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Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H => TVöD Kommunen => Thema gestartet von: KeuleMS am 23.01.2024 14:02

Titel: neue Tarifrunde
Beitrag von: KeuleMS am 23.01.2024 14:02
Nach der Tarifrunde ist vor der nächsten Tarifrunde. Der aktuelle Tarifvertrag gilt ja nur bis 31.12.2024. Das heißt die nächste Runde ist ja nicht mehr lange hin. Wann werden denn die Forderungen veröffentlicht? Oktober 2024?
Weiß jemand, ob die 4-Tage-Woche eventuell auch ein Thema werden könnte?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ElBarto am 24.01.2024 08:28
Keine Ahnung um ehrlich zu sein.

Aber man kann ja hier schonmal sammeln was man gerne als Thema hätte.

Ich z.B. hätte gerne:

- Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 h bei gleichen Gehalt
- Weitere Gehaltserhöhung um Sockelbetrag von 300 EUR + 5 %
- Rückkehr der Altersteilzeitvereinbarung für immer
- 4 Tage Woche bei 32 h und vollem Gehalt
- Zuschuss -steuerfrei- von 150 EUR im Monat für jedes Kind
- Homeoffice Recht für alle sogern ein Teil der Aufgaben von dort aus zu erledigen ist und andere Mitarbeiter vor Ort den Rest machen können
- Auszahlung einer Sonderzahlung (Urlaubsgeld)  Ende Juni
- Pflicht zur Bezahlung einer Bereitschaftspauschale sobald ein Diensthandy ausgegeben wird

 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schmitti am 24.01.2024 08:49

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 24.01.2024 08:51
Verdi macht bestimmt wieder eine mega Umfrage und fordert am Ende läppische 6% für 12 Monate.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 24.01.2024 08:59
Grundsätzlich - da keine strukturellen Veränderungen bei der letzten Runde eingetreten sind - kann man dann alten Strang hier rein kopieren.

Die weiteren Antworten zeigen aber bereits wie Arbeitnehmer oder gewerkschaftsnahe Personen so ticken.  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schmitti am 24.01.2024 09:29
Ich hatte einfach die GDL-Forderungen kopiert. Im öD ist der Zug ja auch schon so oft abgefahren, da passt das doch bestimmt.

Ansonsten: Die Forderungen werden "gerade in dieser Zeit" passend formuliert und "nie wichtiger als jetzt" sein. Das waren sie ja immer.

Und dann wäre es halt schon irgendwie schön, wenn der E5er doch noch ein bisschen weniger am Monatsende über hätte, als der E12er. Wäre gut, wenn die AG die Gewerkschaft nochmal davon überzeugen könnten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: drwatson am 24.01.2024 10:08
Erhöhung der betrieblichen Altersvorsorge klingt gut.......
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 24.01.2024 10:18
- Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei gleichen Gehalt
- Jahressonderzahlung 100% (November 13. Gehalt)
- Erhöhung der VL auf 40€
- Tariferhöhung x%
- Laufzeit 1 Jahr
- Erhöhung der betrieblichen Rente, Rentenanpassung entsprechend Inflation
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 24.01.2024 13:11
Eine Überarbeitung der ZV ist definitiv angesagt. Genau wie eine Reduzierung der Arbeitszeit z.B. auf 35 h. Die 48 Minuten täglich würden doch kaum ins Gewicht fallen.

Bin mir aber sicher, dass das Thema Arbeitszeit erst irgendwann 2030 verhandelt wird und wir bis dahin vertröstet werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: egal01 am 24.01.2024 13:44
Verdi macht bestimmt wieder eine mega Umfrage und fordert am Ende läppische 6% für 12 Monate.

und dann kommen 2,5 % auf 24 Monate raus und ver.di feiert sich!

Natürlich mit 6 Nullmonaten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TrexLittleArms am 24.01.2024 14:01
- Anpassung der JSZ auf 100% - einheitlich über alle EGs
- Wahlweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden - Alternativ prozentuale Entgelt-Erhöhung
- Stufengleiche Höhergruppierung bei beibehalten der zurück gelegten Stufenlaufzeit
- prozentualle Erhöhung von 5% OHNE sozialistische Sockelbeträge
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KeuleMS am 24.01.2024 14:01
Gab es denn eigentlich in der letzten Runde irgendwelche Nebenforderungen? Ich hatte immer nur was von Entgeltsteigerung gelesen?
Hauptforderungen werden auch dieses Mal sicher die Erhöhung der Entgelte (linear oder prozentual) sein. Aber ich denke manchmal kann man halt auch auf paar Euro verzichten, wenn gewisse Nebenforderungen erfüllt werden, die die Arbeit bzs. das Leben verschönern.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Arro am 24.01.2024 14:12
Was noch nie angesprochen bzw. gefordert wurde

5 Tage mehr Urlaub für Beschäftigte ab dem 50 Lebensjahr

10 Tage mehr Urlaub für Beschäftigte ab ab dem 60. Lebensjahr
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KeuleMS am 24.01.2024 14:19
Es gab früher mal unterschiedliche altersabhängige Urlaubstage. Das wurde aus irgendeinem Grund abgeschafft (Diskreminierung?).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Arro am 24.01.2024 14:25
ja weis ich dass es früher unterschiedliche Urlaubstage nach Alter gab.
Ich denke nur, dass es doch schon einen Unterschied macht, wenn man auf die Kollegen z.B. im Bauhof schaut. Ein 18-jähriger und ein 60-jähriger, da sollte es für die Erholung schon sinnvoll sein. Auch könnte es ein Anreiz sein, besonders für uns Babyboomer nicht schon vor Beginn der Regelaltersrente sich in die Rente zu verabschieden.
Solch ein Modell ähnlich wie in Schweden, mit Steigendem Alter ab 60 mehr Urlaubsanspruch zu haben
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 24.01.2024 14:31
Was noch nie angesprochen bzw. gefordert wurde

5 Tage mehr Urlaub für Beschäftigte ab dem 50 Lebensjahr

10 Tage mehr Urlaub für Beschäftigte ab ab dem 60. Lebensjahr

Quatsch, bitte keine halben Sachen!

Anzahl der Urlaubstage entsprechend der Zahl der Lebensjahre!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 24.01.2024 14:31
Man muss ja hier gesetzliche und tarifliche Regelungen sehen.

Da der Tarif schon weiter über den gesetzlichen Urlaub hinausgeht ist insofern systematisch auch für den 60 - jährigen auf dem Bauhof kein Bedarf zu sehen.

(Zumal die Erholungsfunktion aus Erfahrung ehe nicht wo wirklich beachtet wird)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 24.01.2024 14:33
vor Beginn der Regelaltersrente sich in die Rente zu verabschieden.

Mann könnte auch einfach das Renteneintrittsalter an die "gemachten" Kinder koppeln. Wer keine Nachkommen gezeugt hat, muss bis 70 arbeiten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 24.01.2024 14:44
Das gehört nicht zum Kreis der Tarifautonomie.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 24.01.2024 14:47
ja weis ich dass es früher unterschiedliche Urlaubstage nach Alter gab.
Ich denke nur, dass es doch schon einen Unterschied macht, wenn man auf die Kollegen z.B. im Bauhof schaut. Ein 18-jähriger und ein 60-jähriger, da sollte es für die Erholung schon sinnvoll sein. Auch könnte es ein Anreiz sein, besonders für uns Babyboomer nicht schon vor Beginn der Regelaltersrente sich in die Rente zu verabschieden.
Solch ein Modell ähnlich wie in Schweden, mit Steigendem Alter ab 60 mehr Urlaubsanspruch zu haben

Frische Stimmen aus der Politik und Wirtschaft, entnommen aus einer gestern erscheinenden Pressemitteilung:

"Als erster brachte Finanzminister Lindner das Thema auf. „Wir müssen auch über mentalitätspolitische Standortfaktoren sprechen“, sagte der FDP-Chef. Dieses Land habe sich an einen spitzenmäßigen Lebensstandard weltweit gewöhnt, an eine spitzenmäßige soziale Absicherung und zudem wolle man spitzenmäßig sein bei der ökologischen Verantwortung. Wer diese Ansprüche habe, müsse eben auch spitzenmäßige Leistungen bringen. „Ohne Leistungsbereitschaft und mehr Wettbewerbsfähigkeit werden wir diese Ansprüche nicht mehr einlösen können“, so Lindner.

Dazu gab es viel Zustimmung aus der Wirtschaft: „Allein durch Genialität wird man es nicht schaffen, man muss auch schwitzen. Dauerhaft nur vier Tage arbeiten und davon die Hälfte im Homeoffice werde wahrscheinlich nicht funktionieren, wenn man es weit bringen wolle", so Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch. Ganz ähnlich äußerte sich auch Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing: „Wir brauchen in Deutschland dringend mehr Wachstum. Und dafür müssen wir auch bereit sein, wieder mehr und härter zu arbeiten – statt über eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich zu diskutieren“, sagte er. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, lieferte Zahlen zum internationalen Vergleich: „Ein Vollzeiterwerbstätiger in Deutschland arbeitet 250 Stunden weniger als in der Schweiz. Darüber müssen wir reden“, sagte er."

Ich denke mit diesen und ähnlichen Argumenten wird jede Forderung nach Arbeitszeitverringerung, flexiblen Arbeitszeitmodellen, Altersteilzeit sowie zusätzlichen Urlaubs- oder Erholungstagen abgelehnt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 24.01.2024 14:49
vor Beginn der Regelaltersrente sich in die Rente zu verabschieden.

Mann könnte auch einfach das Renteneintrittsalter an die "gemachten" Kinder koppeln. Wer keine Nachkommen gezeugt hat, muss bis 70 arbeiten.

Wer sich gerade im zeugungsfähigen Alter befindet, wird mit Blick auf das jährliche Schreiben der Rentenversicherung ohnehin versuchen, open end zu arbeiten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 24.01.2024 14:54

Ich denke mit diesen und ähnlichen Argumenten wird jede Forderung nach Arbeitszeitverringerung, flexiblen Arbeitszeitmodellen, Altersteilzeit sowie zusätzlichen Urlaubs- oder Erholungstagen abgelehnt werden.

Nein, weil man mit Fakten argumentieren muss. Die Studien/ Versuche weisen darauf hin, dass man bei einer Absenkung auf 6 Stunden am Tag bei gleichem Lohn ein Produktivitätssteigerung erreicht (in Bezug auf den Arbeitsplatz). Das gilt aber nicht für eine 4 Tage - Woche mit 8 Stunden oder mehr oder bei rein körperlichen Tätigkeiten. Insofern hat die Posse durchaus recht.
Welch schlechte Ergebnisse lange Arbeitstage bringen zeigt die politische Kaste. Hat aber selbst schon darauf reagiert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 24.01.2024 15:04
Ja die Schweizer arbeiten mehr als wir, zahlen aber auch nicht so viel wie wir.

Ich denke Arbeitszeitreduzierung können wir uns auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel und den Renteneintritt der Boomer abschminken.
Mehr Urlaub wäre nett, aber auch das wird nicht passieren. Es werden wie immer die paar obligatorischen %, die natürlich das beste Ergebnis aller Zeiten sind.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KeuleMS am 24.01.2024 15:16
ja weis ich dass es früher unterschiedliche Urlaubstage nach Alter gab.
Ich denke nur, dass es doch schon einen Unterschied macht, wenn man auf die Kollegen z.B. im Bauhof schaut. Ein 18-jähriger und ein 60-jähriger, da sollte es für die Erholung schon sinnvoll sein. Auch könnte es ein Anreiz sein, besonders für uns Babyboomer nicht schon vor Beginn der Regelaltersrente sich in die Rente zu verabschieden.
Solch ein Modell ähnlich wie in Schweden, mit Steigendem Alter ab 60 mehr Urlaubsanspruch zu haben

Frische Stimmen aus der Politik und Wirtschaft, entnommen aus einer gestern erscheinenden Pressemitteilung:

"Als erster brachte Finanzminister Lindner das Thema auf. „Wir müssen auch über mentalitätspolitische Standortfaktoren sprechen“, sagte der FDP-Chef. Dieses Land habe sich an einen spitzenmäßigen Lebensstandard weltweit gewöhnt, an eine spitzenmäßige soziale Absicherung und zudem wolle man spitzenmäßig sein bei der ökologischen Verantwortung. Wer diese Ansprüche habe, müsse eben auch spitzenmäßige Leistungen bringen. „Ohne Leistungsbereitschaft und mehr Wettbewerbsfähigkeit werden wir diese Ansprüche nicht mehr einlösen können“, so Lindner.

Dazu gab es viel Zustimmung aus der Wirtschaft: „Allein durch Genialität wird man es nicht schaffen, man muss auch schwitzen. Dauerhaft nur vier Tage arbeiten und davon die Hälfte im Homeoffice werde wahrscheinlich nicht funktionieren, wenn man es weit bringen wolle", so Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch. Ganz ähnlich äußerte sich auch Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing: „Wir brauchen in Deutschland dringend mehr Wachstum. Und dafür müssen wir auch bereit sein, wieder mehr und härter zu arbeiten – statt über eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich zu diskutieren“, sagte er. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, lieferte Zahlen zum internationalen Vergleich: „Ein Vollzeiterwerbstätiger in Deutschland arbeitet 250 Stunden weniger als in der Schweiz. Darüber müssen wir reden“, sagte er."

Ich denke mit diesen und ähnlichen Argumenten wird jede Forderung nach Arbeitszeitverringerung, flexiblen Arbeitszeitmodellen, Altersteilzeit sowie zusätzlichen Urlaubs- oder Erholungstagen abgelehnt werden.
Das ist klar, dass die das so sehen. Es gibt dann halt sicher auch andere Fakten. Eine Reduzierung der Arbeitszeit oder eine 4-Tage-Woche heisst ja nicht automatisch Qualitätsverlust. Man kann ja trotzdem seine Spitzenposition verteidigen. Letztendlich geht es ja eh nicht in allen Bereichen und ich glaube auch, dass es gar nicht alle wollen. Ein Wahlrecht wäre ja schon mal eine Möglichkeit.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MaLa am 24.01.2024 15:18
Das ist klar, dass die das so sehen. Es gibt dann halt sicher auch andere Fakten. Eine Reduzierung der Arbeitszeit oder eine 4-Tage-Woche heisst ja nicht automatisch Qualitätsverlust. Man kann ja trotzdem seine Spitzenposition verteidigen. Letztendlich geht es ja eh nicht in allen Bereichen und ich glaube auch, dass es gar nicht alle wollen. Ein Wahlrecht wäre ja schon mal eine Möglichkeit.

Das hast du doch im Grunde schon mit dem Teilzeitgesetz
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KeuleMS am 24.01.2024 15:24
Wahlrecht zwischen Reduzierung Arbeitszeit (z. B. 3 Stunden) bei vollem Lohn oder Erhaltung Arbeitszeit bei prozentualer Erhöhung. Oder auch Wahlrecht zwischen 5 oder 4-Tage-Woche.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MaLa am 24.01.2024 15:28
Ich seh hier kein Problem, mit einer etwaige prozentuale Erhöhung kannst du doch selbstständig deine Arbeitstunden reduzieren, so das du weiterhin deinen jetzigen Vollen Lohn bei weniger Stunden hast.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 24.01.2024 15:28
Es gab zur letzten Tarifverhandlung ein Thread mit mehreren hundert Seiten.
Ganz viele Ideen, Vorstellungen und auch sehr gute praxisbezogene Beispiele und notwendige Änderungen um die vorhandenen Probleme anzugehen.
Da diese nicht einmal ansatzweise angesprochen wurden, bringt ein neuer Thread überhaupt nichts.

Verdi wird wieder die Sozialismusforderung auf den Tisch bringen und das war´s.
Mach euch doch keine Illusionen.

Ich gehe von einer Nullrunde aus.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 24.01.2024 15:31
Naja den obligatorischen 2% Knochen werden sie uns schon hinwerfen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Maggus am 24.01.2024 15:37
ja weis ich dass es früher unterschiedliche Urlaubstage nach Alter gab.
Ich denke nur, dass es doch schon einen Unterschied macht, wenn man auf die Kollegen z.B. im Bauhof schaut. Ein 18-jähriger und ein 60-jähriger, da sollte es für die Erholung schon sinnvoll sein. Auch könnte es ein Anreiz sein, besonders für uns Babyboomer nicht schon vor Beginn der Regelaltersrente sich in die Rente zu verabschieden.
Solch ein Modell ähnlich wie in Schweden, mit Steigendem Alter ab 60 mehr Urlaubsanspruch zu haben

Frische Stimmen aus der Politik und Wirtschaft, entnommen aus einer gestern erscheinenden Pressemitteilung:

"Als erster brachte Finanzminister Lindner das Thema auf. „Wir müssen auch über mentalitätspolitische Standortfaktoren sprechen“, sagte der FDP-Chef. Dieses Land habe sich an einen spitzenmäßigen Lebensstandard weltweit gewöhnt, an eine spitzenmäßige soziale Absicherung und zudem wolle man spitzenmäßig sein bei der ökologischen Verantwortung. Wer diese Ansprüche habe, müsse eben auch spitzenmäßige Leistungen bringen. „Ohne Leistungsbereitschaft und mehr Wettbewerbsfähigkeit werden wir diese Ansprüche nicht mehr einlösen können“, so Lindner.

Dazu gab es viel Zustimmung aus der Wirtschaft: „Allein durch Genialität wird man es nicht schaffen, man muss auch schwitzen. Dauerhaft nur vier Tage arbeiten und davon die Hälfte im Homeoffice werde wahrscheinlich nicht funktionieren, wenn man es weit bringen wolle", so Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch. Ganz ähnlich äußerte sich auch Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing: „Wir brauchen in Deutschland dringend mehr Wachstum. Und dafür müssen wir auch bereit sein, wieder mehr und härter zu arbeiten – statt über eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich zu diskutieren“, sagte er. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, lieferte Zahlen zum internationalen Vergleich: „Ein Vollzeiterwerbstätiger in Deutschland arbeitet 250 Stunden weniger als in der Schweiz. Darüber müssen wir reden“, sagte er."

Ich denke mit diesen und ähnlichen Argumenten wird jede Forderung nach Arbeitszeitverringerung, flexiblen Arbeitszeitmodellen, Altersteilzeit sowie zusätzlichen Urlaubs- oder Erholungstagen abgelehnt werden.

Von der FDP und den Vorständen kann man ja nichts anderes erwarten.
Die Wochenarbeitszeit innerhalb der EU ist bei den Griechen am höchsten. Danach folgen wohl Rumänien, Polen, Bulgarien und Nordmazedonien. Dann sollte man aber auch konsequent sein und sich auch bei der Produktivität an diesen Ländern orientieren. 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 24.01.2024 15:44
Naja den obligatorischen 2% Knochen werden sie uns schon hinwerfen.

Obligatorisch ist hier gar nichts.
Es gab mehrfach schon legendäre 0,5%, oder 0,6% Erhöhungen, wie auch 1,x% Erhöhungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KeuleMS am 24.01.2024 15:46
Ich seh hier kein Problem, mit einer etwaige prozentuale Erhöhung kannst du doch selbstständig deine Arbeitstunden reduzieren, so das du weiterhin deinen jetzigen Vollen Lohn bei weniger Stunden hast.

Da hast du Recht. Hatte nicht nachgedacht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 24.01.2024 15:54
Verdi hat bereits erwähnt, dass sie ihren Fokus bei der nächsten Verhandlung auf Arbeitszeitsenkung legen wollen, weil das ein wichtiges Thema bei der letzten Umfrage war.
Wegen der Inflation war aber bei der letzten Verhandlung die Tariferhöhung Priorität.
Dazu kommt dieses Jahr wieder eine Umfrage.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 24.01.2024 15:56
Verdi hat bereits erwähnt, dass sie ihren Fokus bei der nächsten Verhandlung auf Arbeitszeitsenkung legen wollen, weil das ein wichtiges Thema bei der letzten Umfrage war.
Wegen der Inflation war aber bei der letzten Verhandlung die Tariferhöhung Priorität.
Dazu kommt dieses Jahr wieder eine Umfrage.

Bleibt also dabei, dass sie auf die Meinung eines Großteils der Beschäftigten scheißen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 24.01.2024 15:59
Verdi hat bereits erwähnt, dass sie ihren Fokus bei der nächsten Verhandlung auf Arbeitszeitsenkung legen wollen, weil das ein wichtiges Thema bei der letzten Umfrage war.
Wegen der Inflation war aber bei der letzten Verhandlung die Tariferhöhung Priorität.
Dazu kommt dieses Jahr wieder eine Umfrage.

Alles Lügengeschichten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 24.01.2024 16:01
Ich seh hier kein Problem, mit einer etwaige prozentuale Erhöhung kannst du doch selbstständig deine Arbeitstunden reduzieren, so das du weiterhin deinen jetzigen Vollen Lohn bei weniger Stunden hast.

Nein, das wird von vielen Arbeitgebern abgelehnt, wenn man keine Begründung wie kleine Kinder oder zu pflegende Personen, vorweisen kann.

Deswegen muss die Arbeitszeitsenkung durch den Tarifvertrag festgelegt werden. + Überstunden Anweisung und Vergütung. (Was jetzt in den meisten Fällen Null gemacht wird, weil das Personal den Stift nicht fallen lässt zum Feierabend)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 24.01.2024 16:01
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 24.01.2024 16:08
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html

Sie wollen bei den Mitgliedern eine Umfrage starten, diese haben aus Erfahrung ganz andere Vorstellungen als die Beschäftigten im öD.

Außerdem haben sie etwas anderes zu als Arbeitnehmer zu vertreten:

ver.di ruft zusammen mit ihren Schwestergewerkschaften des DGB und weiteren Bündnispartnern wie Fridays for Future und dem Netzwerk „Hand in Hand“ zu bundesweiten Demonstrationen gegen die AfD und rechte Extremisten auf. Die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts begrüßt ver.di in diesem Zusammenhang ausdrücklich. Wer gleiche Bürgerrechte genießt, kann auch politisch mitentscheiden
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 24.01.2024 16:25
ja weis ich dass es früher unterschiedliche Urlaubstage nach Alter gab.
Ich denke nur, dass es doch schon einen Unterschied macht, wenn man auf die Kollegen z.B. im Bauhof schaut. Ein 18-jähriger und ein 60-jähriger, da sollte es für die Erholung schon sinnvoll sein. Auch könnte es ein Anreiz sein, besonders für uns Babyboomer nicht schon vor Beginn der Regelaltersrente sich in die Rente zu verabschieden.
Solch ein Modell ähnlich wie in Schweden, mit Steigendem Alter ab 60 mehr Urlaubsanspruch zu haben
Tja, leider nicht mehr erlaubt bei uns, warum das abgeschafft wurde, kannst du gerne in den Gerichtsurteilen nachlesen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Verwaltungsfritze am 24.01.2024 16:31
35 Stunden Woche bei gleichem Gehalt plus 100 % JSZ für alle - ich würde es sofort dankend annehmen.

Eine Erhöhung der Urlaubstage für lediglich ältere MA´s erschließt sich mir nicht. Die Arbeitsbelastung ist die Gleiche, ob 18 oder 60. Wenn der 60-Jährige das mit seinen 30 Urlaubstagen nicht leisten kann, stellt sich vielmehr die Frage, ob die Person noch arbeitsfähig ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: PiA am 24.01.2024 19:44
Ich fände eine Ergänzung der EGO gut, dass bei bei einem Erfordernis gleichartiger Fähigkeiten diese durch eine einschlägige Weiterbildung auf demselben DQR-Level als gegeben gelten und erforderliche Erfahrungen spätestens mit Erreichen oder Einstellung in der Stufe 4 unterstellt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Phoenix am 24.01.2024 21:09
Was noch nie angesprochen bzw. gefordert wurde

5 Tage mehr Urlaub für Beschäftigte ab dem 50 Lebensjahr

10 Tage mehr Urlaub für Beschäftigte ab ab dem 60. Lebensjahr


Wenn überhaupt müsste es anders rum sein. Junge Leute kriegen mehr Urlaub, alte weniger
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 24.01.2024 23:56
Nun, verbeamtete Lehrkräfte bekommen ja ab einem bestimmten Alter auch (3h pro Woche?) erlassen. Somit scheint es es dem Gleichheitsgrundsatz nicht zu widersprechen.

Der verlinkten Artikel zeigt ja, wohin es geht. " ... Arbeitszeitreduzierung ... in den nächsten TarifverhandlungEN ... angehen. ... ". Vielleicht wird eine Reduzierung in der nächsten Runde verlangt, aber ganz sicher nicht durchgesetzt. Das wird noch ein paar Jahre dauern. Machen wir uns nichts vor.

Was gegen den Fachkräftemangel ggf. helfen würde, wäre tatsächlich die Abschaffung der Prüfungspflicht zur Eingruppierung in höhere Entgeltgruppen. Was soll der Quatsch? Warum gibt eine Behörde so viel Geld dafür aus?

Beispiel: Jemand arbeitet seit 10 Jahren in der Personalabteilung, EG 9a, und muss zur Übernahme einer EG 9c-Stelle den VL II absolvieren, welcher von der Dienststelle bezahlt wird und wofür er von der Arbeitsleistung befreit wird.

Alternativ bewirbt sich jemand, der seit 20 Jahren im Sozialamt arbeitet und könnte die Stelle aufgrund seiner Befreiung von der Prüfungspflicht ohne Erfahrung in dem Bereich erhalten.

Ein weiterer Bewerber aus der PW übt fast genau die gleichen Tätigkeiten seit 15 Jahren aus und müsste den VL I und VL II nachholen.

Kinder, was soll denn der Quatsch?

Dann hätte sich das Problem mit dem Personalmangel auch etwas entschärft und wir könnten auch ruhigen Gewissens eine Reduzierung der regelmäßigen Arbeitszeit umsetzen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 25.01.2024 00:39
Nun, verbeamtete Lehrkräfte bekommen ja ab einem bestimmten Alter auch (3h pro Woche?) erlassen. Somit scheint es es dem Gleichheitsgrundsatz nicht zu widersprechen.

Dabei handelt es sich nicht um eine pauschale Abweichung für alle, sondern um eine auf die Tätigkeit begründete Abweichung.

Wenn ich es richtig im Kopf habe, wurden damals die nicht begründeten Altersgrenzen von 30 und 40 für alle vom Gericht verworfen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 25.01.2024 07:17
Was noch nie angesprochen bzw. gefordert wurde

5 Tage mehr Urlaub für Beschäftigte ab dem 50 Lebensjahr

10 Tage mehr Urlaub für Beschäftigte ab ab dem 60. Lebensjahr


Wenn überhaupt müsste es anders rum sein. Junge Leute kriegen mehr Urlaub, alte weniger
Nö, die Jungen sollen ranklotzen bis zum abwinken!  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Wdd3 am 25.01.2024 08:32
Was auch immer gefordert wird, hier die Antwort der AG:

In Zeiten der Weltweiten Krisen und der Rezession in Deutschland gibt es keinerlei Verhandlungsspielraum. So wie alle Bürger*innen müssen die Arbeitnehmer*innen im öD Verzicht üben. Außerdem sind die Löhne in diesem Jahr gerade erst um bis zu 17% gestiegen. Eine weitere Erhöhung ist den Steuerzahler*innen nicht zumutbar und auch nicht vermittelbar.
Um dem Fachkräfte Mangel entgegen zu wirken muss die Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden angehoben werden. Für einen Lohnausgleich stehen keine Gelder zur Verfügung.


Es folgen Folklore Veranstaltungen mit mäßiger Beteiligung. Werneke knickt in der dritten Runde ein und von der ursprünglichen Forderung bleiben max. 20%.  (Halbierung der geforderten Summe und Streckung der Laufzeit von 12 auf 26-30 Monate)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 25.01.2024 08:55
Erhöhung der Arbeitszeit kann ich mir nicht vorstellen.

Ansonsten wird es aber so ähnlich kommen. Eine großartige Erhöhung ist nicht zu erwarten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 25.01.2024 08:55

Kinder, was soll denn der Quatsch?


Weil man nicht neu danken kann und will. Hat man ja schon bei der Ablösung BAT durch TVÖD gesehen. Auch im Tarifrecht gibt es wohl die Denke "das war schon immer so".

Das kommt aber auch - mal wieder - bei der Arbeitnehmerseite hier im Forum vor.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Britta2 am 25.01.2024 09:27
Grundsätzlich - da keine strukturellen Veränderungen bei der letzten Runde eingetreten sind - kann man dann alten Strang hier rein kopieren.

Die weiteren Antworten zeigen aber bereits wie Arbeitnehmer oder gewerkschaftsnahe Personen so ticken.  ;)

Es gibt leider nur einen einzigen Claus Weselsky und den nicht bei Verdi ...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 25.01.2024 09:31
Grundsätzlich - da keine strukturellen Veränderungen bei der letzten Runde eingetreten sind - kann man dann alten Strang hier rein kopieren.

Die weiteren Antworten zeigen aber bereits wie Arbeitnehmer oder gewerkschaftsnahe Personen so ticken.  ;)

Es gibt leider nur einen einzigen Claus Weselsky und den nicht bei Verdi ...
Du wünscht dir diesen Typen und seine Nazi-Lok-"Führer", die derzeit das öffentliche Leben im Reich, äh nein...in der Bundesrepublik auf das Schwerste beeinträchtigen, bei Verdi? Also, da kennst du aber die innere Verfasstheit von Verdi schlecht... 8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 25.01.2024 09:38
Grundsätzlich - da keine strukturellen Veränderungen bei der letzten Runde eingetreten sind - kann man dann alten Strang hier rein kopieren.

Die weiteren Antworten zeigen aber bereits wie Arbeitnehmer oder gewerkschaftsnahe Personen so ticken.  ;)

Es gibt leider nur einen einzigen Claus Weselsky und den nicht bei Verdi ...
Du wünscht dir diesen Typen und seine Nazi-Lok-"Führer", die derzeit das öffentliche Leben im Reich, äh nein...in der Bundesrepublik auf das Schwerste beeinträchtigen, bei Verdi? Also, da kennst du aber die innere Verfasstheit von Verdi schlecht... 8)

Ich habe im Gedächtnis, dass die Gewerkschaftsmitglieder bei der Urabstimmung zu über 90% für einen Streik gestimmt haben. Der Leiter der Gewerksschaft ist da lediglich das Gesicht nach außen, nicht der, der über den Streik bestimmt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 25.01.2024 10:06
Grundsätzlich - da keine strukturellen Veränderungen bei der letzten Runde eingetreten sind - kann man dann alten Strang hier rein kopieren.

Die weiteren Antworten zeigen aber bereits wie Arbeitnehmer oder gewerkschaftsnahe Personen so ticken.  ;)

Es gibt leider nur einen einzigen Claus Weselsky und den nicht bei Verdi ...
Du wünscht dir diesen Typen und seine Nazi-Lok-"Führer", die derzeit das öffentliche Leben im Reich, äh nein...in der Bundesrepublik auf das Schwerste beeinträchtigen, bei Verdi? Also, da kennst du aber die innere Verfasstheit von Verdi schlecht... 8)

Ich habe im Gedächtnis, dass die Gewerkschaftsmitglieder bei der Urabstimmung zu über 90% für einen Streik gestimmt haben.
...
Das habe ich auch im Gedächtnis.
Auch habe ich im Gedächtnis, das über den Streik  der Lokführer in den Medien bislang mit ähnlich "wohlwollendem Verständnis" wie über die Bauernproteste berichtet wurde.

...
Der Leiter der Gewerksschaft ist da lediglich das Gesicht nach außen, nicht der, der über den Streik bestimmt.
Durch seine Gangart hat er sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Ausgang der Urabstimmung gehabt.

Davon abgesehen wollte ich mit meinem Post lediglich aufzeigen, das ein Typ wie Claus Weselsky in einer Gewerkschaft wie  Verdi völlig fehl am Platze wäre...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 25.01.2024 11:56
Davon abgesehen wollte ich mit meinem Post lediglich aufzeigen, das ein Typ wie Claus Weselsky in einer Gewerkschaft wie  Verdi völlig fehl am Platze wäre...

Alles klar und volle Zustimmung. Mitglieder und Leitung sollten zueinander passen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 25.01.2024 13:28
Wird wohl irgendwann auch bei den Beamten gespart?

Ich  war zu BAT Zeiten noch nicht im öffentlichen Dienst, aber ist es nicht so, dass es damals noch Urlaubgeld gab und auch Familienzuschlag + Stellenzulage für Angestellte? Bei den Beamten ist doch von den Privilegien nichts abgegeben worden (keine Sozialabgaben, Familienzuschläge, fette Pension)

Daher frage ich mich immer, warum die Gewerkschaften, die Arbeitnehmer vertreten, immer die gleiche Übertragung auf die Beamten fordern? Die Kluft zwischen Angestellten und Beamten wird immer größer. Wenn beide 5 % bekommen, bleibt bei den Angestellten jedes Mal wegen der Sozialabgaben weniger übrig... so dass die Beamten mit jedem Tarifabschluss noch besser gestellt werden (was das Nettogehalt angeht! Das ist aber für mich das wichtigere, bringt mir nichts, wenn ich 7000 Euro verdiene, aber 5000 Euro an Steuern und Sozialabgaben zahle)

Dass bei der Umstellung in BAT massiv Personal eingespart werden musste und so vielleicht Personal auch vergrault werden sollte, ok. Aber wir haben doch jetzt einfach genau die umgekehrte Situation, eben, dass Personal nicht gefunden wird.
Daher finde ich es schwach, wenn die Arbeitgeber immer sagen, dass sie sparen müssen, aber die Pensionen erhöht werden wie der Tarifabschluss und die VBLer bekommen süße 1 % im Jahr.

Frage mich dann manchmal, ob verdi und DBB nicht schnallen, dass die Kluft immer größer wird, wenn jedes Mal gleich übertragen wird.

Es geht auch damit schon los, dass die VKA nicht einmal den Arbeitgeberzuschuss zur freiwilligen BAV zahlen wil, obwohl dies nur Ersparnisse sind, die sie weitergeben anstatt sie selbst einzustecken (gesparte Sozialaufwendungen für den umgewandelten Betrag).

Irgendwie gibt es im öffentlichen Dienst kein Gespür mehr dafür wie man Angestellte gut behandeln kann.
Gratis Kaffee wäre zum Beispiel auch schön, ist sonst überall Standard.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kubus am 25.01.2024 13:56
ich gehe eher von 3,5% in 25 aus. Rest bleibt alles so.
Wird sicher keine Stundenreduzierung geben, wenn überall Personal fehlt. Das ist ja nonsens. Genauso Altersteilzeit etc.

Kann mir noch vorstellen, dass die VBL oder so erhöht wird oder die VL.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 25.01.2024 16:24
Grundsätzlich - da keine strukturellen Veränderungen bei der letzten Runde eingetreten sind - kann man dann alten Strang hier rein kopieren.

Die weiteren Antworten zeigen aber bereits wie Arbeitnehmer oder gewerkschaftsnahe Personen so ticken.  ;)

Es gibt leider nur einen einzigen Claus Weselsky und den nicht bei Verdi ...
Und der verpulvert jetzt die Streikkasse des DBB, weil man nicht miteinander reden will, mal sehen wer den längeren Atem hat und wann der DBB dort eingreift.

Hat jemand eigentlich mal irgendwo eine Aufarbeitung gesehen, die die konkreten (monetäre) Differenzen zwischen Bahn und GDL darstellt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johann am 25.01.2024 16:59
Daher finde ich es schwach, wenn die Arbeitgeber immer sagen, dass sie sparen müssen, aber die Pensionen erhöht werden wie der Tarifabschluss und die VBLer bekommen süße 1 % im Jahr.
Und die gibts auch nur, wenn man die Rente bereits bezieht. Vorher gibts nüscht. 4€ pro Punkt sind 4€ pro Punkt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 26.01.2024 04:09
Daher finde ich es schwach, wenn die Arbeitgeber immer sagen, dass sie sparen müssen, aber die Pensionen erhöht werden wie der Tarifabschluss und die VBLer bekommen süße 1 % im Jahr.
Und die gibts auch nur, wenn man die Rente bereits bezieht. Vorher gibts nüscht. 4€ pro Punkt sind 4€ pro Punkt.
Und wer schon im Vorgängersystem Anwartschaften erarbeitet hatte, dessen sog. Startgutschrift (=Übertragung jener Anwartschaften in aktuelle System) wird seit 2001 sauber weginflationiert - in letzter Zeit mit starkem Beschleunigungseffekt...  >:(
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 26.01.2024 08:05
Daher finde ich es schwach, wenn die Arbeitgeber immer sagen, dass sie sparen müssen, aber die Pensionen erhöht werden wie der Tarifabschluss und die VBLer bekommen süße 1 % im Jahr.
Und die gibts auch nur, wenn man die Rente bereits bezieht. Vorher gibts nüscht. 4€ pro Punkt sind 4€ pro Punkt.

Das macht ja nix, da es einen entsprechenden Faktor gibt, der zu jungen Jahren entsprechend hoch ist. Insofern ists egal, ob man den Punktwert verzinst oder einfach mehr Punkte vergibt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: marcel22 am 26.01.2024 11:15
Wird wohl irgendwann auch bei den Beamten gespart?

Ich  war zu BAT Zeiten noch nicht im öffentlichen Dienst, aber ist es nicht so, dass es damals noch Urlaubgeld gab und auch Familienzuschlag + Stellenzulage für Angestellte? Bei den Beamten ist doch von den Privilegien nichts abgegeben worden (keine Sozialabgaben, Familienzuschläge, fette Pension)

Daher frage ich mich immer, warum die Gewerkschaften, die Arbeitnehmer vertreten, immer die gleiche Übertragung auf die Beamten fordern? Die Kluft zwischen Angestellten und Beamten wird immer größer. Wenn beide 5 % bekommen, bleibt bei den Angestellten jedes Mal wegen der Sozialabgaben weniger übrig... so dass die Beamten mit jedem Tarifabschluss noch besser gestellt werden (was das Nettogehalt angeht! Das ist aber für mich das wichtigere, bringt mir nichts, wenn ich 7000 Euro verdiene, aber 5000 Euro an Steuern und Sozialabgaben zahle)

Dass bei der Umstellung in BAT massiv Personal eingespart werden musste und so vielleicht Personal auch vergrault werden sollte, ok. Aber wir haben doch jetzt einfach genau die umgekehrte Situation, eben, dass Personal nicht gefunden wird.
Daher finde ich es schwach, wenn die Arbeitgeber immer sagen, dass sie sparen müssen, aber die Pensionen erhöht werden wie der Tarifabschluss und die VBLer bekommen süße 1 % im Jahr.

Frage mich dann manchmal, ob verdi und DBB nicht schnallen, dass die Kluft immer größer wird, wenn jedes Mal gleich übertragen wird.

Es geht auch damit schon los, dass die VKA nicht einmal den Arbeitgeberzuschuss zur freiwilligen BAV zahlen wil, obwohl dies nur Ersparnisse sind, die sie weitergeben anstatt sie selbst einzustecken (gesparte Sozialaufwendungen für den umgewandelten Betrag).

Irgendwie gibt es im öffentlichen Dienst kein Gespür mehr dafür wie man Angestellte gut behandeln kann.
Gratis Kaffee wäre zum Beispiel auch schön, ist sonst überall Standard.

Es ist echt lustig, wie das Beamtentum von Außen immer noch angesehen wird. Dir ist wahrscheinlich nicht bewusst wie viele Beamte (vor allem Landesbeamte) mittlerweile mit dem Gedanken spielen seinen Beamtenstatus aufzugeben, um als Angestellter weiterzuarbeiten. Ihr denkt wirklich, dass Beamte mehr verdienen, nur, weil es keine bzw. nur wenige Sozialabgaben/Steuern abgezogen werden!?

Folgende Punkte werden natürlich komplett vergessen von den "nicht Beamten":

- kein Weihnachtsgeld
- 41h Woche
- kein Streikrecht
- Tarif/Besoldungsverhandlungen immer mit einem längeren Zeitraum = schlechter als der TVÖD
- drei Jahre Probezeit, heißt z.B., dass man insgesamt vier Jahre nicht befördert werden darf nach der Ausbildung, obwohl man auf einer viel höher bewerteten Stelle arbeitet. Im Vergleich kommt ein Quereinsteiger (Angestellter) und kriegt nach dreimonatiger Probezeit die höchste Entgeltgruppe, die er kriegen kann in meinem Beispiel war es so, dass ich auf A6 bleiben musste und die Kollegen waren bereits auf EG 9a

Der einzige wirkliche Vorteil eines Beamtendaseins ist wirklich die Pension und wer weiß schon, ob man die überhaupt überlebt und wenn doch wie lange?

Das Herumheulen der Angestellten ist wirklich auf sehr hohem Niveau!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 26.01.2024 11:30
@marcel 22

Ich kenne komischerweise keinen einzigen Beamten, der freiwillig wieder ins Angestelltenverhältnis wechseln würde, und ich kenne nicht gerade wenige. Das betrifft maximal ein paar handverlesene besonders frustrierte Einzelfälle, die karrieremäßig nicht so gut voran gekommen sind, wie sie es mal erwartet haben und bei denen die ganzen Kinder-/Ehezuschläge nicht zur Anwendung kommen und sich dadurch inzwischen benachteiligt und wie in einem beruflichen Gefängnis vorkommen.

Im Gegensatz sehe ich viel mehr Beamte, die nur noch am rumheulen sind, weil sich seit der jüngsten Rechtsprechung auf einmal fast jeder nicht mehr amtsangemessen alimentiert fühlt, komischerweise aber trotzdem keiner am Hungertuch nagen muss und sich 1-2 Urlaube im Jahr und ein gut bürgerliches Leben oftmals sogar mit eigenfinanziertem Wohneigentum problemlos finanzieren lassen.

Du scheinst daher in einer völlig anderen Lebenswirklichkeit zu leben, zumal die Vorteile des Beamtenverhältnisses  mit Nichten nur die deutlich bessere Altersversorgung sind. Langzeiterkrankungen bzw. eine frühzeitige Dienstunfähigkeit, lassen sich als Beamter auch deutlich gelassener aushalten. Bei Ärzten ist man meist auch gerner gesehen, als der 0815-Kassenpatient, der schon zu oft im Quartal in der Arztpraxis vorstellig geworden ist.

Ich hatte zum Teil auch Fälle im Behördenalltag, bei denen 1 zu 1 identische Tätigkeiten zwischen Beamten und Angestellten ausgeübt wurden, der Beamte aber mit gut 500-1000€ monatlich mehr nach Hause gegangen ist. Auf diese systemimmanente Ungerechtigkeit angesprochen, wird dann auch gerne auf die wöchentliche Mehrarbeitszeit verwiesen, die in den allermeisten Fällen, sind wir doch mal ehrlich, eh nur in der Dienststelle abgesessen wird bzw. im Homeoffice für Privatvorhaben eingesetzt wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Aleksandra am 26.01.2024 11:33
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html
das liest sich ja fantastisch.
Aber dann bitte auch gut in die Verhandlungen reingehen. Forderung einer 30h Woche, wobei 35h die absolute Schmerzgrenze ist und als Verhandlungsergebnis angepeilt werden soll. Diese eine Stunde weniger von Mo-Fr macht tatsächlich unendlich viel in der Lebensqualität aus.
Von mir aus dann auch gepaart mit einer Nullrunde, aber nur wenn die Laufzeit max. 15 Monate beträgt. Dazu dann noch eine Erhöhung der Betriebsrenten und das wäre ein richtig feines Paket.

Sollte Verdi in diese Richtung denken, würde ich es mir gar fast überlegen in die Gewerkschaft einzutreten :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bernstein am 26.01.2024 11:33
Wie würdest du folgende Fakten einordnen?

Private Krankenversicherung
Höheres Brutto
Einstiegsamtswechsel durch Fortbildungsqualifizierungen ohne Prüfung
Unkündbarkeit
Weiterzahlen der Dienstbezüge im Krankheitsfall ohne Abzüge

Ich denke, da ist doch noch einiges an Vorteilen, was die Beamten genießen können.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Wdd3 am 26.01.2024 11:42



Es ist echt lustig, wie das Beamtentum von Außen immer noch angesehen wird. Dir ist wahrscheinlich nicht bewusst wie viele Beamte (vor allem Landesbeamte) mittlerweile mit dem Gedanken spielen seinen Beamtenstatus aufzugeben, um als Angestellter weiterzuarbeiten. Ihr denkt wirklich, dass Beamte mehr verdienen, nur, weil es keine bzw. nur wenige Sozialabgaben/Steuern abgezogen werden!?

Folgende Punkte werden natürlich komplett vergessen von den "nicht Beamten":

- kein Weihnachtsgeld
- 41h Woche
- kein Streikrecht
- Tarif/Besoldungsverhandlungen immer mit einem längeren Zeitraum = schlechter als der TVÖD
- drei Jahre Probezeit, heißt z.B., dass man insgesamt vier Jahre nicht befördert werden darf nach der Ausbildung, obwohl man auf einer viel höher bewerteten Stelle arbeitet. Im Vergleich kommt ein Quereinsteiger (Angestellter) und kriegt nach dreimonatiger Probezeit die höchste Entgeltgruppe, die er kriegen kann in meinem Beispiel war es so, dass ich auf A6 bleiben musste und die Kollegen waren bereits auf EG 9a

Der einzige wirkliche Vorteil eines Beamtendaseins ist wirklich die Pension und wer weiß schon, ob man die überhaupt überlebt und wenn doch wie lange?

Das Herumheulen der Angestellten ist wirklich auf sehr hohem Niveau!
In beiden Fällen werden nur die Nachteile der eigenen Berufsgruppe gesehen. ;)

Frage: Beamtete Lehrer haben eine 41h Woche, also etwa 1800h p. A.?

Eine Pension die nahezu den doppelten Ertrag, verglichen mit der Rente, bringt und schon 5 Jahre früher erreicht wird, halte ich für erstrebenswert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 26.01.2024 11:45
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html
das liest sich ja fantastisch.
Aber dann bitte auch gut in die Verhandlungen reingehen. Forderung einer 30h Woche, wobei 35h die absolute Schmerzgrenze ist und als Verhandlungsergebnis angepeilt werden soll. Diese eine Stunde weniger von Mo-Fr macht tatsächlich unendlich viel in der Lebensqualität aus.
Von mir aus dann auch gepaart mit einer Nullrunde, aber nur wenn die Laufzeit max. 15 Monate beträgt. Dazu dann noch eine Erhöhung der Betriebsrenten und das wäre ein richtig feines Paket.

Sollte Verdi in diese Richtung denken, würde ich es mir gar fast überlegen in die Gewerkschaft einzutreten :)

Wahrscheinlich lautet das Gegenangebot der AG-Seite dann 45h und der Erhalt der derzeitigen Wochenstundenzahl wird seitens Verdi als "erfolgreiche Abwehr des Angriffs auf die persönliche Freitzeitgestaltung der AN" gefeiert. ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 26.01.2024 12:17
In beiden Fällen werden nur die Nachteile der eigenen Berufsgruppe gesehen. ;)
Ja leider, objektiv ist da meistens wenig.
[/quote]
Zitat
Eine Pension die nahezu den doppelten Ertrag, verglichen mit der Rente, bringt und schon 5 Jahre früher erreicht wird, halte ich für erstrebenswert.
Interessant: Bei der Pension muss man 40 Jahre dabei sein um die 71,75% zu erreichen, oder?

Ich komme da grob gerechnet bei mir auf 71% der vergleichbaren Pension an (also nach 40Jahre /80% nach 45) sprich bin bei 41% letzten Bruttogehalts und 47% nach 45 Jahren.
VBL  und Netto nicht inkludiert oder betrachtet. Ich alter Knacker werde nicht 100% der Rente versteuern müssen, aber in 17 Jahren müssen es mWn dann alle, was bei den Beamten schon immer der Fall war, oder?

Was mir bemerkenswert bei den Beamten erscheint ist, dass man bei Krankheit oder frühem ausscheiden recht gut vom Dienstherren versorgt wird, gleichwohl bei uns der Amtsarzt zur Fragestellung der dauerhaften Dienstunfähigkeit inzwischen standardmäßig nach 6 Monaten gefordert wird (theoretisch kann mWn der DH das nach 3 Monaten schon machen), will damit sagen, dass da die Zügel auch straffer gezogen werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 26.01.2024 12:36

 Ich alter Knacker werde nicht 100% der Rente versteuern müssen, aber in 17 Jahren müssen es mWn dann alle, was bei den Beamten schon immer der Fall war, oder?


Ich starte nur mit 99 % ;) - ich denke, das Thema wird noch weiter ausgefochten werden.

Die nachgelagerte Besteuerung erfolgt ja, da beide System (Beschäftigte/Beamte) gleich behandelt werden sollen. Warum man aber nicht bei den paar Millionen Beamten es geändert hat, sondern bei 40 Mio. Angestellten erschließt sich mir nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: marcel22 am 26.01.2024 12:40
@marcel 22

Ich kenne komischerweise keinen einzigen Beamten, der freiwillig wieder ins Angestelltenverhältnis wechseln würde, und ich kenne nicht gerade wenige. Das betrifft maximal ein paar handverlesene besonders frustrierte Einzelfälle, die karrieremäßig nicht so gut voran gekommen sind, wie sie es mal erwartet haben und bei denen die ganzen Kinder-/Ehezuschläge nicht zur Anwendung kommen und sich dadurch inzwischen benachteiligt und wie in einem beruflichen Gefängnis vorkommen.

Im Gegensatz sehe ich viel mehr Beamte, die nur noch am rumheulen sind, weil sich seit der jüngsten Rechtsprechung auf einmal fast jeder nicht mehr amtsangemessen alimentiert fühlt, komischerweise aber trotzdem keiner am Hungertuch nagen muss und sich 1-2 Urlaube im Jahr und ein gut bürgerliches Leben oftmals sogar mit eigenfinanziertem Wohneigentum problemlos finanzieren lassen.

Du scheinst daher in einer völlig anderen Lebenswirklichkeit zu leben, zumal die Vorteile des Beamtenverhältnisses  mit Nichten nur die deutlich bessere Altersversorgung sind. Langzeiterkrankungen bzw. eine frühzeitige Dienstunfähigkeit, lassen sich als Beamter auch deutlich gelassener aushalten. Bei Ärzten ist man meist auch gerner gesehen, als der 0815-Kassenpatient, der schon zu oft im Quartal in der Arztpraxis vorstellig geworden ist.

Ich hatte zum Teil auch Fälle im Behördenalltag, bei denen 1 zu 1 identische Tätigkeiten zwischen Beamten und Angestellten ausgeübt wurden, der Beamte aber mit gut 500-1000€ monatlich mehr nach Hause gegangen ist. Auf diese systemimmanente Ungerechtigkeit angesprochen, wird dann auch gerne auf die wöchentliche Mehrarbeitszeit verwiesen, die in den allermeisten Fällen, sind wir doch mal ehrlich, eh nur in der Dienststelle abgesessen wird bzw. im Homeoffice für Privatvorhaben eingesetzt wird.

Dann würde ich dir mal raten einfach im Forum der Landes und Kommunalbeamten nachzuschauen, wie zufrieden die Beamten sind. Allein die Diskussionen in den Foren zeigen schon den Unterschied. Hier wird realistisch von einer 35h Woche gesprochen, wobei die Beamten immer noch davon träumen können eine 39h Woche zu erhalten, wovon nirgendswo auch die Rede von ist, weder DBB noch die Verdi haben diesbezüglich etwas in Angriff genommen.

Klar, ist Lohnfortzahlung ein Vorteil, aber WENN man es mal braucht (Wahrscheinlichkeitsvorteil).
Und unkündbar sind auch Angestellte, die seit 10 Jahren im Dienst sind und jetzt mal im Ernst bei diesem Personalengpass wird keiner gekündigt, der es nicht wirklich selbstverschuldet.

Die Unzufriedenheit der Beamten leigt nicht daran, dass sie nicht erfolgreich in ihrer Karriere geworden sind, sondern weil deren Karriere durch Gesetzesbarrieren verhindert werden.
Ein Beispiel: Ich habe eine Ausbildung im m.D. gemacht musste dann vier Jahre insgesatm warten, wegen der Probezeit und des Sprungbeförderungsverbotes bei Beamten, bis ich von A6 auf A7 befördert wurde, obwohl die Stelle auf der ich arbeite mit A8 bewertet ist. Im Vergleich sind mehrere Quereinsteiger Angestellte Kollegen dazugekommen, die nicht mal eine Verw. Ausbildung absolviert haben und konnten bereits nach drei Monaten auf die höchte Stufe, also EG 9a hochgestuft werden. Meinst du jetzt wirklich das hat in irgendeiner Weise mit fachlicher Leistung zu tuen? Und die noch wichtigere Frage findest du das wirklich Gerecht? Nicht zu vergessen, dass ich noch wöchentlich 2 Stunden mehr arbeite als die Kollegen...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Wdd3 am 26.01.2024 12:54

Dann würde ich dir mal raten einfach im Forum der Landes und Kommunalbeamten nachzuschauen, wie zufrieden die Beamten sind. Allein die Diskussionen in den Foren zeigen schon den Unterschied. Hier wird realistisch von einer 35h Woche gesprochen, wobei die Beamten immer noch davon träumen können eine 39h Woche zu erhalten, wovon nirgendswo auch die Rede von ist, weder DBB noch die Verdi haben diesbezüglich etwas in Angriff genommen.

Was mich zu meiner Frage zurück bringt:


Frage: Beamtete Lehrer haben eine 41h Woche, also etwa 1800h p. A.?
 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 26.01.2024 12:57
Beamte im mD sind von der Unzufriedenheit natürlich stärker betroffen, wundert mich nicht wirklich. Aber diese Träumerei von der 35h-Woche ist halt auch illusorisch, vor allem wenn zeitgleich immer von hunderttausenden unbesetzten Stellen im ÖD gesprochen wird. Jeder wusste doch bei Eintritt ins Angestellten- bzw. Beamtenverhältnis bei einem Bundesland, worauf er sich bei der Wochenarbeitszeit einlässt. Mehr Geld bei weniger Arbeit wollen doch alle, aber man muss halt realistisch bleiben.

"Unkündbar" ist im Angestelltenverhältnis prinzipiell niemand, ein Angestellter geniest lediglich z.B. nach TV-L nur einen besonderen Kündigungsschutz, wenn er über 15 Jahre beim gleichen Arbeitgeber angestellt ist und älter als 40 Jahre ist. Damit ist die Möglichkeit einer ordentlichen betriebsbedingten Kündigung genommen. Es ist kein genereller vollumfänglicher Kündigungsschutz, sondern es gelten ganz normal die Regelungen des Kündigungsschutzgesetzes. Zugegeben kommen in der Praxis kaum Kündigungen im Angestelltenbereich vor, solange keine goldenen Löffel geklaut werden.

Du hättest dir ja auch einen Dienstherren mit besserem Stellenkegel und wohlwollenderer Beförderungspraxis suchen können, die gibt es nämlich durchaus.

Dass im Forum der Kommunal- und Landesbeamten kollektive Heulstimmung herrscht, kann ich mir gut vorstellen. Systemimmanentes Problem halt  ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 26.01.2024 15:01
Niedersachsen sind es beispielsweise "nur" 40 Stunden; Weihnachtsgeld gibt es in Niedersachsen zumindest auch wieder 500 Euro.
Bei mir bleiben beim Weihnachtsgeld aufgrund der exorbitant hohen Abzüge nicht einmal 50 % übrig... nur mal so.

Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Das witzige finde ich immer "Ja aber ihr müsst bedenken, dass wir noch PKV zahlen müssen. Und das ist echt teuer." Ich "Darf ich mal fragen wie viel das ungefähr sind?" ; Kollege "ja so ca. 400 Euro im Monat"
Ich "Ja die zahle ich auch, habe dafür aber nicht deine Vorzüge in der Behandlung."

Und ich kenne eher Leute, die alles versuchen, um verbeamtet zu werden. Kenne jemanden, der Volljurist ist und gesagt hat, er geht, wenn er nicht verbeamtet wird. Er bezahlt mittlerweile 100 Euro weniger für seine Krankenkasse und hat den Privat-Luxus. Da die diesen Volljuristen unbedingt brauchen, haben sie sich darauf eingelassen, eine Verbeamtung vorzunehmen.

Dass jemand freiwillig seinen Beamtenstatus aufgibt, habe ich nie gehört. Alleine schon, weil die Pension ein vielfaches höher ist ohne exorbitante Abzüge für die Rentenversicherung zu haben.
Da im TVÖD nach 10 Jahren quasi eine Unkündbarkeit vorliegt, weiß ich auch nicht, warum noch Arbeitslosenversicherung gezahlt werden muss. Vor allem wird die nicht einma in der Steuererklärung mindend berücksichtigt, doppelt bitter.

Also warum ein besseres Einkommen abgeben? Wegen den 1-2 Stunden Arbeitszeit die Woche mehr? Da kann man ja sagen, dass man nur 39 Std arbeiten will.

Und zum Thema "Streik"; ist doch nicht mal notwendig, weil nahezu jedes Mal 1:1 übertragen wird.

Ich finde es nur demotivierend, dass dieser Unterschied immer größer wird. Mal sehen wie groß die Personalnot die nächsten Jahre noch wird....

Bei den letzten Abschlüssen wurde im Übrigen immer eine lange Nullrunde durch Prämien erkauft, so dass da die Beamten nicht mal länger warten mussten. Ist auch gerade im aktuellen TVÖD und TVL Abschluss so
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 26.01.2024 15:24
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 26.01.2024 17:17
Betrachtet man die ZV mal genauer, ist diese ein absoluter Witz.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 26.01.2024 19:42
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.

Wie kommst du auf 7? Geht bis Stufe 12. Wenn mit Weihnachtsgeld argumentiert wird,die 500 Euro auch nicht vergessen. Wie gesagt, bei den Angestellten bleiben nicht mal 50 % übrig.

Zudem hast du die Stellenzulage vergessen, die spuckt der Rechner so nicht aus, wird aber immer gezahlt. Da der entsprechende Kollege verheiratet ist, kommt nochmal was dazu. Müsste die Zahlen nachgucken, aber sind Stellenzulage + Verheiratetenzuschlag, wohl grob überschlagen nochmal 250 Euro, von denen ja auch viel übrig bleibt ;).

Wie gesagt, mit Kindern wird der Vergleich abartig und der Unterschied geht netto in den 4stelligen Bereich...und man merkt dann wirklich, dass die Arbeitgeber sich eine zwei Klassen "Arbeiterschaft" aufbauen, so wie es in der Medizin auch ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 26.01.2024 19:45
Betrachtet man die ZV mal genauer, ist diese ein absoluter Witz.

die muss dringend reformiert pwerden. 1 % Erhöhung pro Jahr; da ist fast jeder Abschluss besser (somit Pensionssteigerung) und auch nahezu jedes Jahr die Steigerung der gesetzlichen Rente höher.

Da die Niedrigzinsphase nun vorbei ist, müsste die VBL jetzt ja normalerweise Gewinnzuschläge und Bonuspunkte ohne Ende verteilen. Zumindest war die Niedrigzinsphase der letzten Jahre immer die Begründung für die Nichtzahlung
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: HorstTVöD am 26.01.2024 20:52
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.


Eine interessantes Gutachten zu diesem Vergleich findet sich hier:

https://www.schall-nrw.de/fileadmin/user_upload/SchaLL_NRW_Tarifgutachten_2018.pdf (https://www.schall-nrw.de/fileadmin/user_upload/SchaLL_NRW_Tarifgutachten_2018.pdf)

Ist zwar schon ein paar Jahre alt, jedoch wird sich an der Grundaussage nicht viel verändert haben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: HorstTVöD am 26.01.2024 21:01
In der nächsten Tarifrunde wird das Thema Inflation weiterhin Thema sein, daher erwarte ich eine Forderung von 8% für 12 Monate.

Eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit wird sicherlich auch vielfach gefordert, wäre mir persönlich jedoch nicht so wichtig.

Eine Anpassung der Sonderzahlung auf 90% wäre für mich viel wichtiger, da der Unterschied zwischen Sachbearbeitung und Team-/Bereichsleitung durch die sozialen Komponenten immer kleiner wird. Da muss es mehr Anreize geben, um auch leitende Funktionen zukünftig gut besetzen zu können. Wird bei verdis Mitgliederstruktur jedoch schwer durchsetzbar sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 26.01.2024 21:44
Auch wenn es keiner hören will aber ich finde es gehört eine Karnickelprämie eingeführt wie bei den Beamten. In der freien Wirtschaft würde ich zu meinem Chef gehen: "Habe jetzt ein Kind. Brauche im Monat 300,- mehr. Zahl mir das oder ich bin weg"
Kann ich in unserem links-grün versifften TVÖD Gefüge aber nicht, weil sich mein AG in die Hose macht außertariflich auch nur 1,- Euro locker zu machen.
Deshalb: VERDI - tut um Himmels Willen endlich was für den Nachwuchs!
Von mir aus auch pauschal.
EG 1 - EG 15 pauschal 300,- Brutto pro Balg
Verzichte dafür gern auf das ein oder andere Prozentchen
Und nein: Habe keine Kinder.

(Jetzt kommt gleich: Heul heul gleiche Arbeit gleicher Lohn...eben NICHT!!)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 27.01.2024 10:09


(Jetzt kommt gleich: Heul heul gleiche Arbeit gleicher Lohn...eben NICHT!!)

Eben, die Arbeitsleistung liegt ja aufgrund besonderer Freistellungsansprüche von Personen mit Kindern niedriger, insofern ist ein höheres Gehalt für Personen mit Kindern längst berücksichtigt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Carla am 27.01.2024 10:23
Was für Freistellungsansprüche?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 27.01.2024 10:25
Eben, die Arbeitsleistung liegt ja aufgrund besonderer Freistellungsansprüche von Personen mit Kindern niedriger, insofern ist ein höheres Gehalt für Personen mit Kindern längst berücksichtigt.

Was einen Arbeitgeber in der freien Wirtschaft natürlich nicht daran hindert, den Wert desjenigen für sein Unternehmen als so hoch einzuschätzen, dass er die begehrte Lohnerhöhung trotzdem gewährt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 27.01.2024 10:27
Was einen Arbeitgeber in der freien Wirtschaft natürlich nicht daran hindert, den Wert desjenigen für sein Unternehmen als so hoch einzuschätzen, dass er die begehrte Lohnerhöhung trotzdem gewährt.

Oder das Gegenteil macht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 27.01.2024 12:03
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.


Eine interessantes Gutachten zu diesem Vergleich findet sich hier:

https://www.schall-nrw.de/fileadmin/user_upload/SchaLL_NRW_Tarifgutachten_2018.pdf (https://www.schall-nrw.de/fileadmin/user_upload/SchaLL_NRW_Tarifgutachten_2018.pdf)

Ist zwar schon ein paar Jahre alt, jedoch wird sich an der Grundaussage nicht viel verändert haben.

ist sicherlich gefaked, werden die beiden mit ihrer speziellen Meinung in dieser Diskussion sagen,
Komisch, dass Lehrer immer so heiß darauf sind, verbeamtet zu werden, wenn ja angeblich die Vorzüge nicht vorhanden sind.

Vielen Dank für deinen Post! An die Lehrer hatte ich momentan gar nicht gedacht, aber da ist das auch immer sehr offensichtlich mit den Gehaltunterschieden.
Falls jemand wirklich mal über 6 Wochen krank wird, wird der Abstand noch extremer
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 27.01.2024 12:06
Auch wenn es keiner hören will aber ich finde es gehört eine Karnickelprämie eingeführt wie bei den Beamten. In der freien Wirtschaft würde ich zu meinem Chef gehen: "Habe jetzt ein Kind. Brauche im Monat 300,- mehr. Zahl mir das oder ich bin weg"
Kann ich in unserem links-grün versifften TVÖD Gefüge aber nicht, weil sich mein AG in die Hose macht außertariflich auch nur 1,- Euro locker zu machen.
Deshalb: VERDI - tut um Himmels Willen endlich was für den Nachwuchs!
Von mir aus auch pauschal.
EG 1 - EG 15 pauschal 300,- Brutto pro Balg
Verzichte dafür gern auf das ein oder andere Prozentchen
Und nein: Habe keine Kinder.

(Jetzt kommt gleich: Heul heul gleiche Arbeit gleicher Lohn...eben NICHT!!)
'

War jemand hier schon zu Umstellungszeiten vom BAT in den TVÖD im öffentlichen Dienst?
Wie konnten da die Angestellten so hart abgestraft werden, während bei den Beamten nichts passiert ist (ok, ich glaube Weihnachtsgeld gestrichen; ist aber im Vergleich zu den Angestellten dennoch ein Witz)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 27.01.2024 12:08
In der nächsten Tarifrunde wird das Thema Inflation weiterhin Thema sein, daher erwarte ich eine Forderung von 8% für 12 Monate.

Eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit wird sicherlich auch vielfach gefordert, wäre mir persönlich jedoch nicht so wichtig.

Eine Anpassung der Sonderzahlung auf 90% wäre für mich viel wichtiger, da der Unterschied zwischen Sachbearbeitung und Team-/Bereichsleitung durch die sozialen Komponenten immer kleiner wird. Da muss es mehr Anreize geben, um auch leitende Funktionen zukünftig gut besetzen zu können. Wird bei verdis Mitgliederstruktur jedoch schwer durchsetzbar sein.

Bin ich voll bei dir. Das würde ich auch gutheißen. Gerne auch 100 % wie im TV-V.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 27.01.2024 12:10
@Klammekassen

In Baden-Württemberg ist meines Wissens nach eine jährliche Sonderzahlung in den monatlichen Beamtensold überführt worden, was ja sogar vorteilhaft ist. Jetzt ca. 15 Jahre später erinnert sich niemand mehr daran und es wird eine "Einführung" einer jährlichen Sonderzahlung wie im Tarifbereich gefordert, ist ja sonst total unfair vor allem auch wegen 41 Stunden Wochenarbeitszeit im Vergleich zu 39,5 Stunden  ;D.

Die Moral von der Geschicht? Ein Beamter hat den Halse in aller Regel voll genug nicht  ;D. Außerdem sind seit dem Urteil des BVerfG fast alle unzufrieden mit ihrer Besoldung, da chronisch nicht amtsangemessen alimentiert bzw. Abstandsgebote nicht eingehalten  ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: HorstTVöD am 27.01.2024 12:34
Ich beschwere mich überhaupt nicht über Vorteile/Nachteile von Beamten und Angestellten. Uns ist allen verfassungsrechtlich die freie Berufswahl möglich und somit hätte jeder selbst seinen Weg entsprechend planen können.

Widersinnig finde ich den Einsatz seitens der Arbeitgeber und die Vorgaben der Arbeitgeberverbände.
Eine A12-Stelle mit EG 11-Angestellten zu besetzen, da ist aus meiner Sicht der Systemfehler und das wird noch vielfach so praktiziert.

Problematisch sind ebenso, wie bereits vorher schon gesagt, die Sozialkomponenten in den Tarifabschlüssen zu Lasten der höheren EGs. Nicht, dass die unteren EGs weniger verdienen sollen, nein, Leitung und Verantwortung muss sich im System mehr lohnen, aber verdi wird diesen Weg weiterhin verhindern ... und die AG haben auch nur wenig Interesse daran, sich an dieses Thema zu wagen.

Ich persönlich bin als Angestellter sehr zufrieden, mit meiner Stelle und meinem AG ebenso ... bin aber wohl leider eher die Ausnahme.

 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 27.01.2024 13:33
Ich persönlich bin als Angestellter sehr zufrieden, mit meiner Stelle und meinem AG ebenso ... bin aber wohl leider eher die Ausnahme.
Na da sind wir schon zwei ;D
Aber mit meinem AG bin ich  nur bedingt zu frieden, noch habe ich den Kalk bei unseren Personalern nicht komplett raus rieseln lassen, aber es wird so langsam.
Mache gerade eine Neueinstellung eines Kollegen und geben ihm gleich die Stufe 5, ist doch was....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Eukaryot am 27.01.2024 14:25
Offenbar Etat-Problem für 2025
Die Ampelkoalition steht einem Medienbericht zufolge vor neuen Finanzproblemen.
Im Bundeshaushalt für das kommende Jahr gibt es laut "Handelsblatt" derzeit noch eine milliardenschwere Finanzierungslücke. "Das Haushaltsloch wird im deutlich zweistelligen Milliardenbereich liegen", zitiert das Blatt einen Regierungsvertreter.
Vermutlich werde es größer sein als die 17 Milliarden Euro, welche die Bundesregierung nach dem Karlsruher Urteil im Etat 2024 einsparen musste.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 27.01.2024 14:42
Auch sie werden irgendwann lernen, dass Geld erwirtschaftet und damit ordentlich haushalterisch und im Interesse der mehrheitlichen Bevölkerung umgegangen werden muss...der jahrzehntelange Irrweg über eine immer höhere Verschuldung bzw. das Gelddrucken der Zentralbank führt früher oder später ins totale Chaos.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 27.01.2024 16:50

Widersinnig finde ich den Einsatz seitens der Arbeitgeber und die Vorgaben der Arbeitgeberverbände.
Eine A12-Stelle mit EG 11-Angestellten zu besetzen, da ist aus meiner Sicht der Systemfehler


Wieso soll das so sein?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 27.01.2024 17:01
Wieso soll das überhaupt ein Systemfehler sein, wenn der Arbeitgeber/Dienstherr bei der Stellenbewirtschaftung Flexibilierungsspielräume nutzen darf.

Ich halte es eher für einen Systemfehler wenn Beamtenverhältnisse bei Posten mit nicht wirklich hoheitlichen Aufgaben begründet werden, bzw. in der Praxis von Beamten und Angestellten 1 zu 1 identische Aufgaben erledigt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Eukaryot am 27.01.2024 18:05
Die Kassen sind leer. Digitalisieren wir so sehr, dass Rentner und Pensionäre nicht mehr alle durch junges Personal ersetzt werden müssen (striktes Verbot von händischen Unterschriften, Postversand und Papier in der Verwaltung) und senken im Gegenzug die Wochenarbeitszeit und gleichen sie für Beamte an.

Andere Staaten, insbesondere solche mit junger Bevölkerung und positivem Weltbild, machen es auch so. Das ist kein Hexenwerk!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: cyrix42 am 27.01.2024 19:28
Auch sie werden irgendwann lernen, dass Geld erwirtschaftet und damit ordentlich haushalterisch und im Interesse der mehrheitlichen Bevölkerung umgegangen werden muss...der jahrzehntelange Irrweg über eine immer höhere Verschuldung bzw. das Gelddrucken der Zentralbank führt früher oder später ins totale Chaos.

Komisch nur, dass die meisten Unternehmen -- selbst dann, wenn sie hochprofitabel sind -- hochverschuldet sind; z.B. bei ihren Aktionären. Auch für neue Projekte nehmen diese immer wieder neue Kredite auf...

Merke: Weder Unternehmen noch Staaten sind Privathaushalte und ihre Einnahmen- und Ausgabensituationen mit diesen vergleichbar.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 27.01.2024 19:51
Und der Vergleich ist jetzt inwiefern geeignet um meine Aussage zu entkräften? Dass Staaten und Unternehmen (insbesondere Aktiengesellschaften) nicht wie die schwäbische Hausfrau wirtschaften und agieren müssen, sollte jedem klar sein.

Schulden sind ja auch grundsätzlich nicht schlechtes, wenn das Geld dann in gute Verwendung (sinnvolle Investitionen usw.) kommt, und beispielsweise Expansion vorantreibt usw. und der cashflow des Unternehmens locker ausreicht um diese zu bedienen. Ich wüsste aber nicht, wo das in Deutschland und vielen anderen Staaten dieser Welt der Fall sein sollte. Im Gegenteil, hohe Schuldenberge, immer maroder werdende Infrastruktur, Investitionsstau, aufblähen des Sozialstaates usw. und dazu wird noch alles dafür getan den Cashflow (Steuereinnahmen) langfristig zu minimieren.

Aber vielleicht hast du etwas zu viel vom süßen Gift des Keynesianismus verinnerlicht. Aber keine Angst, diejenigen Staaten, die zu viel und zu lange von der süßen Droge "Billiges Geld" berauscht waren, erleben irgendwann umso größere Entzugserscheinungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: cyrix42 am 27.01.2024 20:37
Gut, wenn du Staatsschulden nicht per se verurteilst -- wovon ich ausging, als ich meinen obigen Beitrag schrieb -- , dann sind wir wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander. Ja, ich bin auch der Meinung, dass nicht per se diese ungeprüft aufgenommen werden sollten, sondern ausschließlich dann, wenn "sie sich rechnen", also absehbar ist, dass der Staat im Vergleichsszenario ohne Aufnahme der Schulden zur Finanzierung der gerade zu bewertenden Maßnahme schlechter da stünde. Insofern, ja, halte ich keynsianische Wirtschaftspolitik, die in der Krise den Staat unterstützend eingreifen lässt, während er sich in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten durch höhere Steuern refinanziert, durchaus für sinnvoll.

Leider fällt die Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte doch eher anders aus; zwar unterstützt der Staat in Krisen, baut dann aber nach deren Beendigung nicht seine Handlungsfähigkeit durch höhere Steuern wieder aus, sondern verbleibt bei den niedrigeren Steuersätzen. (Ok, es ist natürlich auch immer schwierig, die allgemeine Stimmungslage hinter sich zu behalten, wenn man die Steuern wieder anhebt; man blicke mal darauf, wie sich der Hotel- und Gastroverband gegen die Wiedereinsetzung der normalen Mehrwertsteuersätze für Restaurant-Besuche, die zu deren Förderung während Corona- und Energiekrise abgesenkt worden waren, gewehrt hat...)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 28.01.2024 10:09

Widersinnig finde ich den Einsatz seitens der Arbeitgeber und die Vorgaben der Arbeitgeberverbände.
Eine A12-Stelle mit EG 11-Angestellten zu besetzen, da ist aus meiner Sicht der Systemfehler


Wieso soll das so sein?

Das ist - soweit ich das verstanden habe - nicht wirklich vergleichbar, da bei Beamten ein anderes Bewertungsverfahren eingesetzt wird (analytisch) während es bei den Angestellten (summarisch) ist. Bei Angestellten sind nur die übertragenen Aufgaben zu bewerten.
Es gibt - auch wenn es sehr selten der Fall ist - die Kombination, dass es anders herum ist. Habe letztens eine Stelle gesehen, die E13/ A12 dotiert war. Aber das ist wirklich selten.

Ich bin grundsätzlich auch zufrieden, aber ich sehe zum Beispiel bei uns im Bauamt, dass die Beamten A11 bekommen (nach dualem Studium) und die Ingenieure E11. Will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich denke dass ein Ingenieur mit dem entsprechenden Studium mehr Kenntnisse hat als ein Beamter mit dem "allgemeinen Verwaltungsdienst-Studium".
Ich finde dann, dass da irgendwas nicht stimmt und das hat auch mehr oder weniger letztlich auch mit Wertschätzung zu tun.

Im Prinzip gilt das für alle Akademiker, die im öffentlichen Dienst einsteigen, da (bis auf Lehrer) externe eigentlich äußerst selten verbeamtet werden. Bei Juristen wird das öfter noch gemacht, aber sonst eigentlich nicht (zumindest bei uns)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 28.01.2024 10:10
Offenbar Etat-Problem für 2025
Die Ampelkoalition steht einem Medienbericht zufolge vor neuen Finanzproblemen.
Im Bundeshaushalt für das kommende Jahr gibt es laut "Handelsblatt" derzeit noch eine milliardenschwere Finanzierungslücke. "Das Haushaltsloch wird im deutlich zweistelligen Milliardenbereich liegen", zitiert das Blatt einen Regierungsvertreter.
Vermutlich werde es größer sein als die 17 Milliarden Euro, welche die Bundesregierung nach dem Karlsruher Urteil im Etat 2024 einsparen musste.

Das schreit ja geradezu nach einer riesigen Tariferhöhung nächstes Jahr....

Unfassbar wo diese Rekordeinnahmen an Steuergeldern immer bleiben
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: cyrix42 am 28.01.2024 11:24
Unfassbar wo diese Rekordeinnahmen an Steuergeldern immer bleiben

Und das Brötchen hat auch jedes Jahr "Rekordpreise", genauso wie die Beschäftigten jedes Jahr "Rekordlöhne" bekommen ... Das ein nominaler Vergleich der reinen Zahlenwerte recht wenig aussagt, sollte doch allgemein bekannt und klar sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 28.01.2024 11:59

Das ist - soweit ich das verstanden habe - nicht wirklich vergleichbar, da bei Beamten ein anderes Bewertungsverfahren eingesetzt wird (analytisch) während es bei den Angestellten (summarisch) ist. Bei Angestellten sind nur die übertragenen Aufgaben zu bewerten.


Okay, es ist also von der Stelle abhängig. Also war die pauschale Aussage von Horst unfug.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 28.01.2024 15:52
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.

Wie kommst du auf 7? Geht bis Stufe 12. Wenn mit Weihnachtsgeld argumentiert wird,die 500 Euro auch nicht vergessen. Wie gesagt, bei den Angestellten bleiben nicht mal 50 % übrig.

Zudem hast du die Stellenzulage vergessen, die spuckt der Rechner so nicht aus, wird aber immer gezahlt. Da der entsprechende Kollege verheiratet ist, kommt nochmal was dazu. Müsste die Zahlen nachgucken, aber sind Stellenzulage + Verheiratetenzuschlag, wohl grob überschlagen nochmal 250 Euro, von denen ja auch viel übrig bleibt ;).

Wie gesagt, mit Kindern wird der Vergleich abartig und der Unterschied geht netto in den 4stelligen Bereich...und man merkt dann wirklich, dass die Arbeitgeber sich eine zwei Klassen "Arbeiterschaft" aufbauen, so wie es in der Medizin auch ist.

Tippfehler meinerseits, A11, Stufe 12 (nicht 7) entspricht dem o.g. Nettoeinkommen von 3779 € (abzüglich PKV).

Ich habe hier den Gehaltsrechner dieser Homepage genutzt inklusive der dort aufgeführten Stellenzulage und Verheiratetenzuschlag. Schau dir einfach mal den Rechner an, bevor du mir Fehler unterstellst.

Gerne kannst du noch die Sonderzahlung von gut 40,-- € pro Monat addieren; jedoch sehe ich unterm Strich immer noch keinen relevanten Unterschied. Vielleicht machst du mal eine Gegenrechnung auf?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 28.01.2024 18:24
Wie lange braucht ein Angestellter bis zum Erreichen der Stufe 6 und wie lange braucht ein Beamter bis er in Stufe 12 angelangt ist?
Zumindest in der Theorie?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johannes1893 am 29.01.2024 13:09
Die Tarifrunde wird mit Verweis auf den „hervorragenden“ Abschluss 2023 eine ziemliche Enttäuschung werden. Aus Gründen der Gerechtigkeit wird ver.di Mindestbeträge fordern um das wenige was rauskommt von oben nach unten umzuverteilen, sodass in den Jubelmeldungen „bis zu X%“ verkündet werden kann.

Die Wochenarbeitszeit wird unverändert bleiben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 29.01.2024 13:44
Also, gleiches Komödienstadel wie immer...... mit Lachshäppchen und Verhandlungen bis tief in die Nacht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johann am 29.01.2024 13:50
Ja. Und dem besten Tarifabschluss aller Zeiten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Maggus am 29.01.2024 14:03
Und den immergleichen unzufriedenen Unorganisierten!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 29.01.2024 14:10
Folklore
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: DerTechniker am 29.01.2024 15:17
1.Erfahrungsstufen abschaffen (Zeitschinderei)
2.Einfachere Höhergruppierungen
3.JSZ auf 100% für alle EG's
4.Zulagen (Berufsabhängig) besser organisieren
5.Berufsabhängige Entgelttabellen (IT, Technik, Ingenieure usw)

Solche "Verbesserungen" sind klüger und steigern eventuell noch die Motivation, als 1,5% mehr Gehalt auf 78136587378 Monate zu verteilen.

Die 35h würde nur noch mehr Chaos bringen. Wie soll man denn bitte den ganzen Rückstau, der sich über Jahre aufgebaut hat, mit so einer Forderung begründen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 29.01.2024 15:32
Abgesehen davon, dass der Rückstau ein Arbeitgeberproblem ist...

Es ist ja nun wegen der ständigen Gesetzesänderungen immer wieder so, dass sich neue Berge auftürmen.

Die ABH im Hause hat bei den Einbürgerungen einen Rückstand von 18 Monaten, aufgrund der aktuellen Entwicklungen wird das Begehr ja nicht weniger werden. Und nun wird die Wartezeit noch von acht auf fünf bzw. drei Jahre abgesenkt. Wer soll die ganze Arbeit machen, zumal sich in diesem Rechtskreis fast keiner mehr wirklich auskennt?

Ich bekomme die Anträge der Einbürgerungen selbst nur mit Zeitverzug, wenn es sich herausstellt, dass im Grunde ein Staatsangehörigkeitsausweis geprüft werden muss.

Zumindest fallen die Beibehaltungsgenehmigungen zum Sommer weg, aber das sind ganz ganz wenige Fälle.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 29.01.2024 16:23
Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird es eine ziemlich langweilige Tarifrunde. 1,8 Prozent auf 18 Monate für die Entgeltgruppen größer 9, für die Entgeltgruppen kleiner 9 gibt es 2,8 bis 3,2 Prozent. Ansonsten bleibt alles so wie es ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 29.01.2024 16:52
Und den immergleichen unzufriedenen Unorganisierten!

Ich oute mich als ehemaliges Verdi Mitglied.
Mit Einführung des TVÖD Mitgliedschaft gekündigt.
Hierfür gibt es genügend Gründe und diese bestätigen sich von Tarifrunde zu Tarifrunde.

Von den Tarifverhandlungen habe ich nichts, da ich mein Gehalt selbst verhandele.

Ich finde schon, dass ich über die m.E schlechte Führung und falsche sozialistische Ideologie der Verdi Funktionäre schreiben darf.

Grundsätzlich ist die Unterstützung sozial schwächerer Schichten durchaus positiv.
Ich erachte es allerdings als unsozial wenn eine Gewerkschaft bei jeder Tarifverhandlung ausschließlich nur die schwächeren Mitglieder berücksichtigt und bewusst gegen die mittleren und höheren Eingruppierungen handelt.
Gleichzeitig aber öffentlich behauptet für alle Angestellte des öffentlichen Dienstes zu verhandeln.
Dies führt mittlerweile dazu dass etliche Mitarbeiter in den unteren und teilweise mittleren Lohngruppen eine höhere Vergütung erhalten, als in der "freien Wirtschaft". Dementsprechend Aufträge extern vergeben und freie Stellen nicht mehr intern besetzt werden.
Die offenen Stellen im IT- und Ingenieurbereich werden nicht besetzt, da diese völlig unattraktiv sind. Auch geschuldet, der ständigen Schlechterstellung in den Tarifverhandlungen.
Berge werden immer höher, Frustration ebenso. Von Qualität ganz zu schweigen.

Warten wir noch 4 bis 5 Tarifverhandlungen ab, dann hat der Hausmeister ein ähnliches Gehaltsgefüge wie ein Meister/Jungingenieur und kann dann ja die Kläranlage leiten oder für die Wasserversorgung seiner Gemeinde sich verantwortlich zeigen.
Es lebe der Sozialismus.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TrexLittleArms am 30.01.2024 07:03
Du sprichst mir aus der Seele.

18 Jahre lang ver.di Mitglied gewesen. Nach dem man durch ständige Fortbildung und persönlichem Engagement den Aufstieg aus den unteren EGs geschafft hat, wurde einem immer mehr bewusst, dass diese Gewerkschaft nur für die untersten Egs verhandelt hat - und das auf dem Rücken der mittleren bis oberen EGs.
Ich bin immer noch ein sozial eingestellter Mensch, der auch gerne eine Gerkschaft unterstützt welche wirklich im Sinne aller EGs handeln würde....

Die sozialistische Tarifgestaltung hatten wir einmal auf deutschen Boden - nannte sich DDR - ist ja bekanntlicher Weise richtig schief gegangen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 30.01.2024 07:12
Verdi = Sozialismus

Kommune:
E1/S2 zu E15ÜS6 2005: 427%
E1/S2 zu E15ÜS6 2024: 359%
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.01.2024 07:51
Verdi = Sozialismus

Kommune:
E1/S2 zu E15ÜS6 2005: 427%
E1/S2 zu E15ÜS6 2024: 359%
Ob man es Sozialismus oder Klientenpolitik nennt, dass Ergebnis ist das gleiche.
Outsourcing wegen Haushaltvorgaben den sparsamsten Anbieter zu nehmen.
Oder gibt es noch irgendwo neu eingestellte Putzkräfte?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 30.01.2024 07:59
...
Oder gibt es noch irgendwo neu eingestellte Putzkräfte?
Bei uns wird seit vielen Jahren Stück für Stück auf Fremdvergabe umgestellt.
Im Ergebnis kann man nur sagen:

"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!", und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!"
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 30.01.2024 08:00
Die wird vermutlich nur noch in ganz wenigen Ausnahmen geben.
Die unterste EG bei uns ist eine EG4 für den Kraftfahrer. Der durch die dazugehörigen Zuschläge aber ein recht gutes Einkommen hat. Unsere Hausmeister haben die EG5. Das war es dann auch mit dem vergleichbar einfachen Dienst. (Ich weiß …) ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Wdd3 am 30.01.2024 08:45

Ob man es Sozialismus oder Klientenpolitik nennt, dass Ergebnis ist das gleiche.
Outsourcing wegen Haushaltvorgaben den sparsamsten Anbieter zu nehmen.
Oder gibt es noch irgendwo neu eingestellte Putzkräfte?

Ja, leider schreibt unsere Stadt Reinigungskräfte in EG 2 aus. Inkl. JSZ und LOB rd. 14.40€ in S1 bis 18,37€ in S6.
Die Servicegesellschaft mit eigenem TV kann im KH mit 24/7 Arbeitszeit nur 13,00€ bis 14,60€ anbieten.
Mal eine Frage in die Runde:
Wer von diesen MA leistet denn wohl die wichtigere Arbeit?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.01.2024 08:50
In der Regel dürfte die Rechtsmeinung EG2 für Reinigungskräfte nicht korrekt sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 30.01.2024 09:02

Ich bin immer noch ein sozial eingestellter Mensch, der auch gerne eine Gerkschaft unterstützt welche wirklich im Sinne aller EGs handeln würde....


Selbst wenn sie alle EG gleich unterstützen, werden sie evtl. mit den Beiträgen auch die Transgender-Entwicklung in Rhodesien unterstützen. Es ist die ganze Haltung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 30.01.2024 09:39

Ich bin immer noch ein sozial eingestellter Mensch, der auch gerne eine Gerkschaft unterstützt welche wirklich im Sinne aller EGs handeln würde....


Selbst wenn sie alle EG gleich unterstützen, werden sie evtl. mit den Beiträgen auch die Transgender-Entwicklung in Rhodesien unterstützen. Es ist die ganze Haltung.

Bei uns werden Reinigungskräfte auch EG2 ausgeschrieben sowie "Küchenhelfer" in den "Mensen" der Schule.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Wdd3 am 30.01.2024 09:45
In der Regel dürfte die Rechtsmeinung EG2 für Reinigungskräfte nicht korrekt sein.

Bei der Reinigung von Büros bin ich bei dir.
Im KH wird bei verschiedenen Infektionen auch mit unterschiedlichen Desinfektionsmitteln in verschiedenen Dosierungen gearbeitet. Das ist keine "einfachste Tätigkeit" mehr.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 30.01.2024 09:47
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.

Wie kommst du auf 7? Geht bis Stufe 12. Wenn mit Weihnachtsgeld argumentiert wird,die 500 Euro auch nicht vergessen. Wie gesagt, bei den Angestellten bleiben nicht mal 50 % übrig.

Zudem hast du die Stellenzulage vergessen, die spuckt der Rechner so nicht aus, wird aber immer gezahlt. Da der entsprechende Kollege verheiratet ist, kommt nochmal was dazu. Müsste die Zahlen nachgucken, aber sind Stellenzulage + Verheiratetenzuschlag, wohl grob überschlagen nochmal 250 Euro, von denen ja auch viel übrig bleibt ;).

Wie gesagt, mit Kindern wird der Vergleich abartig und der Unterschied geht netto in den 4stelligen Bereich...und man merkt dann wirklich, dass die Arbeitgeber sich eine zwei Klassen "Arbeiterschaft" aufbauen, so wie es in der Medizin auch ist.

Tippfehler meinerseits, A11, Stufe 12 (nicht 7) entspricht dem o.g. Nettoeinkommen von 3779 € (abzüglich PKV).

Ich habe hier den Gehaltsrechner dieser Homepage genutzt inklusive der dort aufgeführten Stellenzulage und Verheiratetenzuschlag. Schau dir einfach mal den Rechner an, bevor du mir Fehler unterstellst.

Gerne kannst du noch die Sonderzahlung von gut 40,-- € pro Monat addieren; jedoch sehe ich unterm Strich immer noch keinen relevanten Unterschied. Vielleicht machst du mal eine Gegenrechnung auf?

Sind die Zuschläge dort eingerechnet (also Verheiratet + Stellenzulage). Ich finde dort keinerlei Hinweis. Weil die Vermögenswirksamen Leistungen werden grundsätzlich auch immer nicht berücksichtigt, sind ja aber SV- und steuerpflichtig
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.01.2024 09:47
In der Regel dürfte die Rechtsmeinung EG2 für Reinigungskräfte nicht korrekt sein.

Bei der Reinigung von Büros bin ich bei dir.
Im KH wird bei verschiedenen Infektionen auch mit unterschiedlichen Desinfektionsmitteln in verschiedenen Dosierungen gearbeitet. Das ist keine "einfachste Tätigkeit" mehr.
Ich behaupte, dass in der Regel auch  in Büros die EG2 nicht korrekt ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 30.01.2024 09:49
Vielleicht gibt es ja für die Belegschaft demnächst einmal Lachshäppchen kurz vor Weihnachten - um eine Nullrunde auszugleichen (quasi als "Inflationsprämie, um die tabellenwirksame Verschiebung von 0,2 % hinauszuzögern).

Also wenn die oberen Gruppen nächstes Mal wieder so schlecht wegkommen, sehe ich schwarz für neues Personal, was schon jetzt nicht mehr gefunden wird
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Wdd3 am 30.01.2024 11:36
In der Regel dürfte die Rechtsmeinung EG2 für Reinigungskräfte nicht korrekt sein.

Bei der Reinigung von Büros bin ich bei dir.
Im KH wird bei verschiedenen Infektionen auch mit unterschiedlichen Desinfektionsmitteln in verschiedenen Dosierungen gearbeitet. Das ist keine "einfachste Tätigkeit" mehr.
Ich behaupte, dass in der Regel auch  in Büros die EG2 nicht korrekt ist.

Ich war der Meinung mit

Bei der Reinigung von Büros bin ich bei dir.

hätte ich das bestätigt.  :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.01.2024 12:03
In der Regel dürfte die Rechtsmeinung EG2 für Reinigungskräfte nicht korrekt sein.

Bei der Reinigung von Büros bin ich bei dir.
Im KH wird bei verschiedenen Infektionen auch mit unterschiedlichen Desinfektionsmitteln in verschiedenen Dosierungen gearbeitet. Das ist keine "einfachste Tätigkeit" mehr.
Ich behaupte, dass in der Regel auch  in Büros die EG2 nicht korrekt ist.

Ich war der Meinung mit

Bei der Reinigung von Büros bin ich bei dir.

hätte ich das bestätigt.  :)
zur Klarstellung:
Also ich gehe davon aus, dass umfängliche Büroreinigung eine höher als  EG2 eingrupiert ist. Bei KH natürlich wesentlich höher, da dort eine Ausbildung mEn zwingend notwendig ist, also EG5
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 30.01.2024 12:34
...na dann will ich zur neuen Tarifrunde auch meinen Senf dazu geben  ;D:

Ich fordere:

- Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, der Weg dahin kann von mir aus stufenweise gehen, z. B. 2025 auf 38 h, 2026 auf 37 h usw.

- was auch schon oft angeführt wurde - eine JSZ als vollwertiges 13. Gehalt, dieser Zirkus mit Prozenten von einer Bezugsgröße und differenziert nach Entgeltgruppen, wo kein Mensch durchsieht, muss aufhören

- soziale Komponenten stärker an Kinder koppeln: z. B. Zahlung von steuerfreien Zuschlägen pro Kind und / oder Einführung Familienzuschlag
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 30.01.2024 12:39
...na dann will ich zur neuen Tarifrunde auch meinen Senf dazu geben  ;D:

Ich fordere:

- Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, der Weg dahin kann von mir aus stufenweise gehen, z. B. 2025 auf 38 h, 2026 auf 37 h usw.

- was auch schon oft angeführt wurde - eine JSZ als vollwertiges 13. Gehalt, dieser Zirkus mit Prozenten von einer Bezugsgröße und differenziert nach Entgeltgruppen, wo kein Mensch durchsieht, muss aufhören

- soziale Komponenten stärker an Kinder koppeln: z. B. Zahlung von steuerfreien Zuschlägen pro Kind und / oder Einführung Familienzuschlag

Die Antwort der Arbeitgeberseite, die ja voraussichtlich wieder durch Gesichter der SPD repräsentiert wird, lautet dann: "Kinder, die was wollen, kriegen was auf die Bollen".
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Phoenix am 30.01.2024 17:10
Verdi = Sozialismus

Kommune:
E1/S2 zu E15ÜS6 2005: 427%
E1/S2 zu E15ÜS6 2024: 359%
Ob man es Sozialismus oder Klientenpolitik nennt, dass Ergebnis ist das gleiche.
Outsourcing wegen Haushaltvorgaben den sparsamsten Anbieter zu nehmen.
Oder gibt es noch irgendwo neu eingestellte Putzkräfte?

Tatsächlich hat eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für eine, fairerweise kleine Liegenschaft, ergeben, dass eigene Reinigungskräfte günstiger wären als externe Dienstleister
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.01.2024 18:29
bei korrekter Eingruppierung oder mit eg2?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 30.01.2024 19:27
Die Kommune, in der ich mal tätig war, hat Reinigungskräfte nach E1 bezahlt (SPD).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.01.2024 19:38
Die Kommune, in der ich mal tätig war, hat Reinigungskräfte nach E1 bezahlt (SPD).
Tja, betrügen kann man überall.
Oder hat man sich dann gewundert, als die Reinigungskraft mit dem Wischmop den Teppich gereinigt hat?🤣
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 30.01.2024 20:17
Die Kommune, in der ich mal tätig war, hat Reinigungskräfte nach E1 bezahlt (SPD).
Tja, betrügen kann man überall.
Oder hat man sich dann gewundert, als die Reinigungskraft mit dem Wischmop den Teppich gereinigt hat?🤣

Die Reinigungskräfte waren die guten Seelen dort und haben ihren Job sehr gut gemacht. Leider waren sie auf dieses Einkommen angewiesen. Und das wussten die Verantwortlichen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Phoenix am 30.01.2024 21:12
bei korrekter Eingruppierung oder mit eg2?

EG3
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Brownyy am 30.01.2024 22:16
...na dann will ich zur neuen Tarifrunde auch meinen Senf dazu geben  ;D:

Ich fordere:

- Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, der Weg dahin kann von mir aus stufenweise gehen, z. B. 2025 auf 38 h, 2026 auf 37 h usw.

- was auch schon oft angeführt wurde - eine JSZ als vollwertiges 13. Gehalt, dieser Zirkus mit Prozenten von einer Bezugsgröße und differenziert nach Entgeltgruppen, wo kein Mensch durchsieht, muss aufhören

- soziale Komponenten stärker an Kinder koppeln: z. B. Zahlung von steuerfreien Zuschlägen pro Kind und / oder Einführung Familienzuschlag

Warum sollte hier eine Ungleichbehandlung erfolgen? Was hat das Fortpflanzungsverhalten mit der Arbeitsleistung zu tun?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.01.2024 22:39
...na dann will ich zur neuen Tarifrunde auch meinen Senf dazu geben  ;D:

Ich fordere:

- Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, der Weg dahin kann von mir aus stufenweise gehen, z. B. 2025 auf 38 h, 2026 auf 37 h usw.

- was auch schon oft angeführt wurde - eine JSZ als vollwertiges 13. Gehalt, dieser Zirkus mit Prozenten von einer Bezugsgröße und differenziert nach Entgeltgruppen, wo kein Mensch durchsieht, muss aufhören

- soziale Komponenten stärker an Kinder koppeln: z. B. Zahlung von steuerfreien Zuschlägen pro Kind und / oder Einführung Familienzuschlag

Warum sollte hier eine Ungleichbehandlung erfolgen? Was hat das Fortpflanzungsverhalten mit der Arbeitsleistung zu tun?
Steht da doch: Soziale Komponente!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 30.01.2024 23:31
Von der "Arbeitsleistung" war nie die Rede.
Eine "Ungleichbehandlung" sehe ich auch nicht.
Unsinniges Vorbringen.

Her mit dem Kinder-/Familienzuschlag
Her mit dem Ortszuschlag

Der Familienvater in München muss tariflich mehr verdienen als der kinderlose Single in Chemnitz - trotz identischer Eingruppierung. Überfällig!!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Wdd3 am 31.01.2024 06:33
In der Regel dürfte die Rechtsmeinung EG2 für Reinigungskräfte nicht korrekt sein.

Bei der Reinigung von Büros bin ich bei dir.
Im KH wird bei verschiedenen Infektionen auch mit unterschiedlichen Desinfektionsmitteln in verschiedenen Dosierungen gearbeitet. Das ist keine "einfachste Tätigkeit" mehr.
Ich behaupte, dass in der Regel auch  in Büros die EG2 nicht korrekt ist.

Ich war der Meinung mit

Bei der Reinigung von Büros bin ich bei dir.

hätte ich das bestätigt.  :)
zur Klarstellung:
Also ich gehe davon aus, dass umfängliche Büroreinigung eine höher als  EG2 eingrupiert ist. Bei KH natürlich wesentlich höher, da dort eine Ausbildung mEn zwingend notwendig ist, also EG5

Wow, das ist großzügig. Eine Reinigungskraft für Büros, die den Unterschied zwischen Staubsauger und Wischmopp zur Reinigung unterschiedlicher Bodenbeläge kennen muss, soll mindestens in EG3 eingruppiert sein?
Mit welcher Begründung? Weil sie nicht Farbenblind sein darf um das WC mit einem anderes Tuch zu reinigen als den Schreibtisch?
Im KH dürfen nur MA mit einer 3 jährigen Ausbildung reinigen?
Grundsätzlich bin ich der Meinung das diese Arbeiten monetär zu gering gewertschätzt werden, gerade im KH, aber überbewerten darf man es auch nicht sonst werden nur noch externe Unternehmen eingesetzt die ihre MA mit Mindestlohn abspeisen.

     
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 31.01.2024 08:22
Für Beamte gibt es auch Familienzuschläge.
Ich als Single ohne Kinder fühle mich da auch nicht benachteiligt.
Deshalb würde ich eine Einführung sehr begrüßen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 31.01.2024 08:50
Für Beamte gibt es auch Familienzuschläge.
Ich als Single ohne Kinder fühle mich da auch nicht benachteiligt.
Deshalb würde ich eine Einführung sehr begrüßen.

In der Regel sinkt die erbrachte Arbeitsleistung mit Anzahl der zu betreuenden Kinder. Warum das durch den Arbeitgeber zusätzlich honoriert werden sollte, ist mir ein Rätsel. Unter "sozialer Komponente" wäre ja eher zu verstehen, wenn stattdessen die Singles ohne Kinder eine Zuwendung erhalten, da sie die Arbeitslast abfangen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 31.01.2024 09:05
Man muss ja den Gesamtmarkt sehen. Wenn immer mehr Arbeitnehmer und Beamte mit Zuschlägen und Alimentierungen, auch jene durch das SGB,  in einen überhitzen Wohnungsmarkt kommt wird es einen Schneeballeffekt geben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 31.01.2024 09:26
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.

Wie kommst du auf 7? Geht bis Stufe 12. Wenn mit Weihnachtsgeld argumentiert wird,die 500 Euro auch nicht vergessen. Wie gesagt, bei den Angestellten bleiben nicht mal 50 % übrig.

Zudem hast du die Stellenzulage vergessen, die spuckt der Rechner so nicht aus, wird aber immer gezahlt. Da der entsprechende Kollege verheiratet ist, kommt nochmal was dazu. Müsste die Zahlen nachgucken, aber sind Stellenzulage + Verheiratetenzuschlag, wohl grob überschlagen nochmal 250 Euro, von denen ja auch viel übrig bleibt ;).

Wie gesagt, mit Kindern wird der Vergleich abartig und der Unterschied geht netto in den 4stelligen Bereich...und man merkt dann wirklich, dass die Arbeitgeber sich eine zwei Klassen "Arbeiterschaft" aufbauen, so wie es in der Medizin auch ist.

Tippfehler meinerseits, A11, Stufe 12 (nicht 7) entspricht dem o.g. Nettoeinkommen von 3779 € (abzüglich PKV).

Ich habe hier den Gehaltsrechner dieser Homepage genutzt inklusive der dort aufgeführten Stellenzulage und Verheiratetenzuschlag. Schau dir einfach mal den Rechner an, bevor du mir Fehler unterstellst.

Gerne kannst du noch die Sonderzahlung von gut 40,-- € pro Monat addieren; jedoch sehe ich unterm Strich immer noch keinen relevanten Unterschied. Vielleicht machst du mal eine Gegenrechnung auf?

Sind die Zuschläge dort eingerechnet (also Verheiratet + Stellenzulage). Ich finde dort keinerlei Hinweis. Weil die Vermögenswirksamen Leistungen werden grundsätzlich auch immer nicht berücksichtigt, sind ja aber SV- und steuerpflichtig

ja, die Zuschläge sind eingerechnet.
Also, wie sieht es aus mit einer Gegenrechnung? Ich sehe immer noch keine wesentlichen Unterschiede in der Bezahlung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 31.01.2024 10:00
Wow, das ist großzügig. Eine Reinigungskraft für Büros, die den Unterschied zwischen Staubsauger und Wischmopp zur Reinigung unterschiedlicher Bodenbeläge kennen muss, soll mindestens in EG3 eingruppiert sein?
Mit welcher Begründung? Weil sie nicht Farbenblind sein darf um das WC mit einem anderes Tuch zu reinigen als den Schreibtisch?
Salop gesagt:
EG1 heißt: Zeigen nachmachen und mehr als 1-2h Einarbeitung für alle Tätigkeiten ist nicht notwendig.
(Drum halt mein Witz, dass wenn man ihm zeigt wie er den Boden mit Wasser wischt, dann muss man sich nicht wundern, dass er es auch mit dem Teppich macht. Wenn er es selbstständig unterscheiden soll, dann ist es keine EG1!)
EG2: max 1 Tag mitlaufen und man kennt alles, was zu tun ist.
Wenn also nur Papierkörbe leeren, Boden wischen und Staubsaugen wo Teppich ist ... kann eg2 sein.
Wenn dann aber regelmäßig Bodenversiegelung und unterschiedliche Oberflächen mit unterschiedlichen Mittel zu bearbeiten sind, dann rutscht es halt schneller als man denkt in die 3
(so meine unmassgebliche Rechtsmeinung)
Zitat
Im KH dürfen nur MA mit einer 3 jährigen Ausbildung reinigen?
Dürfen oder sollten. Oder man erwartet dafür ein gewisses Niveau? In diesem was Reinigung und Desinfektions etc. angeht durchaus kritischem Bereich.
Es gibt nicht ohne Grund dafür eine Ausbildung.

Man kann natürlich jede arbeite von unausgebildeten Menschen machen.
Ob Steuererklärung
10 Gänge Menu
Software erstellen
Bauantrag bewilligen

Pay Peanuts get monkeys.

Zitat
Grundsätzlich bin ich der Meinung das diese Arbeiten monetär zu gering gewertschätzt werden, gerade im KH, aber überbewerten darf man es auch nicht sonst werden nur noch externe Unternehmen eingesetzt die ihre MA mit Mindestlohn abspeisen.
Korrekt, aber wir sind hier im tariflichen und der Beurteilung der Tätigkeiten.
Und nicht beim Wünsch dir was, ich will tarifliche eg5 Leistung, aber nur EG2 bezahlen.


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 31.01.2024 10:54
Für Beamte gibt es auch Familienzuschläge.
Ich als Single ohne Kinder fühle mich da auch nicht benachteiligt.
Deshalb würde ich eine Einführung sehr begrüßen.

In der Regel sinkt die erbrachte Arbeitsleistung mit Anzahl der zu betreuenden Kinder. Warum das durch den Arbeitgeber zusätzlich honoriert werden sollte, ist mir ein Rätsel. Unter "sozialer Komponente" wäre ja eher zu verstehen, wenn stattdessen die Singles ohne Kinder eine Zuwendung erhalten, da sie die Arbeitslast abfangen.

Das stimmt mich nachdenklich. Ist was wahres dran.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: OrganisationsGuy am 31.01.2024 12:03
Sollte Verdi wieder bereits mit Auftakt der Forderungen verkacken, wie könnte man sich denn am effektivsten organisieren um dann gegen Verdi zu "streiken"?

Die witzige Antwort wäre sicherlich Traktoren mieten und damit Sternfahrten organisieren aber ich meins tatsächlich ernst. Im Notfall brauchen die nen Denkzettel das es mit den Lachshäppchen und dem besten Ergebnis aller Zeiten so nicht weiter geht. Und wir haben gerade erlebt das Proteste in Deutschland vielleicht doch funktionieren.

Wie könnten wir das angehen? Die Vernetzung der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst stell ich mir jetzt nicht all zu einfach vor.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Maggus am 31.01.2024 12:20
Sollte Verdi wieder bereits mit Auftakt der Forderungen verkacken, wie könnte man sich denn am effektivsten organisieren um dann gegen Verdi zu "streiken"?

Die witzige Antwort wäre sicherlich Traktoren mieten und damit Sternfahrten organisieren aber ich meins tatsächlich ernst. Im Notfall brauchen die nen Denkzettel das es mit den Lachshäppchen und dem besten Ergebnis aller Zeiten so nicht weiter geht. Und wir haben gerade erlebt das Proteste in Deutschland vielleicht doch funktionieren.

Wie könnten wir das angehen? Die Vernetzung der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst stell ich mir jetzt nicht all zu einfach vor.

Manche sind sich auch für nichts zu blöde.
Was glaubst Du eigentlich wie sehr es die Arbeitgeber beeindrucken und an den Verhandlungstisch treiben wird, wenn Beschäftigte in der Tarifauseinandersetzung gegen die Gewerkschaften vorgehen?
Glaubst Du wirklich, die GDL könnte die Bahnvorstände zu einem echten Angebot "zwingen", wenn Beschäftigte gegeneinander vorgehen?
Es sind doch immer die Arbeitgeber, die wegen der Wirtschafts- und Ertragslage, Sondersituation A-Z, usw. einfach keinen Spielraum für Gehaltssteigerungen sehen. Und wenn die Einigung erzielt ist, dauert die Umsetzung oftmals ganz besonders lange, bis es bei den Beschäftigten ankommt.

Aber natürlich sind immer die gewerkschaftlich Organisieren Beschäftigten daran schuld. Kann ja nicht anders sein, denn sonst müsste man ja selbst Mut gegenüber seinem AG aufbringen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 31.01.2024 12:24
Naja, allein wenn ich die Altersgruppe unserer Liste von Verdi für den Personalrat ansehe, lässt das schon tief blicken. Wohlständige Beschäftigte mit guten Tarifen wären da längst in Rente.

Ansonsten läster ich seit vielen Jahren gegenüber den Kollegen gegenüber den Gewerkschaften. Das senkt die Eintritte von Neumitgliedern.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: OrganisationsGuy am 31.01.2024 12:35
Sollte Verdi wieder bereits mit Auftakt der Forderungen verkacken, wie könnte man sich denn am effektivsten organisieren um dann gegen Verdi zu "streiken"?

Die witzige Antwort wäre sicherlich Traktoren mieten und damit Sternfahrten organisieren aber ich meins tatsächlich ernst. Im Notfall brauchen die nen Denkzettel das es mit den Lachshäppchen und dem besten Ergebnis aller Zeiten so nicht weiter geht. Und wir haben gerade erlebt das Proteste in Deutschland vielleicht doch funktionieren.

Wie könnten wir das angehen? Die Vernetzung der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst stell ich mir jetzt nicht all zu einfach vor.

Manche sind sich auch für nichts zu blöde.
Was glaubst Du eigentlich wie sehr es die Arbeitgeber beeindrucken und an den Verhandlungstisch treiben wird, wenn Beschäftigte in der Tarifauseinandersetzung gegen die Gewerkschaften vorgehen?
Glaubst Du wirklich, die GDL könnte die Bahnvorstände zu einem echten Angebot "zwingen", wenn Beschäftigte gegeneinander vorgehen?
Es sind doch immer die Arbeitgeber, die wegen der Wirtschafts- und Ertragslage, Sondersituation A-Z, usw. einfach keinen Spielraum für Gehaltssteigerungen sehen. Und wenn die Einigung erzielt ist, dauert die Umsetzung oftmals ganz besonders lange, bis es bei den Beschäftigten ankommt.

Aber natürlich sind immer die gewerkschaftlich Organisieren Beschäftigten daran schuld. Kann ja nicht anders sein, denn sonst müsste man ja selbst Mut gegenüber seinem AG aufbringen.

Unoreverse-Karte: was bringt es den Arbeitnehmern, wenn Verdi die AG an den Tisch zwingt, mit einem Auftakt von 2,5 % auf 12 Monate und einer Stundenreduzierung auf 38 Stunden pro Woche. Für den Scheiß könnten die dann gerne auch daheim bleiben.

Und in den Gefilden, in denen wir uns momentan befinden, sind die gewerkschaftlich Organisierten schuld. Ja. Unterstreiche ich. Poste ich gerne öffentlich auf Social Media und hänge mir ein Schild an meine Wohnung, damit es jeder lesen kann, der vorbeifährt.

Jetzt kann ja nur die patzige Antwort kommen: Dann such dir doch was außerhalb vom TVÖD wo du arbeiten kannst, wenn du so unzufrieden bist.

Bringt mir nichts. Ich hab 8 Jahre Ausbildung + unzählige Fortbildungen besucht, die sich auf die kommunalen Arbeitsthemen beziehen. In der freien Wirtschaft dürfte ich erstmal wieder eine Ausbildung anfangen, mach ich nicht. Mein damaliges Engagement in diesem Ausbildungszweig hat darauf gebaut, dass sich Leistung und Wissensaneignung im öffentlichen Dienst bezahlbar macht.

Ich bin nicht auf eine Gewerkschaft angewiesen, ich kann locker flockig für mich selber verhandeln. Es gibt nur am anderen Ende des Tisches niemanden, der da mitverhandelt. Die fühlen sich alle an den TVöD gebunden und nen Arbeitsvertrag, der nicht auf dem TVöD basiert, will mir keiner präsentieren. Wenn ich Ingenieur wäre oder Wirtschaftsmanagement betreibe, da wird dann mal (insofern der positive Haushalt vorhanden ist) über eine Zulage geredet. Aber Verwaltungsfachwirt? Wird nicht passieren.

Ich muss aber weiter drunter leiden, dass die Kasper von Verdi Verhandlungen führen, die mir gegenüber mehr als nachteilig sind und das soll ich weiterhin in Ruhe schlucken oder mich aus dem öffentlichen Dienst verabschieden? Ist das mit Verdis Monopolstellung und der schlechten Ausführung also ohne weiteres Gezeter hinzunehmen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 31.01.2024 12:40
In den letzten Tagen wäre die ÖTV übrigens 75 geworden.

Herzlichen Gückwunsch!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Aleksandra am 31.01.2024 13:58
Unoreverse-Karte: was bringt es den Arbeitnehmern, wenn Verdi die AG an den Tisch zwingt, mit einem Auftakt von 2,5 % auf 12 Monate und einer Stundenreduzierung auf 38 Stunden pro Woche. Für den Scheiß könnten die dann gerne auch daheim bleiben.
Zumindest als Ergebnis wäre das gar nicht mal so schlecht. Die Inflationsraten werden 2024 und 2025 laut aktuellen Prognosen ja weiter fallen. Da wird man mit 2,5% Lohnerhöhung pa schon zufrieden sein müssen.
Dass man uns den Reallohnverlust aus den Jahren 21, 22 und 23 in der kommenden TV nochmal ausgleicht, davon ist leider nicht auszugehen. Von daher wird dann auf die Jahre 24 und 25 geschaut und da wird man feststellen, dass die Inflation ja extrem gesunken ist... Dass wir durch die Jahre zuvor allerdings immer noch auf deutlich höheren Preisniveau sind - wird keinen interessieren. Inflationsrate niedriger = weniger Lohnerhöhung. So wirds laufen. Außerdem angespannte Haushaltslage und bla. Brauch ich Dir nicht zu erzählen.

Genau deswegen würde ich auch befürworten, dass man sich auf die Arbeitszeitreduzierung stürzt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 31.01.2024 14:34
Man sollte auch trennen zwischen den gewerkschaftlich Organisierten und dem Apparat, der dann am Ende die Suppe versalzt. Wie oft wurde die Meinung der eigenen Mitarbeiter übergangen oder weggelabert?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Maggus am 31.01.2024 16:14
Ich bin nicht auf eine Gewerkschaft angewiesen, ich kann locker flockig für mich selber verhandeln. Es gibt nur am anderen Ende des Tisches niemanden, der da mitverhandelt. Die fühlen sich alle an den TVöD gebunden und nen Arbeitsvertrag, der nicht auf dem TVöD basiert, will mir keiner präsentieren. Wenn ich Ingenieur wäre oder Wirtschaftsmanagement betreibe, da wird dann mal (insofern der positive Haushalt vorhanden ist) über eine Zulage geredet. Aber Verwaltungsfachwirt? Wird nicht passieren.

Das freut mich für Dich, dass Du angeblich "locker flockig" für Dich selbst verhandeln kannst.
Der Tarifvertrag lässt vielen Arbeitgebern unterschiedliche Spielräume für Zulagen, Verkürzung von Stufenaufstiegen, Übertragung einer zusätzlichen Aufgabe übertragen für eine höhere Bewertung, usw. zu.
Es liegt also ganz allein an Deinem Verhandlungsgeschick um locker flockig eine Verbesserung für Dich zu erreichen. Die unsachlichen Argumente des Arbeitgebers kannst Du doch leicht vom Tisch wischen.

Aber wenn der Arbeitgeber weiterhin nicht bereit ist mit Dir an den Tisch zu sitzen, hast Du also doch keine Verhandlungsmöglichkeit und bist wohl als Verwaltungsfachwirt auch nicht in der entsprechenden Position um Druck aufzubauen.
Willkommen in der Realität. Leider hast Du als "1-Personen-Gewerkschaft" nichts erreicht und komplett versagt. Sehr enttäuschend. Aber Hauptsache Du hast Dir die "Lachshäppchen" schmecken lassen (wie Du es so gerne beschreibst) ;D


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 31.01.2024 16:19
Womit (und das sagt er selbst) eben nicht für sich verhandeln kann, da er keinen Ag findet, der mit ihm verhandeln will.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SchampusLafo am 31.01.2024 17:42
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.

Eine Entgelterhöhung kommt allen zu Gute.

Dann dieses Thema JSZ. Legt es doch auf den Monat um. Dann entgeht einem nichts bei einem AG-Wechsel.
Das ist für den AN positiv. Nur der AG profitiert von der JSZ.

Ich höre diese Wünsche immer wieder aber ich weiß nicht, was der Vorteil für den AN ist.

Vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.

Grüße!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 31.01.2024 19:21
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.


Warum setzt du dich nicht für eine Verlängerung ein, dann haben alle ganz viel mehr und wer die 45 Stunden nicht machen will, kann ja runter. Ganz problemlos ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SchampusLafo am 31.01.2024 19:24
Stimmt, das ist eine gute Idee. Das Problem ist ja meistens runter geht immer aber über 100% nimmer.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 31.01.2024 19:26
Stimmt, das ist eine gute Idee. Das Problem ist ja meistens runter geht immer aber über 100% nimmer.

Deswegen wäre es ja im Kern wünschenswert einen Korridor zu schaffen. Ein Äquivalent zur Teilzeit, einen Anspruch auf Erhöhung bis zu 45 Stunden oder sonstwas....

Und natürlich geht mehr jetzt auch schon, durch einen Zweitjob.
 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 31.01.2024 19:29
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.

Wie kommst du auf 7? Geht bis Stufe 12. Wenn mit Weihnachtsgeld argumentiert wird,die 500 Euro auch nicht vergessen. Wie gesagt, bei den Angestellten bleiben nicht mal 50 % übrig.

Zudem hast du die Stellenzulage vergessen, die spuckt der Rechner so nicht aus, wird aber immer gezahlt. Da der entsprechende Kollege verheiratet ist, kommt nochmal was dazu. Müsste die Zahlen nachgucken, aber sind Stellenzulage + Verheiratetenzuschlag, wohl grob überschlagen nochmal 250 Euro, von denen ja auch viel übrig bleibt ;).

Wie gesagt, mit Kindern wird der Vergleich abartig und der Unterschied geht netto in den 4stelligen Bereich...und man merkt dann wirklich, dass die Arbeitgeber sich eine zwei Klassen "Arbeiterschaft" aufbauen, so wie es in der Medizin auch ist.

Tippfehler meinerseits, A11, Stufe 12 (nicht 7) entspricht dem o.g. Nettoeinkommen von 3779 € (abzüglich PKV).

Ich habe hier den Gehaltsrechner dieser Homepage genutzt inklusive der dort aufgeführten Stellenzulage und Verheiratetenzuschlag. Schau dir einfach mal den Rechner an, bevor du mir Fehler unterstellst.

Gerne kannst du noch die Sonderzahlung von gut 40,-- € pro Monat addieren; jedoch sehe ich unterm Strich immer noch keinen relevanten Unterschied. Vielleicht machst du mal eine Gegenrechnung auf?

Sind die Zuschläge dort eingerechnet (also Verheiratet + Stellenzulage). Ich finde dort keinerlei Hinweis. Weil die Vermögenswirksamen Leistungen werden grundsätzlich auch immer nicht berücksichtigt, sind ja aber SV- und steuerpflichtig

ja, die Zuschläge sind eingerechnet.
Also, wie sieht es aus mit einer Gegenrechnung? Ich sehe immer noch keine wesentlichen Unterschiede in der Bezahlung.

208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 31.01.2024 19:34
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.

Eine Entgelterhöhung kommt allen zu Gute.

Dann dieses Thema JSZ. Legt es doch auf den Monat um. Dann entgeht einem nichts bei einem AG-Wechsel.
Das ist für den AN positiv. Nur der AG profitiert von der JSZ.

Ich höre diese Wünsche immer wieder aber ich weiß nicht, was der Vorteil für den AN ist.

Vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.

Grüße!

Die JSZ wirkt halt immer, gibt es nahezu in jedem Tarifvertrag; ist eigentlich auch eine nette Sache, wenn man weiß, dass es im November mehr Geld gibt.
Auch wenn die JSZ aufgelöst werden würde und in die monatlichen Gehälter fließen würde, wäre der öD noch unattraktiver, da Außenstehende immer sagen würde "da gibt es nur 12 Gehälter"
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 31.01.2024 19:38
Vor allem wäre dann Verdi noch unattraktiver, auch insofern eine gute Idee.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 31.01.2024 21:24
100 % JSZ wären super.

Erhöhung um nochmal 10% und schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit 2025 auf 37 h und 2026 auf 35 h.

Bei 35 h würde ich dann die Grenze setzen. Danach vielleicht schrittweise mehr Urlaubstage? Ab 2027 32 Tage und ab 2028 35 Tage.

Da wo es geht, verpflichtend die Möglichkeit zur mobilen Arbeit im Umfang von 80 %.

 8) Dann gäbe es keinen Fachkräftemangel mehr.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 31.01.2024 21:31
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 01.02.2024 00:22
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Stimme dir fast in allem zu.

Nur die Aussage, dass Kinderlose keine "besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen" zu "vereinen" hätten, kann man so absolut nicht sagen.

Schonmal etwas von Pflege der Angehörigen wie z.B. der Eltern oder Großeltern gehört? Nachbarschaftshilfe; ehrenamtliches Engagement in Vereinen; gar Gründung von Initiativen? Babysitten für Freunde oder Geschwister, damit diese mal einen Tag ohne ihre Kinder verbringen können? Besuch älterer Menschen in Pflegeheimen, die sonst niemand mehr besucht? Mitarbeit in Asylaufnahmestationen; monatelanges Mithelfen beim Wiederaufbau nach Umweltkatastrophen (wie z.B. nach der Flut 2021)? Und schonmal an die vielleicht kinderlose Erzieherin im Kindergarten oder Lehrerin in der Grundschule gedacht?

... Denkanstöße

Eine Elternschaft allein sagt noch NICHTS darüber aus, in welchem Umfang ein Mensch "gesellschaftliche Herausforderungen" "vereint".
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Joe kommunal am 01.02.2024 00:35
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.

Eine Entgelterhöhung kommt allen zu Gute.

Dann dieses Thema JSZ. Legt es doch auf den Monat um. Dann entgeht einem nichts bei einem AG-Wechsel.
Das ist für den AN positiv. Nur der AG profitiert von der JSZ.

Ich höre diese Wünsche immer wieder aber ich weiß nicht, was der Vorteil für den AN ist.

Vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.

Grüße!

Lohnerhöhungen lohnen sich doch kaum. Es entstehen für AG und AN hohe Lohnnebenkosten und keiner hat was davon. Bei einer Reduzierung der Arbeitszeit, bei vollem Lohnausgleich!, kann ich einen Minijob annehmen und erhalte wesentlich höhere Nettoauszahlungen.

VG
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johann am 01.02.2024 06:55
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.

Eine Entgelterhöhung kommt allen zu Gute.

Dann dieses Thema JSZ. Legt es doch auf den Monat um. Dann entgeht einem nichts bei einem AG-Wechsel.
Das ist für den AN positiv. Nur der AG profitiert von der JSZ.

Ich höre diese Wünsche immer wieder aber ich weiß nicht, was der Vorteil für den AN ist.

Vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.

Grüße!

Lohnerhöhungen lohnen sich doch kaum. Es entstehen für AG und AN hohe Lohnnebenkosten und keiner hat was davon. Bei einer Reduzierung der Arbeitszeit, bei vollem Lohnausgleich!, kann ich einen Minijob annehmen und erhalte wesentlich höhere Nettoauszahlungen.

VG
Vor allem sind die Arbeitszeitverkürzungen dauerhaft. Bei Entgelterhöhungen wird einfach in der nächsten Tarifverhandlung auf die hohen Erhöhungen in der letzten Runde verwiesen, um diese Runde ein schlechteres Ergebnis zu rechtfertigen. Damit wird die Erhöhung wieder zunichte gemacht. Kann bei Arbeitszeitverkürzungen nicht passieren. Die sind sogar vor Inflation geschützt.

Mit dem Nebenjob ist denkbar. Bloß ist es bei 5-8h pro Woche schwierig jemanden zu finden, der einem den Stundensatz zahlt, den man im Hauptjob hätte. Oft sind Minijobs irgendwelche Aushilfsjobs für kaum mehr als Mindestlohn. Wenn man aber einen Nebenjob findet, der genauso bezahlt wie der Hauptjob, ist das definitiv besser.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 01.02.2024 07:19

Warum setzt du dich nicht für eine Verlängerung ein, dann haben alle ganz viel mehr und wer die 45 Stunden nicht machen will, kann ja runter. Ganz problemlos ;)

Dafür muß man sich nicht einsetzetn, die sind in vielen Ämtern Standard.

Ich will auch keine Stundenreduzierung, wozu? Gerade im öD it der Gleitzeit wo man mehr oder weniger tun und lassen kann was man will hat man doch auch so alle Möglichkeiten. Von weniger Arbetiszeit kann ich mir nichts kaufen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.02.2024 09:26
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. ..
Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Eben, der Gesellschaft. Hat nichts mit Tarif zu tun.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.02.2024 09:39

Ich will auch keine Stundenreduzierung, wozu? Gerade im öD it der Gleitzeit wo man mehr oder weniger tun und lassen kann was man will hat man doch auch so alle Möglichkeiten. Von weniger Arbetiszeit kann ich mir nichts kaufen.

Na, ich hätte durch Stundenreduzierung inzwischen mehr Geld, aber das ist eine lange Geschichte, hat mit Führungspositionen in Teilzeit zu tun. Die 39 Stunden - Woche aus Adenauers Zeiten kostet mich inzwischen mehrere 100 € im Monat.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Aleksandra am 01.02.2024 10:34
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.
Klar kann man das. Aber dann verdient man auch deutlich weniger.
Absenkung von 39h auf 35h sind über 10% weniger Gehalt.
Wenn es hingegen eine tarifliche Absenkung der Arbeitszeit gibt, dann bleibt das Gehalt gleich oder wird nur minimal erhöht.
Und die angesprochenen über 10% würde es sowieso nie als Lohnerhöhung geben. Von daher ist es deutlich günstiger die Arbeitszeitreduzierung tariflich zu vereinbaren, als sie individuell abzusenken.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 01.02.2024 10:48
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.
Klar kann man das. Aber dann verdient man auch deutlich weniger.
Absenkung von 39h auf 35h sind über 10% weniger Gehalt.
Wenn es hingegen eine tarifliche Absenkung der Arbeitszeit gibt, dann bleibt das Gehalt gleich oder wird nur minimal erhöht.
Und die angesprochenen über 10% würde es sowieso nie als Lohnerhöhung geben. Von daher ist es deutlich günstiger die Arbeitszeitreduzierung tariflich zu vereinbaren, als sie individuell abzusenken.
Korrekt, 10% (Stunden)lohn erhöhung würde der AG dir durchaus dann gewähren.
Folglich würde bei einer solchen Arbeitszeitabsenkung der AG folgendes vorschlagen:
Laufzeit 36 Monate, monatlich Lohnsteigerung 0%
Absenkung der Arbeitszeit auf 35h in 3 Schritten.

Wahlweise ein Lohnerhöhung von 8% in den 36 Monaten  :o bei Beibehaltung der Arbeitszeit

Was würdest du wählen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.02.2024 10:51
Ist doch egal, was der einzelne Beschäftigte möchte, Verdi muss eine Kopfpauschale bei den Beiträgen einführen, ansonsten besteht dort kein Interesse an Arbeitszeitverkürzungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 01.02.2024 11:07
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Kinder sind in erster Linie eine private Lebens- und Konsumentscheidung. Darüber hinaus werden Kinder in der Regel vom dritten Lebensjahr bis Vollendung der Schulpflicht nahezu ganztägig in öffentlichen Einrichtungen betreut, die durch kinderlose Menschen mitfinanziert werden. Warum in einem Arbeitgeber-Angestellten-Kontext die durchschnittlich höheren Fehlzeiten und die tendenziell geringere Leistungsfähigkeit von Eltern dann auch noch monetär belohnt werden sollte, entbehrt halt eigentlich jeglicher Logik. Das mag in Zeiten des Fachkräftemangels vielleicht noch eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Entscheidung sein, um Eltern trotz der geringeren Arbeitsleistung anzulocken, negiert sich aber wieder, wenn dies nur durch eine Schlechterstellung der übrigen Mitarbeiter erreicht wird. Denn die suchen sich dann halt einen Arbeitgeber, der entweder leistungsgerecht bezahlt oder Lohngerechtigkeit für gleichartige Tätigkeiten bietet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.02.2024 11:31
Die Leistungsfähigkeit ist nicht niedriger, nur die Arbeitsleistung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: OrganisationsGuy am 01.02.2024 12:04
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Kinder sind in erster Linie eine private Lebens- und Konsumentscheidung. Darüber hinaus werden Kinder in der Regel vom dritten Lebensjahr bis Vollendung der Schulpflicht nahezu ganztägig in öffentlichen Einrichtungen betreut, die durch kinderlose Menschen mitfinanziert werden. Warum in einem Arbeitgeber-Angestellten-Kontext die durchschnittlich höheren Fehlzeiten und die tendenziell geringere Leistungsfähigkeit von Eltern dann auch noch monetär belohnt werden sollte, entbehrt halt eigentlich jeglicher Logik. Das mag in Zeiten des Fachkräftemangels vielleicht noch eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Entscheidung sein, um Eltern trotz der geringeren Arbeitsleistung anzulocken, negiert sich aber wieder, wenn dies nur durch eine Schlechterstellung der übrigen Mitarbeiter erreicht wird. Denn die suchen sich dann halt einen Arbeitgeber, der entweder leistungsgerecht bezahlt oder Lohngerechtigkeit für gleichartige Tätigkeiten bietet.

Wenn die Fortpflanzung nicht mehr auf die ein oder andere Art gefördert wird dann gibt's halt in 10 Jahren einen Einbruch der Geburtenraten und in 28 Jahren hat der Arbeitsmarkt keine neuen Arbeitskräfte mehr.

Auf lange Sicht ist es auch für Arbeitgeber förderlich wenn Menschen noch Lust und Laune haben Kinder in die Welt zu setzen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Öffdler am 01.02.2024 12:37
da hast du sicherlich recht, aber es ist schlicht und ergreifend nicht Aufgabe der Arbeitgeber, sondern eine Aufgabe der Regierung, dafür zu sorgen, dass die Geburtenraten steigen. Da müsste viel mehr getan werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 01.02.2024 12:43
Das statistische Bundesamt hat vor kurzem gemeldet, dass die Bevölkerung in Deutschland auf 84,7 Millionen Menschen angewachsen ist. Ein Rekordniveau, das bereits jetzt sämtliche Infrastruktur überfordert. Von fehlenden Lehrern und Kita-Personal über den Wohnungsmarkt bis hin zur Aufnahmefähigkeit von Straßen und ÖPNV. Gleichzeitig ist das Renten-Umlageverfahren bereits gescheitert und kann nicht mehr als Schreckgespenst für geringe Geburtenzahlen genutzt werden. Aktuell sehe ich also wenig Anlass, warum Arbeitgeber an dieser Stelle aphrodisierend wirken müssen, zumindest nicht auf Kosten einer Ungleichbehandlung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: OrganisationsGuy am 01.02.2024 13:14
Bevölkerungszahlen steigen durch Geburt =/= Bevölkerungszahl steigt durch Einwanderung

In 2021 sind 800.000 Kinder in Deutschland geboren. In dem Jahr sind 1.02 mio Menschen gestorben. In 2022 sind 730.000 Kinder in Deutschland geboren. In dem Jahr starben 1.06 Menschen in Deutschland. In 2023 sind 577.000 Kinder geboren und 1.02 mio Menschen gestorben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wost am 01.02.2024 13:29
Vielleicht sollte VERDI den Hr. Weselsky von der GDL fragen ob er ab Herbst Zeit hat (er tritt ja nicht mehr an bei deren Wahlen) Da könnte ein bisschen mehr herrausspringen ???
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 01.02.2024 19:25
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Stimme dir fast in allem zu.

Nur die Aussage, dass Kinderlose keine "besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen" zu "vereinen" hätten, kann man so absolut nicht sagen.

Schonmal etwas von Pflege der Angehörigen wie z.B. der Eltern oder Großeltern gehört? Nachbarschaftshilfe; ehrenamtliches Engagement in Vereinen; gar Gründung von Initiativen? Babysitten für Freunde oder Geschwister, damit diese mal einen Tag ohne ihre Kinder verbringen können? Besuch älterer Menschen in Pflegeheimen, die sonst niemand mehr besucht? Mitarbeit in Asylaufnahmestationen; monatelanges Mithelfen beim Wiederaufbau nach Umweltkatastrophen (wie z.B. nach der Flut 2021)? Und schonmal an die vielleicht kinderlose Erzieherin im Kindergarten oder Lehrerin in der Grundschule gedacht?

... Denkanstöße

Eine Elternschaft allein sagt noch NICHTS darüber aus, in welchem Umfang ein Mensch "gesellschaftliche Herausforderungen" "vereint".

....die von Dir aufgezählten gesellschaftlichen Verpflichtungen, wie die Sorge um Angehörige, Übernahme von Ehrenämtern u. v. a. das machen ja Eltern von Kindern auch. Das kannst Du ja nicht isoliert betrachten. Selbstverständlich ist dieses gesellschaftliche Engagement in jeglicher Hinsicht löblich - aber ich meine, dass unser Nachwuchs, die Kinder von essentieller Bedeutung sind, mit Abstand die wichtigste gesellschaftliche Verpflichtung, denn wenn uns die Kinder ausgehen, geht unsere Gesellschaft langsam zugrunde....

Deshalb plädiere ich für geeignete Massnahmen, die der Vereinbarkeit von Beruf und Familie dienen. Das kann ein Familienzuschlag im Rahmen der Gehaltszahlung sein, ebenso geringere Rentenbeiträge und vor allem auch die Abschaffung der Gehaltseinbußen bei Kinderpflege (die Krankenkassen zahlen die Kinderpflege nicht in voller Höhe des Gehalts, es sind um die 90 Prozent und es gibt Bemessungsobergrenzen, man büßt ein).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 01.02.2024 21:31
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Stimme dir fast in allem zu.

Nur die Aussage, dass Kinderlose keine "besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen" zu "vereinen" hätten, kann man so absolut nicht sagen.

Schonmal etwas von Pflege der Angehörigen wie z.B. der Eltern oder Großeltern gehört? Nachbarschaftshilfe; ehrenamtliches Engagement in Vereinen; gar Gründung von Initiativen? Babysitten für Freunde oder Geschwister, damit diese mal einen Tag ohne ihre Kinder verbringen können? Besuch älterer Menschen in Pflegeheimen, die sonst niemand mehr besucht? Mitarbeit in Asylaufnahmestationen; monatelanges Mithelfen beim Wiederaufbau nach Umweltkatastrophen (wie z.B. nach der Flut 2021)? Und schonmal an die vielleicht kinderlose Erzieherin im Kindergarten oder Lehrerin in der Grundschule gedacht?

... Denkanstöße

Eine Elternschaft allein sagt noch NICHTS darüber aus, in welchem Umfang ein Mensch "gesellschaftliche Herausforderungen" "vereint".

....die von Dir aufgezählten gesellschaftlichen Verpflichtungen, wie die Sorge um Angehörige, Übernahme von Ehrenämtern u. v. a. das machen ja Eltern von Kindern auch. Das kannst Du ja nicht isoliert betrachten. Selbstverständlich ist dieses gesellschaftliche Engagement in jeglicher Hinsicht löblich - aber ich meine, dass unser Nachwuchs, die Kinder von essentieller Bedeutung sind, mit Abstand die wichtigste gesellschaftliche Verpflichtung, denn wenn uns die Kinder ausgehen, geht unsere Gesellschaft langsam zugrunde....

Deshalb plädiere ich für geeignete Massnahmen, die der Vereinbarkeit von Beruf und Familie dienen. Das kann ein Familienzuschlag im Rahmen der Gehaltszahlung sein, ebenso geringere Rentenbeiträge und vor allem auch die Abschaffung der Gehaltseinbußen bei Kinderpflege (die Krankenkassen zahlen die Kinderpflege nicht in voller Höhe des Gehalts, es sind um die 90 Prozent und es gibt Bemessungsobergrenzen, man büßt ein).

Mir ging es nur darum, dass du meintest, Kinderlose hätten "keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen". Und das stimmt so einfach nicht.

Außerdem werden ja pro Kind bereits 250€ monatlich vom Staat (sprich von der Gesellschaft, sprich auch von Kinderlosen) gezahlt. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, einen Kinderzuschlag zu beantragen; Leistungen zur Bildung und Teilhabe; kostenlose Lernmittel; kostenlose Kita- und Ganztagsschulangebote; Zuschüsse fürs Mittagessen, Zuschüsse für Klassenfahrten und sportliche Aktivitäten; reduzierte Eintrittspreise; Familienrabatte; Abschläge in der Pflegeversicherung; Steuerfreibeträge; kostenlose Mitversicherung in der KK-Familienversicherung und und und und und ...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 02.02.2024 08:16
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen

So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 02.02.2024 08:18
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Kinder sind in erster Linie eine private Lebens- und Konsumentscheidung. Darüber hinaus werden Kinder in der Regel vom dritten Lebensjahr bis Vollendung der Schulpflicht nahezu ganztägig in öffentlichen Einrichtungen betreut, die durch kinderlose Menschen mitfinanziert werden. Warum in einem Arbeitgeber-Angestellten-Kontext die durchschnittlich höheren Fehlzeiten und die tendenziell geringere Leistungsfähigkeit von Eltern dann auch noch monetär belohnt werden sollte, entbehrt halt eigentlich jeglicher Logik. Das mag in Zeiten des Fachkräftemangels vielleicht noch eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Entscheidung sein, um Eltern trotz der geringeren Arbeitsleistung anzulocken, negiert sich aber wieder, wenn dies nur durch eine Schlechterstellung der übrigen Mitarbeiter erreicht wird. Denn die suchen sich dann halt einen Arbeitgeber, der entweder leistungsgerecht bezahlt oder Lohngerechtigkeit für gleichartige Tätigkeiten bietet.

Wenn die Fortpflanzung nicht mehr auf die ein oder andere Art gefördert wird dann gibt's halt in 10 Jahren einen Einbruch der Geburtenraten und in 28 Jahren hat der Arbeitsmarkt keine neuen Arbeitskräfte mehr.

Auf lange Sicht ist es auch für Arbeitgeber förderlich wenn Menschen noch Lust und Laune haben Kinder in die Welt zu setzen.

Südkorea hat die niedrigste Geburtenrate der Welt. Warum? u. a. deswegen, da dort sehr gut ausgebildete jungen Frauen leben, die aber, sobald sie ein Kind bekommen, in die klassische Geschlechterrolle gezwungen werden. Hausfrau und Mutter. Ergo wird sich bewusst dagegen entschieden.

