023 06:39
Und derjenige, der solche Modelle nutzen kann, um dann nur noch von seinem Geld zu leben, muss das Geld auch erstmal erwirtschaftet haben.
Ausser die Erben!
Und da geht der Staat ja leider nicht ran, diese „Einkünfte“ wie Lohnarbeit zu besteuern.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 25.04.2023 08:01
Bei Kapital werden Steuern erst in dem Moment fällig, sobald Gewinne tatsächlich realisiert werden. Werden Gewinne erst gar nicht realisiert, werden die Steuern nie fällig. Ein beliebtes Modell bei Menschen mit einer hohen "potentiellen Steuerlast" in den USA war in den Jahren der Niedrigzinsen, dass Kapitalwerte beliehen werden, statt sie zu veräußern, damit man sich als Privatmensch bspw. eine Villa davon kaufen kann. Weil das bisschen Zinsen zu zahlen lange Zeit günstiger war, als das entsprechene Kapital zu verkaufen und damit auf den Zinseszins zu verzichten, der durch die (noch) nicht gezahlten Steuern auch noch gehebelt wird. So kann/konnte das Kapital genutzt werden, um sich davon als Privatmensch tolle Dinge zu kaufen, ohne dafür Steuern auf den zuvor entstandenen Vermögenszuwachs zahlen zu müssen.
Das ist doch durchaus sinnvoll nur realisierte Gewinne zu versteuern. Oder wie stellst du dir das vor? Jedes Jahr Kursgewinne und Verluste verrechnen? Und würdest du das auch bei Immobilien machen? Wenn der Wert des Einfamilienhauses in der Blase steigt zahlt Oma Erna erstmal Steuern auf ein paar Zigtausende oder mehr?

Der Kredit in deinem Beispiel muss ja trotzdem bedient werden, also musst du Anteile verkaufen und den Gewinn versteuern. Sollte bei dir auch ein Eigenheim welches als Sicherheit für eine weitere Immobilienfinanzierung dient regelmäßig basierend auf dem Wertzuwachs besteuert werden?

Man kann natürlich fragen warum Kapitaleinkünfte weniger stark besteuert werden wie Arbeitseinkommen. Aber der Kapitalmarkt ist doch die einzige Option für den normalen Michel eine Altersvorsorge aufzubauen. Da wäre ich sogar für Steuerbefreiung wenn man Wertpapiere erst nach einer Spekulationsfrist verkauft oder man entwickelt einen steuergeschützten Raum für Kleinanleger wo man die Einzahlungen deckelt und alle Gewinne steuerbefreit nach Renteneintritt auszahlt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 25.04.2023 09:09
Warum macht man sich Gedanken über Steuermodelle, wenn der Staat im Geld schwimmt?

Ist es nicht ein wenige krank, über die Verteilung und Höhe von Steuern zu reden, bevor man schaut, ob denn eine Bedarf für die Erhebung in diesem Umfang überhaupt gegeben ist?

Kein Mensch der Mittelschicht, auch die vom TVÖD, müssen sich Gedanken über das monatliche Einkommen, Tarifverhandlungen oder Altersvorsorge machen, wenn mal endlich diese leidige Umverteilung aufhören würde.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Thomber am 26.04.2023 09:23
Zitat
Warum macht man sich Gedanken über Steuermodelle, wenn der Staat im Geld schwimmt?
ich ergänze mal...  [/Ironiemodus]   ;)

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 26.04.2023 11:23
Tarifverhandlungen oder Altersvorsorge machen, wenn mal endlich diese leidige Umverteilung aufhören würde.
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 26.04.2023 11:34
Warum macht man sich Gedanken über Steuermodelle, wenn der Staat im Geld schwimmt?

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Johann am 26.04.2023 15:05
Bezüglich der Frage wie ich mir das vorstelle mit der Besteuerung nicht realisierter Gewinne: Ich kann es dir nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, dass es mir schon ein wenig unfair erscheint, dass ich, nur weil ich mein Geld aus Erwerbsarbeit erziele und (noch) örtlich gebunden bin, nicht die Möglichkeit habe, es dermaßen steuerbegünstigt zu erhalten bzw. für die Zukunft anzulegen. Ich kann das immer nur machen mit bereits versteuertem und mit Abgaben belastetem Geld, was etwa (Arbeitgeberanteil logischerweise mit einbezogen) die Hälfte dessen ausmacht, für das ich meine Lebenszeit eintausche.

Damit kommen wir auch zu der Frage von BAT:

Ich mache mir darüber Gedanken, weil ich einer der vielen vom Staat als Zahlvieh missbrauchten Bürger bin, die ja das große Glück haben, einer sogn. "gutbezahlten" Arbeit nachgehen zu können. Um zu rechtfertigen, dass man mir einen sehr großen Teil des von mir erarbeiteten Geldes abnimmt, wird latent die Egoistenkarte ausgepackt, die da heißt: "Dir gehts gut! Du hast Glück gehabt in deinem Leben! Du hattest eine stabile Familie, bist nicht auf den Kopf gefallen und konntest studieren (übrigens an privater FH, Arbeitgeber hats bezahlt)! Deshalb musst du jetzt deinen Beitrag leisten, denen gegenüber, die nicht so viel Glück hatten oder einfach nicht so viel leisten können, wie du! Und wenn du das nicht magst, dann bist du nicht solidarisch und ein Egoist!"

Ich persönlich finde also nicht unbedingt, man sollte dem Staat noch mehr Geld zuschustern, das er dann sinnlos irgendwo aus dem Fenster wirft oder fragwürdigen Demokraten im Ausland zuschiebt, die zufällig seit ihrer Erhebung ins Präsidentenamt mächtig reicht geworden sind. Stattdessen sollte mal in Frage gestellt werden, ob es so ganz korrekt ist, von denen, die letztlich die ganze Arbeit erledigen, zu verlangen, sämtliche Problemchen zu finanzieren, die so auftreten. Als Angestellter fühlt man sich da vom Staat überhaupt nicht wertgeschätzt.

Hingegen wenn das einzige, was du reinbringst, Geld ist, hast du tausende Möglichkeiten, dieser sogn. "Solidarität" zu entfliehen und nicht für die Probleme des Staates aufzukommen.
Und die Politik traut sich da auch nicht dran, weil sie eben um die ganzen Möglichkeiten weiß. Wird das unterbunden, suchen sich besagte Personen einfach ein anderes Land mit besseren Konditionen.

Das Blöde ist, für das Problem gibt es im Kapitalismus einfach keine realistische Lösung. Ein Ideal wäre, wenn weltweit die Regeln bezüglich Abgaben auf Vermögen gleich wären und ein Fliehen aus dem einen Staat in einen anderen keinen Erfolg hätte, weil auch dort Vermögen ordentlich besteuert werden.

Daher bleibt zum Lösen der hohen Abgabenlast von Angestellten eigentlich auch nur, dass der Staat mal zusieht, wo er Einsparungen machen kann, weil mehr Steuereinnahmen bei unserer Demokratieform ausschließlich dazu einladen, diese immer weiter aus dem Fenster zu werfen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 26.04.2023 15:56
Ja, du schreibst ja schon, keine realistische Lösung. Geld ist mobiler als Arbeit. Und gerade weil ich der Meinung bin, dass "der Staat" zu viel nimmt, finde ich sogar gut, dass das Geld woanders hin verschwindet. Da habe ich keinen Neid.

Zumindest habe ich beim Immobilenverkauf auch mal 23.000 € unversteuert kassieren können und meine Zulage wegen Bereitschaft in Höhe von 41 € wird mit einem netto von 22 € ausgezahlt. Kranke Welt ::)

Davon ab: die Besteuerung entspricht durchaus den Wahlergebnissen und ist damit demokratisch legitimiert. Immerhin
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 26.04.2023 22:09
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Ich finde solche Ideen schwierig.
Große Vermögen kann man kaum gut und fair besteuern und zur Not entzieht man sich komplett durchs umziehen ins nahe Ausland wie Österreich.  Wir können auch schlecht die Finanzbeamten auf Reise schicken um in jeder Ferienwohnung den Diamantring, denn Teppich oder das Gemälde zu bewerten,  was auch gar nicht geht da der Wert ohne Verkauf gar nicht genau bestimmt werden kann.
Bei Firmen sehe ich durchaus auch die Enteignung des nachkommenden Besitzers als Problem.

Für Otto Normalverbraucher sind höhere Erbschaftssteuern auch Gift,  da es hier eben Generationen braucht um überhaupt ein Vermögen aufzubauen.
Warum sollte ich noch ein Mietshaus bauen,  wenn mein Verzicht auf Konsum nicht mehr der nächsten Generation wirklich zukommt?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 26.04.2023 22:24
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Ich finde solche Ideen schwierig.
Große Vermögen kann man kaum gut und fair besteuern und zur Not entzieht man sich komplett durchs umziehen ins nahe Ausland wie Österreich.  Wir können auch schlecht die Finanzbeamten auf Reise schicken um in jeder Ferienwohnung den Diamantring, denn Teppich oder das Gemälde zu bewerten,  was auch gar nicht geht da der Wert ohne Verkauf gar nicht genau bestimmt werden kann.
Bei Firmen sehe ich durchaus auch die Enteignung des nachkommenden Besitzers als Problem.

