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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: SuperIngo am 27.01.2023 19:49

Titel: [Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 27.01.2023 19:49
Die haben wohl nen falschen Baum 🌳  geraucht!!

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/lehrermangel-115.html

Zu viele Schülerinnen und Schüler treffen auf zu wenig Lehrkräfte. Dieses Problem besteht schon lange, wird sich aber nach Ansicht der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission in den nächsten 20 Jahren noch verschärfen. Um die Lage zu entspannen, schlägt das Beratergremium der Kultusministerkonferenz (KMK) eine Mehrbelastung für Lehrkräfte vor. Demnach solle neben einem höheren Unterrichtspensum auch geprüft werden, Teilzeitmöglichkeiten zu beschränken und gegebenenfalls größere Klassen zu bilden.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 27.01.2023 20:24
Dann sollen ein paar Bundesländer, z.B. Hessen, alle möglichen Referendare ausbilden und nicht eine künstliche Einstellungsgrenze setzen damit der Rest nach NRW geht.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: NWB am 27.01.2023 21:25
Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: clarion am 27.01.2023 21:53
Es hilft ja auch total,  wenn die Lehrer in Scharen aus den Schulen flüchten und andere Berufe ergreifen.

Die bittere Wahrheit ist, wir haben nicht genug junge Leute, um die Altersabgänge zu ersetzen. Es dürfte inzwischen nur noch wenige Berufe geben,  in denen es keinen Mangel an Bewerbungen gibt.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 27.01.2023 22:00
Solange die Beamte einen rechtlichen Anspruch auf Teilzeit haben und einige Lehrer auf Teilzeit machen (z.B. wegen Überforderung, Alter, Kinder, Familie oder einfach Lust darauf) dann werden die Bundesländer keinen Überhang ermöglichen.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: NvB am 27.01.2023 22:22
Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

Manchmal fragt man sich, ob in der Politik und den höheren Ämtern keiner mehr über das hier und jetzt hinausdenkt. Unsere Gesellschaft wird in den nächsten 7-10 Jahren den sprichwörtlichen demografischen Atomkrieg erleben.

Über 50% der Beamten aus meiner Behörde werden bis 2031 aus dem Dienst ausscheiden. Und nachwuchstechnisch wird man diesen Abgang in den nächsten Jahren nicht mal ansatzweise kompensieren.

Der wirtschaftliche Schaden wird massiv sein, wenn sich keiner mehr um Anträge und Verwaltungsaufgaben kümmert...

Aber: "its fine"
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: was_guckst_du am 27.01.2023 23:29
. Es dürfte inzwischen nur noch wenige Berufe geben,  in denen es keinen Mangel an Bewerbungen gibt.
Berufspolitiker...die nehmen anscheinend inzwischen Jeden!
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 28.01.2023 07:29
Es gibt in einem Beruf zu wenige;
Ergo verschlechtere ich die Arbeitsbedingungen.
Und das merken die nicht selbst???
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SwenTanortsch am 28.01.2023 09:53
Die Empfehlungen treffen erstaunliche Aussagen, die vor allem eines zeigen: Obgleich sich nicht wenige der SWK-Mitglieder wohl selbst in einem Beamtenverhältnis befinden, verfügen sie augenscheinlich wiederkehrend über keine hinreichenden beamtenrechtliche Kenntnisse. So führt die Stellungnahme als eine der maßgeblichen Maßnahmen aus:

"Studien zeigen, dass qualifizierte Lehrkräfte für den Lernerfolg unverzichtbar sind. Die SWK empfiehlt daher, dass sich Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel vor allem darauf konzentrieren sollten, die vorhandenen Lehrkräfte bestmöglich einzusetzen. 49 Prozent der Lehrkräfte arbeiten in Teilzeit, hier liegt das größte Potenzial, Ressourcen zu erschließen. Die SWK spricht sich dafür aus, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit zu begrenzen, die Reduktion auf unter 50 Prozent der Arbeitszeit etwa sollte nur aus besonderen Gründen möglich sein, ebenso sollten Sabbaticals befristet eingeschränkt werden." (https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/einsatz-optimieren-bedarf-senken-swk-empfiehlt-zeitlich-befristete-notmassnahmen-zum-umgang-mit-dem.html)

Solche Aussagen kann man augenscheinlich nur tätigen, wenn man nicht weiß, dass das Hauptberuflichkeitsprinzip als hergebrachter Grundsatz des Berufsbeamtentum grundsätzlich fordert, dass der Beamte im Regelfall mit nicht weniger als 50 % der regelmäßigen Arbeitzeit seiner Beschäftigung nachgeht. Entsprechend kann man in den 17 Rechtskreisen prinzipiell keine einfachgesetzliche Regelung finden, die es gestatten sollte, seinen Dienstgeschäften als Regelfall mit einem Teilzeitfaktor unterhalb von 50 % nachzugehen. Die Forderung, "die Reduktion auf unter 50 Prozent der Arbeitszeit etwa sollte nur aus besonderen Gründen möglich sein", ist und muss bereits in allen Rechtskreisen gelten, weil alles andere als Verstoß gegen das Hauptberuflichkeitsprinzip zu verstehen wäre. Hier wird also eine Forderung als maßgeblich gefordert, die heute bereits in allen 17 Rechtskreisen genauso geregelt sein muss, wie sie nun gefordert wird. Genauso könnte man also nach eingehender wissenschaftlicher Prüfung fordern, dass man die heute 45-minütige Schulstunde zukünftig auf 45 Minuten begrenzt. Das Ergebnis wäre das gleiche wie hier: nämlich das gleiche.

Die besonderen Gründe, von denen die Empfehlung spricht, sind heute ebenso geregelt, nämlich in den Sonderfällen von Betreuung und Pflege. Hier ist der Regelfall, dass eine Teilzeittätigkeit mit einem Minimum von 25 % der regelmäßigen Arbeitszeit gestattet werden kann. In der Regel sollte eine Genehmigungspflicht gegeben sein, wenn nicht zwingende dienstliche Gründe dem entgegenstehen - und damit ist die Möglichkeit des Ermessens, entsprechend Anträge abzulehnen, auf das Äußerste beschränkt. Nicht umsonst führt das Bundesverwaltungsgericht aus: "Dienstliche Gründe dieser höchsten Prioritätsstufe müssen von solchem Gewicht sein, dass ihre Berücksichtigung unerlässlich ist, um die sachgerechte Wahrnehmung der dienstlichen Aufgaben sicherzustellen. Es müssen mit großer Wahrscheinlichkeit schwerwiegende Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit drohen." (BVerwG, Urteil vom 25.06.2009 - 2 C 74.08 -, Rn. 18; Hervorhebungen durch mich). Die Prüfung, ob solche Gründe tatsächlich vorliegen, unterliegt - bei Ablehnung entsprechender Anträge - der gerichtlichen Kontrolle. Der Nachweis, dass "zwingende dienstliche Gründe" tatsächlich gegeben sind, stellt sich - eben weil es sich hier um die höchste Prioritätsstufe handelt - entsprechend als deutlich schwierig dar (um es mal so zu formulieren). Den Dienstherrn möchte ich erleben, der entsprechende Anträge aus familiären Gründe ablehnte. Zugleich bliebe die Frage, wie man unter solchen Bedingungen wohl Nachwuchskräfte gewinnen wollte. Dabei ist in Rechnung zu stellen, dass es hier um die Beamtenschaft als solche geht. Die jeweiligen Beamtengesetze der 17 Rechtskreise erstrecken sich zunächst einmal jeweils auf alle betroffenen Beamten gleich, sofern keine Sonderregelungen getroffen werden - Sonderregelungen hinsichtlich der Teilzeit von verbeamteten Lehrkräften kann es aber nicht geben, da es auch dafür eines sachlichen Grundes bedürfte. Dass der Dienstherr den seit vielen Jahren absehbaren Fachkräftemangel augenscheinlich nicht hinreichend beachtet hat, dürfte kaum als ein solcher sachlicher Grund zu betrachten sein, worauf am Ende mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auch die zur Prüfung angerufenen Gerichte verweisen dürften.

Das prinzipiell Gleiche gilt hinsichtlich der weiterhin aufgeführten Sabbaticals. Offensichtlich ist den Mitgliedern der SWK nicht geläufig, dass sich ein sogenanntes Freijahr ("Sabbatical") aus einem Anspar- und einem Ausgleichsgleichszeitraum zusammensetzt, d.h., der Beamte erhöht für einen Zeitraum seine Beschäftigungszeit im Verhältnis zu seinen Dienstbezügen, um nach einer gewissen Zeit des Ansparens den Ausgleich zu vollziehen. "Sabbaticals" wären also derzeit tatsächlich eine Möglichkeit, kurzfristig höhere Dienstzeiten zu generieren, die später wieder ausgeglichen werden würden - ansonsten haben sie allerdings auf die gesamte Dienstzeit eines Beamten gesehen keinen Einfluss auf die Arbeitszeit. Die geforderte Einschränkung von "Sabbaticals" hat so verstanden hinsichtlich der regelmäßigen Arbeitszeit von Beamten keinerlei Einfluss, würde aber eine kurzfristige Möglichkeit, höhere Dienstzeiten zu generieren, behindern. Die Einschränkung der Möglichkeit von "Sabbaticals" dürfte darüber hinaus allerdings Einfluss auf die Motivation von Beamten haben, die ein entsprechendes "Sabbatical" planen - und dieser Einfluss dürfte für jene Motivation eher nicht förderlich sein.

Entsprechend will man den Lösungsversuch, "dass sich Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel vor allem darauf konzentrieren sollten, die vorhandenen Lehrkräfte bestmöglich einzusetzen", mittels Eingriffe vollziehen, die entweder bereits gegeben sind (eine Teilzeitbeschäftigung mit einer regelmäßigen Arbeitszeit von weniger als 50 % ist als Regelfall schon heute nicht möglich) oder letztlich nicht umsetzbar sind (eine Einschränkung der gesetzlichen Teilzeitregelungen aus familiären Gründen könnte nicht auf verbeamtete Lehrer als solche beschränkt werden und wäre rein rechtlich kaum möglich) bzw. keinerlei Effekte hätten (sog. "Sabbaticals" führen in Summe zu keiner Verringerung von Dienstzeiten). Wieso man solche Vorschläge als augenscheinlich maßgeblich betrachtet und sie dann entsprechend der Öffentlichkeit präsentiert, bleibt mir schleierhaft. Ein Ruhmesblatt wissenschaftlicher Beratung von Politik sollten solche Ideen wohl eher nicht nach sich ziehen, so gilt es zu vermuten. Denn wenn als "das größte Potenzial" gegen den Fachkräftemangel Maßnahmen vorgeschlagen werden, die zu keiner Veränderung führen, weil sie heute schon Realität sind (s. den regelmäßigen Teilzeitfaktor), oder die rechtlich kaum umsetzbar sind (s. den Teilzeitfaktor aus familiären Gründen) bzw. die hinsichtlich der Problemlage keine Auswirkungen zeitigen (s. die sog. "Sabbaticals"), dann weiß ich auch nicht weiter, was die KMK noch so umtreibt und was sie dann wohl als nächsten Vorschlag mit dem "größte[n] Potenzial" vorschlägt. Vielleicht die heutige Stundenzahl, die ein Schüler in seinem Schulleben unterrichtet wird, empfindlich zu verringern (was einem wahrlich sehr schwerfalle, wie man das die Medien schweren Herzens mitteilen muss), sodass die Stundenzahl zukünftig auf das heutige Maß begrenzt wird? Oder die heute auf neun, zehn oder dreizehn Jahre ausgedehnte Schulzeit unter schwersten Gewissensbissen (wie man den Medien verknautschten Gesichtes mitteilen muss) massivst zu kürzen, sodass zukünftig Schüler nur noch begrenzt auf neun, zehn oder auch nur dreizehn Jahre beschult werden? Oder die KMK als das wesentliche Instrument bundesdeutscher Regelungskompetenz in Schulsachen leider aufgeben zu müssen (wie den Medien in grundstürzender Eilmeldung mitgeteilt wird), um damit der KMK einen Regelungsauftrag zu erteilen, wie sie in den nächsten 15 Jahren unaufgelöst aufgelöst (und ansonst gelöst und losgelöst von Schulsachen) die bundesdeutsche Regelungskompetenz in Schulsachen löst? Vielleicht wäre dieser der zielführendste: sich selbst den Passierschein A 38 auszustellen?
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: bigbroen am 28.01.2023 10:39
Die Lösung kann aber auch nicht noch mehr Leute mit identischer Qualifikation einzustellen die durch ihr im  Studium erworbenes Wissen nicht wirklich befähigt sind ihren Beruf gut zu machen. Am Ende Fachfremd unterrichten. Wie man lehrt lernt man im Ref. Ergo ist das ein Ausbildungsberuf.
Man kann fachlich und sozial geeignete Schüler am Ende ihrer Schul-Laufbahn in drei Jahren zum Fach-Lehrer Unterstufe Ausbilden. Weiterbildungen anbieten.
Natürlich braucht es auch studierte Fachdidaktiker an Schulen, die Zeit haben ihre im Studium erworbenen Fähigkeiten einsetzen. (Curricule überarbeiten, Konzepte Evaluieren, Stoffverteilungspläne, wissenschaftlich fundierte Evaluation und Weiterentwicklung von Unterricht anhand aktueller Fachdidaktischer Forschung). Da reicht aber eine je Fach und Schule von.
Schüler die aus irgendwelchen Gründen nicht Lernfähig sind oder Verhaltensprobleme haben brauchen jemanden der sich Zeit nimmt. Der muss kein Fach können. Hier braucht man Multiprofessionelle Teams. Ausgebildete Pädagogen, die brauchen nicht mal Abi. Ausbildung dann ähnlich wie Heimerzieher nur eben für Schule. Kosten die Hälfte. Bekommt man also zwei für einen Lehrer. Dazu Verwaltungsangestellte.
Genauso in der Schulverwaltung und Leitung. Da sitzen haufenweise gut ausgebildete Lehrer die teilweise niederste Verwaltungstätigkeiten ausüben für die sie unzureichend qualifiziert sind.
Natürlich wäre es besser einen Studierten Mathematiker mit hoher Sozialkompetenz zu haben der Teamleitungsfähigkeiten und Charisma hat sowie über rudimentäre Managementfähigkeiten verfügt. Der ein weiters Fach beherrscht und bereit ist in Hinteroberammergau als Lehrer zu arbeiten, wenn ihn denn gäbe.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SpeedyG am 28.01.2023 12:09
Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: superdash am 28.01.2023 12:55
Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.

Das ist zu undifferenziert. Mit A13 ist in Süddeutschland kein Blumentopf zu gewinnen. Insbesondere Bayern sticht ja auch bei der neuen Besoldung negativ hervor. Und dass in anderen Bereichen noch schlechter besoldet wird, löst das Problem zudem nicht. Ist es bei der Polizei wirklich so, dass nach Uni-Studium + Referendariat o.ä. viel schlechter besoldet wird?

Anreize wären zB:
- wirklich gute Bezahlung von Überstunden, also mehr und nicht weniger als die reguläre besoldung;
- Abschaffung unnötiger Verwaltungsaufgaben
- MINT-Lehrer zB mit A15 einstellen. Drunter wird man in ein paar Jahren keine Neuen mehr bekommen. Das Ignorieren der Realitäten am Arbeitsmarkt für MINT hilft sicher nicht weiter. Firmen müssen in München usw auch andere Gehälter bezahlen. Aber gerne weiter so. Dann werde ich als Physiker definitiv reduzieren und meine Frau (sportlehrering) macht Vollzeit. Da ist das Geld leichter verdient und zudem gleich viel.
- Kinderbetreuung anbieten (meine Frau arbeitet aktuell nur 30 Prozent, da es keinen Kita-Platz gibt)
- Arbeitsbedingungen verbessern. Ich komme aus der Wirtschaft und das was der Staat hier abliefert geht einfach gar nicht. Wenn das so weiter geht, bin ich sicher bald wieder zurück beim Automobilzulieferer. Kontakte sind nach wie vor da.
-...

Die gelieferten Vorschläge sind wirklich ein Hohn und werden nur dazu führen, dass noch weniger diesen eigentlich spannenden Beruf ergreifen werden. Ich unterrichte gern, aber es ist stressig. Und wird das weiter verschlechtert, bin ich raus.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: NvB am 28.01.2023 13:10
Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.

Das ist zu undifferenziert. Mit A13 ist in Süddeutschland kein Blumentopf zu gewinnen. Insbesondere Bayern sticht ja auch bei der neuen Besoldung negativ hervor. Und dass in anderen Bereichen noch schlechter besoldet wird, löst das Problem zudem nicht. Ist es bei der Polizei wirklich so, dass nach Uni-Studium + Referendariat o.ä. viel schlechter besoldet wird?

Anreize wären zB:
- wirklich gute Bezahlung von Überstunden, also mehr und nicht weniger als die reguläre besoldung;

Naja, in manchen Länderpolizeien ist der mD noch Alltag. Klar, man ist kein Jurist, vor allem ist das Haupttätigkeitsfeld im StGB zu finden. Aber die Verantwortung und den "Kundenkontakt" den man ausgesetzt ist, dafür ist die Kohle einfach zu wenig.
Wenn die Menschen im mD rechnen, würden die ziemlich schnell heraufinden, dass gerade bei Familien mit Kindern, das Gehalt minimal über der Allimentation von H4-Berechtigten liegt. Trauerspiel.

Aber die Beförderungsspanne der meisten Polizisten liegt im Niveau von A9-A11.

Wenn man überlegt, dass gerade beim bmvg A16 in oberen Kommandobehörden zum Kaffeekochen da ist, und in Landesbehörden auf Landkreisebene Behördenleiter mit massiver Personalverantwortung sind...

Naja, dann muss man einfach sagen, dass bei der Polizei das Beförderungsamt und die Maschinerie dahinter, absolut unattraktiv sind.

Von A9 zu A10... Nach dem Studium 5-7 Jahre... Auf A11 gerne nochmal 5-7 Jahre. Lachhaft...
Hohes Einstiegsgehalt am Anfang der Karriere. Nach 5 Jahren haben mich sämtliche Bekannte in der freien Wirtschaft massiv überholt. In den letzten 7 Jahren hat mein Großteil der Bekannten, die in der Privatwirtschaft angeheuert haben, Gehaltessprünge von 30-80% hingelegt.

Und die "Sicherheit" der Altervorsorge ist halt einfach kein Argument mehr. Teilweise kloppen die 3000€ als Sparquote in einen ETF. Wenn das Niveau bis zum Renteneintritt beibehalten wird. Ist die ausgezahlte Pension ein Witz dagegen.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 28.01.2023 13:56
Man muss in der Tat auch die Abschlüsse mit einbeziehen!
Abitur, Studium an einer Universität. Bei mir waren es 2-3 Fächer plus Pädagogik. Sek 1.! Zwei Jahre Referendariat, Zwei Staatsexamen, weitere mündliche und unterrichtspraktische Prüfungen und Beurteilungen, um Beamter auf Lebenszeit zu werden. Das alles dauert mal 10 Jahre!
Anfangsbesoldung und Endbesoldung A12. A13 nur, wenn man Prüfungen machte und eine der seltenen Stellen erwischte. Dazu gibt es die Bestenauslese. Und die Stelle wird min. bezirksregierungsweit ausgeschrieben....
Ich war früher 11 Jahre an einer Hauptschule. Integrativ, Ganztag. Mit 40 KollegInnen. In der Zeit wurde 1x eine Stelle ausgeschrieben.
In NRW gibt für 41 Stunden und unzählige unbezahlte Mehrarbeit aktuell A12 plus 150 Euro brutto. Jeder Andere mit 2 Staatsexamen erhält in NRW m.W. A13 aufwärts!
Ich, und bestimmt viele andere, machen locker rund 50 Stunden pro Woche mit voller Stelle. 6 Tage die Woche mindestens auf Sendung!
Volle Stelle, 2 Standorte, 11 km Pendeln in den Pausen hin und her, Klassenleitung einer inklusiven Klasse ohne Doppelbesetzung mit Sonderpädagogen, mit 30 SuS!!!
Sehr viele Konferenzen, Teamsitzungen, Arbeitsgruppentreffen, Projekte planen, durchführen, Unterricht evaluieren, neue Konzepte erarbeiten, einführen und evaluieren, Lehrplanarbeit, Inklusion überall, Semesterpraktikanten ausbilden, Referendare ausbilden, Fachkonferenzleitung, Quartalskonferenzen für jeden Schüler, Zeugniskonferenzen, Berufsvorbereitung, KAOA, Sozialarbeit, Elterngespräche, Gespräche mit Ärzten und Psychologen, "Gutachten" verfassen, Förderschulzeugnisse erstellen, Förderberichte schreiben, Lern-und Entwicklungsberichte schreiben, Unterricht nebenbei mal planen und halten, Vertretung, Betreuung von 2 Klassen ( 60 SuS ) gleichzeitig, Korrekturen, Praktikumsbetreuung, Klassenfahrten planen und durchführen, Fort-und Weiterbildung, 4x Nachmittags ( auch Freitags) ....
Für A12 +150 ! Da ist noch Luft nach oben!!
60 Stunden machen wir auch noch !!
A12 ist wirklich ok. Aber nicht, wenn die Kolleginnen und Kollegen, die ihren Job engagiert erledigen wollen, zusammenbrechen.

Das gilt im Grundsatz natürlich auch für andere Berufe, wie den Polizisten.
Ich bin selbst Hauptbrandmeister einer Freiwilligen Feuerwehr ( seit 28 Jahren).
Wir fahren rund 150 Einsätze pro Jahr. Keine Berufsfeuerwehr, keine  hauptamtlichen Kräfte. Ich kenne diese Seite also auch..
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Tagelöhner am 28.01.2023 14:31
Sind Lehrer nicht diejenigen mit um die 14 Wochen "Urlaub" bzw. unterrichtsfreier Zeit pro Jahr und einem effektiven Arbeitstag von vielleicht 6 Stunden? Wenn ich mich so an meine Schulzeit zurück erinnere...und wie ernst der ein oder andere verbeamtete Lehrer seinen Lehrauftrag genommen hat. Da wurde Jahr für Jahr standardmäßig das Programm runtergerattert, vielleicht mal kleine Lehrplanänderungen eingebaut. Gerne zu spät zum Unterrichtsbeginn gekommen oder auch mal zwischendurch 20-30 Minuten verschwunden und die Schüler wurden in der Zeit "beschäftigt". Also ich finde das Rumgeheule ziemlich unangebracht, oder will mir jemand erzählen, dass der Beruf plötzlich zu den stressigsten Aufgaben des Öffentlichen Dienstes geworden sein soll?  ;D
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 28.01.2023 15:48
Oha!
Sie wohnen wohl weit hinter der Waldgrenze!!

 :o

Sind Lehrer nicht diejenigen mit um die 14 Wochen "Urlaub" bzw. unterrichtsfreier Zeit pro Jahr und einem effektiven Arbeitstag von vielleicht 6 Stunden? Wenn ich mich so an meine Schulzeit zurück erinnere...und wie ernst der ein oder andere verbeamtete Lehrer seinen Lehrauftrag genommen hat. Da wurde Jahr für Jahr standardmäßig das Programm runtergerattert, vielleicht mal kleine Lehrplanänderungen eingebaut. Gerne zu spät zum Unterrichtsbeginn gekommen oder auch mal zwischendurch 20-30 Minuten verschwunden und die Schüler wurden in der Zeit "beschäftigt". Also ich finde das Rumgeheule ziemlich unangebracht, oder will mir jemand erzählen, dass der Beruf plötzlich zu den stressigsten Aufgaben des Öffentlichen Dienstes geworden sein soll?  ;D
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SwenTanortsch am 28.01.2023 16:33
Wen die Arbeitszeit von Lehrkräften sachlich interessiert, findet hier das empirische Material der niedersächsischen Arbeitszeitstudie, die 2014/15 durchgeführt worden ist: https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/projekte/arbeitszeitstudie Insbesondere als mittelbare Folge dieser Studie musste die Erhöhung der Regelstundenzahl für Gymnasiallehrer, die zuvor ohne Betrachtung der realitätsgerechten Verhältnisse angehoben worden war, wieder von 24,5 Std. auf 23,5 Std. abgesenkt werden (bzw. genauer: konnte sie wegen jener Studie nicht ein weiteres Mal entsprechend rechtswidrig erhöht werden; der Dienstherr hat es von daher seitdem nicht auf erneute Versuche ankommen lassen). Unmittelbar war die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung durch den Verordnungsgeber auf Grund der unzureichenden Prozeduralisierung der sie erlassenden Verordnung - das Land hätte in einer entsprechenden Studie zeigen müssen, dass die Erhöhung mit der tatsächlichen Belastung von Lehrkräften vereinbar (gewesen) wäre, was es nicht getan hat und, wie die genannte Studie am Ende gezeigt hat, auch nicht in seinem Sinne hätte vollziehen können - vom OVG als mit höherrangigem Recht nicht vereinbar betrachtet worden. Konkret sah es die Fürsorgepflicht aus Art. 33 Abs. 5 GG sowie das allgemeine Gleichheitsprinzip aus Art. 3 Abs. 1 GG als verletzt an. Entsprechend hat das OVG die Erhöhung als willkürlich begriffen, da es ihr an einem sachlichen Grund gefehlt hat. Die Eindeutigkeit der Sachlage hat dazu geführt, dass eine Revision nicht zugelassen worden ist. Zur Entscheidung des Niedersächsischen OVG über die Normenkontrollanträge vgl. bspw. https://oberverwaltungsgericht.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/normenkontrollverfahren-niedersaechsischer-lehrkraefte-und-schulleiter-an-gymnasien-ueberwiegend-erfolgreich-134384.html oder die Entscheidung - 5 KN 148/14 - vom 09.06.2015 selbst bspw. unter https://openjur.de/u/775847.html Sie ist weiterhin interessant zu lesen, nicht zuletzt in der von ihr gesuchten Verbindung zur bundesverfassungsgerichtlichen Rechtsprechung.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 28.01.2023 17:04
Ein guter Anfang wäre ja schon, nach dem Referendariat einen unbefristeten Vertrag anzubieten. Stattdessen gibt es immer noch Bundesländer, die in den ersten Jahren befristete Verträge bis zu den Sommerferien schließen, den Lehrer 6 Wochen in die Arbeitslosigkeit schicken und dann erneut befristet einstellen.

Außerdem wäre der Job deutlich stressfreier, wenn man das ganze Elternmitbestimmungsgedöns mal wieder auf ein erträgliches Maß zurückführte und das Attribut des Sonderrechtsverhältnisses stärkt.

Schließlich könnte man sicher auch wieder mehr Lehrkräfte für den Beruf begeistern, wenn Lehrer -statt sich selbst, die Schüler, die Eltern und die Gesellschaft belügen zu müssen- einen leistungs- und wettbewerbsorientierten Unterrichtsstil fahren dürften. Wenn Kevin in allen Hauptfächern ungenügende Leistungen bringt, tut man niemandem einen Gefallen, ihn trotzdem durchs Abitur zu prügeln. Und wenn Chantalle in allen Fächern außer Sport super ist, muss man ihre Unterrichtszeit nicht damit verschwenden, Kevin bis zur 11. Klasse immer wieder den Dreisatz zu erklären.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 28.01.2023 17:22
Weitere bahnbrechende Idee:
Lehrer sollten nicht selbst anteilig für ihre Unterkunft und Verpflegung bezahlen müssen, wenn sie sich den Streß einer Klassenfahrt antun. Stattdessen sollten sie durch (ebenfalls voll bezahlte) externe Aufsichtskräfte unterstützt werden. Z.B. durch Erzieher-Azubis oder Pädagogikstudenten, denen das dann gleichzeitig als Praxisteil anerkannt wird.

Ein Glas Rotwein später noch eine Idee: Koedukation von der 6. bis zur 10. Klasse in den Hauptfächern abschaffen, um den auseinanderklaffenden Bedürfnissen von männlichen und weiblichen Teenis sowie den weiteren durch die Pubertät ausgelösten Unterschiede in Lerntempo, Aufnahmefähigkeit, Sozialverhalten durch abgestimmte pädagogische Konzepte gerecht zu werden.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 28.01.2023 17:30
In NRW liegt die Unterrichtszeit zwischen 25,5 und 28 Stunden.
Beamte in NRW haben eine Arbeitszeit von 41 Stunden.
Da, laut diverser Studien, Lehrer an weiterführenden Schulen nun rund 48-50 Stunden pro Woche leisten, kann man von etlichen unbezahlten Überstunden ausgehen.
Von den angeblichen 3 Monaten Ferien mal abgesehen, sind das
bei nur 9 Monaten Arbeitszeit = ca 300 Überstunden!
Da aber viele Kolleginnen und Kollegen nicht 3 Monate FREI haben, wird die Rechnung noch bescheidener.
In den Herbstferien, Osterferien oder Weihnachtsferien, haben wir fast immer Stapel von Klassenarbeiten oder Portfolios oder Praktikumsberichte hier liegen. Wir bekommen Aufträge der Schulleitung Lehrpläne zu überarbeiten, Sitzungen vorzubereiten, zu evaluieren, Kompetenzrahmen zu erstellen usw.
4-5 Tage à 5 Stunden sind da schnell pro 2 Wochen weg.
Und siehe da: Der Lehrkörper muss auch in den Sommerferien planen und vorbereiten. Und Konferenzen starten bei uns auch eher. Die letzte Woche ist Schule angesagt. In der Schule. Verpflichtend! 5 Tage plane ich in den Ferien zusätzlich ein.
Und zack: Eine Lehrkraft, die den Job ordentlich macht, kann in dem Rest der unterrichtsfreien Zeit grad mal die Überstunden abfeiern.

Viele meiner KollegInnen und ich sind eigentlich immer um 7.30 Uhr in der Schule und gehen um 16.00 Uhr. Pausen? HAHA. Da gibt's Besprechungen, Schüler-oder Elterngedpäche, Aufsichten, Mittagspausenaufsicht oder man pendelt in den Pausen zwischen den 11 km entfernten Standorten. Oder man bereitet mal fix den ewigen Vertetungsunterricht vor oder klärt Konflikte zwischen 10 Nationen...
Und NEIN! Wir gehen im Unterricht nicht 30 Minuten Kaffeetrinken!
Oft frühstücke ich erst um 12 und hab kaum Zeit das WC aufzusuchen.
In der Woche sitzt man zu Hause oft bis 21.00 Uhr im Büro.
Auch am Wochenende ist Schule angesagt.

Und da man ja nur 6 Stunden am Tag hat, seit 20 Jahren immer das Selbe herunterleiert, es kein Corona gibt, keine Flüchtlingsproblematik, keine Förderschüler ohne geeignete Unterstützung,  ja genau deshalb,  und weil wir immer frei haben und der Job überbezahlt ist, sind in NRW keine 8.000 Stellen nicht zu besetzen! Super easy der Beruf in dem man mittlerweile der Arsch für ALLES ist.
Was, wie ich in meinem letzten Post schrieb, natürlich auch für andere Berufsgruppen gelten darf.
Aber Lehrern jetzt noch mehr aufzukloppen wie zum Beispiel mehr Stunden oder größere Klassen, ist unmöglich. Und die Schülerinnen und Schüler sind ebenso in allen Punkten die Leidtragenden dieses Schwachsinns
..
Hier die Studie:

https://www.news4teachers.de/2020/09/arbeitszeitstudie-sieben-tage-woche-ist-fuer-lehrer-obligatorisch-allerdings-ist-die-belastung-im-kollegium-stark-ungleich-verteilt/




quote author=SuperIngo
link=topic=119924.msg273864#msg273864 date=1674917291]
Oha!
Sie wohnen wohl weit hinter der Waldgrenze!!

 :o

Sind Lehrer nicht diejenigen mit um die 14 Wochen "Urlaub" bzw. unterrichtsfreier Zeit pro Jahr und einem effektiven Arbeitstag von vielleicht 6 Stunden? Wenn ich mich so an meine Schulzeit zurück erinnere...und wie ernst der ein oder andere verbeamtete Lehrer seinen Lehrauftrag genommen hat. Da wurde Jahr für Jahr standardmäßig das Programm runtergerattert, vielleicht mal kleine Lehrplanänderungen eingebaut. Gerne zu spät zum Unterrichtsbeginn gekommen oder auch mal zwischendurch 20-30 Minuten verschwunden und die Schüler wurden in der Zeit "beschäftigt". Also ich finde das Rumgeheule ziemlich unangebracht, oder will mir jemand erzählen, dass der Beruf plötzlich zu den stressigsten Aufgaben des Öffentlichen Dienstes geworden sein soll?  ;D
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: NWB am 28.01.2023 18:04
Sich mit dem Tagelöhner fachlich auseinander zu setzen ist nicht möglich. Dazu ist er zu sehr in seiner polemischen, auf Stammtischparolen basierenden kleinen Welt gefangen, was das letzte Beispiel wieder eindrucksvoll gezeigt hat. Es lebe die Ignorierfunktion.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 28.01.2023 22:19
Ich glaube nicht, dass mehr Geld hilft, viele LK sind doch schon in Teilzeit, weil es zu anstrengend ist und Ihnen die Kohle trotzdem reicht. Wenn in BW alle Lehrer in Vollzeit gehen würden, hätten wir glaube ich so ca. 30k Lehrer übrig und könnte die an andere Bundesländer abgeben.
Das wird aber nicht dadurch passieren, dass man Ihnen A15 gibt, und auch nicht dadurch, dass man Ihnen Teilzeit verbietet. Vielleicht dadurch, dass man sie von sonstigen nicht-Lehrer-tätigkeiten entlastet, indem man andere Personen für solche Tätigkeiten einstellt (Lehrer machen Sekretariatsarbeiten, IT-Arbeiten, Aufsicht, etc. etc.).
Dann würde der ein oder die andere vielleicht wieder den Kopf frei haben, um aufzustocken und mehr zu unterrichten.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Reisinger850 am 28.01.2023 23:29
Ich denke schon, dass Geld wichtig ist. Ich sah A12 in NRW immer als Frechheit. 7 Jahre Ausbildung, for what?

Jetzt mit bald A13 fühle ich mich mehr wertgeschätzt, aber das Tagesgeschäft an einer Realschule in NRW mit 8 Förderkindern, 4 Flüchtlingen in einer Klasse ist nah dran an absurd. Alle Stellen laufen seit Jahren leer…
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: LehrerBW am 29.01.2023 08:35


Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.

SekI Lehrer starten mit A13.

Mit der Abschaffung des Ganztags, der nachmittags eh nur den Charakter der Kindesbetreuung hat, könnte man den Lehrermangel beheben. 👍
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: lotsch am 29.01.2023 09:09
Meine Schwägerin arbeitet in einer Privatschule in München. Kleine Klassen machen einen wahnsinnigen Unterschied sagt sie. Außerdem hat jede Klasse eine zusätzliche Sozialpädagogin als Klassenleiterin und 4 mal die Woche ist bis 16.00 Uhr Schule. Das kostet halt 1500 € pro Kind im Monat + Kosten für Schulkleidung und sonstiges. Die Schule wird hauptsächlich von Kindern von Manager*innen besucht. Die haben natürlich auch ihre speziellen Probleme.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 29.01.2023 12:31
In NRW A12 mit 150 brutto Zulage...
Ab 2026 A13.



Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.

SekI Lehrer starten mit A13.

Mit der Abschaffung des Ganztags, der nachmittags eh nur den Charakter der Kindesbetreuung hat, könnte man den Lehrermangel beheben. 👍
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 29.01.2023 15:04
Tja, dann gibt es eben noch strenger nur Dienst nach Vorschrift und ich fahre nicht mehr mit auf Klassen-, Kurs- oder Stufenfahrten oder als Begleitung zum Austausch, schraube mein Engagement für Projekte, etc. zurück und mache als Klassenlehrer nur noch das Nötigste. Auch die Antwortzeiten für den IT-Support, für den ich eine Entlastungsstunde bekomme, wird sich auf diese Zeit beschränken müssen.

Ich merke heute noch, wie ich mich mit meinem Engagement und Ideen während der Corona-Schulschließungen und der anderen Experimente in dieser Zeit verbraucht habe. Ich werde einen Teufel tun und in einen Burnout zusteuern, nur weil die Landesregierungen unfähig waren, Nachwuchs an die Schulen zu bringen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Alatar am 29.01.2023 19:01

Liebe Lehrkräfte. Ich kann es nicht mehr hören. Und noch lächerlicher sind diese "Drohungen", den Lehrerberuf zu verlassen. Dann lasst euren großen Worten doch Taten folgen und verlasst das Beamtenverhältnis und heuert in der ach so gut zahlenden Privatwirtschaft mit ihren traumhaften Arbeitsbedingungen an. Die Realität wird nur leider sein: Es interessiert sich in der Wirtschaft niemand für einen Deutsch, Englisch, Französisch, Latein- Geschichte, Erdkunde-, Politik, Religions-, Biologie-, oder Sportlehrer.

Allenfalls Physik, Chemie und Mathe, das wars dann auch. Dürfte nicht die Mehrheit sein.

Andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst arbeiten auch viel, vielleicht sogar mehr. Fragt Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Berufsfeuerwehr, Verwaltungsbeamte mit finanziell oder sozial hoher Verantwortung. Und auch denen wird immer mehr abverlangt, weil dort auch Personal fehlt. Der Unterschied ist: Die machen es entweder oder verlassen den ö.D. tatsächlich, aber ohne diese ewigen Drohungen und Ankündigungen.

Wenn ihr meint, so einen unermesslichen "Marktwert" zu haben, dann los, aber dann heißt es eben auch raus aus dem bequemen Beamtentum! Viel Erfolg!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: NWB am 29.01.2023 19:35
Der Marktwert der Lehrer besteht doch gerade darin, dass sie knapp sind und Bildung wichtig ist.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 29.01.2023 19:56
Ohjj.
Da ist ja jemand sehr sachlich....!
Viele meiner Kameraden aus der Freiwilligen Feuerwehr sind auch bei der Berufsfeuerwehr. A9-10 nach einigen Jahren, 2-3x die Woche arbeiten...! Das finden ALLE meiner Kameraden super. ALLE hätten keine Lust täglich 10 Stunden zu machen. Und keiner will Lehrer sein. Auch Lehrer haben eine extrem hohe Verantwortung und werden übrigens auch für ALLES verantwortlich gemacht.
In der Realität sieht es übrigens so aus, dass man ausschreiben kann, was man will. Oft bewirbt sich niemand.
Viele Menschen wollen nämlich kein Lehrer mehr werden. Deshalb sind allein in NRW 8.000 Stellen unbesetzt.
Denn: die jungen Menschen studieren etwas anderes oder machen eine Ausbildung. Und es gibt etliche, die dem Lehrerberuf den Rücken kehren. Denn: 48-50 Stunden pro Woche und täglich einem Terror von Anforderungen und Ansprüchen ausgesetzt zu sein, scheint trotz A12 nicht sonderlich interessant zu sein. Und das, obwohl Lehrer immer frei haben!


Liebe Lehrkräfte. Ich kann es nicht mehr hören. Und noch lächerlicher sind diese "Drohungen", den Lehrerberuf zu verlassen. Dann lasst euren großen Worten doch Taten folgen und verlasst das Beamtenverhältnis und heuert in der ach so gut zahlenden Privatwirtschaft mit ihren traumhaften Arbeitsbedingungen an. Die Realität wird nur leider sein: Es interessiert sich in der Wirtschaft niemand für einen Deutsch, Englisch, Französisch, Latein- Geschichte, Erdkunde-, Politik, Religions-, Biologie-, oder Sportlehrer.

Allenfalls Physik, Chemie und Mathe, das wars dann auch. Dürfte nicht die Mehrheit sein.

Andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst arbeiten auch viel, vielleicht sogar mehr. Fragt Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Berufsfeuerwehr, Verwaltungsbeamte mit finanziell oder sozial hoher Verantwortung. Und auch denen wird immer mehr abverlangt, weil dort auch Personal fehlt. Der Unterschied ist: Die machen es entweder oder verlassen den ö.D. tatsächlich, aber ohne diese ewigen Drohungen und Ankündigungen.

Wenn ihr meint, so einen unermesslichen "Marktwert" zu haben, dann los, aber dann heißt es eben auch raus aus dem bequemen Beamtentum! Viel Erfolg!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SpeedyG am 29.01.2023 22:43

Liebe Lehrkräfte. Ich kann es nicht mehr hören. Und noch lächerlicher sind diese "Drohungen", den Lehrerberuf zu verlassen. Dann lasst euren großen Worten doch Taten folgen und verlasst das Beamtenverhältnis und heuert in der ach so gut zahlenden Privatwirtschaft mit ihren traumhaften Arbeitsbedingungen an. Die Realität wird nur leider sein: Es interessiert sich in der Wirtschaft niemand für einen Deutsch, Englisch, Französisch, Latein- Geschichte, Erdkunde-, Politik, Religions-, Biologie-, oder Sportlehrer.

Allenfalls Physik, Chemie und Mathe, das wars dann auch. Dürfte nicht die Mehrheit sein.

Andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst arbeiten auch viel, vielleicht sogar mehr. Fragt Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Berufsfeuerwehr, Verwaltungsbeamte mit finanziell oder sozial hoher Verantwortung. Und auch denen wird immer mehr abverlangt, weil dort auch Personal fehlt. Der Unterschied ist: Die machen es entweder oder verlassen den ö.D. tatsächlich, aber ohne diese ewigen Drohungen und Ankündigungen.

