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Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: Karsten am 19.03.2019 17:07

Titel: [TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 19.03.2019 17:07
Der PKV Zwang hat eine Ende, leider nur für junge neu eingestellte Beamte und die in der GKV trotz Verbeamtung verblieben sind.

19.03.2019
Erfurt – Beamte in Thüringen können künftig einen Zuschuss für die gesetzliche Kran­ken­versicherung (GKV) erhalten. Von 2020 an werde sich das Land auch an den Kosten für die GKV beteiligen, sagte Finanzministerin Heike Taubert (SPD) heute in Erfurt. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür würden geschaffen. Thüringen nehme sich dabei Hamburg zum Vorbild, das Vorreiter unter den Bundesländern bei diesem Thema sei. Dort würde das Angebot von etwa 1.000 Beamten genutzt. Auch in Berlin und Brandenburg gebe es solche Bestrebungen, sagte Taubert. Nach Prognosen müssten für das neue Angebot jährlich etwa 2,5 Millionen Euro aus der Landeskasse zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. In der Regel sind Beamte bisher in Thüringen privat versichert. An den Kosten beteiligt sich das Land etwa zur Hälfte durch die Beihilfe. Das neue Angebot soll nach Angaben von Taubert für neu eingestellte Beamte gelten sowie für einige wenige, die bereits jetzt gesetzlich versichert sind. „Es ist eine einmalige Entscheidung zu treffen. Sie ist auch nicht widerrufbar“, sagte die Ministerin. Nach Angaben des Finanzministeriums könnte sich eine gesetzliche Kran­ken­ver­siche­rung bei Beamten in niedrigen Besoldungsgruppen und mit Kindern lohnen

Quelle:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/101782/Thueringen-will-Beitrag-zur-gesetzlichen-Kran%C2%ADken%C2%ADver%C2%ADsiche%C2%ADrung-fuer-Beamte-bezuschussen
____________

Beispiele gefällig?

A6/Stufe 0 Einstieg mittlerer Dienst
20Jahre, verheiratet , 1 Kind
Brutto 2625.95 € 
GKV Beitrag ab 2020: Der Beamte zahlt 191,69 €, Frau (sofern nicht selbst erwerbstätig) und Kinder können kostenlos mitversichert werden.


A9/Stufe 0 Einstieg gehobener Dienst
20Jahre, verheiratet , 1 Kind
Brutto 3041,63 € 
GKV Beitrag ab 2020: Der Beamte zahlt 222,03 €, Frau (sofern nicht selbst erwerbstätig) und Kinder können kostenlos mitversichert werden.

Zum Vergleich: Der 20 Jährige, verh. mit einem Kind zahlt beim Marktführer Debeka aktuell monatlich 217,81 € für sich alleine. (Tarif: B 20K, B 30, WL 20K, WL 30, BC, PVB).

________________________________________________________________________________________

Leid tun können einen die bereits in der PKV versicherten Beamten. Da durch diese gesetzliche Änderung vor allem Neukunden in der PKV ausbleiben werden, wird eine nicht einkalkulierte Vergreisung der Tarife eintreten. Die Überschüsse der gesunden jungen beamten fehlen in den Tarifkohorten und somit müssen die höheren Kosten auf alle Altkunden verteilt werden.



Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: MoinMoin am 19.03.2019 23:49
Ja, die Revolution frisst ihre Kinder.
Auch wenn ich ein (nicht Beamter, trotzdem negativ Betroffenere bin) finde ich es gut, das mehr und mehr eine Wahlfreiheit für die beiden Systeme besteht.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Fingernagel am 20.03.2019 08:07
[...] Auch in Berlin und Brandenburg gebe es solche Bestrebungen, sagte Taubert. [...]
in BB ist es bereits beschlossen und startet ebenfalls ab 2020.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Kingrakadabra am 20.03.2019 09:06
Gibt es in Thüringer (falls der TE von dieser Besoldung ausgeht) eine Stufe 0? Interessant...
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Mayday am 20.03.2019 10:48
Wie sieht die Sache denn nach der Pensionierung aus? Dann steigt die Beihilfe (zumindest in Sachsen)  von 50 auf 70%, folglich müssen dann nur noch 30% privat abgesichert werden. Ist dann der Beitrag für die GKV wirklich günstiger? Für mich wäre ein Wechsel in GKV uninteressant. Ich bezahle derzeit bei der HUK mit knapp 50 Jahren ca. 210 € (zuzüglich Pflegeversicherung). Sollte es mir im Alter doch mal zu teuer werden, kann ich immer noch in den Standard- bzw. Basistarif wechseln.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2019 11:53
Wie sieht die Sache denn nach der Pensionierung aus? Dann steigt die Beihilfe (zumindest in Sachsen)  von 50 auf 70%, folglich müssen dann nur noch 30% privat abgesichert werden.
Und der GKV Beitrag sind ebenfalls um ~30%.
Zitat
Ist dann der Beitrag für die GKV wirklich günstiger?
Ja, wenn der PKV Beitrag stärker gestiegen ist. Ja, Wenn du z.B. A9er bist. zahlst Du als Pensionär 180€ (nur mal grob gerechnet)
Zitat
Für mich wäre ein Wechsel in GKV uninteressant. Ich bezahle derzeit bei der HUK mit knapp 50 Jahren ca. 210 € (zuzüglich Pflegeversicherung). Sollte es mir im Alter doch mal zu teuer werden, kann ich immer noch in den Standard- bzw. Basistarif wechseln.
Richtig, es kommt immer auf die Lebensgeschichte an ob wann und wie lange PKV vs. GKV monetär für den einen oder anderen (Kinder, Ehemann, ... mitversichert) lohnend ist.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Feidl am 20.03.2019 12:47
Gibt es in Thüringer (falls der TE von dieser Besoldung ausgeht) eine Stufe 0? Interessant...
Das hat mich auch gewundert  ;D

Wie sieht die Sache denn nach der Pensionierung aus? Dann steigt die Beihilfe (zumindest in Sachsen)  von 50 auf 70%, folglich müssen dann nur noch 30% privat abgesichert werden.
Und der GKV Beitrag sind ebenfalls um ~30%.
Nein, der GKV Beitrag wird sich nur an das EInkommen anpassen, egal wie die Beihilfe ist.
Ob man aber ab Pensionierung 70% Beihilfe für den BEitrag bekommt, ist fraglich. Wieso sollte man höhere Beihilfe bekommen? Anders als bei der PKV hat man ja keine höheren Kosten.