Für Otto Normalverbraucher sind höhere Erbschaftssteuern auch Gift,  da es hier eben Generationen braucht um überhaupt ein Vermögen aufzubauen.
Warum sollte ich noch ein Mietshaus bauen,  wenn mein Verzicht auf Konsum nicht mehr der nächsten Generation wirklich zukommt?
Ich kann nicht erkennen was daran schwierig ist.

Den Wert des Erbes muss man auch heute schon angeben und Betrug oder Ehrlich ….
Das hat doch nichts mit der Besteuerung zu tun.


Der Zufluss wird besteuert.
Wo ist den eine Enteignung der nachkommenden Besitzer bei Firmen?
Ihr geerbter Firmenanteil ist ein Wert, der wird versteuert und den müssen sie bezahlen.
Wie angedeutet, kann man über die Zahlungsmodalitäten reden, damit der wirtschaftliche Betrieb nicht gestört wird.
Aber wenn ich 200t€ monatlich aus der Firma ziehen kann, dann kann ich doch davon 100t€ Steuer zahlen.

Und bei einer „hohen“ Erbschaftssteuer geht es doch genau darum, dass man nicht per se per Geburt Reich ist, sondern sich es erarbeitet.
Bzw. Abschaffung von Freibeträgen habe ich nicht gemeint.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 27.04.2023 09:10
Warum macht man sich Gedanken über Steuermodelle, wenn der Staat im Geld schwimmt?

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FGL am 27.04.2023 12:03
Um zu rechtfertigen, dass man mir einen sehr großen Teil des von mir erarbeiteten Geldes abnimmt, wird latent die Egoistenkarte ausgepackt, die da heißt: "Dir gehts gut! Du hast Glück gehabt in deinem Leben! Du hattest eine stabile Familie, bist nicht auf den Kopf gefallen und konntest studieren (übrigens an privater FH, Arbeitgeber hats bezahlt)! Deshalb musst du jetzt deinen Beitrag leisten, denen gegenüber, die nicht so viel Glück hatten oder einfach nicht so viel leisten können, wie du! Und wenn du das nicht magst, dann bist du nicht solidarisch und ein Egoist!"
Dann bin ich eben "nicht solidarisch und ein Egoist". Na und?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 28.04.2023 13:13
Tarifverhandlungen oder Altersvorsorge machen, wenn mal endlich diese leidige Umverteilung aufhören würde.
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Häuslebesitzer: Der Staat kassiert in den meisten Fällen im Standard-Erbfall (Eltern vererben Durchschnittshaus an Kinder) sowieso mit, da kaum noch jemand nach dem Tod der Eltern selbst in deren Haus einzieht. Die Immo wird also entweder verkauft, was dem Staat fünfstellige Einnahmen aus Grunderwerbsteuer, USt auf Maklerprovision und Sanierungskosten sowie weitere Aufwendungen beschert. Oder die Immo wird vermietet, sodass der Staat dauerhaft ESt auf die Mieteinnahmen erheben kann.

Firmenbesitzer: Hier keine Differenzierung vorzunehmen, würde neben einer teuren und aufwendigen Bürokratie vor allem dazu führen, dass Erben eines kmU dieses eher liquidieren müssen, als es weiterführen zu können. Denn eine Erbschaftssteuer in Höhe der ESt würde ja eine Belastung von über 42% bedeuten und welches kmU hat Rücklagen oder Erträge, mit denen diese Steuerschuld innerhalb eines überschaubaren Zeitraums von bis zu 10 Jahren getilgt werden könnte?

Was ist zudem, wenn ein Unternehmen in kurzer Zeit hintereinander mehrmals vererbt wird? Nehmen wir an, die Klitsche ist 10 Mio. wert und wirft 100.000 im Jahr ab. Nach dem Erbfall sinkt der steuerrechtliche Wert auf 6 Mio, ein Jahr später stirbt der Erbe und der nächste Erbe übernimmt es wieder steuerpflichtig. Durch die erneute Besteuerung sinkt der steuerrechtliche Wert nun auf 3,5 Mio., weil 6,5 Mio. Steuerschulden in den Büchern stehen. Dies aus dem Unternehmensgewinn abzustottern würde (und zwar nur, wenn die Steuerschuld unverzinst bliebe), 65 Jahre dauern.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Organisator am 28.04.2023 13:55
Tarifverhandlungen oder Altersvorsorge machen, wenn mal endlich diese leidige Umverteilung aufhören würde.
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Häuslebesitzer: Der Staat kassiert in den meisten Fällen im Standard-Erbfall (Eltern vererben Durchschnittshaus an Kinder) sowieso mit, da kaum noch jemand nach dem Tod der Eltern selbst in deren Haus einzieht. Die Immo wird also entweder verkauft, was dem Staat fünfstellige Einnahmen aus Grunderwerbsteuer, USt auf Maklerprovision und Sanierungskosten sowie weitere Aufwendungen beschert. Oder die Immo wird vermietet, sodass der Staat dauerhaft ESt auf die Mieteinnahmen erheben kann.

Firmenbesitzer: Hier keine Differenzierung vorzunehmen, würde neben einer teuren und aufwendigen Bürokratie vor allem dazu führen, dass Erben eines kmU dieses eher liquidieren müssen, als es weiterführen zu können. Denn eine Erbschaftssteuer in Höhe der ESt würde ja eine Belastung von über 42% bedeuten und welches kmU hat Rücklagen oder Erträge, mit denen diese Steuerschuld innerhalb eines überschaubaren Zeitraums von bis zu 10 Jahren getilgt werden könnte?

Was ist zudem, wenn ein Unternehmen in kurzer Zeit hintereinander mehrmals vererbt wird? Nehmen wir an, die Klitsche ist 10 Mio. wert und wirft 100.000 im Jahr ab. Nach dem Erbfall sinkt der steuerrechtliche Wert auf 6 Mio, ein Jahr später stirbt der Erbe und der nächste Erbe übernimmt es wieder steuerpflichtig. Durch die erneute Besteuerung sinkt der steuerrechtliche Wert nun auf 3,5 Mio., weil 6,5 Mio. Steuerschulden in den Büchern stehen. Dies aus dem Unternehmensgewinn abzustottern würde (und zwar nur, wenn die Steuerschuld unverzinst bliebe), 65 Jahre dauern.

Sehr anschauliche Darstellung, warum es eben keine einfachen Antworten auf komplexe Fragen gibt!
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 14:46
Tarifverhandlungen oder Altersvorsorge machen, wenn mal endlich diese leidige Umverteilung aufhören würde.
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Häuslebesitzer: Der Staat kassiert in den meisten Fällen im Standard-Erbfall (Eltern vererben Durchschnittshaus an Kinder) sowieso mit, da kaum noch jemand nach dem Tod der Eltern selbst in deren Haus einzieht. Die Immo wird also entweder verkauft, was dem Staat fünfstellige Einnahmen aus Grunderwerbsteuer, USt auf Maklerprovision und Sanierungskosten sowie weitere Aufwendungen beschert. Oder die Immo wird vermietet, sodass der Staat dauerhaft ESt auf die Mieteinnahmen erheben kann.
Was hat das damit zu tun, dass dieser Vermögenszuwachs durch die "Einnahme" Haus geerbt versteuert wird?
Also gibt es da schon mal kein Problem: Man verkauft es, versteuert es und hat wesentlich mehr Geld als vorher.
Warum sollte ein Haus anders versteuert werden als das Bargeld, Schmuck oder sonstige Wertgegenstände?
Und was hat die Erbschaftssteuer mit den anderen Steuerarten zu tun?
Da könnte man auch argumentieren: Bargeld muss nicht versteuert werden, der Staat verdient ja genug an der Steuer die ich durch die Zinsen versteuern muss?
Zitat
Firmenbesitzer: Hier keine Differenzierung vorzunehmen, würde neben einer teuren und aufwendigen Bürokratie vor allem dazu führen, dass Erben eines kmU dieses eher liquidieren müssen, als es weiterführen zu können.
Natürlich differenzieren, das habe ich nicht bestritten. Und es geht nicht darum Geld aus dem Unternehmen zu ziehen, sondern den Unternehmern, also der Privatperson, das Geld zu entziehen, was er sich aus dem Unternehmen zieht.
(Das ist doch die gleiche Propaganda, wie das Söder Dinge mit dem Familienhaus, welches verkauft werden muss um die Erbschaftssteuer zu bezahlen)
Zitat
Denn eine Erbschaftssteuer in Höhe der ESt würde ja eine Belastung von über 42% bedeuten und welches kmU hat Rücklagen oder Erträge, mit denen diese Steuerschuld innerhalb eines überschaubaren Zeitraums von bis zu 10 Jahren getilgt werden könnte?

Was ist zudem, wenn ein Unternehmen in kurzer Zeit hintereinander mehrmals vererbt wird? Nehmen wir an, die Klitsche ist 10 Mio. wert und wirft 100.000 im Jahr ab. Nach dem Erbfall sinkt der steuerrechtliche Wert auf 6 Mio, ein Jahr später stirbt der Erbe und der nächste Erbe übernimmt es wieder steuerpflichtig. Durch die erneute Besteuerung sinkt der steuerrechtliche Wert nun auf 3,5 Mio., weil 6,5 Mio. Steuerschulden in den Büchern stehen. Dies aus dem Unternehmensgewinn abzustottern würde (und zwar nur, wenn die Steuerschuld unverzinst bliebe), 65 Jahre dauern.
Und? Es ist also besser, das dort die Besagten 10 Mio "unversteuert" den Vermögenden überlassen werden und sie dann die Bude verkaufen und für Lau einstreichen? Während das Bargeld voll versteuert wird?
Wie gesagt, es hängt an den Zahlungsmodalitäten.
Also wenn die Klitsche 100.000 abwirft, dann geht halt 100.000 (oder anteilig) an den Staat und nicht in die persönliche Tasche.
Und wo ist der Unterschied, wenn ich 10 Mio Bargeld Erbe und der mein Erbe Erbt und er Erbe Erbt, ja, dann ist es irgendwann weg.
Nicht das Unternehmen wird besteuert, sondern die Privatperson! Da steht im Unternehmen nichts in den Büchern!

