Forum Öffentlicher Dienst

Beamte und Soldaten => Beamte der Länder und Kommunen => Thema gestartet von: Raute1 am 21.01.2019 10:41

Titel: [Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Raute1 am 21.01.2019 10:41
Hallo!
Kann es kaum glauben, dass das Thema Besoldungsrunde 2019 noch keines ist.
Sind alle Landesbeamten völlig uninteressiert ?
Nach Meinung des Berliner SPD (!)-Finanzsenators wäre ja ein Nullrunde für alle das Beste.....
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 21.01.2019 11:43
Quelle für diese Aussage?

Es wird erst dann ein Thema werden, wenn es beim TV-L-Verhandlungen weitergeht, da die Gehaltserhöhungen für uns Beamte praktisch mit diesen Verhandlungen verquickt sind.
Heute ist meines Wissens nach erste Verhandlungsrunde.

Dann geht wieder das Theater wegen Inhaltsgleicher und Zeitgleicher Übertragung los, ein paar Abschläge und fertig ist die Besoldung 2019.
Zusätzlich noch ein paar Extra-Ärgernisse für uns Hessen, je nachdem ob die Verhandlungen des TV-H von denen des TV-L abweichen.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Raute1 am 21.01.2019 12:08

https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html


FREIE INTERPRETATION !

Wie kann es sein, dass Beamte beim Bund oder in Bayern deutlich mehr Geld verdienen als in anderen Bundesländern? In Bayern dürfte A 12 in etwa A 13 in anderen Ländern entsprechen…..Gehaltunterschiede in höheren Regionen betragen zwischen 3.000 – 6.000 € pro Jahr.
Wie kann es sein, dass Angestellte der Länder (z. B. Krankenschwester UNI-Klinik) deutlich weniger verdient als eine Kollegin in einem kommunalen Krankenhaus (TVöD)? Von daher müssten bei den Verhandlungen in jedem Falle mehr als 4 % herausspringen um den absoluten Abstand zum TVöD nicht weiter anwachsen zu lassen (gleiches gilt für Landesbeamte im Verhältnis zum Bund). Und ausgerechnet ein SPD-Mann kommt dann mit solchen Parolen um die Ecke…. Partei der sozialen Gerechtigkeit ? Es gibt in jedem Falle weniger als TVöD …..Das kann alles nicht sein! Und dann noch diesen dummen Rituale: Verhandlungsrunde 1: ganz kurz, keinerlei Annäherung, Verhandlungsrunde 2: immer noch kein Angebot, lange Nächte, alle gekennzeichnet und ratlos; Verhandlungsrunde 3: Angebot: plus 1,5 % haha; Ergebnis: so kompliziert, dass keiner genau durchblickt; die AN sagen: > 3 %, die AG’s: unter 3 %! Mehr Geld gibt’s dann frühestens am 01.07. und alle sind glücklich und zufrieden. Man stellt dann fest, dass auf einmal die Inflation > 2 % ist und die Wirtschaft doch stärker wächst als vermutet. Aber egal….Kann es das sein? Für alles und jeden ist Geld da, alles schreit nach mehr Polizei, besserer Bildung und Pflege u.s.w., aber die Leute anständig bezahlen will man nicht. Ergebnis: immer mehr Vollpfosten im ö. D..   Gute Nacht ! Der TVöD hat 3,19 % und 3,09 %für 2018 und 2019 herausgeholt. Beim TVL waren es für 2018 2,35 %. Ergo: Der TVL müsste in 2019 um rd. 4 % erhöht werden, um mit dem TVöD gleichzuziehen. Alles unter 3,5 % wäre aus meiner Sicht eine riesige Enttäuschung! Bei Beamten schaut‘s noch dramatischer aus. Ein Single-Beamter A 12 (letzte Stufe) aus NRW müsste rd. 9 % mehr bekommen um auf Bundesniveau zu kommen. Mir fällt schon lange nichts mehr ein ….
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: FGL am 21.01.2019 12:51
Wie kann es sein, dass Beamte beim Bund oder in Bayern deutlich mehr Geld verdienen als in anderen Bundesländern? In Bayern dürfte A 12 in etwa A 13 in anderen Ländern entsprechen…..Gehaltunterschiede in höheren Regionen betragen zwischen 3.000 – 6.000 € pro Jahr.
Föderalismus ermöglicht Wettbewerb. Die Besoldung ist eben auch ein Faktor, der die Attraktivität der Dienstherrn beeinflusst. Bayern, das wirtschaftspolitisch schlau gehandelt hat, steht eben finanziell besser dar, kann und möchte eben höhere Besoldung als die Mitbewerber bieten und hat deshalb im Wettbewerb um die besten Köpfe einen Vorteil. Wer wie Berlin aus ideologischen Gründen tendenziell eher wirtschaftsfeindlich eingestellt ist, hat eben weniger Ressourcen an der Hand, kann entsprechend weniger bieten. Die Crème de la Crème geht dann nach Bayern und die Haut auf der Milch nach Berlin.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 21.01.2019 13:58
@Raute: Danke für den Artikel, aber ich denke schon das betreffender Finanzsenator ein bisschen mehr als eine Nullrunde springen lässt.... wenn auch nur ein kleines bisschen.

Der TVÖD hatte, es ist so banal, einfach auch das  bessere Timing.
Zum damaligen Zeitpunkt konnte noch kein Herr Scholz die Horrogeschichten vom kommenden Abschwung verbreiten.

@FGL: Wobei gerade in Berlin der Wettbewerb ganz anders ausgestaltet ist, da man dort mit Brandenburg und den Bundesbehörden konkurriert.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Admin am 21.01.2019 14:10
Die Besoldungsrunde 2019 wird natürlich Thema hier. Dies aber erst nach Abschluß der Tarifrunde TV-L und dann auch getrennt nach Bundesländern.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: CK7985 am 21.01.2019 15:49

https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html


FREIE INTERPRETATION !

Wie kann es sein, dass Beamte beim Bund oder in Bayern deutlich mehr Geld verdienen als in anderen Bundesländern? In Bayern dürfte A 12 in etwa A 13 in anderen Ländern entsprechen…..Gehaltunterschiede in höheren Regionen betragen zwischen 3.000 – 6.000 € pro Jahr.
Wie kann es sein, dass Angestellte der Länder (z. B. Krankenschwester UNI-Klinik) deutlich weniger verdient als eine Kollegin in einem kommunalen Krankenhaus (TVöD)? Von daher müssten bei den Verhandlungen in jedem Falle mehr als 4 % herausspringen um den absoluten Abstand zum TVöD nicht weiter anwachsen zu lassen (gleiches gilt für Landesbeamte im Verhältnis zum Bund). Und ausgerechnet ein SPD-Mann kommt dann mit solchen Parolen um die Ecke…. Partei der sozialen Gerechtigkeit ? Es gibt in jedem Falle weniger als TVöD …..Das kann alles nicht sein! Und dann noch diesen dummen Rituale: Verhandlungsrunde 1: ganz kurz, keinerlei Annäherung, Verhandlungsrunde 2: immer noch kein Angebot, lange Nächte, alle gekennzeichnet und ratlos; Verhandlungsrunde 3: Angebot: plus 1,5 % haha; Ergebnis: so kompliziert, dass keiner genau durchblickt; die AN sagen: > 3 %, die AG’s: unter 3 %! Mehr Geld gibt’s dann frühestens am 01.07. und alle sind glücklich und zufrieden. Man stellt dann fest, dass auf einmal die Inflation > 2 % ist und die Wirtschaft doch stärker wächst als vermutet. Aber egal….Kann es das sein? Für alles und jeden ist Geld da, alles schreit nach mehr Polizei, besserer Bildung und Pflege u.s.w., aber die Leute anständig bezahlen will man nicht. Ergebnis: immer mehr Vollpfosten im ö. D..   Gute Nacht ! Der TVöD hat 3,19 % und 3,09 %für 2018 und 2019 herausgeholt. Beim TVL waren es für 2018 2,35 %. Ergo: Der TVL müsste in 2019 um rd. 4 % erhöht werden, um mit dem TVöD gleichzuziehen. Alles unter 3,5 % wäre aus meiner Sicht eine riesige Enttäuschung! Bei Beamten schaut‘s noch dramatischer aus. Ein Single-Beamter A 12 (letzte Stufe) aus NRW müsste rd. 9 % mehr bekommen um auf Bundesniveau zu kommen. Mir fällt schon lange nichts mehr ein ….

Du triffst es auf den Punkt, vor allem den ritualisierten Ablauf der Verhandlungen beschreibst du völlig zutreffend.

Ich denke es ist allen "Betroffenen" klar, dass wir keinem dem TVÖD ebenbürtigen Abschluss realisieren werden, dies gilt im Übrigen bereits seit dem Jahr 2012. Auf der Startseite wurde ein direkter Vergleich eingestellt. Insbesondere das Enteilen der Metallindustrie seit 1993 ist schockierend.

Realistisch betrachtet läge man mit 2,5% p. a. wohl ganz gut.
Ob es wirklich dazu kommt, bleibt abzuwarten.
Insbesondere die Mindestanhebungen werden im Bereich der Beamten häufig nicht übernommen.

Ich gehe mittlerweile mit einer ziemlich pessimistischen Erwartungshaltung heran und kümmere mich lieber selbst um die kontinuierliche Steigerung meines Einkommens. So wie man angesichts des sinkenden Pensions- bzw. Rentenniveaus vorsorgen musst, gilt dies wohl mittlerweile auch für Teile des Einkommens.

Mit einem breit diversifizieren Aktien- bzw. Dividendendepot, das stetigt ausgebaut wird, steigere ich meinen passiven cash flow von Jahr zu Jahr. Die Unternehmen erhöhen ihre Ausschüttungen dabei durchschnittlich zwischen 5-10% p.a. Mit den durchschnittlich 25% Abgaben kann ich leben und vor allem muss ich für den cash flow nichts tun abgesehen vom Investment. Ich beteilige mich an erfolgreichen Unternehmen und partizipiere daran. Erst finanziert man damit nur die Handyrechnung, irgendwann sind es die monatlichen Pendelkosten und mit Geduld und Disziplin springt irgendwann der Mietanteil bzw. die Hausrate oder Leasingrate raus. Und das Beste ist, dass die Dividenden bei soliden, globalen Konzernen seit Jahrzehnten gezahlt werden, jeder Krise trotzdend, stetig oder stabil gehalten wurden und auch bis zum Tod bzw. im Rentenalter ausgeschüttet werden.
Von Zinsenszinseffekten über Laufzeiten von 20-30 Jahren ganz zu schweigen und da rede ich nur von Dividenden, nicht von Kursgewinnen. Der wachsende cash flow macht mich in kleinen Schritten immer unabhängiger vom Dienstherrn und ermöglicht mir vllt. zukünftig eine Teilzeittätigkeit ohne reale Einkommenseinbußen oder eben ein Mehr an finanzielle Freiheit.

Klar hat das nichts mit dem gewünschten Tarifabschluss zu tun denn dort kommt die Wertschätzung für unsere Arbeit direkt zum Ausdruck und auf die private Vorsorge kann auch keiner verweisen denn genau die setzt entsprechende finanzielle Spielräume voraus.

Schön wäre ein Abschluss um die 3% p. a. aber davon gehe ich wie gesagt nicht aus.
2,5% - 2,8% sind evtl. realistisch aber wers glaubt...

Zudem darf man auch nicht vergessen, dass strukturelle Verbesserungen der Entgeltordnung zulasten der linearen Erhöhungen gehen und Kompromisse erfordern.
Diese bringen den Beamten aber rein gar nichts.

Was auch nicht vergessen werden darf, ist, dass beim Bund die Personalkosten nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellen, bei den Ländern der Personalhaushalt aber enorm schwer wiegt.

Die Ausgangsbedingungen sind also ganz andere.
Insofern wird der Bund wohl immer besser dastehen als die Länder.

Man wird sehen...

Es ist halt auch ein Stück Verdrossenheit und Erfahrung, die zu dem Desinteresse beiträgt und diese Pseudoveranstaltungen zwischen Verdi, Beamtenbund und TDL.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Karsten am 21.01.2019 17:40

Du triffst es auf den Punkt, vor allem den ritualisierten Ablauf der Verhandlungen beschreibst du völlig zutreffend.

Ich denke es ist allen "Betroffenen" klar, dass wir keinem dem TVÖD ebenbürtigen Abschluss realisieren werden, dies gilt im Übrigen bereits seit dem Jahr 2012. Auf der Startseite wurde ein direkter Vergleich eingestellt. Insbesondere das Enteilen der Metallindustrie seit 1993 ist schockierend.

Realistisch betrachtet läge man mit 2,5% p. a. wohl ganz gut.
Ob es wirklich dazu kommt, bleibt abzuwarten.
Insbesondere die Mindestanhebungen werden im Bereich der Beamten häufig nicht übernommen.

Ich gehe mittlerweile mit einer ziemlich pessimistischen Erwartungshaltung heran und kümmere mich lieber selbst um die kontinuierliche Steigerung meines Einkommens. So wie man angesichts des sinkenden Pensions- bzw. Rentenniveaus vorsorgen musst, gilt dies wohl mittlerweile auch für Teile des Einkommens.

Mit einem breit diversifizieren Aktien- bzw. Dividendendepot, das stetigt ausgebaut wird, steigere ich meinen passiven cash flow von Jahr zu Jahr. Die Unternehmen erhöhen ihre Ausschüttungen dabei durchschnittlich zwischen 5-10% p.a. Mit den durchschnittlich 25% Abgaben kann ich leben und vor allem muss ich für den cash flow nichts tun abgesehen vom Investment. Ich beteilige mich an erfolgreichen Unternehmen und partizipiere daran. Erst finanziert man damit nur die Handyrechnung, irgendwann sind es die monatlichen Pendelkosten und mit Geduld und Disziplin springt irgendwann der Mietanteil bzw. die Hausrate oder Leasingrate raus. Und das Beste ist, dass die Dividenden bei soliden, globalen Konzernen seit Jahrzehnten gezahlt werden, jeder Krise trotzdend, stetig oder stabil gehalten wurden und auch bis zum Tod bzw. im Rentenalter ausgeschüttet werden.
Von Zinsenszinseffekten über Laufzeiten von 20-30 Jahren ganz zu schweigen und da rede ich nur von Dividenden, nicht von Kursgewinnen. Der wachsende cash flow macht mich in kleinen Schritten immer unabhängiger vom Dienstherrn und ermöglicht mir vllt. zukünftig eine Teilzeittätigkeit ohne reale Einkommenseinbußen oder eben ein Mehr an finanzielle Freiheit.

Klar hat das nichts mit dem gewünschten Tarifabschluss zu tun denn dort kommt die Wertschätzung für unsere Arbeit direkt zum Ausdruck und auf die private Vorsorge kann auch keiner verweisen denn genau die setzt entsprechende finanzielle Spielräume voraus.

Schön wäre ein Abschluss um die 3% p. a. aber davon gehe ich wie gesagt nicht aus.
2,5% - 2,8% sind evtl. realistisch aber wers glaubt...

Zudem darf man auch nicht vergessen, dass strukturelle Verbesserungen der Entgeltordnung zulasten der linearen Erhöhungen gehen und Kompromisse erfordern.
Diese bringen den Beamten aber rein gar nichts.

Was auch nicht vergessen werden darf, ist, dass beim Bund die Personalkosten nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellen, bei den Ländern der Personalhaushalt aber enorm schwer wiegt.

Die Ausgangsbedingungen sind also ganz andere.
Insofern wird der Bund wohl immer besser dastehen als die Länder.

Man wird sehen...

Es ist halt auch ein Stück Verdrossenheit und Erfahrung, die zu dem Desinteresse beiträgt und diese Pseudoveranstaltungen zwischen Verdi, Beamtenbund und TDL.

Bei allem Respekt, Ihre persönliche Finanzstrategie ist allenfalls eine Notlösung und für mich eher ein versuchter Ausweg die schlechten Tarifabschlüsse zu kompensieren. Im Grunde genommen machen die Länder ja nichts anderes alle 2 Jahre. Sie teilen mit, dass die Beamten aufgrund Ihrer Jobsicherheit weniger Entgelterhöhung verlangen sollten und dass die Beamten im Falle einer bevorstehenden Wirtschaftskrise in Summe sowieso viel besser da stehen würden.

Ihre Dividendensammlung passt da genau ins Bild der Arbeitgeber. Sie als Beamter verdienen bereits genug und benötigen auch keine +6% Erhöhung, da sie ja Investments am Aktienmarkt tätigen können. Evtl. sollten Beamte, welche noch Mieteinnahmen nebenher haben auch weniger bekommen.

Nehmen Sie es nicht persönlich, aber Ihre Strategie würde meine Verdrossenheit im ö.D. der Länder noch viel mehr steigern. Sie müssen neben Ihrer Arbeit sparen, um am Ende das gleiche wie Bundesbeamte zu erhalten. Ihre Arbeit ist also weniger wert - eine Wertschätzung des Arbeitgebers sieht anders aus.

Den Vergleich mit anderen tariflich organisierten Bereichen außerhalb des ö.D. möchte ich gar nicht ansprechen. Allerdings fällt mir privat zunehmend auf, dass die Gehälter eines Beamten (selbst netto) kaum noch mit den Angestellten außerhalb des ö.D. mithalten können. Die Entwicklung ist beängstigend ...
___

Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: CK7985 am 21.01.2019 19:43

Du triffst es auf den Punkt, vor allem den ritualisierten Ablauf der Verhandlungen beschreibst du völlig zutreffend.

Ich denke es ist allen "Betroffenen" klar, dass wir keinem dem TVÖD ebenbürtigen Abschluss realisieren werden, dies gilt im Übrigen bereits seit dem Jahr 2012. Auf der Startseite wurde ein direkter Vergleich eingestellt. Insbesondere das Enteilen der Metallindustrie seit 1993 ist schockierend.

Realistisch betrachtet läge man mit 2,5% p. a. wohl ganz gut.
Ob es wirklich dazu kommt, bleibt abzuwarten.
Insbesondere die Mindestanhebungen werden im Bereich der Beamten häufig nicht übernommen.

Ich gehe mittlerweile mit einer ziemlich pessimistischen Erwartungshaltung heran und kümmere mich lieber selbst um die kontinuierliche Steigerung meines Einkommens. So wie man angesichts des sinkenden Pensions- bzw. Rentenniveaus vorsorgen musst, gilt dies wohl mittlerweile auch für Teile des Einkommens.

Mit einem breit diversifizieren Aktien- bzw. Dividendendepot, das stetigt ausgebaut wird, steigere ich meinen passiven cash flow von Jahr zu Jahr. Die Unternehmen erhöhen ihre Ausschüttungen dabei durchschnittlich zwischen 5-10% p.a. Mit den durchschnittlich 25% Abgaben kann ich leben und vor allem muss ich für den cash flow nichts tun abgesehen vom Investment. Ich beteilige mich an erfolgreichen Unternehmen und partizipiere daran. Erst finanziert man damit nur die Handyrechnung, irgendwann sind es die monatlichen Pendelkosten und mit Geduld und Disziplin springt irgendwann der Mietanteil bzw. die Hausrate oder Leasingrate raus. Und das Beste ist, dass die Dividenden bei soliden, globalen Konzernen seit Jahrzehnten gezahlt werden, jeder Krise trotzdend, stetig oder stabil gehalten wurden und auch bis zum Tod bzw. im Rentenalter ausgeschüttet werden.
Von Zinsenszinseffekten über Laufzeiten von 20-30 Jahren ganz zu schweigen und da rede ich nur von Dividenden, nicht von Kursgewinnen. Der wachsende cash flow macht mich in kleinen Schritten immer unabhängiger vom Dienstherrn und ermöglicht mir vllt. zukünftig eine Teilzeittätigkeit ohne reale Einkommenseinbußen oder eben ein Mehr an finanzielle Freiheit.

Klar hat das nichts mit dem gewünschten Tarifabschluss zu tun denn dort kommt die Wertschätzung für unsere Arbeit direkt zum Ausdruck und auf die private Vorsorge kann auch keiner verweisen denn genau die setzt entsprechende finanzielle Spielräume voraus.

Schön wäre ein Abschluss um die 3% p. a. aber davon gehe ich wie gesagt nicht aus.
2,5% - 2,8% sind evtl. realistisch aber wers glaubt...

Zudem darf man auch nicht vergessen, dass strukturelle Verbesserungen der Entgeltordnung zulasten der linearen Erhöhungen gehen und Kompromisse erfordern.
Diese bringen den Beamten aber rein gar nichts.

Was auch nicht vergessen werden darf, ist, dass beim Bund die Personalkosten nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellen, bei den Ländern der Personalhaushalt aber enorm schwer wiegt.

Die Ausgangsbedingungen sind also ganz andere.
Insofern wird der Bund wohl immer besser dastehen als die Länder.

Man wird sehen...

Es ist halt auch ein Stück Verdrossenheit und Erfahrung, die zu dem Desinteresse beiträgt und diese Pseudoveranstaltungen zwischen Verdi, Beamtenbund und TDL.

Bei allem Respekt, Ihre persönliche Finanzstrategie ist allenfalls eine Notlösung und für mich eher ein versuchter Ausweg die schlechten Tarifabschlüsse zu kompensieren. Im Grunde genommen machen die Länder ja nichts anderes alle 2 Jahre. Sie teilen mit, dass die Beamten aufgrund Ihrer Jobsicherheit weniger Entgelterhöhung verlangen sollten und dass die Beamten im Falle einer bevorstehenden Wirtschaftskrise in Summe sowieso viel besser da stehen würden.

Ihre Dividendensammlung passt da genau ins Bild der Arbeitgeber. Sie als Beamter verdienen bereits genug und benötigen auch keine +6% Erhöhung, da sie ja Investments am Aktienmarkt tätigen können. Evtl. sollten Beamte, welche noch Mieteinnahmen nebenher haben auch weniger bekommen.

Nehmen Sie es nicht persönlich, aber Ihre Strategie würde meine Verdrossenheit im ö.D. der Länder noch viel mehr steigern. Sie müssen neben Ihrer Arbeit sparen, um am Ende das gleiche wie Bundesbeamte zu erhalten. Ihre Arbeit ist also weniger wert - eine Wertschätzung des Arbeitgebers sieht anders aus.

Den Vergleich mit anderen tariflich organisierten Bereichen außerhalb des ö.D. möchte ich gar nicht ansprechen. Allerdings fällt mir privat zunehmend auf, dass die Gehälter eines Beamten (selbst netto) kaum noch mit den Angestellten außerhalb des ö.D. mithalten können. Die Entwicklung ist beängstigend ...
___

Interessante Sichtweise aber meine private Altersvorsorge bzw. den persönlichen Vermögensaufbau betreibe ich vollkommen unabhängig von möglichen Beförderungen oder Tarifabschlüssen.
Der Erwerb von Aktien wird bei einem starken Abschluss ebenso fortgesetzt wie bei einer Nullrunde.
Gute Abschlüsse tragen natürlich stärker zum Vermögensaufbau bei, klar.
Und der Cash Flow setzt im Grunde genommen unmittelbar nach Erwerb der Unternehmensanteile ein.
Im Grunde genommen schöpfe ich also Teile der Gewinne ab, die engagierte und hoch qualifizierte Arbeitnehmer in der Wirtschaft generieren ;-)

Der üblichen Risiken am Aktienmarkt sollte man sich ohnehin bewusst sein - das setze ich voraus.
Beamter sind ja häufig leider auch für ihre konservative Kapitalanlage bekannt und verlassen sich noch immer auf ihre "auskömmliche" Pension. Diese Zeiten sind aus meiner Sicht vorbei. Auch Beamte sollten und müssen umdenken.

Auf die Tarifabschlüsse habe ich - gerade als Beamter - gegenwärtig keinen Einfluss.
Wer ist heute noch so dumm und wird VERDI Mitglied und vergeudet Teile seines Einkommens für diese Truppe?

Worauf ich Einfluss habe, ist die zielgerichtete Investition meines Einkommens und Vermögens und genau darauf fokussiere ich mich. Ganz abgesehen davon, dass mich die Börse interessiert.