Ist dann der Beitrag für die GKV wirklich günstiger?
Ja, wenn der PKV Beitrag stärker gestiegen ist. Ja, Wenn du z.B. A9er bist. zahlst Du als Pensionär 180€ (nur mal grob gerechnet)
Und vor der Pensionierung? Der PKV Beitrag steigt, aber es steigen auch Löhne durch allgemeine Besoldungserhöhung, Stufenaufstieg und Beförderung und damit auch der GKV Beitrag. Dann rutscht man schon im gD mal locker über die 300€ für den halben Beitrag. Und vielleicht kommt in paar Jahren eh die Bürgerversicherung, da sind die Zukunftsgedanken wegen überhöher PKV Beiträge dann umsonst gewesen.

Für mich würde es sich wohl kaum lohnen, der GKV Beitrag wäre aktuell vllt geringfügig etwas niedriger (allerdings nur dadurch, dass man als Beamter ermäßigten Beitragssatz bekommt, da kein Krankengeld notwendig ist), aber gewisse Leistungen, die ich im Gegensatz zur GKV von der PKV+Beihilfe voll bezahlt bekomme und tatsächlich nutze (z.B. Prof. Zahnreinigung) wären weg.

. Ich bezahle derzeit bei der HUK mit knapp 50 Jahren ca. 210 € (zuzüglich Pflegeversicherung).
Etwa soviel zahl ich als knapp 30 jähriger "gesunder" Beamter auch.  :o Aber wieviel macht denn die Pflegeversicherung aus? Diese ist glaub noch deutlich stärker vom Alter abhängig und wie lange man vorraussichtlich einzahlen wird. Bei mir macht die jedenfalls kaum was aus.

Das Land macht sich eigentlich auch keinen Gefallen mit der Sache. Braucht man nur mich anschauen, dass was das Land monatlich an Beitrag für die GKV mir zahlen müsste, zahlt sie mir z.Z. inetwa jährlich als Beihilfe. Und genau so wird es eben auch bei den anderen jungen Beamten sein, die neu ernannt werden.



Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2019 13:28
Wie sieht die Sache denn nach der Pensionierung aus? Dann steigt die Beihilfe (zumindest in Sachsen)  von 50 auf 70%, folglich müssen dann nur noch 30% privat abgesichert werden.
Und der GKV Beitrag sind ebenfalls um ~30%.
Nein, der GKV Beitrag wird sich nur an das EInkommen anpassen, egal wie die Beihilfe ist.
Ob man aber ab Pensionierung 70% Beihilfe für den BEitrag bekommt, ist fraglich. Wieso sollte man höhere Beihilfe bekommen? Anders als bei der PKV hat man ja keine höheren Kosten.
Sorry, wenn ich es nicht episch beschrieben habe:
Korrekt wäre gewesen: Da dein "Einkommen" sich um 30% senkt, wird auch dein nominaler GKV Beitrag sich um 30% senken. Ausgenommen diejenigen die über der Beitragsbemessungsgrenze sind....... 8)


ach ja: Lukrativ ist es natürlich für den mittleren Dienst, der Familie hat. Oder den spät hinzukommenden der dann eine teure PKV hat oder der Behinderte, der ordentliche Aufschläge hat oder.....

Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2019 13:34
Das Land macht sich eigentlich auch keinen Gefallen mit der Sache. Braucht man nur mich anschauen, dass was das Land monatlich an Beitrag für die GKV mir zahlen müsste, zahlt sie mir z.Z. inetwa jährlich als Beihilfe. Und genau so wird es eben auch bei den anderen jungen Beamten sein, die neu ernannt werden.
Autsch. Mit 30 verursachst du schon so viel Kosten?
Als ich mit 30 in die PKV gegangen bin, da habe ich mich daran erfreut, im Jahr 100 Mark für die Zahnprohylaxe zu zahlen und das war es. und damals hatte ich einen Beitrag von 80 Mark selbst  zu tragen.

Aber ja: Andererseits spart der AG bei Familien/Kinder...und Dauerkranken
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Feidl am 20.03.2019 13:44
Aber ja: Andererseits spart der AG bei Familien/Kinder...und Dauerkranken
Dauerkranke werden aber keine Beamte. Nur neue meist junge Beamte, die kaum Kosten verursachen, haben ja die Möglichkeit. Irgendwann werden die vielleicht auch mal kränker aber bis dahin muss das Land die alten kränkeren per Beihilfe stützen und gleichzeitig die jungen gesunden durch den GKV Beitrag.
Und Familien/Kinder trifft es ja auch nur, wenn diese überhaupt privat versichert sind.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: ChrBY am 20.03.2019 15:10
. Ich bezahle derzeit bei der HUK mit knapp 50 Jahren ca. 210 € (zuzüglich Pflegeversicherung).
Etwa soviel zahl ich als knapp 30 jähriger "gesunder" Beamter auch.  :o Aber wieviel macht denn die Pflegeversicherung aus? Diese ist glaub noch deutlich stärker vom Alter abhängig und wie lange man vorraussichtlich einzahlen wird. Bei mir macht die jedenfalls kaum was aus.

Die PKV-Beiträge sind genau wie die Beiträge in der privaten Pflegeversicherung eintrittsalterabhängig, nicht jedoch abhängig vom tatsächlichen Alter des Versicherten. Und ja, in der privaten Pflegeversicherung hängen die Beiträge noch stärker vom Eintrittsalter ab als in der privaten Krankenversicherung – ganz einfach deswegen, weil Kosten bei der Pflege fast ausschließlich auf die älteren Kohorten entfallen, während junge Menschen selbstverständlich ebenso zum Arzt gehen und ab und an ins Krankenhaus müssen, wenn auch etwas seltener.

Was die GKV für Beamte betrifft: Weder glaube ich, daß die Mehrheit der neuen Beamten diese Option nutzen wird, noch wird dies zum großen Problem für die PKV werden.

Erstens: Nachdem der einfache Dienst bereits fast vollständig ausgestorben ist und der mittlere Dienst inzwischen dieser Entwicklung zu folgen scheint (siehe Abschaffung des mittleren Polizeidienstes in vielen Bundesländern), konzentriert sich die Beamtenschaft immer mehr auf den höheren Dienst. Dort ist die GKV im Regelfall trotz hälftigem Beitragszuschuß wesentlich teurer. Außerdem neigt man in diesen Besoldungsgruppen nicht dazu, am Hungertuch zu nagen, und ist nicht nur imstande, sondern auch willens, für eine etwas komfortablere Absicherung den einen oder anderen Euro aufzuwenden (was sich auch daran zeigt, daß sich die wenigsten Beamten mit der Mindestabsicherung in der PKV zufriedengeben, sondern meist unzählige – sogar oftmals vollkommen unnötige – Zusatztarife dazubuchen).