In Deutschland ist es nicht ganz so schlimm, aber doch ähnlich.
Wir brauchen bessere Kinderbetreuung, Väter die ihren Teil der Carearbeit übernehmen, keine Stigmatisierung von Müttern als Arbeitskräfte, etc. 
Es liegt nicht am Geld. Selbst die Senkung der Arbeitszeit wäre eine Forderung die Eltern und welche, die es werden wollen, zugute kommt.
Länder weltweit beneiden uns ums Kindergeld, großteils kostenloses Schulsystem und Studium. Während Kinderlose mehr Steuern und Abgaben zahlen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ElBarto am 02.02.2024 08:31
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Stimme dir fast in allem zu.

Nur die Aussage, dass Kinderlose keine "besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen" zu "vereinen" hätten, kann man so absolut nicht sagen.

Schonmal etwas von Pflege der Angehörigen wie z.B. der Eltern oder Großeltern gehört? Nachbarschaftshilfe; ehrenamtliches Engagement in Vereinen; gar Gründung von Initiativen? Babysitten für Freunde oder Geschwister, damit diese mal einen Tag ohne ihre Kinder verbringen können? Besuch älterer Menschen in Pflegeheimen, die sonst niemand mehr besucht? Mitarbeit in Asylaufnahmestationen; monatelanges Mithelfen beim Wiederaufbau nach Umweltkatastrophen (wie z.B. nach der Flut 2021)? Und schonmal an die vielleicht kinderlose Erzieherin im Kindergarten oder Lehrerin in der Grundschule gedacht?

... Denkanstöße

Eine Elternschaft allein sagt noch NICHTS darüber aus, in welchem Umfang ein Mensch "gesellschaftliche Herausforderungen" "vereint".

....die von Dir aufgezählten gesellschaftlichen Verpflichtungen, wie die Sorge um Angehörige, Übernahme von Ehrenämtern u. v. a. das machen ja Eltern von Kindern auch. Das kannst Du ja nicht isoliert betrachten. Selbstverständlich ist dieses gesellschaftliche Engagement in jeglicher Hinsicht löblich - aber ich meine, dass unser Nachwuchs, die Kinder von essentieller Bedeutung sind, mit Abstand die wichtigste gesellschaftliche Verpflichtung, denn wenn uns die Kinder ausgehen, geht unsere Gesellschaft langsam zugrunde....

Deshalb plädiere ich für geeignete Massnahmen, die der Vereinbarkeit von Beruf und Familie dienen. Das kann ein Familienzuschlag im Rahmen der Gehaltszahlung sein, ebenso geringere Rentenbeiträge und vor allem auch die Abschaffung der Gehaltseinbußen bei Kinderpflege (die Krankenkassen zahlen die Kinderpflege nicht in voller Höhe des Gehalts, es sind um die 90 Prozent und es gibt Bemessungsobergrenzen, man büßt ein).

Mir ging es nur darum, dass du meintest, Kinderlose hätten "keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen". Und das stimmt so einfach nicht.

Außerdem werden ja pro Kind bereits 250€ monatlich vom Staat (sprich von der Gesellschaft, sprich auch von Kinderlosen) gezahlt. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, einen Kinderzuschlag zu beantragen; Leistungen zur Bildung und Teilhabe; kostenlose Lernmittel; kostenlose Kita- und Ganztagsschulangebote; Zuschüsse fürs Mittagessen, Zuschüsse für Klassenfahrten und sportliche Aktivitäten; reduzierte Eintrittspreise; Familienrabatte; Abschläge in der Pflegeversicherung; Steuerfreibeträge; kostenlose Mitversicherung in der KK-Familienversicherung und und und und und ...

Ich habe keine Ahnung in welchem (Bundes-)Land man leben muss um das behaupten zu können...
Ich bin eigentlich -wieder- in diesem Thread gelandet weil ich auch noch etwas zu Kindern sagen wollte.
Nämlich, dass für Angestellte eine Aufstockung es Kindergeldes auf Beamtenniveau ganz nett wäre.

Aber nun zum Zitat und der Kinderdiskussion an sich.
Kinder zu bekommen ist aus politischer Sicht zunächst einmal dazu da, den Generationenvertrag von dem unser Sozialstaat abhängig ist zu erfüllen.
Kinder zu kriegen ist für die Eltern eine lebensveränderte Entscheidung und zumindest für die ersten 20+X Jahre mit erheblichem Stress, Zeitaufwand und finanziellen Folgen verbunden.
Wenn es dann seit Jahrzehnten heißt "die Deutschen kriegen zuwenig Kinder und sterben aus", dann weiß man auch, dass die Politik hier auf Dauer versagt und in die falsche Richtung lenkt.
Klar gibt es immer mehr Kindergeld für mehr Kinder, das diese Politik aber großteils nicht den arbeitenden  Durchschnittsdeutschen mit zuletzt 1,36 Kindern (vermutlich wäre die Zahl geringer, da die Staatsangehörigkeit zugrunde gelegt wurde) sondern die von Haus aus auf mehr Kinder ausgelegten zugewanderten Familien betrifft dürfte einleuchten. Ob die Famielien dann in Lohn und Brot stehen sei dahingestellt. Auch das die heutigen, jungen Generationen immer weniger taugliche Auszubildende hervorbringt -diejenigen die gute Leistungen in der Schule zeigen studieren dann großteils und (vernünftige) Handwerker werden immer seltener, sei auch dahingestellt.

Deshalb finde ich sollte man gerade das erste Kind mehr mit staatlichen und in unserem Fall hier auch arbeitgerseitigen Leistungen im ÖD fördern als die 2., 3. 4. und Xten Kinder. Immerhin ergeben sich ab dem zweiten Kind Synergieeffekte und die Eltern haben auch mehr Erfahrung.

Außerdem ist Kinder großziehen gerade in den ersten Jahren ein24 Stunden Job. Mit Elternzeit und Elterngeld und in Bayern Familiengeld usw. gibt es hier schon Unterstützung, diese könnte aber durchaus in den ersten 3 Lebensjahren deutlich näher am Arbeitsverdienst liegen der ausfällt wenn man das Kind dann auch selbst betreut bis es mit 3 Jahren in den Kindergarten kann -falls man einen Platz bekommt-.

Der Kindergartenplatz kostet übrigens auch monatlich, die Kosten werden zwar bezuschusst, aber je nach Unterbringungsdauer geht hier ein guter Teil des Kindergeldes weg.  Wenn es dann mal läuft mit dem Kindergarten kann natürlich der bislang zuhausegebliebene Elternteil arbeiten gehen.

Im übrigen bin ich dafür, dass die 2 Monate Elternzeit welche dem -meistens- Vater zustehen und genommen werden, genau wie die Zeit des Mutterschutzes vor Geburt nicht die Stufenlaufzeit hemmen. Da ich das diskriminierend finde.

Außerdem ist mir schleierhaft warum Beamtenkinder mehr Geld vom Staat (setze ich mal mit AG im ÖD gleich) kriegen sollen als Angestelltenkinder.

Und bevor jemand schreit, ja das mit dem Pflegebeitrag für Kinderlose und 1-Kindfamilien ist eine Frechheit.
Arbeit im Pflegesektor bzw. überhaupt sollte Arbeit so bezahlt sein, dass man mit 1 Vollzeitjob Leben kann.
Der Staat sollte lieber zusehen, dass Sozialleistungen und andere Ausgaben vernünftig eingesetzt werden und der Beitrag zur Pflegeversicherung den Teil der im Alter benötigten Pflege abdeckt und der Rest von der Allgemeinheit getragen wird indem diese arbeitet und Steuern zahlt. Genauso sollte ein Arbeitsleben hinterher eine vernünftige Rente die zum leben reicht einbringen und rechtzeitig enden damit man auch noch etwas von der Rente hat.

Stattdessen wird arbeiten und sich etwas aufzubauen vom Staat bestraft indem es, wenn man pflegebedürftig wird oder wegen 48% Rentenniveau an Altersarmut leidet erstmal kassiert wird wenn man nicht noch irgendwie mit warmen Händen geben kann.

Derjenige der nie was gearbeitet hat, hat dafür ein von allen mitgetragenes rundum sorglos Paket.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 02.02.2024 08:47
Außerdem ist mir schleierhaft warum Beamtenkinder mehr Geld vom Staat (setze ich mal mit AG im ÖD gleich) kriegen sollen als Angestelltenkinder.
Wenn dir das schleierhaft ist, dann hast du dich offensichtlich noch nicht damit beschäftigt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 02.02.2024 09:02

Wenn es dann seit Jahrzehnten heißt "die Deutschen kriegen zuwenig Kinder und sterben aus", dann weiß man auch, dass die Politik hier auf Dauer versagt und in die falsche Richtung lenkt.
Klar gibt es immer mehr Kindergeld für mehr Kinder, das diese Politik aber großteils nicht den arbeitenden  Durchschnittsdeutschen mit zuletzt 1,36 Kindern
mWn ist doch die Rate bei Deutschen Frauen in den letzten Jahrzehnt wieder gestiegen, also scheint sich da durchaus was getan zu haben.
Also die Fertilität der deutscher Frauen ist doch von 1,162 1995 auf 1,291 2005 auf 1,427 2015 auf 1,487 2021 gestiegen und 2022 gesunken auf 1,359

insofern weiß ich nicht wo dein Argument ist, dass die Politik versagt hat.
Und oder ob da nicht auch außerhalb der Politik stattfindende Dinge relevant sind.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 02.02.2024 09:04
Im übrigen bin ich dafür, dass die 2 Monate Elternzeit welche dem -meistens- Vater zustehen und genommen werden, genau wie die Zeit des Mutterschutzes vor Geburt nicht die Stufenlaufzeit hemmen. Da ich das diskriminierend finde.
Bin ich voll bei dir, dass ist ein echtes Tarifthema und würde ich auch befürworten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 02.02.2024 09:31

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.


Teilzeitarbeit macht hier aber nur bei Beschäftigten eine Strich durch die Rechnung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 02.02.2024 09:54

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.


Teilzeitarbeit macht hier aber nur bei Beschäftigten eine Strich durch die Rechnung.
Um Reinzukommen ja, um drin zu bleiben nein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 02.02.2024 10:00

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.


Teilzeitarbeit macht hier aber nur bei Beschäftigten eine Strich durch die Rechnung.

Dafür den Beamten der Umstand, dass der PKV-Beitrag immer gleich hoch ist, unabhängig vom Einkommen. War aber auch nur Randthema, Kern ist die behauptete massive Ungleichbehandlung beim Einkommen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 02.02.2024 10:03

Um Reinzukommen ja, um drin zu bleiben nein.

Wie lange müsste ich auf Vollzeit, um reinzukommen? Reicht ein Monat? Und dann kann ich da trotz neuer Teilzeit und weit unter der Grenze da ewig bleiben?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 02.02.2024 10:16

Um Reinzukommen ja, um drin zu bleiben nein.

Wie lange müsste ich auf Vollzeit, um reinzukommen? Reicht ein Monat? Und dann kann ich da trotz neuer Teilzeit und weit unter der Grenze da ewig bleiben?
Soweit ich weiß wird geschaut, ob du bei deinem aktuellem Gehalt (inkl. JSZ) über die Grenze kommst und dann wirst du auf freiwillige Pflichtversichert gesetzt, ob dafür 1-3 Monate VZ reichen kann ich dir nicht sagen, ist bei mir zulange her.

Wenn du drin bist und wieder rausfällst, dann musst du dich entscheiden, ob du ewig drin bleiben willst oder zurück willst.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 02.02.2024 10:19
Okay, danke. Das war mir, ehrlich gesagt, neu.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Mitarbeiterin am 02.02.2024 11:03
Hoffentlich fangen Gewerkschaft und Arbeitgeber dieses mal nicht erst wieder ende Januar an zu verhandeln.
2023 sah es ja so aus:
24.01.2023
Die erste Verhandlungsrunde endete ohne Ergebnis, Es wurde kein Angebot seitens der Arbeitgeber vorgelegt.
22.04.2023
Die Tarifeinigung ist erfolgt.

Der jetziger TV gilt ja bis zum 31.12.2024, da müsste der neue TV ja ab dem 01.01.2025 gelten und vor allem fertig verhandelt sein....


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ich1974 am 02.02.2024 11:07
Aber Obacht, PV im Alter wird evtl. teurer zurück in die GV geht dann nicht mehr.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 02.02.2024 11:16
Aber Obacht, PV im Alter wird evtl. teurer zurück in die GV geht dann nicht mehr.

Tja, wenn man das alles abschätzen könnte. Ich sag nur, die Direktversicherungen...
Die Beiträge bzw. Kosten der PKV sind mir aber nicht so wichtig, nur die Leistung ist halt besser.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 02.02.2024 11:21
Hoffentlich fangen Gewerkschaft und Arbeitgeber dieses mal nicht erst wieder ende Januar an zu verhandeln.
2023 sah es ja so aus:
24.01.2023
Die erste Verhandlungsrunde endete ohne Ergebnis, Es wurde kein Angebot seitens der Arbeitgeber vorgelegt.
22.04.2023
Die Tarifeinigung ist erfolgt.

Der jetziger TV gilt ja bis zum 31.12.2024, da müsste der neue TV ja ab dem 01.01.2025 gelten und vor allem fertig verhandelt sein....

Nein, ist das deine erste Tarifrunde? Es wird wieder erst im Januar die erste Verhandlungsrunde geben.

Für mich als TV-Ler wird das die vermutlich spannendste TVÖD Verhandlung bisher, da es endlich um das Thema Arbeitszeit gehen wird. Ich hoffe sehr, dass ihr zumindest perspektivisch die 35 Stunden Woche erstreitet. Da ist mir auch egal ob das Ergebnis im März, April oder Mai fest steht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: OrganisationsGuy am 02.02.2024 11:30
Nein, ist das deine erste Tarifrunde? Es wird wieder erst im Januar die erste Verhandlungsrunde geben.

Für mich als TV-Ler wird das die vermutlich spannendste TVÖD Verhandlung bisher, da es endlich um das Thema Arbeitszeit gehen wird. Ich hoffe sehr, dass ihr zumindest perspektivisch die 35 Stunden Woche erstreitet. Da ist mir auch egal ob das Ergebnis im März, April oder Mai fest steht.

Das wäre mehr als dringend nötig und auch gerechtfertigt, diese Art der Stundenreduzierung durchzuführen, um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen. Bei gleichbleibendem Lohn sind das umgerechnet dann 10,256 % Lohnsteigerung, wenn man das im Verhältnis erbrachte Leistungszeit des Arbeitnehmers vs. Entgelt das der AG zahlt betrachtet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 02.02.2024 11:42
Nein, ist das deine erste Tarifrunde? Es wird wieder erst im Januar die erste Verhandlungsrunde geben.

Für mich als TV-Ler wird das die vermutlich spannendste TVÖD Verhandlung bisher, da es endlich um das Thema Arbeitszeit gehen wird. Ich hoffe sehr, dass ihr zumindest perspektivisch die 35 Stunden Woche erstreitet. Da ist mir auch egal ob das Ergebnis im März, April oder Mai fest steht.

Das wäre mehr als dringend nötig und auch gerechtfertigt, diese Art der Stundenreduzierung durchzuführen, um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen. Bei gleichbleibendem Lohn sind das umgerechnet dann 10,256 % Lohnsteigerung, wenn man das im Verhältnis erbrachte Leistungszeit des Arbeitnehmers vs. Entgelt das der AG zahlt betrachtet.

wenn man Nullrunden vermeiden will (obwohl wir davon auch genug hatten die letzten Jahre) dann kann man natürlich auch stufenweise vorgehen und auf 3 Jahre abschließen und jeweils 1-2% Lohnerhöhung be gleichzeitiger Reduzierung der Stunden.

Aber ja, es wäre dringend angebracht das Thema endlich anzugehen. Und in diesem Zug dann am besten auch mal alle auf dieselbe Arbeitszeit zu bringen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 02.02.2024 11:50
Hoffentlich fangen Gewerkschaft und Arbeitgeber dieses mal nicht erst wieder ende Januar an zu verhandeln.
2023 sah es ja so aus:
24.01.2023
Die erste Verhandlungsrunde endete ohne Ergebnis, Es wurde kein Angebot seitens der Arbeitgeber vorgelegt.
22.04.2023
Die Tarifeinigung ist erfolgt.

Der jetziger TV gilt ja bis zum 31.12.2024, da müsste der neue TV ja ab dem 01.01.2025 gelten und vor allem fertig verhandelt sein....
Kann man machen, dann fällt auch die Folklore von wegen Warnstreik weg, denn das darf man erst ab dem 1.1. machen, aber das ist dir sicherlich bekannt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: cyrix42 am 02.02.2024 11:52
... und die Gewerkschaften würden sich damit des einzigen Machtinstruments zum Durchsetzen ihrer Interessen berauben. Dann bräuchte es auch keine Tarif-Verhandlungen mehr, weil man eh wie im Beamtenbereich auf das Gutdünken des Arbeitgebers/ Dienstherrn angeiwesen wäre...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 02.02.2024 11:54
Alle schön und gut, aber dann darf die erste Verhandlungsrunde auch nicht am 24.01. sein. Warum nicht am 20.12. und bei Bedarf zwei Wochen später Streik.

Und dabei geht es ja gar nicht um Schnelligkeit, sonst meist um Nachvollziehbarkeit der Forderungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: daseinsvorsorge am 02.02.2024 12:09
Alle schön und gut, aber dann darf die erste Verhandlungsrunde auch nicht am 24.01. sein. Warum nicht am 20.12. und bei Bedarf zwei Wochen später Streik.

Und dabei geht es ja gar nicht um Schnelligkeit, sonst meist um Nachvollziehbarkeit der Forderungen.

Verhandlungsbeginn - wo auch immer - 4 Tage vor Weihnachten ? -noch nie ghört

Zumal die AGs nie verhandeln, wenn der alte Tarifvertrag noch läuft.

P.S. Und über eine Reduzierung werden die AGs bei den bestehenden Personallücken niemals freiwllig verhandeln. Wird deshalb von den Gewerkschaften auch nicht wirklich thematisiert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 02.02.2024 12:12

Verhandlungsbeginn - wo auch immer - 4 Tage vor Weihnachten ? -noch nie ghört
P

Umso besser, bei Verweigerung ab Anfang Januar sofort in den Streik.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Pätsch am 02.02.2024 14:34
Hoffentlich fangen Gewerkschaft und Arbeitgeber dieses mal nicht erst wieder ende Januar an zu verhandeln.
2023 sah es ja so aus:
24.01.2023
Die erste Verhandlungsrunde endete ohne Ergebnis, Es wurde kein Angebot seitens der Arbeitgeber vorgelegt.
22.04.2023
Die Tarifeinigung ist erfolgt.

Der jetziger TV gilt ja bis zum 31.12.2024, da müsste der neue TV ja ab dem 01.01.2025 gelten und vor allem fertig verhandelt sein....
Das letzte Mal endete der TV aber auch am Ende des Jahres, man sich also keine Hoffnungen machen, dass von AG Seite aus ein Angebot vor Ende der 2. Verhandlungsrunde kommt und die wird auch wieder irgendwann Ende Februar sei.

Es wird also im großen und ganzen zeitlich so ablaufen wie 2023
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 02.02.2024 19:57
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen

So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.

Wenn 200 Euro netto für dich kein Geld sind....
dir ist schon klar, dass bei Beamten der Arbeitgeber 50 % der PVK zahlt? Diese Beihilfe gibt es als Angestellter nicht, auch wenn man über 67 k verdient.
Auf den Fakt mit den Kindern gehst du ja auch nicht ein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 02.02.2024 20:02
Aber Obacht, PV im Alter wird evtl. teurer zurück in die GV geht dann nicht mehr.

Tja, wenn man das alles abschätzen könnte. Ich sag nur, die Direktversicherungen...
Die Beiträge bzw. Kosten der PKV sind mir aber nicht so wichtig, nur die Leistung ist halt besser.

insbesondere Facharzttermine.
Wie schön man die Bevorzugung bei den Terminen jetzt direkt sehen kann bei Ärzten, bei denen eine Online-Terminvereinbarung möglich ist. Gibt man die gleiche geplante Untersuchung ein: Bei gesetzlich versichert Ende April, bei Privat Mitte Februar
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 02.02.2024 20:06
Ich sehe ja ein, dass finanzielle Ausgleichszahlungen für Angestellte mit Kindern (z. B. die Forderung eines Kinderzuschlages im Rahmen der TVÖD Vergütung) nicht weitreichend genug sind. Denkbar sind aus meiner Sicht auch immaterielle Anreize für Eltern mit Kleinkindern, z. B. Recht auf Mobiles Arbeiten / Homeoffice, Recht auf Rückkehr an seinen Arbeitsplatz nach der Elternzeit (bislang gilt zwar das Recht auf Weiterbeschäftigung, aber nicht zwingend an seinem Arbeitsplatz, den die Frau vor der Mutterschutzfrist hatte), Einrichtung von Betriebskitas, bezahlte Freistellungen für Kinderarztbesuche während der Arbeitzeit, z. B. auch bei U - Untersuchungen der Kinder.

Im monetären Bereich fordere ich auf jeden Fall eine Korrektur bei der Kinderpflegezahlung auf eine echte Lohnfahrzahlung (wie im Krankheitsfall). Die Krankenkassen zahlen die Kinderpflege nur anteilig vom Lohn und es gibt Bemessungsobergrenzen. Bei jeder Kinderpflege büßen Eltern um die 10 bis 20 Prozent vom netto ein. Denkbar wäre, dass im Tarifvertrag geregelt wird, dass die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst die Differnenz zwischen der Kinderpflegezahlung der Krankenkasse und dem vollen Lohn zahlen (manche Arbeitgeber machen das beim Krankengeld, in dem sie einen Zuschuss zum Krankengeld zahlen, bei der Kinderpflege ist es mir nicht bekannt). 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 02.02.2024 21:31
Die Arbeitszeitreduzierung wird bestimmt thematisiert, von AG-Seite aber abgelehnt. Die kommt erst in ein paar Jahren, um mehr Leute in den ö.D. zu locken.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Britta2 am 03.02.2024 12:43
Selbstverständlich wird es auf die nächste Nullrunde über etliche Monate hinauslaufen. Noch arger wird es kommen, wenn den Angestellten Reduzierung der Wochenstunden (Umsetzung binnen der nächsten 3 Jahre und ohne Lohnausgleich) angeboten wird. Und sie werden die Kröte fressen - wie immer.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johannes1893 am 03.02.2024 13:49
Die Arbeitszeit wird bestimmt Thema sein. Nur darf sich der öD das teuer erkaufen. Die Denkweise „wenn schon keine Lohnerhöhung, dann wenigstens geringere Arbeitszeit!“ teile ich nicht. Wer glaubt das keine Lohnerhöhung durchsetzbar ist bekommt bestimmt keine Arbeitszeitabsenkung. Zum einen gibt es genug Berufe wo die Stellen 1:1 ersetzt werden müssen (Fahrdienst ÖPNV, Pflege, Schichtarbeiter….) und selbst bei mir im Büro sehe ich nicht wie die Arbeit weiter verdichtet werden soll. Ja, auf den Tratsch in der Kaffeeküche kann verzichtet werden und es gibt Ineffizienzen die abgebaut werden können. Das reicht aber nicht überall und der Verlust sämtlicher zwischenmenschlicher Kommunikation kann auch nicht die Lösung sein.

Unter dem Strich sehe ich den Mehrwert nicht. Ich. Ich bin für ordentliche, lineare Lohnerhöhungen. Gerne kann die Arbeitszeit flexibilisiert werden (Wahlmodell Urlaub vs Lohnerhöhung; weitgehende Ansprüche auf Arbeitszeitabsenkung mit Rückkehrrecht auf Vollzeit etc.), aber nicht zulasten von Lohnerhöhungen!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Fireball08 am 03.02.2024 21:17
Volles 13.Gehalt
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 03.02.2024 22:54
Hoffentlich fangen Gewerkschaft und Arbeitgeber dieses mal nicht erst wieder ende Januar an zu verhandeln.
2023 sah es ja so aus:
24.01.2023
Die erste Verhandlungsrunde endete ohne Ergebnis, Es wurde kein Angebot seitens der Arbeitgeber vorgelegt.
22.04.2023
Die Tarifeinigung ist erfolgt.

Der jetziger TV gilt ja bis zum 31.12.2024, da müsste der neue TV ja ab dem 01.01.2025 gelten und vor allem fertig verhandelt sein....

Früher werden sie es nicht machen, da Friedenspflicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 03.02.2024 23:16
Aber mal im Ernst

Eine schrittweise Reduzierung ist doch mit Sicherheit machbar.
Muss ja nicht gleich auf 35 h runter gehen;
Aber zum Beispiel ab 01.01.2026 von 39 auf 38 usw bis man bei 35 ist. Warum nicht?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 04.02.2024 15:28
Weil Verdi von Bruttoerhöjngen Einnahmen hat, nicht durch Arbeitszeitreduzierungen.

Kopfpauchale einführen. Wegen meiner auch eine Pauschale entsprechend der Gruppen der JSZ.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 04.02.2024 15:59
Ich bin bei der Reduzierung der AZ hin und hergerissen. Auf der einen Seite klingt das nett, bedeutet aber am Ende nur das ich schneller Stunden zum Abfeiern aufbaue, da die Arbeit bzw Sprechzeiten bestimmt nicht reduziert werden. Also müssten mit der Reduzierung schon noch andere Parameter angepasst werden.

Ansonsten würde ich die Lohnerhöhung vorziehen denke ich. Recht auf HO fänd ich schwierig, damit wird ein Großteil der Beschäftigten ausgeklammert, bei denen das eben nicht geht.
Anhebung JSZ klingt schon besser, könnten wenigstens alle von profitieren gern in Kombi mit etwas mehr Urlaub und ein paar Prozenten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: HaraldNausH am 04.02.2024 17:49
Hallo zusammen,

interessante Diskussion.

Die Forderung seitens der Gewerkschaften liegen nach meiner Einschätzung bei 5% Lohnerhöhung sowie gleichzeitiger Reduzierung der Arbeitszeit auf 36 Stunden, bei vollem Lohnausgleich. Macht im Gesamtpaket rund 12,7% Lohnerhöhung.

Ergebnis wird dann sein:
Reduzierung auf 38,5 Stunden zum 01.07.2025 und 38 Stunden zum 01.01.2026 und lineare Erhöhung um 2,8% ab 01.07.2025.

Für mich persönlich wäre die Reduzierung der Arbeitszeit nicht so wichtig, lieber etwas mehr Geld auf dem Konto und mit Nebenjob als Dozent kann man sein Gehalt auch nochmal etwas aufbessern. Insbesondere, wenn man dafür die Arbeitszeit beim AG angerechnet bekommt .. ist ja auch wie eine Höhergruppierung.

Gruß
Harald
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: HaraldNausH am 04.02.2024 17:56
Interessant ist übrigens auch, dass der TV-L zwei Monate vor dem TVöD ausläuft, somit bestimmen die Länder zunächst die Diskussion.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 04.02.2024 17:59
Da musst du dich verlesen haben:

Die Laufzeit im TVL geht bis 31.10.2025.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: HaraldNausH am 04.02.2024 18:21
Da musst du dich verlesen haben:

Die Laufzeit im TVL geht bis 31.10.2025.

Danke für den Hinweis ... stimmt, da hab ich mich verlesen :-)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 04.02.2024 18:32
Nächstes Jahr um diese Zeit kennen wir zumindest schon einmal die Forderung der Arbeitnehmer*innen-Seite und auch die Termine, wann sich die Tarifparteien zusammensetzen.

Viel weiter werden wir am 04.02.2025 nicht sein.

Die Forderungen müssen sich aus meiner Sicht klar an den Inflationsdaten des Jahres 2024 orientieren und zusätzlich einen Aufschlag enthalten. Somit scheint mir eine Forderung zwischen 7-9% durchaus realistisch.

Gleichzeitig ist auch die schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit erstrebenswert. Als Zielgröße halte ich 36 Stunden für sinnvoll, da dann auch die 4-Tage-Woche umsetzbar ist, sofern es der Dienstbetrieb zulässt.
________ Ende vom Wunschzettel ________

Es wird wohl eine Kombination aus Reduzierung der Arbeitszeit (39h auf 38h) und einer Lohnerhöhung von 1,5% zum 01.06.2025 sowie 1,5% zum 01.01.2026 geben. Laufzeit bis 31.12.2026.

Mehr traue ich den Tarifparteien nicht zu.


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MaLa am 05.02.2024 08:17
Die Arbeitszeit wird bestimmt Thema sein. Nur darf sich der öD das teuer erkaufen. Die Denkweise „wenn schon keine Lohnerhöhung, dann wenigstens geringere Arbeitszeit!“ teile ich nicht. Wer glaubt das keine Lohnerhöhung durchsetzbar ist bekommt bestimmt keine Arbeitszeitabsenkung. Zum einen gibt es genug Berufe wo die Stellen 1:1 ersetzt werden müssen (Fahrdienst ÖPNV, Pflege, Schichtarbeiter….) und selbst bei mir im Büro sehe ich nicht wie die Arbeit weiter verdichtet werden soll. Ja, auf den Tratsch in der Kaffeeküche kann verzichtet werden und es gibt Ineffizienzen die abgebaut werden können. Das reicht aber nicht überall und der Verlust sämtlicher zwischenmenschlicher Kommunikation kann auch nicht die Lösung sein.

Unter dem Strich sehe ich den Mehrwert nicht. Ich. Ich bin für ordentliche, lineare Lohnerhöhungen. Gerne kann die Arbeitszeit flexibilisiert werden (Wahlmodell Urlaub vs Lohnerhöhung; weitgehende Ansprüche auf Arbeitszeitabsenkung mit Rückkehrrecht auf Vollzeit etc.), aber nicht zulasten von Lohnerhöhungen!

Amen Bruder
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 05.02.2024 08:39
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen

So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.

Wenn 200 Euro netto für dich kein Geld sind....
dir ist schon klar, dass bei Beamten der Arbeitgeber 50 % der PVK zahlt? Diese Beihilfe gibt es als Angestellter nicht, auch wenn man über 67 k verdient.
Auf den Fakt mit den Kindern gehst du ja auch nicht ein.

Du schreibst, ein E11-Mitarbeiter würde deutlich weniger verdienen, als ein A11-Mitarbeiter. Dies habe ich rechnerisch nicht nachvollziehen können bzw. widerlegt. Einer Bitte um Darlegung deiner Rechnung bist du nicht nachgekommen. Hat kein Sinn eine Diskussion auf diesem Niveau.

Zu deinen Punkten:
- die "200 Euro netto" sehe ich nicht, da diese ziemlich genau durch die Einmalzahlung der Tarifbeschäftigten entsprechen.
- Bei Privatversicherten Angestellten übernimmt der AG ebenfalls 50% der Beiträge als Beitragszuschuss. Deine Behauptung ist insoweit falsch.

Insoweit: Mach mal eine Musterrechnung auf, dann reden wir weiter.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 05.02.2024 09:20
Nächstes Jahr um diese Zeit kennen wir zumindest schon einmal die Forderung der Arbeitnehmer*innen-Seite und auch die Termine, wann sich die Tarifparteien zusammensetzen.

Viel weiter werden wir am 04.02.2025 nicht sein.



Verstehe nicht, wie man auf so einen Unsinn kommt. Es ist doch jedes Mal der selbe Terminplan, seit 20 Jahren. So schwer ist das nun wirklich nicht zu übertragen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 05.02.2024 12:50
...sinnvoll wäre aus meiner Sicht eine Mischung aus Beidem: Lineare  Entgelterhöhung und Arbeitszeitreduzierung.

Aber bitte keine Mindestbeträge für untere Entgeltgruppen. Eine Entgelterhöhung um x % sollte für alle Entgeltgruppen gleichermassen gelten.

Soziale Komponenten nur für Arbeitnehmer mit Kindern, z. B. Kinderzuschlag.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 05.02.2024 13:13
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen





So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.

Wenn 200 Euro netto für dich kein Geld sind....
dir ist schon klar, dass bei Beamten der Arbeitgeber 50 % der PVK zahlt? Diese Beihilfe gibt es als Angestellter nicht, auch wenn man über 67 k verdient.
Auf den Fakt mit den Kindern gehst du ja auch nicht ein.

Du schreibst, ein E11-Mitarbeiter würde deutlich weniger verdienen, als ein A11-Mitarbeiter. Dies habe ich rechnerisch nicht nachvollziehen können bzw. widerlegt. Einer Bitte um Darlegung deiner Rechnung bist du nicht nachgekommen. Hat kein Sinn eine Diskussion auf diesem Niveau.

Zu deinen Punkten:
- die "200 Euro netto" sehe ich nicht, da diese ziemlich genau durch die Einmalzahlung der Tarifbeschäftigten entsprechen.
- Bei Privatversicherten Angestellten übernimmt der AG ebenfalls 50% der Beiträge als Beitragszuschuss. Deine Behauptung ist insoweit falsch.

Insoweit: Mach mal eine Musterrechnung auf, dann reden wir weiter.

Da mich das Thema auch interessiert, hier ein paar Zahlen:

TVöD ist der aktuelle Stand
Beamte NRW ist die Prognose für 2024/2025 nach Abschluss der Besoldungsrunde:
Alles ohne Kirchensteuer und auf Basis der Online Rechner öffentlicher-dienst.info

EG11/Stufe 6, Single, Steuerklasse 1, NRW 2024: Monatsnetto: 3.533,91 EUR
EG11/Stufe 6, Single, Steuerklasse 1, NRW 2024: Jahresnetto: 44.473,69 EUR

A11/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Monatsnetto: 4.001,91 EUR
A11/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Jahresnetto: 48.022,92 EUR

Unterschied zum TVöD im Jahr: 3.549,23 EUR (abzgl. 3.000 EUR PKV ist der Unterschied nicht groß)

EG11/Stufe 6, verh. 2 Kinder, Steuerklasse 4, NRW 2024: Monatsnetto: 3.565,91 EUR
EG11/Stufe 6, verh. 2 Kinder, Steuerklasse 4, NRW 2024: Jahresnetto: 44.851,54 EUR

A11/Stufe 12, verh. 2 Kinder, Steuerklasse 4, NRW 2025: Monatsnetto: 4.424,67 EUR
A11/Stufe 12, verh. 2 Kinder, Steuerklasse 4, NRW 2025: Jahresnetto: 53.096,00 EUR

Unterschied zum TVöD im Jahr: 8.244,46 EUR (abzgl. 3.000 EUR PKV ist der Unterschied schon erheblich)

Vielfach ist es gängige Praxis, A12-Stellen bei Ausschreibungen gleichzeitig mit EG11-Stellen auszuschreiben, obwohl die Systeme nicht vergleichbar sind, sieht man aber sehr oft, daher auch der Vergleich mit A12:

A12/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Monatsnetto: 4.712,88 EUR
A12/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Jahresnetto: 56.554,52 EUR

Unterschied zum TVöD im Jahr: 11.702,98 EUR (abzgl. 3.000 EUR PKV ist der Unterschied erheblich)

Gruß vom Follfosten
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 05.02.2024 13:20
Nächstes Jahr um diese Zeit kennen wir zumindest schon einmal die Forderung der Arbeitnehmer*innen-Seite und auch die Termine, wann sich die Tarifparteien zusammensetzen.

Viel weiter werden wir am 04.02.2025 nicht sein.



Verstehe nicht, wie man auf so einen Unsinn kommt. Es ist doch jedes Mal der selbe Terminplan, seit 20 Jahren. So schwer ist das nun wirklich nicht zu übertragen.

Danke für den Hinweis!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 05.02.2024 13:46
G11/Stufe 6, Single, Steuerklasse 1, NRW 2024: Monatsnetto: 3.533,91 EUR
EG11/Stufe 6, Single, Steuerklasse 1, NRW 2024: Jahresnetto: 44.473,69 EUR

A11/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Monatsnetto: 4.001,91 EUR
A11/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Jahresnetto: 48.022,92 EUR

Unterschied zum TVöD im Jahr: 3.549,23 EUR (abzgl. 3.000 EUR PKV ist der Unterschied nicht groß)


und nur darauf wollte ich hinaus. Kein wesentlicher Unterschied.

Dass es mit Kindern eine andere Sache ist, ist klar, war aber nicht Kern der ursprünglichen Aussage.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 05.02.2024 15:20
Ich bin bei der Reduzierung der AZ hin und hergerissen. Auf der einen Seite klingt das nett, bedeutet aber am Ende nur das ich schneller Stunden zum Abfeiern aufbaue, da die Arbeit bzw Sprechzeiten bestimmt nicht reduziert werden. Also müssten mit der Reduzierung schon noch andere Parameter angepasst werden.

Ansonsten würde ich die Lohnerhöhung vorziehen denke ich. Recht auf HO fänd ich schwierig, damit wird ein Großteil der Beschäftigten ausgeklammert, bei denen das eben nicht geht.
Anhebung JSZ klingt schon besser, könnten wenigstens alle von profitieren gern in Kombi mit etwas mehr Urlaub und ein paar Prozenten.

....ist doch super, wenn man sich nach einer Arbeitszeitreduzierung Zeitguthaben aufbauen kann, die man dann in Form von Freizeitausgleich, günstigenfalls ganze Tage absetzen kann. Im Rahmen der Gleitzeit ist jeder in eigener Regie für die Einhaltung seiner Arbeitzeit verantwortlich bzw. die Kappung von zu vielen Überstunden zu umgehen. In unserer Stadtverwaltung liegt die Kappungsgrenze bei 40 Überstunden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 05.02.2024 17:58
https://arbeitszeitbefragung-oed.verdi.de/

also wenn man die gemacht hat, dann merkt man schnell in welche Richtung das geht nächstes Jahr
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 05.02.2024 18:58
https://arbeitszeitbefragung-oed.verdi.de/

also wenn man die gemacht hat, dann merkt man schnell in welche Richtung das geht nächstes Jahr

Abwarten, ist doch erstmal nur eine Abfrage.

Und wenn es so kommt, ist doch gut. Oder?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 05.02.2024 19:06
Naja ist aber schon sehr AZ lastig
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 05.02.2024 19:45
https://arbeitszeitbefragung-oed.verdi.de/

also wenn man die gemacht hat, dann merkt man schnell in welche Richtung das geht nächstes Jahr

Allein vom Text her eine Looser - Umfrage. Es ist stetig Leistung mittlerer Art und Güte abzuliefern, unabhängig vom Arbeitsanfall.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 05.02.2024 19:49
Naja ist aber schon sehr AZ lastig

Es ist ja auch eine Arbeitszeitbefragung. Was genau hast du dir denn sonst darunter vorgestellt?

Außerdem geht es beispielsweise auch um Zulagen zur Personalgewinnung. Das ist auch ein sehr wichtiger Punkt.

Generell sollte auch dieses Stufensystem mal hinterfragt werden. Warum man erst nach 15 Jahren in die Endstufe kommt, ist mir bis heute ein Rätsel.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 05.02.2024 20:04
"Mehr Kohle" gibt es bei der Auswahl der Topthemen gar nicht. Insofern ist eine Tendenz für die Tarifrunde erkennbar.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Gewerbler am 06.02.2024 06:57
Generell sollte auch dieses Stufensystem mal hinterfragt werden. Warum man erst nach 15 Jahren in die Endstufe kommt, ist mir bis heute ein Rätsel.

Es ist schon spannend, wie unterschiedlich man darüber denken kann. Ich hab irgendwie für mich immer gedacht, wieso man "schon" nach 15 Jahren in der Endstufe ist. Denn für mich heißt das, dass man - je nach Einstiegsalter - irgendwann bis Anfang/Mitte 40 dann die Endstufe erreicht hat und dann nur noch Tarifsteigerungen kommen können. Falls keine (weitere) Höhergruppierung mehr möglich ist. Und das ist ja für jeden irgendwann mal der Fall.

Insofern hätte ich immer eine Stufe 7, 8,... interessant gefunden. Und so ein Dienstalterstufensystem gibt es meines Wissens doch in vielen Tarifverträgen (IG-Metall, etc.).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 06.02.2024 07:07
dann nur noch Tarifsteigerungen kommen können. Falls keine (weitere) Höhergruppierung mehr möglich ist. Und das ist ja für jeden irgendwann mal der Fall.

Insofern hätte ich immer eine Stufe 7, 8,... interessant gefunden. Und so ein Dienstalterstufensystem gibt es meines Wissens doch in vielen Tarifverträgen (IG-Metall, etc.).
Nein, das gibt es meines Wissen nur noch im öD.
Woanders gibt es 2 max 3 Stufen in den Tarifsystem.
Was sinnvoll sein kann für Berufseinsteiger, die sich noch im Berufsleben einfinden.

Du bist also dafür, dass man noch länger die Möhre "des monetären Aufstiegs ohne Tätigkeitsänderung nur durch rumsitzen" treibt.
Oder anders gesagt: Das vorenthalten vom gleichem Entgelt für gleiche Arbeit  8)

Lustig
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: GenerationY am 06.02.2024 07:22
https://arbeitszeitbefragung-oed.verdi.de/

also wenn man die gemacht hat, dann merkt man schnell in welche Richtung das geht nächstes Jahr

So wie in den letzten beiden Tarifrunden: Das Thema wird vorher unter den Mitgliedern groß angekündigt und dann während der Verhandlung einfach nicht mehr behandelt...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Gewerbler am 06.02.2024 07:39
Nein, das gibt es meines Wissen nur noch im öD.
Woanders gibt es 2 max 3 Stufen in den Tarifsystem.
Was sinnvoll sein kann für Berufseinsteiger, die sich noch im Berufsleben einfinden.

Du bist also dafür, dass man noch länger die Möhre "des monetären Aufstiegs ohne Tätigkeitsänderung nur durch rumsitzen" treibt.
Oder anders gesagt: Das vorenthalten vom gleichem Entgelt für gleiche Arbeit  8)

Lustig

Nein, das nicht. Ich sage nur, dass ich das bisher nie so betrachtet bzw. empfunden habe. Sondern für mich die Stufe 1 immer schon "ok" war und ich mich dann gefreut habe, wenn es eine automatische Erhöhung gab. Wie gesagt, eine Sache der Perspektive und des Empfindens.

Aber klar, man kann die Argumentation umdrehen und das Endgehalt als "das angemessene" sehen, dann bin ich natürlich vollkommen bei dir. :-)

Edit: Vielleicht kommt auch die Empfindung daher, dass man sonst in regelmäßigen Abständen sein Gehalt nachverhandeln würde. Das käme ja zum selben Ergebnis (mal die Tarifsteigerungen, die noch on top kommen ausgeklammert).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: patrick0815 am 06.02.2024 08:41
dann nur noch Tarifsteigerungen kommen können. Falls keine (weitere) Höhergruppierung mehr möglich ist. Und das ist ja für jeden irgendwann mal der Fall.

Insofern hätte ich immer eine Stufe 7, 8,... interessant gefunden. Und so ein Dienstalterstufensystem gibt es meines Wissens doch in vielen Tarifverträgen (IG-Metall, etc.).
Nein, das gibt es meines Wissen nur noch im öD.
Woanders gibt es 2 max 3 Stufen in den Tarifsystem.
Was sinnvoll sein kann für Berufseinsteiger, die sich noch im Berufsleben einfinden.

Du bist also dafür, dass man noch länger die Möhre "des monetären Aufstiegs ohne Tätigkeitsänderung nur durch rumsitzen" treibt.
Oder anders gesagt: Das vorenthalten vom gleichem Entgelt für gleiche Arbeit  8)

Lustig

Im privaten Bankensektor gibt es diese Erfahrungsstufen (Berufsjahre) auch noch. Je nach Tarifgruppe sind es zwischen 4 und 7 Stufen.

Da ich mal vor langer Zeit eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht habe, schaue ich da immer mal wieder rein.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 06.02.2024 08:58
https://arbeitszeitbefragung-oed.verdi.de/

also wenn man die gemacht hat, dann merkt man schnell in welche Richtung das geht nächstes Jahr

So wie in den letzten beiden Tarifrunden: Das Thema wird vorher unter den Mitgliedern groß angekündigt und dann während der Verhandlung einfach nicht mehr behandelt...

Das glaube ich dieses Mal nicht. Dafür wird zu viel TamTam darum gemacht und ja auch schon öffentlich angekündigt, dass man jetzt an die Arbeitszeit ran will. Ich gehe schon davon aus, dass die zentralen Forderungen dieses Mal "Lohnsteigerung um x% bei Reduzierung der Arbeitszeit auf y Stunden" lauten wird. Man hat ja auch mit GDL und IG Metall ja auch schon Vorreiter in der Sache.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 06.02.2024 09:58
Nein, das nicht. Ich sage nur, dass ich das bisher nie so betrachtet bzw. empfunden habe. Sondern für mich die Stufe 1 immer schon "ok" war und ich mich dann gefreut habe, wenn es eine automatische Erhöhung gab. Wie gesagt, eine Sache der Perspektive und des Empfindens.
In den ersten Jahren im öD (BAT Zeiten) hatte ich mir da auch keinen Kopp gemacht.
Als ich dann vor einigen Jahren zurück gekommen bin zum öD und die mit Stufe 3 anfingen habe ich flugs die TV-L 16.5 Zulage mir geholt, weil der Quatsch ne Dekade warten bis zum Erhalt des möglichem Entgeltes, hätte ich nicht mitgemacht. und förderliche Zeiten waren damals nicht möglich.
Zitat
Aber klar, man kann die Argumentation umdrehen und das Endgehalt als "das angemessene" sehen, dann bin ich natürlich vollkommen bei dir. :-)
Nein Umdrehen muss nicht sein.
1-3 Stufen sind durchaus automatisch nachvollziehbar und so läuft es meist auch in der PW:
Rookie bewährt sich  kriegt nach Probezeit +x eine ordentliche Tüte mehr und nach 2-4 Jahre nochmal und ist bei seinem Endgehalt.

Außer die Möhre vor der Nase im öD hat doch diese Form der Stufensteigerung null Sachhintergrund.


Zitat
Edit: Vielleicht kommt auch die Empfindung daher, dass man sonst in regelmäßigen Abständen sein Gehalt nachverhandeln würde. Das käme ja zum selben Ergebnis (mal die Tarifsteigerungen, die noch on top kommen ausgeklammert).
Also dort wo ich mit Menschen zu tun habe, die nicht tarifgebunden in Lohn und Brot stehen, da ist es so, dass man Nachverhandelt, wenn man Aufgaben Änderungen hat, oder sich als "Wichtig" ansieht und mit Abwanderung droht.
Und ansonsten der AG von sich aus eine jährliche Anpassung (und Bonuszahlung) macht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Britta2 am 06.02.2024 09:59
"Mehr Kohle" gibt es bei der Auswahl der Topthemen gar nicht. Insofern ist eine Tendenz für die Tarifrunde erkennbar.

Irgendwann im Mai 2025  8) wissen wir mehr. Bis dahin sinkt die Inflation weiter (keiner wird tatsächlich Preise vergleichen - also öffentlichkeitswrksamer Selbstbetrug wieder perfekt) ... Nullrunde für paar Monate garantiert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 06.02.2024 10:28
Natürlich sind mindestens drei Stufen überflüssig. Aber man sowas schon macht, dann auch vernünftig, als bei Höhergrupperiungen immer stufengleich hoch, Stufenlaufzeiten mitnehmen. Ich habe einen Kollegen, der ist seit 33 Jahren im öD und hat diesen Sommer zu seinem 52. Geburtstag immer noch nicht die Stufe 6 erreicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 06.02.2024 10:50
Ich hänge wegen Höhergruppierung seit 6 Jahren in der 3, im Mai schaff ich es endlich in die 4.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 06.02.2024 11:31
Natürlich sind mindestens drei Stufen überflüssig.

Solche Gedanken sollte man nicht zu laut äußern. In einigen Teilbereichen der TVöD-Variante BAT-KF wurde die Erkenntnis "Es gibt zu viele Erfahrungsstufen" ja dadurch gelöst, dass die höheren Stufen einfach ersatzlos gestrichen wurden. Da endet dann für das E11-Äquivalent die höchste Stufe bei (ab März) 4.600 Brutto.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 06.02.2024 11:34
Auch deswegen geht da ja keiner ran. Und das kann ich auch verstehen. Man hätte es halt gleich bei Einführung des TVÖD lassen sollen, jetzt ist es eigentlich zu spät.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 06.02.2024 12:06
Auch deswegen geht da ja keiner ran. Und das kann ich auch verstehen. Man hätte es halt gleich bei Einführung des TVÖD lassen sollen, jetzt ist es eigentlich zu spät.

Nichts ist zu spät. Man kann ja von mir aus an diesen 6 Stufen festhalten, aber wer sagt denn, dass man ausgerechnet 3 Jahre in Stufe 3, 4 Jahre in Stufe 4 und 5 Jahre in Stufe 5 verbeleiben muss?

Mein Vorschlag: 1 Jahr in Stufe 1, danach immer nur 2 Jahre pro Stufe

So würde man immernoch 9 Jahre brauchen, aber halt keine 15 mehr  :o
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 06.02.2024 12:08
Das Problem bleibt ja das Gleiche, die Arbeitgeber habe auch dann - bei gleichen Tabellenwerten - kurz- bis mittelfristig wesentlich höhere Ausgaben. Irgendeiner wird leiden müssen, deswegen packt es keiner an.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 06.02.2024 14:19
Das Problem bleibt ja das Gleiche, die Arbeitgeber habe auch dann - bei gleichen Tabellenwerten - kurz- bis mittelfristig wesentlich höhere Ausgaben. Irgendeiner wird leiden müssen, deswegen packt es keiner an.

Ist das so?

Bei der derzeitigen Altersstruktur müssten doch die meisten eh bereits in der Endstufe sein; es würde aber helfen, neues Personal zu gewinnen. Und "teure" Arbeitskräfte sind doch immernoch besser als keine.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johann am 07.02.2024 07:11
Das Problem bleibt ja das Gleiche, die Arbeitgeber habe auch dann - bei gleichen Tabellenwerten - kurz- bis mittelfristig wesentlich höhere Ausgaben. Irgendeiner wird leiden müssen, deswegen packt es keiner an.

Ist das so?

Bei der derzeitigen Altersstruktur müssten doch die meisten eh bereits in der Endstufe sein; es würde aber helfen, neues Personal zu gewinnen. Und "teure" Arbeitskräfte sind doch immernoch besser als keine.

Wenn du da jemanden reinholst, der die gefragte Tätigkeit schonmal mindestens 3 Jahre gemacht hat, kann man ihm diese 3 Jahre als einschlägige Berufserfahrung und weitere 12 Jahre zumindest als förderliche Zeiten anerkennen und ihn direkt in Stufe 6 stecken.

Nur für Leute, die direkt nach dem Studium im öD einsteigen sind die 15 Jahre einfach zu lang. Ich habe mich letztes Jahr mit den Kommilitonen aus meinem dualen Informatik-Studium getroffen. Diejenigen, die auch im öD waren, waren die einzigen, die eher am Anfang der 50k waren. Sämtliche anderen, waren da nach etwas über 3 Jahren Berufserfahrung schon bei dem Gehalt für das ich bis Stufe 4/5 meine Zeit absitzen müsste. Und ich vermag nicht zu sagen, dass jeder davon einfach mehr zu leisten im Stande wäre.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: patrick0815 am 07.02.2024 09:39
Das Problem bleibt ja das Gleiche, die Arbeitgeber habe auch dann - bei gleichen Tabellenwerten - kurz- bis mittelfristig wesentlich höhere Ausgaben. Irgendeiner wird leiden müssen, deswegen packt es keiner an.

Ist das so?

Bei der derzeitigen Altersstruktur müssten doch die meisten eh bereits in der Endstufe sein; es würde aber helfen, neues Personal zu gewinnen. Und "teure" Arbeitskräfte sind doch immernoch besser als keine.

Wenn du da jemanden reinholst, der die gefragte Tätigkeit schonmal mindestens 3 Jahre gemacht hat, kann man ihm diese 3 Jahre als einschlägige Berufserfahrung und weitere 12 Jahre zumindest als förderliche Zeiten anerkennen und ihn direkt in Stufe 6 stecken.

Nur für Leute, die direkt nach dem Studium im öD einsteigen sind die 15 Jahre einfach zu lang. Ich habe mich letztes Jahr mit den Kommilitonen aus meinem dualen Informatik-Studium getroffen. Diejenigen, die auch im öD waren, waren die einzigen, die eher am Anfang der 50k waren. Sämtliche anderen, waren da nach etwas über 3 Jahren Berufserfahrung schon bei dem Gehalt für das ich bis Stufe 4/5 meine Zeit absitzen müsste. Und ich vermag nicht zu sagen, dass jeder davon einfach mehr zu leisten im Stande wäre.

Sehe ich genauso.

Ich habe ganz normal studiert und bin erst später in den Öffentlichen Dienst gegangen. Im Vergleich zu meinen Kommilitonen war insbesondere in Anfangsjahren gehaltstechnisch hinten ihnen.
Der Öffentliche Dienst zahlt keine so schlechten Gehälter im gehobenen Dienst. Zumindest in Stufe 5 und 6 ist der ÖD durchaus konkurrenzfähig. Der Weg dorthin ist jedoch lang.

Mittlerweile bin ich gehaltstechnisch ähnlich entlohnt wie die alten Kommilitonen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Alucard am 07.02.2024 10:36
Ich bin noch relativ neu im öffentlichen Dienst, aber finde die Bezahlung gerade für Vermessungsingenieure ziemlich gut. Alle Freunde aus dem Studium sind jetzt im öD, da in freien Wirtschaft deutlich weniger geboten wurde. Und man nicht die Sicherheiten des öD hat.
Ich kann mir aber vorstellen, dass das nur bei ganz wenigen Fachrichtungen der Fall ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 07.02.2024 10:47
Ich finde die Entgelte der Stufen 5 und 6 auch gut, fast in allen Entgeltgruppen.

Aber dafür braucht man halt mindestens 10 Jahre; bei Wechseln und Höhergruppierungen ggf. noch länger.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 07.02.2024 12:00
Ich finde die Entgelte der Stufen 5 und 6 auch gut, fast in allen Entgeltgruppen.

Aber dafür braucht man halt mindestens 10 Jahre; bei Wechseln und Höhergruppierungen ggf. noch länger.
Deswegen verstehe ich auch nicht, warum die Kommunen nicht eine §16.5 tv-l oder 16.6 tvöd Bund haben wollen. Denn damit kann man die Entlohnung um 2 Stufen verkürzen und jemand der 3 Jahre dabei ist mit Stufe 5 bezahlen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 07.02.2024 12:11
Wünschenswert wäre es, wenn man bei einem Wechsel von einem AG im TVÖD VKA zu einem anderen seinen Status behalten würde.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: GenerationY am 07.02.2024 13:02
Wunschvorstellung Ergebnis Tarifrunde:

- 37 Std. Woche
- 35 Tage Urlaub
- Inflationsausgleich
- JSZ 100% für alle
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 07.02.2024 13:15
Wünschenswert wäre es, wenn man bei einem Wechsel von einem AG im TVÖD VKA zu einem anderen seinen Status behalten würde.
du meinst 16.2a als muss und nicht kann Regelung?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 07.02.2024 13:19
Wunschvorstellung Ergebnis Tarifrunde:

- 37 Std. Woche
- 35 Tage Urlaub
- Inflationsausgleich
- JSZ 100% für alle

Vorgestern war in einer dpa-Meldung mal wieder der Satz zu lesen "Auch die Beschäftigten der Kommunen arbeiteten seit zwei Jahren am Limit“., ausgesprochen vom Städte- und Gemeindebund NRW. Es ist also deutlich wahrscheinlicher, dass es eine Arbeitszeiterhöhung gibt und die Stundenzahl der Angestellten und Beamten wieder angeglichen wird. Denn wenn ein Limit erreicht wurde, muss das Limit erhöht werden - und nicht verringert.

Kombiniert mit einer 1,8 prozentigen Erhöhung der Entgelte und schon haben wir das beste Ergebnis aller Zeiten, Fachkräftemangel, Rezession, leere Kassen bei Bund, Land, Kommune, Pipapo, man kennt die alte Leier ja. 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: OrganisationsGuy am 07.02.2024 13:23
Kombiniert mit einer 1,8 prozentigen Erhöhung der Entgelte und schon haben wir das beste Ergebnis aller Zeiten, Fachkräftemangel, Rezession, leere Kassen bei Bund, Land, Kommune, Pipapo, man kennt die alte Leier ja.

Wenn wir Geld für Radwege in Peru haben, dann haben wir gefälligst auch Geld für die Aufrechterhaltung und (eigentlich noch viel wichtiger) der Verbesserung unseres Verwaltungsapparats vorzuweisen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 07.02.2024 13:32
Wünschenswert wäre es, wenn man bei einem Wechsel von einem AG im TVÖD VKA zu einem anderen seinen Status behalten würde.
du meinst 16.2a als muss und nicht kann Regelung?

Nein. Man tut nur so, also hätte man seine bisherigen Dienstjahre beim neuen Arbeitgeber gehabt. Also Beibehaltung der Stufe und Stufenlaufzeit, weiterhin Bestandsschutz, usw.

(ich wäre innerhalb von drei Monaten bei einem neuen AG)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johann am 07.02.2024 14:04
(ich wäre innerhalb von drei Monaten bei einem neuen AG)
Vielleicht machen sie es genau deswegen nicht. ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 07.02.2024 14:24
..................... und täglich grüßt das Murmeltier.
Es wird wieder gewünscht und gewünscht und eins wird es auf jeden Fall geben: "Das Beste Tarifergebnis aller Zeiten"

Ich wette um einen Döner: max. 1,5% :-)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: GenerationY am 07.02.2024 14:41
Wunschvorstellung Ergebnis Tarifrunde:

- 37 Std. Woche
- 35 Tage Urlaub
- Inflationsausgleich
- JSZ 100% für alle

Vorgestern war in einer dpa-Meldung mal wieder der Satz zu lesen "Auch die Beschäftigten der Kommunen arbeiteten seit zwei Jahren am Limit“., ausgesprochen vom Städte- und Gemeindebund NRW. Es ist also deutlich wahrscheinlicher, dass es eine Arbeitszeiterhöhung gibt und die Stundenzahl der Angestellten und Beamten wieder angeglichen wird. Denn wenn ein Limit erreicht wurde, muss das Limit erhöht werden - und nicht verringert.

Kombiniert mit einer 1,8 prozentigen Erhöhung der Entgelte und schon haben wir das beste Ergebnis aller Zeiten, Fachkräftemangel, Rezession, leere Kassen bei Bund, Land, Kommune, Pipapo, man kennt die alte Leier ja.

Der von Dir beschriebene Mangel wird sich auf Dauer nur durch gute moderne Arbeitsbedingungen beheben lassen. Und dazu gehören in erster Linie reduzierte Wochenarbeitszeiten. Dann klappt es auch mit dem Anwerben von Mitarbeitern...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 07.02.2024 15:59
(ich wäre innerhalb von drei Monaten bei einem neuen AG)
Vielleicht machen sie es genau deswegen nicht. ;D

Och, menno... >:(
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 07.02.2024 16:20
Wunschvorstellung Ergebnis Tarifrunde:

- 37 Std. Woche
- 35 Tage Urlaub
- Inflationsausgleich
- JSZ 100% für alle

Vorgestern war in einer dpa-Meldung mal wieder der Satz zu lesen "Auch die Beschäftigten der Kommunen arbeiteten seit zwei Jahren am Limit“., ausgesprochen vom Städte- und Gemeindebund NRW. Es ist also deutlich wahrscheinlicher, dass es eine Arbeitszeiterhöhung gibt und die Stundenzahl der Angestellten und Beamten wieder angeglichen wird. Denn wenn ein Limit erreicht wurde, muss das Limit erhöht werden - und nicht verringert.

Kombiniert mit einer 1,8 prozentigen Erhöhung der Entgelte und schon haben wir das beste Ergebnis aller Zeiten, Fachkräftemangel, Rezession, leere Kassen bei Bund, Land, Kommune, Pipapo, man kennt die alte Leier ja.

Der von Dir beschriebene Mangel wird sich auf Dauer nur durch gute moderne Arbeitsbedingungen beheben lassen. Und dazu gehören in erster Linie reduzierte Wochenarbeitszeiten. Dann klappt es auch mit dem Anwerben von Mitarbeitern...
Ich halte das für einen Anachronismus. Wir haben eine Rezession, und damit weniger Geld. Wir haben zu wenig Arbeitskräfte und die Lösung soll sein, dass wir durch die Reduzierung der Wochenstunden den Bedarf an Personal vergrößern. Was auch teurer ist.

Eigentlich fehlt nicht mehr viel zu der Erkenntnis, dass der Staat einfach weniger regeln sollte. Dann braucht man weniger Personal, spart Geld und kann das vorhandene Personal besser entlohnen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 07.02.2024 16:53
Darauf muss es hinauslaufen. Entbürokratisierung. Und dann kann vielerorts die Arbeitszeit locker problemlos um 30% reduziert werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 07.02.2024 19:08
Wunschvorstellung Ergebnis Tarifrunde:

- 37 Std. Woche
- 35 Tage Urlaub
- Inflationsausgleich
- JSZ 100% für alle

Vorgestern war in einer dpa-Meldung mal wieder der Satz zu lesen "Auch die Beschäftigten der Kommunen arbeiteten seit zwei Jahren am Limit“., ausgesprochen vom Städte- und Gemeindebund NRW. Es ist also deutlich wahrscheinlicher, dass es eine Arbeitszeiterhöhung gibt und die Stundenzahl der Angestellten und Beamten wieder angeglichen wird. Denn wenn ein Limit erreicht wurde, muss das Limit erhöht werden - und nicht verringert.

Kombiniert mit einer 1,8 prozentigen Erhöhung der Entgelte und schon haben wir das beste Ergebnis aller Zeiten, Fachkräftemangel, Rezession, leere Kassen bei Bund, Land, Kommune, Pipapo, man kennt die alte Leier ja.

Da die Tarifvereinbarung ja immer inhaltsgleich auf die Beamten übertragen werden soll, müsste ja bei einer Stundenerhöhung von 1 Stunde auch der Beamte 1 Stunde mehr leisten ;). Können sich ja nun nicht immer nur die Rosinen herauspicken. Bei gleicher Übertragung kommen die ohnehin immer schon besser weg, weil einfach mehr übrig bleibt.

Der Staat will ja nun auch wieder den Zuschuss zur Rentenversicherung kürzen... dass aber bei den Pensionen mal gespart wird, wird überhaupt nicht andiskutiert, obwohl ja "kein Geld mehr vorhanden ist".
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 08.02.2024 07:35
Natürlich sind mindestens drei Stufen überflüssig.

Solche Gedanken sollte man nicht zu laut äußern. In einigen Teilbereichen der TVöD-Variante BAT-KF wurde die Erkenntnis "Es gibt zu viele Erfahrungsstufen" ja dadurch gelöst, dass die höheren Stufen einfach ersatzlos gestrichen wurden. Da endet dann für das E11-Äquivalent die höchste Stufe bei (ab März) 4.600 Brutto.

Um welche Teilbereiche handelt es sich da im BAT-KF?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 08.02.2024 08:12
Darauf muss es hinauslaufen. Entbürokratisierung. Und dann kann vielerorts die Arbeitszeit locker problemlos um 30% reduziert werden.

Und Automatisierung. Schon kann sich der öD mehr mit der Rechtsanwendung beschäftigten und weniger mit der Eigenverwaltung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 08.02.2024 09:02
Zitat

Um welche Teilbereiche handelt es sich da im BAT-KF?

Anlage 4b. Tabellenentgelt für Stammkräfte in Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaften, Arbeitsmarktinitiativen, arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und Projekten sowie Integrationsfirmen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 08.02.2024 09:07
Und was passierte mit den Leuten, die Bereits in den höheren Stufen waren?
E11Ü, E11ÜÜ, E11ÜÜÜ?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: itseme am 09.02.2024 12:27
Warum spricht denn keiner mehr über ein Lebensarbeitszeitkonto?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Luftpumpe40 am 10.02.2024 16:23
Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 10.02.2024 16:28
Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....

Mit welcher Begründung lehnt deine Dienststelle denn Homeoffice dann ab?

Wie kommst du darauf, dass jemand auf einem E9a-Posten keine Leistung zeigen möchte/muss?

Und: Du musst auch jetzt nicht für 2 arbeiten. Eine Arbeitszeitreduzierung würde dir doch nichts bringen, wenn du es nicht hinbekommst, Grenzen zu setzen. Mach das, was du schaffst. Was du nicht schaffst, ist Problem der Dienststelle. Sie besetzt ja die zweite Stelle nicht. Das ist doch nicht deine Verantwortung!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 10.02.2024 16:42
@Luftpumpe

1. Du hast einen beschissenen AG!

2. Du hilfst deinem AG, ein beschissener AG bleiben zu können. Warum machst du das mit und machst dich dadurch kaputt? Sind es denn tatsächlich angeordnete Überstunden oder freiwillige Mehrarbeit? Wenn es Mehrarbeit ist, was hindert dich den Stift fallen zu lassen, wenn die Wochenarbeitszeit rum ist? Du bist zu Arbeit mittlerer Art und Güte verpflichtet, mehr nicht. Wieso also leistest du übermäßig für einen AG, den es am A.... vorbeigeht, wie es um dich und deine Gesundheit steht. Wenn du hier nicht für dich die Reißleine ziehen kannst, nützen dir auch die 35h nichts.

3. Wenn du die Möglichkeit hast und dein AG nicht zu dir passt: Such dir einen anderen! Danken wird dir der jetzige deinen Einsatz sowieso nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Flying am 13.02.2024 13:44
Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....

Puuh - man kann ja alles auf den AG abwälzen, aber ein bisschen darf man sich auch um sich selbst kümmern...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 13.02.2024 13:56
Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe.
Solche Kandidaten haben wir auch und ich kann nur sagen Augen auf bei der Wohnort- sowie Berufswahl.
Es ist einzig und allein euer Versagen und eure Entscheidung 50 km von eurem AG entfernt zu wohnen. Lasst endlich die Menschen um euch herum mit diesem Geheule in Ruhe. Danke  :D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 13.02.2024 15:55
Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe.
Solche Kandidaten haben wir auch und ich kann nur sagen Augen auf bei der Wohnort- sowie Berufswahl.
Es ist einzig und allein euer Versagen und eure Entscheidung 50 km von eurem AG entfernt zu wohnen. Lasst endlich die Menschen um euch herum mit diesem Geheule in Ruhe. Danke  :D


Ich laufe 5 Minuten auf Arbeit  ;D
Aber hab auch Kollegen, die bis zu einer Stunde Hin und Zurück fahren. Deren Problem, nicht das des AGs
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 13.02.2024 16:34
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen



So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.

Wenn 200 Euro netto für dich kein Geld sind....
dir ist schon klar, dass bei Beamten der Arbeitgeber 50 % der PVK zahlt? Diese Beihilfe gibt es als Angestellter nicht, auch wenn man über 67 k verdient.
Auf den Fakt mit den Kindern gehst du ja auch nicht ein.

meine Güte, jetzt mach doch mal eine Rechnung auf und babbel net nur!
Als Angestellter bekommst du doch auch die Hälfte vom Arbeitgeber gezahlt, oder? Nennt sich Arbeitgeberanteil der (gesetzlichen) Krankenversicherung. Und gerade in Familienversicherung wäre ich lieber in der Gesetzlichen als in der Privaten, zumal im Beispiel EG11-A11 beide etwa gleich viel im Monat an KV-Beiträgen bezahlen.
Hast du auch eine Kostendämpfungspauschale?
Und was soll der Einwand mit "ich hab noch keinen Beamten am Hungertuch nagen sehen"? Da werden Lehrer mit Sachbearbeitern verglichen, oder was soll das? Lehrer haben idR ein Universitätsstudium. Wie viele Angestellte im öD können das vorweisen? Wie viele Angestellte können ein FH-Studium im öD vorweisen?

Ich rechne für dich mal für BaWü vor.
- 41h zu 39h ->  5,1% mehr Nettogehalt für Beamte
- 70% Jahressonderzahlung für Angestellte (EG 9 - EG 12): 5,8% mehr Netto für Beamte pro Monat
- Leistungsprämie §18 TVöD, oft als Gießkanne, 24%/J, 2%/Monat.
   Viele Angestellte erhalten also 70%/84% Jahressonderzahlung, plus 24% Gießkanne, also fast 94-108% zusätzlich
- Pension ist Rente + Betriebsrente, bei Angestellten also Rente + ZVK (Betriebsrente), diese beträgt ca. 2/3 der gesetzlichen Rente, bei Durchschnittsverdienst ca. 1.000€ ZVK + gesetzliche Rente ca. 1.500€,
- Vom Netto sind beim Beamten noch die Kinder separat in der KV zu versichern (sind nämlich nicht Familienversichert) und ggf. die Frau auch noch, wenn sie kein eigenes Einkommen hat
- Für die Beihilfe-Zusatzleistungen sind nochmal 22€/Monat fällig
- Kostendämpfungspauschale Besoldungsgruppen-abhängig, bspw. 150€ in A12, oder A9-A11 115€, bei der Beihilfe (12,50€/Monat)
- In Elternzeit ist die KV auch nach wie vor selbst weiter zu bezahlen
- es gibt keine MÖglichkeit für Entgeltumwandlung oder Vermögenswirksame Leistungen im gehobenen Dienst, auch sonst keine "übertariflichen" Zahlungen.
- jahrelang -0,2% Abzug bei Tarifrunden und oft Besoldungsgruppenabhängige spätere Umsetzung

Entsprechend also der geringeren Arbeitszeit und Jahressonderzahlung sind das schon mal knapp 10%/Monat netto, dann die PKV ca. 350€, Kostendämpfungspauschale (12,50)+ Beihilfe-Wahlleistungen (22) macht ca. 400€ für die PKV. Und erstattet bekommt man dann trotzdem nicht alles!
Also allein die Arbeitszeit, Jahressonderzahlung und PKV rechtfertigt schon einen Netto-Unterschied in bspw. A11 von ca. 750€. Entsprechend steht im Beispiel von Organisator der beamtete Kollege sogar finanziell schlechter da! Und da sind die vielen Jahre "Unterbezahlung" durch Laufbahnordnung, also die Zeit, in der der Beamte nur nach A9 bezahlt wurde im Gegensatz zum angestellten Kollegen, der vom ersten Tag an EG11 bekommt, noch gar nicht mit eingerechnet.
Ja, es gibt einen Kinderzuschlag und Verheiratetenzuschlag. Allerdings müssen dann die Kids auch privat mitversichert werden, das frisst den Zuschlag mehr als auf.
Und die Warterei beim Arzt trifft mich hier in der Gegend genauso, da zieht meine PKV praktisch gar nicht. Und auch als Angestellter hat man die Möglichkeit, sich privat zusätzlich zu versichern, dann gehts ja deiner Meinung nach auch schneller.

Also, etwas Schaum vom Mund wischen und mal sachlich vergleichen, dann hört hoffentlich die Neiddebatte endlcih mal auf!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 13.02.2024 16:43
Aber Obacht, PV im Alter wird evtl. teurer zurück in die GV geht dann nicht mehr.

Tja, wenn man das alles abschätzen könnte. Ich sag nur, die Direktversicherungen...
Die Beiträge bzw. Kosten der PKV sind mir aber nicht so wichtig, nur die Leistung ist halt besser.

insbesondere Facharzttermine.
Wie schön man die Bevorzugung bei den Terminen jetzt direkt sehen kann bei Ärzten, bei denen eine Online-Terminvereinbarung möglich ist. Gibt man die gleiche geplante Untersuchung ein: Bei gesetzlich versichert Ende April, bei Privat Mitte Februar

Herrgott, dann versichere dich halt zusätzlich privat. Der Grundtarif der PKV ist sogar nach Leistung noch bescheidener als der GKV, der Rest sind auch Zusatzversciherungsbausteine, die grds. jedem offen stehen. Und für die Ungleichbehandlung beim Arzt kann der Privatversicherte nichts, weil schlicht das System krankt und wenn dein Facharzt im ersten Quartal schon zu viel gesetzlich abgerechnet hat, gibts halt erst nächstes Quartal wieder Termine. WEnns brennt, gehts aber auch als Gesetzlicher schnell!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 13.02.2024 16:50
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen





So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.

Wenn 200 Euro netto für dich kein Geld sind....
dir ist schon klar, dass bei Beamten der Arbeitgeber 50 % der PVK zahlt? Diese Beihilfe gibt es als Angestellter nicht, auch wenn man über 67 k verdient.
Auf den Fakt mit den Kindern gehst du ja auch nicht ein.

Du schreibst, ein E11-Mitarbeiter würde deutlich weniger verdienen, als ein A11-Mitarbeiter. Dies habe ich rechnerisch nicht nachvollziehen können bzw. widerlegt. Einer Bitte um Darlegung deiner Rechnung bist du nicht nachgekommen. Hat kein Sinn eine Diskussion auf diesem Niveau.

Zu deinen Punkten:
- die "200 Euro netto" sehe ich nicht, da diese ziemlich genau durch die Einmalzahlung der Tarifbeschäftigten entsprechen.
- Bei Privatversicherten Angestellten übernimmt der AG ebenfalls 50% der Beiträge als Beitragszuschuss. Deine Behauptung ist insoweit falsch.

Insoweit: Mach mal eine Musterrechnung auf, dann reden wir weiter.

Da mich das Thema auch interessiert, hier ein paar Zahlen:

TVöD ist der aktuelle Stand
Beamte NRW ist die Prognose für 2024/2025 nach Abschluss der Besoldungsrunde:
Alles ohne Kirchensteuer und auf Basis der Online Rechner öffentlicher-dienst.info

EG11/Stufe 6, Single, Steuerklasse 1, NRW 2024: Monatsnetto: 3.533,91 EUR
EG11/Stufe 6, Single, Steuerklasse 1, NRW 2024: Jahresnetto: 44.473,69 EUR

A11/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Monatsnetto: 4.001,91 EUR
A11/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Jahresnetto: 48.022,92 EUR

Unterschied zum TVöD im Jahr: 3.549,23 EUR (abzgl. 3.000 EUR PKV ist der Unterschied nicht groß)

EG11/Stufe 6, verh. 2 Kinder, Steuerklasse 4, NRW 2024: Monatsnetto: 3.565,91 EUR
EG11/Stufe 6, verh. 2 Kinder, Steuerklasse 4, NRW 2024: Jahresnetto: 44.851,54 EUR

A11/Stufe 12, verh. 2 Kinder, Steuerklasse 4, NRW 2025: Monatsnetto: 4.424,67 EUR
A11/Stufe 12, verh. 2 Kinder, Steuerklasse 4, NRW 2025: Jahresnetto: 53.096,00 EUR

Unterschied zum TVöD im Jahr: 8.244,46 EUR (abzgl. 3.000 EUR PKV ist der Unterschied schon erheblich)

Vielfach ist es gängige Praxis, A12-Stellen bei Ausschreibungen gleichzeitig mit EG11-Stellen auszuschreiben, obwohl die Systeme nicht vergleichbar sind, sieht man aber sehr oft, daher auch der Vergleich mit A12:

A12/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Monatsnetto: 4.712,88 EUR
A12/Stufe 12, Single, Steuerklasse 1, NRW 2025: Jahresnetto: 56.554,52 EUR

Unterschied zum TVöD im Jahr: 11.702,98 EUR (abzgl. 3.000 EUR PKV ist der Unterschied erheblich)

Gruß vom Follfosten

Du hast in deiner Berechnung übersehen, dass die PKV keine Familienversicherung ist und jedes Familienmitglied separat zusätzlich versichert werden muss. Für 1 Kind gibts in BaWü 160€ Brutto, also ca. 115-120€ netto. Das geht fast komplett an die PKV, verändert also nicht wesentlich das Gefüge, zumal 250€ PKV im Monat schon recht günstig sind. Mach deine Rechnung nochmal mit 300€ PKV, dann dann steht der beamtete Kollege dank höherer Arbeitszeit netto schlechter da.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 13.02.2024 17:24
Tarif endet 31.12.2024? Dann wird man sich frühestens Februar 2025 zusammensetzen.
Wie die Lage auf dem Markt bis dahin aussieht kann niemand abschätzen - vermutlich wieder so "schlecht", dass die Arbeitgebervertreter eine Nullrunde fordern. Das wird unterstrichen werden mit dem Hinweis, dass die letzte Steigerung prozentual im Schnitt zweistellig war.

Vermutlich wird man sich auf Stundenreduzierung festbeißen (Weselsky und Co machen es vor) und sonstige weiche Fakten wie Altersteilzeit und Co.
Ich persönlich habe keine Erwartungen an die nächste Runde - wir haben ja noch nicht mal die Erhöhung der letzten Runde auf dem Konto.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 13.02.2024 18:13
- es gibt keine MÖglichkeit für Entgeltumwandlung oder Vermögenswirksame Leistungen im gehobenen Dienst, auch sonst keine "übertariflichen" Zahlungen.
cool 6,55€ oder was war da nochmal die  Vermögenswirksame Leistungen ß
und Entgeltumwandlung gibbet da oooch nicht überall, bzw. wüßte nicht wo es die gibt und für die nicht.
 leider hast du Dinge wie BU, Zusatzrentenversicherung, KV Zusatzversicherung außen vor gelassen, Lohnfortzahlung...
Und den Stundenlohn zu berechnen kann, man machen.

und der ganze PKV/GKV ist in vielen Bundesländern Geschichte (also runter mit der Besoldung?)


Aber ansonsten hast du Recht die Beamten jammern darüber das sie schlechter dran sind und die TBler ebenso
und am Ende liegt die Wahrheit immer auf dem Platz....
mal stimmt es für die einen mal für die anderen, bei vergleichbaren beruflichen Laufbahnen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 13.02.2024 20:42
...
Pension ist Rente + Betriebsrente, bei Angestellten also Rente + ZVK (Betriebsrente), diese beträgt ca. 2/3 der gesetzlichen Rente, bei Durchschnittsverdienst ca. 1.000€ ZVK + gesetzliche Rente ca. 1.500€,
...
Also, etwas Schaum vom Mund wischen und mal sachlich vergleichen, dann hört hoffentlich die Neiddebatte endlcih mal auf!
Sachlich vergleichen ist ok, insbesondere wenn der Vergleich korrekt ist.
Das ist in diesem Punkt jedoch nicht der Fall.
Die ZVK-Rente beträgt zwischen ca. 1/4 und 1/3 der gesetzlichen Rente.
Und nebenbei: Die Pensionen steigen in der Höhe parallel zur Besoldung der aktiven Beamten, die ZVK-Rente steigt hingegen nur um 1 Prozent jährlich, was zur Auszehrung der Rente führt...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.02.2024 09:19
In NRW gibt es keine Kostendämpfungspauschale mehr. Und die Jahressonderzahlung wurde nicht gestrichen, sondern auf die mtl. Gehaltszahlungen umgelegt.

Niemand in Deutschland ist so preiswert privat krankenversichert wie Beamte.  Haben Kinder nicht auch einen Beihilfeanspruch von 80%? Kann mir kaum vorstellen, dass dafür der gesamte Familienzuschlag draufgeht.

Hinzu kommt noch, dass man in den seltensten Fällen E11 und A11 hat. Der Dienstherr ist in der Bewertung der Diensposten etwas (deutlich) großzügiger als die Bewertungssystem auf die sich die Tarifparteien geeinigt haben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: patrick0815 am 14.02.2024 10:24


Du hast in deiner Berechnung übersehen, dass die PKV keine Familienversicherung ist und jedes Familienmitglied separat zusätzlich versichert werden muss. Für 1 Kind gibts in BaWü 160€ Brutto, also ca. 115-120€ netto. Das geht fast komplett an die PKV, verändert also nicht wesentlich das Gefüge, zumal 250€ PKV im Monat schon recht günstig sind. Mach deine Rechnung nochmal mit 300€ PKV, dann dann steht der beamtete Kollege dank höherer Arbeitszeit netto schlechter da.

Alles richtig mit der Familienversicherung.
Allerdings erhalten Beamte Familienzuschläge, dadurch lassen sich auch  weitestgehend die Mehrbelastung in der Krankenversicherung weitesgehend decken.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 11:07
Überflüssige Diskussion, zwei verschiedene Systeme sind das. Was sollen immer diese Vergleiche bringen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MaLa am 14.02.2024 11:20
Wünschenswert ist eine prozentuale Erhöhung des Endgeldes in höhe der Inflationsrate seit der dem letzten Tarifabschluß + 2,5 % pro Jahr.
Angleichung der JSZ auf 100% für alle.
Bessere Vergütung für Ruf- und Bereitschaftsdienste, besonders an Wochenenden und Feiertagen.
Streichung der Endgeldstufen 3-5
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.02.2024 11:24
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen



So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.

Wenn 200 Euro netto für dich kein Geld sind....
dir ist schon klar, dass bei Beamten der Arbeitgeber 50 % der PVK zahlt? Diese Beihilfe gibt es als Angestellter nicht, auch wenn man über 67 k verdient.
Auf den Fakt mit den Kindern gehst du ja auch nicht ein.

meine Güte, jetzt mach doch mal eine Rechnung auf und babbel net nur!
Als Angestellter bekommst du doch auch die Hälfte vom Arbeitgeber gezahlt, oder? Nennt sich Arbeitgeberanteil der (gesetzlichen) Krankenversicherung. Und gerade in Familienversicherung wäre ich lieber in der Gesetzlichen als in der Privaten, zumal im Beispiel EG11-A11 beide etwa gleich viel im Monat an KV-Beiträgen bezahlen.
Hast du auch eine Kostendämpfungspauschale?
Und was soll der Einwand mit "ich hab noch keinen Beamten am Hungertuch nagen sehen"? Da werden Lehrer mit Sachbearbeitern verglichen, oder was soll das? Lehrer haben idR ein Universitätsstudium. Wie viele Angestellte im öD können das vorweisen? Wie viele Angestellte können ein FH-Studium im öD vorweisen?

Ich rechne für dich mal für BaWü vor.
- 41h zu 39h ->  5,1% mehr Nettogehalt für Beamte
- 70% Jahressonderzahlung für Angestellte (EG 9 - EG 12): 5,8% mehr Netto für Beamte pro Monat
- Leistungsprämie §18 TVöD, oft als Gießkanne, 24%/J, 2%/Monat.
   Viele Angestellte erhalten also 70%/84% Jahressonderzahlung, plus 24% Gießkanne, also fast 94-108% zusätzlich
- Pension ist Rente + Betriebsrente, bei Angestellten also Rente + ZVK (Betriebsrente), diese beträgt ca. 2/3 der gesetzlichen Rente, bei Durchschnittsverdienst ca. 1.000€ ZVK + gesetzliche Rente ca. 1.500€,
- Vom Netto sind beim Beamten noch die Kinder separat in der KV zu versichern (sind nämlich nicht Familienversichert) und ggf. die Frau auch noch, wenn sie kein eigenes Einkommen hat
- Für die Beihilfe-Zusatzleistungen sind nochmal 22€/Monat fällig
- Kostendämpfungspauschale Besoldungsgruppen-abhängig, bspw. 150€ in A12, oder A9-A11 115€, bei der Beihilfe (12,50€/Monat)
- In Elternzeit ist die KV auch nach wie vor selbst weiter zu bezahlen
- es gibt keine MÖglichkeit für Entgeltumwandlung oder Vermögenswirksame Leistungen im gehobenen Dienst, auch sonst keine "übertariflichen" Zahlungen.
- jahrelang -0,2% Abzug bei Tarifrunden und oft Besoldungsgruppenabhängige spätere Umsetzung

Entsprechend also der geringeren Arbeitszeit und Jahressonderzahlung sind das schon mal knapp 10%/Monat netto, dann die PKV ca. 350€, Kostendämpfungspauschale (12,50)+ Beihilfe-Wahlleistungen (22) macht ca. 400€ für die PKV. Und erstattet bekommt man dann trotzdem nicht alles!
Also allein die Arbeitszeit, Jahressonderzahlung und PKV rechtfertigt schon einen Netto-Unterschied in bspw. A11 von ca. 750€. Entsprechend steht im Beispiel von Organisator der beamtete Kollege sogar finanziell schlechter da! Und da sind die vielen Jahre "Unterbezahlung" durch Laufbahnordnung, also die Zeit, in der der Beamte nur nach A9 bezahlt wurde im Gegensatz zum angestellten Kollegen, der vom ersten Tag an EG11 bekommt, noch gar nicht mit eingerechnet.
Ja, es gibt einen Kinderzuschlag und Verheiratetenzuschlag. Allerdings müssen dann die Kids auch privat mitversichert werden, das frisst den Zuschlag mehr als auf.
Und die Warterei beim Arzt trifft mich hier in der Gegend genauso, da zieht meine PKV praktisch gar nicht. Und auch als Angestellter hat man die Möglichkeit, sich privat zusätzlich zu versichern, dann gehts ja deiner Meinung nach auch schneller.

Also, etwas Schaum vom Mund wischen und mal sachlich vergleichen, dann hört hoffentlich die Neiddebatte endlcih mal auf!

Was bleibt denn von den 70 % übrig? Das ist ja die Frage ;). Also bei mir bleiben im November, wenn die Prämie gezahlt wird, nicht einmal 50 % des vom Arbeitgeber ausgezahlten Betrags übrig - dadurch relativiert sich das schon gewaltig.

Ich gehöre tatsächlich zu den Akademikern von der Uni, die kein Lehramt studieren ---- von denen es ja angeblich fast keine gibt. Unsere ganzen Ingenieure (Umwelt, Bau) sind eigentlich alles solche Leute.

Wenn du mit der betrieblichen Rente argumentierst, vergiss auch hier bitte nicht, dass dafür 1,81 % vom Gehalt abgezogen werden - gratis wie die Pension ist das nicht.

Bei Arztpraxen, bei denen man online Termine buchen kann, ist immer direkt gefragt (gesetzlich oder privat versichert). Ich habe das diverse Male durchgespielt. Sobald man privat anklickt für die gleiche Untersuchung bekommt man witzigerweise innerhalb von 14 Tagen einen Termin, bei gesetzlich sind es je nach Fachgebiet 3-6 Monate. Es hat wohl schon einen Sinn, warum die Arztpraxis das direkt online erfragt, ob gesetzlich oder privat, eben, weil es schnellere Termine gibt. Sie können dort halt mehr abkassieren.

Bei uns bekommen die Beamten ebenfalls LOB und auch immerhin 500 Euro Weihnachtsgeld.

Das Problem ist, dass jede Zahlung, die angewiesen wird, bei Angestellten immer nur im Bruchteil ankommt. Deshalb fahren Beamte immer besser, wenn die gleichen Prozentsätze der Tariferhöhung weitergegeben werden. Das sollte dann auch mal bedacht werden. Die Sozialabgaben sind mittlerweile bei über 20 %. Je nach gewähltem Tarif in der PKV ist die PKV teilweise sogar günstiger als die GKV.
Und es ist klar, dass die Beiträge insbesondere für die RV massiv steigen werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 11:33
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Alucard am 14.02.2024 11:34
Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....

Eine neue vernünftige Homeoffice Regel wäre nicht schlecht, da das bei uns hier noch sehr altertümlich anmutet.
Bei uns sind maximal 2 Tage die Woche möglich, aber bei mehr als einem Tag muss man sein festes Büro aufgeben. Da ich aber auf einen Hochleistungsrechner für 3D Modellierung angewiesen bin, kann ich das Büro nicht aufgeben. Also wäre maximal ein Tag drin. Weiterhin darf man nur Homeoffice machen, wenn man einen Festnetzanschluss hat. Weiterleitung auf Mobiltelefone ist nicht gestattet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.02.2024 11:36
Tarif endet 31.12.2024? Dann wird man sich frühestens Februar 2025 zusammensetzen.
Wie die Lage auf dem Markt bis dahin aussieht kann niemand abschätzen - vermutlich wieder so "schlecht", dass die Arbeitgebervertreter eine Nullrunde fordern. Das wird unterstrichen werden mit dem Hinweis, dass die letzte Steigerung prozentual im Schnitt zweistellig war.

Vermutlich wird man sich auf Stundenreduzierung festbeißen (Weselsky und Co machen es vor) und sonstige weiche Fakten wie Altersteilzeit und Co.
Ich persönlich habe keine Erwartungen an die nächste Runde - wir haben ja noch nicht mal die Erhöhung der letzten Runde auf dem Konto.

Es wird wahrscheinlich wieder vorgerechnet, dass seit 2008 immer noch ein Lohnplus von 0,0000001 % vorhanden ist und die Reallöhne über den gesamten Zeitraum ja nicht gesunken sind, deshalb kann man jetzt ja etwas sparen. Außerdem wird natürlich wieder mit den zahlreichen Sachverhalten argumentiert, weshalb keine Gelder freigemacht werden können (Verteidigungsausgaben, Migranten, Gesundheitssystem, Investitionen in Infrastruktur....).

Hauptsache die Gewerkschaften sind schlau genug, einen Vergleich zu anderen Gruppen aufzumachen innerhalb der letzten 5-10 Jahre, da dürfte der TVÖD schlecht wegkommen - auch wenn es jetzt ab März mal einen großen Sprung gibt.
Dabei dürfen die Nullrunde 2020 und 2023 auch nicht vergessen werden und die Witzerhöhungen in 2021 und 2022 (1,4 und 1,8 %).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.02.2024 11:42
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.

Nein, weil ihr die Vorteile ja immer nicht einrechnet (Pension, PKV, 200 Euro mehr netto im Monat, Zuschläge). Zum anderen wird davon ausgegangen, dass wahnsinnig viel vom Weihnachtsgeld ankommt, weil man als Beamter das gewohnt ist, dass von den Auszahlungen kaum etwas abgezogen wird.

Brutto kommt der Angestellte natürlich immer besser weg....

Beamte können auch easy eine höhere Dienstpostenbewertung bekommen, da die Arbeitgeberkosten geringer sind - die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen wird da auch immer irgendwie nicht betrachtet.

Bis auf 2 Leute waren eigentlich alle der Meinung hier, aber ist mir jetzt auch zu viel Off-Topic.

Definitiv wahr ist die Aussage, dass bei einer GLEICHEN ÜBERTRAGUNG der Beamte besser fährt, weil einfach mehr netto überbleibt. Kannst dir gerne hierzu auch die Ausführungen des Bundes der Steuerzahler ansehen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.02.2024 12:12
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

Das Beamtentum ist in meinen Augen ein Relikt, das abgeschafft gehört, so ließe sich Gleichheit herstellen. Aber das ist ein anderes Thema.

Mein Wunsch für die Tarifverhandlung:

Entgelterhöhung: 5%
Erhöhung des AG-Beitrags zur berufsständischen Versorgung
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auf 6 Monate erhöhen.
Laufzeit: 12 Monate

Bei so einer Forderung könnte ich mit Kompromissen in den einzelnen Bereichen leben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 13:23
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.

Nein, weil ihr die Vorteile ja immer nicht einrechnet (Pension, PKV, 200 Euro mehr netto im Monat, Zuschläge). Zum anderen wird davon ausgegangen, dass wahnsinnig viel vom Weihnachtsgeld ankommt, weil man als Beamter das gewohnt ist, dass von den Auszahlungen kaum etwas abgezogen wird.

Brutto kommt der Angestellte natürlich immer besser weg....

Beamte können auch easy eine höhere Dienstpostenbewertung bekommen, da die Arbeitgeberkosten geringer sind - die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen wird da auch immer irgendwie nicht betrachtet.

Bis auf 2 Leute waren eigentlich alle der Meinung hier, aber ist mir jetzt auch zu viel Off-Topic.

Definitiv wahr ist die Aussage, dass bei einer GLEICHEN ÜBERTRAGUNG der Beamte besser fährt, weil einfach mehr netto überbleibt. Kannst dir gerne hierzu auch die Ausführungen des Bundes der Steuerzahler ansehen.

Dir wurde jetzt von 3 Seiten vorgerechnet, dass in der von dir angesprochenen Konstellation A11/E11 das Nettoeinkommen annähernd gleich ist. Deine Zweifel hast du bislang noch mit keiner Gegenrechnung untermauertt, 200 Euro netto mehr im Monat ist insoweit Quatsch.

Pension und Rente+Betriebsrente sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich hoch, auch das wurde hier im Forum an anderer Stelle vorgerechnet.

Insoweit sind mantraartig wiederholte Behauptungen ohne Wert, wenn du es nicht für nötig hälst, diese auch zu belegen.

Die Arbeitgeberkosten sind auch für Beamte wie Tarifbeschäftigte in etwa gleich hoch, zumindest beim Bund werden ca. 30% des Bruttoeinkommens zusätzlich für Pensionsrückstellungen aufgebracht, weiterhin wären noch die Beihilfekosten zu ergänzen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 13:25
Überflüssige Diskussion, zwei verschiedene Systeme sind das. Was sollen immer diese Vergleiche bringen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 13:27
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 13:28
Überflüssige Diskussion, zwei verschiedene Systeme sind das. Was sollen immer diese Vergleiche bringen?

Um genau das aufzuzeigen. Neiddebatten sind da insoweit zwecklos, wenn man nicht das große ganze betrachtet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 13:34
Wo es einen Unterschied gibt, ist halt wirklich der Zugang zu Krankenversicherungsleistungen. Das ist aber keine Grenze zwischen Beamten und Beschäftigten im öD, sondern allgemein für die Gesellschaft.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 13:37
Wo es einen Unterschied gibt, ist halt wirklich der Zugang zu Krankenversicherungsleistungen. Das ist aber keine Grenze zwischen Beamten und Beschäftigten im öD, sondern allgemein für die Gesellschaft.

Grundsätzlich korrekt, aber nicht im hier vom User "KlammeKassen" angesprochenen Vergleich A11/E11 (Endstufe) da sich der Angestellte hier privat versichern kann. Ansonsten kann man für zweistellige Monatsbeiträge entsprechende Zusatzversicherungen abschließen um auch einen PV-Status zu haben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Flying am 14.02.2024 13:39
Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....

Eine neue vernünftige Homeoffice Regel wäre nicht schlecht, da das bei uns hier noch sehr altertümlich anmutet.
Bei uns sind maximal 2 Tage die Woche möglich, aber bei mehr als einem Tag muss man sein festes Büro aufgeben. Da ich aber auf einen Hochleistungsrechner für 3D Modellierung angewiesen bin, kann ich das Büro nicht aufgeben. Also wäre maximal ein Tag drin. Weiterhin darf man nur Homeoffice machen, wenn man einen Festnetzanschluss hat. Weiterleitung auf Mobiltelefone ist nicht gestattet.

Und was soll der Tarifvertrag da regeln?
Das ist doch wohl klar Sache des AG.

Festnetzanschluss hat doch gefühlt eh jeder - kauft man sich ein Telefon für 7,99 Euro und schon ist das kein Problem mehr.
Und wenn du dein Büro aufgeben musst und keine 3D Modellierungen mehr machen kannst, ist das doch auch nicht dein Problem, sondern das des AG. Soll er dir halt sagen, wie du es dann machen sollst.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 13:40
Nun ist die Gesamtgesellschaft, inklusive Familienversicherte, nicht unbedingt in E11.  ;)

Und selbst der E11er ist irgendwann, evtl. Jahrzehnte nicht mehr im Bezug von E11er oder höherer Tabellenleistungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BlueFox am 14.02.2024 13:48
vielleicht wäre es auch sinnvoll mal zum eigentlichen Thema des Beitrags zurückzukommen.  ;)

Meine Wunschvorstellung wäre:
- Arbeitszeit von 39h auf 35h
- Entgelderhöhung mind. 8%
- JSZ auf 100%
- Laufzeit: 12 Monate

Tarifergebnis wird (leider) sein:
- Arbeitszeit schrittweise von 39h auf 38h ab Anfang 2025, dannauf 37,5h ab 01.01.2026
- Entgelderhöhung max. 3%
- Laufzeit: 24 Monate
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 13:54
Nun ist die Gesamtgesellschaft, inklusive Familienversicherte, nicht unbedingt in E11.  ;)

Und selbst der E11er ist irgendwann, evtl. Jahrzehnte nicht mehr im Bezug von E11er oder höherer Tabellenleistungen.

Ich war gedanklich nur beim aufgeführten Beispiel. Alles andere sind - wie so oft - Lebensentscheidungen. Wer gerne privatversichert sein möchte, kennt die Voraussetzungen und kann sie entsprechend erfüllen. Oder für ein paar dutzend Euro PKV-Leistungen dazukaufen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 13:58
Nein, es sind eben keine Lebensentscheidungen, sondern auch Familienversicherte dabei.

Ich bin doch ganz bei dir im unstatthaften Vergleich. Aber nun davon abzulenken, dass ein (vollumfängliche) PKV heutzutage mehr als Gold wert ist, kann man  nicht abstreiten.

Hätte ich die extremen Unterschiede von heute gekannt, wäre ich vor über 30 Jahren wohl auch eher den Beamtenweg gegangen: Das hat sich ja auch entwickelt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 13:59
vielleicht wäre es auch sinnvoll mal zum eigentlichen Thema des Beitrags zurückzukommen.  ;)


VL abschaffen oder ernsthafter Betrag. Wie ich seit 457 Jahren es fordere.  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Alucard am 14.02.2024 13:59
Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....

Eine neue vernünftige Homeoffice Regel wäre nicht schlecht, da das bei uns hier noch sehr altertümlich anmutet.
Bei uns sind maximal 2 Tage die Woche möglich, aber bei mehr als einem Tag muss man sein festes Büro aufgeben. Da ich aber auf einen Hochleistungsrechner für 3D Modellierung angewiesen bin, kann ich das Büro nicht aufgeben. Also wäre maximal ein Tag drin. Weiterhin darf man nur Homeoffice machen, wenn man einen Festnetzanschluss hat. Weiterleitung auf Mobiltelefone ist nicht gestattet.

Und was soll der Tarifvertrag da regeln?
Das ist doch wohl klar Sache des AG.

Festnetzanschluss hat doch gefühlt eh jeder - kauft man sich ein Telefon für 7,99 Euro und schon ist das kein Problem mehr.
Und wenn du dein Büro aufgeben musst und keine 3D Modellierungen mehr machen kannst, ist das doch auch nicht dein Problem, sondern das des AG. Soll er dir halt sagen, wie du es dann machen sollst.

Man könnte einheitliche Regelungen schaffen, wie in dem von mir zitierten Beitrag. 

Ich habe eben keinen Festnetzanschluss, weil ich die letzten 15 Jahre kein Festnetztelefon mehr gebraucht/benutzt habe.
Meine direkten Vorgesetzten wissen ja, dass das ein Problem ist, nur weiß wahrscheinlich niemand außerhalb unserer Abteilung, wie meine Arbeit funktioniert. Da wird es schwer denen das zu erklären, warum und wieso ich den PC brauche. 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.02.2024 14:00
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.
So ist das immer, nicht? Die E15 zu erhalten ist einfach, man muss halt nur die entsprechenden Tätigkeiten nicht vorübergehend übertragen bekommen. Nur gibt es nicht so viele davon. Häufig wird aber ein Arbeitsplatz mit z. B. E9c und A11 bewertet oder E11 und A12. Vereinfacht ausgedrückt, erfordert das Beamtenrecht weniger schwierige Tätigkeiten, um eine höhere Besoldungsgruppe zu erhalten als der TVöD. Ich neide das niemandem, ich halte es nur für änderungsbedürftig.

So unterschiedlich sind die Arbeitgeber im ÖD. Wir haben gar keine A9gD Stellen. Das fängt bei uns in A10 an und um nach A11 zu kommen reichen mittelprächtige Bewertungen (Fachkräftemangel??). Mehrjährige Wartefristen für eine Beförderung gibt es in NRW nur im hD. Wenn Du hier auf eine A11 Stelle eingestellt wirst, wartest Du ein Jahr und wirst befördert. Probezeit nach der Ausbildung ausgenommen, hier bedarf es tatsächlich der Bestbeurteilung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 14:04
Nein, es sind eben keine Lebensentscheidungen, sondern auch Familienversicherte dabei.

Ich bin doch ganz bei dir im unstatthaften Vergleich. Aber nun davon abzulenken, dass ein (vollumfängliche) PKV heutzutage mehr als Gold wert ist, kann man  nicht abstreiten.

Hätte ich die extremen Unterschiede von heute gekannt, wäre ich vor über 30 Jahren wohl auch eher den Beamtenweg gegangen: Das hat sich ja auch entwickelt.

nöö, ich streite mich gar nicht darum, dass die volle PKV eine feine Sache ist, die gibts im Übrigen aber nicht für Beamte, die haben noch die Beihilfe als lästiges Thema. Das wär dann nur für Angestellte ab E11/6 und aufwärts möglich.

Allerdings sind auch Kinder und die Kosten derer Krankenversicherung eine Lebensentscheidung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 14:08
So unterschiedlich sind die Arbeitgeber im ÖD.

Das ist der springende Punkt. In dem von dir geschilderten Beispielen sind die Beamten finanziell besser aufgestellt, gerade bei den beschriebenen Besoldungs-/Entgeltgruppen. Ist aber in anderen Behörden anders.

Da kommts dann drauf an, je nachdem ob man Beamter oder Angestellter ist, sich den richtigen Brötchengeber auszusuchen. Oder seinen Status zu wechseln.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 14:16

Allerdings sind auch Kinder und die Kosten derer Krankenversicherung eine Lebensentscheidung.

Mir geht es nur um den Zugang zum "guten" System, nicht um die Kosten.

Für Kinder wäre meinem Vorschlag nach, überhaupt erstmal was zu zahlen. Abschaffung von PKV und ein Gesamtsystem mit Kopfpauschale. ABer gut, dass ist weder eine Tarif- noch eine Beamten- Entscheidung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 14.02.2024 14:20
So unterschiedlich sind die Arbeitgeber im ÖD.

Das ist der springende Punkt. In dem von dir geschilderten Beispielen sind die Beamten finanziell besser aufgestellt, gerade bei den beschriebenen Besoldungs-/Entgeltgruppen. Ist aber in anderen Behörden anders.

Da kommts dann drauf an, je nachdem ob man Beamter oder Angestellter ist, sich den richtigen Brötchengeber auszusuchen. Oder seinen Status zu wechseln.
Ich gebe Dir Recht, es ist immer gut sich den AG/Dienstherrn, sorgsam auszusuchen. Der Status lässt sich, je nach Alter schlecht wechseln und im Sinne der Gleichbehandlung sollte es keinen Unterschied machen, ob man Beamter ist oder nicht. Das wird sich im bestehenden System nicht auflösen lassen, daher sollte das Berufsbeamtentum (auch aus finanziellen Gründen) abgeschafft oder auf wirklich essenzielle Bereiche beschränkt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.02.2024 14:23
Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....

Eine neue vernünftige Homeoffice Regel wäre nicht schlecht, da das bei uns hier noch sehr altertümlich anmutet.
Bei uns sind maximal 2 Tage die Woche möglich, aber bei mehr als einem Tag muss man sein festes Büro aufgeben. Da ich aber auf einen Hochleistungsrechner für 3D Modellierung angewiesen bin, kann ich das Büro nicht aufgeben. Also wäre maximal ein Tag drin. Weiterhin darf man nur Homeoffice machen, wenn man einen Festnetzanschluss hat. Weiterleitung auf Mobiltelefone ist nicht gestattet.

Und was soll der Tarifvertrag da regeln?
Das ist doch wohl klar Sache des AG.

Festnetzanschluss hat doch gefühlt eh jeder - kauft man sich ein Telefon für 7,99 Euro und schon ist das kein Problem mehr.
Und wenn du dein Büro aufgeben musst und keine 3D Modellierungen mehr machen kannst, ist das doch auch nicht dein Problem, sondern das des AG. Soll er dir halt sagen, wie du es dann machen sollst.

Man könnte einheitliche Regelungen schaffen, wie in dem von mir zitierten Beitrag. 

Ich habe eben keinen Festnetzanschluss, weil ich die letzten 15 Jahre kein Festnetztelefon mehr gebraucht/benutzt habe.
Meine direkten Vorgesetzten wissen ja, dass das ein Problem ist, nur weiß wahrscheinlich niemand außerhalb unserer Abteilung, wie meine Arbeit funktioniert. Da wird es schwer denen das zu erklären, warum und wieso ich den PC brauche.


Mal so als Frage: Du nutzt privat also kein Internet respektive nur über mobile Daten? Respekt.

Zum HomeOffice (ich habe 80%): Das ist keine Tarifangelegenheit, sondern muss im Rahmen einer Betriebsvereinbarung geregelt werden. Stell Dir doch mal vor, Polizisten oder Pflegekräfte hätten 50% HomeOffice. Hmmm.

Zum Rechner - wie schon mal gefragt: Machst Du die Arbeit jetzt für Dich, oder für Deinen AG? Wenn letzterer diese spezifische Leistung von Dir verlangt, dann muss er Dir auch das Arbeitsmaterial dafür zugänglich machen. Du musst nix "erklären", nur die Notwendigkeit des Zugangs in kurzen Worten einfordern. Kommt man dieser Anforderung nicht nach und Deine Leistung bleibt aus, dann müssen andere eben "erklären", warum man Dich in der Erfüllung deiner Pflichten behindert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 14:31
So unterschiedlich sind die Arbeitgeber im ÖD.

Das ist der springende Punkt. In dem von dir geschilderten Beispielen sind die Beamten finanziell besser aufgestellt, gerade bei den beschriebenen Besoldungs-/Entgeltgruppen. Ist aber in anderen Behörden anders.

Da kommts dann drauf an, je nachdem ob man Beamter oder Angestellter ist, sich den richtigen Brötchengeber auszusuchen. Oder seinen Status zu wechseln.
Ich gebe Dir Recht, es ist immer gut sich den AG/Dienstherrn, sorgsam auszusuchen. Der Status lässt sich, je nach Alter schlecht wechseln und im Sinne der Gleichbehandlung sollte es keinen Unterschied machen, ob man Beamter ist oder nicht. Das wird sich im bestehenden System nicht auflösen lassen, daher sollte das Berufsbeamtentum (auch aus finanziellen Gründen) abgeschafft oder auf wirklich essenzielle Bereiche beschränkt werden.

Sehe ich ähnlich, das ganze System ist zerfasert. Früher waren staatliche Aufgaben überwiegend hoheitlich und wurden von Beamten wahrgenommen, niedere Assistenzaufgaben hat man auch von Angestellten erledigen lassen können. Dies ist mittlerweile aus der Zeit gefallen, was dazu führt, dass unterschiedliche Statusgruppen die selben Aufgaben wahrnehmen (können). Hier bedarfs tatsächlich mal einer neuen Sichtweise, dies ist allerdings auch etwas für einen eigenen Thread.

Bis dahin hat man die Möglichkeit, sich die vorteilhafte Seite auszusuchen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Alucard am 14.02.2024 14:43
Meine Forderungen für die kommende Tarifrunde sind eigentlich ganz bescheiden. Und hier sind sie schon:

Endlich vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Ich hetze jeden morgen um 6.30 Uhr ins Büro und ackere mir einen Wolf. Mein Schreibtisch sieht aus als ob dort eine Bombe eingeschlagen hätte.

Es stehen zwei Schreibtische in meinem Büro. Weil mein Arbeitsgeber der Inbegriff eines Pleitegeiers ist wird die zweite Stelle einfach nicht besetzt. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen. Ich kloppe Überstunden ohne Ende und komme doch nicht gegen die ganzen Aktenberge an. Zweimal war ich wegen eines Burnouts in Behandlung. Meinen Arbeitgeber scheint das aber nicht zu interessieren. Weil das einfach nicht so weitergehen kann nenne ich jetzt meine erste Forderung:

1. Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ein weiteres Problem, was ich habe und was vom Arbeitgeber einfach mal ignoriert wird, ist mein täglicher Anfahrtsweg. 50 Kilometer eine Strecke, obwohl ich keinen Kundenkontakt habe. Meine Arbeit könnte ich also viel besser von zuhause aus erledigen. Weite Autofahrten sind völlig sinnfrei und stehen einer gesunden Work-Life-Balance im Wege. Die Folge sind mehr Krankheitstage, weil ich einfach ausgebrannt bin. Also lautet meine zweite Forderung:

2. 3-4 mal die Woche Homeoffice für die Bereiche, die keinen Kundenkontakt haben. Da spart sich der Arbeitgeber ganz nebenbei Strom- und Heizkosten, da ich das Büro maximal 2 mal die Woche nutzen müsste

Also liebe Ver.di komm mal aus dem Quark und versucht mal wirklich, etwas sinnvolles zu erreichen. Bitte nicht wieder prozentual mehr Lohnerhöhungen für die unteren Entgeltgruppen durchdrücken, damit es einfach immer unattraktiver wird, Leistung in der öffentlichen Verwaltung zu zeigen.

Ich könnte mir auch eine 9a Stelle suchen, wo ich den ganzen Tag ganz entspannt meiner Arbeit nachgehen kann. So bin ich aber nicht gestrickt. Ich will Leistung zeigen (EG 11) und möchte auch entsprechend entlohnt werden.

Aber der Leistungsgedanke wird in dieser Bananenrepublik eh abgeschafft. Ich habe die Ehre. Amen....

Eine neue vernünftige Homeoffice Regel wäre nicht schlecht, da das bei uns hier noch sehr altertümlich anmutet.
Bei uns sind maximal 2 Tage die Woche möglich, aber bei mehr als einem Tag muss man sein festes Büro aufgeben. Da ich aber auf einen Hochleistungsrechner für 3D Modellierung angewiesen bin, kann ich das Büro nicht aufgeben. Also wäre maximal ein Tag drin. Weiterhin darf man nur Homeoffice machen, wenn man einen Festnetzanschluss hat. Weiterleitung auf Mobiltelefone ist nicht gestattet.

Und was soll der Tarifvertrag da regeln?
Das ist doch wohl klar Sache des AG.

Festnetzanschluss hat doch gefühlt eh jeder - kauft man sich ein Telefon für 7,99 Euro und schon ist das kein Problem mehr.
Und wenn du dein Büro aufgeben musst und keine 3D Modellierungen mehr machen kannst, ist das doch auch nicht dein Problem, sondern das des AG. Soll er dir halt sagen, wie du es dann machen sollst.

Man könnte einheitliche Regelungen schaffen, wie in dem von mir zitierten Beitrag. 

Ich habe eben keinen Festnetzanschluss, weil ich die letzten 15 Jahre kein Festnetztelefon mehr gebraucht/benutzt habe.
Meine direkten Vorgesetzten wissen ja, dass das ein Problem ist, nur weiß wahrscheinlich niemand außerhalb unserer Abteilung, wie meine Arbeit funktioniert. Da wird es schwer denen das zu erklären, warum und wieso ich den PC brauche.


Mal so als Frage: Du nutzt privat also kein Internet respektive nur über mobile Daten? Respekt.

Zum HomeOffice (ich habe 80%): Das ist keine Tarifangelegenheit, sondern muss im Rahmen einer Betriebsvereinbarung geregelt werden. Stell Dir doch mal vor, Polizisten oder Pflegekräfte hätten 50% HomeOffice. Hmmm.

Zum Rechner - wie schon mal gefragt: Machst Du die Arbeit jetzt für Dich, oder für Deinen AG? Wenn letzterer diese spezifische Leistung von Dir verlangt, dann muss er Dir auch das Arbeitsmaterial dafür zugänglich machen. Du musst nix "erklären", nur die Notwendigkeit des Zugangs in kurzen Worten einfordern. Kommt man dieser Anforderung nicht nach und Deine Leistung bleibt aus, dann müssen andere eben "erklären", warum man Dich in der Erfüllung deiner Pflichten behindert.

Doch, klar nutze ich das Internet regelmäßig. Ich habe aber einen Anbieter/Vertrag, der ohne Festnetznummer kommt. Dadurch kann ich im Monat ein paar € sparen.

Mir ist schon bewusst, dass nicht jeder Homeoffice machen kann, aber man kann das doch so formulieren, dass jeder, der keinen Kundenkontakt oder Außendienst hat, einen Anspruch auf XY hat.

Unsere Abteilung treibt die Digitalisierung voran. Wenn wir nicht ständig neue Ideen oder Lösungen hätten, wäre noch alles analog. Aber dementsprechend ist eben das Verständnis nicht vorhanden, was wir hier genau machen. Es gibt ja auch Schwierigkeiten diese Stellen zu bewerten, weil es keine richtige Einschätzung für so neuartige Tätigkeiten gibt. Ich möchte auch nicht negativ auffallen, wenn ich dann nicht arbeite, weil ich den Rechner nicht habe, da ich nur befristet eingestellt bin. Möchte eine mögliche unbefristete Übernahme nicht verbauen, weil ich mich quer stelle.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BlueFox am 14.02.2024 14:55
Mir ist schon bewusst, dass nicht jeder Homeoffice machen kann, aber man kann das doch so formulieren, dass jeder, der keinen Kundenkontakt oder Außendienst hat, einen Anspruch auf XY hat.

und da wäre dann die Gleichberechtigung gegenüber denjenigen die Kundenkontakt haben oder den Außendienstlern genau wo?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.02.2024 15:01
...
Unsere Abteilung treibt die Digitalisierung voran. Wenn wir nicht ständig neue Ideen oder Lösungen hätten, wäre noch alles analog. Aber dementsprechend ist eben das Verständnis nicht vorhanden, was wir hier genau machen. Es gibt ja auch Schwierigkeiten diese Stellen zu bewerten, weil es keine richtige Einschätzung für so neuartige Tätigkeiten gibt. Ich möchte auch nicht negativ auffallen, wenn ich dann nicht arbeite, weil ich den Rechner nicht habe, da ich nur befristet eingestellt bin. Möchte eine mögliche unbefristete Übernahme nicht verbauen, weil ich mich quer stelle.

Ich frage jetzt mal nicht, inwieweit 3D-Modelle jetzt konkret einen Baustein zur Digitalisierung darstellen, aber eine andere Frage drängt sich dennoch auf: Wenn Du für Deine Arbeit einen Hochleistungsrechner benötigst, dann würdest Du diesen ja auch zu Hause brauchen. In meinem Bereich (IT auf Länderebene) bekomme ich die Arbeitsgeräte für das HO gestellt, die Nutzung privater Geräte ist hingegen strengstens untersagt - und das macht auch Sinn!

Ich kann Deine Sorge bezüglich der Befristung natürlich verstehen, dennoch kannst Du nur dann etwas leisten, wenn Dir das entsprechende Equipment zur Verfügung gestellt wird - das kann man dann auch erklären.

... Aber: Ohne Festnetzanschluss ist das alles ohnehin nur eine theoretische Diskussion ;)

Am Rande: Als vom TV-L Betroffener schaue ich bezüglich der hier entstehenden Diskussion über die Tarifrunde im TVöD ganz neidisch, denn tariflich stehen wir ab E8 wesentlich schlechter da und unsere Runden kommen auch erst ein Jahr später  :'(
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.02.2024 15:19
Mir ist schon bewusst, dass nicht jeder Homeoffice machen kann, aber man kann das doch so formulieren, dass jeder, der keinen Kundenkontakt oder Außendienst hat, einen Anspruch auf XY hat.

und da wäre dann die Gleichberechtigung gegenüber denjenigen die Kundenkontakt haben oder den Außendienstlern genau wo?

Dass alle, deren Arbeitsgebiet es hergibt, im Homeoffice arbeiten können.

Davon ab wäre eine einheitliche, tarifvertragliche Regelung ohnehin nicht zielführend, da dort immer individuelle Einschränkungen der Behörden berücksichtigt werden müssten und es insoweit einer entsprechenden Klausel bedarf (Dienstliche Belange oder so). Und damit würde kein wirklicher Anspruch auf Homeoffice entstehen, unwillige Behörden wären weiterhin unwillig.

Kurzum: Ein Recht auf Homeoffice kann es über eine tarifvertragliche Regelung nicht geben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 15:35
Ist doch ehe old school. Wir müssen runter auf 32 Stunden und Vier-Tage Woche, dann ist jeden Freitag Home ohne office.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.02.2024 15:41
Ist doch ehe old school. Wir müssen runter auf 32 Stunden und Vier-Tage Woche, dann ist jeden Freitag Home ohne office.

Low hanging fruits!

Auskömmliches BGE und nur noch freiwillige, sinnstiftende Tätigkeit lautet die Zukunft  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.02.2024 15:43
Das Ziel könnte in der Tat durch das flächendeckende HO gefährdet sein, da es zwischenzeitlich Hinweis zu Effizienz-Senkungen gekommen ist. Es bleibt spannend.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.02.2024 19:23
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.

Auch das ist wieder nur Seite A: all das Gute; Seite B: all das schlechte.

Es ist ja nun nicht so, dass ein gelernter Verwaltungsfachangestellter direkt auf eine E11 kann, dafür braucht es unter normalen Umständen einen AII. Und als Externer muss man studiert haben, d.h. man hat sein Studium selbst finanziert und konnte dies nicht unter Vollbezahlung wie der Beamte machen. Gut, vielleicht gibt es auch ein paar dual Studierte aus der Wirtschaft, die solche Stellen bekommen können.

Jedenfalls redest du hier nach dem Motto: Als Beamter muss ich erst zig Jahre arbeiten, um an A11 zu kommen, während ich als Angestellter direkt nach der Ausbildung E11 kriegen kann.
Wenn nicht völlig willkürlich Stellen besetzt werden, dürfte es für einen 19/22 jährigen Verwaltungsfachangestellten auch nicht möglich sein, eine E11 Stelle zu erhalten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.02.2024 19:43
Nein, es sind eben keine Lebensentscheidungen, sondern auch Familienversicherte dabei.

Ich bin doch ganz bei dir im unstatthaften Vergleich. Aber nun davon abzulenken, dass ein (vollumfängliche) PKV heutzutage mehr als Gold wert ist, kann man  nicht abstreiten.

Hätte ich die extremen Unterschiede von heute gekannt, wäre ich vor über 30 Jahren wohl auch eher den Beamtenweg gegangen: Das hat sich ja auch entwickelt.

Sag das bloß nicht, das mögen die Leute hier nicht hören.
Es wird ja nicht mal verstanden, dass - wenn die Tarifergebnisse immer zeit- und wirkungsgleich übertragen werden - die Kluft zwischen Angestellten und Beamten immer größer wird.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.02.2024 19:56
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.
So ist das immer, nicht? Die E15 zu erhalten ist einfach, man muss halt nur die entsprechenden Tätigkeiten nicht vorübergehend übertragen bekommen. Nur gibt es nicht so viele davon. Häufig wird aber ein Arbeitsplatz mit z. B. E9c und A11 bewertet oder E11 und A12. Vereinfacht ausgedrückt, erfordert das Beamtenrecht weniger schwierige Tätigkeiten, um eine höhere Besoldungsgruppe zu erhalten als der TVöD. Ich neide das niemandem, ich halte es nur für änderungsbedürftig.

So unterschiedlich sind die Arbeitgeber im ÖD. Wir haben gar keine A9gD Stellen. Das fängt bei uns in A10 an und um nach A11 zu kommen reichen mittelprächtige Bewertungen (Fachkräftemangel??). Mehrjährige Wartefristen für eine Beförderung gibt es in NRW nur im hD. Wenn Du hier auf eine A11 Stelle eingestellt wirst, wartest Du ein Jahr und wirst befördert. Probezeit nach der Ausbildung ausgenommen, hier bedarf es tatsächlich der Bestbeurteilung.

Das mit den Bewertungen versteht auch keiner. Bei untergestellten Mitarbeitern soll E12 = A12, E11 = A11 gewertet werden (Fallgruppen in E13 bis E15). Aber in der Realität ist oft die EG schlechter.
Weshalb auch immer, weil ja angeblich die gleichen Tätigkeiten ausgeübt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.02.2024 20:12
So unterschiedlich sind die Arbeitgeber im ÖD.

Das ist der springende Punkt. In dem von dir geschilderten Beispielen sind die Beamten finanziell besser aufgestellt, gerade bei den beschriebenen Besoldungs-/Entgeltgruppen. Ist aber in anderen Behörden anders.

Da kommts dann drauf an, je nachdem ob man Beamter oder Angestellter ist, sich den richtigen Brötchengeber auszusuchen. Oder seinen Status zu wechseln.
Ich gebe Dir Recht, es ist immer gut sich den AG/Dienstherrn, sorgsam auszusuchen. Der Status lässt sich, je nach Alter schlecht wechseln und im Sinne der Gleichbehandlung sollte es keinen Unterschied machen, ob man Beamter ist oder nicht. Das wird sich im bestehenden System nicht auflösen lassen, daher sollte das Berufsbeamtentum (auch aus finanziellen Gründen) abgeschafft oder auf wirklich essenzielle Bereiche beschränkt werden.

Wäre ich auch dafür, gerade wegen der Gleichberechtigung.

Zumal, wenn die Tarife eh immer übertragen werden, das fehlende Streikrecht sowieso kein Malus ist.

Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter.
Der Rest kann genauso gut durch Angestellte verrichtet werden, zumal man sie ja eh auf die gleichen Posten setzt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.02.2024 20:15
... also back to topic.

Da es noch Nachholbedarf aus den letzten Jahren gibt:

Schön wäre
1.1.2025 (rückwirkend) 5,2 %
1.4.2026 3,8 %

Laufzeit 24 Monate

Bitte mal keine Mindestbeträge; geringere Arbeitszeit brauche ich nicht, zumindest nicht, wenn es deshalb keine oder kaum eine Gehaltserhöhung gibt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: cyrix42 am 14.02.2024 20:34
Bitte mal keine Mindestbeträge; geringere Arbeitszeit brauche ich nicht

Wenn du schon offenbar nur im Blick hast, was du brauchst (und nicht die anderen), warum verhandelst du dann nicht für dich selbst eine entsprechend übertarifliche Zahlung?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 14.02.2024 21:11
Mir ist schon bewusst, dass nicht jeder Homeoffice machen kann, aber man kann das doch so formulieren, dass jeder, der keinen Kundenkontakt oder Außendienst hat, einen Anspruch auf XY hat.

und da wäre dann die Gleichberechtigung gegenüber denjenigen die Kundenkontakt haben oder den Außendienstlern genau wo?

Die Schlagworte Gleichberechtigung und Ungleichbehandlung werden auch im beruflichen Kontext mithin inflationär gebraucht. Ich kann keine Ungerechtigkeiten erkennen, wenn verschiedene Ausgestaltungen von Beruf und Arbeit verschiedene Möglichkeiten zulassen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 15.02.2024 00:50
...
Unsere Abteilung treibt die Digitalisierung voran. Wenn wir nicht ständig neue Ideen oder Lösungen hätten, wäre noch alles analog. Aber dementsprechend ist eben das Verständnis nicht vorhanden, was wir hier genau machen. Es gibt ja auch Schwierigkeiten diese Stellen zu bewerten, weil es keine richtige Einschätzung für so neuartige Tätigkeiten gibt. Ich möchte auch nicht negativ auffallen, wenn ich dann nicht arbeite, weil ich den Rechner nicht habe, da ich nur befristet eingestellt bin. Möchte eine mögliche unbefristete Übernahme nicht verbauen, weil ich mich quer stelle.

Ich frage jetzt mal nicht, inwieweit 3D-Modelle jetzt konkret einen Baustein zur Digitalisierung darstellen, aber eine andere Frage drängt sich dennoch auf: Wenn Du für Deine Arbeit einen Hochleistungsrechner benötigst, dann würdest Du diesen ja auch zu Hause brauchen. In meinem Bereich (IT auf Länderebene) bekomme ich die Arbeitsgeräte für das HO gestellt, die Nutzung privater Geräte ist hingegen strengstens untersagt - und das macht auch Sinn!


Dafür braucht man den Rechner doch nicht vor Ort. Man braucht aber einen abgesicherten VPN-basierten Zugang.
Eine Methode dafür wäre das sehr koplexe Sina-System.
https://sinaportal.secunet.com/de/

Dabei gehen die Daten durch mehrere Schleusen. Der Tunnelaufbau geschieht über ein abgeschottetes Linuxsystem.
Die Rechner selbst sind nur ein kleiner Teil des Systems. Die Rechner sind durch das Branding nicht für andere Zwecke nutzbar.

Ich selber nutze diese teuren Kisten nur, um per Remote auf meine richtige Workstation zu kommen. Die hat erheblich mehr Bums als ein 08/15-Rechner.

Zum Glück muss ich nicht direkt auf der Sina arbeiten. Das ist mit den ganzen Sicherheitsschleusen schon ein leicht ungemütliches Arbeiten. Aber für die „Word- und Excelbehörden“ ausreichend. Meine Frau arbeitet direkt auf der Sina. Das wäre nichts für mich mit meinen 2 Hochleistungsmaschinen. Bei uns ist Homeoffice bis 80% möglich. Das machen auch sehr viele. Es geben bei uns auch sehr viele Arbeitsplätze einfach auch her.


Das mit dem Handy dürfte einen finanziellen Hintergrund haben. Gewerbliche Multianschlüsse haben nicht unbedingt eine Flatrate in die Handynetze. Jedenfalls wurden wir aus diesem Grund gebeten, wenn möglich auf das Festnetz umzuleiten. Ist bei Behördenpaare unpraktisch.
 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Alucard am 15.02.2024 06:52

Ich frage jetzt mal nicht, inwieweit 3D-Modelle jetzt konkret einen Baustein zur Digitalisierung darstellen, aber eine andere Frage drängt sich dennoch auf: Wenn Du für Deine Arbeit einen Hochleistungsrechner benötigst, dann würdest Du diesen ja auch zu Hause brauchen. In meinem Bereich (IT auf Länderebene) bekomme ich die Arbeitsgeräte für das HO gestellt, die Nutzung privater Geräte ist hingegen strengstens untersagt - und das macht auch Sinn!

Ich kann Deine Sorge bezüglich der Befristung natürlich verstehen, dennoch kannst Du nur dann etwas leisten, wenn Dir das entsprechende Equipment zur Verfügung gestellt wird - das kann man dann auch erklären.

... Aber: Ohne Festnetzanschluss ist das alles ohnehin nur eine theoretische Diskussion ;)

Am Rande: Als vom TV-L Betroffener schaue ich bezüglich der hier entstehenden Diskussion über die Tarifrunde im TVöD ganz neidisch, denn tariflich stehen wir ab E8 wesentlich schlechter da und unsere Runden kommen auch erst ein Jahr später  :'(

Stichwort ist digitaler Zwilling. Im Optimalfall eine 100%ige digitale Kopie der Stadt mit allen Daten und Informationen in 3D visualisiert an einem Ort. In der Realität noch sehr eingeschränkt, aber zumindest für diverse Anwendungen interessant, wie Simulationen. Aber genau deshalb versuchen wir mehr und mehr Abteilungen zu digitalisieren.

Der Zugriff würde über einen Remote Zugang mittels VPN vom privaten Rechner laufen.

Und eben wegen des Fehlens einer Festnetznummer, bin ich leider außen vor. Mein Vertrag läuft auch noch 15 Monate, weshalb ich nicht so schnell eine Nummer bekomme.

Aber es wurde ja schon gesagt, dass es tariflich nicht wirklich umsetzbar wäre, weshalb das Thema wohl durch ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.02.2024 07:36

Ich frage jetzt mal nicht, inwieweit 3D-Modelle jetzt konkret einen Baustein zur Digitalisierung darstellen, aber eine andere Frage drängt sich dennoch auf: Wenn Du für Deine Arbeit einen Hochleistungsrechner benötigst, dann würdest Du diesen ja auch zu Hause brauchen. In meinem Bereich (IT auf Länderebene) bekomme ich die Arbeitsgeräte für das HO gestellt, die Nutzung privater Geräte ist hingegen strengstens untersagt - und das macht auch Sinn!

Ich kann Deine Sorge bezüglich der Befristung natürlich verstehen, dennoch kannst Du nur dann etwas leisten, wenn Dir das entsprechende Equipment zur Verfügung gestellt wird - das kann man dann auch erklären.

... Aber: Ohne Festnetzanschluss ist das alles ohnehin nur eine theoretische Diskussion ;)

Am Rande: Als vom TV-L Betroffener schaue ich bezüglich der hier entstehenden Diskussion über die Tarifrunde im TVöD ganz neidisch, denn tariflich stehen wir ab E8 wesentlich schlechter da und unsere Runden kommen auch erst ein Jahr später  :'(

Stichwort ist digitaler Zwilling. Im Optimalfall eine 100%ige digitale Kopie der Stadt mit allen Daten und Informationen in 3D visualisiert an einem Ort. In der Realität noch sehr eingeschränkt, aber zumindest für diverse Anwendungen interessant, wie Simulationen. Aber genau deshalb versuchen wir mehr und mehr Abteilungen zu digitalisieren.

Der Zugriff würde über einen Remote Zugang mittels VPN vom privaten Rechner laufen.

Und eben wegen des Fehlens einer Festnetznummer, bin ich leider außen vor. Mein Vertrag läuft auch noch 15 Monate, weshalb ich nicht so schnell eine Nummer bekomme.

Aber es wurde ja schon gesagt, dass es tariflich nicht wirklich umsetzbar wäre, weshalb das Thema wohl durch ist.

Das nun wirft eine weitere Frage auf: Wenn die Maschine per RDP über ein VPN erreichbar ist, dann sollte RDP auch inhouse realisierbar sein. Bei dem genannten Anwendungsfall sollte es sich auch um eine für diesen Zweck dedizierte Workstation handeln. Da sollte also während Deiner Abwesenheit niemand mit Excel oder Word herumspielen, oder geschieht das etwa?

Die Kommunikation per VPN war mir dabei grundsätzlich klar - aber wie erwähnt: Da hat eigentlich kein privates Endgerät etwas dran zu suchen.

Ich wünsch Dir mal viel Erfolg für die weitere Entwicklung in der Sache. Wir haben während Corona so gute Erfahrungen mit dem HO gemacht, dass wir die entsprechende Betriebsvereinbarung auf bis zu 80% erweitert haben.

Und Danke für die kurze Erläuterung zur Digitalisierung - klingt spannend. Wir betreiben ebenfalls Digitalisierung, allerdings eine Ebene tiefer auf der infrastrukturellen Ebene und in der digitalen Abbildung analoger und neuer Verfahren.

Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: HomeOffice und insbesondere dort spezifische Regelungen sind keine Sache für einen Tarifvertrag - das kann nur zwischen AG und PR ausgehandelt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 15.02.2024 08:03
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.

Auch das ist wieder nur Seite A: all das Gute; Seite B: all das schlechte.

Es ist ja nun nicht so, dass ein gelernter Verwaltungsfachangestellter direkt auf eine E11 kann, dafür braucht es unter normalen Umständen einen AII. Und als Externer muss man studiert haben, d.h. man hat sein Studium selbst finanziert und konnte dies nicht unter Vollbezahlung wie der Beamte machen. Gut, vielleicht gibt es auch ein paar dual Studierte aus der Wirtschaft, die solche Stellen bekommen können.

Jedenfalls redest du hier nach dem Motto: Als Beamter muss ich erst zig Jahre arbeiten, um an A11 zu kommen, während ich als Angestellter direkt nach der Ausbildung E11 kriegen kann.
Wenn nicht völlig willkürlich Stellen besetzt werden, dürfte es für einen 19/22 jährigen Verwaltungsfachangestellten auch nicht möglich sein, eine E11 Stelle zu erhalten.

Ich habe nie behauptet, als Angestellter nach der Ausbildung sofort die E11 bekommen zu können. Ich sprach von Neueinsteigern. Das sind in meinem Umfeld für die E11 typischerweise Bachelor-Absolventen. Und diese erhalten sofort mit Einstellung und Übertragung der Aufgaben auch die E11.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Alucard am 15.02.2024 08:09

Das nun wirft eine weitere Frage auf: Wenn die Maschine per RDP über ein VPN erreichbar ist, dann sollte RDP auch inhouse realisierbar sein. Bei dem genannten Anwendungsfall sollte es sich auch um eine für diesen Zweck dedizierte Workstation handeln. Da sollte also während Deiner Abwesenheit niemand mit Excel oder Word herumspielen, oder geschieht das etwa?

Die Kommunikation per VPN war mir dabei grundsätzlich klar - aber wie erwähnt: Da hat eigentlich kein privates Endgerät etwas dran zu suchen.

Ich wünsch Dir mal viel Erfolg für die weitere Entwicklung in der Sache. Wir haben während Corona so gute Erfahrungen mit dem HO gemacht, dass wir die entsprechende Betriebsvereinbarung auf bis zu 80% erweitert haben.

Und Danke für die kurze Erläuterung zur Digitalisierung - klingt spannend. Wir betreiben ebenfalls Digitalisierung, allerdings eine Ebene tiefer auf der infrastrukturellen Ebene und in der digitalen Abbildung analoger und neuer Verfahren.

Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: HomeOffice und insbesondere dort spezifische Regelungen sind keine Sache für einen Tarifvertrag - das kann nur zwischen AG und PR ausgehandelt werden.


Ja, theoretisch wäre es auch im Haus realisierbar, aber der Arbeitsplatz wäre ja dann von jemand anderem besetzt. Es gibt in der ganzen Stadt mit knapp 1000 Mitarbeitern genau 2 solche Rechner. Der Rest nutzt alte Maschinen von 2012-2013. Seit einem Jahr wird auch nach und nach alles auf Windows 10 umgestellt. Daher ist das Verständnis für solche Dinge nicht vorhanden. Arbeitsplatz ist Arbeitsplatz.

Und ja, private Ausrüstung ist laut der Home Office DV zu nutzen. Man bekommt nichts gestellt oder sonstige Unterstützung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.02.2024 08:44

Ja, theoretisch wäre es auch im Haus realisierbar, aber der Arbeitsplatz wäre ja dann von jemand anderem besetzt. Es gibt in der ganzen Stadt mit knapp 1000 Mitarbeitern genau 2 solche Rechner. Der Rest nutzt alte Maschinen von 2012-2013. Seit einem Jahr wird auch nach und nach alles auf Windows 10 umgestellt. Daher ist das Verständnis für solche Dinge nicht vorhanden. Arbeitsplatz ist Arbeitsplatz.

Und ja, private Ausrüstung ist laut der Home Office DV zu nutzen. Man bekommt nichts gestellt oder sonstige Unterstützung.

Bei Euch ist Windows7 noch im Einsatz? Und Ihr dürft nicht nur, sondern müsst private Endgeräte verwenden? Das wäre für mich ein Grund, die Flucht zu ergreifen  ;).

Im Ernst und nichts gegen Dich und Deine persönliche Arbeit: Aber wenn das bei Euch Realität ist, dann sind in Eurem Haus elementare Grundlagen für einen sicheren, digitalen Betrieb schlicht nicht vorhanden. Selbst in der kleinen Kommune (<100 MA und wie fast alle Kommunen eigentlich pleite), in der meine Frau beschäftigt ist, gibt es Laptops (die dann im HO verwendet werden müssen) und Diensthandys, wo benötigt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Alucard am 15.02.2024 09:45


Bei Euch ist Windows7 noch im Einsatz? Und Ihr dürft nicht nur, sondern müsst private Endgeräte verwenden? Das wäre für mich ein Grund, die Flucht zu ergreifen  ;).

Im Ernst und nichts gegen Dich und Deine persönliche Arbeit: Aber wenn das bei Euch Realität ist, dann sind in Eurem Haus elementare Grundlagen für einen sicheren, digitalen Betrieb schlicht nicht vorhanden. Selbst in der kleinen Kommune (<100 MA und wie fast alle Kommunen eigentlich pleite), in der meine Frau beschäftigt ist, gibt es Laptops (die dann im HO verwendet werden müssen) und Diensthandys, wo benötigt.

Windows 8.1 war es noch. Aber ich glaube dass jetzt fast überall Windows 10 angekommen ist. (Wobei das ja auch nur noch etwa 1 Jahr unterstützt wird)
Private Geräte zu nutzen wäre ein Vorteil, weil meine Technik zuhause deutlich leistungsstärker und angenehmer zu bedienen sind. Und ansonsten ist es mir auch egal, wenn die sagen, dass soll ich so machen, dann mache ich das so. Die Stelle ist mMn extrem gut bezahlt und ich habe vergleichsweise viele Freiheiten und darf ausprobieren.
Einzig, dass mir bisher das Home Office verwehrt bleibt, ist doof.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: burnoutWerner am 15.02.2024 09:56
Ich hab ne E11 und bin in der Stufe 5.
Effektiv arbeite ich nicht viel und fahr damit gut. 3-4 Tage Home-Office, da versuch ich den Rechner nicht immer laufen zu lassen wegen den Stromkosten, welche nicht vom AG übernommen werden. Arbeite nach dem Feuerwehrprinzip.

Daher meine Forderung:

1. Viele % mit kurzer Laufzeit
2. Keine Stundenreduzierung, da ich in meiner Situation nicht davon profitiere
3. Jahressonderzahlung auf 100%
4. Kinderzuschlag einführen - so 100€ pro Kind wäre gerecht
5. Diensthandy mit unbegrenzten Datenvolumen

Wenn die von der Verdi das hier durchsetzen, werd ich Mitglied.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: funkenstrahl am 15.02.2024 09:57
Meine Anforderungen für die neue Tarifrunde sind:

- 35 Stunden Woche mit gleichbleibendem Gehalt (mit Selbstentscheidung wieviel an welchem Tag)
- 100% Jahressonderzahlung für alle :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 15.02.2024 10:27

Das nun wirft eine weitere Frage auf: Wenn die Maschine per RDP über ein VPN erreichbar ist, dann sollte RDP auch inhouse realisierbar sein. Bei dem genannten Anwendungsfall sollte es sich auch um eine für diesen Zweck dedizierte Workstation handeln. Da sollte also während Deiner Abwesenheit niemand mit Excel oder Word herumspielen, oder geschieht das etwa?

Die Kommunikation per VPN war mir dabei grundsätzlich klar - aber wie erwähnt: Da hat eigentlich kein privates Endgerät etwas dran zu suchen.

Ich wünsch Dir mal viel Erfolg für die weitere Entwicklung in der Sache. Wir haben während Corona so gute Erfahrungen mit dem HO gemacht, dass wir die entsprechende Betriebsvereinbarung auf bis zu 80% erweitert haben.