Dass die Privatwirtschaft weit besser bezahlt ist klar.
Im ö. D. (TVÖD, TV-L, Sozialversicherungen etc.) sieht es halt relativ schwach aus im Vergleich zur Wirtschaft.
Wir sind aber in dem glücklichen Umstand, dass meine Frau bei einem Großkonzern ist und davon profitiert. Das bringt mir persönlich zwar nichts, als Familie aber sehr wohl.

Wir müssen uns halt mit 2-2,5% (Inflationsausgleich), Erfahrungsstufen und Familienzulagen zufrieden geben.

Weit mehr als die Angestellten im TV-L haben wir noch immer zumal die Rechtsprechung Nullrunden oder starken Einschnitten ohnehin einen Riegel vorgeschoben hat. Zudem hat der Beamte dank der niedrigeren Besteuerung ja auch mehr von den Erhöhungen als Angestellte.

Aber es bleibt ja jedem unbenommen, sich aus seinem bequemen Sicherheitsnetz zu bewegen und in die Wirtschaft zu wechseln. Das ist doch gerade Ausdruck des Wettbewerbs um Fachkräfte. Wer unzufrieden ist im ö. D., sollte über neue Herausforderungen nachdenken. Im ö. D. gibt es keinen Wettbewerb, es gibt keine Shareholder und deren Erwartungen, Streik als angebliches Druckmittel läuft bei den Verantwortlichen völlig ins Leere und man hat bereits eingestanden, finanziell nicht mit der Wirtschaft konkurrieren zu können. Es gibt aus Sicht des ö. D. also keine Wettbewerb um Fachkräfte. Und wenn jemand den ö. D. verlässt, juckt das auch keinen. Und trotzdem ist der ö. D. bei Schulabsolventen und Studenten unglaublich beliebt. Das liegt wohl an der Sicherheit, die der ö. D. vermeintlich bietet obwohl der Befristungsanteil dort mit Abstand am höchsten ist.

Solange die Arbeitgeber das Offensichtliche nicht erkennen (wollen), können die Gewerkschaften leider fordern und drohen, wie sie wollen :-(
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Solitair am 21.01.2019 20:56
Wie kann es sein, dass Beamte beim Bund oder in Bayern deutlich mehr Geld verdienen als in anderen Bundesländern? In Bayern dürfte A 12 in etwa A 13 in anderen Ländern entsprechen…..Gehaltunterschiede in höheren Regionen betragen zwischen 3.000 – 6.000 € pro Jahr.
Föderalismus ermöglicht Wettbewerb. Die Besoldung ist eben auch ein Faktor, der die Attraktivität der Dienstherrn beeinflusst. Bayern, das wirtschaftspolitisch schlau gehandelt hat, steht eben finanziell besser dar, kann und möchte eben höhere Besoldung als die Mitbewerber bieten und hat deshalb im Wettbewerb um die besten Köpfe einen Vorteil. Wer wie Berlin aus ideologischen Gründen tendenziell eher wirtschaftsfeindlich eingestellt ist, hat eben weniger Ressourcen an der Hand, kann entsprechend weniger bieten. Die Crème de la Crème geht dann nach Bayern und die Haut auf der Milch nach Berlin.

Ist halt blöd für diejenigen, die bereits über 20 Jahre bei einem Dienstherren beschäftigt sind, der nicht Bund oder Bayern heißt. Da ist nichts mehr mit nach Bayern gehen.

Mehr wie die üblichen 2,x% p.a. erwarte ich auch nicht. In der nächsten Runde dann Nullrunden, weil dann die Konjunktur abgekühlt ist und der ÖD seinen Beitrag leisten muss. Also nicht, dass er irgendwas von der Hochkonjunktur und den sprudelnden Steuereinnahmen gehabt hätte, aber man kennt das Spielchen ja.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Kingrakadabra am 22.01.2019 07:04
Ich befürchte auch, dass es nur 2% - 2,5% sein werden. Die Laufzeit 1 Jahr kann man wohl eh knicken.
Man sollte auch ggf. mal den Bereich Jobticket bzw. Erhöhung der Zuschüsse zum Jobticket anpacken bzw. auch AG-Anteil zu den vwL.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: MoinMoin am 22.01.2019 07:20
Ist halt blöd für diejenigen, die bereits über 20 Jahre bei einem Dienstherren beschäftigt sind, der nicht Bund oder Bayern heißt. Da ist nichts mehr mit nach Bayern gehen.
Haben die eine Einreisesperre für ü40 eingeführt?
Und ja, es ist "ärgerlich", wenn man bei der Arbeitergeberwahl aufs falsche Pferd gesetzt hat.
Die Münchener werde wiederum mosern, dass sie ebenfalls zu wenig haben.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 22.01.2019 09:09
FREIE INTERPRETATION !

Wie kann es sein, dass Beamte beim Bund oder in Bayern deutlich mehr Geld verdienen als in anderen Bundesländern? In Bayern dürfte A 12 in etwa A 13 in anderen Ländern entsprechen…..Gehaltunterschiede in höheren Regionen betragen zwischen 3.000 – 6.000 € pro Jahr.
Wie kann es sein, dass Angestellte der Länder (z. B. Krankenschwester UNI-Klinik) deutlich weniger verdient als eine Kollegin in einem kommunalen Krankenhaus (TVöD)? Von daher müssten bei den Verhandlungen in jedem Falle mehr als 4 % herausspringen um den absoluten Abstand zum TVöD nicht weiter anwachsen zu lassen (gleiches gilt für Landesbeamte im Verhältnis zum Bund). Und ausgerechnet ein SPD-Mann kommt dann mit solchen Parolen um die Ecke…. Partei der sozialen Gerechtigkeit ? Es gibt in jedem Falle weniger als TVöD …..Das kann alles nicht sein! Und dann noch diesen dummen Rituale: Verhandlungsrunde 1: ganz kurz, keinerlei Annäherung, Verhandlungsrunde 2: immer noch kein Angebot, lange Nächte, alle gekennzeichnet und ratlos; Verhandlungsrunde 3: Angebot: plus 1,5 % haha; Ergebnis: so kompliziert, dass keiner genau durchblickt; die AN sagen: > 3 %, die AG’s: unter 3 %! Mehr Geld gibt’s dann frühestens am 01.07. und alle sind glücklich und zufrieden. Man stellt dann fest, dass auf einmal die Inflation > 2 % ist und die Wirtschaft doch stärker wächst als vermutet. Aber egal….Kann es das sein? Für alles und jeden ist Geld da, alles schreit nach mehr Polizei, besserer Bildung und Pflege u.s.w., aber die Leute anständig bezahlen will man nicht. Ergebnis: immer mehr Vollpfosten im ö. D..   Gute Nacht ! Der TVöD hat 3,19 % und 3,09 %für 2018 und 2019 herausgeholt. Beim TVL waren es für 2018 2,35 %. Ergo: Der TVL müsste in 2019 um rd. 4 % erhöht werden, um mit dem TVöD gleichzuziehen. Alles unter 3,5 % wäre aus meiner Sicht eine riesige Enttäuschung! Bei Beamten schaut‘s noch dramatischer aus. Ein Single-Beamter A 12 (letzte Stufe) aus NRW müsste rd. 9 % mehr bekommen um auf Bundesniveau zu kommen. Mir fällt schon lange nichts mehr ein ….
Sehr schöne Zusammenfassung ! ! ! Ist für ein bullshit-Bingo wie gemacht und erinnert mich an das typische Fußballer-Interview:"...war'n schweres Spiel,...die Abwehr funktionierte nicht so wie gewollt, aber zum Schluß haben wir uns noch ein paar gute Chancen 'rausgespielt..." Passt auf 85% der Interviews ebenso wie die obige Zusammenfassung auf 90% der Besoldungsrunden...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 22.01.2019 09:13
@Buccaneer: Genau das denke ich mir auch jedes mal :-D
@Kingrakadabra: Ich muss sagen als Hesse bin ich recht zufrieden mit meinem Jobticket... auch wenn es mir für den Arbeitsweg nichts bringt.

Jobtickets und AG Anteil zur VWL haben aus AG Sicht den Vorteil, das diese zum einen nicht Ruhegehaltswirksam sind und einfacher wieder gestrichen werden könnten.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Kingrakadabra am 22.01.2019 09:28
@Finanzer: Ja, das mit dem Jobticket. Meist wird argumentiert "bringt mir eh nichts". Mag zwar stimmen, aber für alle anderen wäre es ne Entlastung.
Darf ich fragen wie das in Hessen dann genau gehandhabt wird?
Gestrichen ja, aber ich finde den Zuschuss zum Jobticket sowie den AG-Anteil vwL zu niedrig.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Mask am 22.01.2019 11:13
Wie bekomme ich mein LandesTicket Hessen?
Es muss kein Antrag gestellt werden. Jeder Landesbeschäftigte erhält sein persönliches LandesTicket rechtzeitig vor dem 1. Januar 2018.

Gilt es auch für Pensionäre?
Nein, es gilt nur für aktive Beschäftigte des Landes.

Gilt das LandesTicket Hessen auch für Bedienstete der hessischen Kommunen, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts?
Nein, das LandesTicket gilt ausschließlich für Bedienstete des Landes Hessen; für Bedienstete anderer Dienstherren gilt es nicht.

Was kostet des LandesTicket Hessen?
Das LandesTicket kann man nicht kaufen. Es wird ausschließlich den Bediensteten des Landes Hessen zur Verfügung gestellt und es entstehen keinerlei Zusatzkosten (siehe Entfernungspauschale).

Wird der geldwerte Vorteil versteuert? Hat die Nutzung der Freifahrtberechtigung Auswirkung auf die Entfernungspauschale?
Der steuerliche Werbungskostenabzug beim einzelnen Bediensteten für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte in Form der Entfernungspauschale wird durch die Nutzung nicht berührt. Das Land Hessen wird in seiner Eigenschaft als Arbeitgeber den sogenannten geldwerten Vorteil gegenüber der Finanzverwaltung versteuern.

Wo gilt das LandesTicket Hessen?
Der Geltungsbereich des LandesTickets entspricht dem des Hessentickets. Mit dem Ticket kann man in ganz Hessen fahren sowie in mehrere angrenzende Gebiete, wie etwa Mainz, Eberbach oder Warburg. Dadurch ist der Übergang in andere Verkehrsverbünde ermöglicht. Wer mit dem LandesTicket über diesen Bereich hinaus fahren möchte, braucht eine zusätzliche Fahrkarte. Eine Übersichtskarte ist hier abrufbar.

Welche Verkehrsmittel dürfen genutzt werden?
Mit dem LandesTicket können alle Regionalzüge S-Bahnen, Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse sowie Anruf-Sammel-Taxen in Hessen genutzt werden.

Ist das LandesTicket übertragbar und gibt es die Möglichkeit, am Wochenende oder abends jemanden mitzunehmen?
Das LandesTicket ist personengebunden und nicht übertragbar. Es beinhaltet jedoch die Möglichkeit von montags bis freitags ab 19:00 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen ganztags einen Erwachsenen und alle zum Haushalt gehörenden Kinder bis 14 Jahre kostenfrei mitzunehmen.

Mehr zum Thema hier: https://innen.hessen.de/pressearchiv/pressemitteilung/das-landesticket-fuer-hessen-unterwegs
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Kingrakadabra am 22.01.2019 11:25
Ja, klingt gut. Leider nur für Landesbedienstete. Sollte es auch in Kommunen geben.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: CK7985 am 22.01.2019 12:47
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tarifverhandlungen-im-oeffentlichen-dienst-die-forderungen-der-beamten-sind-wirklichkeitsfremd/23892318.html
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Bastel am 22.01.2019 13:25
Mich würde mal interessieren was die Kritiker als angemessene Lohnerhöhung empfinden.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 22.01.2019 14:15
@Mask: Danke, da waren Sie wohl schneller.
@Kingrakadabra: Klingt erstmal alles gut, problematisch wird dass das BMF eine Anrechnung des Jobtickets auf die Pendlerpauschale durchsetzen möchte.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Kingrakadabra am 22.01.2019 14:52
Bei dem ab dem Jahre 2019 steuerfreien Zuschuss zum Jobticket soll das so gemacht werden.
Zudem müsste ja dann nachgewiesen werden, dass das Jobticket für die Fahrt zur Arbeitsstätte und zurück genutzt wird. Dies ist für Kollegen in ländlichen Gebieten oftmals nicht machbar.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Karsten am 22.01.2019 14:55
Mich würde mal interessieren was die Kritiker als angemessene Lohnerhöhung empfinden.

Angemessen ist, was der Haushalt eines jeden Landes kurz,- mittel- und langfristig hergibt. Dabei sind die Haushalte der Ländern ohne Kredite auszugleichen (Art. 109 Abs. 3 Satz 1 GG). Diese Vorgabe orientiert sich am mittelfristigen Ziel des strukturell ausgeglichenen Haushalts aus dem Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt.

Ausnahmen vom Kreditaufnahmeverbot sind bei der Aufstellung der Haushalte der Länder vorgesehen:

-  bei abweichender Konjunkturentwicklung wodurch antizyklisch Kreditaufnahmen im Abschwung ermöglicht werden (antizyklische Finanzpolitik, Art. 109 Abs. 3 Satz 2 GG).

-  in Fällen von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Notsituationen, wozu auch die Finanzkrisen
zählen , mit gleichzeitiger Festlegung entsprechender Tilgungsregelungen (Art. 109 Abs. 3 Satz 3 und 4 GG).
___________________

Fazit: Eine Erhöhung der Besoldung und somit auch der ungedeckten Pensionen muss durch den Haushalt abgedeckt werden. Da für die Länder die Schuldengrenze ab dem 01.01.2020 verbindlich ist https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_143d.html - werden das erstmals schwierige Verhandlungen.  In 10 Jahren werden Erhöhungen nahezu unmöglich, wenn man die Pensionen von der Besoldungserhöhung nicht endlich abkoppelt. Ohne diese Abkopplung müssen die jüngeren Beamten für die hohen Pensionen der Alten "bezahlen" und geringere Anpassung erdulden. Letztlich ähnlich wie die Angestellten, diese müssen immer höhere Sozialabgaben leisten, um die heutigen Rentensteigerungen zu bezahlen. Insofern alles fair bzw. geteiltes Leid ist halbes Leid im ö.D.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 22.01.2019 15:11


Fazit: Eine Erhöhung der Besoldung und somit auch der ungedeckten Pensionen muss durch den Haushalt abgedeckt werden....
... Letztlich ähnlich wie die Angestellten, diese müssen immer höhere Sozialabgaben leisten, um die heutigen Rentensteigerungen zu bezahlen. Insofern alles fair bzw. geteiltes Leid ist halbes Leid im ö.D.
Wäre die Pensionsrücklage (die es ja mal gab) nicht sang- und klanglos im Haushalt versunken, wären die Pensionszahlungen gedeckt gewesen....
Ungeachtet dessen bezieht sich der GG-Art. ja aber doch auf den Haushalt insgesamt und nicht explizit auf die Personalkosten als nur einem Teil davon...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 22.01.2019 15:23
Wäre die Pensionsrücklage (die es ja mal gab) nicht sang- und klanglos im Haushalt versunken, wären die Pensionszahlungen gedeckt gewesen....
Ungeachtet dessen bezieht sich der GG-Art. ja aber doch auf den Haushalt insgesamt und nicht explizit auf die Personalkosten als nur einem Teil davon...

Ein weiterer Punkt der in der öffentlichen Debatte nie Beachtung findet.
Die Schuldenbremse wir gefühlt immer nur bei den Personalkosten angeführt... bei anderen Ausgaben wird diese komischerweise nie erwähnt.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 22.01.2019 15:37
Wenn die Politik sagt "...wir müssen sparen..." dann meinen Sie damit garantiert nicht eine Absenkung der Diäten... ;)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Karsten am 22.01.2019 16:15
Wäre die Pensionsrücklage (die es ja mal gab) nicht sang- und klanglos im Haushalt versunken, wären die Pensionszahlungen gedeckt gewesen....
Ungeachtet dessen bezieht sich der GG-Art. ja aber doch auf den Haushalt insgesamt und nicht explizit auf die Personalkosten als nur einem Teil davon...

Ein weiterer Punkt der in der öffentlichen Debatte nie Beachtung findet.
Die Schuldenbremse wir gefühlt immer nur bei den Personalkosten angeführt... bei anderen Ausgaben wird diese komischerweise nie erwähnt.

Auch das wird sich zum 01.01.2020 ändern, garantiert!
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 22.01.2019 16:18
Hoffentlich ist die "Gorch Fock" bis dahin fertig... ;)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Seppel84 am 23.01.2019 08:37
Viel bla bla um nichts.

Verdi fordert wieder 6% pro Jahr und am Ende wird es 2x 2% auf 2 Jahre sein.

Gefühlt ist das so schon 20 Jahre.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Seppel84 am 23.01.2019 08:43

https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html


FREIE INTERPRETATION !

Wie kann es sein, dass Beamte beim Bund oder in Bayern deutlich mehr Geld verdienen als in anderen Bundesländern? In Bayern dürfte A 12 in etwa A 13 in anderen Ländern entsprechen…..Gehaltunterschiede in höheren Regionen betragen zwischen 3.000 – 6.000 € pro Jahr.
Wie kann es sein, dass Angestellte der Länder (z. B. Krankenschwester UNI-Klinik) deutlich weniger verdient als eine Kollegin in einem kommunalen Krankenhaus (TVöD)? Von daher müssten bei den Verhandlungen in jedem Falle mehr als 4 % herausspringen um den absoluten Abstand zum TVöD nicht weiter anwachsen zu lassen (gleiches gilt für Landesbeamte im Verhältnis zum Bund). Und ausgerechnet ein SPD-Mann kommt dann mit solchen Parolen um die Ecke…. Partei der sozialen Gerechtigkeit ? Es gibt in jedem Falle weniger als TVöD …..Das kann alles nicht sein! Und dann noch diesen dummen Rituale: Verhandlungsrunde 1: ganz kurz, keinerlei Annäherung, Verhandlungsrunde 2: immer noch kein Angebot, lange Nächte, alle gekennzeichnet und ratlos; Verhandlungsrunde 3: Angebot: plus 1,5 % haha; Ergebnis: so kompliziert, dass keiner genau durchblickt; die AN sagen: > 3 %, die AG’s: unter 3 %! Mehr Geld gibt’s dann frühestens am 01.07. und alle sind glücklich und zufrieden. Man stellt dann fest, dass auf einmal die Inflation > 2 % ist und die Wirtschaft doch stärker wächst als vermutet. Aber egal….Kann es das sein? Für alles und jeden ist Geld da, alles schreit nach mehr Polizei, besserer Bildung und Pflege u.s.w., aber die Leute anständig bezahlen will man nicht. Ergebnis: immer mehr Vollpfosten im ö. D..   Gute Nacht ! Der TVöD hat 3,19 % und 3,09 %für 2018 und 2019 herausgeholt. Beim TVL waren es für 2018 2,35 %. Ergo: Der TVL müsste in 2019 um rd. 4 % erhöht werden, um mit dem TVöD gleichzuziehen. Alles unter 3,5 % wäre aus meiner Sicht eine riesige Enttäuschung! Bei Beamten schaut‘s noch dramatischer aus. Ein Single-Beamter A 12 (letzte Stufe) aus NRW müsste rd. 9 % mehr bekommen um auf Bundesniveau zu kommen. Mir fällt schon lange nichts mehr ein ….

Naja, ganz so einfach ist es natürlich nicht.
ich bin Beamter in Hamburg und bekomme bei der gleichen Besoldung wie ein Beamter in Schleswig Holstein 2200 € netto mehr im Jahr. Die Kollegen nebenan bekommen aber nochmal Weihnachtsgeld, also hebt sich das wieder fast auf.

So ungefähr ist das komplett auf Deutschland verteilt.

Selbst zu Bayern bekommen ich pro Monat 100 € netto mehr :)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Kingrakadabra am 23.01.2019 09:29
Aber in Bayern gibt's dafür Weihnachtsgeld, das es in HH nicht gibt. Oder?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Bastel am 23.01.2019 09:39
Man sollte schon das Jahresgehalt bzw. den Jahressold unter gleichen Parametern vergleichen...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 23.01.2019 10:08
Dafür gibt es ja die Besoldungslisten auf dieser Seite...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Raute1 am 23.01.2019 11:28
Die bayrischen Beamten toppt niemand....
Beispiel: A 12, ledig, STK 1, letzte Stufe; HH 55,7 T€, Bayern: 59 T€!!!!!
noch Fragen?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Casiopeia1981 am 23.01.2019 11:34
Ich glaube, dass man sich mal das Gesamtpaket ansehen muss:

Höhe der Regelbesoldung?
Dauer für den Ausftieg in den Erfahrungszeiten?
Höhe der Sonderzuwendung? In der Besoldung integriert oder Auszahlung im Dezember?
Regelarbeitszeit? 39, 40, 41, 42 Stunden?
Homeoffice?
Langzeitarbeotskonten?
Kostendämpfungspauschale oder Zuzahlung?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 23.01.2019 12:22
Ich glaube, dass man sich mal das Gesamtpaket ansehen muss:

Höhe der Regelbesoldung?
Dauer für den Ausftieg in den Erfahrungszeiten?
Höhe der Sonderzuwendung? In der Besoldung integriert oder Auszahlung im Dezember?
Regelarbeitszeit? 39, 40, 41, 42 Stunden?
Homeoffice?
Langzeitarbeotskonten?
Kostendämpfungspauschale oder Zuzahlung?
nicht zu vergessen:  Standzeit bis zur Beförderung...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Feidl am 23.01.2019 12:28
Regelarbeitszeit? 39, 40, 41, 42 Stunden?
Da muss man dann aber auf einen Stundenlohn runter rechnen und da darf dann auch nicht die unterschiedliche Anzahl der Feiertage vergessen werden.

Kostendämpfungspauschale oder Zuzahlung?
Und da auch die Auswirkungen der unterschiedlichen Beihilfeverordnungen auf die PKV nicht vergessen. Als ich von BaWü nach Thüringen gegangen bin, hat sich durch die Anpassung mein PKV Beitrag um ca. 20€ verringert.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: MoinMoin am 23.01.2019 14:49
Regelarbeitszeit? 39, 40, 41, 42 Stunden?
Da muss man dann aber auf einen Stundenlohn runter rechnen und da darf dann auch nicht die unterschiedliche Anzahl der Feiertage vergessen werden.
Ha, darauf als Einwand habe ich schon länger gewartet!
Nicht vergessen, die Behörden üblichen Geflogenheiten umzurechnen.
Ich kenne Ämter da wird morgens gemeinsam ~30min gefrühstückt (als Teamsitzung getarnt), während anderswo hart durchgearbeitet wird.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Dude23 am 23.01.2019 15:00
Wir bewegen uns gerade in Richtung "unvergleichbar", oder nicht?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: MoinMoin am 23.01.2019 15:02
Wir bewegen uns gerade in Richtung "unvergleichbar", oder nicht?
Man kann auch Äpfel und Birnen vergleichen, ob es hilft....
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Solitair am 23.01.2019 17:07

Ich kenne Ämter da wird morgens gemeinsam ~30min gefrühstückt (als Teamsitzung getarnt), während anderswo hart durchgearbeitet wird.

Das sind ja absurde Sitten. Wir gehen morgens einfach ne dreiviertel Stunde in die Kantine und nennen es Frühstückspause.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: MoinMoin am 23.01.2019 17:25
Das sind ja absurde Sitten. Wir gehen morgens einfach ne dreiviertel Stunde in die Kantine und nennen es Frühstückspause.
Während der Arbeitszeit?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Solitair am 23.01.2019 17:31
Das sind ja absurde Sitten. Wir gehen morgens einfach ne dreiviertel Stunde in die Kantine und nennen es Frühstückspause.
Während der Arbeitszeit?

Was sonst? In meiner Freizeit halte ich mich ja nicht in den Diensträumen auf.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Casiopeia1981 am 23.01.2019 22:41
Behördengepflogenheiten sollten hier ernsthaft außen vor bleiben.