Zweitens: Diejenigen Neubeamten, welche schon jetzt oder dank Optionsmodell erst recht zukünftig in der GKV verbleiben, gehören häufig zur – und hier bin ich durchaus politisch inkorrekt – potentiellen »Problemklientel« (also zu den Kostentreibern) der PKV. Heißt: entweder Beamte mit Vorerkrankungen, bei denen die 30 % Risikozuschlag im Rahmen der Öffnungsaktion bei weitem nicht kostendeckend sind, Beamte mit vielen und dauerkränkelnden Kindern, weibliche Beamte, die statistisch mehr Kosten verursachen, von denen aber seit 2012 kein höherer Beitrag mehr verlangt werden darf, usw.

Drittens: Diejenigen Neubeamten, welche der PKV trotz Optionsmodell in jedem Fall erhalten bleiben, gehören hingegen zur »Traumklientel« der PKV, also ledige, kinderlose Männer ohne bedeutsame Vorerkrankungen – namentlich die sogenannte »Günther-Jauch-Gruppe« (= ledig, Single, keine Kinder).

Eine kurze Beispielrechnung soll illustrieren, wie sich die Situation für Beamte, die dieser Gruppe angehören, finanziell und hinsichtlich der Leistungen trotz GKV-Beitragszuschuß (sofern Bayern dies einführen sollte) darstellt:

Beispielrechnung für Bayern (Bezugsdatum: 1. Januar 2020):

Neu verbeamteter Studienrat (A13Z/5): 4930,27 Euro brutto (auch auf die Jahressonderzahlung müssen prinzipiell Beiträge geleistet werden, sofern nicht jenseits der Beitragsbemessungsgrenze)
Beitragsbemessungsgrenze 2020: 4650,00 Euro

Ermäßigter Beitrag GKV (Techniker Krankenkasse): 325,50 Euro
Beitrag gesetzliche Pflegeversicherung: 70,91 Euro
Strafbeitrag gesetzliche Pflegeversicherung für Kinderlose: 11,63 Euro

Gesamtbeitrag GKV und gesetzliche Pflegeversicherung: 408,04 Euro

Für diese 408,04 Euro hat der Beamte im höheren Dienst eine Absicherung »auf ALG-II-Niveau« – man verzeihe die an dieser Stelle etwas grobe, dafür aber sofort verständliche Wortwahl – und muß, sofern mehr gewünscht, für viel Geld weitere private Zusatzversicherungen abschließen.

Was man hingegen in der PKV für 408,04 Euro bekommt, wenn man – wie ein Beamter – nur 50 % absichern muß, dürfte bekannt sein. Und ist die Frage gestattet, wieviel PKV-Beitrag jemand voraussichtlich im Alter überhaupt noch zahlt, der mit 200 Euro Beitrag einsteigt und zusätzlich einen Beitragsentlastungstarif für 200 Euro abschließt – also ebenfalls wie in der GKV 400 Euro zahlt?

Bei mir selbst stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Verbeamtung im höheren Dienst erst mit Mitte Dreißig, daher recht hoher PKV-Beitrag von zunächst 280 Euro (vor sieben Jahren) und nun 309 Euro (heute) inkl. Pflegeversicherung; aber selbst unter diesen Voraussetzungen ist die PKV als dauerhafter Angehöriger der »Günther-Jauch-Gruppe« um ganze Größenordnungen lukrativer als jedes wie auch immer geartetes Angebot, in die GKV zu wechseln. Trotz des hohen Eintrittsalters ergibt sich im Vergleich zur GKV mit hälftigem Beitragszuschuß noch immer eine Einsparung von 100 Euro, die – sofern gut zurückgelegt – auch jedes Problem möglicher höherer Beiträge in der Zukunft in den Hintergrund treten lassen sollten, und das bei einer wesentlich besseren Absicherung, als dies die GKV jemals bieten könnte.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 20.03.2019 15:22
Aber ja: Andererseits spart der AG bei Familien/Kinder...und Dauerkranken
Dauerkranke werden aber keine Beamte. Nur neue meist junge Beamte, die kaum Kosten verursachen, haben ja die Möglichkeit. Irgendwann werden die vielleicht auch mal kränker aber bis dahin muss das Land die alten kränkeren per Beihilfe stützen und gleichzeitig die jungen gesunden durch den GKV Beitrag.
Und Familien/Kinder trifft es ja auch nur, wenn diese überhaupt privat versichert sind.

Hier liegt ein Denkfehler vor! Die Beihilfe ist langfristig deutlich teurer als ein Arbeitgeberbeitrag. Denn im Gegensatz zum Beitrag der GKV ist die Höhe der Beihilfe nicht gedeckelt. Verursacht Beispielsweise ein pensionierter Beamter im Jahr 2019 Krankenhauskosten durch eine Chemotherapie von 80.000 €, so muss die Beihilfe davon 70% (56.000€) tragen. Bei der GKV muss er Kostenunabhängig den Arbeitgeberanteil der Pension an Beitrag abführen (das sind 2019 max. 3.974,85 €).

Mit der bevorstehenden Pensionierungswelle werden die Beihilfekosten deutlich
anziehen – auch diese werden komplett steuerfinanziert, haben aber noch eine stärkere Kostendynamik
als die Pensionen. Deswegen handeln die Länder nun bereits.

Wären 2014 beispielsweise alle Beamten und Pensionäre in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert gewesen, hääten Bund und Länder 2014 bereits 3,20 Milliarden Euro gespart: Statt 12,87 Milliarden Euro für die
Beihilfe auszugeben, wären nur 9,67 Milliarden Euro für den Arbeitgeberanteil an die GKV fällig geworden, wie die Studie der Bertelsmann Stiftung ergab. Auch langfristig würden die Länder mehr profitieren. Bis 2030 addierten sich ihre jährlichen Gewinne auf 33,15 Milliarden Euro, die des Bundes auf 27,16 Milliarden Euro.

Quelle:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/SpotGes_GKV-statt-Beihilfe_final.pdf

Wie sieht die Sache denn nach der Pensionierung aus? Dann steigt die Beihilfe (zumindest in Sachsen)  von 50 auf 70%, folglich müssen dann nur noch 30% privat abgesichert werden. Ist dann der Beitrag für die GKV wirklich günstiger? Für mich wäre ein Wechsel in GKV uninteressant. Ich bezahle derzeit bei der HUK mit knapp 50 Jahren ca. 210 € (zuzüglich Pflegeversicherung). Sollte es mir im Alter doch mal zu teuer werden, kann ich immer noch in den Standard- bzw. Basistarif wechseln.