Und Danke für die kurze Erläuterung zur Digitalisierung - klingt spannend. Wir betreiben ebenfalls Digitalisierung, allerdings eine Ebene tiefer auf der infrastrukturellen Ebene und in der digitalen Abbildung analoger und neuer Verfahren.

Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: HomeOffice und insbesondere dort spezifische Regelungen sind keine Sache für einen Tarifvertrag - das kann nur zwischen AG und PR ausgehandelt werden.


Ja, theoretisch wäre es auch im Haus realisierbar, aber der Arbeitsplatz wäre ja dann von jemand anderem besetzt. Es gibt in der ganzen Stadt mit knapp 1000 Mitarbeitern genau 2 solche Rechner. Der Rest nutzt alte Maschinen von 2012-2013. Seit einem Jahr wird auch nach und nach alles auf Windows 10 umgestellt. Daher ist das Verständnis für solche Dinge nicht vorhanden. Arbeitsplatz ist Arbeitsplatz.

Und ja, private Ausrüstung ist laut der Home Office DV zu nutzen. Man bekommt nichts gestellt oder sonstige Unterstützung.

Diese Bastelbude gefährdet die IT-Sicherheit des gesamten Dienstherren und gehört eigentlich platt gemacht.
Das mit privater IT hatten wir mit ganz bestimmten Voraussetzungen ganz am Anfang der Coronazeit. Da wurde dann die Beschaffung massiv hochgeschraubt. So schnell es die Lieferketten erlaubten war das gesamte Amt mit entsprechender Sina-Hardware ausgestattet.
Aber wegen Handy meckern. Man fasst es nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 10:36
In NRW gibt es keine Kostendämpfungspauschale mehr. Und die Jahressonderzahlung wurde nicht gestrichen, sondern auf die mtl. Gehaltszahlungen umgelegt.

Niemand in Deutschland ist so preiswert privat krankenversichert wie Beamte.  Haben Kinder nicht auch einen Beihilfeanspruch von 80%? Kann mir kaum vorstellen, dass dafür der gesamte Familienzuschlag draufgeht.

Hinzu kommt noch, dass man in den seltensten Fällen E11 und A11 hat. Der Dienstherr ist in der Bewertung der Diensposten etwas (deutlich) großzügiger als die Bewertungssystem auf die sich die Tarifparteien geeinigt haben.

Das mag durchaus in anderen Bundesländern anders geregelt sein (auch die jeweilige Wochenarbeitszeit), dann sieht die Rechnung je nach Bundesland anders aus. Auch was Kinderzuschläge etc. betrifft. Ich habe den Stand in BaWü dargestellt.
Natürlich sind Beamte im Vergleich zu Selbständigen günstiger versichert, da der Selbstsändige den Arbeitgeberanteil (Beihilfe) selbst bringen muss.
In BaWü sind Kinder nicht zu 80%
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 10:39
...
Pension ist Rente + Betriebsrente, bei Angestellten also Rente + ZVK (Betriebsrente), diese beträgt ca. 2/3 der gesetzlichen Rente, bei Durchschnittsverdienst ca. 1.000€ ZVK + gesetzliche Rente ca. 1.500€,
...
Also, etwas Schaum vom Mund wischen und mal sachlich vergleichen, dann hört hoffentlich die Neiddebatte endlcih mal auf!
Sachlich vergleichen ist ok, insbesondere wenn der Vergleich korrekt ist.
Das ist in diesem Punkt jedoch nicht der Fall.
Die ZVK-Rente beträgt zwischen ca. 1/4 und 1/3 der gesetzlichen Rente.
Und nebenbei: Die Pensionen steigen in der Höhe parallel zur Besoldung der aktiven Beamten, die ZVK-Rente steigt hingegen nur um 1 Prozent jährlich, was zur Auszehrung der Rente führt...

Meine Vergleichszahlen stammen vom ZVK-Rentenrechner. Die Abschmelzung durch die 1% ist natürlich korrekt.
Letztendlich bleibt es aber dabei, dass Beamte (in BaWü ;-)) nicht übervorzugt werden, jedenfalls nicht so, wie vom Vorposter behauptet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Badener am 15.02.2024 10:40
In NRW gibt es keine Kostendämpfungspauschale mehr. Und die Jahressonderzahlung wurde nicht gestrichen, sondern auf die mtl. Gehaltszahlungen umgelegt.

Niemand in Deutschland ist so preiswert privat krankenversichert wie Beamte.  Haben Kinder nicht auch einen Beihilfeanspruch von 80%? Kann mir kaum vorstellen, dass dafür der gesamte Familienzuschlag draufgeht.

Hinzu kommt noch, dass man in den seltensten Fällen E11 und A11 hat. Der Dienstherr ist in der Bewertung der Diensposten etwas (deutlich) großzügiger als die Bewertungssystem auf die sich die Tarifparteien geeinigt haben.

Das mag durchaus in anderen Bundesländern anders geregelt sein (auch die jeweilige Wochenarbeitszeit), dann sieht die Rechnung je nach Bundesland anders aus. Auch was Kinderzuschläge etc. betrifft. Ich habe den Stand in BaWü dargestellt.
Natürlich sind Beamte im Vergleich zu Selbständigen günstiger versichert, da der Selbstsändige den Arbeitgeberanteil (Beihilfe) selbst bringen muss.
In BaWü sind Kinder nicht zu 80%

In BaWü liegt die Beihilfe für Kinder doch bei 80%.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 10:53
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen



So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.

Wenn 200 Euro netto für dich kein Geld sind....
dir ist schon klar, dass bei Beamten der Arbeitgeber 50 % der PVK zahlt? Diese Beihilfe gibt es als Angestellter nicht, auch wenn man über 67 k verdient.
Auf den Fakt mit den Kindern gehst du ja auch nicht ein.

meine Güte, jetzt mach doch mal eine Rechnung auf und babbel net nur!
Als Angestellter bekommst du doch auch die Hälfte vom Arbeitgeber gezahlt, oder? Nennt sich Arbeitgeberanteil der (gesetzlichen) Krankenversicherung. Und gerade in Familienversicherung wäre ich lieber in der Gesetzlichen als in der Privaten, zumal im Beispiel EG11-A11 beide etwa gleich viel im Monat an KV-Beiträgen bezahlen.
Hast du auch eine Kostendämpfungspauschale?
Und was soll der Einwand mit "ich hab noch keinen Beamten am Hungertuch nagen sehen"? Da werden Lehrer mit Sachbearbeitern verglichen, oder was soll das? Lehrer haben idR ein Universitätsstudium. Wie viele Angestellte im öD können das vorweisen? Wie viele Angestellte können ein FH-Studium im öD vorweisen?

Ich rechne für dich mal für BaWü vor.
- 41h zu 39h ->  5,1% mehr Nettogehalt für Beamte
- 70% Jahressonderzahlung für Angestellte (EG 9 - EG 12): 5,8% mehr Netto für Beamte pro Monat
- Leistungsprämie §18 TVöD, oft als Gießkanne, 24%/J, 2%/Monat.
   Viele Angestellte erhalten also 70%/84% Jahressonderzahlung, plus 24% Gießkanne, also fast 94-108% zusätzlich
- Pension ist Rente + Betriebsrente, bei Angestellten also Rente + ZVK (Betriebsrente), diese beträgt ca. 2/3 der gesetzlichen Rente, bei Durchschnittsverdienst ca. 1.000€ ZVK + gesetzliche Rente ca. 1.500€,
- Vom Netto sind beim Beamten noch die Kinder separat in der KV zu versichern (sind nämlich nicht Familienversichert) und ggf. die Frau auch noch, wenn sie kein eigenes Einkommen hat
- Für die Beihilfe-Zusatzleistungen sind nochmal 22€/Monat fällig
- Kostendämpfungspauschale Besoldungsgruppen-abhängig, bspw. 150€ in A12, oder A9-A11 115€, bei der Beihilfe (12,50€/Monat)
- In Elternzeit ist die KV auch nach wie vor selbst weiter zu bezahlen
- es gibt keine MÖglichkeit für Entgeltumwandlung oder Vermögenswirksame Leistungen im gehobenen Dienst, auch sonst keine "übertariflichen" Zahlungen.
- jahrelang -0,2% Abzug bei Tarifrunden und oft Besoldungsgruppenabhängige spätere Umsetzung

Entsprechend also der geringeren Arbeitszeit und Jahressonderzahlung sind das schon mal knapp 10%/Monat netto, dann die PKV ca. 350€, Kostendämpfungspauschale (12,50)+ Beihilfe-Wahlleistungen (22) macht ca. 400€ für die PKV. Und erstattet bekommt man dann trotzdem nicht alles!
Also allein die Arbeitszeit, Jahressonderzahlung und PKV rechtfertigt schon einen Netto-Unterschied in bspw. A11 von ca. 750€. Entsprechend steht im Beispiel von Organisator der beamtete Kollege sogar finanziell schlechter da! Und da sind die vielen Jahre "Unterbezahlung" durch Laufbahnordnung, also die Zeit, in der der Beamte nur nach A9 bezahlt wurde im Gegensatz zum angestellten Kollegen, der vom ersten Tag an EG11 bekommt, noch gar nicht mit eingerechnet.
Ja, es gibt einen Kinderzuschlag und Verheiratetenzuschlag. Allerdings müssen dann die Kids auch privat mitversichert werden, das frisst den Zuschlag mehr als auf.
Und die Warterei beim Arzt trifft mich hier in der Gegend genauso, da zieht meine PKV praktisch gar nicht. Und auch als Angestellter hat man die Möglichkeit, sich privat zusätzlich zu versichern, dann gehts ja deiner Meinung nach auch schneller.

Also, etwas Schaum vom Mund wischen und mal sachlich vergleichen, dann hört hoffentlich die Neiddebatte endlcih mal auf!

Was bleibt denn von den 70 % übrig? Das ist ja die Frage ;). Also bei mir bleiben im November, wenn die Prämie gezahlt wird, nicht einmal 50 % des vom Arbeitgeber ausgezahlten Betrags übrig - dadurch relativiert sich das schon gewaltig.

Ich gehöre tatsächlich zu den Akademikern von der Uni, die kein Lehramt studieren ---- von denen es ja angeblich fast keine gibt. Unsere ganzen Ingenieure (Umwelt, Bau) sind eigentlich alles solche Leute.

Wenn du mit der betrieblichen Rente argumentierst, vergiss auch hier bitte nicht, dass dafür 1,81 % vom Gehalt abgezogen werden - gratis wie die Pension ist das nicht.

Bei Arztpraxen, bei denen man online Termine buchen kann, ist immer direkt gefragt (gesetzlich oder privat versichert). Ich habe das diverse Male durchgespielt. Sobald man privat anklickt für die gleiche Untersuchung bekommt man witzigerweise innerhalb von 14 Tagen einen Termin, bei gesetzlich sind es je nach Fachgebiet 3-6 Monate. Es hat wohl schon einen Sinn, warum die Arztpraxis das direkt online erfragt, ob gesetzlich oder privat, eben, weil es schnellere Termine gibt. Sie können dort halt mehr abkassieren.

Bei uns bekommen die Beamten ebenfalls LOB und auch immerhin 500 Euro Weihnachtsgeld.

Das Problem ist, dass jede Zahlung, die angewiesen wird, bei Angestellten immer nur im Bruchteil ankommt. Deshalb fahren Beamte immer besser, wenn die gleichen Prozentsätze der Tariferhöhung weitergegeben werden. Das sollte dann auch mal bedacht werden. Die Sozialabgaben sind mittlerweile bei über 20 %. Je nach gewähltem Tarif in der PKV ist die PKV teilweise sogar günstiger als die GKV.
Und es ist klar, dass die Beiträge insbesondere für die RV massiv steigen werden.

ist ja schön, dass eure Beamte das auch bekommen. Ich kann den Vergleich nur für BaWü anstellen, und da ist es eben nicht so. Dass bei euch alle Beamte LOB nach Gießkanne bekommen ist interessant, der §76 LBesGBW lässt das nicht zu (max. die Hälfte der Beamten erhalten eine Prämie, Höhe max. Endgehalt A16, aber das zahlt wahrscheinlich eh kein Dienstherr).
Der ZVK-Beitrag (in BaWü) beträgt für den AN gerade einmal 0,55%, der AG-Anteil 5,75 %, zusätzlich 1,7-3,7% Sanierungsgeld und seit 2020 nochmal extra 0,54% Zusatzbeitrag.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 11:23
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.

Auch das ist wieder nur Seite A: all das Gute; Seite B: all das schlechte.

Es ist ja nun nicht so, dass ein gelernter Verwaltungsfachangestellter direkt auf eine E11 kann, dafür braucht es unter normalen Umständen einen AII. Und als Externer muss man studiert haben, d.h. man hat sein Studium selbst finanziert und konnte dies nicht unter Vollbezahlung wie der Beamte machen. Gut, vielleicht gibt es auch ein paar dual Studierte aus der Wirtschaft, die solche Stellen bekommen können.

Jedenfalls redest du hier nach dem Motto: Als Beamter muss ich erst zig Jahre arbeiten, um an A11 zu kommen, während ich als Angestellter direkt nach der Ausbildung E11 kriegen kann.
Wenn nicht völlig willkürlich Stellen besetzt werden, dürfte es für einen 19/22 jährigen Verwaltungsfachangestellten auch nicht möglich sein, eine E11 Stelle zu erhalten.

Und noch mehr Neiddebatte... da wird dann der gehobene Dienst mit dem "mittleren Dienst"-Angestellten verglichen, der für seine Ausbildung (nicht Studium) ja auch bezahlt wird.
Das gD-Studium ist quasi ein BA-Studium, wie es in der freien Wirtschaft zuhauf gibt. Im Zuge des Studiums wird u.a. das erste Staatsexamen Jura abgelegt (wurde zumindest noch zu meiner Zeit als Diplom-Vw.W). Ja, da ist natürlich eine 3-jährige bezahlte Ausbildung mit mittlerer Reife (im Schnitt ca. 1.250€ Ausbildungsvergütung) und 720h unbezahlte (ggf. Kostenpflichtiger) Zusatzlehrgang vergleichbar um wieder eine Neiddebatte zugunsten der Beamten im gehobenen Dienst mit Abitur bzw. Fachhochschulreife und 1.350€ zu eröffnen. Lächerlich.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 11:24
Nein, es sind eben keine Lebensentscheidungen, sondern auch Familienversicherte dabei.

Ich bin doch ganz bei dir im unstatthaften Vergleich. Aber nun davon abzulenken, dass ein (vollumfängliche) PKV heutzutage mehr als Gold wert ist, kann man  nicht abstreiten.

Hätte ich die extremen Unterschiede von heute gekannt, wäre ich vor über 30 Jahren wohl auch eher den Beamtenweg gegangen: Das hat sich ja auch entwickelt.

Sag das bloß nicht, das mögen die Leute hier nicht hören.
Es wird ja nicht mal verstanden, dass - wenn die Tarifergebnisse immer zeit- und wirkungsgleich übertragen werden - die Kluft zwischen Angestellten und Beamten immer größer wird.

da hat wohl jemand beim Prozentrechnen in der Schule nicht aufgepasst.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 11:25
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.
So ist das immer, nicht? Die E15 zu erhalten ist einfach, man muss halt nur die entsprechenden Tätigkeiten nicht vorübergehend übertragen bekommen. Nur gibt es nicht so viele davon. Häufig wird aber ein Arbeitsplatz mit z. B. E9c und A11 bewertet oder E11 und A12. Vereinfacht ausgedrückt, erfordert das Beamtenrecht weniger schwierige Tätigkeiten, um eine höhere Besoldungsgruppe zu erhalten als der TVöD. Ich neide das niemandem, ich halte es nur für änderungsbedürftig.

So unterschiedlich sind die Arbeitgeber im ÖD. Wir haben gar keine A9gD Stellen. Das fängt bei uns in A10 an und um nach A11 zu kommen reichen mittelprächtige Bewertungen (Fachkräftemangel??). Mehrjährige Wartefristen für eine Beförderung gibt es in NRW nur im hD. Wenn Du hier auf eine A11 Stelle eingestellt wirst, wartest Du ein Jahr und wirst befördert. Probezeit nach der Ausbildung ausgenommen, hier bedarf es tatsächlich der Bestbeurteilung.

Das mit den Bewertungen versteht auch keiner. Bei untergestellten Mitarbeitern soll E12 = A12, E11 = A11 gewertet werden (Fallgruppen in E13 bis E15). Aber in der Realität ist oft die EG schlechter.
Weshalb auch immer, weil ja angeblich die gleichen Tätigkeiten ausgeübt werden.

weshalb das so ist, wurde ja oft genug thematisiert.
ich finde es allerdings auch nicht nachvollziehbar.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.02.2024 11:51
Bitte mal keine Mindestbeträge; geringere Arbeitszeit brauche ich nicht

Wenn du schon offenbar nur im Blick hast, was du brauchst (und nicht die anderen), warum verhandelst du dann nicht für dich selbst eine entsprechend übertarifliche Zahlung?

Es wird ja nach den persönlichen Wünschen gefragt. ich sehe hier keinen, der die Frage beantwortet hat mit "Ich will nur 35 h arbeiten, aber da die anderen eher Geld wollen, sollten wir nur Entgelterhöhungen bekommen".

Mein Arbeitgeber ist außerdem für übertarifliche Bezahlungen viel zu unflexibel....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.02.2024 11:54
...
Pension ist Rente + Betriebsrente, bei Angestellten also Rente + ZVK (Betriebsrente), diese beträgt ca. 2/3 der gesetzlichen Rente, bei Durchschnittsverdienst ca. 1.000€ ZVK + gesetzliche Rente ca. 1.500€,
...
Also, etwas Schaum vom Mund wischen und mal sachlich vergleichen, dann hört hoffentlich die Neiddebatte endlcih mal auf!
Sachlich vergleichen ist ok, insbesondere wenn der Vergleich korrekt ist.
Das ist in diesem Punkt jedoch nicht der Fall.
Die ZVK-Rente beträgt zwischen ca. 1/4 und 1/3 der gesetzlichen Rente.
Und nebenbei: Die Pensionen steigen in der Höhe parallel zur Besoldung der aktiven Beamten, die ZVK-Rente steigt hingegen nur um 1 Prozent jährlich, was zur Auszehrung der Rente führt...

Meine Vergleichszahlen stammen vom ZVK-Rentenrechner. Die Abschmelzung durch die 1% ist natürlich korrekt.
Letztendlich bleibt es aber dabei, dass Beamte (in BaWü ;-)) nicht übervorzugt werden, jedenfalls nicht so, wie vom Vorposter behauptet.

Und das 1,81 % abgeführt werden müssen für die bAV ist auch nicht relevant oder?
Das ist auch mal eben ein Hunni pro Monat, während es bei Beamten NULL Euro sind.
Und dennoch ist die bAV geringer als die Pension.

Aber gut, hier sagte ja auch schon jemand, dass 200 Euro netto Differenz egal sind bzw. nichts Wert sind.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.02.2024 11:58
208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen



So, ich warte immernoch auf zumindest eine rudimentäre Berechnung, wonach es erhebliche Unterschiede im Einkommen bei A11/E11 geben soll. Ich sehe sie nämlich nicht.

Bei E11 in der Endstufe ist auch eine Privatversicherung möglich, also kein Unterschied. Alternativ kann man auch eine gar nicht mal so teure Zusatzversicherung abschließen.

Die Pension bei A11 und die Alterseinkünfte bei E11 sind bei vergleichbaren Biographien ebenfalls ähnlich; dies wurde hier im Forum bereits an anderer Stelle dargelegt.

Ich frage mich, welchen Sinn deine Behauptngen haben sollen, wenn du sie nicht belegen magst.

Wenn 200 Euro netto für dich kein Geld sind....
dir ist schon klar, dass bei Beamten der Arbeitgeber 50 % der PVK zahlt? Diese Beihilfe gibt es als Angestellter nicht, auch wenn man über 67 k verdient.
Auf den Fakt mit den Kindern gehst du ja auch nicht ein.

meine Güte, jetzt mach doch mal eine Rechnung auf und babbel net nur!
Als Angestellter bekommst du doch auch die Hälfte vom Arbeitgeber gezahlt, oder? Nennt sich Arbeitgeberanteil der (gesetzlichen) Krankenversicherung. Und gerade in Familienversicherung wäre ich lieber in der Gesetzlichen als in der Privaten, zumal im Beispiel EG11-A11 beide etwa gleich viel im Monat an KV-Beiträgen bezahlen.
Hast du auch eine Kostendämpfungspauschale?
Und was soll der Einwand mit "ich hab noch keinen Beamten am Hungertuch nagen sehen"? Da werden Lehrer mit Sachbearbeitern verglichen, oder was soll das? Lehrer haben idR ein Universitätsstudium. Wie viele Angestellte im öD können das vorweisen? Wie viele Angestellte können ein FH-Studium im öD vorweisen?

Ich rechne für dich mal für BaWü vor.
- 41h zu 39h ->  5,1% mehr Nettogehalt für Beamte
- 70% Jahressonderzahlung für Angestellte (EG 9 - EG 12): 5,8% mehr Netto für Beamte pro Monat
- Leistungsprämie §18 TVöD, oft als Gießkanne, 24%/J, 2%/Monat.
   Viele Angestellte erhalten also 70%/84% Jahressonderzahlung, plus 24% Gießkanne, also fast 94-108% zusätzlich
- Pension ist Rente + Betriebsrente, bei Angestellten also Rente + ZVK (Betriebsrente), diese beträgt ca. 2/3 der gesetzlichen Rente, bei Durchschnittsverdienst ca. 1.000€ ZVK + gesetzliche Rente ca. 1.500€,
- Vom Netto sind beim Beamten noch die Kinder separat in der KV zu versichern (sind nämlich nicht Familienversichert) und ggf. die Frau auch noch, wenn sie kein eigenes Einkommen hat
- Für die Beihilfe-Zusatzleistungen sind nochmal 22€/Monat fällig
- Kostendämpfungspauschale Besoldungsgruppen-abhängig, bspw. 150€ in A12, oder A9-A11 115€, bei der Beihilfe (12,50€/Monat)
- In Elternzeit ist die KV auch nach wie vor selbst weiter zu bezahlen
- es gibt keine MÖglichkeit für Entgeltumwandlung oder Vermögenswirksame Leistungen im gehobenen Dienst, auch sonst keine "übertariflichen" Zahlungen.
- jahrelang -0,2% Abzug bei Tarifrunden und oft Besoldungsgruppenabhängige spätere Umsetzung

Entsprechend also der geringeren Arbeitszeit und Jahressonderzahlung sind das schon mal knapp 10%/Monat netto, dann die PKV ca. 350€, Kostendämpfungspauschale (12,50)+ Beihilfe-Wahlleistungen (22) macht ca. 400€ für die PKV. Und erstattet bekommt man dann trotzdem nicht alles!
Also allein die Arbeitszeit, Jahressonderzahlung und PKV rechtfertigt schon einen Netto-Unterschied in bspw. A11 von ca. 750€. Entsprechend steht im Beispiel von Organisator der beamtete Kollege sogar finanziell schlechter da! Und da sind die vielen Jahre "Unterbezahlung" durch Laufbahnordnung, also die Zeit, in der der Beamte nur nach A9 bezahlt wurde im Gegensatz zum angestellten Kollegen, der vom ersten Tag an EG11 bekommt, noch gar nicht mit eingerechnet.
Ja, es gibt einen Kinderzuschlag und Verheiratetenzuschlag. Allerdings müssen dann die Kids auch privat mitversichert werden, das frisst den Zuschlag mehr als auf.
Und die Warterei beim Arzt trifft mich hier in der Gegend genauso, da zieht meine PKV praktisch gar nicht. Und auch als Angestellter hat man die Möglichkeit, sich privat zusätzlich zu versichern, dann gehts ja deiner Meinung nach auch schneller.

Also, etwas Schaum vom Mund wischen und mal sachlich vergleichen, dann hört hoffentlich die Neiddebatte endlcih mal auf!

Was bleibt denn von den 70 % übrig? Das ist ja die Frage ;). Also bei mir bleiben im November, wenn die Prämie gezahlt wird, nicht einmal 50 % des vom Arbeitgeber ausgezahlten Betrags übrig - dadurch relativiert sich das schon gewaltig.

Ich gehöre tatsächlich zu den Akademikern von der Uni, die kein Lehramt studieren ---- von denen es ja angeblich fast keine gibt. Unsere ganzen Ingenieure (Umwelt, Bau) sind eigentlich alles solche Leute.

Wenn du mit der betrieblichen Rente argumentierst, vergiss auch hier bitte nicht, dass dafür 1,81 % vom Gehalt abgezogen werden - gratis wie die Pension ist das nicht.

Bei Arztpraxen, bei denen man online Termine buchen kann, ist immer direkt gefragt (gesetzlich oder privat versichert). Ich habe das diverse Male durchgespielt. Sobald man privat anklickt für die gleiche Untersuchung bekommt man witzigerweise innerhalb von 14 Tagen einen Termin, bei gesetzlich sind es je nach Fachgebiet 3-6 Monate. Es hat wohl schon einen Sinn, warum die Arztpraxis das direkt online erfragt, ob gesetzlich oder privat, eben, weil es schnellere Termine gibt. Sie können dort halt mehr abkassieren.

Bei uns bekommen die Beamten ebenfalls LOB und auch immerhin 500 Euro Weihnachtsgeld.

Das Problem ist, dass jede Zahlung, die angewiesen wird, bei Angestellten immer nur im Bruchteil ankommt. Deshalb fahren Beamte immer besser, wenn die gleichen Prozentsätze der Tariferhöhung weitergegeben werden. Das sollte dann auch mal bedacht werden. Die Sozialabgaben sind mittlerweile bei über 20 %. Je nach gewähltem Tarif in der PKV ist die PKV teilweise sogar günstiger als die GKV.
Und es ist klar, dass die Beiträge insbesondere für die RV massiv steigen werden.

ist ja schön, dass eure Beamte das auch bekommen. Ich kann den Vergleich nur für BaWü anstellen, und da ist es eben nicht so. Dass bei euch alle Beamte LOB nach Gießkanne bekommen ist interessant, der §76 LBesGBW lässt das nicht zu (max. die Hälfte der Beamten erhalten eine Prämie, Höhe max. Endgehalt A16, aber das zahlt wahrscheinlich eh kein Dienstherr).
Der ZVK-Beitrag (in BaWü) beträgt für den AN gerade einmal 0,55%, der AG-Anteil 5,75 %, zusätzlich 1,7-3,7% Sanierungsgeld und seit 2020 nochmal extra 0,54% Zusatzbeitrag.

Wie die Beamten die LOB bekommen, weiß ich nicht. Es wurde nur vor ein paar Jahren eingeführt, da es ja sonst "unfair" ist, dass die Angestellten das bekommen.
Bei den Angestellten ist es jedenfalls nicht Gießkanne, sondern nach bewerteter Punktzahl durch Vorgesetzten.
Sicherlich gibt es hier Vorgesetzte, die ernst bewerten und andere, die alles herschenken.

Mit Abstand die meisten sind in der VBL versichert, daher wäre das Heranziehen des Prozensatzes objektiv vergleichbar.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.02.2024 11:59
Nein, es sind eben keine Lebensentscheidungen, sondern auch Familienversicherte dabei.

Ich bin doch ganz bei dir im unstatthaften Vergleich. Aber nun davon abzulenken, dass ein (vollumfängliche) PKV heutzutage mehr als Gold wert ist, kann man  nicht abstreiten.

Hätte ich die extremen Unterschiede von heute gekannt, wäre ich vor über 30 Jahren wohl auch eher den Beamtenweg gegangen: Das hat sich ja auch entwickelt.

Sag das bloß nicht, das mögen die Leute hier nicht hören.
Es wird ja nicht mal verstanden, dass - wenn die Tarifergebnisse immer zeit- und wirkungsgleich übertragen werden - die Kluft zwischen Angestellten und Beamten immer größer wird.

da hat wohl jemand beim Prozentrechnen in der Schule nicht aufgepasst.

Es geht nach wie vor um das, was nachher übrig bleibt.

Wenn es um brutto gehen würde, würde doch jeder Beamte sofort Angestellter werden....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 12:04
In NRW gibt es keine Kostendämpfungspauschale mehr. Und die Jahressonderzahlung wurde nicht gestrichen, sondern auf die mtl. Gehaltszahlungen umgelegt.

Niemand in Deutschland ist so preiswert privat krankenversichert wie Beamte.  Haben Kinder nicht auch einen Beihilfeanspruch von 80%? Kann mir kaum vorstellen, dass dafür der gesamte Familienzuschlag draufgeht.

Hinzu kommt noch, dass man in den seltensten Fällen E11 und A11 hat. Der Dienstherr ist in der Bewertung der Diensposten etwas (deutlich) großzügiger als die Bewertungssystem auf die sich die Tarifparteien geeinigt haben.

Das mag durchaus in anderen Bundesländern anders geregelt sein (auch die jeweilige Wochenarbeitszeit), dann sieht die Rechnung je nach Bundesland anders aus. Auch was Kinderzuschläge etc. betrifft. Ich habe den Stand in BaWü dargestellt.
Natürlich sind Beamte im Vergleich zu Selbständigen günstiger versichert, da der Selbstsändige den Arbeitgeberanteil (Beihilfe) selbst bringen muss.
In BaWü sind Kinder nicht zu 80%

In BaWü liegt die Beihilfe für Kinder doch bei 80%.
Du hast recht, für die Kinder gibts 80%.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 12:07
...
Pension ist Rente + Betriebsrente, bei Angestellten also Rente + ZVK (Betriebsrente), diese beträgt ca. 2/3 der gesetzlichen Rente, bei Durchschnittsverdienst ca. 1.000€ ZVK + gesetzliche Rente ca. 1.500€,
...
Also, etwas Schaum vom Mund wischen und mal sachlich vergleichen, dann hört hoffentlich die Neiddebatte endlcih mal auf!
Sachlich vergleichen ist ok, insbesondere wenn der Vergleich korrekt ist.
Das ist in diesem Punkt jedoch nicht der Fall.
Die ZVK-Rente beträgt zwischen ca. 1/4 und 1/3 der gesetzlichen Rente.
Und nebenbei: Die Pensionen steigen in der Höhe parallel zur Besoldung der aktiven Beamten, die ZVK-Rente steigt hingegen nur um 1 Prozent jährlich, was zur Auszehrung der Rente führt...

Meine Vergleichszahlen stammen vom ZVK-Rentenrechner. Die Abschmelzung durch die 1% ist natürlich korrekt.
Letztendlich bleibt es aber dabei, dass Beamte (in BaWü ;-)) nicht übervorzugt werden, jedenfalls nicht so, wie vom Vorposter behauptet.

Und das 1,81 % abgeführt werden müssen für die bAV ist auch nicht relevant oder?
Das ist auch mal eben ein Hunni pro Monat, während es bei Beamten NULL Euro sind.
Und dennoch ist die bAV geringer als die Pension.

Aber gut, hier sagte ja auch schon jemand, dass 200 Euro netto Differenz egal sind bzw. nichts Wert sind.

es sind keine 1,81% in BaWü, sondern 0,55%, das habe ihc in einem anderen Post bereits dargestellt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 15.02.2024 12:14
Nein, es sind eben keine Lebensentscheidungen, sondern auch Familienversicherte dabei.

Ich bin doch ganz bei dir im unstatthaften Vergleich. Aber nun davon abzulenken, dass ein (vollumfängliche) PKV heutzutage mehr als Gold wert ist, kann man  nicht abstreiten.

Hätte ich die extremen Unterschiede von heute gekannt, wäre ich vor über 30 Jahren wohl auch eher den Beamtenweg gegangen: Das hat sich ja auch entwickelt.

Sag das bloß nicht, das mögen die Leute hier nicht hören.
Es wird ja nicht mal verstanden, dass - wenn die Tarifergebnisse immer zeit- und wirkungsgleich übertragen werden - die Kluft zwischen Angestellten und Beamten immer größer wird.

da hat wohl jemand beim Prozentrechnen in der Schule nicht aufgepasst.

Es geht nach wie vor um das, was nachher übrig bleibt.

Wenn es um brutto gehen würde, würde doch jeder Beamte sofort Angestellter werden....

Ich sag ja, im Prozentrechnen nicht aufgepasst!

Wer netto 3.000 € erhält, hat bei 5% Lohnerhöhung nachher 3.150€ (Steuerprogression der Einfachheit außen vor, die gibts bei Beamten wie bei Angestellten), da ist es egal, ob man 40% Steuern bezahlt und 5000€ Brutto hat und +5% nachher 5.250€ (-40% = 3.150€), oder ob man 25% Steuern bezahlt und nach Lohnerhöhung statt 4.000€ mit +5% nachher 4.200€ (-25% = 3.150€).
In beiden Fällen der der Beschäftigte nachher 3.150€ netto (wie gesagt, Steuerprogression außen vor, die schlägt bei beiden gleich zu).

Bei Sockelbeträgen ist das natürlich anders.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.02.2024 13:18
Bei dem Betrag erreicht der Beschäftigte öfters die BBG.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 15.02.2024 14:40
In NRW gibt es keine Kostendämpfungspauschale mehr. Und die Jahressonderzahlung wurde nicht gestrichen, sondern auf die mtl. Gehaltszahlungen umgelegt.

Niemand in Deutschland ist so preiswert privat krankenversichert wie Beamte.  Haben Kinder nicht auch einen Beihilfeanspruch von 80%? Kann mir kaum vorstellen, dass dafür der gesamte Familienzuschlag draufgeht.

Hinzu kommt noch, dass man in den seltensten Fällen E11 und A11 hat. Der Dienstherr ist in der Bewertung der Diensposten etwas (deutlich) großzügiger als die Bewertungssystem auf die sich die Tarifparteien geeinigt haben.

Das mag durchaus in anderen Bundesländern anders geregelt sein (auch die jeweilige Wochenarbeitszeit), dann sieht die Rechnung je nach Bundesland anders aus. Auch was Kinderzuschläge etc. betrifft. Ich habe den Stand in BaWü dargestellt.
Natürlich sind Beamte im Vergleich zu Selbständigen günstiger versichert, da der Selbstsändige den Arbeitgeberanteil (Beihilfe) selbst bringen muss.
In BaWü sind Kinder nicht zu 80%

In BaWü liegt die Beihilfe für Kinder doch bei 80%.
Du hast recht, für die Kinder gibts 80%.
Von daher gehen die Familienzulagen auch nicht größtenteils für die PKV drauf und das Gefüge gerät wieder in Schieflage. ;) Aber lassen wir das, ist eh off topic.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 15.02.2024 14:53
Aber gut, hier sagte ja auch schon jemand, dass 200 Euro netto Differenz egal sind bzw. nichts Wert sind.

Derjenige hat die 200 € Differenz angezweifelt bzw. widerlegt. Bislang hast du auch noch nichts getan, diese mutige Behauptung zu belegen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.02.2024 17:57
Nein, es sind eben keine Lebensentscheidungen, sondern auch Familienversicherte dabei.

Ich bin doch ganz bei dir im unstatthaften Vergleich. Aber nun davon abzulenken, dass ein (vollumfängliche) PKV heutzutage mehr als Gold wert ist, kann man  nicht abstreiten.

Hätte ich die extremen Unterschiede von heute gekannt, wäre ich vor über 30 Jahren wohl auch eher den Beamtenweg gegangen: Das hat sich ja auch entwickelt.

Sag das bloß nicht, das mögen die Leute hier nicht hören.
Es wird ja nicht mal verstanden, dass - wenn die Tarifergebnisse immer zeit- und wirkungsgleich übertragen werden - die Kluft zwischen Angestellten und Beamten immer größer wird.

da hat wohl jemand beim Prozentrechnen in der Schule nicht aufgepasst.

Es geht nach wie vor um das, was nachher übrig bleibt.

Wenn es um brutto gehen würde, würde doch jeder Beamte sofort Angestellter werden....

Ich sag ja, im Prozentrechnen nicht aufgepasst!

Wer netto 3.000 € erhält, hat bei 5% Lohnerhöhung nachher 3.150€ (Steuerprogression der Einfachheit außen vor, die gibts bei Beamten wie bei Angestellten), da ist es egal, ob man 40% Steuern bezahlt und 5000€ Brutto hat und +5% nachher 5.250€ (-40% = 3.150€), oder ob man 25% Steuern bezahlt und nach Lohnerhöhung statt 4.000€ mit +5% nachher 4.200€ (-25% = 3.150€).
In beiden Fällen der der Beschäftigte nachher 3.150€ netto (wie gesagt, Steuerprogression außen vor, die schlägt bei beiden gleich zu).

Bei Sockelbeträgen ist das natürlich anders.

Interessante Berechnung...
Ich habe nach 5 % Lohnerhöhung nie 5 % netto mehr.
Es geht auch nicht um Steuern, sondern um Sozialabgaben.

--> GKV und PKV gehen hoch (zumindest bis 62.000 Euro im Jahr)
--> wesentlich relevanter aber RV + AV, die werden von jedem zusätzlichen Euro abgezogen, offenbar ist dir das nicht bewusst, weil ihr das nicht bezahlen müsst.
Und das insbesondere die RV in den nächsten Jahren noch deutlich teurer werden wird, ist kein Geheimnis, also bleibt netto noch weniger übrig.

Vielleicht glaubst du es ja wenigstens, wenn es aus einer Quelle stammt, keine Ahnung, warum du das anzweifelst. Das solltest du deiner Lohnabrechnung (Alimentation) eigentlich entnehmen können, dass da keine Abzüge für RV und AV sind.

https://steuerzahler.de/presse/detail/schere-zwischen-angestellten-und-beamten-geht-weiter-auseinander/

und da du dich gerne immer auf BaWü beziehst auch hier:
https://www.steuerzahler.de/aktuelles/detail/augenmass-gefordert/?L=0&cHash=896cb6d326da175d8cffdba49f9461aa

Es ist auch absolut logisch.... deshalb müsste die Erhöhung grundsätzlich etwas geringer bei Beamten ausfallen


BTW
Falls man mal länger erkrankt, ist der Angestelltenstatus im Verhältnis auch nicht so prickelnd. Auch Opportunitätskosten, die man einberechnen sollte
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.02.2024 18:01
In NRW gibt es keine Kostendämpfungspauschale mehr. Und die Jahressonderzahlung wurde nicht gestrichen, sondern auf die mtl. Gehaltszahlungen umgelegt.

Niemand in Deutschland ist so preiswert privat krankenversichert wie Beamte.  Haben Kinder nicht auch einen Beihilfeanspruch von 80%? Kann mir kaum vorstellen, dass dafür der gesamte Familienzuschlag draufgeht.

Hinzu kommt noch, dass man in den seltensten Fällen E11 und A11 hat. Der Dienstherr ist in der Bewertung der Diensposten etwas (deutlich) großzügiger als die Bewertungssystem auf die sich die Tarifparteien geeinigt haben.

Das mag durchaus in anderen Bundesländern anders geregelt sein (auch die jeweilige Wochenarbeitszeit), dann sieht die Rechnung je nach Bundesland anders aus. Auch was Kinderzuschläge etc. betrifft. Ich habe den Stand in BaWü dargestellt.
Natürlich sind Beamte im Vergleich zu Selbständigen günstiger versichert, da der Selbstsändige den Arbeitgeberanteil (Beihilfe) selbst bringen muss.
In BaWü sind Kinder nicht zu 80%

In BaWü liegt die Beihilfe für Kinder doch bei 80%.
Du hast recht, für die Kinder gibts 80%.
Von daher gehen die Familienzulagen auch nicht größtenteils für die PKV drauf und das Gefüge gerät wieder in Schieflage. ;) Aber lassen wir das, ist eh off topic.

Gut, dass wenigstens einer es versteht ;).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 16.02.2024 11:21
Nein, es sind eben keine Lebensentscheidungen, sondern auch Familienversicherte dabei.

Ich bin doch ganz bei dir im unstatthaften Vergleich. Aber nun davon abzulenken, dass ein (vollumfängliche) PKV heutzutage mehr als Gold wert ist, kann man  nicht abstreiten.

Hätte ich die extremen Unterschiede von heute gekannt, wäre ich vor über 30 Jahren wohl auch eher den Beamtenweg gegangen: Das hat sich ja auch entwickelt.

Sag das bloß nicht, das mögen die Leute hier nicht hören.
Es wird ja nicht mal verstanden, dass - wenn die Tarifergebnisse immer zeit- und wirkungsgleich übertragen werden - die Kluft zwischen Angestellten und Beamten immer größer wird.

da hat wohl jemand beim Prozentrechnen in der Schule nicht aufgepasst.

Es geht nach wie vor um das, was nachher übrig bleibt.

Wenn es um brutto gehen würde, würde doch jeder Beamte sofort Angestellter werden....

Ich sag ja, im Prozentrechnen nicht aufgepasst!

Wer netto 3.000 € erhält, hat bei 5% Lohnerhöhung nachher 3.150€ (Steuerprogression der Einfachheit außen vor, die gibts bei Beamten wie bei Angestellten), da ist es egal, ob man 40% Steuern bezahlt und 5000€ Brutto hat und +5% nachher 5.250€ (-40% = 3.150€), oder ob man 25% Steuern bezahlt und nach Lohnerhöhung statt 4.000€ mit +5% nachher 4.200€ (-25% = 3.150€).
In beiden Fällen der der Beschäftigte nachher 3.150€ netto (wie gesagt, Steuerprogression außen vor, die schlägt bei beiden gleich zu).

Bei Sockelbeträgen ist das natürlich anders.

Interessante Berechnung...
Ich habe nach 5 % Lohnerhöhung nie 5 % netto mehr.
Es geht auch nicht um Steuern, sondern um Sozialabgaben.

--> GKV und PKV gehen hoch (zumindest bis 62.000 Euro im Jahr)
--> wesentlich relevanter aber RV + AV, die werden von jedem zusätzlichen Euro abgezogen, offenbar ist dir das nicht bewusst, weil ihr das nicht bezahlen müsst.
Und das insbesondere die RV in den nächsten Jahren noch deutlich teurer werden wird, ist kein Geheimnis, also bleibt netto noch weniger übrig.

Vielleicht glaubst du es ja wenigstens, wenn es aus einer Quelle stammt, keine Ahnung, warum du das anzweifelst. Das solltest du deiner Lohnabrechnung (Alimentation) eigentlich entnehmen können, dass da keine Abzüge für RV und AV sind.

https://steuerzahler.de/presse/detail/schere-zwischen-angestellten-und-beamten-geht-weiter-auseinander/

und da du dich gerne immer auf BaWü beziehst auch hier:
https://www.steuerzahler.de/aktuelles/detail/augenmass-gefordert/?L=0&cHash=896cb6d326da175d8cffdba49f9461aa

Es ist auch absolut logisch.... deshalb müsste die Erhöhung grundsätzlich etwas geringer bei Beamten ausfallen


BTW
Falls man mal länger erkrankt, ist der Angestelltenstatus im Verhältnis auch nicht so prickelnd. Auch Opportunitätskosten, die man einberechnen sollte

mittlerweile glaube ich echt, du trollst einfach nur. Prozentrechnung scheinst du nicht zu kapieren oder willst es nicht verstehen, nur um nicht von deinem Punkt abweichen zu müssen. Ich werde dir aber nicht weiter Mathestoff der 7. Klasser erklären.
Stell doch endlich eine Berechnung hier rein, über die man diskutieren kann oder hör auf zu labern. Kaum liegen Zahlen zum monatlichen Vergleich auf dem Tisch, kommen wieder komische Ausflüchte, jetzt ist es die Fortzahlung im Krankheitsfall. Du hast behauptet, Beamte haben netto im Monat deutlich mehr, das ist jetzt zig mal vorgerechnet nicht korrekt.

Ich habe meine Berufswahl nicht danach ausgerichtet, mit der Absicht, irgendwann länger als 6 Wochen arbeitsunfähig zu sein, bzw. länger als 39 Wochen (Krankengeldzuschuss im TVöD).

Dann bewerte doch am besten auch noch Kind-Krank-Tage (bei gesetzlich Versicherten die letzten Jahre 30 pro Kind, bei Beamten nur 10, davon max. 9 bezahlt) oder den Nachteil, bei Austritt aus dem Beamtenverhältnis und bspw. Wechsel in die freie Wirtschaft, Stichwort Nachversicherung, da ist man dann richtig ge*rscht. Oder Verlust aller Dienst- und Versorgungsbezüge bei Verurteilung zu einer Straftat länger als 12 Monate. Das hat es ohne Kriminelle Energie vorzuweisen uU schnell, wenn man für bestimmte Tätigkeiten persönnlich haftbar ist. Der Kollege in der Kämmerei, der Fehler bei der unsäglichen 2b-Umsatzsteuerreform macht, der Lehrer dem eine Aufsichtspflichtverletzung beim Klassenausflug vorgeworfen wird und einem Kind etwas ernsthaftes zustößt, dem Bürgermeister (ja, Wahlbeamter, aber oft waren die davor auch beamtet) der persönlich den Kopf für Entscheidungen hinhalten muss, oder der Ordnungsamtskollege bei Großveranstaltungen bei denen was schief geht (Loveparade DÜ), oder der Förster der absurderweise "die Sprache des Baumes nicht gelesen" hat und einem Waldbesucher ein Ast auf den Kopf knallt... Diese Fälle haben für Angestellte Null Relevanz in Auswirkung auf die Altersversorgung oder uU auch null Auswirkung auf das Arbeitsverhältnis. Für den Beamten kann das ruinierend sein, auch wenn nur Fahrlässig und nicht Vorsätzlich gehandelt wurde.

Ja, manchmal steht man als Angestellter besser da, manchmal als Beamter. Am Anfang verdient man als Angestellter besser, als Beamter dafür im Alter. Als Angestellter ist man bei Berufswechsel, insbesondere Ausflüge in die freie Wirtschaft, flexibler, als Beamter ziemlich eingeschränkt, weil bei Austritt nur das geringe Brutto in der Rentenversicherung nachversichert wird. Damit erkauft sich der Staat (im Idealfall) lebenslange Loyalität beim Beamten, die er vom Angestellten Kollegen nicht erwartet.

Damit ist das Thema für mich beendet, da von dir keinerlei Substanz oder Gegenrechnung kommt, du nichts Fundiertes beizutragen hast und das Thema generell hier im Thread OT ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 16.02.2024 11:59
Vorausgesetzt der Rechner auf dieser Seite ist korrekt, folgende Ergebnisse

Lehrer BW Beamter, A13 Endstufe, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 64087,72 €
Lehrer VKA Angestellt, E13/6, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 50.659,11 €

Jetzt ziehen wir noch rund 400€/Monat für die PKV ab: Jahresnetto Beamte 59.287,72 €

Also, eine Nettounterschied von 8.628,61 €/Jahr = 719,05 €/Monat
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 16.02.2024 12:01
Vorausgesetzt der Rechner auf dieser Seite ist korrekt, folgende Ergebnisse

Lehrer BW Beamter, A13 Endstufe, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 64087,72 €
Lehrer VKA Angestellt, E13/6, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 50.659,11 €

Jetzt ziehen wir noch rund 400€/Monat für die PKV ab: Jahresnetto Beamte 59.287,72 €

Also, eine Nettounterschied von 8.628,61 €/Jahr = 719,05 €/Monat

Unbestritten ein erhblicher Unterschied. Ausgangslage war aber der A11/E11 - Single. Und da gibts halt keinen wesentlichen Unterschied.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 16.02.2024 12:48
Vorausgesetzt der Rechner auf dieser Seite ist korrekt, folgende Ergebnisse

Lehrer BW Beamter, A13 Endstufe, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 64087,72 €
Lehrer VKA Angestellt, E13/6, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 50.659,11 €

Jetzt ziehen wir noch rund 400€/Monat für die PKV ab: Jahresnetto Beamte 59.287,72 €

Also, eine Nettounterschied von 8.628,61 €/Jahr = 719,05 €/Monat

abzgl. 5,1% mehr Arbeitszeit = ca. 240€ netto/Monat
abzgl. 5,83% (1/12+70%) Jahressonderzahlung = ca. 270€ / netto
abzgl. 180€ Kostendämpfungspauschale = 15€

optional: abzgl. 2% §18 TVöD (Gießkanne, 1/12*24%) = ca. 90€

400€ PKV für 3-4 Personen ist schon großzügig geschätzt, da ist dann aber nicht viel Firlefanz und Sonderleistung dabei.
Jedenfalls bleiben dann nicht 720€ Netto über, sondern 195 € - 105 €, kostet die PKV mehr, bspw. weil die Frau mitversichert werden muss oder weil 400 € knapp gerechnet ist, dann bleibt kein Netto-Vorteil mehr über.

Dennoch, 100-200€/Monat ist natürlich nicht schlecht, aber weit weg von den behaupteten 720€ / Monat!


Edit: der Beamtete Kollege in A13 ist frühestens nach 25 Jahren in der Endstufe.
der angestellte Kollege in EG13 ist bereits nach 15 Jahren in der Endstufe. Die 10 Jahre Vorsprung hast du geflissentlich unberechnet gelassen. Auch, dass der Kinderzuschlag irgendwann fällt.
Da nur bei Lehrern oder im hD A13 Einstiegsbesoldung ist, ein Lehrer frühestens mitte 20 ins Berufsleben einsteigt, ist der Kollege in A13 Endstufe mindestens 50J alt, eher Mitte 50. Bei vielen dürften da langsam der Kinderzuschlag entfallen, wenn man mit 30 Elter wird, sind die Kinder bereits 21, bevor man in A13 Endstufe kommt und werden gar nicht mehr beim kinderbezogenen Zuschlag berücksichtigt, bzw. Kindergeldabhängig max bis 25 Jahre.
Wenn die Kinder raus fallen, was sie im Regelfall dann bald dürften, fehlen widerum 160€ netto, dann bleibt kein Nettovorteil mehr über. Der 2-Kinder-EG13/A13-Vergleich ist also auch eher theoretischer Natur und kommt allenfalls wenige Jahre zum Tragen und ist sicher kein Regelfall, von dem man eine wesentliche Bevorteilung in der Beamtenbesoldung ableiten kann!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 16.02.2024 12:53
...
Lehrer VKA Angestellt, E13/6, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 50.659,11 €
...
Lehrer sind Landesbeschäftigte, also TV-L.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Rechthaber am 16.02.2024 12:56


Ja, manchmal steht man als Angestellter besser da, manchmal als Beamter. Am Anfang verdient man als Angestellter besser, als Beamter dafür im Alter. Als Angestellter ist man bei Berufswechsel, insbesondere Ausflüge in die freie Wirtschaft, flexibler, als Beamter ziemlich eingeschränkt, weil bei Austritt nur das geringe Brutto in der Rentenversicherung nachversichert wird. Damit erkauft sich der Staat (im Idealfall) lebenslange Loyalität beim Beamten, die er vom Angestellten Kollegen nicht erwartet.

Damit ist das Thema für mich beendet, da von dir keinerlei Substanz oder Gegenrechnung kommt, du nichts Fundiertes beizutragen hast und das Thema generell hier im Thread OT ist.

Gibts dafür auch eine Quelle? Beamte werden - sofern sie die Mindestvorraussetzung für den Anspruch auf Versorgungsbezüge (Pension) erfüllt haben - bei Ausscheiden aus dem Beamtenverhälntnis nicht in der GKV nachversichert. Pension und Rente stehen dann später nebeneinander; man erhält beides. Sofern ein hoher Rentenanspruch  besteht, kommt es ggf. zur Kürzung der Pension auf den zulässigen Höchstbetrag.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 16.02.2024 13:18
Vorausgesetzt der Rechner auf dieser Seite ist korrekt, folgende Ergebnisse

Lehrer BW Beamter, A13 Endstufe, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 64087,72 €
Lehrer VKA Angestellt, E13/6, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 50.659,11 €

Jetzt ziehen wir noch rund 400€/Monat für die PKV ab: Jahresnetto Beamte 59.287,72 €

Also, eine Nettounterschied von 8.628,61 €/Jahr = 719,05 €/Monat

abzgl. 5,1% mehr Arbeitszeit = ca. 240€ netto/Monat
abzgl. 5,83% (1/12+70%) Jahressonderzahlung = ca. 270€ / netto
abzgl. 180€ Kostendämpfungspauschale = 15€

optional: abzgl. 2% §18 TVöD (Gießkanne, 1/12*24%) = ca. 90€

400€ PKV für 3-4 Personen ist schon großzügig geschätzt, da ist dann aber nicht viel Firlefanz und Sonderleistung dabei.
Jedenfalls bleiben dann nicht 720€ Netto über, sondern 195 € - 105 €, kostet die PKV mehr, bspw. weil die Frau mitversichert werden muss oder weil 400 € knapp gerechnet ist, dann bleibt kein Netto-Vorteil mehr über.

Dennoch, 100-200€/Monat ist natürlich nicht schlecht, aber weit weg von den behaupteten 720€ / Monat!
Im Jahresnetto ist die Jahressonderzahlung mit drin.
Wir können doch in dem Bereich von einem Jahresnetto Angestellter inkl. JSZ (der in der PKV ist)
56.002,16 ausgehen (keine PKV abgezogen)

vs Jahresnetto Beamter auch ohne PKV abzuziehen:
64.087,72 €
ausgehen.

Dann gilt bei der Betrachteten Lehrerschaft:
Tarifbeschäftigte haben das gleiche Deputat wie die verbeamteten Lehrkräfte, die bekanntlich eine 41-Stunden-Woche haben.
Oder?

Richtig wäre natürlich TV-L
also: 55.431,35€

Ginge der Beamte auf Teilzeit um die gleiche Arbeitszeit wie der Angestellte zu haben komme ich in BW auf
61.122,27 €

Für die PKV gehe ich halt mal davon aus, dass beide gleichviel selber zahlen....

So und nun kann sich jeder den Spaß noch machen welche zusätzliche Versicherungen der Angestellte zahlen muss, damit er das gleiche Absicherungsniveau hat.
(also ne kleine BU und ne kleine priv Rente)

Ach ja und wenn man dann keine Kinder mehr hat:
Richtig wäre natürlich TV-L
also: 55.431,35€

Beamter: 58.675,40 €
und ohne Partner:  50.831,02 € vs TVLer:    47.269,27 €   
also rund 300 netto mehr, naja so what....
ich bin glücklich Angestellter geblieben zu sein, hatte zwischendurch ein Gehalt, wo der Beamte auch als LRD neidisch sein kann.




Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 16.02.2024 13:23


Ja, manchmal steht man als Angestellter besser da, manchmal als Beamter. Am Anfang verdient man als Angestellter besser, als Beamter dafür im Alter. Als Angestellter ist man bei Berufswechsel, insbesondere Ausflüge in die freie Wirtschaft, flexibler, als Beamter ziemlich eingeschränkt, weil bei Austritt nur das geringe Brutto in der Rentenversicherung nachversichert wird. Damit erkauft sich der Staat (im Idealfall) lebenslange Loyalität beim Beamten, die er vom Angestellten Kollegen nicht erwartet.

Damit ist das Thema für mich beendet, da von dir keinerlei Substanz oder Gegenrechnung kommt, du nichts Fundiertes beizutragen hast und das Thema generell hier im Thread OT ist.

Gibts dafür auch eine Quelle? Beamte werden - sofern sie die Mindestvorraussetzung für den Anspruch auf Versorgungsbezüge (Pension) erfüllt haben - bei Ausscheiden aus dem Beamtenverhälntnis nicht in der GKV nachversichert. Pension und Rente stehen dann später nebeneinander; man erhält beides. Sofern ein hoher Rentenanspruch  besteht, kommt es ggf. zur Kürzung der Pension auf den zulässigen Höchstbetrag.

Wenn du dein Rentenalter erreichst und als Beamter in Pension gehst, dann ja, dann stehen die Ansprüche parallel und Pension wird mit Rente verrechnet. Also klassisch als Angestellter angefangen und später verbeamtet worden, dann gibts Rente + Pension, entsprechend verrechnet auf die maximal mögliche Pension.
Wenn du aber aus dem Beamtenverhältnis ausscheidest (egal ob freiwillig oder gezwungen), dann wirst du nachversichert.
siehe bspw für BaWü:
https://www.kvbw.de/pb/startseite/beamtenversorgung/nachversicherung.html

"Was versteht man unter unversorgtem Ausscheiden?
Ein unversorgtes Ausscheiden liegt beispielsweise vor, wenn ein Beamter seinen Beruf aufgeben will und seine Entlassung beantragt. Bei einer Entlassung gehen sämtliche Ansprüche auf beamtenrechtliche Alters- und Hinterbliebenenversorgung verloren. In diesem Fall erhält er später keine Versorgungsbezüge."

Eine Nachversicherung in der Zusatzversorgungskasse erfolgt ebenfalls nicht, sodass lediglich vom Beamtenbrutto die gesetzliche Rente berechnet wird, und zwar nicht nach Endamt wie bei der Pension, sondern nach tatsächlichem Bruttogehalt. Das schmerzt dann doppelt, da die Laufbahnverordnung zuschlägt (A9-A10-A11-...) und da das Bruttogehalt der Beamten ja ca. 1/4 geringer ist natürlich mit Erwerb ca. 1/4 weniger Rentenpunkte und eben zusätzlich noch das Ausbleiben der "Betriebsrente".
Also entweder gleich raus aus dem Beamtenverhältnis wenn man noch jung ist, oder man steckt ziemlich drin fest.

Bei Bundesbeamten gab es (meine ich) ein Konstrukt "Altersgeld", das auf Antrag bei freiwilligem Ausscheiden beantragt werden kann und ähnlich der Pension, aber mit ordentlichen Abschlägen gezahlt werden kann. Auf Landesebene ist das aber (noch) nicht angekommen, oder vielleicht erst in einzelnen Ländern.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 16.02.2024 13:31
Vorausgesetzt der Rechner auf dieser Seite ist korrekt, folgende Ergebnisse

Lehrer BW Beamter, A13 Endstufe, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 64087,72 €
Lehrer VKA Angestellt, E13/6, 2 Kinder, verheiratet, SK III: Jahresnetto 50.659,11 €

Jetzt ziehen wir noch rund 400€/Monat für die PKV ab: Jahresnetto Beamte 59.287,72 €

Also, eine Nettounterschied von 8.628,61 €/Jahr = 719,05 €/Monat

abzgl. 5,1% mehr Arbeitszeit = ca. 240€ netto/Monat
abzgl. 5,83% (1/12+70%) Jahressonderzahlung = ca. 270€ / netto
abzgl. 180€ Kostendämpfungspauschale = 15€

optional: abzgl. 2% §18 TVöD (Gießkanne, 1/12*24%) = ca. 90€

400€ PKV für 3-4 Personen ist schon großzügig geschätzt, da ist dann aber nicht viel Firlefanz und Sonderleistung dabei.
Jedenfalls bleiben dann nicht 720€ Netto über, sondern 195 € - 105 €, kostet die PKV mehr, bspw. weil die Frau mitversichert werden muss oder weil 400 € knapp gerechnet ist, dann bleibt kein Netto-Vorteil mehr über.

Dennoch, 100-200€/Monat ist natürlich nicht schlecht, aber weit weg von den behaupteten 720€ / Monat!
Im Jahresnetto ist die Jahressonderzahlung mit drin.
Wir können doch in dem Bereich von einem Jahresnetto Angestellter inkl. JSZ (der in der PKV ist)
56.002,16 ausgehen (keine PKV abgezogen)

vs Jahresnetto Beamter auch ohne PKV abzuziehen:
64.087,72 €
ausgehen.

Dann gilt bei der Betrachteten Lehrerschaft:
Tarifbeschäftigte haben das gleiche Deputat wie die verbeamteten Lehrkräfte, die bekanntlich eine 41-Stunden-Woche haben.
Oder?

Richtig wäre natürlich TV-L
also: 55.431,35€

Ginge der Beamte auf Teilzeit um die gleiche Arbeitszeit wie der Angestellte zu haben komme ich in BW auf
61.122,27 €

Für die PKV gehe ich halt mal davon aus, dass beide gleichviel selber zahlen....

So und nun kann sich jeder den Spaß noch machen welche zusätzliche Versicherungen der Angestellte zahlen muss, damit er das gleiche Absicherungsniveau hat.
(also ne kleine BU und ne kleine priv Rente)

Ach ja und wenn man dann keine Kinder mehr hat:
Richtig wäre natürlich TV-L
also: 55.431,35€

Beamter: 58.675,40 €
und ohne Partner:  50.831,02 € vs TVLer:    47.269,27 €   
also rund 300 netto mehr, naja so what....
ich bin glücklich Angestellter geblieben zu sein, hatte zwischendurch ein Gehalt, wo der Beamte auch als LRD neidisch sein kann.

Da hast du recht, beim Rechner ist im Jahresbrutto bereits die Sonderzahlung enthalten.
Ich hatte oben meinen Post nochmal editiert und etwas zu den Stufenlaufzeiten geschrieben. Der TV-Ler ist nach 15 Jahren im Endamt, der Beamte erst nach 25 Jahren. Die Differenz müsste fairerweise auch aufgerechnet werden, nach 15 Jahren ist der Beamte noch in A13 St. 7, also monatlich nochmal 220€ Differenz weg. Das schmilzt dann natürlich die nächsten 10 Jahre ab.
Und wie oben editiert fallen die Kinder mit 21/25J auch raus, was Mitte 50 dann wohl der Regelfall sein dürfte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 16.02.2024 14:37
Da hast du recht, beim Rechner ist im Jahresbrutto bereits die Sonderzahlung enthalten.
Ich hatte oben meinen Post nochmal editiert und etwas zu den Stufenlaufzeiten geschrieben. Der TV-Ler ist nach 15 Jahren im Endamt, der Beamte erst nach 25 Jahren. Die Differenz müsste fairerweise auch aufgerechnet werden, nach 15 Jahren ist der Beamte noch in A13 St. 7, also monatlich nochmal 220€ Differenz weg. Das schmilzt dann natürlich die nächsten 10 Jahre ab.
Und wie oben editiert fallen die Kinder mit 21/25J auch raus, was Mitte 50 dann wohl der Regelfall sein dürfte.
A13er nach 15 Jahren in Stufe 7, sicher?
Aber was will man mit diesem in meinen Augen sinnfreien hin und her gerechne aussagen?
Lebensweg a mit Lebensweg b vergleichen, wobei a als Beamter durchs Leben geht und b nicht und wer von den beiden bei vergleichbarer Tätigkeit mehr oder weniger Geld im Leben erarbeitet hat?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 16.02.2024 15:02
...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 16.02.2024 15:03
ohjeee "mittlerweile glaube ich echt, du trollst einfach nur. Prozentrechnung scheinst du nicht zu kapieren oder willst es nicht verstehen, nur um nicht von deinem Punkt abweichen zu müssen. Ich werde dir aber nicht weiter Mathestoff der 7. Klasser erklären."



Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, warum du das nicht verstehst.

Zwei Personen erhalten jeweils 3 % mehr.

Person A muss hiervon noch z.zt 10,6 % zusätzlich zur Steuer abdrücken (ich lasse jetzt mal KV und PV weg, sonst sind wir bei über 20 %)
Person B hat diese Abzüge nicht.

Und du sagst Person B ist nicht besser gestellt....

Oder hast du schon eine Email an den Bund der Steuerzahler geschickt, dass deren Aussage falsch ist? Die stimmt deiner Ansicht ja nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 16.02.2024 15:06
Da hast du recht, beim Rechner ist im Jahresbrutto bereits die Sonderzahlung enthalten.
Ich hatte oben meinen Post nochmal editiert und etwas zu den Stufenlaufzeiten geschrieben. Der TV-Ler ist nach 15 Jahren im Endamt, der Beamte erst nach 25 Jahren. Die Differenz müsste fairerweise auch aufgerechnet werden, nach 15 Jahren ist der Beamte noch in A13 St. 7, also monatlich nochmal 220€ Differenz weg. Das schmilzt dann natürlich die nächsten 10 Jahre ab.
Und wie oben editiert fallen die Kinder mit 21/25J auch raus, was Mitte 50 dann wohl der Regelfall sein dürfte.
A13er nach 15 Jahren in Stufe 7, sicher?
Aber was will man mit diesem in meinen Augen sinnfreien hin und her gerechne aussagen?
Lebensweg a mit Lebensweg b vergleichen, wobei a als Beamter durchs Leben geht und b nicht und wer von den beiden bei vergleichbarer Tätigkeit mehr oder weniger Geld im Leben erarbeitet hat?

Könnte man im Forum "Industriemechaniker" so wohl auch machen und schauen, dass der eine trotz der gleichen Arbeit mehr / weniger verdient als der andere, nur weil es ein anderer Arbeitgeber / Bundesland / Firmengröße / Chef ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 16.02.2024 15:09
Da hast du recht, beim Rechner ist im Jahresbrutto bereits die Sonderzahlung enthalten.
Ich hatte oben meinen Post nochmal editiert und etwas zu den Stufenlaufzeiten geschrieben. Der TV-Ler ist nach 15 Jahren im Endamt, der Beamte erst nach 25 Jahren. Die Differenz müsste fairerweise auch aufgerechnet werden, nach 15 Jahren ist der Beamte noch in A13 St. 7, also monatlich nochmal 220€ Differenz weg. Das schmilzt dann natürlich die nächsten 10 Jahre ab.
Und wie oben editiert fallen die Kinder mit 21/25J auch raus, was Mitte 50 dann wohl der Regelfall sein dürfte.
A13er nach 15 Jahren in Stufe 7, sicher?
Aber was will man mit diesem in meinen Augen sinnfreien hin und her gerechne aussagen?
Lebensweg a mit Lebensweg b vergleichen, wobei a als Beamter durchs Leben geht und b nicht und wer von den beiden bei vergleichbarer Tätigkeit mehr oder weniger Geld im Leben erarbeitet hat?

Keine Ahnung, er geht ja gegen jedes Argument an, dass zeigt, dass Beamten besser gestellt sind.

Warum ein Beamter im TVöD Forum ist, sei sowieso dahingestellt.

Ich habe lediglich gesagt, dass es nicht fair ist, dass die Ergebnisse immer 1:1 übertragen werden, weil damit netto immer mehr dort übrig bleibt. Dies wäre mal ein Ansatzpunkt um zu sparen, anstatt immer nur bei den Angestellten zu sparen. Insbesondere wo beklagt wird, dass man u.a. keine Ingenieure, Juristen etc. bekommt.

Dadurch wird auch der "Nachteil", dass ein Beamter ja nicht streiken wird, komplett ausgestochen. Wenn es eh von den Angestellten übertragen wird, reicht es ja vollkommen, wenn die streiken.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 16.02.2024 15:20
Ich habe lediglich gesagt, dass es nicht fair ist, dass die Ergebnisse immer 1:1 übertragen werden, weil damit netto immer mehr dort übrig bleibt. Dies wäre mal ein Ansatzpunkt um zu sparen, anstatt immer nur bei den Angestellten zu sparen. Insbesondere wo beklagt wird, dass man u.a. keine Ingenieure, Juristen etc. bekommt.

Der Vorschlag ist bereits in der Politik angekommen und wird seit Jahren umgesetzt - zumindest auf Bundesebene. Insoweit werden die Ergebnisse nicht wie behauptet immer 1:1 übertragen.

Grundsätzlich sind Beamte eben nicht besser gestellt, auch wenn du das behauptest. In einzelnen Bereichen hats der Beamte besser, in anderen der Angestellte. Vom Gesamtpaket ist es höchst individuell, was am besten zu einem selber passt und das kann man sich entsprechend aussuchen.

Insoweit kann ich dir nur raten, Beamter zu werden, wenns so toll sein soll.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bob Kelso am 16.02.2024 15:38
Besoldungsgruppe A 13, Stufe 12, Tabelle 01.12.2022 - 31.10.2024

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw&g=A_13&s=15&f=3&fstand=v&mst=VI&zulageid=10.1&zulageid=10.2&z=100&zulage=&stkl=3&r=nw&zkf=3


Abgestellter   EG 13; St. 6    identische Familienkonstellation

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/vka?id=tvoed-vka-2022&g=E_13&s=6&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2024&stkl=3&r=nw&zkf=2&pvk=3u&kk=15.5%25
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 16.02.2024 16:25
Ich habe lediglich gesagt, dass es nicht fair ist, dass die Ergebnisse immer 1:1 übertragen werden, weil damit netto immer mehr dort übrig bleibt. Dies wäre mal ein Ansatzpunkt um zu sparen, anstatt immer nur bei den Angestellten zu sparen. Insbesondere wo beklagt wird, dass man u.a. keine Ingenieure, Juristen etc. bekommt.
Also 1:1 wurde wann das letzte mal es übertragen? Kann mich nicht erinnern...kommt doch bei denen zumindest verzögert an, wenn es wirklich 1:1 umgesetzt werden würde.

Aber davon ab:
Nehmen wir mal einen TVler 5000€ Brutto PKV hat 3.410,92 Netto
Erhöhung 10%
Dann also 5500 Brutto macht 3.676,55 Netto also 7,8% netto Steigerung 265€ Nominal

Der Beamte: 4.258,00 Brutto und auch 3410,50 Netto
10% druff  4683,80 Brutto hat dann 3.682,55 € Netto 271€ bzw 8%

oje oje welch grosse Magie.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 16.02.2024 19:23
Ich habe lediglich gesagt, dass es nicht fair ist, dass die Ergebnisse immer 1:1 übertragen werden, weil damit netto immer mehr dort übrig bleibt. Dies wäre mal ein Ansatzpunkt um zu sparen, anstatt immer nur bei den Angestellten zu sparen. Insbesondere wo beklagt wird, dass man u.a. keine Ingenieure, Juristen etc. bekommt.
Also 1:1 wurde wann das letzte mal es übertragen? Kann mich nicht erinnern...kommt doch bei denen zumindest verzögert an, wenn es wirklich 1:1 umgesetzt werden würde.

Aber davon ab:
Nehmen wir mal einen TVler 5000€ Brutto PKV hat 3.410,92 Netto
Erhöhung 10%
Dann also 5500 Brutto macht 3.676,55 Netto also 7,8% netto Steigerung 265€ Nominal

Der Beamte: 4.258,00 Brutto und auch 3410,50 Netto
10% druff  4683,80 Brutto hat dann 3.682,55 € Netto 271€ bzw 8%

oje oje welch grosse Magie.

Niedersachsen 2023 und 2021 komplett gleich; 2019 leicht verzögert, aber auch wirkungsgleich.
Von daher wohl nicht so schlecht gelaufen die letzten Jahre

https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2023/

https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2021/

https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/land/tr/2019/

{bei einigen Bundesländern war der Beamtenabschluss sogar höher}


Das Problem ist ja eher, dass das in ein Gesetz gepackt werden muss. Da die letzten Tarifabschlüsse immer mit ewig langen Nullrunden einhergingen, war die zeitgleiche Übertragung kein Problem.
Ich hoffe nur, dass es nächstes Mal zum 1.1. rückwirkend etwas gibt, sowie es vor Corona und der Einführung der Prämien auch immer war - diese werden echt nur genutzt, um die Tabelle später steigen zu lassen.


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 17.02.2024 12:55
Ich hab ne E11 und bin in der Stufe 5.
Effektiv arbeite ich nicht viel und fahr damit gut. 3-4 Tage Home-Office, da versuch ich den Rechner nicht immer laufen zu lassen wegen den Stromkosten, welche nicht vom AG übernommen werden. Arbeite nach dem Feuerwehrprinzip.

Daher meine Forderung:

1. Viele % mit kurzer Laufzeit
2. Keine Stundenreduzierung, da ich in meiner Situation nicht davon profitiere
3. Jahressonderzahlung auf 100%
4. Kinderzuschlag einführen - so 100€ pro Kind wäre gerecht
5. Diensthandy mit unbegrenzten Datenvolumen

Wenn die von der Verdi das hier durchsetzen, werd ich Mitglied.

...sehr ehrliche Meinung, gefällt mir.

Bei den Stromkosten fürs Home Office möchte ich anmerken, dass diese ja über die Pauschale von der Steuer abgesetzt werden können. Mein Arbeitgeber merkt zudem, ob ich im Home Office im PC arbeite - da gibt es beim Einloggen in bestimmte Programme irgendwelche Verknüpfungen. Wenn ich allerdings Wäsche aufhänge, Staub sauge und Rasen mähe - das merkt natürlich niemand.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Luftpumpe40 am 17.02.2024 13:20
Moin in die Runde,

ein Arbeitgeberwechsel werde ich nicht anstreben. Vielmehr werde ich mir die Ratschläge aus diesem Forum zu Herzen nehmen. Diese Woche habe ich es meinen Arbeitgeber mal so richtig gezeigt. Eingangspost, die eindeutig nicht meinem Zuständigkeitsbereich zuzuordnen war, habe ich einfach ignoriert. Dickfällig wie mein dämlicher Chef leider ist, hat es sich nicht darum gekümmert, dass ich diese zusätzliche Eingangspost nicht bearbeiten kann. Der Lackaffe hält sich aus allem raus und grinst sämtliche Probleme mit seinen schneeweißen Zähnen einfach weg.

Ich hatte gefordert, dass die Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich reduziert werden muss. Aufgrund des Fachkräftemangels kann es nicht sein, dass ein paar blöde die Unmengen an Arbeit bewältigen sollen. Ich hoffe daher inständig auf eine entsprechende Reduzierung.

Zu meinem Selbstschutz habe ich eine Gefährdungsanzeige gestellt und mich auch schon aktiv nach anderen Stellen im Haus umgesehen. Im Fokus sind dabei Bereiche, wo man gefühlt noch eine ruhige Kugel schieben kann. Die gibt es auch in dem Saftladen, wo ich arbeite. Da ich mich extrem gut in Vorstellungsgesprächen verkaufen kann und viele andere Bereiche meine Arbeit auch zu schätzen wissen, rechne ich mir da große Chancen aus.

Bis dahin mache nur noch das Allernötigste. Wenn ich mit der Arbeit, die ich nach Geschäftsverteilungsplan erledigen muss, fertig bin ist eben Zeitung lesen und am Handy zocken angesagt. Zu so einem Verhalten nötigt mich mein Arbeitgeber leider.

Und da ich ein höflicher Mensch bin liefere ich genau das, was mindestens gefordert werden kann. Kein Deut mehr. Alles andere ist mir mittlerweile egal. Meine Gesundheit wird es mir danken.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Fusselblub am 18.02.2024 16:30
Mein Wunsch:

Erhöhung der Schichtzulage
Erhöhung der Sonntagszulage
Wiedereinführung Samstagzulage

Nachtzuschlag wieder ab 19 Uhr bis 7:00 Uhr.
Erhöhung des Nachtzuschlages

Jahressonderzahlung 100%

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 18.02.2024 17:28
Mag verständlich sein, aber versaue doch anderen Leuten nicht die Gleitzeit (auch wenn das nicht meine sind).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MaLa am 19.02.2024 07:11
Mein Wunsch:

Erhöhung der Schichtzulage
Erhöhung der Sonntagszulage
Wiedereinführung Samstagzulage

Nachtzuschlag wieder ab 19 Uhr bis 7:00 Uhr.
Erhöhung des Nachtzuschlages

Jahressonderzahlung 100%

Das erste seit 3 Seiten das nicht OT ist

Aber die NAchtzulage bis 07:00 Uhr find ich schon recht lang, besonders da ich meistens um 06:30 Uhr bereits anfange und die DV erlaubt bereits ab 06:00 Uhr loszulegen. Bleiben wir doch Altdeutsch, die NAcht hat um 06:00 Uhr beendet zu sein :P
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 19.02.2024 08:17
ohjeee "mittlerweile glaube ich echt, du trollst einfach nur. Prozentrechnung scheinst du nicht zu kapieren oder willst es nicht verstehen, nur um nicht von deinem Punkt abweichen zu müssen. Ich werde dir aber nicht weiter Mathestoff der 7. Klasser erklären."



Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, warum du das nicht verstehst.

Zwei Personen erhalten jeweils 3 % mehr.

Person A muss hiervon noch z.zt 10,6 % zusätzlich zur Steuer abdrücken (ich lasse jetzt mal KV und PV weg, sonst sind wir bei über 20 %)
Person B hat diese Abzüge nicht.

Und du sagst Person B ist nicht besser gestellt....

Oder hast du schon eine Email an den Bund der Steuerzahler geschickt, dass deren Aussage falsch ist? Die stimmt deiner Ansicht ja nicht.
Mir ist nicht klar, warum du das NICHT verstehst und meinst, dich weiter mit fehlenden Prozentrechnen-Kenntnissen blamieren zu müssen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 19.02.2024 08:53
Da hast du recht, beim Rechner ist im Jahresbrutto bereits die Sonderzahlung enthalten.
Ich hatte oben meinen Post nochmal editiert und etwas zu den Stufenlaufzeiten geschrieben. Der TV-Ler ist nach 15 Jahren im Endamt, der Beamte erst nach 25 Jahren. Die Differenz müsste fairerweise auch aufgerechnet werden, nach 15 Jahren ist der Beamte noch in A13 St. 7, also monatlich nochmal 220€ Differenz weg. Das schmilzt dann natürlich die nächsten 10 Jahre ab.
Und wie oben editiert fallen die Kinder mit 21/25J auch raus, was Mitte 50 dann wohl der Regelfall sein dürfte.
A13er nach 15 Jahren in Stufe 7, sicher?
Aber was will man mit diesem in meinen Augen sinnfreien hin und her gerechne aussagen?
Lebensweg a mit Lebensweg b vergleichen, wobei a als Beamter durchs Leben geht und b nicht und wer von den beiden bei vergleichbarer Tätigkeit mehr oder weniger Geld im Leben erarbeitet hat?

Keine Ahnung, er geht ja gegen jedes Argument an, dass zeigt, dass Beamten besser gestellt sind.

Warum ein Beamter im TVöD Forum ist, sei sowieso dahingestellt.

Ich habe lediglich gesagt, dass es nicht fair ist, dass die Ergebnisse immer 1:1 übertragen werden, weil damit netto immer mehr dort übrig bleibt. Dies wäre mal ein Ansatzpunkt um zu sparen, anstatt immer nur bei den Angestellten zu sparen. Insbesondere wo beklagt wird, dass man u.a. keine Ingenieure, Juristen etc. bekommt.

Dadurch wird auch der "Nachteil", dass ein Beamter ja nicht streiken wird, komplett ausgestochen. Wenn es eh von den Angestellten übertragen wird, reicht es ja vollkommen, wenn die streiken.
Erstens wusste ich nicht, warum das TVöD-Forum exklusiv ist.
Zweitens mache ich Personalrecht und muss mich notgedrungen damit auseinandersetzen.
Drittens hast du immer noch nicht verstanden, wie prozentuale Erhöhungen funktionieren, und dass unabhängig vom Abzug (Steuerprogression außen vor) eine 5%-Lohnerhöhung Brutto wie Netto gleich ausfällt, unabhängig von den individuellen Abzügen (nochmal explizit: Steuerprogression außen vor).
Und auch das habe ich in einem vereinfachten Beispiel vorgerechnet und du kannst das hier auf der Seite ohne Probleme auch selbst nachrechnen lassen. Kannst dann ja hier deine Berechnungen posten, damit man eine Grundlage zum drüber reden hat, anstatt wie im ganzen Thread geschehen, nur Behauptungen ohne Zahlen oder Rechenbeispiele zu posten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 19.02.2024 09:02
Mal so ne Idee für Euch:

Einfach mal den Admin bitten, einen separaten Faden (fest oben angepinnt) zu erstellen.

Titel: "Tarifbeschäftigung oder Verbeamtung - Was ist geiler, wer ist Opfer?"

Das Topic darf dann in jedem Forum (Kommunen/Bund/Land) fröhlich mit mathematischer Fachexpertise und manigfaltigen Fallbeispielen befüllt werden - ohne dass es andere Themen bis zur Unkenntlichkeit erwürgt.

Wär doch mal was, oder?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SWB am 20.02.2024 09:06
Vielleicht müsste in der nächsten Runde auch über die Abschaffung der Ausbildungs- und Prüfungspflicht gesprochen werden. Geht in anderen Bundesländern schließlich auch.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 20.02.2024 11:53
Na ja, was dabei rauskommt sieht man in den JObcentern, wo über das Arbeitsamt Friseusen als Sachbearbeiterinnen in der Leistung genommen werden. Die gewonnen Klagen der Bezieher ist wohl bekannt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 20.02.2024 12:55
Ich hab ne E11 und bin in der Stufe 5.
Effektiv arbeite ich nicht viel und fahr damit gut. 3-4 Tage Home-Office, da versuch ich den Rechner nicht immer laufen zu lassen wegen den Stromkosten, welche nicht vom AG übernommen werden. Arbeite nach dem Feuerwehrprinzip.

Daher meine Forderung:

1. Viele % mit kurzer Laufzeit
2. Keine Stundenreduzierung, da ich in meiner Situation nicht davon profitiere
3. Jahressonderzahlung auf 100%
4. Kinderzuschlag einführen - so 100€ pro Kind wäre gerecht
5. Diensthandy mit unbegrenzten Datenvolumen

Wenn die von der Verdi das hier durchsetzen, werd ich Mitglied.

...sehr ehrliche Meinung, gefällt mir.

Bei den Stromkosten fürs Home Office möchte ich anmerken, dass diese ja über die Pauschale von der Steuer abgesetzt werden können. Mein Arbeitgeber merkt zudem, ob ich im Home Office im PC arbeite - da gibt es beim Einloggen in bestimmte Programme irgendwelche Verknüpfungen. Wenn ich allerdings Wäsche aufhänge, Staub sauge und Rasen mähe - das merkt natürlich niemand.

Sehr ehrlich Meinung, bis auf den letzten Satz. Denn wer so denkt, der tritt nicht einer Gewerkschaft bei, die die Forderungen ja bereits erfüllt hat. Wenn man sich schon ehrlich macht, dann Ganz.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kryne am 20.02.2024 20:31
Meine Wünsche wären:

- Wochenarbeitszeit auf 35h bei vollem Lohn

- Entgelterhöhung 300€ + 2,5%

- Laufzeit max. 18 Monate

- Keine Nullmonate in der Zeit der ewigen Verhandlungen

- Neueinführung / Wiedereinführung einer Technikerzulage für ITler, Ingenieure, Architekten und staatlich geprüfte Techniker in Höhe von 300€ (Nicht als Option, sondern für alle AG verpflichtend)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kryne am 21.02.2024 03:56


Das mit dem Handy dürfte einen finanziellen Hintergrund haben. Gewerbliche Multianschlüsse haben nicht unbedingt eine Flatrate in die Handynetze. Jedenfalls wurden wir aus diesem Grund gebeten, wenn möglich auf das Festnetz umzuleiten. Ist bei Behördenpaare unpraktisch.

Und bei all euren Hochleistungsrechnern, habt ihr kein Telefonsystem, welches einfach über euren PC mit einem Headset funktioniert ?

Ich muss im Homeoffice lediglich das Headset an meinen Dienstlaptop stöpseln (der mittels VPN im AG Netz hängt) und fertig ist das Ding. Irgendwelche Weiterleitungen auf Telefone oder Handys klingt für mich so nach 2010 :D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: enemenebuh am 21.02.2024 07:25

4. Kinderzuschlag einführen - so 100€ pro Kind wäre gerecht


Gab es doch schon? Bekommt ein alter Hase hier auch noch... einer der letzten. Leider nicht übertragbar  :-\

Wäre aber auch für eine Wiedereinführung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Acastus am 21.02.2024 08:42
Mal so ne Idee für Euch:

Einfach mal den Admin bitten, einen separaten Faden (fest oben angepinnt) zu erstellen.

Titel: "Tarifbeschäftigung oder Verbeamtung - Was ist geiler, wer ist Opfer?"

Das Topic darf dann in jedem Forum (Kommunen/Bund/Land) fröhlich mit mathematischer Fachexpertise und manigfaltigen Fallbeispielen befüllt werden - ohne dass es andere Themen bis zur Unkenntlichkeit erwürgt.

Wär doch mal was, oder?

Vielen dank für deine Äußerung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 21.02.2024 08:50

4. Kinderzuschlag einführen - so 100€ pro Kind wäre gerecht


Gab es doch schon? Bekommt ein alter Hase hier auch noch... einer der letzten. Leider nicht übertragbar  :-\

Wäre aber auch für eine Wiedereinführung.

Man wird für seine Arbeit bezahlt, nicht fürs Reproduzieren.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Acastus am 21.02.2024 08:50
Wünsche kann man ja haben wir werden sehen was davon umgesetzt werden kann und wird.

Dann mal hier meine Wünsche.

Laufzeit 18 Monate

- Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich auf 35 Std schrittweise natürlich
- VWL erhöhen von 6,65 auf 44 Euro die jeder Arbeitgeber sowieso steuerlich pro Monat absetzten kann pro Mitarbeiter. (geht doch da sicherlich auch)
- Jahressonderzahlung auf 100 Prozent erhöhen für alle Berufsgruppen
- Gehaltserhöhung in 2 Schritten ab Januar 2025   + 5%  ab Januar 2026 + 4%
- Stufen 3 - 5 Streichen alternativ Stufenlaufzeiten erheblich verkürzen
- Bei Aufstieg in neue EG Stufenlaufzeiten mit einberechnen.. also das die Stufe nicht von neuen beginnt.
- Entgeldordnung überarbeiten. Es gibt so einige Berufe die überhaupt nicht in der EGO vorkommen.
- Zulagenkatalog überarbeiten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 21.02.2024 14:02


Das mit dem Handy dürfte einen finanziellen Hintergrund haben. Gewerbliche Multianschlüsse haben nicht unbedingt eine Flatrate in die Handynetze. Jedenfalls wurden wir aus diesem Grund gebeten, wenn möglich auf das Festnetz umzuleiten. Ist bei Behördenpaare unpraktisch.

Und bei all euren Hochleistungsrechnern, habt ihr kein Telefonsystem, welches einfach über euren PC mit einem Headset funktioniert ?

Ich muss im Homeoffice lediglich das Headset an meinen Dienstlaptop stöpseln (der mittels VPN im AG Netz hängt) und fertig ist das Ding. Irgendwelche Weiterleitungen auf Telefone oder Handys klingt für mich so nach 2010 :D

Die Umstellung des Telefonsystems ist lange geplant, kommt aber (warum auch immer) nicht in die Pötte.
Dabei sollen alle Außenstellen zeitgleich umgestellt werden.

Wenn ich bei Behörden anrufe, die es haben, quält mich die miserable Tonqualität .
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: OrganisationsGuy am 21.02.2024 14:34
Wünsche kann man ja haben wir werden sehen was davon umgesetzt werden kann und wird.

Dann mal hier meine Wünsche.

Laufzeit 18 Monate

- Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich auf 35 Std schrittweise natürlich
- VWL erhöhen von 6,65 auf 44 Euro die jeder Arbeitgeber sowieso steuerlich pro Monat absetzten kann pro Mitarbeiter. (geht doch da sicherlich auch)
- Jahressonderzahlung auf 100 Prozent erhöhen für alle Berufsgruppen
- Gehaltserhöhung in 2 Schritten ab Januar 2025   + 5%  ab Januar 2026 + 4%
- Stufen 3 - 5 Streichen alternativ Stufenlaufzeiten erheblich verkürzen
- Bei Aufstieg in neue EG Stufenlaufzeiten mit einberechnen.. also das die Stufe nicht von neuen beginnt.
- Entgeldordnung überarbeiten. Es gibt so einige Berufe die überhaupt nicht in der EGO vorkommen.
- Zulagenkatalog überarbeiten.

Und eins davon könnte eintreten, in Summe niemals. Wobei die Gehaltserhöhung nicht mit 5 % und 4 % beziffert werden würde sondern niedriger.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 21.02.2024 16:00

4. Kinderzuschlag einführen - so 100€ pro Kind wäre gerecht


Gab es doch schon? Bekommt ein alter Hase hier auch noch... einer der letzten. Leider nicht übertragbar  :-\

Wäre aber auch für eine Wiedereinführung.

Man wird für seine Arbeit bezahlt, nicht fürs Reproduzieren.

Das ist zwar richtig, dennoch ist eine Gesellschaft ohne Kinder auch eine Gesellschaft ohne Zukunft. Kinder kosten allerdings auch eine Menge Geld, deshalb "fördert" die Gesellschaft/der Staat (unser Arbeitgeber) dies mit Steuerfreibeträgen bzw. Kindergeld. In den guten alten Zeiten der sozialen Marktwirtschaft gab es gerade im Mittelstand durchaus mal eine Gehaltserhöhung nach der Niederkunft. In diesen dunklen Tagen gab es in den Kantinen aber auch Bier zu trinken - manche mögen sich erinnern  ;)

Am Rande: Bei uns scheint es tatsächlich auch Arbeitsverträge zu geben, in denen so etwas steht "Sie bewachen hauptamtlich den Aschenbecher in der Raucherecke" ;)

Aber zum Kinderzuschlag zurück: Sollte tatsächlich nicht Teil des tariflichen Entgelts sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 21.02.2024 17:16

4. Kinderzuschlag einführen - so 100€ pro Kind wäre gerecht


Gab es doch schon? Bekommt ein alter Hase hier auch noch... einer der letzten. Leider nicht übertragbar  :-\

Wäre aber auch für eine Wiedereinführung.

Man wird für seine Arbeit bezahlt, nicht fürs Reproduzieren.

Das ist zwar richtig, dennoch ist eine Gesellschaft ohne Kinder auch eine Gesellschaft ohne Zukunft. Kinder kosten allerdings auch eine Menge Geld, deshalb "fördert" die Gesellschaft/der Staat (unser Arbeitgeber) dies mit Steuerfreibeträgen bzw. Kindergeld. In den guten alten Zeiten der sozialen Marktwirtschaft gab es gerade im Mittelstand durchaus mal eine Gehaltserhöhung nach der Niederkunft. In diesen dunklen Tagen gab es in den Kantinen aber auch Bier zu trinken - manche mögen sich erinnern  ;)

Am Rande: Bei uns scheint es tatsächlich auch Arbeitsverträge zu geben, in denen so etwas steht "Sie bewachen hauptamtlich den Aschenbecher in der Raucherecke" ;)

Aber zum Kinderzuschlag zurück: Sollte tatsächlich nicht Teil des tariflichen Entgelts sein.

Wenn der Staat Kinderreichtum fördern möchte, dann soll er das für alle Eltern machen; nicht nur für die Angestellten im öffentlichen Dienst. Insofern teile ich deinen letzten Satz.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 21.02.2024 21:32
Der TVÖD ist zu sozialistisch als dass darin kein geeigneter Platz für einen tariflichen Kinderzuschlag wäre.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 22.02.2024 06:47
Inwiefern wird die abgelieferte Arbeit mehr wert,w enn man Kinder hat? Im Gegenteil, dann hat man ja sogar noch 10 Tage im Jhr zusätzlich frei für Kindkrank und ist sicher nicht so produktiv wie jemand,d er sich auf seine Arbeit konzentriert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 22.02.2024 06:59
Inwiefern wird die abgelieferte Arbeit mehr wert,w enn man Kinder hat? Im Gegenteil, dann hat man ja sogar noch 10 Tage im Jhr zusätzlich frei für Kindkrank und ist sicher nicht so produktiv wie jemand,d er sich auf seine Arbeit konzentriert.
Vielleicht ist der- oder diejenige aber auch deutlich konzentrierter, weil entspannter?
Schließlich sorgen die zusätzlichen Kindkrank-Tage dafür, das die eigene kleine Welt gefühlt nicht gleich unterzugehen droht, wenn im privaten mal nicht alles permanent rund läuft - wie es mit (kleinen) Kindern ja eher die Regel als die Ausnahme ist...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 22.02.2024 07:18
Inwiefern wird die abgelieferte Arbeit mehr wert,w enn man Kinder hat? Im Gegenteil, dann hat man ja sogar noch 10 Tage im Jhr zusätzlich frei für Kindkrank und ist sicher nicht so produktiv wie jemand,d er sich auf seine Arbeit konzentriert.

Oh, da lassen sich bessere Vergleiche mit (im Tarif verankerten) Ungerechtigkeiten finden:

Bei uns sind die meisten Mitarbeiter in der E11 eingruppiert. Alles ITler. Wenn wir neue bekommen, dann wechseln diese oft mit Berufserfahrung aus der fW zu uns und sind meist in den ersten Jahren wirklich motiviert. Die "älteren Hasen" sind hingegen oft etwas langsamer und tun sich schwerer, neue Wege zu beschreiten (was in der IT essentiell ist).

Hier stehen sich dann oft eine engagierte EG11/3 einer "leistungsreduzierten" EG11/6 gegenüber. Auch wenn das bei uns eine sehr spezifische Situation ist: Gleiches Geld für gleiche Arbeit ist eine Illusion.

Ich würde mir für den öD wünschen, dass die Erfahrungsstufen eingedampft werden, und dass man nach 3-4 Jahren das "volle" Gehalt erhält.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 22.02.2024 07:42
Inwiefern wird die abgelieferte Arbeit mehr wert,w enn man Kinder hat? Im Gegenteil, dann hat man ja sogar noch 10 Tage im Jhr zusätzlich frei für Kindkrank und ist sicher nicht so produktiv wie jemand,d er sich auf seine Arbeit konzentriert.
Vielleicht ist der- oder diejenige aber auch deutlich konzentrierter, weil entspannter?
Schließlich sorgen die zusätzlichen Kindkrank-Tage dafür, das die eigene kleine Welt gefühlt nicht gleich unterzugehen droht, wenn im privaten mal nicht alles permanent rund läuft - wie es mit (kleinen) Kindern ja eher die Regel als die Ausnahme ist...

Würde mich wundern, wenn man mit Kindern entspannter ist.
Es sei denn, man ist nicht dasjenige Elternteil, das die Carearbeit rund um die Kinder übernimmt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ElBarto am 22.02.2024 08:12
Das mit dem Kinderzuschuss hatte ich auch auf dem Zettel.
Allerdings ging es mir dabei hauptsächlich darum, dass Beamte für Heirat und Kinder jeweils noch extra bezuschusst werden.

Dem Angestellten bleibt "nur" das Kindergeld.

Was die Erfahrungsstufen angeht, ist das halt die Möhre die einen bei der Stande halten soll.
Betriebszugehörig soll durchaus belohnt werden.
Die Stufenlaufzeiten sollten aber pauschal reduziert werden vielleicht einfach auf 2 Jahre je Stufe.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 22.02.2024 08:14
Inwiefern wird die abgelieferte Arbeit mehr wert,w enn man Kinder hat? Im Gegenteil, dann hat man ja sogar noch 10 Tage im Jhr zusätzlich frei für Kindkrank und ist sicher nicht so produktiv wie jemand,d er sich auf seine Arbeit konzentriert.

Oh, da lassen sich bessere Vergleiche mit (im Tarif verankerten) Ungerechtigkeiten finden:

Bei uns sind die meisten Mitarbeiter in der E11 eingruppiert. Alles ITler. Wenn wir neue bekommen, dann wechseln diese oft mit Berufserfahrung aus der fW zu uns und sind meist in den ersten Jahren wirklich motiviert. Die "älteren Hasen" sind hingegen oft etwas langsamer und tun sich schwerer, neue Wege zu beschreiten (was in der IT essentiell ist).

Hier stehen sich dann oft eine engagierte EG11/3 einer "leistungsreduzierten" EG11/6 gegenüber. Auch wenn das bei uns eine sehr spezifische Situation ist: Gleiches Geld für gleiche Arbeit ist eine Illusion.

Ich würde mir für den öD wünschen, dass die Erfahrungsstufen eingedampft werden, und dass man nach 3-4 Jahren das "volle" Gehalt erhält.
Die AG's wollen die Stufen auch einstampfen auf Stufe 1. Verdi auf Stufe 6; Kompromiss auf Stufe 3, deal?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 22.02.2024 08:16
Inwiefern wird die abgelieferte Arbeit mehr wert,w enn man Kinder hat? Im Gegenteil, dann hat man ja sogar noch 10 Tage im Jhr zusätzlich frei für Kindkrank und ist sicher nicht so produktiv wie jemand,d er sich auf seine Arbeit konzentriert.
Vielleicht ist der- oder diejenige aber auch deutlich konzentrierter, weil entspannter?
Schließlich sorgen die zusätzlichen Kindkrank-Tage dafür, das die eigene kleine Welt gefühlt nicht gleich unterzugehen droht, wenn im privaten mal nicht alles permanent rund läuft - wie es mit (kleinen) Kindern ja eher die Regel als die Ausnahme ist...

Würde mich wundern, wenn man mit Kindern entspannter ist.
Es sei denn, man ist nicht dasjenige Elternteil, das die Carearbeit rund um die Kinder übernimmt.
Du hast mich missverstanden:
Natürlich ist man mit Kindern nicht entspannter. Und gerade deshalb helfen die "ungerechten" Kindkrank-Tage, ein wenig Entspannung (und damit Konzentration auf die Arbeit) hineinzubringen, indem in solchen Situationen eben kein Urlaub eingebracht (oder mehr oder weniger aufwändig eine andere Lösung organisiert) werden muss um die Kinderbetreuung sicherzustellen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 22.02.2024 08:35
Vielleicht sollte man sich von dem Thema Kinder etwas entfernen. Die zugehörigen Regelungen haben auch wenig mit dem Tarif zu tun, sodern sind eben gesetzlich für alle Arbeitnehmer fixiert.

Letztlich enden solche Diskussionen in (zumeist ziemlich erbärmlichen) Neiddebatten.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 22.02.2024 08:45

Letztlich enden solche Diskussionen in (zumeist ziemlich erbärmlichen) Neiddebatten.

Ich denke, die Fronlinie wird nach Einführung des Kinderzuschlages nicht zwischen Kinderlosen und welchen mit Kindern sein, sondern zwischen den Entgeltgruppen der Personen mit Kindern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verdi diesen Zuschlag nicht sozialistisch einführt, also im Schnitt 100 € pro Kind, bis E9a, 150 €, 50 € bis E12, ab E13 0 €.

@Hugo: wo hast du das her, dass die AG nur noch Stufe 1 haben wollen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 22.02.2024 09:07
... Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verdi diesen Zuschlag nicht sozialistisch einführt, also im Schnitt 100 € pro Kind, bis E9a, 150 €, 50 € bis E12, ab E13 0 €.

 ;D ;) - Ja, da hast du wahrscheinlich Recht. Für verdi scheint es ja bereits ein Skandal zu sein, dass es überhaupt unterschiedliche Entgeltgruppen gibt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MaLa am 22.02.2024 09:21



Ich denke, die Fronlinie wird nach Einführung des Kinderzuschlages nicht zwischen Kinderlosen und welchen mit Kindern sein, sondern zwischen den Entgeltgruppen der Personen mit Kindern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verdi diesen Zuschlag nicht sozialistisch einführt, also im Schnitt 100 € pro Kind, bis E9a, 150 €, 50 € bis E12, ab E13 0 €.


Dabei würde es andersrum mehr Sinn machen, die Arbeitskräfte fehlen in den Bereichen ab 9a+
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 22.02.2024 11:58
... Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verdi diesen Zuschlag nicht sozialistisch einführt, also im Schnitt 100 € pro Kind, bis E9a, 150 €, 50 € bis E12, ab E13 0 €.

 ;D ;) - Ja, da hast du wahrscheinlich Recht. Für verdi scheint es ja bereits ein Skandal zu sein, dass es überhaupt unterschiedliche Entgeltgruppen gibt.

Hahaha  ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bob Kelso am 22.02.2024 13:09
... Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verdi diesen Zuschlag nicht sozialistisch einführt, also im Schnitt 100 € pro Kind, bis E9a, 150 €, 50 € bis E12, ab E13 0 €.

 ;D ;) - Ja, da hast du wahrscheinlich Recht. Für verdi scheint es ja bereits ein Skandal zu sein, dass es überhaupt unterschiedliche Entgeltgruppen gibt.

Es sei denn, wenn es um die "Unterschiedlichkeit" der Entgelte bei Verdi selbst geht!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 22.02.2024 13:38

Letztlich enden solche Diskussionen in (zumeist ziemlich erbärmlichen) Neiddebatten.

Ich denke, die Fronlinie wird nach Einführung des Kinderzuschlages nicht zwischen Kinderlosen und welchen mit Kindern sein, sondern zwischen den Entgeltgruppen der Personen mit Kindern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verdi diesen Zuschlag nicht sozialistisch einführt, also im Schnitt 100 € pro Kind, bis E9a, 150 €, 50 € bis E12, ab E13 0 €.

@Hugo: wo hast du das her, dass die AG nur noch Stufe 1 haben wollen?
Das sollte nur ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, dass eine Festlegung auf Stufe 6 keineswegs sicher ist in solchen Verhandlungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 22.02.2024 14:01
Sicherlich, sie kann auch darüber liegen. ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 22.02.2024 14:18
Sicherlich, sie kann auch darüber liegen. ;)
Seit BAT-Zeiten nimmt die Attraktivität des ÖD ab. Von daher fehlt es mir an Fantasie, dass bei solchen Verhandlungen kein Mist rauskommt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 22.02.2024 14:32
Mich persönlich in Stufe 6 interessiert es ehe nicht mehr so sehr. Ich gehe eher davon aus, dass es - ähnlich wie bei den Entgeltgruppen - dauerhaft eher zu mehr Stufen kommen wird bzw. zu weiteren Sonderregelungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 22.02.2024 14:54
Mich persönlich in Stufe 6 interessiert es ehe nicht mehr so sehr. Ich gehe eher davon aus, dass es - ähnlich wie bei den Entgeltgruppen - dauerhaft eher zu mehr Stufen kommen wird bzw. zu weiteren Sonderregelungen.

Was ja auch wieder dazu führt das einem Lohn vorgehalten wird.
Die AG freuen sich.

Wie schon mehrfach aufgeführt sind 3 Stufen völlig ausreichend um zwischen Neuling/ Anfänger/ Erfahrener Mitarbeiter zu unterteilen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 23.02.2024 08:52
Kann das sein, dass die Stufenlaufzeiten sogar einen Ministerpräsidenten in seinem Job gefährden?

Herr Weil in Niedersachsen hat ja seine Büroleiterin von E15 in B2 gesetzt. IN der Zeitung steht was von 6.300 vs. 8200 €. Dann wäre die ja so in Stufe 4 gewesen und das Land hat keinen Weg gefunden, die Stufenlaufzeit zu verkürzen ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 26.02.2024 12:46
Ich finde den Kinderzuschlag interessant, weil es mich interessieren würde, was das für die Übernahme des Ergebnisses bei den Beamten bedeutet.
Die haben ihn ja schon...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Jan88 am 26.02.2024 12:59
Ist denn generell eine Gehaltserhöhung für TVÖD-S denkbar und falls ja, wie viel % ca?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 26.02.2024 13:47
In der letzten Diskussionsrunde wurde vom Dönnerstag gesprochen, d.h als Tariferhöhung 1 * Döner/ Woche.
Bei 8 €/Döner sind dies 32€/Monat (netto)

Da kommen wir schon in die jetzt zu erwartenden Tariferhöhungen
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Jan88 am 26.02.2024 14:00
Und nun ernsthaft? Wie viel % stehen denn per se ca. zur Debatte?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Flying am 26.02.2024 14:43
Und nun ernsthaft? Wie viel % stehen denn per se ca. zur Debatte?

Wird dir noch keiner konkret sagen können.
Ver.di erfreut sich noch an der letzten Nullrunde und wird dann irgendwann Ideen bringen.
So viel wie jetzt wirds definitiv nicht werden - da rechne ich eher mit einer ganz kleinen %Zahl und vielleicht 1-2 Stunden weniger
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Pätsch am 26.02.2024 15:07
Und nun ernsthaft? Wie viel % stehen denn per se ca. zur Debatte?
Kannst im Oktober/November nochmal fragen
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wurmlie am 26.02.2024 15:26
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.


Meine Frau ist Beamtin in NRW, während ich im öffentlichen Dienst angestellt bin. Sie bekleidet den A7, Stufe 3, und ich bin in der EG 12, Stufe 3. Aufgrund unserer Ehe, zwei Kinder und unter Berücksichtigung des Mietspiegels verdient sie derzeit netto etwa 100€ mehr als ich mit meinem abgeschlossenen Studium – 3100€ im Vergleich zu meinen 3000€ netto, und das bei nur 2 Stunden mehr Arbeit pro Woche^^. Natürlich muss sie noch die Kosten für ihre private Krankenversicherung (PKV) abziehen, etwa 240€. Unsere Kinder sind in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Die Vorteile der PKV (bezüglich Termine) stören mich persönlich nicht, auch wenn ich meine Meinung zu Zahnersatzleistungen revidieren könnte :D.

Vielmehr stoße ich auf Aspekte wie den Lohnersatz bei Kinderkrankentagen, bei dem Beamte 100% Lohn erhalten, im Gegensatz zu Angestellten, die etwa 90% aus der GKV erhalten. Ein weiteres entscheidendes Thema sind Krankentage im Verhältnis von Arbeitstag zu Kalendertag. Als Angestellter muss ich, wenn ich ab Donnerstag krank bin und das Wochenende über krank bleibe, am Freitag ein ärztliches Attest für das Wochenende besorgen (abhängig von der Krankheit, falls ich am Freitag noch nicht wieder gesund bin). Als Beamter hingegen benötige ich am Montag kein Attest, während ein Angestellter dies vorlegen muss, da zwischen Arbeits- und Kalendertagen unterschieden wird. Mit welcher Begründung?

Solche Feinheiten sollten meiner Meinung nach angeglichen werden, wenn es um das Kritisieren von Beamten geht. Am Ende des Tages verrichten beide Gruppen die gleiche Arbeit, es sei denn, es handelt sich um spezielle Aufgaben wie Beurkundungen (Grenzniederschriften beispielsweise). Auch im Bürgerservice arbeiten nicht nur Beamte, sondern auch Angestellte, und beide Gruppen stellen Ausweisdokumente aus.

Persönlich wünsche ich mir daher eine Vereinheitlichung der genannten Punkte, eine Lohnerhöhung von 5% über 12 Monate, die Möglichkeit von 3-4 mobilen Arbeitstagen sowie einen Kinderzuschlag für Angestellte. 35 Urlaubstage wären ebenfalls wünschenswert. Die Stundenzahl müsste meiner Meinung nach nicht reduziert werden, insbesondere dann nicht, wenn 3-4 mobile Arbeitstage bereitgestellt würden
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wurmlie am 26.02.2024 15:49
*Nachtrag, bei mir ist noch das Jobrad drin und Inflationsausgleich eingerechnet. Bei meiner Frau ist der mtl. Inflationsausgleich noch nicht drin.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 26.02.2024 17:50
Bei mir benötigen sowohl Beamte wie auch TB erst nach 3 Tagen ein Attest.
4 Kinderkranktage für Beamte sind da schon sehr sportlich.
TB haben 12 Tage.
Alles auf das Jahr gerechnet.

240€ für die PKV. Freut euch, dass es bei euch so günstig ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wurmlie am 26.02.2024 23:02
Bei mir benötigen sowohl Beamte wie auch TB erst nach 3 Tagen ein Attest.
4 Kinderkranktage für Beamte sind da schon sehr sportlich.
TB haben 12 Tage.
Alles auf das Jahr gerechnet.

240€ für die PKV. Freut euch, dass es bei euch so günstig ist.

Ja aber der Beamte benötigt das nach 3 Arbeitstagen und nicht Kalendertagen wie der TB. Deshalb das Beispiel dem Wochenende.

Die angesprochenen 4 Tage beziehen sich auf Schwerkranke und da hat der TB auch nur 4. Diese haben TB auch 100% vergütet. Es geht um die normalen Kinderkrankentage bzw. Kinderbetreuungstage
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 27.02.2024 11:14
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Paul Stanley am 27.02.2024 13:22
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Um dies mit ein paar Zahlen zu verdeutlichen.


In einer Nachbarbehörde in einer NRW Stadt arbeiten ein Stadtinspektor A6; St8 und im Nachbarzimmer  ein Volljurist E13 St. 4
Beide sind verheiratet und haben zwei Kinder.

A6 : brutto                                    3015
Familienzuschlag                            148
1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
2. Kind                                            677
Strukturzulage                                  82

ergeben: 4615  Brutto   und
                                                   Netto::  4080  Netto                         davon sind noch die PKV zu entrichten

Der Jurist  E13; St. 4
Brutto: 5330                                  Netto: 3600                                     GKV; Familienversicherung abgezogen

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht darzustellen, wie es aussehen würde, sollte dieser Jurist verbeamtet werden.


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 27.02.2024 13:52
Wenn die Ergebnisse der Tarifverhandlungen inhaltsgleich auf Beamte übertragen wird, wäre doch mal eine interessante Forderung:

1: Angleichung der Vergütungen (Nettogehalt)
2: + 5 % Erhöhung als neue Forderung
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Verwaltungsfritze am 27.02.2024 15:24
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 27.02.2024 15:30
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..
Neid ist ein unfeine Eigenschaft, da gebe ich Dir Recht. Man darf aber durchaus auf die Unterschiede/Nachteile hinweisen ohne neidisch zu sein. Bei aller Vielfalt öffentlicher Arbeitgeber ist die Ungleichbehandlung eine fortwährende Belastung des Betriebsfriedens.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 27.02.2024 15:49
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Um dies mit ein paar Zahlen zu verdeutlichen.


In einer Nachbarbehörde in einer NRW Stadt arbeiten ein Stadtinspektor A6; St8 und im Nachbarzimmer  ein Volljurist E13 St. 4
Beide sind verheiratet und haben zwei Kinder.

A6 : brutto                                    3015
Familienzuschlag                            148
1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
2. Kind                                            677
Strukturzulage                                  82

ergeben: 4615  Brutto   und
                                                   Netto::  4080  Netto                         davon sind noch die PKV zu entrichten

Der Jurist  E13; St. 4
Brutto: 5330                                  Netto: 3600                                     GKV; Familienversicherung abgezogen

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht darzustellen, wie es aussehen würde, sollte dieser Jurist verbeamtet werden.

Ich bin gespannt wie schnell der Beitrag von ohjeee kommt
Er sieht das ja nicht mal bei E11 vs. A11 ein, dass die Lage so ist.
Anstatt einfach zu sagen: "Ja wir sind extrem viel besser gestellt als ihr es seid. Ich freue mich jeden Tag darüber :)" wird sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt, dass dem überhaupt nicht so ist.

Ich habe oben ja schon einmal bereits geschrieben, dass ich es für dringend notwendig halte, dass die Angestellten mal wieder an die Beamten rankommen müssten. Die Kluft wird immer größer. Und das ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels nicht zu vermitteln. Insbesondere bei ITlern und Ingenieuren kann man kaum damit punkten, wenn man denen erzählt, dass die Beamten beim selben Arbeitgeber ein extrem viel höheres Netto haben. Wo soll der Anreiz da herkommen?

Das ist vor allem auch beim Thema Altersvorsorge ein massives Problem. Ständig wird von Nichtfinanzierbarkeit der Renten gesprochen, obwohl alle einzahlen. Der BEitrag soll steigen, der ausgezahlte Betrag sinken.
 Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 27.02.2024 15:51
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Es ist ja aber zum großen Teil auch selbstgemacht, weil der DBB immer wieder dieselben Ergebnisse für die Beamten fordert. Die müssten vielleicht mal sagen, dass Schluss mit der immer größer werdenden Kluft sein sollte. Die vertreten ja angeblich auch die Arbeitnehmer.....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 27.02.2024 17:59
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..
Neid ist ein unfeine Eigenschaft, da gebe ich Dir Recht. Man darf aber durchaus auf die Unterschiede/Nachteile hinweisen ohne neidisch zu sein. Bei aller Vielfalt öffentlicher Arbeitgeber ist die Ungleichbehandlung eine fortwährende Belastung des Betriebsfriedens.
Klar darf und soll man,
aber da die einen die einen Rosinen picken und die anderen die anderen bei der Gesamtbetrachtung ist es halt und die dritten nicht wirklich korrekt rechnen (können) ist es am ende von 90% der Menschen nur Neid
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 27.02.2024 19:24
Wenn die Ergebnisse der Tarifverhandlungen inhaltsgleich auf Beamte übertragen wird, wäre doch mal eine interessante Forderung:

1: Angleichung der Vergütungen (Nettogehalt)
2: + 5 % Erhöhung als neue Forderung

Finde ich eine ziemlich interessante Forderung. Würde ich sofort unterschreiben :).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: EiTee am 27.02.2024 19:39

1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
Es gibt in NRW keine Mietsufe 7. Absolut schlechter Vergleich.

Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Erneut ein Beweis um dumme Neidendebatten anzutreiben.

Eure Auseinandersetzung mit den Themen klassifiziert euch als weniger kompetent und somit ideale Kandidaten für den öD.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Paul Stanley am 27.02.2024 20:13

1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
Es gibt in NRW keine Mietsufe 7. Absolut schlechter Vergleich.

Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Erneut ein Beweis um dumme Neidendebatten anzutreiben.

Eure Auseinandersetzung mit den Themen klassifiziert euch als weniger kompetent und somit ideale Kandidaten für den öD.

An EiTee:

Eine Mietenstufe VII "gibt es"!


Grundgehalt:                  3015.42 €
Familienzuschlag Ehe:          148.94 €
  + 1. Kind, Mietenst. VII:    691.11 €  [Familienzuschlag 1. Kind, Mietenstufe VII ]
  + 2. Kind, Mietenst. VII:    677.78 €  [Familienzuschlag 2. Kind, Mietenstufe VII ]
Strukturzulage Lfbgr. 1:        82.24 €  [Strukturzulage Laufbahngruppe 1 (früher: mD)

nach § 47 Buchstabe a Doppelbuchstabe aa LBesG NRW

betrifft Besoldungsgruppe A 6 ]

    Mietenstufe VI : Grundgehalt:                  3015.42 €
Familienzuschlag Ehe:          148.94 €
  + 1. Kind, Mietenst. VI:     549.69 €  [Familienzuschlag 1. Kind, Mietenstufe VI ]
  + 2. Kind, Mietenst. VI:     647.20 €  [Familienzuschlag 2. Kind, Mietenstufe VI ]
Strukturzulage Lfbgr. 1:        82.24 €

Bin gern bei der Wahrheitsfindung behilfreich.
Liebe Grüße!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Paul Stanley am 27.02.2024 20:15

1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
Es gibt in NRW keine Mietsufe 7. Absolut schlechter Vergleich.

Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Erneut ein Beweis um dumme Neidendebatten anzutreiben.

Eure Auseinandersetzung mit den Themen klassifiziert euch als weniger kompetent und somit ideale Kandidaten für den öD.

Guten Abend EiTee!
Hilreich wäre es Argumente zu generieren.  Beleidigungunen und Unterstellungen sind nicht zielführend
Grüße!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: EiTee am 27.02.2024 21:34

Eine Mietenstufe VII "gibt es"!


Benenne die Stadt in NRW mit Mietstufe 7, mithin mag es eine Stufe 7 geben, jedoch findet diese keine Anwendung. Daher ist dein Beispiel auch absolut unbrauchbar.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Floki am 28.02.2024 07:28

1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
Es gibt in NRW keine Mietsufe 7. Absolut schlechter Vergleich.

Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Erneut ein Beweis um dumme Neidendebatten anzutreiben.

Eure Auseinandersetzung mit den Themen klassifiziert euch als weniger kompetent und somit ideale Kandidaten für den öD.

Guten Abend EiTee!
Hilreich wäre es Argumente zu generieren.  Beleidigungunen und Unterstellungen sind nicht zielführend
Grüße!

Wo waren denn bisher die Argumente ? :D MoinMoin hat es schon ganz gut auf den Punkt gebracht, zumindest inhaltlich ;):

"Klar darf und soll man,
aber da die einen die einen Rosinen picken und die anderen die anderen bei der Gesamtbetrachtung ist es halt und die dritten nicht wirklich korrekt rechnen (können) ist es am ende von 90% der Menschen nur Neid"
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 28.02.2024 08:39
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..
Neid ist ein unfeine Eigenschaft, da gebe ich Dir Recht. Man darf aber durchaus auf die Unterschiede/Nachteile hinweisen ohne neidisch zu sein. Bei aller Vielfalt öffentlicher Arbeitgeber ist die Ungleichbehandlung eine fortwährende Belastung des Betriebsfriedens.
Klar darf und soll man,
aber da die einen die einen Rosinen picken und die anderen die anderen bei der Gesamtbetrachtung ist es halt und die dritten nicht wirklich korrekt rechnen (können) ist es am ende von 90% der Menschen nur Neid
Der Text ist schwer zu dechiffrieren.

Und da es bei 90% der Menschen ohnehin nur Neid ist (ich sehe das anders) können wir uns wieder schlafen legen und das Thema ruhen lassen. Habe ich Deine Position damit korrekt wiedergegeben?

Ich denke, es spielt keine Rolle, ob jemand neidisch ist oder nicht. Letztlich führen zwei unterschiedliche Systeme, die in der Realität eine Seite zu 90% bevorteilen zu Unzufriedenheit. Dies sollte im Rahmen von Tarifverhandlungen thematisiert werden.

Zu Zeiten des BAT war das Problem nicht so augenfällig, da die Leistungen deutlich näher an den Beamten lagen. Durch den TVöD und auch gesetzliche Verschlechterungen bei der Rente entsteht ein immer größeres Ungleichgewicht. Das zu verschweigen und sich mit dem oberflächlichen Argument der geringen Vergleichbarkeit der beiden Systeme zufrieden zu geben, schwächt die eigene Position in den Tarifverhandlungen und der Akquise neuer Mitglieder.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: patrick0815 am 28.02.2024 08:56
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Um dies mit ein paar Zahlen zu verdeutlichen.


In einer Nachbarbehörde in einer NRW Stadt arbeiten ein Stadtinspektor A6; St8 und im Nachbarzimmer  ein Volljurist E13 St. 4
Beide sind verheiratet und haben zwei Kinder.

A6 : brutto                                    3015
Familienzuschlag                            148
1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
2. Kind                                            677
Strukturzulage                                  82

ergeben: 4615  Brutto   und
                                                   Netto::  4080  Netto                         davon sind noch die PKV zu entrichten

Der Jurist  E13; St. 4
Brutto: 5330                                  Netto: 3600                                     GKV; Familienversicherung abgezogen

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht darzustellen, wie es aussehen würde, sollte dieser Jurist verbeamtet werden.


Die Zahlen kann ich nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich hast du für die Beamtin die Steuerklasse 3 angesetzt. Knapp 600 € Lohnsteuer ist doch ziemlich wenig bei dem Bruttoeinkommen.

Bei Steuerklasse 4 muss fallen an die 1.000 € Lohnsteuer an.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 28.02.2024 09:22
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Um dies mit ein paar Zahlen zu verdeutlichen.


In einer Nachbarbehörde in einer NRW Stadt arbeiten ein Stadtinspektor A6; St8 und im Nachbarzimmer  ein Volljurist E13 St. 4
Beide sind verheiratet und haben zwei Kinder.

A6 : brutto                                    3015
Familienzuschlag                            148
1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
2. Kind                                            677
Strukturzulage                                  82

ergeben: 4615  Brutto   und
                                                   Netto::  4080  Netto                         davon sind noch die PKV zu entrichten

Der Jurist  E13; St. 4
Brutto: 5330                                  Netto: 3600                                     GKV; Familienversicherung abgezogen

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht darzustellen, wie es aussehen würde, sollte dieser Jurist verbeamtet werden.

Ich bin gespannt wie schnell der Beitrag von ohjeee kommt
Er sieht das ja nicht mal bei E11 vs. A11 ein, dass die Lage so ist.
Anstatt einfach zu sagen: "Ja wir sind extrem viel besser gestellt als ihr es seid. Ich freue mich jeden Tag darüber :)" wird sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt, dass dem überhaupt nicht so ist.

Ich habe oben ja schon einmal bereits geschrieben, dass ich es für dringend notwendig halte, dass die Angestellten mal wieder an die Beamten rankommen müssten. Die Kluft wird immer größer. Und das ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels nicht zu vermitteln. Insbesondere bei ITlern und Ingenieuren kann man kaum damit punkten, wenn man denen erzählt, dass die Beamten beim selben Arbeitgeber ein extrem viel höheres Netto haben. Wo soll der Anreiz da herkommen?

Das ist vor allem auch beim Thema Altersvorsorge ein massives Problem. Ständig wird von Nichtfinanzierbarkeit der Renten gesprochen, obwohl alle einzahlen. Der BEitrag soll steigen, der ausgezahlte Betrag sinken.
 Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

da bin ich  ;)

Das Problem sind nicht vergleichbare Stufen, sondern generell die schlechte Bezahlung im öD, weshalb man derartige Konstrukte wählen muss, um eine halbwegs verfassungskonforme Besoldung herbeiführen zu können. Insbesondere mit Kindern lohnt sich Arbeiten (selbst im gehobenen Dienst) eigentlich kaum noch. Ich bin während der Elternzeit meiner besseren Hälfte, als beide Kinder schon in der KiTa waren, wir 2 KiTa-Beiträge bezahlen mussten, durch die Eingewöhnung aber nur 1 Gehalt hatten, bin ich für 1,50€/Stunde zum Arbeiten gegangen. Das ist absurd. Stand heute mit der Bürgergelderhöhung wären wir sogar schlechter gestellt gewesen, als auf Stütze zu leben. Warum? Weil wir in BaWü (teils horrende) KiTa-Gebühren bezahlen müssen, die für Hilfeempfänger übernommen werden.
Zurück zum strukturellen Problem: Anstatt sich ehrlich zu machen und entsprechende Lohnerhöhungen für ALLE Entgeltgruppen zu fordern, werden bei den Beamten im mD absurd hohe Familienzuschläge geazhlt, damit man nciht ins Bürgergeld fällt. Das bringt ein entsprechend absurdes Ungleichgewicht wie im Rechenbeispiel oben.
Generell aber zu behaupten, Beamte verdienen grds. netto mehr, stimmt halt auch nicht. Das ist lediglich in Konstellation mit verheirateten und Kindern der Fall. Single ohne Familienzuschläge schaut das ganz anders aus.
Aber ja, Cherry-picking Beispiele.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 28.02.2024 09:24
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Es ist ja aber zum großen Teil auch selbstgemacht, weil der DBB immer wieder dieselben Ergebnisse für die Beamten fordert. Die müssten vielleicht mal sagen, dass Schluss mit der immer größer werdenden Kluft sein sollte. Die vertreten ja angeblich auch die Arbeitnehmer.....

nein, nicht die Übertragung der Tarifergebnisse ist das Problem, sondern die absurd hohen Kinder- und Familienzuschläge im mittleren Dienst!
Durch die reine Übertragung der Tarifergebnisse wird die Kluft nicht per se immer größer. Aber Prozentrechnen ist ja nicht deine Stärke.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 28.02.2024 09:28

1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
Es gibt in NRW keine Mietsufe 7. Absolut schlechter Vergleich.

Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Erneut ein Beweis um dumme Neidendebatten anzutreiben.

Eure Auseinandersetzung mit den Themen klassifiziert euch als weniger kompetent und somit ideale Kandidaten für den öD.

An EiTee:

Eine Mietenstufe VII "gibt es"!


Grundgehalt:                  3015.42 €
Familienzuschlag Ehe:          148.94 €
  + 1. Kind, Mietenst. VII:    691.11 €  [Familienzuschlag 1. Kind, Mietenstufe VII ]
  + 2. Kind, Mietenst. VII:    677.78 €  [Familienzuschlag 2. Kind, Mietenstufe VII ]
Strukturzulage Lfbgr. 1:        82.24 €  [Strukturzulage Laufbahngruppe 1 (früher: mD)

nach § 47 Buchstabe a Doppelbuchstabe aa LBesG NRW

betrifft Besoldungsgruppe A 6 ]

    Mietenstufe VI : Grundgehalt:                  3015.42 €
Familienzuschlag Ehe:          148.94 €
  + 1. Kind, Mietenst. VI:     549.69 €  [Familienzuschlag 1. Kind, Mietenstufe VI ]
  + 2. Kind, Mietenst. VI:     647.20 €  [Familienzuschlag 2. Kind, Mietenstufe VI ]
Strukturzulage Lfbgr. 1:        82.24 €

Bin gern bei der Wahrheitsfindung behilfreich.
Liebe Grüße!

Das mag in NRW so sein. In BaWü schaut das ganze ganz anders aus und in Lohnsteuerklasse 1 bleibt in A7 (A6 gibts nicht mehr) Stufe 8 ein netto von 3300€ über. Immer noch ein masssives Ungleichgewicht zum Kollegen in EG11, aber weit weg von den Zahlen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: EiTee am 28.02.2024 10:24
Es werden nach wie vor, Äpfel mit Birnen verglichen.

Beamte != Tarifbeschäftigte

Besoldung != Tarifliches Entgelt

A11 != E 11

und so weiter.

Es gibt kein Recht auf gleiche Bezahlung, zwischen TB und Beamten, nur weil gleiche Tätigkeiten ausgeübt werden.
Des Weiteren ist NIEMAND, wirklich niemand gezwungen im öD in einem TB oder Beamtenverhältnis zu arbeiten respektive Dienst zu tun.

Gerne spinnen wir die genannte Gegenüberstellung zu Ende.

B: 4360 Brutto (St Kl. IV) -> 3480 Netto -> - 400 PKV (B + 2 Kinder) = 3080 Netto
A 6 Stufe 8 bedeutet mind, 17 Jahre im Dienst, dies übertragen wir dann auch korrekterweise auf den TB

Macht daher E13 Stufe 6
T: 6037 Brutto  -> 3560 (St Kl. I) Netto + JSZ = 3680 Netto

Nettodifferenz TB 19,4 %


Um beim Schema zu bleiben, übertragen wir dies nun Netto um Verhältnis.
Unter Berücksichtigung, dass zwischen den Besoldungsgruppen ein Abstand von ca. 5% BRUTTO herrschen sollte, nehmen wir 3% Netto an.

Ergäbe in der Hochrechnung
A6   3080
A7   3172,4
A8   3267,572
A9   3365,59916
A10   3466,567135
A11   3570,564149
A12   3677,681073
A13   3788,011506

Dass der Wert nicht dem entspricht, was die Besoldungsgruppe tatsächlich erhält, lassen wir außen vor. Hier geht es ja um den Vergleich, dass A6 so gut, gegenüber E13, dar steht.

Macht somit eine Differenz von etwas über 100€ Netto.

So nun setzen wir das noch ins Verhältnis zur wöchentlichen Arbeits-/Dienstzeit

2024 = 251 Werktage
pro Monat 20,916

3080 / 20,916 = 147,256
3680 / 20,916 = 175,942

nun durch die Zeit

(147,256 : 492 Minuten) * 60 = 17,958
(175,942 : 478 Minuten) *60 = 22,084

Ergibt einen Unterschied im Stundenverdienst, NETTO, von ca. 22,975 %

Wenn wir jetzt wieder betrachten, dass von A6 bis A13, 7 Sprünge liegen, wir diese mit 3% Abstand Netto beziffern, müsste der Abstand bei ca. 22,987% liegen.

Runden wir schön, weil so einfach, stehen hier 22,98% zu 22,99%.
Also bitte, wo ist das Problem?

Hört auf diese sinnlosen Vergleiche zu ziehen im Style der Medien und betrachtet gefälligst alles.
Das hier ließe sich jetzt in n Varianten weiterspinnen, so dass jeder ein solch polarisierendes Ergebnis präsentiert, welches einen selbst in ein ärmeres Licht rückt. Wir oben bereits genannt, niemand MUSS im öD sein, die PW ist doch so viel toller ;-)

Im Übrigen ist doch jeder Beamte B11 und hat 8 Kinder, daher können die Tabellen grundsätzlich gestrichen werden.


 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 28.02.2024 10:48
Bestimmt denkt der angestellte Lehrer genau so, wie oben beschrieben mit Blick auf seinen verbeamteten Kollegen.

Kein Recht auf gleiche Bezahlung, bei gleichen Tätigkeiten.
Findet er bestimmt mega cool und solidarisch.

Es geht doch nicht darum jemandem nichts zu gönnen. Es geht darum eine gerechte Vergütung für alle zu erreichen und da ist der TVÖD meilenweit von entfernt.
Auch geschuldet der Tarifpolitik der letzten Jahrzehnte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 28.02.2024 10:51

1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
Es gibt in NRW keine Mietsufe 7. Absolut schlechter Vergleich.

Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

Gerade frisch von heute:
https://www.merkur.de/wirtschaft/renten-nullrunde-rente-erhoehung-haushalt-sparen-raffelhueschen-zr-92858993.html

Ist dort irgendwo die Rede davon, dass die Pensionen vielleicht mal nicht so stark ansteigen sollten wie die Gehälter der Angestellten (weil ja mittlerweile fast immer 1:1 übertragen wird) oder dass die Pensionen zumindest nicht mehr steigen sollten?

Lese ich kein Wort von...

Aber er ist als Professor natürlich Beamter; wer sägt schon auf dem Ast, auf dem er sitzt.
Ist ja vor allem bitter, insofern man bedenkt, dass Rentner ihr Leben lang eingezahlt haben (falls nicht, sondern nur wenige Jahre, ist die Rente auch entsprechend gering)

Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Erneut ein Beweis um dumme Neidendebatten anzutreiben.

Eure Auseinandersetzung mit den Themen klassifiziert euch als weniger kompetent und somit ideale Kandidaten für den öD.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 28.02.2024 10:52

1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
Es gibt in NRW keine Mietsufe 7. Absolut schlechter Vergleich.

Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Erneut ein Beweis um dumme Neidendebatten anzutreiben.

Eure Auseinandersetzung mit den Themen klassifiziert euch als weniger kompetent und somit ideale Kandidaten für den öD.

Guten Abend EiTee!
Hilreich wäre es Argumente zu generieren.  Beleidigungunen und Unterstellungen sind nicht zielführend
Grüße!

Offensichtlich zahlt Eitee wohl für seine Pension Beiträge ein....
Muss ein spezieller Arbeitgeber sein.

Man sollte Tatsachen nicht abstreiten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 28.02.2024 10:55
Die Beamtengehälter wurden  in den 50ern bzw. 60er Jahren um einen gewissen Prozentsatz gekürzt, als Beitrag zur Altersvorsorge, zu den Pensionen.

Aber kann man diesen nervigen Vergleich überhaupt mal lassen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 28.02.2024 10:55
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..
Neid ist ein unfeine Eigenschaft, da gebe ich Dir Recht. Man darf aber durchaus auf die Unterschiede/Nachteile hinweisen ohne neidisch zu sein. Bei aller Vielfalt öffentlicher Arbeitgeber ist die Ungleichbehandlung eine fortwährende Belastung des Betriebsfriedens.
Klar darf und soll man,
aber da die einen die einen Rosinen picken und die anderen die anderen bei der Gesamtbetrachtung ist es halt und die dritten nicht wirklich korrekt rechnen (können) ist es am ende von 90% der Menschen nur Neid
Der Text ist schwer zu dechiffrieren.

Und da es bei 90% der Menschen ohnehin nur Neid ist (ich sehe das anders) können wir uns wieder schlafen legen und das Thema ruhen lassen. Habe ich Deine Position damit korrekt wiedergegeben?

Ich denke, es spielt keine Rolle, ob jemand neidisch ist oder nicht. Letztlich führen zwei unterschiedliche Systeme, die in der Realität eine Seite zu 90% bevorteilen zu Unzufriedenheit. Dies sollte im Rahmen von Tarifverhandlungen thematisiert werden.

Zu Zeiten des BAT war das Problem nicht so augenfällig, da die Leistungen deutlich näher an den Beamten lagen. Durch den TVöD und auch gesetzliche Verschlechterungen bei der Rente entsteht ein immer größeres Ungleichgewicht. Das zu verschweigen und sich mit dem oberflächlichen Argument der geringen Vergleichbarkeit der beiden Systeme zufrieden zu geben, schwächt die eigene Position in den Tarifverhandlungen und der Akquise neuer Mitglieder.

Vielen Dank für diesen wirklich sehr guten Beitrag!
Ich erfahre auch immer von alten Kollegen, dass der BAT damals nicht zu so großen Unterschieden geführt wird. Wie bereits gesagt (auch wenn es von den Beamten abgestritten wird) führt die vom dbb geforderte 1:1 Übertragung dazu, dass die Differenz immer größer wird - wenn beide 3 % mehr bekommen und einer hat davon noch ca. knapp 11 % Abzüge (nur Rente und AV ohne KV/PV), ist das meiner Meinung nach keine solide faire Grundlage.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 28.02.2024 10:58
Es werden nach wie vor, Äpfel mit Birnen verglichen.

Beamte != Tarifbeschäftigte

Besoldung != Tarifliches Entgelt

A11 != E 11

und so weiter.


Es gibt kein Recht auf gleiche Bezahlung, zwischen TB und Beamten, nur weil gleiche Tätigkeiten ausgeübt werden.
Des Weiteren ist NIEMAND, wirklich niemand gezwungen im öD in einem TB oder Beamtenverhältnis zu arbeiten respektive Dienst zu tun.

Gerne spinnen wir die genannte Gegenüberstellung zu Ende.

B: 4360 Brutto (St Kl. IV) -> 3480 Netto -> - 400 PKV (B + 2 Kinder) = 3080 Netto
A 6 Stufe 8 bedeutet mind, 17 Jahre im Dienst, dies übertragen wir dann auch korrekterweise auf den TB

Macht daher E13 Stufe 6
T: 6037 Brutto  -> 3560 (St Kl. I) Netto + JSZ = 3680 Netto

Nettodifferenz TB 19,4 %


Um beim Schema zu bleiben, übertragen wir dies nun Netto um Verhältnis.
Unter Berücksichtigung, dass zwischen den Besoldungsgruppen ein Abstand von ca. 5% BRUTTO herrschen sollte, nehmen wir 3% Netto an.

Ergäbe in der Hochrechnung
A6   3080
A7   3172,4
A8   3267,572
A9   3365,59916
A10   3466,567135
A11   3570,564149
A12   3677,681073
A13   3788,011506

Dass der Wert nicht dem entspricht, was die Besoldungsgruppe tatsächlich erhält, lassen wir außen vor. Hier geht es ja um den Vergleich, dass A6 so gut, gegenüber E13, dar steht.

Macht somit eine Differenz von etwas über 100€ Netto.

So nun setzen wir das noch ins Verhältnis zur wöchentlichen Arbeits-/Dienstzeit

2024 = 251 Werktage
pro Monat 20,916

3080 / 20,916 = 147,256
3680 / 20,916 = 175,942

nun durch die Zeit

(147,256 : 492 Minuten) * 60 = 17,958
(175,942 : 478 Minuten) *60 = 22,084

Ergibt einen Unterschied im Stundenverdienst, NETTO, von ca. 22,975 %

Wenn wir jetzt wieder betrachten, dass von A6 bis A13, 7 Sprünge liegen, wir diese mit 3% Abstand Netto beziffern, müsste der Abstand bei ca. 22,987% liegen.

Runden wir schön, weil so einfach, stehen hier 22,98% zu 22,99%.
Also bitte, wo ist das Problem?

Hört auf diese sinnlosen Vergleiche zu ziehen im Style der Medien und betrachtet gefälligst alles.
Das hier ließe sich jetzt in n Varianten weiterspinnen, so dass jeder ein solch polarisierendes Ergebnis präsentiert, welches einen selbst in ein ärmeres Licht rückt. Wir oben bereits genannt, niemand MUSS im öD sein, die PW ist doch so viel toller ;-)

Im Übrigen ist doch jeder Beamte B11 und hat 8 Kinder, daher können die Tabellen grundsätzlich gestrichen werden.


Und warum wird so verglichen?
Weil die Ergebnisse der Tarifverhandlungen immer 1:1 übertragen werden (zumindest, wie aufgezeigt, in Niedersachsen die letzten 3 Male; 2 Mal 100%, einmal ein paar Monate versetzt).

Wenn es nicht vergleichbar wäre, dürfte die Besoldung ja nicht den Gehältern der Tarifbeschäftigten folgen.

Das System ist hier absolut kaputt im öffentlichen Dienst. Entweder man trennt klar oder nicht. Aber immer sagen "die sind ganz anders besoldet" und dann die Tarifabschlüsse übernehmen....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kryne am 28.02.2024 11:38
...Ein weiteres entscheidendes Thema sind Krankentage im Verhältnis von Arbeitstag zu Kalendertag. Als Angestellter muss ich, wenn ich ab Donnerstag krank bin und das Wochenende über krank bleibe, am Freitag ein ärztliches Attest für das Wochenende besorgen (abhängig von der Krankheit, falls ich am Freitag noch nicht wieder gesund bin). Als Beamter hingegen benötige ich am Montag kein Attest, während ein Angestellter dies vorlegen muss, da zwischen Arbeits- und Kalendertagen unterschieden wird. Mit welcher Begründung?

Solche Feinheiten sollten meiner Meinung nach angeglichen werden, wenn es um das Kritisieren von Beamten geht. Am Ende des Tages verrichten beide Gruppen die gleiche Arbeit, es sei denn, es handelt sich um spezielle Aufgaben wie Beurkundungen (Grenzniederschriften beispielsweise). Auch im Bürgerservice arbeiten nicht nur Beamte, sondern auch Angestellte, und beide Gruppen stellen Ausweisdokumente aus.



Den Punkt verstehe ich jetzt nicht bzw. das Beispiel verstehe ich nicht.

Wenn du Donnerstag und Freitag krank bist, dann brauchst du doch am Montag keine AU, sofern du am Montag wieder auf der Arbeit bist.

Sofern du am Wochenende arbeiten musst, aber 4 Tage krank bist, brauchst du natürlich eine AU.

Falls du am Montag immernoch krank bist, musst du doch auch nicht am Freitag zum Arzt, sondern kannst am Montag zum Arzt und er schreibt in die AU seit wann du krank bist (Donnerstag), bis wann du vorraussichtlich krank bist und wann dies von ihm festgestellt wurde (Montag).

Wo ist hier jetzt das Problem ?

