Forum Öffentlicher Dienst
Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: RsQ am 03.07.2019 15:47
-
Für alle, die sich sich mit Einstellungsverfahren auskennen bzw. hier eigene Erfahrungen haben:
Wie lange hat man als Kandidat #1 Zeit, sich nach der Zusage für die Stelle zu entscheiden (bzw. abzusagen)?
(Das ist deshalb interessant, weil ich als 1. Ersatzkandidat benannt bin und mein eigenes Szenario zeitlich etwas planen möchte. Mit einer "offiziellen" Anfrage möchte ich noch ein paar Tage warten.)
-
Das hängt davon ab, wie sehr der AG Kandidat Nr. 1 möchte und wie dringend er die Stelle besetzen möchte/soll/muß. Ich habe von einer Woche bis zu mehreren Monaten schon alles erlebt.
-
Die Stelle soll nach Bekunden des AG (auch im Info-Schreiben der Personalabteilung) "schnellstmöglich" besetzt werden. Und dort ist auch bekannt, dass ich da sehr flexibel wäre. Insofern ist #1 wohl inhaltlich wirklich erstmal #1 ...
(Wobei es mir aus AG-Sicht zu riskant wäre, bei #1 Monate zu "pokern" mit dem Risiko, dass dann auch Nachrücker #1, #2, ... inzwischen anders gebunden sind.)
-
"Schnellstmöglich" kann alles mögliche bedeuten. Vor etwa 10 Jahren hatte ich mich auf eine Stelle beworben, die "dringend schnellstmöglich, bestenfalls umgehend" zu besetzen war. Als ich anderthalb Jahre später eine Ansage erhielt, konnte ich mich nur noch sehr vage daran erinnern, mich beworben zu haben. Ich hatte dann mal gegoogelt und laut Presseartikel wurde eine knappe Woche vor der Absage die Stelle besetzt.
-
Derlei "Erlebnisse" liest man ja hier öfter. Und genauso oft fragt man sich, wie es - bei konkretem Personalbedarf - zu solchen Endlos-Besetzungsszenarien kommen kann.
Mit einem solch extremen zeitlichen Vorlauf (dazu würde ich jetzt mal alles über 3-6 Monaten zählen) wird man doch de facto nie die idealen Kandidaten finden können?! Die guten springen ab, alle anderen haben sich anders orientiert.
-
Tatsächlich habe ich auch bei "schnellstmöglich" eine zeitnahe Besetzung vor Augen - wenn ich es jedoch planen kann, suche ich neues Personal nicht schnellstmöglich, sondern beginne etwa ein Jahr vorher mit der Ausschreibung.
-
...das ist eben der öD...da kommt immer alles so plötzlich...vorausschauende Personalplanung setzt sich erst in letzter Zeit etwas mehr durch...
-
Bei mir kam eine Zusage als 1. Ersatzkandidat nach 6 Monaten. Ich habe dankend abgelehnt. ;)
-
... was bitte machen die 6 Monate mit Kandidat #1? Nichts gegen einen Spielraum für die Entscheidung und eine etwaige Wartezeit bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist beim vorherigen Arbeitgeber - aber 6 Monate?
Wenn man überlegt, welche Ressourcen da verbraten werden, weil dann u.U. das ganze Prozedere wieder neu starten muss ...
-
Innerhalb der sechs Monate kann es durchaus zu einer Probezeitkündigung gekommen sein.
Nach meinem Erleben ist es manchmal schwierig zeitlich einzuschätzen - und wenn es dir zulange gedauert hat und du eine andere Stelle hast, hat der AG Pech gehabt.
-
Tatsächlich habe ich auch bei "schnellstmöglich" eine zeitnahe Besetzung vor Augen - wenn ich es jedoch planen kann, suche ich neues Personal nicht schnellstmöglich, sondern beginne etwa ein Jahr vorher mit der Ausschreibung.
Wenn, wie bei uns, wir die Genehmigung zur Ausschreibung einer Stelle erst ein paar Monate, nachdem der vorherige Stelleninhaber in den Ruhestand gegangen ist, erhalten, dann möchte man schon zum "nächstmöglichen" Termin den Neuen einstellen. ;D
-
Ich habe die Zusage seinerzeit mündlich am gleichen Tag erhalten. Schriftlich wurde dann unter Einhaltung eines 2 Wochenzeitraums (Einspruchsfrist?) alles bestätigt.
Bundesbehörde. Ich bin nach wie vor sehr positiv überrascht wie schnell meine Dienststelle die Einstellungsverfahren umsetzt.
-
Bei uns bekommen in der Regel die Kandidaten am Tage der letzten Gespräche eine telefonische Auskunft.
Einstellung dann 1 Woche Später ist der AV unterschriftsbereit. Dann zwischen 2 Wochen und 6 Monate später Arbeitsbeginn (je nach Möglichkeiten des Kandidaten), bzw. bei Absage von #1 innerhalb 4 Wochen Frist geht es von vorne los.
Wenn Detailfragen wie Einstiegsstufe etc. verbindlich geklärt werden müssen, dann kann da mal 1-2 Wochen zusätzlich dazwischen liegen.
-
Auf Nachfrage habe ich (#2) die Auskunft bekommen, dass ich vier Wochen nach der Information (dass #1 eingestellt werden soll) eine abschließende Nachricht bekomme.
Das passt also etwa zu dem von WasDennNun geschilderten Szenario.