Und diese Privatperson hat 10Mio geerbt, also kann sie dieses auch 1:1 versteuern, wie alles andere, was man erbt.
Nur die Zahlungsmodalitäten für diese müssen angepasst werden (damit nicht auf das Unternehmen veräußert werden muss), entweder man versteuert es aus anderen Mitteln die man hat. Oder es wird gestundet, und alle entnahmen sind entsprechend (anteilig) abzuführen.
und ja wenn es eine Kette an Erbschaften gibt, dann ist irgendwann nichts mehr über, wenn nicht einen Mehrwert generiert hat.
Aber wo wäre da ein Problem?

Das man die Vermögenden so schützt ist halt gute Lobbyarbeit und hat nichts mit Gleichmäßigkeit der Besteuerung oder Schutz der Unternehmen zu tun.

Gleiches natürlich bzgl. der Steuerfreiheit des Immoverkaufs nach 10 Jahren (mich freut es, aber genauso unsinnig)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 28.04.2023 14:56
Mich würde mal interessieren, wie hoch die direkten und indirekten Steuereinnahmen bezogen auf ein durchschnittliches Einfamilienhaus über die übliche angenommene Nutzungsdauer von 80 Jahren sind.

Also
  Grunderwerbssteuer für das Baugrundstück
+Grunderwerbssteuer für X Eigentümerwechsel
+Umsatzsteuer für die Herstellungs- und Instandhaltungskosten, Modernisierung und Renovierung
+Umsatzsteuer auf Dienstleistungen bei Eigentümerwechsel (Makler, Notar…)
+Grundsteuer an die Gemeinde
+ggf. Einkommensteuer bei Vermietung

Ganz spitzfindig könnte man jetzt noch bedenken, dass die mit der Dienstleistung von Handwerkern, Maklern etc. verbundenen Erwerbseinkommen ja auch noch mehrfach versteuert werden (Einkommensteuer und Verbrauchssteuern bei Rückführung in den Wirtschaftskreislauf).

Würde mich nicht wundern, wenn das Ergebnis ein Vielfaches des eigentlichen Immobilienwertes wäre.

So gesehen ist jeder Häuslebesitzer für die Staatsfinanzen auf Dauer eine wahre Goldgrube.


Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 15:06
So gesehen ist jeder Häuslebesitzer für die Staatsfinanzen auf Dauer eine wahre Goldgrube.
Nein, der Mieter, da er noch mehr Steuereinahmen erzeugt.

Und der Arbeiter, da er ja noch mehr Steuern als das Haus.
Selbst ein Bürgeldbezieher zahlt sehr viel Steuern.

Aber so ganz verstehe ich nicht worauf du hinaus willst.
Das Häuser (oder Autos oder Äpfel) besteuert werden?
Der verkaufte Apfel bezahlt ja auch weniger Steuer, als der Apfelmus Apfel.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 28.04.2023 15:09
und ja wenn es eine Kette an Erbschaften gibt, dann ist irgendwann nichts mehr über, wenn nicht einen Mehrwert generiert hat.
Aber wo wäre da ein Problem?
Für Vermögende wäre das ein Problem, für das Prekariat wohl eher nicht. Jeder mag sich bezüglich der Vermögensverteilung innerhalb der Gesellschaft wünschen, was ihm beliebt. Ich für meinen Teil kann aus den oben dargestellten Gründen einer ausnahmslosen Erbschaftssteuer nichts abgewinnen.

Solange man als Immobilieneigentümer uneingeschränkt Grundsicherungsleistungen beziehen kann, sollte auch bei der Erbschaft die Immobilie außen vor bleiben.
Und dass ich die 25 Mitarbeiter meines geerbten Familienunternehmens auf die Straße setze, allein aus steuerlichen Gründen, kann auch niemand ernsthaft geil finden.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 28.04.2023 16:01
und ja wenn es eine Kette an Erbschaften gibt, dann ist irgendwann nichts mehr über, wenn nicht einen Mehrwert generiert hat.
Aber wo wäre da ein Problem?
Für Vermögende wäre das ein Problem, für das Prekariat wohl eher nicht. Jeder mag sich bezüglich der Vermögensverteilung innerhalb der Gesellschaft wünschen, was ihm beliebt. Ich für meinen Teil kann aus den oben dargestellten Gründen einer ausnahmslosen Erbschaftssteuer nichts abgewinnen.
Du meinst schützt die Vermögenden, damit sie vermögender werden?
Und das aus widerlegten und fadenscheinigen Gründen?
Der Unternehmer muss, bei einer entsprechenden Steuerreform, nichts aus dem Unternehmen ziehen, um die Steuern für den Vermögensgewinn, welches er erhalten hat, zu versteuern.

Zitat
Solange man als Immobilieneigentümer uneingeschränkt Grundsicherungsleistungen beziehen kann, sollte auch bei der Erbschaft die Immobilie außen vor bleiben.
Warum sollen Immobilien außen vor bleiben bei der Erbschaftsteuer?
Wenn ich ein Haus Erbe und die Steuer dafür nicht aufbringen will oder nicht verkaufen will, dann kann der Staat ins Grundbuch eingetragen werden.

Zitat
Und dass ich die 25 Mitarbeiter meines geerbten Familienunternehmens auf die Straße setze, allein aus steuerlichen Gründen, kann auch niemand ernsthaft geil finden.
Korrekt, ist aber weder gefordert, noch nötig.
Und ich konnte noch kein Argument dafür finden hier eine einheitliche Besteuerung zu haben.
Aber das du 10 Mio geschenkt bekommst und 0 Euro Steuern dafür bezahlst und der andere 600T€ Cash und es besteuern darf ist geil?
(btw: selbst das BVerG fordert, dass hier Änderungen bei der Steuerfreiheit der Unternehmenserbschaften notwendig sind)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FGL am 28.04.2023 16:05
Und? Es ist also besser, das dort die Besagten 10 Mio "unversteuert" den Vermögenden überlassen werden und sie dann die Bude verkaufen und für Lau einstreichen?
Ja.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Prüfer SH am 28.04.2023 17:19
Tarifverhandlungen oder Altersvorsorge machen, wenn mal endlich diese leidige Umverteilung aufhören würde.
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Häuslebesitzer: Der Staat kassiert in den meisten Fällen im Standard-Erbfall (Eltern vererben Durchschnittshaus an Kinder) sowieso mit, da kaum noch jemand nach dem Tod der Eltern selbst in deren Haus einzieht.

Damit Vater Staat verdient, müssen erst mal die Freibeträge überschritten werden. Wenn es dann noch mehrere Erben gibt, wird das häufig frei bleiben.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 29.04.2023 09:35
Und? Es ist also besser, das dort die Besagten 10 Mio "unversteuert" den Vermögenden überlassen werden und sie dann die Bude verkaufen und für Lau einstreichen?
Ja.
Also ist das BVerG auf dem Holzweg?
und du bist gegen Steuergerechtigkeit?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 29.04.2023 09:50
Tarifverhandlungen oder Altersvorsorge machen, wenn mal endlich diese leidige Umverteilung aufhören würde.
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Häuslebesitzer: Der Staat kassiert in den meisten Fällen im Standard-Erbfall (Eltern vererben Durchschnittshaus an Kinder) sowieso mit, da kaum noch jemand nach dem Tod der Eltern selbst in deren Haus einzieht.

Damit Vater Staat verdient, müssen erst mal die Freibeträge überschritten werden. Wenn es dann noch mehrere Erben gibt, wird das häufig frei bleiben.
Ich schrieb von Grunderwerbsteuer bei Verkauf und anderen Steuern, für die es keinerlei Freibeträge gibt. Weshalb löscht du diesen entscheidenden Teil aus deinem Quote, um dann ein in dem Zusammenhang irrelevantes Argument anzuführen?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 29.04.2023 10:44
Naja, wahrscheinlich, weil @Prüfer dein Halbsatz auf die Erb-Steuerfreiheit bei selbstbewohnten Erbhäusern missinterpretiert wurde.
Andererseits habe ich immer noch nicht verstanden, was die Umsatzsteuer etc. mit der Erbschaftssteuer zu tun hat und wieso diese Steuerarten für eine Steuerbefreiung/reduktion von Hauserben herhalten könnte.