Selbst wenn du Mittwoch, Donnerstag und Freitag krank bist, ist ein Attest erst am Montag drauf fällig, sofern du an dem Montag weiterhin krank bist und dein AG von Montag bis Freitag "arbeitet":

Selbst wenn du am Wochenende zu einer Notfallambulanz o.ä. gehst, stellen die zu 99,9% keine AU aus, sondern schicken dich dafür am Montag zum Hausarzt. 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Floki am 28.02.2024 12:24

1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
Es gibt in NRW keine Mietsufe 7. Absolut schlechter Vergleich.

Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

Auch diese Aussage ist nicht korrekt. Erneut ein Beweis um dumme Neidendebatten anzutreiben.

Eure Auseinandersetzung mit den Themen klassifiziert euch als weniger kompetent und somit ideale Kandidaten für den öD.

Guten Abend EiTee!
Hilreich wäre es Argumente zu generieren.  Beleidigungunen und Unterstellungen sind nicht zielführend
Grüße!

Offensichtlich zahlt Eitee wohl für seine Pension Beiträge ein....
Muss ein spezieller Arbeitgeber sein.

Man sollte Tatsachen nicht abstreiten.

Ne ist tatsächlich bei allen so :D Aber hey, wenn man keine Ahnung hat...

Diese Vergleiche sind dermaßen unsinnig, aber wenn ihr es unbedingt machen wollt, dann bitte auch richtig.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2024 14:17

Weil die Ergebnisse der Tarifverhandlungen immer 1:1 übertragen werden (zumindest, wie aufgezeigt, in Niedersachsen die letzten 3 Male; 2 Mal 100%, einmal ein paar Monate versetzt).
3x mal ist nicht immer
kannst ja mal die Entwicklung der Besoldung der letzten 20 Jahre zwischen TV und Beamten vergleichen und dann kann man da objektiv drüber reden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2024 15:01
...Ein weiteres entscheidendes Thema sind Krankentage im Verhältnis von Arbeitstag zu Kalendertag. Als Angestellter muss ich, wenn ich ab Donnerstag krank bin und das Wochenende über krank bleibe, am Freitag ein ärztliches Attest für das Wochenende besorgen (abhängig von der Krankheit, falls ich am Freitag noch nicht wieder gesund bin). Als Beamter hingegen benötige ich am Montag kein Attest, während ein Angestellter dies vorlegen muss, da zwischen Arbeits- und Kalendertagen unterschieden wird. Mit welcher Begründung?

Solche Feinheiten sollten meiner Meinung nach angeglichen werden, wenn es um das Kritisieren von Beamten geht. Am Ende des Tages verrichten beide Gruppen die gleiche Arbeit, es sei denn, es handelt sich um spezielle Aufgaben wie Beurkundungen (Grenzniederschriften beispielsweise). Auch im Bürgerservice arbeiten nicht nur Beamte, sondern auch Angestellte, und beide Gruppen stellen Ausweisdokumente aus.



Den Punkt verstehe ich jetzt nicht bzw. das Beispiel verstehe ich nicht.
ich auch nicht, insbesondere sehe ich da kein Problem drin, der AG kann auch ab Tag 1 die Au verlangen.
Zitat
Falls du am Montag immernoch krank bist, musst du doch auch nicht am Freitag zum Arzt, sondern kannst am Montag zum Arzt und er schreibt in die AU seit wann du krank bist (Donnerstag), bis wann du vorraussichtlich krank bist und wann dies von ihm festgestellt wurde (Montag).

Wo ist hier jetzt das Problem ?

Selbst wenn du Mittwoch, Donnerstag und Freitag krank bist, ist ein Attest erst am Montag drauf fällig, sofern du an dem Montag weiterhin krank bist und dein AG von Montag bis Freitag "arbeitet":
Richtig, aber am Montag muss du deine AU vorlegen, Dienstag wäre zu spät, da für die 3 Tagesfrist auch Sa und So zählen.
Wenn du also Fr krank warst und Sa So Mo auch, dann muss Montag deine AU vorliegen.
Ausser du behauptest, Sa So arbeitsfähig gewesen zu sein und Mo einen Rückfall gehabt zu haben
Zitat
Selbst wenn du am Wochenende zu einer Notfallambulanz o.ä. gehst, stellen die zu 99,9% keine AU aus, sondern schicken dich dafür am Montag zum Hausarzt.
Ist gibt auch den ärztlichen Notdienst, da sieht das anders aus.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 28.02.2024 15:04
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..
Neid ist ein unfeine Eigenschaft, da gebe ich Dir Recht. Man darf aber durchaus auf die Unterschiede/Nachteile hinweisen ohne neidisch zu sein. Bei aller Vielfalt öffentlicher Arbeitgeber ist die Ungleichbehandlung eine fortwährende Belastung des Betriebsfriedens.
Klar darf und soll man,
aber da die einen die einen Rosinen picken und die anderen die anderen bei der Gesamtbetrachtung ist es halt und die dritten nicht wirklich korrekt rechnen (können) ist es am ende von 90% der Menschen nur Neid
Der Text ist schwer zu dechiffrieren.

Und da es bei 90% der Menschen ohnehin nur Neid ist (ich sehe das anders) können wir uns wieder schlafen legen und das Thema ruhen lassen. Habe ich Deine Position damit korrekt wiedergegeben?

Ich denke, es spielt keine Rolle, ob jemand neidisch ist oder nicht. Letztlich führen zwei unterschiedliche Systeme, die in der Realität eine Seite zu 90% bevorteilen zu Unzufriedenheit. Dies sollte im Rahmen von Tarifverhandlungen thematisiert werden.

Zu Zeiten des BAT war das Problem nicht so augenfällig, da die Leistungen deutlich näher an den Beamten lagen. Durch den TVöD und auch gesetzliche Verschlechterungen bei der Rente entsteht ein immer größeres Ungleichgewicht. Das zu verschweigen und sich mit dem oberflächlichen Argument der geringen Vergleichbarkeit der beiden Systeme zufrieden zu geben, schwächt die eigene Position in den Tarifverhandlungen und der Akquise neuer Mitglieder.

Vielen Dank für diesen wirklich sehr guten Beitrag!
Ich erfahre auch immer von alten Kollegen, dass der BAT damals nicht zu so großen Unterschieden geführt wird. Wie bereits gesagt (auch wenn es von den Beamten abgestritten wird) führt die vom dbb geforderte 1:1 Übertragung dazu, dass die Differenz immer größer wird - wenn beide 3 % mehr bekommen und einer hat davon noch ca. knapp 11 % Abzüge (nur Rente und AV ohne KV/PV), ist das meiner Meinung nach keine solide faire Grundlage.
LOL, Prozentrechnen... meine Güte... Untermauer doch endlich mal deine haltlosen Behauptungen mit Zahlen. Peinlich. Kannst ja auch einfach mal hier im Rechner statt 100% Arbeitszeit 105% eingeben und dann die Zahlen vergleichen und hier posten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kryne am 28.02.2024 15:10
Richtig, aber am Montag muss du deine AU vorlegen, Dienstag wäre zu spät, da für die 3 Tagesfrist auch Sa und So zählen.
Wenn du also Fr krank warst und Sa So Mo auch, dann muss Montag deine AU vorliegen.
Ausser du behauptest, Sa So arbeitsfähig gewesen zu sein und Mo einen Rückfall gehabt zu haben

Genau und dafür reicht es ja aus Montags zum Arzt zu gehen. Die elektronische Krankmeldung liegt ja dann sofort zum Abruf für den AG bereit. Also muss man nur den AG in geeigneter Weise informieren, dass eine AU zum Abruf bereit liegt. Hier gibt es ja nicht mal mehr einen Postweg der es irgendwie verzögern könnte.
 

Zitat
Ist gibt auch den ärztlichen Notdienst, da sieht das anders aus.

Kommt immer ganz drauf an. Ist das bei denen inzwischen anders durch die eAU ?

Ich war während meinem Studium im Nebenjob als Sanitäter beim Roten Kreuz und habe dort vor allem in Nachtdiensten öfters mal als Fahrer für den ärztlichen Notdienst ausgeholfen und damals (ca. 10 Jahre her) haben die grundsätzlich keine AU ausgestellt, sondern auch nur auf den Hausarzt verwiesen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2024 15:26
Richtig, aber am Montag muss du deine AU vorlegen, Dienstag wäre zu spät, da für die 3 Tagesfrist auch Sa und So zählen.
Wenn du also Fr krank warst und Sa So Mo auch, dann muss Montag deine AU vorliegen.
Ausser du behauptest, Sa So arbeitsfähig gewesen zu sein und Mo einen Rückfall gehabt zu haben

Genau und dafür reicht es ja aus Montags zum Arzt zu gehen. Die elektronische Krankmeldung liegt ja dann sofort zum Abruf für den AG bereit. Also muss man nur den AG in geeigneter Weise informieren, dass eine AU zum Abruf bereit liegt. Hier gibt es ja nicht mal mehr einen Postweg der es irgendwie verzögern könnte.
 

Zitat
Ist gibt auch den ärztlichen Notdienst, da sieht das anders aus.

Kommt immer ganz drauf an. Ist das bei denen inzwischen anders durch die eAU ?

Ich war während meinem Studium im Nebenjob als Sanitäter beim Roten Kreuz und habe dort vor allem in Nachtdiensten öfters mal als Fahrer für den ärztlichen Notdienst ausgeholfen und damals (ca. 10 Jahre her) haben die grundsätzlich keine AU ausgestellt, sondern auch nur auf den Hausarzt verwiesen.
ich hatte in den letzten Jahren nur einmal das Vergnügen mit meiner Frau dort zu landen, aber die hatten keine Problem mit der Auschreibung der AU, naja andere Länder andere Sitten oder wie auch immer
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 28.02.2024 15:34
Ich erfahre auch immer von alten Kollegen, dass der BAT damals nicht zu so großen Unterschieden geführt wird. Wie bereits gesagt (auch wenn es von den Beamten abgestritten wird) führt die vom dbb geforderte 1:1 Übertragung dazu, dass die Differenz immer größer wird - wenn beide 3 % mehr bekommen und einer hat davon noch ca. knapp 11 % Abzüge (nur Rente und AV ohne KV/PV), ist das meiner Meinung nach keine solide faire Grundlage.
LOL, Prozentrechnen... meine Güte... Untermauer doch endlich mal deine haltlosen Behauptungen mit Zahlen. Peinlich. Kannst ja auch einfach mal hier im Rechner statt 100% Arbeitszeit 105% eingeben und dann die Zahlen vergleichen und hier posten.
Tja das Rechnen wenn wir keine Steuern hätten!!
Beamte Netto 1000 plus 10% macht 1100€
Angestellter 1428 Brutto   -30% Abzüge 1000€  Netto
Angestellter 1428 Brutto   plus 10%  1571 - 30% Abzüge 1100 Netto (ups oh wunder, nominal genau soviel wie der Beamte)

Dumm nur, dass es die Steuerprogression gibt wodurch dann nominal doch weniger für den AN bleibt.
Und natürlich dadurch dass die PKV fix ist.
Darum bekommen ich als Angestellter der in der PKV ist Netto auch immer mehr an Erhöhung raus, als die GKV Kollegen.

Also müsste KlammeKassen jetzt verlangen, dass Angestellte die in der PKV sind weniger Lohnerhöhung bekommen sollen?!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SimsiBumbu am 28.02.2024 16:50
Nachdem keiner den Brutto-Netto-Vergleich machen möchte: Hier ein Beispiel für 5 % Lohnerhöhung bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen.

TVÖD-VKA 2024 E12S4 (Bayern; Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5594,63 € Brutto; 3406,36 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5874,36 € Brutto; 3553,48 € Netto
entspricht: 4,3 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Beamte BUND 2024 A12S6 (Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5458,23 € Brutto; 4157,23 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5731,14 € Brutto; 4318,23 € Netto
entspricht: 3,8 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Der Beamte hat also durch 5 % mehr nur 3,8 % mehr Nettolohn, der Angestellte aber sogar 4,3 % mehr Nettolohn.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 28.02.2024 17:51
Ich erfahre auch immer von alten Kollegen, dass der BAT damals nicht zu so großen Unterschieden geführt wird. Wie bereits gesagt (auch wenn es von den Beamten abgestritten wird) führt die vom dbb geforderte 1:1 Übertragung dazu, dass die Differenz immer größer wird - wenn beide 3 % mehr bekommen und einer hat davon noch ca. knapp 11 % Abzüge (nur Rente und AV ohne KV/PV), ist das meiner Meinung nach keine solide faire Grundlage.
LOL, Prozentrechnen... meine Güte... Untermauer doch endlich mal deine haltlosen Behauptungen mit Zahlen. Peinlich. Kannst ja auch einfach mal hier im Rechner statt 100% Arbeitszeit 105% eingeben und dann die Zahlen vergleichen und hier posten.
Tja das Rechnen wenn wir keine Steuern hätten!!
Beamte Netto 1000 plus 10% macht 1100€
Angestellter 1428 Brutto   -30% Abzüge 1000€  Netto
Angestellter 1428 Brutto   plus 10%  1571 - 30% Abzüge 1100 Netto (ups oh wunder, nominal genau soviel wie der Beamte)

Dumm nur, dass es die Steuerprogression gibt wodurch dann nominal doch weniger für den AN bleibt.
Und natürlich dadurch dass die PKV fix ist.
Darum bekommen ich als Angestellter der in der PKV ist Netto auch immer mehr an Erhöhung raus, als die GKV Kollegen.

Also müsste KlammeKassen jetzt verlangen, dass Angestellte die in der PKV sind weniger Lohnerhöhung bekommen sollen?!
Richtig, Steuerprogression außen vor, kommt bei beiden bei 10% mehr brutto auch 10% mehr netto an.
Da bei Beamten eine andere Einkommenssteuertabelle (Lohnsteuertabelle B) als bei normalen AN (Lohnsteuertabelle A) angelegt wird (die eben das geringere Brutto wegen nicht vorhandener RV-Pflicht mit berücksichtigt) schenkt sich auch das letzten Endes nicht viel.
genau gleich wirds sich nie ausgehen. Aber auch hier ist die Ungerechtigkeit geringer als vermutet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 28.02.2024 17:54
Nachdem keiner den Brutto-Netto-Vergleich machen möchte: Hier ein Beispiel für 5 % Lohnerhöhung bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen.

TVÖD-VKA 2024 E12S4 (Bayern; Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5594,63 € Brutto; 3406,36 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5874,36 € Brutto; 3553,48 € Netto
entspricht: 4,3 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Beamte BUND 2024 A12S6 (Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5458,23 € Brutto; 4157,23 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5731,14 € Brutto; 4318,23 € Netto
entspricht: 3,8 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Der Beamte hat also durch 5 % mehr nur 3,8 % mehr Nettolohn, der Angestellte aber sogar 4,3 % mehr Nettolohn.
Danke. Wäre was anderes raus gekommen, wäre es wohl schon längst gepostet worden, wenngleich sich KlammeKassen & Co vor konkreten Zahlenbeispielen ja stets drücken.
Das liegt u.a. an den unterschiedlichen Lohnsteuertabellen A und B.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: LehrerBW am 29.02.2024 06:23
Immer diese Vergleicherei 🤷‍♂️
Man kann die beiden Systeme gar nicht miteinander vergleichen weil der Angestellte ja in Kassen und Versicherungen einbezahlt aus der der Beamte ja gar nichts bekommen würde (Rente, Arbeitslosen und GKV)

Für die neuen Verhandlungen hoffe ich jedenfalls auf ordentliche Prozente die dann auf die Verhandlungen der Länder Auswirkungen haben werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 06:49
Nachdem keiner den Brutto-Netto-Vergleich machen möchte: Hier ein Beispiel für 5 % Lohnerhöhung bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen.

TVÖD-VKA 2024 E12S4 (Bayern; Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5594,63 € Brutto; 3406,36 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5874,36 € Brutto; 3553,48 € Netto
entspricht: 4,3 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Beamte BUND 2024 A12S6 (Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5458,23 € Brutto; 4157,23 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5731,14 € Brutto; 4318,23 € Netto
entspricht: 3,8 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Der Beamte hat also durch 5 % mehr nur 3,8 % mehr Nettolohn, der Angestellte aber sogar 4,3 % mehr Nettolohn.
Danke. Wäre was anderes raus gekommen, wäre es wohl schon längst gepostet worden, wenngleich sich KlammeKassen & Co vor konkreten Zahlenbeispielen ja stets drücken.
Das liegt u.a. an den unterschiedlichen Lohnsteuertabellen A und B.
Korrekt, bei dem einen sind 5% mehr 150€ mehr und bei dem anderem 160€so viel dazu.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 29.02.2024 07:38
Ich habe ja ja schon mal zum Audruck gebracht, dass ich die Vergleiche zwischen TB und Beamten wenig zielführend finde. Man kann (und soll) gerne darüber diskutieren, ob der Staat wirklich so viele Beamte benötigt (ich kenne noch lebende, verbeamtete Postzusteller ::)), aber das ist doch eine übergeordnete Diskussion, die an der Sachlage erstmal nichts ändert.

Anders als ein Beamter, kann ein TB jederzeit gehen und in der fW sein Glück/Gehalt suchen. Die kommenden Jahre des Fachkräftemangels werden da durchaus attraktive Möglichkeiten generieren. Ich bin selbst nur durch Zufall im öD gelandet - bei mir gleichen ein fantastisches Team und perfekte Arbeitsbedingungen aber das etwas niedrigere Gehalt aus. Ich neide den Beamten nichts, denn sollte sich das ändern, kann ich da auch jederzeit wieder weg. Die Freiheit ist es mir wert  8).


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 29.02.2024 07:51
Wieso kann das ein Beamter nicht? Der kann sich doch auch entlassen lassen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ElBarto am 29.02.2024 08:09
Beamte vs. Angestellte.

Dieser Kampf ist vermutlich so alt wie die Verwaltung selbst.

Ich bin seit über 20 Jahren im ÖD und finde das große Problem ist, dass man automatisch davon ausgeht, dass der Beamte universell einsetzbar ist und alles kann.

Da stolpert ein studierter Paragrafenritter in den ÖD wird verbeamtet und kann auf einmal vom Akten schieben bis zum Geschäftsführer alles. Das ist ein großes Problem, weil sie eben nicht alles können. Je weiter man aber oben schaut, desto mehr Anteil haben die Beamten an den Dienstposten.


Beamte sind wohl während der Dienstzeit günstiger als Angestellte, in Pension ist es dann anders.

Insgesamt aber finde ich bräuchte es keineswegs die Masse an Beamten im ÖD die wir heutzutage haben. Polizei sicher, an manchen anderen Stellen auch, aber in der normalen Verwaltung? Stadt? Rente? Nein, sicher nicht.

Die Entgeltvergleiche hinken auch immer etwas. Wer Beamter ist. ledig und kinderlos, der lässt viel Geld liegen.
Das sollte verglichen werden, verheiratet, 1 bis 2 Kinder, Beihilfe. Dann sieht die Rechnung anders aus.



Auch die Absicherung im Krankheitsfall ist ein riesen Vorteil gegenüber den Angestellten.

Dennoch würde ich mich sofort verbeamten lassen wenn es mir angeboten würde.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: LehrerBW am 29.02.2024 08:15

Insgesamt aber finde ich bräuchte es keineswegs die Masse an Beamten im ÖD die wir heutzutage haben. Polizei sicher, an manchen anderen Stellen auch, aber in der normalen Verwaltung? Stadt? Rente? Nein, sicher nicht.


Die Masse der Beamten sind ja in erster Linie Landesbeamten und sitz in den Lehrerzimmern.
Es gab ja tatsächlich Bestrebungen das Beamtentum für Lehrer abzuschaffen (Sachsen, Berlin) aber dann hat sich halt keiner mehr beworben...und arbeitsose Lehrer gibts grad nicht so.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 29.02.2024 08:17
Wieso kann das ein Beamter nicht? Der kann sich doch auch entlassen lassen.

Kann er machen, aber wie viele kennst Du, die diesen Weg beschritten haben? Gerade die Familienzulagen wirken schon deutlich in den unteren und mittleren Besoldungsgruppen.

Ich bin im technischen Bereich unterwegs - bei uns gibt es nur wenige Beamte (<10%). Ich kann hier nur von meinem Umfeld sprechen, aber diese grob 10% gehören bis in den gehobenen Dienst tatsächlich eher nicht der Leistungsspitze an. Ich habe in den letzten 11 Jahren keinen gehen sehen, TBs aber in ordentlicher Zahl.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 08:26
Beamte vs. Angestellte.

Dieser Kampf ist vermutlich so alt wie die Verwaltung selbst.
Nein, das denke ich nicht, denn es gab Zeiten, da waren die beamten etwas besonderes, dank der Bestenauslese.

Aber irgendwann konnte und wurde jeder Hans und Franz Beamter und gefühlte 90% der neuen Beamten haben noch nie was vom besonderen Dienst und Treueverhältnis gehört, geschweige denn es verinnerlicht.
Gleiches gilt für die Dienstherren.

Somit ist das Beamtenverhältnis in der Tat zu einem etwas anderen Angestelltenverhältnis in den Köpfen und der Auswahl der Menschen gekommen.
Traurig ...

Wer meint Beamte verdienen zu viel im Vergleich zu der eigenen Arbeit, der hat zunächst selber Schuld, dass er nicht diesen Weg gegangen ist, weil er zu unflexibel war.

Wer rechnen kann, der wird feststellen, dass es Konstellationen gibt, da haben die Beamte die monetäre ArschKarte gezogen und mal die anderen.

Ob der Staat in der Lebenszeit monetär mit Beamten günstiger fährt als mit Angestellten hängt "alleinig" vom Verzinsungsfaktor des eingespartem Geld bis zur Pension ab.
Auch da gibt es Berechnung die sagen genau das gleiche es ist mal so mal so.

Zitat
Dennoch würde ich mich sofort verbeamten lassen wenn es mir angeboten würde.
Ich habe es stets abgelehnt. Da müsste monetär schon eine B2 Stelle winken um mich umzustimmen, allerdings würden dann die Inhalte nicht mehr stimmen.

Ansonsten ist dieses stumpfsinnige mit inhaltlichen Fehlern behaftete Neiddebatten traurig.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 08:27
Wieso kann das ein Beamter nicht? Der kann sich doch auch entlassen lassen.

Kann er machen, aber wie viele kennst Du, die diesen Weg beschritten haben? Gerade die Familienzulagen wirken schon deutlich in den unteren und mittleren Besoldungsgruppen.

Ich bin im technischen Bereich unterwegs - bei uns gibt es nur wenige Beamte (<10%). Ich kann hier nur von meinem Umfeld sprechen, aber diese grob 10% gehören bis in den gehobenen Dienst tatsächlich eher nicht der Leistungsspitze an. Ich habe in den letzten 11 Jahren keinen gehen sehen, TBs aber in ordentlicher Zahl.
Bei mir im Amt sehe ich sehr viele Leistungsspitzen bei den Beamten und sehr viele looser bei den TBlern.
In den großen Firmen in denen ich gearbeitet habe (ohne Beamte) war es nicht anders.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 29.02.2024 08:34
Da stolpert ein studierter Paragrafenritter in den ÖD wird verbeamtet und kann auf einmal vom Akten schieben bis zum Geschäftsführer alles. Das ist ein großes Problem, weil sie eben nicht alles können. Je weiter man aber oben schaut, desto mehr Anteil haben die Beamten an den Dienstposten.


Beamte sind wohl während der Dienstzeit günstiger als Angestellte, in Pension ist es dann anders.

Das ist ein weiterer Vorteil des Beamtentums. Als Beschäftigter kannst Du im kommunalen Umfeld praktisch kein Amtsleiter werden, da man hier meist im Bereich E13+ ist. Dafür benötigt man wissenschaftliche Tätigkeiten, die es als Amtsleitung nicht gibt. Das Beamtenrecht kennt diese Voraussetzung nicht, von daher sind in den meisten Kommunen die meisten Amtsleitungen Beamte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 29.02.2024 09:15
Wieso kann das ein Beamter nicht? Der kann sich doch auch entlassen lassen.

Kann er machen, aber wie viele kennst Du, die diesen Weg beschritten haben? Gerade die Familienzulagen wirken schon deutlich in den unteren und mittleren Besoldungsgruppen.

Ich bin im technischen Bereich unterwegs - bei uns gibt es nur wenige Beamte (<10%). Ich kann hier nur von meinem Umfeld sprechen, aber diese grob 10% gehören bis in den gehobenen Dienst tatsächlich eher nicht der Leistungsspitze an. Ich habe in den letzten 11 Jahren keinen gehen sehen, TBs aber in ordentlicher Zahl.
Bei mir im Amt sehe ich sehr viele Leistungsspitzen bei den Beamten und sehr viele looser bei den TBlern.
In den großen Firmen in denen ich gearbeitet habe (ohne Beamte) war es nicht anders.
Ich habe natürlich -ganz im Sinne einer Selbsthilfegruppe ;)- nur von meinen Erfahrungen berichtet. Mit einer E12 und nur kleiner Leitungsverantwortung bin ich relativ stark im operativen Geschäft eingebunden. "Leistungsspitze" ist dabei relativ und per Definition bereits eine Minderheit (für die Ebenen darüber (geht bei uns bis B6) maße ich mir kein Bild an, da ich dort eher selten involviert bin). Wir arbeiten auch viel mit externen Firmen zusammen - da ist oft ebenfalls nicht mehr Licht am Fahrrad.

Insgesamt gibt es bei uns eigentlich überhaupt keinen Grund, Beamte auf breiter Front einzusetzten. Letztlich wollen wir uns deshalb mittelfristig zu einer AöR wandeln und uns damit die Möglichkeit eines eigenen Haustarifes schaffen. Das beendet dann auch die ganzen Diskussionen und Vergleiche, weil wir dann für unseren Fachkräftemangel attraktive Angebote/Vergütungen schaffen können, ohne dass das dazu führt, dass die verbeamteten Kollegen alle mit dem Porsche zum Dienst erscheinen.

Das ist natürlich im Verwaltungsbereich in den Kommunen so nicht möglich, aber vielleicht sollte man das Prinzip dieser 1:1-Übertragung mal überdenken.

Als Bürger, Wähler und Steuerzahler finde ich, wir brauchen einen starken und auch ordentlich vergüteten öD, dabei aber nur ein Minimum in Form von Beamten (edit: Die dann eben -wie Du angeführt hast- auch einer Bestenauslese entspringen sollten).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 10:06
Da stolpert ein studierter Paragrafenritter in den ÖD wird verbeamtet und kann auf einmal vom Akten schieben bis zum Geschäftsführer alles. Das ist ein großes Problem, weil sie eben nicht alles können. Je weiter man aber oben schaut, desto mehr Anteil haben die Beamten an den Dienstposten.


Beamte sind wohl während der Dienstzeit günstiger als Angestellte, in Pension ist es dann anders.

Das ist ein weiterer Vorteil des Beamtentums. Als Beschäftigter kannst Du im kommunalen Umfeld praktisch kein Amtsleiter werden, da man hier meist im Bereich E13+ ist. Dafür benötigt man wissenschaftliche Tätigkeiten, die es als Amtsleitung nicht gibt. Das Beamtenrecht kennt diese Voraussetzung nicht, von daher sind in den meisten Kommunen die meisten Amtsleitungen Beamte.
Während du als Schulabbrecher im Tarifrecht locker die EG15 bezahlt bekommen kannst, geht es im Beamtenrecht nicht, dass du damit im mD/gD und erst Recht nicht im hD verbeamtet wirst, also was meinst du damit, das Beamtenrecht kennt solche Voraussetzungen nicht?
Denn dafür gibt es weder wH als Voraussetzung im kommunalen Bereich noch sonst was.
Guckst du EG13 Fg2 !!!

Also schaut man doch einfach mal nach wo die Tätigkeiten eines Amtsleiters eingruppiert sind und stellt einen Angestellten dort ein, wenn denn der DH/AG es möchte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 10:12
Als Bürger, Wähler und Steuerzahler finde ich, wir brauchen einen starken und auch ordentlich vergüteten öD, dabei aber nur ein Minimum in Form von Beamten (edit: Die dann eben -wie Du angeführt hast- auch einer Bestenauslese entspringen sollten).
Da bin ich voll bei dir, Beamte dort wo wir Menschen brauchen, die das besondere Dienst und Treueverhältnis auch leben.
Und eben nicht den AG und das Umfeld nach der monetären Fahne umhängen und nach belieben die "Seiten" wechseln.
Und natürlich hoheitliche Aufgaben erfüllen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 29.02.2024 10:26
Wieso kann das ein Beamter nicht? Der kann sich doch auch entlassen lassen.

klar kann man sich als Beamter aus dem Beamtenverhältnis entlassen lassen. Dann verliert man aber alle Ansprüche auf Besoldungs- und Versorgungsbezüge, wird in der gesetzlichen RV nachversichert (vom geringen Beamtenbrutto und jahrelanger Laufbahnverordnung deutlich geringerer Besoldungsgruppen) und man wird auch nicht bei der ZVK nachversichert.
Dadurch landet man dann wenns gut läuft als gehobener Dienslter etwas über dem Niveau des Eckrentners, aber ohne "Betriebsrente", bekommt also eine geringere Rente als ein Verwaltungsfachangestellter (mittleren Dienst), da die ZVK fehlt.
Möglich ist das, ja, finanziell aber ruinös. Und umso länger man verbeamtet ist, umso gravierender wird das Problem der Altersabsicherung. Also entweder die ersten paar Jahre raus, oder man ist "gefangen".
Als Angestellter kann man morgen den Job wechseln, behält sein Renten- und Zusatzrentenansprüche und ist fein raus.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 29.02.2024 10:27
Als Bürger, Wähler und Steuerzahler finde ich, wir brauchen einen starken und auch ordentlich vergüteten öD, dabei aber nur ein Minimum in Form von Beamten (edit: Die dann eben -wie Du angeführt hast- auch einer Bestenauslese entspringen sollten).
Da bin ich voll bei dir, Beamte dort wo wir Menschen brauchen, die das besondere Dienst und Treueverhältnis auch leben.
Und eben nicht den AG und das Umfeld nach der monetären Fahne umhängen und nach belieben die "Seiten" wechseln.
Und natürlich hoheitliche Aufgaben erfüllen.

ymmd ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 29.02.2024 10:50
@ohjeee:

also ist das in deinen Augen Schwachsinn?
https://www.steuerzahler.de/aktuellesausniedersachsenundbremen/news/schere-zwischen-angestellten-und-beamten-geht-weiter-auseinander/

https://steuerzahler.de/presse/detail/bund-der-steuerzahler-warnt-vor-wirkungsgleicher-uebernahme-des-tarifabschlusses-auf-beamte/

Kannst dir aussuchen, ob du dich auf Niedersachsen oder Baden-Württemberg beziehst. Ist ja beides identisch.

Dann schreib denen das bitte mal und poste die Antwort, die dir darauf geben.
Das würde mich ja mal wirklich interessieren.

Zu dem Artikel von Herrn Raffelhüschen, der wieder nur von den RENTEN spricht, die nicht steigen sollen (was impliziert, dass die Pensionen (obwohl eh viel höher) es tun sollen), hat auch keiner etwas gesagt.

Das sollte der Beleg zu dem "Schwachsinn" sein, dass es angeblich falsch ist, dass wesentlich häufiger über Einsparungen bei der Rente  als bei den Pensionen gesprochen wird.

https://www.merkur.de/wirtschaft/renten-nullrunde-rente-erhoehung-haushalt-sparen-raffelhueschen-zr-92858993.html



Ich bleibe auch bei der Ansicht, dass man nicht einerseits sagen kann, es sind zwei unterschiedliche Systeme, die nicht vergleichbar sind; aber dann zu fordern, dass die Tarifabschlüsse übertragen werden sollen - dass wäre nach dieser Forderung so, als ob IG Metall für die Stahlindustrie den Abschluss der Textilverarbeitung übernehmen würde.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 11:14
@ohjeee:

also ist das in deinen Augen Schwachsinn?
https://www.steuerzahler.de/aktuellesausniedersachsenundbremen/news/schere-zwischen-angestellten-und-beamten-geht-weiter-auseinander/

https://steuerzahler.de/presse/detail/bund-der-steuerzahler-warnt-vor-wirkungsgleicher-uebernahme-des-tarifabschlusses-auf-beamte/
Schwachsinn partiell, fehlerhafte Darstellungen verbreitend absolut.
So wie doch immer wieder die durchschnittliche Höhe der Pensionen mit denen der Rentner verglichen wird um Stimmung zu machen, obwohl es keine verbeamteten Putzfrauen etc. gibt und es Schwachsinn ist es so zu vergleichen.
Denn das Scherenargument wegen Abgaben geht spätestens dann fehl, wenn der Beamte in der GKV ist.
und der Angestellte in der PKV.
Zitat
Ich bleibe auch bei der Ansicht, dass man nicht einerseits sagen kann, es sind zwei unterschiedliche Systeme, die nicht vergleichbar sind; aber dann zu fordern, dass die Tarifabschlüsse übertragen werden sollen.
Natürlich ist es ebenso "Schwachsinn" die wirkungsgleiche Erhöhung mit den gleichen Argumenten zu fordern.
Die Tarifliche Entlohnung ist zur Beurteilung der amtsangemessene Alimentation nur ein Prüfkriterium.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MaLa am 29.02.2024 11:26
Ich bleibe auch bei der Ansicht, dass man nicht einerseits sagen kann, es sind zwei unterschiedliche Systeme, die nicht vergleichbar sind; aber dann zu fordern, dass die Tarifabschlüsse übertragen werden sollen - dass wäre nach dieser Forderung so, als ob IG Metall für die Stahlindustrie den Abschluss der Textilverarbeitung übernehmen würde.

Es kann doch nicht das Problem der einzelnen Beamten sein, wenn die AG/Dienstherren es nicht für Notwendig erachten für die Beamten eine andere (niedrigere) Erhöhung mit den Gewerkschaften zu verhandeln.
Ich würde da als DBB auch schön die Klappe halten und mich freuen das 1 zu 1 übernommen wird, dann muss ich nicht mehr selbst Verhandeln mit dem Risiko das der Abschluß schlechter wird.

Weiterhin gilt immer noch das Alimentationsprinzip, was wohl auch Grundlage für die hohen Kinerzuschläge ist.

Ich Neide es den Beamten nicht, denn Grundsätzlich steht am Anfang immer die Berufswahl und jedem stand es frei diesen Weg zu gehen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 11:31
Nachdem keiner den Brutto-Netto-Vergleich machen möchte: Hier ein Beispiel für 5 % Lohnerhöhung bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen.

TVÖD-VKA 2024 E12S4 (Bayern; Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5594,63 € Brutto; 3406,36 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5874,36 € Brutto; 3553,48 € Netto
entspricht: 4,3 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Beamte BUND 2024 A12S6 (Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5458,23 € Brutto; 4157,23 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5731,14 € Brutto; 4318,23 € Netto
entspricht: 3,8 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Der Beamte hat also durch 5 % mehr nur 3,8 % mehr Nettolohn, der Angestellte aber sogar 4,3 % mehr Nettolohn.

und wenn man einen vergleichbaren Nettolohnempfänger (ohne PKV) nimmt:
A10S5
4337,08 ->3461,58
4553,93 -> 3600,43
4% Lohnsteigerung Netto bei 5% Brutto und "nur" 140€ mehr, während der Angestellte 150€ Netto mehr hat?

Also wo wie was Schere?

Ich muss also davon ausgehen, dass die vom Bund der Steuerzahler nicht rechnen können?

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 29.02.2024 12:30
Ich bleibe auch bei der Ansicht, dass man nicht einerseits sagen kann, es sind zwei unterschiedliche Systeme, die nicht vergleichbar sind; aber dann zu fordern, dass die Tarifabschlüsse übertragen werden sollen - dass wäre nach dieser Forderung so, als ob IG Metall für die Stahlindustrie den Abschluss der Textilverarbeitung übernehmen würde.

Es kann doch nicht das Problem der einzelnen Beamten sein, wenn die AG/Dienstherren es nicht für Notwendig erachten für die Beamten eine andere (niedrigere) Erhöhung mit den Gewerkschaften zu verhandeln.
Ich würde da als DBB auch schön die Klappe halten und mich freuen das 1 zu 1 übernommen wird, dann muss ich nicht mehr selbst Verhandeln mit dem Risiko das der Abschluß schlechter wird.

Weiterhin gilt immer noch das Alimentationsprinzip, was wohl auch Grundlage für die hohen Kinerzuschläge ist.

Ich Neide es den Beamten nicht, denn Grundsätzlich steht am Anfang immer die Berufswahl und jedem stand es frei diesen Weg zu gehen.

Es geht eher darum, dass gesagt wird, dass ein Vergleich unsinnig ist, weil es zwei ganz verschiedene Systeme sind. Aber dann als Argument heranzuziehen "Die Angestellten bekommen jetzt xy %, also müssen wir das auch bekommen." macht halt keinen Sinn. Warum sollte das so gemacht werden, wenn die Systeme nicht miteinander vergleichbar sind?

Dass der DBB beide Gruppen vertritt, finde ich sowieso ziemlich merkwürdig.

Die Verdi vertritt zwar auch zig Branchen, aber es sind alles Arbeitnehmer, die sozialversicherungspflichtig sind und (ohne freiwillige Wahl ab ca. 66.000 Euro p.a. PKV) in der GKV versichert sind, also den gleichen Bedingungen von Vornherein unterliegen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 29.02.2024 12:35
Nachdem keiner den Brutto-Netto-Vergleich machen möchte: Hier ein Beispiel für 5 % Lohnerhöhung bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen.

TVÖD-VKA 2024 E12S4 (Bayern; Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5594,63 € Brutto; 3406,36 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5874,36 € Brutto; 3553,48 € Netto
entspricht: 4,3 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Beamte BUND 2024 A12S6 (Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5458,23 € Brutto; 4157,23 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5731,14 € Brutto; 4318,23 € Netto
entspricht: 3,8 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Der Beamte hat also durch 5 % mehr nur 3,8 % mehr Nettolohn, der Angestellte aber sogar 4,3 % mehr Nettolohn.

und wenn man einen vergleichbaren Nettolohnempfänger (ohne PKV) nimmt:
A10S5
4337,08 ->3461,58
4553,93 -> 3600,43
4% Lohnsteigerung Netto bei 5% Brutto und "nur" 140€ mehr, während der Angestellte 150€ Netto mehr hat?

Also wo wie was Schere?

Ich muss also davon ausgehen, dass die vom Bund der Steuerzahler nicht rechnen können?

Ich kann nur sagen, dass von meiner Jahressonderzahlung und der LOB Zahlung nicht einmal 50 % übrig bleibt, das ist echt immer frustrierend.

Bei einer Tariferhöhung um beispielsweise 400 Euro, kommen auch nur so 180 Euro etwa an.

Damals war 64 Euro mehr = 30 Euro mehr netto; sieht brutto immer super aus, aber was ankommt, ist dann ein Witz
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 29.02.2024 12:52
...
Dass der DBB beide Gruppen vertritt, finde ich sowieso ziemlich merkwürdig.

Die Verdi vertritt zwar auch zig Branchen, aber es sind alles Arbeitnehmer, die sozialversicherungspflichtig sind und (ohne freiwillige Wahl ab ca. 66.000 Euro p.a. PKV) in der GKV versichert sind, also den gleichen Bedingungen von Vornherein unterliegen.
Das stimmt nicht. Auch Verdi buhlt um Beamte als Mitglieder und bei Arbeitnehmern gibt es selbstverständlich keine Entgeltgrenze, um Mitglied zu sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 13:25
Nachdem keiner den Brutto-Netto-Vergleich machen möchte: Hier ein Beispiel für 5 % Lohnerhöhung bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen.

TVÖD-VKA 2024 E12S4 (Bayern; Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5594,63 € Brutto; 3406,36 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5874,36 € Brutto; 3553,48 € Netto
entspricht: 4,3 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Beamte BUND 2024 A12S6 (Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5458,23 € Brutto; 4157,23 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5731,14 € Brutto; 4318,23 € Netto
entspricht: 3,8 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Der Beamte hat also durch 5 % mehr nur 3,8 % mehr Nettolohn, der Angestellte aber sogar 4,3 % mehr Nettolohn.

und wenn man einen vergleichbaren Nettolohnempfänger (ohne PKV) nimmt:
A10S5
4337,08 ->3461,58
4553,93 -> 3600,43
4% Lohnsteigerung Netto bei 5% Brutto und "nur" 140€ mehr, während der Angestellte 150€ Netto mehr hat?

Also wo wie was Schere?

Ich muss also davon ausgehen, dass die vom Bund der Steuerzahler nicht rechnen können?

Bei einer Tariferhöhung um beispielsweise 400 Euro, kommen auch nur so 180 Euro etwa an.
Mich frustriert das nicht, da ich gerne Steuern zahle.
Allerdings frage ich mich in welcher Gehaltstufe du bist, wenn von 400€ nur 180€ ankommen.
Bei EG15S6 wären es 190€

Ist mein der Rechner hier kaputt oder hast du ein Problem mit dem rechnen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 29.02.2024 13:39
E11 Stufe 6, LSK 1, keine Kinder, Kirchensteuer : 3430 €
E11 Stufe 6 LSK 1, keine Kinder, Kirchensteuer + 400 € Zulage: 3.613 €

also 183 netto mehr
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SimsiBumbu am 29.02.2024 13:52
E11 Stufe 6, LSK 1, keine Kinder, Kirchensteuer : 3430 €
E11 Stufe 6 LSK 1, keine Kinder, Kirchensteuer + 400 € Zulage: 3.613 €

also 183 netto mehr

Bayern, keine Kinder, keine Kirchensteuer, Zusatzversorgung BVK:
E11 Stufe 6, LSK 1: 3606 €
E11 Stufe 6, LSK 1, + 400 € Zulage: 3.811 €

also 205 € netto mehr.

Die Differenz liegt wohl an der Kirchensteuer. Also einfach aus dem Verein austreten, wenn mehr als 50 % der Bruttolohnerhöhung übrig bleiben sollen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 29.02.2024 13:54
@ohjeee:

also ist das in deinen Augen Schwachsinn?
https://www.steuerzahler.de/aktuellesausniedersachsenundbremen/news/schere-zwischen-angestellten-und-beamten-geht-weiter-auseinander/

https://steuerzahler.de/presse/detail/bund-der-steuerzahler-warnt-vor-wirkungsgleicher-uebernahme-des-tarifabschlusses-auf-beamte/

Kannst dir aussuchen, ob du dich auf Niedersachsen oder Baden-Württemberg beziehst. Ist ja beides identisch.

Dann schreib denen das bitte mal und poste die Antwort, die dir darauf geben.
Das würde mich ja mal wirklich interessieren.

Zu dem Artikel von Herrn Raffelhüschen, der wieder nur von den RENTEN spricht, die nicht steigen sollen (was impliziert, dass die Pensionen (obwohl eh viel höher) es tun sollen), hat auch keiner etwas gesagt.

Das sollte der Beleg zu dem "Schwachsinn" sein, dass es angeblich falsch ist, dass wesentlich häufiger über Einsparungen bei der Rente  als bei den Pensionen gesprochen wird.

https://www.merkur.de/wirtschaft/renten-nullrunde-rente-erhoehung-haushalt-sparen-raffelhueschen-zr-92858993.html



Ich bleibe auch bei der Ansicht, dass man nicht einerseits sagen kann, es sind zwei unterschiedliche Systeme, die nicht vergleichbar sind; aber dann zu fordern, dass die Tarifabschlüsse übertragen werden sollen - dass wäre nach dieser Forderung so, als ob IG Metall für die Stahlindustrie den Abschluss der Textilverarbeitung übernehmen würde.
ja, das ist Schwachsinn bei einer prozentualen Erhöhung und mathematisch nicht begründbar.
Lediglich ein Sockel würde allenfalls leicht (!) zugunsten der Beamten ausschlagen, weil ausgehend von gleichem Nettolohn ein 200€ Sockel brutto prozentual eine stärkere Erhöhung ausmachen würde.

Jetzt mach endlich eine nachvollziehbare Rechnung auf, herrgott nochmal. Da es in deinen Augen so ein große, klare und deutliche Ungerechtigkeit gibt, sollte das doch echt kein Problem sein, das mit konkreten Zahlen zu unterfüttern.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 29.02.2024 14:00

Die Differenz liegt wohl an der Kirchensteuer. Also einfach aus dem Verein austreten, wenn mehr als 50 % der Bruttolohnerhöhung übrig bleiben sollen.

Na, das deutsche Steuerrecht ist kompliziert, da ja die Kirchensteuer auch das zu versteuernde Einkommen reduziert, ist dann der wahre Unterschied (mit allen anderen Positionen außerhalb des Einkommens nach TVÖD) zu bewerten.

Und ob jemand gerne zahlt oder nicht, ist bei überbordenden Staatseinnahmen eigentlich nicht mehr die Frage. Das war früher mal.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 15:06
E11 Stufe 6, LSK 1, keine Kinder, Kirchensteuer : 3430 €
E11 Stufe 6 LSK 1, keine Kinder, Kirchensteuer + 400 € Zulage: 3.613 €

also 183 netto mehr
ok, alles klar die automatische Spende an die Kirche habe ich außer acht gelassen.
Also ja, wenn ich mein mehr an Geld für Spenden ausgeben, dann komme ich uU auf eine Lohnerhöhung von 0€ Netto mehr.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 29.02.2024 15:49
Da die Höhe dieser Spende unter Staatseinfluss steht, ist das schlicht nicht ganz dem privaten Bereich zuzuordnen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 29.02.2024 16:06
Da die Höhe dieser Spende unter Staatseinfluss steht, ist das schlicht nicht ganz dem privaten Bereich zuzuordnen.

Doch, das ist eine ziemlich private Angelegenheit. Vielmehr müsste man sich Gedanken machen, ob der Staat überhaupt als "Geldeintreiber" für die Kirchen fungieren soll oder muss.

Der SV (Verein für deutsche Schäferhunde) hat ebenfalls eine immense Mitgliederzahl und schafft das ganz alleine.

Edit: Aber ab hier wird es irgendwie off-topic ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 29.02.2024 16:09
On-topic ist es aber halt Fakt, dass im Gegensatz zu MoinMoins Ausssage durch diese Brutto-Netto-Situation in D dann halt auch mal nur die gut 180  € überbleiben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 29.02.2024 16:18
On-topic ist es aber halt Fakt, dass im Gegensatz zu MoinMoins Ausssage durch diese Brutto-Netto-Situation in D dann halt auch mal nur die gut 180  € überbleiben.

Das ist natürlich richtig. "Was bleibt von 400€ übrig?" ist ja aber auch keine Frage des Tarifs, sondern der Belastung des Brutto durch Steuern und Abgaben. In den unteren Einkommen könnte man dann noch den Transferleitungsentzug berücksichtigen, wenn zum Beispiel das Wohngeld sinkt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 16:32
Da die Höhe dieser Spende unter Staatseinfluss steht, ist das schlicht nicht ganz dem privaten Bereich zuzuordnen.
Nein, es ist deine freie und private Entscheidung, welchem religiösem Verein du zugehörst.
Das unterschiedliche Kirchen unterschiedliche Beitragsformen (die als Spende steuerlich geführt werden) haben, ist Teil dieser Entscheidung.
Es gibt genügend christliche Kirchen, die keine staatlich organisierte Zwangsabgabenformen haben.

On-topic ist es aber halt Fakt, dass im Gegensatz zu MoinMoins Ausssage durch diese Brutto-Netto-Situation in D dann halt auch mal nur die gut 180  € überbleiben.
Ja, wenn man den freiwillig geleistet Beitrag dazu zählt, dann kommt man (mich eingeschlossen) durchaus darauf, dass nur gut 180€ von 400€ übrig bleiben.

Wenn man nur die Dinge dort einbezieht, die man nicht selber beeinflussen kann, dann sieht es halt anders aus.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 29.02.2024 16:33
Natürlich kann man alles beeinflussen, ich bin doch nicht pirmär auf Teilzeit wegen der Freizeit. Das ist Steueroptimierung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: armerknecht am 29.02.2024 17:25
Oh ist es schon wieder so weit, sehr gut.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 18:41
Natürlich kann man alles beeinflussen, ich bin doch nicht pirmär auf Teilzeit wegen der Freizeit. Das ist Steueroptimierung.
Nein, den RV,AV Beitragssatz kann man nicht beeinflussen auch nicht die Steuerprogression und minimal den KV Beitragssatz und absolut den Kirchensteuersatz.
Und das man durch weniger Geld verdienen weniger Steuer zahlt ist durchaus korrekt, ob das eine Steueroptimierung ist, nun denn.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 29.02.2024 18:46
Doch nicht den Satz, aber den Zahlbetrag.

Und dass man mit 1000 € weniger an Lohnsteuer im Einzelfall Anspruch auf - was weiß ich - 10000 € mehr Förderung bei der Heizung erhält, habe ich doch in einem anderen Strang erwähnt.

Darum geht es aber nicht. Wenn man Beispielsrechnungen aufstellt, sollte dies sich am Arbeitnehmer mittlerer Art und Güte orientieren. Und die meisten zahlen nunmal Kirchensteuer (noch).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 29.02.2024 18:57
Doch nicht den Satz, aber den Zahlbetrag.
Klar, den kann man auf 0 drücken.
Darum geht es aber nicht. Wenn man Beispielsrechnungen aufstellt, sollte dies sich am Arbeitnehmer mittlerer Art und Güte orientieren. Und die meisten zahlen nunmal Kirchensteuer (noch).
Soso, kann man so sehen.
Ich habe keine zahlen darüber, wieviel Prozent der Lohnsteuerpflichtigen im TVx Kirchensteuerpflichtig sind.

Aber man kann es auch so sehen, dass man das Betrachtet, was gesichert gezahlt werden muss, ohne die freiwilligen Ausgaben zu betrachten.

und ich hatte mich nur gefragt, wie jemand auf die 180 kommt, was mir durch den Hinweis der von mir nicht berücksichtigten Kirchensteuer beantwortet wurde.
Ich hätte natürlich dann auch noch die 2,70 Prozent GKV Zusatzbeitrag dazu nehmen können, um die maximale Belastung zu betrachten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 29.02.2024 20:33
Es würde schon helfen, nicht die Beitragsbemessungsgrenzen immer weiter anzuheben. Dann bekommt man mal einmal einen relativ großen Lohnzuwachs. Dann kommt die Politik und sagt: "Die Löhne und Gehälter sind stark gestiegen, dann müssen auch die Beitragsbemessungsgrenzen stark steigen."

Und dann war letztes Jahr ja auch noch die Diskussion, die Lauterbach angestoßen hat, dass die GKV und PKV Beitragsbemessungsgrenzen auf die Höhe der RV- und AV- Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden.
Es ist zum Glück nicht gekommen, aber das wird sicherlich nicht mehr lange dauern.

Und wenn man dann das wieder liest:
https://www.merkur.de/wirtschaft/studie-warnt-sozialabgaben-steigen-bald-auf-50-prozent-rente-pflege-reformen-zr-92861652.html

Da freut man sich doch, 42 % Spitzensteuersatz (da der ja merkwürdigerweise nicht in dem Maße angehoben wird wie die Löhne) und dann noch 25 % Sozialabgaben; bleiben noch 33 % von jedem weiteren verdienten Euro.
Arbeitsanreize für Beförderungen oder ähnliches werden so nicht geschaffen.

Viele, die jetzt nach der Erhöhung auf weniger als 4.500 Euro sind, werden sich auch noch über den Tarifabschluss "freuen", da ab März weniger netto ankommt als die letzten Monate.

Die steigenden Sozialabgaben (und die werden definitiv steigen, die Frage ist nur wie krass) sind halt sicherlich ein Grund für eine verstärkte Kluft. Ich denke nicht, dass die Differenz zwischen der besonderen Steuertabelle und der allgemeinen Steuertabelle genauso wachsen wird.

Bleibt spannend, wie das weitergehen wird ohne Geld in Deutschland.

Klar dürfte sein, dass Niklas und Karins Nachfolger (und vielleicht auch Nancy, wobei die bei den letzten Gehaltsverhandlungen ja fast großzügig im Gegensatz zu Niklar und Karin war) deshalb massiv für eine Nullrunde werben werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 29.02.2024 20:34

Die Differenz liegt wohl an der Kirchensteuer. Also einfach aus dem Verein austreten, wenn mehr als 50 % der Bruttolohnerhöhung übrig bleiben sollen.

Na, das deutsche Steuerrecht ist kompliziert, da ja die Kirchensteuer auch das zu versteuernde Einkommen reduziert, ist dann der wahre Unterschied (mit allen anderen Positionen außerhalb des Einkommens nach TVÖD) zu bewerten.

Und ob jemand gerne zahlt oder nicht, ist bei überbordenden Staatseinnahmen eigentlich nicht mehr die Frage. Das war früher mal.

Das Problem sind die ebenfalls überbordenden Staatsausgaben, weshalb der Staat so nimmersatt ist  ::)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 29.02.2024 20:40
Nachdem keiner den Brutto-Netto-Vergleich machen möchte: Hier ein Beispiel für 5 % Lohnerhöhung bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen.

TVÖD-VKA 2024 E12S4 (Bayern; Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5594,63 € Brutto; 3406,36 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5874,36 € Brutto; 3553,48 € Netto
entspricht: 4,3 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Beamte BUND 2024 A12S6 (Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5458,23 € Brutto; 4157,23 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5731,14 € Brutto; 4318,23 € Netto
entspricht: 3,8 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Der Beamte hat also durch 5 % mehr nur 3,8 % mehr Nettolohn, der Angestellte aber sogar 4,3 % mehr Nettolohn.

und wenn man einen vergleichbaren Nettolohnempfänger (ohne PKV) nimmt:
A10S5
4337,08 ->3461,58
4553,93 -> 3600,43
4% Lohnsteigerung Netto bei 5% Brutto und "nur" 140€ mehr, während der Angestellte 150€ Netto mehr hat?

Also wo wie was Schere?

Ich muss also davon ausgehen, dass die vom Bund der Steuerzahler nicht rechnen können?

Bei einer Tariferhöhung um beispielsweise 400 Euro, kommen auch nur so 180 Euro etwa an.
Mich frustriert das nicht, da ich gerne Steuern zahle.
Allerdings frage ich mich in welcher Gehaltstufe du bist, wenn von 400€ nur 180€ ankommen.
Bei EG15S6 wären es 190€

Ist mein der Rechner hier kaputt oder hast du ein Problem mit dem rechnen?

Es ist ja auch durchaus in Ordnung Steuern zu zahlen. Von mir aus nehmen wir deine 190 Euro. Findest du das nicht etwas zu heftig, wenn nicht einmal 50 % deiner "Mehreinnahmen" in deine eigene Tasche fließen?
Also ich finde, dass von jedem zusätzlich verdienten Euro WENIGSTENS 51 % auch bei mir ankommen sollten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 29.02.2024 20:56
Wir haben das teuerste, aber bei weitem nicht effizienteste Gesundheitsystem der Welt. Da gibt es schon noch viele Stellschrauben.

Und wenn man der Zunahme an Rentenbezugszeit nicht mit etwas mehr Zunahme  der Lebensarbeitszeit entgegenkomt, bricht es irgendwann zusammen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Britta2 am 01.03.2024 05:41
Wir haben nicht nur eins der teuersten Gesundheitssystem sondern europaweit auch alles mögliche "am teuersten" verglichen mit anderen Ländern. Komisch, dass Deutschland keine Notwendigkeit sieht, hier mal gegen zu steuern.
Nehmen ist bekanntlich immer leichter als geben ... Irgendeinen Grund findet sich immer, auf keinen Fall etwas zu ändern ...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 01.03.2024 08:22
Es würde schon helfen, nicht die Beitragsbemessungsgrenzen immer weiter anzuheben. Dann bekommt man mal einmal einen relativ großen Lohnzuwachs. Dann kommt die Politik und sagt: "Die Löhne und Gehälter sind stark gestiegen, dann müssen auch die Beitragsbemessungsgrenzen stark steigen."

Und dann war letztes Jahr ja auch noch die Diskussion, die Lauterbach angestoßen hat, dass die GKV und PKV Beitragsbemessungsgrenzen auf die Höhe der RV- und AV- Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden.
Es ist zum Glück nicht gekommen, aber das wird sicherlich nicht mehr lange dauern.

Und wenn man dann das wieder liest:
https://www.merkur.de/wirtschaft/studie-warnt-sozialabgaben-steigen-bald-auf-50-prozent-rente-pflege-reformen-zr-92861652.html

Da freut man sich doch, 42 % Spitzensteuersatz (da der ja merkwürdigerweise nicht in dem Maße angehoben wird wie die Löhne) und dann noch 25 % Sozialabgaben; bleiben noch 33 % von jedem weiteren verdienten Euro.
[...]

Hier muss ich ein wenig einhaken, vielleicht sogar in einem Punkt widersprechen. Wir haben in Deutschland bei der Belastung durch Steuern und Abgaben immer noch jenen vielzitierten Mittelschichts-Bauch, der insbesondere bei mittleren Einkommen das "Aufsteigen" unattraktiv gestaltet. Wer nach Schule und Studium direkt in die E13 hüpft, hat diesen dann bereits nach wenigen Jahren hinter sich gelassen, das Gros der Arbeitnehmer bleibt darin aber hängen.

Wenn die Sozialabgaben steigen, wird das also vor allem dort zu spüren sein, wo man unterhalb der Bemessungsgrenzen verdient. Über den eigenen Einkommensteller in die Volkswirtschaft blickend bedeutet das: Sinkende Konsum-Laune und stagnierende Umsätze im B2C-Geschäft. Keine guten Vorzeichen in einem Land mitten im Strukturwandel.

Dass die Sozialabgaben steigen werden, ist unabwendbar. Gerade die RV ist angesichts des demografischen Wandels ein vollständig dysfunktionales Konstrukt, welches bereits heute faktisch ohne die gigantischen Steuerzuschüsse nicht überlebensfähig ist. Eigentlich hätte man sich vor 20 Jahren darüber bereits Gedanken machen müssen - Nun liegt das Kind nicht nur im Brunnen, sondern ist bereits längst ertrunken.

Um also wieder mehr "Wumms" in den Konsum und die Wirtschaft zu bekommen, sollten die Abgaben eben besser nicht zu stark steigen - aber genau hier stehen die Bemessungsgrenzen technisch gesehen im Weg.

Gleichzeitig hat man die Steuertarife in den letzten Jahrzehnten nur sehr lieblos angepasst, so dass die kalte Progression mit voller Wucht zuschlagen kann. 150% eines Durchschnittseinkommens reichen bereits aus, um den Spitzensteuersatz zu zahlen.

Ohne hier jetzt konkrete Lösungsansätze vorzustellen, bin ich der Überzeugung, dass für die Steuer- und Abgabenlast auf Einkommen das Gleiche gelten muss, wie vor einigen Jahren für Corona: "Flatten the curve!"
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.03.2024 09:07
Wir haben nicht nur eins der teuersten Gesundheitssystem sondern europaweit auch alles mögliche "am teuersten" verglichen mit anderen Ländern. Komisch, dass Deutschland keine Notwendigkeit sieht, hier mal gegen zu steuern.
Nehmen ist bekanntlich immer leichter als geben ... Irgendeinen Grund findet sich immer, auf keinen Fall etwas zu ändern ...

Der Erfolg bricht uns das Genick. Deutschland kann oder konnte es sich leisten, aufgrund seiner Wirtschaftskraft jeden Unfug mitzumachen.
Die DDR ist hier ausnahmsweise ein Vorbild, was das Gesundheitssystem angeht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.03.2024 09:28

Hier muss ich ein wenig einhaken, vielleicht sogar in einem Punkt widersprechen. Wir haben in Deutschland bei der Belastung durch Steuern und Abgaben immer noch jenen vielzitierten Mittelschichts-Bauch, der insbesondere bei mittleren Einkommen das "Aufsteigen" unattraktiv gestaltet. Wer nach Schule und Studium direkt in die E13 hüpft, hat diesen dann bereits nach wenigen Jahren hinter sich gelassen, das Gros der Arbeitnehmer bleibt darin aber hängen.


Ich habe gestern mal wieder ein Schreiben vom Bundestag bekommen (zu jeder Legislaturperiode starte ich eine Petition zur Abschaffung der Grunderwerbssteuer bei selbstbewohntem Wohneigentum). Es war eine Vertröstung, dass es noch dauert. Selbst bei den Petitionen kommt die Ampel nicht zu Entschlüssen ;D

Unterzeichnet übrigens real mit Kuli von einer Oberamtsrätin. ::)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 01.03.2024 09:53
Wir haben das teuerste, aber bei weitem nicht effizienteste Gesundheitsystem der Welt. Da gibt es schon noch viele Stellschrauben.

Wir haben kein Gesundheitssystem!
Wir haben ein völlig überteuertes und ineffizientes Krankenmanagement. u.a. steigt die die Zahl derer, die an Übergewicht leiden und damit die üblichen Begleiterscheinungen.  Und das, was man versucht hat als Prävention bei den Sozialkassen zu verankern ist - wie üblich - zum Feigenblatt verkommen, aber finanziert immerhin ein paar Geschäftsmodelle.


Und wenn man der Zunahme an Rentenbezugszeit nicht mit etwas mehr Zunahme  der Lebensarbeitszeit entgegenkomt, bricht es irgendwann zusammen.

Prinzipiell ja, aber bei den geburtenstarken Jahrgängen ist der Zug abgefahren.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 01.03.2024 10:27
Es würde schon helfen, nicht die Beitragsbemessungsgrenzen immer weiter anzuheben. Dann bekommt man mal einmal einen relativ großen Lohnzuwachs. Dann kommt die Politik und sagt: "Die Löhne und Gehälter sind stark gestiegen, dann müssen auch die Beitragsbemessungsgrenzen stark steigen."

Und dann war letztes Jahr ja auch noch die Diskussion, die Lauterbach angestoßen hat, dass die GKV und PKV Beitragsbemessungsgrenzen auf die Höhe der RV- und AV- Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden.
Es ist zum Glück nicht gekommen, aber das wird sicherlich nicht mehr lange dauern.

Und wenn man dann das wieder liest:
https://www.merkur.de/wirtschaft/studie-warnt-sozialabgaben-steigen-bald-auf-50-prozent-rente-pflege-reformen-zr-92861652.html

Da freut man sich doch, 42 % Spitzensteuersatz (da der ja merkwürdigerweise nicht in dem Maße angehoben wird wie die Löhne) und dann noch 25 % Sozialabgaben; bleiben noch 33 % von jedem weiteren verdienten Euro.
[...]

Hier muss ich ein wenig einhaken, vielleicht sogar in einem Punkt widersprechen. Wir haben in Deutschland bei der Belastung durch Steuern und Abgaben immer noch jenen vielzitierten Mittelschichts-Bauch, der insbesondere bei mittleren Einkommen das "Aufsteigen" unattraktiv gestaltet. Wer nach Schule und Studium direkt in die E13 hüpft, hat diesen dann bereits nach wenigen Jahren hinter sich gelassen, das Gros der Arbeitnehmer bleibt darin aber hängen.

Wenn die Sozialabgaben steigen, wird das also vor allem dort zu spüren sein, wo man unterhalb der Bemessungsgrenzen verdient. Über den eigenen Einkommensteller in die Volkswirtschaft blickend bedeutet das: Sinkende Konsum-Laune und stagnierende Umsätze im B2C-Geschäft. Keine guten Vorzeichen in einem Land mitten im Strukturwandel.

Dass die Sozialabgaben steigen werden, ist unabwendbar. Gerade die RV ist angesichts des demografischen Wandels ein vollständig dysfunktionales Konstrukt, welches bereits heute faktisch ohne die gigantischen Steuerzuschüsse nicht überlebensfähig ist. Eigentlich hätte man sich vor 20 Jahren darüber bereits Gedanken machen müssen - Nun liegt das Kind nicht nur im Brunnen, sondern ist bereits längst ertrunken.

Um also wieder mehr "Wumms" in den Konsum und die Wirtschaft zu bekommen, sollten die Abgaben eben besser nicht zu stark steigen - aber genau hier stehen die Bemessungsgrenzen technisch gesehen im Weg.

Gleichzeitig hat man die Steuertarife in den letzten Jahrzehnten nur sehr lieblos angepasst, so dass die kalte Progression mit voller Wucht zuschlagen kann. 150% eines Durchschnittseinkommens reichen bereits aus, um den Spitzensteuersatz zu zahlen.

Ohne hier jetzt konkrete Lösungsansätze vorzustellen, bin ich der Überzeugung, dass für die Steuer- und Abgabenlast auf Einkommen das Gleiche gelten muss, wie vor einigen Jahren für Corona: "Flatten the curve!"

Ja das ist das große Problem mit der Rente. Bei jeder Regierung wird wieder gesagt "Die nächste Regierung ist die letzte, die noch eine Chance hat, etwas zu ändern." Wenn man vor einigen Jahren etwas gemacht hätte, hätte man steigende Abgaben eventuell noch abbremsen können. Ich sag nur beispielsweise Norwegen. Dass die Umlage nicht funktionieren kann bei "so wenig" Nachwucht, war bereits vor 20 Jahren bekannt. Unbeliebte Themen werden aber leider nicht angepackt und dann passiert halt gar nichts.

Und die Leute, die jetzt unter 60/55 sind, werden das mit massiv steigenden Beiträgen noch ausbaden dürfen
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 01.03.2024 10:32
Dass die Umlage nicht funktionieren kann bei "so wenig" Nachwucht, war bereits vor 20 Jahren bekannt. Unbeliebte Themen werden aber leider nicht angepackt und dann passiert halt gar nichts.
Diese stumpfsinnige und irrelevante Nachwuchs gebrabbel ist nervig.
Denn es ist irrelevant! Wenn wir 3 Kinder pro Rentner hätten, dann würde wir nichts gewinnen, solange diese nicht in Lohn und Brot sind.
Das einzige was zählt ist das Verhältnis der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer zu den ehemalige sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern.
Und da haben wir uA ein Problem mit der Bezugsdauer, die "blöden" Rentner leben einfach zu lange.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.03.2024 10:35
Auch wenn meine Ansicht randständig ist, das Problem ist ein strukturelles, politisches. Die Masse an Wählern sind inzwischen in der Rente oder 10 bis 15 Jahre davor.

Wir brauchen das Wahlrecht für alle, also auch für Kinder, ausgeübt durch die Beziehungsberechtigten.

Das würde auch mehr bringen, als irgendwelche kleinen Stellschrauben in Tarifverträgen für Kinder, wobei wir wieder beim Thema sind.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 01.03.2024 10:52
Dass die Umlage nicht funktionieren kann bei "so wenig" Nachwucht, war bereits vor 20 Jahren bekannt. Unbeliebte Themen werden aber leider nicht angepackt und dann passiert halt gar nichts.
Diese stumpfsinnige und irrelevante Nachwuchs gebrabbel ist nervig.
Denn es ist irrelevant! Wenn wir 3 Kinder pro Rentner hätten, dann würde wir nichts gewinnen, solange diese nicht in Lohn und Brot sind.
Das einzige was zählt ist das Verhältnis der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer zu den ehemalige sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern.

Das ist absolut korrekt - da wir aber weder ausreichend Kinder produzieren, noch sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer aus anderen Ländern erfolgreich importieren, haben wir ein Problem.

Zitat
Und da haben wir uA ein Problem mit der Bezugsdauer, die "blöden" Rentner leben einfach zu lange.

Hmmm, jede Software hat einen Life Cycle und (zumeist) ein fest definiertes EOL - vielleicht ist das ja ein Ansatz?  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 01.03.2024 10:53
Auch wenn meine Ansicht randständig ist, das Problem ist ein strukturelles, politisches. Die Masse an Wählern sind inzwischen in der Rente oder 10 bis 15 Jahre davor.

Wir brauchen das Wahlrecht für alle, also auch für Kinder, ausgeübt durch die Beziehungsberechtigten.

Das würde auch mehr bringen, als irgendwelche kleinen Stellschrauben in Tarifverträgen für Kinder, wobei wir wieder beim Thema sind.

Und was sollen die Kinder und jungen Eltern wählen? Das sie länger arbeiten müssen, mehr einzahlen und das Rentenniveau abgesenkt wird?
Die Jungen wollen das, was die Boomer gerade auch haben/wollen. Niemand will länger arbeiten.

Private Vorsorge muss stärker unterstützt werden. Kapitalertragssteuer weg bei Einkommen bis 100.000 zB., Förderungen/Zulagen u. a. auch für ETF Invests
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.03.2024 10:59
Sollen sie zu 100 % AFD wählen, ich bin aber überzeugt davon, dass es sich etwas zu einfach gemacht wird, Millionen Bürger mit einem Handstreich vom Wahlrecht auszuschließen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 01.03.2024 11:20
Auch wenn meine Ansicht randständig ist, das Problem ist ein strukturelles, politisches. Die Masse an Wählern sind inzwischen in der Rente oder 10 bis 15 Jahre davor.

Wir brauchen das Wahlrecht für alle, also auch für Kinder, ausgeübt durch die Beziehungsberechtigten.

Das würde auch mehr bringen, als irgendwelche kleinen Stellschrauben in Tarifverträgen für Kinder, wobei wir wieder beim Thema sind.

Eltern würden hier doch in der Regel lediglich Ihre eigene Stimme mehr gewichten. Kinder (insbesondere die kleinen) haben schlicht noch keine eigene, ausdifferenzierte politische Meinung. Ausnahmen mögen hier ab 15/16 die Regel bestätigen, aber das Wahlrecht ab 18 macht schon Sinn.

"Stellschrauben für Kinder" gehören auch nicht in Tarifverträge, sondern müssten allgemeingültig geregelt werden. Da wir hier immer auf die Zulagen für Beamte schielen, hier ein entsprechender Vorschlag (der Beamte und Kinderlose gleichermaßen auf die Palme treiben wird ;)):

Pro Kind iterierend 25% Ermäßigung auf den GKV-Beitrag.  ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.03.2024 11:23
Natürlich, das Gegenteil ist der Fall: Kopfpauschale.

Zumal wir es mit einer Klientel zu tun haben, die recht oft das System in Anspruch nimmt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 01.03.2024 14:17
Kinderwahlrecht - was für eine Satire  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 01.03.2024 16:22
Kinderwahlrecht - was für eine Satire  8)

Jahrelange gelebte Praxis in tausenden Gremien.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 04.03.2024 03:07
Ich bleibe auch bei der Ansicht, dass man nicht einerseits sagen kann, es sind zwei unterschiedliche Systeme, die nicht vergleichbar sind; aber dann zu fordern, dass die Tarifabschlüsse übertragen werden sollen - dass wäre nach dieser Forderung so, als ob IG Metall für die Stahlindustrie den Abschluss der Textilverarbeitung übernehmen würde.

Es kann doch nicht das Problem der einzelnen Beamten sein, wenn die AG/Dienstherren es nicht für Notwendig erachten für die Beamten eine andere (niedrigere) Erhöhung mit den Gewerkschaften zu verhandeln.
Ich würde da als DBB auch schön die Klappe halten und mich freuen das 1 zu 1 übernommen wird, dann muss ich nicht mehr selbst Verhandeln mit dem Risiko das der Abschluß schlechter wird.

Weiterhin gilt immer noch das Alimentationsprinzip, was wohl auch Grundlage für die hohen Kinerzuschläge ist.

Ich Neide es den Beamten nicht, denn Grundsätzlich steht am Anfang immer die Berufswahl und jedem stand es frei diesen Weg zu gehen.

Es geht eher darum, dass gesagt wird, dass ein Vergleich unsinnig ist, weil es zwei ganz verschiedene Systeme sind. Aber dann als Argument heranzuziehen "Die Angestellten bekommen jetzt xy %, also müssen wir das auch bekommen." macht halt keinen Sinn. Warum sollte das so gemacht werden, wenn die Systeme nicht miteinander vergleichbar sind?

Dass der DBB beide Gruppen vertritt, finde ich sowieso ziemlich merkwürdig.

Die Verdi vertritt zwar auch zig Branchen, aber es sind alles Arbeitnehmer, die sozialversicherungspflichtig sind und (ohne freiwillige Wahl ab ca. 66.000 Euro p.a. PKV) in der GKV versichert sind, also den gleichen Bedingungen von Vornherein unterliegen.


Um mit dieser Mär aufzuräumen, zitiere ich mich jetzt selbst:

Die Beamten komplett ignorieren wird für verdi schwierig.
Zitat des zuständigen verdi-Fachbereichs: „ver.di ist die Gewerkschaft für die Beamt*innen des Bundes, der Länder und der Kommunen.“
Gleiches gilt übrigens auch für Richter.
Ebenso tritt verdi bei vielen Personalratswahlen mit Beamtenlisten an.

Der dbb sitzt nicht wegen der Beamten in den Tarifverhandlungen. Das Kürzel dbb steht für dbb Beamtenbund und Tarifunion. Der Teilbereich Tarifunion ist die Vertretung für Tarifbeschäftigte. Gegründet wurde dieser Bereich als Gemeinschaft von Gewerkschaften und Verbänden des öffentlichen Dienstes (GGVöD) und ist seit 1974 zu Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zugelassen. Von 1976 bis 1994 bestand eine Tarifgemeinschaft mit der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) und dem Marburger Bund. Im Zuge der gewerkschaftlichen Konzentration wurde „dbb Beamtenbund und Tarifunion“ gebildet. Gleiches geschah 2001 mit der heutigen verdi.

Hier also die Vertretung der Tarifbeschäftigten indirekt auszuschließen, die Mitglied einer der Gewerkschaften des dbb Beamtenbund und Tarifunion sind, ist schon mehr als dreist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 04.03.2024 03:12
Nachdem keiner den Brutto-Netto-Vergleich machen möchte: Hier ein Beispiel für 5 % Lohnerhöhung bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen.

TVÖD-VKA 2024 E12S4 (Bayern; Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5594,63 € Brutto; 3406,36 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5874,36 € Brutto; 3553,48 € Netto
entspricht: 4,3 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Beamte BUND 2024 A12S6 (Lohnsteuerklasse I; keine Kinder)
100 % Arbeitszeit: 5458,23 € Brutto; 4157,23 € Netto
105 % Arbeitszeit: 5731,14 € Brutto; 4318,23 € Netto
entspricht: 3,8 % mehr Nettolohn durch 5 % Lohnerhöhung

Der Beamte hat also durch 5 % mehr nur 3,8 % mehr Nettolohn, der Angestellte aber sogar 4,3 % mehr Nettolohn.

und wenn man einen vergleichbaren Nettolohnempfänger (ohne PKV) nimmt:
A10S5
4337,08 ->3461,58
4553,93 -> 3600,43
4% Lohnsteigerung Netto bei 5% Brutto und "nur" 140€ mehr, während der Angestellte 150€ Netto mehr hat?

Also wo wie was Schere?

Ich muss also davon ausgehen, dass die vom Bund der Steuerzahler nicht rechnen können?

Ich kann nur sagen, dass von meiner Jahressonderzahlung und der LOB Zahlung nicht einmal 50 % übrig bleibt, das ist echt immer frustrierend.

Bei einer Tariferhöhung um beispielsweise 400 Euro, kommen auch nur so 180 Euro etwa an.

Damals war 64 Euro mehr = 30 Euro mehr netto; sieht brutto immer super aus, aber was ankommt, ist dann ein Witz


Das sieht aus folgenden Grund so hoch aus:


Mit dem monatlichen Gehalt wird der Arbeitnehmersteuerfreibetrag zu 1/12 verrechnet. Den kann man auf Erhöhungen oder Sonderzahlungen nicht erneut ontop verrechnen. Sonst würde diesen Freibetrag zu mehr als 100 Prozent bekommen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 04.03.2024 07:08


Wir brauchen das Wahlrecht für alle, also auch für Kinder, ausgeübt durch die Beziehungsberechtigten.



Wer sagt, dass die Kinder das wählen würden was die Erziehungserechtigten ankreuzen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 04.03.2024 07:23


Wir brauchen das Wahlrecht für alle, also auch für Kinder, ausgeübt durch die Beziehungsberechtigten.



Wer sagt, dass die Kinder das wählen würden was die Erziehungserechtigten ankreuzen?
Solange die Kinder Kinder sind, ist das irrelevant.
Eine solche Regelung würde den Stimmen von Eltern mehr Gewicht geben.
Vielleicht würden dann weniger Kinderlose an die Schaltstellen der Macht gespült werden?
Wenn es so wäre, stellt sich die Frage, ob das dann für eine bessere Politik sorgte?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 04.03.2024 07:29
Eher für eine noch teurere und weitere BEstrafung von Menschen,d ie keine Kinder bekommen können oder wollen.  Die zahlen den ganzen Spass ja.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 04.03.2024 09:07

Wer sagt, dass die Kinder das wählen würden was die Erziehungserechtigten ankreuzen?

Es sind Kinder, die Welt wird für sie durch die Gemeinschaft, insbesondere aber den Eltern geregelt. Nur im Wahlrecht bleiben sie außen vor und werden nicht abgebildet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 09:13
Eher für eine noch teurere und weitere BEstrafung von Menschen,d ie keine Kinder bekommen können oder wollen.  Die zahlen den ganzen Spass ja.

Och, dafür greifen die Kinderlosen im Alter ganz ungeniert bei Rente und Pensionen zu, obwohl sie selbst keinen Beitrag dazu geleistet haben, dass auch nachfolgende Generationen die Wohlstandsgesellschaft am Laufen halten  8)

Vom Urlaub in der Nebensaison zum halben Preis will ich gar nicht erst anfangen - also bitte: Etwas weniger weinen!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 04.03.2024 09:27
Wer sagt dass diese nachfolgenden Generationen nicht auswandern, hartzen, Beamte werden oder sich selbständig machen? DAnn zahlen sie nichts in meine Rente ein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 04.03.2024 09:31
Wer sagt dass diese nachfolgenden Generationen nicht auswandern, hartzen, Beamte werden oder sich selbständig machen? DAnn zahlen sie nichts in meine Rente ein.
Alles möglich.
Aber am Ende der Betrachtung gibt es zwei Erfahrungen:
1. Es bleiben immer genug Leute, die nicht auswandern, harzen, Beamte werden oder sich selbständig machen (oder anderweitig abhanden kommen).
2. Wer keine Kinder in die Welt setzt, trägt nichts zu einer wie auch immer gearteten Zukunft bei.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 04.03.2024 09:37
Es geht mir doch nicht um das Ergebnis dieses Wahlrechts, sondern um das Prinzip.

Im Ergebnis dürften die Renten ja eher sinken, da mehr staatliche Gelder in Richtung jüngere Menschen und deren Interessen (als "Wähler") gelenkt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 09:41
Wer sagt dass diese nachfolgenden Generationen nicht auswandern, hartzen, Beamte werden oder sich selbständig machen? DAnn zahlen sie nichts in meine Rente ein.

Das sagt derselbe, der auch sagt, dass der brian den ganzen Tag nix tut und verbittert seine 8h am Schreibtisch döst.  ;)

Jetzt ma im Ernst: Das ist keine Meinung, das ist doch nur (völlig unangebrachter) Neid!

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 04.03.2024 10:32
Wer keine Kinder in die Welt setzt, trägt nichts zu einer wie auch immer gearteten Zukunft bei.

Da ist was dran:
Zu Beginn der 1950er Jahre lebten rund 2,7 Milliarden Menschen auf der Erde, heute liegt ihre Zahl bereits bei über 8 Milliarden und jeder will ernährt werden, (Billig)-klamotten in Massen haben, Handy, Computer, Auto, Flugreisen...


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kryne am 04.03.2024 10:42
Immer wieder erstaunlich wie wir hier vor jeder Tarifrunde bei Themen wie der Weltbevölkerung und strukturellen gesellschaftlichen "Problemen" landen :D

Leute, es geht um einer mehr oder wenige "simple" Tarifrunde für Angestellte der Kommunen und des Bundes. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Welthunger wird nicht in unserer Tarifrunde beseitigt und auch sonst keine strukturellen Probleme.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 04.03.2024 10:43
Nach der Tarifrunde ist vor der nächsten Tarifrunde. Der aktuelle Tarifvertrag gilt ja nur bis 31.12.2024. Das heißt die nächste Runde ist ja nicht mehr lange hin. Wann werden denn die Forderungen veröffentlicht? Oktober 2024?
Weiß jemand, ob die 4-Tage-Woche eventuell auch ein Thema werden könnte?

Die 4-Tage-Woche kann nur funktionieren, wenn alle in diesem Land Abstriche machen. Aber ich denke, es wird das übliche "alle anderen müssen, aber ich nicht, weil blubblub..."
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 04.03.2024 10:48
Immer wieder erstaunlich wie wir hier vor jeder Tarifrunde bei Themen wie der Weltbevölkerung und strukturellen gesellschaftlichen "Problemen" landen :D

Leute, es geht um einer mehr oder wenige "simple" Tarifrunde für Angestellte der Kommunen und des Bundes. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Welthunger wird nicht in unserer Tarifrunde beseitigt und auch sonst keine strukturellen Probleme.

Dafür argumentiert die Arbeitgeberseite aber ziemlich gerne mit den großen Weltkrisen und strukturellen Problemen unserer Gesellschaft, wenn es darum geht, möglichst geringe Prozentzahlen zu erzielen. Deshalb ist der aktuelle Schulterschluss von Verdi mit Fridays for Future und co. auch besorgniserregend. Auf das Argument, "Wir können leider nur 0,4 Prozent Tarifsteigerung anbieten, da unsere Ressourcen in Klimaschutz gebunden sind" antwortet Verdi dann demnächst mit "ok schade, aber das Thema ist zu wichtig, wir packen noch ein paar Lachshäppchen ein und verabschieden uns bis zur nächsten Buffet-Runde".
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 04.03.2024 10:51
Eher für eine noch teurere und weitere BEstrafung von Menschen,d ie keine Kinder bekommen können oder wollen.  Die zahlen den ganzen Spass ja.

Och, dafür greifen die Kinderlosen im Alter ganz ungeniert bei Rente und Pensionen zu, obwohl sie selbst keinen Beitrag dazu geleistet haben, dass auch nachfolgende Generationen die Wohlstandsgesellschaft am Laufen halten

Wenn ich in Rente gehe, habe ich meine Rente bereits drei oder vier mal selbst finanziert. Für das dysfunktionale Umlagesystem bin ich nicht verantwortlich.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 10:56
Wer keine Kinder in die Welt setzt, trägt nichts zu einer wie auch immer gearteten Zukunft bei.

Da ist was dran:
Zu Beginn der 1950er Jahre lebten rund 2,7 Milliarden Menschen auf der Erde, heute liegt ihre Zahl bereits bei über 8 Milliarden und jeder will ernährt werden, (Billig)-klamotten in Massen haben, Handy, Computer, Auto, Flugreisen...

Möglicherweise, also vielleicht, unter Umständen also .... könnte es evtl. sein, dass der große Weltbevölkerungszuwachs zufällig nicht hierzulande stattfindet?

Nur so als Gedanke.

... wird aber langsam auch off-topic  ;)

Die 4-Tage-Woche kann nur funktionieren, wenn alle in diesem Land Abstriche machen. Aber ich denke, es wird das übliche "alle anderen müssen, aber ich nicht, weil blubblub..."

Über eine 4-Tage-Woche kann man reden, wenn KI die Produktivität in großer Breite gehoben hat - ansonsten ist es der Weg in den "Wohlstand des Weniger", was ich persönlich ablehne.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 10:58
Eher für eine noch teurere und weitere BEstrafung von Menschen,d ie keine Kinder bekommen können oder wollen.  Die zahlen den ganzen Spass ja.

Och, dafür greifen die Kinderlosen im Alter ganz ungeniert bei Rente und Pensionen zu, obwohl sie selbst keinen Beitrag dazu geleistet haben, dass auch nachfolgende Generationen die Wohlstandsgesellschaft am Laufen halten

Wenn ich in Rente gehe, habe ich meine Rente bereits drei oder vier mal selbst finanziert. Für das dysfunktionale Umlagesystem bin ich nicht verantwortlich.

Nein Herbert, Du hast leider lediglich die Renten der Rentner vor Dir finanziert. Du magst für die Umlage nicht verantwortlich sein, aber entziehen kannst Du Dich ihr nur durch Selbständigkeit. Oder durch die Wahl der FDP  ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 04.03.2024 11:17
Eher für eine noch teurere und weitere BEstrafung von Menschen,d ie keine Kinder bekommen können oder wollen.  Die zahlen den ganzen Spass ja.

Och, dafür greifen die Kinderlosen im Alter ganz ungeniert bei Rente und Pensionen zu, obwohl sie selbst keinen Beitrag dazu geleistet haben, dass auch nachfolgende Generationen die Wohlstandsgesellschaft am Laufen halten  8)

Vom Urlaub in der Nebensaison zum halben Preis will ich gar nicht erst anfangen - also bitte: Etwas weniger weinen!
Genau, da sollte alle ein bisserl weniger weinen.

Und das Kinderlose nichts beitragen ist ebenso Unsinn, wie es irrelevant ist, ob eine Mensch mit vielen Kinder viele H4ler oder Beamte oder Selbstständige gezeugt hat und sich an der "Rente" vergreift.

Oder wie Zyniker sagen würden: Je mehr Kinder um so größer der CO2 Fußabdruck, den man hinterlässt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bob Kelso am 04.03.2024 12:56
Eher für eine noch teurere und weitere BEstrafung von Menschen,d ie keine Kinder bekommen können oder wollen.  Die zahlen den ganzen Spass ja.

Och, dafür greifen die Kinderlosen im Alter ganz ungeniert bei Rente und Pensionen zu, obwohl sie selbst keinen Beitrag dazu geleistet haben, dass auch nachfolgende Generationen die Wohlstandsgesellschaft am Laufen halten  8)

Vom Urlaub in der Nebensaison zum halben Preis will ich gar nicht erst anfangen - also bitte: Etwas weniger weinen!

Oh!
Wenn wir durch unsere Stadt gehen uns die Mitmenschen beobachte, wenn wir unsere  beruflichen Erfahrungen kund geben dürfen: Die meisten dieser Kinder werden nicht für das Füllen von Sozialversicherungssystemen dienlich sein; nein, diese Kinde werden ein lebenlang Transferleistungen beziehen. Diese Familien werden auch "Empfänger-Dynastien" genannt!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bob Kelso am 04.03.2024 12:58
Wer sagt dass diese nachfolgenden Generationen nicht auswandern, hartzen, Beamte werden oder sich selbständig machen? DAnn zahlen sie nichts in meine Rente ein.
Alles möglich.
Aber am Ende der Betrachtung gibt es zwei Erfahrungen:
1. Es bleiben immer genug Leute, die nicht auswandern, harzen, Beamte werden oder sich selbständig machen (oder anderweitig abhanden kommen).
2. Wer keine Kinder in die Welt setzt, trägt nichts zu einer wie auch immer gearteten Zukunft bei.

Guten Tag!
Zu 2: Hospitieren Sie einen Monat in den immer größer werdenden Sozialen Brennpunkten! Möglicherweise bewerten Sie Ihre Aussage neu!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bob Kelso am 04.03.2024 13:02
Immer wieder erstaunlich wie wir hier vor jeder Tarifrunde bei Themen wie der Weltbevölkerung und strukturellen gesellschaftlichen "Problemen" landen :D

Leute, es geht um einer mehr oder wenige "simple" Tarifrunde für Angestellte der Kommunen und des Bundes. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Welthunger wird nicht in unserer Tarifrunde beseitigt und auch sonst keine strukturellen Probleme.

M.E. besteht ein Zusammenhang: Wenn viele MRD in die Welt verteilt werden, scheint dies hinreichend finanziert zu sein.
Beabsichtigen TB ein paar Kröten mehr zu verlangen, erscheinen medial diese Forderungen als das Ende von Deutschland.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 04.03.2024 13:22
Wer sagt dass diese nachfolgenden Generationen nicht auswandern, hartzen, Beamte werden oder sich selbständig machen? DAnn zahlen sie nichts in meine Rente ein.
Alles möglich.
Aber am Ende der Betrachtung gibt es zwei Erfahrungen:
1. Es bleiben immer genug Leute, die nicht auswandern, harzen, Beamte werden oder sich selbständig machen (oder anderweitig abhanden kommen).
2. Wer keine Kinder in die Welt setzt, trägt nichts zu einer wie auch immer gearteten Zukunft bei.

Guten Tag!
Zu 2: Hospitieren Sie einen Monat in den immer größer werdenden Sozialen Brennpunkten! Möglicherweise bewerten Sie Ihre Aussage neu!
Das ist nicht erforderlich.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 04.03.2024 13:26
Immer wieder erstaunlich wie wir hier vor jeder Tarifrunde bei Themen wie der Weltbevölkerung und strukturellen gesellschaftlichen "Problemen" landen :D

Leute, es geht um einer mehr oder wenige "simple" Tarifrunde für Angestellte der Kommunen und des Bundes. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Welthunger wird nicht in unserer Tarifrunde beseitigt und auch sonst keine strukturellen Probleme.

Sag das Bitte nicht zu laut. Wenn Verdi das liest fühlen die sich bestimmt auch hierfür zuständig. So wie für die Klimarettung, Gesellschaftspolitische Themen usw.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 13:31
Eher für eine noch teurere und weitere BEstrafung von Menschen,d ie keine Kinder bekommen können oder wollen.  Die zahlen den ganzen Spass ja.

Och, dafür greifen die Kinderlosen im Alter ganz ungeniert bei Rente und Pensionen zu, obwohl sie selbst keinen Beitrag dazu geleistet haben, dass auch nachfolgende Generationen die Wohlstandsgesellschaft am Laufen halten  8)

Vom Urlaub in der Nebensaison zum halben Preis will ich gar nicht erst anfangen - also bitte: Etwas weniger weinen!

Oh!
Wenn wir durch unsere Stadt gehen uns die Mitmenschen beobachte, wenn wir unsere  beruflichen Erfahrungen kund geben dürfen: Die meisten dieser Kinder werden nicht für das Füllen von Sozialversicherungssystemen dienlich sein; nein, diese Kinde werden ein lebenlang Transferleistungen beziehen. Diese Familien werden auch "Empfänger-Dynastien" genannt!

Oh!
Wenn dem so ist, lieber Bob, was hält Dich hier in diesem Land - wo sich der Niedergang der Prosperität direkt vor Deinen so kundigen Augen abspielt?

Ich darf kurz zitieren: Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer..

Du darfst jetzt herausfinden, wer das gesagt hat - und dann kurz darüber nachdenken, warum die Welt dann doch nicht den Bach heruntergegangen ist.   ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 04.03.2024 13:33
Eigentlich geht es um die nächste Tarifrunde im TVÖD
und nicht um
1. Geschäftsmodell "Kind"des dt. Wohlstandsbürgers (Missbrauch als Gelddruckmaschine ist peinlich)
2. vereinzelten Sozialschmarotzer-"Dynastien" (als rechtspopulistisches Wahlkampfthema bestenfalls tauglich)

Für mich muss in allen Tarifverhandlungen zwingend ein Umdenken zum Wert von Arbeit und Bildung stattfinden.

Es soll sich jeder bilden wie er/sie will. Dafür zahlen wir alle mehr oder auch weniger Steuern.
Daher gehört für mich in jeden Tarifvertrag ein Anspruch des AN auf Weiterbildung, so dass AG sich beteiligen und Einfluss auf die Art der Bildung haben. Dafür müsste "Arbeitszeit" verwendet werden und nicht für "Freizeit" bei gleichem Lohn. Wir müssen zurück zur Leistungsgesellschaft. Es wird der entlastet/belohnt, der arbeitet und sich bildet.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 04.03.2024 13:36
Och neee aus "falsche Zitate-blog" von GERALD KRIEGHOFER.

Zitat
Pseudo-Sokrates-Zitat.
Es wurde jahrzehntelang diskutiert, woher dieses Zitat "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus usw." stammt, das in keinem Werk aus dem klassischen Athen zu finden ist. Erst durch Google Books konnte Garson O'Toole (Quote Investigator) den Ursprung des Zitats auf das Jahr 1907 datieren, in dem die Dissertation von Kenneth John Freeman in Cambridge erschien.

Ein paar Jahre später begann man dieses Zitat in verschiedenen Variationen irrtümlich Sokrates oder Platon zuzuschreiben  und seit den 1950er Jahren auch auf Deutsch.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 04.03.2024 13:41

Es soll sich jeder bilden wie er/sie will. Dafür zahlen wir alle mehr oder auch weniger Steuern.
Daher gehört für mich in jeden Tarifvertrag ein Anspruch des AN auf Weiterbildung, so dass AG sich beteiligen und Einfluss auf die Art der Bildung haben. Dafür müsste "Arbeitszeit" verwendet werden und nicht für "Freizeit" bei gleichem Lohn. Wir müssen zurück zur Leistungsgesellschaft. Es wird der entlastet/belohnt, der arbeitet und sich bildet.

Dafür muss der Tarif aber besser werden, die typische Fortbildung von AI auf AII ist ein klassischer Fall, wo sich Fortbildung nicht wirklich lohnt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bob Kelso am 04.03.2024 13:58
Eher für eine noch teurere und weitere BEstrafung von Menschen,d ie keine Kinder bekommen können oder wollen.  Die zahlen den ganzen Spass ja.

Och, dafür greifen die Kinderlosen im Alter ganz ungeniert bei Rente und Pensionen zu, obwohl sie selbst keinen Beitrag dazu geleistet haben, dass auch nachfolgende Generationen die Wohlstandsgesellschaft am Laufen halten  8)

Vom Urlaub in der Nebensaison zum halben Preis will ich gar nicht erst anfangen - also bitte: Etwas weniger weinen!

Oh!
Wenn wir durch unsere Stadt gehen uns die Mitmenschen beobachte, wenn wir unsere  beruflichen Erfahrungen kund geben dürfen: Die meisten dieser Kinder werden nicht für das Füllen von Sozialversicherungssystemen dienlich sein; nein, diese Kinde werden ein lebenlang Transferleistungen beziehen. Diese Familien werden auch "Empfänger-Dynastien" genannt!

Oh!
Wenn dem so ist, lieber Bob, was hält Dich hier in diesem Land - wo sich der Niedergang der Prosperität direkt vor Deinen so kundigen Augen abspielt?

Ich darf kurz zitieren: Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer..

Du darfst jetzt herausfinden, wer das gesagt hat - und dann kurz darüber nachdenken, warum die Welt dann doch nicht den Bach heruntergegangen ist.   ;)

Hinreichend bekannt. Kein Argument! Öffnen Sie Ihre Augen und Ohren!
Liebe Grüße!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 14:02
Och neee aus "falsche Zitate-blog" von GERALD KRIEGHOFER.

Zitat
Pseudo-Sokrates-Zitat.
Es wurde jahrzehntelang diskutiert, woher dieses Zitat "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus usw." stammt, das in keinem Werk aus dem klassischen Athen zu finden ist. Erst durch Google Books konnte Garson O'Toole (Quote Investigator) den Ursprung des Zitats auf das Jahr 1907 datieren, in dem die Dissertation von Kenneth John Freeman in Cambridge erschien.

Ein paar Jahre später begann man dieses Zitat in verschiedenen Variationen irrtümlich Sokrates oder Platon zuzuschreiben  und seit den 1950er Jahren auch auf Deutsch.

1907! Ich sagte es doch: Eine sehr lange Zeit!  ;D

Der Punkt ist doch: Wenn man selbst die Lebensmitte überschritten hat, dann schaut man mit einer gewissen Skepsis auf die Jugend. Das ist seit Jahrhunderten das gleiche Spiel - immer und immer wieder. Und ja: Kinderlose sind da besonders betroffen.

Zurück zum Thema:

Es soll sich jeder bilden wie er/sie will. Dafür zahlen wir alle mehr oder auch weniger Steuern.
Daher gehört für mich in jeden Tarifvertrag ein Anspruch des AN auf Weiterbildung, so dass AG sich beteiligen und Einfluss auf die Art der Bildung haben. Dafür müsste "Arbeitszeit" verwendet werden und nicht für "Freizeit" bei gleichem Lohn. Wir müssen zurück zur Leistungsgesellschaft. Es wird der entlastet/belohnt, der arbeitet und sich bildet.

Hast Du da Schwierigkeiten mit deinem AG? Ich bin pro Jahr etwa 20 Tage auf Lehrgängen/Fortbildungen. Alles sehr unproblematisch.

Dafür muss der Tarif aber besser werden, die typische Fortbildung von AI auf AII ist ein klassischer Fall, wo sich Fortbildung nicht wirklich lohnt.

Sehe ich nicht unbedingt so: Meine Frau hat das gemacht und ist von einer E8 auf eine E11 gekommen. Der Lehrgang war kostenfrei, Fahrtkosten wurden erstattet, und es gab sogar Sonderurlaubstage für das Lernen vor Prüfungen. Dass der Tarif im öD stark gestaucht ist, hat viel mit verdis Liebe zu Mindest und Sockelbeträgen zu tun.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bob Kelso am 04.03.2024 14:05
Eigentlich geht es um die nächste Tarifrunde im TVÖD
und nicht um
1. Geschäftsmodell "Kind"des dt. Wohlstandsbürgers (Missbrauch als Gelddruckmaschine ist peinlich)
2. vereinzelten Sozialschmarotzer-"Dynastien" (als rechtspopulistisches Wahlkampfthema bestenfalls tauglich)

Für mich muss in allen Tarifverhandlungen zwingend ein Umdenken zum Wert von Arbeit und Bildung stattfinden.

Es soll sich jeder bilden wie er/sie will. Dafür zahlen wir alle mehr oder auch weniger Steuern.
Daher gehört für mich in jeden Tarifvertrag ein Anspruch des AN auf Weiterbildung, so dass AG sich beteiligen und Einfluss auf die Art der Bildung haben. Dafür müsste "Arbeitszeit" verwendet werden und nicht für "Freizeit" bei gleichem Lohn. Wir müssen zurück zur Leistungsgesellschaft. Es wird der entlastet/belohnt, der arbeitet und sich bildet.

Eben nicht "Sozialschmarotzer"; dies ist Ihre Interpretation,  sondern Familien mit geringem Bildungsgrad, deren Kinder nicht auskömmlich beschäftigt werden können, keine Soz.-Vers.-Beiträge entrichten werden!
Diese Entwicklung ist real und kein "Rechts-Produkt". Mit dieser Entwicklung sollten sich alle Bürger und alle Parteien beschäftigen und schnellst Lösungen anbieten.

Sie können gern googlen, wieviel Schüler jedes Jahr ohne Abgangszeugnis die (Haupt-) Schule verlassen; Tendenz deutlich stiegend. Also nichts mit räääääächts!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 04.03.2024 14:08

Sehe ich nicht unbedingt so: Meine Frau hat das gemacht und ist von einer E8 auf eine E11 gekommen. Der Lehrgang war kostenfrei, Fahrtkosten wurden erstattet, und es gab sogar Sonderurlaubstage für das Lernen vor Prüfungen. Dass der Tarif im öD stark gestaucht ist, hat viel mit verdis Liebe zu Mindest und Sockelbeträgen zu tun.

Und Ihre Frau hätte nicht die Möglichkeit gehabt, mit der 20-Jahre-Regelung auch ohne Fortbildung die E11 zu bekommen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 14:13
Hinreichend bekannt. Kein Argument! Öffnen Sie Ihre Augen und Ohren!
Liebe Grüße!

Noch mal zu meiner Eingangsfrage: Was hält Dich dann hier, wenn es bereits in wenigen Jahren mit dem Wohlstand vorbei ist? Da muss Deinerseits doch ein Plan sein, wie Du der drohenden Apokalypse entkommen kannst.

... oder ist das nur Gemecker um des Meckerns Willen?

Sie können gern googlen, wieviel Schüler jedes Jahr ohne Abgangszeugnis die (Haupt-) Schule verlassen; Tendenz deutlich stiegend. Also nichts mit räääääächts!

Bitte belastbare Statistiken und Zeitreihen zur Verfügung stellen. Ansonsten eben doch nur populistisches Endzeit-Geschwurbel.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 14:17

Sehe ich nicht unbedingt so: Meine Frau hat das gemacht und ist von einer E8 auf eine E11 gekommen. Der Lehrgang war kostenfrei, Fahrtkosten wurden erstattet, und es gab sogar Sonderurlaubstage für das Lernen vor Prüfungen. Dass der Tarif im öD stark gestaucht ist, hat viel mit verdis Liebe zu Mindest und Sockelbeträgen zu tun.

Und Ihre Frau hätte nicht die Möglichkeit gehabt, mit der 20-Jahre-Regelung auch ohne Fortbildung die E11 zu bekommen?

Klar doch ... wenn sie weitere 14 Jahre in der E8 gesessen hätte, dann schon. Mir (und natürlich meiner Frau) erschien ein solches Vorgehen aber wenig zielorientiert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 04.03.2024 14:22
Für mich muss in allen Tarifverhandlungen zwingend ein Umdenken zum Wert von Arbeit und Bildung stattfinden.

Wer soll dieses Umdenken herstellen? Verdi entspricht dem Zeitgeist und zielt mit Sockelbeträgen, sozialen Komponenten und einer Tabellenstauchung auf Ergebnisgleichheit ab, nicht auf Chancengleichheit. Es findet stattdessen also eine beständige Abwertung von Arbeit und Bildung statt, weil Leistung als diskriminierend und exklusiv geframed wird. Wer E13 bezieht, tut das im gesellschaftlichen Narrativ nur, weil er durch Geschlecht, "Rasse" und Herkunft privilegiert ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 04.03.2024 14:25
Ja gut, dann liegt es sicher auch am Arbeitgeber, wie schnell man in den Entgeltgruppen weiterkommt. Das ist bei uns ein so langes unterfangen, dass sich Fortbildung eigentlich nicht lohnt.

Aber dann sie wohl auch das Chaos der Zwischenstufen, der guten und schlechten E9 nicht mitgemacht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 14:47
Ja gut, dann liegt es sicher auch am Arbeitgeber, wie schnell man in den Entgeltgruppen weiterkommt. Das ist bei uns ein so langes unterfangen, dass sich Fortbildung eigentlich nicht lohnt.

Aber dann sie wohl auch das Chaos der Zwischenstufen, der guten und schlechten E9 nicht mitgemacht.


Ja, ist sicher auch eine Sache des AG. Sie hat während der Fortbildung bereits eine Zulage auf E9c erhalten, danach die E10 und 18 Monate später die E11.

Das kann sich also lohnen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 04.03.2024 14:55

Ja, ist sicher auch eine Sache des AG. Sie hat während der Fortbildung bereits eine Zulage auf E9c erhalten, danach die E10 und 18 Monate später die E11.

Das kann sich also lohnen.

Ich weiss vom AII-Lehrgang die beiden Extrembeispiele:

- 20 Jahre nach Lehrgang E10 erreicht
- 30 Monate nach Lehrgang E12 erreicht  ;D

War aber auch in Vollzeit mit voller Übernahme der Kosten, eine schöne Zeit und auch eine gute Umsatzförderung für die örtliche Sausalitos-Filiale.  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 04.03.2024 15:08

War aber auch in Vollzeit mit voller Übernahme der Kosten, eine schöne Zeit und auch eine gute Umsatzförderung für die örtliche Sausalitos-Filiale.  8)

Wenn es Spaß macht und auch noch schmeckt, dann kann es ja gar nicht verkehrt sein  ;D 8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 04.03.2024 15:18
Sie können gern googlen, wieviel Schüler jedes Jahr ohne Abgangszeugnis die (Haupt-) Schule verlassen; Tendenz deutlich stiegend. Also nichts mit räääääächts!
Also zum einen NEIN: Tendenz nicht deutlich steigend, so zumindest die üblichen Berterlsmannstudien.
etc.

da du aber nicht selber gucken kannst:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/221562/umfrage/schulabgaenger-ohne-hauptschulabschluss-in-deutschland-zeitreihe/

NIX Tendenz steigend!!

Also nichts rääächts, sondern nur Bliiind oder zu faul zum gucken?

Aber trotzdem auf einem hohem Niveau.

Davon ab sehe ich täglich immer mehr Arbeitsplätze auf den Strassen rumhetzen, die noch ohne Abschluss auskommen,
auch bei Amazon % Co  braucht es keine Ausbildung
also mehr davon.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: armerknecht am 04.03.2024 18:31
Hoffentlich ist noch Geld übrig für die Tarifverhandlungen

Zitat
"Mr. Cash Money"
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 09.03.2024 03:09
Sie können gern googlen, wieviel Schüler jedes Jahr ohne Abgangszeugnis die (Haupt-) Schule verlassen; Tendenz deutlich stiegend. Also nichts mit räääääächts!
Also zum einen NEIN: Tendenz nicht deutlich steigend, so zumindest die üblichen Berterlsmannstudien.
etc.

da du aber nicht selber gucken kannst:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/221562/umfrage/schulabgaenger-ohne-hauptschulabschluss-in-deutschland-zeitreihe/

NIX Tendenz steigend!!

Also nichts rääächts, sondern nur Bliiind oder zu faul zum gucken?

Aber trotzdem auf einem hohem Niveau.

Davon ab sehe ich täglich immer mehr Arbeitsplätze auf den Strassen rumhetzen, die noch ohne Abschluss auskommen,
auch bei Amazon % Co  braucht es keine Ausbildung
also mehr davon.

Niedriglöhner sind wohl eher eine Belastung für die Sozialkassen. Kaum Beiträge, aber hohe Ansprüche (Mindestrente+GKV, PV?). Also braucht es nicht mehr davon.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 09.03.2024 07:42
Korrekt, darum sollte man auch Geld in die Bildung stecken.
Zum Glück leben die Niedriglöhner idR nicht solange wie du HochpreisigenRentner
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 09.03.2024 10:13
Zumindest die Mindestrente muss abgeschafft werden.

Die GKV ist ansonsten das größte Förderprogramm in Deutschland, das stimmt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: alfaromeofahrer am 09.03.2024 12:41
Was wäre denn, wenn man die nominelle Wochenarbeitszeit auf 37,5 h reduzieren würde, und ein flexibles Modell einführt, sodass man als Arbeitnehmer zwischen 35,0 h, 37,5h und 40,0 h wählen darf? Mit jeweils entsprechend geringerer oder höherer Entlohnung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Eukaryot am 09.03.2024 13:03
Was wäre denn, wenn man die nominelle Wochenarbeitszeit auf 37,5 h reduzieren würde, und ein flexibles Modell einführt, sodass man als Arbeitnehmer zwischen 35,0 h, 37,5h und 40,0 h wählen darf? Mit jeweils entsprechend geringerer oder höherer Entlohnung.
Das haben wir doch jetzt schon. Nennt sich Teilzeit.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 09.03.2024 13:23
Korrekt, darum sollte man auch Geld in die Bildung stecken.
Zum Glück leben die Niedriglöhner idR nicht solange wie du HochpreisigenRentner

Dein Ernst?  :o Warum immer auf die ärmsten draufgehen? Diejenigen, wie wirklich abkassieren und den Staat viel mehr kosten, sind doch die Ruhegehaltsempfänger/innen. Und diese leben länger.

Mindestrente abschaffen, um denjenigen, die eh schon wenig haben und kürzer leben .. macht doch keinen Sinn?!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: alfaromeofahrer am 09.03.2024 14:25
Das haben wir doch jetzt schon. Nennt sich Teilzeit.

Nein, das haben wir eben nicht. Das nominelle Gehalt richtet sich nicht nach 37,5 h. Man bedenke, bei der IG Metall sind 35,0 h Vollzeit. Es versteht sich zudem bei der Sache, dass das aktuelle Gehalt dann bei 37,5h angesetzt werden würde. Ergibt ergo eine Gehaltssteigerung bei der nächsten Tarifrunde von ca. 4%. Darüber hinaus bedarf es grundsätzlich struktureller Reformen. Über das 12. Gehalt hinaus sollten für alle die gleichen Bedingungen, wie z.B. eine prozentual gleichartige Sonderzahlung, gelten. Eine Forderung von X,X % plus Sockel bringt uns 0,0 % weiter.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 09.03.2024 16:44
Wenn denn bald die RV-Abgaben bei 22,3 % liegen und die Krankenkasse bei 19 %, macht es richtig Spaß, noch zu arbeiten.gt
Da die Arbeitgeber die Hälfte tragen, wird die VKA eine Nullrunde nach der nächsten fordern, weil das ja nicht zu finanzieren ist....

Wenn das Bürgergeld weiter so steigt, werden viele das System Arbeit noch verlassen... und dass obwohl Fachkräftemangel herrscht.... denn ein weiteres Problem liegt noch in der Bald-Nichtmehr-Zahlbarkeit der horrenden Mieten (insofern man sie selbst zahlt)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 09.03.2024 17:11
Korrekt, darum sollte man auch Geld in die Bildung stecken.
Zum Glück leben die Niedriglöhner idR nicht solange wie du HochpreisigenRentner

Dein Ernst?  :o Warum immer auf die ärmsten draufgehen? Diejenigen, wie wirklich abkassieren und den Staat viel mehr kosten, sind doch die Ruhegehaltsempfänger/innen. Und diese leben länger.

Mindestrente abschaffen, um denjenigen, die eh schon wenig haben und kürzer leben .. macht doch keinen Sinn?!
Hast du eigentlich gelesen was ich geschrieben habe?
1. Geld in Bildung damit die Niedriglöhner Hochlöhner werden.
2. Die Ironische Wahrheit, dass Niedriglöhner idR weniger lange Rente beziehen als Hochlöhner ist inwieweit ein draufhauen auf diese?
3. wo hätte ich eine Abschaffung der Mindestrente gefordert?
Davon ab, diejenigen die den Staat viel Geld kosten sind die Steuerbetrüger und Vermeider.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 09.03.2024 17:14
Wenn das Bürgergeld weiter so steigt, werden viele das System Arbeit noch verlassen...
Nicht wenn der Mindestlohn entsprechend steigt und im übrigen ist diese These "viele das System Arbeit " eine ziemlich langweiliges gebrabbel und bisher absolut noch nirgend nachgewiesen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 09.03.2024 18:11
Wenn das Bürgergeld weiter so steigt, werden viele das System Arbeit noch verlassen...
Nicht wenn der Mindestlohn entsprechend steigt und im übrigen ist diese These "viele das System Arbeit " eine ziemlich langweiliges gebrabbel und bisher absolut noch nirgend nachgewiesen.

Gibt genug Praxisbeispiele. Auch, dass sich Stundenaufstockung beispielsweise nicht lohnt, weil dann Hilfen wie Wohngeld wegfallen. Oder auch bei Familien mit mehreren Kindern. So viel kann man netto kaum verdienen, um an den Betrag heranzukommen (vor allem, wenn man bedankt, dass die Miete und anderes selbst zu zahlen ist).
Dieses System der Sozialleistungen muss dringend reformiert werden, mit 50 % Sozialabgaben ist kein Anreiz mehr da, und Unternehmen bleiben gar keine mehr in Deutschland, weil zu teuer.

Bei den Umständen müsste Verdi jedes Jahr 10 % herausholen; aber da das Problem gleichermaßen Arbeitgeber und Arbeitnehmer tangiert, wird da nicht viel gehen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 09.03.2024 20:52
Viele, die jetzt noch im Mindestlohnsektor arbeiten sind kognitiv gar nicht in der Lage qualifiziertere Jobs zu erledigen. Da hilft auch kein Geld für "mehr Bildung". Wer auch immer die vermitteln sollte. Lehrkräfte fehlen ja auch in allen Bereichen.
Wir sind auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen und darauf, dass die die hier sind, bleiben.
Leider schafft unsere Regierung beides nicht.
Leistung lohnt sich in Deutschland nicht. Man wird dafür noch abgestraft.
Im öffentlichen Dienst extrem ausgeprägt. Ihr wisst das - danke VERDI!
Solidarisch und sozialistisch bis zum endgültigen Systemkollaps
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 09.03.2024 23:32
Korrekt, darum sollte man auch Geld in die Bildung stecken.
Zum Glück leben die Niedriglöhner idR nicht solange wie du HochpreisigenRentner

Dein Ernst?  :o Warum immer auf die ärmsten draufgehen? Diejenigen, wie wirklich abkassieren und den Staat viel mehr kosten, sind doch die Ruhegehaltsempfänger/innen. Und diese leben länger.

Mindestrente abschaffen, um denjenigen, die eh schon wenig haben und kürzer leben .. macht doch keinen Sinn?!
Hast du eigentlich gelesen was ich geschrieben habe?
1. Geld in Bildung damit die Niedriglöhner Hochlöhner werden.
2. Die Ironische Wahrheit, dass Niedriglöhner idR weniger lange Rente beziehen als Hochlöhner ist inwieweit ein draufhauen auf diese?
3. wo hätte ich eine Abschaffung der Mindestrente gefordert?
Davon ab, diejenigen die den Staat viel Geld kosten sind die Steuerbetrüger und Vermeider.

Du hattest "zum Glück" geschrieben. Was für ein "Glück" dir das genau bringt, wenn ein Rentner, der wenig Rente bekommt, früh stirbt, verstehe ich nicht. Aber egal .. möchte es auch lieber gar nicht wissen.  ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 10.03.2024 07:37
Korrekt, darum sollte man auch Geld in die Bildung stecken.
Zum Glück leben die Niedriglöhner idR nicht solange wie du HochpreisigenRentner

Dein Ernst?  :o Warum immer auf die ärmsten draufgehen? Diejenigen, wie wirklich abkassieren und den Staat viel mehr kosten, sind doch die Ruhegehaltsempfänger/innen. Und diese leben länger.

Mindestrente abschaffen, um denjenigen, die eh schon wenig haben und kürzer leben .. macht doch keinen Sinn?!
Hast du eigentlich gelesen was ich geschrieben habe?
1. Geld in Bildung damit die Niedriglöhner Hochlöhner werden.
2. Die Ironische Wahrheit, dass Niedriglöhner idR weniger lange Rente beziehen als Hochlöhner ist inwieweit ein draufhauen auf diese?
3. wo hätte ich eine Abschaffung der Mindestrente gefordert?
Davon ab, diejenigen die den Staat viel Geld kosten sind die Steuerbetrüger und Vermeider.

Du hattest "zum Glück" geschrieben. Was für ein "Glück" dir das genau bringt, wenn ein Rentner, der wenig Rente bekommt, früh stirbt, verstehe ich nicht. Aber egal .. möchte es auch lieber gar nicht wissen.  ;D
Ich werde wohl doch wieder ironie an und aus tags nutzen müssen.
Und die Zitationen der direkt darüber liegenden Postings mit einfügen, damit es auch für dich verständlich ist und die Leute es leichter haben mit dem verständigem lesen.
Sorry dafür
Denn das „zum Glück“ bezog auf @Bastels darüberliegende Aussage, das die Niedriglöhne die Belastung des Sozialsystems sind.
Wobei ich weiterhin der Meinung bin, dass die Asozialen Steuerbetrüger und -verkürzer es im Kern sind, da liegen mehrere Hunderte Milliarden rum.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 10.03.2024 07:42
Viele, die jetzt noch im Mindestlohnsektor arbeiten sind kognitiv gar nicht in der Lage qualifiziertere Jobs zu erledigen. Da hilft auch kein Geld für "mehr Bildung". Wer auch immer die vermitteln sollte. Lehrkräfte fehlen ja auch in allen Bereichen.
Wir sind auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen und darauf, dass die die hier sind, bleiben.
Leider schafft unsere Regierung beides nicht.
Leistung lohnt sich in Deutschland nicht. Man wird dafür noch abgestraft.
Im öffentlichen Dienst extrem ausgeprägt. Ihr wisst das - danke VERDI!
Solidarisch und sozialistisch bis zum endgültigen Systemkollaps
Korrekt, Leistung lohnt sich erst wieder wenn man über den Mittelstandsbauch ist und Steuerverkürzung vornehmen kann.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 10.03.2024 07:51
Wenn das Bürgergeld weiter so steigt, werden viele das System Arbeit noch verlassen...
Nicht wenn der Mindestlohn entsprechend steigt und im übrigen ist diese These "viele das System Arbeit " eine ziemlich langweiliges gebrabbel und bisher absolut noch nirgend nachgewiesen.

Gibt genug Praxisbeispiele. Auch, dass sich Stundenaufstockung beispielsweise nicht lohnt, weil dann Hilfen wie Wohngeld wegfallen. Oder auch bei Familien mit mehreren Kindern. So viel kann man netto kaum verdienen, um an den Betrag heranzukommen (vor allem, wenn man bedankt, dass die Miete und anderes selbst zu zahlen ist).
Dieses System der Sozialleistungen muss dringend reformiert werden, mit 50 % Sozialabgaben ist kein Anreiz mehr da, und Unternehmen bleiben gar keine mehr in Deutschland, weil zu teuer.

Bei den Umständen müsste Verdi jedes Jahr 10 % herausholen; aber da das Problem gleichermaßen Arbeitgeber und Arbeitnehmer tangiert, wird da nicht viel gehen.
Dummerweise sind mir keine korrekt berechneten Praxisbeispiele bekannt, bei denen das langfristig stimmt. Da lügt sogar der CDU Vorsitzende rum.
Was stimmt, ist das mit ner Horde Kinder es durchaus bedenkenswert ist, lieber ein auf Bürgergeld zu machen, um sich mehr um die Kinder kümmern zu können, weil man durch reiner Arbeit, quasie Netto nicht mehr hat in der Kindererziehungszeit.
Ein Netto Kinderbürgergeld für alle Kinder, wie es bei den Beamten jetzt ab Kind drei Pflicht wird, würde da Arbeit wieder lohnenswerter machen.

Dumm nur, dass es halt nicht nachhaltig ist und man sich wesentlich schlechter monetär stellt ist, wenn man dann keine Kinder mehr auf der Payroll hat.
Ohne Kinder lohnt sich arbeiten immer, weil man immer mehr hat als der BGler, selbst als Aufstocker.
Aber der GAP darf durchaus höher sein, da bin ich bei dir.
Wer was anderes behauptet kann nicht rechnen oder lügt sich seine Welt zusammen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 10.03.2024 17:26
Der entstehende gesetzliche Unterhaltsanspruch in gerade Linie rückt die Systematik Kinder/ Einkomen, etc. eindeutig in Richtung einer Überbevorzugung dieser Klientel.

Außerhalb von Transfersystemen kann anscheinend keiner mehr denken in diesem Land.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.03.2024 07:29
Der entstehende gesetzliche Unterhaltsanspruch in gerade Linie rückt die Systematik Kinder/ Einkomen, etc. eindeutig in Richtung einer Überbevorzugung dieser Klientel.

Außerhalb von Transfersystemen kann anscheinend keiner mehr denken in diesem Land.

Das muss man positiv sehen. Denn laut Pisa nimmt das "Denken" per se in unserem Land immer weniger Raum ein. Eines Tages (nachdem das auskömmliche BGE und die 2-Tageswoche längst zur Grundlage unseres Wirkens geworden sind) wälzen wir uns alle grunzend auf dem Boden und erfreuen uns des Lebens.

Von Zeit zu Zeit fliegen Hubschrauber über unsere Köpfe hinweg: Das sind dann chinesische Dokumentarfilmer, die bildgewaltige Reportagen über den Zustand des ehemals so prosperienden und die Weltpolitik mitbestimmenden Europas machen. Und machmal, wenn man viel Glück hat, werfen diese ein paar Care-Pakete ab, um uns besser vor die Linse zu bekommen ;D 8)

... und das alles beginnt: Bei den Tarifverhandlungen  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 11.03.2024 12:02
Wenn das Bürgergeld weiter so steigt, werden viele das System Arbeit noch verlassen...
Nicht wenn der Mindestlohn entsprechend steigt und im übrigen ist diese These "viele das System Arbeit " eine ziemlich langweiliges gebrabbel und bisher absolut noch nirgend nachgewiesen.

Gibt genug Praxisbeispiele. Auch, dass sich Stundenaufstockung beispielsweise nicht lohnt, weil dann Hilfen wie Wohngeld wegfallen. Oder auch bei Familien mit mehreren Kindern. So viel kann man netto kaum verdienen, um an den Betrag heranzukommen (vor allem, wenn man bedankt, dass die Miete und anderes selbst zu zahlen ist).
Dieses System der Sozialleistungen muss dringend reformiert werden, mit 50 % Sozialabgaben ist kein Anreiz mehr da, und Unternehmen bleiben gar keine mehr in Deutschland, weil zu teuer.

Bei den Umständen müsste Verdi jedes Jahr 10 % herausholen; aber da das Problem gleichermaßen Arbeitgeber und Arbeitnehmer tangiert, wird da nicht viel gehen.
Dummerweise sind mir keine korrekt berechneten Praxisbeispiele bekannt, bei denen das langfristig stimmt. Da lügt sogar der CDU Vorsitzende rum.
Was stimmt, ist das mit ner Horde Kinder es durchaus bedenkenswert ist, lieber ein auf Bürgergeld zu machen, um sich mehr um die Kinder kümmern zu können, weil man durch reiner Arbeit, quasie Netto nicht mehr hat in der Kindererziehungszeit.
Ein Netto Kinderbürgergeld für alle Kinder, wie es bei den Beamten jetzt ab Kind drei Pflicht wird, würde da Arbeit wieder lohnenswerter machen.

Dumm nur, dass es halt nicht nachhaltig ist und man sich wesentlich schlechter monetär stellt ist, wenn man dann keine Kinder mehr auf der Payroll hat.
Ohne Kinder lohnt sich arbeiten immer, weil man immer mehr hat als der BGler, selbst als Aufstocker.
Aber der GAP darf durchaus höher sein, da bin ich bei dir.
Wer was anderes behauptet kann nicht rechnen oder lügt sich seine Welt zusammen.

Ja, das ist korrekt. Insbesondere bei Familien mit mehreren Kindern wird es bei Arbeit schon schwierig, das Einkommen zu erzielen.
Bei Singles ist es eher bei den Geringverdienern der Fall, dennoch... wie du sagst, der GAP sollte größer sein. Es ist sonst schon teilweise frustrierend. Und es wird ja noch immer krasser, weil die Sozialabgaben immer weiter steigen... da müsste der GAP also ohnehin noch größer werden.
Dieses ganze Sozialsystem müsste mal von Grund auf reformiert werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 11.03.2024 12:35
Ja, das ist korrekt. Insbesondere bei Familien mit mehreren Kindern wird es bei Arbeit schon schwierig, das Einkommen zu erzielen.
Die einen bekommen dann schnell ziemlich viel Wohngeld oder man wird Bürgergeldaufstocker und hat zumindest dann definitiv mehr Einnahmen als der reine Bürgergeldler und mehr Rente, aber dafür weniger Zeit für die Kinder.
Aber hier sollten die "Freibeträge" vom Einkommen beim Bürgergeld wesentlich höher sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 16:33
Wenn das Bürgergeld weiter so steigt, werden viele das System Arbeit noch verlassen...
Nicht wenn der Mindestlohn entsprechend steigt und im übrigen ist diese These "viele das System Arbeit " eine ziemlich langweiliges gebrabbel und bisher absolut noch nirgend nachgewiesen.

Am 01.01.2024 erfolgte eine 12 % Erhöhung des Bürgergeldes. Die mantraartige Glaskugel-Prophezeihung der Massenflucht der arbeitenden Bevölkerung im Niedriglohnsektor (EUR 12,41 pro Stunde) hin zum Bürgergeld ist nachweislich ausgeblieben.
Warum wird das nicht endlich mal akzeptiert statt vor der nächsten Erhöhung des Bürgergeldes gewarnt. Diese wird kommen und zwar völlig korrekt. So wie alles andere "Einkommen" (Löhne, Alimentationen, Renten, Pensionen, Mindestlohn, Kindergeld, Steuerfreibetrag...) erhöht werden. Warum wird eigentlich immer beim Bürgergeld so massiv gemeckert? Seit doch froh, dass ihr nicht betteln gehen müsst!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 17:43
Bürgergeld und Wohngeld sind zu großen Teilen ja keine Alimentierung bestimmter Personen mit wenig Einkommen, sondern jener, die Wohnungen am Markt anbieten.

Öfters Personen mit eher mehr Geld oder große Gesellschaften. Zudem treiben sie damit bei recht großzügigen Übernahme von Bruttomieten die Marktpreise für alles nach oben.

Wer glaubt, dass Bürgergeld/ Wohngeld lediglich Transfers für "Arme" sind, glaubt auch das Zitronenn...

Zudem ist die Gesamtstruktur nicht konsistent (Alkohol/Zigaretten/Paternalismus) vs. teils auslömmlichste Schonvermögen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 18:01
Bürgergeld und Wohngeld sind zu großen Teilen ja keine Alimentierung bestimmter Personen mit wenig Einkommen, sondern jener, die Wohnungen am Markt anbieten.

Öfters Personen mit eher mehr Geld oder große Gesellschaften. Zudem treiben sie damit bei recht großzügigen Übernahme von Bruttomieten die Marktpreise für alles nach oben.

Wer glaubt, dass Bürgergeld/ Wohngeld lediglich Transfers für "Arme" sind, glaubt auch das Zitronenn...

Zudem ist die Gesamtstruktur nicht konsistent (Alkohol/Zigaretten/Paternalismus) vs. teils auslömmlichste Schonvermögen.

Es ging in erster Linie um Bürgergeld und Arbeitnehmer, die von Arbeit in Bürgergeld wechseln, da es ihnen scheinbar nach der meinung Einiger finanziell gleich bis besser geht, sie es lieben bevormundet zu werden aber dadurch richtig viel Freizeit haben, die mit Alkohol & Zigaretten angefüllt werden kann.
Egal!

Möchtest Du  die "Alimentierung" der Wohnungsanbieter einschränken?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 18:20
Finanziell einschränken, aber überschütten mit Bauland und Abbau von Vorschriften zum Neubau bzw. Renovierung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 11.03.2024 18:24
Zudem ist die Gesamtstruktur nicht konsistent (Alkohol/Zigaretten/Paternalismus) vs. teils auslömmlichste Schonvermögen.
Nun wenn jemand weniger für die ihm zugestandene Körperpflege und Ernährung ausgibt und dadurch das Geld über für Alkohol/Zigaretten hat, dann ist doch eben kein Paternalismus oder forderst du für Bürgergeldempfänger Einkaufkarten, damit sie nicht ihr Geld für Alkohol/Zigaretten ausgeben können.
btw: früher waren Alkohol/Zigaretten/Weihnachtsbäume nicht Teil des "Bürgergeldes", ist es inzwischen bei der Berechnung der Höhe des Bürgergeldes mit ihm Portfolio drin?
Hast du da Infos zu?

Was Wohngeld gehe ich mit: je mehr Wohngeld ausgeschüttet wird um so mehr "Kunden", die die Wohnung mieten können, hat eine Vermieter.
Da wären staatliche Behausungen für diese Menschen sich ein besserer Markteingriff.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 11.03.2024 18:28
Nein, der Satz müsste insofern höher sein, ich halte nichts von der Bevormundung, Leistungsbezieher dürfen nicht rauchen oder Alkohol trinken. Das ist nicht mit drin, dafür aber Mineralwasser (sic)

Staatliche Wohnungen werden genauso schnell für Liquidität genutzt wie Rückstellungen für Pensionen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 11.03.2024 19:37
...
Staatliche Wohnungen werden genauso schnell für Liquidität genutzt wie Rückstellungen für Pensionen.

...und wenn nicht das, dann ist der "Missbrauch" eine Frage der Zeit., da scheinbar keine Überprüfungen anfallen bzw. keine Durchsetzung der Gesetze und Regelungen erfolgt - aus welchen Gründen auch immer.

Alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern zieht in das staatl. "Sozialwhg."  ein, zahlt so wenig Miete, dass Wohngeld nicht notwendig ist und 10-20 Jahre später sind die Kinder draußen und die nun alleinstehende Vollzeitarbeitnehmerin blockiert eine nach wie vor günstige Whg. für eine Familie mit 2 Kindern.

Ein Beamter mit Frau und Kindern aus Bundeland A bekommt eine Stelle in Bundesland B. Er beantragt eine Staatsbedienstetenwhg. für sich und die Familie im Bundesland B, bekommt eine vom Staat geförderte günstige 4-Zimmer-Whg. und zieht alleine ein, da die Familie in Bundesland A ein Haus bewohnt, die Frau eine Vollzeitstelle dort hat und. der Beamte 2-3 Tag HO natürlich ans Wochenende angegliedert.

Das sind keine Einzelfälle mehr sondern betrifft nach 20 Jahren m. Erfahrung nach ca. 25% des staatlich günstigen Wohnraums.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.03.2024 07:07
Nein, der Satz müsste insofern höher sein, ich halte nichts von der Bevormundung, Leistungsbezieher dürfen nicht rauchen oder Alkohol trinken. Das ist nicht mit drin, dafür aber Mineralwasser (sic)
Also kriegen sie kein Geld fürs saufen und rauchen und müssen es sich vom Essen, Waschen, Wohneungseinrichtung, soziale Teilhaben ... Anteile absparen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.03.2024 07:09
...
Staatliche Wohnungen werden genauso schnell für Liquidität genutzt wie Rückstellungen für Pensionen.

...und wenn nicht das, dann ist der "Missbrauch" eine Frage der Zeit., da scheinbar keine Überprüfungen anfallen bzw. keine Durchsetzung der Gesetze und Regelungen erfolgt - aus welchen Gründen auch immer.

Alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern zieht in das staatl. "Sozialwhg."  ein, zahlt so wenig Miete, dass Wohngeld nicht notwendig ist und 10-20 Jahre später sind die Kinder draußen und die nun alleinstehende Vollzeitarbeitnehmerin blockiert eine nach wie vor günstige Whg. für eine Familie mit 2 Kindern.
Früher war das dann so, dass sie dann einen gehörigen Aufpreis zahlen musste, ist das nicht mehr so?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 12.03.2024 08:24
Wenn das Bürgergeld weiter so steigt, werden viele das System Arbeit noch verlassen...
Nicht wenn der Mindestlohn entsprechend steigt und im übrigen ist diese These "viele das System Arbeit " eine ziemlich langweiliges gebrabbel und bisher absolut noch nirgend nachgewiesen.

Am 01.01.2024 erfolgte eine 12 % Erhöhung des Bürgergeldes. Die mantraartige Glaskugel-Prophezeihung der Massenflucht der arbeitenden Bevölkerung im Niedriglohnsektor (EUR 12,41 pro Stunde) hin zum Bürgergeld ist nachweislich ausgeblieben.
Warum wird das nicht endlich mal akzeptiert statt vor der nächsten Erhöhung des Bürgergeldes gewarnt. Diese wird kommen und zwar völlig korrekt. So wie alles andere "Einkommen" (Löhne, Alimentationen, Renten, Pensionen, Mindestlohn, Kindergeld, Steuerfreibetrag...) erhöht werden. Warum wird eigentlich immer beim Bürgergeld so massiv gemeckert? Seit doch froh, dass ihr nicht betteln gehen müsst!

Ich denke mal, weil wir (jetzt explizit TVöD, es geht aber anderen Branchen auch so) nicht 2 mal 12 % Erhöhung in 2 Jahren bekommen haben, sondern ca. 10 % (je nach Entgeltgruppe) für 2 Jahre. Die gestiegenen Kosten tangieren die arbeitenden Menschen ebenso, vor allem auch, weil noch mehr der Kosten selbst getragen werden müssen. Als Bürgergeldler kann es mir ja egal sein, ob der Vermieter die Miete erhöht, da es sich nicht in meinem "Einkommen" niederschlägt.

Aber perse ist die Zuordnung schwierig. Es geht eigentlich explizit um die Leute, die arbeiten könnten, aber keinen Bock haben. Wenn jemand krank ist und nicht mehr arbeiten kann, ist das alles ok.

Ich finde es nur bedenklich, dass das Bürgergeld deutlich stärker gestiegen ist als die Löhne.

Und bevor jetzt kommt "Ja aber die Basis ist auch voll niedriger" oder ähnliches.... dann können wir auch nächstes Mal EG 1-4 um 2.000 Euro erhöhen und den Rest so lassen....
Das ist Unfug. Qualifikation und Arbeitseinsatz sollten sich schon noch lohnen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 12.03.2024 08:27
Bürgergeld und Wohngeld sind zu großen Teilen ja keine Alimentierung bestimmter Personen mit wenig Einkommen, sondern jener, die Wohnungen am Markt anbieten.

Öfters Personen mit eher mehr Geld oder große Gesellschaften. Zudem treiben sie damit bei recht großzügigen Übernahme von Bruttomieten die Marktpreise für alles nach oben.

Wer glaubt, dass Bürgergeld/ Wohngeld lediglich Transfers für "Arme" sind, glaubt auch das Zitronenn...

Zudem ist die Gesamtstruktur nicht konsistent (Alkohol/Zigaretten/Paternalismus) vs. teils auslömmlichste Schonvermögen.

Es ging in erster Linie um Bürgergeld und Arbeitnehmer, die von Arbeit in Bürgergeld wechseln, da es ihnen scheinbar nach der meinung Einiger finanziell gleich bis besser geht, sie es lieben bevormundet zu werden aber dadurch richtig viel Freizeit haben, die mit Alkohol & Zigaretten angefüllt werden kann.
Egal!

Möchtest Du  die "Alimentierung" der Wohnungsanbieter einschränken?

Durchaus richtig, dass es nicht durch Studien bestätigt ist. Aber wer weiß, wie diese Studien angelegt waren. Bekanntermaßen zählen Leute in Qualifikationsmaßnahmen etc. ja auch nicht zu den Arbeitslosen.

Es gibt genügend Unternehmer (KMU), die davon berichtet habe. Ich denke nicht, dass die alle lügen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 08:29
Nein. Keine erhöhte Abgabe.
Ob das Staatsbedienstetenwohnungen sind oder Sozialbau oder sonstige vergünstigte vom Steuerzahler geförderter Wohnraum ist. Zum Einzug musst Du Papier abliefern und wenn sich da eine Familie/Kinder nachweisen lassen... enstprechende zimmeranzahl wird dann zugewiesen.
Danach wird nicht mehr geprüft - nicht mal ob darin gewohnt wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 08:33
Bürgergeld und Wohngeld sind zu großen Teilen ja keine Alimentierung bestimmter Personen mit wenig Einkommen, sondern jener, die Wohnungen am Markt anbieten.

Öfters Personen mit eher mehr Geld oder große Gesellschaften. Zudem treiben sie damit bei recht großzügigen Übernahme von Bruttomieten die Marktpreise für alles nach oben.

Wer glaubt, dass Bürgergeld/ Wohngeld lediglich Transfers für "Arme" sind, glaubt auch das Zitronenn...

Zudem ist die Gesamtstruktur nicht konsistent (Alkohol/Zigaretten/Paternalismus) vs. teils auslömmlichste Schonvermögen.

Es ging in erster Linie um Bürgergeld und Arbeitnehmer, die von Arbeit in Bürgergeld wechseln, da es ihnen scheinbar nach der meinung Einiger finanziell gleich bis besser geht, sie es lieben bevormundet zu werden aber dadurch richtig viel Freizeit haben, die mit Alkohol & Zigaretten angefüllt werden kann.
Egal!

Möchtest Du  die "Alimentierung" der Wohnungsanbieter einschränken?

Durchaus richtig, dass es nicht durch Studien bestätigt ist. Aber wer weiß, wie diese Studien angelegt waren. Bekanntermaßen zählen Leute in Qualifikationsmaßnahmen etc. ja auch nicht zu den Arbeitslosen.

Es gibt genügend Unternehmer (KMU), die davon berichtet habe. Ich denke nicht, dass die alle lügen.

Naja, es gibt doch den einen oder anderen Reichsbürger/etc. mit eigener Firma, der seine eigenen Unzulänglichkeiten als "Führungskraft" kaschieren muss, wenn jemand kündigt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.03.2024 08:57
Ich denke mal, weil wir (jetzt explizit TVöD, es geht aber anderen Branchen auch so) nicht 2 mal 12 % Erhöhung in 2 Jahren bekommen haben, sondern ca. 10 % (je nach Entgeltgruppe) für 2 Jahre. Die gestiegenen Kosten tangieren die arbeitenden Menschen ebenso, vor allem auch, weil noch mehr der Kosten selbst getragen werden müssen. Als Bürgergeldler kann es mir ja egal sein, ob der Vermieter die Miete erhöht, da es sich nicht in meinem "Einkommen" niederschlägt.
Hast du dir mal ausgerechnet, dass wir für die Entgeltteile, für die der BGler seine 12% bekommen hat wir unsere 5% bekommen haben, was bezogen auf diese Teile eben locker 12% ausmacht?

Wofür wir keine Lohnerhöhung bekommen haben sind für die anderen Entgeltteile:
Urlaub, Kino, Restaurant, Kneipe, dass ist die Sauerei.
Und das es 12% wurden, hat sich nun mal kein grünversiffter oder blaukarierter Politiker ausgedacht, sondern wurde so nach den vom heiligem BVerG "vorgegeben" Weg errechnet.
Zitat
Aber perse ist die Zuordnung schwierig. Es geht eigentlich explizit um die Leute, die arbeiten könnten, aber keinen Bock haben. Wenn jemand krank ist und nicht mehr arbeiten kann, ist das alles ok.
Korrekt, darum bin ich im Kern auch dafür 2 unterschiedliche BG Niveaus einzuführen.
Einmal für Minderheit, also den kinderlosen, arbeitslosen Erwerbsfähigen BGler, die brauchen mEn keine Anteile im BG für Soziale Teilhabe (was so 50€ ausmacht), solange es noch genügend Mindestlohn Jobs gibt.
Und dann der die aktuelle BG Zusammensetzung für die, die halt nicht oder nicht mehr Stunden arbeiten können.
Aber dafür steht uns leider das GG im Weg.
Aber dieses Geld ratzfatz zu kürzen, wenn ein x-beliebiger Job nicht angenommen wird, dass wäre locker drin.
Denn dann müssen sie nicht hungern.
Zitat
Ich finde es nur bedenklich, dass das Bürgergeld deutlich stärker gestiegen ist als die Löhne.
Nein, siehe oben, da es eben nicht willkürlich oder sinnfrei so erhöht worden, sondern weil es nach BVerG diese Höhe haben muss, komisch das die Menschen immer noch glauben, dass es ein politischer Willensakt war die 12% zu erhöhen, das glaubt anscheinend der CDU Vorsitzende ebenfalls und verbreitet Lügenberechnungen.