Wenn ihr meint, so einen unermesslichen "Marktwert" zu haben, dann los, aber dann heißt es eben auch raus aus dem bequemen Beamtentum! Viel Erfolg!

Aber dort hat man ja garkeine 16 Wochen Ferien.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: NWB am 30.01.2023 06:23
… und nicht vormittags recht und nachmittags frei!
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Alphonso am 30.01.2023 07:51
In NRW liegt die Unterrichtszeit zwischen 25,5 und 28 Stunden.
Beamte in NRW haben eine Arbeitszeit von 41 Stunden.
Da, laut diverser Studien, Lehrer an weiterführenden Schulen nun rund 48-50 Stunden pro Woche leisten, kann man von etlichen unbezahlten Überstunden ausgehen.
Von den angeblichen 3 Monaten Ferien mal abgesehen, sind das
bei nur 9 Monaten Arbeitszeit = ca 300 Überstunden!
Da aber viele Kolleginnen und Kollegen nicht 3 Monate FREI haben, wird die Rechnung noch bescheidener.
In den Herbstferien, Osterferien oder Weihnachtsferien, haben wir fast immer Stapel von Klassenarbeiten oder Portfolios oder Praktikumsberichte hier liegen. Wir bekommen Aufträge der Schulleitung Lehrpläne zu überarbeiten, Sitzungen vorzubereiten, zu evaluieren, Kompetenzrahmen zu erstellen usw.
4-5 Tage à 5 Stunden sind da schnell pro 2 Wochen weg.
Und siehe da: Der Lehrkörper muss auch in den Sommerferien planen und vorbereiten. Und Konferenzen starten bei uns auch eher. Die letzte Woche ist Schule angesagt. In der Schule. Verpflichtend! 5 Tage plane ich in den Ferien zusätzlich ein.
Und zack: Eine Lehrkraft, die den Job ordentlich macht, kann in dem Rest der unterrichtsfreien Zeit grad mal die Überstunden abfeiern.

Viele meiner KollegInnen und ich sind eigentlich immer um 7.30 Uhr in der Schule und gehen um 16.00 Uhr. Pausen? HAHA. Da gibt's Besprechungen, Schüler-oder Elterngedpäche, Aufsichten, Mittagspausenaufsicht oder man pendelt in den Pausen zwischen den 11 km entfernten Standorten. Oder man bereitet mal fix den ewigen Vertetungsunterricht vor oder klärt Konflikte zwischen 10 Nationen...
Und NEIN! Wir gehen im Unterricht nicht 30 Minuten Kaffeetrinken!
Oft frühstücke ich erst um 12 und hab kaum Zeit das WC aufzusuchen.
In der Woche sitzt man zu Hause oft bis 21.00 Uhr im Büro.
Auch am Wochenende ist Schule angesagt.

Und da man ja nur 6 Stunden am Tag hat, seit 20 Jahren immer das Selbe herunterleiert, es kein Corona gibt, keine Flüchtlingsproblematik, keine Förderschüler ohne geeignete Unterstützung,  ja genau deshalb,  und weil wir immer frei haben und der Job überbezahlt ist, sind in NRW keine 8.000 Stellen nicht zu besetzen! Super easy der Beruf in dem man mittlerweile der Arsch für ALLES ist.
Was, wie ich in meinem letzten Post schrieb, natürlich auch für andere Berufsgruppen gelten darf.
Aber Lehrern jetzt noch mehr aufzukloppen wie zum Beispiel mehr Stunden oder größere Klassen, ist unmöglich. Und die Schülerinnen und Schüler sind ebenso in allen Punkten die Leidtragenden dieses Schwachsinns
..
Hier die Studie:

https://www.news4teachers.de/2020/09/arbeitszeitstudie-sieben-tage-woche-ist-fuer-lehrer-obligatorisch-allerdings-ist-die-belastung-im-kollegium-stark-ungleich-verteilt/
[...]


Mensch Ingo.... Du scheinst dann im Lehrerberuf aber auch einfach nicht richtig zu sein. Ich habe viele Lehrer im persönlichen Umfeld und der direkten Familie... Klar wird über punktuelle Belastungsspitzen geklagt (Bei denen mit Deutsch + Geschichte als Lehrkombi mit Abi-Jahrgang), aber bei deinen Ergüssen kann man ja bald nur noch mit den Augen drehen.... Beleg ein paar Kurse zur Selbstorganisation und Priorisierung von Aufgaben. Das kann schon mal Wunder bewirken und es soll auch Lehrer geben, die es schaffen, außerhalb der Ferienzeit Arbeiten zu kontrollieren.

Keiner spricht den Lehrern ab, dass ihr Job nicht auch mal anstrengend sein kann, aber im Gesamtpaket geht es den Lehrern schon noch ziemlich gut. Die Teilzeitquote kommt nämlich nicht nur aus der "Überlastung", sondern weil es immer noch völlig auskömmlich ist mit 80 % in sehr vielen Teilen Deutschlands.

Ansonsten bleibt dir stets der Wechsel deines Berufes etc... Ihr seid doch überall gefragt und es scheinen ja wirklich selbst die Gas-Wasser-Scheiße-Gesellen einen tolleren Beruf als du zu haben...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 30.01.2023 08:19
Aber dort hat man ja garkeine 16 Wochen Ferien.
Wow wo sind wir denn bei 16 Wochen? Bei meinem Sohn hatten wir es mal ausgerechnet, da waren es eher 60 Tage, die zu überbrücken wären, könnte man also gerade so hinkriegen ohne Betreuung wenn man nicht zusammen in Urlaub fährt.
Ansonsten stimme ich Alphonso insoweit zu, dass Lehrkräfte oft ein hausgemachtes Organisations- uns Abgrenzungsproblem haben. Ist in manchen Teilen ein bissl wie Selbstständigkeit. Da könnte natürlich durchaus mehr Unterstützung aus dem System kommen, bzw. wenn man die Bezüge weiter erhöht könnte die 100% LK sich vielleicht einen Sekretär auf Minijob-Basis anstellen. Allein die Organisation der letzten Halbjahresgespräche hat die KL unseres Sohnes bestimmt mehr Zeit gekostet, als nötig gewesen wäre. Mal von den einzelnen "schwierigen" Eltern abgesehen, ist das halt eine Bürotätigkeit, für die man weder ein Studium braucht, noch klare Vorgaben hat.
Genauso bekommen wir zu "Unzeiten" Rückmeldung auf Nachrichten, die wir bewusst zu passenden Zeiten und als "nicht dringlich" markiert über das schuleigene Nachrichtensystem versenden. Wenn halt die Nacharbeiten über die Ferien unklar geblieben sind, dann schickt man als Eltern mal eine unverbindliche Nachricht da rein. Da erwarte ich natürlich nicht innerhalb von 24h und abends um 10 eine Antwort.

Am Ende muss man aber auch berücksichtigen, dass jeder bei "Lehrer" gleich an den Oberstufenunterrichtenden, nebenbei passiv auf A15 beförderten Gymnasiallehrer denkt. Dass auch LK mit E9 dabei sind, befristete, Brennpunktschulen, Förderschulen, etc. verliert man leicht aus dem Blick.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 30.01.2023 09:59
Ok.
Wir halten fest:
Alle Evaluation und Untersuchungen zur Arbeitsbelastung, Arbeitsbedingungen sind oft falsch. Marode Gebäude, die nicht die Ausnahme sind, fehlendes Internet, mangelnde Technik, schrottreife Sanitäranlagen, gibt es nicht.
Auch keine übervollen Klassen mit 6-8 heftigsten Förderschülern bei 30 Leuten in einer Inklusionsklasse. Ohne Doppelbesetzung. Teilweise mit etlichen Nationalitäten OHNE jegliche Deutsch-oder Englischkenntnisse. Das ist leider immer häufiger Realität! Und da geht es nicht um die Belegung eines Kurses zum Schreibtischmanagenent!! Wenn es mal so einfach wäre.
Es geht mir darum, den sogenannten EXPERTEN mal zu sagen, dass es jetzt mal reicht mit den bildungspolitischen Experimenten.
Und um mal auf den Ursprungspost zu kommen: es soll einfach willkürlich die Belastung für ALLE, auch für die SchülerInnen nach oben geschraubt werden. Das geht schief und Deutschland schmiert in Sachen Bildung noch weiter ab!!!!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Landsknecht am 30.01.2023 13:13
Könnte man nicht die Lehrpläne entrümpeln und somit für Entlastung von Schüler, Lehrern und Dienstherren sorgen. Duck und weg 8)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 30.01.2023 14:16
Könnte man nicht die Lehrpläne entrümpeln und somit für Entlastung von Schüler, Lehrern und Dienstherren sorgen. Duck und weg 8)

Ein möglicher Punkt. Wenn es bei gleichbleibenden Ressourcen (Lehrern) zu höhrem Aufwand kommt (Anzahl Schüler) wäre doch eine logische Frage:
- muss ich das im benötigten Umfang machen
- können mehr Schüler pro Klasse vorhanden sein
- kann man die Qualität absenken
- Kann man mal ganz anders denken und völlig andere Herangehensweisen wählen.

Dies wäre aus meiner Sicht viel sinniger, als ständig reflexartig nach mehr Personal zu rufen. Da das nicht kommen wird, könnte man mal anders denken.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Ytsejam am 31.01.2023 08:11
Machen wir uns doch nichts vor: Jeder weiß, wie die Personalentwicklung in den kommenden jahren sein wird. Wirklich jeder, der eine Statistik der Altersstruktur in Bund, Land, Kommunen lesen kann.

Und nahezu jeder weiß auch, wie schwerfällig wir sind, Maßnahmen zu treffen, selbst im Angesicht der drohenden Entwicklung. In meinem Bereich bekomme ich bei internen Ausschreibungen schon seit einiger Zeit keine - NULL - Bewerber mehr, externe Ausschreibungen interessiert sich auch keiner mehr für, da "nur" A8/E8. Das, was überbleibt und doch mal kommt, ist schon nach kurzer Zeit wieder weg, weil E9a flächendeckend ebenfalls verfügbar ist.

In den nächsten 5 Jahren gehen hier noch mal 1/3 in Rente/Pension. Und es sieht in allen Bereichen so aus, die Tage stand in der Zeitung dass 35% der Hausärzte Ü60 sind.

Keine, absolut keine Ausbildungsoffensive o.ä., insbesondere keine "Zuwanderung" nach kanadischem oder sonstwelchem Modell wird uns aus dieser Misere raushelfen. Qualifizierte Menschen werden bei unserer Steuer- und Schröpfungspolitik nicht kommen, die gehen lieber in die anderen Länder wo man noch ein wenig von seinem Gehalt behalten darf. Die haben nämlich alle dieselbe Situation. Und Wohnungen haben wir eh nicht. Auf die Politik können wir uns nicht verlassen, im Gegenteil, die Tatenlosigkeit kommt schon einem Vorsatz gleich.

Um im Lehrerbereich zu bleiben, es wird uns doch gar nichts anderes übrig bleiben, als die verbleibenden Lehrer auf die Schüler aufzuteilen. Dann unterrichtet ein Lehrer halt per Videokonferenz 2-4 Klassen á 25 Schüler, ist doch kein Problem. Damit die Schüler sich nicht gegenseitig umbringen können Aufpasserjobs geschaffen werden, die eben nicht so eine hohe Qualiikation erfordern. Wer da noch moppert, die Alternative ist direkt Homeschooling, und zwar forever. Dann müssen die Eltern halt zusehen. Und die Kinder auch. Oder direkt ab 14 Zentralhomeschooling, ein Lehrer pro Stadt/Land reicht dann. Gibt es halt nur noch Noten für Tests, Beteiligung der Schüler ist ja nicht mehr. Und den Test schreibt dann ChatGPT, also können wir das auch direkt sein lassen mit jeglicher Benotung. Nur Lernstandserhebung, fertig.

"Das geht doch nicht, da bleibt doch die Bildung auf der Strecke" - Ja, genau. Wie aber schon seit Jahren. Aber ist ist doch angesichts der Entwicklung gar nicht mehr anders händelbar.

Eigentlich müsste man zurück zu einem System, wo eben der Standard nicht das Abi ist, um damit dann einen Ausbildungsberuf zu bekommen. Aber so etwas dauert Jahre, und die haben wir nicht mehr. Von daher: Zurücklehnen und die Entwicklung, die jeder absehen kann, gespannt verfolgen. Wir können es eh nicht ändern.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: WasDennNun am 31.01.2023 08:44
Und nahezu jeder weiß auch, wie schwerfällig wir sind, Maßnahmen zu treffen, selbst im Angesicht der drohenden Entwicklung. In meinem Bereich bekomme ich bei internen Ausschreibungen schon seit einiger Zeit keine - NULL - Bewerber mehr, externe Ausschreibungen interessiert sich auch keiner mehr für, da "nur" A8/E8. Das, was überbleibt und doch mal kommt, ist schon nach kurzer Zeit wieder weg, weil E9a flächendeckend ebenfalls verfügbar ist.
Flächendeckend! bis auf dem kleine wehrhaftem Dorf  :o 8)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Bastel am 31.01.2023 09:32
Und nahezu jeder weiß auch, wie schwerfällig wir sind, Maßnahmen zu treffen, selbst im Angesicht der drohenden Entwicklung. In meinem Bereich bekomme ich bei internen Ausschreibungen schon seit einiger Zeit keine - NULL - Bewerber mehr, externe Ausschreibungen interessiert sich auch keiner mehr für, da "nur" A8/E8. Das, was überbleibt und doch mal kommt, ist schon nach kurzer Zeit wieder weg, weil E9a flächendeckend ebenfalls verfügbar ist.
Flächendeckend! bis auf dem kleine wehrhaftem Dorf  :o 8)

Berlin ;D
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 31.01.2023 09:44
Und nahezu jeder weiß auch, wie schwerfällig wir sind, Maßnahmen zu treffen, selbst im Angesicht der drohenden Entwicklung. In meinem Bereich bekomme ich bei internen Ausschreibungen schon seit einiger Zeit keine - NULL - Bewerber mehr, externe Ausschreibungen interessiert sich auch keiner mehr für, da "nur" A8/E8. Das, was überbleibt und doch mal kommt, ist schon nach kurzer Zeit wieder weg, weil E9a flächendeckend ebenfalls verfügbar ist.
Flächendeckend! bis auf dem kleine wehrhaftem Dorf  :o 8)

Und hier das nächste systemische Problem. Wenn man nur Leute für 9a bekommt, wer macht dann die Tätigkeiten, die nach E6 bewertet sind?

Ähnlich wie bei den Beamten hat es keinen Sinn, immer nur in höhere Entgelt-/Besoldungsgruppen einzustellen, wenn dadurch die niedriger eingruppierten Tätigkeiten nicht mehr wahrgenommen werden können.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 31.01.2023 10:55
Und nahezu jeder weiß auch, wie schwerfällig wir sind, Maßnahmen zu treffen, selbst im Angesicht der drohenden Entwicklung. In meinem Bereich bekomme ich bei internen Ausschreibungen schon seit einiger Zeit keine - NULL - Bewerber mehr, externe Ausschreibungen interessiert sich auch keiner mehr für, da "nur" A8/E8. Das, was überbleibt und doch mal kommt, ist schon nach kurzer Zeit wieder weg, weil E9a flächendeckend ebenfalls verfügbar ist.
Flächendeckend! bis auf dem kleine wehrhaftem Dorf  :o 8)

Und hier das nächste systemische Problem. Wenn man nur Leute für 9a bekommt, wer macht dann die Tätigkeiten, die nach E6 bewertet sind?

Ähnlich wie bei den Beamten hat es keinen Sinn, immer nur in höhere Entgelt-/Besoldungsgruppen einzustellen, wenn dadurch die niedriger eingruppierten Tätigkeiten nicht mehr wahrgenommen werden können.


Deswegen werden doch einfach turnusmäßig die niedrigsten Besoldungsgruppen aufgelöst und die Leute eine Etage höher geschickt. Paar Jährchen kann man das noch machen bis alle A16 sind.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 31.01.2023 12:05
Und dann muss A16 nur noch 15% über dem Grundsicherungsniveau liegen. Bin gespannt, wie viele Nachwuchskräfte sich in dem Fall für eine Beamtenlaufbahn begeistern werden ;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Ytsejam am 31.01.2023 12:34
Und hier das nächste systemische Problem. Wenn man nur Leute für 9a bekommt, wer macht dann die Tätigkeiten, die nach E6 bewertet sind?

Das ist ja das Problem: Keiner! Weil niemand mehr da ist der es macht. Also müssten die Löhne entsprechend angehoben werden, damit es wieder einer macht. Aber wird nicht, weder auf Beamten- noch auf Beschäftigtenseite. Ist ja kein Geld da, wie immer.

Also bleibt nur die Wahl, um konkurrenzfähig zu bleiben, alles auf ein Niveau anzuheben, damit sich der Mangel wenigstens gleichmäßig verteilt. Realitätstreue Eingruppierungen kann man sich schenken, dann müssen einige Bereiche den Laden zu machen - Was eben ein bisschen doof ist, wenn man Pflichtaufgaben erfüllen muss.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Pukki am 31.01.2023 14:49
Eine Bewertung nach E9a schließt doch die teilweise Wahrnehmung von Aufgaben, die zu einer Bewertung nach E6 führen würden, nicht aus  ???
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 31.01.2023 15:40
Eine Bewertung nach E9a schließt doch die teilweise Wahrnehmung von Aufgaben, die zu einer Bewertung nach E6 führen würden, nicht aus  ???

Zutreffend. Wenn du aber ausschließlich Aufgaben nach E6 zu vergeben hast, entsteht ein Problem.
Ich wollte vielmehr darauf hinaus, dass sich der Wunsch nach mehr Geld nicht nur durch die Übertragung höherwertiger Tätigkeiten erfüllen lässt, da dann irgendwann niemand mehr für die geringerwertigen Tätigkeiten da ist.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 31.01.2023 21:25
Andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst arbeiten auch viel, vielleicht sogar mehr. Fragt Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Berufsfeuerwehr, Verwaltungsbeamte mit finanziell oder sozial hoher Verantwortung. Und auch denen wird immer mehr abverlangt, weil dort auch Personal fehlt. Der Unterschied ist: Die machen es entweder oder verlassen den ö.D. tatsächlich, aber ohne diese ewigen Drohungen und Ankündigungen.

Die Korrektur von Klassenarbeiten, Klausuren, Erstellung von Förderkonzepten etc. pp. sind leider keine Aufgaben, die man die auf lange Bank schieben können.

Wenn ich im Amt bin, dann können Termine verschoben oder verlängert werden. So what? Auch im Gericht keine Seltenheit, dass Sachen erst nach x Monaten bearbeitet werden.

Nur so nebenbei.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: InVinoVeritas am 31.01.2023 21:31
Andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst arbeiten auch viel, vielleicht sogar mehr. Fragt Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Berufsfeuerwehr, Verwaltungsbeamte mit finanziell oder sozial hoher Verantwortung. Und auch denen wird immer mehr abverlangt, weil dort auch Personal fehlt. Der Unterschied ist: Die machen es entweder oder verlassen den ö.D. tatsächlich, aber ohne diese ewigen Drohungen und Ankündigungen.

Die Korrektur von Klassenarbeiten, Klausuren, Erstellung von Förderkonzepten etc. pp. sind leider keine Aufgaben, die man die auf lange Bank schieben können.

Wenn ich im Amt bin, dann können Termine verschoben oder verlängert werden. So what? Auch im Gericht keine Seltenheit, dass Sachen erst nach x Monaten bearbeitet werden.

Nur so nebenbei.


Da stimme ich absolut zu. Als Lehrkraft gibt es Belastungsspitzen mit vielen Aufgaben, die bis zu einer unverschiebbaren Deadline zu erledigen sind. Natürlich gibt es dafür auch mal entspanntere Zeiten..
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: ACDSee am 31.01.2023 22:53
Zur Info, in Sachsen-Anhalt geht's auch los.

Link:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/lehrermangel-massnahmen-protest-kundgebung-100.html

Ich bin kein Lehrer, kann also hier nicht wirklich mitdiskutieren. ST versucht ja seit Jahren in Größenordnungen Lehrer zu verpflichten. Klappt offensichtlich nicht sonderlich gut. Wenn man jetzt die strukturell fehlenden Kollegen durch befristete Mehrarbeit aus dem Bestand auffangen will, ist das für mich tendenziell eher keine kluge Idee. Das Problem besteht ja seit Jahren. Ich kann mir gut vorstellen, dass beim Bestandspersonal die Motivation sinkt und der Krankenstand steigt. Dass durch Mehrarbeit neue Bewerber angelockt werden, klingt für mich hingegen nicht plausibel. 

Die Verzweiflung der politischen Akteure muss groß sein.
Titel: Antw:Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Thomber am 01.02.2023 07:53
Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.


Für Polizisten gelten die gleichen Laufbahnen und Besoldungsgruppen, oder was war hier gemeint?
(Ob Studienrat oder Kriminalrat/ Polizeirat alles A13 hD.)

PS:  Man muss Lehrer nicht mögen, aber, dass sie einen psychisch belastenden Beruf haben, sollte jedem klar sein.  Aber alles halb so schlimm, es kommen ja neue Fachkräfte ins Land....
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Gnurps am 01.02.2023 08:52
Es ist aber auch nicht jeder Lehrer ein Studienrat!
Lehrkräfte an Grund- und Hauptschulen, sowie Realschulen (oder wie immer die Dinger jetzt heißen) gehören zum gD! Sie steigen nur gleich mit A12, teilweise auch mit A13 - also z.T im Endamt in den gD ein.
Sie entsprechen also nicht dem Kriminalrat, sondern dem Kriminalhauptkommissar (A12) bzw. Erster Kriminalhauptkommissar (A13)- und der hat dann schon einige Jährchen auf dem Buckel bis er soweit ist!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: LehrerBW am 01.02.2023 08:54
Zur Info, in Sachsen-Anhalt geht's auch los.

Link:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/lehrermangel-massnahmen-protest-kundgebung-100.html



Ich hätte kein Problem, wenn wie im Artikel geschrieben, die Mehrarbeit entsprechend bezahlt werden würde.
Es wird allerdings bei der Debatte verkannt, gerade wenn ich in unserem Kollegium rumschau, dass diejenigen die in Teilzeit sind, dies wegen ihres Alters oder ihrer Kinder tun.
Von uns jüngeren männlichen Kollegen arbeitet fast jeder mit vollem Deputat. Wobei wir an der Sekundarstufe in BW bereits jetzt schon 27 Stunden haben und nicht nur 25 wie in Sachsen-Anhalt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Der Obelix am 01.02.2023 09:15
Der Ansatz, Mißstände durch andere ohne eine entsprechende Kompensation beseitigen zu lassen, ist nicht der Beste.

Es folgen warme Worte der Wertschätzung an die Kolleginnen und Kollegen, die jetzt Mehrarbeit leisten sollen.

Die letzten Jahre wiederum hat sich die Wertschätzung ausschließlich auf warme Worte beschränkt. Sie gab es also auch schon in dieser Form.

Der Ansatz ohne Anreize ist grundlegen falsch, da so auch Wechselbewerber oder Einstiegsbewerber oder "Aufstockungsbewerber" massiv abgeschreckt werden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Thomber am 01.02.2023 09:24
Es ist aber auch nicht jeder Lehrer ein Studienrat!
Lehrkräfte an Grund- und Hauptschulen, sowie Realschulen (oder wie immer die Dinger jetzt heißen) gehören zum gD! Sie steigen nur gleich mit A12, teilweise auch mit A13 - also z.T im Endamt in den gD ein.
Sie entsprechen also nicht dem Kriminalrat, sondern dem Kriminalhauptkommissar (A12) bzw. Erster Kriminalhauptkommissar (A13)- und der hat dann schon einige Jährchen auf dem Buckel bis er soweit ist!

Das stimmt ja, aber mein Beitrag war eine Antwort zum Thema "Anreiz für Polizisten" und diese sind Beamte und daher war es für meine Antwort unwichtig, welche Arten von Lehrkräften es sonst noch gibt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Gnurps am 01.02.2023 10:05
So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: RsQ am 01.02.2023 10:25
Da stimme ich absolut zu. Als Lehrkraft gibt es Belastungsspitzen mit vielen Aufgaben, die bis zu einer unverschiebbaren Deadline zu erledigen sind. Natürlich gibt es dafür auch mal entspanntere Zeiten..
Das (für mich als Lehrerkind und Lehrerin-Gatte) immer wieder Erschreckende ist: Dieses System basiert auf maximalem Ressourcenverschleiß. In diesen Deadlines sind Krankheit oder "Plan B" einfach nicht vorgesehen, so dass sich faktisch alle Lehrer auch krank durchquälen, um das zu schaffen - in der Wirtschaft gibt's sowas sicher in individueller, aber in diesem krassen Ausmaß nicht in kollektiver Form.

Ich halte Schulen per se für eine ziemlich Arbeitnehmer-feindliche Arbeitsstätte. Und die Bedingungen werden immer schlechter ...  (Wenn nach Führungsdefizite und andere schulinterne Probleme dazukommen, wird's wirklich doof.)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Thomber am 01.02.2023 10:36
So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).

Schön, dass Du MEINE Intention MEINES Textes besserr zu kennen scheinst....

Ich wiederhole (ungern):  Es ging darum, dass der Kollege vor mir, Anreize für Polizisten vermisste und ich habe darauf hingewiesen, dass der Polizeidienst die gleichen Besoldungung hat, wie die verbeamteten Lehrer.  Die Polizisten sind rein besoldungsrechtlich also nicht schlechter gestellt.   Wer persönlich nun welchen Beruf am schwierigsten findet usw. wollte ich nicht diskutieren.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SpeedyG am 01.02.2023 16:25
So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).

Schön, dass Du MEINE Intention MEINES Textes besserr zu kennen scheinst....

Ich wiederhole (ungern):  Es ging darum, dass der Kollege vor mir, Anreize für Polizisten vermisste und ich habe darauf hingewiesen, dass der Polizeidienst die gleichen Besoldungung hat, wie die verbeamteten Lehrer.  Die Polizisten sind rein besoldungsrechtlich also nicht schlechter gestellt.   Wer persönlich nun welchen Beruf am schwierigsten findet usw. wollte ich nicht diskutieren.

Der Unterschied ist aber in welcher Gruppe man startet. Und das ist bei Polizisten im gD in A10 und bei Lehrern in A13. Wo ist das bitte fair?
Wenn man dann noch die Arbeitszeiten mit Schichtdienst und gefahren hinzuzieht ist das doch überhaupt nicht mehr vergleichbar mit einem Lehrer der regelmäßige Arbeitszeiten und alle - Wochen Ferien hat.

Zumal es da auch noch den Unterschied von 41 Wochenstunden zu 26 Stunden Deputat...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 01.02.2023 16:45
So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).

Schön, dass Du MEINE Intention MEINES Textes besserr zu kennen scheinst....

Ich wiederhole (ungern):  Es ging darum, dass der Kollege vor mir, Anreize für Polizisten vermisste und ich habe darauf hingewiesen, dass der Polizeidienst die gleichen Besoldungung hat, wie die verbeamteten Lehrer.  Die Polizisten sind rein besoldungsrechtlich also nicht schlechter gestellt.   Wer persönlich nun welchen Beruf am schwierigsten findet usw. wollte ich nicht diskutieren.

Der Unterschied ist aber in welcher Gruppe man startet. Und das ist bei Polizisten im gD in A10 und bei Lehrern in A13. Wo ist das bitte fair?
Wenn man dann noch die Arbeitszeiten mit Schichtdienst und gefahren hinzuzieht ist das doch überhaupt nicht mehr vergleichbar mit einem Lehrer der regelmäßige Arbeitszeiten und alle - Wochen Ferien hat.

Zumal es da auch noch den Unterschied von 41 Wochenstunden zu 26 Stunden Deputat...

Das ist wohl wahr. Diplom-Verwaltungswirte als Polizisten studieren gerade mal 2 Jahre und kriegen fette Zulagen und in vielen Bundesländern noch freie Heilfürsorge. Und dafür viel freie Zeit auf Streife.
Für nur unwesentlich höheres Nettoeinkommen müssen Lehrer 5 Jahre studieren, 2 Jahre Referendariat leisten und zwei  Staatsexamen schaffen. Und dann noch neben der Lehrverpflichtung Unterricht planen, Klausuren korrigieren und Kinder bespaßen.

Kein Wunder, dass keiner mehr Lehrer werden will, oder worauf willst du hinaus ;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SpeedyG am 01.02.2023 16:51
Naja da bestätigt sich einfach wieder, dass Lehrer immer nur Jammern wie schlecht es ihnen geht.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 01.02.2023 17:15
Naja da bestätigt sich einfach wieder, dass Lehrer immer nur Jammern wie schlecht es ihnen geht.

Keine Ahnung, kenne keine Lehrer...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 01.02.2023 17:23
Lehrer im gD NRW starten mit A12.
Aktuell mit Zulage von 115 Euro brutto.
Und da bleiben sie in der Regel auch.
Ab 2026 erhöht NRW auf A13.
Dann ist Ende. Es sei denn, der Sek 1 Leher wird Abteilungsleiter oder der Grundschullehrer Schulleiter...!
Sonst ist da im gD nix möglich...!
Und: Lehrer kommen bei WEITEM nicht mit 41 Stunden hin. Und das liegt nicht an fehlenden Managementqualitäten. Diese beweist man
stündlich.
Am Wochenende und Abends frei...
Ja sicher!! Garantiert nicht!
3 Monate Ferien! Die Schüler vielleicht.
Schon mal in den Oster- oder Herbstferien
90 Deutschklausuren korrigiert?
" Dann plan das doch anders...!" Das schrieb hier jemand.
Wir sind 6-zügig pro Jahrgang. Dazu noch internationale Klassen, Förderschüler, Klassenarbeiten und Unterricht auf 3 unterschiedlichen Niveaus-muss jeder Lehrer anbieten- und E oder G - Kurse.
Da gibt es Klausurschienen, an denen Deutsch geschrieben wird. Damit man nicht mit anderen Fächern usw kollidiert.
Und wenn der Termin eben in der letzten Schulwoche oder vorletzten Schultag vor der unterrichtsfreien Zeit liegt, dann ist das so. Urlaub ist das dann in 8 von 14 Tagen nicht!
48-50 Stunden, 6-7 Tage sind oft drin. Zumindest an den riesen Gesamtschulsystemen, von denen ich berichten kann.
Gestern stand in unsrer Zeitung, dass jeder 5. Junglehrer abbricht und den Job wechselt. Kein Ruhmesblatt.
Das ist kein Jammern. Das ist ne Tatsachenbeschreibung.

So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).

Schön, dass Du MEINE Intention MEINES Textes besserr zu kennen scheinst....

Ich wiederhole (ungern):  Es ging darum, dass der Kollege vor mir, Anreize für Polizisten vermisste und ich habe darauf hingewiesen, dass der Polizeidienst die gleichen Besoldungung hat, wie die verbeamteten Lehrer.  Die Polizisten sind rein besoldungsrechtlich also nicht schlechter gestellt.   Wer persönlich nun welchen Beruf am schwierigsten findet usw. wollte ich nicht diskutieren.

Der Unterschied ist aber in welcher Gruppe man startet. Und das ist bei Polizisten im gD in A10 und bei Lehrern in A13. Wo ist das bitte fair?
Wenn man dann noch die Arbeitszeiten mit Schichtdienst und gefahren hinzuzieht ist das doch überhaupt nicht mehr vergleichbar mit einem Lehrer der regelmäßige Arbeitszeiten und alle - Wochen Ferien hat.

Zumal es da auch noch den Unterschied von 41 Wochenstunden zu 26 Stunden Deputat...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Bastel am 01.02.2023 17:23
Stimmt. Während der Lehrer in der ersten Stufe anfängt, sammelt der Polizist schon mit 18 Jahren fleißig Stufen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Bruhmium am 01.02.2023 23:16
Für nur unwesentlich höheres Nettoeinkommen müssen Lehrer 5 Jahre studieren, 2 Jahre Referendariat leisten und zwei  Staatsexamen schaffen.

1.000€ mehr Netto im Monat sind also unwesentlich? Interessant.

Fast so interessant wie die Tatsache, dass nur Lehrerinnen und Lehrer sich an Deadlines halten müssen. Die langen Bearbeitungszeiten der Behörden liegen bestimmt nur an den faulen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern. Haben ja schließlich keine Fristen.  :'(

Warum müssen solche Diskussion immer in einem "meiner Berufsgruppe geht's am schlechtesten" circlejerk ausarten?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 02.02.2023 08:16
Für nur unwesentlich höheres Nettoeinkommen müssen Lehrer 5 Jahre studieren, 2 Jahre Referendariat leisten und zwei  Staatsexamen schaffen.

1.000€ mehr Netto im Monat sind also unwesentlich? Interessant.

Fast so interessant wie die Tatsache, dass nur Lehrerinnen und Lehrer sich an Deadlines halten müssen. Die langen Bearbeitungszeiten der Behörden liegen bestimmt nur an den faulen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern. Haben ja schließlich keine Fristen.  :'(

Warum müssen solche Diskussion immer in einem "meiner Berufsgruppe geht's am schlechtesten" circlejerk ausarten?

nein, eher 200 € oder weniger.

Deine Frage beantwortet sich durch das Lesen meines Bezugsbeitrags.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 02.02.2023 09:07
Warum müssen solche Diskussion immer in einem "meiner Berufsgruppe geht's am schlechtesten" circlejerk ausarten?

Ich finde es naheliegend, einfach weil es um einen komplexen systemischen Sachverhalt geht, den man als Einzelperson kaum durchdringen kann. Daher reduziert sich die Diskussion auf Anekdoten und beobachtbare Einzelaspekte, und in dieser Reduktion liegt halt Konfliktpotential.

Wenn ich es richtig im Kopf habe, braucht BW etwa 90.000 Vollzeit-LK aktuell (Planstellen), und beschäftigt bzw. hat im Top 135.000. Wenn die Zahlen so noch stimmen kann man schonmal nicht sagen, es werden zu wenige ausgebildet. Dann muss man sehen, wie man welche Anreize setzt, um das ganze System zu verbessern, und das ist schwer vorherzusehen.
Beispiel: Nehmen wir an, das Land hätte eine Goldmine gefunden und könnte es bezahlen, und bezahlt jetzt allen LK B2. Damit wären alle Geldsorgen vom Tisch, sowohl für Bestands, als auch neu-LK. Mal von der Neiddebatte abgesehen (und der Frage, ob man überhaupt noch Hierarchie abbilden kann, und warum ein SL überhaupt mehr verdienen sollte als ein LK), würde man doch für angehend LK völlig falsche Anreize setzen. Man will ja schließlich Leute, die zumindest sich für den Lehrerberuf interessieren, und nicht einfach wegen Geld und Jobsicherheit kommen und dann entweder scheitern oder ihre Arbeit von anderen machen lassen.
Man könnte natürlich auch die Besoldung so lassen und mit dem Gold einfach neue Planstellen und Studienplätze schaffen. Angenommen es gäbe genug Interessenten, so würde sich das natürlich auch erst mit einem starken Verzug auswirken, und die dann ggf. besseren Arbeitsbedingungen wirken noch nicht anziehend auf angehende Studierende, die Schule vielleicht als abschreckend erleben.
Ich glaube es ist ein herausforderndes Problem, das von Regierungsseite angegangen werden muss, und bei dem gleichzeitig immer eine Personengruppe mit der Lösung unzufrieden sein wird. Wenn man etwas zur Lösung beitragen will, dann wohl eher über Verbände oder Wahlen als über ein Internetforum. Wenn man neutrale Informationen bekommen will, dann wohl eher nicht über die Tagespresse.
Aus Sicht einer einzelnen LK muss man eben sehen, wie sehr man der Situation ausgesetzt ist, und was man beeinflussen kann. Die Belastungen sind natürlich je nach eigenem Deputat, Schule, Schulart, Schulgröße, Führung und Team ganz unterschiedlich. Und nicht zuletzt schadet es nie, sich nach Alternativen umzusehen und sich einfach mal zu bewerben. Denn bloß weil Mangel im System herrscht, heißt das nicht, dass der einzelne ihn bei schlechten Bedingungen ausbaden muss. Vielleicht findet sich ja auch eine Stelle bei einem Schulbuchverlag oder ganz woanders, bei der einen zumindest die Eltern in Ruhe lassen und man bei etwas weniger Verdienst in geregelter Arbeitszeit einer anderen wichtigen Tätigkeit nachgehen kann.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Thomber am 02.02.2023 09:50
"Diplom-Verwaltungswirte als Polizisten studieren gerade mal 2 Jahre"
-> Ach  ja?  Komisch, zu meiner Zeit dauerte ein FH-Studium noch drei Jahre (= 6 Semester)


Und dann noch der Vergleich:  "Lehrer starten mit A13 und Polizisten mit A10"
-> Man kann ja wohl kaum diese Laufbahnen und deren Qualifikationen vergleichen.   (Wusste aber nicht, dass jetzt mit A10 schon gestartet wird.  Interessant.)


Grundsätzlich sollte sich jeder bewusst machen:  "Augen auf bei der Berufswahl!" 
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 02.02.2023 10:07
"Diplom-Verwaltungswirte als Polizisten studieren gerade mal 2 Jahre"
-> Ach  ja?  Komisch, zu meiner Zeit dauerte ein FH-Studium noch drei Jahre (= 6 Semester)


Und dann noch der Vergleich:  "Lehrer starten mit A13 und Polizisten mit A10"
-> Man kann ja wohl kaum diese Laufbahnen und deren Qualifikationen vergleichen.   (Wusste aber nicht, dass jetzt mit A10 schon gestartet wird.  Interessant.)


Grundsätzlich sollte sich jeder bewusst machen:  "Augen auf bei der Berufswahl!"

Ich kenne das in 6 Trimestern um 3 Praxisstationen von insgesamt einem Jahr in den drei Jahren Ausbildung mit unterzubringen.

Mir gings auch nur darum, ein wenig polemisch und genau so anekdotisch darzulegen, dass es immer zwei Seiten bei der Betrachtung gibt.

Beim Ergebnis stimme ich dir voll zu. Nur weil zwei bestimmte Berufsgruppen im öffentlichen Dienst sind, ist deren Einkommen noch lange nicht vergleichbar.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 02.02.2023 10:10
Warum müssen solche Diskussion immer in einem "meiner Berufsgruppe geht's am schlechtesten" circlejerk ausarten?

Ich finde, der eigentliche Circlejerk entsteht durch Außenstehende, die Anderen ihren Job bzw. dessen Umfang erklären wollen.
Wer kennt sie nicht, die vielen deutschen Küchentisch-Virologen, Fernsehsessel-Schiris, Sofa-Generäle und Balkon-Politiker und Ex-Kinderzimmer-Lehrkräfte.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 02.02.2023 10:15
Die Sichtweise Außenstehender über meinen Aufgabenbereich weiß ich ab und an durchaus zu schätzen. Und genau dann (und nur dann), wenn ich an dieser Sichtweise interessiert bin, komme ich überhaupt auf die Idee, eine Fragestellung in einem öffentlichen Forum zu posten.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Alatar am 03.02.2023 15:36
Ich habe in meinem ersten Beitrag ja einiges an dem Gejammer, aber hauptsächlich an den Drohungen von Lehrern kritisiert.

Der jetzt aufgemachten Besoldungs-Debatte stimme ich jedoch nicht wirklich zu. Zumindest in der Landesverwaltung BW wird eigentlich jeder Verwaltungsbeamte als FH gDler auch A 13, einige sogar ziemlich schnell und nicht erst mit 50+.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 03.02.2023 17:12
Als Lehrer wünsche ich mir mehr Unterstützung sowohl vom Land als auch der oberen Dienstbehörde.

1. Verbindliche Grundschulempfehlungen.
2. Einheitliche Lehrpläne für ALLE Schulen und nicht "ja schaut mal wie es aussehen könnte, dann macht mal selber ein schulinterner Lehrplan erstellen".
3. Einheitliche Leistungskonzepte und nicht "jede Schule entscheidet selber".
4. Mehr Unterstützung gegen renitente Eltern: Ich bin seit 20 Jahren Lehrer und ich habe viel Erfahrung. Genau wie ein Anwalt oder ein Arzt. Eltern, die mir sagen, wie ich meinen Job zu tun habe und wie etc. pp. mögen bitte schnell in die Schranken gewiesen werden.
5. Wir haben einige Eltern, die trotz ausführlicher Erklärung Widersprüche und Klagen einreichen, weil sie es nicht wahr haben wollen, dass ihre Kinder einfach schlecht sind. Hier müsste ein gesellschaftlicher Wandel stattfinden. Polizisten, Rettungskräfte (und Lehrer) werden nicht mehr respektiert.
6. Weniger Papierkrams.
7. Abschaffung des Ganztags für Lehrerinnen und Lehrer und dafür am Nachmittag offene Betreuungs- und Förderangebote. Sport, Kunst, Förderunterricht für die Kinder, die kein Deutsch können.
8. Nicht jedes Kind muss Abitur machen!
9. Kleinere Klassen - keine Klassen mit mehr als 24 Schüler. Meine erste Klasse in einem Hauptfach hatte 34 Schüler. 20 Jahre später kommen Klassen mit 30+ Schüler immer noch häufig vor.