Das ist nachvollziehbar, weil ihre Altersrückstellungen über viele Jahrzehnte mit 3,5% Rechnungszins verzinst wurden und die Rücklagen eine Erhöhung der Beiträge abmildern. Durch die hohen Zinsen war es sogar möglich jungen versicherten Beamten günstige Preise anzubieten, welche nicht kostenendeckend waren, da die Zinsen dies noch ausgeglichen haben im Laufe eines Erwerbslebens.

Für einen heute jungen Beamtenanwärter kann die PKV aber keine hohen Zinseinnahmen mehr kalkulieren, deshalb müssen die Beiträge von Anfang an kostendeckend kalkuliert ggf. sogar mit Sicherheitspuffer und Risikozuschlägen. Nicht umsonst verlangt die Debeka für einen 20 jährigen aktuell 217 € monatlich. Vor 10 Jahren wären es ca. 120 € gewesen.

Ein Wechsel von bereits privat versicherten Beamten in die GKV ist gesetzlich sowieso nicht möglich und nachdem SGB V verboten. Bereits PKV versicherte Beamte können lediglich darauf hoffen, dass der Wechsel und die Portierung der Altersrückstellungen zu anderen PKV'en zukünftig einmal möglich sein wird um wenigstens etwas Wettbewerb zu haben. Es ist schon schwierig genug im hohen Alter die Vorleistungen bei Arzt zu leisten und die Kostenerstattungen jedes mal bei der PKV zu beantragen. Der GKV versicherte hält lediglich seine Karte hin.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: MoinMoin am 20.03.2019 15:41
Zunächst einmal vielen Dank für deine Ausführungen.
Bereits PKV versicherte Beamte können lediglich darauf hoffen, dass der Wechsel und die Portierung der Altersrückstellungen zu anderen PKV'en zukünftig einmal möglich sein wird um wenigstens etwas Wettbewerb zu haben.
Ja, das wäre fein, leider wagt sich ja der Gesetzgeber noch nicht daran, dass es einen echten Wettbewerb um Bestandskunden zwischen den PKVen gibt.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Feidl am 26.03.2019 13:02
Aber ja: Andererseits spart der AG bei Familien/Kinder...und Dauerkranken
Dauerkranke werden aber keine Beamte. Nur neue meist junge Beamte, die kaum Kosten verursachen, haben ja die Möglichkeit. Irgendwann werden die vielleicht auch mal kränker aber bis dahin muss das Land die alten kränkeren per Beihilfe stützen und gleichzeitig die jungen gesunden durch den GKV Beitrag.
Und Familien/Kinder trifft es ja auch nur, wenn diese überhaupt privat versichert sind.

Hier liegt ein Denkfehler vor! Die Beihilfe ist langfristig deutlich teurer als ein Arbeitgeberbeitrag. Denn im Gegensatz zum Beitrag der GKV ist die Höhe der Beihilfe nicht gedeckelt. Verursacht Beispielsweise ein pensionierter Beamter im Jahr 2019 Krankenhauskosten durch eine Chemotherapie von 80.000 €, so muss die Beihilfe davon 70% (56.000€) tragen. Bei der GKV muss er Kostenunabhängig den Arbeitgeberanteil der Pension an Beitrag abführen (das sind 2019 max. 3.974,85 €).

Mit der bevorstehenden Pensionierungswelle werden die Beihilfekosten deutlich
anziehen – auch diese werden komplett steuerfinanziert, haben aber noch eine stärkere Kostendynamik
als die Pensionen. Deswegen handeln die Länder nun bereits.

Wären 2014 beispielsweise alle Beamten und Pensionäre in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert gewesen, hääten Bund und Länder 2014 bereits 3,20 Milliarden Euro gespart: Statt 12,87 Milliarden Euro für die
Beihilfe auszugeben, wären nur 9,67 Milliarden Euro für den Arbeitgeberanteil an die GKV fällig geworden, wie die Studie der Bertelsmann Stiftung ergab. Auch langfristig würden die Länder mehr profitieren. Bis 2030 addierten sich ihre jährlichen Gewinne auf 33,15 Milliarden Euro, die des Bundes auf 27,16 Milliarden Euro.

Quelle:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/SpotGes_GKV-statt-Beihilfe_final.pdf.
Das es wegen der Pensionierungswelle teuer wird, auch bei der Beihilfe, ist klar, wobei Thüringen als neues Bundesland noch halbwegs glimpflich davon kommen wird.
Aber wie sieht es danach aus, wenn es einen vernünftiger Altersschnitt im öD gibt?

Aktuell eine News rausgekommen: Beihilfe hat 2018 97,6 Mio. € das Land gekostet.
Und wieviel wäre es bei GKV? 2018 hat Thüringen laut Haushaltsplan 36.579 Beamte, die 1.504 Mio € an Besoldung erhalten haben. Bei 7% (+0,x für Zusatzbeitrag), die Thüringen für die GKV zahlen müsste, wären das mindestens 105,31 Mio. €, also mehr als für die Beihilfe. Deswegen halte ich die Bertelsmannstudie auch für wenig plausibel, vor allem sagt sie darin, dass es im wesentlichen ein problem der alten Länder ist, die eben die Pensionierungswelle voll trifft. Thüringen hingegen macht nicht wirklich gut mit GKV. Naja, vielleicht bei den kinderreichen Familien, dass sie nicht mehr für die Kinder aufkommen müssen.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 01.04.2019 14:02

Aktuell eine News rausgekommen: Beihilfe hat 2018 97,6 Mio. € das Land gekostet.
Und wieviel wäre es bei GKV? 2018 hat Thüringen laut Haushaltsplan 36.579 Beamte, die 1.504 Mio € an Besoldung erhalten haben. Bei 7% (+0,x für Zusatzbeitrag), die Thüringen für die GKV zahlen müsste, wären das mindestens 105,31 Mio. €, also mehr als für die Beihilfe. Deswegen halte ich die Bertelsmannstudie auch für wenig plausibel, vor allem sagt sie darin, dass es im wesentlichen ein problem der alten Länder ist, die eben die Pensionierungswelle voll trifft. Thüringen hingegen macht nicht wirklich gut mit GKV. Naja, vielleicht bei den kinderreichen Familien, dass sie nicht mehr für die Kinder aufkommen müssen.

Das ist für 2018 richtig, allerdings steigen die Kosten der Beihilfe bereits deutlich schneller an und sie werden es noch schneller tun, als die Beiträge der GKV. Bereits 2020 wird die Beihilfe teurer sein. Die Beamten haben in Thüringen einen deutlich höheren Altersschnitt. Der Median des Alters aller Landesbediensteten lag schon im Jahr 2010 bei 48 Jahren und dürfte nun bei weiter über 50 Jahren liegen. Eine stark steigende Zahl der Ruheständler (erste Pensionierungswelle) erreicht Thüringen in den nächsten 3-5 Jahren. Dadurch nehmen immer mehr Beamte die ärztliche Behandlungen in Anspruch und treiben die Beihilfekosten im Vergleich zu den Arbeitgeberbeiträgen in die Höhe.