Ich finde es nur Schade, dass wir einen Reallohnverlust die letzten Jahre hatte, da bin ich bei dir, wir sind was unser Lohnniveau angeht halt eine Dekade zurückgefallen und auf dem 00er Niveau.



BTW: Wenn die aktuelle ~50 für den Posten Verkehr bekommen, dann müsste doch eigentlich mit dem DTicket es bei der nächsten Berechnung auf 45 sinken.....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 09:11
Nein, der Satz müsste insofern höher sein, ich halte nichts von der Bevormundung, Leistungsbezieher dürfen nicht rauchen oder Alkohol trinken. Das ist nicht mit drin, dafür aber Mineralwasser (sic)
Also kriegen sie kein Geld fürs saufen und rauchen und müssen es sich vom Essen, Waschen, Wohneungseinrichtung, soziale Teilhaben ... Anteile absparen?

Das ist der aktuelle Stand, den ich kritisiere.

Deine Wortwahl könnte besser sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 09:15

Alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern zieht in das staatl. "Sozialwhg."  ein, zahlt so wenig Miete, dass Wohngeld nicht notwendig ist und 10-20 Jahre später sind die Kinder draußen und die nun alleinstehende Vollzeitarbeitnehmerin blockiert eine nach wie vor günstige Whg. für eine Familie mit 2 Kindern.


Das Mieten einer Wohnung muss wieder näher an das Mieten anderer Sachen ran. Da gehe wohl einige schon von einem Ersitzungsrecht aus. Das hat ja nichts mit Sozialwohnungen, sondern insgesamt mit Mietwohnungen zu tun. Das ist fremdes Eigentum!

Man stelle sich ähnliche Regelungen bei Mietautos oder anderen Sachen vor.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 12.03.2024 09:24
Zitat von: MoinMoin
Nein, siehe oben, da es eben nicht willkürlich oder sinnfrei so erhöht worden, sondern weil es nach BVerG diese Höhe haben muss, komisch das die Menschen immer noch glauben, dass es ein politischer Willensakt war die 12% zu erhöhen, das glaubt anscheinend der CDU Vorsitzende ebenfalls und verbreitet Lügenberechnungen.]
Aber die Erhöhung um 10% bei Einführung des BG war ein politischer Willensakt, den man sich hätte sparen können. Zudem hätte man einfach eine andere Berechnungsmethode anwenden können. Wenn der Kuchen kleiner wird, muss auch das Stück für die Ärmsten kleiner werden. Das ist blöd aber leider nicht zu ändern. Ansonsten wird Arbeit immer weniger attraktiv. Vielleicht nicht durch die Regelsätze aber durch die KdU.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 10:35

Alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern zieht in das staatl. "Sozialwhg."  ein, zahlt so wenig Miete, dass Wohngeld nicht notwendig ist und 10-20 Jahre später sind die Kinder draußen und die nun alleinstehende Vollzeitarbeitnehmerin blockiert eine nach wie vor günstige Whg. für eine Familie mit 2 Kindern.


Das Mieten einer Wohnung muss wieder näher an das Mieten anderer Sachen ran. Da gehe wohl einige schon von einem Ersitzungsrecht aus. Das hat ja nichts mit Sozialwohnungen, sondern insgesamt mit Mietwohnungen zu tun. Das ist fremdes Eigentum!

Man stelle sich ähnliche Regelungen bei Mietautos oder anderen Sachen vor.

Das obige jetzt 2x zitierte Beispiel betrifft Frau, alleinziehend und ist mir nur 1x bisher begegnet.

Das Beispiel Mann + Familie kenne ich mehrfach mit

Ein Beamter mit Frau und Kindern aus Bundeland A bekommt eine Stelle in Bundesland B. Er beantragt eine Staatsbedienstetenwhg. für sich und die Familie im Bundesland B, bekommt eine vom Staat geförderte günstige 4-Zimmer-Whg. und zieht alleine ein, da die Familie in Bundesland A ein Haus bewohnt, die Frau eine Vollzeitstelle dort hat und. der Beamte 2-3 Tag HO natürlich ans Wochenende angegliedert.

Ich kenne etliche Beamte, bei der die Familie woanders im eigenen Haus (Gegend mit hohem Erholungswert) wohnt und  eine günstige Staatsbedienstetenwhg. in der teuren Großstadt mit kulturellem Wert als von Steuerzahler finanziertes Lebensmodell haben.
Und wenn es in die Pension/Rente geht, werden die günstigen Whg. als Zweitwohnsitz beibehalten.

So war das nie gedacht, dachte ich bisher. Dafür findet ein alleinerziehender Elternteil oder auch Eltern mit Kindern keinen bezahlbaren Wohraum mehr.

Da helfen auch die Tariferhöhungen von 10% plus Inflationsausgelich nichts, wenn günstiger Wohnraum unnötig blockiert wird.


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 10:40
Und? Rauswerfen, sofort.

Nochmals, Mieter sind viel zu sehr geschützt. Es ist nicht deren Eigentum. Gilt auch für den ganz normalen Mietmarkt. Und auch für Sonderformen wie sozialen Wohnungsbau.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 10:52
Und? Rauswerfen, sofort.

Nochmals, Mieter sind viel zu sehr geschützt. Es ist nicht deren Eigentum. Gilt auch für den ganz normalen Mietmarkt. Und auch für Sonderformen wie sozialen Wohnungsbau.

So wie es Mieter gibt, auf die man verzichten kann, so gibt es Vermieter, auf die man verzichten kann.
Der Schutz ist so schon ganz o.k. - nur wenn sich die Bedingungen massiv ändern... das müsste definiert werden und auch vertraglich festgelegt sein.

Persönlich würde ich als Staat regelmäßig an Hand vom Verbrauch prüfen lassen, ob in einer 4-Zimmer-Whg. nur eine Person wohnt. Verpflichtenden Fragebogen zusenden und entsprechend eine kleiner Whg. anbieten samt Kündigung der größeren Whg. wegen "Bedarf". Da stehen schon 5 Familien zum Einzug parat, die die Whg. dringend benötigen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 11:00
Nein, der Satz müsste insofern höher sein, ich halte nichts von der Bevormundung, Leistungsbezieher dürfen nicht rauchen oder Alkohol trinken. Das ist nicht mit drin, dafür aber Mineralwasser (sic)
Also kriegen sie kein Geld fürs saufen und rauchen und müssen es sich vom Essen, Waschen, Wohneungseinrichtung, soziale Teilhaben ... Anteile absparen?

Das ist der aktuelle Stand, den ich kritisiere.

Deine Wortwahl könnte besser sein.

Empathie und Sozialverhalten hälst Du wohl eher für überflüssig und die Zeit vor Bismarck war wohl die beste Zeit: jeder für sich und Gott für uns alle!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.03.2024 11:11
Nein, der Satz müsste insofern höher sein, ich halte nichts von der Bevormundung, Leistungsbezieher dürfen nicht rauchen oder Alkohol trinken. Das ist nicht mit drin, dafür aber Mineralwasser (sic)
Also kriegen sie kein Geld fürs saufen und rauchen und müssen es sich vom Essen, Waschen, Wohneungseinrichtung, soziale Teilhaben ... Anteile absparen?
Das ist der aktuelle Stand, den ich kritisiere.
Das du als Raucher dafür plädierst, dass Zigaretten zum verfassungsrechtlich geschütztem Grundbedürfnis gehört kann ich nachvollziehen, halte ich aber nicht für notwendig und kritisiere eher, dass Schnittblumen und damit der Weihnachtsbaum vom Munde abgespart werden muss.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.03.2024 11:15
Zitat von: MoinMoin
Nein, siehe oben, da es eben nicht willkürlich oder sinnfrei so erhöht worden, sondern weil es nach BVerG diese Höhe haben muss, komisch das die Menschen immer noch glauben, dass es ein politischer Willensakt war die 12% zu erhöhen, das glaubt anscheinend der CDU Vorsitzende ebenfalls und verbreitet Lügenberechnungen.]
Zudem hätte man einfach eine andere Berechnungsmethode anwenden können.
Welche Berechnungsmethode schwebt dir vor?
Bzw. welche Kritik hast du an der Berechnungsmethode?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 11:18

Persönlich würde ich als Staat regelmäßig an Hand vom Verbrauch prüfen lassen, ob in einer 4-Zimmer-Whg. nur eine Person wohnt. Verpflichtenden Fragebogen zusenden und entsprechend eine kleiner Whg. anbieten samt Kündigung der größeren Whg. wegen "Bedarf". Da stehen schon 5 Familien zum Einzug parat, die die Whg. dringend benötigen.

Das doch die "linke Seite" eher die Niveauunterschiede zwischen Eigentümer und Mietern zulasten der Letzteren vergrößern möchte ist mir inzwischen auch aufgefallen.  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 11:22

Das du als Raucher dafür plädierst, dass Zigaretten zum verfassungsrechtlich geschütztem Grundbedürfnis gehört kann ich nachvollziehen, halte ich aber nicht für notwendig und kritisiere eher, dass Schnittblumen und damit der Weihnachtsbaum vom Munde abgespart werden muss.

Wo habe ich von einem Grundbedürfnis gesprochen? Meine Unverständnis zu höchstrichterlichen Urteilen zum Existenzminimum habe ich hier schon oft kundgetan. Da braucht es objektiv belastbare Tatbestände.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.03.2024 11:26

Das du als Raucher dafür plädierst, dass Zigaretten zum verfassungsrechtlich geschütztem Grundbedürfnis gehört kann ich nachvollziehen, halte ich aber nicht für notwendig und kritisiere eher, dass Schnittblumen und damit der Weihnachtsbaum vom Munde abgespart werden muss.

Wo habe ich von einem Grundbedürfnis gesprochen? Meine Unverständnis zu höchstrichterlichen Urteilen zum Existenzminimum habe ich hier schon oft kundgetan. Da braucht es objektiv belastbare Tatbestände.
Also bist du dafür, dass die Kosten für Rauchen und Alkoholkonsum mit in die Berechnung der höhe des Bürgergeldes einfließen sollten.
Kneipen-, Restaurantbesuche dann auch?
Urlaube ebenfalls?

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 11:43
Ich bin dafür, dass die Bezieher im Rahmen des Transfers so halbwegs in das "normale" Leben integriert werden können, dazu gehört für mich das Ausgabeverhalten eines Bürgers mittlerer Art und Güte - unabhängig von strengen Notwendigkeiten.

Meines Wissens wurden die Werte ja auch so mal ermittelt, bis die Bereinigung anfing. Und da sehe ich einige Schieflagen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.03.2024 11:52
Jain, mWn werden die Werte auf Basis des Ausgabeverhaltens der unteren 20% (ohne BGler) ermittelt und der Abzug einiger Posten wurde gerichtlich nicht beanstandet.
(Also Rolex und Ferraris sind da nicht mit eingeflossen, mutmaßlich auch nicht der 6 Wochen Karibikurlaub)
Bleibt einzig die Frage ob noch mehr Posten streichbar wären, oder ob dann das BverG es beanstanden würde.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 11:55
Natürlich, Mineralwasser.

(Kommt nicht aus der Erhebung, sondern ist der Ersatz für den gestrichenen Alkohol)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.03.2024 12:13
Bürgergeld ist ja ein spannendes Thema - und treibt offenbar mächtig den Puls  ;D.

Hier mal eine Idee für die mittelfristige Zukunft:

Das verfassungsrechtlich fixierte Existenzminimum wird dauerhaft und ohne Prüfung auf irgendwas einem jedem Bürger als "negative Einkommenssteuer" ausgezahlt. Dafür gibts dann eine ordentliche Flat-Tax (oder eine mit leichtem, aber linearen Anstieg) und Rente und Kindergeld kommen einfach weg. Erhöhungen des Existenzminimums kommen so bei allen Bürgern in der gleichen Höhe an - unabhängig von Tariferhöhungen.

Und die "Faulen" bekommt man auch, denn die Kosten der Unterbringung sind so ja erstmal nicht mit drin: Aber wer "Wohnen" will, dem kann man dann auch das "Arbeiten" ans Herz legen  ;).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johann am 12.03.2024 12:17
Das ist ja wieder neoliberaler Klumpatsch, den du hier von dir gibst. Davon profitieren doch wieder die da oben überproportional! Großverdiener, die 67k verdienen, im Ferrari herumfahren und in ihrer Villa wohnen haben von jedem Euro negativer Steuer ja 0,42€. Und die armen Mindestlöhner haben nur 0,20€! Das ist Subvention von unten nach oben!




/s
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 12:18
Das ist das Bürgergeld ja in großen Teilen auch.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 12.03.2024 12:55
.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 13:23

Persönlich würde ich als Staat regelmäßig an Hand vom Verbrauch prüfen lassen, ob in einer 4-Zimmer-Whg. nur eine Person wohnt. Verpflichtenden Fragebogen zusenden und entsprechend eine kleiner Whg. anbieten samt Kündigung der größeren Whg. wegen "Bedarf". Da stehen schon 5 Familien zum Einzug parat, die die Whg. dringend benötigen.

Das doch die "linke Seite" eher die Niveauunterschiede zwischen Eigentümer und Mietern zulasten der Letzteren vergrößern möchte ist mir inzwischen auch aufgefallen.  ;)

Eigentümer mit Fragebogen sind entweder Bund, Land oder Kommune/Gemeinde.... Privatvermieter entscheidet über den Preis selbst und ich denke jetzt nicht, dass es die Häuslebauer sind, die sich noch eine Eigentumswohnung gönnen und den Hals nicht voll kriegen. Es sind die Aktien-/Investment-/Bankgesellschaften und sonstige Heuschreckenschwärme, die aus allem - und hier halt dem Wohnungs-/Grundstückmarkt - rauspressen, was rauszupressen geht!
Dem versucht die Gesellschaft/der Staat irgendwie Einhalt zu gebieten, sonst haben wir irgendwann "haitianische oder russische" Verhältnisse.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 13:37
Mit Eigentümer meinte ich jene, welche ihr Eigentum slebst bewohnen. Willst du die auch überprüfen und die Demos "Witwen für Future" verschulden?  ;)

Wenn nein, warum die unterschiedliche Behandlung von Mietern und Eigentümern (die selbst bewohnen).

Auf dem offenen Markt kann jemand ansonsten nur "erpressen", wenn sein Wirtschaftsgut sehr knapp ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 12.03.2024 14:01
Mit Eigentümer meinte ich jene, welche ihr Eigentum slebst bewohnen. Willst du die auch überprüfen und die Demos "Witwen für Future" verschulden?  ;)

Wenn nein, warum die unterschiedliche Behandlung von Mietern und Eigentümern (die selbst bewohnen).

Auf dem offenen Markt kann jemand ansonsten nur "erpressen", wenn sein Wirtschaftsgut sehr knapp ist.

Das Problem ist, dass der Markt nicht offen ist. Sonst könnten Vermieter in vielen Ballungszentren die Mieten ganz einfach marktgerecht verdoppeln und schon würde sich das Problem der zu großen Wohnungen für einzelne Personen ganz schnell regulieren.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 14:04
Ich rede und schreiben die ganze Zeit von steuerfinanziertem Wohnungsbau, der vermietet wird.
Von nichts anderem.

Wenn Du Dich hin und wieder weniger nebulös (=denk Dir was ich meine ) beim Umschwenken auf eine andere Klientel/Gruppe der Gesellschaft/andere bedingungen/andere etc. das auch noch verständlich anmerken würdest, könnten wir uns das eine oder andere Post sparen. Da geht aber dann der "Spass-Faktor" ab ;)

Und ja, Häuslebauer werden auch steuerfinanziert - vor allem mit Kindern. Das ist eine völlig andere Schiene und
Eigentum verpflichtet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 14:06
Mit Eigentümer meinte ich jene, welche ihr Eigentum slebst bewohnen. Willst du die auch überprüfen und die Demos "Witwen für Future" verschulden?  ;)

Wenn nein, warum die unterschiedliche Behandlung von Mietern und Eigentümern (die selbst bewohnen).

Auf dem offenen Markt kann jemand ansonsten nur "erpressen", wenn sein Wirtschaftsgut sehr knapp ist.

Das Problem ist, dass der Markt nicht offen ist. Sonst könnten Vermieter in vielen Ballungszentren die Mieten ganz einfach marktgerecht verdoppeln und schon würde sich das Problem der zu großen Wohnungen für einzelne Personen ganz schnell regulieren.

Und eine Familie kann sich dann die verdoppelte Miete leisten?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 14:14
Ich rede und schreiben die ganze Zeit von steuerfinanziertem Wohnungsbau, der vermietet wird.
Von nichts anderem.


Da haben wir dann wirklich aneinander vorbeigeredet. Sorry.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 12.03.2024 14:30


Und eine Familie kann sich dann die verdoppelte Miete leisten?

Na klar doch, wo ist das Problem?
Familien sind doch bekannt dafür, noch viel Geld am Monat übrig zu haben.
Deswegen die größeren Familienautos, die größeren Wohnungen (wohin auch mit dem ganzen Geld).......
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 12.03.2024 14:41
Mit Eigentümer meinte ich jene, welche ihr Eigentum slebst bewohnen. Willst du die auch überprüfen und die Demos "Witwen für Future" verschulden?  ;)

Wenn nein, warum die unterschiedliche Behandlung von Mietern und Eigentümern (die selbst bewohnen).

Auf dem offenen Markt kann jemand ansonsten nur "erpressen", wenn sein Wirtschaftsgut sehr knapp ist.

Das Problem ist, dass der Markt nicht offen ist. Sonst könnten Vermieter in vielen Ballungszentren die Mieten ganz einfach marktgerecht verdoppeln und schon würde sich das Problem der zu großen Wohnungen für einzelne Personen ganz schnell regulieren.

Und eine Familie kann sich dann die verdoppelte Miete leisten?

Vermutlich irgendwann schon, da bei einem funktionierenden Markt solche marktverzerrten billigen und großen Wohnungen nicht mehr von Einzelpersonen bewohnt werden würden. Bis es soweit ist, kann ja entweder der Steuerzahler die Wohnungen subventionieren oder man müsste etwas zusammenrücken. Die bessere Lösung wäre natürlich, kostengünstige Baufläche bereitzustellen und nicht den Bürger über politische Entscheidungen wie Bebauungspläne mitbestimmen zu lassen (siehe Tempelhofer Feld in Berlin).

Allerdings muss man sich auch von dem Gedanken verabschieden, billig und ungedämmt bauen zu können, da Energie teuer wird / ist und die meisten wohl auch mehr als das Wohnzimmer heizen wollen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 15:03
Früher war man zur Senkung der Unterkunftskosten verpflichtet, Untermieter aufzenhemen. Könnte ja auch was für den sozialen Wohnungsbau sein.  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 15:08
Vermutlich irgendwann schon, da bei einem funktionierenden Markt ....

Abwarten, irgendwann so in 15-20 Jahren sind die geburtenstarken Jahrgänge an Ihrem letzten qm angekommen und was dann die geburtenschwachen Jahrgänge mit den ererbten Grundstücken/Wohnungen/Häusern noch anfangen können....

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 15:10
Früher war man zur Senkung der Unterkunftskosten verpflichtet, Untermieter aufzenhemen. Könnte ja auch was für den sozialen Wohnungsbau sein.  ;)

Das gab es wirklich mal?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 15:12

Abwarten, irgendwann so in 15-20 Jahren sind die geburtenstarken Jahrgänge an Ihrem letzten qm angekommen und was dann die geburtenschwachen Jahrgänge mit den ererbten Grundstücken/Wohnungen/Häusern noch anfangen können....

Doitsche Häuser baut man für Jahrhunderte!!!  ;)

Die Forderung nach Untervermietung kommt aus dem HartzIV, keine Ahnung ob es im Bürgergeld noch so ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 15:21
Ich rede und schreiben die ganze Zeit von steuerfinanziertem Wohnungsbau, der vermietet wird.
Von nichts anderem.


Da haben wir dann wirklich aneinander vorbeigeredet. Sorry.

Alles gut!

Ich bin der letzte, der sich am Eigentum anderer vergreifen möchte, für das der andere gearbeitet hat - auch wenn u.U. durch die Allgemeinheit dann irgendwelche "Zuschüsse"  irgendwann mal gelaufen sind.

Ich gehöre schon zu der Fraktion, die sagt, dass Leistung sich lohnen muss - ob finanziell oder durch Freizeitausgleich oder... aber ich werde niemanden im Regen stehen lassen, der auf Grund von Krankheit/Kinder/etc. nicht die Leistungsfähigkeit erbringen kann, um sich aktuell über Wasser zu halten.

Schmarotzer an der Gesellschaft - ob nun über Steuerhinterziehung oder Erschleichen von Leistungen aus dem Gemeinschaftstopf - sind mir zutiefst zuwider und gehören sanktioniert.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 15:25

Doitsche Häuser baut man für Jahrhunderte!!!  ;)


Da werden wohl schon in 20 Jahren ne Menge Bauruinen rumstehen 8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.03.2024 15:26

Doitsche Häuser baut man für Jahrhunderte!!!  ;)


Hmm, bin aufgewachsen in einem Gebäude, welches A.D. 1482 errichtet wurde ... soll aber unter den "Doitschen" mittlerweile Gruppen geben, die solche Bauwerke am liebsten abreißen würden, um dort MFH im "Styropor-Bunker"-Stil zu bauen.  ;).

... Ich fürchte, das Faden-Thema ist jetzt aber endgültig verlassen.  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 12.03.2024 15:30


Und eine Familie kann sich dann die verdoppelte Miete leisten?

Na klar doch, wo ist das Problem?
Familien sind doch bekannt dafür, noch viel Geld am Monat übrig zu haben.
Deswegen die größeren Familienautos, die größeren Wohnungen (wohin auch mit dem ganzen Geld).......

Genau mein Humor. Danke  ;D
So ein ein Spaß muss auch mal sein. (Für die Detektorlosen)

PS: auch wenn es eigentlich ein ernstes Thema ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 12.03.2024 15:37
Tariferhöhungen werden das Wohnproblem in den Ballungszentren nicht lösen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.03.2024 15:40
Sie werden sie verschärfen. Kommunalverwaltungen sind zwingend - im Gegensatz zu großen Konzernzentralen - in möglichst zentraler Lage der jeweiligen Kommune anzusiedeln.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.03.2024 15:57
Sie werden sie verschärfen. Kommunalverwaltungen sind zwingend - im Gegensatz zu großen Konzernzentralen - in möglichst zentraler Lage der jeweiligen Kommune anzusiedeln.

Dann müssen die Kommunen die Konzernzentralen eben wieder vergraulen ;)

Aber die Tariflöhne zwecks "Entspannung" der Wohnungspreise für viele Jahre einzufrieren, könnte u.U. ein eher sinnbefreites Unterfangen werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schmitti am 13.03.2024 14:58
Das man die Verwaltung schlecht außerhalb der Kommune ansiedeln kann ist klar, aber weshalb sollte man sie möglichst zentral verorten? Wenn das Pflicht wäre, geben wir der Bauwirtschaft den Rest, weil dann sofort tausende Rathäuser neu gebaut werden müssten  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 15:25
Die Kommunen sind ja sehr unterschiedlich, aber München, Köln oder Hamburg werden so gar keine Flächen haben, wo kein hoher Druck ist, während die Versicherungszentrale auch nach Sangershausen oder Prüm ziehen kann
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 13.03.2024 16:22
Es werden doch bereits gezielt öffentliche Institutionen in strukturschwachen Regionen angesiedelt, das ist ja nun keine neue Idee.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 13.03.2024 19:24
Sicherlich auch einige, die keine Mensch braucht. (16 X Verfassungsschutz, Radio Bremen, SR, duck weg...)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 13.03.2024 20:51
Spannend wird sein, wann wir ein der heutigen Zeit angemessenes Lohnniveau erreichen. Bekanntermaßen entspricht die heutige Kaufkraft der von vor 4 oder 5 Jahren.

D. h., dass bei den nächsten TV noch etwas herauskommen sollte.... aber es wird sicherlich wieder mit klammen Kassen argumentiert. Ich hoffe, dass es wenigstens rückwirkend ab Januar 2025 dann was geben wird, wenn die Tarifverhandlungen im Sommer abgeschlossen sind. Früher war das ja mal so... bis dieses "Hinauszögern" durch Prämien losging.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 06:52
Spannend wird sein, wann wir ein der heutigen Zeit angemessenes Lohnniveau erreichen. Bekanntermaßen entspricht die heutige Kaufkraft der von vor 4 oder 5 Jahren.
Objektiv Betrachte würde ich sagen, dass die Kaufkraft (oder die höhe des Kaufkraftverlustes) kein Maß für ein angemessenes Lohnniveau im öD ist.
Sondern ob man wieder die gleiche Anzahl an Rentenpunkte erhält wie die Jahre zuvor.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 14.03.2024 07:33
Spannend wird sein, wann wir ein der heutigen Zeit angemessenes Lohnniveau erreichen. Bekanntermaßen entspricht die heutige Kaufkraft der von vor 4 oder 5 Jahren.
...
Sondern ob man wieder die gleiche Anzahl an Rentenpunkte erhält wie die Jahre zuvor.
Das scheint mir auch ein guter Maßstab, um die Entwicklung des eigenen Entgelts mit der Gesamtentwicklung denkbar unkompliziert zu vergleichen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 08:17
Spannend wird sein, wann wir ein der heutigen Zeit angemessenes Lohnniveau erreichen. Bekanntermaßen entspricht die heutige Kaufkraft der von vor 4 oder 5 Jahren.
...
Sondern ob man wieder die gleiche Anzahl an Rentenpunkte erhält wie die Jahre zuvor.
Das scheint mir auch ein guter Maßstab, um die Entwicklung des eigenen Entgelts mit der Gesamtentwicklung denkbar unkompliziert zu vergleichen.

Wobei die CoronaDelle des Durchschnittseinkommen, sich dann wie eine Lohnerhöhung sich anfühlen wird.

Und eine Stufenanstieg das wiederum individuell verfälscht, daher kann man seine Rentenmitteilungen dafür nur nehmen für die Zeiten der Endstufe.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 14.03.2024 08:22

Persönlich würde ich als Staat regelmäßig an Hand vom Verbrauch prüfen lassen, ob in einer 4-Zimmer-Whg. nur eine Person wohnt. Verpflichtenden Fragebogen zusenden und entsprechend eine kleiner Whg. anbieten samt Kündigung der größeren Whg. wegen "Bedarf". Da stehen schon 5 Familien zum Einzug parat, die die Whg. dringend benötigen.

Die DDR gibts nicht mehr.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 14.03.2024 08:39

Persönlich würde ich als Staat regelmäßig an Hand vom Verbrauch prüfen lassen, ob in einer 4-Zimmer-Whg. nur eine Person wohnt. Verpflichtenden Fragebogen zusenden und entsprechend eine kleiner Whg. anbieten samt Kündigung der größeren Whg. wegen "Bedarf". Da stehen schon 5 Familien zum Einzug parat, die die Whg. dringend benötigen.

Die DDR gibts nicht mehr.

Aufgrund solch totalitären Gedankenguts bin ich froh, dass wir uns unter Verzicht auf viele andere Dinge Wohneigentum angeschafft haben. Wobei man sich da leider auch nicht sicher sein kann, was der Staat sich noch einfallen lassen wird und ob die Parteienlandschaft weiterhin ins Extreme abdriftet. Der Eingriff in den Heizungskeller war ja wahrscheinlich nur ein erster Vorgeschmack. Trotzdem sollte es eine rein private Entscheidung sein, wie viel Wohnfläche man sich leisten möchte. Statt über Kollektivierung und Enteignungen nachzudenken, sollte die Schaffenskraft lieber in die Frage gehen, wie Bauen wieder günstiger werden kann.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.03.2024 08:51
Die DDR gibts nicht mehr.

... aber es gibt auch heute noch eine gar nicht so kleine Gruppe, die bei Worten wie "Kontrollieren" und "Verbieten" ganz wohlige Gefühle bekommen. Dient in der eigenen Weltanschauung ja einem übergeordneten und damit guten Zweck. ;)

Zum Blick auf den Rentenpunkt: Wenn in der Gesamtwirtschaft durch einen Strukturwandel das Durchschnittsgehalt erheblich ansteigt oder abfällt, weil die besetzten Jobs einem höheren oder niedrigeren Qualifikationslevel entsprechen, dann würde der "stabile Rentenpunkterhalt" eben tatsächlich eine Ab- oder Aufwertung der Entgelte im öD bedeuten. Letzlich würde aber der Vergleich mit der Entwicklung des Durchschnittsgehalts doch auf das gleiche herauslaufen, da sich die Rentenpunkte ebenfalls darauf beziehen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 08:55

Wobei die CoronaDelle des Durchschnittseinkommen, sich dann wie eine Lohnerhöhung sich anfühlen wird.


Nicht nur das, sondern auch bei vielen gerade in der Durchsetzung befindlichen Tarifverträgen nach dem Motto "wenige Erhöhung, aber weit weniger Arbeitszeit" bringt das natürlich auch verfälschte Ergebnisse, wenn man nicht selbst diesen Weg geht.

Am Durchschnitt zu messen hätten frühere Werke wie BAT und IG Metall nie gemacht, einer ist da aber schon angekommen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.03.2024 08:57
Trotzdem sollte es eine rein private Entscheidung sein, wie viel Wohnfläche man sich leisten möchte.

Ist sie aber aufgrund staatlicher Eingriffe wie der soziale Wohnungsbau, Mietbreisbremse, Grenzen bei der Mieterhöhung usw. nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 08:58

Aufgrund solch totalitären Gedankenguts bin ich froh, dass wir uns unter Verzicht auf viele andere Dinge Wohneigentum angeschafft haben.

Auch da gab es doch schon Enteignungspläne.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 09:00
Der Eingriff in den Heizungskeller war ja wahrscheinlich nur ein erster Vorgeschmack.
Dieser Eingriff in den Heizungskeller, also das Verbieten vom weiterbetreiben einer Heizung, die alt und nicht mehr Zeitgemäß ist, existiert jetzt schon über 20 Jahre, also da verstehe ich deine Aussage nicht.

https://www.asue.de/aktuelles_presse/wie_lange_darf_die_eigene_heizung_noch_betrieben_werden_-_2002

Zitat
Trotzdem sollte es eine rein private Entscheidung sein, wie viel Wohnfläche man sich leisten möchte.
Absolut korrekt, solange man keine staatlichen Hilfen dafür verwendet wie WBS Wohnung oder Staatswohnung absolut richtig. Wüsste aber nicht wer sowas einschränken will.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 14.03.2024 09:03

Persönlich würde ich als Staat regelmäßig an Hand vom Verbrauch prüfen lassen, ob in einer 4-Zimmer-Whg. nur eine Person wohnt. Verpflichtenden Fragebogen zusenden und entsprechend eine kleiner Whg. anbieten samt Kündigung der größeren Whg. wegen "Bedarf". Da stehen schon 5 Familien zum Einzug parat, die die Whg. dringend benötigen.

Die DDR gibts nicht mehr.
Hmm, vielleicht sollte man eher formulieren: Die DDR gibt noch nicht wieder in voller Ausprägung - aber es wird eifrig daran gearbeitet  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 14.03.2024 09:11

Persönlich würde ich als Staat regelmäßig an Hand vom Verbrauch prüfen lassen, ob in einer 4-Zimmer-Whg. nur eine Person wohnt. Verpflichtenden Fragebogen zusenden und entsprechend eine kleiner Whg. anbieten samt Kündigung der größeren Whg. wegen "Bedarf". Da stehen schon 5 Familien zum Einzug parat, die die Whg. dringend benötigen.

Die DDR gibts nicht mehr.

Aus dem Kontext reißen ist auch nicht die feine Art.

Es geht um Wohnen in geförderten Wohnungsbau zu extrem günstigen Mieten.  Die Gemeinschaft sollte bitte nicht eine 4-Zimmer-Wohnung für eine Einzelperson subventionieren müssen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.03.2024 09:17

Persönlich würde ich als Staat regelmäßig an Hand vom Verbrauch prüfen lassen, ob in einer 4-Zimmer-Whg. nur eine Person wohnt. Verpflichtenden Fragebogen zusenden und entsprechend eine kleiner Whg. anbieten samt Kündigung der größeren Whg. wegen "Bedarf". Da stehen schon 5 Familien zum Einzug parat, die die Whg. dringend benötigen.

Die DDR gibts nicht mehr.

Aus dem Kontext reißen ist auch nicht die feine Art.

Es geht um Wohnen in geförderten Wohnungsbau zu extrem günstigen Mieten.  Die Gemeinschaft sollte bitte nicht eine 4-Zimmer-Wohnung für eine Einzelperson subventionieren müssen.

Ziel sollte sein, dass die Gemeinschaft möglichst gar keine Wohnungen subventioniert. Da der Kreis der Wohngeldberechtigten aber erheblich ausgeweitet wurde, läuft der Zug in die falsche Richtung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 14.03.2024 09:18
Der Eingriff in den Heizungskeller war ja wahrscheinlich nur ein erster Vorgeschmack.
Dieser Eingriff in den Heizungskeller, also das Verbieten vom weiterbetreiben einer Heizung, die alt und nicht mehr Zeitgemäß ist, existiert jetzt schon über 20 Jahre, also da verstehe ich deine Aussage nicht.

Das ist in dieser Pauschalität falsch, aber da musste ich mir als Betroffener zugegebenermaßen mittlerweile Detailwissen aneignen. Bis zum 31.12.2023 war unser Heizkessel legal, der Schornsteinfeger hat ideale Abgaswerte gemessen, die umliegende Technik wurde regelmäßig modernisiert und unser Energieverbrauch lag unterhalb von Durchschnittswerten. Bei einer Havarie hätten wir gegen einen Brennwertkessel ausgetauscht. Nun haben uns Energieberater und Schornsteinfeger mitgeteilt, dass leider eine der etwas unbekannteren Ausnahmeregelungen weggefallen ist ("...Wenn in der Straße kein Gas anliegt..."). Jetzt ist dieselbe Heizung seit dem 01.01.2024 illegal, wird in der nächsten Feuerstättenschau als austauschpflichtig markiert und statt einfach gegen einen Brennwertkessel auszutauschen, kommt nun die Wärmepumpe samt teurer Umfeldmaßnahmen. Leider haben wir uns zu sehr auf Habecks berühmte Interview-Lüge "Es wird keine funktionierende Heizung stillgelegt" verlassen und sind ziemlich blauäugig ins neue Jahr gestartet. Der Fehler wird sich nicht wiederholen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 14.03.2024 09:19
Die DDR gibts nicht mehr.

... aber es gibt auch heute noch eine gar nicht so kleine Gruppe, die bei Worten wie "Kontrollieren" und "Verbieten" ganz wohlige Gefühle bekommen. Dient in der eigenen Weltanschauung ja einem übergeordneten und damit guten Zweck. ;)
...


Zusammenhänge lesen & erfassen über ein paar Posts ist schwierig.

Bist Du nicht einer von denen, der beim Bürgergeld kontrollieren, kürzen, abschafffen, sanktionieren... will und bei gefördertem Wohraum wirfst Du dann wieder vor, dass kontrolliert, verboten, ... wird?



Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 14.03.2024 09:24
Trotzdem sollte es eine rein private Entscheidung sein, wie viel Wohnfläche man sich leisten möchte.

Ist sie aber aufgrund staatlicher Eingriffe wie der soziale Wohnungsbau, Mietbreisbremse, Grenzen bei der Mieterhöhung usw. nicht.


Natürlich ist es in dem Augenblick eine private Entscheidung, wenn man sich den Wohnraum aus eigener Kraft leisten kann.
Wenn jemand sich als Einzelperson eine 200 qm Wohnung an der Alster leisten kann, dann sei  ihm/ihr das vergönnt.
Wenn aber diese Person mit ihrem Vermögen eine vom Staat/der Gemeinschaft geförderten und deshalb günstigen 4 Zimmern bewohnt stimmt etwas nicht.

In der DDR sind übrigens die größten Wohnungen/schönsten Häuser im Staatseigentum an die Linientreusten gegangen!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 09:27
samt teurer Umfeldmaßnahmen.
Was sind denn teure Umfeldmaßnahmen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 09:29

Ziel sollte sein, dass die Gemeinschaft möglichst gar keine Wohnungen subventioniert. Da der Kreis der Wohngeldberechtigten aber erheblich ausgeweitet wurde, läuft der Zug in die falsche Richtung.

Da auf Zugewinne beim Verkauf von selbstgenutzem Wohneigentum in der Regel auf eine Besteuerung verzichtet wird, werden eigentlich alle Wohnungen irgendwie subventioniert. Wobei die Frage wäre, ob eine Immobilie, bei der die Grunderwerbssteuer die erlassene Steuer beim Zugewinn übersteigt noch als subveniert gelten darf. ;)

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.03.2024 09:33
Die DDR gibts nicht mehr.

... aber es gibt auch heute noch eine gar nicht so kleine Gruppe, die bei Worten wie "Kontrollieren" und "Verbieten" ganz wohlige Gefühle bekommen. Dient in der eigenen Weltanschauung ja einem übergeordneten und damit guten Zweck. ;)
...


Zusammenhänge lesen & erfassen über ein paar Posts ist schwierig.

Bist Du nicht einer von denen, der beim Bürgergeld kontrollieren, kürzen, abschafffen, sanktionieren... will und bei gefördertem Wohraum wirfst Du dann wieder vor, dass kontrolliert, verboten, ... wird?

Nein, ich bin überhaupt kein Fan von Kontrollen - aber ich bin tatsächlich auch kein Freund von "Überversorgung" durch Sozialtransfers. Mein Ansatz ist aber kein repressiver, sondern ein die eigene Motivation fördernder. Dazu muss aber in unteren und mittleren Ebenen deutlich mehr Netto vom Brutto bleiben. Transferleistungsentzugs-Effekte dämpfen dieses "Mehr" dort aber erheblich.

Der Staat hat sich aus dem sozialen Wohnungsbau ja nicht zuletzt auch deshalb zurückgezogen, weil dieser durch immer mehr Bau- und Energievorschriften kaum noch finanzierbar war. Der Schlüssel läge also im einfachen und preisgünstigen Bauen. Warum das nicht gewünscht ist, kann man gerne in einer separaten Diskussion beleuchten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 14.03.2024 09:35
Wir diskutieren hier u.a. zum Tarif im TVÖD.
Dazu gehört der Gehalt, der in Ballungszentren z.T. zu niedrig ist, um überhaupt auf dem freien Markt zu bestehen.
Daher gibt es "Ballungsraumzulagen" (oder wie immer das heißen mag), geförderten Wohnungsbau, Subventionierung für Häuslebauer, usw.)

Und wer ein Haus hat, wird damit leben müssen, dass "Eigentum verpflichtet" eine Realität ist. Wer heute noch mit MIneralöl heizt und seinen Dreck zum Schormnstein rausbläst, den andere dann einatmen dürfen, hat den Schuss der letzten 20 Jahre halt nicht gehört und wird jetzt dazu verpflichtet sein Eigentum so zu sanieren, dass ander davon nicht krank werden. Und er wird auch durch die Gemeinschaft gefördert - bei Bedarf!

Und jetzt sind wir wieder bei Sozialwohnungen. Unsere Stadt hat in dne letzten Jahren viel Geld in die Hand genommen um die 60er-Jahre-Sozialbauten (heizungs-) technisch, energetisch, und behindertengerecht auf den bestmöglichen Stand zu bringen. Finde ich gut und es wird weiter günstig vermietet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.03.2024 09:39

Ziel sollte sein, dass die Gemeinschaft möglichst gar keine Wohnungen subventioniert. Da der Kreis der Wohngeldberechtigten aber erheblich ausgeweitet wurde, läuft der Zug in die falsche Richtung.

Da auf Zugewinne beim Verkauf von selbstgenutzem Wohneigentum in der Regel auf eine Besteuerung verzichtet wird, werden eigentlich alle Wohnungen irgendwie subventioniert. Wobei die Frage wäre, ob eine Immobilie, bei der die Grunderwerbssteuer die erlassene Steuer beim Zugewinn übersteigt noch als subveniert gelten darf. ;)

Da hast Du natürlich Recht - wobei nach einer Nutzungsdauer von 20 Jahren ja auch diverse Kosten im Rahmen von Instandhaltung angefallen sein dürften (was bei einem Aktiendepot ja so nicht der Fall ist ;)). Fairerweise müsste man diese Kosten bei einer Besteuerung eines Veräußerungsgewinns auch zum Abzug bringen dürfen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 14.03.2024 09:40
samt teurer Umfeldmaßnahmen.
Was sind denn teure Umfeldmaßnahmen?

Wärmepumpen benötigen für einen einigermaßen wirtschaftlichen Betrieb eine niedrige Vorlauftemperatur. Die obere Wohneinheit bekommen wir mit einer entsprechenden Vorlautemperatur warm, die untere nicht. Deshalb müssen wir dort nun ergänzend zur Heizungsanlage eine Innendämmung anbringen und die Heizkörper austauschen Da dann die Diskrepanz des U-Werts zwischen Wänden und Fenstern zu hoch wäre, kommen auch noch neue Fenster. Bei den wenigsten Immobilien wird man stumpf die Gas/Öl-Heizung gegen eine Wärmepumpe austauschen können, auch wenn das einem die Grünen und die den Grünen zugeneigten Medien gerne so verkaufen möchten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 14.03.2024 09:42
Wir diskutieren hier u.a. zum Tarif im TVÖD.
Und wer ein Haus hat, wird damit leben müssen, dass "Eigentum verpflichtet" eine Realität ist. Wer heute noch mit MIneralöl heizt und seinen Dreck zum Schormnstein rausbläst, den andere dann einatmen dürfen, hat den Schuss der letzten 20 Jahre halt nicht gehört und wird jetzt dazu verpflichtet sein Eigentum so zu sanieren, dass ander davon nicht krank werden. Und er wird auch durch die Gemeinschaft gefördert - bei Bedarf!

Das sind halt die üblichen Grünen-Lügen und deren Desinformationstaktik. Wie ich bereits angeführt habe, hatte der Schornsteinfeger nichts an den Abgaswerten zu bemängeln. Kein Mensch wurde durch meine Heizung krank.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 14.03.2024 09:44

Nein, ich bin überhaupt kein Fan von Kontrollen - aber ich bin tatsächlich auch kein Freund von "Überversorgung" durch Sozialtransfers.

Nochmal: wir reden weder von DDR-Kontrolle noch von Überversorgung - sondern von der Gestaltung einer Gesellschaft, in der es sich zu leben lohnt.

Ich brauche den Anblick von Plastiktüten-Zeltstädten auf den freien Plätzen unserer Städte so wenig, wie den produzierten Smog durch Einfamilienhäuser und Diesel/Benziner-SUVs.
Sonst können wir einfach sämltliche Transferleistungen einstellen und haitanische/russische Verhältnisse leben.



Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 14.03.2024 09:49
Das sind halt die üblichen Grünen-Lügen und deren Desinformationstaktik. Wie ich bereits angeführt habe, hatte der Schornsteinfeger nichts an den Abgaswerten zu bemängeln. Kein Mensch wurde durch meine Heizung krank.

Grenzwerte - dazu gehören auch Abgaswerte - sind politisch festgelegt. Das was die technik im Durchschnitt rausfiltern kann, wird verwendet, d.h. nicht, das nix im Qualm drin ist. Übrigens 85 % des CO2-Ausstoßes kommen aus fossilen Brennstoffen.

Mir ist es letztlich egal. Ich habe keine Kinder und wenn in 50 Jahren die Temperaturen im Sommer auf 45 °C steigen.... was soll's!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.03.2024 09:50
Vielleicht sollten wir das Thema Heizung ausklammern ... das ist unglaublich komplex und führt: Zu Nix!

... um auf den Tarif zurückzukommen: Onkel Robert hat sich jetzt in seiner Form als WM zu den aktuellen Tarifrunden und hier im speziellen zu den Wünschen bezüglich der Arbeitszeitverkürzung geäußert. Findet er wegen der Fachkräfteproblematik gar nicht gut. (@Faunus: Du sollst also schön brav und lange arbeiten, damit Dein Geld auch für all die linken Umverteilungsideen ausreichend besteuert werden kann ;))
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 09:54
samt teurer Umfeldmaßnahmen.
Was sind denn teure Umfeldmaßnahmen?

Wärmepumpen benötigen für einen einigermaßen wirtschaftlichen Betrieb eine niedrige Vorlauftemperatur.
Das gilt für Verbrennerheizungen auch, insbesondere für Brennwertkessel, da ist eine niedrige Rücklauftemperatur notwendig. Physik gilt auch für Gasheizungen.
Also ist es quatsch zu sagen, dass man plötzlich für eine Wärmepumpe energetische Maßnahmen machen muss, sie wären auch ohne WP sinnvoll gewesen und man kann auch ohne sie eine WP betreiben.

Was stimmt, ist dass bei einem günstigen Gaspreis die Amortisation der Maßnahmen natürlich länger dauert.

Oder anders gesagt: Deine energetisch unwirtschaftliches Verhalten wird dir durch den Zwangseinsatz einer WP nur offensichtlicher und bewusster. Weil es sich jetzt gefühlt eher rechnet, obwohl es sich auch schon vorher gerechnet hätte.

Ich habe auch den Fehler meines Heizungsbauers korrigiert und einige Heizkörper ausgetauscht, damit mein Brennwertkessel mit niedrigerer VLT laufen kann. Hat ~5% Einsparung gebracht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 14.03.2024 10:38

Nein, ich bin überhaupt kein Fan von Kontrollen - aber ich bin tatsächlich auch kein Freund von "Überversorgung" durch Sozialtransfers.
...
Ich brauche den Anblick von Plastiktüten-Zeltstädten auf den freien Plätzen unserer Städte so wenig, wie den produzierten Smog durch Einfamilienhäuser und Diesel/Benziner-SUVs.
Sonst können wir einfach sämltliche Transferleistungen einstellen und haitanische/russische Verhältnisse leben.
Das, was moderne Gas-Brennwerttechnik oben rauslässt ist durchaus nicht mehr im Ansatz so furchtbar, wie das, was noch vor 30-40 Jahren von Öl- oder Kohleheizungen rausgeblasen wurde und auch heutige Diesel- und Benzin PKW sind von den Emissionen nicht mehr mit der Vor-Katalysator/Partikelfilter-Zeit vergleichbar. Weder von Einfamilienhäusern noch unter Hinzurechnung von verkehrsbedingten Emissionen kann im Deutschland der Jetzt-Zeit von Smog gesprochen werden...

Und warum malst du so ein abwegiges Schwarz-Weiß-Bild? Zwischen dem Weg in überbordende staatliche Eingriffe (aka Planwirtschaft) und russischen (oder ähnlichen) Verhältnissen wird es doch wohl auch in deiner Vorstellung noch allerlei Abstufungen geben?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 14.03.2024 10:41
Vielleicht sollten wir das Thema Heizung ausklammern ... das ist unglaublich komplex und führt: Zu Nix!

Es war aber trotzdem einen kurzen Exkurs wert: Wenn der Staat nun zunehmend beginnt, neben den Belastungen zum Erhalt eines opulent ausgestatteten Sozialstaates zusätzliche Belastungen im Bereich des Weltklimaschutzes aufzubauen, gleichzeitig aber mit Verweis auf leere Kassen Gehälter verweigert, mit denen diese Belastungen irgendwie auffangbar sind, dann hat das auch eine Referenz zu den Tarifverhandlungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 14.03.2024 10:44
samt teurer Umfeldmaßnahmen.
Was sind denn teure Umfeldmaßnahmen?

Wärmepumpen benötigen für einen einigermaßen wirtschaftlichen Betrieb eine niedrige Vorlauftemperatur.
Das gilt für Verbrennerheizungen auch, insbesondere für Brennwertkessel, da ist eine niedrige Rücklauftemperatur notwendig. Physik gilt auch für Gasheizungen.
Also ist es quatsch zu sagen, dass man plötzlich für eine Wärmepumpe energetische Maßnahmen machen muss, sie wären auch ohne WP sinnvoll gewesen und man kann auch ohne sie eine WP betreiben.

Was stimmt, ist dass bei einem günstigen Gaspreis die Amortisation der Maßnahmen natürlich länger dauert.

Oder anders gesagt: Deine energetisch unwirtschaftliches Verhalten wird dir durch den Zwangseinsatz einer WP nur offensichtlicher und bewusster. Weil es sich jetzt gefühlt eher rechnet, obwohl es sich auch schon vorher gerechnet hätte.

Ich habe auch den Fehler meines Heizungsbauers korrigiert und einige Heizkörper ausgetauscht, damit mein Brennwertkessel mit niedrigerer VLT laufen kann. Hat ~5% Einsparung gebracht.
Mit einer Gasheizung kann ich übliche Heizkörper betreiben, die eine höhere Vorlauftemperatur benötigen.
Werde ich zu einer Wärmepumpe gezwungen, darf ich meine Heizkörper gegen eine Fußbodenheizung austauschen, die mit wärmepumpenkompatiblen Vorlauftemperaturen betrieben wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 10:45

Und wer ein Haus hat, wird damit leben müssen, dass "Eigentum verpflichtet" eine Realität ist. Wer heute noch mit MIneralöl heizt und seinen Dreck zum Schormnstein rausbläst, den andere dann einatmen dürfen, hat den Schuss der letzten 20 Jahre halt nicht gehört und wird jetzt dazu verpflichtet sein Eigentum so zu sanieren, dass ander davon nicht krank werden.


Und in öffentlichen Gebäuden dürfen die weiter eingebaut werden, so viel zum Heizungsgesetz. ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.03.2024 10:51
Vielleicht sollten wir das Thema Heizung ausklammern ... das ist unglaublich komplex und führt: Zu Nix!

Es war aber trotzdem einen kurzen Exkurs wert: Wenn der Staat nun zunehmend beginnt, neben den Belastungen zum Erhalt eines opulent ausgestatteten Sozialstaates zusätzliche Belastungen im Bereich des Weltklimaschutzes aufzubauen, gleichzeitig aber mit Verweis auf leere Kassen Gehälter verweigert, mit denen diese Belastungen irgendwie auffangbar sind, dann hat das auch eine Referenz zu den Tarifverhandlungen.

Naja - zu sagen, für Tarifverhandlungen wäre kein Geld da aber für X / Y / Z, bildet keine gute Verhandlungsgrundlage ab. Der Wert der eigenen Arbeit wäre da ein viel bessere Argument.

(Wenn der Geselle seinen Meister anspricht, warum der Meister Geld für ein neues Auto ausgibt statt den Gesellen besser zu bezahlen, wird er auch keine genehme Antwort bekommen)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Arno Nym am 14.03.2024 11:10
Hallo zusammen.

Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Thread (der wohl etwas vom Thema abgekommen zu sein scheint).

Ich habe heute meine Gehaltsabrechnung für den Monat März 2024 bekommen (bei uns wird am 15. ausgezahlt) und das Gehalt ist geringer als noch im Feburuar 2024. Hintergrund ist, dass ab März die reguläre Tariferhöhung greift, die steuer-, sv- und zusatzversorgungspflichtig ist und nicht mehr die Inflationsausgleichsprämie.

Das Minus im Vergleich zum Februar ist nur sehr klein (9 €) und natürlich ist das Plus im Vergleich zum Juli 2023 erheblich. Aber wenn es von einen auf den anderen Monat etwas weniger wird, sieht das komisch aus und fühlt sich auch so an.

Hat das noch jemand oder kann ich annehmen, dass das so korrekt gelaufen ist?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.03.2024 11:11
Vielleicht sollten wir das Thema Heizung ausklammern ... das ist unglaublich komplex und führt: Zu Nix!

Es war aber trotzdem einen kurzen Exkurs wert: Wenn der Staat nun zunehmend beginnt, neben den Belastungen zum Erhalt eines opulent ausgestatteten Sozialstaates zusätzliche Belastungen im Bereich des Weltklimaschutzes aufzubauen, gleichzeitig aber mit Verweis auf leere Kassen Gehälter verweigert, mit denen diese Belastungen irgendwie auffangbar sind, dann hat das auch eine Referenz zu den Tarifverhandlungen.

Naja - zu sagen, für Tarifverhandlungen wäre kein Geld da aber für X / Y / Z, bildet keine gute Verhandlungsgrundlage ab. Der Wert der eigenen Arbeit wäre da ein viel bessere Argument.

(Wenn der Geselle seinen Meister anspricht, warum der Meister Geld für ein neues Auto ausgibt statt den Gesellen besser zu bezahlen, wird er auch keine genehme Antwort bekommen)

Das zum einen, zum anderen treffen Zumutungen/Belastungen (z.B. im Rahmen energetischer Transformation) ja nicht die MA im öD exklusiv. Hier sind dann allgemeine Entlastungsmechaniken einzuführen (so man denn politisch überhaupt entlasten will). Wenn in dem Zusammenhang dann die Bedürfnisse der verschiedenen Ressorts gegeneinander aufgerechnet werden, ist das durchaus in Ordnung - aber das hat nix mit dem Tarif zu tun.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Micolash am 14.03.2024 11:11
Hallo zusammen.

Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Thread (der wohl etwas vom Thema abgekommen zu sein scheint).

Ich habe heute meine Gehaltsabrechnung für den Monat März 2024 bekommen (bei uns wird am 15. ausgezahlt) und das Gehalt ist geringer als noch im Feburuar 2024. Hintergrund ist, dass ab März die reguläre Tariferhöhung greift, die steuer-, sv- und zusatzversorgungspflichtig ist und nicht mehr die Inflationsausgleichsprämie.

Das Minus im Vergleich zum Februar ist nur sehr klein (9 €) und natürlich ist das Plus im Vergleich zum Juli 2023 erheblich. Aber wenn es von einen auf den anderen Monat etwas weniger wird, sieht das komisch aus und fühlt sich auch so an.

Hat das noch jemand oder kann ich annehmen, dass das so korrekt gelaufen ist?

Haben viele und ist normal.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 11:13

Hat das noch jemand oder kann ich annehmen, dass das so korrekt gelaufen ist?

https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,123011.0.html
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 14.03.2024 11:36
Zitat
Naja - zu sagen, für Tarifverhandlungen wäre kein Geld da aber für X / Y / Z, bildet keine gute Verhandlungsgrundlage ab. Der Wert der eigenen Arbeit wäre da ein viel bessere Argument.

(Wenn der Geselle seinen Meister anspricht, warum der Meister Geld für ein neues Auto ausgibt statt den Gesellen besser zu bezahlen, wird er auch keine genehme Antwort bekommen)

Für die Privatwirtschaft ist das korrekt, aber seitdem ich mit dem TVöD in Kontakt bin, hat noch nie die Qualität der kollektiv geleisteten Arbeit irgendeine Rolle gespielt. Maßgeblich bei den Tarifabschlüssen waren immer übergeordnete politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.03.2024 12:06
Mit einer Gasheizung kann ich übliche Heizkörper betreiben, die eine höhere Vorlauftemperatur benötigen.
Werde ich zu einer Wärmepumpe gezwungen, darf ich meine Heizkörper gegen eine Fußbodenheizung austauschen, die mit wärmepumpenkompatiblen Vorlauftemperaturen betrieben wird.
Wenn man jedem Verkäufer glaubt, dann kann man das so sehen.
Ich betreibe meinen Altbau mit Heizkörpern und einem Brennwertkessel und einer VL von 40, kann also 1:1 auf WP wechseln.
Man braucht nur entsprechend tiefe Heizkörper oder muss die alten mit Ventilatoren nachrüsten.
Auch dieser ewige Bullshit, dass es Fussbodenheizung sein muss ist erschreckend:
Es gibt auch Wand und Deckenheizungen als Alternative. Letztere dürften überall nachrüstbar sein, wenn man nicht gerade eine Decken höhe von 2,20 hat. Konstruktionsaufbau weniger max 8cm.

Wer noch mit jenseits der 55 grad VL mit seinem Brennwerter heizt, der müsste auch bei steigenden Gaspreisen mal an seiner Effiziens drehen, sonst wird er arm, dass hat nix mit WP zu tun, sondern überfälligem Handeln.
Aber wenn er das nicht will, dann kauft er sich einen HT WP, die schafft dass auch ohne Umbauten und 65VL.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 12:10
Auch in einer Eigentümergemeinschaft?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 14.03.2024 12:16
Zitat
Naja - zu sagen, für Tarifverhandlungen wäre kein Geld da aber für X / Y / Z, bildet keine gute Verhandlungsgrundlage ab. Der Wert der eigenen Arbeit wäre da ein viel bessere Argument.

(Wenn der Geselle seinen Meister anspricht, warum der Meister Geld für ein neues Auto ausgibt statt den Gesellen besser zu bezahlen, wird er auch keine genehme Antwort bekommen)

Für die Privatwirtschaft ist das korrekt, aber seitdem ich mit dem TVöD in Kontakt bin, hat noch nie die Qualität der kollektiv geleisteten Arbeit irgendeine Rolle gespielt. Maßgeblich bei den Tarifabschlüssen waren immer übergeordnete politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen.

Auch normal, dass sich die andere Seite auf schlechte Argumente einlässt. Genauso als würde der Meister in meinem Beispiel nicht auf die Arbeitsleistung des Gesellen eingeht, sondern auf die allgemein schlechte wirtschaftliche Lage, Auftragsmangel usw.

Will sagen: nur weil mein Gegenüber schlecht argumentiert, muss ich mich ja nicht darauf einlassen.

Oder hätte ein Arbeitgeber Verständnis dafür, wenn ich wegen übergeordneter Rahmenbedingungen bei gleichem Gehalt auf einmal 5 Stunden weniger arbeiten möchte?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TVBürgergeld am 14.03.2024 14:22
Ich habe aus Spaß einmal die Microsoft KI Copilot (ChatGPT) zum Thema Tarifverhandlungen befragt, hier der Chatverlauf:

Sie
Warum bevorzugt die Gewerkschaft ver.di bei den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes vor allem die unteren Entgeltgruppen?

Copilot
Die Gewerkschaft ver.di legt bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst besonderen Wert auf die unteren Entgeltgruppen, weil diese besonders stark von den Reallohnverlusten durch die Inflation betroffen sind. Die Argumentation ist, dass steigende Preise auch steigende Löhne erfordern, um die Kaufkraft zu erhalten und die Lebenshaltungskosten zu decken. Zudem wird der Fachkräftemangel als ein weiterer Grund genannt, wobei höhere Löhne als Anreiz dienen sollen, um neue Bewerber für den sozialen Bereich zu gewinnen und die Qualität der Dienstleistungen zu sichern.

Ein weiterer Aspekt ist, dass die Gewerkschaften einen Inflationsausgleich erreichen wollen, der insbesondere den Beschäftigten mit mittleren und niedrigeren Einkommen zugutekommt. Dies soll helfen, die Einkommenssicherung dieser Gruppen zu gewährleisten und die Auswirkungen der Inflation abzumildern.

Sie
Ist dies den höheren Entgeltgruppen gegenüber nicht unfair, da dadurch die Differenz zwischen den Entgeltgruppen immer geringer wird? Vor allem bei MINT Berufen ist der öffentliche Dienst gegenüber der Privatwirtschaft bei den Gehältern kaum noch konkurrenzfähig.

Copilot
Die Sorge, dass die Differenz zwischen den Entgeltgruppen durch die stärkere Anhebung der unteren Gruppen geringer wird, ist ein häufig diskutiertes Thema. Es wird argumentiert, dass dies zu einer gewissen Nivellierung führen kann, die möglicherweise die Motivation für eine berufliche Weiterentwicklung und das Streben nach höheren Positionen beeinträchtigen könnte.

Auf der anderen Seite wird betont, dass eine Anhebung der unteren Entgeltgruppen dazu beiträgt, die Einkommensgerechtigkeit zu verbessern und den Lebensstandard der Beschäftigten in diesen Gruppen anzuheben, was insbesondere in Zeiten hoher Inflation wichtig ist.

Bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit der Gehälter im öffentlichen Dienst, insbesondere in MINT-Berufen, gibt es Hinweise darauf, dass die Gehälter im öffentlichen Sektor in einigen Bereichen hinter denen der Privatwirtschaft zurückbleiben können. Dies kann vor allem in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen der Fall sein, wo die Privatwirtschaft oft höhere Gehälter bietet, um Fachkräfte anzuziehen.

Es ist jedoch zu beachten, dass der öffentliche Dienst auch andere Vorteile wie Job-Sicherheit, geregelte Arbeitszeiten und umfassende Sozialleistungen bietet, die bei der Gesamtbetrachtung der Arbeitsbedingungen berücksichtigt werden sollten. Die Entscheidung, ob man im öffentlichen Dienst oder in der Privatwirtschaft arbeiten möchte, hängt also von einer Vielzahl von Faktoren ab und nicht nur vom Gehalt.

Sie
Prozentual gesehen leiden die höheren Entgeltgruppen genauso unter hoher Inflation wie untere Entgeltgruppen. Darüber hinaus müssen diese auch mehr Steuern und Sozialabgaben zahlen. Insbesondere in den höheren Entgeltgruppen im MINT Bereich gibt es im öffentlichen Dienst einen enormen Fachkräftemangel, der so bei den unteren Entgeltgruppen nicht der Fall ist. Wäre es nicht im Interesse aller besser bei den Tarifverhandlungen ein für alle Entgeltgruppen prozentuales gleiches Ergebnis zu verhandeln?

Copilot
Die Frage, ob bei Tarifverhandlungen eine prozentual gleiche Lohnerhöhung für alle Entgeltgruppen angestrebt werden sollte, ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier sind einige Aspekte, die in Betracht gezogen werden könnten:

Für eine prozentual gleiche Erhöhung:



Gegen eine prozentual gleiche Erhöhung:


Die Entscheidung für oder gegen eine prozentual gleiche Lohnerhöhung sollte daher unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte und der spezifischen Situation getroffen werden. Tarifverhandlungen sind oft ein Balanceakt zwischen den Interessen der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und der wirtschaftlichen Realität.







Die KI sagt damit quasi aus, das höhere Entgeltgruppen durch oft höhere Lebenshaltungskosten, durch die Steuerprogression und einer höheren Abgabenlast etc. einer überproportionalen Erhöhung im Gegensatz zu den unteren Entgeltgruppen bedürfen. Derzeit ist es genau umgekehrt der Fall.

Wie seht ihr das?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.03.2024 14:35
Die KI ist doch wohl sehr gut geworden - und du zitierst sie falsch. Human factor.

Das Wort "bedürfen" ist sehr menschlich, die Maschine sieht die Realitäten. Höhere Lebenshaltungskosten. Drei statt ein urlaub zwei statt ein Auto, Talsiker statt Ballentines.

Die dann folgende Abwägung erwähnt die Maschine ja auch.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.03.2024 15:41
Ich mag ja KI - aber in diesem konkreten Fall kommt nur Binsendrescherei heraus. Eine eindeutige Positionierung kann sie nicht leisten und die Contra-Argumente induzieren hier tatsächlich die Idee, dass höhere Einkommen auch höhere Prozente erhalten müssten - was offenkundig an der eigentlichen Fragestellung aus dem "Chat" vorbeiläuft.

Ich empfehle hier zunächst auf die Kraft des eigenen Brägens zu stetzen, um eine persönliche Meinung zu entwickeln  ;D 8)

Edit: Gleichmäßige, prozentuale Erhöhungen sind das fairste, was es gibt. Problematiken wie im MINT-Bereich sind Sache der EGO, nicht der Tariftabellen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 14.03.2024 19:06
Mit einer Gasheizung kann ich übliche Heizkörper betreiben, die eine höhere Vorlauftemperatur benötigen.
Werde ich zu einer Wärmepumpe gezwungen, darf ich meine Heizkörper gegen eine Fußbodenheizung austauschen, die mit wärmepumpenkompatiblen Vorlauftemperaturen betrieben wird.
Wenn man jedem Verkäufer glaubt, dann kann man das so sehen.
Ich betreibe meinen Altbau mit Heizkörpern und einem Brennwertkessel und einer VL von 40, kann also 1:1 auf WP wechseln.
Man braucht nur entsprechend tiefe Heizkörper oder muss die alten mit Ventilatoren nachrüsten.
Auch dieser ewige Bullshit, dass es Fussbodenheizung sein muss ist erschreckend:
Es gibt auch Wand und Deckenheizungen als Alternative. Letztere dürften überall nachrüstbar sein, wenn man nicht gerade eine Decken höhe von 2,20 hat. Konstruktionsaufbau weniger max 8cm.

Wer noch mit jenseits der 55 grad VL mit seinem Brennwerter heizt, der müsste auch bei steigenden Gaspreisen mal an seiner Effiziens drehen, sonst wird er arm, dass hat nix mit WP zu tun, sondern überfälligem Handeln.
Aber wenn er das nicht will, dann kauft er sich einen HT WP, die schafft dass auch ohne Umbauten und 65VL.
Von deiner Anekdote bzgl. deiner persönlichen Heizsituation abgesehen, ist es im Rest der Welt aber nunmal so, daß aus einer gegenüber Heizkörpern wesentlich größeren Wärmeübertragsungsfläche einer Fußbodenheizung eine deutlich geringere Vorlauftemperatur resultiert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.03.2024 06:46
Ja und?
Das bedeutet aber nicht, dass eine Fussbodenheizung für den Betrieb einer WP notwendig ist.
Also deine Aussage, dass du deine Heizkörper wegen der WP gegen eine Fussbodenheizung austauschen musst ist schlicht und ergreifen falsch und klingt nach verarsche vom Verkäufer.
Ist also nichts anderes als eine Verkaufsanekdote.
Es gibt mehr Wege für das erreichen einer geringeren VL und es ist nicht zwingend notwendig eine VL von 30 zu erreichen und auch in den letzten 30 Jahren und ohne WP gebrabbel, war es sinnvoll eine kleine VL zu nutzen.
Alles Uralt und bekannt.
Aber ich halte eine WP Zwang auch für dämlich, eine stetig schneller steigende Verteuerung der Brennmaterialien wäre sinnvoller gewesen, aber das hat man verpasst und ist zu spät damit angefangen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 15.03.2024 07:33
Ja und?
...
Ausgangspunkt war, irgendwo weiter oben hier im Strang, das es vielfach nicht allein mit dem Austausch des Wärmeerzeugers getan ist, sondern weitere Investitionen erforderlich sind. Die Fußbodenheizung habe ich genannt, weil diese in Neubauten in den letzten 10-15 Jahren in "Mode" ist, in Altbauten (also der Masse des Bestandes) aber einen sehr erheblichen Aufwand bedeutet, sie "nachzurüsten". Das es auch andere Möglichkeiten gibt, ist ja schön und gut, nur werden wir erleben, das diese (derzeit gegenüber einer Fußbodenheizung preisgünstigeren) anderen Möglichkeiten auf wundersame Weise deutliche Preissteigerungen erfahren werden - wie das halt immer so ist im Leben einer Marktwirtschaft...

Mir kommt es dabei so vor, als ob du bedenkenlos diese enorme Wertevernichtung qua maßlos überzogener gesetzlicher Vorgaben schönredest. Und jeden, der dabei nicht Hurra schreit, für dämlich hinstellst.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.03.2024 08:14
...
Aber ich halte eine WP Zwang auch für dämlich, eine stetig schneller steigende Verteuerung der Brennmaterialien wäre sinnvoller gewesen, aber das hat man verpasst und ist zu spät damit angefangen.

Jetzt muss ich hier doch mal was sagen: Die Idee, eine bessere (aber teurere) Technik dadurch schmackhaft zu machen, in dem man die konventionelle Technik im Betrieb erheblich verteuert, ist politsch zumindest in einer Demokratie ein selten dämlicher Gedanke. Dass das grundsätzlich nicht funktioniert, kann man bei den Tabakwaren erkennen. Anders als beim Rauchen gibt es beim Heizen aber auch nicht die Möglichkeit, damit aufzuhören.

Ich kenne definitiv niemanden, der beim Ableben seiner Heizung wohlig quiekend durch sein Haus tanzt. Das bedeutet einfach: Es kostet Geld, und es macht einen Unterschied, ob man dabei über 10k oder 35k redet. In älteren Bestandbauten werden auch die Betriebskosten (auf dem aktuellen Niveau) in vielen Fällen kaum einen Unterschied machen. Der berühmte ROI (beim Vergleich von WP mit Öl/Gas) wird bei einer WP selbst bei steigenden Kosten für fossile Brennstoffe sehr weit in der Zukunft liegen. Das Bezuschussungs-Regime, welches die Investitionskosten abmildern soll, gleicht das auch nicht aus, und als direkte Subvention landet ein guter Teil auch direkt bei den Herstellern und Installateuren. Eine Gesamtkostenrechnung verbleibt im Nebulösen, da die Entwicklung von Hardware- und Betriebskosten auch künftig von der Marktentwicklung abhängt.

Ich gebe Dir ja Recht: Eine WP ist in den meisten Fällen (auch im Altbau) so zu betreiben, dass sie im Betrieb nicht teurer wird (@TV-Ler: Nein, eine FBH ist dazu nicht zwingend erforderlich). Bei der Anschaffung sieht das aber anders aus - und ich kenne eigentlich niemanden, der bei dem Gedanken, dass Öl und Gas teurer werden, plötzlich voller Freude 10k extra auf den Tisch legt.

Das hier ist ja eigentlich eine Diskussion über Tarifentgelte - da geht es um das persönliche Einkommen und den Wohlstand, in dem man durch seine Arbeit lebt. Niemand möchte perspektivisch weniger haben - also zumindest die meisten.

Nicht falsch verstehen: Die "Wende" bei Energie, Heizung und Mobilität ist wichtig und richtig, aber dazu muss man vestehen, wie Menschen "funktionieren" - und die Möhre auspacken!

Am Rande: Ich heize bereits CO2-neutral  8)

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.03.2024 08:53
Mir kommt es dabei so vor, als ob du bedenkenlos diese enorme Wertevernichtung qua maßlos überzogener gesetzlicher Vorgaben schönredest. Und jeden, der dabei nicht Hurra schreit, für dämlich hinstellst.
Nein, nix hurra. Wie schon geschrieben finde ich diese WP Hauruck Geschichte auch nicht richtig.
Der "Fehler" wurde in der Vergangenheit gemacht, dass man einerseits Ziele ausgibt und dann nichts langfristiges plant um sie zu erreichen. Bei einer stärkeren CO2 verteuerung würdest du von ganz alleine darauf kommen deinen VL senken zu wollen, damit dein Gasheizung billiger wird.

Und die Wertevernichtung ist auch so ein Spruch:
Man könnte genauso sagen, es wurde eine gigantische Aufwertung der schon sanierten Gebäude erreicht.

Aber wenn falsche Aussagen gemacht werden, wie:
Ich muss eine Fussbodenheizung einbauen.
Oder ich muss energetisch sanieren.
Dann stimmt das so nicht, denn a) gibt es alternativen, die ich anekdotisch gerne erzähle und b) sind das größtenteils Maßnahmen, die auch schon vorher, richtig gewesen wären und man es halt versäumt hat, es zu machen und sie sich jetzt ökonomisch schneller rechnern, wg. Energiepreise.

Und nein, man muss nichts sanieren, es ist nur sinnvoller geworden, weil es Geld und CO2 einspart.
Jeder kann sich eine reine Stromheizung hinstellen, die 70GRad heißes Wasser durch die Rohre schiebt.
Und das ist sogar billiger als eine Gasheizung, wenn der KW Gaspreis bei 80% kw Strompreis liegt.  8)

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 15.03.2024 08:57
...
Ich gebe Dir ja Recht: Eine WP ist in den meisten Fällen (auch im Altbau) so zu betreiben, dass sie im Betrieb nicht teurer wird (@TV-Ler: Nein, eine FBH ist dazu nicht zwingend erforderlich). Bei der Anschaffung sieht das aber anders aus - und ich kenne eigentlich niemanden, der bei dem Gedanken, dass Öl und Gas teurer werden, plötzlich voller Freude 10k extra auf den Tisch legt.
...
FBH: Ja, das stelle ich auch nicht in Abrede. Wer allerdings bereits eine FBH verbaut hat, der kann ohne weitere, mehr oder weniger teure Verrenkungen, den Wärmeerzeuger von Verbrennung von irgendwas auf WP umstellen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.03.2024 09:02

Und die Wertevernichtung ist auch so ein Spruch:
Man könnte genauso sagen, es wurde eine gigantische Aufwertung der schon sanierten Gebäude erreicht.


Bzw. der Neubauten. Linksgrün ist ein Meister im Umverteilen von unten nach oben, nicht nur beim Bürgergeld /Wohngeld ,sondern auch beim Heizen, etc. - und für einige gilt es erstmal zu kären, ob nun Fernwärme kommt oder nicht. Da ist man erstmal gaaaaaanz weit vom rechnen weg.

Höhere Besteuerung vs. Vorgaben ist ja kein Diskussion im Baurecht, im Umweltrecht, etc. - es ist die Frage wieviel Autonmie hat der Einzelne, wie viel muss der Staat dir dein Leben erklären.
Ich bin recht unentschlossen welcher Weg insofern besser ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: brian am 15.03.2024 09:03
Wieso links? Die haben doch gar nichts zu melden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.03.2024 09:04
...
Und das ist sogar billiger als eine Gasheizung, wenn der KW Gaspreis bei 80% kw Strompreis liegt.  8)

Deshalb gibt es in Norwegen so viele WP - allerdings ist der Clou dabei, dass nicht das Gas teuer, sondern der Strom sehr günstig ist! (<- Die Möhre, von der ich oben sprach ;))
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 15.03.2024 09:09
...
Und das ist sogar billiger als eine Gasheizung, wenn der KW Gaspreis bei 80% kw Strompreis liegt.  8)

Deshalb gibt es in Norwegen so viele WP - allerdings ist der Clou dabei, dass nicht das Gas teuer, sondern der Strom sehr günstig ist! (<- Die Möhre, von der ich oben sprach ;))

Da gibt es schon ein paar Möhren. Zuschüsse für eine neue umweltfreundliche Heizung bei Tausch, Subventionen für Photovoltaik und Batteriespeicher, Zuschusse für energetisches Sanieren.

Ist aus meiner Sicht zielgerichteter als ein günstiger Strompreis für alle.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.03.2024 09:10
Nicht falsch verstehen: Die "Wende" bei Energie, Heizung und Mobilität ist wichtig und richtig, aber dazu muss man vestehen, wie Menschen "funktionieren" - und die Möhre auspacken!
Das verstehe ich nicht ganz: Eine CO2 Abgabe und damit verbundene Verteuerung ist doch die besagte Möhre.

Tja, wenn man eine WP mit günstigerem Strom betreiben könnte (früher gab es solche Tarife, s.u.), dann ist der ROI näher und wenn die CO2 Kosten im Brennstoff eingepreist sind, dann ebenfalls.
Die Mitnahmeeffekte der Hersteller sind aber immer das Problem:
Guckst du EAuto Zuschuss... schubs gibt der der Autobauer einem diesen Rabatt, weil Papastaat nicht mehr zahlt.

Welchen Weg wärest du denn gegangen um die von der CDU Regierung unterschriebenen CO2 Einsparung zu erreichen?

Ich höre aus der Industrie, dass wenn man langfristig planen kann (also z.B. mit einem garantierten Mindestpreissteigerung der fossilen Brennstoffe), dann lohnen sich Investitionen und die Forschung kann auch stärker in diese Richtung tanzen.
Achtung anekdotisch:
in meiner Berliner zeit durfte ich mich stets entscheiden, ob ich Braunkohleriegel in den Ofen schiebe oder die Elektroheizung (Nachtspeicheröfen genannt, mit einem Strompreis der nur ein Drittel so hoch wie der Haushaltsstrom war), letztere wären heute "CO2" neutral betreibbar.

Und ja: Ich sehe bei der derzeitigen Strompolitik und Gaspreisentwicklung die WP nicht wirtschaftlich als die logische Lösung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 15.03.2024 09:10
Mir kommt es dabei so vor, als ob du bedenkenlos diese enorme Wertevernichtung qua maßlos überzogener gesetzlicher Vorgaben schönredest. Und jeden, der dabei nicht Hurra schreit, für dämlich hinstellst.
...
Bei einer stärkeren CO2 verteuerung würdest du von ganz alleine darauf kommen deinen VL senken zu wollen, damit dein Gasheizung billiger wird.
Um das aufzuklären: Meine Hütte (15x qm) ist 10 Jahre alt, hat ne FBH und vor den Verwerfungen der jüngsten Zeit hab ich für unter 70€/Monat die Bude beheizt und das WW erzeugt. Wenn ich oben die Ich-Form verwendet habe, dann nicht um damit persönliche Betroffenheit auszudrücken.

Und die Wertevernichtung ist auch so ein Spruch:
Man könnte genauso sagen, es wurde eine gigantische Aufwertung der schon sanierten Gebäude erreicht.
Die aber nicht vom Himmel fällt, sondern zuvor satte Investitionen erfordert. Bestenfalls ist das am Ende ein Nullsummenspiel.

Aber wenn falsche Aussagen gemacht werden, wie:
Ich muss eine Fussbodenheizung einbauen.
Das hatte ich schon erläutert, das dies nur eine Möglichkeit ist. Und wie gesagt, wenn du konventionelle Heizkörper hast, dann betreibst du die nicht ohne weiteres mit einer WP (=weitere Investitionen erforderlich).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VielUnterwegs am 15.03.2024 09:12
Ich habe auch vor 12 Jahren eine WP angeschafft, die keine 10.000€ gekostet hat und mich kaum 60€ Strom im Monat kostet. Bisher läuft sie völlig problemlos, kommt aus Japan. Ich würde mir niemals eine hiesige für das doppelte kaufen!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 15.03.2024 09:12

Tja, wenn man eine WP mit günstigerem Strom betreiben könnte (früher gab es solche Tarife, s.u.), dann ist der ROI näher

Es gibt immer noch separate WP-Stromtarife, die günstiger sind. Nur wirds einem dabei schwer gemacht, da man einen separaten Stromzähler braucht, der auch wieder eine monatliche Pauschale nach sich zieht.
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Beitrag von: VielUnterwegs am 15.03.2024 09:18
...Nur wirds einem dabei schwer gemacht, da man einen separaten Stromzähler braucht, der auch wieder eine monatliche Pauschale nach sich zieht.
Und mir jedes Jahr einen Neukundenbonus  beschert - ich bin mit meinem zweiten Zähler extrem gut gefahren bisher!
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Beitrag von: BAT am 15.03.2024 09:21
Es soll auch Leute geben, die überwintern fünf Monate auf den Kanaren, dennoch muss das Haus für die Monate April bis Oktober teils komplett saniert werden in Bezug auf die Heizung.
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Beitrag von: TV-Ler am 15.03.2024 09:21
Von anderen Aspekten abgesehen:
Vielfach haben Menschen sich Eigentum geschaffen (egal ob Neubau oder Altbau) mit entsprechendem Aufwand und Einsatz und wollen jetzt einfach Leben und nicht permanent angegängelt werden mit Thematiken, die sie eigentlich als dauerhaft gelöst betrachtet hatten...
..."eben" noch war die Gasbrennwerttechnik der Hit mit geringsten Emissionen und nun ist es letzte Sch**ß, der besser gestern als heute ausgetauscht gehört. Das trifft nicht zwingend überall auf große Zustimmung.
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Beitrag von: MoinMoin am 15.03.2024 09:21
Das hatte ich schon erläutert, das dies nur eine Möglichkeit ist. Und wie gesagt, wenn du konventionelle Heizkörper hast, dann betreibst du die nicht ohne weiteres mit einer WP (=weitere Investitionen erforderlich).

Wenn du ein Heizsystem hast, welches auf 70 Grad VL basiert (also Technik aus der Zeit vor der Wiedervereinigung), dann hast du Recht mit den Investitionen, könntest aber eine HT WP Kaufen und den VL auf 55-60 locker mit minimal Invest drücken.
Aber unabhängig davon wären diese Investitionen auch bei einer Gasheizung angebracht. Denn der Brennwerttherme schmecken die hohen VL auch nicht und macht sie teuer.
(Lüfter unter die alten Heizungen zu klemmen kostet nicht viel, erlaubt aber eine VL Absenkung, nur so am Rande) Und den Rippenheizkörper gegen eine modernen effizienteren Auszutauschen ist auch keine Raketeninvestiotion, sondern nach einem halben Jahrenhundert Betrieb mal angebracht.

Das Gerede von "weitere Investitionen erforderlich wg. WP" ist doch nur eine Ausrede den überfälligen energetischen Investionsstau anzuerkennen.
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Beitrag von: MoinMoin am 15.03.2024 09:23

Tja, wenn man eine WP mit günstigerem Strom betreiben könnte (früher gab es solche Tarife, s.u.), dann ist der ROI näher

Es gibt immer noch separate WP-Stromtarife, die günstiger sind. Nur wirds einem dabei schwer gemacht, da man einen separaten Stromzähler braucht, der auch wieder eine monatliche Pauschale nach sich zieht.
Die Preisnachlässe die ich zu Letzt gesehen habe waren allerdings  lächerlich zu dem was ich seinerzeit als Nachstromtarif hatte. ::)
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Beitrag von: Alien1973 am 15.03.2024 09:30
Der Strom wird nicht günstiger werden, im Gegenteil!

Hab diese Woche einen Brief meiner Stadtwerke in der Post gehabt, in dem die nächste Erhöhung zum 01.05. angekündigt wird.
"Lieber Kunde, es tut uns leid ihnen mitteilen zu müssen, dass nach der Senkung zum 01.01. wir die Preise zum 01.05. wieder Erhöhen müssen. Schuld ist der Krieg und die Regierung aber uns bleibt halt nix anderes übrig. Selbstverständlich haben sie aus diesem Grund ein Sonderkündigungsrecht. Übrigens die Leitungsentgelte und den Grundbeitrag müssen wir auch erhöhen, bedanken sie sich bei der Regierung."

Sorry, die Regierung erzählt uns ganz was anderes und faselt davon, dass der Strom wieder günstiger wird und dann bekommst so einen Brief!!!! Ich kotz im Strahl....

Ich habe mir eine neue Gasbrennwert gegönnt, mit Ihrer WP können sie mich mal. Solange der Strom nicht günstiger wird ist das für mich eine völlige Nullrechnung bei der ich nur mehr Investieren soll und am Ende der Depp bin. Alleine durch die neue Gasbrennwert eine prognostizierte Einsparung gegenüber der alten Technik von ca. 10 %. Und sollte das Gas dann noch teurer werden, dann heize ich mehr mit Holz als ich eh schon mache.  >:(

Kleine Anekdote von meinem Bruder:
Firma mit stromintensivem Gewerbe. Einsparungen und Maßnahmen zur Stromreduzierung vorgenommen und am Ende 30% Strom gespart. Zuletzt bekam er einen Anruf des Anbieters er solle doch gefälligst den Zähler nochmal ablesen, da das nicht stimmen kann da er viel zu wenig angegeben hat. Mein Bruder dann so, könnt gerne vorbei kommen und selber ablesen, danke/bitte und auf wiedersehen!

Weitere Anekdote eines Bäckereibetriebes:
Umstellung auf LED und weitere Stromsparmaßnahmen.
Ende vom Lied war, aufgrund des geringeren Stromverbrauches fiel er in einen teureren Grundtarif und darf jetzt sogar mehr bezahlen als vorher.

Und die Moral von der Geschichte:
Sparen lohnt sich nicht, der Staat holt sich das Geld dann auf andere Weise....

Und die zweite Moral:
Einfach eine WP einbauen bringt zumeist nicht die geforderten 65% regenerativen Energien nach dem neuen GEG, da muss man dann erst mal sehen was ein Energieberater dazu sagt. Also einfach Einbau einer WP ist nicht. Wer vorher eine eingebaut hat, OK. Jetzt funktioniert das nicht mehr....
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Beitrag von: BAT am 15.03.2024 09:33
Rein rechtlich hält eine Wärmepumpe immer die 65 % ein. In der Realität natürlich nicht.
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Beitrag von: MoinMoin am 15.03.2024 09:34
Von anderen Aspekten abgesehen:
Vielfach haben Menschen sich Eigentum geschaffen (egal ob Neubau oder Altbau) mit entsprechendem Aufwand und Einsatz und wollen jetzt einfach Leben und nicht permanent angegängelt werden mit Thematiken, die sie eigentlich als dauerhaft gelöst betrachtet hatten...
..."eben" noch war die Gasbrennwerttechnik der Hit mit geringsten Emissionen und nun ist es letzte Sch**ß, der besser gestern als heute ausgetauscht gehört. Das trifft nicht zwingend überall auf große Zustimmung.
Da bin ich bei dir.
jetzt wirds wieder anekdotisch:
Ich kenne noch die Ölheizungen im Zimmer (also wo man selber lokal nachtankt) war auch mal ein Hit!
Dann Zentralheizung, mit Rohren auf den Wänden und Gastherme.
Dann Brennwert (die sich in der Tat locker gerechnet hat 30% Einsparung einfach so)
Naja 5 heizsystem in einem Leben, jetzt kommt das sechste hinzu?
Schauen wir mal.


Fakt ist:
Deswegen wäre es halt nett gewesen, wenn man (wie in anderen Ländern) schon vor 10 Jahren eine ökonomische Marschrichtung gehabt hätte und man dann halt aus Geldgründen und nicht aus Zwang von oben das System wechselt. (Und durch die Entzerrung, die Händler einen nicht verarschen können)

Aber so wie plötzlich alle Dachgeschosse gedämmt werden mussten (hat sich keiner drüber aufgeregt über diesen CDU? verordneten Zwang) wird halt jetzt CO2 neutral verordnet (was für Neubauten schon vor 10 Jahren hätte eingeführt gehört hätte) und das ist eben ein ganz andere Hausnummer, die zu schnell gefordert wird!
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Beitrag von: MoinMoin am 15.03.2024 09:37
Kleine Anekdote von meinem Bruder:
Firma mit stromintensivem Gewerbe. Einsparungen und Maßnahmen zur Stromreduzierung vorgenommen und am Ende 30% Strom gespart. Zuletzt bekam er einen Anruf des Anbieters er solle doch gefälligst den Zähler nochmal ablesen, da das nicht stimmen kann da er viel zu wenig angegeben hat. Mein Bruder dann so, könnt gerne vorbei kommen und selber ablesen, danke/bitte und auf wiedersehen!
Ja, diese Anekdoten hört man öfters.
Das was so traurig ist, dass sie das schon Jahre vorher hätten machen können, CO2 eingespart und ne kräftige Lohnerhöhung wäre dann drin gewesen, warum erst jetzt, frage ich mich da immer wieder....
Antwort? War halt zu billig um darüber nachzudenken.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.03.2024 09:40
Das verstehe ich nicht ganz: Eine CO2 Abgabe und damit verbundene Verteuerung ist doch die besagte Möhre.

Nein. Ich versuche es mal mit einem anderen Beispiel:
 
Du arbeitest in einem Job und erhälst dafür 5k im Monat. Jetzt könntest Du den Arbeitgeber wechseln, aber verdienst dann nur noch 4k im Monat. Möchstest Du natürlich nicht machen, aber ein "höheres Ziel" gebietet diesen Wechsel. Also wird man Dein Gehalt im aktuellen Job sukzessive kürzen, bis Du eben wechselst. Das ist keine Möhre, Du hast nur die Wahl, ob Dich die kleine, oder die große Peitsche treibt. Das "höhere Ziel" wird dabei ebenso in seiner Wertigkeit diskreditiert.

Zitat
Welchen Weg wärest du denn gegangen um die von der CDU Regierung unterschriebenen CO2 Einsparung zu erreichen?

Ich hätte keine Zuschüsse zu den Anlagen implementiert, um den Preisdruck im Markt lebendig zu lassen. Um die Menschen nicht zu überfordern, hätte die KfW mit langlaufenden Krediten die Finanzierung ermöglichen müssen.

Beim Verbrauch hätte ich den für die WP eingesetzten Strom erheblich subventioniert (10-15 ct./kWh). Dadurch wäre selbst in eher schlecht gedämmten Bestandsbauten eine Ersparnis entstanden, die die Anschaffungs-Mehrkosten gegenüber einer konventionellen Heizung egalisiert hätte. In diesem Szenario wäre auch der Anstieg des CO2-Preises unproblematisch, weil ich den ROI (hier ja eigentlich der falsche Begriff - es geht um die Amortisation der Anschaffungsmehrkosten) nach vorne geschoben habe, und die Suche nach dem "sweet spot" für einen Wechsel entfällt. Die Subventionierung des WP-Stroms würde man dann nach einer gewissen Zeit ausschleichen

Ja, das wäre teuer geworden und hätte ebenfalls zur Kreditaufnahme staatlicherseits geführt (was der aktuelle Weg aber auch tut). Aber ich glaube, "mein Weg" hätte die Menschen viel mehr motiviert und das mediale Störfeuer weitesgehend verhindert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.03.2024 09:48
Ja, der umgekehrt Weg: Nicht das eine teurer machen, sondern die Betriebskosten des anderen Subventionieren, ist für mich beides eine Möhre.
 8)

und wie damals bei den Nachtspeicheröfen, kann man WPs durchaus auch so betreiben (wenn man einen Wärmepuffer hat) dass man "überschüssige" Energie dafür nutzt sie heizen zu lassen und bei Energiemangel im örtlich Netz sie halt für ne halbe Stunde abschaltet.
Komisch das so etwas vor 35 Jahren bei den Nachtspeicheröfen schon ging.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: DerDieDas am 15.03.2024 09:55
Ich mag ja KI - aber in diesem konkreten Fall kommt nur Binsendrescherei heraus. Eine eindeutige Positionierung kann sie nicht leisten und die Contra-Argumente induzieren hier tatsächlich die Idee, dass höhere Einkommen auch höhere Prozente erhalten müssten - was offenkundig an der eigentlichen Fragestellung aus dem "Chat" vorbeiläuft.

Ich empfehle hier zunächst auf die Kraft des eigenen Brägens zu stetzen, um eine persönliche Meinung zu entwickeln  ;D 8)

Edit: Gleichmäßige, prozentuale Erhöhungen sind das fairste, was es gibt. Problematiken wie im MINT-Bereich sind Sache der EGO, nicht der Tariftabellen.

Eine gleichmäßige, prozentuale Erhöhung über alle Entgeltgruppen ist m.E. nicht das fairste was es gibt. Es ist mehr  ein auf Gleichheit und Solidarität basierendes Handlungsschema, welches im Querschnitt der Gesellschaft akzeptiert  ist und anerkannt wird.

Die Tätigkeit und die daraus resultierenden Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden, der notwendigen Progression aus der Tätigkeit und dem sinnvollen und nachhaltigen Einsatz von "Finanzmittel" einer Kommune als Treuhänder finden keine große Berücksichtigung bei den oberen Entgeltgruppen.

Die Spreizung von E9c mit final ca. 66 Tsd. € brutto, einer E11 mit final 76 Tsd. € brutto und einer E15 mit final ca. 96 Tsd. € brutto ist viel zu gering.

Der finale E9c Meister oder Techniker, der sich um sagen wir die GLT einer Kommune intensiv kümmert, verdient netto ca. 1.240 € weniger pro Monat als eine Fachbereichsleitung in finale E15 mit ca. 150 Mitarbeitende, einem jährlichen Ausgabevolumen von ca. 45 Mio. € und der Erwartung die Kommune nachhaltig in dem Fachbereich aufzustellen.

Eine Entgeltsteigerung von mindestens 20% in den oberen Entgeltgruppen ist dringend erforderlich um das "Fachpersonal" für den ö.D. wieder interessant zu machen. Wir brauchen diese Menschen. Besserwisser gibt es viele, Bessermacher aber wenige!

Aktuell sind die Entgeltgruppen nicht fair oder angemessen, sondern nur der Gewerkschaft zu verdanken. Die oberen Entgeltgruppen haben einfach keine Lobby...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.03.2024 09:55
Ja, der umgekehrt Weg: Nicht das eine teurer machen, sondern die Betriebskosten des anderen Subventionieren, ist für mich beides eine Möhre.
 8)

So vom Grundsatz menschlicher Entscheidung hast Du da Recht, aber es macht eben einen Unterschied in der Motivation.

Bei meinem Beispiel mit dem Arbeitsplatz hätte "mein Weg" dann so ausgesehen: Du hast jetzt 5k und bekommst im neuen Job auch 5k. Künftig wird Dein altes Gehalt aber eingefroren, während das neue stetig steigt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.03.2024 10:01
Aktuell sind die Entgeltgruppen nicht fair oder angemessen, sondern nur der Gewerkschaft zu verdanken. Die oberen Entgeltgruppen haben einfach keine Lobby...

Ja, da sind nun schon einige Runden mit Sockelbeträgen drin gewesen, die die Tabelle gestaucht haben - da gebe ich Dir Recht. In einer Tabelle mit gut austarierten Relationen wäre dann aber die prozentuale Erhöhung immer die fairste. Darauf wollte ich hinaus.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Britta2 am 17.03.2024 13:05
Jetzt ist März. Also noch mehr als 9 Monate Zeit zum Befragen (und versuchtem Bestechen) der Glaskugeln  ;) ::)- gefolgt vom üblichen Prozedere (mindestens 3 Runden Gespräche und Beratungen sowie Drohungen ...) - gefolgt vom üblichen - Plumps zurück auf den harten kalten Boden.  ;D ;D ;D ;D ;D  Ahmen.  :P
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 17.03.2024 17:46
Jetzt ist März. Also noch mehr als 9 Monate Zeit zum Befragen (und versuchtem Bestechen) der Glaskugeln  ;) ::)- gefolgt vom üblichen Prozedere (mindestens 3 Runden Gespräche und Beratungen sowie Drohungen ...) - gefolgt vom üblichen - Plumps zurück auf den harten kalten Boden.  ;D ;D ;D ;D ;D  Ahmen.  :P

Vielleicht kommt die Forderung ja wieder im Oktober - wie im Jahr 2022.
Bestimmt findet die erste Runde dieses Mal erst im Februar statt und die letzte im Juni... ich fand das letztes Mal schon sehr stark verzerrt (Ende Januar, Ende Februar, Ende März). Andere Tarifverhandlungen finden teilweise im 2 Wochen Rhythmus statt.

GDL: Forderung 35 Stunden
Bahn: bietet 36 Stunden
GDL lehnt ab

bei uns würde das so laufen:
Verdi: Forderung 35 Stunden
VKA (bietet nach diversen Streiktagen): 38,5 Stunden
Verdi nimmt an und berichtet stolz davon, dass sie das beste Ergebnis aller Zeiten erzielt habem
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 17.03.2024 20:24
GDL: Forderung 35 Stunden
Bahn: bietet 36 Stunden
GDL Verhandlungsführer hat das nicht kapiert und hat einen Denkfehler
GDL lehnt trotzdem ab
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 18.03.2024 07:27
GDL: Forderung 35 Stunden
Bahn: bietet 36 Stunden
GDL Verhandlungsführer hat das nicht kapiert und hat einen Denkfehler
GDL lehnt trotzdem ab

 ;D - Ja, ist schon ein helles Köpfchen.

Als Nicht-Bahnfahrer beobachte ich die GDL aber doch mit einem gewissen Wohlwollen/Interesse, weil man sieht, wie viel von den Forderungen letztlich tatsächlich umsetzbar sind. Das ritualisierte Konzept von verdi, bei dem die Verhandlungsführer nach Erreichen von 40% der Forderungen jubilierend im Hoppsassa-Schritt durch die Gegend hüpfen, befremdet zuweilen doch ein wenig.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 18.03.2024 08:55
GDL: Forderung 35 Stunden
Bahn: bietet 36 Stunden
GDL Verhandlungsführer hat das nicht kapiert und hat einen Denkfehler
GDL lehnt trotzdem ab
Wieso "trotzdem"?
Wenn Herr W. es nicht kapiert und einen Denkfehler hat, dann wird doch nicht "trotzdem" abgelehnt, sondern folgerichtig  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 18.03.2024 09:03
Mir ist das Vorgehen der GDL, sehr sympathisch. Es geht doch!

Wir haben einen Arbeitnehmermarkt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 18.03.2024 10:34
GDL: Forderung 35 Stunden
Bahn: bietet 36 Stunden
GDL Verhandlungsführer hat das nicht kapiert und hat einen Denkfehler
GDL lehnt trotzdem ab
Wieso "trotzdem"?
Wenn Herr W. es nicht kapiert und einen Denkfehler hat, dann wird doch nicht "trotzdem" abgelehnt, sondern folgerichtig  8)
Lehnt nach erkennen des Denkfehlers trotzdem ab.

Mal sehen wann die Bahn umgekehrt mandramäßig von sich gibt: Keine Verhandlungen, solange Herr W. keine neues Angebot macht.
 8)

Oder zur nächsten Verhandlung verkündet:
Aufgrund der gestiegenen Kosten durch den Streik können wir für die nächsten 4 Jahren nur 36,5 anbieten.
36 bieten wir nicht mehr an.
Können die eigentlich mit Aussperrungen die Kosten hochfahren für die Gewerkschaft?

Sind es nicht auch Gewerkschaftsgelder die von TV Angestellte eingezahlt wurden, die dort als Streikgeld ausgezahlt werden?

Naja, mir persönlich ist es wurscht, wie lange die Streiken. Mach ich halt Home Office.
Schade ist nur, dass es immer so aussieht, als ob es nur bockige  W & S geht wird und die Probleme der Sachebene nicht wirklich nach draußen kommuniziert wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 18.03.2024 14:03
Da Erhöhungen und/oder Angleichung der JSZ in den höheren EG´s laut Verdi unsozial ist, wird sich hier auch nichts ändern.
Dies entspricht nicht dem sozialistischen Gedankengut der Verdi Führungsspitze.

Auszug einer Verdi- Mitteilung
"Eine weitere Frechheit aus dem Angebot der Arbeitgeber: Sie wollen die Regelung zu den Jahressonderzahlungen ändern. Von der geplanten Erhöhung aber würden vor allem die Beschäftigten profitieren, die bereits jetzt am meisten verdienen. Nimmt man die linearen Erhöhungen und die Neuregelung der Jahresleistung zusammen, ergibt sich eine totale soziale Schieflage. Leitende Angestellte und Führungskräfte wie Amtsleiter würden insgesamt 7,9 Prozent mehr Geld bekommen, Kolleg*innen in den niedrigeren Entgeltgruppen (bis EG 8) nur 5,4 Prozent."

Da braucht sich keiner Hoffnungen machen, dass sich etwas ändert

Nur um es noch einmal klarzustellen. Den oberen wurde vor Jahren die JSZ gekürzt um das freigewordene Geld auf die unteren Entgeltgruppen aufzuteilen.
Nun wird von Verdi eine Angleichung der JSZ als krass unsozial deklariert.

Lange Rede, kurzer Sinn............ Verdi verhandelt bewusst gegen die höheren Entgeltgruppen, ganz im Sinner ihrer sozialistischen Leitkultur.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 18.03.2024 15:54

Können die eigentlich mit Aussperrungen die Kosten hochfahren für die Gewerkschaft?


Wurde im Presseclub erwähnt, geht nicht.

Weiß nicht mehr genau warum....Mediathek anschauen...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Aleksandra am 18.03.2024 15:59

Können die eigentlich mit Aussperrungen die Kosten hochfahren für die Gewerkschaft?


Wurde im Presseclub erwähnt, geht nicht.

Weiß nicht mehr genau warum....Mediathek anschauen...
wegen der Notfallfahrpläne.
Bei einem Streik werden die Züge dann noch vor dem Streik dorthin gebracht, wo sie laut Notfallfahrplan später gebraucht werden.
Bei einer Aussperrung würde dieses System kollabieren und dann erst recht ein Chaos ausbrechen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 19.03.2024 10:21
Da Erhöhungen und/oder Angleichung der JSZ in den höheren EG´s laut Verdi unsozial ist, wird sich hier auch nichts ändern.
Dies entspricht nicht dem sozialistischen Gedankengut der Verdi Führungsspitze.

Auszug einer Verdi- Mitteilung
"Eine weitere Frechheit aus dem Angebot der Arbeitgeber: Sie wollen die Regelung zu den Jahressonderzahlungen ändern. Von der geplanten Erhöhung aber würden vor allem die Beschäftigten profitieren, die bereits jetzt am meisten verdienen. Nimmt man die linearen Erhöhungen und die Neuregelung der Jahresleistung zusammen, ergibt sich eine totale soziale Schieflage. Leitende Angestellte und Führungskräfte wie Amtsleiter würden insgesamt 7,9 Prozent mehr Geld bekommen, Kolleg*innen in den niedrigeren Entgeltgruppen (bis EG 8) nur 5,4 Prozent."

Da braucht sich keiner Hoffnungen machen, dass sich etwas ändert

Nur um es noch einmal klarzustellen. Den oberen wurde vor Jahren die JSZ gekürzt um das freigewordene Geld auf die unteren Entgeltgruppen aufzuteilen.
Nun wird von Verdi eine Angleichung der JSZ als krass unsozial deklariert.

Lange Rede, kurzer Sinn............ Verdi verhandelt bewusst gegen die höheren Entgeltgruppen, ganz im Sinner ihrer sozialistischen Leitkultur.

Es wird draufankommen, denke ich. Die VKA wollte das gerne machen, weil die auch merken, dass insbesondere die höherwertigen Stellen kaum mehr zu besetzen sind. Habe in irgendeinem Presseauszug letztes Jahr auch gelesen, dass die VKA das auch geäußert hat, dass sie lieber den höheren Gruppen mehr geben wollen würde.

Dieses Mal hat die Schlichtung zumindest dafür gesorgt, dass die Schieflage nicht ganz sooo extrem zugenommen hat (weil diese mindestens 340 Euro glaube ich nur in E1 und E2 (erste Stufen) relevant waren). Einfach nächstes Mal reelle Prozent und JSZ für alle 100 % machen - im TV-V geht das ja auch und der ist am TVÖD anhängig. Da läuft sowieso einiges besser...

Gerade weil es im TVÖD auch noch immer dieses Beamte vs. Angestellte gibt (gibt es im TV-V Bereich Beamte? Falls ja, sicherlich nicht viele), sollte man auch sehen, dass man nicht immer weiter vom TV-V abdriftet; da angestelltsein im TVÖD finanzielle immer uninteressanter wird. Und Beamte gibt es überwiegend auch in den besser bezahlten Stellen (Kommunen bieten ja keinen mittleren Dienst mehr an; gibt natürlich von früher noch welche, aber das ist im Gegensatz zu >A9 nur ein kleiner Anteil).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 09:02

wegen der Notfallfahrpläne.
Bei einem Streik werden die Züge dann noch vor dem Streik dorthin gebracht, wo sie laut Notfallfahrplan später gebraucht werden.
Bei einer Aussperrung würde dieses System kollabieren und dann erst recht ein Chaos ausbrechen.

Aber ist es Aufgabe "der Bahn", so etwas zu verhindern?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 20.03.2024 09:26
Wenn man auf seine Kundschaft schei..t, dann kann es der Bahn egal sein, ob das Chaos grenzenlos ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 09:37
Ich habe nicht den Eindruck, als wäre es im Alltagsbetrieb anders.  ;)

Aber okay, keine gesetzliche Verpflichtung. Dann wäre es ja besser, keine Notfahrplan zu machen, und der Gewerkschaft die Schuld zu geben.

Komische Kombi. Das Gewerkschaften sehr sozial und zartbesaitet sind, ist ja bekannt. Aber nun auch die Arbeitgeber?

Naja, pack-mich-wolle-Land.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johann am 20.03.2024 09:55
Ich habe nicht den Eindruck, als wäre es im Alltagsbetrieb anders.  ;)
Das ist jetzt aber sehr polemisch. Ich meine immerhin hat der Vorstand seine Boni ja erhalten, weil er die wichtigen Ziele erreicht hat. Zum Beispiel hat er das Ziel, einen gewissen Anteil an Führungspositionen der DB AG mit dem weiblichen Geschlecht zu besetzen, sogar weit übertroffen.

Also wenn das mal nicht im Sinne des Kunden ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 20.03.2024 11:12
Habe ich überhaupt Erwartungen an die nächste Tarifrunde?
Ich glaube nicht.

Verdi traue ich diesbezüglich absolut nichts zu.

Wünschenswert wäre trotzdem eine Stundenreduzierung bei vollem Lohnausgleich oder eine faire Erhöhung der oberen Entgeltgruppen die bisher immer durch Sockelbeiträge und sozialistische Grundprägung als "die böse Elite da oben" fortlaufend entwertet wurden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 13:23
Bei allem Verdi-Bashing, der Tarif ist aber auch nicht wirklich schlecht.

Mir fehlt da eher mehr der Verweis auf den Gesetzgeber, der höhere Einkommen bzw. den Weg zur Erreichung viel zu stark belastet. Letzteres halte ich für schlimmer als die Verarsche - Vergütung zwischen 9a und 10....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 13:29

Also wenn das mal nicht im Sinne des Kunden ist.

Ach, wenn doch die Züge halbwegs fahren würden, wann sie sollen. Und einfachere Tarife wären mal ganz angenehme. Und auch hier bitte weniger Umverteilung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 20.03.2024 14:09
Bei allem Verdi-Bashing, der Tarif ist aber auch nicht wirklich schlecht.

Mir fehlt da eher mehr der Verweis auf den Gesetzgeber, der höhere Einkommen bzw. den Weg zur Erreichung viel zu stark belastet. Letzteres halte ich für schlimmer als die Verarsche - Vergütung zwischen 9a und 10....

Warum EG9a so viel bekommt im Vergleich zu EG9b bzw. EG9c bzw. EG 10 ist für mich auch nicht nachvollziehbar, da man EG9a mit ganz anderen Bildungsvoraussetzungen ausüben kann.
Beim Bund ist die Verteilung da etwas besser gelöst.

Mir ist letztens erst aufgefallen, dass die Tarifzahlungen im TVÖD-Bund etwas von TVÖD-VKA abweichen. Das betrifft aber ausschließlich die EG9
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 20.03.2024 14:15
Drei HG von 9a auf 10 sind kaum mehr als eine HG von 10 auf 11, wobei hier mW nur ein Teil der Tätigkeiten von 33 auf 50 % steigen muss. Da ist die Tabelle viel zu sehr gestaucht und die Beträge sind nicht von der Bedeutung der Tätigkeit unterlegt.

Da in diesem Bereich auch noch ein Peak an Belastungen durch Abgaben/ Steuern erreicht wird, eine völlig unbefriedigende Situation.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 21.03.2024 12:00
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Mir sagen indes auch eine MA mit EG4, dass sie jetzt weniger Netto habe als vorher. Kann das sein, dass sie so unglücklich in eine andere Steuerstufe gerodelt ist?

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TVOEDAnwender am 21.03.2024 12:58
Zitat
Mir sagen indes auch eine MA mit EG4, dass sie jetzt weniger Netto habe als vorher. Kann das sein, dass sie so unglücklich in eine andere Steuerstufe gerodelt ist?

Das liegt am Wegfall der 220,- EUR mtl. IAP. Beispiel EG 4 Stufe 6, Steuerklasse I, keine Kinder, 15,5 % Krankenkasse, ZVK ohne Eigenbeteiligung:

mtl. Netto TVöD 2022: 2.063,90 EUR (Steuerjahr 2024)
mtl. Netto TVöD 2022 + 220,- EUR mtl. IAP: 2.283,90 EUR
mtl. Netto ab 01.03.2024 (Wegfall IAP, dafür Steigerung 200 EUR + 5,5 % brutto, mind. 340 EUR): 2.272,59 EUR

Bezogen auf die 2022 Tabelle zwar ein Plus von rund 210 EUR/netto monatlich. Jedoch verglichen mit dem Netto 02/2024 (Netto Tabelle 2022 + 220 IAP) ein Minus von rund 9,- EUR/mtl.. Wenn man denn so rechnen will.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kommunalgenie am 21.03.2024 13:47
Zitat
Mir sagen indes auch eine MA mit EG4, dass sie jetzt weniger Netto habe als vorher. Kann das sein, dass sie so unglücklich in eine andere Steuerstufe gerodelt ist?

Das liegt am Wegfall der 220,- EUR mtl. IAP. Beispiel EG 4 Stufe 6, Steuerklasse I, keine Kinder, 15,5 % Krankenkasse, ZVK ohne Eigenbeteiligung:

mtl. Netto TVöD 2022: 2.063,90 EUR (Steuerjahr 2024)
mtl. Netto TVöD 2022 + 220,- EUR mtl. IAP: 2.283,90 EUR
mtl. Netto ab 01.03.2024 (Wegfall IAP, dafür Steigerung 200 EUR + 5,5 % brutto, mind. 340 EUR): 2.272,59 EUR

Bezogen auf die 2022 Tabelle zwar ein Plus von rund 210 EUR/netto monatlich. Jedoch verglichen mit dem Netto 02/2024 (Netto Tabelle 2022 + 220 IAP) ein Minus von rund 9,- EUR/mtl.. Wenn man denn so rechnen will.

Wo du das grade so schön vorrechnest, fast 2,3 Netto für Tätigkeiten der E4 ist aber auch einfach ein bodenloser Witz.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 21.03.2024 13:53
Die meisten dieser Personen dürften durch die Ausgestaltung von Verdi inzwischen in sehr unstrukturierte Arbeitsverhältnisse verjagt worden sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 21.03.2024 13:58

Wo du das grade so schön vorrechnest, fast 2,3 Netto für Tätigkeiten der E4 ist aber auch einfach ein bodenloser Witz.

Das ist relativ. Ich finde 1,85€ für den Liter Benzin oder 2,99€ für eine Dose Ravioli auch einen bodenlosen Witz. Lachen tut aber trotzdem keiner  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 21.03.2024 14:07

Wo du das grade so schön vorrechnest, fast 2,3 Netto für Tätigkeiten der E4 ist aber auch einfach ein bodenloser Witz.

Das ist relativ. Ich finde 1,85€ für den Liter Benzin oder 2,99€ für eine Dose Ravioli auch einen bodenlosen Witz. Lachen tut aber trotzdem keiner  ;)

Außerdem ist das das Entgelt der Stufe 6. Und oft wird für die EG 04 eine Verwaltungsausbildung vorausgesetzt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Maggus am 21.03.2024 14:19
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kommunalgenie am 21.03.2024 14:20

Wo du das grade so schön vorrechnest, fast 2,3 Netto für Tätigkeiten der E4 ist aber auch einfach ein bodenloser Witz.

Das ist relativ. Ich finde 1,85€ für den Liter Benzin oder 2,99€ für eine Dose Ravioli auch einen bodenlosen Witz. Lachen tut aber trotzdem keiner  ;)

Außerdem ist das das Entgelt der Stufe 6. Und oft wird für die EG 04 eine Verwaltungsausbildung vorausgesetzt.

Hausmeister haben regelmäßig eine vergleichbare Entgeltgruppe.
Für Rasenmähen 2,3 Netto wo ich im Vergleich dazu in der privaten Wirtschaft 1,5 kriege ist halt einfach nur lustig.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Kommunalgenie am 21.03.2024 14:22
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!

Das hat doch nichts mit abschätzig zu tun. Es ist doch einfach eine ganz andere psychische Belastung Essen an Kinder auszugeben oder Rasen zu mähen, Laub zu harken oder Schnee zu schieben oder eine Abteilung mit einem Dutzend Mitarbeitern mit riesiger finanzieller und personeller Verantwortung zu führen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 21.03.2024 14:29
Das sagst du, das sagt die VKA. Verdi sagt es nicht.
Verdi sagt was die unteren EG sagen. Denn die bezahlen über ihre Beiträge das ganze Affentheater.
Wir drehen uns im Kreis.

Es muss eine Spartengewerkschaft her für alle, die nicht von Verdi vertreten werden.
Würde sagen oberes Drittel der Tabellen. Regelmäßig ab z.B. EG 9c

Dann sollen die unteren EG mit dem Anteil ihres Kuchens machen was sie wollen und das obere Drittel erhöht als erstes die Jahressonderzahlung und danach werden die % gleichmäßig auf die EGs 9c - 15 verteilt und gut ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Verwaltungsfritze am 21.03.2024 15:32

Wo du das grade so schön vorrechnest, fast 2,3 Netto für Tätigkeiten der E4 ist aber auch einfach ein bodenloser Witz.

Das ist relativ. Ich finde 1,85€ für den Liter Benzin oder 2,99€ für eine Dose Ravioli auch einen bodenlosen Witz. Lachen tut aber trotzdem keiner  ;)

Außerdem ist das das Entgelt der Stufe 6. Und oft wird für die EG 04 eine Verwaltungsausbildung vorausgesetzt.

Verwaltungsausbildung für EG 4 dürften mittlerweile doch nur noch hinterwäldlerische Verwaltungen verlangen. Und mit EG 10 in Stufe 6 hast du nur ca. 1.000 € mehr. Bei ungleichmäßigen, höherwertigen Aufgaben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 21.03.2024 15:34

Wo du das grade so schön vorrechnest, fast 2,3 Netto für Tätigkeiten der E4 ist aber auch einfach ein bodenloser Witz.

Das ist relativ. Ich finde 1,85€ für den Liter Benzin oder 2,99€ für eine Dose Ravioli auch einen bodenlosen Witz. Lachen tut aber trotzdem keiner  ;)

Außerdem ist das das Entgelt der Stufe 6. Und oft wird für die EG 04 eine Verwaltungsausbildung vorausgesetzt.
die können auch einen Studium dafür voraussetzen, tariflich musste nicht mal nen Schulabschluss für die Tätigkeiten haben.
Wenn die Tätigkeit eine Verwaltungsausbildung vorausetzt, dann ist sie min eg5
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 21.03.2024 15:35
Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Sie haben definitiv prozentual mehr bekommen, nominal nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 21.03.2024 22:16
Ich war ja die letzten Monate auf Jobsuche. Es gibt gleich zwei (nicht kleine) Bundesbehörden, die regelmäßig EG04-Stellen ausschreiben und als Voraussetzung eine VFA-Ausbildung erwarten. Eine der beiden Behörden hatte sogar einmal eine EG03-Stelle so ausgeschrieben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wurmlie am 22.03.2024 07:05
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!

Das ist so nicht richtig.

Es soll mind. um 340€ Brutto erhöht werden. Falls eine Erhöhung von 200€ plus 5,5% nicht auf 340€ Brutto führt, wird auf 340€ aufgerundet. Wenn die Erhöhung mit 200€ plus 5,5% (beispielsweise 345€ oder mehr) über diesem Betrag liegt, ergibt sich eine höhere Bruttoerhöhung.

Dies kann jedoch in einigen Entgeltgruppen zu einer niedrigeren prozentualen Lohnerhöhung führen als die pauschale Erhöhung von 340€.

Im Zeitraum von 2022 bis 2024 (unter Berücksichtigung des Wegfalls des Inflationsausgleichs) ergaben sich folgende Veränderungen:
•   In Entgeltgruppe 12, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 10,1%, was einem Brutto von 463,88€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 4, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 13,1%, was einem Brutto von 364,41€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 2, Stufe 3, beträgt die Erhöhung fast 14% oder genauer gesagt 13,98%, was einem Brutto von 347,78€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 1, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 16,6%, was einem Brutto von 340€ entspricht.

Obwohl das Bruttogehalt in der Entgeltgruppe 12 höher erscheint, sind die prozentualen Lohnerhöhungen entscheidend, und die Erhöhung in den höheren Entgeltgruppen fällt geringer aus. Dies führt zu einer ungleichen Verteilung der Gehaltssteigerungen.

Es sollte entweder eine gleiche prozentuale Erhöhung für alle Mitarbeiter oder eine Erhöhung, die an Qualifikation und Verantwortung gebunden ist, angestrebt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 22.03.2024 07:31
Es sollte entweder eine gleiche prozentuale Erhöhung für alle Mitarbeiter oder eine Erhöhung, die an Qualifikation und Verantwortung gebunden ist, angestrebt werden.
Qualifikation und Verantwortung zählen erst in höheren Sphären, so ab CEO-Ebene, oder evtl. noch für Gewerkschaftsvorsitzende. Im Tarifbereich reicht eine Art Einheitsgrütze für alle...in spätestens 20 weiteren Tarifrunden wird Verdi das erreicht haben... 8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Flying am 22.03.2024 12:34
Ich war ja die letzten Monate auf Jobsuche. Es gibt gleich zwei (nicht kleine) Bundesbehörden, die regelmäßig EG04-Stellen ausschreiben und als Voraussetzung eine VFA-Ausbildung erwarten. Eine der beiden Behörden hatte sogar einmal eine EG03-Stelle so ausgeschrieben.

Vermutlich schreiben sie das regelmäßig aus, weil sich da so eben keiner bewirbt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 22.03.2024 13:29
Ich war ja die letzten Monate auf Jobsuche. Es gibt gleich zwei (nicht kleine) Bundesbehörden, die regelmäßig EG04-Stellen ausschreiben und als Voraussetzung eine VFA-Ausbildung erwarten. Eine der beiden Behörden hatte sogar einmal eine EG03-Stelle so ausgeschrieben.

Vermutlich schreiben sie das regelmäßig aus, weil sich da so eben keiner bewirbt.
Kann natürlich gut sein. Ich hatte mich auch nicht beworben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 22.03.2024 13:59
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!

....das hat nichts mit "abschätzig" zu tun.

Die Abfederung der unteren Entgeltgruppen mit sozialen Komponenten, wie Sockel- bzw. Mindesterhöhungsbeträge, bringt das gesamte Gefüge der Entgelttabellen durcheinander. Die Abstände der Entgeltgruppen verringern sich. Verantwortungsvolle (Leitungs-)Tätigkeiten werden nicht mehr im gebotenen Umfang honoriert.

Die Gerechtigkeit wird gewahrt, indem ein ausgehandelter prozentualer Erhöhungsbetrag auf alle Entgeltgruppen gleichermassen angewendet wird. Dies ist z. B. bei 5,5 Prozent Erhöhung der Fall, nicht jedoch bei einem Sockelbetrag von 200,00 Euro, den alle Entgeltgruppen gleichermassen bekommen.

Deshalb fordere ich, dass bei zukünftigen Entgeltverhandlungen die prozentualen Eröhungsbeträge ausnahmslos ohne soziale Komponenten für die unteren Entgeltgruppen angewendet werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 22.03.2024 16:34
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Mir sagen indes auch eine MA mit EG4, dass sie jetzt weniger Netto habe als vorher. Kann das sein, dass sie so unglücklich in eine andere Steuerstufe gerodelt ist?

Hat dich das gewundert? Wenn du in die Tabelle geguckt hast, wäre es dir direkt aufgefallen. Ausgehend von kinderlos und Steueehrklasse ist eigentlich jeder davon betroffen, bei dem die Entgelterhöhung in der Tabelle nicht mindestens etwa 450 Euro ausmacht.

EG 11 Stufe 2 (Erhöhung 429,93 Euro) bekommt beispielsweise auch weniger als vorher
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Maggus am 22.03.2024 17:03
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!

Das ist so nicht richtig.

Es soll mind. um 340€ Brutto erhöht werden. Falls eine Erhöhung von 200€ plus 5,5% nicht auf 340€ Brutto führt, wird auf 340€ aufgerundet. Wenn die Erhöhung mit 200€ plus 5,5% (beispielsweise 345€ oder mehr) über diesem Betrag liegt, ergibt sich eine höhere Bruttoerhöhung.

Dies kann jedoch in einigen Entgeltgruppen zu einer niedrigeren prozentualen Lohnerhöhung führen als die pauschale Erhöhung von 340€.

Im Zeitraum von 2022 bis 2024 (unter Berücksichtigung des Wegfalls des Inflationsausgleichs) ergaben sich folgende Veränderungen:
•   In Entgeltgruppe 12, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 10,1%, was einem Brutto von 463,88€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 4, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 13,1%, was einem Brutto von 364,41€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 2, Stufe 3, beträgt die Erhöhung fast 14% oder genauer gesagt 13,98%, was einem Brutto von 347,78€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 1, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 16,6%, was einem Brutto von 340€ entspricht.

Obwohl das Bruttogehalt in der Entgeltgruppe 12 höher erscheint, sind die prozentualen Lohnerhöhungen entscheidend, und die Erhöhung in den höheren Entgeltgruppen fällt geringer aus. Dies führt zu einer ungleichen Verteilung der Gehaltssteigerungen.

Es sollte entweder eine gleiche prozentuale Erhöhung für alle Mitarbeiter oder eine Erhöhung, die an Qualifikation und Verantwortung gebunden ist, angestrebt werden.

Sorry, aber das finde ich völligen Quatsch.
Ich bezahle meine Rechnungen nicht mit Prozenten, sondern mit meinem verfügbaren Einkommen.
Und erst recht nicht mit einem %ualem Abstand zu einer anderen Entgeltgruppe.

Es geht immer nur darum, dass man bei einer reinen %aulen Erhöhung natürlich am meisten in den oberen EGs profitiert und den Abstand zu den anderen EGs vergrößert. Um nichts anderes.
Denn gleichzeitig findet man einen Fixbetrag für alle - die Abstände in der Tabelle ändern sich dabei überhaupt nicht - in den höheren EGs ja auch so ungerecht.

Hätte man den Sockelbetrag weggelassen wäre man in den höheren Entgeltgruppen zufriedener, da sich %ual der Abstand nicht verändert hätte. Auf wenn man dann in EG 12 St. 3 anstatt 463 € nur 252 € monatlich mehr bekommen hätte. Na-türlich!

Zum Glück denken nicht alle in den oberen EGs so.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Maggus am 22.03.2024 17:18
Es muss eine Spartengewerkschaft her für alle, die nicht von Verdi vertreten werden.
Würde sagen oberes Drittel der Tabellen. Regelmäßig ab z.B. EG 9c

Dann sollen die unteren EG mit dem Anteil ihres Kuchens machen was sie wollen und das obere Drittel erhöht als erstes die Jahressonderzahlung und danach werden die % gleichmäßig auf die EGs 9c - 15 verteilt und gut ist.

Die Idee hat nur einen großen Haken. Wer soll sich darum kümmern, das lässt sich nicht delegieren. Zudem braucht diese Gewerkschaft auch Mitglieder um überhaupt tariffähig zu werden, also muss man sich ja doch wieder organisieren. Und wenn das alles gelingen sollte, aber die Arbeitgeber vielleicht doch nicht einfach x oder sogar xx Prozent anbieten, müsste Verhandlungsdruck aufgebaut werden.
Wer soll diese Aufgaben denn alle erledigen?

Vielleicht findet am Schluss eine Anlehnung an den TVÖD oder TVL mit minus X statt  ;D

Leistungsträger haben doch bisher schon Möglichkeiten mit ihrem Arbeitgeber gefunden, um die eine oder andere Verbesserung zu erreichen.
Wenn nicht, ist man evtl. in den Augen seines Arbeitgebers kein Leistungsträger.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 22.03.2024 17:22
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!

Das ist so nicht richtig.

Es soll mind. um 340€ Brutto erhöht werden. Falls eine Erhöhung von 200€ plus 5,5% nicht auf 340€ Brutto führt, wird auf 340€ aufgerundet. Wenn die Erhöhung mit 200€ plus 5,5% (beispielsweise 345€ oder mehr) über diesem Betrag liegt, ergibt sich eine höhere Bruttoerhöhung.

Dies kann jedoch in einigen Entgeltgruppen zu einer niedrigeren prozentualen Lohnerhöhung führen als die pauschale Erhöhung von 340€.

Im Zeitraum von 2022 bis 2024 (unter Berücksichtigung des Wegfalls des Inflationsausgleichs) ergaben sich folgende Veränderungen:
•   In Entgeltgruppe 12, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 10,1%, was einem Brutto von 463,88€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 4, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 13,1%, was einem Brutto von 364,41€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 2, Stufe 3, beträgt die Erhöhung fast 14% oder genauer gesagt 13,98%, was einem Brutto von 347,78€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 1, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 16,6%, was einem Brutto von 340€ entspricht.

Obwohl das Bruttogehalt in der Entgeltgruppe 12 höher erscheint, sind die prozentualen Lohnerhöhungen entscheidend, und die Erhöhung in den höheren Entgeltgruppen fällt geringer aus. Dies führt zu einer ungleichen Verteilung der Gehaltssteigerungen.

Es sollte entweder eine gleiche prozentuale Erhöhung für alle Mitarbeiter oder eine Erhöhung, die an Qualifikation und Verantwortung gebunden ist, angestrebt werden.

Sorry, aber das finde ich völligen Quatsch.
Ich bezahle meine Rechnungen nicht mit Prozenten, sondern mit meinem verfügbaren Einkommen.
Und erst recht nicht mit einem %ualem Abstand zu einer anderen Entgeltgruppe.

Es geht immer nur darum, dass man bei einer reinen %aulen Erhöhung natürlich am meisten in den oberen EGs profitiert und den Abstand zu den anderen EGs vergrößert. Um nichts anderes.
Denn gleichzeitig findet man einen Fixbetrag für alle - die Abstände in der Tabelle ändern sich dabei überhaupt nicht - in den höheren EGs ja auch so ungerecht.

Hätte man den Sockelbetrag weggelassen wäre man in den höheren Entgeltgruppen zufriedener, da sich %ual der Abstand nicht verändert hätte. Auf wenn man dann in EG 12 St. 3 anstatt 463 € nur 252 € monatlich mehr bekommen hätte. Na-türlich!

Zum Glück denken nicht alle in den oberen EGs so.
Also plädierst du für Fixe Steuer und SV beträge?
Denn der obere EG hat Netto weniger von 200 als der untere.
Wenn man schon von oben und unten redet.
Also wenn Sockelbeträge dann Netto für jeden gleich😝🤪
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 22.03.2024 17:57
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!

Das ist so nicht richtig.

Es soll mind. um 340€ Brutto erhöht werden. Falls eine Erhöhung von 200€ plus 5,5% nicht auf 340€ Brutto führt, wird auf 340€ aufgerundet. Wenn die Erhöhung mit 200€ plus 5,5% (beispielsweise 345€ oder mehr) über diesem Betrag liegt, ergibt sich eine höhere Bruttoerhöhung.

Dies kann jedoch in einigen Entgeltgruppen zu einer niedrigeren prozentualen Lohnerhöhung führen als die pauschale Erhöhung von 340€.

Im Zeitraum von 2022 bis 2024 (unter Berücksichtigung des Wegfalls des Inflationsausgleichs) ergaben sich folgende Veränderungen:
•   In Entgeltgruppe 12, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 10,1%, was einem Brutto von 463,88€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 4, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 13,1%, was einem Brutto von 364,41€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 2, Stufe 3, beträgt die Erhöhung fast 14% oder genauer gesagt 13,98%, was einem Brutto von 347,78€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 1, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 16,6%, was einem Brutto von 340€ entspricht.

Obwohl das Bruttogehalt in der Entgeltgruppe 12 höher erscheint, sind die prozentualen Lohnerhöhungen entscheidend, und die Erhöhung in den höheren Entgeltgruppen fällt geringer aus. Dies führt zu einer ungleichen Verteilung der Gehaltssteigerungen.

Es sollte entweder eine gleiche prozentuale Erhöhung für alle Mitarbeiter oder eine Erhöhung, die an Qualifikation und Verantwortung gebunden ist, angestrebt werden.

Sorry, aber das finde ich völligen Quatsch.
Ich bezahle meine Rechnungen nicht mit Prozenten, sondern mit meinem verfügbaren Einkommen.
Und erst recht nicht mit einem %ualem Abstand zu einer anderen Entgeltgruppe.

Es geht immer nur darum, dass man bei einer reinen %aulen Erhöhung natürlich am meisten in den oberen EGs profitiert und den Abstand zu den anderen EGs vergrößert. Um nichts anderes.
Denn gleichzeitig findet man einen Fixbetrag für alle - die Abstände in der Tabelle ändern sich dabei überhaupt nicht - in den höheren EGs ja auch so ungerecht.

Hätte man den Sockelbetrag weggelassen wäre man in den höheren Entgeltgruppen zufriedener, da sich %ual der Abstand nicht verändert hätte. Auf wenn man dann in EG 12 St. 3 anstatt 463 € nur 252 € monatlich mehr bekommen hätte. Na-türlich!

Zum Glück denken nicht alle in den oberen EGs so.

Dann rechne das mal in Schnitzel um. Da gab es letztes Jahr hier im Forum einige Berechnungen.
Wenn sich Oben früher 10 mal mehr Schnitzel leisten konnte als Unten, dann ist es nach der Sockelorgie heute nur noch das dreifache an Schnitzeln.

Wenn oben relativ gesehen weniger als unten bekommen soll, dann sollte man das auch auf Steuern und SV-Beiträge übernehmen. Das wird ja gerne vergessen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 23.03.2024 10:44
Wer sich viel Urlaub leisten kann, hat teils auch weniger Kosten für Alltagsprodukte.

Je nach Ferienziel würde ich behaupten, nur gut die Hälfte des Preises für Kippen zu zahlen.

Alles ist relativ.

Vielleicht sollte man Arbeit bezahlen und nicht Konsum. Irre Idee, aber könnte der Staat dafür sorgen, dass Preise austariert sind`?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 25.03.2024 09:12
Nennt sich dann Planwirtschaft oder Sozialismus - funktioniert nicht. Wissen wir mittlerweile.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 25.03.2024 09:21
Ist doch aktuell so. Der Staat erzeugt die Preise und oft nicht der Markt.

Bei den Energiekosten: AKW abschalten, unentschlossene Energiewende

Beim Wohnen: Bauen verhindern

Beim Essen: Steuern erheben nach dem Würfelprinzip
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 25.03.2024 09:48
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!

Das ist so nicht richtig.

Es soll mind. um 340€ Brutto erhöht werden. Falls eine Erhöhung von 200€ plus 5,5% nicht auf 340€ Brutto führt, wird auf 340€ aufgerundet. Wenn die Erhöhung mit 200€ plus 5,5% (beispielsweise 345€ oder mehr) über diesem Betrag liegt, ergibt sich eine höhere Bruttoerhöhung.

Dies kann jedoch in einigen Entgeltgruppen zu einer niedrigeren prozentualen Lohnerhöhung führen als die pauschale Erhöhung von 340€.

Im Zeitraum von 2022 bis 2024 (unter Berücksichtigung des Wegfalls des Inflationsausgleichs) ergaben sich folgende Veränderungen:
•   In Entgeltgruppe 12, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 10,1%, was einem Brutto von 463,88€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 4, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 13,1%, was einem Brutto von 364,41€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 2, Stufe 3, beträgt die Erhöhung fast 14% oder genauer gesagt 13,98%, was einem Brutto von 347,78€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 1, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 16,6%, was einem Brutto von 340€ entspricht.

Obwohl das Bruttogehalt in der Entgeltgruppe 12 höher erscheint, sind die prozentualen Lohnerhöhungen entscheidend, und die Erhöhung in den höheren Entgeltgruppen fällt geringer aus. Dies führt zu einer ungleichen Verteilung der Gehaltssteigerungen.

Es sollte entweder eine gleiche prozentuale Erhöhung für alle Mitarbeiter oder eine Erhöhung, die an Qualifikation und Verantwortung gebunden ist, angestrebt werden.

Sorry, aber das finde ich völligen Quatsch.
Ich bezahle meine Rechnungen nicht mit Prozenten, sondern mit meinem verfügbaren Einkommen.
Und erst recht nicht mit einem %ualem Abstand zu einer anderen Entgeltgruppe.

Es geht immer nur darum, dass man bei einer reinen %aulen Erhöhung natürlich am meisten in den oberen EGs profitiert und den Abstand zu den anderen EGs vergrößert. Um nichts anderes.
Denn gleichzeitig findet man einen Fixbetrag für alle - die Abstände in der Tabelle ändern sich dabei überhaupt nicht - in den höheren EGs ja auch so ungerecht.

Hätte man den Sockelbetrag weggelassen wäre man in den höheren Entgeltgruppen zufriedener, da sich %ual der Abstand nicht verändert hätte. Auf wenn man dann in EG 12 St. 3 anstatt 463 € nur 252 € monatlich mehr bekommen hätte. Na-türlich!

Zum Glück denken nicht alle in den oberen EGs so.

Allein durch die Steuerprogression hat nun ein MA in EG2 St. 3 (EG 1 gibts bei uns nicht) mit dem letzten Lohnabschluss ein NETTO von 1.706 zu 1.984, also +278 € netto.
Der MA in EG12 St. 3 hat eine Lohnsteigerung von NETTO 2.809 zu 3.044 €, also "nur" 235 € netto.

Jetzt kann man sich schon fragen, ob das systematisch gerecht ist, dass die unteren Entgeltgruppen mit dem Lohnabschluss fast 50€ netto besser da stehen, als die oberen, unabhängig von der individuellen Steuerklasse (verheiratet,...). Denn auch EG12 zahlt seine Rechnungen nicht vom Brutto, sondern vom Netto.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 25.03.2024 09:54
So schlecht ist es aktuell nicht - aber trotzdem ist die Richtung falsch, wenn die Unteren EG immer mehr bekommen als die oberen. Macht man das in jeder Tarifrunde, haben die unteren EG irgendwann die oberen eingeholt. Dann könnte man auch fragen, warum nicht alle im ÖD einfach das gleiche Gehalt bekommen.
Dann werde ich meine stressige Leitungsposition aber auch aufgeben und bewerbe mich bei der Schule um die Ecke für die Essensausgabe oder mache den überqualifizierten Hausmeister für eine Kita.

Wo haben denn die unteren EGs mehr bekommen als die oberen EGs?
Den Sockelbetrag von 200 € haben alle bekommen und auf ihr neues Tabellenentgelt noch 5,5 %.

Ich hoffe Du lässt Deinen Sprüchen auch Taten folgen und wechselst in die Essensausgabe oder den Hausmeisterbereich bei einer Schule. Aber Vorsicht: Das sind Leistungspositionen.

Ich finde dieses abschätzige herunterschauen auf Menschen in tieferen EGs wirklich widerlich!

Das ist so nicht richtig.

Es soll mind. um 340€ Brutto erhöht werden. Falls eine Erhöhung von 200€ plus 5,5% nicht auf 340€ Brutto führt, wird auf 340€ aufgerundet. Wenn die Erhöhung mit 200€ plus 5,5% (beispielsweise 345€ oder mehr) über diesem Betrag liegt, ergibt sich eine höhere Bruttoerhöhung.

Dies kann jedoch in einigen Entgeltgruppen zu einer niedrigeren prozentualen Lohnerhöhung führen als die pauschale Erhöhung von 340€.

Im Zeitraum von 2022 bis 2024 (unter Berücksichtigung des Wegfalls des Inflationsausgleichs) ergaben sich folgende Veränderungen:
•   In Entgeltgruppe 12, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 10,1%, was einem Brutto von 463,88€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 4, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 13,1%, was einem Brutto von 364,41€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 2, Stufe 3, beträgt die Erhöhung fast 14% oder genauer gesagt 13,98%, was einem Brutto von 347,78€ entspricht.
•   In Entgeltgruppe 1, Stufe 3, beträgt die Erhöhung etwa 16,6%, was einem Brutto von 340€ entspricht.

Obwohl das Bruttogehalt in der Entgeltgruppe 12 höher erscheint, sind die prozentualen Lohnerhöhungen entscheidend, und die Erhöhung in den höheren Entgeltgruppen fällt geringer aus. Dies führt zu einer ungleichen Verteilung der Gehaltssteigerungen.

Es sollte entweder eine gleiche prozentuale Erhöhung für alle Mitarbeiter oder eine Erhöhung, die an Qualifikation und Verantwortung gebunden ist, angestrebt werden.

Sorry, aber das finde ich völligen Quatsch.
Ich bezahle meine Rechnungen nicht mit Prozenten, sondern mit meinem verfügbaren Einkommen.
Und erst recht nicht mit einem %ualem Abstand zu einer anderen Entgeltgruppe.

Es geht immer nur darum, dass man bei einer reinen %aulen Erhöhung natürlich am meisten in den oberen EGs profitiert und den Abstand zu den anderen EGs vergrößert. Um nichts anderes.
Denn gleichzeitig findet man einen Fixbetrag für alle - die Abstände in der Tabelle ändern sich dabei überhaupt nicht - in den höheren EGs ja auch so ungerecht.

Hätte man den Sockelbetrag weggelassen wäre man in den höheren Entgeltgruppen zufriedener, da sich %ual der Abstand nicht verändert hätte. Auf wenn man dann in EG 12 St. 3 anstatt 463 € nur 252 € monatlich mehr bekommen hätte. Na-türlich!

Zum Glück denken nicht alle in den oberen EGs so.

Dann rechne das mal in Schnitzel um. Da gab es letztes Jahr hier im Forum einige Berechnungen.
Wenn sich Oben früher 10 mal mehr Schnitzel leisten konnte als Unten, dann ist es nach der Sockelorgie heute nur noch das dreifache an Schnitzeln.

Wenn oben relativ gesehen weniger als unten bekommen soll, dann sollte man das auch auf Steuern und SV-Beiträge übernehmen. Das wird ja gerne vergessen.
absurderweise kommt dieses mal nicht nur relativ, sondern absolut oben weniger an als unten. Das kann nicht gerecht sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 25.03.2024 10:23
Von Gerechtigkeit war nie die Rede.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 25.03.2024 12:27
Von Gerechtigkeit war nie die Rede.
Maggus hatte die Gerechtigkeit ins Spiel gebracht.
"Ich bezahle meine Rechnungen nicht mit Prozenten, sondern mit meinem verfügbaren Einkommen.
Und erst recht nicht mit einem %ualem Abstand zu einer anderen Entgeltgruppe.

Es geht immer nur darum, dass man bei einer reinen %aulen Erhöhung natürlich am meisten in den oberen EGs profitiert und den Abstand zu den anderen EGs vergrößert. Um nichts anderes.
Denn gleichzeitig findet man einen Fixbetrag für alle - die Abstände in der Tabelle ändern sich dabei überhaupt nicht - in den höheren EGs ja auch so ungerecht."