Ich könnte die Liste fortführen...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 03.02.2023 18:20
Als Kunde von Lehrern wünschte ich mehr Eigenverantwortung und nicht immer nur Lösungen von Anderen zu verlangen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 03.02.2023 19:06
Wenn man Mitglied zweier Fachschaften – mit den gleichen zwei Kollegen, einer davon mit 50% Teilzeit – führt dies zu einer unverhältnismäßige Überbelastung, ohne, dass es dafür an anderer Stelle eine Entlastung gibt.

Eine Fachschaft mit 10 Kollegen kann mehr stemmen als zwei kleine Fachschaften mit den gleichen Kollegen.

Dann dafür Entlastungstöpfe, so dass solche Aufgaben bewältigt werden können.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: tantekaethe am 03.02.2023 19:15
Als Lehrer wünsche ich mir mehr Unterstützung sowohl vom Land als auch der oberen Dienstbehörde.

1. Verbindliche Grundschulempfehlungen.
2. Einheitliche Lehrpläne für ALLE Schulen und nicht "ja schaut mal wie es aussehen könnte, dann macht mal selber ein schulinterner Lehrplan erstellen".
3. Einheitliche Leistungskonzepte und nicht "jede Schule entscheidet selber".
4. Mehr Unterstützung gegen renitente Eltern: Ich bin seit 20 Jahren Lehrer und ich habe viel Erfahrung. Genau wie ein Anwalt oder ein Arzt. Eltern, die mir sagen, wie ich meinen Job zu tun habe und wie etc. pp. mögen bitte schnell in die Schranken gewiesen werden.
5. Wir haben einige Eltern, die trotz ausführlicher Erklärung Widersprüche und Klagen einreichen, weil sie es nicht wahr haben wollen, dass ihre Kinder einfach schlecht sind. Hier müsste ein gesellschaftlicher Wandel stattfinden. Polizisten, Rettungskräfte (und Lehrer) werden nicht mehr respektiert.
6. Weniger Papierkrams.
7. Abschaffung des Ganztags für Lehrerinnen und Lehrer und dafür am Nachmittag offene Betreuungs- und Förderangebote. Sport, Kunst, Förderunterricht für die Kinder, die kein Deutsch können.
8. Nicht jedes Kind muss Abitur machen!
9. Kleinere Klassen - keine Klassen mit mehr als 24 Schüler. Meine erste Klasse in einem Hauptfach hatte 34 Schüler. 20 Jahre später kommen Klassen mit 30+ Schüler immer noch häufig vor.

Ich könnte die Liste fortführen...

Ich bin völlig der gleichen Meinung. Dabei bin ich kein Lehrer,  sondern "nur" Vater von drei Jungs, die entweder gerade die Schule beendet haben oder in den nächsten  Jahren die Schule beenden. Was da in den Schulen in den letzten Jahren abgeht,  gerade nach Abschaffung der Schulempfehlung und der Einführung der Gemeinschaftsschulen, ist schlichtweg eine Katastrophe. Und solche Eltern, die Schulen Klagen wegen Freiheitsberaubung androhen, weil ihre Kinder wegen Verfehlungen oder nicht erledigte Aufgaben,  nachsitzen sollen, sollten sich eher fragen,  ob ihre Kinder gelernt haben Regeln zu befolgen...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 04.02.2023 05:53
Als Kunde von Lehrern wünschte ich mehr Eigenverantwortung und nicht immer nur Lösungen von Anderen zu verlangen.

Dein Hauptproblem scheint zu sein, dass Du dich als Kunde siehst. Das bist Du schlichtweg nicht. Die dementsprechende Haltung „Der Kunde ist König“ (gerne auch weitergegeben an die eigenen Kinder) ist eine Hauptursache für eine Vielzahl an Missverständnissen, die eine gute Schulleitung dann Jahr für Jahr renitenten Eltern in einer klaren Mail verdeutlicht. Immerhin: wenn man das Glück hat, in Kopie gesetzt zu werden, erlebt man, wie Eltern noch mal zu Schülern/Schülerinnen werden. 
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 04.02.2023 09:14
Als Kunde von Lehrern wünschte ich mehr Eigenverantwortung und nicht immer nur Lösungen von Anderen zu verlangen.

Dein Hauptproblem scheint zu sein, dass Du dich als Kunde siehst. Das bist Du schlichtweg nicht. Die dementsprechende Haltung „Der Kunde ist König“ (gerne auch weitergegeben an die eigenen Kinder) ist eine Hauptursache für eine Vielzahl an Missverständnissen, die eine gute Schulleitung dann Jahr für Jahr renitenten Eltern in einer klaren Mail verdeutlicht. Immerhin: wenn man das Glück hat, in Kopie gesetzt zu werden, erlebt man, wie Eltern noch mal zu Schülern/Schülerinnen werden.
Als Empfänger einer staatlichen Leistung ist man Kunde. Auch weil ich diese Leistung durch meine Steuer bezahle. Damit bin ich weder König noch Bittsteller sondern in der Erwartungshaltung,.eine gute Dienstleistung im Rahmen der vereinbarten bzw. rechtlich vorgegebenen Regeln zu erhalten.
Wenn beide Seiten die Spielregeln kennen, kann es auch nicht zu Missverständnissen kommen.

Wenn dem Dienstleister jedoch sein eigenes Umfeld stört, sollte er selber daran arbeiten und nicht andere dafür verantwortlich machen, insbesondere nicht die Kunden, die interessiert das nämlich nicht.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 04.02.2023 09:48
Wieso muss das Rad immer neu erfunden werden? Das ist Zeit, die ich lieber in Unterricht stecken wuerde.

Manche Kinder sind einfach nicht fuer das Abitur praedestiniert.

Rocky Dennis in ein Adonis umzuwandeln koennte auch kein Schoenheitschirug schaffen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 04.02.2023 15:04
Nein, du bist kein Kunde. Dass du deine Kinder in die Schule schickst, ist die Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht. Und Lehrer folgen einem gesetzlichen Auftrag. Es ist nicht der Auftrag des Schulsystems, Kunden zu gewinnen, zu halten oder zufrieden zu stellen. Auftrag ist die Umsetzung des gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags im Rahmen eines Sonderrechtsverhältnisses (früher hieß das mal „besonderes Gewaltverhältnis“).
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 04.02.2023 15:27
Als Empfänger einer staatlichen Leistung ist man Kunde. Auch weil ich diese Leistung durch meine Steuer bezahle. Damit bin ich weder König noch Bittsteller sondern in der Erwartungshaltung,.eine gute Dienstleistung im Rahmen der vereinbarten bzw. rechtlich vorgegebenen Regeln zu erhalten.
Wenn beide Seiten die Spielregeln kennen, kann es auch nicht zu Missverständnissen kommen.

Wenn dem Dienstleister jedoch sein eigenes Umfeld stört, sollte er selber daran arbeiten und nicht andere dafür verantwortlich machen, insbesondere nicht die Kunden, die interessiert das nämlich nicht.

Opa hat dir ja noch mal gute Nachhilfe gegeben. Sogar als Gratis-Dienstleistung.  Wie gerne hätte ich als „Dienstleister“ den ein oder anderen „Kunden“ vor die Tür gesetzt und nicht weiter „bedient“. Das betrifft keinesfalls die Schülerinnen und Schüler, sondern vor allem die Eltern. Die Gesellschaft glaubt ja zumeist, Lehrkräfte störe die heutige Jugend. Ich kann Dir versichern, dass das eigentliche Problem meist auf der Elternseite liegt. Danke für deine Demonstration eines Beispiels hierfür.

Du dürftest mit deiner Einstellung, sofern Du auch außerhalb des Internets den Mumm hast diese so zu vertreten, jedenfalls schon für einiges Augenrollen und Gelächter an der Schule deiner Kinder gesorgt haben. Du lebst echt in deiner eigenen witzigen, kleinen Welt. Aber es bleibt am Ende des Tages eben auch nur deine Welt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 04.02.2023 17:23
Nein, du bist kein Kunde. Dass du deine Kinder in die Schule schickst, ist die Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht. Und Lehrer folgen einem gesetzlichen Auftrag. Es ist nicht der Auftrag des Schulsystems, Kunden zu gewinnen, zu halten oder zufrieden zu stellen. Auftrag ist die Umsetzung des gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags im Rahmen eines Sonderrechtsverhältnisses (früher hieß das mal „besonderes Gewaltverhältnis“).
Meine Aufträge an das Schulsystem als Teil staatlicher Dienstleistungen habe ich klar formuliert. Insbesondere die Erwartung an die Beschäftigten dort. Gerade wenn man Zwangskunde bei Monopolisten ist, kommt den dort Beschäftigen eine besondere hohe Sorgfaltspflicht zu.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 04.02.2023 17:26
Als Empfänger einer staatlichen Leistung ist man Kunde. Auch weil ich diese Leistung durch meine Steuer bezahle. Damit bin ich weder König noch Bittsteller sondern in der Erwartungshaltung,.eine gute Dienstleistung im Rahmen der vereinbarten bzw. rechtlich vorgegebenen Regeln zu erhalten.
Wenn beide Seiten die Spielregeln kennen, kann es auch nicht zu Missverständnissen kommen.

Wenn dem Dienstleister jedoch sein eigenes Umfeld stört, sollte er selber daran arbeiten und nicht andere dafür verantwortlich machen, insbesondere nicht die Kunden, die interessiert das nämlich nicht.

Opa hat dir ja noch mal gute Nachhilfe gegeben. Sogar als Gratis-Dienstleistung.  Wie gerne hätte ich als „Dienstleister“ den ein oder anderen „Kunden“ vor die Tür gesetzt und nicht weiter „bedient“. Das betrifft keinesfalls die Schülerinnen und Schüler, sondern vor allem die Eltern. Die Gesellschaft glaubt ja zumeist, Lehrkräfte störe die heutige Jugend. Ich kann Dir versichern, dass das eigentliche Problem meist auf der Elternseite liegt. Danke für deine Demonstration eines Beispiels hierfür.

Du dürftest mit deiner Einstellung, sofern Du auch außerhalb des Internets den Mumm hast diese so zu vertreten, jedenfalls schon für einiges Augenrollen und Gelächter an der Schule deiner Kinder gesorgt haben. Du lebst echt in deiner eigenen witzigen, kleinen Welt. Aber es bleibt am Ende des Tages eben auch nur deine Welt.
Interessant wie du glaubst, mich zu kennen. Leider liegst du mit dieser etwas anmaßenden Sicht falsch. Belehrendes Verhalten bestätigt aber das von mir formulierte Kernproblem: das Beschweren über das Verhalten Dritter ohne eigene Lösungen anzubieten.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 04.02.2023 17:51
Meine Aufträge an das Schulsystem als Teil staatlicher Dienstleistungen habe ich klar formuliert. Insbesondere die Erwartung an die Beschäftigten dort. Gerade wenn man Zwangskunde bei Monopolisten ist, kommt den dort Beschäftigen eine besondere hohe Sorgfaltspflicht zu.

Nix Monopol: Dir steht die Option der Privatschulen doch offen. Da kann man dann auch wirklich von „Kunde“ und „Dienstleistungen“ sprechen. Ich kann aber direkt vorweg nehmen: die „Dienstleistungen“, die dort geboten werden sind nicht automatisch besser, als die, für die man (als „Kunde“) nicht explizit zahlt.

Du kannst hier weiter versuchen, den Unnahbaren mit Durchblick zu spielen. Du machst halt keine gute Figur dabei.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: superdash am 04.02.2023 17:59
Nein, du bist kein Kunde. Dass du deine Kinder in die Schule schickst, ist die Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht. Und Lehrer folgen einem gesetzlichen Auftrag. Es ist nicht der Auftrag des Schulsystems, Kunden zu gewinnen, zu halten oder zufrieden zu stellen. Auftrag ist die Umsetzung des gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags im Rahmen eines Sonderrechtsverhältnisses (früher hieß das mal „besonderes Gewaltverhältnis“).
Meine Aufträge an das Schulsystem als Teil staatlicher Dienstleistungen habe ich klar formuliert. Insbesondere die Erwartung an die Beschäftigten dort. Gerade wenn man Zwangskunde bei Monopolisten ist, kommt den dort Beschäftigen eine besondere hohe Sorgfaltspflicht zu.

Am besten die Anspruchshaltung etwas zurückschrauben. Denn sie ist Kern des Problems, das oftmals in die Schule mitgebracht wird. Schule als reine Dienstleistung anzusehen führt faktisch zum Problem, welches Eltern auch an ihre Kinder durch Erziehung weitergeben, dass fälschlicherweise angenommen wird, das Kind könne durch den Lehrer zu Wissen/Bildung/Weiterentwicklung kommen. Dies hat sich in der empirischen Bildungsforschung als falsch herausgestellt. Ein Lehrer kann als Dienstleister (wie du es erwartest) noch so viele Hampelmänner vormachen oder Mathe-Aufgaben vorrechnen. Wenn das Kind nicht selbst übt, mitmacht, motiviert ist und Lust hat in der Schule zusammen mit seinen Mitschülern zu lernen, dann wird es schwierig.

Wir haben z.B. Lernlandschaften, in denen die Schüler viel selbst machen müssen. Ein Kind lernt schließlich auch nicht zu laufen, indem es nur zusieht. Daher ist die Annahme, es handle sich um eine Dienstleistung, die die Schule erbringt und die Kinder kommen mit Bildung nach Hause zu simpel.

Daher: Anspruchshaltung zurückfahren, die Angebote komplett nutzen und das den Kindern auch von zu Hause aus ganz klar mitgeben - dann wird das was. Den Nürnberger Trichter, der als Dienstleistung von Lehrern erbracht werden könnte, sollte man doch schnell vergessen...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 04.02.2023 18:41
Meine Aufträge an das Schulsystem als Teil staatlicher Dienstleistungen habe ich klar formuliert. Insbesondere die Erwartung an die Beschäftigten dort. Gerade wenn man Zwangskunde bei Monopolisten ist, kommt den dort Beschäftigen eine besondere hohe Sorgfaltspflicht zu.

Nix Monopol: Dir steht die Option der Privatschulen doch offen. Da kann man dann auch wirklich von „Kunde“ und „Dienstleistungen“ sprechen. Ich kann aber direkt vorweg nehmen: die „Dienstleistungen“, die dort geboten werden sind nicht automatisch besser, als die, für die man (als „Kunde“) nicht explizit zahlt.

Du kannst hier weiter versuchen, den Unnahbaren mit Durchblick zu spielen. Du machst halt keine gute Figur dabei.

Superdash zeigt ganz gut, sachlich zu argumentieren, ohne belehrend und persönlich werden zu müssen. Lehren statt belehren und bewerten tut jedem gut.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 04.02.2023 18:44
Nein, du bist kein Kunde. Dass du deine Kinder in die Schule schickst, ist die Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht. Und Lehrer folgen einem gesetzlichen Auftrag. Es ist nicht der Auftrag des Schulsystems, Kunden zu gewinnen, zu halten oder zufrieden zu stellen. Auftrag ist die Umsetzung des gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags im Rahmen eines Sonderrechtsverhältnisses (früher hieß das mal „besonderes Gewaltverhältnis“).
Meine Aufträge an das Schulsystem als Teil staatlicher Dienstleistungen habe ich klar formuliert. Insbesondere die Erwartung an die Beschäftigten dort. Gerade wenn man Zwangskunde bei Monopolisten ist, kommt den dort Beschäftigen eine besondere hohe Sorgfaltspflicht zu.

Am besten die Anspruchshaltung etwas zurückschrauben. Denn sie ist Kern des Problems, das oftmals in die Schule mitgebracht wird. Schule als reine Dienstleistung anzusehen führt faktisch zum Problem, welches Eltern auch an ihre Kinder durch Erziehung weitergeben, dass fälschlicherweise angenommen wird, das Kind könne durch den Lehrer zu Wissen/Bildung/Weiterentwicklung kommen. Dies hat sich in der empirischen Bildungsforschung als falsch herausgestellt. Ein Lehrer kann als Dienstleister (wie du es erwartest) noch so viele Hampelmänner vormachen oder Mathe-Aufgaben vorrechnen. Wenn das Kind nicht selbst übt, mitmacht, motiviert ist und Lust hat in der Schule zusammen mit seinen Mitschülern zu lernen, dann wird es schwierig.

Wir haben z.B. Lernlandschaften, in denen die Schüler viel selbst machen müssen. Ein Kind lernt schließlich auch nicht zu laufen, indem es nur zusieht. Daher ist die Annahme, es handle sich um eine Dienstleistung, die die Schule erbringt und die Kinder kommen mit Bildung nach Hause zu simpel.

Daher: Anspruchshaltung zurückfahren, die Angebote komplett nutzen und das den Kindern auch von zu Hause aus ganz klar mitgeben - dann wird das was. Den Nürnberger Trichter, der als Dienstleistung von Lehrern erbracht werden könnte, sollte man doch schnell vergessen...

Danke für das anschauliche Beispiel. Es ist ganz klar, dass die Institution Schule nur ein Player von vielen im Bereich der Erziehung ist. Eltern müssen selbstverständlich selbst die Grundlagen dafür schaffen, dass die Schule ihre Dienstleistung auch überhaupt erbringen kann.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 04.02.2023 20:33
Superdash zeigt ganz gut, sachlich zu argumentieren, ohne belehrend und persönlich werden zu müssen. Lehren statt belehren und bewerten tut jedem gut.

Ich bin Dir hier nichts schuldig, außer dass ich dich hier nicht beleidige. Wenn Dir der Ton zu ruppig ist, such Dir ne Feelgood-Community zu einem deiner Hobbys. Du beharrst auf falschen "Tatsachen" und versuchst dich mit ausweichendem Blabla zu superdashs Antwort hier einfach aus der Affäre zu ziehen, statt irgendwie mal auf Argumente einzugehen. Ein "ich will das aber so sehen" ist ein Sandkastenargument.

Kurzum: wenn man Quark im Netz von sich gibt, muss man mit dem entsprechenden Gegenwind rechnen. Von deiner Sorte gibt es viel zu viele Eltern, als dass man diese Sichtweise als Lehrkraft einfach so akzeptieren müsste. Wir sind ja oft genug der Fußabtreter der Nation. Hier bin ich dann auch raus, Du kannst Dein Wischiwaschi-Gerede eh nicht lassen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: FGL am 04.02.2023 20:42
Als Empfänger einer staatlichen Leistung ist man Kunde. Auch weil ich diese Leistung durch meine Steuer bezahle. Damit bin ich weder König noch Bittsteller sondern in der Erwartungshaltung,.eine gute Dienstleistung im Rahmen der vereinbarten bzw. rechtlich vorgegebenen Regeln zu erhalten.
Auf den Punkt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 04.02.2023 20:48
Superdash zeigt ganz gut, sachlich zu argumentieren, ohne belehrend und persönlich werden zu müssen. Lehren statt belehren und bewerten tut jedem gut.

Ich bin Dir hier nichts schuldig, außer dass ich dich hier nicht beleidige. Wenn Dir der Ton zu ruppig ist, such Dir ne Feelgood-Community zu einem deiner Hobbys. Du beharrst auf falschen "Tatsachen" und versuchst dich mit ausweichendem Blabla zu superdashs Antwort hier einfach aus der Affäre zu ziehen, statt irgendwie mal auf Argumente einzugehen. Ein "ich will das aber so sehen" ist ein Sandkastenargument.

Kurzum: wenn man Quark im Netz von sich gibt, muss man mit dem entsprechenden Gegenwind rechnen. Von deiner Sorte gibt es viel zu viele Eltern, als dass man diese Sichtweise als Lehrkraft einfach so akzeptieren müsste. Wir sind ja oft genug der Fußabtreter der Nation. Hier bin ich dann auch raus, Du kannst Dein Wischiwaschi-Gerede eh nicht lassen.

Einer sachlichen Argumentation bin ich immer zugänglich. Das einzige was du jedoch machst, ist mich zu bewerten und zu belehren. Das hat nichts mit rauem Ton zu tun, sondern mit schlechtem Elternhaus.
Daher: Bleib bei der Sache und lass es zu versuchen mich zu bewerten, zumal du mit deinen Vermutungen daneben liegst.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 04.02.2023 21:32
Ich glaube aber, dass Menschen eher ihren Rechten als ihren Pflichten bewußt sind.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 04.02.2023 21:36
Ich glaube aber, dass Menschen eher ihren Rechten als ihren Pflichten bewußt sind.
Das ist leider manchmal traurige Wahrheit. Dann kann man aber die betroffenen Menschen ganz schnell ob ihrer Pflichten aufklären  :D
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 05.02.2023 09:25
Nein, du bist kein Kunde. Dass du deine Kinder in die Schule schickst, ist die Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht. Und Lehrer folgen einem gesetzlichen Auftrag. Es ist nicht der Auftrag des Schulsystems, Kunden zu gewinnen, zu halten oder zufrieden zu stellen. Auftrag ist die Umsetzung des gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags im Rahmen eines Sonderrechtsverhältnisses (früher hieß das mal „besonderes Gewaltverhältnis“).
Meine Aufträge an das Schulsystem als Teil staatlicher Dienstleistungen habe ich klar formuliert. Insbesondere die Erwartung an die Beschäftigten dort. Gerade wenn man Zwangskunde bei Monopolisten ist, kommt den dort Beschäftigen eine besondere hohe Sorgfaltspflicht zu.
Die Annahme, man sei als Elternteil Kunde der Schule und empfange eine persönliche Dienstleistung, bleibt falsch.
Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe des Staates, die von allen Steuerzahlern finanziert wird, dient nicht in erster Linie dem Individuum sondern dem übergeordneten Zweck. Hier: Bildung und Erziehung.

Du bist hier auch nicht Auftraggeber, denn die Schule erhält ihren Auftrag unmittelbar vom Gesetzgeber..

Ebenso ergeben sich die Pflichten der dort Beschäftigten nicht aus den Wünschen der Eltern sondern aus dem Gesetz.

Die maßgeblichen Gesetze mögen an der ein oder anderen Stelle eine Mitbestimmung der Eltern vorsehen, aber auch hier zählt nicht der Wunsch des Individuums, sondern vielmehr die in einem festgelegten demokratischen Prozess zu bildende Interessenbekundung der Gruppe.

Die Anspruchshaltung einzelner Eltern aus einem falschen Kundenverständnis heraus ist unbeachtlich.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 05.02.2023 09:32
Danke @opa für die Erläuterung. Ich habe mich mit Auftrag unglücklich ausgedrückt, meinte vielmehr Anforderungen.
Insofern, und um den Bogen zu schließen, geht es bei meiner Anspruchshaltung darum, wie die Dienstleistungen der Institution durch deren Angestellte umgesetzt werden, insbesondere eigenverantwortlich und mit Ideen statt Jammern.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 05.02.2023 09:43
Das ist ja eine nachvollziehbare Forderung. Aber du kannst sie eben nicht als „Kunde“ stellen sondern ausschließlich in deiner Eigenschaft als wahlberechtigter Bürger dieses Staates.

Und wenn die Mehrheit der anderen wahlberechtigten Bürger dieses Staates die gegenteilige Anforderung hätte, nämlich das Lehrer nicht eigenverantwortlich sondern strikt nach den Vorgaben des zuständigen Ministeriums arbeiten sollen, welches im Klein-Klein jeden einzelnen Handschlag regelt, müsstest du dies akzeptieren. Weil du eben kein Kunde bist und Schule keine Dienstleistung ist.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 05.02.2023 09:48
Das ist ja eine nachvollziehbare Forderung. Aber du kannst sie eben nicht als „Kunde“ stellen sondern ausschließlich in deiner Eigenschaft als wahlberechtigter Bürger dieses Staates.

Und wenn die Mehrheit der anderen wahlberechtigten Bürger dieses Staates die gegenteilige Anforderung hätte, nämlich das Lehrer nicht eigenverantwortlich sondern strikt nach den Vorgaben des zuständigen Ministeriums arbeiten sollen, welches im Klein-Klein jeden einzelnen Handschlag regelt, müsstest du dies akzeptieren. Weil du eben kein Kunde bist und Schule keine Dienstleistung ist.
Ich finde deine Argumentation nachvollziehbar, teile sie aber nicht vollständig. Ist aber auch nicht schlimm.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 05.02.2023 21:25
Lass gut sein, Opa. Dass jeder einen Anspruch auf eine eigene Meinung, aber niemand Anspruch auf eigene Tatsachen hat, ist nicht jedem klar. Postfaktisches Zeitalter der BILD-Leser, Trump-Wähler, Reichsbürger und Corona-Leugner halt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.02.2023 08:06
Lass gut sein, Opa. Dass jeder einen Anspruch auf eine eigene Meinung, aber niemand Anspruch auf eigene Tatsachen hat, ist nicht jedem klar. Postfaktisches Zeitalter der BILD-Leser, Trump-Wähler, Reichsbürger und Corona-Leugner halt.

und schon wieder persönlich geworden. Erwartbar, dennoch schade. Denk mal an meine Eingangsfrage! Und versuch, sachlich zu bleiben.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 06.02.2023 09:01
Lass gut sein, Opa. Dass jeder einen Anspruch auf eine eigene Meinung, aber niemand Anspruch auf eigene Tatsachen hat, ist nicht jedem klar. Postfaktisches Zeitalter der BILD-Leser, Trump-Wähler, Reichsbürger und Corona-Leugner halt.
Nach dem, was ich bislang hier von „Organisator“ gelesen habe, würde ich ihn definitiv nicht in diese Schublade stecken.

Ich kann seine hier geäußerte Auffassung in Teilen nachvollziehen, da ja viele Behörden und andere staatliche Institutionen durchaus seit einigen Jahrzehnten mit Begriffen wie Bürgerfreundlichkeit, Kundenzufriedenheit und Servicequalität agieren.

Ich warte ja nur darauf, dass man irgendwann nach einer allgemeinen Verkehrskontrolle oder Festnahme von einem Servicecenter der Polizei angerufen und befragt wird, wie zufrieden man mit der erbrachten Dienstleistung gewesen sei.  ;D

Edit: Vielleicht liegt in einem solchen Verständnis sogar die Lösung für die Sache mit der verfassungswidrigen Unteralimentation. Wenn es zur guten Sitte wird, dass Bürger bei Behörden wie im Restaurant ihre Zufriedenheit mit dem Trinkgeld ausdrücken, schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.02.2023 09:10
Ich warte ja nur darauf, dass man irgendwann nach einer allgemeinen Verkehrskontrolle oder Festnahme von einem Servicecenter der Polizei angerufen und befragt wird, wie zufrieden man mit der erbrachten Dienstleistung gewesen sei.  ;D

Auch wenn Kontrollen unangenehm sind, weil bestenfalls nichts bei rauskommt, sollte dies dennoch gewissen Standards unterliegen. Weil hier nämlich der Staat hoheitlich auftritt und mit besonderen Vollmachten ausgestattet ist, sollten diese auch angemessen und ermessensfehlerfrei umgesetzt werden. Festnahmen oder Strafvollzug ganz besonders.

Insofern hat bestimmt jeder positive wie negative Beispiele erlebt, was die Qualität der Verwaltungsdienstleistung angeht.

Allerdings dürfte es in den genannten Beispielen echt schwierig sein, mit einer "Kundenbefragung" hier einen Qualitätseindruck der Serviceleistung zu gewinnen :)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 06.02.2023 12:19
Ich kann seine hier geäußerte Auffassung in Teilen nachvollziehen, da ja viele Behörden und andere staatliche Institutionen durchaus seit einigen Jahrzehnten mit Begriffen wie Bürgerfreundlichkeit, Kundenzufriedenheit und Servicequalität agieren.

Manch einer richtet seine Forderungen eben ganz nach Gusto, wie es gerade passt. Wie viele Eltern lagern ihre Erziehungsaufgabe vollends in Schulen aus. Und das sind nicht (nur) Familien aus bildungsfernen Schichten. Wohlstandsverwahrlosung ist meiner Meinung nach fast das größere Problem, da diese Kinder nicht in Unterstützungsmaßnahmen fallen und oftmals ja – in Ermangelung geistiger und emotionaler Reife – fast schon nach eigenem Willen verwahrlost werden.

Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier in einem Thema unterwegs sind, in dem es um die drohende massive Zusatzbelastung von Lehrkräften geht. Und dann kommt Organisator, der laut eigener Aussage keine Lehrkräfte kennt, aber der Meinung ist, dass trotz fehlender Ahnung von der Arbeitsbelastung von Lehrkräften "Eigenverantwortung" und "nicht immer nur Lösungen von Anderen zu verlangen" die Lösung seien.

Damit ist auch klar, dass wir wieder beim o.g. "Gusto" sind, wenn es um die "Dienstleistung" als "Kunde" im Bildungssystem geht. Organisator geht es hier also gar nicht um eine Diskussion der Probleme oder eine Lösungsfindung (die er ja von den betroffenen Lehrkräften erwartet) zu einem Problem, dessen Entstehung in keiner Weise auf Lehrkräfte zurückzuführen ist. Die Lösung soll daher kommen, weil "Dienstleistung" oder so.

Es geht ihm um sich, seinen "Kundenstatus" und ein wenig Blabla hier und ein wenig Blabla zu Offtopic-Themen hier im Thema. Wenn er nicht in die von mir genannten Kategorien passen will oder soll (in der ersten sehe ich ihn dank seiner "Argumentation" ziemlich leicht), dann ist er ein Troll. Ob ihm diese Kategorie besser gefällt, könnte er für sich selbst entscheiden. Explizit im Konjunktiv formuliert.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.02.2023 12:39
Ich kann seine hier geäußerte Auffassung in Teilen nachvollziehen, da ja viele Behörden und andere staatliche Institutionen durchaus seit einigen Jahrzehnten mit Begriffen wie Bürgerfreundlichkeit, Kundenzufriedenheit und Servicequalität agieren.

Manch einer richtet seine Forderungen eben ganz nach Gusto, wie es gerade passt. Wie viele Eltern lagern ihre Erziehungsaufgabe vollends in Schulen aus. Und das sind nicht (nur) Familien aus bildungsfernen Schichten. Wohlstandsverwahrlosung ist meiner Meinung nach fast das größere Problem, da diese Kinder nicht in Unterstützungsmaßnahmen fallen und oftmals ja – in Ermangelung geistiger und emotionaler Reife – fast schon nach eigenem Willen verwahrlost werden.

Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier in einem Thema unterwegs sind, in dem es um die drohende massive Zusatzbelastung von Lehrkräften geht. Und dann kommt Organisator, der laut eigener Aussage keine Lehrkräfte kennt, aber der Meinung ist, dass trotz fehlender Ahnung von der Arbeitsbelastung von Lehrkräften "Eigenverantwortung" und "nicht immer nur Lösungen von Anderen zu verlangen" die Lösung seien.

Damit ist auch klar, dass wir wieder beim o.g. "Gusto" sind, wenn es um die "Dienstleistung" als "Kunde" im Bildungssystem geht. Organisator geht es hier also gar nicht um eine Diskussion der Probleme oder eine Lösungsfindung (die er ja von den betroffenen Lehrkräften erwartet) zu einem Problem, dessen Entstehung in keiner Weise auf Lehrkräfte zurückzuführen ist. Die Lösung soll daher kommen, weil "Dienstleistung" oder so.

Es geht ihm um sich, seinen "Kundenstatus" und ein wenig Blabla hier und ein wenig Blabla zu Offtopic-Themen hier im Thema. Wenn er nicht in die von mir genannten Kategorien passen will oder soll (in der ersten sehe ich ihn dank seiner "Argumentation" ziemlich leicht), dann ist er ein Troll. Ob ihm diese Kategorie besser gefällt, könnte er für sich selbst entscheiden. Explizit im Konjunktiv formuliert.
Um hier mit Missverständnissen aufzuräumen sage ich dir einfach, um was es mir geht. Dann musst du nicht versuchen, mir und anderen zu sagen, um was es ginge.

Meine Sorge ist, dass viele Menschen bei aufkommenden Problemen zunächst Hilfe von außen fordern, statt zu überlegen, was man selbst machen kann. Bei gleichbleibenden Ressourcen wäre z.B. eine Reduktion die Qualität oder Quantität möglich.

Konkret: Eine Mehrbelastung vermag ich nicht erkennen, da Lehrer wie andere öffentlich Bedienstete eine fest definierte Arbeitszeit von ca. 40 Stunden die Woche haben. Wenn die wünschenswerte Qualität nicht erreicht werden kann, erwarte ich von den Betroffenen Vorschläge zur Verbesserung zu machen, bei gleichbleibendem Ressourceneinsatz.
Wer, wenn nicht die Betroffenen selbst, sollten hier nicht die besten Ideen haben! Lösungen von außen sind da oft am Thema vorbei.

Gerade im Lehrerbereich, bei Pädagogen mit wissenschaftlichen Hochschulstudium und zwei Staatsexamen, gehe ich davon aus, dass hier genügend Know-How und schlaue Leute sind, die mal Ideen entwickeln.

Insofern bedeutet Kunde auch, fachlich wenig Ahnung zu haben und sich somit nicht zu erdreisten, sich in Interna wie z.B. die Wege zur Lösungsfindung einzumischen.

So erwarte ich von meinen Kunden auch, Feedback zum Ergebnis zu geben; für den Weg dorthin fehlt ihnen schlicht die Einsicht.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 06.02.2023 15:45
Um hier mit Missverständnissen aufzuräumen sage ich dir einfach, um was es mir geht. Dann musst du nicht versuchen, mir und anderen zu sagen, um was es ginge.

Meine Sorge ist, dass viele Menschen bei aufkommenden Problemen zunächst Hilfe von außen fordern, statt zu überlegen, was man selbst machen kann. Bei gleichbleibenden Ressourcen wäre z.B. eine Reduktion die Qualität oder Quantität möglich.

Konkret: Eine Mehrbelastung vermag ich nicht erkennen, da Lehrer wie andere öffentlich Bedienstete eine fest definierte Arbeitszeit von ca. 40 Stunden die Woche haben. Wenn die wünschenswerte Qualität nicht erreicht werden kann, erwarte ich von den Betroffenen Vorschläge zur Verbesserung zu machen, bei gleichbleibendem Ressourceneinsatz.
Wer, wenn nicht die Betroffenen selbst, sollten hier nicht die besten Ideen haben! Lösungen von außen sind da oft am Thema vorbei.

Gerade im Lehrerbereich, bei Pädagogen mit wissenschaftlichen Hochschulstudium und zwei Staatsexamen, gehe ich davon aus, dass hier genügend Know-How und schlaue Leute sind, die mal Ideen entwickeln.

Insofern bedeutet Kunde auch, fachlich wenig Ahnung zu haben und sich somit nicht zu erdreisten, sich in Interna wie z.B. die Wege zur Lösungsfindung einzumischen.

So erwarte ich von meinen Kunden auch, Feedback zum Ergebnis zu geben; für den Weg dorthin fehlt ihnen schlicht die Einsicht.

Das Problem am Kundenmodell ist glaube ich die Organisationsform, mit der wir hier insgesamt zu tun haben. Lehrkräfte haben in der Regel gar nicht den Entscheidungsspielraum, Lösungen für die größeren bestehenden Probleme zu finden, noch den Handlungsspielraum, solche Lösungen umzusetzen. Sie haben theoretisch eine feste Arbeitszeit (je nach Verbeamtung, Bundesland etc.) über das Jahr hinweg, die außerhalb der Ferien höher, und in den Ferien niedriger sein soll.

De facto ist es aber so, dass die wenigstens LK das dokumentieren, und es eben eher den Charakter einer Vertrauensarbeitszeit hat. Sprich geschickte LK in Teilzeit an kleineren Schulen drücken sich um bestimmte aufwendige Aufgaben, für die es keine passende Anrechnung gibt. Engagiert LK können Zusatzangebote für Schüler anbieten, die ggf. sogar sehr sinnvoll sind, aber eben nicht vorgegeben. Das tun sie aber sozusagen "obendrauf", sie müssen selbst Zeit dafür finden, während sie an der belanglosen 3-Stunden-Konferenz verpflichtend teilnehmen müssen.

Sprich mangelnde Unterrichtsversorgung ist in erster Linie das Problem der Schülerinnen und Schüler, dann der Eltern, und diese müssen das natürlich an die Organisation (hier das jeweilige Bundesland, vertreten durch das entsprechende Ministerium) weiterleiten. Das mit der Schule oder den LK auszufechten ist, als würde ich am Kassierer auslassen, dass der Laden schon um 19.30 schließt. Der soll doch einfach ne Stunde später kommen, und den Rewe noch ne Stunde auflassen, damit ich um 20:00 Uhr nach der Arbeit noch einkaufen kann! Dass weder ich noch der Kassierer das lösen können, sondern wir in einem Boot sitzen, sollte ja wohl auf der Hand liegen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.02.2023 16:17
Das mit der Schule oder den LK auszufechten ist, als würde ich am Kassierer auslassen, dass der Laden schon um 19.30 schließt. Der soll doch einfach ne Stunde später kommen, und den Rewe noch ne Stunde auflassen, damit ich um 20:00 Uhr nach der Arbeit noch einkaufen kann! Dass weder ich noch der Kassierer das lösen können, sondern wir in einem Boot sitzen, sollte ja wohl auf der Hand liegen.

Absolut. Da der Kassierer aber als Repräsentant des Rewe agiert und ggf. auch der einzige Ansprechpartner ist, sollten sowohl Kunde als auch Kassierer professionell genug sein, um zu erkennen, dass der Kundenwunsch dann einfach an den Rewe (-Chef) weitergereicht wird.

Da Schulen ihre Unterrichtsverteilung zu großen Teilen selbst organisieren gehe ich davon aus, dass auch hier Handlungsspielräume gegeben sind, bzw. Ideen gefunden werden, die dann der Schulaufsicht vorgetragen werden können, wenn sie nicht schon selbst umgesetzt werden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 06.02.2023 21:27
Da Schulen ihre Unterrichtsverteilung zu großen Teilen selbst organisieren gehe ich davon aus, dass auch hier Handlungsspielräume gegeben sind, bzw. Ideen gefunden werden, die dann der Schulaufsicht vorgetragen werden können, wenn sie nicht schon selbst umgesetzt werden.

Du kannst ja gerne davon ausgehen, dass Handlungsspielräume gegeben sind, das macht es aber nicht wahr. Mit etwas Systemkenntnis ist zumindest in unserem Bundesland das Modell "Lehrkräfte tragen der Schulaufsicht Ideen vor" mit das absurdeste, was ich in diesem Thread lesen durfte.

Zum einen kämpfen die Lehrkräfte teilweise bei den absurden Elternwünschen schon ums nackte Überleben (unsere Kinder können aus Glaubensgründen an keinen Fastnachtsveranstaltungen oder -vorbereitungen teilnehmen (!?), wir fordern aber ein ebenbürtiges Alternativprogramm), zum anderen müsste das an der einzelnen Schule die Schulaufsicht interessieren, UND sie müsste die Möglichkeit haben, dann Ressourcen zu schaffen oder zu steuern. Das scheitert aber schon daran, dass man nur mit Glück zu den Bedingungen an der Mehrzahl der Schulen Schulleitungen findet. Fasst man die nicht mit Samthandschuhen an, schmeißen die hin, und man hat den Schlamassel.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.02.2023 21:50
Da Schulen ihre Unterrichtsverteilung zu großen Teilen selbst organisieren gehe ich davon aus, dass auch hier Handlungsspielräume gegeben sind, bzw. Ideen gefunden werden, die dann der Schulaufsicht vorgetragen werden können, wenn sie nicht schon selbst umgesetzt werden.

Du kannst ja gerne davon ausgehen, dass Handlungsspielräume gegeben sind, das macht es aber nicht wahr. Mit etwas Systemkenntnis ist zumindest in unserem Bundesland das Modell "Lehrkräfte tragen der Schulaufsicht Ideen vor" mit das absurdeste, was ich in diesem Thread lesen durfte.

Zum einen kämpfen die Lehrkräfte teilweise bei den absurden Elternwünschen schon ums nackte Überleben (unsere Kinder können aus Glaubensgründen an keinen Fastnachtsveranstaltungen oder -vorbereitungen teilnehmen (!?), wir fordern aber ein ebenbürtiges Alternativprogramm), zum anderen müsste das an der einzelnen Schule die Schulaufsicht interessieren, UND sie müsste die Möglichkeit haben, dann Ressourcen zu schaffen oder zu steuern. Das scheitert aber schon daran, dass man nur mit Glück zu den Bedingungen an der Mehrzahl der Schulen Schulleitungen findet. Fasst man die nicht mit Samthandschuhen an, schmeißen die hin, und man hat den Schlamassel.

Ich schrieb nicht, dass einzelne Lehrer der Schulaufsicht Ideen vortragen. Vielmehr, dass sie Ideen entwickeln, die vorgetragen werden können. Typischerweise würde das von der Schulleitung erfolgen.

Und - zumindest in meinem Bundesland - steuert die Schulaufsicht die Ausstattung der Schulen mit Lehrern und somit mit den notwendigen Ressourcen. An dieser Stelle entsprechende Bedarfe geltend zu machen ist logischerweise Aufgabe der Schulleitungen, ggf. nach der internen Abstimmung.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 06.02.2023 22:56
Es wird immer abstruser.
SL legt begründet vor, dass man Lehrer braucht und schon kommen die???
Krass wie sich das hier manche vorstellen...
Träumt weiter
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.02.2023 23:05
Ich wüsste nicht, wo ich das geschrieben hätte. Allenfalls, dass die Schulaufsicht die Ausstattung mit Lehrern steuert.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 07.02.2023 06:36
Was soll das anderes sein?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 07.02.2023 08:06
Was soll das anderes sein?