Sicherlich könnte man Stundensätze berechnen, aber mal ernsthaft:

Wenn ich die Wahl hätte, eine Besoldungserhöhung zu bekommen oder eine Stundenreduktion zu erhalten, würde ich lieber von 41 auf 40 oder 39 gehen.

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: yamato am 24.01.2019 07:01
Da der Beamte ja nicht für seine Arbeit bezahlt wird, sondern für seine Existenz (Alimentation) sind Stundensätze m.E. kein sinnvoller Vergleich.
Man müsste eher fragen, ist durch die Bezahlung im jeweiligen Bundesland ein amtsangemessenes Leben möglich. So könnte man sicherlich begründen, wenn ein A10 Beamter in Hamburg mehr verdient als ein A10 Beamter in Schleswig-Holstein.
Das Berlin derzeit immer noch das Schlusslicht bei der Besoldung bildet wäre zwischenzeitlich allerdings nicht mehr zu begründen.
Bei Flächenstaaten wie Bayern wird es noch schwieriger, weil dort eigentlich der Münchner Beamte deutlich mehr verdienen müsste, als der irgendwo auf dem flachen Land. Derzeit ist entweder der eine unter- oder der andere überbesoldet.
Titel: Antw:Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: BStromberg am 24.01.2019 08:04

https://www.waz.de/wirtschaft/oeffentlicher-dienst-laender-erwarten-harte-tarifgespraeche-id216245279.html


FREIE INTERPRETATION !

Wie kann es sein, dass Beamte beim Bund oder in Bayern deutlich mehr Geld verdienen als in anderen Bundesländern? In Bayern dürfte A 12 in etwa A 13 in anderen Ländern entsprechen…..Gehaltunterschiede in höheren Regionen betragen zwischen 3.000 – 6.000 € pro Jahr.

Das ist Ausfluss der damaligen Föderalismusreform, die off. den Wettbewerb um die besten Köpfe forcieren sollte, de facto aber zum Anlass genommen wurde, so wenig wie nötig (oder gar noch weniger  ;)) zu zahlen, um die maroden Haushalte auf Kosten der Belegschaft zu sanieren.

Meiner Meinung nach besteht in einer Dekade die realistische Chance, dass es wieder bundeseinheitliche Besoldungsmaßstäbe gibt (Rückabwicklung/Zentralisierung).

Die Rahmenbedingungen (war on talents, Demographie, etc.) müssten eigentlich zu einem Umdenken führen... aber das wiederum setzt Einsichtsfähigkeit auf Entscheiderebene voraus, so dass meine Prognose wohl Wunschdenken bleibt.

Bis dahin mühen wir uns in der täglichen Praxis durch die Irrungen und Wirrungen der länderübergreifenden Versetzungen und anderer Absurditäten, die man unter dem Kapitel "Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht!" zusammenfassen könnte.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Casiopeia1981 am 24.01.2019 08:25
Die Frage der Alimentation finde ich völlig berechtigt. Allerdings sollte man dann eher mit Ortszuschlägen arbeiten, statt pauschal die Besoldungstabelle anzupassen.

Die Grundbesoldung müsste bei allen Beamten eines Statusamtes dieselbe sein, weil die Anforderungen an ein Amt immer gleich ist.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: BStromberg am 24.01.2019 08:32
Mich würde mal interessieren was die Kritiker als angemessene Lohnerhöhung empfinden.

Angemessen ist, was der Haushalt eines jeden Landes kurz,- mittel- und langfristig hergibt. Dabei sind die Haushalte der Ländern ohne Kredite auszugleichen (Art. 109 Abs. 3 Satz 1 GG). Diese Vorgabe orientiert sich am mittelfristigen Ziel des strukturell ausgeglichenen Haushalts aus dem Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt.

Bitte nicht falsch verstehen, bloß weil ich nachstehend (ganz bewusst!) ein heißes Eisen als Beispiel anfasse:

Die Aussagen der Gesetzgeber (insb. in Bezug zur sog. Schuldenbremse) halte ich in gewisser Weise für reinstes Blendwerk, das stets dann in Tarifverhandlungen bemüht wird, um die Forderungen der Gegenseite abzuschwächen (ja... das hat was von einem bäuerlichen Kuhhandel; bloß mit Anzug und Krawatte auf feinem Parkett).

Mal zum Nachdenken:
Wie war dass denn z.B. im Zuge der sog. Asylkrise 2015ff, als "urplötzlich" hunderttausende Menschen ins Land gekommen sind und (kurz-, mittel- und langfristig) mit Milliardensummen versorgt werden wollten? Das waren haushälterisch alles - in gewisser Weise - unplanbare Ereignisse, für die der Bund, die Länder und die Kommunen Geld locker gemacht haben (das wächst bekanntlich ja nicht auf Bäumen oder liegt sackweise im Depot des Bauhofs)! M.W.n. hat sich da auch niemand hingestellt und gesagt: "Momentchen mal, wir müssen zuerst gucken, ob Mutti's Dekrete mit der Schuldenbremse kompatibel sind und wie es sonst um die Leistungsfähigkeit der zahlenden Akteure bestellt ist!"

Praktisch wurden Haushaltsposten verschoben/umgebucht, geplante Ausgaben zurückgestellt oder gestrichen, Einnahmen - so weit wie rechtlich zulässig - anderweitig zur Deckung der Kosten verwendet etc. etc. etc.... und das alles unter'm Strich recht geräuschlos.

Soll philosophisch heißen:
Geld ist da!
Es ist letztlich alles eine Frage der Priorisierung
und im Bezug zur eigenen Belegschaft auch eine Frage der Wertschätzung.

Und hier ist für mich das synallagmatische Band zwischen Dienstherrn und Staatsdiener mittlerweile so gut wie zerrissen!

Schaue ich mir z.B. die Anpassungen der Vorjahre (und die damit einhergehenden Einschnitte wie div. Kürzungen an ehemals gewährten Leistungen) en Detail an, kann (allein auf die Besoldung abgestellt) von Wertschätzung wahrlich keine Rede mehr sein! Es wird vorsätzlich an der Unterkante des rechtlich zulässigen alimentiert... in Teilen sogar darunter, wie die vielen abgeschlossenen und offenen Gerichtsverfahren der letzten Jahre indizieren. 



Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Bastel am 24.01.2019 09:54
Sehe ich genau so... Für die Abschaffung des Soli ist ja beispielsweise auch kein Geld da... Für den normalen AN/Beamten wird zur Entlastung außer der minimalen Erhöhung des Grundfreibetrages nichts getan...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 24.01.2019 09:59
Es wird vorsätzlich an der Unterkante des rechtlich zulässigen alimentiert... in Teilen sogar darunter, wie die vielen abgeschlossenen und offenen Gerichtsverfahren der letzten Jahre indizieren. 

Deswegen war es auch gut und richtig, dass das BVerfG einmal definiert hat, woran sich die "Amtsangemessenheit" zu orientieren hat, aber offensichtlich sieht manches Land da immer noch Interpretationsspielraum...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Landsknecht am 24.01.2019 11:49
Mich würde mal interessieren was die Kritiker als angemessene Lohnerhöhung empfinden.

Angemessen ist, was der Haushalt eines jeden Landes kurz,- mittel- und langfristig hergibt. Dabei sind die Haushalte der Ländern ohne Kredite auszugleichen (Art. 109 Abs. 3 Satz 1 GG). Diese Vorgabe orientiert sich am mittelfristigen Ziel des strukturell ausgeglichenen Haushalts aus dem Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt.

Bitte nicht falsch verstehen, bloß weil ich nachstehend (ganz bewusst!) ein heißes Eisen als Beispiel anfasse:

Die Aussagen der Gesetzgeber (insb. in Bezug zur sog. Schuldenbremse) halte ich in gewisser Weise für reinstes Blendwerk, das stets dann in Tarifverhandlungen bemüht wird, um die Forderungen der Gegenseite abzuschwächen (ja... das hat was von einem bäuerlichen Kuhhandel; bloß mit Anzug und Krawatte auf feinem Parkett).

Mal zum Nachdenken:
Wie war dass denn z.B. im Zuge der sog. Asylkrise 2015ff, als "urplötzlich" hunderttausende Menschen ins Land gekommen sind und (kurz-, mittel- und langfristig) mit Milliardensummen versorgt werden wollten? Das waren haushälterisch alles - in gewisser Weise - unplanbare Ereignisse, für die der Bund, die Länder und die Kommunen Geld locker gemacht haben (das wächst bekanntlich ja nicht auf Bäumen oder liegt sackweise im Depot des Bauhofs)! M.W.n. hat sich da auch niemand hingestellt und gesagt: "Momentchen mal, wir müssen zuerst gucken, ob Mutti's Dekrete mit der Schuldenbremse kompatibel sind und wie es sonst um die Leistungsfähigkeit der zahlenden Akteure bestellt ist!"

Praktisch wurden Haushaltsposten verschoben/umgebucht, geplante Ausgaben zurückgestellt oder gestrichen, Einnahmen - so weit wie rechtlich zulässig - anderweitig zur Deckung der Kosten verwendet etc. etc. etc.... und das alles unter'm Strich recht geräuschlos.

Soll philosophisch heißen:
Geld ist da!
Es ist letztlich alles eine Frage der Priorisierung
und im Bezug zur eigenen Belegschaft auch eine Frage der Wertschätzung.

Und hier ist für mich das synallagmatische Band zwischen Dienstherrn und Staatsdiener mittlerweile so gut wie zerrissen!

Schaue ich mir z.B. die Anpassungen der Vorjahre (und die damit einhergehenden Einschnitte wie div. Kürzungen an ehemals gewährten Leistungen) en Detail an, kann (allein auf die Besoldung abgestellt) von Wertschätzung wahrlich keine Rede mehr sein! Es wird vorsätzlich an der Unterkante des rechtlich zulässigen alimentiert... in Teilen sogar darunter, wie die vielen abgeschlossenen und offenen Gerichtsverfahren der letzten Jahre indizieren. 


Es geht aber auch anders, siehe Bayern (auch wenn ich kein Freund meiner Amigo-Regierung bin). Aber die Ungleichheit in der Besoldung, die mittlerweile herrscht ist eine absolute Frechheit. Bezahlung nach Kassenlage eben.
Die Bayr. Regierung hat eben stark aufgeholt, nachdem sie uns in den 90ern mit 42 Std.-Woche und keinen, bzw. verzögerten Anpassungen verarscht hatte.
Es gab in den letzten Jahren Verbesserungen in der Beihilfe, inhaltsgleiche Besoldungserhöhungen und einmal sogar eine Einmalzahlung von 500,-- € an alle Landes- und Kommunalbeamten wegen der guten Arbeit in der "Asylkrise", war natürlich Wahlkampftaktik, aber drauf gesch....
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 24.01.2019 11:56
Das sich das Portemonnaie meist erst zu den Wahlen öffnet ist ja in keinem Land neu... ;)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Dude23 am 24.01.2019 14:32
@BStromberg
Volle Zustimmung.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Karsten am 24.01.2019 16:39
Mich würde mal interessieren was die Kritiker als angemessene Lohnerhöhung empfinden.

Angemessen ist, was der Haushalt eines jeden Landes kurz,- mittel- und langfristig hergibt. Dabei sind die Haushalte der Ländern ohne Kredite auszugleichen (Art. 109 Abs. 3 Satz 1 GG). Diese Vorgabe orientiert sich am mittelfristigen Ziel des strukturell ausgeglichenen Haushalts aus dem Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt.

Bitte nicht falsch verstehen, bloß weil ich nachstehend (ganz bewusst!) ein heißes Eisen als Beispiel anfasse:

Die Aussagen der Gesetzgeber (insb. in Bezug zur sog. Schuldenbremse) halte ich in gewisser Weise für reinstes Blendwerk, das stets dann in Tarifverhandlungen bemüht wird, um die Forderungen der Gegenseite abzuschwächen (ja... das hat was von einem bäuerlichen Kuhhandel; bloß mit Anzug und Krawatte auf feinem Parkett).

Mal zum Nachdenken:
Wie war dass denn z.B. im Zuge der sog. Asylkrise 2015ff, als "urplötzlich" hunderttausende Menschen ins Land gekommen sind und (kurz-, mittel- und langfristig) mit Milliardensummen versorgt werden wollten?

Hier gilt leider das alte Zitat von Konrad Adenauer: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern". Die Schuldenbremse gilt für alle Länder erst verbindlich zum 01.01.2020. Aus diesem Grund sind dieses Jahr die Verhandlungen so schwierig, da sie erstmals verbindlich in die Haushaltsentwürfe 2020 mit einfließen und die Schuldenbremse nicht gerissen werden darf. Die Haushaltsentwürfe 2020  werden in der Regel im Q1/2019 verabschiedet.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Raute1 am 30.01.2019 08:53
Nach am 25.01.2019 veröffentlichten Berechnungen des Bundesministeriums der Finanzen haben die Länder im Jahr 2018 bis einschließlich Dezember einen Haushaltsüberschuss in Höhe von 15,7 Mrd. Euro erwirtschaftet. Dies sind 1,6 Mrd. Euro mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Zu berücksichtigen sind beim Finanzierungssaldo für 2018 zudem noch Sondereffekte (insb. HSH Nordbank), ohne diese Effekte läge der Saldo bei 18,7 Mrd. Euro. Bis auf Schleswig-Holstein und Hamburg (Sondereffekt HSH Nordbank) konnten alle Länder einen Überschuss erzielen. Während dieser in Bayern bei 4,2 Mrd. Euro und Baden-Württemberg bei 3 Mrd. Euro lag, waren es in Bremen 65,5 Mio. Euro und im Saarland 145,2 Mio. Euro.

Es ist kein Geld da !
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Diplom Verwaltungswirt am 30.01.2019 09:52
In Bayern wird der TV-L Tarifabschluss wohl wieder zeit- und wirkungsgleich auf das das Beamtenrecht übertragen, so wurde dies zumindest im Koalitionsvertrag vereinbart. Hat jemand Informationen darüber, ob und wann die vereinbarte Streichung der ersten Dienstaltersstufe umgesetzt wird?

Zitat
Die Koalitionspartner vereinbaren:

Wir erhalten die Spitzenstellung des Freistaates bei der Besoldung. Bayern
nimmt im Ländervergleich hinsichtlich Bezahlung und Arbeitsbedingungen eine
Vorreiterrolle ein. Im Ländervergleich liegt die Besoldung in Bayern mit an der
Spitze.

Im Januar 2019 beginnen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen
Dienstes der Länder. Wie zwischen 2013 und 2018 streben wir auch diesmal
eine zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Tarifergebnisses auf
die bayerischen Beamten, Anwärter und Versorgungsempfänger an. Arbeitszeit
und Sonderzahlungen bleiben unangetastet.

Wir wollen die Mütterrente II auf die Beamtenversorgung übertragen. Bayern ist
das einzige Land, das bereits die Mütterrente I wirkungsgleich und systemkonform
auf die bayerische Beamtenversorgung übertragen hat. Sobald die Mütterrente II
im Rentenrecht auf Bundesebene umgesetzt ist, ziehen wir erneut nach.

Wir verstärken die Nachwuchsgewinnung für den Öffentlichen Dienst. Wir wollen
die besten Köpfe für den Freistaat gewinnen. Wir wollen alle Berufsanfänger beim
Berufseinstieg besserstellen und erhöhen dazu die Eingangsbesoldung durch
Streichung der jeweils ersten Altersstufe in allen Besoldungsgruppen.


Zudem wollen wir die Nachwuchswerbung weiter intensivieren. Wir schaffen ein
ressortübergreifendes Karriereportal im Netz und führen das laufende, historisch
einzigartige Ausbau- und Modernisierungsprogramm für die Ausbildungsstandorte
des Freistaates fort.

Wir steigern die Familienfreundlichkeit des Öffentlichen Dienstes in Bayern
weiter. Die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie trägt maßgeblich zur Attraktivität
des Öffentlichen Dienstes in Bayern bei. Diese wollen wir weiter durch die
Erhöhung der Höchstbeurlaubungsdauer für Beamte zur Betreuung minderjähriger
Kinder sowie die Verbesserung der Möglichkeit zur Ansparung von Erholungsurlaub
bei Beamten mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen ausbauen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Coco4K am 30.01.2019 10:18
Nach am 25.01.2019 veröffentlichten Berechnungen des Bundesministeriums der Finanzen haben die Länder im Jahr 2018 bis einschließlich Dezember einen Haushaltsüberschuss in Höhe von 15,7 Mrd. Euro erwirtschaftet. Dies sind 1,6 Mrd. Euro mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Zu berücksichtigen sind beim Finanzierungssaldo für 2018 zudem noch Sondereffekte (insb. HSH Nordbank), ohne diese Effekte läge der Saldo bei 18,7 Mrd. Euro. Bis auf Schleswig-Holstein und Hamburg (Sondereffekt HSH Nordbank) konnten alle Länder einen Überschuss erzielen. Während dieser in Bayern bei 4,2 Mrd. Euro und Baden-Württemberg bei 3 Mrd. Euro lag, waren es in Bremen 65,5 Mio. Euro und im Saarland 145,2 Mio. Euro.

Es ist kein Geld da !

Wenn man mal einen Blick über den Tellerrand hinaus wirft und sich zur Stützung der Aussage, es sei kein Geld da, den Gesamtabschluss 2017 des Landes Hessen mit seinem nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrages in dreistelliger Millionenhöhe und den noch im gleichen Jahr erwirtschafteten Jahresfehlbedarf auf der Ergebnisseite ansieht, kann man schon darauf schließen, dass kein Geld da ist! ;)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Bastel am 30.01.2019 12:34
Dienstalterstufe? Es geht nur um die Erfahrungszeit oder?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Diplom Verwaltungswirt am 30.01.2019 16:29
Dienstalterstufe? Es geht nur um die Erfahrungszeit oder?



Zitat
Die Koalitionspartner vereinbaren:


Wir verstärken die Nachwuchsgewinnung für den Öffentlichen Dienst. Wir wollen
die besten Köpfe für den Freistaat gewinnen. Wir wollen alle Berufsanfänger beim
Berufseinstieg besserstellen und erhöhen dazu die Eingangsbesoldung durch
Streichung der jeweils ersten Altersstufe in allen Besoldungsgruppen.


Gemeint ist die jeweils erste Dienstaltersstufe der jeweiligen Besoldungsgruppe (vgl. hierzu auch Art 30 BayBesG)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Raute1 am 04.02.2019 11:39
Warnstreik im öffentlichen Dienst (Archiv).
Quelle: Axel Heimken/dpa
"Für eine unterschiedliche Bezahlung gibt es gute Gründe"
Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Übertragen werden soll der Abschluss auf rund 2,3 Millionen Beamte und Versorgungsempfänger. Die Länder lehnten die Forderungen als überzogen ab.
Der Verhandlungsführer der Länder, Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), deutete an, dass Landesbeschäftigte nach wie vor weniger Geld erhalten sollen als Arbeitskräfte beim Bund und den Kommunen. "Für eine unterschiedliche Bezahlung gibt es gute Gründe", sagte er in der "SZ". "Die Länder haben mehr als doppelt so viele Beschäftigte wie Bund und Kommunen zusammen."

Ja....gut. Logisch ! Herr Kollatz, der alte Fuchs.....Manchmal fällt einem wirklich gar nichts mehr ein !
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Raute1 am 04.02.2019 11:48
ach ja....als Kommunalbeamter ist man ja dann ganz doof dran.

In den kommunen eine Minderheit; für den Personaletat spielen wir nur eine untergeordnete Rolle.....
wir sind wenig, hängen aber an der Lohnentwicklung der Landesbeamten (Lehrer, Finanzbeamte, Justiz, Polizei)

Vielleicht: eigene Organisation ! bzw. Angliederung an TvöD

Wenn Verdi weniger als 6 % (für 2 Jahre) rausholt, ist das in meinen Augen nicht akzeptabel.

 
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Landsknecht am 04.02.2019 12:45
die Organisation gibt es ja schon, Komba - Gewerkschaft für Kommunalbeamte, -angestellte. Bin bei dem Verein dabei, gerade als Kommunalbeamter. Aber für uns gelten eben auch die Landesbeamtengesetze, also wird es wohl bei der Abhängigkeit vom TV-L-Ergebnis bleiben.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: was_guckst_du am 04.02.2019 12:56
...gute Entscheidung, Kollege ;)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: SchmidtSchnauze am 04.02.2019 19:50
Ich habe mir auf dem Heimweg das Interview mit Herrn Kollatz durchgelesen und finde noch einige Stellen, die mich über ihn und seine Partei einfach nur den Kopf schütteln lassen:
"Ich bin seit 40 Jahren Mitglied bei Verdi. Aber ich habe in meinem Berufsleben jede Menge Arbeitgeberfunktionen gehabt. Das ist nun mal so."
Dieser Mann kann also alles. Arbeitnehmer und Arbeitgeber... Wer so etwas noch laut sagt, ist ein wahrer Gewerkschafter.
Auf den von der SZ beschrieben Unterschied zwischen den Gehaltssteigerungen im öD (48 Prozent) und Chemie (62 Prozent) seit 2000 argumentiert er mit dem sicheren Arbeitsplatz. Nur sehe ich ein Problem. Von dem kann ich meine Miete nicht bezahlen...
Immer wieder spricht er von Personalaufbau. Den Abbau seit den 1990er Jahren hat er einfach vergessen. Na, für ihn war das in Arbeitgeberfunktion eh kein Problem.
Wirklich sinnlos wird es, wenn Kollatz glaubt, dass die Kommunen sich beschweren, dass die Länder die Lehrer zu gut bezahlen und man dann nicht bei einer Kommune arbeiten wolle. Das ist schon uferlos... Klingt so: Ich stufe einfach die Lehrer auf A8 zurück, dann werden sie Erzieher?!
Aber Finanzsenatoren in Berlin sind halt echte Künstler. Lehrkräfte sind Tarifbeschäftigte in der letzten Erfahrungsstufe bei Einstellung. Dann sind sie sicher billiger als Beamte. Auch darauf muss man erst einmal kommen.
Ich glaube, mein Namenspatron rotiert bei solchen Äußerungen im Grab. Die SPD kann man nur noch bemitleiden!!!
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 28.02.2019 11:29
Fertigmachen zum Bullshit-Bingo: die dritte Verhandlungsrunde läuft...
Sollte es tatsächlich zu einer Einigung kommen (was ich noch nicht unbedingt glaube) wären hier meine Favoriten zum Abhaken:
- schwierige Verhandlungen;  -Ergebnis an der Schmerzgrenze; -gutes Ergebnis für die Beschäftigten;   2,3% dieses Jahr, 1,9% nächstes;   .. to be continued
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: SchmidtSchnauze am 28.02.2019 21:22
Für mich sind die Äußerungen des Herrn Kollatz langsam wirklich unfassbar: Die Länder müssten und hätten Stellen aufgebaut. Jahrzehnte wurden diese abgebaut, die Bundesländer seiner Farben stehen am Ende der Skala der Besoldung. Hätte Bayern Mut, würde es aus der TdL aussteigen, um seine Leute (noch) besser zu bezahlen.  Das würde den Druck auf die TdL, eine ordentliche und realistische Politik zu machen, erhöhen. Vielen Politikern ist es egal, ob und wie der Staat funktioniert, denn für sie tut er es ja.
Wird ein spannendes Wochenende, ich würde einen Streik sehr begrüßen... Vor allem sollte durchgesetzt werden, dass die Laufzeit nur ein Jahr beträgt, damit man gleichzeitig mit dem TvÖD verhandelt.
Deshalb fand ich die folgende Pressemitteilung heute gut:
Wertschätzung und Anerkennung – damit Deutschland funktioniert

Die Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes gehen am heutigen Donnerstag in Potsdam in die entscheidende Runde. Rund 3,3 Millionen Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes werden in diesen Gesprächen von ihren Verbänden und Gewerkschaften vertreten.