Die Kritik an dieser Tarif-/Besoldungsrunde ist durchaus angebracht.
Unabhängig vom vertikalen Abstandsgefüge darf man sich schon fragen, ob Regelungen sinnvoll sind, die den unteren Entgeltgruppen eine größere Nettosteigerung zustehen, als den oberen. Denn wie Maggus schreibt, auch andere haben Rechnungen zu bezahlen, nicht nur EG2, auch für andere werden Strom, Gas, Lebensmittel teurer. Und da diese Runde eigentlich hätte der Inflation geschuldet sein sollen, ist es noch unverständlicher.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: DerDieDas am 25.03.2024 18:47
Der Lohn der Arbeit muss zukünftig differenzierter betrachtet werden. Die Ansätze des Sozialismus hilft da nicht weiter. Die oberen EG‘s haben mehr Schnitzel verdient, aber Kopfarbeit lässt sich schlecht in Fallzahlen, Vorgängen oder Rasenpflegefläche berechnen. Das ist das Problem und die fehlende Lobby natürlich.

Ich als Ingenieur in E15/6 mit 150 Mitarbeitern würde aktuell in der PW um die 50 Tsd. mehr verdienen. Die Arbeitslast ist schon die gleiche. Muss ich aber nicht, da meine Frau Lehrerin in Leitung ist… :)

Aber vielen anderen Leitungskräften geht es nicht so! Die häufige Wahrnehmung der unteren EG‘s das sie den Job der Leitungen auch könnten bezweifele ich doch recht stark!!!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 25.03.2024 20:15
Der Lohn der Arbeit muss zukünftig differenzierter betrachtet werden. Die Ansätze des Sozialismus hilft da nicht weiter. Die oberen EG‘s haben mehr Schnitzel verdient, aber Kopfarbeit lässt sich schlecht in Fallzahlen, Vorgängen oder Rasenpflegefläche berechnen. Das ist das Problem und die fehlende Lobby natürlich.

Ich als Ingenieur in E15/6 mit 150 Mitarbeitern würde aktuell in der PW um die 50 Tsd. mehr verdienen. Die Arbeitslast ist schon die gleiche. Muss ich aber nicht, da meine Frau Lehrerin in Leitung ist… :)

Aber vielen anderen Leitungskräften geht es nicht so! Die häufige Wahrnehmung der unteren EG‘s das sie den Job der Leitungen auch könnten bezweifele ich doch recht stark!!!

Klingt so als ob du mit E15/6 nicht leben könntest, wenn du deine Frau nicht hättest.
Also am Hungertuch wirst du mit E15/6 wohl nicht nagen  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrun
Beitrag von: DerDieDas am 25.03.2024 20:53
Nein ich nage nicht am Hungertuch, aber im Vergleich zur PW werden die Führungskräfte im ö.D. seit Jahren nicht gleichwertig entlohnt. Der Abstand wird durch das Wirken der Gewerkschaften immer größer. Das wird uns langfristig den guten Nachwuchs in den oberen EG‘s kosten.

Ich habe für mich eine Lösung gefunden und werde demnächst Wahlbeamter, das ist ganz okay!
Titel: Antw:neue Tarifrun
Beitrag von: alfaromeofahrer am 26.03.2024 03:46
Der Abstand wird durch das Wirken der Gewerkschaften immer größer. Das wird uns langfristig den guten Nachwuchs in den oberen EG‘s kosten.

Das wird uns nicht langfristig, sondern ganz bald den guten Nachwuchs in den oberen EG kosten. Ingenieur in verantwortungsvoller Position mit 150 Ingenieuren als Mitarbeitern...das wäre in einem großen IG-Metall Konzern schätzungsweise eine Stelle für 200k bis 300k.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hausmeister am 26.03.2024 06:47
Nachdem die GDL anscheinend durch ist, wünschen wir uns von einem

Kleinen Bauhof, die 4.Tage Woche bei vollem Lohnausgleich! Wir rackern uns  wie viele andere echt einen ab, da tut en Tag mehr Freizeit richtig gut!
Titel: Antw:neue Tarifrun
Beitrag von: Bastel am 26.03.2024 07:19
Der Abstand wird durch das Wirken der Gewerkschaften immer größer. Das wird uns langfristig den guten Nachwuchs in den oberen EG‘s kosten.

Das wird uns nicht langfristig, sondern ganz bald den guten Nachwuchs in den oberen EG kosten. Ingenieur in verantwortungsvoller Position mit 150 Ingenieuren als Mitarbeitern...das wäre in einem großen IG-Metall Konzern schätzungsweise eine Stelle für 200k bis 300k.

Ich glaube nicht das es nur Ings. sind, aber die E15 ist für solche Positionen zu wenig.
Titel: Antw:neue Tarifrun
Beitrag von: NelsonMuntz am 26.03.2024 07:21
Der Abstand wird durch das Wirken der Gewerkschaften immer größer. Das wird uns langfristig den guten Nachwuchs in den oberen EG‘s kosten.

Das wird uns nicht langfristig, sondern ganz bald den guten Nachwuchs in den oberen EG kosten. Ingenieur in verantwortungsvoller Position mit 150 Ingenieuren als Mitarbeitern...das wäre in einem großen IG-Metall Konzern schätzungsweise eine Stelle für 200k bis 300k.

Der Vorstand eines großen Konzerns mit 80k Mitarbeitern erhält inkl. Boni grob wie viel? Und wie viel erhält so ein Bundeskanzler, mit dem tausendfachen an "Untergebenen"?

Oder: Was erhält der Mitarbeiter in der Automobilindustrie mit Ausbildung in der Montage am Band? Das wäre äquivalent zur Laufbahngruppe 1.2.

... solche Vergleiche sind nicht zielführend.

Ich stimme gerne damit überein, dass die Tariftabelle zu stark gestaucht ist und insbesondere Leistung/Aufstieg im öD sehr traurig belohnt wird. Die Erhöhungen über Fest- oder Sockelbeträge sind ein Witz! Aber: Unser Credo lautet "Arbeit von mittlerer Art und Güte" - "Die Besten" hätte ich schon ganz gerne in der privaten Wirtschaft: Dort wird final das Geld verdient, mit dem unsere Gehälter bezahlt werden.  ;)

Edit: In einer kleinen Kommune in der Nachbarschaft ist die Bauamtsleitung (Bau.-Ing.) tatsächlich außerhalb des Tarifgefüges entlohnt und verdient so mehr, als der Bürgermeister. Insofern ist es sicher bereits zu wenig, was die Tabelle bietet, aber 200k sind es an der Stelle dann auch nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: thebiba am 26.03.2024 07:41
Die Gehaltsunterschiede E3-E5 müssen wieder vergrößert werden.
Eine Reinigungskraft in EG3 hat bis auf +/- 100€/netto gleich viel wie eine gelernte Fachkraft mit 3 jähriger Ausbildung in EG5. Das sorgt zunehmend für Unmut.

Zudem muss sich die Bezahlung von Meistern stärker von den EG 5-7 abgrenzen. Meister sollten mindestens in EG 9a kommen.

Und dann muss man endlich von der 39 Stunden Woche weg.
Ich denke, dass hier 35 Stunden das Ziel sein muss. Gerne in zwei Stufen. Erst 37 Stunden, dann 35 Stunden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 26.03.2024 08:17
Die Gehaltsunterschiede E3-E5 müssen wieder vergrößert werden.
Eine Reinigungskraft in EG3 hat bis auf +/- 100€/netto gleich viel wie eine gelernte Fachkraft mit 3 jähriger Ausbildung in EG5. Das sorgt zunehmend für Unmut.

Zudem muss sich die Bezahlung von Meistern stärker von den EG 5-7 abgrenzen. Meister sollten mindestens in EG 9a kommen.

Und dann muss man endlich von der 39 Stunden Woche weg.
Ich denke, dass hier 35 Stunden das Ziel sein muss. Gerne in zwei Stufen. Erst 37 Stunden, dann 35 Stunden.

Der öD lebt nicht von Umsätzen, sondern wird final aus Töpfen gespeist. Töpfe kann man nur im Volumen erhöhen. Wenn man jetzt hingeht und die Arbeitszeit reduziert, dann benötigt man unter Umständen mehr Mitarbeiter - zB bei Lokführern bei der Bahn: Da werden keine Fahrtzeiten "effizienter" durch AZ-Verkürzung. Die Bahn kann dann Ihre Ticketpreise erhöhen, der öD im allgemeinen aber nicht den Topf (noch mehr) vergrößern. AZ-Verkürzungen gehen also immer auch (in Teilen) zu Lasten einer Entgelterhöhung.

Die von Dir gewünschte Aufspreizung der Tabelle wird allerdings nicht geschehen, solange verdi "an der Macht" ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 26.03.2024 08:27
Ist doch aktuell so. Der Staat erzeugt die Preise und oft nicht der Markt.

Bei den Energiekosten: AKW abschalten, unentschlossene Energiewende

Beim Wohnen: Bauen verhindern

Beim Essen: Steuern erheben nach dem Würfelprinzip

Meinst du das Ernst mit dem Schwurbelstammtisch? Ging hier bisher von einer sachlichen Diskussion aus.
Titel: Antw:neue Tarifrun
Beitrag von: ohjeee am 26.03.2024 09:18
Nein ich nage nicht am Hungertuch, aber im Vergleich zur PW werden die Führungskräfte im ö.D. seit Jahren nicht gleichwertig entlohnt. Der Abstand wird durch das Wirken der Gewerkschaften immer größer. Das wird uns langfristig den guten Nachwuchs in den oberen EG‘s kosten.

Ich habe für mich eine Lösung gefunden und werde demnächst Wahlbeamter, das ist ganz okay!
Das sage ich auch schon lange, insb. im gD der Beamten ist das extrem. Dann kommt oft als Gegenargument, man könne sich schlicht nicht mit der PW vergleichen, Jobsicherheit,... Das ist mMn Unsinn. Selbstverständlich muss ich mich mit der PW vergleichen. Wir ringen als öD-Arbeitgeber doch um die gleichen Schulabgänger und wenn es in der PW für ähnliche Tätigkeiten/Verantwortungen das 1,5-fache Gehalt gibt, wäre für mich als Schulabgänger die Frage beantwortet.
Titel: Antw:neue Tarifrun
Beitrag von: Herbert Meyer am 26.03.2024 10:38
Nein ich nage nicht am Hungertuch, aber im Vergleich zur PW werden die Führungskräfte im ö.D. seit Jahren nicht gleichwertig entlohnt. Der Abstand wird durch das Wirken der Gewerkschaften immer größer. Das wird uns langfristig den guten Nachwuchs in den oberen EG‘s kosten.

Ich habe für mich eine Lösung gefunden und werde demnächst Wahlbeamter, das ist ganz okay!
Das sage ich auch schon lange, insb. im gD der Beamten ist das extrem. Dann kommt oft als Gegenargument, man könne sich schlicht nicht mit der PW vergleichen, Jobsicherheit,... Das ist mMn Unsinn. Selbstverständlich muss ich mich mit der PW vergleichen. Wir ringen als öD-Arbeitgeber doch um die gleichen Schulabgänger und wenn es in der PW für ähnliche Tätigkeiten/Verantwortungen das 1,5-fache Gehalt gibt, wäre für mich als Schulabgänger die Frage beantwortet.

Kenne einige junge Absolventen aus Mangelfächern, die gezielt eine Beamtenlaufbahn eingeschlagen haben. Das "Sicherheitsargument" scheint unter jungen Menschen zumindest noch einigermaßen zu kursieren und zu ziehen.

Bei Angestellten des Öffentlichen Dienstes ist das Argument "Jobsicherheit" natürlich obsolet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 26.03.2024 10:42
Natürlich ist das Argument "Jobsicherheit" in die Waagschale zu werfen, wenn es um den Vergleich mit Gehältern der Privatwirtschaft geht. Ebenso weitere beamtenrechtliche Privilegien, wie Pensionsansprüche bei frühzeitiger Dienstunfähigkeit und Weiterzahlung der vollständigen Bezüge bei längeren Erkrankungsphasen usw.

Ich vergleiche es gerne mit Investments an den Finanzmärkten. Man kann die sichere Anlage wählen und erkauft sich diese dafür mit geringerem Erwartungswert der Rendite, oder man nimmt etwas riskanteres und hat dafür auch mehr Aufwärtspotenzial. Ist mir unbegreiflich, dass das vor allem Beamte nicht gerne hören bzw. einsehen wollen. Die leben halt in einer eigenen Welt, und wollen gerne das Beste aus beiden Welten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 26.03.2024 11:10
Natürlich ist das Argument "Jobsicherheit" in die Waagschale zu werfen, wenn es um den Vergleich mit Gehältern der Privatwirtschaft geht. Ebenso weitere beamtenrechtliche Privilegien, wie Pensionsansprüche bei frühzeitiger Dienstunfähigkeit und Weiterzahlung der vollständigen Bezüge bei längeren Erkrankungsphasen usw.

Ich vergleiche es gerne mit Investments an den Finanzmärkten. Man kann die sichere Anlage wählen und erkauft sich diese dafür mit geringerem Erwartungswert der Rendite, oder man nimmt etwas riskanteres und hat dafür auch mehr Aufwärtspotenzial. Ist mir unbegreiflich, dass das vor allem Beamte nicht gerne hören bzw. einsehen wollen. Die leben halt in einer eigenen Welt, und wollen gerne das Beste aus beiden Welten.

Durchaus ist "Jobsicherheit" im öD (egal ob Beamte oder Angestellt) ein Argument, keine Frage.
Die letzten 10 Jahre spielte das hingegen keine Rolle und wird auch die nächsten Jahre bei dem Fachkräftemangel keine wesentliche Rolle spielen. ja, es werden wie aktuell bspw. bei BOSCH Stellen abgebaut. Die MA sollten derzeit aber auch wieder recht problemlos einen anderen Job finden. Mit ALG I und Abfindung sollte es ja möglich sein, innerhalb von 1-2 Jahren einen neuen Job zu finden. Praktisch alle Firmen suchen händeringend Personal. Längere Arbeitslosenzeiten kann ich mir bei gut qualifizierten MA auf absehbare Zeit ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Aber gutes Beispiel mit dem Finanzmarkt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: recilo am 26.03.2024 11:40
Durchaus ist "Jobsicherheit" im öD (egal ob Beamte oder Angestellt) ein Argument, keine Frage.
Die letzten 10 Jahre spielte das hingegen keine Rolle und wird auch die nächsten Jahre bei dem Fachkräftemangel keine wesentliche Rolle spielen. ja, es werden wie aktuell bspw. bei BOSCH Stellen abgebaut. Die MA sollten derzeit aber auch wieder recht problemlos einen anderen Job finden. Mit ALG I und Abfindung sollte es ja möglich sein, innerhalb von 1-2 Jahren einen neuen Job zu finden. Praktisch alle Firmen suchen händeringend Personal. Längere Arbeitslosenzeiten kann ich mir bei gut qualifizierten MA auf absehbare Zeit ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Aber gutes Beispiel mit dem Finanzmarkt.



Ich stimme Deinem Thread zu 80% zu. Nur die ersten Sätze finde ich unpassend.

Du sprichst von den letzten 10 Jahren... Frag mal alle Leute in der Privatwirtschaft, die wegen Corona entweder ihren Job ganz verloren haben oder in Kurzarbeit waren. Davon hat man im öD absolut nichts gemerkt! Hier hatte jeder seinen Job und jeder sein Geld wie immer... Klar findet man derzeit (und in den nächsten Jahren noch viel leichter) wieder einen guten neuen Job. Aber wegen einer Pandemie innerhalb kurzer Zeit seinen Job bspw. in der Gastronomie zu verlieren, war für über 50-jährige Angestellte sicher nicht ganz einfach.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: alfaromeofahrer am 26.03.2024 11:51
Also das Argument "Jobsicherheit" ist oftmals hinfällig. Man denke da an die Angestellten im Bereich der Forschung, sowohl auf Landes- wie Bundesebene. Da hangeln sich die Mitarbeiter von Vertrag zu Vertrag, bei oftmals enormen Arbeitsdruck. Gibt es dann auch umgekehrt für diesen Personenkreis Aufschläge?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 26.03.2024 12:05
Ich tue mich mit dem Gedanken schwer, hier für Jobsicherheit bezahlt zu werden statt für Leistung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 26.03.2024 12:17
Ich tue mich mit dem Gedanken schwer, hier für Jobsicherheit bezahlt zu werden statt für Leistung.

Naja, für die Jobsicherheit gibt's eben einen Malus beim Entgelt - war über einige Jahrzehnte hinweg auch ein fairer Deal - Jetzt zieht das zwar weniger, aber nicht jeder ist ein Freund von häufig wechselnden Arbeitgebern. Insofern hat diese "Sicherheit" eben neben der Bezahlung auch eine "Bleibt so, wie es ist"-Komponente.

Leistung wird im öD nicht explizit bewertet und vergütet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ProfTii am 26.03.2024 12:25
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect. 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 26.03.2024 13:27
Und was soll die Diskussion nun für die neue Tarifrunde bringen? Soll man Argumente einbringen, warum man mein Gehalt doch bitte nicht so stark erhöht?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 26.03.2024 13:29
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect.

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 26.03.2024 13:43
Zitat
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Dafür müsste aber eine neue Gewerkschaft gegründet werden, die die Interessen der oberen Entgeltgruppen vertritt oder zumindest berücksichtigt. Dafür bin ich allerdings zu faul. Bzw., ich habe meine Energie lieber darein investiert, eine außertarifliche Bezahlung zu verhandeln. Denke, das dürfte auch für andere Angestellte des Öffentlichen Dienstes möglich sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 26.03.2024 14:00

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ohjeee am 26.03.2024 14:11
Durchaus ist "Jobsicherheit" im öD (egal ob Beamte oder Angestellt) ein Argument, keine Frage.
Die letzten 10 Jahre spielte das hingegen keine Rolle und wird auch die nächsten Jahre bei dem Fachkräftemangel keine wesentliche Rolle spielen. ja, es werden wie aktuell bspw. bei BOSCH Stellen abgebaut. Die MA sollten derzeit aber auch wieder recht problemlos einen anderen Job finden. Mit ALG I und Abfindung sollte es ja möglich sein, innerhalb von 1-2 Jahren einen neuen Job zu finden. Praktisch alle Firmen suchen händeringend Personal. Längere Arbeitslosenzeiten kann ich mir bei gut qualifizierten MA auf absehbare Zeit ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Aber gutes Beispiel mit dem Finanzmarkt.



Ich stimme Deinem Thread zu 80% zu. Nur die ersten Sätze finde ich unpassend.

Du sprichst von den letzten 10 Jahren... Frag mal alle Leute in der Privatwirtschaft, die wegen Corona entweder ihren Job ganz verloren haben oder in Kurzarbeit waren. Davon hat man im öD absolut nichts gemerkt! Hier hatte jeder seinen Job und jeder sein Geld wie immer... Klar findet man derzeit (und in den nächsten Jahren noch viel leichter) wieder einen guten neuen Job. Aber wegen einer Pandemie innerhalb kurzer Zeit seinen Job bspw. in der Gastronomie zu verlieren, war für über 50-jährige Angestellte sicher nicht ganz einfach.

Korrekt, wenn es eng auf Kante genäht ist, kann einem Kurzarbeit (insb. mit vielen Zulagen, die nicht im Grundgehalt berücksichtigt wurden) schon an den Kragen gehen. Hier ging es ja eingangs um den gehobenen Dienst-Mangel, also BA-/FH-/HS-Studium. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis waren viele von Kurzarbeit betroffen und entsprechend beleidigt, dass sie wieder arbeiten mussten. AG hat auf 90-95% aufgestockt, bei teilweise 100% KA, Jahressonderzahlung gab es trotzdem. Wäre mir das angeboten worden, sofort. (Aber nein, ich durfte während Corona zusätzlich am WE ran und Überstunden klotzen um die kurzfristigen Entscheidungen der Landesregierung vom Freitag Abend umzusetzen, die am Montag gelten sollten. Zum Dank gab es Ende 2021 nach fast 2 Jahren Corona eine Nullrunde!). Meine bessere Hälfte hatte freundlicherweise jeden Freitag Kurzarbeit und war happy damit. Da fehlten am Ende des Monats praktisch kein Geld (FR eh kürzerer Tag) und monatelang langes WE (Steuer außen vor, da gabs halt am Ende des Jahres weniger erstattet, zahlen mussten wir nichts).
Also der AN-Kreis um den wir im gD buhlen, hatte es während Corona in weiten Teilen besser und keine Angst vor Entlassung.
Und zum Thema 50-jährig auf Jobsuche: Die müssen Stand heute noch 17 Jahre. So lange bleibt kaum einer beim selben AG. Und selbst Ende 50 hat man noch fast 10 Jahre vor sich. Wer das als Ausschlussgrund sieht, hat keinen ernsten Personalmangel.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 26.03.2024 19:46

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.

 Ja, das ist natürlich noch ausbaufähig, aber ich meinte generell: Stundenreduzierung (zwar über mehrere Jahre) und trotzdem noch zusätzlich relativ gute Entgelterhöhung.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 26.03.2024 19:48
Zitat
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Dafür müsste aber eine neue Gewerkschaft gegründet werden, die die Interessen der oberen Entgeltgruppen vertritt oder zumindest berücksichtigt. Dafür bin ich allerdings zu faul. Bzw., ich habe meine Energie lieber darein investiert, eine außertarifliche Bezahlung zu verhandeln. Denke, das dürfte auch für andere Angestellte des Öffentlichen Dienstes möglich sein.

Es gibt halt unterschiedliche Arbeitgeber... vielleicht hast du einen guten Arbeitgeber erwischt. Bei uns sehe ich da nahezu keine Chancen. Man tut sich mit "außertariflich" und "übertariflich" ohnehin sehr schwer bei uns (= wird abgelehnt), auch wenn es von der VKA erlaubt wäre (für bestimmte Sachen erlauben die einzelnen KAV ja bestimmte Dinge.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 26.03.2024 20:52

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.

Es kommt drauf an, wie dort die Gehaltstabellen aufgebaut sind. Wenn die nicht so breit aufgestellt sind wie im ÖD ist u.U. auch ein Festbetrag nicht so "schlimm". Dadurch dass das Augenmerk woanders lag, finde ich die Festbeträge + IAP "daneben" durchaus respektabel.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johannes1893 am 26.03.2024 21:41
Was man bei der GDL abwarten muss ist, wie sich die Löhne in der Tarifrunde 2026 und 2028 entwickeln. Die erste Absenkung der Wochenarbeitszeit wird gerade dann wirksam wenn die nächste Tarifrunde beginnt und ist zum 01.01.2029 voll wirksam.

Das ist zwar Glaskugel, aber ich halte es für möglich das die GDL in den kommenden Tarifrunde geringere Abschlüsse akzeptiert bzw. keine besseren mit Verweis auf die Absenkung der Wochenarbeitszeit durchgesetzt bekommt (im Vergleich zu anderen Branchen).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 26.03.2024 23:14
Das wäre möglich.

Wenn sie dann allerdings schlau sind, sagen sie: "Der Verweis "gildet" nicht, das war die Runde '24." Der GDL traue ich eine derartige Richtigstellung zu.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 27.03.2024 06:28

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.

 Ja, das ist natürlich noch ausbaufähig, aber ich meinte generell: Stundenreduzierung (zwar über mehrere Jahre) und trotzdem noch zusätzlich relativ gute Entgelterhöhung.
Also hat Herr W versagt, weil er eine Nullrunde vereinbart hat, gefolgt von läppischen 2,x Prozent?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 27.03.2024 09:32
Das sind sehr leicht ersatzbare Arbeitsplätze. Weit größere Fahrzeuge steuert man inzwischen fern.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 27.03.2024 10:05
Das sind sehr leicht ersatzbare Arbeitsplätze. Weit größere Fahrzeuge steuert man inzwischen fern.
Technisch durchaus, rechtlich durchaus noch nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 27.03.2024 12:45
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect.

Aber interessanter Ansatz:
Vielleicht sollte man den TVÖD auch nur auf Verwaltungsmitarbeiter beziehen und für Fachkräfte einen neuen, höheren, Tarifvertrag einführen.

Käme dem Fachkräftemangel entgegen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 27.03.2024 13:18
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect.

Aber interessanter Ansatz:
Vielleicht sollte man den TVÖD auch nur auf Verwaltungsmitarbeiter beziehen und für Fachkräfte einen neuen, höheren, Tarifvertrag einführen.

Käme dem Fachkräftemangel entgegen.

Und der Mitarbeiter in der Verwaltung, der z.B. Gewerbeuntersagungen ausspricht ist keine Fachkraft?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Verwaltungsfritze am 27.03.2024 13:50
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect.

Aber interessanter Ansatz:
Vielleicht sollte man den TVÖD auch nur auf Verwaltungsmitarbeiter beziehen und für Fachkräfte einen neuen, höheren, Tarifvertrag einführen.

Käme dem Fachkräftemangel entgegen.

Die Idee finde ich nich verkehrt. Der Tarifvertrag als Grundgerüst kann ja der Gleiche bleiben, nur würde es unterschiedliche Tabellen geben und nicht nur unterschiedliche Tätigkeitsmerkmale.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 27.03.2024 14:51
Es können doch bereits jetzt gute Zulagen gezahlt werden, um Personal zu gewinnen (siehe "Fachkräftezulage"). Da braucht es m.M.n. keinen Sondertarifvertrag für "Fachkräfte".

Ich denke es wird auf eine Nullrunde hinauslaufen, mit der Vereinbarung, dass die Arbeitszeit schrittweise bis 2029 auf 37,5 h oder so gesenkt wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Verwaltungsfritze am 27.03.2024 15:00
Es können doch bereits jetzt gute Zulagen gezahlt werden, um Personal zu gewinnen (siehe "Fachkräftezulage"). Da braucht es m.M.n. keinen Sondertarifvertrag für "Fachkräfte".


Genau das ist doch das Problem. Es können. Nimm den Ingenieur, der die Ausschreibung mit EG 11 und die Möglichkeit vielleicht bald eine Zulage zusätzlich zu bekommen. Der lacht sich ins Fäustchen.
Warum sollen alle aus der gleichen Tabelle bezahlt werden? Das ist halt einfach nicht mehr zeitgemäß.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 27.03.2024 15:09
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: OrganisationsGuy am 27.03.2024 15:17
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

Wenn der Haushalt ausgeglichen ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 27.03.2024 16:54
Es können doch bereits jetzt gute Zulagen gezahlt werden, um Personal zu gewinnen (siehe "Fachkräftezulage"). Da braucht es m.M.n. keinen Sondertarifvertrag für "Fachkräfte".

Ich denke es wird auf eine Nullrunde hinauslaufen, mit der Vereinbarung, dass die Arbeitszeit schrittweise bis 2029 auf 37,5 h oder so gesenkt wird.

Hmmm, ob verdi wirklich auf weitere Stauchung der Tabelle verzichtet? Vielleicht ein kleiner Sockelbetrag, der nach oben hin abschmilzt?  ;D ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 27.03.2024 18:08

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.

 Ja, das ist natürlich noch ausbaufähig, aber ich meinte generell: Stundenreduzierung (zwar über mehrere Jahre) und trotzdem noch zusätzlich relativ gute Entgelterhöhung.
Also hat Herr W versagt, weil er eine Nullrunde vereinbart hat, gefolgt von läppischen 2,x Prozent?

Damit 210 Euro nur 2,x % sind, müssten die Bahnmitarbeiter ja mehr als 10.000 Euro verdienen, das halte ich für etwas übertrieben. Es gibt 2 mal 210 Euro (insgesamt 420 Euro) zu den Absenkungen der Stunden
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 27.03.2024 18:11
Es können doch bereits jetzt gute Zulagen gezahlt werden, um Personal zu gewinnen (siehe "Fachkräftezulage"). Da braucht es m.M.n. keinen Sondertarifvertrag für "Fachkräfte".

Ich denke es wird auf eine Nullrunde hinauslaufen, mit der Vereinbarung, dass die Arbeitszeit schrittweise bis 2029 auf 37,5 h oder so gesenkt wird.

"Es können" - und das ist das Problem. Jede Ausgabe muss immer gerechtfertigt werden. Eine fixe Festschreibung im Tarifvertrag macht es da wesentlich einfacher. Tariferhöhungen führen z.B. auch nicht dazu, dass ein Nachtragshaushaltsplan erstellt werden muss (insofern, dass der einzige Posten ist, der sich verschlechtert)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 27.03.2024 18:23
Ja von mir aus .. betrifft aber dann ja trotzdem nicht die Mehrheit der Beschäftigten. Diese werden leer ausgehen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 27.03.2024 18:53
Für alle gibt es inzwischen einen Mindestbetrag bei den VL.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: zinn123 am 27.03.2024 21:30
So jetzt habt ihr Euren Mist. Netto Weniger als letzten Monat. VERDI verarscht ALLE.
8,9 Prozent Netto Lohnsteigerung von 01.04.2022- 31.12.2024. Macht eine Lohnsteigerung von ca. 3 Prozent pro Jahr. Könnt ihr euch noch an die Inflation letzten Jahres erinnern?
Schaut mal in die Geldbörse ob ihr am Montasende wirklich mehr Geld in der Tasche habt.

Witizg. Ich bin froh seit JAHREN nicht mehr bei verdi zu sein.
NULL Unterstützung bei Problemen.
Brüstierung seitens Verdi wo es geht.
WIR BRAUCHEN EINE ANDERE GEWERKSCHAFT. Bei den Lockführern geht es auch.

WIR BRAUCHEN EINE NEUE GEWERKSCHAFT !!!!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: egal01 am 28.03.2024 06:42
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

Viele AG wollen genau das nicht, weil sie befürchten dass es immer mehr wollen. Es wird lieber eine Fluktuation in Kauf genommen! Da sage ich nur "Tschüss ÖD" und freue mich auf meine Rückkehr in in PW.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.03.2024 07:19
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

Wie sollten diese vereinzelten MA denn in der Breite identifiziert werden? Eine Art Leistungs-Bonus wird sich kaum so definieren lassen, dass eine "atmende" Summe in verschiedenen Referaten auf unterschiedliche Köpfe verteilt wird - Nicht zuletzt gilt ja "Arbeit von mittlerer Art und Güte". Es verbleibt also die individuelle Einzelverhandlung und in der Folge natürlich eine nie abreißende Klagewelle mit "Der bekommt, ich aber nicht". Der 16.5 mag bei manchen AG funktionieren, wenn jedoch eine 4-stellige Anzahl an Mitarbeitern bei der PA mit einem solchen Anliegen auf der Matte steht, dann kommt da ganz zackig ein Riegel vor. Final ist das auch keine Frage des Tarifs. Bei uns in den Kommunen der Umgebung werden mittlerweile die ganz raren Positionen AT eingestellt. Final bedeutet das: Abschaffung des Tarifs.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: DerLustigeOpa am 28.03.2024 09:59
So jetzt habt ihr Euren Mist. Netto Weniger als letzten Monat. VERDI verarscht ALLE.

WIR BRAUCHEN EINE NEUE GEWERKSCHAFT !!!!

Tja, dann viel Erfolg dabei. Die User "Philipp" und "Verwaltungsfritze" haben sich eine Seite zuvor schon mit der Idee eines eigenen Tarifvertrages für "Fachkräfte" angefreundet.

Ich wünsche dir und allen anderen, die nicht müde werden dies hier vorzuschlagen bzw. zu bemängeln, viel Erfolg (keine Ironie).

Ich vermute aber, weder du noch sie werden es tun und, falls doch, schnell merken, dass die meisten (insb. im öD) gerne meckern, aber nichts tun. Was m. E. der Grund ist, warum es derartige (Sparten-)Gewerkschaften im öD nicht gibt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 28.03.2024 10:07
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

Wie sollten diese vereinzelten MA denn in der Breite identifiziert werden?
Ganz einfach, so wie überall sonst in der Welt.
Es gibt Bedarf (gibt mir mehr Kohle, sonst gehe ich), der wird angemeldet und befriedigt (hier haste die Zulage, reicht das nicht? dann geh doch oder warte bis ich dir x EG mehr geben kann).


und das andere Jammern und auch mehr wollen es aber nicht bekommen, weil sie Looser sind und man froh wäre wenn sie gehen, dass merken diese Menschen dann halt auch.
Und dass es auch mal nach Nasenfaktor geht ist halt auch nichts ungewöhnliches, ich suche mir meinen Ag doch auch nach Nasenfaktor aus.


Auf gut Deutsch: Wenn man ein funktionierendes "HR Management" hätte, dann könnte man das locker machen.
(wir haben zwar kein gut funktionierendes , aber immerhin eins, welches sich inzwischen dieser Problematik annimmt und den Tarifrahmen nutz.)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Flying am 28.03.2024 10:35
So jetzt habt ihr Euren Mist. Netto Weniger als letzten Monat. VERDI verarscht ALLE.

WIR BRAUCHEN EINE NEUE GEWERKSCHAFT !!!!

Tja, dann viel Erfolg dabei. Die User "Philipp" und "Verwaltungsfritze" haben sich eine Seite zuvor schon mit der Idee eines eigenen Tarifvertrages für "Fachkräfte" angefreundet.

Ich wünsche dir und allen anderen, die nicht müde werden dies hier vorzuschlagen bzw. zu bemängeln, viel Erfolg (keine Ironie).

Ich vermute aber, weder du noch sie werden es tun und, falls doch, schnell merken, dass die meisten (insb. im öD) gerne meckern, aber nichts tun. Was m. E. der Grund ist, warum es derartige (Sparten-)Gewerkschaften im öD nicht gibt.

Natürlich nicht - meckern ist ja auch immer einfach als mal selbst was zu tun.
Wenn man nicht zufrieden (und fähig ist), dann sucht man sich halt einen anderen AG, der mehr zahlt - findet man diesen nicht, sollte man sich vielleicht auch mal selbst hinterfragen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 28.03.2024 10:46

Auf gut Deutsch: Wenn man ein funktionierendes "HR Management" hätte, dann könnte man das locker machen.
(wir haben zwar kein gut funktionierendes , aber immerhin eins, welches sich inzwischen dieser Problematik annimmt und den Tarifrahmen nutz.)

Das mag in der LG2.2 funktionieren, darunter gibt es viel zu viele, gleichwertige Arbeitsplätze. Bei Zulagen würde von denen geklagt werden, die nicht "bedacht" werden, also fängt man das doch gar nicht erst an. Ich habe nicht mal etwas dagegen, frei zu verhandeln -meine Tätigkeiten vor dem öD waren ausnahmslos außertariflich- aber wenn man denn einen Tarif hat, dann muss er eben auch so gestaltet sein, dass die MA nicht in Scharen fliehen.

Du hast natürlich absolut Recht: Wer sich persönlich(!) unterbezahlt im Vergleich zu den Kollegen fühlt, sollte den von Dir beschriebenen Weg gehen (und dann den AG auch verlassen), aber in der Gesamtbetrachtung muss ein Tarif natürlich so gestaltet sein, dass man damit das Gros der AN auch zufriedenstellend bedient - sonst lohnt das ganze Brimborium um die sagenumwobenen Lachshäppchen doch gar nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 28.03.2024 10:49
Der zielgerichtete Einsatz der Gießkanne für leistungsstarke MA löst das Personalgewinnungsproblem nicht, weil es nur Leistungsträgern zugute kommt, die bereits im Laden sind. Dafür haben wir bereits Instrumente.
Neues Personal ködere ich damit nicht, da sie in der Wirtschaft sowieso Gewinnbeteiligungen, Prämien, Dienstwagen, Diensthandy, Gutscheine für die Bundesliga usw. bekommen.

Wir suchen mittlerweile keine Leistungsträger mehr, sondern ganz normales fähiges Fachpersonal ab EG 9b aufwärts, die zuverlässig einen wenigstens durchschnittlichen Job abliefern. Die kommen aber nicht für weniger als 5k Brutto. In 9b wäre das erst ab Stufe 6 (!!!) der Fall.

Und die guten Leute unterhalb der EG 9b machen den Aufstieg nicht, weil es sich finanziell nicht lohnt.

Also To-Do:
- Endlich die Abstände herstellen: Nullrunde bis einschl. EG 9a, kräftig % ab EG 9b, KEIN SOCKELBETRAG
- Stufen einkürzen. 3 Stufen reichen!
- Einführung Kinderzuschlag (Orientierung an Beamten) + Ortszuschlag (Orientierung Mietspiegel) für alle

Arbeitszeit bleibt wie sie ist und wird als Verhandlungsmasse für die o.g. Punkte verheizt.
Wer reduzieren will soll das tun. Dann bitte auf eigene Kosten und nicht auf Kosten der allgemeinen Verhandlungsergebnisse.




Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Flying am 28.03.2024 11:01
Der zielgerichtete Einsatz der Gießkanne für leistungsstarke MA löst das Personalgewinnungsproblem nicht, weil es nur Leistungsträgern zugute kommt, die bereits im Laden sind. Dafür haben wir bereits Instrumente.
Neues Personal ködere ich damit nicht, da sie in der Wirtschaft sowieso Gewinnbeteiligungen, Prämien, Dienstwagen, Diensthandy, Gutscheine für die Bundesliga usw. bekommen.

Wir suchen mittlerweile keine Leistungsträger mehr, sondern ganz normales fähiges Fachpersonal ab EG 9b aufwärts, die zuverlässig einen wenigstens durchschnittlichen Job abliefern. Die kommen aber nicht für weniger als 5k Brutto. In 9b wäre das erst ab Stufe 6 (!!!) der Fall.

Und die guten Leute unterhalb der EG 9b machen den Aufstieg nicht, weil es sich finanziell nicht lohnt.

Also To-Do:
- Endlich die Abstände herstellen: Nullrunde bis einschl. EG 9a, kräftig % ab EG 9b, KEIN SOCKELBETRAG
- Stufen einkürzen. 3 Stufen reichen!
- Einführung Kinderzuschlag (Orientierung an Beamten) + Ortszuschlag (Orientierung Mietspiegel) für alle

Arbeitszeit bleibt wie sie ist und wird als Verhandlungsmasse für die o.g. Punkte verheizt.
Wer reduzieren will soll das tun. Dann bitte auf eigene Kosten und nicht auf Kosten der allgemeinen Verhandlungsergebnisse.

Klingt vernüpftig!
Diesen ganzen Stufenquatsch verstehe ich eh nicht.. Ich bin jetzt nach 5 (?) Jahren in Stufe 4 aufgerückt - und brauche nochmal X Jahre um in Stufe 6 anzukommen.
An Erfahrung gewinnt man natürlich täglich - vom Wissens- und Erfahrungsstand ist der Unterschied zu meinen Kollegen um die 60 aber kaum schwächer bzw. in vielen Bereichen (Digitalisierungsmöglichkeiten etc.) schon sehr viel besser. Über Motivation fang ich gar nicht erst an ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 28.03.2024 12:31

Auf gut Deutsch: Wenn man ein funktionierendes "HR Management" hätte, dann könnte man das locker machen.
(wir haben zwar kein gut funktionierendes , aber immerhin eins, welches sich inzwischen dieser Problematik annimmt und den Tarifrahmen nutz.)

Das mag in der LG2.2 funktionieren, darunter gibt es viel zu viele, gleichwertige Arbeitsplätze. Bei Zulagen würde von denen geklagt werden, die nicht "bedacht" werden, also fängt man das doch gar nicht erst an.
Wenn man von LG2.2 redet, dann hat man schon was diese Thema angeht verloren und kein HR Management, sondern Beamtenkalkrieselhirne
Zitat
Ich habe nicht mal etwas dagegen, frei zu verhandeln -meine Tätigkeiten vor dem öD waren ausnahmslos außertariflich- aber wenn man denn einen Tarif hat, dann muss er eben auch so gestaltet sein, dass die MA nicht in Scharen fliehen.
Sollen die doch in scharen fliehen, die in scharen von woanders nachbesetz werden können.
Zitat
Du hast natürlich absolut Recht: Wer sich persönlich(!) unterbezahlt im Vergleich zu den Kollegen fühlt, sollte den von Dir beschriebenen Weg gehen (und dann den AG auch verlassen), aber in der Gesamtbetrachtung muss ein Tarif natürlich so gestaltet sein, dass man damit das Gros der AN auch zufriedenstellend bedient - sonst lohnt das ganze Brimborium um die sagenumwobenen Lachshäppchen doch gar nicht.
Ist und wird man doch.
Es sind doch nur Minderheiten, die wechselfähig und willig sind.
Die Masse hat keine alternative weil zu sehr auf Verwaltung festgenagelt oder nicht die Eier in der Hose den Sprung zu machen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 28.03.2024 12:36
Diesen ganzen Stufenquatsch verstehe ich eh nicht.. Ich bin jetzt nach 5 (?) Jahren in Stufe 4 aufgerückt - und brauche nochmal X Jahre um in Stufe 6 anzukommen.
An Erfahrung gewinnt man natürlich täglich - vom Wissens- und Erfahrungsstand ist der Unterschied zu meinen Kollegen um die 60 aber kaum schwächer bzw. in vielen Bereichen (Digitalisierungsmöglichkeiten etc.) schon sehr viel besser. Über Motivation fang ich gar nicht erst an ;)
Was am Stufenquatsch verstehst du nicht?
Ich denke du (und ich auch nicht) verstehst nicht, warum er nicht so eingesetzt wird wie er eingesetzt werden könnte und tariflich vereinbart wurde!.

Da du nicht aufgrund von Erfahrung den Stufenanstieg bekommst, sondern aufgrund deiner Leistung früher oder Minderleistung ihn verwehrt bekommen kannst, wäre es ein schönes Instrument zur Differenzierung (gewesen).
Dazu braucht man aber ine funktionierendes Bewertungswesen und HR .
Kannste im öD knicken, also ist es nur eine reine Bleibeprämie für die die es mit sich machen lassen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 28.03.2024 12:59
Gerade beim einem süßen Teller zum Geburtstag gehört, dass viele Gemeinde recht unkompliziert Stufe 6 für Neueinsteiger anbieten. Das Problem, dass das Bestandspersonal da durchaus grimmig werden könnte, wurde ebenso angesprochen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 28.03.2024 17:37
Der zielgerichtete Einsatz der Gießkanne für leistungsstarke MA löst das Personalgewinnungsproblem nicht, weil es nur Leistungsträgern zugute kommt, die bereits im Laden sind. Dafür haben wir bereits Instrumente.
Neues Personal ködere ich damit nicht, da sie in der Wirtschaft sowieso Gewinnbeteiligungen, Prämien, Dienstwagen, Diensthandy, Gutscheine für die Bundesliga usw. bekommen.

Wir suchen mittlerweile keine Leistungsträger mehr, sondern ganz normales fähiges Fachpersonal ab EG 9b aufwärts, die zuverlässig einen wenigstens durchschnittlichen Job abliefern. Die kommen aber nicht für weniger als 5k Brutto. In 9b wäre das erst ab Stufe 6 (!!!) der Fall.

Und die guten Leute unterhalb der EG 9b machen den Aufstieg nicht, weil es sich finanziell nicht lohnt.

Also To-Do:
- Endlich die Abstände herstellen: Nullrunde bis einschl. EG 9a, kräftig % ab EG 9b, KEIN SOCKELBETRAG
- Stufen einkürzen. 3 Stufen reichen!
- Einführung Kinderzuschlag (Orientierung an Beamten) + Ortszuschlag (Orientierung Mietspiegel) für alle

Arbeitszeit bleibt wie sie ist und wird als Verhandlungsmasse für die o.g. Punkte verheizt.
Wer reduzieren will soll das tun. Dann bitte auf eigene Kosten und nicht auf Kosten der allgemeinen Verhandlungsergebnisse.

Wenn ihr so große Probleme habt mit der Besetzung von Stellen ab EG 9b; schon mal darüber nachgedacht, von der m.M.n. absolut sinnbefreiten Prüfungspflicht ab EG 9b abzusehen? Wäre dies nicht ein sinnvolles To-Do?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 28.03.2024 20:21
Gerade beim einem süßen Teller zum Geburtstag gehört, dass viele Gemeinde recht unkompliziert Stufe 6 für Neueinsteiger anbieten. Das Problem, dass das Bestandspersonal da durchaus grimmig werden könnte, wurde ebenso angesprochen.

Die Frage ist hier ja, wer diese Neueinsteiger sind? Sind es wenigstens welche, die 15 Jahre Berufserfahrung in der PW haben oder welche mit nur einem Jahr Berufserfahrung? Bei zweiterem wird es natürlich sehr bitter.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 28.03.2024 20:26
Lufthansa-Bodenpersonal-Abschluss kann auch so ähnlich kommen bei uns, bis auf die Tatsache, dass die unteren EG überproportional profitieren.
1.) 7 %, mindestens aber 280 Euro
=> hier lassen wir einfach den Mindestbetrag weg
2.) Sockel 150 Euro + 2 %
=> hier statt dem Sockel einfach 2 oder 3 % hinzu

So, das könnte dann sofort für 24 Monate unterschrieben werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 31.03.2024 11:09
Lufthansa-Bodenpersonal-Abschluss kann auch so ähnlich kommen bei uns, bis auf die Tatsache, dass die unteren EG überproportional profitieren.
1.) 7 %, mindestens aber 280 Euro
=> hier lassen wir einfach den Mindestbetrag weg
2.) Sockel 150 Euro + 2 %
=> hier statt dem Sockel einfach 2 oder 3 % hinzu

So, das könnte dann sofort für 24 Monate unterschrieben werden.

Du hast die Arbeitszeitverkürzung vergessen, welche von vielen Beschäftigten begehrt wird und dieses Engagement um die Arbeitszeitverkürzung in den nächsten Verhandlungen wurde von Verdi auch angesprochen...

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 31.03.2024 13:04
Lufthansa-Bodenpersonal-Abschluss kann auch so ähnlich kommen bei uns, bis auf die Tatsache, dass die unteren EG überproportional profitieren.
1.) 7 %, mindestens aber 280 Euro
=> hier lassen wir einfach den Mindestbetrag weg
2.) Sockel 150 Euro + 2 %
=> hier statt dem Sockel einfach 2 oder 3 % hinzu

So, das könnte dann sofort für 24 Monate unterschrieben werden.

Du hast die Arbeitszeitverkürzung vergessen, welche von vielen Beschäftigten begehrt wird und dieses Engagement um die Arbeitszeitverkürzung in den nächsten Verhandlungen wurde von Verdi auch angesprochen...

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html

Dann hoffentlich wie bei der Bahn, dass freiwillig mehr gearbeitet werden kann. Mir bringt es ttasächlich wenig, statt 39 Stunden nur 38 zu arbeiten (mehr wird bei VKA und BMI eh nicht drin sein) und dafür keinen Cent mehr zu sehen. Die Stunde weniger Arbeit hilft mir nicht im Geringsten bei den massiv gestiegenen Kosten.Wir sind jetzt wohl ca. auf dem Kaufkraft-Level von 2017.

Es sei denn, dass ich die gesparte Stunde nutzen würde, um Schwarz zu arbeiten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 01.04.2024 14:17
Lufthansa-Bodenpersonal-Abschluss kann auch so ähnlich kommen bei uns, bis auf die Tatsache, dass die unteren EG überproportional profitieren.
1.) 7 %, mindestens aber 280 Euro
=> hier lassen wir einfach den Mindestbetrag weg
2.) Sockel 150 Euro + 2 %
=> hier statt dem Sockel einfach 2 oder 3 % hinzu

So, das könnte dann sofort für 24 Monate unterschrieben werden.

Du hast die Arbeitszeitverkürzung vergessen, welche von vielen Beschäftigten begehrt wird und dieses Engagement um die Arbeitszeitverkürzung in den nächsten Verhandlungen wurde von Verdi auch angesprochen...

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html

Dann hoffentlich wie bei der Bahn, dass freiwillig mehr gearbeitet werden kann. Mir bringt es ttasächlich wenig, statt 39 Stunden nur 38 zu arbeiten (mehr wird bei VKA und BMI eh nicht drin sein) und dafür keinen Cent mehr zu sehen. Die Stunde weniger Arbeit hilft mir nicht im Geringsten bei den massiv gestiegenen Kosten.Wir sind jetzt wohl ca. auf dem Kaufkraft-Level von 2017.

Es sei denn, dass ich die gesparte Stunde nutzen würde, um Schwarz zu arbeiten.

Warum schwarz? Kannst doch nen Minijob anmelden, ist doch kein Problem. Niemand wird gezwungen weniger zu arbeiten als er möchte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Manfikanns am 01.04.2024 14:46
Nun wurde hier ja schon viel benannt, teilweise wurde hier auch der sprichwörtliche rote Faden verloren. Deshalb würde ich denn nun gern mal wieder zurück auf die ursprüngliche Frage:

Was gibt es denn neues zum TVÖD?
Eine abfrage bzgl. der Arbeitszeit hat bereits stattgefunden. Hat jemand denn genauere Information? 32h Woche? 35h Woche? und 5%?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 01.04.2024 15:43
Was soll es konkret Neues geben können, wenn der Moment der Forderungsaufstellung noch zahlreiche Monate in der Zukunft liegt? Da müsstest du eher bei den Gewerkschaften nachfragen, wie momentan der Gedankengang ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 01.04.2024 16:09
Nun wurde hier ja schon viel benannt, teilweise wurde hier auch der sprichwörtliche rote Faden verloren. Deshalb würde ich denn nun gern mal wieder zurück auf die ursprüngliche Frage:

Was gibt es denn neues zum TVÖD?
Eine abfrage bzgl. der Arbeitszeit hat bereits stattgefunden. Hat jemand denn genauere Information? 32h Woche? 35h Woche? und 5%?

Komm doch einfach Ende Januar 2025 wieder hier her. Vorher wird es nichts Neues geben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 01.04.2024 16:43
Lufthansa-Bodenpersonal-Abschluss kann auch so ähnlich kommen bei uns, bis auf die Tatsache, dass die unteren EG überproportional profitieren.
1.) 7 %, mindestens aber 280 Euro
=> hier lassen wir einfach den Mindestbetrag weg
2.) Sockel 150 Euro + 2 %
=> hier statt dem Sockel einfach 2 oder 3 % hinzu

So, das könnte dann sofort für 24 Monate unterschrieben werden.

Du hast die Arbeitszeitverkürzung vergessen, welche von vielen Beschäftigten begehrt wird und dieses Engagement um die Arbeitszeitverkürzung in den nächsten Verhandlungen wurde von Verdi auch angesprochen...

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html

Dann hoffentlich wie bei der Bahn, dass freiwillig mehr gearbeitet werden kann. Mir bringt es ttasächlich wenig, statt 39 Stunden nur 38 zu arbeiten (mehr wird bei VKA und BMI eh nicht drin sein) und dafür keinen Cent mehr zu sehen. Die Stunde weniger Arbeit hilft mir nicht im Geringsten bei den massiv gestiegenen Kosten.Wir sind jetzt wohl ca. auf dem Kaufkraft-Level von 2017.

Es sei denn, dass ich die gesparte Stunde nutzen würde, um Schwarz zu arbeiten.

Warum schwarz? Kannst doch nen Minijob anmelden, ist doch kein Problem. Niemand wird gezwungen weniger zu arbeiten als er möchte.

Ich glaube nicht, dass ich einen Minijob finde, in dem ich meinen Stundenlohn vom Hauptjob bekomme. Schwarz wäre immerhin das drin, was nach Abzügen von Steuern und Sozialabgaben beim "richtigen Entgelt" übrigbleibt
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 01.04.2024 16:45
Nun wurde hier ja schon viel benannt, teilweise wurde hier auch der sprichwörtliche rote Faden verloren. Deshalb würde ich denn nun gern mal wieder zurück auf die ursprüngliche Frage:

Was gibt es denn neues zum TVÖD?
Eine abfrage bzgl. der Arbeitszeit hat bereits stattgefunden. Hat jemand denn genauere Information? 32h Woche? 35h Woche? und 5%?

Komm doch einfach Ende Januar 2025 wieder hier her. Vorher wird es nichts Neues geben.

Im Oktober kann er schon mal nachsehen. Im Oktober soll zumindest die Forderung vorgestellt werden, auf die das BMI und die VKA (natürlich wieder) völlig entsetzt reagieren werden.
Aber das würden sie auch tun, wenn verdi nur 0,1 % Gehaltserhöhung fordern würde.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johannes1893 am 01.04.2024 21:31
Ist natürlich sehr spekulativ, aber mit Verweis auf das „super“ Ergebnis der letzten Runde und die Tatsache das die „kräftige“ Erhöhung „erst 10 Monate“ her ist, rechne ich mit nicht viel. Die dargestellten Rahmenbedingungen seitens der Arbeitgeber (kein Geld, gesunkene Inflation)werden medial wieder ungefiltert transportiert.

Ich könnte mir sogar ein Szenario vorstellen mit 2-4% Tabellenerhöhung über 24 Monate und 1-2h weniger Arbeitszeit für Leute im Schichtdienst bis EG 8.

Unter dem Strich erwarte ich also nichts und schaue dann ob ich mich am Arbeitsmarkt umsehe. Die Voraussetzungen sind bekanntlich nicht schlecht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 02.04.2024 00:05
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

In Niedersachsen verbietet das NKomVG in §107 die Bezahlung von Beschäftigten über Tarif. Man hat sich an der Landesbesoldung zu orientieren. Zulagen sind zudem meines Wissens befristet anzulegen. Das was der Bund also mal gemacht hat - in der IT bis zu 1000 € im Monat an Zulage zu zahlen - ist kein Dauerbonus sondern nur Lockmittel auf der Falle.

Anderer Vorschlag zum TVÖD:
1. Die Stufen werden abgeschafft. Es gibt ab sofort nur noch Stufen 5 und 6. Alle Beschäftigten im ÖD die bisher in Stufen 1 - 4 sind kommen zum 01.01.2025 in Stufe 5. Ab 2030 gibt es nur noch die Stufe 6.
Neueinstellungen bis dahin in Stufe 5 oder 6. Ab 2030 gibt es keine Stufen mehr und die Neueinstellungen erfolgen zum Tabellenentgelt (vgl. Stufe 6).
Die Tabelle nach Stufen wird somit 2030 abgeschafft.

2. Die Tariferhöhung findet automatisch jedes Jahr zum 01.01. statt und orientiert sich an der Inflation - ähnlich wie es die Diäten der Abgeordneten jetzt auch schon tun. Das System ist ja bekannt und kann genutzt werden.

3. Bei negativer Inflation / Deflation gibt es eine Nullrunde

4. Die Gewerkschaft verhandelt keine Gehälter mehr sondern nur noch Boni, Wochenstunden etc.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 02.04.2024 13:35
Eine neue Gewerkschaft gründen, ist eine super Idee, leider aber auch völlig sinnlos.

In einem Betrieb dürfen nicht zwei konkurrierende Gewerkschaften verhandeln. Da Verdi ja mittlerweile für alles zuständig ist (Weltfrieden, Sozialismus, Klimaschutz, etc.) wird Verdi immer die meisten Mitglieder haben und ist somit auch Verhandlungspartner.

Schade nur, dass diese Gewerkschaft bewusst und aus ideologischen Gründen, zum Nachteil einiger Mitarbeitergruppen verhandelt.
Das es ideologische Weltanschauungen sind, wird sich hierbei auch nie etwas ändern.
Wie schon mehrfach angesprochen wird bald für jeden nur noch ein Gehalt bezahlt, egal welche Tätigkeiten und Verantwortung übernommen werden.
Alternativ: Essensgutscheine für alle
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 02.04.2024 13:37
ist es nur Verdi die den TVx unterschreibt?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 02.04.2024 13:44
ist es nur Verdi die den TVx unterschreibt?
Verdi unterschreibt, zugleich handelt für die Gewerkschaften x, y und z.
Für den dbb gibt es einen eigenen, aber gleichlautenden TV.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 02.04.2024 15:01
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

In Niedersachsen verbietet das NKomVG in §107 die Bezahlung von Beschäftigten über Tarif. Man hat sich an der Landesbesoldung zu orientieren. Zulagen sind zudem meines Wissens befristet anzulegen. Das was der Bund also mal gemacht hat - in der IT bis zu 1000 € im Monat an Zulage zu zahlen - ist kein Dauerbonus sondern nur Lockmittel auf der Falle.

Anderer Vorschlag zum TVÖD:
1. Die Stufen werden abgeschafft. Es gibt ab sofort nur noch Stufen 5 und 6. Alle Beschäftigten im ÖD die bisher in Stufen 1 - 4 sind kommen zum 01.01.2025 in Stufe 5. Ab 2030 gibt es nur noch die Stufe 6.
Neueinstellungen bis dahin in Stufe 5 oder 6. Ab 2030 gibt es keine Stufen mehr und die Neueinstellungen erfolgen zum Tabellenentgelt (vgl. Stufe 6).
Die Tabelle nach Stufen wird somit 2030 abgeschafft.

2. Die Tariferhöhung findet automatisch jedes Jahr zum 01.01. statt und orientiert sich an der Inflation - ähnlich wie es die Diäten der Abgeordneten jetzt auch schon tun. Das System ist ja bekannt und kann genutzt werden.

3. Bei negativer Inflation / Deflation gibt es eine Nullrunde

4. Die Gewerkschaft verhandelt keine Gehälter mehr sondern nur noch Boni, Wochenstunden etc.
Das klingt zu schön und wird leider niemals Realität.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: pascal am 07.04.2024 10:23
Meiner Meinung nach braucht es im Durchschnitt wieder ein ähnliches Ergebnis, wie in der letzten Tarifrunde. Nur die Verteilung bzw. die Schwerpunkte müssen andere sein!

Ein Teil sollte endlich in die Anpassung der JSZ fließen: für alle EG 100% und fertig
Stufe 1 für alle EG abschaffen, das Einstiegsgehalt ist teilweise echt abschreckend, Aufwertung der Stufe 6 in den oberen EG's
2*4% auf die Grundgehälter
deutliche Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter (35h)
Aufwertung der Mangelberufe (Pflege, MINT-Berufe und alle anderen, die ich vergessen habe)

Also nichts Neues. Es braucht endlich strukturelle Veränderungen.
Ich befürchte nur VERDI wird das alles wieder ignorieren und irgendwelche Sockelbeträge fordern.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 07.04.2024 12:04
Meiner Meinung nach braucht es im Durchschnitt wieder ein ähnliches Ergebnis, wie in der letzten Tarifrunde. Nur die Verteilung bzw. die Schwerpunkte müssen andere sein!

Ein Teil sollte endlich in die Anpassung der JSZ fließen: für alle EG 100% und fertig
Stufe 1 für alle EG abschaffen, das Einstiegsgehalt ist teilweise echt abschreckend, Aufwertung der Stufe 6 in den oberen EG's
2*4% auf die Grundgehälter
deutliche Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter (35h)
Aufwertung der Mangelberufe (Pflege, MINT-Berufe und alle anderen, die ich vergessen habe)

Also nichts Neues. Es braucht endlich strukturelle Veränderungen.
Ich befürchte nur VERDI wird das alles wieder ignorieren und irgendwelche Sockelbeträge fordern.
Ja leider, und die AG Seite wird auch nicht mit solchen Vorschlägen um die Ecke kommen.
Bzw. sie durchsetzen, denn die JSZ Geschichte kam ja von der AG Seite beim TV-L ins Gespräch und wurde von VERDI  als asozial diskreditiert.
 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johannes1893 am 07.04.2024 14:31
Meiner Meinung nach braucht es im Durchschnitt wieder ein ähnliches Ergebnis, wie in der letzten Tarifrunde. Nur die Verteilung bzw. die Schwerpunkte müssen andere sein!

Ein Teil sollte endlich in die Anpassung der JSZ fließen: für alle EG 100% und fertig
Stufe 1 für alle EG abschaffen, das Einstiegsgehalt ist teilweise echt abschreckend, Aufwertung der Stufe 6 in den oberen EG's
2*4% auf die Grundgehälter
deutliche Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter (35h)
Aufwertung der Mangelberufe (Pflege, MINT-Berufe und alle anderen, die ich vergessen habe)

Also nichts Neues. Es braucht endlich strukturelle Veränderungen.
Ich befürchte nur VERDI wird das alles wieder ignorieren und irgendwelche Sockelbeträge fordern.
Ja leider, und die AG Seite wird auch nicht mit solchen Vorschlägen um die Ecke kommen.
Bzw. sie durchsetzen, denn die JSZ Geschichte kam ja von der AG Seite beim TV-L ins Gespräch und wurde von VERDI  als asozial diskreditiert.

Meines Wissens gab es den Vorschlag auch im TVöD von Seiten der AG und wurde von Wernecke als „krass unsozial“ diffamiert. Natürlich muss man berücksichtigen das das Gesamtangebot bestimmt mangelhaft und zu gering war. Aber die Denkweise von Verdi hat das dennoch sehr gut offengelegt. Erschreckend.

Kommen werden Sockelbeträge und mit Verweis auf die üppige Erhöhung vor „nicht mal einem Jahr“ werden diese auch nicht sehr hoch ausfallen.

Notwendig wären dagegen JSZ 100% für alle und ganz wichtig: eine komplette Überarbeitung der Tabelle mit dem Ziel wieder zu Abständen zwischen den EG‘s zu kommen die steigende Verantwortung und bessere Ausbildung entsprechend honorieren. Der Abstand zwischen EG12 und EG13 ist auch bei 100% JSZ für alle ein Witz.
 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 08.04.2024 11:33
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

In Niedersachsen verbietet das NKomVG in §107 die Bezahlung von Beschäftigten über Tarif. Man hat sich an der Landesbesoldung zu orientieren. Zulagen sind zudem meines Wissens befristet anzulegen. Das was der Bund also mal gemacht hat - in der IT bis zu 1000 € im Monat an Zulage zu zahlen - ist kein Dauerbonus sondern nur Lockmittel auf der Falle.

Anderer Vorschlag zum TVÖD:
1. Die Stufen werden abgeschafft. Es gibt ab sofort nur noch Stufen 5 und 6. Alle Beschäftigten im ÖD die bisher in Stufen 1 - 4 sind kommen zum 01.01.2025 in Stufe 5. Ab 2030 gibt es nur noch die Stufe 6.
Neueinstellungen bis dahin in Stufe 5 oder 6. Ab 2030 gibt es keine Stufen mehr und die Neueinstellungen erfolgen zum Tabellenentgelt (vgl. Stufe 6).
Die Tabelle nach Stufen wird somit 2030 abgeschafft.

2. Die Tariferhöhung findet automatisch jedes Jahr zum 01.01. statt und orientiert sich an der Inflation - ähnlich wie es die Diäten der Abgeordneten jetzt auch schon tun. Das System ist ja bekannt und kann genutzt werden.

3. Bei negativer Inflation / Deflation gibt es eine Nullrunde

4. Die Gewerkschaft verhandelt keine Gehälter mehr sondern nur noch Boni, Wochenstunden etc.
Das klingt zu schön und wird leider niemals Realität.
Ich finde eine Tariferhöhung ausschließlich in Höhe der Inflation jetzt nicht so prickelnd.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 08.04.2024 15:58
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

In Niedersachsen verbietet das NKomVG in §107 die Bezahlung von Beschäftigten über Tarif. Man hat sich an der Landesbesoldung zu orientieren. Zulagen sind zudem meines Wissens befristet anzulegen. Das was der Bund also mal gemacht hat - in der IT bis zu 1000 € im Monat an Zulage zu zahlen - ist kein Dauerbonus sondern nur Lockmittel auf der Falle.

Anderer Vorschlag zum TVÖD:
1. Die Stufen werden abgeschafft. Es gibt ab sofort nur noch Stufen 5 und 6. Alle Beschäftigten im ÖD die bisher in Stufen 1 - 4 sind kommen zum 01.01.2025 in Stufe 5. Ab 2030 gibt es nur noch die Stufe 6.
Neueinstellungen bis dahin in Stufe 5 oder 6. Ab 2030 gibt es keine Stufen mehr und die Neueinstellungen erfolgen zum Tabellenentgelt (vgl. Stufe 6).
Die Tabelle nach Stufen wird somit 2030 abgeschafft.

2. Die Tariferhöhung findet automatisch jedes Jahr zum 01.01. statt und orientiert sich an der Inflation - ähnlich wie es die Diäten der Abgeordneten jetzt auch schon tun. Das System ist ja bekannt und kann genutzt werden.

3. Bei negativer Inflation / Deflation gibt es eine Nullrunde

4. Die Gewerkschaft verhandelt keine Gehälter mehr sondern nur noch Boni, Wochenstunden etc.
Das klingt zu schön und wird leider niemals Realität.
Ich finde eine Tariferhöhung ausschließlich in Höhe der Inflation jetzt nicht so prickelnd.
Kann Verdi ja über die Arbeitszeit beeinflussen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hugo Stieglitz am 08.04.2024 16:03
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

In Niedersachsen verbietet das NKomVG in §107 die Bezahlung von Beschäftigten über Tarif. Man hat sich an der Landesbesoldung zu orientieren. Zulagen sind zudem meines Wissens befristet anzulegen. Das was der Bund also mal gemacht hat - in der IT bis zu 1000 € im Monat an Zulage zu zahlen - ist kein Dauerbonus sondern nur Lockmittel auf der Falle.

Anderer Vorschlag zum TVÖD:
1. Die Stufen werden abgeschafft. Es gibt ab sofort nur noch Stufen 5 und 6. Alle Beschäftigten im ÖD die bisher in Stufen 1 - 4 sind kommen zum 01.01.2025 in Stufe 5. Ab 2030 gibt es nur noch die Stufe 6.
Neueinstellungen bis dahin in Stufe 5 oder 6. Ab 2030 gibt es keine Stufen mehr und die Neueinstellungen erfolgen zum Tabellenentgelt (vgl. Stufe 6).
Die Tabelle nach Stufen wird somit 2030 abgeschafft.

2. Die Tariferhöhung findet automatisch jedes Jahr zum 01.01. statt und orientiert sich an der Inflation - ähnlich wie es die Diäten der Abgeordneten jetzt auch schon tun. Das System ist ja bekannt und kann genutzt werden.

3. Bei negativer Inflation / Deflation gibt es eine Nullrunde

4. Die Gewerkschaft verhandelt keine Gehälter mehr sondern nur noch Boni, Wochenstunden etc.
Das klingt zu schön und wird leider niemals Realität.
Ich finde eine Tariferhöhung ausschließlich in Höhe der Inflation jetzt nicht so prickelnd.
Kann Verdi ja über die Arbeitszeit beeinflussen.
Und wir suchen uns alle dann einen Zweitjob? Dann doch lieber eine Kopplung der Steigerungen an die Durchschnittslöhne.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 08.04.2024 16:06
Nein, dass Problem ist das wollen!
Wenn ein AG wollte, könnte er vereinzelt Mitarbeitern ein besseres Entgelt gönnen als den anderen.

In Niedersachsen verbietet das NKomVG in §107 die Bezahlung von Beschäftigten über Tarif. Man hat sich an der Landesbesoldung zu orientieren. Zulagen sind zudem meines Wissens befristet anzulegen. Das was der Bund also mal gemacht hat - in der IT bis zu 1000 € im Monat an Zulage zu zahlen - ist kein Dauerbonus sondern nur Lockmittel auf der Falle.

Anderer Vorschlag zum TVÖD:
1. Die Stufen werden abgeschafft. Es gibt ab sofort nur noch Stufen 5 und 6. Alle Beschäftigten im ÖD die bisher in Stufen 1 - 4 sind kommen zum 01.01.2025 in Stufe 5. Ab 2030 gibt es nur noch die Stufe 6.
Neueinstellungen bis dahin in Stufe 5 oder 6. Ab 2030 gibt es keine Stufen mehr und die Neueinstellungen erfolgen zum Tabellenentgelt (vgl. Stufe 6).
Die Tabelle nach Stufen wird somit 2030 abgeschafft.

2. Die Tariferhöhung findet automatisch jedes Jahr zum 01.01. statt und orientiert sich an der Inflation - ähnlich wie es die Diäten der Abgeordneten jetzt auch schon tun. Das System ist ja bekannt und kann genutzt werden.

3. Bei negativer Inflation / Deflation gibt es eine Nullrunde

4. Die Gewerkschaft verhandelt keine Gehälter mehr sondern nur noch Boni, Wochenstunden etc.
Das klingt zu schön und wird leider niemals Realität.
Ich finde eine Tariferhöhung ausschließlich in Höhe der Inflation jetzt nicht so prickelnd.
Besser als sich unter der Inflation zu bewegen.. außerdem direkt bei Neueinstellung Stufe 6 ist doch auch was oder?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.04.2024 19:43
Jahrelang sind wir mit diesem Konzept besser gefahren, sprich eben stets oberhalb der Inflation abgeschlossen.
Insofern hat Hugo Recht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.04.2024 21:37
Es ist halt auch immer ein politisches, bzw. gesellschaftspolitisches Ding. 2,4% Steigerung lassen sich in Zeiten von 1,8% Inflation eben besser verkaufen als 7% Steigerung in Zeiten von 11% Inflation. Und dabei war genau "Inflation" das große Thema der letzten Runde.

Ob diese immer das große Thema sein sollte oder muss? Finde ich nicht, sonst wird es ganz schnell zum Lieblings-Argument der AG-Seite, wenn die Inflation niedrig oder niedrig gerechnet ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wurmlie am 09.04.2024 06:49
Es ist halt auch immer ein politisches, bzw. gesellschaftspolitisches Ding. 2,4% Steigerung lassen sich in Zeiten von 1,8% Inflation eben besser verkaufen als 7% Steigerung in Zeiten von 11% Inflation. Und dabei war genau "Inflation" das große Thema der letzten Runde.

Ob diese immer das große Thema sein sollte oder muss? Finde ich nicht, sonst wird es ganz schnell zum Lieblings-Argument der AG-Seite, wenn die Inflation niedrig oder niedrig gerechnet ist.

Ich betrachte die Inflation immer über mehrere Jahre und da sind wir nicht ansatzweise hinterher gekommen.
2023. die Preise sind in den letzten 3-4 Jahren so stark gesteigen, dass die Inflatiosnzahl, die dieses Jahr immer genannt wird, ein schlechter Witz. Was bringt mir es mir, wenn ich auf dauer trotzdem Geld verliere.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 09.04.2024 09:08
Es ist halt auch immer ein politisches, bzw. gesellschaftspolitisches Ding. 2,4% Steigerung lassen sich in Zeiten von 1,8% Inflation eben besser verkaufen als 7% Steigerung in Zeiten von 11% Inflation. Und dabei war genau "Inflation" das große Thema der letzten Runde.

Ob diese immer das große Thema sein sollte oder muss? Finde ich nicht, sonst wird es ganz schnell zum Lieblings-Argument der AG-Seite, wenn die Inflation niedrig oder niedrig gerechnet ist.

Ich betrachte die Inflation immer über mehrere Jahre und da sind wir nicht ansatzweise hinterher gekommen.
2023. die Preise sind in den letzten 3-4 Jahren so stark gesteigen, dass die Inflatiosnzahl, die dieses Jahr immer genannt wird, ein schlechter Witz. Was bringt mir es mir, wenn ich auf dauer trotzdem Geld verliere.

Genauso muss man es auch betrachten. Zumal auch bedacht werden muss, dass es bei der Inflation einen "Zinseszinseffekt" gibt. Zunächst Steigerung beispielsweise 2 %, die nächste Steigerung basiert dann auf der bereits 2 % höheren Grundlage.

Daher sind die "einmaligen" ca. 10 % (je nach EG und Stufe) lange nicht ausreichend, um die Inflation der letzten Jahre auszugleichen. Die 1,8 % aus 2022 waren ja auch nur ein Witz, 2023 0 % und 2024 ca. 10 %
Insgesamt liegen wir aber deutlich über 15 %
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: acellera am 09.04.2024 11:14
Ja....leider denken unsere hochbezahlten Regierungsvertreter, dass bei der Nachricht "Inflation sinkt auf 2,2 %" die Lebensmittel wieder billiger werden ::)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Hr. Gesheimer am 09.04.2024 11:30
Ja....leider denken unsere hochbezahlten Regierungsvertreter, dass bei der Nachricht "Inflation sinkt auf 2,2 %" die Lebensmittel wieder billiger werden ::)

Ungeachtet der Bezahlung denkt niemand, dass etwas billiger wird. Es wird halt nur etwas weniger schnell teurer. Dass punktuell einzelne Bestandteile des Warenkorbs "billiger" werden, ist nicht ungewöhnlich, Lebensmittel in Summe sind in der Regel davon aber nicht betroffen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Keeper83 am 09.04.2024 14:18
Ja....leider denken unsere hochbezahlten Regierungsvertreter, dass bei der Nachricht "Inflation sinkt auf 2,2 %" die Lebensmittel wieder billiger werden ::)

Wir haben hochbezahlte Regierungsvertreter?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: DerLustigeOpa am 09.04.2024 15:21
Ich betrachte die Inflation immer über mehrere Jahre und da sind wir nicht ansatzweise hinterher gekommen.
2023. die Preise sind in den letzten 3-4 Jahren so stark gesteigen, dass die Inflatiosnzahl, die dieses Jahr immer genannt wird, ein schlechter Witz. Was bringt mir es mir, wenn ich auf dauer trotzdem Geld verliere.

Genauso muss man es auch betrachten. Zumal auch bedacht werden muss, dass es bei der Inflation einen "Zinseszinseffekt" gibt. Zunächst Steigerung beispielsweise 2 %, die nächste Steigerung basiert dann auf der bereits 2 % höheren Grundlage.

Daher sind die "einmaligen" ca. 10 % (je nach EG und Stufe) lange nicht ausreichend, um die Inflation der letzten Jahre auszugleichen. Die 1,8 % aus 2022 waren ja auch nur ein Witz, 2023 0 % und 2024 ca. 10 %
Insgesamt liegen wir aber deutlich über 15 %

Ja....leider denken unsere hochbezahlten Regierungsvertreter, dass bei der Nachricht "Inflation sinkt auf 2,2 %" die Lebensmittel wieder billiger werden ::)

Sehr vorbildlich mit der Betrachtung über mehrere Jahre.

Dazu zwei Fragen:

1) Wärt ihr zufrieden, wenn die Jahresgehälter auf lange Sicht, sagen wir ab Einführung des TVöD (2005), mit der Inflation +/- 0 mitgehalten hätten?

2) Falls nein: Um wie viel Prozent hätten die Jahresgehälter in diesen 20 Jahren über die Inflation hinaus steigen müssen, damit ihr halbwegs zufrieden wäret?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 09.04.2024 15:30
Ja....leider denken unsere hochbezahlten Regierungsvertreter, dass bei der Nachricht "Inflation sinkt auf 2,2 %" die Lebensmittel wieder billiger werden ::)

Ungeachtet der Bezahlung denkt niemand, dass etwas billiger wird. Es wird halt nur etwas weniger schnell teurer. Dass punktuell einzelne Bestandteile des Warenkorbs "billiger" werden, ist nicht ungewöhnlich, Lebensmittel in Summe sind in der Regel davon aber nicht betroffen.

Sorry, das bezweifle ich. In Studien wird regelmäßig festgestellt, dass die Deutschen nur eine geringe Finanzbildung besitzen. Wenn in der Zeitung steht "Die Inflation sinkt", wird ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung diese Information so deuten, dass die Preise nun wieder fallen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 09.04.2024 18:45
Ja....leider denken unsere hochbezahlten Regierungsvertreter, dass bei der Nachricht "Inflation sinkt auf 2,2 %" die Lebensmittel wieder billiger werden ::)

Ungeachtet der Bezahlung denkt niemand, dass etwas billiger wird. Es wird halt nur etwas weniger schnell teurer. Dass punktuell einzelne Bestandteile des Warenkorbs "billiger" werden, ist nicht ungewöhnlich, Lebensmittel in Summe sind in der Regel davon aber nicht betroffen.

Sorry, das bezweifle ich. In Studien wird regelmäßig festgestellt, dass die Deutschen nur eine geringe Finanzbildung besitzen. Wenn in der Zeitung steht "Die Inflation sinkt", wird ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung diese Information so deuten, dass die Preise nun wieder fallen.

Leider hast du damit vollkommen Recht. Viele meinen wirklich, dass "die Inflation sinkt" meint, dass die Preise wieder sinken. Zumal oft auch noch parallel berichtet wird, dass Supermärkte die Preise (für einige Produkte) wieder reduzieren.
Das Wort Deflation existiert in vielen Köpfen gar nicht.

Leider ist es wie du sagst. Die Leute denken "Inflation sinkt = Preise sinken wieder"
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 09.04.2024 18:49
Ich betrachte die Inflation immer über mehrere Jahre und da sind wir nicht ansatzweise hinterher gekommen.
2023. die Preise sind in den letzten 3-4 Jahren so stark gesteigen, dass die Inflatiosnzahl, die dieses Jahr immer genannt wird, ein schlechter Witz. Was bringt mir es mir, wenn ich auf dauer trotzdem Geld verliere.

Genauso muss man es auch betrachten. Zumal auch bedacht werden muss, dass es bei der Inflation einen "Zinseszinseffekt" gibt. Zunächst Steigerung beispielsweise 2 %, die nächste Steigerung basiert dann auf der bereits 2 % höheren Grundlage.

Daher sind die "einmaligen" ca. 10 % (je nach EG und Stufe) lange nicht ausreichend, um die Inflation der letzten Jahre auszugleichen. Die 1,8 % aus 2022 waren ja auch nur ein Witz, 2023 0 % und 2024 ca. 10 %
Insgesamt liegen wir aber deutlich über 15 %

Ja....leider denken unsere hochbezahlten Regierungsvertreter, dass bei der Nachricht "Inflation sinkt auf 2,2 %" die Lebensmittel wieder billiger werden ::)

Sehr vorbildlich mit der Betrachtung über mehrere Jahre.

Dazu zwei Fragen:

1) Wärt ihr zufrieden, wenn die Jahresgehälter auf lange Sicht, sagen wir ab Einführung des TVöD (2005), mit der Inflation +/- 0 mitgehalten hätten?

2) Falls nein: Um wie viel Prozent hätten die Jahresgehälter in diesen 20 Jahren über die Inflation hinaus steigen müssen, damit ihr halbwegs zufrieden wäret?

Ein bisschen mehr als die Inflation sollte schon bei rumkommen, da die Kaufkraft sonst nicht steigen kann. Zumindest im langjährigen Mittel sollte es so sein.
Es ist halt nur jetzt so übel, weil die Inflation so viel höher war als der Zuwachs des Einkommens.

Wenn man mal nur ein Jahr 1,3 % bekommt und die Inflation ist bei 1,4 %, ist es nicht so relevant; aber jetzt beispielsweise 2 Jahre um die 7 % und dabei 0 % und ca. 10 % ist halt ein zu starkes Minus.

Insgesamt sollten langfristig so 2 % über der Inflation drin sein, zumal Bürgergeld sich ja auch an der Inflation orientiert. Man sollte als Arbeitnehmer nicht immer schlechter gestellt werden. Insbesondere wenn ich jetzt noch bedenke, dass die Sozialabgaben massiv steigen, muss schon mehr bei rumkommen
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 09.04.2024 19:15
Was stimmt nicht mit Euch? Sind wir eine Wohlfahrtskommision für den Staat BRD?

In Verhandlungen will man natürlich immer das Maximalergebnis, auch wenn das 100 % Steigerung sind.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 09.04.2024 22:23
Ich betrachte die Inflation immer über mehrere Jahre und da sind wir nicht ansatzweise hinterher gekommen.
2023. die Preise sind in den letzten 3-4 Jahren so stark gesteigen, dass die Inflatiosnzahl, die dieses Jahr immer genannt wird, ein schlechter Witz. Was bringt mir es mir, wenn ich auf dauer trotzdem Geld verliere.

Genauso muss man es auch betrachten. Zumal auch bedacht werden muss, dass es bei der Inflation einen "Zinseszinseffekt" gibt. Zunächst Steigerung beispielsweise 2 %, die nächste Steigerung basiert dann auf der bereits 2 % höheren Grundlage.

Daher sind die "einmaligen" ca. 10 % (je nach EG und Stufe) lange nicht ausreichend, um die Inflation der letzten Jahre auszugleichen. Die 1,8 % aus 2022 waren ja auch nur ein Witz, 2023 0 % und 2024 ca. 10 %
Insgesamt liegen wir aber deutlich über 15 %

Ja....leider denken unsere hochbezahlten Regierungsvertreter, dass bei der Nachricht "Inflation sinkt auf 2,2 %" die Lebensmittel wieder billiger werden ::)

Sehr vorbildlich mit der Betrachtung über mehrere Jahre.

Dazu zwei Fragen:

1) Wärt ihr zufrieden, wenn die Jahresgehälter auf lange Sicht, sagen wir ab Einführung des TVöD (2005), mit der Inflation +/- 0 mitgehalten hätten?

2) Falls nein: Um wie viel Prozent hätten die Jahresgehälter in diesen 20 Jahren über die Inflation hinaus steigen müssen, damit ihr halbwegs zufrieden wäret?

Der öffentliche Dienst betreibt selbst ja keine Wertschöpfung respektive erzielt er keine Gewinne. Gleichzeitig ist er für Wirtschaft und Gesellschaft von essentieller Bedeutung. Daher sollten sich die Tarifrunden auch nicht an der Inflation, sondern an der allgemeinen Lohnentwicklung orientieren. Das spart Zeit und Nerven ... und rettet vielen Lachsen das Leben, die künftig nicht mehr als Häppchen gereicht werden müssen  ;).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Flying am 11.04.2024 09:15
Was stimmt nicht mit Euch? Sind wir eine Wohlfahrtskommision für den Staat BRD?

In Verhandlungen will man natürlich immer das Maximalergebnis, auch wenn das 100 % Steigerung sind.

Klar - nur will das die Gegenseite auch (bzw. eben nicht).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 11.04.2024 09:25
Es geht um Forderungen.

Und die scheinen mir auch hier eher duckmäuschenhaft zu sein. Fast so schlimm wie bei Verdi.

Wesselsky wären in einer idealen Gewerrkschaftswelt noch der lammfrommste. wir sind doch hier nicht auf dem Bio-Markt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.04.2024 10:46
Es geht um Forderungen.

Und die scheinen mir auch hier eher duckmäuschenhaft zu sein. Fast so schlimm wie bei Verdi.

Wesselsky wären in einer idealen Gewerrkschaftswelt noch der lammfrommste. wir sind doch hier nicht auf dem Bio-Markt.

Du bist schon irgendwie lustig: Einerseits führst Du kognitive Leitungsfähigkeiten für Deinen Traum von der 24h-Woche an, andererseits erkennst Du nicht, wenn Diskussionen sich von Forderungen weg und zu realistisch möglichen Ergebnissen hin entwickeln ;) - Ich denke, beides ist im Rahmen einer Diskussion um eine kommende Tarifrunde legitim und hat erstmal wenig mit einer Forderungsaufstellung von verdi zu tun.

Da Du Dich ja insbesondere für eine Verkürzung der AZ einsetzt, solltest Du Dich auch mit Lohnzuwächsen in homöopathischer Dosis zufrieden geben. Mein Standpunkt ist -wie mehrfach erläutert- ein anderer: Ich würde mir wünschen, dass verdi mit einer hohen, prozentualen(!) Tabellenerhöhung an den Start geht - aber realistisch gesehen wird das wohl nicht passieren.

Weselskys Abschluss ist jetzt auch nicht sooo dolle und die Verkürzung der AZ wird ja auch erst später umgesetzt. Der Effekt auf die dort dann folgendenden Tarifverhandlungen wird also spannend sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 11.04.2024 11:05
Ich erkenne jedwede Forderung an, jedoch sollten diese Substanz haben.

Und wer sich bei einer Forderung zu seinen Gunsten auf ein Wohlergehen der Gesamtgesellschaft beruft, wie hier bereist oft geschrieben, bekommt meine Kritik.´Das ist nicht Aufgabe der AN.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.04.2024 11:33
Ich erkenne jedwede Forderung an, jedoch sollten diese Substanz haben.

Und wer sich bei einer Forderung zu seinen Gunsten auf ein Wohlergehen der Gesamtgesellschaft beruft, wie hier bereist oft geschrieben, bekommt meine Kritik.´Das ist nicht Aufgabe der AN.

Da hast Du völlig Recht. Das betrifft allerdings nur die Forderung, das Erbebnis muss gesamtgesellschaftlich passen - gerade im öD!

(Hast Du Kinder? Schon mal so eine Wunschliste für Weihnachten erhalten? ;))
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 11.04.2024 14:00


(Hast Du Kinder? Schon mal so eine Wunschliste für Weihnachten erhalten? ;))

Um Im Vergleich zu bleiben: im Sinne des Wechsels von einem AG zu einem AG - Markt haben die KInder das Geld (die Macht)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.04.2024 19:35


(Hast Du Kinder? Schon mal so eine Wunschliste für Weihnachten erhalten? ;))

Um Im Vergleich zu bleiben: im Sinne des Wechsels von einem AG zu einem AG - Markt haben die KInder das Geld (die Macht)

Okay, verstanden: Du hast keine Kinder ;D ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 11.04.2024 19:42

Da hast Du völlig Recht. Das betrifft allerdings nur die Forderung, das Erbebnis muss gesamtgesellschaftlich passen - gerade im öD!


Mein Gott, es geht um die Forderung.

Wie auch hier zehnmal geschrieben: soll ich dem Autoverkäufer 1000 € mehr geben, weil er sechs Kinder hat? Sind wird das Sozialamt oder eine Tarifpartei?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 11.04.2024 20:13

Da hast Du völlig Recht. Das betrifft allerdings nur die Forderung, das Erbebnis muss gesamtgesellschaftlich passen - gerade im öD!


Mein Gott, es geht um die Forderung.

Wie auch hier zehnmal geschrieben: soll ich dem Autoverkäufer 1000 € mehr geben, weil er sechs Kinder hat? Sind wird das Sozialamt oder eine Tarifpartei?

Lieber BAT, Preisfrage: Hat der Autoverkäufer eigentlich wegen seiner "geistigen Arbeit" nicht ohnehin unter der ausbeuterischen (und nach aktueller Studienlage völlig überzogenen) Öffnungszeit zu leiden?

Beschenkt ihn also - und zwar reichlich! ;)

... mal ganz ehrlich: Du bist bestimmt ein töfte Kerl und wir hätten sicher Spaß bei ein, zwei Bier und ner Runde Billard. Aber in diesen Tarifgeschichten kommen wir nicht zueinander. Meine Forderung wäre: 9% für 12 Monate. Kein Sockelbetrag, keine Fummelei an der Arbeitszeit! Wenn es dann grob 5% für 24 Monate und eine Einmalzahlung werden, dann halte ich das für angemessen - solange die allgemeine, wirtschaftliche Entwicklung so bleibt, wie sie rezent ist.

Wenn Du meinst, Du musst mehr erhalten: Die Privatwirtschaft sucht ebenfalls händeringend Personal (ich könnte knapp 20k mehr "da draußen" verdienen - aber ich kenne eben auch beide Seiten und habe gewisse Elemente der Entschleunigung im öD zu schätzen gelernt).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 11.04.2024 20:18
Irish Coffee und ein Talisker wären auch gut.

Aber warum sollte wir zu einem Ergebnis kommen? Das ist meine Ansicht der Sachlage und ich gehe und sehe, dass sie randständig ist.

(Nach aktuellem Stand müsste ich mich in eine Führungsstelle mit 34 Stunden rein prozessieren oder auf Vollzeit rauf, da der AG Teilzeit in Führungsstellen verweigert.)

P.S.: der Autohändler wandert schon sehr stark in das Netz ab. Genau der gleiche Effekt wie bald die Lokführer und auch große Teile der Bürolandschaft. KI, automes Fahren, you name it
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wurmlie am 12.04.2024 09:11
Es wäre wünschenswert, wenn das Thema der verkürzten Arbeitszeit bei gleichbleibendem Gehalt nicht weiter im Fokus stünde. Ich persönlich finde 39h ok. Pendler sehen das vielleicht anders. Aber jeder hat andere Prioritäten.

Die Frage nach verfügbarem Personal bei einer Reduzierung auf 35 Stunden stellt sich dringlich. Bereits jetzt mangelt es an Arbeitskräften, und eine weitere Verkürzung könnte bestehende Engpässe verschärfen, was zu einem Anstieg der unerledigten Aufgaben führen könnte.

Es ist verständlich, dass Menschen nach höherem Gehalt und mehr Freizeit streben. Jedoch muss dies in einem finanziell tragbaren Rahmen bleiben.

Es besteht die Gefahr, dass Deutschland seinen Wohlstand gefährdet - im öffentlichen Dienst nur bedingt aber in der Wirtschaft. Ein Beispiel hierfür ist die Situation bei der Bahn, die bereits jetzt in nahezu allen Bereichen einen Mangel an Fachkräften verzeichnet. Das Schienennetz leidet unter massiven Problemen, und bald werden noch weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Es stellt sich die Frage, wie diesem Personalmangel begegnet werden kann.

Alleine wenn die Boomer in Rente gehen. Wer soll diese denn ersetzen?

Eine Erhöhung der Löhne ist in erster Linie erforderlich. Es fällt auf, dass oft diejenigen am lautesten klagen, die bereits jetzt vergleichsweise wenig zu tun haben und wenig Einsatz zeigen (Erfahrungen aus dem eigenen Büro).

Eine Verkürzung der Arbeitszeit bedeutet höchstwahrscheinlich auch eine höhere Ausgabenlast, weil ich mehr Zeit zum konsumieren habe und das Gehalt bliebe gleich. Daher sollte eine Wahlmöglichkeit geschaffen werden, beispielsweise die Option, bei einer 39-Stunden-Woche zu bleiben und dafür einen höheren Lohn zu erhalten.

Des Weiteren sollten die Erfahrungsstufen überdacht werden, möglicherweise sollten sie abgeschafft oder zumindest auf drei Stufen begrenzt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.04.2024 09:20
Wir haben aktuell eine Arbeitslosenquote von 6,2 %.

Beim beginnenden Übergang in den 40 Stunden Woche 1965 waren es 0,7 %.

Mehr brauche ich wohl nicht schreiben. ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VielUnterwegs am 12.04.2024 09:55
Und dann kommt noch belastend hinzu: Die Steuerklassen fallen bei Ehepaaren bald weg, es bleibt garantiert noch weniger übrig vom Lohn! Meine Frau verdient knapp 1/3 weniger und wir mussten bis dato nur minimale Steuer-Beträge zurückzahlen. Ab nächstem Jahr geh ich quasi für den Staat in Vorkasse und bekomme dann zwar im Jahr drauf vielleicht wieder etwas zurück - aber am Ende halt doch nicht so hoch wie im Moment und das Geld steht bis dahin einfach nicht zur Verfügung! Uns werden 2025 ca. 200€ netto monatlich fehlen! Ich soll dem Finanzamt Steuern vorstrecken aber ich bekomme diesen Vorschuss vom Finanzamt nicht, extrem ungerecht!!!

PS: Auch die neue Grundsteuer schlägt nächstes Jahr auf...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.04.2024 10:11
Und dann kommt noch belastend hinzu: Die Steuerklassen fallen bei Ehepaaren bald weg, es bleibt garantiert noch weniger übrig vom Lohn! Meine Frau verdient knapp 1/3 weniger und wir mussten bis dato nur minimale Steuer-Beträge zurückzahlen. Ab nächstem Jahr geh ich quasi für den Staat in Vorkasse und bekomme dann zwar im Jahr drauf vielleicht wieder etwas zurück - aber am Ende halt doch nicht so hoch wie im Moment und das Geld steht bis dahin einfach nicht zur Verfügung! Uns werden 2025 ca. 200€ netto monatlich fehlen! Ich soll dem Finanzamt Steuern vorstrecken aber ich bekomme diesen Vorschuss vom Finanzamt nicht, extrem ungerecht!!!

PS: Auch die neue Grundsteuer schlägt nächstes Jahr auf...
Unsinn! Steuerklasse Vier mit korrektem Faktor und die Steuererklärung landet bei Null.
Es ist eine schreckliche Ahnungslosigkeit zu glauben, dass durch den Wegfall der 3/5 irgendjemand mehr oder weniger Steuern nach seine JE zu zahlen hat.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 12.04.2024 10:12
Es soll ja auch noch die Möglichkeit geben, sich einen Freibetrag auf die "Lohnsteuerkarte" schreiben zu lassen, damit erhält man jeden Monat etwa das an Netto mehr, was man sonst aufsummiert mit der Einkommensteuererklärung 1x pro Jahr erhalten würde. Wenn Du daher nicht in "Vorleistung" gehen willst, würde ich das mal prüfen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.04.2024 10:21
Es soll ja auch noch die Möglichkeit geben, sich einen Freibetrag auf die "Lohnsteuerkarte" schreiben zu lassen, damit erhält man jeden Monat etwa das an Netto mehr, was man sonst aufsummiert mit der Einkommensteuererklärung 1x pro Jahr erhalten würde. Wenn Du daher nicht in "Vorleistung" gehen willst, würde ich das mal prüfen.
Das kommt noch dazu, aber anstelle dessen meckern die Leute lieber, dass sie angeblich was vorstrecken sollen.
oh mann AUA
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: acellera am 12.04.2024 10:22
Wir haben aktuell eine Arbeitslosenquote von 6,2 %.

Beim beginnenden Übergang in den 40 Stunden Woche 1965 waren es 0,7 %.

Mehr brauche ich wohl nicht schreiben. ;)

Keine Frage hätten wir genügend Arbeitskräfte, aber ich muss laut lachen wenn ich deinen Vergleich lese :-)
Es trifft aber irgendwie genau den Punkt. - Durch Bürokratieabbau und einer strengeren Ausländer- und Sozialpolitik könnte man in Deutschland viele Probleme - auch den Wegfall der Babyboomer - lösen. Nur ist das nicht das Problem von uns AN und AG, weshalb dein Vergleich umso passender ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Verwaltungsfritze am 12.04.2024 10:29
Es soll ja auch noch die Möglichkeit geben, sich einen Freibetrag auf die "Lohnsteuerkarte" schreiben zu lassen, damit erhält man jeden Monat etwa das an Netto mehr, was man sonst aufsummiert mit der Einkommensteuererklärung 1x pro Jahr erhalten würde. Wenn Du daher nicht in "Vorleistung" gehen willst, würde ich das mal prüfen.

Das finde ich interessant und habe davon noch nichts gehört. Was sind so die Schlagworte dafür? Würde mich gerne darüber informieren, allerdings finde ich unter Freibetrag natürlich nur den allgemeinen Freibetrag.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.04.2024 10:31
Wir haben aktuell eine Arbeitslosenquote von 6,2 %.

Beim beginnenden Übergang in den 40 Stunden Woche 1965 waren es 0,7 %.

Mehr brauche ich wohl nicht schreiben. ;)

Keine Frage hätten wir genügend Arbeitskräfte, aber ich muss laut lachen wenn ich deinen Vergleich lese :-)
Es trifft aber irgendwie genau den Punkt. - Durch Bürokratieabbau und einer strengeren Ausländer- und Sozialpolitik könnte man in Deutschland viele Probleme - auch den Wegfall der Babyboomer - lösen. Nur ist das nicht das Problem von uns AN und AG, weshalb dein Vergleich umso passender ist.
und einer weniger strengeren Arbeitserlaubniserteilung für nicht EU Menschen hast du noch vergessen,
oder meintest du das mit dem Bürokratieabbau?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.04.2024 10:37
Es soll ja auch noch die Möglichkeit geben, sich einen Freibetrag auf die "Lohnsteuerkarte" schreiben zu lassen, damit erhält man jeden Monat etwa das an Netto mehr, was man sonst aufsummiert mit der Einkommensteuererklärung 1x pro Jahr erhalten würde. Wenn Du daher nicht in "Vorleistung" gehen willst, würde ich das mal prüfen.

Das finde ich interessant und habe davon noch nichts gehört. Was sind so die Schlagworte dafür? Würde mich gerne darüber informieren, allerdings finde ich unter Freibetrag natürlich nur den allgemeinen Freibetrag.
Meine Gattin hat durchs Pendeln 3600€ Fahrtkosten, die sind eingetragen und sie hat daher monatlich 300€ weniger zu versteuerndes Einkommen.
Durch die scheiss Coronazeit und HO (und eben nicht mehr 210 Tage pendeln) musste sie dann natürlich ordentlich Geld zurück zahlen, aber da ist der Staat erstmal in Vorkasse gegangen 😇
Antrag Lohnsteuerermässigung oder Eintragung lohnsteuerkare würde ich googlen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 12.04.2024 10:38
Das finde ich interessant und habe davon noch nichts gehört. Was sind so die Schlagworte dafür? Würde mich gerne darüber informieren, allerdings finde ich unter Freibetrag natürlich nur den allgemeinen Freibetrag.

https://www.vlh.de/wissen-service/steuer-nachrichten/mehr-netto-dank-freibetrag.html#:~:text=Der%20Grundfreibetrag%20liegt%202024%20bei,m%C3%BCssen%20Sie%20keine%20Steuern%20zahlen. (https://www.vlh.de/wissen-service/steuer-nachrichten/mehr-netto-dank-freibetrag.html#:~:text=Der%20Grundfreibetrag%20liegt%202024%20bei,m%C3%BCssen%20Sie%20keine%20Steuern%20zahlen.)

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: bbdhs am 12.04.2024 10:38
Es soll ja auch noch die Möglichkeit geben, sich einen Freibetrag auf die "Lohnsteuerkarte" schreiben zu lassen, damit erhält man jeden Monat etwa das an Netto mehr, was man sonst aufsummiert mit der Einkommensteuererklärung 1x pro Jahr erhalten würde. Wenn Du daher nicht in "Vorleistung" gehen willst, würde ich das mal prüfen.

Das finde ich interessant und habe davon noch nichts gehört. Was sind so die Schlagworte dafür? Würde mich gerne darüber informieren, allerdings finde ich unter Freibetrag natürlich nur den allgemeinen Freibetrag.

Gemeint ist wahrscheinlich Steuerklasse IV mit Faktor (Faktorverfahren)
(Sorry wurde ja vorher schon genannt... sollte erstmal alles rückwirkend lesen. Eintragen kann man sonst noch z.B. die PKV-Beiträge (wenn man als Tarifbeschäftigter in der PKV sein sollte), die Wege zur Arbeit, ...)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.04.2024 10:40

Keine Frage hätten wir genügend Arbeitskräfte, aber ich muss laut lachen wenn ich deinen Vergleich lese :-)
Es trifft aber irgendwie genau den Punkt. - Durch Bürokratieabbau und einer strengeren Ausländer- und Sozialpolitik könnte man in Deutschland viele Probleme - auch den Wegfall der Babyboomer - lösen. Nur ist das nicht das Problem von uns AN und AG, weshalb dein Vergleich umso passender ist.

Nein, mir geht es um die Haltung. Früher wurde einfach gemacht, heute sieht man Probleme. Früher sah man den Käse, heute die Löcher. Insbesondere hier im Forum.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.04.2024 10:50
Es soll ja auch noch die Möglichkeit geben, sich einen Freibetrag auf die "Lohnsteuerkarte" schreiben zu lassen, damit erhält man jeden Monat etwa das an Netto mehr, was man sonst aufsummiert mit der Einkommensteuererklärung 1x pro Jahr erhalten würde. Wenn Du daher nicht in "Vorleistung" gehen willst, würde ich das mal prüfen.

Das finde ich interessant und habe davon noch nichts gehört. Was sind so die Schlagworte dafür? Würde mich gerne darüber informieren, allerdings finde ich unter Freibetrag natürlich nur den allgemeinen Freibetrag.

Gemeint ist wahrscheinlich Steuerklasse IV mit Faktor (Faktorverfahren)
(Sorry wurde ja vorher schon genannt... sollte erstmal alles rückwirkend lesen. Eintragen kann man sonst noch z.B. die PKV-Beiträge (wenn man als Tarifbeschäftigter in der PKV sein sollte), die Wege zur Arbeit, ...)
Der PKV Betrag sollte eigentlich schon vom AG korrekt eingetragen sein und automatisch abgerechnet sein.
Bei mir haben die mal aus versehen den doppelten Betrag eingegeben und ich hab monatlich ordentlich mehr bekommen als mir zusteht, das hat echt lange gedauert, bis die das kapiert haben und ich konnte mich solange nicht gegen das Zinslose Darlehen wehren.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.04.2024 10:54

Keine Frage hätten wir genügend Arbeitskräfte, aber ich muss laut lachen wenn ich deinen Vergleich lese :-)
Es trifft aber irgendwie genau den Punkt. - Durch Bürokratieabbau und einer strengeren Ausländer- und Sozialpolitik könnte man in Deutschland viele Probleme - auch den Wegfall der Babyboomer - lösen. Nur ist das nicht das Problem von uns AN und AG, weshalb dein Vergleich umso passender ist.

Nein, mir geht es um die Haltung. Früher wurde einfach gemacht, heute sieht man Probleme. Früher sah man den Käse, heute die Löcher. Insbesondere hier im Forum.

Klar, 1965 musste die Ehegattin ihren Hausherren um Erlaubnis bitten, wenn sie erwerbstätig sein wollte - kann mir gut vorstellen, dass Dir das gefallen hat ;) - Warum wir diese "glorreiche" Zeit ökonomisch nicht mit dem Heute vergleichen sollten, sprengt hier jedenfalls den Rahmen. Das beginnt bei der Leistung des Wiederaufbaus, dem Zustrrom von Gastarbeitern (die man damals sofort eingesetzt hat) und endet in der Tatsache, dass das berühmte Fax-Gerät zu jener Zeit SienceFiction war, während es heute bereits Schnee von gestern ist. "Früher war alles besser" ist mir jedenfalls zu bläulich angehaucht. Wir leben jetzt und müssen uns auch den jetzigen Herausforderungen stellen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.04.2024 10:59
Das tun wir durch Bedenken und mehr Bedenken.

Den Plan Effizienz/ Arbeitspotential aufbauen, damit weniger Arbeitsleistung (-kräfte) benötigt wird halte ich gegenüber der Idee, einen Druck zur Effizienz durch weniger Arbeitsleistung aufzubauen für nachrangig.

Die "Ehefrauen" waren immer ohne Erlaubnis erwerbstätig. Ist eine Frage der Definition von Arbeit, welche auch Einfluss auf Rentenbezug hat, welche ich anders sehe als der Rest der Republik. Aber das überrascht dich sicher nicht ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.04.2024 11:08
Das tun wir durch Bedenken und mehr Bedenken.

Den Plan Effizienz/ Arbeitspotential aufbauen, damit weniger Arbeitsleistung (-kräfte) benötigt wird halte ich gegenüber der Idee, einen Druck zur Effizienz durch weniger Arbeitsleistung aufzubauen für nachrangig.

Die "Ehefrauen" waren immer ohne Erlaubnis erwerbstätig. Ist eine Frage der Definition von Arbeit, welche auch Einfluss auf Rentenbezug hat, welche ich anders sehe als der Rest der Republik. Aber das überrascht dich sicher nicht ;)

Nein, überrascht mich nicht mehr wirklich.

Kann mir auch vorstellen, wie Du falschrum auf die Autobahn fährst und kopfschüttelnd die vielen Geisterfahrer bestaunst ;) ... kleiner Scherz, nix für ungut :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VielUnterwegs am 12.04.2024 11:28
Meine Gattin hat durchs Pendeln 3600€ Fahrtkosten...

Sie hat real mindestens 6000€ Fahrkosten, denn die 30Cent decken weder Wertverlust, noch Verschleiß! Rechnet man dann noch die Fahrzeit dazu...herrje, da lohnt sich das aufstehen ja kaum. Gibt es keinen Job in der Nähe?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 12.04.2024 11:44
Meine Gattin hat durchs Pendeln 3600€ Fahrtkosten...

Sie hat real mindestens 6000€ Fahrkosten, denn die 30Cent decken weder Wertverlust, noch Verschleiß! Rechnet man dann noch die Fahrzeit dazu...herrje, da lohnt sich das aufstehen ja kaum. Gibt es keinen Job in der Nähe?
Nein, da irrst du die Entfernungspauschale deckt durchaus ihre Kosten.
Man darf die Entfernungspauschale bis 4500€ ansetzen egal welches Verkehrsmittel man nimmt.
Sie fährt halt nicht mit dem Auto, das war früher anders.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.04.2024 11:58
Wie lange ist sie unterwegs?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VielUnterwegs am 12.04.2024 12:11
Wie lange ist sie unterwegs?

Kannst mindestens zwei Stunden täglich rechnen. Von zu Hause zum Bahnhof/Haltestelle, zur dortigen Haltestelle, zum Gebäude...das läppert sich immer. Die allerwenigsten haben den Bahnhof etc. jeweils direkt vor der Türe. Viele Pendeln sogar mit Bike oder Auto zum nächsten Bahnhof. Diese Zeit ist einfach tot! So einen entfernten Arbeitsplatz hatte ich auch einmal (44km einfach), aber einen Firmenwagen und konnte oft direkt von zu Hause zum Kunden, da hat sich das gelohnt. Aber da war ich auch immer mindestens 45min unterwegs ins Büro oder nach Hause. Baustellen, Unfälle, Witterungsverhältnisse, das zählt alles mit rein. Nun habe ich nur noch 5min zum nächsten Ort...nie wieder pendeln! Nie wieder!!!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.04.2024 12:16
Wie lange ist sie unterwegs?

Kannst mindestens zwei Stunden täglich rechnen. Von zu Hause zum Bahnhof/Haltestelle, zur dortigen Haltestelle, zum Gebäude...das läppert sich immer. Die allerwenigsten haben den Bahnhof etc. jeweils direkt vor der Türe. Viele Pendeln sogar mit Bike oder Auto zum nächsten Bahnhof. Diese Zeit ist einfach tot! So einen entfernten Arbeitsplatz hatte ich auch einmal (44km einfach), aber einen Firmenwagen und konnte oft direkt von zu Hause zum Kunden, da hat sich das gelohnt. Aber da war ich auch immer mindestens 45min unterwegs ins Büro oder nach Hause. Baustellen, Unfälle, Witterungsverhältnisse, das zählt alles mit rein. Nun habe ich nur noch 5min zum nächsten Ort...nie wieder pendeln! Nie wieder!!!

Oh, ich habe aktuell sogar über 70km für eine einfache Strecke.

Allerdings: Ich bin nur einmal im Monat in der Dienststelle, der Rest ist HomeOffice. Da spart man sich neben der Anreise sogar das Rasieren und Waschen  ;D 8).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.04.2024 12:20
Ich war nur diese Woche mit dem ÖPNV ausnahmsweise unterwegs, da mein Auto in der Werkstatt ist.

Montag 75 Minuten Verspätung, Dienstag nur 10 Minuten zusätzlich im Nieselregen, heute 40 Minuten Verspätung. Achja, am Mittwoch konnten 40 bis 50 Schulkinder wegen Überfüllung nicht einsteigen.

Läuft... :D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.04.2024 13:25
Ich war nur diese Woche mit dem ÖPNV ausnahmsweise unterwegs, da mein Auto in der Werkstatt ist.

Montag 75 Minuten Verspätung, Dienstag nur 10 Minuten zusätzlich im Nieselregen, heute 40 Minuten Verspätung. Achja, am Mittwoch konnten 40 bis 50 Schulkinder wegen Überfüllung nicht einsteigen.

Läuft... :D

Und mit weniger Arbeitszeit für die Lokführer wird es sogar noch besser!  ;D ;D ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 12.04.2024 13:29
Wir haben aktuell eine Arbeitslosenquote von 6,2 %.

Beim beginnenden Übergang in den 40 Stunden Woche 1965 waren es 0,7 %.

Mehr brauche ich wohl nicht schreiben. ;)

Ist die Frage, was du dir beispielsweise von Leuten erhoffst, die nich mal das Wort Brot schreiben können.
Ist ja nicht so als ob die 6,2 % alle zu gebrauchen wären ;D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 12.04.2024 13:49
Wir haben aktuell eine Arbeitslosenquote von 6,2 %.

Beim beginnenden Übergang in den 40 Stunden Woche 1965 waren es 0,7 %.

Mehr brauche ich wohl nicht schreiben. ;)

Ist die Frage, was du dir beispielsweise von Leuten erhoffst, die nich mal das Wort Brot schreiben können.
Ist ja nicht so als ob die 6,2 % alle zu gebrauchen wären ;D

Laut aktuell kolportierten Zahlen, ist nur eine niedrige 5stellige Zahl an Bürgergeldbeziehern tatsächlich arbeitsunwillig - und stünde so dem Arbeitsmarkt theoretisch zur Verfügung.

Inwieweit 1965 Bezieher von Sozialhilfe in der Arbeitslosenstatistik geführt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ökonomisch betrachtet man Werte um die 5% als Vollbeschäftigung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.04.2024 16:11

Und mit weniger Arbeitszeit für die Lokführer wird es sogar noch besser!  ;D ;D ;D

Nope. Waren alles technische Störungen.

Aber bei der Umstellung von DB auf WFB mit dem Exodus des Personals gab es sicherlich zu Hauf Ausfälle. Mit autonomen Zügen wäre das nicht passiert. ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 12.04.2024 16:12

Ist die Frage, was du dir beispielsweise von Leuten erhoffst, die nich mal das Wort Brot schreiben können.
Ist ja nicht so als ob die 6,2 % alle zu gebrauchen wären ;D

Nö, ist die Frage, ob die damaligen 0,7 % das konnten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 13.04.2024 09:02
Wie lange ist sie unterwegs?
5 min Fahrrad, 30 min Bahn, 7 min Spaziergang,
wieso?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 13.04.2024 10:37
Naja, 3600 Fahrtkosten. Mit dem Deutschland-Ticket ist man eigentlich das ganze Jahr für 600 € unterwegs...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 13.04.2024 10:43
Naja, 3600 Fahrtkosten. Mit dem Deutschland-Ticket ist man eigentlich das ganze Jahr für 600 € unterwegs...
Nicht Fahrtkosten, sonder Kilometerpauschale!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 13.04.2024 10:48
Achso, dachte, die realen Kosten müssten angesetzt werden. Hammer, das ist dann ja ein doppelter Gewinn.

Und die Bahn fährt pünktlich?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 13.04.2024 12:31
Die realen Kosten der Fahrkarte werden schon seit einigen Jahren nur angesetzt, wenn sie oberhalb der Pauschale liegt. Bei Kosten unterhalb der Pauschale bekommt man quasi ein Bonbon für die Nutzung der öffentlichen.

Genauso bekommt man für das Fahrrad die Entfernungspauschale. Da muss man entweder vieles weiteres in den Werbungskosten haben oder man ist eben sehr sportlich. Kenne da einige, die sich das tatsächlich häufig antuen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 13.04.2024 13:45
Achso, dachte, die realen Kosten müssten angesetzt werden. Hammer, das ist dann ja ein doppelter Gewinn.

Und die Bahn fährt pünktlich?
Seit einigen Jahren nur noch wenn du mehr als 4500€ hast.
Ist halt der Bonbon wie Umlauf richtig sagt.
Und dank 49€ Ticket ist der Stundenlohn für das fahren auch echt ok.
Und 2-3 mal im Monat flucht man über die Bah, aber sonst läuft es, ist ja Nahverkehr und gute Taktung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 13.04.2024 14:12
Okay, hatte mich da lange nicht mehr mit beschäftigt.

Bei uns sind  in der Zeit einige Fahrgemeinschaften kaputt gegangen, da fahren jetzt auch einige mit dem Zug.

Aber real dürfte man doch mit dem Auto mehr Kosten haben? Das wird aber gedeckelt auf diese Kilometerpauschale, gelle?

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 13.04.2024 14:20
Okay, hatte mich da lange nicht mehr mit beschäftigt.

Bei uns sind  in der Zeit einige Fahrgemeinschaften kaputt gegangen, da fahren jetzt auch einige mit dem Zug.

Aber real dürfte man doch mit dem Auto mehr Kosten haben? Das wird aber gedeckelt auf diese Kilometerpauschale, gelle?

Richtig. Die Pauschale ist der Deckel.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 13.04.2024 14:23
Na dann muss ich nochmal durchrechnen für mich.

Wie wird das kontrolliert mit der Bahnfart? Frage für einen Freund...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 13.04.2024 19:27
Ich hoffe ja, dass die Pendlerpauschale noch mal angehoben wird. Zum Jahresbeginn sagte Klingbeil ja sowas, das dieses Jahr mal die arbeitende Bevölkerung entlastet werden soll und auch in seinem ländlichen Kreis.

Ich wohne auch auf dem Land, mir bringt das Deutschland Ticket daher absolut Null, muss immer Auto fahren. Ist bei fast allen meinen Kollegen aber auch so. Aber das Deutschland Ticket wird sicherlich nachher wieder als Maßstab dienen, dass die Pendlerpauschale nicht erhöht wird. Die Politiker setzen ja immer Berlin als Maßstab, wo alle 5 Minuten eine Bahn oder ein Bus fährt und das natürlich auch kein Ding ist.
Autofahren ist die letzten Jahre auch so teuer geworden (Sprit sowieso, aber auch Versicherung und Werkstatt), so dass da definitiv mal eine Erhöhung nett wäre.

Meine Kollegen und ich weigern uns auch für dienstliche Fahrten den privaten PKW zu nutzen, da diese 30 Cent als "Kostenerstattung" ein Witz sind... vor allem weil es die schon seit 20 (?) Jahren gibt... ist natürlich alles nicht teurer geworden, so dass man die Mitarbeiter wie vor 20 Jahren entschädigen kann.
Also wir fahren nur noch, wenn ein Dienstwagen zur Verfügung steht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 13.04.2024 19:29
Ich hoffe ja, dass die Pendlerpauschale noch mal angehoben wird. Zum Jahresbeginn sagte Klingbeil ja sowas, das dieses Jahr mal die arbeitende Bevölkerung entlastet werden soll und auch in seinem ländlichen Kreis.

Ich wohne auch auf dem Land, mir bringt das Deutschland Ticket daher absolut Null, muss immer Auto fahren. Ist bei fast allen meinen Kollegen aber auch so. Aber das Deutschland Ticket wird sicherlich nachher wieder als Maßstab dienen, dass die Pendlerpauschale nicht erhöht wird. Die Politiker setzen ja immer Berlin als Maßstab, wo alle 5 Minuten eine Bahn oder ein Bus fährt und das natürlich auch kein Ding ist.
Autofahren ist die letzten Jahre auch so teuer geworden (Sprit sowieso, aber auch Versicherung und Werkstatt), so dass da definitiv mal eine Erhöhung nett wäre.

Meine Kollegen und ich weigern uns auch für dienstliche Fahrten den privaten PKW zu nutzen, da diese 30 Cent als "Kostenerstattung" ein Witz sind... vor allem weil es die schon seit 20 (?) Jahren gibt... ist natürlich alles nicht teurer geworden, so dass man die Mitarbeiter wie vor 20 Jahren entschädigen kann.
Also wir fahren nur noch, wenn ein Dienstwagen zur Verfügung steht.

Info: Ich habe gerade recherchiert. 30 Cent werden tatsächlich seit 2004 gezahlt, passt also mit 20 Jahren.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 09:01
Na dann muss ich nochmal durchrechnen für mich.

Wie wird das kontrolliert mit der Bahnfart? Frage für einen Freund...
Das macht der Schaffner. 😏
 Ne im Ernst.
Die Pendlerpauschale ist unabhängig vom Verkehrsmittel.
Das einzige was du bei der Steuererklärung korrekt angeben musst sind die Anzahl der Tage die du gefahren bist und die Entfernung zur Arbeitsstelle. Und dann gibt es 35 cent ab km 20 und 30 für die kurze Strecke.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 09:09
Ich hoffe ja, dass die Pendlerpauschale noch mal angehoben wird. Zum Jahresbeginn sagte Klingbeil ja sowas, das dieses Jahr mal die arbeitende Bevölkerung entlastet werden soll und auch in seinem ländlichen Kreis.

Ich wohne auch auf dem Land, mir bringt das Deutschland Ticket daher absolut Null, muss immer Auto fahren. Ist bei fast allen meinen Kollegen aber auch so. Aber das Deutschland Ticket wird sicherlich nachher wieder als Maßstab dienen, dass die Pendlerpauschale nicht erhöht wird. Die Politiker setzen ja immer Berlin als Maßstab, wo alle 5 Minuten eine Bahn oder ein Bus fährt und das natürlich auch kein Ding ist.
Autofahren ist die letzten Jahre auch so teuer geworden (Sprit sowieso, aber auch Versicherung und Werkstatt), so dass da definitiv mal eine Erhöhung nett wäre.

Meine Kollegen und ich weigern uns auch für dienstliche Fahrten den privaten PKW zu nutzen, da diese 30 Cent als "Kostenerstattung" ein Witz sind... vor allem weil es die schon seit 20 (?) Jahren gibt... ist natürlich alles nicht teurer geworden, so dass man die Mitarbeiter wie vor 20 Jahren entschädigen kann.
Also wir fahren nur noch, wenn ein Dienstwagen zur Verfügung steht.

Info: Ich habe gerade recherchiert. 30 Cent werden tatsächlich seit 2004 gezahlt, passt also mit 20 Jahren.
Na dann muss ich nochmal durchrechnen für mich.

Wie wird das kontrolliert mit der Bahnfart? Frage für einen Freund...
Zum einen gibt es einiger Zeit 35 cent ab km 21
zum anderen kannst du auch die tatsächlichen kosten angeben, es gibt also keinen Grund die Pauschalen zu erhöhen. Du bleibst als Fernpendler der aufs Auto angewiesen ist nicht auf den erhöhten Kosten sitzen
Musst halt Belege sammeln und einreichen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 14.04.2024 09:11
Gibt es seit neuestem nicht sogar 38 Cent/km?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: 2strong am 14.04.2024 09:50
Auch die zurzeit befristet gewährten 38 Cent decken nur die Hälfte der Kosten, und selbst bei nem kleinen Wagen nur ein Drittel der Kosten. Und wenn der Wagen dienstlich in Anspruch genommen wird, gibt es auch nur 20 Cent (zwar pro gefahrenem km, aber trotzdem ein Witz).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 14.04.2024 09:53
Auch die zurzeit befristet gewährten 38 Cent decken nur die Hälfte der Kosten, und selbst bei nem kleinen Wagen nur ein Drittel der Kosten. Und wenn der Wagen dienstlich in Anspruch genommen wird, gibt es auch nur 20 Cent (zwar pro gefahrenem km, aber trotzdem ein Witz).

Befristet... Habe es auch gerade gegoogelt. Was für eine Verbrecherbande, die quetschen die arbeitenden Menschen aus, wo sie nur können.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: 2strong am 14.04.2024 10:21
Wem die Möglichkeit geboten wird, in größerem Umfang Homeoffice zu nutzen, ist dadurch mehr - und kostengünstiger - geholfen als durch jede Pendlerpauschale. Wer die Möglichkeit nicht hat, ist gekniffen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 14.04.2024 10:40
Auch die zurzeit befristet gewährten 38 Cent decken nur die Hälfte der Kosten, und selbst bei nem kleinen Wagen nur ein Drittel der Kosten. Und wenn der Wagen dienstlich in Anspruch genommen wird, gibt es auch nur 20 Cent (zwar pro gefahrenem km, aber trotzdem ein Witz).

Wir bekommen die 38ct, wenn ich nicht nicht irre seit Anfang oder Mitte 2023.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 10:52
Auch die zurzeit befristet gewährten 38 Cent decken nur die Hälfte der Kosten, und selbst bei nem kleinen Wagen nur ein Drittel der Kosten. Und wenn der Wagen dienstlich in Anspruch genommen wird, gibt es auch nur 20 Cent (zwar pro gefahrenem km, aber trotzdem ein Witz).

Befristet... Habe es auch gerade gegoogelt. Was für eine Verbrecherbande, die quetschen die arbeitenden Menschen aus, wo sie nur können.
Wieso wird man ausgequetscht, wenn man doch seine Kosten in voller Höhe ansetzen kann, sofern sie über 4500€ liegen.
Ist halt dann nicht mehr über Pauschalen, man muss also Tankquittungen, Rechnungen etc. aufsummieren, aber eben dann doch in der Höhe wie die Kosten eben sind.
Es ist doch eher andersrum, dass mit jeder Erhöhung der Pauschale meine Gattin noch mehr Geld vom Staat geschenkt bekommt, was sie nicht ausgegeben hat.
Mir soll es recht sein. Aber wenn man seine steuerlichen Möglichkeiten nicht nutzt, dann ist doch nicht die Verbrecherbande schuld.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.04.2024 11:01
Wem die Möglichkeit geboten wird, in größerem Umfang Homeoffice zu nutzen, ist dadurch mehr - und kostengünstiger - geholfen als durch jede Pendlerpauschale. Wer die Möglichkeit nicht hat, ist gekniffen.

Homeoffice ist die beste und ökologischste Möglichkeit der Einsparung. Leider ist der Mensch ein Mensch und eben tatsächlich nicht bedingungslos dafür geeignet. Ein MA meiner Frau nutzt den Bürostuhl und den Mülleimer zum Bau einer Liege für das erquickliche Nickerchen zwischendurch. Eine weitere versteht Aufgabenzuweisungen lediglich als Beschäftigungsanregung, kommt diesen nicht nach und klagt über Langeweile.

Finanziell nutzt die Entfernungspauschale am ehesten den ÖPNV-Pendlern. Draußen auf dem Land bringt das aber wenig. Also müsste -für die Einzelfallgerechtigkeit- die Pauschale für Autofahrer eigentlich angehoben werden. Nur spricht der Zeitgeist eine andere Sprache.
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Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 11:04
Oder die Menschen ermitteln ihre Kosten und geben sie bei der Steuererklärung an.
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Beitrag von: BAT am 14.04.2024 11:04
Nein, man kann doch nicht die realen Kosten mit Belegen ansetzten, denn es wird ja auch nicht die reale Fahrtstrecke anerkannt, sondern nur die einfache Strecke....
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Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 11:23
Kann man nicht?

https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/steuererklaerung-so-holen-sie-sich-als-pendler-geld-zurueck/27829548.html

Autopendler die mehr als 4500€ an kosten haben, können so habe ich es zumindest verstanden, ihr tatsächlichen Kosten ansetzten.

Hat mich auch überrascht, aber scheint sich auch geändert zu haben.
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Beitrag von: BAT am 14.04.2024 11:29
Nein, das gilt für die Entfernung, nicht für die gefahrenen Kilometer. Alles andere wäre sinnwidrig.

Wenn ich also 5000 € tatsächliche Kosten habe, kann ich 2500 € absetzen.
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Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 11:35
Ist das deine Interpretation oder woher kommt diese Aussage.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.04.2024 11:37
Das wäre doch sinnwidrig, es sei denn es wären außergewöhnliche Belastungen, wie z. B. bei den Kosten von Krankenbehandlungen...
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Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 11:46
Wieso sinnwidrig, die Pauschale wird aus entfernungskm gerechnet und nicht aus du „bekommst nur die hälfte“
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Beitrag von: NelsonMuntz am 14.04.2024 12:13
Wieso sinnwidrig, die Pauschale wird aus entfernungskm gerechnet und nicht aus du „bekommst nur die hälfte“

Zumal der Rückweg ja einem privaten Anliegen dient. Man könnte doch auch in der Nähe des Arbeitsplatzes zelten.  ;D
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Beitrag von: 2strong am 14.04.2024 13:12
@MoinMoin

Die Obergrenze von 4.500€ besteht nur für die Pendlerpauschale unter Nutzung des ÖPNV. Mzum Beispiel mit dem privaten Pkw lassen sich auch höhere Kosten absetzen. Höhere Kosten lassen sich auf bei Nutzung des ÖPNV absetzen, müssen dann aber gesondert nachgewiesen werden (was im Regelfall nicht gelingen dürfte).
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Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 13:49
@MoinMoin

Die Obergrenze von 4.500€ besteht nur für die Pendlerpauschale unter Nutzung des ÖPNV. Mzum Beispiel mit dem privaten Pkw lassen sich auch höhere Kosten absetzen. Höhere Kosten lassen sich auf bei Nutzung des ÖPNV absetzen, müssen dann aber gesondert nachgewiesen werden (was im Regelfall nicht gelingen dürfte).
Ja, so habe ich es auch verstanden.
Und 4500 könnte man doch mit eine bahncard 100 1kl toppen, würde das eigentlich akzeptiert?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.04.2024 14:16
Gibt es seit neuestem nicht sogar 38 Cent/km?

In meinem letzten Absatz beziehe ich mich darauf, wenn man dienstlich veranlasst fahren muss. Da gibt es seit 2004 immer 30 Cent.
Bei der Pendlerpauschale gibt es seit 2022 tatsächlich 38 Cent für alle Kilometer ab dem 21. Kilometer, für die ersten 20 Kilometer gibt es 30 Cent.
Die 38 Cent wurde netterweise vorgezogen, eigentlich sollte das erst in diesem Jahr kommen. Bislang ist alles auch nur bis 2026 befristet, das hieße, ab 2027 wäre wieder jeder Kiliometer nur 30 Cent.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.04.2024 14:19
Auch die zurzeit befristet gewährten 38 Cent decken nur die Hälfte der Kosten, und selbst bei nem kleinen Wagen nur ein Drittel der Kosten. Und wenn der Wagen dienstlich in Anspruch genommen wird, gibt es auch nur 20 Cent (zwar pro gefahrenem km, aber trotzdem ein Witz).

Echt nur 20 Cent? Da haben wir es mit 30 Cent ja noch gut, das entspricht auch dem Bundesreisekostengesetz.
https://www.lexware.de/wissen/mitarbeiter-gehalt/wissenswertes-zur-kilometerpauschale-und-stand-2024/

Zur Pauschale... ja die 38 Cent sind ein Witz, man bekommt ja auch keine 38 Cent, sondern diese mindern das zu versteuernde Einkommen, sie entsprechen daher real ersetzt also so ungefähr 10-13 Cent.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 14.04.2024 14:23
@MoinMoin

Die Obergrenze von 4.500€ besteht nur für die Pendlerpauschale unter Nutzung des ÖPNV. Mzum Beispiel mit dem privaten Pkw lassen sich auch höhere Kosten absetzen. Höhere Kosten lassen sich auf bei Nutzung des ÖPNV absetzen, müssen dann aber gesondert nachgewiesen werden (was im Regelfall nicht gelingen dürfte).

Jap genau, aber auch dann gibt es nur die 30 bzw. 38 Cent und nicht die "tatsächlichen Kosten".
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 14:36
@MoinMoin

Die Obergrenze von 4.500€ besteht nur für die Pendlerpauschale unter Nutzung des ÖPNV. Mzum Beispiel mit dem privaten Pkw lassen sich auch höhere Kosten absetzen. Höhere Kosten lassen sich auf bei Nutzung des ÖPNV absetzen, müssen dann aber gesondert nachgewiesen werden (was im Regelfall nicht gelingen dürfte).

Jap genau, aber auch dann gibt es nur die 30 bzw. 38 Cent und nicht die "tatsächlichen Kosten".
Kannst du das bitte erläutern, wenn ich dem Finanzamt nachweise, dass ich durch das pendeln mit meinem privatem PKW kosten in höhe von 8000€ hatte, dann, so habe ich das verstanden, kann ich diese, anstelle der Pauschale, in der Steuererklärung angeben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 14.04.2024 14:45
Stellst du dich absichtlich dumm? Selbst wenn du 8000€ reale Kosten hattest, bekommst du davon max 42%+ ggf. Soli zurück und das weist du auch.
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Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 15:31
Stellst du dich absichtlich dumm? Selbst wenn du 8000€ reale Kosten hattest, bekommst du davon max 42%+ ggf. Soli zurück und das weist du auch.
Ok, an der Stelle war ich in der Tat so dumm zu glauben, dass das allen klar ist, dass es nur die steuerliche Geltendmachung ist und nicht der Nettobetrag, denn man bekommt.
So wie man auch nicht 30 cent bekommt pro KM sondern nur max 42%.

Ok, soviel Dummheit hatte ich nicht erwartet, dass erwartet wird, dass das FA einem die tatsächlichen Kosten erstatten soll.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.04.2024 15:54
Moin Moin, du schreibst aber schon so, als wenn hier jeder durchs pendeln "reich" wird bzw. das Alles kein Ding wäre. Mag ja bei deiner Frau so sein mit dem ÖPNV, aber sicher nicht bei jedem.

Die größten Nutzniesser dürften davon ab, wohl die Fahrgemeinschaften sein
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 16:07
Moin Moin, du schreibst aber schon so, als wenn hier jeder durchs pendeln "reich" wird bzw. das Alles kein Ding wäre. Mag ja bei deiner Frau so sein mit dem ÖPNV, aber sicher nicht bei jedem.

Die größten Nutzniesser dürften davon ab, wohl die Fahrgemeinschaften sein
Wer bei pauschalen weniger als die hälfte an Ausgaben hat, als die Pauschale im steuerlich zugesteht, der kann damit Geld „verdienen“.
So wie ich quasi als AN keine 100-200 Ausgaben habe, aber die Lohnsteuer Pauschale mir mehr als 1000€ zugesteht. Geschenktes Geld vom Staat

Oder meine Frau nun nur 49€ im Monat hat (früher waren es 165€, danke für das DTicket), aber die Pauschale ihr 300€ zugesteht, da macht sie jetzt ein Plus mit😝
Mit dem Auto wäre sie 10 min schneller, aber so……


Wenn jemand sich zurecht über die lächerliche Pauschal erbost, die die Kosten für ein KFZ nicht deckt, dem versuche ich nur zu erklären, dass er seine tatsächlichen Kosten ansetzen kann und er damit im Kern keinen Grund hat sich über die zu geringe Pauschale zu beschweren.
Kerne kann aber auch die Pauschale angehoben werden, dann verdient meine Frau noch mehr Geld mit der Pendlerpauschale.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.04.2024 16:19
Es wurde doch erwähnt, dass dies nur das zu versteuernde Einkommen senkt. Und es hört sich bei dir so an, als wenn das doch für Pendler alles kein Problem wäre.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 17:04
Ich denke, bevor die Pauschalen erhöht werden sollten, sollten die Pendler einfach ihre echten Kosten geltend machen und nicht darüber jammern, dass die Pauschalen zu niedrig sind, da dies offenbar durchaus möglich ist.

Wenn dem nicht so wäre, dann wäre ich auch für eine erhöhte Pauschale.

Oder sollte der Staat das Pendeln durch Kostenübernahme subventionieren?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 14.04.2024 17:08
Das ist nicht mein Thema. Ich bin für eine vollständige Abschaffung. Weil da zu viel Missbrauch ist.

Nein, mir geht es alleine darum, dass du insinuierst, dass erhöhte Pendelkosten nun für alle so überhaupt kein Problem sind. Und dem ist einfach nicht so.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 14.04.2024 17:53
Wenn das so bei dir rüberkommt, ok sorry.
Ich versuche nur über die steuerlichen vorhandenen Möglichkeiten aufzuklären, die offenbar unbekannt sind.
Und damit das gejaule von wegen Politik macht nix entgegen zu wirken.

Wer nicht das aktuelle nutz sollte nicht was neues fordern, so denke uch
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: 2strong am 14.04.2024 18:09
@MoinMoin

Die Obergrenze von 4.500€ besteht nur für die Pendlerpauschale unter Nutzung des ÖPNV. Mzum Beispiel mit dem privaten Pkw lassen sich auch höhere Kosten absetzen. Höhere Kosten lassen sich auf bei Nutzung des ÖPNV absetzen, müssen dann aber gesondert nachgewiesen werden (was im Regelfall nicht gelingen dürfte).
Ja, so habe ich es auch verstanden.
Und 4500 könnte man doch mit eine bahncard 100 1kl toppen, würde das eigentlich akzeptiert?
Wenn Du regelmäßig sehr weite Strecken mit der Bahn pendeln musst und dabei nicht quasi mit Jobticket für lau fährst sondern tatsächlich z. B. eine BahnCard kaufen musst und diese dann im Jahr z. B. 5.000 Euro kostet, kannst Du diese 5.000 Euro vol absetzen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: 2strong am 14.04.2024 20:38
Echt nur 20 Cent? Da haben wir es mit 30 Cent ja noch gut, das entspricht auch dem Bundesreisekostengesetz.
Die 30 Cent gibt's nur, wenn man das Dienstgeschäft anders nicht durchführen könnte, also wenn z. B. kein ÖPNV verkehrt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 07:16
Das ist nicht mein Thema. Ich bin für eine vollständige Abschaffung. Weil da zu viel Missbrauch ist.

Nein, mir geht es alleine darum, dass du insinuierst, dass erhöhte Pendelkosten nun für alle so überhaupt kein Problem sind. Und dem ist einfach nicht so.

1. Nur weil manche sich nicht an die Regeln halten, muss man die Masse doch nicht strafen. Ist ja wie beim Wehrdienst früher, wenn der ganze Zug für die Verfehlung eines Einzelnen 20 Liegestütze ...

2. Das ist absolut richtig, betrifft allerdings fast ausschließlich diejenigen, die mit dem Auto pendeln müssen oder wollen. Das Thema Individiualmobilität und deren Zukunft (und natürlich auch die Bezahlbarkeit) ist wieder ein ganz eigenes, nicht den Tarifvertrag betreffendes - es sei denn, man mag eine tarifliche Pendel-Zulage einführen. Hatte ich früher mal, da hat mein AG die Kosten für Benzin und sogar den Kindergarten getragen. Das geht sogar steuerfrei und ist (anders als die Entfernungspauschale) in der Netto-Entlastung unabhängig vom individuellen Steuersatz.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 09:02
@Moin, Moin: ja, ich verstehe schon wie du das meinst...

@Nelson: ich habe subjektiv den Eindruck, dass mit dem massenhaften Ausrollen von HO der Missbrauch eine neue Dimension erlangt hat

Und ja, 68 Prozent pendeln mit dem Auto. Was soll man auch machen auf dem Land?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 15.04.2024 09:23
Wie viele Arbeitnehmer können tatsächlich HomeOffice machen?

Für viele ist die HomeOffice-Pauschale sogar vorteilhafter, da sie auf Grund ihrer Fahrstrecke gar nicht über den Freibetrag kommen und mit der HO-Pauschale das Übersteigen des Freibetrages einfacher wird.

Gibt halt Solche und Solche. Oft sieht man aber nur Solche aus seiner eigenen Dunstblase.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 09:36
???

Vorteilhafter? Es gibt doch kein Wahlrecht?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 09:41
@Nelson: ich habe subjektiv den Eindruck, dass mit dem massenhaften Ausrollen von HO der Missbrauch eine neue Dimension erlangt hat

Und ja, 68 Prozent pendeln mit dem Auto. Was soll man auch machen auf dem Land?

Spannend, worauf fußt Dein subjektiver Eindruck?

Und wie würdest Du jene 68% finanziell entlasten wollen, wenn Du die Entfernungspauschale streichen möchtest? Denn Du hast natürlich absolut Recht: Auf dem Land sind die Wege zwischen Wohnort und Arbeitsstätte oftmals kaum ohne Auto zu bewältigen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 09:43
Von Aussagen von Kollegen, die HO machen. Das ist bei uns recht oft der Fall.

Meist welche, die einfach ihre seit zig Jahren gefertigte Steuererklärung nicht mehr ändern möchten.

Entlastung? Wie üblich. Steuerkurve absenken. Damit kann man auch teils irrwitzig weiter Pendelstrecken eindämmen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 10:03
Von Aussagen von Kollegen, die HO machen. Das ist bei uns recht oft der Fall.

Meist welche, die einfach ihre seit zig Jahren gefertigte Steuererklärung nicht mehr ändern möchten.

Entlastung? Wie üblich. Steuerkurve absenken. Damit kann man auch teils irrwitzig weiter Pendelstrecken eindämmen.

Lustig, da rennen bei Euch Kollegen durchs Büro und erzählen sich gegenseitig vom erfolgreichen Steuerbetrug und begründen dies mit Faulheit bei der Erklärung? Eine vernünftige Ablage vorausgesetzt (sollte man im öD eigentlich können ;)), ist so eine Erklärung in 2 Stunden erledigt - aber dafür dann auch jeder absetzbare Posten eingetragen. Naja, jeder Jeck ist halt anders.

Steuerkurve ist wieder so ein Thema für sich - Insbesondere, weil kleinere Einkommen durch eine Senkung wenig profitieren und verdi dann wieder mit Sockel- und Festbeträgen um die Ecke kommt  ::).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 15.04.2024 10:47
???

Vorteilhafter? Es gibt doch kein Wahlrecht?

Ohne HomeOffice-Pauschale gäbe es für diese Tage nichts.

Bei kurzen Fahrstrecken wirkt die HO-Pauschale stärker als die Pendler-Pauschale alles auf den Tag bezogen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 10:58
???

Vorteilhafter? Es gibt doch kein Wahlrecht?

Ohne HomeOffice-Pauschale gäbe es für diese Tage nichts.

Bei kurzen Fahrstrecken wirkt die HO-Pauschale stärker als die Pendler-Pauschale alles auf den Tag bezogen.

Lässt sich sogar genau abgrenzen: <17km Entfernung ist die HO-Pauschale höher.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 11:30

Ohne HomeOffice-Pauschale gäbe es für diese Tage nichts.

Bei kurzen Fahrstrecken wirkt die HO-Pauschale stärker als die Pendler-Pauschale alles auf den Tag bezogen.

Also gibt es ein Wahlrecht für die Steuer? Entweder bin ich im HO oder nicht, dacht ich mir immer... ???
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 15.04.2024 11:46
Von Aussagen von Kollegen, die HO machen. Das ist bei uns recht oft der Fall.

Meist welche, die einfach ihre seit zig Jahren gefertigte Steuererklärung nicht mehr ändern möchten.

Entlastung? Wie üblich. Steuerkurve absenken. Damit kann man auch teils irrwitzig weiter Pendelstrecken eindämmen.

Diese Aussage verstehe ich nicht. Mit Unterstützung durch übliche Steuersoftware lässt sich eine Steuererklärung doch innerhalb von weniger als einer Stunde anfertigen. Im letzten Jahr habe ich z. B. mein Home Office-Zimmer neu eingerichtet und konnte dadurch nun absetzbare Kosten für Möbel und Technik in der Steuererklärung angegeben. Hat mehrere hundert Euro Rückerstattung ergeben. Exzellenter Stundenlohn. Es gibt wirklich Menschen, die sich solch unregelmäßig anfallenden Rückerstattungen entgehen lassen, weil sie jedes Jahr "dieselbe" Steuererklärung abgeben?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 12:04
Da gibt es unheimlich viele, die mit der Steuererklärung am besten nichts zu tun haben möchten. Zumindest wenn ich deren Aussagen höre. Und das ist oft, da ich die ganz früh mache.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 15.04.2024 12:36
@Moin, Moin: ja, ich verstehe schon wie du das meinst...