Das erkennst du aus meinen vorigen Beiträgen.

Bzw. wie glaubst du, werden die Lehrer auf die Schulen verteilt, außer zentral gesteuert entsprechend der Bedarfe?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: LehrerBW am 07.02.2023 08:58
Naja...ich denke es besteht Konsens, dass die geforderten Maßnahmen nicht umzusetzen und auch nicht erwartbar sind für die Kollegen.
Ich jedenfalls würde mit Dienst nach Vorschrift reagieren und jede Krankheit definitiv auskurieren  ;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 07.02.2023 09:25
Naja...ich denke es besteht Konsens, dass die geforderten Maßnahmen nicht umzusetzen und auch nicht erwartbar sind für die Kollegen.

Genau. Das und was man daraus macht war die Grundlage meiner Postings.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 07.02.2023 15:39
Was soll das anderes sein?

Das erkennst du aus meinen vorigen Beiträgen.

Bzw. wie glaubst du, werden die Lehrer auf die Schulen verteilt, außer zentral gesteuert entsprechend der Bedarfe?

Ich weiß im Gegensatz zu dir, wie es läuft und deine Annahmen sind einfach völlig realitätsfern.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 07.02.2023 16:45
Was soll das anderes sein?

Das erkennst du aus meinen vorigen Beiträgen.

Bzw. wie glaubst du, werden die Lehrer auf die Schulen verteilt, außer zentral gesteuert entsprechend der Bedarfe?

Ich weiß im Gegensatz zu dir, wie es läuft und deine Annahmen sind einfach völlig realitätsfern.

Nein, meine Annahmen sind zutreffend. Ich würde aus deinen Erfahrungen nicht darauf schließen, dass sie allgemeingültig sind.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 07.02.2023 17:39
Was soll das anderes sein?

Das erkennst du aus meinen vorigen Beiträgen.

Bzw. wie glaubst du, werden die Lehrer auf die Schulen verteilt, außer zentral gesteuert entsprechend der Bedarfe?

Ich weiß im Gegensatz zu dir, wie es läuft und deine Annahmen sind einfach völlig realitätsfern.

Nein, meine Annahmen sind zutreffend. Ich würde aus deinen Erfahrungen nicht darauf schließen, dass sie allgemeingültig sind.

Zumindest selbstbewusst keine Ahnung haben.
Unglaublich...
Ich bin raus von dieser, sorry, Schwachsinnsargumentation.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 07.02.2023 18:09
Was soll das anderes sein?

Das erkennst du aus meinen vorigen Beiträgen.

Bzw. wie glaubst du, werden die Lehrer auf die Schulen verteilt, außer zentral gesteuert entsprechend der Bedarfe?

Ich weiß im Gegensatz zu dir, wie es läuft und deine Annahmen sind einfach völlig realitätsfern.

Nein, meine Annahmen sind zutreffend. Ich würde aus deinen Erfahrungen nicht darauf schließen, dass sie allgemeingültig sind.

Zumindest selbstbewusst keine Ahnung haben.
Unglaublich...
Ich bin raus von dieser, sorry, Schwachsinnsargumentation.

Gut so, Beleidigungen statt Argumente tun keinem Forum gut. Schade nur, dass wir jetzt immer noch nicht wissen, wie es bei dir läuft; hätte hilfreich sein können.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Winni am 07.02.2023 20:13
Was soll das anderes sein?

Das erkennst du aus meinen vorigen Beiträgen.

Bzw. wie glaubst du, werden die Lehrer auf die Schulen verteilt, außer zentral gesteuert entsprechend der Bedarfe?

Lehrkräfte werden nicht zentral entsprechend Bedarf verteilt. In meinem Bundesland läuft das so:
Schule A möchte eine Lehrkraft für Fach X und Y. Die Schule bekommt von der Schulbehörde eine Stelle und schreibt diese aus. Nun können sich frisch gebackene Lehrkräfte bewerben, oder eben auch nicht.
Schule A liegt aber im ländlichen Bereich und ist deshalb sehr unattraktiv, weil es die Menschen in die Stadt zieht.
Fazit: Kein Bewerber, die Stelle wird wieder an die Schulbehörde zurück gegeben, damit ggf eine andere Schule diese Stelle aus dem Stellenpool bekommen hat.

Wir haben an unserer Schule (berufsbildend) neulich versucht 4 Stellen zu besetzen. Leider durchgehend ohne Erflog. Die Werbung des Schulleiters in den Seminaren blieb wirkungslos. "Die Schule liegt leider nicht in der Interessenregion." war eine Begründung.

Wenn wir Initiativbewerbungen bekommen würden, dann beantragt (und bekommt auch) der Schulleiter umgehend bei der Schulbehörde eine Stelle.

Das ist die Realität, mit der wir seit ca. 20 Jahren zu kämpfen haben. Das Personalproblem an allen Schulen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren aber deutlich verschlechtert.

Seit ca.20 Jahren kennt man in meinem Bundesland den sog. Quereinstig an BBSn. An ABSn war das bis vor ca. 5 Jahren ein Fremdwort. Vor 2014 wäre ein Quereinsteiger mit nur einem Unterrichtsfach an einer ABS nie genommen worden.

So weit mein Senf zur Realität in der Bildungslandschaft in Deutschland
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Winni am 07.02.2023 20:29
Was soll das anderes sein?

Das erkennst du aus meinen vorigen Beiträgen.

Bzw. wie glaubst du, werden die Lehrer auf die Schulen verteilt, außer zentral gesteuert entsprechend der Bedarfe?

Ich weiß im Gegensatz zu dir, wie es läuft und deine Annahmen sind einfach völlig realitätsfern.

Nein, meine Annahmen sind zutreffend. Ich würde aus deinen Erfahrungen nicht darauf schließen, dass sie allgemeingültig sind.

Zumindest selbstbewusst keine Ahnung haben.
Unglaublich...
Ich bin raus von dieser, sorry, Schwachsinnsargumentation.

Gut so, Beleidigungen statt Argumente tun keinem Forum gut. Schade nur, dass wir jetzt immer noch nicht wissen, wie es bei dir läuft; hätte hilfreich sein können.
@ Organisator: Versuch hat schon recht. Es läuft eben NICHT so mit der "Verteilung" fertig ausgebildeten Lehrkräfte. Es gibt - wie in der freien Wirtschaft auch - Stellenausschreibungen und die Möglichkeit für neue Lehrkräfte sich zu bewerben. Eine nach dem Referendariat fertig ausgebildete Lehrkraft ist NICHT an ein Bundesland gebunden, sondern steht den freien Bildungs-Personalmarkt zur Verfügung.

Nehmen wir mal folgendes Bsp. an, was nichts mit Schule zu tun hat:

Ein Anwärter macht eine Ausbildung im Finanzamt und ist in dieser Zeit Beamter auf Probe. Nach seiner erfolgreichen Ausbildung wird er automatisch aus dem Beamtenverhältnis auf Probe entlassen. Er hat jetzt die Möglichkeit sich entweder bei einem Finanzamt seiner Wahl als Beamter auf Probe oder bei einem Steuerberater zu bewerben.
Fangfrage: Was würde passieren, wenn die fertigen Anwärter (aus Finanz, Verwaltung, Polizei) auch dem privaten Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würden? Denk mal drüber nach.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 07.02.2023 20:41
Leute. Ihr müsst Mal aufhören irgendwas in meine Beiträge zu interpretieren, was ich nicht gesagt habe.
1. User Versuch kann nicht Recht haben, da er außer zu pöbeln keine Inhalte beigetragen hat.
2. Habe ich mich nicht dazu ausgelassen, wie fertig ausgebildete Lehrkräfte verteilt werden. Vielmehr, wie Lehrkräfte überhaupt verteilt werden und die Mehrheit aller Lehrkräfte sind nicht frisch ausgebildet.
Insofern sind diese Lehrkräfte in einem Bundesland angestellt und werden entsprechend an die Schulen verteilt, bzw. bei Bedarf umverteilt.
3. Ging es Eingangs auch nicht um die Verteilung von Ressourcen, sondern um den Umgang mit eingeschränkten Ressourcen und mein Problem damit, nur nach Hilfe durch Dritte zu rufen, statt Mal selbst aktiv zu werden.
4. Keine Ahnung, auf was du hinaus willst. Arbeiten würde ich vermuten
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Winni am 07.02.2023 20:49
Leute. Ihr müsst Mal aufhören irgendwas in meine Beiträge zu interpretieren, was ich nicht gesagt habe.
1. User Versuch kann nicht Recht haben, da er außer zu pöbeln keine Inhalte beigetragen hat.
2. Habe ich mich nicht dazu ausgelassen, wie fertig ausgebildete Lehrkräfte verteilt werden. Vielmehr, wie Lehrkräfte überhaupt verteilt werden und die Mehrheit aller Lehrkräfte sind nicht frisch ausgebildet.
Insofern sind diese Lehrkräfte in einem Bundesland angestellt und werden entsprechend an die Schulen verteilt, bzw. bei Bedarf umverteilt.
3. Ging es Eingangs auch nicht um die Verteilung von Ressourcen, sondern um den Umgang mit eingeschränkten Ressourcen und mein Problem damit, nur nach Hilfe durch Dritte zu rufen, statt Mal selbst aktiv zu werden.
4. Keine Ahnung, auf was du hinaus willst. Arbeiten würde ich vermuten

Also, eine "Umverteilung" von Lehrkräften im Bestand gibt es natürlich. Das nennt sich Abordnung bei uns und wird ach gemacht.

Wenn alle Schulen in einem Bundesland mit dem Bestands-Personal eine -sagen wir mal - theoretische Unterrichtsversorgung von 90% hin bekommen, was will man da noch umverteilen? Das ist doch nur eine Verschiebung der problematischen U-Versorgung.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 07.02.2023 21:04
Leute. Ihr müsst Mal aufhören irgendwas in meine Beiträge zu interpretieren, was ich nicht gesagt habe.
1. User Versuch kann nicht Recht haben, da er außer zu pöbeln keine Inhalte beigetragen hat.
2. Habe ich mich nicht dazu ausgelassen, wie fertig ausgebildete Lehrkräfte verteilt werden. Vielmehr, wie Lehrkräfte überhaupt verteilt werden und die Mehrheit aller Lehrkräfte sind nicht frisch ausgebildet.
Insofern sind diese Lehrkräfte in einem Bundesland angestellt und werden entsprechend an die Schulen verteilt, bzw. bei Bedarf umverteilt.
3. Ging es Eingangs auch nicht um die Verteilung von Ressourcen, sondern um den Umgang mit eingeschränkten Ressourcen und mein Problem damit, nur nach Hilfe durch Dritte zu rufen, statt Mal selbst aktiv zu werden.
4. Keine Ahnung, auf was du hinaus willst. Arbeiten würde ich vermuten

Also, eine "Umverteilung" von Lehrkräften im Bestand gibt es natürlich. Das nennt sich Abordnung bei uns und wird ach gemacht.

Wenn alle Schulen in einem Bundesland mit dem Bestands-Personal eine -sagen wir mal - theoretische Unterrichtsversorgung von 90% hin bekommen, was will man da noch umverteilen? Das ist doch nur eine Verschiebung der problematischen U-Versorgung.
Durch zu- und Abgänge können Bedarfe in bestimmten Fächern entstehen und daher braucht's Umverteilung je nach Schulart. Manchmal wollen auch Lehrer an eine andere Schule, z.B. näher am Wohnort usw.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 08.02.2023 11:10
Leute. Ihr müsst Mal aufhören irgendwas in meine Beiträge zu interpretieren, was ich nicht gesagt habe.
1. User Versuch kann nicht Recht haben, da er außer zu pöbeln keine Inhalte beigetragen hat.
2. Habe ich mich nicht dazu ausgelassen, wie fertig ausgebildete Lehrkräfte verteilt werden. Vielmehr, wie Lehrkräfte überhaupt verteilt werden und die Mehrheit aller Lehrkräfte sind nicht frisch ausgebildet.
Insofern sind diese Lehrkräfte in einem Bundesland angestellt und werden entsprechend an die Schulen verteilt, bzw. bei Bedarf umverteilt.
3. Ging es Eingangs auch nicht um die Verteilung von Ressourcen, sondern um den Umgang mit eingeschränkten Ressourcen und mein Problem damit, nur nach Hilfe durch Dritte zu rufen, statt Mal selbst aktiv zu werden.
4. Keine Ahnung, auf was du hinaus willst. Arbeiten würde ich vermuten

Also, eine "Umverteilung" von Lehrkräften im Bestand gibt es natürlich. Das nennt sich Abordnung bei uns und wird ach gemacht.

Wenn alle Schulen in einem Bundesland mit dem Bestands-Personal eine -sagen wir mal - theoretische Unterrichtsversorgung von 90% hin bekommen, was will man da noch umverteilen? Das ist doch nur eine Verschiebung der problematischen U-Versorgung.

Bei der Umverteilung geht es ja nicht nur um die % Quote, sondern auch darum, dass zum Beispiel eine Grundschule alle Fächer sinnvoll abdecken kann, dass das Gymnasium mind. einen Lateinlehrer hat usw. Bei den vielen Teil- und Elternzeiten gibt es da sehr viel Umverteilung, weil Rückkehrer dann eben eine Schule zugewiesen bekommen, die gerade bedarf hat. Die Bewerben sich dann ggf. irgendwann wieder weg, oder werden wieder Eltern, und dann geht das Karussell weiter.

Wir haben jedenfalls keine deckende 90% Versorgung, sondern ein Spektrum von tlw Überversorgung in der Stadt und 80% auf dem Land.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Winni am 08.02.2023 11:31
Leute. Ihr müsst Mal aufhören irgendwas in meine Beiträge zu interpretieren, was ich nicht gesagt habe.
1. User Versuch kann nicht Recht haben, da er außer zu pöbeln keine Inhalte beigetragen hat.
2. Habe ich mich nicht dazu ausgelassen, wie fertig ausgebildete Lehrkräfte verteilt werden. Vielmehr, wie Lehrkräfte überhaupt verteilt werden und die Mehrheit aller Lehrkräfte sind nicht frisch ausgebildet.
Insofern sind diese Lehrkräfte in einem Bundesland angestellt und werden entsprechend an die Schulen verteilt, bzw. bei Bedarf umverteilt.
3. Ging es Eingangs auch nicht um die Verteilung von Ressourcen, sondern um den Umgang mit eingeschränkten Ressourcen und mein Problem damit, nur nach Hilfe durch Dritte zu rufen, statt Mal selbst aktiv zu werden.
4. Keine Ahnung, auf was du hinaus willst. Arbeiten würde ich vermuten

Also, eine "Umverteilung" von Lehrkräften im Bestand gibt es natürlich. Das nennt sich Abordnung bei uns und wird ach gemacht.

Wenn alle Schulen in einem Bundesland mit dem Bestands-Personal eine -sagen wir mal - theoretische Unterrichtsversorgung von 90% hin bekommen, was will man da noch umverteilen? Das ist doch nur eine Verschiebung der problematischen U-Versorgung.

Bei der Umverteilung geht es ja nicht nur um die % Quote, sondern auch darum, dass zum Beispiel eine Grundschule alle Fächer sinnvoll abdecken kann, dass das Gymnasium mind. einen Lateinlehrer hat usw. Bei den vielen Teil- und Elternzeiten gibt es da sehr viel Umverteilung, weil Rückkehrer dann eben eine Schule zugewiesen bekommen, die gerade bedarf hat. Die Bewerben sich dann ggf. irgendwann wieder weg, oder werden wieder Eltern, und dann geht das Karussell weiter.

Wir haben jedenfalls keine deckende 90% Versorgung, sondern ein Spektrum von tlw Überversorgung in der Stadt und 80% auf dem Land.

Das mit den 90% war auch der Durchschnitt. Das die Versorgung auf dem Land deutlich schlechter ist, als in der Stadt stimmt leider. Und dass durch Abordnungen, etc. natürlich dafür gesorgt wird, dass alle Fächer/beruflichen Fachrichtungen einigermaßen versorgt werden ist ja auch richtig.
Die Kernbotschaft meiner Postings soll eben sein, dass es gerade in den Schulen sehr kreative Lösungsansätze gibt, um den Personalmangel entgegen zu wirken.
Das Personalproblem in den Schulen 8und nicht nur dort im ÖD) ist aber hausgemacht. Es gab in meinem Bundesland schon vor über 20 Jahren Statistiken zum aktuellen und zukünftigen Personalbedarf. Daraus wurden aber keine Konsequenzen gezogen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 09.02.2023 09:51
Leute. Ihr müsst Mal aufhören irgendwas in meine Beiträge zu interpretieren, was ich nicht gesagt habe.

Klar, hier liegt das Problem. Ist das noch allgemeine Verwirrung oder schon pathologischer Narzissmus?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 09.02.2023 10:14
Klar, hier liegt das Problem. Ist das noch allgemeine Verwirrung oder schon pathologischer Narzissmus?

Beleidigungen statt Argumente tun keinem Forum gut. Schade nur, dass wir jetzt immer noch nicht wissen, wie es bei dir läuft; hätte hilfreich sein können.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 09.02.2023 15:02
Klar, hier liegt das Problem. Ist das noch allgemeine Verwirrung oder schon pathologischer Narzissmus?

Beleidigungen statt Argumente tun keinem Forum gut. Schade nur, dass wir jetzt immer noch nicht wissen, wie es bei dir läuft; hätte hilfreich sein können.
Klar, die wird von x Leuten gesagt, dass du irrsinnige Argumente nutzt und beharrst trotzdem darauf.... unglaublich
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Jörn85 am 09.02.2023 18:39
https://www.deutschlandfunk.de/weniger-teilzeit-fuer-lehrer-in-nrw-102.html

https://rp-online.de/nrw/landespolitik/so-schraenkt-nrw-jetzt-teilzeit-fuer-lehrkraefte-ein_aid-84528079

"Das Land macht Ernst: Bezirksregierungen in NRW sind jetzt gehalten, weniger Teilzeit für Lehrkräfte zuzulassen und mehr Lehrer an notleidende Schulen abzuordnen, zur Not auch gegen ihren Willen. Verfrühte Ruhestände sollen zumindest hinausgezögert werden. Das Bildungsministerium von Dorothee Feller (CDU) hat diese Maßnahmen gegen den Lehrermangel, die die Ministerin im Dezember angekündigt hat, in eine Handlungsanweisung gefasst, nach der sich die Bezirksregierungen nun richten sollen.

Die „Sicherstellung der Unterrichtsversorgung“ sei von „zen­traler Bedeutung“, heißt es in dem Papier, das unserer Redaktion vorliegt. Jeder Antrag auf Teilzeitbeschäftigung, sofern nicht familiär begründet, soll abgelehnt werden, wenn die Versorgung sonst gefährdet wäre. Rückwirkend gilt das aber nicht: „Bisher bewilligte Teilzeitbeschäftigungen bleiben hiervon unberührt.“ Wenn Beamte mit 63 Jahren vorzeitig in den Ruhestand gehen wollen, sollen sie zumindest immer bis zum Schuljahresende bleiben. „Abordnungen sind unter Ausschöpfung der entsprechenden rechtlichen Möglichkeiten umzusetzen“, stellt die Anweisung weiter klar: „stärker und flächendeckender als bisher“, schulform-, schulamts- und bezirksübergreifend. Vorzugsweise läuft das mit dem Einverständnis der Betroffenen – notfalls aber auch ohne. Weil dies in jedem Einzelfall begründet sein muss, gibt es klare Kriterien, die gegeneinander abzuwägen sind: „Sie sollen eine landeseinheitliche Praxis sichern.

Bei den Schulen soll die tatsächliche Personalsituation betrachtet werden. Es geht also nicht nur um die Größe eines Kollegiums auf dem Papier: Faktoren wie Krankenstände, Überstunden, erfolglose Ausschreibungen, die Altersstruktur oder besondere Situationen werden gewichtet. Lehrkräfte, die sich gegen eine Abordnung wehren wollen, können geltend machen, wenn sie beispielsweise kleine Kinder haben, Angehörige pflegen oder der Fahrtweg zur anderen Schule deutlich weiter wäre. Ausschlusskriterien sind das allerdings nicht – eine Abordnung kommt trotzdem infrage."
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: VaPi am 09.02.2023 19:18
Zitat
Bei den Schulen soll die tatsächliche Personalsituation betrachtet werden. Es geht also nicht nur um die Größe eines Kollegiums auf dem Papier: Faktoren wie Krankenstände, Überstunden, erfolglose Ausschreibungen, die Altersstruktur oder besondere Situationen werden gewichtet. Lehrkräfte, die sich gegen eine Abordnung wehren wollen, können geltend machen, wenn sie beispielsweise kleine Kinder haben, Angehörige pflegen oder der Fahrtweg zur anderen Schule deutlich weiter wäre. Ausschlusskriterien sind das allerdings nicht – eine Abordnung kommt trotzdem infrage."

Jedem Lehrer ist/sollte bei der Verbeamtung aber klar sein, das so etwas zur Berufspflicht gehört. Bloß weil jahrelang kein Gebrauch von so etwas gemacht wird, ist es nicht vom Tisch. Ich verstehe nicht, wieso immer alle aus den Wolken fallen, wenn der Dienstherr seine Beamten bedarfsgerecht einsetzen will.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Tagelöhner am 09.02.2023 20:10
Weil heutzutage ganz überwiegend nur noch Hobbybeamte ernannt werden, und keine Überzeugungstäter/Idealisten, die tatsächlich wissen worauf sie sich mit allen Rechten und Pflichten einlassen. Die Vorteile nimmt man dann gerne als Selbstverständlichkeit mit, aber wehe der böse Dienstherr erinnert einen auch gelegentlich mal wieder an die Pflichten. Dann geht das Geplärre los und jeder unbequeme Furz des Dienstherrn ist plötzlich unzumutbar.  ;D
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 09.02.2023 21:12
Weil heutzutage ganz überwiegend nur noch Hobbybeamte ernannt werden, und keine Überzeugungstäter/Idealisten, die tatsächlich wissen worauf sie sich mit allen Rechten und Pflichten einlassen. Die Vorteile nimmt man dann gerne als Selbstverständlichkeit mit, aber wehe der böse Dienstherr erinnert einen auch gelegentlich mal wieder an die Pflichten. Dann geht das Geplärre los und jeder unbequeme Furz des Dienstherrn ist plötzlich unzumutbar.  ;D

So gehässig kann man aber auch nur aus einem sicheren Amtsstuhl tönen, der die eigenen vier Buchstaben quasi schon seit Jahrzehnten eingraviert hat.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 09.02.2023 22:16
Ich verstehe nicht, wieso immer alle aus den Wolken fallen, wenn der Dienstherr seine Beamten bedarfsgerecht einsetzen will.

Man hat eine langjährige, wichtige Beziehungsarbeit mit den "Akten" bzw. "Kunden" in der Schule und eine Versetzung könnte evtl. Auswirkungen auf sie haben.

In normalen Ämtern ist es den Akten egal, von wem sie bearbeitet werden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: FGL am 10.02.2023 09:14
Weil heutzutage ganz überwiegend nur noch Hobbybeamte ernannt werden, und keine Überzeugungstäter/Idealisten, die tatsächlich wissen worauf sie sich mit allen Rechten und Pflichten einlassen. Die Vorteile nimmt man dann gerne als Selbstverständlichkeit mit, aber wehe der böse Dienstherr erinnert einen auch gelegentlich mal wieder an die Pflichten. Dann geht das Geplärre los und jeder unbequeme Furz des Dienstherrn ist plötzlich unzumutbar.  ;D

So gehässig kann man aber auch nur aus einem sicheren Amtsstuhl tönen, der die eigenen vier Buchstaben quasi schon seit Jahrzehnten eingraviert hat.
Für die deutlichen Worte des Tagelöhners, die ich inhaltlich meist nicht teile, reicht es diesmal bereits, sich gegen die Knechtschaft aka Verbeamtung entschieden zu haben. Der Tarifbeschäftigte kann allerhand "Zumutungen", denen der Beamte unterliegt, arbeitsvertraglich ausschließen lassen. Meiner Erfahrung nach ist sich ein Großteil der Beamten zum Zeitpunkt ihrer Verbeamtung gar nicht bewusst, welche Nachteile der Status auch mit sich bringen kann. Vom Streikverbot hat man mal etwas gehört, aber das war es meist auch schon.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 10.02.2023 09:57
Klar, die wird von x Leuten gesagt, dass du irrsinnige Argumente nutzt und beharrst trotzdem darauf.... unglaublich
Bislang hast du nicht den Versuch unternommen mir zu erklären, was du denn irsinnig findest sondern einfach nur die Behauptung aufgestgellt.... unglaublich
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: RagnarDanneskjoeld am 11.02.2023 14:19
Die Reduktion von Teilzeit der Kollegen wird einen negativen Effekt haben. Zum einen, weil damit immer mehr dienstunfähig werden oder "einfach" auch nur ein paar Monate ausfallen. Zum anderen, weil Teilzeit-Kollegen zur Not immer noch aufstocken können und somit eine Reserve im System darstellen. Eine Vollzeitkollegin ist dieses Jahr drei Monate ausgefallen - da sie nur ein relevantes Fach hat, war in unserer Fachschaft Land unter. Dennoch konnten einige Klassen durch Mehrarbeit aufgefangen werden. Bei 15 Stunden kann man drei draufsatteln. Bei 26 eher gar nicht.

Was tun?

Das dürfte je nach Schultyp sehr unterschiedlich sein. Was meinen Schultyp, das Gymnasium, betrifft:

1) Weniger Korrekturen. Drei statt vier Klassenarbeiten im Kernfach reichen auch.
2) Ein Moratorium hinsichtlich Lehrplänen. Das ständige Umstellen von Inhalten und Aufgabentypen erzeugt unnötig Stress.
3) Abzug von Verwaltungskollegen in die Produktion: wenn wirklich derart Not am Mann ist, dann brauchen wir keine Schreibtischhengste, die schlaue Papiere verfassen, sondern Kollegen an der Tafel. Schulentwicklung wird erst mal auf die lange Bank geschoben.
4) Reduktion außerunterrichtlicher Veranstaltungen, Schulfesten, Exkursionen. Nice to have, ich weiß. Stresst aber nur.
5) Reduktion bestimmter Fächer wie Sport, Kunst oder Musik. Alternativ wird für alle sechsten Klassen ein Chor angeboten oder Sportvereine müssen ergänzend besucht werden.

Falls ich den Eindruck hätte, dass das KuMi tatsächlich Entlastungsvorschläge dieser Art unterbreiten sollte, wäre ich bereit, aufzustocken. Das wird aber nicht so kommen - man will sich ja lieber selber in die Tasche lügen. Also wird von meiner Seite aus weiterhin quiet gequittet. Zumal A14-Stellen dieses Jahr fast vollumfänglich gestrichen wurden.     
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 11.02.2023 16:01
....
und die Kolleginnen und Kollegen, die es sich leisten können, hören auf zu arbeiten. Sie lassen sich nicht zur Vollzeit zwingen.
Ich kenn einige. 50 Jahre alt. Partner verdient super. Kinder erwachsen. Haus abbezahlt. Die kündigen! Heißt: die Kräfte fallen auch weg.
Oder man zwingt Kolleginnen und Kollegen zur Vollzeit, die extra reduziert haben um mit tatsächlich 41 Stunden mal hinzukommen. Die schaffen ggf gesundheitlich nicht mehr. Ergo: Sie fallen aus. Kollege XY mit voller Stelle muss Vertretung machen. Bis XY selbst ausfällt. Ich habe 6 Springstunden bei voller Stelle im Plan. Viel Platz für Vertretungen. Dazu müssen wir uns nun noch zu 7 Nachmittagsbereitschaften eintragen. Zusätzlich und nicht im Stundenkontingent inbegriffen....




Die Reduktion von Teilzeit der Kollegen wird einen negativen Effekt haben. Zum einen, weil damit immer mehr dienstunfähig werden oder "einfach" auch nur ein paar Monate ausfallen. Zum anderen, weil Teilzeit-Kollegen zur Not immer noch aufstocken können und somit eine Reserve im System darstellen. Eine Vollzeitkollegin ist dieses Jahr drei Monate ausgefallen - da sie nur ein relevantes Fach hat, war in unserer Fachschaft Land unter. Dennoch konnten einige Klassen durch Mehrarbeit aufgefangen werden. Bei 15 Stunden kann man drei draufsatteln. Bei 26 eher gar nicht.

Was tun?

Das dürfte je nach Schultyp sehr unterschiedlich sein. Was meinen Schultyp, das Gymnasium, betrifft:

1) Weniger Korrekturen. Drei statt vier Klassenarbeiten im Kernfach reichen auch.
2) Ein Moratorium hinsichtlich Lehrplänen. Das ständige Umstellen von Inhalten und Aufgabentypen erzeugt unnötig Stress.
3) Abzug von Verwaltungskollegen in die Produktion: wenn wirklich derart Not am Mann ist, dann brauchen wir keine Schreibtischhengste, die schlaue Papiere verfassen, sondern Kollegen an der Tafel. Schulentwicklung wird erst mal auf die lange Bank geschoben.
4) Reduktion außerunterrichtlicher Veranstaltungen, Schulfesten, Exkursionen. Nice to have, ich weiß. Stresst aber nur.
5) Reduktion bestimmter Fächer wie Sport, Kunst oder Musik. Alternativ wird für alle sechsten Klassen ein Chor angeboten oder Sportvereine müssen ergänzend besucht werden.

Falls ich den Eindruck hätte, dass das KuMi tatsächlich Entlastungsvorschläge dieser Art unterbreiten sollte, wäre ich bereit, aufzustocken. Das wird aber nicht so kommen - man will sich ja lieber selber in die Tasche lügen. Also wird von meiner Seite aus weiterhin quiet gequittet. Zumal A14-Stellen dieses Jahr fast vollumfänglich gestrichen wurden.     
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Unknown am 11.02.2023 17:00
Mir stellt sich eher die Frage, wieso es noch weiterhin irgendwie funktioniert. Würde jeder Lehrer nach 41 Stunden den Stift fallen lassen bzw. die Aktivität einstellen und direkt eine Überlastungsanzeige schreiben, dann könnte sich was ändern. Wieso soll ein Schulleiter was ändern wenn es noch irgendwie geht. Ist wie in einer Behörde, alle jammern rum, aber niemand tut was dagegen. Es gibt genug Möglichkeiten was dagegen zu tun, aber da sind die meisten zu feige zu oder es ist noch nicht schlimm genug.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Finanzer am 12.02.2023 08:37
Interessanter Punkt von Unknown. Scheinbar sind viele Lehrer insoweit den Pflegekräften ähnlich, sodass sie aufgrund hoher intrinsischer Motivation alles mit sich machen lassen. 

Das Werkzeug der Überlastungsanzeige dürfte den meisten Lehrern mangels Kenntnis des Beamtenrechts unbekannt sein.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: hondafahrer26 am 12.02.2023 10:03
Ich kann es auch nicht nachvollziehen, warum die Stundenerhöhung so ein Drama sein soll. Gab es in der Vergangenheit immer wieder einmal - und da waren vermeintlich wichtige schwarze Nullen der Auslöser und nicht ein eklatanter Lehrermangel. Dazu kommt, dass angeblich jede fünfte Lehrerstelle für andere Tätigkeiten als das Unterrichten "fremdverwendet" wird, weil es Stundenermäßigungen für das Einlernen von Referendaren gibt oder Klassenlehrertätigkeiten, etc.. Das kennt man zum Beispiel so aus dem normalen Verwaltungsdienst eher nicht, hier müssen Anwärter ebenfalls eingelernt werden, dafür gibt es aber keine Stundenreduzierung. Es scheint mir eher so zu sein, als würden manche (!) Lehrer plötzlich um ihre Pfründe bangen, welche sie als gesetzt empfunden haben.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 12.02.2023 11:02
...
Aber diese einzelnen Lehrerinnen und Lehrer würden ja ihre Entlastungsstunden trotzdem behalten, wenn alle mehr Unterricht leisten sollen...
An unserer Schule mit 120 Kolleginnen und Kollegen und 1200 Schülerinnen und Schülern an 2 Standorten,gibt es keine Entlastungsstunden für die Ausbildung von Referendarinnen und Referendaren oder Klassenleitung oder ähnliche Aufgaben.
Wenn man den Job wirklich ordentlich machen will und einem die Lernenden wichtig sind und man allen Verwaltungsaufgaben nachkommt, ist man eh schon bei rund 50 Stunden pro Woche.
Allein die zahlreichen Vertretungsstunden pro Woche reißen die Stundenzahl nach oben.
Eigentlich müssten die Lehrpläne dringend entrümpelt werden und die Dokumentationsflut und die unfassbar häufigen und ewig langen Konferenzen gekürzt werden.
Stattdessen bekommt man wöchentlich mehr Tische und Stühle in die Klasse gestellt. Aufnahme und Integration von traumatisierten Flüchtlingen. Dazu viel zu viele geistig-körperlich eingeschränkte Kinder und Kinder mit emotional-sozialen Entwicklungsstörungen in der Klasse. Bei mir nun in einer inklusiven Klasse 30 Kinder. Doppelbesetzung?  Sonderpädagogen? Sozialarbeiter? Entlastungsstunden?  Nö.
Es muss grundlegende Reformen geben, sonst geht's schief.
Gestern stand in den Westfälischen Nachrichten, dass immer weniger Abiturienten sich für ein Lehramtsrudium einschreiben.
Schade...


Ich kann es auch nicht nachvollziehen, warum die Stundenerhöhung so ein Drama sein soll. Gab es in der Vergangenheit immer wieder einmal - und da waren vermeintlich wichtige schwarze Nullen der Auslöser und nicht ein eklatanter Lehrermangel. Dazu kommt, dass angeblich jede fünfte Lehrerstelle für andere Tätigkeiten als das Unterrichten "fremdverwendet" wird, weil es Stundenermäßigungen für das Einlernen von Referendaren gibt oder Klassenlehrertätigkeiten, etc.. Das kennt man zum Beispiel so aus dem normalen Verwaltungsdienst eher nicht, hier müssen Anwärter ebenfalls eingelernt werden, dafür gibt es aber keine Stundenreduzierung. Es scheint mir eher so zu sein, als würden manche (!) Lehrer plötzlich um ihre Pfründe bangen, welche sie als gesetzt empfunden haben.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Jörn85 am 12.02.2023 11:44
Wäre mir neu dass Lehrer für die Ausbildung von Referendaren oder für eine Klassenleitung Entlastungsstunden bekommen. Ich habe an drei Schulen unterrichtet und das war nirgendwo der Fall.

Schließlich gehören beide Aufgaben zu den Pflichten jeder Lehrkraft. In NRW z.B. ist das in § 10 Abs. 5 und § 18 der ADO (Allgemeine Dienstordnung für Lehrerinnen und Lehrer) geregelt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Fluppe am 12.02.2023 11:46
Dazu kommt, dass angeblich jede fünfte Lehrerstelle für andere Tätigkeiten als das Unterrichten "fremdverwendet" wird, ...

Das ist einfach fernab jeglicher Realität.

Beispiel bei uns:
Wir haben 1248 Deputatsstunden, macht ziemlich genau 50 Vollzeitstellen.
Gleichzeitig haben wir 74 Anrechungsstunden. Das sind ziemlich genau 3 Vollzeitstellen.

Das Verhältnis ist also zunächst nicht 1 von 5, sondern eine von 17.

Zitat
... weil es Stundenermäßigungen für das Einlernen von Referendaren gibt oder Klassenlehrertätigkeiten, etc.. Das kennt man zum Beispiel so aus dem normalen Verwaltungsdienst eher nicht, ...

Von den 74 Anrechnungsstunden muss die Entlastung für die Schulleitung abgezogen werden, es leuchtet vermutlich auch dem "normalen Verwaltungsdienst" ein, dass ein Schulleiter und dessen Stellvertreter nicht durchgehend in der Klasse stehen sollte (Wieviele direkte Akten/Kunden bearbeitet z.B. Leiter einer kleinen Behörde?). Da gehen also mal grob 30 Stunden und für zwei Vollzeitler ab.
Sind wir bereits einer Quote von eins zu 27.

Wie die übrigen 40 Deputatsstunden verteilt werden, ist teilweise durch Erlasslage vorgeschrieben (BfC, ÖPR, ...(ca. 15 Stunden)) . Die restlichen 25 Deputatsstunden können nun "großzügig" auf das 50 köpfige Kollegium verteilt werden.

Für die Betreuung von ca. 300 Endgeräten, für die Verwaltung der Sammlungen, für das "Kopfhinhalten" im Gefahrstoffmanagement, für das Angebot von AG...

Es gibt jetzt Schulen, die sagen: Die Sammlungsorganisation ist uns als Schule weniger wert, daher bekommt der Organisator nichts. Dafür schaffen wir es organisatorisch nicht, dass die Klassenlehrertätigkeiten gerecht rollieren, daher bekommen die Klassenlehrkräfte der fünften Klassen eine Deputatsstunde.

Ja, es kann also sein, dass an einer einzelnen Schule für eine Klassenlehrertätigkeit eine halbe oder gar eine ganze Deputatsstunde angerechnet wird. Ein guter Tausch für den einzelnen Kollegen ist das allerdings definitiv nicht.
Ebenso kann die Referendarsbetreuung (was stellst du dir in der "normalen Verwaltung" eigentlich darunter vor?) an einer Schule Stundenanrechnung geben - dafür dass der Referendar mal ein paar Stunden übernimmt oder sich hinten reinhockt, dafür gibt es sicherlich nichts. Wiegt das den Aufwand auf?

Ich glaube, dass hier den Mitschreibenden aus dem anderen öffentlichen Dienst überhaupt nicht bewusst ist, wie Arbeit in Schulen verteilt und organisiert wird.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 12.02.2023 11:48
Ich kann es auch nicht nachvollziehen, warum die Stundenerhöhung so ein Drama sein soll. Gab es in der Vergangenheit immer wieder einmal - und da waren vermeintlich wichtige schwarze Nullen der Auslöser und nicht ein eklatanter Lehrermangel. Dazu kommt, dass angeblich jede fünfte Lehrerstelle für andere Tätigkeiten als das Unterrichten "fremdverwendet" wird, weil es Stundenermäßigungen für das Einlernen von Referendaren gibt oder Klassenlehrertätigkeiten, etc.. Das kennt man zum Beispiel so aus dem normalen Verwaltungsdienst eher nicht, hier müssen Anwärter ebenfalls eingelernt werden, dafür gibt es aber keine Stundenreduzierung. Es scheint mir eher so zu sein, als würden manche (!) Lehrer plötzlich um ihre Pfründe bangen, welche sie als gesetzt empfunden haben.

Wo gibt es Ermäßigungen für die Referendare? In NRW gibt es sie allenfalls nicht.

Schön und gut was im Verwaltungsdienst ist. Die Schule ist aber keine Verwaltung.
Wer zusätzliche Aufgaben in der Verwaltung hat, der bearbeitet weniger Akten oder verschiebt sie auf einen späteren Zeitpunkt.
In der Schule kann man das eben nicht machen. Es gibt nicht ohne Grund Ermäßigungsstunden.
Beispiel: Würde ich mich um die Studien- und Berufsorientierung kümmern und das benötigt 3 Stunden die Woche, dann kann ich halt 3 Stunden die Woche weniger unterrichten. Dafür erhalte ich die Ermäßigung.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Unknown am 12.02.2023 14:58
Mich würe mal interessieren, wieviel Zeitstunden die Lehrer hier aus dem Forum pro Woche "arbeiten". Vielleicht mag sich der ein oder andere Lehrer dazu äußern.
Habt ihr bereits eine Überlastungsanzeige gestellt, weil es zu viele Stunden pro Woche sind?
Wenn ja, wie hat der Rektor reagiert bzw. Abhilfe geschaffen?