Allgemein gilt, dass Beamte bis zum ca. 50- 55 Lebensjahr günstiger sind über die Beihilfe und dann sich das Blatt zu Gunsten der Arbeitgeberbeiträge dreht. Ab der Pensionierung der Beamten ist die Beihilfe erheblich teurer, da die GKV Beiträge aus einer Bruttopension sogar niedriger sind, als während der aktiven Laufbahn.

Zur Info
Beihilfekosten Thüringen:

Auffallend ist, dass sich die Kosten verdoppelt haben, obwohl die Anzahl der Beamten nahezu gleich geblieben ist.

2006:  47,00 Mio Euro (ca. 31 075 Beamte)
2018:  97,60 Mio Euro (ca. 30.500 Beamte)
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 01.04.2019 14:15
...ganz aktuell per dpa...

...auf Forderung der SPD geführten Länder bringt der Bundesrat noch vor der Sommerpause eine Initiative zur "steuerfinanzierten" Bürgerversicherung auf den Weg ( sogen. dänisches Modell)...Alle Beschäftigten (und auch Beamte, Selbständige, Freiberufler) finanzieren das gesamte Gesundheitswesen über ihre Steuerzahlungen...

...im Schnitt sollen die Steuermehrbelastungen bei ca. 19 % liegen...
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: RsQ am 01.04.2019 14:16
Jetzt ploppt der 01.04. auch hier auf ...
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 01.04.2019 14:47
https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/dbb-pauschalbeihilfe-fuer-gkv-ist-vergiftetes-angebot.html
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 01.04.2019 17:01
https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/dbb-pauschalbeihilfe-fuer-gkv-ist-vergiftetes-angebot.html

Auzug aus dem Link:
Initiativen für eine pauschale Beihilfe innerhalb der GKV werden außerdem häufig damit begründet, dass Beamtinnen und Beamte, die freiwillig GKV-versichert sind, keine Wahl haben beziehungsweise hatten und infolge der hohen Hürden für die Private Krankenversicherung (PKV) zwangsläufig dort angesiedelt sind. „Das stimmt so nicht mehr“, erläuterte Schäfer. „Die PKV hat durch mehrmalige Öffnungsaktionen allen vorhandenen Beamtinnen und Beamten eine Versicherungsmitgliedschaft zu deutlich vergünstigten Konditionen hinsichtlich der Risikozuschläge angeboten".

_________

Wohl wirklich ein Aprilscherz des zweiten Vorsitzende des dbb Herrn Schäfer. Weshalb sollen Beamte durch die mehrmaligen Öffnungsaktionen der PKV die Wahl zwischen GKV und PKV gehabt haben? Wohl eher war das ein Lockmittel in die PKV ...

Mir völlig unverständlich wovor der dbb und auch die PKV Angst haben?! Wenn die PKV mit Beihilfe Leistungstechnisch soviel besser und ein Leben lang günstiger ist, dann wird kein Beamter die GKV ab 2020 freiwillig wählen. Eine Gewerkschaft sollte eigentlich im Interesse Ihrer Mitglieder handeln und nicht als Lobby für die PKV.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Feidl am 02.04.2019 15:11
Die Angst besteht darin, dass Beamtentum an sich zu schwächen, bis hin zur faktischen Abschaffung des Berufsbeamtentums.
Und die Pauschalbeihilfe ist ein Schritt dahin, weil sie ein Schritt in Richtung Bürgerversicherung ist (was Herr Schäfer auch angesprochen hat). Und wenn diese eingeführt wird, dann fragt man sich, wieso nicht auch bei der Alterssicherung eine Bürgerversicherung und schwupps, war die Pension flöten.
Die Besonderheiten und eventuellen Vorteile des Beamtenseins werden so nach und nach abgeschafft, wo sich am Ende nicht nur der Anwärter, sondern auch der Dienstherr fragt, wieso überhaupt noch Beamte.

Das hier der dbb schon beim ersten Schritt Gegenwehr leistet, finde ich vollkommen richtig.

Genauso könntest du fragen, wieso der dbb das Streikverbot vehement verteidigt, obwohl es eine Benachteiligung seiner Mitglieder bedeutet. Es dient eben auch zur Sicherung des Berufsbeamtentums.

Während die eben genannten Punkte eher abstrakt sind, ist das Argument, dass ein Dienstherrenwechseln für die GKV Versicherten deutlich erschwert wird, sehr konkret.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 02.04.2019 15:43
Wohl wirklich ein Aprilscherz des zweiten Vorsitzende des dbb Herrn Schäfer. Weshalb sollen Beamte durch die mehrmaligen Öffnungsaktionen der PKV die Wahl zwischen GKV und PKV gehabt haben? Wohl eher war das ein Lockmittel in die PKV ...

hier hilft selektives Lesen nicht weiter...du hast die Aussage nicht verstanden...

...die Öffnungsaktionen dienten dazu, Personen, denen die PKV aufgrund von individuellen Risikofaktoren den Beitritt verweigert hat und die deshalb "zwangsweise" in die (für sie teurere) GKV mussten, nun trotz der bestehenden Risiken in die PKV dürfen...
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 02.04.2019 17:15
Wohl wirklich ein Aprilscherz des zweiten Vorsitzende des dbb Herrn Schäfer. Weshalb sollen Beamte durch die mehrmaligen Öffnungsaktionen der PKV die Wahl zwischen GKV und PKV gehabt haben? Wohl eher war das ein Lockmittel in die PKV ...

hier hilft selektives Lesen nicht weiter...du hast die Aussage nicht verstanden...

...die Öffnungsaktionen dienten dazu, Personen, denen die PKV aufgrund von individuellen Risikofaktoren den Beitritt verweigert hat und die deshalb "zwangsweise" in die (für sie teurere) GKV mussten, nun trotz der bestehenden Risiken in die PKV dürfen...

Ich habe das schon richtig "zu Ende" gelesen. Die Öffnungsaktion hat den Beamten nur die Möglichkeit gegeben ohne Nachteile in die PKV zu wechseln, nicht aber in der GKV zu verbleiben. Wenn die PKV ab 2020 mit der Öffnungsaktion günstiger ist für den Beamtenanwärter, kann dieser doch jederzeit zur PKV wechseln. Ist aber ab 2020 ein bisher gesetzlich versicherter Angestellter mit seiner GKV zufrieden, so kann er trotz Verbeamtung in der GKV verbleiben.