@Nelson: ich habe subjektiv den Eindruck, dass mit dem massenhaften Ausrollen von HO der Missbrauch eine neue Dimension erlangt hat

Und ja, 68 Prozent pendeln mit dem Auto. Was soll man auch machen auf dem Land?

....das HO ist oft negativ etikettiert, weil nicht immer genau nachgewiesen werden kann, ob und wie effizient gearbeitet wird. Dem halte ich aber entgegen, dass am Präsenzarbeitsplatz nach meiner Wahrnehmung auch nicht immer effektiv gearbeitet wird - von langen Büroplauschereien, Kaffeerunden bis hin zum Internetsurfen und Handyspielen ist in der Dienststelle auch alles dabei. Im Digitalzeitalter dürfte es m. E. kein Problem sein, die Arbeiten im HO nachzuvollziehen. Da gibt es Eingabe- bzw. Nutzungsjournale und dergleichen.

Ich nutze das Mobile Arbeiten / kann nach unserer Dienstvereinbarung 1/5, d. h. einen Tag pro Woche zu Hause arbeiten und möchte es nicht missen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 13:54
....das HO ist oft negativ etikettiert, weil nicht immer genau nachgewiesen werden kann, ob und wie effizient gearbeitet wird. Dem halte ich aber entgegen, dass am Präsenzarbeitsplatz nach meiner Wahrnehmung auch nicht immer effektiv gearbeitet wird - von langen Büroplauschereien, Kaffeerunden bis hin zum Internetsurfen und Handyspielen ist in der Dienststelle auch alles dabei. Im Digitalzeitalter dürfte es m. E. kein Problem sein, die Arbeiten im HO nachzuvollziehen. Da gibt es Eingabe- bzw. Nutzungsjournale und dergleichen.

Ich nutze das Mobile Arbeiten / kann nach unserer Dienstvereinbarung 1/5, d. h. einen Tag pro Woche zu Hause arbeiten und möchte es nicht missen.

Wir haben vor Corona bis zu 2 Tage im HO arbeiten können - Durch die sehr positiven Erfahrungen mit 100% HO während der Pandemie haben wir auch die Bedenkenträger in der Hierarchie überzeugen können und die DV entsprechend auf 80% aufgebohrt. Mein Referat gehört überdies zu einem Pilotprojekt, das die 100% austestet. Funktioniert.

Das Problem mit Mitarbeitern, die sich Ihren Aufgaben nicht stellen wollen, gibt's ja unabhängig von Arbeitsort.

HO ist für uns auch ein wichtiger Faktor für die Personalgewinnung: Gibt vielleicht nicht so viel Gehalt wie "da draußen", aber dafür eben maximales Arbeiten von daheim.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 14:06
Da gibt es unheimlich viele, die mit der Steuererklärung am besten nichts zu tun haben möchten. Zumindest wenn ich deren Aussagen höre. Und das ist oft, da ich die ganz früh mache.
Und das sind dann möglicherweise gleichzeitig diejenigen, die vom Staat fordern, dass er ihre Benzinrechnung bezahlen soll zu 100%, weil - oh wunder - Benzin teurer wird.
 
Also ich finde wer beruflich veranlasste Ausgaben hat, der soll sie auch zu 100% steuermindern angeben dürfen, wer zu faul ist diese tatsächlichen Kosten zu erfassen, kann dann halt die Pauschalen nehmen.
Wer sich dann aber über die Pauschalen aufregt, über den kann ich nur mit den Kopf schütteln.
Die jetzige Pauschale dient der Vereinfachung über alle Beförderungsmittel und nicht zur Deckung der Fahrtkosten mit dem Auto.

Für Zwangs-AutoPendler tut es mir durchaus immer Leid, wenn der Benzinpreis plötzlich um 10-20 Prozent steigt, Lebensgestalltungen lassen sich nicht so schnell umändern, er sinkt dann aber auch wieder um 15% und das Geschreih lässt wieder nach..
Aber: Im langjährigen mittel haben wir aber doch "nur" eine 3-4% jährliche Steigerung  des Benzinpreises und das sollte man bei der (mehr oder weniger freiwilligen) Entscheidung vor 5,10,15,20 Jahren zu pendeln irgendwie im Hinterkopf gehabt haben.

Vielleich sollte ich auch mal anfangen zu mosern, dass ich 20% weniger verdiene, weil ich nicht zum besser bezahlenden AG Pendel, sondern einen schlechter bezahlenden AG ausgewählt habe, weil ortsnah!?
da würde man doch auch nur mit dem Kopf schütteln.

Und ja, bevor das wieder kommt: Nicht jeder hat da die große Auswahl (gehabt).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 14:16
....das HO ist oft negativ etikettiert, weil nicht immer genau nachgewiesen werden kann, ob und wie effizient gearbeitet wird. Dem halte ich aber entgegen, dass am Präsenzarbeitsplatz nach meiner Wahrnehmung auch nicht immer effektiv gearbeitet wird - von langen Büroplauschereien, Kaffeerunden bis hin zum Internetsurfen und Handyspielen ist in der Dienststelle auch alles dabei. Im Digitalzeitalter dürfte es m. E. kein Problem sein, die Arbeiten im HO nachzuvollziehen. Da gibt es Eingabe- bzw. Nutzungsjournale und dergleichen.

Ich nutze das Mobile Arbeiten / kann nach unserer Dienstvereinbarung 1/5, d. h. einen Tag pro Woche zu Hause arbeiten und möchte es nicht missen.

Wir haben vor Corona bis zu 2 Tage im HO arbeiten können - Durch die sehr positiven Erfahrungen mit 100% HO während der Pandemie haben wir auch die Bedenkenträger in der Hierarchie überzeugen können und die DV entsprechend auf 80% aufgebohrt. Mein Referat gehört überdies zu einem Pilotprojekt, das die 100% austestet. Funktioniert.

Das Problem mit Mitarbeitern, die sich Ihren Aufgaben nicht stellen wollen, gibt's ja unabhängig von Arbeitsort.

HO ist für uns auch ein wichtiger Faktor für die Personalgewinnung: Gibt vielleicht nicht so viel Gehalt wie "da draußen", aber dafür eben maximales Arbeiten von daheim.
Natürlich kann man vieles gut im HO erledigen.
Wenn ich sehe wie unproduktiv Diskussionen in ViKos gegenüber Präsenzveranstellung sind, dann rudern wir da massiv zurück. Stand Up Meetings etc. ok, muss man nicht live dabei sein, aber kreativ und intensiv über Inhalte diskutieren, noop.
Auch der Beifang an Informationen, weil man kurz mal wo vorbei schaut ist nicht unerheblich.
Von daher empfinde ich 40-60% HO als ok, darüber bemerke ich kommunikationsverluste.

btw:
Natürlich hat man steuerlich nicht die Wahlmöglichkeit zu sagen, ich setze HO an, obwohl ich nicht HO gemacht habe oder Entfernungspauschale, obwohl ich HO gemacht habe. Das ist halt wieder so der klassische Steuerbetrug gemacht wird.

Bei meiner Gattin hat das zu einigen Euroen die wir ans FA überweisen mussten geführt, als sie HO machen "musste"  und nicht mehr die komplette km-Pauschal angeben konnte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 14:20
Das Finanzamt weiss doch noch nicht mal, ob ich eine Vier- oder Fünftage-Woche mache.

Mein Ansatz ist halt nur, so etwas ganz raus zu lassen, um den Missbrauch zu minimieren.

Und ja, einige zahlen schon jetzt keine Steuern und könnte über diesen Weg nicht entlastet werden bei der Senkung der Steuerkurve.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 14:31
Mit Verlaub:

Also alles rauslassen, was man bewusst fehlerhaft angeben kann, soll gestrichen werden?
Das ist für mich einen Bull Shit Idee.

Also wenn das Finanzamt nicht mal weiß ob du eine 4/5 Tage Woche hast, dann ist das irrelevant. Du musst halt die Tatsachen in deiner Steuererklärung angeben, mehr nicht.
Es ist jedoch ein leichtes für das Finanzamt im Zweifel bei deinem AG es zu erfragen und dann bist du halt ein ertappter Steuerbetrüger.
Und wenn der Staat merkt es gibt da massenhaften Missbrauch, dann könnte er doch einfach immer einen Zeiterfassungsbeleg vom Ag verlangen, damit es akzeptiert wird, gaaanz einfach.

Nach diesem Ansatz könnte man doch auch sagen, dass man seine AirBNB Wohnungen nicht versteuern muss, weil es da soviel Missbrauch gibt.

Gleiches beim HO oder sonstige Dinge die man falsch angeben kann.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 15.04.2024 14:42
Der Trend zum Homeoffice hat auch Tür und Tor für noch mehr Arbeitszeitbetrug geöffnet. Es haben sich nicht ohne Grund viele Betriebe in der Privatwirtschaft wieder davon verabschiedet oder wenigstens die Anzahl der verpflichtenden Präsenztage erhöht.

Theoretisch lässt sich im Homeoffice die komplette Haushaltsarbeit in der Arbeitszeit erledigen, für die der Präsenzarbeiter seine Freizeit bzw. sein Wochenende einsetzen muss usw.

Und natürlich wird auch in Präsenz viel Zeit ineffizient vergeudet. Wer dazu aber bereits auf der Arbeit neigt, wo er jederzeit von Kollegen bzw. Vorgesetzten dabei erwischt werden kann, der wird es unbeobachtet daheim noch deutlich heftiger betreiben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 15.04.2024 14:47
Mit Verlaub:

Also alles rauslassen, was man bewusst fehlerhaft angeben kann, soll gestrichen werden?
Das ist für mich einen Bull Shit Idee.

Gleiches beim HO oder sonstige Dinge die man falsch angeben kann.

Nun, du siehst ja, wie es bei deiner Frau ist, Kosten werden augeglichen, die nie entstanden sind. Missbrauch ist auch jener, welcher vom Staat sanktioniert ist.

Warum soll ein Fußgänger etwas absetzten? Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Leute zu sehr in Gewohnheiten denken.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 14:55
Natürlich kann man vieles gut im HO erledigen.
Wenn ich sehe wie unproduktiv Diskussionen in ViKos gegenüber Präsenzveranstellung sind, dann rudern wir da massiv zurück. Stand Up Meetings etc. ok, muss man nicht live dabei sein, aber kreativ und intensiv über Inhalte diskutieren, noop.
Auch der Beifang an Informationen, weil man kurz mal wo vorbei schaut ist nicht unerheblich.
Von daher empfinde ich 40-60% HO als ok, darüber bemerke ich kommunikationsverluste.

Das kommt sicher ein wenig darauf an, was man konkret für Aufgaben hat. Wir machen primär ITOperation über mehrere Standorte verteilt. Die Kunden und deren Dienstleister kommen aus dem ganzen Bundesgebiet, d.h. auch im Büro sind die meisten Konferenzen digital. Der berühmte Flurfunk funktioniert auch prima im HO und ich weiß auch, wer sich kürzlich einen Hund angeschafft hat, oder gerade den Keller ausbaut ;).

Ich muss aber zugeben, dass ich diesbezüglich anfangs auch Zweifel hatte, aber nach nun 4 Jahren muss ich sagen, dass das prima läuft.


Theoretisch lässt sich im Homeoffice die komplette Haushaltsarbeit in der Arbeitszeit erledigen, für die der Präsenzarbeiter seine Freizeit bzw. sein Wochenende einsetzen muss usw. .

Wenn der Mitarbeiter keinen Bock auf seinen Job hat, sollte er sich etwas anderes suchen - ggf. kann der AG durch eine Kündigung dabei behilflich sein. Ich habe auch Leute kennengelernt, die meinten hauptamtliche Rauchereckenbewacher spielen zu müssen, oder täglich 2x mit einem Buch unter dem Arm zur "Sitzung" zu verschwinden. Alles "Arbeitszeit". Diese Art der Unzulänglichkeit liegt aber in der Person begründet, nicht im Arbeitsort.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Tagelöhner am 15.04.2024 14:59
Wenn der Mitarbeiter keinen Bock auf seinen Job hat, sollte er sich etwas anderes suchen - ggf. kann der AG durch eine Kündigung dabei behilflich sein. Ich habe auch Leute kennengelernt, die meinten hauptamtliche Rauchereckenbewacher spielen zu müssen, oder täglich 2x mit einem Buch unter dem Arm zur "Sitzung" zu verschwinden. Alles "Arbeitszeit". Diese Art der Unzulänglichkeit liegt aber in der Person begründet, nicht im Arbeitsort.

Da sich gerade im Auffangbecken ÖD viele "Schutzsuchende"  ;D befinden, die in der Privatwirtschaft nicht so lange mitgeschleppt werden würden, werden sie doch einen Teufel tun und sich einen neuen Job/AG suchen. Und in welcher Häufigkeit sprechen bitte öffentliche Arbeitgeber Kündigungen aus? Ich habe bislang noch nicht viele erlebt und falls ja, waren es absolute eindeutige Extremfälle, von denen man sich in der Privatwirtschaft schon sehr viel früher getrennt hätte.

Und natürlich liegt derartiges in der Person begründet, es ist jedoch das berufliche Umfeld, das derartiges Verhalten erst richtig ermöglicht oder sogar fördert. Ein schlechtes Umfeld holt aus den Mitarbeitern vor allem auch die schlechten Eigenschaften hervor.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 15:22

Und natürlich liegt derartiges in der Person begründet, es ist jedoch das berufliche Umfeld, das derartiges Verhalten erst richtig ermöglicht oder sogar fördert. Ein schlechtes Umfeld holt aus den Mitarbeitern vor allem auch die schlechten Eigenschaften hervor.

Absolut. Das mit dem schlechten Umfeld hat aber auch nix mit Präsenz oder HO zu tun, sondern liegt zumeist in mangelhafter Führung, die es eben nicht vermag, aus den Mitarbeitern ein Team zu schmieden. Ich mag hier gerne eine Begebenheit aus meinem Umfeld anführen, in der eine Führungskraft seine MA in versammelter Runde fragend anbrüllte, ob er denn nur von Behinderten umgeben sei (sic!). In Präsenz! Wo da jetzt die Leistungsbereitschaft auf der Strecke geblieben ist, erklärt sich wohl ganz von selbst. Und hier hat der öD vielleicht sogar einen Vorteil gegenüber der privaten Wirtschaft, weil (zumindest bei uns auf Länder-Ebene) ein umfangreiches, verpflichtendes Schulungsprogramm durchlaufen werden muss, auch zum "Führen auf Distanz".
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 17:45
Mit Verlaub:

Also alles rauslassen, was man bewusst fehlerhaft angeben kann, soll gestrichen werden?
Das ist für mich einen Bull Shit Idee.

Gleiches beim HO oder sonstige Dinge die man falsch angeben kann.

Nun, du siehst ja, wie es bei deiner Frau ist, Kosten werden augeglichen, die nie entstanden sind. Missbrauch ist auch jener, welcher vom Staat sanktioniert ist.

Warum soll ein Fußgänger etwas absetzten? Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Leute zu sehr in Gewohnheiten denken.
Ja, ich sehe wie es bei meiner Frau ist, Pauschalen sind Pauschalen, die mal höher mal niedriger als die tatsächlichen Kosten sind.

Das ist soch das Konzept von Pauschalen, welches du irgendwie negierst.

Wir haben halt das vorherige Steuergeschenk, durch die Pauschalen gerne genommen und sind nicht böse darüber, das wir es bei dem Steuergeschenk durch die Pauschale des HO, weniger bekommen.
Beide Pauschalen sind höher als unsere tatsächliche Kosten.

Das da viele Menschen schnell verführt werden steuerunehrlich zu werden, weil ist ja so leicht, ist halt ein Zeitgeist, den man auch bei Beamten inzwischen erleben darf. Aber deswegen es abschaffen, kann ich nicht nachvollziehen.

Und wg Fussgänger, und das meine ich im Ernst, der kann durchaus seine abgelaufenen Sohlen absetzen, weil es beruflich veranlasste Kosten sind, aber da ist das Vereinfachungsgeschenk des Staates durch die Pauschalen halt besser.
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Beitrag von: BAT am 15.04.2024 17:50
Mit dem Fußgänger ist es doch auch relativ. Ich gehe jeweils auch ein, zwei Kilometer zum Bahnhof, dass wird bei mir aber nicht angerechnet.

Es ist ja auch in Ordnung, Pauschalen sind gut und schön. Aber man kann doch auch mal denkoffen sein, ob die ganze Systematik so richtig ist. Also wegen von der kleinsten Steuerregelung zu einem höheren Freibetrag für alle (natürlich mit ähnlichen Mitnahmeeffekten).

Auch aus ökologischen Gründen, oder gerade deswegen. Wir subventionieren Mobilität.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 17:53

Das kommt sicher ein wenig darauf an, was man konkret für Aufgaben hat. Wir machen primär ITOperation über mehrere Standorte verteilt. Die Kunden und deren Dienstleister kommen aus dem ganzen Bundesgebiet, d.h. auch im Büro sind die meisten Konferenzen digital. Der berühmte Flurfunk funktioniert auch prima im HO und ich weiß auch, wer sich kürzlich einen Hund angeschafft hat, oder gerade den Keller ausbaut ;).

Ich muss aber zugeben, dass ich diesbezüglich anfangs auch Zweifel hatte, aber nach nun 4 Jahren muss ich sagen, dass das prima läuft.
Nicht falsch verstehen, ich bin froh, das bei uns auch erkannt wurde, dass gute Arbeit nicht davon abhängt, ob man zuhause oder im Büro ist.
Ich bin ja auch IT, aber ich arbeite uA als Datenanalyst und strategischer Planung in sehr dynamischen Prozessen mit meinen “Kunden“/Kollegen und da merke ich halt, das mir was flöten geht, bei zu viel HO..


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 17:57
Wenn der Mitarbeiter keinen Bock auf seinen Job hat, sollte er sich etwas anderes suchen - ggf. kann der AG durch eine Kündigung dabei behilflich sein. Ich habe auch Leute kennengelernt, die meinten hauptamtliche Rauchereckenbewacher spielen zu müssen, oder täglich 2x mit einem Buch unter dem Arm zur "Sitzung" zu verschwinden. Alles "Arbeitszeit". Diese Art der Unzulänglichkeit liegt aber in der Person begründet, nicht im Arbeitsort.

Da sich gerade im Auffangbecken ÖD viele "Schutzsuchende"  ;D befinden, die in der Privatwirtschaft nicht so lange mitgeschleppt werden würden, werden sie doch einen Teufel tun und sich einen neuen Job/AG suchen. Und in welcher Häufigkeit sprechen bitte öffentliche Arbeitgeber Kündigungen aus? Ich habe bislang noch nicht viele erlebt und falls ja, waren es absolute eindeutige Extremfälle, von denen man sich in der Privatwirtschaft schon sehr viel früher getrennt hätte.

Und natürlich liegt derartiges in der Person begründet, es ist jedoch das berufliche Umfeld, das derartiges Verhalten erst richtig ermöglicht oder sogar fördert. Ein schlechtes Umfeld holt aus den Mitarbeitern vor allem auch die schlechten Eigenschaften hervor.
Also wenn du mal in einem grossen Betrieb gewesen bist, dann würdest du uU dich nicht wundern wie viele da wie hier Mitgeschleppte es gibt.
Aber die Quote im öD ist in der Tat durchaus höher, keine Ahnung ob das am öD als soziales Auffangbecken oder der hohen Professionalität der Personaler und Führungskraft liegt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 18:08
Mit dem Fußgänger ist es doch auch relativ. Ich gehe jeweils auch ein, zwei Kilometer zum Bahnhof, dass wird bei mir aber nicht angerechnet.

Es ist ja auch in Ordnung, Pauschalen sind gut und schön. Aber man kann doch auch mal denkoffen sein, ob die ganze Systematik so richtig ist. Also wegen von der kleinsten Steuerregelung zu einem höheren Freibetrag für alle (natürlich mit ähnlichen Mitnahmeeffekten).

Auch aus ökologischen Gründen, oder gerade deswegen. Wir subventionieren Mobilität.
Mit welcher Begründung wird dir die zwei KM zum Bahnhof nicht täglich mit 60 cent angerechnet?

Und wieso subventionieren wir Mobilität, wenn wir tatsächliche Kosten geltend machen dürfen.

Oder willst du damit sagen, dass der AN überhaupt keine Kosten mehr absetzen soll.

Also ich bin da für Steuergerechtigkeit, alle Kosten, egal welche, geltend machen und nicht irgendwas subventionieren oder sanktionieren.
Maximal Subvention durch Pauschalen also durch die Vereinfachung durch Pauschalen, wo z.b. meine Frau Gewinn macht und deswegen nicht mehr Auto fährt.🥳
Da hat es sein Subventionsziel erreicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 20:18
Nicht falsch verstehen, ich bin froh, das bei uns auch erkannt wurde, dass gute Arbeit nicht davon abhängt, ob man zuhause oder im Büro ist.
Ich bin ja auch IT, aber ich arbeite uA als Datenanalyst und strategischer Planung in sehr dynamischen Prozessen mit meinen “Kunden“/Kollegen und da merke ich halt, das mir was flöten geht, bei zu viel HO..

Kein Ding, da verstehe ich nix falsch. Unterschiedliche Aufgaben erfordern unterschiedliche Niveaus von Aufmerksamkeit - und gerade in strategischen Planungen sollte man die Kunden/Kollegen gut im Auge haben ;).

Für meinen Bereich passt es allerdings sehr gut mit dem HO - wir müssen jetzt nur noch an der Option "außerhalb Deutschlands" arbeiten, dann ist es perfekt 8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.04.2024 20:42
Moin Moin, du schreibst aber schon so, als wenn hier jeder durchs pendeln "reich" wird bzw. das Alles kein Ding wäre. Mag ja bei deiner Frau so sein mit dem ÖPNV, aber sicher nicht bei jedem.

Die größten Nutzniesser dürften davon ab, wohl die Fahrgemeinschaften sein
Wer bei pauschalen weniger als die hälfte an Ausgaben hat, als die Pauschale im steuerlich zugesteht, der kann damit Geld „verdienen“.
So wie ich quasi als AN keine 100-200 Ausgaben habe, aber die Lohnsteuer Pauschale mir mehr als 1000€ zugesteht. Geschenktes Geld vom Staat

Oder meine Frau nun nur 49€ im Monat hat (früher waren es 165€, danke für das DTicket), aber die Pauschale ihr 300€ zugesteht, da macht sie jetzt ein Plus mit😝
Mit dem Auto wäre sie 10 min schneller, aber so……


Wenn jemand sich zurecht über die lächerliche Pauschal erbost, die die Kosten für ein KFZ nicht deckt, dem versuche ich nur zu erklären, dass er seine tatsächlichen Kosten ansetzen kann und er damit im Kern keinen Grund hat sich über die zu geringe Pauschale zu beschweren.
Kerne kann aber auch die Pauschale angehoben werden, dann verdient meine Frau noch mehr Geld mit der Pendlerpauschale.

Das mag für das Deutschland-Ticket so sein. Als Autofahrer wird man niemals Plus machen bei 38 Cent. Mir geht es auch überwiegend darum, dass die Anpassung nicht stimmt im Verhältnis zu den gestiegenen Kosten.

Inwiefern reale Kosten ansetzen?
nehmen wir an 50 km Fahrtweg = 20 x 0,3 + 30 x 0,38 =17,40 Euro, sagen wir mal 200 Tage = 3.480 Euro
Und du meinst stattdessen einfach alle Tankquittungen einreichen?
Wie sollte man da nachweisen, dass man nicht privat gefahren ist? Kosten für KFZ Versicherung kann man beispielsweise auch nicht absetzen oder Kosten für Wekstatt...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.04.2024 20:44
Echt nur 20 Cent? Da haben wir es mit 30 Cent ja noch gut, das entspricht auch dem Bundesreisekostengesetz.
Die 30 Cent gibt's nur, wenn man das Dienstgeschäft anders nicht durchführen könnte, also wenn z. B. kein ÖPNV verkehrt.

Ja gut, da ich in einem Flächenlandkreis arbeite, ist der ÖPNV absolut keine Option. Sonst müsste der Arbeitgeber noch 2 Stunden auf ÖPNV warten zahlen, falls es überhaupt möglich mit ÖPNV ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 20:48
[...]
Inwiefern reale Kosten ansetzen?
nehmen wir an 50 km Fahrtweg = 20 x 0,3 + 30 x 0,38 =17,40 Euro, sagen wir mal 200 Tage = 3.480 Euro
Und du meinst stattdessen einfach alle Tankquittungen einreichen?
Wie sollte man da nachweisen, dass man nicht privat gefahren ist? Kosten für KFZ Versicherung kann man beispielsweise auch nicht absetzen oder Kosten für Wekstatt...

Du musst dann schon ein Fahrtenbuch führen - keiner hat gesagt, dass das der "schönere Weg" ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.04.2024 20:48
Von Aussagen von Kollegen, die HO machen. Das ist bei uns recht oft der Fall.

Meist welche, die einfach ihre seit zig Jahren gefertigte Steuererklärung nicht mehr ändern möchten.

Entlastung? Wie üblich. Steuerkurve absenken. Damit kann man auch teils irrwitzig weiter Pendelstrecken eindämmen.

Meinst du ernsthaft, jemand sucht sich mit Absicht einen Job, der weit weg ist? Kann ich mir nicht vorstellen. So lukrativ ist Pendeln überhaupt nicht... die Zeit alleine, die Pauschale deckt die Kosten nicht annähernd (bei Auto).
Wenn man (freiwillig) weiter wegarbeitet, dann weil da eine Stelle frei war, die Kollegen besser sind oder die Stelle besser dotiert ist.
Bei absolut gleichen Bedingungen wird wohl niemand freiwillig ewig weit pendeln
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 15.04.2024 21:01
[...]
Inwiefern reale Kosten ansetzen?
nehmen wir an 50 km Fahrtweg = 20 x 0,3 + 30 x 0,38 =17,40 Euro, sagen wir mal 200 Tage = 3.480 Euro
Und du meinst stattdessen einfach alle Tankquittungen einreichen?
Wie sollte man da nachweisen, dass man nicht privat gefahren ist? Kosten für KFZ Versicherung kann man beispielsweise auch nicht absetzen oder Kosten für Wekstatt...

Du musst dann schon ein Fahrtenbuch führen - keiner hat gesagt, dass das der "schönere Weg" ist.

Wird das denn anerkannt? Und wie ist es dann mit Kosten für Werkstatt und KFZ Versicherung und KFZ Steuer? Werden die auch aufgebrochen auf Privatfahrten und Fahrten zur Arbeit?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 15.04.2024 21:37
Wird das denn anerkannt? Und wie ist es dann mit Kosten für Werkstatt und KFZ Versicherung und KFZ Steuer? Werden die auch aufgebrochen auf Privatfahrten und Fahrten zur Arbeit?

Das kann ich Dir leider nicht genau beantworten - habe ich noch nie getan und kenne auch keinen, der das in Angriff genommen hat. Aber grundsätzlich muss man bei der Angabe von realen Kosten, diese auch belegen können, daher sind Fahrtenbuch und das Sammeln sämtlicher Quittungen obligatorisch. Für pi mal Daumen gibt's ja: die Pauschale.  ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu: Für echte Landbewohner sind die 30-38 Cent schon etwas dünn. Insbesondere in unteren Einkommensklassen bleibt ja wegen des geringeren Steuersatzes auch wenig davon real im Geldbeutel. "Fairer" wäre ein direkter Abzug von der Steuerschuld (ähnlich wie z.B. bei Handwerksleistungen im Haushalt). Wirkliche "Gerechtigkeit" wird es in der Beziehung aber nie geben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 23:01
Von Aussagen von Kollegen, die HO machen. Das ist bei uns recht oft der Fall.

Meist welche, die einfach ihre seit zig Jahren gefertigte Steuererklärung nicht mehr ändern möchten.

Entlastung? Wie üblich. Steuerkurve absenken. Damit kann man auch teils irrwitzig weiter Pendelstrecken eindämmen.

Meinst du ernsthaft, jemand sucht sich mit Absicht einen Job, der weit weg ist? Kann ich mir nicht vorstellen. So lukrativ ist Pendeln überhaupt nicht... die Zeit alleine, die Pauschale deckt die Kosten nicht annähernd (bei Auto).
Wenn man (freiwillig) weiter wegarbeitet, dann weil da eine Stelle frei war, die Kollegen besser sind oder die Stelle besser dotiert ist.
Bei absolut gleichen Bedingungen wird wohl niemand freiwillig ewig weit pendeln
Natürlich nicht, aber wer pendelt anstelle umzuziehen oder einen „schlechteren“ Job ortsnah zu nehmen hat halt seine Gründe dafür, sei es soziales Umfeld, günstigeres wohnen oder oder, natürlich pendelt niemand freiwillig weil er pendeln will.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 23:15
[...]
Inwiefern reale Kosten ansetzen?
nehmen wir an 50 km Fahrtweg = 20 x 0,3 + 30 x 0,38 =17,40 Euro, sagen wir mal 200 Tage = 3.480 Euro
Und du meinst stattdessen einfach alle Tankquittungen einreichen?
Wie sollte man da nachweisen, dass man nicht privat gefahren ist? Kosten für KFZ Versicherung kann man beispielsweise auch nicht absetzen oder Kosten für Wekstatt...

Du musst dann schon ein Fahrtenbuch führen - keiner hat gesagt, dass das der "schönere Weg" ist.

Wird das denn anerkannt? Und wie ist es dann mit Kosten für Werkstatt und KFZ Versicherung und KFZ Steuer? Werden die auch aufgebrochen auf Privatfahrten und Fahrten zur Arbeit?
Wie wäre es mit Jahreskosten geteilt durch Jahreskilometer mal EntfernungsKmx2?
Da braucht es uU kein Fahrtenbuch.
Und unter Jahreskosten fallen sicherlich Versicherung, TÜV, Reperaturen und Abschreibung würde ich da auch reinnehmen.
Wenn du nur 1000 km im Jahr fährst und 500€ für die kfz Versicherung bezahlst, sind es halt 50 cent die dafür anrechenbar sind. Das hat bei mir das FA durchaus akzeptiert. Allerdings nicht im Arbeitnehmerbereich.

Und es geht niemals darum, dass jemand plus macht!
Pauschalen sind nicht dazu da, das man damit Plus macht, sondern, damit es eben vereinfacht wird, für das Amt und dem Steuerzahler.
Das es dabei Menschen gibt, die Plus machen wird in Kauf genommen, als „kosten“ der Arbeitserleichterung.

Die Lohnsteuerpauschale erreiche ich persönlich seit Jahrzehnten nicht und mache dadurch Plus😁
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 15.04.2024 23:33
Wird das denn anerkannt? Und wie ist es dann mit Kosten für Werkstatt und KFZ Versicherung und KFZ Steuer? Werden die auch aufgebrochen auf Privatfahrten und Fahrten zur Arbeit?

Das kann ich Dir leider nicht genau beantworten - habe ich noch nie getan und kenne auch keinen, der das in Angriff genommen hat. Aber grundsätzlich muss man bei der Angabe von realen Kosten, diese auch belegen können, daher sind Fahrtenbuch und das Sammeln sämtlicher Quittungen obligatorisch. Für pi mal Daumen gibt's ja: die Pauschale.  ;)

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu: Für echte Landbewohner sind die 30-38 Cent schon etwas dünn. Insbesondere in unteren Einkommensklassen bleibt ja wegen des geringeren Steuersatzes auch wenig davon real im Geldbeutel. "Fairer" wäre ein direkter Abzug von der Steuerschuld (ähnlich wie z.B. bei Handwerksleistungen im Haushalt). Wirkliche "Gerechtigkeit" wird es in der Beziehung aber nie geben.
Das irrationale bzgl. der Pauschalen ist doch, dass es was die KFZ-Kosten angeht genau falsch rum ist.
Je weniger km ich mit dem Auto fahre um so teuerer ist der km.
Fernpendler werden durch diese Pauschalenstruktur doch „belohnt“.
Aber da die Pauschalen eben nicht die tatsächlichen Kosten decken sollen, ist es halt ein politisches Wille, was da reinspielt, so wie die Pauschale eben über alle Fortbewegungsmittel inzwischen gleich sind und damit bewusst die, die günstiger fahren können bevorteilt werden.
Mit den 30 cent sind real Sprit und Fixkosten abgedeckt, Anschaffung aber Null abdeckbar
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 07:38
Das irrationale bzgl. der Pauschalen ist doch, dass es was die KFZ-Kosten angeht genau falsch rum ist.
Je weniger km ich mit dem Auto fahre um so teuerer ist der km.
Fernpendler werden durch diese Pauschalenstruktur doch „belohnt“.
Aber da die Pauschalen eben nicht die tatsächlichen Kosten decken sollen, ist es halt ein politisches Wille, was da reinspielt, so wie die Pauschale eben über alle Fortbewegungsmittel inzwischen gleich sind und damit bewusst die, die günstiger fahren können bevorteilt werden.
Mit den 30 cent sind real Sprit und Fixkosten abgedeckt, Anschaffung aber Null abdeckbar

Die Entfernungspauschale kommt nicht mal in die Nähe einer Einzelfallgerechtigkeit - das ist absolut korrekt.

Kurze (mit dem Auto zurückgelegte) Strecken werden durch den Arbeitnehmerpauschbetrag bereits abgegolten - da gibt es für viele schon mal gar nichts. Darüber hinaus ist die Entlastung abhängig vom individuellen Steuersatz: Wer mehr verdient, erhält auch mehr zurück. Ferner ist die Möglichkeit, alternativ zum Auto den ÖPNV zu nutzen, ebenfalls nicht überall gegeben. On top kommt noch die Diskussion um die Zukunft des Individualverkehrs an sich, die ja grundsätzlich eine Entlastung für Autofahrer in Frage stellt.

Prinzipiell ist eine Anrechenbarkeit der Pendel-Kosten aber durchaus zu begrüßen, denn so kommen Unternehmen an passende Arbeitnehmer und Arbeitnehmer an passende Unternehmen. Die glorreichen 60er-Jahre, in denen die Wirtschaft in vielen Bereichen auch durch anlernbare Tätigkeiten am Laufen blieb, sind eben vorbei, und ein Umzug kommt auch nicht immer in Frage, wenn ein neues Arbeitsverhältnis beginnt.

Es ist auch völlig egal, an welcher der vielen, möglichen Stellschrauben man jetzt versuchen würde, hier eine Optimierung/Veränderung zu realisieren: Es gäbe immer eine größere Gruppe, die dadurch (zunächst) schlechter gestellt würde. Und diese Gruppe würde politisch laut werden - aus sich selbst heraus, aber dann auch ganz massiv durch populistische Kräfte befeuert.

Insgesamt also schwierig - und eigentlich auch kein Tarif-Thema ;).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 16.04.2024 08:13
Man könnte es aber zum Tarfthema machen, so wie Jobrad🤓

Und der Staat kann immer damit argumentieren, dass es durchaus Fahrzeuge gibt, die bei entsprechender KMLeistung zwischen 30-35 cent pro km kosten.inkl. Anschaffung.
Zumindest nach den ADAC Listen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 08:49
Zum Jobrad fällt mir nix zu ein - außer, dass der oft kolportierte, nahezu unfassbar dimensionierte Reichtum unseres Landes offenkundig nicht ausreicht, um Menschen in Lohn und Brot den Erwerb eines Fahrrads zu ermöglichen ;)

Mir ganz persönlich ist die Entfernungspauschale auch schnuppe, denn Dank HO konnten wir sogar ein Auto abschaffen. Das ist sozusagen der Olymp der Nachhaltigkeit und spart auch die meisten Kosten.  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 08:54

Meinst du ernsthaft, jemand sucht sich mit Absicht einen Job, der weit weg ist? Kann ich mir nicht vorstellen. So lukrativ ist Pendeln überhaupt nicht... die Zeit alleine, die Pauschale deckt die Kosten nicht annähernd (bei Auto).
Wenn man (freiwillig) weiter wegarbeitet, dann weil da eine Stelle frei war, die Kollegen besser sind oder die Stelle besser dotiert ist.
Bei absolut gleichen Bedingungen wird wohl niemand freiwillig ewig weit pendeln

Es gibt doch belastbare Zahlen bei den Pendelstrecken. Und doch auch die vom Jobcenter geforderte Pendelzeit und - strecke, die doch teils recht hoch sind.
Es kommt natürlich auch immer darauf an, für welchen Zeitraum man lange pendelt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 16.04.2024 09:15
Mal zurück zum Thema:

Gibt es eigentlich nachvollziehbare Gründe, warum sich die Tarifparteien nicht bereits jetzt zusammensetzen und einen Anschlussvertrag aushandeln? So ganz friedlich und ohne Zeitdruck? Gilt doch eh ab 01.01.2025 - ob man das nun vorher verhandelt oder alles rückwirkend gezahlt wird...

Dann hätte man jetzt genug Zeit, und sollte man sich da nicht einigen können, kann Verdi ab 01.01.2025 direkt eskalieren.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 16.04.2024 09:19
Mal zurück zum Thema:

Gibt es eigentlich nachvollziehbare Gründe, warum sich die Tarifparteien nicht bereits jetzt zusammensetzen und einen Anschlussvertrag aushandeln? So ganz friedlich und ohne Zeitdruck? Gilt doch eh ab 01.01.2025 - ob man das nun vorher verhandelt oder alles rückwirkend gezahlt wird...

Dann hätte man jetzt genug Zeit, und sollte man sich da nicht einigen können, kann Verdi ab 01.01.2025 direkt eskalieren.
Frage dich mal, warum die Arbeitgeberseite sich darauf einlassen sollte?
Die haben ganz genau gar nichts davon.
Und selbst wenn sich die AG darauf einließen - sobald es an einer Stelle hakt, hat die Gewerkschaftsseite keinerlei Druckmittel um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 09:20

Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu: Für echte Landbewohner sind die 30-38 Cent schon etwas dünn. Insbesondere in unteren Einkommensklassen bleibt ja wegen des geringeren Steuersatzes auch wenig davon real im Geldbeutel. "Fairer" wäre ein direkter Abzug von der Steuerschuld (ähnlich wie z.B. bei Handwerksleistungen im Haushalt). Wirkliche "Gerechtigkeit" wird es in der Beziehung aber nie geben.

Zumal selbst beim Sprit die Frage ist, was denn ein ädaquates Verhalten ist. Ist mein V6 vegleichbar mit der 1. Klasse bei der Bahn? ::)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 16.04.2024 09:32
Mal zurück zum Thema:

Gibt es eigentlich nachvollziehbare Gründe, warum sich die Tarifparteien nicht bereits jetzt zusammensetzen und einen Anschlussvertrag aushandeln? So ganz friedlich und ohne Zeitdruck? Gilt doch eh ab 01.01.2025 - ob man das nun vorher verhandelt oder alles rückwirkend gezahlt wird...

Dann hätte man jetzt genug Zeit, und sollte man sich da nicht einigen können, kann Verdi ab 01.01.2025 direkt eskalieren.

Eigentlich beantwortest du dir die Frage ja selbst. Da Verdi sowieso erst ab 2025 zu den Druckmitteln greifen darf macht ein Verhandeln vorher gar keinen Sinn.
Dann würden jetzt beide Seiten ihre Forderungen veröffentlichen und das Thema liegt dann 8 Monate, weil niemand Druck hat davon abzurücken.

Mal davon ab: Was glaubst du wie viele zahlende Gewerkschaftsmitglieder es nach 2-3 friedlichen Tarifrunden, bei denen heimlich, still und leise der Anschlussvertrag ausgehandelt wird, noch geben würde?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 16.04.2024 09:45
Mal zurück zum Thema:

Gibt es eigentlich nachvollziehbare Gründe, warum sich die Tarifparteien nicht bereits jetzt zusammensetzen und einen Anschlussvertrag aushandeln? So ganz friedlich und ohne Zeitdruck? Gilt doch eh ab 01.01.2025 - ob man das nun vorher verhandelt oder alles rückwirkend gezahlt wird...

Dann hätte man jetzt genug Zeit, und sollte man sich da nicht einigen können, kann Verdi ab 01.01.2025 direkt eskalieren.

Eigentlich beantwortest du dir die Frage ja selbst. Da Verdi sowieso erst ab 2025 zu den Druckmitteln greifen darf macht ein Verhandeln vorher gar keinen Sinn.
Dann würden jetzt beide Seiten ihre Forderungen veröffentlichen und das Thema liegt dann 8 Monate, weil niemand Druck hat davon abzurücken.

Mal davon ab: Was glaubst du wie viele zahlende Gewerkschaftsmitglieder es nach 2-3 friedlichen Tarifrunden, bei denen heimlich, still und leise der Anschlussvertrag ausgehandelt wird, noch geben würde?

Das käme auf den Abschluss an.

Die Mitglieder wollen ja gute Tarifabschlüsse, und nicht bei Wind und Regen mit Plastikweste irgendwo schreiend auf dem Marktplatz sitzen.

Für den Arbeitgeber hätte das Planbarkeit, weil jetzt die Haushaltsplanungen für die kommenden Jahre laufen, und sie eh ab 01.01. zahlen müssten. So ist das doch jedesmal Glaskugellesen, wie viel Geld für die kommende Lohnsteigerung eingestellt werden muss.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 09:46

On top kommt noch die Diskussion um die Zukunft des Individualverkehrs an sich, die ja grundsätzlich eine Entlastung für Autofahrer in Frage stellt.


Wie kommst du eigentlich immer darauf? Ich denke, eher über lange Sicht ist die Frage, ob der öffentliche Verkehr eine Zukunft hat, bei Elektro-Autos, die autonom fahren. Warum soll man diese Fahrgastzellen aneinanderketten und sie Zug nennen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 16.04.2024 09:57
Die Mitglieder wollen ja gute Tarifabschlüsse, und nicht bei Wind und Regen mit Plastikweste irgendwo schreiend auf dem Marktplatz sitzen.
Die Mitglieder wollen möglichst überhaupt nicht Mitglied sein. So wie die weit überwiegende Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Und wenn gute Abschlüsse ohne Wind, Regen, Plastikweste und Schreierei zustande kommen, wird die Zahl der Mitglieder tendenziell nicht steigen, sondern sinken...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 16.04.2024 09:58
und sie eh ab 01.01. zahlen müssten.

Die Vergangenheit zeigt leider, dass das nicht immer so war.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Johann am 16.04.2024 10:08
Mal zurück zum Thema:

Gibt es eigentlich nachvollziehbare Gründe, warum sich die Tarifparteien nicht bereits jetzt zusammensetzen und einen Anschlussvertrag aushandeln? So ganz friedlich und ohne Zeitdruck? Gilt doch eh ab 01.01.2025 - ob man das nun vorher verhandelt oder alles rückwirkend gezahlt wird...

Dann hätte man jetzt genug Zeit, und sollte man sich da nicht einigen können, kann Verdi ab 01.01.2025 direkt eskalieren.
Aus AG-Sicht wäre es dämlich, sich jetzt schon auf einen Anschlussvertrag einzulassen. So kann man schließlich kein Geld sparen:

Wenn der derzeitige Vertrag Ende 2024 ausläuft und man sich dann erst irgendwann Anfang des neuen Jahres zusammensetzt und exakt das selbe Ergebnis erzielen würde, wie wenn man sich jetzt schon hinsetzt, hätte man sich zumindest Geldbeschaffungskosten gespart, bis die Erhöhungen rückwirkend gezahlt werden.

Was aber viel wahrscheinlicher anzunehmen ist, ist, dass die Tarifvertragsparteien sich Anfang des Jahres hinsetzen, sich die Verhandlungen bis in den Mai ziehen und es keine rückwirkende Erhöhung geben wird. Stattdessen kommt die dann ab Juni. Und schon hat die AG-Seite sich 5 Monate gespart, in denen sie die Erhöhung zahlen müsste und verschiebt kommende Erhöhungen ebenfalls um etwa 5 Monate nach hinten. Und je öfter sie diese Strategie fährt, umso mehr Geld spart sie, weil sich der Prozess der Entgelterhöhung immer weiter nach hinten verschiebt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 10:10

Zumal selbst beim Sprit die Frage ist, was denn ein ädaquates Verhalten ist. Ist mein V6 vegleichbar mit der 1. Klasse bei der Bahn? ::)

Das ist ganz allgemein die essentielle Frage: Was ist denn überhaupt ein adäquates Verhalten in Bezug auf Mobilität unter Berücksichtigung der persönlichen Bedürfnisse und der lokal vorhandenen Möglichkeiten?


On top kommt noch die Diskussion um die Zukunft des Individualverkehrs an sich, die ja grundsätzlich eine Entlastung für Autofahrer in Frage stellt.


Wie kommst du eigentlich immer darauf? Ich denke, eher über lange Sicht ist die Frage, ob der öffentliche Verkehr eine Zukunft hat, bei Elektro-Autos, die autonom fahren. Warum soll man diese Fahrgastzellen aneinanderketten und sie Zug nennen?

Weil so ein Zug mit einer Oberleitung unter Nachhaltigkeitsaspekten in einer ganz anderen Liga unterwegs ist. Nicht falsch verstehen: Ich wohne selbst weiter draußen und bin somit auf ein Auto angewiesen. Trotzdem geht der politische Diskurs ja nicht an mir vorbei. Oben stehender Satz bezog sich eben auf die Forderung, die Entfernungspauschale ersatzlos zu streichen - explizit mit dem Ziel, den Autoverkehr einzudämmen.

... aber nun sollten wir uns wieder dem Tarif widmen  ;) :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: blanket am 16.04.2024 10:19
In der neuen Tarifrunde 2025 sollten schon wieder pro Jahr (25/26) mindestens 2,5 % rauskommen.

An der Arbeitszeit wird man nichts machen können.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 10:21
Zum Jobrad fällt mir nix zu ein - außer, dass der oft kolportierte, nahezu unfassbar dimensionierte Reichtum unseres Landes offenkundig nicht ausreicht, um Menschen in Lohn und Brot den Erwerb eines Fahrrads zu ermöglichen ;)

Mir ganz persönlich ist die Entfernungspauschale auch schnuppe, denn Dank HO konnten wir sogar ein Auto abschaffen. Das ist sozusagen der Olymp der Nachhaltigkeit und spart auch die meisten Kosten.  8)

Doppelte Zustimmung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 10:23
Aus AG-Sicht wäre es dämlich, sich jetzt schon auf einen Anschlussvertrag einzulassen. So kann man schließlich kein Geld sparen:

Wenn der derzeitige Vertrag Ende 2024 ausläuft und man sich dann erst irgendwann Anfang des neuen Jahres zusammensetzt und exakt das selbe Ergebnis erzielen würde, wie wenn man sich jetzt schon hinsetzt, hätte man sich zumindest Geldbeschaffungskosten gespart, bis die Erhöhungen rückwirkend gezahlt werden.

Was aber viel wahrscheinlicher anzunehmen ist, ist, dass die Tarifvertragsparteien sich Anfang des Jahres hinsetzen, sich die Verhandlungen bis in den Mai ziehen und es keine rückwirkende Erhöhung geben wird. Stattdessen kommt die dann ab Juni. Und schon hat die AG-Seite sich 5 Monate gespart, in denen sie die Erhöhung zahlen müsste und verschiebt kommende Erhöhungen ebenfalls um etwa 5 Monate nach hinten. Und je öfter sie diese Strategie fährt, umso mehr Geld spart sie, weil sich der Prozess der Entgelterhöhung immer weiter nach hinten verschiebt.

Die eigentliche Entgelterhöhung ist ja aktuell schon recht weit hinten in der Tariflaufzeit platziert. Der Prozess des Verschiebens ist dabei natürlich irgendwann ausgereizt. Grundsätzlich "denken" die Tarifparteien auch unterschiedlich: Während für Gewerkschaften und AN die Prozente, Rentenpunkte und (ganz berühmt) der Zinseszins im Vordergrund stehen, haben die AG eher das Volumen und die Tariflaufzeit im Blick. Beim aktuellen Abschluss kann (und muss) man das Volumen sicher kritisieren, die aber recht späte Tariferhöhung ermöglicht jedoch höhere Prozente (gut für den Zinseszins in der nächsten Runde ;))
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: LehrerBW am 16.04.2024 10:37
Ich hoffe auf eine möglichst höhe prozentuale Erhöhung, die dann nächstes Jahr auch Auswirkungen auf die Verhandlungen der Länder hat :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TheHax0r am 16.04.2024 13:09
Ich bin eher für 200€ - 300€ statt einer prozentualen Erhöhung der Entgeltgruppen. Da würden auch die Gruppen weiter unten profitieren. Eine Arbeitszeitverkürzung gehe ich auch mit. Realistisch gesehen vielleicht so zwei oder drei Stunden runter die Woche bei gleichem Gehalt. Das sollte ja dann auch eingepreist werden. Wer noch weniger Stunden machen will, sollte aber auch mit den Gehalt runter. Es ist ja oft so, dass die Arbeit jemand anderer erledigen darf (Bei gleichem Gehalt). Alternativ bekommt der Leidensgenosse eine Zulage. Eine Altersteilzeit wäre schön und auch sicher erforderlich. Aber ob man die Fachkräfte dann früher gehen lassen möchte, steht auf einem anderen Blatt. Abschaffung der (Nasenprämie) LOB. Stattdessen kostenfreies D-Ticket für alle. JSZ auf 100% + VL auf 40€.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: DoB am 16.04.2024 13:12
Von einem kostenlosem D-Ticket haben aber sehr viele gar nichts.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TheHax0r am 16.04.2024 13:14
Von einem kostenlosem D-Ticket haben aber sehr viele gar nichts.

Auch nicht an Wochenenden? Aber okay, der Hinweis ist berechtigt. Dann müsste da eine Alternative geschaffen werden. Möglichst ohne großen Verwaltungsaufwand.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 13:17
Verrückte Idee: Arbeitsentgelt eintauschen gegen Tickets, Diesel, Fahrrad?

Etwas crazy, ich weiß... ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 16.04.2024 13:18
Ich bin eher für 200€ - 300€ statt einer prozentualen Erhöhung der Entgeltgruppen. Da würden auch die Gruppen weiter unten profitieren.

:D:D:D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TheHax0r am 16.04.2024 13:20
Verrückte Idee: Arbeitsentgelt eintauschen gegen Tickets, Diesel, Fahrrad?

Etwas crazy, ich weiß... ;)

Nö.. Bei Haufe findet man einen Artikel zu Sachbezugskarten. So crazy ist das nicht :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 13:24
Verrückte Idee: Arbeitsentgelt eintauschen gegen Tickets, Diesel, Fahrrad?

Etwas crazy, ich weiß... ;)

Nö.. Bei Haufe findet man einen Artikel zu Sachbezugskarten. So crazy ist das nicht :)

Cool, ich wäre ja auch für die Wiedereinführung von Lebensmittelbezugsscheinen  :o 8)

Am Rande: In den unteren Gehaltsgruppen zahlt der öD im Vergleich zur pW recht ordentlich. Mal wieder echte, nackte Prozente wäre eine gute Sache, sonst verdienen irgendwann alle das gleiche.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 13:25
"Als Deputat bekomme ich 100 Liter Bier im Monat"

"Und was machst du mit dem Rest?"

"Das kaufe ich noch dazu"
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TheHax0r am 16.04.2024 13:29
Verrückte Idee: Arbeitsentgelt eintauschen gegen Tickets, Diesel, Fahrrad?

Etwas crazy, ich weiß... ;)

Nö.. Bei Haufe findet man einen Artikel zu Sachbezugskarten. So crazy ist das nicht :)

Cool, ich wäre ja auch für die Wiedereinführung von Lebensmittelbezugsscheinen  :o 8)

Am Rande: In den unteren Gehaltsgruppen zahlt der öD im Vergleich zur pW recht ordentlich. Mal wieder echte, nackte Prozente wäre eine gute Sache, sonst verdienen irgendwann alle das gleiche.

Sorry... Ich hatte das im Bezug auf LOB gesehen (§ 18a TVöD) nicht auf die reine Gehaltszahlung.

Bei einer Erhöhung in Summe statt in Prozent werden die Gehälter auch nicht gleich sein. Aber das sieht ja jeder anders.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 13:54
Bei einer Erhöhung in Summe statt in Prozent werden die Gehälter auch nicht gleich sein. Aber das sieht ja jeder anders.

Bei Sockelbeträgen würden die oberen Entgeltgruppen (wo der Personalmangel herrscht) weiter entwertet, die ohnehin gut bezalten unteren Entgeltgruppen weiter aufgewertet und nicht zuletzt der Abstand zwischen den Entgeltgruppen weiter gestaucht (z.B. macht der Unterschied zwischen E6/2 und E7/2 gerade mal 3% aus).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 13:55

Bei einer Erhöhung in Summe statt in Prozent werden die Gehälter auch nicht gleich sein. Aber das sieht ja jeder anders.

Wenn Du immer nur um Festbeträge erhöhst, dann veränderst Du die Relationen.

Beispiel:

A: 2000 € pro Monat
B: 3000 € pro Monat ( = 150% von A )

... 10 Runden mit je 200 € Festbetrag obendrauf:

A: 4000 € pro Monat
B: 5000 € pro Monat ( = 125% von A )

Und die nominal 1000 € mehr sind durch die Inflation nach 10 Runden ( ~20 Jahre ) ebenfalls deutlich weniger wert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 16.04.2024 14:01
Bei einer Erhöhung in Summe statt in Prozent werden die Gehälter auch nicht gleich sein. Aber das sieht ja jeder anders.

Bei Sockelbeträgen würden die oberen Entgeltgruppen (wo der Personalmangel herrscht) weiter entwertet, die ohnehin gut bezalten unteren Entgeltgruppen weiter aufgewertet und nicht zuletzt der Abstand zwischen den Entgeltgruppen weiter gestaucht (z.B. macht der Unterschied zwischen E6/2 und E7/2 gerade mal 3% aus).

Herrscht in den oberen Entgeltgruppen wirklich so ein Mangel? Hier bei mir in der Umgebung gibt es kaum Stellenausschreibungen für den geh./vergl. geh. Dienst. Dafür extrem viele Ausschreibungen für den mittl./vergl. mittl. Dienst.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 14:06
Bei einer Erhöhung in Summe statt in Prozent werden die Gehälter auch nicht gleich sein. Aber das sieht ja jeder anders.

Bei Sockelbeträgen würden die oberen Entgeltgruppen (wo der Personalmangel herrscht) weiter entwertet, die ohnehin gut bezalten unteren Entgeltgruppen weiter aufgewertet und nicht zuletzt der Abstand zwischen den Entgeltgruppen weiter gestaucht (z.B. macht der Unterschied zwischen E6/2 und E7/2 gerade mal 3% aus).

Herrscht in den oberen Entgeltgruppen wirklich so ein Mangel? Hier bei mir in der Umgebung gibt es kaum Stellenausschreibungen für den geh./vergl. geh. Dienst. Dafür extrem viele Ausschreibungen für den mittl./vergl. mittl. Dienst.

Nach meiner Beobachtung ja:

- In den Entgeltgruppen bis E5 kann gar nicht mehr eingestellt werden, da ein Outsourcing immer billiger wäre
- In den Entgeltgruppen E5-E9a herrscht keine Bewerbermangel
- Im "vergleichbar geh. Dienst" braucht man gar keine Ausschreibungen mit E9b / E9c anfangen, unter E10/11 kommt da keiner
- Im Bereich IT / Ingenieure gehts nicht ohne Zulage
- Ab E13 schreien alle nach einer Verbeamtung ob der besseren Bezahlung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 16.04.2024 14:16
Bei einer Erhöhung in Summe statt in Prozent werden die Gehälter auch nicht gleich sein. Aber das sieht ja jeder anders.

Bei Sockelbeträgen würden die oberen Entgeltgruppen (wo der Personalmangel herrscht) weiter entwertet, die ohnehin gut bezalten unteren Entgeltgruppen weiter aufgewertet und nicht zuletzt der Abstand zwischen den Entgeltgruppen weiter gestaucht (z.B. macht der Unterschied zwischen E6/2 und E7/2 gerade mal 3% aus).

Herrscht in den oberen Entgeltgruppen wirklich so ein Mangel? Hier bei mir in der Umgebung gibt es kaum Stellenausschreibungen für den geh./vergl. geh. Dienst. Dafür extrem viele Ausschreibungen für den mittl./vergl. mittl. Dienst.

Nach meiner Beobachtung ja:

- In den Entgeltgruppen bis E5 kann gar nicht mehr eingestellt werden, da ein Outsourcing immer billiger wäre
- In den Entgeltgruppen E5-E9a herrscht keine Bewerbermangel
- Im "vergleichbar geh. Dienst" braucht man gar keine Ausschreibungen mit E9b / E9c anfangen, unter E10/11 kommt da keiner
- Im Bereich IT / Ingenieure gehts nicht ohne Zulage
- Ab E13 schreien alle nach einer Verbeamtung ob der besseren Bezahlung.

Das kann vielleicht auch von Ort zu Ort variieren. Meine neue Dienststelle hat mir ohne große Diskussion eine kleine Stufenvorweggewährung aufgrund des Bewerbermangels (E9a) "bewilligt" (Großstadt in NRW). Auch in meiner ehemaligen Dienststelle (Land) gab es große Stellenbesetzungsprobleme im vergl. mittleren Dienst.

Wenn ich die erforderliche Qualifikation (VL II) hätte, würde ich mich auf E9b/c-Stellen tatsächlich auch nicht unbedingt bewerben. Insofern kann ich in diesen Entgeltgruppen den Bewerbermangels nachvollziehen. Zum Glück öffnen sich immer mehr Behörden dafür, solche Stellen auch mit Personen zu besetzen, die "nur" eine VFA-Ausbildung haben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 16.04.2024 14:18
Für den Arbeitgeber hätte das Planbarkeit, weil jetzt die Haushaltsplanungen für die kommenden Jahre laufen, und sie eh ab 01.01. zahlen müssten. So ist das doch jedesmal Glaskugellesen, wie viel Geld für die kommende Lohnsteigerung eingestellt werden muss.
Wieso müssen sie ab dem 1.1. zahlen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 14:21
Das kann vielleicht auch von Ort zu Ort variieren. Meine neue Dienststelle hat mir ohne große Diskussion eine kleine Stufenvorweggewährung aufgrund des Bewerbermangels (E9a) "bewilligt" (Großstadt in NRW). Auch in meiner ehemaligen Dienststelle (Land) gab es große Stellenbesetzungsprobleme im vergl. mittleren Dienst.

Wenn ich die erforderliche Qualifikation (VL II) hätte, würde ich mich auf E9b/c-Stellen tatsächlich auch nicht unbedingt bewerben. Insofern kann ich in diesen Entgeltgruppen den Bewerbermangels nachvollziehen. Zum Glück öffnen sich immer mehr Behörden dafür, solche Stellen auch mit Personen zu besetzen, die "nur" eine VFA-Ausbildung haben.

Genau - und wenn schon Berufseinsteiger mit der E9a starten, E9b/c auch ohne VL II / Bachelor besetzt werden ist doch klar, dass unter E11 keiner mehr mit Studium kommt. Eine große prozentuale Erhöhung würde das wieder geradebiegen. Insbesondere wenn dann die Abstände zwischen den einzelnen Entgeltgruppen mehr als 3 % betragen. Wer will denn schon höherwertige Aufgaben wahrnehmen, wenn dafür gerade mal 50 € netto pro Monat rausspringen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 14:40

Genau - und wenn schon Berufseinsteiger mit der E9a starten, E9b/c auch ohne VL II / Bachelor besetzt werden ist doch klar, dass unter E11 keiner mehr mit Studium kommt. Eine große prozentuale Erhöhung würde das wieder geradebiegen. Insbesondere wenn dann die Abstände zwischen den einzelnen Entgeltgruppen mehr als 3 % betragen. Wer will denn schon höherwertige Aufgaben wahrnehmen, wenn dafür gerade mal 50 € netto pro Monat rausspringen.

Absolut. Meine Frau hat sich geweigert, weitere Aufgaben zu übernehmen, um dann von der 9c in die 10 zu kommen. Erst nachdem man daraus eine 11 "gebastelt" hat, ging das klar. Die Übernahme von Mehrverantwortung lohnt fast gar nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 14:43
Das resultiert in diesem Bereich aber aus der dämlichen Idee, beim Übergang von BAT in TVÖD die alten IVb und IVa - Gruppen in EINE Entgeltgruppe zu packen, dann anschließend wieder zwei Gruppen davon zu machen und dann on top noch die 9c einzufügen. Da geht eine Spreizung natürlich verloren.

Bewerbungen auf 9b, 9c und 10 bringen nicht wirklich was.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 14:48
Das resultiert in diesem Bereich aber aus der dämlichen Idee, beim Übergang von BAT in TVÖD die alten IVb und IVa - Gruppen in EINE Entgeltgruppe zu packen, dann anschließend wieder zwei Gruppen davon zu machen und dann on top noch die 9c einzufügen. Da geht eine Spreizung natürlich verloren.

Bewerbungen auf 9b, 9c und 10 bringen nicht wirklich was.

Betrifft mich in der 12 im TV-L und den bestehenden Regelungen in unserem Hause aber auch. Der Mehraufwand für die 13 steht in keinem Verhältnis zur potentiellen Belohnung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 14:50
Die 13 wird bei uns im Hause gar nicht ausgeschrieben für Verwaltungskräfte. Nur die 12 und 14, natürlich mit gutem Grund.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 16.04.2024 14:51

Genau - und wenn schon Berufseinsteiger mit der E9a starten, E9b/c auch ohne VL II / Bachelor besetzt werden ist doch klar, dass unter E11 keiner mehr mit Studium kommt. Eine große prozentuale Erhöhung würde das wieder geradebiegen. Insbesondere wenn dann die Abstände zwischen den einzelnen Entgeltgruppen mehr als 3 % betragen. Wer will denn schon höherwertige Aufgaben wahrnehmen, wenn dafür gerade mal 50 € netto pro Monat rausspringen.

Absolut. Meine Frau hat sich geweigert, weitere Aufgaben zu übernehmen, um dann von der 9c in die 10 zu kommen. Erst nachdem man daraus eine 11 "gebastelt" hat, ging das klar. Die Übernahme von Mehrverantwortung lohnt fast gar nicht.

Na gut, überzeugt. Dann bin ich ab sofort auch gegen Sockelbeträge.  :) auch wenn ich selbst nicht dazu gehöre, finde es gerade genau genommen sogar richtig unfair, dass die oberen Entgeltgruppen in der Vergangenheit oft eine prozentual geringe Erhöhung erhalten haben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 15:40
Das führt dann zu solchen komischen, allerdings nicht gerade seltenen Konstellationen, dass eine Höhergruppierung (mit höherwertigen Tätigkeiten) zu weniger Einkommensgewinn führt, als eine ggf. alsbald anstehende höhere Stufe.
Man muss sich zur Einkommensmaximierung in diesem Sinne tatsächlich manchmal wehren, eingruppierungsrelevante höherwertige Tätigkeiten (zu einem frühen Zeitpunkt) übertragen zu bekommen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 16.04.2024 15:41

Genau - und wenn schon Berufseinsteiger mit der E9a starten, E9b/c auch ohne VL II / Bachelor besetzt werden ist doch klar, dass unter E11 keiner mehr mit Studium kommt. Eine große prozentuale Erhöhung würde das wieder geradebiegen. Insbesondere wenn dann die Abstände zwischen den einzelnen Entgeltgruppen mehr als 3 % betragen. Wer will denn schon höherwertige Aufgaben wahrnehmen, wenn dafür gerade mal 50 € netto pro Monat rausspringen.

Absolut. Meine Frau hat sich geweigert, weitere Aufgaben zu übernehmen, um dann von der 9c in die 10 zu kommen. Erst nachdem man daraus eine 11 "gebastelt" hat, ging das klar. Die Übernahme von Mehrverantwortung lohnt fast gar nicht.

Na gut, überzeugt. Dann bin ich ab sofort auch gegen Sockelbeträge.  :) auch wenn ich selbst nicht dazu gehöre, finde es gerade genau genommen sogar richtig unfair, dass die oberen Entgeltgruppen in der Vergangenheit oft eine prozentual geringe Erhöhung erhalten haben.

Ist aus meiner Sicht eine seitens der Gewerkschaften logische Klientelpolitik, die den Arbeitgebern allerdings den Handlungsspielraum beschränkt, so dass letztere dies nicht mit sich hätten machen lassen fürfen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 16:10
Die 13 wird bei uns im Hause gar nicht ausgeschrieben für Verwaltungskräfte. Nur die 12 und 14, natürlich mit gutem Grund.

Tatsächlich wird die 13 auch bei uns nur bis zur vollständigen Übertragung aller Aufgaben verwendet, dann geht es in die 14. Aber: Ich müsste das wissenschaftliche Hochschulstudium nachholen, respektive ein sehr, sehr umfangreiches, internes Qualifizierungsprogramm durchlaufen. Dafür fehlt mir dann doch der Antrieb ;)

Na gut, überzeugt. Dann bin ich ab sofort auch gegen Sockelbeträge.  :) auch wenn ich selbst nicht dazu gehöre, finde es gerade genau genommen sogar richtig unfair, dass die oberen Entgeltgruppen in der Vergangenheit oft eine prozentual geringe Erhöhung erhalten haben.

Das Schwierige ist ja: Je höher die EG, desto größer wird der Abstand zur pW. Wenn ich die Recruiter-Pings bei mir so überfliege, dann kann ich mit den gleichen Skills da draußen gut 20% mehr verdienen. Mein Chef (in der A15)  sicher 50% mehr.

Einmalzahlungen könnten bei Tarifverhandlungen hingegen tatsächlich nach oben hin abschmelzend gezahlt werden. Das verändert die Relationen in der Tabelle dann nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 16.04.2024 16:16

Einmalzahlungen könnten bei Tarifverhandlungen hingegen tatsächlich nach oben hin abschmelzend gezahlt werden. Das verändert die Relationen in der Tabelle dann nicht.

Führt aber zu noch mehr Unmut und zu noch größeren "Differenzen" abseits des Gehaltszettels zwischen unteren, mittleren und oberen EG.

Die Unteren EG bekommen jedes Jahr schon mehr Weihnachtsgeld (in Prozenten). Der jährliche Mittelfinger reicht doch.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 16.04.2024 16:44
Das stimmt natürlich - die JSZ gehört vereinheitlicht (also in Prozenten gehen).

Gleichzeitig ist aber auch unstrittig, dass die Inflation 22/23 in den unteren Etagen stärker eingeschlagen hat. Einmalzahlungen sollten insgesamt auch eher die Ausnahme, als die Regel sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 16.04.2024 17:28
Die JSZ ist teilweise nicht nur prozentual höher: In der EG 9c/3 TVöD-VKA ist sie auch beitragsmäßig geringer als in der EG 08/3 TVöD-VKA (zwar nur minimal, aber trotzdem). Das dürfte so definitiv eigentlich nicht sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 16.04.2024 18:38
Wie schon oft geschrieben, solche Leistungen sind eine Krux, weil sie bei Kürzung den Beitrag zur Gewerkschaft nicht mindern.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 17.04.2024 01:13

Ohne HomeOffice-Pauschale gäbe es für diese Tage nichts.

Bei kurzen Fahrstrecken wirkt die HO-Pauschale stärker als die Pendler-Pauschale alles auf den Tag bezogen.

Also gibt es ein Wahlrecht für die Steuer? Entweder bin ich im HO oder nicht, dacht ich mir immer... ???

Soll das jetzt Realsatire sein?

Niemand hat etwas von einem Wahlrecht geschrieben. Wenn das Finanzamt es will, kann es für alles einen Nachweis verlangen.

Es wurde lediglich aufgezeigt, dass beide Pauschalen eine jeweils andere Wirkweise und andere Berechnungsgrundlagen haben. NelsonMuntz war gleich noch so nett und den Pik der Berechnung aufgezeigt. Dafür vielen Dank. Dazu war ich jetzt zu faul.


Zum Thema Steuererklärung:
Das ist doch mittlerweile sehr einfach geworden. Vieles muss man nicht mehr ausfüllen, da die Daten bereits vorliegen. Stichwort vorausgefüllte Steuererklärung.
Eine Steuersoftware führt einen quasi an der Hand durch den Rest.

Die hessische Steuerverwaltung ist der Meinung, es sei besser, dass mein zuständiges Finanzamt 180 km entfernt ist, statt der bisherigen 3 km. Deswegen habe ich die Erklärung nun mit der Steuersoftwate per Elster einfliegen lassen.

Wer weder Software noch Elster haben möchte, kann die Erklärung mit dem Formular-Management-System der Bundesfinanzverwaltung in die Steuerformulare eintragen und seine Daten als XML abspeichern. Diese XML kann man im Folgejahr wieder importieren. Einfacher geht es schon nicht mehr.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wurmlie am 17.04.2024 07:59
Das stimmt natürlich - die JSZ gehört vereinheitlicht (also in Prozenten gehen).

Gleichzeitig ist aber auch unstrittig, dass die Inflation 22/23 in den unteren Etagen stärker eingeschlagen hat. Einmalzahlungen sollten insgesamt auch eher die Ausnahme, als die Regel sein.

Eigentlich hat die Inflation bei allen gleich eingeschlagen. Kann mich nicht daran erinnern, dass einer der ne EG12 hat, weniger von der Inflation betroffen ist - der Qualifikation geschuldet, dass dort Netto mehr übrig ist.

Ich finde auch immer das gejammere der EGs "6-9" teilweise abgehoben und unpassend.
Niemand wird daran gehindert, sich weiterzubilden oder zusätzliche Qualifikationen zu erlangen, um eine höhere Einstufung zu erreichen (inkl. verhandlungen über Zulagen).

Dies kann sowohl direkt nach der Schule als auch im späteren Berufsleben erfolgen. Ich persönlich habe berufsbegleitend studiert (vollzeit gearbeitet und Teilzeitstudium absolviert), trotz der Verpflichtungen meiner Familie (Nachwuchs etc.), und habe vor kurzem meinen Abschluss als Ingenieur gemacht. Das hat viele Jahre viel Freizeit gefordet und nun profitiere ich "noch" davon.

Es hat manchmal den Anschein, dass Mitarbeiter der Einstufungen 7 darauf warten, ohne jegliche Anstrengung in die Einstufung 10 befördert zu werden oder eine Gehaltsanpassung in dieser Form zu erhalten. Doch wir sollten nicht vergessen, dass diejenigen, die auf höheren Ebenen arbeiten, ihre Positionen durch harte Arbeit und Engagement (Studum, Staatlt. geprft. etc.) erreicht haben (Manchmal natürlich durch Vitamin B und blabla). Dies spiegelt sich auch in ihrem Gehalt wider.

Letztendlich verdienen Menschen mit höheren Qualifikationen und Verantwortlichkeiten mehr, weil sie dafür etwas geleistet haben - sei es gut oder schlecht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Britta2 am 17.04.2024 09:24
Letztendlich verdienen Menschen mit höheren Qualifikationen und Verantwortlichkeiten mehr, weil sie dafür etwas geleistet haben.

so die übliche Phrase und Theorie. wir waren und werden auch künftig nie alle "gleich" sondern bleiben "gleicher".
Nur der ÖD kann es sich leisten, Mitarbeiter auszubremsen. Das Zwischenzeugnis für hervorragende Leistungen und "im Grunde völlig überqualifiziert" ist das Papier nicht Wert, auf dem es ausgedruckt wird. Hauptsache keine bessere Einstufung zugestehen, dann eher totstellen (Arbeitsentzug) und danach Minderleistung behaupten mit "also doch richtig eingestuft". Gut, was solls. Licht am Ende des Tunnels in Sicht - Abschied mit lautem Hurra ...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 09:25
Das stimmt natürlich - die JSZ gehört vereinheitlicht (also in Prozenten gehen).

Gleichzeitig ist aber auch unstrittig, dass die Inflation 22/23 in den unteren Etagen stärker eingeschlagen hat. Einmalzahlungen sollten insgesamt auch eher die Ausnahme, als die Regel sein.

Eigentlich hat die Inflation bei allen gleich eingeschlagen. Kann mich nicht daran erinnern, dass einer der ne EG12 hat, weniger von der Inflation betroffen ist - der Qualifikation geschuldet, dass dort Netto mehr übrig ist.

Ich finde auch immer das gejammere der EGs "6-9" teilweise abgehoben und unpassend.
Niemand wird daran gehindert, sich weiterzubilden oder zusätzliche Qualifikationen zu erlangen, um eine höhere Einstufung zu erreichen (inkl. verhandlungen über Zulagen).

Dies kann sowohl direkt nach der Schule als auch im späteren Berufsleben erfolgen. Ich persönlich habe berufsbegleitend studiert (vollzeit gearbeitet und Teilzeitstudium absolviert), trotz der Verpflichtungen meiner Familie (Nachwuchs etc.), und habe vor kurzem meinen Abschluss als Ingenieur gemacht. Das hat viele Jahre viel Freizeit gefordet und nun profitiere ich "noch" davon.

Es hat manchmal den Anschein, dass Mitarbeiter der Einstufungen 7 darauf warten, ohne jegliche Anstrengung in die Einstufung 10 befördert zu werden oder eine Gehaltsanpassung in dieser Form zu erhalten. Doch wir sollten nicht vergessen, dass diejenigen, die auf höheren Ebenen arbeiten, ihre Positionen durch harte Arbeit und Engagement (Studum, Staatlt. geprft. etc.) erreicht haben (Manchmal natürlich durch Vitamin B und blabla). Dies spiegelt sich auch in ihrem Gehalt wider.

Letztendlich verdienen Menschen mit höheren Qualifikationen und Verantwortlichkeiten mehr, weil sie dafür etwas geleistet haben - sei es gut oder schlecht.

Ich bin da völlig bei Dir - und ebenfalls kein Freund von Fest- oder Sockelbeträgen bei Tarifverhandlungen.

Dennoch: Unterschiedliche Einkommensschichten haben auch unterschiedliche Warenkörbe - und daher unterscheidet sich auch die Wirkung der Inflation, die ja eben nicht homogen über alle Produktgruppen verteilt ist. Die Situation in 22/23 war schon außerordentlich und in eben solchen Fällen (die hoffentlich künftig eine Ausnahme bleiben), kann man auch mit einer Einmalzahlung reagieren, die sich explizit an die unteren Ebenen richtet.

Ich habe z.B. meinen ETF-Sparplan etwas herunterfahren müssen. Das ist sicher traurig und ärgerlich. Wäre ich aber in der Situation, dass ich mich zwischen der Begleichung meiner Gasrechnung und dem Kauf von Essen für die Kinder entscheiden müsste, dann hätte ich doch ein ernsthaftes Problem.

Die Relation zwischen den einzelnen Einkommensgruppen in der Tabelle muss natürlich entsprechend der Qualifikation und der übernommenen Aufgaben gewahrt bleiben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 17.04.2024 11:17
Mit dem Fußgänger ist es doch auch relativ. Ich gehe jeweils auch ein, zwei Kilometer zum Bahnhof, dass wird bei mir aber nicht angerechnet.

Man muss die Kilometer schon angeben, damit man sie bekommen kann.
Das zugehörige Feld ist beschrieben mit:
„davon mit öffentl. Verkehrsmitteln, Motorrad, Fahrrad o. Ä., als Fußgänger, als Mitfahrer einer Fahrgemeinschaft zurückgelegt“

Warum sollen diese 2 Kilometer also mit angerechnet werden?

Irgendetwas stimmt also an deinen Sachverhalt nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Paul Stanley am 17.04.2024 11:17
Verrückte Idee: Arbeitsentgelt eintauschen gegen Tickets, Diesel, Fahrrad?

Etwas crazy, ich weiß... ;)

Und ein warmes Mittagessen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 17.04.2024 11:18
Zitat

Dennoch: Unterschiedliche Einkommensschichten haben auch unterschiedliche Warenkörbe - und daher unterscheidet sich auch die Wirkung der Inflation, die ja eben nicht homogen über alle Produktgruppen verteilt ist. Die Situation in 22/23 war schon außerordentlich und in eben solchen Fällen (die hoffentlich künftig eine Ausnahme bleiben), kann man auch mit einer Einmalzahlung reagieren, die sich explizit an die unteren Ebenen richtet.


Stimmt, in meinem Warenkorb befand sich vor kurzem eine Dachsanierung. Dass diese 30 Prozent mehr gekostet hat als noch vor einigen Jahren tat mir mit Sicherheit mehr weh als dem E6ler, der 30 Prozent mehr für seine Currywurst zahlen muss.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 11:32

Warum sollen diese 2 Kilometer also mit angerechnet werden?

Irgendetwas stimmt also an deinen Sachverhalt nicht.

Was würdest du konkret in der Steuererklärung angeben?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 17.04.2024 11:56

Warum sollen diese 2 Kilometer also mit angerechnet werden?

Irgendetwas stimmt also an deinen Sachverhalt nicht.

Was würdest du konkret in der Steuererklärung angeben?

Die Kilometeranzahl des einfachen Weges zur Arbeitsstätte, ermittelt per Google Maps. Es ist vollkommen irrelevant ob Kilometer 1 zu Fuß, Kilometer 2 per Fahrrad, Kilometer 3 per Zug, Kilometer 4 kriechend und Kilometer 5 in einem Clownsmobil zurückgelegt wurde. Das interessiert das Finanzamt schlichtweg nicht, da die Kilometerpauschale identisch ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 12:00
Zitat

Dennoch: Unterschiedliche Einkommensschichten haben auch unterschiedliche Warenkörbe - und daher unterscheidet sich auch die Wirkung der Inflation, die ja eben nicht homogen über alle Produktgruppen verteilt ist. Die Situation in 22/23 war schon außerordentlich und in eben solchen Fällen (die hoffentlich künftig eine Ausnahme bleiben), kann man auch mit einer Einmalzahlung reagieren, die sich explizit an die unteren Ebenen richtet.


Stimmt, in meinem Warenkorb befand sich vor kurzem eine Dachsanierung. Dass diese 30 Prozent mehr gekostet hat als noch vor einigen Jahren tat mir mit Sicherheit mehr weh als dem E6ler, der 30 Prozent mehr für seine Currywurst zahlen muss.

 :D :D :D - Gibt ja aber keinen Grund, warum die Sanierung Deiner Bruchbude durch eine Tariferhöhung querfinanziert werden sollte  ;)

Im Ernst: Ich rede hier von Einmalzahlungen, die vielleicht bei 500€ netto liegen - Da kommst Du bei einer Dachsanierung auch nicht mit weiter. Und über kommende, energetische Sanierungspflichten muss man sich als Eigentümer eben im Vorfeld auch Gedanken machen - Wenn das dann überfordert, dann ist das eben: Pech. (Wenn Du mehr Geld brauchst: Qualifiziere Dich weiter und erklimme die Karriereleiter ;))

(Ich habe übrigens selbst Eigentum und ebenfalls die Erfahrung mit gestiegenen Kosten gemacht - aus der Erfahrung aus meinem Umfeld muss ich aber auch festhalten, dass viele Leute arg auf Kante kalkulieren und oft leider auch beim Bewerten von Handwerksangeboten wenig Kompetenz an den Tag legen. Da wird dann schnell geweint/geschimpft, obwohl man es hätte besser wissen können und müssen).
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VielUnterwegs am 17.04.2024 12:00
...Dass diese 30 Prozent mehr gekostet hat als noch vor einigen Jahren tat mir mit Sicherheit mehr weh als dem E6ler, der 30 Prozent mehr für seine Currywurst zahlen muss.

Was bitte ist ein E6ler?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 12:01
Ja, und damit ist doch meine Aussage gegenüber MoinMoin (?) verifiziert, dass die Wege als Fußgänger steuerlich durchaus unterschiedlich  behandelt werden.

Denn es ging ja um die Auffassung, dass Wege als Fußgänger immer abgesetzt werden können, was aber bei den Pauschalen in Verbindung mit Zugnutzung nicht zum Tragen kommt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 17.04.2024 12:02
„davon mit öffentl. Verkehrsmitteln, Motorrad, Fahrrad o. Ä., als Fußgänger und / oder als Mitfahrer einer Fahrgemeinschaft zurückgelegt“

Das ist die Zeile 36 in der Anlage N für das Steuerjahr 2023.
in den Jahren davor war es Zeile 35.

Die Strecke von Tür zu Tür ist der Weg.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 17.04.2024 12:04
...Dass diese 30 Prozent mehr gekostet hat als noch vor einigen Jahren tat mir mit Sicherheit mehr weh als dem E6ler, der 30 Prozent mehr für seine Currywurst zahlen muss.

Was bitte ist ein E6ler?

Jedenfalls niemand, der eine E10 hat.  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 17.04.2024 12:11
Ja, und damit ist doch meine Aussage gegenüber MoinMoin (?) verifiziert, dass die Wege als Fußgänger steuerlich durchaus unterschiedlich  behandelt werden.

Denn es ging ja um die Auffassung, dass Wege als Fußgänger immer abgesetzt werden können, was aber bei den Pauschalen in Verbindung mit Zugnutzung nicht zum Tragen kommt.
Also bei meiner Gattin kommt der Fussweg, die Radstrecke und die Zugstrecke zum tragen.
Und zwar identisch mit 30/35 Cent.

Wenn bei dir nicht, dann weil du es nicht einträgst.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 13:00
Dann müsste ich doch nicht die Pauschale nehmen, sondern alles einzeln gelten machen? Mit der Pauschale ist doch der ganze Weg abgegolten, egal wie der Weg zurückgelegt wurde...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 17.04.2024 13:06
Dann müsste ich doch nicht die Pauschale nehmen, sondern alles einzeln gelten machen? Mit der Pauschale ist doch der ganze Weg abgegolten, egal wie der Weg zurückgelegt wurde...

Du musst aber auch den ganzen Weg angeben, von Tür zu Tür. Wenn die Kosten der Fahrkarte höher sind, bekommst du diesen höheren Betrag.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 13:20
Ja, erkläre mich für blöd, aber was wäre denn dieser Weg?

Also genau das was man zu Fuß, dann mit dem Zug, und dann wieder zu Fuß zurücklegt und nicht die kürzeste Strecke? Mit dem Auto sind das einige Kilometer weniger...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 17.04.2024 13:29
Zitat

Dennoch: Unterschiedliche Einkommensschichten haben auch unterschiedliche Warenkörbe - und daher unterscheidet sich auch die Wirkung der Inflation, die ja eben nicht homogen über alle Produktgruppen verteilt ist. Die Situation in 22/23 war schon außerordentlich und in eben solchen Fällen (die hoffentlich künftig eine Ausnahme bleiben), kann man auch mit einer Einmalzahlung reagieren, die sich explizit an die unteren Ebenen richtet.


Stimmt, in meinem Warenkorb befand sich vor kurzem eine Dachsanierung. Dass diese 30 Prozent mehr gekostet hat als noch vor einigen Jahren tat mir mit Sicherheit mehr weh als dem E6ler, der 30 Prozent mehr für seine Currywurst zahlen muss.

 :D :D :D - Gibt ja aber keinen Grund, warum die Sanierung Deiner Bruchbude durch eine Tariferhöhung querfinanziert werden sollte  ;)

Im Ernst: Ich rede hier von Einmalzahlungen, die vielleicht bei 500€ netto liegen - Da kommst Du bei einer Dachsanierung auch nicht mit weiter. Und über kommende, energetische Sanierungspflichten muss man sich als Eigentümer eben im Vorfeld auch Gedanken machen - Wenn das dann überfordert, dann ist das eben: Pech. (Wenn Du mehr Geld brauchst: Qualifiziere Dich weiter und erklimme die Karriereleiter ;))

(Ich habe übrigens selbst Eigentum und ebenfalls die Erfahrung mit gestiegenen Kosten gemacht - aus der Erfahrung aus meinem Umfeld muss ich aber auch festhalten, dass viele Leute arg auf Kante kalkulieren und oft leider auch beim Bewerten von Handwerksangeboten wenig Kompetenz an den Tag legen. Da wird dann schnell geweint/geschimpft, obwohl man es hätte besser wissen können und müssen).

Ja, wie denn nun? Deine Argumentation ist nicht konsistent. Unterscheidet sich nun die Wirkung der Inflation auf unterschiedliche Einkommensschichten oder nicht? Mein Beispiel hat aufgezeigt, dass Gutverdiener mit ihren Einkaufskörben weitaus stärker durch die Inflation betroffen sind als Geringverdiener. Wenn also von der Prämisse ausgegangen wird, dass die Inflation kein allgemeingültiger statistischer Wert ist, sondern eine moralisch, subjektive Komponente besitzt, dann müssten vor allem die höheren Entgeltgruppen entlastet und gestärkt werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 17.04.2024 13:58
Dann müsste ich doch nicht die Pauschale nehmen, sondern alles einzeln gelten machen? Mit der Pauschale ist doch der ganze Weg abgegolten, egal wie der Weg zurückgelegt wurde...

Du musst aber auch den ganzen Weg angeben, von Tür zu Tür. Wenn die Kosten der Fahrkarte höher sind, bekommst du diesen höheren Betrag.
Aber erst, wenn die Fahrtkosten 4500€ übersteigen, kann man die tatsächlichen Kosten ansetzen.
So habe ich es bisher verstanden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 17.04.2024 14:34
Ja, erkläre mich für blöd, aber was wäre denn dieser Weg?

Also genau das was man zu Fuß, dann mit dem Zug, und dann wieder zu Fuß zurücklegt und nicht die kürzeste Strecke? Mit dem Auto sind das einige Kilometer weniger...

Für die Berechnung der Entfernungspauschale ist grundsätzlich die kürzeste Straßenverbindung zwischen Wohnung und Tätigkeitsstätte maßgebend. Dies gilt auch, wenn der Weg beispielsweise per Bus oder Rad kürzer oder länger ausfällt.

Ausnahme beim PKW: eine längere Strecke bietet eine etwas kürze Fahrzeit.

https://www.deubner-steuern.de/themen/dienstwagenregelung/fahrten-zwischen-wohnung-und-taetigkeitsstaette.html
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 17.04.2024 14:35
Dann müsste ich doch nicht die Pauschale nehmen, sondern alles einzeln gelten machen? Mit der Pauschale ist doch der ganze Weg abgegolten, egal wie der Weg zurückgelegt wurde...

Du musst aber auch den ganzen Weg angeben, von Tür zu Tür. Wenn die Kosten der Fahrkarte höher sind, bekommst du diesen höheren Betrag.
Aber erst, wenn die Fahrtkosten 4500€ übersteigen, kann man die tatsächlichen Kosten ansetzen.
So habe ich es bisher verstanden.

Verstehe ich anders:

https://www.lohnsteuer-kompakt.de/fag/2023/259/wann_sollte_ich_fahrten_mit_oeffentlichen_verkehrsmitteln_nachweisen


Über 4500€ gilt
PKW: weiterhin Entfernungspauschale
Fahrkarte: tatsächlich Kosten.

Bei Fahrkarten sollten immer die tatsächlichen Kosten akzeptiert werden, wenn sie hier als die Pauschale liegen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 17.04.2024 14:48
Ja, erkläre mich für blöd, aber was wäre denn dieser Weg?

Also genau das was man zu Fuß, dann mit dem Zug, und dann wieder zu Fuß zurücklegt und nicht die kürzeste Strecke? Mit dem Auto sind das einige Kilometer weniger...
Ich glaube ein Kriterium ist die verkehrsgünstigste Strecke, also die schnellere aber längere kann geltend gemacht werden..
Wenn das Amt also meckert, weil sie eine kürzere Strecke als Korrekt ansieht, dann musst du halt entsprechend dagegen argumentieren, dass deine Strecke die "bessere" ist.
Sowas wie eine Umgehungsstrasse wird sicherlich akzeptiert, damit man sich nicht durchs Dorf quälen muss.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 14:51
Meine Fahrstrecken sind auf Hin- und Rückweg mit dem Auto ehe unterschiedlich, das kommt noch dazu. ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 15:08

Ja, wie denn nun? Deine Argumentation ist nicht konsistent. Unterscheidet sich nun die Wirkung der Inflation auf unterschiedliche Einkommensschichten oder nicht? Mein Beispiel hat aufgezeigt, dass Gutverdiener mit ihren Einkaufskörben weitaus stärker durch die Inflation betroffen sind als Geringverdiener. Wenn also von der Prämisse ausgegangen wird, dass die Inflation kein allgemeingültiger statistischer Wert ist, sondern eine moralisch, subjektive Komponente besitzt, dann müssten vor allem die höheren Entgeltgruppen entlastet und gestärkt werden.

Nö, Herbert, der Gutverdiener (der ja (zumeist!) aus gutem Grunde gut verdient - und im Rahmen von Tariferhöhungen mMn explizit nicht durch Fest- oder Sockelbeträge abgestraft werden sollte) hat die Wahl, was er mit seinem überschüssigen Geld so anfängt. Dies ist am unteren Ende der Nahrungskette eben nicht immer der Fall. Das gilt insbesondere, wenn Kinder mit ins Boot kommen.

Wenn Du eine Immobilie Dein Eigentum nennst, deren Dach zu sanieren ist, dann hast Du eben entweder sanierungsbedürftige Altware erwoben (weil Du eben doch nicht soo gut verdienst), oder die Bude geerbt. In beiden Fällen hast Du aber das Thema Kosten für Sanierung/Instandhaltung etc. zu 100% an der Backe. Da gibt's natürlich von der Steuer ein klein wenig zurück und für vieles gibt es diverse Förder-Töpfchen, aber im Prinzip ist das erstmal Dein ganz persönliches "Problem".

Diesen Luxus haben Menschen mit geringerer Qualifikation eben nicht und Ereignisse wie die Inflation in 22/23 treffen dort auf elementare Bedürfnisse wie Nahrung oder Heizen - häufig eben auch ohne die Möglichkeit, dies durch Umschichtung von Ausgaben zu kompensieren.

Wenn Du also wegen den Mehrkosten von 30% bei einer Dachsanierung Dein Auto verkaufen musst und über Monate nur noch Dosenmahlzeiten essen kannst, dann verfügst Du eben über Möglichkeiten, die Menschen mit sehr geringem Verdienst tatsächlich nicht haben. "Verzockt" hast Du Dich dann aber trotzdem ;) - Du musst Dich da auch nicht grämen, ich habe da den ein oder anderen Nachbarn, dem es genauso geht.

Also nochmal zusammengefasst: Ich halte eine eine leistungsgerechte Bezahlung für sinnvoll und wünsche auch, dass die Tabellen-Entgelte nicht durch Sockel- oder gar Festbeträge im Rahmen von Tariferhöhungen weiter gestaucht werden. In Ausnahmesituationen kann ich aber einmalige Leistungen nur für die unteren Gruppen durchaus akzeptieren und für richtig befinden. Damit erhalte ich die Leistungsgerechtigkeit auf der Langstrecke und kann trotzdem temporär sozial entlasten.

Ich finde meine Argumentation daher sehr konsistent ;-)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 15:10
Meine Fahrstrecken sind auf Hin- und Rückweg mit dem Auto ehe unterschiedlich, das kommt noch dazu. ;)

Oh, da musst Du schon einen guten Grund haben. Ansonsten ist nämlich auch der Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung dahin.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 15:14

Oh, da musst Du schon einen guten Grund haben. Ansonsten ist nämlich auch der Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung dahin.

Keine Sorge, die Umgehungsstrße hat sehr stark versetzte Auf- und Abfahrten, die einen Unterscheid von 1 km generieren, je nach Fahrtrichtung. Wobei sich zusätzlich Google Maps und die Realität nicht einig sein, welchen Weg man nehmen kann. Sehr kurioser Einzelfall wohl ;)

Und Herbert hat natürlich recht mit seinem Einwand auf deinen Warenkorb. Je nach Einzelfall sind die Kosten für Besserverdienenden stärker gestiegen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 15:36

Keine Sorge, die Umgehungsstrße hat sehr stark versetzte Auf- und Abfahrten, die einen Unterscheid von 1 km generieren, je nach Fahrtrichtung. Wobei sich zusätzlich Google Maps und die Realität nicht einig sein, welchen Weg man nehmen kann. Sehr kurioser Einzelfall wohl ;)

Und Herbert hat natürlich recht mit seinem Einwand auf deinen Warenkorb. Je nach Einzelfall sind die Kosten für Besserverdienenden stärker gestiegen.

Klar, wenn Mercedes die Preise für die S-Klasse erhöht, der Frühstücks-Kaviar nur noch zum dreifachen Preis auf dem Tisch landet und die Tickets für den Wochendflug immer teurer werden, dann ist das natürlich bitter. ABER: Wer als Gutverdiener seine Ausgaben derart auf Kante genäht hat, dass er bei Schwankungen der Kaufkraft in reale Probleme gerät, der hat sich einfach im Leben verzockt. In der Regel kann der Gutverdiener aber sein Ausgaben gut konsolidieren.

Wir können an dieser Stelle allerdings auch gerne eine Diskussion darüber führen, ob es im öD (und weiten Teilen der übrigen, versicherungspflichtigen Beschäftigung) überhaupt so etwas wie "Gutverdiener" gibt - aber ich fürchte, das geht zu weit ;-)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 15:44
Nein, du wertest. Das ist nicht das Thema; deine Aussage, dass die Inflation, etliche Preise für Besserverdiener nicht höher waren als bei Geringverdiener, ist so pauschal nicht haltbar.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 17.04.2024 16:08
Nein, du wertest. Das ist nicht das Thema; deine Aussage, dass die Inflation, etliche Preise für Besserverdiener nicht höher waren als bei Geringverdiener, ist so pauschal nicht haltbar.

Ohne eine solche Wertung macht die Betrachtung der Auswirkungen von Inflation aber keinen Sinn.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 16:12
Nein, du wertest. Das ist nicht das Thema; deine Aussage, dass die Inflation, etliche Preise für Besserverdiener nicht höher waren als bei Geringverdiener, ist so pauschal nicht haltbar.

Doch, das ist sie - deshalb ist ja bspw. das Bürgergeld stärker als die Inflation gestiegen, weil hier ein spezifischer Warenkorb betrachtet wird und Kaufkraftverluste nicht verfassungsrechlich akzeptierbar sind. (Lustig immer, wenn Menschen sich Gutverdiener nennen, aber geradezu neidisch dorthinblicken ;))

Bei der genannten Dachsanierung fällt mir aber auch nicht wirklich viel zu ein. Zum einen muss man diese Mehrkosten ja über die Lebenszeit des neuen Daches ansetzen, zum anderen auch in ein Verhältnis zum Einkommen setzen - da bleibt dann von den 30% auch nicht mehr so viel übrig. Peanuts eben.

Meine (durchaus umfangreichen) baulichen Aktivitäten in den letzten 3 Jahren sind übrigens nur 20% teurer geworden. 10% davon waren mir von vornherein klar - was mit der Angebotserstellung im Handwerk zu tun hat - was wiederum mit der Pflicht zusammenhängt, bei öffentlichen Ausschreibungen stets das güstigste Angebot annehmen zu müssen. Einfach mal die Kollegen vom Bauamt zur Thematik befragen - das ist eine Katastrophe ;)

Abschließend: Natürlich werte ich solche Situationen auch. Mit gesundem Maße über den eigenen Teller zu blicken ist natürlich ein wenig aus der Mode gekommen. Dennoch ist mein skizzierter Ansatz leistungsgerechter, als der Ansatz von verdi mit Sockel- und Festbeträgen.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 17.04.2024 16:54
Zitat
Nö, Herbert, der Gutverdiener (der ja (zumeist!) aus gutem Grunde gut verdient - und im Rahmen von Tariferhöhungen mMn explizit nicht durch Fest- oder Sockelbeträge abgestraft werden sollte) hat die Wahl, was er mit seinem überschüssigen Geld so anfängt. Dies ist am unteren Ende der Nahrungskette eben nicht immer der Fall. Das gilt insbesondere, wenn Kinder mit ins Boot kommen.

Wenn Du eine Immobilie Dein Eigentum nennst, deren Dach zu sanieren ist, dann hast Du eben entweder sanierungsbedürftige Altware erwoben (weil Du eben doch nicht soo gut verdienst), oder die Bude geerbt. In beiden Fällen hast Du aber das Thema Kosten für Sanierung/Instandhaltung etc. zu 100% an der Backe. Da gibt's natürlich von der Steuer ein klein wenig zurück und für vieles gibt es diverse Förder-Töpfchen, aber im Prinzip ist das erstmal Dein ganz persönliches "Problem".

Es ist ebenso ein persönliches Problem, wenn in jungen Jahren lieber der Lenz gemacht wurde, anstatt eine wertige Ausbildung zu absolvieren. Wenn das Leben so auf Kante genäht ist, dass selbst kurze Inflationsphasen der Familie den Hungertod bringen, dann wäre vielleicht mal Zeit für eine persönliche Veränderung. Die niedrige Entgeltgruppe kann sich mal eben einen VL 1 zur Verbesserung der Lebenssituation und Ausgleich der Inflation aus dem Ärmel schütteln, wenn man aber bereits mit zwei Hochschulabschlüssen in E13 rumtingelt, ist der derzeitige Entwicklungsspielraum gering und Verdi zeigt keinerlei Anzeichen, irgendwelche neuen Reize für Leistungsträger zu erkämpfen. Wenn die Bedürfnisse der höheren Entgeltgruppen durch Verdi weiterhin mit dem Argument abgewatscht werden, dass der halbtags arbeitende Hausmeister die 1,20 Euro Aufschlag für die Currywurst nicht aufbringen kann, weshalb Sockelbeträge alternativlos seien, dann setzt sich der Braindrain aus dem öffentlichen Dienst halt fort.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 17:14
Zitat
Nö, Herbert, der Gutverdiener (der ja (zumeist!) aus gutem Grunde gut verdient - und im Rahmen von Tariferhöhungen mMn explizit nicht durch Fest- oder Sockelbeträge abgestraft werden sollte) hat die Wahl, was er mit seinem überschüssigen Geld so anfängt. Dies ist am unteren Ende der Nahrungskette eben nicht immer der Fall. Das gilt insbesondere, wenn Kinder mit ins Boot kommen.

Wenn Du eine Immobilie Dein Eigentum nennst, deren Dach zu sanieren ist, dann hast Du eben entweder sanierungsbedürftige Altware erwoben (weil Du eben doch nicht soo gut verdienst), oder die Bude geerbt. In beiden Fällen hast Du aber das Thema Kosten für Sanierung/Instandhaltung etc. zu 100% an der Backe. Da gibt's natürlich von der Steuer ein klein wenig zurück und für vieles gibt es diverse Förder-Töpfchen, aber im Prinzip ist das erstmal Dein ganz persönliches "Problem".

Es ist ebenso ein persönliches Problem, wenn in jungen Jahren lieber der Lenz gemacht wurde, anstatt eine wertige Ausbildung zu absolvieren. Wenn das Leben so auf Kante genäht ist, dass selbst kurze Inflationsphasen der Familie den Hungertod bringen, dann wäre vielleicht mal Zeit für eine persönliche Veränderung. Die niedrige Entgeltgruppe kann sich mal eben einen VL 1 zur Verbesserung der Lebenssituation und Ausgleich der Inflation aus dem Ärmel schütteln, wenn man aber bereits mit zwei Hochschulabschlüssen in E13 rumtingelt, ist der derzeitige Entwicklungsspielraum gering und Verdi zeigt keinerlei Anzeichen, irgendwelche neuen Reize für Leistungsträger zu erkämpfen. Wenn die Bedürfnisse der höheren Entgeltgruppen durch Verdi weiterhin mit dem Argument abgewatscht werden, dass der halbtags arbeitende Hausmeister die 1,20 Euro Aufschlag für die Currywurst nicht aufbringen kann, weshalb Sockelbeträge alternativlos seien, dann setzt sich der Braindrain aus dem öffentlichen Dienst halt fort.

Ich bin doch bei den Sockelbeträgen 100% bei Dir. Auch bei normaler Entwicklung der Teuerung sehe ich keinen Grund für besondere,  soziale Zuwendungen. Nur eben in Ausnahmesituationen. 22/23 war so eine, in der ich eben eine Einmalzahlung(!) gerechtfertigt gesehen hätte.

Deine Erzählung vom teuren Dach ist doch dann aber Deiner Argumentation zufolge ebenfalls die Zeit für persönliche Veränderung.  Wenn Du mit 2 Hochschulabschlüssen in der E13 hängst, dann gib Gummi und schau Dich um: Die Wirtschaft sucht händeringend!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 17.04.2024 17:34
Zitat
Nö, Herbert, der Gutverdiener (der ja (zumeist!) aus gutem Grunde gut verdient - und im Rahmen von Tariferhöhungen mMn explizit nicht durch Fest- oder Sockelbeträge abgestraft werden sollte) hat die Wahl, was er mit seinem überschüssigen Geld so anfängt. Dies ist am unteren Ende der Nahrungskette eben nicht immer der Fall. Das gilt insbesondere, wenn Kinder mit ins Boot kommen.

Wenn Du eine Immobilie Dein Eigentum nennst, deren Dach zu sanieren ist, dann hast Du eben entweder sanierungsbedürftige Altware erwoben (weil Du eben doch nicht soo gut verdienst), oder die Bude geerbt. In beiden Fällen hast Du aber das Thema Kosten für Sanierung/Instandhaltung etc. zu 100% an der Backe. Da gibt's natürlich von der Steuer ein klein wenig zurück und für vieles gibt es diverse Förder-Töpfchen, aber im Prinzip ist das erstmal Dein ganz persönliches "Problem".

Es ist ebenso ein persönliches Problem, wenn in jungen Jahren lieber der Lenz gemacht wurde, anstatt eine wertige Ausbildung zu absolvieren. Wenn das Leben so auf Kante genäht ist, dass selbst kurze Inflationsphasen der Familie den Hungertod bringen, dann wäre vielleicht mal Zeit für eine persönliche Veränderung. Die niedrige Entgeltgruppe kann sich mal eben einen VL 1 zur Verbesserung der Lebenssituation und Ausgleich der Inflation aus dem Ärmel schütteln, wenn man aber bereits mit zwei Hochschulabschlüssen in E13 rumtingelt, ist der derzeitige Entwicklungsspielraum gering und Verdi zeigt keinerlei Anzeichen, irgendwelche neuen Reize für Leistungsträger zu erkämpfen. Wenn die Bedürfnisse der höheren Entgeltgruppen durch Verdi weiterhin mit dem Argument abgewatscht werden, dass der halbtags arbeitende Hausmeister die 1,20 Euro Aufschlag für die Currywurst nicht aufbringen kann, weshalb Sockelbeträge alternativlos seien, dann setzt sich der Braindrain aus dem öffentlichen Dienst halt fort.

Ich bin doch bei den Sockelbeträgen 100% bei Dir. Auch bei normaler Entwicklung der Teuerung sehe ich keinen Grund für besondere,  soziale Zuwendungen. Nur eben in Ausnahmesituationen. 22/23 war so eine, in der ich eben eine Einmalzahlung(!) gerechtfertigt gesehen hätte.

Deine Erzählung vom teuren Dach ist doch dann aber Deiner Argumentation zufolge ebenfalls die Zeit für persönliche Veränderung.  Wenn Du mit 2 Hochschulabschlüssen in der E13 hängst, dann gib Gummi und schau Dich um: Die Wirtschaft sucht händeringend!

Nee, dafür bin ich tatsächlich zu faul, ich passe stattdessen einfach meine Leistungsbereitschaft an und verbringe meine Home-Office-Zeit mit Diskussionen in Foren oder führe während der Arbeitszeit Reparaturen durch, die ich in Zeiten mit höherer Kaufkraft an Handwerker rausgegeben hätte. Da man ab einer gewissen Entgeltgruppe ohnehin zunehmend nur noch von Low-Performern umgeben ist, fällt man auch mit 30 oder 40 Prozent Leistung nicht negativ auf und kann nach Belieben Wuseln und Werkeln, sofern man den Vorgesetzten im richtigen AUgenblick ne schöne BlaBla-PowerPoint performen kann.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 18:01

Nee, dafür bin ich tatsächlich zu faul, ich passe stattdessen einfach meine Leistungsbereitschaft an und verbringe meine Home-Office-Zeit mit Diskussionen in Foren oder führe während der Arbeitszeit Reparaturen durch, die ich in Zeiten mit höherer Kaufkraft an Handwerker rausgegeben hätte. Da man ab einer gewissen Entgeltgruppe ohnehin zunehmend nur noch von Low-Performern umgeben ist, fällt man auch mit 30 oder 40 Prozent Leistung nicht negativ auf und kann nach Belieben Wuseln und Werkeln, sofern man den Vorgesetzten im richtigen AUgenblick ne schöne BlaBla-PowerPoint performen kann.

Na siehste mal: Du hast Dich erfolgreich angepasst und erzielst damit auf die Stunde heruntergebrochen nun ein Gehalt, welches es in der privaten Wirtschaft wohl kaum zu erreichen gibt. Bravo! ;)

Belassen wir es dabei - Dass sich Gewerkschaften grundsätzlich nicht für die höheren Gruppen interessieren, liegt in der Natur der Sache. Ein wirklich gutes Gehalt gibt es auch "da draußen" nur mit einem AT-Vertrag.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 17.04.2024 19:20
Das liegt nicht ganz in der Natur der Sache, sondern auch an der Art der Beitragserhebung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 17.04.2024 20:04
Das liegt nicht ganz in der Natur der Sache, sondern auch an der Art der Beitragserhebung.


Ich habe jetzt keine Statistik zur Hand, aber ich gehe doch davon aus, dass die höhere Anzahl der MA sich (vor allem auch im kommunalen Bereich) unterhalb des gD befindet. Selbst wenn also alle Mitglied in der Gewerkschaft wären, läge das demokratisch höhere Gewicht immer noch unten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Elur am 17.04.2024 20:17
Letztendlich verdienen Menschen mit höheren Qualifikationen und Verantwortlichkeiten mehr, weil sie dafür etwas geleistet haben.

so die übliche Phrase und Theorie. wir waren und werden auch künftig nie alle "gleich" sondern bleiben "gleicher".
Nur der ÖD kann es sich leisten, Mitarbeiter auszubremsen. Das Zwischenzeugnis für hervorragende Leistungen und "im Grunde völlig überqualifiziert" ist das Papier nicht Wert, auf dem es ausgedruckt wird. Hauptsache keine bessere Einstufung zugestehen, dann eher totstellen (Arbeitsentzug) und danach Minderleistung behaupten mit "also doch richtig eingestuft". Gut, was solls. Licht am Ende des Tunnels in Sicht - Abschied mit lautem Hurra ...

Na ja, meine Behörde schrieb den Aufstieg als Fernstudium und als Präsenzstudium aus. Die Hälfte der Arbeitszeit wurde zum Lernen frei gegeben, Fartkosten erstattet, zu den Prüfungen freigestellt etc. Besser geht es kaum. Beworben hat sich kaum jemand. Das sei doch viel zu anstrengend, habe ich von vielen gehört. Ich habs durchgezogen und kann davon heute sehr profitieren. Es sind zwar nicht alle gleich, aber anstrengen wollen sich wenige.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: wurmlie am 18.04.2024 09:06
Es sind zwar nicht alle gleich, aber anstrengen wollen sich wenige.

Genau hier liegt das Problem. In Zeiten der Inflation beobachten wir oft Neid auf die höheren Einkommensgruppen, einfach weil diese über einen größeren finanziellen Puffer verfügen. Doch ich empfinde keinen Neid auf Millionäre, nur weil sie reicher sind.

Es wirft jedoch eine wichtige Frage auf: Wenn die unteren Einkommensgruppen immer mehr Vorteile genießen und möglicherweise den Abstand zu den oberen Gruppen verringern, wozu dann noch studieren oder sich weiterqualifizieren? Wenn keine neuen Ingenieure von außen hinzukommen, weil die Anreize fehlen, können zwar die unteren Positionen gut besetzt werden, aber es mangelt dann an Fachwissen und Expertise in den höheren Ebenen. Nicht jeder Job kann allein durch Erfahrung ausgefüllt werden.

Und das muss Verdi doch auch erkennen?!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 18.04.2024 09:10

Ich habe jetzt keine Statistik zur Hand, aber ich gehe doch davon aus, dass die höhere Anzahl der MA sich (vor allem auch im kommunalen Bereich) unterhalb des gD befindet. Selbst wenn also alle Mitglied in der Gewerkschaft wären, läge das demokratisch höhere Gewicht immer noch unten.

Sicher, aber welchen Anreiz hat man also Mensch aus den höheren Gruppen einzutreten, wenn der Beitrag immer prozentual, die Forderung aber mit Sockel gemacht wird? Der Sockel beim Entgelt ist die Pauschale bei den Beiträgen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 18.04.2024 09:42
Warum sollte es Verdi interessieren ob der AG ITler oder Ings. bekommt? Das ist ein reines AG Problem.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 18.04.2024 09:53
Das liegt nicht ganz in der Natur der Sache, sondern auch an der Art der Beitragserhebung.


Ich habe jetzt keine Statistik zur Hand, aber ich gehe doch davon aus, dass die höhere Anzahl der MA sich (vor allem auch im kommunalen Bereich) unterhalb des gD befindet. Selbst wenn also alle Mitglied in der Gewerkschaft wären, läge das demokratisch höhere Gewicht immer noch unten.
Im TV-L ist die Mehrheit der Beschäftigten >=9
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 18.04.2024 10:00
Sicher, aber welchen Anreiz hat man also Mensch aus den höheren Gruppen einzutreten, wenn der Beitrag immer prozentual, die Forderung aber mit Sockel gemacht wird? Der Sockel beim Entgelt ist die Pauschale bei den Beiträgen.

Es gibt keinen Anreiz für höhere EG, einer Gewerkschaft wie verdi beizutreten. Das ist eigentlich ziemlich einfach.

... und anders als die private Wirtschaft, läuft der öD auch nicht Gefahr in die Insolvenz zu rutschen, wenn kein qualifiziertes Personal mehr akquirierbar ist. Bund, Länder und Kommunen verblöden dann eben innerlich.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 18.04.2024 10:05
Das liegt nicht ganz in der Natur der Sache, sondern auch an der Art der Beitragserhebung.


Ich habe jetzt keine Statistik zur Hand, aber ich gehe doch davon aus, dass die höhere Anzahl der MA sich (vor allem auch im kommunalen Bereich) unterhalb des gD befindet. Selbst wenn also alle Mitglied in der Gewerkschaft wären, läge das demokratisch höhere Gewicht immer noch unten.
Im TV-L ist die Mehrheit der Beschäftigten >=9

Ich sprach ja auch primär von den Kommunen bzw dem öD in seiner ganzheitlichen Pracht. Die EG9 würde ich tatsächlich als eine Art "Mitte" bewerten. Insbesondere mit diesen lustigen a/b/c-Anhängseln. Das ist weder klar unten, noch oben.

Passt dann aber auch im Vergleich der Tabellen TVöD und TV-L: Dort, wo mehr Personal anzutreffen ist, ist die Tabelle jeweils etwas schlechter.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 18.04.2024 10:50
. Bund, Länder und Kommunen verblöden dann eben innerlich.

Ich versuche mir das gerade bildlich vorzustellen. Sehr erheiternd.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 18.04.2024 15:09
Es sind zwar nicht alle gleich, aber anstrengen wollen sich wenige.

Wäre ja schön wenn der TVÖD eine gerechtere Verteilung vorsähe, für diejenigen die sich wirklich anstrengen. LOB ist ja gescheitert, seit alle Kommunen das nur per Gießkanne und nach EG verteilen.

Der Hauptknackpunkt ist doch;
In der PW wird Anstrengung mittelfristig belohnt.
Im ÖD wird Anstrengung eher unterbunden, weil man eine Höherbewertung der Stelle befürchtet was zu Lasten des Haushalts ginge.
Anstrengen lohnt sich einfach nicht im ÖD.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 19.04.2024 10:07
Es sind zwar nicht alle gleich, aber anstrengen wollen sich wenige.

Wäre ja schön wenn der TVÖD eine gerechtere Verteilung vorsähe, für diejenigen die sich wirklich anstrengen. LOB ist ja gescheitert, seit alle Kommunen das nur per Gießkanne und nach EG verteilen.

Der Hauptknackpunkt ist doch;
In der PW wird Anstrengung mittelfristig belohnt.
Im ÖD wird Anstrengung eher unterbunden, weil man eine Höherbewertung der Stelle befürchtet was zu Lasten des Haushalts ginge.
Anstrengen lohnt sich einfach nicht im ÖD.

Bei meinem vorherigen Arbeitgeber wurde LOB tatsächlich ernst genommen und an konkrete Leistungsziele und Kennzahlen geknüpft, deren Erreichung sowohl Innovation als auch überdurchschnittliches Engagement erfordert haben. Das Problem war, dass die letztendliche Auszahlung dann doch nur ausgereicht hat, um mit der Ehefrau einmal in einem etwas besseren Imbiss was essen gehen zu können. Im Endeffekt wurde LOB dann nur durch die jüngeren Kollegen genutzt, die noch etwas überschüssige Energie besaßen, die älteren Kollegen, die aufgrund der hohen Erfahrungsstufen ohnehin auf höheren Gehältern saßen, haben sich für nen kleinen dreistelligen Betrag nicht ein Jahr lang ein Bein ausgerissen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 19.04.2024 10:33
Abgesehen davon, dass das LOB auch aus dem entfallenen Ortszuschlag generiert wurde - also von Personen mit Kindern finanziert wurde - war ja vorgesehen, dass dies auf weit höhere Prozente angehoben wird. So wie es jetzt ist bleibt es ein Mittelding, nix ganzes, nix halbes.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 19.04.2024 11:35
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, aus welchen Töpfen sich die LOB gespeist hat und ob sich die Höhe der LOB zwischen Arbeitgebern und Kommunen unterscheidet. In meinen Abrechnungen betrug die LOB nach Steuer 121 Euro, 172 Euro und 217 Euro, bei jeweils mehr als 80 Prozent Zielerreichung, was der höchsten Auszahlungsstufe entsprach (danach folgten dann noch zwei Jahre mit 0 Euro LOB, nachdem ich die Verrücktheit erkannt hatte, für den Scheiss Mehrarbeit zu verrichten). Kann die LOB auch vierstellig ausfallen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 19.04.2024 11:38
Mmh, bei uns wohl nicht im netto. Bin im höheren Punktebereich und habe immer so ca. 700 € brutto. Und das mit Teilzeit.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Uncou am 19.04.2024 12:05
Kann die LOB auch vierstellig ausfallen?

In unserer Kommune wird 2023 folgendes ausgezahlt (Brutto, VZ 39/h)

E2 - E5 = 730
E6 - E10 = 800
EG 11+ 990

Nächstes Jahr wird vllt. mal vierstellig erreicht.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 19.04.2024 12:36
Im Jahre 2007 (also fast noch Gestern) haben die Tarifvertragsparteien ein Gesamtvolumen für das Leistungsentgelt festgelegt.
Es sollte mit 1% der der ständigen Monatsentgelte des Kalendervorjahres starten und es wurde vereinbart dass sich das Gesamtvolumen auf 8% erhöhen soll.
Heute, 17 Jahre später haben wir im VKA ganze 2%, von den ursprünglich angedachten 8%

Reife Leistung, oder?
Man kann aber auch sagen : Setzen 6

Die Finanzierung dieses Leistungsentgeltes ist nicht on top gewesen, sondern setzte sich zusammen aus Bestandteilen des "alten" Entgeltes nach BAT. D.h. dies hatte jeder monatlich zusätzlich bekommen und wurde mit Übergabe des TVÖD abgeschmolzen.
Z.B. Urlaubsgeld, Weihnachtszuwendungen, Kindererhöhungsbeiträge, gekürzte Jahressonderzahlung.

Also, auch hier: Setzen 6, wenn diese Gelder als zusätzliche Gelder zur Motivation bezeichnet werden.

Es motiviert wohl jeden, wenn Gelder welche monatlich Bestandteil des Gehaltes waren nun als Leistungsentgelt deklariert werden und mal kommen, oder nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 19.04.2024 12:42
Die strukturellen Defizite, das merkliche "nicht wollen" rsp. "nicht können" konsistenter Regelungen, des TVÖD fand ich schon immer schlimmer als die Entgelttabelle. Stichwort: VL
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 20.04.2024 11:38
Kann die LOB auch vierstellig ausfallen?

In unserer Kommune wird 2023 folgendes ausgezahlt (Brutto, VZ 39/h)

E2 - E5 = 730
E6 - E10 = 800
EG 11+ 990

Nächstes Jahr wird vllt. mal vierstellig erreicht.

Hat sich die verdi noch gar nicht beschwert, dass das sozial ungerecht ist?
Bei uns wird die Gesamtsumme durch erreichte Punkte aller Mitarbeiter geteilt. Dann werden die jeweils erreichten Punkte mit der Summe pro Punkt multipliziert.

Das System ist bei uns aber Mist. Es gibt Führngskräfte, da kann man sich das Bei rausreißen und bekommt trotzdem immer Abzüge und bei anderen Abteilungen weiß man, dass die Führungskraft nahezu jedem Mitarbeiter die Höchstpunktzahl gibt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 20.04.2024 15:32
Es gibt auch freiwillige Leistungen mit einer eigentlich zwingenden Erhöhung des LOB, welches viele Kräfte gar nicht anbieten können wie z. B. Teilzeit und Bereitschaftsdienst.

Der ganze Tarif ist nicht konsistent.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 20.04.2024 17:08
.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 20.04.2024 17:10
Es gibt auch freiwillige Leistungen mit einer eigentlich zwingenden Erhöhung des LOB, welches viele Kräfte gar nicht anbieten können wie z. B. Teilzeit und Bereitschaftsdienst.

Der ganze Tarif ist nicht konsistent.

jap es ist echt Mist... Vor allem war die LOB Erhöhung auch nie mal Gesprächsthema in den letzten Verhandlungen oder? Ich frag mich für wann die 8 % LOB angepeilt waren? Im Jahr 2156?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 22.04.2024 08:05
Und so werden viele "kann" Regelungen erstreickt, diese aber nicht angewendet.

Der Tarifvertrag ist Murks
Die Regelungen sind Murks
Die Streichungen sind Murks
Die Ungleichbehandlung der EG´s ist Murks

Aber hey, es ist ein Jahrhundertwerk.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 22.04.2024 09:46

jap es ist echt Mist... Vor allem war die LOB Erhöhung auch nie mal Gesprächsthema in den letzten Verhandlungen oder? Ich frag mich für wann die 8 % LOB angepeilt waren? Im Jahr 2156?

Es sind ja nicht nur die Zahlen.

Ich habe schon von mehreren Arbeitgebern bzw. Personalern gehört das eine ernsthafte Leistungsbewertung nicht eingeführt wurde, weil es sich für so kleine Beträge nicht lohnt. Die haben damals wirklich auf die 8 % gewartet...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: DerTechniker am 22.04.2024 10:44
Der neue Trend sind doch Nullrunden.. Eventuell wird man sich hier einigen können, Diese noch Länger zu gestallten  :D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 22.04.2024 15:12
Der neue Trend sind doch Nullrunden.. Eventuell wird man sich hier einigen können, Diese noch Länger zu gestallten  :D

Dann hätte ich einen Vorschlag. Das gesamte Gehalt wird bei Weggang von Mitarbeitern auf die restlichen Mitarbeiter der Abteilung aufgeteilt bis die Stelle nachbesetzt ist.
Dann gibts wenigstens Schmerzensgeld für die Verbliebenen, wenn Fachkräfte in lukrativere Stellen wechseln.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 22.04.2024 19:10
Natürlich nur verbunden mit dem Recht die Lowperformer zu vergraulen.  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Deadlef am 23.04.2024 07:53
Im Herbst geht es ja schon wieder los.

Freue mich wieder auf den liveticker aus Potsdam


MrBurnz bester Mann
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 23.04.2024 09:16
Im Herbst geht es ja schon wieder los.

Freue mich wieder auf den liveticker aus Potsdam


MrBurnz bester Mann

Stimmt, im Oktober werden die Forderungen vorgestellt - und es kommt bestimmt eine elendige Reaktion von der VKA
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 23.04.2024 09:39
Zuerst gibt´s die Forderung von Verdi. Erst danach die elendige Reaktion der VKA

Meine Glaskugel sagt:
Forderung Verdi: 37 Stunden/Woche, 150€ Sockelbetrag
VKA: völlig überzogene Forderungen

blablablabla Runden inklusive Lachshäppchen

Einigung: 1,5 % Lohnerhöhung
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 23.04.2024 09:53
...
Einigung: 1,5 % Lohnerhöhung

Ich ergänze:

- Ein Mindestbetrag von 60€
- Erhöhung zum 01.10.25
- Laufzeit 30 Monate

 ;D ;D ;D - frei nach A.Merkel: "Für ein Deutschland, dem wir gut und gerne dienen"  ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 23.04.2024 10:08
...
Einigung: 1,5 % Lohnerhöhung

Ich ergänze:

- Ein Mindestbetrag von 60€
- Erhöhung zum 01.10.25
- Laufzeit 30 Monate

 ;D ;D ;D - frei nach A.Merkel: "Für ein Deutschland, dem wir gut und gerne dienen"  ;)

Macht dann 35 Euro Netto oder umgerechnet 3,5 Döner (ohne Grillgemüse oder Fetakäse). Das ist im Hinblick auf die multiplen Weltkrisen, leere Kassen, schwere Zeiten, Klima, bliblablub das mit Abstand beste Ergebnis aller Zeiten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VFA West am 23.04.2024 11:28
Geht es tatsächlich schon im Herbst los?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: daseinsvorsorge am 23.04.2024 11:29
Na ja- wenn wieder maximal ca. 15% der Beschäftigten streiken werden,würde selbst ein solches Ergebnis doch auf eine breite Zustimmung treffen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 23.04.2024 14:04
Geht es tatsächlich schon im Herbst los?

Verhandelt werden kan ab 01.01.2025, die Forderungen formuliert die Gewerkschaft id.R. einige Zeit vorher.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 23.04.2024 18:54
Geht es tatsächlich schon im Herbst los?

Verhandelt werden kan ab 01.01.2025, die Forderungen formuliert die Gewerkschaft id.R. einige Zeit vorher.

ja genau. Verdi will die Forderungen im Oktober bekanntgeben. Kurze Zeit später wird die VKA reagieren wie völlig überzogen diese Forderungen in diesen Zeiten mit den klammen Kassen sind
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: BAT am 23.04.2024 18:55
Das ist deren Aufgabe.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 23.04.2024 18:58
Verdi handelt bestimmt noch aus, dass die JSZ von 90 auf 100 % steigt in den unteren EG.
Da sich in diesen Zeiten die oberen EG solidarisch zeigen sollten, wird EG 9b bis EG 15 pauschal auf 33 % JSZ abgesenkt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 23.04.2024 18:59
Oder es wird direkt nur eine Gehaltserhöhung für EG1 bis EG9a gefordert. Ab EG9b wird ohnehin zu viel verdient. ???
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 24.04.2024 11:25
Verdi handelt bestimmt noch aus, dass die JSZ von 90 auf 100 % steigt in den unteren EG.
Da sich in diesen Zeiten die oberen EG solidarisch zeigen sollten, wird EG 9b bis EG 15 pauschal auf 33 % JSZ abgesenkt.

Da Verdi die Erhöhung der JSZ in den höheren Entgeltgruppen in der letzten Verhandlungsrunde aktiv verhindert hat, ist die gegenteilige Richtung leider gar nicht so abwegig.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 24.04.2024 14:30
Denen sollte mal jemand verklickern, dass die 100% für alle nur die Wiederherstellung des Zustandes von vor 20 Jahren wäre. Was im BAT gut war, kann jetzt nicht unsolidarisch sein.
Die haben den Mist doch damals so unterschrieben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Britta2 am 25.04.2024 10:17

Dann hätte ich einen Vorschlag. Das gesamte Gehalt wird bei Weggang von Mitarbeitern auf die restlichen Mitarbeiter der Abteilung aufgeteilt bis die Stelle nachbesetzt ist.
Wird bei uns seit 30 Jahren schon so gemacht - allerdings Aufteilung des Geldes nicht nur in dieser Abteilung sondern übergreifend (inklusive Personalverwaltung selbst ...) - Mobbing lebt seit einiger Zeit  - dann ist das allerdings kein Schmerzensgeld sondern "selbst hart erarbeitete Belohnung". Zugleich wird über Überlastung geklagt und Aufgaben in andere Arbeitsbereiche delegiert.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: UNameIT am 25.04.2024 11:37
Oder es wird direkt nur eine Gehaltserhöhung für EG1 bis EG9a gefordert. Ab EG9b wird ohnehin zu viel verdient. ???

Was ich nicht verstehe ist, ist das es ja inzwischen allen bekannt ist, dass der Mitarbeitermangel ab E10 aufwärts an dem Gehalt und der fehlenden Wertschätzung liegt. Alles soll digitalisiert werden, aber es werden keine IT-Kräfte eingestellt. Stattdessen werden noch Programmierzulagen und Co. gekürzt. Ingeneure und Architekten werden händeringend gesucht. Aber keiner ist bereit das entsprechende Gehalt zu zahlen.
Wie hat eine Zeitung letztens geschrieben:

"Zu schaffen macht der Stadt weiterhin der demografische Wandel. Immer mehr Mitarbeitende gehen in den Ruhestand. Neue Mitarbeiter binden sich kaum noch langfristig an die Stadtverwaltung. „Dies führt schwerpunktmäßig in den technischen Berufen oftmals dazu, dass Beschäftigte kündigen“, heißt es in einem Verwaltungspapier, das demnächst dem Personalausschuss vorgelegt wird. Mit der Bezahlung in der freien Wirtschaft könne das öffentliche Tarifsystem der Stadt nicht konkurrieren.

Die Stadt will sich weiterhin als attraktive Arbeitgeberin präsentieren – mit Homeofficeangeboten und modernen IT-Ausstattungen."

Also der Hauptproblematik wird nicht begegnet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 25.04.2024 11:47
Solange es Menschen gibt, die sind der Meinung, dass sie der pW nicht die Fachkräfte wegnehmen können, bzw. die glauben mit Geld würde sich dieser Mangel nicht lösen, wird die Erkenntnis halt ins leere laufen.

Wir konnten bisher noch alle IT Stellen besetzen und halten, aber auch nur weil förderliche Zeiten und ähnliches bei uns inzwischen kein Thema mehr ist.

Ich freue mich über jeden öD Personaler, der das nicht macht, denn dann bleiben mehr für uns......
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: UNameIT am 25.04.2024 12:01

Wir konnten bisher noch alle IT Stellen besetzen und halten, aber auch nur weil förderliche Zeiten und ähnliches bei uns inzwischen kein Thema mehr ist.


Was meinst du mit förderliche Zeiten?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 25.04.2024 12:05

Ich freue mich über jeden öD Personaler, der das nicht macht, denn dann bleiben mehr für uns......

Lustige Anekdote am Rande: Unsere PA ist selbst von massivem Personalmangel betroffen und weiß eigentlich um die Problematik der finanziell unzureichenden Attraktivität.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 25.04.2024 21:05

Wir konnten bisher noch alle IT Stellen besetzen und halten, aber auch nur weil förderliche Zeiten und ähnliches bei uns inzwischen kein Thema mehr ist.


Was meinst du mit förderliche Zeiten?

Schau mal in den Tarifvertragen nach der Einstufung bei Einstellung, z.B. §16 Abs. 2 S. 3 TVÖD.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: UNameIT am 30.04.2024 10:30
Schau mal in den Tarifvertragen nach der Einstufung bei Einstellung, z.B. §16 Abs. 2 S. 3 TVÖD.

Ach das meinst du, das wollen Sie bei uns jetzt auch machen. Nur dann nicht die bestehenden Beschäftigten gleichziehen.  :( Also praktisch Neueinsteiger nach 0 Jahren auf Stufe 4, wo jmd. anders auf der gleichen Position noch Stufe 3 erhält. Auch Zulagen wahrscheinlich nur bei neuen Beschäftigten - nur in Ausnahmefällen für das gesamte Team. Also schönes vergraulen von bestehenden Arbeitskräften.  ???
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 30.04.2024 10:47
Tariflich sind Einstellung und die reguläre Stufenersteigung zwei Paar Schuhe. Der Bewerber kann verhandeln und förderliche Vorzeiten mit in den Ring werfen. Da kommt es darauf an, was der AG bereit ist zu machen. Der Bestandsmitarbeiter könnte um Stufenlaufzeitverkürzung anfragen oder sofern möglich außertariflich verhandeln.

Es kommt immer ein bisschen drauf an, was darf und was gewollt ist. Schau mal hier (auch für Bestandsmitarbeiter):
https://www.vka.de/assets/media/docs/0/Richtlinien/231110_Fachkr%C3%A4fte-RL_mit_Deckblatt.pdf
Wobei das regelmäßig beim "gewollt" hängen bleiben dürfte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.04.2024 10:59
Schau mal in den Tarifvertragen nach der Einstufung bei Einstellung, z.B. §16 Abs. 2 S. 3 TVÖD.

Ach das meinst du, das wollen Sie bei uns jetzt auch machen. Nur dann nicht die bestehenden Beschäftigten gleichziehen.  :( Also praktisch Neueinsteiger nach 0 Jahren auf Stufe 4, wo jmd. anders auf der gleichen Position noch Stufe 3 erhält. Auch Zulagen wahrscheinlich nur bei neuen Beschäftigten - nur in Ausnahmefällen für das gesamte Team. Also schönes vergraulen von bestehenden Arbeitskräften.  ???
Wieso vergraulen, jeder verhandelt so wie er verhandelt.

Und Neueinsteiger mit 10 Jahren förderliche Zeiten können natürlich die Stufe 4 bekommen, sind schließlich schon länger im Beruf als die, die erst 3-6 Jahre arbeiten und in Stufe 3 sind, why not?

Wie Berufseinsteiger allerdings tariflich die Stufe 4 bekommen könnten (mit 0 Jahren) ist mir unklar, kannst du das näher erklären?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: UNameIT am 30.04.2024 11:10

Wieso vergraulen, jeder verhandelt so wie er verhandelt.

Und Neueinsteiger mit 10 Jahren förderliche Zeiten können natürlich die Stufe 4 bekommen, sind schließlich schon länger im Beruf als die, die erst 3-6 Jahre arbeiten und in Stufe 3 sind, why not?

Wie Berufseinsteiger allerdings tariflich die Stufe 4 bekommen könnten (mit 0 Jahren) ist mir unklar, kannst du das näher erklären?

Verhandeln kann man hier grundsätzlich nur mit, schaut her ich hab nen neuen Arbeitsvertrag, was gebt ihr mir das ich bleibe.....:D also eigentlich, wenn der Mitarbeiter der Führungskraft und den Personalstellen glaubhaft zeigen kann, das er sonst das Unternehmen verlässt...... wie FearOfTheDuck meinte, es scheitert meist an dem gewollt. Bei uns kommt aussertariflich auch gar nicht in Frage, dafür sind Bewerber auch schon abgelehnt worden.... 

Mit Neueinsteigern meine ich nicht Berufseinsteiger, sondern Personen die Neu bei uns einsteigen. Egal wieviel Erfahrung die haben, Sie müssen trotzdem im Durchschnitt fast 2 Jahre bei uns in unsere Systeme, Abläufe und Co. eingelernt werden. Das heißt eine Person mit kleinerer Erfahrungsstufe lernt dann die Person mit höherer Erfahrungsstufe ein.....

Nach 2/3 Jahren sind doch sowieso die meisten auf dem selben Erfahrungsschatz, bzw. müssen sich genau gleichviel weiterbilden....


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.04.2024 11:17
Mit Neueinsteigern meine ich nicht Berufseinsteiger, sondern Personen die Neu bei uns einsteigen. Egal wieviel Erfahrung die haben, Sie müssen trotzdem im Durchschnitt fast 2 Jahre bei uns in unsere Systeme, Abläufe und Co. eingelernt werden. Das heißt eine Person mit kleinerer Erfahrungsstufe lernt dann die Person mit höherer Erfahrungsstufe ein.....

Nach 2/3 Jahren sind doch sowieso die meisten auf dem selben Erfahrungsschatz, bzw. müssen sich genau gleichviel weiterbilden....
Und eben diese Neueinsteiger, steigen halt en zu einem Zeitpunkt, wo sie einfach die Position haben, in der sie mehr Geld verlangen können und es auch machen, als die "alten" Hasen, die zu einem "ungünstigen" Zeitpunkt eingestiegen sind.
Sie verhandeln also besser., weil sie die Gnade des späten Einstieges haben.
Da kann man natürlich neidisch sein oder diesen Lebensumstand akzeptieren und für sich nutzen.
Wer das nicht macht, der hat halt selber Schuld, wer aufgrund andere Dinge nicht wechseln "kann", der muss sich seinem Schicksal solange beugen, bis der Schmerz groß genug ist, dass er zum Wechselwilligen wird.


Und wenn der AG es zulässt, dass die wechselwilligen nicht durch Zulagen gehalten werden, dann verhandelt der AG offensichtlich schlecht und der AN geht dann.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 30.04.2024 11:21
Deswegen wurde ja des Öfteren darauf hingewiesen dass dieses Stufen System geändert werden müsste:

1: Wird durch die 5 bzw. 6 Erfahrungsstufen Geld vorenthalten

2: Gibt es keine vergleichbaren Tarife mit der Anzahl an Erfahrungsstufen

3: Maximal 3 Erfahrungsstufen wären völlig ausreichend: 1: für Neueinstellungen (für z.B 1 Jahr); 2: nach z.B  für 2 Jahre; 3: volles Gehalt ab 3 Jahre Betriebszugehörigkeit (ohne weitere Wartezeiten)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.04.2024 11:25
Und dann kommen die Neueinsteiger und verlangen mehr Geld und bekommen es als Zulage, aber wenigsten fangen sie dann artig in Stufe 1 an.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: UNameIT am 30.04.2024 12:44
Und wenn der AG es zulässt, dass die wechselwilligen nicht durch Zulagen gehalten werden, dann verhandelt der AG offensichtlich schlecht und der AN geht dann.

Sollte da verdi nicht eigentlich für die AN und nicht gegen uns AN verhandeln?

Ich bin mal gespannt was die Forderungen sein werden. Eigentlich sollte das Ergebnis der Umfrage ja am 29.4. veröffentlicht werden. Jetzt steht auf der Webseite in den kommenden Wochen....

Bei der letzten Tarifrunde wäre ich fast beigetreten und dann hat Verdi mit der Inflationsausgleichszahlung und co. es einfach nur massiv vergeigt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 30.04.2024 15:01
Und wenn der AG es zulässt, dass die wechselwilligen nicht durch Zulagen gehalten werden, dann verhandelt der AG offensichtlich schlecht und der AN geht dann.

Sollte da verdi nicht eigentlich für die AN und nicht gegen uns AN verhandeln?

Ich bin mal gespannt was die Forderungen sein werden. Eigentlich sollte das Ergebnis der Umfrage ja am 29.4. veröffentlicht werden. Jetzt steht auf der Webseite in den kommenden Wochen....

Bei der letzten Tarifrunde wäre ich fast beigetreten und dann hat Verdi mit der Inflationsausgleichszahlung und co. es einfach nur massiv vergeigt.

Haben bestimmt Personalmangel, der es nicht ermöglicht, dies auszuwerten  ;).
Vielleicht sollte es durch jemanden ausgewertet werden, der höher als EG9a eingestuft wurde - und der fühlte sich dann zurecht vernachlässigt und lässt es liegen
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 30.04.2024 15:03
Und wenn der AG es zulässt, dass die wechselwilligen nicht durch Zulagen gehalten werden, dann verhandelt der AG offensichtlich schlecht und der AN geht dann.

Sollte da verdi nicht eigentlich für die AN und nicht gegen uns AN verhandeln?
Dann würden sie zumindest für einen Zulage ala §165 / 16.6 der anderen TVs kämpfen, damit ein Angestellter für mehr tariflichen Lohn individuell kämpfen könnte in der Kommune.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 30.04.2024 15:10
Und wenn der AG es zulässt, dass die wechselwilligen nicht durch Zulagen gehalten werden, dann verhandelt der AG offensichtlich schlecht und der AN geht dann.

Sollte da verdi nicht eigentlich für die AN und nicht gegen uns AN verhandeln?
Dann würden sie zumindest für einen Zulage ala §165 / 16.6 der anderen TVs kämpfen, damit ein Angestellter für mehr tariflichen Lohn individuell kämpfen könnte in der Kommune.

Hat eigentlich jemand von euch bei der Umfrage mitgemacht? Ich nämlich nicht.... Mich würde interessieren, ob man auch angeben konnte, dass man mehr Geld haben will oder ging es wirklich ausschließlich um die Arbeitszeit?

Bei verdi steht, dass die Ergebnisse Diskussionsgrundlage für die Forderungen sein werden - daher wäre interessant zu wissen, ob man dort auch andere Dinge als die Verkürzung von Arbeitszeit fordern konnte (auch wenn es Umfrage zur Arbeitszeit war) - vielleicht konnte man ja angeben "lieber mehr Geld als weniger Arbeitszeit" oder so.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 30.04.2024 16:46
Das war auch eine Möglichkeit. Also ob man sich ein Wahlmodell wünscht. Ebenso kam die bessere Entlohnung von Rufbereitschaft vor, oder auch 4Tage Woche.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 30.04.2024 16:57
Das war auch eine Möglichkeit. Also ob man sich ein Wahlmodell wünscht. Ebenso kam die bessere Entlohnung von Rufbereitschaft vor, oder auch 4Tage Woche.