Mir geht es
a) Die stärkere Gleichmäßigkeit der Besteuerung der Erbmasse (fordert inzwischen auch das BVerG)
b) Eine Erhöhung dieser Steuer

und die Argumente, das die Erben des Familienhause der Oma in Schwabingen, das Familienhaus verkaufen müssen, sind einfach gelogen.
a Freibeträge
b selbstbewohntes ist steuerfrei
c man kann auch ein Hypodarlehen darauf legen und die Steuern bezahlen und hat trotzdem noch 100 tausende von Euronen mehr.

gleiches gilt für Firmenbesitz, da gibt es viele Ansätze die Firma zu schonen und den Erben zu besteuern.
Von staatlichen Bankbürgschaften für den neuen Eigentümer und höhere Steuerfreibeträge, wenn die Firma nicht verkauft wird und weiter betrieben wird.
Aber das der Erbe die Firma verkaufen kann und Erbschaftssteuerfrei davon kommt ist Krank und asozial.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 29.04.2023 10:46
Warum macht man sich Gedanken über Steuermodelle, wenn der Staat im Geld schwimmt?

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 29.04.2023 11:59
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)

Natürlich differenzieren, das habe ich nicht bestritten. Und es geht nicht darum Geld aus dem Unternehmen zu ziehen, sondern den Unternehmern, also der Privatperson, das Geld zu entziehen, was er sich aus dem Unternehmen zieht.

Widersprichst du dir hier in der ganzen Diskussion nicht irgendwie?
Einerseits willst du den theoretischen Vermögenszuwachs des Erben besteuern,  wo es ja eigentlich nur um den vererbten Wert des Unternehmens oder der Immobilie gehen kann und andererseits sprichst du plötzlich von einer Erbschaftssteuer auf Basis möglicher laufender Gewinne.
Egal ob es sich um Unternehmensgewinne, Verkauf, Entnahmen, oder Mieteinnahmen handelt,  werden diese doch jetzt schon unabhängig einer Erbschaftssteuer besteuert.
Dir muss es also im Prinzip um eine Substanzbesteuerung gehen, egal ob nun in einem Rutsch oder gestundet.
Bei deiner Erbschaftssteuer in Höhe der Einkommensteuer sprechen wir über einen Abschlag von 42% (+ Soli?)?
Im Prinzip bleibt hier doch nur der (Teil)verkauf.
Wer unter solchen Konditionen noch ein Unternehmen in Deutschland betreibt oder ein Mietshaus baut,  dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Warum macht man sich Gedanken über Steuermodelle, wenn der Staat im Geld schwimmt?

Den Leuten die so was fordern geht es doch gar nicht um den Staatshaushalt, sondern es ist eine reine Neiddebatte.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 29.04.2023 12:32
Das ist mit bei den Beiträgen von MoinMoin schon sehr häufig aufgefallen. Er formuliert undurchdachte Thesen und Forderungen, erhält fundierten Gegenwind und verstrickt sich dann in widersprüchlichen Argumentationen und erfundenen Anekdoten, nur um recht zu behalten.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 29.04.2023 13:45
@Opa

Ich ertappe mich auch hin und wieder dabei, dass meine Meinung eine Art Schlingerkurs hinlegt, da jede Überlegung/Lösung so vielen Einflussfaktoren unterliegt, dass man einen nicht unbeträchtlichen Teil übersieht und der stete Wandel trägt auch seinen Teil bei.

Ich denke es wäre sogar normal, dass eine Meinung durch neue Informationen/Einsichten eine Änderung erfährt. Das würde ich niemanden zum Vorwurf machen, aber gegenüberstellen und wertfrei nachfragen ist Bestandteil einer Diskussion.
Nur sind viele Menschen damit inzwischen überfordert, so dass z.B. Impfgegner und -Befürworter sich schon fast an die Gurgel gegangen sind. Impfen hat dann je nach Fraktionszugehörigkeit nur Vorteile oder nur Nachteile. Alles andere wird ausgeblendet, weil die daraus entstehende Komplexizität überfordert.

Bei Steuern dürfte es ähnlich liegen.
Da geht es mir so, dass ich ganz bestimmt Eltern, die sich ein Häuschen zusammengespart haben, um es dann voller Stolz an Kinder oder Enkel zu vererben sicher nicht ans Eingemachte gehen will. Und nein, ich erbe /habe kein Haus geerbt und werde keines vererben.

Erben eines Unternehmens sind in den seltensten Fällen "Macher", wie deren Firmengründer und letztlich sind viele Erben von Firmen am Ende vor allem Aktienbesitzer und nicht mehr Firmenbesitzer - nur das Sie letztlich nichts für das Vermögen getan haben, außer veräußert - an wen auch immer und auf der Strecke gebliebene MA werden vom Staat aufgefangen.
Persönlich bin ich als Bürger diese Landes sehr daran interessiert, dass sich Unternehmen in Europa/Welt bestmöglichst entwicklen können und damit die MA nicht vom Staat aufgefangen werden müssen. Die Interessen der Erben sind mir egal.

Wenn wir nicht bereit sind Dinge neu zu betrachten, zu denken, ....egal, ich habe keine Kinder und muss mir um deren Zukunft keine Gedanken machen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 29.04.2023 14:09
Wem gehört ein Unternehmen nach dem Ableben seines Gründers?
Wem gehörte das Land nach dem Ableben des Fürsten?

Haben die beiden Fragen etwas gemeinsam? K.A.

Und bevor es zum Missverständnis kommt: der Kommunismus ist gescheitert.
Ich denke aber auch, dass der Kapitalismus scheitern wird.
Die Frage, die sich mir dabei stellt: durch eine Katastrophe oder durch Umdenken.?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 29.04.2023 14:27
Zitat
Einerseits willst du den theoretischen Vermögenszuwachs des Erben besteuern,  wo es ja eigentlich nur um den vererbten Wert des Unternehmens oder der Immobilie gehen kann und andererseits sprichst du plötzlich von einer Erbschaftssteuer auf Basis möglicher laufender Gewinne.
Nein, nicht die Besteuerung, sondern die Bezahlung der Steuern aus den Gewinnen. Also solange Stunden, bis eben der Erbe aus dem geerbtem Vermögen Geld entzieht und es ihm zur Verfügung steht.
Sei es durch Verkauf von Anteilen oder durch Gewinnausschüttungen an den Erben, die dann zur Begleichung (voll oder teilweise) seiner Erbschaftssteuerlast verwenden muss.

Das ist mit bei den Beiträgen von MoinMoin schon sehr häufig aufgefallen. Er formuliert undurchdachte Thesen und Forderungen, erhält fundierten Gegenwind und verstrickt sich dann in widersprüchlichen Argumentationen und erfundenen Anekdoten, nur um recht zu behalten.
Ich möchte mich ja weiterbilden und vernünftige Argumente hören die mich überzeugen.
Wenn ich irgendwo widersprüchlich bin, dann unter umständen das sich in einem Diskurs meine Meinung ändert.
Oder Konzepte erst kennenlerne / entwickle.

Wenn man es aber als "ist halt gut so wie die Erbschaftssteuer unterschiedlich die Erbmasse versteuert" ansieht, dann ist auch gut.
Aber es als alternativlos hinzustellen, ist halt nicht sehr schön und eher der Lobbyarbeit geschuldet.
Oder man ist zu phantasielos mal andere Wege zu denken.

Also warum sollte das geerbte (geschenkte) Haus nicht wie normales Einkommen voll (nach Abzug der üppigen Freibeträge) versteuert werden?
Die aktuellen Freibeträge sind doch ausreichend.
und wer jetzt sagt, die armen Erben müssen das Haus verkaufen, damit die Steuer bezahlt werden kann, der lügt oder ist ahnungslos (so wie Söder seinerzeit)
Denn: Sorry wer ein Millionen Objekt einfach mal so erbt ohne was dafür getan zu haben, der darf dafür auch gerne ein paar 100T€ Steuern zahlen. Er hat das Geld ja (oder kann das Haus beleihen).

Und daher verstehe ich die Argumentation immer noch nicht, warum diese Menschen gegenüber die, die einfach mal nur ein dickes Geldkonto geerbt haben bevorzugt werden sollen?
Das finde ich widersprüchlich und ungerecht.
und das hat (@Max) nichts mit Neiddebatte zu tun, sondern mit Gerechtigkeitsempfinden.

Neid ist da mir fern, denn ich persönlich bin auf der Sonnenseite, der Mietshäuser vererben wird, die ich mir selber erwirtschaftet habe, da null geerbt.

Und warum nicht mit Warmen Händen das Mietshaus weiterreichen? Unlogisch und widersprüchlich ist da doch nur dein Satz: "unter solchen Konditionen noch ein Unternehmen in Deutschland betreibt oder ein Mietshaus baut,  dem ist auch nicht mehr zu helfen."
Welche Konditionen: Das der Erbe steuern bezahlen muss?
oder auf das Mietshaus (genauso wie die Eltern) ein Darlehen nehmen muss, damit er es "Kaufen" kann?
Sind ja trotzdem als Einzelkind 400T€ + versteuerter Erbteil mehr in der Tasche, mein Mitleid hat der Erbe da nicht.
und gleiches gilt für die Unternehmen:
So gibt es durchaus Konzepte, die eine Steuerfreiheit gewähren, wenn das Unternehmen X Jahre weiterbetrieben wird und nicht veräußert wird.

Aber die Angst, dass dann die Investoren weglaufen wird ja geschickt hochgehalten, ohne Nachweise dafür zu haben.
Und es ist schon merkwürdig, dass hier eine fehlerhafte Steuer von euch verteidigt wird, die vom BVerG schon als GG widrig angemahnt wurde.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Prüfer SH am 29.04.2023 15:47
Tarifverhandlungen oder Altersvorsorge machen, wenn mal endlich diese leidige Umverteilung aufhören würde.
Also eine Erbschaftssteuer in höher der ESt wäre ja mal ein Anfang (ohne Ausnahmen für Häuslebesitzer und Firmenbesitzer, nur die Zahlungsmodalitäten könnte man anpassen.)
Häuslebesitzer: Der Staat kassiert in den meisten Fällen im Standard-Erbfall (Eltern vererben Durchschnittshaus an Kinder) sowieso mit, da kaum noch jemand nach dem Tod der Eltern selbst in deren Haus einzieht.