Man möge mich für die folgende Berechnung korrigieren.
Ein Jahr hat 52 Wochen, davon sind 12 Wochen Ferien. Gem. TVÖD bekommen Angestellte 30 Tage Urlaub. Das macht 6 Wochen bei einer 5 Tagewoche.
Demnach hat ein Lehrer 40 Wochen Unterricht und 12 Wochen pro Jahr kein Unterricht. Ziehen wir von den 12 Wochen, die 6 Wochen Urlaub ab, bleiben 6 Wochen über. Die 6 Wochen, ausgehend von einer 40 Stunden Woche machen eine Stundenzahl von 240 Stunden aus. Teilen wir die 240 Stunden auf die 40 Wochen auf, sind das 6 Stunden pro Woche mehr und folglich wäre das eine 46 Stundenwoche, natürlich unter der Voraussetzung, dass man in den 6 Wochen nichts dienstliches macht. Dass das nicht so ist, da bin ich mir fast sicher. Bei rechnerisch 25 Stunden Unterrichtsverpflichtung ergibt sich auf die reine Stundenanzahl einen Wert von 18,75 Stunden. Bei einer 40 Stundenwoche bleiben somit 21,25 Stunden über. Dieses macht pro Tag 4,25 Stunden. Rechnet man dann noch eine Stunden von der vorigen Berechnung drauf, so kommt man auf über 5 Stunden "unterrichtsfreie" Zeit pro Tag, wie gesagt rechnerisch. Das in der Realität nicht so ist, das ist mir vollkommen klar. Allerdings ich verstehe nicht, was wird in den 4 bis 5 Stunden "unterrichtsfreie" Zeit pro Tag von einem Lehrer gemacht?
Ich meine das echt so, ich verstehe es nicht, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass die Bürokratie immer mehr wird.
Ich würde mir eine konstruktive Diskussion über dieses sensible Thema wünschen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 12.02.2023 16:24
Ich bin bei 43 Std. die Woche

Unterrichtszeit: 11,5 Zeitstunden (26 x 0,75)
Korrekturzeit mit individueller Rückmeldung zwecks individuelle Förderung (lt. Schulgesetz erforderlich)
12x 26 x 0,75 Zeitstunden (LK mehr, kleinere Klassen weniger) --> 156 Zeitstunden / 12 Wochen im Quartal = 13 Stunden die Woche.
Klassenlehrertätigkeit - ca. 1,5 Zeitstunden die Woche.
Unterrichtsplanung - ca. 0,5 pro Unterrichtsstunde, also 12,5 Zeitstunden
2 kleine Tests pro Klasse pro Quartal  --> (12x 26) x 0,08 Zeitstunden / 12 Wochen --> 2,08 Zeitstunden
Konferenzen - 2x im Monat à 3 Stunden (6x3)/12 --> 1,5 Stunden die Woche
Elternsprechtag - 2x im Halbjahr à 6 Stunden Anwesenheitspflicht --> 0,4 Stunden die Woche
Pausenaufsicht - 0,75 Std. die Woche

Im Schnitt:
11,5 Unterricht
13 Korrekturen
1 Beratung
12,5 Unterrichtsplanung
2 Tests
1,5 Konferenzen
0,4 Sprechtage
0,75 Aufsichten
0,5 Besprechung jeglicher Art mit Schüler
--------
43,15 Zeitstunden die Woche

Dabei sind die/das:
- Erstellung von Klausuren / mündlichen Abiturprüfungen
- Erstellung, Überarbeitung, etc. von ständig ändernden Curricula
- Individuelle Lern- und Förderdempfehlungen bei Defizite
- Zeugniskonferenzen
- Klassenfahrten
- Einsammeln von Heftern zwecks Kontrolle
- ggfs. Materialsammlung
- Fortbildung
- und und und

nicht berücksichtigt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 12.02.2023 18:33
Mich würe mal interessieren, wieviel Zeitstunden die Lehrer hier aus dem Forum pro Woche "arbeiten". Vielleicht mag sich der ein oder andere Lehrer dazu äußern.
Habt ihr bereits eine Überlastungsanzeige gestellt, weil es zu viele Stunden pro Woche sind?
Wenn ja, wie hat der Rektor reagiert bzw. Abhilfe geschaffen?

Man möge mich für die folgende Berechnung korrigieren.
Ein Jahr hat 52 Wochen, davon sind 12 Wochen Ferien. Gem. TVÖD bekommen Angestellte 30 Tage Urlaub. Das macht 6 Wochen bei einer 5 Tagewoche.
Demnach hat ein Lehrer 40 Wochen Unterricht und 12 Wochen pro Jahr kein Unterricht. Ziehen wir von den 12 Wochen, die 6 Wochen Urlaub ab, bleiben 6 Wochen über. Die 6 Wochen, ausgehend von einer 40 Stunden Woche machen eine Stundenzahl von 240 Stunden aus. Teilen wir die 240 Stunden auf die 40 Wochen auf, sind das 6 Stunden pro Woche mehr und folglich wäre das eine 46 Stundenwoche, natürlich unter der Voraussetzung, dass man in den 6 Wochen nichts dienstliches macht. Dass das nicht so ist, da bin ich mir fast sicher. Bei rechnerisch 25 Stunden Unterrichtsverpflichtung ergibt sich auf die reine Stundenanzahl einen Wert von 18,75 Stunden. Bei einer 40 Stundenwoche bleiben somit 21,25 Stunden über. Dieses macht pro Tag 4,25 Stunden. Rechnet man dann noch eine Stunden von der vorigen Berechnung drauf, so kommt man auf über 5 Stunden "unterrichtsfreie" Zeit pro Tag, wie gesagt rechnerisch. Das in der Realität nicht so ist, das ist mir vollkommen klar. Allerdings ich verstehe nicht, was wird in den 4 bis 5 Stunden "unterrichtsfreie" Zeit pro Tag von einem Lehrer gemacht?
Ich meine das echt so, ich verstehe es nicht, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass die Bürokratie immer mehr wird.
Ich würde mir eine konstruktive Diskussion über dieses sensible Thema wünschen.
Nur mal so am Rande:
Was ist mit den Feiertagen in den Ferien?
Weihnachten, Silvester., Ostern, Pfingsten usw.
Da hat Mal locker w Wochen unterschlagen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 12.02.2023 21:02
Wenn der Leistungskurs vor den Ferien geschrieben wir, dann muss in den Ferien korrigiert werden.
Dieses Jahr habe ich 4 Klassensätze mit in die Ferien genommen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: RsQ am 12.02.2023 21:52
Ich bin bei 43 Std. die Woche

Unterrichtszeit: 11,5 Zeitstunden (26 x 0,75)

... aber hoffentlich nicht Mathe-Lehrer?  ;D ;D
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 12.02.2023 21:55
Wenn der Leistungskurs vor den Ferien geschrieben wir, dann muss in den Ferien korrigiert werden.
Dieses Jahr habe ich 4 Klassensätze mit in die Ferien genommen.

7nd noch ein 0asr Nachteile, die mir spontan einfallen, aber kaum einer sieht.

-großteil Pausen werden von jemand nerven bestimmt, z.b. durch Freistunden, denn einen Schreibtisch tec. Gibt es für ca. 95 % nicht.
- Beginn und Reste Arbeitszeiten werden von jemand anderem zum Großteil bestimmt
- Urlaub nur in Ferienzeiten und dadurch massive Brsoldungseinbuße
...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 12.02.2023 22:20
Lustig, dass uns Außenstehende immer wieder unseren Beruf erklären wollen :D
Wenn bei uns alles so la Gallucci ist, warum werdet dir dann nicht Lehrer?
Gehört ihr eigentlich auch zu den 80 Millionen Bundestrainern in Deutschland?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 13.02.2023 07:12
Ich bin bei 43 Std. die Woche

Unterrichtszeit: 11,5 Zeitstunden (26 x 0,75)

... aber hoffentlich nicht Mathe-Lehrer?  ;D ;D

0,75 und 0,45 auf dem Numpad einzugaben ist blöd ;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Knucki am 13.02.2023 07:13
Wenn der Leistungskurs vor den Ferien geschrieben wir, dann muss in den Ferien korrigiert werden.
Dieses Jahr habe ich 4 Klassensätze mit in die Ferien genommen.

7nd noch ein 0asr Nachteile, die mir spontan einfallen, aber kaum einer sieht.

-großteil Pausen werden von jemand nerven bestimmt, z.b. durch Freistunden, denn einen Schreibtisch tec. Gibt es für ca. 95 % nicht.
- Beginn und Reste Arbeitszeiten werden von jemand anderem zum Großteil bestimmt
- Urlaub nur in Ferienzeiten und dadurch massive Brsoldungseinbuße
...

... Urlaub nur in der Ferienzeit müssen auch alle Beamte/ Angestellte/ Arbeiter mit Schulkindern nehmen. Insofern haben diese auch Lohnverluste durch teuere Urlaubsreisen.
Also wirklich, dass kann nun nicht wirklich ernstgemeint sein... aber typischer Lehrerspruch, den man immer wieder hört >:(
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 13.02.2023 08:34
Warum müssen sich meine Kollegen eigentlich so oft und dann auch noch so peinlich rechtfertigen?
Schließt diesen Thread bitte!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 13.02.2023 08:38
Warum müssen sich meine Kollegen eigentlich so oft und dann auch noch so peinlich rechtfertigen?
Schließt diesen Thread bitte!
Rechtfertigen muss sich keiner. Calmac hingegen hat interessant dargelegt, welche Aufgaben er hat und welche Zeit diese brauchen. Interessant insoweit, als dass Nicht-Lehrer dadurch mal einen Einblick bekommen.

Aber du hast recht, ein Hinweis auf "massive Besoldungseinbuße" wegen "Urlaub nur in Ferienzeiten" hat mich auch zum Schmunzeln gebracht.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 13.02.2023 09:44
Diese Frage wird seit Jahrzehnten beantwortet, aber von der Politik ignoriert. Auf Seite 63 in diesem Dokument (https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/fileadmin/user_upload/Hardwig_Mussmann_MTS-Expertise_-_Zeiterfassungsstudien_zur_Arbeitszeit_von_Lehrkraeften_in_Deutschland.pdf (https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/fileadmin/user_upload/Hardwig_Mussmann_MTS-Expertise_-_Zeiterfassungsstudien_zur_Arbeitszeit_von_Lehrkraeften_in_Deutschland.pdf)) sieht man, dass Lehrkräfte insgesamt, besonders aber an Gesamtschulen und Gymnasien (s. Seite 64) teils deutlich über dem Soll liegen. Da sind Ferien bereits rausgerechnet.

Erschwerend hinzu kommt, wie hier schon an einigen Stellen betont, dass viele Aufgaben nicht aufschiebbar sind. Belastungsspitzen wirken oftmals lange nach, weil man "Überstunden" nicht flexibel "abfeiern" kann.

Das sollte alle Zweifel hier aus der Welt schaffen und man muss sich nicht auf Hörensagen oder einzelne Erfahrungsberichte stützen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 13.02.2023 09:54
Danke für den inhaltlichen Beitrag. Ich stimme dir zu, damit werden tatsächlich Zweifel beseitigt.

Diese Studie verweist darauf, dass die Lehrkräfte gehalten sind, die Dienstpflichten selbst zu organisieren und im Rahmen einer 40-Stunden-Woche zu erfüllen. Eine sehr eindeutige Regelung, die dann auch keinen Raum für Spekulation oder Interpretation lässt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SchrödingersKatze am 13.02.2023 10:03
Abhängig von der Schulart ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Stellen und Eltern nicht zu unterschätzen. An unserer "Brennpunktschule" haben wir leider regelmäßig Fälle von selbstverletztendem Verhalten, Gewalt in der Familie, im schlimmsten Fall Suizidversuche oder Versuche, von daheim auszubrechen. Diese Fälle fordern ein hohes Maß an "Überwachung" in der Schulzeit zB während der Pausen und ziehen oftmals längere und sich wiederholende Gespräche mit zB Schulpsychologen oder Sozialarbeitern und Erziehungsberechtigten oder Pflegeeltern nach sich, die im Stundendeputat je nach Fall nicht im erforderlichen Ausmaß berücksichtigt werden. Durch längere Schulzeiten und Betreuung wird immer mehr Erziehungskompetenz auf die Lehrerschaft ausgelagert, wodurch die reine Wissensvermittlung oft in den Hintergrund rückt. Der Beruf des Lehrers fordert eben auch eine gewisse Berufung und das mMn mehr denn je. Aktuelles Beispiel: Schülerin befürchtet ungeplante Schwangerschaft und wendet sich in der Pause an den Lehrer,  da kein Geld für Schwangerschaftstest vorhanden ist und sonst keine Vertrauensperson greifbar/ vorhanden.

Wenn man die reine Stundenzahl sieht und wie Bereitschaften, Nachtzuschlag etc. im öD berücksichtigt, schlagen v.a Klassenfahrten ins Gewicht. Eine ganze Woche mit pubertierenden Jugendlichen aller Geschlechter lässt quasi keine Pause zu.

Seit Corona haben die meisten Schulen Apps bzw Software für den einfacheren Kontakt zu Schülern und Erziehungsberechtigten.Vorteil ist, dass die Kontaktaufnahme vereinfacht ist. Dadurch wird die Möglichkeit aber auch oft genutzt, oftmals auch für Nachfragen, die sich potentiell selbst oder auch im Unterricht erledigen ließen. (Von der Elternschaft her herrscht auch oft eine gewisse Erwartungshaltung auf möglichst sofortige ausführliche Beantwortung und immerwährende Erreichbarkeit, was oft auch zu wiederholten Nachfragen und Diskussionen führt.) Manchmal wenden sich Schüler auch mit persönlichen Problemen auch in den Abendstunden via App an den Lehrer. Was dann tun, wenn man weiß, dass zB häusliche Gewalt besteht? Das ist immer mehr eine Gratwanderung.

An der Stelle möchte ich nochmal zum Nachdenken anregen: Unsere Gesellschaft wandelt sich immer schneller,  so dass man die eigene Schulzeit nicht mehr mit der heutigen Zeit vergleichen kann. Und nur weil man selbst mal Schüler war, heißt das nicht, dass man vollumfänglichen Einblick in das Lehrerleben hat.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 13.02.2023 10:12
An der Stelle möchte ich nochmal zum Nachdenken anregen: Unsere Gesellschaft wandelt sich immer schneller,  so dass man die eigene Schulzeit nicht mehr mit der heutigen Zeit vergleichen kann. Und nur weil man selbst mal Schüler war, heißt das nicht, dass man vollumfänglichen Einblick in das Lehrerleben hat.

Zustimmung! Aus meiner Sicht gehört es zur digitalen Kompetenz beider Seiten, niedrigschwellige Kommunikationsmöglichkeiten wie Messanger passend einzusetzen, bzw. deren Einsatz z.B. zu bestimmten Uhrzeiten grundsätzlich zu vermeiden. Und wenns da mit der Kompetenz bei den Eltern nicht so gut bestellt ist, müssen dann wohl Sprechzeiten her ;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 13.02.2023 10:48
Wenn der Leistungskurs vor den Ferien geschrieben wir, dann muss in den Ferien korrigiert werden.
Dieses Jahr habe ich 4 Klassensätze mit in die Ferien genommen.

7nd noch ein 0asr Nachteile, die mir spontan einfallen, aber kaum einer sieht.

-großteil Pausen werden von jemand nerven bestimmt, z.b. durch Freistunden, denn einen Schreibtisch tec. Gibt es für ca. 95 % nicht.
- Beginn und Reste Arbeitszeiten werden von jemand anderem zum Großteil bestimmt
- Urlaub nur in Ferienzeiten und dadurch massive Brsoldungseinbuße
...

... Urlaub nur in der Ferienzeit müssen auch alle Beamte/ Angestellte/ Arbeiter mit Schulkindern nehmen. Insofern haben diese auch Lohnverluste durch teuere Urlaubsreisen.
Also wirklich, dass kann nun nicht wirklich ernstgemeint sein... aber typischer Lehrerspruch, den man immer wieder hört >:(

Ernsthaft?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 13.02.2023 11:57
Abhängig von der Schulart ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Stellen und Eltern nicht zu unterschätzen. An unserer "Brennpunktschule" haben wir leider regelmäßig Fälle von selbstverletztendem Verhalten, Gewalt in der Familie, im schlimmsten Fall Suizidversuche oder Versuche, von daheim auszubrechen. Diese Fälle fordern ein hohes Maß an "Überwachung" in der Schulzeit zB während der Pausen und ziehen oftmals längere und sich wiederholende Gespräche mit zB Schulpsychologen oder Sozialarbeitern und Erziehungsberechtigten oder Pflegeeltern nach sich, die im Stundendeputat je nach Fall nicht im erforderlichen Ausmaß berücksichtigt werden. Durch längere Schulzeiten und Betreuung wird immer mehr Erziehungskompetenz auf die Lehrerschaft ausgelagert, wodurch die reine Wissensvermittlung oft in den Hintergrund rückt. Der Beruf des Lehrers fordert eben auch eine gewisse Berufung und das mMn mehr denn je. Aktuelles Beispiel: Schülerin befürchtet ungeplante Schwangerschaft und wendet sich in der Pause an den Lehrer,  da kein Geld für Schwangerschaftstest vorhanden ist und sonst keine Vertrauensperson greifbar/ vorhanden.

Wenn man die reine Stundenzahl sieht und wie Bereitschaften, Nachtzuschlag etc. im öD berücksichtigt, schlagen v.a Klassenfahrten ins Gewicht. Eine ganze Woche mit pubertierenden Jugendlichen aller Geschlechter lässt quasi keine Pause zu.

Seit Corona haben die meisten Schulen Apps bzw Software für den einfacheren Kontakt zu Schülern und Erziehungsberechtigten.Vorteil ist, dass die Kontaktaufnahme vereinfacht ist. Dadurch wird die Möglichkeit aber auch oft genutzt, oftmals auch für Nachfragen, die sich potentiell selbst oder auch im Unterricht erledigen ließen. (Von der Elternschaft her herrscht auch oft eine gewisse Erwartungshaltung auf möglichst sofortige ausführliche Beantwortung und immerwährende Erreichbarkeit, was oft auch zu wiederholten Nachfragen und Diskussionen führt.) Manchmal wenden sich Schüler auch mit persönlichen Problemen auch in den Abendstunden via App an den Lehrer. Was dann tun, wenn man weiß, dass zB häusliche Gewalt besteht? Das ist immer mehr eine Gratwanderung.

An der Stelle möchte ich nochmal zum Nachdenken anregen: Unsere Gesellschaft wandelt sich immer schneller,  so dass man die eigene Schulzeit nicht mehr mit der heutigen Zeit vergleichen kann. Und nur weil man selbst mal Schüler war, heißt das nicht, dass man vollumfänglichen Einblick in das Lehrerleben hat.



Das ist von Schule zu Schule unterschiedlich. Gerade im Brennpunkt Schulen benötigt man Sozialpädagogen und Psychologen. Vor allem braucht man dort sehr gute Konzepte. Es steht und fällt mit der Schulleitung. Das sind meistens unendlich weise Menschen. Deshalb haben sie sich auch auf diesen Job beworben.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SchrödingersKatze am 13.02.2023 13:28
Das stimmt. Wir haben hier 2 Stellen für Schulpsychologen für insgesamt 10 Schulen. Jugendsozialarbeiter haben wir für die Grund- und Mittelschule auf dem Papier 1,5 Stellen, von denen aber aufgrund von Personalmangel nur 0,75 Stelle besetzt ist. Die machen ihren Job auch toll, aber kommen halt nicht rum.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: calmac am 13.02.2023 14:27
Hinweis: Bei uns an der Schule gibt es die Regel, dass die Emails mit der Regel Tag x + 2 Tage bearbeitet werden.

Seitdem wir das haben, hat sich die Anzahl an unnötigen Mails derart reduziert. Dann gibt es nicht eben so eine schnelle Antwort auf meine unnötige Frage.

 
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 13.02.2023 15:38
Diese Frage wird seit Jahrzehnten beantwortet, aber von der Politik ignoriert. Auf Seite 63 in diesem Dokument (https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/fileadmin/user_upload/Hardwig_Mussmann_MTS-Expertise_-_Zeiterfassungsstudien_zur_Arbeitszeit_von_Lehrkraeften_in_Deutschland.pdf (https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/fileadmin/user_upload/Hardwig_Mussmann_MTS-Expertise_-_Zeiterfassungsstudien_zur_Arbeitszeit_von_Lehrkraeften_in_Deutschland.pdf)) sieht man, dass Lehrkräfte insgesamt, besonders aber an Gesamtschulen und Gymnasien (s. Seite 64) teils deutlich über dem Soll liegen. Da sind Ferien bereits rausgerechnet.

Erschwerend hinzu kommt, wie hier schon an einigen Stellen betont, dass viele Aufgaben nicht aufschiebbar sind. Belastungsspitzen wirken oftmals lange nach, weil man "Überstunden" nicht flexibel "abfeiern" kann.

Das sollte alle Zweifel hier aus der Welt schaffen und man muss sich nicht auf Hörensagen oder einzelne Erfahrungsberichte stützen.

Das ist mal eine interessante Zusammenfassung, wenn auch nur mit sporadischen Erhebungen. Auf der von dir angesprochenen Seite sieht es doch danach aus (auch wenn es nicht ganz chronologisch angeordnet ist), dass sich das Verhältnis Lehrerarbeitszeit zu allgemeiner Arbeitszeit im ÖD immer weiter verbessert hat, und bei der Erhebung 2015-2016 nur noch ein minimaler Unterschied besteht (zumindest quantitativ, von der Jahresarbeitszeit her, und in der Summe).

Besonders spannend finde ich auf Seite 77 die Vorbereitungszeiten für die Unterrichtsstunden. Gerade am Gymnasium scheint es einen massiven Unterschied zu machen, welche Klassen man unterrichtet. Wird dabei durch die Schulleitung nicht auf eine faire Verteilung geachtet, oder werden voller Entgegenkommen zu viele Kurse in der Kursstufe angeboten, kann das für Teile des Kollegiums ja massiv die Arbeitsbelastung erhöhen.

Im Schnitt sieht es so nach 45 Minuten Vor- und Nachbereitungszeit aus. Damit wären wir bei einem Volldeputat am Gymnasium in BW bei 25 * 0,75 + 25 * 0,75 = 37,5 Stunden pro Schulwoche nur für Unterricht und Vor- und Nachbereitung.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 13.02.2023 18:56
@Poincare:

Da muss ich dich enttäuschen:

"Von der in anderen Berufen üblichen 38- oder 40-Stunden-Woche sind Lehrerinnen und Lehrer in Vollzeit meist weit entfernt. Tatsächlich liegt der Normwert in einer Durchschnittswoche bei 46 Stunden und 38 Minuten. Diesen Wert nennt die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen, die in den vergangenen Jahren drei viel zitierte Studien zur Arbeitszeit und Arbeitsbelastung von Lehrkräften in Niedersachsen, Frankfurt am Main sowie bundesweit durchgeführt hat."

Mehr und aktuellere Infos gibt es hier https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/#wie-viel-lehrkraefte-arbeiten (https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/#wie-viel-lehrkraefte-arbeiten).
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 13.02.2023 19:22
@Poincare:

Da muss ich dich enttäuschen:

"Von der in anderen Berufen üblichen 38- oder 40-Stunden-Woche sind Lehrerinnen und Lehrer in Vollzeit meist weit entfernt. Tatsächlich liegt der Normwert in einer Durchschnittswoche bei 46 Stunden und 38 Minuten. Diesen Wert nennt die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen, die in den vergangenen Jahren drei viel zitierte Studien zur Arbeitszeit und Arbeitsbelastung von Lehrkräften in Niedersachsen, Frankfurt am Main sowie bundesweit durchgeführt hat."

Mehr und aktuellere Infos gibt es hier https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/#wie-viel-lehrkraefte-arbeiten (https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/#wie-viel-lehrkraefte-arbeiten).

Ich verstehe nicht, inwiefern du denkst, mich zu enttäuschen. Ich versuche zu zitieren und zu diskutieren, was in der verlinkten Arbeit steht. Das hat weder was mit meiner Meinung, noch mit meinem Wunsch dazu zu tun.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Unknown am 13.02.2023 19:47
Ich stelle mir wiederum die Frage, wieso man dauerhaft eine Woche über 40 bzw. 41 Stunden mitmacht. Ist es Idealismus oder Feigheit. Ich bin kein Lehrer und verstehe es absolut nicht. Müsste ich permanent mehr als die geforderten Stunden arbeiten, würde ich Mittel und Wege finden dieses meinem Chef auszutreiben und das auf ganz legalem Weg, denn er soll sein Problem nicht zu meinem machen, sondern meine Probleme lösen, denn dafür wird er bezahlt. Kann er dieses nicht, wird er mit den Konsequenzen leben müssen, dass das ein oder andere gegen die Wand fährt. Zeigt man es vorher noch schriftlich an, dass Probleme in welcher Form auch immer entstehen werden, so bin ich fein raus.
Bei der Bundeswehr gab es immer den Spruch:
Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 13.02.2023 21:49
Ich stelle mir wiederum die Frage, wieso man dauerhaft eine Woche über 40 bzw. 41 Stunden mitmacht. Ist es Idealismus oder Feigheit. Ich bin kein Lehrer und verstehe es absolut nicht. Müsste ich permanent mehr als die geforderten Stunden arbeiten, würde ich Mittel und Wege finden dieses meinem Chef auszutreiben und das auf ganz legalem Weg, denn er soll sein Problem nicht zu meinem machen, sondern meine Probleme lösen, denn dafür wird er bezahlt. Kann er dieses nicht, wird er mit den Konsequenzen leben müssen, dass das ein oder andere gegen die Wand fährt. Zeigt man es vorher noch schriftlich an, dass Probleme in welcher Form auch immer entstehen werden, so bin ich fein raus.
Bei der Bundeswehr gab es immer den Spruch:
Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten!

Absolute Zustimmung!
Aber: Deine Ziele verfolgen in meiner Berufsgruppe unter 5 %.
Vielleicht sind sie zu hörig? Sie haben auch immer das Bedürfnis, sich rechtfertigen zu müssen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: modesty am 13.02.2023 22:05
Ggf. haben sie auch einfach Angst, dass irgendwer die 41 Stunden hinterfragt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 13.02.2023 23:10
Ich stelle mir wiederum die Frage, wieso man dauerhaft eine Woche über 40 bzw. 41 Stunden mitmacht. Ist es Idealismus oder Feigheit. Ich bin kein Lehrer und verstehe es absolut nicht. Müsste ich permanent mehr als die geforderten Stunden arbeiten, würde ich Mittel und Wege finden dieses meinem Chef auszutreiben und das auf ganz legalem Weg, denn er soll sein Problem nicht zu meinem machen, sondern meine Probleme lösen, denn dafür wird er bezahlt. Kann er dieses nicht, wird er mit den Konsequenzen leben müssen, dass das ein oder andere gegen die Wand fährt. Zeigt man es vorher noch schriftlich an, dass Probleme in welcher Form auch immer entstehen werden, so bin ich fein raus.
Bei der Bundeswehr gab es immer den Spruch:
Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten!
Vielleicht gibt uns ja Mal jemand einen Einblick, warum er meint, mehr als die vereinbarte Arbeitszeit arbeiten zu wollen?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 14.02.2023 06:16
@Poincare: So war das auch gar nicht gemeint. Das bezog sich einfach darauf, dass Du eine optimistisch stimmende Entwicklung prognostiziert hast und die Realität auch nach 2015/2016 leider weiterhin anders aussieht.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 14.02.2023 09:14
Vielleicht gibt uns ja Mal jemand einen Einblick, warum er meint, mehr als die vereinbarte Arbeitszeit arbeiten zu wollen?

Ich präsentiere Beispiele aus eigener Erfahrung bzw. von Lehrkräften um mich herum.

- Das von vielen verinnerlichte Märchen davon, dass das Lehrerdasein eine Berufung und kein Beruf zu sein hat.
- Die Selbstverpflichtung ggü. der Gesellschaft, weil die Kinder nichts dafür können. Läuft in der Pflege ja genau so.
- Das trotz aller Anstrengungen ramponierte Image vom Lehrer, der "am Vormittag Recht und am Nachmittag frei" hat. Der Buhmann wäre schnell gefunden.

Ich kann Euch sagen, dass während der Corona-Schulschließungen/dem Hybrid-Unterricht in 90% der Schulen (in NRW) gar nichts ohne Zusatzengagement und rechtliche Grauzonen, die durch Lehrkräfte beschritten wurden, gelaufen wäre. Also wirklich gar nichts. Wir hatten keine Dienstgeräte (wir arbeiten mit personenbezogenen Daten von Schülerinnen und Schülern), keine guten Mikros und Webcams, lange Zeit keine Videokonferenzplattformen, unzureichende Lernplattformen und keine Zeit Konzepte für Distanz- oder Hybridunterricht auch nur ansatzweise auszuarbeiten, etc.

Warum hat man es nicht drauf ankommen lassen? Siehe oben.

Dieses Thema, auch unser Austausch hier und jede Diskussion in Medien zeigen, dass Außenstehende von Schule erschreckend wenig Ahnung haben, diese aber gerne lautstark kundtun. Die Buhmänner sind schnell gefunden und da tauscht man Freizeit eben auch häufig ein, um nicht noch mehr Mails oder andere Nachrichten von penetranten Rechthabereltern lesen/hören und bearbeiten zu müssen.

Dass das viele Dinge schlimm belässt oder schlimmer macht, ist klar. Kinder haben schon keine Lobby in Deutschland (siehe Fahrradfeindlichkeit vieler Deutschen, die Probleme im Bildungs- und Sozialbereich) und Lehrkräfte haben erst recht keine Lobby. Wir dürfen ja, angesichts der hohen Beamtenquote, nicht mal die Arbeit niederlegen, um auf Missstände hinzuweisen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 14.02.2023 09:43
Vielleicht gibt uns ja Mal jemand einen Einblick, warum er meint, mehr als die vereinbarte Arbeitszeit arbeiten zu wollen?

Ich präsentiere Beispiele aus eigener Erfahrung bzw. von Lehrkräften um mich herum.

- Das von vielen verinnerlichte Märchen davon, dass das Lehrerdasein eine Berufung und kein Beruf zu sein hat.
- Die Selbstverpflichtung ggü. der Gesellschaft, weil die Kinder nichts dafür können. Läuft in der Pflege ja genau so.
- Das trotz aller Anstrengungen ramponierte Image vom Lehrer, der "am Vormittag Recht und am Nachmittag frei" hat. Der Buhmann wäre schnell gefunden.

Ich kann Euch sagen, dass während der Corona-Schulschließungen/dem Hybrid-Unterricht in 90% der Schulen (in NRW) gar nichts ohne Zusatzengagement und rechtliche Grauzonen, die durch Lehrkräfte beschritten wurden, gelaufen wäre. Also wirklich gar nichts. Wir hatten keine Dienstgeräte (wir arbeiten mit personenbezogenen Daten von Schülerinnen und Schülern), keine guten Mikros und Webcams, lange Zeit keine Videokonferenzplattformen, unzureichende Lernplattformen und keine Zeit Konzepte für Distanz- oder Hybridunterricht auch nur ansatzweise auszuarbeiten, etc.

Das klingt eher nach einer gefühlten Selbstverpflichtung gegenüber den Schülern, als dass es von der Schulleitung erwartet wäre. Solange das eine intrinsische Motivation ist sehe ich da auch kein Problem. Im Gegenteil, so ein zusätzliches Engagement hilft bestimmt dem gefühlten schlechten Image der Lehrer entgegenzuwirken.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 14.02.2023 09:57
Das ist ja ein richtiger Jammer Thread.

Es gibt nun mal Lehrer und Lehrer.
Nicht jeder ist gleich motiviert und leistet den gleichen Aufwand.
Ist halt so und völlig normal. Jeder hat wohl auch schon den ein oder anderen motivierten, aber auch nicht so motivierten Lehrer kennengelernt.

Es gibt durchaus einige Punkte die nicht gerade positiv sind und eher abschrecken diesen Beruf zu ergreifen. Für mich persönlich, wäre es die sehr negative Entwicklung unserer Gesellschaft was sich logischerweise auch bei den Kindern widerspiegelt.
Ich denke, der Fließbandarbeiter bei Daimler hat (mit Nachtzuschläge) weniger psychischen Stress bei annähernd gleicher Bezahlung.

Beim Thema Vergütung sollte fairerweise ein Vergleich mit dem sonstigen öffentlichen Dienst geschehen.
Da sind Lehrer mit A13 durchaus hoch eingestuft. Wie gesagt zu vielen anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Ob Polizisten, Ingenieure (mit Verantwortung für mehrfache Millioneninvestitionen), Amtsleiter, Pflegekräfte, Rettungsdienste, Feuerwehr, Sozialarbeiter, Jugendhilfe etc. etc.
Auch die oben genannten haben tagtäglich etliche Überstunden, sehr hohe Verantwortung und auch Kinder aus schwierigen sozialen Umfeld, bei deutlich schlechterer Vergütung.

Was ich damit sagen möchte. Der komplette öffentliche Dienst ist mittlerweile völlig unterbezahlt.
Mit Verlaub, geht's den meisten Lehrern nicht am schlechtesten. Auch wenn diese es so sehen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 14.02.2023 12:07
Das ist ja ein richtiger Jammer Thread.

[...]

Was ich damit sagen möchte. Der komplette öffentliche Dienst ist mittlerweile völlig unterbezahlt.
Mit Verlaub, geht's den meisten Lehrern nicht am schlechtesten. Auch wenn diese es so sehen.

Es ist ein Thema zu Plänen, die Lehrkräfte betreffen. Die Wochenarbeitszeit von Beamten liegt (in NRW) bei 41 Stunden. Es geht um die Einschränkung von Teilzeit sowie die mögliche Erhöhung der Arbeitszeit bei Lehrkräften. Wieso ist es jetzt etwas Anderes, wenn Beamte in höheren Besoldungsstufen Überstunden machen und sich darüber beschweren?

Zumal die im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen eben nicht durch Stempeln oder andere Verfahren festgehalten und dann irgendwann abgefeiert werden können. Mehrarbeit als solche gibt es nur bei zusätzlichen Unterrichtsstunden. Alle anderen Überstunden werden gar nicht erfasst.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 14.02.2023 12:17
Es ist ein Thema zu Plänen, die Lehrkräfte betreffen. Die Wochenarbeitszeit von Beamten liegt (in NRW) bei 41 Stunden. Es geht um die Einschränkung von Teilzeit sowie die mögliche Erhöhung der Arbeitszeit bei Lehrkräften. Wieso ist es jetzt etwas Anderes, wenn Beamte in höheren Besoldungsstufen Überstunden machen und sich darüber beschweren?

Zumal die im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen eben nicht durch Stempeln oder andere Verfahren festgehalten und dann irgendwann abgefeiert werden können. Mehrarbeit als solche gibt es nur bei zusätzlichen Unterrichtsstunden. Alle anderen Überstunden werden gar nicht erfasst.

In den Plänen geht es nicht um die Erhöhung der Arbeitszeit bei Lehrkräften, sondern um Vergrößerung der Klassen und die Erhöhung der Zahl der Unterrichtsstunden. Insoweit ergeben sich keine Überstunden oder längere Arbeitszeiten, da die Anzahl der Wochenstunden gleich bleibt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 14.02.2023 12:23
In den Plänen geht es nicht um die Erhöhung der Arbeitszeit bei Lehrkräften, sondern um Vergrößerung der Klassen und die Erhöhung der Zahl der Unterrichtsstunden. Insoweit ergeben sich keine Überstunden oder längere Arbeitszeiten, da die Anzahl der Wochenstunden gleich bleibt.

Sachsen-Anhalt ist schon weiter. Dort soll die Unterrichtszeit um eine Stunde erhöht werden. Das ist eine reale Gefahr, auch für andere Bundesländer. Siehe hier: https://www.spiegel.de/panorama/bildung/sachsen-anhalt-lehrkraefte-sollen-laenger-arbeiten-a-88196435-4f4e-4afa-a5c3-f100a4a04be2 (https://www.spiegel.de/panorama/bildung/sachsen-anhalt-lehrkraefte-sollen-laenger-arbeiten-a-88196435-4f4e-4afa-a5c3-f100a4a04be2).

Wie soll hiervon nicht die Arbeitszeit betroffen sein?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 14.02.2023 12:28
Wie soll hiervon nicht die Arbeitszeit betroffen sein?

na die Arbeitszeit ist doch begrenzt auf - in deinem Fall - 41 Stunden pro Woche. Soweit mir bekannt, ist dies sogar per Gesetz bzw. Verordnung bestimmt. Eine Änderung dieser Regelung wurde nicht thematisiert.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 14.02.2023 12:34
na die Arbeitszeit ist doch begrenzt auf - in deinem Fall - 41 Stunden pro Woche. Soweit mir bekannt, ist dies sogar per Gesetz bzw. Verordnung bestimmt. Eine Änderung dieser Regelung wurde nicht thematisiert.

Du redest also weiter davon, dass man andere Aufgaben liegen lassen soll, um die eigentliche Arbeitszeit nicht zu überschreiten? Dass dies in der Praxis nicht so einfach möglich ist, haben Dir Andere doch aufgezeigt. Nach aktuellen Erhebungen sind das so schon 5,5 Wochenstunden. Wie soll das aussehen, wenn noch eine Unterrichtsstunde dazukommt? Die braucht ja auch wieder Vor- und Nachbereitung.
Wenn Du stets so starr bei deinen "Argumenten" bleibst, wirst Du in jeder Diskussion gegen die Wand fahren.

Rate mal, wer der Buhman dafür ist, wenn Klassenfahrten nicht mehr stattfinden, weil Lehrkräfte sich weigern, diese zu begleiten.

Zitat von: Organisator
Im Gegenteil, so ein zusätzliches Engagement hilft bestimmt dem gefühlten schlechten Image der Lehrer entgegenzuwirken.

Hieran besteht gesellschaftlich kein Interesse. Das Gegenteil ist der Fall. Ein Handeln, wie von Dir empfohlen, wird keine Effekte haben, außer dass der Schulfrieden gestört wird. Ich erinnere an die Fürsorgepflicht der Dienstherren. Im Tausch gegen das Streikrecht ist es seine Aufgabe, sich proaktiv zu kümmern. Es ist nicht die Aufgabe der Lehrkräfte, das System auflaufen zu lassen. Auch das haben Dir Andere schon erklärt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Unknown am 14.02.2023 12:38
Passend dazu:
Zitat
Grundschule in Niedersachsen führt Viertagewoche ein
Was tun, wenn die Lehrkräfte fehlen? Eine niedersächsische Grundschule zieht die Reißleine: Unterricht im Klassenzimmer gibt’s nur noch an vier Tagen pro Woche. Ein Modell, das auch anderswo schon erprobt wird.
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/lehrermangel-grundschule-fuehrt-vier-tage-woche-ein-a-fe57dfef-2078-4db2-8609-ac77697f7a18  (https://www.spiegel.de/panorama/bildung/lehrermangel-grundschule-fuehrt-vier-tage-woche-ein-a-fe57dfef-2078-4db2-8609-ac77697f7a18)

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 14.02.2023 13:12
Du redest also weiter davon, dass man andere Aufgaben liegen lassen soll, um die eigentliche Arbeitszeit nicht zu überschreiten? Dass dies in der Praxis nicht so einfach möglich ist, haben Dir Andere doch aufgezeigt. Nach aktuellen Erhebungen sind das so schon 5,5 Wochenstunden. Wie soll das aussehen, wenn noch eine Unterrichtsstunde dazukommt? Die braucht ja auch wieder Vor- und Nachbereitung.
Wenn Du stets so starr bei deinen "Argumenten" bleibst, wirst Du in jeder Diskussion gegen die Wand fahren.

Rate mal, wer der Buhman dafür ist, wenn Klassenfahrten nicht mehr stattfinden, weil Lehrkräfte sich weigern, diese zu begleiten.
ich rede davon zu überlegen, wie man dieser Situation begegnen kann. Schlaue Ratschläge traue ich mir jedoch nicht zu, da solche Ratschläge von außen selten hilfreich sind.

Aber, da du konkret fragst: Bei gleicher Arbeitszeit und mehr Aufgaben gibt es die Möglichkeiten der Standardisierung oder der Absenkung der Qualität. Da kann man sicher über den Tellerrand denken und als Pädagoge entsprechende fundierte Vorschläge machen, was im Übrigen auch meine Erwartung an dich wäre.

Als schlechtes Beispiel sei hier mal mein damaliger Erdkundelehrer genannt, der seit Jahren das selbe Thema mit den selben Lehrmaterialien unterrichtet hat. Das senkt die Vor- und Nachbereitungszeit extrem.

Oder wie du schreibst, die Absage von Klassenfahrten. Pädagogisch geschultes Personal weiss sicherlich die Eltern und Kinder darüber aufzuklären, woran eine solche Absage liegt.

Ansonsten habe ich bislang keine "Argumente" aufgeführt sondern rechtliche Grundlagen genannt.

Zitat von: Organisator
Im Gegenteil, so ein zusätzliches Engagement hilft bestimmt dem gefühlten schlechten Image der Lehrer entgegenzuwirken.

Hieran besteht gesellschaftlich kein Interesse. Das Gegenteil ist der Fall. Ein Handeln, wie von Dir empfohlen, wird keine Effekte haben, außer dass der Schulfrieden gestört wird. Ich erinnere an die Fürsorgepflicht der Dienstherren. Im Tausch gegen das Streikrecht ist es seine Aufgabe, sich proaktiv zu kümmern. Es ist nicht die Aufgabe der Lehrkräfte, das System auflaufen zu lassen. Auch das haben Dir Andere schon erklärt.
Ich finde schon, dass gesellschaftliches Interesse an (guter) Bildung besteht. Und auch ist des die Aufgabe u.a. von Lehrern, dabei mitzuwirken.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 14.02.2023 13:48
Da ich selbst schon bei einigen Schulsanierungen maßgeblich beteiligt war, durfte ich auch viele Lehrer kennenlernen.

Meine Erfahrungen gehen sehr in die Richtung von Organisator.
Eine große Mehrheit der Lehrer war nicht bereit über den Tellerrand hinaus zu gucken.
Digitalisierung, White Boards etc................... auf keinen Fall.
Am liebsten noch Kreidetafel und Projektoren.

Selbst bei Schulen, wo sich die Schülerzahlen halbiert haben, wurden keine Möglichkeiten gesehen auf Räume zu verzichten, an der Struktur etwas zu ändern usw.

Dies nur Beispiele.
Natürlich gab es auch motivierte Lehrer. Ganz klar.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 14.02.2023 14:07
(...)
Meine Erfahrungen gehen sehr in die Richtung von Organisator.
Eine große Mehrheit der Lehrer war nicht bereit über den Tellerrand hinaus zu gucken.
(...)