Ah sehr cool, ich bin mal gespannt. Ein Wahlmodell wäre für mich auch in Ordnung. Ich denke, dass man einer aktiven Änderung der Arbeitszeit bei sich selbst zustimmen müsste oder so? Könnte mir bei meinem Arbeitgeber nämlich vorstellen, dass dann alle auf 37 (oder 38 oder was auch immer kommt) Stunden gehen sollen, da das die Kosten drücken würde. Aber ich denke, dass dieses einer Veränderung der 39 Stunden im Arbeitsvertrag bedürfte?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 30.04.2024 18:37
.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: UNameIT am 30.04.2024 18:42
Hat eigentlich jemand von euch bei der Umfrage mitgemacht? Ich nämlich nicht.... Mich würde interessieren, ob man auch angeben konnte, dass man mehr Geld haben will oder ging es wirklich ausschließlich um die Arbeitszeit?

Bei verdi steht, dass die Ergebnisse Diskussionsgrundlage für die Forderungen sein werden - daher wäre interessant zu wissen, ob man dort auch andere Dinge als die Verkürzung von Arbeitszeit fordern konnte (auch wenn es Umfrage zur Arbeitszeit war) - vielleicht konnte man ja angeben "lieber mehr Geld als weniger Arbeitszeit" oder so.

Gefühlt ging es nur um Arbeitszeit. Wie belastet man ist und ständig fragen nach Rufbereitschaften und Entlohnung von Überstunden.

War jetzt nichts "wirklich" relevantes für die IT oder die normalen Sachbearbeiter dabei. Und durch Gleitzeit bekommt man Überstunden sowieso nicht bezahlt.....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 01.05.2024 07:51
Das war auch eine Möglichkeit. Also ob man sich ein Wahlmodell wünscht. Ebenso kam die bessere Entlohnung von Rufbereitschaft vor, oder auch 4Tage Woche.

Ah sehr cool, ich bin mal gespannt. Ein Wahlmodell wäre für mich auch in Ordnung. Ich denke, dass man einer aktiven Änderung der Arbeitszeit bei sich selbst zustimmen müsste oder so? Könnte mir bei meinem Arbeitgeber nämlich vorstellen, dass dann alle auf 37 (oder 38 oder was auch immer kommt) Stunden gehen sollen, da das die Kosten drücken würde. Aber ich denke, dass dieses einer Veränderung der 39 Stunden im Arbeitsvertrag bedürfte?
Du bist also der Meinung eine Änderung des Tarifvertrages bedarf einer individuellen Zustimmung von jedem Arbeitnehmer?
Denke ich nicht. Ist bei allen anderen Änderung am TV doch auch nicht der Fall.
Und falls doch, dann wird es sicher so ausgestalltet, dass du zustimmen kannst auf 37 h zu reduzieren und X€ Gehalt dafür zu bekommen, oder nicht reduzieren und trotzdem X€ bekommen.🤓
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 01.05.2024 07:55
Hat eigentlich jemand von euch bei der Umfrage mitgemacht? Ich nämlich nicht.... Mich würde interessieren, ob man auch angeben konnte, dass man mehr Geld haben will oder ging es wirklich ausschließlich um die Arbeitszeit?

Bei verdi steht, dass die Ergebnisse Diskussionsgrundlage für die Forderungen sein werden - daher wäre interessant zu wissen, ob man dort auch andere Dinge als die Verkürzung von Arbeitszeit fordern konnte (auch wenn es Umfrage zur Arbeitszeit war) - vielleicht konnte man ja angeben "lieber mehr Geld als weniger Arbeitszeit" oder so.

Gefühlt ging es nur um Arbeitszeit. Wie belastet man ist und ständig fragen nach Rufbereitschaften und Entlohnung von Überstunden.

War jetzt nichts "wirklich" relevantes für die IT oder die normalen Sachbearbeiter dabei. Und durch Gleitzeit bekommt man Überstunden sowieso nicht bezahlt.....
Was hat denn Gleitzeit, bzw. Gleitzeitstunden mit Überstunden zu tun und wieso würden durch eine Gleitzeitregelung angeordnete Mehrarbeit nicht mehr ausgezahlt werden?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 01.05.2024 13:01
Das war auch eine Möglichkeit. Also ob man sich ein Wahlmodell wünscht. Ebenso kam die bessere Entlohnung von Rufbereitschaft vor, oder auch 4Tage Woche.

Ah sehr cool, ich bin mal gespannt. Ein Wahlmodell wäre für mich auch in Ordnung. Ich denke, dass man einer aktiven Änderung der Arbeitszeit bei sich selbst zustimmen müsste oder so? Könnte mir bei meinem Arbeitgeber nämlich vorstellen, dass dann alle auf 37 (oder 38 oder was auch immer kommt) Stunden gehen sollen, da das die Kosten drücken würde. Aber ich denke, dass dieses einer Veränderung der 39 Stunden im Arbeitsvertrag bedürfte?
Du bist also der Meinung eine Änderung des Tarifvertrages bedarf einer individuellen Zustimmung von jedem Arbeitnehmer?
Denke ich nicht. Ist bei allen anderen Änderung am TV doch auch nicht der Fall.
Und falls doch, dann wird es sicher so ausgestalltet, dass du zustimmen kannst auf 37 h zu reduzieren und X€ Gehalt dafür zu bekommen, oder nicht reduzieren und trotzdem X€ bekommen.🤓

Bei Verdi könnte man sich auch folgenden Abschluss vorstellen:
Die Arbeitszeit wird um 1 Stunde reduziert. In den Entgeltgruppen 1 bis 9a gibt es keine weiteren Änderungen. Um die "Kosten" zu finanzieren, wird ab EG9b das Gehalt um 1 % gesenkt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: UNameIT am 01.05.2024 14:53
Was hat denn Gleitzeit, bzw. Gleitzeitstunden mit Überstunden zu tun und wieso würden durch eine Gleitzeitregelung angeordnete Mehrarbeit nicht mehr ausgezahlt werden?
Durch Gleitzeit werden keine Überstunden "angeordnet". Wenn man Überstunden machen muss, dann wird halt erwartet, daß man sie im Rahmen der Gleitzeit macht und  wieder abbummelt. Selbst Samstags/Sonntagszeitung gilt nicht als "angeordnete" Überstunde.
Und bei uns heißt es grundsätzlich Überstunden sind im Rahmen der Gleitzeit wieder abzubauen...... ausgezahlt wird nicht.....dann schiebt man halt die Überstunden von Monat zu Monat. Oder zahlt sie ins Langzeitkonto ein.....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 01.05.2024 15:15
Dann ist es (mehr oder weniger) freiwillige Mehrarbeit, die sich nun mal von angeordneten Überstunden unterscheidet.

Ein Langzeitkonto ist aber zumindest ein positiver Punkt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 01.05.2024 15:37
Vorab:
Überstunden sind im tariflichen Umfeld klar definiert.
Und Gleitzeitstunden werden gerne damit verwechselt.
Was hat denn Gleitzeit, bzw. Gleitzeitstunden mit Überstunden zu tun und wieso würden durch eine Gleitzeitregelung angeordnete Mehrarbeit nicht mehr ausgezahlt werden?
Durch Gleitzeit werden keine Überstunden "angeordnet". Wenn man Überstunden machen muss, dann wird halt erwartet, daß man sie im Rahmen der Gleitzeit macht und  wieder abbummelt. Selbst Samstags/Sonntagszeitung gilt nicht als "angeordnete" Überstunde.
Und bei uns heißt es grundsätzlich Überstunden sind im Rahmen der Gleitzeit wieder abzubauen...... ausgezahlt wird nicht.....dann schiebt man halt die Überstunden von Monat zu Monat. Oder zahlt sie ins Langzeitkonto ein.....
Habt ihr eine Gleitzeitregelung, in der der AG dir Gleitzeitstunden anordnen kann?
Also da kommt eine daher und sagt: mach mal diese Woche bisserl mehr Stunden und du bist halt so nett und machst es, das sind aber eben keine Überstunden, sondern eben Gleitzeit, die du halt selbst bestimmt so aufbaust.

Wenn du kein Bock hast, dann machst du sie auch nicht und wenn du kein Bock hast Samstags/Sonntag zu arbeiten, dann bleibst du zuhause.
Außer wenn ihr einen Dienstplan habt oder ihr an diesen Tage Sollarbeitszeit habt.
Oder wenn dein AG dir diese Mehrarbeitsstunden anordnet, die dann uU zu Überstunden werden und entsprechend bezahlt werden müssen.

Aber wenn du dazu Bock hast, dann machst du das freiwillig und das hat null komma null was mit Überstunden zu tun.

Wer verlangt denn von dir, dass du freiwillig mehr als deine vertraglichen  ~40h arbeitest und wie kommuniziert er das und mit welchen Recht ordnet er Sa/So Arbeit an (und was sagt der PR dazu) ?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 01.05.2024 15:41
Dann ist es (mehr oder weniger) freiwillige Mehrarbeit, die sich nun mal von angeordneten Überstunden unterscheidet.

Ein Langzeitkonto ist aber zumindest ein positiver Punkt.
Vorsichtig, auch Mehrarbeit ist tariflich begrifflich besetzt.
Tariflich wird aus angeordneter Arbeitsstunden, die nicht in der folgende Woche ausgeglichen wurden, Überstunden.

Es sind schlicht und ergreifend einfach nur Gleitzeitstunden.

Hier mal die Lektüre dazu §7:
(6) Mehrarbeit sind die Arbeitsstunden, die Teilzeitbeschäftigte über die vereinbarte
regelmäßige Arbeitszeit hinaus bis zur regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit
von Vollbeschäftigten (§ 6 Absatz 1 Satz 1) leisten.
(7) Überstunden sind die auf Anordnung des Arbeitgebers geleisteten Arbeitsstunden, die über die im Rahmen der regelmäßigen Arbeitszeit von Vollbeschäftigten
(§ 6 Absatz 1) für die Woche dienstplanmäßig beziehungsweise betriebsüblich
festgesetzten Arbeitsstunden hinausgehen und nicht bis zum Ende der folgenden
Kalenderwoche ausgeglichen werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 01.05.2024 18:22
Danke für die korrigierende Ergänzung! :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 02.05.2024 14:06
Vorschlag für Verdi:

1. Wochenarbeitszeit um 5 Stunden reduzieren bei gleichem Lohn. Dafür keine zusätzliche Erhöhung.
2. Mittwochs grundsätzlich frei (da sind die meisten Behörden nachmittags eh dicht)
3. Die restlichen 34 Wochenstunden werden auf 8:30 Stunden Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags aufgeteilt.

Den frühen Feierabend am Freitag braucht man dann nicht mehr, da ja jeder Mittwoch frei ist.

Für das Allgemeinwohl und die Psyche und auch Arbeitsmoral ein riesen Gewinn, wenn die Arbeitswoche gefühlt immer nur 2 Tage lang ist. Man ist erholter und leistungsfähiger.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: VielUnterwegs am 02.05.2024 14:33
Vorschlag für Verdi:

1. Wochenarbeitszeit um 5 Stunden reduzieren bei gleichem Lohn. Dafür keine zusätzliche Erhöhung.
2. Mittwochs grundsätzlich frei (da sind die meisten Behörden nachmittags eh dicht)
3. Die restlichen 34 Wochenstunden werden auf 8:30 Stunden Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags aufgeteilt.

Den frühen Feierabend am Freitag braucht man dann nicht mehr, da ja jeder Mittwoch frei ist...

Das soll als Ironie verstanden werden, richtig?! Aber so denken ernsthaft viele, meist die jüngeren Generationen, die richtiges arbeiten nicht mehr gewöhnt sind...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: DerTechniker am 02.05.2024 14:48
Vorschlag für Verdi:

1. Wochenarbeitszeit um 5 Stunden reduzieren bei gleichem Lohn. Dafür keine zusätzliche Erhöhung.
2. Mittwochs grundsätzlich frei (da sind die meisten Behörden nachmittags eh dicht)
3. Die restlichen 34 Wochenstunden werden auf 8:30 Stunden Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags aufgeteilt.

Den frühen Feierabend am Freitag braucht man dann nicht mehr, da ja jeder Mittwoch frei ist.

Für das Allgemeinwohl und die Psyche und auch Arbeitsmoral ein riesen Gewinn, wenn die Arbeitswoche gefühlt immer nur 2 Tage lang ist. Man ist erholter und leistungsfähiger.

Genau mein Humor :D Die Meisten aus der Verwaltung fangen erst am Mittwoch an zu arbeiten und am Donnerstag wird sich aufs Wochenende vorbereitet.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: SusiE am 02.05.2024 14:49
Vorschlag für Verdi:

1. Wochenarbeitszeit um 5 Stunden reduzieren bei gleichem Lohn. Dafür keine zusätzliche Erhöhung.
2. Mittwochs grundsätzlich frei (da sind die meisten Behörden nachmittags eh dicht)
3. Die restlichen 34 Wochenstunden werden auf 8:30 Stunden Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags aufgeteilt.

Den frühen Feierabend am Freitag braucht man dann nicht mehr, da ja jeder Mittwoch frei ist.

Für das Allgemeinwohl und die Psyche und auch Arbeitsmoral ein riesen Gewinn, wenn die Arbeitswoche gefühlt immer nur 2 Tage lang ist. Man ist erholter und leistungsfähiger.

Das ist ein Scherz oder?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Verwaltungsfritze am 02.05.2024 15:12
Vorschlag für Verdi:

1. Wochenarbeitszeit um 5 Stunden reduzieren bei gleichem Lohn. Dafür keine zusätzliche Erhöhung.
2. Mittwochs grundsätzlich frei (da sind die meisten Behörden nachmittags eh dicht)
3. Die restlichen 34 Wochenstunden werden auf 8:30 Stunden Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags aufgeteilt.

Den frühen Feierabend am Freitag braucht man dann nicht mehr, da ja jeder Mittwoch frei ist...

Das soll als Ironie verstanden werden, richtig?! Aber so denken ernsthaft viele, meist die jüngeren Generationen, die richtiges arbeiten nicht mehr gewöhnt sind...

Ich kann als Anhänger der jüngeren Generation auch so denken, obwohl ich richtiges Arbeite gewohnt bin. Nicht immer direkt alle über einen Kamm scheren, nur weil man eine andere Meinung hat.
Ich persönlich würde -5 Stunden mit Kusshand nehmen. Realistisch betrachtet werden es wahrscheinlich eher -2, aber auch dagegen habe ich nichts einzuwenden.
Ich verbringe meine Zeit lieber anderweitig als mit Arbeit.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Aleksandra am 02.05.2024 15:35
"Sechs Stunden sind genug für die Arbeit; die anderen sagen zum Menschen: lebe!" - Lukian von Samosata

Und genau so ist es. Die Weisheit der Antike. 6 Stunden sind einfach perfekt. Mehr darf es eigentlich nicht sein. Dieser 8-8,5 Stunden Standard wird ja nicht selten mit Kaffe Trinken oder dumm aus dem Fenster glotzen überbrückt. In den seltensten Fällen können Menschen 8 Stunden oder mehr am Stück konzentriert arbeiten.

6 Stunden also. Nicht mehr. Bei 5 Tagen wäre das dann eine 30 Stunden Woche. Und genau das hab ich auch als Wunsch-Wochenarbeitszeit bei der Verdi Umfrage eingetragen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: IrisT am 02.05.2024 16:09
Eine Verkürzung der WAZ kommt m.E. zurzeit beim Steuerzahler nicht so gut an. Die denken doch beim ÖD sowieso immer, dass das alle faule Beamte seien.
Ein ansehnliches Reallohn plus, dann kann das jeder für sich entscheiden, seine WAZ zu reduzieren. Mir persönlich wäre mehr Einkommen wichtiger.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 02.05.2024 16:36
Eine Verkürzung der WAZ kommt m.E. zurzeit beim Steuerzahler nicht so gut an. Die denken doch beim ÖD sowieso immer, dass das alle faule Beamte seien.
Ein ansehnliches Reallohn plus, dann kann das jeder für sich entscheiden, seine WAZ zu reduzieren. Mir persönlich wäre mehr Einkommen wichtiger.

Zustimmung - und bei (ordentlich) mehr Geld könnte jede/r auf seine/ihre Wunsch-AZ reduzieren.

Es könnte so einfach sein ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 02.05.2024 18:04
Wir brauchen ein agiles Wochenarbeitszeittableau!

Die Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich zum 01.01.2025 absenken und dann jeder kann frei zwischen 32 und 40 Stunden wählen, so kann man sich aussuchen, ob mehr Freizeit oder mehr Geld.





Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 02.05.2024 20:27
Wir brauchen ein agiles Wochenarbeitszeittableau!

Die Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich zum 01.01.2025 absenken und dann jeder kann frei zwischen 32 und 40 Stunden wählen, so kann man sich aussuchen, ob mehr Freizeit oder mehr Geld.

Dann könnte man doch aber auch einfach 5% Tariferhöhung fordern ... und im Anschluss kann jeder zwischen 32h und 40h wählen.

Hmmmmm ....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ElBarto am 03.05.2024 08:05
2 Stunden weniger in der Woche und 5% Lohnplus.
Damit könnte jeder bei gleichbleibendem Gehalt auf 35 Stunden runter oder eben bei 37 Stunden bleiben und eben mehr Geld einschieben.


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 03.05.2024 08:17
2 Stunden weniger in der Woche und 5% Lohnplus.
Damit könnte jeder bei gleichbleibendem Gehalt auf 35 Stunden runter oder eben bei 37 Stunden bleiben und eben mehr Geld einschieben.

Und was ist eben mit den (meist niedrigen) Gehaltsgruppen, die auf 10% Gehaltsplus angewiesen sind und daher gerne weiterhin 39 Stunden arbeiten wollen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.05.2024 08:21
2 Stunden weniger in der Woche und 5% Lohnplus.
Damit könnte jeder bei gleichbleibendem Gehalt auf 35 Stunden runter oder eben bei 37 Stunden bleiben und eben mehr Geld einschieben.

Und was ist eben mit den (meist niedrigen) Gehaltsgruppen, die auf 10% Gehaltsplus angewiesen sind und daher gerne weiterhin 39 Stunden arbeiten wollen?

Die hätten dann 10% Plus ... und das ist der Moment, in dem die AG-Seite keine Lust mehr auf Lachs-Häppchen hat ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 03.05.2024 08:28
2 Stunden weniger in der Woche und 5% Lohnplus.
Damit könnte jeder bei gleichbleibendem Gehalt auf 35 Stunden runter oder eben bei 37 Stunden bleiben und eben mehr Geld einschieben.

Und was ist eben mit den (meist niedrigen) Gehaltsgruppen, die auf 10% Gehaltsplus angewiesen sind und daher gerne weiterhin 39 Stunden arbeiten wollen?

Die hätten dann 10% Plus ... und das ist der Moment, in dem die AG-Seite keine Lust mehr auf Lachs-Häppchen hat ;)

Bei deinem Wahlmodell stimmt das. Bei vorgegebenen -2 Stunden jedoch nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Sehrgerne am 03.05.2024 08:38
Glaubt Ihr wirklich daran, dass die AZ reduziert wird? Das kann sich der ÖD einfach nicht leisten. Schon jetzt sind 360000 Stellen unbesetzt, durch die Kindergrundsicherung kommen ja auch nochmal oben drauf und bis 2030 gehen 1,3 Mio Beschäftigte in Rente. Die Digitalisierung wird das nicht auffangen, da auch dafür kein Geld bereitgestellt wird und man ITler ohnehin nicht findet.

Die Arbeitgeber werden ne Scheiß tun. Der Abschluss wird auf ein maginalas Lohnplus von 4 bis 5 Prozent auf 24 bis 27 Monate kommen. Wenn die Tarifvertragsparteien einigermaßen was im Kopf hätten würden sie eigene Tarifverträge für knappe Berufe wie ITler, Techniker und Ingenieure auflegen. Nur so könnte man dem Fachkräftemangel entgegenwirken. In den unteren Gehaltsregionen haben wir kaum Probleme Leute zu finden, da der ÖD da noch verhältnismäßig gut bezahlt. Aber eine AZ-Reduzierung glaub ich nicht, vor allem, kann ja jetzt durch TZ seine AZ reduzieren, der dies möchte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 03.05.2024 08:54
Glaubt Ihr wirklich daran, dass die AZ reduziert wird? Das kann sich der ÖD einfach nicht leisten. Schon jetzt sind 360000 Stellen unbesetzt, durch die Kindergrundsicherung kommen ja auch nochmal oben drauf und bis 2030 gehen 1,3 Mio Beschäftigte in Rente. Die Digitalisierung wird das nicht auffangen, da auch dafür kein Geld bereitgestellt wird und man ITler ohnehin nicht findet.

Die Arbeitgeber werden ne Scheiß tun. Der Abschluss wird auf ein maginalas Lohnplus von 4 bis 5 Prozent auf 24 bis 27 Monate kommen. Wenn die Tarifvertragsparteien einigermaßen was im Kopf hätten würden sie eigene Tarifverträge für knappe Berufe wie ITler, Techniker und Ingenieure auflegen. Nur so könnte man dem Fachkräftemangel entgegenwirken. In den unteren Gehaltsregionen haben wir kaum Probleme Leute zu finden, da der ÖD da noch verhältnismäßig gut bezahlt. Aber eine AZ-Reduzierung glaub ich nicht, vor allem, kann ja jetzt durch TZ seine AZ reduzieren, der dies möchte.

Korrekt. Es wird ein Plus von 1,8 Prozent per annum gewährt, für die unteren Entgeltgruppen vielleicht marginal mehr, aber das war es dann auch. Und für diese Gewissheit, die jetzt schon feststeht, wird wieder ein monatelanges Tänzchen aufgeführt. Es ist einfach nur noch unwürdig.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.05.2024 09:00

Bei deinem Wahlmodell stimmt das. Bei vorgegebenen -2 Stunden jedoch nicht.

Daher schrieb ich "Man könnte ..." - Ich glaube auch nicht, dass die AG-Seite sich darauf einlassen würde. Final wird die AZ-Verkürzung zwar unheimlich gehypt und erhält ja auch hier viel Zuspruch. Wenn man aber wirklich die Wahl hätte, würden wohl doch viele eher weiter die bisherige AZ nutzen und mehr Gehalt einstreichen. Ist zwar nur ein Bauchgefühl, aber AG-seitig würde ich in Verhandlungen genau diese Karte spielen und die prozentuale Erhöhung* entsprechend niedrig ansetzen.

* ... ich meinte natürlich den Festbetrag ;)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Aleksandra am 03.05.2024 09:46
Eine Verkürzung der WAZ kommt m.E. zurzeit beim Steuerzahler nicht so gut an. Die denken doch beim ÖD sowieso immer, dass das alle faule Beamte seien.
Ein ansehnliches Reallohn plus, dann kann das jeder für sich entscheiden, seine WAZ zu reduzieren. Mir persönlich wäre mehr Einkommen wichtiger.

Zustimmung - und bei (ordentlich) mehr Geld könnte jede/r auf seine/ihre Wunsch-AZ reduzieren.

Es könnte so einfach sein ;)

Also an "ordentlich" mehr Geld glaube ich nicht. Davon ab:
Eine Reduzierung der Arbeitszeit steht auch jetzt schon jedem zu (oder den meisten). Das ist aber mit heftigen, weil linearen Reduzierungen des Entgelts verbunden. Etwas was sich nicht jeder leisten kann oder will. Daher ist es so wichtig, dass die Reduzierung der Arbeitszeit tariflich geregelt ist. Denn eine Reduzierung der Arbeitszeit wird man in Verhandlungen wahrscheinlich günstiger erkaufen können als eine equivalente Entgelterhöhung. Wenn einmal "mehr Geld" beschlossen ist, dann gibt es da wenig Spielraum. Mehr Geld ist mehr Geld. Und da können die klammen Kommunen dann wenig dran machen. Aber geringere Arbeitszeit, da ist genug Spielraum drin. Da kann man dann Dinge wie Arbeitsverdichtung, Digitalisierung etc mit verbinden und schwupps kann man in Verhandlungen auf mehr reduzierte Arbeitsstunden kommen, als es in equivalenter Entgelterhöhung möglich gewesen wäre.
Daher ist es elementar wichtig in den Verhandlungen den vollen Fokus auf die Arbeitszeit zu legen. Forderungen nach (großer) Entgelterhöhung sollten lediglich als Drohszenario in die Waagschale geworfen werden, um auf das Ziel der Arbeitszeitreduzierung hinzuwirken.
30 Stunden werden sicher unrealistisch sein. Auch für 32 Stunden sehe ich leider keinerlei Chancen. Aber 35 Stunden sind für mich das absolute Minimum (oder "Maximum", je nach Perspektive), was als Verhandlungsergebnis stehen muss.

Ich bin gespannt was Verdi machen wird und ob sie die Zeichen der Zeit erkannt haben. Je nachdem überlege ich sogar bei Verdi einzutreten. Weil das wäre endlich mal ein Ziel wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 03.05.2024 10:20
Daher ist es elementar wichtig in den Verhandlungen den vollen Fokus auf die Arbeitszeit zu legen. Forderungen nach (großer) Entgelterhöhung sollten lediglich als Drohszenario in die Waagschale geworfen werden, um auf das Ziel der Arbeitszeitreduzierung hinzuwirken.

Ich finde nicht, dass man den Arbeitnehmern die Chance auf eine Entgelterhöhung wegnehmen sollte. Gerade untere Entgeltgruppen sind von der Inflation eher betroffen und würden durch eine geringere bis keine Entgelterhöhung leiden. Allenfalls ein Wahlmodell wäre denkbar, zumal es auch jetzt schon möglich ist, die Arbeitszeit um ein paar Stunden zu verkürzen.

Es hätte beispielsweise jeder die Entgelterhöhung zum 01.04. nutzen können, um die Arbeitszeit um 3 Stunden ohne finanzielle Einbußen zu reduzieren.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 03.05.2024 10:31
Ich möchte meine Arbeit aber nicht verdichtet bekommen, um dann auf die Stunde heruntergebrochen zwar mehr, aber auf der Bezugsmitteilung das gleiche zu erhalten.

Dazu: Mein Team muss Servicezeiten abdecken (Linientätigkeit) und leistet darüber hinaus F&E (Projektarbeit). Jetzt werden die Servicezeiten bei einer AZ-Verkürzung nicht kleiner, also bleibt dann für die Projektarbeit weniger Zeit. Das ist Sch#+&#., bzw. brauchen wir dann mehr Personal. Da geht dann der "Spielraum" wieder flöten.

Wer also eine AZ-Verkürzung "bei vollem Lohn" fordert, wird auf längere Sicht trotzdem Reallohneinbußen hinnehmen müssen. Nur wird das gegenüber einer echten Teilzeit dahingehend "abgemildert", dass Nicht-Teilzeitwillige eben auch zur Reduktion gezwungen werden.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 03.05.2024 11:36
Wir brauchen ein agiles Wochenarbeitszeittableau!

Die Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich zum 01.01.2025 absenken und dann jeder kann frei zwischen 32 und 40 Stunden wählen, so kann man sich aussuchen, ob mehr Freizeit oder mehr Geld.

Das wäre eine gute Lösung für alle Seiten: diejenigen, die mehr Entgelt wollen und diejenigen, die weniger Stunden wollen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 03.05.2024 11:38
Glaubt Ihr wirklich daran, dass die AZ reduziert wird? Das kann sich der ÖD einfach nicht leisten. Schon jetzt sind 360000 Stellen unbesetzt, durch die Kindergrundsicherung kommen ja auch nochmal oben drauf und bis 2030 gehen 1,3 Mio Beschäftigte in Rente. Die Digitalisierung wird das nicht auffangen, da auch dafür kein Geld bereitgestellt wird und man ITler ohnehin nicht findet.

Die Arbeitgeber werden ne Scheiß tun. Der Abschluss wird auf ein maginalas Lohnplus von 4 bis 5 Prozent auf 24 bis 27 Monate kommen. Wenn die Tarifvertragsparteien einigermaßen was im Kopf hätten würden sie eigene Tarifverträge für knappe Berufe wie ITler, Techniker und Ingenieure auflegen. Nur so könnte man dem Fachkräftemangel entgegenwirken. In den unteren Gehaltsregionen haben wir kaum Probleme Leute zu finden, da der ÖD da noch verhältnismäßig gut bezahlt. Aber eine AZ-Reduzierung glaub ich nicht, vor allem, kann ja jetzt durch TZ seine AZ reduzieren, der dies möchte.

4 bis 5 % wäre nur schön bei 12 Monaten Laufzeit... sonst Müll.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 03.05.2024 11:42
Eine Verkürzung der WAZ kommt m.E. zurzeit beim Steuerzahler nicht so gut an. Die denken doch beim ÖD sowieso immer, dass das alle faule Beamte seien.
Ein ansehnliches Reallohn plus, dann kann das jeder für sich entscheiden, seine WAZ zu reduzieren. Mir persönlich wäre mehr Einkommen wichtiger.

Zustimmung - und bei (ordentlich) mehr Geld könnte jede/r auf seine/ihre Wunsch-AZ reduzieren.

Es könnte so einfach sein ;)

Also an "ordentlich" mehr Geld glaube ich nicht. Davon ab:
Eine Reduzierung der Arbeitszeit steht auch jetzt schon jedem zu (oder den meisten). Das ist aber mit heftigen, weil linearen Reduzierungen des Entgelts verbunden. Etwas was sich nicht jeder leisten kann oder will. Daher ist es so wichtig, dass die Reduzierung der Arbeitszeit tariflich geregelt ist. Denn eine Reduzierung der Arbeitszeit wird man in Verhandlungen wahrscheinlich günstiger erkaufen können als eine equivalente Entgelterhöhung. Wenn einmal "mehr Geld" beschlossen ist, dann gibt es da wenig Spielraum. Mehr Geld ist mehr Geld. Und da können die klammen Kommunen dann wenig dran machen. Aber geringere Arbeitszeit, da ist genug Spielraum drin. Da kann man dann Dinge wie Arbeitsverdichtung, Digitalisierung etc mit verbinden und schwupps kann man in Verhandlungen auf mehr reduzierte Arbeitsstunden kommen, als es in equivalenter Entgelterhöhung möglich gewesen wäre.
Daher ist es elementar wichtig in den Verhandlungen den vollen Fokus auf die Arbeitszeit zu legen. Forderungen nach (großer) Entgelterhöhung sollten lediglich als Drohszenario in die Waagschale geworfen werden, um auf das Ziel der Arbeitszeitreduzierung hinzuwirken.
30 Stunden werden sicher unrealistisch sein. Auch für 32 Stunden sehe ich leider keinerlei Chancen. Aber 35 Stunden sind für mich das absolute Minimum (oder "Maximum", je nach Perspektive), was als Verhandlungsergebnis stehen muss.

Ich bin gespannt was Verdi machen wird und ob sie die Zeichen der Zeit erkannt haben. Je nachdem überlege ich sogar bei Verdi einzutreten. Weil das wäre endlich mal ein Ziel wofür es sich zu kämpfen lohnt.

Ähm du arbeitest im öffentlichen Dienst, nicht in der Industrie?

Mehr als 1 h wird definitiv nicht drin sein, wenn die überhaupt gegeben wird. Niemals wird es 4 Stunden geben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ElBarto am 03.05.2024 11:48
Glaubt Ihr wirklich daran, dass die AZ reduziert wird? Das kann sich der ÖD einfach nicht leisten. Schon jetzt sind 360000 Stellen unbesetzt, durch die Kindergrundsicherung kommen ja auch nochmal oben drauf und bis 2030 gehen 1,3 Mio Beschäftigte in Rente. Die Digitalisierung wird das nicht auffangen, da auch dafür kein Geld bereitgestellt wird und man ITler ohnehin nicht findet.

Die Arbeitgeber werden ne Scheiß tun. Der Abschluss wird auf ein maginalas Lohnplus von 4 bis 5 Prozent auf 24 bis 27 Monate kommen. Wenn die Tarifvertragsparteien einigermaßen was im Kopf hätten würden sie eigene Tarifverträge für knappe Berufe wie ITler, Techniker und Ingenieure auflegen. Nur so könnte man dem Fachkräftemangel entgegenwirken. In den unteren Gehaltsregionen haben wir kaum Probleme Leute zu finden, da der ÖD da noch verhältnismäßig gut bezahlt. Aber eine AZ-Reduzierung glaub ich nicht, vor allem, kann ja jetzt durch TZ seine AZ reduzieren, der dies möchte.

Es geht ja darum was man sich wünschen würde und nicht unbedingt um das was in der Realität geschieht.
Sonst könnte man sich auch einfach gleich in die Kiste legen...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 03.05.2024 11:51
https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++6bd99fe6-7ca9-11ee-a6d1-001a4a16012a

Wir lassen bei diesem Abschluss einfach die Mindestformulierung raus und nehmen die reinen Prozente. Dann könnte ich mit dem Abschluss gut leben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 03.05.2024 12:26
Wieder ein Mindestbetrag.................... das ist doch mittlerweile ideologischer Starrsinn
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 03.05.2024 13:58
Forderung der AN-Seite in der Tarifrunde 2025:

37,5 Stundenwoche +5% aber mindestens 200 EUR bei Laufzeit von 12 Monaten

Ergebnis wird dann sein:

Ab 01.07.2025: 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich
ab 01.10.2025: Lohnplus von 1,8% mind. 60 EUR
ab 01.04.2026: Lohnplus von 1,6%
ab 01.07.2026: 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich
Laufzeit bis 28.02.2027
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 03.05.2024 14:05
Wieder ein Mindestbetrag.................... das ist doch mittlerweile ideologischer Starrsinn

ja wie gesagt, wir lassen den Mindestbetrag raus und nehmen die Prozente nur, dann ist das gut - man kann auch was mit den Stunden machen

Ich verstehe es auch nicht mit den ewigen Mindestformulierungen. Erst sagen sie immer, sie wollen Fachkräfte haben und die Fachkräfte bekommen dann jede Jahr die gleiche Erhöhung wie jemand, der nichts gelernt haben muss. Der Widerspruch ist offensichtlich noch nicht aufgefallen.
Aber verdi muss halt ihre Mitglieder durchbringen.... aber das ist echt einfach nur noch dumm. Wenn das einmal so läuft, okay. Aber jedes Mal wieder ist nur noch dämlich.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 03.05.2024 14:07
Forderung der AN-Seite in der Tarifrunde 2025:

37,5 Stundenwoche +5% aber mindestens 200 EUR bei Laufzeit von 12 Monaten

Ergebnis wird dann sein:

Ab 01.07.2025: 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich
ab 01.10.2025: Lohnplus von 1,8% mind. 60 EUR
ab 01.04.2026: Lohnplus von 1,6%
ab 01.07.2026: 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich
Laufzeit bis 28.02.2027

Leider gar nicht mal so unrealistisch - es fehlt jedoch eigentlich noch eine Prämie, um die Prozente weiter zu schieben (siehe letzten beiden Verträge: Corona und Inflation)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: daseinsvorsorge am 03.05.2024 14:40
https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++6bd99fe6-7ca9-11ee-a6d1-001a4a16012a

Wir lassen bei diesem Abschluss einfach die Mindestformulierung raus und nehmen die reinen Prozente. Dann könnte ich mit dem Abschluss gut leben.

Ob mit oder ohne Mindestforderung; dies wäre ein Superabschluss im TVÖD bei 26 Monaten.

Allerdings war dafür auch Druck auf die AG mit Urabstimmung notwendig- leider derzeit nicht vorstellbar, dass im Bereich des TVÖD eine breit getragene Bereitschaft zu Dauerstreiks besteht.

Deshalb wird es auch nur ca. 7% auf 24 Monate geben -und natürlich keinerlei Stundenreduzierung. Die AGs verhandeln über alles- aber darüber nicht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 03.05.2024 15:01
....ich bin für Vieles offen, auch für eine stufenweise Arbeitszeitreduzierung, wenngleich diese zu Lasten der Entgelterhöhung geht. Aber ich spreche mich wiederholt gegen Sockel- und Mindeserhöhungsbeträge aus. Gleiche Proezente für Alle! Die Abstände zwischen den Entgeltgruppen müssen zwingend gewahrt bleiben und auch respektiert werden.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Ramirez am 03.05.2024 22:37
Die überwältigende Mehrheit will keine Stundenreduzierung zu Lasten der Vergütung. Das zeigt die Realität bei den Arbeitgebern wo es individuell möglich ist, aber nicht gemacht wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: UNameIT am 04.05.2024 16:00
....ich bin für Vieles offen, auch für eine stufenweise Arbeitszeitreduzierung, wenngleich diese zu Lasten der Entgelterhöhung geht. Aber ich spreche mich wiederholt gegen Sockel- und Mindeserhöhungsbeträge aus. Gleiche Proezente für Alle! Die Abstände zwischen den Entgeltgruppen müssen zwingend gewahrt bleiben und auch respektiert werden.

Ich bin auch komplett gegen Mindestbeträge. Wir finden so schon keine qualifizierten Personen, Mitarbeiter wollen keine Führungspositionen einnehmen (lohnt sich nicht) und immer mehr junge ausgelernte Duale Studenten gehen in die freie Wirtschaft. Qualifizierung im TVöD lohnt sich jetzt schon nicht mehr........
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 04.05.2024 18:59
....ich bin für Vieles offen, auch für eine stufenweise Arbeitszeitreduzierung, wenngleich diese zu Lasten der Entgelterhöhung geht. Aber ich spreche mich wiederholt gegen Sockel- und Mindeserhöhungsbeträge aus. Gleiche Proezente für Alle! Die Abstände zwischen den Entgeltgruppen müssen zwingend gewahrt bleiben und auch respektiert werden.

Ich bin auch komplett gegen Mindestbeträge. Wir finden so schon keine qualifizierten Personen, Mitarbeiter wollen keine Führungspositionen einnehmen (lohnt sich nicht) und immer mehr junge ausgelernte Duale Studenten gehen in die freie Wirtschaft. Qualifizierung im TVöD lohnt sich jetzt schon nicht mehr........

und das, obwohl EG 13 doch so lukrativ ist  ;)

Ich verstehe die Abstufungen auch einfach nicht...

- Ein Riesensprung von EG 8 auf EG 9a (beides "mittlerer Dienst")
- der Sprung von EG 9a auf EG 9b sehr gering (ab EG 9b braucht es dann ja einen Bachelor bzw. VLII)
- der Sprung zwischen EG 11 und EG 12 ist riesig (beides "gehobener Dienst")
- eine Minisprung nur von EG 12 auf EG 13 (obwohl es eigentlich ab EG 13 einen Master braucht...)


Und ja bitte keine Mindestbeträge.... es reicht damit langsam mal
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Aleksandra am 04.05.2024 20:54
Das wäre zudem ein weiteres Argument, warum ich so stark für die Reduzierung der Wochenarbeitszeit bin.

Denn davon würden dann alle Tarifgruppen gleichermaßen profitieren. Bei einer reinen Entgelterhöhung haben wir dann ja wieder die Zwei-Klassen-Betrachtung, wo es in den unteren Regionen der Tabelle deutlich zweistellige Erhöhungen gibt und weiter oben landet man dann bei nur ein paar Prozentchen.

Dies wäre bei der Reduzierung der Wochenarbeitszeit sicher nicht der Fall. Da würden alle Gruppen gleich von profitieren. Es ist wohl schwerlich davon auszugehen, dass die Wochenarbeitszeit bei EG3 um 13 % reduziert wird und bei EG13 nur um 3%... ;)

Wer ein Tarifergebnis ohne Stauchung erleben will, der sollte sich für eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit einsetzen.  :D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 04.05.2024 21:15
Oder gleiche % für alle.

Aber bring Verdi nicht auf dumme Ideen, die fordern das genau so. ;) Geht bei der JSZ schließlich auch unterschiedlich.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 04.05.2024 21:23
....ich bin für Vieles offen, auch für eine stufenweise Arbeitszeitreduzierung, wenngleich diese zu Lasten der Entgelterhöhung geht. Aber ich spreche mich wiederholt gegen Sockel- und Mindeserhöhungsbeträge aus. Gleiche Proezente für Alle! Die Abstände zwischen den Entgeltgruppen müssen zwingend gewahrt bleiben und auch respektiert werden.

Ich bin auch komplett gegen Mindestbeträge. Wir finden so schon keine qualifizierten Personen, Mitarbeiter wollen keine Führungspositionen einnehmen (lohnt sich nicht) und immer mehr junge ausgelernte Duale Studenten gehen in die freie Wirtschaft. Qualifizierung im TVöD lohnt sich jetzt schon nicht mehr........

und das, obwohl EG 13 doch so lukrativ ist  ;)

Ich verstehe die Abstufungen auch einfach nicht...

- Ein Riesensprung von EG 8 auf EG 9a (beides "mittlerer Dienst")
- der Sprung von EG 9a auf EG 9b sehr gering (ab EG 9b braucht es dann ja einen Bachelor bzw. VLII)
- der Sprung zwischen EG 11 und EG 12 ist riesig (beides "gehobener Dienst")
- eine Minisprung nur von EG 12 auf EG 13 (obwohl es eigentlich ab EG 13 einen Master braucht...)


Und ja bitte keine Mindestbeträge.... es reicht damit langsam mal
Also mir sind diese Stufen historisch betracht recht klar.
z.b 12 und 13
früher kam man ohne Diplom nicht in die 13 und der fhler konnte sich nach Jahren in die 12 beamen, beides quasi gleichwertig und gleichbezahlt.
Jetzt wo jeder die 13 bekommen kann ist der step 12 13 inhaltlich, also bzgl der ego, gross, monetär nen witz.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 05.05.2024 18:02
....ich bin für Vieles offen, auch für eine stufenweise Arbeitszeitreduzierung, wenngleich diese zu Lasten der Entgelterhöhung geht. Aber ich spreche mich wiederholt gegen Sockel- und Mindeserhöhungsbeträge aus. Gleiche Proezente für Alle! Die Abstände zwischen den Entgeltgruppen müssen zwingend gewahrt bleiben und auch respektiert werden.

Ich bin auch komplett gegen Mindestbeträge. Wir finden so schon keine qualifizierten Personen, Mitarbeiter wollen keine Führungspositionen einnehmen (lohnt sich nicht) und immer mehr junge ausgelernte Duale Studenten gehen in die freie Wirtschaft. Qualifizierung im TVöD lohnt sich jetzt schon nicht mehr........

und das, obwohl EG 13 doch so lukrativ ist  ;)

Ich verstehe die Abstufungen auch einfach nicht...

- Ein Riesensprung von EG 8 auf EG 9a (beides "mittlerer Dienst")
- der Sprung von EG 9a auf EG 9b sehr gering (ab EG 9b braucht es dann ja einen Bachelor bzw. VLII)
- der Sprung zwischen EG 11 und EG 12 ist riesig (beides "gehobener Dienst")
- eine Minisprung nur von EG 12 auf EG 13 (obwohl es eigentlich ab EG 13 einen Master braucht...)


Und ja bitte keine Mindestbeträge.... es reicht damit langsam mal
Also mir sind diese Stufen historisch betracht recht klar.
z.b 12 und 13
früher kam man ohne Diplom nicht in die 13 und der fhler konnte sich nach Jahren in die 12 beamen, beides quasi gleichwertig und gleichbezahlt.
Jetzt wo jeder die 13 bekommen kann ist der step 12 13 inhaltlich, also bzgl der ego, gross, monetär nen witz.

Historisch im Sinne von BAT Zeiten? Die habe ich nicht mehr miterlebt....
Ich weiß nur von älteren Kollegen, dass es früher auch "Bewährungsaufstiege" gab, also man teilweise nach einer bestimmten Anzahl von Jahren nicht nur eine Stufe, sondern auch eine Gruppe höher kommen konnte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Pseudonyn am 06.05.2024 09:51
Ich finde, ein 50/50 Deal wäre ideal. Das bedeutet, sowohl die Erhöhung des Gehalts als auch die Reduzierung der Arbeitszeit würden gleichermaßen berücksichtigt werden. Zum Beispiel statt einer Gehaltserhöhung von 5 % oder einer Arbeitszeitreduzierung um 2 Stunden, könnte man sich auf eine Erhöhung von 2,5 % und eine Reduzierung um 1 Stunde einigen (Das sind hier nur Beispielzahlen). Auf diese Weise würden beide Seiten profitieren. Natürlich ist das nur meine persönliche Meinung und es ist okay, wenn ihr das anders seht.

Niemand außer Verdi kann mit Sicherheit sagen, wie es am Ende aussehen wird, aber ich hoffe, dass sowohl die Arbeitszeitreduzierung als auch die Erhöhung des Entgelts in Betracht gezogen werden und zur Verhandlung stehen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 06.05.2024 14:54
Ich finde, ein 50/50 Deal wäre ideal. Das bedeutet, sowohl die Erhöhung des Gehalts als auch die Reduzierung der Arbeitszeit würden gleichermaßen berücksichtigt werden. Zum Beispiel statt einer Gehaltserhöhung von 5 % oder einer Arbeitszeitreduzierung um 2 Stunden, könnte man sich auf eine Erhöhung von 2,5 % und eine Reduzierung um 1 Stunde einigen (Das sind hier nur Beispielzahlen). Auf diese Weise würden beide Seiten profitieren. Natürlich ist das nur meine persönliche Meinung und es ist okay, wenn ihr das anders seht.

Niemand außer Verdi kann mit Sicherheit sagen, wie es am Ende aussehen wird, aber ich hoffe, dass sowohl die Arbeitszeitreduzierung als auch die Erhöhung des Entgelts in Betracht gezogen werden und zur Verhandlung stehen.

...ich schließe mich diesem Vorschlag gern an.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 06.05.2024 16:43
Nach der bisherigen Historie der Forderungen dürfte von verdi eine Arbeitszeitkürzung von 2 Stunden, mindestens aber 200 EUR gefordert werden, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Aleksandra am 06.05.2024 17:03
200 EUR wären selbst bei EG12/3 noch gute 4%
Dazu dann noch 2 Arbeitsstunden reduzieren (was rechnerisch auch um die 5% ausmacht)

Wäre insgesamt ein sehr guter Abschluss.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 06.05.2024 17:06
Ich hätte am liebsten einfach 6%  mehr Geld und 100% JSZ ... Arbeitszeit ist mir egal
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 06.05.2024 20:07
200 EUR wären selbst bei EG12/3 noch gute 4%
Dazu dann noch 2 Arbeitsstunden reduzieren (was rechnerisch auch um die 5% ausmacht)

Wäre insgesamt ein sehr guter Abschluss.

Deine Berechnungen beruhen auf einer Erfüllung von 100 % der Forderungen - vergiss nicht, dass verdi antritt, also maximal 50 %, eher weniger
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 06.05.2024 20:08
Ich hätte am liebsten einfach 6%  mehr Geld und 100% JSZ ... Arbeitszeit ist mir egal

würde ich auch nehmen  :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 06.05.2024 21:25
200 EUR wären selbst bei EG12/3 noch gute 4%
Dazu dann noch 2 Arbeitsstunden reduzieren (was rechnerisch auch um die 5% ausmacht)

Wäre insgesamt ein sehr guter Abschluss.

....das wäre super, aber eher unrealistisch. Ich gehe eher von 2 Prozent Erhöhung und (leider) nur von 1 Stunde Arbeitszeitreduzierung aus...bei einer Laufzeit von 24 Monaten, wobei ich mich über die Arbeitszeitreduzierung mehr freue als über die 2 Prozent mehr Entgelt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 06.05.2024 22:44
200 EUR wären selbst bei EG12/3 noch gute 4%
Dazu dann noch 2 Arbeitsstunden reduzieren (was rechnerisch auch um die 5% ausmacht)

Wäre insgesamt ein sehr guter Abschluss.

....das wäre super, aber eher unrealistisch. Ich gehe eher von 2 Prozent Erhöhung und (leider) nur von 1 Stunde Arbeitszeitreduzierung aus...bei einer Laufzeit von 24 Monaten, wobei ich mich über die Arbeitszeitreduzierung mehr freue als über die 2 Prozent mehr Entgelt.

Was machst Du denn mit diesen 12 Minuten(!) Extra-Freizeit am Tag?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Umlauf am 07.05.2024 00:29
200 EUR wären selbst bei EG12/3 noch gute 4%
Dazu dann noch 2 Arbeitsstunden reduzieren (was rechnerisch auch um die 5% ausmacht)

Wäre insgesamt ein sehr guter Abschluss.

....das wäre super, aber eher unrealistisch. Ich gehe eher von 2 Prozent Erhöhung und (leider) nur von 1 Stunde Arbeitszeitreduzierung aus...bei einer Laufzeit von 24 Monaten, wobei ich mich über die Arbeitszeitreduzierung mehr freue als über die 2 Prozent mehr Entgelt.

Was machst Du denn mit diesen 12 Minuten(!) Extra-Freizeit am Tag?

Vermutlich länger Kaffee trinken 8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 07.05.2024 07:03
200 EUR wären selbst bei EG12/3 noch gute 4%
Dazu dann noch 2 Arbeitsstunden reduzieren (was rechnerisch auch um die 5% ausmacht)

Wäre insgesamt ein sehr guter Abschluss.

....das wäre super, aber eher unrealistisch. Ich gehe eher von 2 Prozent Erhöhung und (leider) nur von 1 Stunde Arbeitszeitreduzierung aus...bei einer Laufzeit von 24 Monaten, wobei ich mich über die Arbeitszeitreduzierung mehr freue als über die 2 Prozent mehr Entgelt.

Was machst Du denn mit diesen 12 Minuten(!) Extra-Freizeit am Tag?

Freitags eine Stunde früher heim gehen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 07.05.2024 07:11
Ca. alle 7-8 Wochen ein freier Tag?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 07.05.2024 07:30
200 EUR wären selbst bei EG12/3 noch gute 4%
Dazu dann noch 2 Arbeitsstunden reduzieren (was rechnerisch auch um die 5% ausmacht)

Wäre insgesamt ein sehr guter Abschluss.

....das wäre super, aber eher unrealistisch. Ich gehe eher von 2 Prozent Erhöhung und (leider) nur von 1 Stunde Arbeitszeitreduzierung aus...bei einer Laufzeit von 24 Monaten, wobei ich mich über die Arbeitszeitreduzierung mehr freue als über die 2 Prozent mehr Entgelt.

Was machst Du denn mit diesen 12 Minuten(!) Extra-Freizeit am Tag?

aus persönlicher Erfahrung seit letzten Jahr, weil Angestellte im Osten: Diese eine Stunde weniger, bringt bereits viel Entspannung rein. Es ist weniger anstrengend auf die Stunden zu kommen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 07.05.2024 08:20
200 EUR wären selbst bei EG12/3 noch gute 4%
Dazu dann noch 2 Arbeitsstunden reduzieren (was rechnerisch auch um die 5% ausmacht)

Wäre insgesamt ein sehr guter Abschluss.

....das wäre super, aber eher unrealistisch. Ich gehe eher von 2 Prozent Erhöhung und (leider) nur von 1 Stunde Arbeitszeitreduzierung aus...bei einer Laufzeit von 24 Monaten, wobei ich mich über die Arbeitszeitreduzierung mehr freue als über die 2 Prozent mehr Entgelt.
Dann kannst du dich doch jetzt schon freuen und 1h weniger arbeiten und Netto nur 2% weniger Geld zu haben. Wer hindert dich daran?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 07.05.2024 10:43
....wie von Heike bereits beschrieben - die Absenkung von 40 auf 39 h (Osten) hat sich zumindest geringfügig bemerkbar gemacht (Entspannung, schnellere Sollzeiterreichnung).

Ich sehe die Arbeitszeitreduzierung in kleinen Schritten auf dem Weg zu einem großen Ziel: die Viertagewoche. Und ich sehe auch die langfristige Entwicklung: Haben meine Großeltern und Eltern in den 70ern noch um die 48 h Stunden (einschlielich Sonnabend) gearbeitet, liegen wir jetzt bei unter 40 h. Zudem arbeitet die Privatwirtschaft tendenziell auch kürzer. Warum soll der öD hinterherhinken?

Stichpunkt: Mehr Weitblick, Blick über den Tellerrand...und nicht nur aufs Konto....
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Organisator am 07.05.2024 10:51
Stichpunkt: Mehr Weitblick, Blick über den Tellerrand...und nicht nur aufs Konto....

Der Kontostand ermöglicht doch eine individuelle Stundenreduzierung. Wessen Kontostand dafür nicht ausreicht, sollte nicht zu weniger Arbeit gezwungen werden (z.B. durch Stundenreduzierung statt Gehaltserhöhung)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 07.05.2024 11:25
Ich sehe die Arbeitszeitreduzierung in kleinen Schritten auf dem Weg zu einem großen Ziel: die Viertagewoche. Und ich sehe auch die langfristige Entwicklung: Haben meine Großeltern und Eltern in den 70ern noch um die 48 h Stunden (einschlielich Sonnabend) gearbeitet, liegen wir jetzt bei unter 40 h. Zudem arbeitet die Privatwirtschaft tendenziell auch kürzer. Warum soll der öD hinterherhinken?

Warum arbeitest Du eigentlich überhaupt? Das Leben ist doch ohne Arbeit viel schöner und sinnstiftender! Im Sommer auf der Wiese den Bubatz rauchen und danach T-Shirts batiken - einfach durch den Tag lustwandeln. Der schnöde Mammon ist doch nur ein fesselndes Instrument der Unterdrückung. ... Ich weiß, das ist polemisch, aber Du kommst eben echt ein Stück weit so rüber. Dir macht Arbeit keine Freude. Arbeit bringt Dir nix.

Nochmal: Ich kann ja akzeptieren, dass Du keinen Bock auf Arbeit hast - aber dann reduzier doch einfach Deine Stunden. Such Dir einen AG, der das mit der 4-Tage-Woche mitmacht und auf geht's! Sei doch ein Pionier und werde zum Vorreiter - aber zwinge doch nicht alle, Deinen Idealen zu folgen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: GenerationY am 07.05.2024 11:34
Nochmal: Ich kann ja akzeptieren, dass Du keinen Bock auf Arbeit hast - aber dann reduzier doch einfach Deine Stunden. Such Dir einen AG, der das mit der 4-Tage-Woche mitmacht und auf geht's! Sei doch ein Pionier und werde zum Vorreiter - aber zwinge doch nicht alle, Deinen Idealen zu folgen.

Nochmal: ich kann ja akzeptieren dass du voll Bock auf Arbeit hast - dann mach doch einfach Überstunden. Such dir einen Arbeitgeber bei dem 60 Stunden die Woche machen darfst und du fette Kohle machst und auf geht's! Sei ein Pionier und werde zum Vorreiter aber zwinge doch nicht alle deinen Idealen zu folgen.

FYP
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 07.05.2024 11:38
Ich sehe die Arbeitszeitreduzierung in kleinen Schritten auf dem Weg zu einem großen Ziel: die Viertagewoche. Und ich sehe auch die langfristige Entwicklung: Haben meine Großeltern und Eltern in den 70ern noch um die 48 h Stunden (einschlielich Sonnabend) gearbeitet, liegen wir jetzt bei unter 40 h. Zudem arbeitet die Privatwirtschaft tendenziell auch kürzer. Warum soll der öD hinterherhinken?

Warum arbeitest Du eigentlich überhaupt? Das Leben ist doch ohne Arbeit viel schöner und sinnstiftender! Im Sommer auf der Wiese den Bubatz rauchen und danach T-Shirts batiken - einfach durch den Tag lustwandeln. Der schnöde Mammon ist doch nur ein fesselndes Instrument der Unterdrückung. ... Ich weiß, das ist polemisch, aber Du kommst eben echt ein Stück weit so rüber. Dir macht Arbeit keine Freude. Arbeit bringt Dir nix.

Nochmal: Ich kann ja akzeptieren, dass Du keinen Bock auf Arbeit hast - aber dann reduzier doch einfach Deine Stunden. Such Dir einen AG, der das mit der 4-Tage-Woche mitmacht und auf geht's! Sei doch ein Pionier und werde zum Vorreiter - aber zwinge doch nicht alle, Deinen Idealen zu folgen.

...ich stelle wiederholt fest, dass Du zu einseitig denkst und offensichtlich Probleme hast, Dich aus Deinen festgefahrenen Strukturen zu lösen.

Es geht nicht um Arbeit oder Nichtarbeit. Und natürlich macht mir meine Arbeit Spass. Es geht vielmehr um Entwiclung, um Korrekturen einer sich verändernden (Erwerbs-)Gesellschaft. Erwerbsarbeit wird uns erhalten bleiben, jedoch in anderer Form, z. B.  bringen Rationalisierungen, Digitalisierungen usw. mehr Effizienz, was sich in kürzeren Arbeitszeiten auszahlt. Die dadurch gewonnene Freizeit eröffnet viele Möglichkeiten....

Und wiederholt meine Frage: Wie hat man in den 70er Jahren die Arbeitszeitreduzierung verkraftet? Haben da die Leute gejammert - vlt. wegen dem Verlust von 2 Prozent Lohnerhöhung :-))) 
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 07.05.2024 11:40
Nochmal: ich kann ja akzeptieren dass du voll Bock auf Arbeit hast - dann mach doch einfach Überstunden. Such dir einen Arbeitgeber bei dem 60 Stunden die Woche machen darfst und du fette Kohle machst und auf geht's! Sei ein Pionier und werde zum Vorreiter aber zwinge doch nicht alle deinen Idealen zu folgen.

FYP

Bis auf die Beleidigung am Ende hast Du doch vollkommen Recht: Jeder soll es so machen, wie es ihm beliebt.

Warum muss es hier ständig im Gleichschritt Marsch laufen?

FYP!  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: GenerationY am 07.05.2024 11:42
FYP = Fixed Your Post
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 07.05.2024 11:50
...ich stelle wiederholt fest, dass Du zu einseitig denkst und offensichtlich Probleme hast, Dich aus Deinen festgefahrenen Strukturen zu lösen.

Es geht nicht um Arbeit oder Nichtarbeit. Und natürlich macht mir meine Arbeit Spass. Es geht vielmehr um Entwiclung, um Korrekturen einer sich verändernden (Erwerbs-)Gesellschaft. Erwerbsarbeit wird uns erhalten bleiben, jedoch in anderer Form, z. B.  bringen Rationalisierungen, Digitalisierungen usw. mehr Effizienz, was sich in kürzeren Arbeitszeiten auszahlt. Die dadurch gewonnene Freizeit eröffnet viele Möglichkeiten....

Und wiederholt meine Frage: Wie hat man in den 70er Jahren die Arbeitszeitreduzierung verkraftet? Haben da die Leute gejammert - vlt. wegen dem Verlust von 2 Prozent Lohnerhöhung :-)))

Nein, Du stellst einfach nur fest, dass ich eine andere, persönliche Meinung habe, die in Deinen gesellschaftlichen Entwicklungsphantasien keinen Raum mehr haben. Deshalb möchtest Du mir mein Verhalten vorschreiben, Du möchtest mich in Deinem Sinne erziehen.

Ich hingegen lasse Dir doch Deinen Raum und Deine Wünsche - solange sie eben Dich selbst betreffen. Ich bin liberal, Du bist totalitär. Das ist eigentlich ziemlich offensichtlich.


FYP = Fixed Your Post
Ich kenne es auch mit einer anderen Bedeutung - Sorry dafür :)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 07.05.2024 11:52
....wie von Heike bereits beschrieben - die Absenkung von 40 auf 39 h (Osten) hat sich zumindest geringfügig bemerkbar gemacht (Entspannung, schnellere Sollzeiterreichnung).

Ich sehe die Arbeitszeitreduzierung in kleinen Schritten auf dem Weg zu einem großen Ziel: die Viertagewoche. Und ich sehe auch die langfristige Entwicklung: Haben meine Großeltern und Eltern in den 70ern noch um die 48 h Stunden (einschlielich Sonnabend) gearbeitet, liegen wir jetzt bei unter 40 h. Zudem arbeitet die Privatwirtschaft tendenziell auch kürzer. Warum soll der öD hinterherhinken?

Stichpunkt: Mehr Weitblick, Blick über den Tellerrand...und nicht nur aufs Konto....

Am einfachsten wäre es, wenn du dir einen entsprechenden Betrieb dafür suchst. Oder du reduzierst deine Stunden auf 36 h und machst montags bis donnerstags 9 h und bleibst freitags entspannt im Bett.

Diese 4 Tage Woche wird noch höchstens 3-4 Jahre im Gespräch sein, weil sie einfach nicht umzusetzen ist, da wir in 5-10 Jahren deutlich weniger Erwerbspersonal haben, dass die Jobs ausführen kann.
"Die Feuerwehr wird jetzt freitags bis sonntags nicht mehr besetzt, das Personal will 4 Tage Woche haben, und da wir schon lange nicht mehr ausreichend Personal haben, lasst es bitte nur noch montags bis donnerstags brennen."

A) Entweder müsste der Staat mal deutlich weniger bürokratisieren; es wird sich zwar immer vorgenommen, aber es passiert letztlich immer das Gegenteil
B) man teilt offen und ehrlich mit, dass Bürger künftig ein Jahr auf die Baugenehmigung o. ä. warten

--> zu wenig Personal (und es gibt auch keins, das neu eingestellt werden kann, insbesondere wenn es keine ausreichenden Entgeltsteigerungen gibt) und zu viel Arbeit
=> keine 4 Tage Woche bei Vollzeit
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 07.05.2024 11:57
...ich stelle wiederholt fest, dass Du zu einseitig denkst und offensichtlich Probleme hast, Dich aus Deinen festgefahrenen Strukturen zu lösen.

Es geht nicht um Arbeit oder Nichtarbeit. Und natürlich macht mir meine Arbeit Spass. Es geht vielmehr um Entwiclung, um Korrekturen einer sich verändernden (Erwerbs-)Gesellschaft. Erwerbsarbeit wird uns erhalten bleiben, jedoch in anderer Form, z. B.  bringen Rationalisierungen, Digitalisierungen usw. mehr Effizienz, was sich in kürzeren Arbeitszeiten auszahlt. Die dadurch gewonnene Freizeit eröffnet viele Möglichkeiten....

Und wiederholt meine Frage: Wie hat man in den 70er Jahren die Arbeitszeitreduzierung verkraftet? Haben da die Leute gejammert - vlt. wegen dem Verlust von 2 Prozent Lohnerhöhung :-)))

Nein, Du stellst einfach nur fest, dass ich eine andere, persönliche Meinung habe, die in Deinen gesellschaftlichen Entwicklungsphantasien keinen Raum mehr haben. Deshalb möchtest Du mir mein Verhalten vorschreiben, Du möchtest mich in Deinem Sinne erziehen.

Ich hingegen lasse Dir doch Deinen Raum und Deine Wünsche - solange sie eben Dich selbst betreffen. Ich bin liberal, Du bist totalitär. Das ist eigentlich ziemlich offensichtlich.


FYP = Fixed Your Post
Ich kenne es auch mit einer anderen Bedeutung - Sorry dafür :)

Deine Meinung ist mir völlig egal. Ich gehe mit der Zeit und akzeptiere die gesellschaftliche Entwicklung...versuche dabei, das Positive herauszuholen.

Es handelt sich nicht um "Entwicklungsphantasien", sondern um konkrete Realität.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Samariter am 07.05.2024 11:57
Einer Arbeitszeitverkürzung auf meinetwegen 36-37 Stunden die Woche wäre ich perspektivisch nicht abgeneigt.
Jedoch hätte ich dann auch gern in Tarifvertrag festgeschrieben, dass der Arbeitnehmer auf freiwilliger Basis individuell auf bis zu 40-Stunden erhöhen kann, analog zur IG-Metall.
Bisher -zumindest bei mir im Unternehmen (TVV)- ist dies nicht möglich.
In meinen Fall würde ich dann solange auf die 40h "aufstocken, bis der Hauskredit fast getilgt wäre.


Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 07.05.2024 12:19
....wie von Heike bereits beschrieben - die Absenkung von 40 auf 39 h (Osten) hat sich zumindest geringfügig bemerkbar gemacht (Entspannung, schnellere Sollzeiterreichnung).

Ich sehe die Arbeitszeitreduzierung in kleinen Schritten auf dem Weg zu einem großen Ziel: die Viertagewoche. Und ich sehe auch die langfristige Entwicklung: Haben meine Großeltern und Eltern in den 70ern noch um die 48 h Stunden (einschlielich Sonnabend) gearbeitet, liegen wir jetzt bei unter 40 h. Zudem arbeitet die Privatwirtschaft tendenziell auch kürzer. Warum soll der öD hinterherhinken?
Falsch! Hinterherhinken tun wir nicht, die VZ WAZ in D war 2022 40,4 ! laut destatis
Zitat
Stichpunkt: Mehr Weitblick, Blick über den Tellerrand...und nicht nur aufs Konto....
Selbstgespräch? Falsch eVermutungen (s.o.)
Du schielst doch aufs Konto!
Sonst hättest du doch schon reduziert!!

Irgendwie komisch deiner nicht vorhanden Argumente.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Herbert Meyer am 07.05.2024 12:24
Ich bin immer noch vollkommen fasziniert davon, dass so viele Beschäftigte davon ausgehen, dass eine Arbeitszeitreduzierung auch nur annähernd in eine etwaige Verhandlungsmasse aufgenommen werden könnte.

Fachkräftemangel, demografischer Wandel, auftürmende Aktenberge in allen Bereichen, stockende Digitalisierung und fortschreitender Bürokratieaufbau sind absolut top wasserdichte Totschlagargumente, um diese Diskussionen bereits im Keim zu ersticken. Die Bahn Gewerkschaften mögen vielleicht als Alleinstellungsmerkmal eine ausreichende Schlagkraft besitzen, um "entgegen jeglicher Vernunft" eine Arbeitszeitreduktion durchzusetzen - das trifft auf den Öffentlichen Dienst in seiner Gesamtheit allerdings nicht zu.

Ich verwette meine diesjährige LOB, also vier Döner, darauf, dass Verdi vielleicht zum Auftakt eine Arbeitszeitreduktion als Alibiverlangen in den Ring schmeißt, das k. o. folgt dann aber in der 1. Runde.

Für Studien, dass insbesondere in "Geistesberufen" eine reduzierte Arbeitszeit zu höherer Produktivität führt, interessiert sich doch - pardon - kein Schwein. "Follow the science" war während Corona vielleicht zeitweise ein cooler Claim, aber diese Zeiten sind ja bekanntlich vorbei.

1,8 Prozent per anno für >E 9c, 2,2 Prozent + Sockelbetrag für < E9c, dies wird das beste Ergebnis aller Zeiten nach monatelangen und sehr harten Lachsrunden.

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 07.05.2024 12:52
Ich bin immer noch vollkommen fasziniert davon, dass so viele Beschäftigte davon ausgehen, dass eine Arbeitszeitreduzierung auch nur annähernd in eine etwaige Verhandlungsmasse aufgenommen werden könnte.

Fachkräftemangel, demografischer Wandel, auftürmende Aktenberge in allen Bereichen, stockende Digitalisierung und fortschreitender Bürokratieaufbau sind absolut top wasserdichte Totschlagargumente, um diese Diskussionen bereits im Keim zu ersticken. Die Bahn Gewerkschaften mögen vielleicht als Alleinstellungsmerkmal eine ausreichende Schlagkraft besitzen, um "entgegen jeglicher Vernunft" eine Arbeitszeitreduktion durchzusetzen - das trifft auf den Öffentlichen Dienst in seiner Gesamtheit allerdings nicht zu.

Ich verwette meine diesjährige LOB, also vier Döner, darauf, dass Verdi vielleicht zum Auftakt eine Arbeitszeitreduktion als Alibiverlangen in den Ring schmeißt, das k. o. folgt dann aber in der 1. Runde.

Für Studien, dass insbesondere in "Geistesberufen" eine reduzierte Arbeitszeit zu höherer Produktivität führt, interessiert sich doch - pardon - kein Schwein. "Follow the science" war während Corona vielleicht zeitweise ein cooler Claim, aber diese Zeiten sind ja bekanntlich vorbei.

1,8 Prozent per anno für >E 9c, 2,2 Prozent + Sockelbetrag für < E9c, dies wird das beste Ergebnis aller Zeiten nach monatelangen und sehr harten Lachsrunden.

@XLS: Herbert Meyer hat hier die "konkrete Realität" schön umrissen. Deine Träume werden vielleicht in 20 Jahren wahr werden können - jetzt ist schlicht nicht die Zeit. Bis dahin solltest Du einfach dankbar sein, dass es Menschen gibt, die sich den wartenden Aufgaben mit 40h in der Woche stellen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: JahrhundertwerkTVÖD am 07.05.2024 13:19
Es geht auch wieder der Dönervergleich los  :P ;D

Es ist doch noch gar kein Dönerstag

Wie auch immer die Träumereien weitergehen mögen.
Die Erhöhungen werden so niedrig sein, dass locker in  Döner umgerechnet werden kann.

Also Forderung Verdi:
bis E9: 3 Döner/Woche + 1 Familliendöner (Ausgleich)
ab E9: 2 Döner/Woche
für die Verdiverhandlungsdelegation: garantierte 3 Lachsrunden bis tief in die Nacht
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: heike2106 am 07.05.2024 13:19
Ich bin immer noch vollkommen fasziniert davon, dass so viele Beschäftigte davon ausgehen, dass eine Arbeitszeitreduzierung auch nur annähernd in eine etwaige Verhandlungsmasse aufgenommen werden könnte.

Fachkräftemangel, demografischer Wandel, auftürmende Aktenberge in allen Bereichen, stockende Digitalisierung und fortschreitender Bürokratieaufbau sind absolut top wasserdichte Totschlagargumente, um diese Diskussionen bereits im Keim zu ersticken. Die Bahn Gewerkschaften mögen vielleicht als Alleinstellungsmerkmal eine ausreichende Schlagkraft besitzen, um "entgegen jeglicher Vernunft" eine Arbeitszeitreduktion durchzusetzen - das trifft auf den Öffentlichen Dienst in seiner Gesamtheit allerdings nicht zu.

Ich verwette meine diesjährige LOB, also vier Döner, darauf, dass Verdi vielleicht zum Auftakt eine Arbeitszeitreduktion als Alibiverlangen in den Ring schmeißt, das k. o. folgt dann aber in der 1. Runde.

Für Studien, dass insbesondere in "Geistesberufen" eine reduzierte Arbeitszeit zu höherer Produktivität führt, interessiert sich doch - pardon - kein Schwein. "Follow the science" war während Corona vielleicht zeitweise ein cooler Claim, aber diese Zeiten sind ja bekanntlich vorbei.

1,8 Prozent per anno für >E 9c, 2,2 Prozent + Sockelbetrag für < E9c, dies wird das beste Ergebnis aller Zeiten nach monatelangen und sehr harten Lachsrunden.

Keine Ahnung in welchen Sphären ihr schwebt, aber fragt mal die Leute vom Bauhof, Gärtner etc. also EG 5-9a. Wo man denken könnte, die brauchen mehr Geld.  Nein, auch die wollen mehr Freizeit. Das war auch das Ergebnis der Umfrage von vor paar Jahren.

Ich glaube Verdi schießt sich selbst ins Bein, wenn Sie mit Umfrage und Statements alle heiß machen auf Arbeitszeitreduzierung und in der Tarifverhandlung dann klein beigeben.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 07.05.2024 13:20
Ich bin immer noch vollkommen fasziniert davon, dass so viele Beschäftigte davon ausgehen, dass eine Arbeitszeitreduzierung auch nur annähernd in eine etwaige Verhandlungsmasse aufgenommen werden könnte.

Fachkräftemangel, demografischer Wandel, auftürmende Aktenberge in allen Bereichen, stockende Digitalisierung und fortschreitender Bürokratieaufbau sind absolut top wasserdichte Totschlagargumente, um diese Diskussionen bereits im Keim zu ersticken. Die Bahn Gewerkschaften mögen vielleicht als Alleinstellungsmerkmal eine ausreichende Schlagkraft besitzen, um "entgegen jeglicher Vernunft" eine Arbeitszeitreduktion durchzusetzen - das trifft auf den Öffentlichen Dienst in seiner Gesamtheit allerdings nicht zu.

Ich verwette meine diesjährige LOB, also vier Döner, darauf, dass Verdi vielleicht zum Auftakt eine Arbeitszeitreduktion als Alibiverlangen in den Ring schmeißt, das k. o. folgt dann aber in der 1. Runde.

Für Studien, dass insbesondere in "Geistesberufen" eine reduzierte Arbeitszeit zu höherer Produktivität führt, interessiert sich doch - pardon - kein Schwein. "Follow the science" war während Corona vielleicht zeitweise ein cooler Claim, aber diese Zeiten sind ja bekanntlich vorbei.

1,8 Prozent per anno für >E 9c, 2,2 Prozent + Sockelbetrag für < E9c, dies wird das beste Ergebnis aller Zeiten nach monatelangen und sehr harten Lachsrunden.

Habe gerade keine Lust vertieft zu rechnen, aber bei SOCKEL PLUS 2,2 % vs. 1,8 % überholen die unteren die oberen Entgeltgruppen sogar. Naja gut, verdi würde es sicherlich hart feiern
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 07.05.2024 13:21
Ich bin immer noch vollkommen fasziniert davon, dass so viele Beschäftigte davon ausgehen, dass eine Arbeitszeitreduzierung auch nur annähernd in eine etwaige Verhandlungsmasse aufgenommen werden könnte.

Fachkräftemangel, demografischer Wandel, auftürmende Aktenberge in allen Bereichen, stockende Digitalisierung und fortschreitender Bürokratieaufbau sind absolut top wasserdichte Totschlagargumente, um diese Diskussionen bereits im Keim zu ersticken. Die Bahn Gewerkschaften mögen vielleicht als Alleinstellungsmerkmal eine ausreichende Schlagkraft besitzen, um "entgegen jeglicher Vernunft" eine Arbeitszeitreduktion durchzusetzen - das trifft auf den Öffentlichen Dienst in seiner Gesamtheit allerdings nicht zu.

Ich verwette meine diesjährige LOB, also vier Döner, darauf, dass Verdi vielleicht zum Auftakt eine Arbeitszeitreduktion als Alibiverlangen in den Ring schmeißt, das k. o. folgt dann aber in der 1. Runde.

Für Studien, dass insbesondere in "Geistesberufen" eine reduzierte Arbeitszeit zu höherer Produktivität führt, interessiert sich doch - pardon - kein Schwein. "Follow the science" war während Corona vielleicht zeitweise ein cooler Claim, aber diese Zeiten sind ja bekanntlich vorbei.

1,8 Prozent per anno für >E 9c, 2,2 Prozent + Sockelbetrag für < E9c, dies wird das beste Ergebnis aller Zeiten nach monatelangen und sehr harten Lachsrunden.

Keine Ahnung in welchen Sphären ihr schwebt, aber fragt mal die Leute vom Bauhof, Gärtner etc. also EG 5-9a. Wo man denken könnte, die brauchen mehr Geld.  Nein, auch die wollen mehr Freizeit. Das war auch das Ergebnis der Umfrage von vor paar Jahren.

Ich glaube Verdi schießt sich selbst ins Bein, wenn Sie mit Umfrage und Statements alle heiß machen auf Arbeitszeitreduzierung und in der Tarifverhandlung dann klein beigeben.

die untern Entgeltgruppen verdienen - verglichen mit der Privatwirtschaft - ja auch ziemlich gut
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 07.05.2024 13:34

Keine Ahnung in welchen Sphären ihr schwebt, aber fragt mal die Leute vom Bauhof, Gärtner etc. also EG 5-9a. Wo man denken könnte, die brauchen mehr Geld.  Nein, auch die wollen mehr Freizeit. Das war auch das Ergebnis der Umfrage von vor paar Jahren.

Ich glaube Verdi schießt sich selbst ins Bein, wenn Sie mit Umfrage und Statements alle heiß machen auf Arbeitszeitreduzierung und in der Tarifverhandlung dann klein beigeben.

Das ist ja eben der Knaller an der Sache: Verdi fragt "Wollt Ihr weniger Arbeiten bei gleichem Gehalt?" und natürlich jubeln alle dann los.

ABER: Man fragt eben genau dort, wo sich die Zusammenhänge zwischen Nominalgehalt, Inflation und Reallohn vielleicht nicht jedem erschließen. Darüber hinaus gibt es in unteren Gehaltsgruppen auch gerne neben dem Gehalt Transferleistungen wie z.B. das Wohngeld, oder auch aufstockendes Bürgergeld. Hier laufen Lohnerhöhungen durch Transferleitungsentzug ins Leere, während sinkende Reallöhne (durch sinkende AZ) durch diese Leistungen sogar kompensiert werden können.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 07.05.2024 13:49
Ich gehe davon aus, dass die Arbeitszeitreduzierung für die Kommunen das Mittel der Wahl sein wird.
Das ist nämlich kostenneutral.

Man geht eh davon aus, dass kein Mensch 8 Stunden am Stück durchbuckelt. Da sind so viele Gespräche mit Kollegen beim Kaffee dabei, dass doch eh 20-30% der Zeit für andere Dinge drauf geht als Arbeiten.

Man kann sich das schön reden, aber fakt bleibt: Die Reduzierung der Arbeitszeit wirkt sich positiv aus. Die verbliebenen Stunden werden minimal effektiver genutzt und die erledigte Arbeit am Tag ist vielleicht sogar messbar die gleiche wie vorher.

Aus Sicht des Arbeitgebers erstrebenswert: Die Arbeit wird erledigt und die Runde bringt keine Lohnsteigerung mit sich.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 07.05.2024 14:06
Keine Ahnung in welchen Sphären ihr schwebt, aber fragt mal die Leute vom Bauhof, Gärtner etc. also EG 5-9a. Wo man denken könnte, die brauchen mehr Geld.  Nein, auch die wollen mehr Freizeit. Das war auch das Ergebnis der Umfrage von vor paar Jahren.
Also ein Stunde weniger arbeiten bei vollem Lohnausgleich ist für dieses Zielpublikum also ok.
Das war das Ergebnis? Der Umfrage?
oder 2h weniger arbeiten dafür 30 Monate keine Lohnerhöhung.

Ist das wirklich so, hat man das sie so gefragt?

Und wieso mache die bei den 5% Lohnerhöhung nicht alle jetzt genau das?
2h Reduzieren.
Sind die zu blöde auf TZ zugehen?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: XLS am 07.05.2024 14:43
Keine Ahnung in welchen Sphären ihr schwebt, aber fragt mal die Leute vom Bauhof, Gärtner etc. also EG 5-9a. Wo man denken könnte, die brauchen mehr Geld.  Nein, auch die wollen mehr Freizeit. Das war auch das Ergebnis der Umfrage von vor paar Jahren.
Also ein Stunde weniger arbeiten bei vollem Lohnausgleich ist für dieses Zielpublikum also ok.
Das war das Ergebnis? Der Umfrage?
oder 2h weniger arbeiten dafür 30 Monate keine Lohnerhöhung.

Ist das wirklich so, hat man das sie so gefragt?

Und wieso mache die bei den 5% Lohnerhöhung nicht alle jetzt genau das?
2h Reduzieren.
Sind die zu blöde auf TZ zugehen?

...woher die Grundlage für den Gewerkschaftsartikel nach Arbeitszeitreduzierung genau kommt, habe ich leider auch nie herausgefunden, wenngleich ich diesen Trend befürworte. Spätestens im Herbst wird es die Abstimmungen zu den konkreten Forderungen für die nächste Runde geben. Die Verhandlungsmasse wird sich wohl in Grenzen halten, eine geringfügige Arbeitszeitreduzierung, gepaart von einer geringfügigen Entgelterhöhung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 07.05.2024 15:57
Die Verhandlungsmasse wird sich wohl in Grenzen halten, eine geringfügige Arbeitszeitreduzierung, gepaart von einer geringfügigen Entgelterhöhung.
Wenn du schon richtig erkannt hast, dass sich die Verhandlungsmasse in Grenzen halten wird, dann redest du bei geringfügige Arbeitszeitreduzierung als in Minuten und nicht in 2,56% Lohnerhöhungsschritten, oder?
Und dann bleibt nichts mehr für eine geringfügige Entgelterhöhung über von den 2-3 % die der AG geben wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 07.05.2024 16:03
Ich gehe davon aus, dass die Arbeitszeitreduzierung für die Kommunen das Mittel der Wahl sein wird.
Das ist nämlich kostenneutral.

Man geht eh davon aus, dass kein Mensch 8 Stunden am Stück durchbuckelt. Da sind so viele Gespräche mit Kollegen beim Kaffee dabei, dass doch eh 20-30% der Zeit für andere Dinge drauf geht als Arbeiten.

Man kann sich das schön reden, aber fakt bleibt: Die Reduzierung der Arbeitszeit wirkt sich positiv aus. Die verbliebenen Stunden werden minimal effektiver genutzt und die erledigte Arbeit am Tag ist vielleicht sogar messbar die gleiche wie vorher.

Aus Sicht des Arbeitgebers erstrebenswert: Die Arbeit wird erledigt und die Runde bringt keine Lohnsteigerung mit sich.

Worte sind natürlich etwas anderes als Taten, aber die VKA hat letztes Mal gesagt, dass die oberen Entgeltgruppen eher mehr haben müssten aufgrund der Konkurrenz zur Wirtschaft. Wenn es jetzt wieder eine Nullrunde gibt, was soll das bringen?
Noch weniger als null Bewerbungen?

Man muss sich in Zeiten des Fachkräftemangels auch bewusst werden, was die Konsequenzen sind.

A) Lohnerhöhung --> jeder kann seine/ihre Stunden reduzieren, wenn er/sie Angst hat, dass sie/er reich im öffentlichen Dienst wird, weil er/sie plötzlich zu viel verdient. Alle anderen freuen sich.
B) Stundenreduzierung --> bringt alleine nichts, weil die Zielgruppe, die gesucht wird, mehr Geld haben möchte, da der öffentliche Dienst im Vergleich zur PW insbesondere in den höheren EG immer weiter an Abstand gewinnt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 07.05.2024 16:07
https://www.dbb.de/artikel/den-oeffentlichen-dienst-zukunftstauglich-gestalten.html

Artikel von heute

ich zitiere:
"„Gleichzeitig macht der Fachkräftemangel ausnahmslos allen Bereichen zu schaffen. Allein in NRW sind aktuell über 20.000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. Weitere 30.000 Beschäftigte gehen in den kommenden Jahren in den Ruhestand.“ Um diesen Personalbedarf auch nur halbwegs einzudämmen, müsse die Politik die Attraktivität des Staatsdienstes unbedingt erhöhen. „Konkret bedeutet das: Konkurrenzfähige Bezahlung, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, moderne technische Ausstattung, Fortschritte bei der Digitalisierung, Investitionen in die Fort- und Weiterbildung und nicht zuletzt einen Stopp beim Aufgabenzuwachs.“"

Besser Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann auch mehr Homeoffice oder breitere Rahmenzeiten im Sinne der Gleitzeitregelung meinen; aber "konkurrenzfähige Bezahlung" soll wohl heißen, dass es Lohnsteigerungen geben soll  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: daseinsvorsorge am 07.05.2024 18:08
1,8 Prozent per anno für >E 9c, 2,2 Prozent + Sockelbetrag für < E9c, dies wird das beste Ergebnis aller Zeiten nach monatelangen und sehr harten Lachsrunden.

Warum nicht ein Ergebnis wie der Postbank - 11,5 % auf 26 Monate !!!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 07.05.2024 18:42
1,8 Prozent per anno für >E 9c, 2,2 Prozent + Sockelbetrag für < E9c, dies wird das beste Ergebnis aller Zeiten nach monatelangen und sehr harten Lachsrunden.

Warum nicht ein Ergebnis wie der Postbank - 11,5 % auf 26 Monate !!!

siehe Seite 77 - wäre ich auch voll für zu haben
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Elur am 07.05.2024 21:34
Dann kannst du dich doch jetzt schon freuen und 1h weniger arbeiten und Netto nur 2% weniger Geld zu haben. Wer hindert dich daran?
[/quote]

Ich habe mal 3,5 Stunden weniger als Vollzeit gearbeitet. Nach einem Jahr habe ich wieder auf Vollzeit aufgestockt. Ich hatte weiterhin den gleichen Aufgabenumfang wie vorher, musste es halt in der kürzeren Arbeitszeit schaffen. Warum sollte ich also auf Geld verzichten, wenn ich die gleichen Aufgaben zu erledigen habe?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Schokobon am 07.05.2024 22:02
Weil 3,5 h mehr deiner Freizeit draufgehen?
Verstehst du den Zusammenhang zwischen arbeitsvertraglich vereinbarter Arbeitszeit und frei zur Verfügung stehender Lebenszeit?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Sehrgerne am 08.05.2024 06:58
Die Arbeitszeitreduzierung kommt den Arbeitgebern doch entgegen, sind meiner Meinung nach jedoch nachteilig für den Beschäftigten.

Der Arbeitgeber spart durch die Reduzierung die sonst übliche Gehaltssteigerung. Dafür verteilt er dir aber die gleiche Arbeit wie vorher. Für die Leute denen jetzt schon kaum Ihre reguläre Arbeitszeit ausreicht, da die Aufgabengebiete und Herausforderungen gestiegen sind. Wird es da schön eng. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, der AG soll priorisieren und ich lass nach meiner regulären AZ den Stift fallen. Aber in den meisten Fällen macht das eben keiner. Ergo Gehalt bleibt gleich, Arbeit bleibt gleich, Arbeitszeit sinkt auf dem Papier jedoch nicht die tatsächliche Arbeitszeit. Wenn man noch nen Halsabschneider als Arbeitgeber hat, werden die Überstunden gekappt.

Das Ende vom Lied wird sein, dass die eine Hälfte sich in den Burnout arbeitet und die andere Hälfte sich gegenseitig anpisst, da einer mehr oder weniger als der andere arbeitet.

Klar gibt es auch noch Nasenbohrerjobs im ÖD wo man die Arbeit in 30 h erledigen kann. Die werden jedoch immer weniger.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: TV-Ler am 08.05.2024 07:46
Wenn es jetzt wieder eine Nullrunde gibt, was soll das bringen?
Noch weniger als null Bewerbungen?
Das ist doch inzwischen in manchen Bereichen Stand der Dinge - frisch Eingestellte bleiben nicht lange, weil sie schnell merken das der öD in keiner Hinsicht eine Perspektive bietet und selbst schon längerfristig Beschäftigte bewerben sich weg, aufgrund der grandiosen Tarifabschlüsse der letzten Runden...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Philipp am 08.05.2024 09:35

Worte sind natürlich etwas anderes als Taten, aber die VKA hat letztes Mal gesagt, dass die oberen Entgeltgruppen eher mehr haben müssten aufgrund der Konkurrenz zur Wirtschaft. Wenn es jetzt wieder eine Nullrunde gibt, was soll das bringen?
Noch weniger als null Bewerbungen?

Man muss sich in Zeiten des Fachkräftemangels auch bewusst werden, was die Konsequenzen sind.

A) Lohnerhöhung --> jeder kann seine/ihre Stunden reduzieren, wenn er/sie Angst hat, dass sie/er reich im öffentlichen Dienst wird, weil er/sie plötzlich zu viel verdient. Alle anderen freuen sich.
B) Stundenreduzierung --> bringt alleine nichts, weil die Zielgruppe, die gesucht wird, mehr Geld haben möchte, da der öffentliche Dienst im Vergleich zur PW insbesondere in den höheren EG immer weiter an Abstand gewinnt.

Ich wäre auch dabei wenn die oberen Entgeltgruppen deutlich mehr bekämen. Allerdings ist die Argumentation zweistufig. Zuerst heißt es seitens VKA zwar, dass die oberen Entgeltgruppen mehr Geld bräuchten, aber durchsetzen konnte man das auch dieses mal nicht weil Verdi das komplett anders sieht. Aber auch wenn Verdi ein deutliches Plus für die oberen EG fordern würde, fiele der VKA ein, dass auch das ja viel Geld kostet, was man nicht hat, nie hatte und nie haben wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Queen of Spades am 08.05.2024 09:49
Ich glaube Verdi schießt sich selbst ins Bein, wenn Sie mit Umfrage und Statements alle heiß machen auf Arbeitszeitreduzierung und in der Tarifverhandlung dann klein beigeben.

Also wird es genauso kommen! VERDI enttäuscht IMMER! Zumindest darauf ist Verlass.

Ich persönlich will keine Arbeitszeitminderung. Freiwillig gerne, aber nicht als Muss. Was soll ich mehr Zeit zu Hause sitzen mit evtl. weniger Geld. Nein Danke!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Angelsaxe am 08.05.2024 10:52
Ich glaube Verdi schießt sich selbst ins Bein, wenn Sie mit Umfrage und Statements alle heiß machen auf Arbeitszeitreduzierung und in der Tarifverhandlung dann klein beigeben.

Also wird es genauso kommen! VERDI enttäuscht IMMER! Zumindest darauf ist Verlass.

Ich persönlich will keine Arbeitszeitminderung. Freiwillig gerne, aber nicht als Muss. Was soll ich mehr Zeit zu Hause sitzen mit evtl. weniger Geld. Nein Danke!

Eine Wahlmöglichkeit wäre doch schick. Aber Hauptsache mehr - Geld oder Freizeit :D
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.05.2024 11:00
Eine Wahlmöglichkeit wäre doch schick. Aber Hauptsache mehr - Geld oder Freizeit :D
KEINE Wahlmöglichkeit wäre ein Katastrophe.
Denn offensichtlich wollen doch die meisten mehr Geld bei gleicher Arbeitszeit und nicht dieses Geld eins zu eins in Stunden und Minutenreduktion umgerechnet haben, denn das könnten die meisten doch jederzeit realisieren.
Und gerade in Berufen wie Pflege ist das gängige Praxis.
Oder werden mehrheitlich TZ Anträge abgelehnt?
Oder steigt die TZ zeit nach einer Lohnerhöhung?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 08.05.2024 11:11
Eine Wahlmöglichkeit wäre doch schick. Aber Hauptsache mehr - Geld oder Freizeit :D
KEINE Wahlmöglichkeit wäre ein Katastrophe.
Denn offensichtlich wollen doch die meisten mehr Geld bei gleicher Arbeitszeit und nicht dieses Geld eins zu eins in Stunden und Minutenreduktion umgerechnet haben, denn das könnten die meisten doch jederzeit realisieren.
Und gerade in Berufen wie Pflege ist das gängige Praxis.
Oder werden mehrheitlich TZ Anträge abgelehnt?
Oder steigt die TZ zeit nach einer Lohnerhöhung?

... Du hast diesen ominösen "Gewerkschaftsartikel" wohl verdrängt? Das Volk lechzt doch angeblich nach AZ-Verkürzung  ;) ;D 8)

Ob es eine Wahlmöglichkeit geben wird? Ich würde das begrüßen - hege aber gewisse Zweifel, ob das dann wirklich so kommt. Es bleibt nur abwarten.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.05.2024 12:21
... Du hast diesen ominösen "Gewerkschaftsartikel" wohl verdrängt? Das Volk lechzt doch angeblich nach AZ-Verkürzung  ;) ;D 8)
Ich würde 3h weniger und 0% Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 12 Monaten auch nehmen.
Aber der AG wird uns keine Lohnerhöhung in dieser Höhe geben.
Selbst 1h wäre mutmaßlich schon eine zu hohe Lohnerhöhung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 08.05.2024 12:38
... Du hast diesen ominösen "Gewerkschaftsartikel" wohl verdrängt? Das Volk lechzt doch angeblich nach AZ-Verkürzung  ;) ;D 8)
Ich würde 3h weniger und 0% Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 12 Monaten auch nehmen.
Aber der AG wird uns keine Lohnerhöhung in dieser Höhe geben.
Selbst 1h wäre mutmaßlich schon eine zu hohe Lohnerhöhung.

Ich muss ja noch ein paar Jahre die Kinder finanzieren - von daher mag ich mein Gehalt schon gerne mit der Inflation Schritt halten sehen.

Aber wir sind ja gerade auch bei "Wünsch Dir was", also würde ich einer AZ-Verkürzung ohne Entgelterhöhung auch nicht abgeneigt sein, wenn es so 150€ steuerfreien "Kinderzuschlag" gäbe. Pro Nase versteht sich.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 08.05.2024 12:46
Es liegt in der Natur der Sache, dass der

AN möglichst viele Geld und möglichst wenig Arbeit haben möchte.
AG am liebsten weniger Geld für mehr Arbeit haben möchte, da der (kommunale) Haushalt sowieso schon fragil ist
und Gewerkschaften müssen dazwischen "operieren" ohne das Gesicht/Kundschaft zu verlieren.

Also wird der Kundschaft die AZV schmackhaft gemacht.

Wie könnte so eine Umsetzung aussehen:

ersten 12 Monate von 38 auf 37 Stunden mit einem Plus von 1%
zweiten 12 Monate von 37 auf 36 Stunden mit einem Plus von 1,5%
=> in 24 Monaten Laufzeit 2 Stunden weniger und + 2,5 %
Tolles Ergebnis 8)

Unter den Tisch fallen lassen habe ich, dass von 38 auf 36 h eine Lohnsenkung von 5,26 % für die 2 h einhergegangen ist, die in den ersten 12 Monaten lediglich mit 1 % kompensiert werden würde.... und von den Gewerkschaften als "was-auch-immer-Ergebnis" verkauft werden kann, die AG sind glücklich über die Einsparungen und die AN sind glücklich, dass sie für weniger Stunden (nicht Arbeit) mehr Geld bekommen.

War nur eine Idee, wie man agieren könnte  8)




Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.05.2024 12:48
@Nelson
Ich meinte natürlich als Wahlmodel. Wer die 3h nicht will, der bekommt dann halt 8,45% mehr Entgelt.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.05.2024 12:53
Faunus:
Also erstes Jahr Lohnerhöhung um 3,7%
und zweites Jahr Lohnerhöhung um 4,28%

Das wäre in der Tat ein gutes Ergebnis, auch wenn es weiterhin Reallohnverlust sein könnte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FearOfTheDuck am 08.05.2024 13:11
Wie sagt Oma Hedwig immer so schön: Der Teufel schwimmt im Hustensaft!

Es ist eben immens wichtig, dass jedwedes Modell vorher bis ins kleinste Detail durchgedacht und durchgerechnet ist. Ob man sich anhand der Protagonisten hier sorgen sollte?

Ich kann ja nicht in der Runde zuvor vom Inflationsausgleich schwadronieren und wenn ich dann dieses - zugegeben zu hoch gesteckte Ziel - verfehle, in der nächsten Runde auch nur den kleinsten Reallohnverlust in Kauf nehmen. Oder? Hat dieser Basar Gedächtnis oder nicht?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 08.05.2024 14:16
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.
Da erwarte ich genau den Unfug, den ich ein paar Posts zuvor geschrieben habe und am Ende ist dann "Le feu" schuld.

Und bevor es ein Missverständnis gibt: ich gehöre zu der Fraktion, die es nicht mehr überblicken will, da es sowieso nicht änderbar ist und man selbst nur noch für sich das Beste daraus machen kann. Das mache ich seit ein paar Jahren so und werde es noch wenige Jahre weiterführen, bis ich in den wohlverdieneten Ruhestand gehe.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 08.05.2024 15:23
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 08.05.2024 15:44
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.

Der war böse ... aber gut  8)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Garfield am 08.05.2024 16:04
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.

Der war böse ... aber gut  8)

was ist an rechtem Dünnschiss gut?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Faunus am 08.05.2024 16:19
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.

Der war böse ... aber gut  8)

was ist an rechtem Dünnschiss gut?

Was man am klasisschen Verdehen von Fakten bis zu einer Lüge gut finden kann, erschließt sich mir auch nicht.

Bei "so viel IQ" könnten auch die Sozialabgaben ein Verhandlungspunkt in den kommenden Tarifrunden werden!
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 08.05.2024 17:03
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.

Der war böse ... aber gut  8)

was ist an rechtem Dünnschiss gut?

Was ist daran rechter Dünnschiss? Das dürften die Träume von jedem CDUler/CSUler sein. Naja, von Günther und Wüst mal abgesehen. Das sind linkgrüne Merkelianer.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 08.05.2024 19:01
40h für alle!

https://www.welt.de/politik/deutschland/article251435598/Kretschmer-fordert-40-Stunden-Woche-fuer-alle-und-Teilzeit-als-Ausnahme.html#Comments
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 08.05.2024 19:10
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.

Der war böse ... aber gut  8)

was ist an rechtem Dünnschiss gut?

Zur Einordnung:

Ich weiß, dass hier schon derbe und grenzüberschreitende Äußerungen gefallen sind - gegen die ich mich auch gestellt habe. Sicher ist oben genannte Replik auch grenzwertig, weil hier die Grünen mit Verfassungsfeindlichkeit in Verbindung gebracht werden. Das ist so sicher nicht richtig.

Aber: Ich hege tatsächlich weniger Sympathien für die Grünen. Dabei kann ich trotzdem die Notwendigkeit einer Energiewende sehen, oder Migration als ein wichtiges und zentrales Element unserer Wohlstandsbewahrung begreifen.

In ökonomischen Fragen (und damit einhergehend auch in Tarifgeschichten) sehe ich dort aber Positionen, die meinen persönlichen Idealen und Meinungen diametral gegenüberstehen. Ich kann da nichts mit anfangen und teile auch die Ansicht, dass zu viel Macht für die Grünen zu einer echten, wirtschaftlichen Gefahr werden könnte. Es gibt keine andere Partei, in der mehr Sympathie für De-Growth oder Wohlstand des Weniger zu finden ist - dabei bin ich mir natürlich bewusst, dass dies sich nicht im Programm der Partei wiederfindet.

Ich bin auch ein wenig in der kommunalen Politik bei uns eingebunden. Mich machen die Grünen vorort und ihre Ideen leider oft fassungslos. Gleiches gilt auch für die Arbeit im Bund - soweit man diese als Bürger überhaupt objektiv beurteilen kann. Eine 4-Tage-Woche fände dort jedenfalls eine überragende Mehrheit, so man dies in ein Gesetz gießen wollte. Freilich ohne optionale Mehrarbeit.

Man kann diese Partei also echt wirklich ziemlich doof finden, ohne zum "rechten Dünnschiss" zu gehören.

... wobei ich zugeben muss, dass oben genanntes Statement von mir hier auch den Tatbestand der Geschmacklosigkeit erfüllt. So ich hier Grüne angegriffen habe: Die Grünen sind natürlich keine Verfassungsfeinde und ich bitte für die Grenzüberschreitung hiermit um Verzeihung. (Aber wählen tu ich sie trotzdem nicht ;))
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: recklette am 08.05.2024 19:31
Als (kommunaler) Jobcentermitarbeiter im Osten würde ich mir abgesehen von einer Erhöhung um 3-4 % insbesondere eine Verkürzung der Arbeitszeit wünschen. Und angesichts der grotesken Personalausstattung würde ich auch mit 42 + x Stunden meine Arbeit nicht schaffen, insofern hilft mir jede Stunde mehr an Freizeit durchaus.

Und auch wenn wir uns von der Stadt die 9c erklagen konnten, ist es angesichts der zu leistenden Arbeit (quantitativ wie qualitativ) ohnehin nur eine Umschreibung von Schmerzensgeld. Denke ich an meine Kolleginnen/ Kollegen mit Kindern, so sehen die es ähnlich.

Unabhängig davon, was meine MP-Dumpfbacke Kretzschmar von sich gibt...
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 08.05.2024 19:35
Wie sagt Oma Hedwig immer so schön: Der Teufel schwimmt im Hustensaft!

Es ist eben immens wichtig, dass jedwedes Modell vorher bis ins kleinste Detail durchgedacht und durchgerechnet ist. Ob man sich anhand der Protagonisten hier sorgen sollte?

Ich kann ja nicht in der Runde zuvor vom Inflationsausgleich schwadronieren und wenn ich dann dieses - zugegeben zu hoch gesteckte Ziel - verfehle, in der nächsten Runde auch nur den kleinsten Reallohnverlust in Kauf nehmen. Oder? Hat dieser Basar Gedächtnis oder nicht?

da das durchschnittliche Verdi Klientel eher Menschen enthält, die nicht gut rechnen können, würden diese es wahrscheinlich sogar feiern, wenn der Tarifabschluss heißt: "Arbeitszeitreduzierung von 39 h auf 38 h und dafür -0,5 %" --> Verdi würde dann sagen: "megaguter Abschluss, da eine Arbeitsstunde bei 39 Stunden ja mehr als 0,5 % entspricht."
Und alle so "jaaaa megagute Gewerkschaft, richtig geil was rausgeholt."
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 08.05.2024 19:46
Wie sagt Oma Hedwig immer so schön: Der Teufel schwimmt im Hustensaft!

Es ist eben immens wichtig, dass jedwedes Modell vorher bis ins kleinste Detail durchgedacht und durchgerechnet ist. Ob man sich anhand der Protagonisten hier sorgen sollte?

Ich kann ja nicht in der Runde zuvor vom Inflationsausgleich schwadronieren und wenn ich dann dieses - zugegeben zu hoch gesteckte Ziel - verfehle, in der nächsten Runde auch nur den kleinsten Reallohnverlust in Kauf nehmen. Oder? Hat dieser Basar Gedächtnis oder nicht?

da das durchschnittliche Verdi Klientel eher Menschen enthält, die nicht gut rechnen können, würden diese es wahrscheinlich sogar feiern, wenn der Tarifabschluss heißt: "Arbeitszeitreduzierung von 39 h auf 38 h und dafür -0,5 %" --> Verdi würde dann sagen: "megaguter Abschluss, da eine Arbeitsstunde bei 39 Stunden ja mehr als 0,5 % entspricht."
Und alle so "jaaaa megagute Gewerkschaft, richtig geil was rausgeholt."

Ich sehe das leider auch ein sehr reales Szenario. Man wird bei einer AZ-Reduzierung schlicht auf den Stundenlohn herunterbrechen und so argumentativ Prozente generieren, die sich aber auf dem Konto gar nicht wiederfinden. Das Arbeitsvolumen bleibt dabei gleich, muss halt nur zügiger bearbeitet werden.

Muss man eben genau so wollen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 08.05.2024 19:48
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.

Der war böse ... aber gut  8)

was ist an rechtem Dünnschiss gut?

Zur Einordnung:

Ich weiß, dass hier schon derbe und grenzüberschreitende Äußerungen gefallen sind - gegen die ich mich auch gestellt habe. Sicher ist oben genannte Replik auch grenzwertig, weil hier die Grünen mit Verfassungsfeindlichkeit in Verbindung gebracht werden. Das ist so sicher nicht richtig.

Aber: Ich hege tatsächlich weniger Sympathien für die Grünen. Dabei kann ich trotzdem die Notwendigkeit einer Energiewende sehen, oder Migration als ein wichtiges und zentrales Element unserer Wohlstandsbewahrung begreifen.

In ökonomischen Fragen (und damit einhergehend auch in Tarifgeschichten) sehe ich dort aber Positionen, die meinen persönlichen Idealen und Meinungen diametral gegenüberstehen. Ich kann da nichts mit anfangen und teile auch die Ansicht, dass zu viel Macht für die Grünen zu einer echten, wirtschaftlichen Gefahr werden könnte. Es gibt keine andere Partei, in der mehr Sympathie für De-Growth oder Wohlstand des Weniger zu finden ist - dabei bin ich mir natürlich bewusst, dass dies sich nicht im Programm der Partei wiederfindet.

Ich bin auch ein wenig in der kommunalen Politik bei uns eingebunden. Mich machen die Grünen vorort und ihre Ideen leider oft fassungslos. Gleiches gilt auch für die Arbeit im Bund - soweit man diese als Bürger überhaupt objektiv beurteilen kann. Eine 4-Tage-Woche fände dort jedenfalls eine überragende Mehrheit, so man dies in ein Gesetz gießen wollte. Freilich ohne optionale Mehrarbeit.

Man kann diese Partei also echt wirklich ziemlich doof finden, ohne zum "rechten Dünnschiss" zu gehören.

... wobei ich zugeben muss, dass oben genanntes Statement von mir hier auch den Tatbestand der Geschmacklosigkeit erfüllt. So ich hier Grüne angegriffen habe: Die Grünen sind natürlich keine Verfassungsfeinde und ich bitte für die Grenzüberschreitung hiermit um Verzeihung. (Aber wählen tu ich sie trotzdem nicht ;))

Kann ich mich nur anschließen...
Als Arbeitnehmer kann man normalerweise nur FDP oder CDU wählen; ohne die FDP wäre der Grundfreibetrag nicht einmal erhöht worden; zurzeit sperren sich auch die SPD und die Grünen wieder gegen eine Erhöhung des Grundfreibetrages.... der soll ja eigentlich noch um 180 Euro steigen.
Da ich auf dem Land wohne, kommen die Grünen ohnehin nicht in Frage.... wenn man sich so tolle Dinge anhören kann wie "Deutschlandticket ordentlich subventionieren, Spritpreise bis zum Mond hochschrauben, Pendlerpauschale reduzieren/abschaffen, denn es kann ja jeder Bus und Bahn fahren." --> absolut weltfremd, hier fährt sowas so gut wie gar nicht, selbst wenn sie es auf Hängen und Würgen ausbauen würden, diese Bus- und Bahnfahrer gibt es gar nicht, die es bräuchte.
Und dann aber den Leuten, die nicht arbeiten, immer mehr Geld geben und den Arbeitnehmern möglichst immer mehr wegnehmen (Sozialabgaben und Steuern).
Spricht meine Präferenzen auch nicht an
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 08.05.2024 19:56
Wie sagt Oma Hedwig immer so schön: Der Teufel schwimmt im Hustensaft!

Es ist eben immens wichtig, dass jedwedes Modell vorher bis ins kleinste Detail durchgedacht und durchgerechnet ist. Ob man sich anhand der Protagonisten hier sorgen sollte?

Ich kann ja nicht in der Runde zuvor vom Inflationsausgleich schwadronieren und wenn ich dann dieses - zugegeben zu hoch gesteckte Ziel - verfehle, in der nächsten Runde auch nur den kleinsten Reallohnverlust in Kauf nehmen. Oder? Hat dieser Basar Gedächtnis oder nicht?

da das durchschnittliche Verdi Klientel eher Menschen enthält, die nicht gut rechnen können, würden diese es wahrscheinlich sogar feiern, wenn der Tarifabschluss heißt: "Arbeitszeitreduzierung von 39 h auf 38 h und dafür -0,5 %" --> Verdi würde dann sagen: "megaguter Abschluss, da eine Arbeitsstunde bei 39 Stunden ja mehr als 0,5 % entspricht."
Und alle so "jaaaa megagute Gewerkschaft, richtig geil was rausgeholt."

Ich sehe das leider auch ein sehr reales Szenario. Man wird bei einer AZ-Reduzierung schlicht auf den Stundenlohn herunterbrechen und so argumentativ Prozente generieren, die sich aber auf dem Konto gar nicht wiederfinden. Das Arbeitsvolumen bleibt dabei gleich, muss halt nur zügiger bearbeitet werden.

Muss man eben genau so wollen.

ja genau... das fürchte ich auch... die rechnen das dann schön in Prozente um, wie viel das entsprechen würde und dann ist das für die gut. Dass die das Geld nicht zum Ausgeben haben, schnallen die dann erst später irgendwann.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 08.05.2024 19:59
40h für alle!

https://www.welt.de/politik/deutschland/article251435598/Kretschmer-fordert-40-Stunden-Woche-fuer-alle-und-Teilzeit-als-Ausnahme.html#Comments

Ja perfekt. Das wird die VKA direkt aufgreifen. Verdi "okay eine Stunde mehr und null Prozent, klingt gut. Wir verkaufen das einfach so, dass dann auch eine Stunde weniger Zeit ist, um Geld auszugeben und man eine Stunde länger Wasser auf Kosten des öD trinken kann und die Heizung nutzen kann. Das sollte gut ankommen."
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.05.2024 20:01
Als (kommunaler) Jobcentermitarbeiter im Osten würde ich mir abgesehen von einer Erhöhung um 3-4 % insbesondere eine Verkürzung der Arbeitszeit wünschen. Und angesichts der grotesken Personalausstattung würde ich auch mit 42 + x Stunden meine Arbeit nicht schaffen, insofern hilft mir jede Stunde mehr an Freizeit durchaus.

Und auch wenn wir uns von der Stadt die 9c erklagen konnten, ist es angesichts der zu leistenden Arbeit (quantitativ wie qualitativ) ohnehin nur eine Umschreibung von Schmerzensgeld. Denke ich an meine Kolleginnen/ Kollegen mit Kindern, so sehen die es ähnlich.

Unabhängig davon, was meine MP-Dumpfbacke Kretzschmar von sich gibt...
Was hält dich von einer TZ ab?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.05.2024 20:23
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.

Der war böse ... aber gut  8)

was ist an rechtem Dünnschiss gut?

Zur Einordnung:

Ich weiß, dass hier schon derbe und grenzüberschreitende Äußerungen gefallen sind - gegen die ich mich auch gestellt habe. Sicher ist oben genannte Replik auch grenzwertig, weil hier die Grünen mit Verfassungsfeindlichkeit in Verbindung gebracht werden. Das ist so sicher nicht richtig.

Aber: Ich hege tatsächlich weniger Sympathien für die Grünen. Dabei kann ich trotzdem die Notwendigkeit einer Energiewende sehen, oder Migration als ein wichtiges und zentrales Element unserer Wohlstandsbewahrung begreifen.

In ökonomischen Fragen (und damit einhergehend auch in Tarifgeschichten) sehe ich dort aber Positionen, die meinen persönlichen Idealen und Meinungen diametral gegenüberstehen. Ich kann da nichts mit anfangen und teile auch die Ansicht, dass zu viel Macht für die Grünen zu einer echten, wirtschaftlichen Gefahr werden könnte. Es gibt keine andere Partei, in der mehr Sympathie für De-Growth oder Wohlstand des Weniger zu finden ist - dabei bin ich mir natürlich bewusst, dass dies sich nicht im Programm der Partei wiederfindet.

Ich bin auch ein wenig in der kommunalen Politik bei uns eingebunden. Mich machen die Grünen vorort und ihre Ideen leider oft fassungslos. Gleiches gilt auch für die Arbeit im Bund - soweit man diese als Bürger überhaupt objektiv beurteilen kann. Eine 4-Tage-Woche fände dort jedenfalls eine überragende Mehrheit, so man dies in ein Gesetz gießen wollte. Freilich ohne optionale Mehrarbeit.

Man kann diese Partei also echt wirklich ziemlich doof finden, ohne zum "rechten Dünnschiss" zu gehören.

... wobei ich zugeben muss, dass oben genanntes Statement von mir hier auch den Tatbestand der Geschmacklosigkeit erfüllt. So ich hier Grüne angegriffen habe: Die Grünen sind natürlich keine Verfassungsfeinde und ich bitte für die Grenzüberschreitung hiermit um Verzeihung. (Aber wählen tu ich sie trotzdem nicht ;))

Kann ich mich nur anschließen...
Als Arbeitnehmer kann man normalerweise nur FDP oder CDU wählen; ohne die FDP wäre der Grundfreibetrag nicht einmal erhöht worden; zurzeit sperren sich auch die SPD und die Grünen wieder gegen eine Erhöhung des Grundfreibetrages.... der soll ja eigentlich noch um 180 Euro steigen.
Da ich auf dem Land wohne, kommen die Grünen ohnehin nicht in Frage.... wenn man sich so tolle Dinge anhören kann wie "Deutschlandticket ordentlich subventionieren, Spritpreise bis zum Mond hochschrauben, Pendlerpauschale reduzieren/abschaffen, denn es kann ja jeder Bus und Bahn fahren." --> absolut weltfremd, hier fährt sowas so gut wie gar nicht, selbst wenn sie es auf Hängen und Würgen ausbauen würden, diese Bus- und Bahnfahrer gibt es gar nicht, die es bräuchte.
Und dann aber den Leuten, die nicht arbeiten, immer mehr Geld geben und den Arbeitnehmern möglichst immer mehr wegnehmen (Sozialabgaben und Steuern).
Spricht meine Präferenzen auch nicht an
Du meinst hoffentlich als Besserverdiener kann man die FDP wählen.
Als Normalverdiener sind doch genau diese, die dafür sorgen, dass das angeblich Leistungsträger entlastet werden müssen. Und die AN deswegen ausgequetscht werden müssen.
Insbesondere weil die echten Vermögenden immer stärker geschützt und gestützt werden.
Lindner will nur den Grundfreibetrag ohne Kindergelderhöhung erhöhen, so wie es sons5 gemacht wurde.
wer profitiert? die die viel verdienen.
Und das ist es warum die SPD und Grünen darüber streiten. Aber bei dir scheint nur angekommen zu sein, sie sind dagegen.
Aber da ich eben zu den Besserverdienenden gehöre kann ich mir natürlich zu Recht überlegen die FDP zu wählen.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 08.05.2024 20:57
Du meinst hoffentlich als Besserverdiener kann man die FDP wählen.
Als Normalverdiener sind doch genau diese, die dafür sorgen, dass das angeblich Leistungsträger entlastet werden müssen. Und die AN deswegen ausgequetscht werden müssen.
Insbesondere weil die echten Vermögenden immer stärker geschützt und gestützt werden.
Lindner will nur den Grundfreibetrag ohne Kindergelderhöhung erhöhen, so wie es sons5 gemacht wurde.
wer profitiert? die die viel verdienen.
Und das ist es warum die SPD und Grünen darüber streiten. Aber bei dir scheint nur angekommen zu sein, sie sind dagegen.
Aber da ich eben zu den Besserverdienenden gehöre kann ich mir natürlich zu Recht überlegen die FDP zu wählen.

Das sind im Grunde so ganz lustige Begrifflichkeiten:

- Der "Besserverdiener" ist für Parteien links der Mitte ein jeder, der ein Einkommen oberhalb des Medians bezieht. Muss man also kräftig besteuern, weil ist ja eine starke Schulter!

- Der "Transferleistungsempfänger" ist für Parteien rechts der Mitte ein jeder, der weniger als das doppelte Durchschnittseinkommen bezieht und von der enormen Steuerleistung der Oberen schmarotzend profitiert. Da muss man also die Steuern darunter angemessen erhalten, um die echten Leistungsträger darüber zu entlasten!

Wir erkennen (wie bereits die Stammtische im Jahre 1964, 1978, 1997 und 2006): Es ist immer die Mitte, die man am liebsten zum Melkstand führt ;)

EDIT: Richtig ist, dass das Kindergeld zuvor ohne Anpassung des Freibetrags erhöht worden ist. Richtig ist aber auch, dass es eigentlich keinen Grund geben sollte, warum man als Besserverdiener überhaupt mehr als das Kindergeld über den Freibetrag erhält. Wenn man darüber hinaus mit der Kindergrundsicherung die Leute ganz unten stärker finanziell unterstützt, dann wird wieder deutlich: In der Mitte ist es einfach Mist! (Profitiere übrigens selbst vom Freibetrag für Kinder)
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: recklette am 08.05.2024 21:07
Als (kommunaler) Jobcentermitarbeiter im Osten würde ich mir abgesehen von einer Erhöhung um 3-4 % insbesondere eine Verkürzung der Arbeitszeit wünschen. Und angesichts der grotesken Personalausstattung würde ich auch mit 42 + x Stunden meine Arbeit nicht schaffen, insofern hilft mir jede Stunde mehr an Freizeit durchaus.

Und auch wenn wir uns von der Stadt die 9c erklagen konnten, ist es angesichts der zu leistenden Arbeit (quantitativ wie qualitativ) ohnehin nur eine Umschreibung von Schmerzensgeld. Denke ich an meine Kolleginnen/ Kollegen mit Kindern, so sehen die es ähnlich.

Unabhängig davon, was meine MP-Dumpfbacke Kretzschmar von sich gibt...
Was hält dich von einer TZ ab?

Kurz gesagt, der massive Druck, der seitens TL (und weiteren Führungskräften) auf mich (und viele andere) ausgeübt wird. Da ich zugleich im PR bin (nicht freigestellt), wird mir schon dies regelmäßig vorgehalten.

Versteh mich nicht falsch, ich kann das alles schon abhalten und erwarte schon gar nicht, dass die Arbeit in irgendeiner Weise "honoriert" oder im Vertretungsplan berücksichtigt wird.

Bei einer allgemeinen Stundenreduzierung entfällt der "Vorwurf". Ganz allgemein ist die Situation im Leistungsbereich so dramatisch (für beide Seiten - Mitarbeiter wie Antragsteller), dass da bei jeder Aktion automatisch ein schlechtes Gewissen entsteht.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 08.05.2024 21:14

Kurz gesagt, der massive Druck, der seitens TL (und weiteren Führungskräften) auf mich (und viele andere) ausgeübt wird. Da ich zugleich im PR bin (nicht freigestellt), wird mir schon dies regelmäßig vorgehalten.

Versteh mich nicht falsch, ich kann das alles schon abhalten und erwarte schon gar nicht, dass die Arbeit in irgendeiner Weise "honoriert" oder im Vertretungsplan berücksichtigt wird.

Bei einer allgemeinen Stundenreduzierung entfällt der "Vorwurf". Ganz allgemein ist die Situation im Leistungsbereich so dramatisch (für beide Seiten - Mitarbeiter wie Antragsteller), dass da bei jeder Aktion automatisch ein schlechtes Gewissen entsteht.

Glaubst Du denn, dass bei einer allgemeinen Senkung der AZ auch die Arbeitslast sinkt? Wird Dein AG neue Stellen schaffen, um dies zu kompensieren?

... oder wird er nur auf Studien verweisen, die sagen: 8h Arbeit lassen sich genauso effektiv in 6h erledigen - bei sinkendem Krankenstand und fröhlicheren Mitarbeitern?
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.05.2024 21:38
Du meinst hoffentlich als Besserverdiener kann man die FDP wählen.
Als Normalverdiener sind doch genau diese, die dafür sorgen, dass das angeblich Leistungsträger entlastet werden müssen. Und die AN deswegen ausgequetscht werden müssen.
Insbesondere weil die echten Vermögenden immer stärker geschützt und gestützt werden.
Lindner will nur den Grundfreibetrag ohne Kindergelderhöhung erhöhen, so wie es sons5 gemacht wurde.
wer profitiert? die die viel verdienen.
Und das ist es warum die SPD und Grünen darüber streiten. Aber bei dir scheint nur angekommen zu sein, sie sind dagegen.
Aber da ich eben zu den Besserverdienenden gehöre kann ich mir natürlich zu Recht überlegen die FDP zu wählen.

Das sind im Grunde so ganz lustige Begrifflichkeiten:

- Der "Besserverdiener" ist für Parteien links der Mitte ein jeder, der ein Einkommen oberhalb des Medians bezieht. Muss man also kräftig besteuern, weil ist ja eine starke Schulter!

- Der "Transferleistungsempfänger" ist für Parteien rechts der Mitte ein jeder, der weniger als das doppelte Durchschnittseinkommen bezieht und von der enormen Steuerleistung der Oberen schmarotzend profitiert. Da muss man also die Steuern darunter angemessen erhalten, um die echten Leistungsträger darüber zu entlasten!

Wir erkennen (wie bereits die Stammtische im Jahre 1964, 1978, 1997 und 2006): Es ist immer die Mitte, die man am liebsten zum Melkstand führt ;)

EDIT: Richtig ist, dass das Kindergeld zuvor ohne Anpassung des Freibetrags erhöht worden ist. Richtig ist aber auch, dass es eigentlich keinen Grund geben sollte, warum man als Besserverdiener überhaupt mehr als das Kindergeld über den Freibetrag erhält. Wenn man darüber hinaus mit der Kindergrundsicherung die Leute ganz unten stärker finanziell unterstützt, dann wird wieder deutlich: In der Mitte ist es einfach Mist! (Profitiere übrigens selbst vom Freibetrag für Kinder)
Mir geht es eher darum klar zu machen, dass es eine Steuererleichterung ist, die in dieser Form von den genannten Parteien abgelehnt wurde, weil sie eben nur die höheren Einkommensgruppen zu gute kommt.
Und nicht so wie oben behauptet wurde, dass die genannten Parteien grundsätzlich gegen diese Steueränderung sind.
Da hat KlammeKassen wahrscheinlich nur gewisse Überschriften gelesen.

Und da wir bei den Beamten ab dem Drittem Kind schon vom BVerG die Forderung nach einem bedingungsloses netto Grundeinkommen als zwingend notwendig festgestellt wurde und die ersten Kinder in höhe der Kindergrundsicherung als einkommen bezahlt werden müsse,, da finde ich es durchaus sinnig und logisch, dass der Staat darüber nachdenkt es alle Bürgern zu geben.
Auch wenn es für mich zu spät kommt.

Und ich finde es durchaus für akzeptabel, wenn das obere Einkommensdrittel 50% der Staats-Einnahmen zahlt.
Und wenn das Vermögen auch noch stärker mit bezahlen würde, dann könnte man massiv die Steuern senken.
Da ich zu diesen beiden Gruppen gehöre, sollte ich also fdp wählen, wenn ich das verhindern will, bzw. mich besser stellen möchte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: recklette am 08.05.2024 21:41

Kurz gesagt, der massive Druck, der seitens TL (und weiteren Führungskräften) auf mich (und viele andere) ausgeübt wird. Da ich zugleich im PR bin (nicht freigestellt), wird mir schon dies regelmäßig vorgehalten.

Versteh mich nicht falsch, ich kann das alles schon abhalten und erwarte schon gar nicht, dass die Arbeit in irgendeiner Weise "honoriert" oder im Vertretungsplan berücksichtigt wird.

Bei einer allgemeinen Stundenreduzierung entfällt der "Vorwurf". Ganz allgemein ist die Situation im Leistungsbereich so dramatisch (für beide Seiten - Mitarbeiter wie Antragsteller), dass da bei jeder Aktion automatisch ein schlechtes Gewissen entsteht.

Glaubst Du denn, dass bei einer allgemeinen Senkung der AZ auch die Arbeitslast sinkt? Wird Dein AG neue Stellen schaffen, um dies zu kompensieren?

... oder wird er nur auf Studien verweisen, die sagen: 8h Arbeit lassen sich genauso effektiv in 6h erledigen - bei sinkendem Krankenstand und fröhlicheren Mitarbeitern?

Nein, die Arbeitslast wird definitiv nicht sinken und (Dank der Erfahrungsberichten aus anderen Jobcentern) auch den Trend des Abziehens kommunaler Mitarbeiter nicht ändern. Aber beides ist auch mit den jetzigen 39 h oder einer höheren Anzahl unwahrscheinlich. Es erhöht aber den Druck auf die AG und wird mir (und allen anderen) wenigstens eine (mehr ist meines Erachtens nach nicht realistisch) Stunde eher den Feierabend bescheren.

Realistisch gesehen wird eine Verkürzung die verwaltungstechnische Totgeburt Jobcenter dem wohlverdienten Ende näher bringen. Inzwischen ist es selbst BA und Kommune klar, dass es mit dem Personalbestand so nicht weitergehen kann. Deshalb ziehen die Kommunen ihre Mitarbeiter ab, während die BA die Jobcenter auf hanebüchene Art und Weise finanziell ausbluten lässt. Was da für einzelne Dienstleistungen den Jobcentern in Rechnung gestellt wird, spottet jeglicher Beschreibung.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 08.05.2024 21:44
den du durch Teilzeit ebenso schnell erreichen wirst
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: FollFosten am 09.05.2024 07:36
UPDATE ..

Ich glaub, wir bekommen eine Null-Runde bei vollem Lohnausgleich!

Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: KlammeKassen am 09.05.2024 11:34
Der Durschnittsmensch/Durschnittsbürger/Durchschnittsarbeitneher kann oder will das Detail nicht überblicken. Sonst hätten wir doch kaum so viele Fliztpiepen, die eine verfassungsfeindliche Partei für gut befinden.


Sehe ich auch so. Ich hoffe die Grünen fallen irgendwann noch unter die 5% Hürde.

Der war böse ... aber gut  8)

was ist an rechtem Dünnschiss gut?

Zur Einordnung:

Ich weiß, dass hier schon derbe und grenzüberschreitende Äußerungen gefallen sind - gegen die ich mich auch gestellt habe. Sicher ist oben genannte Replik auch grenzwertig, weil hier die Grünen mit Verfassungsfeindlichkeit in Verbindung gebracht werden. Das ist so sicher nicht richtig.

Aber: Ich hege tatsächlich weniger Sympathien für die Grünen. Dabei kann ich trotzdem die Notwendigkeit einer Energiewende sehen, oder Migration als ein wichtiges und zentrales Element unserer Wohlstandsbewahrung begreifen.

In ökonomischen Fragen (und damit einhergehend auch in Tarifgeschichten) sehe ich dort aber Positionen, die meinen persönlichen Idealen und Meinungen diametral gegenüberstehen. Ich kann da nichts mit anfangen und teile auch die Ansicht, dass zu viel Macht für die Grünen zu einer echten, wirtschaftlichen Gefahr werden könnte. Es gibt keine andere Partei, in der mehr Sympathie für De-Growth oder Wohlstand des Weniger zu finden ist - dabei bin ich mir natürlich bewusst, dass dies sich nicht im Programm der Partei wiederfindet.

Ich bin auch ein wenig in der kommunalen Politik bei uns eingebunden. Mich machen die Grünen vorort und ihre Ideen leider oft fassungslos. Gleiches gilt auch für die Arbeit im Bund - soweit man diese als Bürger überhaupt objektiv beurteilen kann. Eine 4-Tage-Woche fände dort jedenfalls eine überragende Mehrheit, so man dies in ein Gesetz gießen wollte. Freilich ohne optionale Mehrarbeit.

Man kann diese Partei also echt wirklich ziemlich doof finden, ohne zum "rechten Dünnschiss" zu gehören.

... wobei ich zugeben muss, dass oben genanntes Statement von mir hier auch den Tatbestand der Geschmacklosigkeit erfüllt. So ich hier Grüne angegriffen habe: Die Grünen sind natürlich keine Verfassungsfeinde und ich bitte für die Grenzüberschreitung hiermit um Verzeihung. (Aber wählen tu ich sie trotzdem nicht ;))

Kann ich mich nur anschließen...
Als Arbeitnehmer kann man normalerweise nur FDP oder CDU wählen; ohne die FDP wäre der Grundfreibetrag nicht einmal erhöht worden; zurzeit sperren sich auch die SPD und die Grünen wieder gegen eine Erhöhung des Grundfreibetrages.... der soll ja eigentlich noch um 180 Euro steigen.
Da ich auf dem Land wohne, kommen die Grünen ohnehin nicht in Frage.... wenn man sich so tolle Dinge anhören kann wie "Deutschlandticket ordentlich subventionieren, Spritpreise bis zum Mond hochschrauben, Pendlerpauschale reduzieren/abschaffen, denn es kann ja jeder Bus und Bahn fahren." --> absolut weltfremd, hier fährt sowas so gut wie gar nicht, selbst wenn sie es auf Hängen und Würgen ausbauen würden, diese Bus- und Bahnfahrer gibt es gar nicht, die es bräuchte.
Und dann aber den Leuten, die nicht arbeiten, immer mehr Geld geben und den Arbeitnehmern möglichst immer mehr wegnehmen (Sozialabgaben und Steuern).
Spricht meine Präferenzen auch nicht an
Du meinst hoffentlich als Besserverdiener kann man die FDP wählen.
Als Normalverdiener sind doch genau diese, die dafür sorgen, dass das angeblich Leistungsträger entlastet werden müssen. Und die AN deswegen ausgequetscht werden müssen.
Insbesondere weil die echten Vermögenden immer stärker geschützt und gestützt werden.
Lindner will nur den Grundfreibetrag ohne Kindergelderhöhung erhöhen, so wie es sons5 gemacht wurde.
wer profitiert? die die viel verdienen.
Und das ist es warum die SPD und Grünen darüber streiten. Aber bei dir scheint nur angekommen zu sein, sie sind dagegen.
Aber da ich eben zu den Besserverdienenden gehöre kann ich mir natürlich zu Recht überlegen die FDP zu wählen.


Wo fangen denn die dort Besserverdienenden an? Ich bin, da ich noch nicht so lange im öD bin, noch knapp unter der KV-Beitragsbemessungsgrenze (erledigt sich aber mit der nächsten Stufe, es sei denn die BBG (was ich fürchte) steigt massiv an.
Das Kindergeld wird in 2025 wieder erhöht, die Erhöhung des Grundfreibetrags hängt alleine schon mit dem Existenzminimum zusammen, weshalb diese durchzuführen ist.
Ob es den Kinderfreibetrag braucht, lässt sich sicherlich diskutieren (also ob Kindergeld nicht reicht); richtig ist jedoch, dass die FDP Ausgaben reduzieren will (wir haben ein Ausgabenproblem), während SPD und Grüne immer noch meinen, dass wir zu wenige Einnahmen haben.... das geht halt irgendwann nicht mehr, die Steuergelder überall sinnlos zu verbrenen.

Es gibt ja auch Selbstständige, die viel arbeiten und nicht entlastet werden, für die sind CDU und FDP auch besser. Die CDU hat angekündigt, den Spitzensteuersatz massiv hochzusetzen. Das ist auch ein Witz, wie der sich entwickelt hat im Vergleich zum Einkommen der Bevölkerung (dazu im VErhältnis viel zu wenig gestiegen).

Dass die SPD und die Grünen keinerlei Interesse am Ausgleich der kalten Progression haben, ist als Arbeitnehmer frustrierend - finde ich zumindest. Vor allem, weili die Parteien auch sofort die BBG streichen/anheben wollen und die Beiträge möglichst auch erhöhen wollen. Als ob das Ziel irgendwann ist, dass der Arbeitslose so viel verdient wie der Arbeitnehmer
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 09.05.2024 12:13

Wo fangen denn die dort Besserverdienenden an?
Dort wo durch den Steuerfreibetrag mehr Geld rausgeholt wird, als durch das Kindergeld.
Sprich die einen kriegen mehr Geld vom Staat durch die Erhöhung. Die anderen gehen leer aus, weil das Kindergeld nicht erhöht wird.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 09.05.2024 12:23
Ob es den Kinderfreibetrag braucht, lässt sich sicherlich diskutieren (also ob Kindergeld nicht reicht); richtig ist jedoch, dass die FDP Ausgaben reduzieren will (wir haben ein Ausgabenproblem), während SPD und Grüne immer noch meinen, dass wir zu wenige Einnahmen haben.... das geht halt irgendwann nicht mehr, die Steuergelder überall sinnlos zu verbrenen.
Also ich sehe auch ein Ausgabenproblem, zu viele Subventionen z.B.
Ich sehe aber auch gehöriges Potential bei den Einnahmen:
Steuerbetrug besser bekämpfen z.B. (dazu müsste man aber was ausgeben und investieren.....)
Höhere Beteiligung des Vermögens bei den staatlichen Einnahmen.

Wenn ich mich recht erinnere, dann tragen oberen 30% der einkommensstärksten "nur" zu 50% zu den Einnahmen des Staates bei. Das könnte man absenken, wenn man das Vermögen mehr beteiligt.
Aber ich freue mich natürlich darüber, dass ich meine Häuser steuerfrei verkaufen bzw verschenken/vererben kann.

Denn z.B. die Bundeswehr verteidigt nicht nur unser Leben, sondern auch das Vermögen dieser Menschen, darn sollte man beteiligt werden.
Auch verstehe ich nicht, dass die Grundsteuer auf den Mieter umgelegt werden kann (freut mich natürlich ebenso, als Vermieter)

Aber das ist dann doch schon sehr offtopic
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: MoinMoin am 09.05.2024 12:30
Dass die SPD und die Grünen keinerlei Interesse am Ausgleich der kalten Progression haben, ist als Arbeitnehmer frustrierend - finde ich zumindest.
Klingt für mich anders!
Aus dem Tagesspiegel vom 3.4.
"Aber worüber streitet die Regierungskoalition nun, wenn Anpassungen sowieso erforderlich sind? SPD und Grüne möchten Spitzenverdiener von der Entlastung ausnehmen. Der SPD-Finanzpolitiker Michael Schrodi etwa will einen „Fokus auf die Entlastung von Menschen aus der Mitte“ legen und nicht „überproportional Spitzenverdiener entlasten“, wie er der Funke-Mediengruppe sagte. Und der Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch sagte: „Steuersenklungen für die Reichsten des Landes haben keine Priorität.“ "

Also wer hat da kein Interesse am Abbau der kalten Progression.

Selbst die AfD hat das auf dem Schirm also ich sehe es als Falschaussage an zu behaupten die "Dass die SPD und die Grünen keinerlei Interesse am Ausgleich der kalten Progression haben".

keine Ahnung wie du darauf gekommen bist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: cyrix42 am 09.05.2024 15:08
[…] richtig ist jedoch, dass die FDP Ausgaben reduzieren will (wir haben ein Ausgabenproblem), während SPD und Grüne immer noch meinen, dass wir zu wenige Einnahmen haben....

Sorry, ist dir das nicht zu doof? Wenn man eine Differenz betrachtet, die einen zu kleinen Wert annimmt, hat man immer zwei Stellschrauben: Man kann den Minuenden und den Subtrahenden anpassen, durchaus auch beides. Es ist doch ein bisschen kurzgegriffen, sich da nur auf einen der beiden Werte zu beschränken.

BTW: Wenn jetzt die Leier mit den Rekordsteuereinnahmen kommt: Du hast auch einen Rekord-Verdienst, die Gehälter sind nicht gesunken… Was, die absolute Zahl sagt nichts aus, da auch die Preise gestiegen sind? Oh, hm…
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Eukaryot am 09.05.2024 20:29
Die Tarifverhandlungen für den TVöD-Bund Anfang 2025 im Jahr einer Bundestagswahl könnten wie das Finale eines Fußballturniers sein, in dem die Teams aufgrund der hohen Spannung und der Bedeutung des Spiels äußerst vorsichtig agieren. Ähnlich wie bei einem hart umkämpften Endspiel, in dem die Verteidigung verstärkt wird und wenig Tore fallen, könnten die Verhandlungsparteien zurückhaltender sein und weniger großzügige Zugeständnisse machen, um keine politischen Fehler zu riskieren und die öffentliche Meinung nicht zu verärgern. Es ist ein Spiel, bei dem jedes Detail und jede Entscheidung sorgfältig abgewogen wird, und das Ergebnis könnte knapp und umkämpft sein.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: NelsonMuntz am 09.05.2024 21:18

Und ich finde es durchaus für akzeptabel, wenn das obere Einkommensdrittel 50% der Staats-Einnahmen zahlt.
Und wenn das Vermögen auch noch stärker mit bezahlen würde, dann könnte man massiv die Steuern senken.
Da ich zu diesen beiden Gruppen gehöre, sollte ich also fdp wählen, wenn ich das verhindern will, bzw. mich besser stellen möchte.

Absolut. (also das mit den Steuern - nicht das mit der FDP ;))

Wie ich schon mal sagte: Die eigentlichen Unterschiede im Land bestehen im Vermögen, nicht im Einkommen. Mit 5k brutto, einem geerbten Haus und 250k im Depot lebt es sich anders, als mit genau den gleichen 5k brutto, wenn man diese als Familie mit einem Kind und saftiger Miete zur Verfügung hat. Da helfen dann auch kein Splitting und Kindergeld.

Die Politik fokussiert sich aber nur auf das Einkommen. Und dabei will "links" vor allem ganz unten unterstützen, "rechts" eher ganz oben entlasten. Im Ergebnis verbleibt die Last dann in der Mitte. Toll ist dabei, dass dort natürlich ganz viele herumkrebsen, so dass bereits ein kleiner Griff in jene Taschen zu einem tollen Ergebnis führt.

Da ich selbst vor gut 20 Jahren noch mal von ganz unten angefangen habe, kann ich da aus eigener Erfahrung sprechen: Das Durchschreiten dieses Mittelschichtsbauches ist eine Pein. Mit jedem Euro steigt die prozentuale Steuerlast und Beiträge für Kiga oder OGS klettern auch ganz fröhlich.

Dieses Land ist schlicht leistungsfeindlich, wenn wir über Angestellten-Karrieren sprechen. Und ja, ich halte da die linken Kräfte für genauso bekloppt, wie jene der "Oberschicht": Bedient wird sich immer in der Mitte.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: ElBarto am 10.05.2024 08:09

Und ja, ich halte da die linken Kräfte für genauso bekloppt, wie jene der "Oberschicht": Bedient wird sich immer in der Mitte.


"Bedient wird sich immer in der Mitte." Finde ich gut, also rein die Aussage.

Wenn man sich Gesetze und Politik so ansieht, scheint man auch erheblichen Aufwand zu betreiben das man es nur schwer aus der Mitte nach oben schafft.

Alles was einen aus der Mitte bringen könnte wird entsprechend besteuert so, dass es erheblich schwerer wird.
Beispiel Aktien und Kryptowährungen. Aktien für die Reichen die entsprechendes Risiko und aber auch Zeit bis zur Rendite aussitzen können werden weniger besteuert und einfacher besteuert als alles mit Krypto.
Erbt man hat man einen Freibetrag der gerade reichen kann oft aber nicht um keine Steuer zahlen zu müssen, dennoch halbiert sich ein Milliardenvermögen der Familie Aldi im Erbfall nicht.

Hat man dann etwas geerbt frisst ein mögliches Vermögen die Pflege auf.

Steuerklassen? Weg damit, Die Klassen III/V unterdrücken die Frau und außerdem schießt ja der Staat da Geld vor. Nur habe ich halt die Entscheidung mit meiner Frau zusammen getroffen und das mehr an Netto im Monat ist gern gesehen, landet es doch auf dem Sparkonto und produziert Sicherheit. Das aber das Finanzamt gerade bei Rückerstattungen länger braucht davon redet keiner.
Oder da die Qualität in der letzten Jahren unterirdisch geworden ist und man sich nichtmals mehr darauf verlassen kann, dass alle eingereichten Angaben eingescannt und berücksichtigt werden oder bei elektronischer Abgabe Kommentare auch gelesen werden.

Und so bleibt es dabei den "Unteren" soviel das sie nicht aufbegehren und den Reichen immer mehr und die Mitte bleibt schön wo sie ist.
Titel: Antw:neue Tarifrunde
Beitrag von: Bastel am 10.05.2024 08:12
Die Freibeträge gehören einfach alle rauf. Sei es beim Existensminimium, bei den Kapitalerträgen oder der Erbschaftssteuer. Überall verdient der fette Staat durch die Inflation schön mit.