Damit Vater Staat verdient, müssen erst mal die Freibeträge überschritten werden. Wenn es dann noch mehrere Erben gibt, wird das häufig frei bleiben.
Ich schrieb von Grunderwerbsteuer bei Verkauf und anderen Steuern, für die es keinerlei Freibeträge gibt. Weshalb löscht du diesen entscheidenden Teil aus deinem Quote, um dann ein in dem Zusammenhang irrelevantes Argument anzuführen?

Weil du deinen Text als direkte Antwort zur Erbschaftssteuer geschrieben hattest und weil das mit dem selbst wohnen auch für Erbfolge gilt. Und dann dachte ich, wird als Konsequenz verkauft, wodurch die Käufer dann logischerweise wieder Grunderwerbsteuer  zahlen müssen.

Tut mir leid, deinen Text falsch gedeutet zu haben, Opa!
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Prüfer SH am 29.04.2023 15:59

Zitat
Und warum nicht mit Warmen Händen das Mietshaus weiterreichen?

Genau, da kann man ja schon zu Lebzeiten die Freibeträge im Rhythmus von 10 Jahren ausnutzen im Wege einer Schenkung, für welche die selben Freibeträge und Vorschriften Anwendung finden.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FGL am 29.04.2023 16:48
Und? Es ist also besser, das dort die Besagten 10 Mio "unversteuert" den Vermögenden überlassen werden und sie dann die Bude verkaufen und für Lau einstreichen?
Ja.
Also ist das BVerG auf dem Holzweg?
und du bist gegen Steuergerechtigkeit?
Ich bin für Steuergerechtigkeit. Und um diese herzustellen, müssen zahlreiche Steuern abgeschafft und die übrigen drastisch gesenkt werden.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 29.04.2023 16:58

Ich bin für Steuergerechtigkeit. Und um diese herzustellen, müssen zahlreiche Steuern abgeschafft und die übrigen drastisch gesenkt werden.

Ist schon mal eine Steuer abgeschafft worden? Also außer Essigsäuresteuer, Salzsteuer? Soli zählt nicht, den zahle ich teils immer noch.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Prüfer SH am 29.04.2023 17:06

Ich bin für Steuergerechtigkeit. Und um diese herzustellen, müssen zahlreiche Steuern abgeschafft und die übrigen drastisch gesenkt werden.

Ist schon mal eine Steuer abgeschafft worden? Also außer Essigsäuresteuer, Salzsteuer? Soli zählt nicht, den zahle ich teils immer noch.

Vermögenssteuer.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 29.04.2023 17:09

Vermögenssteuer.

Das musste die Politik ja. Nee, proaktiv von der Politik?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 29.04.2023 18:44
Zitat
Einerseits willst du den theoretischen Vermögenszuwachs des Erben besteuern,  wo es ja eigentlich nur um den vererbten Wert des Unternehmens oder der Immobilie gehen kann und andererseits sprichst du plötzlich von einer Erbschaftssteuer auf Basis möglicher laufender Gewinne.
Nein, nicht die Besteuerung, sondern die Bezahlung der Steuern aus den Gewinnen. Also solange Stunden, bis eben der Erbe aus dem geerbtem Vermögen Geld entzieht und es ihm zur Verfügung steht.
Sei es durch Verkauf von Anteilen oder durch Gewinnausschüttungen an den Erben, die dann zur Begleichung (voll oder teilweise) seiner Erbschaftssteuerlast verwenden muss.
Ok.
Kannst du das mal an einem Beispiel erläutern wie man sich das vorstellen muss?
Opa vererbt eine Gartenbaufirma im Wert von 10 Millionen an den Sohn.
Dem werden nun ca. 45% Erbschaftssteuer auferlegt. Als angestellter Geschäftsführer zahlt er sich ein Gehalt von 200.000 Euro aus, jedoch keine Gewinnausschüttung.
Würde das Gehalt neben der Ekst noch mit der Erbschaftssteuer belegt oder erstmal nur mit den Zinsen für die Steuerschuld und man lässt ihm die paar übrigen Euro zum Leben?
Nun gibt er die Firma an seine Tochter weiter. Muss dann Papas Steuerschuld getilgt werden, oder wird die einfach weitergetragen und sie zahlt Zinsen auf 7 Millionen Steuerschulden? Dann reichen aber 200k Geschäftsführergehalt auch nicht mehr.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Prüfer SH am 29.04.2023 18:48
Zitat
Einerseits willst du den theoretischen Vermögenszuwachs des Erben besteuern,  wo es ja eigentlich nur um den vererbten Wert des Unternehmens oder der Immobilie gehen kann und andererseits sprichst du plötzlich von einer Erbschaftssteuer auf Basis möglicher laufender Gewinne.
Nein, nicht die Besteuerung, sondern die Bezahlung der Steuern aus den Gewinnen. Also solange Stunden, bis eben der Erbe aus dem geerbtem Vermögen Geld entzieht und es ihm zur Verfügung steht.
Sei es durch Verkauf von Anteilen oder durch Gewinnausschüttungen an den Erben, die dann zur Begleichung (voll oder teilweise) seiner Erbschaftssteuerlast verwenden muss.
Ok.
Kannst du das mal an einem Beispiel erläutern wie man sich das vorstellen muss?
Opa vererbt eine Gartenbaufirma im Wert von 10 Millionen an den Sohn.
Dem werden nun ca. 45% Erbschaftssteuer auferlegt. Als angestellter Geschäftsführer zahlt er sich ein Gehalt von 200.000 Euro aus, jedoch keine Gewinnausschüttung.
Würde das Gehalt neben der Ekst noch mit der Erbschaftssteuer belegt oder erstmal nur mit den Zinsen für die Steuerschuld und man lässt ihm die paar übrigen Euro zum Leben?
Nun gibt er die Firma an seine Tochter weiter. Muss dann Papas Steuerschuld getilgt werden, oder wird die einfach weitergetragen und sie zahlt Zinsen auf 7 Millionen Steuerschulden? Dann reichen aber 200k Geschäftsführergehalt auch nicht mehr.

Betriebsvermögen wird völlig anders besteuert mit erheblichen Unterschieden zugunsten des Erben.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Max am 30.04.2023 02:27
Prüfer SH, genau das möchte doch MoinMoin nicht mehr,  sondern eine "gerechte" Besteuerung mit dem Ekst-Tarif ohne Ausnahmen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 30.04.2023 08:12
Ich bin für Steuergerechtigkeit. Und um diese herzustellen, müssen zahlreiche Steuern abgeschafft und die übrigen drastisch gesenkt werden.
Da bin ich bei dir.
Bist du auch für die Gleichmäßigkeit der Besteuerung oder eine der Leistungsfähigkeit entsprechende?
Wenn diese gegeben wäre, dann könnten viele Steuersätze reduziert oder abgeschafft werden.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 30.04.2023 08:35


Zitat
Einerseits willst du den theoretischen Vermögenszuwachs des Erben besteuern,  wo es ja eigentlich nur um den vererbten Wert des Unternehmens oder der Immobilie gehen kann und andererseits sprichst du plötzlich von einer Erbschaftssteuer auf Basis möglicher laufender Gewinne.
Nein, nicht die Besteuerung, sondern die Bezahlung der Steuern aus den Gewinnen. Also solange Stunden, bis eben der Erbe aus dem geerbtem Vermögen Geld entzieht und es ihm zur Verfügung steht.
Sei es durch Verkauf von Anteilen oder durch Gewinnausschüttungen an den Erben, die dann zur Begleichung (voll oder teilweise) seiner Erbschaftssteuerlast verwenden muss.
Ok.
Kannst du das mal an einem Beispiel erläutern wie man sich das vorstellen muss?
Opa vererbt eine Gartenbaufirma im Wert von 10 Millionen an den Sohn.
Dem werden nun ca. 45% Erbschaftssteuer auferlegt. Als angestellter Geschäftsführer zahlt er sich ein Gehalt von 200.000 Euro aus, jedoch keine Gewinnausschüttung.
Würde das Gehalt neben der Ekst noch mit der Erbschaftssteuer belegt oder erstmal nur mit den Zinsen für die Steuerschuld und man lässt ihm die paar übrigen Euro zum Leben?
Nun gibt er die Firma an seine Tochter weiter. Muss dann Papas Steuerschuld getilgt werden, oder wird die einfach weitergetragen und sie zahlt Zinsen auf 7 Millionen Steuerschulden? Dann reichen aber 200k Geschäftsführergehalt auch nicht mehr.
Zur Klarstellung: Ich habe den ESt Steuersatz ins Spiel gebracht, weil ich es fehlerhaft finde, dass unterschiedliche Arten des persönlichen Vermögenszuwachses unterschiedlich besteuert werden.
Und eine höhere Besteuerung vom Erbe ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist uA die OECD Studie dazu:
https://www.oecd-ilibrary.org/sites/e2879a7d-en/index.html?itemId=/content/publication/e2879a7d-en


Die Gründe für die unterschiedlichen Steuersätze sind mir bekannt, Geld ist nicht so immobil wie Häuser oder Unternehmen.
Es wäre aber bei der Erbschaftssteuer schon mal ein Anfang, wenn dort alle Erbschaften gleichmäßig besteuert werden würden.