„Die Gespräche verlaufen bislang zäh. Bei den Verantwortlichen in der Politik ist offensichtlich noch nicht angekommen, dass ein funktionsfähiger Staat nur mit einem starken Öffentlichen Dienst möglich ist!“ bewertet Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR) die Lage. „Der VDR als Fachgewerkschaft des dbb und tarifunion unterstützt alle vorliegenden Forderungen “, betont Böhm.

6 % mehr Einkommen, mindestens aber 200 Euro Unterstützung für Auszubildende und klare Perspektiven seien angesichts der Bedeutung und der umfassenden Aufgaben gerade angemessen. Die öffentlichen Arbeitgeber brauchen händeringend mehr und vor allem gut ausgebildetes Personal in der Bildung, in der Pflege und im Bereich der Sicherheit. Vor allem im Bildungsbereich herrschten in einigen Bundesländern bereits jetzt schon unhaltbare Zustände. „Wir haben jetzt schon einen eklatanten Lehrkräftemangel. Die Schülerinnen und Schüler werden mancherorts von Leuten unterrichtet, die weder eine entsprechende Ausbildung oder Qualifikation vorweisen können. Eine zukunftsorientierte Nachwuchsgewinnung kann nur funktionieren, wenn der Staat die Arbeit seiner Mitarbeiter entsprechend wertschätzt und anerkennt. Stattdessen werden die Beschäftigten und Beamten zunehmend mit mehr Aufgaben konfrontiert und von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt“, erbost sich der Bundesvorsitzende.

Zusammen mit Ulrich Gräler, dem Tarifverantwortlichen im VDR ist Böhm in seiner Funktion als stellvertretender Bundesvorsitzender des dbb in Potsdam vor Ort. „Eine starke öffentliche Bildung, die zur Stabilität unserer Demokratie und wirtschaftlichen Stärke unseres Landes notwendig ist, funktioniert schließlich nur mit einem starken öffentlichen Dienst!“ schließt Jürgen Böhm.

Die Kernforderungen des Deutschen Beamtenbunds (dbb und tarifunion):

Der öffentliche Dienst fordert 6 Prozent mehr Einkommen, mindestens 200 Euro (Laufzeit: 12 Monate). Eine angemessene und zukunftsfähige Entgeltordnung für den TV-L. Die Erhöhung der Pflegetabelle um 300 Euro. Ein Fahrplan für die Einführung der Paralleltabelle im Bereich der Lehrkräfte. Stufengleich Höhergruppierung. 100 Euro mehr für Auszubildende und unbefristete Übernahme.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Karsten am 01.03.2019 11:56
Fertigmachen zum Bullshit-Bingo: die dritte Verhandlungsrunde läuft...
Sollte es tatsächlich zu einer Einigung kommen (was ich noch nicht unbedingt glaube) wären hier meine Favoriten zum Abhaken:
- schwierige Verhandlungen;  -Ergebnis an der Schmerzgrenze; -gutes Ergebnis für die Beschäftigten;   2,3% dieses Jahr, 1,9% nächstes;   .. to be continued

Bei den Verhandlungen der Länder muss man immer bedenken, dass  Ihnen nicht die Kosten der Erhöhung bei den Angestellten Sorge bereiten, sondern die inhaltsgleiche und somit sehr teure Anpassung der Beamten und Pensionäre.

Ich tippe daher dieses mal auf geringe Anpassungen auf 1,9% und 2,2%, was zwar optisch niedrig aussieht, aber dieser Abschluss wird gut zu verkaufen sein, wenn die Jahressonderzahlungen der Angestellten wieder in Richtung 100% erhöht werden von E1-E8 und alle weiteren wieder auf 50 - 75% oder ein schnellerer Stufenaufstieg bei den Angestellten möglich gemacht wird. Insgesamt wäre der Abschluss bei den Angestellten dann deutlich über 5%.

Der Vorteil für die Länder, die Erhöhung der Sonderzahlungen oder schnellerer Vergütungsentwicklungen kann/muss man nicht inhaltsgleich auf die Beamten übertragen.

Die Beamten/Pensionäre würden in jedem Bundesland positiv wahrnehmbar, die Erhöhung 1 zu 1 ebenfalls erhalten. Besoldung +1,7% (-0,2% Versorgungsrücklage) und +2,2% und insgesamt würden die Länder damit  gut weg kommen.

Die Beamten
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: lumer am 01.03.2019 12:25
Die Länder sollten sich lieber Gedanken dazu machen, ob sie es wirklich so weit treiben wollen, dass die Bezüge der Beamten vom Volumen her nicht so stark erhöht werden wie die der Tarifangestellten. Je weiter die Schere auseinander geht, desto näher kommt die Grenze der verfassungswidrigen Alimentation. In meinem Bundesland sind schon zwei der fünf Kriterien gerissen, die das BVerfG für eine zu niedrige Alimentation aufgestellt hat. Bei einer zu niedrigen Übertragung der Tarifergebnisse kommt vielleicht bald das dritte hinzu. ;)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: TZSteinbock am 02.03.2019 12:57
Die Länder sollten sich lieber Gedanken dazu machen, ob sie es wirklich so weit treiben wollen, dass die Bezüge der Beamten vom Volumen her nicht so stark erhöht werden wie die der Tarifangestellten. Je weiter die Schere auseinander geht, desto näher kommt die Grenze der verfassungswidrigen Alimentation. In meinem Bundesland sind schon zwei der fünf Kriterien gerissen, die das BVerfG für eine zu niedrige Alimentation aufgestellt hat. Bei einer zu niedrigen Übertragung der Tarifergebnisse kommt vielleicht bald das dritte hinzu. ;)

Dank Sachsen gibt es diese eindeutigen Kriterien jetzt. Der Freistaat hat 2 Urteile des Bundesverfassungsgerichtes bekommen, die zu Nachzahlungen von 5 bis 12 TEuro je Beamtgen fuerten. Das ueben die nicht noch einmal....
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 02.03.2019 23:37
Zitat von: Raute1
Wenn Verdi weniger als 6 % (für 2 Jahre) rausholt, ist das in meinen Augen nicht akzeptabel.
Und selbst das wäre eine Unverschämtheit, da man 50% weniger rausgeholt hätte als das Ziel war.
Und das bei so einer Kassenlage.

Leider war es so ähnlich in den letzten Jahren immer

Und verkauft wurde es von Verdi als Erfolg...die halten uns für dumm.

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 02.03.2019 23:42
Und es kommt noch schlechter:
https://www.tagesschau.de/eilmeldung/tarifeinigung-oeffentlicher-dienst-105.html
Das sind 8%/33 Monate*12 Monate= 2,9%
Das ist einfach ein schlechtes Verhandlungsergebnis bei dem vorgegebenen Ziel und eine verarsche für alle im ÖD
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Solitair am 02.03.2019 23:42
Zitat von: Raute1

Und selbst das wäre eine Unverschämtheit, da man 50% weniger rausgeholt hätte als das Ziel war.
Und das bei so einer Kassenlage.

Leider war es so ähnlich in den letzten Jahren immer

Und verkauft wurde es von Verdi als Erfolg...die halten uns für dumm.

01.01.2019: +3,01% linear
01.01.2020: +3,12% linear
01.01.2021: +1,29% linear

Bsirske: Bestes Ergebnis auf Länderebene seit Jahren.
Mir wird gerade ganz schlecht.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 02.03.2019 23:44
Sind ja nicht einmal 8% in 3 Jahren. :(

Solche Verräter.
Wer braucht eigentlich Gewerkschaften?

Edit:
Sie rechnen mit Zinseszins...ist trotzdem frech
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: CK7985 am 03.03.2019 01:09
Und es kommt noch schlechter:
https://www.tagesschau.de/eilmeldung/tarifeinigung-oeffentlicher-dienst-105.html
Das sind 8%/33 Monate*12 Monate= 2,9%
Das ist einfach ein schlechtes Verhandlungsergebnis bei dem vorgegebenen Ziel und eine verarsche für alle im ÖD

Das (3,01/3,12/1,29) entspricht hochgerechnet auf exakt 3 Jahre ca 2,62% p.a. (ohne Zinseszinseffekte)

Dir ist sicher bewusst, dass eine Forderung von 6% bei einer Laufzeit von 12 Monaten das Papier nicht wert ist, auf dem sie geschrieben steht. Das ist Utopie und nur hoch angesetzt, da man von Haus aus weiß, welches Entgegenkommen und welche Kompromisse im Rahmen der Verhandlungen notwendig sind.

Wer glaubt, dass solche Forderungen auch nur im Ansatz erreicht werden, glaubt auch an den Weihnachtsmann und Osterhasen. Wie naiv muss man denn sein ? Da hält man auf Seiten der Gewerkschaften den ein oder anderen zurecht für dumm ;-)

Manche Beamte und Tarifbeschäftigte glauben noch immer, man könnte mit dem IG Metall Schritt halten.

Wer dauerhaft eine 3 vor dem Komma erwartet, Jahre für Jahr, sollte mal in die Realität zurückkehren.
Vor allem als Beamter, wenn man sich den Allerwertesten wund sitzt und nichts zu den Streiks und der Verhandlungsposition der Gewerkschaft beiträgt.

Oder wie viel Urlaub wurde eingereicht, um an den Streiks teilzunehmen ?
Keiner ? Sag bloß...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 03.03.2019 08:48
Das die 6% leider nicht kommen ist klar


Aber es sollte annähernd dran kommen gerade bei der derzeitigen Kassenlage.
Und natürlich muss man irgendwann mit IG Metall usw. mithalten, da die Schere immer weiter auseinanderginge.
Dann fände man gar keine einigermaßen qualifizierte Leute mehr.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: urs am 03.03.2019 09:03
Dass es keine 6% würden war ja klar. Der Abschluss so wie er ist war ja zu erwarten. Was mich ärgert, dass wir für dumm verkauft werden indem man einen Abschluss von 8% bekannt gibt. Glauben die allen Ernstes, die Beamten könnten nicht rechnen und würden die Verarsche nicht merken?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: urs am 03.03.2019 09:57
Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich bin voll und ganz zufrieden mit meiner Pension und wäre auch bei einer Nullrunde nicht in Tränen ausgebrochen. Was mich verärgert sind die ständigen Lügen und Schönredereien von Politik, Gewerkschaften und Medien. Wenn der Bevölkerung so der Abschluss bekannt gemacht wird, dann lesen die Leute nur 8% für den öffentlichen Dienst. Was sie nicht lesen sind die 33 Monate und dann geht die Neiddebatte wieder los.
 :'(
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: singlewalt am 03.03.2019 10:02
"Wer dauerhaft eine 3 vor dem Komma erwartet, Jahre für Jahr, sollte mal in die Realität zurückkehren.
Vor allem als Beamter, wenn man sich den Allerwertesten wund sitzt und nichts zu den Streiks und der Verhandlungsposition der Gewerkschaft beiträgt."

@CK795
Als verbeamteter Lehrer habe ich nach dem Unterricht in Mainz am Streik teilgenommen. Mehr ist gesetzlich nicht möglich. Ich dachte, hier im Forum mit halbwegs gebildeter Klientel, bliebe es einem erspart, verallgemeinernde Aussagen zur Beamtenschelte  lesen zu müssen. Dass vor allem Beamte an Realitätsverlust leiden, ist eine neue Erfahrung für mich. Aber man lernt ja nie aus...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: CK7985 am 03.03.2019 10:06
"Wer dauerhaft eine 3 vor dem Komma erwartet, Jahre für Jahr, sollte mal in die Realität zurückkehren.
Vor allem als Beamter, wenn man sich den Allerwertesten wund sitzt und nichts zu den Streiks und der Verhandlungsposition der Gewerkschaft beiträgt."

@CK795
Als verbeamteter Lehrer habe ich nach dem Unterricht in Mainz am Streik teilgenommen. Mehr ist gesetzlich nicht möglich. Ich dachte, hier im Forum mit halbwegs gebildeter Klientel, bliebe es einem erspart, verallgemeinernde Aussagen zur Beamtenschelte  lesen zu müssen. Dass vor allem Beamte an Realitätsverlust leiden, ist eine neue Erfahrung für mich. Aber man lernt ja nie aus...

Selbsterkenntnis ist in Ihrem Fall der erste Weg zur Besserung.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: urs am 03.03.2019 10:12
"Vor allem als Beamter, wenn man sich den Allerwertesten wund sitzt". Gilt diese Aussage auch für Polizeibeamte und Feuerwehrleute? Dann sollten Sie dringend ihre Einstellung zum Beamtentum überdenken
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Muenchner82 am 03.03.2019 10:22
Bayern will wieder zeit- und inhaltsgleich auf die Beamten übertragen:
https://www.bbb-bayern.de/tarifverhandlungen-erhoehung-in-drei-schritten-um-insgesamt-78-prozent/

Ich bin hoch zufrieden mit dem Ergebnis, man muss auf dem Boden bleiben und schauen was realistisch war.

@Admin: mit der PM des StMFH könnte man wieder einen Betarechner für Bayern machen. Wird es das zeitnah geben?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: kommunalbeamter91 am 03.03.2019 10:48
Bayern will wieder zeit- und inhaltsgleich auf die Beamten übertragen:
https://www.bbb-bayern.de/tarifverhandlungen-erhoehung-in-drei-schritten-um-insgesamt-78-prozent/

Ich bin hoch zufrieden mit dem Ergebnis, man muss auf dem Boden bleiben und schauen was realistisch war.

@Admin: mit der PM des StMFH könnte man wieder einen Betarechner für Bayern machen. Wird es das zeitnah geben?

Das Tarifergebnis wird nicht inhaltsgleich sondern systemkonform übertragen. Da bin ich dann mal gespannt, wie sich das darstellen wird. Wird dann sowieso jedes Bundesland was anderes hineininterpretieren.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Tagelöhner am 03.03.2019 10:49
"Vor allem als Beamter, wenn man sich den Allerwertesten wund sitzt". Gilt diese Aussage auch für Polizeibeamte und Feuerwehrleute? Dann sollten Sie dringend ihre Einstellung zum Beamtentum überdenken

Ich finde es immer wieder amüsant, wenn die allgemeinen Pfründe und Privilegien der Beamtenschaft pauschal mit Verweis auf diese beiden Beamtengruppen verteidigt werden. Auch z.B. in größeren Polizeibehörden gibt es genügend Polizisten, die "nur" noch Innendienst leisten oder sich polizeiintern auf Sesselfurzerposten wegbeworben haben und damit von allen Nachteilen, denen der Polizist im Außendienst heutzutage ausgesetzt ist, befreit sind. Auf ihre beamtenrechtlich zugesicherten Privilegien (frühzeitigere Pension, bessere Zulagen usw.) und Besserstellungen wirkt sich das aber oftmals nicht aus...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: stephi am 03.03.2019 11:26
MV hatte 2017 festgelegt, dass die Tarifergebnisse für 2019 zeit- und wirkungsgleich übertragen werden. Weiß jemand was das nach diesem Abschluss bedeutet? Wird da das Ergebnis genommen das im Volumen erzielt wurde (3.2%) oder wie kann ich das verstehen?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Kingrakadabra am 03.03.2019 11:34
Sind Beamte im Innendienst weniger wert?
Ständige Erhöhung der Fallzahlen, ständige Vertretung, Nachbesetzungen erheblich verzögert... dazu dann kaum Wertschätzung „von oben“... aber ja, Beante haben es viel besser als alle in der freien Wirtschaft... ;)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 12:06
Hallo allerseits,

bin gespannt, was in Niedersachsen passieren wird. Unser MF hatte im Oktober gegenüber dem nbb bestätigt, den Tarifabschluss system- und zeitgerecht auf die Beamten übertragen zu WOLLEN.
Herr Weil hat vor drei Wochen diesbezüglich allerdings keine konkrete Zusage ggü. den nbb-Vertretern machen wollen.
Wollen und werden ist ja bekanntlich auch ein großer Unterschied. Und die zeitgerechte Übertragung wäre auch echt mal eine Überraschung. Die Nachzahlung wäre dann ja fast sowas wie ein "kleines Weihnachtsgeld" mitten im Sommer. ;D
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: SHbaltic am 03.03.2019 12:53
Für Schleswig-Holstein hat die Finanzministerin über die Presse eine "zeit- und systemgerechte" Übernahme angekündigt.

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Schleswig-Holstein-kuendigt-Uebernahme-von-Tarifergebnis-auf-Beamte-an (http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Schleswig-Holstein-kuendigt-Uebernahme-von-Tarifergebnis-auf-Beamte-an)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 13:09
Für Schleswig-Holstein hat die Finanzministerin über die Presse eine "zeit- und systemgerechte" Übernahme angekündigt.

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Schleswig-Holstein-kuendigt-Uebernahme-von-Tarifergebnis-auf-Beamte-an (http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Schleswig-Holstein-kuendigt-Uebernahme-von-Tarifergebnis-auf-Beamte-an)

Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Bayern sind auch schon gut dabei...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 13:15
Und da wir unsere letzte Erhöhung ja durch die zeitverzögerte Übertragung erst am 01.06. letzten Jahres hatten (wie für gewöhnlich seit 2014), wird eine zeitgleiche Übertragung für Niedersachsen wohl wieder mal nur Wunschdenken bleiben...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: stephi am 03.03.2019 13:21
Mein Mann beißt sich nach solchen Abschlüssen wieder in den Allerwertesten. Er war als Kommunalbeschäftigter in der TVÖD E11, wurde freiwillig in die A9 verbeamtet und durch Beförderung mittlerweile in der A10. Das sind derzeit 500€ weniger im Monat - Unterschied E11 Tvöd - A10 (nach KV)! Sonderzahlung und Leistungsentgelt nicht einberechnet. Und da erzähle mal noch jemand Beamte verdienen soviel besser. Sind halt immer die angestellten Lehrer , die sowas behaupten. Selbst zwischen E11 und A11 sind es dann noch 370 € weniger.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Tagelöhner am 03.03.2019 13:35
@ stephi

In den Besoldungsgruppen, wo Beamte überrepräsentiert sind (gehobener und höherer Dienst) sind sie in aller Regel auch deutlich besser gestellt als vergleichbare Tarifbeschäftigte. Werden dann noch Annehmlichkeiten wie Nachwuchszulagen zur Betrachtung herangezogen sieht es richtig heftig aus.

Da kriegt (nicht verdient) ein Beamter gut und gerne mal bis zu 1.000 € pro Monat mehr.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: stephi am 03.03.2019 13:58
Mein Mann ist im gehobenen Dienst (A10). Wird er irgendwann in die A11 befördert, hat er 370 € weniger zum Leben, als wenn er sein Angestelltenverhältnis (E11) fortgesetzt hätte.

Das was sie schreiben, stimmt einfach nicht für Beamte der Kommunen. Und auch um diese Gruppe geht es in diesem Thread. Also bitte immer bei ihrem konkreten Beispiel bleiben (sie sind wahrscheinlich Lehrer?) und nicht pauschale Aussagen treffen, die unzutreffend sind.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: lyzeum am 03.03.2019 14:02

Da kriegt (nicht verdient) ein Beamter gut und gerne mal bis zu 1.000 € pro Monat mehr.

Dann unterrichte du doch mal bitte an einer Schule.
Ich habe mir vorher gut überlegt ob ich Lehrer werden soll. In der freien Wirtschaft würde ich das doppelte verdienen, mache es aber nicht, da ich gerne unterrichte und da erbitte ich mir etwas Respekt - von der Öffentlichkeit - und auch Anerkennung durch eine gute Bezahlung, die wir leider nicht haben.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 14:15

Da kriegt (nicht verdient) ein Beamter gut und gerne mal bis zu 1.000 € pro Monat mehr.

Dann unterrichte du doch mal bitte an einer Schule.
Ich habe mir vorher gut überlegt ob ich Lehrer werden soll. In der freien Wirtschaft würde ich das doppelte verdienen, mache es aber nicht, da ich gerne unterrichte und da erbitte ich mir etwas Respekt - von der Öffentlichkeit - und auch Anerkennung durch eine gute Bezahlung, die wir leider nicht haben.

Ich könnte mir vorstellen, dass das auch nicht unbedingt auf Lehrer bezogen war, mit dem verdienen und bekommen.
Da gibt es sicherlich einige andere Beispiele...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Tagelöhner am 03.03.2019 14:30
In meinem konkreten Fall rede ich beispielsweise von mir bekannten Konstellationen auf Landesebene, Referatsleitungen und Stv. Referatsleitungen, die von Beamten mit Besoldungen A14-A16 und A12 ausgefüllt werden, die im Alter 50+ mit etwa 5.500 € Netto und 4.000 € Netto an Besoldung einhergehen. Sie können ja mal in etwa vergleichsweise Eingruppierungen im Tarifbeschäftigtenbereich dagegen halten (E11/E12, E14/E15), dann wird der Unterschied sogar ohne Nachwuchszulagen plastisch.

Rechnet man jetzt noch die später deutlich üppigere Pension und eine nicht notwendige Berufsunfähigkeitsversicherung und andere Annehmlichkeiten mit ein, sieht doch sogar der Einäugige unter den Blinden, dass es sich gerade bei Beamten des gehobenen und vorallem höheren Dienstes um ein Jammern auf hohem Niveau handelt.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: allesok am 03.03.2019 14:35
Vom Gefühl her muss ich sagen, hier werden keine Meinungen von oder zu Beamten geäußert. Hier wird nur ÜBER Beamte gesprochen, wie gut sie es haben, sich den H... wund sitzen etc. und wie schlecht es allen anderen geht.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 14:39
In meinem konkreten Fall rede ich beispielsweise von mir bekannten Konstellationen auf Landesebene, Referatsleitungen und Stv. Referatsleitungen, die von Beamten mit Besoldungen A14-A16 und A12 ausgefüllt werden, die im Alter 50+ mit etwa 5.500 € Netto und 4.000 € Netto an Besoldung einhergehen. Sie können ja mal in etwa vergleichsweise Eingruppierungen im Tarifbeschäftigtenbereich dagegen halten (E11/E12, E14/E15), dann wird der Unterschied sogar ohne Nachwuchszulagen plastisch.

Rechnet man jetzt noch die später deutlich üppigere Pension und eine nicht notwendige Berufsunfähigkeitsversicherung und andere Annehmlichkeiten mit ein, sieht doch sogar der Einäugige unter den Blinden, dass es sich gerade bei Beamten des gehobenen und vorallem höheren Dienstes um ein Jammern auf hohem Niveau handelt.

Genau so sieht's aus.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 14:41
Vom Gefühl her muss ich sagen, hier werden keine Meinungen von oder zu Beamten geäußert. Hier wird nur ÜBER Beamte gesprochen, wie gut sie es haben, sich den H... wund sitzen etc. und wie schlecht es allen anderen geht.

Ich glaube, hier werden viele Meinungen VON Beamten geäußert. :)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: lyzeum am 03.03.2019 14:42
Für Schleswig-Holstein hat die Finanzministerin über die Presse eine "zeit- und systemgerechte" Übernahme angekündigt.

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Schleswig-Holstein-kuendigt-Uebernahme-von-Tarifergebnis-auf-Beamte-an (http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Schleswig-Holstein-kuendigt-Uebernahme-von-Tarifergebnis-auf-Beamte-an)

Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Bayern sind auch schon gut dabei...

Gibt es hierzu neues? Was sagt BW dazu?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 14:46
Für Schleswig-Holstein hat die Finanzministerin über die Presse eine "zeit- und systemgerechte" Übernahme angekündigt.

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Schleswig-Holstein-kuendigt-Uebernahme-von-Tarifergebnis-auf-Beamte-an (http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Schleswig-Holstein-kuendigt-Uebernahme-von-Tarifergebnis-auf-Beamte-an)

Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Bayern sind auch schon gut dabei...

Gibt es hierzu neues? Was sagt BW dazu?