Sorry, den Eindruck wollte ich nicht machen. Ich kann mir da kein Urteil erlauben, da ich Lehrer zu wenig kenne.
Zur Klarstellung: Mir ging es darum, dass Menschen auf Einflüsse von außen auf das eigene Arbeitsumfeld selber reagieren, statt zu sagen, was alles furchtbar ist und vor allem, was nicht geht.

Also ich würde mich freuen, wäre ich akademisch pädagogisch ausgebildet und könnte dazu noch mein Arbeitsumfeld selbst gestalten. Umgekehrt gibts wohl aber auch Menschen, die gerne nach Schema F arbeiten, was ebenso seine Berechtigung hat. Letztere sind dann aber wohl nicht fürs Lehramt prädestiniert.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 14.02.2023 17:05
Das ist ja ein richtiger Jammer Thread.

Es gibt nun mal Lehrer und Lehrer.
Nicht jeder ist gleich motiviert und leistet den gleichen Aufwand.
Ist halt so und völlig normal. Jeder hat wohl auch schon den ein oder anderen motivierten, aber auch nicht so motivierten Lehrer kennengelernt.

Es gibt durchaus einige Punkte die nicht gerade positiv sind und eher abschrecken diesen Beruf zu ergreifen. Für mich persönlich, wäre es die sehr negative Entwicklung unserer Gesellschaft was sich logischerweise auch bei den Kindern widerspiegelt.

Polizisten verdienen vom ersten Tag an Geld. Lehrer studieren in der Regel sechs Jahre und dann zwei Jahre Referendariat. Noch Fragen?
Ich denke, der Fließbandarbeiter bei Daimler hat (mit Nachtzuschläge) weniger psychischen Stress bei annähernd gleicher Bezahlung.

Beim Thema Vergütung sollte fairerweise ein Vergleich mit dem sonstigen öffentlichen Dienst geschehen.
Da sind Lehrer mit A13 durchaus hoch eingestuft. Wie gesagt zu vielen anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Ob Polizisten, Ingenieure (mit Verantwortung für mehrfache Millioneninvestitionen), Amtsleiter, Pflegekräfte, Rettungsdienste, Feuerwehr, Sozialarbeiter, Jugendhilfe etc. etc.
Auch die oben genannten haben tagtäglich etliche Überstunden, sehr hohe Verantwortung und auch Kinder aus schwierigen sozialen Umfeld, bei deutlich schlechterer Vergütung.

Was ich damit sagen möchte. Der komplette öffentliche Dienst ist mittlerweile völlig unterbezahlt.
Mit Verlaub, geht's den meisten Lehrern nicht am schlechtesten. Auch wenn diese es so sehen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: VaPi am 14.02.2023 18:05
Im Mai legt das Bundesarbeitsgericht ja den Vorschlag zur konkreten Zeiterfassung aller Beschäftigten vor. Dann sollten auch die Lehrer Ihre Stunden erfassen müssen. Man darf gespannt sein.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Unknown am 14.02.2023 19:08
Wieso ist das BAG für Lehrer zuständig die verbeamtet sind? Für angestellte Lehrer kann ich es nachvollziehen, aber nicht für Beamte.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 14.02.2023 19:24
Wieso ist das BAG für Lehrer zuständig die verbeamtet sind? Für angestellte Lehrer kann ich es nachvollziehen, aber nicht für Beamte.

Ist es nicht, es gilt vorerst nur für angestellte Lehrerinnen und Lehrer. Ich bin auch gespannt wie sich das auswirkt, glaube aber, es wirkt sich nicht aus. Wenn bisher viele Überstunden aus der eigenen Motivation der Lehrkräfte und zum Wohl der Schüler kommen, wird sich wohl auch mit Excel Dokumentation keiner Stunden nach 22 Uhr oder am Sonntag aufschreiben, auch wenn sie da gearbeitet wurden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: VaPi am 14.02.2023 20:47
Das BAG stützt sich aber auf ein Urteil des EuGH und die Länder als Dienstherren unterliegen dieser Rechtsprechung. Es wird daher wohl eine Gesamtlösung für alle kommen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 14.02.2023 22:03
Das BAG stützt sich aber auf ein Urteil des EuGH und die Länder als Dienstherren unterliegen dieser Rechtsprechung. Es wird daher wohl eine Gesamtlösung für alle kommen.

Ich stimme dir zu, dass wenn dann eine Gesamtlösung kommen wird. Dennoch gilt das Urteil vorerst nicht für Beamte, und die Dienstherren werden sich alle Zeit der Welt lassen, das umzusetzen. Wer einen möglichen Nutzen für Lehrkräfte sieht, mag den gerne teilen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: VaPi am 15.02.2023 17:39
Da ja, wie schon häufig dargelegt , die Lehrer über 41 Stunden arbeiten, würde eine Zeiterfassung die Stunden (auch Mehrarbeit) für alle sichtbar machen. Das kann ja nur im Interesse aller Lehrer sein… oder nicht ?

Und klar, die Dienstherren werden erst ab dem
Tag tätig, an dem es verpflichtend gilt :). Man kennt es ja.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: modesty am 15.02.2023 23:38
Es ist relativ naiv zu glauben, dass eine "Zeiterfassungspflicht" im interesse der wirklich engagierten Lehrer wäre!  Wer soll denn gerade die nicht so engagierten Lehrkräfte kontrollieren, wenn sie die Unterrichts- Vor/Nachbereitung zu Hause per Klick als Arbeitzeit erfassen...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 16.02.2023 08:32
Da ich selbst schon bei einigen Schulsanierungen maßgeblich beteiligt war, durfte ich auch viele Lehrer kennenlernen

Klar, durch die Begleitung baulicher Maßnahmen erhält man natürlich einen umfassenden Eindruck zu Lehrkräften, Unterricht und Co.
Beim Einkauf im Discounter wird dann auch mal gleich der Marktleiter einbestellt, damit er doch bitte das Warenpräsentationskonzept ändert. Oder im Fastfood-Restaurant nach hinten gerannt und die Rezeptur für den Burger vor den Angestellten überarbeitet.

Menschen wie Du sind der Grund dafür, weshalb sich viele nicht für den Beruf entscheiden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 16.02.2023 08:51
Es ist relativ naiv zu glauben, dass eine "Zeiterfassungspflicht" im interesse der wirklich engagierten Lehrer wäre!  Wer soll denn gerade die nicht so engagierten Lehrkräfte kontrollieren, wenn sie die Unterrichts- Vor/Nachbereitung zu Hause per Klick als Arbeitzeit erfassen...
Da Arbeitszeit - nicht nur bei Lehrern - nichts über Arbeitsqualität aussagt hätte eine genaue Kontrolle dieser auch entsprechend wenig Auswirkungen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 16.02.2023 08:55
Menschen wie Du sind der Grund dafür, weshalb sich viele nicht für den Beruf entscheiden.

Und wegen Menschen wie dir sinkt die Qualität des Forums. (Wollte auch mal einen sachfremden Beitrag schreiben :))) )
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 16.02.2023 09:24
Und wegen Menschen wie dir sinkt die Qualität des Forums. (Wollte auch mal einen sachfremden Beitrag schreiben :))) )

Da arbeiten wir beide ja dann scheinbar gut zusammen und Du steuerst zusätzlich massenhaft inhaltslose und belanglose Beiträge bei.

Ich denke aber, dass die Qualität dieses Forums nicht annähernd so wichtig ist, wie die Qualität unseres zukünftigen Bildungssystems. Zumindest das sollte logisch für dich erscheinen, wenn es schon der Lehrerberuf nicht tut.

Ein bisschen süß ist es dennoch, dass Du einem anderen User so zur Seite springst. In diesem Sinne: Helau, ich muss zur Polonaise mit meinen Schülerinnen und Schülern!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Landsknecht am 16.02.2023 10:07
War heute früh im Morgenmagazin sehr sympathisch und engagiert:

https://halbtagsblog.de/2023/02/15/lehrermangel-im-ard-morgenmagazin/
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 17.02.2023 11:37
Da ich selbst schon bei einigen Schulsanierungen maßgeblich beteiligt war, durfte ich auch viele Lehrer kennenlernen

Klar, durch die Begleitung baulicher Maßnahmen erhält man natürlich einen umfassenden Eindruck zu Lehrkräften, Unterricht und Co.
Beim Einkauf im Discounter wird dann auch mal gleich der Marktleiter einbestellt, damit er doch bitte das Warenpräsentationskonzept ändert. Oder im Fastfood-Restaurant nach hinten gerannt und die Rezeptur für den Burger vor den Angestellten überarbeitet.

Menschen wie Du sind der Grund dafür, weshalb sich viele nicht für den Beruf entscheiden.

Bei solch sinnvollen Kommentaren einer Lehrkraft wäre es, zum Wohle unserer Kinder, wünschenswert das noch mehr diesen Beruf nicht ergreifen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 17.02.2023 11:40
Da ich selbst schon bei einigen Schulsanierungen maßgeblich beteiligt war, durfte ich auch viele Lehrer kennenlernen

Klar, durch die Begleitung baulicher Maßnahmen erhält man natürlich einen umfassenden Eindruck zu Lehrkräften, Unterricht und Co.
Beim Einkauf im Discounter wird dann auch mal gleich der Marktleiter einbestellt, damit er doch bitte das Warenpräsentationskonzept ändert. Oder im Fastfood-Restaurant nach hinten gerannt und die Rezeptur für den Burger vor den Angestellten überarbeitet.

Menschen wie Du sind der Grund dafür, weshalb sich viele nicht für den Beruf entscheiden.

Bei solch sinnvollen Kommentaren einer Lehrkraft, wäre es zum Wohle unserer Kinder, wünschenswert das noch mehr diesen Beruf nicht ergreifen.

Oh je...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 18.02.2023 17:16
Bei solch sinnvollen Kommentaren einer Lehrkraft wäre es, zum Wohle unserer Kinder, wünschenswert das noch mehr diesen Beruf nicht ergreifen.

Ich vertraue diesbezüglich dem regelmäßigen, anonymen Feedback meiner Schülerinnen und Schüler mehr, als dem Urteil eines Stiftschubsers, der sich anmaßt, die Arbeitsqualität von Lehrkräften zu bewerten, weil er hin und wieder mal seinem Chef durch Schulflure hinterher schlurfen darf.

Deine „dass-das“-Schwäche zeigt ganz gut auf, dass es in meinen Augen fatal wäre, zukünftig noch weniger Lehrkräfte an Schulen zu haben.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 18.02.2023 23:23
Bei solch sinnvollen Kommentaren einer Lehrkraft wäre es, zum Wohle unserer Kinder, wünschenswert das noch mehr diesen Beruf nicht ergreifen.

Ich vertraue diesbezüglich dem regelmäßigen, anonymen Feedback meiner Schülerinnen und Schüler mehr, als dem Urteil eines Stiftschubsers, der sich anmaßt, die Arbeitsqualität von Lehrkräften zu bewerten, weil er hin und wieder mal seinem Chef durch Schulflure hinterher schlurfen darf.

Deine „dass-das“-Schwäche zeigt ganz gut auf, dass es in meinen Augen fatal wäre, zukünftig noch weniger Lehrkräfte an Schulen zu haben.

Der Hinweis auf Rechtschreibung war jetzt tatsächlich dein erster inhaltlicher Beitrag. Spricht für sich .
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 19.02.2023 06:58
Bei solch sinnvollen Kommentaren einer Lehrkraft wäre es, zum Wohle unserer Kinder, wünschenswert das noch mehr diesen Beruf nicht ergreifen.

Ich vertraue diesbezüglich dem regelmäßigen, anonymen Feedback meiner Schülerinnen und Schüler mehr, als dem Urteil eines Stiftschubsers, der sich anmaßt, die Arbeitsqualität von Lehrkräften zu bewerten, weil er hin und wieder mal seinem Chef durch Schulflure hinterher schlurfen darf.

Deine „dass-das“-Schwäche zeigt ganz gut auf, dass es in meinen Augen fatal wäre, zukünftig noch weniger Lehrkräfte an Schulen zu haben.

Der Hinweis auf Rechtschreibung war jetzt tatsächlich dein erster inhaltlicher Beitrag. Spricht für sich .

Und trotzdem besser als deine
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 20.02.2023 09:31
Da ja, wie schon häufig dargelegt , die Lehrer über 41 Stunden arbeiten, würde eine Zeiterfassung die Stunden (auch Mehrarbeit) für alle sichtbar machen. Das kann ja nur im Interesse aller Lehrer sein… oder nicht ?

Und klar, die Dienstherren werden erst ab dem
Tag tätig, an dem es verpflichtend gilt :). Man kennt es ja.

Ja, aber überlege doch mal praktisch. Ich kenne Lehrer, die korrigieren auch mal Klassenarbeiten bis nachts um 1, oder am Sonntag. Das sind ja diese Mehrstunden, und klar ist es so nicht gedacht. Wenn die jetzt den Septemberzettel abgeben und da steht: Freitag AZ 7:50 (Unterrichtsbeginn) bis 1:30, Mittagspause von 13:30 (Unterrichtsende) bis 15:30). Das geben sie dann beim Schulleiter ab. Der sagt dann: "Oh du armer Lehrer, ich hatte ja keine Ahnung"? Nein, der weiß das natürlich schon, ist ja selber/war auch mal Lehrer. Er sagt dann: "Hey, ich weiß, dass ihr lange arbeitet, aber so kann ich das nicht am Schulamt abgeben, sonst krieg ich/kriegen wir Ärger; Schreib die Stunden mal an einen anderen Nachmittag".

Wenn der LK es umträgt, interessiert es wieder keinen, wenn er es nicht umträgt, kommt halt die Arbeitsanweisung, sich an die Regeln zu halten und die Arbeiten im vorgesehenen Arbeitszeitkorridor zur erledigen. Vielleicht noch ein Erlasslehrgang zur Selbstorganisation in den Herbstferien, den er verpflichtend besuchen muss.

Zuletzt vermute ich, dass wenn LK jetzt im Schnitt eine 48 Stunden Woche haben, dass da auch Lehrer mit einer 55 Stundenwoche, möglicherweise aber auch Lehrer mit einer 33 Stundenwoche dabei sind. Letztere werden aber natürlich einen Zettel mit einer 41 Stundenwoche abgeben. Dadurch wird die durchschnittliche Wochenarbeitszeit alleine durch die Erfassung noch zusätzlich steigen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 22.02.2023 22:31
Würde unsere Berufsgruppe geschlossen den Mumm haben, die Arbeit komplett niederzulegen, hätten dann die Mitglieder der „Wissenschaftskommission“ noch einen Job?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 23.02.2023 08:48
Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Zur Wertschätzung:
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
So etwas gäbe es in der freien Wirtschaft niemals.
Ist ne Kleinigkeit, zeigt aber exemplarisch wie mit den so benötigten Mitarbeitern umgegangen wird.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 23.02.2023 09:25
Die Vorhaben der KMK werden natürlich dazu führen, dass die Zahl der Lehramtsstudenten explodieren wird;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 24.02.2023 09:42
Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Und es wird zu deutlich höheren Krankenständen kommen. Erstens weil die Leute wirklich ausbrennen und, weil sie kein anderes Mittel haben, dem Verheizen irgendwie entgegen zu wirken, was dann zu ersterem führen würde.

Ich habe das Gefühl, dass Dienstherren ihrer Fürsorgepflicht weniger und weniger nachkommen, bei der Besoldung bewusst verfassungswidrig agieren, gleichermaßen aber natürlich gerne und fest an den Pflichten der Beamten (bspw. beim Streikrecht) festhalten, frei nach dem Motto: mit denen können wir es ja machen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Sydneeyy am 24.02.2023 10:06
Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Zur Wertschätzung:
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
So etwas gäbe es in der freien Wirtschaft niemals.
Ist ne Kleinigkeit, zeigt aber exemplarisch wie mit den so benötigten Mitarbeitern umgegangen wird.

Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass Lehrer vor allem spitze sind, wenn es um das Heulen geht.
Ich erinnere mal daran, dass auch Lehrer sich im öffentlichen Dienst befinden. Und da gibt es nunmal keine stark subventionierte Kantine, bezahlte Weihnachtsfeiern usw., das ist grundsätzlich im öD so. Aus den Verwaltungen wird sich darüber für gewöhnlich nicht beschwert, manche Lehrer scheinen diese besagten 9 Euro schon als Frechheit und "mangelnde Wertschätzung" zu empfinden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 24.02.2023 11:20
Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Ist ja auch logisch. Wenn bei gleichem Zeitansatz mehr Aufgaben erfüllt werden müssen, kann das nur zu Lasten der Qualität gehen. Oder man macht sich innerhalb des Teams Gedanken, welche Alternativen möglich sind. Z.B. eine grundsätzlich andere Herangehensweise an bestimmte Dinge.

und zum Eigenbeitrag für Verköstigung - Willkommen im öD - ist hier leider so.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: lotsch am 24.02.2023 11:35
Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Zur Wertschätzung:
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
So etwas gäbe es in der freien Wirtschaft niemals.
Ist ne Kleinigkeit, zeigt aber exemplarisch wie mit den so benötigten Mitarbeitern umgegangen wird.
Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 24.02.2023 11:45
Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

ist ja auch nachvollziehbar, dass die Grundschulleiterin (auch) die Interessen ihrer Unterstellten übernimmt. Ansonsten hätte der Bürgermeister (bzw. der oberste Leiter) auch die Arbeit am Samstag anordnen können, wenn er denn unbedingt wollte.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Bastel am 24.02.2023 11:47
Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Zur Wertschätzung:
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
So etwas gäbe es in der freien Wirtschaft niemals.
Ist ne Kleinigkeit, zeigt aber exemplarisch wie mit den so benötigten Mitarbeitern umgegangen wird.
Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

In der freien Wirtschaft gäbe es vermutlich die Stunden als Mehrarbeitszeit, es wäre ein kostenloses Catering und andere schöne Dinge vorhanden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: lotsch am 24.02.2023 11:51
Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

ist ja auch nachvollziehbar, dass die Grundschulleiterin (auch) die Interessen ihrer Unterstellten übernimmt. Ansonsten hätte der Bürgermeister (bzw. der oberste Leiter) auch die Arbeit am Samstag anordnen können, wenn er denn unbedingt wollte.
Ich wollte nur auf den Unterschied zur freien Wirtschaft hinweisen. Man kann halt nicht immer nur Rosinenpickerei betreiben. Der Bürgermeister hat keine Möglichkeit die Arbeit am Samstag anzuordnen, da die Kommune nur Sachaufwandsträger ist und keine Personalhoheit für die staatlichen Lehrkräfte hat.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 24.02.2023 12:00
Ich wollte nur auf den Unterschied zur freien Wirtschaft hinweisen. Man kann halt nicht immer nur Rosinenpickerei betreiben. Der Bürgermeister hat keine Möglichkeit die Arbeit am Samstag anzuordnen, da die Kommune nur Sachaufwandsträger ist und keine Personalhoheit für die staatlichen Lehrkräfte hat.

Korrekt, da gibt es nunmal Unterschiede. Muss man wissen und wollen, wo man arbeitet. Und in der Privatwirtschaft würde auch niemand Mehrkosten auf sich nehmen, wenn eine nicht relevante dritte Stelle das gerne hätte.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 24.02.2023 12:01
Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

Und ich habe eine Schulklasse für 14 Tage 24 Stunden rund um die Uhr in die USA begleitet. Auch über Wochenenden hinweg. Ohne bezahlte oder ausgleichbare Überstunden, ohne Wochenendzuschläge, o.ä. Eine Woche davon lag in den Ferien.
Was sollen derartige Anekdötchen jetzt?

Euer Bürgermeister hätte ja auch mit in den Vorschlag einbauen können, dass der TdoT in Form eines Unterrichtstags stattfindet und der folgende Montag dann natürlich unterrichtsfrei wäre. Das lese ich bei Dir z.B. nicht raus. Bei uns findet der TdoT immer an einem Samstag statt. Nicht mit Unterricht, dafür auch ohne Ausgleichstag, der frei wäre. Und nun?

Die einzige Rosinenpickerei betreibst Du, weil Du entlang deiner Agenda von der jammernden Lehrkraft Stimmung machen möchtest. Sonst wärst Du auch auf Bastel eingegangen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 24.02.2023 13:25
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
Auf welcher Rechtsgrundlage werden die 9 Euro gefordert und was passiert, wenn ich nicht zahle und mir einfach ein paar Stullen mitbringe?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 24.02.2023 13:33
So ist es!

Unsere Tage der offenen Tür finden immer Freitagabends und Samstags statt. Für alle Infoveranstaltungen etc sind immer die Abende oder Wochenenden fällig...
Nicht toll...Ist aber so....


Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

Und ich habe eine Schulklasse für 14 Tage 24 Stunden rund um die Uhr in die USA begleitet. Auch über Wochenenden hinweg. Ohne bezahlte oder ausgleichbare Überstunden, ohne Wochenendzuschläge, o.ä. Eine Woche davon lag in den Ferien.
Was sollen derartige Anekdötchen jetzt?

Euer Bürgermeister hätte ja auch mit in den Vorschlag einbauen können, dass der TdoT in Form eines Unterrichtstags stattfindet und der folgende Montag dann natürlich unterrichtsfrei wäre. Das lese ich bei Dir z.B. nicht raus. Bei uns findet der TdoT immer an einem Samstag statt. Nicht mit Unterricht, dafür auch ohne Ausgleichstag, der frei wäre. Und nun?

Die einzige Rosinenpickerei betreibst Du, weil Du entlang deiner Agenda von der jammernden Lehrkraft Stimmung machen möchtest. Sonst wärst Du auch auf Bastel eingegangen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Schnarchnase81 am 24.02.2023 13:35
Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Zur Wertschätzung:
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
So etwas gäbe es in der freien Wirtschaft niemals.
Ist ne Kleinigkeit, zeigt aber exemplarisch wie mit den so benötigten Mitarbeitern umgegangen wird.
Unser Bürgermeister hat einmal vorgeschlagen einen Tag der offenen Tür an unserer Grundschule an einem Samstag durchzuführen. Die Direktorin der Grundschule antwortete, nach Freitag Mittag bis Montag Morgen stehen ihre Lehrkräfte für so etwas nicht zur Verfügung. In der freien Wirtschaft gäbe es eine solche Verweigerung nicht.

Was wetten wir, dass es das in der freien Wirtschaft auch gibt? Z.B. bei verkaufsoffenen Sonntagen habe ich das hier schon erlebt. Da durfte ein verkaufsoffener Sonntag schlicht nicht stattfinden, weil von AN-Seite (gewerkschaftlich)  dagegen vorgegangen wurde, sogar juristisch. Grundsätzlich ist das auch richtig so: Egal ob im ÖD (inkl. Beamtenschaft) oder in der freien Wirtschaft, nirgendwo darf es eine Leibeigenschaft geben, in der man abgemahnt oder entlassen wird, nur weil man seine Rechte wahrnimmt.

Ich finde es übrigens grundsätzlich zum Kotzen (sorry, für diesen Ausdruck, aber so ist es nun einmal), dass AN, egal aus welcher Branche, eine Neiddebatte führen und sich zerfleischen. Wenn jeder mal sein Hirn wieder einschalten würde, könnte man erkennen, dass dies nur den Arbeitgebern nützt, die vor Lachen nicht in den Schlaf kommen, da die eigentlich von ihnen als Schäfer mit der Herde zu führende Auseinandersetzung ohne ihre Beteiligung innerhalb der Herde geführt wird….so wird man es nie hinbekommen, dass in D flächendeckend faire und gute Löhne gezahlt werden. Anstatt einen niedrigen Lohn und eine unangemessene Arbeitsbelastung zu kritisieren, wird derjenige mit gutem Lohn und angemessener Arbeitsbelastung angegangen und soll mindestens so schlecht dastehen, wie der andere….da kann man nur den Kopf schütteln….
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 24.02.2023 13:37
Das wird im Endeffekt passieren, da immer mehr Dienst nach Vorschrift machen und somit die Qualität sinken wird.

Zur Wertschätzung:
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
So etwas gäbe es in der freien Wirtschaft niemals.
Ist ne Kleinigkeit, zeigt aber exemplarisch wie mit den so benötigten Mitarbeitern umgegangen wird.

Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass Lehrer vor allem spitze sind, wenn es um das Heulen geht.
Ich erinnere mal daran, dass auch Lehrer sich im öffentlichen Dienst befinden. Und da gibt es nunmal keine stark subventionierte Kantine, bezahlte Weihnachtsfeiern usw., das ist grundsätzlich im öD so. Aus den Verwaltungen wird sich darüber für gewöhnlich nicht beschwert, manche Lehrer scheinen diese besagten 9 Euro schon als Frechheit und "mangelnde Wertschätzung" zu empfinden.

Und deshalb ist es gut und richtig?
Lass dich weiter an der Nase herumführen.

Das ist Führung vom letzten Jahrhundert und sorgt mit dem miesen Lohn auch dafür keine guten Leute mehr zu finden.
Und das völlig zu Recht.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 24.02.2023 13:41
Ann einer Schule wird ein päd.tag abgehalten und alle Lehrkräfte sollen 9 Eur Verpflegungspauschale zahlen.
Auf welcher Rechtsgrundlage werden die 9 Euro gefordert und was passiert, wenn ich nicht zahle und mir einfach ein paar Stullen mitbringe?

Nichts passiert.
wenn man was zu essen will, muss man zahlen.
Das ist eine Kleinigkeit, zeigt aber wie man mit seinem Mitarbeitern umgeht.
Führung aus dem vorherigen Jahrhundert.
Und dann wundern, dass nix von den Mitarbeitern kommt.
Vertrauen schafft Vertrauen und Misstrauen misstrauen.
Man könnte so leicht so viel verbessern.
Wäre aber ein Kulturwandel und der wird wohl leider nicht eintreten.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 24.02.2023 13:44
Und deshalb ist es gut und richtig?
Lass dich weiter an der Nase herumführen.

Das ist Führung vom letzten Jahrhundert und sorgt mit dem müssen Lohn auch dafür keine guten Leute mehr zu finden.
Und das völlig zu Recht.

Gut und richtig muss es nicht sein, wenn es AG-seitig keinen Essenszuschuss gibt, obwohl in der Privatwirtschaft sowas vorkommt. Ist aber die Frage, ob man sich für nen paar Euro verkämpfen will, oder sich das eher für wirklich wichtige Themen aufhebt.

BTW. Da dies ein Haushaltsthema ist, kann man es eben nicht mal leicht verbessern.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 24.02.2023 14:24
Vor allem kann der Schulleiter mal gar nichts dazu, dass es kein Verpflegungsgeld gibt für pädagogische Tage. Stell dir den Aufruhr in der Öffentlichkeit vor, wenn man die Lehrer jetzt auch noch verköstigen würde.

Dass man einen Tag Unterrichtsfrei (und damit Unterrichtsvorbereitungsfrei) kriegt, um Teambuilding zu machen, oder sich fortzubilden, ist übrigens auch nicht überall in der freien Wirtschaft selbstverständlich.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 24.02.2023 14:44
Es ist nicht unbedingt notwendig, zum Vergleich die Privatwirtschaft heranzuziehen. Ich habe mittlerweile in so einigen Behörden gearbeitet, wo eine jährliche Klausurtagung sowie bei größeren organisatorischen Änderungen Workshops mit Vollverpflegung und guter bis sehr guter Unterbringung Standard waren. Allenfalls hat man abends am Tresen seine Getränke selbst bezahlt und teilweise waren sogar diese inklusive.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Finanzer am 24.02.2023 15:06
Es ist nicht unbedingt notwendig, zum Vergleich die Privatwirtschaft heranzuziehen. Ich habe mittlerweile in so einigen Behörden gearbeitet, wo eine jährliche Klausurtagung sowie bei größeren organisatorischen Änderungen Workshops mit Vollverpflegung und guter bis sehr guter Unterbringung Standard waren. Allenfalls hat man abends am Tresen seine Getränke selbst bezahlt und teilweise waren sogar diese inklusive.

Lassen Sie mich raten, Ministerium oder Mittelbehörde? Kein Wunder das die dortigen Beamten keine Ahnung von den Verhältnissen in den Ämtern hat.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 24.02.2023 15:08
Es ist nicht unbedingt notwendig, zum Vergleich die Privatwirtschaft heranzuziehen. Ich habe mittlerweile in so einigen Behörden gearbeitet, wo eine jährliche Klausurtagung sowie bei größeren organisatorischen Änderungen Workshops mit Vollverpflegung und guter bis sehr guter Unterbringung Standard waren. Allenfalls hat man abends am Tresen seine Getränke selbst bezahlt und teilweise waren sogar diese inklusive.

Lassen Sie mich raten, Ministerium oder Mittelbehörde? Kein Wunder das die dortigen Beamten keine Ahnung von den Verhältnissen in den Ämtern hat.

Sowas gibts auch in anderen Behörden. Stichwort "Fortbildung", wo Catering erlaubt ist. Wenn es in der Fortbildungsstelle zugleich auch noch eine Schulungsküche gibt, dann auch mit 3 Gängen und Bedienung am Platz ;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 24.02.2023 15:50
Es ist nicht unbedingt notwendig, zum Vergleich die Privatwirtschaft heranzuziehen. Ich habe mittlerweile in so einigen Behörden gearbeitet, wo eine jährliche Klausurtagung sowie bei größeren organisatorischen Änderungen Workshops mit Vollverpflegung und guter bis sehr guter Unterbringung Standard waren. Allenfalls hat man abends am Tresen seine Getränke selbst bezahlt und teilweise waren sogar diese inklusive.

Lassen Sie mich raten, Ministerium oder Mittelbehörde? Kein Wunder das die dortigen Beamten keine Ahnung von den Verhältnissen in den Ämtern hat.
Nein, ich habe nie im Elfenbeinturm gearbeitet. Dafür aber in Behörden mit modernen, agilen Managementmethoden, wo auch das „Frontschwein“ als wertvoller Mitarbeiter geschätzt wird.
Und nein, es handelte sich nicht um klassische Fortbildungen sondern um Teamworkshops im engeren Sinne.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 24.02.2023 16:35
Und deshalb ist es gut und richtig?
Lass dich weiter an der Nase herumführen.

Das ist Führung vom letzten Jahrhundert und sorgt mit dem müssen Lohn auch dafür keine guten Leute mehr zu finden.
Und das völlig zu Recht.

Gut und richtig muss es nicht sein, wenn es AG-seitig keinen Essenszuschuss gibt, obwohl in der Privatwirtschaft sowas vorkommt. Ist aber die Frage, ob man sich für nen paar Euro verkämpfen will, oder sich das eher für wirklich wichtige Themen aufhebt.

BTW. Da dies ein Haushaltsthema ist, kann man es eben nicht mal leicht verbessern.
Nein, kämpfen lohnt sich nicht.
Es sollte exemplarisch zeigen, was für miese Arbeitgeber wir haben
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 24.02.2023 16:36
Vor allem kann der Schulleiter mal gar nichts dazu, dass es kein Verpflegungsgeld gibt für pädagogische Tage. Stell dir den Aufruhr in der Öffentlichkeit vor, wenn man die Lehrer jetzt auch noch verköstigen würde.

Dass man einen Tag Unterrichtsfrei (und damit Unterrichtsvorbereitungsfrei) kriegt, um Teambuilding zu machen, oder sich fortzubilden, ist übrigens auch nicht überall in der freien Wirtschaft selbstverständlich.
Das mei st jetzt aber nicht ernsthaft?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 24.02.2023 17:04
Nein, kämpfen lohnt sich nicht.
Es sollte exemplarisch zeigen, was für miese Arbeitgeber wir haben

Also dieses exemplarische Beispiel macht für mich jetzt einen Arbeitgeber nicht per se gut oder schlecht. Es wäre halt ein nettes Bonbon, aber im öD weiß man eigentlich schon vorher, dass es Getränke und Snacks nicht gibt. Gleiches dürfte wohl auch für die Ausstattung von Büros oder die Bürogebäude an sich gelten - da ist der öD nicht der Vorreiter an Komfort und Gestaltung.

Dafür gibt es andere Vorteile, so dass jeder für sich selbst bewerten muss, wo man sich gut aufgehoben fühlt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: superdash am 24.02.2023 17:58
Nein, kämpfen lohnt sich nicht.
Es sollte exemplarisch zeigen, was für miese Arbeitgeber wir haben

Also dieses exemplarische Beispiel macht für mich jetzt einen Arbeitgeber nicht per se gut oder schlecht. Es wäre halt ein nettes Bonbon, aber im öD weiß man eigentlich schon vorher, dass es Getränke und Snacks nicht gibt. Gleiches dürfte wohl auch für die Ausstattung von Büros oder die Bürogebäude an sich gelten - da ist der öD nicht der Vorreiter an Komfort und Gestaltung.

Dafür gibt es andere Vorteile, so dass jeder für sich selbst bewerten muss, wo man sich gut aufgehoben fühlt.

Also lockt der Staat mit genau was junge, motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter? Du sagst es selbst:

- Alte, heruntergekommene Bürogebäude mit schlechter Ausstattung (gleiches gilt für viele Schulen).
- Nicht mal Kaffee für lau...
- Hierarchie aus dem letzten Jahrtausend mit oftmals geringen bis keinen Aufstiegsmöglichkeiten
- Bürokratie mit teils unsinnigen Vorgaben
- verschlafene Digitalisierung, die jetzt mit nicht vorhandenen Fachkräften irgendwie nachgeholt werden soll
- meist sehr unflexible Arbeitszeiten
- Bashing von vielen Seiten der Bevölkerung
- Und das beste: in den oberen Besoldungsstufen eine in den letzten 2 Jahrzehnten weit zurückgefallene Bezahlung.

Auf der Haben-Seite sind da dann noch der sichere Arbeitsplatz und eine recht gute Bezahlung in den unteren Besoldungsgruppen, die nur kurze Ausbildungen hinter sich haben.

Und jetzt: wie stemmen wir die Digitalisierung, wie finden sich noch hochqualifizierte Fachkräfte für den öD, die dafür sorgen, dass Projekte endlich mal laufen. Aber der dt. Michel schimpft lieber, zahlt gerne wenig und wundert sich dann, dass in den Behörden viel daneben läuft. Gerne weiter so, dann wird es auch an den Schulen nur noch viel schlimmer werden, insbesondere im MINT-Bereich. Aber hey - wir brauchen sicher keine MINT-Absolventen in Zukunft...
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 24.02.2023 23:25
Da der öD aus vielen tausend AG besteht heißt es dann nicht nur Augen auf bei der Wahl des Berufs, sondern auch bei der Wahl des AG.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Thomber am 27.02.2023 07:43
Da der öD aus vielen tausend AG besteht heißt es dann nicht nur Augen auf bei der Wahl des Berufs, sondern auch bei der Wahl des AG.


Guter Hinweis!  Und der gilt unabhängig von Beruf und Qualifikation und gilt auch außerhalb des öD genaus so.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 27.02.2023 08:10
Ganz ehrlich, die die hier von Kaffee und Vesper am Pädagogischen Tag sprechen: Das wird doch in der Privatwirtschaft schon belächelt. Ich will faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen, nicht jeden Tag einen gratis Apfel.
@Versuch: Was meine ich nicht ernst? Ich war schon in der Privatwirtschaft tätig, wo ich für (immerhin vom AG bezahlte Fortbildungen) Urlaub nehmen musste. Und auch LK bekommen Verpflegung, wenn sie zum Beispiel außer Haus auf Fortbildung sind (Verpflegungspauschale oder Essen). Ich spreche gerne über die oft schwierigen Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte, aber sich über die Rahmenbedingungen organisatorischer Art zu beklagen (Geld, Pension, Verpflegung, Krankenstand) finde ich dann doch sehr überzogen.
Sicherlich gibt es in vielen Behörden auch mehr Kopierer und bessere Kopiermöglichkeiten, aber an diesem nice-to-have würde ich meine Arbeitszufriedenheit nicht festmachen wollen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 27.02.2023 10:08
Sicherlich gibt es in vielen Behörden auch mehr Kopierer und bessere Kopiermöglichkeiten, aber an diesem nice-to-have würde ich meine Arbeitszufriedenheit nicht festmachen wollen.

Noch mal: Schulen sind keine Behörden. Da interessiert auch nicht der Ausflug in die Privatwirtschaft, mit dem man sonst Herbert aus der Nachbarabteilung beeindrucken kann, der direkt nach der Schule im alten 60er-Jahre-Bunker der Behörde gelandet ist. In Schulen kann man überwiegend nicht aufschieben.

Ich kann nicht mit der Kaffeetasse in der Hand zum Kopierer schlurfen und wenn der kaputt ist, mit den Schultern zucken und zurück ins Büro schlurfen. "Mach ich dann übermorgen ... oder gar nicht." Wenn wir für 70 KuK zwei Kopierer haben, von denen dauernd einer defekt ist, weil nun mal große Mengen kopiert werden, und der Anbieter ewig braucht, bis er wen vorbeischicken kann, dann kann ich meinen geplanten Unterricht oftmals vergessen und wieder was mit dem Schulbuch als Ausweichoption hinbiegen. Und nein, ich kann mit voller Stelle noch zwei Wochen im Voraus kopieren. Nicht zu sprechen von sehr schmalen Kopierkontingenten (die wir hier zum Glück nicht haben). Das sind keine nice-to-have-Dinge (wie von mir aus die Verpflegung auf der Lehrerkonferenz), sondern essenzielle Arbeitsbedingungen.

Und zu meiner Arbeitszufriedenheit trägt schon massiv bei, dass ich die Dinge, für die ich Zeit und Mühe investiere, auch vor Ort umsetzen kann. Aus diesem Grund der Appell an alle Externen: lasst es, ihr habt keinerlei Ahnung von Schule, abseits vom Schüler-/Elterndasein oder den Malen, wo ihr mit dem Hund beim Gassigehen an der Schule vorbeilauft.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 27.02.2023 10:34
Der eigentliche Skandal ist, dass im Jahr 2023 der Kopierer immer noch einen so hohen Stellenwert zu haben scheint- in der Schule und außerhalb.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 27.02.2023 10:48
Der eigentliche Skandal ist, dass im Jahr 2023 der Kopierer immer noch einen so hohen Stellenwert zu haben scheint- in der Schule und außerhalb.

Das Wort Skandal zeigt sehr gut das polemische Niveau, welches von außen schnell zum Thema Digitalität kommt.

Wie bringe ich sonst die Unterrichtsmaterialien oder Vorlagen an die SuS? Per digitalem Gerät? Guter Witz. Zudem muss man sagen, dass digitale Arbeitsgeräte nicht automatisch in jeder Situation einen Mehrwert bieten.

Ich bin großer Fan von digitalen Arbeitsgeräten, aber auch bei diesem Thema ist es müßig, sich mit Externen (natürlich nicht mit denjenigen, die wirklich Ahnung haben) auseinanderzusetzen. Dass hierbei insbesondere viele Eltern einen extrem schlechten Job machen, erleben wir jeden Tag (Cybermobbing, Sexting, übermüdete SuS, gewaltverherrlichende SuS, ...).

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: hondafahrer26 am 27.02.2023 11:04


[...]

Ich kann nicht mit der Kaffeetasse in der Hand zum Kopierer schlurfen und wenn der kaputt ist, mit den Schultern zucken und zurück ins Büro schlurfen. "Mach ich dann übermorgen ... oder gar nicht." [...]

Schon interessant, wenn derjenige, der sich kratzend und beißend gegen Meinungen außerhalb des Lehrerkollegiums wehrt, gleichzeitig ganz genau zu wissen glaubt, wie der Verwaltungsalltag aussieht und sich maximal despektierlich ausdrückt  8)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Unknown am 27.02.2023 11:06
Ich kann nicht mit der Kaffeetasse in der Hand zum Kopierer schlurfen und wenn der kaputt ist, mit den Schultern zucken und zurück ins Büro schlurfen. "Mach ich dann übermorgen ... oder gar nicht." Wenn wir für 70 KuK zwei Kopierer haben, von denen dauernd einer defekt ist, weil nun mal große Mengen kopiert werden, und der Anbieter ewig braucht, bis er wen vorbeischicken kann, dann kann ich meinen geplanten Unterricht oftmals vergessen und wieder was mit dem Schulbuch als Ausweichoption hinbiegen. Und nein, ich kann mit voller Stelle noch zwei Wochen im Voraus kopieren. Nicht zu sprechen von sehr schmalen Kopierkontingenten (die wir hier zum Glück nicht haben).
Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich das Problem des Arbeitsgebers zu seinem eigenen macht. Wenn der Kopierer nicht funktioniert, muss halt improvisiert werden, unabhängig von der Qualität. Solange dieses gemacht wird, wieso sollte ich als Schulleitung was dran ändern. Deshalb melden macht frei und belastet den Vorgesetzen. Solange man denen nicht seine Grenzen aufzeigt, bleibt es weiterhin nur beim jammern.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 27.02.2023 11:12
Wie bringe ich sonst die Unterrichtsmaterialien oder Vorlagen an die SuS? Per digitalem Gerät? Guter Witz. Zudem muss man sagen, dass digitale Arbeitsgeräte nicht automatisch in jeder Situation einen Mehrwert bieten.

Das ist eine gute Frage. Allerdings eine, deren Beantwortung ich aus dem Kreis der Pädagogen erwarte, da nach deiner Aussage nur dort die Kenntnisse über zweckmäßige Alternativen vorhanden sind. Denk doch mal über den Kopier-Tellerrand hinaus!