Daher mal die Dumme Frage:
Wenn der Betrieb veräußert oder aufgebaut wird, woher kommt das Geld?
Wahrscheinlich von einer Bank, die einen Kredit gibt, damit man ein Unternehmen gründen/kaufen kann.

Was spräche dagegen, dass der Jungunternehmer (also der Erbe) ein Betrieb erwirbt und die hälfte kostenfrei Geschenkt bekommt und diese "Firmengründung" mit einen Kredit finanziert?
Dieser Erbe hat als Unternehmer also weiterhin einen Vorsprung gegenüber den nicht erbenden, also ist immer noch besser gestellt als Opa, als er die Firma hochgezogen hat.
Und wer weiß, vielleicht wird die Motivation sich etwas selber aufzubauen, anstelle nur Erbe zu sein, dafür sorgen, dass Familienunternehmen langfristig noch besser dastehen.

Andere steuerliche Konzepte sehe vor, dass das Erbe Steuerfrei bleibt, wenn der Erbe das Unternehmen x Jahre erfolgreich weiterführt.


Im Kern geht es zunächst um diese Frage:
Warum ist es ok, dass der Erbe 1 auf das Bargeld volle Erbschaftssteuer bezahlt, während der Erbe 2 der ein Unternehmen erbt und es dann zeitnah veräußert nicht Erbschaftssteuer in gleicher Höhe bezahlt?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Prüfer SH am 30.04.2023 10:19


Zitat
Einerseits willst du den theoretischen Vermögenszuwachs des Erben besteuern,  wo es ja eigentlich nur um den vererbten Wert des Unternehmens oder der Immobilie gehen kann und andererseits sprichst du plötzlich von einer Erbschaftssteuer auf Basis möglicher laufender Gewinne.
Nein, nicht die Besteuerung, sondern die Bezahlung der Steuern aus den Gewinnen. Also solange Stunden, bis eben der Erbe aus dem geerbtem Vermögen Geld entzieht und es ihm zur Verfügung steht.
Sei es durch Verkauf von Anteilen oder durch Gewinnausschüttungen an den Erben, die dann zur Begleichung (voll oder teilweise) seiner Erbschaftssteuerlast verwenden muss.
Ok.
Kannst du das mal an einem Beispiel erläutern wie man sich das vorstellen muss?
Opa vererbt eine Gartenbaufirma im Wert von 10 Millionen an den Sohn.
Dem werden nun ca. 45% Erbschaftssteuer auferlegt. Als angestellter Geschäftsführer zahlt er sich ein Gehalt von 200.000 Euro aus, jedoch keine Gewinnausschüttung.
Würde das Gehalt neben der Ekst noch mit der Erbschaftssteuer belegt oder erstmal nur mit den Zinsen für die Steuerschuld und man lässt ihm die paar übrigen Euro zum Leben?
Nun gibt er die Firma an seine Tochter weiter. Muss dann Papas Steuerschuld getilgt werden, oder wird die einfach weitergetragen und sie zahlt Zinsen auf 7 Millionen Steuerschulden? Dann reichen aber 200k Geschäftsführergehalt auch nicht mehr.
Zur Klarstellung: Ich habe den ESt Steuersatz ins Spiel gebracht, weil ich es fehlerhaft finde, dass unterschiedliche Arten des persönlichen Vermögenszuwachses unterschiedlich besteuert werden.
Und eine höhere Besteuerung vom Erbe ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist uA die OECD Studie dazu:
https://www.oecd-ilibrary.org/sites/e2879a7d-en/index.html?itemId=/content/publication/e2879a7d-en


Die Gründe für die unterschiedlichen Steuersätze sind mir bekannt, Geld ist nicht so immobil wie Häuser oder Unternehmen.
Es wäre aber bei der Erbschaftssteuer schon mal ein Anfang, wenn dort alle Erbschaften gleichmäßig besteuert werden würden.

Daher mal die Dumme Frage:
Wenn der Betrieb veräußert oder aufgebaut wird, woher kommt das Geld?
Wahrscheinlich von einer Bank, die einen Kredit gibt, damit man ein Unternehmen gründen/kaufen kann.

Was spräche dagegen, dass der Jungunternehmer (also der Erbe) ein Betrieb erwirbt und die hälfte kostenfrei Geschenkt bekommt und diese "Firmengründung" mit einen Kredit finanziert?
Dieser Erbe hat als Unternehmer also weiterhin einen Vorsprung gegenüber den nicht erbenden, also ist immer noch besser gestellt als Opa, als er die Firma hochgezogen hat.
Und wer weiß, vielleicht wird die Motivation sich etwas selber aufzubauen, anstelle nur Erbe zu sein, dafür sorgen, dass Familienunternehmen langfristig noch besser dastehen.

Andere steuerliche Konzepte sehe vor, dass das Erbe Steuerfrei bleibt, wenn der Erbe das Unternehmen x Jahre erfolgreich weiterführt.


Im Kern geht es zunächst um diese Frage:
Warum ist es ok, dass der Erbe 1 auf das Bargeld volle Erbschaftssteuer bezahlt, während der Erbe 2 der ein Unternehmen erbt und es dann zeitnah veräußert nicht Erbschaftssteuer in gleicher Höhe bezahlt?

Zum letzten Absatz würde bei Verkauf aber immerhin ESt / KSt anfallen und das nicht zu knapp.

Generell hast du Recht, was den massiven Unterschied zwischen Privatvermögen und Betriebsvermögen angeht. Weshalb das so eingeführt wurde ist aber bekannt oder? Das könnte nämlich schnell riesige und steuerstarke Betriebe in Schieflage bringen. Nicht der Bäckermeister mit 10 Filialen, sondern die größten Unternehmen des Landes. Da hat man sicher auch Angst vor Abwanderung und man fährt mit der jetzigen Lösung langfristig besser, wenn auch ungleich und unfair auch in meinen Augen.
Ergänzend zu deiner Aussage ist es auch bei Kapitalerträgen zumindest mal unverhältnismäßig, wenn Milliardär und Bausparender identisch und nicht mit dem tariflichen Steuersatz belastet werden.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 30.04.2023 13:13
........
Ergänzend zu deiner Aussage ist es auch bei Kapitalerträgen zumindest mal unverhältnismäßig, wenn Milliardär und Bausparender identisch und nicht mit dem tariflichen Steuersatz belastet werden.

Wie rechnet sich eigentlich ein Bausparender vorm Fiskus "arm"? Mit seiner Kilometerpauschale? 8)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bastel am 30.04.2023 14:09
Am besten jeder Erbe bezahlt 90% Steuern, bei einen Freibetrag von 5k.

Das dürfte hier ja einigen gefallen. Widerlich.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 30.04.2023 14:33
Zumal Erbe ja kein müheloses Einkommen ist. Die Kinder mussten auf Urlaub verzichten, weil es finanziell wegen der Immo-Raten einfach nicht drin war. Papa oder Mama musste meist bis spät Abends und am Wochenende arbeiten, wenn der Familienbetrieb mal schwächelte. Vielleicht haben die Erben den Eltern sogar mit dem ersten selbst verdienten Geld ausgeholfen, wenn die Zinsen hoch waren oder die Bank nichts mehr rausrücken wollte. Oder haben ihre Arbeitskraft direkt mit eingebracht.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 30.04.2023 15:16
Ob das die Acandor/Quelle- oder Schlecker-MA, die die Hypotheken für Ihr Häuschen noch nicht abbezahlt hatten auch so gesehen haben, als Sie arbeitslos wurden?

Ich denke, sobald ein Erbe Arbeitsplätze, Mietverhältnisse in größerem Umfang betrifft ist erben keine reine Privatsache mehr. Wie das gehandhabt werden soll... k.A. Aber es gibt ja den Steuerzahler, der alles auffängt.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 30.04.2023 15:32

Wie rechnet sich eigentlich ein Bausparender vorm Fiskus "arm"? Mit seiner Kilometerpauschale? 8)

TVÖD - BausparerInnen, und Bausparende, solange sie den Vertrag nicht RUhend gestellt haben, sonst wären sie Bausparer, brauchen sich nicht arm zu rechnen bei 5,80  € im Monat VL.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 30.04.2023 15:38
Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 30.04.2023 15:40
Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)

Gibt es eine einzige Person, die nicht erbt?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FGL am 30.04.2023 15:40
Bist du auch für die Gleichmäßigkeit der Besteuerung [...]
Ja.

[...] oder eine der Leistungsfähigkeit entsprechende?
Nein.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 30.04.2023 16:03
Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)

Gibt es eine einzige Person, die nicht erbt?

Ganz ehrlich: in meinen Bekanntenkreis ist niemand, der nicht mindestens eine Eigentumswohnung erbt. Aber alle, die ich kenne haben eines in den letzten 3-4 Jahren nach mind. 10 Jahren Besitz gemeinsam: ob Eigentumswohnung, Häuschen, Wohnanlage... alle haben veräußert - und zwar durch die Bank weg an Investorengruppen.
Nur eine Person hat unter dem Wert sein Haus mit Grundstück an eine Familie mit zwei Kindern verkauft, die sich sonst den Traum nicht wahr machen hätte können.
Die Zeit wird zeigen, welche Konsequenzen der Verkauf an den Höchstbietenden haben wird.
Diese Investorengruppen haben auch Erben... und das ist für mich eine völlig andere Art der Erbschaft, wie bei einem Handwerksbetrieb oder einer Bäckerei....