Da bleibe ich mal gespannt. Ich hätte die Stelle (natürlich) sehr gern, aber die Chance, dass #1 nicht zusagt, ist wohl eher überschaubar.
-
ich habe mal genau 43 min nach dem ich aus dem Vorstellungsgespräch raus war die Absage per "nicht antworten Mail" bekommen.
Ich hatte zufällig auf die Uhr geschaut.
Da dacht ich auch: Respekt, die Gremien arbeiten "just in time" :D
-
Oha, das ist ja irgendwie auch deprimierend. Gut, man hat die Entscheidung schnell - aber gerade nach einem Vorstellungsgespräch will man sich ja oft gern der Hoffnung hingeben, dass es mit der Stelle etwas wird ...
-
War nicht so schlimm, in der heutigen Zeit sollte der potentielle AG nicht vergessen, dass er sich bei einem Vorstellungsgespräch ebenfalls ins Schaufenster stellt.
Was ich da gesehen habe gefiel mir nicht.
-
Wenn man überlegt, welche Ressourcen da verbraten werden, weil dann u.U. das ganze Prozedere wieder neu starten muss ...
Du bist noch nicht im öffentlichen Dienst oder ? Sonst dürfte es dich kaum wundern, was da alles an Ressourcen verbraten wird ;) (In der Regel durch politischen Quark).
Bei uns wurde eine Stelle in der Stadtplanung frei. Nach aussen hin sollte versucht werden diese schnell wieder zu besetzen, hinter vorgehaltener Hand hat die politische Führung aber vorgeschrieben die Stelle erst mal ein gutes Jahr nicht neu zu besetzen um Personalkosten zu sparen und man sollte die Aufgaben der Stelle solange extern (teurer) vergeben, weil sich das im Haushalt dann irgendwie besser verpacken lässt usw. usf.
-
Ich hatte schon zweimal eine Zusagen, nach ca. einer Stunde (war immer der letzte der geladen wurde), beides persönlich per Telefonanruf aufs Handy.
-
Ich nehme an unter dem Vorbehalt, dass alle Gremien zustimmen?
-
Wie gesagt telefonisch und natürlich mit dem Hinweis, dass jetzt der AV erstellt wird und das dass ca. 2 Wochen dauert.
Und die Gremien haben natürlich zugestimmt, da sie am Vorstellungsgespräch beteiligt sind.
-
"Und die Gremien haben natürlich zugestimmt, da sie am Vorstellungsgespräch beteiligt sind."
Was aber nur bei sehr kleinen Dienststellen mit ein Personen Personalrat funktioniert. Selbst da ist es schwierig, weil es formal eine Sitzung des Gremiums braucht. Aber die kann da recht informell gemacht werden.
-
"Und die Gremien haben natürlich zugestimmt, da sie am Vorstellungsgespräch beteiligt sind."
Was aber nur bei sehr kleinen Dienststellen mit ein Personen Personalrat funktioniert. Selbst da ist es schwierig, weil es formal eine Sitzung des Gremiums braucht. Aber die kann da recht informell gemacht werden.
Habe es noch nie erlebt, dass ein Gremium den Vorschlag der entsprechenden Fachabteilung o.ä. abgelehnt hat. In der Regel ist das ja reine Formsache.
Als ich damals angefangen habe, wurde ich einen Tag nach dem Gespräch auf dem Handy angerufen und mir wurde mitgeteilt, dass man mich einstellen möchte und der Magistrat dem ganzen halt erst noch zustimmen muss. Die nächste Sitzung war dann 2 Wochen später, danach habe ich dann offiziell noch mal per Handyanruf bescheid bekommen, dass alles klar geht und man mir zeitnah den AV schicken wird.
-
Wie oben schon geschrieben, in kleinen Funktionseinheiten kann dass sein. Die Regel ist es sicherlich nicht.
Das Problem ist nicht zu begründen warum man den Bewerber nimmt, das Problem ist eigentlich zu begründen warum der andere Bewerber nicht geeignet ist.
Wenn der PR aus mehr als nur einem Mitglied besteht und der PR sich nicht nur als Stimmvieh sieht kann es schon mal passieren, dass die Mitbestimmung eine Ehrenrunde drehen muss.
-
Also die Zusage zu meiner Anwärterstelle beim Kreis hab ich auch eine halbe Stunde nach Vorstelleungsgespräch telefonisch bestätigt bekommen. Ein, zwei Tage später per Mail, und dann auch per Brief.
-
Wie oben schon geschrieben, in kleinen Funktionseinheiten kann dass sein. Die Regel ist es sicherlich nicht.
Von kleinen Funktionseinheiten, in dem Fall Kommune, kenne ich das sogar nochmal anders. Hier hatte ich die Zusage bereits vor dem Bewerbungsgespräch.
-
Wenn der PR aus mehr als nur einem Mitglied besteht und der PR sich nicht nur als Stimmvieh sieht kann es schon mal passieren, dass die Mitbestimmung eine Ehrenrunde drehen muss.
Der PR sitzt bei uns immer mit am Tisch bei den Einstellungsgesprächen und bei der Auswahl der einzuladenden Personen.
Das Ranking wird danach einvernehmlich erarbeitet.
Wenn danach plötzlich der PR eine andere Meinung vertritt, dann ist das halt auch ein Ausdruck der vertrauensvollen Zusammenarbeit.
-
Der gesamte PR sitzt bei den Vorstellungsgesprächen dabei?