Es besteht erstmals Wahlfreiheit und somit Wettbewerb zwischen PKV und GKV. In der GKV kann der Beamte zudem immer die Versicherung ohne Nachteile wechseln, in der PKV ohne Verlust von Altersrückstellungen nicht möglich.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 02.04.2019 17:23
Die Angst besteht darin, dass Beamtentum an sich zu schwächen, bis hin zur faktischen Abschaffung des Berufsbeamtentums.
Und die Pauschalbeihilfe ist ein Schritt dahin, weil sie ein Schritt in Richtung Bürgerversicherung ist (was Herr Schäfer auch angesprochen hat). Und wenn diese eingeführt wird, dann fragt man sich, wieso nicht auch bei der Alterssicherung eine Bürgerversicherung und schwupps, war die Pension flöten.
Die Besonderheiten und eventuellen Vorteile des Beamtenseins werden so nach und nach abgeschafft, wo sich am Ende nicht nur der Anwärter, sondern auch der Dienstherr fragt, wieso überhaupt noch Beamte.

Das hier der dbb schon beim ersten Schritt Gegenwehr leistet, finde ich vollkommen richtig.

Genauso könntest du fragen, wieso der dbb das Streikverbot vehement verteidigt, obwohl es eine Benachteiligung seiner Mitglieder bedeutet. Es dient eben auch zur Sicherung des Berufsbeamtentums.

Während die eben genannten Punkte eher abstrakt sind, ist das Argument, dass ein Dienstherrenwechseln für die GKV Versicherten deutlich erschwert wird, sehr konkret.

Dass alle Beamtenanwärter zukünftig die Wahl zwischen GKV oder PKV haben ist doch eine Bereicherung des Berufsbeamtentums. Der normale Tarifangestellte hat diese Wahlfreiheit erst bei einem Verdienst über der JAEG von 60.750,00 €.

Und den Dienstherrenwechsel sehe ich auch unkritisch, hier muss die PKV einfach die Öffnungsaktion dauerhaft anbieten und nicht nur 6 Monate ab Verbeamtung. Wechselt also eine Beamter von Thüringen in ein Bundesland ohne Pauschalzuschuss zur GKV, so muss die Öffnungsaktion greifen. Zufällig hat die PKV ja vor kurzen die Öffnungsaktion auch für Beamtenanwärter eingeführt. Das war der erste Erfolg des Wettbewerbsdrucks im Sinne der Versicherten.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 02.04.2019 19:05
...also hier wird Halbwissen tüchtig mit  Beamtenrecht (das den einzelnen Ländern obliegt) und den privatrechtlichen unternehmerischen Entscheidungen der Krankenversicherungen gemixt und alles auch noch gewürzt mit einer Prise Beamtenbashing... ::) ::) ::)
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Feidl am 03.04.2019 08:07
Und den Dienstherrenwechsel sehe ich auch unkritisch, hier muss die PKV einfach die Öffnungsaktion dauerhaft anbieten und nicht nur 6 Monate ab Verbeamtung. Wechselt also eine Beamter von Thüringen in ein Bundesland ohne Pauschalzuschuss zur GKV, so muss die Öffnungsaktion greifen.
Dann wird es aber trotzdem oft teurer für ihn, auch weil er dann erst im höheren Alter in die PKV einsteigt. Somit wird der Dienstherrrenwechsel nur wegen der Krankenversicherung unattraktiv für ihn.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 03.04.2019 09:49
Und den Dienstherrenwechsel sehe ich auch unkritisch, hier muss die PKV einfach die Öffnungsaktion dauerhaft anbieten und nicht nur 6 Monate ab Verbeamtung. Wechselt also eine Beamter von Thüringen in ein Bundesland ohne Pauschalzuschuss zur GKV, so muss die Öffnungsaktion greifen.
Dann wird es aber trotzdem oft teurer für ihn, auch weil er dann erst im höheren Alter in die PKV einsteigt. Somit wird der Dienstherrrenwechsel nur wegen der Krankenversicherung unattraktiv für ihn.

Das stimmt, aber nicht der Landeswechsel und das Beamtenrecht sind hier das Problem, sondern die Kalkulationen der PKV. Die BRD ist immer noch ein Sozialstaat und alle Menschen sind gleich, deshalb gilt auch in der GKV der Grundsatz, dass es es keine Diskriminierung nach Alter oder Gesundheitszustand geben darf. Mittelfristig wird der EUGH klären müssen, ob § 20 Abs. 2 Satz 2 AGG mit europäischem Recht vereinbar  ist.  Momentan erlaubt dieser Paragraph nämlich eine Altersdiskriminierung, wenn die unterschiedliche Behandlung auf anerkannten Prinzipien risikoadäquater Kalkulation beruht, insbesondere auf einer versicherungsmathematisch ermittelten Risikobewertung.

Wenn der EuGH diese Regelung kippt wird es ähnliche Folgen wie 2012 haben, als die Unterscheidung zwischen Mann und Frau verboten wurde und die Einführung der Unisextarife zur Folge hatte.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: MoinMoin am 03.04.2019 15:51
...also hier wird Halbwissen tüchtig mit  Beamtenrecht (das den einzelnen Ländern obliegt) und den privatrechtlichen unternehmerischen Entscheidungen der Krankenversicherungen gemixt und alles auch noch gewürzt mit einer Prise Beamtenbashing... ::) ::) ::)
MMMh meinst du dich oder Karsten?
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 03.04.2019 18:57
...wenn man sich hier bestimmte Auffassungen mal genauer ansieht, scheinen Einige ihres Lebens nicht mehr richtig froh werden zu können, weil sie

a) als Beamte nur sehr teuer in die GKV kommen

bzw. weil sie

b) als Tarifbeschäftigte nur ab einem bestimmten Einkommen die GKV verlassen dürfen

Problemstellungen, an denen der durchschnittliche deutsche Nörgler in die Verzweiflung getrieben wird....

Da bin ich echt froh, dass wir in D nicht die lasche Waffengesetzgebung der USA haben...
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 03.04.2019 18:58
...also hier wird Halbwissen tüchtig mit  Beamtenrecht (das den einzelnen Ländern obliegt) und den privatrechtlichen unternehmerischen Entscheidungen der Krankenversicherungen gemixt und alles auch noch gewürzt mit einer Prise Beamtenbashing... ::) ::) ::)
MMMh meinst du dich oder Karsten?

...wer ist Karsten?
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: ChrBY am 03.04.2019 22:10
Wenn der EuGH diese Regelung kippt wird es ähnliche Folgen wie 2012 haben, als die Unterscheidung zwischen Mann und Frau verboten wurde und die Einführung der Unisextarife zur Folge hatte.