Wenn diese Überlegungen "widerlich" sind, dann bin ich halt ein Widerling, aber ich möchte meine Brötchen weiter bei einer Bäckerei einkaufen und nicht eines Tages bei einer Investorengesellschaft.
Mein Arzt ist übrigens immer noch selbständig und nicht AN einer Investorengruppe.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 30.04.2023 16:05
Berlin? Wie üblich?

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 30.04.2023 16:12
Berlin? Wie üblich?

Text lesen kann ich. Gedanken lesen habe ich nicht gelernt.
Einen schönen 1. Mai allen  :)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 30.04.2023 18:28
Zumal Erbe ja kein müheloses Einkommen ist. Die Kinder mussten auf Urlaub verzichten, weil es finanziell wegen der Immo-Raten einfach nicht drin war. Papa oder Mama musste meist bis spät Abends und am Wochenende arbeiten, wenn der Familienbetrieb mal schwächelte. Vielleicht haben die Erben den Eltern sogar mit dem ersten selbst verdienten Geld ausgeholfen, wenn die Zinsen hoch waren oder die Bank nichts mehr rausrücken wollte. Oder haben ihre Arbeitskraft direkt mit eingebracht.
Jetzt wirst du aber anekdotisch.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 30.04.2023 18:38
Generell hast du Recht, was den massiven Unterschied zwischen Privatvermögen und Betriebsvermögen angeht. Weshalb das so eingeführt wurde ist aber bekannt oder? Das könnte nämlich schnell riesige und steuerstarke Betriebe in Schieflage bringen. Nicht der Bäckermeister mit 10 Filialen, sondern die größten Unternehmen des Landes. Da hat man sicher auch Angst vor Abwanderung und man fährt mit der jetzigen Lösung langfristig besser, wenn auch ungleich und unfair auch in meinen Augen.
Das ist zumindest die Geschichte du uns erzählt wird, mit der diese Situation begründet wird.
Sie ist aber mWn weder nachweisbar noch widerlegbar.

Zitat
Ergänzend zu deiner Aussage ist es auch bei Kapitalerträgen zumindest mal unverhältnismäßig, wenn Milliardär und Bausparender identisch und nicht mit dem tariflichen Steuersatz belastet werden.
Hier ist eben das besagt Problem der Mobilität des Geldes in der Tat vorhanden.
Aber es gibt ja inzwischen schon Millionäre, die der Meinung sind, dass diese Schieflage für unsere Gesellschaft nicht zuträglich ist.

Im OECD Bericht wird auch darauf verwiesen, dass hier noch eine Menge Aufklärung beim Volk notwendig ist, weil sie eben (so wie man hier ja auch sieht) der Meinung ist das es gut so ist, wie es ist.
Es gibt sogar Wissenschaftler die in der Tat so crazy sind und 90-100% Erbschaftssteuer in Form eines Einzahlens in Fonds für korrekt halten. Halt ich aber für Gedöns.

Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)

Gibt es eine einzige Person, die nicht erbt?
Ich kenne diverse Menschen, die nichts erben.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MonteCristo am 01.05.2023 13:15
Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)

Gibt es eine einzige Person, die nicht erbt?

Ist das ersnst gemein?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Ozymandias am 01.05.2023 14:44
Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)

Gibt es eine einzige Person, die nicht erbt?

Ist das ersnst gemein?

Jede Person hat 2 Eltern, 4 Großeltern,.... wenn da nichts übrigbleibt, sollte man sich mal bei seinen Vorfahren beschweren.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MonteCristo am 01.05.2023 16:36
Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)

Gibt es eine einzige Person, die nicht erbt?

Ist das ersnst gemein?

Jede Person hat 2 Eltern, 4 Großeltern,.... wenn da nichts übrigbleibt, sollte man sich mal bei seinen Vorfahren beschweren.

Was für eine Lebenswelt... vielleicht mal über den Tellerrand schauen, wäre das was?
Die Eltern erben von den Großeltern. Von den 4 Großeltern hat man ja nichts.
2 Eltern (oft genug ja doch ein Haushalt) können dieses Erbe ja auch durchgebracht haben...
Und beschweren bringt wenig. Oder wird dadurch ein Erbe herbeigezaubert?

Wenn man sieht, wie gering die Eigenheimquote in D ist, kann man ja doch schon auf die Idee kommen, dass nicht wenige in D kein relevantes Erbe bekommen. Oder?

Wie der Zufall das will, sind das in meinem konkreten Fall 4 Eltern (meine Frau hat erstaunlicherweise auch Eltern), aber dennoch kein Erbe. Und auch sonst keine finanzielle Unterstützung.

Das heißt nun nicht das ich einer höheren Besteuerung von Betriebsvermögen befürworte. Aber davon auszugehen, dass jeder erbt, ist schlichtweg falsch.
Einer höheren Besteuerung des Erbes im privaten Kontext befürworte ich unter der Prämisse, dass die Einkommenssteuer gesenkt wird. Es ist in der Tat nicht einzusehen, dass leistungsloses „Einkommen“ geringer besteuert wird als Einkommen aus täglicher Arbeit. Einer höheren Besteuerung nur damit der Staat noch mehr Geld hat, lehne ich ab.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 02.05.2023 09:48

Ist das ersnst gemein?

Natürlich. Ich habe beim Tod meines letzten Elternteils zwar nur 400 € erhalten, aber auch das ist Erbe. Gar nicht als Erbe, zur Not auch Schulden, kann ich mir nicht vorstellen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 02.05.2023 09:55

Ist das ersnst gemein?

Natürlich. Ich habe beim Tod meines letzten Elternteils zwar nur 400 € erhalten, aber auch das ist Erbe. Gar nicht als Erbe, zur Not auch Schulden, kann ich mir nicht vorstellen.
Ich habe 40€ beim Notar dafür bezahlt, dass ich das Erbe ausschlagen durfte.
Habe ich dadurch geerbt? Ja? oder Nein?

Aber natürlich hast du Recht: Jeder erbt, der eine Schulden, der andere ohne zu wissen, dass er erbt, weil er nicht als Erbe gefunden wird und der dritte irgendwas, was die Eltern über gelassen haben.

Nur wenn man stirbt, bevor Eltern/Kinder oder anderen einem was vererben können erbt man nicht.


Aber nicht jeder hat durch Erbe mehr Geld/Vermögen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Keeper83 am 02.05.2023 12:47
Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)

Gibt es eine einzige Person, die nicht erbt?

Ist das ersnst gemein?

Jede Person hat 2 Eltern, 4 Großeltern,.... wenn da nichts übrigbleibt, sollte man sich mal bei seinen Vorfahren beschweren.

Was für eine Lebenswelt... vielleicht mal über den Tellerrand schauen, wäre das was?
Die Eltern erben von den Großeltern. Von den 4 Großeltern hat man ja nichts.
2 Eltern (oft genug ja doch ein Haushalt) können dieses Erbe ja auch durchgebracht haben...
Und beschweren bringt wenig. Oder wird dadurch ein Erbe herbeigezaubert?

Wenn man sieht, wie gering die Eigenheimquote in D ist, kann man ja doch schon auf die Idee kommen, dass nicht wenige in D kein relevantes Erbe bekommen. Oder?

Wie der Zufall das will, sind das in meinem konkreten Fall 4 Eltern (meine Frau hat erstaunlicherweise auch Eltern), aber dennoch kein Erbe. Und auch sonst keine finanzielle Unterstützung.

Das heißt nun nicht das ich einer höheren Besteuerung von Betriebsvermögen befürworte. Aber davon auszugehen, dass jeder erbt, ist schlichtweg falsch.
Einer höheren Besteuerung des Erbes im privaten Kontext befürworte ich unter der Prämisse, dass die Einkommenssteuer gesenkt wird. Es ist in der Tat nicht einzusehen, dass leistungsloses „Einkommen“ geringer besteuert wird als Einkommen aus täglicher Arbeit. Einer höheren Besteuerung nur damit der Staat noch mehr Geld hat, lehne ich ab.

So ein Eigenheim hat sich bei einem Aufenthalt im Pflegeheim auch sehr schnell in Luft aufgelöst.
Wer nicht selber Pflegen kann oder will, kann oftmals froh sein wenn das angedachte Erbe für den Pflegeheimplatz reicht.
 
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Thomber am 02.05.2023 15:05
Zitat
So ein Eigenheim hat sich bei einem Aufenthalt im Pflegeheim auch sehr schnell in Luft aufgelöst.
Wer nicht selber Pflegen kann oder will, kann oftmals froh sein wenn das angedachte Erbe für den Pflegeheimplatz reicht.

Jep, kann passieren.
Vielleicht werden die Leute aber auch ihre Häuser an die örtliche Sozial-Behörde verschenken, weil Heizung, Dämmung, Grundsteuer usw. das Halten einer Immobilie unterhalb von 80 nur selten ein monetäres Glücksgefühl auslöst. Wer weiß......
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 03.05.2023 09:19

Ich habe 40€ beim Notar dafür bezahlt, dass ich das Erbe ausschlagen durfte.
Habe ich dadurch geerbt? Ja? oder Nein?