Dazu werden wir sicherlich ab morgen (=normaler Werktag ;D) mehr erfahren.
Ungute Nachrichten müssen ja nicht unbedingt am Wochenende sein. ;D
Schnell sind erfahrungsgemäß nur die Bundesländer, die GUTE Nachrichten zu verkünden haben.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 14:50
Was glaubt Ihr denn so, wie Eure "Landesväter" (bzw. ihre Finanzminister) das Ergebnis umsetzen?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: lyzeum am 03.03.2019 14:53
In meiner Gruppe, A13 und höher, bestimmt wieder zeitversetzt.
Ich weiß, ist ein Meckern auf hohem Niveau, aber seit 2010 sehe ich, wie die anderen Gruppen mir immer näher kommen, was das Nettogehalt angeht. Dann hätte ich auch ein anderes Lehramt studiert, hätte ich das gewusst.

Und, nicht missverstehen, ich gönne ihnen mehr Geld, dann aber bitte mir im selben Verhältnis auch.
Und jetzt korrigiere ich weiter. Ich komme nämlich mit 41 Stunden die Woche nicht aus.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 15:02
In meiner Gruppe, A13 und höher, bestimmt wieder zeitversetzt.
Ich weiß, ist ein Meckern auf hohem Niveau, aber seit 2010 sehe ich, wie die anderen Gruppen mir immer näher kommen, was das Nettogehalt angeht. Dann hätte ich auch ein anderes Lehramt studiert, hätte ich das gewusst.

Und, nicht missverstehen, ich gönne ihnen mehr Geld, dann aber bitte mir im selben Verhältnis auch.
Und jetzt korrigiere ich weiter. Ich komme nämlich mit 41 Stunden die Woche nicht aus.

Das glaube ich sofort, auch wenn ich selbst kein Lehrer bin.
Und ich denke, ich weiß auch, was Ihnen im allgemeinen daraufhin entgegnet wird. Stichwort Ferien!
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: lyzeum am 03.03.2019 15:05
Genau. Ferien. Die 41 Stunden in der Woche sind aber auf das ganze Jahr gerechnet. Ferien haben wir, mit Ausnahme der Sommerferien vielleicht, ja nicht. Das ist unterrichtsfreie Zeit, in der korrigiert oder und vorbereitet wird. Abgesehen vom Abitur. Aber naja. Ich mache es gerne, sonst wäre ich kein Lehrer. Es geht mir um andere Dinge - und dazu gehören auf jeden Fall, die Respektlosigkeit.
Leider alles offtopic. Sorry.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 15:14
Genau. Ferien. Die 41 Stunden in der Woche sind aber auf das ganze Jahr gerechnet. Ferien haben wir, mit Ausnahme der Sommerferien vielleicht, ja nicht. Das ist unterrichtsfreie Zeit, in der korrigiert oder und vorbereitet wird. Abgesehen vom Abitur. Aber naja. Ich mache es gerne, sonst wäre ich kein Lehrer. Es geht mir um andere Dinge - und dazu gehören auf jeden Fall, die Respektlosigkeit.
Leider alles offtopic. Sorry.

Ich hoffe, Sie hielten meinen post jetzt nicht für respektlos. Das sollte er nämlich ganz bestimmt nicht sein.

Und ab morgen wird hier bestimmt weniger offtopic sein, wenn es hoffentlich Neuigkeiten aus den Finanzministerien gibt.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 15:19
Richtig. Als Lehrer wird man immer abgestempelt. Bevor ich mit meinem Studium fertig war, dachte ich selber oft, dass meine (damals zukünftigen) Kollegen übertreiben, aber ich hab meist eine 55-60 Stunden Woche, in Phasen von KA deutlich mehr. Vom Abitur gar nicht zu sprechen, da dauert das Aufsetzen der Klausuren schonmal die ganzen Herbstferien.

Da fühle ich mich langsam verschaukelt, wenn die unteren Tarifgruppen immer weiter an mich ran rücken und ich mit maximal einem Inflationsausgleich bedacht werde.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Jebo11 am 03.03.2019 15:35
Niedersachsens Finanzminister Hilbers "strebt eine Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten an".
Bin ja mal gespannt ob es wirklich eine 1:1 Übertragung gibt diesmal. Wäre wünschenswert, da sich Niedersachsen mittlerweile auf dem ersten Platz der am schlechtesten bezahlenden Länder befindet ;-)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: rumbork am 03.03.2019 15:58
Moin,

ich finde Beamte-insbesondere im höheren Dienst-jammern deutlich auf ganz hohem Niveau. Ich habe ein Hochschulstudium absolviert, habe in E13 2008 angefangen, Höhergrupierung auf E14 folgte und dann hatte ich die Chance die "Laufbahnbefähigung" für meinen Beruf zu erwerben. Dann gab es aus privaten Gründen einen Wohnort- und Arbeitgeberwechsel an eine Behörde, die grundsätzlich verbeamtet im Gegensatz zum vorherigen Arbeitgeber. Was soll ich sagen, vor Abzug der PKV habe ich durch die Verbeamtung netto locker 1000 € mehr als vorher und erfülle die haargenau die selben Aufgaben, wie zuvor als Angestellter und darf mich zusätzlich auf die Pension freuen. Kommt mir immer noch wie ein Lottogewinn für meine Familie und mich vor. Das kann man natürlich nicht sehen, wenn man von vornherein eine Beamtenlaufbahn hinter sich hat. Als Angestellter hätte ich übrigens ein deutlich höheres Bruttoeinkommen-aber zählen tut das Netto, über das man verfügen kann.

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: stephi am 03.03.2019 16:04
MV hatte 2017 festgelegt, dass die Tarifergebnisse für 2019 zeit- und wirkungsgleich übertragen werden. Weiß jemand was das nach diesem Abschluss bedeutet? Wird da das Ergebnis genommen das im Volumen erzielt wurde (3.2%) oder wie kann ich das verstehen?

Ich muss mich korrigieren. Habe gerade mal in den Gesetzestext geschaut. Dort steht:
In 2019 soll das dann vorliegende Tarifergebnis für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder zeit- und wirkungsgleich auf die Besoldung und Versorgung der Beamtinnen und Beamten übertragen werden.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Tagelöhner am 03.03.2019 16:05
Moin,

ich finde Beamte-insbesondere im höheren Dienst-jammern deutlich auf ganz hohem Niveau. Ich habe ein Hochschulstudium absolviert, habe in E13 2008 angefangen, Höhergrupierung auf E14 folgte und dann hatte ich die Chance die "Laufbahnbefähigung" für meinen Beruf zu erwerben. Dann gab es aus privaten Gründen einen Wohnort- und Arbeitgeberwechsel an eine Behörde, die grundsätzlich verbeamtet im Gegensatz zum vorherigen Arbeitgeber. Was soll ich sagen, vor Abzug der PKV habe ich durch die Verbeamtung netto locker 1000 € mehr als vorher und erfülle die haargenau die selben Aufgaben, wie zuvor als Angestellter und darf mich zusätzlich auf die Pension freuen. Kommt mir immer noch wie ein Lottogewinn für meine Familie und mich vor. Das kann man natürlich nicht sehen, wenn man von vornherein eine Beamtenlaufbahn hinter sich hat. Als Angestellter hätte ich übrigens ein deutlich höheres Bruttoeinkommen-aber zählen tut das Netto, über das man verfügen kann.

Danke für Ihren Beitrag, der Ihre objektive Sicht und Wahrnehmung unterstreicht...bitte behalten Sie sich diese bei und lassen Sie sich nicht von anderen jammernden Kollegen anstecken.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: ChrBY am 03.03.2019 16:13
Der BR meldet:

Zitat
Bayern übernimmt Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst für Beamte

München: Bayerns Finanzminister Füracker hat angekündigt, das Ergebnis der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für die Beamten im Freistaat zu übernehmen. Laut Füracker verdienen bayerische Beamte weiterhin deutlich mehr als die Kollegen in anderen Ländern. Die Kosten für den Tarifabschluss seien im Doppelhaushalt 2019/2010 bereits berücksichtigt. - Arbeitgeber und Gewerkschaften hatten sich gestern Abend auf eine stufenweise Anhebung der Gehälter von acht Prozent geeinigt. Der Tarifexperte der Gewerkschaft Verdi in Bayern, Flach, lobte, dass man vor allem für Pflegekräfte viel erreicht habe. Der Abschluss werde helfen, so Flach, dem Personalmangel in den teuren Ballungsräumen München und Nürnberg etwas entgegenzusetzen.

Quelle: B2/KL/Dig 03.03.2019 13:00

Bleiben folgende Fragen offen:

1. Übernimmt Bayern auch das Einfrieren der Jahressonderzahlung zeit- und wirkungsgleich?
2. Stellt der Verzicht auf dieses Einfrieren eventuell den von Herrn Söder versprochenen »Bayern-Bonus« dar?
3. Oder ist unter dem Bayern-Bonus zu verstehen, daß die Tabellenwerte tatsächlich zweimal um 3,2 % und einmal um 1,4 % erhöht werden – wie von Herrn Silberbach versprochen?
4. Wird Bayern anstatt der überproportionalen Erhöhung der Stufe 1 die unterste Dienstaltersstufe streichen, wie es vom Koalitionsvertrag vorgesehen ist?

Kleine Anekdote am Rande zu Mecklenburg-Vorpommern:

Dort wurde die Jahressonderzahlung für Beamte über viele Jahre eingefroren und erst letztes Jahr wieder dynamisiert. Bei einer zeit- und wirkungsgleichen Übertragung des Tarifabschlusses auf die Landesbeamten könnte die Jahressonderzahlung nun abermals eingefroren werden ...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: rumbork am 03.03.2019 16:20
Zitat
Danke für Ihren Beitrag, der Ihre objektive Sicht und Wahrnehmung unterstreicht...bitte behalten Sie sich diese bei und lassen Sie sich nicht von anderen jammernden Kollegen anstecken.

Danke. Ich würde sogar noch weiter gehen. Mir ist es schnurzpiepe, ob untere Eingruppierungen/Stufen prozentual eine größere Erhöhung bekommen als ich, solange ich noch genug/mehr bekomme. Und man muss auch mal sehen, dass der "höhere Dienst" ob mit oder ohne Erhöhung zu den Spitzenverdienern in D zählt unter den abhängigen Beschäftigten.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 03.03.2019 16:29
Und man muss auch mal sehen, dass der "höhere Dienst" ob mit oder ohne Erhöhung zu den Spitzenverdienern in D zählt unter den abhängigen Beschäftigten.
Quelle?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Hulbatsup am 03.03.2019 16:30
Ich nehme den Tarifabschluss wohlwollend zur Kenntnis und freue mich über die Lohnerhöhung, kann dem ein oder anderen hier aber nur beipflichten, dass das Gejammer im höheren Dienst meines Erachtens völlig unberechtigt ist. Mit Anfang 30 ein monatliches Netto von 3.500 Euro (vor Abzug der PKV), die jährliche Sonderzahlung habe ich dabei noch gar nicht berücksichtigt. Das wäre in TV-L unmöglich und in der freien Wirtschaft zwar erreichbar oder gar zu toppen, aber nur in Verbindung mit einer regelmäßigen 55-60 Stunden-Woche.

Es mag im Einzelfall möglicherweise besser sein - abhängig von der Qualifikationsebene - angestellt zu sein. Je höher es geht, desto lukrativer scheint mir jedoch die Verbeamtung zu sein. Dass hier über die Besoldung gejammert wird, ist für mich in meinem BL nicht nachvollziehbar.

Ich bin gespannt, was sich die Bundesländer bei der Umsetzung einfallen lassen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die amtsangemessene Alimentation seitens des BVerfG mit Argusaugen beobachtet wird. Vor allem den Schlusslichtern wird meines Erachtens nichts anderes übrig bleiben, als den Tarifabschluss zeit-, und systemgerecht zu übernehmen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: rumbork am 03.03.2019 16:34
Und man muss auch mal sehen, dass der "höhere Dienst" ob mit oder ohne Erhöhung zu den Spitzenverdienern in D zählt unter den abhängigen Beschäftigten.
Quelle?

na hier zum Beispiel: http://www.spiegel.de/karriere/gehalt-im-vergleich-wo-stehen-sie-mit-ihrem-einkommen-a-999627.html

es gibt zig solcher Rechner im Netz (mit leicht unterschiedlichen Ergebnissen, zugegeben) aber im höheren Dienst gehört man immer zu den "Top of the Pops"
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Hulbatsup am 03.03.2019 16:38
Und man muss auch mal sehen, dass der "höhere Dienst" ob mit oder ohne Erhöhung zu den Spitzenverdienern in D zählt unter den abhängigen Beschäftigten.
Quelle?

Mir fallen auf Anhieb drei Berufsgruppen ein, die zum Berufseinstieg ein Jahresbruttogehalt von 70.000 Euro verdienen können: Rechtsanwälte in Großkanzleien (teilweise 100k+ p. a. zum Einstieg), Unternehmensberater und Ärzte.

Wenn ich also nach Staatsexamen oder Referendariat in A 13 einsteige und die Bundesländer heranziehe, die am besten zahlen, komme ich dort auf über 3.000 Euro netto pro Monat. Mit Sonderzahlung braucht es dann die oben genannten 70.000 Euro für einen Angestellten, um ungefähr auf dasselbe Netto zu kommen. Das halte ich, insbesondere für einen Berufseinsteiger, definitiv für Spitzenverdiener, in der Vergleichsgruppe (Alter und Qualifikation).

Dass sich das nach längerer Zeit zu Gunsten der Wirtschaft verschieben mag, ist klar. Als Beamter kann ich aber ohne Verhandlung oder Jobwechsel davon ausgehen, mindestens einmal befördert zu werden (im Regelfall eher zwei mal) und erhalte durch den Stufenaufstieg nach und nach mehr Besoldung.

Daher ist das Gehalt im hD - zumindest in meinem BL - mehr als konkurrenzfähig. 30 Urlaubstage, Gleitzeit und aktuell ca. 3.500 netto - da fallen mir wenige Arbeitgeber ein, die das - bei gleichen Bedingungen - bieten können.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 03.03.2019 17:22
Das sehe ich anders.

Oder warum glaubt ihr, dass viele Stellen wie Informatiker nicht besetzt werden können?

Trotz allem geht es einem Beamten (noch) gut, keine Frage.
Mich ärgern aber die Versuche die Leute von Seiten der Gewerkschaft für dumm zu verkaufen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 03.03.2019 17:26
Und man muss auch mal sehen, dass der "höhere Dienst" ob mit oder ohne Erhöhung zu den Spitzenverdienern in D zählt unter den abhängigen Beschäftigten.
Quelle?

na hier zum Beispiel: http://www.spiegel.de/karriere/gehalt-im-vergleich-wo-stehen-sie-mit-ihrem-einkommen-a-999627.html

es gibt zig solcher Rechner im Netz (mit leicht unterschiedlichen Ergebnissen, zugegeben) aber im höheren Dienst gehört man immer zu den "Top of the Pops"
Sorry, dieser Vergleich passt für mich nicht.
Man müsste nur die Gehälter gleichwertiger Abschlüsse vergleichen.

Dass ein Beamter nach einem Studium mehr verdient als jemand nach einer Ausbildung, ist ja ein Muss.
Zudem muss er bis zu 10 Jahre aufholen, wo er im Vergleich kein geld verdient hätte
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 17:30
Ich habe jetzt nicht mal 3000 Netto nach einigen Berufsjahren und davon gehen auch noch ca. 300 Euro KV ab.

Vergleiche mit der freien Wirtschaft zeigen mir eher, dass ich als Mathematiker dort wesentlich mehr verdienen könnte. Befördert wird man als normaler Lehrer oft auch niemals. Bleiben einzig die Erfahrungsstufen...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: rumbork am 03.03.2019 17:34
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: rumbork am 03.03.2019 17:40
Zitat
Dass ein Beamter nach einem Studium mehr verdient als jemand nach einer Ausbildung, ist ja ein Muss.
Zudem muss er bis zu 10 Jahre aufholen, wo er im Vergleich kein geld verdient hätte
Naja, für mich ist das der falsche Massstab. Wenn wir von "Spitzenverdienern" reden, muss man schon zur Allgemeinheit vergleichen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 17:42
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.


Totschlagargument. Ich habe mich bewusst für eine Lehrtätigkeit entschieden, ein Studium absolviert und das Referendariat ebenso. Ich mag meinen Job und sehe ihn als Berufung.

Trotzdem finde ich es unfair, dass die kleinen Lohngruppen immer stärker gehoben werden als die höher qualifizierten.

Wenn ich dann höre, dass verbeamtete Lehrer sich dumm und dämlich verdienen (Einstiegsgehalt 3000- 3500 Euro Netto  etc) und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Eine Adäquate Bezahlung, grade im Vergleich zu unteren Tarifgruppen, wäre hier einfach nur fair und keine schrittweise Angleichung mit der x-ten Sozialkomponente im Tarifvertrag
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 17:49
Zitat
Dass ein Beamter nach einem Studium mehr verdient als jemand nach einer Ausbildung, ist ja ein Muss.
Zudem muss er bis zu 10 Jahre aufholen, wo er im Vergleich kein geld verdient hätte
Naja, für mich ist das der falsche Massstab. Wenn wir von "Spitzenverdienern" reden, muss man schon zur Allgemeinheit vergleichen.

Ist es nicht. Die einen machen ne Lehre und verdienen schon z.T. schon viele Jahre ordentlich, während man beim Studium nebenbei noch arbeiten gehen muss und z.T. nach dem Studium sogar noch Bafög zurückzahlen muss.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 17:57
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.


Totschlagargument. Ich habe mich bewusst für eine Lehrtätigkeit entschieden, ein Studium absolviert und das Referendariat ebenso. Ich mag meinen Job und sehe ihn als Berufung.

Trotzdem finde ich es unfair, dass die kleinen Lohngruppen immer stärker gehoben werden als die höher qualifizierten.

Wenn ich dann höre, dass verbeamtete Lehrer sich dumm und dämlich verdienen (Einstiegsgehalt 3000- 3500 Euro Netto  etc) und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Eine Adäquate Bezahlung, grade im Vergleich zu unteren Tarifgruppen, wäre hier einfach nur fair und keine schrittweise Angleichung mit der x-ten Sozialkomponente im Tarifvertrag

Deswegen waere es von der Politik endlich an der Zeit, statt Tarifloecher mit Beamten zu stopfen (insbesondere bei den Lehrern) die EG9 bis EG15 so zu spreitzen/erhoehen, dass auch Angestellte, gleiche Qualifikation,  Lohnsteuerklasse und Freibetraege vorausgesetzt, vergleichbare Nettogehaelter erzielen. Nicht der Beamte bekommt zu viel... Der Angestellte bekommt zu wenig.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 18:05
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.


Totschlagargument. Ich habe mich bewusst für eine Lehrtätigkeit entschieden, ein Studium absolviert und das Referendariat ebenso. Ich mag meinen Job und sehe ihn als Berufung.

Trotzdem finde ich es unfair, dass die kleinen Lohngruppen immer stärker gehoben werden als die höher qualifizierten.

Wenn ich dann höre, dass verbeamtete Lehrer sich dumm und dämlich verdienen (Einstiegsgehalt 3000- 3500 Euro Netto  etc) und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Eine Adäquate Bezahlung, grade im Vergleich zu unteren Tarifgruppen, wäre hier einfach nur fair und keine schrittweise Angleichung mit der x-ten Sozialkomponente im Tarifvertrag

Deswegen waere es von der Politik endlich an der Zeit, statt Tarifloecher mit Beamten zu stopfen (insbesondere bei den Lehrern) die EG9 bis EG15 so zu spreitzen/erhoehen, dass auch Angestellte, gleiche Qualifikation,  Lohnsteuerklasse und Freibetraege vorausgesetzt, vergleichbare Nettogehaelter erzielen. Nicht der Beamte bekommt zu viel... Der Angestellte bekommt zu wenig.

Und dann geben Angestellte ihre Privilegien auch mit ab? Ich muss mich privat krankenversichern, weil ich sonst das doppelte zahlen müsste, also muss ich auch im Alter noch hohe Beiträge zahlen. Streiken darf ich auch nicht und und und....beides hat vor- und Nachteile, aber das Bruttogehalt eines Angestellten jetzt so anzuheben, dass Netto das gleiche raus kommt kann nicht die Lösung sein. Man benötigt Beamte und wenn man als Angestellter das gleiche verdient und dazu weitere Freiheiten hat, dann wird keiner mehr Beamter. Kann jeder sehen, wie er will, aber als Angestellter kannst du z.B. such viel einfacher den AG wechseln.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 18:12
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.


Totschlagargument. Ich habe mich bewusst für eine Lehrtätigkeit entschieden, ein Studium absolviert und das Referendariat ebenso. Ich mag meinen Job und sehe ihn als Berufung.

Trotzdem finde ich es unfair, dass die kleinen Lohngruppen immer stärker gehoben werden als die höher qualifizierten.

Wenn ich dann höre, dass verbeamtete Lehrer sich dumm und dämlich verdienen (Einstiegsgehalt 3000- 3500 Euro Netto  etc) und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Eine Adäquate Bezahlung, grade im Vergleich zu unteren Tarifgruppen, wäre hier einfach nur fair und keine schrittweise Angleichung mit der x-ten Sozialkomponente im Tarifvertrag

Deswegen waere es von der Politik endlich an der Zeit, statt Tarifloecher mit Beamten zu stopfen (insbesondere bei den Lehrern) die EG9 bis EG15 so zu spreitzen/erhoehen, dass auch Angestellte, gleiche Qualifikation,  Lohnsteuerklasse und Freibetraege vorausgesetzt, vergleichbare Nettogehaelter erzielen. Nicht der Beamte bekommt zu viel... Der Angestellte bekommt zu wenig.

Und dann geben Angestellte ihre Privilegien auch mit ab? Ich muss mich privat krankenversichern, weil ich sonst das doppelte zahlen müsste, also muss ich auch im Alter noch hohe Beiträge zahlen. Streiken darf ich auch nicht und und und....beides hat vor- und Nachteile, aber das Bruttogehalt eines Angestellten jetzt so anzuheben, dass Netto das gleiche raus kommt kann nicht die Lösung sein. Man benötigt Beamte und wenn man als Angestellter das gleiche verdient und dazu weitere Freiheiten hat, dann wird keiner mehr Beamter. Kann jeder sehen, wie er will, aber als Angestellter kannst du z.B. such viel einfacher den AG wechseln.

Es braucht dann einfach keine verbeamteten Lehrer mehr.... die gibt es ja in den betreffenden Bundeslaendern nur, weil es offensichtlich im Grundsatz nicht moeglich ist, Angestellte mit dieser EGO fuer diesen Beruf zu begeistern...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 18:26
Richtig, da steht Aufwand und Bezahlung in keinem Verhältnis mehr. Ich bin relativ gut bezahlt, aber in Anbetracht anderer Bundesländer und vor allem auch der Arbeitszeit die ich investiere eben auch wieder nicht.

Das was sinnvoll wäre, wäre eine Bezahlung nach Engagement und Leistung. Egal ob angestellt oder verbeamtet (sollte auch da Unterschiede geben). Jemand der seinen Job auf einer Arschbacke absitzt darf nicht den gleichen Lohn bekommen, wie Jemand der sich den Hintern sprichwörtlich aufreisst.

Aber Gleichmacherei, Sozialkomponenten etc. versauen das System immer weiter, bis nachher die Putzfrau das gleiche verdient wie ein studierter Lehrer oder ein Polizist im Schichtdienst im höheren Dienst.

So sehr ich die Putzfrau respektiere-das kann nicht sein
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Hulbatsup am 03.03.2019 18:27
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.


Totschlagargument. Ich habe mich bewusst für eine Lehrtätigkeit entschieden, ein Studium absolviert und das Referendariat ebenso. Ich mag meinen Job und sehe ihn als Berufung.

Trotzdem finde ich es unfair, dass die kleinen Lohngruppen immer stärker gehoben werden als die höher qualifizierten.