Sollte das Verbot der »Altersdiskriminierung« tatsächlich umgesetzt werden, dann werden – genau wie bei den Nullzinsen, die zwar auch die PKV hart treffen, aber im wesentlichen vor allem die bestehende Altersvorsorge der Deutschen ins Nichts auflösen – die Folgen für die PKV das kleinste Problem sein.

Treffen würde dies als allererstes die Lebensversicherungen, und hier vor allem die Risikolebensversicherungen. Wer wirklich glaubt, man würde, um mal ein fiktives, aber doch sehr anschauliches Beispiel anzuführen, Frau Rethel erlauben, für einen 108jährigen Johannes Heesters eine millionenschwere Risikolebensversicherung zu erschwinglichen Konditionen abzuschließen, indem man sich auf irgendwelche Diskriminierungsverbote beruft, muß schon recht naiv sein.

Natürlich würden Risikolebensversicherungen dann schlechterdings nicht mehr angeboten werden (was mir persönlich egal wäre, aber einige Leute würde dies hart treffen).

Man darf auch nicht außer acht lassen, daß viele Hauskredite ohne gleichzeitigen Abschluß einer Risikolebensversicherung gar nicht möglich wären (die Notwendigkeit von deutlich mehr Eigenkapital für den Hausbau würde zwar die derzeit in Deutschland grassierende grausame Immobilienblase ein wenig einzudämmen helfen, wäre aber für viele ein weiterer herber Schlag).
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 04.04.2019 13:21
Wenn der EuGH diese Regelung kippt wird es ähnliche Folgen wie 2012 haben, als die Unterscheidung zwischen Mann und Frau verboten wurde und die Einführung der Unisextarife zur Folge hatte.

Sollte das Verbot der »Altersdiskriminierung« tatsächlich umgesetzt werden, dann werden – genau wie bei den Nullzinsen, die zwar auch die PKV hart treffen, aber im wesentlichen vor allem die bestehende Altersvorsorge der Deutschen ins Nichts auflösen – die Folgen für die PKV das kleinste Problem sein.

Treffen würde dies als allererstes die Lebensversicherungen, und hier vor allem die Risikolebensversicherungen. Wer wirklich glaubt, man würde, um mal ein fiktives, aber doch sehr anschauliches Beispiel anzuführen, Frau Rethel erlauben, für einen 108jährigen Johannes Heesters eine millionenschwere Risikolebensversicherung zu erschwinglichen Konditionen abzuschließen, indem man sich auf irgendwelche Diskriminierungsverbote beruft, muß schon recht naiv sein.

Natürlich würden Risikolebensversicherungen dann schlechterdings nicht mehr angeboten werden (was mir persönlich egal wäre, aber einige Leute würde dies hart treffen).

Man darf auch nicht außer acht lassen, daß viele Hauskredite ohne gleichzeitigen Abschluß einer Risikolebensversicherung gar nicht möglich wären (die Notwendigkeit von deutlich mehr Eigenkapital für den Hausbau würde zwar die derzeit in Deutschland grassierende grausame Immobilienblase ein wenig einzudämmen helfen, wäre aber für viele ein weiterer herber Schlag).

ChrBY, ich bin da vollkommen bei dir! Eine private Lebensversicherung kann nur durch risikoadäquate Kalkulation und einer versicherungsmathematisch ermittelten Risikobewertung angeboten werden. Genauso können und sollten auch Hausratversicherung, Reiserücktrittsversicherung, Krankenzusatzversicherungen, BU Versicherungen, Haftpflichtversicherungen usw. risikobewertet kalkuliert werden. Aber eine private Lebensversicherung ist eben keine Pflichtversicherung und auch nicht elementar wichtig für einen Bürger. Es steht jedem Bürger frei sich auch anders abzusichern.

Anders aber die Krankenversicherung in Deutschland. Sie ist viel mehr als nur ein Versicherungsvertrag. Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist die zentrale Säule des deutschen Gesundheitssystems und der älteste Zweig der Sozialversicherung. Bei der GKV geht es darum, sich gegen das finanzielle Risiko der mit einer Krankheit verbundenen Kosten zu versichern, wobei die Kosten der Gesundheitsversorgung insbesondere durch die Solidargemeinschaft der GKV-Mitglieder und deren Arbeitgebern getragen werden. Und Solidarität ist das Stichwort. Dieses Solidaritätsprinzip sorgt dafür, dass ein Bürger nicht allein für sich verantwortlich ist, sondern sich die Mitglieder einer definierten Solidargemeinschaft gegenseitig Hilfe und Unterstützung gewähren. Das Solidarprinzip ist die Basis der gesetzlichen Krankenversicherung. Es stellt dabei das wichtigste und zentrale Prinzip der sozialen Sicherung im Krankheitsfall dar, in dem die zu versichernden Erkrankungsrisiken von allen Versicherten gemeinsam getragen werden.


Derzeit sind fast 90 % der Bevölkerung in Deutschland in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert, ohne das das Alter, das Geschlecht oder auch der Gesundheitszustand Auswirkungen auf die Beitragshöhe haben. Jeder Deutsche (ob Hartz IV Empfänger, Arbeitnehmer, Selbstständiger, Rentner oder Erwerbsunfähigkeitsrentner ...) hat die Möglichkeit Teil dieser Solidargemeinschaft zu werden, außer die Beamten.

Warum?

Die gesetzliche Sozialversicherung ist in Deutschland die wichtigste Institution der sozialen Sicherung. Und wenn eine private Krankenversicherung auf diesem Feld mitspielen möchte, dann muss sie auch allen Bürgern analog eine adäquate Versicherung anbieten ohne Risikoselektion. Tut sie das nicht, ist sie keine "echte" Solidargemeinschaft und sollte nur den wirklich privaten Versicherungsmarkt bedienen. Ich halte bereits die so genannten "Risikozuschläge" für Beamte mit Vorerkrankungen innerhalb der PKV für gesetzeswidrig. Ein nicht gesunder Bürger wird hier eindeutig nur aufgrund seiner Krankheit benachteiligt und hat auch keine Möglichkeit die Solidargemeinschaft ohne diesen Zuschuss beizutreten. Ist zu diesem beitritt aber verpflichtet (Krankenversicherungspflicht).

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By the way -off Topic - wen es interessiert:
Als Beispiel, wie die PKVen Ihre "gesunden" Kollektive schützen und Risiko aussortieren.