Nur wenn man stirbt, bevor Eltern/Kinder oder anderen einem was vererben können erbt man nicht.

Aber nicht jeder hat durch Erbe mehr Geld/Vermögen.

Es ging doch nur um die Aussage von Faunus (?): "ich als Erbe...", worauf ich anmerkte, gibt es jemanden der nicht erbt?

Natürlich ist das auch mal fast nichts. Aber jemand der nichts, aber auch gar nichts erbt, ist die absolute Ausnahme. Und sollte es auch sein, da man mit warmen Händen geben sollte, daher waren es bei mir auch nur 400 €.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 03.05.2023 09:52
Dann fasst du den Erb-Begriff aber weiter als er ist. Ansonsten passt dein Hinweis auf die warmen Hände auch nicht ganz.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 03.05.2023 10:17
Dann fasst du den Erb-Begriff aber weiter als er ist. Ansonsten passt dein Hinweis auf die warmen Hände auch nicht ganz.

Was gibt es am sehr simplen den Begriff des Erbens nicht zu  verstehen?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 03.05.2023 10:28
Du schriebst, nichts erben solle die Ausnahme es sein, da man "mit warmen Händen geben sollte". Der Erbfall setzt allerdings die kalten Hände voraus.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 03.05.2023 10:35
Du schriebst, nichts erben solle die Ausnahme es sein, da man "mit warmen Händen geben sollte". Der Erbfall setzt allerdings die kalten Hände voraus.

Man erbt ja nicht nur Geld oder Immobilien, sondern auch Hausstand. Der wird natürlich erst beim tatsächlichen Versterben des letzten Elternteils unter den Kindern aufgeteilt. Mit Pech hat man dann die Küchenwaage für 1 €, mit Glück das Ölbild aus dem Wohnzimmer für 5000 €.

Capice?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 03.05.2023 10:48
Schon klar.

Dann passt aber dein Hinweis auf die warmen Hände, der schließen lässt, er hätte Einfluss auf die Ausnahme, nicht ganz. Mithin war er wohl als Zusatz zu sehen.

Ich nehme auch die Küchenwaage von Fabergé, bei mir wirds aber wohl nur der Öldruck für 3,50M. ;)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 03.05.2023 12:00

Ich habe 40€ beim Notar dafür bezahlt, dass ich das Erbe ausschlagen durfte.
Habe ich dadurch geerbt? Ja? oder Nein?

Nur wenn man stirbt, bevor Eltern/Kinder oder anderen einem was vererben können erbt man nicht.

Aber nicht jeder hat durch Erbe mehr Geld/Vermögen.

Es ging doch nur um die Aussage von Faunus (?): "ich als Erbe...", worauf ich anmerkte, gibt es jemanden der nicht erbt?

Natürlich ist das auch mal fast nichts. Aber jemand der nichts, aber auch gar nichts erbt, ist die absolute Ausnahme. Und sollte es auch sein, da man mit warmen Händen geben sollte, daher waren es bei mir auch nur 400 €.
Ich glaube eher, dass in der Regel fast nichts geerbt wird.
Und das nichts aber auch gar nichts relevantes vererbt wird, eher nicht die absolute Ausnahme ist.
Habe dazu aber keine Zahlen. Kenne aber zumindest einige Menschen, die absolut nix erben. Und, die die keine Immobilie vererben (ist das nicht die Mehrheit in D?) sind auch nicht wenige, ob bei denen dann das grosse ETF Sparkonto stattdessen vererbt wird, bezweifle ich da dann doch.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 03.05.2023 12:12
Reicht doch, der Hinweis war, wenn man Erbe ist, ergibt sich dies und das.

Nö, jeder ist Erbe, sei es rein deklaratorisch oder halt mit 10 € aus dem Portemonee, was über blieb.

Verstehe ich gar nicht, dass man sich mit dem Begriff Erbe so schwer tut.

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 03.05.2023 12:27
Recht hast du: die Aussage "jeder ist Erbe" ist so banal, wie überflüssig.
Erbe zu sein wird erst dann relevant, wenn Vermögen einer gewissen Größe vererbt wird (und nicht nur so ein kleinkram wie 100T€)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: JC83 am 03.05.2023 12:51
Recht hast du: die Aussage "jeder ist Erbe" ist so banal, wie überflüssig.
Erbe zu sein wird erst dann relevant, wenn Vermögen einer gewissen Größe vererbt wird (und nicht nur so ein kleinkram wie 100T€)

100 k machen bei entsprechendem Invest locker 300 € Dividenden pro Monat und schlagen damit fast jede Höhergruppierung im TV-L  ;D; aber ja, lebensverändernd ist das auch nicht.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 03.05.2023 13:31
Das wußte ich nicht, da ich als Erbe keinen Bauspar-Vertrag abgeschlossen habe  ;)

Ironie?!
;-)

Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Faunus am 03.05.2023 13:35
Reicht doch, der Hinweis war, wenn man Erbe ist, ergibt sich dies und das.

Nö, jeder ist Erbe, sei es rein deklaratorisch oder halt mit 10 € aus dem Portemonee, was über blieb.

Verstehe ich gar nicht, dass man sich mit dem Begriff Erbe so schwer tut.

War der Ausgangspunkt nicht Erbschaftssteuer?
Bei 10 Euro Erbe jetzt nicht so wirklich relevant.

Und in einem Thread mit dem Titel "Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?" finde ich das seitenweise Gedöns inzwischen unpassend 
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: BAT am 03.05.2023 13:40

Und in einem Thread mit dem Titel "Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?" finde ich das seitenweise Gedöns inzwischen unpassend

Nö, du hast ja insinuiert, dass Erben einen Ausnahme wäre.  ;)

Aber gerne zurück zum Thema, welches das auch immer war?
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: FearOfTheDuck am 03.05.2023 14:36
Ich glaube es war "Lachsfischen im Jemen" oder "Hilfe! Ich habe das Personal geschrumpft." Bin mir da aber auch nicht mehr sicher. ;)
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Opa am 03.05.2023 18:37
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-erbschaften-groesser-als-bislang-erwartet-3761.htm#:~:text=Die%20im%20Einzelnen%20zu%20erwartenden,im%20untersten%20Fünftel%2012.000%20Euro.

Studie aus dem Jahr 2017. An den Erbschaften wird es wohl kaum liegen, dass der öD kein Personal mehr findet.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: neodeo2 am 04.05.2023 09:19
der öD muss attraktiver werden und da der öD NIE für hohe Gehälter bekannter war, müssen andere Bonis herhalten.

Wie wäre es mit einer Reduzierung der Arbeitszeit auf sagen wir 35 Stunden?
Oder wie wäre es mit einer Minderung der Altersgrenze für die Rente?

Ich meine, wenn man schon dem Personal kein gutes Lohn zahlen kann, dann sollte man wenigstens andere Goodies bieten!
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: Bibliothekar am 04.05.2023 09:31
der öD muss attraktiver werden und da der öD NIE für hohe Gehälter bekannter war, müssen andere Bonis herhalten.

Wie wäre es mit einer Reduzierung der Arbeitszeit auf sagen wir 35 Stunden?
Oder wie wäre es mit einer Minderung der Altersgrenze für die Rente?

Ich meine, wenn man schon dem Personal kein gutes Lohn zahlen kann, dann sollte man wenigstens andere Goodies bieten!

Der Meinung bin ich auch. In meiner Bubble wird außerdem großer Wert auf mobile Arbeit oder sogar Telearbeit gelegt. Für viele Aufgaben muss man nicht immer vor Ort sein. Alle Arbeitgeber, die auf Präsenz pochen, werden nicht den größtmöglichen Bewerberkreis ansprechen.
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: MoinMoin am 04.05.2023 10:29
da der öD NIE für hohe Gehälter bekannter war, müssen andere Bonis herhalten.
Sehe ich anders, es gab Zeiten, da war es für einen Juristen durchaus auch monetär attraktiv Richter zu werden.
Und heutzutage sind in einigen Bereichen der öD ja mehr als konkurenzfähig, was die Bezahlung angeht.

Zitat
Wie wäre es mit einer Reduzierung der Arbeitszeit auf sagen wir 35 Stunden?
Oder wie wäre es mit einer Minderung der Altersgrenze für die Rente?

Ich meine, wenn man schon dem Personal kein gutes Lohn zahlen kann, dann sollte man wenigstens andere Goodies bieten!
Hier haben wir an einigen Stellen eher ein Marketing, denn ein faktisches Problem.
Also MINTler kann man sicherlich mehr als 75T verdienen, selten aber mit einem solchen geringen Workload
Titel: Antw:Hilfe! Ich finde kein Personal mehr - Was tun?
Beitrag von: neodeo2 am 04.05.2023 14:16
Sehe ich anders, es gab Zeiten, da war es für einen Juristen durchaus auch monetär attraktiv Richter zu werden.
Und heutzutage sind in einigen Bereichen der öD ja mehr als konkurenzfähig, was die Bezahlung angeht.

Richter werden nur die 1er Kandidaten. Diese könnten aber auch bei einer Kanzlei zum Partner werden und würden DEUTLICH mehr Geld kriegen.

Richter wird man wegen der Arbeitszeit (obwohl die meisten werden wohl ebenfalls 50+ Stunden kloppen), wegen der Pension und dem Beruf an sich und nicht wegen dem monatlichen Sold, der ist nämlich zum Gehalt als Partner bei einer Kanzlei mehr als lächerlich!