Wenn ich dann höre, dass verbeamtete Lehrer sich dumm und dämlich verdienen (Einstiegsgehalt 3000- 3500 Euro Netto  etc) und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Eine Adäquate Bezahlung, grade im Vergleich zu unteren Tarifgruppen, wäre hier einfach nur fair und keine schrittweise Angleichung mit der x-ten Sozialkomponente im Tarifvertrag

Deswegen waere es von der Politik endlich an der Zeit, statt Tarifloecher mit Beamten zu stopfen (insbesondere bei den Lehrern) die EG9 bis EG15 so zu spreitzen/erhoehen, dass auch Angestellte, gleiche Qualifikation,  Lohnsteuerklasse und Freibetraege vorausgesetzt, vergleichbare Nettogehaelter erzielen. Nicht der Beamte bekommt zu viel... Der Angestellte bekommt zu wenig.

Und dann geben Angestellte ihre Privilegien auch mit ab? Ich muss mich privat krankenversichern, weil ich sonst das doppelte zahlen müsste, also muss ich auch im Alter noch hohe Beiträge zahlen. Streiken darf ich auch nicht und und und....beides hat vor- und Nachteile, aber das Bruttogehalt eines Angestellten jetzt so anzuheben, dass Netto das gleiche raus kommt kann nicht die Lösung sein. Man benötigt Beamte und wenn man als Angestellter das gleiche verdient und dazu weitere Freiheiten hat, dann wird keiner mehr Beamter. Kann jeder sehen, wie er will, aber als Angestellter kannst du z.B. such viel einfacher den AG wechseln.

Dieses ständige Abstellen auf die hohen Versicherungsbeiträge im Alter halte ich auch für ein Zeichen von Unwissenheit. Man erhält, ausgehend von der Regelaltersgrenze, ein Ruhegehalt in Höhe von ca. 70% des letzten Gehalts als aktiver Beamter. Als Ruhestandsbeamter liegt die Beihilfe bei 70%, ich muss also 30% des Beitrags zahlen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Beitrag für Vollzahler bei 1.500 Euro läge, müsste ich 450 Euro im Ruhestand selbst zahlen. Das ist für einen Ruhestandsbeamten im höheren Dienst ein Witz.

Von mir aus können und sollen Angestellte dasselbe oder mehr verdienen. Ich würde mich nur freuen, wenn der gemeine Beamte die ihm zugesicherten Privilegien mehr zu schätzen wüsste und das Gesamtpaket, zu dem selbstverständlich auch die Besoldung gehört, richtig einzuordnen wüsste.

Ansonsten bleibt es bei dem Totschlagargument: Feel free to leave. Keiner wird dazu gezwungen, Beamter zu sein, die Entlassung auf eigenen Wunsch ist jederzeit möglich. Komischerweise spitzen Bekannte/Freunde stets die Ohren, wenn man ihnen von den Modalitäten erzählt, die das Beamtentum, insbesondere der höhere Dienst mit sich bringt.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 18:39
Wenn du auf diese Schiene wechseln willst. Jeder kann ja versuchen Beamter zu werden. Wer es nicht schafft, war halt dann wohl nicht gut genug oder möchte im falschen Bundesland leben. Fühl dich frei, den Wohnsitz zu wechseln oder bessere Arbeit abzuliefern, sodass der Staat /Das Land/die Kommune dich als Beamter möchte.

Du schiebst die Diskussion in diese Richtung... und das ist halt nicht zielführend. Man entscheidet sich für etwas. Ich verzichte eben auf einige Dinge um die Sicherheit des Beamtentums genießen zu können, dafür lebe ich halt auch mit Nachteilen. Es geht mir einfach darum, dass Lohnsteigerungen etc nicht immer zu Gunsten der unteren Tarifgruppen und zu Ungunsten der höheren gehen darf. Genauso wenig, dass Angestellte deutlich mehr Bruttogehalt als die vergleichbaren Beamten bekommen sollten. .Kann halt jeder anders sehen, ich sehe aber so
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: mpai am 03.03.2019 18:47
Hat schon jemand was aus bzw. für NRW gehört?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: TZSteinbock am 03.03.2019 18:52
Wenn du auf diese Schiene wechseln willst. Jeder kann ja versuchen Beamter zu werden. Wer es nicht schafft, war halt dann wohl nicht gut genug oder möchte im falschen Bundesland leben. Fühl dich frei, den Wohnsitz zu wechseln oder bessere Arbeit abzuliefern, sodass der Staat /Das Land/die Kommune dich als Beamter möchte.

Du schiebst die Diskussion in diese Richtung... und das ist halt nicht zielführend. Man entscheidet sich für etwas. Ich verzichte eben auf einige Dinge um die Sicherheit des Beamtentums genießen zu können, dafür lebe ich halt auch mit Nachteilen. Es geht mir einfach darum, dass Lohnsteigerungen etc nicht immer zu Gunsten der unteren Tarifgruppen und zu Ungunsten der höheren gehen darf. Genauso wenig, dass Angestellte deutlich mehr Bruttogehalt als die vergleichbaren Beamten bekommen sollten. .Kann halt jeder anders sehen, ich sehe aber so

Brutto zu vergleichen, ist auf Grund der unterschiedlichen Abgabensysteme bei Beamten und Angestellten ganz schlecht. Wuerde sich Politik naemlich ehrlich machen, dann musste sie fuer jeden Beamten ca. 23% on top zuruecklegen (Beitraege RV AV)... macht sie aber nicht.... oder anders gesagt, wenn ein Angestellter dann 23/2 % mehr Brutto bekommt, sind beide fuer den Steuerzahler gleich teuer...... wo ist also das Problem....
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 19:00
Weil es eben zwei Paar Schuhe mit Vor- und Nachteilen ist. Ist absolut unüblich so zu bezahlen, dass nachher alle das gleiche Netto haben-geht auch gar nicht.

Wenn das deine Meinung ist, darfst du sie gerne haben. Ich sehe es anders. Es gibt eine bestimmte Zahl an Beamtenstellen,  wer sie gerne hätte, bewirbt sich darauf, wer nicht, halt nicht. Man ist dadurch stark gebunden, was man in Kauf nehmen muss. Als Angestellter kannst du einfach mal den AG wechseln, wenn du gut genug bist und das möchtest. Vor- und Nachteile auf beiden Seiten.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: rumbork am 03.03.2019 19:07
und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Nun mal nichts hinzudichten, wo habe ich denn geschrieben, dass ich als Beamter eine geringe Arbeitsbelastung hab? Ich fühle mich in einer verantwortungvollen Position mehr als gut ausgelastet, mach gut Überstunden und kann anhand der Fälle, die ich bearbeite, manchmal gar nicht gut schlafen. Mein Punkt war, dass ich für dasselbe als Angestellter in E14 wesentlich weniger hatte als nach der Verbeamtung. Richtig schräg wird es, wenn Angestellte und Beamte im selben Tätigkeitsfeld nebeneinander arbeiten. Gerade Lehrer (ich bin keiner) sollten da ein Lied von singen können. Und "gerecht" ist das schlichtweg nicht zu erklären.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 19:15
und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Nun mal nichts hinzudichten, wo habe ich denn geschrieben, dass ich als Beamter eine geringe Arbeitsbelastung hab? Ich fühle mich in einer verantwortungvollen Position mehr als gut ausgelastet, mach gut Überstunden und kann anhand der Fälle, die ich bearbeite, manchmal gar nicht gut schlafen. Mein Punkt war, dass ich für dasselbe als Angestellter in E14 wesentlich weniger hatte als nach der Verbeamtung. Richtig schräg wird es, wenn Angestellte und Beamte im selben Tätigkeitsfeld nebeneinander arbeiten. Gerade Lehrer (ich bin keiner) sollten da ein Lied von singen können. Und "gerecht" ist das schlichtweg nicht zu erklären.

Es ging darum, dass man in der freien Wirtschaft nicht klar kommen würde (oder einige, weil's da ganz anders zugeht). Mag sein, dafür nimmt man aber eben andere Dinge in Kauf und eben jenes versuche ich seit einigen Beiträgen zum Ausdruck zu bringen.

Angestellte Lehrer sind oft Quereinsteiger oder werden noch verbeamtet (oder anderes Bundesland mit anderen Voraussetzungen)

Meine Frau arbeitet auch im gleichen Tätigkeitsfeld wie ihre Kolleginnen, die eine hat mehr als sie, die andere weniger. Das ist üblich dort wo sie arbeitet. Ist das fair? Vielleicht...vielleicht auch nicht. Aber hier werden eben zwei unterschiedliche Dinge verglichen. Beamter und Angestellter. Da gibt es in vielen Bereichen Unterschiede, jeder kann versuchen das zu werden, was seine Fähigkeiten etc hergeben. Wenn er nicht die Stelle bekommt, die er möchte, muss er sich woanders bewerben.

Die Gleichmacherei in weiten Teilen Deutschlands ist nicht zielführend
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: rumbork am 03.03.2019 19:21
Also Menschen, die die selbe Arbeit machen, muss man schon vergleichen können. Mein "oberrat" ist mir in der Hinsicht geradezu peinlich.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 03.03.2019 19:49
Niedersachsens Finanzminister Hilbers "strebt eine Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten an".
Bin ja mal gespannt ob es wirklich eine 1:1 Übertragung gibt diesmal. Wäre wünschenswert, da sich Niedersachsen mittlerweile auf dem ersten Platz der am schlechtesten bezahlenden Länder befindet ;-)

Herr Hilbers hätte sich einen "weniger haushaltsbelastenden Abschluss" gewünscht.
Interessant -  war er doch als stellvertretender Vorsitzender der TdL mit am Verhandlungstisch und konnte das "Spitzenergebnis" trotzdem nicht verhindern?
Naja, er hat ja immer noch die Möglichkeit, bei der Übertragung auf die Beamten ein wenig was einzusparen.
Das wird dann als "angestrebt, aber haushaltstechnisch einfach nicht umsetzbar" bezeichnet.

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 03.03.2019 19:54
Zitat
Dass ein Beamter nach einem Studium mehr verdient als jemand nach einer Ausbildung, ist ja ein Muss.
Zudem muss er bis zu 10 Jahre aufholen, wo er im Vergleich kein geld verdient hätte
Naja, für mich ist das der falsche Massstab. Wenn wir von "Spitzenverdienern" reden, muss man schon zur Allgemeinheit vergleichen.
Nein, das waren keine validen Daten.
Man müsste mit der oben Unternehmen, dass auch sehr viele Mitarbeiter hat vergleichen, z. B. Daimler, Bosch ..
Und dann sieht es bei mehr Arbeitszeit des Beamten mies aus.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: rumbork am 03.03.2019 20:00
Das sind schlichtweg zwei unterschiedliche Sichtweisen. Die einen schielen immer zu denen die mehr haben, die anderen freuen sich, dass sie mehr haben als die allermeisten anderen. Was glücklicher macht, darf jeder für sich entscheiden.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Elisa01 am 03.03.2019 20:19
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.


Totschlagargument. Ich habe mich bewusst für eine Lehrtätigkeit entschieden, ein Studium absolviert und das Referendariat ebenso. Ich mag meinen Job und sehe ihn als Berufung.

Trotzdem finde ich es unfair, dass die kleinen Lohngruppen immer stärker gehoben werden als die höher qualifizierten.

Wenn ich dann höre, dass verbeamtete Lehrer sich dumm und dämlich verdienen (Einstiegsgehalt 3000- 3500 Euro Netto  etc) und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Eine Adäquate Bezahlung, grade im Vergleich zu unteren Tarifgruppen, wäre hier einfach nur fair und keine schrittweise Angleichung mit der x-ten Sozialkomponente im Tarifvertrag

Deswegen waere es von der Politik endlich an der Zeit, statt Tarifloecher mit Beamten zu stopfen (insbesondere bei den Lehrern) die EG9 bis EG15 so zu spreitzen/erhoehen, dass auch Angestellte, gleiche Qualifikation,  Lohnsteuerklasse und Freibetraege vorausgesetzt, vergleichbare Nettogehaelter erzielen. Nicht der Beamte bekommt zu viel... Der Angestellte bekommt zu wenig.

Und dann geben Angestellte ihre Privilegien auch mit ab? Ich muss mich privat krankenversichern, weil ich sonst das doppelte zahlen müsste, also muss ich auch im Alter noch hohe Beiträge zahlen. Streiken darf ich auch nicht und und und....beides hat vor- und Nachteile, aber das Bruttogehalt eines Angestellten jetzt so anzuheben, dass Netto das gleiche raus kommt kann nicht die Lösung sein. Man benötigt Beamte und wenn man als Angestellter das gleiche verdient und dazu weitere Freiheiten hat, dann wird keiner mehr Beamter. Kann jeder sehen, wie er will, aber als Angestellter kannst du z.B. such viel einfacher den AG wechseln.

Ich muss mich in der GKV versichern. Dieses 'Privileg' gebe ich gerne ab. In der PKV würde ich noch nicht einmal die Hälfte bezahlen. Auch das gibt es.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Elisa01 am 03.03.2019 20:23
Wenn du auf diese Schiene wechseln willst. Jeder kann ja versuchen Beamter zu werden. Wer es nicht schafft, war halt dann wohl nicht gut genug oder möchte im falschen Bundesland leben. Fühl dich frei, den Wohnsitz zu wechseln oder bessere Arbeit abzuliefern, sodass der Staat /Das Land/die Kommune dich als Beamter möchte.

Du schiebst die Diskussion in diese Richtung... und das ist halt nicht zielführend. Man entscheidet sich für etwas. Ich verzichte eben auf einige Dinge um die Sicherheit des Beamtentums genießen zu können, dafür lebe ich halt auch mit Nachteilen. Es geht mir einfach darum, dass Lohnsteigerungen etc nicht immer zu Gunsten der unteren Tarifgruppen und zu Ungunsten der höheren gehen darf. Genauso wenig, dass Angestellte deutlich mehr Bruttogehalt als die vergleichbaren Beamten bekommen sollten. .Kann halt jeder anders sehen, ich sehe aber so

Wenn du in NRW die Altersgrenze von 35 Jahren überschritten hattest, wurdest du auch mit den allerbesten  Noten nicht verbeamtet.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 03.03.2019 20:46
Wenn du auf diese Schiene wechseln willst. Jeder kann ja versuchen Beamter zu werden. Wer es nicht schafft, war halt dann wohl nicht gut genug oder möchte im falschen Bundesland leben. Fühl dich frei, den Wohnsitz zu wechseln oder bessere Arbeit abzuliefern, sodass der Staat /Das Land/die Kommune dich als Beamter möchte.

Du schiebst die Diskussion in diese Richtung... und das ist halt nicht zielführend. Man entscheidet sich für etwas. Ich verzichte eben auf einige Dinge um die Sicherheit des Beamtentums genießen zu können, dafür lebe ich halt auch mit Nachteilen. Es geht mir einfach darum, dass Lohnsteigerungen etc nicht immer zu Gunsten der unteren Tarifgruppen und zu Ungunsten der höheren gehen darf. Genauso wenig, dass Angestellte deutlich mehr Bruttogehalt als die vergleichbaren Beamten bekommen sollten. .Kann halt jeder anders sehen, ich sehe aber so

Wenn du in NRW die Altersgrenze von 35 Jahren überschritten hattest, wurdest du auch mit den allerbesten  Noten nicht verbeamtet.

Ja und warum bist du nicht vorher auf die Idee gekommen, dass du Beamte werden möchtest? Kannst auch das Bundesland wechseln und und und. Ich sage nicht, dass du das machen sollst, aber jeder ist seines Glückes Schmied. Nicht jeder kann eine Stelle bekommen. Ich kann ja auch nicht zu Daimler gehen und denen sagen, dass ich die gleiche Ausbildung wie der Chef hab und daher seine Stelle haben möchte.

Sind alles halbwegs weltfremde Vergleiche, ist mir bewusst. Aber man sollte mal Bedenken, dass niemand eine Beantenstellr geschenkt bekommt und grundsätzlich jeder etwas dafür tun kann, wenn er denn möchte. (Von gesundheitlichen Gründen mal abgesehen, aber auch das gibt es woanders genauso)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: stephi am 03.03.2019 20:52
Das Problem warum es  immer so verschiedene Ansichten bei den Unterschieden in der Bezahlung/Besoldung von Beamten und Angestellten gibt, liegt keiner Meinung nach an den sehr unterschiedlichen Differenzen innerhalb der Tarife:

Ein Lehrer der angestellt ist (E13) vergleicht sich mit einem verbeamteten Lehrer in der A13. Für mein Bundesland (keine Kinder,  unverheiratet, Steuerklasse I, 250€ Krankenkassenbeitrag, 10 Dienstjahre) beläuft sich der Unterschied auf ca. 450€ mehr für den Beamten.

Ein verbeamteter FH-Ingenieur (A11) vergleicht sich natürlich mit einem angestellten Ingenieur in der E11. Mit den selben Vorraussetzungen hat hier aber der angestellte Ingenieur 150€ mehr.

Wer trifft sich im Forum und diskutiert wem es besser geht? Natürlich die Benachteiligen. Und beide haben irgendwie recht.

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: ChrBY am 03.03.2019 21:16
Ein verbeamteter FH-Ingenieur (A11) vergleicht sich natürlich mit einem angestellten Ingenieur in der E11. Mit den selben Vorraussetzungen hat hier aber der angestellte Ingenieur 150€ mehr.
Bei exakt zehn Jahren Berufserfahrung trifft dies tatsächlich – wenn auch extrem (!) knapp – auf die für Beamte sehr günstige Situation in Bayern zu.
Was das Lebenszeiteinkommen betrifft, so stellt sich ein Beamter in A11 auch bei völligem Ausbleiben einer weiteren Beförderung wesentlich besser als der Beschäftigte in E11. Wenn man die Pension auch noch mit einrechnet, um so mehr.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: lyzeum am 03.03.2019 21:35
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.


Totschlagargument. Ich habe mich bewusst für eine Lehrtätigkeit entschieden, ein Studium absolviert und das Referendariat ebenso. Ich mag meinen Job und sehe ihn als Berufung.

Trotzdem finde ich es unfair, dass die kleinen Lohngruppen immer stärker gehoben werden als die höher qualifizierten.

Wenn ich dann höre, dass verbeamtete Lehrer sich dumm und dämlich verdienen (Einstiegsgehalt 3000- 3500 Euro Netto  etc) und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Eine Adäquate Bezahlung, grade im Vergleich zu unteren Tarifgruppen, wäre hier einfach nur fair und keine schrittweise Angleichung mit der x-ten Sozialkomponente im Tarifvertrag

Deswegen waere es von der Politik endlich an der Zeit, statt Tarifloecher mit Beamten zu stopfen (insbesondere bei den Lehrern) die EG9 bis EG15 so zu spreitzen/erhoehen, dass auch Angestellte, gleiche Qualifikation,  Lohnsteuerklasse und Freibetraege vorausgesetzt, vergleichbare Nettogehaelter erzielen. Nicht der Beamte bekommt zu viel... Der Angestellte bekommt zu wenig.

Und dann geben Angestellte ihre Privilegien auch mit ab? Ich muss mich privat krankenversichern, weil ich sonst das doppelte zahlen müsste, also muss ich auch im Alter noch hohe Beiträge zahlen. Streiken darf ich auch nicht und und und....beides hat vor- und Nachteile, aber das Bruttogehalt eines Angestellten jetzt so anzuheben, dass Netto das gleiche raus kommt kann nicht die Lösung sein. Man benötigt Beamte und wenn man als Angestellter das gleiche verdient und dazu weitere Freiheiten hat, dann wird keiner mehr Beamter. Kann jeder sehen, wie er will, aber als Angestellter kannst du z.B. such viel einfacher den AG wechseln.

Dieses ständige Abstellen auf die hohen Versicherungsbeiträge im Alter halte ich auch für ein Zeichen von Unwissenheit. Man erhält, ausgehend von der Regelaltersgrenze, ein Ruhegehalt in Höhe von ca. 70% des letzten Gehalts als aktiver Beamter. Als Ruhestandsbeamter liegt die Beihilfe bei 70%, ich muss also 30% des Beitrags zahlen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Beitrag für Vollzahler bei 1.500 Euro läge, müsste ich 450 Euro im Ruhestand selbst zahlen. Das ist für einen Ruhestandsbeamten im höheren Dienst ein Witz.

Von mir aus können und sollen Angestellte dasselbe oder mehr verdienen. Ich würde mich nur freuen, wenn der gemeine Beamte die ihm zugesicherten Privilegien mehr zu schätzen wüsste und das Gesamtpaket, zu dem selbstverständlich auch die Besoldung gehört, richtig einzuordnen wüsste.

Ansonsten bleibt es bei dem Totschlagargument: Feel free to leave. Keiner wird dazu gezwungen, Beamter zu sein, die Entlassung auf eigenen Wunsch ist jederzeit möglich. Komischerweise spitzen Bekannte/Freunde stets die Ohren, wenn man ihnen von den Modalitäten erzählt, die das Beamtentum, insbesondere der höhere Dienst mit sich bringt.
Das stimmt doch schon lange nicht mehr. Meine Turnusmäßige Auskunft über die Versorgunganwartschaft schreibt, das ich lediglich ein Ruhegehaltsatz von 59,50% bekomme. Zudem ist es das erste Jahr, in welchem die gesamte Pension besteuert wird!
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: CK7985 am 03.03.2019 22:07
Na dann gehe doch in die freie Wirtschaft, wo hire & fire herrscht. Nach meiner Erfahrung traut sich das kaum einer, der solche Vergleiche aufmacht. Und nach meiner Ansicht bestehen zwischen der Fähigkeit in Naturwissenschaften als Lehrer und denen, die in der freien Wirtschaft verlangt werden Welten.


Totschlagargument. Ich habe mich bewusst für eine Lehrtätigkeit entschieden, ein Studium absolviert und das Referendariat ebenso. Ich mag meinen Job und sehe ihn als Berufung.

Trotzdem finde ich es unfair, dass die kleinen Lohngruppen immer stärker gehoben werden als die höher qualifizierten.

Wenn ich dann höre, dass verbeamtete Lehrer sich dumm und dämlich verdienen (Einstiegsgehalt 3000- 3500 Euro Netto  etc) und (wie du jetzt auch) geringe Arbeitsbelastung haben, dann ist das einfach frech.

Eine Adäquate Bezahlung, grade im Vergleich zu unteren Tarifgruppen, wäre hier einfach nur fair und keine schrittweise Angleichung mit der x-ten Sozialkomponente im Tarifvertrag

Deswegen waere es von der Politik endlich an der Zeit, statt Tarifloecher mit Beamten zu stopfen (insbesondere bei den Lehrern) die EG9 bis EG15 so zu spreitzen/erhoehen, dass auch Angestellte, gleiche Qualifikation,  Lohnsteuerklasse und Freibetraege vorausgesetzt, vergleichbare Nettogehaelter erzielen. Nicht der Beamte bekommt zu viel... Der Angestellte bekommt zu wenig.

Und dann geben Angestellte ihre Privilegien auch mit ab? Ich muss mich privat krankenversichern, weil ich sonst das doppelte zahlen müsste, also muss ich auch im Alter noch hohe Beiträge zahlen. Streiken darf ich auch nicht und und und....beides hat vor- und Nachteile, aber das Bruttogehalt eines Angestellten jetzt so anzuheben, dass Netto das gleiche raus kommt kann nicht die Lösung sein. Man benötigt Beamte und wenn man als Angestellter das gleiche verdient und dazu weitere Freiheiten hat, dann wird keiner mehr Beamter. Kann jeder sehen, wie er will, aber als Angestellter kannst du z.B. such viel einfacher den AG wechseln.

Dieses ständige Abstellen auf die hohen Versicherungsbeiträge im Alter halte ich auch für ein Zeichen von Unwissenheit. Man erhält, ausgehend von der Regelaltersgrenze, ein Ruhegehalt in Höhe von ca. 70% des letzten Gehalts als aktiver Beamter. Als Ruhestandsbeamter liegt die Beihilfe bei 70%, ich muss also 30% des Beitrags zahlen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Beitrag für Vollzahler bei 1.500 Euro läge, müsste ich 450 Euro im Ruhestand selbst zahlen. Das ist für einen Ruhestandsbeamten im höheren Dienst ein Witz.

Von mir aus können und sollen Angestellte dasselbe oder mehr verdienen. Ich würde mich nur freuen, wenn der gemeine Beamte die ihm zugesicherten Privilegien mehr zu schätzen wüsste und das Gesamtpaket, zu dem selbstverständlich auch die Besoldung gehört, richtig einzuordnen wüsste.