Bis 2004 haben mindestens 75 % der privaten Lebens- und Krankenversicherungen geweigert, mit homosexuellen Männern Verträge abzuschließen, weil sie das "AIDS-Risiko" fürchteten und Anträge ohne Begründung abgelehnt. Aufgrund des AGG war dies dann aber nicht mehr möglich.

Was taten die PKVen?

Die Lebens- und Krankenversicherer versendeten ab 2005 anstatt der Ablehnung der Verträge nun umfangreiche Gesundheitsuntersuchungen einschließlich eines HIV-Antikörpertests an homosexuelle Männer, um hohe Risikozuschläge platzieren zu können, in der Hoffnung der "kranke" Versicherte hat kein Interesse mehr an einer Mitgliedschaft. Wieder mussten sich die Betroffenen durch alle Instanzen durchklagen, bis die Benachteiligung wegen der sexuellen Identität (Thüsing/Hoff, VersR  2007) 2007 festgestellt wurde.   

Was tun sie aktuell 2019? Sie verweigern nicht verheirateten homosexuellen Paaren die Kinder in der PKV zu versichern, obwohl die Vaterschaft anerkannt und auch im Geburtenregister eingetragen ist. Auch hier sollten sich die Betroffenen bis zum EuGH durchklagen. http://www.asscompact.de/nachrichten/pkv-diskriminierung-von-kindern-gleichgeschlechtlicher-eltern
Sind beide Partner in o.g. Konstellation in der PKV versichert, können die 2 Väter ihre Kinder aktuell nur in der GKV freiwillig versichern.

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Von daher wünsche ich mir, dass der EuGH den § 20 Abs. 2 Satz 2 AGG nur mit europäischem Recht vereinbar sieht, wenn wenn die risikoadäquate Kalkulation und die versicherungsmathematisch ermittelten Risikobewertung außerhalb der Sozialversicherung angewendet wird.

Heißt - keine Risikoselektion in der Krankenversicherung. 
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 04.04.2019 13:34
...dein Arbeitgeber freut sich bestimmt, wenn du mit gleicher Vehemenz und Energie deine tägliche Arbeit verrichtest...
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Karsten am 04.04.2019 14:04
...dein Arbeitgeber freut sich bestimmt, wenn du mit gleicher Vehemenz und Energie deine tägliche Arbeit verrichtest...

Ich glaube nicht, dass es mein Dienstherr mich als Lehrer in Frage stellt, wenn ich privat im Forum des öffentlichen Dienstes tätig bin.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 04.04.2019 14:18
...es sind schon Osterferien?... ;D
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: yamato am 04.04.2019 14:50
"Bis 2004 haben mindestens 75 % der privaten Lebens- und Krankenversicherungen geweigert, mit homosexuellen Männern Verträge abzuschließen, weil sie das "AIDS-Risiko" fürchteten und Anträge ohne Begründung abgelehnt. Aufgrund des AGG war dies dann aber nicht mehr möglich. "

Woher wussten die PKVs denn überhaupt, dass die Männer Homosexuell waren ? Das steht denen doch nicht auf der Stirn geschrieben.

"Ich halte bereits die so genannten "Risikozuschläge" für Beamte mit Vorerkrankungen innerhalb der PKV für gesetzeswidrig"

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber im Basistarif gibt es m.W. keine Risikozuschläge.

Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: ChrBY am 05.04.2019 00:17
Bis 2004 haben mindestens 75 % der privaten Lebens- und Krankenversicherungen geweigert, mit homosexuellen Männern Verträge abzuschließen, weil sie das "AIDS-Risiko" fürchteten und Anträge ohne Begründung abgelehnt.

Ich habe deutlich vor 2004 eine Anwartschaft auf meine jetzt bestehende PKV (bei einem eher größeren Versicherer) abgeschlossen. Da es mich nun doch interessiert hat, habe ich jetzt noch einmal den von mir damals beantworteten Fragenkatalog durchgesehen. Eine Frage hinsichtlich der sexuellen Orientierung kam nicht vor. Es wurde lediglich nach einer »festgestellten HIV-Infektion« gefragt (und dies unabhängig von der sexuellen Orientierung), was meines Erachtens vollkommen selbstverständlich ist.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: Mayday am 05.04.2019 10:01
Bis 2004 haben mindestens 75 % der privaten Lebens- und Krankenversicherungen geweigert, mit homosexuellen Männern Verträge abzuschließen, weil sie das "AIDS-Risiko" fürchteten und Anträge ohne Begründung abgelehnt. Aufgrund des AGG war dies dann aber nicht mehr möglich.

Bitte bei der Verwendung von Zitaten die Quellenangabe nicht vergessen! Das oben angeführte Zitat stammt offensichtlich von Manfred Bruns. Siehe Seite 7 unter folgendem Link: http://www.vielfalt-statt-gewalt.de/fileadmin/vielfalt-statt-gewalt/pdf/Broschuere_AGG_2013.pdf Offen bleibt, wie Manfred Bruns zu der Behauptung, dass sich mindestens 75 % der privaten Lebens- und Krankenversicherungen bis 2004 geweigert hätten mit homosexuellen Männern Verträge abzuschließen, kommt.

"Bis 2004 haben mindestens 75 % der privaten Lebens- und Krankenversicherungen geweigert, mit homosexuellen Männern Verträge abzuschließen, weil sie das "AIDS-Risiko" fürchteten und Anträge ohne Begründung abgelehnt. Aufgrund des AGG war dies dann aber nicht mehr möglich. "

Woher wussten die PKVs denn überhaupt, dass die Männer Homosexuell waren ? Das steht denen doch nicht auf der Stirn geschrieben.

Gar nicht, die 75% beziehen sich wohl allenfalls auf Lebensversicherungen. Die Aussage von Manfred Bruns geht nämlich wie folgt weiter:

Zitat
Weder gab es Fragen zur sexuellen Identität der Antragsteller noch einen HIV-Antikörpertest. Es reichte, wenn der Antragsteller verpartnert war oder in seinem Antrag einen anderen Mann als Begünstigten angegeben hatte. Dann wurde der Vertrag ohne Begründung abgelehnt
  Quelle: http://www.vielfalt-statt-gewalt.de/fileadmin/vielfalt-statt-gewalt/pdf/Broschuere_AGG_2013.pdf , Seite 7

In meinem PKV-Antrag von 1996 (HUK) konnte ich nur ankreuzen, ob ich ledig, verheiratet, geschieden oder verwitwet bin. Nach einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft wurde nicht gefragt und "Begünstigter" im Sinne der PKV bin ich selbst.
Titel: Antw:[TH] GKV wird für Beamte geöffnet
Beitrag von: was_guckst_du am 05.04.2019 10:03
...nicht nur in den USA gibt es "alternative Fakten"... ;D