Ansonsten siehe Unknown - AG - Probleme beim AG belassen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 27.02.2023 11:13
Ganz ehrlich, die die hier von Kaffee und Vesper am Pädagogischen Tag sprechen: Das wird doch in der Privatwirtschaft schon belächelt. Ich will faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen, nicht jeden Tag einen gratis Apfel.
@Versuch: Was meine ich nicht ernst? Ich war schon in der Privatwirtschaft tätig, wo ich für (immerhin vom AG bezahlte Fortbildungen) Urlaub nehmen musste. Und auch LK bekommen Verpflegung, wenn sie zum Beispiel außer Haus auf Fortbildung sind (Verpflegungspauschale oder Essen). Ich spreche gerne über die oft schwierigen Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte, aber sich über die Rahmenbedingungen organisatorischer Art zu beklagen (Geld, Pension, Verpflegung, Krankenstand) finde ich dann doch sehr überzogen.
Sicherlich gibt es in vielen Behörden auch mehr Kopierer und bessere Kopiermöglichkeiten, aber an diesem nice-to-have würde ich meine Arbeitszufriedenheit nicht festmachen wollen.

Das Verpflegungsgeld u.b. ist auch unter dem gesetzlichen (zumindest in BW)...nur Mal so nebenher.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 27.02.2023 11:26
Meine Berufsgruppe erstickt im Herumjammern, anstatt zu handeln. Vielen Außenstehenden hier kann ich absolut zustimmen! Dass ein riesiger Missstand existiert ist allen bekannt. Warum wird dieses Forum nicht dazu genutzt zu besprechen, wie diesen Missstand begegnet werden kann? Gerade Leute aus der Wirtschaft könnten helfen!?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 27.02.2023 11:26
Schon interessant, wenn derjenige, der sich kratzend und beißend gegen Meinungen außerhalb des Lehrerkollegiums wehrt, gleichzeitig ganz genau zu wissen glaubt, wie der Verwaltungsalltag aussieht und sich maximal despektierlich ausdrückt  8)

Ich wollte es halt auch mal versuchen. Perspektivenwechsel und so, frei nach dem Motto dieses Forums: "Meine Damen und Herren, heute sinkt für Sie: das Niveau."

Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich das Problem des Arbeitsgebers zu seinem eigenen macht. Wenn der Kopierer nicht funktioniert, muss halt improvisiert werden, unabhängig von der Qualität. Solange dieses gemacht wird, wieso sollte ich als Schulleitung was dran ändern. Deshalb melden macht frei und belastet den Vorgesetzen. Solange man denen nicht seine Grenzen aufzeigt, bleibt es weiterhin nur beim jammern.

Die Schulleitung zuckt mit den Schultern und sagt: "Drei Kopierer bekommen wir nicht" und "Wenn die Firma niemanden früher schicken kann, kann ich daran leider nichts ändern." Und die Stellen darüber juckt es nicht, wenn es hier nicht läuft. Kinder haben in Deutschland keine Lobby. Weder bei Bildung, Gesundheit (als Vater eines Säuglings fand ich die Handhabung der letzten RSV-Saison beschämend, nachdem wir gesehen haben, wie wir während Corona die Greise unseres Landes schützen konnten), Verkehr (wo bleibst Du, liebe Verkehrswende?), noch bei der Umwelt, mit der sie leben müssen, wenn die den Planeten leersaugenden Generationen unter der Erde liegen.

Ich habe es an anderer Stelle schon gesagt, dass man es sich zu einfach macht, die Verantwortung zurück zu den Lehrkräften zu spielen, indem man sagt: "Ihr müsst Euch beschweren!". In der Pflege lässt man Oma Helga ja auch nicht einfach abnippeln, nur weil man überlastet ist.

Aus diesen abgefederten Missständen kamen und kommen Generationen von jungen Erwachsenen. Das System ächzt schon sehr lange. Nun geht der Nachwuchs in diesem System aus und die verbleibenden Lehrkräfte werden ausgepresst, wie Orangen. Das System wird irgendwann kollabieren (ich mache aufgrund des Krankheitsstandes diese Woche schon wieder 7 Vertretungsstunden) und es wird sich nichts nachhaltig verändern.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 27.02.2023 11:30
Meine Berufsgruppe erstickt im Herumjammern, anstatt zu handeln. Vielen Außenstehenden hier kann ich absolut zustimmen! Dass ein riesiger Missstand existiert ist allen bekannt. Warum wird dieses Forum nicht dazu genutzt zu besprechen, wie diesen Missstand begegnet werden kann? Gerade Leute aus der Wirtschaft könnten helfen!?

Ach, komm.

Du siehst doch in diesem Forum, dass man als Lehrkraft mit A13 doch gefälligst einfach den Mund halten sollte. Diese Missstände interessieren niemanden und wenn doch, sind's die Schulen und die Lehrkräfte. "Schulen haben die Digitalisierung verpasst", "Schulen haben beim Distanzunterricht geschlampt", etc. waren die Titel in den Nachrichten. Niemanden hat interessiert, dass es strukturelle Probleme vom Bund bis an die einzelne Schule gibt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 27.02.2023 11:56
Meine Berufsgruppe erstickt im Herumjammern, anstatt zu handeln. Vielen Außenstehenden hier kann ich absolut zustimmen! Dass ein riesiger Missstand existiert ist allen bekannt. Warum wird dieses Forum nicht dazu genutzt zu besprechen, wie diesen Missstand begegnet werden kann? Gerade Leute aus der Wirtschaft könnten helfen!?

Sehe ich ähnlich, vor allem der vorletzte Satz! Ich lese in den Postings hier eher von Problemen und wie schlimm alles ist, als dass Lösungen diskutiert werden. Ist etwas schade, zumal man Externen Lösungskompetenz abspricht.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 27.02.2023 12:41
Meine Berufsgruppe erstickt im Herumjammern, anstatt zu handeln. Vielen Außenstehenden hier kann ich absolut zustimmen! Dass ein riesiger Missstand existiert ist allen bekannt. Warum wird dieses Forum nicht dazu genutzt zu besprechen, wie diesen Missstand begegnet werden kann? Gerade Leute aus der Wirtschaft könnten helfen!?

Sehe ich ähnlich, vor allem der vorletzte Satz! Ich lese in den Postings hier eher von Problemen und wie schlimm alles ist, als dass Lösungen diskutiert werden. Ist etwas schade, zumal man Externen Lösungskompetenz abspricht.

Ja, und der Herr Nevarro scheint auch aufgrund seines Säuglings möglicherweise unter Schlafmangel zu leiden. Externe dürfen keine Löstungsvorschläge machen, weil sie haben ja keine Ahnung (Nevarro entscheidet, wer als extern gilt). LK machen keine Lösungsvorschläge, weil das ist nicht ihre Aufgabe, und außerdem sind sie ja überfordert.

Dann muss man sie halt jammern lassen. Sicherlich heißt es immer, die Kinder lernen nichts mehr und die Welt geht unter. Aber im Vergleich mit was? Anderen Bundesländern? Anderen Ländern? Früher? Wir stehen immer noch ziemlich gut da mit der Bildung, auch wenn es vielleicht mal ein paar Jahre besser war. Wir schauen aber sehr genau hin, und dadurch fallen Schwierigkeiten mehr auf. Kein Abschluss ohne Anschluss ist halt ein anderer Anspruch als vor 100 Jahren, wo über 90% die Volksschule einfach ohne Abschluss verlassen hat.

Und manche KuK müsste man wirklich zu guter Arbeitsorganisation zwingen. Wie du arbeitest 80% hast aber nur Kinderbetreuung bis 12:30? Das würde halt sonst auch nirgends gehen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 27.02.2023 13:02
Meine Berufsgruppe erstickt im Herumjammern, anstatt zu handeln. Vielen Außenstehenden hier kann ich absolut zustimmen! Dass ein riesiger Missstand existiert ist allen bekannt. Warum wird dieses Forum nicht dazu genutzt zu besprechen, wie diesen Missstand begegnet werden kann? Gerade Leute aus der Wirtschaft könnten helfen!?

Sehe ich ähnlich, vor allem der vorletzte Satz! Ich lese in den Postings hier eher von Problemen und wie schlimm alles ist, als dass Lösungen diskutiert werden. Ist etwas schade, zumal man Externen Lösungskompetenz abspricht.

Ja, und der Herr Nevarro scheint auch aufgrund seines Säuglings möglicherweise unter Schlafmangel zu leiden. Externe dürfen keine Löstungsvorschläge machen, weil sie haben ja keine Ahnung (Nevarro entscheidet, wer als extern gilt). LK machen keine Lösungsvorschläge, weil das ist nicht ihre Aufgabe, und außerdem sind sie ja überfordert.

Dann muss man sie halt jammern lassen. Sicherlich heißt es immer, die Kinder lernen nichts mehr und die Welt geht unter. Aber im Vergleich mit was? Anderen Bundesländern? Anderen Ländern? Früher? Wir stehen immer noch ziemlich gut da mit der Bildung, auch wenn es vielleicht mal ein paar Jahre besser war. Wir schauen aber sehr genau hin, und dadurch fallen Schwierigkeiten mehr auf. Kein Abschluss ohne Anschluss ist halt ein anderer Anspruch als vor 100 Jahren, wo über 90% die Volksschule einfach ohne Abschluss verlassen hat.

Und manche KuK müsste man wirklich zu guter Arbeitsorganisation zwingen. Wie du arbeitest 80% hast aber nur Kinderbetreuung bis 12:30? Das würde halt sonst auch nirgends gehen.

Dinge ändern sich. Immer. Mal zum Besseren, dann gibts mehr Ressourcen, mal auch nicht, dann muss man mit weniger Ressourcen / mehr Aufgaben zurechtkommen.

Mein Anspruch an die Betroffenen ist dann, zu überlegen, wie man mit der neuen Situation am besten umgeht und das ggf. auch im Kollegenkreis und mit der Führungskraft zu diskutieren.

Und auch gerne mal einen fachfremden, aber interessierten Teilnehmer dazuholen, wenn es um die Arbeitsorganisation geht. Gerade da schleifen sich im Laufe der Zeit Dinge ein, die bei genauer Betrachtung unnötig oder zumindest unnötig umfangreich sind.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 27.02.2023 13:16
Ja, und der Herr Nevarro scheint auch aufgrund seines Säuglings möglicherweise unter Schlafmangel zu leiden. Externe dürfen keine Löstungsvorschläge machen, weil sie haben ja keine Ahnung (Nevarro entscheidet, wer als extern gilt). LK machen keine Lösungsvorschläge, weil das ist nicht ihre Aufgabe, und außerdem sind sie ja überfordert.

Dass diese Leute keine Ahnung haben, wird hier jedem klar, der die Beiträge von Nicht-Lehrkräften liest. Das muss ich nicht "entscheiden". Ich verweise lediglich gebetsmühlenartig darauf, warum es keinen Sinn macht, sein Unwissen hier immer und immer wieder zum Besten zu geben.

Genau so habe ich erkannt, dass die Welt sich nicht dafür interessiert, was 2-3 Lehrkräfte und die Mehrheit der Nicht-Lehrkräfte in einem kleinen Thema in einem öD-Forum von sich geben. Wer meint, dass die paar Leutchen hier das deutsche Bildungssystem reformieren, ist naiv oder dumm. Ich engagiere mich in der Gewerkschaft und im Lehrerrat, bilde mich fort und nehme mich beruflich auch einfach mehr und mehr zurück, weil die Widerstände im Schulsystem oft sehr groß sind. Ich arbeite zwar engagiert, lasse irgendwann aber auch ohne schlechtes Gewissen den Stift fallen. Ich lebe nur ein Mal und sehe den Beruf schon lange nicht mehr als Berufung.

Mich nervt es nur, wenn von außen schlaue Sprüche kommen, vor allem aus der Privatwirtschaft, weil Leute annehmen, Schulen wären entweder Unternehmen oder Behörden bzw. das Wunschgebilde der eigenen Fantasie von Vätern/Müttern. Und an diesem Mysterium scheitert nunmal der Großteil der Ansprüche von Externen, die auf Schule blicken.

Das zeigt sich daran, dass von Dir keine Argumente kommen. Noch nicht einmal persönliche Angriffe bekommst Du hin. Für alles Weitere verweise ich auf die ersten beiden Absätze dieses Beitrags.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 27.02.2023 13:42
Dass diese Leute keine Ahnung haben, wird hier jedem klar, der die Beiträge von Nicht-Lehrkräften liest. Das muss ich nicht "entscheiden". Ich verweise lediglich gebetsmühlenartig darauf, warum es keinen Sinn macht, sein Unwissen hier immer und immer wieder zum Besten zu geben.

Und genauso gebetsmühlenartig wirst du dazu aufgefordert, Lösungsvorschläge zu machen. Oder zu begründen, was nach deinem Empfinden an den Beiträgen Dritter falsch sein soll. Passiert aber auch nicht. Insoweit kommen wir hier nicht weiter.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 27.02.2023 14:48
Nicht-Lehrkräften den Sachverstand pauschal abzusprechen ist deplatzierte Arroganz. Tatsächlich bietet das System Schule so viele offensichtliche Kritikpunkte in seiner Struktur, seiner Finanzausstattung und der Haltung seiner Akteure, dass es externen Sachverstand braucht, um hier etwas zu verändern.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 27.02.2023 15:17
Ich glaube tatsächlich, dass manche Lehrkräfte (nicht viele oder alle) so tief in ihrem eigenen Sumpf aus eigener Schule, Lehrkräften im Freundeskreis etc. stecken, dass sie selbst gar nicht mehr produktiv an der Verbesserung der Situation zu beteiligen sind. Es bestehen aber Handlungsspielräume an Schulen, und die besser zu nutzen bedarf oft Schulexterner Unterstützung. Das löst natürlich nicht das Gesamtproblem.
Was es bedeuten soll, dass von mir keine "Argumente" kommen, kann ich nicht nachvollziehen. Das ist doch keine Pro-Contra Schule Diskussion.
Natürlich lösen wir das hier nicht, dazu dient ja auch das Forum gar nicht. Der Thread wurde ursprünglich eröffnet, um gegen die Politik und die KMK zu wettern, nicht um Gegenvorschläge zu betrachten. Swentarnotsch war wahrscheinlich der einzige, der das gelesen und inhaltlich kritisiert hat, ohne einfach nur wahllos zu wettern. In meinen regelmäßigen beruflichen Kontakten zu Lehrkräften rangierten die Reaktionen von "wir akzeptieren keine Einschätzung von Wissenschaftlern, weil sie keine Lehrer sind" über "habe ich gar nicht gelesen, mir geht es gut an meiner Schule" bis hin zu "wenn das so kommt mach ich halt krank".
Ich hoffe, dass die Politik als einzige in der Sache handlungsmächtige eine (Not-)Lösung finden wird, eine nachhaltige wird es vermutlich in nächster Zeit nicht geben. Bei uns auf dem Land wirkt jede mögliche Lösung im Sinne der Erstverschlimmerung, weil es auf jede Schaffung von Stellen und Möglichkeiten Versetzungswünsche hagelt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Studienrat am 03.03.2023 07:15
Von zehn Kollegen an meiner Schule sind neun frustriert.
Woran könnte dies liegen?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 03.03.2023 08:06
Von zehn Kollegen an meiner Schule sind neun frustriert.
Woran könnte dies liegen?

Mangelnde Gestaltungsmöglichkeiten für den Unterrichtsablauf oder Anpassungsstörung.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Tagelöhner am 03.03.2023 08:25
Von zehn Kollegen an meiner Schule sind neun frustriert.
Woran könnte dies liegen?

Augen auf bei der Berufswahl...die haben sich wohl alle für den Job entschieden, als sie noch dachten damit bis zur Pensionierung eine ruhige Kugel schieben zu können. Es kann daher ziemlich ernüchternd sein, wenn der Masterplan nicht aufzugehen scheint. Aber wie heißt es so schön: "Die Dinge kommen meistens anders als man denkt".

Anpassungsstörung könnte es daher recht gut treffen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 03.03.2023 10:32
Ein zunehmender "Terror von Ansprüchen an das System Schule" seitens Politik und Gesellschaft und somit an alle darin Beschäftigten, trifft es ganz gut.
Es handelt sich um ein zunehmend gesundheitsschädliches und arbeitnehmerfeindliches Umfeld. Schüler möchte ich in solch einem System der Gesamtüberforderung und des psychischen Stresses auch heute nicht mehr sein....
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Thomber am 06.03.2023 08:30
Von zehn Kollegen an meiner Schule sind neun frustriert.
Woran könnte dies liegen?

Augen auf bei der Berufswahl...die haben sich wohl alle für den Job entschieden, als sie noch dachten damit bis zur Pensionierung eine ruhige Kugel schieben zu können. Es kann daher ziemlich ernüchternd sein, wenn der Masterplan nicht aufzugehen scheint. Aber wie heißt es so schön: "Die Dinge kommen meistens anders als man denkt".

Anpassungsstörung könnte es daher recht gut treffen.


Nett gesagt, aber basiert auf zu kurzer Sichtweise. Lehrer mag keiner und die haben ja auch so viel Ferien.... genau.  gähn...

Die Arbeitsumstände sind für Lehrer und Polizisten und xx und yy usw. immer schwieriger, gefährlicher und weniger lohnenswert.   Das ist keine Frage der persönlichen Einstellung - das ist Fakt.  Aber anstatt das Bildungssystem und die betroffenen Berufsgruppen zu stärken, tippt man gegen seine eigene Langeweile in Foren herum und keift sich gegenseitig an.    Ratet mal, wem das etwas bringt.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.03.2023 10:03
Nett gesagt, aber basiert auf zu kurzer Sichtweise. Lehrer mag keiner und die haben ja auch so viel Ferien.... genau.  gähn...

Die Arbeitsumstände sind für Lehrer und Polizisten und xx und yy usw. immer schwieriger, gefährlicher und weniger lohnenswert.   Das ist keine Frage der persönlichen Einstellung - das ist Fakt.  Aber anstatt das Bildungssystem und die betroffenen Berufsgruppen zu stärken, tippt man gegen seine eigene Langeweile in Foren herum und keift sich gegenseitig an.    Ratet mal, wem das etwas bringt.

Kein Ankeifen sondern Darstellung der Realitäten. Dinge ändern sich. Immer. Meistens zum Besseren, manchmal zum Schlechteren. Und um Teil dessen zu sein bedarf es entweder Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Umsetzung der Änderungen oder die Resllienz, mit den von außen vorgegebenen Änderungen umzugehen.

Kurz runtergebrochen: Änder was oder leb damit.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Thomber am 06.03.2023 10:53
Kurz runtergebrochen: Änder was oder leb damit.


aus der regierungsnahe NGO-Broschüre "Demokratie mitgestalten" oder?   ;)
Ist aber viel zu flach, wie alle Totschlag-Argumente und übersieht, dass viele Probleme in der Schule nicht durch Lehrer alleine geändert werden können. 

Polizist angegriffen:  Änder was oder leb damit.  (Also schießen und damit die Pension wegwerfen?)
Frau vergewaltigt:  Änder was oder leb damit.  (Also mitspielen und Spaß daran entwickeln oder Kopftuch tragen, weil das helfen könnte?)
Lehrer verprügelt:  Änder was oder leb damit.  (Kampfsport betreiben, sich bewaffnen oder kündigen?)

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.03.2023 11:12
Kurz runtergebrochen: Änder was oder leb damit.


aus der regierungsnahe NGO-Broschüre "Demokratie mitgestalten" oder?   ;)
Ist aber viel zu flach, wie alle Totschlag-Argumente und übersieht, dass viele Probleme in der Schule nicht durch Lehrer alleine geändert werden können. 

Polizist angegriffen:  Änder was oder leb damit.  (Also schießen und damit die Pension wegwerfen?)
Frau vergewaltigt:  Änder was oder leb damit.  (Also mitspielen und Spaß daran entwickeln oder Kopftuch tragen, weil das helfen könnte?)
Lehrer verprügelt:  Änder was oder leb damit.  (Kampfsport betreiben, sich bewaffnen oder kündigen?)

Ich glaube eher, die Beschreibung von Verbrechen sind Totschlagargumente. Und selbst hier kann man daran etwas ändern, indem man im beruflichen Umfeld darauf Einfluss nimmt.

Selbstverständlich können viele Probleme nicht von Lehrern alleine geändert werden. Dann würde ich aber mal mit denen anfangen, die man ändern kann! Zum Beispiel die Eingangsfrage, wie man mit mehr Unterrichtsstunden oder mehr Schülern umgehen kann.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 06.03.2023 11:38
Ist aber viel zu flach, wie alle Totschlag-Argumente und übersieht, dass viele Probleme in der Schule nicht durch Lehrer alleine geändert werden können. 

Organisator versteht das seit 17 Seiten nicht. Da fragt man sich schon, welche Position der Kerl im öD so bekleidet. Als Bürger hofft man dann, dass sich der mögliche Schaden lediglich auf die Reputation im Netz beschränkt und nicht irgendwann ein Zug entgleist, ein Gebäude einstürzt oder in 10 Jahren auffällt, dass in Kernbereichen Bedarfe mal wieder komplett an der Realität vorbeigeplant worden sind.

Angesichts der Beitragsanzahl jedoch rechne ich nicht damit. Ich tippe eher auf amtsinternen Postdienst oder Archivablage.   
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.03.2023 12:08
Ist aber viel zu flach, wie alle Totschlag-Argumente und übersieht, dass viele Probleme in der Schule nicht durch Lehrer alleine geändert werden können. 

Organisator versteht das seit 17 Seiten nicht. Da fragt man sich schon, welche Position der Kerl im öD so bekleidet. Als Bürger hofft man dann, dass sich der mögliche Schaden lediglich auf die Reputation im Netz beschränkt und nicht irgendwann ein Zug entgleist, ein Gebäude einstürzt oder in 10 Jahren auffällt, dass in Kernbereichen Bedarfe mal wieder komplett an der Realität vorbeigeplant worden sind.

Angesichts der Beitragsanzahl jedoch rechne ich nicht damit. Ich tippe eher auf amtsinternen Postdienst oder Archivablage.

Das ist doch schön, wie gut du die Leute zu kennen glaubst. Würdest du uns auch noch mit einem fachlichen Argument versorgen, statt nur rumzumeckern, würde die Diskussion hier tatsächlich vorankommen!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 06.03.2023 12:16
Ignoriert ihn doch einfach.
Es kommen immer wieder die gleichen Phrasen...

Mal als Anregung:
https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2023-03/lehrkraeftemangel-schule-bildung-streik
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 06.03.2023 12:38
Ignoriert ihn doch einfach.
Es kommen immer wieder die gleichen Phrasen...

Mal als Anregung:
https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2023-03/lehrkraeftemangel-schule-bildung-streik

Mache ich ja auch schon. Ich schreibe ja auch nur noch über ihn und nicht mehr mit ihm bzw. gegen ihn. Das Thema hier ist ja auch mittlerweile von der Tragödie zur Komödie geworden. Das war noch nie eine echte Diskussion zum Thema.

Ich habe meinen Frieden mit dem Mangel geschlossen. Ich verwalte ihn nur noch. Das scheint politisch so gewollt und ich habe mich mit A14 und Familienzuschlag 2 gut damit abgefunden. Ich sitze mit Magen-Darm zu Hause und habe kein schlechtes Gewissen mehr, dass ich jetzt gerade nicht vor den Klassen stehen kann.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.03.2023 12:53
Dann startet doch mal eine Diskussion! Und wenn die Aufforderung, Vorschläge zur Verbesserung der Situation zu machen als Phrase wahrgenommen wird, dann ists wohl besser, wenn bestimmte Lehrer nicht mehr auf unsere Kinder losgelassen werden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 06.03.2023 14:41
Ignoriert ihn doch einfach.
Es kommen immer wieder die gleichen Phrasen...

Mal als Anregung:
https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2023-03/lehrkraeftemangel-schule-bildung-streik

Mache ich ja auch schon. Ich schreibe ja auch nur noch über ihn und nicht mehr mit ihm bzw. gegen ihn. Das Thema hier ist ja auch mittlerweile von der Tragödie zur Komödie geworden. Das war noch nie eine echte Diskussion zum Thema.

Ich habe meinen Frieden mit dem Mangel geschlossen. Ich verwalte ihn nur noch. Das scheint politisch so gewollt und ich habe mich mit A14 und Familienzuschlag 2 gut damit abgefunden. Ich sitze mit Magen-Darm zu Hause und habe kein schlechtes Gewissen mehr, dass ich jetzt gerade nicht vor den Klassen stehen kann.

Das ist doch genau das, was mit "Ändere was oder Leb damit" gemeint ist. Nicht, dass man die Besoldung, die Rahmenbedingung oder die KMK ändern soll. Dass jeder für sich selbst einen Weg finden muss, in welchen Rahmenbedingungen er arbeiten oder sogar gut arbeiten kann. Da hilft halt auch kein Idealismus. Wenn man merkt, dass man krank am besten zu Hause bleibt, ist das der erste Schritt in die richtige Richtung. Er gelingt vielen nicht, obwohl es dafür keinen wissenschaftlichen Expertenrat braucht.

Wieso sollte man denn in nicht tragbaren Bedingungen weiterarbeiten, wenn man die notwendigen Rahmenbedingungen nicht beeinflussen kann? Das macht weder zur verzweifelten Aufrechterhaltung des Systems Sinn, noch für die Person selbst. Außer natürlich, die anderen Bedingungen (Besoldung, Passung auf ideeller Ebene) gleichen das aus. Dann hätte man ja aber keinen Grund zu jammern.

Kurzrum: Weder sind die Lehrer an allem Schuld, noch sind sie verantwortlich, die Bedingungen zu ändern. Wenn aber 9 von 10 KollegInnen gefrustet sind, und nichts unternehmen um sich selbst aus ihrem individuellen Frust zu befreien (diese Möglichkeit hat man ja immer und in allen Bundesländern), dann hält sich mein Mitleid in Grenzen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 06.03.2023 15:17
Kurzrum: Weder sind die Lehrer an allem Schuld, noch sind sie verantwortlich, die Bedingungen zu ändern.

Genau das. Und dabei können wir das Thema auch belassen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.03.2023 15:22
Wenn aber 9 von 10 KollegInnen gefrustet sind, und nichts unternehmen um sich selbst aus ihrem individuellen Frust zu befreien dann hält sich mein Mitleid in Grenzen.
Genau das. Finde ich auch.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Opa am 06.03.2023 17:48
Wer unter Rahmenbedingungen leidet und nichts unternimmt, diese zu ändern, ist Teil des Problems.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 06.03.2023 18:05
Wer unter Rahmenbedingungen leidet und nichts unternimmt, diese zu ändern, ist Teil des Problems.

Wer Anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 06.03.2023 18:57
Wer unter Rahmenbedingungen leidet und nichts unternimmt, diese zu ändern, ist Teil des Problems.

Wer Anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät.

Wer nur meckert und belehrt, keine Lösungen anbietet, Poststellenmitarbeiter diffamiert und mit seiner Besoldung prahlt ist Teil des Problems.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Thomber am 07.03.2023 07:24
Das mit dem Meckern ist in unserer Gesellschaft wohl ein grundsätzliches Problem.
Selbst hier im Forum, wo sich überwiegend gute Menschen tummeln, hat fast jeder mehr Minus- als Pluspunkte auf dem Profil.   Aber nicht verzagen - die Hälfte der Woche ist ja morgen Abend schon herum.  ;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Alphonso am 07.03.2023 13:46
Das mit dem Meckern ist in unserer Gesellschaft wohl ein grundsätzliches Problem.
Selbst hier im Forum, wo sich überwiegend gute Menschen tummeln, hat fast jeder mehr Minus- als Pluspunkte auf dem Profil.   Aber nicht verzagen - die Hälfte der Woche ist ja morgen Abend schon herum.  ;)

Ob es das Meckern ist, weiß ich nicht. Aber Positives wird praktisch immer als gottgegeben hingenommen und praktisch nie/sehr selten honoriert (seien es hilfreiche Aussagen oder die A13 Besoldung/unfassbare Jobsicherheit etc.). Negatives hingegen wird immer angesprochen und kommentiert und dabei ist es beim Thema Lehrer scheinbar auch nicht statthaft, die sehr vielen Vorzüge des Berufs mit den natürlicherweise einhergehenden Nachteilen etwas aufzuwiegen.
Da ist es dann nur in Ordnung, Lehrer zu sein, wenn es sich nach dem Referendariat auch so darstellt, wie man es sich vor und während des Studiums vorgestellt hat, als man nicht so recht wusste, was man studieren soll, aber Lehrertum ja immer funktioniert... Mittags zu Hause, viel Freizeit, A13 bei wenig Belastung etc. etc.
Bei meiner Mutter sind 59 Lehrkräfte an der Schule. Ganze 4! arbeiten in Vollzeit, ca. 40% mit 50% Stundenumfang und weniger. Nun mag man sich mal ausdenken, wenn die Lehrer ausnahmsweise mal solidarisch unter- und miteinander wären und die TZler schon mal um 10% aufstocken würden, wie viel damit für alle anderen Kollegen und die Schüler getan wäre. Am Ende sind die Lehrer aber auch ein genauso egoistisches Volk wie alle anderen auch.
Es ist natürlich grob verallgemeinert. Ich muss dazu auch sagen, dass ich auch genug Lehrer kenne, die nicht solche Jammerlappen sind, wie viele hier im Forum, weil sie den Lehrerberuf auch als Berufung verstehen und nicht besser Verwaltungsfachangestellte geworden wären.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 07.03.2023 13:52
Es ist natürlich grob verallgemeinert.

Mit der Erkenntnis hättest Du Dir diesen sinnbefreiten Hirnfurz dann auch sparen können. Auch wenn das vielleicht bedeutet hätte, die Zeit für‘s Tippen bis zur Erkenntnis eben umsonst investiert zu haben.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 07.03.2023 14:00
Das mit dem Meckern ist in unserer Gesellschaft wohl ein grundsätzliches Problem.
Selbst hier im Forum, wo sich überwiegend gute Menschen tummeln, hat fast jeder mehr Minus- als Pluspunkte auf dem Profil.   Aber nicht verzagen - die Hälfte der Woche ist ja morgen Abend schon herum.  ;)

Ob es das Meckern ist, weiß ich nicht. Aber Positives wird praktisch immer als gottgegeben hingenommen und praktisch nie/sehr selten honoriert (seien es hilfreiche Aussagen oder die A13 Besoldung/unfassbare Jobsicherheit etc.). Negatives hingegen wird immer angesprochen und kommentiert und dabei ist es beim Thema Lehrer scheinbar auch nicht statthaft, die sehr vielen Vorzüge des Berufs mit den natürlicherweise einhergehenden Nachteilen etwas aufzuwiegen.
Da ist es dann nur in Ordnung, Lehrer zu sein, wenn es sich nach dem Referendariat auch so darstellt, wie man es sich vor und während des Studiums vorgestellt hat, als man nicht so recht wusste, was man studieren soll, aber Lehrertum ja immer funktioniert... Mittags zu Hause, viel Freizeit, A13 bei wenig Belastung etc. etc.
Bei meiner Mutter sind 59 Lehrkräfte an der Schule. Ganze 4! arbeiten in Vollzeit, ca. 40% mit 50% Stundenumfang und weniger. Nun mag man sich mal ausdenken, wenn die Lehrer ausnahmsweise mal solidarisch unter- und miteinander wären und die TZler schon mal um 10% aufstocken würden, wie viel damit für alle anderen Kollegen und die Schüler getan wäre. Am Ende sind die Lehrer aber auch ein genauso egoistisches Volk wie alle anderen auch.
Es ist natürlich grob verallgemeinert. Ich muss dazu auch sagen, dass ich auch genug Lehrer kenne, die nicht solche Jammerlappen sind, wie viele hier im Forum, weil sie den Lehrerberuf auch als Berufung verstehen und nicht besser Verwaltungsfachangestellte geworden wären.

Ich glaube nicht, dass das lehrertypisch ist, auch wenn das durch manche Postings von als Lehrer eingesetzten Personen gefördert wird. Eher typisch für bestimmte Teile des öffentlichen Dienstes, die eine gewisse Anspruchshaltung haben, ihre Probleme gelöst zu bekommen. Meckern ist dabei aber auch ganz wichtig, um daraus Erkenntnisse fürs weitere Handeln zu gewinnen; man sollte es nicht nur dabei belassen.

Oder sich einen Job suchen, wo meckern ausreicht und weiterdenken nicht erwartet wird.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 09.03.2023 08:13
Oder sich einen Job suchen, wo meckern ausreicht und weiterdenken nicht erwartet wird.

Das ist doch beim Lehrertum durchaus erfüllt. Solange man seinen eigenen Rahmen hält, braucht man nicht über den Tellerrand hinaus zu sehen und kann trotzdem viel meckern. Man muss halt selbst damit zufrieden sein.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 09.03.2023 09:10
Oder sich einen Job suchen, wo meckern ausreicht und weiterdenken nicht erwartet wird.

Das ist doch beim Lehrertum durchaus erfüllt. Solange man seinen eigenen Rahmen hält, braucht man nicht über den Tellerrand hinaus zu sehen und kann trotzdem viel meckern. Man muss halt selbst damit zufrieden sein.

Das wäre traurig, wenn es so wäre. Da gerade in der Schule das Umfeld einem dauernden Wandel unterliegt will man doch wohl keine Lehrer haben, die seit vielen Jahren das selbe unterrichten und zum Abschluss der jeweiligen Stunde das Gelehrte vom OH-Projektor abschreiben lassen oder Kopien verteilen. Ich würde auch erwarten, dass das dem pädagogischen Selbstverständnis widerspricht.

Schule sollte auch aufs Leben vorbereiten und daher auch durch entsprechende Lehrmethoden die Schüler entsprechend befähigen. Inosofern hätte ich da eher ein deutlich positiveres Bild von Lehrern!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: shimanu am 09.03.2023 09:19
Verstehe ich es jetzt gerade wirklich so, dass ich mit einer A14 besoldeten Lehrkraft (was aus meiner Sicht als Beamter im Verwaltungsdienst eine sehr gute Vergütung ist; bei uns haben bei 200 Beamten in der Behörde gerade mal vier eine A14) Mitleid haben muss, dass die Arbeit viel abverlangt?

Bei uns werden Abteilungsleiter auch mit A14 besoldet, und ich kann aus meiner Beobachtung berichten, dass auch diesen mehr abverlangt wird, als von mir, einem 0815 Verwaltungsbeamten in A10.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass Lehrer immer am lautesten schreien, dass sie zu schlecht vergütet werden und gar nicht den Bezug zum restlichen öD haben. Selbst Master in Naturwissenschaften würden sich bei uns über eine A14 sehr freuen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Joschy89 am 09.03.2023 10:10
Ich denke man kann schon Mitleid haben mit dem einem oder anderem Lehrer,

wie aus den jeweiligen Sachverhalten zu lesen ist sind viele Lehrer Teilzeit beschäftigt weil Sie die Arbeit und Aufgaben, Nebenaufgaben als Vollzeitkraft nicht schaffen, das heist ein A13, A14 besoldeter Lehrer der Teilzeit arbeiten trotzdem Vollzeit arbeiten um das Arbeitspensum zu schaffen wird nur zu Hälfte Besoldet, obwohl diese Lehrkraft Vollzeit arbeitet ohne Vergütung.

Also müssen die Arbeitsbedingungen angepasst, entlasstet werden damit es nicht zu Burnout, Psychischen Krankheiten u.v.m. kommt?!
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Floki am 09.03.2023 10:43
Das betrifft aber nicht exklusiv den Lehrerberuf, sondern viele Bereiche im öffentlichen Dienst. Das Argument ist ja hier, dass Lehrer wenigstens nach A 13 - A 14 besoldet werden, während in anderen Bereichen genauso oder sogar mehr Arbeit anfällt für ne A 9 - A 11.

"Das wäre traurig, wenn es so wäre. Da gerade in der Schule das Umfeld einem dauernden Wandel unterliegt will man doch wohl keine Lehrer haben, die seit vielen Jahren das selbe unterrichten und zum Abschluss der jeweiligen Stunde das Gelehrte vom OH-Projektor abschreiben lassen oder Kopien verteilen. Ich würde auch erwarten, dass das dem pädagogischen Selbstverständnis widerspricht."

Das ist im Übrigen bei vielen noch der Standard. Es gibt viele engagierte Lehrer, die viel zu viel machen. Genauso gibt es aber wirklich etliche, die seit 20 Jahren ihr Programm runterspulen und sehr entspannte Arbeitszeiten haben. Aber auch das betrifft die meisten Bereiche im Leben. Diese ewige Pauschalisierungen sind da wenig hilfreich.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 09.03.2023 11:14
Ich denke man kann schon Mitleid haben mit dem einem oder anderem Lehrer,

wie aus den jeweiligen Sachverhalten zu lesen ist sind viele Lehrer Teilzeit beschäftigt weil Sie die Arbeit und Aufgaben, Nebenaufgaben als Vollzeitkraft nicht schaffen, das heist ein A13, A14 besoldeter Lehrer der Teilzeit arbeiten trotzdem Vollzeit arbeiten um das Arbeitspensum zu schaffen wird nur zu Hälfte Besoldet, obwohl diese Lehrkraft Vollzeit arbeitet ohne Vergütung.

Also müssen die Arbeitsbedingungen angepasst, entlasstet werden damit es nicht zu Burnout, Psychischen Krankheiten u.v.m. kommt?!

Nein. Auch beamtete Lehrer haben eine Arbeitszeit in Vollzeit von ca. 40 Stunden pro Woche. Und in diesem Zeitraum sind auch alle Aufgaben schaffbar. Wenn die ggf. aus zu viel übertragenen Aufgaben resuliterende Qualität dem Dienstherrn nicht ausreicht, ist das kein Problem des Beamten bzw. hier der Lehrkraft.

Wer Vollzeit arbeitet aber nur halbes Einkommen erzielt, der hat was falsch gemacht.

Und zu dem Anpassen der Arbeitsbedingungen bzw. Entlastungen bin ich voll bei Dir und nerve schon seit einiger Zeit, um mal ein paar Vorschläge der betroffenen Lehrer (bzw. teilweise als Lehrer eingesetzten Personen) zu bekommen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 09.03.2023 12:02
Das betrifft aber nicht exklusiv den Lehrerberuf, sondern viele Bereiche im öffentlichen Dienst. Das Argument ist ja hier, dass Lehrer wenigstens nach A 13 - A 14 besoldet werden, während in anderen Bereichen genauso oder sogar mehr Arbeit anfällt für ne A 9 - A 11.

Das Stempeln sollte im öD doch gängige Praxis sein, oder? Sich darüber zu beschweren, dass auch in anderen öD-Bereichen teils mehr Arbeit anfällt, während man hier zumindest Überstunden abfeiern kann, ist angesichts der Arbeitsrealität von Lehrkräften unpassend. Es ist aber generell unpassend, da die Idee hinter Besoldungsstufen nicht ist: A6 = 12 Stunden Woche, A7 = 14 Stunden Woche, etc. Die Besoldungsstufen entsprechen Qualifikationen und Bedeutung der Aufgabenfelder im Dienst. Wieso sollte es da selbstverständlich sein, dass man unbezahlte Überstunden macht, nur weil man höher besoldet ist? Wir sind auch mit A13/A14 keine ATler der Privatwirtschaft, die teils (nicht immer) ihre Überstunden abgegolten haben, dafür aber auch Spielraum bei der Ausgestaltung ihrer Arbeitsverträge hatten.

Für etwas mehr Transparenz:
Bei Lehrkräften wird ausschließlich Mehrarbeit im Sinne von zusätzlichem Unterricht (Vertretungen, ggf. dauerhafte Vertretung) zusätzlich entlohnt. Alles, was sonst oben drauf kommt, findet keine Abbildung. Und da sind wir trotz Ferien bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von über 45 Std. Das sind vier Überstunden pro Woche, 184 Überstunden pro Jahr, 7.360 Überstunden in einem Lehrerleben (habe mal von 25 bis 65 Jahren gerechnet). Die werden niemals vergütet, niemals abgebaut. Die werden den Dienstherren geschenkt.

Ist es, analog zu Lehrkräften, in Behörden auch so, dass ein Beförderungsamt bedeutet: mehr Geld = mehr Arbeitszeit? Oder ist es nicht vielmehr so, dass eine Beförderung mehr Qualifikation verlangt, komplexere Tätigkeitsfelder mit sich bringt, die Arbeitszeit aber gleich bleibt?
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Floki am 09.03.2023 12:43
Zu den Arbeitszeiten und Überstunden habe ich mich nicht eingelassen, deswegen kann ich Deine Ausführungen nicht ganz nachvollziehen, aber ok.