Ansonsten bleibt es bei dem Totschlagargument: Feel free to leave. Keiner wird dazu gezwungen, Beamter zu sein, die Entlassung auf eigenen Wunsch ist jederzeit möglich. Komischerweise spitzen Bekannte/Freunde stets die Ohren, wenn man ihnen von den Modalitäten erzählt, die das Beamtentum, insbesondere der höhere Dienst mit sich bringt.
Das stimmt doch schon lange nicht mehr. Meine Turnusmäßige Auskunft über die Versorgunganwartschaft schreibt, das ich lediglich ein Ruhegehaltsatz von 59,50% bekomme. Zudem ist es das erste Jahr, in welchem die gesamte Pension besteuert wird!

Du musst schon 40 Jahre Vollzeit arbeiten, um auf die 71,75% zu kommen...

Höhe der Pension
Nach derzeitiger Rechtslage steigert jedes volle Dienstjahr, in dem ein beamteter Beschäftigter zugleich Vollzeit gearbeitet hat, den individuellen Anspruch auf Ruhegehalt um den Wert 1,79375 - so dass nach 40 Jahren der höchstmögliche Wert von 71,75 erreicht wird. Der so erreichte Wert stellt die Prozentzahl dar, mit der der aktuell gültige Bezügeanspruch eines aktiven Beamten derselben Besoldungsgruppe und Dienstaltersstufe multipliziert wird, um den zustehenden Anspruch zu errechnen. Soweit Teile eines Familienzuschlages zustehen, werden diese ungekürzt gezahlt.

Wird nur Teilzeit gearbeitet, so vermindert sich der Jahressatz von 1,79375 um den entsprechenden Teilzeitfaktor. Dafür können Zeiten einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst, die nicht im Beamtenverhältnis geleistet wurden, bei der Berechnung des Faktors anerkannt werden. Gleichfalls gibt es Zurechnungszeiten, sofern ein Beamter vor dem 60. Lebensjahr dienstunfähig wird (zwei Drittel der verbleibenden Zeit).

Wird ein Beamter ohne vorliegende Dienstunfähigkeit auf eigenen Wunsch vor Ablauf des 65. Lebensjahres in den Ruhestand versetzt (Altersgrenze soll analog zur gesetzlichen Rentenversicherung angehoben werden), so werden seine Ansprüche um 3,6 Prozent pro Jahr des vorzeitigen Austrittes gekürzt. Ebenso wird bei einem Beamten, der wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt wird, dass Ruhegehalt um 3,6 Prozent für jedes Jahr vor Vollendung des 63. Lebensjahres gekürzt, maximal jedoch um 10,8 Prozent.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Johnsmith am 03.03.2019 22:19
Dieses ständige Abstellen auf die hohen Versicherungsbeiträge im Alter halte ich auch für ein Zeichen von Unwissenheit. Man erhält, ausgehend von der Regelaltersgrenze, ein Ruhegehalt in Höhe von ca. 70% des letzten Gehalts als aktiver Beamter. Als Ruhestandsbeamter liegt die Beihilfe bei 70%, ich muss also 30% des Beitrags zahlen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Beitrag für Vollzahler bei 1.500 Euro läge, müsste ich 450 Euro im Ruhestand selbst zahlen. Das ist für einen Ruhestandsbeamten im höheren Dienst ein Witz.

... und etwa in BW beträgt der Beihilfesatz für Pensionäre seit geraumer Zeit nur noch 50%.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Versuch am 04.03.2019 08:48
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Tarifverhandlungen-im-oeffentlichen-Dienst-Fuer-Beamtenbund-in-Rheinland-Pfalz-ein-Tarifabschluss-mit,reax-rp-tarifeinigung-100.html

In RP gibt es für die Beamten noch Mal 4% in top.
Das nenne ich dann Mal Wertschätzung.
Dort scheint man verstanden zu haben, dass man etwas tun muss, wenn man gute Mitarbeiter will
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: CK7985 am 04.03.2019 09:39
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Tarifverhandlungen-im-oeffentlichen-Dienst-Fuer-Beamtenbund-in-Rheinland-Pfalz-ein-Tarifabschluss-mit,reax-rp-tarifeinigung-100.html

In RP gibt es für die Beamten noch Mal 4% in top.
Das nenne ich dann Mal Wertschätzung.
Dort scheint man verstanden zu haben, dass man etwas tun muss, wenn man gute Mitarbeiter will

Rheinland Pfalz hat allein 2012 - 2014 über drei Jahre hinweg nur um jeweils 1% erhöht.
Die hinken dem Bundesdurchschnitt spürbar hinterher.
Man holt nun wieder auf. Das hat mit Wertschätzung wenig zu tun, eher mit der geltenden Rechtsprechung, um weitere Klagen zu vermeiden.
Das ist der einzig richtige, konsequente Schritt. Berlin, Brandenburg satteln auch drauf.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 04.03.2019 09:43
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Tarifverhandlungen-im-oeffentlichen-Dienst-Fuer-Beamtenbund-in-Rheinland-Pfalz-ein-Tarifabschluss-mit,reax-rp-tarifeinigung-100.html

In RP gibt es für die Beamten noch Mal 4% in top.
Das nenne ich dann Mal Wertschätzung.
Dort scheint man verstanden zu haben, dass man etwas tun muss, wenn man gute Mitarbeiter will

Rheinland Pfalz hat allein 2012 - 2014 über drei Jahre hinweg nur um jeweils 1% erhöht.
Die hinken dem Bundesdurchschnitt spürbar hinterher.
Man holt nun wieder auf. Das hat mit Wertschätzung wenig zu tun, eher mit der geltenden Rechtsprechung, um weitere Klagen zu vermeiden.
Das ist der einzig richtige, konsequente Schritt. Berlin, Brandenburg satteln auch drauf.

Berlin? Wo hat Kollatz sich denn dahingehend geäußert?

Ups, sorry, hab´s schon selbst gefunden  ;)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Johnsmith am 04.03.2019 09:46
Berlin? Wo hat Kollatz sich denn dahingehend geäußert?

"Und eine Berliner Besonderheit kommt noch oben drauf: Um 1,1 Prozent steigen die Beamtengehälter zusätzlich, um den nach wie vor bestehenden Abstand zum Durchschnittsniveau der Bundesländer zu erreichen."

https://www.morgenpost.de/berlin/article216576425/Tarifkompromiss-bringt-Berlins-Angestellten-820-Millionen.html (https://www.morgenpost.de/berlin/article216576425/Tarifkompromiss-bringt-Berlins-Angestellten-820-Millionen.html)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 04.03.2019 09:57
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Tarifverhandlungen-im-oeffentlichen-Dienst-Fuer-Beamtenbund-in-Rheinland-Pfalz-ein-Tarifabschluss-mit,reax-rp-tarifeinigung-100.html

In RP gibt es für die Beamten noch Mal 4% in top.
Das nenne ich dann Mal Wertschätzung.
Dort scheint man verstanden zu haben, dass man etwas tun muss, wenn man gute Mitarbeiter will

Rheinland Pfalz hat allein 2012 - 2014 über drei Jahre hinweg nur um jeweils 1% erhöht.
Die hinken dem Bundesdurchschnitt spürbar hinterher.
Man holt nun wieder auf. Das hat mit Wertschätzung wenig zu tun, eher mit der geltenden Rechtsprechung, um weitere Klagen zu vermeiden.
Das ist der einzig richtige, konsequente Schritt. Berlin, Brandenburg satteln auch drauf.

Das stimmt, in RP liegt man aktuell noch auf dem letzten Platz. Zumindestens im Bereich von A13.

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 04.03.2019 10:19
Was gestern vielleicht nicht so rüber kam, weil es von Beamte gg. Angestellte geprägt war. Ich finde schon, dass man grundsätzlich als Beamter ein gutes Gehalt bekommt, aber dadurch, dass andere Bereichemeist stärker profitieren verschieben sich hier die Verhältnisse so langsam. Lokführer bekommen das auf 2 Jahre, was wir auf fast 3 bekommen. Von den Metallern über viele Jahre will ich gar nicht anfangen. Dazu noch, dass die unteren, geringer qualifizierten eben durch ständige Sozialkomponenten immer weiter ranrücken. Das Verhältnis passt da irgendwo nicht (mehr) so langsam. In Zeiten des Abschwungs muss man eh auf keine großen Steigerungen warten-da ist es jetzt ernüchternd, dass die Erhöhungen grade mal die Inflation decken und dies nicht mal jedes Jahr
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 04.03.2019 10:24
Freue mich für alle Kollegen für die es eine Erhöhung gibt... gerade die Nachrichten aus Rheinland-Pfalz sind gut zu hören, auch wenn es nur eine Korrektur aufgrund der Rechtsprechung ist.

Wie es für uns Hessen weitergeht sehen wir dann Ende März, mir schwant übles...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Nordlicht am 04.03.2019 10:37
Eine Korrektur aufgrund der Rechtsprechung wäre in Niedersachsen auch mal ganz angebracht. 8)

Tja, oder halt einfach alles aussitzen, bis die Karlsruher ihre hochgeschätzte Meinung dazu gegeben haben.
Dann kann man ja immer noch weitersehen....
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 04.03.2019 10:38

Wie es für uns Hessen weitergeht sehen wir dann Ende März, mir schwant übles...

Wieso? Bisher ging das doch In Hessen immer ganz gut, oder? Glaube nicht, dass ihr weniger bekommen werdet. (Oder hab ich einen wichtigen Aspekt nicht auf dem Schirm?)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 04.03.2019 10:56
@Gajus: Die vergangene Nullrunde; Flatrate-Erhöhungen (1%) und die Beihilfeänderung (18,6 € weniger Gehalt p.Monat) haben da schon viel Vertrauen zerstört.

Gepart  mit der 41 Stundenwoche ist dies für ein wirtschaftlich durchaus erfolgreiches Bundesland mMn nicht vertretbar.
Einziges Schmankerl in Hessen ist das Landesticket.... für einige Beschäftigte ein Jackpot, für andere völlig nutzlos.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 04.03.2019 11:01
@Gajus: Die vergangene Nullrunde; Flatrate-Erhöhungen (1%) und die Beihilfeänderung (18,6 € weniger Gehalt p.Monat) haben da schon viel Vertrauen zerstört.

Gepart  mit der 41 Stundenwoche ist dies für ein wirtschaftlich durchaus erfolgreiches Bundesland mMn nicht vertretbar.
Einziges Schmankerl in Hessen ist das Landesticket.... für einige Beschäftigte ein Jackpot, für andere völlig nutzlos.

Okay, das wusste ich so nicht, Danke für die Aufklärung. Ich wünsche euch, dass ihr in Hessen die Anerkennung bekommt, die ihr verdient. Ende März geht's da richtig los, oder? Gibt es nicht Überlegungen wieder in den Ländern zurückzukehren? (Wie sieht es da aktuell aus?)Sorry für die vielen Fragen, aber wenn grade schon Jemand da ist, der sich auskennt, nutz ich das mein Welltbild zu erweitern 
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 04.03.2019 11:22
@ Gajus: Wir Hessen wollen halt bei allem eine Extrawurst :-)
Danke für deine netten Worte.

Eine Rückkehr in die TDL ist meines Wissens nach nicht geplant. Die nächsten Verhandlungen sind am 13.03. und dann am 28.03. Wenn es endlich mal ein paar Verlautbarungen von Verdi etc. zum Thema Hessen gibt würde ich einen Extra-Thread eröffnen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Solitair am 04.03.2019 17:18
@Gajus: Die vergangene Nullrunde; Flatrate-Erhöhungen (1%) und die Beihilfeänderung (18,6 € weniger Gehalt p.Monat) haben da schon viel Vertrauen zerstört.

Gepart  mit der 41 Stundenwoche ist dies für ein wirtschaftlich durchaus erfolgreiches Bundesland mMn nicht vertretbar.
Einziges Schmankerl in Hessen ist das Landesticket.... für einige Beschäftigte ein Jackpot, für andere völlig nutzlos.
Nicht zu vergessen die Segnungen der Ära Roland Koch, die immer noch nachwirken. Dessen Beamtenpolitik ist mit seinem alten Adlatus Bouffier immer noch am Ruder. Die hessischen Grünen waren auch noch nie als sonderlich beamtenfreundlich bekannt. Das Landesticket wird ja aus irgendeinem Umwelttopf bezahlt. Wahrscheinlich gibt es da noch EU-Fördermittel. Allerdings heißt es ja auch, dass man das bei der Bemessung von Gehaltserhöhungen auch berücksichtigen müsse.
Aus den zuvor genannten Gründen liegt die Besoldung in Hessen ja auch hinter der allgemeinen Entwicklung zurück. Das Landesticket könnte da ein geschickter Schachzug sein, rechtlich konform zu werden, was die Besoldung angeht. Indem man es als geldwerten Vorteil umrechnet und in die Besoldung einberechnet. Auch wenn es Schätzungen gibt, dass max. 10-15% es überhaupt nutzen.

Daher glaube ich erstens, dass Hessen nichtmal den Witz-Abschluss der TV-L bekommt und zweitens schon gar keine Aufholung wie in RLP oder anderen BL.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Buccaneer am 04.03.2019 19:37
In Niedersachsen wartet man den Ausgang der anhängigen Verfahren beim BVerfG ab (da das BVerwG-Urteil in der Sache nicht so passte...)
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Muenchner82 am 04.03.2019 19:55
Richtig, da steht Aufwand und Bezahlung in keinem Verhältnis mehr. Ich bin relativ gut bezahlt, aber in Anbetracht anderer Bundesländer und vor allem auch der Arbeitszeit die ich investiere eben auch wieder nicht.

Das was sinnvoll wäre, wäre eine Bezahlung nach Engagement und Leistung. Egal ob angestellt oder verbeamtet (sollte auch da Unterschiede geben). Jemand der seinen Job auf einer Arschbacke absitzt darf nicht den gleichen Lohn bekommen, wie Jemand der sich den Hintern sprichwörtlich aufreisst.

Aber Gleichmacherei, Sozialkomponenten etc. versauen das System immer weiter, bis nachher die Putzfrau das gleiche verdient wie ein studierter Lehrer oder ein Polizist im Schichtdienst im höheren Dienst.

So sehr ich die Putzfrau respektiere-das kann nicht sein

Das ist ganz klassischer Sozialneid. Dir entsteht doch kein Nachteil, nur weil weniger Verdienende im Verhältnis etwas mehr bekommen...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 04.03.2019 20:44
Richtig, da steht Aufwand und Bezahlung in keinem Verhältnis mehr. Ich bin relativ gut bezahlt, aber in Anbetracht anderer Bundesländer und vor allem auch der Arbeitszeit die ich investiere eben auch wieder nicht.

Das was sinnvoll wäre, wäre eine Bezahlung nach Engagement und Leistung. Egal ob angestellt oder verbeamtet (sollte auch da Unterschiede geben). Jemand der seinen Job auf einer Arschbacke absitzt darf nicht den gleichen Lohn bekommen, wie Jemand der sich den Hintern sprichwörtlich aufreisst.

Aber Gleichmacherei, Sozialkomponenten etc. versauen das System immer weiter, bis nachher die Putzfrau das gleiche verdient wie ein studierter Lehrer oder ein Polizist im Schichtdienst im höheren Dienst.

So sehr ich die Putzfrau respektiere-das kann nicht sein

Das ist ganz klassischer Sozialneid. Dir entsteht doch kein Nachteil, nur weil weniger Verdienende im Verhältnis etwas mehr bekommen...

Natürlich entsteht da ein Nachteil, weil das vorhandene Geld vermehrt auf die unteren Tarifgruppen verteilt wird. Diese Sozialkomponente in quasi jedem Tarifvertrag sorgt dafür, dass sich die Gehälter immer weiter angleichen und weniger für die besser qualifizieren Lohngruppen über bleibt.


Sorgt dafür, dass sich Studium und Fortbildungen etc nicht lohneb
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Muenchner82 am 04.03.2019 20:55
Der nächste Neidhammel...

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/a/2018/a/kennzahlen.html

Bei dieser vertikalen Spreizung von 278% lohnt sich Studium bzw. Fortbildung wirklich garnicht mehr, da kann man einfach Ausbildung in der 2.QE machen und bis zur Pensionierung in A9Z bleiben...
Ich kenne Firmen in der freien Wirtschaft da kann man nicht nur mit Hochschulstudium was werden, sondern auch als langjähriger Mitarbeiter mit "nur" Ausbildung. Da ist das ja dann auch total nutzlos zu studieren...

Was denkst Du wäre für ein Ergebnis ohne soziale Komponente erreicht worden? 3,5%? 3,6%?, oder 3,3?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 04.03.2019 22:21
Der nächste Neidhammel...

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/a/2018/a/kennzahlen.html

Bei dieser vertikalen Spreizung von 278% lohnt sich Studium bzw. Fortbildung wirklich garnicht mehr, da kann man einfach Ausbildung in der 2.QE machen und bis zur Pensionierung in A9Z bleiben...
Ich kenne Firmen in der freien Wirtschaft da kann man nicht nur mit Hochschulstudium was werden, sondern auch als langjähriger Mitarbeiter mit "nur" Ausbildung. Da ist das ja dann auch total nutzlos zu studieren...

Was denkst Du wäre für ein Ergebnis ohne soziale Komponente erreicht worden? 3,5%? 3,6%?, oder 3,3?

Mit dir kann man nicht sinnvoll diskutieren. Daher ist das für mich an der Stelle mit dir auch beendet. Am besten Grundrente für alle ohne Bedürftigkeitsprüfung, Hartz 4 auf A 13 Niveau und die Putzfrau bekommt soviel wie der OstD. Wir haben in Deutschland einen Fachkräftemangel, den mindern wir nicht, indem wir die weniger qualifizierten Berufsgruppen/Arbeitslosen überproportional stärken und die hochqualifizierten abspeisen. Vor allem, zahle diese eh schon den Löwenanteil an Steuern. Von der Erhöhung bleibt da eh schon weniger hängen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Muenchner82 am 05.03.2019 07:25
Gajus ohne Argumente kannst Du generell nicht diskutieren, auch nicht mit Anderen ;-)!

Wäre die Bezahlung in der dritten und vierten QE so lausig wie Du sie daratellst würden nicht soviele Studenten einen Job im öD anstreben. Dass es gesamtwirtschaftlich sinnvoller ist die Kaufkraft derjenigen üperproportinal zu stärken die weniger bekommen, als denjenigen mit ohnehin hoher Kaufkraft lässt Du außer Acht.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Finanzer am 05.03.2019 07:47
Wäre die Bezahlung in der dritten und vierten QE so lausig wie Du sie daratellst würden nicht soviele Studenten einen Job im öD anstreben.

Ich möchte behaupten die wenigsten Studenten haben vor Ihrer Bewerbung groß Ahnung vom öffentlichen Dienst und desen Besoldungsstruktur.

Die sehen ein paar Flyer der zuständigen OFD, in welchen was von "Bis zu 4.400 €" Gehalt drin steht, nebulös die Verbeamtung versprochen wird und schwupps sind die am Haken.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: lumer am 05.03.2019 08:36
Der nächste Neidhammel...

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/a/2018/a/kennzahlen.html

Bei dieser vertikalen Spreizung von 278% lohnt sich Studium bzw. Fortbildung wirklich garnicht mehr, da kann man einfach Ausbildung in der 2.QE machen und bis zur Pensionierung in A9Z bleiben...
Ich kenne Firmen in der freien Wirtschaft da kann man nicht nur mit Hochschulstudium was werden, sondern auch als langjähriger Mitarbeiter mit "nur" Ausbildung. Da ist das ja dann auch total nutzlos zu studieren...

Was denkst Du wäre für ein Ergebnis ohne soziale Komponente erreicht worden? 3,5%? 3,6%?, oder 3,3?
Es gab mal eine Zeit, da war gesetzlich eine vertikale Spreizung zwischen höchstem und niedrigstem Amt von 400% vorgegeben sowie weitere, feste Spreizungen zwischen A6 und A9 sowie A9 und A13. Dadurch musste nur die unterste Besoldungsgruppe erhöht werden, um auch die anderen zu erhöhen.
Im Übrigen darf man nicht vergessen: Eine Spreizung ist verfassungsrechtlich vorgegeben. Ein zu starkes Abschmelzen sowie ein Abschmelzen über einen (noch un)bestimmten Punkt hinaus führt zur Verfassungswidrigkeit der Alimentation der höheren Besoldungsgruppen.
Zudem darf man nicht vergessen, dass derjenige, der eine Ausbildung macht und mit Ende seiner 10er oder Anfang seiner 20er Jahre in den ÖD einsteigt, einen weiten Vorsprung sowohl mit dem Verdienst als auch mit den erworbenen Pensions-/Rentenansprüchen hat. Wenn Personen mit einer längeren Ausbildung dies nicht aufholen können, werden sich kaum welche für diese Tätigkeiten finden. Mit Sozialneid hat das weniger zu tun als mit einfachen ökonomischen Zusammenhängen.
Dass hierbei lediglich Bruttobeträge verglichen werden, sei ebenso nochmals kurz erwähnt.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Feidl am 05.03.2019 08:40
Ein verbeamteter FH-Ingenieur (A11) vergleicht sich natürlich mit einem angestellten Ingenieur in der E11. Mit den selben Vorraussetzungen hat hier aber der angestellte Ingenieur 150€ mehr.
Bei exakt zehn Jahren Berufserfahrung trifft dies tatsächlich – wenn auch extrem (!) knapp – auf die für Beamte sehr günstige Situation in Bayern zu.
Was das Lebenszeiteinkommen betrifft, so stellt sich ein Beamter in A11 auch bei völligem Ausbleiben einer weiteren Beförderung wesentlich besser als der Beschäftigte in E11. Wenn man die Pension auch noch mit einrechnet, um so mehr.
Und was ist, wenn der Ingenieur, um die Vorraussetzungen für die Beamtung überhaupt zu erfüllen, erstmal sich 1-2 Jahre Vorbereitungsdienst mit mickrigsten Anwärterbezügen geben musste?
Und dann natürlich erstmal jahrelang A10 bekommt, während sein angestellter Kollege, der die gleiche Arbeit macht, von Anfang an E11 (vllt. sogar E12) erhält?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: ChrBY am 05.03.2019 09:47
Und was ist, wenn der Ingenieur, um die Vorraussetzungen für die Beamtung überhaupt zu erfüllen, erstmal sich 1-2 Jahre Vorbereitungsdienst mit mickrigsten Anwärterbezügen geben musste?
Und dann natürlich erstmal jahrelang A10 bekommt, während sein angestellter Kollege, der die gleiche Arbeit macht, von Anfang an E11 (vllt. sogar E12) erhält?
Klare Antwort: Auch zwei Jahre Vorbereitungsdienst plus lebenslang A10 würde ich einer E12-Stelle sofort vorziehen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: ChrBY am 05.03.2019 09:51
Es gab mal eine Zeit, da war gesetzlich eine vertikale Spreizung zwischen höchstem und niedrigstem Amt von 400% vorgegeben
Es waren genau 495 % ...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Muenchner82 am 05.03.2019 09:52
Es gab mal eine Zeit, da war gesetzlich eine vertikale Spreizung zwischen höchstem und niedrigstem Amt von 400% vorgegeben sowie weitere, feste Spreizungen zwischen A6 und A9 sowie A9 und A13. Dadurch musste nur die unterste Besoldungsgruppe erhöht werden, um auch die anderen zu erhöhen.
Im Übrigen darf man nicht vergessen: Eine Spreizung ist verfassungsrechtlich vorgegeben. Ein zu starkes Abschmelzen sowie ein Abschmelzen über einen (noch un)bestimmten Punkt hinaus führt zur Verfassungswidrigkeit der Alimentation der höheren Besoldungsgruppen.

Wenn dem so ist können sich die höheren Besoldungsgruppen doch freuen, dann bekommen sie eben per Gerichtsurteil mehr Geld. Trotzdem bleibt es dabei, dass den höher qualifizierten kein großer Nachteil durch die soziale Komponente entsteht. Es ist ja nicht so dass man ausschließlich die unteren Besolungsgruppen erhöht!

Zitat
Zudem darf man nicht vergessen, dass derjenige, der eine Ausbildung macht und mit Ende seiner 10er oder Anfang seiner 20er Jahre in den ÖD einsteigt, einen weiten Vorsprung sowohl mit dem Verdienst als auch mit den erworbenen Pensions-/Rentenansprüchen hat.

Seit dem neuen Beamtenrecht hier in Bayern (Stufenlaufzeit nicht mehr nach Lebensalter) hat sich das nochmals verschlechtert, da hast Du sicherlich Recht. Wobei man in der 4.QE doch relativ schnell aufholen kann.
Die Spreizung zwischen 2. und 3.QE kann man durchaus als zu gering betrachten, wobei man natürlich auch immer im Auge haben sollte, dass ein QE2 zwar in der Regel jünger anfängt, aber in den allermeisten Fällen auch bei A9Z Ende ist.

Zitat
Wenn Personen mit einer längeren Ausbildung dies nicht aufholen können, werden sich kaum welche für diese Tätigkeiten finden. Mit Sozialneid hat das weniger zu tun als mit einfachen ökonomischen Zusammenhängen.
Dass hierbei lediglich Bruttobeträge verglichen werden, sei ebenso nochmals kurz erwähnt.

Kannst Du ein konkretes an der Besoldungstabelle festgemachtes Beispiel geben in dem ein Akademiker jemanden mit Ausbildung nicht einholen kann? Bitte nicht zu konstruiert (45 jähriger Akademiker vs. 16 jähriger QE 2er).
Wie gesagt es gibt auch in der freien Wirtschaft Firmen in denen Leute die "nur" eine Ausbildung haben in Führungspositionen kommen, da ist dann auch jedes Studium obsolet, oder?
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 05.03.2019 09:54
Der nächste Neidhammel...

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/a/2018/a/kennzahlen.html

Bei dieser vertikalen Spreizung von 278% lohnt sich Studium bzw. Fortbildung wirklich garnicht mehr, da kann man einfach Ausbildung in der 2.QE machen und bis zur Pensionierung in A9Z bleiben...
Ich kenne Firmen in der freien Wirtschaft da kann man nicht nur mit Hochschulstudium was werden, sondern auch als langjähriger Mitarbeiter mit "nur" Ausbildung. Da ist das ja dann auch total nutzlos zu studieren...

Was denkst Du wäre für ein Ergebnis ohne soziale Komponente erreicht worden? 3,5%? 3,6%?, oder 3,3?
Es gab mal eine Zeit, da war gesetzlich eine vertikale Spreizung zwischen höchstem und niedrigstem Amt von 400% vorgegeben sowie weitere, feste Spreizungen zwischen A6 und A9 sowie A9 und A13. Dadurch musste nur die unterste Besoldungsgruppe erhöht werden, um auch die anderen zu erhöhen.
Im Übrigen darf man nicht vergessen: Eine Spreizung ist verfassungsrechtlich vorgegeben. Ein zu starkes Abschmelzen sowie ein Abschmelzen über einen (noch un)bestimmten Punkt hinaus führt zur Verfassungswidrigkeit der Alimentation der höheren Besoldungsgruppen.
Zudem darf man nicht vergessen, dass derjenige, der eine Ausbildung macht und mit Ende seiner 10er oder Anfang seiner 20er Jahre in den ÖD einsteigt, einen weiten Vorsprung sowohl mit dem Verdienst als auch mit den erworbenen Pensions-/Rentenansprüchen hat. Wenn Personen mit einer längeren Ausbildung dies nicht aufholen können, werden sich kaum welche für diese Tätigkeiten finden. Mit Sozialneid hat das weniger zu tun als mit einfachen ökonomischen Zusammenhängen.
Dass hierbei lediglich Bruttobeträge verglichen werden, sei ebenso nochmals kurz erwähnt.

Korrekt, das ist ja was ich  u.a. meine. Fast die Hälfte von der Erhöhung geht mittlerweile an Steuern ab, in den unteren Lohngruppen ist das z.T. deutlich geringer.

Es MUSS einfach eine große Spreizung geben, sonst ist die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben und das nicht nur zwischen A1 und A 16, sondern auch dazwischen.

Aber einige wollen das nicht wahr haben und brüllen dann einfach immer wieder "Sozialneid", anstatt das mal differenziert zu betrachten.

Gesamtwirtschaftlich mag das im ersten Moment vielleicht für die Regierung Sinn machen, auf mittelfristige Sicht sorgt es aber nur dafür, dass der Fachkräftemangel sich noch weiter verstärkt.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Muenchner82 am 05.03.2019 10:48
Fast die Hälfte Steuern? Subjetkive Wahrnehmung!

Hier mal ein paar Beispielrechnungen:
Zugrundegelegt sind 3,1% brutto sofern die 100€ nicht mehr greifen und Lohnsteuerklasse 1 ohne Kirchensteuer.
A6 Stufe 1 (Dienstanfänger 2.QE), Erhöhung brutto 100€, ergibt netto +3,55%
A9 Stufe 1 (Dienstanfänger 3.QE), Erhöhung brutto 100€, ergibt netto +3,05%
A13 Stufe 4 (Dienstanfänger 4.QE), Erhöhung Brutto 3,1%, netto 2,40%

A11 Stufe 2 (sollte als letzte noch von dem 100€ Sockel profitieren), ergibt netto +2,48%
A16 Stufe 11. Erhöhung Brutto 3,1%, ergibt netto +2,54%
B9 Erhöhung Brutto 3,1%, ergibt netto 2,71%

Interessante Ergebnisse. In keinem Berechnungsbeispiel kommen unter 2,4% Nettoerhöhung an
Muss ich mir noch die Mühe machen das Ganze mit 3,3% für alle (mehr wäre es doch relalistisch gesehen wohl nicht geworden, wenn der Sockel komplett weggefallen wäre) zu rechnen? Man sieht, wirklich zu kurz kommt niemand!

Wo genau sind Deine konkreten Zahlenbeispiele die Deine Aussagen untermauern Gajus? Und was hieltest Du ohne Sockel für realistisch? Das würde mich schon mal interessieren.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 05.03.2019 10:58
Boah, du nervst gewaltig. Ich habe aktuell ca 42 Prozent Abgaben auf alles was ich mehr bekomme. Tendenz steigend. Also bitte...du scheinst dich wohl auch irgendwo im SPD/Linke Lager aufzuhalten, denn die Gehirnwäsche scheint bei dir gut zu funktionieren.

Du kannst deine "Sozialneid"-Vorwürfe hier auch noch x-mal runter beten, richtig wird es dadurch nicht. Sozialismus hat noch nie auf Dauer funktioniert und es bringt absolut nichts, dass man sich durch ständige Sozialkomponenten immer weiter in eine solche Richtung bewegt.



Und es ist doch total egal was ich ohne Sozialkomponente für realistisch halte, die Sozialkomponenten akkumulieren sich nach und nach und die Stufen rücken immer weiter zusammen. Und was realistisch wäre sind hier vielleicht die 3,2/3,2/1,4, die es ja im Schnitt sind. Und das nur in dieser Runde und in diesem Bereich.

Würde ja mal gerne wissen, wie dein Background aussieht (Ausbildung/Studium), vielleicht kann ich deine Beweggründe
für deine Ausführungen dann besser nachvollziehen
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Muenchner82 am 05.03.2019 11:17
Bei der derzeitigen Spreizung (die zugegeben geringer ist als noch vor etlichen Jahren) von Sozialismus zu sprechen, das schaffen nur Leute mit völligem Realitätsverlust. Vielleicht ist nicht die jetzige Spreizung zu gering sondern die vormalige war zu hoch...

Es ist nicht egal was Du ohne Sozialkomponente für realistisch hältst, da Du deutlich hast durchblicken lassen, dass Du genau deswegen zu kurz kommst! Muss ich Dir die Beispiele nochmal mit 3,2% rechnen?

Mich würde mal interessieren woher Dein offenbar so enormer Frust kommt, kommst Du nicht über die Runden mit Deinen Bezügen? Wie viele 2. und 3. QEler haben Dich denn schon überholt in der Lebensverdienstbilanz?

Zu meinem background nur soviel, ich profitiere nicht vom Sockelbetrag, halte meine Bezügeerhöhungen der letzten und nächsten Jahre aber dennoch für sehr gut. Und ich habe nichts dagegen, wenn meine Kollegen die davon profitieren prozentual gesehen mehr bekommen, mir entsteht dadurch ja kein Nachteil.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 05.03.2019 11:30
Bei der derzeitigen Spreizung (die zugegeben geringer ist als noch vor etlichen Jahren) von Sozialismus zu sprechen, das schaffen nur Leute mit völligem Realitätsverlust. Vielleicht ist nicht die jetzige Spreizung zu gering sondern die vormalige war zu hoch...

Es ist nicht egal was Du ohne Sozialkomponente für realistisch hältst, da Du deutlich hast durchblicken lassen, dass Du genau deswegen zu kurz kommst! Muss ich Dir die Beispiele nochmal mit 3,2% rechnen?

Mich würde mal interessieren woher Dein offenbar so enormer Frust kommt, kommst Du nicht über die Runden mit Deinen Bezügen? Wie viele 2. und 3. QEler haben Dich denn schon überholt in der Lebensverdienstbilanz?

Zu meinem background nur soviel, ich profitiere nicht vom Sockelbetrag, halte meine Bezügeerhöhungen der letzten und nächsten Jahre aber dennoch für sehr gut. Und ich habe nichts dagegen, wenn meine Kollegen die davon profitieren prozentual gesehen mehr bekommen, mir entsteht dadurch ja kein Nachteil.

Du verstehst das scheinbar wirklich nicht-das ist so traurig. Das Verhältnis rückt immer näher zusammen und das ist schädlich. Einige User haben hier schon aufgezeigt, das dieses Verhältnis sich immer weiter zu Gunsten der unteren Tarifgruppen verändert. Und das bei offensichtlichem Fachkräftemangel.

Ich wollte übrigens nicht wissen, was genau du verdienst, sondern ob du ein Studium absolviert hast. Kann ich mir nicht vorstellen. (Und wirst du scheinbar auch nicht beantworten)Das hat nicht mal was mit deinem Intellekt zu tun, sondern einfach damit, dass du nicht weisst, was das bedeutet und was man erstmal "aufholen" muss, wenn man dann fertig ist.

Übrigens, falls du das immer noch nicht verstanden hast-es geht mir nicht darum, dass es eine einmalige Sozialkomponente gibt, sondern dass dies jetzt Usus wird und sich dieses Verhältnis von Jahr zu Jahr schlechter für die höher qualifizierten entwickelt. Oder muss ich dir jetzt noch den Zinseszins-Effekt erläutern?

   

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Muenchner82 am 05.03.2019 11:41
Stimmt Gajus ich bin einfach nicht eingebildet genug! Für Dich zählt der Beusch einer FH vermutlich nichtmal als Studium.
Was musstest Du armer Mensch mit richtigem Universitätsabschluss schon alles für Opfer bringen, 5 Jahre (zumindest als Jurist) im Leben einfach hergeschenkt, weil es letztlich ja doch nur paar € mehr gibt als in der 2.QE.

Wichtiger als der (neidvolle) Blick nach hinten (unten) sind doch die Einstiegsgehälter und die sind nachwievor im Beamtenbereich in Bayern mehr als ok, auch in der 4.QE.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 05.03.2019 12:07
Stimmt Gajus ich bin einfach nicht eingebildet genug! Für Dich zählt der Beusch einer FH vermutlich nichtmal als Studium.
Was musstest Du armer Mensch mit richtigem Universitätsabschluss schon alles für Opfer bringen, 5 Jahre (zumindest als Jurist) im Leben einfach hergeschenkt, weil es letztlich ja doch nur paar € mehr gibt als in der 2.QE.

Wichtiger als der (neidvolle) Blick nach hinten (unten) sind doch die Einstiegsgehälter und die sind nachwievor im Beamtenbereich in Bayern mehr als ok, auch in der 4.QE.

Mir geht es aber nicht um Bayern, denn da wohnt nur ein Teil Deutschlands. Dem größeren Teil ist die gute Besoldung des Freistaates nicht gegeben.

Deine sinnfreien "Neid"-Kommentare sind absolut ermüdend und zeigen, dass Sie nichts verstanden haben. Was ein FH-Studium angeht, muss man ebenfalls differenzieren. Ging es um ein duales Studium (gut bezahlte Ausbildung) oder ein "normales" FH-Studium.

Eigentlich wollte ich ja gestern schon nichts mehr zu Ihnen sagen, denn das ist (Wie sich jetzt bewahrheitet hat) absolut sinnlos, denn Sie verstehen es sowieso nicht. Behalten Sie Ihre Meinung (es herrscht Meinungsfreiheit) und gut ist.

Bezeichnend ist jedenfalls, dass auf wesentliche Punkte von Ihnen nicht eingegangen wird, da wird sich immer nur was rausgesucht, ins Lächerliche gezogen und "Neid" gerufen

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Admin am 05.03.2019 14:14
zum Thema Spreizung der Besoldungstabellen:

Hier einmal zum Vergleich die Werte der "Mutter unserer heutigen Besoldungstabellen" von 1957:
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/a/1957/a/kennzahlen.html

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Gajus am 05.03.2019 14:36
zum Thema Spreizung der Besoldungstabellen:

Hier einmal zum Vergleich die Werte der "Mutter unserer heutigen Besoldungstabellen" von 1957:
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/a/1957/a/kennzahlen.html

Vielen Dank, das wird ihn nur leider mit dem Verweis auf "vielleicht war es früher ja schlecht" und "Neid" nicht wirklich interessieren. Oder aber sich wieder auf einen Punkt einschießen, der ihm gefällt und alles andere bewusst ignorieren.

Aber ich bin froh, dass sich hier einige User befinden, die das differenzierter sehen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: ChrBY am 05.03.2019 14:37
zum Thema Spreizung der Besoldungstabellen:

Hier einmal zum Vergleich die Werte der "Mutter unserer heutigen Besoldungstabellen" von 1957:
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/a/1957/a/kennzahlen.html

In den Kennzahlen hat sich m. E. ein kleiner Fehler eingeschlichen: Das höchste Endgrundgehalt war 1957 A16/13 und betrug 1735,00 DM und nicht – wie in der Kennzahlenübersicht angezeigt – 1678,00 DM.

Dadurch ergibt sich dann auch das korrekte und damals gesetzlich festgelegte vertikale Spannungsverhältnis von 495 % (nämlich 1735/350) anstatt des in der Kennzahlenübersicht anzeigten von 479 %.

Mit der großen Nivellierung zugunsten der unteren und zu Lasten der oberen Besoldungsgruppen hat man erst 1967 begonnen, siehe z. B. hier:

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/a/1967/veraenderungsmatrix.html
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Admin am 06.03.2019 01:53
zum Thema Spreizung der Besoldungstabellen:

Hier einmal zum Vergleich die Werte der "Mutter unserer heutigen Besoldungstabellen" von 1957:
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/a/1957/a/kennzahlen.html

In den Kennzahlen hat sich m. E. ein kleiner Fehler eingeschlichen: Das höchste Endgrundgehalt war 1957 A16/13 und betrug 1735,00 DM und nicht – wie in der Kennzahlenübersicht angezeigt – 1678,00 DM.

Dadurch ergibt sich dann auch das korrekte und damals gesetzlich festgelegte vertikale Spannungsverhältnis von 495 % (nämlich 1735/350) anstatt des in der Kennzahlenübersicht anzeigten von 479 %.

Wir rechnen stets die Jahresgehälter geteilt durch 12, damit die Änderungen an Weihnachtsgeld und anderen festen Zulagen berücksichtigt werden.

Das steht auch auf jeder dieser Seiten in den Hinweisen unten, wird aber gerne übersehen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Admin am 06.03.2019 01:57
Nachdem Baden-Württemberg als erstes Bundesland Zahlenwerte zur Besoldungserhöhung 2019-2021 geliefert hat, haben wir nun die traditionelle Vergleichsübersicht begonnen:
  http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2019/

Die Farben haben sich dabei leicht verändert und der Status (Prognose / Gesetzentwurf / Gesetz) wird nun klarer angegeben.

Wir hoffen, daß sich diese Tabelle bald füllen wird!
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: MoinMoin am 06.03.2019 07:56
Ist der Abschluss in BW nicht besser als der Tarif, da 3,2 über alle Stufen und nicht nur im Mix (die TBler bekommen ja 3,01 idR)? Und dann noch die JSZ....
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Nordlicht am 06.03.2019 08:02
Hoffentlich ziehen heute mal ein paar Bundesländer nach. :-\

Also, überhaupt erstmal mit konkreten Äußerungen...
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Tagelöhner am 06.03.2019 08:38
Ist der Abschluss in BW nicht besser als der Tarif, da 3,2 über alle Stufen und nicht nur im Mix (die TBler bekommen ja 3,01 idR)? Und dann noch die JSZ....

Habe ich mir auch schon gedacht und hätte es beim Laden Baden-Württemberg und seiner grün-schwarzen Regierung nicht gedacht. Aber was tut der Dienstherr nicht alles für seine besonderen Dienst- und Treuepflichtigen  ;D...die gewonnene Erkenntnis aus verlorenen Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit einer nicht inhalts- und zeitgleichen Übertragung von Tarifergebnissen, spielt da sicherlich auch mit rein.

Eigentlich eine Farce wenn man bedenkt, dass bei Beamten sowieso mehr Netto vom Brutto übrig bleibt.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: bigbroen am 06.03.2019 10:06
die beiden Grüntöne besser als Tarif und wirkungsgleiche Übernahme sind für mich schwer zu unterscheiden. 
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Versuch am 06.03.2019 12:08
Zur Laufzeit:
Der Vertrag läuft Ende September 2021 aus; im Normalfall wird erst danach begonnen zu verhandeln.

Und was findet im September 2021 statt?
Bundestagswahlen...
ein Schelm wer Böses denkt;
auch hier haben die Gewerkschaften m.M.n. richtig mies verhandelt.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Dude23 am 06.03.2019 12:47
Die Bundestagswahlen haben mit den Verhandlungen des TV-L jetzt aber nicht sooo viel zu tun.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Versuch am 06.03.2019 13:06
Natürlich.
Warum auch nicht?

Die Parteien versuchen vor solchen Daten immer negative Schlagzeilen zu vermeiden.
Und wenn die CDU auf Landesebene die Beamten nicht wertschätzt, wird das gerne auch auf den Bund übertragen.
Alles andere wäre schön sehr blauäugig
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: HansPetersen am 06.03.2019 13:36
Wann wird denn erfahrungsgemäß die Bestätigung aller Länder erfolgen? Bzw. wann gibts erfahrungsgemäß die neue Tabelle auf dieser schönen Webseite, wo man alles schön vorgerechnet bekommt :) ?

Also ick muss sagen, als jahrelanger mitarbeiter in der Metallbranche, die Bezüge sind zum großen Teil nicht zufriedenstellend. Mit der Kohle im mittleren und gehobenen Dienst ist m.E. zumindest nicth viel mit anzufangen. Sparen wird da schwierig bei den Preisen, die ja stetig teilweise mit oder höher steigen.

Liebe Grüße euch allen.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Admin am 06.03.2019 14:03
Wann wird denn erfahrungsgemäß die Bestätigung aller Länder erfolgen? Bzw. wann gibts erfahrungsgemäß die neue Tabelle auf dieser schönen Webseite, wo man alles schön vorgerechnet bekommt :) ?

normalerweise gibt's die ersten Tabellen bereits einen Tag bzw ein paar Tage nach der Tarifeinigung. Siehe auch
  http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2017/
  http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2015/
  http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2013/

Dieses Mal ist aber die Schwierigkeit, aus der Ankündigung "wirkungsgleich" halbwegs verläßliche Erhöhungswerte abzuleiten. Es sind m.E. die folgenden Varianten als Wirkungsgleich denkbar:

  1. +3,01%/100    | +3,12%/90    | +1,29%/50
  2. +3,2%         | +3,2%        | +1,4%
  3. +3,2%/100     | +3,2%/90     | +1,4%/50
  4. +3,01%/100/S1 | +3,12%/90/S1 | +1,29%/50/S1
 
S1 = niedrigste Stufe: +4,5%/+4,3%/+1,8%

und jeweils noch als Kombination mit dem Einfrieren des
Weihnachtsgelds (sofern noch vorhanden)

ach ja: den 0,2% Abzug in machen Bundesländern nicht zu vergessen.

 
Baden-Württemberg und Thüringen haben sich offenbar für Variante 2 entschieden.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: ChrBY am 06.03.2019 14:07
zum Thema Spreizung der Besoldungstabellen:

Hier einmal zum Vergleich die Werte der "Mutter unserer heutigen Besoldungstabellen" von 1957:
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/a/1957/a/kennzahlen.html

In den Kennzahlen hat sich m. E. ein kleiner Fehler eingeschlichen: Das höchste Endgrundgehalt war 1957 A16/13 und betrug 1735,00 DM und nicht – wie in der Kennzahlenübersicht angezeigt – 1678,00 DM.

Dadurch ergibt sich dann auch das korrekte und damals gesetzlich festgelegte vertikale Spannungsverhältnis von 495 % (nämlich 1735/350) anstatt des in der Kennzahlenübersicht anzeigten von 479 %.

Wir rechnen stets die Jahresgehälter geteilt durch 12, damit die Änderungen an Weihnachtsgeld und anderen festen Zulagen berücksichtigt werden.

Das steht auch auf jeder dieser Seiten in den Hinweisen unten, wird aber gerne übersehen.

Nein, der von mir angesprochene Fehler hat mit Jahressonderzahlungen u. ä. nichts zu tun, sondern mit der Tatsache, daß in der Kennzahlentabelle 1957 ab Besoldungsgruppe A5 bei sämtlichen Endgrundgehältern die Dienstalterstufe 12 zugrunde gelegt wurde, obwohl die Tabelle damals von A5 bis A16 bis zur Dienstalterstufe 13 reichte.
Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
Beitrag von: Admin am 06.03.2019 21:30
Nein, der von mir angesprochene Fehler hat mit Jahressonderzahlungen u. ä. nichts zu tun, sondern mit der Tatsache, daß in der Kennzahlentabelle 1957 ab Besoldungsgruppe A5 bei sämtlichen Endgrundgehältern die Dienstalterstufe 12 zugrunde gelegt wurde, obwohl die Tabelle damals von A5 bis A16 bis zur Dienstalterstufe 13 reichte.

Stimmt. Da war der Fehler, vielen Dank für den Hinweis!
Dienstaltersstufe 13 wird nun berücksichtigt und die Analyse zur Besoldungstabelle 1957 sollte nun korrekt sein:
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/a/1957/a/kennzahlen.html
:-)

Ich habe dann auch gleich mal die anderen alten Besoldungstabellen seit 1927 durch as Analyse-Skript geschickt (in diesem Jahr fand die letzte große Umstellung vor derjenigen 1957 statt - die Besoldungsgruppenbezeichnungen aus diesem Jahr ähneln übrigens sehr denen des BAT bis 2005):

Ergebnis:

                                1927  1938  1948  1957  1969  1980  1990  2001  2009  2019
diagonales Spannungsverhältnis: 840%  787%  663%  694%  521%  416%  403%  366%  360%  353%
vertikales Spannungsverhältnis: 600%  547%  484%  495%  417%  357%  348%  320%  316%  312%

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: Bastel am 13.03.2019 14:01
Interpretiere ich das richtig, dass man 1927 in der A16 und der höchsten Dienstaltersstufe das 8,4 fache von einem A3/Stufe 1 verdient hat?

Titel: Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein
Beitrag von: micha77 am 29.03.2019 13:11
@Admin,

bitte mal Hessen in der Ordnerstruktur "Besoldungsrunde 2019" mit aufnehmen. Ich gehe davon aus, dass heute ein Ergebnis kommt.