In dem Zusammenhang sollte jedoch festgehalten werden, dass andere Bereiche im öD nicht einfach ihre Überstunden abfeiern können. Diese verfallen regelmäßig und ist seit Jahren Thema im Landtag NRW. Im Gegenzug müssen Lehrer, wie Organisator schon geschrieben hat, auch keine Überstunden in diesem Maße aufbauen und viele machen es auch schlichtweg nicht. Des Weiteren sollte die Besoldungsstufe der Qualifikation und Bedeutung entsprechen, die Realität ist aber eine Andere. Ansonsten wären viele Lehrer, wenn wir in diesem Bereich bleiben wollen, eben nicht bei A13 und A14 oder würden demnächst mit A13 für alle (in NRW) eingestellt werden. Insbesondere im Vergleich zu anderen Behörden.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: shimanu am 09.03.2023 13:18
Mir scheint es so, dass vielen Lehrern nicht bewusst ist, dass sie den Dienstherrn eine Leistung nach mittlerer Art und Güte schulden. Wenn durch Personalmangel die Arbeit nicht mehr zu schaffen ist, ist man angehalten, diesen Missstand mittels Überlastungsanzeige anzuzeigen.

Warum also nicht die Arbeit nach Ausschöpfung des Stundensolls Ruhen lassen? Dann dauert halt die Prüfung von Klassenarbeiten länger. Dann ist man halt für Eltern nur noch begrenzt zeitlich ansprechbar. Dann fährt halt alles vor die Wand.

Es ist nicht eure Aufgabe, eine missglückte Personalpolitik auszubaden und euch psychisch zu gefährden (Burnout etc)

Das ist allerdings nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal von Lehrern, dass über das Stundensoll gearbeitet wird. Auch in Behörden ist es bei einer Vielzahl von Kollegen so, dass diese auf Teufel komm raus versuchen ihre Arbeit zu schaffen. Das geht bis dazu, dass teilweise ohne einstempeln gearbeitet wird um den Arbeitskorb zu schaffen.

Ich kenne es selber. Der eigene Anspruch ist es, gut zu sein. Allerdings führt es zu nichts, wenn man sich selbst unter Druck setzt um eine nicht zu schaffende Arbeitsbelastung zu meistern.

Wenn man dem Dienstherren nicht zeigt, dass es zu viel ist, wird dieser auch nur bedingt gegensteuern. Irgendwann führt kein Weg mehr daran vorbei, seitens des Dienstherrn die Arbeitsbedingungen zu verbessern, um Personallücken zu schließen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 09.03.2023 13:27
Mir scheint es so, dass vielen Lehrern nicht bewusst ist, dass sie den Dienstherrn eine Leistung nach mittlerer Art und Güte schulden.

Ist das so? Nach meinem Wissen müssen sich die Beamten mit vollem persönlichen Einsatz ihrem Beruf widmen.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 09.03.2023 15:04
Die Arbeitszeit bei Lehrern ( BEAMTE NRW) liegt bei 41 Stunden.
Laut Untersuchungen beträgt die Arbeitszeit eines Lehrers durchschnittlich 47 Stunden pro Woche. Entsprechende Quellen wurden im Forum mehrfach angegeben.
Eine Lehrkraft kann nicht den Stift hinlegen oder die Akte zumachen. Es geht hier um Kinder und Jugendliche. Es geht um die Planung und Gestaltung sowie Entwicklung von Unterricht. An vielen Schulen sind Unterrichtsvorhaben und Materialien, die stetig angepasst und ergänzt werden,  digital angelegt. Zum Beispiel über iserv. Diese Inhalte etc sind transparent auch für Eltern und Schüler einsehbar und werden von der Schulleitung ( didaktische Leitung) überwacht. Außerdem gibt es permanent neue außerschulische Lernorte, Exkursionen, Expertengespräche, Studienfahrten...! Das wird stetig angepasst und neu entwickelt.
Man ist quasi min. 6 Tage im Dienst. Oder man blockt ab Freitag
15 30  Uhr alles ab und bricht dann Montag vollkommen zusammen, da der Unterricht nicht adäquat für die Weiterarbeit angepasst oder Klausuren, Tests, Portfolios nicht bewertet wurden...! Dazu hat man leider dann auch die letzten aktuellen Mails und Anweisungen verpasst. Schade. Kann man machen. Bringt aber zu Beginn der neuen Woche Chaos. Tür zu und leise arbeiten und pünktlich MITTAG machen und um 16.00 Uhr fällt der Stift...Ist nicht drin !" Wer das glaubt, ist weltfremd bezogen auf den heutigen Schulalltag mit seinem TERROR von Ansprüchen!
Wie kommen solch schulfremde Lehrerhasser dazu, hier so einen Schwachsinn zu schreiben....?!
Und warum A14?
Erst seit November gibt es in NRW für ALLE Lehrer der Primarstufe und der Sek 1 an Hauptschulen, Realschulen, Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen und Gesamtschulen A12 mit 115 brutto Zulage. Davor immer nur A12.
Lehrkräfte der Sek 2 bekommen immer schon A13 mit Zulage.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 09.03.2023 15:30
Zu den Arbeitszeiten und Überstunden habe ich mich nicht eingelassen, deswegen kann ich Deine Ausführungen nicht ganz nachvollziehen, aber ok.

Natürlich hast Du das:

Das betrifft aber nicht exklusiv den Lehrerberuf, sondern viele Bereiche im öffentlichen Dienst. Das Argument ist ja hier, dass Lehrer wenigstens nach A 13 - A 14 besoldet werden, während in anderen Bereichen genauso oder sogar mehr Arbeit anfällt für ne A 9 - A 11.

Das ist im Übrigen bei vielen noch der Standard. Es gibt viele engagierte Lehrer, die viel zu viel machen. Genauso gibt es aber wirklich etliche, die seit 20 Jahren ihr Programm runterspulen und sehr entspannte Arbeitszeiten haben. Aber auch das betrifft die meisten Bereiche im Leben. Diese ewige Pauschalisierungen sind da wenig hilfreich.

Noch mal meine Frage: Warum muss ich mit A12-A14 4-6 unbezahlte/nicht ausgeglichene Überstunden die Woche machen, mit A9 aber nicht?

In dem Zusammenhang sollte jedoch festgehalten werden, dass andere Bereiche im öD nicht einfach ihre Überstunden abfeiern können. Diese verfallen regelmäßig und ist seit Jahren Thema im Landtag NRW.


Gemäß der Logik hier im Thema sind das also alle im öD selbst schuld, dass es so läuft. Ich dachte, man müsse nur den Stift fallen lassen. Wichtig ist doch aber, dass gestempelt wird und man mit konkreten Zahlen belegen kann, dass man zu viel arbeitet. Das kann man gerichtlich auch einfordern. Bei Lehrkräften bleiben nur immer wieder Studien, die seit Jahrzehnten dasselbe aussagen, die dann aber einfach ignoriert werden. Die von mir vorgerechneten Zahlen zeigen nämlich, dass Du bei 4-6 Überstunden pro Monat (je nach Studie) mindestens auf jede 10. Lehrkraft eine weitere bräuchtest.

Im Gegenzug müssen Lehrer, wie Organisator schon geschrieben hat, auch keine Überstunden in diesem Maße aufbauen und viele machen es auch schlichtweg nicht.

Argumentiere doch lieber selber, als die kaputte Schallplatte hier zu zitieren.

Des Weiteren sollte die Besoldungsstufe der Qualifikation und Bedeutung entsprechen, die Realität ist aber eine Andere. Ansonsten wären viele Lehrer, wenn wir in diesem Bereich bleiben wollen, eben nicht bei A13 und A14 oder würden demnächst mit A13 für alle (in NRW) eingestellt werden. Insbesondere im Vergleich zu anderen Behörden.

Natürlich braucht es auch wieder diesen Seitenhieb. Gesellschaftswissenschaftler sollten quasi froh über A9 sein und überhaupt sind Lehrkräfte alle faul und dumm – die Sprüche haben so einen Bart. Deswegen werde ich da auch nicht weiter drauf eingehen. Immerhin wird in diesem Thema immer wieder auch deutlich, dass es hier eigentlich um die altbekannte Neiddebatte geht. Ich wünsche vielen Eltern in Deutschland wirklich mal einen Kollaps im System. Gefühlt kommen 80% der Eltern ja nicht einmal mit Warnstreiks in KiTas klar. Viel Spaß bei Homeschooling-Verhältnissen in den USA, wenn dann die gesamte Spinner-Couleur und damit jeder Neonazi, Putinverteidiger, Coronaleugner, Homöopathie-Gläubige und Evangelikale zu Hause 24/7 alleinig den Horizont der Kinder bestimmt.

SuperIngo hat gerade super dargestellt, warum es – egal von wem hier – entweder nur heiße Luft naiver Eltern oder das Desinteresse von Kinderlosen ist, hier wirklich zu behaupten, Lehrkräfte könnten einfach mal alles stehen und liegen lassen, wenn das geschuldete Soll erfüllt ist. Das Beispiel der Pflege habe ich schon einmal mit angeführt. Das sind hier alles Trockenübungen von Großmündern, die mal eben was in die Tastatur hauen. Mit Realität hat das nichts zu tun.

Zum Thema Besoldungsstufen: es gibt A14-Lehrkräfte, die sind aber niemals von Hause aus A14. Das ist ein Beförderungslehramt bspw. für Gymnasiallehrkräfte. Da bekommt man immerhin nen knappen Hunni mehr, für ungleich mehr Arbeit. Wie das aussieht, hatte ich vorher ja schon geschrieben, denn da bewegen wir uns noch weiter von den 41 Wochenstunden weg.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 09.03.2023 15:34
Tür zu und leise arbeiten und pünktlich MITTAG machen und um 16.00 Uhr fällt der Stift...Ist nicht drin !" Wer das glaubt, ist weltfremd bezogen auf den heutigen Schulalltag mit seinem TERROR von Ansprüchen!

Das Problem ist offensichtlich. Dennoch ist es nicht das Problem des Einzelnen (Lehrers), sondern das Problem des Arbeitgebers bzw. des Dienstherren. Insoweit liegt es auch an ihm, Abhilfe zu schaffen. Praktisch gesehen muss er aber keine Abhilfe schaffen, wenn das Problem vom Einzelnen durch unbezahlte zusätzliche Stunden abgefangen wird. So es einen Terror von Ansprüchen gibt, landet er so nicht beim Adressaten sondern beim Einzelnen.

Ist jetzt nicht unbedingt ein Problem, was nur Lehrer betrifft, sondern so ziemlich jeden Arbeitnehmer betreffen kann. Macht man sich Arbeitgeberprobleme zueigen, wird der Arbeitgeber auch nichts ändern (müssen).
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: hondafahrer26 am 09.03.2023 15:47
Tür zu und leise arbeiten und pünktlich MITTAG machen und um 16.00 Uhr fällt der Stift...Ist nicht drin !" Wer das glaubt, ist weltfremd bezogen auf den heutigen Schulalltag mit seinem TERROR von Ansprüchen!

Das Problem ist offensichtlich. Dennoch ist es nicht das Problem des Einzelnen (Lehrers), sondern das Problem des Arbeitgebers bzw. des Dienstherren. Insoweit liegt es auch an ihm, Abhilfe zu schaffen. Praktisch gesehen muss er aber keine Abhilfe schaffen, wenn das Problem vom Einzelnen durch unbezahlte zusätzliche Stunden abgefangen wird. So es einen Terror von Ansprüchen gibt, landet er so nicht beim Adressaten sondern beim Einzelnen.

Ist jetzt nicht unbedingt ein Problem, was nur Lehrer betrifft, sondern so ziemlich jeden Arbeitnehmer betreffen kann. Macht man sich Arbeitgeberprobleme zueigen, wird der Arbeitgeber auch nichts ändern (müssen).

Exakt, es liegt in der Natur der Sache, dass jeder glaubt, sein Beruf wäre etwas ganz besonderes. Die Frau im Supermarkt kann ebenso wenig einfach aufhören die Regale einzuräumen wie der Verwaltungsbeamte, der den Verwaltungsakt erlassen muss. Jedenfalls nicht, wenn sie oder er ihren oder seinen Job so ernst nimmt, wie die vielen Lehrer hier im Thread verkünden. Denn der Laden macht am nächsten Tag wieder auf und der Verwaltungsbeamte hat neue Fälle, die er bearbeiten muss.

Das Problem der Lehrer hier, die sich gegen jede Äußerung eines Nicht-Lehrers äußern, ist dass jeder von uns in der Schule war und die Unterrichtsgestaltung vieler vieler Lehrer mitgemacht hat. Und spätestens daher wissen, dass manche Lehrer es eben nicht so genau nehmen mit dem gut vorbereiteten Unterricht, wie hier durchgängig beteuert wird  ;)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 09.03.2023 16:01
Das Problem der Lehrer hier, die sich gegen jede Äußerung eines Nicht-Lehrers äußern, ist dass jeder von uns in der Schule war und die Unterrichtsgestaltung vieler vieler Lehrer mitgemacht hat. Und spätestens daher wissen, dass manche Lehrer es eben nicht so genau nehmen mit dem gut vorbereiteten Unterricht, wie hier durchgängig beteuert wird  ;)

Das ist natürlich das Totschlagargument schlechthin. Hätte ich daran mal gedacht und spätestens zum Referendariat einen Antrag auf unverzügliche Dienstaufnahme mit Verweis genau auf diese tiefe Durchdringung von System und Beruf gestellt. Und für die Diskussion heißt das für SuperIngo und mich sowie alle anderen Lehrkräfte (und auch die Forscher, die seit Jahren statistische Erhebungen hierzu durchführen) natürlich: schachmatt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Floki am 09.03.2023 16:02
Zu den Arbeitszeiten und Überstunden habe ich mich nicht eingelassen, deswegen kann ich Deine Ausführungen nicht ganz nachvollziehen, aber ok.

Natürlich hast Du das:

Das betrifft aber nicht exklusiv den Lehrerberuf, sondern viele Bereiche im öffentlichen Dienst. Das Argument ist ja hier, dass Lehrer wenigstens nach A 13 - A 14 besoldet werden, während in anderen Bereichen genauso oder sogar mehr Arbeit anfällt für ne A 9 - A 11.

Das ist im Übrigen bei vielen noch der Standard. Es gibt viele engagierte Lehrer, die viel zu viel machen. Genauso gibt es aber wirklich etliche, die seit 20 Jahren ihr Programm runterspulen und sehr entspannte Arbeitszeiten haben. Aber auch das betrifft die meisten Bereiche im Leben. Diese ewige Pauschalisierungen sind da wenig hilfreich.

Noch mal meine Frage: Warum muss ich mit A12-A14 4-6 unbezahlte/nicht ausgeglichene Überstunden die Woche machen, mit A9 aber nicht?

In dem Zusammenhang sollte jedoch festgehalten werden, dass andere Bereiche im öD nicht einfach ihre Überstunden abfeiern können. Diese verfallen regelmäßig und ist seit Jahren Thema im Landtag NRW.


Gemäß der Logik hier im Thema sind das also alle im öD selbst schuld, dass es so läuft. Ich dachte, man müsse nur den Stift fallen lassen. Wichtig ist doch aber, dass gestempelt wird und man mit konkreten Zahlen belegen kann, dass man zu viel arbeitet. Das kann man gerichtlich auch einfordern. Bei Lehrkräften bleiben nur immer wieder Studien, die seit Jahrzehnten dasselbe aussagen, die dann aber einfach ignoriert werden. Die von mir vorgerechneten Zahlen zeigen nämlich, dass Du bei 4-6 Überstunden pro Monat (je nach Studie) mindestens auf jede 10. Lehrkraft eine weitere bräuchtest.

Im Gegenzug müssen Lehrer, wie Organisator schon geschrieben hat, auch keine Überstunden in diesem Maße aufbauen und viele machen es auch schlichtweg nicht.

Argumentiere doch lieber selber, als die kaputte Schallplatte hier zu zitieren.

Des Weiteren sollte die Besoldungsstufe der Qualifikation und Bedeutung entsprechen, die Realität ist aber eine Andere. Ansonsten wären viele Lehrer, wenn wir in diesem Bereich bleiben wollen, eben nicht bei A13 und A14 oder würden demnächst mit A13 für alle (in NRW) eingestellt werden. Insbesondere im Vergleich zu anderen Behörden.

Natürlich braucht es auch wieder diesen Seitenhieb. Gesellschaftswissenschaftler sollten quasi froh über A9 sein und überhaupt sind Lehrkräfte alle faul und dumm – die Sprüche haben so einen Bart. Deswegen werde ich da auch nicht weiter drauf eingehen. Immerhin wird in diesem Thema immer wieder auch deutlich, dass es hier eigentlich um die altbekannte Neiddebatte geht. Ich wünsche vielen Eltern in Deutschland wirklich mal einen Kollaps im System. Gefühlt kommen 80% der Eltern ja nicht einmal mit Warnstreiks in KiTas klar. Viel Spaß bei Homeschooling-Verhältnissen in den USA, wenn dann die gesamte Spinner-Couleur und damit jeder Neonazi, Putinverteidiger, Coronaleugner, Homöopathie-Gläubige und Evangelikale zu Hause 24/7 alleinig den Horizont der Kinder bestimmt.

SuperIngo hat gerade super dargestellt, warum es – egal von wem hier – entweder nur heiße Luft naiver Eltern oder das Desinteresse von Kinderlosen ist, hier wirklich zu behaupten, Lehrkräfte könnten einfach mal alles stehen und liegen lassen, wenn das geschuldete Soll erfüllt ist. Das Beispiel der Pflege habe ich schon einmal mit angeführt. Das sind hier alles Trockenübungen von Großmündern, die mal eben was in die Tastatur hauen. Mit Realität hat das nichts zu tun.

Zum Thema Besoldungsstufen: es gibt A14-Lehrkräfte, die sind aber niemals von Hause aus A14. Das ist ein Beförderungslehramt bspw. für Gymnasiallehrkräfte. Da bekommt man immerhin nen knappen Hunni mehr, für ungleich mehr Arbeit. Wie das aussieht, hatte ich vorher ja schon geschrieben, denn da bewegen wir uns noch weiter von den 41 Wochenstunden weg.

Nein, habe ich nicht. Was du jetzt alles daraus interpretierst, ist gelinde gesagt nicht mein Problem.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: nevarro am 09.03.2023 16:07
Nein, habe ich nicht. Was du jetzt alles daraus interpretierst, ist gelinde gesagt nicht mein Problem.

Dann ist ja alles geklärt. Ich frage mich manchmal, ob dieses Forum hier ein Comedyformat darstellt und ich das einfach nicht mitbekommen habe. Gut, dass ich hier keinen Eintritt gezahlt habe. Alter Verwalter.

Ich verabschiede mich damit auch aus diesem Thema. Ich habe schon genug meiner Lebenszeit mit Leuten hier verschwendet, die dermaßen weit von der Realität entfernt leben, dass ich hoffe, niemals im öD auf Euch treffen zu müssen. Ich wünsche Euch noch viel Spaß in eurer virtuellen 1960er Männer-Amtsstube hier.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: hondafahrer26 am 09.03.2023 16:20
Nein, habe ich nicht. Was du jetzt alles daraus interpretierst, ist gelinde gesagt nicht mein Problem.

Dann ist ja alles geklärt. Ich frage mich manchmal, ob dieses Forum hier ein Comedyformat darstellt und ich das einfach nicht mitbekommen habe. Gut, dass ich hier keinen Eintritt gezahlt habe. Alter Verwalter.

Ich verabschiede mich damit auch aus diesem Thema. Ich habe schon genug meiner Lebenszeit mit Leuten hier verschwendet, die dermaßen weit von der Realität entfernt leben, dass ich hoffe, niemals im öD auf Euch treffen zu müssen. Ich wünsche Euch noch viel Spaß in eurer virtuellen 1960er Männer-Amtsstube hier.

Halte ich für eine sehr gute Entscheidung 👍
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 09.03.2023 16:26
Halte ich für eine sehr gute Entscheidung 👍

Zustimmung! Wer anderen die Kompetenz abspricht ohne eigene Inhalte zu liefern oder auch nur mal innezuhalten um zu reflektieren bringt ein Diskussionsforum nicht voran.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Poincare am 09.03.2023 16:33
Halte ich für eine sehr gute Entscheidung 👍

Zustimmung! Wer anderen die Kompetenz abspricht ohne eigene Inhalte zu liefern oder auch nur mal innezuhalten um zu reflektieren bringt ein Diskussionsforum nicht voran.

Kann ich auch unterschreiben. Jemandem sogar den geschriebenen Text, der nachlesbar ist, mutwillig zu interpretieren ist schon ein besonderer Spaß.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Floki am 09.03.2023 16:44
Ich hätte mich tatsächlich über Argumente oder zumindest Ähnliches gefreut. Stattdessen wurde irgendein nonsense in meine Beiträge interpretiert, irgendwelche Angriffe auf den gesamten Berufsstand der Lehrer angenommen, etc.. Ansonsten wäre aber wahrscheinlich die selbst auferlegte Opferrolle nicht aufgegangen. Dafür habe ich sogar fast Verständnis.

In dem Sinne: Mach es gut! Ich hoffe auch, dass wir uns niemals begegnen. Die armen Schüler und Eltern :)
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Versuch am 09.03.2023 17:10
Zum Fremdschämen hier
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 09.03.2023 17:47
Ich habe auch jahrelang im Supermarkt Regale eingeräumt, bei EDEKA usw an der Kasse gesessen, auf dem Bau, in ner Fabrik, bei DPD usw gearbeitet. Als Abiturient und als Student. Da habe ich viele,  auch heftige Einblicke erlangt. Zum Beispiel als Paketfahrer mit nem 7,5 Tonner oder im Dreischichtsystem in ner Lebensmittelfabrik. Nirgendwo musste ich jedoch so heftig multitasking-breitaufgestellt-Lösung-für-alle-Probleme-des-Universums sein, wie als Lehrkraft. Von A wie das Arbeiten mit Analphabeten oder asozialen Schülern, emotional-sozial beeinträchtigen Jugendlichen, gewalttätigen Jugendlichen, Jugendlichen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen, Inklusion, Flüchtlingsproblematik, Coronapopeltest, tägliche Coronadokumentation der Schüler, Masern-Impfstatusstastistik, Sozialtraining, Lernstandserhebungen, Diagnosetests, Evaluation von jedem Furz, Gefährdungsbeurteilungen zu jedem Experiment in NW, ....Die Kinder verbringen heute die meisten Stunden des Tages in der Schule ( Nachtruhe abgezogen). (Wir haben auch Freitagnachmittag regulär Unterricht. )
Da kann man nicht sagen: So! Kind, Eltern, Jugend-Therapeut, der um eine dringende Stellungnahme bittet, Jugendamt, Kollege....Ich hab Feierabend! Interessiert mich nicht. Ich bin in der Zeit von 7.30 bis 16.30 ansprechbar von Montag-Freitag...!
Viele Sachen kann ich nicht 24 Stunden oder länger aufschieben, da mich und alle Beteiligten das spätestens nach dem Wochenende einholen würde und ich dann meine eigene Mehrarbeit produziert hätte,da ich gewartet habe, bis aus dem Problem ein Riesenproblem geworden ist. Da hängen oft auch Kinder hinter, die Sorgen haben, die Gewalt, Mobbing, Ausgrenzung...akut erfahren haben. Eltern, die sich sorgen....! Ich kann das zumindest nicht aufschieben!
Aber schön, dass Lehrkräfte hier mit der Schülerhilfskraft aus dem Supermarkt verglichen werden, die auch nicht Feierabend machen kann, wenn die Marmelade nicht im Regal steht. Blödsinn!
Alle waren in der Schule. Klar! Alle kennen das System. Einige wissen nun anscheinend genau, wie es laufen muss. Ist ja alles so easy.
Deshalb fehlen allein in NRW ja 10.000 Lehrkräfte. Lauer Job, nur Urlaub, kopieren, austeilen, Tür zu! Feierabend! Schüler sind total homogen und ausgeglichen. Es gibt keine Inklusionsklassen mit 30 SuS ohne Sonderpädagogen oder Inklusionsbetreuer....!
Dazu das Pendeln in den Pausen 22 km hin und her zwischen 2 Schulstandorten, da das schulische Angebot im ländlichen Raum so gesichert wird.
Übrigens bekommt die verbeamtete Lehrkraft nicht jede Vertretungsstunde bezahlt. Erst ab einer bestimmten Summe pro Monat. Andere Mehrarbeit wird nicht erfasst.
Lehrkräfte mit zum Beispiel A13- Beförderung, bekommen übrigens keine Entlastungsstunden. Sie erhalten mehr Geld, übernehmen aber auch mehr Aufgaben und Verantwortung und liegen dann bei über 47 Stunden.
Wie bei manchen hier zu erkennen ist, sind Lehrkräfte der Arsch vom Dienst, werden für alles verantwortlich gemacht, besonders, wenn etwas nicht läuft und erfahren dann NULL Wertschätzung. Das ist nachweislich auch ein Grund, warum junge Abiturienten sich nicht mehr für ein Lehramtstudium entscheiden.
Dann lieber für A 10/ 11 Sachbearbeiter und nicht für ALLES zuständig , was im Elternhaus, im Gesundheitssytem, im Sozialsystem, unter den Kindern und Jugendlichen, in der Arbeitswelt, in der Prävention von A-Z, in der Forderung und Förderung,  beim gesunden Mittagessen, Außer-Haus-Verhalten, Körperhygiene, Mobbing, Cybermobbing, CHAT GPT, Gender, Verwaltungssystem, Informatik, Bus-Verbindungen, Fahrraddiebstahl, Vandalismus....usw. so anfällt, schiefläuft, geklärt werden soll.....
Es ist laaange nicht mehr so wie vor 30 Jahren, als ich 10er Abschluss an einer Realschule machte und danach aufs Gymnasium wechseln konnte.
Ich bleibe bei der Aussage, dass ein Terror von Ansprüchen an das System Schule ausgebrochen ist. Früher sollten die Kinder lernen und ne Radfahrprüfung bestehen. Das war mal!
Ich glaube, dass das ALLE hier auch wissen. Es sei denn sie verweigern Internet, Printmedien oder TV. Die vollkommene Überlastung des Systems Schule ist überall präsent.
Wir versuchen übrigens durch Fortbildungen, Onlineschulungen , Kollegiale Fallberatung usw, die Situation im Griff zu behalten.
Es wird nicht nur gejammert.
Ich weise auch darauf hin, dass ich nicht geschrieben habe, dass es nicht auch in anderen Bereichen im öffentlichen Dienst Probleme gibt. Aber das gesundheitsschädliche Arbeitsumfeld Schule, ist schon der Hammer! Für alle Beteiligten!



Das Problem der Lehrer hier, die sich gegen jede Äußerung eines Nicht-Lehrers äußern, ist dass jeder von uns in der Schule war und die Unterrichtsgestaltung vieler vieler Lehrer mitgemacht hat. Und spätestens daher wissen, dass manche Lehrer es eben nicht so genau nehmen mit dem gut vorbereiteten Unterricht, wie hier durchgängig beteuert wird  ;)

Das ist natürlich das Totschlagargument schlechthin. Hätte ich daran mal gedacht und spätestens zum Referendariat einen Antrag auf unverzügliche Dienstaufnahme mit Verweis genau auf diese tiefe Durchdringung von System und Beruf gestellt. Und für die Diskussion heißt das für SuperIngo und mich sowie alle anderen Lehrkräfte (und auch die Forscher, die seit Jahren statistische Erhebungen hierzu durchführen) natürlich: schachmatt.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Floki am 09.03.2023 17:51
Aber schön, dass Lehrkräfte hier mit der Schülerhilfskraft aus dem Supermarkt verglichen wird, die auch nicht Feierabend machen kann, wenn die Marmelade nicht im Regal steht.

Der einzige der hier diesen Vergleich zieht, bist du einfach (wieder) selber. 
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Organisator am 09.03.2023 18:02
Ich habe auch jahrelang im Supermarkt Regale eingeräumt, bei EDEKA usw an der Kasse gesessen, auf dem Bau, in ner Fabrik, bei DPD usw gearbeitet. Als Abiturient und als Student. Da habe ich viele,  auch heftige Einblicke erlangt. Zum Beispiel als Paketfahrer mit nem 7,5 Tonner oder im Dreischichtsystem in ner Lebensmittelfabrik. Nirgendwo musste ich jedoch so heftig multitasking-breitaufgestellt-Lösung-für-alle-Probleme-des-Universums sein, wie als Lehrkraft. Von A wie das Arbeiten mit Analphabeten oder asozialen Schülern, emotional-sozial beeinträchtigen Jugendlichen, gewalttätigen Jugendlichen, Jugendlichen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen, Inklusion, Flüchtlingsproblematik, Coronapopeltest, tägliche Coronadokumentation der Schüler, Masern-Impfstatusststistik, Sozialtraining, Lernstandserhebungen, Diagnosetests, Evaluation von jedem Furz, Gefährdungsbeurteilungen zu jedem Experiment in NW, ....Die Kinder verbringen heute die meisten Stunden des Tages in der Schule ( Nachtruheabgezogen). Wir haben auch Freitagnachmittag regulär Unterricht.
Da kann man nicht sagen: So! Kind, Eltern, Jugend-Therapeut der um eine dringende Stellungnahme bittet, Jugendamt, Kollege....Ich hab Feierabend! Interessiert mich nicht. Ich bin in der Zeit von 7.30 bis 16.30 ansprechbar von Montag-Freitag...!
Viele Sachen kann ich nicht 24 Stunden oder länger aufschieben, da mich und alle Beteiligten das spätestens nach dem Wochenende einholen würde und ich dann meine eigene Mehrarbeit produziert hätte,da ich gewartet habe, bis aus dem Problem ein Riesenproblem geworden ist.
Aber schön, dass Lehrkräfte hier mit der Schülerhilfskraft aus dem Supermarkt verglichen wird, die auch nicht Feierabend machen kann, wenn die Marmelade nicht im Regal steht.
Alle waren in der Schule. Alle kennen das System. Einige wissen nun anscheinend genau, wie es laufen muss. Ist ja alles so easy.
Deshalb fehlen allein in NRW ja 10.000 Lehrkräfte. Lauer Job, nur Urlaub, kopieren, austeilen, Tür zu! Feierabend! Schüler sind total homogen und ausgeglichen. Es gibt keine Inklusionsklassen mit 30 SuS ohne Sonderpädagogen oder Inklusionsbetreuer....!
Dazu das Pendeln in den Pausen 22 km hin und her zwischen 2 Schulstandorten, da das schulische Angebot im ländlichen Raum so gesichert wird.
Übrigens bekommt die verbeamtete Lehrkraft nicht jede Vertretungsstunde bezahlt. Erst ab einer bestimmten Summe pro Monat. Andere Mehrarbeit wird nicht erfasst.
Lehrkräfte mit zum Beispiel A13- Beförderung, bekommen übrigens keine Entlastungsstunden. Sie erhalten mehr Geld, übernehmen aber auch mehr Aufgaben und Verantwortung und liegen dann bei über 47 Stunden.
Wie bei manchen hier zu erkennen ist, sind Lehrkräfte der Arsch vom Dienst, werden für alles verantwortlich gemacht, besonders, wenn etwas nicht läuft und erfahren dann NULL Wertschätzung. Das ist nachweislich auch ein Grund, warum junge Abiturienten sich nicht mehr für ein Lehramtstudium entscheiden.
Dann lieber für A 10/ 11 Sachbearbeiter und nicht für ALLES zuständig , was im Elternhaus, im Gesundheitssytem, im Sozialsystem, unter den Kindern und Jugendlichen, in der Arbeitswelt, in der Prävention von A-Z, in der Forderung und Förderung,  beim gesunden Mittagessen, Außer-Haus-Verhalten, Körperhygiene, Mobbing, Cybermobbing, CHAT GPT, Gender, Verwaltungssystem, Informatik, Bus-Verbindungen, Fahrraddiebstahl, Vandalismus....usw. so anfällt, schiefläuft, geklärt werden soll.....

Zumindest mir fehlt es nicht an Wertschätzung und an Anerkennung für das breite Themenumfeld, mit dem ein Lehrer umgehen muss. Insoweit, und auch für das damit verbundene Studium, empfinde ich auch eine Bezahlung ab A13 nicht als zu hoch.

Auch finde ich die Beschreibung von den vielen Verantwortlichkeiten und die damit verbundenen Probleme sehr anschaulich. Der Frust ist deutlich erkennbar. Viele Punkte finden sich sowohl auch in anderen Arbeitsbereichen, wie z.B. heterogene Kundschaft, fehlende Wertschätzung usw.

Die Frage ist nur, was macht man daraus. Sicherlich gibt es einige dringende Angelegenheiten, die man besser sofort erledigt und dafür auch mal eine Stunde länger braucht. Sobald man aber anfängt, sich selbst auszubeuten und ausnutzen zu lassen, wird es ungesund.

Da muss man tatsächlich mal überlegen, von Dritten gefühlt so dringende Sachen mal nicht zu machen und sie im Zweifel an die Führungskraft verweisen. Nur so wird die Führungskraft auch mal sensibilisiert, dass Dinge schief laufen, wenn nur das Berichten davon nicht hilft. Erst wenn die Führungskraft die Probleme auch an eigenem Leib erfährt, kommt es manchmal erst zu dem erforderlichen Leidensdruck.

Sei dir versichert - kein Außenstehender kennt Schule so genau, wie ein Insider. Ist aber auch manchmal gar nicht notwendig, da die Probleme der Überlastung vergleichbar auch in anderen Bereichen auftreten. Und wenn man  für Dinge verantwortlich gemacht wird, für die man nicht verantwortlich ist, kann man ja auch an die verantwortliche Führungskraft verweisen. Schließlich ist es nur diese, bzw. der Arbeitgeber / Dienstherr, die Abhilfe schaffen kann.

Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 09.03.2023 18:08
Siehe Kommentar von HONDAFAHRER


Zitat von: Floki link=topic=119924.msg282297#msg282297
 :date=1678380698
Aber schön, dass Lehrkräfte hier mit der Schülerhilfskraft aus dem Supermarkt verglichen wird, die auch nicht Feierabend machen kann, wenn die Marmelade nicht im Regal steht.

Der einzige der hier diesen Vergleich zieht, bist du einfach (wieder) selber.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: Floki am 09.03.2023 18:11
Stimmt, mein Fehler.
Titel: Antw:[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Beitrag von: SuperIngo am 09.03.2023 18:11
Danke! Da stimme ich zu!


Es ist laaange nicht mehr so wie vor 30 Jahren, als ich 10er Abschluss an einer Realschule machte und danach aufs Gymnasium wechseln konnte.
Ich bleibe bei der Aussage, dass ein Terror von Ansprüchen an das System Schule ausgebrochen ist. Früher sollten die Kinder lernen und ne Radfahrprüfung bestehen. Das war mal!
Ich glaube, dass das ALLE hier auch wissen. Es sei denn sie verweigern Internet, Printmedien oder TV. Die vollkommene Überlastung des Systems Schule ist überall präsent.
Wir versuchen übrigens durch Fortbildungen, Onlineschulungen , Kollegiale Fallberatung usw, die Situation im Griff zu behalten.
Es wird nicht nur gejammert.
Ich weise auch darauf hin, dass ich nicht geschrieben habe, dass es nicht auch in anderen Bereichen im öffentlichen Dienst Probleme gibt. Aber das gesundheitsschädliche Arbeitsumfeld Schule, ist schon der Hammer! Für alle Beteiligte! Auch die Schülerinnen und Schüler in den viel zu engen, kleinen Räumen mit über 30 Kindern aus 7 Nationen, mit und ohne Behinderungen jeglicher Art, Ganztag, Stress, Hektik, stetig wachsende und wechselnde Anforderungen, Vertetung ohne Ende, Homeschooling....!! Kaputte, marode Gebäude und Toiletten, Aggressionen, Gewalt, fehlende technische Infrastruktur....! Nicht schön!

Allen erstmal ALLES GUTE und einem schönen Abend!

Ich habe auch jahrelang im Supermarkt Regale eingeräumt, bei EDEKA usw an der Kasse gesessen, auf dem Bau, in ner Fabrik, bei DPD usw gearbeitet. Als Abiturient und als Student. Da habe ich viele,  auch heftige Einblicke erlangt. Zum Beispiel als Paketfahrer mit nem 7,5 Tonner oder im Dreischichtsystem in ner Lebensmittelfabrik. Nirgendwo musste ich jedoch so heftig multitasking-breitaufgestellt-Lösung-für-alle-Probleme-des-Universums sein, wie als Lehrkraft. Von A wie das Arbeiten mit Analphabeten oder asozialen Schülern, emotional-sozial beeinträchtigen Jugendlichen, gewalttätigen Jugendlichen, Jugendlichen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen, Inklusion, Flüchtlingsproblematik, Coronapopeltest, tägliche Coronadokumentation der Schüler, Masern-Impfstatusststistik, Sozialtraining, Lernstandserhebungen, Diagnosetests, Evaluation von jedem Furz, Gefährdungsbeurteilungen zu jedem Experiment in NW, ....Die Kinder verbringen heute die meisten Stunden des Tages in der Schule ( Nachtruheabgezogen). Wir haben auch Freitagnachmittag regulär Unterricht.
Da kann man nicht sagen: So! Kind, Eltern, Jugend-Therapeut der um eine dringende Stellungnahme bittet, Jugendamt, Kollege....Ich hab Feierabend! Interessiert mich nicht. Ich bin in der Zeit von 7.30 bis 16.30 ansprechbar von Montag-Freitag...!
Viele Sachen kann ich nicht 24 Stunden oder länger aufschieben, da mich und alle Beteiligten das spätestens nach dem Wochenende einholen würde und ich dann meine eigene Mehrarbeit produziert hätte,da ich gewartet habe, bis aus dem Problem ein Riesenproblem geworden ist.
Aber schön, dass Lehrkräfte hier mit der Schülerhilfskraft aus dem Supermarkt verglichen wird, die auch nicht Feierabend machen kann, wenn die Marmelade nicht im Regal steht.
Alle waren in der Schule. Alle kennen das System. Einige wissen nun anscheinend genau, wie es laufen muss. Ist ja alles so easy.
Deshalb fehlen allein in NRW ja 10.000 Lehrkräfte. Lauer Job, nur Urlaub, kopieren, austeilen, Tür zu! Feierabend! Schüler sind total homogen und ausgeglichen. Es gibt keine Inklusionsklassen mit 30 SuS ohne Sonderpädagogen oder Inklusionsbetreuer....!
Dazu das Pendeln in den Pausen 22 km hin und her zwischen 2 Schulstandorten, da das schulische Angebot im ländlichen Raum so gesichert wird.
Übrigens bekommt die verbeamtete Lehrkraft nicht jede Vertretungsstunde bezahlt. Erst ab einer bestimmten Summe pro Monat. Andere Mehrarbeit wird nicht erfasst.
Lehrkräfte mit zum Beispiel A13- Beförderung, bekommen übrigens keine Entlastungsstunden. Sie erhalten mehr Geld, übernehmen aber auch mehr Aufgaben und Verantwortung und liegen dann bei über 47 Stunden.
Wie bei manchen hier zu erkennen ist, sind Lehrkräfte der Arsch vom Dienst, werden für alles verantwortlich gemacht, besonders, wenn etwas nicht läuft und erfahren dann NULL Wertschätzung. Das ist nachweislich auch ein Grund, warum junge Abiturienten sich nicht mehr für ein Lehramtstudium entscheiden.
Dann lieber für A 10/ 11 Sachbearbeiter und nicht für ALLES zuständig , was im Elternhaus, im Gesundheitssytem, im Sozialsystem, unter den Kindern und Jugendlichen, in der Arbeitswelt, in der Prävention von A-Z, in der Forderung und Förderung,  beim gesunden Mittagessen, Außer-Haus-Verhalten, Körperhygiene, Mobbing, Cybermobbing, CHAT GPT, Gender, Verwaltungssystem, Informatik, Bus-Verbindungen, Fahrraddiebstahl, Vandalismus....usw. so anfällt, schiefläuft, geklärt werden soll.....

Zumindest mir fehlt es nicht an Wertschätzung und an Anerkennung für das breite Themenumfeld, mit dem ein Lehrer umgehen muss. Insoweit, und auch für das damit verbundene Studium, empfinde ich auch eine Bezahlung ab A13 nicht als zu hoch.

Auch finde ich die Beschreibung von den vielen Verantwortlichkeiten und die damit verbundenen Probleme sehr anschaulich. Der Frust ist deutlich erkennbar. Viele Punkte finden sich sowohl auch in anderen Arbeitsbereichen, wie z.B. heterogene Kundschaft, fehlende Wertschätzung usw.

Die Frage ist nur, was macht man daraus. Sicherlich gibt es einige dringende Angelegenheiten, die man besser sofort erledigt und dafür auch mal eine Stunde länger braucht. Sobald man aber anfängt, sich selbst auszubeuten und ausnutzen zu lassen, wird es ungesund.

Da muss man tatsächlich mal überlegen, von Dritten gefühlt so dringende Sachen mal nicht zu machen und sie im Zweifel an die Führungskraft verweisen. Nur so wird die Führungskraft auch mal sensibilisiert, dass Dinge schief laufen, wenn nur das Berichten davon nicht hilft. Erst wenn die Führungskraft die Probleme auch an eigenem Leib erfährt, kommt es manchmal erst zu dem erforderlichen Leidensdruck.

Sei dir versichert - kein Außenstehender kennt Schule so genau, wie ein Insider. Ist aber auch manchmal gar nicht notwendig, da die Probleme der Überlastung vergleichbar auch in anderen Bereichen auftreten. Und wenn man  für Dinge verantwortlich gemacht wird, für die man nicht verantwortlich ist, kann man ja auch an die verantwortliche Führungskraft verweisen. Schließlich ist es nur diese, bzw. der Arbeitgeber / Dienstherr, die Abhilfe schaffen kann.